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Full text of "Die urkundlichen Quellen zur Geschichte der Universität Leipzig in den ersten 150 Jahren ihres ..."

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ABHANDLUNGEN 



DRITI KU HAND. 



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ABHANDLUNGEN 

DER KÖKir.UCH SiCHSISCHElt 

GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. 



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LEIPZIG 

HEI S. H I n Z E L. 

IS57. 



ABHANDLUNGEN 

DER PHILOLOGISCH-HISTORISCHEN CLASSE 
DER KÖNIGLICH SÄCHSISCHEN 

GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. 




ZWEITER BAND. f 

MIT DflEI TAKKI.N. 



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LEIPZIG 

BEI S. H I H Z B L. 
1857. 



BTANPORO UNIVCRSITV 

Loc Var 
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INHALT. 



WoH. RoscHEft, zur Geschichte der englischen VolksiKirthschaftslehre. nebst 

Nachlrägen S. I 

Jon. Grsl. Drotsix. Eberhard Windeck - I iT 

Tbiod. IIoum$E5. Polemii Silvii htercalos -:3l 

Thbod. M01I1ISE5. Volusii Maeciani disUibulio partium > ST9 



Job. GrsT. DaoTSBN, zwei Verzeichnisse Kaiser Karls V. Lande, seine und 

seiner Grossen Einkünfte und Anderes betreffend - S97 

Thboo. ll.oaxsE2v, die Stadtrechte der latinischen Gemeinden Safpensa und * 

Malaca in der Provinz Baetica, nebst Nachträgen. Mit I liib. Tafel. . . - 361 

PaiBoa. Zakxckb , die urkundlichen Quellen zur Geschichte 'der t^rersitSt 

Leipzig in den ersten 150 Jahren ihres Bestehens. Mit S lith. Tafeln. . - 509 



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f 



DIE URKUNDUCHEN QUELLEN 



ZUR GESCHICHTE 



DER UNIVERSITÄT LEIPZIG 



IN DEN ERSTEN 1 50 JAHREN IHRES BESTEHENS 



VON 



FRIEDWCH ZAMCKE. 



Abhandl. d. K. S. Geg. d. WisMoich. III. • 37 



Die Geschichte der Universität Leipzig und namentlich ihrer Ver- 
fassung im Mittelalter hat bisher die ihr gebührende Beachtung nicht 
gefunden. Während nicht nur grössere und ältere Universitäten, wie 
Prag und Wien, sondera selbst kleinere, wie Rostock und Tübingen, in 
umf^inglichen Monographien eine tüchtige und detaillierte Darstellung 
ihrer Geschichte gefunden haben (rühmend hervorzuheben ist die 
Rührigkeit und Gründlichkeit mit der die Heidelberger Universität seit 
Anfang des vorigen Jahrhunderts behandelt worden) ist für die Leipzi- 
ger, obwohl sie eine der ältesten ist, und längere Zeit eine der bedeu- 
tendsten Deutschlands war, bisher kaum der Anfang einer gründlichen 
Geschichtschreibung vorhanden. Erst Drobisch*), Gersdorf^ und 
Winer^) gebührt das Verdienst, einzelne Puncto in einer den jetzigen 
Anforderungen an historische Forschung entsprechenden Weise erörtert 
und erledigt zu haben. Was sonst über die älteren Zeiten der Uni- 
versität gedruckt ist, ist nicht nur höchst unzuverlässig, sondern meistens 
geradezu ohne alle Kenntniss der urkundlichen Quellen geschrieben, ein 
kritikloses Widerkäuen hergebrachter Irrthümer und ungeprüfter An- 
nahmen. Auf genauere Entwicklung der Verfassung der Universität 
und deren Geschichte ist man bisher so gut wie gar nicht eingegangen. 



1) Beiträge zur Statistik der Universität Leipzig innerhalb der ersten 4 iO Jahre 
ihres Bestehens, in den Berichten üb. d. Verhandlungen unsrer Gesellschaft, 4 848 
(Bd. II) S. 60 — 86. — und: Neue Beiträge u. s. w., in den Berichten der philolog.- 
historischen Classe Bd. I (1849). S. 69 — H 4. 

2) Die Universität Leipzig im ersten Jahre ihres Bestehens, in dem Bericht vom 
Jahre 4847 an die Mitglieder der deutschen Gesellschaft, S. 4 — 64. 

3) De facultatis theologicae evangelicae in hac Universitate originibus, Lipsiae 
4 839 (Programm). 

37 • 



512 Fr. Zarnckb, 

Und doch ist gerade sie es, die Leipzig eine hervorragende Be- 
deutung in der Geschichte der deutschen Universitäten anwreist; denn 
wir besitzen keine noittelalterhche Universitätsverfassung, der es in glei- 
chem Masse gelungen wäre, einen den Ideen jener Zeit entsprechend 
gegliederten Organisnous herzustellen. 

Bei Fast allen Einrichtungen des Mittelalters ist es nicht bloss die 
Rücksicht auf die praktische Brauchbarkeit, die bei ihrer Gestaltung 
massgebend war. Nach dem sinnigen Streben jener Zeit, auf der einen 
Seite, Alles ideell, wenn auch nur durch Analogien, zu begründen, auf 
der andern, womöglich jeder Idee eine Verkörperung zu gewähren, sie 
in sinnlicher Form auch für die Phantasie zu vermitteln, haben wir in 
vielen symbolische Bezüge, Verkörperungen ideeller Verhältnisse zu su- 
chen. Am nächsten musste dies Streben liegen, wo es sich um die Glie- 
derung eines den Wissenschaften gewidmeten Ganzen handelte. 

Die univcrsitas eines Studium generale halte eine zwiefache Bedeu- 
tung. Sie war einmal, und das war ihr nächster Zweck, eine lehrende, 
sodann aber war sie auch eine politische Gemeinde,^) die im In- 
nern die Verwaltung ihrer eigenen Angelegenheiten hatte, nach Aussen 
bestimmte Rechte in Anspruch nahm und zu vertreten im Stande sein 
musste. Wir sehen in fast allen Universitätsorganisationen in erster Linie 
das Streben, diese beiden Bedeutungen gegen einander abzuwägen, jede 
zu ihrem Rechte kommen zu lassen, durch die doppelte Eintheilung 
nach Facultälen und Nationen. 

Aber wo es sich um die Corporation als lehrende, als Pflegerin 
und Vertreterin der Wissenschaften handelte, trat noch eine weitere 
Rücksicht hervor. 

Das, wodurch die Pariser Universität epochemachend und wess- 
halb sie mit Recht die Grundlage fast aller spätem Universitätsbilduu- 



\ ) fiekanntlich bedeutet das Wort univcrsitas eben Corporation, Gemeinde. Das 
MissverstSndiss , den Ausdruck auf die Universalität der gelehrten Disciplinen zu 
beziehen, ist übrigens alt. Tilo in seiner bekannten Reformation 1496 sagt klagend 
von Leipzig: 'ut magis privatae eruditionis quam universalis academiae formam prae se 
ferre praedicatur ; ebenso wird die UniversitUt 1514*^ in der Matrikel 'studium univer- 
sale' genannt. Studium ist allgemein so viel wie schola u. generale bezieht sich auf die 
ihm verliehene allgemeine Geltung der an ihm erworbenen Grade im gesammten Be- 
reiche der katholischen Hierarchie, im Gegensatz zu 'studium particulare', dessen Grade 
nur für einen kleineren Kreis galten, vgl. z. B. Tomek, Gesch. der Prager Universität, S. 2. 



ZuB Geschichte der Umveksität Leipzig. 513 

gen geworden ist, ist der Umstand, dass sie erwachsen war aus dem 
Studium der allgemein bildenden Wissenschaften, den s. g. artes libera- 
les. Diese hielt sie, gegenüber Fachschulen wie Salerno, Bologna u. a., 
als Grundlage der wissenschaftlichen Bildung fest, und verpflanzte diese 
Auffassung namentlich auf die Universitäten Deutschlands. Wo die Or- 
ganisation freie Hand hatte, musste sich das Streben geltend machen, 
das Yerhältniss dieser Grundlage zu den drei Fachdisciplinen, denen 
man den höhern Rang nie und nirgends streitig gemacht bat, auch in 
der äussern Gliederung der Universität auf sinnige Weise auszudrücken. 

Eine fernere, hauptsächlich von Paris ausgehende und der Ach- 
tung vor der Wissenschaft gebührende, Einrichtung war die, dass nur 
das Lehrerpersonal vollberechtigt, die Scholaren supposita waren, wäh- 
rend in Bologna die Scholaren die Universitas bildeten und die Lehrer 
als von ihnen besoldete Beamte angesehen wurden, die eine eigene, jene 
principiell wie factisch (zum Lehrerpersonal im engern Sinne gehörten 
nur Einheimische, zur Universität nur Ausländer) ausschliessende, nicht 
rectorfühige, Corporation ausmachten. 

Da ist nun unter den sämmtlichen Universitäten des Mittelalters 
Leipzig die einzige, der die günstigen Verhältnisse bei ihrer Gründung 
es gestatteten, in ihrer Organisation allen angedeuteten Beziehungen ge- 
recht zu werden. Ein kurzer Blick auf die Organisation der Universitäten, 
die vor der Leipziger gegründet wurden, wird dies beweisen. 

Die Pariser Universität bildete ursprünglich ein in Betreff des 
Lehrzwecks ungegliedertes Ganze; ihr Thema war allein die Vermittelung 
höherer Bildung ohne bestimmtere Facbtendenz. An ihrer Spitze stand 
der Rector und die Corporation zerfiel in vier Nationen. Als im Laufe 
der Zeit die Fachwissenschaften der Theologie, Jurisprudenz und Medi- 
cin zu einer festern Gestalt und selbstständigeren Bedeutung gelangten, 
führte dies eine in feindseliger Weise vollzogene Trennung derselben 
von den übrigen Disciplinen herbei. Die Ausscheidenden constituierten 
sich nun als drei besondere, aber noch zur Universitas gehörende Cor- 
porationen, unter dem Namen der drei obern Facultäten, jede mit einem 
Decan an der Spitze. Die Zurückbleibenden, deren Corporation jetzt 
nur noch eine Specialität, die Artistenfacultät, war, konnten den Aus- 
scheidenden das Recht nicht streitig machen, zur Gesammtcorporation 
zu gehören, aber sie behielten die bisherigen Institutionen Tür sich bei 
und behaupteten einen grossen Theil der früher von der ganzen Univer- 



514 Fr. Zarn€kb, 

sitas besesseoen Rechte. Nur aus ihrer Mitte ward der Kector gewählt, 
nur sie zerfiel io Nationen, die von ihrer frifhem Bedeutung Nichts nach- 
Hessen. So zerfiel die gesammte Universität in sieben, principiell ganz 
verschiedenartige, Corpora, die dennoch coordiniert waren, die vier Na- 
tionen, die zusammengenommen erst eine, die Artistenfacultät, ausmach- 
ten, und die drei böbern Facultäten. Ja diese letztern standen in man- 
chen Stucken nicht einmal den einzelnen Nationen gleich, und die Ar- 
tistenfacultät konnte triumphierend sagen, sie habe zum Decan (welcher 
N^me bei ihr natürlich gar nicht vorkam) den Rector der Universität. 
Diese Erwählung des Rectors aus der untersten Facultät ))flegte man 
wohl zu vergleichen mit der Wahl römischer Dictatoren, die ebenfalls 
oft den untersten Ständen entsprossen den ganzen Staat beherrscht hätr 
ten. Nur zuweilen trat incerto rectore, wie es heisst, et dissidentibus na- 
tionibus der Decan der theologischen Facultät an seine Stelle, und berief 
die Universitätsversaramlung. Das Schiefe, was durch das trotzige Fest- 
halten principiell nicht mehr zu begründender Rechte von Seiten der 
Artistenfacultät in die ganze Organisation der Universität kam, offenbarte 
sich häufig, indem die höhern Facultäten gerne eine Nichtachtung gegen 
die Würde des Rectors zur Schau trugen. So sagte 1365 der Decan der 
Decretistenfacultät M. Joannes Tonsoris in öffentlicher Versammlung zum 
Rector j.non cuiro de praeceptis vestris plus quam de uno oboW', ähnlich 
1453 der Decan der theologischen Facultät. Das ward zwar beide Male 
gerügt und die Decane mussten Abbitte thun. Aber dergleichen Fälle 
beweisen doch auch, dass der Zustand der Pariser Universität nur ein 
factisch gewordener war, keineswegs ein der wirklichen Lage der Ver- 
hältnisse Rechnung tragender Organismus genannt werden kann. 

Ganz nach dem Muster der Pariser Universität ward Köln gestif- 
tet. Bianko's wenig scharf eingehende Darstellung geräth mit sich selbst 
in Widerspruch, wenn es S. 1 2 seiner .... Geschichte der Universi- 
tät ... . Köln heisst: „Theodor de Kerkering von Münster war der erste 
Rector der Facultät der Künste und Johann de Urbaria der erste Decan 
der theologischen Facultät;'* und dagegen S. 17: ,,der Universität stand 
ein Rector vor ... und jeder der vier Facultäten ein Decan.** Esleres 
wird das Richtige sein. 

Desgleichen ward auch Heidelberg anfangs durchaus der Pari- 
ser Universität entsprechend organisiert. Statutum fuit concorditer perpe* 
tuis temporibus obseivandum, quod deinceps rector solum magister existat 



Zur Gesgiiigiite der Universität Leipzig. 515 

m facultate artium, quodque, si doctor vel magister in alia facultate existat, 
rector studii nullatenus esse deberet, sicut hoc Parisiis est consuetum et ob- 
servatum; und mehrfach berufen sich die ältesten Einrichtungen auch 
sonst auf das Vorbild der Pariser Universität. Auch passiv waren die 
höhern Facultäten in Heidelberg nicht zur Wahl befähigt, nicht einmal 
zugegen durften sie sein. Diese bevorzugte Stellung der Artistenfacultät 
ward freilich bald erschüttert; schon Konrad v. Soltow, kurz nach Grün- 
dung der Universität von Prag kommend, verweigerte den Schwur in 
Betreff dieses Punctes und 1393 ward die Rectoribilitlit allen Facultä- 
ten gewährt. Es ist, nach dem schon Angeführten und noch weiter 
Anzuführenden, wohl nicht zufällig, dass jetzt erst eines Decans der Ar- 
tistenfacultät Erwähnung geschieht; so lange nur sie rcctoribilis war, 
bedurfte sie keines Decans, so lange war eben der Rector ihr Decan, 
oder richtiger, ihr Decan Rector. Fortan aber standen die vier Facultä- 
ten völlig unabhängig neben einander, ja mit merklicher Beeinträchti- 
gung der Artistenfacultät, deren Glieder nur durch ihren Decan und De- 
putierte (anfänglich 3, dann 4) stimmberechtigt waren. Ihre Ehrenstel- 
lung als fufidamentum, mater alma war damit aufgegeben. Dazu kam, 
dass die anfänglich nur geringe Bedeutung der Universität (sie hatte zu- 
erst nur 7, dann 8 Lehrer) die Bildung eines eigentlichen Verfassungs- 
lebcns nicht möglich machte. Die Theilung in Nationen, die der Stif- 
tungsbrief anordnete, scheint sogar nie ins Leben getreten zu sein. 

Ueber die Anfänge der Prager Universität sind wir weniger ge- 
nau unterrichtet, als man bei der Wichligkeit dieser ältesten deutschen 
Hochschule erwarten sollte. Guhrauer in der deutschen Vierteljahr- 
schrift 1848, drittes Heft, S. 32 flg. hat für sie das ursprüngliche Vor- 
handensein von Facultäten ganz geleugnet, der Geschichtschreiber der 
Universität Tomek dagegen es auf das Bestimmteste versichert. Das be- 
treffende Material ist lange nicht vollständig gedruckt und man kann da- 
her nicht mit Sicherheit über diese Frage absprechen, aber das Letztere 
ist das Wahrscheinlichere. Dagegen herrschte im Anfange lange ein 
Schwanken zwischen dem in Bologna und dem in Paris zur Geltung ge- 
kommenen Principe in Betreff der Berechtigung der Lehrer und der 
Schüler. So ,, konnte zum Rector ein Magister oder ein Student oder 
was immer für ein Mitglied der Universität gewählt werden" (Tomek 
S. 1 0.) und in der congregatio universilatis hatten Magister und Studenten 
gleiche Stimme (a. a. 0. S. 12.), erst 1391 ward ,,aus der ursprttngli- 



516 Fr. Zarmcke, 

eben universitas magistrarum et scholarkm eine universitas magistrarum, 
der Pariser ähnjich/' Im Jahr 1368 tritt hier die, man kann sagen in 
der Geschichte der Universitäten Epoche machende, Veränderung ein, 
dass auch die Artistenfacultät ihren eigenen Decan erhält, während bis 
dahin ihr Oberhaupt unmittelbar oder mittelbar mit der Rectorwürde 
zusammengefallen war. Der erste Decan der artistischen Facultät ward 
am 9. October 1368 gewählt, nachdem er unmittelbar vorher dieselbe 
Facultät noch als Vicerector verwaltet hatte (Tomek S. 1 4, der tlbrigens 
in Betreff der höheren Facultäten irrt). Die bis dahin höchstens factisch 
getrennten Aemter wurden nun auch principiell getrennt und so ein 
wichtiger Schritt zu einer angemesseneren Gliederung des Organismus 
gethan. Aber zur völligen Abrundung gelangte derselbe keineswegs, 
schon desshalb nicht, weil alle Ordensgeistliche, und es gab deren viele 
unter den Studierenden sowohl wie unter den Graduierten, der Jurisdic- 
tion des Rectors und der Universität entzogen waren; vollends aber 
ward im Jahre 1 372 der Organismus ganz zerrissen, indem die Juristen 
sich zu einer eigenen Universität mit einem eigenen Rector und eigenen 
Collegien zusammenthaten. So standen die Verhältnisse noch als die 
deutschen Magister 1 409 Prag verliessen. 

Wien war anfangs ebenfalls nach dem Vorbilde der Pariser 
Universität eingerichtet. Sogar der Name procuralores fllr die Vorsteher 
der Nationen ward herübergenommen. Rector^ heisst es in dem Stift- 
briefe von 1365, sil magüter liberalium arUum ei nullius facultatis alte- 
riu8. Die 4 Schlüssel zum grossen Universitätssiegel {Uhren unam Rector, 
alteram Decanus theologorum, terciam Decanus Canonistarum et Legista- 
rum, quartam Decanus medicorum; also auch hier ist der Rector zugleich 
der Decan der Artistenfacultät und die politischen Functionäre der Uni- 
versität sind, wie in Paris, der Rector, die 4 Procuratoren und die 3 De- 
cane; auch hier bilden, wie dort, das gerichtliche Tribunal der Rector 
und die Procuratoren allein mit Ausschluss der 3 Decane. Dabei treten 
aber von Anfang an, wohl entsprechend den geringeren politischen Rech- 
ten der Universität in der Residenz des Landesherrn, die Nationen 
zurück und dafür die Facultäten in die erste Linie. Weiter ausgebil- 
det ward dies im Jahre 1384 durch Albrechl's Stiftbrief, durch den 
die 4 Facultäten noch mehr in den Vordergruud geschoben, einan- 
der gleich berechtigt und von einander unabhängig wurden. Somit ward 
das eigenthümliche Verhaltniss der philosophischen Facultät, als ur- 



Zur Geschichte der Universität Leipzig. 517 

sprttnglicb grundlegender, zu den 3 höhern auch hier vernichtet und 
eine den Anschauungen jener Zeit mit Nothwendigkeit entsprechende 
Idee einer grössern Einrachheit der Administration geopfert. Zwar 
nannte sich auch so noch 1389 die ArlistenfacuHät die pia nuirix cetera- 
rum facultatum, aber es lag dies nicht mehr ausgedrückt in der Organi- 
sation der Universität; es heisst daher zurMotivierung jenes Ausdrucks : 
quia mos alumnos Ulis impartitur tamquam fortes agonistas ; et si qui forsan 
aliunde Ulis advcnerint, revera tamquam abortivi sunt, respectu artium 
lacte liberalium et secundae matris (philosophiae) nutritorum: filii namque 
facultatis artium aptiores sunt ad quacvis studia etiam altiora. Also ein 
frommer Wunsch, dem die Organisation nicht mehr entsprach. Zugleich 
sanken die Nationen so an Ansehn, dass 1 487 lange in Berathung gezo- 
gen wurde, ob denn ihre Procuratoren in das Consistorium gehörten 
(Kink, S. 65, Anm.). Schon im 16. Jahrh. waren sie eine, dem wirkli- 
chen corporativen Einflüsse nach, bedeutungslose Form geworden. 

In Erfurt existierte das Institut der Nationen gar nicht. Die Uni- 
versität gliederte sich allein in Faculläten. Uebrigens ist die Organisa- 
tion derselben von geringer Wichtigkeit, da es ihr vor der Mitte des 
1 5. Jahrhunderts, wohl eben in Folge des Fehlens der Nationen, nicht 
gluckte, nur einige Bedeutung zu erlangen. Im Jahre 1405 hatte sie nur 
5 Lehrer. 

Wir sehen, bei allen diesen Universitätsorganisationen spielte der 
Zufall, der Eigensinn, der Einfluss von Aussen, kurz die factische Ent- 
wicklung eine Hauptrolle, es gelang keiner von ihnen, die in jener Zeit 
herrschenden Auffassungen über die Stellung und das Verhaltniss der 
W^sseushaften , die sich namentlich darlegten in dem Verhältniss der 
Facultat zur Universität, des Artistendecanats zum Rectorate, zu einer 
organisch gegliederten Einheit zu verbinden, wie ihre Herstellung zwei- 
fellos in der Tendenz des Mittelalters lag. 

Es waren eigenlhümlich günstige Verhältnisse, die bei der Stiftung 
der Leipziger Universität dies möglich machten. 

Hier fand sich eine Anzahl erfahrener, den Wissenschaften erge- 
bener, im Universitätsleben geschulter Männer, getragen durch die ge- 
hobenere Stimmung, in welche die Ereignisse sie nothwendig versetzt 
hatten, und begeistert für die Idee, um derentwillen sie so eben grosse 
Opfer gebracht, in der angenehmen Lage, in ihrer Constituierung völlig 
freie Hand zu haben, bei Entwerfung ihrer Organisation rein ihren Ideen 



518 Fr. Zarncke, 

Dachgeben und jene ganz von Innea heraus aufbauen zu können. So 
wirkten ideale Anscbauungen und practische Erfabrungen zusammen, 
und ihr Resultat war ein so sinniges Gebäude, wie keine Universität 
sonst aufzuweisen bat. 

Ein sinniges : ob auch zugleich ein dem höchsten Zweck der Bil- 
dungsanstalt förderliches? das ist eine andere Frage, auf die uns der 
Verlauf dieser Untersuchung zurttckfUhren wird. Hier wollen wir in kur- 
zen Andeutungen nur die allgemeinsten Umrisse der ursprünglichen Or- 
ganisation der Leipziger Universität entwickeln, um das ausgesprochene 
Urtheil über ihren Gharacter zu begründen. Ein Verfolgen derselben 
bis ins Einzelne würde zu weit führen: auch ist hier nur an den 
Hauptresultaten gelegen. 

Die Corporation der Leipziger Hochschule kennt nur Einen Orga- 
nismus, in welchem vollberechtigt nur das höhere Lehrerpersonal ist. 
Eine selbstständige Absonderung einzelner Theile Gndet nicht statt, we- 
der im Betreff der supposita noch innerhalb des Kreises der Lehrer. 
Alle egoistischen Versuche, namentlich der Juristen im Anfange des 16. 
Jahrb., sich von der Universitas abzulösen, die Einheit derselben zu 
sprengen, scheiterten an der Tüchtigkeit und zähen Lebenskraft der ur- 
sprünglichen Organisation. 

Jener Organismus aber ist ein zwiefacher, je nach der doppelten 
Bedeutung der Corporation als lehrender und als politischer. 

Als politische Corporation zerfallt die Universitas in 4 Nationen, 
die einander gleichberechtigt sind, und an ihrer Spitze steht der Rector. 
Dieser führt den Vorsitz in allen das politische Leben, die Einkünfte, 
Ehrenrechte u. s. w. der Corporation betreffenden Instituten. Zur poli- 
tischen Corporation gehört aber nur, wer schon in die lehrende auf- 
genommen ist; diese ist, dem Zweck der Anstalt entsprechend, das Es- 
sentielle, das prius. 

Als lehrende Corporation gliedert sich die Universitas in die 4 
Facüllälen, jede mit einem Decan an ihrer Spitze, gewiss von vorn- 
herein, wenn auch nicht gleich jede der kleinern Facultäten ihre Sta- 
tuten entwarf, und es daher an Documenten fehlt. Diese Facultäten 
stehen aber nicht in gleichem Verhältnisse neben einander, sondern die 
philosophische steht für sich als gemeinsame Grundlage den drei höhe- 
ren gegenüber. Ideell fällt sie zusammen mit dem Umfange der Uni- 
versitas; denn nur dadurch, dass man durch Erlangung des Magiste- 



Zur Geschichte der Universität Leipzig. 519 

riums Mitglied der philosophischen FacullSt wird, kann man Mitglied 
der Universität werden : jeder Magister artium ist Mitglied der Univer- 
sität und Niemand ist Mitglied der Universität, der nicht Mag. artium 
derselben ist; darum lautot die Formel für die Gesammtheit der Univer- 
sität: Reclor magistri et doctores, es wäre für ein Mitglied der Corpora- 
tion ein unverzeihlicher Verstoss gewesen, zu sagen, Reclor doctores et 
magistri; die Einladungsformel zur Universitätsversammlung lautet Ae- 
verende magister u. s. w., denn nur als Magister wird das Mitglied zu ihr 
' berufen. So hat jene von Paris ausgehende Auffassung der allgemei- 
nen Studien, gegenüber den Fachstudien, in Leipzig eine zweckent- 
sprechende corporative Gestaltung erlangt. Die Leipziger philosophi- 
sche Facultät ist factisch, auch innerhalb der Universitätsorganisation, 
das fundamentum, die pia nutrix totius universitatis, sie, und nur sie 
repräsentiert den lehrenden Character derselben. In der That war das 
auch factisch bei weitem bei den meisten der Lernenden der Fall; die 
facultas artium war ihnen die universitas. Was das eigentlich Cba- 
racteristische der Universitätsbildung ausmachte, die completio im 
Gegensatz zur disciplina trivialis, das w^ard eben völlig und ausreichend 
dargestellt in der facultas artium. Die übrigen Facultäten waren in 
dieser Beziehung etwas Beiläufiges, lagen als Spezialstudien jenseits 
der completio, setzten diese voraus. Als daher die Universität die Er- 
richtung der Nicolaischule 1311 gestattete, aber zugleich verhüten 
wollte, dass ihr aus derselben eine Concurrenz erwachse, drückte die 
Natio Polonorum (A 1 42^) dies in der Nationalversammlung so aus : donec, 
disciplina incunabuli finita, sese admagistros de universitate conferrent etse- 
cundiim statuta factdtatis artium eiusque Ordinationen^ complerent. Ebenso 
das. 143^ 

Und der Ehre entsprachen auch die Anforderungen, selbst die 
pecuniären. Als im Jahr 1 496 der Herzog Georg sich vermählte, und 
die Universität über die propina, die ihm zu verehren sei, berielh, kam 
man darin überein (A. 97^): fiat solemnis propina in valorem centum flore- 
norum, ad quam facultas artium contribuat duas partes ßt universitas unam 
more hucusque observato, und die Natio Saxonum beschloss: supplicetur' 
que facultati artium ul faciat contributionem ad huiusmodi propinam, at- 
tento eo quod universitas in suo fisco non abundat, Ebenso verlangte die 
Natio Saxonum, als es sich bei der Vermählung des Herzogs Heinrich 
1312 wiederum um ein clinodium centum florenomm handelte, von der 



520 Fr. Zabncke, 

Facultlit zwei Drittel, und die Natio Misnensium beschloss : quod in con- 
tributiane facültaii artium supplicelur.utdigneiurmam liberalitatemexhibere. 

Dem gemäss ist die Stellung des philosophischen Decans, obwohl 
er, dem Range der Facullälen entsprechend, erst der vierte in der Rei- 
benfolge ist, doch eine weit umfassendei*e als die der 3 höhern Decane. 
Diese Decanale sind gewissermassen nur Privatinstitute ihrer Fa- 
cuUäten, haben mit der Universität als solcher gar Nichts zu schaffen ; 
auch die Art ihrer Erwählung, die Dauer ihres Amtes steht durchaus 
nicht parallel den Bedingungen, die beim philosophischen Decan in 
Kraft stehen. 

Das philosophische Decanat ist eine Würde, die die gesammte Uni- 
versität betrifft; so greift sie selbst hinüber in die Gestaltung der Uni- 
versilas als politischer Gemeinde. Der Decan wird mit bestimmter 
Abwechselung aus den Nationen gewählt, denn er ist die Quelle der 
Nationalfäbigkeit; er ist ein essenliales Glied bei der Rectorwahl ; er sitzt 
später alle Zeit mit im Decemviralcolleg (wie seinerseits der Rector im 
concilium decanale); er hat mit den Senioren der Nationen das Recht 
und die Pflicht, beim Abgange des Rectors sein Urtheil über dessen 
Amtsführung auszusprechen. 

So steht der Decan beinahe in gleicher Weise als Vertreter der 
Corporation als lehrender da, wie der Rector als Vertreter derselben 
als politischer. Beider Würden sind auf gleich allgemeiner Grundlage 
basiert; sie sind die beiden Magistrate der Universität, sie 
beide haben gemeinschaftlich die Aufsicht über die Scholaren und visi- 
tieren zusammen die Bursen. Selbst in unsere heutigen Einrichtungen 
ragt wie ein kaum noch verstandenes Denkmal aus längst entschwun- 
denen Zeiten ein Gebrauch : noch heute wechselt der Dienst der bei- 
den eigentlichen Pedelle zwischen dem Rector und dem philosophi- 
schen Decan, oder, wie es noch jetzt richtig heisst, zwischen der Fa- 
Cttltät \ind der Universität. Als Moritz im Jahre 1542 die Besoldungs- 
verhältnisse der Universität regelle, erhielten nur der Rector und der 
philosophische Decan besondere Gehalte ausgesetzt, und zwar jener 
24 Fl., der Decan hingegen 61 Fl. 

Der Rector ist Vertreter der politischen Gemeinde, mit ihm verbin- 
det sich die Vorstellung der Macht, der Decan vertritt die lehrende, 
mit ihm verknüpft sich die Vorstellung der moralischen und wissen- 
schaftlichen Würde, der Rector ist — wie sich in allen irdischen Ver- 



Zur Geschichte der Universität Leipzig. 521 

hältnissen das Rangverbältniss einmal gestaltet hat — der magistratus 
major, der Decao der magistratus minor. Und sehr geschickt pflegte 
in vielen Fällen das Verhältniss der beiden Magistrate zu einander abge- 
wogen zu sein. So z. B, wenn bei Visitation der Bursen es etwas zu 
erinnern gegeben hatte, decretierte der Rector, der Decan promul- 
gierte den Beschluss und wachte über dessen Ausführung; vgl.Drobisch 
in den neuen Beiträgen, S. 87. Bei den Dispensationen zur slanlia extra 
hunas schlägt der Decan vor und begutachtet, der Rector entscheidet. 

Dennoch ist eigentlich der Decan das prius, denn erst auf der Ge- 
staltung der Corporation als lehrender baut sich die Fähigkeit dersel- 
ben auf, eine politische zu sein; jedes Mitglied der Universität wird 
erst Mitglied der lehrenden Körperschaft und erst dadurch Mitglied der 
politischen, nicht etwa umgekehrt, ja es kann ersteres sein ohne zu- 
gleich lelzleres zu sein, wie sich aus der ursprünglichen Trennung der 
Licenz vom Magisterium ergiebt. In dieser Beziehung ist die Thätigkeit 
desDe cans sogar wichtiger als die des Reclors, diese ist nur eine regie- 
rende und erhaltende, die des Decans ist eine schöpferische, denn nur 
unter seinem Vorsitze wird die Universität mit neuen Mitgliedern versehen. 

Und durch ein sinniges Zeichen hat man dies Verhältniss festzuhal- 
ten gewusst: die Wahl des Decans f^llt stets ein paar Tage vor die 
Rectorwahl. Erst wenn die Universitas sich durch Wahl des Decans als 
lehrender Körper constituiert hat, bedarf sie eines Rectors, der ihre leib- 
lichen Angelegenheiten verwalte und tiber ihren Rechten wache. 

Dass diese Deutung der Lage jener beiden Wahltage zu einander 
nicht etwa gesucht, sondern wirklich gemeint ist, beweist der Vorgang 
bei Gründung der Universität. 

Die Fürsten Friedrich und Wilhelm, die ihnen gebotene Gelegen- 
heit ergreifend, beschliessen ein Studium generale zu gründen, der Papst 
gestaltet es und bewilligt Lebrfreiheit in qualibet lidta facultate. Damit 
ist das Studium generale vorhanden, aber noch keineswegs die universi- 
tas. Zu dieser constituieren sich die von den Fürsten aufgenommenen 
Lehrer selber, und zwar am 24. October durch — die Wahl des De- 
cans ; nun sind sie im Stande, öiFenlliche Acte vorzunehmen, z. B. ca- 
nonice zu wählen, die Bulle des Papstes in Empfang zu nehmen, Exa- 
minatoren für die Baccalaureatsprüfungen zu ernennen u. s. w.*) Jetzt 

i) Die ßestUtigungsbulle des Papstes war noch nicht einmal angelangt, als die De- 



522 Fr. Zarnckb, 

erst köDoen die Fürsten die univerdtas studii dotieren mit Gütern und 
politischen Rechten. Das geschieht in der feierlichen Einweihung der 
Universität*) am 2. December, und nun erst, auf diese, von den Fürsten 
ausgehende. Beleihung mit politischen Rechten und Einrichtungen hin 
schreitet die Universitas zur Wahl des Rectors. *) 

Jene Wahl des ersten Decans ist noch aus einem andern Grunde 
ehrwürdig. Es ist wohl das einzige Mal, dass die philosophische Facul- 
tät völlig zusammenfallt mit der Universität: den ersten philosophischen 
Decan haben sämmtliche MitgUeder der Universität gewählt. Das war 
späterhin schwerlich je wieder der Fall ; denn blieb auch jedes Mitglied, 
es mochte später eintreten in welche Facullät es wollte, ideell insofern 
Mitglied der philosophischen Facultät, als es wohl nur von seinem Wil- 
len abhieng, in diese wieder zurückzutreten, so war es dies factischdoch 
nicht, so lange es in einer der höhern Facultäten actu regens war. Schon 
in den ältesten Statuten heisst es : statuta sunt per tnagistros facultatis 
artium edita et conclusa, was einen Gegensatz verlangt; ferner heisst es: 
rector, si est de facultate artium, alias decanus. Schon der Baccalaureus 
zählte zur hohem Facultät und musste die Statuten beschwören. Der 
^Licentiat schied aus der philosophischen völlig^ aus, durfte qicht mehr 
philosophische Vorlesungen halten. 



canaiswahl angestellt ward. Gersdorf irrt, wenn er a. a. 0. S. 1 2 anhiount, man Iiabe 
sie in Folge der pSpstlichen BestStigungsbuIIe vorgenommen. Schon aus dem Trans- 
sumpt der Bulle vom 4 3. November geht hervor, dass sie erst da eröffnet ward; auch 
hat der Rectoratscalender zum 12. November die Notiz AllaUo buüae cotifirmationis. 

\) Nicht eigentlich feierliche Uebergabe der landesherdichen Sliftungsurkunde, 
wie Gersdorf a. a. O.S. 4 5 sagt. Denn das in jener 'publica pronunciatio* verlesene Ac- 
tenstuck war nur eine 'ordinalio', nicht einmal eine *litera sigillata*, und hat wohl nie an- 
ders als in Form einer 'scheda' existiert, die nach genommener Abschrift von der Hand 
des Rectors als fernerhin werthlos angesehn, vielleicht gar zurückgegeben ward. Der 
Rationarius fisci, der anfangs alle Urkunden und Briefe mit grosser Genauigkeit aufzählt, 
erwähnt dieses Actenstücks mit keiner Silbe. 

2] Es ist wohl nur ein Druckfehler, wenn bei Gersdorf a. a. 0. S. 35 als Tag der 
Wahl der 3. December angegeben wird. Die Rectorwahl geschah noch am Tage der 
feierlichen BrÖfifnung der Universität. Beide Handlungen fielen auf Montag (feria se^ 
cunda) nach dem 1. Advent und vor dem Fest der heiligen Barbara (4. December)^ d. 
i. im Jahr 1 i09 auf den 2. December. 

3) So heisst es in einer Beschwerdeschrift des Doctor Job. Haynis u. A., dass 
die Licentiaten höherer Facultäten philosophische Vorlesungen hielten (Hauptstaats- 
archiv Loc. 10532, Leipzig, Vniuersität, Raths und andere Händel — 4 537, Bl. 13.) : 



Zur Geschichte der Universität Leipzig. 523 

So war also die philosophische Facultät einmal die ideelle gemein- 
same Grundlage, die die hohem Facultäten mit umfasste und zugleich 
eine Specialität neben jenen, und jene ausschliessend. Diese scheinbare 
Zwiespältigkeit ist die Veranlassung zu vielfachen imgen Darstellungen 
geworden. 

Genau genommen ist der Verlauf dieser : die philosophische Facul- 
tät schafft die Universitas; daher mussten auch im Anfange alle Univer- 
sitätsmitglieder, um dies zu werden, noch einmal durch die philosophi- 
sche Facultät hindurchgegangen sein ; pedantisch ist das freilich damals 
nicht durchgeführt. Diese Universitas zerPallt in 4 Nationen. Nun erst 
können innerhalb derselben einzelne Persönlichkeiten sich zu höheren 
Facultäten vereinen, womit sie aus der philosophischen Facultät aus- 
scheiden und diese daher fortan als eine Specialität zurücklassen, zum 
Complex der Nationen aber verbleiben, ohne (wje das in Paris der Fall 
war) von ihren Rechten einzubüssen. 

Ich glaube die ursprüngliche Organisation der Universität hinrei- 
chend entwickelt zu haben, um es deutlich erscheinen zu lassen, wie sie 
nicht nur alle früheren Universitätsbildungen an ideeller Einheit über- 
trifft, sondern in der That ein kunstvoll gegliedertes Ganze ist, in wel- 
chem die Auffassungen und Ideen des Mittelalters einen sinnigen Aus- 
druck gefunden haben. 

Zu dieser Eigenthümlichkeit der ursprünglichen Organisation tritt 
als ein zweites unser Interesse in Anspruch nehmendes Moment das -ei- 
genthümliche Gepräge hinzu, welches das auf dieser Basis sich ent- 
wickelnde Verfassungsleben der Universität an sich trägt. Von einem 
solchen kann man in Leipzig wirklich sprechen, während bei den meisten 
andern Universitäten der Ausdruck wenig zutreffend sein würde. Ein- 
mal war Leipzigs Universiät von beträchtlichem Umfange; gleich bei 
der Gründung bestand das Lehrerpersonal aus 46 Männern, ungerechnet 
die Baccalaureen ; in der Artistenfacultät musste später, um Ueberfüllung 
und Verwirrung zu verhindern, die Zahl der zum concilium gehörenden 
auf 1 6 herabgesetzt werden, über diese hinaus lag noch eine ganze Reihe 
von actti regenies, dann alle nan regentes und die baccalarei. Bei so 
grosser Anzahl verschiedener Individualitäten, bei so voller Besetzung 

detm von ambegynne dysser loblichefi vniuersüet bys her alzeit gekalHn, Szo einer licen" 
dam genommen, yst her eyner hoer facuUet Incorporert vnnd also faculiati arUmn nicht 
mehr underthan. 



524 Fk. Zarnckb, 

der eiQzelnen Corporationen und Glieder des GesammtkOrpers musste 
sich Qothweadig ein vielgestaltiges, ereignissvolles, bewegtes politisches 
Leben entwickeln. Und zwar um so eher, je selbständiger von äussern 
Einflüssen die Corporation da stand. Auch dies war in Leipzig in einem 
Grade der Fall, wie bei kaum einer andern Universität Deutschlands. 
Nicht nur Hessen bei der ersten Organisation die Fürsten der Corpora- 
tion völlig freie Hand — selbst bei der Dotierung, wo dieselben doch 
nur als Wohlthäter erschienen, heisst es fast schüchtern : accedente niki' 
laminus consensu et voluntate honarabilium magisirorum in praedicta nostra 
wiiversitate — , sondern auch späterhin kümmerte man sich mehrere 
Decennien so gut wie gar nicht um die Anstalt. Als dann in der Mitte 
des Jahrhunderts der nach dem Gange der Geschichte nothwendige 
Conflict zwischen der Corporation und der Regierung eintrat, gewährt 
die von demselben völlig überraschte Universität fast einen tragischen 
Anblick. Ihrem unerschrockenen Muthe, nachdem sie sich gefasst hatte, 
gelang es, wenn auch nicht, damals noch den Sieg davon zu tragen, doch, 
den Conflict unentschieden zu lassen und noch einmal zu vertagen. 

So ist, was den Character der Leipziger Universitätsgeschichte, vor 
allem der älteren Zeit, bedingt, weniger die Gelehrtengescbichte, als viel- 
mehr die innere politische, die Verfassungsgeschichte. Und diese trägt 
ein ganz eigenthümliches Colorit. 

Wie jene grössere Selbstständigkeit, die schon den ersten Magistern 
bei- Gründung der Hochschule gewährt war, vielleicht von von^eherein 
die Veranlassung ward zu einem gewissen Dünkel, der noch im Laufe 
des 16. Jahrhunderts sprichwörtlich den Leipziger Universitätslehrern 
beigelegt ward, so hatte auch das Bewusstsein, dass die Organisation 
der Universität nicht bloss dem practischen Bedürfnisse entspreche, 
sondern dass sie über dieses hinaus noch einen gewissermassen selbst- 
st^ndigen ideellen Gehalt verkörpere, von Anfang an einen wesentlichen 
Einfluss auf die Entwicklung des Universitätslebens. Man gewöhnte sich 
nämlich, jene Formen mit einer fast empfindsamen Stimmung der Pietät 
zu verehren, sie als etwas an sich Wesentliches zu betrachten, ihnen so 
ein eigenthümliches selbstständiges Leben zu gewähren. 

Das hat nun freilich für die Geschichte der Universität ein bedenk- 
liches Resultat gehabt ; denn eine Verkennung der Wahrheit, dass die 
Form nicht die Hauptsache sei, rächt sich natürlich nirgends schwerer, 
als an einer wissenschaftlichen Anstalt. In Leipzig hat jene Menge ver- 



Zur Geschichte der Universität Leipzig. '52Ü 

schiedener Factoren, hat das Abwägen ihrer Verhältnisse an sich und zir 
einander gewissermassen das ganze Interesse des Universitätslebens 
absorbiert; es zeigt sich von vorneherein ein Character des zähen, pi- 
kierten Festhaltens an allen Kleinigkeiten der Einrichtung; ein überge- 
naues Beobachten der Form, das ein höheres Interesse nicht zu allge- 
meinerer Geltung gelangen lässt. Die grossen, ihre Zeit bewegenden, 
Fragen der Wissenschaft haben hier früher kaum je eme in dem Univer- 
sitätsleben sich abspiegelnde Wirkung geäussert; der Nominalismus und 
Realismus, die auf andern Universitäten die wichtigsten Factoren wur- 
den, erscheinen in den Documenten der Leipziger Universität kaum dem 
Namen nach; die Kirchenreformation ist vom Fürsten eingeführt, ihr 
Eindruck auf die Universität selber hatte nicht die Kraft, bis zur offenen 
Erscheinung in ihr hindurchzudringen. 

Für uns aber ist auch dieser Umstand von neuem Werthe ; denn die 
Geschichte keiner Universität ist geeignet, so in den eigenthümlichen 
Character der äusseren Formen des mittelalterlichen Universitätslebens 
einzuftthr.en, wie die der Leipziger. Derselbe Formalismus, der seine 
. Träger oft als unerquickliche und sterile Pedanten kennxeichnet, vyird ftir 
uns lehrreich, und was in. der Gegenwart gewiss oft erdrückend und 
unerträglich war, verdient sich so,^ wQnn vergangen, fast den Dank des 
Geschichtschreibers. Das aber müssen wir immer zugeben, dass nicht 
nur in späterer Zeit, wo die ursprünglich der- Organisation zu Grunde 
liegenden Ideen veraltet waren, die Universität lange das Bild einer hur 
durch Factoren, die ausserhalb der Organisation standen (wozu man 
auch die Tüchtigkeit einzelner Mitglieder rechnen muss), gehaltenen 
Ruine gewährt, sondern dass auchfrüher schon, als jene Ideen in der That 
noch in den Anschauungen der Mitlebenden gültig waren, der stricte For- 
malismus oft einen erdrückenden und lähmenden Eindruck macht. und 
wir aufstrebende jugendliche Geister >vahrscheinlich aus diesem Grunde 
mehrmals, gezwüngea oder freiwillig, aus Leipzig weichen sehen. 

So nahm Leipzig den übrigen^ Universitäten Deutschlands gegen- 

• • • 

über eine sehr exciusive Stellung ein, wie activ so auch passiv. Als 
Trithemius am Ende des 1 5: Jahrh. sein voluminöses Gelehrtenlexicon 
-de ecciesiasticis scriptpribüs fertigte, zählte er in demselben keinen ein- 
. zigeu Leipziger Gelehrten auf, und veranlasste dadurch einen der. tetzy 
tern, eine eigene Sammlung von Leipziger Berühmtheiten zu verfassen, 
den bekannten Catalogus illustrium sive ecclmasticorum scriptorum, qui in 

Abhandl. lU K. S. Ges. d. Wiisenicli. ill. 38 - 



526 Fb. Zarngkc, 

Lipzemi Academia a fundatione sludii usque praesens ad aevum claruere, 
den man wohl mit Recht dem Wimpina zuschreibt. Im Jahr 1 497 sagt 
Jacob Locher Philorousus in seiner Uebersetzung des Narrenscbiffes 
Cap. 27, 26 fg., wo von den Universitäten die Rede ist, kurzweg Hie 
volat ad Wiennam, tenet hunc Erfordia magna, Hunc Basilea fovet, Lip$ 
islum barbara tellus, und 1513 Thilonius Philymnus in der Vorrede 
zu seiner lateinischen Uebersetzung der Balrachomyomachie, besonders 
Leipzig im Auge habend, von der ganzen Eibgegend barbaricus Albis. 
Diese Zeugnisse beweisen für die Isoh'erung Leipzigs um so mehr, je 
ungerechter ihr Inhalt in der That ist. Denn es hat, namenüich im 1 5. 
Jahrh.in Leipzig nicht an sehr tüchtigen Kräften gefehlt*), und als gegen 
Ende desselben Jahrh. die classischen Studien auftauchten, blieb Leipzig 
nicht zurück. Es sind im ganzen übrigen Deutschland zusammengenom- 
men während des 1 5. Jahrh. kaum so viel classische Schriftsteller ediert 
worden, wie in Leipzig allein. Das begründet noch keinen Vorzug, denn 
am Rhein und in Oberdeutschland bezog man diese Drucke damals aus 
Italien , aber es beweist doch hinlänglich das Vorhandensein jenes Bil- 
dungselementes, dessen Verwerlhung freilich pedantisch genug betrie- 
ben sein mag. Am gedrücktesten tritt Leipzigs isolierte Stellung hervor 
zur Zeit der Kirchenreformation, aber auch späterhin noch, ja noch Jahr- 
hunderte lang, hat Leipzig ausserhalb des lebendigen V^echsel Verkehrs 
oiit den übrigen deutschen Universitäten gestanden. 

Ergiebt sich aus dem Vorstehenden der eigenthümliche Werth.den 
eine gründliche, sich völlig einlebende, Darstellung der Verfassüngsge- 
schichle der Leipziger Universität — recht eigentlich , vermöge ihres 
conservativen Characters, als der Repräsentantin einer millelall^rlichen 
Normaluniversität — gewähren würde, so ergiebt sich auch zugleich 
hieraus die Grenze in der Zeit, bis zu der diese Bedeutung ihr gebührt. 

Es hegt auf der Hand, es iit die Zeit auszuschliessen, wo jene, ur- 



\) Zwar sagte 1446 der Canzler des Churfürsten in Gegenwart des letztern der 
versammelten Universität ins Gesicht: 'quod in universitate Vienna et Erfordia domi- 
nus princeps haberet doctores ad nutum, hie autem vix essent duo vel tres, qui ei va- 
lerent et deservire possent in legatione et executione suorum negotiorum* ; aber das 
war in der Aufregung gesprochen und von einem Manne, dem der gediegene Johannes 
Kone mit Recht sofort replicierte: *CancelIarie, vos bene prius protulistis alias blosphe- 
mias*. Eine Geschichte der Universität wird deo Nachweis zu fuhren haben, dass diese 
SchmShung der Universitfit zur Ehre gereichte. 



Zur Geschichte des Univebsität Leipzig. 527 

sprttDglich bei der Orgaoisation thätigen, geistigen Factoren erloschen 
waren, wo das mitlelalterliche Gebäude der Universität den Ideen und 
Bedürfnissen der neuen Zeit nicht mehr entsprach, wo Leipzig, kann 
man sagen, an der ursprüngh'chen Idealität seiner Verfassung recht 
eigentlich jahrhundertelang zu Boden lag. Eingetreten ist dieser Um- 
schwung im Laufe des 16. Jahrhunderts, entschieden ist er im letzten 
Drittel desselben. Schon 1 520 sagte Petrus Mosellanus : Dücrimina tum 
natianum tum professionum maiores nostri fortassc iustis de causis in scholis 
inslituerunt : tum ipsa re secum adfei^ente concordiae mairem, aequalilatem. 
At hodie res haec in manifestum discordiae seminarium degeneravit. Uazu 
kam der Einfluss Wittenbergs, dem man sich nicht entziehen konnte. 
Die Gründung dieser Universität macht Epoche in der Geschichte un- 
serer hohen Schulen : um die Mitte des Jahrhunderts fühlten dies auch 
in Leipzig Männer, wie Camerarius, Meurer, namentlich aber Caspar 
Borner. Dieser klare und scharfe Geist sah ein, wie die Leipziger Sta- 
tuten den Wittenberger gegenüber veraltet und untauglich seien ; er legte 
selbst noch nach Moritzens Reformation in einem eigenen, von ihm dem 
Universitätsarchive einverleibten, Buche Abschriften der Wittenberger 
Statuten, Stiftungsurkunde u. A. zur Nachachtung an. Der vorüber- 
gehende Flor, zu dem der Churfürsten Moritz und August Regierung die 
Universität erhob, schwand bald. Den dann eintretenden Process des 
Hinsiechens und die mannigfachen künstlichen Quacksalbereien, die man 
mit der Universität vornahm, zu schildern : das ist ein eigenes, wenig 
erquickliches und kaum einen positiven Gehalt gewährendes Thema. 
Zu dem wissenschaftlichen Mittelpuucte, den die Geschichte der alteren 
Zeit gewährt, steht es nicht mehr in Verhältniss. 

Die Leipziger Universität theilt mit nicht eben vielen ihrer Schwe- 
stern das Interesse, dass wir an ihr den Uebergang aus der katholischen 
Zeit in die protestantische verfolgen können. Für Leipzig hatte die Ein- 
führung der Kirchenreformation nebst den mit dieser zusammenhängen- 
den Veränderungen unter Moritz und August beinahe die Bedeutung 
einer neuen Gründung. Die wesentlicheren Umänderungen dieser 
schliessen mit dem Jahre 1558. Im Jahre 1557 wurden die s. g. wal- 
zenden Lectionen abgeschaft, der wichtigste Umschwung in der 
Geschichte der Universitätsorganisation, und zugleich ward die Zahl der 
Professuren in den verschiedenen Facultäten fest bestimmt. Das sind die 

Professuren der alten Stiftung, an denen nur im folgen(;)en Jahre eine 

38» 



528 Fr. Zarncke, 

kleine Veränderung vorgenommen ward ; späterhin blieben sie unahge* 
tastet, nur im Jahre 1 580 wurden noch in der philosophischen FacuUät 
zwei zu einer vei*schmoIzen. Bekanntlich sind diese 23 Professuren der 
alten Stiftung noch der heutigen Organisation, wenn auch nur latent, zu 
Grunde liegend. Seit dem Jahre 1558 bis 1830 ist keine durchgreifende 
wesentliche Veränderung vorgegangen, eine völlige Stagnation hat seit- 
dem alle Institute ergrÜfen. Es kann kaum als eine für die Organisation 
der Universität wichtige Veränderung bezeichnet werden, wenn 1763 
das philosophische Baccalaureat mit dem IVIagisterium vereinigt und 
1787 die Wahl der Examinatoren zu den Magisterprüfungen nach einem 
andern Modus angestellt ward, wenn 1 564 das Vicecanzellariat zu einem 
Procanzeilariat umgetauft wurde, was nur sehr kurze Zeit hindurch mit 
practischen Veränderungen verknüpft war. Das fühlt man recht lebendig, 
wenn man Darstellungen der Leipziger Universitätsgeschichte, selbst 
noch aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts, folgt, welche die Verän- 
derungen aufzuführen in Absicht haben, die die Universität zu ihrem 
damaligen Zustande brachten, z. B. Leonhajr*di in seiner Geschichte und 
Beschreibung .der Stadt Leipzig.. Mit Ausnahme jener Veränderung von 
1580 in der philosophischen Facultät hat er kein einziges Ereigniss zu 

• • • > 

erwähnen nöthig. .das diesseits 1558 läge. Und SQ ist es nicht bloss mit 
der Universität ito Ganzen, auch für die einzelnen Corporationen in ihr 
findet dasselbe statt. Auch das Frauencolleg, das am wenigsten mit. ihr 
zusammenhängende, hat gerade in diesem Jahre seine letzte, bis auf die 

• 

neueste Zeit massgebende Organisation erhalten. 

Was diesseits jener Zeit liegt, besteht entweder aus Elementen, 
die schon xler -neuem Zeit angehören, oder aus veralteten, nicht mehr 
lebenskräftigen. 

So wird denn der Geschichtschreiber, wenn er die sich ihm nahe 
legende runde Zahl der ersten 150 Jahre (1409—1559) des Bestehens 
der Universität zum Gegenstande söiner Darstellung wählt, nicht nur 
einen schicklichen Abschluss gewinnen, sondern auch einen bestimmten 
wissenschaftlichen IVIittelpunct : die Verfassungsgeschichte einer mittel- 
alterlichen Normalunrversität. " "^ 

Zu emer so umg'rähzten'Geschichte der Universität beabsichtige ich 
im Nachstehenden Prolegomena zu liefern, nämlich eine Zusammenstel.- 

. • • • * ■ 

lüng und Charjacteristik, aller mir bekannt gewordenen urkundlichen 
Quellen bis zum Jahre -1559.. 



Zur Geschichte per Universität Leipzig. «^29 

Es ist eine solche Vorarbeit besonders hier ununDgänglich nölbig. 
Man erstaunt, wenn man die Masse des über die Leipziger- Universitäts- 
geschichte Geschriebenen durchgehl, wie wenig Kennlniss in demselben 
enthalten ist, wie fast alle Schriftsteller, ohne auch nur Notiz zu nehmen 
von den Quellen, sich mit einem pomphaften trivialen Phrasenschwall 
abfinden zu können geglaubt haben. Der ttbele Einfluss, den bis zum 
Ende des vorigen Jahrhunderts die übertriebene Qeltung und Cultivie- 
rung der rhetorisqhen Classicität namentlich in Leipzig ausübte, aflen- 
hart sich wohl hier im eigensten Gebiete am schlagendsten und wider- 

• . . . 

wärtigsten. 

Dem dauernd abzuhelfen und die Wiederkehr ähnlicher Ungründ- 
lichkeit unmöglich zu machen, ist eine umfassende und genaue Discus- 
sion des gesammten uns noch erhaltenen urkundlichen Quellenmateriales 
allein geeignet. Indem ich eine solche nachstehend vorlege, ftlrchte ich 
nicht, dass mich der Vorwurf treflen werde. Mühe und Zeit an einen 
Gegenstand von geringer Bedeutung verschwendet zu haben. 

Ich habe bei der nachfolgenden Zusammenstellung und Characte- 
ristik der Quellen es nicht aus den Augen verloren, dass es Prolego- 
mena sein sollen, Prolegomena für einen doppellen Zweck. In erster 
Linie die Voraussetzung und Grundlage ftlr eine ernst eingehende Ge- 
schichlschreibung. Während ich daher nie vergessen habe, dass die 
Gharacteristik der Quellen bei den mitzutheilenden Aufzügen die Haupt- 
aufgabe war, um anschaulich zu machen, ob der Inhalt derselben man- 
nigfach oder einförmig, der Ton trocken oder lebhaft geftirbt sei, die 
Quelle officiellen oder nur privaten Character trage u. s. w., habe ich 
doch zugleich dahin gestrebt, von allen wichtigern Vorkommnissen des 
academischen Lebens Belege zu geben, und in das Leben und Treiben 
jener Zeit unmittelbar und anschaulich einzuführen, so dass der Ge- 
schichtschreiber sich oft nicht wenig Mühe wird gespart sehen durch 
einfache Verweisung auf das hier Mitgelheilte. 

Aber auch für ein zweites Unternehmen hoffe ich, sollen diese 
Quellencharacteristiken die Prolegomena werden. 

Weder eine noch so umfängliche und eingehende Geschichtschrei- 
bung, noch die hier mitgetheilten Auszüge werden je genügen, um mit 
völliger Anschaulichkeit in das Leipziger academische Leben der altern 
Zeit einzuführen. Um dies zu ermöglichen, bedarf es eines mehr oder 
weniger vollständigen Abdruckes der Quellen. Ja es ist meine Ar- 



530 Fr. Zar.nckr, 

beit recht eigentlich mit dem Wunsche gepflegt worden, es möge ihr 
gelingen, das Bedttrfniss nach einem solchen nahe zu legen und seine 
baldige Ausführung zu ermöglichen. 

Sollte dieser Wunsch in Erfüllung gehen und eine in würdiger 
Weise ausgestattete Sammlung der Monumenta universitatis studii Lipsen- 
sis ans Licht treten, so würde damit weder diese Quellencharacteristik 
ihren selbstständigen Werth verlieren, noch das grössere Unternehmen 
durch die hier gebotene Auswahl beeinträchtigt werden. Denn was letz- 
tere betrifTt, so habe ich mich sorgsam gehütet, nicht etwa eine Aehren- 
lese des Interessantesten herauszuschöpfen, sondern habe nur wenige Pro- 
ben des Characteristischen geliefert, uud was ersteres angeht, so wird 
man auch später neben dem umfänglichem Werke die hier gelieferten 
geringen Auszüge gerqe dulden können, die dann, wie sie vielleicht das 
Interesse für die Herausgabe jenes zu erwecken im Stande waren, nicht 
minder auch ferner hauptsächlich zu ihm den Weg zu bahnen dienen 
werden. 

Meine Nachforschungen haben sich vornehmlich auf die folgenden 
Orte erstreckt: 1) das Archiv der Universität, welches auch die Ueber- 
reste der Archive der Nationen und Collegien enthält, und die Archive 
der 4 Facultäten, sowie des Universitätsrentamtes; 2) die Universitäts- 
bibliothek; 3) die Rathsbibliothek; 4) das Archiv des Frauencollegs ; 
5) das Rathsarchiv; 6) das Hauptstaatsarchiv in Dresden. An diesen 
Orten glaube ich nicht, dass mir irgend etwas wird entgangen sein. 
Nun bin ich zwar überzeugt, dass hie und da, namentlich im Privatbe- 
sitz, noch Manches verborgen sein wird ; denn ich kann nicht glauben, 
dass die theilweise ziemlich umfangreichen Archive der Nationen so ganz 
spurlos sollten verschwunden sein. Aber es schien mir, um jene noch 
etwa verborgenen Quellen ebenfalls der Wissenschaft zugänglich zu 
machen, eben der geeignetste Weg, die Zusammenstellung der von mir 
untersuchten zu publicieren, der sich die etwa noch auftauchenden füg- 
lich als Nachträge werden anschliessen können. Davor hoffe ich mich 
hinlänglich geschützt zu haben, dass man mir schon früher gedruckte und 
dann verloren gegangene Quellen als von mir übergangen nachweise. 

Bei meinen Nachsuchungen ist mir rege und gefällige Theilnahme 
aller Orten entgegengekommen, sowohl von Seiten der Herren Vorsteher 
der genannten Archive und Bibliotheken, wie von andern Gelehrten und 



Zur Geschichte der Umvesität Leipzig. 531 

von Freunden des hier bearbeilelen Gegenstandes. Ihnen allen danke 
ich hiemil öflentlich nochmals. 

Nur in den bibliographischen Beschreibungen habe ich die Ortho- 
graphie der Originale genau beibehalten. Sonst habe ich mir erlaubt, 
den willkürlichen Gebrauch der grossen und kleinen Anfangsbuchsta- 
ben zu regeln, desgleichen t; stets für den Consonanlen, u stets für den 
Vocal zu setzen; statt j habe ich überall % eingeführt; das e, welches ae 
vertritt und bald e bald e, bald ce bald ae geschrieben wird, habe ich 
stets ae geschrieben; in den Wörtern aber, in denen e statt oe steht, 
Hess ich es unverändert. 

Auch die Interpunction rührt von mir her. Doch habe ich mir 
in Betreff dieser nicht bei allen Quellen dieselben Freiheiten erlaubt, 
auch nicht in Bezug auf die Regelung der grossen und kleinen An- 
fangsbuchstaben. Wo die Quelle hier consequent ein bestimmtes Ver- 
fahren einhielt (z. B. den Eintritt eines neuen Satzgliedes durch grosse 
Anfangsbuchstaben zu bezeichnen u. a.), habe ich dies , wo ich es er- 
kannte, nicht stören wollen. 

Die zu den Jahreszahlen hinzugefügten Buchstaben a und 6 be- 
zeichnen die Semester, nämlich a das Sommersemester (wenn man will 
sem. aestivum), 6 das Wintersemester (sem. brumale, wie es mehr- 
fach in der Matrikel genannt wird). 

Bei Angabe des Inhalts der Urkunden bin ich fast ohne Ausnahme 
den betreffenden Copialbüchern gefolgt, weil die Urkunden nach den 
Angaben dieser citiert zu werden pflegen. Zwar musste in Folge dessen 
das Einhalten einer durchgehenden Gleichmässigkeit aufgegeben werden, 
aber dieser Mangel wird ausgeglichen durch den Vortheil, die citierten 
Urkunden jetzt schneller erkennen zu können. Die auffällig langen Ur- 
kundentitel in dem spät angelegten Copialbuche des Frauencollegs (S. 
767 fg.) hätte ich leicht abkürzen können, that es aber nicht, weil gerade 
die betreffenden Urkunden der Benutzung schwieriger zugänglich sind 
als die übrigen, und daher die langen Titelangaben einen erwünschten 
Ersatz bieten. Deshalb nahm ich hier auch die zur Universitätsgeschichte 
nur indirect in Beziehung stehenden Urkunden einzeln auf. 



A. ERSTER ABSCHNITT. 

QUKLLEN, WE UNIVERSITÄT IM ALLGEMEINEN BETREFFEND*). 

I. DIE URKUNDEN UND DAS COPIALE MAGNUM. 

• 

Die wichligern Documente, welche die Universität im Ganzen betrafen, wnrdctt 
in einer 'parva cista' oder 'cistula cum tribus clavibus' im Fiscus niedergelegt. Das hat 
die günstige Folge gehabt, dass sie in den Protocollen bei Uebergabe des Inventars von 
dem rector anliqnus an den rector novus mit dem übrigen Inventar im Ralionarias 6sci 
au(igez%hlt wurden, xwar nicht immer alle einEeln, denn bald fing man an, die Documente 
in Bausch und Bogen zu verzeichnen , oder auf frühere Rechnungsablegungen eich zu 
berufen, aber doch meistens ein paar Jahre lang und wohl ohne Ausnahme mindestens 
einmal bei der Rechnungsablegung, die dem Eintreffen des Docoments folgte. Yer- 
gleiche NSberes hierüber in der Beschreibang des BatioBarius (isci. 

Ich bin diese Rechnungablegungen genau durchgegangen, und es wird nicht ohne 
Interesse sein , das Resultat hier milzutheilen. Die Jahreszahlen bezeichnen das Se- 
mester, in welchem die Rechnungsablegung geschah, also das des rector novus. Die 
ohne ^bächrift verloren gegangenen Documente sind mit gesperrter Schrift gedruckt. 

1410^ wird erwähnt 'bulla conservatorii', das ist die noch jetzt im Original vor- 
handene Bulle Alexanders V. vom ^9. December 1409, daneben instrumentum 
subconservatorii, später auch *litera sigillala' genannt; dies ist im 16. Jfihrh. ver- 
ioren gegangen, ohne dass Abachrilt erbalten wftre, dti -es keine pracüsche Bedeutung 
n>6br hatte. 

Erst I4II*, als Vinc. Grüner Rechnung ablegte, übergab er auch 'instrumentum 
in quo coutinebatur copia conßrmationis', spSter auch wohl einfach 'copia bullae confir- 
maUonis, copia conllrmationis', auch sogar 'copia fundationis', oder (wie 4 4 46*] inoorrect 
'transsumptum fundationis et conRrmationis uoiversitatis papae Alex.* genannt. Das Ori- 
ginal blieb in den Händen der Fürsten, denen ja die Bulle ausgestellt war, und beflndet 
sich noch gegenwärtig in Dresden; da Grüner es war, der die von den Fürsten zum 
Zweck der Eröffnung der Universität erlassene Verordnung in die Matrikel einschrieb, 
und da dem Schlosse derselben schon im Wortlaut die Form einer Urkunde fehlt (s.u.), 
so ist als ausgemacht anzusehen, dass jene fürstliche Verordnung nie in Form einer 
Urkunde existiert hat, sondern nur, wie das später noch öfter vorkommt, damit doch 
der Inhalt der publica pronunciatio' nicht verloren gehe, den Betbeiligteu in Form einer 
scheda übergeben ward, die durch eigenhändige Abschrift des Rectors in einem officiel- 



f 



*) Dankend hervorzuheben habe ich die unermüdliche und zuvorkommende Gefälligkeit 
des Herrn Uoiversitötssecretär Botlger, der als Vorsteher des Unlversitölsarchivs mich auf 
Manches aufmerksam zu machen die Güte hatte , was sonst vielleicht meinen Blicken ent- 
gangen wttre. 



DiB Urkunden und das Gopiale magnüm. 533 

len Buche, der Matrikel, wo an der 6des nicht zu zweifeln war, antiquierte. WSre dies 
nicht so der Fall gewesen, so würde Grüner, der die 'ordinatio* in Händen hatte, sie 
ebenso gut, ja noch eher als die notarielle'copia buUae confirmationis' dem Fiscus über- 
liefert haben. 

U 1 2 werden erwähnt 'arliculi compositionis (auch *litlerae quaedain ge- 
nannt) inter regem Poloniae et doroinos de Prussia, in volgarf. Sie sind 
verloren, und ich kann auch zur Zeit über ihren Inhalt keine Aufklärung geben. 

UUS und ebenso U 15^ und Uf 6' erscheinen 'articul i concepti de pri- 
vilegiis dandis per principes universitati*. Sie sind verloren. 

H 1 4* 'bulla super sex canonicatibus', auch *bulla praebendarum' genannt, die Bulle 
Johanns XXIII. vom J. H f 3 über die Canonicate in Naumburg, Meissen und Zeitz, daneben 
'inslrumentum (auch (ranssumptum) insinuationis eiusdembullae factae prae- 
posito ecclesiae saneti Thomae'. Wenn unmittelbar drauf 'duo instrumenta pubHca per 
Fr. Aldenborg confecia* genannt werden, so sind damit jener, verloren gegangene, Insi- 
nuationstranssumpt und der Transsumpt der Bulle selber, den wir abschriftlich noch in 
der Matrikel besitzen, gemeint. Wenig Befriedigung gewährt es, wenn es daneben heisst 
cum quibusdam aliis parvis foliis conceptis de negotiis Universi- 
tät is, wofür auch vorkommt 'copias quasdam et ceduW. 

1415 quatuor instrumenta [et quaedam mandata] de facto ma- 
gistri Boltenhagen et sui scholaris. Scholaris scheint der Amanuensis des 
Rectors geheissen zu haben, der in den altern Zeiten der Universität aus dem Fiscus 
besoldet ward. Jene Documente sind verloren. 

an^ copia iurisd ictiönis, mir unbekannt. 

U19'''bulla correctionis*. Gemeint ist die Bulle Martins Y. von I4f 8, gegeben in 
Gonstanz, in welcher die Schreibfehler, die in der Präbendenbulle von f 4 f 4 sich ein- 
geschlichen hatten, corrigiert und zugleich die Schenkung Johanns XXIII. bestätigt wird. 
Auf die Fehler in jener Bulle war man bald aufmerksam geworden, und dem Vertreter 
der Universität auf dem Constanzer Concil ward der Auftrag, ihre Correctur zu betrei- 
ben. Zu dem Ende sandte man ihm die Bulle im Original, f 4f 5' heisst es im Ratio- 
narius fisci : Item praefatus rector ex mandato domini Friderici Marchionis Misnensis di- 
rexit magistro Petro Storch ad conciUum praedictum (Constantiense) hullam praebenda- 
rum et super hoc habet litteram praefati domini sub suo sccreto. Von da ab fehlt sie in 
den Rechnungsablagen, aber f 4f 6^ ist sie wieder da. — Neben der bulla correctionis 
erscheint 1420' transsumptum eiusdem. 

4 4ld^ werden auch genannt constitutiones et concordata concilii 
Gonstantiensis sub sigillo viceca ncellarii ap. se., wofür esf4S0'fg. 
heisst ^concordata nationis Germanicae' oder 'quantum ad nationem Germanicam'. 

Hl 9'' werden endlich noch erwähnt I) 'indultum domini episcopi Merseburgen- 
sis [Nicolai] super incarcerandis scolaribus delinquentibus', welches noch jetzt im Ori- 
ginal vorhanden ist, und 2) subdelegatio domini episcopi Merseburgen- 
sis, die ich nicht gefunden habe. 

f422* 'bulla 'super praebendis in Merseburg', die noch jetzt im Original vorhan- 
dene Bulle Martins V: vom Jahr 1421. 

iif%^ drei verloren gegangene Documente. f. Littera principis pro li- 
bertatibus collegii beatae virginis. 2. Littera recognitionis Marsi- 
lii. 3. Instrumentum recognitionis ceterorum s^uppositorum. 



534 Fr. Zarngke, urk. Quellen z. G. o. Univ. Leipzig. 

4426*. Litera domini nostri episcopi Merseburgensis super in- 
carceratione studentium atque processibus citatoriis suspensoriis et mo- 
Ditoriis falminatis contra Wenzeslaum Scafler et complices suos» 
ac contra Jobannem Wynnephennig ratione homieidii in Pelrum 
de Maguncia, ut asserebatur, perpetrati fulminatis. 

H27^ Condempnatio articalorum Wiclef et Hus, wird unter Tran«- 
sumpten genannt. Abschriftlicb vielleicht noch erbalten. 

443 1^ wird za dem Incarcerationsindult hinzugefügt 'defuncti episcopi, quae (lit- 
tera) mortua est et extincta morte episcopi*. 

H33\ Legatum Petri Grünenberg, späler genauer bestimmt als 'quinque 
iitterae et una*. 

1434*. *Littera Johannis episcopi super incarceratione' , noch jetzt im Original 
vorhanden. 

4435*. Instrumentum renunciationis de cuiusdam Henrici Hi- 
melricbes, nostrae universitatis suppositi, incarceratione coo- 
fectum. 

U36^ Constitutiones concilii Basiliensis. Als offizielle Actenstücke 
sind diese, wie die oben angeführten auf die Gonstanzer Synode Bezug habenden, ver- 
loren ; nicht unmöglich aber wäre es, dass sie ganz oder zum Theil fibergegangen sind 
in das Buch des Johannes Wise, jetzt UniversitStsbibl. Nr. 176, fol. s. u. 

1436*. Instrumentum appellationis cum sigillo maiestatis epi- 
scopi Merseburg ensis, später heisst es auch*cum adhaesione domini episcopi 
Merseburgensis,' z. B. 1443*, und ebenso 1502. 

1438^ wird als drittes Document angeführt: 'super fundatione universitatis', doch 
dazu bemerkt, 'non fuit praesentatum nunc nee prius' ; aber 1439* wird es wieder er- 
wähnt. Gemeint ist die 'donatio 240sexagenarum* vom 2. Febr. 1438. Mit ihr zugleich 
ward die zu ihr gehörende Reformationsverordnung vom 24. Februar in den Fisciis 
abgeliefert, beide noch vorhanden. 

1439*. 'Litera ordinationis universitatis domini ducis Saxoniae', auch 'littera refor- 
mationis' genannt. Daneben wird 1443*'copia reformationis domini ducis'erwShnt;auch 
diese, gleichzeitig und auf Pergament geschrieben, ganz wie das Original, nur nicht 
untersiegelt und unterzeichnet, ist noch erhalten. 

Nun werden die Aufiuhrungen in den Rechnungsablagen mehrere Jahre hindurch 
sehr ungenau, erst Johann Wise de Rostock 1443*, der um jene Zeit eine bedeutende 
Rolle in Leipzig spielte, brachte wieder grössere Ordnung hinein. Die Anordnung wird 
etwas verändert, z. fi. die Transsumpte werden nicht mehr zusammen aufgezählt, eini- 
ges gar nicht mehr, z. B. die 'arliculi condempnationis Wicleff et Hus', einiges anders 
als sonst und genauer bezeichnet, z. B. 'fundatio cum donatione bonorum et reddituum 
dominorum ducum Saxoniae pro universitate Lipsensi*. Hiemit wird die donatio vom 
2. Febr. 1438 gemeint sein. Daneben erscheint neu: tres bullae concilii Basi* 
Mensis, tres bullae Felicis papae per concilium Basiliense electi, 
nicht zu verwechseln mit den 'constitutiones concilii Basiliensis* (s. o. 1436^), die noch 
ausserdem genannt werden. Jene Bullen sind verloren. Borner scheint sie noch vor- 
gefunden zu haben ; *duo subconservatoria, unum Johannis episcopi Merseburgensis ad 
duas partes, secundum domini decani Nuenborgensis ad unam duntaxat pariem' ; es 
werden die beiden noch jetzt erhaltenen subconservatoria von 1442 u. 1443, d. 13. 



DiB Urkunden und das Gopulb magndm. 535 

Juli, sein. Daneben wird genannt copia in causa cerevisiae in uno sex* 
ternulo, verloren. 

1448*" erscheint die bekannte 'Reformatio universitatis cum sigillo ducis', die seit 
1446 die Universität in so hoher Aufregung erhalten hatte; das Original ist nicht mehr 
vorhanden, aber abschriftlich ist sie erhalten in Job. Wise's Buche. In derselben Rech- 
nungsablage vermisste man die Bulle Martins V. über die Merseburger Pr9benden. Bs 
beisst da : 'Sed bulla papae Martini quinti super praebendis (die Gorrectionsbulle wird 
. ausdrucklich als vorhanden genannt), in priori rectoratu signata, non est inventa, et pu- 
tant domini computatores, quod papa Martinus nunquam dedit aliquam praebendam*. 
So leicht half man sich aus der Verlegenheit, und so völlig hatte man vergessen, was 
vor kaum 25 Jahren geschehen war. Uebrigens muss sich die Bulle bald wieder ge- 
funden haben, denn sie wird bald darauf wieder aufgezählt und ist noch jetzt erhalten, 
violleicht beruht die Angabe des Fehlens derselben nur auf einer Flüchtigkeit. 

Von nun an wird das Inventar nur sehr flüchtig aufgezählt, meist heisst es *una 
cum pignoribus baculis et aliis', wie schon früher zuweilen 'praesentatis praesenlandis' 
u. 8. w. 

1452 subconservatorium ad universitatem, item quaedam alia In- 
strumenta cum littera indulgent iarum. 

4 463 wird besonders hervorgehoben 'item conservatorium', und auch später 
noch ausdrücklich aufgeführt. War das etwas Neues? 

4 464. 'Scriptum dociorum Erfordensium in causa studentis suspensi, non clerici*. 
Sollte dies das Actenstück sein, welches die Hands. der Rathsbibliolhek fol. II, 4 0% 
fil. 6* fg. (s. u.) enthält? Dasselbe trägt nicht die Jahrszahl 4 443, wie der gedruckte 
Katalog der Rathsbibliothek angiebt, sondern 4 463. Bekanntlich hatte der Leipziger 
Rath in diesem Jahre einen Studenten aufgehängt, man erkundigte sich nun bei den 
Collegen in Erfurt und erholte sich Raths, worauf diese die Verhandlungen eines ähn- 
lichen bei ihnen vorgekommenen (?) Falls einsandten. Hiezu stimmt, dass unmittelbar 
daneben in den Fiscus eine Abschrift der 'autentica 'Habila' in littera textuali scripta' 
niedergelegt ward ; und ebenso enthält die genannte Hands. der Rathsbibliothek diese 
hinter jenem Actenstück. 

4 465. 'Litera carceris data a dominoMerseburgensi*, noch jetzt im Original erhalten. 

4 474 'in causa sutorum et difßdationis contra universitatem anno praesente 4 471. 
Gitatio et declaratio vigore (?) Karolinae cum litteris principum'. Abschriften dieser 
Actenstücke haben sich, soviel ich weiss, nur in Vogel's handschriftlichem Nachlass (s. 
u.) erhalten ; gedruckt sind sie mehrmals. 

4 482 findet wohl zum letzten Male überhaupt Erwähnung des Inventars statt. 
'Item reperimus sigillum maicstatis universitatis et alia privilegia ut supra*. 

4 502 ward ein eigenes Verzeichniss angelegt, das dem Rationarius beigefügt ward. 
In diesem erscheinen folgende, meist schon früher eingelaufene, aber hier zum ersten 
Male erwähnte Documente. 4. Consilium fireitenbachii de duobus stu- 
dentibus, scheint verloren. 2. Eiusdem consilium super compactatis, ist erhalten 
und angebunden an C (s. u.). 3. Acta quaedam et articuli inter universitatem et sena- 
tum, gemeint ist wohl G 4 , a u. b. 4. Litterae de non inferenda violentia 
collegiis et bursis. 5. Litterae civitatis Hamburgensis. 6. Instru- 
mentum excommunicationis quorundam laicorumund 7. Instrumen- 
tum citatorium contra praedictos laicos. Sollten Nr. 6 u. 7 die 4426' 



536 Fr. Zarngkk, irk. Quellen z. G.- d. Univ. Leipzig. 

zuerst erwähnten Actenstücke sein? 8. Instrumentum conco'rdiae ioterepi- 
scopam Merseburgensem, universitatein et doctoräm Wunsidel. 
9. Instrumentum in causa Johannis Gramer et Jacobi Molitoris. 
40. Instrumentum in causa doctoris Ualiis. Zum Schiuss heisst es 'omoia 
sunt reposita in una scatula*. Dann folgen noch 'in parva ladula*: I. Göpia ordina- 
tionis studii Lipzensis quatuor nationum cum monumentis (?) inclu- 
sis. Was für eine Verordnung ist damit gemeint? 2. Gonfirmalio principis compacte- 
torum. 3. Littera compactatonim civitatis, et multae ah'ae builae ac litterae variae. Fer-; 
ner werden noch genannt 'quaedam missivae coliigatae', und Erwähnung verdient es 
wohl, dass noch 1502 aufgeführt wird'lnstrumentum super facto Boikenhagen (vgl. 1415). 

Zu diesem Verzeichnisse wurden später noch einige Notizen hinzugefügt, die man 
doch eine eigentliche Fortsetzung nicht nennen kann. So: Copia litte rar uro ad 
oivitatem in causa domus circa cimiterium S. Nicolai (wohl die Errich- 
tung der Schule 1 5 H betreflfend) ; und 

1521' Magister Jauer obtulit bullam privilegiorum sub plumbo apud aerarium 
universitatis deponendam sub doctore Paulo Dhwm. Transsumptum eiusdem eidem 
doctori Paulo cum tribus rotulis secum servando. Gemeint ist die Bulle Leo's X. vom 
Jahr 1519, die noch im Original vorhanden ist. 

Was aber bedeutet es, wenn es unmittelbar darauf heisst: 'Inventa est bulla 
nova privilegiorum universitatis et est in minore cistula'. Sollte die Bulle des 
Sixtus vom Jahr 1481 gemeint sein, von der nur ein Transsumpt vom IS. Febr. 4 503 
existiert? vgl. Gopiale magnum. Denn dass 'inventa est' nur bedeute: 'es fand sich 
vor, und dass somit nur die Bulle von 1519 gemeint sei, ist kaum glaublich, da zu 
dieser vereinzelten Hervorhebung kein Grund abzusehen ist. 

Fernere Notizen über die Documente der Universität haben wir nicht. Leider ist 
das ausführliche Verzeichniss, welches Caspar Bomer anlegte, und worin er zugleich 
angab, was verloren gegangen war, uns nicht erhalten. Wir sind daher auf Bomer's 
kurze Andeutungen in der Einleitung zum Gopiale und zu den beiden Indices E u. K 
beschränkt. 

Die Aufzählung der Urkunden habe ich verbunden mit einer Schilderung des von 
G. Borncr angelegten Gopialbuches. Allerdings umfasst dies nicht alle Urkunden, und 
die aufgenommenen nicht in streng chronologischer Ordnung, aber letzterer Mangel war, 
da die Reihe der Urkunden gering ist, nicht hoch anzuschlagen, dahingegen ist die Aus- 
wahl und Anordnung im Gopialbuche in vieler Beziehung sehr lehrreich, und dies, 
schien mir, durfte nicht unbeachtet bleiben, und nicht verwischt werden. Die nicht 
ins Gopialbuch aufgenommenen Urkunden habe ich in den Anhang verwiesen. 

Die Unbequemlichkeit der nicht genau chronologischen Anordnung soll am Schlüsse 
dieses Buches erledigt werden durch eine über das gesammte Urkundenmaterial (auch 
der kleinern Gorporationen, der FacuUäten, Gollegien, Nationen) sich erstreckende kurze 
chronologische Uebersicht. 

Ich folge also im Nachstehenden genau dem Gopialbuche, und zeichne diejenigen 
Urkunden, deren Original auf Pergament geschrieben und noch jetzt vorhanden ist, 
durch den Druck mit Gapitalchen aus. Die Ueberschririen der Actenstücke sind 
aus dem Gopialbuch genommen, wo deren vorhanden waren, was nicht überall der Fall 
ist. Die Actenstüke, welche Moritz'ens Schenkungen und seine Reformation der Univer- 
sität betreffen, habe ich durch ein vorgesetztes * vor den übrigen herausgehoben, und 



Die Urkunden lnd das Copulb magnom. 537 

da Herr Dr. Brandes ihre, allerdings nicht vollständige, MiUheilung zum G^egen- 
stand einer eigenen Publication gemacht hat^ habe ich auf dessen Büchlein*) ver- 
wiesen, wSihrend ich übrigens auf schon geschehenen Abdruck absichtlich keine Rück- 
sicht genommen habe. Die ältesten Urkunden, der Stiflungsbrief wie die päpstlichen 
Bullen, sind mehrfach gedruckt, namentlich bei Hörn im Leben Friedrichs des Streitba- 
ren, dann auch in Leipziger Chroniken und einigen Universitätsschriflen, aber fast ohne 
Ausnahme ungenau und nicht einmal unmittelbar nach den Originalen. 

Die Nummer nach dem Datum giebt die Ziffer an, mit der das betreffende Original 
der Urkunde in dem Universitätsarchive bezeichnet und mit der es aufgeführt ist in der 
„Specification aller Original Documente nach der Ordnung wie sie in der Anno 1 7 1 6 
dazu verfertigten Originalien-Köthe beygeleget worden und noch künfflig beygeleget 
werden dürfiten/' Die dann folgende Blattzahl bezieht sich auf die videmierte Ab- 
schrift im Copialbuche. Darauf folgen die Angaben, ob die Urkunde lateinisch oder 
deutsch sei, da die Sprache der im Copialbuche gegebenen Titel hiefür nicht entschei- 
dend ist. 



L Copiale magnuro, Tom. L 

Dieser Titel steht oben auf dem vordem Deckel des in starken Schweinslederholz- 
band gebundenen Buches von nahezu 500 Bll. gr. Fol., die ersten 5 Bll. unbeziffert, die 
dann folgenden von Borner's Hand gezählt t— 487, dann folgen noch 7 Bll., d4e eben- 
falls gezählt gewesen sind^ doch sind die Zahlen meist abgerissen, auch scheinen einige 
Bll. zu fehlen. Jener Titel rührt nicht von Borner hör, der sich nicht des Neutrums 
würde bedient haben (er sagt 'liber copialis' und noch lieber 'exemplaris* oder 'liber 
cxemplpruin }, sondern erst aus der Zeit;^ als Tom. II angelegt ward, also aus-der zweij 
ten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Auf die Rückseite des Innern Deckels ist, doch wohl 
ers( in sp$l<$.rer Zeit, ein bedrucktes Folioblalt geklebt, enthaltend : *Zwey Epitaphia 
oder Grabschriften weilant des löblichen Fürsten Hertzog Georgen zu Sachsen , gleich 
nach dessen Tode gedruckt, ihn vertheidigend und die Neuerungen in ReJigionssachen 
beklagend. 

Im Folgenden hebe ich einzehi nur das heraus, was noch in die mir gezogene 
' Gränze (bis zum Jahr t559) föllt. * . 

Das erste Bl. ist leer, auf den dann folgenden vier ungezählten giebt Borner eine 
Uebersicht über die von ihm 1539*' vorgenommene Ordnung des Archives, die ich 
nachstehend vollständig folgen lasse. 

„Oinnibus et singulfs quolquot academiäe Huius utilitatem publicam sequuntur nee 
suam illius anteponunt commpdis M. Caspar Bomerus salutem et pacem in domino. 

„Audieram paucis ante annis, in animo habuisse consiliujn omnia totius universi- 
tatiS'^et eius, quae non -proprio unius nationis,'faeultatis auCcollegüsed ad publicpm 
fiscum pertineut, littfiras libros ac scripta nescio quooiodo disiecta in ordinem-digerere et. 
^odlibet sua statrooe cöllocare. Id ego vero, quöc'unque tändem intermissum modo; 



1) Beiträge zur^Cbaracteri^tik des Herzogs und- Churfürsten Moritz und seiner Regierung. 
Bei Gelegenheil der Errichtung ■eine84)enkmals Tür diesen Fürsten auf dem Schfaöhtfeldtf.bei 
Sievershausen aas Urkunden unH Handschriften beraasgegeben, Leipzig 485§. 



540 Fr. Zarnckb , urk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

haec studio tuebitur. Summam adeo gratiam ab hominibus cordatis et primum a Christo 
nunquam intermorituram inde reportabit. 

„Bene valete praesentes et posteri. 

,,Lipsiae e maion collegio. Restitulae salutis anno MDXL. vi Kai. Maias, qui urbi 
quondam Romae natalis fuit dies.'' 

Sodann : 

„In hoc codice contentorum ordine sequitur catalogus." 

Es ist ein kurzes Verzeichniss der Urkunden, die noch zu Bomer's Zeit von Werth 
waren u.von ihm in dasCopiale aufgenommen wurden, die letzte vom J. t639. Darauf: 

„Catalogus alter .omnium quae Rectores sibi mutuo aüus alii tradere tenentur una 
cum clavigeris est in libris E et K a priucipio'' (s. u.]. 

,,Gatalogus tertius litterarum quae nunc in 6sco et, quomodo a Bomero quaedam 
salubriter ex consilii decreto mutata sunt, ratio reddita ea in oblongo sextemione re- 
peritur in fisco (verloren, wie schon angegeben)/' 

Da Borner, der sonst so umsichtig war, aufiallenderweise beim Index keine Rück- 
sicht genommen hatte auf die Vermehrung desselben, so musste er für das seit seinem 
Rectorate Hinzukommende am Ende des Bandes eine Fortsetzung des Registers erÖfT- 
nen ; er hat daher mit rother Tinte an den Rand geschrieben : 'Appendix elenchi huius 
(quia locus hie deerat amplior) quaeratur infra porro, folio 490.' 

Die Blattzahl stimmt nicht genau, auch hat Borner nur % Urkunden nachgetragen 
und nach ihm hat Niemand das von ihm angelegte Register erweitert. Dagegen bat 
4 BU. zurück derselbe, der den Index in E und K vermehrte [Wolfjßang Meurer?] ein 
neues wieder von vorn beginnendes Register angelegt : 'Elenchüs contentorum fn hoc 
copiali eo ordine quo scripta sunt', welches späterhin von mehreren Händen (dochstoss- 
weise) bis Bl. 34i [Anno 1614] fortgeführt ist. 

• Noch ein Blatt zurück ist* ein alphabetischer Index angelegt, von dediselbeA, von 
dem das neue Register herrührt, und von denselben Händen erweitert, die jenes ver- 
mehrten. 

Noch auf der Rückseite des letzten der fünf ungezählten Blätter beginnt : 

'De scholis et studiis ex utroque iure sequitur, wozu BOrner hinzugefügt hat: 'ac 
primum ex civilis iuris postremis libris codicis*. Diese erstere Hälfte schliesst mit der 
Autentica Habita Friedrichs I. BI. 3^; Bl. 4' beginnt: 'Sequitur ex iure canonicp,.ex 
libro quinto decretalium*. Bl. b^ 'Ex Glementinis*. 

Bl. 6^. Quid Sit procedere summarie simpliciter et de piano, ac sine strepitu et 
figura iudicii. 

Bl. 7^ die ganze Rückseite einnehmend : 

CONSTITÜTIO LIPSENSIS VNIÜERSITATIS ET PRIÜILEGIA SEQÜUNTUR, 

^ t. .1409, secunda feria.'post primam domtnicam adventus (J.Dec). — BL ^*, Lßt, 

Die Landgrafen u. s. w. Friedrich und Wilhelm treffen die Bestimmung, 

dass die 'Universitas' zerfalle in 4 Nationen, die einander gleichberech- 

tigt seien, begaben dieselbe mit 20 Stipendien (zusammen 500 FI.), und 

. mit 2 Collegien, worüber noch genauere Anweisungen gegeben werden. 

Von Vinc. Grüner'^ Haod in die Matrikel Sl' eingetragen.. Aid wirkliche 

Urkunde hat diese Verordnubg nie existiert (8. die Einleitung zu diesem 

Abschnitt und die Beschreibung der Matrikel) , sondern sie iivard nur dffent- 

' lieh verlesen : 'Haias ordinationis. pronupctialio facta fuit. . in refectorio. . 



Die Urkunden und das Copiale magnum. 541 

ceaobii StiThomae praesentibus serenissimis principibus una cam 

episcopis praelatis magistris ad hanc facieadam rogatis specialiler et 
vocatis. 

VoD früh an hat man sich gewöhnt, dies AclenstUck 'Fundatio' zu 
nennen, richtiger nennt der Scbluss selbst es 'Ordinatio*. 

Auffallend bleibt es freilich immer,- dass über einen so wichtigen Act 
nicht einmal eine'littera sigillata' gegeben ward. 

Die Abschrift im Copiale ist aus $1". 

2. HH . quarta feria post dominicain qua cantatur,yJudica me Dens''. — BL 9. Lat. 

Dieselben Fürsten bestimmen die Grenzen der meissnischen Nation 

genauer. 

Aus der Matrikel, in die Vinc. Grüneres schrieb und durch 'Item' an das 
Vorherige anknüpfte. Es ist eigentlich nur eine Notiz dieses Cpublica pro- 
nuotiatione per. . . . protonotarium dominorum principum facta in am- 
bitu coenobii Sti Thomae*], und er verweistauf die' litterae super huius- 
modi ordinatione ab illustnssimis principibus datae et concessae*. 

Auch hier ist die Abschrift aus $1". 

3. B/. 9. Lat. 

Sechs Artikel in Betreff des Gebrauchs des 'conservalorium', darauf 

die 'forma signetf . 

Aus der Matrikel, in welche es noch Vinc. Grüner geschrieben hat. Auch 
hief ist die Abschrift aus ^", also das Datum auf den 10. Mai gesetzt. 

4. U44. 18. Mai. — ^/. «0. Lat 

'Forma signeti pro stantia extra bursas' (Indultum de stantia). 

In der Matrikel %' steht diese 'forma signeti' nicht, sie ist erst in ST' >on 
Brega eingetragen. 

Auffallend ist es übrigens und nicht zu billigen, dass die Abschrift aller dieser Verord- 
nungen aus 9(" genommen ward und nicht nach den Originalabschriflen in H'. 

5. 1409. quinto Idus Septembris. — ßl. tO. Lat. 

CONFIRMATIO ATQUE CONSTITCTIO L'NIVERSITATIS PER AlEXANDRUM QuIN- 
TUM Romanum PONTIFICEM. 

Abgeschrieben aus der Joh. de Brega'schen Abschrift des Nie. Hüter- 
sehen Transsumpts in 9t'. Das Original ist in Dresden, s.u. Staatsarchiv. 

6. 1409. 14 Kl. Januarii. — Ar. I. BL 12. Lat. 

Privilegium sive concessio conservatorii super bonis rebus et cau- 
SIS universitatis et scbolabium per Alexandrum quintum pontificbm. 

7. 1413. 7 fdus Aprilis. — Nr, 2. BL 14. Lat, 

GONCBSSIO SIVB ASSIGNATIO SEX PRAEBENDARUM UNIVERSITÄT! IN MiS- 
NENSI NuMBURGEN^I et CiCENSI ECCLBSIIS per PAPAM JoHANNBM XXIII. 

8. 1418. 4 6 Kl. Februar«. — Nr. 3. BL 16^ Lat. 

CORRECTIO QUAEDAM IN LFFTERIS JOHANNIS XXIII ET EARUNDEM LITTERA- 
RUM CONFIRMATIO PER MaRTINUM V PONTIFICEM. 

9. 1421. 13 Kl. Februarii. — Nr. 4. BL 17. LaL 

CONCESSIO DUARUM PRAEBENDARUM IN ECGLESIA MeRSEBURGENSI ET SIN- 

gularum e numburgbnsi et cicensi deincep8 antiquatio , per eundem 
Martinum. 

10. 1438. 3 feria postMalhiae apostoli. — Nr. 6. BL 20. Deutsch. 

AsSIGNATIO OUORUM STIPENDIORUM PRO HEDICIS EX UTROQUB COLLEGIO, 
DUORUM JUNIORUM COLLEGIl MINORIS OIMINUTIO ET SUCCESSIO. COLLEGIATO- 
RUM ABSENTU • DISPUTATIO DE QÜOLIBBT • ViSITATORUM (eXECUTORUM) 
Abhandl. d. K. S. Ges. d. WiMenich. III. 3^ 



542 Fr. Zaingkb, ubk. Qoellbn z. G. d. Univ. Leipzig. 

QDATTUOR COIfSTHTTIO PBBPBTUA PER FbIDERICUM ET ViLBELUrM FUN- 
DATORES. 

MUuntersiegelt von Jobannes episc. Merseburg. Hiervon existiert ancb 
eine gleicbzeitige Copie auf Pergament. 

I f. f 438. SoQtag unser liben fraweu purificationis. — Nr. 5. BL tt. Deutsch, 

Donatio 240 sbxagbnarum pekpetvoruii reddh-uum ex oppidis tribds 

BT 42 PAGIS UNIVERSITATI PER FrIDBRICUM ET YlLBELMUM PDNDATORBS. 

Transcriptio redituum in Weissenfels ad universitatem. 
In Torgau ad universitatem. 

In Mitweyde. 

Diese letztem 8 Briefe von demselben Datum mit der obigen Urkunde 
sind aus Brega*s Abscbrifl in der Matrikel 11' entnommen. 

12. 1457. Freitag nach Esto mihi. — Nr. 9. BL 26^ DeuUck. 

Friderici fundatoris obligatio in 40 Fl. annais aut . beneficio eccle- 
siastico pro doctore praelectore legum. 



13. 1466. Dienstag nach Kiliani. — Nr. iO. BL 26^ Deutsch. 

COMPACTATA SIVB CONCORDIA INTER ÜNIVBBSITATEM ET ClVlTATRM IN 
PERPETUUM IMTA, DE CARCERB, CAPTIS RBDDENDIS, DEQVE RBLEGATIS ET 
EXCLUSI8. 

H. 1468. Sonnabend nach divisionis apostolorum. — Nr. H. BL 27. Deutsch. 

COMPACTATA ALTERA DE VI BT TUMULTIBUS UTRINQUB STUDIO ARCENDIS. 

15. 1468. Mitwoch nach ad vincula Petri. — Nr. f2. BL 28. Deutsch. 

CONFIRMATIO ElUSDEM COMPOSITIONIS PER ERNESTUM ET AlBERTUU FrI- 
DERICI PILIOS PRI.NCIPES. 

16. 1503. Sonnabend nach Francisci. — iVr. 15 u. f6. BL 29 fg. beide Deutsch. 

Census XY Fl. apud Senatum Lipsensem de sorte CCG Fl. 

Dienstag nach Michaelis« 

Auctoritas principis de eadem re. 
Cassieri und abgelöst 1729. 

n. 1508. Donnerstag der heil. 3 Könige. — Nr. H'. BL 31. Deutsch. 

Census annui XV Fi. de sorte CCC Fl. in Deutsch a principe. 

18. 1511. Freitag nach dmi. circumcisionis. — Nr. 19. BL 31. Deutsch. 

Obligatio Senatus Lipsbnsis erga Universitatem pro cubiculo et 
aliubntis seorsim in hospitali s. johannis pro duobus studentibus. 

19. 1516. Dienstag nach Misericordia. — AV. 20. BL 32. Deutsch. 

XYlfl Fl. reditus de capite CCG Fl. ex arce Lips. a principe. 



20. 1519. quarto Non. Aprilis. — Nr. 21. BL 33. Lat. 

LbONIS X REGENS CONSERVATORIUM ET PRIVILEGIA DE BONIS STUDENTIUM 
AB INTESTATO, DEQUE LACTICINIIS. 

21. 1522. BL 34. Deutsch. 

Nova nationum divisio per Georgium principem. 

'Originale nescio* schrieb Borner. 'vide librum Conclusorum [B] fol. 38. 
originale füit scbeda* schrieb der vidimierende Notar an den Rand. Es 
ist in C angebunden, 81. 225. 



Die Urkunden und das Copiale maonum. 543 

tt. 1534. Sonnabend nach Francisci confessoris. — Nr. 23. Bl. 35. Deutsch. 

Transactio inter universitatem et Senatam super occisorum corporibus 
et bonorum ab inlestato ac sine heredibus dispositione et collocatione. 

Originale non exstat : Boraer, ThammUller's Haod schrieb dagegen : 'vide 
tarnen C i2S. Et flscus unam habet haius transaclionis copiam cum ar- 
chetypo collalam per d. Simonem PIstorium cancellarium principum 
Georgü etMauricii*. Die Speciflcation fügt hinzu: Ist nur eine alte Gopie. 

S3. 4 536. Freitags nach Himmelfahrt. — Nr. 24. Bl. 36. Deutsch. 

Privilegium sepulturae nupebab a prinxipe Georgio. 

Aus Bomer's Rectoratc : 
24. 4 539. mense Decembri. — Bl. 36. Deutsch. 

Formnla, quibus se nniversitatenses canonici illustrissimo principi et 
academiae deinceps obligare debent, ab ipso principe [Henrico] nobis 
praescripta 4 539 mense Decembri. 

Borner erwähnt Nichts darüber wo das Original «ei, auch der vidimie- 
rende Notar Iflsst die Subscription fort. 



So weit war anfangs geschrieben. Was nun folgt, ist später nachgetragen, theil- 
weise von der Hand von Bomer's Schreiber (Nr. 25 u. 26. 29 — 34. 36.). 

*25. 1542. Montag Dorotheae. — Nr. 26. Bl. 37. Deutsch. 

Summa duum milium R. redituum annuorum Academiae promissa a 
principe Mauricio. 

Dies Schreiben fehlt bei Brandes, obwohl es von dem folgenden nothwen- 
dig vorausgesetzt wird. 

*26. 4 542. Dienstag nach Invocavit, 27. Februar. — Nr. 27. Bl. 38. Deutsch. 

Partitio duum milium in facultates et professores confirmata a prin- 
cipe Mauricio. 

Bei Brandes S. 11. 

*27. 4 542. Freitag nach Exaudi, 26. Mai. — Nr. 28—30. Bl. 39** fg. Deutsch. 

4 . Begleitschreiben der definitiven Schenkungsureünde. 
Bei Brandes S. 84 . 

2. Die Scheneungsurkdnde selbst, und dehnitive Bbstimiiüng über 

DIE YeRTHEILUNG. 

Bei Brandes S. 25 fg. 

3. Anweisung an den Verwalter im Kloster Pegau (auf 2 mal 400 G.) 

und gleichlautend an den auf dem Petersberg (auf 2 mal 600 G.). 
Diese Briefe hat Brandes nicht aufgenommen. 

*28. 4 542. Donnerstag in der heil. Pfingstwochen. — Nr. 34. Bl. 45. Deutsch. 

Schreiben Moritz'ens in Betreff der theologischen und hebräischen 
Professur. 

Bei Brandes S. 12. 

29. 4 542. Donnerstag nach Bartholomaei. — Nr, 32. Bl. 45^. Deutsch. 

GiCENSIS CANONICATUS TRANSACTIO. 

30. 4 543. Mittwochs nach Jacobl. — Nr. 35. Bl. 47. Deutsch. 

Cautio vogata revbrsalis super CUSTODIA d. Jacobi Schenck et so- 

CIORUM EIUS. 

39» 



544 Fr. Zarnckb, cbk. Quellen z. G..d. Univ. Leipzig. 

31. 4 543. Dienstag nach Viti. — BL 48. cassiert? Deutsch, 

Transactio de fnimeYito ex Gotschyn et Neblitz ad pagum llohenheyde 

deque iurisdictione eonim locorum, inter praefecturam Eylenburgcnsem 

et universitalem. 

Borner fUgte hinzu : 'Jacet in fisco*. 

32. 1543. Dienstag nach Pantaleonis. 31. Juli. — Bl, 49. cassiert? Deutsch. 

Principis litterae aliae ad supplicationem universitatis de eadem re. 
Borner fügte hinzu : *Jacet in fisco*. 



♦33. 4 544. 22. April. — A>. 36^ BL 49. Deutsch. 

MAUBICII et AuGUSTI PBINCIPUM REGENS DIPLOHA DB BIS MILLE ET CCC R. 
REDmJVM BX V PAGI8 ET TRICM COBNOBIORUH BEDEHPTIONALIBUS. ItEH 
SYLVA, DEQUE PADLINO COLLBGIO, MENSIS PADPERUM» lURAMBNTO BECTORIS BT 
QUINQUE STIPENDIIS. 

Bei Brandes S. 36 fg. Fälschlich steht gedruckt 22. May. 

•34. 4 544. Sonnabends nach Cantate. — Nr. 37. Bl. 54. Deutsch. 

Rescriptum Mauricii de quinque pagis tradendis et collectis reditibus, 

quinque viris adiunctis (an die Stelle des Execatores tretend] , cl R. 

communitali artiuin et 4 000 R. Paulino. 
Bei Brandes S. 40. 



*35. 4 551. 4 2. August. — BL 52. Deutsch. 

Rescript Moritz'ens in Betrefl* des Preises der dem gemeinen Tisch 
überwiesenen Na tu rral lieferungen. 

Diese Abschrift ist wohl später nachgetragen, da hier mehr als drei Sei- 
ten frei geblieben waren. Der BI. 4 58* vidimierende Notar hat sie nicht 
mit unterschrieben. Das Original kenne ich nicht. Vgl. unten Nr. 92. 

Brandes hat dies Rescript nicht aufgenommen. 

Nun folgen 2 leere Seiten, und dann 
36. ^/. 53^ von der Hand von Borner's Schreiber die Urkunden, welche die ge- 
schenkt erhaltenen fünf neuen Ortschaften, deren Zinse u. s. w. betrcflen. 
Es ist mir unbekannt, wo die Originale geblieben sind, nur wenige sind mir 
zu Gesichte gekommen. 

a. ^/. 53\ Holtzhausen. Urkunden Tom Jahre 4383. 4386. 4395. 4385. 4399. 

4399. 4377. 4377. 

b. ^/.56\ Zuckelhausen. Urkunden vom Jahre 4377. 4377. 4384. 4377. 4374. 

4454. 4492. 4492. 4524. 

c. ^/. 62*. Pesna minor, v. J. 4406. 4391. 4407. 4394. 4394. 4395. 4484. 

4481. 4446. 

d. Ä/.67\ Zwenfordl. v. J. 1390. 1390. 4 493. 

c. ^/. 69*. Wulflshain v. J. 43 H. 43H. 1314. 4 393. [Silva Kabel 4 450. 4 454.] 
f. BLlt^. Redemptionalia Thomiana v. J. 4 478.4 502.4 493. 4 494. 4 496. 4 498. 

4512. 4516. 4528. 4533. 4534. 4538. 
g. ^/.85^. A Georgianis virgiuibus sive nonnis ad nos translati reditus stati. [auch 

redemptionalia] v.J. 4395. 4446. 4544. 4533. 4503. 4524. 4545. 

4548. 4519. 4520. 4528. 



DiB Urkunden und das Copiale magnum. 545 

h. BL 97V Paulini Reditus. [der Wald, 4393.] UOI. 1495. U30. U84. 1507. 

4512. 4535. 4492. 4334. 4474. 4445. 4449. 4520. 
i*. BL 4 07*. Catalogus redituum ex quinque pagis ad diplomatis praescriptum a 

Carlwicio praefecto academiae MDXLIII mense Maio traditus. 
i*". BL 123**. Censuum catalogus ex literis per Christophorum Garlwiciuin praefe- 

ctuni in summas suas coactus. 



Nun folgen wieder spülere Urkunden. [BL 4 3l'fg.) 

♦37. 4 545. Dienstag nach Quasiniodogeniti. — AV. 40**. BL 4 34. Deutsch. 

Rrief des Herzogs Moritz *de iure praehensionis et custodiae io quin- 
que pagis*. 

Nicht bei Brandes. Am Rande steht von Borncr's Hand : *Grim misch 
vertragk'. 

♦38. 4545. Sonntags Cantale. 3. Mai. — Ar. 39. BL 434**. Deutsch. 

Muuricii principis edictum de armis, et cetera quaepiam. 
Nicht bei Brandes. 

39. 4 546. 24. Febr. — Nr. 40\ BL 4 34. Deutsch. 

Vortragk beyder Chui^ und Fürsten vber die fünff Dörfler, die Bot- 

messigkeit, gerichte, gefengknus vnd anders Belangende. 

Am Rande : ^Dresnisch vertrag k. Das Original in des Herzog Mo- 
ritz Kammer oder Canzlei. D. Fachs d. Rectori*. 

♦40. 4546. 27. Mai. — Nr. 44'. BL 433. Deutsch. 

Moritz Herzog zu Sachsen befiehlt der Universität die Aufsicht über 
die Schulen in Meissen und Pforte. 

44. 4546. 24. Febr. — BL 134. Nr. 40\ Deutsch. 

Vortrage mit dem Radt von wegen des Schosses, meister gelt, auch 
der gerichten im peguinen Hause. 

42. 4544. Freitags nach Exaudi. — cassiert? (vgl. unten Ar. 94). BL 435^. Deutsch. 

Reversalis sive cautio super labro seu aquae ductu Paulino. 
Copie im Fiscus, Original beim Senat. 

■ 

43. 4 547. 9. December. — Ar. 42*». BL 436. Deutsch. 

Revers vber die Steinbutten aufl* dem Pauler KirchoO' dem Khat vor- 
gunstiget. 

♦44. 4 547. 7. December. — BL 4 36*". Deutsch. 

Brief Moritz'ens, allerlei Veränderungen an der Universität betreflend. 

Fehlt bei Brandes. Das Original kenne auch ich nicht, die Specification 
führt es nicht auf. Borner schrieb hinzu : *Jacet in flsco*. 

45. 4 548. Dienstag nach Job. Baptista. — BL 4 37^ cassiert. Deutsch. 

Leonhard Sehofers Verschreibung über 4 Fl. Jherlichs widerkeuflich 
zins. 

■ 

46. 4 548. Freitag nach Mariae Opferung. — BL 438^ cassiert? Deutsch. 

Vorschreibung der von Holtzhausen über LXXX R. hauptsumma Jer- 
liehen mit 4 R. zuuerzinsen vfl* Marie opflerung. 

Am Rande wird verwiesen auf: der Universität Gerichtsbuch 
fol. 225, welches verloren gegangen zu sein scheint. — Vgl. Nr. 90. 



546 Fr. Zabncib, um. Quellen z. G. d. Ukiv. Leipzig. 

47. 1549. 94. August. Sonnabends, am Tage ' Bartholomaei apostoli. — Nr. 44. 

J9/. 139. Deutsch. 
Instnimentierte abrede zwischen der universilSt zu Leipzig und der 
Gemeine zu grossen Pesen, die buet, grtserei und boltzlesen im Ober- 
holz belangend. 

48. 1550. Mitwoch nach Letare. — BL 4 44. cassiert? Deutseh. 

Vorsichrung Michel Webers von Zockelhausen Tmb 70 R. vier Jar 
lang geliehen. 

49. 1548. Donnerstag nach Laetare. — cassiert? BL 14S. Deutsch. 

Pflichtige Dienest vnd darkegene Zeugesagte Besoldungen des Vor- 
walters der neuen fönff der vniversitSt Zcugeschlagenen DÖrflerr. 

50. 4 544. cassiert. BL 4 43^ Deutsch. 

Hans Wurms vorschreibung vber ein hundert guidein jerlicher Zinss 
den Stipendiaten verordnett. (mit fürstlicher Bestätigung). 

54. 4545. cassiert? BL 445. Deutsch. 

Heinrichen von Bünaw zu Drossigk vorschreibungk vber Sechtzigk 
guidein jerlicher Zinss den Stipendiaten vorordnet, (mit fürstlicher Be- 
stätigung.) 

55. 4 543. Nr. 36. BL 4 46. Deutsch. 

Grafen von Mansfelt vorschreibung vber vierhundert guidein Zinse 
den Stipendiaten verordnett. (mit fürstlicher Gunst darüber vom J. 4 546.) 

53. 4 544. cassiert? BL 4 48\ Deutsch. 

Graf v. Mansfelt vorschreibung über 40 Fl. Zinse den Stipendiaten 
zum Pauler Collegio verordnet. Die „fürstliche Gunst'* scheint erst 
mehrere Jahre später eingetroffen zu sein. Man liess ursprünglich Platz 
dafür. Sie ist datiert von 4 554 d. 4 4. Mai, und Wolfgang Fusius Not. 
acad. iuratus trug die Abschrift eigenhändig ein, wie er ausdrücklich 
bezeugt. Es fehlt diesem Actenstück daher natürlich die Beglaubignngs- 
note Wolner's (s. unten El. 4 58*). 

54. 4 494. Montag nach Sanctae Luciae virginis. — cassiert? BL 4 50. Deutsch. 

Oberhofrichters vertrag zwischen Em Levin Finis vnd den Closter 
Jungfrawen für Leipzig aufgericht 8 Fl. jherlich Zins vom Rhat zu De- 
litzsch belangend. 

55.. 4 548. 29 December Donnerstag nach dem heiligen Christtag. — Nr. 43. 

BL 4 54. Deutsch. 
Vorschreibung vber 300 Fl. Jerlicher Zinss vffs Amptbuch aus Chur-' 
fürstlicher gnade den Stipendiaten verordnet. 

♦56. 4643. 49 Juli. — Nr. 34. BL 45J\ Deutsch. 

(von Moritz) Nostrates ad munera praecipue huius territorii tam scho* 

lastica quam ecciesiastica et politica promovendos esse. 
Nicht bei Brandes. 

57. 4 544. Montag nach Thomae. — Nr. 38. BL 4 53. Deutsch. 

Vortrag der Vniuersitet vnd fünff zugeschlagene dorffer der Fröhne 
wegen. 



• Die Urkunden und das Copialb magnum. 547 

♦58. 1543. i% April. — Nr. 33. BL «54. Deutsch. 

Publicatio novorum siatutoram tarn UDiversitatis quam facultatum 
quatuor, principis auctoritale eitisdemque iussu comprobata. 

Brief und Anweisung an die 4 Rtttbe Andresen Pflügen , Wolfen von 
Scbonberge, Christoffen Ebeleubenn und Georgen von Scbleinitz, nicht 
die Statuten selbst. 

Bei Brandes S. 38, wo fälschlich 4 542 gedruckt ist. 

59. 4 548. Montags nach Oswald. — casHert? BL 155. Deutsch: 

Des Rats von Geitban vorscbreibung ober 4 00 R. bauptsamma Ein 
Jar lang aussgethan vff Johannis mit 5 R. zuuerzinsen. 

. 60. 1550. Dienstag nach Jubilate. — Nr. 45. BL 155. Deutsch. 

Hallensiimi mille Fl. redemptionales ad Stipendium Traburgense. 

61. 1550. \ Mai, am Tage Pbilippi u. Jacobi. — BL 157. Deutsch. 

Der Universitet Schadlossbrieff gegen dem Rath von Halle. 
Das Original ward dem Senat in Halle gegeben. 

Hiemach folgt, Bl. 1 68' fg., die allgemeine Yidimierung des sSmmtlicben Vorauf- 
gebenden, nachdem derselbe Notar schon bisher hinter jeder Urkunde die Ueberein- 
Stimmung mit dem Original beglaubigt hatte. 

Zuerst bezeugen : jeder eigenhändig und mit Schilderung des Verfahrens (ausculta- 
tiooe diligenti facta, audivisse vidisse et legisse) : 

Wolfgang Sybotus, Decan der phil. FacultSt, dass er sich auf Wunsch des 
Rectors Blasius Thammüller (Rector 4 549/50) der Collation untei^ 
zogen habe, und dass Alles mit dem Original stinmie. 
Heinricus Cordes, Paulinanim aedium praeses, desgleichen. 
Hierauf der Notar : 

Melchior Wolner, hon. art. mag., sacra imperial! auctoritate publicus et Aca- 
demiae Lipsensis iuratus notarins. 
Incepta et acta haec sunt in collegio Paulino in vaporario consilii pu- 
blice in diebus passionis domini nostri Jesu Christi et tandem absoluta dominica, quae 
' valgo appellatnr „vocem iocundilatis". Anno a Christo servatore nostro na(o mille- 
simo quingentesimo quinquagesimo. 

(Darunter das Notariatszeichen.) 
Nun \ie8S man Bl. 4 59 frei, und klebte auf dies Blatt auf Stirn- und Rückseite ei- 
nen Pergamentstreifen, um die ganze vordere Partie leicht umschlagen zu können. 

Eine etwas spätere Hand hat einen Theil dieses Platzes benutzt zur Eintragung der 
folgenden Notiz. (Bl. 4 59'.) 

Nota. 

Der Universitet Leipzigk Probstey Verwalter soll auss seiner Einnahme jedes 
Quartal dem Rectori zur Distribution inter Professores et Officiarios Academiae Zahlen 
500 R vndt beruhet die Eintheilung vf folgenden Particularien, 

6 R — Rectori 

4 35 R — Decano facultatis Theologicae 

85 R — — Facultatis jufidicae 

97 R 4 Gr. 6 Pf . — Facultatis Medicae 
I6S R — Facultatis Philosophicae. 

7 R 4 Gr. 6 Pf. Syndico. 



548 Fr. Zarjkckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

i R — Notario. 
6 R — Beyden Pedellen. 
ProdeuDt 500 R. 



Bl. 4 60* fg. beginnen die nach Thammüller's Rectorate eingelaufenen oder doch 
erst seitdem abgeschriebenen Documente. 

62. 1550. 8 Juli. — Nr. 46*. Bi 160. Deutsch. 

Churfürstlicher Durchlauchtigkeit vorschreibung, dorinnen Hans 
Wurmb der zwei Tausent Gulden Haubtsumma mit einhundert R zuuor- 
zinsen entlediget, vnd Ch.D. dieselbe auflfJr Ampt vnd gelaite Zu Leip- 
zig genommen vnd der Vniuersitet doraof vorsichert vnd vorschrieben. 

63* 4850. 22 September. — cassiert? BL i6\^. Deutsch. 

/. ;. ^ . . Der Uniuersitet vorschreibung, das die 100 R, so aus dem Ampt vnd 
..-.:.• 'Glait V. gn. h. zu Leipzig vonn 2000 R gegeben werden, allein den 
Stipendialis Theologiae folgen sollen. 

44.. 4491. 9 Kalendas Januarias. — Nr, 13. BL 162. LaL 

Transsumplum bullae Papae Sixti continentis induUum Emesto et Al- 
berto ducibus Saxoniae concessum, de subditis eorum extra suam dioe- 

cesin ad iudicia non evocandis. 

Das Transsumpt vom 4 3. Febr. 4503. 

Die Abschrift io dem Copiale von Wolfgang Fusias, incl. academ. L. iu- 
raius notarius. 

Originale (natürlich das Transsumpt, aber auf Pergament}' est depositum 
in fisco nationis Misnensis, Qunc vero a M. Pretin, voluntate senioris 
Misnensis nationis d. Zigleri rectori traditum inque fiscum universitatis 
repositum'. Das Transsumpt ist noch vorhanden. 

65. 4 460. 2. April. — BL 4 64. cassiert? Lat, 

Testamentum venerabilis viri domini magistri Stephan! Hufeners de 
Prolin S. theologiae professoris, quo legavit iOO Fl. pro duobus studio- 
sis Prelinensibus. 

66. 4 466. Am Tage der 4 4 000 Jungfrawen. — BL 4 67\ cassiert? Deutsch. 

Des Rhats von Pretin vorschreibunge, Hern Steffen Hufeners Testa- 
ment belangend. 

67. 4 547. 25. Mai. — unbeziffcrt BL 4 69*». Deutsch. 

Testamentum Jungfrawen Annen Schmiedeüoeperin, welche vnter 

ANDERN AUCn FÜNFP GULDEN JHERLICHER ZiNSE VON 4 *" R HaURTSUMMA ZU 
DEN GEMEINEN TISCHEN IM PaULER ColLEGIO ODER, DO DIE ARKEMEN, SON- 
STEN ZV VNTERHALTUNG ARMER STUDENTEN JNN DER YnIUERSITET ZU LEIPZIG 
LEGIRET vnd vorordnet. — CONFIRMIERT AM MONTAG NACH CaTHARINA. 

Die Specification hat diese Urkunden nicht aufgenommen, wie auch alle 
übrigen Schmiedehüferschen nicht, die auch keinen höhern Werth für 
die Geschichte der Universität haben, als die tiltern Urkunden über die 
5 Ortschaften vgl. oben Nr. 36. 

08. 4 553. 3. März. — cassiert? BL 4 72. Deutsch. 

Instrunientirt Vidimus des Vortrags so die Buchner Brenser Wide- 
mannia vnd Melchior Nigkel aufgerichtet, Dorinnen sie 60 R, von Sophia 



Die Urkunden und das Copiale magnuii. 349 

Buchnerin herrürende, zweien Studenten aus Irem geschlecht so auf 
solche Stipendia Inn der Vniuersitet zu Leipzig studiren sollen, gesliff- 
tet, vnd hertzog Moritzen Churfiirsten etc. confirmation darüber. 

(Die Urkunden selbst sind datiert : Leipzig, Dienstag nach Cantate i 554 . 

Dresden, Dienstag nach decollationis 
4 553.) 

69. 1551. Martini. — cassieri. BL 475. Deutsch. 

Vorschreibung vber 300 Fl. Haubtsumma, aufl* Paul Mentzels vnd D. 

Johannis seines Brüdern guetem. (bezahlt.) 

Abschrift aus dem Schöppenbuche zu Leipzig, (öunst vom 5. Dec. 4 554 .) 

70. 1551. 7. December. — cassiert, BL 478. Deutsch, 

Vorsicherung, so die Vniuersitet Nationi Saxonum vber 60 R, so die- 
selb Academiae furgestregkt (domit 300 Fl. erfüllet, welche man Paul 
Mentzeln wie obsteht geliehen) zugestellt. 
Ist abgelegt 4 572. 

74. 4 553. Montag nach Purificationis. — c(issiert. BU 478^. Deutsch. 

Vorschreibung eines Erbarn Rhats dieser Stad Leipzig vber zehen R 

iherlicher Zinse, vonn 200 Fl. Haubtsumma, widerkaufflich. 

Am Rande: Der Rhal zu Delitzsch hat Anno 4558, 200 Fl. nider gelegt 
Diese sein dem Rhat alhier zu Leipzig wider gelihen. 

78. 4 553. Montags nach Nativitatis Mariae. — cassiert, BL 4 82. Deutsch. 

Vorschreibung eins Erbarn Rhats der Stad Leipzig vber zweihundert 
gülden haubtsumma Jherlichen, mit zehen gülden auff Nativitatis Mariaö 
zuuorzinsen. 

Daneben : Census pertinent ad rationes Praepositi V pagorum. 
Am Rande : Diese 200 R hat der Rhat zu Borna abgelegt 4 554. 

73. 4 554. 22. April. — cassierL BL 4 84. Deutsch, 

Vorschreibung Greger Schulzen auf S. Annaberg, vber fünf vnd acht- 
zig gülden Jherlicher Zinse von xviic Fl. Haubtsumma. (nebst Churfurst 
Augusfs Gunst vom 28. Mai 4 554.) 

Am Rande : Doch ist auch diese vorschreibung anno 4557 cassirt und da- 
für eine andere fast gleichlautende auf 2 Jahre ausgestellot worden. In 
Copialis Parte 11, fol. 49. — vgl. Nr. 82. 

74. 4 554. 9. Juli. — cassiert? BL 4 86^ Deutsch. 

Gerichtliche vorpfendung ettlicher guter Gregori Schützen Burgers 
auf S. Annaberg vber die Summa der 4700 Fl. 

75. 4 558. 24. Hornung. t- cassiert? BL 4 88. Deutsch, 

Reversales supra Testamentum SchmidhÖfer : M. Vrbano Schacht 6i 
Augustino Tham redditae. 



Nun folgen 61. 4 88^ — 290^ Abschriften von Urkunden die über 4 560 hinauslie- 
gen. Nur auf Bl. 290^ flg.: 

76. 4 496. 4 8. October. — Nr. 4 4. BL 290^ Lat, 

Reformatio Academiae Lipsibnsis per Tilonbm Episcopum Martisbur- 

GENSEM, An. MCCCCXCVI die XVIII OcTOBR. in CASTRO LiPSENSE PERACTA. 



550 Fr. Zamnckb, ubk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

• 

Diese Abschrift ward wahrscheinlich eingetragen wegen der nun folgenden, sich 
mehrfach auf jene 'reformatio* und andere (bereits im Copiale abgeschriebene) Urkun- 
den beziehenden, Gutachten: 

Bl. 304^fg.: Volgen Abschriften 

der Funfzehen Vrthell so vonn Wittenbergk Jehna vndt Helmbstadt 
in causa Privilegiorum Academiae Ao. 4 598 Rectore fiartholomaeo 
GÖlnitz y. J. D. erholdt worden seindt. 

77. 1508. Mittwoch nach Michael. — Nr. 48*. BL 403. Deutsch. 

Legatum Traburgense. 
Bin Transsumpt. 

Die letzte Urkunde dieses Bandes ist vom Jahr 4 687. — Eine Abschrift des Copiale Tom. 1 
von späterer Hand befindet sich auf dem Archiv des Rentamis. 



Copiale magnum, Tom. II. 

Der sich an Tom. I anschliessende und bis 4730 gehende zweite Band, in gross 
Folio, 6 1 7 gezählte und mehrere ungezählte, zu Registern vom und hinten bestimmte, 
Blätter enthaltend^ führt auf dem vordem Deckel des starken Lederbandes mit goldge- 
druckten Buchstaben den Titel : 

Libri Monumenlorum sive exemplorum vniv. Lipsiensis P. II. 

A. C. MDCCII. 
Rectore Gottf. Oleario. P. P. 

Dennoch enthält er die Abschrift von mehreren Urkunden, die noch der früheren 
Zeit angehören. Darunter einige, die sogar schon im Copiale Tom. I stehen. 

♦78. 4548. d. 40. Aug. — Nr, 4«. BL 4 4'. Deutsch. 

Reformationes collegiaturarum in Majori, Principis et Mariano CoUe- 
giis, oblatae rectori Sinapio. 

79. 4 554. decimo Kalendas Martii. — Nr. 47. Bl. 4 4^ Lat. 

Sebastian! archiepiscopi Sipontini nuncii apostolici Repetitio pri- 
vilegiorum ACADBHICOllClf. 

Ist Bestätigung der Confirmationsbulle und des Conservatoriuros Alexan- 
der's V., der PräbendenbuUe Johann's XXlIl., der Corrections- und Re- 
formaUonsbulleMartin's V. und der Bulle Leo's IX. Eine Hand am Rande 
(wohl die Vetter's) fragt : 'cur non et Sixti IV Privilegium hie repetilum 
Sit, non liquet. vid. in Copiali T. I, fol 462. 

80. 4 556. d. 34. Juli. — Nr, 48*». BL 4 6\ Deutsch, 

Rescriptum Augusti electoris de stipendiis electoralibus iu alumnos 
Misnenses Portenses et Grimoienses conferendis et de visitatione scho- 
larum Provincialium. 

8 4. 4 556. am Tage Michaelis. — Nr, 49^ BL 4 8\ Deutsch, 

Hieronymi KÖltzschcns Verschreibuug auf 200 Fl. 

82. 4 557. d. 9. Mai. — Nr. 50. BL 4 9'. Deutsch, 

Ein Tausend Sieben Hundert Gulden Capital von Greg. Schützen zu 
Anuaberg versclu-iebeu. 



Die UmuNDBN und das Copialb magnum. 551 

83. 4 539. Sonnabend nach Jabilate. — Nr. S6. BL 5S*. DetUsch. 

Melchior Lottere Obligation Ober 200 Fl. 

8i. 1505. am Freitag nach CantatQ. — unbeziffert. Bl. 3i5^. Deutsch. 

Obligation der Stadt Rochlitz über D. Christoph Cupneri wiederkSuf- 

liches Capital ä 300 Fl. Rheinisch, 6 pro Cent. 

Gehört diese Urkunde Tielleicht zum kleinen Pttrstencolleg? 

85. I5IS. Montag nach Quasimodogeniti. — cassiert? BL 351^. Deutsch. 

Ratbs Verschreibung über 30 Fl. jShrl. Zinsse gegen D.Georgio Wer- 

begk Dechant zu Magdeburg. 

Nebst Consens oder Willebrief Herzogs Georgii 45U Donnerstag nach 
Bartholomtfi. 

86. «519. Montag nach ü. L. Fr. Geburt. — cassiert? 5/. 35l^ Deutsch, 

D. Gregorii Werbegks Verkauff seines beym Rath zu Leipzig stehen- 
den Capitals k 600 Fl. an Hanns Halmstorffen , iedoch dass sie nicht 
höher denne mit S 4 zu verzinsen. 

87. 155«. d. 5. Mai. — Nr, 47^ BL 360\ Deutsch. 

Herzogs Augusti Befehl an das Amt Leipzig wegen \ 00 Scheffel Korn, 
solche der Communität gegen 100 Thaler Groschen abfolgen zu lassen, 

88. 1556. d. Si. Januar. — Nr, 48*. BL 36r. Deutsch, 

Churfürsts Augusti Befehl in eadem causa. ^ 

89. 1551. d. 16. ApriL — Nr, 46\ BL 36l^ Deutsch, 

Paul Hassen Verschreibung «YsFl. jährlich Zinsse von 50 Fl. Haupt- 
Summa auf seinem Haus. 

90. «548. Freitag nach Mariae Opferung. — Nr. i\^. BL 363^. Deutsch, 

Verschreibung der von Holtzhausen über 80 Fl. Haupt-Summa jähr- 
lich mit 4 Fl. zu verzinsen (vgl. Nr. 46). 

91. 1544. Montag nach 3 Könige. — Nr. 36^ BL 368\ Deutsch, 

Commissarischer Abschied, die Heimlichkeit und den Kirchhoff am 
Paulino betreffend (vgl. Nr. 4S). 
99. 1551. d. 12. August. — BL 369\ Deutsch. 

Chujfürsts Mauritii Erläuterung der Donation die ^ebermass des Ge- 
treidicht-Zinses betreffend. 

r Stimmt wörtlich, aber nicht im Datum mit dem im Copiale 1, BI. 52 nach- 
getragenen Briefe, vgl. oben Nr. 85. 

93. 1548. Nr. iS^ {nur Copie), BL 426'. Lat. 

Caroli V Confirmatio Privilegiorum Academicorum. 

Am Rande : „Die Copie davon dieses transsumiret ist in scrinio origi- 
nalium sub nr. k9^*\ und am Schlüsse heisst es : „Diese Confinnation 
ist de Ao. 4 548 und hat solche Academia drooken lassen." 

Die erwähnte Copie ist von einer Hand des 17. oder 48. Jahrhunderts 
geschrieben. Sie enthält jene letztere Notiz ebenfalls, aber von späterer 
Hand. Sie lautet hier: „Die Confirmatio Caroli V. hat die Universität 
drucken lassen, und ist de anno 4548." Bezeichnet sie, dass die Ab- 
schrift aus dem Drucke genommen ward, oder ward der Druck erst 
gleichzeitig mit der Anfertigung der Abschrift im Laufe des 4 7. Jahrh. 
hergestellt? Letzleres ist fast das Wahrscheinlichere, wenigstens weisen 
die Typen des, in mehreren Exemplaren erhaltenen, Drucks (auf einem 
Foliobiatte in der Art, wie im 4 6. Jahrh. oft Privilegien gedruckt und 
verbreitet sind) mindestens in das 4 7. Jahrh., anf keinen Fall in das 4 6. 
Jahrh. Aach der Inhalt bietet manches Anatoss Erregeode. 



55^ Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Zu beachteo ist, dass die sonst genaue Abschrift (Nr. kZ^ und darnach 
im Copiale) die Jahreszahl 4 548 nicht enthttlt (die der Druck aufweist, 
doch ohne Angabe eines bestimmteren Datum), sondern sie nur in den 
Randnoten giebt. 

Angebalten ist allerdings um eine kaiserliche Bestätigung, 4 547, und 
insoweit irrt Gersdorf, wenn er in der mehrfach citierten Schrift S. 40 
sagt : „Eine Bestätigung der Universität von Seiten eines deutschen Kö- 
nigs oder Kaisers ist daher nie weder gesucht noch in Wahrheit ertheilt 
worden.'' Vergleiche dagegen den unten aus dem 'Liber Actorum L 
Bl. 224^' mitgetheilten Beschluss aus dem Sommer 4547. Aber ob die 
kaiserliche Bestätigung je erfolgt ist, darüber findet sich Nichts ver' 
zeichnet. 

Das Original müsste, wenn es existiert hat, in Dresden sein, denn 
die Contirmatio wendet sich anredend an den Churfiirsten : 'QuareetTibi 
Inclyto Viro Mauritio Saxoniae Duci ac ImperüElectori et tuis succe^so- 

ribus mandamus .' Ich habe es dort aber nicht aufigefunden, 

und halte die hergebrachte Ansicht für richtig, dass die Urkunde un- 
echt ist. 

♦94. 1544, d. 22. April. — Nr, 36*. Bi 497^ Deutsch. 

Litlerae munificentiae Mauritii. 

Abermalige Abschrift, die schon im ersten Bande des Copialbuches ent- 
halten ist. Man schrieb diese Urkunde, wie die oben Bl. 869^ abermals 
copierte, wohl noch einmal ab, well sie dauernd wichtig war, und 
man nicht immer zu dem sonst schon bei Seite gestellten alten Copial- 
buche zurückgreifen wollte. 

Auch vom Tom. II des Copiale befindet sich eine Abschrift auf dem 
Archive des Rentamtes. 



DOCUMENTE ÜVß NICHT IM COPIÄLBUCHE ABGESCHRIEBEN ABER NOCH 

VORHANDEN SIND. 

95. 1449. in crastino S. Jobannis. — Nr, 3\ Lai? 

Nicolaus Bisgoof zu Mbbsebubg ertheilt füb seine Lebenszeit 
DER Universität Leipzig die Erlaubniss, Studierende incabcerieben 

zu LASSEN. 

96. U34. die S. Anthonii. — Nr, 4^ Lat, 

Johannes Bischof zu Merseburg ertheilt für seine Lebenszeit der 
Universität Leipzig das ius incarceranoi. 

97. U42. feria VI prox. p. diem S. Priscae virginis. — Nr, 7**. Lat, 

PrAEPOSITUS ThOMANUS CONSTITUITUR SUBCONSEBVATOR UNIVERSfTATIS. 

98. 1443. d. 13. Juli. — Nr, 8. Lat. 

SUBCONSERVATORIUM DeCANI NuMBUBGENSIS. 

In der erwähnten Specificatiou heisst es : 'Copiali non inscriptum, quia 
nulli plane usui*. 

99. 4 464. dorn. prox. post festum corporis Christi, quae erat dies cousecrationis 

et coronationis noslrae. — AV. 9*'. Lat. 
Bischof Johannes von Merseburg ertheilt der Universität das 
ius incarcebandi. 

100. 1490. d. 26. September. — nicht beziffert. Lat, 

NOTARIATSINSTEUUENT GrEGOR WeSSENIGKS ÜBER EINE ERKLÄRUNG DES 

Rectoes DER Universität Joh. Scheuring die Vertheidigungskosten für 

DIE AD GURIAM RoüANAM VORGELADENEN BETBEPPEND. 



Die Urkunden und das Copiale magnuit. 553 

101. 1504. Donnerstag nach Galli Abbatis. — nicht beziffert. Deutsch. 

Herzog Georg von Sachsen Bbpbhl, die Absonderdng zweier Juristen 
AUS dem grossen Fürstencolleg betreffend. 

102. 1514. secunda feria post Lambert!. — Nr. 16^ Lat, 

Bischof Adolph von Merseburg ertheilt der Universität das ius 
incarcerandi. 

4 03. 4 537. feria II post Cantate. — Nr. 25\ Lat, 

Bischof Sigismund von Merseburg bestätigt der Universität das 
ius incarcerandi. 

4 04. 4 544. Montag nach Julianae virginis. — nicht beziffert. Deutsch. 

Albehti, Churfürstbn zu Matnz und Erzbischofs zu Magdeburg, Di- 

PLOMA D. Johann Sauers gehabte Domprobstei betreffend. 

Sollte auch diese Urkunde eigentlich zum kleinen Fürstencolleg gehören ? 



ORIGINALBRIEFE. 

Im Archive der Universität werden in einem blechernen Kasten noch eine Anzahl 
alter Briefe, auf Pergament wie auf Papier, aufbewahrt, im traurigsten Zustande, halb 
vermodert und ganz vcrblusst. Ich habe mich durch genaue Einsicht überzeugt, dass 
es nur solche Missiven sind, die Borner bei Seite warf und in einzelne Fascikel zusam- 
menband. Meistens tragen sie noch die von ihm ihnen gegebene Nummer. Sie sind 
lange nicht mehr vollständig, und behandeln Nichts von Wichtigkeit; den allgemeinen 
Inhalt lernt man aus Borner's Angaben hinreichend kennen ; eine Verzeichnung des In- 
halts der einzelnen würde in gar keinem Verhältnisse stehen zu dem dazu erforderten 
Zeitaufwande. Es genügt, den Geschichtschreiber auf das Vorhandensein derselben 
aufmerksam gemacht zu haben. 



II. DIE MATRIKEL. 

Der ursprüngliche Name des Buches, in welches die Rectoren die Namen der 
von ihnen Beeidigten eintrugen, ist Matricula. So wird es in den Statuten von 1410, 
so in dem Rationarius fisci überall genannt, desgleichen in der Matrikel selber, in 
dem über Actorum, in Borner's Einleitung zum Copiale magnum und anderswo ; dem 
entsprechend wird für das ursprüngliche intitulare im i 6. Jahrh. mehrmals immairicu' 
lare gesagt. Seit dem Anfange des 16. Jahrh. kommt aber neben matricula auch der 
Name Album vor, so f512\ fStsS und von da an öAer, bis über die 30ger Jahre 
hinaus weit gewöhnlicher als jener ältere Name, der indessen nie ganz verschwindet. 
Andreas Delitianus bediente sich 4 519^, mit seiner geringen Kenntniss des Griechi- 
schen kokettierend, des gesuchten Wortes L^coma; dieser Ausdruck würde schwerlich 
Nachahmung gefunden haben, auch wenn nicht unmittelbar im folgenden Semester 



554 Fr. Zarnckb, i-rk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Petrus Mosellanus gefolgt w8re, der eine ganz neue und einfachere Binleitangsfonnel 
für die Inscription der Immatricalierten einführte, 8. a. 

Die Matrikel ist Vorhanden in t Exemplaren, und die Zeil bis zum Jahr 1 559' ist 
enthalten in je S BSnden ; die einzelnen Bände der beiden Exemplare gehen gleich 
weit, nUmlich der erste Band in beiden Exemplaren bis I5S6\ der zweite bis 1600**. 
Ich nenne die beiden Bände des einen Exemplars V n. 99'^ die beiden des andern 
Exemplars ^" und f&'\ und unterziehe zuerst Ol' und V einer Erörterung. 

«' und «". 

V enthält gegenwärtig 3S6 Bll. fol. Pergament, und ist gebunden in starke, mit 
Messing beschlagene und mit gepresstem Leder überzogene, Holzdeckel. Die je 5 Mes- 
singbuckel auf dem vordem und hintern Deckel sind jetzt abgebrochen, der vordere 
Deckel ganz abgerissen (doch vorhanden), und in Folge davon das erste Blatt sehr ab- 
gescheuert. Ich habe die Blätter mit Bleistift beziffert, unten rechts, doch nach Bl. 23 
ein Blatt überschlagen und daher nur 325 Bll. gezählt. 

9(", 886 Bll. fol. Perg., ein wenig grösser im Format als V. Der Einband derselbe 
wie bei V, doch besser erhallen. Die Blätter sind von mir am untern Rande beziffert. 

Ihre jetzige Gestalt haben die beiden Bücher nicht von Anfang an gehabt, sondern 
erst unter Heunig's zweitem Rectorate (1505^) im Jahre 1506 erhalten, wie die Worte 
in V Bl. i' oben mit rother Tinte geschrieben (und fast ganz gleichlautend in V) an- 
zeigen : Sub rectoratu domini Mathei Hennigk Hainensis arcium et sacrarum liUerarum 
professoris tum religatus est Über iste, tum conscripta sunt rectorwn nomifia. Zum Yer- 
ständniss der letztern Worte muss schon hier bemerkt werden, dass in beiden Matri- 
keln unmittelbar auf jene Angabe ein Yerzeichniss der Rectoren folgt, auf der ersten 
Seite 3 spaltig angelegt, und auf der folgenden in gleicher Anlage bis zu Hennig's Na- 
men incl. fortgesetzt, dann aber von den folgenden Rectoren nur nachlässig und un- 
sauber weiter geführt (obgleich schliesslich in beiden Exemplaren vollständig, und so- 
gar bis über den Inhalt des Bandes, bis 1550% reichend), so dass die zweite Seite nur 
zweispaltig, die dritte gar nur einspaltig beschrieben ist. 

Ob das Wort religatus bezeichnet : von Neuem eingebunden, oder überhaupt : ein- 
gebunden, wird sich nicht entscheiden lassen ; der mittelalterliche Sprachgebrauch kennt 
den Ausdruck in beiden Bedeutungen ; doch glaube ich das erstere, namentlich bei V\ 
weil hier ein Theil, besonders des, unten weiter zu erwähnenden, Kalenders sehr stark 
beschnitten ist, wodurch wohl das Format kleiner ward als das von 9('. 

Es reizte zu untersuchen, in welcher Verfassung die beiden Bücher, ehe sie den 
gegenwärtigen Einband erhalten, sich befunden haben ; ich habe diese Untersuchung 
angestellt und sie hat ein bestimmteres Resultat ergeben, als ich vermuthen konnte. 
Ich wähle daher zur Beschreibung der beiden Bände den geschichtlichen Weg und gebe 
an, wie ihre einzelnen Theile entstanden sind und sich an einander gefügt haben. 

Anfangs ward nur Eine Matrikel angelegt, 9('. Sie bestand aus 6 Pergamentlagen 
von je 4 8 Blättern (Bl. 4 6 — 85 der jetzigen Zählung, doch mit Ausnahme von Bl. 4 8 
u. 49, die später eingenäht sind; s. u.); nur aus der 6. Lage ward ein Bogen voll- 
ständig herausgenommen und ausserdem ein Blatt in der zweiten Hälfte derselben aus- 
geschnitten ; der Grund liegt klar vor ; man benutzte diese zweite Hälfte der letzten 
Lage um einen Kalender für den Rector anzulegen, und man hielt es für angemessen. 



Die Matrikel. 5Ö5 

sie ganz und gar anf ihn za verwenden, nar die Sliraseite des ersten and die Ruck- 
seite des letzten Blattes derselben frei lassend. So konnte man aber nur 4 BlSlter ge- 
brauchen und entfernte daher die überzähligen auf die angegebene Weise. 

Wir werden wohl nicht irren, wenn wir uns diesen ursprünglichen Stamm des 
Baches in Pergamentumschlag geheftet denken, etwa wie den aus derselben Zeit erhal- 
tenen Rationarius fisci. Die Unsauberkeit und Abgegriffenheit von Bl. i6* und Bl. 86^ 
der jetzigen Zählung beweisen noch gegenwärtig zur Genüge, dass sie, die Vorder- und 
Rückseite des Buches, in früherer Zeit sehr wenig geschützt waren. 

In dies Buch nun trug der erste Rector, Job. Mönsterberg, auf der Rückseite des 
zweiten Blattes (Bl. 17**) die Namen der von den Fürsten recipierten Lehrer ein*) und auf 
der Rückseite des dritten Blattes (jetzt Bl. 20^) begann er die Intitulation der Supposita, 



*) Schon G e rsd orf 'die Universität Leipzig u. s. w/ S. 26 hat darauf aufmerksam gemacht, 
dass das Verzeichniss der ersten Lehrer von späterer Hand corrigiert ist. Namentlich betref- 
fen diese Correcturen die Einfügang des Titels professor, den Mönsterberg selbst nur sich allein 
beigelegt hat. Bei Varrentrappe wird auch'doctor decretorum' hinzu gesetzt, bei Fabri und Lu- 
bertas 'doctor medicine'. Da es keinem Zweifel unterworfen scheint, dass sacrae theohgiae 
profcifor in jener Zeit den doctor sacrae theologiae der actu regens war bezeichnete, so ist je- 
ner Titel den meisten ohne alles Recht beigegeben ; viele von dem Corrector so genannte sind 
es D ie geworden : bei Griindung der Universität war es in der Tbat ausser Mönsterberg Nie- 
mand. Meistens steht der neue Titel auf Rasur; der authentische, der früher da stand, ward 
von dem Corrector entfernt. 

Es ist die Frage wichtig, wann ward diese Correctur vorgenommen? Die Grenzponcie las- 
sen sich bestimmen ; nicht vor 4 427, denn zu Joh. Hoffmann fügt dieselbe Hand, was der 
Abdruck bei Gersdorf auffallender Weise gar nicht angiebt : Episcopus Misnensis, was Hoffmann 
erst im genannten Jahre ward, und nicht nach 4 440^ denn Johann de Brega fand, als er die 
Matrikel abschrieb, die Correcturen schon vor. Die Hand des Correctors (doch wohl eines der 
Redtoren) zu bestimmen ist mir nicht geglückt. 

Ausserdem habe ich zu dem genannten, übrigens buchstäblich genauen, Abdrucke noch 
Folgendes zu bemerken : 

i) Bei Helmoldus de Zoltwedel ist am Rande hinzugefügt: doctor medicine. 

2) Die Hand, die Mgr. Johannes Hamme einfügte, ist nicht zu verwechseln mit der des er- 
wähnten Correctors, sondern dieser Name ward von Helmoldus de Zoltwedel (Rector 4 44 0«) 
eingetragen, welcher zugleich bei dem Namen Schipman den Vornamen fimy auf Rasur schrieb. 
Diese beiden Veränderungen haben also authentischen Werth. 

8) Der letzte Name Mr. theodericus de Zukow de rtutock ist nicht von späterer Hand, son- 
dern von Mönsterberg selbst geschrieben. Der Corrector hat die Züge nur, weil sie sehr aus- 
gewischt waren, wieder schwarz nachgeibgen, wie er dies auch kurz vorher bei Joh. Franken- 
steyn, Henigus Hildensen und M. Vinc. Grüner gethan hat. Allerdings ist bei jenem Namen ra- 
diert, aber augenscheinlich ward der Name unterhalb des Theod. de Zukow entfernt. Ich 
möchte daher die Vermuthung wagen, dass hier der Name des Joh. Hamme gestanden habe, 
den Helmold de Soltwedel weiter hinaufrückte : denn dass eine Art Reihenfolge in der Aufzäh- 
lung der Namen wird statt gefunden haben, lässt sich wohl nicht läugnen, wenn auch wir das 
Princip derselben nicht mehr durchschauen können. 

4) Bei Gersdorf steht gedruckt : Grüner ; die Matrikel schreibt deutlich : Grüner ; auch er 
selbst bei Führung seines Rectorates nennt sich so. 

5) Unrichtig ist es, und das ergiebt sich schon aus dem Datum der Inscription, die nicht 
vor den 2.Dec. anzusetzen ist, dass dies Verzeichniss der Lehrer nur ein vorläufiges sei 
(a. a. 0. S. 4 2) ; es ist j ünger als das Verzeichniss in der Matrikel der philosophischen Fa- 
cultät, und erst nach definitiver Constitnierung der Universität angelegt. 

Zusammen mit dem Verzeichnisse der Lehrer inscribierte Mönsterberg 22 Supposita (die 
Tinte ist dieselbe) bis Nicolaus Beiger inclusive (vgl. bei Gersdorf S. 86).. Die übrigen sind mit 



556 Fr. Zarn€kb , urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

durch die Anknüpfung mit 'Item* sie eng an das Torbergeliende Verzeichniss scbliessend. 
Dass er beide Male auf der Rückseite begann, erklärt sieb aus dem Wunscbe, der sich 
bei den Immatriculationen noch öfter massgebend erweist, den Raum zweier Reiten 
zu Einer Fläche zu vereinigen, um auf dieser, wenn nicht alle, doch mindestens den 
Uaupttheil der Immatriculationen zu absolvieren. Die ersten 9S Intitulationen sind mit 
derselben Tinte geschrieben, wie das Yerzeichniss der Lehrer, die spätem mit schwär- 
zerer. Wir dürfen wohl annehmen, dass jene beiden Partien sofort nach Eraweihung 
der Universität und Mönsterberg*s Wahl zum Rector niedergeschrieben sind, also in den 
allerersten Tagen des officiellen Bestehens der Universität, die fernem Immatriculatio- 
nen sind dagegen später, wohl erst am Schlüsse von llönsterberg*s Rectorate uno te- 
nore eingetragen. Unmittelbar hieran schliessen sich die Immatriculationen Gleden- 
stede's f 4 1 0* und so fort die der übrigen Rectoren, so weit sich beurtheilen lässt sämmt- 
lieh autographa, wenigstens wechseln von Seraester zu Semester die Hände. 

Dies älteste Buch reichte aus bis zum Jahr 4 443^; Johannes Weyda ist der letzte, 
der seine Immatriculationen in dasselbe eingetragen hat. 

Aber damit haben wir die Schildemng desselben noch nicht geschlossen. Es ent- 
hält vielmehr noch : 

i) auf dem ersten Blatte (je^zt Bl. 16*), welches Mönsterberg, vielleicht zu 
diesem Behufe, frei gelassen hatte, trug Vincenz Grüner (denn dessen Hand ist es, wie 
der Vergleich mit seiner Schrift im Rationarius fisci lehrt; mit der säubern Hand, mit 
der er die Immatriculationen seines Rectorates verzeichnete, dürfen wir sie nicht zu- 
sammenhalten) f 4 H , am Schlüsse seines Rectorates, die folgenden ältesten Urkunden 
und Beschlüsse der Universität ein : 

a) Incipit ordinatio et fundatio studü Lipczetisis per quaiuor nationes perpeHKis, 
Am Schlüsse : De tempore et loco ordtnationis, Huius ordinacionis pronunciacio facta 
fuü Anno domini AT CCCC* Nono secunda feria post primam dominicam aduentus dommi 
hora quasi nona In refectorio canonicorum regularium Cenobii sancti Thome In Lypcz, 
praesentibtis serenissinUs principibus praenominatis vna cum Episcopis prelatis magistris 
ad hanc fadendaim rogalis specialiter et vocatis. 

Das Original ^er ordinatio wird daher wohl in Form einer scheda übergeben sem, 
und in einer Pergamenlurkunde nie existiert haben, wie denn nach dem Wortlaute 
derselben Unterschrift und Siegel nie an ihr vorhanden gewesen zu sein scheinen. 

b) De ordinacione nationis Misnensis, auch durch 'publica pronunciacio' ver- 
öffentlicht; doch wird am Schlüsse hinzugefügt:^^ in litteris super huiusmodi ordina- 
cione ab illustrissimis prmdpibus saepe dictis datis et concessis plerUus continetur etc. etc. 
— Die pronunciacio geschah : 4 411 quarta feria post dominicam qua cantatur : ludica 
me dominus. 

c) Eine Anzahl Bestimmungen über conservatorium u. signetum : Articuli ser- 
vandi circa usum conservatorii. Dies Alles von Grüner's Hand. 

2) Da die eben erwähnten Actenstücke nur mit wenigen Zeilen atff die Stirn- 
seite des zweiten Blattes reichten, und auf der Rückseite desselben nur die 46 ersten 



anderer Tinte and wohl erst am Schlüsse seines Rectorats eingeschrieben. Der von Gersdorf 
in Klammern eingeschlossene und dadurch für spätem Zusatz erklärte Zuname Hüter bei dem 
Erst-immatriculierten ist, wenn auch nicht gleich anfangs beigeschrieben, doch noch von 
Mönsterberg's eigener Hand. 



Die Matrikel. 557 

Lehrer eingetragen waren, so war die Stirnseite des zweiten Blattes fast ganz, die Stirn- 
seite des dritten Blattes durchaus leer. Diesen Raum benutzte man, um, wie der Haupt- 
zweck des Buches war, die der Universität Einverleibten zu nennen, so an diesem Orte 
die aus derselben Entfernten aufzuführen. Die ersten Relegationen wurden unter Joh. 
Hoffmann lifä* vorgenommen (s.u. die Auszüge aus dem 'Rationarius fisci'), und des- 
selben Rectors saubere Hand hat mit den Namen der drei zuerst von dieser Strafe Be- 
troffenen das Verzeichniss eröffnet : 

Isti sequenles ex decrelo omnium nationwn imiversitatis exclusi sunt ab um- 
versitate 

Johannes Trutman de Stogh 
Johannes Egidy de Maguncia 
Balthazar de JuUrbug, 
Die dann folgenden sind aus dem Rectorate des Petrus Wegwy, 1 4 1 4*, und von dessen 
Hand aufgeführt : 

Item sequentes suo modo quo supra sunt exclusi ab unwersitate etc. 
So füllte man den vorhandenen Raum vollständig aus und zwar bis über die Zeit, bis 
zu der diese Matrikel ursprünglich reichte- (bis 1443**), hinaus. Als er zu Ende war, 
nähete man zwei Pergamentblälter (I Bogen, jetzt Bl. 18 u. 19) vor dem, ebenfalls be- 
reits beschriebenen, dritten Blatte ein, und fuhr hier fort einzutragen ; als auch dieser 
Bogen beschrieben war, griff man sogar zurück zur Rückseite des zweiten Blattes, wo 
unten ein schmaler Raum frei geblieben war. So reichte man bis über die Mitte der 
90ger Jahre hinaus aus, und seitdem sind die Relegationen und Exclusionen eingetra- 
gen in den 'über tractatuum inter Senatum et universitatem' (unten C). 

3) Auf der zweiten Hälfte der letzten Lage legte man einen Kalender zu be- 
quemerer Benutzung für die Rectoren an. 

Dieser Kalender ist in t Spalten geschrieben, über jeder steht KL, links roth, 
rechts blau. Daneben mit rother Tinte der Name des Monats mit Zahl der Tage des 
Sonnenmonats und des Mondmonats (abwechselnd 29 und 30 Tage, den Januar mit 
30 Tagen einsetzend). Darunter in drei schmalen Reihen nebeneinander I, roth, die Ord- 
nungszahl der Tage; t, schwarz, der Cisiojanus (es ist derselbe wie im Prager Decanat- 
buche, vgl. Lib. decanorum, Pragae 1850,1, S.XVH fg., doch ist er an mehreren Stellen 
richtiger als der Abdruck des Prager) ; dann 3, der römische Kalender. Rechts von die- 
sen 3 Spalten sind die Festtage mit rother Tinte geschrieben, doch nur in geringer 
Zahl, wie es scheint nur diejenigeiu die für die Universität eine besondere Bedeutung 
hatten. 

Diese sind entweder einfach genannt, so die folgenden 35: 1 Januar: Circumci- 
sio domini. 21 Jan.: Agnetis. 27 Jan.: Conversio Pauli. 6 Februar: 

Dorotheae vigilia. 22 Febr.: Kathedra Petri. 7 März: Thomae de Aquino. 
12 März: Gregorii. 4 April: Ambrosii. 25 April: Marci evangelistae. 3 Mai: 
Inventio sanctae crucis. 6 Mai: Joannis evangelistae ante portam latinam. t Juli: 
Octava Joannis baptistae. 2 Juli : Visitatio S. Mariae. \ 5 Juli : Divisio apostolorum. 
22 Juli : Mariae Magdalenae. 26 Juli: Annae matris S. Mariae. 1 August: ad 

vincula Petri. 7 August: Donati patroni Misnensis. 28 August: Augustini. 

29 August: Decollatio Joannis Baptistae. t4 September: Exaltatio sanctae cru- 

cis. 22 Sept.: Mauricii patroni Magdeburgensis. 27 Sept.: Cosmae et Da- 
miani. 30 Sept.: Jeronimi. t8 et ob er: Lucae evangelistae. 2 t Oct. : un- 

Abhandl. d. K. S. Ges. d. Wissenich. UI. iO 



358 Fr. Zarncke, vrk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

decim milium virgiiium. t November: animarum feslum an pn°*(?). 1 4 Nov.: 
Martini. i9 Nov.: Elyzabeth. 25 Nov.: Katherinae virginis. i December: 
Barbarae virginis. 8 Dec. : conceptionis Mariae. S6 Dec. : Stephani. 27 Dec. : 
Johannis. 28 Dec. : Innocentum. 

Die genannten sind einfach angefüiirt ; einige Feste dagegen wurden an der Uni- 
versitUt dadurch noch besonders gefeiert, dass am Tage vorher die 'disputationes ve- 
spertiuae* oder 'serotinae' fortOelen. Dies wird beim vorhergebenden Tage bemerkt in 
folgender Weise: I. Non disputetur in eocerdcüs vespertinis. Das findet statt am 
Tage vor den folgenden 7 Festen und ist mit rother Tinte notiert; 2 Februar: Pu- 
rificalionis Mariae. 25 März: Annunciatio Mariae. 4 Mai: Philippi et Jacobi. 

43 Juli: Henrici patroni Merseburgensis. 45 August: Assumptio Mariae. 

7 September: nalivitas sanetae Mariae. 6 December: Nicolai. — IL Noch 

mehr hervorgehoben werden einige andere Feste, vor denen die 'disputationes sero- 
tinae' ausgesetzt wurden; bei diesen ist jedesmal am Vortage noch hinzugefügt, mit 
schwarzer Tinte: VigiUa, und dann rotb: non disputetur de sero. Dies geschieht bei 
folgenden 4 4 Festen; 6 Januar: Epiphania domini. 24 Februar: Mathiae 

apostoli. 24 Juni: Nafivitas Joannis Beplistae. 29 Juni: Petri et Pauli aposto- 
lorum. 25 Juli: Jacobi apostoli. 40 August: Laurentii patroni Mersebur- 

gensis. 2 4 August: Barthoiomaei apostoli. 24 September: Mathei apostoli. 
29 Sept.: Michael archangeli (beim vorhergehenden Tage fehlt: Vigilia). 28 c to- 
be r: Symonis et Judae aposto. 4 November: omnium sanctorum. 30 Nov.: 
Andreae apostoli. 24 December: Thomae apostoli. 2 5 Dec. : Nativitas Christi. 

Bei 3 Festen ist die Bedeutung, die sie speciell für die Universität hatten, noch 
besonders hervorgehoben. 23 April: Georgü, daneben, nicht von der Hand des 
Schreibers, sondern von der eines Rectors, mit schwarzer Tinte : Novi rectoris electio, 
— 4 September: Egidii, hie fit distributio librorum. — 46 October, von der Hand 
eines Rectors : Electio novi rectoris, und darüber von derselben Hand roth : 'galli abba- 
tis' (der Schreiber hatte also auf dies Fest noch keine Rücksicht genommen). 

Ein Festlag ist der Universität ganz allein eigenthümlich, der -42 November: 
Allatio bullae confirmationis studii Lipczensis, Doppelt wichtig wird 
diese Angabe des Kalenders desshalb, weil wir aus keiner andern Quelle wissen, an 
welchem Tage die Bulle, von der am 4 3. Nov. ein Transsumpt genommen ward, in 
Leipzig eintraf, was nicht unwichtig ist zu Beurtheilung mehrerer vorher von Seilen 
der Universität vorgenommener Acte, z. B. der Constituierung der philosophischen Fa- 
cultät am 24. October, u. A. 

Durch Beschneiden beim Einbinden hat der Kalender gelitten, namentlich die 
drüberstehenden Buchstaben KL sind fast zur HälAe lädiert. 

4. Auf die letzte leere Seite hinter dem Kalender schrieb dieselbe Hand, welche 
im Kalender neben Georgü die erwähnte Bemerkung machte, zwei Formulare : 

a) Forma Utterae recognitionis ac promotioms, 

b) Signetum standi extra bursas. 

Nothwendig muss aber schon von Anfang an zu der Matrikel auch ein Eidesfor- 
mular und ein Blatt mit dem Eingange des Evangeliums Johannis gehört haben, auf 
welches der Eid abgelegt ward. Ich vermuthe, dass das letztere in seiner ursprüng- 
lichen Gestalt noch existiert, und eben das noch jetzt erhaltene ist (jetzt Bl. 3], welches 
unter einem grossen gemalten Bilde, das jüngste Gericht vorstellend (Christus in der 



Die Matrikel. 559 

Mitte mit Lilie und Schwert, zur Seite oben Posaunenengel, unten Maria and Johannes 
neben sich öffnenden Gräbern), den Anfang des Evangelium Johannis enthSlt, und von 
ganz derselben Hand geschrieben zu sein scheint, die den Kalender schrieb. Die Ei- 
desformel dagegen ist von späterer Hand auf einem andern Blatte geschrieben ; von je- 
nem Schwuii>Iatt ist das dazu gehörende Pergamentblatt dicht hinter dem Falz ab- 
geschnitten. Es ist gegenwärtig nach hinten gebogen ; dagegen zeigte eine genauere 
Untersuchung, dass es ursprünglich nach vorne gebogen und mit der (jetzt nach innen 
gewandten) Seite angeklebt gewesen war. Ich glaube daraus sctiliessen \ku dürfen, dass 
das jetzt abgeschnittene Blatt die ursprüngHche Eidesformel enthielt, die, vom vielen 
Berühren völlig abgegriffen, später abgeschnitten und durch eine neue Abschrift er- 
setzt ward. 

Ehe wir die Fortsetzung der ursprünglichen Matrikel ins Auge fassen, muss ich 
noch eines andern Theiles der gegenwärtigen Matrikel gedenken. Johannes de Brega 
nämlich, derselbe, dem wir, wie gleich zu erwähnen, die Anlage von %" und wahr- 
scheinlich auch die Abschrift der Statuten (s. u.) verdanken, Rector H40\ legte eine 
Lage von i 2 Pergamentblättern an, in welche er Abschriften einer Reihe für die Uni- 
versität besonders wichtiger Urkunden eintrug ; es sind die folgenden : 

{) das Transsumpt der Gonßrmationsbulle Alexander's V, den Nie. Hüter am 
4 3. November H09, am Tage nach der feierlichen Einholung derselben, in Henning 
Bolteiihagen's Wohnung nahm. 

S) Sequitur transsumptum super praebendis in ecclesiis Misnensi Numburgerm et 
Cizerm. Bulle des Papstes Johann XXHI, das Transsumpt ist den 4 2 . Sept. 144 3 gefertigt. 

3) Sequüur transsumptum bullcie papalis super praebendis in Merseburg, Die 
Bulle ist von Martin V, das Transsumpt ward den 28. April 4 424 genommen. 

4) Sequitur bulla (sie) reformacionis, Bestimmung in Betreff der beiden medi- 
efnischen Professuren und Anderes. Datum . . 4 438 feria terda proxima post Mathiae 
apostoli. Es ist Nr. 4 des Urkundenverzeichnisses. 

5) Sequuntur litterae fundationis reddituum almae universitatis studii Lipczensis, 
betreffend die 240 Schock und die alten Dorfschaften. Datum 4 438 am Sontage vnsir 
Ubin frauwen Tage purificacionis. vgl. Urkunden Nr. 4 4. 

Daneben die drei dazu gehörigen Briefe, von demselben Tage datiert, mit den Ue- 
berschriden : In Wissenfels. Sequitur in Torgaw, In Mitweidis, 

Die Transsumpte 4 — 3, weil man den Inhalt hier an bequemer Stelle gesichert 
wusste, sind seitdem alle verloren gegangen, aber* die Originale selbst haben sich er- 
halten. Brega*s Abschrift Hess die 3 letzten Seiten leer ; auf sie trug eine spätere Hand 
die folgenden Urkunden abschriftlich ein : 

6) Litterae concordiae vniuersitatis et civium Lipczensium (die Compactaten* 

vom Jahre 4 466). 

7) Emsts und Albrechts Bestätigung der Compactaten vom Jahre 4 468. 
Gegenwärtig ist diese Lage mit Abschriften hinter dem Schwurblatte eingeheftet, 

bildet also Bl. 4 — 4 5 der jetzigen Zählung. 

Ich gehe zur Fortsetzung der ursprünglichen Matrikel über. Im Jahr 4 444* legte 
man ein neues Buch an. Dass man nicht etwa an das alte annähete oder jetzt schon 
mit ihm zusammenband, geht daraus hervor, dass man die Vorderseite des ersten Blat- 
tes leer Hess, wozu man in jenem Falle, keinen Grund gehabt hätte. Dennoch scheint 
man nicht gleich ein grösseres selbstständiges Buch angelegt zu haben, denn die nun 

40» 



560 Fr. Zarngke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

folgenden Lagen sind ganz ungleich und unregelmSssig ; die erste enthalt 8 Blätter, die 
zweite 4, dann folgen 3 von 6 BiSttem, darauf eine von 4S, und dann zwei von je 10 
BlSttern, von deren ersterer aber S Blätter vor dem Beschreiben ausgeschnitten sind. 
Gewiss würde diese Ungleichheit der Lagen sich nicht 6nden, wenn diese ganze Partie 
gleich anfangs zusammengebunden worden wäre. Wir müssen uns diese Matrikel in 
dieser Zeit sehr vernachlässigt und in wenig Achtung gebietendem Zustande denken, 
wozu stimmt, dass während der Zeit (bis t473^) mehrfach ganze Reihen von Semestern 
hindurch die Rectoreu die Immalriculationen hier einzutragen unterlassen haben (H66^ 
u. 1467% H7t* — M73'). Augenscheinlich gab man während dieser Zeit 9" (s. u.) 
den Vorzug. Nachdem man mit dieser Partie (Bl. 86 — 4 54 der jetzigen Zählung) zu 
Ende war, scheint man neue Anlagen zu machen längere Zeil ganz unterlassen zu ha- 
ben. Es folgt nämlich eine Lage von 8 Blättern, die Abschriften der Immatricula- 
tionen von H74* — 4475** enthält, von der jedoch nur die ersten 4 BIl. beschrieben, 
die folgenden 4 leer geblieben und aus ihnen später 8 ausgeschnitten sind. 

Mit dem Rector Lampertus von dem Hoeff 4 476* beginnt eine neue Lagenreihe 
(Bl. Kh% — 840). Diese besteht aus 8 Lagen von je 4 Blättern, nur ist in der 4. das 
drittletzte Blatt ausgeschnitten. Es unterliegt keinem Zweifel, dass diese mit Einem 
Male zusammengebunden wurden, und zwar, glaube ich, gleich damals mit der frühem 
Matrikel zusammen. Um die 4 vorhergehenden Rectorate nachzutragen , nähete man 
eine Pergamentlage ein, wobei man nur allzu reichlich rechnete, und daher trotz der 
weit auseinander gezerrten Schrift doch, wie eben erwähnt, nur die Hälfte ausfüllte. 
Diese Annahme könnte nur dadurch widerlegt werden, dass die Abschrift sich erwiese 
als durch Hennigk a Heynis oder nach ihm veranstaltet, was mir nicht glaublich scheint. 

Auch jetzt noch kommt der Fall mehrmals vor, dass Rectoren es verabsäumt ha- 
ben, in diese Matrikel die Namen der Intitulierten einzutragen. So gleich 4 476% dann 
4 495** und 4 496^ Im Jahr 4 505^ unter dem Rectorate ^^% Hennigk a Heynis ging sie 
zu Ende, und dieser gab ihr endlich 4 506 ihren definitiven Einband, wobei er 4 8 La- 
gen hinzubinden Hess (Bl. 244 — 385 der jetzigen Zählung). Von diesen Lagen haben 
die 4 ersten und die 6. — 9. jede 8 Blätter, die 5. und die letzten 3 jede 6 Blätter, bei 
dreien von ihnen sind noch 4 und einmal sogar 8 Blätter ausgeschnitten. Ob alle La- 
gen, die nur 6 Blätter enthalten, durch Corruption aus Lagen von 8 Blättern entstan» 
den sind, lässt sich wohl nicht entscheiden. Nachgeuäht ist nicht. So reichte die Ma- 
trikel bis/ zum Jahre 4 536^ aus. In diesem Theile kommt es nicht mehr vor, dass das 
Eintragen der Namen von einem Rector wäre vergessen worden. 

Vorne an Hess Hennigk 8 Blätter binden, um die Namen der Rectoren der Reihe 
nach zu verzeichnen, wovon schon oben die Rede gewesen ist. Um das bis dahin so 
'oft vorgekommene und so verdriessliche Verwechseln der Reihenfolge der Nationen bei 
der Immatriculation zu verhindern, Hess er auf die Rückseite des vordem Deckels 
schreiben : Rectores Nationes ad matriculam inscribentes ordinem earum secundum quod 
sequüur seruenL 

Si Rector est de natione Misnensium 

fPrimo Mimemes. 
Secundo Saxones, 
Tertto Polonos, 
Quarlo Bauaros. 
Si Rector est etc. 



Die Matrikel. 561 

■ 

Auf die Rückseite des zweiten der zur Aufnahme der Rectoren bestimmten % Blät- 
ter ward der Eid geschrieben, der nun zugleich mit dem Schwurblatte auflag. Ueber 
dem Bilde auf dem letzteren schrieb die Hand des Joa. Langer ex Bolkenhain (Rector 
4 54 6^} wohl im Frühling 4 547 die folgende Warnung für die Rectoren: Rector nulluni 
$choUuticum inscribat, nisi praeceptorem habeat Doctorem vel magistrum, qui pro eo re- 
spondeat eumque respiciat in studio et moribus suis. Sic enim statuto universitatis -53- 
cautum est. Wie wir sehen werden, ward um dieselbe Zeit ein eigener *Liber praece- 
ptorum' angelegt. Die Tumulte des Jahres 154 6 waren die Veranlassung zu diesen 
strengen Massregeln. So enthält denn 91', wie es jetzt vorliegt, Folgendes : 

Bl. 1 u. t, vorgebunden 1506 von Hennigk, um die Reihe der Reclornamen aufzuneh- 
men. Auf Bl. 2^ die Eidesformel. 

Bl. 3, altes Schwurblatt mit dem Bilde der Auferstehung, darüber die Notiz Längeres 
von 1517. 

Bl. i — 15, die Abschriften der Urkunden und Bullen von Joh. Brega u. einem späteren. 

Dann beginnt die eigentliche Matrikel. 

1) Bl. 16 — 85, Aelteste Abtheilung 1409^—4443*'; eingenäht ist Bl. 18 u. 19 zur 

Aufnahme der Namen der Relegierten und Excludierlen. 

t) Bl. 86 — 151, Fortsetzung mit unregelmUssigen Lagen, vom Jahre 1444* — 1475''; 

die letzte Lage, 1474* — 1475^ wohl bei Anlegung der folgenden 
Partie zum Zweck des Nachbolens eingenäht. 

3) Bl. 4 58 — 240, Fortsetzung mit regelmässigen Lagen, vom Jahre 4 476* — 4 505*. 

Wahrscheinlich erster Einband. 

4) BL 241—325, Fortsetzung, von Hennigk angelegt, 150 5^* — 1536^ Jetziger Einband. 

Mit ganz geringen Ausnahmen ist die Matrikel in 2 Spalten geschrieben ; der neue 
Rector fährt sogar meist in der von seinem Vorgänger nicht zu Ende geschriebenen 
Spalte fort. Zuweilen aber beginnt er eine neue Spalte, ja einige Rectoren beginnen 
wohl sogar mit einer neuen Seite, wenn auch noch beträchtlicher Raum auf der vor- 
hergehenden blieb, namentlich wenn die nächste Seite die Rückseite des Blattes ist, 
wodurch sie den Voriheil erlangen, meistens sämmtliche Intitulationen ihres Semesters 
mit Einem Blicke übersehen zu lassen. Am obem Rande pflegt als Columnentitel der 
Name des Rectors durchlaufend geschrieben zu werden : Hectoratus Magistri N. N, Hin 
und wieder steht auch am Schlüsse eines Rectorates, namentlich wenn darnach ein 
grösserer Raum frei geblieben ist: Sequitur rectoratus N, N. z. B. 1446**. 1475**. 

Ursprünglich herrscht die grösste Einfachheit in den Aufzeichnungen ; sogar des 
Rubricierens enthält man sich ; bald aber tritt diese Auszeichnung allerdings ein, zuerst 
im Columnentitel, doch keineswegs schon bei allen. Zuweilen ist die Ueberscbrift nur 
rotb unterstrichen, z. B. 1419*, zuweilen ganz roth geschrieben, z. B. 1434**, 4 434*, 
4 444^ 4 445' u. a. 

Es ist nicht ohne Interesse, zu verfolgen, wann und in welcher Stufenleiter die 
ursprüngliche Einfachheit allmälig abgekommen ist. 

4 449^ ist hinter der spaltig geschriebenen UeberschriA und vor den, ebenfalls 
wieder spaltig geschriebenen Namen, durchlaufend roth geschrieben: Rectoratus mgri, 
N. N. u. s. w. 



562 Fr. Zarngke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

U5K ist der Titel mit grösseren Fracturbuchstaben geschiieben, bei den Namen 
der Nationen ist blaue, grüne, rotbe und gelbe Tinte gebraucht. 

4i55* erscheint zuerst ein grosses rothes A (in Anno), und die Ueberschnft am 
obem Rande, der Columnentilel, ist vergoldet. 

U60' ist die UeberscbriXt roih gemalt, ebenso 4i6r, dazu ein blaues A und 
blauer Columnentitel. 4i63*ist letzterer besonders gross roth gemalt. 4i67' finden 
sich die Farben blau und roth, 4i69 ein blaues A und blauer Columnentitel, u. s* w. 

4 480** erscheint das erste mit verschiedenen Farben (blau und roth) gemalte und 
überdies vergoldete A. Von i486' an werden die Ueberschriflen besonders sauber, 
auch wird es von hier an Mode, die Spalten mit doppelten Linien einzufassen. Doch 
kommt auch dies sputer wieder in Abnahme. 

\ iSl^ steht zum erslen Mal ein A, welches die ganze Breite einer Spalte einnimmt, 
und innwendig das Wappen des Rectors gemalt, auf Goldgrund; die ersten beiden 
Worte (Anno domini) und der Columnentitel sind vergoldet auf lila Grunde. 

4 488^ das erste feine Miniaturbildchen, und die ganze Ueberschnft aus vergolde- 
ten Buchstaben. Fortan kommen freilich auch noch ganz rohe, ungeschmückte Ueber- 
schriflen vor (z. B. 4 490^ 4 498^ 4 501' u. \ ibOt^ und im 4 6. Jahrh. noch hSufiger), 
meist aber finden sie sowohl wie die Columnenüberschriflen sich sehr sauber ausge- 
führt, namentlich durch geschmackvolle Ausmalung des ersten Buchstabens .(der sehr 
selten nur ein anderer ist als ein A); die Bildchen sind von verschiedenem Werthe, 
einige ganz feine gehören wohl zu dem Besten, was die Miniaturmalerei überhaupt ge- 
leistet hat, so U88^ 4491*, 4493*, U94^ 4 496', 4 497^ 4 503\ 4 504«, 4504^ 4 605\ 
4506% 4514', 1546'; an sie reihen sich minder feine, z. B. 4506^ 4509\ 4540% 
4 514^, 1512', 4 516**; das letzte Bild, doch in einem von den firühern abweichenden 
Gharacter, steht 4 520*. Diese Bilder stellen meistens die Namensheiligen des Rectors 
dar. Wappen kommen auch noch später vor, so 4532^; 4530' ist ein illuminiertes Bild 
aus einem Gesangbuche eingeklebt, was sehr unsauber aussieht, und das man verge- 
bens wieder zu entfernen gesucht hat. Im Allgemeinen hört seit dem Jahre 454 6 das 
Halten auf Sauberkeit durchaus auf; vielleicht hängt auch dies mit dem damals eintre- 
tenden Verfalle der Universität zusammen (vgl. den 'Liber conclusorum' zu diesem 
Jahre). Ueberhaupt gewährt schon das Aeussere der Matrikel einigen Anhalt für den 
jedesmaligen Zustand der Universität, wie für die Tüchtigkeit jedes Rectors. 

Hennigk, der die Matrikel binden Hess, warder erste^ der 4 505** es einführte, die 
Ueberschriflen durchlaufend anzulegen. Dies kam auch noch 1507', 4 54 9*, 4 536** und 
auch wohl sonst noch vor. Zuweilen, doch nicht immer, sind hiemit Bilder verbunden. 
Zuweilen ist, obwohl die Ueberschnft nicht durchlaufend ist, doch die ganze Seite ein- 
genommen, indem das Bild zur Seite der Ueberschnft gesetzt ist, oft ein Bild noch ne- 
ben einem grossen Anfangsbuchstaben, zuweilen sogar unter dem Bilde noch das Wap- 
pen, so dass es eigentlich 3 Bilder sind, z.B. 4 506', 1509^ 151 1\ 4 512'. Bei einigen 
ist ein Platz für das Bild gelassen, aber nicht ausgefüllt worden, z. B. 1496', 1497**, 
4 499', 1513% 1517^ 1522*, 1535'. Zuweilen haben spätere in leer gebliebene Plätze 
bei frühem Recloraten etwas malen lassen, einmal sogar ist noch in später Zeit ein 
Wappen nachgetragen. Dies geschah bei Paulus Fetzer (Rector 4 52 6'), wo am Schlüsse 
eine Spalte leer blieb, die der Sohn Fetzer*s 4 596 ausfüllte, indem er des Vaters Wap- 
pen hineinmalen liess und darunter schrieb : Paiema haeo insignia, manum pareniis dt- 
lectissimi agnoscens, u. s. w. 



Die Matrikel. S63 

Ich lasse gleich hier, um das Bild von %' vollständig zu veranschaulichen, einige 
llittheilungen über die Art der Immatriculation folgen, obwohl das hier Gesagte, mit 
geringen Ausnahmen, ebenso auch von d^n übrigen BUnden der Matrikel gilt. 

Die Art der Inscription ist diese. In der Ueberschrift nennt der Rector sich und 
den Tag seiner Wahl, darauf folgen in einer bestimmten, doch anfangs zu verschiede- 
nen Zeilen verschiedenen, Reihenfolge (s. u.) die aus den 4 Nationen Intilulierten, mit 
Beisetzung der von ihnen gezahlten Inscriptionsgebühren, oder eines p, wenn diese 
wegen Armuth erlassen wurden. Oft erscheint,- namentlich im Anfange präg,, was be- 
deutet 'pragensis*, und diesen wurden die Gebühren ebenfalls erlassen. Noch 4 528* 
geschah dies bei einem Inscribierten. 

Die Ueberschrift. Die ursprüngliche Formel derselben lautet: Anfto donUni 
{oder mcamationis domini nostri Jesu Christi, oder a nativitate domini etc. ; namentlich 
kommen im 4 6. Jahrh. manche andere Ausdrücke auf, z.B. 154 4^1515', l5nSl5l8^] 

(hier folgt Jahr und Tag ; der Regel nach im Sommersemesler ipsa die Sti, GeorgH 

martyris [auch wohl et miUlis, z. B. 1493*], im Wintersemester ipsa die Sti. Galli coti-^ 
fessoris, doch schwankt im Anfange der Tag mehrmals), ego N. N. (folgt Name und 
Würde; Magister wird auch wohl vorangestellt, z. B. 4 429*) electus fui in rectorem ahnae 
universitatis (diese letzten 2 Worte fehlen auch wohl, z. B. 4 432*) studii Lipzensis et 
intitulavi infrascriptos [oder subscriptos] de quatuor nationibus de natione Misnensium 
(oder Bavarorum etc,) nomina sunt haec. 

Die letzten Worte weichen auch ab, es findet sich : et subscriptos de qtuUuor na- 
tionibus intitulavi ut infra (z. B. 4 430" fg.), oder passivisch: per me sunt intitulati (z. 
B. 4 422*) oder: pro tempore fuer%mt sequentes intitulati (z. B. 4 444*), subscripti per me 
ut sequitur sunt intitulati (z. B. 4 478*, 4 480* u. Ö.), oder es wird zu intitulavi oder der 
passiven Wendung hinzugefügt: ordine subscripto (4 432*), oder secundum ordmem sub' 
scriptumf oder serie subscripta (4 434^). Auch wird wölil zugefügt: ofßcio meo durantß 
(z. B. 4 459*, 4 462*), auch wghl: quarum prima sequitur cum nominibus eonsignatis. 

Eine wichtigere Veränderung findet 4 440^ statt, wo übergeschrieben wird Recto- 
ratus mit dem Namen des Gewählten im Genitiv, der dann in der einleitenden Ueber- 
schrift fortbleibt. Doch hat dies wenig Nachahmung gefunden; 4 508* wird der Name 
des Rectors der Jahreszahl vorangesetzt. 

Im Jahr 4500** ward, um den für die Ueberschrift gelassenen Raum zu füllen, der 
Scbluss in die Länge gezogen : subscriptos scolasticos de qttatuor nationibus, scilicet Po- 
lonorum Saxonum Misnensium Bavarorum meo durante rectoratus officio intitulaverim, 
— 4 505* wird, was übrigens stillschweigende Voraussetzung ist, besonders hinzuge- 
fügt: manu proptia intitulavi. 

4 54 0* erscheint zuerst der Ausdruck 'immatriculare' : sub cujus officio immatricu- 
lati sunt de quatuor nationibus subscripti; 4 5 4 4 ^ subscr^tos immatriculavi; desgl. 4 54 4* 
u. Öfter. 

Ganz abweichend von der alten Form ist zuerst die Ueberschrift des Sebastianus 
von der Heide 4 54 2^ der schon durch Beibehalten der deutschen Präposition in seinem 
Namen sehr wenig Respect vor der altüberlieferten Form bezeugte. Es war das Jahr, 
wo das kecke Völkchen der Humanisten sich übermüthig hervorzuwagen anfing. Se- 
bastian schrieb : electus in rectoretn huius florentissimi Mus ei Lipsensis de quatuor na^ 
tionibus subiectos mei magistratus ctmriculo manu propria hoc albo conscripsi. Gleich 
Delitianus 4 543^ ahmte ihm^ mit einigen Varianten, nach: el. m rect. huius augustissimi 



564 Fr. Zarncke, crk. Quellen z.>G. d. Umv. Leipzig. 

gyrntiosü Lipsensis de clc^biu quaiuor nationum suhieeios mei magistratui ewricuio hoc 
albo eonscripsi et prmo de .... (ganz ebenso 151 6^). Nan kehren zwar immer einige 
noch wieder zu der allen Form zortick, aber file sichere Festigkeit derselben ist dahin, 
und jetzt den EinfSllen jedes Einzelnen freier Spielraum gelassen. Für hoc albo eon- 
scripsi kommt auch vor h. a, inscripsi, 4507** heisst es: huius laudatissimi gymnasii 
rector electus mei magistratus capedine album universitatis subscripUs adauxi. 4514* m- 
Utulati secundum matriculae nostrae iurcmientum, 1518* wird die Universität genannt : 
universitus augustissima, 1519** no6»/e gymnasium und (was besonders interessant ist) 
Studium universale 151 4\ 1519** heisst es: in leucoma retuU {so schrieb Delitianos). 

— in album relati sunt 1 5 J9**. 

Eine völlige Neugestaltung der Ueber$c]irift, deren Anfang doch bisher noch ziem- 
lich in der alten Form respectiert war, rief Petrus llosellanus hervor, der 1520* so 
schrieb : Anno restituiae salutis MDXJT* electus est inclytae huius academiae rector m se- 
mestre aestivum Petrus Mosellanus bonorum litterarum in utraque lingua professor ete. 
qui in suo magistratu subscriptos scholae nostrae privilegiis donavit. Ex natione Bavor- 
forum inscripti. . . 

. Die Ausdrücke academia und semestre aestivum erscheinen hier zuerst, fortan Öfter. 

1 522* kehrt Nicolaus Apel de Konigshofen noch einmal ganz genau zur alten For- 
mel zurück, aber er ist der letzte. 

1522**: ad hiemem in festo S. Galli creatus est per comicia rectoratus in academiae 
Lipczensis rector em et , ,, privilegiis donavit . . — 1523** electus est inclytae huius aca^ 
demiae Lipsensis moderator, — 1524*: nono Calendas Maii . . rector dedaratus sua ipsius 
manu sequentes universitatis privilegiis donavit [gymnasH huius pr, don, 1529*). — 
4 524**: Paulus Suoffheym th. P., ma, C. etc. tunc absens secundo electus fui in rectorem 
almae huiiis universitatis, Impetratis interea ab illustrissimo principe duce Georgio etc. 
ab electoribus litteris, quibus sua illustris gratia desiderabat, quominus hoc pro temporis 
oporlunitate minime declinarem, ob id in suae illustris gratiae honorem et benepladtum 
eundem magistratum assumpsi qiu) durante semeslri hibemo subscriptos in album hoc aca- 
demiae nostrae recepi (in albtun recepit, 1527** fg.). — Ganz kurz 1525*: Henningo Pyr^ 
gaUio . . . rectore subscripti in album recepti sunt anno salutis MDXXV. — 1525** tn se- 
mestre brumale (desgl. 1527** u. Öfter) — 1526^: studii huius universitatis rector electus 
... huic albo inscripti, — 1 530*" tn rectorem scholae nostrae electus . . . subiectos recepit, 

— 1531* m semestrum brumale, — 1532^ electus est in monarcham augustissimae huius 
academiae, — 1535^ in rectorem huius florentissimi Musei electus, — 1536^ huic albo 
addidit. 

Gar nicht mehr erscheint die alte so lange Jahre ehrwürdig aufrecht erhaltene 
Formel der Inlitulation. 

Hin und wieder finden sich auch Bemerkungen von Seiten der Rectoren zugefügt, 
am Rande oder am Schlüsse. So 1429^ wo gar keine Baiern und nur wenige Andere 
immatriculiert wurden : Nota eodem anno quo supra intraveiunt hussitae primo terram 
misnensem, dann 1506*": Hie pestis passim et diutissime ingrassabatur, 1519^ jiestilitate 
grassantCy 1520* zu einem den Diogenes vorstellenden Bilde : Diogenes seu{J) victor po- 
tentis. Zuweilen sind auch Verse hinzu geschrieben^ so: 1512'* Ad Divum Sebas- 
tian um. Pectore firma tuo fidei constantia sacrae Martir Sande sedens te facit illa pati, 
Quaeso tuis precibus pestem depelle furentem, Nam pro quo haec pateris uil negat ille 
tibi. Ein daneben gemaltes Bild stellt den von Pfeilen durchbohrten Mlirtyrer dar. 



Die Matbikbl. 56 ö 

Dann 153i^ wo Yalerias Pfister Rector war, durchlaufend oberhalb der Ueber- 
schrift: VALERIVS. Verus Atnat Leges Et Regnat In Vrbe xo^aiog, RECTOR. Rector 
Erat Cunctis rXijTog Ofieis re reis. 

Es finden sich auch andere Notizen, namentlich an den Rand geschrieben, z. B. 
Bemerkungen über die später eingegangenen Zahlungen für die Inscription ; dann sind 
zur Seite von Namen, die spSter berühmt wurden, lobende Bemerkung^ eingetragen, 
auch ist wohl durch eine nebengemalte Hand daraufhingewiesen. 4 484** wird hinzu- 
gesetzt : Natio Polonorum continet in se totam Sczlesiam Bohemiam Mor<wiam Poloniam 
maiorem et minorem et Lituaniam Prussiam et Russiam et non Scktvoniam sed Äustiriam 
totam et non plures partes ymmo et iqm assignata est ei LusaOa anno domini 4 580. Au- 
genscheinlich sind wenigstens die letzteren. Worte später hinzugesetzt; vielleicht ist die 
ganze Bemerkung von Tilius Hand. 

Besonders häufig sind die Bemerkungen, dass das betreflende Individuum eiclu- 
dieri oder relegiert sei, oft mit Angabe der Gründe, des Rectors u. s. w. Zuweilen sind 
die Namen der Excludierten einfach ausradiert. 

Die Inscription fürstlicher Personen wird besonders hervorgehoben ; meistens wer- 
den ihre Namen ganz roth geschrieben, theils werden sie nur roth unterstrichen. Statt oder 
neben dem Inscriptionsgelde wird wohl hinzugefügt : cum propina. So 4 4 24* bei Thomas 
comes in Wertheim ecclesiae Bambergensis canonicus ac praepositus in Tewrstatt; Jo- 
hannes Junior Comes in Wertheim Coloniensis Maguntinensis Argentlnensis et Herbi- 
polensis ecclesiarum canonicus. — 4 424** Nobilis ac generosus dominus Albertus Co- 
mes in Wertheim Sanctae Coloniensis Metropolitanae atque Bambergensis Kathedralis 
exemptae ecclesiarum canonicus dedit sex grossos cum propina. — 4 425' Illustris 
princeps et dominus dominus Sigismundus dux Saxoniae Lantgravius et Marchio Mis- 
nae etc. 

4 526** gerieth Joannes Weys, als er seine Immatriculationen eintragen wollte, auf 
ein leer gebliebenes Blatt hinter 15^5*, brach jedoch wieder ab, als er seinen Irrthum 
bemerkte; ich führe das hier an, damit*man sich dadurch nicht beirren lasse. 

Die Namen der Immatriculierten sind nicht jedesmal, wie jeder Einzelne intituliert 
ward, eingetragen, sondern uno tenore nach geschlossener Amtsführung des Rectors; 
Dies beweist nicht nur die durchgängig gleichmässige Schrift, sondern es beweisen das 
namentlich die mehrfachen Versehen die bei den Wintersemestern vorkommen, wo in 
der Ueberschrift bei Angabe des Wahltages öfters das spätere Jahr genannt ist, in- 
dem der Rector das Jahr schrieb, in welchem man zur Zeit des Eintragens lebte. 
Solche Fehler finden sich 4460^ 4483^ 4485^ U9t\ 4500^ 4518\ I530\ 1533^ 
u. 8. w. Meistens sind diese Fehler nicht einmal corrigiert worden. Auch dass Hen- 
nigk*s Einband vom Jahr 1506 datiert ist, beweist dasselbe. Die Eintragung geschah 
wohl erst zwischen der Wahl und der Recommendatio des rector novus. 

Genauer angegeben ist der Zeitpunct der einzelnen Immatriculationen nur 
4 549% wo in jeder Nation 3 Unterabtheilungen gemacht sind, die erste ohne weitere 
Ueberschrift, die zweite mit der Notiz : 'post festum Baptistae', die dritte : *post festum 
Michaelis*. 



Ich wende mich zur Besprechung von V. 

Joh. de Brega, der im Jahr 4 440^ Rector war, legte ein zweites Exemplar der 



Ö68 Fb. ZiRNCKB, URK. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Fingerzeige sich in 9" finden, die in 9' fehlen. Ich führe auch das beiden Matrikeln 
Gemeinsame in der Schilderung von 03' auf. Unordnung in der Immalriculation oder 
gar Unterlassung derselben findet sich nicht femer. 

f&' tSi Bll. Pgmt. fol. schon in alter Zeit bezifiert, von Bl. 6 an. Zu Anfang und 
Ende noch je ein Blatt Papier. 

Bl. 6' steht das filtere Schwurbild, meisterhaft gemalt, Christus am Kreuz, dane- 
ben Maria und Johannes darstellend, in einer portalförmigen Einfassung. Darunter 
die Wamungs Worte in Betreff der praeceptores, die 1 5 1 7 von Langer in V und %" 
über das Schwurbild geschrieben wurden. Dem Bilde gegenüber auf Bl. 5** Ivramenr- 
tum, sehr sauber schwarz mit theilweiser Vergoldung geschrieben. Es ist dies aber 
nicht der bei Anlegung der Matrikel geltende Eid, sondern der durch die neuen Sta- 
tuten 4 543 eingeführte; der 1537 in Geltung stehende findet sich Bl. i**. Da sich die 
Spuren doppelter Heftung zeigen, so vermuthe ich, dass das Pergamentblatt, welches 
Bl. 4 u. 5 ausmacht, umgewandt ist. Ob auch das Schwurbild erst aus der Zeit dM 
zweiten Eides stammt, wage ich nicht zu entscheiden. Bl. 7' beginnt die erste Imma- 
triculation, die Ueberschrift nimmt die ganze Seite ein, mit reicher Vergoldung. 
Dann folgt Bl. 7** die Eintragung der Namen der Immatriculierten. 

Auf äussere Pracht ist in dieser Matrikel noch mehr gegeben als in %' u. V selbst 
zur Zeit ihrer sorgsamsten Ausschmückung an der Scheide des 1 5. und 4 6. Jahrh. 
Die Ueberschriften, durchlaufend, nehmen sehr häufig die ganze Seite ein, sind splen- 
did und kunstvoll geschrieben, augenscheinlich oft nicht mehr autographa, sondern von 
der Hand eines kunstgerechten Schreibers oder gar eines Malers. Wirkliche Malereien 
finden sich nicht gerade häufig, sind aber, wo sie vorkommen, sehr sauber gefertigt. 
In der spätem Zeit, die über 1559* hinausiiegt, namentlich gegen Ende des Jahrhun- 
derts, wird die Pracht der Malereien und Zeichnungen (unter denen schöne Federzeich- 
nungen herauszuheben) grösser, und diese nehmen, aufs sauberste und kunstvollste 
ausgeführt, oft eine ganze Seite ein. Dagegen haben einige Rectoren ihre Ueberschrif- 
ten fast übertrieben einfach eingerichtet, so Caspar Bomer t539\ Alexander Alesius 
4 555*, der nicht einmal die Jahreszahl beifügte, desgleichen Andreas Knauer 1556*. 

Die Namen der Immatriculierten sind hin und wieder nur einspaltig geschrieben, 
meistens aber, wie in 9' und V, zweispaltig. Gewöhnlich sind sie von dem immatri- 
culierenden Rector selbst gezählt, und nicht bloss im Ganzen, sondern auch die einzelnen 
Nationen. Von Zeit zu Zeit ist auch hier die Gesammtzahl der Immatriculierten seit 
Gründung der Universität angegeben. Am Schlüsse der Matrikel \ 600*" betrug sie 63,8 1 4 . 
Die Namen der Immatriculierten selbst sind auch jetzt noch autographa der Rectoren. 

Auf Bl. 2* steht ein neues Schwurbild, Christus am Kreuz, an dessen Fusse 
Todtenkopf und Todtenbein, ohne weitere Umgebung und ohne Einfassung; daneben 
Bl. l**: 1579 luramentum novum. Ob das Bild frühem Ursprungs, oder ob es auch erst 
aus dem Jahr 1579 herrührt, vermag ich nicht zu bestimmen. 

Im Jahre 4 589*' legte der damalige Rector Zacharias Schilter auf dem vorgebun- 
denen Papierblatte und Bl. 1* ein Verzeichniss der Rectoren an, mit Angabe ihrer Ord- 
nungszifler, des Semesters ihrer Amtswürde und der Blatlseite, wo ihre Immatricula- 
tionen beginnen; derselbe legte Bl. 282' — 284^ ein alphabetisch geordnetes Register 
über die Namen der Rectoren an. Ich vermuthe auch, dass von ihm die Beziffemng 
der Matrikel herrührt. Beide Verzeichnisse sind vom vorletzten Rector vervollständigt 
worden. Auf der Rückseite des Vorderdeckels hat die Hand des ersten Rectors dieser 



Die Matrikel. 569 

Matrikel, Chr. Pislorius, die Reihenfolge der Nationen unter den verschiedenen Recto- 
raten wie früher in 91' und 91'' Hennigk ab Ueynis geschrieben : Nationes juxla hunc 
ordinem iuscribendae sunt u. s. w. 

Eine bestimmte Formel für die Einleitung der Immatriculalion giebt es längst nicht 
mehr, jeder Rector schreibt wie ihm einföllt, bald kurz bald lang. Beliebt ward nach 
des Camerarius und dann des Wolfg. Meurer Vorgange : nomina haec in mUitiam UUera-' 
rtam data sunt, oder inscripsit, oder cives militiae litterartae adscripti sunt, privilegiis 
müitiae Utterariae donavit, nomina ad m. litter, dederunt. Ferner: cives reipublicae 
asciipsit scholasticae, Caspar Borner, der sein erstes Reclorat (4 539*") fast verdriesslich 
kurz einführte, brachte beim zweiten (154 4*") in -seiner Begeisterung für den Herzog Mo- 
ritz das Regierungsjahr dieses und seines Bruders mit hinein : Mauritii principis anno 
primo fr, Aug. und 1543**: Mauricio et Äugusto prindpibus, Thammüller 4 549** rech- 
nete nach den Jahren der Kurfürstenwürde : Mauritii principis Saxoniae ekctoratus anno 
llP^'* f^rrente. Doch fanden beide nicht eigentlich Nachahmung. Bartolus Richius 4 553' 
fügte hinzu : semestri aestivo, quo Mauricius elector Saxonicus etc, et Carolus Victor Phi" 
Hppus Magnus ff germani, item Fridericus, duces ad vicum Brunonis ac Luneburgum etc. 
gloriosa victricique in Saxonibus ad Peinam castrum occubuerunt morte. Weiteres vgl. 
in der Beschreibung von O". 

Schon in 91' und 91" fanden sich zuweilen kleine Gedichte neben den Bildern oder 
auch sonst angebracht. Diese Sitte greift in der neuen Matrikel weiter um sich. Ich 
stelle die in 03' enthaltenen nachstehend zusammen. 

4 537^ von Leonhard Badehorn: Misnia me genuit, mihi Lipsia contuUt artes, Arma 
genus tribuit, sceptra gerenda favor, 

4 539' unter dem Bilde des Rectors (Christian Pistorius), der in der einen Hand 
ein grosses kaum vom Boden zu erhebendes Gewicht hält, auf welchem geschrieben 
steht mvia^Mud dessen andere Hand in einen hoch aufflatternden Flügel ausläuft : Laeva 
tenet lapidetn, manus altera sustinet alas : Perpetuo pugnant genius et penia, und darü- 
ber : Haud faciie emergunt quorum virtutibiis obstat Res angusta domi. Satyricus. 

1540^ neben Celer's Rectorate ein Christuskind und darüber: Haec Celer in nati 
suscepi nomine Christi Munera, qui vitae spesque sahisque meae, 

1542^ führt sich der Rector Christophorus Watzek a Zelewicz so ein: Proximus 
a Sauro ludi suscepit habenas Nobile cui nomen gens Zelewiza dedit Christophorus 
Watzek primus viriute Boemis Supremos meruit posse teuere gradus. Hoc igitur rectore 
dedit studiosa iuventus I^imiina quae motistrat charta notata sequens. 

1544** bei Celer's zweitem Rectorate ist zur Seite ein Christus am Kreuze gemalt 
und darunter : Ad te tollo manus ad te mea pectora Christe Ac te salvificum numen adoro 
Celer. 

4 545*' finden sich zum ersten Male Gedichte Anderer auf den Rector. Joach, 
Camerarius ad electum rectorem Badehornum: Accipe, quid dubitas? quod 
Sit foelixque bonumque, Communis quae dat sceptra tetienda favor. Volfgangus M eu- 
rer us ad eundem: Omnia distribuit qui publica munera solus, Sceptra gerenda tibi 
reddidit iste Deus. Ergo sit faustum, atque tuis conatibus adsit, Inque tua totum pace 
gubemet opus. Dann folgt ein Gedicht Badehorn*s selbst: Mine mihi sceptra schotete 
tranquilla pace regettda Antea qui dederat reddidit illa Deus. Hie quoque iura scholae 
longos oonservet in annos Vt maneat teneri portus et aura gregis. 

1546^ wo wegen der Kriegsverhältnisse nur sehr Wenige immatriculiert wurden 



570 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

(Rector war Constanlin Pflüger), heissi es am Schlosse: Sunt paud numero, sed sunt 
pro tempore multi^ Quos albo inscriptos pagina nottra notat; Nam dum Misniacas vastat 
Mars impius urbes. In precio miles, non studiosu^ erat. Darunter in Prosa : Qwhus prae- 
fiximus Htteram M (ist bei zehn Namen geschehen), eos Misnae inscripsimus, quo propter 
iam tarn immmentem obsidionefn Lipskam circiter kl. Januar : ülustrissimi principis nostri 
Mauridi etc. pertnissu eoncesseramus. 

4 548* folgte Joh. Sinapius dem Woifg. Meurer, seinem Lehrer, und widmete sei- 
nem Vorgänger dies Distichon : Cut me discipulum quondam iunxere Camenae Proximus 
huic rector iunctus honore fui. Diese Worte stehen neben dem Wappen ; unterhalb des- 
selben: Ambrosius Lobasserus. Utra magis docti Meureri munera iaudes Culta 
quibus mens est, an quibtis auctus honos. Tradidit hie artes prmum po^t tradidit üle 
Seeptra tt^t: quae res, die mihi, maior erit? daneben die Antwort: /. Sinapius. Quod 
studiis nostris praeceptor conHgit oUm Meurerus, credo sie voluisse Deum. Tradita post 
ilium nobis quod seeptra fuere Arbitror hoc etiam sie vohtisse deum, Sed quod gymnatU 
post me suseepit habeneu Zolnerus certum est sie voluisse deum. Nebenbei ein neuer Be- 
weis, dass die Einschreibung in die Matrikel zwischen der Wahl und Recommendatio 
des rector novus vorgenommen ward. Hierzu gehört auch noch das Distichon am 
Schlüsse von Zolner's Reclorate (4 548**): Zolnerus bruma regnatque Sinapius aestu. 
Quam bene dioisum est fratribtis imperium. 

1 552^, als Celer zum dritten Male Rector war, Hess er zur Seite das Bild des Auf- 
erstandenen malen und schrieb darunter : Te Celer a Letho redimentem Christe precon 
tur, Vt sibi coelestem, des tua dona, domum. Fast möchte man vermuthen, Celer habe 
die, in so genauer Beziehung zu einander stehenden 3 Bilder neben seinen 3 Rectora- 
ten (vgl. 4 540^ u. 4 544*") erst bei Gelegenheit des letzten einmalen lassen, und auch 
da erst die 3 Distichen zu ihnen gedichtet» wenn dieselben nicht etwa gar von Anderen 
erst nach seinem Tode hinzugefugt sind, was bei dem dritten beinahe das wahrschein- 
lichere ist, vgl. das folgende Gedicht. 

4 553* am Schlüsse schrieb Bartolus Richius: Celerus raros inter numerandus omt- 
cos, Vir bofius et sanctae relligionis amofis, Quae ter cum summo gestarat honore fideque 
Lipsiacae nobis seeptra gerenda scolae Tradiderat : superas brevi post cessit ad oras Comr- 
mendans uni se tibi Christe deo. Hake ego Gorido sum reddere iussus anUco, cui semestre 
velim laetius esse meo: Quo scola nostra patris crudeUa funera luxit Mauricii et muri 
Teutonis ora sui. 

4 557* am Schlüsse, wohl von der Hand des Hieron. Z^aus, der 1557^ Rector 
war : Bis veteri nobis sua nomina more professis ContuUmus nostrae publica iura scho- 
lae Vt quo mens studio vitae formatur in usus Id bene percepla cum pietate colant. Nil 
prius hoc ducant, nihil esse beatius illa, Donec in hoc tristi vivitur orbe, putent. Quin 
etiam cultu morum decus addere certent Artibus, hoc quarum tempore firiget honor : Sic 
erit in veteres Ulis facta area laudis Et nostrae emerget gloria prisca scholae, Quos age 
Christe tuo conatus provehe nutu, Vt bene procedat quod bene cacpU opus. 

4558* neben des Camerarius drittem Rectorate ein längeres Gredicht, unterschrie- 
ben Joach. Cam. F. jedoch von dem Vater eigenhändig eingetragen : Tertia semestri hoc 
suffragia Lipsidos esse Rursum academiae me voluere caput, Fifiitimi ut bellum reges crur- 
dele movebant Robore Teutonicae frelus uterque fnarnts, E terris Carolus migravit Quin-- 
tus eodem Seeptra resignasset cum prius imperU, At Scythicis oram vastcU Livonida tur- 
mis Hortibili et praedas impete Moschus agit, Mista viros inter turba hoc exultat Amazon 



Die Matrikel. 571 

Auctaque Marte ruuni agmina femineo, Proelia quid memarem sacrorum arcana profem 
Ordinis et diris pectora caeca odiis, Adiutore tarnen Christo schola nostra pericUs Libera 
non usa ent condüione mala, Nate Divi Mundi Lux p<Uris sermo et imago Humani cttstos 
vita salw generis Dehinc nostrorum etiam studiorum dmge cursum Attribue et pads tem- 
pora laeta bonis, Nominis una tut ut celebretur gloria, possit Nostrae operaeque aUis 
utilis esse labor. 

99", 293 BlI. fol. Pergament, durchgehends von aller Hand beziffert; das Schwur- 
bild anf Bl. 7* ähnlich dem in fB\ darunter die Warnung in Beireff der praeceptores. 
Links auf einem cingenSheten Blatte (6^) der spätere Eid, auf dem vorhergehenden Bl. 
(5^) der 4 537 in Geltung stehende. Auf der später vorgenäheten Lage von 4 Bll. (BL 
4 — i) stellt Bl. 4' das neue Schwurbild, Christus am Kreuz ohne Umgebung, und da- 
neben Bl. 3** luramentum novum und darüber 1579. Auf Bl. 4' Bestimmungen über die 
Meissnische Nation : Misnenses sunt hi omnes et situ et dominii consideratione eorum qui" 
bus sunt subditi de indicio veteris et novae tnatriculae quarum fidei hac in re standum est 
(folgen Aufzählungen}. — Bl. t^ Regulae firmae et indubitatae rectoribus perpetuo in dis- 
cemendis Thuringis a Saxonibus observandae. Am Schluss Bl. 2* De hac re plura inve- 
nies in Hbro L Actorum sub rectoratu M. Henriei Cordes Brunswigensis anno 155t. So- 
dann folgt Bl. 8' — 3* das von Zacharias Schilter zuerst angelegte Rectorenverzeichniss, 
das nach ihm von Mehreren bis Ende der Matrikel fortgesetzt ist. Ihm entspricht Bl.- 
Ü91' — 293' das alphabetische Verzeichniss der Rectomamen. 

Eigenthümlich ist dieser Matrikel noch auf Bl. 7^ ein die ganze Seife einnehmen- 
des sehr sauberes Bild, die beflügelte Fortuna auf einer Kugel mit flatterndem Gewände, 
einen goidnen Kelch in der Rechten, Zügel und Gebiss in der Linken, über einer sau- 
ber ausgeführten gebirgigen Gegend (etwa Dresden mit der Elbe und der sächsischen 
Schweiz ?) ; vielleicht ist das Bild, das nach einem Original von A. Dürer gemalt ist, 
von Christophorus Romanus, der sich zu dem grossen Bilde Bl. 1 4-^ (des Pistorius Por- 
trait, die ganze Seite einnehmend) nennt, und dessen eigenthümliche Landschaftszeich- 
nung auch das Bild der Fortuna aufweist. Wahrscheinlich befand sich diese Matrikel für 
gewöhnlich in den Händen der Rectoren. 

Bl. 8* beginnen die Immatriculationen, mit Ausnahme der ersten, die hier nur roth 
ist, noch sauberer und reicher als in 03', übrigens in der Einrichtung übereinstimmend 
und auch in den Bildern, nur dass sie hier meist grösser und frischer ausgeführt sind. 

Auch die Ueberschriften sind hier länger. Bomer und Knauer haben freilich auch 
diese Matrikel nicht vor der andern bevorzugt, aber Alesius (s. o.) beträchtlich, ja seine 
UeberschriA hier ist wohl geradezu dfe längste und umfänglichste der ganzen Matrikel. 
Ich setze sie desshalb vollständig her : 

Quod faustum foelixque sit anno MDLV postquam filius Dei induit humanam natu- 
ram ex Maria virgine, die xxiii Aprilis qui divo Georgio sacer est et quo existimo me na-- 
tum esse supputatis retro LVannis, ego Alexander Alesius gente Scotus patria Edinburgen- 
sis aitavis consulibus doctor theologiae qui duobus regibus Jacobo quinto et Henrico 
octavo et quatuor electoribus Joanni Friderico, Mauricio et Augusto ducibus Saxoniae et 
Joachimo electori Brandenburgensi inservivi, invitus suscepi officium rectoris universalis 
scholae in indyta urbe Lipsia, deferentibus mihi illud praestantissimis viris, qui me elege- 
runt, D, Joachimo Camerario, Wolfgango Mewrero doctore medicinae M. Georgio Luders 



\ 

I 



578 Fr. Zabncke , vrk. Quellbm z. G. d. Univ. Leipzig. 

decano ariium M. Henrico Cordes praeposito viUarum, M. Simone Pruieno, et horwn no- 
mma quae sequuntur in numervm studiosorum retuli. 

Die lateinischen Gedichte stimmen in fß" vielfach uberein mit denen in ^', ^och 
fehlen einige, einige sind sauberer, andere nicht so sauber geschrieben. Daneben sind 
eine Anzahl eigenthumlicher rorhanden, die ich nachstehend folgen lasse. 

15i1* am Schlüsse des Rectorats des Henning Pyrgallius (vor BomeKs zweitem 
Rectorate) stehen folgende Verse : Quem Sophicte candor traxit virtutis et altae Nomen 
in hoc cUbum tradidit ille suum. Quippe eodem veluH flores virguncula prato Carpit et in 
colubros ibis avara ruit Pectora sie hominum piacita in diversa feruntur, Cuique suus me- 
Uor quo solet esse modus. 

4 546' am Schlüsse von Camerarias zweitem Rectorate hat sein Nachfolger, Con- 
stantin Pflöger, geschrieben : Gymnasium nostrum dum tu Joachime gubemas Crudelis 
belli cuncta timore pavent Armorum strepitus nostras circumsonat aures Dum Mars vidnos 
depopulatur agros. In me sed tandem fluctus bellique procella Ingruü et nostra haee 
sceptra scholamque petit, Ac veluti toto disjectas aequore classes Sic nostros coetus tur~ 
bidus auster agit. Nulla salus bello pacem te poscimus omnes. 

4 546** am Schlüsse seines eigenen Rectorates schrieb Pfluger: ^c atro In/oelix 
annvs carbone notetvr Qso concsssa gravi L\ps\a Harte /Vit. Tunc velut exilium diver- 
SOS quaerere sedes Musarum miseri cogimur urbe procul. Sed quia paulatim redeunt me- 
Uora camoenis tefnpora, cultores collige Christe tuos. Fac pladdos oculos nobis, tni/tia- 
que sereni desuper ostendas lumina clara tui. Da propriam servet iua sancta ecclesia pa-' 
cem, Da portum teneat nostra carina suum. Tunc tibi Christe choro laeti paeana canetnus 
Qui sumus imperii turba pusilla tui. 

4 556** am Schlüsse von Sigismund Prüfer's Rectorate, zur Seite seines Wappen, 
welches einen Bock neben einem reich belaubten Gebüsche darstellt: Haec mihi 
Signa pater de patre accepta reliquit^ Est quibus usa prius semper avita domus, Ut me- 
mor antiquae laudis virtute tuerer Ex huius ductum posteritate loctim. Ergo celer rapide 
transmiltit ut aequora cursu Hircus et umbrosum sub nemtis urget Her Sic multo suadet 
studio vehementeque nisu Tentandam ad mtisas quae patet esse viam. Invictus flammis 
adamas sine sanguine rumpi Hircino de se frustula nulla sinit : Sic nisi perpetuo virtus 
evicta labore Dat faciles nullis in sua regna fores. Denique laus Studium fovet ut levat 
umbra laborem Et virtute viret gloria, fronde nemus. 

4 557^ am Schlüsse schrieb Uieronymus Zynaus : Regia Caesaream quo tempore 
nacta coronam Maiestas orbis sceptra verenda gerit Magnißco felix rectoris munere fun- 
gor Inque bona nostram pace gubemo scholam Splendida Michael tribuit cui nomina Sy- 
don Qui Martispyrgi moenia sacra colit Suffragiis iterum nobis sua munera defert Pon- 
tificis fhrmans autoritate gravi Sdlicet ut nostri procancellarius essem gymnasii laus est 
bis placuisse duci. Interea exultant crudeli fata triumpho Nam mihi dilectum surripuere 
patrem Melchior infestis occumbit episcopus armis Zobelius dira fraude latente manu 
Huiw gesta probant claris plaerique trophaeis Extollunt, igitur Francia tota luget. 

4 558* beim Beginne von Camerarius drittem Rectorate steht hier ein andres Ge- 
dicht als in fB\ ohne Unterschrift eines Verfassers, doch auch hier von Camerarius selbst 
geschrieben : Quo Carolus postquam natus patre rege Philippo Atque tuus Caesar Maxi- 
miane nepos Reddiderat sceptrum imperii sacramque coronam lis honor unde datus vene- 
rat ille sibi Semestri fragilis finivit tempora vitae Quinquaginta annos et prope longa no- 
vem Secessus quaerens hominum et commercia vitans Bellerophonteae more modoque 



Die Matrikel. 573 

fugtte Rectorem in studioso me suffragia coetu Tertia iusserunt Lipsidos esse scholae: Dum 
belio infligunt sibi vulnera muhia reges Armis Teutonicae fretus uterque manw Et struit 
ipsa sibi Germania concita pestem Urgens venturi tristia fata malt. Christe pios precibus 
lenitus protege coetus Nostrum et in hoc clemens urbe tuere gregem Atque operae acce- 
ptum Studium quamvis leve parvae Grataque servitii sit tibi cura mei. 

Ich lasse jetzt das Verzeicbniss der Rectoren von 1409** — 1559' folgen. Dasselbe 
ist beim Studium der Leipziger Universitätsgescbichte eine der nothwendigsten Grund- 
lagen, weil die Namen der Rectoren ohne weiteres überall zur Bezeichnung der Chro- 
nologie gebraucht werden. Es darf an diesem Orte um so weniger fehlen, da es in 
unzähligen Fällen die Angaben erleichtert und vereinfacht. Ausserdem existieren 
handliche Uebersichten nur in jetzt selten gewordenen Büchern, wie die in Hübner*8 
Fridericus Bellicosus etc. Halle n 09, S. 51 fg., die obenein sehr flüchtig und oft un- 
genau ist; besser, aber keineswegs ausreichend, ist der syllabus in Sicul's Prodromi 
Neoannalium Lips. I Probe. S. 230 fg., dagegen recht gut gearbeitet ist das Verzeicbniss 
in Schneider's Chronicon S. 3 H fg. Im nachstehenden Verzeichnisse beschränke ich 
mich in Betreff der Namen, Titel u. s. w. auf das in der Matrikel selbst Gegebene ; was 
diese nicht hinzufügt, habe auch ich unergänzt gelassen. 

Zugleich habe ich getrachtet, mit diesem Verzeicbniss den weiteren Zweck zu 
erreichen, auch einen Ueberblick über die Immalriculationen , und ein Bild von der 
Matrikel zu gewähren. Ich habe daher zu jedem Rector die Zahl der von ihm Intitu- 
lierten in der von ihm befolgten Reihenfolge der Nationen, und zugleich die Gesammt- 
summe des Semesters und des Jahres hinzugefügt. Schon im Jahre 1509 ward die Ge- 
sammtsumme jedes Semesters und die Gesammtsumme der Inscribierten des ersten 
Jahrhunderts der Universität gezählt ; es scheint dies die einzige Art gewesen zu sein, 
wie man das erste Jubiläum beging. Es heisst in der Matrikel (Paul SwoOheim 1509^ 
war es, dem wir die Zählung verdanken, von ihm wird auch die Bezifferung der Rec- 
torate ausgegangen sein) : A principio Universitatis usque huc per C annos insoripta sunt 
supposita30691. Von da an häufiger. D r ob i seh in den Berichten unserer Classe, 1848, 
S.Bd. S. 60 fg. hat die Summen der einzehien Semester nachgerechnet und einige Feh- 
ler bemerkt, die er berichtigt und in seiner Tabelle a. a. 0. mit einem Stern verseben 
hat. Ich adoptiere natürlich ohne weitere eigne Controle die von demselben a. a. 0. 
S. 81 fg. aufgeführten Zahlen. Auch das Sternchen behalte ich bei, welches also auch 
hier bezßichnet, dass in der Matrikel ein Fehler in der Zählung vorgekommen ist. In 
den ersten 1 2 Semestern (bis 4 415* incl.) werden) im ersten 26 Incerti, in den folgenden 
stets eine Anzahl Litsati am Schlüsse besonders aufgeführt, die Drobisch a. a. 0. an 
den ihnen zukommenden Ort unter die Nationen vertheilt hat. Indem ich Drobiscbens 
Zahlenangaben beibehielt, habe ich doch die Lusati und die Incerti noch besonders 
aufgeführt, aber in Klammem geschlossen. Nur unter Vinc. Grüner 1410** wird kein 
Lausitzer besonders genannt. 

Es bleiben noch vier Puncto zu erörtern übrig. 

1. Reihenfolge der Nationen in Betreff der Rectoribilität. 

Eine Bestimmung über den Wechsel der Nationen in Betreff der passiven Rector- 
wahl scheint nicht gleich entworfen zu sein ; in Prag scheint man darauf gar nicht ge-« 

Abhandl. d. K. S. Ges. d. WitseiMch. III. 44 



574 Fb. ZiBNCKE, cbk. Oiellek z. (^. d Umv. Leipzig. 

achtel ZQ babeo, wenigslens kann ich aus dem yoo Tomek mitgetheilleB Reetoreover» 
Mtchntsse keioe wieckrkehrende Formel heraosOodeo. Die Wahl Mdosterberg^s nm 
erslen Rect4>r war wohl eine ihm, dem einzigeo professor sacrae theologiae^peradiilicli 
gezollle AnerkeanuDg, sie machte die Natio Polonorum zur regens; im zweiten Se«- 
mester ward es die Natio Saxooom durch Helmold Gledeustede ; liier war wolil bereüs 
eine Rücksicht auf die Nation benrorgetreten : die Sachseu waren bekanntlich in fiberwie- 
gender Anzahl vorhanden, *) daher sie denn auch in den ersten Jahren bei Besetzung 
der Collegiaturen besonderer Vorrechte genossen; im dritten Semester ward ans der 
Natio llisnensium gewSblt ; gewiss machte sich hier eine Rucksicht auf die jetzige Hei- 
math der Universität geltend, wie wir eine viel auffallendere in der Bestimmung der 
Reihenfolge bei der Immatriculation finden werden: an Zahl der Mitglieder war sie 
gewiss auch damals noch geringer als die Natio Bavarica. Als vierte erst tritt diese 
ein ; sie war nlchst der lleissnischen anfangs die geringste an Mitgliederzabl, wohl weil 
in ihrer Heimalh die Universitäten Heidelberg und Köln bluheten (auch Westphalen oimI 
Osnabrück gehörten zu ihr). So war die Reihenfolge im ersten Turnus (4 i09^ — IUI*): 
P. S. M. B. (d. i. Poloni, Saxones, Misnenses, Bavari.) Die anfangs noch besonders ver- 
zeichneten wenigen Laositzer machten natürlich nicht Ansprach als besondere Nation 
angesehen zu werden. 

Das Streben, die Meissnische Nation vortreten zu lassen, und die geringere Be- 
deutung der Bairischen zeigte sich noch deutlicher im zweiten Turnus (liil^ — 1413*). 
Nachdem man wieder begonnen hatte mit der Polnischen, Hess man sogleich die Meiss- 
nische folgen, sodann die Sächsische, und nun übersprang man die Baiem ganz; stati 
aus ihnen wSblte man den Rector wieder aus den Polen. 

Mit dem dritten Turnus (Ut3^— 1415') tritt die Meissnische Nation in die erste 
Linie, dagegen die Polnische in die vierte, wie zur Ausgleichung für die bis dahin in Be- 
treff* der Rectoribilitat genossenen Vorzüge, richtiger wohl, weil dies die Ordnung war, 
in welcher der Sliflungsbrief die Nationen aufzählt. So gelangt man zu einer dauern- 
dem Formel, nämlich der : M. S. B. P. Am Schlüsse dieses dritten Turnus müssen über 
die Reihenfolge sowohl der Rectoribilität wie der Inscription besondere Verfügungen 
getroffien sein, wie sich bei letzterer genauer ergeben wird (es hört seitdem die geson- 
derte AufluhniDg der Lausitzer auf). In Bezug auf erstere werden sie in Bestätigung 
jener Formel des dritten Turnus bestanden haben, nur gewährte man der Bairischen 
Nation zum Ersätze dafür, dass sie im zweiten Turnus ganz übersprungen war, im 
nächsten (MI 5^ — 1417') den Vortritt vor der Sächsischen. Von da an kehrte man zu 
der angenommenen — durch den FundatioDsbrief gewissermassen autorisirten — For- 
mel zurück, die durch sechs fernere Turnus (1417^ — 1429*) genau beibehalten ward. 

Dann tritt Verwirrung ein, in den unmittelbar folgenden drei Semestern (f iS9^ 
— 1430^) erscheint die Bairische Nation an der Stelle der Sächsischen, und die Polni- 
sche fehlt ganz. Vielleicht ist dies so zu erklären. Im Semester 1429^ machten die 
Hussiten einen Einfall ; die Folge davon war nicht nur allgemeine Calamität der Univer- 
sität, sondern namentlich auch, dass kein einziger Baier (wohl weil die Verbindungs- 



t) Es erklärt sich dies sowie ihr Ueberwiegen schon in Prag (vgl. Tomek, Gesch. der 
Prager Univers. 6. 47) aus dem Umstände, dass damals in Niederdeutschland noch keine Uni- 
versität vorhanden war ; ähnlich stand es freilich mit den Polen, aber von diesen scheinen die 
slftviseh spreehendeB io Prag verblieben zu sein. 



Die Matrikel. 575 

Strassen abgeschnitten waren) intituliert ward. Sollte man da nicht annehmen dürfen, 
man habe dieser Nation ausnahmsweise das Rectorat verliehen» damit um so schneller 
dem drohenden Uebel gesteuert werde, die Baiern möchten sich der UniversitUt ent- 
fremden? Mit den Polen aber stand es vielleicht so. Im Jahr» 4 427 war ihr Mitglied 
Johannes Hoffmann, der Mitstifler des Frauencollegs, Bischofl* von Meissen geworden : 
dadurch musste sich die Nation wohl heben und, wie die unmittelbar erfolgende 
Veränderung der Reihenfolge zu beweisen scheint, wird sie jetzt den Anspruch 
erhoben haben, in der Reihenfolge der Nationen nächst der Meissnischen zu ran- 
gieren. Wie sie früher für die in der Rectorwahl genossenen Vorzüge sich die An- 
weisung des letzten Platzes in der Reihe gefallen lassen musste, so erkaufte sie jetzt 
vielleicht die höhere Rangordnung mit dem Aufgeben eines ihr zukommenden Rec- 
torates. 

Denn von 1431' an finden wir durch 4 Turnus die Polnische Nation unmittelbar 
hinter der Meissnischen auftreten ; die Bairische und Sächsische schwanken, indem im 
ersten Turnus (1431' — 1432*') der Bairischen noch einmal der Vorrang vor der Säch- 
sischen gewährt wird, also M P B S ; dagegen tritt das alte Verhältniss in den drei übri- 
gen Turnus wieder ein (1433*— 1438^), also wieder M P S B. 

Jetzt tritt die polnische Nation wieder an ihren frühem Platz zurück, und die alte 
Formel: M S B P tritt wieder in ihre Rechte, 2 Turnus hindurch, U39' — 1442\ 

Sehen wir also ab von den beiden ersten Turnus (1409*" — 1413*) und von der 
Zwischenperiode 1429** — 1430**, so haben wir eine Hauptformel: 

MSBP 

die durch 9 Turnus geherrscht hat (1413^— 1415', 14J 7*»— 1429% 1439"— 1442^), in 
der die Polen die letzte Stelle einnehmen ; sie wird eine Zeitlang verdrängt durch eine 
andere, in der die Polen unmittelbar nach den Meissnem erscheinen, also : 

MPSB 
aber nur durch 3 Turnus (1 433* — 1 438^). Neben jeder von beiden erscheint eine em- 
malige Nebenformel, indem, wohl auf besondere Veranlassung hin, die Bairische 
Nation vor die Sächsische tritt, also bei jener Hauptformel: M B S P (1415** — 1417"), 
bei der Nebenformel: M P B S (1431*— 1432^). 

Dies sind die Schwankungen in der Zeit bis 1442^. Mit dem Semester 1443' tritt 
endlich eine feste, nicht wieder abgeänderte, Reihenfolge, ein, wie sie der alte Vers aus- 
spricht : 

Saxo Misnensis Bavarus tandemque Polonus. 

Die Abänderung von jener ersten , gewissermassen autorisirten, Hauptformel besteht 
nur darin, dass die Sächsische Nation vor die Meissnische tritt. Wir werden hierin ei- 
nen von Seiten der Regierung geübten Einfluss erkennen können, die seit der neuen 
Pundation von 1438 sich in die Universitätsangelegenheiten zu mischen angefangen 
hatte ; der Grund dieser Veränderung ist nämlich wohl der, dass der Titel des Chur- 
fürsten das Herzogthum Sachsen, mit dem die Churwürde an das regierende Haus ge- 
langt war, vor dem Meissner Lande nannte. Der Rector der Sächsischen Nation, als 
dieser der Ehrenplatz zugewiesen ward, war Johannes Wyse de Rostock. 

Fortan sind keine Veränderungen in der Reihenfolge der Rectoribilität wieder vor- 
gekommen. Wollen wir uns jene Schwankungen übersichtlich vergegenwärtigen, so 
mag dazu die folgende Tabelle dienen, auf der die Hauptformei gross und anti- 



576 Fr. Zarncke, urk. Quelle:« z. 6. d. Univ. Leipzig. 

qua, die Nebenfonnel cursiv, die beiden nur einmaligen VerSnderangen derselben mit 
kleineren Buchstaben gesetzt sind. Jeder Turnus ist durch ein * angedeutet. 

*} unbestimmt. 4409^ — t i 1 3*. 
• MS BP. tit3^— U45*. 



« MB SP. U15b— 1417«. 

;>MSBP. ♦417''— Ul9r 
3 Semester Verwirrung. U«9^ — 1430\ 

♦ UPBa. 1431« — 1432b. 

"^MPSB. 4 433'— U38^ 
;} M S B P. U39'— U41*'. 

SMBP. t443*fg. 

S. Die Reihenfolge der Nationen bei der Immatriculation. 

Die Reihenfolge bei der Immatriculation war nicht ohne Bedeutung. Sie gab celeris 
paribus überall das Rangverhältniss an, durchaus bei der Erlangung des Baccalaureats» 
aber auch noch bei Erlangung des Magisteriums und sogar noch fernerhin, sobald an- 
dere entscheidende Momente fehlten. 

Während der ersten drei Rectorturnus (1409'* — 1415*) steht allemal, unbeküm- 
mert um die Nation, der der Rector angehörte, die Meissnische Nation voran. Es war 
dies eine rücksichtsvolle Aufmerksamkeit, die man dem Lande erwies, das die An- 
kömmlinge so gastfrei aufgenommen hatte. Hinter der Meissnischen haben die 3 übri- 
gen eine bestimmte Reihenfolge : P S B, in der aber dahin abgewichen wird, dass je- 
desmal die Natio regens eine Stelle vorrückt, was die Polnische allerdings nicht kann, 
da die Meissnische die erste Stelle nicht aufgeben darf. So ist also, sobald ein Pole 
oder Meissner Rector ist, die Reihe diese: M P S B (so: ti09\ titoS Utt\ til2*, 
U13*, Ut3^ 144 5*), ist dagegen der Rector ein Sachse, so lautet sie: M S P B (so: 
4 4 42^ 4 44 4'), und ist er ein Baier, so lautet sie: M P B S (so: 4 44 «*). Hiegegen ist 
nur zweimal verslos.sen: 4 44 0*, wo die Polen an den Schluss gestellt sind, statt nur in 
die dritte Linie zu rücken, und 4 4 1 4^ wo die Polen gleichfalls an den Schluss gestellt 
sind, statt unmittelbar hinter den Meissnern zu folgen. 

Am Schlüsse des dritten Turnus muss man sich, wie schon oben vermuthet ward, 
in Betreff der Nationen über manche Puncte geeinigt haben, seitdem (1415* zuletzt) 
hört die gesonderte Aufführung der Lausitzer definitiv auf, und fortan ward die Nation, 
zu der der Rector gehörte, zuerst intituliert. In Betreff der Rectoribilität hatte man sich 
geeinigt über die Reihe M S B P (mit Ausnahme des zunächst folgenden Turnus), und 
nach eben dieser wurde auch die Immatriculation 4 44 5'* beschaflt. Aber nur dies Eine 
Mal, denn fortan ward der Grundsatz angenommen, dass die erste Stelle der Nation 
^es Rectors, die zweite der des Exrectors, die dritte der des drittletzten und die vierte 



Die Matrikel. ^ 577 

der des viertletzten Rectors zukomme, so dass also die Formel der der Rectoribilität 
entgegengesetzt lautet. Dieser Grundsatz iist zuerst 44 1 6* in Anwendung gebracht, nur 
4447* ist den Meissnern statt des letzten Platzes nur der vorletzte zugewiesen. Sollte 
man auch hier noch Shnliche Rucksichten genommen haben, wie im Anfange? 

Uebrigens ist jener Grundsatz strenge eingehalten. In der Zeit also, wo die For- 
mel der Rectoribilität lautet: M S B P lautet (natürlich mit Ausnahme der Zeit 4 443*" — 
444 5*) die der Inscription: M P B S. Hiegegen ist nur Verstössen 4 423^ wogeschrie- 
ben ward M S P B, aber beigefügte Buchstaben stellen die richtige Reihe M P B S in %' 
wieder her, worauf freilich 91" nicht Rücksicht nimmt, obgleich hier die Buchslaben 
sogar fortgelassen sind. — In der Zeit, wo die Rectorformel lautet M P S B, lautet die 
der Inscription M B S P, und nach 4 443*, wo die fortan nicht wieder veränderte For- 
mel S M B P für die Rectorwahl eingeführt wird, lautet die der Inscription S P B M. 
Natürlich darf man hiebet nicht ausser Acht lassen, dass im Beginn einer neuen Reihen- 
folge die Inscriptionsformel noch nicht gleich der Rectorformel diametral entgegensteht. 

Aber auch ausserdem kommen Abweichungen vor, durch die Schuld der Recto- 
ren ; nameotlich häuOg ist der Fehler, dass die Rectoren in der geraden Reihenfolge der 
Rectoribilität inscribieren statt in der entgegengesetzten. Zuweilen wurden diese und 
ähnliche Fehler durch Buchstaben corrigiert, z. B. 4 434*, 4 439\ 4 444*, 4 445*, 4 454*, 
4 454*, (zugesetzt: Misn. debet esse altera, post Saxonum tertia, Polonorum ultima), 
4 456* (ausserdem hinzugeschrieben: nationes sunt transpositae) , 4 458*. Späterhin 
werden diese Fehler seltener, doch sind sie z.B. noch wieder 4 474^ vorgekommen, anch 
später noch, und nicht einmal immer corrigiert. Alle jene Correcturen sind übrigens nur 
in V, in V sind sie weder vollzogen, noch notiert. Zuweilen ist aber auch nicht cor- 
rigiert, je nach der grössern oder geringern Sorgsamkeit der Rectoren und ihrer Nach- 
folger. Oesshalb, um Erneuerung solcher Fehler zu meiden, liess Hennigk beim Ein- 
binden der Matrikel in beide die Reihenfolge der zu inscribirenden Nationen für das 
Rectorat jeder Nation besonders auf die Rückseite des Innern Deckels schreiben. 

3. Immatri culationsgebühren. 

Der Betrag der gezahlten Summe ward zur Seite des Namens geschrieben ; der Re- 
gel nach sind es 6 gr., doch kommen auch 5 gr., 4 gr., 3 gr., % gr., 4 gr. vor, zuwei- 
len ist gar keine Geldsumme genannt, zuweilen steht ein p, was pauper bedeutet ; an- 
fangs (und noch lange Jahre, s. o.) findet sich hinzugesetzt pra§ensis; dies befreite 
noch spät von jeder Abgabe für die Jmmatriculation. Vornehmere zahlen auch mehr, 
4 gr., oder wohl gar in Florenen, bei einigen wird auch hinzugefügt: cum propina. 

Seit 4 436^ erscheint als gewöhnliche Summe 4 gr. ; daneben, doch finde ich es 
nur im ersten Semester, j fl. (ist das, verschieden von i, 3= 1/2 ? Brega*s Abschrift setzt 
statt j fl. immer x gl.), daneben auch noch 6 gr. und selbst geringere Summen. In man- 
chen Jahrgängen überwiegen auch später wieder die 6 gr., aber mehrfach wird auch 
hier von anderer Hand hinzugefügt : dedit totum, d.h.: zahlte bis zu der vollen Summe 
von 4 gr. An einigen Stellen findet sich auch in diesem Falle wirklich die vi in x 
veränderi. 

Seit Anfang der 40ger Jahre des 4 6. Jahrh. erscheint auch 4 Thaler, nnd 4 2gr., 
namentlich aber 10% gr. oder 4 gr. 6 pf., oder % fl. Doch pflegt die überwiegende 
Mehrzahl weniger zu bezahlen und nur bei Wenigen ist von späterer Hand hinzuge- 



578 Fr. Zabncke, urk. Qublleü z. G d. Univ. Leipzig. 

lügt : dedit totum. Sollte dies letztere, die Zahlung des höchsten Satzes, vielleicht nar 
hei Erlangung des Baccalaureats oder deb Magisteriums nothwendig gewesen sein? 

1 453* heisst es: solverunt m nova moneta. Meine Kenntniss der Münzgeschichte 
ist nicht ausreichend, um hestimmeo zu können, was dies bedeute. Leipziger Chroni- 
ken geben an, dass im Jahre iibi in Leipzig zum ersten Male Spitzgroschen gemünzt 
worden seien. Sollte der Ausdruck in der Matrikel hiemit zusammenhSngen, so würde 
aus ihm geschlossen werden müssen, dass die Pi^gung der Spitzgroschen nicht erst 
1454, sondern schon 4 453 statt fand. 

4. Die 'Non lurati*. 

Zuerst 6ndet sich 1536* unter dem Rectorat des Gottfried Siboth von Batlen- 
burg unter den Immatriculierten aufgeführt: Andreas Frangk Junior Lipsiensis mscriptns 
in MatrictUam UniversitaUs Atrno XXXVIIL die XXVIL JuUi. Anno oetaHs tuae oetavo. 
Dann 1 543* unter dem Bectorat des Bussinus : Daniel GoriU Lipsicus puer quinque an- 
norum; in 9' am Rande: Non iuravit, 

4543^ unter Caspar Bomer werden 4 erwähnt, einer duodecennis, zwei Xf an- 
uorum. Borner schrieb am Ende der fmmatriculationen Omnea lvi, Erat enim prius 
trimestre pestilens. Vielleicht erklärt dies, auf welche Weiso jene Sitte, Kinder 
zu inunatriculieren, überhaupt aufkam. 

4 644* unter Camerarius werden dessen Söhne als Knaben imniatriculiert, ausser- 
dem noch viele andere, im Ganzen schon 25, doch nur bei zweien ausdrücklich hin- 
zugefügt: Non iuravit; natürlich versteht sich dies bei den andern von selbst. Fer- 
nerhin ist jene Angabe fast ohne Ausnahme hinzugesetzt. 

Ich lasse ein Yerzeichniss der Non iurati folgen, was schon desshalb nothwendig 
ist, weil die Zahl derselben natürlich von der im Rectorenverzeicbniss angegebenen 
Zahl der Iromatriculationen abgezogen werden mus^, um ein richtiges Bild von dem je- 
desmaligea Zuwachs an Studierenden zu gewinnen. 

1544^ finde ich keine. 1545*, zwölf. I545^ eilf. «546*, zwölf. t546\ 
sechs. 1547*, keine, t547^ drei. 1548*, eilf. t548\ sieben. 1549*, vier- 
zehn. 4 549^, siebzehn. 1550* finde ich keine angeführt. 1550^, vierzehn. 
1551*, dreizehn. 4 551^ fünf. «552*, eilf. 4552\ zwanzig. «553*, dreizehn. 
«553^ siebzehn. «554*, eilf. «554^ acht. «555% drei. «555% einundzwanzig, 
«556*, zweiunddreissig. «556**, vienindzwanzig. «557*, zweiundzwanzig, hier 
erscheint der Ausdfuck iniuratus (vorher auch'non iuratus*). «557% nicht eingetra- 
gen, obwohl einige spätere Rectoren hinzugefügt haben, dass der Betreflende unter ih- 
nen den Eid geleistet habe. «558*, fünfzehn. «558% vierzehn. «559% nicht ein- 
getragen, obwohl später an ein paar Stellen Bemerkungen, wie die «557^ erwähnten, 
nachgetragen sind. 

Es wird nicht ohne Interesse sein, hier zusammenzustellen, was die Üniversitäts- 
acten über diesen seltsamen Gebrauch, Kinder zu immatriculieren, enthalten. Zuerst 
ist von ihm die Rede «549^ den 2. December. Da heisst es (L 289.) : 

„Indicem impuberum eorum qui dum a rectore in album inscriberentur ob aetatem 
intelligentia deficiente iusiurandum nondum dixere instituendum esse, fdeo ut rectori 
tandem, cum «3. aetatis anno iuxta statuta iurare iubeantur, certo constet, qui iurati 
sint universitati quive minus. Estque über talis litera .N. surrogatus. Est vero denuo 
a oensilio idem index approbatus die xvn April." 



Die Matbikel. 579 

Ein solcher Index ist vorbanden gewesen, der Rector Thammüller hat ihn in das 
Verzeichniss der Universilfitsbücher ausdrücklich eingetragen ; er ist ab^r verloren ge- 
gangen. 

Zum zweiten Male wird diese Angelegenheit 4 577** verhandelt. Es heisst darüber 
inM484: 

,,De recipiendis in album studiosomm cum non modo Senalus nuper, occasione 
arrepta de scholastico Thomiano, nimis late extendi privilegia noslra conquestus esset, 
sed etiam aliae difficultales a promiscua illa inscriptorum mullitudine iurisdictioni no~ 
strae obiectae moderationem aliquam suadere viderentur, visum est amplissiiuo con- 
silio publice die Novembris XXV congregato, rogandos esse dominos decanos et eorum 
adiunctos ut de moderanda illa communicatione privilegiorum una cum ipsis consiliariis 
aliquid curae et consultationis susciperent. 

Quod etsi a se oblineri illi passi sunt et die XI Decembris coniunctim cum consi- 
liariis ea de re deliberationem instituerunt, tarnen eo die nihil decreti factum est pro- 
pter varielalem et discrepantiam volorum et suffragiorum et rei ipsius diflGcultatem, quae 
altiorem requirere videbatur indaginem. 

Quare idem caput die II Martii rursus in communem deliberationem tarn consilia- 
riorum quam decanorum et adiunctorum propositum est deque eo duae potissimum 
sententiae a deliberantibus disputando agitatae. 

Quidam enim certos tantum homines ad album nostrum admittendos censuerunt, 
quidam vero omnes sine exceptione et discrimine. 

Qui certos recipi tantum voluerunt illi adultis tantum et secundum praescriptum 
statutorum ad praeslandum iuramenlum scholasticum idoneis et hie perseverantibus 
(neque mox in ludum trivialem alio revertentibus) et extra ludlim Thomianum in Acade- 
mia literas discentibus maxime publicae doctrinae capacibus, quod et Borneri tempore 
observatum esse perhibebatur, privilegia nostra communicanda eese senserunt, osteu- 
debies hanc sententiam non modo reformationi Academiae a Mauricio principe anno 43 
factae sed etiam fundationi seu primae academiae constitutioni et vetustissimae Acade- 
miae consuetudini maxime consentaneam esse. 

Quae sententia ab altera parle, quod non tantum privilegia nostra, maxime quod ad 
pueros attinet, nimis in augustum contraheret, pugnans cum authentica Friderici impe- 
ratoris : Habita etc. cum privilegiis conservatorii et cum longi temporis consuetudine, 
qua facile dispensatio de Statute (de non recipiendis sine iuramento) introducta esse vi- 
debatur, et nobiles atque alios vires praestanles, qui honoris causa liberos suos ritu 
scholastico initiari et in militiam lilerariam ascribi curant, non parum offensura vide- 
batur, mox est repudiata. 

Qui vero omnes promiscue in siudiosorum numerum cooptandos contenderunt, il- 
lis ab adversa parte slatutum de iuramento quod non potest praestari a pueris opposi- 
tum est et molesliae quae a promiscua illa multitudine exhibentur rectori et labes, quae 
a maximae parlis dissolulione asporgitur toti ordini scholastico, obiecta. 

Placuit autem maiori parti, recipiendos in socielatem privilegiorum scholasticorum 
deinceps omnes, quotquot rectori testimonium afferunt studiorum et vitae a praece- 
piore sive hie sive alibi illos instituente, ubicunque locorum deinceps maneant et quo- 
cunque in ludo hie erudiantur sine ullo respectu aetatis, ad iaramentum praestandum 
sive idoneae sive non idoneae, et aliarum circumstantiarum. 

Quod 71 foßovkevfia cum die XV Hartii ad publicum consiliam seorsim congrega- 



580 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

tum relatum esset, ut more usilato confinnaretur censuerunt plerique illad nonum in 
anoum premendum.'* 

VERZEICHNISS DER RECTOREN UND ÜBERSICHT ÜBER DIE VON 
IHNEN VORGENOMMENEN IMMATRICULATIONEN. 

In dem nachfolgenden Verzeichnisse der Rectoren habe ich alle diejenigen Wür- 
den und PrSdicate, welche sich auf die Universität beziehen, der leichtem Uebersicht- 
lichkeit wegen abgekürzt. Es wird nicht ohne Interesse sein, sie in kurzer Zusammen- 
stellung zu überblicken. 

I. PHILOSOPHISCHE FACÜLTÄT. 

M =: magister in artibus, seit 1 4 n* auch Öfters artium magister ; auch findet sich 
magister allein, doch sehr selten, H50* ist artium ausdrücklich hineincorrigiert; dafür 
erscheint auch 

art.lib.M. s= artium liberalium magister, zuerst H35\ Hi8\ U9r u. öfter. 

bon. art. M. = bonarum artium magister, zuerst H95^ 

ing. art. M. = ingenuarum artium magister, zuerst 4 503*, dann t507* u. Ö. 

incl. art. M. = inclytarum artium magister, zuerst 1532^. 

opt. art. M. = optimarum artium magister, z. B. 1 550*. 

Der Titel magister steht den übrigen voran, weil er es ist, auf den hin der Träger 
rectoribilis ist, nur tif 6* und \ und ti69* finde ich ihn den hohem Graden nachge- 
stellt. Häufiger kommt es vor, dass er ganz fehlt, bald so, dass höhere Grade genannt 
sind, bald so, dass der Name ganz ohne weitere Bezeichnung geblieben ist, woraus 
zweifelsohne folgt, dass der Träger eben nur magister war. Es fehlt M. in den Jahren 
U09\ U\i% 14t 9', U2S', U25^ t426', 1428', U3r, ^432^ 4439' u. ^ t440', 
4 458*, 4 465*, 1483^ u. s. w., zuweilen bei den hoher Graduierten, namentlich den 
Ordinarien der JuristenfacuItSt; hier mag dies nicht ohne Absicht sein, wie etwa 4 439*. 
In den meisten Fällen wird es nur vergessen sein, da eine besondere Erwähnung sich 
nicht als nötbig aufdrängte, weil das Magisterium eine unumgängliche Voraussetzung 
war. So ist es denn 4 450* nachträglich hineincorrigiert. 

Mit dem 4 6. Jahrh. werden die Namen für den magister in artibus noch mannig- 
faltiger; freilich erscheint erst 4 520** magister philosophiae, und 4 530^ in philosophia 
magister, aber in Verbindung mit artium bereits früher : 

4 54 4^ optimarum artium et philosophiae magister, auch 4 554*. 

4 526* bonarum artium et philosophiae magister. 

4 527* artium et philosophiae magister, und dann Öfter. 

Auch erscheint bereits der Name doctor in der philosophischen Facultät, auch er 
anfangs nur in Verbindungen : 

4 504* artium et utriusque iuris doctor, was seitdem häufiger wiederkehrt. Mit 
ihm ist zusammenzustellen : 

4 506*^ artium et sacrae theologiae professor, denn der Name professor bezeichnet 
den doctor der Theologie, doch wohl mit der Nebenbedeutung, dass derselbe aclu re- 
gens ist. Aus ihm muss der Name magister oder doctor für artium entnommen wer- 



Die Matrikel. 581 

den, denn wirklich professor konnte der Träger schwerlich an 2 Facultäten sein, we- 
nigslens kenne ich kein analoges Beispiel, wohl aber viele Bestimmungen, die dagegen 
sprechen. Zum ersten Male erscheint 1515**: 

bonarum artium doctor. 

If. DIE DREI HÖHERN FACULTÄTEN. 

i. DIE THEOLOGISCHE. 

th. B. pr. 6i ass. = ad gradum baccalariatus sacrae theologiae praesentatus et as- 

sumptus. 
th. B. = sacrae theologiae baccalarius. 
th. B. form. = sacrae theologiae baccalarius formatus. 
th. P. = sacrae theologiae professor. 

Ist es nur zufällig, oder hat es einen besonderen Grund, dass ein licentiatus theo- 
logiae nicht vorkommt? über den doctor theologiae s. oben. 

9. DIE JURISTISCHE. 

In ihr herrscht die grösste Mannigfaltigkeit des Ausdrucks, welche vielleicht durch 
die im Rectorenverzeichnisse vorkommenden Fälle noch keinesweges erschöpft wird. 

iur. can. B. = in iure canonico baccalarius, H34*. 

decr. B. = in decretis baccalarius, 1434^; decretorum baccalarius, I44f^ 

leg. 6l decr. B. s legum ac decretorum baccalarius, f 465*. 

u. iur. B. = utriusque iuris baccalarius, 4 495*. 

pont. 6l caes. iur. B. = pontificii et caesarii iuris baccalarius, 1543^. 

iurium B. = iurium baccalarius, I525\ 



decr. L. = licentiatus in decretis, 4 44S\ 

iur. can. L. ^ in iure canonico licentiatus, 1437^. 

iur. civ. L. ^ in iure civili licentiatus, 4 436*. 



decr. D. = doctor decretorum, 4 449^ und zwar derselbe, der 4 44 t* noch licentia- 
tus in decr. genannt wird, also musste doch vor 4 44 9 b^eits eine or- 
ganisierte juristische Facultät, die zu promovieren im Stande war, 
existieren. 

utr. iur. D. = utriusque iuris doctor, 4 439*; es ist Theod. de Buckinstorff. 

iur. civ. D. = iuris civilis doctor, 4 457*. 

leg. D. = legum doctor; auffallend ist, dass daneben decretorum baccalarius er- 
scheint, vgl. 4 479^ also müssen für beide Rechte gesonderte Promo- 
tionen statt gefunden zu haben. • 

iur. pont. D. = iuris pontiücii doctor, 4 504^. 



582 Fr. Zarncre, »rk. Qobllbn z. G. d. Univ. Leipzig. 

8. die medicinische. 

med. fi. = baccalarius medicinae. 

med. D. = doctor in mediciuis UI6* und noch 4 512", doctor medicinae UI6\ 
doctor in medicina Iii6\ medicinae artis doctor f 547^. 



Der Titel professor ausser als theologische Würde erscheint zuerst: 
154 3^ cyclicarum artium professor; f5t8* roathematicae artis professor, 15f3^ 
bonarum litterarum professor (auch 153t*); 45tO* bonarum litterarum in utraque iin- 
gua professor; desgl. 4 529*. 

Ausserdem werden, doch nicht vor 4469^ auch die Collegiaturen ge- 
nannt : 

ma. C. = maioris collegii collegiatus. 

|pr. C. = collegii principis collegiatus ; dafür auch seil f 525* 

|duc. C. = ducalis collegii collega (collegium minus finde ich 1549^ zuerst, doch 

auch da noch principis hinzugesetzt), 
b. Y. C. = collegii beatae virginis (oder, wie 4 516^, deiparae virginis, oder in coUegio 

Mariano 4 530\ oder apud deiparam virginem 4 532*^) collegiatus. 

In den ersten Jahren, wo die Meissnische Nation ohne Rücksicht, zu welcher Na- 
tion der Rector gehörte, voransteht, habe ich die Nationalität des Rectors besonders an- 
gegeben. Von 4 i 4 5^ an gehört der Rector zu der Nation, die in der Inscription vor* 
ansteht. Darin ist nicht einmal durch ein Versehen geirrt. 

In dem nachstehenden Verzeichnisse bedeutet ein * vor dem Namen, dass der Ge- 
nannte zu den ersten Gründern der Universität gehört ; der letzte aus der Reihe der- 
selben ist 4 437^ Johannes Wünschelberg. Die bei ihnen hinter den Namen hinzuge- 
fügte Zahl bezeichnet die Ziffer, welche der Betreffende in dem Verzeichnisse der er- 
sten Lehrer führt, welches Gersdorf a. a. 0. S. 2 5 fg. hat abdrucl^en lassen. Vgl. oben 
S. 555. Wo nicht der Tag der Wahl besonders angegeben Ist, ist es im Sommerse- 
mester der Tag Georgii, im Wintersemester der Tag Galli. Die Buchslaben M S B P 
bezeichnen die i Nationen: Misnensium, Saxonum, Bavarorum, Polonorum, und die 
Ziffer giebt die Anzahl der aus jeder derselben Immatriculierten an. Die ausgeworfe- 
nen Ziffern enlhalleu die Summe jedes Semesters und die Gesammtsumme jedes Jah- 
res, ein Stern neben jenen bezeichnet, wie bereits erwähnt, dass die Zählung der 
Matrikel falsch und von Drobisch a. a. 0. berichtigt ist; natürlich ist es die berichtigte 
Ziffer, die hier angegeben wird. 

In ^' sind spätere Abschriften aus %'' die Seraester 4 474*~4 475\ 4 495^ 4 496^; 
gar nicht eingetragen sind die Seraester 4 466^ 4 467', 4 474*— 4 473*, 4 476\ 

In %" sind spätere Abschriften aus %' die ganze Reihe der ersten Jahre 4 409^ — 
4 440^ dann von anderen Händen 4 444*— 4 444^ 4 445*»— 4 455\ 

Alles Uebrige in *W wie in 91" ist Original und zwar wohl ohne Ausnahme eigen- 
händig von den jedesmaligen Rectoren geschrieben. *U" ist, wie gezeigt, ganz voll- 
ständig ; % , obwohl das ursprüngliche Original, hat die eben angegebenen Lücken von 
8 Semestern, vertheilt an 3 Stellen innerhalb der Jahre 4 466—4 476. 



Die Matrikel. 



583 



VERZEICHNISS DER REGTOREN VON 4409^—1659'. 



— 5. — 



6. 



— 7. — 



— 8. 



Nr. 4. Anno U09\ *Jo. de MÖDSterberg. Pole. (4.)^) 

(feria secuDda ante feftium Barbarae.) 
M. 4 04. P. 4S9. S. 98. B. 37. [Incerti S6.] 

— 2. — 4 410'. *HeliiioIdu8 Gledenstede de Zoltwedel M. th. B. pr. 

6l as8. Sachse. (8.) 

(sequenti die beati ieorii.) 
M.44. S.47. B. 49. P. 30. [Las.9.] 437. 

— 3. — ^ ♦Vincenllus Grüner M. th. B. Meissner. (4 6.) 

(die sancti Lucae.) 
M. 37. P. 39. S. 2f. B. 4S. HO 

— 4. — 4 411*. *Burkardas Tüntzman de Löffen alias de Balingen. 

Baier. (47.) 

11.48. F. 57. B.44. S. 39. [Lus.3.] 128. 
^. ^Laurentius de Heilsberg M. th. B. (12.) Pole. 

M.26. P. 4 8. S.35. B. 15. [Los. 5.] 94. 

— 4 412*. Jacobos Rodewicz de Jhenis M. decr. L. Meissner. 

M.34. P. 23. S.43. B. 23. [Las. 7.] 4 23. 

^. *Hennigii8 Boltenhagen M. th. B. form. (44.) Sachse. 
11.34. S. 29. P. 49. B. 42. [Lus. 3.] 91. 

— 4 413*. * Johannes Hoflmann de Swidnicz M. th. B. form. (18.) 

Pole. 

(feria quinta proxima post festum sancti Georgii.) 
M. 25. P. 41. S. 29. B. 17. [Lus. 6.] 112. 
^. * Petrus Storch M. th. B. form. (13.) Meissner.*) 

M. 28. P. 26. S. 16. B. 4 6. [Lus. 6.] 86. 

— 10. — 1414'. * Petrus Wegwy de Premslavia M. (9.) Sachse. 

(proximo die post Georgii.) 
M. 21. S. 30. P. 21. B. 7. [Lus. 3.] 79.] 
*". *Hermannus Daum de Altdorf M. (26.) Baier. 

11.4 6. S. 34. B. 42. P. 4. [Lus. 1.] 63.1 

— 1415'. 'Johannes Czacb M. th. B. (30.) Pole. 

11.13. P. 4 6. S. 22. B. 40. [Lus. 4.] 61. 

^. Nicoiaus Hüter de Kempniez M. ') 

M. 4 4. S. 29. B. 9. P. 4 6. 65. 

— 4 44 6'. *Lubbertus Starten de Osenbruge med. D. et M. (42.) 

(proxima die post Georgium.) 



— 9. — 



— 11. — 



— 42. 



— 13. — 



— 4 4. 



368. 



247. 



222. 



244. 



198. 



442. 



126. 



4) In 0" sind die Rectorate von 4409^— 4 440^ Abschrift von der Hand des Joh.de Brega, 
der im letztem Semester Rector war. 

2) Hier, beim Beginn des dritten Rectortarnus zuerst die Reihenfolge der Nationen in 
der Rectorlbilittft beobachtet, wie die ordinatio der Fürsten von 4 409^ sie nennt, also M S B P. 

•) In dem hier beginnenden TomiM sind die Baiem vor ^ie Sachsen getreten, also 
MBSP. 



584 



Fl. Zarhcke, CK. QuELLBR z. G. D. Univ. Lbipzig. 



— 16. — un' 



— n. — 



fi. 4S. M. 4S. P. 8. S. 48. 50.) 

Nr. t5. Anno 144 6^ *H6liiioldii8 Gleedeostede de Saltwedel D. med. et M 

tb. B. pr. as8. (8.) 

(Tag der Wahl mchi angegebem.) 
S. 36. B. 40. M. 48. P. 31. 95.J 

Matheus de Haynow M. 

P. S6. S. 39. M. f8. B. 45. 408. 

Hermannus de Turgaw M. oec dod th. B. *) 

M. 19. P. S7. S. S4. B. 43. 90. 

— 4 448*. * Johannes Hamme de Lübeck M. B. med. (35.)') 

S. 53. M. S5. P. S4. B. 38. 437. 

^Johannes de Hallen alias dictiis de Heylden M. nee 
non med. B. (36.) 

B. 43. S. 33. M. U. P. 4 4. 84, 

Guntberus de Prato praepositos ecciesiae collegiatae 
Legnicensis nee non canonicos ecciesiae Wratisl. 
P. f7. B. 30. S. 39. M. 47. 4 43. 

Jacobus Rodewicz de Jhenis M. et D. decr. (secundo) 



— 48. 



— 49. — 



— «0. — 4449' 



— 24. — 



M. 35. P. 29. B. 38. S. 23. 

— 1420'. ^Henigus de Hildensem M. (44.) 

S. 30. M. 33. P. 35. fi. 33. 

— ^. Andreas de Weyssenstat M. et th. B. 

B. 32. S. 22. M. 36. P. 29. 

— 4 42fV * Nicolaus de Legnicz M. (5.) 

P. 28. B. 29. S. 24. 11.33. 

* Johannes LÖbecke M. et th. B. (14.) 
M. 28. P. 24. B. 22. S. 4 4. 

— 4 422*. ^Hermannus Schipman de Lübeck. (49.) 

S. 40. M. 43. P. 60. B. 60. 

Volquinus de Aqaisgrani M. th. B. 

B. 34. S. 32. M. 33. P. 34. 
*Thimotheas de Mergenow M. (23.) 

P. 44. B. 57. S. 37. M. 45. 

— **. Gregorius Nebeldaw M. et decr. D. 

M. 28. S. 30. P. 4 4. B. 32.^) 

— 4 424'. Nicolaus Scbulteti de Franckenford M. 

S. 32. M. 44. P. 22. B. 40. 



— 22. 

— 23. 

— 24. 

— 25. — 

— 26. 

— 27. — 

— 28. — U23 

— 29. — 

— 30. 



425. 



134.' 



449.1 



4H.1 



88. i 



203. 



427. 



483.1 



404.1 



— 34. — 



435. 
^. Job. Weicker de Römbilt M. ac plebanus in Hiltpurgkl 
Herbipolensis dioecesis. 



4 45. 



498. 



248 



268. 



250. 



199 



330. 



287. 



236. 



B. 28. S. f%, M. 29. P. 22. 



fOl. 



4) Von hier an ist durch 6 Turnus, bis 4 429«, die 4 44 8^ angenommene Reihenfolge 
II S B P unverändert beibehalten. 

3) Im ursprünglichen Verzeichnisse 4 409^ nachgetragen, doch vgl. oben S. 555 Aom. 2. 

8) Daneben durch Buchstaben die richtige Reihenfolge wieder hergestellt, worauf die 
Abschrift freilich nicht Rücksicht nimmt. 



Die Matrikbl. 



685 



Nr. 31. 



— 33. — 



— 34. 




— 35. — 



— 36. 



— 37. — 



— 38. — U28 



— 39. — 



40. 



H8;1 



83. 



Anno 1425*. Andreas de Gerisdorf alias dictus de Crossin M. et 

th. B. . 

P. 50. B. 58. S. 33. M. 50. 
^. Michahel de Kotbebas th. B. form. 

M. 45. P. 34. B. 45. S. 34. 
4 4f 6*. Cunradas Donekorff L. decr. canonicas ecclesiae beatae 
Mariae Halberstad. 

S. 40. M. 27. P. 24. B. 27. 
^. Fredericus Smydel de Egra M. 

B. 22. S. 4 6. M. 27. P. 48. 

— { 427'. Nicolaus Weygü M. et th. B. 

P. 49. B. 37. S. 39. M. 37. 462 

Augustinus de Kempnitz M. et th. B. form. 

M. 50. P. 24. B. 48. S. 45. 40 

Hermannus Wulko de Frankenfordis. 

S. 35. M. 35. P. 28. B. 34. 4 29.' 

Johannes Förtsch de curia Regnicz M. 

B. 49. S. 23. M. 35. P. 4 2. 4 49 

— 4 4|9*. * Johannes Czach M. th. P. et canonicus ecclesiae Mis- 

nensis (secundo) (30.) 

(23 April, sabbato in feste Scti Georgii.) 
P. 49. B. 49. S. 20. M. 20. 78.1 

Joh. Grosse de Gera M. th. B. ^) 

M. 4 4. P. 4 4. B. — S. 5. 27.1 

Joh. Landschriber de Lapide M. 

B. 47. M. 26. P. 7. S. 8. 58.] 

Jacobus Meseberch de Stendal M. med. B. 

S. 28. B. 4 0. P. 5. M. 47. 60.1 

— 4 43 4*. Johannes Tomow decr. D. *) 

M. 28. S. 48. P. 25. B. 24. 92. 

Bernhardus Rosenaw de Nebraw M. 

P. 4 4. M. 20. S. 9. B. 44. 57.* 

Ruckerus de Luterburg M. th. B. form. 

B. 49. P. 46. M. 44. ^S. 28. 434. 

Arnoldus de Hesede decr. D. 

S. 36. B. 49. P. 48. M. 24. 97. 

Stephanus Häfener de PreUin M. th. B. ') 



— 44. — 



— 42. — 4430 



— 43. — 



— 44. 



— 45. — 



-- 46. — 4432 



— 47. — 



— 48. — 4433 



343 



204 



266. 



248. 



4 05. 



448, 



4 49. 



234. 



4 ) Die folgenden 8 Semester gewähren einen nicht ganz vollständigen Turnus, indem die 
Polen gar nicht ans Reclorat gelangen, die Baiern vor die Sachsen treten. 

2) Von hier an treten die Polen unmittelbar hinter die Meissner. Sollte die Unvollstän- 
digkeit des vorhergehenden Turnus auch vielleicht darin ihren Grund haben, dass man für 
den Anfang des Turnus das erste Semester des Jahres wünschte? ein ähnliches Motiv scheint 
sich auch 1443* geltend gemacht zu haben. In diesem ersten Turnus stehen die Baiern noch 
vor den Sachsen. 

3) Mit diesem Semester beginnen 3 Turnus, in denen die Reihenfolge ist M P S B, bis 
4438K 



586 Fr. Zarncke, urk. Qubllbn z. G. d. Umv. Leipzig. 

M. 39. S. i6. B. 33. P. 36. 454. *| 

Nr. 49. ÄDDO 4 433^. Andreas Ruperti M. et tb. B. r 2«4. 

P. fO. S. 6. B. 4 4. M. 23. 60 J 

— 50. — 4 434*. Borchardus Plotcze M. et tb. B. form, el ior. can. B. 

S. 9. P. S3. M. 24. B. 4. • 54.| 

— 51. — ^ HeiDricos in Curia dictus Rode deMarporg M. decr. B.> Hl. 

B. 9. S. 4 0. P. 4 4. M. 24. 57.1 

— 52. — 4 435*. Martinas Sprcmberg decr. L. et th. B. 

M. 44. B. 40. S. 24. P. 27. 402.«| 

— 53. — **. Petrus Pimer de novoforo art. lib. M. l 4 64. 

P. 16. M. 47. B. 9. S. 20. 62.| 

— 54. — 4 436*. Amoldus Westfall decr. D. et iur. cit. L, Lubicensis et 

Severi Brfibrdensis ecclesianim canonicus. 

S. 23. P. 49. M. 28. B. 34. 4 04.] 

— 55. — \ Heinricos L6r de Kirchberg M. [ 4 67. 

B. 22. S. 21. P. 5. M. 4 5. ^ 63.) 

_ 56. — 4 437*. Job. Ermelricb M. et tb. B. 

M. 18. B. 24. S. 43. P. 23. 78.| 

— 57. — ^ *Job. Wunscheiberg M. tb. P. et iur. can. L. (33.) \ 432. 

P. 6. B. 47. S. 40. M. 24. 54.' 

— 58. — 4 438*. Gristoferus de Holmis M. et th. L, scholasticus et cano- 

nicus ecciesiae Upsaiensis. 

S. 39. P. 4f. M. 23. B. 28. 4 04.] 

— 59. — ^ Hermannas de Hilpurg M. th. B. et canonicus eccle-j 

siae Eystetensis. 

B. 35. M. 47. S. 47. P. 6. 75. 

— 60. — 4 439*. Theodericus de Buckinstorf atr. ior. D. *] 

M. 43. P. 42. B. 42. S. 49. 56.1 

— 64. — **. Jacobus Schulteti de Stargardia th. B. 

S. 36. P. 6. B. 30. M. 34.*) 4 06.* 

— 62. — 4 440*. Job. Weicicer Ib. P. (secundo.) 

(sabbato ante festum S. Georgii.) 
B. 46. S. 23. M. 33. P. 27. 4 29 

— 63. — ^. Job. de Brega M. 

P. 47. B. 32. S. 23. M. 44. H6.] 

— 64. — 4 444*. Job. Schymipfenig M. et tb. B.'] 

M. 48. P. 42. B. 86. S. 46. 222.1 

— 65. — **. Nicolaus Garden de Gryfenbagben M. decr. B. f 312. 

S. 33. M. 22. P. 48. B. 47. 90.' 

— 66. — 4 442*. Pelegrinus de Goch M. decr. D. Nuenibergensis et 

beatae Mariae Erfordensis ecclesianim canonicus. 



ne. 



4 62. 



245. 



\) Mit diesem Semester beginnen 2 Turnus mit der Reibenfolge M S B P, bis 444i(>. 

2) Corrigiert in S. M. P. B. 

3) Von 4 444« —4 444^ in 9t" ist von der Hand des Petrus Sehusen, der 4 455(> Rector war. 



Die Matkikel. 



587 



Nr. 67. 



— «8. 



— 69. — 



— 70. 



— 71. 




— 7t. — 



437 



— 73. — 



— 74. 



— 75. — 



76. 



— 77. — 



— 78. 



— 79. — 




— 80. 



— 8«. — 



— 8i. 



— 83. — 



B. 75. S. 46. M. 44. P. 47. JH.» 

Anno 4442**. Caspar Weygil M. th. B. 

P. 34. B. 35. S. f 4. M. 36. * 422. 

— 4 443*. Johannes Wyse de Rozstock M. th. B. form.^) 

S. 34. P. 28. B. 74. M. 43. 
^. Joh. Weyda M. med. B. 

M. 36. S. 4 6. P. 20. B. 32.^) 
4 444*. Heinricus Sleinpach de Nurenberga M. et th. B. form. 

B. 62. S. 29. M. 54. P. 27.*) 469.^ 

^. Joh. Swofheim de Lignitz M. decr. D.» Merseburgeusisl 

Badissineosis et Lignitzensis ecclesiarum canonicas. | 

P. 25. B. 44. M. 36. S. 43. 4I6.V 

4 446*. Joh. de Salista M. decr. B., praepositus metropolitanae 

ecclesiae Upsaleosis in regno Sueciae.^) 

S. 34. M. 34. B. 54. P. 48.") 

^, Conradus Thüne M.*) 

M. 32. S. 25. P. 8. B. 24. 

— 4 446*. Conradus Deynhardi de Wetter M. 

B. 44. M. 39. & 40. P. 20. 4 40. 

^. Franoiscus Kurcz de Wratislavia M. med. D. 

P. 8. B. 30. M. 23. S. 8. 69.* 

— 4 447*. Joh. Swisikow de Wittenberch decr. D. 

S. 48. P. 4 6. B. 39. M. 36. 4 39. 

^. Petrus Presczhewicz de Budissin M. th. B. form. 

M. 45. S. 26. P. 4 0. B. 60. 4 34. 

— 1448*. Johannes Breitnicke de Marporg M. 

B. 40. M. 32. S. 24. P. 8. 4 04.N 

^. Andreas Wayoer de Namslavia art. lib. M. th. B. form.,1 

canonicus sancti sepulcri donünici Lignitzensis. 

P« 46. B. 37. M. 20. S. 43. 86 

— 4 449*. Hinricos Golhoeff de Bremis art. lib. M. th. B. 

S. 36. P. 42. B. 23. M. 33. 4 04. 

^. Nicolaus TroDitz de Misna M. th. B. form. 

M. 24. S. 20. P. 42. B. 4 4. 67. 

— ^ ii&O*. Joh. de Ratispona M. th. B. form. 

& 29. P. 48. S. 24. M. 34. 99. 

^, Gregor SteyBbroeher de Stregooia M. decr. D. 

P. 4 0. S. 4 4. M. 28. B. 29. 78. 



J 



333. 



277. 



284. 



223. 



209. 



270. 



490. 



474 



477 



4) Mit diesem Semester tritt die Natio Saxonum an die Spitze der Reihenfolge, und fortan 
lautet dieselbe unverändert S M B P. 

2) Hier schliesst die ursprüiigliche Matrikel ; es folgt nur noch der Kalender. 
8) Corrigiert in B II S P. 

4) Hier ist auöh 9" Original und zwar sauberer geschrieben, als 9'. 

5) Corrigiert in S P B M. 

6) Von i44S^~i4M^ ist Abschrift des Petr. Sehusen, der im letztero Semester Rector war. 



588 



Fr. Zarnckb, urk. Qdellbn z. 6. d. Univ. Leipzig. 



Nr. 84. 



— 85. — 



— 86. 



— 88. 



— 89. 



— 90. 



— 98. 



— 9«. — 



— 92. 



— 93. — 



— 94. 



Anno 4i5f*. Petras Manenschyn de Lübeck M. 

(qainta feria pascae.) 
* S. 69. M. 43. B. 49. P. t6.*) 187.1 

**. Andreas Ridigeri de Gorlicz M. ih. B. 

M. 30. S. 6. P. 17. B. 49. 4 02. 

— 4 452*. Joh. Heberer de Bamberga M. ib. B. form., decanus 

nee non canonicus ecclesiae Sancti Martini in Vorch- 
heym. 

B. 75. M. 55. S. 34. P. 46. 480. 

87. — **. Job. Bresslawer de Elbinck M. tb. B. form. 

P. 20. B. 50. M. 39. S. 27. 436. 

— 4 453*. Nicolaus Smylouw de Hamborg M. decr. B.') 

S. 59. P. 49. B. 82. M. 53. 24 3.] 

— ^. Thymo Passerin de Lugkow decr. D. 

M. 35. S. 24. P. 7. B. 50. 4 4 3.1 

— 4 454*. Conradus Flurber de Noraberga M. ei decr. B., ac ple- 

banas in Ryed Eystettensis dioecesis. 

B. 400. P. 49. S. 42. M. 56.') 247. 

**. Nicolaus Gerslman de Lewenberg M. 

P. 45. B. 64. M. 54. S. 44. 474. 

— 4 455*. Hinricus Elling de Stendal M. 

S. 47. P. 27. B. 400. M. 66. ^40. 

^. Petrus Sehusen de Lipczk M. decr. B. 

M. 66. S. 55. P. 42. B. 74. 204.1 

— 4 456*. Joh. Swertman de Francfordia M. decr. B.^] 

(propedie Sti. Georii.) 

B. 4 00. M. 66. S. 39. P. 20. 225. 

^. Nicolaus Melczer de maiori Glogou M. th. B. form. 

P. 9. B. 55. M. 50. S. 24. 438. 

4 457*. Hermannus Steynberg de Duderstadt iur. civ. D. 

S. 47. P. 49. B. 84. M. 59. 209. 

^, Job. Taymulb de Nürnberg M. et decr. B., ac Nura- 
burgensis ecclesiae canonicus. 

M. 59. S. 38. P. 42. B. 70. 479. 

— 4 458*. Job. Scbeueriin de Laugingen decr. D., ac beatae Ma- 

Mariae virginis maioris Glogouiae canonicus. 

B. 425. M. 49. S. 48. P. 22. 244. 

^. Cristoforus Thime de Freienstat M. th. B. form., ec- 
clesiae Lignicensis canonicus. 

P. 26. B. 82. M. 60. S. 40. 208.* 



— 95. — 



— 96. 



— 97. — 



— 99. — 



289. 



346 



326 



388. 



444. 



363. 



388. 



452. 



4) Corrigiert in S P B M. 

2) Intitulavit infrascriptos, qui solverunt in nova moneta, ut sequitar. 

3) Corrigiert in B M S P ; so auch fortan noch mehrmals falsch geschrieben und corri- 
giert ; nur selten nicht corrigiert. Ich habe im Folgenden überall die richtige Reihenfolge an- 
gegeben. 

4) Von hier an wird 9i" ebenfalls Original, und fortan öfter vor V bevorzugt. 



DiB Matrikel. 



589 




Nr. 400. Anno U59'. Hinricns Kolk de Stendal M. 

S. 33. P. n. B. 70. M. 43. 163. 

— 404. — **. Johannes Gedaw de Badissin M. decr. B. 

M. 35. S. 47. P. 7. B. 52. 4 4 4. 

— 4 02. — 4 460'. Heinricus Pernoll de Naernberga M. th. B. form. 

B. 82. M. 55. S. 52. P. 29. 248. 

— 403. — ^. Marcus Sculteti de maiori Glogovia M. th. B. 

P. 4 0. B. 46. M. 42. S. 47. 

— 4 04. — 4 464'. Petras Rode de Luneborch M. th. B. form. 

S. 49. P. 24. B. 97. M. 47. 217. 

— 405. — \ Joh. üdrilczsch M. th. P. 

M. 34. S. 48. P. 45. B. 66. 430. 

— 406. — 4 462*. Job. Scublinger de Culmbach M. th. B. 

B. 4 4 6. M. 64. S. 45. P. 16. 24 4. i 

— 407. — *". Jeronimus Swoflbeym de Legnicz M. ac canonicus 

ecciesiae Bodissinensis. 

P. 44. B. 404. M. 44. S. 24. 480 

— 408. — 4 463\ Job. Evernhusen de Gottingen M. decr. D. 

S. 33. P. 4 4. B. 4 44. M. 44. 

— 4 09. — ^ Dyonisius Flegk de Bomis M. th. B. 

M. 43. S. 49. P. 43. B. 77. 

— 4 40. — 4 464*. Job. Fabri de Rudesheym th. B. form. 

B. 4 67. M. 64. S. 50. P. 25. 306.' 

— 4 4 4. — *•. Thomas Werneri de Braunsbergk M. th. B. 

P. 49. B. 83. M. 38. S. 48. 458.1 

— 4 4 2. — 4 465'. Job. Hasenfelt de Franckenford is M. th. B. form. 

S. 34. P. 35. B. 452. M. 66. 284.* 



..| 




— 443. — 



^. Theodericils de Schonbergk M. th. B., Misnensis ac| 
Budissinensis ecclesiarum praepositos. 



435J 



— 444. — 



— 445. — 



— 446. — 



— 447. — 



— 448. — 



— 449. — 



M. 30. S. 48. P. 8. B. 79. 
4 466'. Job. Herolt de Kunsbergk^M. th. B., ecciesiae S. Geor- 
gii arcis Aldenburgensis canonicus. 
B. 4 62. M. 62. S. 52. P. 30.^) 
**. Thomas Hertil de Jawer M. med. B. 

P. 4 5. B. 425. M. 47. S. 4 4. 
4 467'. Thomas Lam de Magdeborg decr. D. 

S. 36. P. 30. B. 4 64. M. 42. 
^ Stephanus Fortune de Freyberg M. th. P. 
M. 26. S. 24. P. 40. B. 94. 
4 468'. Job. Permeter de Adorff M. th. B. 

B. 4 47. M. 66. S. 48. P. 32. 
**. Stanislaus Pechman de Sweydenitz M. decr. B. 

P. 5. B. 39. M. 24. S. 20. 88. 



306.^ 



204. 



269. 



454. 



293.^ 



274. 



333. 



347. 



424. 



354 



464 



449. 



507. 



420. 



384. 



4) Hienach fehlen in 9t' zwei Rectorate : 'Hie sunt praetermissi et non inscripti duo re- 
ctoratus, videlicet M. Thomae Hertill et M. Thomae Lam\ von ziemlich gleichzeitiger Hand. 

Abhandl. d. K. S. Gm. d. Wiiseoicli. III. 48 



590 



Fr. Zarnckb, drk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



Nr. no. 



— \t\. — 



— 122. 



— «23. 



U4. 



— «25. — 



— 126. 



— 127 



— «28 



— «29 



— «30. 



83.1 



7«. 



««3.^ 



69. 



«53.* 



«3«. 



« 3 « . — 



— «32. — 



— «33. — 



— «34. — 



«35. 



— «36. — 



Anno «469'. Richardus Karsten de tzellis Ih. fi. form. II. 

S. «8. P. 6. B. 37. M. 22. 
^. Nicolaus Grobitz«ch de Lobda M., ma. C. 
M. 30. S. ««. P. 3. B. 27. 

— «470\ Job. Spiess de Rolenburga Jü. th. fi. 

fi. 60. M. 33. S. «7. P. 3. 

— ^. Job. Fabri de Crossin M. Ib. B., b. v. C. 

P. 6. B. 33. M. 22. S. 8.*) 

— «47f*. Kerstianus de Ditmersia li. 

S. 39. P. 9. B. 56. M. 49. 

'*. Nicolaus Gbvr de Jbenis M. tb. B. form. 
M. 40. S. 46. P. 6. B. 39. 

— «472V Jobannes Fabri de Forcbein M.praepositus in Mülperg 

atque canonicus ecclesiae sancti Georgii in caslro 
Aldenburg. 

B. 47. M. 42. S. 27. P. 9. «25. 

— *•. Hinricus Thyme de Freynstal M. Ib. B. sancti se- 

pulcbri dominici ecclesiae Legnicensis canonicus. 1 
P. «0. B. 37. M. 45. S. «8. ««0.^ 

— f 473V Andreas Dbcne de Soldin M.decr. B. ecclesiaeque san- 

ctorumPetri et Pauli apostolorum ibidem canonicus. 
S. 4«. P. «7. B. 65. . M. 42. «65.. 

— *\ Leonbardus Messebergk de Lipczk M. decr. B., pr. C.l 

M. 30. S. «7. P. «5. B. 4«. «03.* 

— 1 474". Jobannes Tolbopf de Kempnat M. *) 

B. 29. M. 58. S. 4«. P. 7«. «99.* 

^. Jobannes Kleyne de Loebaw M. tb. B. 

P. 22. B. 5«. M. 55. S. 30. «58. 

«475*. Adoipbus dei gratia princeps in Anbaltb et comes de 
Ascbania. 

S. «7. P. «3. B. 66. M. 43. «29.* 

''. Petrus Ilofeman M. tb. B. form. 

M. 29. S. «9. P. 9. B. 29. 86. 

« 476* Lampertus von dem Hoeff de Gocb M. decr. B., eccle- 
siae beatae Mariae virginis Wirzenensis canonicus. 
B. 77. M. 69. S. 47. P. «5. 208. 

^. Georgius Voytt de Aussigk M. decr. B. pr. C. ^) 

P. 8. B. 38. M. 4«. S. «4. «0«. 

«477*. Job. Lincz de Gottingen M. tb. ac decr. B. 



«54. 



«82. 



28 



236. 



268 



357. 



215. 



309. 



«) Hiemach fehlen in ST fünf Rectorate: Hie praetermissi sunt quinque rectoratus non 
inscripti. 

2) Diese 4 Rectorate, «474«-«475^ sind in 91' Abschrift. 

8) Fehlt in SC : Hie defuit rectoratus M. Georii Voyt (später corrigiert in Georgii Voigt) 
de Aussigk, qui est «85*°* in ordine. 




DiB Matbikel. 691 

S. 53. P. 29. B. 85. M. 88. 255.1 

Nr. 137. Anno Mll^. Christopborus Eckel de Friberga decr. D. etc. \ 403. 

M. 50. S. 28. P. 10. B. 60. U8.' 

— 438. — 4 478*. Job. Brandt de Rotenburga M. th. B. 

B. 51. M. 34. S. 29. P. 9. 423.] 

— 139. — \ Job. Wilhelmus de Allensteio M. th. B. l 242. 

P. 45. B. 56. M. 38. S. 40. 4 49.1 

— 4 40. — 4 479'. Job. Lirecke de Franckenvord M. et tb. B. 

S. 29. P. 4 0. B. 73. M. 50. 

— H4. — ^, Job. Erolt de Zwigkawia M. decr. B. alque leg. D. \ 267. 

M. 30. S. 20. P. 5. B. 50. 

— 4 42. — 4 480'. Job. Bappentancz de Spira M. et tb. B. 

B. 56. M. 70. S. 20. P. 9. 4 55.| 

— 4 43. — \ MartiDus Furman de Konitz M. tb. B., b. v. C. > 254. 

P. 20. B. 34. M.-28. S. 47. 96.*) 

— 4 44. — 4 484*. Jacobas Gisslonis de Upsala M. tb. B., almae metro- 

politanae ecclesiae Upsalensis in regno Sueciae ca- 
nonicus. 

S. 30. P. 47. B. 70. M. 56. 473.1 

— 4 45. — **. Job. Tbuemel M. l 3 4 5. 

M. 46. S. 20. P. 8. B. 68. 4 42.*J 

— 4 46. — 4 482*. Andreas Frisner de Bunsidel M. tb. B. 

B. 4 58. M. 52. S. 27. P. 4 5. 252.*| 

— 4 47. — ^. Mart. Furman de Konitz M. tb. B., pr. C. l 498. 

P. 33. B. 4 27. M. 64. S. 25. 246.4 

— 4 48. — 4 483*. Petrus Hern de Gottingen M. et tb. B. 

S. 4 9. P. 4 4. B. 83. M. 37. 4 53.| 

— 4 49. — ^ Job. Burborger de Lypczk. l 267. 

M. 35. S. 9. P. 4 2. B. 58. 4 4 4.) 

— 450. — 4 484*. Bartbolomeus Hammer de Sacrofonte M. tb. B. form. 

B. 59. M. 59. S. 48. P. 9. 475.1 

— 4 54. — ^ Cbristoforus Bircke de Gera decr. D. etc. > 329. 

P. 43. B. 64. M. 49. S. 28. 4 54.*J 

— 452. — 4 485*. Hinricus Greffe de Gottingen M. leg. ac decret. D., 

pr. C. 

S. 40. P. 4 5. B. 88. M. 67. 24 0.^ 

— 4 53. — *». Gregor Weszenigk de Kircbayn M. decr. B. l 433. 

M. 75. S. 28. P. 4 6. B. 4 04. 223.) 

— 454. — 4 486*. Job. Fabri alias Obermayr de Werdea M. leg. ac decr. 

B., pr. C. 

B. 85. M. 73. S. 22. P. 4 6. 4 96.^ 

— 4 55. — \ Georgius Lessener de Wormenilb M. tb. B. l 34 4. 

P. 40. B. 64. M. 35. S. 42. 448.»j 

— 456. — 4 487*. Ericus de Swecia M. tb. B. form. pr. C. almae metro- 

politanae ecclesiae Upsalensis in regno Sweciae 
canonicus. 

42» 



59S 



Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



Nr. 467. 



— 158. 



— 159. — 



— 460. 



-^ 164. — 



— 4 62. 



— 463. — 



— 46i. — 4494 



4 65. — 



— 4 66. 



— 4 67. — 



— 468. 



— 469. — 



— 470. 



— 474. — 



— 472. — 



— 473. — 



474. — 



393 



454. 



547 



S. 74. P. 25. B. 4 4 4. M. 72. 282.^ 

Addo 4 487^. Leonhardus PÖlner de Gzwickawia decr. D. l 467. 

M. 39. S. 27. P. 4 4. B. 4 05. 4 85.) 

— 4 488*. Nicolaus Schreytter de Gobargk art. lib. M. th. B. form. 

B. 4 26. M. 74. S. 49. P. 25. 274. 

^. WeDceslaas Fabri de Budweyss M. med. B., pr. C. 
P. 8. B. 64. M. 29. S. 48. 4 49. 

— 4 489*. Bfatheus Damerow de Primsslavia Bf. th. B. form. 

S. 64. P. ^3. B. 424. M. 84. 289.* 

''. Job. Reynhart de Zcebicker M. decr. D., pr. G. 

M. 43. S. 26. P. 4 4. B. 82. 462. 

— 4 490V Job. Scbeyring de WendingeD M. Ib. B. form. 

B. 468. M. 75. S. 67. P. 32. 342. 

Bfelcbior Ludwig de Trevnstadt Bf. tb. B., b. v. G., 
canonicus Legniczensis. 

P. 49. B. 406. Bf. 50. S. 30. 205.* 

Ifart. Sporn de Frankenfordis b'b. art. M. tb. B., pr. G. 

S. 40. P. 37. B. 465. Bf. 59. 304.| 

WeDceslaus Judicis de Wilcbenaw Bf. decr. B. f 458 

If. 45. S. 4 5. P. 47. B. 86. 457.1 

— 4 49 2*. Nicolaus Kleinscbmidt de Scbawenstein art. lib. M. 

th. B. 

B. 484. M. 67. S. 54. P. 27. 329. 

^. Christoforus Tömrich de Tetscheno M. th. B. 

P. 9. B. 405. M. 57. S. 46. 487.* 

— 4 493*. Pasca Alvensleve Magdeburgensis Bf. med. B. 

S. 43. P. 27. B. 4 44. M. 73. 287. 

^. Nicolaus Heyner de Dresden M. th. B. 

M. 74. S. 29. P. 4 4. B. 92. 209. 

— 4 494*. Gonradus Goci de Buchen dictus Wimpina art. lib. Ifl. 

th. B., ma. G. 

B. 93. M. 75. S. 44. P. 49. 204.* 

\ Mathias Grawendinst de Sweydenitz Bf. th. B.,b. v. C. 
P. 2. B. 34. M. 24. S. 7. 64.* 

4 495*. Job. Rulofßs de Tangermünde M. utr. iur. B., pr. G., 
ecclesiae beatorum Petri et Pauli apostolorum Sol- 
dinensis canonicus. 

S. 45. P. 4 4. B. 54. M. 44. 424. 

\ Bernhardinus Thumimicht de Lypczk bon. art. M.*) } 240. 
M. 43. S. 49. P. 4. B. 50. 4 46. 

4 496*. Georgius Pertollzfelder de Amberga M. th. B. form. 



5IG 



496 



266 



4) Ist Abschrift in 9!. Noch Henningk schrieb um 4 506 hinzu: 'Supposita a magistro 
Bernhardino Tbumernicht oon hie sed in alia matricula invenies intitulata.' Später sind sie 
aber doch noch abgeschrieben. 



DiB Matrikel. 593 

B. 63. M. 76. S. S7. P. 35. 201.1 

Nr. 175. Anno U96^ Jodocus Bretzner de Cubito Bf. th. B.^) > iti. 

P. 27. B. 67. M. 77. S. 49. 220.) 

— 176. — 1497*. Job. Brunckow de Stendalia art. lib. M. ulr. iur. B., 

ecclesiae collegiatae'bealorum Jobannis baptistae 
et evangelistae Dangennündensis canonicus. 
S. 30. P. 16. B. 44. M. 62. 152.1 

— 177. — ^. Joannes Peylick de Ceylz art. lib. M. utr. iur. B. f 265. 

M. 47. S. 13. P. 10. B. 43. 113.' 

— 178. — 1498*. Jodocus Engerer de Lewterssbawsen art. lib. M. utr. 

iur. B. 



179. — ^. Nicolaus Zceler de Yratislauia M. B. (b. form. V 384. 



B. 80. M. 102. S. 37. P. 61. 270.*i 

. Nicolaus Zceler de Yratislauia M. B. tb. form. l 

P. 13. B. 42. M. 45. S. 14. 114.| 

— 180. — 1499*. Magnus Hundt de Magdeburgk art. lib. M. med. B. tb. 

B. pr. 6l ass.y pr. C. 

S. 17. P. 29. B. 67. M. 64. 177.*] 

— 4g4. — i>. Job. Hennigk de Haynis M. tb. P., ma. C, insiguisl 



ecclesiae Misncnsis canonicos. ' 

M. 54. S. 19. P. 13. B. 32. 118.*J 



295. 



344. 



— 4g2. — 1500*. Georgias Dottanius Meiningensis art. üb. M. tb. B. 

electas. 

B. 80. M. 79. S. 44. P. 16. 219.^ 

— 183. — ^. Nicolaus Fabri Griinebergensis art. üb. M. tb. B., b.| 

V. C. 

P. 8. B. 51. M. 55. S. 11. 125.^ 

— 184. — 150r. Sebastianus Brandenburgensis M. tb. B. 

S. 32. P. 24. B. 86. M. 84. 226. | 

— 185. — **. Brandanus de Scboneicb M. utr. iur. B. > 434. 

M. 85. S. 22. P. 16. B. 85. 208.*| 

_ 186. — 1502V Virgiüus Wellendarffer art. lib. M. tb. B. 

B. 68. M. 56. S. 24. P. 21. 169.*] 

^187. — i>. Job. Honorius Cubitensis M. tb. B. j* 335. 

P. 10. B. 87. M. 50. S. 19. 166.) 

— 188. — 1503*. Petrus Eysenbergk Hallensis ing. art. M. tb. B. form. 

S. 41. P. 23. B. 182. M. 107. 353.*j 

— 189. — ^ Micbael Raw Lipzensis M. tb. B. > 534. 

M. 65. S. 18. P. 11. B. 87. 181.*l 

— 190. — 1504*. Sigismundus Altman art. et utr. iur. D. 

B. 120. M. 87. S. 35. P. 19. 261.^ 

— 194. — ^. Stepbanus Gert Regiomontanus Brussiensis art. et| 

iur. pont. D., pr. C. 

P. 7. B. 82. M. 75. S. 37. 201.1 



462. 



1) Auch dies ist Abschrift in ST. Es war Platz gelassen und auf der folgenden Seite steht: 
'Jodocus de Cubito sopposita intitulavit non hie, sed alio in libro sive matricula inscripsit'. Aber 
dieselbe Hand, die 1 495<> nachholte, hat auch dies abgeschrieben. 



434.1 



445. 



> 563. 



59i Fr. Zarncke, ork. Queller z. G. d. Univ. Leipzig. 

m 

Nr. 4 92. Anno 4 505*. Heinricas Ralenshussen de Embeck M. th. B. form. 

S. 36. P. 48. B. 95. M. 84. S33.1 

— 493. — ^. Malheus Henigk de Haynis M. (h. P., ma. C. l 354. 

M. 49. S. 4 4. P. 6. B. 52. 4 48.) 

-^ 494. — 4 506*. Sixlos Pfeffer de Werdea art. ac utr. iur. D., pr. C. 

B. 88. M. 84. S. 26. P. 42. 207.*i 

— 4 95. — *". Bfartinus Meendorn de Hirsberck arc. et th.P., pr.C.l 325. 

P. 8. B. 50. M. 49. S. 4 4. 4 4 8.) 

— 4 96. — 4 507*. Arnoldus Woestefeldes Lindauiensis ing. art. M. th. B. 

S. 34. P. 25. B. 424. M. 408. 288.1 

— 4 97. — ^. Ludowicus Sartoris Gorlitzensis ing. art. M. th. B.l 

form. 

M. 72. S. 4 3. P. 4 3. B. 59. 4 57.»J 

— 4 93. — 4 508*. Henricos Stromer de Awrbach ex superiori Bauaria 

art. lib. M. med. B. 

(secunda feria Paschatis.) 
B. 4 69. M. 4 38. S. 29. P. 40. 376. 

— 4 99. — ^. Gregorius Breytkopf de Konitz art. lib. M. th. B. form., 

b. V. G.y ecclesiaeque cathedralis Merseburgensis 
vicarias perpetuus. 

P. 47. B. 84. M. 68. S. 48. 487.J 

— JOO. — 4 509'. Tilo de Trothe utr. iur. D. 

S. 37. P. 24. B. 482. M. 4 40. 353.1 

— 204. — **. Paulus Suoflbeym Gorlitzensis M. th. B. form., ma.l 

C.y ecclesiae Budissinensis primus cancellarius. 
M. 77. S. 29. P. 43. B. 86. 205.i 

— 202. — 4540*. Hieronymus Dungersheim de Ochsenfart th. P. et ma. G. 

B. 72. M. 432. S. 27. P. 48. 249.] 

— 203. — ^ Petrus Wirth deLewenbergk art.Iib.M.lb.B.,b.v.C.r 382. 

P. 43. B. 69. M. 27. S. 24. 433.' 

— 204. — 4 54 4*. Job. Sperber de Heylgenstadt art. üb. M. th. B. 

S. 42. P. 24. B. 4 44. M. 95. 302.^ 

— 205. — ^ Paulus Schiller de Plawen M. th. P., ma. C. l 446. 

M. 46. S. 4 9. P. 4 0. B. 69. 4 44.) 

— 206. — 4542*. Conradus Tockler Noricus art.lib.M.med.D. et astro- 

nomus. 

B. 4 43. M. 83. S. 40. P. 22. 288. 

_: 207. — **. Sebastianos von der Heide Regiomontanus BrussusI 

art. lib. M. iur. utr. B., pr. C. 

P. 9. B. 95. M. 68. S. 27. 4 99.*^ 

— 208. — 4 54 3*. Godehardus Lüden de Hallis art. lib. M. th. B. 

S. 29. P. 47. B. 424. M. 71. 244.. 

— 209. — **. Andreas Epistates alias probst Delitianus cyclicaruml 

artium professor pont. de caesar. iur. B. 
M. 50. S. 9. P. 4 2. B. 60. 



558 



487. 



372. 



Die Matrikel. 



595 



Nr. t\0. Anno 1544*. Nicolaus Apel de Rönigshoffen in Gampofossato M. 

th. B. form., ma. C. 

B. 160. M. 90. S. 36. P. 34. 320.1 

^. Wolfgangus Schintler Cuhitensis optimarum art. ei 
philos. M. th. B. form. 

P. U. B. 67. H. 47. S. 4 6. 143. 

— 1515*. Johannes Rogge Brunopolitanus M. 



— 8H. — 



— . %M. 



— 213. — 



S. 35. P. 34. B. 167. M. 114. 350.| 

'. Joh. Koel Lypsiensis art. bon. M. iur. pont. B. *) Y 

M. 73. S. 19. P. 25. B. 105. tU.V 



— «14. 



— 215. 



— 216. 



sar IUI. o. 

t. 167. Bf. 69. S. 19. P. 34. 350.1 

)s Langer ex Bolkenhayn art. lib. M. th. B., b. v. Cr 
^ 25. B. 105. M. 73. S. 19. 222.*) 



— 217. — 



— 218. — 1518 



— 219. — 



220. 



— 1516*. Alexander Seckler Esslingensis art. lib. BI. pont. et 

Caesar iur. B. 
B 

— *•. Joannes 

P 

— 1517*. Paulus Dhym Parthenopolitanus bon. art. M. utr. iur. 

B. pr. C.*) 

S. 28. P. 28. B. 106. M. 87. 249.* 

Franciscus Richter ex Henichen art. ing. fif. pont. et 
caes. iur. B. 

M. 56. S. 4. P. 7. B. 62.') 129. 

Simon Eissemann ex Dilinga M. mathematicae artis 
Professor, med. B. 

(die sabbati post divi Georgii.) 
B. 106. M. 94. S. 23. P. 23. 
Joannes Langius art. lib. M. 

P. 12. B. 48. M. 40. S. 6. 

— 1519*. Arnoldus Woestefeldes Lindauiensis.^) 

S. 13. P. 15. B. 111. M. 84. 



246. 



106. 



— 221. — 



— 222 



223. 
^. Andreas Epistates alias probst Delitianus cyclicarum 
artium professor, pont. & caesar. iur. B. secundo 
electus. 

M. 36. S. 5. P. 6. B. 28, 75.^ 

— 1520*. Petrus Mosellanus bonarom litterarum in utraque lin- 

gua Professor. 



463. 



572. 



572. 



378. 



352. 



298. 



1) Die Ueberschrift fehlt in 9C ganz ; der Name ist aus dem Columnentitel in ST entnom- 
men, der Titel aus der Ueberschrift in Sf, wo nur der grosse Anfongsbucbstabe fehlt. 

3) Wie 1 51 5^ ist in 9C für die ganze Ueberschrift Platz gelassen ; der Name ist aus dem 
Columnentitel entnommen, die Titel aus ST', wo nur für den grossen Anfangsbuchstaben Platz 
gelassen ist. 

8) Hienach die Notiz, gross geschrieben : 'Anno 484 7 (anfangs stand 4 54 6) Rector electus 
estGeorgiusSchiltel medicinae artis D. clarissimus, qui propter causas satis praegnantes 
magistratum per unicum tantum diem naturalem administravit*. Eigentlich war dieser Raum 
für das A des folgenden Roctorates bestimmt. 

4) Wie 4 54 5^ und 4 54 7« der Platz für die Ueberschrift nicht ausgefüllt. Hier ist aber 
auch in IT' Platz gelassen, und daneben geschrieben : 'Rectoratus 2*^ mgri Arnoldi Woestefel- 
des ex Lindauia sequitur . 




596 Fr. Zarmckb, urk. Qdelleh z. G. d. Univ. Leipzig. 

B. H6. M. 78. S. 36. P. 33. 263. 

Nr. 223. Anno 1520^ Martinus TUius ex Jauer M. phil. 

P. 22. B. 68. M. 33. S. 34. 454. 

— 224. — 4524*. Paulus Thumeus etc. Parthenopolitanus. *) 

S. 23. P. 37. B. 4 43. M. 65. 238.* 

— 225. — ^ Heinricus Eberahausen. ') 

M. 32. S. 9. P. 43. B. 48. 4 02.* 

— 226. — 4522*. Nicolaus Apel de Konigshofen in Campofossato art. 

lib. M. th. B. form., ma. G. (secundo) 

B. 85. M. 67. S. 34. P. 25. 208. 

— 227. — ^. Andreas Franck Camitzensis M. 

P. 48. B. 34. M. 46. S. 42. 77 

— 228. — 4 523*. Petrus Mosellanus bon. litterarum in utraque lingua 

Professor. 

S. 29. P. 40. B. 28. M. 47. 84 

— 229. — ^. Christopborus Hegendorffinus bon. litt, professor 

M. 6. S. 4 4. P. 6. B. 49. 

— 230. — 4 524*. Jobannes Reuscbius Ascbenbachensis. 

B. 27. M. 4 5. S. 47. P. 3. 62.^ 

— 234. — **. Paulus Suoflheym th. P., ma. G.^ ingenuae Misnensisl 

etBudisnensisecclesiarumcanonicuSy lunc absens.f 
P. 3. B. 4 0. M. 43. S. 3. 29.i 

— 232. — 4 525*. Henningus Pyrgallius Hildensemensis, duc. G. 

S. 20. P. 42. B. 4 5. M. 4 6. 63.^ 

— 233. — ^. Gaspar Barth Oscbatianus bonarum artium D. l 

M. 4 6. S. 4. P. 6. B. 4 3. 39.*j 

— 234. — 4526*. Paulus Fetzer Norlingensis bon. art. et phil. M. 

B. 42. M. 4 4. S. 4 4. P. 9. 46.] 

— 235. — ^. Joannes Weys ex SenOlinbergk M. iur. B. 

P. 7. B. 4 2« M. 4. S. 4 2. 35.J 

— 236. — 4527*. Joannes Stenhoff Lubecus art. et phil. M. 

S. 28. P. 25. B. 26. M. 4 4. 90.1 

— 237. — **. Petrus Scorlerus Grimmensis. 

M. 4 0. S. 8. P. 40. B. 8. 36.1 

— 238. — 4 628*. Joannes Sawr ex Winssheym art. ac phil. M. th. B. 

B. 23. M. 4 2. S. 4 7. P. 4 6. 68.1 

— 289. — ^ Ludowicus Sartoris Gorlicius th. P.y duc. G.y ingenuae I 

Misnensis ecciesiae canonicus. (secundo.) 

P. 6. B. 6. M. 4 4. S. 6. 32.. 

— 240. — 4 529*. Georgius a Zode Hanoverensls bon. lilt. in utraque 

lingua Professor. 



4) Wie 4 5^5^ <517«, <5<9«. Nur steht in Ä" zur Seite: 'Rectoratus secundus 
Pauli Dhumei Parthcaopolitani.* 

2) Wie beim vorigen Rectorate. Zur Seite in 9(" : 'Sequitur rectoratus Henrici 
hausen'. 



Di£ Matrikel. 



597 



S. I|. P. 7. B. 10. M. 47. 
Nr. Sil. Anno 45S9^ Joannes Pfeil. 

M. 45. S. 3. P. 43. B. 44. 
— 4 530*. Joannes Muslerus Otingensis. ^) 

B. 20. M. S4. S. 4 4. P. 49. 
^ Martinus 



— Ut, 



i8., 



i5.| 



— Ji3. — 



B. 20. M. S4. S. 4 4. P. 49. 74.| 

linus Titins Jawrensis in phil. M.,b.v. G. (denuo)> 
P. 9. B. 9. M. 9. S. S. 29.1 

— tii. — 4534*. Joannes Stramborgus Gottingensis bon. litt, professor. 

(in ipsis divi Galli feriis.) 
S. 4 4. P. 4 0. B. 44. M. 25. 90.1 

^. Joannes 



— 245. — 



1. 4 4. P. 4 0. B. 44. M. 25. 90.| 

s Prytzsch Oschatianus lib. art. M. ior. B. > 
[. 49. S. 9. P. 4 5. B. 9. 52.) 



— 246. 



— 247. — 



— 248. 



— 249. — 



— 260. 



— '264. — 



64.1 

lil. M. l 

53.) 



— 252. 



— 253. 



— 254. 



255. — 



— 4532*. Gottfridus Sybott Pattenburgensis ing. art. M. 

B. 27.' M. 53. S. 43. P. 4 4. 4 07.1 

^. Petrus a Procottendorf alias dictas Brockendorff, in- 
clitarum artium M. et utr. iur. D., b. v. C, aniba- 
mm ecclesiarum Yratislauiensis canonicus. 

P. 7. B. 4 4. M. 20. S. 4 4. 52.; 

— 4 533*. Amoldus Woestenfeldes Lindauiensis M. th. B. form., 

ma. C. (tertium) 

S. 9. P. 4 4. B. 49. M. 22. 64. 

^, Paulas Lobwasser de niveo monte art» ac phil 
M. 22. S. 7. P. 7. B. 47. 

— 4 534*. Fridericus Peypus Forchemius art. et phil. M. 

B. 34. M. 36. S. 20. P. 4 8. 4 05. 

^. Valerius Pfister Lignicensis art. lib. M. et iur. utr. 
D., b. V. C. 

P. 40. B. 4 5. M. 27. S. 47. 69 

— 4 535*. Henricus Godtschalck Bodenwerderensis art. et phil. 

M., pr. C. 

S. 43. P. 34. B. 33. M. 24. 404.\ 

— ^, Erhardus Newpar Grttytzensis art. lib. M. th.B.form.l 

M. 4 6. S. 7. P. 8. B. 9. 40.J 

— 4 536*. Udalricus Steudlerus Carniolanus art. ac phil. M., pr. G. 

B. 34. M. 47. S. 42. P. 22. 4 42. 

^. Ghrislophorus Montag Graudnicensis art. lib. M. th. 
B., b. V. G. 

P. 6. B. 46. M. 28. S. 4 4. 64.* 



— 266. — 



— 257. — 



4 537*. Ghristianus Pistorius Westerburgensis M. pr. G. 

S. 4 6. P. 4 6. B. 36. M. 57. 4 25.1 

^. Leonhardus Badehorn Misnensis art. lit.ac philos. M.' 

Bf. 43. S. 4. P. 4 4. B. 27. 85.1 



93. 



4 00. 



4 42. 



4 59. 



447. 



474. 



444. 



473. 



240. 



4) Anfangs war zugesetzt: 'et maioris et minoris scholae moderator, doch sind diese 
Worte wieder ausgestrichen. 



598 Fr. Zarncke, crk. Quellen z. Q. d. Univ. Leipzig. 

Nr. 258. Anno f538V Gotfridus Siboth Battenburgensis art. lib. Bf. Ih. L. 

ma. C. 

B. «8. M. 37. S. «8. P. 4 0. * 87*1 

— 259. — **. Christophorus Montag Graudnicensis (h. B. ma. G. } 149. 

P. U. B. 26. M. n. S. 6. 62.' 

— 260. — 1539*. Christianus Pistorius Westerborgensis M. pr. G. 

S. 13. P. 4 2. B. 20. Bf. 26. 74.1 

— 264. — ^ Gaspar Boraenis Hanensis Bi. in coli, max.*) r 4 23. 

Bf. 4 9. S. 8. P. 4 4. B. 4 4. 52.*) 

— 262. — 4 540*. UdalricQS Steudler Garniolanos ma. G. 

B. 35. M. 64. S. 20. P. 4 6. 4 32.] 

— 263. — ^. Georgias Zceler Silesius Sprottavianus M. b. v. G. r 204. 

P. 8. B. 43. Bi. 40. S. 4 4. 72.' 

— 264. — 4544*. Henningus Pyrgallus Hildesianus philosophus iuxta ac 

theologusy nee non ma. C. 

S. 23. P. 20. B. 30. Bf. 68. 4 44.] 

— 265. — ^. Gaspar Bomerus Hanensis Bf. th. L. ma. G. 1- 255. 

Bf. 46. S. 47. P. 49. B. 32. 444.1 

— 266. — 4 542*. Joannes Sawerus Winshemius art. de tb. D. eiusdem 

facultatis decanus, pr. G. eccl. Giz. canonicas. 
B. 84. M. 38. S. 22. P. 27. 474.' 

— 267. — ^. Ghristophorus Watzek a 2^1ewicz Boemus duc. G. 

P. 49. B. 25. M. 57. S. 7. 408. i 

— 268. — 4 543*. Paulus Bussinus ex Magdeburgk art. lib. ac phil. M. 

S. 6. P. 24. B. 39. Bf. 42. 4 4 4.*] 

— 269. — '^, Gaspar Bomerus Hainensis th. D. et ma. G. (e col-l 

legio maiori). 

Bf. 22. S. 3. P. 9. B. 4 8. 52.*J 

— 270. — 4544*. Joachimus Gamerarius Pabebergensis. 

B. 89. Äf. 77. S. 26. P. 54. 243.*] 

— 274. — \ Georgius Zceler Silesius Sprottavianus b. v. G. f 394. 

P. 45. B. 44. M. 84. S. 8. 4 54.' 

— 272. — 4 545*. Joachimus a Kneitllngen iur. utr. D. etc. 

S. 43. P. 64. B. 64. Bf. 84. 249.*] 

— 273. — ''. Leonhardus Badehom Misnensis art. et iur. utr. D. 

pr. G. 

M. 79. S. 7. P. 24. B. 54. 4 64.*l 

— 274. — 4 546*. Joachimus Gamerarius Pabnbergensis. 

B. 64. M. 77. S. 30. P. 55. 

— 275. — ^ Constantinus Pflüger Silesius de maiori Glogovia, 

ac ph. M. b. V. C. 

P. 43. B. 8. Bf. 32. S. 8. 64.*J 

— 276. — 4ß47*. Paulus Bussinus Magdeburgensis arc. lib. ac phil. Bi. 




279. 



463 



443. 



287. 



DiB Matrikel. 



599 



Nr. «77. 



— 278. 



— 879. — 



— 280. 



D. M. 

U9.»J 
disci- 

Fiiiiai uui an piiuu9U|Jiiiao jn. pi . vi* 

\. 49. M. 4 28. S. 46. P. 32. 255.*j 

js Czölner Camitianus art. 6l phil. M. pr. C. |- 
'. 44. B. 28. M. 42. S. 24. 405.) 



— 284. — 



i 



— 282. 



— 283. — 



— 284. 



— 285. — 



286. 



— 287. — 



— 288. 



289. — 



— 290. 



— 294. — 



— 292 



S. 4 4. P. 26. B. 27. M. 39. 4 06. 

Anno 4 547**. Wolfgangus Meurerus AltenbergeDsis art. lib. M. 

unu8 de corpore ma. collegii. 
M. a7. S. 22. P. 4 3. B. 27. 

— 4 548*. Johannes Sinäpius Weismonensis bon. art. ac disci- 

plinarum ac philosophiae M. pr. G. 
B 
^. Donalus 
P 

— 4549*. Joachimus a Kneitlingen iur. utr. D. Misn. et Merseb. 

eccl. canonicuSy illustr. princ. duc. Saxon^ Mauritii 
elecCoris consiliarius publicus. 

S. 34. P. 37. B. 34. M. 4 48. 250. 

^. Blasios Thammullerus Lipsiensis art. 6l med. D. pr. 
C. etc. 

M. 64. S. 43. P. 49. B. 46. 409. 

— 4 550*. Henricus Salmut Sueinphordianos opt. art. M. th. B. 

pr. C. 

B. 59. M. 426. S. 20. P. 44. 246. 

^. Petrus Thomaeus Senftenbergensis art. lib. 6l phil. M. 
P. 47. B. 20. M. 45. S. 4 6. 98. 

— 4 554V Henricus. Goerdes Brunswigensis opt. art. 6l phil. M. 

pr. G. 

S. 22. P. 33. B. 34. M. 84. 
^ M. Giispar Landsidelius. 

M. 47. S. 4 4. P. 8. B. 8. 

— 4 552*. M. Joannes Hummelius Memmingeusis. 

B. 4 9. M. 56. S. 9. P. 9. 
^. Georgius Gelerus Silesius Sprottavianus th. D. ac P. 
canonicus ecciesiae Misnensis et b. v. C. 

P. 4. B. 4 3. M. 32. S. 48. 67. 

— 4 553*. Bartolus Ricbius Holtschmidensis M. 

S. 25. P. 24. B. 45. M. 430. 494. 

^. Maximus Goritz Merseburgensis M. bon. disciplina- 
rum atque artium. 

M. 70. S. 24. P. 48. B. 28. 437.J 

— 4 554*. Joannes Meyer Selgenstadiensis iur. utr. D. 

B. 40. M. 98. S. 20. P. 26. 484.^ 

**. Franciscus Kram Saganus, lib. art. et iur. utr. D. ac 
prof. publicus, illustrissimonim ducum atque ele- 
ctorum Saxoniae, Mauritii piae memoriae et Au- 
gusti FF germanorum consiliarius ma. C. absens 
electus. 

P. 49. B. 44. M. 35. S. 40. 78. 

— 4 555*. Alexander Alesius D. gente Scotus, patria Edinbur- 

gensis etc. (s. o. S. 57 4 , u.) 



473. 



44. 



93. 



255. 



360. 



359. 



344. 



247. 



4 60. 



334. 



252. 



600 



Fa. Zarngke, urk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 



— «94. 



— 295. — 



— 296. — 



S. 48. P. 43. B. 44. M. 64. 466.] 

Nr. 293. Anno 4 656^. Egidius Morch Lipsensis iur. utr. D. 

M. 70. S. 43. P. 24. B. 20. 424.1 

4 556\ Andreas Knaaenis Sonnebergensis th. L. 

B. 42. M. 426. S. 45. P. 40. 253. 

**. Sigismandus Praferus Glogoviensis b. v. C. et aca- 
demiae Notarias. 

P. 42. B. 45. M. 50. S. 45. 92. 

4 557*. Eroestus Bock Osllensis art. & phil. M. collegii Bar- 
dovicensis canonicus. 

S. 32. P. 24. B. 29. Bf. 4 47. 229.] 

^. Hieronymus Zynaus Lipsensis. 

M. 49. S. 20. P. 9. B. 24. 99.1 

4558*. Joachimns Camerarius Pabepergensis. 

B. 24. M. 437. S. 35. P. 34. 227.1 

^. Andreas Freihube Sprottaviensis th. D. b. v. C. 

P. 26. B. 24. 11.57. S. 20. 424. 

— 300. — 4 559*. Antonius Gliningus Acarus Berlinensis. 

S. 49. P. 20. B. 27. M. 87. 453. 



— 297. — 



— 298. — 



— 299. — 



290. 



345. 



328 



354 



III. LIBRI STATUTORUM. 

Den Namen habe ich entnommen aus dem Rationarios fisci, wo das Statutenboch 
'über statutoram' genannt wird. Wir haben für die uns beschäftigende Zeit drei ver- 
schiedene in der Zeit einander folgende Abfassungen der Statuten zu unterscheiden. 
Die beiden ersten sind auf Pergament in Quart, das dritte Buch ist verloren. 



4. ÄLTESTES STATÜTENBÜCH. 

Dasselbe enthält die ältesten Statuten der UniversitSt, aber nicht im ursprüngli- 
chen Original, sondern in einer Abschrift, die nicht vor das Jahr 4 440 fällt. 

Gegenwärtig besteht das völlig zerfetzte Buch aus % Pergamentlagen von je 4 2 BIL 
(doch scheinen die 6 mittleren Blätter der zweiten Lage später eingenäht zu sein, da 
sie nicht, wie die äussern Blätter, die Linieruugsstiche enthalten), von denen die letz- 
ten 4 % Blätter unbeschrieben geblieben sind, und aus drei, nur theilweise beschriebe- 
nen, einzelnen Blättern ; mehrere Lagen, die zweifelsohne leeres Pergament enthielten, 
sind ausgeschnitten. t)ie beschriebenen Blätter der beiden Lagen sind von derselben 
alten Hand beziffert 2 — 2 4, indem das eine der losen Blätter, welches den Anfang des 
Evangeliums Johannis enthält, als erstes gezählt ist. Sämmtliche Blätter sind sehr be- 
schmutzt und abgegriflen, was nicht Wunder nehmen kann, da, ausser der häufigen Be- 
nutzung von Seilen der Rectoren zu ihrer eigenen Instruction, die Statuten auch in je- 
dem Semester zweimal öffentlich verlesen werden mussten. Man hat an mehrern Stel- 
len, um die Schrift wieder lesbar zu machen, den Schmutz mit dem Messer abzuscha- 



LiBRi Statutordm. 601 

ben versacht. Durch spätere Beschneidung ist Manches an den Rand Notierte verletzt 
worden. 

Die erste Hand ist mit grosser Wahrscheinlichkeit zu erklären für die des Joh. de 
Brega, der 'auch die Matrikel abschrieb; er hat von Bl. V bis 4 6* med. geschrieben, 
sehr gross und sauber auf Linien, 82 Zeilen auf die Seite bringend. Das Geschriebene 
ist sehr hübsch rubriciert, die grösseren Abschnitte abwechselnd mit blauen und rothen 
Anfangsbuchstaben ; zweimal finden sich grosse, über 5 Zeilen gehende blau und roth 
gemalte Buchstaben (Bl. V das I in 'In nomine* und Bl >6^ das R in 'Rector infra*). Der 
Anfang lautet: 

'Incipiunt Statuta vniversitatis Lipczensis* (roth, dann schwarz:) 'In nomine patris 
et filii et Spiritus sancti amen. Anno incamacionis domini nostri ihü xpi millesimo 
quadringentesimo decimo In rectoratu Magistri iohannis de Monstirberg Sacre theologie 
professoris conclusa fuerunt statuta subscripta in consilio vniuersitatis lipczensis et per 
quatuor naciones eiusdem vniversitatis concorditer approbata. 

Ich lasse die Oberschriflen der einzelnen Capitel, die vom Rubricator eingetragen 
sind, folgen : 

4 . 'Qualis debeat esse persona eligibilis in Stimmungen, die allerdings mehr als die 

bis dahin zum öffentlichen Vortrage ge- 

rectorem. eignet sind , über die Universitätsver- 

t. De modo eligendi rectorem. Sammlungen, die Sitten der Scholaren 

^ f. .1. .. 1 .• • . • . und dass Niemand ausserhalb der Bur- 

3. De publicatione electionis reclons et g^^ leben solle, der nicht ein bezügli- 

intimatione. ches Signet vom Rector habe, 

i. De recommendatione et rebus sibi prae- ®- De iurisdiclione rectoris. 

sentandis. ^* ^^ Q"^^ teneantur rectori sopposita 

5. De iuramento novi rectoris. universitatis. 

6. De archa et rebus universitatis. * 0- De nalionibus universitatem consti- 

7. Ad quae rector teneatur. (uentibus. 

In der Mitte dieses Abschnittes beginnt H . De modo eligendi consiliarios et iudi- 
ein neuer Absatz mit dem oben erwähn- ciales 

ten grossen Buchstaben, und darüber 

steht rolh : 'primum legatur* d. h. wie die \t. De iuramento servitorum universi- 
Statuten von 4500 lehren: hier beginne tatis'. 

der Rector vorzulesen. Es folgen Be- 

So weit haben die ursprünglichen Satuten gereicht. Was nun folgt, ist laut dem 
Rationarius fisci Bl. 3* fg. unter dem Rectorate des Jacob Rodewicz de Jhenis \iiV 
hinzugesetzt ;. es sind die seit 4 4 H beratheneu Gesetze in Betreff des Waffentragens, 
nSchtliohen Schwärmens, Spielens u. s. w. vgl. Rationarius. fisci, Bl. 4^ fg. Bl. 3* heisst 
es ausdrücklich : articuli subscripti qui et in statuta (et pro talibus de cetero conser- 
vandi), plena deliberatione praehabita, concorditer redacti sunt et in libro statutorum 
universitatis de voluntate et consensu omnium praediciorum conscripti. Sie schliessen 
Bl. 4 4 * mit den Worten : 'defendere et totaliter exbrigare*. 

Wann die nun folgenden 3 Paragraphen ('item si pena, Item quilibet. Rem rector' ; 
über den Antheil des Rectors an den Strafgeldern, das Untersuchungsverfahren und das 
Recht, die Strafen über das in den Statuten angegebene Maass zu erhöhen) zugesetzt 
sind, habe ich nicht in Erfahrung bringen können ; da sie unmittelbar, ohne Absatz, 
mit 'Item* angeknüpft sind, möchte man glauben, sie seien mit den vorhergehenden zu- 
sammen beschlossen, widerspräche dem nicht das Fehlen derselben im genannten 
Rationarius. 



604 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

von 1422 noch mit amfassend, noch nicht aber die von 1432 [und 1429. 1430.], 
nigstens schliesst Hom dort seinen Abdruck, ohne zu sagen, dass die Statuten noch 
weiter giengen. Ich mochte daher vermuthen, dass die Abschrift in jenem MS. bibl. 
Paul, unmittelbar aus dem Original und zwar vor 1429 entnommen sei, also weit be- 
vor unsere Abschrift entstand. Oder beschränkte sich Hom absichtlich auf die Zeit, in 
welcher Friedrich noch lebte (f 1428)? Auf alle FSlle müssen in seiner Vorlage die 
Zusätze zu den ursprünglichen Statuten von diesen schärfer getrennt gewesen sein als 
es in unsrer Abschrift der Fall ist. 

Die Randbemerkungen sind aus verschiedener Zeit; theils bestehen sie io An— 
deutungen, was an der betreffenden Stelle im Text enthalten sei, theils enthalten sie 
auch Anweisungen, was bei der Öffentlichen Vorlesung der Statuten zu lesen und was 
auszulassen sei, meist mit den Worten: *Non legetur. Bei den Zusätzen seit 1458 fin- 
den sie sich nicht mehr. Zuweilen finden sich auch Hände an den Rand gezeichnet» 
die auf besonders Wichtiges hinweisen. 

Der Abdruck bei Hörn ist unbrauchbar wegen der vielen Fehler in wichtigen Din- 
gen, wie 'priusquam' statt 'postquam' u. A. 

2. STATUTEN VOM JAHRE 1500. 

Diese sind noch vor der Reformation unter Georg von Hennig a Haynis 1 499^ 
in seinem ersten Reclorate angelegt, und mit einem ähnlichen Einbände versehen, wie 
später die Matrikel und der über nolariatus. Genannt hat er sich auf dem Einbände 
nicht, aber seine Hand auf der innern Seite des vordem Deckels ist unverkennbar ; die 
Abschrift der Statuten selbst ist wohl von dem scriba universitatis gefertigt. 

76, wohl von Hennig selber gezählte, Pergamentbll. ; auch die, einen kurzen al- 
phabetischen Materienindex enthaltende, innere Seite des hintern Deckels ist als Bl. 77 
mitgezählt. Das erste Blatt ward leer gelassen. 

Das Buch zerfallt in 2 Abtheilungen. 

1) Bl. 2' — 27, auf welchem letztern ein Register über diese erste Abtheilong 
beabsichtigt ward, das aber nicht ausgeführt worden ist. Bl. 2* beginnt : 'Statuta voi- 
uersitalis Lipzcensis*, dann folgen die Eingangsworte der alten Statuten 'In nomine. . . 
approbata', worauf es weiter heisst: 'Sed per egregium virum magistrum Johannem 
Hennigk de Haynis Sacrae theologiae professorem maioris collegii collegiatum et in— 
signis ecclesiae Misnensis canonicum in suo rectoratu anno domini millesimo quingen— 
tesimo, vigesima secunda die mensis Februarii in generali convocatione universitatis 
specialiter ad hoc facta renovata et in ordinem subscn'ptum redacta*. Dann folgen die 
Gapitel, ganz wie in den alten Statuten, nur dass die 2. Hälfte von Cap. 7, und die 
Cap. 8 u. 9 ganz fehlen; daran schliessen sich Cap. 10, 11 u. 12. Dann fehlen die 
1412* zugesetzten Beschlüsse, es folgt unmittelbar der erste der 3 Paragraphen nach 
jenen, jetzt mit rother Ueberschrift versehen: 'De pena collecta per rectorem\ dann 
einer mit der Ueberschrift : 'Ad quos spectet declarare dubia in statutis emergentia*, 
ein Paragraph, der in den alten Statuten auf Bl. 13** stand, zu den U22 zugesetzten 
Beschlüssen gehörend, sodann 'de reditibus villarum' (Zusatz vom Jahr 1434), 'de cila— 
tione et arresto' (Zusatz vom Jahr 1430). 'De propina exhibenda famulis universitatis 
a capientibus insignia doctoratus' (Zusatz vom Jahr 1440). Bei diesen Zusätzen sind 
die im alten Buche enthaltenen Eingangsformeln fortgelassen. 



LlBBl STATUTORDM. 605 

Dann folgt von späterer Hand 'Statutum de ambitu prohibito' und 'De consilii de* 
crelis et relegatis* ; eine Randbemerkung fügt hinzu : 'Sub Langio Lembergensi*, also 

Hiemit schliesst, Bl. 21' oben, die erste Abtheilung; die folgenden Blätter sind 
leer geblieben. 

2) Bl. 88* bis Ende, enthält diejenigen Bestimmungen, die der Rector öffentlich 
2 mal im Semester vorzulesen hatte, die 'statuta legibilia*, wie das Register Bl. 64* sie 
nennt; diese Abtheilung beginnt daher erst mit Capitel 7** der alten Statuten (da, wo 
das ausgemalte R stand, s. o.) und enthält alle dort folgenden Bestimmungen, die zum 
Vorlesen bestimmt waren und die dort alle die Randnote 'Legetur tragen, während 
die mit der Note 'Non legetur' versehenen sich schon in der ersten Abtheilung fh)den. 

Ueberschrift roth : 'In nomine domini amen. De tempore lectionis statutorum. 
Statutum primum*. Folgt Cap. 7** (zweite Hälfte). Bei dem Paragraphen von der stan- 
tia steht am Rande 'vide statutum 25*, was auf die 25. Unterabiheilung dieser 2. Ab- 
theilung selbst verweist, deren einzelne Capitel 'statuta' überschrieben sind. ;Dann folgt 
Gap. 8 und 9, überschrieben wie dort, nur dass noch hinzugesetzt ist (bei Cap. 9 von 
späterer Hand) Stat. U und HI. Zu Anfang von Gap. 8 steht am Rande 'vide extra in 
libro actorum et conclusorum universitatis sub rectoratu M. Andreae Wunsidel fo. 30, 
et M. Ghrlstophori Bircke fo. if (Rectoren ti82* und 4 484^)^ womit A gemeint ist. 
Der letzte Paragraph von Cap. 9 fehlt, er lautete in den altern Statuten : 'Item rector 
tenetur facere modis quibus potest quod omnes se pro studenlibus gerentes et omnes 
familiäres eorum ac omnes librarii stacionarii pergamenii scriplores illuminatores cor- 
rectores rasores cartarum et librorum ligatores et eorundem venditores et omnes qui 
vivunt per universitatem et eorum scolares subditi sint (es stand sunt, der eine Strich 
des u aber ist ausradiert), reclori et iurent eidem, et intilulentur et quod unicuique ve- 
lint facere similiter seu rationabiliter et articulos infrascriplos de ipsis velint observare*. 
Dieser Paragraph passte also für die Verhältnisse, wie sie 4 500 waren, nicht mehr. 

Hiemach folgen die 14 1 2" zugesetzten Beschlüsse, unter den Ueberschriflen : 'De 
delatoribus armorum Sta. IHV; j| De noctivagis Statutum V; | De lusoribus Stat. VI ; || De 
extorsione penarum Sta. VII, bis Bl. i 0^ med. der altern Statuten. Am Rande des er- 
sten Abschnittes ist hinzugefügt : 'Hoc statutum de armis usitatioribus est, verum de ar- 
mis insuetis et rarioribus, ut globis blumbeis et reliquis id genus videantur conclusa 
(d. i. Liber conclusorum A.) sub rectoratu Magistri Petri Eyssenberg (4 503*) fo. H6 
et magistri Petri Herren (4 483*) fo. 43.' eine andere flüchtige Hand hat noch ein paar 
Notizen über die betreffenden Strafen hinzugefügt. 

Von nun an wird eine Collation schwieriger, weil die verschiedenen Zusatzbe- 
schlüsse, namentlich die über das Betragen der Studierenden u. s. w., zusammengezo- 
gen und einer neuen Redaction unterworfen worden sind. Ich begnüge mich , die 
Ueberschriflen mitzulheilen. Nachdem zu dem zuletzt genannten Capitel ein paar Para- 
graphen hinzugefügt sind, folgt: 'De molestantibus rectorem Stat. VIII; || Quomodo 
suspecti se expurgare tenenlur Stat. IX ; || De pena excessuum iu stalutis non expres- 
sorum Statutum X ; || de impedienlibus rectorem in iurisdictione et correclione exces- 
suum Stat. XI ; || De offendentibus Stat. XII ; || De hijs qui violentiam alicui inferunt 
Sta. Xni; I De iniuriosis Sta. XIIH; || De satisfactione parti laesae Stat. XV; || De con- 
versalione cum mulieribus suspeclis Stat. XVI; | De honestate habitus Stat. XVII; Q De 

Abhaudl. d. K. S. Ges. d. Wissensch. III. 43 



606 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

missa universitatis Sta. XYIII; || De non complentibus et non habcnlibus lectiones 
Stat. XIX ; I De visitaatibus tabemas Stat. XX ; || De coniinue morantibus in prosli- 
bulo Sta. XXI ; | De incorrigibilibus Sta. XXII ; || De praesentatione punitorum succes- 
sori Sta. XXUI; || De reperlis in publicis criminibus Sla. XXIIII; || De stanlia Stat. 
XXV.' (hiezu am Rande 'vide statutum primum', und von anderer Hand: 'Quo 
modo statutum illud extendatur etiam in eos qui vescuntur extra loca probata vide in- 
fra annotationem iudicis'.) || 'De non intitulatis Stat. XXVI; || De publicatione iuramenti 
Stat. XXVII; || De visitalione bursarum Stat. XXVIIf. (mit einer Randbemerkung, die 
auf Stat. 33 verweist); 'De relegatis intrantibus civitatem infra tempus Stat. XXIX; || 
De conspirationibus conventiculis et libellis famosis Stat. XXX ; || De recedentibus te- 
mere ex arrcslo Slal. XXXI; | De resignantibus privilegia universitatis Stat. XXXII*. 

Hiemit schliesst die unter Hennigk vorgenommene neue Redaction (auf BI. 60*), 
zu deren Characteristik das Milgetheilte genügen wird. Es ist übrigens nicht bloss eine 
formale Veränderung, wie die Trennung in zu lesende und nicht zu lesende, die Fori- 
Lossung der Eingangsformeln bei den Zusatzbeschlüssen, Zusammenziehung mehrerer 
solcher Beschlüsse in Einen Paragraphen, Aufnahme des Eidesformulars unter das Vor* 
zulesende, sondern es ist auch materiell Neues, wenn auch nur wenig, hinzugekommen , 
z.B. bei Stat. 25 wird jetzt, um ein signetum de stantia zu erlangen, ausser derEmpfeh* 
lung des betreffenden Decans noch verlangt: 'Ita tamen quod volens habere signetum 
exhibeat rectori rccognitionem conveutoris sub quo disputationem visitet et magistri 
cuius resumptiones audiat*. 

Später sind auch hinter diesen Statuten Zusatzbeschlüsse hinzugefügt. Gleich auf 
Bl. 60* beginnt: 

'Dt quilibet scholasticus praeceptorem habeat, et sine eo nüllus inscribalur sta- 
tutum •33' und Bl. 62": 

'De Mensa communi stat. 3i.' 

Eine Randbemerkung, Bl. 6lS lehrt die Zeit kennen, die übrigens schon die Haud— 
Schrift yerräth: 'Anno domini 1517, sub rectoratu magistri Langer ex Bolkenhayn 
(1516*'), haec duo statuta per totam universitatem sunt conclusa ac per quattuor oa— 
ciones concorditcr approbata, et aliis statutis hie inserta ex communi universitatis atque 
nationum eiusdem dccrelo ut liquet ex conclusis sub praedicto rectoratu . 

Diese beiden Beschlüsse hingen wohl mit dem im Jahre 154 6 statt gefundeoeu 
Tumulte zusammen. Der Rector trug zugleich eine warnende Bemerkung in Betreff der 
praeceptores in beide Matrikeln ein (s. o.). Von hier an ward auch ein eigener Liber 
praeceptorum angelegt, der leider verloren gegangen ist. Auch jene Hin Weisung auf 
den Liber conclusorum ist für uns nicht mehr nutzbar, da dieser (Borner's B) ebenfalls 
verloren ist. 

Bl. 63* folgt von anderer Hand: 'De libellis famosis statutum 35*, und eine Rand- 
bemerkung setzt hinzu: 'Anno t52t sub Ticio Jawrensi* (1590^). 

Bl. 64. 'Registrum Statutorum legibilium' (also über die zweite Abtheilung). Bs 
folgen die Titel der 32 ursprünglichen, und der 3 zugesetzten Statuten, jedesmal von 
der Hand dessen, der auch diese selbst geschrieben. Darunter hat noch Bomer ge- 
schrieben: 'Secreta consiliorum non revelanda B. 81. b', welches Gitat für uns eben« 
falls leider nutzlos ist. Indem nun Bl. 65'* unbeschrieben geblieben ist, folgen ein paar 
nicht eigentlich zu den Statuten gehörige, obwohl, wie es scheint, mit vorgelesene 



LiBRI STATUTORUM. 607 

Stücke, die der grössern Sicherheit wegen hier abschriftlich aufgenommen wurden, 
nämlich : 

BI. 66* 'Priuilegium Illustriss. Principis Georgii Saxoniae ducis, Universitati da- 
tum, super novam sepulturam, rectore tunc existente magistro Udalricho Steudlero €ar- 
niolano, principis CoIIegii (jgjlegiatOy anno etc. XXXVI Mense Mai/. Die betreffenden 
Verhandlungen vgl. im Lib. Actorum D. Auf BI. 66** beim Beginn des eigentlichen Er- 
lasses steht als Randbemerkung: 'Hie incipe legere'. Am Schlüsse BI. 67*': 'Originale 
reperietur in fisco universitatis'. Es ist Nr. 23 des Urkunden Verzeichnisses. 

BI. 67^ ist zur Hälfte, BI. 68—74' völlig leer, BI. 70—73 sind ausgerissen, mit 
BI.74'' beginnen ein paar Bestimmungen in Betreff des 'signetum conservatorir : 'Quando 
admittatur alumnus huius universitatis Uli conservatorio ; || De Signete dando vel ne- 
gando ; Q De iuramento praestando ; || Quantum debet dari pro Signete ; || De parte 
recloris*. Voran steht Iriaovg Kgigioq, am Schluss TiXog av¥ ßn^. Die Hand ist die 
des Sebastian von der Heide 1512**, von dem auch die Bezifferung des Buches herzu- 
rühren scheint. Auch in der Matrikel liebt er griechische Floskeln. Am Rande steht 
gleich zu Anfange von Borner's Hand : 'Vide Copiale fol.9.b.* (wo dieselben Bestimmun- 
gen abgeschrieben stehen). 

Auf dem Innern des hintern Deckels (als BI. 77 gezählt) ist, wie schon erwähnt, 
ein kurzes alphabetisches Materienregister über den zweiten Theil, auf die Nummer der 
Statuten verweisend, versucht werden. 

Auf der Rückseite des vordem Deckels ist von Seb. von der Heide (1512^) 
ein Verzeichniss über die dem neuen Bector sofort zu überliefernden Gegenstände an- 
gelegt: 'Offerenda novo Rectori statim post electionem per antiquum*. *) 



4) Ein späteres Verzeichniss des Inventars, von Borner angelegt, wird bei Besprechung 
der Indices mitgetheilt werden. Hier wird es nicht ohne Interesse sein zusammenzustellen, was 
der Rationarius fisci, der leider nur in der ersten Hälfte des 4 5. Jahrhunderts ausführlich ge- 
nug ist, an Inventar der Universität erwähnt. Es sind : bacali argentei, von allem An- 
fange an; sigillum argenteum seit 4 410^ auch 'sigillum rectoratus' genannt und seit 
4 44 9* 'sigillum minus*; clavls ad turrim civitatis pro carceribus universitatis 
(die Stadt hatte im Anfange der Universität einen Thurm für ihre Gefangenen abgetreten), so 
4448^, 4445*>, 4446« ; im Jahre 4448* werden nach langem Stillschweigen wieder erwähnt 'cla- 
ves ad turrim pro carceribus universitatis,' zu dieser Zeit besass aber, wenn ich nicht sehr 
irre, die Universität bereits ihre eigenen Carcer in dem Thurme des grossen Collegs. Zuerst 
4 44 9« wird erwähnt sigillum ndagnum universitatis, auch 'sigillum universitatis et 
maiestatis* genannt. Im Jahre 4446« erscheint: tacea argentea, quam pro honore univer- 
sitatis donavit dominus praepositus Brandenburgensis, später genauer : praeposilus canonico- 
rum regularium Brandenburgensium, nomine Petrus Klesk. Daneben die folgenden Bücher . 
matric'ula, schon erwähnt 4 44 0^; die Anlegung einer zweiten Matrikel um die Mitte des 
Jahrhunderts ist nicht ausdrücklich erwähnt, die Rechnungsablegungcn sind um diese Zeit in 
Bezug auf das Inventar schon zu allgemein geworden ; Über statu torum, zuerst überge- 
ben 4448«; libeUus papireus, gemeint ist der Rationarius fisci selber, der ursprünglich 
eine weitere Bedeutung hatte, und dem entsprechend sich auch 4 415« nennt 'libellus con- 
clusionum'. Daneben kommen aoch Pfänder vor, nicht bloss Bücher, wie 4435^ psalte- 
rium impignoratum (pro 9 gl.) und 4 448« Phisicale impignoratnm, welche beide noch 4452 
gemeint sein werden, wenn es heisst'duo libri in pignoribus pro 20 gl.*, sondern auch andere 
Gegenstände, selbst Kleider: 4 435« tunica Henrici Himmelricbes viridis coloris; 4 447 io- 
pula impignorata; 4455 cingulus parvus argenteus ; 4456scatula cum twino aurato; 
4458 una tunica nigra, duo capucia nigra et cultellum cum cingulo. Zur 
Aufbewahrung dieser Gegenstände ward anfangs eine^parva cista' oder cistula angelegt 'cni 

43» 



608 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G, d. Univ. Leipzig. 

i . Dao sceptra in repositorio clausa. 

2. Duo scyphi argentei in thecis. 

3. Pbiala argentea in theca. 

i. Sigillum Recloratus argenteum. 

5. Altera matricula prius, post altera [altera in fisco^, von anderer Hand.] 

6. Liber Statutorum. 

7. Decretales in Pergameno [Über iste est in fisco, von anderer Hand.] 

8. Liber de copiis censuum universitatis. 

9. Claves ad Sceptra. 

10. Claves ad Turrimi ,- . ^ . . , • ., , , 

. . ^. , > Ifamuh Universitatis habent, von spUlererHand.] 

H. Claves ad currumJ 

Liber { i a scriba Universitatis. 

tacticatorum j 

Eine andere Hand hat hinter 1 1 geschrieben : 'Honorarium poculum stanneum ex 
testamento doctoris Gregorii Konitz cum reliquis servatur . Noch eine andere Hand, 
und zwar die desJoh. Reuse h (1524*) hat das Verzeichniss des Inventars erweitert auf 
Bl. r.' 'Formulare instrumentorum cum S: Flisco (?) in ßsco est universitatis; || Liber 
computi antiquus ; {{ Liber computi novus ; Q Scrinium cum literis ; || Liber supposi- 
torum cum pracceptoribus; | Liber actorum Rectoris; || Campanula; || duo instru- 
menta ferrea*. Derselbe fügte zu Über conclusorum hinzu: 'duo sunt' (A und B), zu der 
Bemerkung über das honorarium poculum: *non adest hoc poculum'; und ausserdem: 
'Liber suppositorum nequam', was ich nicht verstehe ; der liber mulctarum kann doch 
kaum damit gemeint sein. Eine andere Hand schrieb ferner: 'Curel summopere do- 
minus Rcctor, nc facilis sit ad conservatorii usum concedendum, praecipue in cessio- 
nariis causis: ad vilanda universitatis pericula et inquietalionem. Et in primis antea 



tribns clavibns', neben derselben 1 420^ die 'nova ctsla universitatis', auch 'ctsta magna* genaniit 
(auch sie scheint 3 Schlüssel gehabt zu haben, v&;l. 4 427^) ; in letztere wurden die Urkundea 
und Gegenstände gethan, die man nicht eben zur Hand zu haben brauchte, daher man sie bei 
der Rechnungsablegung nicht jedesmal aufgeschlossen zu haben scheint, sie heisst daher auch 
'cisticula non reclusa in fisco universitatis, sed apud rectorem rescrvata*, die parva cista ward 
dem gegenüber genannt 'cisticula reclusa*. Noch 4 446^ werden nur diese beiden 'ladulae' er- 
wähnt ; 4 483 ward eine nova cista angeschafft. 

Das grosse Universitfitssiogel, welches im Laufe dieses Jahrhunderts unbegreiflicher Weise 
verloren gegangen ist (sollte es 4 809 bei der Feier des 400 jährigen Jubiläums noch vorhanden 
gewesen sein?), ward nur bei sehr seltenen Gelegenheiten angewandt. Als es 4 54 8, um die 
zeitweilige Verlegung der Universität nach Meissen bekannt zu machen, gebraucht wurde, be- 
richtet der Rationarius fisci hierüber ausfuhrlich : 4 54 7^ Insuper accepi maius sigilluni^ univer- 
sitatis ad sigillandum invitamentum super translatione universitatis tempore pestilitatis, und 
4 54 8*: Item antecessor meus Mgr. Henichenn iterum reposuit sigillum magnum ad viscum 
universitatis. Ob auch 4 546, bei abermaliger Verlegung der Universität nach Meissen der 
Kriegsläufte wegen, das grosse Siegel benutzt ward, darüber enthält der Rationarius fisci Nichts. 
Ich benutze diese Gelegenheit, um eine nicht unwichtige Notiz nachzuholen, die ich 
S. 533 anzuführen unterlassen hal3e. Im Rationarius Gsci heisst es nämlich 4 429«: 'Omnibus 
plocuit, quod tres cedulae per magistros de facultate pro reformatione 
trium facultatum universitatis praedictae deberent successori domini rectoris per 
ipsum rectorem praesentari*. Es ist von grossem Interesse, dass hier die Magister der philo- 
sophischen Facullät Statuten entwerfen für die höhern Facultäten. Leider sind diese Docu- 
mente verloren gegangen. 



• LiBRI STATCJTORUM. 609 

• • • 

legat quaeque conclusa in peniiltimam cartam libelli hujus e\ libro maiori (welches 
Buch ist das? es kann doch nur die Matrikel sein) transcripta*. 

Darunter schrieb eine andere Hand roth : *Sic monuit fieri dominus subconserva- 
tor et depuiati per universitjatem in causa conservalorii iterum .... (unlesbar) sie rece- 
perunt Anno: 1515'. 

Schliesslich hat noch auf Bl. 76* Joh. Reusch eine Reihe Bemerkungen geschrie- 
ben, die er selbst betitelt: 'CensusUniversitalis nostrae Summa est 48 florini quos 

rector colligit. | Quinque longos cantharos Yniuersitatis custodiunt famuli nostri iA va- 
pörario maiori coUegii maioris*. 

3. STATUTEN VOM JAHRE 1543. 

Sie sind, wie schon erwähnt, verloren ; sie waren es schon zur Zeit des Oberhof- 
gerichtsrathes Müller, der in seiner Abschrift der sämmtlichen Statuten die von 
Moritz genehmigten und proclamierten überging, und zwar stillschweigend, obwohl das 
Yorhandengewesensein derselben nicht nur aus sonstigen Urkunden der Universität 
hervorgeht (vgl. z. B. Nr. 58 des Urkunden Verzeichnisses), sondern auch die spätem 
Statuten vom Jahre 1620 sich geradezu nur eine neue Redaction der von Moritz gege-r 
benen nennen. 

Glücklicherweise sind diese uns abschriftlich erhalten in J. J. Vogefs handschrift- 
lichen Leipziger Annalen, Bd. V, S. 57*8 (g. (Leipziger Rathsbibiiothek Rep. VI,fol. 1 6.), 
w.oraus ich die nachstehenden Mittheilungen entnehme. VogeKs Abschriften sind- nicht 
gerade genau, und' namentlich in der Altern Zeit hat er oft schlecht gelesen, aber es 
lässt sich erwarten, dass die in Frage stehende» Statuten sauber und deutlich geschrie- 
ben Waren, und daher dgch die Abschrift Yogel's zuverlässig sein wird. Ueber das 
Aeussere des Originals sagt er Nichts. 

/.Statuta Universitatis scholastioae Lipsicae fenovata Anno MDXLII salutis, illustriss. 
Principis ac domini Mauritir ducis Saxoniae, Landgravii Thurlngiae ac Misnae Marchio- 
nis, domini nbatri clcmentl^simi, primo Reolore M. Caspare Bornero, Uaynensi, theolo- 
giae Licöntiato,; ä quatuor jiationibus eiusdem Xlfl Cal. April, publice decreta et postea 

principis eiusdem auloritate comprobata iussuque publicata d. 16 Cal. Maij MDXLIII 

. • • • 

.principatuS IL Herum igitur Statutorum 'usum et conservationem florente ecclesia Christi 

et republ. diuturnam' et felicem esse velit Filius dei, qui sedens ad dexteram patris 

aeterni dat dona hominibus et ecclesiasticam ac civilem administrationem custodit äuget 

et ornat, cui sit gjoria laus hooor victoria sempiterna. Amen. 

• PROOBMIUir. 

NuUa respublica cuiuscui\que corporis sine legibus aut institui aut durare potest. 
Dictumque est hoc. praeclare ordine et lege rerum universitatem gübemari. Non autem 
latis modo legibus^ verum, e^iäm interdum abrogatis et mutatis opus est, cum res et 
tempQra^ forte alia facta fberint.^ .Non enim simpUciter leges ; sed convenientes et aptae 
lege's laudantur, vel haVpotius'solae pro legibus habendae sunt. 

Cum. igitur illuArissimus princeps ac dominus, dominus Mauritius, dux Saxoniae 

etc., princel)s noster clementissimus animadvertisset, universitatem scholasticam suaiu 

• ■,"■ • ••-»,. ' 

'Lij)siae quqndam ^. maioHbus ipsius divinis principibus collocatdm et fundatam-, 'et ver. 

... 

teri fama dignitatis atque splendoris celebrem hisce'teoiporibas inStauratione indigere, 
stätim ubi commissa' summa ipsi rerum fuit, nihil prius neque antiqu'ius duxit pulcher- 



612 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d^ Univ. Leipzig 



4. STATUTEN VON I6J0. 

Diese gehören nicht mehr in die uns gezogene Grenze, dennoch gehe ich hier 
auf ihre Besprechung ein, einmal weil es die letzten Statuten sind, die schriftlich ab- 
gefasst sind (Müller in seiner Abschrift nennt sie 'statuta novissima*), sodann, weil 
auch sie jetzt verloren zu sein scheinen, indem sie, ausser in der en^^ähnten Abschrift 
Müller's, mir nicht bekannt geworden sind, endlich, weil sie nur eine neue Redaotion 
der Statuten von 4 543 enthalten. 

Das Statutenbuch enthielt nach Hüller, der die Blätterzahl genau angfebt, 50 BlSt-- 
ter ausser dem Register. 

Der Titel lautete : 

'Statuta universKatis scholasticae Lipsiensis denuo rcvisa ac correcta et ad mo- 
res casusque praesenlis saeculi communi totius Academiae consensu accommodata re— 
rum potente in hoc electoratu Saxonico Serenissimo et Celsissimo Principe ac Domino 
Domino Joanne Georgio', etc. etc. ; auf der Rückseite : 'Rectorc Academiae Vincentio 
Schmuckio Smalcaldensi etc. etc. Anno Christi 4 620*. 

Bl. 2 : 'Ad memoriam posteritatis'. 

''Id non praetereundum in hoc frontispicio visum: 

Prima et antiquissima Statuta mox in ipsis Academiae primordiis condita et 
communi consensu nationum comprobata fuisse rectore primo Joanne Otthone Munster- 
bergensi Silesiö, magistro ac professore sacrae theologiae, Anno Christi MCCCCX. 

Uaec deinde, usu et neceasirate jsic exigeute recognita et in meliorem ordinem 
äc Tormam redacta fuere Afino Christi MD, rectore Joanne Henningo Hainensi, magistro 
et professore theologiae, canonico Misnensi. • 

• • • • " 

Duravit inde Statutorum istorum usus et observätiö ad ahnum usque MDXLII.- 
Quo tempore nova iterum correctio et descriplio Slatutorum, suscepta-qurdem paulo 
-ante sub laudalissimo et oplimo principe Heinrico, at demum perfecta et absoluta fuit 
initio gubernationis fortissimi et inclyti principis electoris Mauritii, rectore id tempus M. 
Casparo BÖrnero Hainensi, s. theol. licentiato. 

Sed cum denuo post tantum temporis intervallum nostra hacc memoria res 
Academicae quandam in isto genere em'cndationem flagitarent, res coepta quidcm annis 
superiorilius, sed iterum deinde felicta et demum hoc anno vertente MDCXX (quod fe- 
lix [Bl. 3] faustumque sit.} perfecta ac consummata fuit^ demtis adiectis mutatis non- 
nuUis prout ratio h.orom- tempomm soadere ac constitutio serenissimorom principüm 
electorum praccipere ac iubere visa est. 

Horum igitur statutorum usum et conservationem florentc ecclcsia Christi et 

republica diuturnam et felicem esse velit Glius Dei, qui sedens ad dextram aeterni patris 

dat doha hominibus et ccclesiasticam ac.dyileiji administrationcm custodit, aug^t et 

Ornat. 'Cüi sit gloriä, laus, honor, vicXoria sempilerna. Amen. 

Bl. 4." Prooemium. Dieses stimmt mit .dem Prooemium von lo43 genau über- 

em, nur zum Schlüsse heisst es : *Huius aut'em ordinationis et statutorum exposilio pau- 

* * * ' 

eis in hac nova descriptione de communi toliuä universitatis'sententia, exigciitibus ita 

rebus et praeseiiti academiae statu^ partim auctis pleniusque explicalis partim etiam re-r 

sectis et contraclis scquitur, Estque haec'. 

Nun folgt Jie erste Hälfte, die nach Capiteln zählt,, völlig übereinstimmend mit der 



LiBRI STATÜTORUM. 613 

Fassung von I5tä,* mit Ausnahme von cap. 5, wo ein neuer Eid neben dem alten 
aufgenommen ist. Der zweite Theil, dessen prooemium mit der praefatio von 1543 
stimmt, weicht doch in der Reihenfolge und dem Inhalte der einzelnen Statuten nicht 
selten beträchtlich ab, so dass eine Collation hier zu weit führen würde. 

6. A N H A N G. 

Copia veteris reformationis universitatis cuius originale continetur in 
fisco rectoris. Anno 4 502. 

Das Original zu diesem Document scheint ebenfalls verloren gegangen zu sein ; 
erhalten ist der Inhalt, so viel ich weiss, nur in J. J. Vogel's handschriftlichen Annalen 
Bd. V, Ol. 568 fg. auf der Rathsbibliothek Rep. VI, fol. 16, und aus diesem Grunde 
widme ich ihm hier eine ausführlichere Erwähnung, die es übrigens auch schon seiner 
Wichtigkeit wegen verdient; denn, abgesehen von der wenig durchgreifenden Reforma- 
tion von 4 438, und der nur zum Schein angenommenen von 4 446, hat auch die Tilo's 
von 4 496, wie schon das baldige Nachfolgen dieser beweist, lange nicht die Bedeutung 
für die Universitätsgeschichte erlangt, welche der vorstehenden von 4 502 zukommt. 

'Zu merken wie diese lobliche Universität alihier Zu Leipzig in allen facultäten soll 
reformiret werden . 

^ DIE FACÜLTÄT DßR H. SCHRIFFT. • 

Die Randbemerkungen, die kurz den Inhalt angeben (dass sie' schon im Onginale 
standen, ergiebt sich, daraus, dass Togel eine Anzahl Abkürzungen, die er nicht ver- 
stand, in Ihnen 'nachgemalt hat], hauten-: 

Theologi canonici revocandi. ' Salafium-resumtorum. . 

Revocatis de ampliori stipendio providcm- Duo fratres praedicatores in fac.' theolo- 

dum si legant. gicam cecipiendi. 

Ordo lectionum theologicarum. , Singulis mensibus semel disputandum. 

2. kEFORMATION DER JURISTEN FACÜLTÄT. 

ICti habentes praebendas ab academia reyo- Gollegium novum facultati extruendum im- 

candi, iisque de accc^sione providendum. pß'nsis Sienatus.' 

• ^ ... 

Duae collegiaturae in colFegip magno ICtis Domus ordinario extruenda a Senatu. 

addicendae. Praepositus S. Thomae contribuat Senatui. 

Paedagogium fac. Juridicae pro iuris stu-. J. Breitenbach c. flor. dabit. 

diosis inquilinis tradendum. Parochus Dresdensis. 
Recompensalio facultati artium pro paeda- 

• • 

g'ogio. 

....—. . ^ • ■ ' ... " ►■ • • 

' . - ' 3. REFORMATION DER ARZNEY fAeULFÄT. • 

Medici in diuturna praxi absentes revo- Disputationes habeant in 'matenis -quae 
. candi. * publiee leguntur.* 

. -- • 4.. REFORMATION DER FACÜLTÄT ARTIUM. • "' 

Decani- electio quomodo fieri debeat. Semel decanus qiii fuit amplius esse non 

Electores decani per sortem. *potest. 



— •-».• .— 



614 



Fb. Zarncke, urk. Qcellen z. G. d. U?iiv. Leipzig. 



Decanus et electores sint execulores. 

In difGciUimis caosis ad tolam facultatem 

ac seoiores recurrant. 
Stipendium decani S6(l. 
Decanus non tenetur ad prandium exhi- 

bendum. 
Lectiones gratis legendae. 
Electores professores. 
Magistris extraordinarie pro mercede prae- 

legere liberum. 

Dann folgen noch eine Reihe anderer 

Quos novns rector convivio excipere debeat. 

Candidati et bacc. iuris otriusque. 

Ad rationes et computationes qui requi- 

rantur. 
Computus tbeologicus, ICtorum, facultatis 

artium. 
Quodlibetarii eligendi. 
Claves ad singulanim facultatum aeraria. 
Salariati 6l collegiati absentes ad residen- 

tiam Tocandi. 
Detractantes priventur collegiaturis. 
Salariati abeuntes. 
A principe avocatus. 



Numerus magistronim in coosilio facul- 

Utis XXIV. 
Quamdiu mgr. in facultate retiDeodiis. 
Qui recipiendi ad facultatem. 
Biennii completio. 

Moderatio sumtuum in coeois et praodiis. 
Coena quodlibeti. 
Promotiones doctorum. 
Prandium Aristotelis. 
Prandium Piatonis. 

Bestimmungen : 

Nemo aperte habeat penes se concubi- 

nam, poena decem floren. 
Collegiati legant gratis. 
Duo incorporei in collegio principis. 
Conventor. 

Disputationes serotinae. 
Latinitas. 

Mensae communes in bursis et coUegiis. 
Qui ad coUegiaturas accipiendi. 
Quatuor executores ex singulis facollatibus. 
Si admonitus suae diligentiae professor 

itidem ut antea lectiones suas ne^igat. 

quid faciendum? 



Darnach die Publicationsformel : Wir Georg v. G. G. U. zu S. u. s. w. 
Leipzig, Dienstag nach Leonhard Confessoris 4 502. 



IV. LIBELLÜS FORMÜLARIS. 



Mit diesem Namen bezeichnet Caspar Borner das nachstehend zu besprechende 
Buch; Joh. Reusch nennt es im Lib. Actorum DBl. 5^ libellus notariatus, Job. 
Musler ebenda Bl. 43* libellus notarii. Unrichtig bezeichnet es Pertz im Ar- 
chiv 6, 2 1 2 als jyStatuta Uuiversitatis Lipsiensis". Es war eins -der wichtigsten Bü- 
cher für den Rector und den notarius universitatis, w^eil es eine Sammlung von Forma-' 
laren für Mandate jeder Art enthielt, die im Universitätsleben sich einmal nöthig gezeigt 
hatten. Daher giebt es kaum ein zweites Buch, das einen so gründlichen Einblick Id 
das gesammte academische Leben und Treiben gewährt, wie das in Rede stehende, 
und schon aus diesem Grunde wird eine eingehendere Erörterung am Platze sein. 

Gegenwärtig ist es der Universität entfremdet. Es befindet sich auf der Raths- 
bibliolhek Rep. II. i", 4 33. Auf dem Innern des vordem Deckels steht: Rep. II, Ero. 
4 47. Sollten diese Worte bedeuten, dass das Buch mit Emesti's Bibliothek auf die 



LlBELLUS FORMULARIS. 615 

Ralhsbibliothek gekommen sei, so würden wir hier einen jener Fälle vorliegend haben, 
durch die so viele Bücher der Universität verloren gegangen sind, indem sie, wenn sie 
sich beim Tode eines Mitglieds der Universität in dessen Hanse befanden, mit dessen 
Büchern zerstreut wurden. 

85 BIL Pgmt. kl. i% von neuer Hand gezählt. Von Bl. 7 bis 84' hat eine Hand 
des i 6. Jahrhunderts die Seiten beziffert I — 1 69. Das Buch ist gebunden in gepressten 
Hofzlederband, genau wie die Matrikel, mit der es in demselben Jahre uiid auf Veran« 
lassung desselben Rectors gebunden ward. Darüber belehrt die Rückseite des vordem 
Deckels, aufweiche die Hand des-Hennigk de Haynis geschrieben hat: 

Vt faceret sese doctor Werdea fauentem 

Gymnasio nostro, contulit huncce librum, 
Qui quamvis latuit jam sex absconditus aniiis 

Attamen in lucem prodiit e latebris. 
Junior haud passus Werdea latere libellum 

Gui fuit addictus reddit Academiae, 
Haynensis cum iam doctor Mattbeus honore 

Rectoris sophiae claruit atque ßacrae. 

Tüog. 1506. 

Wahrscheinlich hatte Job. Fabri, als ihm das Universitätsnotariat genommen 
ward, dies, von ihm angelegte. Buch nicht* mit ausgeliefert. Bald darauf starb er und 
nun erfüllle der Sohn diese Pflicht. 

Der eigentliche Inhalt des Buches beginnt, wo die alte Bezifferung anfängt, mit 
Bl. 7*. Noch jetzt beweist das starke Abgegriffensein dieses ersten Blattes, dass der 
Einband und die voraufgehenden Blätter ursprünglich nicht vorhanden waren ; voran 
gebunden ward 1506 eine Lage von 8 Bll. (von denen aber die beiden letzten ausge- 
schnitten sind), um das Register aufzunehmen, welches jedoch erst 4 524* von dem 
thätigen und ordnungsliebenden Job. Reusch eingetragen ward und unter dem Titel 
'Index' Bl. 3' — 6' einnimmt. 

Am Ende scheint eine Pergamentlage ausgeschnitten zu sein ; desgleichen sind von 
der letzten vorhandenen Lage 2 Bll. abgeschnitten, und auch nach Bl. 58 sind ein paar 
Blätter entfernt (s.u.). Auf dem hintern Innern Deckel stehen nur ein paar Federproben. 
'Bl. 4' enthält oben 'Acta', unten von derselben Hand, des 1 5.' Jahrhunderts : 

Autor huius libri est M. Johannes Fabri de 
Werda, Actuarius Acad. Lipsiensis. 

Auf der Rückseite steht von späterer Hand : 

Ex constitutione Academiae, in Copiali fo. 9. b. 
Item Magister gratis habeat signetum, Bacc'j. vn? grs, Simplex studens actu 
praesens det l] grs, abses Ilj grs dabit. Daneben am Rande links: Tnxa 
signeti. 
Bl. %% ebenfalls von späterer Hand, wohl aus dem Ende des 1 6. Jahrhunderts, 
wenn nicht erst aus dem 17. Jahrhundert: 

Res magna et prorsus divina est, noscere se ipsum. 

Qui queat hoo magnum noverit ille Deum, 
Quique Deum novit similis reputatur eidem 

Est similis qui fit dignus ubiqae Deo 



616 



Fr. Zarncke, lrk,.. Quellen z.. G. d. ÜKiy. Leipzig. 



DigDUS ubique Deo est qui nii commiserit usquäm 

Quod queat indignum dicier esse Deo, 
Non terrena sapit, coeli sapit omnia mira 

Quaeque sapit loquitar qaae loquiturque facit. 

Joh. Pabri's Hand geht von Bl. 7" — 52% iind 7* oben steht: liOS- 
Die Ueberscbriflen der einzelnen Stücke sind rolh, das erste Wort des Textes je- 
desmal etwas grösser und dicker geschrieben. 

Ich lasse ein Verzeichniss der Ueberscbriflen folgen, um ein Bild des reicheo 
Inhaltes zu geben. Die vorgesetzten Zahlen rühren von mir her. 



i. Mandatum Rectoris pro eligendo novo 
Rectore. 

2. Mandatum pro recommendando novo 

rectore. 

3. Mandatum pro missa universitatis ce- 

lebranda. 

4. Mandatum pro Icctione slatutorum. 

5. Forma citationis alicujus studentis. 

6. Forma monitionis ex officio. 

7. Ad instantiam parlis monitio. 

8. Mandatum notificatorium r^legaiionis 

alicuius. 

9. Mandatum exciusionis. • 

IOh Aliud mandatum exciusionis. * 

1 1-. Exhorfalio pro assöciando a'q** (?) dnö 
Licentialo. 

12. Hortatio pro funere alicuiüs suppositi 

conducendo. 

13. Mandatum pro funere magistri condu- 

cendo. 
H. Mandatum dm rectoris pro suspen- 

sione actuum schotasticorum. 

• • .■•- .. • . 

15. 'Relaxatio suspensionis actuum scho- 

lastioorum. 

1 6. Mandatum de beanis non vexandis vel 

iniiiriose offendcndi^. 

17. Mandatum -de non recipiendo non im- 

matriculatos vel aliarum universitär 
- • tum stü(fentes. 

« 

Mandatum. de il-oodlbus graminibus 
•etc non «bseihdcndis. . *•• . **"'* 
Mandatum- decaiii pro interessendo 
missae ante quodiibeti inceptionem ' 
-dccantandac. • 

20.. MahdaiüaT'de non vagando cümarmis^ 
post pulsum campaiiae praotorii. 



n». 



19. 



2 i . Mandatum pro triumpho rogando (wenn 
der Fürst in den Krieg zieht). 

22. Mandatum pro missa universitatis ob 

novum principem genitum decan* 
tanda. 

23. Mandatum de sutoribus facem Halleo* 

sem defercntibus non oflendendis. 

24. Mandatum tempore delationis candela— 

rum magistrandorum intimandum. 

25. Mandatum pro sallario conventomm 

ligaalibus et püct'j (?) solvendis« 

26. Mandatum de non offendendö aliqueboT 

per cufiam paedagogii pertrans'euh* 
tem. .' • .. 

27. Mandatum de vestitu indecenti noii* 

portando. * • - 

28. Mandatum ' de con^pirationibus -yel 

conventiculis non faciendis (also 

• 

verbotene Studentenverbindungen). 

29. Mandatum exciusionis quorundam re- 

legatorum infra tempus relegatiönis 
redeuntiuni. ; . ... 

30. Mandatum de Stande in locis appro- 

batis. ... 

31. Mandatum de non interessendo dis- 

pensafioni morum baccalariandis fa- 
ctum. 

3j. Mandatum. de non vagando noeluroo 
tempore vasallPs prineipum. ac cir^ 
cülatoribus non oflendendis. 

33. MandatiAn de non ascendendo' c'a^ 
struln, parietcsque ejus non detur- 
pando. •••• • *•'■ 

. .Das Schloss lag b<greits damals an 
der l^telle der jetzigen Pleisscnburg. 
— Das gehtz. B. hervor aus einer.Ver- , 
Ordnung des Herzogs Georg, worin 



LiBELLOS PORttOLARIS. 



617 



es hei8St : Ir bawss vnd pedagogium 
Tnn der petersgassen vnde auch hyn- 
den kegen vnserin Schlos vber gele- 
gen, das man das peterscollegtam 
nennet. 

34. Mandatum de non incedendo larvata 

facie clamoribusque non excitandjs, 

35. Mar^atum pro conducendo funus 

quondam illustrissimae principissae 
ac dominae etc. M84. 

36. Mandalam de familiaribus principum et 

aliorum magnatum non offendendis. 

37. Mandatum pro obviaddo conducendo- 

quo aliquem Icgatum papae. 

38. Mandatum ne aliquis nocturno tem- 

pore vagetur aliquid illiciti perpe- 
trando. 

39. Mandatum ne aliquis opponcntem vcl 

respondentem etc. in serotina dispu- 
tatione impediat etc. 

40. Mandatum pro missa univcrsitatis pro 

salubri statu summi pontißcis cele- 
branda. 

4 1 . Exhortatio domini rectoris pro inter- 

essendo promulgationi privilegio- 
mm alicujus ordinis. 

42. Mandatum pro interessendo promul- 

gationi quarundam indulgentiarum. 

43. Hortatio pro interessendo sermoni sive 

collationi cuiusdam prolonotarii. 

44. Mandatum pro bursae positione. 

45. Mandatum pro solutione duorum gro3- 

sorum ad candelas dandorum. 

46. Mandatum de relegatis vel exclusis 

non rcceptandis. 

47. Mandatum de beanis non vexandis in 

processione corporis Christi. 

48. Mandatum de purgatoribus cloacarum 

non offendendis. 

49. Mandatum tempore carnisprivii insi- 

nuendum ne larvatus ijuis incedat. 

50. Mandatum pro conspirationibus non 

fiendis. 

51. Mandatum de collcgiis serqtino tem- 

pore debilis horis claudendis et non 
vagando post clausuram eorum. 

52. Mandatum de armis non portandisha- 



53. 



54. 



55. 
56. 

57. 

58. 

59. 
60. 
64. 
62. 



63. 



64. 



65. 



66. 



67. 



68. 



69. 



70. 



74. 



72. 



bita non mutando Indisque non 

exercendis. 
Mandatum de suspensore non offen- 

dendo. 
Mandatum' de ministris prandii Aristo- 

telici' non impediendis vel offenden- 
dis. 
Mandatum de non offendendo convivas 

aut eorum ministros post vesperias. 
Mandatum de- non condueendo cum 

•annis vpl clamoribus recedentes. 
Forma citationi$ alicuius suppositi. * 
Mandatum de non ludendo in campis 

pro pecunia. 
Forma recognoscendi aliquem librum 

autenticum ex archivo receptum. 
Alia forma recognoscendi librum au- 
tenticum. 
Hortatio decani pro honesto modo se- 

dendi in prandio Arislotelis. 
Forma citandi magistrum Heinricum 

Rochlilz ad audiendum legi lilteras 

principis. 
Mandatum notißcatorium relegalionis 

alicuius suppositi vel suppositorum. 
Mandatum de stantia et honestate ha- 

bitus. 
Mandatum alicuius suppositi perem- 

ptorie citati et contumacionis. 
Mandatum ne aliquis hastiludia exer- 

centes vel circa pancratium pugnan- 

tes impediat. 
Mandatum decani pro intrando dili- 

genter disputationes ordinariam et 

serotinam latinilateque observanda. 
Forma citationis domini decani ma- 

gistro Nicolas Thein de .N. missae. 
Hortatio domini rectoris pro exequiis 

nationis Bavaricae celebrandis. 
Mandatum decani pro satisfaciendo 

taxatoribus pro lectionibus et exer- 

citiis. 
Mandatum de non effundenda urina 

aut proiiciendis pulveribus de do- 

mibus paedagogii. 
Mandatum de clamoribus non susci- 



6S0 Fr. Zarncke, urk. Quellen is. G. d. U.niv. Leipzig. 

Ich theile die folgenden Mandate vollständig mit, um zu zeigen, welch ein reicher 
Schatz von Aufklärungen für die Geschichte der Studien wie der Sitten in diesen For- 
mularen und Verordnungen enthalten ist. 

- i 4. Mandatum domini rectoris pro suspensione actuuro scholasticorum. (Bl. 40«) ') 

• 

Nos N. etc. reclor ex decreto communique consensu concordi denique sententia 
magistrorum et doctorum antedictae noslrae universitatis omnes actus scholasticos 
propter certas violentias et molestias iamdictae universitati et suis suppositis iniuriose 
illatas suspendimus, in hiis scriptis mandamus omnibus et singulis magistris doctoribtis 
licentiatis et baccalariis quarumcunque facultatum ne aliquis inantea aliquem actum 
scholasticum coram nostrae universitatis suppositis publice exerceat donec aliud per- 
universitatem fuerit diffinitum. Sub poena periurii carenciae libertatum ac tuitionis 
universitatis. Datum etc. 

4 6. Mandatum de beanis non vexaodis vel iniuriose ofiendendis. (Bl. iQ^) 

Mandat omnibus et singulis universitatis eiusdem suppositis, qualenus nulluni 
ipsorum deinceps aliquem ex hiis qui sese in praesens oppidum et hanc almam acade— 
miam studii causa contulerunt, quos nontiulli beanos suo nomine compellitant, in foro 
plateis vicis collegiis bursis aliisve quibuslibet locis et signanter in praesenti coUegio 
quando ad ipsum immatriculationis causa ingredientur vel post immatriculationem egre- 
dientur, verbis iniuriosis oOcndat, verberet, capillet, aqua seu urina perfundat, pulve- 
ribus atque aliis immundiciebus proiiciat vel defoedet, ßstulando subsannet, horrendis 
vocibus acclamitet vel modis quibuscunque corpuraliter atque enormiter molestare 
praesumat. Sub poena v gl. universitati irremissibiliter. etc. 

28. Mandatum de sntoribus facero Hallensero deferentibus non offendendis. 

(Bl. 4 3», vgl. auch lib. A.) 

Mandat omnibus et singulis universitatis eiusdem suppositis, quatenus hoc sero 
diebusque ac noctibus sequentibus, dum sutores iuxta ritum suum faces ardentes» quas 
lumen Haliense vocitant per vicos et plateas huius oppidi circumferent, in suis habita- 
tioiiibus et stantiis sese contineant, ipsosque in suis consuelis solleranilatibus sive faces 
circumferendo sive choreas ducendo nequaquam impediant perturbenl sive quovis modo 
molcslent, verum potius eos ipsos huiuscemodi suos ritus paciflce et quiete peragere 
permiltant. Sub poena unius sexagenae novae elc. 

26. Mandatum de non ofTendendo aliquem per curiam paedagogii pertranseuntem. (Bl. 4 4«) 

Cum universis et singulis huius oppidi incolis ac etiam exteris ius libere eundi 
per curiam praesentis paedagogii hactenus concessum esse dinoscalur, ideoque N. etc. 
rector mandat omnibus et singulis tarn graduatis quam nou graduatis suppositis prae- 
dictum paedagogium immorantibus, quatenus ullum ipsorum quempiam ibidem per- 
transeuntem aut die nocluque pertransire volentem verbo vel facto oflendal, urina vel 
aliis liquoribus perfundat, pulveribus aut aliis immundiciebus proiiciendo defoedet aul 
quovis alio modo molestare vel offendere praesumal, sub poena unius sexagenae 
novae etc. 



4) Ein solcher Fall trat z. B. ein, wenn der Rath und die Stadt vom Bischof excommuni- 



LiBELLDS FORMULARIS. 621 

88. Mandatum de non ascendendo cästrum, parietesque eius non deturpando. 

(Bl. 46»») 

Mandat omnibus etc. Quatenus ullum ipsorum deinceps sine rationabili et legitima 
causa castrum praesentis oppidi, ubi iamiam illustrissimi duces Saxoniae resident atque 
morantur, ascendat neque parietes domuum murorum sive habitationum praefali castri 
intra vel extra ßgurando scribendo vel quovis modo pingendo foedare seu deturpare 
praesamat. Sab poena unius floreni universitati etc. 

89. Mandatum ne aliquis opponentem vel respondeotem etc. in serotina disputatione 

impediat. (Bl. 4 8i>) 

Mandat omnibus et singulis suppositis praesens collegium vel paedagogium immo- 
rantibus vel illud studii seu alia quacunque causa visitantibus, quatenus ullum ipsorum 
in disputatione serotina opponentem respondentem vel arguentes puisationibus clamo- 
ribus submurmurationibus confabulationibus irrisionibus vel quovis alio modo turbare 
seu impedire praesumat, neque alium vel alios ad soleas ducat aut duci faciat vei sie 
ducentes quomodolibet adiuvet. Sub poena v grossorum. 

47. Mandatum de beanis non vexandis in processione corporis Christi. (Bl. 24«) 

Mandat etc. quatenus ullum ipsorum eos qui in praesens oppidum studii causa 
adveniunt (quos suo nomine beanos appellant) in foro plateis vicis aliisve quibuslibet 
locis et signanter in statione seu processione crastina luce per Christi fideles venerabi- 
lissimum corporis dominici sacramentum conducendo veneraturos sellemniter Genda 
palam vel occulte molestet contumeliis aut iniuriis afBciat seu modis quibuscunque cor- 
poraliter offendere praesumat nee ipsis atque alicui istorum serta, si qua more lauda- 
bili in capitibus detulerint auferat deponat seu laceret, aut aliquid illiciti, propter quod 
Christi Odelium devotio vel minuatur vel perturbetur aut etiam scandalum inter eos 
suboriatur, prolunc exercere praesumat. Sub poena unius floreni universitati etc. 

49. Mandatum tempore carnisprivii insinuandum, ne larvatus quis incedat. (Bl. 22*) 

Mandat omnibus etc. quatenus nullum ipsorum hoc camispriviali tempore larvis 
aut vestibus rusticis seu habitu mutato indutus per vicos plateas aut domos civitatis 
hincinde vagando discurrat neque clamores horribiles aut cantus clamorosos et insoli- 
tos in eisdem suscitet aut globos aereos gladios vel cuspides seu quaecunque alia arma 
secum deferat nee aliquem verbo vel facto iniuriose oflendat aut quaecunque alia illicita 
propter quae universilas inquietari posset perpetrare praesumat. Sub poena trium flo- 
renorum etc. aut incarcerationis per unum mensem. Datum etc. 

52. Mandatum de armis non portandis habitu non mutando ludisque non exercendis. 

(Bl. 23*) 

Mandat omnibus etc. Quatenus ullum ipsorum deinceps in plateis vel vicis huius 
oppidi gladios cultellos pugiones aut quaecunque alia arma deferat vel mutato habitu seu 
facie velata praedictis in locis vadat vel clamores horribiles more onagrorum nocturnis 



eiert worden waren. Das ist im 4 5. Jahrhundert mindestens Ein Mal, wahrscheinlich aber 
noch öder geschehen, vgl. die unten weiter zu besprechende Hands. der Leipziger Rathsbiblio- 
thekRep. 40sfol. Bl. 49«. 

Abhandl. d. K. S. Ges. d. Wisseoich. 111. 44 



622 Fr. Zarngke, crk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

temporibus excitet Nee lados illicitos exerceat vel io tabemis praesentis oppidi aut vil— 
larum sea suburbiorum eidem oppido circumiacentium lalitarc aut quaecunqae illicita 
inibi perpetrare studeat Nee etiam incolas huius oppidi aut qaoscanque alios vel in per- 
sonis vel rebus molestare seu damnificare praesuoiat Nee iDiuriis quibuscunque aflicere 
audeat sub pena unius floreni ete. 

53. Mandatum de suspensore non offendendo. [BI. 23*) 

Mandat omnibus ete. quatenus uilum ipsorum deinceps exeeutorem iustieiae quem 
lietoris nomine quidam appellant, dum reum aliquem per seutentian morli addictum 
pena iniuneta afßcere teniaverit in exercitio actibusque suis quovismodo impediat Vel 
si in exequendo opus suum negligens aut imprudens reperlus fuerit percutere iacere 
vulnerare vel oceidere praesumat Nee ipsuro iudieandum (si easu aufugerit vel evaserit) 
defendere eondueere protegere vel reeeptare studeat Sub pena relegationis. Datum 

54. Mandatum de ministris prandii Aristoteüs non impediendis vel ofTendendis. (Bl. %S^) 

Mandat omnibus etc. Quatenus erastina luee post aetum reeommcndationis donni* 
norum magistrandorum in collegiis ac bursis suanim habitationum sive stantiarum sese 
contineant Nee convivas prandii Äristotelis ac ipsorum ministros in vcl extra loeum tibi 
dictum habebitur prandium quovis modo impediant molestcnt conturbent seu verbis 
aut factis iniuriose quomodolibet offendant Nee etiam dictis ministris inter apportandmn 
et deportandum eibaria et potagia aliquid e manibus scutellis seu poeulis violenter tol- 
lere rapereque praesumant. Sub pena unius floreni ete. 

55. Mandatum de non offendendo convivas aut eorum ministros post vesperias. (Bl. 33^) 

Mandat omnibus ete. Quatenus hoc vesperi post acturn vespcriarum pro dominis 
saerae tbeologiae licentiatis in lectorio ordinariarum disputationum eollegii N. iamiam 
celebrandum ad collegia vel bursas suarum habitationum sive stantiarum sese recipiant 
Et ibidem sese contineant Nee magistros doctorcs aliosque hospites ad dietarum vespe— 
riarum collationcm invitatos in vel extra stubam N. ubi talis eollatio vel refeetio habebi* 
tur quovismodo impediant molestent seu oflendant Nee etiam ministris eorundem ho- 
spitum inter apportandum et deportandum confeetiones et potagia aliquid e laneibus irel 
poeulis tollere seu rapere vel quomodolibet iniuriari praesumant. Sub pena unius fl<H- 
reni etc. 

56. Mandatum de non conducendo cum armis vel clamoribus recedentes. (BI. 24*) 

Mandat omnibus etc. Quatenus ullum ipsorum deinceps studentcm vel studenles 
ex hoc oppido rcpatriandi vel aiia causa recedentem seu recedentes cum gladiis cuspi- 
dibus aliisve armis quocumque nomine ea appellari contigerit Aut velata facie eondu- 
eere vel inter conducendum elamores horribiics excitare seu cantilenas inhonestas per 
vicos et plateas vagando decantare vel quaecunque alia illicita indecentiaque extunc 
perpetrare praesumat. Sub pena unius sexagenae novae etc. 

a 

66. Mandatum nc aliquis hastiludia exercentes vel circa pancratium pugnantes impediat. 

(Bl. 28*) 

Quia nobilium conventus camporum pugnam die Lunae proxima sequentibusqoe 
dicbus iuxta pancratium in foro constructum publice demonstralurus lusurusque diver-' 



LiBELLUS FORMULABIS. 623 

sis armis et defendiculis inter pugnaodum ludendumque utetur quibus incauti specta- 
tores huiusmodi pancratio appropinquantes aut etiam ipsi pugilibus facile (prout veri- 
simiüter timendum est) laedi poterunt et offeiidi, eapropter M. etc. rector loaodat Om- 
nibus et singulis universitatis eiasdem suppositis Quatenus nullam ipsorum praescriptts 
diebus praefatum paiicratiuiii ludi huiusmodi spectandi causa iagredi vel ipsi nimis ap- 
propinquare sicque pugilibus ipsis impedimento esse aut sese ibidem periculo exponere 
vel alicfuem ex ipsis ludentibus verbo vel facto molestare seu ofTendere praesumat. Sub 
unius floreui pena universitati irremissibiliter persolvenda necuon incarcerationis per 
circulalores ad hoc deputatos fideliter exequenda. Datum rectoratus etc. 

80. Litterae tesUmoniales quod quis per triennium continue in studio steterit ibidemque 
philosophiae et momm conversationi operam impenderit. (Bl. 35^) 

Coram universis et singulis sanctae matris ecclesiae filiis pracscntes literas visuris 
lecturis vel audituris Nos N. etc^ Rector tenore praesentis publice recpgnoscimus pro- 
f tentem validum N. praefatae noslrae universilatis et membrum esse admodum gratum 
in eademque universitate nostra atiquamdiu bonarum artium disciplinis et signanter 
praeclarorum iurium exercitalionibus virtutumque ac bonorum morum aclibus operam 
impendisse diligentem [Insuper post tempora completionis lectionum exercitiorum 
aiiorumque actuum scholasticorum baccalariatus et magisterii in artibus gradus concer- 
nentium iuxta nostrae universitatis praedictae rilum et consuetudinem rigorosis exa- 
minibus" consuetisque solennitatibus praehabitis eosdem gradus successive palam et so~ 
lenniter promotionis laurea adeptum fuisse tandemque post adeptum magislerium in 
dicta universitate legende disputando aliosque actus scholasticos diligenter exorcendo 
per biennium et ultra continue stetisse Moribus denique laudatissimis etc. Diese Worte 
am Rande von Fabri selbst nachgetragen und mit Verweisungszeichen versehen.] Ibi- 
dem quoque per triennium et ultra studii ac in philosophia exercitandi causa continue 
stetisse magistris doctoribus licentiatis aliisque suis maioribus ibidem degentibus hono- 
rem et reverentiam debitos exhibuisse sicque moribus laudatissimis vitae quoque meri- 
tis praestantibus plurimum commendabilem sese reddidisse ut haud immerito in vir- 
tuosorum numero haberi computarive debeat. Quare praememoratum dominum N. 
nostrae praelibatae universitatis membrum et alumnum dilectum omnibus et singulis ad 
quos praesentes nostrae pervenerint litterae fideliter recommendamus, quam sinceriter 
rogantes, quatenus eidem domino N. nostrae universitatis intuitu suorumque meritorum 
contemplatione favoris benevolentiae consilii promotionis et auxilii beneGcia in suis re- 
bus causis et uegotiis actis vel agendis favorosius impertiri dignentur Nos per hoc ad 
consimilia immo longe maiora complacentiarum generaliter constringentes. In quorum 
omnium et singulorum praemissorum fidem robur ac evidens testimonium rectoratus 
nostri sigillum praesentibus duximus appendendum et appendimus. Datum etc. 

102. Forma Mandat! contra birretorum ac aliorum habituum indecentium delatores per d. 

Rectorem promulgati. (Bl. 49*) 

Cum secundum iurisconsultorum sententiam Is qui illicitis insignibus aut vestibus 
suo statui minime congruentibus utitur crimen falsi (quod leges pro admissi qualitate 
gravissime puniendum censuerunt) committere non ambigatur Et birretum habitus sit 
non quidem scholarium verum potius doctorum conditioni statuique congruens fdeoque 
ne scholares huius almae universitatis birreta suis statibus haud congruentia deferentes 

44» 



624 Fr. Zarnckb , trk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

penam falsi et signanter penam statati birretoram ac alionim quoramlibet indecentiom 
habituum delationem prohibentis incidant N. de N. Rector Mandat omnibas et singolis 
baccalariis et studentibus universiiatis eiusdem Qaatenas unus ipsorum deinceps birre— 
tum seu quemcunque alium indecentem habitum publice deferre praesumat Sub pena 
X grossorum universitati tociens quociens contrarium facere praesumpsit iiremissibili- 
ier persolvendo etc. Datum etc. 

Aus späterer Zeit. 

4 32. Fonnala testimonü public! de completione triennii. (Bl. 74^) 

Universis ac singulis praesentes lideras nostras visuris lecturis atque audituris Nos 
Fridcricus Peypus Forcheniius artium liberalium ac Philosophiae Mag. inclytae Univer- 
siiatis studii Lipsiensis Reclor Saiutcm oplamus in domino sempilcrnam. Yenerabiles 
ac humanissimi viri, significamus vobis et certiores vos reddimus bis litteris noslris quod 
ante dies paucos Studiosus ac nobilis adolescens Joannes Mamholth Ecclesiae Halber» 
statensis Maioris canonicus ad nos vencrat orans atque obsecrans ut qui in hac nostra 
Universitate iam triennio versatus esset et bonis studtis uc moribus dedisset operam el 
iam a suis in pntriam revocaretur, quo antcactae vilae et meritum studiorum suoram 
testimonium a nobis accipercl Id quod Uli negare nulla rationc potuimus, praesertim 
cum eius rei testes idoneos se nobis dalurum promitleret . quod et fecit. Nam hestema 
die hora post meridiem duodecima vcnerabiles vires ac dominos magistros testes addu— 
xit M. Joan. Musleruro sub cujus cura hie vixit Lypsiae, M. Jo. Fritz CoIIcgii Maioris col— 
legiatum et M. Georg. Musleruin, qui omnes et singuli coram nobis in habitatione nostra 
a iurato Universiiatis nostrae notario sub iuramcnto corporaliter praestito seorsim re~ 
quisiti, ut veritalem absque cujusquam gralia dicerent, concorditer testali sunt prae- 
diclum Joannem Mamholth continuo triennio hie in universitate nostra semper fuisse 
et non tantum literis bonis strenuam impendisse operam^ scd etiam ita vixisse, ut nihil 
unquam inhonesti in illo deprehcndcriiit. Ilaque nos testimonium illorum acceptantes, 
praesertim cum per omnia cum fama et libris nostris congruerel : Siquidem invenimus 
illum ante triennium anno MDXXX sub rectoratu ven. viri Dn. Mag. Martini Titii in al^ 
bum universiiatis nostrae relatum, neque ulla unquam vitae aut morum macula asper- 
sum : publice his literis nostris testamur sacpe iam commemoralum Jo. Mar. hie nobis- 
cum per integrum triennium et vixisse inculpale et bonis literis sie incubuisse ut illum 
pro huius universiiatis nostrae membro nequaquam poenitendo libenter agnoscamas* 
Quapropler eundem etiam in Universum omnibus et privatim singulis ad quoscunque 
hoc scriptum noslrum pcrvenerit diligenter commendamus, orantes interim ut ubicun- 
que potuerint et honori ipsius favorabiliter prospicere et utililati ac commodis hijyus 
nostrae petitionis respectu benigne consulero velint. Id quod nos vicissim in similibus 
et maioribus etiam ubicunque occasio sese ostentarit de universis de singulis bene me- 
rendo in omni loco et tempore atque omni ofßciorum genere recompensare semper 
studebimus. In cuitis rei ßdcm ac evidens testimonium has literas publice universita- 
tis nostrae sigiiio appenso confirmandas existimavimus. Quae dalae sunt Lypsiae anno 
MDXXXIIIj etc. Georg, a Szode. 

Ich fuge noch die Notizen über das 'prandium loci' von BI. 59 fg. bei, die zwar in 
späterer Zeit verfasst sind, sich aber auf ein praescriptum antiquum beru- 
fen. Sie sind sehr gross und sauber, ja splendid, geschrieben. 



LiBELLUS FORMULAKIS. 



6S5 



Anno Christi MDGYIl academiae Lipsensis rectore Andrea Emmenio Budiss. med. 0. 
die XXII. Febr. quae erat dominica Invocavit lUustris et Generosus princeps ac domi- 
nus dn. Tbeodatus Solomireczki Prandium quod Loci vocamus instruxit. Ad quod 
invitati faerunt iuxta praescriptum antiquum: (Bl. 59^) 



Academiae rector. 

Quatuor facultatum decani. 

Omnes professores. 

Omnes facultatmn superiorum doclores 

(seu qui membra facultatis alicuius 

superioris sunt). 
Omnes coüegiati. 
Rectoris assessores. 

Execulores 
et 
Syndicus (nisi vel professor vel in aii- 

qua (acultatum superiorum membrum 

vel coliegialus etc. fuisset) una cum 
Notario academiae. 



Praeter essentiales bospites academicos 
gratiosae principis voiuntati liberum fuit re- 
lictum, an de Sc natu oppidano aiiquos 
invitari placeret. 

Invitati autem sunt 
Tres consules. 
Duo Aediles. 
Scabini. 
Praetor et 

Quaestor Eiectoralis. 
In vita tores erant 

niustr. principis praeceptor dn. Haxen- 
tius et M. Petrus Wernerus J. U. can- 
didatus etc. Invilabant die Satumi. 



Dominica praedicta bospites academici omnes fere circa boram decimam conve- 
niebant rectorem, eundemque honorifico comitatu ad aedes Sebastiani Scbilert in 
Pruletp sitas, ubi Illustris dominus suam habitationem habebat, deducebant. Cumque 
iam prope ad fores aedium ventum esset , tibicines urbici , instrumentorum musico- 
rum cantu Academiam excipiebant. Ex opposilo illorum stabat Illustris Princeps, qui 
stipalus nobilibus aliquot Polonis porrecta manu singulis Academicis adventum gratula- 
batur. Ascendebant bospites in hypocaustum Principis, in quo oblonga tabula et duae 
mensae instructae erant. Lotis manibus accubuimus ordine. Princeps proximum a 
dextra rectoris locum occupabat. Fercula octo-dccim (singulis vicibus ter repetitis) 
magnifice parata apponebantur. Vini honorarii per notarium Academia oflerri curavit 
cantharos viginti. Pro qua oblatione Illustris principis nomine gratiarum actionem insti- 
tuebat M. Wernerus. Paulo post alteram formam ferculorum appositam Illustris prin«- 
ceps surgens ipse erudita et comta oratione gratias Academiae agebat: cui respondit 
Rector. Quibus peractis pocula aliquot in salutem principis, Electoris nostri, Jobannis 
Georgii .... (hier ist leider ein Blatt herausgeschnitten). 



BL 64. Qui sint ad prandium comitis 
aut baronis aut domini alicuius invitandi. 

lovitandi autem sunt Magnificus domi- 
nus rector cum suis consiliariis, quatuor 
decani et executores uuiversitatis, omnes 
doctores, omnes salariati et collegiali cum 
notario. Quilibet dominus det famulis .j. fl. 

Fecerunt. 

Domini gratiosi de Shuartzberck. 



De Mansfeldt. (Am Rande steht nach einem 
Punct'Philippus'. Noch weiter rechts, 
scheinbar ganz für sich *D. k Pirck'.)* 
Domini Schlick et Ellbogen. 
Dom. ab Anhaldt. 
De Stolberck . MDXXYI. 
. Et vocatur eiusmodi prandium loci 
prandium, quia binc proximus a rectore 
locus danti cedit. 



De Yaldeck. 

Es folgen noch die Namen von denen, die fernerhin 'prandia loci' gegeben von 
4534 — 4563. Die 'barones a Zarncka' (s. u. Lib. D.) sind nicht darunter; es scheint 
diesen also wirklich gelungen zu sein, sich um das prandium weg zu schleichen. 



626 Fr. Zarxcke, urk. Quellkn z. G. d. Univ. Leipzig. 



V. RATIONARIÜS FISCI. 

Dies Buch, von Boroer im Index E u. R mit diesem Namen benannt« von Andern 
auch Regestum acceptorum, in schmal gebrochenem Folio, etwa 1 8 Bll. Papier, 
unbeschnitten, in Pergamentumschlag ohne allen Titel, ward von Bomer nicht mit einem 
Buchstaben belegt, weil es nicht in das Archiv, sondern in den Fiscas gehörte. Es be- 
ginnt mit dem Reclorate des Vincentius Grüner 4 410^ (die erste Aafzeichnang (S\\i las 
Jahr 1411, und daher steht diese Jahreszahl auf dem Ousscrn Deckel) und geht unun- 
terbrochen fort bis zu Ghr.Meurer ISOl** (nur 14 47" fohlt, es ist aber dafür ein weisses 
Blatt gelassen). Der Umfang des Buches ist zu verschiedenen Zeiten durch AnnShen 
neuer Lagen vermehrt worden, wobei man sich zuletzt sogar nicht scheate, Papier vod 
grösserem Formate zu ver^'enden. Beschrieben ist Alles, mit Ausnahme einiger leerer 
Seiten, und gegen Ende auch einiger leerer Blätter; beziffert ist nur bis Bl. Mi, und 
vielleicht nicht von einer und derselben Hand. 

Dies Buch enthUlt in der Hauptsache die kurzen, oft nur wenige Zeilen einneh- 
menden, Notizen über die Uebergabe des Fiscus von Seiten des rector antiquus an den 
rectOT novus. Diese Rcchnungsablagen (es ging dabei munter her, vgl. 4 416^: 'item 
pro magistris in computu existentibns exponebantur solum 6 grossi quos perbibemnf ) 
bieten ein mehrfaches Interesse ; schon die Notizen über die verschiedenen Ausgaben, 
so kurz sie sind (z. B. die Geschenke an die Fürsten und ihre RSthe, an die Bischöfe 
von Merseburg und Naumburg, Aufwand für die Abgeordneten nach Consfanz und Ba- 
sel, oder für Gesandte bei besondern Gelegenheiten, wie unter Gisslo de Suecia an den 
Bischof, dann mehrfach nach Rom, wie in der Angelegenheit mit Wunsidei, ferner die 
Mersebnrger Pfründe ISIS, die innovatio privilegiorum unter Leo IX. u. A. betreffend; 
die fortwährenden Geldsendungen nach Rom, sobald man dort etwas erlangen wollte» 
sind besonders interessant) , mehr noch die jedesmal sich erneuernde Aufnahme des 
Inventars, die so genau ausgeführt zu werden pflegt, dass selbst Über praesens oder li— 
her hie papyreus nicht vergessen wird. Aus diesen Verzeichnissen lernen wir nicht 
nur die allmälige Erweiterung des Inventars kennen, sondern wir können auch — wie 
das schon oben S. 532 geschehen ist — nachweisen, was an Urkunden, notariellen 
Instrumenten, Copien, Briefen u. s. w. ursprünglich vorhanden war, was also spSter 
erst verloren gegangen ist, und was nie dagewesen zu sein scheint. So wird von der 
bulla confirmationis von vorneherein nur die copia oder das transsumptum genannl, 
der Fundations-Urkunde geschieht gar keine Erwähnung, sie ist also gleich in dem er- 
sten Semester abhanden gekommen, oder nie dagewesen, s. o. Neben dem sigillum 
rectoratus wird erst M49 das sigillum maius, oder sigillum universitatis seu maiesta— 
tis, und von da an stehend, genannt, wozu freilich nicht stimmt, dass auch letzteres 
bereits in den Sltosten Statuten von 1410 erwUhnt wird. Mit der Zeit werden die An- 
gaben ungenauer; man beschränkt sich, zu constatieren, dass der Inhalt der eiste» 
cistula, scatula oder parva ladula richtig gewesen. Genauere Rectoren verzeichnen 
dann wohl wieder genau, wie z. B. Conrad Thyme 1446", auf den sich dann die fol- 
genden berufen. Im Jahre 1502 ward ein besonderes Verzeichniss angelegt, und dem 
Rationarius beigefügt, was dann folgende Rectoren durch einige Notizen, doch nur nach- 
lüssig, erweiterten. Endlich lUsst man die Anführung des Inventars ganz bei Seite und 



Kationariijs Fisci. 627 

begnügt sich mit der Rechnungsablegung. Schon seit dem Ende der iOger Jahre des 
4 5. Jahrhunderts wird jene sehr selten. 

Bei der ältesten Uebergabe von Helmold (H4 0*) an Vinc. Grüner (UIO**) lautet 
die Aufzählung des Inventars : 'Item dixit [dominus antiquus rector] eundem [Johan- 
nem de Monsterberg] adhuc habere librum statutorum. Idem magister Helmoldus in 
recommendatione novi rectoris praesenlavit baculos argenteos et sigillum argenteum el 
matriculam universitatis. Item facto computo praesentavit videiicet parvam cistam cum 
Instrumente subconservatorii et bulla conservatorii*. 

Bei der zweiten (t4H*) heisst es: 'Item eodem die praesentavit rectori novo si- 
gillum argenteum, baculos, matriculam, bullam conservatorii, litteram sigillatam de 
subconservatoribus, item coppiam confirmationis, item articulos compositionis inter re- 
gem Boloniae et dominos de Prussia'. 

Bei der dritten (liH^): 'Kern praesenlavit eodem die novo rectori bullam, litte- 
ram sigillatam de snbconservatoribus et copiam bullae et litteras quasdam de dominis 
Prussiae et rege Polonorum. Sed sigilli^m argenteum praesentavit in die electionis novi 
rectoris, matriculam, baculos argenteos in recommendatione rectoris novi et postea 
cistulam quandam*. 

Bei der vierten (t 41 S*) : 'Item praesentavit idem antiquus rector novo rectori bul- 
lam conservatorii, subconservatorium, quasdam copias et cedulas, matriculam univer» 
sitatis, libellum hunc praesentem, sigillum argenteum rectoratus et baculos argenteos 
cum nna cistula etc'. 

Der sorgsame und accurate Job. Hofiinann de Swij^nicz verzeichnet 1 4 1 3* das In- 
veutar folgendermassen : Item idem antiquus rector pmesentavit novo rectori bacculos 
argenteos, sigillum rectoratus, matriculam universitatis,'« librum statutorum, praesentem 
librum, et unam cisticulam, in qua continebatur bulla conservatorii, item instrumentum 
in quo continetur copia confirmationis, item unam litteram sigillatam de subconservato- 
rihus, item articulos concernentes dominos Prusiae et regem Poloniae in volgarf . 

Statt copia confirmationis heisst es späterhin auch mehrmals 'copia fundationis', 
womit keineswegs eine Abschrift der fürstlichen Fundationsurkunde gemeint ist. 

Im Jahre 1469 ward alles Geld des Fiscus gestohlen, etwa 497 Rhenenses betra- 
gend (so berechnet M. Hieronyriius Zynaus in einer Randbemerkung vom Jahre 1576). 
Der Rationarius erwähnt dies folgendermassen. Zuerst von der Hand 'antiqui rectoris', 
augenscheinlich eilig und hastig geschrieben : „Anno'domini millesimo CCGCLXIX sexta 
feria post pentecosten xxvii die mensis Mail in praesencia consilii universitatis et om- 
niom doctorum per dominum rectorera ad hoc vocatonun reperimus in ladula parva xi 
litteras in pergameno sigillatas, item sigillum universitatis et maiestatis, item librum 
conclusionum universitatis. Tota autem pecunia fuit furtim sublata, demptis 4 gr. in 
pixide repertis, praescntibus computatoribus antiqui rectoris, videiicet domino doctore 
Weysse et magistro Cristoffero Freystad et antiquo rectore, videiicet magistro Stanislao 
Pecbman^ de Sweydnitz et computatoribus novi rectoris, videiicet domino doctore Stef- 
fano Fortunae et domino doctore Johanne Scheurleyn etc. Item eodem tempore et die 
quo supra praesentavi domino rectori successori meo . . /* Für den Rectorfiscus aber 
begann eine neue Periode. Das bezeichnete man auch äusserlich, indem der neue 
Rector mit einem neuen Blatte, das vorhergehende fast ganz leer lassend, foHfuhr. 
y^nno domini millesimo quadringeotesimo sexagesimo nono in crastino visitationis bea- 
tae Virginia Mariae ego Richardus Karstens de Tzellis arcium magister sacraeque theo- 



628 Fr. Zarnckb, cjbk. Quellen /. G. d. Ukiv. Leipzig. 

logiae baccalarius, facta iterata coDventione dominorum compotatorum propter fortam 
circa ßscum commissum, peracta computalione antiqui rectoris . . . cam suis computa— 
toribus . . . , cam meis compatatoribus . . . reperimus in pixide duntaxat quatuor gr. io 
antiquis malis et confractis pf., Omnibus aliis pecuniis auri et argenti furtim sublalis per 
rupturam cistae maioris et ladulae, in qua pecunia flsci reservabatur. Reperimus nlehi— 
lominus de reliclis sigülum maiestatis universilatis, item transsnmptum super praebeo— 
dis in ecclesiis Blissnensi et Numburgensi et Ciczensi. item conservatorium universita— 
tis Älexandri papac. item transsumptum super praebendis in Merssburg. item bullam 
Martini papae Y^ super praebendis. item bullam Johannis 23 super praebendis etc. ut 
supra in rectoratu magistri Thime et aliorum''. 



Aber dies unscheinbare, schlecht und flüchtig geschriebene Buchlein hat für die 
UniversitStsgeschichle noch einen weit hohem Werth, als nach dem Vorstehenden ihm 
zukommen würde. Es ist nämlich für die ersten Jahre des Bestehens unserer UniTer— 
sität nichts Geringeres gewesen, als ausser ein%m Rationarius fisci zugleich der älteste 
Liber actorum et conclusorum. 

Schon der Eingang weist darauf hin : 'Anno domini M** CCCC** X** in die sancti 
Lucae fuit electus in rectorem almne universitatis studii Lipczensis Yincencius Grüner 
magister in ariibus et sacrae theologiae baccalarius, de nacione Misnensium. In culus 
rectoratu infra scripta acta sunt et conclusa*. Und nun folgen ausser den auf die 
Rechnungsabicgung bezüglichen Verordnungen und Wahlen auch mehrere Beschlüsse, die 
auf ganz andere YerhSllnisse sich beziehen, das Leben in den Bursen, die conventores 
derselben, das Verbot Waffen zu tragen u. s. w. Ebenso unter den folgenden Rcctoren, 
die vielleicht nur nicht alle genau aufgeschrieben haben, am ausführlichsten unter Job. 
Hofimann von Schweidnitz, wo jene conclusa über 4 enggeschriebene Seiten einneh- 
men. Ja hier nehmen die Aufzeichnungen einen ganz notariellen Charactcr an, z. B. : 
'Item in rectoratu quo supra ... die mensis Septcmbris facta congregatione consilii uni- 
versitatis sub hac forma : Magister reverende, sitis' etc. (s. u. die aus dem Lib. concIa— 
sorum mitgetheilten Stellen). Ums Jahr t420 werden diese Aufzeichnungen seltener, 
obgleich sie auch da keineswegs ganz aufliören. 

Diese Aufzeichnungen nun sind für die Incunabelzeit der Universität von dem in— 
tensivsten Interesse, einige sind selbst in die Zusätze zu den Statuten übergegangeb. 
Wir erlangen hier selbst aus den nur dürren Notizen ein Bild, namentlich davon, wie 
schwer es ward, den durch die Vorgänge des Jahres 1409 etwas zügellos gewordenen 
Geist der Studenten wieder in die gehörigen Grenzen einzudämmen, die Gesetze der 
Bursen zu regeln^ ja, wie schwer und wie zögernd man sich zu energischen Maassre— 
geln verstand, wahrscheinlich, weil gerade die den Büchern am wenigsten Geneigten in 
der Zeit des Auszugs die hervorragendste Rolle gespielt halten. Erst Hl 3* unter Job. 
HofTmann entschloss man sich durchzugreifen, und excludierte dann : Job. de Maguncia, 
Job. Trutman, und Ballhasar de Jutcrbock. 

So kann es nicht aufTallen, dass 1415* unser Buch geradezu 'über papirius con- 
clusionum' genannt wird, wohl aber wenn dies augenscheinlich in der oben mitge- 
theilten Stelle noch im Jahre 1469 geschieht; denn dass dort nicht ein anderer liber 
gemeint sein könne, liegt auf der Hand. 

Kaum ist es glaublich, dass von 14t 6, von wo an die Aufzeichnung der conclusa 
in unserm Buche so selten wird, bis t474, wo ein eigner liber conclusorum angelegt 



Ratiomari US fisci. 689 

ward, gar keine conclusa sollten niedergeschrieben sein. Sollte nicht die Vermuthung 
sehr nahe liegen, dass man schon frühe ihre Aufnahme in den Rationarius als störend, 
sie hiefür als zu umfönglich erkannte? Freilich sind auch noch 1443 fg. weitlSuOge 
Verhandlungen und conclusa aufgeschrieben. 

Die Benutzung dieses Buches ist schon vor Bomer*s Zeit treulich erleichtert, durch 
einen sehr sorgsamen Index auf den ersten beiden leer gebliebenen Blättern. Leider 
ist derselbe nur bis Bl. 88 (anno 1520) geführt, Bomer selbst hat noch für die Jahre 
vor seinem ersten Rectorate und für dieses selbst (ISdO**) ein paar Verweisungen hin- 
zugefügt. Ich theile zur Characteristik desselben den Anfang des Index mit, welcher der 
Reihenfolge der Begebenheiten sich anschliesst, mit Fortlassung der Blattzahlen. 

Computus rectoris infra mensem a fine rectoratus fiendus. 

Puisus tres sero fiebant in praetorio et post tertium pulsum vagationes inhibi- 

tae et igniiim accensiones. 
Famulus universitatis assumptus et pro eo fideiussit plebanus ad S. Thomam. 
Carceres et potestas apprehendendi supposita impetratur ab episcopo Mersz- 

bürge nsi. 

Statuta plura edita et conclusa et postea in librum statutorum scripta. 

Rectorem et aliquos magistros citavit magister qaidam ad alios iudices, et huic 

dictatur poena. 

u. 8. w. 

Auf einem in Quart gebrochenen Bogen, von dem 5 Seiten beschrieben sind, und 
der vor Bl. 30 eingekniffeu ist, ßuden sich etwas anders formulierte Rechnungsablagen 
aus den Jahren t44l — übt. Desgleichen findet sich ein Rechnungszettel aus dem 
Jahre 1448. 

Auf dem ersten leer gebliebenen Blatte endlich sind von 2 Händen in den Jahren 
1532 und 1535 ein paar, Geldverhältnisse zwischen der Universität und dem grossen 
Collegio belreflende, Notizen eingetragen. 

Auflallend ist es, dass die im Jahre 4 440^ in den Büchern der Universität vorge- 
nommene Veränderung (Anlegung einer neuen Matrikel, neue Abschrift der Statuten) 
hier gar nicht vermerkt wird. Freilich ist gerade die entscheidende Rechnungsablegung 
nach Job. de Brega^s Rectorate sehr flüchtig und ohne Aufzählung des Inventars. 



VI. ÜBER ACTORÜM ET TRACTATÜUM INTER SENATUM ET 

UNIVERSITATEM. 

(Von Bomer C genannt.) 

18 ungezählte, 226 gezählte und 3 ungezählte Blätter fol. Papier. Auf dem Per- 
gamentumschlage steht 'Registrum vniuersitatis pro tractatibus cum civibus habendis ac 
certis aliis gestis consignandis. H94.* Darunter .G. und eine fest ganz abgescheuerte 
auf den Inhalt bezügliche Notiz Borner's. Enthält : 

\) t8 ungezählte Blätter, die 2 Lagen ausmachen von je \0 und 8 Bll. Davon 
ist Bl. i leer geblieben, das folgende Bl. enthält in grosser Schrift, von Job. Fabri de 
Werdea geschrieben : 



630 Fr. Zarisckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Anno domini H94 sub rectoratu domini magistri Malhiae Frawendienst de 

Sweidnilz Collegii bealae virginis collegiati praesens registruni pro consignan- 

dis in eo cerlis actis et gestis et signanter tractatibus cum civibus huias op- 

pidi babendis et quibusdam aliis acticatis fuit comparatum. 

Darunter ein Strich und dann von derselben Hand, doch zu anderer Zeit (1496, 

s. u:): 

In fine babentur nomina suppositonim ab uoiversitate relegatoruio et ex- 
clusorum. 
Rückseite leer. Das folgende Blatt entbSit, mit grossen Buchstaben : 

Anno domini Millesimo quadringentesimo nonagesiroo quarto die vero Ve- 

ncris, vigesima quarta mensis Octobris sub rectoratu domini magistri Mathiae 

Frawendienst de Sweidenitz collegii beatae virginis collegiati fuit per consi- 

lium universitatis, protnnc sub pena periurii convocatum et congregatum, 

concorditer conclusum, Quod notarius universitatis, videlicet Johannes Fabri 

de Werdea etc. aut alins pro tempore existens deberet tractatus anno quo 

supra cum consulibus huius oppidi habitos et in futurum habendos in quod- 

dam registrum denovo comparandum fideliter conscribere ac consignare 

salvo suo sallario condigno, ut posteris ex huiusmodi registratis et consignatis 

actis et acticatis aliquid manuductionum informationum et experientiae relin- 

queretur, deberetque in principio eiusdem registri specifice consignare iniu— 

rias et violentias a civibus aut eorum subditis illatas vel in futurum (quod 

absit) inferendas. 

Diese 3 Blätter sammt den dazu gehörigen 3 leeren Blättern waren ursprünglich 

allein von den jetzigen t8 vorhanden, als erste Lage des Buches; zwei der RückblStter 

scheinen sogleich abgeschnitten zu sein, um zwischen den Titelblättern und dem Buche 

selbst nicht 3 leere Blätter zu lassen. Später, und zwar erst von Borner, sind t Acten— 

stücke eingenäht, nämlich : 

a) Unmittelbar hinter dem 3. Blatte: Des Rad ts Artikel^ 6 Bll.fol., deren 
letztes und die Rückseile des ^ersten leer sind. Die Vorderseite des ersten 
enthält ausser jenem Titel noch folgende Worte Borner*s: 'iS9i. Articuli se- 
quuntur querelarum mutuarum inter nos et senatum coram principis consi— 
liariis impositi, et ex fisco huc adlegati. Quid vero sit consecutum non extat 
amplius*. Sodann ist als Lage für sich hinter der ursprünglichen Lage einge- 
heftet, aber in den eben angeführten Titelworten Borner*s mitbegriffen : 

b) Der Vniuersiteth Antwortt; eigentlich 6 Bll.,- deren letzte zwei 
(nur auf der Rückseite des letzten unten steht verkehrt der, wieder ausge- 
strichene, Anfang deriAntwortt, wie er ursprünglich concipiert werden sollte) 
und die Rückseite des ersten leer sind ; in sie hineingenäht ist noch ein Bogen, 
der jedoch wohl von Anfang an zu diesem Actcnstücke gehörte, da noch Job. 
Fabri de Werdea ihn beschrieben hat: '^Hienach volgenn ellich vbertretuog 
durch die burger zcu Leipczk vnd die Irenn widder die vniuersiteth vnd Ire 
gliedmas gevbet, die doch nicht gestrafll worden. Auch den vorletzten kein 
abirag adir genugthon bescheen.* — Darnach beginnt: 

t) Das von Joh. Fabri angelegte Buch selber, gezählt (wohl von Borner) Bl. I 
— 188 ; es zerfällt der obigen Angabe Job. Fabri's gemäss in 3 Abtbeilungen : 



Acta inter Sbnatoh ht Universitatbm. 631 

a) BI. 1^-35. 'Sequuntur nonnallae violentiae et excessus per cir- 
colatores huius oppidi contra supposita nostrae universitatis perpetrati, quibiis 
Dec hodie pro huiosmodi iniuriis satisfactam est/ Job. Fabri selber bat ge- 
schrieben bis Bl. 6^ (von H9i* — f498^ wo Fabri seines Amtes entsetzt 
ward), von da an sind über folgende Rectorate Aufzeichnungen gemacht. 1 499% 
I500*S 1501\ ^50«^ «506', <507'\ ^508'^ <609', I6^0•^ «5H*, 
ISIS**, ISIB***, ISIS** (nur das Rectorat notiert, ohne weitere Angaben). Die 
jetzt in der Geschichte der Universität eintretende Lähmung zeigt sich auch 
hier dadurch, dass fortan eine lange Reihe von Jahren hindurch Nichts auf- 
notiert ist. Erst mit dem Rectorat 1530' beginnen die Aufzeichnungen von 
Neuem, und nun den ursprünglichen Character verlassend, nämlich in eine 
Erzählung der gesammten Verhandlungen mit dem Rathe ausartend. Durch 
den Tod des Doctor Tockler ward die Frage 'de bonis ab intestato' von Neuem 
angeregt. Dl. 4 3^ — 24' handeln von diesem Falle, und von Bl. 48** an hat der 
Rector selbst geschrieben, hauptsächlich wohl in der Absicht, sich zu recht- 
fertigen, da allerlei verdächtigende Gerüchte gegen ihn laut geworden. 4 531' 
liefert noch bis Bl. 26' den Schhiss der erwähnten Angelegenheit. 4 533*, 
I536'^ 4 639^ 4 540', 4 644\ 4543' (von Borner's Hand, obwohl er damals 
nicht Rector war.) 4 544^ Seit 4 530 sind die Aufzeichnungen meistens von 
den jedesmaligen Recloren eigenhändig niedergeschrieben. Bl. 35** heisst es: 
*8Qb secundo rectoratu Leonhardi Badehom (1545^) anno MDXLYI dieXXIfll 
Februarii tractatus babitus est cum senatu in habitatione recloris in collegio 
principis. Qui adfuerint ex utraque parte et quae acta et transacta sint, ha- 
bentur in libris Actorum et In literis transactionis.' Damit war das für diese 
erste Partie bestimmte Papier zu Ende. Es folgt: 

b) Bl. 36 — 4 52. 'Sequuntur tractatus habiti cum civibus huius oppidi\ 
dies sowie die Traclate vom Jahre 4 494 von Job. Fabri*s Hand. Dann folgen 
noch Tractate vom Jahre 4 504, die aber nur 4% Seiten einnehmen (bis 
Bl. 39') und mitten in einem Satze abbrechen. Bomer schrieb desshalb 
darunter 'Mutilus hie tractatus'. Später hat Niemand weitere Tractate einge- 
tragen; als man daher 4 546 mit der ersten Abtheilung, in die obenein, wie 
angegeben, manche Tractate aufgenommen waren, zu Ende war, begann man 
auf das weisse Papier dieser Abtheilung überzuspringen, doch nicht gleich, 
sondern erst 4 555 unter Aegidius Morch (bis Bl. 44*). Aber fernerhin ist 
Nichts weitier eingetragen, so dass Bl. 45^ — 4 52 völlig unbeschrieben sind. 

c) Bl. 453 — 488. 'Sequuntur noiiiina suppositorum relegatorum et ex- 
c I u s r u m sub universis rectoratibus. Ab anno domini 4 496 incipiendo*. Bis 
dahin hatte man diese nur in die Matrikel eingetragen. Das vorliegende Ver- 
zeichniss, mit geringen Ausnahmen von der Hand des jedesmaligen Universi- 
tätsnotarius geschrieben, geht bis 4 555 unter Aegidius Morch. Einzelne ganze 
und halbe Seiten innerhalb desselben sind leer, Bl. 4 65 — 4 88 völlig unbe- 
schrieben. 

3) Bl. 4 89 — 224, letztes Bl. und Rückseite des ersten leer, wurden erst von 
irner' diesem Bande hinzugefügt, wie unter anderm auch der Rücken des Einbandes 
rräth, der ursprünglich für ein dünneres Buch bestimmt war. Hieraus ergiebt sich 
ich, dass die Bezifferung von Bomer's Hand ist, der überhaupt die meisten Bücher 



632 Fr. Zasrckb, usk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

wird beziffert habeD, da er der BlattzShIung für seinen Index notbwendig bedarlle ; 
femer, dass er den Einband besorgte, nachdem er mit seiner Ordnung und Extrabierqng 
der Bücher bereits fertig war, denn in seinem Rechenschaftsbericht in den Indices ist 
es erst nachgetragen, dass unser Band auch das vorliegende Stuck enthalte. Uebrigens 
ergiebt sich dies bei andern Büchern auch dadurch, dass Borner's eigene Randnotizen 
hin und wieder durch den Einband gelitten haben ; früher ward dieses Actenstfick im 
Fiscus aufbewahrt. Zugleich mit ihm liess Bomer auch die beiden sub. I genannten 
Aclenstücke vorne einbinden, bei denen er dann freilich auf Bezifferung der. BlStter ver- 
zichten musste. 

Der Titel lautet : 

Informationes iuris et facti [ per spectabilem et egregium virum, domiDum 
Johannem de Breit tenbach utriusque iuris doctorem ac praedarae iuridicae 
facultatis florentissimi studii Liptzensis ordinarium concepta, anno domini nostrl 
millesimo quingentesimo primo, de mense Novembris, mit anderer Tmie, 
doch wohl von derselben Hand, die das ganze ActensHick schrieb^ nachge- 
tragen] quod Concordia, super causis criminalibus studentium iuter florentis- 
simam universitatem ex una et praeclaram civitatem Liptzensem partibus ex 
altera inita ac acceptata, sit iuri et aequitati naturali conformis ac ut iusta 
rationabilis et aequa omnino servanda. 
Darunter schrieb Borner: 'Super compactatis et causis criminalibus'. Es ist ein 
von Breitenbach verfasstes Gutachten, das im Namen der Universität an den Herzog 
Georg gesandt ward, zum Theil deutsch (wohl zur schnellern Uebersicht für den Für- 
sten), zum Theil gelehrter ausgeführt in lateinischer Sprache mit reichlichen Citaten ans 
den Gesetzbüchern und juristischen Werken, mit fundamentaler Berufung auf Fried- 
rieh's I Autentica 'Habita' vom Jahre H 68. 

4) Bl. 225 u. 226, denen zwei leere Blätter folgen; zwei hier eingeheftete Ac- 
tenstücke, je \ Bogen. 

a) Verordnung [Georg's] in Betreff der Nationen. Bomer schrieb an den 
Rand: 'Nationum nova pariitio*. Auf der Rückseite des zweiten zugehörigen 
Blattes steht: N522. Reformatio novissima principis Georgü in omni fa- 
cultate.' 

6) Urkunde Rudolfs von Binaw und Christoffs von Taubenheym über ihre 
Vermittlung zwischen Rath und Universität in Betreff der 'corpora occisomm 
et bona ab intestato et sine berede', Leipzig 1531. 



Wenige Mittheilungen werden zur Characteristik dieser Quellen genügen. 

Aus den Artikeln des Raths, und der Antwort der Universität. 

\ . Aus den Klagen des Raths. 

. . . Item NotZcagen nw der Lewte meyde Als itzt In Vigilia Trium Regum An 
einer mayt begangenn, die Ins Collegium gefuret wurden ist. 

Ilem des gleichen Haben sie eins goltsmides mayt vf dornstag nach Felicis vor 
des Rats Keller als sie byr gebolet angreiffen vnd hynweg füren wollen, dass denn 
etliche fromme leuthe gesehen, Sie angeschrehen vnd das erweret habenn. Zubetrach- 



Acta intbii Senatum et ÜNivEnsiTATEii. 633 

ten wie snichs Zuuorkommen sey, vnd Ap es nicht geschehe, vnnd dieselben of der 
that begriOenn, wie das gestrafll werden sali. 

Item So wil die vniuersitet alle Buchdrucker, Buchbynder, Rubricyrer [vgl. die alten 
Statuten; in denen von 1 500 blieb der Paragraph fort, vgl, S. 605.] die weib vnnd Kyndt 
Tnnd auch eygen hawss auflballenn, nach sich zibenn, das die der freyheyt gleichwie 
ander Studenten gebruchen sollen, dadurch vnsemn gnedigen hernn dem Rathe vnnd 
gemeyner Stat Ire pflicht entzcogen, Ist Irenn gnaden noch dem Rathe nicht leydelich, 
vnnd ist noth darein zusehenn vnnd zuuorordenn, welche mann vor Studenten haldenn, 
die der freyheyt gebrauchenn sollenn^ Nachdem offenbar ist, das sich der vil jnn colte- 
gien Bursen vnnd beweylen Inn mithusem alhir enthalden, keyne schulhendell ader 
lectiones hören. Sich auch vor Studentenn einteilss lange Zceyt gehalden haben, vnnd 
sindt doch der vniuersitet nichts vorwandt noch Immatriculyrt gewesst, vnnd Sunder- 
lieh ist vff die Studenten Zutrachten, die beweylenn In bursen ader Gollegien eygen 
dymen andern Zu Bossen beyspile haldenn, welche dyrnen dann dadurch des Rats 
straffe vorgehenn vnnd dem Rate Zuwidder enthaldenn werdenn. 

Item die Collegia werden nicht zu rechter Zceit geschlossenn. 

Item 

9. Antwort der Universität hierauf. 

. . . Der Eilflle vnnd czwelflle Artickell bemcldenn von Notzcagen der meyde, wie 
Itzundt vff Trium Regum vnnd euch domach vff* Felicis gescheen seyn solle etc. 
Antwort die vninersiteth Vnd sagt, Dar Ir nicht bewusst sey, das solliche missehande- 
lunge von yrgen eynem Studenten geuebeth adir In warheit vorbracht vnnd mit nah- 
menn angegebenn. Hirvmb kan sie dorynne ane beweissunge keyn richter geseyn, 
Vnnd sagt dornebenn, das der Rath dess, so es gescheenn were, eyne vomemliche 
Oersache seyn solle. Der halbenn, Das sie gestatenn Stoben In den [geschrieben steht 
in der, aber es ergiebt sich unten, dass den zu lesen ist] weynkellemn, dorynne sich 
solliche böflfen vnnd vnczuchtige dymen zcu samen fynden, vnnd das vnd ander treff*- 
licbe vnfure vornehmenn, das denn alleyn Innewig czwelflf ader funffczehen Jaren Ist 
vffkommenn, nicht anders, alss sie vormercken, denn zcu czweitracht vnnd gezcencke ; 
das vnnd anders vill mehr hat bey den aldenn berm keyne nott dorfll haben. Das abir 
die Zcwene, Alss baccalaureus Johannes von Redickyn Vnnd Helmandus Stralberger 
von Franckforth, hynderm Rath synt vssgelassenn. Sagt die vniuersiteth, das die vor- 
nanfit vnnd euch das recht fordertb, das sie nicht bedorffien yrc Jurisdiction nach des 
Raths willen ordiniren vnd halden, Sunder die weile sich die zcwene vorpeneth haben, 
das sie eynem yderman wollen rechts stehen, vor yrem geordenten richter, Sollen sie 
nicht femer adir weither gedrungen werdenn, das sie denn vfi" montag Scolastice Im 
vier vnd newntzigsten Jar In kegenwertigkeyt des Rectoris vnnd des Raths der vniuer- 
siteth gnugssamlich expurgirl haben. 

Vff* den dreytzehnden Artickel Sagende, das die vniuersiteth wil alle buchdrocker, 

• 

Rubricirer etc. die do weib vnd kindt, hauss vnd hoff habenn, vffhaldenn etc. Ist die 
vniuersiteth nicht In willen die selben adr ander, wie sie heyssenn, die do nicht stu- 
diren adr lection boren, euch nicht In bewerten Bursen adr Gollegien stehen, Vnnd 
sich nach der vniuersiteth Statuten vnd satczungen halden, eynichirleye weisse vor Stu- 
denten zcu vorlhedingenn, Alsso das denn der vniuersiteth Statut clerlich In sich hal- 
den vnd vssdrucken. Ouch, alss der selbe Artickell an seynem Ende vorheldt, vff die 
zcQ trachten^ Die bey weyllenn eygene dymen halden In bursen vnnd Gollegien, an- 



634 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

dern zcu bossem beyspel etc., Sagt die vniuersiteth, dass sollicbs zco straffen In yreo 
Statuten gnugssam vorsorgeth ist etc. wie woll doch gemeynlich alle mithewsser, dem 
Rath vndirworffen, die selben dolden, dorauss denn örsprunglicb die grosten gezcencke 
vnd vnnfrede czwüsschen beyden (eyllen Irspriesszenn. 

Yff den viertzehnden Artickell, der do lutb, die Collegia werden nicht zcu rechter 
Zceit geschlosssenn etc., Antwort die vniuersiteth, das Ir nicht anders bewusi Ist, denn 
das die Collegia alle nacht rechter zceit vnd wie gebörlicb, bey der grosten Pena des 
Eydes zcu geschlosszenn werdenn ; Sunder des Ralbs bursa, Älss bursa Misnensis, Isl 
diszen vorgangenn Sommer vnnd winter nye zcu rechter zceit geschk>sszen vor sew- 
melichkeit vnd abwesens des rechten conventoris. man hat euch nicht disputiret, nicht 
Ingeheyst, alle wilde vnd losse burse bat dorynne yren vflhaldt Vnd geht gantz vaor- 
denlich dorynne zcu, die doch vorgezceiten die namhaflligiste bursa der lere halben 
was beruffenn, Des gleichen die andern bursen der Burger, Alss bursa Henrici, Solls 
etc. wie sie gnant seyn, was wessens dorynne geschiett, euch was ere vnnd redelich«- 
keit dorauss irsteht, Ist clerlich vnnd am tage. Hirauss irscheynt, wes die schuld am 
grosten sey, das es menniglich mag vormerkenn. 

Sehr geschickt wendet die Universität ihre Verantwortung zum Schlüsse noch 
directer in die Form einer Bitte ihrerseits um Abhülfe ihrer Beschwerden : 

. . . Vnnd vleissig bittende, das Ir vorschaffen wolt, das ewre bürgere Die miett- 
hewsser nue hyn forth abetethenn, die köstgenger nicht hildenn vund also, der vniver- 
sileth zcu vorterpnyss, zcu sich zcu zcyhen nicht gestatten. Ouch die bursen der bar- 
ger, Als Henrici, Solls vnnd Hummelsshayn abezculegenn, Des Radts Bursa mit eynem 
togelichen vleisssigen Conventor, der vniuersiteth zcu Ere vnd gedeyen, trawlich zcu 
vorsorgenn, Ouch die Stoben In den weynkellernn abestellenn, dodurch vnnsser Stu- 
denten Vnd ouch andere zcu vill argen geörsacht werdenn, 

Uebrigens scheint das stattliche Beschwerdenregister, mit welchem der Rath auf- 
rückte, der Universität imponiert zu haben, und sie beschloss daher, auch ihrer- 
seits ein solches anzulegen und es zu vermehren, um damit geeigneten Falls hervor- 
treten zu können. Die erste Anlage eines solchen ist das neben den beiden Acten- 
stücken eingenähte. Dasselbe Verzeichniss kehrt, aber schon bei weitem vermehrt und 
ausgeschmückt, wieder Bl. 3 fg. : 'üie volgenn etliche tewtzsche Artickel vnd Glagestück 
der Vniuersiteth widder der Erbaren Radt vnd die Iren Zcu Liptzk*. Das voraufgehende 
Register ist lateinisch. Gewöhnlich handelt es sich um Mord und Todtschlag, Schläge- 
reien, ungerechtfertigte Incarcerierung der Studenten von Seiten der apparitores oder 
circulatores, Gewaltthätigkeiten gegen die Collegien und die Bursen, Lässigkeit in Be- 
strafung der Bürger. 

i) Aus dem Verzeichnisse zu den Acten. 

Item Es habenn etliche burger etlichen Studenten In einem hauss bey sant peter 
gelegen grosse gewalt gethon, yn ire habitacion gestirmet, sie mit gewalt lassen In das 
gefenckniss fieren In auch Ihre gelt vnd gerede so sie In der habitation gehabt abhen- 
dig gemacht vnd spolieret. Vnd ist gleichwol den selbigen Studenten auch der vniuer- 
siteth vor soliche gewaltsame that bissher kein abtrag bescheen. Schobel, Tilemanus, 
breynssdorff hat ein guot wissen do von, den sie do bey gewesst vnd vornemlich dor- 
zcu geholffen. 

. . . Item Es ist eyn armer Student, des baders Son von Czeitz, In dem grymmis- 
sehen thore ermordet, der tbether ist yn des seylers hawsse vor dem selben thore ge- 



Acta inter Senatum et Universitäten. 635 

west, Vnnd mit guter müsse dorvon gegangen, en hat nymant nachgefolgeth, man hat 
oucb keyne straffe dorynne nach abetrag zcu thun vorgenommen. 

2) aus dem lateinischea Register, Bl. 4 fg. 

.... Anno quo supra, die vero Yeneris, nona mensis Januarii, praefati famuli ci» 
vitatis nocturno tempore quosdam studentes in bursam Missnensem fügaverunt et ter- 
tianum claudere eandem bursam voleotem percusserunt, cuspidibusque seu gladiis in- 
ter januam eiusdem bursae et parietem missis clausuram fieri prohibuerunt, sicque 
dictae bursae violentiam intulerunt nee universitati pro huiusmodi violentia hactenus 
satisfecerunt. 

.... Anno quo supra, die vero Martis, tertia mensis Februarii, prandio Aristoteiis 
peracto circulatores clara die hora vesperarum armata manu cum gladiis videlicet et 
cospidibus bursam Solis intraverunt, sicque dictae bursae et suppositis inibi stantibus 
immo toti universitati non modicam intulerunt violentiam et iniuriam. Nee ipsi, nee hü 
qui eis hoc mandaverant, animadverterunt privilegia huiusmodi iocis et inibi stantibus 
concessa, nee etiam indultum domini principis, quo expresse inter cetera cavetur, quod 
cives huius oppidi aui eorum familiäres deinceps nulli bursarum sive collegiorum vio- 
lentiam ioferre et sie ea armata manu circnmvallare aut ingredi aut balistis sive bom- 
^ardica jacula immittere debeant. 

^ 3) aus dem deutschen Register, Bl. 8 fg. 

Item vor etlichen Jaren, als ein peckenknecht, der ein irstochen hat, vmb sicher- 
heyt willen Inn das fürslen Collegium gevlohen, Hat der Radt den selben vor vnnsern 
gnedigen herren von Sachsen swerlich, als man sagt, dargeben vnd beclagt, vnd alss- 
dann sein vbelthat vor [ren fürstlichen gnaden beswert, das Ir f. g. Zcugelassenn das 
sie den selben mörder möchten auss dem Collegio obbemelt nehmen vnd wiewol dem 
Radt die Zceit bewusst, an wellichen enden vnd In wellicher habitation sich bemelter 
peckenknecht enthielt, gleichwohl sein sie Inn der Collegiaten do selbst kammer vnd 
Stuben vngestiemicklich gangen, Iren hausfride geprochen, sie genötigt Ire Kammern 
vnd Kastenn auch andere gemach zcu Offen vnd aufzcusperren vnd also Ir heymiicheit 
wollen irfaren,des sie doch die Zceit Inn bevelhe nicht gehabt. Darauss zcuuormercken, 
wie grossen gewalt sie den bemelten Collegiaten vnd also In Irenn personenn der vni- 
uersiteth gethon, so yn wol bewusst, jnn wellicher habitation vff der er denn sich die 
zceit enthielt, derhalben yn nicht not gewesst, die bemelten Collegiaten dermass zcu 
smehen vnd gwalt zcu thon. 

Item Es haben der Stadtdiener vuff ein zceit etliche pfeil Inn das gross Collegium 
geschossenn. Auch an den enden do dess hofmeisters söne die zceit gestanden, als 
Irem pedagog oder Baccaiario den sie die zceit halten wol bewusst. Ist zcuuormuolen 
das sie suichs on bevelhe nicht gethon betten. Das doch weder dem Radt noch den 
Iren zcu thun zcu steht. 

Dessgleichen haben sie auch mit pfeilen In das fürsten Collegium geschossenn. 
Auch Inn die meissner bursch vnd also den selben befreyten stelten Iren friede vnd 
befreyung geprochen. Sulichs ist geclagt worden abir vngestraOl belibenn. 

.... Sub Rectoratu dicli Magistri Jodoci Engerer (t 498'). 

Vff Sonnabend nach Natiuitatis Mariae sein des Radts diener des nachtes Inn die 
burseen vfl dem Barfusser kirchen dem stift zou Sant Georgenn gehörend freuelich vnd 
mit wehren gegangen vnd haben einem magistro von gribisswald, der die zceit In be- 
rurter bursch nicht geweszt, sein habitation vffgestossco adir vffgebrocben vnd also 



636 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

dorinn schaden gethon auch etlicb sein gerede darauss gelragen, vnd em do für kein 
abtrag noch wandel gethon» Auch der vniuersitetb sulchs nicht mit wandet abgetragen. 
[Am Rande von Borner's Hand: 'Bursa Minoritarum violata.* Ausser solchen, durch- 
gehenden, Randnotizen fügte Bomer hie und da auch Verweisungen auf den 'Liber 
conclusorum', das 'consilium Breitenbachii* u. A. hinzu.] 

Von Bl. 1 1 an folgen mehrere Aufzeichnungen, die nicht in die bezeichnete Kate- 
gorie fallen. Das ist auch von späterer Hand (Vetter*s?) am Rande bemerkt: 'Diese Re- 
gistratur bis f. f 3 scheint nicht hieher zu gehören, weil sie kein gravamen wider den 
Ralh enthalten.' — Hierunter findet sich z. B. auch zum Jahre 1 5H angemerkt: *Ist ge- 
handelth wurden von eyner schulen aufi* Sant Niciaskirchoff auffzurichten.' 

Schon dies scheint ein gutes Zeichen der geordnetem Verhältnisse und der gros- 
sem Eintracht zwisclien Rath und Universität zu sein; von 15t 3^ an bis 1530 ist, wie 
angegeben, gar Nichts notiert, vielleicht offenbart uns die letzte Aufzeichnung den er- 
freulichen Grund : ' 1 5 1 3 et 1 4 Ist alle eynikeyt zcwuschen der vniuersitet vnd Stadt 
gewesen, Auff die hochzceit Zu Dorgaw des durchlauchtn hochgebornen F. vnd herren 
Hertzogen Joanssen vnd auff Bischofliiche krpnunge des hochgebornen Fürsten Zu An— 
haldt Grauen Adolff geladen, Zu Merseburg in eyner herbrigen mit eynander gelegen. 
Freuntlichen kegen eyn Ander gebart vnnd heym gereyset.* 

Das Verzeichniss der Relegierten und Excludierten ist anfangs ziemlich 
ausfuhrlich, mit genauer Angabe der Gründe und nShem Bedingungen, z. B. 

Sub Rectoratu domini Magistri Jodoci Engerer de Löwtersshawsen vtrius- 
que Juris baccalarii Anno domini 1498. 

Anno quo supra die vero Jovis decima sexta mensis Augusti baccalarius Bartbolo- 
meus Zcemen, Johannes Eschenbach, Petms Aldenburgk et Leonhardus Wild de Num— 
berga propter quoddam homicidium de quo suspecti habebantur nee se de eodem ex- 
cusare poterant, per universitatem relegati fuerunt, quousque se expurgare vel princi- 
palem occisorem demonstrare vel designare potemnt. 

Später werden die Notizen sehr kurz und beschränken sich zuweilen auf die 
blosse Angabe des Namens. Auch ist das Verzeichniss keineswegs vollständig, z. B. 
Waltheym's Relegation und Exclusion (vgl. Lib. D) ist gar nicht erwähnt. 



VII. LIBRI CONCLUSORVM. 

(Von Borner Au. B genannt.) 

So hiessen die Bücher, in welche die Beschlüsse der Universit&tsversammluog 
eingetragen wurden. Es sind Protocolle, die alle gleicherweise im Eingange die Formel 
der Citation und dann die Beschlüsse der 4 Nationen registrieren. Die Angelegenheit, 
um die es sich handelt, lernen wir nur aus jener Citation und den Beschlüssen selber 
kennen, eine eigene Exposition wird ihr nicht gewidmet. Nur in den ersten Jahren 
sind zuweilen wirkliche Acta verzeichnet. 

Der älteste 'Liber conclusorum\ den wir besitzen, beginnt erst mit dem Jahre 
1474' unter Joh. Tolhopff, dessen Ordnung liebender Sinn auch in der Geschichte der 
Matrikel hervortritt (vgl. oben S. 566). 



LiBRI CONCLUSORCJM. 637 

A, Fol. Papier. 182 gezählte BläUer (wohl von Borner gezählt, indem die hier und 
da leer gelassenen Blätter ungezählt geblieben sind) ; voran ist ein Pergamentblatt ge- 
bunden mit der Aufschrift 'Li ber conclusorum et actoruro vniuersitatis*. Auf 
dem Pergamentumschlage steht CONCLVSA und unten AB ANNO- MCGCCLXXIIII- VSQVE 
AD MDXVI* Darunter hat Borner geschrieben 'Namque antea conclusorum nihil superest 
amplius*. Eine, wie es scheint spätere, Hand hat in die Mitte des Bialtes geschrieben 
Liber conclusorum Vniuersitatis antiquus'. Der Umschlag stammt wohl von Borner, 
der dann auch das Buch neu beschneiden Hess. Er that dies erst, als er bereits das 
Buch mit Randbemerkungen versehen hatte, denn an dem von ihm selbst am oberu 
Rande Geschriebenen ist Einiges beim Beschneiden verletzt und Bl. 119 ist eine Be- 
merkung am untern Rande, um nicht abgeschnitten zu werden, hiueingekniffen. Auch 
ist am Ende des Bandes ein Bogen Papier eingenäht, der erst Borner's Zeit ange- 
hört; so dass der jetzige Einband und auch wohl das Pergamentblatt zu Anfange sicher 
von Borner herrühren. 

Die Niederschriften sind nicht eigenhändige der Rectoren, sondern rühren von der 
Hand der Universitätsnotarien her, deren Namen sämmtlich zu conslatieren bei genaue- 
rem Eingehen nicht schwer sein wird. Anfangs wechseln die Hände häufiger. 1474' 
und ^ sind von derselben Hand , deren Inhaber sich Bl. 8* 'J o. B r a n n d t notarius' 
nennt, von anderer t475', wieder von anderer 1475* (I476' — 1477" fehlen ganz. 
Sollte eine Lage ausgerissen sein? freilich schon die Aufzeichnungen im Jahre 4 475* 
nehmen kaum eine Seite ein, und dies wird erklärt: 'ob pestis epidemiae vigo- 
rem nulla vel modica nee mültum nota digna fuerunt haec ) ; 1477* (Joh. Fabri?), 
1478' (nicht Fabri; t 478* fehlt), 1479' zeigen verschiedene Hände (1479* sind die 
eingeschobenen deutschen Briefe wieder von anderer Hand geschrieben), t 479* und 
M80* sind von derselben Hand geschrieben (sicher der Branndl's), H80* wieder von 
anderer. In diesem Semester beginnt auf 61. 22* oben die Hand des Johannes 
Fabri de Werde a. Vielleicht war dies der erste von der Universität angestellte und 
ausreichend besoldete Notar, wie man im folgenden Semester t48t* unter Gislo's von 
Upsala Rectorate den Beschluss fasste, einen eigenen Syndicus anzustellen (A 23*), und 
wie man überhaupt damals auf gründlichere Ordnung mancher Verhältnisse bedacht 
war (vgl. die Acten der philosophischen Facultät). Fabri nennt sich A 24*: Mnsignis 
studH Lipsensis notarius'. Seine Hand bleibt bis 1498*. Da ward er seines Amtes ent- 
setzt und trotz aller Anstrengungen, die er, zur grossen Belästigung der Universität^ 
machte, blieb es bei dem gefassten Entschlüsse. 1 490* hat theil weise eine andere Hand 
geschrieben, und t49t* ist Nichts aufgeschrieben. Letzteres hatte wohl, wie uns der 
Liber formularis Nr. 97 zeigt, darin seinen Grund, dass Joh. Fabri damals nach Rom 
geschickt war, vielleicht setzte man die Versammlungen bis zur Rückkehr des Notars 
aus, oder die Protocolle gingen verloren; auch das Eintreten der andern Hand 1490* 
wird bereits in der Abwesenheit Fabri*s seinen Grund haben. Die dann folgende Hand bat 
bis 1500' geschrieben; da das zuletzt von ihr Geschriebene die neue Anstellung eines 
Notars betrifit, so war sie vielleicht nur eine interimistische. Fabri ward durch magister 
Brandanus ersetzt. Für die Rectorate 1500* und 1501* sind mehrere Blätter frei 
gelassen, doch nicht ausgefüllt. Mit 1501* beginnt eine neue Hand, die bis 1505* 
schreibt (etwa die Brandän's?). t506', wo Slxtus Pfeffer de Werdea Rector war, tritt 
eine andere Hand ein, und am Rande steht 'manus propria domini doctoris Sixti* von 
derselben Hand, die das Uebrige geschrieben hat. Doch bezieht sich diese Bemerkung 

Abbandl. d. K. 8. Ges. d. WitMntch. HI. 45 



038 Fr. Zarnckk, i-rk. Quelle:« z. G. d. Umv. Leipzig. 

nur auf die Ueberschrifl, die in der Thai von anderer Hand ist. Der neue Schrei- 
ber machte jene Bemerkung wohl, weil er selber jene Worte sauberer und schöner 
würde geschrieben haben, und er nicht wollte, dass man diese Ueberschrifl für sein 
erstes Probestück halten solle. Diese Hand (durcliaus Nolarialshand) schreibt bis 1510', 
im Juni beginnt eine neue Hand, ebenfalls die eines gelernten aber noch recht stüm- 
perhaAen, und, fast möchte man glauben, nicht recht Latein verstehenden Schreibers 
(vgl. unlen die unter Nr. 4 mitgelheiUen Prolocolle), bis 4 5 H S dann tritt die vorher- 
gehende Hand wieder ein bis 4 51 3\ eine neue von da bis 1514^ Für 1515* und ^ 
sind 1 4 leere Blätter gelassen, die auch später nicht ausgefüllt sind ; die letzte Hand 
hat 1 5 1 6* geschrieben, mitten im Satze bricht Bl. 4 82** ab. Vielleicht ging es auf i^ 
über, wie Shnlich Borner es von D z\x L machte (s. u.). Vor 1516* hat Bomer mil 
grosser, die ganze Rückseite einnehmender, Schrift geschrieben : Quae hie incipiunl 
atque sub hoc rectoratu conligerunt utra primaque sunt atque fuerunt ruinae universi- 
(atis occasio (nam altera accessit posterior). Sic ut in usque diem hanc, id est 1540, 
in pedes sese rursus non erexeril. Id ego verum esse nimium scio*. Leider ist das 
sich hieran schliossende Buch, das noch Bomer vorfand, und das er mit 

B bezeichnete, auf das sich überdies die spUleru 'Libri Actorum', selbst die Be- 
merkungen in den Statuten hSufig berufen, jetzt verloren. Die Ueberschriften der ein* 
zelnen Rectorate lauten meist 'Acta acticata conclusaque', ja noch hUu6ger bloss 
'Acta aclicataque* (namentlich schreibt Joh. Fabri fast ausnahmslos so). — Daxu 
stimmt, wenn es in^^ Bl. 46*, 1484''heisst: 'de archipresbytero placet nationi Polonorom, 
quod acticata in causa ipsius scribantur in perpetuam rei memoriam ad librum pa— 
pireum acticatorum'. Damit ist in der Thati^ selber gemeint, wie sich daraus ergiebl, 
dass gleich darauf eine Abschrift der Briefe über die beregte Angelegenheit folgt. 'Sequi* 
tur forma litterarum decano Merszeburgensi contra suum archipresbyterum et seexcon- 
cluso totius universitatis pro compescenda eorum praetensa teroeritate ac indigna sup- 
positorum universitatis molestatione missarum, ad perpetuamque rei memoriam huic 
libro aclicatorum insertarum*. Dennoch ist, wie sich ergeben wird, der e. g. 'Liberacii* 
catorum* (s. o. S. 608) nicht zu verwechseln mit diesem 'Liber conclusorum.' 

Ob schon vor 1474 'Libri conclusorum' bestanden? diese Frage wüsbte ich nicht 
zu beantworten, obwohl ich es mir nicht denken kann, dass man die Beschlüsse der 
UniversitUts Versammlung nicht sollte aufgeschrieben haben. Der 'Ratiouarius fisci' hat 
diese Aufgabe, wie angegeben, sehr bald fahren lassen. 

In den Ueberschriften werden Sommer- und Wintersemester unterschieden durch : 
'tempore estiuo, tempore hyemali,^ beinahe noch häufiger aber durch 'mutatiooe 
estiuaU, mutatione hyemali', wo man, wie ebenso in der Matrikel, bei den Winterse* 
mesteni auf seiner Huth sein niuss, weil hier oft das Jahr genannt ist, in welches die 
zweite Hälfte des Semesters Gel ; theils ein Zeichen, dass man auch diese ProtocoUe 
erst am Ende des Semesters in\s Reine zu schreiben pflegte, theils waren aber auch 
wirklich die Versammlungen verhältnissmässig am häuGgsten gegen Ende des Semesters« 

Die vielen bedeutenden Öffentlichen Vorgänge (z. B. fortwährender Kampf um die 
Privilegien, die Angelegenheiten mit Koburg und Wunsidel, Buschius. und namentlich 
Ragius Aesticampianus, die Reformation der Universität, manche Streitigkeiten mit dem 
Bischöfe), die mannigfachen sonstigen Aeusserungen des ungezügelten Geistes jener 
Zeit stellen sich in diesem 'Liber conclusorum' anscheinend ziemlich trocken und dürre 
dar, wer aber sich in diesen Actenstil hineingelesen hat, und einige Keontniss der 



9» 
9» 
9» 



LlBRl CONGLUSORUM. 639 

VerhSltoisse besitzt, dem entrollt sich selber aus diesen spärlichen Andeutungen ein 
lebensvolles anschauliches Bild. Ich wähle zur Characteristik derselben die Protocolle 
von ein paar Versammlungen aus, die ich absichtlich aus weit von einander gelegenen 
Zeiten entnehme. 

4. Li tterae defidatoriae, Chartae incendiariae. 
Siib rectore Joh. Tolhopff, U74«. Bl. 6»» fg. 

Anno quo supra die Veneris, decima nona mensis Augusti hora vesperorum vel 
quasi dominus doctor Johannes de Ralispona vicerector citalis Omnibus suppositis stan- 
tibus in'bursa Saxonum iniunctum fuit eis, quod se expurgarent iuramento tali: ,',Ego 
N. luro vobis etc. quod non proieci lapidibus in circulatores buius civitatis, nee scio 
aliquem, qui fecit, nee etiam audivi famam volantem de aliquo, qui huiusmodi fecisset. 
Sic me deus adiuvet et haec sancta dei evangelia." Et omnes iuraverunt concorditer, 
quod non. 

Annp quo supra etc. die solis, vicesima octava mensis Augusti, dominus doctor 
Johannes de Ratispona habuit totius universitatis convocationem in causa quorundam 
applicantium litteras defidatorias [d, u Fehdebriefe] de incendio collegioruin, totius uni- 
versitatis atque civitatis. Tenor convocationis fuit iste : „Reverende magister, sitis ho- 
„die hora duodecima in stuba facultalis ad audiendum legi quandam periculosam inti- 
„macionem in lectorio ordinanarum vel janua ejus hodie repertam et consulendum su- 
,,per eadem, sub poena periurii. Detur omnibusi'' Intimatio autem seu tenor harum 
litterarum fuit ille : „Eximii domini, scitis qualiter actum est feria secunda de sero 
„ante collegium principis, quomodo frivole et furiose circulatores invaserunt studentes 
y^ibidem cum cultellis et balislis in illos sagittando. Igitur si non resistetis et praecipue 
„incarceratum studentem non dimiseritis, tunc usitata vestra egregietas a periculis fu- 
„turis evenientibus studeat se praecavere, quoniam nos in bonis vestris et totius civi- 
tatis cum straminis incendio in brevi videbitis. Quoniam divina testante pagina 'Nun- 
quam vidi hominem iustum derejictum'. Propterea animo vestro deliberate etc." No- 
men autem studentis protunc incarcerati fuit Heinricus Scheszlitz. Antea autem intima- 
tum similiter fuit vulgariter tali modo : „AUenn den disszenn briefl* sehenn thut vnnser 
„gemaynn kunth etc. Das wir denn storm vngerochenn nicht wollenn lassenn, der do 
„ist gescheenn an der wilwochenn des hachtes vonn den stadlknechtenn.'' Et modo 
infra scripto conclusum fuit per naliones. 

Placet natloni Polonorum, ut ille detentus cautius servetur et per consilium 
universitatis rigidius examinetur, ut de se et suis complicibus fateatur veritatem. 2° pla- 
cet, quod isti monili si non comparuerint excludantur. 3° placet, ut in omnibus colle- 
giis et bursis diligens scrutinium habeatur de vagis et suspectis, quibus hoc scelus vel 
aliud constet, ut hoc ad noticiam domini rectoris pervenial, et uXauxilium brachii se- 
cularls, praecipue capitanei et magistri civium, imploretur, ut tales ad disciplinam et 
obedientiam plenam ducantur. 

Placet nationi Saxonum, quod, quia plures in hoc facto sint suspecti et prae- 
sertim citati et monili per dominum rectorem, quod tales, qualitercunque eos habere 
poterit, dominus rector examinel cum suis assessoribus diligenter et si simpliciter in- 
terrogali veritatem dicere noluerint, incarcerentur. Et qui iam incarceratus est arcius 
teneatur et debite examinetur. Et si isto modo vcritas inquiri non poterit, quod tunc 

45* 



99 



ü40 Fr. Zarncke, lrk. Qielle.n z. G. i>. Umv. Leipzig. 

dominus rector, inquanlum aliis placuerit nationibus, iDdifferenter oninia supposita ci* 
tet successivc et ea examinet cum suis assessoribus diligenter. Placet etiam nalioni, 
quod dominus reclor, conventurus cum civibus, faciat mentionero de excessu suorum 
famulorum ex parte teiorum coilegiis immissorum et quod studentem per eos captum 
prius ad locum inhonestum contra concordala universitatis et civitatis iuduierunt. 

Quia vehemens suspicio laboral contra Scheszlitz incarceratum et alios praeceden- 
tcr citatos et mouitos, ob hoc placet nalioni Misnensium, quod diligens flat inquisi- 
(io apud illum et alios si haberi possunt. De modo autem et ordine fiendis in ilia in- 
quisitione vidcat dominus rector cum suis oflicialibus. 

Placet nalioni Bavarorum, quod diligenter dominus rector exaroinet illos vehe- 
menter suspcctos, de quibus praesumitur quod sint causa illius intimaciouis cum exm- 
mine incarcerati. Et quia magistris nationis apparet, quod etiam insolentia in univer- 
silate originem habeat ex inobedientia et indecentia babitus, placet nationi, ut sub in- 
diflerentia dominus rector omnes puniat iuxta statutum desuper confectum, quod cavil 
de discinetione et capuciis, calceis rostratis et ceteris. 

. Anno quo supra etc. die Lunae, vicesima nona mensis Augusti, dominus docior 
Johannes de Raiisponä sacrae theologiae professor vicerector citavit omnia et singula 
supposita collegii maioris in facto circulalorum proiectorum et etiam cerlarum scedula- 
rum afßxarum. Et iuraverunt omnes concordiler, quod nullus eorum quicqüam de 
facto illo sciret. 

Anno etc. die Mercurii (?), tricesima mensis Augusti, dominus doctor Jobannes de 
Rati^pona vicerector convocavit certos baccalarios et socios collegii principis de tribus 
coramodis, quia domino rectori, quod * proiecissent in circulatores vcl alios, super eos 
ßslulassent vel eos subsanassent , dennnctiati fuerunt. Et V, quod non affixifisenC 
scedulam propler quam universitas fuit inquietata. Et iuraverunt omnes ad sancta dei 
evai)ij;elia, quod nullum horum praefatorum fecissent. 

Anno domini etc., die Mercurii, ultima mensis Augusti per magislros de consilio 
Thomam Wemheri de Braumspergk, N. Slanislaum et Andream Dhene de Soldin ioter- 
rogatus et examinalus baccalarius Yszlebens'is in turri collegii maioris universitatis, an 
audivisset aliquid de litleris intimatis, et respondit, se audivisse a famulo magistri Petii 
HofTman de Soravia protunc decani, qui dixisset sibi etfalum illius intimationis. Item 
ulterius interrogatus an audivisset de suspicionc alicuius qui inlimasset, respondit, quod 
prius iurasset rectori, quod non, ante introitum turris. Aitque quod consocium suum 
Scheszlitz interrogasset de hiis, qui nihil determinate scivisset, sicut nee ipse, sed ambo 
suspicati fuissent super baccalario Andrea Lindener de Zuickavia, qui die sabalhi de 
sero secum et socio suo Sweco in bursa Saxonum dormivisset, quem de sero non au- 
divisset surgere, sed socius suus Swecus tertia feria de sero in turri sibi retulisset, quod 
idem baccalarius Lindener de sero surrexisset et e converso cubatum fuisset. Item 
dixit ultra, quod baccalarius Ludewicus Jungnickell de Zuickavia eodem die, quando 
cedula fuit intimata, de mane recessisset, et ob id etiam cum habere (n)t (?) suspectum« 

Eodem die Mercurii, ultima mensis Augusti, cilata fuerunt omnia supposita collegii 
principis in causa universitatis et civitatis ex parte combustionis et simililer omnia sicut 
aliarum bursarum su'pposita iuraverunt quod nil de hoc scirent. 

Anno quo supra, die Veneris, V mensis Septembris, dominus docior Johannes de 
Hatispona vicerector citavit omnia et singula supposita collegii bealae virginis et eliam^ 
paedagogii simul, et iterum omnia iuraverunt, quod ni.hil de illo facto scirent, dempto 



LiBBI CONCLUSORUM. 641 

uno, scilicet Pancr$itio Fabri de Hirszpergk, qui stetil in collcgio beatae virginis, qui et 
deposuit, quod audivisset, quod Johannes Brandenburgk composaisset et diciasset sce- 
dulam et quod baccalarius Andreas Lindener de Gzuickavia intimasseC. 

' Anno quo supra die lunae, quinta mensis Septembris, dominus doctor Johannes de 
Ratispona vicerector habito consih'o universitatis congregato, baccalarius Jslebensis con- 
fessus fuit, quod in domo Trauppitz in habitatione Friderici Schlaitz ipse Jslebensis, 
Steffanus Aych, baccalarius Johannes Schutz de Zuickavia nee nou Fridericus Schlaitz 
conspirationem fecissent, quod circulalores Liedere vellent ob Friderici Schlaitz intui- 
tum qui eos rogasset. 

Eodem anno die Martis, sexta mensis Septembris, Fridericus Schleitz iuravit do- 
mino doclori Johanni de Ratispona protunc vicerectori in praesentia consilii et consiiia- 
riorum praesens iuramentum subscriptum relegatiouis et non vindicationis incarcera- 
cionis atquc deteiHionis : y,Ego Fridericus iuro, quod nee per me nee per alium nee di- 
,,recte nee indirecle vel quovis alio modo velim me vindicare in universitatem et civi- 
„tatem et personas et famulos earundem, nee per viam iuris nee facti super incarcera- 
,,cionibus et detencionibus de me factis; ilerum iure, quod velim me infra duos dies 
,, naturales cum amicis meis ab hac civilate et loco studii absentare et recedere et infra 
,,quadriennium non reverti, sub poena exclusionis. Sic me deus adiuvet et haec sancta 
f,6ei evangelia/' Ultra tamen illud iuramentum habuit tres Gdeiussores, quod hu- 
iusmodi iuramentum et cautionem universitali et civitati teuere deberet et vellet, scili- 
cet N. Quosze concivis in Jhenn et quidam duo alii sororii ipsius, unus nobilisla et al- 
ter concivis Numburgensis. 

Eodem anno die Veneris, nona mensis Septembris, dominus rector magister Jo- 
hannes TolhopfT habito consilio universitatis cum suis assessoribus coficlusum fuit con- 
corditer per omnes, quod Steffanus Aych ad octo, Fridericus Schesziitz ad quatuor an~ 
nos et baccalarius Islebensis ad unum annum relegari deberent et relegati fuerunt eo- 
dem die. Sumpsit tamen dominus rector iuramentum subscriptum ab eis : ,,Ego N. 
iure, quod nee per me u. s, w. wie oben, nur heisst es hier infra unum diem natu- 
ralem si Gdeiussores habere possum, vel anti occasum solis, si non, ab hac civitate et 
loco studii absentare et recedere et infra (octennium, prImus, quadriennium 2^, unum 
annum 3"* iuravit) conlinuum non reverti. Sub poena exclusionis. Sic me deus adiuvet 
et haec sancta dei evangelia/' 

Eodem anno et die quibns immediate supra coram spectabili ac egregio viro ma- 
gistro Johanne Tolhopff etc. rectore in ambitu collegii maioris prope habitationem prae- 
fati domini rectoris hora vesperum vel quasi Fridericus Schesziitz cum suis fideiussori- 
bus Johanne Adam de Crosszenn et Friderico Hutzelmann de Culmbach artiuro bacca- 
lariis promiserunt manu stipulata rectori, quod principalis, scilicet Fridericus, debet te- 
nere pacem ubique in civitate 6t universitate nullam exorbitationem faciendo et servare 
iurata in consilio. Testes Jacobus Gisziawenn de Swecia, Nicolaus Orosie de Swecia 
artium baccalarii ad praemissa vocati atque rogati. 

Similiter eodem anno loco die et hora quibus supra promisit Johannes Yslebenn 
artium baccalarius cum suis fideiussoribus similiter, scilicet Jacobe Gisslawenn de Swe- 
cia, Nicoiao Orosie de Swecia artium baccalariis. Testes Johannes Adam de Crosszenn 
et Fridericus Hutzelmann de Culmbach^ artium baccalarii ad praemissa vocati pariter- 
cpie rogati. 



642 Fr. Zarncke, irk. Qikllen z. G. d. Umv. Leipzig. 

Eodem anno etc. die Lunae, 3* mensis Octobris, habita congrogatione lolias nni- 
vcrsitatis. Tenor conVocationis fuit isfe : ,,HeTerende mngisler, sitis hodie hora onde- 
y,cima in stuba facultatis ad interloquendum et consulcndum, qualiter compescendi et 
,,qua poena sint afnigendi hü qui lingH'as suas (in latibulis magistris de consilio et 
,,rectori mordaciter oblocutionibus suis detrahendo) in confusionem totius -universilalis 
,,non verentur refrenare. Item ad concludcndum in facto Johannis Branndenbui^gk^ 
,,quod remissum est a magistris de consilio ad univcrsitatem. Sub poena periurii. De— 
,,tur Omnibus.*' Et auditi fuerunt pro tunc coram tota universitate Johannes Ollinger, 
Fridericus Forchaim famuli universitatis iurati, baccalanus Lindencr et baccalarius Apt 
de Zcuickavia, qui sub iuramento ipsoruro dixerunt et deposuerunt, quod nanqaam in— 
tellexissent quod baccalarius Jungnickell optasset presbiterium atque sacramentoniy ne- 
que unquam exitum carceris po^tulasset occasione suae aegritudinis nee alias. Sed ta- 
rnen magister Lanszpergk ait, quod cum eius aegritudinem percepcrit, statim dominum 
rectorem visitavit cum quodam baccalario Erfordensi nomine Brandenburgk, pctentos 
dimissionem ipsius, aegritudinem allegantes, promittentes cautionem Gdeiussoriam, aut 
qualemcunque rector habere vellet, pracstare ; quod tamen, cum dominus reclor intel— > 
lexisset aegritudinem illius, noiens exigerc ab eis tantam cautionem, sed in nuda pro- 
missione magistri contentus, quia magister slipulata manu promisit rectori, quandocun- 
que requirerelur^ quod eundem ad iudicium vellet praesentare; quare dominum rector 
annuit, et ipsis commisit, ut famulum universitatis accedercnt euiidcm incarceraluro 11- 
berandi. qui cum famulo universitatis carcerem ingredientes eundem mortuum repe- 
rierunt. Et conclusum fuit per naliones modo subscripto, proponente rectore qualiter 
certi de uin'versitate cavillarent processum habitum circa incarccratos, magistris de con- 
silio rectori et toti universilati detrahentes. 

Place! nationi Bavarorum, primo de oblocutionibus factis in causa currenle : 
quod dominus rector faciet inquisitionem et si aliquos deprehcnderit qui plus quam 
decuit suam lingwam laxavorunt in huiusmodi detractiones, quod cos una cum suis as— 
sessoribus puniat secundum exigentiam causne. Et quod dominus rector mandct sob 
certa poena, quoi omnes ponant cuslodiam ori suo et a talibus detractionibus absti— 
neant et factum hoc favorabiliter, quoad valoant, excusent. De 2°placet, quod, ex quo 
Johannes Branndcnburgk quater monitus est et nunc praesumitur, quod in fraudetfn 
aUquam petiit snlvum conductum, quod maneanl prius conclusa per Universitäten! el 
quod exciudatur. 

Placet nafioni Saxonom quoad punctum primum, quod, si dominus rector posi 
avisationem iam fnctam senserit aliquos detrahentes dominationi suae et suis consiliariie 
in facto currenti, quod contra illos inslUuat processum iudicialem. Quoad S** placet na- 
tioni, uti prius placuit, quod procedatur secundum statuta contra Johannem Branden- 
burgk. Si tamen placeret aliis nationibus, quod fieret grnlia Johanni sicut alils princi- 
palibus per relcgationem octo annorum, tunc natio se in hoc confir [lies for] maret. 

Placet nationi Polonorum, ut dominus rector diMgentem faciat inquisitionem de 
hiis, qui sibi et magistris de consilio universitatis dctrahebant, quibus intcllcctis et sci- 
tis citentur ad assessores et poena puniantur condigna, aut probibeat aliquo mandato 
special!, ne in futurum detrahent. Quoad S"* natio manct in voto priori, videlicet quod 
procedatur usque ad exciusionem. si tamen placuerit aliis nationibus sibi dari salvum 
conductum, placet et nationi, salvis tamen consuetudinibus et statutis universitatis. 

Natio Misncnsium non arguil sed approbat processum domini rectoris et suo— 



LlBBl CONCLUSORUiU. 643 

rum ofßcialiura habitum circa incarceratos. Si qui vero laxarent vel laxassent lingwas 
saas contra processum habitum, placet nalioni, quod tales rigide prohibeantur ; quodsi 
a talibus oblocutionibus iion cessaverint, placet nationi, quod punianlur secunduro sta- 
lulum universitatis super hoc edttum de poenis infligendis et dominum rcctorem in hoc 
impedienlibus. De salvo vero conduclu praestando Jobanni de Brandenburgk, si pla- 
cuerit aliis nationibus, natio consenlit, quod detur ei saivus conductus, salvis tarnen 
statutis universitatis. 

Placet nationi Polonorum, ut poena exclusionis in poenaifl relegationis adminus 
octo annorum cum venia magna commutctur. 

Placet nationi Saxonum, ul Johannes Brandenburgk maneat relegatus ad oclo 
annos. 

Natio Bavarorum conformat se aliis nationibus. 

Placet nationi Misnensium, quod Johannes Braudenpurgk relegetur ad octo an- 
nos propter magnam suspicioncm, quae de eo famatur. 

Anno domini etc. die lunae, decima mensis Octobris, in habitatione domini recto- 
ris^Johannis Tolhopff promisit in mei notarii tesliumque infrascriptorum praesentta Ja- 
cobus Raudhaupt de sancto Vito, domino praefato rectori, sub poena exclusionis et per- 
iurii, quod circa tempus natale domini proxime venturum velit solvere magistro Johann! 
Spies vel procuratori suo priori ad sanctum Paulum ordinis praedicatonim in Liplzk 
decem et novem florenos Reinenses et duodecim grossos novos, sicut et manus cyro- 
graphalis eius propria ad hoc sonat, per dominum rectorem per praefatum Jacobum pe- 
titum sigillata. 



Anno quo supra, loco et tempore quibus et supra, impetitus Erasmus Schonnefelt 
nostrae universitatis suppositum ab Ambrosio Schultes sntore concivi Lipczennsi ex 
parte certorum calceorum sibi persolvendorum. Qui Erasmus pro tunc promisit do- 
mino rectori sub poena periurii et exclusionis, quod abhinc usque ad festum MaKini 
proxime venturum velit eundem sine omni mora ac protractione ulteriori persolvere. 
Jo. Branndt (de Rotennburga) notarius ad haec. 



2. Acta Acticata CoQClusaque S üb secuiido rectoratu venerabilis viri 
magistri Martini Furman de Konitz sacrae theologiae baccalarii nee 
non collegii prineipis collegiati Anno gratiae 1483 (d. i. 1482^) tempore 

hiemali sabscripta haec fuere; 

Anno domini etc. LXXXIIj' ipso die conversionis Sancti Pauli facta plena convo- 
catione universitatis magistrorum atque doctorum sub hoc tenore: „Reverende ma- 
„gister, sitis hodie horaxii in stuba magistrorum collegii maioris ad tractanda universi- 
,,tatis negocia ab illustrissimis principibus noviter commissa et consulendum super bis 
„et aliis bonum universitatis tangentibus. Sub poena periurii/' Fuii per nationes sub- 
scripto modo votatum. . 

Placet nationi Polonorum: de primo (quia proposita fuerunt in Castro per do- 
minum gratiosnm principem Emeslum tria puncta) videlicet de obedientia servanda 
committit domino reclori et eius officialibus. 2°*, videlicet de venditione collegiatura- 
rum ei lecturarum committit collegiis, et ibi coilegia provideant ne in futurum talia 
coDiingaot. De 3* videlicet de reformatione fienda placet, quod unaquaeque facultas 



G44 Fr. Zarnoke. lrk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

infra hinc et dominicam Laetare puncta concipiat, per quae universitas ad prislinum 
possit rcdire statum et praesertim facultas artium, quae venit in magnuro lapsam. fdeo 
iiecesse esse, quod diligenter provideat. De conservalorio placet, quod TevereDlialiter 
scribatur illis principibus, qui nituntur impedirc conservalorium et privilegia aniversi* 
tatis. De 3% de illis scilicel duobus ])accalanis, qui fecerunt disturbium ante domum 
Craszn, quia prius etiam puniti sunt et saepe denunctiati, quod relegentur. De l", vi- 
delicet de subsidio postulnio per vitricos ecclesiao pro fabrica organi, placet, quod, qnia 
fiscus universitatis iam per propinas evacuatus est, quod ipsi habeant pacientiam donec 
ad pinguiorem fortunam devenerit. De isto Uiidcrvoit placet, quod, si habaerit docu- 
raenta vel suspiciones de illis, qui dcbuisscnt sibi damnum illud intulisse, quod illos 
denunfiet, quo facto dominus rcctor eos compcllat ad satisfaciendum pro damno iliato. 

Placet nationi Saxonum de primis duobus punctis, videlicet super statu el con— 
servatorio universitatis quod propter difticultatem et diversitatem consulcndi super eis- 
dem committatur omnibus sallariatis qui diligenter examinent et concipiant articulos 
reformandos cum relatioue ad totam universitalcm. Item de insullu facto ante domum 
Craszn et de damno ipsi Undervoit iliato placet nationi quod dominus reclor una cum 
quibusdam de consilio liabeat tractatus cum ciuibus partibus praescntibus et iuxta pro- 
bata et allegata fiat quod- iuris est. De subsidio praestando pro organo sancti Nicolai 
natio se aliis nalionibus conformaL 

Placet nationi Misnensium primo de reformatione fienda, quod unaquaeque 
facultas se ipsam in punctis reforroandis rcformel. Sed cum certa sint reformanda re— 
spicicntia totam universitntem scilicct de habitu, stantia et positione bursae etc. placel 
nationi quod deputentur certi de qualibet natione qui de omnibus bis provideani cum 
reiatione tarnen ad universitatem. De V puncto, videlicet de conservatorio universita- 
tis, quod subconservator procedat quousque iure cxperiatur, an Privilegium allegandum 
nostro praeiudicet, quo comperto universitas tunc lalius interloquelur ac providebil 
forte sedem apostolicam consulendo. De violentiis et damnis, quae praetenduntur il- 
lata Ynderuoit et Craszn placet nationi, quod dominus rector una cum judicialibus et 
assessoribus administret iustiliam et si qui reperiantur culpabilcs puniantur juxta quan— 
titalem delicti, proviso tamcn per dominum rectorem quod satisGat laeso. De organo et 
campana placet quod antiqun consuetudo observetur, ne detur occasio secundum eorum 
libitum aliquid ab universitate extorquendi. Dominus rector tamen honeste se erga vi- 
tricos ecclesiao excusct ad denontionem uniuscuiusque suppositi remittendo. 

Quia dominus noster gratiosus nil in tantum redarguit nisi inobedientiam subdilo— 
rum, quae ex non observantia statutorum dinoscitur venire, placet nationi Bavarorum, 
quoad primum, quod dominus rector faciat observari, sicut ex iuramcnto suo tenetur, 
omnia statuta universitatis, honestum habitum el alia respicientia. Do lecturis et colle— 
giaturis placet, quod dominus rector requirat omnium facultatum decanos el collegio-* 
mm praepositos ut de singulis defectibus provideani. De conservatorio universitatis 
placet quod procedalur secundum privilegia universitatis quousque privilegia maiora 
exhibcantur. Et si aliis nalionibus placuerit ut nostra privilegia conßrmenlur vel nova 
impetrentur natio se eis conformat. De insullu facto ante domum Crasz placel quod 
dominus reclor praehabilo diligenti examine, si quos de noslris reos compererit, punial 
eos iuxta condignum facialque nostris, si qui iniuriam passi sint, realem et eflectualem 
assistentiam. De propina facienda pro organo placet quod aliquid detur iuxta dictanoen 
consilii. De damno iliato Vnderuoit placet quod dominus rector totam universitatem di— 



LiBRI CONCLUSORt'M. 645 

ligenter examinet in praeseotia consilü et, si quos r^os invenerit, coga( eos ad satisfa- 
ciendum et iuxta condignum punial. Et si in aliquo praedictorum dominus rector ali- 
quod impedimentum habuerit, placet quod iuxta desiderium principis ad graliam suam 
deferatur. 

Die hier angeregten Fragen, namentlich die einer Reformation, ziehen sich noch 
durch eine Reihe von Sitzungen hindurch und ergeben eine Menge sehr belehrender 
Details. 

3. Liber Acticatorura consilü. 

Für das consilium ward erst 1509 (4 508^) ein Actenbuch angelegt. Die Ver- 
handlungen finden sich in A^ BI. 133^ wo die Beschlüsse der Nationen darüber lauleu: 
I. Misnensiuro: De libro emendo placet ut quantocius ematur et salarium notario 
augeatur ex arbilrio consilü. 2. Saxonum: Item i® de libro emendo pro conclusis 
actis et acticatis inscribendis natio commitlit consilio, simililer augmentationem salarii 
notarii. 3. Polonorum: De libro placet ut ematur et merces domini notarii iuxla 
consulta decernatur. 4. Bavarorum: De ultimo, scilicet libro pro consilio emendo, 
in quo scribantur consilü negotia placet omnino nationi, ut fiat iuxta propositionem do- 
mini rectoris, merces autem pro auclo labore notario universüatis augeatur ac in fine 
rectoralus cuiuslibel iuxta decretum consilü tunc existentis et iuxta magnitudinem la- 
borum pro tempore, cum hi una mutatione plures vel pauciores occurrerint, depuletur, 
sie tamen quod omnia signanter et diligenter describantur, quae duntaxat alicnius pon- 
deris iudicata fuerint et in futurum ad iudicandum circa similia vel alia prodesse pos- 
sint.* Zu den letzten Zeilen ist ein NB an den Rand gezeichnet, und Borner schrieb 
hiezu die Worte : 'Sed quomodo' ? deren Sinn mir nicht deutlich ist. Dass jenes Acten- 
buch des Consils wirklich angelegt ward, geht schon aus einer Randbemerkung, die 
zum folgenden Semester neben den Namen des Rectors geschrieben ist, hervor: 'Hie 
primus post calculum suum ex decreto clavigerorum in habitalioue recloris. proxime 
sequ^nlis dedit notario universitatis sex florcnos in salarium semestre, ita ut notarius 
annuatim ferret duodecim florenos.' Und so führt denn Sebastian von der Heide 4 54 2^ 
den 'über aclicatorum* unter dem Inventar der Universität auf (s. b. S. 608). 

Dies Buch ist verloren gegangen und auch Borner hat es nicht mehr vorgefunden. 
Es ist keinem Zweifel unterworfen, dass es der 4 5Si in dem 'Liber actorum' als ver- 
loren gegangen genannte 'Liber aclicatorum* ist. Dann würde daraus auch folgen, dass 
die wirklichen 'Libri actorum* erst 4 524 angelegt wurden. Nur Eins scheint hiergegen 
zu sprechen. Nach den Verhandlungen von 1524 (s. u.) war das verlorene Buch je- 
desmal in den Händen des derzeitigen Rectors gewesen, auch wird erwähnt, dass die 
Rectoren eigenhändig hinzugeschrieben. Da aber nach dem Obigen der 'Liber. consilif 
vom Notar sollte geschrieben werden, so möchte man glauben, dass dieser ihn auch 
werde in Verwahrung behalten haben, wie z. B. Joh. Fabri, als er entsetzt ward, das 
von ihm Geschriebene in Händen hatte und ausliefern musste. Vgl. Bl. 109*: 'placet, 
quod magister Werdea requiratur de Omnibus conscriptis et excopiatis per eum in of- 
ficio notariatus reddendis, quo facto conclusum cancelletur.' Aber auch die 'Libri con- 
clusorum*, die doch ebenfalls vom Notar geschrieben wurden, befanden sich auch in 
den Händen der Rectoren; dafür spricht schon, dass diese mehrmals die Semesterüber- 
scbrifl selbst geschrieben haben, was dann gemeiniglich der Notar am Rande bemerkt 
hat: so Mil^^ (wo der Notar den Titel wiederholte), 1504^ 1606". 



646 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Alle Zweifel scheint Sebastian's von der Heide 4 54 2^ angelegtes Verzeicbniss des 
Inventars zu lösen, der angiebt, der 'über conclusomm* und 'acticatonim' mGsse jedem 
neuen Rector vom 'scriba universitatis* präsentiert werden. Sicherlich war daher der 
Gang dieser. Sowohl der*Liber conclusorum* wie der 1524 verloren gegangene, 1509 
angelegte 'Liber acticatorum' befanden sich das Semester über in den H9nden des 
Rectors zu seiner Benutzung, nicht zum Nachtragen (was, wenn es vorkam, gerügt 
ward, s. u.). Am Schlüsse des Semesters, sicherlich zwischen der Wahl und der Re- 
commendalio des Rector novus, erhielt der Scriba universitatis dieselben, um die wSh— 
rcnd des Semesters protocoilierten Beschlüsse ins Reine zu schreiben, und nach der 
Recommendatio präsentierte sie der Scriba dem neuen Rector, um sie während sei- 
ner Amtsführung einsehen zu können. Nun ist auch deutlich, was das angeführte 
Ansinnen an Joh. Fabri bedeutet. Man verlangte die von ihm niedergeschriebenen Pro— 
tocolle, die aber noch nicht ins Buch eingetragen waren, eben um sie einzutragen. 

4. Stiftung der Nicolai-Schule, 
s. r. Joh. Sperber i5W. Bl. UJ»»fg. 

Anno ut supra die vero Martis, tertia mensis [Junii] *), facta congrcgatione Cotios 
universitatis sub hoc tenorc verborum : „Reverende magister, sitis hodie dnodecima 
„hora in stuba facullatis artium ad audiendum propositionem dominoruro de consulatu 
,, super nova scola erigenda et ad tractandum quaedam alia bonum universitatis concer- 
„nentia. Sub poena praestiti iuramenti et sicut diligilis bonum universitatis." Nationes 
ut sequilur sentenlias dixerunt. 

Natio Polonorum. 
Quia super re incognita et non ad plenuro haud sine periculo eliam altertns 
reipublicae consulitur, ideo placet nationi Polonorum quatinus de re ad praesens 
roota diligentius habeatur scrutlnium, ne temerarium factum contra quod iurisperitos 
non (nobis?) consultt conlingat poenilere, quamvis ad praesens posset placere nationU 
quod in eadeni domo incolae intitulati secundum iuramentum nostrae matriculae habe», 
rent Privilegium defensionis a rectore sicuti et alia supposita, non tamen Privilegium 
promotionis, donec disciplina incunabuli finita sese ad magistros de universitate con- 
ferrent, et secundum statuta facultalis artium eiusderoque ordinationem complerent et 
sie Privilegium oblinerent promotionis. 

Natio B a V a r i c a. 
De scolis aedificandis per dominos de consulatu cententa est natio BavarorucDy sie 
tamen quod id evitanda fulura discrimina subiectis limilibus [bs steht Inntibus, sollte 
zu lesen sein: sub certis limitibus? die Hand ist schülerhaft und vielleicht Abschrift, s.o.] 
et punctis, quae quia non ad Privilegium (?) proposita sunt seu expressa, placet äalioni, 
quod aliqui de senioribus universitatis et facullatis artium per magnificum dominum 
rectorcm convocentur iuxta quod visuni sibi fuerit, qui convcniant cum domino procon- 



1) Der Narao des Monats ist vergessen worden ; dass es der Juni war, geht daraus her- 
vor, dass die vorhergehende Versammlung, die am 26. April gehalten ward, auf den Sonna- 
bend fiel, deragemäss füllt nur der 3. Juni auf einen Dienstag. Auch stimmt hiezu das Datum 
der niichslfolgcnden Versammlung (25. Juni), die wir nicht allzulange hinter diesei; annehmeo 
dürfen. 



LlfiBl CONCLÜSORUM. 647 

Aule e( sibi adiungendis et huiusmodi mutuo et diligenter pertractent et postea in scri- 
ptis Universität! praesentent, rescrvato, quod si in futurum aliquid intolerabile emerserit 
nichilominus eroendari possit. Et haec omnia fiant citra detrimentum universitatis de 
quo ultimo ertt consulendum. 
Natio Saxonum. 

De domo nova aedificanda per scnalores huins civitatis, quia, ut dicitur, talis do- 
mus debet aedißcari in bonore dei et pro instiluendis pueris in rudimentis grammaticae 
ei rousicalibus, ideo placet nationi Saxonum quod permittatur structura domus et in ea 
instituantur pueri, qui sunt filii huius civitatis et non extranei et domos privalas inba- 
bitantes, ut est praefatum. Sed volentes complere, cum ad annos discretionis perve- 
nerinty accedant lectiones publicas cum ceteris complenlibus. De approbatione autem 
domus placet ut magis deliberetur. 
Natio Misnensium. 

In causa proposita pep consulatum Lipsensem placet nationi Misnensium, quod, 
quia magistri multa pericula suspicantur futura, quod de qualibet natione deputentur 
certi qui audient erectionem scolae sive paedagogii et postea de gravaminibus in quali- 
bet natione auditis dominos de consulatu informent et cum eis de toierabili ratione 
utrisque cogitent et interloquanlur cum relatione tum ad unlversitatem ei Natio deputat 
dominum doctorem Paulum et doctorem Uaynis. 

Post hoc aliae nationes etiam quosdam depulaverunt. 

(loclorem Hunt. 

I Saxonum \ doctorem Tilonem. 

Bavarorum> deputavit' magistrum Curia. 
Polonorum) d. Hirsperg. 

magistrum Konilz. 

Anno ut supra, die vero 25 Juuii mensis, facta congregatione totius universitatis 

sub boc exemplare (exe): „Roverende magister, sitis hodie hora secunda-in stuba fa- 

„cullatis artium ad audiendum responsum dominorum senatorum de eorum, ut ipsi di- 

,,cunt, b ursa instituenda et ad tractnnda quaedam alia bonum statum universitatis con- 

„cernentia. Sub poena praestiti iuramenti et sicut diligitis bonum universitatis. Detur 

,y0mnibus magistris et doctoribus huius universitatis.*' Nationes subscripto modo sen- 

tentias dixerunt. ; — Im Folgenden führe ich nur die, die Schule betrelTenden, Vota auf. 

Natio Polonorum. 

De puncto primo, scilicet domo erigenda, placet nationi Polonorum, quod in^eam 

recipianlur civium pucri et soli (ita tamen quod ibi nequaqunm compleant, sed, dum 

Senuerint, ad universilatem sese convertant et ibi sub magistris iuxta facultatis artium 

statuta compleant ; alienigenae vero, cum ex ea receptione magistri et universitas sen- , 

tiant incommodum, nee erigant scolam) et ad probam, donec Universität! et civitati con- 

sultum videbitur inmutationem fieri, et quamcunque partem ex parte demus acceplave- 

rint^ quod hoc litteris ab universitate et senatu reciproce dandis firmetur 

Natio Saxonum. 
De nova domo erigenda per senatores huius civitatis pro institutione puerorum 
placet nationi Saxonum, quod erigatur sine detrimento et iactura- universitatis et facul- 
tatis artium et totius rei litteriae nostrae academiae .... • 
Natio Bavarorum. 
Eo quod domioi de consulatu non exprimuut particularitcr do modo et forma 



648 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

slruendi scolas quas intendunt, natio Bavarorum nichil speciale polest dicere, sed ut 
priore vice contenta est quod scolae struantur citra tarnen praciadicium et detrimenlum 

univereitatis et statatorum eiusdem 

Natio Hisnensium. 
Quia in re nova et dubiosa certus non potest praesciri eventus placet nationi His- 
nensium super primo puncto, quod consulatus Lipsensis domum pro suis paeris aedi- 
ßcet in scolam trivialem, si autem talis domus debeat incorporari universitati, quod as- 
signet puncta et modum institulionis, quae si videbuntur esse sine praeiudicio magistro- 
rum et universitatis, ex tunc habita deliberatione detur eins finale responsom 



VlII. LIBRI ACTORUar. 

(Von und nach Borner /), L und M genannt.) 

So heissen die Bücher, in welche die Rectoren das während ihrer Amtsführung 
Vorgefallene aufzcichnclen. Es fallen drei derselben, ganz oder zum Theil^ in die uns 
gezogene Grenze. Nur ungehöriger Weise greifen sie auch in das Gebiet der 'Conclusa* 
über. Von dem dürren officiellen Character dieser Protocolle unterscheiden sie sich 
vortheilhafl durch grössere Anschaulichkeit und subjectivere Färbung der Darstellung. 

Z>. ACTORVM SfVE CONSIGNATORVM LfBER. MDXXIIII (so lautet, von C. Borner 
geschrieben, der Titel auf dem weissen Pergamenlumschlage) Fol. Papier, ausser eini- 
gen leeren Blättern S37 gezählte, reicht von t52i*— t54t\ Im Innern steht als Ti- 
tel: 'Commentarii eorum quae Rectores sub suo magistratu traclarunl. Anno M.D.XXIIff 
inceptj* ; und auf der Rückseite von der Hand des ersten Rectors, der in das Buch ein* 
getragen hat: 'Hos commentarios ab Vniversitatis concilio Joannes Reusebius ex- 
ordiri iussus est, nee enim convenire, ut non conscribantur, quae in suo magistratu re- 
ctores gesserunt*. Caspar Borner hat auf den von ihm geschriebenen Umschlagtilel 
noch hinzugefügt : *Nam eorum, quae antehac facta gestave, nihil exstat amplius, prae- 
terquam in conclusis*. Auf Bl. 236** unten bricht D mitten in einem Satze (in Bomer's 
Rectorate) ab, worauf Borner eigenhändig auf Bl. 237* geschrieben hat: 'Reliqua nar- 
ratio huius rectoratus et in eodem actorum quaeratur porro in viridi codico, L litera 
innotato*. 

L, Fol. Papier, in grünem Pergamentumschlagc, ohne Umschlagtite), ausser ein 
paar leeren ungezählten Blättern zu Anfange, 490 gezählte enthaltend, von I54S — 
t657\ Im Innern lautet der Tilel von Borner geschrieben: 'ACTORVM ACAD. LIP- 
SENSIS LIBER cohaerens a libro D, inchoans ab anno Christi MDXLII circiter meusem 
Marlium*. Darunter hat Borner die sehr nölhige Warnung geschrieben : 'Actorum vero 
nomine quid contincatur in Vniucrsilate istac, legalur in praefadone Copialis (s. oben 
S. 538 fg.), ne, quod errore factum videmus, conclusa, lilterae et quaevis alia scripta 
temere ac perlurbate cum legentis fastidio alque dispendio commisceantur/ Eine sp%* 
tere Hand, doch wohl noch des 4 6. Jahrhunderts, hat noch zum Titel hinzugefügt: 
Handell Buch. Auf der Rückseite des Vorderdeckels stehen ein paar von derselben 
Hand geschriebene Notizen für den ReCtor, namentlich die Ausgaben beim prandium 



LiBRI ACTORUM. 649 

betreffend, daneben von anderer Hand: Earones a Zarnckau infra pag. 97. 177, wo 
erzUhlt wird, auf welche Weise diese angehalten worden, das 'prandium pro loco' an- 
zurichten, dem sie sich zu entziehen suchten. 

M. Fol. Papier, in weissem Pergament Umschlag, ohne Umschlagtitel; im Innern 
lautet derselbe : ÜBER ACTORYM ACADEM: LIPSICAE INCHOATVS AN: ChrT. M. D. 
LVlll. semest. aestiuo Rectore III. Joachimo Camerario Pabeperg : Darunter, wohl schon 
gleichzeitig: Handel Buch (vgl. Lib. Act. M. Bl. 43** 'der universitet acta vnd han- 
delbuch'), 620 gezählte Blätter, von denen uns aber nur die ersten 47 angehen. 
Michael Wirth, der 4 578^ Reclor war, hat ein Register über sämmtliche in' diesem Buche 
enthaltenen Rectorate angelegt, auch den Anfang zu einem vollständigen Index ge- 
macht, der aber nur lässig ausgeführt ist. An M reiht sich eine Anzahl Fortsetzungen 
N, 0, P u. s. w., die über die uns gesteckte Grenze hinausgehen. 

Der Werth dieser Niederschriften ist verschieden. Einige Recloren sind sehr aus- 
führlich, berichten selbst alle Kleinigkeiten, andere haben gar Nichts aufgeschrieben, 
so z. B. gleich Henningus Pyrgallius, der 4 525* Rcctor war und für den sein Nachfol- 
ger noöh S leere Blätter gelassen hat; das kam auch später noch Öfter vor, z. B. ge- 
rade in dem wichtigen Semester 4 539*. Bl. 92* in D heisst es: 'Desideranlur hie 
2 rectorum acta', darunter schrieb Borner: 'id est Peipussii et Yalerü Püsleri (1534* 
und **). Sitque hoc foelix ac faustum eos adeo fuisse in administranda re diligenles 
adeoque posteritate sollicitos',und wieder eine andere Hand fügte hinzu: 'Si duo prae- 
terea similes schola noslra tulisset Borneri*. D. Bl. 97^ unten heisst es: 'Desidcrantur 
hie Acta Rectoris M. Erhardi Greiczensis (1535'), sub cuius rectoratu AI. Lucas Otho in 
Notarium universitatis communi consilii decreto susceptus est'. Borner schrieb hinzu 
mit bitterer Ironie, wie schon oben : 'Deo gratias de diligentia maxime cum tum plera- 
que in coutentionem. veniebant'. Bl. 59*, wo der Schluss einer Angelegenheit von 
Wichtigkeit nicht mitgetheilt wird, schrieb Borner hinzu : 'Nee deinceps tamen eius 
causae eventus huc est insertus, quod maxime oporlebat'. — Andere Rectoren sind 
sehr ausführlich, z. B. Badehorn (4 537^), über dessen Rectorat ein eigener Index an- 
gelegt werden musste, P. Bussinus (4 543*) und vor •allen G. Borner. — Auch die Form 
der Aufzeichnungen ist von sehr verschiedenem Werthe; einige Rectoren haben sich 
mit dürren Notizen begnügt, .andere umständlich und lebhaft geschildert, am ausführ- 
lichsten von Allen Gaspar Bomer, der nicht in chronologischer Folge, sondern mit prag- 
matischer Methode nicht bloss die Geschichte seiner drei Rectorate (er ward Rector, so 
oa die Meissnische Nation die Rectoribilität traf, 4 539^ 4 54l^ 4543'*), jsondern, mit 
nicht geringer historischer Kunst, ganz besonders die der beiden Hauptereignisse jener 
Zeit geliefert hat, der Reformation derUniversität und der Erwerbung des 
Pauiinum. Er bezeichnet die abweichende Alt seiner Darstellung selber: 'in capila 
magis quam temporis seriem cogam qmnia, ut uno labore defungatur is qui lectione in^ 
diget' (L Bl. 42^). So griff er auch in die Zeit der Amtsführung der frühern Rectoren 
zurück, und diese Nachträge bezeichnete er als 'Paralipomena,' ja, wie man ihn allge- 
mein als die Seele jener beiden grossen Ereignisse betrachtete, so sah man ihn auch 
als den an, der selbstvefständlich der Geschichtschreiber derselben sein müsse^ und 
die Rectoren sparten die, namentlich das letztere jener beiden Ereignisse betreffenden, 
Notanda wohl geradezu für Borner auf. So sagt Georg Zceler, Rector 4 544^L. Br.95*: 
'De rerum Paulinarum negociis, hoc semeslri multifariam gestis nihil hie quicquam di- 
cere libuit. Siquidem illa uti varia, ita sunt intricaiiora, quam ut a quoquam alio tanta 



650 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

sedulitate observari potuerint, quanta jam dudam non observaCa solum, sed compiesui 
etiam penitus rctinet vir clarissimus dominus üoci. Caspar Bomerus. Cuias solius vi^ 
gilanti cura universitati et donatae sunt aedes istae magnificae et pariCer exstructae ad 
hos qui nunc habentur usus. Is pro sua erga universitateni dexteritate» ut coepit, ila 
porro conscripturus est omnia tempore suo*. Diese in Aussiebt gestellte Schilderung, 
von 1544* — 4 546% ist vor dem Bericht Badehorn's (1545**) über seine Amtsfuhrang 
eingeschaltet. Badehorn musste mit seiner Aufzeichnung warten, bis Bomer fertig war 
(L. Bl. 100 — 4 67^). Diese Partie ist also mehr noch als die schon erwShnteD Pamll— 
pomena Bomer*s ein selbststSndiges, aus der sonstigen Form der Acta ganz berauttre- 
tendes Capitel, das Bomer mit diesen Worten einleitet: 'Pro Camerario primum Rectore 
(4 544*) vlces aliquando et totum onus Paulinae miseriaeDeo sie volente hucusque mia— 
tinui. Fio itaque narrator pugnantis cura nostris conatibus fortunae victoriaeque pla- 
centis bominibus iis, quibus grata est ecciesiae quies et studiorum optimorum ad poste- 
ros, si futuri sunt aliqui, conservatio. Et voluerunt fieri per me qui praecesseruiii re- 
ctores enumerationem hanc, ne quid lateret eorum, quae ignorari nisi cum ignominia 
non possent atque darono publico. Sint itaque haec paralipomena trium annorum et 
semestrium rectoraiium Celeris Kneutlingi Badhomi in Camerarii media (d. i. 4 544" — 
4 546*)) quibus aedificatio Paulina in orbem absoluta et convictus ratio nonnihil confir-- 
mata fuisse [lies fuit?]. Digere(ur autem quoad eins polest in rerum capita, facto initio 
a diptomate secundo (Nr, 33 des ürkwtdenverzeichnisses) et ejus pariibus*. 

Bomer hat überdies die Libb. actorum D und L bis zu 4 544* (wo er Camera- 
rius als Rector vertrat) mit genauen und sorgsamen, zuweilen längeren, Randnoten vei^ 
sehen. Dies ward auch seinen Amtsnachfolgern 4 540^ vom Consil anbefohlen, ist aber 
von nur Wenigen befolgt worden, ebenso wie die Eintragung in den Index (s. u.)« 

Nach Borner unternahmen es auch Andere, sich in umfassendem und eingehende- 
ren Schilderungen zu ergehen, den Boden der UniversitStsgeschichte verlassend. So 
Gonstantin Pflüger, 4 546^ bei dem es L Bl. 2t0* heisst: 'Sequuntur de beQi tumiü* 
tibus quaedam, quae quamvis sint a studiis et negoliis nostris aliena, tum ot eiua rei 
memoria apud posteros extaret, per capita et puncta saltem annotare hie libait. Qui- 
cunque haec legent, dum res percipiunt, de verbis non inique iudicenl, sed nostram 
hanc opcram qualemcunque boni consulant\ Aehnliches beabsichtigte Bartolos Richioty 
4 553*, der L Bl. 389* unterm 4 3. Juli eintrag: 'Rumor est allatus de morte principia 
Saxoniae electoris Mauritii. Heic inseretur luculenta narratio prelii Saxonici in quo pe- 
riit Mauricius elector et Brunsuicenses tres, item causae illius simultas (?) orta inter 
Mauricium et Albertum ad Francofurtum 6l aliae*. Aber die Ausführung diesea Vor- 
satzes unterblieb. 

Um nun von dem Charäcler und dem Werihe dieser Aufzeichnungen ein Bild zu 
gewähren, will ich zuerst ein paar einzelne Züge, Anecdoten, Schilderungen beraua- 
greifen, die, keineswegs ausgewählt, einen Begriff zu machen im Stande sind, eia wie 
reiches, vielgestaltiges Leben jene 'Libri actomm' uns enthüllen, und wie sie uoa daa- 
selbe in seinen individuellsten Aeusserungen zu erfassen möglich machen. Dann werde 
ich bei den kunstvoller ausgearbeiteten Darstellungen Borner's besonders verweilep. 



LlBRI ACTORUM. 651 



F. AUSZÜGE AUS DEN LIBRF ACTORUM. 

1. Einzeln es aus dem ersten Rectoraie. D. Bl. 4* fg. 

Recloralus Joannis Reuscbii 1524«. 

Anno a reslituta salute supra milJesimum quingentcsimum vigesimo quarlo ipso 
die Georgii ego Joannes Reuse bius Eschenbachius in Lypsensis Gymnasii 
Monarebam electus rempublicani omnino desolalam inveni partim ob receutem Pctri 
Mosellani viri undecunque doclissimi obitum, partim ob lemporum condilionem. Fretus 
ergo principis auxilio statim quatuor decanos convocalos edocui, bactenus per aliquot 
menses negligenter praelectum esse, itque et principe et me iubenfe, quo quisque pro 
se sua natione vocata ita iuventuti consulat, ut eos praelectores suf6ciat qui diiigentcr 
praelegere et velint et possint. 

Et cum Rectoris sit diligenter invigilare, ne quid detrimenti respublica capiat, ad 
collegiatorum In coüegio principis requisitionem salariatos oranes convocavi, ilüsque 
signißcavi senatum habere in animo duas frumentarias molas post principis coilegium 
erigere. Habita ergo una aut altera consultalione missisque ad principem litteris acce- 
pimus principem non posse prohibcre senatum^ quominus in suo fundo aedißcet. De 
quo tametsi verissime potuissemus principem alilcr docuisse, nempe senatum alia loca 
habere, nobisque atque adeo salariatis omnibus ne dicam universitati praeiudiciale id 
esse, praeposito tum villarum segniter agente omnibusque salariatis invidiam a se in 
rectorem avertentibus tacui praesertim quod senatus praetexuit, illas molas nil lucis 
nobis praerepturas, adhaec usum illarum rarum fore. 



Item mox ab ingressu mei rectoratus ad episcopum Herseburgensem vocatus sum 
adhibitis ex quolibet collegio binis, iussique sumus Marlinianam haeresim excutere pro 
nostra virili. 

Item die Lunae post Viti accersitus itemm ad gratiosum dominum episcopum au- 
divi duo nobis exprobrari, unum quod Martiniana non modo non opprimeremus, sed 
nostra ipsorum opera eos praelectores constitueremus, qui eiusmodi apud nos qiioque 
spargerent, alterum, dos libellos dehonestantes illustrissimum nostrum principem clan- 
culum in Gymnasio divendere. Excusavi pro mea virili utrumque« falsum enim id erat 
nobisque praeter omnem veritatem Impositum. Paratl vel principi pro universitate ra- 
tionem reddere. 



Generosus Henricus Byrck a Dauba Ooctorem Ochsenfart pugno ad caput percus«- 
sit propter negatam suo praeceptori iam iam in extremis agenti clavem, et quod ab 
doclore 'Porcus Bohemicus' vocatus esset, non contentus doctoris responso, sibi per 
officium non licere cuidam clavem communicare, verum se demandaturum, ut quoties 
coilegium aperiri velit, aperiri debeat; incidens ergo incanooem ,,Si quis suadente dia- 
bolo" a Doctore pro excommunicato publice est habitus. lussus sum a concilio rem 
adhibitis in haec nominatis arbitris componere. Verum propter doctoris intemperiem, 
qua noluit in compositionem consentire, nisi ille absolutionem peteret, quod hoc pacto 
ab excommunicatione liberaret, res indiscussa permaosit« dominusque a Pyrck io animo 



G52 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

habet ius suum prosequi. Kam dociorem citatione defix^um habet; fuit autem citatus in 
fine recloratus Hegendorffini. 



Durante meo magistratu Gaesareum edicluni promulgatum est, ut In ooinibus uoi- 
versitatibus de re Lutherana, quae tum maxime increbuerat, publice disceplaretur, ut 
hoc melius, quid ferendum toliendumve in Lulhero esset, dinosci |>ossit; prineeps ita- 
que noster illustrissimus missis ad universitatem lilteris, quae adhuc apud ordioarium 
deliuentur, nobis deroandavit, ut perlectis Luthcri opusculis bonum a malo secemere- 
mus. Nos, re ad universitatem translata, quatuor nationum consensu ita decrevioiuui, 
ut id muneris Theologi et lureperiti subirent, ut, quicquid slatuerent prineipique oSer- 
rent, facultatum suarum nomine non vero universitatis praetexto id facerent, at, quic- 
quid vel laudis vel iacturae ea ex re oboreretur, personale non universale id esset. 

• ••••••• 

Organicen (?) apud divum Nicolaum, in prandio Aristotelis proximo inter inviCan* 
dura neglectus, pro uno gr. in missa universitalis ludere in organo recusavil. Verum per 
nos ex sententia concilii nostri institulus ab instiluto resiliit unoque acceplo gr. con- 
tentus abivit. 

In fiue magistratus nostri cum in decanum artium electi essemus, una cum. co- 
eicctoribus nostris in gymnasii rectorem clarissimnm virum Paulum Schwoffheym etc. 
absentem tamquam praesentem elegimus, cui ea forma, quae in notariatus libellum per 
nos relata est [vgl. oben S. 649, Nr. 109, auch S. 596.], magistratum adtuhmus. Ve- 
rum ille a nuntiis non invenlus, sed casu Lipsiam reversus, diu multumque magistratum 
recusans idque vigore statuli, tandem sexta die post Galli in principis atque adeo io uni- 
versitalis gratiam ab electoribus secundario requisitus provinciam subivit. 



In fine recloratus iuxta conclusum universitatis ad singulos decanos hune teno- 
rem misi : 

„Eximie domine decane, per totam universitatem conclusum est, ut cum singulis 
„decanis de facultatum defectibus et sludii restauratione nos agere oporteat. Pro inde 
„vestram convocate facultatem atque de corrigendis studiis consulite et quicquid per 
„vestros excussum fuerit, nobis hodie ab octiduo significate sub poena periurii etc.*' 

Atque ordine singulos quorundam defectuum commonefecimus, principio ut theo- 
logi non seraper ex circulo sed pro temporis conditione eos praeleclores substituerent 
qui praelegere et velienl et possent; ut iureperiti diligentius suos curarent, ut medici 
iuxta principis reformationem anatomicen celebrarent, ut philosophi modis omnibus cu- 
rarent, ne phiiosophiae Studium pessum iret; ut coniugatis, si idonei forent, lectiones 
assignarentur. Ad extremum ut insignes linguarum professores obtineremus atque, in 
quo forme omnes tacuimus, ut principis nostri benignissirai auxilio apud capitulares 
ecciesias, de quibus nobis certi sunt canonicalus adsignati, apud sanctissimum id ad— 
sequeremur, quod apostolica bulla in se continct, nempe ut in canonicum nemo elige- 
retur nisi in universitate oxistat, cui in universitate publice profitenti reliqui canonici 
integri respondeant, qui continue in scholis regat, non resideat nee gradatim ascendat, 
nee ad statuta persolvenda tenealur, in gymnasio publice legat et cuius exanctormdi 
apud universitatem sit potestas, et alia, quae in bulla apostolica expressa sint, quae per 
universitatem ulpote inopem et egenam cum capilulis locupletissimis minime iure Irans— 
igi possunt. Nam privilegia nostra per nostros maiores iabefactata sunt, spes tarnen 



LlBRI AcTORfJM. G53 

est, per j^rincipem noslram clemeiUissimum nos quicquam adsequi posse, ex quo San- 
ctissiroo gralissimus est, et cannonicatus omnes in eius territorio sitos babeat. Quae 
omnia priDcipi, si vocati fuissemus, coram exposuissemus. Sed de hiis satis superque. 



Acticatoruitt liber ferme biennio ante magislratum nostrum amissus est, quem 
cum existimaremus non tarn utflem quam necessarium esse iis, qui rectoratus ofßcio 
fanguDtur, ex concilii nostri decreto summa cum diligentia quaesivimus in hunc modnm, 
ut interrogaremus quotquot ante nos recfores fuerant, progrediendo tantisper, dum ad 
eam, qui de amisso libro suspectus haberi possit, perveniretur. Et quid pro se quisque 
illorum respooderit, scheda quaedam, quae universitatis capsulae inclusa e^, continet. 
Nee ita multo post negocio iterum apud concilium expenso (nam paene septies conci- 
Iiom nostrum molestavimus) decrelum est, ut inter reliquos per reclorem interrogatos 
duo denuo interrogarentur, illisque suspiciones aliquot ex ceterorum atque adeo ex 
suorum [/. suis] responsionibus collectae proponerentur. Id quod fecimns domi nostrae, 
adhibitis aliquot de concilio, et deinde coram toto concilio. Re iiaque infecta ad uni- 
versitatem perventum est, siquidem conciliiun maiorem et intricatiorem causam esse 
putabat, quam quae per se difBniri aut debeat aut possit. Ad haec invidiam senatores 
mei soll sustinere aut in sua capita sibi accersire nolebant. Porro inter reliqua comper- 
tum est doctorem Hieronymum Ocbsenfardum sua ipsius manu in eundem iam amissnm 
libnim pro excusatione sui nonnulla scripsisse, quod cum nobis et consilio mali res 
exempli videretur, Omnibus visum est, ut et illud ad universitatem remitteretur. Quid 
itaque de priore decretum sit conclusorum universitatis liber [B, leider, wie angegeben, 
verhren] explicat. Ochsenfardiana inscriptio turbae vitandae gracia indiscussa perman- 
sit, praesertim cum ille diceret, non suo, sed tunc temporis recloris atque adeo concilii 
iussu in eundem librum pro suo honore defendendo nonnulla se scripsisse. Auch BL V 
und noch sonst wird sich auf den 'Liber amissus* berufen, 

2. Jobannes.Waltheim. (D, Bl. SO«» fg.) 
Sab rectoratu magistri Job. Stenhoff de Lubec 15t7«. 

Item in Vigilia S. Bartolomei, quae fuit 23 Augusti, ad instantiam caiasdam civis 
iacobi Stokkel cilatus est Joannes Waltheim, et cum diu esset quaesitos tandem inter 
prandendum in domo Frans Leuerdes conveoit eum famntus Gangolphus citans eum ex 
rectoris commissione. Tum ille aegre ferens quod in prandio citaretur, contumeliosis 
verbis famulum excepit, in hunc modum „du flesch boesewycht^ Das Dich got sehende, 
was hastu mychzu eiteren ober dische." Et Joannes Walthem non comparuitad duo- 
decimam horam, ad quam fuit citatus. 

Secundo citavi eum peremptorie eodem die ad horam tertiam. Sed famulus non 
invenit eum in propria persona, etiam non comparuit, sed frustra expectabat pars 
ad versa. 

Item feria qulnta post Bartholomei, quae fuit 29 Augusti, ad partis instantiam cir- 
citer octavam horam mane iterum citatus est peremptorie et similiter re et corpore 
arestatos. Famulo Gangolpho stante in area qollegii, ipso iacente in fenestra babitatio- 
nis Buae, respondit famulo in hunc modum „ich frage nichts nach deinem arrestiren vnd 
eiteren, ich häb ein anders zu doen bei meinem gn. heren, der mer is wen de ganes 
vniuersitete.'' Haec denunctiavit mihi famulus et ipse ad vocatum terminum non venit. 

Abhaadi. d. K. 8. Gm. d. Wiueoieb. IIL 46 



Göi Fk. Zar?icke, IRK. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Die Sabbati sequenli recessit sine aucloritatc et conseosu recloris, misiliameD ad 
me litteras, quas famulus suus famuio mco praeserilavil me absenle, quibus petebal 
solulionein arresti. Sed non habuit a me responsuni ullum. 

Item feria sccunda posl Mauricii ad instantiam D. ma gistri Goritz et ex ofOcio volui 
citare Joannem Wallheim. Sed non potuit inveuiri. Tandem inventns fuit a famuio in 
foro. Ibidem citnvit eum peremptorie et una cum arresto ; sed ille pro sua iosolenlia 
tam spurcis et foedis vcrbis famulum Nicoiaum compeliavit, ut pudet ea bis asscribfire» 
et ad constitutum Icrminum non comparuit. Sed misit famulam matris suae, quae dixll 
eum non posse venire, proxima die octava hora esset venturus. Nos boc indulsimus. 
Altera die ad conslitutam boram misit famulum, cui de negotio nihil coostabat, cum quo 
partes non erant contenti. 

Altera vero die ad partium instantiam et ex ofßcio iterum peremptorie citatua est 
Joannes Waltheim ad consilium universilatis ad horara duodecimam, verum Joannes 
Waltheim pro more suo non venit. Rector proposuit contumaciam suam et quemad- 
modum propria autoritate et sme consensu ex arresto decesserat. Etiam audili aonl 
impetitores et creditores sui. 

Tandem, contumacia sua non obstante, decrevit consilium, Joannem a Waltheim 
publice et in valvis coUegiorum esse monendum, ut infra triduum Universität! pro con- 
tumacia sua et creditoribus satis facerct sub poena relegationis ; quod est factum. Biua 
monitionis tenor est talis : 

„Nos Joannes StenhofT etc. Rector: Tonore praesentis publice requirimus ac per- 
„emptorie ex ofOcio moncmus Joannem Waltheim iurium baccalaureum anivensitatia 
„nostrae subposilum, quo coram nobis et assessoribus intra triduum compareal, cum 
„de aliis tum potissimum de contumacia sua rationem redditurus. Alioqui triduo eCQuxo 
,,statim ad ipsius proscriptionem ac relegationem, contumacia eins non obstante, pro- 
„cedciiius. Datum Rectoratus noslri sub sigillo etc.'* 

Ileni feria tertia praecedenli (quod prius dictum oportuit) quando secundo fuit ci- 
tatus et arrestatus, venit ad me hora octava cum essem solus in habitatione mea, longo 
gladio einet US, ac locutus est haec verba, etiam germanice „Rector, hastu mich aber 
ein mal eitert vnd arrcstert/' Ego rcspondi „Ja, ich habe dich ex ofßcio et ad partium 
instBntiam eitert vnd arrestert.'' Tum ille „Vnde wen Du meyu Rector nychl wereal, 
ich wolde Dir wol ander wort geben. *' Et sie abivit. 

Item post consilium prius nominatum et monitorium publicum feria qainta ante 
Mihaelis hora octava mane venit Joannes Waltbeim solus ad habitationem meam et ap- 
pellavit a me et a consilio ad totam univei'sitatem. Appellationem acceptavi et indiciua 
est ei dies Sabbatus proxime venturus^ 

Altera die, quae erat scxta feria ante Michaelis hora octava mane venit ad me in 
propria persona et petiit solutionem arresti, praetendens causas. Ego vero, quia aolitus 
est montiri, non credcbam, nee volui arrestum relaxare. Sed abiens tantum egit apod 
dominum doctorem canceilarium illuslrissimi principis nostri, ut principis nomine pro 
eo intercederet, quod et factum est, et relaxatum est arrestum ad quatuor dies. 

Postea feria quarfa post Michaelis congregatum est consilium, proposita est cauaa 
et contumacia Joannis Wallheim una cum appellatione. Conclusum est per dominoa 
de consilio, deferendum esse appellationi et quam primum debere revocari universi— 
tatem. 

Die Jovis post Michaelis anno eodem, quae fuit tertia Octobris, convocata eat tota 



LiBRI ACTORCM. 656 

anivereitaSy citatus fuit Joannes Wallheim et comparuit. D. Rector proposuit, quod 
Joannes a Waidbeim iuriüm baccalaureus iurisdictioni Rectoris contumaciter conaretur 
sese subducere contra iuramentum suum et noslra statuta, non cilalionibus pareret ne- 
que arresto, et ceteras iniurias, quibus D. Rectorem aflecerat. 

Gonclusum est igitur per totam universilatem, ut praefatus Joannes Waltbeim 
propter contumaciam suam et iniurias quas intulit Rectori ad biennium relegarelur. 

Relegationis tenor. 
SigniGcat Omnibus ac singulis universitatis suppositis tenore praesentis Joan- 



nes Stenhoff Lubecus lib. artium ac philosophiae mgr. Almae universitatis 
studii Lypzensis Rector, Joannem a Waltheim iorium baccalaureum dictae 
universitatis suppositum propter varios ac moltiplices excessus communi ac 
concordi totius universitatis ac magistrorum consensu ad biennium esse re- 
legatum ila ut hac vespera ante solis occasum urbem hanc Lypzicam exeat : 
ob id mandat idcm dominus Reclor omnibus ac singulis huius studii suppo- 
sitis, quo nullum ipsorum iam dictum relegalmn aut quoscunque tales hospi- 
tio acctpiat, mensa foveat aut quovis modo eidem vel eisdem conversari prae- 
sumal. Sub decem florinorum mulcta etc. 
Sequenti die videJioet quarta Octobris a prandio circiter horam quartam venit ad 
me Joannes Waltheim ante collegium novum, voluit mihi praesentare quandam appel- 
latlonem scriptam et conclusam. Quam ego recnsavi acceptare, sed iussi ut tot! uni- 
versitati, a qua relegatus esset, praesentaret eandem, ego non vollem nee possem sine 
universitatis consensu appellationem suam suscipere. Hoc factum est in praesentia do- 
mini decani facullatis artium, qui forte fortuna mihi tunc astabat. 

Et statim eodem die accessi seniores de consilio ut consulerent, quid mihi in hoc 
casa esset faciendum, Joannes Waltheim relegatus conaretur per frivolam appellationem 
universitatis sententiam eludere; addidi eliam quod eum cum appellatione sua ad to- 
tam universitatem remisissem a qua esset relegatus, item quod illum commonefecissem 
Statut!, quod relegatis ultra praescriptum in opido manentibns exclusionem statuit etc. 
Datum est mihi consilium ab eximiis viris consiliariis, quos tunc habere potui, ut per 
me quam primum tola universitas iterum congregaretur, huic exponeretur negotium et 
si Waltheim veliet perseverare in appellatione sua, posset eam universitati praesentare 
ei ab illa appostolos petere, et prudenter a me factum asserebant, quod inscia univer- 
sitate non detulissem appellationi ; esset tamen consultuqn et utile dicebant, si per me 
et aliquos de consilio illustrissimus princeps noster tunc praesens primum super böc 
negotio informaretur. Quod facere decrevimus, statim die sequenti, et deputati sunt 
ad hoc doctor Hirtzbercg decanus artium, mgr. Oldericos, m. Hegendorfinus et notarius 
universitatis. 

Sequenti ergo die, quae fuit quinta Octobris mane hora septima m. d/Rector cum 
praefatis de consilio 4>etiit arcem. Sed illustrissimus princeps tunc aliis occupatus in 
propria persona nos non audivit, misit tamen ad nos cancellariam d. doctorem Pistoris, 
qui nos audiret nomine iliustris gratiae suae. Huic expositum est negotium Joannis 
Waltheim et universitatis, quomodo ille ob multiplices excessus suos et contumaciam 
insignem ab universitate ad biennium esset relegatus, iam vero perseveraret in solita 
contumacia sua, opidum non exiret, sed periinaciter et firivole ihiquae appellationis 
praetextu latam contra se totius universitatis sententiam sperneret, quem contemptum 
Clara et expressa nostra statuta perpetaae proscriptionis et exclusionis poena damnant 

46» 



656 Fr. Zarncke, lrk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

et puniiint. Lectum est statutum de relegatis ullra Cerminum praefixum perroanentibas 
in opido; in finc petiinus illustrem gratiam iihistrissimi princfpis nostri, ut Teilet nos et 
statuta nostra gratiose tueri et defensare. Haec omnia retulit d. doctor Cancellarius no- 
mine universitatis iilustrt principi ; post dimidiam ferme lioram rediit et cancelarius ad 
nos cum hoc responso, illustrissimus princeps noster dixisset suae gratiae non placere, 
tanlnm pertinaciam arroganti.nm et fastum in suae universitatis suppositis esse, vellet^ 
que ut hi modis omnibus e sua univcrsilate elimarentur, qui aliud nihil in volis babeant 
quam turbis et sedilionibus pacem publicnm et tranquillilatem perturbare, proinde pla- 
ceret suae gratiae, ut dictus Joannes Waithem (si statntis nostris obtemperare nollety 
secundum statuta excluderetur, et illustris gratia sua vellet nos et statuta nostra gra- 
tiose tueri. Verum, inquit d. cancelarius, illustrissimus princeps hoc addidit, ul dili- 
genter perpendatis, an eliam aliquid subsidii vel auxilii contra exciusionem vestram ha- 
bere possil dictus Waltheim ex hoc quod animo appellandi, priusquam terminus in re- 
legationem sibi praeOxus expirasset, suam gratiam adiisset, quamvis sua gratia in com- 
modum universilalis illam appellationem non acceptavit: hoc dixit nobis perpendendum 
esse ; si aulem hoc eum iuvare non posset, quod nostrae consultationi relinqueret, tunc 
procederemus secundum slaluta nostra. 

Eodem die ad horam duodecimam fuit tota universitas congregafa, et proposituiDy 
quemadmodum Joannes Waltheim adhuc in opido esset, conlempta relegalione, et qao- 
modo M. d. Reclor cum aliquot de consilio super hoc negotio illustrissimum principem 
nostrum consuluisset, et quid respondisset sua illustris gratia secundum omnem fo^- 
mam superius annolalam^ et priusquam dividerentur nationes, dixit d. doctor Andreas 
Camitianus, quod accepisset ex relatione domini doctoris Pacfren (?), quod illuatrisai-» 
mus princeps noslcr libenler viderct, ne universitas statim ad exciusionem procederel, 
sed contenta esset in relegatioue. Igitur in eodem consilio concorditer per omnes na— 
tiones est conclusum, ut intuitu illustrissimi principis nostri et ex magna gratia Joanni 
Waltheim relegal io non extenderetur, et ut adhuc semel ex superabundanli publica in- 
timalione et edicto moneretur ut ante solis occasum feriae secundae proxime venturae 
civitatem exiret atque in biennii relegatione maneret sub exclusionis poena lafae sen» 
tentiae. Quod sie est factum et monilorium hoc afßxum fult statim etc. 

Deinde feria sccunda quae fuit septima Octobris Joannes Waltheim quaesivil me 
saepius. Sed cgo, quia scivi hominem nequam et desperatum, timebam insidias et fugi 
conspectum iilius. Postea tamen dictum est, illum habuisse appellationem et iobibitio- 
nem ab episcopo Merseburgensi, quod mihi tum non constabat. Dixerunt etiam, illuBi 
fuisse apud dominos executores et aliquot seniores de consilio, sed Uli non requirebani 
rectorem nee intimavenint Universität! et sie iohibitio gratiosi Episcopi nostri univerai— 
tatem plane latuit. 

Sequenti die, quae fuit octava Octobris, idem Joannes Waithem publice et palam 
sine omni metu in opido obambulabat. Ego autem non, statim «famulis id mihi nun-* 
ctiantibus, credidi, sed non diu post eliam mihi visus est ante novum collegium. Tom 
statim misi famulos ad omnes de consilio et privatim consului singulos, quiduam mihi 
agendum esset cum hoc desperato et contumacissimo homine. Qui omnes concorditer 
responderuDt^ non opus esse ulteriori convocatione, latam esse ab universitate senten^ 
tiam, a qua nee rector nee consilium declinandi haberet potestatem , hunc pertinacem 
hominem excludenduoi esse, ut ceteris esset exemplo. Ubi haec accepi, secundum 
Universitatis sententiam statim est exclusus. Exclusionis tenor fuit eodem die alfixus 



LifiRI ACTORUM. 657 

valvis collegü maioris et secundum consuetudinem senatui denuncliatus est ut exclu- 
SU8. Haec omnia sunt acta sab magistratu meo et in perpeluam rei memoriam scripta 
manu tnea propria etc. 

8. Chorea Universitatis. 
s. r. Joan. Musleri, 1530«. (D. Bl. 48«.) 

Cboreae illius solemnis celebritas viginli tres annos, a clarissimi medicorum an- 
tislitis Henrici Stromeri rectoratu (1508") intcrmissa, utcunque vero citra iuuiorum ma- 
gistrorum laudem et nobilium atque studiosae iuventutis adplausum, sub nostro recto- 
ratu sie restitui coepit, ut in publico prudenlissimi senatus theatro doctores, nobiles, 
magistri, Studiosi iuuenes cum honestissirois et lepidissimis magnatum senatorum et ci- 
vium filiabus choreas ductarent, bene denuo coepta subsecuturis magnificentius exor- 
nanda relinquentes. Uuic instituto cum odiose reclamaretur, formula ad divi Joannis 
festum publico mandato af6xa nostrum illud institutum accurate tutati sumus, quam in 
libello isto Notarii videre cuivis licebit. (s. oben S. 64 9 Nr. H5.) 

4. De declamatoribus. 
sub eod. ibid. Bl. 48i>. 

Hie [in consilio] praeter alia de muneribus proponendis, quibus iuvenum animi 
ad declamandi exercitia invitari posseut, verba fecimus; id enim ofGcii studiosis polli- 
cebamur in illa quidem oratione, qua clarissimi domini doctoris Georgii Knauerii iure- 
periti et praeoeptoris observandissimi laudibus (quibus nos commendabat pro sua elo- 
quentia bonorificentissime) respondebamus, adiicientes publice, cuivis, qui sub nostro 
rectoratu declamaturus esset, nos privatim muous oblaturum, cuiusmodi multa Septem 
annis nostri discipuli receperunt, in quo temporis spacio ultra vtginti declamatores (?) 
emisimus, ut interim de sex comoediis Terentianis, de tragoedia Euripidis, de graeco 
Aristophanis Pluto atque aliis exercitiis omnibus publice exhibitis hie taceamus, ut ne 
illum, qui Giceronis orationem pro Milone, qui graecam Demostbenis Olyntiacam, qui 
concionem de puero Jesu in vigesimi anni initio boni ominis gratia in magnifici Recto- 
riSy octo doctorum, vicecancellarii atque multorum magistrorum consessu nee non et 
magna studiosorum frequentia pronunciabat humauissime, huc referamus, qui pericu- 
lum virium, actionis, pronunciationis ei memoriae me autbore facere operae pretium 
duxerunt. Quaeriiis qualia fuerint? Praeter pileos atque alia munera literaria praecla- 
rissimorum authorum volumina aliquot aureis comparata donavimus. His rationibus 
cum nostri privatim mallivariam profecisse viderelitur, qua potuimus commoditate no- 
stros consiliarios adhortati sumus, ut vel his vel aliis, si inveniri possint, commodioribus 
exercitiis id summopere procuretur, quo is, quicunque quovis semestri anthagonistis 
declamandi palmam auferret, munus consequeretur, et quo minus nostri consiliarii his 
rebus principia dare gravarentur, me de meo sub boc rectoratu eiiam ad publicum ci- 
tra ea, quae alioqui promiseram, dimidium pretii additurum. Hinc fore confidebam, ut 
non solum nostrorum iuvenum studiosaeque adolescentiae animi quasi quibusdam ho- 
noris et praemii stimulis excUarentur instaurarenturque , verum eiiam hoc longe 
ornnium pulcherrimo ingeniorum certamine proposito nonnulli facilius aliunde quoque 
huc pellicerentur. Cur enim, asserebam, non omnem moveremus lapidem, quo anti- 



658 Fb. ZAitNCKE, lrk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

• 

quam et tot aiinis confirmatani nostrae acadeniiae autboritatem quovis pacto corrobo- 
raremus, cum vicinos nihil intentalum rolinquere quotidie haud dubiis signis comperia— 
mus. Placuit doctissimis consilii proceribus negotium, quare ad tolam UDiversilalem 
rem defcrendam decrevit. Quem conatum nostrum cum post duorum discipulorum 
nostrorum declamationcs, alteram de pcdagogorum miseriis, aiteram contra Tarcam ha- 
bltam pestis malum interturbaveril, speramus nobis doctiores successores haec et alia 
pro debito adolescentiae eflectu sedulo Dco volcnte et quidem felicius curaturos. 

5. Folget der vntherricht so gerne yne Studenten dem Herren rectorj Zu 
vnterweysung anfangs vnd endts des vorlauffenn Lermans vffs kurixsl 

vnd eylendts gethan. 

s. r. Arnold! Wöslefeldcs, 4 533«. D, BI. 84*». 

• 

Es ist eyner loblichen vniuersitett vnnd Erbarom radt noch woll bewuszl, ^iras 
widder^illen vnd vnfugs, itzt drey Jar vngeflierlich, sich Zwischen den küfszncm als 
ahnfengernn vnd den stodcntenn In sturnuing der Collcgia Zugetragenn vnd ist dersel- 
ben entporung vrsacher gewesen Sebolt Froschlcyn der fechmcy.sttT. 

Dem nach tregt sich itzt eben durch den selben froschleyn Zu, das er xfT vor- 
schinen Suntag Exaudj fechtschulc gehaldenn vnnd den tag vmb j. vhr durch die Stu- 
denten gaszenn mit trommen vnd pfeyfrcn hartt an den Collegien her gestreyfll viiiid 
also vom Randiscben thor (der nehe nach) aufTs schloss an alle vorhinderung gangen. 
Damacb vff den abendt vmb 9 vhr vngeferlich abermals den Pruel herauff gedromelt 
bysz sie In die Ritterstrasz kommen, alda haben sie sich von yrer seyteu vnnd gewon— 
lichem gange Zu den Collegijs gewandt, vnd den gcmeynen laudt der Drommel In eyu 
lehnnanschlagen verwandelt, alda etliche gesellen, so vor den Colleggs gestanden, ge- 
stoszenn, das vnnsere gewichen. Dadurch etliche Studentcnn beweget worden vnnd 
in die Drommel geschlagen vnd vber das seynt etliche ausz vns zu ynen \ff denn 
kirchofl* dohin sie gewichen, gangen, sie mit guthen wortten gebettenn, sie weiten doch 
freuntlich abscheyden, den ellich vnter den kursznern gutlich geantwoH^ aber der 
fechtmeyster und eyn tischlergesel haben ganlz keyn fride haben wollen, die auch 
durch yre gesellen 'schelm' gescholten worden vmb yres liochmuts willen, vond haben 
auch entlich angefangen mit steynen Zu werden und Zu den Collegijs Zugedrungen, 
vnangeschen vnnser gutlich bitten. 

Darnach denn montag In pßngstfeyörlagenn, vmb 9 vhr vngefherlicb, haben zwen 
schneyder mit eyncm buben funtT Junge Studenten vor der Apotecken am Marckt an- 
gesprengt, vnnd die Zwene, welche Zuuor hergangen, vngeacht das sie freundtlich ge— 
bethen, sie weren nicht Haders halben da, were Inen auch von yrem hern Rectore 
fride mandirt zu halten, welchem sie gern nachkommen woldcn : wie dem allem, haben 
doch die schneyder dieselben Zwen Studenten helflig, vnd den eynen bisz au£f den todt 
vorwundf, bisz so lang die andern drey hinach kommen, haben die schneyder die 
flucht geben, aber doch nit vngcletzt, darzu denn entlieh der fechtmeyster auch kocn«- 
roen, welchs alles mit des Apoteokers gesellenn gnugsam nachzubringen ist. 

Den andern tag dornach seyn zwene ausz vnnsern gesellenn von Präge auss Ihe* 

ronymus Walters hausz gangen viid anheyme gewest, alda seynt yhn vngefehrlich bey 

achten begegnet, vnlher welchen sie drey mit plossen messern angesprungen, sie 

' schelm* gescholten, vnnd wo sulichs nicht durch die Burger, so vmbber gestanden. 



LiBRI ACTORUM. 659 

abgeschafft, betten die vnnsem sonder mcrcklictien schadenn nit entkommen mögen ; 
vnnd wie sie fürt gangen vnnd kaum bysz Zum sechsten hausz kommen, seynt sie Wid- 
der von funffen vberfallen wordenn vnd kaum auff* den Nicias kirchhoff entkörnen vnd 
vnuorsert zu hausz gangenn. 

Auff Dinstag In Pfingsten ist aber von eynem hanlwergsgescilenn fechtschule ge- 
halden worden, aida seynt die vnnsern von dem forigen fechten mit schmeelichen 
wortten auszgeruffenn wordenn, sagend „haben wir nichts von scriptis? ich meyn aber 
nicht mit steynwerffen, dan es gilt hie nicht/' vnnd balde dornach zu eynem seyner 
gesellen gesagt „ich wil eyun mal widdcr cynen werffen , das er erschrecken sali/' 
Sulchs haben die vnnsem gedult. Yfl* den abcndt, wie vns angezeygt ist, hat der ge- 
dacht Froschleyn alle seyns handwergs, auch schnster, schneyder vnnd andere vor- 
mant vnd gebetthcn, wollen auff den nbendt erscheynen vnd In die ritterstraszenn eyn 
falb thun, mit den Studenten eyn gengleyn thun, vnnd haben balde dornach eynen 
Jungen mit der trommel oben bey den Paulern In die gassen herabgeschickl vnd Ih- 
nenn lerhman schlahen lassenn. welchen eyn burger mit namen Blasius Meysz eyn 
kurszner vff vnnscr protestation vnnd bit, er wolle sulichs bezeugnusz geben, ym maul 
geschlagenn vnd dem hüben darbey gesagt „werest du meynes gleychen, ich wolt dich 
Leren wie du In eyner fürstlichen stat sollest lerhman schlagcnn vnd erweckenn/' 
Balde darnoch haben sie eynen Jungen her zu vns geschickt, wir sollen vns die weyl 
nit lang lassen seyn, sie wollen kurtzlich bey uns seyn vnnd sunderlich mit diesem* 
reyme : wer siel) forcht der lege eyn banlzer an. Vnnd seyn bald dornach mit grossen 
hauflen auff die Collegia Zugelauff*en, vnnd zu allen thoren hincyn auff* den kyrchhoff' 
gedrungen, Seyndt aber doch die vnsernn bey den Collegijs wie Ewer Magnif. gebothen 
hat, blieben vnd Ihnen koyn vrsacli geben, bisz so lang acht schuster vom kyrchhoff' 
zu den Collegien geeylett, vnnd mit plossen mortliclien wehren auff* die unnsern ge- 
schlagenn, auch Ihr noch mehr dan virzigk Im nachdrug gewesen, darüber die vnnsernn 
ausz DOlt gedrungen dem gewall Zu widderstehen ; dadurch auch eyn schuhknecht lodt 
blieben, welcher zu andern seynes hantwergs vmbher gangen ist, gesagt „wir wollen 
doch sehen, was die Studenten vermögen,'' welches wir von etlichen burgern gezeug- 
nusz haben. Der meyste haufl* ist auff" dem kirchoff blieben vnnd mit steynen zu vns 
geworfienn, auch mit viel schmelichen wortten, als 'schelmen, boszwichter, parteken- 
frestfer vnd bey vnsern eren vns angereytzt vnnd vff den kirchoff* gefordert, bisz solang 
sie von dem kirchoff', In die Hucht bracht, gejagt» aber doch keyner schaden sunderlich 
entpfangen auszerhalb des entleybten. 

Auff folgenden morgen, wie man den entleybten begraben, hat eyner mit namen 
Peter Federmacher mit auffgerecktenn fiogem geschworen, vnnd, als etliche sagen, sali 
sulchs mit andern hantwerckern bey dem grabe gescheen seyn, es soll nicht vnge- 
rochen bleybenn, sy wollen weder Studenten Mgr. Doctor, arm oder reych, cleyn ader 
grosz, gewapnei oder vngewapnet, verschonen, sonder sie widder mit gewalt nyder- 
schlagenn, wie dan sulchs yres schwurs etliche antzeygung an den vnnsern bewisenn 
wordenn. Dan sie habenn Zwene Junge gesellenn, vngewapnet, angeplatzt, vnnd den 
schencken In vnnser lieben frawen collegio, welcher seynes dinsls halben Zu marck 
gangen, sich vnderstanden zu homutten, seyn doch vnbeschedigt von In kommen ; sie 
haben auch, das doch yhn spotlich ist, die Jpngen knabenn mit trotzlichenn werfen 
angesprengt. Dergleychen, als wir gott zii lobe In der procession gangen, hat Sebolt 
Froschleyn der fechtmeyster kegen vns, da er nicht mehre kont, die Zungen auszge- 



660 Fr. Zarncke, crk. Qiellen z. G. d. U.mv. Leipzig. 

reckt, vnd mit Gngern auf vns geweyst vnnd Zuletzt nach der procession auff dem 
marckt gewart, vns begertt zu beschedigenn. Zum letzsten, eynn wenig nach sieben 
vbren zu nacht scyn bey den Paulernn die handtwergsgesellenn mit vorsampleteo 
hauffenn gcstandenn mit werhaflter Haiidt vnd vorharrett bysz der richter mit MyDen 
bürgern vnd stadtknechten kommen. Da haben die handtwerg gewaltig nach gefolgelt« 
vnnd wie der richter für das grosz Collegium kommen ist, bat er an das tbor geschla- 
gen, vnd das In zu offen' begertt, dan sie waren zugemacht. Ist aber von llagisiro Got- 
frido abgewisen wordenn. Damach haben die andemn mit messero hieneyn gestochen 
vnd eyn teyl noch cynem wagen geruffen, domit sie das thor offenen mocblenn, der 
richter aber die gassen hinabgangen bisz zu dem schuehausz ; vnder des werffen die 
Jhenigen so bliebenn vnd von dem richter vnabgcweyst warn, mit steynen loelkolben 
gewaltig an das Collegium, also das wenig fenster ganz bleyben mochten. Wie sulchs 
geschach, wandt sich der Richter wider vnd trieb sie auss der gas^sep. 

In Folge dessen beschlossen die Studenten Leipzig zu verlassen und der Verfall 
der Universität stand drohend in Aussicht. Da wandte sich der Rector und die Univer- 
sität an Herzog Georg und an den 'capitaneus' auf der Burg in Leipzig und baten um 
Abhülfe. Beide Schreiben vgl. a. a. 0. Bl. 78** fg. und Bl. 80' fg. 

6. Litterae libri monumenta acta et scripta uni versitatis composita 

atque digesta. 

s. r. Casp. Borneri, 1539^. D. BI.SOS". 

„Prima concione totius universilatis, qua de reformanda atque ditanda universitate 
deque canonicatibus agere coepi, retuleram una etiam hoc, quod de universitalis publi- 
eis scriptis ac litteris antea saepe audieram, eas indigestas ac dispersas iacere, deque 
earum ordine constituendo iactatum neque confectum tamen fuisse. Placuit id iit quam- 
primum per me fieret.*' Dann folgt eine genaue Beschreibung der von ihm (Borner) 
vorgenommenen Ordnung und Bezeichnung, und eine Anweisung, wie es fernerhin zu 
halten sei. Durch besonders genaue Randbemerkungen machte er auf Alles aufmerk- 
sam, schrieb am obern Rande: 'Leclu necessaria haec futuris rectoribus et notario*, 
und: *Diligentissime haec observanda deinceps.' Später aber schrieb er auf den an- 
tem Rand: 'Quin magis haec cognoscuntur ex praefatione in copialem, longe enim 
exactius quam hie expressi omnia'. (vgl. oben S. b31 fg.) 

7. Actorum ac monumentorum universitatis traditio per dominum 

Casp. Bornerum. 

s. r. Georgii Zceier, t540\ D. Bl. «84^. 

Quanta confusione, nullo ordine servato, libri literae acta atque adeo omuia Uni- 
versitatis scripta neglecta et permixta dudum iacuerint, norunt omnes quotquot ante 
annum MDXL in publico Reipublicae huius iiterariae magistratu constituli fuerunt. Quae 
omnia et singula nunc eximius vir dominus magister Casparus Bornerus ex universitär 
tis decreto proque eiusdem summa necessitate sub suo rectoratn in iustum ordinem 
redegit digessit et composuit. 

Convocatis autem sub meo magistratu in vigilia conceptionis, quae erat VII De- 
cembris, praestantissimis et clarissimis dominis quatuor decanis reliquisque iuridicae 



LiBRI ACTORUM. 661 

ac medicae facultatis doctoribus ac niagislris iii boc coDscriptis, exbibuH palam laboris 
sui ac digestionis evideDtissimam rationem, quae, rogatis siDgulorum suffragiis, probata 
est Omnibus, adeo ut quidam non quinquaginta, qaidam non centum aureos se acceptu- 
ros dicerent tantumque velle laboris subire. Quare, licet plura promeruerat, placuit 
omnibas, ut non labori condigna tarnen aliqna ipsi referretur gracia, atque ex triginta 
ac tnbus, quos tum ex recloratu suo universilati debebat, aureis ipsi condonarentur 
triginta, reliquis tribus Septem adiieerentur ex fisco scribae ipsius. Verum dominus 
Bernenis, sciens universitatis fisci tenuitatem, pro candore suo noiuit inde quicquam 
desumiy ratus sibi satis esse viginli tres aureos, reliquos vero decem se datnrum scri- 
bae suo ultro pollicebatur. Id qnod universitas gratissimis est amplexa animis. 

Repeciit praeterea borum virorum celeberrimus consensus decretum, quod pridera 
universitas tulit de hac librorum et literarum scriptorumque custodia, ut deinceps redor 
rectori, clavigeri clavigeris omnia sicuti magister Bornerus tradidisset, tum cum visita- 
tur fiscus et numerantur pecuniae exactam rationem omnium librorum literarum et 
scriptorum in archivo et atibi inter se non minus quam pecuniarum reddant secnndum 
formam et tenorem libri copialis et elenchum qui indicibus E ei K praemittitur. 

Decreverunt etiam, ut unusquisque Rector sui magistratus acta similiter notis mar- 
ginalibus illustrare et ea inter indices E ei K suo modo referre et eam regulam, quae 
in copialis libri praefacione praemonstrata est per omnia sequi teneatur. 

8. Tria unius semestris homicidia et sathanicae insidiae 

innumerabiles. 

s. r. Georgii Zceler iterum, 4 544^ I. 61. 85«. 

Annus XLV principium dedit universilati nostrae non modo turbulentum sed fu- 
nestum etiam. In cuius statim ingressu vidimus, prob dolor, tria optimorum iuvenum 
nostrorum miseranda funera. Non vidimus autem neque etiam inteliigere potuimus se- 
natus Lypsensis aliquam saltem in inquirendis bomicidis diligentiam fuisse, multo minus 
in eisdem puniendis. 

Primus homicida, qui in die Innocentum neci dederat baccalaureum Casparum 
Kolben Glogoviensem, nemini non erat notissimus, nomine Nickel vonn Saltze pellio, 
sed is post caedem perpetratam clara luce videntibus aliquot honestis civibus altera die 
securus discessit, nostris Interim caesis ac sauciis in carcerem coniectis. 

Leonhardus Rucker Studiosus, cuius gladio perierat Adamus a Tzchwitz dominica 
post Epiphanias noctu, ab universitate punitus est ea qua puniri potuit ac debuit ra- 
tione. {vgl. L, Bl, SO^fg. Rucker ward relegiert in centum et unum annum.) 

Tertium homicidium, quod Sabbatho post Remiuiscere baccalaureandum eodem die 
praesentatum Johannem Leysenn Gorlitzensem extra civitatem deambulantem abstulit, 
perpetraveraut duorum ex vicinis pagis rusticorum filii, quorum alteri nomen Valten 

Roscbe des Ricbters sonn tzu Naundorf et alteri des Richters son tzu Scbonfelt. 

Qui ülico significati consuli et quo abiissent pervenissent latuissentque biduum in- 
tegrum, tanta tamen res negligentia agebatur, ut tuto Interim aufugerent homicidae 
ambo. Quae consulis conniventia cum iam clarius quam antea unquam a pellionibus 
et abiectissimis quibusdam nebulonibus intelligeretur, voluit illorum quisque, ut vel au- 
daculns vel nequissimus erat, gratificari Widmanno (so hiess der eine der BOrgermei' 
ster), Atque ita aperio Harte nostros provocabant, irritabant, blasphemis appellationi- 



662 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Uiviv. Leipzig. 

bu8 proscindebant in foro, in plateis, in coemiteriis, in et extra civilatem obvium queo* 
qae allatrantes, ubique locorum digladiendi cum nostris eosque occidendi occasioneiD 
venanles et nusquam non strennue militantea caedium autori ac duci suo Diabolo. 

Huius generis qaerelae ionumerabiles cum cottidic fere apud Rectorem depon»- 
rentur, eaedemque continuo signiOcarentur consuli, quo obviam iret ac cobiberel nebu- 
lonum impurissimorum conatus, atque ille magna semper promittens interim egregie 
dissimularet omnia, haec tandcm erga noslros pellionum violentia secuta est, ot die 
tis post Nisericordia domini sub vesperam hora seplima cum bombardis proruerenl 
hospitis sui aedibus in Bruleto globum in nostros extorquentes homines viUisimi. Sed 
diviiia protegente dementia excidit bombardae ictui, quidam adolesceos mecbaniciiSy 
tum forte praetereundo nostris coniunctus, alioquin periturus miserrime; sed adeo pa- 
rum aberravit, ut giobus thoracem adolescentis penetraret, sicuti cum ingenli omnium 
sludiosorum concursu ac dolore rectori ostendebatur. Quod horrendissimum insolen- 
tissimumque factum cum dominus Camerarius ipsemet referret ad Wydmannum consu- 
lem peteretque studiosorum nomine ut pellionum hospes Andres Rabe qui idem ex. 
bombarda globum emiserat una cum suis nebuionibus traheretur in carceris custodia^, 
respondit pro solita sua Widmanneitate ,,Es müssen die eurnn stetts recht haben/' 

lam restabat universitati nihil aliud quam ut maluraret legationem ad illustrissi* 
mura principem Maurilium pro lanti mali remedio. — Dies geschieht, es erfolgt ein EdiU 
des Herzogs, die Nationen beschliessen 'ut fieret colloquium cum senatu , diu Edici wird 
puhliciert. 

Edicto igilur illustrissimi principis publice iam aliquoties a nobis et a senatu pro- 
mulgato quum nostri, quod ipsos decebat, facereut atque ab arniis abstinerent, primum 
omnium enormiter a pellionibus Diaboli assiduis adversum nostros satellitibus peccalum 
est, quorum unus Hans vom Buntzeil ipso die Penlecostes ante portam Grymmenseai 
mullis id videnlibus clarissimi viri Georgii Schillelii medicinae doctoris fliium ex palemo 
rure in urbem redeuntem, adolescentem, uti omnibus constabat, innocentiMimmn stri- 
cto gladio adortus, eique innoxio, quod se studiosum profiterctur, brachium sinisImiB 
confodiens. Et nisi quidam Studiosus evestigio veluti Dei angelus ut putabatur inex- 
spectatus ad hunc nostrum assiliisset, Optimum puerum haud dubio occisorus erat. 

Quod facinus quia post principis edictum recens fuit, nuUi parserunt operae Stu- 
diosi in inquirendo et in investigando reo^ qui in aedes N. Meysenn pellionis in maioris 
coUcgii vicinia confugerat, donec eodem Pentecostes die senatus satellitibus veluli in 
manus a nostris ofTorretur. 

Interea dum haec fiunt, subito exoritur nostris alia a quibusdam militibus iniaria» 
qui ex eiusdem pellionis . . . Meysen aedibus prosilierant armati ; verum et hü illico ad 
custodiam arrepti. 

Rector audito quorundam seniorum consilio rogavit postridie ut in maiore collegio 
sibi a concione adessent d. doct. Caspar Bornerus et Sebastianus Rott, quo malurios 
ageretur super novis hisce facinoribus cum amplissimo viro doctori Fachsio ordioario 
et consule ad hoc rogato, quod tunc nonnihil imbecillior esse dicebatur consul Wki*- 
mannus. 

Ibi post brevem rei perpetratae narrationem petiit a consule Fachsio universilatis 
nomine rector, ut iste pellio qni doctoris Schiltelii 61io prorsus innocenti confodisset 
brachium, puniretur a Senatu criminaliter, idque ex ofßcio ludicis, non quod univerai- 
tas actionero adversus reum institueret, sed ut saltem ofQcii sui admoneretur senatus» al 



LiBRi AcTORim. 663 

actorem esse in hac causa pateretur illustrissimi principis edictum. Ad quod statim 
JQter cetera Facbsias dicebat, necesse fore ut super tarn gravi ac recente facinore pro- 
nuuctiarent scabioi Lypsenses. Consuluit tameo, ut baec significarentur quoque Wid- 
manno. 

Quo facto adhibuit scabinos consul, qui de pellione ex iudicis officio criminaliter 
puniendo alternative sententiam sie pronunctiasse nobis signißcabatur, ut iili ampula« 
retur vel manus altera, vel virgis publice caesus relegaretur ad deceonium, vel cerle 
maoui inureretur Stigma, quod esset manus amiltendae Signum, et proscriberetur. At- 
que baec ita ad nos referebatur sententia, senatum nobis potestatero facere eligendi 
poeoam mitiorem. 

Responsum est autem seuatui, Don licere bac in re universitati quicquam agere, 
quum a principio permisisset rem universam officio iudicis, itaque penes senatum stare, 
ut secondum illustrissimi principis mandatum in illo exemptum statueretur. 

Atque omnia baec fiebant intra quinque dierum spatium. 

Scquenti Veneris die palus summo mane erecta erat in foro, truncus ad roanum 
amputandam positus et virgae colligatae. Qut apparatus cum pellionibus aliquante in- 
solentior et crudelior videretur, sorsumque ac deorsum concursum est non solum a 
pellionibus, sed omnis etiam generis opificibus, qui apud senatum pro reo intercedc- 
rent, fuitquc magna et avida omnium ad aliquot horas exspectalio ob rei novitatem. 
Vicit tarnen hoc die inicrcessoruro multitudo, ut rursus a foro removerentur omnia, 
quae remissio excitabat inter nostros plurimum murmuris. 

A prandio eiusdem diei veniebant ad rectorem ex pellionum numero cives tres 
seniores suppUciter et obnixe rogantes, quo sua intercessione universitas apud senatum 
efßceret, ut poena criminalis pellioni reo in civilcm comoHitaretur, ne sallem veniret in 
manus camificis. Hoc si impetrarent, polliceb^ntur, se reum inter ipsos tanta atrocitate 
virgis caesuros, quanta ne camifex quidem facturus esset, si illum vel ter caederet 
publice. Eiusque spectaculi ut assisterent spectatores et ex nniversitate quidam et ex 
senatu, se permissuros. 

Respondit rector, non esse in sua poteslate, ut quicquam promitteret, sed, quia 
tantopere peterent, se consulturum universitatis consilium. Sabato sequenti propone- 
bantur baec consilio, sed cum putaretur baec consullatio ad universos polius quam ad 
paueos perllnere, in universitatis congregationem reiecta est. Die levis a dominica Tri- 
nitatls cogebatur ex consilä decreto universitas et per nationum divisionem sie dictae 
sunt sententiae. 

NACIO POLONORUM. 

Propter facinoris atrocitatem natio Polonorum censet, minime consultum esse ut 
pro pellione reo ulla fiat intercessio. Sed rem universam ut antea permittit iudicis ar- 
bitrio ita exsequendam, ut reipublicae pax et tranquillitas in posterum conservetur. 

SAXONUM NACIO. 

In causa pellionis proposita per Magnificum dominum Reclorem placet nationi 
Saxonum, ne reus ille evadat impunis sed causa illius arbitrio iudicis relinquatur. Vi- 
detur enim expedire ne mullorum scelera maneant impunita. 

NATIO BAVARICA. 

Magislri in natione Bavarica multitudine sufiragiorum vincunt, non censentes pro- 
pter raultas rationes universitati pro reo intercedendum esse, sed plane causam com- 
mitlendam iudici, qui tulit sententiam pro gravitate delicti. 



664 Fr. Zarnckb, »rk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

mSNBNSIS NATIO. 

Decernit totam hanc causam relinquendam esae iudicio senatas, quemadmodum 
ab initio etiam ad eius officium rem detutit, ita ut ne a noalHs pro pellione fial inter- 
cessio, sed respondeator pelÜonibus, si senatus propter varias preces et intercemiones 
a qoibusdam pro pellione factas Telit mitigare poenam, de eo non repugnalttram oni- 
vereitatem. 

Posteaquam ex nationum conclusis denuo constabat, rem omnem at antea esse 
permiltendam iudicis officio, voluit rector, ne quam habeant homines lubrici vel ela- 
bendi vel fingendi occasionem, conceplis verbis respondere pellionibos, hoc modo : „Eb 
ist denn herrn derr vniuersilet eur bittlich vleyssigs ansuchen fürgehalten wordenn, 
vnnd mochten dem gefangnen kurszner woll gönnen das er bedechtiger gewest md so 
gröblich wider das fürstlich gebott vnnd sunst wider recht nicht gehandeltt bette, Tnnd 
wil die vniuersilet diese sache einem Erbarn Radt In aller mosz, wie vor geschehen, 
heimgestellet habenn, vnd (zweiflein nicht, Es werde sich ein Erbarr Radt yn deme 
aller gebur dem furstlichenn Mandat gemesz tzuertzeigen wissenn." 

Sabato post Trinilatis tantummodo Stigma amittondae manui inustum est et sie ta* 
cite proscriptus pellio. 

9. Praudiam pro loco. 
s. r. Joachim a Koeythllngen, 4545*. I. Bl. 97^. 

28 Septembris quatuor decani a rectore convocati concluserunt Polonos d. Sta- 
nislaum et Albertum fratres barones k Czarnkaw ex Palatinoruro Posoonieosium 
familia, cum locum post Rectorem sibi vendicarent, hortandos et monendos, ut, si locam 
istum obtinere cupercnt, pro consuetudine etiam antiqua publicum prandium facultall- 
bus darent aut omnino loco baronum et comitum abstinerent, quod cum per d. Game- 
rarium primum atque deinde per mag. Nicolaum N. Polonum et concionatorem pome* 
ridianum iussu rectoris indicalum iiiis esset, respondcrunt, coena, quam apod Augusti- 
num Yolckmarum inslruxcrant, consuetudini universitalis satisfactum, tarnen ae publi- 
cum quoque prandium pro loco daturos, modo illis lerroinus et tempus quo commode 
id facere possent concederelur. Ad diem itaque natalem Christi induciae ad hoc fa- 
ciendum illis per rectorem concessae fuerunt ea lege, ut nisi intra id tempus prandiam 
pro loco publice darent locus illis denegari neque eos in posterum ad publica prandia 
ut barones invitari debcre. 

40. Novarum scholarum cura commissa Universität!. 
s. r. Leonh. Badehorn, 4 545^. L. Bl. 4 72i>. 

Evenit ut rector a parenlibus in patriam vocaretur, qui iropctrata venia a consilio 
universilatis venit Misnam. Venit eo et doctor Georgius Comerstad illustrissimi princi^ 
pis consiliarius sunimus. Ille inier cetera retulit, lussisse illustr. principem, ut reclor 
assumptis duobus raagistris quos secum haberet (habebat aulem M. Wolfgangum Meu— 
rerum et M. Blasium Tammuller) atque etiam, si ita placeret, assumpto Rivio et arcis 
praefecto nee non senatus consule ingrederetur scholam novam nuper per principem 
ibi institutam et cognosceret quomodo singula haberent, indeque Dresdam veniens priD— 
cipi rem exponeret ; deferri enim indies ad principem varias et multiplices moltonioi 



LiBRi ÄcTORim. 666 

querelas, quod non eo modo et ralione curarentur et expedirentar omnia, qua aequum 
esset quaque oporteret curari talia, si eum finem, ad quem instituta essent, consequi 
aliquando deberent. Velle rem omnino cognoscere principem cum ultra decem milia 
aureonim in illam Misnensem simul ac Portensem scbolam annis singulis impenderet, 
eo animo et proposito, ut ibi foverentur et erudirentur adolescentes, ila ut aliquando 
tum sacris tum aliis rebus recte praeesse et rebus publicis consulere optime possent etc. 
Refragati aliquamdiu fuerunt rector et duo magistri cum ob alia tum quod praepropere 
ipsis ad Academiam redeundum esse dicerent. Sed obsequendum fuit principi et prin- 
cipis consiltario. 

Assumptis ergo Rector arcis praefecto ei senatns syndico, quem consules in suum 
locum constituerunt (Rivium autem podagra domi continuit) ingressi scbolam qua po- 
tuerunt Gde diligentia et industria, tum ex ipsis praeceptoribus tum discipulis atque 
oeconomo quae potuerunt perquisiverunt, et publice et privatim discipulos omnes et 
singulos examiiiantes in graccis latinisque litteris prosa et carmine scriptis epistolis 
aliisque eorum exerciliis. Ubi omnia fideliter et diligenter, quantum equidem fieri pau- 
cis diebus potuit, cognoverunt , vocati Dresdam ad principem sunt rector et duo ma- 
gistri ; Ibi ipsi principi coram singula retulerunt et exposuerunt fideliter. Rogantes In- 
terim quoque sub finem, cum clementer et attente eos audisset de minori schola, di-^ 
centes, ut suam maiorem quoque scbolam, Academiam LIpsensem, commendatam habere 
vellet, quae dei beneficio nunc indies quoque magis ac magis florescere atque ipsius 
dementia et munificentia crescere inciperet, quam invidi et nialevoli nunquam desine* 
rent impedire et oppugnare varie, ut ipse eam ab illorum iniuriis et violentiis vindicare 
alque defendere, sicuti fecisset hacteuus, sedulo porro pergeret etc. 

Contulit super bis omnibus aliquamdiu cum consiliariis princeps, postea iterum 
vocatis illis exposuit per Comerstadium, primum quid redeuntes per Misnam Iterum ibi 
scolam ingredientes tum praeceptoribus tum discipulis dicerent, deinde ut posibao 11- 
lius semel et Portensis schotae omnem curam universitas gereret, postremo, quod ad 
defensionem Academiae pertineret, iam nuper publice edicto ostendisse principem suum 
aniroum erga Academiam, ut eins rationem babere merito deberent adversarii, et se 
scripsisse nuper ac nunc iterum scriplurum ad senatum ut quascunque babeat cum 
Academia controversias, eas studeant universas familiari colloquio cum universitate 
componere ; quod nisi faciant, debere Academiam rem referre ad principem, facturum 
eum omnino et probaturum, ut intelligant, eum conservatam et non violatam aut dimi- 
nutam sed auctam et amplificatam Academiam velle. Gratias egit rector nomine Aca- 
demiae ac cuncta ea se sie in Academia expositumm atque publice etiam studiosis 
Omnibus enarraturum dixU, sine dubio omnes de boc laetaturos et gavisuros plurimum 
atque per hoc in cunctis suis ofnciis prompliores ac alacriores futuros, deinde quod ad 
scholarum curam pertinet, absque dubio Academiam fidem et operam adhibituram, ut 
ne quid temere negligerelur et quae in Misnensi schola nunc in reditu per ipsos expe- 
dienda essent, eos fideliter et diligenter ita ut mandatum esset executuros. Sic disces- 
sum est a principe. 

Redeuntes ergo Misnam ibi ea quae in mandatis habuerunt expediverunt. Deinde 
Lipsiam reversi et quae ad scholas et quae ad senatum periinuerunt quoque explica- 
runt, in bis omnibus principis praeclaram Toluntalem praedicautes, quam rector insu- 
per publice scripto, deinde in oratione lectionis statutorum, tandem in totius universi- 
tatis congregatione solemniter quoqoe celebravit^ et universitas gratara sibi esse et re- 



666 Fb. Zarncke, lrk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

verenter colendaro in conclusis declaravit, atque deum precandum ut benigne hone 
principero et eius voluntatem in universilalem conservare velit, et operam dandam cen- 
suit ut, quae dei et principis benignilate accedant Academiae, ea diligenter et fidelitar 
curcntur ad gloriam dei et comrauneni omnium salulem, ut babentur haec in eins 
conclusis (d, t. in dem verlorenen B), 

Literae super cura scholarum. 
Quod ad scholas attinet cvenit ut rectore reverso Lipsiam, priusquam adhae Uni- 
versitatem congregaret, princeps ipse adhuc quoque Lipsiam veniret daretqoe Hteras 
eius mandati quod Dresdae dederat. Illae ergo simul lectae in universitate taerunt et 
postea ad fiscum repositae. Caeierum communibus omnium suffragiis oationani visita- 
tores scbolarum electi sunt Bornerus, Camerarius et Meurerus, üt babentar in con- 
clusis. 

H. Varia acta s. r. L. Badehorn 4545^. L, Bl. 478i>fg.. 
Literae Erphurdlensium super fliiis sacerdotam. 

Allatae fuerunt literae Erpburdiensium super filiis sacerdotum coniugatorum» an 
admitterentur illi apud nos ad gradus Magisterii et Baccalaurealus et respoosum datum 
est quod habetur in epistolari (d. i. dem verlornen Liber H), 



Fures lignorum. 

Cives quidam habitantes iuxta ciniiterium Nicolai destructis anüquis aedibus pa- 
rarunt novas, unde et antiqua et nova ligna fabricala ad structuras in cimiterio iacentia 
babuenint. Dum vero erigere volunt aedificia reperiunt ablata multa non aotiqaa (an- 
tum sed nova quoque, quae in collegia dicunlur esse ablata. Yeoiunt et conqueruutur 
ac petunt inquiri et reslitui ligna, quibus non queant iam in ipso opere et etructura 
aedium absque maximo detrimenlo carere. Missus est famulus universitatis ad omnes 
conventores et curatores collegiorum ut inquirerent. Nova nuUa reperta, sed quaedam 
antiqua, quae mox iussi sunt resliluore; praelerea puniti sunt ex sententia aaseasoram 
in dimidios florenos Valentinus Hebercelius a Konigshofen, Joannes Wernherua de 
Culmbach habitantes in spera coUegii b. virginis, Joannes Venatorius et Petrus Bora- 
dorfer in collegio principis, Ambrosius Baum Uauensis in aedibus Blasbalckin, Henricus 
Neidhart, Volfgangus Hillebrant Bornensis in novo foro. Sed et Bartholomeua Bauman 
in collegio b. virginis habitans punitus est in quadrante fl, quod sciens apud se depo- 
Sita esse ligna furtiva passus fuisset. Reliqui fuerunt non inscripti beani, quoram no- 
mina oblata sunt ludimagistro Thomiano. Et admoniti singuli ut memores statutomm 
non foverent ultra mensem apud se non inscriptos propter multa, quae consideraveril 
univcrsitas dum huiusmodi statutum condiderit et etiam in reformatione integrum re- 
liquerit. 

Lusores. 

Magister Joannes Kilianus curator in Paulino collegio adducens unum ex discipn- 
lis suis Joannem Ditz, conquestus fuit quod magnam pecuniam et vestes et Hbros lusu 
perdidisset et quod foris pernoclaret aliaque indigna committeret, petiit examinari de 
complicibus delicti et puniri, omissis ambagibus. Reperti sunt decem eiusdem delicti 
complices, quorum primus Caspar Winckler Cicensis sex florenos cum aliquot libris ab 
eo se evicisse confessus fuit, reliqui minus, quorum alii aliis plus minusve noxii. Poät 



LiBRI ACTOROM. 667 

loogum examen primi duo Joannes Ditz et Caspar Winckler, per suos praeceptores 
emendati virgis, tradili sunt carceribus non amplius quam diem et hoctem propter 
maxima frigora, postea Herum dimissi redditi sunt praeceptoribus amplius castigandi 
et emendandi. Reliqui ita punili ut primi duo Balthasar Weigant de Mellerstat et Gre- 
gorius Eilenberg Misnensis soiverent singuli dimidios florenos, reliqui sex singuli qua- 
drantem R. Et omnes et singuli quisque alteri redderet id totum, quod ab altero evi- 
cifset, sive de pecunia sive de iibris sive vestibus sive aliarum rerum quodcunque fo- 
ret, 8ub poena carceris aut etiam relegationis. 

Alii inobedientes discipuli. 

Postea idem M. Joannes Kilianus adduxit tres alios adolescentes discipulos qui cu- 
perent ab ipso discedere, Conradum Han, Erhardum Krug et Gasparum Schilling Roch- 
licensem. Auditi causam iustam nullam cum haberent, iussi sunt manere in adventom 
parentum. Quod primi duo polliciti sunt facere, tertius obstinatus iussus est ire ad car- 
ceres, ubi sedit in alterum aut tertium diem, donec idem promitteret. 

Simiiiter per doctorem Bernhardum Ziglenim accusatus est Bembardus Tanner 
quod contra voluntätem parentum vagaretur sine praeceptore et convicia diceret ac 
scriberet in bonos vires; correptus graviter commendatus est praeccptori M. Arabrosio 
Borsdorfer. 

Scortatores. 

Christophorus Jordan Lipsicus accusatus per quendam nuncium Andream 
Bude, quod misisset eum in Bohemiam et nunc mercedem plenam solvere recusaret, 
transactum inter eos ut daret ad priora adhuc 5 R, quos dedil. Sed interea ei expro- 
bravit^ quod misisset eum ad meretrioem imo vero ad adulleram et eam literis rogasset, 
ut buc rediret, cum iam antea pulsa hinc propter hoc ipsum fuisset, quamvis hie nega- 
ret, ille (antum non convicit, et quodammodo conßtcri adegil, quod ipsemet litcras hu- 
ius ad illam et illius ad hunc se Icgisse (ipsa sie iubente) conßteretur. Pollicitus hie 
est se literas rectori monstraturum, sed postea reversus se amisisse asseruit. Correptus 
verbis graviter et acerbe fuit, promisit perpetuo se posthac fugere omne mal um velle. 
Consenserunt assessores ut hac vice ipsi hoc condonaretur. 

Postea idem accusatus fuit per literas M. Georgii Musleri ex Yienna pro octo Fl. 
ex mutuo, dedit chirographum in praesentia assessorum quod vellet ipsi satisfacere 
spacio duorum mensium. Non fecit, neque pater pro eo quicquam sotvere voluit. 

Tertio accusatus fuit a cive Ambrosio Stephan pistore ante portam Hallensem pro 
precio locati equi et freno fracto atque insuper de conviciis et violentia quam ips^i stricto 
pugione iaferre voluisset dum debitum monuisset. Citatus non venit primo, secundo ; 
tertio tandem comparuit de pretio et freno satisfecit, convicia et violentiam primura ne- 
gavit, postea cum hie probare vellet, confessus fuit ; iussus est aflerre pugionem, obtulit 
non eum quocum vim inferre voluerat. convictus de falso alium attulit. Iussus per as- 
sessores ire ad carceres, renuit, tandem ivit. Ad preces parentum mox iterum dimis- 
sus fuit. 

Quarte accusatur a meretricibus ex lupanari, primum ab una ex mutuo unfus ta- 
leri, deinde ab ipsa domina lupanaris pro S8 gr., quos deberet pro cerevisia, item quod 
a quadam alia voluerit emere capillos, et citatus primum venit, postea non amplius com- 
paruit. Mater nunciavit, se soluturam pecunias, petere vero ne quid durius in illum 
statueretur. Assessores primum, deinde consilium propter haec et alia et quod iam anno 
elapso propter simiiia delicta multa ad multos menses in carcere sedisset, decreverunt, 



668 Fr. Zarncke , urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

omnino nunc relegandum esse ; sed propter preces malris et familiae relegandam tacite 
ad tres annos,'quod tta factum fuit et per notarium matri denunciatum. 



Tres alii Wolfgangus Hillebrant Boraensis, Erbardus Roger et Henricus Neidiiart 
habitantes in novo foro in aedibus cuiusdam viduae, rixati inter se duo ex illis ad r»- 
ctorem veniunt invicem se accusantes de verbis et verberibus et quibusdam debiUs ex 
venditis et non solutis vestibus, et terlium in testem adduxerunl ; res ioter ipsos com* 
posila est, et quod quisque alten debuit iussus est solvere, iniuriae remitsae el molda 
quoque remissa. Gaetenim dum allercantur ipsi, produnt rixas ortas faissa super me- 
retrice quadam sive etiam aduUera, qua omnes tres se usos fuisse demum et conTio- 
cuntur et fatenlur. Quare dicta illis poena secundum statutum, ut singoli aolvereiil tres 
florenos aut sederent in carcere per mensem. Henricus ingreditur carceres sedens per 
duos dies et nocles, propter maxima frigora petit dimitti, et solvit adbuc S R el dimi— 
dium R propter furtum lignorum, ut supra. Erbardus vero Ruger solvit 3 R. Wolfigui- 
gus Hillebrant Bomensis, autor quodammodo eorum omnium, primum promittit solvere 
poenam, deinde clam abit, decreto assessorum citatur publice per edicta primOv secandOy 
tertio. Tandem venientes cum eo cognati audiunt sententiam assessorum at ad piterem 
poenam det adbuc pro tribus citationibus tres dimidios florenos, quod eius nomioe pro- 
miserunt et praestiterunt. Quibus accessit dimidius florenus propter furtum ligoomm', 
ut supra de furibus lignorum. 

Quatuor alii Joannes Baptista Scbenck Augustanus, Paulus Escb Leubensia, habi- 
tantes in aedibus Blasbalkin, et Joannes Geier et David Faber habitantes id principia 
collegio introduxerunt duo scorta in principis collegium. Deprehensi altere die, 
tibus scortis, et convicti et confessi poenas dederunt iuxta statutum singuli 3 R. 



Snspecti. 

Magister Lupulus et Joannes Kertsch habitantes in collegio Petri delati sunt de 
suspectis mulieribus, purgarunt se iuxta statutum de suspectis et expurgatione eonun. 

Similiter delatus Sacharias Baumgarlen de stupro aucillae Paulini collegii, so pnr- 
gavit iuramento. 

Yiolenti. 

Lucas Schwartz de Güterbach ebrius vesperi quasdam virgines obviam aibi venien- 
tes compellans et comprebendens conatus est adducere secum in collegium BemhardL 
Accusatus coniectus est in carcerem per dies et uoctes quinque. Tantem reconciliatoa 
oflensis impelravit ut ipsi cum multis aliis pro ipso in[ter]cederent. Sic dimissus Aiil 
iudicio assessorum. 

Gregorius Pfefferkorn Lipsensis ebrius coniicieps lapides in fenestras et parielea 
aedium proximarum Paulino collegio et conviciis provocans viciniam, item interalam 
abripiens ex proximis aedibus, iussus est restituere interulam et dare poenam I B. 



Misit tunc sub illud ipsum tempus ad Rectorcra consul scribam civitatis significan- 
tem ex Petri collegio iactos fuisse lapides et plumbatas-in praecones ferenles lihroa el 
acta ex praetorio ad domum scribae scabinorum doctoris Modestini Pistoris, petere oon- 
sulero, ut iiceret illos qui fecissent capere et ad rectorem adducere. Respondil recCor, 
couvenire non ut capiantur, sed ut accusentur et nominentur qui fecerint; univereila- 
lem habere statuta secundum quae et hos et alios delinquentes puniat. Quare rectorem 



LiBRI ÄCTORCM. 669 

petere, ne quid temere tentaret consal contra privilegia et compactata, qaod discordias 
et tumultus concitare posset. Reversus scriba dixit Consulem ignorare uomina eorum 
qai fecissent. Cetenim cum ex Petri collegio factum esset, posse inquiri in eos qui ibi 
babitent. Inquisitum fuit et cognitum, quod factum fuisset per pueros qui essent apud 
rectorem non inscripti, quorum nomine per notarium ad consulem fuerunt missa. 

Postea cum adesset praesens ipse in arce princeps factum fuit ut vesperi sub ho- 
ram nonam turba conci'taretur cum equitibus et militibus. Ubi quoque lapides primum 
e collegio proiecti fuisse dicebantur. Quae omnia cum per pueros tales facta diceren- 
tur, qui nomina sua apud rectorem non essent professi, aegre tulit universitas foveri 
eiosmodi pueros contra statuta» qui per universitatem puniri uon possent ubi deliquis- 
sent. Quare decreverunt primum assessores, deinde quatuor facultatum decani, postea 
Universum consilium, eiusmodi pueros nequaquam retinendos, sed puniendos severiter 
omnes quicunque apud se eos foverent propter molta et magna pericula et incommoda, 
quae inde orirentur et oriri amplius possent nisi praecaverent. Sed quia in omnibus 
collegiis Petri et Pauli et Maiori et Minori principum reliquisque eiusmodi pueri repe- 
rtebantur plures quam credere aliquis facile potuisset, placuit ut primum adbuc publico 
mandato monerentur ad observandum statutum, deinde ut in oratione lectionis statutO" 
rum fieret aliqua eius explicatio et commemoratio gravier, postreroo ut singulorum 
etiam collegiorum conventores singulos suos incolas buius commonefacerent. Et postea 
qiiicunque reperirentur eius transgressores, illi sine mora et sine ulla venia gravissime 
plecterentur etiam graviori poena. Et cum in Paulino apud Antonium Rucbammer re- 
periretur, qui discedere potius quam nomen dare et iurare academiae vellet, ilico fuit 
ille expulsus sive dimissus et ansam praebuit ille ut magis severe vellet observari hoc 
suum statutum universitas> ne eiusmodi obstinati et malevoli academiae sub umbra et 
tutela academiae in eius perniciem et periculum foverentur. Quo ergo maiori autoritate 
boc firmaretur, placuit assessoribus ut ad consilium referretur. Consilio placuit, ut toti 
universitali proponeretur, quae buius curam et observationem adiunctis commisit. 

4S. Mandata illustrissimi nostri principis Mauriciietc. a suis consilia- 
riis coram rectore et aliis quibusdam primariis exposita. I. Bl. SOT^fg. 

s. r. Constant. Pflager 4546^. 

XIX Octob.^) [wohl XXIX] quae fuit altera post Simonis etJudaenobilisetdoctis- 
simus vir Ghristophorus a Garlowicz praefectus Lipsensis per ministrum suum mihi 
signißcavit [es steht geschrieben sjcauit], se et dominum ordinarium doctorem Fach* 
sium ab illustrissimo principe nostro accepisse mandata quaedam universitati expo^ 
neuda. Quare peteret ut accersitis quibusdam ex universitate nostra viris primariis 
ipsos convenienti loco audiremus. Gonvocavi itaque statim in collegium Paulinum qua- 
tuor facultatum decanos et alios quosdam vires primarios. Hie ubi convenissemus et 
consedissemus exhibuit nobis amplissimus vir Ludovicus Fachsius J. U. doctor et Or- 
dinarius litteras credentiales principis, ut vocant, hac qua sequitur forma perscriptas : 
Von gottis gnaden Moritz hertzog zw Sachssen landgraff in Duringen Mai^- 
graue Zw Meyssen. 

Vnsern grus zuuor. Wirdigen Hochgelarlen lieben Andechtigen vnd getreuen. 



4) Am so. Octob. war Carlowitz noch in Prag, auch sind ja die 'litterae credentiales' vom 
S5. Octob. datiert, und sobliesslloh wird als der folgende Tag der 80. Octob. genannt. 

AbhaDdl. d. K. 8. Ges. d. Witseoich. III. ^7 



670 Fr. Zariscke, tbk. Ql'Ellrn z. G. n. Umv. Leipzig. 

wir haben vnscrn Rcthen vnd lieben gotreaen Cliristoffen von Cariowilz heuplmaniie 
vnd Hern Ludowigen Fachsseii der recht Doctorn vnd Ordinarien zw Leipizk etsKche 
inundlliehc Werbungen an euch zulbun befolen, wie ir von inen werdet vomefamen, 
idl derhalbcn vnser gnodiges begeren, ir wollet derselben Werbungen gntlicheo anhö- 
ren, iiicii diszmals gleich vnserer selbst pcrson sladt vnd glauben geben, Euch «vch 
doruuir gevolgig crzeigenn vnd das nicht anders halten. Doran thut ir vns gute gefal- 
Icns in gnaden kegen euch zuerkennen. Datum Dresden Dinstags nach Vnolae Den 
25. Octobris Anno etc. XLVj. U: H. Z: Sachsen 

M ppr ssc. 

Den wirdigen vnd hochgelerten vnsem lieben andeohtigen vnd getreuen Rectom 
Magistern vnd Doctorn vnser Vniucrsiteth Leiptzk. 

Deinde amplissimus vir dominus Ordinarius oratione quadam lucuient« subsecuUis 
est, qua nobis voluntatem illustrissimi principis domini nostri benignissiroi expoauii 
cum mentione dcbita cupiditatis eximiae erga patriam et nos illius, et salutarimn con- 
FJliorum cxplicationc, in hanc fere sententiam. ,»Cognoscere illostrissimuro principaiD 
rumores spargi in vulgus quasi a veritate verae rcligionis et pietate Christiaua (rat ei 
ipse alacriicr assensus esset, et quam doceri exercerique in sua ditiono volulssel) oanc 
recedcre et niularc voluntatem suam inciperet. Hanc suspicionem eo ipsum ferre m»- 
Icstius, quo sibi intolerabilius viderelur non modo ad homines infamari et inconatantiae 
crimen sustinerc, sed quasi coram dco quoque conscienliam animi sui defecttonis oela- 
riac accusari. Quamvis autem innocentia ipse sua frotus contemnere faciie poaset levl- 
tatcm et mendacia hominum, velle tarnen quasi defensione quadam nti apod auoa el 
illos certiorcs reddi de constantia et persevcrante animo suo in cuitu ac propagatiooe 
verao i-oiigioiiis et evangelii, quod amplcxus fuit, et in suis ecclesiis doceri praedicari- 
que voluit. Ilas autem suspiciones inde oriri opinionem esse, quod illustrissimiia prin- 
ceps, excitato ac commoto calamitosissimo hello, socium adiungere se illnstriaaiiiBis 
principibus propinquis suis el arma contra Caesareara maicstatem capere non potuerit, 
cum maximas et gravissinias atque iustissimas in hac re causas sibi impedimeiito eaae 
atque obslarc cernerei ac sentiret. Qua quidem veluti tempestate inhorrescente incre- 
dlbili studio et maximo labore aimisum fuisse, ut tantum periculum et has clades aver* 
terct et patriae ruinam fulcirct. Praetcrque ea et hoc, cum obstiterint plura conluD*- 
clioni isti, quac non patercntur, ut hoslem Caesareae maicslatis sese proBleretur, quod 
hoc sibi gi-avissimum fore iudicarit, contra ordinariam polestatem adversus luramenti 
sui rationem quicquam moliri, pracsertim cum in proximis comiciis Ratisbonae celebra- 
tis ilhi^strissimo principi praesenti animum suum apcrtc declararit, sc nolle religionem 
oppugnnre, postca etiam per literas ad illustrem suam gratiam et ad ordlnes totius sirte 
ditionis missas confirmaverit, se nolle quicquam contra religionem moliri et quidem 
hanc ipsam quam profilemur. Ncquc illustrem suam gratiam sufficienles hie causas vi- 
dcrc, quomlnus hoc ipsum Caesareae Bl., tarn sancte aftirmanti, fidem adhibere deberct, 
mnximc cum hoc ipsum intcr quantumvis mediocris Status homines optimis rationibus 
introductum sit, quod contrahentes alles aliis credere oporteat. Neque illius illustrem* 
gratiam corapcrisse hactonus, quod Caesarea M*" fidem sibi suisque maioribus datam 
ullo in loco aul negocio fregerit. Quodsi vero religionem ooelestis doctrinae peti intet- 
ligcrct, tunc ila scmper fuisse et nunc esse animatum, ut non modo nulli potentiae ad- 
versus hanc obodire, sed vitam etiam confessioni huius iojpeudere, conGrouiiiie 



672 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

sus buiusinodi sermoncs atque obtrectationes homioam defendit el volunlaleai 
eximiam erga rcligionem et amorem suam erga |>atriain declarat) una cum alHs qaibiM- 
dam libellis servandum seponeremus. 

niustrissimus princeps nosler ab omni sibi temperavit iniaria et rapina qaanloni 
fieri potuit, dum elecloris civiCates propter immioeiitem Hussemoram, qui iam in Vot* 
laodia saevire et grassari coeperanf, vim atque impelum et gravissimum etiam manda— 
tum Caesaris in poteslatem redegit, nisi, poslquam eius consiliarii et legati a Witenber-' 
gensibus comprebensi et Witenbergam in cuslodiam deducti sunt; tum enim ▼icinos 
quosdam pagos circa Witenbergam populandos et depraedandoa equilibos haaaer 
nis pcrmisit. Nam ea urbs potissimnm spreverat 4)rincipem et sola dedere sa ipal no- 
luerat, cum alias sine vi in potestatem suam recepisset. 

48. Petita confirmatio pri vilegioram Caesarea, 
s. r. P. Bussini, 4547*. I. Bl. Uk^. 

2 die Septembris per concilium universilalis conclusum ut privilegia Academiaa 
nostrae atque fundationes describerentur, atque transmitterentur ad Caesaream Maiesta— 
tem pro confirmalione eorundem. Idque factum est. Dens fortunet omnia. 

44. M. Caspar Geska,Polonus. 
s. r. Egid. Morch, 4555K L. Bl. 405*lg. 

Cbristianus Sirobeck Saxo» bora nona in suam babilationem se recipere volena^ 
in coemiterio Diui Nicolai a tribus Polonis strictis gladiis insuUatus et graviter sine omni 
culpa et provocatione vulneratus fuit. Et quamvis certo sein non potuit, qui fuerinl, 
tamen, cum Stenceslaus Warzky, Joannes Jordan et Barbazky Florian a multis cum ar- 
mis ea nocte conspecli fuissent, illi lamquam suspecti delati sunt. Erat autem aallem 
Stenceslaus Wartzky eo tempore inscriptus, alii vero duo non dederant nomina sua 
Academiae nostrae, quare Stenzeslaus solum arresto constringebatur, non autem reiiqui, 
sed per nolarium consuli hoc indicabatur et ut in illos animadverteret petebatur. 



Cilatus est Stenceslaus Wartzky qui comparuit armaque obtulit. Sed cum Cbri- 
stianus Strobeck propter minus Grmam valetudinem apparere non possei, in pribcipall 
negolio nihil agebatur, sed ad tempus restitutae sanitatis diOerebatur. Mandabatur 1a~ 
men pal sub poena relegationis. 

Christianus Strobeck et Christophorus Babst accusabautur a Polono Brictio de ü« 
lata iniuria. Sed reconciliati inter se dimissi sunt. 



Stenzeslaus Polonus conquercbatur de petulantia et iniuria quorundam, oflerens 
sequentes versus de Polonica natione conscriptas : 

Ore tue decerpe mihi de podice ßcus 

Atque mihi madidas linge Polone nates 
Haec quia conveniunt petulanti pharmaca linguae 
Oblure iam linguam stercore more suum. 
Rogansque summopere ut in illos animadvertere et curare velit rector, ne pestbao 
alia fierent. Rector recepit se hoc facturum dummodo autor indicaretar. Postulabal 



LlBRI ACTORUM. 673 

quoque rector ab ipso anna, quae superioribus diebus gestasset. Sed non atlulit, ideo- 
que, cum antea quoque citatus contumaciter einansisset et contra prohibitionem sub 
poeiia relegatioDis rursus arma portare ausus fuisset, ad consilium referendum existi- 
mavit. Adferebat aulem ea postero die, praemissa eicusatione, quam admisit reclor. 



M. Caspar Geska significabat Polonum Stenzeslaum supcriori nocte vel a Stolzenn 
vei Vden vel Strobeck graviter vulneratum ; quere statim singuli arreslati fuere. Et cum 
ex aliis non multo post intelligerem Christianum Strobeck ea quoque nocte a M. Geska 
vulnus accepisse, is eliam arrestatus est cum Slenzeslao Polono multarum turbarum 
autore. Bodem quoque die arrestatus Jeremias Schreiuogell, ad petilionem Gabrielis 
Schenckenn. 



Comites de Liatalitx contumeliosis vocibus et furioso amioruni strepilu provocati 
et fores collegii noctu furenter effractae isunt, ut aeibat illorum praeceplor M. Geska ; 
num autem res sie se habuerit, sub iudice lis est. Nam illi, quos huius facinoris reos 
M. Geska detulerat, sub iuramenli religione requisiti legitime se purgarunt. 



Peracto prandio Aristotelico cum hospites fere dimissi essent, circa horam quarlam 
vesperi illustrissimus princeps Lignicensis, a magistris novllei* creatis invilatus, unum 
ex ministris suis poculo aureo petät, nnde concursus magnus factus est, et paulo post 
M. Geska omnes praesentes praeter ducem et dominos suos fungos et nebulones appel- 
la?it. Interrogatus a rectore, qua de causa ista flerent, respondit, dominos suos non 
debito titulo nee in actu nee in- prandio compellatos fpisse. Igitur se dixisse et adhuc 
dicere, omnes esse nebulones, fungos et fures, praecipue vero decanum, qui erat M. 
Prüfer, et H. Adamum Scbillingk. Rector animadvertens Teile aliquos defendere deca- 
num, M. vero Adamum se ipsum, mandavit pacem utrimque. Morem gerebat II . Ada- 
mus et alii omnes praeter H. Geska, qui a maledictis non abstinebat, sed conscendens 
mcnsam alta voce clamans repetebat ea quae antea dixerat. Et rectori, qui rursus sl- 
lentium imponebat, satis ironice respondehat et breviter seditionem valde periculosam 
excitabat, quae tarnen benignilate Dei opera docioris Krammii et domini Joacbimi seda- 
batur. Cum autem abduceretur princeps, qui cum Polonis et illorum pracceplore in 
summo erat periculo, magnus concursus fit nostrorum. Et Laurenlius Zehener a Joanne 
Zobelio filio d. Zobelii misere et graviter vulneratur et ab excubitoribus quatuor globi 
in collegia non sine periculo coniiciuntur. Mane facto venit ad rectorem doctor Seba- 
stianus Hylger, ab illustrissimo principe Lygnicensi ablegalus cum hoc mandato, cre- 
dere celsitudinem suam dominos comites de Liatalitz etc. per iniuriam ih hesterno actu 
barones appellatos esse, quia sacpe decano et aliis significatum fuisse, quod sint -comi- 
tes. Petere itaque, ut curet universitas, ne quid posthac dicatur erusmodi quod ad con- 
tumeliam dominorum pertinere videatur. Dixit rector, se velle hoc ad consilium re- 

ferro et quamprimum respondere Nun folgten Entschuldigungen an die beiden 

Grafen von Seiten der UniversitSlt, die ziemlich übermüthig aufgenommen wurden, 
darauf ein langer Process gegen M. Geska, der in ähnlicher Weise, wie 1524 Waltheim, 
auch er gestützt auf hochadliche Protectionen, Rector und Universität zu verhöhnen be- 
strebt war. Die Verhandlungen zogen sich durph mehrere Semester in' die LSnge, und 
die Universität hätte vielleicht ihre Qhre nicht vollständig behaupten können , wenn 
sich nicht der Fürst eingemischt und die ihm unbequeme Appellation an den Mersc- 



G74 Fr. Zarncke, lrk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

burger Bischoff, mit der H. Geska umging, hintertrieben und sich zu emtteo 
gehl gegen Geska veranlasst gesehen bitte. Nun gab dieser klein bei und auch 
fen suchten sich, ohne ihrer Würde zu vergeben, aus der Affaire zu ziehen. 

i 

15. Vergleich mit den Verwandten eines Erschlagenen. 

s. r. Ant. Glining, 4 559". M. Bl. kl^fg. 

D. XXVIII Aprilis. Coram dd. decanis D. D. Joanne Meiero et D. ioachimo Game- 
rario in collegio Paulino mane hora oclava aflnerunt rustici cognati et uxor occisi Itor- 
tens Auners et acquicvcrunt^in transaclione facia inter se ei Joachimum WeigOMD ob 
occisum Mcrteo Auncr. Transaclionis forma haec est. 

Kundt vnd ofTenbar sei menniglich, Nachdem sich Ostcrdinslags den 28. Ilaii die- 
ses 59*'''* Jares zugetragen, das Joachim Weigman von Perlebergk ein Student Zu 
Leiptzig von Merlen Auener einem Bauren Zu Zschocher aus dem das derselbige ihm 
ausz genanten Dorfle vber die brück bis ins Landtgericht nachgefolget vnd nicht nach- 
lassen wollen, vnd ihnen also Benotdrangl, das ehr nicht vmbgehen können Zu eiTe%- 
lung seines leibs vnd Icbens sich zur gegenwehr zu stellen vnd gemellcn Herten Auner 
mit einen vnuersehenlichen stich verwandt das ehr folgendes tags gestorben, also seint 
Freitags nach Jubilale vor der vniuersilet zu Leipzig persönlich erschienen GerlraudI 
Herten Auners nachgelassene witfraw sambt Oswalt Schuman ihrem Vater, Antonio 
Auner ires verstorbenen maus Bruder, vnd etlichen andern ihren hierzu erbeteneo 
freunden, vnd haben alda anfenglich den zugetragenen fal angezeigt vnd von obgennn- 
ten Joachim Weigman abtrag gebeten. Darauf sich Joachimus Weiehman durch setneil 
anwalt dermassen vornemen lassen, wiewol ehr nicht ZweiCTelt, Do rechtlich wieder 
ihnen vorfaren, er wolle seine vnschult vnd das ehr von Herten Auoner dcnnassen be- 
notdranget also darthon das ohr an beswerung vnd entgeh losz gczelet werden soll: 
Jdoch weil ehr bedacht, das nicht allein vff die recht fertigung vnd beweisung viel geheu, 
sondern sich auch dadurch sein gefenglich enthalten lange verziehen möcht, da sie sich 
mit einer zimlichcn anfordcrung vernemen Hessen, vngcacht das ehr gar nichts ver« 
mocht, woU er darauf! bedacht sein, domit dem Handel in der gutt abzubelOeQ. 
HieraufT ist nach besehener anforderung der cleger die sach mit beider part wissen vod 
willen zwischen inen durch die heren der vniuersitet folgeudergestalt zu gründe ver-* 
tragen wurden. 

Erstlich das Joachimus Weichman beclagtcr sich mit den gerichtcn vortragen, 
auch die gerichlskosten erlegen. 

Vor das andere des Auner frawen vnd, so sihe swanger, ihrem kindtlein zu er* 
gezung ihrer armut 25 alte schock volgcnder gestalt entricliten sol. Nemlich vnd an«- 
fenglich vff schirst kamenden freitag nach Cantale 8 alle schock vnd aulT kunOligeu 
Uichelis marck aber 8 vnd Iclzlich auflT den Oslermarck vber ein Jar 9 alt schock, do 
mit also in Jares frist die 25 alt schock volkomlich bezalet. Welchs ehr also zu Ihun, 
auch derhalben geburlichc Versicherung vnd des entleibten weih für sich vnd in iren 
vnd ihrer freuntscbafll namen ihr vater, dessgleichcn N N ires mannes bruder darmil 
allenthalben vor ihre anfordcrung begnüget zu sein mit handt vnd mundt den bem 
Rector angelobt, vnd dasselb steht vest zuhalten bewilliget vnd zugesagt. Auch darauCf 
beclagter vor allerlei ferner Zuspruch wegen ir vnd ihrer freunde quiet ledig vnd loax 
gesprochen. Des alles zu bcgiaubiguog ist dieser vertrag gezwifacht vnd darum ieder 



LiBlIl ACTORUM. 675 

parih vflf sein bitt einer ziigeslall vnd dan lelzlich vmb mehrer Sicherheit willen in der 
viiiuersilet acta vnd bandelbuch geschrieben worden. Gescheen am tag vnd jar wie 
einganges gemeldet etc. 

Eodem die uxori et cognalis traditi sunt 8 sexagenae antiquae et in [Mercatu 
Michaelis similiter 8 sexagenas frater occisi accepit, anno & 69. 

Die mitgetheilten Auszüge können nur annähernd einen Begrifl gewähren von der 
ausserordentlichen Reichiialtigl^eit des in den Libb. Act. enthaltenen Materials; kaum 
wird sich in ihnen eine Seite finden, die nicht werlhvolle Aufschlüsse und Einblicke in 
das Leben und Treiben jener Zeit böte, nicht bloss in das geistige und sociale, son- 
dern auch in das Öconomische und technische. Seit Caspar Borner (4 439**) werden in 
den Aufzeichnungen die 'causae publicae* getrennt von den 'causae privatae* und ihnen 
vorangestellt. Jene berichten eine Menge von Criminainillen (es vergeht kaum ein Jahr 
* ohne Mord und Todtschlag), grobe Widersetzlichkeiten, die nicht endenden Streitigkeiten 
mit dem Rathe und den Bürgermeistern, mehrfach Selbstmorde, dann die allgemeinen 
Yerwaltungsangelegenheiten (hervorzuheben ist die Erwerbung eines neuen BegrSb- 
nissplatzes), die Bauten, die Massregeln in Betreff der Lutherischen Secte (*^causa Luteri, 
causa Martiniana') , die traurige Verfassung der theologischen FacuItSt, die Besetzung 
der Canonicate, die Verhandlungen wegen eines allgemeinen Concils, die zu verschie- 
denen Malen versuchten Reformationen, das Verhältniss zur Leipziger Schule und spä- 
ter zu den Fiirstenschulen, die Belagerung Leipzig's, die Bewaffnung der Studenten, 
den Auszug nach Meissen und die Rückkehr nach Leipzig, Pasquille, aufrührerische 
Placate u. s. w. Die 'causae privatae' behandein meist 'scortatores, violenlos, iniurias 
verborum, transactiones, corapositiones* und vor Allem Schuldfordcrungen, von Stu- 
denten gegen Studenten, namentlich aber von Handwerkern, Schustern, Schneidern, 
dann von Pferdeverleihern, Bordellwirthen u. A. 



[1. CASPAR BOKNERS AUFZEICHNUNGEN. 

Es ist schon oben (S. 649) auf den hohem Werth derselben nodauf die ihnen zuge- 
wandte kunstvollere Behandlungsweise hingewiesen worden. Borner war dreimal 
Rector U39\ U4l\ I443S er hat über die Vorgänge während seiner Amtsführung 
berichtet t) D BL 49«''— 208\ 2) D «33' — L 18'. 3) L 42'— 63'. Dann vertrat 
er 1444' den Joachim Caraerarius eine Zeitlang (vgl. die oben S. 660 mitgetheilte 
Stelle) und da die Berichte des-Camerarius von der Hand des Schreibers Borner's her- 
rühren und von B. mit Randbemerkungen versehen sind, so hatte er vielleicht auch 
auf diese einigen Einfluss, obwohl sie von seiner Eigenthümlichkeit nicht eben viel ver- 
rathen ; aber die Ordnung und Aufzeichnung alles dessen, was das Paulinum betraf, 
warBoruer als Monopol überlassen ('quem et voluntas illustrissimi principis etomnium 
tacitus consensus et ipsius fides praefecerat curationi aedificationis huius L 66'*). Die- 
ser Bericht findet sich L 1 00'— 1 67 \ 

Borner übernahm anfangs (1539^) das Rectorat nur ungeme. Er sagt das beim 
Beginn seines ersten Berichtes, und ich theile diese Eingangsworte mit, weil schon sie 
die lebendigere, anschaulichere Darstellungsweise seiner Aufzeichnungen verratheu. 



676 Fr. ZARiNGKE, URK. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

L I9S\ 'Ex thermis Carolinis, quo ante menses duos ad ischiam leyandem magna 
liopensa profectus ieram, reverlens sub mercatu aufumni pestilentem Lipsiam el aca* 
demiaro fuga desertam reperio. Subsistens igilur in suburbania agris ac mos yicina 
quaedam oppida non ob pestem sed rectoratom decltnandum et negotia quaedam ritd 
conficiunda circumvehor, ac nihilo minus post deciroam diem a diverticulo, sexlain ver^ 
a Galliy refleclens Rector, quod nunquam volui, salulor a magislro ChrisliaDO Piatorio et 
collegis electoribus in nomine domini.' Als aber die Reformation der DniversitSt (wohl 
zu unterscheiden von der Reformation der Kirche) begann und diese*) wie die Ord* 
nung der Angelegenheiten des Pauliner Gollegs seine ganze ThSligkeit io Aii8|Niieh 
nahm, war ihm die Würde sogar erwünscht, weil sie allein seinen BemOhungea den 
nöthigen Nachdruck zu verschaffen im Stande war. Er sagt das L kV. *Hunc reclora» 
tum propterea non ut pridem respuit Bomerus, quod in eodem tarnen et profundiore 
luto non rector haesisset, ex quo ut levius emergeret, magistratus praesidio sibi subni— 
tendum censebat.' 

Sowohl das Streben nach Ordnung und Vollständigkeit, wie das nach Abrnndimg 
in der Darstellung bewog ihn, über die Grenzen seines Rectorats zuruckzugreifea, noch 
nicht das erste Mal (obwohl gerade in dem wichtigen Semester 1 539* Nichts aufge- 
zeichnet war), wo er in die GeschSfte erst hineingezogen ward, aber das zweite und 
drille Mal. So lieferte er I5if^ 'Paralipomena rectoratus Pyrgailiani per C. Bomerum* 
{D 231**), zu deren Schlüsse er sagt: 'Haec mihi, cum non putarem omitfenda fniMe» 
in publicum usum ut eodem tenore quo superiora perdiligenter colligeremus adnotare 
placuit.' Umfönglicher sind die beim Jahre t543**, wo vor ihm allerdings sehr 8chle<^t 
aufgezeichnet war, 'Paralipomena trium proximorum trimestrium,' beginnend: 'Iteroin 
sublegimus, si qua jncommode praeterita a secundo rectoratu nostro hocusque animad^ 
vertimus. Sentiet mecum, scio, qui est benevolens et intelligens.' Diese Naehlrilg» 
gehen von L Bl. 25* — 4l\ Borner schliesst sie mit den Worten: 'Ad haec me para* 
lipomena coegit rerum magnitudo, aliquorum brevitas et in exteras gentes falsae nar- 
rationes, a nonnullis horum ignaris et temerariis tamen ac malis amicis conscriptae, •! 
ut contextu melius noscerentur sequentia/ 

Dieser Wunsch, einen wirklich kunstvollen geschichtlichen 'conlextus' herzustel- 
len, ist bei Borner überall hervortretend. Darum trennte er zuerst die 'privalonim 
causae' von der Erzählung der Öffentlichen Angelegenheiten, und theilte Alles sorgsam 
in übersichtliche Capitel. hi sein erstes Rectoral fielen die -ersten zerstreuten Anftoge 
der neuen Bewegung innerhalb der UniversilUt, über die sich ein gestaltender lieber- 
blick noch nicht gewinnen liess ; davon gewähren schon die einzelnen Capitel Bomer's 
ein Bild : 'Canonicatus Misnensis et Universilatis insfauratio tentata. Reformatio rursus 
tentata. Inslauratio universilatis iterum lenlala. Canonicorum coniugium. Causa theo» 
logica confessionis el apologiae.' Es überwiegen aber noch Fragen der UniversitSIsver- 
waltung, die Ordnung des Archives u. A. Das ist schon \hi\^ anders. Hier wird Bor- 
ner der Geschichtschreibcr der Reformation der Leipziger Universität. Mit kurzem Vor- 
wort Alles Uebrige ablhuend oder zurückschiebend , eilt er auf diesen HauptpuncI 



4) Gleich anfangs übertrug man sie dem Paulus Lobwasser und Caspar Borner, 'quorum . 
posterior*,' sagt Zeler 4 540t>/totum paene onus subiit, cum in exemplaribus adornandis, tarn 
etiam In concinnandis dihicide ac breviter explanationibus et expositionibus, quibus tnaxinie 
indigebat universitas' L, Bl. SSSi". 



LiBRI ACTORCM. 677 

hinüber. 'Quae ad senatum pertinent scilicet de Lente sive de transactione de bonis 
et cadaveribus caesoruin, quae item de post mortem doctoris Tilonis, sunt in littera C 
fol. 32. Reliqua, siqua publica et ad universitatem periinentia, proxime hie sequuntur, 
privatorom autem lites posterius*. Dann folgt: 

REFORMATIO. 

Si longior ero coget me negocii diflQcuilas. Nee obscurum erit cordato lectori pro* 
lixilatis consilium. 

In rectorata meo priore primus (fol. f 93), sub Zelero secundus (Fol. 282), bic ter- 
tius mihi cum hac hydra oonflictus fuit. Ab initio pestis et prrncipatus Henrici novitas, 
iterum sequestratio bonorum monasticorum obstitit, quominus Omnibus ubique direptis 
de micis dominorum pasceretur bic Lazarus. Sed nemo illi dabat. Prima cöngressio 
hoc effecit, ut segnes non videremur. Secunda patefecit universitatis inopiam et 6dem 
aliquam inter aulicos peperil. 

. Mauritius princeps ex Hassia, quo loco per indignationem octo menses egerat, 
aunrtentibus primoribus in Augusto revocatur ad patrem Heinricum ut principaturo 
porro pro aegro et inuliii ad omnta sene iuvenis administraret. Pistorius ex ea re or- 
dinariatu cancellariatum pristinum recepit, coopfato in suum locum doctore Ludovico 
Facfasso consulari et a consiliis principi. 

Hi duo et terfius doctor Georgius Kummerstadius in hac rerum mutatione tum ab 
Henrico patre tum a novo principe Mauritio et primoribus reperta occasione f700 au- 
reorum annuam de vecligalibus monasticis sumroam academiae hnic ut promitteretur 
tantum impetrant. Gogitatum erat de primario thepiogo in aureos 300 et alio in du- 
cenfos, de praestanti iuris professore aliunde accersendo in totidem, utriusque linguae 
professorcm in HP, in Apfanum malhematicum ducentis, Hebraeum 200 R et si quid 
tale amplius. Debebant etiam stipendia quaedam constitui pauperibus in usum theolo- 
giCum parochiarum per civitates quae illis vel nunc careant vel etiam amplius caritürae 
esse videantur. Quae omnia sie splendide ut solent iactala mullorum ora et oculos in 
spem, nescio quantam^ erexerant. Et varie quidem a variis omnia. Fuit etiam in aula 
qui hisce 1700 R nihil aliud quam theologos nee aliud studiosorum hotninum genus 
conducendum esse putarit. 

At nobis hie agentibus per istos modos a Georgii principis morte sie quidem suc- 
corri potuisse scholae credebamus. Infirmum vero posthac et invidiae plenum consi- 
lium apparebat, si toti deinceps corpori non per omnes snas partes aeque subvenire- 
tur^ sed aliquot tantum studiis tam opima eaque pauca 6erent stipendia. Id vero, quod 
Mauricius princeps his consiiiariis fretus Joachimum Camerarium ex Tubinga huc ac* 
cerseret et Apianum ex Ingolstadio, magnuro optimae voluntatis documentum erat. Et 
Joachimus quidem medio mense Octobri cum tota familia huc commigravit, Apianus 
vero, etsi longo post, conditionem tarnen, quia a suis divelli non poterat, et hie respuit 
et istio meliorem quam pridem reperit sibi hac via. 

Quod promissa vero nobis summa procul omni spe adhuc quidem abfuerit, qui 
volet legat et si intelligere nolit manibus palpando senliat. 

Hactenus praeludia; sequitur susceptus labor. 
und nun folgt eine vortreffliche Schilderung der Hin- und Her- Verhandlungen. Aus 
ihnen hebe ich die mit der juristischen FacultSt hervor. L. Bl. i*. 



678 Fr. ZARisokE, lrk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

Statuta iuridicae facultatis. 

Absente in Spirensi cooventu d. Fachso ordiuario, d. Ambrosius Rauch doctor S. 
Thomae praepositus seuior facullatis erat. Ad huuc rector chartam bic proxlme conse* 
quentem per iuratum fainulum mittens, addere iussil, ut facultas iuridica statuta sie ul 
iiibebat descripla ipsa corrigcret atque revideret, id quod in Charta fortnitu omissum 
fuerat. Actum Yeneris post Reminiscere. Sequitur Charta: 

»yPraeslantissime dominc doctor. Eil rescripto iilustrissimi priiicipi« decrevil uni- 
vcrsitas ut unaquaeque facultas sua statuta rectori tradita per universilateoi curat in* 
spici revideri et, si opus est, com'gi atque in melius niutari, ac taudem sie ad prioci— 
pem celeriter remitli. Cumque iani in ipsius acadomiae statutis expendondis ocoupati 
sint ad hoc delecti et facultates ceterae vel iam tradtderint et sub exameo miieriDl sua, 
aut hodie et cras nulla cum difGcuItate sed ut debent lubeiiter facturae sint, poscit uni- 
versitatis nomine rector, suo etiam pelens, praestautissimae vestrae facultatis slatnUi ai* 
niililer intra biduum exhibere ac iudicio publice gemini delectus et totiua postc« aol- 
versitatis submittere velit. Qua sane re facultas iuclila et suo officio heue AmcU« fueril 
ac debile se obedientiae exolverit rcmque clementiae principis digoam praestiteriL'* 

Dominica Oculi rector apud praepositum fortuitu agens hoc accepii facultatis iu- 
ridicae nomine responsi. Mirari facultalem, quod rector poscere audeat statuta luridicat 
quae ipsi ncgala sint quondam principi Gcorgio. Nee ipsum enim principem nee ani* 
versitatem sed facultatem ipsam sua condidisse statuta. Mutaluros sive correctoros 
absque nobis, et principi non autem nobis daturos, ut, quae volet, mutet aut corrigat* 
Addebat praeterea in numero quosdam suo esse, qui dicant, rescriptum priocipta boe 
non continere, quae nos audienter faciamus iniussi. Praeterea cancellarium sua ooaae 
omnia. Nee se quoque ad manum, si maxime vellent, codicem eum habere, sed inlni 
arcam Tiionis nuper mortui, qui senior fuisset, adbuc conciusa et obserata iaeere» Ad- 
didtt porro facultatis nomine, adiunctos rectoris dispertisse stipendia iuris sibi et aliis 
contra voluntatem et institutum nuperum principis et contra decus scholae iurtsperito- 
rum ad rcperiundum aliquem qui alioqui causis agendis foris non occupetur, -ccc- aut 
quadringenlis conductus legendo scholam ornet liocque curet unicum, ordinario ad 
pristina sua »c- aureos apposuisse, qui neque legerit neque velit, nee per negolia posait 
neque etiam unquam scheda in hoc affixa se lecturum signißcarit. Praeterea divisores 
addidisse stipendiis antiquls -c* aureos cum pridem eorum aliquis xxx quinqua^ntave 
(lorinis contenti perlubenter docturi fuissent. Et omnia haec principem nihil plane 
caelaturos se esse. Haec ille. 

Qui interfuerunt consessui aut sane etiam famuli eorum foris ante locum probra 
quaedam et amaros iocos in rectorem et Stramburgum iactatos audisse dicuntur atque 
seniorum in iuniores doctores scommata sparsa, cui tamen concilio Yalerius, Strambur- 
gus et Modestinus non inlerfuerint. Nee desunt qui similes sermones per convivia- isae 
testantur. Quin gravissimus vir quidam audivit in coena quadam unum aliquem elata 
voce dixisse, nos cum istac pnrtitionc plane egisse proditorio, idque sie auditum recton 
per inüignitatem postea statim tcstato renunciabat. 

Nee defuit Gdcs promissis. Postquam enim princeps iuridica statuta inter alia nou 
vidissct, scripsissetque poslulans ea seorsim, facultas honestissime decrevit responden- 
dum, cur non dedissent pridem universitali neque potuissent dare, quod anno superiore 
Ilenrico principi iubeuti obtulissent, Pistorio adbuc ordinario. Et si adhuc vellet, non 



LiBRI ACTORCM. 679 

defuluros el cetera, quae ego paruni aeslimo. llaec sie decrcla liiterarum coiiceplor 
scripsit quidcm illc, nee tacuil, al in parcnthesi quadam rectorem et adiuoctos non pa- 
rum [>erslrioxit et senior facullalis sigillo dam iunioribus aliter quam decretum erat 
übsigiiavil, tertius vero legatus fuit Dresdam, eo perfereas literas el quae volebat nuii- 
ciaui in Palmarum feriis. 

Uaec rector quomodo rescire poluisset, si ipsi tacuissent artlGccs, aut si caneel- 
laria per indignilalem rei silere per omnia potuisset 1 Quid cogilaril autcm cum udiun- 
ctis suis, coiiscius sibi, quam misere disiecla annos plus viginli schola iacuerit, quam 
nemo ubique, ul occasionibus invenlis iuvaretur, manum sit admolilus vel ob imbecil- 
IKalem vel quia cuique suae magis quam communes res cliarae fuissenl: cumque re* 
censcret aulem rector gemiui semestris priores labores frustra paene exhaustos, el (er- 
tiiim aggressus, ope demissa coelilus, spem certam arripuisset nunc potiundi inevila- 
bili momento ; nisi cupita succederent, inlra pauxilhilos nobilissimam quondam scbolam 
ud vastitatem baud dubio redaclum iri, ac sie praebensa, ut dici solet, ansa, cum, quos 
niinime oporlebat, aulorilate doclrina loco primarios et amicissimos nee non eliam sibi 
familiaritale et veteri noticia addiclissimos videat in obscuro talia meditantes summo 
cum instauralionis pcriculo apud principem iuvenem inter molus bellicos varie fluctuan- 
tem : qaid cogilarit, inquam, rector et eius adiuncli, reputantes slatutorum publicorum 
leuorem ordine el cum iiuiuscemodi gestis cuncta compoueutes, praesertim postremam 
legalionem factioiiis, quae etiam stalutis praesertim universilalis in aulam missis, quo- 
rum comprobationem sutTragiis suis iuvcrant, el partitione stipcndiorum a principe 
eonßnnala posterior erat, uuivorsa haec et mullo bis maiora sobrio Icctori iudicanda 
committunl. 

Zu diesem Abschnitte gebort auch : . 

Joach. Camcrarii sessio ac locus. 

Rector animadvertens sibi soli absque senioribus scholae non esse potestatem lo- 
candi, quatuor dccanos consuluit. Dominus Ordinarius id totius consilii esse dixit. 
Coiisilium, quod Jonchimus sit a principe huc accersitus, quod utriusque linguae sit 
doctissimus, cuius opcra grnece latine, carmine prosa, vertendo prnefando et omnino 
eius nomcn in Germania et exteris notum, ctiam ob insignem pietatem et doctrinam se- 
cretiorcm , eius etiam actns gravier et usus rerum expromptus per muKa publica gy* 
mnasia, quique antca in hoc Lipsensi gymnasio suorum studiorum prima fundamenta 
lecisset et factus baccalaurcus sit, cuiusque etiam eximie probata erga hanc academiam 
volun(a.4, qui d. Philippe et Omnibus ubique doctis sit gratissimus : hts ac talibus titulis 
insignem (praeterquam magistcr artium sit) censuit rector cum consilio dandum hulc 
et soli quidcm tali ac tanto locum a decano artium post licentiatos omnes. Quod cum 
ipsi designati seu licentiati vidissent, sua sponte cesserunt etiam senes ut et ante ipsos 
Gamerarius post dccnnum staret et sederet, aut, cum abest ille, post doclores medici- 
nae. Quod lamen personale esse voluerunt atque totius academiae nomine ut publicis 
libris inscriberet hoc rector concordibus sufTragiis decreverunt. 

Noch selbslständiger abgerundet stellt sich die Schilderung der Moritzischen 
Schenkungen, namentlich die Erlangung und Einrichtung des Paulinums dar. Nach- 
dem hiervon bereits in den Paraiipomenen L BI.3S^ — 41** gehandelt ist, beginnt die ei- 
gentliche Erzählung L DI. 42*" mit einer eigenen *praefatio.* Dass Borner Alles, was das 
'Collegium Paulinum' und die übrigen Dotationen des Herzogs betraf, ausser in den 



r» 



680 Fr. Zarncke, urk. Quellbn z. 6. d. Univ. Leipzig. 

Acten auch in einem eigenen 'Liberreram Paulinarum' zusaininengestellt bal, 
wird weiterhin noch erwShnt werden. 

Die Erwerbung und der Ausbau desPaulinums und dieErdflfhung des Conviels wa- 
ren mit grossen Beschwerden und Schwierigiceiten verknüpft Neid und Missganst von 
Seiten des Rathes, Trägheit und Kurzsichtigkeit auf Seiten selbst mancher Milgiieder 
der ÜniversitSt, die finanzielle Rath- und Hülflosigkeit der letztem thürmten derselben 
so viel Hindemisse entgegen, dass Bomer*s seltenes organisatorisches Talent, and seine 
unermüdliche und uneigennützige Liebe zu der Anstalt dazu gehörten, um sie aRe xa 
überwinden und binnen verhSitnissmSssig kurzer Frist der Universität die Erwerbung 
zu sichem. Je nSher mehrmals die Gefahr lag, das Paulinum wirklich verschleudert ta 
sehen, um so höhere Anerkennung schuldet man dem Verdienste fioroer's für die Bb-> 
haltung dieser Hanptquelle des Reichthums der Leipziger ÜniversitSt. 

Bomer*s Darstellung ist bewegt und lebhafl, dabei klar und anschaulich, sie ver- 
setzt uns mitten in jene aufgeregte Zeit. Nur verrSth sein Stil oll die Schnelligkeit and 
Eilfertigkeit, mit der er zu schreiben genöthigt war, er wimmelt von Anacolothen and 
Germanismen ; dazu kommt, dass mehrere Partien abgeschrieben sind und der Ab- 
schreiber BonieKs Hand nicht immer hat lesen können. — Ich theile, um von der Art 
und Weise der Erzählung einen Begriff zu gewShren, auch hier ein paar Stellen mit, 
ohne besondere Auswahl, die bei der Menge des Interessanten schwer mit. 

Vorauf sende ich eine Schilderang, welche allein von allen folgenden in den 'Ei- 
ber rerum Paulinaram* nicht Aufnahme gefunden hat. 

Tumultus, anno I5i3*. (L. BI. 31^) 

Non est praetereundus tumultus qui excitabatur Bussino rectore pessima prorsos 
specie et summo cum periculo. Is semina quidem accepit de mutuis iniuriis Inter ap- 
paritores et noslros. Uitro citroque plus uno mense nihil quam ramores el querelae. 
His dum mederi universitas studet, accidit iuvenem quendam musicoram origanonini 
faclorem pro poria Hallensi dum vindicare sludet iniuriam nescio cui illatam baculo fe- 
rit in ferentem ad tempora. Concidit is pro semimortuo. Fugit in malus collegiom ad 
Borneri famulum sibi notissimum. Atrox fuit denunciatio apud rectorem, ut traderetor 
homo, non per duos iegatos, ut solet, sed insidiose per tres. Lotteras euim proiodex 
erat tertius. Is ceteris apud rectorem loqucntibus ipse se subducens cum apparilore 
(explorarat autem locum antea cautius] hoc egil, ut hominem in cubiculo repertum 
custodiret ipse, ministro interea misso ad Nicolailanum, ubi caterva lictoram in aobai'- 
dium ab ipso locata erat. Haec dum agilat ardentius, fit ut Bornerus forte fortaoa con- 
tiave suum exiens, videt appariloris tergum et agnoscens ascendentem ad suoinia 
aedium, admiratus inclamat nomine eum vocans, quid bic sit Uli negotii. Respoiidet 
submissa voce iudiccm ascendere. Bornerus consecutus iiico Lotleram videt sui ipslos 
famuli cubiculo propiiiquantem et nonnihil terrilum alloquens audit narrationem. kc 
fortiter, quae tum potuit loqui, negavit esse ibi quenquam. Quod ut magis craderetur 
alt se descensurum atque ex adverso iudici oceursurum per cubiculum sie, ut Loltems 
videat adesne neminem, nihil etiam quicquam suspicans. llaec dum vocalius dicunlor 
ulrinque, fugilivus, quia pervia videt ea loca, tranquiilo se anima subducit per inferiora 
Bomcrianae dictae, nullo homine obvio neque in porta coliegii neque in civitatis 
proxima. Hoc tantqm erroris cvenerat, ut quia Lotterus per rimam pileo et gladlo coo- 
speclis, pateulo iam per Borneri occursum ut conveniebal cubiculo mox ablata illa 



LiBRI ACTORUM. 6ftl 

animadvertebat. Saspicione itaque Boroeroni degravaos redit ad rectorem suosque col- 
iegas excandescens. Yellem egisset gratias quod iuventuti Bornerns fraudem cius non 
apeniily quae tum frequeua sedebat in auditoriis ; fuisset enim eo die sie habitus, ut 
eius loci et diel semper memiDisset. Praeterea stultitlam suam accusasset potius qui 
abditis ministris in templum omnia bomini pervia reliquerit. Tertium, si est ei ius auf- 
ferendi e collegio, cur id amoto dolo non est assecutus ordine? Vix autem abierat Lot- 
terus, cum legati alii veniunt a consule Fachso, aut hominem reddant aut Senatum il- 
lum vi erepturum esse. Atque bic rector accersitis primoribus cojioquio babito obiicit 
loci Privilegium et petit ne vim faciant etc. Rediit tertia legatlo atrox quidem satis, sed 
eiusmodi tamen, ut scnitinio famulorum esset contenta» apparitoribus multis Interim e 
collegii regione constitutis, si ille forte alicuode fugiturus excideret. Post scrulinium 
nemine invento Bomerus rectoris nomine apparitores benigne compellans abire iubel 
ac renontiare a nobis acta. Vis autem miseri decem ''passus ierant, cum ab ima platea 
nescio qui strictis gladiis daemonum in morem advolantes totam iuventutem momento 
accendebant, ut cuncti lapidibus arreptis, qui tum ad manum acervis iacebant, illud ge- 
nu8 hominum petiissent^ nisi so morati quidam bomines obiecissent. Eo die solem vi- 
dere desiissent. Fogiunt igltur. 

Vesperi consurgit tota iuventus et ipsi etiam pueri in plateis undeconque. Civilas 
in arma concitur defensionis baud dnbie causa. Sed repertum fuit, etiam ab ipsis con- 
sulibusy eam armalionem non tam Academiae quam ipsis futuram periculosam. Ad col- 
legia retraximus nostros singulari studio. Et ad omnia nos obiecimus. Postridie con- 
sequutum est coUoquium et prudenter ab utraque itum iis modis uti narravit d. Bussi- 
nus in Actis fol. 29. 

Haec iccirco repetivimus, ut eluceat veritas et malae arboris fructus agnoscere di- 
scant exemplo buius temporis posteri, sciantque debere se conalu omni defendere col- 
legia et ralione, qua de posthac fusius. Nunc autem dolus senatorius Lotten vel con- 
sulis potius veritatis amanti minime celandus erat. Nee fuit ilie casus diutumus, post 
alterum enim aut tertium diem pulsatus revaluit. Et incendium tamen ideo non rese- 
dit, nisi peste mox in oppidum coelitus sed mediocriter tamen immissa. 

Die nun folgenden Stücke sind von Borner auch in den 'Lib. rer. Paulinarum' (s* 
u.) aufgenommen, ich fuge gleich die Blatfzahl dieses Buches hinzu. 

Nach einer kurzen, Vergleiche aus dem alten Testamente anziehenden, Praefatio 
beginnt im 'Lib. rer. Paul.' die ErzSblung selbst Bl. f *. In L gehört der Anfang noch 
zu den Paralipomenen BL 3S^fg., und die 'Praefatio' steht zu Beginn von Bomer's 
Rectorate Bl. 42^. 

HGCXL post annum salutiferi partus consecratum accipimus Paulinum donatum- 
que fratribus cognomento Praedicatoribus. Mira loci fortuna füit. Nullum vidimus eius 
factionis monasterium nee amplitudine malus nee aeaificiis splendidius. Henricus pater 
Mauritii et Augusti inito principatu Silentium sacris eorundem imposuit MDXXXIX mense 
Augusto. Insequentis anni ver cucullis etuit, tributo gravavit in ministeria ecclesiae. 
Gemino tempore plerique alibi sedes queritabant aversati cultum recens bis terris ut 
putabatur advectum. 

Ac sie hactenus duabus inspectionibus imperio ecclesiae et vestitn spoliati, ut et 
benis exuerentur monachi, passim sequestratio coepta; Turingiaca aeslate eadem anni 
qoadragesimi monaohos et eorum abbates prorsus eiectt partiariis imposiiis» Hisnensis 



082 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

vero et melioribus viris et legibus snscepta, hiemo to(a sequente et aestate ifaadrefe- 
simi primi quosdam io administratione, sed ad rationes tarnen aut poiiiones, reliqalt, 
praelatos dico: vulgus monachoruin aut aluit aut dimisit honeste. Cui sanc rei KitAChe-. 
ras vir oplimus praefuit. In ea sequeslralione quicquid inlra fines hulus priDCiputas 
redituum ecciesiasticorum et dipiomatum seu monuraentortim osquam fuit, conscriptom 
ac relatuin ad principem est, qui tum decumbens nihil quam mortem et successorem 
Mauntium exspcciabat. 

Is cum reperisset plus impendii quam fructus a mercenariis praefeclis monaslerio-^ 
rum esse, inito cum primoribus consiüo princeps novus venditionem pro remedio re- 
pcrit. Atque liinc iam abbatum aut eorum qui praepositi vocantur nulli finiM possessio 
dehinc amplius, nam omnes ad annuas pensiones sedibus eroittebanlur ui quasi vacavm 
relinquercnl. 

Lipsenses consules suoram coenobiorum possesslonem in meditato habebaot, 
praesertim ex literis Georgii principis, qui, si anquam venalia forent, bis primsSy sie 
tarnen si nee ipso nee heredes bis uti vellent, assignaverat : nihil exspeclabant prias ne- 
que fortius, quam haec esse sua. Ac nos certe, quibus nihil lale eorum quae evenaninl 
in mcnlem venerat credebamus emptionem aut iam factam aut quae facta noo esset In 
propinquo futuram esse. Nam Senatus sub Pentecosten, quod Dresdae coxersnt ante 
Principis in .Ilungaros abitionem, aras omnes Paulini sicut et tempiorum aliorum mo- 
mento [lies monumenta?] demoliebantur abductis in suos usus saxis et lateribiis. Soliis 
statuas et tabulas precibus vindicaverat d. Volfgangus [Schirmeisterus am Rande fxm 
der Hand J. J. VogeVs] qui adhuc ei looo praeerat PrioHs antiquo nomine. Quin 
aream Coemiterii et interiorcm fabricntionihus sie occupaverant ut foro aut vico noo 
eoenobio similis esset. Fratribus item, si quibus placuissent [lies placuisset], abitionem 
redemerunl, partim ex nescio quibus pecuniis partim ex supelieclile Pauliust soo quo- 
dam modo divendita. Nee obscure iactabatur anno XLH sub hiemem templi Paallnl et 
quarum nescio substructionum cogilala ab eis demolitio. Quoque et locum exinanirsnt 
habitatore, soli quatuor ac [lies adhuc] reliqui fratres spem accipiebant alimontae et ba- 
bilationis commodae alibi, si deseruissent et ipsi coenobium. 

Sub idem tempus iactabatur, et nobiles ambirc cum indignatione tarn nobilis loci 
spacium bona summa precii, propterea quod audissent contemptibilem sammam odo 
dumtaxat milium Lipsenses obtulisse. Sed princeps Hungarica expoditione' impUcitas 
celeriter avolarat. Cum interea in Eiienbergensi itinere, quo de snpra memiDinmSy 
prima nobis iaciuntur semina potiundi huius coenobii anno XLTf, dum mox reditms 
ex periculo sperabatur Mauricius. Ac com mysterii boius soli paene lestes simuSy pro- 
ßtemur lanti huius doni solum divino beneGcio autorem fuisse Georgium Cummerai»- 
dium. Piigoavit tum aequo Harte in animo nostro metos ab initio, si potireonir quem 
foret Ule saeviturus, item a falsis fratribus, quibus parum grata dunm milium miper 
potitonim recordatio significationem daret ingentium, qui nos incubituri esseni, IsIm>- 
rum et invidiae : contra haec gaudium et spes ob commoditatem loci et materiam ia* 
crementi scolae aliaque, de quibus nunc non est narrandi spacium. 

Nocturna cura labore diumo omnique contentione animi nostri urgebatnr res de- 
hinc semper. Epistola super epistolam subiiciebat currenli Cummerstadio stimaJes, 
praehensus est et Satuminus ille, qui debuit primum. fquis ille Saturninus am ikmdM; 
es ist Yettefs Hand,] Exceplus est e bello primis diebus Octobris princeps reTertena, 
respondit evenlus voluntati nostrae, addixit aliqua ex parte statim magnanimos laTenfi. 



LlBR! ACTORÜM. 683 

$ed nc adhuc quidem Inmulgandum hoc fuil indignis ; quin ox.spectabatur ut in publieo 
convcnt« dcciarclur. Pugnavimüs itaquo Iota deliinc [hieme?], nt qui pro ans cl focis, 
argumenlis et ralionibus. 

In diesem klaren, energischen, schnell auf die Hauptsachen eingehenden Stile 
Hilirl Borncr fort, seine Bemühungen und die sie kreuzenden des Leipziger Magistrats 
zu schildern, die Hindernisse, die seiner hastigen Th'ütigkeit namentlich die öAere Ab- 
wesenheit des Fürsten in den Weg legte. 'Gummerstadio obstabat tumultus rerum 
apud bellis deditum principem, et quasi in subsidiis poncbatur Pfeylus inclytae memo- 
riae vir, qui illi et monilor et instigator addebalur. Et hunc obruebamus epistolis et 
depictionibus totis hisce septiuianis et mennibus/ 

Endlich erfolgte die Uebergabe durch Chrisloforus Carlewicius Lipsiae. artis prae- 
fectus ; aber nun begann eine nicht endende Reihe von Chicanen von Seiten des Rathes 
der Sladt Leipzig. Bezeichnend war gleich die erste, welche den Reigen eröffnete. 
'Accessit bis aliud foecundius malum, quod Fachsus cohsul idcmque Ordinarius pridie 
ac tertio die, cum tradilionem Paulinam futuram sciret, ambiciose misso magno mura- 
rionim numero ostium et meatum turris latrinae, quae seculis aliquot principum bcne- 
ficio monasterio adhaeserat , eximiam illam aliquot ulnis crassis obstruxerit atque ila 
usum eiusdem vi doloque inlercluserit. Quam occasionem ei traditionis mora pe- 
pererat/ 

Anschaulich ist die Schilderung des Zustandcs des Klosters bei und kurz nach der 
Ueberlieferung. 'Et slabat coenobium vasla amplitudine in possessione nostra illud qui- 
dem, sed tale quod cuivis existimabatur furtis et expilationibus rerum variarum, quae 
hinc inde neque pridcm divenditae et a monachis abeuntibus rclictne crnnt, cxposilum. 
Non obstabat rescriptum principis, nc quicquam distraheretur vcnditionibus poslhac 
amplius, spe omnis supeltectilis per diploma mox adscribcndae. Verum hanc spem re- 
ciderunt multorum impudentia furta, qui hunc ociose pro voluntalo locum, iusto regi- 
minc adhuc non constituto, inambulabant, aut vcterum cullorum, id est monachorum, 
clandeslina quaedam studia, a quibus longo vix tempore claves omnium locorum ex- 
torqueri potcrant, dolentibus possessione exui qui nondum dcmensum vitac annuum 
recepissent a principe, qucmadmodum caeteri sui generis monaclii. Omnium vero poe- 
nitendum maxime evenit et repugnante huius scolae fortuna: non in reliqua Universi- 
täte modo, sed et inter X vires fuisse, qui donationem hanc lam muniGcam limis aspe- 
clabant oculis et condolebant veteribus professorlbus. Nam quid a Senatorianis dictum 
factumve mox narrabitur.' 

Man sieht, wie viel Stoff zu Verdriesslichkeilen vorhanden war, von Seiten der 
Stadt, des Publicums, der Collcgen, die die Last der neuen Verwaltung scheuten ; Chica- 
nen und Klatschereien nahmen kein Ende; dazu kam die Beschränktheit der Geldmittel, 
die Univcrsiliit hatte w*enig Credit, mehrmals musste Borncr es erleben, dass die Hand- 
werker ihm aus der Arbeit gingen, dass drängende Gläubiger ihn bis zur Verzweiflung 
quälten, dass ihm selbst mit Processen gedroht ward von einflussreichen Professoren. 
Die Einrichtung der Convicttische schob sich immer weiter hinaus, und Borner hatte 
schon eine Anzahl (1 4) fetter Ochsen gekauft, die nun einen auflallend kalten Winter 
hindurch zu erhalten ihm viel Sorgen bereitete, denn als er sie verkaufen wollte, halten 
die Schlächter, auf die Errichtung des Convicts scheel sehend, sich gegenseitig das 
Versprechen gegeben, sie nicht zu kaufen, und erst sehr spSt gelang es Boraer mit be-* 



684 Fr. Zarnckb, crk. Quellbn z. G. d. Univ. Leipzig. 

träcbtiichem Verluste die Thiere los zu werden. Aber er ermüdete nicht, und sein küh- 
ner Sinn erlebte noch den Triumph, im Sommer t54^ das Goliegium für die Zwecke 
der Universität völlig hergerichtet, bewohnt und leidlich geordnet zu sehen. Wenige 
Wochen, nachdem er in musterhafter Weise die Organisation vollendet, raflte ihn der 
Tod hin. Mit Recht gewShrte man seinem Bilde einen Platz in dem Chore der Fro- 
linerkirche. 

Ich fahre noch fort in der llittheilung einiger Stellen : 

Professores (L. Bl. iO^ Lib. rer. Paul. Bl. 8*.) 

Ad cognoscendum Academiae stalum posteris commemorare übet in scolam resti- 
tuendam quosdam vires evocalos peregre post Camerarium, cuios adventua veoH laeCo 
omine in t64t mense Octobri, idque a principe. Georgius Joachimus Rheticus Mallie* 
maticus Veltcuriensis familiae a Porris, consentiente d. Philippe et Camerario oobisqoe 
adnitentibus, cum Vittenbergen stipendio mereret, accersitus a facultate artium hoc ve- 
nit eodem mense, sed anno f 54S, nee multo post exautorato Schengkio Aleunder Ale- 
sius Scotus per principem ope Fachsii suggerente Pfetfingero. Philosophiae graecae 
Professor quesilus est et per Pfeylum inventus d. Jacobus Tschegkius Tubingae philo- 
sophiae professor. Missae huius et Camerarii litterae illuc rogatu communitatis artiom 
1542 aeslivis mensibus. Respondit homo, se addixisse suis annum alium. Itaqae crnn 
exspectandus esset ad paene tria semestria, Camerarius a collegio artium rogatus vices 
subiit, non volens ac ob id tantum, quod verebatur irruptionem ab aliis. Noii latent 
enim quorundam inter se certamina circitcr anni sequentis Inicium inter praesertim 
medicos. Postremo ex tribus semestri tertio Tschegkius non obscure apud Joacfaimam 
explorans facit, ut ei ius^u facultatis sit a Camerario et me scriptum, qui eum oculis 
nunquam videram. Quare nihil profecimus aliud quam a Tubingensibus maiore stipen- 
dio retineretur Tschegkius. Philippi vero, Camerarii, item Pfeili, nostro qualiconqne io- 
dicio ex ftalia Voifgangus noster Meurerus evocandus erat. Verum huius forianae fadio 
quorundam, quos nominare non est utile admodum, diu obstitit, donec tandem re mi- 
rabililer ad Pfeilum revoluta res processerit ut infra narrabitur. Acta haec postrema 
sunt t543 aestivis mensibus. 

Et Brenlius ex Hala sua emoveri non potuit. Ardentissime princeps Strambnrgam 
et Bomerum commissarios fecil principio anni f 643. Camerarius summus amicos eins 
tentavit omnla, Lutherus Philippus Zciglerus omnes scripserunt ut soüus anni epaeio 
sui daret usum. Sed ille honestis rationibus abnuit; literae sunt apud amicos in medio. 
Utinam et Sabine huc pertrahendo et aliis ab iis, qui debebant, diligenlius fuissel cogi- 
tatum. Frigebatur autem, iccirco eorum virorum usus ad meliores recidit. 

Später kommt der Befehl vom Fürsten 'ut Meurerum accersamus ex Italia ad pro- 
fessionem philosophiäe graecae. Qua in re Studium illis fuit libertatis nostrae, pot^slate 
vocandi illius artium communitati mere permissa.' Diese Stelle hat, schon seit dem 1 6. 
Jahrb., die Aufmerksamkeil der Leser ganz besonders auf sich gezogen. 

Dresdensis legatio (L. Bl. 53*, Lib. rer. Paul. BL f8.) 

Delectus legatos faciebat rectorem, Stramburgum syndicum, et Camerarium eodem 
die Veneris. Sed Stramburgum, qui in suffragando non aderat, rector tarn aegre 
mentis precibos et obtestationibus pervincere, quam Orpheus ab inferis Boridycen 



LlBRl ACTORUM. 685 

ducere potuit, ut comes itineris et dux yerbi fieret. Quae difßcultas vehementer con- 
tristabat animum rectoris. Accedebat ut Camerarius laboraret oculis neque moveri loco 
debebat: haec altera doloris nostri porlio. Hoc tarnen agebatur, ut argumentis undique 
coUectis praeiretur Slramburgo ad scriptum perficiundum quod tum Sabbato coeperat. 

Die Domihico, quae coepit esse anni quarta hebdomada, rector et Stramburgus 
soll acerbissimo frigore quod ea hieme alioqui plus solito saeviebat, iter arripiunt ac 
Dresdam die Martis ante mcridiem perveniunt. Atque bic nihil agunt quam quod in 
hospicii latebris. Tota ea dies conficiunda suppiicatione consumpta, nox insequens per 
amanuenses describendo. Eam supplicationem acri diligentia condilam Epistolari in- 
scripsimus in rci ad posteros memoriam. Nam ex ea cognoscetur, quo in statu res 
nostrae tum fuerint sitque id scripti testimonium illius SI IN IIS ESSET FIDES IN QYI- 
BVS ESSE DEBEAT NON LADORAREMYS. Qui legit inteiliget. Continet ea summam 
legationis quicquid postulandum esset^ et rcfulabat summa cum modestia malorum ca- 
lumnias. 

Mercurii mane reddita est per interpretem principi. Audivit is parlem cius legi. 
Reliqua iussa sunt summatim referri per Cumerstadium sicut accepimus. 

lovis postquam illuxit eadem per Stramburgum tradita proceribuS; et nihil quam 
tradita est. Nam multis argumentis suppressa creditur. JMiltilius enim et Ebeleuben re- 
ditus nostri et duces et comites, qui primi debebant, hanc se non vidisse Stramburgo 
testati sunt^ ex eodem fonte iusticiae, qua pridem laudum correctuni (?) diximus. Coena 
qua tum apud amicum fouobamur spem dabat optimam et quasi lucem rebus noslris 
infudit, praesertim de tenendo Paulino. Stramburgus iussus est una cum Chrislophoro 
Cariwicio adesse principi. 

Yeneris igilur erat ille dies boni ominis Pauli conversioni dictus ex more in ec- 
clesia, cum primo diiuculo Stramburgus abi(, uti vocatus prius fuerat. Vixdum nona 
erat hora cum exspeclantcs, quid porro: Cernimus anhelantem Stramburgum reverti, 
iubentem dari ientaculum currum subito iungi, ut ea nocte Mugelii essemus : se enim 
legatum celeritcr avolare iussum cum aliis tribus ut mandata principis exsequerentur 
Merseburg! ad irapediendam eleclionem episcopi in dominicum diem contra interdictum 
principis instilutam. Gaudebat vero sine rixis abisse legationem hanc nostram et in 
summo silentio, dixisseque adeo principem, se omnia quae scripsisset et dixisset Yni- 
versitati ßdeliter servaturum esse, et pulsato pectore Stramburgi addidisse haec verba 
voce intenta : Ich will mich dermassen kegen der Yniuersitet ertzeigen, das Jderman 
spuren sali das sie mir Liep sey. Haec iactata praesentibus d. cancellario ambobus 
Carlwiciis et Gumerstadio. Promissa tum quoque donatio litterarum precii millc aureo- 
rum ad instauralionem reliquam Paulini collegii. Et iussum est a bonis nunc sileri de 
turri atque cereuisia, reliqua enim omnia cessura nobis pro arbitrio. Ac sie post deci- 
mam avolanles multa nocte Mugelium milia Septem, postridie malure Lipsiam recurrimus. 

Haec est illa verc silens iegatio quam amicorum consilio et in Academia dehinc 
non retulimus, sed indiclum reliquimus. Adeo parum tuta fides credebatur et in silen- 
tio certior victoria. Sed nihil in posterum de labore urgendi pristina omnia diminutnm. 

Saweri discessio. (L. El. 124^ Lib. rer. Paul. Bl. i9^) 

D. Joannes Sawerus Th. Decanus Camerario rectore clam omnibus mortalibus 
praeter uno collegii principis pincerna discesserat. Paulo ante caniculam post hebdo- 

Abhandl. d. K. S. Ges. d. Wiisensch. 111. 48 



086 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

madas aliquot in Bohemico itinerc mox etiam Pragae conspectas et apud Ferdinandum 
pro concione auditus. Eo qiiod in multis dem. principis noslri conatliis arcanis pro 
theologo aedisset, ab hac taii fuga decretus [um?] fuerat a vicariis principis observari 
ea ratione, quae iacet in K fasciculo Capsula . . . Titulus SAWERI NEGOTIVM. Rector 
in miliorem partem declinata re, post redilum cum eo (ractat quae conscripsit ibi loci. 
Accessit huc expostulatio doctoris Prefßngeri. Quare vir alti spirilus exacerbatos 
iterum. latere incipit et a mercalu autumni ralionibus relatis abiit nemine conscio , so- 
lum in animum (?) creato secundum recentia statuta decano, relinquens nihil quam char- 
tulam censuum. Rector Celer appeilatus mense Januario Hailim, ubi existimabatur con- 
sistere, per epistolam poseit acta monumenta et quicquid csl rationarionim et codicum 
facullatis. Nihil ille rescribit, nequo venit ncque nuncial. Hoc tantum fama cognovi- 
mu8 circiter Palmas tectum eum hie fuisse, convenisse neminem, admisisse nullius col- 
loquium, praeterquam pincernae collegii et vix parum doctoris Schirmeisteri. Rebus 
itaque maxima ex parte abduclis sie evnnutt. Non praepositus collegii, non quisquam 
videre hominem aut eo, ubi esset, pervadere potuit. Pragae dicebatur regiuae siipen- 
dio merere pro concionibus sedereque apud ollas camium, factus anno sequenti Yien- 
nensis ecciesiae praepositus. Et hacrenl hucusque possessiones tum et canonicatus Ci- 
censis tum et principalis collegii. Ilnec ego ideo huc inscripsi, quod nemo dehinc mi- 
retur, qui factum sit, quod Sawerus Paulini Collegii rebus parum faverit. Ac sibi quis- 
piam animo illud poclicum inscribat : Nil unquam invita dicas faciasve Minerva. 

[L. Bl. t43*. Lib. rer. Paul. Bl. 68. a.] Coetum pridic qua proficiscerer fmmortalis 
memoriae vir IIARTINVS LVTERYs, huc forte Eislebio ac Merseburgo transiens, ad Ca- 
merarium hospitio divertit, persuasusque tum ab hoc lum ab amicis concionem in aede 
Paulina maximo cum hominum concursu Vencrabilis senex iam eflectis viribus, ut ad* 
parebat, at praelongam babebat in Evangelii illud : VfDENS Jesus civilatem flevit. Qaae • 
et mox edita fuit. 

Hacque re Paulinum verbo domini in similes usus consecravit. 

Aversatioues in autumno ethieme [L. Bl. 144*. Lib. rer. Paul. Bl. 69*.] 

Pergerem ad reliqua et adusque finem instaurationis, ni post reditum, quem modo 
diximusv äcademiam gravius excepisset casus, a ministrorum publicorum in nosiros 
petulantia. 

Eodem enim Dominico (reversionis) Exaltatae crucis^ dum consul paulo ante, al- 
que aliter quam ex edicli forma, laternas accensas in plateis ferro iussisset« circiter 
octavam ex nostro numero obruuntur polsantur et sauciantur ilico et truduntur pro li- 
bidine his diebus immerentes in custodiam. 

Octavo post die quidam eques, quia hospes erat, comitem suum studiosam» cum 
verbis nequit, educto gladio nititur defendere. Sed quia in foro id factum ambo fugam 
arripiunt in regionem circa collegia. Minisiri audacter eo cursum evecti, a nostris ex- 
cipiuntur clamoribus et saxorum minis, cumque fugere tulo nequeunt, se in Grimmia- 
nae portac proximnm aediculam abdunt. Tumultus et clamor ingens oritur. Obsessi, 
per libidinem prodire ausi, unus iactu lapidis provocat promiscuam plebis et puerorum 
multitudinem, aller in confertam studiosorum stationem audet bombardam eiaculari, 
quae Dei beneflcio aversa laterem parieli aedium vicini Stcinbachii excusserat. 

Duarum horarum intervallo et longius durante periculo, nostrisque bononim viro-^ 



LiBRI ACTORCM. 687 

ram opera- matare placatis, dacibus iionestis quibusdam eripiuntar lictores, ac quan- 
tuiD ad nostros attinet, quidem intacU ac in prooiiscua tarnen paerorum et vulgi turba, 
qood palam vidit civitas, tentati abeunt. Haec nos omnia coram vidimus. 

Atrox haec visa iniuria est, connivente (et primoribus de nostro ordine in ardore 
rixae nihil placidi in curia responderat) connivente inquam consule, ad principem res 
deferenda visa: nullum tarnen reperit legatum. Subito autem iuventus nobilium ad 
quinqnaginta subscriptis nominibus supplicationem instruxerat. Consignata etiam longa 
rei subortae et clara testimonia. 

Ad baec prolixa admodum Academiae narratio atque auxilii principalis invocatio. 

Sic instructns et obsecralus a primatibus ibat Bornerns tempore supra modum 
intempestivo. Bis enim bellicosus iuvenis impeditus erat, gravissimo morbo pariter et 
expeditione in Brunswicensem, per dies noctesque invocatus a socero Landgravio. Se- 
derant in longos dies legationes muUorum. Noster post sextnm vix diem exspeclabat, 
audiri se ab iis, qui post principem rebus praeerant. 

Auditus est multa nocte. Postridie tertioque dehinc die cognovi hoc certo, prin- 
cipem quantumvis aegrum legisse tarnen nobilitatis nostrae libellum et querimoniam, 
audisse etiam recitari caetera patienter ordine. 

Ex quo in ea dif6cuUate consecutum est, ut rescripta duo alterum ad Senatum 
alterum ad academiam darentur, digna ambo principis gravitate atque clemencia, quae 
etsi in actis publicis una cum supplicatione continentur, habet nibilö minus Paulinus 
A. fol. 

Sed Vniversitas nostra pro solita remissione deioceps haec nihil prosecuta de- 
seruit. Rediit a principe legatulus lunae in mercatu autumnali post abitionis diem XI. 

Consul interea, etsi vi et talibus grassationibos abstinuit utcunque tamen non re- 
misit in Peginali et Coemiterio vexare morosissimis interpellationibus academiam. 

Aus den mitgetheilten Stellen geht auch das genügend hervor, dass, wie schon 
S. 680 bemerkt ward, nicht nur Borner selber sehr flüchtig und oft fehlerhaft geschrie- 
ben hat, sondern dass auch seine Schreiber seine Hand nicht immer haben lesen kön- 
nen, wodurch eine Herausgabe seiner Aufzeichnungen und selbst das Verst&ndniss 
sehr erschwert wird. 



IX. RERVM PAVLINARVM LIBER. 

Fol. Papier, etwa 280 nur theilweise gezShlte Bfätter, von denen die 3 ersten und 

. etwa die letzten 100 unbeschrieben geblieben sind, in Pergamentumschlag; gegen Ende 

4 Lagen, wohl nur weisses Papier enthaltend, herausgerissen. Der genannte Titel 

steht von alter Hand auf dem Vorderdeckel. Signiert ist der Band jetzt Qq auf dem 

vordem Deckel wie auf dem Schnitte. 

Der Inhalt betrifil die Erwerbung und Verwaltung des Paulinoms und zerfällt in 
3 Abtheilungen. 

I . Geschichte der Erwerbung und des Umbaues des Pauliäums, in zwei Abschnit- 
ten, Abschriften der Relation Caspar Bomer*s im 'Liber Actorum L,' von zwei HSoden 

48» 



G88 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

geschrieben (wohl denen des Baccalaureus Egidius Meisner und des Blasius Nau- 
mann, deren, als Boroer's langjährigen Amanuensen, Lib. Act. L, BI. 228* erwähnt), 
von Borner selbst, aber nur flüchlig, durchlesen und mit Randbemerkungen versehen. 
Borner fasst Bl. 91* den Inhalt und die Tendenz dieser beiden Abschnitte so zusam- 
men: 'Paulinae donationis origo, conatus, progressus, eventus, prospera et advcrsa, 
o( quo quicquid tempore gestum, acdificalum, factum annis duobus et sex mensibus ac 
deinde longius. Pugnarum curarum et miseriarum plenus eslo ille catalogus pro poste- 
rilale, nc ingrati Deo, maledici aut sallem frigidi laudatorcs principis et, nihil quam 
propria seclantes, bencficiis tantis indigni fuisse videamur.' 

a) Bl. r — 24* bis Ostern 1544 reichend, von der Hand eines Gelehrten ge- 
schrieben und zwar derselben^ die den entsprechenden Abschnitt im Lib. Act. L.BI. 42^ 
— 60* schrieb. Es ist Borner's Bericht bei Gelegenheit seines dritten Rectorates (1543^) 
mit einigen Abweichungen in der Anordnung, indem hier die Paralipomena hinter die 
PraeAitio gestellt sind. 

b) Bl. 25* — 89\ von Ostern 4 54 4 bis in des Joachim Camerarius zweites 
Rectorat, Sommer 4 546, reichend, entsprechend Bl. 4 00* — 4 64** im Lib. Act. L. Die 
Hand ist die eines gelernten Schreibers, der kein Latein verstand und daher oft merk- 
würdig falsch las. Glücklicherweise ist diese Partie im Lib. Act. L von Borner eigen- 
händig geschrieben, mit Ausnahme der ersten 2 Seiten, die auch hier von demselben 
Schreiber herrühren. Es ist dies Borner's Bericht, den er, ohne Rector zu sein, auf 
Veranlassung und Bitte der Rectoren von 4 544* — 4 546* verfasste, und der in die Acta 
der Rectoren aufgenommen ward (s. o.). 

Die Uebereinstimmung dieser Abschnitte im Lib. Act. und im Lib. Rer. PauL ist 
nicht immer wörtlich, es bedarf daher bei etwaiger Herausgabe des einen oder andern 
dieser Bücher genauer Collalion beider Partien. Auch die Reihenfolge, wie angegeben, 
stimmt nicht genau. 

2. Bl. 91*— 1 4 4' C. Borner^s eigenhändige Niederschrift. 

a) Bl. 91*— 4 02^ Schilderung aller Gebäude und Räumlichkeiten des Pau- 
linum, mit besonderer Rücksicht auf ihre Gerechtsame und die beste Weise, sie zu er- 
halten ('recenseamus ordine et secundum seriem uti adcuntibus occurrunt aedificia 
locaque non tam uti mutata et nunc posila, quam quae eorum iura et conservandi 
ratio'). 

b) Bl. 4 04* — 1 4 4*, Mensarum et Paulini victus institulio. 

3. 'Acta Paulinum Collegium altinentia^ eigenhändige Berichte der Rectoren 
über die Verhandlungen des Decemviralcollegs. 

a) neu gezählt Bl. 4' — 34', aus den Semestern 4549*» — 4550S ISS?** 
-- 4 576*. 

b) auf 45 ungezählten Blattern, von 4579**— 4592*. 
Zwischen dem Beschriebenen mehrfach leere Seiten und Blätter. 
Nr. 2 und 3 bedürfen noch einiger Worte zu ihrer Characteristik. 

Nr. 2* ist der Hauptsache nach allerdings von vorwiegend localem Interesse; dies 
aber ist wegen der anschaulichen Genauigkeit, mit der Borner Alles erörtert, ein sehr 
grosses. Von besonderer Wichtigkeit ist hier, was über die Gründung der Bibliothek 
mitgctheilt wird, für die Borner unablässig thätig war, umherreiste, fremde Bibliotheken 
consignierte, tauschte, aussuchte, ordnete, Cataloge entwarf und ihre Ausführung 
nau angab. 



Rerlm Paclinarcm Liber. 689 

Nr. t^ bat wieder für die Sittengeschichte allgemeineren Werth, zumal wenn wir 
die jelzt entworfenen Statuten vergleichen mit den im 15. Jahrh. für die andern Col- 
legien ausgearbeiteten. Die einzelnen Capitel dieses Abschnittes sind : OEcoNours/LocA 

MENSIS CONSERVANDIS ATTBIBUTA, ObSONATORIS HUNUS, FAIIULI, LeCTOR, PiSTOR, FaMULAE, 

[has virgines et honestae roligiosaeque famae cupimus, demusque operam, ut ab omni 
iniuria atque ludibriis impuris semper sint tutissimae ; ne sinantur ioculariter egredi 
locis et fieri petaces procacesve, ne admittantur iuvenes qui apud ignes nostros coquant 
aut torreant aliquid, arceantur prorsus ex praescripto legum Paulinarum.]. Ordo et 
oisgiplina mensaruii [ . . . Tota iuventus» quicquid queri honeste possit, senioribus de- 
ferat neve foras traducat: ne (quod primo seme^tri fiebat) panem parum cibarium aut 
camts trudiusculas aiit pultem aut tale aliquid hinc elatum, in oppido in academia cir- 
cumferant, ostentent, verbis exacerbent, plausum et sannas apud inimicum exsuscitent. 

Lector ne legat aliud quam quod ei praescribitur ab iis qui praesunt. Voceni 

extollat, clare dicat, distincte, serio, erudite et quam potest suaviter, ne audiendo pueri 
imitentur rustica aut muliebria oris vicia ]. Modus consbrvandis mensis. * 

Nr. 3% welches allein noch in den mir vorgezeichneteu Kreis föllt, ist gering an 
Umfang, aber doch wichtig, weil erst in den hier verzeichneten Acten die Organisation 
des Pauliner Collegs vollendet wird, durch die Bestellung eines obersten Aufsehers, im 
Jahre 1558, den Camerarius der studierenden Jugend präsentierte. Mannigfache Stö- 
rungen, die gewissenhaft aufgezählt und berathen werden, machten diese Massregel 
nothwendig, vgl. BI. 7 fg., denn schon Bl. 3 wird die Zügellosigkcit der Studierenden 
erwShnt, z. B. 'D. Wolfgangus Schirmeister, cum habeat domunculam illam, quac pon- 
tem spectat, ex permissu Xvirorum rectore Meurcro : verum ea cum longe commodior 
esset obsonatori et is soHis cum uxore et aucillis istic tulius habitaret, remotus ab ado- 
lescentiae nostrae conversatione ... sie igilur cum doclore commutatum est.* 

Die definitive Completierung des Decemviralcollcgs und die förmliche Einsetzung 
eines Bibliothekars (bis dahin war die Verwaltung dem guten Willen und der Liebha- 
berei Einzelner überlassen gewesen) auf eine von Camerarius entworfene Instruction 
hin, sind die letzten Acte, die in die angenommene Grenze fallen und sie gewähren ei- 
nen schicklichen Abschluss. 

Borner beabsichtigte, um eine dauernde Ordnung für die Verhältnisse des Pauli- 
num zu begründen, noch die Anlage einer Anzahl anderer Bücher, die ebenfalls fort- 
geführt werden sollten; er zählt sie als bereits eingerichtet auf im Lib. Act. L. Bl. 162, 
und im Lib. Rer. Paul. Bl. 87, aber sie kamen nicht zur Ausführung, denn Bomer be- 
siegelte, kurze Zeit nachdem er den Lib. Rer. Paul, geschlossen, seine Liebe zur Uni- 
versität, und zum Paulinum besonders, mit dem Tode. Als im Winter 1546/47 die 
Sta^trLeipzig belagert ward und die Universität meist nach Meissen auswanderte, blieb 
Bomer mit nur wenigen zurück (darunter W. Schirmeister) um für den Schutz der 
Universitätsgebäude thätig zu sein, von denen namentlich das Paulinum bedeutend litt. 
Geistige Aufregung und körperliche Anstrengung rieben hiebei die Kräfte des reizbaren 
Mannes auf: kurz nach Aufhebung der Belagerung brach er zusammen und starb am 
2. Mai 1547 an einem hitzigen Fieber. Schön und treffend sagt Consta ntin Pflüger, 
der 1546/47 Rector war und Borner's Tod in dem Lib. Act. berichtet: 'in Pauli no 
collegio, hoc est in suo monumento, sepultus est' (Bl. 220*). Trotz aller 
Anerkennung und Lobeserhebungen betrat man aber doch den von ihm vorgezeichne- 
ten Weg Dicht, und Blasius Thammüller, Rector I649/&0 begnügte sich im Lib. Rer. 



690 Fr. Zarngke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Paul, zu jener Aufzäbluog der eiozuführenden Bücher binzuzufügen : 'Universorum 
istorum librorum prodiit nullus, quod mors inexspectata C. Borneri sub obsidione urbis 
Lipsensis 1547 hos impedierit/ 

Von Diemer in seiner kleinen Schrift über Caspar Bomer, Leipzig 1817, wird 
ausser dem Lib. Ror. Paul, noch ein LIBELLVS PAVLINVS genannt. Mir ist derselbe 
nicht bekannt geworden^ und die Flüchtigkeit und Ungenauigkeit, mit der jene Biograr- 
pbie zusammengeschrieben ist, berechtigt kaum, jene Angabe für zuverlässig zu halten. 
Borner selbst nennt nUmlich (und daher mag Diemer seine Angabe haben) im Lib. 
rer. Paul, einen 'libelius Paulinus/ dieser aber scheint .zu den Büchern zu gehören, die 
nicht zur Ausführung kamen. Die Verweisungen im Lib. Actorum z. B. L 301*: Wide 
librum alium, Paulinorum actorum huius rectoratus,' gehen auf die dritte Abtbeilung 
des Lib. Rer, Paul. 

Eine Abschrift der beiden ersten Abiheilungen des Lib. Rer. Paul, findet sich auch 
in dem 'Anonymi über copialis* (s. u) Bl. S8 4 fg., 327 fg., 393 fg., aus der Mitte des 
n. Jahrhunderts, theils aus dem Lib. Actor, theiis aus dem Lib. Rer. Paul, entnommen. 



X. BORNEIVS INDICES. 

(Vgl. oben S. 539.) 
4. E, Index in folio. 

liOBU. fol. von alter Hand gezShlt, von Bl. 104 an unbeschrieben, in Pergament- 
Umschlag. Das Buch war ursprünglich angelegt, um Abschriften der Briefe über die 
der Universität zu zahlenden Zinsen aufzunehmen, wohl das in dem Yerzeicboiss des 
Inventars, welches Job. Reusoh anlegte, als 'censuum Über genannte Buch (s.o.S. 608). 
Dem entsprechend lautet der ursprüngliche Titel auf dem vordem Deckel 'Copiae: 
Censuum : — Vniuersitatis : Lipsen :* und es enthält von Bi. f — 7^ die folgenden Copien : 

'l. Copia litterarum Illustrissimi priucipis Ducis Georgij etc. super Censibus in 
Deutsch : xv floren. 

S. Copia litterarum coDsensus Uluslr. princ. Ducis Georgii etc. super censibus 
civitatis Liptzen. 

3. Copia litterarum censualium consulatus civitatis Liptzensis super xv floreois. 

4. Copia literarum censualium 111. princ. d. Georgii etc. super censibus in arce 
Lipczensi. 

5. Copia litterarum obligationis magistri Petri Christiani in Numburg super 50 flor. 
sibi routuo datos ab universitate [Borner schrieb an den Rand : 'Solvit omnia, igitur 
nullius est momenti haec copia']. 

6. Testimonium ludicis et scabinorum ibidem. 

7. Copia der bewilligunge Er Georgii Freytag*s Altaristeu zcur Numburg vber xl 
gülden zcu entphahen. [zu 6 und 7 schrieb Bomer an den Rand : Expiravemnt haec 
omnia.] 

8. Copia der gunst vund bewilligung Byns Erbam Radis zcur Nuemburg von we- 
gen der XL gülden magistrum Petrum Christiani Belangend [Bomer am Rande: 'Ist alles 



BoRNER*s Indices. 691 

todt vnd beczalt', und am Schlüsse schrieb, ich vermutbe die Hand Paul Fetzer's (1 526*) : 
'Haec pecunla a inagistro Pelro Cbristanni est soluta unlversitati sub rectoratu magislri 
Casparis Barth Oschatzensis (1525^), ut indicat regestum acceptorum (d. i. der ratio- 
narius fisci, wo die erwähnte Stelle Bl. 9i* steht) sub rectoratu eiusdem/]. 

9. Gopia Chirograph! Sallarialorum omnium super muluo 40 florenorum in causa 
villarum ab universilate accepto [ein Theil durchstrichen, ausserdem noch schrieb Bor- 
ner an den Rand : ist alles todt. Omnia sopila.]. Auf Bl. 7** folgen dann ein paar No- 
tizen über Schuldverhältnisse, zu denen Borner hinzuschrieb : 'Omnia soluta.' 

Sodann hatte man angefangen, von Bl. 87 an auch andere, die Universität und 
ihre Privilegien betreffende, Urkunden abzuschreiben. So : 

f. Die Abschrift eines Transsumptes vom 23. April 1501, welcher enthält: die 
Bulle Alei(ander*s das Conservatorium , die Bulle Johannes XXin. die Präbenden in 
Meissen Zeitz und Naumburg, und die Bulle Martinas Y. die beiden Präbenden in Mer- 
seburg und die Aufgabe je einer Präbende in Zeitz und Naumburg betreffend. 

2. Bl. 96* 'Gopia subconservatorii (Adolfs von Merseburg) 1521, den 6. Januar. 

3. Brief Adolfs an den Probst zu St. Thomas, worin er ihm seine Ernennung zum 
subconservator anzeigt. 

4. 'Subdelegatio nova,' (Adolfs) vom Jahre 154 4. 

5. 'Subdelegatio antiqua,' (Tilo^s) vom Jahre 1493. 

6. Desgleichen die des Bischofs Vincentius vom Jahre 1531, und eine darauf sich 
beziehende geschichtliche Notiz, wohl des damaligen Rectors. 

7. Desgleichen die des Sigismund vom Jahre 4 537, und Protocoll über die An- 
nahme der Subdelegation von Seiten des Thomaner-Probstes. 

8. 'Litterarum incarcerationis copia,* vom Jahre 4 537. 

9. Rlagschreiben der Universität an den Herzog Georg über den Rath der Stadt 
Leipzig, und Antwort Georges. Borner schrieb hiezu an den Rand : 'Die Missiuen sali 
man hinfurt schreiben in ein eigen buch nomine H.* 

So war mit diesem Buche ein ziemlich planloser und unvollständiger Anfang zu 
einem Copiale gemacht. Borner, der dasselbe nicht weiter benutzen konnte, gebrauchte 
die leer gebliebene Partie von Bl. 8 — 86 zu einem Index über die gesammte, zu sei- 
ner Zeit noch vorhandene, schriftliche Ueberlieferung. Den ursprünglichen Titel auf 
dem Umschlage antiquierte er durch ein paar Bemerkungen flmmo vix paucorum cen- 
SQum, quae res commodius quaerantur in copiali') und eine Notiz über die neue Be- 
stimmung des Buches, und dass ein doppeltes Exemplar des Index vorhanden sei. Im 
Innern des Buches klebte er vor Bl. 4 zwei Blätter ein, den^Titel der neuen Bestim- 
mung enthaltend : 

'Index omnium rerum causarum et scriptorum quorumvis universitatis Lipsen- 
sis, conditus M. D. XXXIX et XL per C. Bomerum rectorem.' 
Daneben die Bemerkung: 'incipit-autem folio octavo,* und darunter die auf A* bezüg- 
liche : 'Hie geminus est et duplicatus. Nam parem habet in fisco.' Derselbe Titel nebst 
der letztern Bemerkung wiederholt sich Bl. 8* ; Bl. 8^ folgt das Verzeichniss der vom 
Rector seinem Nachfolger zu überliefernden Gegenstände (s. u.), doch hatte Bomer den 
Platz bis zu dem schon zu schreiben begonnenen Index nicht genau abgemessen; 
er kam zu kurz und musste ein Blatt ankleben, welches aber im Laufe der Zeit sich 
wieder gelöst hat und jetzt verloren ist. Mit Bl. 4 2' beginnt der Index selbst. 

Dieser, in 2 Columnen geschrieben, ist ein Werk erstaunlichen Pleisses und er- 



692 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

staunlicher Genauigkeit, für den Geschichtsschreiber der Univcrsitlit von unersetzbürem 

Werthe ; die Mittheilung des Anfangs des Buchstaben A wird genügen, dies erkennen 

zu lassen. 

. A. Libcr est conclusorum prior, foliis 182. 

Absentiae Salariatorum quomodo permittantur, Copial. 20. b. 21. a. 

Absentes omnes ad Universitatem revocandi iussu prineipis. B. 108. b. 

Aclor expcctandus. A. 133. a. 

Actorum liber. B. 11 b. 

Acta diligenter conscribenda ß. 91. a. 

Actorum liber unus signatus per. D. 

Actorum universilatis liber primus D liltera, a Reuschio primum rectore, nam quac 

antebac, omnia sunt amissa per nescio quos, habet folia 237. 
Acta diligenter consignanda. Scatula secunda ac Universilatis litlera 10. Sunt di- 

gesta una cum omnibus scriplis D. 203. 206. 
inter AdolfTum per nos Tractatus. B. 39. b. 
Adolffi Epi. supplicatio contra novum conservatorium. Scatula secunda, Tit. con- 

servatorium litter. 15. 
Advocatus iuramento postulandus universitati in causa Norici. B. 93. a. 
Aedium oppugnatores in civilate relegandi. B. 12. a. 
Aesticampiano dicenda dies. A. 144. b. 

Aesticampianus monendus ad profcssionem libelli sui. A. 143. a. 
Aesticampianus rclegandus ad X annos. A. 146. a. 
Aesticampiani causa renata ex commissione aposlolica. A. 157. 
Aesticampianus reconciliari non potuit. A. 147. a. 
.\esticampiaui causa porro. A. 16. b. 
Aesticampiani causa. C. 12. b. Acta iacent in archivo. 

u. s. w. 

Das ursprüngliche Register scbliesst mit 

'ab Aulicis prineipis duo vulnerati. C. 10. b. 

Darunter hat Borner eigenhändig einen Strich gezogen und die dann folgenden 
Zusatzverweisungen eingeleitet mit den Worten : 'Quicquid sub linea circa singulas lit- 
teras, est a Rectoralu Borneri (1439^) et deinceps, confusis consouantibus.* Genau ein- 
getragen sind seine eigenen Rectorate, dann hat eine spUlere Hand, der bereits N der 
Acta vorlag, ausführlich nachgetragen, sogar zurückgreifend in die schon von Borner 
excerpierte Zeit, besonders flcissig bei M verweilend. Es verdient beachtet zu werden, 
dass zu ihrer Zeit H noch existierte. Ein paar spätere Hände hüben dann noch aus 
N, und P extrahiert. Sie alle haben einspaltig geschrieben. 

Was von A gesagt ist, gilt von allen folgenden Buchstaben, nur dass hier unter 
dem Striche, der das urspiüngliche genauer geordnete Register von den folgenden Zu- 
sätzen trennt, einfach steht: 'ab 1540 et deinceps.' 

Es leuchtet ein, wie wichtig diese Uebersicht ist, um so mehr, da einige der ex- 
trahierlen Bücher, wie By H, F seitdem verloren gegangen sind. 

2. K. Index in gebrochenem Folio. 

Doubleltc zu E, ursprünglich für den Fiscus bestimmt, für den es sein dem 'ra- 
tionarius fisci' entsprechendes Format wohl passlicher erscheinen Hess als £, das aber 
später, weil es feiner geschrieben und anstrengender zu lesen war, in den Fiscus ver- 
wiesen ward, wo es ja nicht benutzt, sondern nur für den Fall eines etwaigen Ver- 
lustes von K aufbewahrt ward. 



Borner« Ikdicbs. 693 

Etwa 220 ungezählle BlSlter in schmalem Folio (wie der ebenfalls im Fificus auf- 
bewahrte 'ralionarius rectorum'), in Pergamentumschlag, zum Zubinden eingerichtet. 

Der Titel ganz gleich dem in E, auch die Note über die Anlage eines doppelten 
Exeinpiares ; doch haben die ersten Blätter sehr von Feuchtigkeit gelitten und die Schrift 
ist fast unleserlich. 

ßl. 3" beginnt das Verzeichniss der vom Rector seinem Nachfolger zu. überliefern- 
den Gegenstände, Bücher, Schriften u. s. w., hier vollständig, während in Ey wie an- 
gegeben, mindestens ein Blatt fehlt. Auch sind auf dem Innern Pergamentumschlage 
ein paar in E fehlende Bemerkungen eingetragen (s. u.]* Desgleichen findet sich un- 
mittelbar vor Beginn des Registers di^^Notiz : 'Ex nigro poenarum nihil extraxi, idque 
consulto, neque ex vulgah rationario* (d.i. nicht der'rationarius fisci', den Borner wirk- 
lich excerpiert hat). 

Der Index selber, so weit Borner ihn ursprünglich angelegt, entspricht dem in E 
vollständig, desgleichen die später von Borner eigenhändig nachgetragenen Zusätze. 
Dann hat derselbe, der in umfassendem Massstäbe bis in N hinein extrahierte, auch da- 
für gesorgt, dass seine Nachträge fein und sauber in K eingetragen wurden. Damit 
aber schliesst K, wa^ später in E zwischengeschrieben und nachgetragen ist, fehlt in h\ 

In K eingelegt Gndet sich ein interessantes Curiosum, nämlich ein Anschlagzet- 
tel, enthaltend eine Auflbrderung zu einer Schlägerei mit den Mictores', wahrscheinlich 
den bekannten Tumult im Jahre 1543 (s. S. 681) betreffend, über den in den 'Actis' 
weitläufig verhandelt ist. Der Zettel lautet: 

'Oratos vos omues volo optimi atque noblles adolescenfes ac Studiosi ut ad 
horam sextam statim a coena in cimiterio Divi Nicolai convenire [velijtis, ibi- 
que ad defendendam nostram libertatem cum lictoribus congrediamur. 

Deus bene vertat/ 



Ich theile nun das von Borner in E und K gleichlautend aufgeführte Verzeichniss 
des Inventars mit, es ist in K am vollständigsten, nicht nur weil E defect ist, sondern 
weil, wie angegeben, auf dem innern Umschlage in K noch ein paar Bemerkungen 
nachgetragen sind. Ich lege daher K zu Grunde: (vgl. hiezu S. 607 fg.) 

Rector rectori haec tradet mature atque fidel itcr, nempe : 
Mox a creatione. 

Sigillum argenteum. 

Librum slatutorum quo utuntur. Nam alter iacet in fisco vetus inutilis. [Borner 
selbst schrieb in E darneben : 'immo utilissimus ob multa,' und eine andere 
Hand dazu : 'Laudo correctionem.*] 

Quatuor matriculas, duas veleres ab initio universitatis usque ad magistri Chri- 
stiani Westerburgii rectoratum et novas duas a Westerburgio. [Borncr am 
Rande : 'Duo raanent m fisco semper/] 

Sceptra duo argentea cuivis nota, in oblonga arcula. 

Phiolam argenteam. 

Scyphos duos argenteos. 

Campanulam. 

Compedes ferreas. 

Item duas arcas ligneas, veterem et nuper emptam 1542 pro usu librorum uni- 
versitatis ad manum. [Diese Angabe ist von Borner später eingefügt.] 



694 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Et sigillum universitatis aereum maximum, sed auro obductum, id semper ma- 
Det in fisco. [So von Borner in E am Rande nachgetragen, in K steht bloss : 
'Et sigillum nniversitatis inauratum* am untern Rande, die folgenden Worte 
sind möglicherweise abgescheuert.] 

Nam quinque cantbari maximi et hospitales in theca vapurarii maximi supra 
fornacem in custodia famulonim pendent. 

[Novem lapeta in cista academiae vaporarii maximi collegii maioris prope for- 
nicem reperta, sunlque in custodia famulonim, von späterer Hand, doch 
noch des \ 6. Jahrb., nachgetragen.] 
LIBRI UNIVERSITATIS. * 
Nee mullo post inscriptis Actis et quicquid inscriptu opus fuit, tradet successori 

vetus rector. 

A. librum conclusorum, qui inchoat ab anno Christi MCCCCLXXIIH daratque ad 

M. D. XVI. 

B. qui incipit ^. XVI. duratque nunc, dum haec^nnotamus M. D. XL. 

C. hoc est librum actorum et causarum sive tractatuum inter nniversitatem et sena- 

tum Lipsensem, cui adhaeret senioris Breitenbachir con^lium super compa- 
ctalis et causis criminalibus. 

D. librum actorum quorumcunque, et in hunc inscribi non debent conchisa (si modo 

veteres sequi volumns). Incipit autem a rectoratu D. Joann. Reuschii Anno 
MDXXIIII. Nam quae hunc praecesserunt desyderantur. Caveat praeterea 
rector, ne epislolas et litteras huc inserat. Verum has .H. libro commendet. 
Praeterea ne per invidiam praeter prius annotata alieuis actis annotet. (Gegen 
alle diese Ermahnungen ßndet sich in den *libris actorum' häufig Verstössen.) 

E. Indicem omnium rerum'et causarum scriptorumque universitatis, qui prius cen- 

suum über dictus fuit vano titulo. Hie index duplicatus alterum sui similem 
ad verbum usque habet in fisco .K. littera denotatum [am Rande in K fügte 
Borncr hinzu : 'vel si placet reiiciatur K extra fiscum et imponatur j^, und in 
E: 'immo E relegetur ad fiscum propter quod obscurius est scriptus et minu- 
tius.'] ne uno pereunte supersit alter. Hie per singulos rectoratus angeri de- 
bet quo infra dicetur modo. 

F. Librum praeceptorum ulilissimo inslituto, ut in visitationibus singuli scholastici 

suos praeceptores et nomina profileantur. coepit ab anno MDXVII sub Bol- 
kenhan. . 

G. Rationarium accepti et expensi universitatis nomine^ quem tenetur reddere clavi- 

geris post commendationem. veteris rectoris. 

Est alter rationarius qui hunc praecessit iam refertus et corio subnifio tectus 
neque ulla littera designaluä. (keiner von beiden ist der 'rationarius in fisco.') 
H. Novus est codex, dictus Epistolaris in quem inscribi debent omnes epislolae, 
supplicationes et quicquid universitatis nomine foras mittitur litteris minutis 
sed titulls luculenlis. Hie cautio sit, ne quae ad nos scribant inserat, sed ea 
in scatulas reposita numeris insigniat in fasciculis colligat indicibus adsuat. 
Nisi siut praeter modum gravissima aut talia quae legi ab omnibus ob littera- 
rum obscuritatem nequeant. Neque libros absque causa scribendo oppleant. 
Sic fiet, ut ne vel digitale folium ex omnibus nostris chartis pereat. Ea enim 
et Providentia et diligentia magistratum decet. 



Borner's Indiges. 695 

Hiernach hat Borner am Rande nachgetragen : 

Nee praetereundus venit NIGER ille poenarum sive mulctarum Über, ad for- 

mam rationarii absqCre nota ulla litlerae. 

/. Liber et hie recens continet reformationes aliquot vel tentatas vel perfectas, et 

academiae Vitenbbrgensis nuperam fundationem, ex qua dihgenter expeosa 

forte aliquid etiam nos commodi capcre possumus. Am Rande von Borner 

nach{<e(ragen : 'Item Breilenbachianam informationem de duobus studentibus.* 

K. Index similitcr respondens omnino .E. indici. Hie ergo videndum est ut in aper- 

lione fisci et pecuniae depositione vetus reclor .E. indice secum adsumpto sui 

rectoratus adposita .K. indici simiiiter inscribat. Quo per singula semestria 

pari gradu uterque clenchus sive repcrtorium incedat. Alioqui inutilis et ri- 

dicula mea fuisset opera, et uno amisso nihil foret in altero praesidii. [in E 

schrieb Bomer an den Rand : 'vel E vel K ad fiscum ponatur perinde est/] 

[Hier ist in K von der Hand Thammüller's (?) am Rande nachgetragen : 

A/. Liber novus, in quo conscribendae sunt rationes, seu polius numerus ac- 
cepli et expensi in quatuor facultales de 2000 fl. annuis. Angelegt ist dies 
Buch also, nachdem L bereits existierte, und bevor man M fOr den dritten 
'liber actorum' verwandte.] 

COPIALIS sive monimontorum, et hie per omnia novus, quem rector et consilium 
diligenter adservatum ad manum habebit, neve archetypos ex ßsco crebra at- 
trectatione polerit deterere aut fraude ut quondam amittere. DifTert autem ab 
Epislolari quod hie obiler incidentia et temporaria, quae alio et foras scribun- 
tur, copialis vero complectitur fundamenta vectigalia ac perpetua iura.univer- 
sitatis et totius scholae, easque litteras, quas fiscus continet; Idcirco dispiciat 
etiam hie rector caute (ne quemadmodum in Osco vulgares lilterae magno nu- 
merö, quas ego secundum tenorem schedae in fisco iacentis eieci, veris et 
optimis impedimento fuerunt) quo vicissim hie copialis et epistolaris libri 
iustum Gat discrimen. Hie enim honor et ad academiae utilitatem et rectoris 
providam diligentiam abunde redibit. 

RATIONARIVS FISCI postremus omnium est, qui e fisco nunquam eximitur. Cuius 
ego capita relecla in indices E ei K propterea redegi, cum caeteris rebus, 
quia iura et consueludines plerasque quae magnas saepe contentiones exci- 
tarent ignotae inter collegia facullates Nos et Senatum super aedificiis et-col- 
lationibus ille solus ob antiquitatem si requiratur consopiat. 

Hiernach von Bomer mit rother Tinte: 'Appendix huius indicissive catalogi quae- 
ratur in proximo folio h Z litlera in codicis huius calce (ähnlich wird in E auf BI. 138 
verwiesen), wo noch zugefügt ist: 

L, liber Actorum Academiae viridis, incipiens in medio H rectoratu Borneri, conti- 

nens libros charlac. X. 1542 mense Aprili. Von 2 andern Händen darauf: 
M. Rationarius de 8000(1. in quatuor facultates distributione, welche Bezeichnung 

jedoch 1557 nicht respectiert ward. 
iV. Index impubcrum, qui dum in album universitatis inscriberentur ob aetatem in- 

telligentia deficientes, iusiurandum non dixerunt. Es ist dies die Hand Tham- 

müller's (1549^). 



696 



Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



LITERAE ÜNIVERSITATIS. 

Quae in fisco maneiil, earum est calalogus in principio libri copialis et scheda in 
eodem fisco sive aerario semper manente enumeratirs ordine. Caetera omnes quotquot 
erant litterae ante meum Bornen rectoratum dispositae sunt in V capsuias sive scatulas 
non qua prodierunt serie sed quasi in locos quosdam nunquam suis et locis et numeris 
dimovendae. Nani quod sub et post me, talium erit chartarum sicuti venit ita compo- 
situm colligabitur in sextam et sequentes scatulas. 

Scatula sivo Capsula prima 
rerum magna ex parte ecclesiasticarum. 



Synodi Basiliensis et quorumdam summo- 

rum Pontificum litterae ad Universitatem 

antiquatae,*numero Xlit. 
Indictio Concilii Mantuani etc. litterae IUI. 

inest ibi bullae exemplum. 
Papalia quaedam obsoleta, ut indulgentiac, 

litterae lacticiniorum et similia, nu~ 

mero IX. 
Grunebergiorum aulicorum quondam Si- 

gismundi et Venceslai regum depositi- 

ciae litterae donatipnis, numero YIII. 



Appellatio vetus Universilalis ad concilium 
Basiliense ob excommuuicationem, nu- 
mero II. 

In causa Lutheri, numero X. 

Disputatio Lipsica, numero VI. 

Correclio Kalendarii libellus et unicae lit- 
terae. 

Fasciculi sunt per omnia VIII. 



Scatula II. 
Fasciculi sex. 



Universitas litteris XII. 

Reformatio litteris IUI, tilonis Episcopi 
U96. 

Inter Senatum et Universitatem duplicatus 
fasciculus: prior enim tumultuum titu- 
lus litteras continet VII. Alter tit: idem, 
id est inter Senatum et Universitatem 
litteras habet XVI. 

Conservatorium Univcrsitatis et quae quo- 
quo modo huc referri possunt numero 

xvin. 

Canonicatus et si quae litterae ad univer- 



sitatem quoquo modo a principibus mis- 
sae huc pertinenf. Est hie manipulus 
geminuSy altera pars de canonicatu Mer- 
seburgensi amisso litterap numero X. 
Altera XI, sunt autem commendaliones 
principum pro canonicandis et una prae- 
sentatio. 

Collegialia, nescio quae, pauxillula, litterae 
numero IIII. 

Ad pagos univcrsitatis aliqua minutula at- 
que mutila, numero III. 

Sunt autem fere Universitatensia. 



Seat, seu capsa Tertia. 
Et in ea quinque fasciculi. 

Litterae causarum carceris, litteris XVI. civium violcntorum et hostium Univer- 

Manipulus permagnus duorum captivorum sitatis litterae V. 

in Barbei, litteris XXXIIII. Sunt chartae De testamento et transcriptionc bonorum 

principum et urbium. doctoris Wagken etc. 

Quorundam huius oppidi nomine Stoiken Wunsidel et Roburgii duorum huius uni- 



Bornrr's Indices. 697 

versitatis magistrorum causae quaedam posteros exempli, liKeris numero XVI. 

reliqiiiae, causae inquam pessimi ad 
PRAETER haec [hier bricht E ab] inest et Capsula minuscula, in qua clauduntur sive 
insuDt indulta super carcere ab episcopis Merseburgensibus IUI. 

LOCVLVS ET Capsula QVARTA 

Fasciculis sive litterarum manipulis X. 

Slupri vetus causa et de ea lilterae V. Praesentationes et commendationes ac sti- 
Fasciculus ingens charlaruni de singulis pendia XV. 

rebus et causis, litteris 65. Famosi libelli, X[I. 

Antonii Margaritae Ilebraei commendatio- Cauliones quietantiae et similes syngra- 

nes, IUI. pbae, Htleris. 39. 

De quodam vuluerato ab Logaw. Invilationes ad uncliones sive coronaliones 
Instrumentuni de quodam saucio. episcoporum, IUI. 

Literae aliquot de sepultura nuper nata, 

lilterae. VII. 

QVINTA capsa. 
Octo manipuli, nati in pessimo Universitatis tempore. 

Creit. de Pfintzinger quondam haec. III. Hedersdorffli III. 

litterae. Joannis Bohemi Zeleuity XIII litlerae. 

Waltheymiana magno numero ex levissi- Hirsbergii III litterae. 

mis iniciis literae XXXII et suppiicatio- Saltzingcri IX litterae. 

nes ad Caesarem aliquot impressae. Hunoldi atque Arnoldi VIII lilterae. 
Spilhausen. XIII. et baccalariorum iuris. 

Hiermit schliesst der ursprüngliche hidex. Schon Borner's Nachfolger schlugen 
alle sefne Ermahnungen in den Wind, erst als Borner zum zweiten Male Reclor ward, 
trug er das bis dahin Eingelaufene wieder zusammen, ordnete es und verzeichnete es. 
So entstand 

SEXTA SCAT. 

Pasciculus primus, litterarum XVIII, Rect. Quartus, Pyrgallo 6 litt. 

Born. Quintus, Bornero iterum, 9 litteris utilibus, 

Secundus, Steudlero Rectore, litt. VI. ceteri extranei.- 

Tertius, Zcelero XI cum quibusda'm extra- 

neis. 

SEPTIMA CAPSVLA. 

Fasciculus primus, Rect. Born.,eorum quae alphabeli decem. 
ad Reformationem sunt insignila litteris 

Sicher ist mit dem letzten Fascikel ebenfalls Borner's zweites, wenn nicht gar 
sein erstes, aber keinesfalls sein drittes Rectorat gemeint. Nach seinem zweiten ist 
Nichts wieder eingetragen worden, er selbst scheint bei seinem dritten, vielleicht we- 
gen der ihn auch ferner noch beschäftigenden Angelegenheiten des Paulinums, nicht 



698 Fr. Zarncke , urk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

die Zeit dazu gefunden zu haben, und keiner seiner Nachfolger ist der Ehren gewesen, 
ihm nachzuahmen. Das frei gelassene Papier ist unbenutzt gebheben. Ob man viel- 
leicht in E nachgetragen hat, lässt sich leider nicht entscheiden. 

Auf dem Blatte vor dem Beginne des Index selbst schrieb Bomer noch Folgendes : 
His itaque hunc, quem dixi, modum digestis in thecam a consilio ad hoc decre- 
tam et a me instructam in vaporarro maximo (appelletque si volet Armarium Archi- 
vum aut Tabularium) quibus domi et ad manum continuo non eget ob periculum re- 
ponat, scilicet tres matriculas, quosdam libros et omnes scatulas. [am Rande von 
Bomer's Hand : 'immo matriculae duae manent semper in fisco.*] 

Reddat praeterea rationem universorum tunc cum fiscum visitat successori et 
clavigeris, fidem adeo suam et suspicionem omnem liberet. 
Sequitur nunc alphabeticus rerum ordo. 
Alphabeticus index, qui sequitur, semel relectus ex praedictis intMligetur, ut Ä. 
yeV B, Sit über, numerus folium, a. vel 6. latus prius aut posterius, scat. scatula. 
fasc. fasciculus, sive adsit numerus epistolae sive etiam titulus aliquis rem ipsam in- 
dicans. cop. copialis. ration. fisci rationarius fisci, et sie deinceps. Qua sane ra- 
tione quicquid ubique est in publicis et nostris hisce libris vel scriptis sine opera ulla 
legentis occurrat, adeo certo ac si sit vel Plinii vel Solini Camertis index. Relegantur 
bis ilerumve tituli scatulis inscripti et index obiter a rectore percurratur, qua videlicet 
asuetudine cuncta haud diflßculter inteliiget. 

Darunter von der Hand Thammiiller's (1549**) : 

Nota. Statutorum über, qui in hoc praesenti indice allegatur, is est, non qui hodie 
nobis, sed proximo saeculo fuit in usu. 

Auf dem Innern Deckel von K hat Borner noch geschrieben : 

Notarius Universitatis a rectore accipit : Formulare germanicum Impressum. 

Libellum formularem Werdeae quondam Formulare instruroentorum. 
donum et opus. 

Und darunter in den Ecken am Rande ; 

in der einen : 

Decrelale anliquum iacet (?) in archivo (?) universitati per (?) legatum (?) die 

Worte sind fast ganz abgescheuert, 
in der andern : 

Est et arca mediocris, quam una cum libris rector successori ....(?) 
Unter dem obern Rande stehen ausser ein paar völlig abgewischten Worten, aus 
denen nur noch 'XLVIII fl' zu erkennen ist : 

XIV (?) fl. ex arce Delitzsch mercatu VH! fl. Walpurgis ex Senatu Lipsensi. 

ante ... IX fl. Petri Pauli ex arce Lipsensi. 

IX fl. ex arce Lipczensi simiüter. VIII fl. Michaelis ex Senatu Lipsensi. 

Darunter : 

Rectoratus [drüber schrieb Borner: Hmmo ipsius rectoris'j omnes proventus quaerantur 
G übro fol. f . 



Anonymi Librr Copiaxis. 699 

XI. ANONYMI tIBER COPIALIS. 

So nenne ich ein auf dem Universitätsarchive aufbewahrtes Buch, ursprünglich 
516 gezählte Seiten, Fol. Papier, von denen jetzt die ersten 8 Seiten oder 4 Blätter 
zusamml den beiden Deckeln abgerissen sind. Es ist angelegt um die-Mitte des 47. 
Jahrb., indem das jüngste Document, welches abschriftlich in ihm enthalten ist, 6^ 
Jahr 1645 aufweist. 

Es enthält Abschriften von Urkunden, Briefen, Acten, Compactaten, von Tilo*s Re- 
formation, fast den ganzen Inhalt des 'Liber rerum Paulinarum,' aber aus dem 'Lib. 
Actorum' abgeschrieben. 

Die Auswahl ist von Interesse, doch scheint sie nur von einem Privatmanne für 
Privatzwecke veranstaltet zu sein, wenigstens ist es mir nicht möglich gewesen, Mo- 
mente aufzufinden, aus denen geschlossen werden könnte, das Buch habe einer Facul- 
tat, einem Gollegium oder sonst einer Anstalt oder Behörde angehört. 

Hier habe ich auf das Buch um deswillen ausdrücklich aufmerksam gemacht, weil 
noch näher zu constatieren ist, ob es nicht Abschriften von Documenlen enthalte, die 
gegenwartig verioren sind. 



XII. DAS HAÜPTSTAATSARCHIV IN DRESDEN. 

Das Hauptstaatsarchiv enthält das Material, welches die Universität Leipzig be- 
trifll, unter folgenden Rubriken geordnet und verzeichnet: 

t) Die Originalurkunden, in welcher Abtheilung jedoch auch Conceple 
und Abschriften enthalten sind. Sie sind der Reihe nach numeriert. 

t) Die Urkunden dos Wittenberger Gesammtarchives (nur bis 
zum Jahre 1485 reichend), in welcher Abtheilung die die Universität Leip- 
zig belreffenden Urkunden eine eigene Unterabtheilung ausmachen (W. A. 
Univ. Leipzig). 

3) DieActenbände, meist Briefe, Gutachten und Concepte, doch aus- 
nahmsweise auch Urkunden geringeren Werthes enthaltend. Seit dem Be- 
ginne der Regierung des Herzog Georg sind die Acten sehr vollständig 
aufbewahrt, und später in Folianten von massiger Stärke zusammenge- 
bunden. Es wird von jener Zeit an kaum etwas Erwähneuswerlhes ver- 
loren gegangen sein ; die frühere Zeit dagegen ist nur sehr spärlich ver- 
treten. Eine Reihe solcher Actenbände trägt dieselbe Nummer, die auf 
ihren Standort weist, z. B. Loc. 10532, es ist. also noch ausser dersel- 
ben der Titel des betreffenden Bandes kurz anzugeben. 

A) Die Extracte. Diese, erst in neuerer Zeit mit grosser Soi'gsamkeit ange- 
legt, erstrecken sich zum Theile auf das schon in den obigen Abtheilungen 
Enthaltene, aber auch auf andere Quellen, wie Copialbücher u. A. Aus 
diesem Grunde habe ich es für das Angemessenste gehalten, den die Uni- 
versität Leipzig betreffenden Theil dieser Auszüge vollständig mitzutheilen, 
um 80 mehr, da die Auswahl des Extrahierten eine sehr angemessene ist. 



700 Fr. Zarncke, vrk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Die angeführten Verweisungen genügen, um das Document im Haupt- 
staatsarchive aufzuGnden. 
Ich hoflc versichert sein zu können, dass das Hauptstaatsarchiv nichts die Uni- 
versität Leipzig in der hier behandelten Periode Betreffendes enthalt, was nicht im 
nachstehenden Verzeichnisse aufgeführt wäre. Wenn mir dies in verhältnissmässig kur- 
zer Zeit festzustellen möglich ward, so habe ich das nicht bloss der Vollständigkeit und 
Sorgsamkeit der Verzeichnisse des H. St. Archives zu danken, sondern auch der Geföl- 
ligkeit des Directors desselben, des Herrn Ministerialrathes von Weber, dem ich für 
die mir gewährte Unterstützung zu besonderem Danke verpflichtet bin. Alles nach- 
stehend Verzeichnete habe ich selbst eingesehen. 

r. ABTHEILUNG. ORIGINALURKUNDEN. 

1. 4409. V Idus Septembris. — Nr. 5474. Pergament. Lat. Original. 

Bulla conpirmacionis Studie almae universitatis Lipczensis. 

Das bleierne Siegel ist abgerissen , an der Echtheit der Urkunde jedoch 
nicht zu zweifeln. 

2. UH . Sonnabend v. Palm. — Scheint cassiert zu sein. Pap. Abschrift (oder Concept?). 

Copia eines Schiedes, darinnen Friedrich und Wilhelm, Gebrüder, Land- 
grafen in Thüringen und Marggrafen zu Meissen, die zwischen der Polni- 
schen und Meissnischen Nation zu Leipzig also beigelegen, dass künftig alle, 
welche im Meissnischen Bisthum und aus der Landgrafen Fürstenthum sind, 
zu der Meissnischen Nation gehören sollen. 

3. 4447. d. 7. Octob. —Nr. 7004. Papier. Lat. Concept. 

Lilerarum per quas Joannes Swiskaw, decretorum doctor, rector alm. univ. 
st. L., Mers. dioec, proßtetur, honorabilem virum Gisskerum Passfogel diclae 
universitatis esse membrum bene meritum atque dignum. 

Concept eines 'signetum* zum Zweck eines Prozesses gegen eine Reihe von 

Personen, die anfangs nicht richtig geschrieben wurden, worauf corrigiert, 

und endlich, da das Hinzugeschriebene sehr unleserlich ward, hinzugesetzt 

wurde, unten nach Schluss des SigDctum : 'Sic debet stare*, worauf dann die 

• Reihe der Namen richtig folgt. 

Auf der Rückseite steht : Dns Johes d' werder decanus in Mersz. subdele- 
gacöns. 

4. 1459. Sonntag vor Georgii des heil. M&rtyrers. — Nr. 7609. Pgmt. Deutsch. Original. 

Brief, darinnen die Collegiaten des grossen Collegii auf d. Univ. zu 
L. bekennen, dass sie von Hannsz Munzmeistern, Burgern zu Dreszden als' 
Meistor Policonis Doct. in der Arznei seel. Testamentario und SeelenwSrter, 
etl. innen beniemte Bücher empfangen, 'sub sigillis.* 

5. 4 467. Nonis Mart. -> Nr. 7995. Pergament. Lat. Original. 

Bulla Pauli papae If, in qua venerabili fratri Episcopo Misnensi et dilecto 
filio Praeposito Ecciesiae Cizensis, Numburg. dioecesis, mandat, ut, cedenti- 
bus vel decedentibus simul vel successive tribus magistris ex duodecim ma- 
gistris collegii maioris, quod Lipsiae est, quarta pars redituum ma- 
gistrorum eiusdem maioris collegii pro legentibus in iure civil! con- 
cedatur et assignetur, iisque pro suis cedat stipendiis et dictum coUegium ad 
novem duntaxat magistros reducatur : non obstante primaeva institutione ce- 
terisque cootrariis quibuscunque. 

Exhibita nobis . . . ducum petitio continebat, quod, licet . . . ., a principio 



• Das Haüptstaatsarchiv. 701 

tarnen dicti studii per illius nniversilatis fandatores pro doctoribus in iure ci- 
vili nulla stipendia ordinata vel assigoata sunt, sed pro legeniibus in arlibus 
liberalibus certi iunc expressi redditus pro viginti roagistris.* 

6. a. 4502. Donnerstag (?) nach Leonh. — Nr. 9494i>. Pap. Deutsch. Concept. 

Herzog Görgens zu Sachszen neue Ordnung und Reformation der hohen 

Schulen zu Leipzig. 

Ein Foliobogen, von dem nur 1 y« Seiten beschrieben sind. Behandelt nur 
die Einsetzung der Executores. (Eigene Verordnung? Der Anfang lautet : Nach 
deme auch Keyne ordenunge ane . . .) Anfangs war wohl etwas anderes auf 
den Bogen bestimmt. Mit rcgelmässigeren Zügen steht darüber geschrieben 
'Reformation der Facultet Artiü.* Und dann der Anfang : Als vmb wale Eins 
dechants viel Irthumb v (damit bricht es ab, ist nicht weiter geführt aber auch 
nicht ausgestrichen.) Vgl. oben S. 64 3, u. unten S. 707, 3 fg. 

7. 45. . , ohne Datum. — Gegenwärtig in Loc. 4 0538. Pap. Concept. 

Projeet zu einem Vergleiche, welchen Herzog Georg zu Sachszen zwi- 
schen Bischofif Adolphen zu Merseburg, Fürsten zu Anhalt eines : Rectori 
Magistris und Doctoribus der hohen Schule zu Leipzig andern Theils we- 
gen eines Privilegii errichtet, der P9pstl. Heiligkeit gedachter Universität 
in po. subconservatoris, der succession ab intestato und des Gerichts- 
zwanges ertheilet. Wohl vom Jahre 154 9, vgl. S. 7 4 3, Nr. 4 99 fg. 

4 Bogen Folio, 2 '/« Seiten beschrieben, viel ausgestrichen und corrigiert. 
An einer Stelle von anderer Hand. 

8. 4522. Am Tage trium regum. — Nr. 4 0362. Pap. AbschriR. 

Matthias Law, Heyne und Stephan Alemann, Burgere von Magdeburg 
als hierzu gevoilmächtigte Gewalthabere quittiren wegen eines Haupt- 
Briefes über 820 fl., so Jacob Lawens, Vicarii zu Leipzig, Fundalion und 
Testament gewesen, welche sie auf Gregorii Vorbecks und Thom. Maurilii 
Doctom gedachten Lawns testamentarien Befehl von Decband und Dd. der 
theol. Facultät zu Leipzig gefordert und empfangen. 

Abgeschrieben und collationiert von Egtd. Meissner, welcher sich nennt 
'offenbaren schreyber.' Er war Borner's Schreiber, derselbe der das'Copiale 
Magnum* abzuschreiben angefangen hat. 

.9. 4548. Donnerstag nach d.h. Christag (d.h. 29December 47). -Nr. 4 4 882. Perg. Deutsch. 

Original. 
Verschreibung Moritz'ens Herzog zu Sachsen Kurfürst, darin er den 
Stipendien der 50 Studenten der beil. Schrift zu Leipzig 6000 Fl. Haupt- 
summe mit 300 (1. jährlich wiederkSuflicben Zinsen auf dem Closter Buch 
bewilligt und verschreibt. 

Diese Urkunde ward 4835 cassiert und gegen 8proc. landsch. Obligationen 
ausgetauscht; doch ward sie nicht vernichtet, gemttss einer mit Bleistift auf 
derselben notierten Anordnung : Die Erhaltung dieser Urkunde wird gewünscht. 

40. 4 558. Sonnabend nach Laurentii d. 4 8. Aug. — Nr. 4 4647. Perg. Original. 

M. Hieronymi Zynausz*ens, kais. Notarii, Instrument, darinnen er be- 
zeuget, dass der Syndicus der Universität Leipzig, Dr. Paul Lobwasser, 
dem Capitul zu Merseburg, als Siegemunden von Lindenau Decbanten, 
Moriz Bösen Seniorn, Lic. Jobst Mahlern, Lic. Philip. Arbogasten und 
Georg Schlegeln, D. Job. Reifschneidern anstatt des verstorbenen 
Sebastian, Edlen von Plota, im Namen der Universität zum Canonico no- 
miniert und präsentiert, die Installation aber von dem Capitul bisz zu künf- 
tigen General-CapituI differiert worden. 

Abhandl. 4, K. 8. Gm. d. Wifienicb. III. 49 



702 Fr. Zarncke, lrk. Qcellen z. G. d. Ukiv. Leipzig. 

H. 1558. d. 19. Soptamber — Nr. H649. — Perg. OrigiDal. 

M. Hieronymi Zynausz'ens, Not. publ. Instrament Ober des Decbanten 
SiegiDund's von Lindenau wiederholte Versicberang, dass er ^rwShnten 
Dr. Reifeoschneidem aaf könftigem General-CapituI Nichts verweigern wolle. 
ti. U58. 49. Sept. —Nr. nSSO. Perg. Original. 

M. Hierooymi Zynaasz'ens, Not. P., Instrument über die auf dem Cre- 
neral-Capitol von denen Capitulsherren abgeschlagene Installation Dr. Bei- 
fenschneider's. 

Die folgenden Urkunden, die, wie Nr. 9, 4835 aasgetaoscht wurden, sind der 
Vernicbtting nicht entgangen. Ich führe nach den Verzeichnissen des Haoptstaats- 
archivs *) ihren Inhalt an : 

i. 1503. Dresden, Ab. Jacobi. — Perg. Deutsch. Original. 

Confinnation Herzog Georg's zu Sachsen der Stiftung des Cardioals 
Melchior, Dischoffs zu Brixen, über der Stadt Kemnitz auf einen bestSn- 
digen Wiederkauf um 4000 Rtblr. abgekaufte 200 fttblr. jibrlicher Zin- 
sen, die Hälfte für Decbant und Doctoren d. h. Schriftl der UniversitSt 
Leipzig zu Besserung der Facullät, die andere Hälfte für 6 Magister in 
der Facullät der freien Künste „die grössten Lectionen zu lesen" za 
besolden. ^ 

Hiezu gehörte die folgende Abschrift : 
2. ohne Jahr und Datum. — Pap. Abschrift. 

Die geschwome Rathmanne der Stadt Kemnitz verkauften mit Herzog 
GÖrgc'ns zu Sachszen Einwilligung Decbanten und Docior der Heil. 
Schrift der löbl. Universität Leipzig 200 Rthlr. jähriicher Zinsen, auf 
allen ihren Stadtgutbern, vor 4000 Rthlr. am Gelde, wiederkäuflich. 

3 und i. Die Urkunden vom Jahre 1508 und 1516, die oben S. 542 im ür- 
kuudenverzeichniss der Universität unter Nr. 17 und 19 aufgeftihrt sind. 
Es hätte also dort hinzugefügt sein sollen, dass sie 4 835 cassiert und 
vernichtet sind. 



Endlich enthält diese Abtheilung des Hauptstaatsarchives noch Abschriften (um 
die Mitte des 16. Jahrhunderts gefertigt] der folgenden Documente: 

1. der Bulle des Papstes Johann XXIIL vom Jahre 1413 (oben S. 541, Nr. 7.) 

2. der Bulle des Papstes Martin V. vom Jahr 1418 (ebenda Nr. 8.) 

3. der Bulle desselben vom Jahr 1421 (ebenda Nr. 9.) 

4. Donnerstag n. Barth, des H. Apostels t542. Vgl. oben S. 343, Nr. 29. 

Vertrag zwischen Rect. Magistris und Dd. der Universität Leipzig eines: 
Dech., Sen. und Capit. der Stiftskirche zu Zeiz 2. Theiles, zu w*elcher ge- 
dachte Universität, nach Dr. Uieron. Dungersheim tödlichem Abgang, Dr. 
Job. Sawern nominiret und präsentirel, welcher sich aber das gewöhnliche 
Statuten- Geld zu erlegen geweigert. 



i) Sammlung der gegenwärtig in Gebrauch beßndlichen Verzeichnisse über das Haupt- 
Staatsarchiv im Königreich Sachsen ... I. Abtb. Originalurkunden. 42. Bd. V, BI. 2t*. 



Das Haüptstaatsahchiv. 103 

II. ABTHEILÜNG. WITTBMBERGER GESAMMTARCHIV. 

(W. A. Uoivers. Leipzig.) 

K, Sonntag purific. Mariae 4 418. —Nr. 4. Pap. Deutsch. Concept. 

Urkunde Kf. Friedrich's zu Sachsen, wodurch den Professoren zu Leipzig 
jährliche Einkünfte an 240 Schock Groschen auf die StSdte Weissenfeis und 
Torgau etc. überwiesen werden. Vgl. S. 542| Nr. H. 

5. Sonnabend in der Pflngstwoche 4446. — Nr. 8. Pap. Deutsch. Concept. 

Schreiben Hz. Wilhelms zu Sachsen an Rector, Meister, Doktores und die 
ganze Universität des Studii zu Leipzig, wodurch sie wegen des auf Jahresren- 
ten von der Stadt Weissenfeis gemachten Anspruchs auf rechtliche Ausführung 
verwiesen werden. 
8. Montag nach Trinitatis o. J. — Nr. 8. Pap. Deutsch. Original. 

Schreiben der Universität Leipzig (Rector, Meister, Doctores und ganze Uni- 
versität zu Leipzig E. Gn. Capellan) an Kf. Friedrich zu S. um Verwendung bei 
Hz. Wilhelm zu S. wegen Auszahlung ihrer Jahresrenten bei der Stadt 
Weisscnfels. 

4. Donnerstag nach Kiliani 4 466. — Nr. 4. Pap. Deutsch. Original. 

Verwendungsschreiben der verwittweten Herzogin Margarctbe zu S. an Kf. 
Ernst und Hz. Albrecht, eine von den Bischöfen zu Naumburg und zu Merse- 
burg gemachte neue Einrichtung bei dem Studium zu Leipzig, nämlich Nieder^ 
Setzung von Examinatoren zu Prüfung der neuen Baccalaureanden betr., nebst 
Glückwunsch zur Rückkehr. 

Es hatte sich an die Herzogin gewandt : die gantz facultet des Studiums zu Liptzk. 

6. 4467. — Nr. 5. Pap. Deutsch. Uebersetzung der oben S. 700, Nr. 5 angeführten lat. 

Urkunde. 

Schreiben des Papstes Paul IV. an den Bischof zu Meissen und den Probst zu 
Zeiz, dass die Doctoren der weltlichen Rechte auf der Universität Leipzig mit 
dem vierten Theil der Stellen in dem grossen Collegium versehen werden sol- 
len, da die Stifter der Universität ihnen keinen Gehalt angewiesen. 

6. ohne Datum. — Nr. 6. Pap. Dentsch. Original. 

Darstellung der Beschwerden der Universität Leipzig, in Beziehung auf städ- 
tische Verwaltung, freien Fleischmarkt und den Pleischverkauf überhaupt. 
Backen, Weinverkauf, Bier u. s. w. betr. 

7. Sonnabend nach Laurentii 4470. — Nr. 8. Pap. Deutsch. Original. 

Bericht der Universität Leipzig (Rector und Meister desz rats der hohen 
Schulen zu Leipzig Ew. Gnaden Kaplan) an Kf. Ernst und Hz. Albrecht zu S. 
über dieselben Beschwerden. 

8. Freitag Caeciiiae 4 474. — Nr. 40. Pap. Deutsch. Concept. 

Schreiben (Kf. Ernst's und Hz. Albrecht's an die Universität] um Verfügung, 
dass ihr Mitglied, Gabriel Thomas von Luckau, den gegen die Brüder H. und B. 
von Torgau Herrn zu Zossen vor dem geistlichen Gerichte erhobenen Process 
einstelle und sich an die ordentlichen Gerichte wende. 

9. am Tage Vincentii (6. Juni) 4473. —Nr. 44. Pap. Deutsch. Original. 

Schreiben Hz. Heinrich's in Schlesien zu Glogau etc. an Kf. Ernst und Hz. 
Albrecht zu S., worin er in Beziehung auf ein an die Collegiaten zu Leipzig 

49* 



704 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

unter Androhung des Verlusles ihrer Collegiaturen ergangenes Gebot, sich zu 
Leipzig aufzuhalten, um Dispensation für seinen Arzt D. Gregor Hildebrand 
bittet. 

iO. vom selben Datum. — Nr. 43. Pap. Deutsch. Original. 

Schreiben desselben an den Obermarschall H. v. Schleinilz, worin vorstehende 
Bitte empfohlen wird. 

4 4. ohne Datum. — Nr. 85. Papier. Deutsch. Concept. 

Antwort (Kf. Ernst's und Hz. Albrecht's) an Hz. Heinrich in Schlesien, worin 
die gewünschte Dispensation des Meisters Gr. Hilbrant von der Verpflichtung, 
wegen seiner Collegiatur sich zu Leipzig aufzuhalten, abgeschlagen wird. 

45. Sonntag nach Andrea 4475. - Nr. 41. Papier. Deutsch. Concept. 

Schreiben Kurfürst Ernstes und Hz. Albrechfs an den Probst zu Leipzig, 
den gegen Hans von Polenz auf Klage eines Studenten zu Leipzig, Gregor 
BichaUf verhangenen Bann bis zu Austrag der Sache aufzuheben. 

48. Mittwoch nach Juliaoae 4 476. — Nr. 44. Papier. Deutsch. Concept. 

Urkunde des Obermarschalls H. von Schleinitz und des Kanzlers J. Scheibe 
über eine Abrede zwischen Gregorius Bichau, Studenten zu Leipzig, and Hans 
von Polenz zu Golz, wonach sie ihren Rechtsstreit, welcher von erslerem vor 
dem Probst zu Leipzig als päpstlichem Richter der UniversitSt angebracht wor- 
den, vor den sächsischen Fürsten zu Augsburg kommen lassen wollen. 

4 4. Dienstag nach concept. v. J. — Nr. 45. Pap. Deutsch. Concept. 

Schreiben (Kf. Ernst's und Hz. Albrecht's an H. v. Polenz) erlassene Verwen- 
dung in der Sache des letztern mit Gr. Bichau, und eine erfolgte Relaxation 
seines Bannes bis Fastnachten betreffend. 

4 5. Dienstag nach Slephani prot. 4 476. — Nr. 46. Papier. Deutsch. Concept. 

Schreiben derselben an denselben, worin ein ihm angesetzter Tag zu Leipzig 
mit Gr. Bichau zurückgenommen wird. 

46. ohne Datum. —Nr. 47. Pap. Deutsch. Concept. 

Schreiben (derselben an die Universität Leipzig), die Erstreckung eines Tages 
zwischen Gr. Bichau und H. v. Polenz betreffend. 

4 7. 43. Mai 4 476. —Nr. 48. Pap. Deutsch. Abschrift. 

Ladung des Probstes zu St. Thomä in Leipzig an J. Apitz zu Lobda auf Klage 

äes Magister Nicolaus Grobitsch von Lobda. 

Die Abschrift ist von Johannes Brandt de Rotenburga, not. publicus. Vgl. oben 
S. 637 und 648. 

4 8. ohne Datum. — Nr. 26. Papier. Deutsch. Original. 

Bittschreiben H. Apitz'ens um Schutz gegen N. Grobitzsch'ens Unternehmen, 
ihn vor das geistliche Gericht zu Leipzig zu ziehen. 

49. ohne Datum. — Nr. Si. Deutsch. Papier. Original. 

Verzeichniss abwesender Mitglieder des grossen Collegium, des Fürsten-Col- 
Icgium und des Frauen-Collegium. Es gehört vielleicht vor Nr. 9. 

Es lautet : Die Nachgeschribn sein absentes zu dem Erstenn In dem grossen 



collegto. 



Doctor Cbristoforus Tbyeme von der Freyestadt. 
Mgr Johannes Forchoym probst czu Mulberck. 

In dem furslenn Coliegio. 

Doctor Marcus Sculteti vonn Glogaw. 



Das Hauptstaatsarciiiv. 705 

In vnser* frawenn CoUegio. 

Meister Heioricus Tliyeme vonn Freyengtadt. 
Meister Gregorius Hilbrant vonn Crossen. 
Meister Erasmus Meurer vonn Preslaw. 

Die all sein absentes gewest vber ein Jar Also das etzlich tzuey Jar, etziich trew 
Jar, etzlich vier Jar, etzlich der vber an ein ander sein vonn der vnin'sitete gewest. 

SO. Sonnabend nach Omnium sanct. — Nr. 23*. Pap. Deutsch. Concept. 

Schreiben an die Universität Leipzig, die Abnahme der Universität, die Ab- 
wesenheit der Coilegiaten, welche bei Strafe einberufen werden sollen, den 
Mangel nützlicher und fleissiger Vorlesungen über Astronomie und Mathematik 
u. s. w. betreffend. 

Auf der Rückseite ein tthnliches Schreiben (verschiedenes Concept) ohne Datum. 
94. Mittwoch des heil. Kreuzes Erfindung 4 480. — Nr. 49. Pap. Deutsch. Original. 

Verwendungsschreiben des Königs Mathias zu Ungarn an Kf. Ernst und Hz. 
Aibrechl für den Astrologen des erstem, Hans Tolhopf, dass ihm die Einkünfte 
seiner Collegiatur bei der UniversilSt zu Leipzig gelassen werden mögen. 

M. Donnerstag nach Ezaltat. crucis. — Nr. 80. Pap. Lat. Original. 

Schreiben der Universität Leipzig (Rector et . universitas studii Lipcz) an den 
Canonikus und Kanzler H. Loubing, dass auf gewisse Forderungen die Univer- 
sitSt ihre Meinung durch Abgeordnete eröffnen wird. 

SS. ohne Datum. — Nr. 24 . Deutsch. Pap. Concept. 

Schreiben an die Meister des Raths der Universität Leipzig, gewisse Irrungen 

betreffend, worüber nichts Näheres sich findet. 

Auf der Rückseite steht ein Schreiben an Peter von Ressenberg, vorgefallene 
Plackereien betreffend. Vgl. S. 744, Nr. 93. (?) 

S4. ohne Datum. — Nr. 24. Papier. Deutsch. Concept. 

Schreiben an Rector und Meister der hohen Schule zu Leipzig, einen Rechts- 
streit zwischen K. Zcecnau, Bürgern zu Hain, und Thimo Kitzscher, Mitglied der 
Universität, betreffend. 



HI. ABTHEILUNG. ACTENBÄNDE. 

I . Die folgenden Bände enthalfen nur einzelnes die Universität Betreffende. 

a. Loc. 40531, Leipziger Händel 4218— f505. 

Enthält I. (Bl. 53. 54. 64. 62.): Churfürst Ernsten und Herzog Albrecht zu 
Sachsen Vertrag zwischen der Universität und dem Rath, und ihr 
Schreiben wegen Aufruhrs und Aufläufe. Anno 4 468. Concept. 
VgL S. 542, Nr. 4 5. 

2. (BI. 63—66.) Der Universität, Rectors und Hohen Schul, Schreiben 
wegen entstandener Unruhe, Kleidertracht und Andres. Auch Be- 
scheid darauf. Anno 4 482. Ifesp. Original und Concept. 

3. (Bl. 4 05.) Verordnung des Herzogs Georg, die Reformation der Uni- 
versität betreffend. Anno 4 498. Concept. 

Hierin findet sich auch abermals eine Abschrift der Bulle.Johann's XXIII. vom J. 4448. 

6. Loc. 4 0408, der Fürsten Schule zu Pforta Einkommen etc. . . . 4 544 — 4 695. 
Enthält : Der Universität zu Leipzig Inspection Cura und Ordnung, die Chur- 
fürstliche Schule zur Pfortten belangende, gestellet im August 
Anno 4 546. Vgl. S. 545, Nr. 40. 



706 Fr. Zarngke, uhk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

2. Die folgenden Bände dagegen enthalten eine grosse Menge von Actenslücken, 
die die Universität betreffen , so dass eine Verzeichnung der einzelnen Stücke zu 
weil führen würde. 

a, Loc. 4 053S. Leipzigische Händel anlangende der Clöster, Universitäten, Facultä- 

ten, Präbenden, Gestififle Privilegien, Ordnungen, Statute, Refor- 
mationen ; Studenten Unlust und Tumult, Handwergker, Festungs- 
Bau gemeiner Stadi und Raths und andere Sachen, 4 422. 92. 
4507. 4541—4551. 4553. 

6. Loc. 40534. Leipzigische Händelanno 4458. 4508 — 4 539, betreffend der Uni- 
versität Zinszen zu Torgau, desgleichen derselben Anfang, Aufneh- 
men und Präbenden, auch Canonicate in den 3 StifHem, der Stadt 
Religions Angelegenheiten, Weichbild und Gerichte, Gleit alda und 
zu Luzen u. s. w. 

c. Loc. 4 0534. Leipzigische Händel, Anno 4 246. 454 0. 4 539 — 44. 

d. Loc. 4 0538. Leipzigische Handel anno 1519 — 26 betreffend etc. Irrungen etc. 

der Universität unter sich. 

e. Loc. 40532. Leipzigische Händel, Anno 4 525 — 34. 

/*. Loc. 4 0538. Irrungen zwischen dem BischoflT zu Merseburg und der Universität 

Leipzig wegen des Subconservatoris, der Succession ab intestato 
und des Gerichtszwanges. Vgl. S. 704, Nr. 8. 

g, Loc. 4 0538. Acta, die Irrungen des Raths zu Leipzig mit der Universität alda in 

puncto der Jurisdiction 4534 — 4644. 

h. Loc. 4 0534. Die der Universität zu Leipzig von dem Rathe zu Torgau von den 

Hainl. Pacht-Geldern verschriebenen Zinsen betrefTend, Ingleichen 
die Universität zu Leipzig gegen den Bath zu Mitweyda u. s. w. 
4532 — 1582. 

t. Loc. 40535. Die Bestellung derer Professorum Theologiä zu Leipzig betr. 4 539 fg. 

k. Loc. 4 0535. Abschied zu Naumburg, 4 540, betreffend u. s. w. die den Pauliner 

Mönchen zu Leipzig vorenthaltene Terminey Häuszer zu Eilenburg, 
Borna und Grafenhaynichen u. A. 

/. Loc. 10538. Joaclümi Camerarii Beförderung nach Leipzig, dessen tödtlichen Ab- 
gang und Wiederersetzung seiner Stelle 4 544 — 4 574. 

m. Loc. 40536. Die Ersetzung derer Professionum Juridicarum auf der Universität 

Leipzig, 4 546 fg. 

11. Loc. 4 0538. Die Universität zu Leipzig gegen den Rath daselbst, betreffend die 

Steuern und andere Irrungen, 4556 — 4 633. 

0. Loc. 4 0535. Handlung betreffend die der Universitas zu Leipzig habende privile- 

girte Ganonicate.zu Merseburg und Zeiz, 4 558 — 4 565. 

p, Loc. 4 0535. Acta, die Communität oder das Convictorium zu Leipzig betreffend 

(noch vor 4 560). 

9. Loc. 4 0538. Die Einkünfte und Irrungen auch Professiones bei der philos. Facul- 

tat zu Leipzig 4 465—4700. 

3. Von allen Bänden der für die Universitätsgeschichte wichtigste und reichhal- 
tigste ist der folgende, der in der Hauptsache die Reformation Georg's enthält. Ich 
theile seinen Inhalt nachstehend vollständig mit, soweit er die Universität betriflft. 



Das Hauptstaatsarchiv. 707 



Loc. t0532. Leipzig, UniversitUt,Jlalhs und andere Handel 

Anno 1367 — . . . . 4537. 

3. (Bl. 3) Vorschläge zu Reformation der UniversilSt zu Leipzig, nach Ordnung 
der einzelnen Facultäteo — betreffen hauptsächlich die Verbindlichkeit der Professoren 
zur Anwesenheit, die zu haltenden Vorlesungen, die Zahl der Professoren, ihre Besol- 
dung, Abstellung gewisser gebräuchlicher Mahlzeiten, Wahl des philosophischen De- 
canSy Bestellung des academischen Conciliums u. s. w., Wahl der Collegiaten u. s. w. 
Leipzig, Dienstag nach Leonardi 1502. 

I. (Bl. 4) Ein anderes Exemplar derselben Vorschläge. 

5. (Bl. \ 3) Schreiben oder Bericht, . . . ., worin die Gravamina der philosophi- 
schen FacuUät vorgetragen werden: I) der theologischen Facultät Anmassung der 
Wahl, welche bisher der philosophischen Facultät zugestanden, und 2) das Recht der 
Licentiaten, Vorlesungen zu halten, die zu der philosophischen Facultät gehören, betr. 

6. (Bl. 1 4) Ein anderes Exemplar der Vorschläge, Nr. 3. 

7. (Bl. 26) Gemeine gravamina (aller Facultäten), worin gebeten wird, den Stu- 
denten das Wohnen in Häusern der Bürger und das Tragen von Waflen zu untersa- 
gen, desgleichen die besondere Salarierung des Rectors betreffend. 

8. (Bl. 28) Aufsatz . . . ., worin über die einzelnen Puncto der Reformation 
Nr. 3, in wiefern si^ beobachtet worden oder nicht, sowie über die gravamina theils 
der philosophischen Facultät in Betreff der Reception der Docenten, ihrer Prüfungen, 
Prftstationen u. s. w., theils der ganzen Universität, über das Betragen der Studenten, 
über der jungen Docenten und der Studenten unanständige Kleidung, Versäumniss des 
Gottesdienstes und die Vernachlässigung des Studiums der Philosophie Nachrichten ge- 
geben werden. 

9. (Bi. 47) Aufsatz . . . ., welche Puncto der Reformation Nr. 3 bisher nicht 
beobachtet worden in Ansehung der theologischen Facultät, die Residenz der Collegia- 
ten, Besoldung der theologischen Professoren aus den Klöstern und die Gattungen der 
Vorlesungen betreffend. 

4 0. (Bl. 50) Zusätze zu der Reformation der Universität zu Leipzig, worin ver- 
ordnet wird, dass die Docenten der Medizin ihre Vorlesungen selbst hallen, bei Exami- 
nibus Fleiss verwenden u. s. w., dass die Studenten ohne Erlaubniss nicht ausserhalb 
der Collegien wohnen und keine Gewehre tragen sollen, desgleichen die Bestellung des 
academischen Judiciums, Berechnung der Facultäten gegen einander, Inscriplion der 
Studenten und den bei Bestrafung der Studenten zu machenden Unterschied nach ih- 
rer bisherigen Auffuhrung betreffend. 

I I. (Bl. 54) Vorschrift der zu haltenden juristischen Vorlesungen. 

12. (Bl. 56) Bittschrift der medicinischen Facultät (an Herzog Georg von S.) um 
Verordnung, dass keinem andern, als einem promovierten Arzte erlaubt sein solle, zu 
practicieren, dass mit den Prandiis eine Aenderung vorgenommen werde, und dass die 
Besoldung der 2 Collegiaten aus ihrer Facultät erhöbt werde. 

43. (Bl. 57) Gutachten, wie künftig die Promotionen in allen Facultäten einzu- 
richten seien. 

14. (Bl. 59) Verzeichniss der Vorlesungen der philosophischen Facultät mit den 
Namen der Docenten (rectore Camitiano). 

4 5. (Bl. 60) Aufsatz, wie es mit den Fromotionen der theologischen Facultät ge- 
halten werden solle. 

4 6. (Bl. 61) Aufsatz, wie es mit den Promotionen in der Juristen facultät gebalten 
werden soll. 

47. (Bl. 63) Verzeichniss der von den Docenten der philosophischen Facultät 
'sub ttipendio ex testaraento Cardinalis' za haltenden Vorlesungen. Vgl. S. 702. 

48. (Bl. 66) Nachrichten über die 2 auf Collegiaturen fundierten Vorlesungen 
der medicioischen Facultät. 



r 

708 Fr. Zarncke, ubk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

19. (Bl. 67) Anmerkungen zu mehreren Artikeln (einer Reformation der Univer- 
sität Leipzig) enthalten die Erklärungen der Professoren auf jene Artikel. 

20. (BI. 69) Memorial (der philosophischen Facultät zu Leipzig) an Herzog Georg 
zu Sachsen, worin gegen die dem Vernehmen nach beschlossene Entsetzung der Col- 
legiaten und Senioren im 'collegio facullatis artium* Vorstellungen gemacht werden. 

21. (Bl. 70) Anordnung. , . ., die Besetzung des Concilii Academici mit dem 
Rector, dem Decan und 4 Docenten aus allen FacultSlen und Nationen betreffend. ^ 

2S. (Bl. 72) Verzeichniss der in allen Facultäten zu haltenden Vorlesungen. 

23. (Bl. 76) Gemeine Artikel der Universität — die Discipliii der Studenten, 
die Büchercensur, die Vertheilung der Besoldungen nach Nationen, Universitätsge— 
richtsbarkeit, Promotionen und die Vorlesungen, sowie die Residenz der. Docenten be- 
ireffend. 

24. (Bl. 78) Gemeine Artikel (einer Reformation der Universität), die Aufsicht 
über die Studenten, Besetzung des academischen Conciliums u. s. w. betreffend, ist 
aus Nr. 4 entnommen. 

25. (Bl. 8t) Verzeichniss der Vorlesungen in der medicinischen Facultät. 

26. (Bl. 82) Aufsatz, wie es künftig mit den Promotionen in der medicinischen 
Facultät gehalten werden solle. 

27. (Bl. 83) Vorschläge der medicinischen Facultät, wie die Vorlesungen dersel- 
ben einzurichten seien, nebst vorausgeschickten Nachrichten über die bisher fundier— 
ten Vorlesungen. 

28. (Bl. 86) Vorschläge (der Juristenfacultät) zu Veränderungen, welche mit der 
Universität vorzunehmen seien, nebst Nachrichten über das Haus im Pädagogio. 

29. (Bl. 89) Auszug aus der Erneuerung und Vermehrung der Reformation der 
Universität, die Promotionen in det* philosophischen FacuJtät, Vorlesungen, Besoldung 
und Betragen der Docenten und andere Anordnungen in der philosophischen Facultät 
betreffend; die Artikel, welche die ganze Universität überhaupt betreffen, sind wie 
in Nr. 10. 

30. (Bl. 95) Ein anderes Exemplar der Zusätze Nr. 10. 

3t. (Bl. 98) Verzeichniss der zu haltenden Vorlesungen in der philosophischen 
Facultät. 

32. (Bl. fOO) Aufsatz (der juristischen Facultät) über die Vorlesungen, die in 
dieser Facultät gehalten werden. 

33. (BI. tos) Verzeichniss der Vorlesungen, die in der theologischen FacultSt 
nach der neuesten Reformation gehalten werden. 

34. (Bl. 4 03) Verzeichniss der Vorlesungen die in der theologischen Facultät ge* 
halten werden sollen. 

35. (Bl. 10-4) Bericht der medicinischen Facultät (an Herzog Georg zu Sachsen), 
worin sie das Gutachten fällen, dass mit ihren Vorlesungen woiil keine Veränderung 
vorzunehmen sein möchte, nebst Verzeichniss dieser Vorlesungen. 

36. (Bl. 105) Verzeichniss der in der philosophischen Facultät zu haltenden 
Vorlesungen nebst Anmerkungen über die dabei zu beobachtende Methode. 

37. (Bl. tOO*") Verzeichniss der Unkosten bei Promotionen. 

38. (Bl. 107) Verzeichniss der in der theologischen Facultät zu haltenden Vor- 
lesungen. 

39. (Bl. 4 08) Verzeichniss der Vorlesungen in der medicinischen Facultät. 

40. (BI. 4 09) Aufsatz des Stadtrathes zu Leipzig, worin die Ursachen angegeben 
werden, wodurch die Universität in Abnahme gerathen, Verwaltung des Universitäts— 
fonds und Collegiaturen, Vernachlässigung der Vorlesungen, Einrichtung der Examina 
u. s. w. betreffend. 

4 4. (Bl. 4 15) Bericht der medicinischen Facultät (an Herzog Georg zu Sachsen) 
worin sie ihre Gravamina in Betreff geringer Besoldung, Unwissenheit der Studenten 
bei ihrer Ankunft auf der Universität, und Ausübung der Arzneikunst von Landstrei- 
chern vortragen. 

42. (Bl. 4 4 9) Bericht der Universität (an Herzog Georg zu Sachsen), worin 



Das Hauptstaatsarchiv. 709 

sie uro Anweisung gewisser Gebäude und anderer Grundstücke und Einköufle bitten, 
wobei sie sich über die theologische FacultSt beschweren, dass diese alle Goltegiaturen 
an sich zu ziehen suche. 

43. (Bl. 123) Gemeine Gebrechen der Universität — betreffen hauptsächlich die 
Oisciplin und Stipendien der Studenten. 

44. (Bl. 126) Bericht der philosophischen FacultSt (an Herzog Georg), worin sie 
sieh über der jungen Magister und Studenten Betragen, Kleidung, Führung von Ge- 
wehr, sowie über das Fortgehen vieler Studenten von der Universität wegen Nachläs- 
sigkeit der Docenten beklagen, desgleichen die Universitätsgerichlsbarkeit betreffend. 

45. (Bl. 129) Gutachten des Ordinarius über die Gebrechen der Juristenfacullät, 
betrifll insbesondere die Disciplin der Studenten und die Vorlesungen. 

46. (Bl. 135) Einzelne Artikel einer Ordnung für die Universität Leipzig, die Ge- 
richtsbarkeit, den Wohhort der Universitälsverwandten, der Studenten Verbindlichkeit 
den Disputationen beizuwohnen, Verbot, Waffen zu tragen und der Excesse, Kleidung 
der Docenten und Studenten, die Promotionen, Abwesenheit der Professoren, Collegia- 
turen und der Collegiaten Residenz, Aufsicht der Professoren über die Studenten (vgl. 
Nr. 57), Gastmale, Concubinen, Berechnung der Facultäten untereinander und die Ver- 
schliessung des Fiscus, endlich die Bestellung des academischen Concils betreffend. 

47. (Bl. 4 41) Ein anderes Exemplar der Vorstehenden Artikel. 

48. (Bl. 145) Punkte aus der Ordnung für die Universität, die juristische Facultäl 
insbesondere betreffend, und zwar die Wohnung der Studenten, die Vorlesungen, die 
Bestellung der Facultätsassessoren, Disciplin, Kleidung, vom Ordinarius zu bestellendes 
Consistorium, Disputationen, Promolionen und Vorles.ungen betreffend. 

49. Ein ferneres Exemplar zu Nr. 46 und 47. 

60. (Bl. 4 54) Bericht der nicht zur Facuhät gehörigen Magister (an Herzog 
Georg) über die Ursachen des Verfalles der Universität, das Betragen der Studenten, 
ihre Vernachlässigung der lateinischen Sprache und der Philosophie, gewisse Beschwer- 
den in Ansehung der Vorlesungen, Vorzug der sächsischen und polnischen Nation vor 
den beiden andern, Besetzung der Collegialuren und Vertheilung der Canonicate be- 
treffend. 

51. (Bi. 4 60) Aufsatz, wie die Vorlesungen der juristischen Facultät gehalten 
werden sollen. 

52. (Bl. 4 63) Aufsatz — gleichfalls die Vorlesungen der juristischen Facultät 
betreffend. 

53. (Bl. 4 64) Gutachten der philosophischen Facultät über die Einrichtung ihrer 
Vorlesungen. 

54. (Bl. 4 67) Artikel — enthalten ganz kurze Angaben der mit der Universität 
Leipzig überhaupt und den einzelnen Facultäten zu machenden Veränderungen. 

55. (Bl. 474) Statuten der medicinischen Facultät zu Leipzig, aus den alten Sta- 
tuten in Ordnung gebracht und erneuert und von der Facultät angenommen : innere 
Einrichtung der Facultät, Promotionen, Verwaltung des Fiscus, Vorlesungen u. s. w. 

' betreffend. (4 0. Mai 4 503) 

66. (Bl. 4 82) Aufsatz, enthält eine Sammlung einiger Statuten der philosophi- 
schen Facultät, die Verhältnisse der ausserordentlichen Professoren (?), die Aufnahme 
in diese Facultät und die Wahl und das Amt des Decans betreffend. 

57. (Bl. 4 87) Erneuerte Reformation der philosophischen Facultät zu Leipzig, 
die Wahl des Decans, dessen Besoldung, ausserordentliche Vorlesungen, Mahlzeiten, 
Concubinen, Berechnungen der Facultäten gegenseitig, Examen, Vorlesungen und Wahl 
der Professoren und anderer Universitätspersonen, Promotionskosten, Vicecanzellariat, 
Aufsicht auf gehörige Besuchung der Vorlesungen, und auf die Studenten überhaupt, 
und Berechnung der Facultäten betreffend, (vgl. Nr. 46) 

58. (Bl. 4 94) Dieselben Artikel lateinisch, nur mit Weglassung des letzten. 

59. (Bl. 200) Gutachten über die Gebrechen der Universität und die Ab- 
stellung derselben, die Missbräuche bei den Collegialuren und Canonicaten, die Vor- 
lesungen der einzelnen Facultäten. 



710 Fr. Zarnokb, lik. Qhkllkn z. G. d. Umv. Leipzig. 

'60. (Bl. S06) Erneuerung der Reformation der ioristenfaeultSt, wie Nr. 48, nebst 
den, die UniversitSt im Allgemeinen belreflenden Artikeln, wie in Nr. 4 0, woza jedoch 
noch einige Artikel hinzugesetzt sind, die in Nr. 64 den Anfang machen. 

6t. (Bl. tl5) Verzeichniss der Vorlesungen der jaristischen Facultlt. 

62. (Bl. 216) Anordnung, wie die Leclionen der philosophischen Facultil gehal- 
ten werden sollen. 

63. (Bl. 219) Anordnung und YerSnderung einiger Vorlesungen und Uebungeo 
in der Philologie. 

64. (Bl. 220) Anordnung, wie die philosophischen und andern Vorlesungen ge- 
halten werden sollen, nicht gleichlautend mit Nr. 62. 

65. (Bl. 222) Anordnung über die Vorlesungen in der philosophischen FacaHlt, 
ebenfalls abweichend von Nr. 62 und 64. 

66. (Bl. 224) Verzeichniss der Verbesserungen der juristischen Facultil. 

67. (Bl. 226) Gutachten, wie es künftig mit den Promotionen gehalten werden solle. 

68. (Bl. 228) Ein anderes Gutachten über denselben Gegenstand, von dem vor- 
hergehenden abweichend und auf alle Facultäten sich beziehend. 

69. (Bl. 230) Gutachten, wie es künftig mit den Promotionen in'facaltate artiam' 
gehalten werden solle. 

70. (Bl. 231) Verzeichniss, was assumpti oder cursores, sententiarii, Licentiao- 
den und Doctoranden 'ad fiscum pro dispensatione , dem Promotor und den übrigen 
Doctoren zu bezahlen haben. 

71. (Bl. 232) Bin anderes Exemplar zu Nr. 68. 

72. (Bl. 234) Bin ferneres Exemplar. 

73. (Bl. 236) Aufsatz — enthSlt Vorschriften, den Rang der theologischen, ju- 
ristischen und medicinischen Doctoren, die Inscriptionen, Collegiaturen, Voriesungen 
über Rhetorik und Poetik und die Examina betrefTend. 

74. (Bl. 237) Bericht (der theologischen PacultSt an Herzog Georg) , worin ge* 
gen die neue UniversitStsordnung Einwendungen gemacht werden, die Anweisung der 
juristischen Studenten an den Ordinarius, und ihre Wohnung, die Eintheilung der Üni* 
versiiSt nach Nationen, die Vertheilung der Collegiaturen, den Rang der juristischen 
Baccalaureen, Kleidung der Doctoren und das 'concilium academicum* betreffend. 

75. (Bl. 241) Bericht ... (an Herzog Georg), worin gegen die Ertheilung der 
Collegiaturen an Studenten, femer wegen der Eintheilung nach Nationen, Wohnung 
juristischer Docenten im Fürstencollegium, und gleichmSssige Vertheilung der Collegia- 
turen (nebst Nachrichten über die Einrichtung der Collegiaturen) , Vorstellungen ge- 
macht werden. 

76. (Bl. 252) Ein anderes Exemplar des Auszugs Nr. 29 ; doch bei diesem fehlen 
hinten einige Artikel und viele sind ausgestrichen. 

77. (Bl. 258) Auszug aus der erneuerten Reformation der Universitfit, die theo- 
logische FacullSt und zwar die Residenz der Collegiaten, die Besoldung zweier Pro- 
fesseren aus dem Predigerkloster, Strenge bei Promolionen mid die Voriesungen be- 
treffend. 

78. (Bl. 261) Erneuerung der Ordnung der JuristenfacultSt , gleichlautend 
deutsch, wie Nr. 48 lateinisch. 

79. (Bl. 265) Anordnung, wie es künftig in der JuristenfacultSt mit Wohnung 
der Studenten, den Vorlesungen, den Besoldungen der Professoren, den *actibus publi- 
eis,' dem Ton dem Ordinarius alle Vierteljahre anzustellenden Consistorium u. s. w. ge- 
halten werden soll. 

80. (Bl. 267) Einige Artikel aus der Reform der theologischen FacultSt, latei- 
nisch, die alle In Nr. 77 enthalten sind. 

81. (Bl. 268) Ein anderes Exemplar der Reform der JuristenfacultSt, wie Nr. 78» 
nur dass bei diesem hinten noch ein Artikel wegen des Ranges der Docenten unter 
einander angefangen ist. 

82. (Bl. 272) Gemeine Artikel der Reform der Universität, die alle in Nr. 10, 46, 
47 und 60 enthalten sind. 



Das Hauptstaatsarchiv. 7 1 1 

83. (Bl. 276) Artikel der Reform der medicinischen FacutlSi, in Nr. 4 0, zu An- 
fang enlhallen, jedoch lateinisch, auch ist zuletzt noch ein Artikel, die Gegenwart der 
Doctoren und Licentiaten bei 'actibos publicis' betreffend. 
' 84. (Bl. f 77) Dieselben Artikel deutsch. 

85. (Bl. 278) Ein anderes Ezempkir zu Nr. 82. 

93. (Bl. 287) Vertrag zwischen dem Bischof von Risenberg an einem, der Uni- 
versität and dem Stadtnthe zu Leipzig am andern Theile wegen 4 00 Fl. jährlicher 
Zinsse, welche der Bischof Joh. v. Risenberg für 2000 Fl. gekauft, und welche zu Stif- 
tung eines Coilegiums bestimmt gewesen. 1503. 

94. {Bl. 288) Eine andere Abschrift desselben Vertrags (Sonntag nach Epipha- 
nia 1503). 

96. (Bl. 289) Decret Herzog Georg's über dieselbe Irrung, in welchem Decrcte 
jedoch über die streitigen 4 00 Fl. jährlich Zinses anders bestimmt wird, als in vor- 
steheindem Vertrage. Leipzig, Freitag der heil. 3 Könige Tag 1503. 

99. (Bl. 299) Urkunde Herzog Georges zu Sachsen, worin dem Stadtrathe zu 
Leipzig für die Abtretung des sogenannten alten Marstalls auf der Ritterstrasse an die 
philosophische Facultät, welche darauf das Peterscollegium an die JuristenfacultSt ab- 
getreten, das Haus bei der Peterskirche, welches bisher der JuristenfacultSt gehörte, 
verschrieben wird. Leipzig, Dienstag 1504. 

4 0t. (Bl. 302) Urkunde Herzog Georg's zu Sachsen über eine Uebereinkunfl mit 
den Collegiaten zu Leipzig, vermöge dessen statt der beiden, zwei Juristen zu erihei- 
lenden, Collegiaturen, damit die Juristen von den andern getrennt sein mögen, jährlich 
70 Schock 20 gr. für 2 juristische Professoren gezahlt werden sollen. Leipzig, Don- 
nerstag nach Galli 4 504. 

H3. (Bl. 324) Urkunde Herzog Georg's zu Sachsen darüber, dass das Kloster 
St. Thomae zu Leipzig zu dem Bau eines Hauses für die JuristenfacultSt 200 Fl. beige- 
tragen, dagegen dieses Kloster von dem bisher darin gehaltenen juristischen Auditorium 
befreit werden soll. Donnerstag nach Dionysii 1508. 

423. (Bl. 337) Verschreibung Herzog Georg's zu Sachsen an die Universität zu 
Leipzig über 4 5 Fl. jährlicher Zinsen ans dem Amte Delitzsch, welche er an dieselbe 
für 300 Fl. auf Wiederkauf verkauft. Am Tage der heil. 3 Könige 4 508. 

4 25. (Bl. 340) Schreiben (Herzog Georges zu Sachsen) an dem Erzbischof zu 
Magdeburg, worin dieser gebeten wird, zu vermitteln, dass der Abt zu Zinne von sei- 
nem Vorhaben, zu Erbauung eines neuen Gebäudes auf der Universität zu Frankfurt 
beizutragen, abstehe, weil dadurch der Universität Leipzig Abbruch geschehe. Leipzig, 
Sonntag nach circumcis. (4 50)8. 

432. (BL 348) Aufsatz der nicht zur philosophischen Facultät gehörenden Ma- 
gister, worin sie über die Anmassungen der Facultisten verschiedene Beschwerde füh- 
ren, dass dieselben nicht, der Vorschrift gemäss, nach 4 5 Jahren aus der Facultät her- 
ausgehen, die Haltung der Disputationen, das Decanatsamt u. s. w. betreffend. 

4 33. (Bl. 350) Bericht der theologischen Facultät an Herzog Georg zu Sachsen, 
worin sie ihre gravamina vortragen, die Altersschwäche ihres jetzigen Decans, die 
'leclionem circularem' und andere Vorlesungen, die Nachlässigkeit der Cursoren und 
Sententiarien, und die Unkosten bei Promolionen betreflend. 

434. (Bl. 351) Zettel, auf welchen die 'grd^dinii)&' ^^^ einzelnen Nationen ganz 
kurz angegeben sind. 

437. (Bl. 356) Gravamina der sächsischen Nation, die Disciplin, die Rectorwahl, 
die Kleidung und Gewehrtragen, Verwaltung der Universitätseinkünfle, Regierung der 
philosophischen Facultät, Disputationen und das academischc Concilium betreffend. 

4 42. (Bl. 364) Bericht des Capellan's ... an Herzog Georg zu Sachsen über die 
Gebrechen der Universität Leipzig, die Jugend der Rectoren, die Proroo^ierung onge- 
lahrter Leute, und dass Niemand zugleich beides, Facultist and CoUegrat, sein sollte, 
betreffend. 

4 43. (BL 365) Herzog Georges zu Sachsen Confinnation einer Stiftung des Gar- 



lii Fl. Zaincke, uik. Qielle!« z. G. d. Umv. Leipzig 

dinalbischofs Melchior zu Brixen an 200 Fl. jährlicher Zinsse zam Besten der Univer- 
sitSt Leipzig. Vgl. S. 70«. 

144. (El. 368) Bericht der JaristenfacaltSt an den Herzog Georg zu Sachsen, 
worin gegen die ihnen zugesandte Ordnung und Reformation' der UniversitSt Einwän- 
dungen gemacht werden, die Gollegiaturen und andere Einkünfte und die Bestellung 
des 'collegii academicf betreffend. 

t45. (Bl. 371) Brief .... an D. Dietrich von Werthem über die Art, wie die 
theologische und juristische FacullSt durch eine andere Einrichtung der CollegiatureD 
verglichen werden könnten. 

146. (Bl. 372) Bericht des Stadtraths zu Leipzig an den Herzog Georg zu Sach- 
sen auf der Studenten Beschwerde (Nr. 1 47) wegen ihrer HSndel mit den Handwerkern. 

147. (Bl. 373) Aufsatz — enthalt die Beschwerden der Studenten in Leipzig 
über ihre HSndel mit den Handwerkern und dass ihnen keine Hülfe geschafft werde. 

4 53. (Bl. 381) Bericht der UniversitSt zu Leipzig an Herzog Georg zu Sachsen, 
worin über die UniversitStsgebSude verschiedene Nachrichten gegeben werden. Leip- 
zig, Dienstag nach Martini 4513. 

4 65. (Bl. 402) Urkunde Herzog Georg*8 zu Sachsen, worin der philosophischen 
FacultSt zu Leipzig das neue Haus neben dem grossen Collegium verschrieben wird. 
Leipzig, Montag nach Cantate 4 54 5. 

166. (Bl. 405) Bericht der Gollegiaten Unser lieben Frauen Collegien zu Leipzig 
an Herzog Georg zu Sachsen, worin gegen die Verordnung, dass alle gemeinschaftli- 
chen Acte der UniversitSt in *collegio majori,' und auch alle Promotionen in einem 
Hause gehalten werden sollen, statt ^dass sonst dergleichen in allen Collegien gehalten 
worden, Vorstellungen gemacht werden. Leipzig, Dienstag nach Mauritii 4545. 

4 67. (Bl. 408) Aufsatz — enthSIt verschiedene Nachrichten, wie es bisher mit 
den Promotionsgeldem' zu Leipzig gehalten und was darüber für VertrSge aufgerichtet 
worden. 

4 68. (Bl. 409) Bericht der €o]legiaten des grossen Collegiums zu Leipzig an 
Herzog Georg zu Sachsen, worin sie zu deducleren suchen, dass die philosophische 
FacultSt verbunden sei, an keinem andern Orte als in dem grossen Collegium die Exa- 
mina zu halten. Leipzig, Sonntag nach Viti, 4 54 5. 

4 69. (Bl. 44 4 und 44 4) Aufsatz — enthSIt Namen von Büchern, über welche 
Vorlesungen zu halten seien oder gehalten werden, *pro baccalaureato' oder 'pro ma- 
gisterio.' 

470. (Bl. 44 2) Schreiben . . ., worin VorschlSge tvegen Reformation der Uni- 
versitSt Leipzig gethan werden« die Professoren um ihr Gutachten zu fragen. 

471. (Bl. 44 5) Bittschreiben Mathias und Paul Law, Studenten zu Leipzig, an 
Herzog Georg zu Sachsen um Erlass der Anhörung gewisser theologischer Vorlesun- 
gen, welche den Percipienten des von Jacob Law gestifteten Stipendiums verbunden 
seien, unter Beschwerden über die Art, wie diese Vorlesungen gehalten würden. Mitt- 
woch nach Francisci, 4 54 6. 

4 73. (Bl. 418) Schreiben (eines Professors der Theologie) an den Rector der 
UniversitSt, worin der theologischen FacultSt Meinung über gewisse mit den Vorlesun- 
gen, insbesondere der Sententiarien und Cursoren, vorzunehmende VerSnderungen 
eröffnet wird. 

474. (Bl. 44 9) Aufsatz, In welchem die Beschwerden der einzelnen FacultSten 
ganz kurz verzeichnet sind. 

475. (Bl 420) Verzeichniss der von den Competenten pro magisterio und pro 
baccalaureatu zu hörenden Vorlesungen. 

476. (Bl. 422) Ein anderes Exemplar der Beschwerden Nr. 4 47. 

477. (Bl. 424) Bericht der polnischen Nation (an Herzog Georg) über gewisse 
mit der UniversitSt vorzunehmende VerSnderungen: 4) das *iudicium academicum', 

2) die Einführung besserer Sitten und die HSndel der Studenten mit den Bürgern, und 

3) die Verbesserung der Studien betreffend. 

178. (Bl. 426) Bericht der Deputierten der philosophischen FacultSt an Herzog 



Das Hauptstaatsarchiv.: 713 

Georg zu Sachsen, worin verschiedene Beschwerden geführt werden, den Rang der 
philosophischen Vorlesungen, Aufnahme der jungen Magister in die FacuItSt, Kleidung 
und Betragen derselben und der Studenten betreffend. 

179. (Bl. 429) Zettel — Veränderungen betreffend, welche mit den Vorlesungen 
der besoldeten Docenten, und mit den Disputationen und dem Decanate der theologi- 
schen PacultSt vorzunehmen seien. 

180. (Bl. 430] Verzeichniss von Vorlesungen aus der theologischen FacultSt 
(vom Cardinal und Bischof von Brixcn unterzeichnet.) 

48t. (Bl. 432) Vorhaltung der fürstlichen Commissarien an die gesammle Uni- 
versität (zu Leipzig) auf des Stadtraths daselbst Beschwerde über die von ihnen gestif- 
teten Händel und Schlägereien. 

482. (Bl. 434) Memorial (der philosophischen Facultät) zu Leipzig an Herzog 
Georg zu Sachsen, worin um ein Stipendium für Rieh. Croous, Prof. der griechischen 
Sprache, gebeten wird, in Beziehung auf einen Ruf nach Böhmen, welchen derselbe 
erhalten. Leipzig 12. März v. J. 

483. (Bl. 435) Bericht der Universität zu Leipzig an Herzog Georg, worin die 
Beschwerden der Studenten, als ob ihnen von den Professoren zu viel Unkosten ge- 
macht und Strafen auferiegt würden, beantwortet werden. Leipzig, Sonntag Jubilate 
4 54 6. 

4 92. (Bl. 450) Rescript Herzog Georg's zu Sachsen an die Universität zu Leipzig, 
wodurch anbefohlen wird, Acht zu haben, dass die jeder einzelnen Facultät auf ihre 
gravamina ertheilten Resolutionen beobachtet werden. Leipzig, Freitag nach Lätare 4 519. 

493. (Bl. 450) Rescript Herzog Georg's zu Sachsen an die theologische Facultät 
zu Leipzig, die mit ihren Vorlesungen vorzunehmenden Veränderungen betreffend. 
Dresden, Freitag nach Lätare 454 9. 

Beilage: Vorschrift, wie die Vorlesungen in der theologischen Facultät ge- 
halten werden sollen. 

494. (Bl. 452) Rescript Herzog Georg*s zu Sachsen an die juristische Facultät, 
glßichfalls die mit ihren Vorlesungen vorzunehmenden Veränderungen, desgleichen die 
Besoldungen dafür betreffend. Dresden, Freitag nach Lätare 4 54 9. 

4 95. Rescript an die medicinische Facultät ähnlichen Inhalts ibid. eod. 452^. 

496. (Bl. 454) Desgleichen an die philosophische Facultät ibid. eod. 

4 97. (Bl. 455) Zettel . . ., einige Anmerkungen über die Vorlesungen (der theo- 
logischen Facultät) und die Namen der Professoren enthallend. 

4 98. Vorschrift, wie die Vorlesungen in der theologischen Facultät gehalten wer- 
den sollen (wie die Beilage zu Nr. 4 93). 

499. (Bl. 457) Schreiben des Bischofs Adolf zu Merseburg an Herzog Georg zu 
Sachsen, worin er sich erbietet, vor 'dem Herzoge gütliche Verhandlung mit der Uni- 
versität zu Leipzig wegen seiner Irrungen über die von derselben erlangten, seinem 
Stifte nachtheiligen, PäpstKchen Privilegien zu pflegen. Merseburg, Freitag nach Jacobi 
4549. 

200. (Bl. 458) Antwortschreiben des Herzogs hierauf, worin der Vorschlag, we- 
gen dieser Sache eine gütliche Unterhaltung zu halten, angenommen wird. Dresden, 
Sonnabend nach Vinc. Petri 4 54 9. 

204. (Bl. 459) Ezecutionsurtheil des Probstes de petra sancta, Bartholomäus 
Pignatius, in Sachen des Bischofs Adolf zu Merseburg und der Universität zu Leipzig 
wegen der Anwendung des von den ab intestato verstorbenen Studenten zurückgelas- 
senen Mobiliarvermögens — 4549. 

203. (Bl. 464) Bericht des Ritters Cäsar Pflug an Herzog Georg über verschie- 
dene Verhandlungen, die er zu Merseburg gepflogen, gewisse SchuJdforderungen, den 
Aastausch des Dorfes Lindenau gegen Zocher an den Bischof zu Merseburg, der medi- 
cinischen Facultät, Noricum, seinen Stand zu restituieren, die Rechnung der Stadt De- 
litzsch und gewisse Privat- und Scbuldsachen betreffend. Montag Valentini 4 54 9. 

204. (Bl. 462J Rescript Herzog Georg's an Cäsar Pflug, worin auf alle Puncto des 
vorstehenden Berichtes Resolution ertheilt wird. Dresden, Freitag nach Jubilate 4 54 9. 



714 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



IV. ABTHEILÜNG. EXTRACTB DIE STADT LEIPZIG BETREFFEND. 

4. UIO. Montag nach Urbani [35. Mai). 

Ordnung zwischen der Universität zu Leipzig und dem Rath daselbsi 
wegen des Bierschanks. 

Univers. 8. Vol. 75, fol. 69»». 

8. 4440. Montag nach Urbani (35. Mai). 

Ordnung zwischen der Universität und dem Rath zu Leipzig wegen des 

Bierschanlts. 

Univ. 8. Vol. 75. fol. 69^. (Hier wird wohl ein Versehen in den 

Extracten vorgegangen sein and Nr. t nichts anderes sein als Nr. 4 .) 

3. 4449. ohne Datum. 

Machtspruch etc. betreffend etc. i) die Guide, so der Universität zu 
Leipzig auf der Stadt Weissenfeis verschrieben ; 6) die von Leipzig wegen 
des Bierzolls zu Weissenfeis, etc. 17) das Geld, dafür sich die von Lei|>- 
zig gegen die von Erfurt wegen Herzog Frledr. und Wilh. zu Sachsen ver- 
schrieben etc. 

Mise, ß,^ 3678. Allerhand Irrungen und Gebrechen zwischen Kurfürst 

Friedr. und Herzog Wilh. zu Sachsen 4447—54. h. fol. 84i>. Loc. 87S5. 

4. 4 453. Montags Anton. (47. Jan.) 

Kurf. Friedrich*s Schied zwischen der Universität Leipzig und dem Rath 
daselbst in Jurisdlctions- und anderen Irrungen. 
Univers. 84. Vol. 35, fol. 38i>. 

5. 4 456. Mittwoch nach Briccii (4 1. Nov.). 

Herzog Friedrich's zu Sachsen Verschreibung, kraft welcher das Paeda* 
gogium den Namen 'collegium principis' erhalten und das kleine Collegiuni 
dks Paedagogium genannt werden soll. 

. Univ. 36. Vol. 46. fol. 9. 

6. 4456. ohne Datum. 

Die Meister der hohen Schule zu Leipzig consentieren in diese Ver- 
schreibung. 

Univ. 87. Vol. 46. fol. 40. 

7. 4 466. Sonnabend n. Omn. Sanct. (4. Nov.) 

Schied, welcher zwischen den Meistern der freien Künste und den Mei- 
stern ausserhalb des Raths zu Leipzig abgefasst worden. 
Univ. 35. Vol. 40. foL 74. mscr. fol. 44. 

8. 4468. Sonnabend nach divis. apost. (48. Juli). 

Der Universität und des Raths zu Leipzig Ordnung wegen des Auflaufs. 
Univ. 4099. Leipziger Händel 4348-4505. fol. 58. (s. o. S. 705.) 

9. 4468. Mittwoch nach ad vinc. Petrl. 

Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht consentiren deshalb. 
Univ. 4 400. Acta ead. fol. 38. 

40. 45. . . ohne Datum. 

Der Studenten zu Leipzig angegebene Articul wider den Rath daselbst, 
ingleichen des Raths Entschuldigungsschreiben deshalb. 

Univ. 638. 639. Leipzig, Uuivers.-, Raths- und andere Händel 4867— 

4587. fol. 433 und fol. 373. 878. (Vgl. S. 743, Nr. 4 46. 4^7. 4 76.) 



Das Havptstaatsarcuiv. 715 

14. 15, . . ohDe Datum. 

Einkommen und Bürden des grossen Collegii sa Leipzig. 
Univ. 786. Leipziger Händel 4846—1541. fol. 4 53. 

42. 15. . . ohne Datam. 

Register, wie der Rath zu Leipzig das neue Gollegium bauen soll. 
Univ. 790. Leipziger Händel 454 9—4 526. fol. 29. da. 

4 3. 4 503. Freitag trium reg. (1. Jan.) 

Vertrag zwischen dem Bischof Job zum Rysenberg eines- und der Uni- 
versilät und dem Rath zu Leipzig anderniheils über 2000 fl. wiederkSuf*- 
licher Hauptsumme und der Zinsen Verwendung. 

Univers. 605. Act. Leipzig, Universitflts-, Ratbs- Und andere Händel 

4367—4537. fol. 289. (Vgl. S. 744. Nr. 95.) 

4 4. 4504. Dienstag, Pootii (8. März). 

Herzog Georg eignet und vererbt dem Rathe zu Leipzig, welcher den 
alten Marstall auf der Ritterstrasse der Facultät der freien Künste abgetre- 
ten, das zu dem Ordinariat gehörende, bei der St. Peterskirebe gelegene 
Haus. 

Univ. 60p. Leipziger Universitäts-, Raths- und andere Hän^del 4 367— 

4537. fol. 299. (Vgl. S. 744. Nr. 99.) 

4 5. 4 507.' post Pascha. 

Der Rath zu Leipzig verkauft seinen Bürgern Mordeisen und Heinzen 
Wiederkehr, Probst genannt, 4 00 fl. jährlicher Zinsen von der Stadt Leip- 
zig Einkünften für 2000 Gulden, welche 4 00 fl. zu einem Almosen für 
4 Studenten der Theologie verordnet werden. 

Univ. 488. Leipziger Händel anl. 4422—4553. fol. 284. 

46. 4 545^ Montag nach Cantate (4. April). 

Herzog Georg eignet unter Consens des Ratlies zu Leipzig der Facultät 
der Künste daselbst das neue Haus zwischen dem grossen und Fürsten- 
collegium gelegen. 

Univ. 649. Leipzigs Universität»-, Raths- und andere Händel, 4 867— 

4537. fol. 402. (VgL S. 712, Nr. 465.) 

47. 4524. Mittwoch nach Egid. 

Commissarlicher Bericht an Herzog Georg, Irrungen zwischen Universi- 
tät und Rath zu Leipzig wegen des Bierschanks im grossen Collegio, we- 
gen Verabfolgung der Uebeltbäter und wegen des Aufruhrs zwischen Stu- 
denten und Handwerkern. 

Univ. 775. Leipziger Händel 4(^49—4526. fol. 6. 

48. 4A24. Freitag nach Leonbardt (6. Nov.). 

Des Rathes zu Leipzig seinen Bau bei dem Collegio Bernharde, worüber 
sich der Abi zu Zelle beschwert, betreflfend. 

Univ. 780. Leipziger Händel 4519—26. foL 46. 

49. 4 534. Sonnabend nach Francisci (4« October). 

Anzeige Herzog Georges Räthe an Universität und Rath zu Leipzig, wie 
es mit den todtgefundenen Körpern der UniversitStsverwandten, ihren Be- 
gräbnissen und Nachlässen künftig zu halten. 
Mise. T'. 35 4 . Tagezettel Michaelis 4534. 

20. 4534. Sonnabend nach Franc, confess. (3. Dec). 

Vertrag zwischen Universität und-Ralh zu Leipzig wegen Aufhebung 



71 G Fr. Zarncke, drk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

lodter Körper, und wegen vacanler NachlSsse der Universität Ver- 
wandten. (Vgl. S. 543, Nr. SS.) 

Univ. 809. Mscr. fol. 45. Act. Irrungen zwischen der Universität 

und dem Ralhe zu Leipzig wegen Aufhebung der gefundenen todten Körper. 
4584. 84. s. f. 

21 . 4 583. Freitag in der Pflngstwoche und Mittwoch nach Trin. 

Berichte der Universität zu Leipzig und des Raths daselbst wegen des 
Tumults zwischen Studenten und Handwerksgesellen. (Vgl. S. 658.) 
Univ. 966. 967. Leipziger Httndel 4 458^4 539. fol. 45. 47. 

SS . 4 584. Mittwoch nach Jubil. 

Vertrag zwischen der UnHrersität und dem Rath zu Leipzig wegen der 
Maleficanten unter des Raths Gerichten« welche sich in die CoUegia ge- 
fluchtet. 

Mise, y., 8487. Act. Gebrechen durch Herzog Georg's zu Sachsen Ril- 

the im Leipziger Oster-rJahrmarkt ao. 4584 abgehandelt, s. fol. 

S8. 4586. Mittwoch nach Joh. Bapt. 

Herzog Georg leihet Melchior von Ossa I freies Haus zu Leipzig neben 
der Juristenschule. 

örter L. 4 884. Vol. N. fol. 97. 

54. 4 586. Freitag nach Himmelfahrt Christi (5. Mai). 

Herzog Georg verordnet, dass die Universität Leipzig die Begräbnisse in 

den Klöstern zu St. Paul oder Barfüssem zu wählen Macht haben solle. 

Univ. 976. Leipziger Händel, 4 488—4 589. fol. S48. (Vgl. S. 548, Nr. SS. 

und S. 607.) 

55. 4 589. ohne Datum. 

Herzog Heinrich leiht Melchior von Ossa ein frey Haus zu Leipzig neben 
der Juristenschule. 

örter L. 4843. Vol. V. fol. 455. 

56. 4589. Freitag nach Barthol. (S4. Aug.) 

Bericht der Universität Leipzig an Herzog Heinrich über den Frevel der 
Handwerksgesellen gegen die Studenten. 

Univ. 990. Leipziger Händel 4S46— 4 544 . fol. 4 . 

57. 4589. Freitag nacb^Agapiti und Sonnabend nach Barthol. 

Zwei Berichte des Raths zu Leipzig in eadem causa. 
Univ. 694 . 69S. Act. ead. fol. 8, 4. 

58. 4 589. Sonnabend nach Egidii. 

Bericht des Raths wegen des Waffenverbots gegen Bürger und Studenten. 
Univ. 698. Act. ead. fol. 5. 

29. 4540. Sonntag nach Kreuzes Erhöhung (4 4. Sept.). 

Herzog Heinrich's Verordnung an die Coilegiaten im grossen CoUegio zu 
Leipzig, die Wahl Dr. Sauer's zu einem Coilegiaten betreffend. 
Univ. 7S4. Leipziger Händel 4S46~4544. fol. 444. 

80. 4 540. Dienstag nach Jubilale. 

Vertrag zwischen der Universität Leipzig und dem Gapitul zu Naumburg 
wegen des Canonicats, welches die Universität zu Naumburg erhalten. 
Mise, y, 8575. Leipzigischer Tageszettel von 4540—48. s. fol. 

84. 4540. Dienstag nach ass. Mar. (45. Aug.). 

Artikel des Pfarrers und der Kirchendiener zu Leipzig, die Bestellung 
eines Superintendenten daselbst, die Reformation der Universität u. s. w. 
betreffend. 

Univ. 7S6. Leipziger Händel 4S46— 4544. fol. 458. 



Das Haüptstaatsarchiv. IM 

35. 1640. die Bartholomei (24. Aug.). 

Herzog Heinrich*8 YerordDung an den Superintendent Pfeffinger in 
Leipzig wegen einstweiliger Fortstellung seines Amtes. 
Univ. 727. Act. ead. fol. 159. 

84. 4548. Mittwoch nach Petri Pauli (29. JuDi). 

Des Amtmann zu Leipzig Bericht: i) des Probstes zu St. Thomas an- 
derweite Behausung; 2) die Extradition der Schriften und Bücher des 
Thomasklosters an den Rath zu Leipzig; 3] die Schulden des St. Georg- 
klosters; i) die Einräumung der Gebäude des Pauler Klo- 
sters und der 5 Dörfer des Thomasklosters an die Univer- 
sität; 5) den gemeinen Tisch; 6) die Inventur der Bibliotheken in dem 
Thomas-, Pauler- und fiarfüsser-KIoster und Transferirung in das Pauler- 
kloster; 7) Verzeichniss das Paulerklosterholz betrefTend. 
Blisc. ß 4696. Act. Klostergüter zu Leipzig, s.'fol. 

85. 4545. Sonntag am 8. Tage conv. Pauli (25. Jan.). 

Die Universität Leipzig verkauft wiederkänflich den Collegiaten im 

grossen Collegio 10 fl. j. Z. 

Mise, y, 746. Gunstbuch bei Herzog Moritzen zu Sachsen angefangen, 

ao. 4 518—4547. fol. 56. 

36. 1545. ohne Datum. 

Dieselbe verkauft Dr. Stromer's Witwe 5 fl. j. Z. 
Mise. /, 747. Act. ead. fol. 56. 

37. 1546. d. 26. Mart. 

Herzog Moritz verkauft dem Rathe zu Leipzig das alte Schloss mit Zu- 
gehörungen wie auch das fiernhardinerhaus. 

Univ. 496. Leipziger Händel 4422-1558. fuL 878. 

88. 1553. ohne Datum. 

Verzeichniss der Universität zu Leipzig Dörfer, welche 4 553 die Erb- 
huldigung gethan. 

Mise. /. 6895. Erbhuldigungsbuch 1553 s. fol. 



XIII. PRIVATQÜELLEN, ODER ABSCHRIFTEN OFFICIELLER 

QUELLEN IN PRIVATBÜCHERN. 

• 

Es sind die folgenden, auf der Universitätsbibliothek und der Rathsbibliothek in 
Leipzig befindlichen, Handschriften, aus denen ich hervorhebe, was in ihnen für die 
Geschichte der Universität von directem Werthe ist, wobei ich den Handschriflenkatalog 
zu Grunde lege, den Herm. Leyser mit musterhafter Sorgfalt angefertigt hat; auf ihn 
beziehen sich die Ordnungszifiem, welche die Reihenfolge des Inhaltes der Handschrif- 
ten angeben. Aber auch hier habe ich Nichts verzeichnet, von dem ich nicht selber 
Einsicht genommen und die Richtigkeit der Angaben Leyser's constatiert hätte. Indirect 
sind noch eine grosse Anzahl anderer Handschriften wichtig, nämlich alle, welche 
Werke von Leipziger Universitätslehrern enthalten und alle, welche. aus den alten 
Bibliotheken der Collegia und Facultäten stammen. Namentlich wird sich aus ihnen 
viele Aufklärung gewinnen lassen über die Art und Weise der Studien, besonders der 
philosophischen. Manches werden auch noch die Handschriften mit Briefformularen 

Abhandl. d. K. 8. Ges. d. WiMeosch. III. 50 



718 Fr. Zarngkr, crk. Qcellbü z. G. d. Univ. Leipzig. 

ergeben, üeber die Herkanfl der Handschriften aus den Bibliotheken der verschiede- 
nen Collegia und FacuItSten belehrt ausreichend i. Feller in seinem 'Catalogus codi- 
cum mssctorum bibllothecae Paulinao in academia Lipsiensi* (1686), der die Handschrif- 
ten ihrer Abstammung nach bei einander gelassen und so verzeichnet hat. ') 

Univ. Bibl. MS. n6fol. Pap. 333 neu gezählte Bll. und ein paar unbeschriebene 
zu Anfang und am Schluss, desgleichen t Pergamentblatt vorne und desgleichen hin- 
ten. Miscellanhs., doch schon im 1 5. Jabrh. in dem jetzigen Einbände vereinigt, wobei 
an manchen Parthien die Randbemerkungen bedeutend lädiert sind. Dies gilt auch 
von fast allen weiterhin zu erwähnenden Handschriften. Auf der Innern Seite des 
Rückdeckels steht : 'Johannes Wetterhan Prutenus ligavit hunc librum In studio Lup- 
czensi/ Auf dem obern Schnitte steht : 'Acta ab anno it* usque ad annum 48*. Das 
Buch gehörte dem Joh^ Wyse aus Rostock, der 4 440 Abgesandter der Universität auf 
dem Baseler Goncil und ti43* Rector, 4444 — 4446 Deputierter zur Reformation der 
Statuten war, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten an der UniversitSt. Ein grosser 
Theil der Handschrift ist Autograph Wyse's und die Bemerkungen über das Baseler 
Goncil sind daher besonders wichtig. Job. Wyse nennt sich Bl. i9\ wo er das ihn 
Betreffende mit der ersten Person einfuhrt (er war in Ungnade beim Fürsten gefallen 
und suchte das zu redressieren), dann Bl. 4 50*: 'Item xv maü in profesto pentecostes 
intravi primitus Basileam anno domini 4 4 40. .Jo. Wyse.' 

Aus dieser reichen und wichtigen Handschrift, die von Leyser nicht verzeichnet 
ist, betreffen die folgenden Stücke die Verhältnisse der Universität: 

Bl. 4 8^ Acta in studio Liptzensi anno domini 1446 — 4 450, d. i. quaedam ordi- 

nacio sub nomine reformacionis ducum Saxoniae contra universitatem Lupczensem . . . 

Besonders die Reformation im Jahre 4 446 und die über sie gehaltenen Ver- 
sammlungen betreffend, dann auch noch einiges Andere, wie die Wilsnacker Wal- 
fahrt. Bl. 35^ enthält nur die Uebcrschrift: 'Acta in terra Missnensi anno domini 
millesimo cccc* quingentesimo in Jubileo/ aber die beabsichtigte Erzählung ist un- 
terblieben. 

Bl. 37*. Articuli et replicae ndlionis Polonorum et magistri Johannis Kratzeberch 
replicantis. 

Beide Schreiben sind gerichtet an die 'domini arbitri arbitratores et amicabiles 
compositores in causa compromissi etc.' Kratzberch ward aus der polnischen Na- 
tion aosgestossen, weil er bei Besetzung der Collegiaturen sie Ihrer Ansicht nach 
um eine Stelle im grossen Colleg gebracht hatte, ausserdem wurden eine Anzahl 
Beschwerden gegen ihn vorgebracht, im Ganzen 49, gegen die er sich ausführlich 
vertheidigt. Diese Verhandlungen fallen nach 4 44 4 und vor 4 446. 

Bl. 53\ Improbatio dictorum roagfstri Joannis Hus. Wohl eine Abschrift des im 

'Rationarius fiscr zum Jahr iitl^ genannten Actenstücks, vgl. S. 534. 

Bl. 54'. Littera trium nationum directa Wenceslao regi Bohemiae in Praga [in die 



4) Interessant ist, was Feller, der eine sehr genaue Kenntniss des gesammten hand- 
schriftlichen Bestandes der Universitätsbibliothek besass, am Schlüsse seiner 'praeCatio* 
schreibt : 'Gonstitni itaque penes animum id laboris (die Herstellung von 'Annales Academiae 
Lipsiensis*, die 4609 Joh. Friedrich versprochen, und zu welcher er bereits beträchtliche Geld- 
summen von Seiten der Universität erbalten hatte, deren Ausftihrung aber durch seinen Tod 
nnteii>rochen ward) snscipere in me perflcereque, posteaqnaro in accurata MSStorum Paulino> 
rum exeassione in toi monumenla ad statum Academiae nascentis atque adultae pertinentia 
incidi.* Aber auch er gelangte nicht zur Ausftibnuig. 



Privatquellen. 719 

Sanclae Dorolheae (6. Februar)]. Dazu der Eid, durch den sich die Mitglieder der 3 
Nationen verpflichteten, falls ihr Gesuch abgeschlagen würde, Prag zu verlassen. 

fil. 61'. Ein paar Briefe des Johannes de Salista als Subconservator der Universi- 
tät Leipzig, aus dem Jahr 1 445 (in Sachen des Magister Lam gegen Nicolaus und Nickel 
Haupt). 

Bl. 65*. Concepta pro reformatione universitatis et facultatis artium studii Lup- 
czensis. 

Als Specialüberschriften: Bl. 65*: 'Concepta universitatis Liptzensis,' und 
BI. 6 6' fg. von anderer Hand: 'Reformatio in facultate artium anno etc. XUIP (also 
vor die Reformation von M46 fallend, Bl. 65* gehört vielleicht zu letzterer). 

Bl. 67 fg. die bekannte Prager Chronik von 4344 — MH. Dahinter noch 
ein paar geschichtliche Notizen. Bekanntlich ist diese Chronik eine der Hauptquel- 
len für die Geschichte der Prager Misshelligkeiten im Jahr 1409. Die Ueberschrift 
der Chronik ist leider abgeschnitten. 

Bl. 69* beginnt wieder 'Reformatio in facultate artium anno etc. XLHIP.* 

Bl. 70* beginnen von anderer Hand neue Concepte zur Reformation der Arti- 
stenfacuItSt, Briefe von und an den Bischof von Merseburg. Darunter Notizen über 
die Abstimmung der einzelnen Mitglieder in der philosophischen FacultSt (es wer- 
den f 9 genannt, die wohl alle zum 'concilium facultatis' gehörten). Die drei bisher 
angeführten 'reformationes* werden als 'modus primuSj 2"^, 3"*' unterschieden. 

Bl. 74* ein Rechtsspruch in Sachen des Nie. Winter (s. u. Bl. 297 fg.). 

Bl. 204^ fg. Briefe des Königs Friedrich und des Bischofs von Meissen an die 
Universität Leipzig. 

BI. 206*. Littera universitatis Pragensis [super resuscilatione studii privilegiati in 
ioco pragensi] vom Jahre 444 4. 

Bl. 207*. Statuta nalionis Polonorum in Lüpczk. 

Es wird gesagt, dass diese Statuten die vom Jahre M23 ersetzen sollten Zu 
den vorliegenden wurden 1442 die ersten Schritte gethan. Dabei wird 'nationis 
matricula* erwähnt. 

Bl. 222* determinatio provinciae mysczensis et universitatis Liptzensis super ma- 
teria adhaesionis in causa universalis concilii sub rectoratu doctoris Joh. Zwoflheym 
anno domini 1444. 

Bl. 223* fg. Schreiben der Basler Synode an die Universität Leipzig (vom Jahre 
4 445. H Calendas Junii und 43 Cal. Novembris 4 445). 

Bl. 224*. Concilium universitatis Liptzensis datum duci Saxoniae in causa eccle- 
siae, 4 443 in aestate sub rectoratu M. Joh. Wysen. 

Bl. 22 4**. Brief der Baseler Synode an die 'oratores universitatis studii Liptzensis 
in conventione Nurenbergensi aut Francfordensi consUtuti.* [4 446] 

Bl. 225'fg. Briefe und Actenstücke aus den Jahren 4 446 und 4 447^ darunter 
ein Brief des Papstes Nicolaus, seine Erwählung betreflend, an die Universität. 

Bl. 232*. Sequitur littera ambasiotorum concilii Basiliensis cum informationibus 
directa universitati Liplzensi. 

Bl. 235* zwei Briefe (um 4 447) an die Universität. 

BL 297^ bis 333*. Verschiedene (von verschiedenen Händen geschriebene und 
erst zusammengebundene) Actenstücke, Briefe, Appellationen, Citationen (auch mehrere 
vor das westphälische Gericht), die Universität oder einzelne Glieder derselben betref- 
fend, aus den Jahren 4 443 — 4 447. Das Inhaltsverzeicbniss hebt 2 Sachen besonders 
hervor, doch sind es noch eine Reihe anderer, nicht minder interessanter. 

50» 



720 Fr, Zarncke , urk, Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

1 . In causa Nicolai Winter sententiae processus citalionis Iiinc inde et appellalionis. 

S. fn causa fiurhardi el Johannis Scbeff scripta ex parte universitatis et episcopi 
Merseburgensis. 

Da die Sammlung von einem Universltätsmitgliede ausgeht, so sind auch die die 
Concilien belreOenden Partbien, namentlich die vom Jahre tiiO an von Wyse nieder- 
geschriebenen Notizen, genau durchzugehen, weil noch Einiges indirect auf die 
Universität Bezügliches darin stecken mag. Mit grosser Wahrscheinlichkeit kann man 
namentlich annehmen, dass diese Handschriften alle im 'Rationarius fiscf verzeichne- 
ten, im Original verloren gegangenen, das Baseler Concil betreffenden, Documente ab- 
schrifllich erhalten hat. Vgl. S. 53i zu den Jahren t427^ U35^ 1443*. 



Die die UniversitUl betreffenden Aufzeichnungen dieses Buches sind von grosser 
Wichtigkeit, nicht bloss, weil wir für jene Zeit sonst ohne alle Nachrichten sind, son- 
dern namentlich, wejl sie uns ausführlich Bericht ertheilen von einem wichtigen Wen- 
depunkte in der Geschichte der Universität, nämlich dem ersten Conflicte der Corpora- 
tion mit der Regierung. 

Die Fürsten hatten der Universität bei der Gründung die grösste Selbstständigkeit 
und Freiheit gewährt, selbst zu der Fundation und Dotation vom 2. December ward 
ausdrücklich ihre Zustimmung eingeholt. Später bekümmerte man sich lange so gut 
wie gar nicht um dieselbe, obwohl man sich das Recht zu Veränderungen ausdrücklich 
vorbehalten hatte, und man liess sie mit dem Canzler ihre Angelegenheiten abwickeln. 
Piese auf der einen Seite für die Anstalt sehr bequeme Unbeküromertheit um dieselbe 
hatte aber auf der andern Seite auch eine bedenkliche Folge, man ward auch lässig in 
der Zahlung der zugesicherten Zuschüsse. Daher mussten sich die Fürsten 1438 ent- 
schliessen, diese Summe sicherer zu fundieren, aber zugleich fingen sie auch an, einen 
directern Einfluss auf die Universität ausüben zu wollen. In der Fundnlionsnrknnde 
zwar noch kaum, aber wenige Wochen darauf erfolgte das Decrel, welches 2 Collegia- 
turen den Medicinern zuwies und noch eine Reihe anderer Reformationsbestimmungen 
enthielt. Dies ward die Veranlassung zu Missstimmung und Unzufriedenheit unter den 
Mitgliedern der Universität, worüber uns freilich nur Andeutungen in unsem Quellen 
aufbehalten sind. Bald darauf scheinen die Fürsten und der Bischof mit der Aufforde- 
rung zu durchgreifenderer Revision der Statuten der Universität im Ganzen und der 
einzelnen Facultäten aufgetreten zu sein; Wyse's Buch zeigt vom Jahr 1443 — 1445 
drei verschiedene Concepte und eine Abstimmung über dieselben. Es waren ein paar 
Doctoren vom Fürsten ernannt, um die Reformationsvorschläge in Empfang zu nehmen ; 
diese aber, anstatt, wie man erwartet hatte, die vom Fürsten zurückkommenden Statu- 
ten abermals an die Universität zur definitiven Beschlussfassung gelangen zu lassen, 
prociamierlen dieselben am t f. Januar 1446 als Gesetz. Jetzt entstand ein langdauern- 
der Kampf, in welchem es von grossem Interesse ist, zu verfolgen, einmal die Ver- 
wirrung, die unter den Mitgliedern der Universität entstand, die erst allmälig den nÖ- 
thigen Tact erlangten, wie in dieser Angelegenheit sich zu benehmen sei, dann die Of- 
fenheit, den Muth, ja die Schroffheit, mit der sie ihre Ansprüche dem Fürsten in*s Ge- 
sicht verfochten, endlich die Menge persönlicher Häkeleien und Feindschaften, die seit 
den letzten Jahren unter den Gliedern der Universität sich eingestellt hatten. Die Sache 
ward scheinbar materiell zu Gunsten der Universität erledigt, formell aber zu Gunsten 



PRIVATQUELLBIS. 721 

der Fürsten, und das war für die Folgezeit die Hauptsache : die Universität n^mlicli 
masate sich die Annahme der Statuten gefallen lassen, bekam unter der Hand aber die 
Briaubniss, was in ihnen ihren Rechten und Privilegien zuwider sei, verändern zu 
können. 

Ich theile aus diesem interessanten ersten Conflicte des mittelalterlichen Corpora- 
tionsgeistes mit der immer mehr erstarkenden Regierungsgewalt ein paar Stücke mit, im 
wesentlichen auch hier zur Characteristik der Quelle, wie dieselbe zwischen subjecti- 
ver Darstellung und ofßciellem Geschäftsstile die Mitte hält, und sich auch so als eine 
Privatarbeit des in die beregten Verhältnisse vielfach verflochtenen Job. Wyse zeigt. 

Nachdem die Proclamierung der neuen Statuten (am H. Januar 1445^] und die 
Ernennung der Executores erzählt ist, und der Inhalt jener wie die Namen dieser miV 
gelheilt sind, fährt Wyse so fort: (Bl. Si^) 

Item eodem anno XV mensis eiusdem Januarii praepositus Brandenburgensis [Joh. 
Klesk, canonicorum regularium, consiliarius der Fürsten, der um dieselbe Zeit der Uni- 
versität ein 'tacea argentea* schenkte; er hatte die Einladungsrede bei der Proclamie- 
rung der Statuten gehalten, überhaupt scheint er in jener Zeit eine einflussreiche Per- 
sönlichkeit gewesen zij sein], decanus Missnensis [Conrad Thüne, damals Rector] et 
Ordinarius iuris [Thecfd. Buckstorf, der die Statuten prociamiert hatte] accusabant docto- 
res et magistros seniores sibi congregatos in collegio maiori de hoc, quod non serva- 
rent haec nova statuta. Quibus respondit magister Stephanus de Pretyn sacrae theolo- 
giae Professor tunc vicerector magistri Conrad! Thnnen, quod nunquam assumpsit illa 
statuta ut rector, sed solum ad praesentandum vero rectori, nee assuinere vellet nisi 
prius tota unfversitas approbaret et ideo petivit modicum mterloquere cum doctoribus 
et magistris. Respondit praepositus quod benigniter (?) expedirent interlocutione prae- 
habita. Respondit Pretin ex concordi omnium voluntate, quod necessario oporteret illa 
statuta masticari per totam universitatem specialiter ad hoc congregandam. Quo re- 
sponse audit'o praepositus Brandenburgensis iratus statuta nova recepit de manu vice- 
rectoris in stuba coUegii maioris noiens quovis modo permittere ut deducerentur ad to- 
tam universitatem, subiungendo, quod inlenderet adducere domini principis maiestatem. 
Sed tarnen statim in curia collegii maioris compulit minis executores quatuor et super- 
intendentem Caspar Wigel ad exequendnm, qui id facere promiserunt, licet uou omoes 
aeqnaliter. 

Item eodem anno oona die mensis Februarii in die sanctae Apolloniae magister 
Caspar Wigel vicerector Magistri Conradi Thunen tunc absentis quamvis non ex spe- 
ciali Itcentia universitatis aut consiliariorum eins, sicuti prius, convocavit totam univer- 
sitatem magistrorum ad audiendam personalem relationem domini ducis Saxoniae in 
negotio stalutorum. Quibus congregatis in collegio maiori placuit magistris ut prius 
facta fuisset deliberatio, dicente magistro Johanne Ermenrik de Gorliss, quod prius re- 
gebatur universitas per- quatuor nationes et bene regebatur Nunc vero regitur per duos 
vel tres et male regitur. Sed tamen vicerector et doctores dissimularunt, dicentes, quod 
nulla nobis daretur materia ad deliberandum, ideoque magistris omnibus accedentibus 
praesentlam domini ducis Saxoniae et suorum consiliariorum, praepositus Branden- 
borgeiisis priora facta innovavit, quomodo statuta debereni magistri tenere et quod 
pauci essent qui contradicerent, quos vellet dominus princeps singulariter audire, quod 
et factum fuit. Quia primo dominus doctor Angus (?) theoiogiae professor fuit examinatus 
et satis irreVerenter, ut assemit, a praeposito Brahdeoborgensi verbis conturaeliosis 



7i2 Fr. Zarncke, lrk. Quellen z. G. d. ümv. Leipzig. 

pertraclatus, ex post qualuor vel quinque alii. Quibos privalim examioatis rediit priD- 
ceps cum suis conciliariis, inter quos praepositus BraDdeDborgensia requisivil executo— 
res et supcrinlendentem, ui proroissionem verbalem prius factam iam in praesentia 
domini, ducis episcopi Merseburgensis et consiliarioruro iuramento confirmarent. Sic- 
que Stephanus Prettyn doctor theoiogiae, dominus Johannes Witte doctor decretoram, 
Andreas Wagner et Caspar Wigel magistri artium et baccalarii formati tbeologiae iars- 
venint publice, Teile ^xequere statuta positis realiter digitis ad evangelinm, licet onl- 
versilas nondum assumpserit statuta. Verum tamen addit Pretyn, quod libere Teilet ia- 
rare exequi (?) si universitas assumeret, sed non posset trahere magistros per crines. 
Grossze autem tunc fuit absens. Sed Caspar Wigel tunc Ticerector recitavit qaaedam 
de dispntatione ordinaria magistrorum subiungens in fine, quod hoc diceret pro per- 
sona sua, et si aliqui vellent aliqiia dicere pro personis eonim, ei bene placeret. El 
sie fecit Stare universitatem acepholam et in magna coram principe et suis confusiooe, 
quod postea (3 1 Marcii am Rande) magister Joh. Wise eidem Caspar improperavit in 
plena congregatione totius universilalis. Cognoscens autem et videns sie universitatem 
acepholam magister Joh. Ermenrick de Gorliss sacrae tbeologiae baccalarius formalus 
omnium senior ex sua conscientia motus capta [et petita übergeschrieben] a domino 
duce et episcopo benevolentia et licentia pariter et obtenta ditft alta voce, quod illa 
nova statuta vergerent contra honorem universitatis et totius provinclae et eliam cootra 
primaevam et perpetuam fundationcm qualuor nationum et signauler hoc stalutum quod 
quilibet in natione deberct suo supcfriori obedire. Nam et hoc non maneret iibertas in 
conciliis universitatis et facultatis, sed unus post alium ab universitate expelleretur sie- 
uti DOvissime expulsi sunt duo probi et honesti magistri, scilicet Petrus Pimer tbeolo- 
gus et Joh. Krazberg medicus. Addidit idem magister quod gratia domini ducis nuo- 
quam ita frivole et seriöse se exhibuisset erga universitatem sicut modo. Ex quo petita 
fuit deliberatio super statutis noviter oblatis, ut omnes magistri clamaverint : Sic, sie. 
Tamen denegabatur. Praepositus autem firandenborgensis replicavit magistro Johaooi 
Ermenrik, taliter qualiter potestative praelocutus. 

Item eodem anno die VI' Marcii dominica qua canebatur Invocavit, Convocala 
priroo tota universitate in collegio maiori legebantur coram docloribus et magistris sta- 
tuta nova sub bulia maiestatis domini ducis Saxoniae et maiori sigillo episcopi Merse- 
burgensis; Ex post divisis nationibus placuit nationi Saxonum, quod daretur copia il- 
lorum statutorum ut magistri cum suppositis omolbus ülins nationis possent amplius 
deliberare. Item quod avisaretur dominus dux et mitigaretur, nam (?) ista statuta videreo- 
tur cuutradiccre priviiegiis universitatis et apostolicae fundationi. — Nationi Bavarorum 
placoit idem in effectn. Natio Polonorum voluit stare in dictamine nationis MissDensis, 
mota tali ratione, quod in natione Missnensi essent plurcs doctores cognoscentes da- 
nus privilegta universitatis. Natio Missnensis .... sietit in voto nationis Saxonum et 
Bavarorum, demptis tamen duobus, scilicet Theoderico de Bukstorff ordinario et dociore 
iuris utriusque et magistro Petro Sehusen. 

S' convocatio plena totius universitatis. 

Item XI Marcii in causa novorum statutorum universitate et congregata et post na- 
tionaliter in quatuor partes divisa placuit nationi Saxonum quod statuta nova accepia- 
rentur ad probam sub hac protestatione et conditione donec universitas melius delibe- 
raverity et etiam ubi et in qiiautum haec statuta non vergant contra privilegia aposto- 
lica. Natio Polonorum acceptar\'it statuta simpliciter. Natio Bavarorum et Natio 



Privatquellen. 723 

neofliQni reprobaverant iJla statuta simpliciter. Et ergo dominus rector pro illa Tice 
nicbil conclusit. 

3* convocatio dod tarnen plena, totius universitatis in causa statutorum. 

Item XXIIf MarcH dominus rector convocavit doctores et magistros sallariatos et 
tres magistros de concilio facultatis non sallariatos, scilicet magistrum Budissem, ioh. 
Wyseo, Con. Wetter sub hoc tenore: *Reverende magister, sitis hodic hora nona in stuba 
magistrorum collegii maioris ad audiendum quaedam ardua factum reformationis et bo- 
num universitatis concernentia, et ad consulendnm super eisdem sub debito praesliti 
iuramenli ; detur nominatis tantum.' In qua quidem convocatione praepositus Branden- 
borgensis proposuit petendo ut magistri acceptarent nova statuta et ultra promisit, quod 
omoia t|uae vergerent contra privilegia apostolica deberent moderari. Respondit do- 
itilnus rector praehabita magistrorum deliberatione quod oporteret hoc negotium deduci 
ad totam universilatera prout placuit maiori parti. Et addidit rector quod doctores et 
magistri seniores vellent inducerc iuniores ut acceptarent, quam vis hoc non placuit 
maiori parti doctorum et magistrorum. Et ecce fuit quartus error commissus in negotio 
statutorum. Quia primus error fuit, quod vicerector dominus doctor Stephanus de Pre- 
tyn convocavit per edicium publicujrn totam universitatem in magistris. et suppositis ad 
audiendum legi nova statuta, non convocata prius tota universitate magistrorum per 
quatuor nationes nee etiam consilio universitatis. S'^' autem error fuit, quod executo- 
res et superintendens iuravcrunt in praesencia principis velle exequi statuta, quae la- 
men universitas nondum assumpsit. 3*" vero error fuit, quod rector Conradus Thune 
a)>sens sine special! licentia universitatis contra tarnen statuta universitatis approbata 
substitait magistrum Caspar Wigel, qui nee fuit de natione rectoris nee de consilio pro 
tunc universitatis, qui in praesentia domioi ducis ioquebatur tantum pro se et persona 
sua, dans libertatem aliis loqni volentibus, et sie State universitatem acepholam in per* 
maximam eiusdem confusionem. 

• 

Jetzt aber sammelte man sich, und nun begann das Ringen der Partheien von 
beiden Seiten mit Hartnäckigkeit. Von besonderm Interesse ist hiebei die Rede, welche 
Job. Kone, derselbe, der gegen den Wilnacker Scandal predigte, vor dem Fürsten hielt, 
in der unter andern die folgende Stelle vorkommt : *ltem nostra univer&itas est fundata 
ad instar universitatis Parisiensis in privilegiis' et libertatibus, ad quas nullus se habet 
intromiltere, nee rex nee cancellarius, sed per se condere haec statuta mutare emen- 
dare secundum temporis exigentiam et negotiorum qüalitatem, et ob hoc dicitur uni- 
versitas privilegiata. Si ergo duo vel tres ex capitibus eorum propriis retro universita- 
tem M sine scitu eiusdem deberent et possent facere statuta secundum quod nunc est 
inchoatum, tunc nos essemus praecise sicut pueri sub vir^a.* 

Noch einmal erschien der Fürst in der üniversitStsversammlung, aber man scheute 
sich nicht, in seiner Gegenwart Grobheiten und ScbmVhungen gegenseitig auszu- 
stossen : 'Sicque (heisst es) dominus princeps bis audiüs riecessit cum suis consiliariis 
et similiter universitas absque mutua salutatione.' 

Endlich ward der schon erwShnte Ausweg gefunden. Kone aber, wie auch Joh. 
Wyse, zogen sich die schwere Ungnade des Fürsten zu, von der sie noch lapge zu lei- 
den hatten. 

Debrigeos finden sich diese Statuten nirgends eingetragen, nicht einmal Acces. 
sionsconclusa sind in diesem Jahre zugesetzt. Und doch heisst es in der Versammlung 



724 Fl. Zam^ckb, cik. Qcellbh z« G. d. Uxiv. Lbipzig. 

Tom 30. Mai 1445 aasdrucklich als Beschloss der NatioDen: 'Qoibos [slatatis] conOr- 
matis [ab episcopo] scribantar ad librom statutonnn aniversitatis/ 

Sollte die Besiäiigung nicht eingetroffen sein? sollte die ganze Angelegenheit sich 
ohne Resultat veriaufen haben ? oder hftngt vielleicht gar hiemit zusammen, dass om 
diese Zeit die Statuten der Universität neu abgeschrieben [aber schwerlich in Terio- 
derter Form] wurden? Vgl. S. 600. 



*a z 



CniT. Bibl. MS. 1387. Pap. Folio. 15. Jahrb. (Mitte), zweispaltig geschrieben. 
Liber magistri iacobi Thyfenaw de Prettin, qnem ipse propriis menibus conscripserat et 
ipsam aestimat in valore Yf flor. (doch corrigiert) renensiom in anro. Metaphisicam 
ipse ex Aristotele collegit Frankenfordis ibidem protanc locatus ecciesiasticus (?). Mar- 
siliom in Lipczk pronunciavit et pronunciando sie conscripsit. Orem super metheorom 
intendite (?) pro pecunia comparavit.' 

6. Responsum domini Eugenii saper scripta universitatis studii Lipczensis sine 
anno. Bl. 176*. 

Missiva noncii Apostolici ad magistros et doctores universitatis studii Lipczensis. 
Bl. «76V 

7. Carmen in Univ. Lips. Bl. 277'. 

*Praga mater artium pregnans insudavit.* 
Herausgegeben von Leyser in den Berichten der Deutschen Gesellschaft 
484t, S.S2. 



Uni V. Bibl. MS. 413. Fol. Pap. 15. iahrh. (wohl Mitte des iahrfaunderU), Sam- 
melband. 'Istum librum legavit magister Johannes Kiene de Lobaw pro liberaria collegii 
principis. Cuius anima requiescat in pace. 1490.* EnthSlt: 

5. De concertatiooe super cruore in Welsenaco. Der Verfasser tritt gegen 
den Aberglauben auf. Ich führe diesen Tractat mit auf, weil mehrere der Leipziger 
Professoren durch ihr Auftreten gegen jenen Scandal in Verwicklungen gerietben. 



Univ. Bibl. MS. 1249. FoL Papier. 15. Jahrfa. 

6. M. Joh. de Ratispona rhetorica sive ars dictandi Bl. 50*, darin als Beispiel : 
Epistola pro negotio universitatis Lipsiensis ad papam. 
1 1 . Duae epistolae Universitatis Lipsiensis ad Nicolaum (VI) papam, d. Lipsiae 
altera IX die m. Julii (annus deest) altera XIII m. JnUi anno 1454 in 
causa iurisdictionis (Wemeri Gbeverdes clerici Bremensis et consulatus 
oppidi Lips.) Bl. 481^ 



Univ. BibL MS. 4348. Papier. 4^ 45. Jahrh. (Mitte des Jahrhunderts), 'fste 
liber comparatus est sub decanatu magistri Melchioris Ludowici de Freynsladt anno 
domini LXXXVlIj.' 

4. Qüodlibetum anno domini 4 459 (Feller las fälschlich 4 479) in Löpczk dis- 

putatum (von 78 Magistern, wie Feller angiebt) in quaestiotiibus 8 4, 
annexis conclusionibus et cerollariis (? Leyser las correlalivis) Bl. 4 4 0*. 

5. Item Quaestjones Lipsiae et Erfordiae (4 455) determinatae (in Quodlibeto) 

Bl. 464V 



Privatquellbn. 725 

• 

Unter diesen beiden Rubriken fuhrt bereits das gleichzeitige Inhaltsverzeichniss 
auf dem ersten Blatte den Inhalt von Bl. t tO* — 195' an. Uebereinstimmend der Titel 
auf dem Rücken der Handschrift, Feller*s Catalog und Leyser's Verzeichniss. Dennoch 
halte ich die Angabe nicht für richtig ; allerdings enthält diese Partie der Handschrift 
Nachrichten von mehreren 'Quodlibetis' die in Erfurt und Leipzig Im Laufe der SOger 
Jahre disputiert sind, aber gerade jene als Quodlibet angegebenen 8t 'quaestiones' 
scheinen mir keine quodlibetarischen zu sein. 

9. Quaestiones quaedam phllosophicae. Bl. 238; inter quas quaestio Helmoldi 

de Soltwedel (Bl. S7I'), quam disputavit Pragae et creatus est doctor 

Lipsiae. 

H. Aliae quaestiones breviores disputatae, BL 3 t 6*. 

Namentlich diese letztem Quästionen sind von Interesse und gewähren einen Ein- 
blick in die Formalitäten bei den Disputationen der Baccalaureanden und Magistranden. 



Univ. Bibl. MS. t090. FoL Pap. (zweite Hälfte des t5.Jahrh.) 'Iste Über pertinet 

*ad librariam collegii maioris studij Lipczn. Enthält: 'De negociis ecclesiae universalis 

et de Bohemis, Ab anno tiöT^'usque ad annum ti75"^, wie die Ueberschrift des 

gleichzeitigen Registers lautet. Darunter sind auch Briefe, die die Leipziger Universität 

betreffen. Feller bebt heraus : 

Dietherri Moguntini episcopi eipistola ad Uoiversitatem studii Lipczensis. 

Rudolphi episcopi Lavatini et sedis apostolicae legati literae ad Uoiversitatem 

Lipczensem. 

Bulla Sixti Papae ad Universitatem Lipczensem de processionibus tenendis. 

(4 472.) 

Ferner ist zu beachten : Bl. 358* fg. 

Littera diffidationis sutorum adversus universitatem Lupczensem anno 4 471''. 

Littera principum contra diffidatores sutorum, anno -4 474°. 

Citatio contra diffidatores universitatis privilegiatae vi (abgeschnitten, wohl 

vigore) Karolinae, anno 4 47 4 *'. 

Declaratio, anno 4 474. 27 Marcii. 

Diese Abschriften sind von besonderm Werlhe^ da die Originale, obwohl sie im 
Fiscus niedergelegt wurden (s. o. S. 535 zum Jjahr 4 474), verloren gegangen sind, und 
ich noch a. a. 0. vermutben mussle, dass die Abschrift in Vogcl's Annalen jetzt die 
einzige uns erhaltene sei. 

Ausserdem finden sich in dem Buche noch einige Formulare, die auf Verhältnisse 
der Universität nach Aussen sich beziehen. 

In Bezug auf diese Handschrift ist ein Fehler vorgekommen in Feileres Kata- 
log, der die zweite Hälfte dieser Handschrift unmittelbar an den Inhalt von 
Nr. 476 anknüpft, ohne auch nur das Eintreten einer neuen Nummer kenntlich 
zu machen. Ebert in seinen) handschriftlichen Verzeichnisse hat Feileres Ver- 
sehen nachgemacht, sich also, wie auch sonst meistens, auf ein blosses Ab- 
schreiben des gedruckten Katalogs beschränkt. Leyser hat diese Handschrift 
nicht verzeichnet. 



Rathsbibliothek: Rep. 11,40* fol. [Naumann'sKatalogS. 4 4 9.Nr.CCCLXXVII.] 
386 BL, voln denen 4. 2. 4 4 — 4 5. 76. 89. 223^. 372 und 382''— 386 unbeschrieben, 
vom und hinten ein Pergamentbl.att. Alter Holzlederband des 4 5. Jahrhunderts. Auf 
der innem Seite des hintern Deckels : . 



726 Fr. Zariscke, urk. Quellen z. G. d. Uisiv. Leipzig. 

'Jacobus goideneck de Konigesbercb ligauit fn Lipczk Anoo d^ 1477". In No- 
vembri pro XII gr. argenteis seu i i gr. noue monete.' 

Auf dem obem Scbnitle ist geschrieben : *In practica ioris vtriusque Ab anno 
4 448** vsque ad anoum 1476".* Ich vermuthe, dass auch diese Handschrift dem Job. 
Wyse gehörte, der erst 1484 starb, und dass sie sich an Nr. 476 der Universitätsbi- 
bliothek (s. 0. S. 7 4 8) unmittelbar anschloss. 

Dies Buch hat eigene Schicksale gehabt. Ursprünglich gehörte es dem grossen 
Pürstencolleg (dessen Collegiat Job. Wyse war), aus ihm kam es mit den übrigen Ma- 
nuscriplen desselben auf die UniversilStsbibliothek, in deren Katalog es ioach. Feller 
S. 384, Nr. 844 ziemlich genau beschreibt. Wie ist es von da auf die Batbsbibliothek 
gekommen? Nicht direct; darüber belehrt uns eine Inschrift, denn auf dem letzten 
Pergamentblalte steht von neuer Hand: Possessor iacobus Staehlin Memmingensis. 
Sollte das Buch wirklich, nachdem es der Universitätsbibliothek entfremdet worden, 
eine Zeitlang in Süddeutschland gewesen und dann nach Leipzig, aber nicht zum recht- 
mSssigen Besitzer, zurückgekehrt sein? 

Die Ueberschnft Bl. 3*: In isto libro continentur materiae iuridicae scilicet pra- 
cticae citationes exceptiones, processus et sententiae diffinitivae tam condemnatoriae 
quam absolutoriae. Item conservatoria universitatum generalium (nicht 'quarundam/ 
wie in Naumann^s Katalog gelesen wird) studiorum. Item copiae literarum monitoria- 
lium executorialium et declaratoriarum. 

Danac*h folgt ein mehrere BIStter einnehmendes genaues Begister von alter Hand. 
Ich hebe nur die, die Universitätsgeschichte betreffenden Stücke heraus, dabei Nau- 
mann's Calalog folgend, den ich nur hie und da um einige speciellere Angaben ver- 
mehrt habe. 

a. Bl. 6* — 1 0**. Quidam actu studens, non clerieus, captus fuit Erffordiae et iu- 
carceratus a iudice seculari, in loco privilegiatae universitatis, nee, ut petitum fuerat, 
traditus sed morti addictus, ob crimen furti : Quaeritur, nuda iure hoc factum fuerit, ao 
vero minus? Ao. 4 463, nicht 4 443, wie im gedruckten Gataloge steht, aber nur an 
den Band geschrieben und nicht von derselben Hand, die das Uebrige geschrieben. 
Vgl. S. 535. 

f. Bl. 3 4* — 40^. Instrumontum visitationls et reformationis canonicorum regula- 
rium ad S. Thomae in Lipczik. — Sequuntur variae aliae citationes, appellationes a 
papa male informato ad melius informandum cet. in caussa Wilhelmi Thomae de Bran- 
denborch, monasterii S. Thomae Lipsiensis cet. Citatus praecipue Jo. Grundeman, prae- 
positus canonicorum regularium monasterii S. Thomae apostoli in Lipczik, ord. S. Aa- 
gustini, ad instaiitiam venerabilis viri domini Wilhelmi Thomae de Brandeborch prae- 
positi. (4 457.) 

Vielleicht von Interesse auch für die Universitätsgeschichte. 

n. Bl. 53'^. Citatio cum inbibitione contra rectorem universitatis Lipczensis per 
Joannem episcopum Merseburgensem. 

0. Bl. 54* — 63^. Hermannus Mditor, abbas monasterii S. Johannis Baptistae in 
Berga extra muros civitatis Magdeburgensis, ordinis S. Benedicti, execuforem agit bul- 
larum papae Johannis, quae hie integrae iuseruntur, et ex iisdem repetit atque statuit, 
ut a nomine permittatur, proconsüles, consules, cives civitatis Magdeburgensis, aut eorum 
aliquem, in quibuscumque causis, ad quodcumque ecclesiasticum forum in genere vel 
in specie trahi vel evocari : coram solo enim archidiacono suo se sistere opus habent 



Paivatqu£llen. 727 

(U54). SequuDtur eiusdem Hermanni Moliloris lilterae executoriales privilegii, de quo 
modo dictum fuit (H60). Additur <;onlra idem priTÜegium appellalio universilatis Lip- 
czensis, in causa Jo. BoUe^de Berlin. Subtungitur einsdem universitatis ad Magdebur- 
genses minax epistola Germanica. Sequilur instrumenlum appellationis ad sedem apo- 
stolicam ex parte universilatis studii Lipczensis (1465). Adduntur denique varia in 
causa repressaliarum. 

s, Bl. 75^. Joannesr episcopus Merseburgensis, citat et excommunicat quosdam 
Lipczenses studentes, ob conflictum ubi quidam letaliter fuere vulnerati. 

U BI. 77* — 87'. Varia dociimenfa, quae novum Studium Gripswaldense, Cami- 
nensis dioeceseos, concernunt (1456). StiAungs- und Dotationsurkunden; darunler 
manches Interessante.' 

tt. Bl. 87**— 88*. De novo studio Basiliensi. (Briefe des Reclors, Georius de An- 
delo, eine Aufforderung enthaltend, dort zu studieren, vom 7. April t460.) 

V. BI. 88**. De novo studio Inkolstadensi. (t47S, Briefe des Lodewicus dei gratta 
comes palatinus.) 

Hiernach t Seiten frei gelassen, raii den Ueberschriften : 
'De novo studio in Treveri prope Mozam.' 
'De novo studio in Maguntia prope Renum.' 

to. Bl. 90* — 91*. De studio Rostocbiensi. (Conservatorium Calixti, v. J. U57.) 

y, BI. 9 2* — 9 4*. Henricum Witte, Revaliensein clericum, cum causa studii, a la- 
ribus paternis ad universitatem Lipczeosem ire voluisset, quidam armiger et certi eius 
compitces in ilenere invaserunt, rebusque suis et bonis spoliarunt, ipsum captivarunt 
ao per plores menses captivum detinueraot, adeo at illonim manus evadere non potue- 
fit, nisi prius bona sibi ablata repetere non velle Qec eos super iniuriis sibi illatis co- 
ram quocuoque iudice vocare lurasset. Verum dictus exponens a manibus praedicto- 
nun liberatus, attendens iuramenlum per vim extortnm non esse Obligatorium, prae- 
dictos invasores coram competente Sadice conveniL Absolvitur deinde a periurio per 
Pbilippum Cardinalem, proviso, ut si dictum iuramentum licitum fuerit, ad eius obser- 
vautiam redeat. Tandem ab episcopo Revaliensi plenius absolvitur. Sequitur epistola 
Jo. Grundemanni praepositi monasterii S. Thomae Lipczcnsis ad marchionem Bran- 
denb. in eadem causa. (1462) 

dd. BI. Hl^ — MS**. Ad Romanam curiam cilalur Jo. Busbach, ex parte Henrici 
Bauwemick decani Cizensis, super praebenda et canonicatu huius ecclesiae. 

ee, Bl. H 3* — H 3^. Epistola doctoris iuris Hilarii ad rectorem et universitatem 
Lipzcensem, in causa Balthasaris cuiusdam, baccalaurei; ubi simul de privilegiis ci- 
vium academicorum agitur. 

ff» Bl. H4*^. Monitorium contra Wilhelmum Thom. de Brandenborch, qui cita- 
tur Lipsiam a Jo. Grundemanno praeposito. (1458) 

gg. Bl. 115* — 136\ Variae citationes, appellationes cet. in causa Petri Starkii 
Caminensis, studentiis Grypswaldensis. Testimonium rectoris Chrislophori Thyme de 
Fryenstat pro M. Henrico Ellnitz de Stendal, in decretis baccalaureo. Absolutio pro do- 
mino Wilhelme Thomae de Brandenborch, et alia in eadem causa. 

ü. BI. 149* — 149\ Processus in causa Christofen de Rotinburgh, in decretis 
baccalaurei cierici et acoliti Misnensis dioeceseos, qui letaliter vulneralus fuit. 

nn. Bl. 168* — 260**. Varia instrumenta in causis Lipsiensibus , Wratislaviens. 
Luneburgens Prägens. Die Universität Leipzig betreffend, z. B. : 



728 Fr. Zarkcke, urk. Qlellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

184^. Caspar Weigel betreffead. 

4 8 5* fg. Epistola civilattö Wratislaviensis in SIesia ad uoivers. Lypcz. 

187* fg. Epistola Hylarii decani — ad rectorem univ. Lypcz. 

187^. Intimatio pro cruce signando studentibus contra fiobemos. 

4 88*. Processus in causa capellae beatae Mariae virginis in praetorio In Lipczk. 

4 9 5** fg. Signetum rectoris, subdelegatio, Citatio etc. 

20t*. Exceptio contra libellum. 

209*. Litera ducissae senioris Saxoniae Margaretae*de domo Austriae. (t 468). 
Vgl. S. 703, Nr. 4. 

209^. Instrumentum inscrlptionis magislrorum in Lipczk in causa birreli. 
(1468) 

2 1 6 fg. Verhandlungen den Job. Wyse und eine clemselben zustehende PrS- 
bende betreffend. 

228^fig. Den Magister Werner de Costfeldia betreffende Actenstücke. (4 469) 

244. In causa Henrici Witten de Revalia (s. o. fil. 92*). 
Ausserdem noch manche Actenslücke, die Universitätsmitglieder zum Gegenstande 
haben. Zu beachten ist hiebci besonders, dass in dieselben oft Urkunden vollstSn- 
dig mit aufgenommen sind, die die Universität betreffen, und es wäre nicht unmög- 
lieh, dass sich, unter denselben auch noch solche 6nden, die sonst verloren gegan- 
gen sind. 

tt. BI. 298*" — 300*. De diversitate viarum, antiquae et modernae in Parisiensi 
universitate. Sententia difßnitiva regis Franciae super modo doctrinali. (Befehl Lud- 
wig^s gegen den Nominalismus, vom t. März 1473.) 

w, Bl. 302*~r-3t8\ Varia Jo. Breytenbachium concernentia. 

d. Bl. 373* — 382*. Varia Lipsiensem universitatem concernentia. 

Der ganze Band ist der genauesten Durchsicht zum Zwecke der Geschichte der 
Universität zu empfehlen, da er mindestens indirect noch viel Interessantes zu liefern 
verspricht (z. B. Bl. 298* die Abschrift eines Anschlages, durch- den Jemand sich zu 
Lectionen in der Gedächtnisskunst erbietet, der bereits in Padua und anderswo mit Er- 
folg gelehrt habe, vom 22. Juni 4 474). Das ausfuhrliche Register auf den ersten BlSt- 
tern erleichtert den Ueberblick. — Auch für die politische Geschichte der 60ger und 
70ger Jahre ist Interessantes in der Handschrift erhalten. 



Univ. Bibl. MS. 951. Fol. Papier. 4 5. Jahrb. (zweite Hälfte). 'Johannes Cruze 
ligavit anno domini 70 in studio Luptzeii pro 4 2 gr. novis seu misnens.' 

Enthält: Bl. 238*fg. In causa Erasmi Rogken contra Nie. Winter, vom Jahr 4 443. 
Wohl dasselbe, was in Nr. 4 76, Bl. 74* und Bl. 297 fg. enthalten ist, vgL S. 74 9. 

20. Determinatio universitatis Erfford. an index secularis possit studentem non 
clericum criminaliter iudicare (de anno 4 463). Bl. 276*. Vgl. S. 535 u. 726. 

24. Friderici Imperatoris Authentica 'Habita' Bl. 280. 

24. Informationes iuris per doctores univers. Erfford. et Luptz. et de facultate iu- 
ridica super quaestione an iudex ecclesiasticus possit de iure cilare monere et excom- 
municare laicum ad instantlam laici in causa pecuniaria. BI. 284*. 

25. Determinatio doctorum iuridicae facultatis studii Lipczensis ad peticionem 
Brandenburg, de anno 4 463; Deutsch. Bl. 288*. 

28. Scripta varia in causa Johannis Kannemann (Kavemann)' ordints Minorum ei 
defensio ipsius contra scripta Universität. Erford. et Lips. BI. 30 4. (IC. hatte gelehrt, 
dass die geistlichen Richter um Geldschuld nicht in den Bann thun dürften.) 



PRIVATQUBLLBN. 729 

iJniv. Bibl. MS. 458. i^ Papier. 15. Jalirh. (UTO'-USO), Sammelband. Auf 
dem vordem Decke] : 'Istum librum legavit magtsler Johannes Glene de Lobaw (Rector 
li'^i*') pro liberaria CoIJegij principis. Cuius anima requiescat in pace .4.4.9.0.' Da 
in diesem Buche Vieles, die Greifswalder Universität Betreffendes enthalten ist, so mö- 
gen auch einige der naclifolgend verzeichneten Stöcke sich noch auf diese beziehen. 

4. Disputationes et orationes in librum sapientiae habitae, habitae in publicis acti- 
bus academiae Lipsiensis. — Die genannten Namen, z. B. Henricus Freyenstadt und 
Henricus Thyme (beide Namen bezeichnen denselben) sind die von Leipziger Lehrern. 
Besonders hebe ich heraus: 

c. Oratio habita in rectoratus assumptione, Bl. 20^. 

g, Disputalio habita in almae universitatis Lipczensis studio de pedibus. 

Bl.50\ Der Verfasser erklärt sein Thema Bl. 50^: de pedibus; de ultimo 

statu mundi, de extreme iudicio, de statu beatorum et damnatorum post 

iudicium. quae dicuntur pedes dei, quia inter opera Dei sunt postrema. 

3. Oratio habila in feste paschali de yerbis Marci: Surrexit elc. Bl. 97*. 

5. Orationes habitae in academia Lipsiensi. Bl. 4 03*. 

6. Quaestiones theologicae. Bl. 4 2 4*. 

7. Orationes elc. Bl. 4 29'. 

8. Recommendatio licentiatorum pro magislerio Bl. 4 48*. Disputalur hac occa- 
sione fuse de lapidibus pretiosis, quibus cömparat orator licentiatos. 

9. Recommendatio magistri novelü, Bl. 4 56*. 

4 0. Exhortatio ad uuiversitatem proxima dominica ante festum Katharinac (?) 
Bl. 460*. 

4 4. Recommendatio novi rectoris. Bl. 4 64\ 

4 2. Oratio exhorlatoria in dom. Judica die Gregorii ad universitatem. Bl. 164*. 

45. Recommendatio licentiatorum pro magislerio Bl. 472*. Dahinter die Bemer- 
kung: Gras hora 8""* mag. Job. Wyse de Rostock s. th. prof. subscriptam disputabit 
ordinarie quaeslionem in leclionario theologorum. 

47. Recommendatio baccalaureorum. Bl. 4 84.. 

20. Gratiarum actio. Bl. 192*. 1 gehören wohl beide nach Greifs- 

24. Recommendatio baccalaureorum. Bl. 4 93.' walde. 

52. Recommendatio novi rectoris electi. Bl. 306*. 

53. Oratio pro assumptione rectoratus. Bl. 307. 



Univ. Bibl. MS. 4 478. Papier. Fol. 4 5. Jahrb. (zweite Häine). 'Istum librum le- 
gavit magister Johannes Clene de Lobaw pro liberaria collegii principis. Cuius anima 
requiescat in pace .4.4.9.0.' • 

I. Orationes academicae habitae in magistrorum et doctorum consessu soterani. 
Bl. 2*. (Recommendationes promovendorum et recommendationes novi rectoris). 

3. Sequitur appellatio a sententia lata a docloribus Everenhusii et iam a iuniori- 
bus magistrorum nacionis Polonorum interposita. Bl. 4 6^. Unvollslündig. 

4 1. Recommendatio licentiatorum anno 4 480 per doctorem Georgium Morgen- 
stern apud S. Thomam praedicalorem in ecciesia Sli. Thomae praedicata in die Priscae 
virginis, mit noch andern Reden, Bl. 77**. 

19. Statuta et conclusa academiae Lips. diversis temporibus facta per Senatum 



B. ZWEITER ABSCHNITT. 

DIE EINZELNEN CORPORATIONEN DER UNIVERSITÄT. 

I. DIE NATIONEN. 

Aus den Archiven der Nationen ist uns so gut wie Nichts erhalten, aus dem der 
Sächsischen und Meissnischen in der That Nichts, aus dem der 6*3 irischen 
und Polnischen nur wenige Fragmente. 

A. DIE BAiaiSGHE NATION. 

i. Liber nacionis bauarorum. So steht der Name des Buches zweimal 
auf der äussern Seite des vorderen Deckels (einmal kleiner, das andere Mal mit grosser 
JSchrift) und einmal auf der Innern Seite desselben geschrieben ; die kleinere Scbrifl 
der Aussenseite und die der Innenseite scheinen der Anlegung des Buches gleichzeitig 
zu sein. Im Innern wird es ein paar Mai matricuia genannt. Auf der innem Seite 
des hintern Deckels : 'Anno ab incarnacione dömini Millesimo CCCC"" XIP'' [letztere 
Zahl steht auf Rasur] in recloratu mgri Jacobi Jenis iuris canonici doctoris primo mgr. 
Jobs Hilden nee non mgr. engilbertus de Gruce diocesis treuerensis, Consiliarii ex parte 
nacionis bauarorum Comparauerunt librum praesentem pro 1111**' grs pro matricuia na- 
cionis praedictae pro inscribendis.* Die Worte 'nee non — treuerensis' sind aber aus- 
gestrichen und dafür ist vor mgr. Jobs Hilden geschrieben 'Hermannus de Altdorff el.* 
Der Zusatz 'primo* zu Rodewicz von Jena Rectorate weist auf eine Zeit, wo derselbe 
bereits zum zweiten Male Rector gewesen war, also auf die Zeit nach t i't 9^ Nicht 
unmöglich ist es aber auch, dass primo, welches am Ende der Zeile steht, später hin- 
zugesetzt ward, und das Uebrige wirklich vom Jahre 1 4 1 S ist. Man möchte dies Letz- 
tere glauben, weil unmittelbar darunter von anderer Hand eine Aufzählung der zur 
bairischen Nation gehörenden Länder folgt, 'Ad nacionem Bauarorum alme vniuersita- 
tis Sludii Lipczensis Supposita de infrascriptis regionibus perttnere dinoscuntur,' an 
deren Schlüsse es heisst : 'Anno domini MCCCGXll etc.* : Dies kann nicht vor den in 
Rede stehenden Worten geschrieben sein, da sonst der Schreiber der untern Partie 
höher hinauf angefangen haben würde. Aber auch die Zahl MCCGGXII steht gegen 
Ende auf Rasur, und es hat anfangs XX oder gar XXII gestanden. So muss die An- 
nahme die Oberhand gewinnen, dass alles auf der innem Seile des -hintern Deckels 
Geschriebene aus der Zeit nach deqa Jahre 1419** stamme, und dass den Schreiber 



Die Nationen. 733 

sein. GedSchtniss täuschte bei Angabe der Namen derer, welche das Buch angeschafft, 
worauf dann eine Correctur erfolgen musste, die von anderer Hand ausgeführt scheint. 
Wahrscheinlich schrieb auch der erste Schreiber versehentlich die Jahreszahl von des 
Rodev^cz zweitem Rectorate, deren Verbesserung aber wohl von ihm selbst herrührt. 
Aach die Zahl XX oder XXII unter dem LSnderverzeichniss wird die ursprüngliche 
sein. Das Verzeichniss weicht nSmlich ab von dem authentischen aus dem Jahre 4 44 2, 
welches gleich zu erwUhnen sein wird ; ein Gorrector aber hat durch Einfügung von 
Namen und durch Veränderung der Reihenfolge mittelst vorgeschriebener Buchstaben 
dies Verzeichniss jenem vom Jahr 4 ifS, wie es scheint, gleich zu machen gesucht, und 
dann auch wohl die Jahreszahl XX oder XXII in XII geändert. Vielleicht sind die Cor- 
recturen beider Partien von demselben, der noch eine genauere Kenntniss der frühern 
Verhältnisse hatte. Ganz unten am Rande steht 'Mgr Johes de nur^* was ich lese : Jo- 
hannes de Nurenberga, ohne doch über eine Person dieses Namens etwas Sicheres bei- 
bringen zu können. 

Gegenwärtig enthält das Buch (übrigens noch im ursprünglichen, mit weissem 
Schweinsleder überzogenen, Holzbande mit Messingbuckeln) nur noch Eine Lage von 
6 Doppelblättern, die ich 4 — 4 beziffert habe. Die übrigen Lagen sind ausgerissen. 

Bl. 4 ^ 'Ad nacionem Bauarorum Alme vniuersitatis Lipczensis Supposita de infra 
scriptis Regionibus pertinere dinoscuntur,' von alter Hand. Darunter folgen die Namen 
der Länder, von anderer, doch gleichfalls alter, Hand. Am Ende 'Anno domini MGCCC® 
duodecimo.' An der Richtigkeit dieser Angabe wird nicht zu zweifeln sein. Anfangs 
scheint die Reihe der Ländernamen links von der jetzigen gestanden zu haben ; aber 
sie ist völlig ausradiert, nur von der Rubricierung sind einige Spuren übrig geblieben ; 
rechts steht eine Notiz über die Veränderungen, die Herzog Georg in der Eintbeilung 
der Nationen anordnete. 

Bl. 2*. Ad honorem et gloriam oronipotentis dei nee non pro Incremento nacio- 
nis Bauarice Anno ab incarnacione domini nostri ihu xpi Millesimo quadringentesimo 
vicesimo quinto In rectoratu venerabilis viri Mgri. Johannis Weycker de RÖm- 
hilt (iiti^) plebani in Helpurg, Herbipolensis diocesis, Inscripta sunt huic matriculae 
nomina dominorum et mgrorum Nacionis eiusdem. 

Dann folgen die Namen : 

Item Mgr Johannes Weycker ut supra protnnc rector 
Item dominus Thomas comes in Werthem canonicus Ecclesie Bambergensis 
ac beate Marie virginis in Tewerstad extra mumm bambergens. prae- 
positus. 
% u. s. w. 

Die ersten 2i sind von derselben Hand eingetragen, die dann folgenden von ver- 
schiedenen, doch so, dass meist mehrere Namen von derselben Hand geschrieben sind ; 
sicher ist die Schrift daher nicht die eigenhändige der genannten Mitglieder. Neben 
den Namen stehen, später nachgetragen, vielfache Notizen über das spätere Leben der 
Genannten, ihre Würden, ihren Tod u. A. 

BL 7* schliesst das Verzeichniss, etwa ums Jahr 4 520, mit 
Fridenrichus Peypusz Forchemius 
Nicolaus Schubelius Aleslebensis. 

Auf der Rückseite Bl. 7*" sind Notizen über Ausgaben aus den Jahren 4 i5i u. 4 460 
und die Namen der Collectoren der Nation aus den J. 4533, 4 530 u. 4 536 eingetragen. 

Abband], d. K. 8. Get. d. Wiisensch. III. 54 



734 Fr. Zarngke, irk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

Bl. 8' beginnt die zweite Abthcilung der ursprünglichen Anlage : 'Ad honorem et 
gloriam omnipotentis dei nee non pro incremento Nactonis Bauarice Anno ab incarna— 
cione u. s. w. wie Bl. V Inscripta sunt buiq matricule statuta sequentia.' Dann folgen 
2 Statuten von derselben Hand, und darauf noch sieben von zwei oder drei Händen. 
Hierauf Beschlüsse der Nation aus den Jahren U40 (d. 24. Mai), U53, U68, 4i74, 
U75, U76, U8I. Hiermit schliesst das Buch Bl. 9*^ unten, Bl. 4 ist leer geblieben. 

Auf der Vorderseite von Bl. 4 findet sich Folgendes eii:getragen : 'Anno 4 488 do— 
minica post corporis Christi fuerunt Nation! plene congregalae praeseutati subscripii 
libri quos venerabilis vir Mgr bartolomeus de Oehsenfurt felicis recordationis legavit 
Nacioni bauarorum/ worauf das Verzeichniss der 4 5 Werke in 4 2 Bänden folgt und 
noch 2 anderer Werke, die noch nicht gebunden waren. 

Auf der innern Seite des vordem Deckels stehen ausser den oben angegebenen 
Worten «och ein paar Federproben und eine spätere Notiz über die Besoldung der 
Collectoren. 

Die Statuten (Bl. Ö*fg.) belreffeu die Consiliarien der Nation, die Zusammenkünfte 
derselben, die Visitation der Bursen, in. denen Baiern leben, ^J die Einsammlung der 
Gelder, die Ausrichtung von Begräbnissen, Unterstützung der Armen, den Fiscus, die 
Rechnungsablage, Verhütung der Trunkenheit am Tage 'corporis Christi' nach geendig- 
ter Procession, die Besoldung der Kerzenträger bei genannter Procession u. A. 

2. Placita nationis Bavaricäe. Gegenwärtig liegt in dem unter 4 ge- 
nannten Buche noch eine Lage von 3 PergamcntdoppelbluUern, zu der vielleicht ein 
Theil einer der aus jenem herausgerissenen Lagen verwendet ward, welche Gesetze 
der bairischen Nation in einer Redaction des Joh. Fabri vom Jahre 4 498 enthält. Sic 
sind von Joh. Fabri eigenhändig geschrieben. 

Haec placita obscrvent doclores atque roagisiri 

Quos fovet in studio hoc Natio bavarica 
Ut mage concordes inter se viyere possint 

Et grato utantur Iure sodalitii 
Ut quoque communis res atque negotia dicti 

Tractari possint commodiore modo. 
Haec Werdea. 

Die voraufgehenden Worte roth, das Folgende schwarz : 

Cum nulla commui^itas absque Legibus statutis placilis et rationabilibus ordina- 
tionibus bene laudabiliterque dirigi gubernari ac in esse conservari queal Ad hono- 
rem cunctipotentis dei, nee non pro incremento fama et bona Laudabilique directione 
Nationis Bauaricae Anno domini Millesirao quadringentesimo nonagesimo octavo domi- 
nica Exaudi Eadem Natio Bavarica subscripta placita aut ordinationes concorditer et 
nullo magistrorum discrepante approbavil ratificavit ac per me Johannem Fabri de 
Werdea etc. In hunc libellum pergameneum couscribi futuris quoque temporibus fide- 
liter exequenda3 ac manutenendns fore decrevil. 



4) Auffallend ist hier der Ausdruck : 'et supposita non inscripta malriculae inscribant.* 
Dass es auch bei den einzelnen Nationen Matrikeln für sämmtiiche Studierende derselben ge- 
geben habe, davon ist mir sonst Nichts bekannt. Vielleicht wurden die Namen nur auf Zettel 
geschrieben, die, weil sie nur vorübergehenden Werth hatten, bald wieder zerstört wurden. 



Die Nationen. 735 

Nan folgen die Dachstehenden Bestimmungen, die Titel roth geschrieben : 
i . De Exequiis Nationis. 

2. De Calculo per candelarios reddendo. 

3. De candelis pro missa universitatis disponendis. 

4. De pecuniis a suppositis pro candelarum reformatione colligendis. 

5. De magistris scholares suos ad solvendum daos gr. pro candelis inducere 

debenlibus. 

6. De Magistro Examinatore facto. 

7. De spolio et candelis concedendis. 

8. De ßsco custodiendo. 

9. De pecunia fisci eroganda. 

4 0. De praescriptis placitis pablicandis. 
1 4 . Tenor Convocationis. 
4 2. Tenor Exhortationis. 
Zum Schlüsse wieder lat. Verse des Job. Fabri : 

Et quoniam ex iustis Bavarorum natio causis 

Fecit et instituit hoc pietatis opus 
Expedit ut protunc pietatis opus peragendo 

Quilibet hiis Bavarus assit in offitiis. 
Haec Werdea. 

Hiemit schliessen Bl. 5* unten die Statuten. Dann folgt Bl. S*" und 6* noch ein 
Bescbluss vom Jahre 4 539 : 

Statutum conditum post obitum Principis Georgii. 

Quando in Lutheranismo eo perventum est, ut neque corporis Christi festum Ce- 
lebretur amplius, neque Nationis candelae circumferantur, Placet Nationi u. s. w. 

Bl. 6* ist zur Hälfte und 6^ ganz leer geblieben. 

B. DIE POLNISCHE NATION. 

4 . Zurückzuweisen ist auf die oben S. 7 4 8 besprochene Handschrift der Leipzi- 
ger UniversitUtsbibliothek MS. 4 7 6, worin mehreres die Polnische Nation Betreffende 
enthalten ist; besonders hervorzuheben sind die Statuten (Bl. 207% s. oben S. 749), 
die dem Jahre iiit angehören, und die die Statuten vom J. 4i23 ersetzen sollten. 

2. In originaler Gestalt erhalten ist uns nur: 

Liber Nationis Polonicae vom Jahr 4 557, ein in gepresstes Schweins- 
leder gebundener Quartant, 224 von alter Hand gezählte und vorne 3 unbeschriebene 
und ungezählte Pergamentblätter enthaltend. 

Bl. 4 — 9^ enthalten die Statuten vom Jahr 4 557, hauptsächlich nur Anord- 
nungen die Geldeinnahmen und Ausgaben der Nation betreffend : 

Bl. 4 . In nomine Sanctae et individuae Trinitatis Patris Filii et Spiritus sancti, cui 
laus honor et gloria in perpetuum. Amen. 

Anno a nato Christo Dei filio unigenito redemptore nostro Millesimo Quingente- 
simo Quinquagesimo septimo die Dominica Cantate hora duodecima a Domino Yalerio 
Pfister Artium et Juris utriusque Doctore, nato Silesita, civitatis Lignicensis, hoc tempore 
seniore Nationis polonicae, convocati sunt omnes et singuli Magistri et Doclores Natio- 
nis Et in aedibus praefati Doctoris senioris convenerunt, atque ibidem Divino implorato 

54 • 



736 Fb. Zarngke, urk. Qobllbiii z. G. d. Univ. Leipzig. 

auxilio consuUaniul, Quibas modis et viis Fiscos Nationis vires recuperare et 

paulatim accrescere possit, ne et Natio prae ceteris ob inopiam contemnatur, nee pau- 
peres de Natione spe ac subsidio necessitatis destituantur u. 8. w. 

Von Bl. 9^ an folgen Recbnungsablagen, die erste vom Jabre 4 558. Dies Buch 
führt sie bis zum Jahre 4 647, mit gleicher masterhafter Sorgsamkeit ausgeführt. Daran 
schliessen sich noch 2 Quartanten, die bis zum Jahre 1740 reichen. 

Auf der innern Seite des vordem Deckels ^steht: 
'Comparatus est hie Über i fl. 1 3 gr.* 

3. Besondere ErwShnuug verdient ein im Manuscript auf dem DniversitStsarchiTe 
aufbewahrter umfangreicher Aufsatz des Oberhofgerichtsrathes Müller, der ausführlich^ 
mit juristischer Genauigkeit Und umfassender Renntniss der Quellen wie der Gewöhn^ 
heit, die Gerechtsame und Sitten der Polnischen Nation, und zwar mit 
besonderer Rücksicht auf ihre Geschichte, behandelt. Dies Manuscript verdient um so 
grössere Beachtung, da dem Verfasser augenscheinlich noch viel Material zu Gebole 
stand, das gegenwärtig nicht mehr vorhanden ist. 

C. DIE MEISSNISGHE NATION. 

Erhalten ist gegenwärtig, wie bereits erwähnt. Nichts. Aber von wenigstens Ei- 
nem Actenstücke haben wir Nachricht, dass die Nation es besessen und in ihrem Ar- 
chive aufbewahrt hat. Das ist der Brief der Fürsten vom Jahre 1 4 H in Betreff der 
neuen Eintheilung der Nationen, auf den das an die Universität gerichtete Document 
verweist; s. oben S. 544, Nr. 2. Dieser ward der Meissnischen Nation übergeben, 
und ums Jahr 1730 befand er sich noch auf dem Archive derselben. Das erwähnt 
Hörn im Leben Friedrich*s des Streitbaren S. 313, und liefert S. 769 einen Abdruck 
nach dem Original ; desgleichen erzählt dies C. E. Sicul in seinen Annal. Lips. Sectio 
XXXI, S. 544, auch er liefert einen Abdruck, ferner eine genaue Beschreibung der 
Pergamenturkunde und einen Kupferstich, welcher die beiden, der Urkunde anhangen- 
den, fürstlichen Siegel darstellt. Wohin die Urkunde gekommen sein mag, weiss 
ich nicht. 

. Bei Gretschel 'Die Universität Leipzig,' S. 24 und 45 und sonst findet sich eine 
Urkunde des Herzogs Georg vom Jahre 1505 erwähnt, durch welche die Verhältnisse 
der Nationen geordnet seien ; eine derartige Urkunde von diesem Jahre aber existiert 
nicht; auch ist jene Angabe wohl nur ein Versehen, denn die in Schneider's Cbron. 
Lips. S. 290 abgedruckte, auf welche sich Gretschel beruft, ist die undatierte Urkunde, 
die oben S. 542 Nr. 21 und S. 632 unter 4, a. aufgeführt ward, die nach einer Notiz 
der Rückseite ins Jahr 1522 zu setzen ist. Der Fehler fällt jedoch nicht Schneider zur 
Last, der ebenfalls keine Jahreszahl angiebt, sondern Gretschel, der, weil auf der vor^ 
hergehenden Seite von Ereignissen des Jahres 1504 die Rede ist, angenommen zu ha- 
ben scheint, das auf der folgenden Seite Erzählte könne nicht weiter herabzurücken 
sein als bis 1505. Freilich darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass auch die An- 
gabe 1522 sehr ungenügend bezeugt ist. 



,*% 



COLLEGIOM MAICJS. 73 i 

II. DIE COLLEGIA. 

i. DAS GROSSE FDRSTENCOLLEG. 
I. DIE URKUNDEN UND DAS COPIALBUCH. 

Ohoe alte Benennung (doch im Innern findet sich 'über copialifi' genannt) ent- 
bSlt das Copialbuch 209 gezählte und einige ungezählte Blätter folio, in grünes Perga- 
ment gebunden, von Borner mit Randnotizen versehen, die bald mit rother bald mit 
schwarzer Tinte geschrieben sind. Es geht bis 4726.. Die die Zeit bis 4 658 betrefifen- 
den Urkunden hebe ich hervor, wobei ich die Reihenfolge, die im Copialbuche eine 
sehr durcheinander gewürfelte ist, verändere. Manche wichtige Veränderungen, die 
das Colleg betrafen, finden in dem Urkundenmaterial desselben keine Vertretung, weil 
sie angeordnet waren in Urkunden, die die gesammte Universität betrefien, so die 
Veränderungen von 4 438 und 4 602 in Betreff der resp. den Medicinem und Juristen 
zuzuweisenden Collegiaturen. Alle Urkundenoriginale scheinen verloren gegangen zu 
sein, mit Ausnahme des Testamentes des Wilhelm Aldenhoff. 

I. Urkunden, die nicht Geldverliillnisse und Geslifle betreffen. 

4. 4 442. feria sexta post diem Sanctae Priscae virginis. — - Bl. 70«. Lat. 

Subconservatorium praepositi Thomani. 

Gehört zur Universität überhaupt, nicht speciell zum grossen Colleg. Vgl. 
S. 5152, Nr. 97. 

2. 4445. Dienstag in den Osterheiligeti Tagen. — .Bl. 25*. Deutsch» 

Gauponatio cerevisiaria, Senatu se obligante. 

3. 4 466. Sonnabend unser Heben Frauen Abend purificationis.. — Bl. 62«. Deutsch. 

Gommissions-Abschied, entstandene Streitigkeiten wegen einer GoUe- 
giatur betreffend. 

(Auf des ChurfUrsten Ernst und der Frau Margaretha von Oesterreich Ver- 
mittlung. Vgl. auch S. 708. Nr. 4.) 

4. 4494. Mittwoch nach St. Johannes Tage des heiligen Täufers. — - Bl. 26«. Deutsch. 

Reversalis super collegiatura Me.]lerstadii ad normam veteris seculi. 

5. 4494. den 49. Janii. — Bl. 64*. Lateinisch. 

Reversales Nicolai Heiners de domo Henrici pincernae quovis modo non 
alienanda. 

6. 4504. Donnerstags nach Galli Abbatis. — Bl. ^4«. Deutsch. 

Exemplum literarum a Principe (Greorgio) Gollegio de collegiaturis tor- 
natilibus jurisperitonim abrogatis datarum. 

7. Abermalige Abschrift derselben Urkunde Bl. 66*: 

Verordnung Herzog Georg's, warum die 10 alte Schock dem Schösser 
vom Praeposito 'ex distributione secunda' (anfangs bei jeder 'distributiö* 
die Hälfte) müssen geschickt werden. (Die Abfindung der zwei juristi- 
schen Professuren betreffend, die Wiederherrichtuug der collegiaturae 
'tornatiles' in 'nationales.') 

S. 4 545. Montags nach Cantate. — Bl. 49«. Deutsch. 

Gopia literarum datarum Facultati artium de nova domo. 
Bomer schrieb daneben : 'Archetypus est in facultatis artium fisco.' 



738 Fr. Zarxcke, urk. Quellen z. G. d. Umv. Leipz'ig. 

9. 154 5. Sonnlag nach Nativ. Mariae virginis. — Bl. 27«. Deutsch. 

De examinibus promotionibus prandio Aristotelis et aliis arbitratio 

(Georgii). 

40. 4546. 6. Juni. — Bl. 27»». Lat. 

Episcopi Merseburgensis arbitratio de eodem. 

44. 4 54 6. Donnerstag nach Circumcisionis. — Bl. 28«. Deutsch. 

Explicatio duarum arbitrationum de prandio Aristotelis examinibus ei 
promotionibus. 

42. 4544. den 4. October. — Bl. 40^». Deutsch. 

Doctor Joh. Pfeffingers Reversal wegen baulicher Verandeningen, die er 
an seinem Hause neben dem Hofe des grossen Collegs Torgenommen. 



II. Urkunden, Geltlverhiltnisse und Gestiftc betreffend. 

4. 4 492. Montag nach Francisci. — Bl. 64\ Deutsch. 

Consens des Probstes zu St. Thomas über 5 Fl. wiederkäufliche Zinse 
des Mag. Laurentii Müntzers. 



2. 4 475. am Freitage nach Crucis cxaltationis. — Bl. 4*. Deutsch. 

Johannes Tyrolt, Müller in der Thomasmühle auswendig der Stadtmauer, 
verpflichtet sich den Collegiaten zu 5 rheinischen Gulden jUhrlicher wie- 
derkäuflicher Zinse zu Stiftung eines geistlichen Lehens, für 4 00 rheini- 
sche Gulden, die er von dem Collegium wolbezalt empfangen und in sei- 
nen merklichen Frommen gewandt habe. 

Consens zu Vorstehendem vom selben Datum, von Seiten der Aebtissin, 
Priorin und der 'gantzen sampnung* des Jungfrauenklosters Sankt Jorgenn, 
von denen Joh. Tyrolt sein Grundstück zu Lehen hatte. 

C. Borner schrieb hinzu : *Abolilae sunt hae et translatae in Georgiuro Lurtz.' 

3. 4 546. am Tage sancti riieronymi. — Bl. 34«. Deutsch. 

Uebertragung der von Joh. Tyrolt gekaufton 5 Fl. jährlicher wiederkäuf- 
licher Zinse auf Georg Lurtz, Burger zu Leiptzk (ad lectionem theologicam) . 
Borner schrieb drunter : 'Hi 5 Fl. census translati sunt in Gregor Schus- 
selfelder, vide f. i3 obligationem eius.* 
Dazu : 

Consensus der Aebtissin^ Priorin u. 8. w. des Georgen Klosters, vom 
selben Datam. 

4. 4545. am Tage Dionysii. — Bl. 48*». Deutsch. 

Gregor Schusselfelder, der Georg Lurtz'ens Grundstück von dessen Er- 
ben erstanden, verspricht die schuldigen 4 05 Fl. auf Michaelis 4 546 zu 
bezahlen. 

5. 4516. Mittwoch nach dem Achten der heiligen drei Könige. — Bl. 30*'. Deutsch. 

Melchior Lotter, Bürger und Buchdrucker, verkauft dem Colleg 4 Fl. 
jährlicher wiederkäuflicher Zinse für eine Hauptsummc von 200 Fl. 

Drüber schrieb Borner: X Fl. leclioni theologicae, und an den Rand, dass 
4 544 diese Verschreibung abgelegt sei, und dass die Hauptsumme aufs Pauler 
Collegium verschrieben worden sei. 



COLLEOIUM MAIUS. 739 

6. 1545. Sonnabends nach Agathe. — Bl. 41«. Deutsch. 

Das 'Collegium decemvirale* bekennt 10 Fl. jahrlicher Zinse schuldig zu 

sein für 200 Fl. Hauptsumme. 

Borner schrieb darüber : 'X Fl. cens. e Paulino pertin. ad Icctionem theo- 
logicam.* 
Dazu : 

Consensus principis (Herzog's Moritz) vom Sonntage am achten Tage der 
Bekehrung St. Pauli. 



7. 4506. den 11. März. — Bl. 3«: Lat. Original auf dem Universitötsarchive. 

Notariatsinstrument, enthaltend das Testament des Wilhelm Alden- 
hoff (Haldenhof) (^eThoronia, durch welches u. A. ein Capital von 1400 Fl. 
zum Zwecke der Errichtung von Stipendien vermacht wird. Der Schluss 
des Testamentes lautet: 'sigillorum rectoratus almae universitatis studii 
Lypczensis atque collegii maioris eiusdem studii appensione roboratum es^i 
atque communitum in fidem et robur omnium et singulonim praemisso- 
rum.' — Das Transsumpt ist von Paulus Suofiheym de Görlitz; das Testa- 
ment selbst ist datiert von *1505 quarta feria post divae virginis genetricis 

Mariae assumptfonem.' 

Hiezu gehören folgende Urkunden : 

8. 1506. am Abend Georgii. — Bl. 16«. Deutsch. 

Rathibitio test. Tilhelmiani. — Ratio praesentandi et accipiendi HI Pru- 
tenos Studiosos litterarum. Ausgestellt von Burgermeister und Rathman- 
nen der Stadt Thorn. 

9. 1498. Montag nach Hieronymi. — Bl. 8«. Deutsch. 

Burgermeister und Rathleute der Stadt Leipzig bekennen sich dem 
Wilh. Altenhoff schuldig zu zweimal 17 79 Fl. ^) wiederkäuflicher jährlicher 
Zinse für 700 Fl. Hauptsumme. 

Darunter schrieb Borner: 'Consensus illustrissimi principis Georgii, nomine 
patris Alberti ad datum 1498 lunae a. Hieronymi, et 1497 a Jubilate ad 25 
6l (?) tO R sunt in flsco. Neque tantopere huc dcscribi referebat.' 

10. 1501. den 18. Martii (am Dienstag der zehentausend Ritter). — Bl. 10«. Deutsch. 

Burgermelster und Rathleute der Stadt Delitzsch bekennen sich dem 
Wilh. Haldenhotr schuldig zu zweimal XY FI. wiederkäuflicher jahrlicher 
Zinsen für 500 Fl. Hauptgnt. 

Der Consens des Herzogs ist vom Sonntag Cantate 1501, und verbürgt die 
Zahlung des Hauptgutes und etwa aufgelaufener Schäden, im Falle der Insol- 
venz der Stadt Delitzsch, aus seiner Kammer. Dieser Consens ist von Borner's 
Schreiber nachgetragen, und Borner selbst schrieb, doch ungenau, darüber : 
'Adsensus principis, quo novo modo coUegio cavet de praestando.' 

11. 1505. Freitag nach der heil, drei Könige Tage. -^ Bl. 48'. Deutsch. 

Burgermeister und Rathleute der Stadt Delitzsch bekennen sich den W. 
Haldenhoeff schuldig zu it%¥l (zweimal 11 FI. 1 Ort) wiederkäuflicher 
jährlicher Ziose für ISO Fl. Hauptsumma. 

12. 1503. Dienstag vor aller HeUigen Tage. — Bl. 18*. Deutsch. 

Stephan Licblenhann und Frau bekennen sich dem Wilh. Haldenhoeff 



1] Ich kann hier eine Frage bejahend jbeantworten, die ich S. 577 unten aufgeworfen 
Das mit einer Schleife unten versehene j bedeutet wirklich % ; Borner schreibt die Zahl 17' » 
so: XYIti. Auch später bedeutet XXIIj » i8%» u. s. w. 



740 Fr. Zabncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

schuldig zu 5 FI. jährlicher wiederkäuflicber Zinse wegen 100 Fl. 
Hauptgut. 

43. Abermalige Abschrift Bl. 26'. — Bomer schrieb hinzu: 'Giemen 

Schwartz hodie pendit pecuniam;' eine andere Hand: 'Schwartz in 
der Heustrass.' 

14. 4503. Dienstag nach Michaelis des heil. Erzengels. — Bl. 44*. Deutsch. 

Hans Westval verkauft dem Wilh. Haldenhoff 11 ^^ Acker Landes (ür 

200 FI., und nimmt sie dann unier bestimmten Bedingungen wieder in 

Miethe. 

Ausgestrichen und darüber geschrieben : *Uae desieront.' 

15. 4 5iS. Freitag nach Ascensionis domini. -^ Bl. tt^. Deutsch. 

Wulff Prewser verkauft 1 Fl. jShrlicher , wiederkSuflicher Zinse für 
200 Fl. Hauptgut, die zum Nachlasse des Wilhelm Haldenhoff von Thom 
gehören. 

4 6. 4555. am Tage Galli. — Bl. 54<>. Deutsch. 

M. Heinrici Cordes obligatio super X floriiiis annuis de sorte CG flore- 
norum ex testamento D. Wilhelmi Haltenhofs Toroniensis. 

Cordes hatte das Haus des Christoph Preuser gekauft, vgl. Nr. 45. 

4 7. 4 544. am Tage Michaelis des heil. Ertzengels. — Bl. S4*. Deutsch. 

Sigemunt Brewhofer verkauft 4 Fl. jährl. wiederkäuflicher Zinsen für 
eine Hauptsumme von 200 Fl., die aus verschiedenen VermSchtnissen zu- 
sammengebracht ist (4 00 ex Wilhelm. 30 ex Alienstein. 20 Ochsenf. 50 
ex fisco Sax. Heningi). 
Hiezu gehört: 
Explicatio litterarum ei modus distribuendae pecuniae. 

4 8. 4 548. Montags Visitationis Mariae. — Bl. 89^. Deutsch. 

Mag. Christoph Watzeck und seine Frau verkaufen dem Collegium 5 Fl. 

jährl. wiederkäufl. Zinse für 4 00 Fl, Hauptsumme. (Aus Doctor Wilhelmi 

seligen Testaments Verordnung.) 

Bomer am Rande : 'Transscriptum in mag. Urbanum Schacht.* 

Dazu: 
Die Gunst von Seiten des Raths, <}er sich die Ablösung der 400 Fl. vorbehält, 
vom 4 5. Junii 4 543. 

49. 4546. am Tage Johannis Baptistae. •— Bl. 48^. Deutsch. 

Mgr. Urbanus Schacht und Frau bekennen ein Darlehen von 4 4 5 Fl. 

i 

empfangen zu haben, das zu Michaelis 4 550 zurückgezahlt werden soll, 
unter Bürgschaft des Nickel Volgkmar. 

Darunter schrieb Borner : 'Cautionis huius explicatio.' 
Mensis Paolinis applicari poterat haec centum llorinorum pecunia , Sed 
Schachtii incessabills fatigalio vicit. Ncgata vero illi consueta permissione Se- 
natus hoc inventum est remedii, ut Schachtius accepta centum aureorum pe- 
cunia sex renumerarit, quorum unus füerat pro peosione trimestri a data ad 
nondinas Mlcbaelicas, quinque pro anno sequenti usque ad Michaelem anni 
quadragesimi septimi. Reliqui quindecim summae centenariae adsuti quini in 
singulos qui seqoontur usque ad Michaeleas quinquagesimi pro censu sive 
foenore frucluve. Praepositus igilur quicunque fuerit ante nondinas autu- 
mnales quadragesimi octavi nihil exiget, sed tum tantummodo quinque, data 
magr. Urbano acceptilaticia Charta, similiter quadragesimo nono et quinqua- 
gesimo. Quo sane tempore simul et sortem centum florinorum irremissibiliter 
extorqueat. 
Haec consensu CoUegii sie decreta el mysterii vice tarnen vulgo premenda 



• * COLLEGIUM MAIUS. « 741 

huc, et hoc quoque annotare placuit ad causas pias Wilhelmiani testamentl 
rem baDC pertinere. 

80. 4551. Sonnabend nach Conversionis Pauli. — BI. 44^. Deutsch. 

Mag. Drban Schacht bekennt dem CoUegio auf sein Haus im Bruel 5 FI. 

jShrl. wiederkäufl. Zinse für 100 Fl. Hauptgut schuldig zu sein. 

Dazu : 

Consensus, Abschrift aus dem Schöppenbuche zu Leipzig, Dienstags 

nach Conversionis Pauli, den 27. Januar. 



24. 4 459. die XXHH Mensis Octobris. — El. 2f«. Lat. 

Exemplum lilerarum facultatis artium super undecim sexagenis ad testa- 
mentum Helmoldi. Zusammenhängend mit der Veränderung in der Ver- 
wendung der Universitätsgebäude, die 4 456 vor sich ging. Dieselbe Hand, 
die das Document abschrieb, hat daher hinzugefügt : 

Anno domini 4 4i4, feria t ante festum nati. Mariae domus Fuchszagel 
facultati artium data est pro (d. i. zum Zwecke) Paedagogio. vide libr. cou- 
clus. Coilegii fol. 22 in dors. (Dies Buch ist verloren gegangen.) 

Anno 4 456 conclusum est de Paedagogio in facultate artium . vide li- 
brum Papyr. facultatis artium. 

22. 4585. Dienstag nach Urbani. — 61. 24^. Deutsch. 

Das Jungfrauei^-Kloster St. Georgen verpflichtet sich zur Zahlung von 
4 4 Va Fl. jährlicher wiederkäuflicher Zinsen für 2 14 Fl. Hauptsumme. Ver- 
pfändet ward das Vorwerk Schleisigk. 

Bomer schrieb drüber : 'Georgiana obligatio, ad Helmoldum spectat.' Darun- 
ter eine fernere Notiz Borner's, dass im Jahr 4545 diese Verschreibung ausge- 
tauscht sei. 

Hiezu gehört noch der Consensus episcopi Sigismundi vom Jahre 4587, Mit- 
woch nach Jubilate. Darüber schrieb Bomer : 'Abolevit.* 

28. 4545. Montag nach Misericordia domini. — Bl. 44^. Deutsch. 

Herzog Moritz spricht den Wunsch aus, das Colleg möge seine An- 
sprüche von 2 4 4 Fl. Hauptsumme (vgl. Nr. 4 3) an das vom Georgenklo- 
ster verpfändete Gut Schleisigk, das jetzt an Erb. Braun verkauft sei, auf 
200 Fl. herabsetzen, die' Schuldverschreibung dem jetzigen Besitzer ein- 
bändigen, und dafür Wolffen Winckler's Schuldbrief auf 200 Fl. annehmen. 

24. 454 6. Montag nach Sonntag Oculi. — Bl. 42«. Deutsch. 

Verschreibung des Wolff Winckler von Hasfelde über 4 Fl. Zinse (we- 
gen 200 Fl. Hauptgut) an das Georgen-Kloster zu zahlen. 
Dazu : 

Consensus domini, Heinrichs des älteren zu Gera Slewitz und Loben-* 
steyn; von demselben Datum. 

25. 4555. Montag nach Trimtatis. — Bl. 58«. Deutsch. 

Martini Schmids obligatio super X florenis annuis de sorte CC floreno- 
rnm ex testamento D. Helmoldi Gledenstets Soltwedelensis. 



26. 4537. die sanctae Gertrudis. — Bl. 28K Lat. 

Die theologische Facultät verpflichtet sich zur Auszahlung von jährlich 
4 FI. an das grosse Colleg, bestimmt zu Seelmessen für Joannes Li- 
r i k e n ex Franckfordis und Andreas Rudiger Gorlitzensis. 



742 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

27. 4 54S. den 23. Januar. — Bl. 83«. Lat. 

Antiqua Nisemannici (f 4 5H, d. t8. MSrz) aDniversarii formula. 

28. 15H. Donnerstags nach Conceptionis Mariae. — Bl. 29*. Deutsch. 

Hans Hartwigk Burger zu Leipczk verpflichtet sich zu 10 Fl. jährlicher 
wiederkäuflicher Zinse für 200 FI. Hauptgut, von denen 5 zu dem Be- 
gängniss des Conrad Nisemann, 5 für eine 'lectio theologica* bestimmt sind. 
Dazu: 

Consensus Senatus de eodem, vom Mitwoch nach Conceptionis 1 5 H : 
Deutsch. 

Beide Documente sind durchstrichen und schon Borner hat hinzugefügt : 
'Translatae sunt in Thomam Arnolt.* 

29. 1524. Freitag nach St. Thomas. — Bl. 30«. Deutsch. 

lidem X FI. Nisemannici et Theologie! translati in Thom. Amoldt (der 
das verpfändete Grundstück an sich gebracht hatte) . 
80. 4554. den 31. Mai. — Bl. 46«. Deutsch. 

Abschrift aus dem SchÖppenbuche zu Leipzig. 
Obligatio Joannis Bottichen fabri super sorte 100 FI. ad testamentum Ni- 
semanni. 

34. 4 554. am Tage Michaelis. — Bl. 47''. Deutsch. 

Litterae Ulrich Richters fabri ferrarii super sorte 4 00 florenorum ad 
testamentum D. Doctoris Cunradi Nisemanni &. 
Dazu : 
Consensus, Abschrifll aus dem SchÖppenbuche. 

32. Abermalige Abschrift der Urkunden Nr. 30 und 31. (Bl. 74^ fg.) 



33. 1527. Sonntags vorMatthQi. ^ Bl. 35i>. Deutsch. 

Die Schusterinnung in Leipzig verkauft dem Doctor Hieronymus Och- 
senfart 10 FL wiederkäuflicher jährlicher Zinsen für 200 Fl. Hauptgut. 
Nach des Doctors Tode sollen davon 5 Fl. an das grosse Colleg gezahlt 
werden. 

Borner schrieb voran: 'Sequuntur Hierony[ifiana,idest Ochsenfartica.* 

34. 1535. Montag nach dem Leiptzischen Ostermarkt. — Bl. 37«. Deutsch. 

Die Tuchmacherinnung in Leipzig bekennt, dem Doctor Hieronymus 
Ochsenfart 1 Fl. wiederkäuflicher jährlicher Zinstf für ein Hauptgut von 
220 FI. verkauft zu haben, für die sie versprechen, jährlich graues Ge- 
wand an Arme zu vertheiien, namentlich an zwei Studierende der 'bursa 
theologorum.* 

35. ohne Datum. — Bl. 38i>. Deutsch. 

Die Kürschnerinnung in Leipzig verkaufit dAi Hieronymus Ochsenfart 
10 Fl. wiederkäuflicher jährlicher Zinse für ein Hauptgut von 200 FL, 
von deren Hälfte jährlich Pelzwerk an Arme vertheilt werden soll ; die an- 
dere Hälfte soll nach des Doctors Tode dem grossen Colleg, oder wem 
sonst er in seinem Testamente es zuweisen werde, bezahlt werden. 

36. 1527. Sonntag vor Sanct Mattheus Tag. — Bl. 70i>. Deutsch. 

Dieselbe Yerschreibung der Kürschnerinnung wie Nr. 35, doch nicht 
wörtlich übereinstimmend. 



COLLEGIUM MAIDS. 743 

37. 4538. diesancU BenedicH, den S1. März. ~ Bl^ 49^. Lat. 

Testamentum Codicillus seu ultima voluntas D. Wolfgangi Schind- 
ler! CubiteDsis. 

38. 1554. Dienstag nach Bonifacii. — Bl. 48^. Deutsch. 

Senatus Lipsiensis obligatio super X florenis annuis de sorte CG flore- 
norum ex testamento D. Wolfgangi Cubitonis. 



39. 4504. feria secunda posttrinitatis. — Bl. 67«. Lat. 

Fundatio anniversariorum Reinhardi deTzebiker. 



II. DIE STATUTEN. 

■ 

1. Liber veterum statutorum. 
(Vom Jahre 4 439.) 

Dieser Titel steht auf der innern Seite ^es vordem Deckels des in Holztafeln mit 
schweinsledernem Rücken gebundenen Pergamentbuches, 26 Bll. 4% von alter Hand 
gezählt. 

Bl. 4^: Anno domini Millesimo CCCC XXXIX (1439) Feria tercia ipsa die beati 
Blasii episcopi et martyris, quae fuit tercia dies Februarii In praepositura M. Jacobi de 
Stargardia facta plena co^gregacione magistrorum coUegii maioris sub hac forma : ^Re- 
verende magister, sitis stalim post prandium in stuba magistrorum ad finaliter conclu- 
dendura de statutis collcgii ad librum pergameneum inscribendis, sicut diligitis bonum^ 
collegii et sub pena non contradicendi.*' Ibique fuit conclusum concorditer per omnes 
magistros tunc praesentes et per procuratores absencium, nuUo contradicente, quod 
statuta subscripta, prius iurata et etiam pauca alia de novo addita ad librum perga- 
meneum forent inscribenda et decetero pro rationabilibus et iuratis statutis inconcusse 
tenenda. (Dann roth, wie alle folgenden Ueberschriflen der Kapitel, die am Rande von 
alter Hand gezählt sind :) Sequuntur statuta nouum collegiatom concernencia. 

4 . Et primo iuramentum, quod präestare fenetur. 

2. Infra quantum tempus teneatur collegiatus novus reponere pecuniaro pro 

antecessorc suo et quantam. 

3. De sex florenis pro structura collegii persolvendis. 

•i. De prandio novi collegiati magistris infra primum mensem praestando. 

5. De inhabitatioiie collegii per novum collegiatum. 

6. De laboribus magislri de novo collegium intrantis. 
Statuta sequenlia specialiler praepositum collegii concernunt. 

7. El primum de tempore acceptationis praepositurae. 

, 8. Sequitur iuramentum praepositi primo die suae praepositurae coram col- 
legiob praestandum. 
9. De promisso magistrorum quod facto iuramento a praeposito sibi praestarc 
tenentur. 
4 0. De computo per praepositum fiendo et pena. 
4 4 . De relacione expositorum per praepositum collegio fienda. 
1 2. De tempore inscriptionis expositorum per praeposituin ad registrum 66ndae. 
4 3. De disposicione mensae iuxta voluntatem maioris partis collegii 



744 Fr. Zarmckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

4 4. De competeDlibus ferculis per praepositum ioxta consilium aedituorum 

disponendis. 

1 5. De melioribus ferculis ad mensam magistroram dandis. 

4 6. De DOD dandis ferculis extra mensam prius quam sint data ad mensam. 

n. De diligencia praepositi circa honestatem coUegii oonservandam. 

18. De precio famiiiae per praepositum sine consensu coUegii non augendo. 

19. De iuramento seu promisso procuratorum praeposito fiendo. 

20. De bibalibus datis per novum collegiatom inter familiam coUegii dividendis. 
S 1 . De tempore clausurae collegii per praepositum disponendae. 

22. Infra quantum tempus teneatur praepositus statuta collegii perlegisse. 

23. De visitatione commodorum per praepositum et aedituos. 

24. De exequiis collegii pro fundatoribus universitatis et benefactoribus collegii 

maioris per praepositum disponendis. 

25. Quociens teneatur praepositus legere statuta magistris et scolaribus. 

Statuta sequencia respiciunt cervisiarium. 

26. Et primo de tempore duracionis ceruisiaturae cuiuslibet.' 

27. De ceruisia competenti pro magistris in mensa disponenda. 

28. De pena eervisiarii non computantis infra quindenam post finem sui officii. 

29. De cervisia per praecedentem relicta et per sequentem cervisiarium ca- 

pienda. 

30. De negUgencia procuratoris circa cervisiam respiciendam coUegio refereoda. 

Statuta conceraencia omnes magisiros indifferenter. 

3 4 . Et prifno de simultate comestionis et de modo legendi benedicite et simUi- 
ter gracias. 

32. De bonestate inter magistros servanda in convocaciouibus et in mensa 

collegii. 

33. De opinionibus erroneis non sustinendis. 

34. De deputacione et pena non assumentis. 

35. De secretis collegii non revelandis. 

36. De absenciis magistrorum et de procuratoribus per ipsos relinquendis. 

37. De porcione Scolaris in absencia magistri sui per mensem habenda. 

38. De lucro et dampno bibentis per cervistaturam alicuius. 

39. De pena co|legiati meretricem in coUegio recipientis. 

40. De lectione ad mensam et de silencio sub lectione servando. 

41. De vigiliis et missis post obitnm alicuius collegiati per alios legendis. 

42. De consuetudinibus laudabilibus observandis. 

Statuta concemencia s c o 1 a r e s magistrorum. 

43. Et primo de modo proponendi defectus si quos habent contra praepositum 

vel magistrum. • 

44. De modo emendandi scolares magistrorum. 

45. De luminibus non figendis ad parietem stubae yemalis et de iutroilu et 

exitu per fenestras. 

46. De pena scolarium in mensa publice contendencium. 

47. De pena percucientis aliquem collegiatum. 

48. De pena mutilantis aliquem id collegio. 



GOLLBGIim MAIÜS. 745 

Slatata respiciencia conventores et combursales. 

49. Et prHXio de modo locandi bursas. 

50. De promisso conyentoris fiendo praeposito tempore locacionis bursanuii. 

51. De pena intrantis coilegium aliunde quam per valvam aut portam collegii. 

52. De pena iotrodacentis ad collegiom meretricem aut recipientis. 

53. Statutum concemeos specialiter medicos ad coilegium recipiendo^. 

54. luramentum medici cum magistris in coUegio Stare nolentis. 

55. Modus peragendi exequias fundatorum universitatis et benefactorum col- 

legii maioris, secundum ordinarium et dfsposicionem bonae memoriae 
M. Henning! de Hild. 

56. Aliud. 57. Aliud. 

So weit hat dieselbe Hand geschrieben. Was nun folgt ist von anderen Händen 
zu Verschiedenen Zeiten nachgetragen. 

58. Modus peragendi exequias pro magistro Helmoldo Gledenstede de 

Zolt Wedel doctore in medicina. 

59. (Vom Jahr 4 488) Statutum concemens novum coUegiatum intrantem coile- 

gium et magistris commorantem sub vicepraepositura magistri Hinrici 
Greven de Gottingen pro magistro Martine de Konitz inscriptum. 

60. Anniversarii pro Magistro Joanne Lirike servandi modus. 

64. (Vom Jahre 4 496) De eligendo et praesentando lectore Theologo. 

62. (Vom Jahre 4 497) Anniversarii pro magistro Andrea Rüdiger de Gör- 

litz servandi modus. 

63. Statutum pro executione anniversarii ac testamenti egregii quondam viri d. 

WilbeimiHaldenhoff de Thorn,arcium et medicinae doctoris, col- 
legii maioris collegiati : qui in dyaconatu constitutus ad sacerdotium ten- 
dens pie decessit : factum et inscriptum sub praepositura magistri Hie- 
ronimi Dungersheym de Ochsenfart sacrae theologiae professoris, Anno 
domini 4 507, concorditer ut sequitur. 

64. Statutum super celebrando anniversario d. Conradi Nisemanni etc. 

(Anno 454 4.) 

Hiemit schliessen Bl. 4 8^ die Statuten. Am Rande unten ist noch ein kurzes In- 
haltsverzeichniss hervorzuhebender Puncto hinzugefügt. 

Die dritte Lage (Bl. 49 — 26) ist erst im Jahre 4 549 beschrieben. Sie enthält ein 
sehr sauber angelegtes Verzeichniss sämmtlicher Einnahmen und Ausgaben des grossen 
Collegs, ein überaus werthvolles und instructives Document. Am Schlüsse : 'Confectae 
sunt et in hunc ordinem conscriptae hae rationes nostri collegii maioris, anno 4 546, 
postridie Andreae, sub praepositura M. Matthei Heussleri. In hunc vero librum con- 
sensu Collegii tandem relatae sub praepositura D. Joannis Muschleri anno 4 549 postri- 
die Nicolai.' 

Später sind noch, ausser Randnotizen zum Vorhergehenden, nachgetragen Notizen 
Ober Einnahmen und Ausgaben aus den Vermächtnissen von WoHgang Schindler Gu- 
bitensis und M. Joannes Homelius. 

Der Hand nach ebenfalls aus dem Jahre 4 549 rührt das auf dem früher leer ge- 
bliebenen Räume Bl. 4 * nachgetragene 'luramentum Pincernae.' 

Auf der innem Seite des vordem Deckels steht ausser ein paar Federproben noch 
eine Notiz über die Visitation der Bursen, auf der innem Seite des hintern Deckels 



746 Fr. Zarngke, ürk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

ausser ein paar Notizen, die auf den Inhalt der Statuten hinweisen, eine, die ganze 
Seite einnehmende, laf;. Auseinandersetzung über eine 'consuetudo laudabilis,' die zum 
Theil durch ein übergeklebtes Pergamentblatt verdeckt wird. 

Bei dem geringen Umfange des uns aus dem Archive des grossen Collegs Erhalte- 
nen wird man es gerechtfertigt finden, wenn ich, wie auch bei den Statuten der Uni- 
versität oben S. 612, noch die folgenden Abfassungen der Statuten kurz berücksichtige, 
obwohl sie ausserhalb der uns hier gezogenen Grenze fallen. 



2. Nova Statuta Collegarum Collegii Maioris. 

(Vom Jahre 4565 und 4 566.) 

Schweinslederband, Pergament, 64 von alter Hand gezählte Seiten, vorne und hin- 
ten noch einige Blätter weissen Papiers. Auf dem vordem Deckel steht : 'Nova Statuta 
Collegii Maioris Innovata Anno MDLXV et LXVI.' Dennoch ist diese Abschrift nicht 
gleichzeitig, sondern sie rührt her von der Hand des Zacharias Schilter (wenigstens ist 
ein Theil des Geschriebenen sicher von ihm}, der 4 584 Collegiat ward und der auch 
um die Matrikel durch Anlegung eines Index sich verdient gemacht hat (s. o. S. 568). 
Auch findet sich S. 4 von derselben Hand^ die das Uebrige schrieb, und fort- 
laufend: 'Decretum ,communi omnium collegarum consensu, praeposito D. Zacharia 
Schiltero, anno p. MDLXXXV.* Also sind in diese neue Abschrift die Zusatzbeschlüsse 
gleich eingefügt. 

S. 4. Nova Statuta Collegarum Collegü Maioris. Cum statuta haec anno 4 565 & 
4 566 innovarentur, Collegae fuerunt (folgen die 4 Namen). 

S. 2. Prooemium. 

Omnes sapientes tempori parendum esse docuerunt quod M. Cicero interpretatur 
parere necessitati. Mutatis igitur temporibus cum mores et vita uni versa simul mute- 
tur, ad praesentem scilicet vitae rationem et modum ea, quae legibus constituuntur, 

sunt accommodanda Itaque tum et instauranda sunt aliqua, aliqua etiam de- 

nuo exstruenda, nisi in confusione licentiam ita convalescere videre et pati aliqui ve- 
lint, ut tamquam in Cyclopum coetu barbarica quadam petulantia degatur. Quem sta- 
tum diuturnum esse posse non est existimandum, et quo diutius permanserit, eo gra- 
viores ruinae sunt pertimescenjlae 

S. 4 beginnen die einzelnen Capitel. 

De Praepositi designatione et manere. 

De Praeposito pagonim Academiae. 

De cooptatione novi collegae et huius iureiurando ac impensis. 

De optione habitationis (mehrfach durchstrichen). 

De fructuum Collegii distribulione hiberna et aestiva. 

De haeredibus defuncti vel alio modo decedentis collegae. 

De curatore in collegio. 

Hiernach heisst es S. 47 : 'Priusquam antiqua statuta innovata et mutata fuerunt, 
sie legebatur loco duorum postremorum membrorum' (den 'curator betreffend) u. s. w. 
Die hier folgenden Worte stehen aber nicht in den alten Statuten, und konnten auch 
nicht darin stehen, denn der curator ward erst eingesetzt zu der Zeit, als durch Ge- 
stattung des coniugium für die Collegiaten der Fall eintrat, dass oft die meisten dersel- 



COLLKGIUM MAIUS. 747 

ben ausserhalb des Colleges wohnten, wesshalb ein Aufseher über die Baulichkeiten 
und das Leben im Colleg nöthig ward. Sollten daher etwa bei Gelegenheit der Refor- 
mation der Universität 4 543 auch für das grosse Colleg neue Statuten gegeben sein, 
die verloren gegangen sind? 

S. i 8 ist in noch späterer Zeit eine deutsche Verordnung eingetragen : 'Von den 
Collegiaten, ex novae reformationis rescripto.' 

Dann folgen leere BlUtter, wohl zum Eintragen nachträglicher 'Conclusa' bestimmt, 
bis S. 35. 

S. 3 6 beginnt die zweiteAbth eilung: 

'Nova Statuta inquilinorum collegii maioris/ 
S. 37. Prooemium. 
Nulla congregatio hominum, quae ratione et ordine continetur, sine legibus consistere 
potest, .... 
Cap. I. De Persona inquilini. 

— ir. De conductione habilacionis. 

— ni. Usus habitationis. 

— IV. Tranquillitas et silentium. 

— V. Custo<lia et cura ignium. 

— VI. Mundicies. 

— Vü. Honeslas. (Bei dem Paragraph, der von dem Einführen von *mu- 

lieres' und 'meretrices' handelt, ist später mit rother Tinte hin- 
zugescbrieben 'omitt.') 
T- VIII. De vi, damno et iniuriis. 

— IX. Clausura collegii. 

— X. De studiis. 

— XI. De inspectione aedium et statutorum recitatione. 

S. 5t. Atque haec ut temporibus bis maxime congruentia et per se honesta at- 

que recta studiose ab unoquoque harum aedium inquilino servabuntur Magno 

autem publice privatimque malo a plurimis nunc contumacia et insolentia tamquam li- 
bertas et ingenuitas usurpatur .... 

S. 52. Nach dem Schluss hat eine andere Hand (dieselbe, die S. t7 eine ähnliche 
Bemerkung machte) geschrieben: 'Ante Periodum ultlmam Atque haec incipientem 
olim etiam seqüentia verba legere licnit, quae tarnen in recitatione statutorum pluri- 
mum omissa, (betreffend den conventor des contubernium Saxonum).' Auch dies be- 
stätigt die oben geäusserte Vcrmuthung: Es sind uns also % Statutenniederschriflen, 
das Original der Statuten von 1565 und t566, und eine Abfassung derselben, die zwi- 
schen 1540. und 1565 fallt, verloren gegangen. 

S. 53 — 64 sind leer geblieben. 

Auf den Papierblättern zu Ende steht: 'luramentum religionis' (S. 65 und 66). 
Dann : 'Hoc luramentum praestitutn est a collegfs, quorum nomina sequunlur.' (Vin- 
ceotius Schmuck, bis Adamus Rechenberg, also von t607 — 1677, im Ganzen 36 Na- 
men.) Auf dem letzten Blatte folgt: 'luramentum curatoris.' 

Auf den Papierblälteru zu Anfange des Buches steht : 

Bl. 1. Nomina Gollegarum Collegii Principum maioris Anno t586, t. Julii (folgen 
i Namen), dann noch 5 Notizen über Aufnahme neuer Mitglieder ins Colleg. 

Bl. V: Ex statutis novi collegii descriptis Decano M. Johanne Steinbachio 



748 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

Silesio ä M. Joachimo Tancklo Perlebergensi Marchiaco tum iemporis Coratore Ao. 
MDLXXXIY Mense Januar. (3 Seiten enggeschrieben.) 

Bl. 3^: Statuta Facultatis Medicae, prius confusa, anno 4503 die 4 Mali renovata 
et in ordinem redacta sunt. (I enggeschriebencf Seile.) 



3. Collegii Principum Maioris Statuta revisa diligenter ei una— 
nimi Collegiatorum consensu approbata confirmata anno aerae 

Christianae MDCXXXYI. 

Papier, 4**, 4 33 gezählte Seiten, vor und hinter welchen noch einige leere BiStter ; 
gebunden in schwarzes Leder mit versilberten Beschlagen* und der goldgedruckten Auf- 
schrift : 'Collegii Principum Maioris Statuta Nr. IL, Der Einband scheint jedoch nichl 
ursprünglich zu sein, wenigstens ist im Anfange mehrmals von dem Geschriebenen am 
obem Rande etwas abgeschnitten. 

Nach einem Blatte, welches den oben angeführten ausfuhrlichen Titel Enthält, folgt 

S. 4 . Nova Statuta GoUegarum Collegii P. P. Maioris. 

Prooemium. 
Omnes sapientes u. s. w., wie in der früheren Abfassung. 

S. 3. Cap. I. De Praepositi designatione el munere ; dann folgen dieselben Ueber- 
Schriften wie in der frühem Abfassung, nur der Paragraph *de optione habitationis* 
fehlt ganz (er war in der frühern Abfassung später durchstrichen), desgleichen fehlt der 
letzte Abschnitt 'De curätore in Collegio,' dafür steht hier: 

S. 47. Cap. VI et ultimum. De Pecnnia Absentiae triennalis. Damach: 

Gloria Deo Triunj. 
S. 48. Haec statuta denuo revisa unanimi Omnium consensu approbata esse sin- 
guli Domini Collegae sua subscriplione testatum faciunt. 

Nun folgen die Unterschriften der damals im Colleg vorhandenen und der später 
eingetretenen Collegiaten, von Johannes Heintz (eingetreten 4 626) bis (S. S6.): 

Emestus Guilielmus Theophilus Wachsmuth, Hildesinus 

bist. prof. ord. d. XU m. Jan. MDCCCXXVIU. 
Augustus Ferdinandus Moebius 

d. XV Maji MDCCCXXXIL 
Bei den meisten ausser der Angabe des Datums des Eintrittes noch mit späterer 
Hinzufügung des Todestages. 
S. tl — 68 sind leer. 

S. 69 Declaratio capitis Y. Dieser erklärende Zusatzartikel ist vom 23- April 4 676 
datiert und ebenfalls von allen damals vorhandenen und den später eingetretenen Col- 
legiaten unterschrieben, von Christian Fridericus Frankenstein (eingetreten 4 656) bis 
(S. 77) zu den schon oben genannten beiden letzten Collegiaten. 

S. 79. Explicatior Statuti Y Declaratio de proventibus C. Maioris Principum, qui 
cedunt haeredibus demortuoram Collegarum, absque innovatione antiquae de Anno 
4 676 explicationis facta, unanimi Dominoram Collegaram consensu approbata, singulo* 
rumque snbscriptione confirmata, Mense Febraario Anni MDCCVIIL 

Folgen (S, 87 — 93) wieder die Unterschriften der Collegiaten von Johannes Dorn- 
feld (eingetreten 4707) bis zu den genannten beiden letzten. 



Ck>LLE6UJll MAUS. 749 

S. 94 — 104 sind leer geblieben. 

S. 105. Appendix ad Gap. I. de Praepositi munere. (Actum n06.) 

S. 107. Monitum (betr. contracium retrovenditionis cum Dn. Prof. Ulr. Junio 
iniium, vom Jahre 1718). 

S. 109. Uberior et emendatior statati Y enucleatio. 

S. 117 — 126 folgen die hiezu gehörenden Schemata, vom Jahre 1797. Dann 
abermalige Unterschrift der GoUegiaten, von Garolus Adolphus Gaesar (eingetreten 1784) 
bis auf W. und H. 

S. 131. Decretum de Ordine Praepositurae a Gollegis deinceps suscipiendae, vom 
Jahre 1803. Dazu abermalige Unterschrift sftmmtlicher GoUegiaten von J. 6. Müller an. 

Auf vier der vorne leer gebliebenen BlSttem ist ein kurzes aber unvollständiges 
Inhaltsverzeichniss angefangen, und eingelegt ist auf % zusammenhängenden QuartblSt- 
tern von starkem Papier : 'lusiurandum novi collegae' und 'lusiurandum Praepositi/ 

III. LIBRI GONCLUSORUM. 

Es hat deren zwei gegeben, auf die mehrfach Berufungen vorkommen, s. o. S.741, 
Anm. zu Nr. 21 ; leider sind sie beide verloren gegangen. 

IV. VERZEICHNISS DER GOLLEGIATEN. 

Ich lasse ein Verzeichniss der GoUegiaten folgen mit Angabe des Jahres ihrer Auf- 
nahme und ihres Ausscheidens, sei es durch Tod oder durch Entfernung vom Orte ; 
dasselbe ist jedoch nicht von mir aus den Quellen gearbeitet, wie das oben bei dem 
Verzeichniss der Rectoren und unten bei dem der Decane der Fall ist ; aus den spärlich 
noch erhaltenen Ueberreslen würde schwerlich ein solches herzustellen gewesen sein : 
es ist vielmehr das Verzeichniss, welches Jo. Georg Eck in einem academischen Pro- 
gramm 1789 hat drucken lassen, mit augenscheinlich zuverlässiger Kenntniss der 
Quellen „Symbolarum ad historiam litterariam Lipsiensem Pars 11, de Gollegio Maiore 
Principum." Ich habe auch Eck's Schreibung der Eigennamen beibehalten, obwohl 
sie, namentlich in Betreff der Beinamen, oft modernisiert ist. 

Eio Stern vor den Namen bedenlet, dass der Genannte zn den eftten GrQndem der Universitit gehSrte. 

Nr. 1 . 1 409—1 416. P. * Jo. Ottonis '] de Münsterberg. 

*Jo. Hoflmann Swidnicensis , discessit Misetiam, ubi 
(1 4S7) episcopus factus est. 

*Nic. Stör, Lignicensis. 

*Vinc. Grüner, Zwickaw. discessit Gellam, abbas ibi- 
dem factus. 

* Helmoldus Gledensted, Soltwedelio Marchicus. 

* Petrus Storch, Zwickauiensis. 

* Henningus Boltenhagen, Hildesiensis. 
*Burcardus Tunzmann, Balinga-Suevus. 

* Hermannus Daum de Altorf, discessit. 
*Jo. Lobeck, Lobensteinensis. 

4) So nennt er sich in Urkunden, in denen sein voller Name erscheint, nicht Otto. 
Abhandl. d. K. 8. Ges. d. Wiiaenach. III. 52 



%, 


tf 


—1413. 


P. 


3. 


9> 


— 1424. 


P. 


4. 


» 


— 1416. 


M. 


5. 


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—1441. 


S. 


6. 


>> 


—1431. 


M. 


7. 


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1435. 


S. 


8. 


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— 1431. 


B, 


9. 


9> 


—143«. 


B. 


10. 


>» 


143S. 


M. 



Fl. Zaikcke, üik. Qubllbk z. G. d. 



Nr M . 


„ - 


-1416. 


B. 


•LubertuB SUrien, Owub 


n. 




-(433. 


8. 


'PiatniB Wegwy, Preoilav 


13. 


14(3- 


-1439. 


P. 


Mo. Cucb, Wralislaviens 


li. 


(416- 


-(419. 


M. 




II. 


(416- 


-1495. 


P. 


•Uur«a(iua de UdlslMr«. 


16. 


1414- 


-1444. 


P. 


Nlcolaos WeigeJ. Bf^ 1 
rum receptus esl ta 
tarnatfliuin. 


n. 


I4S6- 


-(439. 


P. 




18. 


I4M- 


'1497. 


B. 




19. 


(4S1- 


-(4SI. 


B. 


VolqBioiia de Aach. 


10. 


(498- 


-(439. 


P. 


AndreM Gendorff, Crom 


Sl. 


(499- 


-1466. 


M. 


SlephsD Büffoer. 


H. 


(431- 


-(444. 


B. 


Jo. Weioker de UmbiH. 


S3. 


(431- 


-«461. 


U. 


Augustioos de CbemniU. 


I(. 


(431- 


-1441. 


B. 


Jo. Tortscb, RalisboDensii 


IS. 


U31- 


-1447. 


U. 


Jo. Ermelreicb, resigna 


S6. 


(439- 


-1,437. 


B. 


Jo. Lochner. 


M. 


(438- 


-1440. 


S. 




IS. 


(iS4- 


-1469. 


s. 


Ja. Heseberg, diaceuU ( 
fouiODemedica ilei 


»9. 


1487- 


-4458. 


B. 


Jo. Landscbroiber de Lap 


aa. 


14SS- 


-1460. 


B. 


Jae. S«ull«(us, Star^ardiei 


ai. 


(4S9~ 


^1441. 


P. 


Jo. Kralzeberrh, Hirschbe 


3>. 


1439- 


-1461. 


P. 


Kaspar Weigel, Brega-Sil- 


33. 


1449- 


-4447. 


Hed. 


Fraoz Kotz, Wratislav n 


»i. 


1444- 


-U48. 


S. 


NicolauB Garden, Pomme 


SS. 


I44i- 


-1449. 


B. 


Gerbardaa Kelbelair, Ami 


36. 


1444- 


-(458. 


S. 




37. 


1441- 


-1465. 


P. 


Andreas Wagner, Wralisl 


38. 


(447- 


-1484. 


Hed. 


Jo. Schipnilz, Weydensis 


39. 


(447- 


-U76. 


B. 


Jo. HarniaDa de Ratisbon 


iO. 


U4S- 


-1486. 


S. 


Jo. Wyse, Roslocbiensis. 


4<. 


(ISO- 


-1453. 


B. 


Coor. Flübrar, Norimberf 


*l'. 


(4S3- 


- T 


ß. 




43. 


US7- 


-1498. 


P. 


Christoph Thyme, Fi^yer 


14. 


1458- 


- T 


B. 


Jo. Herold. 


45. 


(4B8- 


-1465. 


P. 


GregoriuR Steinbrecher, 
discessit. 


46. 


1460- 


-1483. 


S. 


Hcnr Ellinger Stendal. 11 


47. 


<46(- 


-(488. 


■. 


Nicolaus Grobilzsch, Lob 


48. 


1461- 


-(46S. 


P.p] 


1 DieleHcua de Burgsdorf, 
burgam, ubi episcopu 



I) Dif HatrHul der Badoren oMat ihn einan Ueiwner, 



COLLBGIDH IIAIIIS. 



761 



U6S — 1490. 


Med. 


I4«B— II9S. 


H. 


U66— U1H. 


H. 


1466—1*7). 


P. 


U70— 1479. 


B. 


4 471—1499. 


P. 


4471—1471. 


B. 


147S— T 


B. 


1476— U»S. 


S. 


• — I80S. 


B. 


U79— T 


B. 


1483- U91. 


S. 


1484—1491. 


B. 


U84— U99. 


Hed. 


1486— 15X. 


8. 


1488—1508. 


H. 


1490-1809. 


Med. 


4491—1810. 


S. 


1491-1508. 


u. 


149«- 1506. 


B. 


1494 — 1495. 


B. 


1495-1508. 


f. 


1496-1808. 


B. 


1498—1531. 


P. 


1500—1807. 


P. 


1501— r 


M. 


1808—1831. 


H. 


1506—1540'. 


B. 


150V-18«5. 


H. 


1508 — I5S3. 


Hed. 


1509-1538. 


P. 


4509-1849. 


Med. 


48M— 1811. 


B. 


1513—1837. 


B. 


1810—1840. 


S. 


1811—1814. 


S. 


1813—1537. 


Med. 


1514—1818. 


S. 


1518 — 1538. 


M. 


1518—1538. 


S. 


(531—4534. 


M. 



Valentlnns Beck«, Scbmiedebergensis. 

Andreaa Rfidtger, Coriicensig (tomalilis). 

Jo. Meyse, alias Uderftzscb. 

Nie. Gerslmann, Leobergens. Siles. 

io. Pabri, Hüde<ihein)ensLs. 

Thomas Werner, Bruosberg. Boniss. 

io. Tolhopf, Kemnato Palalla. discessil. 

Jo. Fabri, Fordiheimensis. 

Jo. Haaenreld (loroalilis). 

Paul Wach, alias Wat, Norlmbef^ensls, diacessfl. 

Bartbol. Hammer, Heillgbrunnensis. 

Jo. Lyricke, Fraacofart. 

Andreas FrlsDer, Wonaiedel, discessil. 

Job. Wagfa, Halensis. 

Heoricns Grefe GotUngensis. 

Weoceriaus Fabri. 

Jo. Currifex, al. Wagner, LaodsbergenBls. 

Mattbaeos Dameranins, PremslauienBls. 

Jo. Henning, Baina-HisnenslB, discessil. 

Conr. Koch al. Wimpina (loraatilia), diacessil Pran- 
cofiirtum ad Yladr. 

Hart. Pollicbins, Meilersladiensis, d i s c e « a i t. 

Hart. Puhmann de Koniiz (tornalilis) , sed abrogalts 
poslea Collegialis toroatilibus locum Polonicum 
Gull. Hallenbofii (v. N. 73), resigoavit. 

Jo. Kappendiinz, Spirensis. 

Uallhias pMuendiensl Swidnicensia. 

Guilielmui Hallenbof TborunJensis. 

Paul. Schiller, Plauia-Varisc. discessil. 

Paul. SchwoDlieim , Gorllceosls (Unulilfs), abrogatis 
collegtalls loroatilibus looom HisDieam Pauli Schu- 
len abita racuefaclum acceplL 

Hieronymus Dunger^heim, Oduenfurtenali. 

Mallhias Henning, Haiuensis. 

Simon Pisloris, Lipsiensis. 

Martlnui Meendom, Rirscbberga-Silea. 

Heoncas Slromer Aucrbaco-Bavarua. 

Conr. Nisemann, Oberlankheim. Franc. 

Nie. Apel Königshorensis. 

Araoldas WeslenrelJes, Lindau. Harcb. 

Pelrua Schade, al. Moaellanua. 

Caspar Kegeler, Lipsiensis. 

Paulus Thyme, Hagdebnrgenais. 

Jo. BreUeabach, 

Joachim von der Heide, al. Hiridaaiu, discasaf (. 

Jo.' Pfeil, Dresdeoais, discessil. 

68* 



752 Fr. Zarnckb, urk. Quellbn z. G. d. Univ. Leipzig. 

Wolfgang Schindler CubUensis. 

Jo. Pritzsche, Ossitiensis, d i s c e 8 8 i t. 

Paulus Lobwasser, Schoeebergedsis. 

Georgius Schiltel, Ambergensis. 

Godofredus Syboth, Pattendorf. 

Henningus Pyrgallus, al. Feuerhahn, Hildesiensis. 

Caspar Bomer, Hainensis. 

Christoph Montag, Graudnicensis Siles. 

Ulricus Sleudlerus, Carniolanus, d i s c e s s i t. 

Jo. Mussler, Ottingensis. 

Joachimus Camerarius, Pabebergensis. 

Georgius Zcode, Hannoveranus. 

Alexander Alesius, Scotus. 

Sebastian Roth, Auerbaco-Bavarus. 

Paulus Yotzer, Nordlingensis. 

Paulus fiussinus, Magdeburgensis. 

Matthaeus Heussler, Jaur. Siles. 

Wolfgangus Meurer, Altenberga-Misn. a b d i c a v i I. 

Caspar Naevius, Chemnitzensis. 

Franc. Kramm, Sagano Siles. 

Martinus de Drempeck, al. Drembach, Lips. 

Jo. Homel, Memounga^Suevus. 

Antonius Gliningius, Berolinensis. 



Nr. 90. 


1531- 


-1538. 


P. 


91. 


1634- 


-1538. 


M. 


92. 


1535- 


-1566. 


M. 


93. 


1537- 


-1645. 


Med. 


94. 


1537- 


-1540. 


B. 


95. 


1538- 


-1546. 


S. 


96. 


1538- 


-1547. 


M. 


97. 


1538- 


-1554. 


P. 


98. 


1540- 


-1540. 


B. 


99. 


1540- 


-1555. 


B. 


100. 


1541- 


-1574. 


B. 


\0{. 


1541- 


-1544. 


S. 


102. 


1542- 


-1565. 


S. 


103. 


1542- 


-1555. 


Med. 


104. 


1545- 


-1552. 


Med. 


105. 


1546- 


-1560. 


S. 


106. 


1547- 


-1563. 


P. 


107. 


1547- 


-1571. 


M. 


108. 


1552- 


-1579. 


Med. 


109. 


1554- 


-1568. 


P. 


110. 


1555- 


-1571. 


Med. 


111. 


1555- 


-1562. 


B. 


112. 


1560- 


-15a6. 


S. 



2. DAS KLEINE FÜRSTENCOLLEG. 

Von den Documenten des *Colleginm minus' lag dem Oberhofgerichtsrath Müller 
noch betrSchllich mehr vor als gegenwärtig da ist, wo von den Büchern die ältesten und 
zum Theil auch die Urkunden und Acten verloren sind. Um so dankbarer ist es anzu- 
erkennnen, dass Müller von allem ihm vorliegenden Material saubere Abschrift genom- 
men bat in einem Quartanlen von 230 + 364 beschriebenen Seiten, dessen Papp- 
band auf dem Rücken den Titel trügt: 'Oelineat. collegii princip. minor.' Die Rennt- 
niss der Abkürzungen in der Schrift des 15. Jahrb. hat ihm fast ganz gefehlt; er hilft 
sich dadurch, dass er die von ihm nicht entzifferten Worte, so gut es ihm gelingen 
wollte, nachmalt, zuweilen am Rande seine Vermuthungen äussernd, die in den nhei- 
sten Fällen falsch gehen. Uebrigens ist seine Abschrift genau, und da die Originale 
theilweise verloren sind, so ist es besonders erwünscht, dass überall die Bezifferung 
dieser angegeben ist. 

1. Die Urkunden. 

Abschrifllich erhalten in Müllcr's Delineatio I, S. 49 fg. unter der Ueberschrifl : 
'Appendix coutinens Apograpba Literarum authenticarum a Collegio Principum minor! 
seorsim servatarum.' Ich lege diese Abschrift' zii Grunde, auf deren Seitenzahl ich ver- 



COLtEGIUM MINUS. 753 

weise, doch ohne ihre Reihenfolge zu beobachten. Wo sich die Originale erbalten 
haben/ führe ich dies besonders an. 

1. 1445. Dienstag in den Osterbeiligen Tagen. -^ S. 57. Deutsch. Original auf Pergament 

auf dem Dnfversittttaarcbive. 
Verschreibung des Rathes zu Leipzig, 80 Fass Bier betreffend. 

S. U 56.' Mittwoch nach Briccii Episcopi. — S. 50. Deutsch. Original auf Pergament im 

Universitätsarchive. 
Churfürst Friderici Placidi Diploma, die Pennutation des Collegii, be^ 
treffend. 

3. 1456. Sonntag nach Briccii. — S. 55. Deutsch. Original auf Pergament im Universitttts- 

archive. 
Revers der philosophischen FacultSt, die Pennutation des Collegii be- 
treffend. 



4. 1503. Sonnabend nach Francisci. — S. 64. Deutsch. 

Litterae censuum Doctoris Leouardi Meyssenbergii, ^100 Fl. flbein. a 
5 p. Cent wiederkSufliche Zinse bei dem Rath zu Leipzig. 

Hiezu Herzog Georges Guqstbrief. S. 4 38, Deutsch, vom Dienstage nach 
Michaelis. 

5. 4503. Sonnabend nach Francisci. — S. 66. Deutsch. 

Litterae doctoris Joapnis Reynbardi, 100 Fl. Rh. a 5 p. C. wiederkSuf- 
licbe Zinse bei dem'Rathe zu Leipzig. 

Hiezu Herzog Georg's Gunstbrief, S. 1 37, Deutsch, vom Dienstag nach 
Michaelis. 

6. 4505. Mittwoch nach Palmarum. — S. 4 46. Deutsch. 

Litterae Mitweidenses de 500 Fl. Rhein, a 6 pr. G. wiederkäufliche 
Zinse. 

7. 4 505. Freitag nach Cantate. — S. 424. Deutsch. Original auf Pergament auf dem Uni- 

versittitsarchive r schon S. 554, Nr. 84 habe ich es verzeichnet. 
Obligation der Stadt Rochlitz über D. Cph. Cupneri Capital wiederkSuf- 
lich^a 300 Fl. Rhein., 6 pr. G. 

8. 4505. Montag nach Misericordiae domini. — S. 442. Deutsch. 

Verschreibung Simon Pistoris, D. Medicinae, an Christoph Cupner von 
4 00 Fl. („aus den Actis, einige theils bezahlte, theils verloren gegangene 
Capitalien betreffend." — Diese Acten scheinen, gegenwärtig nicht mehr 
vorhanden zu sein). 

9. 4509. am Tage Simonis etJudae. — S. 426. Deutsch. Original auf Pergament auf dem 

Universitatsarchive. 

Kuppenerj triplex donatio. 

Dazu : die bischöfliohe Gunst vom 8« August desselben Jahres. Latei> 
nisch. S. 133 fg. 

40. 4544. Auszug des Seh r ad eris eben (Heinrich Schrader aus Braunschweig) 

Testamentes* vom Jahre 4 54 4; in der. Urkunde : die Uebernehmung der 
testamentarischen Execution durch das kleine Fürsten-Collegium betref- 
fend. S. 4 &8, Deutach und Lateinisch. — Diese Uilunde ist noch im Ori- 



754 Fr. ZARncKE, urk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

ginal auf dem UniversiUUarohive vorbaodeo, aach werden die hingebdri- 
gen Acten sich wohl noch vorfinden. 

Hiezu : Herzog Georges 'Litterae favoris pro censibus D. Henrici Bnins^ 
wicensis' vom Dienstage Katharinae virginis. 

U. 4 5S2. Dienstag nach dem Sonntag Cantate. ^ S. 70. Deutach. 

Litterae Petri Adam ac Petri Schmidt, 50 Fl. betreffend. 

12. 1580. Montags Sancti Antonii. — S. 73. Deutsch. 

Chirographum Wolff von Gera,. 50 Fl. betrefiend. 

13. 4584. Sonntag Reminiscere. — S. 79. Deutsch. 

Clemens Fleischer zu Holtzhausen, 50 Rh, Gulden betreffend. 
Hiezu: Gunslbrief des Probstes zu St. Thomas, S. 144, Deutsch, vom 
Montag nach Priscae virginis. 

14. 4587. Sonntag nach Visitationis B. Mariae. — S. 83. Deutsch. 

Chirographum Gregor Amm, fOO Fl. Rh. betreffoiid. 
Hiezu: Gunstbrief der Aebtissin des Klosters St. Georgen, S. 146, 
Deutsch, vom Dienstag nach Visitationis Mariae. 

15. 4588. Sonntag nach Laarentii. — S. 87. 

Andres Jahn, Bürger zu Leipzigk, 100 FI. betreffend. 

Hiezu: Gunstbrief der Aebtissin des Klosters St. Georgen, S. 147, 
Deutsch, vom Tage Dionysii. Daneben noch zwei, resp. Gunstbrief und 
Zeugniss derselben Aebtissin vom Jahr 1638. , 

46. 4988. Am Abend U. L. F. Lichtmess. — S. 91. Deutsch. 

Ulrich Frey, Bürger zu Leipzigk, Verschreibung Ober 150 Fl. 

47. 4544. Montag nach Jolianae. — S. 95. Deutsch. 

Des Ralhs zu Halle Verschreibung wegen 50 Fl. jherlicher Pension D. 
Jobann Sauer uf sein Leben. 

48. 4544. Montags nach JuKanae virginis. — S. 97. Deutsch. Original auf Pergament auf dem 

Universitatsarchlve, s. oben S. 558, Nr. 4 04. Es ist also meine dort auf- 
gestellte Vermutbung bestätigt 
Alberii, Cburfursten tu Mayniz und Erzbischofls zu Magdebui^, Diploma 
D. Johann Sauers gehabte Dom-Probstey zu Halle betreffend. 

49. 4544. Freytags nach Walpurgis. — S. 400. Deutsch. 

Clnuss Wolff, Bürger zu Leipzigk, 350 Fl. Rh. betreffend. 

S. Die Statuten. 
1. Aelteste Statuten. 

Sie sind nur erhalteo in Müiler*s Delineatio S. 1 — 49, unter dem Titel: 'Ubar ¥»- 
tus continens Statuta CoUegii Minoris Principum. Memoranda quaedam Yetusta Collegii 
ab anno 1440. Registrum Vetus Librorum CoUegiu Das Buch scheint 21 Blatter enl- 
halten zu habei>»$o viel wenigstens waren beschrieben. Wahracheinlich bestand es zum 
Theil aus Papier, denn in den Statuten, die Werdea anlegte, wird bei AufzShlung des 
Inventars auf der Innern Seit;» des hintern Deckels neben den Statut0n auf Pergament 
genannt : '^Liber papyraceus etiam cum slatutis et cum censibus et conclusis quibusdam 
coUegü.' Vgl, S. 761, Nr. 9^ £in solches Buch wird es auch gewesen sein, welches 
das grpssQ Fürstencolleg ursprünglich besaas, und welches es 1439 durch ein perga— 



COLLEGim MINUS. 755 

menlen«8 ersetzte. Das alle Buch selbst scheint Dur den Titel : 'Statuta Collegü* geführt 
zu haben, den Müller seiner Abschrift unmittelbar voranstellt. 

Dem ölten angeführten Titel entsprechend Iheilt Müller den Inhalt in 3 Tbeile. 

a) Statuta Collegii; diese Partie ging im Original von Bl. 1* — i* incl. 

Es sind zuerst 48 Paragraphen, ohne Ueberscbrifl und Bezifferung, die mit Aus- 
nahme des ersten, der den Eid enthält, sSmmtlich mit 'Item' angeknüpft sind und Bl. 4 
und 2 füllten. Ob sie zu gleicher Zeit und von derselben Hand geschrieben waren, 
darüber sagt Müller Nichts. Die gleichmässige Anknüpfung mit *ltem' lässt es vermu- 
then, doch ist zu beachten, dass der dritte Paragraph vom Ende beginnt : 'Item anno 
Christi 1418 Omnibus magistris ad hoc congregatis conclusum fuit in die conversionis 
sancti Pauli,* was ganz wie ein späterer Zusatz aussieht. Ist dies Letztere der Fall, so 
würden die vorhergehenden Statuten unmittelbar nach Gründung der Universität ent- 
standen sein, wo nicht, so ist die ganze Niederschrift erst nach 1412 zu setzen, doch 
noch vor 1423, aus welchem Jahre Zusätze zu den Statuten nachgetragen sind. 

Hienach folgten Bl. 3' — 4* des Originals Zusätze aus den Jahren 1430, 1423, 
1438, 1440, dann waren Bl. 4\ 5* und 5^ leer gelassen. Mit Bl. 6* begann eine neue 
Aufzeichnung von Zusalzbeschlüssen vom Jahr 1440 an, augenscheinlich unmittelbar 
an die frühem anknüpfend. Müller führt sie besonders auf : 

b) Memoranda quaedam vetusta Collegii ab anno 1440. Ich glaube 
nicht, dass schon das alte Buch diese Oeberschrift trug; sie wird wohl von Müller her- 
rühren. DieConclosa sind aus den Jahren 1440, 1460, 1453, 1454, 1455, 1456, 
t457, 1460, 1458, 1459, 1460, 1461, 1462, 1463, u. s. w. bis 1493. B1.11** 
begannen wieder ältere Niederschriften, aus den Jahren 4 438, 1437, 1435 (? es 
werden Zinse aus Weissenfeis erwähnt) , 1425 (?), 1430, 1435, 1436, 1434, 1435, 
4 469. Meist bestehen diese Memoranda aus Rechnungsablagen und darauf bezüglichen 
Beschlüssen, doch auch Nachrichten über die Permutation der Coltegia, und dabei ein 
interessantes Yerzeichniss der Wohnlichkeiten und Baulichkeiten des Cblfegs nach der 
neaen Einricbtong 4 456. Uebrigens also auch hier wie im 'Rationarius fisci' Ver- 
mischung des 'Rationarius* mit d^m 'Liber conclusorum.' 

c) Hieran schlössen sich (von Bl. 4 5' des Originals an)'Registra]ibrorum 
collegii principis* aus den Jahren 1489 (Termächtniss des Andreas Dehene de Soldin), 
4 49d (YermSchtniss des Joh. Cleln de Lobaw u. A.], 4 494, 4507 (vollständiges Yer- 
zetehniss). 

Zum Schlüsse eine Aufzählung der 'Utensilia Coquinae* vom Jahre 4470. 

2. Liber statutonim per Joh. Fabri de Werdea. 

(Von Jalir 14V7/B.) 

Das Jahr ihrer Abfessung ist nicht angegeben; es ist aber schon an sich sehr 
wahrscheinlich, dass wir die Mitte der ^ger Jahre dafür anzunehmen haben, wie ja 
Fabri ebenfalls um diese Zeit den *Libellos formularis' nnd dfe Statuten der bairischen 
Nation, zu der er gehörte, anfertigte. Näher bestimmt sich die Zeit auf nach 4 497; 
denn wenn in der Ueberschrift Bl. 4* gesagt wird, die alten Statuten seien 'per interle- 
tionem rasa et falsi vitio comftita' gewesen, so isl damit ohne Frage die Thal des ma- 
gister M. Sporn 4 496 und 4 497 gemeint, die Bl. 24^ und Bl. 25^ geriigt wird. Da 
Fabri 4 498^ seines Amtes als Secretär der Universität, wie er sich hier noch nennt 



7S6 Fr. ZariNGke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

(s. u.)» entsetzt ward (vgl. S. 637), so ist diese Niedersetzung der Statuten demnach 
4 497 — 1498 entstanden. 

Die Statuten, die den vorliegenden vorausgingen, waren mindestens zum Theil 
auf Pergament (vgl. die Ueberschrift Bl. I*); dies vereinigt sich mit der oben geSusser— 
ten Yermuthung daliiii, dass die 8ltes|en Statuten theils auf Pergament, theils auf Papier 

waren, wie iu dem Inventar (vgl. S. 761, Nr. 9) ausdrticklicb angegeben wird. 

• 

Liber Statutorum Collegii principis Ex commissione dominorum Magistrorum Col- 
legiatorum eiusdem Collegii per Jobannem Fabri de Werdea dicti collegii membrum nee 
non generalis studii Lipczensis Secretarium transcriptus et Innovalus. 

Quisque magistrorum doctonim et discipulorum 

In praesente domo nunc habilare solens 
lugiter intendat sludiis et rebus honestis 

Et sese a factis ahstrahat illicilis 
Subscriplisque libens curet parere statutis 

Ne nocua et tristis pena sequatur eum. 
Hec dictus Werdea. 

C I 

38 Bll. Pergament in 4 Lagen, die gegenwärtig ausgerissen sind und lose in dem 
allen gepresslen Scbweinslederbande mit messingenen BeschlSgen liegen. Sie sind von 
alter Hand (doch nicht der Fabri*s) beziffert: 'primum* bis '34,* anfangs mit Zabiworten, 
dann mit arabischen Ziflern ; doch ist das erste, den angeführten Titel enthaltende, auf 
der Rückseite leere, Blatt nicht mitgezählt, zum Schlüsse bleiben dann noch 3 unbe— 
zifferte BIStter. 

Der Anlage nach zerfUllt das Buch in mehrere Abtheilungen. 

I. Bl. t*— tsS worauf BI. 4 3 leer geblieben ist. Diese Abtheilung enthSlt die 
für die Magister bestimmten Statuten und Zusatzbeschlüsse, die s. g. 'statuta iurata.* 
Anfang: Ex quo Statuta praesentis Collegii In certis locis vetustate deleta In quibusdam 
etiam per frequentem manuum contrectationem caduca et sie quodammodo ülegibiiia 
elTecta Nee non quoad eorum situationem aliquantulum inordinata Quaedam etiam per 
non observationem et in melius commutationem tractu temporis abrogata et alterata 
Nounulla denique per inlerletionem rasa et falsi vitio corrupta fuerunt (vgl. unten zu 
Bl. 24^) Ideoque magistri antedictum collegium protunc repraesentantes librum huius- 
modi statutorum sub hac quae sequitur forma transcribendum et innovandum Concor- 
diter decreverunt ac transcribi et innovari commiserunt. 

Dann folgen die einzelnen Paragraphen mit rothen Ueberschriften. Die Zahlen 
habe ich hinzugesetzt. 

4 . De luramento Novi Collegiati. 
t. De Collegiatorum Electione. 

3. De Habitatione novi Collegiati certo tempore intranda et loco ei assignando. 

4. De Contributione seu datione pro statutis. 

5. De Regentia luniorum magistrorum. 

6. De tempore Electionis praepositi. 

7. De non praepositantibus. 

8. De diligentia per praepositum In collegio facienda. 

9. De Solutigne bursae. 

4 0. De familia assumenda. 



COLLEGIUM HINfeS. 757 

1 1. Quantum et quibus praeposUus pro novo anno dare debeat. 

\t. De familia non offendenda. 

4 3. De praeposito non molestando. 

\ 4. De Magistris et suppositis per praepositam commooendis et corrigendis. 

4 5. De Face procuranda. 

1 6. De Honestate in collegio servanda. 

17. De contributione pro lignis fienda. 

t8. De contributione ad structuram collegii. 
49. De negotiis collegii expediendis. 
20. De Locatione Comodorum collegii. 

5 t . De tempore Lectionis statulorum, 

22. De Visitatione Praepositi. 

23. De Absentia danda. 

24. JOe modo privandi quem Collegiatura sua. 

25. Quando quis reputetur absens. 

26. De tempore inceptionts mutationis quoad Lucrum cerevisiae participandum. 

27. De raensa communi. 

28. De Exequiis pro fundatoribus et benefactoribus huius Collegii circa Gre- 
gorii apud S. Paulum celebrandis. (am Rande : Traoslatae sunt hae exequiae ad Slm. 
Nicolaum.) 

29. De vigiliis et missis post obitum alfcuius coUegiati huius collegii per alios 
raagistros eiusdem collegii pro defunctis legendis. 

30. Quod luniores non regentes bursam tenentur ponere bursam in coquina 
collegiatorum. 

Schon die beiden letzten Paragraphen mögen nachgetragen sein, aber noch von 
Fabri selbst. Das nun Folgende ist von anderer Hand und flüchtig geschrieben. 

Bl. 9^. Beschiuss, eine Abgabe der neu Eintretenden zur Verbesserung der 
Baulichkeiten betreffend. 

Bl. 10*, wieder von anderer Hand, 'Anno domini Millesimo quadringentesimo 
sexlo etc. Doch an den Rand Ist geschrieben 1506, was wohl richtig sein wird. 

Bl. I0^ Conclusa aus dem Jahre 4507; Bl. 4 4* aus dem Jahre 4 512 und aus 
dem Jahre 4 54 9. 

Bl. 4 2*. Beschluss, dass jeder, der sich verlobe oder verheirathe, seiner Colle- 
giatur verlustig gehe, wie es die hergebrachte Gewohnheit und des Fürsten Briefe fest 
setzten. Dazu: 

Bl. 42^. Literarum principis tenor. (Deutsches Schreiben Herzog Georg's, 
ohne Datum.) 

U. Bl. 44*— 47% worauf 47^ 48 — 20 leer geblieben sind: 

Statuta Conventorem et supposita praesens Collegium immorau- 
tes concernentia Et per Praeposilum eiusdem Collegii tempore Inceptiouis 
serotinae disputalionis Legenda et publicanda. 
Primum rcspicit conventorem. 

Es folgen keine weitern Ueberschrifleu. Die Bestimmungen sind die gewöhnli- 
chen, das Bursenleben betreffenden. 

Bl. 47* hat eine spätere Hand noch zwei Beschlüsse zugesetzt, ohne Jahresangabe. 



758 Fr. Zarkcke, vrk. Qi-ellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

III. Bl sr— 33\ Wichtige Acten des CoUegs enthaltend. 

1 . Von Fahri's Hand : 

BI. St*. Copia Inslramenti Reconciliationis llagistri Petri Piraer cam magistris 
collegiatis haias collegti (vom Jahre 1145). 

Bl. 23*'. Coliclusum de grosso per magistros Baccalarios et studentes praesens 
collegium de novo intrantes pro utensilibus coquinae borsaiinm dando (vom J. Ii9i). 

Bi. 24*. Conclusum de magistro Martino Sporn de Pranckfordis pontendo, si 
deinceps alicui suorum confratrum detraxerit vel inioriatas faerit (vom Jahr 1494). 

BI. 24^. De Bxcisione praescripti conclasi per dlctom roagistram Marlinuni 
Sporn facta et ipsius propter hoc punitione (vom Jahr 1495). 

Bl. 25*. De Falsificatione praescripti Conclusi per praefatum magistnim Marti- 
nura Sporn facta et ipsius propter hoc punicione ac comminatione (1497). 

2. Von verschiedenen anderen HSnden (das Meiste von der Hand des Magnus 

Hundt). 
Bl. 26*. Das Legat des mag. Joannes Isleuber Wasingensis betredend. 
Bl. 27*. Das Legat des mag. Andreas Dhene de Soldtn betreffend. 
Bl. 27''. Das Legat des Job. Brandt de Rotinburga betreffend. 
Bl. 28*. Erbsehaft des ab intestato ver8tpii>cnen mag. Martioos Sporn. 
Bl. 29*. Legat des Job. Fabri de Werdea. 
Bl. 30*. Legat des Job. Reinhart. 
Bl. 30**. Legat des Cbristophonis Kuppener. 
Bl. 31*. Legat des D. Henricus Schrader Brunswicensis. 

Bl. 32*. Legat des D. Hermannas Stdbergk, desgl. des Leonardas Meysenbergk. 
Bl. 32^". Legat des Dr. Gregorius Bredekopp de Konitz. 
Bl. 33*. Legat des Dr. Lodowkas Langschneider de Gorlitio. 

IV. Bl. 34^ wieder von Fabri's Hand: 

De translatione Collegii minoris ad praesentem Locum, quod postea collegium 
principis est appellalum. 

Bl. 34** beginnt ein Verzeichniss der GoUegiaten vom Jahre 1456 an. Zur Seite 
der Namen sind von späteren HSnden mehrfach Bemerkungen geschrieben, den Ein- 
tritt, den Tod, die Titel und Würden der Genannten betreffiend. Nach Fabri*s Tode ist 
das Verzeichniss von verschiedenen HSnden fortgesetzt, fortan meistens mit Nennung 
des Vorgängers des neu Eintretenden, bis Nr. 82 M. Georgius Musbachius 4 2 Julii 1 570. 

Auf der Innern Seite des vordem Deckels hat Magnus Hundt im Jahre 4513 eine 
Inhaltsübersicht über den ersten Theil der Statuten angelegt, sie mit den Worten ein- 
leitend: *Quatenus iurata statuta facilius inueniantur subscripta tabula per doctorem 
Magnum Insignis ecclesiae Misznensis Canonicum est Annotata, Anno 4 543 in vigilia 
diui Erhardj.' 

Auf der innem Seite des hintern Deckels sind die *Offerenda novo Praeposito. per 
Anliquum* aufgezählt, darunter die folgenden Bücher : 
Liber Statutorum collegii membraneus iste. 
Liber Papyraceus etiam cum statutis et cum censibus et conclusis quibusdam 

collegii (das älteste Statutenbuch? s. o. S. 756). 
Rationarius liber. 
Areola, io qua habetur fiscüs collegii 



COLLBGIUM HINUS. 759 

3. Statuten vom Jahre 1554. 

Pergament, i*, 95 bezifferte Seiten, denen t unbezifferfe Blätter voranstellen. 
Der Einband war ursprünglich reich gepresst, Holzlederband mit Messingbeschlägen ; 
Jeist ist der Röcken sehr roh erneuert. Mit Goldbuchstaben steht auf der äusseren 
Seite des vordem Deckels eingedruckt, am obem Rande : 

'Statuta Collegij Principis.' 
am untern: •♦^♦5»5*4*' 

Eine alte Ueberschrift steht im Innern nicht, erst eine neuere Hand hat auf das 
zweite der vorne unbeziffert gebliebenen Pergamentblätter geschrieben : 'Statuta Collc- 
gii principis minor, de ao 1554.* 

I. S. 1 — 35, wonach S. 36 — 39 leer gehlieben sind. 

Enthält folgcftode Kapitel, deren Ueberschriflen roth gemalt sind : 

De Electione novi collegae. Stat. I. 

De Publicatione novi collegae. Stat. 11. 

De Assumtiöne novi collegae. Stat. HI. 

luramentum novi collegae. Stat. IUI. Diese Ueberschrift nimmt die ganze Vor- 
derseite des Blattes ein, worauf noch der Anfang des Schwores 'Ego* als Gustos folgt. 
Der Schwur selbst steht auf der Röckseite und 3 Zeilen noch auf der Vorderseite des 
folgenden Blattes. Darunter ein sauber gemaltes Bild, Christus am Kreuze, daneben 
ein kniender Gelehrter und dessen Wappen, worüber D. I. S. (wohl Dr. Joannes Sina« 
pius, s. u.) 

De sumtibus novi collegae. Stat. Y. 

De oneribus novi collegae. Slat. VI. 

De commodis et emolumentis novi collegae et non salariatorum. Stat, VII. 

De admissione novi collegae. Stat. YUL 

De electione habitationis. Stat. IX. 

De ordine et sessionibus coUegiatorum. Stat^ X. 

De Uonestate excoledda. Stat. XI. 

De iniuriis omnis generis. Stat. XII. 

De absenlibus collegis. Stat. XIII. 

De Uabitationibos absentium Stat. XIV. 

De modo privandi quem collegiatura. Slat. XV. 

De dignitate et iurisdiciione praepositi. Stat. XVI. 

De electione praepositi. Stat. XVII. 

De officio praepositi. Slat. XVIU. 

De Rationibus praepositi. Stat. XIX. 

De inspeclione collegil a praeposito celebranda. Stat. XX. 

De convocalionibus praepositi. Stat. XXI. 

De poenis distribuendis. Stat. XXII. 

De lectione Statutorum et coenula h Praeposito exbibenda collegis et Anniver- 
sariis dividendis. Stat. XXIH. 

De salariatorum praefeclo. Stat. XXIV. 
. De cervisiario. Stat. XXV. 

De euralore coUegii. Stat. XXVI. 



760 Fr. Zarnckb , urk. Quellen z. G. d. Univ. Leip/io. 

De praeposito villarum academiae. Stat. XXVII. 
De familia coUegii. Slat. XXVIII. 
Hiernach S. 34 von späterer Hand: 

Explicatio Stat. L De Eieotiöne Novi Gollegae. 

H. S. i\ — 67, wonach S. 58 — 63 leer geblieben sind (S. 59 — 62 fehlen ganz). 
Statuta inquilinorum. 

De persona inquilini. Stat. primum. 

De conducendis babitacionibus'. Stat. II. 

De usu habitationis. Stat. HI. 

De tranquillitate. Stat. IV. 

De custodia et cura iguium. Stat. V. 

De munditia. Stat. VI. 

De honestate et suspeclis mulieribus. Slat. VII. (Ist später durchstrichen.) 

De vi damno et iniuriis. Stat. VIIL 

De disputalionibus. Stat. IX. (Ist spSter durchstrichen.) 

De clausura collegii. Stat. X. 

De arbitrariis poenis infligendis. Stat. XI. 

III. Catalogus collegarum. Ab anno 1456. 

Die ersl^, sehr saubere, Hand eines gelernten Schreibers hat bis Nr. 76 M. Bern- 
hardus Raschems, eingetreten 1554, geschrieben, den Namen des Magister Joannes 
Sinapius Weismonensis, der im Jahre 4 554 Praepositus war (s. unten), mit Goldschrifl 
hervorhebend. Von Nr. 76 an haben verschiedene HSnde geschrieben bis Nr. 165, 
Anno 1726: Jo. Caspar Küchler. Die Anführungen werden nach und nach immer 
ausführlicher^ so dass zuletzt nur zwei Gollegiaten auf die Seite kommen. 

Auf der Rückseite vor dem Beginne dieses Catalogus hat die Hand * des Andreas 
Rivinus, der 1609 Reclor war, ein Verzeichniss der Gollegiaten vor 1456 angelegt: 

Nomina Priscorum Collegiatorum in Minori Collegio 
ex antiquis Monumentis et Registris collecta. 

Erwähnt zu werden verdient noch, dass dies Verzeichniss wie auch der Catalogus, 
namentlich in der altem Zeit, von Vetter mit sehr schätzbaren Rand- und Interlinear- 
Notizen versehen ist. 

Auf dem ersten der beiden zu Beginn des Buches unbeziffert gebliebenen Perga- 
mentblätter ist ein Register über die Kapitel desselben angelegt worden, doch in spS- 
terer Zeit, als die Stat. VII und IX der zweiten Hälfte bereits ausgestrichen waren, die 
hier nicht mehr mit aufgeführt werden. 

Zu diesen Statuten gehört als eine Art Anhang das folgende Buch : 

I. Expositiones Slatutorum. II. Conclusa et Decreta Collegii. 
III. Observationes quarundam consuetuditaum. Anno .M. D. LIIII. Jo^ 
banne Sinapio Weismonense, Bonarum Artium et J. U. Doctore el 

secundo Collegii Praeposito. B. 

Dies Buch, in 4°, wie wir aus dem unten noch anzuführenden Inventar vom Jahr 
1722 wissen, ist jetzt verloren und nur in Müller*s Abschrift (II, ill — 199 seiner De- 
lineatio) erhalten. Es muss sehr umfänglich gewesen sein, denn Müller giebl mehr als 



GOLLEGIÜM MINUS. 



761 



277 BISUer an Volia 877 usque ad calcem vacaDi.' Da das Inventar nicht angiebt, dass 
es auf Pergament war, so war es wohl auf Papier. Uebrigens war es nur zum allerge- 
ringsten Theile beschrieben, an verschiedenen Stellen, wobei ältere und jüngere Be- 
schlüsse durch einander folgten. 

Der erste Zusatz war Bl. 8* zu Stat. 111 vom Jahr 1594. Bl. 14* stand ein Zusatz 
zu Stat. V vom Jahr 1554. Dann folgten lauter spätere. Bl. 24* zu Stat. IX vom Jahre 
1568, desgl. Bl. 36* zu Stat. XIII von demselben Jahre und ebenso auf Bl. 48* zu 
Stat. XVII. 

Bl. 136* begannen die Gonclusa mit einem Beschluss vom Jahre 1560 in Be- 
treff des Schrader'schen Stipends. 

Bl. 275* folgten die Observatiönes. 

De fonle prope Collegium (vom Jahr 1509). 

De Gloaca (vom Jahr 1514, 1622, 1558 u. s. w. bis 1633). 



4. Statuten vom Jahr 1720. 

Sie führen den folgenden Titel: 

Statuta Collegii Minoris Principum in Academia Lipsiensi 
revisa et4am diuturno usu quam iterato atque unanimi consensu collegarum 
comprobata anno reparatae salutis N.DGG.XX, Praeposito Dr. Ludowico 
Christiane Grellio S. theologiae licentiato, logicae et metaphysicae Professore 
publice ordinario, collegii hulus collega et scholae Nicolaitauae rectore. 
Pergament, gr. 4'', sauber erhalten; enthält ausser den Statuten noch die Namen 
sämmtlicher Gollegiaten von den ältesten Zeiten bis 1818 (der letzte ist M. Frid. Aug. 
Gull. Spohnius). 



Ausserdem enthält die erwähnte Delineatlo Müller's II, S. 1 68 : 

Inventarium Collegii Principum Minoris 

de Anno 1722. 
Das Original dieses Inventars ist mir nicht bekannt geworden ; ich hebe aus dem- 
selben die Bücher hervor, die für die ältere Geschichte von Interesse waren : 

In folio: 
1. Copiale coeptum A. 1537, in Schweinsleder, (ist verloren.) 
In quarto : 

3. Statuta collegii per Johannem Fabri sub ßnem saeculi 1 6. scripta, auf Per- 

gament in Schweinsleder, (s.- o. S. 755 fg.) 

4. Statuta Collegii de A. 1554, auf Pergament in roth Leder, (s.o. S. 759 fg., 

aber der Einband ist verändert.) 

5. Expositiones statutorum etc. de a. eodem, in grün Pergament mit dem 

Buchstaben B bezeichnet (verloren, aber in Müller^s Abschrift gerettet). 
In Register- Form : 
9. Statuta Collegii tempore fundatiönis condita, theils auf Pergament in gelb 
Pergament, (jetzt verloren, aber durch Müller*s Abschrift gerettet). 
10. Rationarius Praepositurae coeptus A. 1540, in ditoi (verloren.) 
14. Rationarius Anniversariorum coeptus A. 1555, in weiss Pergament, -(ver- 
loren.) 



762 Fb. Zarncke, urk. Qcellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

\ 6. Apochae salanatoram coeptae anno \ 549, in grün Pergament, (v e r lore n.) 
18. Apochae roedicorum coeptae a. 1549, in grön Pergament, (verloren.) 
Sl. Apochae stipendiatoram Parmannianonim et Cupenerianoram coeptae 

anno t554, in dito, (verloren.) 
23. Ralionarius defunclorum Collegarum coeptus A. 1645, in gelb Pergament. 

(verloren.) 

Hieran schloss sich : 

Cap. II. 

An volumlnibufl Actorum. 

Bei diesen sind meistens die Jahreszahlen nicht angegeben, es ISsst sich also nicht 
ersehen, ob sie in die Zeit vor \ 559 fallen ; die wenigen, bei denen ein Datum sich 
verzeichnet findet, fallen in*s 4 8. Jahrb., und auch bei den übrigen ist wohl anzuneh- 
men, dass sie erst der Zeit nach 4559 angehören. 

Gap. III. 
An Yerschreihungen über alle erloschene Zinsen. 

t . Petri Adam's und Petri Schmidl's von 50 Fl. de a. 4 512. (s. o. S. 754, Nr. 4 1 .) 

2. WolflTs von Gera von 50 Fl. de a. 4 530. (s. Nr. 4 2.) 

3. Glementis Fleischer's von 50 Fl. de a. 4 530. (? s. Nr. 4 3.) 

4. Gregorii Amm's von 4 00 Fl. de a. 4 534. (T s. Nr. 4 4.) 

5. Ulrich Freyen's von 4 50 Fl. de a. 4 538. (s. Nr. 4 6.) 

6. Andreae Jahn's von 4 00 PI. de a. 4 538. (s. Nr. 4 5.) 

7. Alberti, Ghurf. zu Maintz, 0. Johann Sauer's Pension von 50 Fl. betreffend 

dea. 4544. (s. Nr. 48.) 

8. Des Raths zu Halle, dieselbe Pension betreffend, (s. Nr. 47.) 

9. Glaus Wolffen's von 350 Fl. de a. 4 544. (s. Nr. 4 9.) 

Gap. IV. 

An Verschreibungen über annoch gangbare Zinsen. 

4. Des Raths allhier von 4 00 Fl. ex legato Meseobergii de a. 4 503. (s. o.S. 753» 
Nr. 4.) 

2. Herzog Georgii Gonsens darüber in Gopia. Papier, (s. ebenda.) 

3. Desselben Raths von 4 00 Fl. ex legato Reinhard! de a. 4 603. (s. Nr. 5.) 

4. Gonsens besagten Herzogs in Gopia. Papier, (s. ebenda.) 

5. Desselben Raths von 800 Fl. ex legato Schraderi de a. 4 54 4^ in copia. {», 

Nr. 4 0.) 

6. Landesfürstllcher Gonsens. Papier, (s. ebend.) 

4 3. Des Raths zu Mittweyda von 500 Fl. ex legato Gupneri de a. 4 505. (s. Nr. 6.) 
4 6. Obligation der Stadt Rochlitz über 300 Fl. Rheinisch ex legato Gupneriano 
de a. 4 505. Ist aber abgethan. (s. Nr. 7.) 

Gap. V. 
Von allerhand andern Documenten. 

4. Des Raths Verschreibung, 80 Fass Bier betreffend de a. 4 445. (s. Nr. 4.) 

2. Ghurfürst Friderici Placidi Diploma, die Permutation des Gollegü betreffend 

de a. 4 456. (s. Nr. 2.) 

3. Der philosophischen Facultät Revers, besagte Permutation betr. de a. 4 456. 

(s. Nr. 3.) 

4. Gupner's Donatio ad pias caussas de a. 1509. (s. Nr. 9.) 

5. Des Gollegü Revers, die Schraderische Stiftung betreffend de a. 4 509. (?) 



COLLEGIUH MIIIDS. 763 

ErwSfaDimg Terdient noch eio spttteresBuch, weiches Muller ebenfalls abgeschrie- 
ben hat, Delineatio 11, SOI — tZ6: 

Accepla et Bxposita ordinaria annua Coli. Principis. 

Dies beginnt zwar erst mit dem Jahre 1614, ist aber auch für die früheren Zeiten, 
auf die es sich ausführlich beruft, von grosser Wichtigkeit. Mit Recht hatte daher auch 
1710 Job. Gottlieb Rardt, der damalige Pr9positus, auf das erste Blatt geschrieben: 

'Hunc librum Repertorium dicere posses : Nam in eo varia ex aliis anti- 
quioribus chartis collecta partim de monumentis Gollegii, partim de reditibus 
ejusdem, partim quoque de stipendiorum fundationibus reperiuntur.* 
In der Tbat ist es für die Kenntniss der Cconomischen VerhSltnisse des Collegs 
eine unschSIzbare Quelle. 

Am Schlüsse ist ein Yerzeichniss der im Fiscus aufbewahrten Documente vom 
Jahr t609 geliefert, aus welchem ich hervorhebe, was schon in dem Inventar von 1722 
nicht mehr aufgeführt ist : 

a. Des Raths zu Leipzigk Gonsens über den Garten auff der Altenburgk, wegen 
obgedachter (Claus WolflTens) 3B0 Fl. Capitals de a. 1654. 

b. Consens der Bptischin des Junkfirauen Closters zu S. Georgen über G. Amm's 
Yerschreibung, de a. 1537. 

c. Abschriflt aus dem Bathsbucb zu Leipzigk de a. 1555 fol. 248, neuer Consens. 

d. Abschrifll aus dem Rathsbuche de a. 1554 fol. 161, wegen Greger Zehners 
neuen erlangten Consens. 

e. Lorentz Pomders zu Taucha Yerschpeibung über 200 Fl. Capital wiederkäuf- 
lichen de a. 1 53 1 . 

f. Bernhard und Heinrich von Leutsch gebruder Consens de a. 1531. 

g. Thomas Heintzen Verschreibung über 100 Fl. wiederkäufliche Summa, de 
a. 1532. 

h, Hans Spigels neue Verschreibung über obgedachte 100 Fl. Hauptsumme, de 
a. 1649. 

i. Des Ralhs zu Leipzigk Consens Cession, aus dem HülOebuch zu Leipzigk de 
a. 1549. 

k, Gal. Hermans über 150 Fl. benel>en Egen. Uermanes Vortrage.) i.- u • 
/. Caspar Reichenbachs. I 

m. Sittig, Abschrifll aus dem Sch9ppenbuche zu Leipzigk de a. 55. 
n. Reformatio Georg. D. Saxon. 

o. Privilegium Colleg. Principis in puniendis excessibus excedentium. 
. p. Charta, io qua coosignata sunt IV capita : 

I. De potaüouibus et comessationibus. 
IL De fönte prope Collegium. 
ni. De clöaca. 
IV. De stipendiariis CoHegil. 
q, Rationarius in Octavo pro fisco paratus ab anno 1528. 

Auch die Documente, die MuHer aus der spStern^ Zeit abgeschrieben hat, verdie- 
nen Beachtung, da sie manchen Widk in Betreff der frühem Zeiten enthalten. 

6. Verzeichniss derCollegiaten. 
(Nach Eck's Symbol. Pars lif, vgl. oben S. 749.) 

JEin Slern vor den Nanea bedeutet, dass der Genannte xn den ersten GrOndem der UniTersitit gebSrte. 

Nr. 1 . 4 409 — 1 400. M. * Petrus S^roh, Zwiccaviensis, Mox Collegio Maiori princi- 

pum adscriptus, dkemsU. 






764 Fr. Zarnckb, urk. Qcellbn z. G. d. Univ. Leipzig. 

Nr. 2. ? — 1427. B. Volquinus de Aach, maioris GoUegii Gollegiatos factas 

(Uscessit, 
*Laurentius de Heilsberg, in Maius C. cooptatos dUcessü. 
*Timotheus de Mergenau. 
Nicolaus Scultelus, Frankoford, ad Yiadr. 
Augustinus de Chemnitz, in colleg. maius cooptatas, 

discessit, 
Joh. Grosse, Geranus. 
Hermannus de Heldburg. 
Nie. Weigel, Brega-Siles, in collegium maius cooptatus 

discessit, 

gpaten des ersten Jahres za halten ; das ist unaiS^ich.) 

Fridericus Schmiedel, Egranus. 

Jodocus Birckammer, Borussus, in episcopum Osiliea- 

sem surrogatus discessit, 
Joh. Landschreiber, Steinensis (de Lapide), in collegium 

maius cooptatus discessit, 
Joh. Wünschelberg, in Bavariam discessit, ibique mira- 

culis fictis fortiter se opposuit. 
Henricus Rode, Marburgensis. 
Petrus Pirner de Novo foro. 
Joh. Gubin (Jobin). 
Joh. Schipniz, Weydensis, maioris collegii colleg. factus 

discessit, 
Henricus Steinbach, Norimbergensis. 
Henricus Hiltermann. 
Helmricus de Holris. 
Nicolaus Melzer, Glogoviensis. 
Joh. de Maitburgk. 
Conradus Deinhard, Welteranus. 
Henricus Ellinger, Stendaliensis, in collegium maius re- 

ceptus discessit. 
25. i — ? S. Nicolaus Smilow, Hamburgensis, Bergam prope Magde- 

hurgum (Uscessit, 
Midreas Rüdiger^ Gorlicio - Lusat. , in colleg. maius 

cooptatus discessit, 
Joh. Breslauer, Elbingensis. 
Joh. Heberer, Bambergensis. 
Joh. Thaymut, Numburgensis, discessit Numburgum. 
Marcus Sculleti, Glogoviensis, discessit, 
Thomas Werner, Braunsberga-Borussus, in colleg. maius 

cooptatus discessit, 
Petrus Rode (Rodiss), Luneburgeusis. 
Henricus Kolck, Stendaliensis. 
Joh. Hasenfeld, Francof. ad Yiadr., locum in coli, maiori 

adeptus discessit. 



3. 


? — U16. 


P. 


i. 


? — ? 


P. 


5. 


? — ? 


S. 


6. 


? — U3r 


M. 


7. 


? —1456. 


M. 


8. 


? — ? 


B. 


9. 


? — U24. 


P. 


(D 


lese 9 scheint Eck für Col 


10. 


1416— ? 


P. 


H. 


1424 — U38. 


P. 


12. 


1424—1437. 


B. 


13. 


1427—1438. 


B. 


U. 


1438— ? 


B. 


15. 


f438— ? 


P. 


\6. 


? — ? 


M. 


n. 


♦ 440— U47. 


M. 


18. 


1445— ? 


B. 


(9. 


1445— ? 


B. 


20. 


1445— ? 


S. 


21. 


1445- ? 


P. 


22. 


1445— ? 


s. 


23. 


? — U81. 


B. 


24. 


? —1460. 


S. 



26. 


1447-1465. 


M. 


27. 


? — ? 


P. 


28. 


? —1468. 


B. 


29. 


1456 — U87. 


M. 


30. 


? —1473. 


P. 


31. 


? —1471. 


P. 


32. 


1460— ? 


S. 


33. 


? —1473. 


S. 


34. 


? — U76. 


s. 



CO|.LEGIüll NINUS. 765 

rr.36. it66 — 1611. H. Leoabardos Heisenbergk, Lipsiensis. 

36. lies — <i8D. B. Job. Spies de Kolenbnrga, duceMt'f. 

37. U7) — t P. Staaislaus PecLiiiann, Swidnicensis. 
.38. U73— U85. S. Rieb ardiis Carsten Cellensis. 

39. U73 — ? P. Georgius Vöigl, jiussigio-Bohemus. 

iO. U76 — U89. S. AndreaB DheDs, e^oUlineosis. 

il. 1180— U93. B. Job. BraDdt de Roteoburga. 

ii. <iS< -1505. B, Joh. Fabri de U'erdca, Sucvus. 

13. ItSt — 1195. P. Uartinus Fuhrmann, Conilzio Boruss., electus in colleg. 

malus dücessit. 
11. 1(83— tiJ8. P. Weoceslaus Fabri, Budweisio-Bohemus, in colleg. malus 

cooplalas ditcasU. 
16. 1185 — 1186. S. Henricus Greve, GottingeDsis, colleg. maioris coli, eleclus 

discesiit. 

16. 1186 — 119t. S. Ericus de Suecia. 

17. 1187—1506. H. Job. Reinhardt de Tizebiker. 

18. 1188 — 1190. P. Job. Kleine, Lobaviensis. 

19. U89 — 1199. S. Harlinus Sporn, Francof. ad Viadr. 

60. 1190 — 1500. P. Wilhelmus Hallenhor, Thorunensis, in colleg. malus 

coop latus, dücesaxt. 

5t. )49S— 1(98. S. Joh. Ruloff, T^irii^ermtimlensis. 

es. U93 — IB06. B. Joh. Schewring, Wemdingensis. 

63. 1(95 — I5I(. P. Siephsnus Gerdt, Regipmont. Boruss. discesiil. 

81. 1198 — IKIO. S. Henricus Schrader, Brunswicensis. 

SS. 1199 — t5l9. S. Hagaus Hundt, Magilcburgeiisi«. 

69. 1503 — 1509. P. Hartinus Heendom, Hirschbergensig, coli, maioris coli. 

electus, dmessit. 

67. <S08 — 1608. B. Sixtus Pfeffer de Werdea, Suevus. 

58. 1506 — 1537. B. Georglus Dotlanius, Meintngensis. 

69. 1507 — 1508. H. Hermannus Keyser, Stolbcrgensi^. 

60. 1608 — 1519. B. Aegidius Morch de Werdea, Suevus. 

61. 1509 — IStl. P. Clirislopbonis Kuppener, Lobama-Borussas. 
61. 1510 — 1511. 5. Petrus Eisenbergk, Halensis, dücMii'f. 

63. 1511—1610. M. Wolfgangus Peilick, rMiffnwii. 

61. tSII — (618. P. Sebaslianus von der Heyde, Begiomonti Borossus. 

65. 1511 — 1638. H. Sebastianus Sybard(, Müchelensis. 

66. 1611—1615. S. Barlliolomeuä Spies, Halensis. 

67. 1511 — IS19. P. Oregon US Bredekopf, Conilzio-Bonissus. 

68. 1615 — 1611. S. Paulus Thum (Thyme) Magdeburgensls, in coli, malus re- 

ceplus, diactsiit. 

69. 1518 — 1531. P. Wolfgangus Schindler Cubilensis, in coli, jnaius receplus 

düceml. 

70. 1519— 1510. , S. Amoldus Woestefeld, Lindavieosis Harchicus, in coli. 

malus receplus dücessit 

71. 1510 — 1536. H. Ladowicus Sarlorls (Langschnefder) Gorlitiio-Lusalus. 
71. 1590 — 1631. S. Magnus Huad Hagdeburgflnsis, dücMn't. 

Abbindl. i. K. S. Gm. d. 



73. 


*624 — ^538. 


S. 


74. 


1529—1637. 


P. 


76. 


4529 — ^534. 


B. 


76. 


4534—1537. 


P. 


77. 


1532 — 4537. 


S. 


78. 


4534—4540. 


B. 



766 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

HenniDgus Pyrgallus (Feuerhahn) Hildesiensis ^ in coli. 

maius receptus discessit 
Job. Hasenberg, Bohemas discessit. 
Paulus Fetzerus Norlingensis, resignavü. 
Petrus Schwo£fheim, GorlitzensiSy discessü, 
Henricus Gottschalck, Bodenwerderensis. 
Udalricus Steudlerus, Camiolanus, in coli, maius electus 

discessit, 
79. 4536 — 4538. M. Caspanis Borner, Hainensis, in collegium maius coopta— 

tus, discessit. 
€hrislophorus Watzeck, Bohemus. 
Joannes Sauer, Winsemius. 
Christianus Pistorius, Westerburgensis. 
Joannes Spremberg, Vratislaviensis, discessit. 
Matthaeus Metz, Nordheroius. 
Wolfgangus Meurer, Altenbergensis , in coli, maius re-< 

ceptus, discessit. 
Leonhardus Badehom, Misenensis. 
Johannes Erstenbcrg, Bischofshemio-Francus. 
Urbanus Schacht, Magdeburgensis. 
Donatus Zoelner, Gamitianus. 
Henricus Cordes, Brunswicensis. 
Joannes Sinapius, resignavü, 
Blasius Thamraöller, Lipsiensis. 
Simon Gerdt, Braunsberga-Borussus. 
Henricus Salmuth, Sweinfurt. in colleg. maius receptus, 

discessit. 
Wolfgangus Syboth, Lipsiensis. 
Bemhardus Rascher, Mühlberg., discessit. 
Maxirous Geritz, Merseburgensis. 



80. 


4537- 


-1545. 


P. 


84. 


4537- 


-4548. 


B. 


82. 


4 537- 


-4545. 


S. 


83. 


4537- 


-4548. 


P. 


84. 


4538- 


-1544. 


S. 


86. 


4538- 


-4547. 


M. 


86. 


4 538- 


-4587. 


M. 


87. 


4540- 


-1546. 


B. 


88. 


4544- 


-4573. 


S. 


89. 


4545- 


-4568. 


P. 


90. 


4545- 


-4569. 


s. 


94. 


4546- 


-4564. 


B. 


92. 


4547- 


-4552. 


M. 


93. 


4548- 


-4563. 


P. 


94. 


4548- 


-4574. 


B. 


95. 


4652- 


-4554. 


M. 


96. 


4554- 


-4559. 


M. 


97. 


4559- 


-4576. 


M. 



3. DAS COLLEGIUM BEATAE MARIAE VIRGINIS. 

Die Documente des Frauencollegs konnten von mir nicht so vollständig und so 
ungehindert benutzt werden, wie sonst alle der Universität und ihren Corporalionen 
angehörigen, theils weil das ziemh'ch umfängliche Archiv desselben sich nicht in einem 
öffentlichen Locale, sondern in Privathänden befindet, theils weil ein grosser Theil der 
Bücher, Urkunden und Acten gegenwärtig wegen eines schwebenden Rechtsstreites den 
Händen des Gerichtes übergeben ist. Da demnach eine vollständige Benutzung des 
Materiales im Augenblicke auf keinen Fall zu ermöglichen ^r, es hoffentlich aber 
bald sein wird, so habe ich, um den Ueberblick über die Quellen nicht zu theilen, 
mich hier auf die wichtigsten Urkunden und das Verzeichniss der Collegiaten be-> 
schränkt. Die übrigen Quellen, die Statuten, die Acta und Conclusa, die Rationarien 



COLLEGIDM BBATAE VIBGIMS. 767 

u. s. w. werden ohne Frage von vorzüglichem Interesse sein, da die Stellung, welche 
das Frauencolleg einnahm, von jeher eine besondere und oft angefochtene war, 
wesshalb man auf sorgsame Aufbewahrung der Documente, auch auf umfänglichere 
Niederschrift des Vorgegangenen immer Acht gehabt zu haben scheint. Da gegenwär- 
tig die Verhältnisse auch diesQs Collegs wesentlich andere geworden sind, so steht 
vielleicht dem Wunsche, den jeder Geschichtskundige hegen muss, ferner Nichts mehr 
entgegen, dass das Archiv des Frauencollegs mit dem Universitätsarchive verbunden 
und der Benutzung der Geschichtsforscher zugänglicher gemacht werde. 



I. Die Urkunden. 

Auch hier folge ich dem Copialbuche des Collegiums, welches freilich erst im 
Jahre t729 angelegt ist und folgenden Titel führt: 

Abschrifil aller Documenten, so theils in Originali theils in vidimata copia 
Bey dem Gollegio Beatae Mariae Virginis aufif der Universitaet Leipzig befind- 
lich, wobey zugleich alle an denen Originalien Befindliche Sigilla nach ihrer 
Grösse, Farben und Umschriflll ingleichen Bey den^n Vidimirten Copien de- 
rer Notarien Signa accural nachgezeichnet. Leipzig, 4 729. Von M. Wilhelm 
Illmannen, Steinaviä ad Oderam Silesio, lur. Practic. Imatriculat. Lipsiens. 
Das Buch, in folio auf Papier, ausser dem Titelblatte 64 gleichzeitig bezifferte Blät- 
ter enthaltend, neuerdings in Pappe gebunden, doch weder früher noch jetzt beschnit- 
ten, ist nicht von dem auf dem Titel genannten Notar eigenhändig abgeschrieben; die- 
ser hat die Abschrift nur corrigiert und Bemerkungen hinzugefügt, auch zwischen Blatt 
53 und 54 zwei Bogen (Bl. 53^ bis 53") mit einer ausführlichen Erörterung nachge- 
tragen; auch auf dem Titel sind nur die Worte hinter 1729 von seiner Hand. Nach je- 
der Abschrift folgt eine sehr sauber ausgeführte farbige Zeichnung und ausführliche Be- 
schreibung der anhangenden Siegel. Ich behalte im Allgemeinen die von lllmann sehr 
sorgfältig angefertigten Inhaltsangaben der Documente bei, denen ich nur Einiges, durch 
eckige Klammern kenntlich gemacht, hinzufüge. Dahingegen habe ich die Ordnung, 
die weder eine chronologische noch eine sachliche war, geändert, und habe voran ge- 
stellt alle das Collegium direct betreffende Urkunden, darnach die die Einkünfte dessel- 
ben angehenden, und zwar auchi hier wieder die verschiedenen Einnahmequellen be- 
sonders aufführend. Die Zahl vor dem Datum bezeichnet die durchlaufende Nummer 
meiner Aufzählung, die römische Ziffer nach demselben giebt die Nummer an, die die 
betreffende Urkunde im Archive des Frauencollegs führt, die Blattangabe bezieht sich 
auf das eben erwähnte Copialbuch. 

I. Urkunden, das Colleg direct betreffend. 

1. 1446. den 7, April. —Nr. XV. Bl. 31. Perg. Lateinisch. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Docunient, in welchem ge- 
meldet wird, dasa. vor dem Notario Andreas Günlzel in commodo [d. i. 
auf der Stube] beati viri Johannis Ottonis de Monstirbcrg, Mgri. in artibus 
et sacrae theologiae professoris in dem grossen Gollegio gelegen, erschie- 
nen Job. Uoffmann von Schweidnitz, Mag. in artibus et sacr. theol. prof., 
Job. Czach, Mag. in art. 6l baccal. in eadem, und Joh. Frankenfurt de 
Freyenstadt, mag. in art. et baccal. decretorum, Wratislav. dioeces., tan- 

53* 



768 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

quam testamentarii dativi dicti piae memoriae Job. de Monstirberg, und 
baben angebracht, nachdem M. Job. de Alonstirberg das gute Vertrauen zu 
ihnen gehabt, dass sie seinen letzten Willen exequieren solten, als wollen 
sie seine hinterlassene Sachen ansehen, da sie denn nahe bei des seel. 
M. de Monstirberg Bette in una ladula parva sein Testament gerunden, so 
verschlossen, unverletzt, in allem richtig gantz ohne Fehler und nichts 
ausgestrichen u. s. w. Welches Mag. Hoflfmann in Gegenwart derer an- 
dern und des Notarii Zeugen laut mit verständlicher Sprache von Wort 
zu Wort abgelesen, wovon der ganze Inhalt in das von dem Notario ge- 
fertigte Instrument gebracht worden. Geschehen ist dies in der Stadt 
Liptz, den 7. April Hf 6 u. s. w. in praesentia testium rogatorum, hono— 
rabilium et scientidcorum virorum, domini Michaelis Nostitz de Damptz 
art. mag. Wralisl. dioec, Job. de Waldaw, archidiac. Lubutzens. ac dioe- 
ces. eiusdem, Cristofori de Olsnaw, Vratisl. dioeces. — Ad marginem 
penna pictum sistitur Signum Notarii cum inscriptione nominis eiusdeoi. 

Es existiert von diesem Transsumpt eine vidimierte Abschrift des Jonas 
Neander au( Pergament vom Jahre 4 540, in welchem Jahr dem Herzog Hein- 
rich Abschriften der Documente des Frauencollegs zugestellt wurden. 

8. [U22?]. — Nr. XXX. Bl. 55. Papier. Deutech. 

Ein auf Papier geschriebener Befehl, in welchem Friedrich Land Grave 
in Thüringen und Marg-Grave zu Meissen der Aeltere an die Erbarn Her- 
ren Rectoren und Meister der Universität der hoen Schule zu Leipzig re- 
scribiren, dass das Haus, das man nennt Collegium unser lieben Frauen 
vor ein Collegium gebalten werden, auch alle Freyheiten und Gerechtig- 
keiten als die genannten zwey Collegia haben solle, und solle solches mit 
aller Würdigkeit und Freyheit als die andern Collegia angesehen werden. 
Gegeben zu Grimma am Montag nach Luciae. 

Der Brief ist ohne Jahreszahl. Illmann versucht das Jahr zu bestimmen und 
meint, es sei zwischen 1425 — 4 428 ausgestellt. Ich aber verrouthe, dass der 
Brief eine Originalabschrift der im 'Rationarius fiscf beim Jahr4 422b (s. o. 
S. 533 u.) erwähnten Li ttera principis pro libertatibus collegii 
beatae virginis ist. Letzterer Brief war wohl auf Pergament. 

3. 4 440. den 4. April. — Nr. XIII. BI. 28. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Documenta in welchem Jo- 
hannes BischofT zu Meissen bekennt, dass er sein Official-Wohnhauss, so 
er in der Stadt Lypzen Merseburgischer Diöces gegenüber der Ca pelle 
Set. Mariae virginis gehabt, und von dem vorsichtigen Petro Schabenkese 
vor eine gewisse Summa Geldes angeschaOet und insgemein vor das Col- 
legium St. Mariae virginis gehalten worden, denen venerabilibus Magistris 
und Collegiatis ibidem praesidentibus in perpetua tempora de certa scien-^ 
tia, mit Consens der Illustrium dominorum principum, Friderici et Guil- 
helmi, Landt-GraOen in Thüringen und Marg-GraOen zu Meissen, gegeben, 
geschencket und assigniret. Zu mehrer Festhaltung und Sicherheit über- 
giebet, schenket und assigniret er mit allen seinen Rechten, so er gehabt 
und haben sollen, gedachtes Hauss vor das Collegium Stae. Mariae virginis 
in gedachter Universität Lyptzen, wollende, dass es auf solche Weise, als 
es zu recht am beständigsten, gehalten werde. Gegeben auf dem Bischoffl. 
Schlosse Stolpin 1440, den t. April. Unten ist das BischoiHiche Wappen, 
in Wachs eingedrucket, angehenget. 

4. 1445. Dienstag in den Osterheiligen Tagen. — Nr. XVIII. Bl. 38. Perg. Deutsch. 

Ein auf Pergament Deutsch geschriebenes Document, in welchem Bur- 
germeister, Rath und Geschwome der Stadt Liptzk bekennen, dass durch 
Interposition des würdigen Herrn Dietrichs von BurcksdorfT, Lehrer beider 
Rechten, Thumherrens zu Nuemburg und Ordinarii des Geistlichen Rech- 
tens zu Leipzig die Achtbarn und Würdigen etc. Meister und CoUegiaten 



COLLEGIÜM BEATAE VIRGINIS. 769 

des CoUegii bey unser Heben Frauen Kircbe der hoen Schule zu Liptzk 
mit ihnen dem Rathe zu gedachtem Leipzig vereiniget und verglichen wor- 
den, und ihnen der Bath daselbst zugestanden, dass jährlich sie in allen 
sechs und viertzig Vas Naumburger oder ander Bier zu ihren und ihrer 
Glieder Gebrauch und Nutzen ungehindert einführen dörffen. Geschehen 
ist dieses zu Leipzig 1445 am Dienstage in den Osterheiligen Tagen. — 
An diesem Briefe henget ein in Wachs gedrucktes Siegel, etliche Thürme 
mit einem offenen Thore vorstellend, mit der Umschrift: 'Secretum con- 
sulum opidi Liptzk/ 

4 465. Freytags den 4 4. Junii. — Nr. XXllL BI. 45. Perg. Ut. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in sich haltend 
Bischoffs Johannis zu Merseburg als einigen Cantzlers der Universität Leip- 
zig Confirmation [einiger] derer Statutorum der Universität und des Col- 
legii B. Mariae virginis. Gegeben in Merseburg 1465. Freytags den 44. 
Junii. Unten hanget das Bischoffliche Siegel. 

4475. den 4. September. — Nr. XXIV. BI. 47. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem De- 
canus und übrige Magistri facultatis artium zu Erfurth bezeugen, dass Va~ 
lentinus Cleynsmidt bey ihnen fleissig studiret, dahero sie ihm die Literas 
Completionis ertheilet. Geschehen 4 475 den 4. September. — Das daran 
gewesene Siegel ist verlohren gegangen. 

[4 480?] — Nr. XXXL BI. 5^ Perg. Lat. — Abschrift, vidimiert von Jonas Neander. 

Ein auf Pergament geschriebenes Document, in welchem Andreas Wai- 

ner, Cantzler und Canonicus im Bischofithum Breslau, denen Collegiaten 

unser lieben Frauen zu Leipzig berichtet, was es mit der fundation und 

Errichtung besagten Collegii Beatao Mariae Yirginis vor Bewandniss habe. 

Ohne Datum. Der Brief kann aber erst nach 4 480 geschrieben sein, da er 
gerichtet ist an Johannes Osten als Praepositus, au Thomas Jawer als Collegia- 
ten des Frauencollegs und an St. Pecbmann Collegiaten des kleinen Fürsten- 
collegs. Osten ward 4 465 Collegiat, Pechmann 4 474, Thomas Hertel aus Jawer 
aber erst 4 480. 

4540. Sonnabend nach Conversionis Pauli. — Nr. XXXII. 61. 58. Papier. Deutsch. — 

Original und vidimierte Copie. 

Eine de dato Leipzig etc. von Martino Pistoris Scriba Lipsensi ausgestellte 
Verschreibung , in welcher gemeldet wird, dass die Collegiaten Collegii 
Beatae Mariae virginis zu ihrem Begräbniss bezahlet einen Schwibbogen 
zu St. Johannis vor dem Grimmischen Thore sub Nr. 34. 

II. Urkunden, die Einkünfte des Collegs betreffend. 

1. Das Gut Gross-Tynts. 

4406. Mittwoch nach Stephani. — Nr. VIII. 61. 20. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem Ni- 
colaus Abt des Klosters Grissow Wratislav. Dioeces. Cistercienser-Ordens 
nebst allen im Documento genannten Conventualen, weilen sie mit vieler 
unerträglicher Schulden-Last beschwehret, und aus äusserster Noth ge- 
dränget gewesen, öffentlich bekennen, dass sie ihr Guth Tyntz mit allen 
Pertinentien etc. im Liegnitzischen District gelegen denen honorabilibus et 
scientificis viris Magistris de natione Polonorum studii Pragensis et eorum 
successoribus vor fünffhundert und zwantzig Mark baarer Pragischer Gro- 
schen numeri Polonici et pagamenti verkauffet. Und hat gedachten Rauff- 
Contract Martinus Abt in Heynrichaw ratificiert. Geschehen ist dieses 
Mittwoch nach dem Feste Stephani 4 406. — Die sonst daran hangende 
zwei Siegel sind verlohren gegangen. 



770 Fr. Zarnckb, lrk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

2. 4406. den 84. Julii. —Nr. IX. B>. 12. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem der 
Abt des Klosters Gryssow Wratislav. dioeces. nebst allen in Documento 
genannten Conventualen dem religioso fratri und Priori, Augustino, volle 
Macht und Gewalt aufllragen, dass er an ihrer statt coram illustri principe 
& domino, domino Ruperto duce Sleziae & domino Legoicii, das Guth 
Tyntz in uanus suas resignire, auch anhalte und bitte, dass solches mit 
allen Pertinentien denen honorabilibus und discretis viris, Magistris de na- 
tione Polonorum studii Pragensis, nach Massgebung des desshalben errich- 
teten KaufT-Contracts in Lehen gereichet werde. Geschehen in dem ge- 
dachten Kloster die Sabbati ante festum ad vincula Beati Petri Apostoli. — 
Das daran gehangene Siegel ist abgebrochen und verlohren gegangen. 

3. 4406. am Tage Maria Geburt. — Nr. XVIL Lat. — Vidimus des Rectors der Leipziger 

Universitttt vom Jahre 4 442. — Bl. 35. Pergam. Deutsch, doch das in- 
serierte Document Lateinisch. 

Ein auf Pergament Deutsch abgefasstes Vidimus, mit Lateinischem Inse- 
rat, den von Hertzog Ruperto dem ersten in Schlesien wegen des von dem 
Abte und Conventu des Klosters Grysow an die honorabiles und discretos 
viros Job. de Monsterberg, Nicol. und Job. Hoffmann zu Schweidnitz vor 
fünffhundert und zwantzig Marck Pragischer Groschen Polnischer Zahl ver- 
kaufllen Guthes Gross-Tyntz ertheilten Landesfürstl. Conscns, gegeben in 
Othmuchaw 4 406 am Tage MariU Geburth, betreffend. Gedachtes Vidimus 
ist unter des Rectoris Academiae in Lipzk Qkspar Weigils Nahmen geferti- 
get; geschehen zu Lyptzk Mit am Donnerstage vor der heiligen Zwölf- 
bothen Symonis und Judae Tag. — Unten hanget das Rectorats-Siegel der 
Universität Leipzig. 

Ist das Original-Document seitdem verloren gegangen? 

4. 4 442. den 5. November. — Nr. XXXIV. Bl. 60. Abschrift aus dem s. g. grünen Buche. 

Original nicht vorhanden. 

Ein in dem grünen Buche Sub littera G befindliches Document, in wel- 
chem Bischoff Johannes Zu Meissen die ihm an dem Guthe Gross-Tyntz 
zustehende Hälfte dem Collegio Beatae Mariae virginis abtritt und über- 
giebt. Geschehen ist dieses zu Stolpen dea 5. Nov. 4 442. 

5. 4447. Dienstag nach Jubilate. — Nr. XXII. Bl. 48. Perg. Deutsch.. 

Ein auf Pergament Deutsch geschriebenes Document, in welchem nach- 
stehende Meister der hoen Schule des Collegii unser lieben Frauen zu 
Leiptzk Erbherrn zcum Tyntz, Doctor Johannes Wewerer von Crossen 
Probest, Meister Johannes von Brege, Meister Martinus Kurtz von Bresslaw» 
Meister Christoforus Emerich von Lcgnitz, Meister Nicolaus Benewitz be- 
kennen, dass Hannes Ey.ser Molner zum Tyntz mit seiner Frau und Kin- 
dern die in Tyntz gelegene Mühle mit der Teychstalt, Holtz, Weyden und 
allen Zugehörungen dem Erbam Manne Swartze Bernhart, Bürger zu Leg- 
nitz, Margarelhen seiner ehel. Haussfrauen, ihren Kindern und ehelichen 
Nachkomelingen und Bernhart Camparn untergesessenen zu Tyntz einem 
Theil so viel wie dem andern zu haben und zu besitzen verkaufH und ab- 
getreten haben etc. Dess zu ewiger Kraft und Sicherheit haben oben ge- 
schriebene Erbherren diesen Brieff mit ihrer Sammelunge grossem anhan- 
genden Ingesiegel versiegelt. So geschehen 4 447. — Unten hängt das 
grosse in Wachs gedruckte Siegel Collegii beatae Mariae virginis. 

2. Die Pfründe in der Kirche sepolcri dominici in Liegnitz. 

6. 4 406. den 8. September. — Nr. X. Bl. 23. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem der 
Bischoff zu Bresslau Wenceslaus bekennet, dass vor ihm erschienen die 



COLLEGIUM BBATAB VIRGINIS. 771 

honorabiles und scienlifici viri Magistri Johannes de Monstirberg 
und Johannes Uoffmann de Schweidnitz in ihrem und Nicolai 
Hoffmann's Bürgers von Schweinitz Nahmen, und hätten angebracht, wel- 
chergestalt sie das jus patronatus von dem Gute Majori Tynlzia, welches 
der Bischoff wüsste, dass es ihnen sowohl wie andere Rechte und Nutzun- 
gen von gedachtem Guthe zustände, dem Illustri principi ac Domino, do- 
mino Ruperto, duci Sleziae et domino Legnicensi, freywillig gegeben und 
abgetreten, hierauf aber hochgedachter Herzog aus Dankbarkeit gegen die- 
ses Geschenke verordnet, dass zu jetzigen und künftigen Zeiten, so ofil als 
in Tyntzia majori die Vacanz sich ereignete, auch wenn zu gewissen Zei- 
ten der Gollegiatkirchen zu Liegnitz ad sepulchrum domini diese 
Präbende incorporiret wäre, nach Massgebung des Hertzoglichen Befehles, 
in gedachtem Dorffe und bei besagter Präbende einer von der Polnischen 
Nation [professor sacrae theologiae vel baccalarius einsdem facultatis] prä- 
sentiret werden solle etc. Otmuchaw. Unten hanget das grosse Bressl. 
Bischoffl. Insiegel in gelb Wachs gedruckt. 

4407. nach dem Feste der Kirchweihe. — Nr. XI. BI. 25. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem der 
Bresslauische Bischofl Wenceslaus mit Consens aller Capitularen ad sonura 
campanae capitulariter congregalorum bekennt und ratificiert, dass die ho- 
norabiles und scientifici viri Magistri Johannes Münsterberg und Johannes 
Hoffmann vor sich und in Nicolai Hoffmanns, Bürgers in Schweidnitz, Nah- 
men das ihnen zustehende lus patronatus in villa Tyntz, Legnicensis 
dioec. seinem leiblichen und lieben Bruder Ruperto, Hertzogen in Liegnitz 
gegeben und geschenket, und dass hierauff auff Ansuchen Hochgedachten 
Hertzogs die Parochialkirche in Tyntz dem Ganonicatui und der praeben- 
dae ad Sanctum Sepulchrum Domini in Legnitz incorporiret und uniret 
worden etc. — Dran hangen das grosse BischÖffliche und das Siegel des 
Capitels. 

U34. Mittwoch vor Martini. — Nr. XVL Bl. 34. Perg. Deutch. 

Ein auf Pergament geschriebenes Deutsches Document, worinnen Bi- 
schoff Johannes zu Meissen und Meistere des Collegii unser lieben Frauen 
der Polnischen Nation des Studiums zu Lipzk den Hochgebornen Fürsten 
Ludwigen, Hertzogen in Schlesien, Herren zu Briege und Legnitz ersuchen, 
weil durch Absterben des Erbarn und Würdigen Meisters Frantzen Crisl- 
witz die Thumerey und praebenda in der Kirchen des Begräbnuss unscrs 
Herrn zu Legnitz ledig worden und Ihnen das Recht zustünde, einen an- 
dern hierzu zu benennen: Als benennen sie einträchtiglichen den Ersa- 
men Meister Nlclauss Wigel, des genannten Coflegiums Meister und der 
h. Schrift Baccalaur. und bitten Ew. Liebe und Gnade wollen nach solcher 
Ordnung diesen mit Brieffen dem Bischoffe Conraden zu Bresslaw zur Be- 
sitzung anbefehlen. Gegeben zu Stolpin H3 4, Mittwoche vor Martini. — 
Daran hangen zwei in Wachs gedruckte Siegel, das grössere des Bischoffs 
zu Meissen, das kleinere der Polnischen Nation des Collegii unser lieben 
Frauen in Leipzig. 

■ 

3. GQlle io Altaunnsdorf. 

4 440. an St. Hieronymi Tage. — Nr. XH. 61. 17. Perg. Deutsch. 

Ein auf Pergament Deutsch geschriebenes Document, in welchem Hert- 
zog Johannes und Heinrich in Schlesien und Herren zu Monsterberg be- 
kennen, dass vor ihnen erschienen Bartholomeus Wintzig, welcher vier 
Marck jerlicher Guide in und auf sein Vorwerk zu dem neuen Altmanns- 
dorff vor viertzig Marck Pragischer Groschen Polnischer Zahl und We- 
runge an den Ehrwürdigen Herrn Meister Johannes Monsterberg verkaufft, 



772 Fb. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

auch an alle die, denen er bey seinem Leben oder nach seinem Tode be- 
scheidet, weltlichen und geistlichen Leuten, mit dem Bedinge, dass Ver- 
kUuffer gegen Erlegung derer 40 Marck Pragischer Groschen in selbiger 
Zahl und VVerunge dieses wieder einlösen dörfle. Diesen Rauff und Wie- 
derkaufT bestätigen selbige mit ihrem fürstl. Briefie, der gegeben ist nach 
Golis Geburth 4 410 an Sente Jeronimi Tag des heiigen Priesters, unten 
hangen zwey in Wachs gedruckte Siegel. 

4. Der Altur in honorem S. Andreae nee non Katharinae et Ceciliae in Schweidniu. 

4 0. 4 377. den 6. November. — Nr. I. Bl. 4. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Docuroent, eine Schenkung, 
so Frau Margaretha, Nicolai de Sachimkirche Wittwe, nebst ihren innen 
benannten Söhnen der Parochial-Rirche zu Schweidnitz [ad altare quod- 
dam] in honorem S. Andreae [apostoli nee non Katherinae & Ceciliae vir- 
ginum beatarum de novo fundandum] gethan, in sich haltend über zehn 
raarcas cum Septem scotis & dimidio grosso censuum annuorum. — Con- 
firroatio facta fuit ab Agnete, Ducissa SIeziae, in Swidnitz anno domini 
4 377 dominica antecedenti S. Galli; subsecuta est confirmalio et incorpo— 
ratio a capilulo Wratislaviensi, sede vacante, eodem anno 1377 VIII Id. 
Novembr. Wralislaviae. — Appensa est bulla cerea cum insignibus capi— 
tuli Wratislaviensis, caput Johannis Baplistae repraesentantibus. 

„et ius patronatus seu praesentandi eiusdem allaris, quotiens illud 
,,de iure vel facto vacare contigerit, apud dictani Dominam Margarc— 
„tham Reliclam, ipsiusque filios suprascriptos et ipsorum haeredes et 
y.successores legitimos decernimus perpetuo remanere.'' 

44. 4377. Sonntag vor Sti. Galli. — N. 11. BI. 3. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, nSmlich : Frau 
Agnes, Hertzogin in Schlesien, Frauen von Fürstenberg, in Schweidnitz 
und in Jauwer Original Consens und Landesfürstl. Bewilligung in die von 
Margarethen, Nicolai de Sachinkirche Wittwe, und deren Söhnen gethane 
donation, wie solche im erstem Documente angeführet; so geschehen 
Schweidnitz 1377, wie vor erwähnt, den Sonntag vor St. Galli. — Ap- 
pensa est bulla cerea repraesentans imaginem Agnetis Ducissae cum epi- 
graphe et insignibus ducatus Silesiae. 

M. 1380. Mittwochs vor Simonis Judae Feste. — Nr III. Bl. 5. Perg. Ut. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem die 
Hertzogin in Schlesien Agnes von Fürstenberg in Schweidnitz und Jawor 
iu die von Patschco Wasserrabe, alias dicti de Czesla, auf Seifersdorff an 
Nicolaum de Czanz, Altaristen [seu ministrum altaris de novo fundati] zur 
Parochial-Kirche in Schweidnitz in honorem beatae Mariae virginis, St. 
Andreae [nee non Katherinae et Ceciliae virginum beatarum] vor 26 Mark 
Pragischer Groschen verkaufiHen jährlichen Zinsen von zweyen Marcken 
ihren Landesfürstlichen Consens ertheilet. Datum Schweidnitz u. s. w. — 
Unten ist das grosse Siegel mit dem Bildniss der Hertzogin u. s. w. 

,, haeredes et successores in dictis bonis praescriptas duas marcas ut 
„censum et redditus ecclesiasticos ipsi Domino Nicoiao supra dicto 
„et ipsius in praedicto Altari successoribus legitimis, qui pro tempore 
„fuerint, dare solvere et in Sweidnitz pjraesentare tenebuntur." 

4 3. — Nr. XXIX. vgl. Bl. 54»> und 62«. 

Ein unter den Auspicien des Rectors (4 531) von Fridericus Peypus ge- 
fertigter Transsumpt (9 Bll. Pergament 4°) von 7 Documenten, besonders 
die ad altare in Swidnitz in honorem S. Andreae etc. erectum beschehenen 



COLLBGIUlf BEATAB VIRGINIS. 773 

Schenkangen betreffend. Es enthält die Nr. H. 10. t8. SK 4 2. U ; ferner 
die folgende, im Original schon t729 nicht mehr vorhandene Urkunde: 

4 382. d. 10. September. — Vgl. Bl. 62«. 

Eine Urkunde, worinnen vor dem Notario Theodorico in taberna Villae 
SifiTridistorf anno 1382 den 10. September Petrus genannt Wasserrabe 
und sein Sohn Johannes, Herren und Erben des Theils in Sefersdorff nebst 
etliche zwantzig daselbst genannten ihren Unterthanen, Bauern und 
Ackersleuthen erschienen und sich zu verkauffung gewisser innenbe- 
nannter dem Altare B. M. Virginis St. Andreae Apostoli wie auch Cathari- 
nae und Cecüiae gewidmeten Zinsen bey der Parochial-Kirche in Schweid- 
nitz bekennen. 

I. 13S8. den 20. Januar. — Nr. IV. Bl. 7. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, worinnen sich 
vor Petro de Nyssa, canonico Eccl. beat. Mar. Glogoviensis et vice ofticiali 
Wratislav. und Nicoiao de Czanz, Altaristen der Parochialkirchen in hono- 
rem Beatae Mar. etc. (s. o.) an einem Theile und Stephane Schultzcn vor 
sich und procuratorio nomine Petri, genannt Wasserrabens, sonst de Czisla 
genannt, [und] seines Sohnes, derer Herren und Erben des Gulhes Seif- 
fridsdorff, ingleichen aller im Document genannten Bauern und Ackers- 
leute am andern Tbeile durch ein vom Notario aufgerichtetes Instrumen- 
tum publicum vor sich, ihre Erben und Nachkommen erklären, dass sie 
sich der Kirchen-Jurisdiction mit der Hertzogin Agnetis Landesfürstl. Con- 
sens unterworffen, und bei Strafe des Kirchenbannes und Censur zwei 
Mark Pragische Groschen numeri Poloniealis zahlen weiten. Geschehen 
Bresslaw den 20. Jan. 1383, bum appensa bulla cerea. 

I. 1396. den 21. Januar. — Nr. V. Bl. 11. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem 
Wenceslaus Bischoff zu Bresslau bekennet, dass Johannes genannt W'u- 
thendorff, Bürger in Schweinitz, zehn Mark jährl. Zinsen vor den ersten 
Altardienst [sub honore et vocabulo Symonis et Judae apostolorum, Erasmi 
martyris, nee non Dorotheae virginis et martyris bealorum] in der Pa- 
rochialkirche St. Stanislai daselbst geschenkt, dagegen besagter BischofI 
ihm Donatori und dessen Erben das lus patronatus bei gedachtem Altar- 
dienst vorbehalten. Bresslau. — Appensa est bulla cerea. 

;. 1400. den 4. Martii. >- Nr. VL Bl. 13. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem 
George Ruischussil [oder Fulschussil?] canonicus Othumuchomensis und 
OfGcialis Wratislav. ex compromisso interloquiret wegen, der zwischen Ni- 
colai Czans, Altaristen in Schweidnitz an einem, Schultzen, Bauern und * 
Inwohnern in Klelzkow am andern Theil entstandenen Klage, gewisse 
jährliche Zinsen an 6 Mark Pragischer Groschen nach Schweidnitz zu be- 
zahlen betreffend. Datum in consistorio Wratislav. diversis diebus, den 
25. Februar & ultima dicti mensis und i Martii 1100. Cum bulla cerea 
appensa. 

. 1402. den 11. 20. und 23. October. — Nr. VH. Bl. 16. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem 
Leonhard de Frankenstein, Praepoditus Wratlslaviensis, weil George Ful- 
schussil, Ofßcialis Wratlslaviensis kranck gewesen, auff angebrachte Klage 
Francisci und Nicolai der Gebrüdere, genannt Czesch, Bürgere in Schweid- 
nitz, Klägere an einem, wieder Nicolaum Czans, Altaristen der Parochial- « 
kirche in Schweidnitz, Beklagten andern Theils, jährliche Zinsen von 6 
Marck und septero scotis betreffend, decidiret, dass Beklagter zu absolvi- 
ren. In consistorio Wratislavieusi .... und bat dieses alles maioris fidei ^' 



774 Fr. Zarnckb, crk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

erga annoch unterschrieben Conradus Czips, Notar. Publ. Apost. & Impe- 
rial. Appensa est bulla cerea. 

18. 4444. am Freitage nach crucis. — Nr. XIV. Bi. 29. Perg. Deutsch. 

Ein auf Pergament Deutsch geschriebenes Document, in welchem Han- 
nes Küchenmeister von KÖnigl. Gewalt zu BÖheim, Hauptmann im Fürsten- 
thum Schweidnitz und Jawor nebst beigenannten 1 2 Assessoren bekennet, 
dass vor ihm erschienen die Irbam und Weisen Weigel Zachinkirch, Bür- 
ger zu Schweidnitz, mit seinen Vettern und haben vorgetragen, wie dass 
sie verlohren haben einen Fürstl. Brieff, der da spricht über sechs Marck 
Geldes und sieben Scot jerliches und ewiges Zinses, und gebethen, dass 
man ihnen nach des Registers Laut desshalben einen andern Brief geben 
sollte, welches auch nach gehabter Untersuchung von denen 4 2 Assesso- 
ren mit des Königlichen Hauptmanns Consens geschehen. Gegeben in 
Schweidnitz am Freylage nach Crucis. 1414. Unten ist König Wenceslaus 
[res. Romanorum] auff dem Throne sitzend in Königl; Ornat mit Böhmi- 
schen und Schlesischen Wappen umgeben, in Wachs auf ein gross Siegel 
gedrucket, angehenget. 

49. 4 445. den 46. Julii. — Nr. XIX. Bl. 40. Perg. tat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem Ca- 
nonici und Administratores Ecclesiae Vratislav. consentiren, dass bey er- 
eigneter Vacanz der oft besagten praebenda und Iuris patronatus bey der 
Parochialkirchen zu Schweidnitz denen Magistris des Collegii beatae Vir- 
ginis Mariae nationis Polonorum in Leipzig allemahl frey stehen solle, ei- 
nen Magistrum etc. oder auch juvenem scola rem. abi lern et idoneum Slezi- 
tam sive Baccalar., welcher drei Jahr studiret, zu besagter Kirchen zu 
präsentiren. Gegeben in Bresslau den 16. Juli 4 445. — Unten ist an ei- 
ner von rothen seidenen Faden zusammengemachten Schnure das Wappen 
des Capituli von Bresslau in Wachs eingedruckt, angehenkt, mit der Bey- 
schrifll : 'Sigill Administratorum in Spiritualibus ecclesiae Wratisl.' 

„Georgius Fabian us et Nicolaus fratres Sachekirche ... de suoruoi 
„parentum dispositione (ius patronatus altaris sub titulo beatae Ma— 
„riae virginis, Sanctorum Andreae apostoli, Katherinae et Ceciliae 
„virginum) in . . . magistros nacionis Polonorum .... transtulerunt, 
„ac eisdem magistris dederunt et donaverunt, prout vidimus publi- 
„cum instrumentum desuper confectum." 
Ist das hier erwähnte Originaldocument verloren gegangen? 

20. 4 445 den 4 6. Juli. — Nr. XX. Bl. 44. Perg. Lat. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Document, in welchem Bi- 
schoff Conradus ^von Bresslau in die geschehene Resignation, Translation 
und Donation des Iuris patronatus von dem Altar in honor. Andr. & virg. 
beat. Cath. & Ceciliae in der Parochialkirchen in Schweidnitz, dass die 
Collegiaten Collegii Mariae virginis wie in vorstehendem Documente ge- 
meldet, präsentieren dörffen, consentiret. Gegeben in Bresslau den I 6. 
Julii 4 445. Mit angehangenem grossen in Wachs gedruckten Bischoffli- 
chen Siegel. 

24. 4 445. Sonnabend vor St. Peters Tag. — Nr. XXI. Bl. 42. Perg. Deutsch. 

Ein auf Pergament Detitsch geschriebenes Document, in welchem Jorge 
Fabian und Nickel Sachenkirch Gebrüdere bekennen, dass sie in ihrem 
Gute Kletschkow vor der Stadt Schweidnitz gelegen, zu dem Aller Sti. An- 
dreae und St. Catharinae et Ceciliae umb viertzig Marck Groschen Prager 
Montz Polnischer Zahl, vyer Marg Gelds und eyn halben Groschen jähr- 
liche Renten auff einen Wiederkauff verkaufil haben an den Ehrsamen 
Mag. Johann Freiberg, Bacc der hell. Schrift und nach dessen Tode dem 



COLLEGIDM BEATAB VIR6INIS. 775 

Ehrsamen Herrn M. Caspar Weigil, auch Baccal. der H. Schrifil, und for- 
bas nach seinem Tode an die Ersamen Herrn und Mag. der hoen Schule 
der Polnischen Nacion zu Lyptzik, nach Inhaltung der Incorporation, die 
von den würdigen Herren Anwalden und Handreichern des Bischthums zu 
Qresslau gegeben ist. Geschehen in Schweidnitz 1445 am Sonnabend vor 
St. Petri Tag, den man bethen feyert. — Hieran hanget ein klein in Wachs 
gedrucktes Siegel derer Sachenkirche. 

S. Zins Ton Bischof in Breslau. 

< 
U48. am Feste derer Heiligen Canciani und Cancianillae. — Nr. XXVI. Bl. 50. Perg. 

Lat. — Transsumpt vom Jahre 4 565. 

Ein auf Pergament Lateinisch geschriebenes Vidimus, in welchem Hector 
Magistri und Doctores Academiae Lipsiensis bekennen, dass Praepositus 
und Collegiaten B. Mariae virginis vor ihnen erschienen und gebethen, weil 
sie ein Document hätten, welches sie nicht gerne oft in Original! produ- 
eieren möchten, und dahero solches lieber in vidimata copia haben wol- 
ten, es möchte solches vidimiret und in forma probanie ihnen gefertigot 
werden, welches auch unter des Rectorats Insiegel durch ihren öffentli- 
chen der Academiae Notarium mit Beymahlung seines Notariats Signets 
geschehen, in Leipzig, die Mittwoche nach Luciae, den f9. Dec. 4 565. 

Das Document, so vidimirt worden, ist von dem Bischoff zu Bresslau 
mit Consens des Capituli ausgestellt, in welchem gedachter Bischoff und 
Capitnl bekennen, dass sie denen Praeposito und Collegiaten B. Mariae 
virginis in Leipzig vor 40 Mark Groschen Pohlnischer Zahl, so der Bischoff 
zu Einlösung des Schlosses Otmuchaw angewendet, 4 Marck denariorum 
dativorum jährlicher Zinsen derer Schweidnitzischen Bischofflichen Col- 
lecten verkaufit haben, so jährlich Martini zahlbar. Geschehen zu Bresslau 
' Hi8 am Feste derer Heiligen Canciani und Cancianillae. 

8. Das Hertelsche SUpendinn. 

4 497. den 8. Marlii. — Nr. XXVIl. Bl. 52. Perg. Lat. — Vidimierte Abschrift des Origi- 
nalinstrumentes. 

Ein auf Pergament geschriebenes Lateinisches Instrument, in welchem 
gedacht wird, dass vor dem Notario Henrico Kaleveshusen die Yenerabiles 
viri 'Christophorus Thyme de Freienstadt, Johannes Hennig de Hainis, 
Sacr. theol. professores^ und Johannes Sculteti de Lipzk Theol. Licentiat 
erschienen und durch gedachten D. Johannes Henning vorgebracht, wie 
M. Thomas Hertel von Jauer B. Mar. Virg. Collegiatus seinen Garten nebst 
2 Häusern ausser der Stadtmauer bei St. Jacob gelegen, in seinem Testa- 
mente vor einen geschickten Schlesier, der hier studieren sollte, dergestalt 
vermacht, dass er zu St. Nicolai, wie die andern, so die horas privafas ex 
fundatione M. Marci Sculteti de Glogovia singen solte. Und sohe hiezu ei- 
ner aus seiner Blutsfreundscbafit, der geschickt wäre, genommen werden ; 
wenn keiner vorhanden, solte ein Schlesier, aus was vor einer Stadt er 
auch wäre, solches verrichten, und könnte solcher von 6 Jahren bisz wie- 
der zu 5 Jahren dem studiren bisz zur Magisterpromotion hferbey oblie- 
gen; wenn er diese erlanget, solle ein anderer hierzu präsentiret und ge- 
nommen werden. Diesen Garten und daran gelegene Häuser hätten sie 
vor 350 Fl. Misz^. verkauOl, damit sie dem Testamente in allen nachkom- 
men möchten, und zusammen wohlbedächtig beschlossen, dass die prae- 
sentalio und nominatio des Schlesiers zu diesem Beneficio bey dem gan- 
zen Collegio B. Mariae virgin. und bey den votis maioribus stehen solte. 
Geschehen ist dieses in Gegenwart obbesagten Notarii und Zeugen H97 
den 8. Martii. 



776 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

24. 4 503. Dienstags nach Egidi. ~ Nr. XXVllI. Bi. 54. Papier. Deutsch. — Daneben ein 

Transsumpt auf Pergament. 

Ein auf Papier geschriebenes Deutsches Document, worinnen Burger- 
meister und Rathmanne der Stadt Jauer bekennen, dass, nachdem Probst 
und Magislri CoUegiaten unser lieben Frauen GoIIegii zu Leipzig die Ordi- 
nation und Testament weyland M. Thomae Hertels von Jauer bürtig, so 
dem Collegio zuständig, gantz und gar aufgelassen, und durch ihre Briefe 
und Siegel gedachtem Rathe überantwortet, sie angezogenes Testament in 
gutem Aufsehen behalten, verbessern und mit i Reinischen Gulden vor— 
mehren wolten. Solches solle auch zu Leipzig in obangeführtem Collegio 
verbleiben bey der Nationi Polonorum, als wohin sie auch den Gesellen 
von ihrer Stadt bürtig ausantworten und schicken wolten. Und wenn der- 
selbe, dass Gott vor sey, sich unordentlich und unehrlich hallen würde, 
so wolte der Rath verpflichtet seyn, einen andern bequehmen Gesellen 
dahin zu schicken. So geschehen Dienstags nach Bgidi 1503. — Das Sie- 
gel ist verloren gegangen ; es war auf grünes Wachs abgedruckt. 

7. Gülte ia Bernbnrg. 

25. 1500. am Sonntage Invocavit. —Nr. XXV. BI. 48. Perg. Deutsch. 

Ein auf Pergament Deutsch geschriebenes Document, worinnen die Her- 
ren Georg Ernst, Rudolph und Woldemar, allerseits Fürsten zu Anhalt und 
Graven zu Ascanien, ingleichen Bürgermeister und Ralh der Stadt Bern- 
burg bekennen, dass sie denen würdigen und achtbaren Herrn Probste 
und CoUegiaten unser lieben Frauen CoUegii in Leipzig vor hundert Hun- 
gerscher an Müntz Gulden, ie S8 silberne Groschen vor einen Hunger- 
scheu Gulden gezahlt, sieben gute Gulden Reinsch erblich verkaufll haben, 
so sie jährlich am H. Neuen Jahre bezahlen wolten, zu deren Zahlung sich 
insbesondere Bürgermeister und Rath der Stadt Bernburg verbunden. Ge- 
schehen ist dieses Bemburg t500, am Sonntage Invocavit. Unten hangen 
fünff in Wachs gedruckte Siegel. 

t. Verzeichniss der CoUegiaten. 
(Nach Eck's Symbol. Pars IV.) 

Nr. 4. 1440 — ? Silvester de Thoren, discessit, magistri ordinis teutonici can- 

cellarius, denique archiepiscopus Rigensis factus. 

2. ,, — 1444. Nicolaus Weigel, Begensis. 

3. „ — 1445. Nicolaus Maschko, Sprottaviensis. 

4. „ — ? Andreas Wagner. 

5. ,, — ? Johannes de Brega. 

6. „ — ? Slanislaus Auriss. 

7. 1445 — ? Christophorus Emerich. 

8. ? — ? Jodocus Vogilsteiu. 

9. ? — ? Nicolaus Golau. 
10. 1465— ? Joh. Osten. 

H . 1 472 — « 484. Henricus Thyme, Freystad. 

12. 1480— ? Thomas Hertel de Jauer. 

13. ? — 1482. Martinus Fuhrmann, Conitiensis, discessit in coli, niaius. 

14. ? — ? Petrus Brockendorf, Vralislaviensis, (/wcc54i7. 

15. 1487 — ? Melchior Ludwig, Freystad. 

16. ? — 1499. Thomas Werner, Braunsbergensis. 



ifr. n. 


? —1516. 


18. 


1494—1530. 


\9. 


1499— ? 


20. 


1500—1514. 


24. 


1502 — 1503. 


22. 


1507— ? 


23. 


1509— ? 


24. 


1510—1521. 


25. 


1515— ? 


26. 


1518— ? 


27. 


1523— ? 


28. 


1530— ? 


29. 


1533 — 1554. 


30. 


? —1561. 


31. 


1543—1553. 


32. 


1544— ? 


33. 


1552— ? 


34. 


? — ? 


35. 


1553— ? 


36. 


1555—1558. 


37. 


1556— ? 


38. 


1557 — 1568. 


39. 


1558 — 1616. 



COLLEGIL^M BEATAE VIRGIMS. 777 

Nicolaus Celer, Vratislaviensis. 

Matthias Fraaendienst, Suidnicensis. 

Nicolaus Faber, Grünbergensis. 

Gregor. Breitkopf, Conit. cUscessit, locum in coli, minori nactus. 

Martinus Meendorn, Hirschbergensis, discessit, colleg. minoris 

coli, electus. 
Petrus Schormann, Glogov. 
Job. Martini, Sagauensis. 
Petrus Wirth, Leobergensis discessit Romam. 
Johannes Langer, Bolkenhainensis. 
Job. Matz, Thorunensis. 
Caspar Deichsel, Lobensis, discessit. 
Martinus Titius, Jauer. 
Christoph Montag, Graudent. 
Yalerius Pfister, Lignicensis. 
Georgius Celer, Sprottav. 
Constantinus Pflüger, Glogov. 
Bartholomaeus Rünbaum, Jauer. 
Slanislaus Saurius, Leobergensis. 
Caspar Jeschke (Geschke), Conit. discessit 
Sigismundus Prüfer, Glogov. 
Caspar Fuhrmann. 

Andreas Freyhube, Sprottav. discessit in colleg. maius. 
Balthasar Gitler, Leobergensis, mortuus aetatis anno 9 1 . 



780 Fr. Zarngkb, urk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

44. 1502. Sonnabend nach Jacobi. — S. 55. Deutsch. 

Hertzog Georgen etc. Vorschreibung über fiinffhunndert gülden So Fa- 
cultas Artium S. F. G. geliehen. 

12. 4 502. Sonnabend nach Mariae Magdalenae. — S. 57. Deutsch. 

Herzog Georg ersucht die Facultät um ein Aniehen von 500 Gulden. 
48. 4502. Mittwoch nach Jacobi. — S. 59. Deutsch. 

Quilung des Rentmeisters und Amtmanns zu Leipzig (George von Wi- 
debach) über den Empfang der dem Herzog geliehenen Summe. 

44. 1502. Sonnabend nach Invocavit. — S. 60. Deutsch. 

Hans Pflügen zu Zschocher Vorschreibung vber 4 Fl. Jherlicher Zinse 
vonn 200 Fl. HaubtSumma, Sampt des Fürsten Gunstbrief (von demselben 
Datum). 

4 5. 4 502. Freitag nach Laurentii des heil. Mörtirers. — S. 66. Deutsch. 

Des Rhats zu Dresden Vorschreibung vber fünfundneunzig Rh. Gulden, 
vonn Neunzehenhundert gülden Haubtsumma, Sampt des Fürsten Gunsl— 
brief (von demselben Datum). 

46. 4 504. die Philippi et Jacobi apostolorum. — S. 70. Lat. Original auf Pergament (0) noch 

vorhanden mit gut erhaltenem Siegel. 

LiTERAE (PACULTATIS THEOLOGICAE) DE CURANDIS ViGILIIS ET MiSSIS PRO R. 

P. Melchiore a Megkaw Cardinali et Episcopo Brixinrnsi eiusque fami- 
LiA. (200 Fl. von iOOO Fl. in opido Kemnitz.) 
Vgl. oben S. 702, Nr. 4 und 2, und 707, Nr. 4 7. 

47. 4504. auf Dornstag Paiili Conversionis. — S. 74. Deutsch. Das Original ward im August 

4850 an das Rentamt abgegeben. 

Eins Erbarn Rhats zu Leipzig Vorschreibung vber 60 Fl. Jherliche Zinse 
vonn 1000 Fl. Haubtsumma. 

18. 1508. Mittwoch nach Priscae virginis. — S. 79. Deutsch. Vgl. Nr. 4. 

Hertzog Georgen zu Sachsen Gunstbrief vber funffzig gülden Jherlicher 
widerkeuflicher Zinse vonn IOOO G. Haubtsumma vom Rhat zu Saltza. 

19. /1515. Sonntag nach Nativitatis Mariae. — S. 84. Deutsch. 

Vortrag zwischen der Facultet Artium an einem vnd den CoUegiaten 
des grossen Collegii anders Theiles die Examina vnd Promotiones, wo die 
sollen gehalten, und die Promovenden, Was von ihnen demselbigen Col- 
legio sol gegeben werden, durch Hertzog Georgen Zu Sachsen auffgerichtet. 

20. 4 545. Montag nach Cantate. — S. 83. Deutsch. Original auf Pergament (00) noch vor- 

handen mit zwei wohlerhaltenen Siegeln. 

Hertzog Georgen zu Sachssen etc. vnd des Rhats zu Leipzig TRADmoN 

VND AIGUNG DES NSWEN HaUSES VND COLLEGII SO VONN J. F. G. VND IHNEN 
FACULTATI artium AI6ENTHUMRLICH VRERGEBEN, ZUGEAIGNET VND EINGEREUMT 
IST WORDEN. 



Sequantur variae literae in riiusa controversa iater facullatem artinm et collegijilos CoU. Maioris. 

24. 4516. den 14. October. — S. 88. Lat. 

Copia Literarum Alexandri Segkeler Rectoris super deposito 210 Fl. 

Rhenensium etc. ä facultate artium. (s. o. Nr. 2.) 

(Haec literarum copia descripta est per Mgrm. Christianum Westerburgen- 
sem, facultatis artium Decanum, anno Domini 4 535, die vero 46. Junii. — De 
hac causa require supra fol. 2 literas Joannis Fritzsch Rectoris, in quibus fa- 



Fac. Art. — Die Urkunden. 781 

tetur hanc pecuDiae summam Collegiatis numeratam traditamque esse Anno 
4 532. — Am Rande: Require j. fol 4 49 transactionem in ea causa factam.) 

22. 4516. den 26. Januar. — S. 90. Deutsch. Original auf Pergament (V) noch vorhanden, 

mit wohlerhaltenem sigillum roaiestatis et universitatis. 

Rectoris und der gantzbn Universität Qcibtanz vnd Bekentnus, das 
Facultas artium dreihundert gülden nidergelegt vnd bezalt, vnd da- 
durch SICH FREI gemacht ZWEBNB GROSCHEN VONN EINEM lEDEN PrOMOUEN- 

den den Gollegiaten Im Grossen Collegio zu geben. Welche der Rector 
etc. Fisco zu erlegen schuldig. 

23. 4546. den 6. Juni. — S. 95. Ut. 

Ausgeschnitten Zedel Inn schwebenden Irrigen Sachen Zwischen der 
Facultät Vnd CoIIeg. Maj. 

24. 4 546. Donnerstag nach CIrcumcislonis. — S. 96. Deutsch. Original auf Pergament (X) 

noch erhalten mit wohlconservierten Siegeln. 

Sequuntur literae declaratoriae Ducis Georgii in eadem causa tribus 
sigillis, Principis Episcopi et Universitatis, confirmatae. 

(Am Rande : Ad sequentes literas remittnnt se eae, quae supra fol. 90 scri- 
ptae sunt.) 

Seqoontnr copiae variarum llteraroin ab epiicopii MersebargeDsibos ad facaltatem artium missarum, 

peadeote controversia inter ipsam et collegiam maias. 

25. 4525. Mittwoch nach Diuisionis apostolorum. — S. 404. Deutsch. 

Episcopus (Adolf] mitlil formam concordiae. 

26. 4525. Sonnabend nach Vincula Petri. — S. 4 02. Deutsch. 

Episcopus requirit ut compromittat facultas. 

27. 4525. Montags nach Laurentii. — S. 404. Deutsch. 

Des Bischoffs Vorschlag zur Einigung. 

28. 4 525. Sonntags nach Assumptionis Mariae. — S. 4 07. Deutsch. 

Eiusdem in eadem causa. 

29. 4528. den 4 6. Junii. — S. 4 08. Deutsch. 

Brief des Bischofs Yincentius zu Merseburg. 

80. 4528. Dienstag nach Exaltationirsanctae Crucis. — S. 4 4 0. Deutsch. 

Eiusdem in eadem causa. 
84. 4528. Donnerstag nach Allerheiligen. — S. 44 2. Deutsch. 

Eiusdem in eadem causa. Der Streit solle auf dem Wege Rechtens ent- 
schieden werden. 

82. 4549. den 4 0. Februar. — S. 4 4 4. Lat. 

Copia protestationis a Decano artium factae praeposito Maioris Collegii 
super prandio (Platoiiis) in novo collegio celebrato. (Es sei nur der Pest 
wegen geschehen.) 

83. 4525. Sonntags nach Simonis und Judae. — S. 44 7. Deutsch. 

Literae increpatoriae principis Georgii, ad facultatem artium de alio De* 
cano eligendo. 

84. 4528. Dornstag nach Simonis und Judae. — S. 44 7. Deutsch. 

Hertzog Georgen Schreiben ann den Bischof Zu Merseburg, inn Sachen 
facuUati$ et coli. maj. belangend. 

35. 4535. den 45. Junii. — S. 4 4 9. Ut. 

Transactio et amicahilis'compositio causae controversae inter Coli. M. 

et facultatem super censibus de Fuchszagel. 

* 

Abhtndl. d. K. 8. Gtu d. WiMensch. III. ^4 



782 Fr. Zarncke, drk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

86. 4544. auf Vigilia Thomae. — S. 48S. Deutsch. 

Andres Walporgers Vorschreibung vber 4 00 Fl. Haabtsamma mit 5 Fl. 
Jherlicben zuucrzinsen, so Ihme facultas geliheo auf fiiof Jhar. 

Hiezu : 4 ] Der Hertzogin zu Rochlitz gunstbrieff darüber (am Tage Ni- 
colai 4 5i4). 

t) Andres Walpurgers ehelichen bausfrawen vorwilliguog darüber vor 
dem Rhat zu Geittban geschehen. 



Literae a principe Mauritio facultati et eidem ab eadem scriptae in causa M. Bai- 
tazaris Klein, petentis ut pro loco respondere liceret. Anno 4 Sit. 

87. 4542. deD 47. März. ~ S. 434. Deutsch. 

Brief des Herzogs Moritz. 
88 ohne Datum. — S. 488. Deutsch. 

Responsum submisse datum principi a facuUale artium. 
39. 4542. den 80. Mtfrz. — S. 486. Deutsch. 

Schiessliche Antwort des Herzogs Moritz, 



40. 4543. im Monat Januar. — S. 487. Lat. 

Syngrapha Doctoris Borneri, qua ut Collcgü Maioris praepositus fateiur, 
kathedraro in Vaporario communi eiusdem Collegii propriam esse faculta- 
tis artium. 
44. 4547. den 47. Januar. — S. 488. Lat. 

Coutributio ad fontem. 
42. 4554. Donnerstag nach Kiliani. » S. 489. Deutsch. 

Johann Kallen Apotegker vnd burgers zu Leipzig Vorschreibung vber 
300 Rhein, gollguidcn, so Ime facultas artium geliehen, Jherlich mit 4 5 Fl. 
ann golde Reinisch zuuorzinsen. 

Folget die Abschrift aus dem Scheppfenbuch, das solche vorpfendung 
vnd renuncialion mit gunst eins Brbam Rhats geschehen. (Mittwochs am 
Tag Kiliani.) 



S. 4 49 und 4 50 folgt die notarielle Yidimierung aller voraufgehenden Abscbriflen 
durch 'Volfgangus Fusius, bonarum artium atque philosophiae Magister, sacra Imperiali 
authoritate publicus, et Academiae iuratus notarius/ der 'ad petitionem Spectabilis viri 
M. Andreae Knawerii etc.* das Voraufgehende Alles selber abgeschrieben habe. Bei 
der Gollation (unter dem folgendem Decanate des Mag. Bartoldus Richius) seien ibm be- 
hülflich gewesen Mag. Chrislopliorus Montag, Mag. Caspar Landsidelius, Mag. Paulus 
Bussinus und Mag. Andreas Knawerius. 

S. 4 54 ist leer geblieben. Mit S. 4 52 beginnen eine Reihe Abschriften von Acten- 
stücken, die nicht eigentlich zurFaIcultät gehören, entnommen aus dem Gopialbucbe 
der Universität, nSmlich: Fundiitio Universilatis Lipsiensis, De ordinatione naliouis 
Misnensis, Articuli servandi circa usum conservatorii etc., Nova nationum divisio per 
Georgium principem (auch hier ohne Datum). Darauf folgt eine abermalige Vidimieruog 
des Notars Fusius, 4 552, unter dem Rectorat des Joannes Hummelius und dem Deca- 
nat des Maximus Gerites. 



Fac. Art. — Die Urkunden. 783 

Auch die dann (S. I6S) folgenden Abschriften haben es nicht unmittelbar und 
direct mit der philosophischen Facultät zu thun, auch sie sind aus dem Gopialbuche 
der Universität entnommen : Partitio duum millium, Befel an die Yorwalter der Klöster 
Pegaw und Petersberg, Recens diploma de bis mille et 300 Fl. etc., Rescriptum de Y 
pagis tradendis, Rescriptum eiusdem principis Maurilii ad varias causas Academiae et 
singularum facultatum spectans, PubÜcatio novorum statutorum. — •Hiernach folgt 
S. SOO eine abermalige Yidimierung des Yoraufgehenden durch denselben Notar. 



Das nun Folgende ist nicht mehr von der Hand des W. Fusius. 

48. 1558. den 26. April. — S. 201. Deutsch. 

Rescriptum lllustrissimi principis Augusti Electoris Sax. quo statuta 

nova facultatis artium confirmata sunt. 
(Yidimiert durch Caspar Jungerman.) 

44, 4 555. Mittwochs nach Divisionis Apostolorum. — S. 260. Deutsch. 

Revers derer Medicorum de loco Anatomiae. 



Am Ende des Bandes folgt : 

Index primus omnium eorum, quae in hoc libello Copiali Monumentorum 
continenlur, eo nimirum ordine, quo scripta sunt. (Yon Fusius angelegt und 
nur soweit fortgeführt, als er selbst geschrieben.) 
Weiterhin ist ein alphabetischer Index mit grosser Ausführlichkeit und Sorgsam- 
keit angefertigt : 

Index aller praecipuorum capitum in bis monumentis contentorum, secun- 
dum ordinem alphabeti. 
Er ist, da er auch Nebendinge ganz genau berücksichtigt, für den Gebrauch der 
Urkunden von ausserordentlichem Nutzen. 



II. DIE MATRIKEL. 

(Im Archiv der Paealllt Nr. I und II.) 

Ein Älterer Beleg für den Gebrauch dieses Namens ist mir nicht zur Hand, doch 
liegt es nahe, ihn schon für die ältesten Zeiten anzunehmen, wie ja der Name 'Mafri- 
cuhi universilatis' von Anfang an erscheint. Bei Restaurierung des Einbandes im Be- 
ginne des 18. Jahrb. ist auf den Rücken aller Bände der Name 'Alatricula' gepresst. 
Der Titel, den man beim erneuten Einbände des ersten Bandes f i86 diesem gab, lau- 
tet: 'Liber decanatuum et promotorum in artibus,' und dem entsprechend 
der des zweiten Bandes vom Jahre 1516: 'Liber secundus Decanatuum et in Artibus 
promotorum.' Auch der Name 'Album' erscheint, z. B. im Jahr 1519* und 15S0^ 
desgleichen von Thammüller^s Hand (4546*) auf -der Innern Seile des untern Deckels 
des ersten Bandes. Zur Zeit vor dem Einbände im Jahr 1485, wo es auch die Statu-* 
ten mit umfasste, hiess es 'Li her facultatis/ vgl. Drobisch, neue Beiträge S. 103. 

Nur die ersten beiden Bände gehen uns hier an ; ich nenne sie 6 und S). 

54» 



784 Fr. Zarncke, vrk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

6, 224 BlI. Pergament, Folio, doch von weit geringerer Grösse als die Matrikel 
der Universität; Gepresster Holzlederband, wohl erhalten mit starkem Messingbeschlage 
und Messingbuckeln, der Rücken erneut. Die Bezifferung ist von mir, rechts am un- 
tern Rande. Dies Buch urofasst die Jahre 1409*' — 1513*. 

^,182 Bll. Pergament, im Format übereinstimmend mit E ; gepresster Holzleder- 
band mit starkem Messingbeschlage und Messingbuckein, auch hier der Rücken erneut. 
Die Bezifferung von mir, rechts am untern Rande. Umfasst die Jahre 4 513** (nicht 1514, 
wie der Titel auf dem Rücken des Einbandes angiebt) bis 1565^. Das Semester 4 559* 
schliesstBl. 161*. 

Ueber die Einrichtung ist noch das folgende Genauere zu beachten. 

6 hat den gegenwärtigen Einband erst im Jahr 1485 erhalten, wie auf der in- 
nem Seite des hintern Deckels bemerkt ist : 'Anno domini MCCCCLXXXquinto Sub 
decanatu Magistri Nicolai Theyn de Hilpurghausen (Decan 1484^) ligatus est presens 
liber una cum libro Slatutorum facultatis arcium nam antehac erat unus über.* Es lässt 
sich noch nachweisen, in welcher Verfassung das Buch bis zum Jahre 1485 sich befand. 
Die erste Partie ging bis Bl. 38, ihr vorauf gingen die ältesten Statuten, die spä- 
ter abgetrennt worden sind; daher kommt es, dass gegenwärtig gleich die Vorder« 
Seite des eizslen Blattes die ältesten Immatriculationen enthält, ohne dass ein schützen- 
des Pergamentblatt davor gelassen ist. Diese Partie nmfasst die Jahre 1409^ — 1446^. 
Auf der letzten Seite, Bl. 38^ legte man ein Verzeichniss der Festtage an, die die 
Artistenfacultät feierte mit der Ueberschrifl 'Festa collegii.* Es sind die folgenden (Vgl. 
oben S. 557 fg.) : Sanctae Agnetis, Conversio sancti Pauli, Sanctae Dorotheae, Kathedrae 
sancti Petri, Sancti Thomae de Aquino, (Gregorii fit distributio lectionum ordinariarum), 
Ambrosii, Marci, Johannis ante portam Latinam,.Octava Joannis Baptistae, Margarelhae» 
(Divisio apostolorum), Sanctae Annae matris virginis Mariae, vinculorum sancti Petri, 
Donati, Sancti Augustini, Decollatio sancti Joannis baptistae, Egidii tunc etiam fit distri- 
butio lectionum ordinariarum, Mauricii, Cosmae et Damiani, Sancti Jeronimi, Lucae 
ewangelistae, undecim milium virginum, Animarum ante prandium, ^) Elizabeth, (Barba- 
rae virginis), Gonccptio virginis Mariae', (nnocenlium.* Die eingeklammerten Feste sind 
eingeschoben, doch, mit Ausnahme vielleicht des zweiten, wohl alle noch von dersel- 
ben Hand, die das Uebrige geschrieben hat. Ob dies die des Heinrich Bernhagen, des 
ersten Dacans 1409**, sei, wage ich nicht zu entscheiden, doch halte ich es für wahr- 
scheinlich. — Daneben ist im Jahr 1436* ein Verzeichniss der Mitglieder der Facuität 
angelegt, welches von anderen Händen fortgeführt ist. Der letzte Name, unten hart 
am Rande, ist beim Beschneiden des Buches bis «ur Unlesbarkeil zerstört, der vorletzte 
ist *Mic1iael Frome de Juterbogk/ Dies Verzeichniss ist sehr wichtig. 

Bis in den Anfang der zwanziger Jahre ist mit grosser Nachlässigkeit eingetragen 
worden, fast nur ausnahmsweise ; man vergleiche unten das Verzeichniss der Decane 
und Vicecanzler. Erst mit dem Sommersemester 1425 beginnt grössere Ordnung. 
Meistens ist, wo Dekanate fehlen, der zum Nachtragen nöthige Raum gelassen, zuwei- 
len aber auch nicht. Ich möchte jedoch nicht annehmen, dass die betreffenden De- 
cane über ihre Amtsverwaltung gar Nichts niedergeschrieben haben sollten, sie schrie- 
ben ohne Frage Alles, was in die Matrikel einzutragen war, zuerst und vor Allem in 



1) Darnach ist die Abkürzung auszuführen, die S. 558, Z. 1 v. oben unaufgelöst geblie- 
ben ist. 



Fac. Art. — Die Matrikel. 786 

den 'Liber papyrcus' und trugen es erst aus diesem in die Pergamentmalrikel : diese 
abermalige Reinschrift nun haben Viele unterlassen ; man sah unser Buch wesentlich 
alsStalutenbuch an und hielt das Verzeicbniss der Mitglieder in ihm für Neben- 
sache. Leider ist der älteste 'über papyreus' verloren; aber, dass man im 4 6. Jahrh. 
zu einer Zeit, wo er noch vorhanden war, im Stande war, eine vollständige Reihe der 
Decane herzustellen, ist nur zu erklären, wenn meine Annahme richtig ist. 

Johannes Wyse de Rostock (Decan H47*), dessen bedeutende Persönlichkeit seit 
dem Anfang der iOger Jahre im Leipziger Universitätsleben in den Vordergrund trat, 
war 68, der der Matrikel eine neue Gestalt gab. V^as er hinzuthat, ging wohl, nach der 
Gleichheit des Pergamentes zu urtheilen, bis Bl. 98 incl.; die dann folgenden Lagen 
bis Bl. HS incl. sind von schlechterem Pergamente und scheinen nachgenähet zu sein. 
Wyse liess die Statuten ans Ende binden, wie sich bei Erörterung dieser ergeben 
wird.^ Schon beim diesmaligen Einbinden ward der Rand der vorderen Partie nicht 
wenig verletzt. 

Bis 1483'' reichte der von Wyse angelegte Theil, zu dem jedoch, wie erwähnt, 
die letzten Blätter hinzugenäht sein mögen. Da aber kam Martin Furman de Konilz 
so in die Enge, dass er einen Theil seiner Aufzeichnungen auf die Stirnseite des Blattes 
eintragen mussle, auf dessen Rückseite schon die Statuten begaimen. Man entschloss sich 
wohl schon jetzt zu Anlegung einer ganz neuen Matrikel. Furman versuchte daher, die 
ganze Seite wieder auszukratzen, was ihm jedoch kaum mit ein paar Zeilen gelang. 
Alles was er auf sie geschrieben, trug er auf die Stirnseite einer neuen Lage. Doch 
zum Einbände selbst gelangte man noch nicht, auch noch nicht der nach ihm folgende 
Decan Henricus Heydeler, sondern, wie die Bemerkung am Ende des Buches angiebt, 
erst Nicolaus Thein am Ende seines Decanats. Beide letztern Decane haben Nichts ein- 
getragen, doch iiess man einen Raum von 4 Seiten für sie oflTen. Thein liess die Sta- 
tuten in ein eigenes Buch zusammenbinden und gab der Matrikel die Stärke und Ge- 
stalt, die sie noch jetzt hat. 

Auf der inneren Seite des vordem Deckels legte eine Hand des ausgehenden 4 5. 
Jahrb. ein dreispaltiges Verzeicbniss der Decane an, kam aber nur (in 2 Spalten) bis 
4 462* (Dionysius Fleg de Bornis) ; dabei benutzte der Schreiber nur die Pergamentma- 
lrikel^ liess also die Decane fort, die in dieser fehlen, doch liess er Raum zum Nach- 
tragen ihrer Namen. Es fand sich Niemand, der das Verzeicbniss fortgesetzt hätte, 
bis erst Joannes Regius Slassfordianus, der 4 545* Decan war, darauf zurückkam und 
es unternahm, das Verzeicbniss bis auf sich herab fortzuführen. Er füllte die dritte 
Spalte des vordem Deckels, und (*Reliquos require in fine huius libri*) noch anderthalb 
Spalten auf dem hintern Deckel bis zum Schlüsse der Matrikel, worauf er auf dem hin- 
tern Deckel der zweiten Matrikel fortfuhr, doch ohne am Schlüsse der ersten darauf zu 
verweisen. Dies tbat Thammüller (1546*) mit den Worten: 'Quaere in altero eoque 
nouo Albo.' Regius füllte auch die vom ersten Zusammensteller leer gelassenen Deca- 
nate aus, sicher aus dem zu seiner Zeit noch vorhandenen Liber papyreus. Desglei- 
chen war Regius es, der Bl. 4 4 3^ und 4 4 4^ die Namen der beiden Decane Henricus 
Höydeler und ,Nicolaus Thein eintrug. Uebrigens beging Regius in dem Verzeicbniss 
der Decane ein Versehen in der Zählung, in der Mitte der 60ger Jahre, von wo an alle 
folgenden Decane um eine Ziffer zu hoch gezählt sind.^ Ein mit rother Tinte geschrie- 
bi'nes NB von späterer Hand scheint auf diese VcrzShIung aufmerksam zu machen. 
Auf der letzten, leer gebliebenen Seite, Bl. 224^ sind von mehrern Händen eine 



786 Fr. Zarncke, drk. Qlellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

Reihe Namen eingetragen, es scheint solcher, die von ihrer Promotion her der FacuItSt 
noch schuldeten. 

^ hat ebenfalls nicht gleich im Jahre ISId** die Gestalt erlangt, die es gegen- 
wärtig hat ; anfangs begnügte man sich auf eine einzelne Lage einzutragen, erst Joannes 
Langer (f5l5^ Decan) licss gegen Ende seines Semesters 154 6 die neue Matrikel an- 
legen, wie eine, sauber geschriebene, fast die ganze Seite einnehmende, Bemerkang 
auf der innern Seite des Vorderdeckels aussagt: 'Liber iste Secundus Decanatuum et 
in Arlibus promotorum Studii Lipsensis. compaginatus est. sub Decanatu Magistri 
Joannis Langer Bolkenlhiincnsis. Anno domini. MillesimoQuingenlesimo dccimoSexto.* 

Auf der innern Seite des Hinterdeckels fuhr Regius fort (s. o.) in zwei Spalten ein 
Yerzeichniss der Decane bis auf sich anzulegen. Nach ihm ist es von mehreren fortge- 
setzt bis zum Schluss der Matrikel. Der ZUhlungsfebler übrigens, den Regius beging 
(s. 0.), ist von Keinem corrigiert worden. 

Der Zweck der Matrikel ist 

t) die Wahl und den Namen des Decans anzugeben.*) Die älteste Formel 
hiefür ist wie entsprechend in der Rectorenmatrikel: 'Anno domini .... s.ibbato ante 

festum . . . electus fuit in decanum mag de natione .....* Diese Formel 

bleibt während des 15. Jahrh. ziemlich unverändert, nur hin und wieder wird das eine 
oder andere Glied derselben mehr ausgeputzt. Mit dem 16. Jahrh. wird aber auch hier 



*) Das Yerzeichniss der unter dem ersten Decanat immatriculierten Magister und Bac- 
calaureen bat Gersdorf a. a. 0. S. 31 abdrucken lassen. Eine Vergleichung mit dem Origioal 
giebt mir zu ein paar berichtigenden Bemerkungen Veranlassung : 

1 . Schon Drobisch in den 'Beitrugen hat darauf aufmerksam gemacht» dass S. 31 nach 
Mag. Petrus Storch ausgefallen ist: Mgr Henigum Hildensim, und dass also Gersdurfs 
in Anm. 48 aufgestellte Vermuthung, Cunradus de Hildensim sei verschrieben für jenen Na- 
men, der Grundes entbehrt. 

2 . Nicht richtig ist : P e t r u m d e L o b a w, es steht vielmehr geschrieben deLockaw;^ 
auch würde jenes Gersdorfs eigener in Anm. 49 geäusserter Vermuthung entgegenstehen denn 
Petrus Cosseblut, der ohne Zweifel gemeint ist (er erscheint gleich in den nächsten Semestern 
als Examinator u. ist 1 418« Decan), war Meissner, wie auch hier von späterer Hand zur Seite 
des Namens notiert ist, Lobaw dagegen gehörte zur Polnischen Nation. 

3. Mgr. Jo. Hamme ist auch hier nachgetragen, wie gleicherweis^e in der 
Rectoralsmatrikel, und zwar auch hier zwischen Nicol. Fabri und Jo. Hilden, nicht, wie der' 
Abdruck angicbt, vor erslerem (Vgl. oben S. 555, Anm. 2). 

4. Zwischen Martin Kranach und Georg Below hat die Matrikel : Mgr. Tcdericum 
'de Brunswig und darunter, doch nachgetragen, M. Theodricus vredla[nd, die letzten 

Buchstaben sind beim Beschneiden des Buches abgeschnitten.], eine noch spätere Hand hat in 
den ersten Namen hineincorrigiert Fredland, derCorrector hielt also beide Namen für iden- 
tisch. Auch Gersdorf scheint dies gelhau zu haben, denn im Abdruck giebt er nur an Mgr. 
Theodericum vredia, ohne die doppelle Nennung in der Matrikel auch nur zu erwähnen und 
ohne 'de Brunswig' hinzuzufügen. Aber Gersdorf kommt mit sich selbst in ^Vider^:pruch, wenn 
er beide Namen für gleichbedeutend hält, er selbst weist Anm. 39 einen Tydericus BorChdorp 
aus Braunschwoig nach, der 1404 Baccalaureus und 1407 Magister ward, und Anm. 50 einen 
Thidericus de Vredland, der 1408 Baccalaureus und 1407 Magister war ; darnach wären beide 
verschieden. Zu beachten ist freilich, dass ein Theodericus de Vredland fernerhin in der Ma- 
trikel nicht genannt wird. 

5. Im Verzeichniss der Baccalaureanden ist der Beiname 'de Wichigina' bei Nicolaus 
Nagil kein späterer Zusatz, und zu dem letzten, Martinus alt, ist, später zwar, doch noch von 
Beruhagen's Hand, hinzugefügt : Wyenn. 



Fac. Art. — Die Matrikel. 787 

die MannigfaUigkeit gross, zumal seit dem Aufkommen der neu erweckten classischen 
Stadien. Dies Alles im Einzelnen zu verfolgen, würde zu weit führen und ziemlich 
nutzlos sein; ich begnüge mich mit der Anführung einiger abweichender Einführungen: 

Anno domini sabbato ante festum Sancti Galli confessoris quae 

fuit mensis Octobris Magister utriusque Iuris Baccalaurius 

beaiae Mariae virginis Collegiatus de natione In antistilem sive decanum 

facultatis artium (artisticae) rite atque concordi (unanimi) magistrorum eligentium con- 
sensu et voto (atque suffragiis) electus est. Sub cuius decanatu ofüciales facultatis 
fuerant electi Subscripti Magistri. 

1517*. Henningus Pyrgallius Hyldensemensis phylosophiae professor electus fuit 
in Decanum facultatis artium studii Lipsensis de natione Saxonum inclyta, anno post 
sacrosanctum intemeratae virginis Mariae partum Millesimoquingentesimo septimo de- 
cimo die Saturni (so statt *sabbato' zuerst 1512^) ante celebritatem Sancti Georgii mar- 
tyris gloriosissimi nee non Equitis aurati strenuissimi, quae fuit decima octava Aprilis 
Sub cuius magistratu sequenles magistri munera obiere. 

4 540**. Joannes Erstenbergius Byschofsheimius artium ingenuarum ac philoso- 
phiae magister, collegiique ducalis Collega unanimi electorum consensu in literari<ie 
facultatis decanum electus est, anno a nato domino Jesu assertore generis humani 
M.D.XL die vero mensis Octobris nono, subscriptos in omnibus negotiis hunc ma- 
gistratum concernentibus tarn assiduos quam fideles coadiutores seu, ut vocant, ofßcia- 
les habuit. 

1544'*. Anno salutiferi partus M.D.XLIIIf. III Id. Vlllbris Praefectus est curationi 
studii optimarum disciplinarum et artium et decanus factus summa totius consilii vo- 
luntate Joachimus Camerarius Pab. Cuius semestri studia et ab iis, quonim nomina 
subiecta sunt, et ea rattone, ut annotavimus, administrata fuerunt. 

Diese letztere Formel erscheint mehrfach variiert, z. B. 

f 550**. Anno a nato Christo servatore MDL die undecimo mensis Octobris An- 
dreas Knauerius Sonnebergensis bonarum artium atque philosophiae magister et sacrae 
theologiae baccalaureus summa totius consilii voluntate et consentienlibus electorum 
suffragiis praefectus est curationi studii optimarum disciplinarum et Decanus factus 
Coilegii Philosoph ici semestri hyberno, qui quidem et eos, quorum nomina 
subiecta sunt, adiunctos (quos ofßciales vocant) habuit, et studia ita ut infra annotalur 
administravit. 

Wenige nur sind so kurz, wie z. B. : 

4 530^. Fridericus Peypus Forchemius artium magister decanum egit anno salutis 
1530 ad hyemem. — Hier findet sich wohl zum ersten Male das Fortfallen der An- 
gabe des Wahltages ; später wird es gewöhnlich, nur das Datum anzugeben ohne Be- 
ziehung auf Georgii und Galli, namentlich von 1540 an. semestri aestivo findet sich 
4 548% 4 550% ad hyemem auch 4 536% 4 537^. Nur 4555^ kehrt Prüfer noch einmal 
ganz zu der alten Formel des 4 5. Jahrh. zurück. 

2. Femer wurden in die Matrikel eingetragen die übrigen Beamten der Fa- 
cultSt, von allem Anfang an Examinalores baccalariandorum und Magistrandorum nebst 
dem Vicecancellarius (übrigens bereits 4 546* procancellarius und so fortan meistens 
genannt; seit dem Jahre 4 564 ward dieser letztere Name officiell. 4 552*' u. fg. steht 
noch einmal vicecancellarius), später auch die Clavigeri, dann, so lange sie existierten, 
die Executores statutorum, die Visitatores, die Dispensatores, die Taxatores pastus, die 



788 ^ Fr. Zarngke, crk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

Resumptores u. s. w. Bemerkt zu werden verdient, dass mehrmals statt magister das 
deutsche Wort meister, mayster gebraucht wird, z.B. 1474*, im Plural sogar lateinisch 
decliniert: maystri (vgl. ebenda). 

3. Die Namen der nach bestandener Prüfung aufgenommenen Baccalarei 
(baccalariandi, zuerst f 507* haccalaureandi) und Magistri, oft mit Hinzufügung der 
Namen der präsidierenden Magister (bei den Baccalaureanden : determinavit sub magistro 
N. N, bei den Magislranden : incepit sub mag. N. N.) , oder mit Angabe derjenigen, 
welche die Facultät zu Promotoren bestellt hatte (z. B. f 457^ Hi omnes inceperunt 
sub duobus senioribus facultatis iuxta ordinacionem eiusdem; 4 458* Hij omnes ince* 
perunt sub quatuor magistris facultatis iuxta ordinacionem eiusdem. Den Ausdruck : 
*promoli sunt sub' mit dem Namen des Promotors finde ich zuerst t545*); zuweilen 
wird aber in letzterer Beziehung auf den 'Liber papyreus verwiesen (z. B. t46t** *Hij 
determinaverunt sub magistris de nalione eorum secundum signaturam libri papirei' u. 
8. Öfter). Es pflegt kurz angegeben zu werden, wie viele durchs Examen fielen: 'unus 
reiectus post tentamen et unus post examen, octo reiecti, 6 reiecti, 7 reiecli* u. s. w. 
Auch sonstige Bemerkungen stehen dabei, z. B. 1488*: 'Qui promoti fuerunt omnes 
a decano duabus promolionibus,* und beim zweiten Examen: 'Hij omnes promoti fue-' 
runt a decano una promocione,' u. s. öfter. 

4. Die Namen der von auswärts in die FacuhSt Aufgenommenen (auch der 
determinatores der Mönche seit t488) und der aus dem weitern Kreise der FacultSt in 
das 'consilium facultatis* Recipierten. 4 448*" findet sich zuerst angeführt, wer in das 
'consilium facultatis' aufgenommen sei und an wessen Stelle. Die, auch sonst noch in- 
teressanten, Worte lauten : 'Item anno quo supra die vero XXX mensis ianuarii Elecli 
ac vocati fuerunt ad consilium facultatis mag. Johannis Frankfordis ad locum mag. Je- 
bannis Marborg Item mag. Johannes Hebener de Babenberga ad locum mag. Johannis 
Melrichstad, Mag. Nicolaus Smilow ad locum mag. Wilkini et hoc absque praeiudicio 
illorum duorum praedictorum. Nam quandocunque mag. Johannes Melrichstad et 
Mag. Wilkinus se expurgaverint secundum decretum facultatis sinl in consilio facul- 
tatis ut prius.* 

5. Seit der BesoIduT^g der Leclionen von Seiten der Facultät werden auch zu- 
weilen die von ihr ernannten Lectoren mit Angabe der ihnen aufgetragenen Vorlesun* 
gen aufgeführt. 

6. Auch einige wichtige Beschlüsse, Unterhandlungen und Vorgänge wurden 
in die Matrikel eingetragen. Eigentlich war für diesen Zweck der 'Liber papyreus* an- 
geliegt worden, und auf diesen wird daher in den meisten Fällen auch verwiesen (seit 
4540 meist 'chartaceus liber genannt). Selbst, wenn die Matrikel ausführlicher refe- . 
riert, pflegt sie sich noch auf jenes Buch zu berufen, wo noch Weiteres zu finden sei. 
Besonders ausführlich sind die Miltbeilungen im Semester t5t9^ wo sie mehrere Sei- 
ten einnehmen und dessenungeachtet noch auf den 'Liber papyreus* verwiesen wird, 
1520^ beruft man sich auch auf den 'Liber actorum' (s. u.) und t Ö2t* auf den 'Li- 
ber complentium'. Ich lasse eine Anzahl dieser Millheilungen und Conclusa, die 
besonderes Gewicht haben und auch für die Beurtheilung der Quellen von Werth sind, 
nachstehend folgen: 

1475*. Nachdem die Namen der Clavigeri, Executores und Taxatores genannt, 
und einige Assumptionen in die Facultät berichtet sind, heisst es weiter (Vgl. unten 
das Verzeichniss der Decane zu diesem Jahre) : 



Fac. Art. — Die Matrikel. 789 

Ilem anno domini quo supra proxima feria quinta post festum sanctorum marti- 
ruDi nerey achillei pancracy qui fuit XI dies mensis may facta plenaria congregacione 
magistrorum de consilio facultatis arcium per nuncium iuratum universilatis, Cedulam 
more solito per decanum sibi traditam manibus suis ad magistros de consilio facultatis 
tüQC deferentem tali tenore conscriptum : y^Reverende magister sitis bodie hora XI in 
yyStuba facultatis ad audiendum peticiones duoruni doctorum de nacione Saxonum El 
,,ad coQSullandum desuper, sub pena non contradicendi et sicut diligitis bonum facuUa- 
y,tis" et audita proposilione et peticione trium dominorum doctorum de nacione Saxo- 
num nomine tocius nacionis Et ea exaudita conclusum fuit tunc concorditer per ma- 
gistros de consilio facultatis quod saltus pro electione novi dccani factus de nacione 
Bavarorum ad nacionem Polonorum praetermissa nacione Saxonum debeat esse sine 
preiudicio nacionis Saxonum, Sic quod per mutacionem hyemalem proxime sequentem 
eligalur decanus de nacione Saxonum Et quod expost in ordine suo pristino et priori 
nacio Saxonum per amplius in aestate relineat dccanatum Et quod haec concordia scri- 
batur ad librum facultatis Et copia huius concordiae detur per manum decani facultatis 
Seniori nacionis Saxonum. 

Anno domini mense et die quo supra In eadem convocacione qua peticio trium 
doctorum de nacione Saxonum nomine nacionis eiusdem erat per magistros de facul- 
täte exaudita, conclusum fuit concorditer per decanum et magistros de consilio faculta- 
tis Si aliquis vel aliqui vellet aut vellent magisirum Johannem de Spyra in iudicium 
trahere aut quovis alio modo molestare pro eo quod ratione sui decanatus officii cum 
pluralllate votorum in electione novi decani emissorum et cum maiori parte pro novo 
decano tunc electo concluserit, extunc facultas vult et debeat per syndicum suum tunc 
constituendum et nominandum ab illo vel illis impetenti vel impetcntibus molestanti 
aut molestantibus constanter defensare et predictum magistrum indempnem omniuo et 
litem eidem motam ac movendam sub expensis eius facultatis exportare. 

4488* am Schlüsse: 

Anno domini Blillesimoquadringentesimo octuagesimooctavo die vero decimaquarta 
mensis Februarii Comparuit coram decano et senioribus facultatis artium venerabiiis 
dominus Baltbazar de porta arcium determinator theologiae licenciatus et provisor 
collegii beali Bernhardi, proponens Quomodo patres et domini abbates ordinis Ci- 
sterciensium obnixe supplicarent facultali arcium, ut magistri in eadem dignarentur 
suis determinatoribus iuxta ritum ordinis cisterciensium promotis inter noslrae faculta- 
tis magistris in universitate isla promotis iocum in lectorio asslgnare. Decanus et ma- 
gistri scniores audita peticione dicti provisoris beati Bernbardi Gnaliter, cum hoc ad eos 
non pertineat, nihil concluserunt Sed ipsam tamquam novam ad totam facultatem de- 
volvere. Post aliquot tempus decanus pro tempore existens videlicet magister Nicolaus 
Lindener convocavil totum consilium facultatis sexta die mensis Soptembris sub hoc 
tenore ,, Reverende magister, Sitis hodie hora duodecima in stuba facultatis ad audien- 
„dum pelitionem domini provisoris in collegio beati Bernbardi et ad consulendum su- 
.,per eadem Sub pena praestiti iuramenti etc." proposuit et tunc Idem dominus deca- 
nus pelicionem priorem per provisorem coram domino decano et senioribus factam 
toll facultali. Audita desuper facultate tota placuit tunc omnibus magistris de consilio 
facultatis concorditer et contradicente nomine Quod dictis determinatoribus hie pro- 
motis locus inter magistros iuxta senium assignari deberct Si articulos infrascriptos vo- 
luerint assumere et observare. 



790 Fr. Zarnckb, ork. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Primum, Quod determinatores debent esse asstricti ad faciendum prandium pro 
solatio magistrorum tempore eorum determinacionis et promocionis , ad 
quod omnes et singulos in consilio facultatis magistros, oemine praeter- 
misso, vocare debeant et solemuiler invitare. Et si quos alios doctores 
seu magistros ad idem prandium vocare voluerint, stet io arbitrio el 
opcione dictorum determinatorum. 

Secundum, quod determinatorum quilibet post suam promocionem et expedi- 
tum prandium cum ei per facultatem locus assignetur, det eidem facullali 
tres florenos in auro. 

Tertium, quod eo tempore, quo determinantes suas quaestiones more eorum 
determinant certos facultatis seniores una cum facultatis arcium decano ad 
suam collacionem cum missione ccdolarum conclusarum vocare debenl 
esse obligati. 

Quartum, ad lectiones et exercitia dicti determinatores pro grndu tarn magislerii 
quam baccalareatus , ne magistris per facultatem promotis praciudicium 
aliquod et damnum inferator, nunquam admittentur, Nee etiam ad consi— 
lium facultatis quovismodo assumantur. Si autem aliquis determinatorum 
ordinariam disputationem argumentandi causa ingredi voluerit idem eliam 
in suo ordine inter magistros assignato ad disputandum ordinarie seu ad 
opponendum debet esse asstrictus. 

Item quod tempore promocionis dicti determinatores nuucciis sive famulis udi- 
versilatis medium exsolvant eflTectualiter florenum. 

Supradicti articuli omnes et singuli divisim et coniunctim expost per facultatis ar- 
tium saepedictum decanuro dicto domino provisori et licenliato domino Baltbazar de 
porla fuerunt lecti et propositi Et etiam ut deliberaret melius cum suis patribus et do- 
minis abbatibus ad legendum in scriptis traditi. Post aliquod lemporis intervallum co- 
ram Iota facultate praefatus dominus licentiatus et provisor comparait et supradictos 
nrticulos vocelenus omnes cum gratiarum accione assumpsit. Quo facto magistri de 
consilio facultatis arcium dictis determinatoribus locum iuxta Senium promocionis «er- 
vatis articulis ul supra assignarunt. Haec etiam ut inviolabiliter observarentur facultas 
ad librum pergameneum statutorum inscribi decrevit atque demandavit. 

1500*. Anno domini'quo supra sexta feria ante penthecosten Convocatis ma* 
gistris de consilio facultatis sub hoc tenore „Reverende magister, sitis hodie hora duo— 
lydecima in stuba facultatis ad dispensandum cum baccalariis etg. Item ad interloquen— 
,,dom finaliter et concordandum quid fieri debeat cum libraria facultatis." Con- 
clusum erat post multas interlocutiones binc inde babitas quod facultas artium sub 
annuo censu deberet conducere ambas librarias, Sic quod per mutationem unaro daret 
dominis de Collogio Maiori sexaginta octo grosses pro censu. Vbi et conclusum erat, 
quod deberet fieri extensio librariae Sic quod ex ambabus fierel una et lata, sie quod 
libri facultatis, qui plures sunt et in dies speranlur ex legatis augeri, commode et bene 
locari possent, Attenlo eo, quod haec libraria foret ad mngnum decus honorem et uii- 
litatem facultatis artium oec non totius universitatis, Et ut talis extensio buius librariae 
debile tieret et decenter pro honore facultatis praefata facultas deputavit ad hoc suos 
aedituos videlicet magistrum Henricum Grewen et Mgrm. Nicolaum Kleinsmetht de Cu- 
ria, qui diligentem in commissis fccerunt executionem. 



Fac. Art. — Die Matrikel. 791 

4 502\ Taxatores pastus non habebantur, quia facultas instituit, onines iecliones' 
legi gratis. Darauf folgen dann die für die einzelnen Vorlesungen deputierten Magister. 

4 503*. Anno domini quo supra facultas artium quinta feria postCantate fecil mo- 
dum compleiidi in artibus tarn pro Magisterio quam Baccalaureatu, quem baccalareus 
Herbipolensis impressit, cui facultas dedit unum florenum laboris in sublevamen et ex- 

pensarum. Anno quo supra sabato ante Panlbaleonis facultas totaliter con- 

gregata fuit et conclusit quatenus perspectiva communis imprimeretur pro cuius expe- 
ditione Magistri in facultate mutuo dederunt baccalarlo Herbipolensi triginta florenos 
Renenses, quorura restitutionem promisit in anno. Acta sunt hacc die quo supra. 

t5n\ Celerum ipso die Ciriaci qui fuil viii Augusti hora vii antemeridiana in- 
cepta est structura novae domus facuilatis plateam versus et positus est primus lapis in 
praesentia decani et aedituorum facultatis qui fuere magistri Lalicephalus Gonitius et 
Joannes Coelius Lipsicus. 

Item ipso die Egidii Abbae in lectione statulorum facultatis magistros concernen- 
tium approbala sunt per totum consilium statuta domum facultatis inhabitanles con- 
cernenlia et praeterea statutum de assuroptione domus eiusdem, fuitque decretum ut 
transscriberetur ad Librum statutorum facuilatis, quo posteri scirent, unde domus illa 
ad facultatem devcnisset. 

4 5t8\ Statuta collegii facultatis artium iussu seniorum exscripta. Atque con- 
clusa ciusdem facultalis pro decanalu una cum Anniversario ac reformatione Lectionum 
oflenduntur In Libro conclusorum pabireo. TeXog. 

4 519*. Anno domini quo supra et die vigesima octava Aprilis: Coacto consilio 
facultatis atque decretum est unanimi suffragantium consensu : Novum modum seu for- 

■ 

mam complendi per tunc depntatos conceptum et congestum recipiendum esse ad pro- 
bam a facultate, quem videre poteris in tabula completionis. 

Praeterea conclusum erat^ quod Exemplaria Librorum Aristotelis in noua tralatione 
(quae tum recepta erat) imprimerentur sumptibus et expensis facuilatis, si per calco- 
graphos alia via et ratione haberi non possent. 

Bei den Baccalaureanden hinzugefügt: 'propter pestilitalem pauci tum erant.' 

4 5Si^ Sub hoc decanatti conclusum est, quod statutorum codex aliter reddi de- 
beat, id quod magno Labore et nostro et tolius facultatis factum est. — Dann auch er- 
wUhnt 'Papyraceus actorum codes^.* 

4^25''. In hoc meo magistratu statuta facultatis per Reuschium quoquo modo 
emaculata corrccta sunt ad calcem usque deputatis in hoc tribus executoribus prius 
consignalis et duobus alioqui senioribus M. Virgilio et II. Arnoldo. 

. 4 527*. Item sub hoc Decanatu vetus statutum a senioribus et executoribus facul- 

« 

tatis renovatum est, ne liceat ulli decano. in libros facultalis et in istud praecipue quid- 
quam referre, quod non antea senioribus octo et executoribus probarii et ostenderit. 
Cum viderent nonnulla vei negligentius omissa vel asperius scripta, quam ut hoc facul- 
tati conducere arbitrarcntur. Idque ego sum secutus, cum instituerem seniorum ac 
execulorum couvivium pro laboribus mecum habitis in fine Magislratus. — Eine andere 
Hand schrieb daneben \nnd hat (hält?) dach schire niemands.' 

4 529**. Sub eodem decanatu contribuit facultas artium certam summam pecuniae 
contra Turcam truculentissimum Christianac fidei hostem^ qui praecedenii anno a die 
Matthaei apostoli usque ad festum Galli Viennam Austriae urbem nobilissimam crude- 



#• 



792 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

lissima obsidione tenuit sed expugnare non potuit. Sub eodem decanatu conclusum 
est . . . Quae omnia in libro Conclusorum papyraceo Sub eodem decanatu reperies. 

1530*. Sub eodem decanatu contribuit facultas artium conlra truculentissimum 
Cristianae fidei expugnatorem Turcam jtam (d. i. dimidiam?) pecuniam post ferias pen- 
tecostes. 

1532*. Anno etc. quo supra Circa ferias Bartholomei venerabiles vir! dominus 
jnagister Wellendorfler Saltzburgensis , Henningus Pyrgallus Et Joannes Hasenbergk 
executores raei Animaüverlentes muUifariam rerum facuitatis artium iacturam, suppu- 
tarunt omnes proventus et expensas eiusdem, et Iiivenerunt, ad ducentos aureos uno 
sallem minus in leclionum praelectores, centum et septemdecim in ofßtiales annuatim 
erogari, quae summa facit trecentos decem et sex aureos; proventus autem facuitatis, 
tam ex censibus quam aliis accidenlibus, iuxta aequitatem caiculati ad trecentos et de- 
cem aureos se extendunt. Cum ergo non satisfaciant expensis, Atlento quod et alia 
multa decanus expendere habet, et quod facultas in septennio in ducentis aureis ultro 
omnes proventus eiusdem in ßsco suo defeceril, futurum esl, ut, si fisci ratio non ha^ 
bebitur, in quatuordecim annis fiscus facuitatis deßciat. Requisiverunt ergo desuper 
me domini executores ut id proponerem senioribus, qui attcndentes causae gravitatem 
in deliberationcm ulteriorem susceperunt. 

1545". Conclusum de praeceptoribus ordinariis habendis et circumforaneis illis 
ingestoribus vilandis. 

Qaia in visitatione Collegiorum publica Magnißci D : Rect : muiti studiosi sunt re- 
perti adeoque fero inGnito quodani numero, qui Baccalaurcos praeceptorum loco, ne 
dicam ut vix novicios quosdam studiosos, citra iudicium cooptarini, non alia de causa 
quam ut illis sub eiusmodi sui ordinis praeceptoribus liberius in omne facinus iiceat 
vivere, ac sub iis potissimum, qui et ipsi praeceptorum cura etdiligenti animadversioue 
adhuc egent : Itaque ne coecus coeco dux sit primum, deinde ne perturbatio quaedam 
ordinum et adminislrationum contra vetus M. D. Rccloris simul ac totius Universitatis 
statutum commiltatur, ex qua deinde innumera quaedam mala suppuUulant, Dedit hoc 
negocii M. D. Rector mihi Facult. art Decano, ne quid tale porro, in detrimentuia et 
contemptum Doctorum et Magistrorum artium ex ista negligentia eveniret, Vt eiusmodi 
praeceptoribus interdicerem, a non commissa administratione et nondum data docendi 
auctorilate. Sed cum haec mea auctoritas in hac re minus praestaret, Ex concluso fa- 
cult. art. referendum hoc ipsum officium in M. D. Reclorem censui, ut publico edicto 
interdiceretur, simul ac cogerentur singuli, quibus secundum Universitatis statuta non 
licet erudire pueros, Ut omnium discipulorum suorum nomina darent, Quo super ea 
pertinacia consilium communilatis artium decerneret, quibus et quantum singuHs dari 
posset, praesertim iis, qui sine paedagogia, atque ea vel domcstica vel unius aut ad 
summum alterius, hie degere non possunt, nee sine consensu certoque iudicio commu- 
nitatis pcrmitteretur, ne examina illa maiora hac occasione interciderent, nisi habita ra- 
tione illorum, qui suis studiis et sudoribus ad altiora pervenissent, cuius quidem rei 
quotidiana ac plura cxtant exempla. Hoc quicquid est negotii propler certas occasio- 
nes quae tum incumbebant sequenti domino Decano exequendum relinquitur. 

t546^ nachdem die Namen der Magistranden angeführt sind: 

Sed quia hoc ipso die, quae erat 28 Decembris, cum censura et iudicium de he- 
rum ingeniis ferendum esset, imo hac ipsa hora qua tentamen auspicandum foret» coe- 
pit Illustrissimus princeps Mauritius, Dux Saxoniae, maecenas ac patronus noster cle^ 



• -, j 



Fac. Art. — Die Matrieel. 793 

inentissimus, urbem hanc suam Lipsiam coDvocatis militibus, omni commeatu militari 
munire» idque propter futurum periculum obsidionis et belli ac minas devastalionis 
cuiusdam, ipsius Electoris Friderici, qui tuuc in biennio totam ferme Thuringiam acie 
undique collecta occuparat. Post diligentem igitur deliberationem consilium Coramuni- 
tatis artium id negotium scolasticum de conferendis honoribus in bis tumultuationibus 
diflerendum esse, in summa etiam animorum perturbatione, prudenter consiituit, siqui- 
dem mox sequenti die iussu principis,. potente hoc ipsum Magnifico D. Rectore, Aca- 
demiae Status Misnam translatus est et cum maior pars professoruni de tuto loco con- 
suleret, nonnullis hie morantibus, pauci eo Rectorem comitati sunt, qui non gravatim 
etiam in maxima raritate discipulorum, iuventuti ordinarias operas praestiterunt. Ex 
diuturnitate vero belli hoc semestri huius magistratus nee summi honores Magistrales 
nee primi Baccalaureatus in artibus tituli conferri potuere. Quod ne detrimento et 
fraudk foret bis, quorum nomina superius relata sunt, iuter petitores bonorum magistra- 
lium controversia vel ordinis, qui singulis certo et iroposterum designatus sit, vel iactura 
sumtuum, quos in dispentiones, ut appellitant, contulemnt nee ab eis !f exigendos, hoc 
loco annotandum et significandum fuit. 

4 547**. Quod semel atque iterum sub meo magistratu videram non abhorrere a 
pubiicis declamationibus sententias Magistrorum in Communitatis nostrae Se- 
natu, libuit experiri, possitne institui ea ratio et deinceps, adhibilo quodam studio ap- 
pellandi tum magistros tum studiosos huius Academiae, retineri: diebus Saturni, hora 
prima pomeridiana. Et de qualicumque successu in eam spem veni, ut plane confidam, 
si idem placeat spectabilibus dominis Decanis sequuluris, posse eam pertrahi in usum 
et subinde fieri faciliorem non sipe magna omnium utilitate. Id in hunc locum referre 
volui, ne ipse vacaret, nulli alioqui rei futurus ita magno usui. 

4 557*. Nach Aufführung der Clavigeri : 
De Doctrina Publica. 

III Id. Maij ea mandata accepit communitas nostra verbis Illustriss : principis 
noslri principis Electoris, ut hoc semestri usitata Professorum electione supersedendum 
füerit. Ideo omnibus superioris anni professoribus potestas facta fuit prosequendi ope- 
ram doclrinae ordinäriae, suo cuiquam loco diligentia et studio debito. Plura de bis 
demonstrantur in conclusorum libro. 

4 558* nach Aufzählung der ofßciales: 
De professoribus. 

Quid de statutorum mutatione antehac deliberatum et susceptum fuerit, de^supe- 
riorum decanorum annotationibus et actis repeti potest. Mutatorum autem confirmatio 
(de qua alibi perscriptum est copiosius) et incoatio incidit in initium semestris nostri. 
Secundum illorum igitur quandam ralionem effectum est, ut ita parliretur doctrina 
publica: 

Utriusque linguae professor maosit Joachimus Camerarius 

Aristotelicae d.octrinae ' D. Woifg. Meurerus- 

" • ■ • 

Mathematicae - M. Joan. Homilius, 

qui cum saepe Illustrissimi principis voluntate abesse cogeretur, interim substituit 

sibi M. Valent. Drosonem. 
Rhetoricae professor electus est M. Casp. Lantsidel 

Poeta remansit M. Maximus' jGöritz 

Physicus factus est . M. Lebnhardos Lycius. 



^ . _ 

794 Fr. Zarncke, ure. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

Elementa Mathematum docuit ut antea M. Mauricius Steinmetz. 

Doctrina utriusque Grammatices divisa est inter M. Micbaelem Barth et M. Georgium 

llusbach ita ut aiternis et menstruis Vicibus docerent ille Grammat. Lat. hie vero 

Graecam. 
Dialeclicae llelaothonis lector remansit M. Hieronymujs Zynauss. • 



Auch Verse finden sich in dieser Matrikel wie in der Recloratsmatrikel, einige 
Male dieselben^ die in jener stehen. 

Das erste Beispiel steht in C, BI. 4 9* am Schlüsse mit rolher Tinte: Audi^ vide^ 
face si tu vis viuere pace (sie) Prmdpium meum finem rege virgo Maria Amen. 

Uebrigens beginnen die Verse erst im 4 6. Jahrb. Es sind die folgenden: 

1513^. Eiusdem (Joannis Tuberini) Epigramma (vgl. S. 796 Anm.): 

nie ego qtU quondam cedni sacra CoeUcoUgrum Caelatum Musis scr^im opus 
atque novem TrigirUa Unde mihi praesignis ab arte Facultas Donavit Larga fuha me- 
talla manu Illius antistes fueram simul octo decemque Laudibus affed mulUsonisque 
viros. Septena fuerant designaii arte Magistri Nee fuit ante oculos Charta reposta 
meos Natu) Boiorum nutrit sputnantibus Vndis Me Tuberus profert Vrbs Erythreaque 
(Crede mihi) Studium iactandi plangere nullum lila Facultatis sed möge siuuit honas. 

15 47*. Am Schlüsse der Baccalaureanden : 

Epigramma, 
Hos ego praestantes Sophiae coelestis alumnos Admisi Henningus rite favente 
Deo Eloquar an sileam ? numeros ita promere multi Noverunt, veluti verba soluta /o- 
qui Haud dubium iccirco fuerit quum Teutona tellus Dotibw Italicis aequiparanda sieL 

Dann nach ein paar eingeschobenen Bemerkungen : 

Tempore Aguisgranam populus quo transit ad urbem Et Mariae precUms templa 

dieata subit Percupidus veniae scelerum^ cupidusque videre Relliquias sacrae virgtnis 

atque Joseph Inter phylosophos ego Lips antistes habebar Immeritus, verum penftgii 
usque fui. 

4 5S4* unter einem Portrait der 3 Professoren Hundt aus Magdeburg: Andreas 
mgr. (Jurista) Magnus Doclor (Theologus et Medicus] Magnus mgr. (Medicus.) : 

Ad Lectorem, 
Tres fuerant olim celebres heus Parthenopei Sanguineo iuncti foedere Rector 
erant Nomen primus habet Patris, fratrisque secundus Filius ex Ulis tertius esse potesi. 
Magno nomen erat patri, quid? ßlius inde Hoc darum Patris nunc sibi nomen hahei. 
Magnus erat genitor, Magnus quoque filius ipse Dispeream si non magnus uterque fuit 
Esse putes Patris genitum de sanguine natum Ah moriar Patruus ni fuit ille sibi, 

4 524* am Schlüsse: 
Ista Leonhardus cygnea proditus urbe Praefectus Sophiae studio vigüante peregitk 

1524^ zu Anfang: 

Gymnasii Rector nostri dum ferret habenas Reuschius et manibus scriberet acta 
suis Philosophis dignus Visus qui iure Decani Redderet exacto nostra statuta typo. 

15S6^ am Schlüsse schrieb Georg a Szode: 



Fac. Art. — Die Matrikbl. ' 795 

Sors bona me voluit nostro succedere Calvo Esset ut amborwn hie quoque 

iunehis honos. 

G, a. S. 

Auf der folgenden Seite neben seinem Wappen : 

Haec nostrae proavi dant certa insignia genti Sed suus ex merito quemque tue^ 
tur honos. 

und unter demselben (welches 2 Rosen darstellt) : 

Tavxa yi xaAa ^odv ix yeviijg 7ie<pvx&ra xak^g Tr^v xaQiv HaQi^wriv xovdev 
axapOo» ex^i, . ,« 

4 537^ Am Schlüsse: 

Tradere Lypsensis sua cum mihi sceptra facultas Ceperat, hec fida cuncta no^ 

tata tnanu Quis negat aeterno celebrandos nomine dignos Et sua virtutis quemque ma- 

nere bona Ergo non fuerant pHvandi ista quoque laude Pieridum quotquot scandere 

fecit amor. J. S. V. 

4 538* schrieb Badehorn dieselben Worte, die er 1537^ in die Rectoratsmatrikel 
eintrug, s. o. S. 569. 

I5i4^ schrieb Camerarius an den Rand mit rother Tinte: 

jKqifioi Tovto ytQag (?) dmx ivifovg (?) i^Oudi ßovh}, ^fiUTii fiovaoHv (ftf46ifui 
fiviox^» xal, {^ffAig ojg laritf, naiSiVfiara navra di^oixtiv Tovgte pofAOva liQ^g ificpit' 
7tU¥ aotjpifjg, ^ilov mx^inov tcJ t ovvofi e&ijxi XonQO» xal xafAf^aQiaddSv iaviv 
uvm&i yivog, 

am Schlüsse : 

Eaec sex acta fuere meis in mensibus. Ah tu Tempora da studiis, Chnste, quieta 
piis, Joach. C. P. 

1545^ steht innerhalb des gemalten grossen A zu Anfange (in dessen oberer 
Hälfte ein paar Raben sich befinden, worunter Concordia) : 

Comicum mira inter se concordia vitae est Inque vicem nunquam contaminata 
fides. Eine volucres hos sceptra gerunt quod scilicet omnes Consensu populi stantque 
caduntque duces, Quem si de medio tollas discordia praeceps Advolat et secum regia 
fata trahit. 

4546**: 

Eorribili et tristi vexatur Lipsia bello Cum forte iniuncto versor in officio, 

4546 et 4547. 
Nulla Salus bello, pacem te poscimus omnes. 

1549* am Schlüsse: 

Concessit nobis etiam divina voluntas Tempore in hoc siudiis posse vacare bonis 
Quae sunt eximie nobis reparala, sed esse üt videant multi Christe benigne dato. 

4 551* am Schlüsse: 

« 

Virgineam fureret cum Mars truculentus ad urbem Richius aestiva messe DecO" 
niAS eram divina Tgiäg, quae collabeniibus aequos Sola magistratus praeficis impe~ 
riis Qua te laude feram fadentem haec oOa nobis Qui sanctis studiis dedita turba su- 
mu8. Mi deus haec porro placido aspirato favore MolHa fac his ut tempora pacis eant. 



796 Fb. Zarnckb^ ubk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

4 553*' am Schlüsse: 
MONSl ^O0n dIKAlSi SE^ dIA IHZOT XPIZTOT EnAINOJl 
TIMM KAI J02A BIZ AISINAS, AMHN. 

<557* neben dem Wappen: 
dHBTNONTI BPÖrn, KPAinNOI MAKAPEZ TEAESOTZI. 

1559' neben dem Wappen des Ernestus Bock: 

E:EHrHZIZ NATALIUM SIGNORUM, 

und dann fast dieselben Verse die in der Recturatsmatrikel am Schlüsse von Sigism. 
Priifer's Rectorate 159^^ neben demselben Wappen in 9" sieben. Oben S. 572 sind 
Wappen und Verse für die Prüfer's gebalten. Diese Annahme ist zu berichtigen, das 
Wappen gehört zu dem nachfolgenden Rectorate, das 4 557* Ernst Bock bekleidete. 
Hier lauten die Verse : 

Haec mihi signa pater de patre accepta reliquit Est quibus usa pritis semper 
avita domus Ut memor antiquae laudis virtute tuerer Ex huius dictum posteritaie ge- 
nus. Ergo isthic rapido celer hircus ut aequora cursu Traiicit et florens in nemwt ur- 
gct Her Sic opus et lahor est Stadium decurrere Musis Quod patet et magnae prctemia 
laudis habet Quin et uti flammis adamas invictus et aere Hircino in partes sanguine 
ruptus abit Sic mihi difficili virtus evicta labor^ Bat faciks uuUis in sua regna fores^ 
Denique laus Studium fovet, ut hvat umbra laborem Et virtute viretgloria frondenemus. 



In Bezug auf die Zierlichkeit der äussern Einrichtung verhält sich diese Ma- 
trikel ganz so wie die Rectoratsmatrikel. Auch sie ist auf zwei Spalten angelegt, nur 
die eingetragenen Conclusa sind meistens durchlaufend geschrieben. Seit der Mille 
des 16. Jahrb. wird es hergebracht, nur einspaltig zu schreiben, zuletzt fast ohne Aus- 
nahme. — Rubriciert ist von Anfang an, sowohl indem man einzelne Buchstaben roth 
anstrich als namentlich, indem man die Angabe des Decanates als Columnentitel wieder- 
holte. Doch giebt es auch nicht wenige Jahre, denen dieser Schmuck fehlt, und in de- 
nen die Columnenüberschriflen entweder schwarz geschrieben oder ganz fortgelassen 
sind. Seit der Mitte des. 15. Jahrb. sind die Columnentitel oft mit grossen und ausge- 
putzten Buchstaben geschrieben. Beginnt ein Decanat nicht mit dem Anfange einer 
Seite, so pflegt seit H57* der Columnentitel auch in die Mitte der Seite über der Ein-« 
füiirungsformel gesetzt zu werden, sodass dann hier die Nennung des Decans zweimal 
unmittelbar hinter einander erfolgt. — 1471' ist zuerst mit blauer Tinte geschrieben, 
H75 mit blauer und rother, 1478 desgleichen, doch besonders prachtvoll, 4 490* mit 
grüner Tinte. Auch im Contexle wird seit 1512^ zuweilen durch verschiedenfarbige Tin- 
ten leichtere Uebersichtlichkeit erstrebt. 4 485* bei der ersten Eintragung in das neu- 
gebundene Buch ward zum ersten Male ein 6 Zeilen einnehmender bunt gemalter und 
vergoldeter Anfangsbuchslabe gesetzt. 1497' findet sich die erste vergoldete Colum- 
nenGberschrift und in dem grossen Anfangsbuchstaben ein sehr sauberes Bildchen. 
Hervorzuheben sind wegen ihrer besonders prächtigen Ausführung, ihrer reichen Ver- 
goldungen und Malereien: «499\ 1600^ (1501"), <50l\ 1502\ 1503*, 1504', I 508\ 
45<0\ 45H', (15ir), I5«2^*) (1513''), t51ö^ 1516'; dann hören die feinen 



1) Dies Bild (beim Decanat des Joannes Tuberinus, dessen Epigramm zu vergleichen ist) 
verdient besonders hervorgehoben zu werden. Es nimmt die ganze obere Hfllfte der Folioseile 



Fac. Art. — Die Matrikel. 797 

Bildchen auf, also um dieselbe Zeit wie in der Rectoratsmatrikel. Grosse vergoldete 
und verschnörkelte Buchstaben kommen noch hSnfig vor und auch gröbere doch sehr 
grosse Bilder,' so 15)1' und namentlich iBtV u. s. ö., doch hört die Lust an derarti- 
gen Verzierungen merklich auf. i5^t^ klebte auch hier, wie ebenso in der RectoratS' 
matrikel, Job. Musler einen colorierten Holzschnitt ein. Das bat man später für so an- 
stössig gehalten, dass man das ganze Bild mit schwarzer Tinte überstrichen hat. Mit 
ausserordentlicher Pracht hat wieder Badehorn 1538* die Einführung seines Decanates 
in vergoldeten Buchstaben malen lassen. Job. Sinapius Weismonensis, der auch in den 
Statutenbücbern des kleinen Fürstencollegs als Freund von Sauberkeit sich zeigt (s. o. 
S. 760), verwendete auf die Einführung 2 Seiten, links in grossem vergoldeten Rahmen 
die Einleitungsformel, rechts ein grosses, die ganze Seite einnehmendes, reich vergol- 
detes Wappen. Ebenso werden S Seiten in Anspruch genommen 4 555^ und 4 557*. 
Seit 1607* kommt es sehr oft vor, dass für den Anfangsbuchstaben ein grosser freier 
Raum gelassen wird, um ihn nachträglich hineinmalen zu können, was dann meistens 
nicht ausgeführt ward. 

Die Reihenfolge der Nationen bei der passiven Wahlfähigkeit zum Decanate 
ist nicht so schwankend wie bei der Rectoribilität, es ist vielmehr constant die Formel 
aufrecht erhalten : 

S. P. M. B. 

Hievon macht nur der erste Turnus (HO 9^—4 iH*) eine Ausnahme, wo die Na- 
tionen so folgen: S. M. P. B. ; dann wurden 1417* die Baiern, das letzte Glied der 
Reihe, übersprungen und der Turnus begann von vorne. Bis dabin waren die Decanate 
der Sachsen und Meissner in die Wintersemester gefallen, sie hatten also das Vorrecht 
der Magisterpromotionen gehabt, fortan fielen diese den Polen und Baiern ausschliess- 
lich zu. Absicht muss bei dieser Veränderung gewaltet haben, denn sie föllt zusam- 
men mit dem Fortfall des Baccalaureanden-Examen um Luciae, das 1416^ noch gehal- 
ten ward. Seitdem scheint das Sommersemester einträglicher gewesen zu sein als das 
Wintersemester. 

liiS'' und iii9* wechselten Sachsen und Baiern für dies Mal ihre Stellen; in 
der Matrikel wird über den Grund Nichts erwähnt; aber Misshelligkeiten und Ungehö- 
rigkeiten waren damals vorgefallen, es wurden z. B. mehrere Magister aus dem Consi- 
lium der Facultät ausgeschlossen. Vgl. die oben mitgetheilten Conclusa. 

Ebenso wechselten H75* und H76^ die Polen und Sachsen ihre Stellen; aber 
das veranlasste weitläufige Verhandlungen, vielleicht gar Processe. Vergl. die Anmerkung 
im Verzeichniss der Decane zu diesen Semestern und die oben mitgetheilten Conclusa. 

VERZEIGHNISS DER DECANE, VICECANZLER UND PROMOVIERTEN. 

In dem nachfolgenden Verzeichnisse bedeutet ein * vor dem Namen, dass der 
Genannte noch zu den ersten Gründern der Universität gehörte^ die hinter dem Namen 



ein und stellt die 9 Musen dar, die, bei verschiedenen musikalischen Instrumenten beschäftigt, 
in dem Bassin eines Springbrunnens baden. Die goldgemalten Inschriften lauten, auf dem 
Rande des Bassins : 'Hyppocrene/ über den Musen *. irria ^vyaii(f69 fityaXov StoSi unten : 
xai^iTt T^xra Stos. Oben nnd zu beiden Seiten : 'Nymphae Nester Amor : Ab love Principium 
Musae : Dulces ante omnia Musae.^ Für den Umschwung, der gerade in jenen Jahren in den 
Studien vor sich ging, ist auch dies Bild cbaracteristisch. Vgl. meine Ausgabe des Narren- 
schiffes S. XXIV. 

Abhandl. d. K. 8. (.es. d. Witeensch. IIK 5*0 



798 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. U?iiv. Leipzig. 

•II Klammem gesetzte Zahl verweist aaf die Anmerkung des mehrfach citierlen 
Schriftchens von Gersdorf, wo von den Lebensumständen des Genannten gehandelt 
wird. Bei der Angabe der Zahl der Baccalaureanden nnd Magistranden (richtiger Bao- 
calaureen und Magister, denn nur die wirklich Graduierten werden genannt, mit Aus- 
lassung der 'reiecli') habe ich die von D robisch in den'Neuen Beitrügen,' S. 9 S fg. ge- 
gebene Tabelle zu Grunde gelegt, bin aber in einem nicht unwesentlichen Puncte tod 
ihm abgewichen. Drobi^h giebt als Summe des Jahres die des bürgerlichen Jahres, 
während meiner Ansicht nach bei der Statistik der UniversitSten nur von Studienjah- 
ren, d. h. der Zeit von Ostern bis Ostern, die Rede sein kann, indem der Beginn eines 
neuen bürgerlichen oder Kalender-Jahres für das UnivcrsitStsleben ein sehr gleichgül- 
tiges Ereigniss war, auf das so gut wie gar keine Rücksicht genommen ward. Die Zeit 
von Weihnachten bis Ostern gehört noch zum vorhergehenden Studienjahre. Aach 
wird der Parallelismus in Bezug auf die Immalriculalioneh gestört, denn auch die letz- 
tem dauerten aller Wahrscheinlichkeit nach ziemlich gleichmSssig bis Ostern hin (der 
Beginn der Vorlesungen war ja nicht ein gleicbzeiliger zu Anfang des Semesters, sondern 
die verschiedenen Vorlesungen begannen zu ganz verschiedenen Zeiten desselben], vgl. 
oben S. 565 unten ; freilich sind wir hier factisch ausser Stande (weil das Datum der Im- 
malriculation nicht hinzugesetzt ward), die Immatriculationen auf das bürgerliche Jahr zu 
reducieren. So weichen denn die Jahressummen der Baccalaureanden bei mir durch- 
gehends ab von den von Drobisch a. a. 0. gegebenen. Eine Vei^leichung dieser Sum- 
men fuhrt übrigens auf sehr lehrreiche Untersuchungen. — Die cursiv gedrackten Na- 
men sind die in die Matrikel nicht eingetragenen, sie sind aus dem Verzeidmisse der De- 
cane auf dem Deckel derselben ergänzt. Wo der Tag der Wahl nicht besonders ange- 
geben ist, ist es im Sommersemester der Sonnabend vor Georgii, im Wintersemester der 
Sonnabend vor Galli. Die Angabe des Magistergrades ist nur wo besondere Veran- 
lassung vorhanden war erfolgt. 



Nr. t. H09^. S. *Heinricus Bernhagen (28). Gleich anfangs ii mag. 

& 26 bacc. intiluliert. 

(quinla feria ante festum Sanctorum Symo- 
nis et Judae.) 
* Nicolai: 22. in cap. ieiun.: II. Bacc. 33. 

Ftcecanc; * Johannes de Mousterberg. (I.) Mag. 18. 

2. 1410". M. ♦Vincenllüs Grüner. (16.) 

Penthec. : 9. exalt. cruc: 13. x 

3 \ P. *Thimotheus de Margenow. (23.) . Bacc. 52. 

Luciae: 15. cap. ieiun.: 15. 

Ficecanc. ;• Vincenlius Grüner. (16.) Mag. 9. 

4 . I 4 H '. B. * Burchard Tuntzman de Balingen. (17.) 

? ? j 

5. •*. S. *Hermannus Schipman. (19.) .Bacc? 

Luciae: 7. cap. ieiun.: 10. 

Vicecanc: *Laurenliu8 de Heylsberg, Ih. B. (12.) Mag. ? 

6. 1412'. P. ♦Johannes Czach.. (30.) 



Fac. Art — Die Matrikel. 



799 



, Bacc. ? 



Mag. ? 



Penthec. : 7. exalt. crac. : 7. 

Nr. 7. U««^ M. * Petrus Storch. (\Z,) 

t ? 

Vicecanc. : ? 

8 . 4 1 f 3*. B. Conradus Weiisenbrtmner K\t%ingens%8, 

? ? 

9. **. S. * Joannes Hamme Lubecus. (36.) 

? ? 

Ficecanc. : *HelmoIdus Zoltwedel, doct. in med.(8 .) ') Mag. 7 . 
(O. Hli*. P. Augustinus Monsterher gius, 

**. M. Paulus Worczensis, 

« 9 



H. 



17. 



Bacc. ? 



Vicecanc, : ? 

15. U i 5V B. *Burcardus de Balingen. (1 7.) 

? ? 

4 3. ^. S. *Hermigus Hildesianus, (4 4.). . 

? ? 

Vicecanc. : ? 
U . 1416*. P. Jeronimus de Löbaw. 

Penthec: 4. sti. Michabelis: H. 

4 5. ^. M. Augastinas de Kempnitz. 

Laciae*. 3. cap. ieiun. : 4. 

Vicecanc.: derselbe. 

16. 1447V S. Borcbardus Plötze de Sunden. 

Pentbec. : 4 0. exalt. cruc. : 6. 

•*. P. * Timolheus de Mergenaw, (^3.) 

9 



Vicecanc, : ? 
4 8. 4 44 8*. M. * Petrus Cossenblut. {i9 .) 

4 9. \ B. Andreas de Weyssenstat. 

sab. posi diem cinerum : 4 6. 
Vicecane.: *Joh. de Heylden. (36.) 
SO. 4 44 9V S. Ludolphus Ho^an. 

? ? 

**. P. *Nieolaus de Legnicx, (5.) 

? 
Vicecanc: ? 



24. 



Bacc. ? 



Mag. ? 



Bacc. ? 



Mag. ? 



. Bacc. S2. 



Mag. 4. 



- Bacc. ? 



Mag. ? 



Baoc. ? 



Mag. 9. 



Bacc. ? 



Mag. ? 



4) Es wird nur das Magisterexamen angeführt, eingeleitet mit der gewöhnlichen Formel : 
'Item eodem aiiiio/ wobei erst nachträglich dem Sohreiber oder einem Leser einfiel, dass ja 
vom Yorbergebenden Nichts eingetragen war ;er settte also hinza : *videlicetM€GGGXJLll/ doch 
konnte man auch XIIlj lesen. Der Name des Vicecanzlers wird mit folgender Notiz begleitet: 
'Bodemque anno substitutus erat per dominum episcopam Merseburgensem in vicecaocelia- 
riura Mgr. Heimoldu^ etc. Am Rande *prias semper vniaersitaa habuit eiigere viceoaneella- 
riain.' Dann ward wieder mehrere Semester hiqdurch nicht au^eschriebeo. 

55» 



800 



Fr. Zarnckb, die. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 



ifr.22. 4 420*. M. 



23. 



25. 



27. 



29. 



34. 



33. 



35. 



B. 



24. U2r. S. 



P. 



26. \itr. M. 



B. 



28. U23'. S. 



P. 



30. U24\ M. 



B. 



32. «425'. S. 



P. 



34. 4426*. M 



B. 



36. 4 427*. S. 



Nicolaus HiUher de KefnniU. 

? ? 

YolquiDus de Aquisgrano. M. 
cap. ieiun. : 2 4 . 
Vicecane. : Andreas de Wyssenstayt. 

* Petrus Wegwy de Premslavia, (9.)*) 

Penthec. 9. 
Andreas de Crossen. 

? 
Vicecane, : ? 

* Joannes Lobeke. (44.} 

? ? 

*Hermannus de Altorf. (26.) 

? 
Vicecane. : ? 

Nicolaus ScuUeti Franc fordensis. ') 
• ? ? 

Nicolaus Weygel. 
in ieiunio : 4 6. 
Vicecane. : Andr. de Weysenstad. B. 

AugustintAS de Kemnitz. (secundo.) 

? ? 

Joannes Vos de Monasterio. 

? 
Vicecane. : ? 

Bertoldus Zegbeberch de Lübeck. 

Penthec: 6. exalt. cruc. : 4 9. 

Burhardus Rosenaw de Nebraw. 

cap. ieiun. 33. 
Vicecane.: * Job. Lobeke. (44.) 

Johannes Grosse de Gera. 

Penthec: 5. exalt cruc: 25. 

Volquinus de Aquisgrani (in locum Petri Puchner 
de Nuremberga feria VI ante defuncti). 

(in die sanctae Katherinae.) cap. ieiun. : 36. 
Vicecatic,: Fredericus Smydel de Egra, protunc 
temporis rector. 
Hermannus Wulko de Frankenford. 



Bacc. ? 



Mag. 8. 



Bacc. ? 



Mag. ? 



Bacc. ? 



Mag.? 



Bacc ? 



Mag. 4 4. 



Bacc. ? 



Mag. ? 



Bacc. 58. 



Mag. 4 3. 



Bacc. 66. 



Mag. 15. 



1 ) Aus diesem Semester sind nur die Namen der Baccalaureanden beim 'exameo pii* 
mum* aufgezeichnet und zwar nicht an dem gehörigen Orte der Matrikel, sondern vor den 
Aufzeichnungen des Decanats 1418^. 

2) Hiernach wird auf dem Deckel der Matrikel noch ein'Conradus . . Deinhardf au%eführt. 
Dodf ist hier wie bei den vorhergehenden Namen corrigiert, also wohl ein Fehler vorge- 
kommen. Vgl. U46i>. 



Fag. Art. — Die Matrikel. 



801 



Bacc. 59. 



Mag. 4 3 



Bacc. ? 



Mag.? 



Bacc. 38. 



6. 



Penthec. : 42. exalt. cruc: 47. 

Nr. 37. 4 427*". P. Matheus Lobdaw de Monsterberg. 

in cap. ieiunii: 30. 
• Vieeeanc. : Nie. Weygü. 

38. 4188*. M. Jobannes Thymonis de Gobin. 

Penthec: 7. exalt. cruc: 25. 

39. ^. B. Fridericus Schmidel de Egra, 

? 
Vieeeanc. : ? 

10. 4i29\ S. Jacobus Scbulteti de Stargardia. 

Penthec: 9. exalt. cruc: 20. 

44. *". P. Johannes Placwicz de Lemberg. 

Sabbato Quadragesimae : 9. 
Vieeeanc, : Joh. Grosse de Gera, protunc rector uni- 

versitatis. Mag 

42. 4 430*. M. Stephanus de Prettyn. 

Penthec: 8. exalt. cruc: 4 3. j 

43. ^. B. Johannes Weycker de Römhilt. r Bacc 35. 

sab. Quadrag. : 4 4. . ' 

Vieeeanc: Jac Meseberch de Stendal protunc rector. Mag. 6 . 

44. 4 434*. S. Jacobus Meseberch de Stendal. 

Penthec: 4. exalt. cruc: 4 4. 

45. \ P. Procopius de Cladrub. 

Quadrages. : 23. 
Vieeeanc,: * Joh. Lobeck. (44.) 

46. 4 432*. M. Stephanus de Prettyn (secundario). 

(in vigilia Paschae.) 

Penthec: 9. exalt. cracis: 4 3. 

47. ^. B. Ruckerus de Luterburg. 

Quadragesimae: 45. 
Vieeeanc,: derselbe. 

48. 4 433*. S. Nicolaus de Jutirbug. 

Penthec: 6. exalt. crucis: 4 2. 

49. **. P. Petrus Pimer de novo foro. 

? 
Vieeeanc, : ? 

50. 4 434*. M. Johannes Ermelreich de Görlitz. 

Penthec: 47. exalt. crucis: 9. 

54. *". B. Johannes Landschreiber de Lapide. 

(in crastino sancti Dyonisii.) 
Quadragesimae: 26. 
Ficeconc. ; Jodocus Birghamer de Noerenberga. Mag. 4 2. 

52. 4 435*. S. Uermannus Wulko de Frankenfordis (secundario). 

(in vigilia Paschae.) 



' Bacc 4 4 . 



Mag. 7. 



Bacc. 37. 



Mag. 9. 



Bacc ? 



Mag. ? 



1 



Bacc 52. 



802 



Fr. Zarncke» urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



ifr 53. U35^ P. 



54. U36\ M. 



55. 



67. 



58. 



59 



60. 



6f. 



62. 



63. 



65. 



67. 



\ B. 



56. U37*. S. 



'. P. 



«438«. 


M. 


b 

• 


B. 


4 439V 


S. 


• 


P. 


1440'. 


M. 



•. B. 



64. f44l*. S. 



P. 



66. 4 442'. M. 



\ B. 



68. 4443*. S. 



Peothec : 4 4 . exait. cnic. : 20. 

Johannes de Brega. 

Quadragesimae : 26. 
Vicecanc, : HermaDDos Wulko de Frankenfordis. 
Petrus de Budissin. 

Penthec. :7. exalt. cruc. : 9. 

Hermaonus de HeJtpurg. 
Quadragesimae: 9. 
Vicecanc, : Job. Grosse. 
Cristoforus de Holmis. 

Penthec: 4. exalt. cnicis: 4 4. 

Bernhardus Rosenaw de Nebraw (secundario). 
sab. ^nte Invocavit: 4 0. 
Vicecanc, : Johannes de Praga. 
Andreas Grüner. 

Penthec: 8. exalt. crucis: 8. 

Henricus Lur de Kirchberg. 
Invocavit: 4 0. 
Vicecanc: derselbe. 
Jacobus Zetteler de Franckefbrdis. *) 

Penibec: 8. exalt. cruc: 4 0. 

Caspar Weygil. 
Invocavit: 7. 
Vicecanc. : Paulus Basse. 
Johannes Weyda. 

Penthec: 9. exaltat. cruc: 5. 

Heynricus Steynpach de Nurenberga. 
Invocavit: 5. 
Vicecanc. : Stepphanus Fortunae. 
Nicolaus Gareden de Gryfenhaghen. 

Penthec. : 47. exalt. crucis : 2 4 . 

Caspar Weygil. 

in cap. ieiunii : 32. 
Vicecanc. : Jacobus Scnlteti de Stargardia. 

Jobannes Schymmelpfenning. 
(ipso die Georgli.) 

Penthec: 20. fest. stae. crucis: 23. 

Johannes Breitrucke de Marporg. 
Quadragesimae: 42. 
Vicecanc. : Job. Schymmelpfennig. 
Jacobus Sculteü de Stargardia. ') 



Bacc. 57. 



Mag. 6 



Bacc. 25. 



Mag. 4 3 



Bacc. 28. 



Mag. 4 2 



Bacc. 26. 



Mag. 8. 



Bacc 25. 



Mag. 8. 



Bacc. 49. 



Mag. 9. 



' Bacc. 70. 



Mag. 4 6. 



Bacc. 85. 



Mag. 17. 



4) Beim ersten Examen sind die Namen der Examinatoren nicht genannt. 
2) Auch in diesem Semester sind die Namen der Examinatoren nicht genannt. 



Fac. Art. — Die Matrikel. 



803 



Kr. 69. Ui3' 



71. 



73. 



74. U46V 



76. 



77. 



79. 



81. 



82. 1450*. 



83. 



P. 



70. 1444*. M. 



B. 



72. U45*. S. 



P. 



B. 



76. 1447'. S. 



P. 



78. U48\ M. 



S. 



80. U49*. B. 



B. 



84. 4451*. S. 



85. 



Penthec. : 20. exalt. crucis: 44. 

Andreas Wagner de Namslavia. 
Invocavil: 43. 
Vicecanc.: Caspar Weigil. 
Joh. Weyda (secundario). 

Penthec: 26. exalt. crucia: 23. 

Johannes de Ratispona. 
Invocavit: 32. 
Vicecanc. : Heinricus Steynbach de Nüremberga. 
Nicolaus Garden de Griffenhagn. 

Penthec.: 24. fest, stae crucis: 37. 

Johannes Meurer. 
Invocavit: 47. 
Vicecanc, : Petrus Sehusen. < 
Nicolaus Pistoris de Lipczk. 

Penthec: 4 9. exalt. crucis: 35. 

Conrad US Deynhardi de Wetter. 
Invocavit: 26. 
Vicecanc: Nicolaus Gryfenhagen. 



• Bacc. 107 



Mag. 2 4 



' Bacc. 8 4 . 



Mag. 4 6. 



Johannes Wysse de Rostock. 

Penthec: 47. exalt. cruc: 22. 

Andreas Wayner de Namslavia. 
Invocavit: 4 6. 
Vicecanc, : Heinricus Bebirsteyn. 
Bartholomeus Franke de Lipczk. 

Penthec: 4 5. exalt. crucis: 4 9. 

Hinricus Colhoff de Bremis. 
Invocavit: 4 3. 
Vicecanc. : Cunradus Wetter. 
Johannes Swertman de Franckfurdia. 
(Johannes de Ratispona vicedecan.) 
Penthec: 4 0. exalt. cruc: 25. 

Nicolaus Melczer de Glogouia. 
Invocavit: 23. 
Vicecanc: Johannes Bwderitzsch. 

« 

Stephanus Foriunae de Freyberg. 

Penthec: 49. exalt. cruc: 29. 

Johannes Heberer de Bamberga. 

Invocavit: 4 9. 
Vicecanc : Vitalis Fleck de Bomis. 
Nicolaus Smylow de Hamborgk 

Penthec. : 8. exalL crucis : 1 4 . 

Nicolaus Gerslman de Lemberg. 

Invocavit: 33. 
Vicecanc. : Martinut Bademossil de Croisin. 



' Bacc. 4 05 



Mag. 23 



Bacc 80. 



Mag. 4 4. 



' Bacc. 55. 



Mag. 4 2. 



Bacc. 47. 



Mag. 4 4 



Bacc 58. 



Mag. 4 



Bacc. 67. 



Bacc. 62. 



Mag. 4 4. 



804 



Fr. Zarxcke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



• Bacc. 97. 



Mag. 17. 



Bacc. 84. 



Mag. 4S. 



Bacc. 4 02. 



Mag. 19. 



Bacc. II f . 



Mag. 18. 



Nr. 86. 1452*. M. Andreas Rudiger de Gorlicz. 

Penthec. : 2f. exalt. crucis: 38. 

87. ••. B. Petrus Herb de Schongaw. 

Invocavil: 38. 
Vicecanc, : Joh. Euderitz de Lipkcz. 

88. U53\ S. Heoricus Elling de Stendal. 

Penthec. : H . exalt. crucis : M, 

89. *". P. Johannes Breslaw (proxima feria quarta post . 

festum). I 

Invocavit: 59. j 

Vicecanc: Joh. de Franckenfordis. 

90. f45i*. M. Jobannes Euderitczsch de Lipczk. 

Penthec: 4 6. exalt. cruc. : 36. 

9 4. ^. B. Heinricus Herolt de Beyreut. 

Invocavit: 50. 
Vicecanc. : Cristofenis Thymonis. 

92. 4 455\ S. Petrus Manenschin de Lübeck. 

Penthec: 33. exalt. cruc: 34. 

93. ^. P. Cristofoinis Thyme de Freiensladt. 

in ieiunio: 77. 
Vicecanc, : Petrus Manschyn. 

94. 4 456*. M. Petrus Sehusen de Liptzk. 

Penthec: 25. exalt. cruc: 39. 

95. ^. B. Johannes Milla de Nuremberga. 

Invocavit: 80. 
Ficecanc. ; Johannes Gedaw de Budissin. Mag. 4 9. 

96. 4 457*. S. Theodericus Stephani de Colbergh. (In vigilia 

Pascha^.) 

Penthec: 34. exalt. cruc: 60. \ 

97. ^. P. Jacobus Mewerer de Wratisslavia. (In vigilia | 

scti. Galli.) 

Invocavit: 36. 
Ficecanc. : Theodericus Stephani de Colberga. Mag. 19. 

98. 4 458*. M. Johannes Gedaw de Budissin. (Andreas Rudiger 

de Görlitz vicedecanus.) 

Penthec: 37. exalt. crucis: 26. ] 

99. ''. B. Johannes Schütz de Nuremberga. > Bacc. lOS. 

Invocavit: 39. J 

Vicecanc: Lampertus Dymelen de Eymbeck. Mag. 22. 
4 00. 4 459*. S. Petrus Rode de Luneborch. 

Penthec: 30. exalt. cruc: 37. | 

4 04. ^. P. Marcus Sculteti de maiori Glogouia. r Bacc 1 3 f . 

InvocavH: 64. ' 

Vicecanc: derselbe. Mag. |3. 

4 02. 4 460". M. Jobannes Thaymut de Numburg. 



Bacc. 4 44. 



/ 



Bacc. 4 27. 



Fac. Art. — Dib Matiikel. 



805 



Bacc. f33. 



Mag. 4 8. 



Bacc. 137. 



Mag. 23. 



Bacc. 158. 



Mag. 27. 



Bacc. 56. 



Penthec. : S4. exalt. cnicis: 56. 

Nr. 403. 1460''. B. Wernerus de Onshusen. 

Invocavit: 53. 
Vicecanc. : Gregorias Hyldebrant de Crossyn. 
«04. « 4 6 r . S. Hinricus Kolck de Stendall. 

Penbec. : 30. exalt. crucis: 38. 

4 05. ''. P. Thomas Wernheri de Braunssbergk (die doroi- 

nica proxima ante fest. sti.^Galli). 
Invocavit: 69. 
Vicecanc, : Mathias Marc! de Görlitz. 
4 06. .1462*. M. Dionisius Flegk de Bornis. 

Penthec: 27. exalt. crucis: 53. 

4 07. ''. B. Johannes Stublinger, th. B, 

Invocavit: 78. 
Vicecanc: Job. Thaymut de Neonnburch. 
108. 4 463*. S. Johannes Hasenveit de Franckenfordis. 

Penthec: 24. — *) 

4 09. ''. P. Stanislaus Pechman de Sweydnitz. ') 

Invocavit: 32. 
Die Magislerprüfungen wurden der Pest wegen 

erst im folgenden Semester abgehalten. Mag. 4 6. 

4 4 0. 4 464*. M. Georgius Haeter de Lipczk. 

(Zugleicb Vicecanzler; das Examen der Ma- 
gistranden nachgeholt.) 
Penthec: 29. exalt. crucis: 37. 

4 4 4. *". B. Johannes Fabri de Rudesheym, th. B. form, 

post diem cinerum: 50. 
Vicecanc: derselbe. 
112. 4 465*. S. Johannes Curlebeke de Sundis. 

Penthec: 4 6. exalt. crucis: 59. 

4 4 3. ^. P. Gregorius Hildebrand de Crossin. 

Invocavit: 95. 
Vicecan. : Lampertus de Goch. 
4 4 4. 4 466*. M. Bruno Vlleyben de Waltersshusen. 

Penthec: 36. exalt. crucis: 64. 

4 4 5. ^. B. Johannes Herolt de Kongissberg. 

post Estomihi: 73. 
Vicecanc, : Lampertus Goch. 
4 4 6. 4 467*. S. Richardus Karstens de Tzellis. 



Bacc. 4 4 6. 



Mag. 4 2. 



Bacc. 4 60. 



Mag. 26. 



Bacc. 473. 



Mag. 22. 



4 ) Beim zweiten Examen heisst es : 'Item anno domini quo supra nullum fait celebra- 
tum examen circa festum Michaelis propter detestandam epidimie pestem, que nimium tunc 
temporis in loco viguit nee aliquis magistrorum de consilio facultatis arcium preter decanum 
tempore aperttonis examinis praesentem se constituit quapropter predictum examen usque ad 
ieiunium snspensum fuerat.' 

2) Die Namen der execntores und taxatores sind nicht eingetragen. Man kam wohl, der 
Pest wegen, gar nicht zur Wahl dersel))en. 



806 



Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



Penthec. : 25. exalt. crucis: 45. 

Nr. H7. \ 161^, P. Thomas Herlil de Jawor. 

Invocavit: 65. 
Vicecanc. : Jobannes Spiss. 
H 8. U68\ M. Mathias Marci de Gorlicz. 

(In vigilia Paschae.) 

Penthec: 37. exalt. crucis: 67. 

H9. **. B. Johannes Baickmacher de Schawenstein. 

Invocavit: 81. 
Vicecanc, : Bartholomeus Oschenfurt. 
\ 20. \ 469*. S. Hinricus Eilingk de Stendal. 

Penthec. 28. exalL crucis: 63. 

) 2 1 . ^. P. Lazarus de Schonenssee. 

Invocavit: 54. 
Vicecanc. : Johannes Rudissheym. 
4 22. U70". M. Nicolaus Ghyr de Jhenis, th. B. 

Penthec: 22. exalt. crucis: 43. 

123. ^. B. Johannes Permeter de Adorff, th, B, form, 

Invocavit: 26. 
Vicecanc, : Andreas de Soldyn. 

124. 4 47 r. S. Andreas Dhene de Soidin. 

Penthec: 4 8. exalt. crucis: 4 8. 

4 25. *". P. Johannes Uerttemberger de Blbogen, th, B, 

Invocavit: 35. 
Vicecanc, : Johannes Lintz. 
4 26. 4 472*. M. Nicolaus GrobiUsch de Lobda^ Ma, C, 

Penthec: 24. exalt. crucis: 24. 

ff 

427. ^. B. Johannes Spiess de Rotenburga, (A. B. /brm. 

Invocavit: 56. 
Vicecanc, : Jeronymus Wunsidel. 
4 28. 4 473*. S. Kerstianus de Ditmercia. 

Penthec. 4 9. exalt. crucis: 54. 

4 29. ^. P. Johannes Kleene de Lobaw, th. B. 

Invocavit: 59. 
Vicecanc, : Reynhardus. 
430. 4 474*. M. Petrus Hofeman de Soravia. 

Penthec. 4 4. Lamperti: 43. 

43 4. ^ B. Johannes Cappentancz de Spira. 

Invocavit: 56. 
Vicecanc: Reyhart. 
432. 4 475*. P.^) Johannes Fabri de Grossen. 



- Bacc. 135. 



Mag. 16. 



Bacc 4 85. 



Mag. 2 4 



Bacc. 145. 



Mag. 2 4 . 



Bacc. 94. 



Mag. 4 3 . 



Bacc 71. 



. 44. 



Bacc 4 03. 



Mag. 1 6. 



Bacc. I 29. 



Mag. 4 0. 



Bacc. H3. 



Mag. 4 4 . 



4) Die Einleitung lautet: 'Anno domini 4 475 Die vero mensis inay 22 i. sabatho ante 
festum saocti Jeorgy martiris Convocatis magistris omnibus de consilio facultaiis arcium pio 
electione noui decani factos fuit saltus decanatus officij de natione bauarornm per nacionem 
Saxonum ad nationem Polonorum Et tunc electus fiiit per saltum . . .' 



Fac. Art. — Dis Matbikbl. 



807 



Bacc. H6. 



Mag. 



9. 



> Bacc. 76. 



Mag. 4 3. 



U5. 



> Bacc. «27. 



Peothec. : n. Egidii : 5 f . 

Nr. «33. «475^ SJ) Johannes Lintz de GotUnghenn. 

iDvocavit: 38. 
Vicecanc, : Johaones Wilden. 
«34. «476*. M. Leonbardus Mesebergh de Lipczk, decr. B. 

Penthec: «0. exalt. crucis: 39. 

«35. ^. B. Lampertus von den^ Hoeff de Gocb, m decr, B. 

ac ecciesiae beatae virginis Wurczenensis ca- 
nonicus. 
Invocavit: 87. 
Vicecanc: Nicolaus Cobarg. 
«36. «477*. S. Conradus Schomborch de Peynis. 

Penthec: 20. exalt. crucis: 49. 

«37. ^ P. Hinricus Thyme de Freynstat, t/«. B. fonn., ac 

ecciesiae sepulohri donijnici legnicensis Ca- 
nonicus. 
Beminiscere : 58. 
Ficecanc. : Nicolaus de Lobda. Mag. «4. 

«38. 1478*. M. Johannes Taymuth de Numburgk, decr.B., pr.C, 

Numburgensis Czitczensis Misnensisque eccie- 
siarum canonici et cantoris. 
Penthec: SO. exalt. crucis: 40. 

«39. ^. B. Paulus von Watt de Nurmberga, ma, C, 

Invocavit: 36. 
Vicecanc. : Johannes Budeshey m. 
«40. «479\ S. Petrus Hernn de Gottingen. 

Penthec: «5. exalt. crucis: 47. 

« 4 « . % ^. P. Thomas Werneri de Braunssbergk. 

Invocavit: 6«. 
Vicecanc, : Simon Pistoris de Lipczk. 
«4S. «480*. M. Wenczeslaus Judicis de Witchenaw. 

Penthec: «5. .exalt. crucis: 47. 

«43. **. B. Johannes Mayer de Nurenberga, th, B, form, 

Invocavit: 50. 
Vicecanc, : nicht genannt. 
«44. «48«*. S. Hinricus Greue de Gottingenn. 

Penthec: «9. exalt. crucis: 43. 

^. P. Johannes de Allenstenn, th, B, form, (Sabbato 
ante festum Calixti.] 

Invocavit: 42. 
FtcecafAC. : Andreas de Soldyn. Mag. «4. 



Bacc. 96. 



Mag. 2«. 



Bacc. «23. 



Mag. 



9. 



Bacc. «4 2. 



Mag. «5.^) 



1 
I 



Bacc «04. 



«] Ut natio ad suum ius rediret, neque ei per saltam in proximo decanatu factum prae- 
iudicaretur. 

2) Am Schlüsse der Examinatoren der Magistranden : 'per quos admissi fuenint ma- 
^istrandi «5 in temptamine, ex qaibus unus reiectus in examine, qui postea per Reverendum 



Bacc. H9. 



808 Fl. Zarkckb, urk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

Nr. H6. I48S*. M. Nicolai Metzerode de Prebtss, decr. ^. 

Penthec. : 19. exalt. cracfs: 56. 

\ 47. ^. B. Jobannes Brandt de Rottenburga, th. B. form,, 

pr. C. 
Invocavit: il. 
Viceeatic, : Andreas Frissener de Wunsidel. Mag. I I . 

1 48. 1483*. S. Johannes Lirike de Franckenfordis. 

Pentbec. : 43. exalt. cmcis: 59. 1 

149. ^. P. Martinus Furman de Konitz., th. B., pr. C. \ Bacc. 4 31. 

Invocavit: 59. I 

Vicecano.: Petras Herrn de Gottingen. Mag. 16. 



4 50. 4 484*. M. Renricas Heydeler de Rocblitz. *) 

? ? I 

451. ^ B. Nicolaus Thein de Hilpurgkbausen. *) V Bacc. ? 

? I 

Vicecimc.: f Mag. ? 

4 52. 4 485*. S. Joannes Lirike de Franckenfordis, th. B. form. 

(secundario.) 

(Tertia feria post Georgii.) 

Pentbec. : 5. exalt. cracis : 3 4 . 

4 53, ^* P. Thomas Hertil de Gawer. (Secanda feria ante V» 

^ ,. . ^ f Bacc. 73. 

Galli confessoris.) 

Invocavit: 37. 

Vicecanc.: Martinus Furmann de Konitz. Mag« 9. 

4 54. 4 486*. M. Jobannes Wolffis de Sangerbussen. 

Pentbec: 4 9. ' exalt. crucis: 52. 

4 55. ^. B. Jobannes Fabri de Werdea, in utroque iure I ^ .^^ 

^ i Bacc. 44 9. 

Bacc, pr. C. 

Invocavit: 48. 
Vicecanc.: Martinus Meilerstat, qui vices suas 
Magistro Andreae Frisner de Wun- 
sidel commisit. ^ Mag. I i 
4 56. 4 487*. S. Matbeus Damerow de Premsslavia, tb. B. 

Pentbec: 4 4. exalt. crucis: 56. 

4 57. ^ P. Melchior Lodewigk de Freynstadt, th. B. as- ( 

sumptus. 
Invocavit: 66. 

Vicecanc.: Jobannes Cappendantz de Spira. Mag. 4 9 

4 58. 4 488*. M. Nicolaus Lindener de Lipkz, tb. B. 



in Christo patrem et dominum, dominum Tilonem episcopum Merseburgensem admissiis fuil, 
ut iatius in libro bapireo continetur.' 

4) Die Decanate 4 484« und 4 484^ sind nicht eingetragen, sondern nur oben mit kleioeD 
Buchstaben die Namen der Decane genannt. 




Fac. Art. — Dib Matbikel. 809 

Penthec. : IS. exalL crucis: 17. 

vr. 1 59 . U 8 8^. B. Nicolaus Schrey Iter dd Koburgk. *) 

Invocavit: 94. 

Vicecanc. : Bartholomeus Apt de Gzwickavia qui 

vices suas mag. Henrico Grewe de 

Gottingen conunisit. Mag. 23. 

4 60. 1489*. S. Martinus Sporn de Franckenfordis. 

(In vigilia Paschae.) 

Pentbec. : 30. Nativ. Mariae: 77. \ 

4 61. * ^ P. Wenceslaus Fabri de Budweyss^ med. B. iBacc. 4 86. 

Invocavit: 79. ) 

Vicecanc, : Martin. Furman de Konitz qui vices suas 

Henrico Greue de Gottingen commisit. Mag. 2 S . 

I6S. 1490*. M. Nicolaus Heynerde Dresdenn, tb. B. 

Pentbec: 4 8. Nativ. Mariae: 93. i 

4 63. ^ B. Tbomas Fabri de Hemden. iBacc. 170. 

Invocavit: 59. ) 

Vicecttnc. : Doctor Jobannes Wildow de Triptis, 

qui vices suas magistro Jobänni 

Brandt de Rotenburga commisit. Mag. 4 5. 

164. 4494*. S. Gberardus Bissendal de Osterborcb. 

Pentbec. : 49. exalt. crucis: 78. \ 

4 65. **. P. Cristoferus Tomrieb de Tetbscbenn, tb. B. l Bacc. 481. 

Invocavit: 84. J 

Ftceconc. : Heinricus Greve de Gottingenn. Mag. 23. 

4 66. 4 492*. M. Jobannes Maliscb de Naustat, eccles. beatae virgi- 

nis in Freiberga canonicus. 

(In vigilia Pascbae.) 

Pentbec.: 4 8. exalt. crucis : 68. 

167. '*. B. Nicolaus Kleinscbmid de Scbawenstein, tb. B. L Bacc. 477. 

Invocavit: 94. 

Ficßcanc. ; Pascba Alvensleuen de Magdeburgk. Mag. 4 2. 

4 68. 4 493*. S. Jobannes Ruloff de Tangermundls, pr. C. 

Pentbec: 4 9. exalt. crucis: 82. \ 

4 69. ^. P. Nicolaus Gzeler de Wratislavia, tb. B. form. l Bacc. 4 77. 

Invocavit: 76. ) ^ 

Ftceconc: Heinricus Greve de Gottingen. Mag. 4 6. 

470. 4 494*. M. Bartholomeus Wocbenstolcz de Dresdenn. 

Pentbec: 7. exalt. crucis: &0. 

4 7 4. ^. B. Conradus Coci de Bucben, diclus Wimpina, tb. , ^ . , ^ 

_. -, ' \ Bacc. 146. 

B.y ma. C. 

Invocavit: 79. 

Ficecanc. ; Pascba Alvensleue de Magdenburgk. Mag. 4 6. 



4) Hier steht weiter Nichts als 'Sequitur decanatus Mgrl. Nicolai Schrey tter de Koburgk.* 
Die Einschreibungen selber folgen erst nach Fabri's Decanate. Schreitor*s Nachfolger übersah, 
dass sein Vorgänger noch gar nicht eingetragen hatte. 



810 



Fr. Zarncke, ork. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 



Nr. n«. U96". s. 



na. 



475. 



m. 



«78. U98\ 



179. 



\S\. 



183. 



185. 



P. 



174. 1496'. M. 



B. 



176. 1497*. S. 



P. 



D. 



180. 1499V S. 



P. 



182. 1500". M. 



B. 



184. 1601V S. 



P. 



Bacc. 91. 



Mag. 10. 



' Bacc. 57. 



Mag. 6. 



Bacc. ISI. 



Mag. 1 5. 



186. 1502V M. 



Sebastianas CZimmerman de Brandeburgk. 

Penthec. : 9. Assumpt. Mariae : 62. 

Nicolaus Czeler de Wratislaoia, th. B. forfn. 

Invocavit: 20. 
Vicecanc.: Sigismundus Altman. 

Gregorius Hewne de Görlitz. 

Pentbec. : 9. exalt. crucis: 21. 

Petrus Deubicben de Miltenbefga. 

Invocavit: 27. 
Vicecanc, : Jodocus Breczler de Cubito. 

Magnus Hundt Magdeburgensis. 

Penthec: 7. exalt. crucis: 46. 

Mathias Frawendinst de Sweydenitz, th. B., 
b. V. C. 

Invocavit: 68. 
Vicecanc, : Nicolaus Reudel de Rastenburgk. 

Bernhard US Beler de Görlitz, th. B. 

Penthec: 9. exalt. crucis: 61. 

Johannes de Frigide Fönte. 
Invocavit: 31. 
Vicecanc, : Conradus Gori de Wimpina. 

Henricus Greve de Gotliogen. *) 

Penthec: 10. exalt. cmcis: 56. 

Nicolaus Fabri de Grünenbergk. 
Invocavit: 73 : 
Vicecanc, : Georgius [Dottanius ?] de Meyningenn. Mag. I S . 

Johannes Peylick de Gzeytz. 

Penthec: 12. exalt. crucis: 49. 

Virgilius Wellendarffer de Saltzburg. 

Invocavit: 56. 
Vicecanc. : Petrus Dewbinger de Miltenbergk. 

Henricus Ralenesshussen de Einbeck. 

Penthec: 15. exalt. crucis: 51. 

Martinus Meendom de Hirssbergk. 

Invocavit: 48. 
Vicecanc. : Conradus de Wimpina. 

Michahell Raw de Leipczigk. 



Bacc. 101. 



Mag. 1 6. 



Bacc 139 



Bacc. 117. 



Mag. li. 



Bacc. II i. 



Mag. 18. 



1) . . electus fuit in decanum facultatis artium Mgr. Henricus Greue de Gottingen. Et 
haec electio cassata et irrita fait in die sancti Marci, ita tarnen quod magistri novam celebra- 
rent electionem, eligerentque praefatum Magistrum Henricum vel alium de nacione Saxonum 
ydoneum. Convocata tota facultate arciam quoad magistros de consilio eiasdem eodem die 
hora prima Concorditer praefatus mgr. Henricus Greve nullp contradicente electua est secundo 
in decanum facultatis arcium. 



Fac. Art. — Dir Matrikel. 8H 

Penthec. : 4S. exalt. crucis: 64. \ 

Nr. 4 87. 4 50«^ B. Stxtus Pfeffer de Werdea. iBacc. 127. 

Invocavit: 54. j 

Vicecanc, : ConradusCoci de Wimpina, th. doctor, 
qui vices suas magistro Georio Brey- 
tekopff de Conitz commisU. Mag. 15. 

188. 1503\ S. Jobannes Sperber Heiligenstadenais. 

Penthec: 18. Nativ. Mariae: 54. 

189. ^. P. Johannes Honorius Cubitensis, th. B. (in die divi , _ 

>Bacc. 116. 
Cahxti.) 

Invocavit: 44. 

Vicecanc: Gregorius Bredekoph de Konitz. Mag. 19. 

190. 1504". M. Paulus Suoffhenn de Gorlicz, th. B., eccl. Budis- 

sinensis primus cancellarios. 
Penthec.: 15. exalt. crucis: 71. \ 

191. ^. B. Georgius Dottanius Meyningensis, th. B. form, l Bacc. 162. 

fnvocavit: 76. ) 

Vicecanc. : Magnus Hundt Magdeburgensis. Mag. 1 1 . 

19S. 1505*. S. Bartoldus Hammenstede de Gandersheym, th. B. 

form. 
Penthec. : 1 5. exalt. crucis : 1 1 . 1 

193. \ P. Gregorius Breylkoph de Konitz, th. B. }- Bacc. 179. 

Invocavit: 63. i 

Fteecanc. : Henricus Greue de Gottingen. Mag. 17. 

194. 1506*. M. Petrus Künyge, alias dictus de Zwüsschendorff 

(Schosscbendorff) altarisque omnium beatorum 
aposlolorum in ecclesia sancli Nicolai in Liptzk 
vicarius indignus. 
Penthec: 14. Sixti: 56. ^ 

195. '*. B. Conradus Imhoff de Lor. l Bacc. 78. 

ipso die Catliedrae: 8. J 

' Vicecanc: Gregorius Breytkop de Konitz. Mag. 5. 

196. 1507*. S. Petrus fiissenbergk Hallensis, th. B. form. 

Penthec. : 8. II. Sept. 49. 

197. •*. P. Petrus Schorman Glogoviensis , th. B. form., 

, ^ \ oacc. "o. 

b. V. C. 

Invocavit: 41. 

FicßcaNc. ; Georgius Dottanius Meyningensis. Mag. 15. 

198. 1508*. M. Ludovicus SartoHs Gorlicensis, th. B. form. 

(In vigilia Paschae ante festum sancti Georgii.) 
Penthec: 16. exalt. crucis: 72. 

199. *". B. Nicolaus Apel de Konigshofen, th. B. form. l Bacc. 149. 

Invocavit: 61. 
Vicecanc. : Hieronymus Dungerssheym de Och- 
senfart, th. Pr., qui vices suas com— 
misit Hihrico Greve de Gottingen. Mag. 23. 



812 Tr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Nr. 200. 1509*. S. Araoldus Woestefeldes Lindauianas. 

Penthec. : SO. Nativ. Ifariae: 79. \ 

201. **. P. Joannes Martini Saganensis, b. v. G. > Bacc. 4 47 

Invocavit: 48. ) 

Vicecanc. : Georgius Dolianii Meiningensis. Mag. 2 f 

202. 4 510". M. Egidius Morch Werdensis, pr. C. 

Penthec: 12. Egidii: 88. i 

203. ^. B. Alexander Seckler de Esslingen, utr. iur. B. l Bacc. 4 56. 

Invocavit: 56. j 

Vicecanc, : Christophorus Cupanerius, utr. iur. et 
phil. doctor, qui vices suas commisit 
Andreae Hundt. Mag. i 6. 

204. 151 r. S. Andreas Hundt Parthenopeius, iur. Studiosus.*) 

Penthec: 8. Nativ. Mariae: 51. ] 

205. ^ P. Wolfgangus Schintler Gubitensis, th. B. form. > Bacc. 105. 

Invocavit: 46. i 

Vicecanc: Greogorius Breitkopf de Konitz. Mag. 10. 

206. 1512*. M. Sebastianus Sibart Muchlensis, pr. C. 

Penthec: 12. Nativ. Mariae: 53. 

207. \ B. Joannes Tuberinus Erythropolitanus, vulgo Ro- . ^ . ._ 

. . . J »- ^ i Bacc. 112 

temburgensis. 

Invocavit: 47. 

Vicecanc, : Archigrammateus sive vicecancellarius 

d. doctor theologiae Martinus Meen- 

dorn ex Hirschberg, ma. C. ; sufifectus 

M. Gotthardus Luden Hallensis. Mag. 18 

208. 1513*. S. Joannes Rogghe de Brunswick. 

Penthec: 13. exalt. crucis: 64. 



' Bacc. 130. 

209. •*. P. Petrus Wirth de Lemberg, th. B., b. v. C. 

Invocavit: 53. 
Vicecanc, : Magnificus vir dominus doctor Pasca 
in Magdburg qui vices suas commisit 
domino magistro Gothardo Leuderi 
Hallensi. Mag. 19. 

210. 1514*. M. Johannes Koheil Lipsicus, decr. B. (sabbato ante 

Quasimodogeniti.) 
Penthec: 8. Nativ. Mariae: 88. 

211. *". B. Nicolaus Apel de Konigshofen, th. B. form., ma. , _ 

C; (secundo.) 
Invocavit: 50. 
Vicecanc: Joannes Koel de Liptzck. Mag. 25. 



1) Starb wöhrend des Decanates, so dass das in die Matrikel Eingetragene nicht vod 
seiner Hand herrührt. 



Fac. Art. — Die Matrikel. 



813 



Bacc. 156. 



Mag. 17. 



Bacc. 128. 



Mag. 19. 



Bacc. 128. 



Mag. 15. 



Bacc. 90. 



Nr. 212. 1515*. S. Golhard Luderi Hallensis, tb. B. fonn. (sabb. a. 

Quasim.) 
Pentec. : 8. Nativ. Mariae: 84. 

213. **. P. Joannes Langer Bolkenhainensis, b. v. C. 

post Cinerum: 64. 
Vicecanc, : Gregorins Breidtkop de Kouitz. 

214. 15f6\ M. Augustinus Tabernatoris de Kircban. 

Pentec: 10. exalt. crucis: 67. 

215. ^. B. Conradus Imhoff de Lohr. (secundo.) 

post Cinerum : 5 1 . 
Vicecanc, : Alexander Seckler de Esslingen. 

216. 1517*. S. Henningus Pyrgalüus Hyldensemensis, pbil. Pro- 

fessor. 
Pentec: 11. exalC. crucis: 64. 

217. ^ P. Marlinus Titius Jawerus. 

post Cinerum: 53. 
Vicecanc, : Alexander Czeckler Essiingensis. 

218. 1518*. M. Laurentius Helbigk Fribergen^is, th. B. form. 

Pentec: 7. exalt. crucis: 50. 

219. ^ . B. Simon Eissenman ex Dilinga. 

post Cinerum: 33. 
Vicecanc, : Nicolaus Apell de Konisshofenn. Mag. 1 6. 

220. 1519*. S. Paulus Dhum Partbenopolytanus, iur. utr. B., pr. C. 

Pentec: 7. Bartholomei: 46. 

221. ''. P. Gregorius Bredekoph ex Konitz, tb. B. form. 

pr. C. (secundo.) 
altera die Cinerum: 16. 
Vicecanc, : Sebastianus Sybart Muchelensis. Mag. 5. 

222. 1520*. M. Franciscus Richter Henichensis, iur. utr. B. 

Pentec. : 1 1 . tertia septimanae a natali 

Deiparae virginis: 4 (f. 

223. **. B. Laurentius Apell de Konigshofen, med. B. 

altera die Cinerum: 26. 
Vicecanc, : Magnificus vir dominus doctor Johan- 
nes Frondinus Wasingensis, qui vi- 
ces suas commisit domino magistro 
Alexandro Sceckeler de Esslingenn. Mag. 1 0. 

224. 1521*. S. Magnus Hundt Parthenopeus, duc C, med. Stu- 

diosus. 
Pentec: 5. Nativ. Mariae: 36. 

225. **. P. Joannes Matz Thoruniensis , b. v. C, eccl. Si. 

Jacobi Thoruniae curatus. 
altera die Cinerum: 12. 
Vicecanc: Gregorius Bredekoph de Konitz 

Brussus. Mag. 12. 

Abbftndl. d. K. S. G«. d. Wissenteh. III. 56 



Bacc 69. 



Bacc. 77. 



Bacc 53. 



814 Fb. Zarncke, ubk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Nr. 226. \btV. M. Joannes Nicolaos Reibegerstius ex Wyhe, arc. et 

pbil. mag. et medicus. 
Pentee.: 7. exalt. crucis: 29. | 

227. ^. B. Joannes Gro Eckelsshemius, th. B. f Bacc. 48. 

p. Estomihi: 4 2. ' 

Vicecanc. : Leonardas Schacht. Mag. .8 . 

228. 4 523*. S. Georgius Grause de Borck. 

Pentec. : i. tempore Michaelis : 13. 

229. **. P. Casparus Deychssel de Loben, b. t. C., eccie- . ^ 

/ Bacc. 24. 
siae Legnicensis Canonicus, th. B. 

p. Estomihi: 7. 

Ficecofic. : Doctor Konietz Bredekop. Mag. 6. 

230. 4 524*. M. Leonhardus Schach Zwickanianus. 

Pentec: 3. exalt. crucis: 6. | 

23 4. ''. B. Joannes Reuschius Fontanus. r Bacc. 14. 

V Non. Marcii : 5. ' 

Vicßcanc. : Leonhardus Schacht. *} Mag. 4. 

232. 4 525'. S. Mattheus Metz Aquanus Northeymensis. 

Pentec: 2. exalt. crucis: 3. 

233. **. P. Joannes Hasenberg Boherous Horack ^) (in ipsis 

, ,. ^ i Bacc. I 6, 

omniom sanctorum rerns]. 

a Dyonisiis : 4 4. 

Vicecanc. : Caspar Barth Oschacianus. Mag. 8 . 

234. 4 526*. M. Caspar Barth Oschatzianus, bon. art. ac phil. M. 

post Trinitatis: 5. exalt. crucis: 4 0. \ 

235. **. B. Joannes Sawr Calvus ex Winsheym, th. B. l Bacc. !8 0. 

4 f. Marcii: 5. j 

Vtcecanc. ; Leonardus Schacht. Mag. 6. 

236. 4 527*. S. Georgius a Szode Hannoverensis, bon. htt. et 

phil. M. 
(in vigilia paschatos.) 

circa Trinilatis: 4. exait. crucis: 4. 

237. ''. P. Joannes Weyl ex SentTlenbergk, iur. B. 

Invocavit: 5. 

Vicecanc, : Arnoldus Wuslefeldis. Mag. 

238. 4 528'. M. Petrus Scorlerus Grimmensis, art. ac phil. M., 

iur. ulr. B. 



• 



^ Bacc. 4 3 



4) Fccit hie temporum iniuria ut vicecancellario aliquandiu careremus, ad extremum 
tarnen M. Leonhardus Schacht ab Merseburgensi Episcopo in vicecancellarium suflectus ; dann 
nach den Magislranden : Horum commendationem cum iure quodam sibi dominus Paulas 
SchwotTheym tunc Gymnasiarcba vendicare vellet, ab universitate pro decano conclusum est, 
quemadmodum Über papyreus exacte continet. 

2) Bei Angabe des Decans heisst es ausdrücklich : ex reformatione atque adeo iussu 
principis illuslrismmi, principis Georgü. (Sollte bierait die Reformation der Nationen gemeiot 
sein? dann ^ürde die Verlegung derselben ins Jahr 1522 sehr an Halt gewinnen.) 



Fac. Art. — Die Matrikel. 



815 



• Bacc. <9. 



Penthec. : 5. eji^i. crucis : H . 

Nr. 239. 4 528^. B. Paulus Fetzer Norlingen^ls. \ Bacc. 82. 

16. Februar: 6. 
Vicecanc: — Mag. — *) 

240. 1529*. S. Joannes Stramburgus Gotthingensis, bon. art. ac 

phil. M. 
(Saturni die post Blisericordia domini.) 

Pfingsten: 3. Michaelis: 7. | 

2.41. \ P. Mattheus Both Hirsbergensis art. et pbil. M. ^ Bacc. 12. 

Fasten: 2. ) 

Ftcecanc. ; Joannes Stramburgius Gottingensis. Mag. 7. 

242. 1530*. M. Lampertus Braxatoris Lipsicus. 

Pfingsten: 8. Michaelis: 4. 

243. '\ B. Fridericus Peypes Forchemiu3. 

Fasten: 7.*) 
Vicecanc.: Joannes Muslerus Ottingensis. ' Mag. 6. 

244. 1531*. S. Henricus Gotschalch Roden werdereosis, bon. lit. 

ac phil. mag. 
Pfingsten: 2. Michaelis: 8. 

245. ^. P. Franciscus Gonradi ex Sorauia. 

Fasten: 9. 
Vicecanc. : Joan. Muschlerus Ottingensis. 

246. 1532*. M. Joannes Frytzsch, b. a. ac ph. M. 

Pfingsten: 4. Michaelis: 8. 

247. ^. B. Joannes Muslerus, iur. utr. B. 

Fasten: 15. 
Vicecanc: : Caspar Bornerus, in cuius locum sub- 
stitutus fuit M. Sebastianus Muche- 



' Bacc. 19. 



Mag. 9. 



Bacc. 27. 



lius. 

248. 1533*. S. Joachimus ab Heyda, art. ing. M. 

Pfingsten: 4. Michaelis: 8. 

249. ^. P. Christophorus Montag a Graudiocz, b. v. C. 

Fasten: 8. 
Vic€!t!ano. : Joannes Hasenberg. 

250. 1534*. M. Paulus Lobwasser, arc. ing. M. 

Pfingsten: 4. Michaelis: H. 

251. ^. B. Laurentius Sibeneicher Frisingensis. 

Fasten : 1 5. 
Vicecanc. : Fridericus Peypis. 

252. 1535*. S. Cbristianus Pistoris Westerburgius. 



Mag. 11. 



Bacc. 20. 



Mag. 5. 



Bacc. 30. 



Mag. 7. 



4) Eramen Magistrandorum nulluni. Erant enim solum duo Magistrandi praesentes, 
quorum unus cum defectu complelionis non videretur satis esse sufficiens, maluit facultas 
exaOien in sequenteni annum prorogare, quam cum paucis non sine summo labore instiluere. 

2) Darnach von anderer Hand: 'Nomina candidatorum pro Bacculariatu huius decani 
nullibi extant, ex Rationario tarnen perceptorum «pparet li(isse caodidatos VII atque ex 
herum numero HH pauper.' 

56 • 



816 Fr. Zabncke, cbk. Quellen z. G. d. Uinv. Leipzig. 

Pfingsten: 6. Michaelis: 8. % 

Nr. 253^ 1535^. P. Petrus Schwoflheym Gorlitzensis, pr. G. l Bacc. 96. 

Fasten: 12. | 

Vicicanc. : Gasparus Borner, qui vices suas com- 
misit domino Magistro Sebastiano Sy- 
barth ex Muchel. Mag. I f . 

254. f 536*. M. Caspar Kegeler Lipsicus, ing. a. 11. (Vicarius: Se- 

bastianus Sybardt Muchelius.) 
Pfingsten: i. Michaelis: 43. | 

255. **. B. Nicolaus Sabelius. > Bacc. S8. 

Fasten: H. i 

Ficeconc. : Johabnes Sprembergius. Mag. 3. 

256. 1537*. S. Author a Suallenburg Brunsuicensis. 

Pfingsten: 2. Michaelis: 15. \ 

257. **. P. Joannes Sprembergius Yratislauiensis. f Bacc. 33. 

Fasten: 4 6. i 

Vieecane,: Yicecancellarius erat M. Joannes 
Sprembergius, tunc Decanus, sed 
propter offitium vices suas M. P)'i^ 
gallio commiserat. Mag. 1 1 . 

258. 4 538*. M. Leonhardus Badehorn*) Misnensis, art. lib. ac 

ph. M. 
(pridie Paschatos.) 

Pfingsten: 3. Michaelis: 20. 

259. **. B. Udalricus Steudlerus Carniolanus, pr. G. 

Fasten: 20. 
Vicecanc. : Leonardus Badehom, pr. C. Mag. | f . 

260. 4 539*. S. Joannes Girswolt Hamelensis, ing. art. M. 

(ante dominicam Misericordia.) 

Pfingsten: 9. Michaelis: 4 6. 

264. ^. P. Jacobus Lohetgehen Lobensis. 

Fasten: 4 0. 
Ftcecanc. ; Johannes Spremberg. Mag. 8. 

262. 4 540*. M. Wolfgangus Meurer Altenbergensis, art. ac phil. M. 

Pfingsten: 2. Michaelis: 4. 

263. ^. B. Joannes Erstenbergius BYschofsheimius_ „. ^^ 

ac phil. M., duc. G. 1 

Fasten: 4 7. ' 

Ffcecanc. : Henningus Pyrgallus. Mag. 5. 

264. 1644*. S. Paulus Bussinus Magdeburgensis. 

Pfingsten: 4. Michaelis: 20. \ 

265. **. P. Donatus Czolner Camitianus. l Bacc: 38. 

Fasten: 4 4. j 
^^ Ficeconc. : Uenningus Pyrgallus Sax. Mag. 7. 

4) Da Badehom für das Dftchste Semester zum Yicecanzler gewählt ward, so konnte tr 
es Dicht unterlassen, auch dies schon hier selbst einzutragen. 



' Bacc. 43. 



' Bacc. 36. 



: 4. I 

)imius, art. ing. \ 



> Bacc. 26. 



' Bacc. S7. 



Fac. Art. — Die Matrikel. 84 7 

Nr. 266. 1542*. M. Ambrosius Lobwasser Niveomiootanas , lib. art. 

ac ph. M. 
Pfingsten: 10. Michaelis: 6. 

Sequuntur Dbcani POST Repormationem novam.^) 

267. ^ B. Leonardas Wolff Carniolanus. 

Fasten: fO. 
Ftcecanc. : Donatus Zolner P. Mag. 7. 

2^. 4 543*. S. Urbanus Schacht Magdeburgensis. 

Pfingsten: 2. Michaelis: 6. 

269. **. P. Georgias Zceler Silesias Sprottaviensis, b. v. C. 

Fasten: t9. 
Ficecanc. : Henningas Pyrgailas. Mag. 4. 

270. 1544*. M. Melchior Wöluer Nivemontanus» opt. disc. atque 

art. M. 
(sabbalo post ferias Paschatos.) 

Pfingsten: 14. Michaelis: 30. | 

271. ''. B. Joachimus Gamerarius Pab. r Bacc. 57. 

Fasten: 4 3. f 

Ficeconc. ; Ambrosias Lob Wasser. Mag^ 14. 

272. 1545*. S. Joannes Regius Stasfordensis, medicus nee non 

rerum nataralium atque simpliciam medicina- 
rum indagator. 
Pfingsten: 12. Michaelis: 23. 

273. **. P. Constanlinus Pflüger Glogouiensis, b. v. C. 

Fasten: 28. 
Ftcßcanc. ; Blasius Thamtnüller Lipsicus. Mag. 14. 

274. 1546*. M. Blasius Thammüller Lipsicus, Paulini collegii cu- 

rator primus. 

m 

Pfingsten: 16. Michaelis: 27. 

275. ^ B. Jobannes Sinapius Weismonensis, pr. C. 

Keine Examina, der KriegslSufte wegen. 
Vicecanc: Wolfgangus Meurer (s. u.). Mag. 6. 

276. 1547*. S. Heinricus Goerdes Braunswigensis, bon. art. ac 

ph. M., pr. G. 
(Es wurde die im voraufgehenden Semester der 
Kriegsläufte wegen abgestellte Magisterprüfung 
jetzt erst nachgeholt, vgl. S. 792.) 
Pfingsten kein Examen. Michaelis: 15. 

277. ^. P. Matthaeus Ueuslerus Silesius Jaueranus. 

Fasten: 17. 
Ficecanc. ; Ghristophorus Montag. Mag. 10. 



Bacc. 63. 



. Bacc. 43. 



> Bacc. 32. 



1 ) Diese Angabe ist nicht ganz genau, denn die Reformation fiel erst in das folgende De- 
canat. Diese Worte sind aber ein neuer Beweis, dass man erst am Ende des Decanats die of- 
ficiellen Aufreichnungen anfertigte. 



' Bacc. 85. 



Bacc. 76. 



818 Fr. Zarncke, urk. Qlkllen z. G. d. Usiv, Leipzig. 

Nr. ^78. 4 548*. M> Caspar Landesidelius Lipsicus, qui cdm ab inito 

magistratu mox suscepisset primariam admi- 
nistrationem scolae Portensis, sufTecit sibi M. 
Ambrosium Lobwasserum Nivemontanum. 
Pfingsten: 8. Michaelis: 23. 

i79. \ B. Georgius Joachimus Rheficus. 

Fasten: 54. 
Vtce»rarjc. : Ambrosi US Lob Wasser. Mag. il 

iSO. 1549\ S. Antonius Gliningus Berlinensis. # 

Pfingsten: 22. Michaelis: 32. 

28 t. **. P. Simoif Gerth Braunsbergicus Prulenus, lib. art. 

ac ph. M., pr. C. 
Estomihi: 22. 
Vicecanc: Maximus Gerits Merspurgensis. Mag. 2S. 

282. 1550*. M. Woifgaugus Sybotus Lipsicus civis eiusdem urbis, 

opt. art. M. , poelices professor, novi collegü 
aediiis. 
Pfingsten: 9. exalt. cnicis: 3t. | 

283. ^. B. Andreas Knnuerius Sonnebergensis, bon. art. ac i 

kl M II D l Bacc. 68. 

phil. M., th. B. I 

Invocavit: 28. ' 

Vicecanc: Ambrosius Borsdorßus. Mag. 19. 

284. t55t*. S. Bartolus Richius Hollschmindensis, opt. art. M. 

Pfingsten: 8. Michaelis: t8. 

285. ''. P. Petrus Thomaeus SenfHenbergius. 

Fasten : 6. 
Vicecanc. : Wolflgangus Fusius. Mag. 2 i . 

286. i 552". M. Maximus Gerits Merseburgensis, bon. art. acphil. M. 

Pfingsten: 6. Michaelis: 12. 

287. ^. B. Johannes Homilius Memmingensis, bon. art. et 

, ., „ [ Bacc. 24. 

phil. M. 

Fasten : 6. 
Vicecanc. : Bartolus Richius. Mag. f 0. 

288. 1553". S. Stephanus Schönbach Magdeburgensis, bon. art. 

ac phil. M. 
Pfingsten: 9. Michaelis: 5. 

289. ^ P. Caspar Geschkaw, bon. art. et phil. M., b» v. C. . 

.. ( Bacc. 36. 

praepositus. 

Fasten: 22. 
Ficecanc. : Joannes Hofman Bavarus. Mag. ||. 

290. 1554". M. Bernhardus Rascher, Mölbergensis , hb. art. ac 

phil. M. 
Pfingsten: 8. Michaeli 

291. **. B. JoannesHofmannusForchemius, lib. art. ac ph.M. }- Bacc. 3f. 

Fasten: 10. 
Vicecanc: Blaximus Geritz Merspurgensis. Mag. g. 



Bacc. 3J. 



lichaelis: 13. \ 

rmius, lib. art. ac ph.M. > 



Fac. Art. — Die Matrikel. 819 

Nr. 293. 1555*. S. Georgius Lüders Brunswigensis. 

Pfingsten: 7. Michaelis: 4 5. 

«93. ^. P. Sigismundus Pniferus Glogoviensis , b. v. C, . 

/ ifdcc. ZD. 
acad. Nolarius. 

Fasten: i. 

Vicecanc: Hieronymus Cihenaus. Mag. 4 9. 

294. 4556'. M. Mauficius Steinmetz Gersb. 

Pfingsten: i. Michaelis: 4 8. 

595. '*. B. Leonhardus Lycius, opt. art. et phil. M. 

Fasten : 8 . 
Ftc^conc. ; Maximus Geritz. Mag. 4 3. 

596. 4 557*. S. Caspar JungermanCervestensis, opt. art. ac phil. M. 

(pridie Paschatos.) 

Pfingsten: 4. Michaelis 

297. **. P. Andreas Freihube Sprottaviensis 



' Bacc. 24. 



[ichaelis: 4 2. | 

riensis, Siiesius, th. B., l ' 



( Bacc. 33. 
b. V. C. 

Fasten: 47. ' 

Vicecanc. : Hieronymus Zienaus, rector illius se- 

mestris. Mag. 4 0. 

298. 4 558*. M. Michael Barth Annaebergensis, opt. art. et pb. M. 

Pfingsten: 4. Michaelis: 4 4. \ 

299. ^. B. Thomas Hofman Porchemius, opt.ail. ac phil. M. / Bacc. 29. 

Fasten : 4 4 . i 

Ftceconc. ; Emestus Bochius. Mag. 4 3. 

300. 1559*. S. Emestus Bock Cellanus, opt. art. ac ph. M., coli. 

Bardowicensis canonicus, propter avocationem 
III. Brunswicensium et Lüneburg, principis ma- 
gistratu abiens mense Juho, reliqui temporis 
curationi vicariae M. Casparum Jungerman Cer- 
bestensem praefecit. 
Pfingsten: 5. Michaelis: 7. 



HI. LIBER PAPIREUS. 

(Nr. X.) 

Neben der Matrikel, dem 'Liber facultatis/ der anfangs die Statuten und das Per» 
sonenverzeichniss der FacullSt zugleich enthielt, ward vom Decan noch die Führung 
eines zweiten Buches verlangt, des 'Liber papireus', wie es im Gegensatz zu jenem, 
welches aus Pergament bestand, genannt ward. Diese beiden Bücher in Stand zu er- 
halten, war des Decans Pflicht. In den Zusttizen zu den Statuten heisst es im Jahre 
144 4^: 'Item quilibet decanus tenebitur per singula conclusa et statuta conscnbere, 
Conclusa ad librum papireum cognominatum, Statuta ad librum facultatis, sub iura- 
mento suo quod fecit facultati.' 



820 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Dass dies wirklich ausgeführt ward, beweisen die unzähligen Verweisungen auf 
den 'Liber papireus' oder 'bapyreus/ die in der Matrikel vorkommen. 

Aber das Buch enthielt nicht bloss Conclusa, man schrieb in dasselbe vielmehr 
Alles, was man in die Pergamentmatrikel ebenfalls aufnahm^ nur noch ausserdem die 
Conclusa und auch noch manche Namen, die minder wichtig waren, wie oftmals die 
Namen der präsidierenden Magister, die in der Matrikel selbst nur hie und da ange- 
führt sind. Ja anfangs begnügten sich manche Decane damit, die Personalien und Cod-> 
clusa-aus der Zeit ihrer Verwaltung nur in den 'Liber papireus' einzutragen; daher 
erklären sich die Lücken, die sich in den ersten I i Jahren der Universität in der Ha- 
trikei finden, und dass man dennoch noch im 4 6. Jahrb. (1545) im Stande war, ein 
vollständiges Verzeichniss der Decane herzustellen. Man entnahm es aus dem Xiber 
papireus', der damals noch vollständig erhalten war. Gegenwärtig ist der erste Band, 
die Zeit bis zum Jahre 4 500 incl. enthaltend, verloren gegangen; er war es bereits im 
Jahre 4 615. Wegen jener Lücken in der Matrikel während der ältesten Zeit des Be- 
stehens der' Universität ist der Verlust doppelt zu beklagen. Das Buch würde eine der 
wichtigsten Quellen für die Beurtheiiuiig des Sludienlebens während des 4 5. Jahrh. 
sein, deren Mangel jetzt durch 'Nichts auch nur annäherungsweise ersetzt werden kann. 
Erhalten ist gegenwärtig nur: 

Band II. Papier, Folio, 287 von alter Hand gezählte Blätter (doch nicht gleich- 
zeitig mit Anlegung des Buches), in Pergamentumschlag, auf dessen Vorderseite die 
Hand des Andreas Freihube (Decan 4 557^) den im Ganzen wenig passenden Titel 
schrieb: 'Nouus Conclusorum Liber 4558.* Das Buch umfasst die Jahre 150f^ 
— 4 558*'. Am obern Rande der ersten Seite steht geschrieben: 'In nomine domini 
amen. Sub- decanatu Mgri Martini de Uirszbergk.,' doch scheint dies noch nicht von 
der Hand des Decans selbst- geschrieben zu sein, die erst in der Mitte der Seite mit 
'Decanatüs Mgri martini de Hirsbcrck' beginnt. 

Auch dies Buch enthält Alles, was die Matrikel enthält, auch hier eigenhändig von 
den Decanen eingetragen, oft flüchtig und unsauber, oft mit grosser Genauigkeit und 
Anwendung selbst verschiedener Tinten; 4 556* sind sogar sehr saubere Malereien an* 
gebracht, und im folgenden Semester ist für solche Platz gelassen. Manche Jahre ent- 
hält es auch nicht mehr als jene; übrigens ist es bestimmt, noch ausserdem die Con-> 
clusa aufzunehmen. Das geschieht mit voller Ausführlichkeit, selbst Abschriften von 
Briefen werden hie und da eingeheftet. Im Laufe der zwanziger Jahre, als die Universität 
so tief darnieder lag, wird mehrfach flüchtiger verfahren. Ganze Decanate fehlen. Da- 
her begann Joannes Frytzsch, mit Ueberschlagung mehrerer Blätter, auf Bl. 4 59* eine 
neue Reihe der Niederschriften. 

Ein besonderes Interesse bietet dies Buch noch dadurch, dass, seit im Jahr 4 SOS 
die Lectionen auf Anordnung und unter Besoldung der Facultät gratis gehalten wur- 
den, in jedem Semester die angeordneten Vorlesungen und die Männer, denen sie auf- 
getragen wurden, genannt sind, wir also für diese Zeit ein ununterbrochenes und voll- 
ständiges Verzeichniss der *Lectiones ordinariae' in der ArtistenfacultSI 
aufzustellen im Stande sind. In der Pergamentmatrikel fehlen diese Angaben meist; 
dort wird auf den 'Liber papyreus' vemv'iesen. 

Auf der innem* Seite des vordem Deckels stehen ein paar Notizen, die aber zum 
Theil ausgerissen sind, so eine Warnung Thammüller*s, Nichts in die Matrikel zu schrei- 
ben, was nicht vorher den Executoren und Senioren vorgelegen habe (vgl. S. 79 4 zum 



Fac. Art. — Libbi Statctobom. 821 

Jahre 4 527*), dann eine Notiz in Beireff des Legates des Cardinais. Auf der innern 
Seite des hintern Deckels findet sich eine Notiz, dass 4 539 die FacultSt das Haus des 
Famulus Gangolpbus neben dem Bernhard inercolleg habe mit Beschlag belegen las- 
sen, weil der verstorbene Besitzer ihr Geld geschuldet habe, und dass später richtig 
bezahlt worden sei. (Dem Sohne des Gangolpbus erliess die FacultSt später die Pro- 
moiionsgebühren.) 



IV. LIBRI STATUTORUM. 

(Nr. XVIII, XIX, XX.) 

Die Facultät besitzt eine vollständige (doch s. u.) Reihe ihrer Statuten. Ich 
habe lange geschwankt, ob ich der Erörterung derselben die Vollständigkeit geben 
sollte, zu der ich mich schliesslich habe bestimmen lassen, namentlich, ob ich die 
Ueberschriften aller Capitel mittheilen sollte. Allerdings sind ja einige unter ihnen 
nichtssagend, aber bei Weitem doch die wenigsten ; viele von ihnen ersetzen einiger- 
massen den ganzen Inhalt des Capitels, sodann sind durch sie alle termini technici 
gewahrt, ferner gewährt die nun sehr leicht und übersichtlich gemachte Vergleichung 
der verschiedenen Redaclionen, auch ohne dass der Inhalt vollständig mitgetheilt wird, 
ein sehr belehrendes Resultat, endlich wird die Schilderung des in den Ueberschriften 
imr angedeuteten Inhaltes, wenn man die nachstehenden genauen Angaben voraus- 
setzen darf, sehr erleichtert, zugleich aber auch unter eine umfassende Controle ge- 
stellt. Dazu kommt, dass keine noch so genaue Schilderung die Anschaulichkeit zu er- 
setzen vermag, die die unmittelbare Einführung in den Inhalt der Quellen gewährt, 
und dass, so lange der vollständige Abdruck nicht bewirkt ist, durch die von mir mit- 
fsetheilten Angaben eine fast hinreichende Grundlage gegeben ist für eine Vergleichung 
der Statuten und Statutenveränderungen anderer Universitäten. Selbst, wenn einmal 
ein vollständiger Quellenabdruck vorliegen sollte, wird man sich aus den nachstehen- 
den Angaben über Manches genauer und leichter orientieren können als aus jenem 
selbst. 

i. ERSTER BAND. 

Er ist im Jahre 1485 so gebunden worden, wie er noch gegenwärtig sich erhal- 
ten hat. Bis dahin waren die Statuten sammt der Matrikel in Einem Bande vereint als 
'Liber facultatis', Nicolaus Thein Hess beide Partien von einander trennen (s. oben 
S. 784) und auf gleiche Weise einbinden. Das Format wie das zum Bekleiden des 
Deckels verwandte gepresste Leder ist ganz dasselbe, wie bei dem ersten Bande der 
Matrikel. Eine hierauf aufmerksam machende Bemerkung ist im Statutenbuche nicht 
zu lesen, wenigstens jetzt nicht mehr ; möglicherweise stand eine solche auf der in- 
nern Seite des vordem Deckels, die später neu überklebt ward, um eine Bemerkung, 
die Antiquierung dieser Statuten betreffend, aufzunehmen. 

Ich habe auch dies Buch rechts am untern Rande mit Bleistift beziffert, es enthält 
65 Bll. Pergament, fol. ' 

Nie. Thein liess alle Statuten zusammenbinden, die bis zu seiner Zeit nach ond 



82!2 Fb. Zarngke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

nach gegeben waren, doch nicht in chronologischer Aufeinanderfolge, sondern umge- 
kehrt so dass die noch in Geltung stehenden voran gebunden wurden, die übrigen 
hinterher. Vgl. D robisch in den neuen Beiträgen S. 78 fg. 

Wir haben drei Hauptpartien zu unterscheiden, die schon durch die Pergament- 
lagen als räumlich unabhängig von einander sich darlegen. 



ALTESTE ZUSAMMENHANGENDE LAGENREIUE. 

Bl. 42—65. 

Dies ist diejenige Partie, von der wenigstens der erstere Theil von Anfang an mit 
der Matrikel zusammengebunden war, und zwar vorne vor den Personalnotizen. Es 
liegt der Beweis nahe: das von Bernhagen angelegte Yerzeichniss der ti09^ zur Fa- 
cultSt Reeipierten beginnt ohne Schmutzblatt, die Statuten beginnen erst in der Mitte 
der ersten Lage von 3 Doppelblättern. Wir haben in dieser Partie zu trennen : 

A. DIE ÄLTESTEN STATUTEN VOM JAHR 4 409 MIT ZÜSATZBESCHLÜSSBN 

BIS ZUM JAHRE 1445. 
(Bl. 46*- 56*.) 

Bl. 46*. In nomine sancte et indiuidue trinitatis feliciter Amen. Anno domini 
millesimo quadringentesimo nono electus fuit in decanum facullatis arcium stadii 
Lipczensis primum Mgr Hinricus Bernhagen sub cuius decanatu subscripta statuta sunt 
per magistros facultatis arcium studii praedicti edita et conclusa. 

Nur so viel steht auf der Vorderseite unten. Auf der Rückseite beginnen die ein- 
zelnen Paragraphen, deren Ueberschriflen mit rolher Tinte geschrieben sind, am Rande 
mit schwarzer Tinte gezählt, doch nicht fehlerlos : 

f . Rubrica de tempore electionis decani. 1 1 . De iuramento baccalarii alterius uni- 
t. Qualis persona debeat eligi in de- versitatis. 

canum. 12. De carencia loci non determinantis. 

3. Qui in decani electione vocem habeant. 13. De iuramento licentiandi, quod ante 

4. De modo eligendi decanum. dimissionem ab examine decano 

5. De iuramento decani. praestabit. 

6. De iuramento fiendo decano. Am 14. De licentiati iuramento. 

Schlüsse ein Zusatz von späterer 15. De disputationibus extraordinariis ma- 
Hand nachgetragen. gistrorum. 

7. Qui debeant esse de consilio faculta- 16. In quibus actibus magistri in habiti- 

tis. (Beschlossen 1409, in die in- bus debeant apparere. 

nocentum.j 17. Qui et quot debeant esse in computo 

8. De conclusione facultatis. facultatis. 

9. De bursa baccalariorum solvenda fa- .18. De expensis in computo fiendis. 

cultati. 19. De modo extorquendi pastum. 

1 0. De iuramento baccalarii tempore prae- 
sentationis. 

Bl. 48^ folgen die Zusatzbeschlüsse aus dem Decanate des Vincentius Grüner 
(1410*), mit der über 2 Seiten fortlaufenden rothen Ueberschrift : 'In decanatu Ma- 
gistri Vtncencij Grüner.' 

Anno domini M'^CGCCX In die sanciorum Felicis et Adaucti in decanatu mgrL 



Fac. Art. — Libai Statotorüm. 



823 



ViDcepcü Gruener facta plena GongregacioDe magislronim de consilio facultatis statuta 
infra scripta de libris ordinarie legendis et distribueodis unanimiter, nullo contradi- 
cente sunt conclusa. — Hinzutreten Beschlüsse vom Tage Jeronymi und Francisci, 
doch ohne besondere Einleitung. 



4. De die distributionis librorum. 

2. De modo distribuendi. 

3. De libris primo distribuendis. 

4. De continuacione ordinarium. 

5. De vacantibus ordinariis facullati. 

6. Cum quot audientibus sil conti- 

nuandus. 

7. De recepcione ordinarii in babitu. 

8. De qualitate examinatorum (beschlos- 

sen in die sancti J e r o n i m i). 

9. Qui libri possunt audiri pro tercia 

lectione. 

10. De terminis lectionum maximo et mi- 

nimo. 

1 1 . De libris ad gradus. 

\t, Libri ad gradum baccalaureatus. 
13. Libri ad gradum magisterii. 



14. De visitatione disputationis ordinariae 
per baccularios (beschlossen in die 
sancti Francisci). 

4 5. De visitatione disputationis ordinariae 
per studentes promoveri volenles. 

\ 6. Quoliens tenebitur promovendus or- 
dinarie et extraordinarie respondere. 

n. Quando non debet fieri dispulatio or^ 
dinnria. 

48. Quod non debent fieri alii actus infra 
disputacionem ordinariam. 

4 9. De respondentibus per disputantem 
ordinandis. 

20. De forma peticionis pro dilacione vel 
dimissione bursae. 

t\, Secuntur tcrmini Maximi et minimi 
librorum ad gradus et pastus. 



Nun folgen (BI. 54'') 4 nicht rübricierte Beschlüsse aus dem Decanat des Herman 
Schipmann (4 44 4**), wie vor dem zweitletzten Paragraphe gesagt wird. Beschlossen 
wurden sie *feria secunda ante festum sancti Gregorii/ und die beiden letzten : 'sabbato 
ante festum sancti Mathiae. 

Bl. 52** folgen 4 4 Beschlüsse aus dem Decanat des Borchard Plötze, 4 447 'feria 
quinta ante Dvonisif. Darunter nur einer rubriciert: 'De solutione pastus.' 

Bl. 63^. Decanatus Mgri Nicolay Hueter de Kempnitz (am Rande: Nota). 9 Be- 
schlüsse vom Jahre 4 420,''sabbato ante festum exaltationis sanctae crucis.* Von die- 
sen sind nur zwei rubriciert : 

In quo loco prandium Aristotelis fieri debet. 
In quo loco convocationes facultatis fieri debent. 

Bl. 54*: 3 Beschlüsse aus dem Decanat des Petrus de Premsslavia^ vom Jahre 
4 424, 'sabbato ante festum sancti Johannis Baptistae.* 

In quot exerciciis magistrandus stare tenetur. 

Ad quantum tempus quivis baccalariorum ordinarie disputare lenctur. 

Quota hora cena fieri debet. 
Bl. 54**: 4 Beschlüsse aus dem Decanat des Nicolaus Schulleli vom Jahre 4 423, 
'in die sanctorum Philippi et Jacobi.' Durch Rubricierung ist keiner hervorgehoben 
worden. 

Bl. 55^ Eine Reihe Beschlüsse aus dem Decanat des Petrus de Budissin, 4 436 
'in die sanctorum Fclicls et Adaucti.' Sie handeln von dem Eide der Examinatoren, 
dessen Form vorgeschrieben wird, die Namen der ihn Schwörenden sollen aufgeschrie- 
ben werden; daher also stammt die Namenreihe, die am Schlüsse der ursprünglichen 
Matrikel (Bl. 38\ s. o. S. 784) angelegt ward, deren Ueberschrift abgeschnitten ist. 
Daon hapdeln jene Beschlüsse von den Ansprüchen, die die Facultät an die zu Gra- 
duierenden mache, darauf 'De modo admittendi examioatos et tamptatos,* 'De turpi faoKi 



824 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. . 

magistroram.' — Ein ferDerer Beschluss vom Ende desselben Semesters (4 t. Odober) 
berichtet ebenfalls von einem neuen zo leistenden Eide der Magister. 
BI. 50* Beschlösse aus mehreren Jahren, nachlSssig geschrieben. 

a) Vom Jahr 1443, aus dem Decanate des Andreas de .Namslavia, in vigilia 
omni um sanctorum. (Assumptio ad consilium facultatis debet esse gra- 
ciosa etc.) 

6) Vom Jahre 4 445, feria tercia post festum decollationis sancti Job. Bapt., un- 
ter dem Decanate des Nicolaus Garden de Grifenhaghen , Beschlüsse 
über die Vorgänge bei den Promotionen. 

Der letztere Schreiber, dessen Hand zwar mit der voraafgehenden (a) AehDÜch- 
keit hat, aber doch verschieden scheint, fand die Rückseite des Blattes bereits beschrie- 
ben, und musste daher bis unten an den Rand schreiben, so dass beim spStem BeschDei* 
den des Buches mindestens eine ganze Zeile verloren gegangen ist. Auf der Rückseite 
aber folgt eine neue Redaction der Statuten, die demnach vor 1445 zu setzen ist. 
Bevor ich aber zu ihnen übergebe, muss ich noch etwas nachholen. 

Von der ersten Lage waren die 3 ersten Blätter (43 — 45) ganz frei geblieben ; die 
Stirnseite des ersten (Bl. 43*) benutzte man später, um oben 
luramentum examinandorum, und 
lurumentum lemptandorum, 
unten aber den Anfang des Evangeliums Johannis einzuschreiben, so dass es als 
Schwurblatt benutzt ward, wozu auch seine Lage zu Anfange des 'Liber facultatis* es 
gut eignete. Wann dies geschehen ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, in der er- 
sten Zeit schwerlich, mindestens ist die Hand weder die Bemhagen*s noch Vinc. Grü- 
neres; aber sicher vor 1436, denn der oben erwähnte Eid dieses Jahres ist auf den 
leeren Raum oberhalb des Anfanges des Evang. Johannis eingetragen, zusammen mit 
noch t andern Eidesformeln, die wahrscheinlich schon etwas früher hingeschrieben 
waren. Ich glaube nicht, dass einer dieser Eide viel älter ist als vom Jahre 4*436, doch 
können wir darüber nicht zur Sicherheit gelangen, da der 'Liber papireus,' der dieCon- 
clusa enthielt, verloren gegangen ist. Noch später ward um die Lage von 3 Doppel- 
blättern ein viertes Doppelblatt (Bl. 42 u. 49) geschlagen, dessen zweite Hälfte sich mitten 
unter Grüneres Nachträge einschob, so dass diese zwischen Nr. 7 und 8 jetzt durch ein 
unbeschrieben gebliebenes Blatt getrennt sind. Der Grund dieses Einheflens war der: 
man wollte neben dem Schwurblatte auf Bl. 43* noch Platz gewinnen für S neue Eide, 
luramentum examinatorum quoad Magistrandos, und 
luramentum examinatorum quoad bacculariandos. 

Beide Eide gehören nicht zu den oben erwähnten, sondern sind aus dem Jahr 
1476' (s. u.). 

Hiemach kehre ich zurück zur Rückseite von Bl. 56. 



B. NEUE REDACTION DER STATUTEN AUS DER ZEIT VOR 4 443, NBBST 

BESCHLOSSEN BIS ZUM JAHRE 1465. 
(Bl. 56»»-64*.) 

Drobisch in den neuen Beiträgen, S. 80 fg., hat die Momente zusamm^ngesteüt, 
die sich gewinnen lassen zur Festsetzung des Alters dieser neuen Redaction. Er aettt 



Fac. Art. — Libri Statutobcm. 



825 



als Grenzen di^ Jahre 1438 und Hi3 fest; ich werde weiterhin die Vermuthung auf- 
stellen, dass sie wohl richtiger ins Jahr 4 437 falle. Da der 'über papireus' verloren 
ist, so wird man auch hier schwerlich je zu völliger Gewissheit gelangen. 

El. 56^ oben rolh: 'In nomine domini Amen;' von etwas spliterer Hand schwarz 
zu beiden Seiten daneben 'Statuta || Facultatis Arcium.' Dann beginnen die einzelnen 
Paragraphen, mit rothen Ueberschriften, auffallender Weise gleich der erste mit 'Item/ 
Die Bezifferung im Folgenden ist von mir: 



I. De tem{>ore electionis Decani. 
t. Qualis persona debet eligi. 

3. Qui in decani electione vocem habet. 

4. De modo eligendi decanum. 
• 5. De iuramento Decani. 

6. De iuramento fiendo per assumptum 

ad consilium facultatis. 

7. Qui debent assumi ad consilium fa- 

cultatis. 

8. De modo complendi biennium. 

9. De modo concludendi. 

10. In quibus actibus magistri in habiti- 

bus debent apparere. 
H . De tapardis pro honore facultatis ob- 

servandis. 
12. In quot dfspulationibus ordinariis pro- 

movendi ad magisterium in habiti- 

bus tenentun comparere. 
4 3. De die distributionis librorum. 
4 4. De modo distrihuendi. 
4 5. De libris primo distribuendis. 
4 6. De continuacione ordinarij. 
47. De vacantibus' ordipariis. 
4 8 . Cum quot audientibus est continuandus. 
4 9. De recepUone ofrdinarii in habitu. 
20. Libri ad gradum baccalariatus. 
2 4 . Libri ad gradum magisterii. 

22. De terminis maximo et minimo et de 

pastu. 

23. De exercitiis ad gradum baccalariatus 

pertinentibus. 

24. De exercitiis ad gradum magisterii 

pertinentibus. 

25. De modo legendi. 

26. Modus audiendi. 

27. De modo solvendf pastum. 

28. Qui libri possunt audiri pro tercia 

lectione. 

29. Quando potest quis incipere aliquam 

lectionem. 

30. Quo tempore possunt fieri examina. 



3 4 . De loco examinis et aliarum convoca- 
cionum facultatis. 

32. De loco prandii licenciatorum. 

33. De qualitate examinatorum. 

34. Quando examiuatores magistrandorum 

eligi debent. 

35. Qui possunt admitti ad examen bac- 

calariatus et de tempore. 

36. De responsionibus ordinariis. 

37. In quot disputacionibus ordinariis ma- 

gistrorum promovendus in artibus 
tenetur coni|||irere. 

38. In quot disputationibus ordinariis bac- 

calarius*) promovendus ad gradum 
magisterii tenetur comparere. ^) 

39. De modo admittendi ad examen vel 

temptamen. 

40. De aetate legittimitate et de moribus 

promovendorum. 
44. Quomodo promovendus in artibus te- 
netur Stare in bursis vel collegiis. 

42. De iuramento promovendi in artibus 

vel examinandl. 

43. De modo inscribendi baccalariandos. 

44. Quod nullus debet inducere aliquem 

saltem inhabilem ad intrandura. ') 

45. De iuramento examinatorum et quos 

facultas reputat dignos pro acqui- 
rendo gradu. 

46. De modo admittendi examinatos et 

examinatores. 

47. De responsionibus certis per deca- 

num promovendis non assignandis. 

48. De pena molestanlium examinatores 

et de assistentia facultatis eisdem. 

49. Quot grossi tempore examinis a pro- 

movendis recipi possunt. 

50. De iuramento baccalariandi prae- 

stando tempore admissionis. 
54. De iuramento baccalariandi tempore 
praesentationis. 



4) Fälschlich später corrigiert in 'baccalarionim.* 

2) Für *comparere' hat eine gleichzeitige Hand mit schwarzer Tinte geschrieben 'arguere.' 
8) Der Rabricator hatte diese (jeberschrifl zu schreiben "vergessen. Eine spätere Hand 
hat sie mit schwarzer Tinte nacbgebolt. 



826 



Fr. Zarngke, drk. Qcellbü z. G. d. Univ. Leipzig. 



58. De iuramento praestando per baccu- 
larium alterius universitatis. 

53. De iuramento licenciandi tempore ad- 

missionis ad licenciam. 

54. De iuramento magistrandi tempore in- 

cepcionis. 

55. De carencia loci non determinantis. 

56. De modo et forma petendi dilacionem 

vel dimissionem bursae. (Die letz- 
tere Hälfte dieses Paragraphen steht 
auf Rasur, doch von gleichzeitiger 
oder wenig jüngerer Hand.) 

57. De disputacione ordinaria. 

58. Quando non debet Geri disputatio or- 

dinaria. 

59. Quod tempore disputationis ordinariae 

nulli actus scolastici fiant. 

60. Qui tenetur ordinarie disputare et de 

pena non disputancium. 

61. Quod quilibet disputans ordinarie te- 

nelur sibi de respondentibus pro- 
videre. 
6S. Quot articula sunt proponenda per 
alios magistros. 

63. De hora incipiendi disputacionem or- 

dinariam. 

64. Quod decanus tenetur Interesse dis- 

putacioni ordinariae et de pena non 
' intrantis. 

65. De disputatione baccalariorum et de 

pena non disputancium et arguen- 
tium. 

66. De salario baccalariorum praescn- 

tium et arguentium. 



67. Qui baccalarius tenetur disputare or- 
dinarie. 

6 8 . De disputacionibus extraordinariis ma- 
gistrorum. 

69. Quociens promovendus in artibas te- 

netur respondere. 

70. Quis debet esse recommendator ma— 

gistrandorao;^. 
74. De babitu comparando per baccala- 
riandos in artibus vel magistraodos. 

72. De actu regentia. 

73. Cum quot libris et tractatibus dispen— 

satores facultalis possunt dispensare. 

74. De dispensationibus faciendiscum re- 

sponsionibus vel non. 

75. Quomodo cum aetate potest dispen- 

sare facultas et cum exercitio et 
lectione. 

76. Quomodo promotus in alia universi- 

tate ad facultatem arcium assumi 
debet. 

77. De pecunia facultatis non dilapidanda. 

78. Quando decanus tenetur computare. 

79. Quot debent esse in computo. 

80. Quando possunt fieri propinae de pe- 

cuniis facultatis. 
8 4 . De statutis et conclusis per decanum 
conscribendis. 

82. De executoribus (von anderer Hand 

mit schwarzer Tinte geschrieben, 
da der Rubricator den Titel ausge- 
lassen hatte). 

83. De statutis facultatis per decanum 

publicandis sub pena. 



Hiemit schliesst die Redaction der Statuten auf Bl. 63* in der Mitte. Es folgen 
nun Zusatzbeschlüsse. Zuerst ein sehr sauber geschriebener, doch weder rubricierfer 
noch datierter, Beschluss, der später wieder ausgestrichen ist. Ich setze ihn ganz her, 
weil ich später auf ihn zurückkommen muss. 

„Item quilibet Magistrorum, legens vel disputans aliquem librum pro gradu Bacca- 
lariatns vel Magisterii in artibus, post finem laboris sui infra quindenam ad maxinaum 
sub pena carenciae pastus Annum incamacionis domini et diem, in quo incepit et ßni- 
vit, et noroina illorum, qui sibi sub tempore laboris per pecuniam pignus sufQciens vel 
cautionem fideiussoriam iuxta teuerem statuti satisfecerunt vel eum de sua pauperlate 
sufOcienter informaverunt fideliter sine dolo et fraude ad librum papireum per faculta- 
tem arcium ad hoc specialiter deputatum manu propria conscribat, qui sie inscripti ad 
examen vel temptamen admittantur, Alii vero nisi talem leclionem vel exercilium 
itcrato audiant, tam primo legenti vel disputanti quam etiam secundo pro suis labori- 
bus satisfacturi, nisi cum eis vel aliquo eorum fuerit per facultatem arcium dispensa- 
tum satisque factum pro eo, quod petivit iuxta antiquam taxam eidem facultati.'' 

Dann folgen 3 von derselben Hand geschriebene und rubricierte Beschlüsse : 

De honestate Magistrorum in vita et conversatione. 



Fac. Art. — Libri Statütorüm. 827 

De honesto habitu Magistrorum. , 

De honesto habitu baccaiarionim et simplicium suppositorum. 
Darauf ein Beschiuss in Betreff der von den Promovendeu zu wählenden Promo- 
toren. 

Bl. 64*. drei Beschlüsse. 

a) Vom Jahre H63, den 22. April. De roagistris, die anständige Kleidung der« 

selben betreffend. 
6) Von demselben Jahre, in profesto sancti Georgii, De suppositis, denselben 

Gegenstand betreffend. 
c) Vom Jahre H65, De magistris quoad ingressum ad facultatem, Beschränkung 
des Consils auf 2i, aus jeder Nation 6. 
Auf der Rückseite folgt noch eine kurze Notiz, die nur auf früher schon Bestimm- 
tes aufmerksam machen soll, der übrige Raum ist leer, so dass also in dieser ganzen 
Partie Bl. 42% 43^ 44 und 45, 49, 64^ und 65 unbeschrieben geblieben sind. 



ZWEITE ZüSAM\IENHXNGENDE LAGENREIHE. 

Bl. 32—44. 

Die biiher besprochene Partie hat mindestens anfangs vorne vor der Matrikel ih- 
ren Platz gehabt, später ist sie ans Ende geschoben worden, ob schon unter dem De- 
canat des Joh. Wyse, als der 'Liber facultatis' eine neue Gestalt erhielt, oder ob später 
noch einmal eine Veränderung erfolgte, ist nicht zu entscheiden, nur das wird unzwei- 
felhaft sein, und sich noch sicherer herausstellen, dass sie im Jahre 1484** am Ende 
stand. 

Die jetzt zu erörternde Partie dagegen hat von Anfang an am Ende gestanden, sie 
machte zweifelsohne den Schluss des von Joh. Wyse neu angebundenen Pergamentes 
aus. Hier, auf die letzten Blätter des 'Liber facultatis*, getrennt von den eigentlichen 
Statuten, wurden diejenigen Statute eingetrs^gen (excerpiert aus den vollständigen Sta- 
tuten) , deren Öffentliche Verlesung angeordnet war, vgl. § 83 der neuen Statuten- 
redaction, S. 8S6. Also: Statuta legibilia, vgl. S. 605. 

Wann diese Eintragung erfolgt sei? sfcher nicht vor deniDecanate des Joh. Wyse, 
doch vor der dritten Statulenredaction, denn es kommen später nachgetragene Rand- 
bemerkungen vor, die aus dem Decanat des Joh. Kongissberg herrühren (1466**), und 
die sich sogar auf ebenfalls schon spätere Nachträge beziehen. Ja eine Reihe von Rand- 
bemerkungen geben an, dass das im Text stehende durch die 'Statuta nova' modlGciert 
sei. Hierunter ist die dritte Stalutehredaction gemeint. Vielleicht veranlasste der ord- 
nungsliebende Joh. Wyse selbst diese Abschrift, als er den 'Liber facultatis' erweiterte. 
Nicht unmöglich scheint es, duss es dieselbe Hand ist, die die ältesten Universilätssla- 
tuten abschrieb. Drobisch in den neuen Beiträgen S. 79 meint, sie könne nicht wohl 
früher als vom Jahre 1484 sein, „denn das erste Blatt zeigt auf der Vorderseite das 
Verzeichniss der im Invocavitexamen des genannten Jahres admiltierten Baccalarianden 
und war ursprünglich' für die philosophische Matrikel bestimmt, in der es sich, von 
derselben Hand geschrieben, wirklich eben so vorGndet.^' Der Schluss, den Drobisch 
aus diesem Verhältniss zieht, ist' unrichtig, es findet Gegentheil statt, die Niederschrift 
jener statutarischen Bestimmungen muss älter sein als vom Jahre 1484. Sie stan- 



828 Fr. Zarnckb, cbk. Qdellbk z. G. d. Univ. Leipzig. 

den am Ende der Matrikel, und als die Inscriptionen dasselbe erreicht hatten, schrieb 
der letzte Decan noch bis auf die Stirnseite des auf der Ruckseite bereits beschriebe- 
nen Blattes. ^) Nun war die Anlage einer neuen Matrikel nicht mehr hinauszuschieben, 
und da entschloss man sich, die Statuten von der Matrikel abzusondern. So mossle 
der Schluss der letzten Inscriptionen auf der ersten Seite des der Matrikel hinzuge- 
fügten Pergaments noch einmal abgeschrieben werden. Auf der Stirnseite der Stalaien 
aber blieb die erste Niederschrift, trotz des Versuchs, den man gemacht hat, die ganze 
Seite auszuradieren. 

Der Inhalt dieser sehr sauber geschriebenen und sehr sauber rubricierten, mit 
grossen buntfarbigen Buchstaben bei jedem Hauptabschnitte beginnenden Statuten ist 
der folgende. Die Beziflerung ist von mir. 

I. Bl. S^'^fg. Subsequencia legenda sunt promoveri volentibus ad gradum bac- 
calariatus in artibus tempore dispensacionis et etiam tempore introitus. 

t. De libris ad gradum baccalariatus per- 8. De aetate legittimitate et moribos pro* 

tinentibus. movendorum. 

8. De exerciciis pro gradu baccalariatus. 9. Quomodo promovendus tenetur stare 

3. De modo audiendi lectiones. in bursis vel coUegiis. 

4. De modo solvendi pastum. tO. De iuramento promovendi in artibus 

5. Qui possunt admilti ad examen bacca- vel examinandi. 

lariatus et de tempore. \ 1*. De pena molestantium examinatores 

6. De responsionibus ordinariis. et de assistencia facultatis eisdem. 

7. In quot disputationibus ordinariis pro* 

movendus in baccalarium tenetur 
comparere. 

Zum Schlüsse : 'Haec omnia supratacta statuta nullo praelermisso tenetur decaous 
tempore dispensationis et tempore mutationis ad examen inirare volentibus et intranti- 
bus legere et publicare et omnes tempore introitus singillatim requirere ut unusquis- 
que sub consciencia sua dicat se illa servasse et servare velle.* 
Darnach von derselben Hand noch ein Capitel : 

t2. De apertis palleis. 
Dann folgt von anderer Hand ein Beschluss, den Nachweis eines gehörigen Bur- 
senlebens vod Seiten des Promovenden betreflend. 

Bl. 35". Subscripta legenda sunt admissis ad aliquem gradum in artibus mox posi 
eorum admissionem. 

Sequitur iuramentum de obediencia et reverencia. 

De solucione bursae ; eine Schwurformel, zu der an dem Rande beinerkl 
wird, dass sie unter Kongissberg's Decanate (1466^) abgeschaffl sei. 
Subscripta legi debent tempore praesentationis. 

Eine Schwurformel für den Baccalaureanden, worin er richtige Zah- 
lung seiner Gebühren verspricht. Am Schlüsse ist von späterer Hand 
ein Satz hinzugefügt. 
Bl. 35^ und 36* sind leer. 
U. Bl. 36** fg. Subsequencia legere tenetur quilibet decanus promoveri volenti- 



4) Dass man auf der Rückseite nicht aus Noth, sondern absichtlich begann, zeigen alle 
Hauptabschnitte dieser Statuten, die sttmmtlich, selbst mehrere Seiten weiss Pergament über- 
springend, mit der Rückseite beginnen. 



Fac. Art. — Libri Statutordm. 829 

bu8 [ad gradum magisterii, mit schwarzer Tinte hineincorrigiert] in artibos tempore 
dispensacionis et tempore inscriptionis seu introitus ad examen. 

I. In qoot disputacionibus ordinariis pro- 8. De aetate legittiroitate et moribus pro- 

movendr ad magisterium in artibus movendorum. 

tenentur cooiparere. 9. Quomodo promovendus in artibos te-. 

t. Libri ad gradum magisterii. netor stare in bursis vel coilegiis. 

3. De exerciciis ad gradum magisterii per- 10. De pena molcstantium examinatores 

tinentibus. et de assistencia facultatis eisdem. 

4. De modo audiendi lectiones. H . De disputatione ordinaria baccalario- 

5. De modo solvendi pastum. rum et de pena non disputancium 

6. In quot disputacionibus ordinariis bac* et non arguencium. 

calariorum ^) promovendus ad gradum M. Quociens promovendus in magistrum 
magisterii tenetur arguere. in artibus tenetur respondere. 

7. In quot disputacionibus ordinariis ma- 

gistrorum promovendus in artibus te* 
netur comparere. 

Praescripta legi debent integre Magistrandis tempore apertionis temptaminis ät 
dispensationis Teneturque decanus quemlibet seorsim requirere ut snb sua consciencia 
dicat se omnia praemissa servasse et servare velle. 

Auch hier folgt noch 

13. De apertis palleis. 

Von späteren Händen sind 2 Artikel hinzugesetzt, in Bezug auf die 'lectio tercia' 
und 'de baccalariis de alia universitate venientibus vel qui in alia aniversitate nudive- 
nint lectiones vel exercicia.' 

Bl. 39*" leer. 

BI. 40*. Subscripta legi debent magistrandis tempore admissionis ante finem 
examinis. 

^ luramentum de obedientia et reverentia. 

De luramento tempore admissionis. 
De luramento magistrandl tempore peticionis favorem incipiendi a facultate. 

Hiernach von späterer Hand ein paar Zusätze, und dann die Bemerkung, dass ei- 
ner der letzteren unter Rongissberg's Decanate (1466^) wieder abgeschaflll sei. — 
Bl. 41 ist leer geblieben. 

Die beiden eben besprochenen Lagenreihen (Bl. 32 — 41, und 42 — 65) sind von 
alter Hand durchlaufend paginiert 71 — 107, so dass die weissen Blätter mitgerechnet, 
meistens aber nicht mit beziffert- sind. Drobisch irrt, wenn er in den neuen Beiträgen, 
S. 80, angiebt, die Blätter 57 — 63 trügen efne neue Bezifferung 50 — 57; nicht eine 5 
steht geschrieben, deren Gestalt in jener Zeit anders ist, sondern C, d.i. 100, und dies 
s(ihliesst sich an die voraufgehende 99 genau an. Die Bezifferung ist richtig, nur sind 
seitdem 2 weisse Pergamentblätter, 8 1 und 82, ausgeschnitten, und 88 ist versehentlich 
überschlagen. 

Woher aber kommt der Beginn der Bezifferung mit 71? Kann er sich auf das 
jetzt noch Vorgebundene beziehen? Das aber sind ja nur 3'1 Blätter, beziffert 1 — 26, 
und der Einband ist noch der von 1485, scheinbar durchaus fest und wohlgefügt. Und 
doch, unmöglich wäre es nicht, denn in den Händen des Buchbinders ist der Band 
1499 gewesen, in dem Jahre, als die neuen Statuten angelegt wurden (s. u.), und das 



1) So muss es heissen. Geschrieben steht 'baccalärios.' 
Abhandl. d. K. 8. Get. d. WiiMDicb. III. 57 



830 Fr. Zarnckb, vrk. Qukllbi^ z. G. d. Univ. Leipzig. 

Leder vom Röcken scheint auf die Seitenwände des Buches hinaafgescbobeD zo aeiii« 
wie um den Röcken schmäler zu machen. Sollte man 4i99 eine Partie Pengameol aus 
der Mitte herausgenommen haben, um darauf den neuen Statutenband anzulegen? 
Sollte das nicht der Fall sein, so kötmte man noch die folgende Vermuthung aufstel- 
len. Der unter ioh. Wyse zum 'Liber facultatis' hinzugekommene Theil eotbill bis zu 
dem Blatte, auf dessen Röckseite diese Statuten begannen, etwa 70 BlStter. Es sind 
ein paar dröber; aber es ist schon wegen der Ungleichheit des Pergaments gegen 
Ende wahrscheinlich, dass eine Lage eingeheftet ward, dagegen wurde wieder eine An- 
zahl Blätter ausgeschnitten, so dass man nicht genau rechnen kann. Nun begsnn 
vielleicht die Zählung, das voraufstehende, für die Inscriptionen bestimmte Pergament, 
dessen Bezifferung unnöthig erschien, voraussetzend (wie auch später die weissen 
Blätter mitgerechnet aber in der Regel nicht beziffert werden) mit Bl. 74, oder 
richtiger wohl mit 72, denn die 7 t des ersten Blattes steht auf der die erste Seite rei- 
nigen wollenden Rasur. Daraus folgte dann mit Sicherheit, dass schon vor Ii85 die 
früher vorne befindlichen Statuten ans Ende gebunden wurden, was auch die Abge- 
griffenheit des letzten Blattes (Bl. 65) und die geringere Abgegriffenheit von Bl. 44 wahr- 
scheinlich macht. Aber vor 1476 könnte die Bezifferung nicht erfolgt sein, denn erst 
in diesem Jahre wurde der Eid beschlossen, dessentwegen die Blätter 42 und 49 um 
die älteste Lage geschlagen sind (s. o. S. 824); man bediente sich also auch nach 
der dritten Redaction der Statuten noch des Schwurblattes der alten. — Uebrigens ge- 
wannt durch das S. 835 fg. Erwähnte die erstere Vermuthung die höhere Wahrschein- 
lichkeit und dann möchte ich annehmen, dass die älteste Lagenreihe hinter die zweite 
erst bei Anlegung der dritten Statutenredaction geheftet sei, die Bezifferung selbst aber 
erst aus dem Jahr t485 herrührt. 



DRITTE ZUSAMMENHANGENDE LAGBNREIHE. 

Bl. 8-81. 

C. DRITTE REDACTION DER STATUTEN. 

Aus den Jahren U67 - U72, mit Zusatzbeschliissen bis ums Jahr 4490. 

Auch hier ist es Drobisch*eus Verdienst, die Zeitgrenzen bestimmt zu haben, inner- 
halb derer die Anlegung dieser neuen Statuten erfolgt ist; vgl. die neuen Beiträge S. 8f . 
Sie sollten nicht bloss die allgemeinen Statuten, sondern auch die legibilia ersetzen. 
Von alter Hand beziffert i — 16, ich behalte aber im Folgenden meine Bezifferung bei. 

Bl. 3*. Ordo statutorum facultatis artium: folgt die Aufzählung von 10 Capiteln, 
unter denen der gesammte folgende Inhalt zusammenzufassen sei. 

Ordo et distinctio temporis in quo expcdit legere statuta iuxta praescriptam 
ordinacionem cum assignacione foliorum : folgt abermalige Aufzählung der i Capitei 
mit Angabe der Blattzahl und mit Notizen darüber, ob sie vorzulesen seien oder nicht, und 
bei welcher Gelegenheit. — Die folgenden 1 Hauptabschnitte sind am Rande bezifTert. 

L Statuta respicientia [Decanandum sive] electionem decani. 

4. De tempore elcctionis novi decani. 3. Qui in electione decani vocem habet. 

2. Qualis persona dehet eligi. [et quis sit 4. De modo eligendi decanum. 
actu regens, schwarz zugeschrieben.] 5. De luramento novi decani. 



Fac. Abt. — Libri Statctobum. 



831 



II. Statuta cernoDtia Decanum facoltatis artium et ipsius ofQcium. 



i . (Von der Versammiung zur Yertheiiupg 
der Bücher.) 

2. De executoribns statutorum. 

3. De statutis legendis. 

i. De conclusis scribendis. 

5. De modo concludendi. 

6. Quando decanus tenetur computare et 

de sollacio suo et pecuDia facultatis. 

7. Quot debent esse io computo. 



9. De pena decaoi qui negligit disputa- 

tionem. 
10. Super quibus decanus debet inducere 

et concludere. 
H . De tabardis pro honore facultatis ob* 

servandis. 
13. De illis qui examlna respiciunt. 
13. De libris facultatis artium. 
4i. De formulis dandis suppositis ab uni- 

versilate recedentibus. 



8. De proplnis fiendis per decanum. 

III. Statuta concemencia magistros volentes assumi ad consilium facultatis. 

I. (Allgemeine Bestimmungen.) 

S. luramentum assumendi ad facultatis consilium. 

lY. Statuta concerneocia specialiter magistros in consilio facultatis 
existentes. 



f . De consessione magistronim in consilio 
facultatis. 

2. De cedulis imponendis tempore electio- 

nis examinatoram. 

3. De examinatoribtts eligendis. 

4. De luramento examinatorum et quos 

facultas reputat dignos gradu. 

5. De examioe morum. 

6. De recommendacione magistrandorum. 



[et actu ridgentia, schwarz nachge- 
tragen.] 

7. De modo admittendi examinatos per 

examinatores. 

8. De votis pungitivis non dandis. 

9. De dispensatione in tempore etaetate. 
10. De dispensatione super non comple- 

tione biennii. 



Y. Statuta omnes magistros generaüter concementia, quae legi debent per 
decanum in receptione ordinarii. 



\ . (Vom Vorlesen der Statuten.) 
8. De complecione biennii. 

3. De habitibus portandts quando vel ubi. 

4. De disputatione ordinaria. 

5. Quando disputans ingredi debet lecto- 

rium. 

6. Quando non fieri debet disputacio or- 

dinaria. Eine spStere Hand (nach 
4 48Sy s. u.) schrieb gleidifalls roth 
hinzu: *Statutum innovatum.' Drü- 
ber und am Rande scheint sie das 
neue Statut geschrieben zu haben, 
doch ist dies später wieder ausra- 
diert. 

7. Qui tenentur disputare ordinarie. 

8. De disputatione extraordinaria ma- 

gistrorum. 



9 . De lectionibus distribuendis et legendis« 

10. Modus legendi. | 

1 1. Modus exercendl.> Diese Ueberschnf- 

12. In canicularibus. ) 

ten sind mit schwarzer Tinte ge- 
schrieben. 

13. De pronunciationibus. 

1 4. De actu regencia. 

45. De examinibus et locis eorum et con- 

vocationibus facultatis et prandio 

Aristotelis. 
4 6. De magistro alicuius universitatis as- 

sumendo. 
47. Quod nullus debet se invitare ad ali- 

quem. 
1 8. Qui debent esse participes emolumen- 

torum. 



Hiernach hat dieselbe Hand, die schon oben ein *Statutam innovatum* bineinzucorrigie- 
ren versucht hatte, eine Reihe Zusatzbeschlüsse nachgetragen : 

Statuta nova generaliter omnes magistros coneementia quae etlam legi debent 
per decanum tempore receptionis ordinarii. 

1). De dispotationibus extraordinariis. 

3) De modo exercendi. 
8J De modo legendi. 

4) De modo resumendi. 

57» 



832 



Fr. Zarnckb, ürk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



19. De cena observanda et latinitate et 

disputatione serotina. 
a) De Cena. 
6] De latinitate. 

20. De bursa convenloris. 
2 4 . De paedagogio. 

22. De honestatc et habitu magislrorum. 

23. De taxatoribus et quomodo deberet 

taxare. 



24. Qai pauperes dicantar. 

25. De luraroento pauperum. 

26? Taxa lectionum et teropus maximaiD 
et minimum infra quod finiri pos- 
sunt. 

27. Taxa exercicionim cum tempore infra 
quod finiri possunt. 



YI. Statuta magistrandorum, quae audire et facere tenentur. 



\ . De babitibus et apparitione magistran- 
dorum. 

2. Libri ad gradum magisterii. 

3. De exercitiis ad gradum magisterii. 

4. De modo audieiidi lectiones. 

5. [Quae lectio pro tercia audiri poterit, 

der Titel schwarz nachgetragen.] 

6. De modo solvendi pastum. 

7. De disputacionibus. 

8. De stantia magist randorum. 

9. De responsionibus [magistrandorum, 

nachgetragen]. 
10. [De alienis baccalariis, Titel nachge* 

tragen]. 
H . De disputatione baccalariorum. 
4 2. De moribus et aetate promovendorum, 

quod in examine morum legi debet. 

13. De habitu baccalariorum. 

14. luramentum temptandorum tempore 



dispensationis et in apertione exa- 
minis proponendum. 

15. De pena molestantium examinatores 

et impeditores. 

16. De examine morum [ad impedienies, 

schwarz hinzugefugt]. 

17. Subscripta legi debent ma^strandis 

post examen tempore adiniasionis 

ipsorum. 

luramentum primo legatur de obedieo- 

tia et reverencia et post haec alia. 

Darnach ist fast ein ganzes Blatt 
leer gelassen, wohl um Nachirilge 
aufiEunehmeo, die nicht erfolgt sind. 

18. De assumptione baccalarioram alterios 

universitatis Et de dispatalione el 
honestate baccalariorum nosirae 
universitatis et facultatis. 



Fortan ist die anPanglich beabsichtigte Anordnung der 1 Capitel nicht mehr ge- 
nau festgehalten, auch hat man von nun an die Verweisungen in der Uebersicht auf 
dem ersten Blatte fortgelassen. ^) 



1) Der Inhalt der 4 letzten Abiheilungen wird auf Bl. 8« (Bl. 1" der alten Zählung) so an- 
gegeben : 

I. Im 'Ordo statutorum* (zu ergänzen ist das roth vorangeschriebene: 'Statuta quae 
respiciunt') : 

7® haccalarios arciiim nostrae universitatis et aliunde venientium. 
8® baccalariandos, quae tenentur audire et iurare. 
9^ pauperes, qui volunt petere dimissionem vel diiacionem bursae. 
1 0® Promovendos omnes quoad illa quae audire et ubi stare debeot et quo- 
modo complere pro gradu. 
II. in dem darunter stehenden 'Ordo et distinctio.' 

7® baccalarios concernentia, quae sunt eis legenda tempore dispensationis 

facullatis cum aliis tribus. 
8^ baccalariandos tangentia debent legi per decanum tempore dispensatio- 
nis et conspectionis persouarum. 
9® ponuntur aliqua statuta quae examen morum respiciunt, quae tunc eliam 
per decanum sunt legenda, ibidem habentur etiam ea, quae legenda 
sunt admissis post examen tempore praesentationis et favoris inci* 
piendi, post hoc ponuntur statuta quaedam quae respiciunt pauperes 
volentes petere dimissionem et eciam illos qui petunt diiacionem. 



Fac. Art. — Libbi Statdtorum. 833 

YII. Subscripta debent legi baccalariandis tempore dispensationis Et 
tempore introitus seu conspectioDis personarum. 

4. Et iarabit subscripta. 9. De moribas baccalarii, quod etiam de- 

2. De exercitiis ad gradum baccalariatus. bet legi ante exaroen morum com 

3. De modo audiendi lectiooes'[et exerci- sequentibustribus [et aetate, schwarz 

tia, schwarz hinzugefügt]. hinzugefügt]. 

4. De modo solvendi pastum. 10. De pena roolestantium examinatores 

5. De tempore baccalariandi. et Impeditores. 

6. De responsionibus baccalariandi. H. [De examine morum quoad impedien- 

7. De disputationibus promovendorum. tes ; der Titel schwarz nachgetragen.) 

8. De stantia in bursis. 

VIII. Subscripta ]egenda«unt baccalariandis post admissionem tempore prae- 

s^entationis eorum. 

t . De obediencia. 

IX. Subscripta tempore praesentationis et etiam promotionis baccalariandi iu- 

rare debent et tenentur. Folgt der Eid. 

2. De carencia loci non determinantis. i. Paupertas quomodo debet probari. 

3. Volens petere dimissionem iufabit. 5. Dilacionem bursae petens iurabit. 

X. Statuta, quae omnes promovendos generaliter concemunt, quae per 

decanum legeoda sunt in lectione statutorum. ^) 

4. (Vom Vorlesen der Statuten.) 4 2. De stancia promovendorum. 

2. Libri audiendi pro gradu baccalariatus. 4 3. De apparitione baccalarii in scampnis. 

3. De exerciciis pro gradu audiendis. 4i. De moribus et aetate promovendorum. 

4. Libri audiendi pro magisterio. 45. De habitn suppositorum. 

5. De exercitiis pro magisterio. 4 6. De disputatione baccalariorum ordi- 

6. De modo audiendi exercitia et lectiones. naria. 

7. De modo solvendi pastum. 47. De disputatione extraordinaria bacca- 

8. <2ui libri possunt audiri pro tercia lariorum. 

lectione. 4 8. De lectionibus baccalariorum tempore 

9. De tempore promovendorum. canicularium. 
4 0. De responsionibus promovendorum. 

4 4 . De disputationibus magistrorum et 
baccalariorum. 

Hiemit schliesst die dritte Redaction der Statuten. Dieselbe Hand, die schon früher 
corrigierte, hat mit rbther Tinte drunter geschrieben : 'Post duo folia inveniuntur sta- 
tuta, quae eciam sunt publicanda et legenda in lectione statutorum per decanum.* (s. u.) 

Bl. 20*. Statu tum novum de rigore in examlnibus practicando ex antiquo inno- 
vatum. 

Zusatzbeschluss vom Jahre 4 476, den 22. October, der die Eide enthält, die, von 
derselben Hand, neben dem alten Schwurblatte eingeheftet wurden, s. o. S. 824. 

Bl. 2 4 *. luramentum subscriptum lurane debent examinatores statim post eorum 
electionem, ein fast übereinstimmender Eid, von anderer Hand eingetragen. 

Statutum respiciens magistros et baccalarios aliarum universitatum petentes as- 



4 0®habentur statuta, qaae omnes promovendos concernunt, quae debent 
legi bis per quemlibet decanum omnibus suppositis facultatis artium 
publice in lectorio. 
4) Eine etwas spätere Hand hat mit schwarzer Tinte darübergeschrieben: 'Decanus 
subscripta statuta publicare et legere tenetur In lectorio ordinariarum di^putationum.* 



834 Fr. Zarncke, lrk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

sumi ad gremium facultatis; Zusatzbescbluss aus dem Jahre I48S, deo 10. Deoember. 
— Besonders wird noch hervorgehoben : 

Statutum respiciens baccalarium de alia universitate assumendum. 
Responsione facla lurabit assumendus baccularius infra scripta statuta. 
(Folgt die Eidesformel.) 
Bl. iV. Hier folgen die Bestimmungen, auf die am Schlosse der Statuten (vgl. d. 
vorherg. S.) dieselbe Hand» die das Folgende geschrieben hat^ hinwies: 

Statuta» quae omnes promovendos generali ter concemunt, quae eclam per de-* 
canum legenda sunt in lectione slatutorum. 

De resumptionibus visitandis, Latinitate, de Stancia, de disputatiooeBerotioa. 
De modo visitandi lectiones et exercicia. 

De modo satisfaciendi. (Dieser Paragraph ist spSter durchstricbea vrordeo.) 
De responsionibus. 
Hiernach ist ein, zwei Drittel der Seite einnehmender Zusatz völlig ausgekratzt. 
BI. 23* fg. folgen eine Reihe von Beschlüssen, die Ton derselben Hand geschrieben 
und rubricicrt sind, ohne Angabe der Zeit. 

t . De modo legendi et disputandi. M. De dispensatione. 

2. De diltgenti modo audiendi. 12. De scedula completionis promoven- 

3. De modo executionis. dorum. 

4. De tempore taxandi. 13. De latinitate observanda et serotina 

5. De modo satisfaciendi. disputatione. 

6. De modo taxandi. 14. Pro firmiori execotione omniam prae- 

7. De tempore distribuendi pecuniam le- cedentium. 

gentibos et exercenlibus debitam. 15. De modo recipiendi exercitia. 

8. De modo distribuendi pecuniam. 16. De ladula. 

9. De visitatoribus. 17. De modo quo debent auditores ad re- 
10. De eo, qui ad inscribendum deputa* gUtra magistrorum iotitolari. 

tos est. 

Dann folgen, Bl. 27* fg., drei von derselben Hand^wohl der eines geleraten Schrei- 
bers, sehr sauber eingetragene Beschlüsse, deren zweiter die Jahreszahl 1490 trilgt: 

1 . luramentum sequens per facultatem artium racionabililer conditum, et per 
seniores doctores univcrsitatis examinntum et approbatum, Nee Don per episcopum 
Mersseburgensem ratiGcatum et confirmatura lurabunt omnes et singali magistri tempore 
receptionis ad consilium dictae facultatis artium Ac omoes liceociaU in artibos» dum 
peteni licentiam incipiendi in eisdem. 

2. Statutum contra deletores aut falsificatores statutorum vel conclusoram io 
libris facultatis artium non sine rationabilibus causis inscriptorum factum Anno eCe. I 490. 

3. Statutum Contra decanos et taxatores pecunias seu pastus legencium ac 
exercentium imbursantes vel reservantes editum. 

Der Rest von Bl. 28', dann 28^ 29, 30 und 31 leer. 

Anfangs bediente man sich auch nach der Einführung der neuen Statutenredaction 
noch des Schwurblattes der alten, noch 1476 nähete man die damals beschlosse- 
nen Eidesformulare an dies an, obgleich es damals aller Wahrscheinlichkeit nach be- 
reits ans Ende des 'über facultatis' gcheAet war. SpSter jedoch legte man ein neues 
Schwurblatt an, und heftete es zu Anfang der neuen Statuten (BL 1 und 2 meiner Be- 
zifferung). Ob dies erst im Jahr 1485 bei Gelegenheit des Einbandes der Matrikel und 
der Statuten geschah, oder schon früher, ISsst sich mit Sicherheit nicht eatscheideD ; 



Fac. Art. — Libri Statutorum. 835 

aber zu beachten ist, dass ein, alljährlich wiedericehrender Anschlag, die ßaccalaureats- 
Vorlesungen während der Hundstage betreffend, dessen Formular auf Bl. 4* aufgezeich- 
net ist, die Jahreszahl 1480 trSgt und es wahrscheinlich macht, dass bereits damals 
dies Blatt vorg^heftet war. Wie sollte man spSter dazu gekommen sein, das Formular, 
bei dem die Angabe eines Jahres ganz werthlos ist, zurückzudatieren. Vgl. hiezu die- 
selbe Formel in den Statuten von 1499, wo sie von diesem letzteren Jahre, also auch 
dem der Niederschrift des Formulares, datiert ist. 

Die beiden BlStter, deren beide Rückseiten leer sind, enthalten : 

Bl. V. luramentum examinandorum 2 [tam pro baccalariatu quam pro ma- 
gisterio, diese anfXnglich roth ober der Zeile geschriebenen Worte sind dann mit 
schwarzer Tinte ausgestrichen, and dafür ist gesetzt: 'pro baccalariatu.'] Die Zahl t 
ist ebenfalls ausgestrichen. 

luramentum temptandorum I (Auch die I ist ausgestrichen und dafür ist ge* 
schrieben: *pro magisterio*). 

Ewangelium Johannis. (Folgt ein betrichtlicher Theil des Anfanges, worauf 
die ersten Worte nochmals mit rother Tinte und unter Voraufsetzung eines Kreuzes 
wiederholt sind. In Folge der vielen Berührung Seitens der Schwörenden sind sie fast 
ganz mit Schmutz bedeckt.) 

Bl. 4*. Forma pro lectlone statutorum. 

Forma pro introitu baccalariandorum. 
Ausserdem hoch ein paar Notizen für die Decane und zwei Formulare zu 
öffentlichen AnschlSgen, darunter das schon besprochene von 1480. 

Dieser Statutenband i^t ausser Kraft gesetzt im Jahre 1499, wie die folgenden 
Worte auf der Innern Seite des vordem Deckels angeben : 

Sub Decanatu venerabilis viri ac domini magtstri Henrici Greve de Gottingenn 
amborum iurium baccalarii maioris Coliegii Collegiati, Hulus codicis statuta sunt in me- 
liorem'ordinem atque formam Ex communi roagistrorum de consilio facuHatis consensu 
transposita atque ordinata, resecatis superfluis sive insuetis, Necessariis ut videbatur 
facultati totl superadditis. Quemadmodum in Novo statutorum facultatis libro Habetur 
cemitur et invenitur etc. 

Dass von den beiden Decanaten des Henricus Greve 4 481* und 4 409* nur das 
letztere gemeint sein könne, liegt auf der Hand und ist schon von Drobisch in den 
neuen BeitrSgen S. 84 festgestellt. 

Das Blatt, ^uf welchem diese Notiz steht, ist auf ein früheres, welches allerlei No- 
tanda der Decane enthielt, übergeklebt. Man könnte annehmen, es sei dies allein zu 
dem Zwecke geschehen, um jene Notiz aufeunehmen, aber das Folgende macht dies 
nicht wahrscheinlich. 

Auf der inneren Seite des hintern Deckels nSmlich fand ich unter dem Papierüber- 
zug ein Pergamentblatt geklebt und eingenSht, welches enthielt : 

'Statuta respiciencia Decani electionem quae legi debent tempore electioois 
ciusdem.' Doch ist nur die erste Seite beschrieben, auf der zweiten nur noch wenige 
Zeilen. Die Handschrift ist sehr sauber, schöner als irgend eine, die uns in den slmmt- 
lichen Statutenbüchem begegnet. Dies nun sind die Statuten vom Jahre 4 499; also um 
dieselbe Zeit, als man vorne ein Blatt überklebte, that man dasselbe auf dem hintern 
Deckel, wozu die Veranlassung nicht klar ist, wenn man nicht annimmt, dass das Buch 
damals überhaupt den HSnden des Buchbinders übergeben war, zweifelsohne, wie 



836 Fb. Zarnckb, i'BK. Qi'£ll£n z. G. d. Umv. Leipzig. 

oben vermuthe^ ist (S. 82^fg.)> um das Pergament aus der Mille herauszuDehmeo und 
für die neu anzulegenden Statuten zu verwenden. 

2, ZWEITER BAND DER STATUTEN. 

Statuten vom Jabr 4 499 mit Zustttzen bis zum Jahr 1522. 

Er ist im Jahr 4 499 angelegt. Der Einband ist ganz derselbe, den im Jahr 1500 
die zweite Redaction der UniversitStsstatuten erhielt (s. o. S. 604], das Format stimmt 
ganz zu dem ersten Slatutenbande und es ist auch dadurch nicht unwahrscheinlich, 
dass das Pergament zu diesem Bande zum Theil herausgenommen ward aus dem ersten. 

Der Band (49 nur theilwelse von alter Hand bezifferte filStter Perg. foi.) zerföUt 
in 3 Partien. 

4) Schwurblatt und Register, 4 Bll. 

Das Schwurblatt enthält ein, die ganze Röckseife des ersten Blattes einnehmendes, 
sehr sauber gemaltes Bild, Christus am Kreuz, daneben Maria und Johannes darstellend. 
Darunter, roth geschrieben, der Anfang des Evangeliums Johannis und ein Kreuz. 

Die Vorderseite des zweiten Blattes enthält 3 Schwurformeln : 
4 . luramentum examinandorum pro Baccalariatu. 

2. luramentum Temptandorum pro Magisterio. 

3. luramentum Temptatorum et examinandorum pro Magisterio. 

(eine andere Hand hat, ebenfalls roth, hinzugefügt: Quod eciam iurabunt post examen 
dempta isla clausula 'Ad examen non admittar/) 

Auf der Rückseite steht : 

Registrum ordinis capitulorum statutorum facultatis artium Et continet capitula 
decem et septem. 

Auf der Vorderseite des dritten Blattes beginnt : 

Registrum statutorum omnium totius voluminis luxta ordinem alphabeti 
Indicans folium et numerum statuti. 

Die Vorderseite des vierten Blattes ist fast ganz frei geblieben. 

Auf der Vorderseite des ersten Blattes sind auch hier zur Bequemlichkeit des 
Decans ein paar Formulare aufgeschrieben : 

4 . Forma pro leclione statutorum per decanum. 

2. Forma pro intfoitu magistrandorum. 

3. Pari modo potest formari forma pro introitu baccalariandorum ^ed non 

est bodie in usu. 

4. Forma tempore taxationis intimanda. 

ö. Forma pro lectionibus legendis tempore canicularium per baccalarios 

(datiert vom Sommer 4 499). 
G. Forma signeti pro magisterio. 

7. Forma signeti pro Baccalariandis admissis. 

8. Forma intlmacionis pro bursa danda post mutacionem aestivalem. 
Auf der Rückseite des vierten Blattes steht : 

Statutum de domorum novarum adepcione et proprietate, eingetragen im 
Jahre 4520. Vgl. S. 794, 4547'. 

2) Die Statuten selbst, 32 Bll., von alter gleichzeitiger Hand doppelt be- 
ziffert, einmal schwarz am oberu Rande rechts, dann roth mit grossen römischen Zah- 



Fac. Art. — Libbi Statdtorum. 



837 



len in der Mitte des obern Randes, welcheo io der Mitte des obern Randes der Rück- 
seite ein 'Folio' entspricht. Sie [sind von derselben Hand uno tenore geschrieben und 
rubriciert. An ein paar Stellen wurde der Raum mehrerer Zeilen frei gelassen, wohl um 
Nachträge möglich zu machen. Solche hat eine sehr ähnliche und daher leicht mit der 
ursprünglichen zu verwechselnde (vielleicht in der That dieselbe?) Hand wirklich hie 
und da eingefügt. Man erkennt sie am Leichtesten daran, dass die rothe Tinte bläuli- 
cher ist. Zu diesen Nachträgen gehört auch einer, der die Reformation Georg's vom 
Jahre 4 502 erwähnt. An den Rand sind oft Bemerkungen geschrieben, die namentlich 
Veränderungen aus dem Jahr 4 5SO und, doch seltener, 1522 notieren. Spätere habe 
ich nicht bemerkt. Es erklärt sich dies durch das oben S. 794 Ausgehobene. 

Die Statuten zerfallen, wie das Inhaltsverzeichniss (s. o.) angiebt, in \ 7 Capitel, 
jedes wieder in einzelne Rubriken. 

• 

I. Statuta respicientia Decani electionem, quae legi debent tempore electionis 
eiusdem. 



\ . Tempus electionis Decani. 

2. Qualis persona eligi debet. 

3. Decanandus quaiiter ingredi debet dis- 

putationem Ordinariam. 

4. Qui in electione Decani vocem habet. 

II. Statuta, Decanum facultatis arcium 
legisse lenetur. 

4. Quando Decanus debet distribuere 
lectiones et publicare magistris sta- 
tuta. 

2. Quod Decanus tenetur cum suis exe- 

cutoribus manutenere statuta. 

3. Decanus non tenetur acquiescere re- 

quisitioni uniüscuiusque sed maxime 
executorum. 

4. Executores tenentur sub suis iura- 

mentis requirere decanum quando 
aliquem defeclum in facultate vident. 

5. Quando debent eligi officiales facultatis. 

6. Quando decanus debet distribuere 

exercicia inter magistros. 

7. Lectiones pro concurrenti quando de- 

bent distribui. 

8. Quando decanus debet statuta pubK- 

care omnes promovendos in artibus 
concernentia. 

9. De conclusis. et statutis inscribendis 

per decanum. 

10. Quod decanus super ingressu alicuius 
ad consilium facultatis non debet 
primo lotam facultatem convocare. 

H . De modo concludendi in consilio fa- 
cultatis per decanum. 

12. Quod decanus non concludat nisi su- 
per hijs quae in scedula convoca- 
cionis sunt expressa. - 



5. De modo eligendi Decanum. 

6. De iuramento novi Decani [quod per- 
sonaliter praestabit, zugesetzt]. 

7. Senior facultatis infrascriptum statutum 
leget novo Decano. 

et ipsius officium concernencia, quae per se 



1 3. Qualem penam Decanus in tenore con- 

vocacionum debet apponere. 

14. De propinis fiendis in peccunia per 

decanum inter magistros de consilio 
facultatis. 

1 5. De propinis fiendis honestis hospitibus. 

1 6. De propina fienda per decanum circa 

festum post computum. 

17. Quando et quaiiter decanus tenetur 

computare. 

18. Quot magistri debent esse in computo 

Et quantum eis detur. 

19. De sallario Decani pro suo labore. 

20. Peccunia facultatis quaiiter expendi 

debeat. 

2 1 . De formulis litterarum suppositis re- 

cedentibus per decanum dandis. 

22. Decanus tenetur ingredi disputatio- 

nem ordinariam. 

23. Decanus interesse debet disputationi 

ordinariae baccalariorum. 

24. De libris facultatis «et quaiiter Decanus 

circa eos se habere debeaL 

25. Decanus cum clavigerid tenetur com- 

parare libros utiles pro libraria fa- 
cultatis. 

26. De commodatione librorum extra lib- 

rariam facultatis Et de ceqsu libra- 
riae. 



838 



Fr. Zarngkb, urk, Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



ni. Statuta coDcernencia magistros volentes assumi ad coosilium faeultatis quae et 
legt debent tempore assumptionis eorundem. 

4. Qoalis debet esse, qui petit assumi ad i. luramentum sequens faeultatis per se- 

niores univeraitatis approbaUim el 



consilium faeultatis. 
). Voleas quem impedire pro iogressu fa- 

cultatis debet allegare causam suf- 

ficientem. 
3. luramentum magistri assumendi ad 

consilium faeultatis, quod corpora- 

liter praestabit. 



dominum Episcopum Mersebargeo- 
sem confirmatum larabiinl omnes 
magistri tempore receptionis ad con- 
silium faeultatis. 



IV. Statuta concernentia bonestatem, Sessiones, vota danda et habitam ma- 
gistrorum. 



1 . De consessione magistrorum in consilio 

faeultatis arlium. 

2. De votis pungitivis non dandis. 

3. Magister contra quem in facultate ali- 

quid proponitur praecipue per deca- 
num tempore discretionis per fa- 
cuftatem tenetur cedere. 

4. De Tabardis pro honore faeultatis per 

decanatos observandis. 



5. De honesta conversatione magistrorum 

obsenranda. 

6. De decenti habitu magistrorum. 

7. Statulum conceruens rectores Paeda- 

gogii, quod eis legi debet tempore 
assignationis regentiae eiusdem. 

B. De Cena in coUegiis et bursis servanda. 

9. De quodlibeto disputando. *} 



Y. Statuta concernentia magistros de consilio faeultatis quae tempore dispensatio- 
' nis promovendorum legi debent. 



t . Quando debent fieri dispensationes pro-» 
movendorum. 

2. Qualiter circa auditionem lectionum et 

exercitiorum debet dispensari. 

3. De dispensatione in tempore et aetate 

eerto ca"" (cavente?) facienda, 
i. Quod magistri spe lucri vel quaestus 

promovendos ad examen non im- 

pellant nee alliciant. 
5. Quod magistri tenentur revelare insuf- 



ficientias promoyendorum etc. in 
prima dispensatione. 

6. Qui debent esse participes emolimeo- 

torum faeultatis in diSpensationibos 
et aliis convocationibus. 

7. Decanus tempore dispensationis reifiii- 

rere debet omnes conveotores so* 
per istOy an sui bursales pro nunc 
promovendi fecerint facienda et sol- 
verint solvenda. 



VI. De bijs, quae concemunt examina promovendorum in artibos, decanum eC 
examinatores. 



1 . Quando debent inchoari examina pro- 

movendorum. 

2. Ubi debent fieri examina et generales 

convocationes ac prandia publica fa- 
eultatis. 

3. Decanus et vicecancellarius non debent 

promovendos tempore examinis de 
materia assignanda cerciores red- 
dere. 

4. Promovendi qualiter inscribi debent 

tempore examinis. 



5. Decanus et vicecancellarius neminem 

inscribant tempore examinis vel 
temptaminis nisi prius iaraverit. 

6. De scedulis imponendis tempore ')el»- 

ctionis examinatonim, Bt astantibos 
primo eligendis. 

7. De modo eligendi examinatores. 

8. luramentum subscriptum Jurare debeot 

examinatores ad manus decani sta- 
tim post eorum eleclionem, similiter 
vicecancellarius. 



4) Hierin wird erwflhnt: 'reformatio itlustris principis ducis Georgii et Domini Episcopi 
Merssburgeosis.* Damit ist die ReformatioD Tilo's vom Jahre 4496 gemeint, die vom Hersog 
Georg bestätigt ward, s. o. S. 549. 



Fac. Abt. — Libri Statotobum. 



839 



9. Quos facultas artium repuUt dignos 
baccalariatus in artibas. 

10. Quos facultas reputat dignos magi- 
sterio. 

H . De secreto iudicio et modo admittendi 
examinatos baccalariandos. 

4 2. De modo admittendi temptatos et exa- 
minatos pro magisterio. 

f 3. Quando candelae debent mitti admis- 
sis magistrandis post temptamen. 

H. Prandium Aristotelis principaliler per- 
tinet ad decanum et facullatem ar- 
tium. 



16. De prandio Aristotelis omando. 

16. Quod tempore iudicii examinatorum 

habeatur moderatum convivium. 

17. De commendatione magislrandorum 

eis intimanda per vicecancellarium 
sub examen. 

18. Magistrandi non debent se absentare 

tempore licenciaturae a commenda- 
cione eonim. 
49. In quibus locis promotiooes fieri de- 
beant. 



Vn. Statuta, omnes magisiros generaliter coDcerneDcia, quae legi debent per deca- 



num in receptione ordinarii. 

4 . Quando debet fieri distributio lectionum. 

2. De completione Biennii. 

3. De habilibus portandis, quando et ubi. 

4. Qualiter magistri apparere debent in 

disputatione ordinaria. 

5. Quando disputans ordinarie debet in- 

trare lectorium et incipere. 

6. Quota bora decanus ingredi debet or- 

dinariam disputationem Et quod ma* 
gisiri arguendo sint breves. 

7. Qualiter se habere debeat magister, cui 

disputatio ordinaria quoad suam 
sessionem completionis computari 
debeat. 



8. Quot et qui magistri recipiant peccu- 

niam in disputatioi^e ordinaria roa- 
gistrorum. 

9. Qui magistri tenentur disputare ordi- 

narie. 

4 0. Disputans ordinarie tenetur sibi de 
respondentibus providere. 

4 4 . Quando non debet fieri disputatio or- 
dinaria. 

4 2. Sub disputatione ordinaria non debent 
fien actus alii scolastici. 

4 3 . De disputationibus extraordinariis ma- 
gistrorum. 



VIII. Statuta subsequentia concernunt lectiones, exercicia et resumptiones publicas 
facultatis. 



4 . Modus distribueiidi lectioues pro ordi- 

nario. 

2. Quot lectiones, exercitia aut resumptio- 

nes una vice habere quis poterit. 

3. Quando lectiones pro gradu non de- 

bent inchoari. 
i. De actu regencia et quando lectiones 
debeant inchoari, ubi legi et con- 
tinuari. 

5. De modo legendi et promisso magistro- 

rum recipientium lectiones pro or- 
dinarie. 



6. Ordinarium recipiens tenetur per se 

ipsum legere ei contfnuare. 

7. Habens ordinarium cum tribus tene- 

tur ipsum continuare. 

8. De lectionibus in mathematica le- 

gendls. 

9. De lectionibus concurrentibus. 

4 0. Ubi et quo habitu lectiones legi de- 
beant. 

4 4 . Lectiones aliquae pro gradu in cani- 
cularibus ad tempus debent suspendi. 



IX. Modus disputandi exercitia. Quae legi debent tempore distribulionis eorundem 
inter magistros. 



4. (Allgemeines.) 

2. Exercitia in canicularibus non debent 

suspendi. 

3. Qualiter exercitia debent distribui. 

4. Ubi exercitia disputari debeant. 



5. Resumptiones publicae fieri non debent 

sub horis deputatis pro lectioiiibuset 
exerciciis et de pena contrafacientis. 

6. Pronunciationes publicae indifferenter 

(?) fieri non debent. 



840 



Fr. Zarnckb, drk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig, 



X. De resumptionibus publicis per facultatem artium deputatis. 



I. De materia resumeoda et tempore fi- 
niendi. 

9. De sallario magistrorum resumentium 
ex commissioDe facultatis et pastu 
scolarium eos audientium. 



Hiemach ein Zusatzartikel von der er- 
wähnten Hand: 
Infra mutationem resumptionem 
facultatis quilibet magislrorum 
finire debet. 



XI. Statuta, taxatores facultatis concerneocia, quae eis legi debent tempore taxa- 
cionis per decanum, Et tempus finiendi lectiones et exercicia. 



4 . Qnaliter taxatores taxare debent. 

2. Taxatores habeant ladulam ad quam 

reponant peccuniam collectam de 
taxa. 

3. Taxatores non debent recipere recogni- 

ciones sed realem solucionem, Et 
de pastu eonim. 



i. De tempore taxandi. 

5. Statu tum contra decanos et taxatores, 

peccunias legentium ac exercentium 
consumentes vel reservantes editum. 

6. Taxa lectionum et exercitionim et tem- 

pus finiendi pro magisterio et bac- 
calariatu. 



XII. De visitatoribus lectionum et exercitionim facultatis et eorum officiis, quod eis 
legi debet post eorum electionem. 



4. (Allgemeines.) 

2. De inscriptione complentium qui satis- 



fecerunt per decanum vel alium ad 
registrum facultatis facienda. 



XIII. Decanus subscripta statuta publicare tenetur in lectorio ordinariarum dispu- 
tationum infra primuj;n mensem post eius electionem Et infra mensem ante 
finem sui decanatus, Concernuntque omnes promovendos generaliter in 
artibus. 



4. (Allgemeines.) 

2. Libri audiendi pro gradu baccalariatus. 

3. De exerciciis pro gradu baccalariatus 

audiendis. 
i. Libri audiendi pro magisterio. 

5. De exerciciis pro magisterio audiendis. 

6. De quatuor resumptionibus publicis 

facultatis audiendis ante promotio- 
nem gradus baccalariatus. 

7. De modo audiendi lectiones et exer- 

cicia, Et quol una vice quis audire 
poterit. 

8. Qui libri possunt audiri pro tercia 

lectione. 

9. De recognitionibus super stantia et 

responsionibus et aliis habendis 
temporeque dispensationis praesen- 
tandis. 

10. Promovendus in artibus iurabit nul- 

lam integram lectionem totale exer- 
cicium vel responsionem prdinariam 
neglexisse. 

1 1 . De modo solvendi pastum pro lectio- 

nibus exerciciis et resumptionibus 
facultatis. (Hiernach ein Zusatz der 
erwähnten Hand.) 
4 2. Quantum temporis quis in ista uni- 



versitate ante promociooem bacca- 
lariatus Stare debeat. 

4 3. Quantum temporis extraneus studens 
adveniens ante baccalariatum in ista 
universitate stare debeat. 

4 4. Quantum temporis baccalarius alterius 
universitatis in ista stare debeat ante 
suum magisterium. 

4 5. De responsionibus promovendorum 
tam magistrandorum quam bacca- 
lariandorum. 

4 6. De numero disputacionum in quibus 
baccalariandi tenentur comparere. 

4 7. De numero disputationum magistro- 
rum quibus baccalarii tenentur In- 
teresse. 

4 8. Quociens baccalarii diebus dominicis 
teneantur ordinarie arguisse. 

4 9. De apparitione magistrandorum in 
scamnis sub disputatione ordinaria. 

20. De aetate et moribus promovendorum. 

2 4 . De habitu suppositorum in artibus. 

22. De stantia promovendorum in bursis. 

23. De latinitate in collegiis et bursis 

stricte observanda per promovendos. 

24. De modo extorquendi penaro a vul- 

garizantibus. 



Fa€. Abt. — Libri Statotordm. 



841 



S5. De serotina dispatacione baccalario- 
•rum et sociorum diligeoter obser- 
vanda. 

86. De dispataiione ordinaria baccala- 

rtorum. 

87. De disputatione «xtraordinaria bacca- 

lariorum. 



88. De lectionibas legendis per baccala- 

rios in dtebus canicularibas. 

89. De numero baccalariorum dispulan- 

ciam diebus dominicis et habentium 
inde emolimeDtum. 
30. De Gena observanda in collegiis et 
bureis. 



XIV. Statuta concernencia magistrandos, qaae legi debent teni(>ore dispensacionis 
eorum. 



4. (Allgemeines.) 

8. De apparitione magistrandoram in 
scamnis cum habitibus. 

3. Libri audiendi pro* magisterio. 

4. De Bxerciciis pro magisterio audiendis. 

5. De modo audiendi lectiones et exer- 

cicia, Et quod sub una hora non 
audivit plures lectiones vel plura 
ex^rcicia. 

6. Quot lectiones et exercicia una vice 

audire quis poterit pro gradu ma- 
gisterii. 

7. De stancia promovendorum in bursis. 

8. De recognicionibus super stantia, re- 

sponsionibus et alüs habendis tem- 
pore dispensationis praesentandis. 

9. Magistrandus in artibus iurabit nullam 

integram lectionem totale exerci- 
cium vel responsionem ordinariam 
neglexisse. 

1 0. De modo solvendi pastum pro lectio- 
nibus et exerciciis. 

H . De resppnsionibus magistrandorum. 

\t. De numero disputationum roagistro- 
rum, quibus magistrandi tenentur 
interfuisse. 

\ 3. Quotiens magistrandi diebus dominicis 
teneantur ordinarie arguisse. 

H. De disputacione ordinaria baccalario- 
rum. 



45. De Baccalariis alienis volentibus in 

isla universitate promffreri in ma- 

gistros. 
Hiemach ein Zusatz von der er- 
wShnten Hand: Baccalarii te- 
nentur audire pro gradu re- 
sumptionem in phisica naturali. 
4 6. De aetate et moribus magistrandorum, 

quod etiam in examine morum cum 

qualuor sequentibus statulis legi 

debet. 
47. De habitu Baccalariorum. 
4 8. luramentum Magistrandorum tempore 

dispensationis et in aperlione tem- 

ptaminis proponendum. 
49. De pena molestantium examinatores 

seu impeditores. 
80 u. 81. Quod in examine morum ma- 

gislri tenentur revelare excessus 

magistrandorum. 
88. Subscripta legi debent licenciatis in 

artibus tempore pelendi favorem in- 

cipiendi. 

83. luniores magistri stalim post eorum 

promotionem non habent faculta- 
tem promovendi Nee 6unt per lectio- 
nes quas tunc legunt actu regentes. 

84. De dispensacione magistrorum super 

non complecione biennii. 



XV. Subscripta statuta legi debent baccalariandis tempore dispensationis et tem- 
pore introitus seu conspeclionis personarum, quae iurabunt, nisi cum eis 
dispensetur. 



4 . Libri audiendi pro gradu baccalariatus. 
8. De exerciciis pro gradu baccalariatus 
audiendis. 

3. De quatuor resumptionibus pnblicis fa- 

cultatis audiendis ante promocionem 
gradus baccalariatus. 

4. De modo audiendi lectiones. 

5. De recognicionibus super stancia^ re- 

sponsionibus et alüs per baccala- 



riandos tepipore dispensationis prae- 
sentandis. 

6. Baccalariandus in artibus iurabit nul- 

lam integram lectionem totale exer- 
cicium vel responsionem ordinariam 
neglexisse. 

7. De modo solvendi pastum per baccala- 

riandos pro lectionibus exerciciis et 
resumptionibus facultatis. 



844 



Fr. Zarkckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



qaam benemeriti et liUerati patriam propriam repetere valeant. Quippe, ot aequalitas 
in praefatis stalulis editis ab unoquoque aperla cernatur, Magistri de consilio facullatis 
artium se ipsos quemadmoduin et ceteros statutis suis asstringi decreverunt, Onera sibi 
ipsis maiora quam prius unquam imponentes. Praefati etiam magistri sua statuta tanc 
ab Omnibus aiiis subditis cuslodienda et servanda existimant, quaodo et ipsi aliis ma— 
gistris et suis suppositis bonum exemplum et rectam viam praebere dicuntur, nee In 
se damnare velint quae in alias sibi subiectas personas conslituere. 



t. Quando decanus debet convocareMa- 
gistros Et legere statuta omnes Ma- 
gistros concemencia. 

3. Tempore Leclionis statutorum Junio- 

res magistri iuxta antiquam consue- 
ludinem tenentur solvere, divisim 
tarnen, decem grossos. 

4. De magistris sexagenariis quoad actu 

regenciam. 

5. De actu regentia Magistrorum, qui diu 

biennium complevernnt. 

6. Qualiter Magistri non habentes publi- 

cam ordinariam lectionem possunt 
fieri actu regentes et complere bien- 
nium. 

7. De actu regentia absenlium magistro- 

rum tam iuniorum quam seniorum 
sive compleverint suum biennium 
sive non. 

8. Qualiter magister per aliquam lectio- 

nem ordinariam publicam resum- 
ptionem aut exercicium complet 
suum biennium. 

9. luniores magistri sedecies extraordi- 

narie disputare tenentur infra suum 

biennium ante receptionem eorum 

ad consilium facultatis. 
10. Quibus horis magistri extraordinarie 

resumere poterunt. 
H . De exercentibus magistris et exerci- 

ciis; primum de distributione exer- 

ciciorum per sortem. 
4 2. De magistris qui nondum biennium 

compleverint Et de pastu exerci- 

ciorum. 
4 3. De lectione et exercicio Ethicorum. 
4 i. Quibus diebus exercendum est. 



4 5. De modo diligenter exercendi. 

4 6. De solutione pastus exercentiam et 

legen tium. 
47. Magister recipiens aliquod exerciUam 

Decano promittat de diligentia iuxta 

statuta. 
4 8. Quando exercitia incboari et finiri de- 

beant. 
4 9 . De horis ad exercitia deputatis. 
20. Magistri exercentes in locis poblicis 

sua debent exercicia dispolare. 
24. Magistri lectores absque causa ratio- 

nabili suas non negligant lectiones. 

22. Lectores et exercentes non fictis sed 

veris auditoribus debent dare re- 
cognitiones. 

23. De disputatione ordinaria magiatro- 

rum. 

24. Qualiter decanus se habere debeat 

circa quaestionum titulos sibi prae- 
sentatos. 

25. Sub disputatione ordinaria Magistro- 

rum et Baccalariorum nulla debet 
ßeri publica lectio Resumptio aut 
actus alius scholasticus. 

26. Quali babilu Lectores ordinarias lectio- 

nes legere debeant et disputantes 
ordinarie et extraordinarie uti de- 
beant. 

27. Decanus cum suis executoribus debet 

habere diligens scrutinium super di- 
ligentia per lectores et exercentes 
ßenda Et de acturegentia magistro- 
rum ne dolus et fraus committator. 

28. De dubiis occasione praemissorum oc- 

currentibus. 



Am Schlüsse: Ad laudem dei amen 

4507. 
Hiernach ein Beschluss vom Jahre 4 54 2 : 
Quibus in artibus publice legere liceat. 
und an dessen Schlüsse von anderer Hand die Notiz: 'Quandoquidem teste experiencia 
Baccalarii iam nunc longo pauciores sunt.* 

Auf der innern Seite des Vorderdeckels steht : 



A 



Fac. Art. — Libri Statutorum. 845 

\ ) Forma recognicioois ad pauperes (?) quoad stantiam per Decanos et suos 

seiiiores dandae. Ex reformatione. 
3j Eine Anzahl Notizen für den Rector und Verweisungen auf einiges in den 

Statuten Bestimmte. 



3. DRITTER BAND DER STATUTEN. 

Statuten vom Jahre 4558') und 1594, 

91 Bll. fol. Perg. in gepresstem Schweinalederband (worauf die Jahreszahl 1558) 
mit Bfessingbeschlage. Nur \ 49 Seiten sind beziffert, soweit das Buch beschrieben ist. 
Das Format ist ein wenig grösser als bei den früheren BSnden. Ursprünglich hdlle der 
Band ein paar Blätter mehr, denn unten rechts auf der innern Seite des vordem Dek- 
kels steht die Notiz: Vol. sunt numero 400.' ^ — 

Liber Novus Statutorum Gomparatus sab Decanatu M. Michaelis Barth Annae- 
berg. Quo tempore haec ratio atque administralio studiorum ab illustrissimo 
principe per literas confirmata est et observari coepta, anno a nato Christo 
M.D.LYin. semestri aestivo. 

Laudamus veteres sed nostris utimur annis. 
So steht der Titel des Buches auf der Rückseite des Vorderdeckels. Es war also 
anfangs nur zur Aufnahme der Statuten von 1558 bestimmt. Später sind auch die 
von 1594 auf den leer gebliebeneu PergamentblSttem in der Mitte des Bandes einge- 
tragen worden. 

Statuten vom Jahre 1558. 
Die Redaction derselben ist von Camerarius. Es heisst davon zum Jahr 1557^ 
im *Liber papireus :' 

Sub decanatu Magistri Casparis Jungermanni interdictum Communitati (ut est 
supra in Decanatu ipsius annotatum) fuit, ne quae mutatio üeret doctrioae publicae, 
donec melior studiorum ratio inveniretur. Re itaque saepe multumque agilata et delibe- 
rata, tandem certa quaedam forma praescripta fuit communitati a clarissimo viro domino 
Joachime Camerario , quamvis id ab eo aegre, vel quia se abhorrere a mutationibus 
diceret, obtineri potuit. Ea forma cum approbata iesset a tota communitate transmissa 
est illustrissimo Principi Domino domino Augusto etc. : Sed sub meo Decanatu confir- 
matio illius ad communitatem non prolata fuit, successori itaque meo id negocii relin- 
quere coactus sum, qui statim sub initium sui magistratus a principe confirmata statuta 
recepit. 

Und 1558*: Eodem tempore quaesivi etiam num D. Joach. Camerario honorariom 
aliquod decernere vellent pro labore impenso in describenda reformatione: cum cen- 
suerunt bonorificum ei poculum esse donandum. Emi igitur de Communitatis pecunia 
poculum artificiosum'inauratum pro tribus florenis et grossis 3 (?), eique Communitatis 
nomine obtuli. 



4) Sehr auffallend ist es, dass die Reformation des Herzogs Moritz vom Jahr 1548 keine 
neuen Statuten hervorgerufen hat. Vergleiche dartiber den Anhang zu diesem Capitel, 
unten S. 864. 

AbbamU. d. K. 8. Gt». d. WiMeiueh. III. 58 



846 Fr. Zarncke, cbk. Quellbk z. G. d. Univ. Leipzig. 

S. 4 u. t leer. 

S. 3. Abschrift der Beslätigungsurkuikle des Charfürsteo Augost, vom S6. April 
4 558, vgl. S. 783, Nr. iS; die Rückseite (i) leer. 

S. 5. Quo ordine, quaqae ratiooe administrari hoc tempore studia optimaroai 
disciplinanim et artium placuerit communitati professionis huius in Academia Lipsensi. 

Cum admonitione Illustrissimi^principis et Doinini, Domini Aogusti, Duels Sazooiae 
et principis Electoris, patroni et Palris clementissimi Communilas Studii bonamm artium 
administrationis suae diligentem curam et rospectum suscepisset , re deliberata et con- 
siderata diligenter, quaedam mulare, quaedam corrigere, quaedam disertioa exponere 
Visum fuit, ex iis, quae baclenus vel descripta statutis vel coDsuetudine servata easeni : 
Atque illa suis temporibus apta fuisse existimandum est, Sed nostrae aetati plaeraque 
minus i^mdudum congruere animadvertitur. Omnium autem renim secundam yeterem 
Poetam nibil qnicquam perpetuo eodem permanet loco. Non igitur de prioribas, quae 
non culpantur, nunc disputandum est, sed, illis repositis, opera danda, ai ofBciom 
praesletur in iis, quae vcra et recta et utilia esse iudicantur. De quibus placuit coDsilio 
publice communitatis huius ista breviler decemt et caetera fidei et industriae aingulo- 
rum perpaitli. Quae, illustrissimi principis clementissimae cognitioni oblata , Clemeiiliae 
illius placuerunt , et iussit Illustrissimus princeps , ea servari , donec videretur aliquid 
mutandum, litcris ad Communitalem missis, quae datae scribuntur Dresdae, die XXVI 
Aprilis, Anno MDLVIH. 

Nun folgen, S. 7. fg., die einzelnen Capitel: 
De publice ConsiUo, Cap. I. 

Qui et quam multi publicum consilium complere debeant. Cap. II. 
Qui idonei iudicandi sint, ut in consilium publicum legantur. Cap. III. 
De eligendo Decapo. Cap. IIH. 
De Decani promissione. 
De Executoribus et Clavigeris. Cap. V. 
De Doctrina publica. Cap. VI. 

Publicae doctrinae et ordinariae modus et ratio servabitur talis.' 
De surrogandis in loca vacua Publicae doctrinae professoribus. 
De publicis disputationibus et declamationibus. Cap. VII. 
De assiduitate et diligentia ac flde in Publica doctrina praestanda et libens 

horis Illius. Cap. VIH. 
De Gradibus bonorum scholasticorum. Cap. IX. 
De Renunctiatione testimonii graduum et titulorum. Cap. X. 
De Vicecancellario XI. 

De examinibus et collatione titulorum scholasticarum dignilatum. Cap. XII. 
Promissio ab examlnatoribus exigenda. Cap. XIYI. 
Juramentum petitoris. Cap. XIIIl. 
De externis qui alibi honores scholasticos consecuti fuere in nostrum nume- 

rum referendis. Cap. XV. 
De autoritate Decani et Consilii publici. Cap. XVI. 



Recitanda iis, qui Bacularii fieri Cupient. 
De petentibus grndum Magisterii. 



Fac. Art. — Libri Actobdm Decani et Concilii. 847 

De examinando. 

De bieoDio nOYOram Magistrorom -et quid exigi ab bis soleat, si ad 

doctrinae Publicae muQera aspirenl, et in commuDitatem Pu- 

blici consilii recipi veiint. 



Recitanda scholasticis et discipulis optimaruin disciplinarum et artium 
singniis semestribus publice a Decano temporis illius. 

Oportere studipsos bonarum artium tarn pietati et honestati vitae,. 

quam bonis literis et artibus operam dare. 
Quid discere debeant ii, qui Eacularii fieri aliquando volent. 
Cursus Studiorum confictendus iis, qui Magistri ßeri volent. 
' De attentione in discendo et in aedibus collegiorum habitatione. 
X De extemls. 

Quid facere conveniat Petitores bonorum scholasticorom in disputationibus 

pnblicis. 
De aetate et conditione petitorum. 
De iis, quae Bacularii exequi et obire debent. 
De professoribus bonarum artium in genere. 
Conclusio. 

De distinclione temporum. 

Hiemit schliessC S. 52 oben, der erste Theii der Statuten, es folgen dann Zusatz- 
beschlüsse von 1563 und den folgenden Jahren. 

Der zweite Theil der Statuten beginnt S. 129. 

De aedibus collegii novi quae sunt propriae communitatis studii bonarum 

artium. 
De curalione harum aedium et habilationibus. 
Statuta pertinentia ad inquilinos aedium collegii novi. 

(Folgen 4 3 Capitel, womit S. 149 die Statuten schliessen.) 

Das in der Mitte unbeschrieben gebliebene Pergament hatlnan 1594 benutzt, um 
die neue Redaction der Statuten, wie sie von Herzog Friedrich Wilhelm als Vormund 
confirmiert wurde « einzutragen » S. 63 — 10S. Ihre Erörterung gehört nicht mehr hie- 
her. Zu beachten ist aber, dass die Statuten diesmal in den Gon6rmationsbrief selber 
aufgenommen sind, nicht mehr, wie noch 4 558, von demselben bloss begleitet werden. 



V. LIBRI ACTORUM DECANI ET CONCILII. 

(Nr. XIV.) 

Der erste 'über actorum ddcani et concilii* ward im Jahr 1520 angelegt; wir haben 
eine Reihe von Bänden, doch geht schon der erste über die uns gesteckte Grenze hin- 
aus, er schliesst im Jahre t568*, während der folgende mit dem Jahr 1569* fortfährt. 

Dieser erste Band enthält gegenwärtig nur noch 74 BU. Pap. Fol. in Pergamentum- 
schlag, auf dessen- Yorderdeckel steht: 'Liber actorum decani et concilii*, auf 

58» 



848 Fs. Zarnckr, ubk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

dem Hioterdeckel : 'Acta Facultatis philosophicae. ÄDfÜDglich aber ist das 
Buch mindesleos dreimal so stark gewesen ; die manoigfacheo Unordnungen, die in den 
Aufzeichnungen vorgekommen waren, verleideten es vielleicht den SpSteren , and man 
entschloss sich 1569 zur Anlegung eines neuen, das ziemlich lückenlos fortgelSiiri 
ward. 

Auf der Vorderseite des ersten Blatts steht 'Liber actorum conctlii Facul- 
tatis artium etdecanorum, Anno t520 institutus*. 

Auf dem zweiten Blatte die folgende Notiz über die Anlage : 

Decanatus mgri. Konitz. 
Quandoquidem Facultas artium concilium seniores atque decani interdum ea quae 
in praeterito acta sunt vel semiplene sciunt vel omnino Ignorant, Uade negligencia 
vei error in agendis contingere possit, Ob id Anno domini qaingentesimo vigesimo pri- 
mum per seniores dehinc octava die Februarii conclusum est per totam Facoltatem nollo 
controdicente Sub secundo decanatu mgri. Gregorii Bredekoph. de Konitz sacrae theo- 
logiae baccalaurei formati atque collegii principis collegae Quo ad hunc libnim praeter 
conclusa et statuta, quae suis pro consuetudine locis scribuntur, etiam concilii el de- 
cani acta et acticata cognitu tarnen digna scribantur, ut ex praeteritis quid rastet qoidve 
agendum expediat elici possit. 

Anfangs ist sehr reichlich aufgeschrieben, selbst viele Bricfcopien sind anfgenom- 
men, von 4 527 — 4 545 aber ist so gut wie Nichts aufnotirt, erst mit Constantin Pfluger 
beginnt wieder Ordnung, die fortan nie wieder vollständig gestört wird. 

Der Inhalt dieser 'Acta* ist freilich nicht ganz so mannigfach und werthvoU , wie 
der in den 'Actis rectorum,* aber doch ebenfalls sehr belehrend und oft nicht ohne 
bendigkeit der Darstellung. Ich wähle zur Characteristik ein paar Beispiele aus v< 
schiedenen Zeiten : 



1. PrandiumAristotelis. 
8. d. mgri. Konitz, 4520. 

Anno quo supra , cum post delationem candeiarum magistrandi pro consuetadioe 
ad senatum pro petenda cerevisiae vectura missi fuissent , accepta deliberaUone sena- 
tores id responsi dederunt, nolle per amplius vecturam concedere, quandogoidem 
parum aut nihil ex ea magistrandis profectus provenerit , sed loco illius quottannis tres 
quartas omnino gratis dono dare velint. In quo response collegiati maioris collegii, qoia 
eis praeiudicium fieri aestimabant, gravati, facultatem totam petebant, ne in istas qaar^ 
tas iam consentiret, ipsi velint cerevisiam ordinäre. Quibus facultas artium condesceo- 
dit, ita tarnen ut ipsi agerent. Cum autem magistrandi tempore prandii Arialotelis a 
collegiatis dictis plus quam quinquaginta et forte 60 cantharos cerevisiae Torgensis 
accepisscnt, illos omnino dono dederunt, nihil pro illis accipientes. 

Quoniam quidem magistrandi non plures quam quinque essedt, ordinatuin fuit 
praodium Aristotelis sine ipsorum grayamine, non minus tamen solemniter, hoc pacto* 
sex enim fercula, pulmentum connumerando , data suut: primo gallinae cum came. 
2* pisces, ita tamen, ut ii nou centussim* (?) sed privatim empli sinL Z"" assatura. 



Fac. Art. — Libri Actorum Decani bt Goncilii. , 849 

4** caro coDdila et nigra. 5"* pulmenlum ex pmois, et sexto ex carne maturioa (?) ad- 
iectis bellariis et caseo. Fuerun't autem sex mensae priDcipales, exceptis servitoribus 
qui dehinc comedebant. Data autem est ad quamlibet meosam una media scopa, Uli 
dicimus, dulcis vini, quod Revolium nuncupant, atque de vino renensi et terrestri quan- 
tum expetebatur, cerevisiae autem amphoris ex civitatis cellario aSerebantur, sicut et 
vinum Reneose et terrestre ex cellariis vinariis. Et hac forma : supra dicas, ut cuiuslibet 
ferendi una dica foret scissa io tres partes , quarum unam caupo vel pincema , secun- 
dam servitor afferens , terciam vero Magister ad potagia ordinatus haberet , Quo sie in 
cuiuslibet potus allaciooe tres conscii forent et signarent. Cooo dedimus unam sexage- 
nam antiquam et { gr. ad lotionem , tantundem procuratori et qui invitavit (?) per sin* 
gulos dies quatuor gr. et feminae lavanli scutillas tres gr. Et supputatis (?) solvendis 
quilibet magistrandorum quinque dedit fl. » exceptis iis quae in secundo prandio libe- 
raliter in vino et eerevisia emenint et solverunt. 

S. Universitas Regiomontana. 
8. d. mgri. Richii, 4554>. 

Adolescens quidam Regiomontanus suscepto baculaureatus gradu in scola regii 
montis Borussorum , cum apud eos aliquamdiu egisset, facullatem publice respondendi 
pro loco in Baculaureis nostris obtinendo a nostra communitate peliit: quae cum dili- 
genti deliberatione explicare non posset, an scola Regiomontana, quae paucos ante an- 
nos cepisset recens nomen Universitatis apud exteros iure tuen posset, ne quid hac in 
parte temere committeret in praeindicium tocius Academiae Lipsensis, IUI Nonas Maias 
integram causam hanc ad Rectoris consilium reiecit : cui providentiam consilii nostri 
imprimis probanti visum fuit cerlis de causis quae facile cogitari possent neque mihi 
hoc loco ad commemorandum sunt necessariae, morem petitioni adolescentis illius geri 
non oportere. Hoc iussu seniorum et Decani, ut quo modo actum esset cognosceretur 
a posteriSy hie est annotatum. 

3. De M. Hieronymo Zynauss. 
8. d. mgri. Barth , 4 558*. 

Sabbato ante Georgii, quo momento Decanus legitima electione designatus et pro- 
nunciatus sum (Barth), subito ira excandescens M. Hieronymus Zynauss tum tem- 
poris adhuc Rector, quod is mihi assidens praeteritus secundo iam esset, rixam movit 
et protestationis vocabulo usque atque appellatione sed a4 neminem nominatim prae- 
missa, se extra consilii locum recepit. Ego autem quaerens num Gommunitas electio- 
nem istam legitimam iudicaret et ratam vel irritam habere vellet, accepi responsum 
tale : Non posse Gommunilatem suspicari quicquam sinistri, sed facta esse ea quae se- 
ctindum electionis formam fieri debuissent. Non volle igitur Gommunitatem rescindere 
quicquam nee dubitare de fide et integritate eorum posse qui me elegissent, quos con- 
staret esse vires bonos. Suscepi igitur animo praesenti llagistratum , quantumvis one- 
rosus futurus esse videbatur. Quo facto coegit praenominatus Rector die Jovis sequenti 
quae erat XXI Aprilis Consilium totius Academiae : Atque hie inter coetera , exposita 
indignatione sua, ausus est petere, effieerent qui adessent, ut ipsi loco cederem« puta- 
tivum Pecanum subinde me nominando, nomine ipsi revera competente. Electores quo- 



850 Fr. Zamsgke, luk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

que duos, M. M. Georgium Musbachium et Casp. Jungermannum, qai ipsum suffragiis 
suis (ita indicante tcrcio s. H. Simone Gcrth) praeteriissent , peremptorie citavil, et 
praesentes coram consilio , nominando ei ipsos pufalivos , eflari iussil causas praeteri* 
lioois istius. Qoi singuli respoudeniot , se pro bonorum vironim officio et fide ea, qua 
Communitati adslricli essent, fecisse id quod salutare existimaverint fore Communilali 
cuius membra essent, alque huius rei habere se pro mille testibus bonam coiiscieotiam. 
Non opoKere autem se exponere siogulis sui consilii raliones et causas illo in loco. 
Yerum paralos esse honestas rationes reddere Communitati si postuiatura sit. Ego autem 
de iniuria saltem protestatus nihil conlentiose dixi, aequo animo expectans rei eYeotum. 
Et facta secundum cousuetudinem nationum divisione , secedere voloi neque inte rcfl sc 
suffragiorum lationi. Sednoo iudicabat necessarium natio nostra, ut cederem in re 
plana , quod de aliis potius capilibus deliberandum esset pertinentibus ad Academiam. 
Re igilur deliberata conclusum est ab omnibus et singulis nationibus unanimiter : debere 
Rectorem acquiescere et rem istam totam ad facullatis arbitrium referre ac ilHus iudicio 
Stare, cuius membrum esset. His ita peractis cum instaret lempus quo designandi erant 
clavigeri, consului seniores, an vocandi esseot etiam M. Zynauss et M. Simon Gerth, 
qui iudicabant rem ad omnes senalores esse referendam. Convocavi igitur consiliarios 
per tenorem, illis duobus de seniorum sentenlia praeteritis, a quibus re deliberata con- 
clusum fuit , ut more solenni per teoorem convocarem consilarios ad eligendum clavi* 
geros, seorsim vero sine tenore per ministrum publicum mandarem dictis duobus, ut 
in loco' consilii se sisterent. Incidebet hoc negocii in diem Georgii. Quo die cum ante 
meridiem solenni more ad novi Rectoris electionem vocarer atque accederem , in ipso 
aditu a M. Zynauss Magistratum iam abituro 'Spectabilis* salutatus sum. In Rectorem 
autem eligebatur cl. vir Joach. Camerarius. Quo Rectore pronunciato et declaralo ipsa 
statim abitus hora iussus est per famulun^ publicum M. Zynauss a prandio se sistere 
facultati. Idem demandatum quoque est M. Simoni. Quibus comparentibus prinium II. 
Zynauss de sententia consilii his verbis affatus sum: *Cum tibi probe sis conscius, M. 
Hteronyme, qualem te his diebus gesseris et erga me et erga Comraunitatem haDc no- 
stram, quibus iuramenli religione adstriclus es, fueritque nuper in publico Aeademiae 
Consilio per omnium nationum sufTragia unanimiter decrelum, debere te totam causam 
ad hoc consilium noslrum referre eique subiicerc: quaero ex te simplex responsum» 
Agnoscasne me Decanum legitimum, non putativum, ut nuper petulanter nominabas, 
et Caput huius CommunHatis hoc tempore et vclisne slatutis et mihi parere et iudicio 
consilii Stare per omnia simpliciter f Ad quae verba oum ambigue responderet» rursus 
postulavi responsum simplex, et mecum una Magnif. Rector Joachimus, agnoscatne 
raeam personam, hoc est M.^Michaelem Barth, Decanum. Tandem igitur respondü *Ja, 
so agnoscere et teneri atque cogi ad parendum his in quae iurasset, nisi periuruM 
fieri vellet.* Postea ad M. Simonem conversus , dixi : 'Tu quoque, M. Simon, cum nuper 
vel imprudenter vel, ut suspicari aliquis possot , malitiose occasionem praebueris Uli— 
gandi M. Uieronymo et molestandi ac turbandi communitatem nostram, quaero a te 
quoque, num me Decanum agnoscas et Communitatis decretis obtemperare velisf Qui 
respoudit, se non sperare, quod quicquam maliciose egerit neque habere se causam 
cur me Decanum non agnosceret, quem tota Facultas Decanum constituisset\ aut cur 
non pareret decretis Communitatis. Quibus ita peractis, quaesivinum mulcla aliqua irro* 
ganda his esse uideretur. Elsi autem rem dignam animadversione severa iudicabant 



Fac. Art. — Liber Epistolaris. 851 

omnos, tarnen alio tempore de ea re referendum esse et iu praesenti Clavigeros 
atqiio Executores designaodos alque confirmandos esse pulabant. 

De matatione Stätutorum. 
DecreveratCammanitas subDecanatu antecessoris mei Freihubii quaedam ad man-- 
datum principis. Ba quum ante mei electionem ad aulam missa fuissent, ut confirma- 
rentar, rescripsit Freihubio Decano D. Blordisius Gancellarius, Lipsiae ad mercatum qui 
instabat post Pascha esse expectandam et requirendam responsionem. Quod cum ad me 
nie retulisset , institi apud Gonsiliarios et tandem literae mihi traditae sunt ad Decanum 
et Communitatem scriptae, in quibus illa confirmabantur, die 8 Maij. Nono igitur die 
coegi ctmsiliam et recilatis literis quaesivi , quid faciendum esse videretnr. Ibi M. Re- 
ctor Joachimus Cameranus, paucis verbis ad veterum iniuriarum oblivionem cofaor- 
latus est oranes , taotae etiam M. Zynauss pelulantiae ignoscendum et novarum rerum 
curam suscipiehdam esse putavit, quem coeteri secuti decreverunt poslridie profes- 
sores esse designandos. Gonvocatione igitur habita, de Joachimi, Meureri et Homelii le- 
ctionibus ne quidem quaesitum est quod optime curatae esse vidcrentur. De coeteris 
quid constitutum fuerit, in libro Decanorum pergameno est perscriptum. 



VI. LIBER EPISTOLARIS. 

(Nr. XV,) 

Etwa SOO Bll. Papier Folio, beziffert nur bis Bl. 81, (mit Ausnahme einiger 
leerer BiStter) ganz besciirieben, in Pergamentumschlag. Den oben stehenden Namen 
habe ich der Kürze wegen dem Buche gegeben ; mit demselben Namen nannte Borner 
das demselben Zweck dienende Buch des Universitätsarchives, s. o. S. 539 und 694. 
Auf dem Pergamentumschlage steht, von Job. Fabri*s Hand : 

Registrum facultatis artium pro Copiis Litterarum inscribendis comparatum 
Anno etc. H94. 

Weiter unten standen ein paar griechische Verse, die gegenwärtig ganz ver- 
löscht sind. 

Bl. 1*: Registrum facultatis artium pro Inscribendis Gopiis Litterarum ad eandem 
datarum et ab eadem missarum , Ac eciam nonnullis Actis, comparatum et Inceptum 
sub Decanatu venerabills viri domini Magislri Ghristoferi thömerich de Tetschenn Sacre 
theologie Baccalarij Anno salutis Christiane etc. Lxxxxj^ die vero Lune decima nona 
mensis decembris. 

Unmittelbar darauf, noch auf derselben Seite, beginnen die Briefcopien : 

Gopia litterarum domini Merseburgensis in causa Johannis Kaltbron necnon 
Sigissmundi Schmidmol magistrorum. 

Bis Bl. W hat Job. Fabn geschrieben. Berichte Bl. 4 3^: 

Subscripta fuerunt et sunt per Magistros Nicolaum Schreiter de Koburgk et An- 
dream Frissner de Wunsidel In et ex quibuadam foliis libri papirei conclusorum facul- 
tatis artium infra signatis fraudulenter deleta caocellata excisa et conbituminando sup- 
pressa De assensuque et iussu eiusdem facultatis in eundem ac presentem librura 
reinscripta Sub decanatu praefati magistri Ghristoferi Tetzschenn. Anno domini H9I. 



852 Fr. Zarnckr, vkk. Quellest z. G. d. Umv. Lrifzig. 

Bl. 4 8 springen die Ahschriften gleich aufs Jahr 4 525 über und sind bis zom Jahr 
f5f8 zahlreich, dann findet sich wieder ein Sprung bis zum Jahre 1538. BI. 50* 
schliessen die uns angehenden Abschriften mil dem Jahr 4 552; Bl. 50^ springt sofort 
aufs Jahr 4 574 über; die letzte Abschrift des Buches ist aus dem Jahr 1635. 

Bis zum Jahr 4 538 incl. betreffen die meisten Briefe Verhandlungen zwiscben der 
FacullSt und dem BischoS' von Merseburg als Kanzler der CniversitSt. Mit dem Jahr 
4543 treten Berufungsschreiben von Seiten der FacultSt an auswärtige Gelehrte auf, 
z. B. an Jodocus Wilichius in Academia Francofordiensi , an Wolfgang Meurer, damals 
in Italien. — Bl. 40^: 'His literis sequentibus Philip. Mel. et Caspar Cruci. invitati sunt 
ad prandium Aristotelicum' (1546). — Dann Briefe in Sachen des Georg Pflogk, des 
Joachimus Rheticus u. A. 



VII. RATIONARIUS FISCI. 

(Nr. XLIX.) 

Er geht vom Jahre 4 428 bis 4 671 , ein paar hundert BlStter Papier in gebroche- 
nem Folio, in Pergamentumschiag, auf dessen Vorderseite die Worte 'RATIONARIUS 
Liber facultatis Arcium.* Beziffert bis Bl. 421 (im Jahre 4 574). Der Zweck ond die 
Einrichtung ist ganz wie bei dem entsprechenden Buche der Rectoren (s. o. S. 6S6}. 
Aber soviel ich bemerkt habe, sind gar keine weitem Bemerkungen, als die die Kasseo- 
verhältnisse betreffenden aufgenommen, weder Acta, noch Conclusa, noch Invetitanum 
der Documente. 

Anfang: Anno domini M^cccc^'xxvni^ Ipso die cinerum Magister Malheus Lobe- 
dow de Monstirberg decanus facultatis artium imposuit ad ffscum eiusdem 47 florenos 
renenses ad xcj florenos et 4 3 gr. qui prius ibi fuerunt et sie in tolo ibi manent f 00 
et 6 floreni et 4 3 gr. praesentibus compulatoribus facultatis, videlicet Magistro Volquino 
de Aquis Nicoiao Kindelman de Legnicz et Hermanno de Franckfordis decano antiquo. 

Im Jahre 4 453 kommt zuerst der Ausdruck 'cum suis clavigeris* vor statt 'c. s. 
computatoribus', der bis dahin allein erscheint. Fortan habe ich nur jenen gefunden. 

Anno domini M^'cccc quinquagesimo sexto quinta feria posi omnium sanetorum, 
qnae fuit quarta mensis Novembris mgr. Petrus Sehusen de Lipczkt antiquus decanus 
cum suis clavigeris videlicet rogro. Petro Rode et mgro. Johanne Frickil de Martispurgk 
fecit rationem decano novo mgro. Johanni Hilla de Nurenberga cum suis clavigeris sei- 
licet mgro. Martino Somirfelt et mgro. Jacobo Meurer de .Wmtislavia, singulis compa- 
latis et defalcatis facto computo in perceptis et expositis, Et praesentat quinquaginta fl. 
renenses in auro duro et Lvii sexagenas antiquas. 

So bleibt ziemlich dieselbe Form der Aufzeichnung, bis zu Ende. 

Wichtiger wird dieser Rationarius dadurch , dass vor denselben 3 Lagen geheftet 
sind, die Verzeichnisse der TeriesiBgei wmI der Mkirer der Artistenfa ca ItSt 
aus den Jahren 4 438 — 4 440 enthalten. 

44 von aller Hand bezifferte Blatter Papier. 



Fag. Art, — Ration arius Receptorum. 853 

Bi. i leer, nur hat vorne einer der Oecane ein paar Rechnuugsnotizen einge- 
tragen. 

Bl. )'. L[iber] prisciani , M. Martini de Prettin. Diese Worte stehen für sich frei 
links. Rechts daneben : 'Anno domini ll.cccc.xixvii. magr. Martinus de Prettin incepit 
legere Priscianum feria quinta post Philippi et Jacobi et finivit feria quinta ante festum 
Petri et Pauli Et subscriptos reputat sibi satisfecisse.' Nun folgen in einer Reihe unter 
einander die Namen : 

Andreas Löbek 
Liborius Ber u. s. w. 

Darauf beginnt eine andere Hand : 'L. de anima, M . Nicolai Bercwald de Gdanczk. 
Rechts : 'Anno domini u. s. w.' Und so wiederholt sich dieselbe Form bei jeder folgen- 
den Vorlesung. Jeder lesende Magister (actu regens) trSgt den Namen der Vorlesung 
und seinen eigenen, den Tag des Beginnens und des Schlusses der Vorlesung, die Namen 
der Zuhörer und die Versicherung ein, dass er von ihnen bezahlt worden sei. 

Liegt nicht die Vermuthung sehr nahe, dies sei eben der'liber papireus perfacul- 
talem ad hoc specialiter depulalus,' der in dem oben S. 826 aufgeführten Beschlüsse ge- 
nannt ward? Würde man dann weiter berechtigt sein zu dem Schlüsse, dass die 
diesem Zusatzbeschlusse voraufgehenden Statuten vor dem Jahre 1437 niedergeschrie- 
ben seien? Mir scheint dieser Schluss sehr wahrscheinlich zu sein. Wenn Drobisch 
als terminus a quo das Jahr 4 498 fest setzt , weil die damals eingesetzten Executoren 
erwähnt seien, so ist wohl zu bemerken, dass dieser Name in dem Texte und den Rub- 
riken nicht vorkommt, sondern dass es (Nr. 82) nur heisst : 'Item placet quod facta electione 
decani deputentur duo seniores de consilio facultatis, qui una cum decano sollicitam 
adbibeant diligenciam , ut lectiones et exercicia debite fiant necnon alia statuta faculta- 
tis serventur cum effectu.' Erst eine spStere Hand hat mit schwarzer Tinte an den Rand 
geschrieben : 'De executoribus,' vielleicht um darauf hinzuweisen , dass das Amt, wel- 
ches später unter dem Namen der executores eingesetzt ward, schon früher der Sache 
nach vorhanden gewesen war. 

Dann könnte man wohl noch weiter gehen und annehmen, da der er>v8hnte 
Zusatzbeschluss später ausgestrichen ist, dass er bereits im Jahre 4 440 wieder aus der 
Geltung gekommen sei, denn im Anfange dieses Jahres, Bl. 33**, bricht plötzlich das 
Verzeichniss ab. 

Bl. 43^ folgt noch eine kurze Aufzählung der 'Libri facultatis arcium.' 



VIII. RATIONARIÜS RECEPTORUM. 

(Nr. L.) 

Angelegt im Jahre 1512 (in welchem Jahre auch Nr. IX und Nr. XV angelegt wur- 
den), reichend bis 1618. Etwa 150 BlI. Papier, gebrochenes Folio, in Pergamentum* 
schlage. Auf dessen innerem Vorderdeckel : 

Rationarium (häufig als Neutrum gebraucht) receptorum ex proventibus omni- 
genis facultatis artium, in quo decanum quemque debere consignare census, debita 



854 , Fr. Zarncke , urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

recepta et redditus quosque decreverunt seniores sub decanala mgri. Wolfgangi Schind- 
ler Cubitensis sacr. th. bacc. form., ad occurrendum eis, qui aliquando emersemni, 
eiToribus: Saepe eoim, cum essent vel postulandi vel accipiendi censos el debit% 
nesciebant decani, quantam deberel quisque, aal quando novissime, aive sub quo deca* 
natu solvissel debita. Cui errori baec signatura mederi salubriter et faeillime consulere 
poterit. 4 5IS. 

Bl. 4*. Receptorum ex proventibus facultatis artium Sub decanato mgri. Wolf- 
gangi Schindler Cubitensis sacre th. bacc. form, consignatto. 

Dann folgt die Aufzählung der einzelnen Posten und schliesslich die Sammirtiog. 
So geht es gleichmSssig fort von Semester zu Seroester. Zu beachten ist, dass wShrend 
der Rationarius fisci, wie ebenso der im Rectorfiscus , nur sehr flüchtig geschriebeii su 
sein pflegt, der vorliegende mit grosser Sorgsamkeit und Deutlichkeit ausgeführt ist, 
um nirgends zu Blissverständnissen und Zweifeln Veranlassung zu geben. 



IX. RATIONARIUS EXPOSITORUM. 

(Nr. XLVni.) 

Er ward in demselben Jahre angelegt mit dem Rationarius receptorum; zwei 
Bände desselben fallen in die Zeit bis zum Jahre 1559. 

A, etwa 200 BiSKer Papier, gebrochenes Folio, in Pergamentumschlag (SchDallen- 
buch), geht bis zum Jahre 1540. Ohne Bezifferung. 

Auf der Rückseite des ersten Blattes : 

Rationarium expositorum : in quo consignari singulorum , quae in re facultatis 
artium exponuntur, numerum et pretium decreverunt facultatis eius seniores Sub deca— 
natu mgri. Wolfgangi Schindler Cubitensis sacrae th. bacc. formati. 

Bl. 8\ 1512. Exposita in rebus facultatis artium sub expensis eiusdem Sub deca- 
natu mgn. Wolfgangi Schindeler Cubitensis sacrae th. bacc. formati. 

ü. s. w. 

B, etwa 230 Bll. Papier von demselben Format, reicht bis zum Jabre 1579. 
Unbeziffert. 

BI. 1 leer, Bl. 2": Anno Domini M.D.XL cum per semeslre aestivum facultatis 
artlyra Decanus esset M. Wolfgangus Meurer Aldenbergensis eiusdem nomine ex- 
posuit 

Es bedarf keiner besondern Erwähnung , dass der Rationarius expositorum eine 
der interessantesten Quellen zur Geschichte der Facultät ist ; hervorzuheben ist auch, 
dass die jedes Semester für die einzelnen Lectionen gezahlten Honorare hier genau 
aufgeführt sind, wie denn überhaupt jede , auch die geringste, Ausgabe, und betrüge 
sie nur 1 Pfennig, verzeichnet ist. 



Fac. Art. — Registrum. 855 

X. INDEX OMNIUM RERUM FACULTATIS. 

(Nr. LXXI.) 

V 42 unbezifferte Blätter Papier 4% in gepresstes Schweinsleder gebunden. Vorn 
auf dem Einbände : 

Index Omnium Rerum Faculta. Artium.*) 4 544. 

Dasselbe steht auf der innern Seite des Vorderdeckels. Bi. 4 ist leer, Bl. V : 

Index censüum, reddiluum ac rerum mobilium ac immobilium facuHatis 
aptium. Anno MDXLIin A Melchiore Wolnero conscriplus. 

Zur Anlegung dieses Büchleins gab also wohl die von Moritz eingeführte Reforma- 
tion die Veranlassung. 

Voran stehen einige Notizen über Officium decani , dann folgen Census facullatis 
artium et annui redditus, Census ex habitationibus Collegii novi , Pecunia a promoven- 
tibus, Tabula expensi , Res immobiles facultatis (AufzShIung der Wohnungen und ihrer 
Miethpreise], Res mobiles facultatis (in habitatione seniorum, in vaporario magno domus 
posterioris), Literae in fisco, Supellex in culina, Claves publicae, Utensilia sub conven- 
toris custodia, Index librorum in bibliotheca facultatis artium (nach den Faculläten ge- 
ordnet). Schliesslich folgen Notizen über das Examen Bacculariorum, mit Nachträgen 
aus den Statuten vom Jalir 1558. 



XI. REGISTRÜM. 

(Nr. XIV.) 

Mit diesem allgemeinen Namen belege ich ein für verschiedene Zwecke angelegtes 
und für keinen vollständig durchgeführtes Buch , welches 1480 eröffnet ward, etwa 
\fO unbezifferte Bll. Papier, gross Folio, in Pergamentumschlag (Schnallenbucb) , auf 
dessen Vorderseile von alter Hand die ursprüngliche Bestimmung so angegeben ist : 

I Librorum cathenatorum et aliorum 1 

» . i pro partibus In montibus > Facultatis arcium. 

^ l pro pedagogio cum taxa | 

Da das Buch später auch zu andern Zwecken verwandt ward, so haben verschie- 
dene Hände später auch hierauf bezügliche Bemerkungen zu jenem Titel hinzuge- 
schrieben. 

Auf dem ersten Blatt stehen ein paar, erst im Jahr 4 528 angelegte Notizen in 
Bezug auf die Debitores facullatis artium. Nachdem dann eine Anzahl Blätter unbe- 
schrieben geblieben sind, folgt : 

I*. 1480 

Registrum Librorum facultatis artium studij Lipczensis. 

AnnodominiMillesimo quadringentesjmo Octuagesimo, Sub decanutu mgri Thomae 



4) Anfänglich hatte gestanden : 'Memoriale Decani.V und 'Arcium.* 



856 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

Werneri de Brunssbergk, Libri facultatis arcium studij Lipczensis Regislrati et ordinati fue- 
runt lu liberaria facultatis et In armaria eiusdem luxta modum et ordinem sabscriptum. 

Nun folgen die Titel der Bücher, so geordnet: In Theologia, In Theologia et Ui- 
storia, Epistole Et Historie Tlieoloicales, Libri In Medicinis, In Iure canonico. In legi- 
bus, In Gramatica Bt textualia phT. , Commenta Antiquorum et llodemoniin, sc. Marsilii 
Btridani etc., In philosophia et loyca, Commenta et Lecturae In philosophia et loyca An- 
tiquorum, sc. Averroys, beati Thomae, Egydij etc., Quodlibeta et quaestiones In diversis 
materiis Et In astronomia et granimatica , Libri facultatis artium In coopartoriis llgali 
Reclusi In Capsula quae habetur in liberaria collegii maioris. 

Hin und wieder ist später nachgetragen worden , doch sehr unregelmSssig und 
sehr wenig. 

(1528.) Index librorum facultatis artium Studij Lipsensis. 

Anno a Christo nato t528 Sub decanatu mgri. Petri Scorlei Grymmenais Congesti 
et in ordinem redacti sunt omnes libri In Bibliotheca facultatis artium luxta modum 
subscriptum. 

Nun folgen : In Iure , In lledicina , In Philosophia , In Artibus (in Gratnmatica , in 
Historiis, In Oratoria, in Mathematicis, In poesi). In Theologia. 

Anno t533 Sub Decanatu Magistri Christophori Montag a Graudincz de nacione 
Polonorum Yenerabilis vir Magister Yirgilius in Christo defunctus in locum beneficiorum 
a facultate artium perceptorum suo ex testamento fiibliothecae facultatis artisticae ae- 
quentes libros donavit, quorum singuli ut sequitur in se continent: • 

Das Verzeichniss nimmt nur ein Blatt ein , darnach sind eine Anzahl BIStler aus- 
gerissen, worauf sich die folgende Notiz bezieht : 'Sequentium foliorum defectus depre- 
hensus est ante decanatum mgri. Christian! Westerburgensts Anno 1535, In aestale.* 

Dann folgen: Libri Inutiles in cistam repositi 19. (Textus metaphysices in perga- 
meno, Linconiensis super posteriora, Commentator Averrois super metaphysica, Qne- 
stiones Marsilii de ingeniiSy Veteris Artis scriptus u. s. w.) 



I^ Nun erst folgt der anfönglich angelegte Accessionskatalog: 

U80. 
Libri facultatis Empti noviter. 
Sub decanatu Magistri Thome Werneri de Brunssbergk. 
Anno domini 1480 Sub decanatu Thome Werneri Accedente consessu seniorum 
de consilio facultatis subscripti libri Empti fuerunt, illuminati et ligati pro commoni 
utilitate Magistrorum. 

Auch Wenzeslaus ludicis de Wichenaw und Hinricus Greve de Gottingeu haben 
die unter ihren Decanateu gekauften Bücher eingetragen , doch sonst Niemand, so dass 
nur eine Seite beschrieben ist. 

Der zum Accessionskataloge bestimmte Raum ist dann zuBriefcopieu verwandt 
worden. Es sind die folgenden : 

t . Copia litterarum civitatis Liptzensis super Triginta florenis annui census In 
termino Michaelis et aliis Triginta Ex testamento Dr. Johannis de Hallis felicis memoriae. 
(Vgl. Copialbuch, Nr. t7.) 



Fac. Art. — Registruht. 857 

4 

m 

f. Copia litteraram Civitatis Dresdensis saper nonaginta quinque florenis, la 
termino S. Donati solvendis (Vgl. Copialbuch, Nr. 15.). 

3. Gopia Ghirographi (vom Jahre 4503) Baocalarii Martini HerbipoleDsis Super 
triginia florenis sibi commodatis; terminas solvendi michaelis anoi 1504. (Ist durch- 
strichen.) 

i. Copia recognicionis sallariatorum universilatis Super quadraginta florenis 
reoensibus in moneta, eisdem per facultalem creditis et commodatis (vom Jahre 4 54 5). 
Daruater stehen die Bemerkungen über das Einlaufen der Rückzahlungen, deren letzte 
4 535 geleistet ward. Dann ist die Gbpie durchstrichen. 

5. Copia litterarum Hans Pfluges Super decem florenis annui census in termino 
Michaelis. (Vgl. Copialbuch, Nr. 4 4.) 

6. Gopia litterarum Jacobi Turcken, Givis Liptzensis super decem florenis 
annui census In termino Michaelis (vom Tage des 'heiigen Sancti Mauricii' 4 500). 

7. Litterarum reversalium copia, quas Facultas artium dedit d. Theologis de 
peraclionibus (das Legat des Cardinais betreffend ; das Datum ist fortgelassen , wohl 
vom Jahre 4503). Dazu Notizen eines späteren Decans (Hand des Woestefeldes?). 

8. Copia Litterarum Joannis Bretkop de Konitz super duos florenos et medium 
annui census In termino sexta ferla post corporis Christi (vom Jahr 4 54 3). Dazu die 
Bemerkung : Iste littere translate sunt ad Hans Blatten barbitonsorem qui modo eam 
domum possidet. Dann von andrer Hand : Circum (?) Decanalum Mgri Simonis Eysse- 
man anno etc. 4 9 ille littere sunt translate ad alium, videlicetad Kontz Platte. Die hier- 
auf bezügliche Verschreibung folgt auf der Rückseite. 

9. Copia litterarum Monialium Cenobii Ante portam Lipczensem situati super 
quinque florenis annui census In termino loannis Baptiste (vom Jahre 4 543). — Dazu 
die Bemerkung *Redempti sunt hi census Sub decanatu Magistri loannis Langer Bolken- 
hainensis Anno domini etc. decimo sexto In die convorsionis S. Pauli.* und 'Istud Coe- 
nobium vestalium funditus demoliebatur anno salutis Millesimo quingentesimo quadra- 
gesimo quinto, consule Wolfg. Widmanno/ die letztere von ThammülleKs Hand. 

4 0. Sequuntur Copie literarum secementes litem ac pecnnie summam inter 
facultatem artium atque d. Collegiatos Gollegii maioris , quae caussa omnino est trans- 
acla atque amice composita, sub Rectoratu Magnifici d^ Rectoris mgri. Henrici Gotschalci 
Anno domini 4 535. (Folgen Abschriften der Briefe, die im Copialbucbe Nr. S4 u. 35 
abgeschrieben sind, dazu aber noch ein dort nicht enthaltener, der im Namen des Con- 
siliums der Facultät geschrieben ist, und eine Notiz über die transactio zum Schlu.sse.) 

II. Registrum Expositorum In montibus Nivis etc. pro partibus Ibidem pro 
facultate arcium comparatis. 

Anno domini Millesimo quadringentesimo septuagesimo septimo facultas arcium 
Emit aliquas partes subscriptas In Monte nivis et aliis circumiacentibus sub decanatu 
Mgri Lamperti de Goch. Dann werden die einzelnen 'Kuckuss' aufgezählt und für jeden 
in der Reglsl ein ganzes Blatt bestimmt (uff dem Molberge in der Muntcz Czeche und in 
des heil, creutzes Stollen, In der gotes Gnade, In der harten Klufll, In dem Sittich, Zca 
sante Bartholomeus, Zeu den Kurfürsten, Zcu unser üben Frawen Im gehirge, Uff dem 
Kulsberge). Wurden diese Antheile vielleicht, bald wieder aufgegeben ? Wenigstens 
ist bei ihnen allen nur sehr wcdig nachgetragen- worden. 

III. Pro expensis factis In monte et pro partibus ibidem Emendis et emptis 
(im Ganzen 4 027 FI. 4 3 Gr. 5 Pf.). Nur 4 Blatt. 

IV. Exposita pro pedagogio. 

Anno domini 4 479 in Aestate Sub decanatu magistri Petri Hernn de Gotiingen 
per negligenciam et incuriam conductoris castri murus unus lapideus de domo paede- 
gogii cecidit , ratione cuius ruinae facultas arcium In supscriptis danipnificata fuit. Ad 



858 Fr. Zarnckr, urk. QrELLEN z. G. d. Umv. Leipzig. 

quae dampna reHciuDda et maro de novo restaorando conductor castri teoeCur de Iure, 
sicuti et illud facere spopondit. Nun folgt die Rechnung und dann : 

Taxatio pedagogii per mutationem unam. (4 6 FI. Renens., 2 Fl. in pec. et 1 6 Gr.) 

Anno domini Millesimo quadringentesimo octuagesimo Sub decanatu Mgri. Thome 
Weraeri de Brunsbergk habitationes stubellatae et non atubeilatae In paedagogio taxatae 
fuerunt secundum modum subscriptum. 

Dann folgt der im Copialbuche Nr. 6 abgeschriebene Vertrag mit dem Geleits- 
mann, Schliesslich noch die Rechnung 'pro nova domo erigenda in paedagogio 1 480.' 



XII. REGISTRUM DISPÜTATIONUM ORDINARIARUM. 

(Nr. XXXIX «.) 

36 Bit. Papier, gebrochen Folio. Der angegebene Name rGhrt von mir her, aaf 
dem umgen9he(en Umschlag von Druckpapier seht , doch irreleitend : Registrum ses- 
sionum. 

Bl. 1*. Sub decanatu magistri Koburgk postquam recepit registra FacuJtatis Tot 
magistri fuerunt inscripti in disputatione ordinaria etc. 
In disputatione magistri Hewn de Gorlicz. 

Dann folgen in einer Reihe unter einander die Namen der anwesenden Magistery 
und rechts daneben die Namen der beiden *baccalarii.' 

So ist eine Disputation nach der andern behandelt , jede mit den Worten einge» 
führt 'In disputatione mgri. NN.' Wo ein neues Decanat beginnt ist dies bemerkt, doch 
nicht immer mit Angabe des Jahres. 

Das Verzeichniss geht vom Jahre 1489** — 4 50SV Seit der Mitte des Jahres Ii9l 
werden neben den S Baccalarii noch 4 'Respondentes' (wenn ich das Wort richtig lese) 
besonders aufgeführt. 



XIII. REGISTRUM COMPLENTIUM PRO FACULTATE. 

(Nr. XXXIX b et d.) 

So ist das Verzeichniss einmal im Innern des Buchleins genannt ; anf dem omge- 
nSheten Umschlage steht auch hier wie bei Nr. Xfl: 'Registrum Sessionum.* Die Art 
der Einrichtung ist ganz dieselbe wie bei Nr. XII , auch beginnt es zu derselben Zeit 
und führt etwa ebensoweit, 4 489** — 1602^*)- 

Anhang: Sub decanatu Magistri Koburck fuerunt praesentes secundam antigaam 
registrum scriptum, quando fuit conventor (?) factus. In disputatione M gri Scolteti fuerunt 

4) Doch muss es auch späterhin fortgesetzt sein , denn wenn oben S. 788 im Jahre 45S4« 
einLibercomplentium erwähnt wird, so ist doch wohl nur ein Buch wie dieses gemeint. 
Man beachte bei dieser Gelegenheit auch den Verlust der wohl mit jenem Buche zosammen- 
bangenden t a b u I a c o m p 1 e l i o n i s, die S. 791 erwähnt wird. 



Fac. Art. — Registruai Commdne Disputation cjh Ordinariarum. 859 

» 

praesentes. Dann folgen die Namen der |^agiater und rech U davon die der beiden Bacca- 
larii, u. s. w. Doch sind mir die angeführten Anfangsworte, die sehr flüchtig geschrie- 
ben za sein scheinen, nicht ganz klar. An den Rand ist noch geschrieben 'post/ wel- 
ches an die Stelle von 'secnndum* treten zu sollen scheint. 

Seit dem Jahre 4491 erscheinen auch hier neben den 2 Baccalarii noch 4 'So- 
phistae.' 

Eingelegt ist ein Zettel in 4^ welcher enthKIt: 

4. Registrum pro magistris , qui disputaverunt extraordinarie ad facullatem 
complentium (gehört wohl hinter Registrum). 

2. Mgri. infra scripti disputaverunt ordinarie sub decanatu mgri. Alexandri. 

3. Registrum pro magistris, qui disputaverunt extraordinarie pro acturegentia. 
Doch enthalten diese Verzeichnisse nur Namen und Datum. 



XIV. REGISTRUM COMMUNE DISPUTATIONUM ORDINARIARUM. 

(Np. XL.) 

Zwei Bücher, in Format und Anlage den voraufgehenden entsprechend , doch be- 
trächtlicher an Umfang, jedes etwa 200 Bll. stark, in Pergament Umschlag eingenäht. 

Der erste Band reicht von t5U** — J5S3% der zweite von 4 53 4'' bis 4 545\ 

Auch ihr Zweck ist, ein Yerzeichniss der in den Disputationen Gegenwärtigen, 
sowohl der Baccalaureen wie der Magister, zu liefern, da nicht nur zur Erlangung des 
Grades, sondern auch zur Aufnahme in die Facultät der Nachweis erfordert ward , eine 
bestimmte, nicht unbeträchtliche, Anzahl von Disputationen besucht zuhaben. Der 
genannte Titel steht auf dem ersten der beiden Bände. 

Die Opponierenden, d. h. die die Disputation Abhaltenden, sind bald Baccalarien, 
bald Magister; bei jenen pflegen nur Baccalarien gegenwärtig zu sein, bei diesen nur 
Magister. 

Beide Bände beginnen ohne weitere Einleitung und Ueberschrift, selbst ohne Nen- 
nung des Jahres, Band I. : . 

Dominica Letare Opposuit Baccalarius Michael Hasse de Norenberga. 

Dann : Respondentes Sophistae (4) ; darauf: Interfuerunt Baccalarii (zum Schluss 
auch t Canonici reguläres genannt). 
Sabbato post Letare Opposuit mgr. Malheus Weissman Zwickavien. 

Dann: Respondentes {%) und Respondentes Sophistae (4), darauf Magistri. 
U. 8. w. Am Schlüsse 'des zweiten Bandes: *Nunc sequitur Decanatus domini Mgri. 
Constantini Pflugers in novo registro.' — Alle diese Personalregister wurden wohl vom 
Conventor des Collegs geführt, wenigstens bleibt dieselbe Hand längere Zeit, ohne mit 
den Decanaten zu wechseln. 



/ 



8G0 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

XV. LIBRI QUAfiSTIONUM. 

Die Aufzeichnung derselben beginnt mit dem Jahre 451 S, and ist für die uns hier 
angehende Zeit enthalten in 5 mächtigen unbeziffeHen Folianten. — Der dritte fuhrt 
den Titel : 'Quaestionum über novus.* Der später auf dem Rucken des Binbaiides aller 
5 Bände geschriebene : 'Disput. Magistrorum* ist falsch , da auch die Disputationen der 
Baccalaureen aufgeführt werden. — Die ersten gedruckten Thesen finden sich 1 560, 
von da ab häufiger. 

Bd. I. geht von 15IS — I5S7, in Schweinslederband. ] 

Bd. n. „ ,, t527 — 1539, in Lederband. . r Schnallenbiicher. 

Bd. III. „ ,, 4540 — 1551, in Pergamentumschlag. ' 

' " " Halbschweinslederbände. 



Bd. V. „ „ 1556—4666 



:1 



Bei dem letzteren Bande ist zu bemerken , dass zu seinem Einbände der alte K a* 
lender der Facultät, nach welchem ich mich vergebens umgesehen hatte, zer- 
schnitten ist. 

Band I enthält auf der innern Seite des Vorderdeckeis eine Nachricht über die An- 
legung dieser Bücher : 

Sub decanatu Magistri Wolfgangi Schindler Cubilensis. 

Anno domini. 4 512. dominica ludica per seniores concilii facultatis artium ma- 
gistros octo una cum executoribus eius facultatis est conclusum de comparando libro, 
in quo consignentur tituli quaestionum cum sophismatibus de omnibus disputatlonibas: 
tarn Magistrorum quam baccalaureorum , tam ordinariis quam extraordinariis , pro actu 
regentia et pro completione biennii factis Et decretum est ut decanus quisque diligen- 
ter in ea re huic decreto pareat , titulos distinctim colligendo , quo in futurum videri 
valeat , qui magistri actu regentes fuerint , qui non : Item qui biennium legitime com- 
pleverint , qui non. Quod non parum proderit ad fraudes vitandas et lites e medio , de 
hac re aliocjui emersuras, tollendas : Et postremo ne eaedem quaesliones crebro repe- 
tantur in disputationibus publicis huius reraedii adminiculo cavfrri poterit quam lacIUime. 

Bl. 4 beginnt das Verzeichniss : 

Sub decanatu Mgri. Wolfgangi Schindler Cubitensis. 
Disputationis ordinariae Magistrorum quaestiones et so- 
phismata. 

Sabbato in die Sanctorum Crispini et Crispiniani 
Mgr. Henricus Stakeman Brunswicensis disputavit has quaestiones. 

(Virtus moralis ex assiduitate operum in nobis causata : et circa delectationes 
ac tristicias existens 
'Sit inter duo vitia, quorum unum abundat, alterum vero deficit, tamqaam me- 
dium residens. 

Relatio , quae roinime entitatis et maxime difficuKatis esse asseritur : et ler- 
Y ) tium habere locum inter puncta (?) 

Descriptive et divisive cum suis proprietatibus sufficienter ab Aristotele sit 
enodata. 

4.^) Ponitur in medio vitiorum Candida • t. Res facit ut verus ceu falsus sermo 

virtus. putetur. 

3 . Omne oriens atque occumbens ma*- 4 . Junior ex lunis veteres dixere' pro- 

trem tenct unam. bati. 

4) Diese Zahlen sind mit rolber Tinte vorangeschrieben. 



Fac. Art. — Tabula Pbo Gradv Bagcalabiatus. 861 

H. Georgius Hutter deWeilheym disputavit invigiliaomnium 
Sanctorum. 

Subslaotiae iotellectuales et incorruptibiles ad perfecUonem universi neces- 
Y j sariae: in qaibus esse et quod est diversificatur, 

Compositione reali sint compositae : quae ex unione actus et potentiae con- 
stituatur. 

Motus primi mobilis perpetaus existeos, quo sublato cessarent actio et passio 
y j corporum elementariorum 

Sit ab uno primo motore et immobili praecedeos : et de numero mutationum 
circularium. 

4. Sapieiitia dignior est prudentia. 2. Relativa sunt simili natura. 

3. Sub physica scientia non nisi mota 4. Congrue dicilur: Est dies in anno, 
cadunt entia. quod festum Sancti Wolfgangi vo- 

catur. 

In octava omnium Sanctorum Mgr. Erasmus Holczhuter dis- 
putavit. 

Visus, cuius Organum convenienter in figura rotundus, lineas radiosas per- 
y I pendiculariter similiter (?) ocnhim a re visa Orientes, suscipiens 

Colorem pro obiecto proprio habeat : cui lux babitum non conferat : per quem 
medium atque visum sit movens. 

Syllogismus simpliciter dictuSy consequenlia formabilis: essentialiler distin- 
y \ ctam a praemissis conclusionem babens ' 

Sit respectu demonstrativi dialectici et sopbislici syllogismornm grammaticam 
rationem dicens. 

I. Maiores unum filium yel filiam übe- 3. Sub aequatore est locus habitabilis. 

ros appellarunt. 4. Tribus mediis homines fien bonos 
t. Universalis afferentia (?) de impossi- philosophi prohibent. 

bili concernitur. 

U. s. w. Weiterhip folgen die 'Disputationes ordinariae baccalaureorum / dann die 
*extraordinariae Magistrorum pro acluregentia/ darauf die 'extraordinariae Magistrorum 
pro completione biennii.' 

So wiederholt es sich unter jedem Decanate. -^ie Eintragungen sind meistens sehr 
sauber ausgeführt, in der altem Zeit aber w^n cfiir vielen speciellen und willkür- 
lichen Abkürzungen sehr schwer zu lesen. - 



■ ■ r ' 
i 



T- 



XVI. REGISTRÜM SEU TABULA PRO GRADU BACCALARIATÜS. 

(Ohne Nnminer.) 

So nenne ich ein im Jahre 148t* unter dem Rectorat de Jacobus Gislonis de 
Upsala angelegtes und bis 149 t*, bis zum Reclorat des Hart. Sporn, reichendes durch- 
aus linirtes Buch (von etwa iOO Bll.) in Imperialfolio, welches bezweckt,' die Lectionen 
und Exercilia der sich zum Baccalaureatsexamen Meldenden mit Einem Blicke überse- 
hen zu können. Das Buch ist gegenwärtig ohne Einband und hinten scheinen Bogen 
abgerissen zu sein , doch fehlt schwerlich Viel , denn wahrscheinlich kam man bald 
von dieser überaus umständlichen Weise der Controle zurück. 

Die Einrichtung ist diese : 

In die erste Columne sind nach Nennung des betreffenden Rectors die Immatriculier- 

Abhandl. d. K. 8. Ges. d. WUtensch. III. 59 



862 Fr. Zarnckr, urk. Quellen z, G. b. Univ. Leipzig. 

ten dieses Semesters eingetragen, doch alphabetisch geordnet, za gleicher Zeit mit der 
Ordnungsziffer, die den Immatrikulierten in der Reihenfolge der Inscriptionen der Rector- 
matrikel zukam. So konnte man jeden Namen schnell fuiden , und zogleich sehen» 
welche Reihenfolge mehreren sich Meldenden unter einander zukam. Auch zu welcher 
Nation Jeder gehörte, konnte man berechnen ; zu dem Zwecke wurde die Zahl der aus 
jeder Nation Immalriculierten angegeben. Eine sehr klar gehaltene Einleitung auf 
Bl. t*. orientiert hierüber ausführlich. 

Dann folgen neben einander die Columneo für die 'Lecliones gradom baccala- 
rialus concernentes/ und darauf die für die 'Ex ercitia gr. b. concementia/ Erstere 
sind neun : 'Pelri Hispani, Prisciani minoris, Veteris artis, Priorum , Posteriorum, Eleu- 
chorum , Phisicorum , De anima , Sphaera materialis ;* die Exercitia sind die folgenden : 
'Veteris artis (zweimal) , parvorum loycnlium, zophistriae vel parvomm loycalium loco 
zophistriae , Novae logicae , Phisicorum, De anima.* Nun ward beabsichtigt, dass, 'wahr- 
scheinlich aus den Verzeichnissen der Taxatoren , in jede dieser Columnen der Name 
des vortragenden Magisters eingetragen werde, so dass man, wenn der in der ersten 
Columnc Genannte sich zur Baccalareatsprüfung meldete , sofort übersehen konnte , ob 
er sämmiliche Lectiones und Exercitia durchgemacht habe und bei wem. Aber nur bei 
sehr Wenigen ist dies wirklich geschehen , so dass , mit Ausnahme der die Naaien der 
Inscribierlen enihallenden Columne , die durchgehends .sauber und genau ausgeführt 
ist, fast alle übrigen leer geblieben sind. — Jedesmal ist die Einrichtung so, dass die 
Tabelle berechnet ist auf beide zugleich aufgeschlagen liegende Seiten. Die Namenreihe 
steht daher immer zu Anfang auf der Rückseite. 

Auf der ersten Seite steht ausser der schon erwähnten Erklärung der Einrichtung 
dieser 'Tabula' das Schema zur Ausstellung eines Zeugnisses zum Behufe der Zulassung 
zur Prüfung. Dies Schema erstreckt sich noch auf mehr Puncto , als hier controliert 
werden konnten, nämlich die 3 Vorlesungen, die man bei Baccalaureen hören konnte 
(Donatus minor, Algorismus, Rhetorica), und auf die Disputationen. In BetreflT jener 
3 Vorlesungen könnte man sich wundern, warum nicht der hinter den 'Exercitia* noch 
frei gebliebene Raum von i Columnen hiezu verwandt ward. Aber jene Vorlesungen 
waren nicht Zwangs Vorlesungen und wurden daher wohl wenig beachtet. • Die Dispa* 
tati'onen (in denen der Betreflende natürlich als Respondens, nicht als Opponeus auf- 
trat) werden eingetheilt in 'ordinariae* und 'extraordinariae,' jede dieser Arten wieder 
in *principaliler und 'minus principaliter,* und bei jeder der letztern werden die Na- 
men von 2 Magistern und 2 Baocalaureen verlangt, so dass also der Zuzulassende 16 
Mal respondiert haben musste, 8 Magistern und 8 Baccalaureen, 8mal 'p^incipa liier und 
ebenso oft 'minus principaliter,' 8mal 'ordinarie* und ebenso oft 'extraordinarie/ 

Mit dem Jahre 1489*' tritt, nachdem vorher mehrere Blätter frei geblieben sind 
eine Veränderung in Bezug auf die Lectiones und Exercitia ein. Jene sind fortan die 
folgenden: Phisicorum, Priorum, Posteriorum, Vetus ars. De anima, Priscianus, Elen- 
chorum, Petrus Hispanus, Sphaera. — Die Exercicia: Phisicorum, Zophistria Vetus 
ars, Nova loyca, De anima, parva loycalia, Vetus ars. 

Dass diese Tabelle mit dem Jahre H9 4 schliesst, steht wohl im Zusammenhang 
mit den um dieselbe Zeit bei den Disputationen vorgenommenen Veränderungen. Vgl. 
Registrum disp. ordin. und Reg. compl. pro facult. oben S. 858 und 859. 



Fac. Art. — Volumina Actorum. 863 

XVII. LIBER CULINARIÜS. 

(Nr. XLV.) 

Derselbe fälll nicht eigentlich melir in die dieser Arbeit gesteckte Grenze , da er 
erst im Jahr 1566** angelegt ward. Ich mache aber auf ihn aufmerksam, weil sein In- 
halt von Interesse und Werth ist, und weil innerhalb der mir gezognen Grenze kein 
Shnliches Buch vorhanden war. Ueberdies reichen die mit aufgenommenen Formulare 
für Einladungsschreiben U.A., die Aufzählung der hergebrachten Gewohnheiten u.s. w. 
in die frühere Zeit zurück. 

Etwa 200 Bll. gebrochen Folio, doch fest in Pergament gebunden, unbeziffert. 

AufBl. 2': 

Index Rationum Decan. in prandiis Aristotelis, comparatus u. s. w. 
Dann folgen Bemerkungen über die Magisterexamen, das prandium Aristotelis, die Ein- 
ladungsformalität, die sich jährlich wiederholenden Förmlichkeiten dem Rath gegenüber 
u. s. w. Darauf erst beginnt die Aufzeichnung des unter jedem Decanate bei jenem pran- 
dium Ausgegebenen, ganz genau specificiert, ohne auch noch so geringe Kleinigkeiten 
zu übergehen. 



XVIII. VOLUMINA ACTORUM. 

Die auf dem Archiv der philosophischen Facultät aufbewahrten Actencoavolute 
ergeben Nichts weiter, als die beiden folgenden Stücke, die keinen originalen Werth 
besitzen. 

«. Rep. Lit. ü. Nr. tt7 (Nr. ^^). 
0. J., lateinisches Goncept auf Papier, betreffend Umänderungen in den Vorle- 
sungen, Disputationen u. s. w., noch aus der Regierungszeit des Herzogs Georg. 

2. Rep. Lit. C. Nr. «6. 

1 5 1 6 , Copia tractatns habiti inter Academiam et Senatum Lipsensem super 
extractione domuncularum in coemiterio S. Nicolai. Von Wolfg. Fusius 4554 aus dem 
Liber Concl. des grossen Fürstencollegs abgeschrieben, wo es bei Vogel V, Bl. 266* 
steht, (s. u.) 

Die den Actenconvoluten vorgehefleteü Inhaltsübersichten fuhreq noch eine An- 
zahl dem 45. Jh. angehörender Actenstücke auf, doch mit Unrecht: Schrift, Papier und 
Sprache weisen dieselben dem 4 6. Jh. zu. Der Verfasser der Inhaltsübersichten wies 
alle Actenstücke, in denen nur die mindere Zahl, nicht das Jahrhundert genannt ist, 
ins 4 5. Jh. Nur in Betreff einer Urkunde bin ich meiner Sache nicht völlig gewiss, 
und ich will sie daher hier nicht fehlen lassen : 

3. Rep. Lit. Seh. Nr. 94. 

. . 82, d. 26 Martii, Papier, deutsch: Balthasar Schöller, Bjirger zu Leip- 
zig, bat auf 2 Jahre 4 00 Gulden von der Facultät Artioin gelieben erhalten und ver- 
spricht, diese Summe binnen 2 Jahren zurückzuzahlen. Auf der Rückseite : Erloschene 
Vorscbreibung. 

Dahingegen fand ich in den Actenconvoluten, wo ieh sie nicht vermuthen konnte, 
einen Theil der Urkunden, die im Copialbuch der Facultät abgeschrieben sind. So hat 

59* 



1 



Rep. Lit. C. Nr. 15. 



864 Fr. Zarnckb, ubk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

sich ein beträchtlicher Theil der S. 778 verloren geglaubten Documenle als noch vor- 
handen erwiesen. Ich zähle sie nachstehend auf mit Angabe der Stelle, wo sie gegen- 
wärtig aufbewahrt werden. Sie sind alle auf Papier mit Ausnahme von Nr. 3 , welches 
auf Pergament ist. 

Nr. 2 u. 3 : Rep. Lit. C. Nr. 15. Nr. 32 : Rep. Lit. D. Nr. 22. 

Nr. 7 : Rep. Lit. C. Nr. H.- Nr. 33 bis 35: Rep. Lit. C. Nr. 15. 

Nr. 8 : Rep. Lit. ü. Nr. i 17 ('). Nr. 37 bis 39 : Rep. LiL D. Nr. 26. 

Nr. 9 I ^ . . ^ ., . Nr. 44 : Rep. Lit. C. Nr. 18. 

XT ..b > Rep- Lit. C. Nr. 10. ^ 

Nr. <5 j 

Nr. 19 
Nr. 21 
Nr. 23 
Nr. 25 bis 31 

Von Nr. 6 ist eine spätere Abschrift vorhanden, die wohl erst dem 17. Jahrfa. 
angehört (Rep. Lit. C. Nr. n.). War etwa die ältere vidimierte Copie der Jurist eDfacullSt 
ausgeliefert worden ? Es fehlen also ausser den Schuldverschreibungen , die natürlich 
bei Rückzahlung der geliehenen Summe ausgeliefert wurden, nur Nr. 40, if ond 43.*) 

Hier wird der schicklichste Ort sein, eines Zettels Erwähnung zu thun , der 
ohne Jahresangabe, gebrochenes Folio Papier, eine Reihe von Namen enthSIt, oait 
Angabe der Nationalität der Betreflenden, mit der Ueberschrift : 
Registrum Exercicii veteris artisDecani. 

Er gehört noch ins 4 5. Jahrh. Die einzelnen Namen , von verschiedenen H9nden 
geschrieben, scheinen Autographen zu sein. Es ist dies also wohl eine Zuhörerliste» 
wie sie den Taxatores übergeben wurde , die das Honorar eintrieben und dann den 
Zettel zurückgaben, worauf der Docent die Namen derer, welche bezahlt hatten, 
eigenhändig in das dazu von der Facultät bestimmte Buch eintrug, s. o. 

Ich habe diesen Zettel in den Rationarius Nr. VH (vgl. S. 852) eingelegt. 



•t 



XIX. AiNMIANG. 

m 

L Auch in Sachen der Artistenfacultät finde ich in J. J. Vogel's Collectaneen (s. o. 
S. 731) eine Abschrift, deren Original ich nicht kenne. 

Vogel, Bd. V, Bl. 25 fg. 



4) Von diesen würde Nr. 40 aus dem Grunde ein besonderes Interesse haben, \^eil Fuslus 
in seiner Abschrirt im Copialbuche unterschrieben hat: Caspar Römer. Sollte wirklich das 
Original ebenso haben? Schwerlich. Denn überall, so oft mir Borner's Name, von ihm selber 
oder seinen Zeitgenossen geschrieben, vorgekommen ist, lautet er immer nur : Casparus Bor- 
nerus, Casparus Borner, Caspar Borner. Ein Familienname Börner, Börnerus erscheint da- 
neben, aber von einer Verwandtschaft seiner Träger mit dem Reformator unserer UniversiUlt 
ist keine Spur zu entdecken. Vielleicht ist es nicht unwahrseiniicb, dass Borner's Vater sich 
Bömer nannte, aber soviel ist ausgemacht, dass er selber, mindestens seit dem Beginn der 
20ger Jahre, sich nur Borne r wollte genannt wissen. 



Fac. Art. — Anhang. 865 

Acta mag. WeroeriTegeder deCostfeldia cum facultate philosophica in 
Academia Lipsensi 1460 — 4 469. Doch vergleiche auch oben S. 728. 

Ausserdem giebt Vogel Bd. IV. Bl. 492 fg. ein genaues Verzeichniss der assessores 
facultatis philosophicae. Es scheint in der Sltern Zeil genauer, als die Matrikel es herzu- 
stellen gestattet; der Über papireus war auch zu Vogel's Zeit bereits verloren. Woher 
also entnahm er seine Zusammenstellung? 

n. Ueberaus auffallend ist die Lücke, welche zwischen dem zweiten und dritten 
Bande der Statuten sich findet. Der zweite schliesst mit dem Jahr 1520 (s. o. S. 836). 
Der dritte beginnt erst mit dem Jahre 1 558. Sind in der Zwischenzeit gar keine Zusatz- 
beschlösse gefasst? Schon die Länge der Zwischenzeit macht dies unwahrscheinlich, 
vollends aber unerklärlich wird es , wenn man bedenkt , dass in diese Zeit die Refor- 
mation der Universität, die Einsendung der Statuten an Moritz und die Publication 
neuer vom Fürsten revidierter fällt. Sohlten die Statuten der Facultas Artium von Mo- 
ritz gar nicht verSnderl worden sein? Es heisst allerdings in dem Rescript vom 
4 2. ApriII543 an die Räthe: 

„So haben wir die alten Statuta der gantzen Universität Und dann der vier facul- 
teten iederer besonderen, mit fleis überlesen, Auch die beratschlagen und erwegen, 
und ettliche aufs newe stellen, auch bei etzlichen einen zusatz oder voranderung Ihuen 
lassen, Derhalbcn ist unser beger, u.s. w.'' • 

Also völlig neue Statuten erhielten keineswegs alle Facultäten (z. B. auch die juri- 
stische weiset keine Spur einer Reformation von Seiten Moritzens auQ ; vielleicht er- 
hielt die Artistenfacultät bloss die ihrigen zurück gesandt. Aber diese Annahme, sehen 
an sich auffallend, da man nicht einsieht, wie man die Gelegenheit damals vorüberge- 
hen lassen konnte , die schon so alten und mangelhaft redigierten Statuten mindestens 
von Neuem zu redigieren , wird noch unwahrscheinlicher, wenn wir finden, wie in der 
Matrikel selbst gewissermassen eine neue Epoche begonnen wird mit der 'Reformatio 
Nova,' vgL oben S. 8 47. 

Hiezu tritt noch ein Umstand , der den Verdacht einer Lücke in dem erhaltenen 
Quellenmaterial enii'eckt. Es sind oben S. 794 Stellen aus der Matrikel ausgehoben, 
aus denen hervorgeht, dass man seit 4 54 8 mit einer neuen Redaction der Statuten 
umgieng (der 4 547 gefasste Beschluss ist noch in den zweiten Band der Statuten ein- 
getragen), und dass diese endlich 4 525** völlig beendigt worden sei. Der neue Redac- 
tor, der geschickte und geschäftskundige Joh. Reuschius, freut sich über seine That in 
einem eigenen lateinischen Gedichte, s. o. S. 794 unten. Auch von diesen Statuten 
ist keine Spur erhalten. 

Sollte da nicht der Verdacht sehr nahe liegen , es sei ein Band der Statuten , zwi- 
schen dem zweiten und dritten, verloren -gegangen, umfassend die Zeit von 4 525 — 4 557 ? 
Den Verlust zweier Bände anzunehmen, ist man nicht genöthjgt, denn nicht unmöglich 
wäre die Annahme, dass die Revision unter Herzog Moritz nicht in einer vollständig 
neuen Abschrift bestanden habe , sondern nur in einer Correctur der von Joh. Reusch 
redigierten Statuten. Vielleicht gewährt das Hauptstaatsarchiv einen Aufschluss. 



866 Fr. Zarxcke, l'rk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 



II. DIE DREI HOEHERN FACÜLTAETEN. 
A. THEOLOGISCHE FACULTAET. 

I. URKUNDEN. 

Ein Copialbuch besitzt die theologische FacullSt gegenwärtig nicht ; doch scheint 
ein solches vorhanden gewesen zu sein, wenigstens findet sich auf nicht wenigen der 
noch erhaltenen Urkunden eine Hinweisung auf ihre Abschrift im Copialbuclie , z. B. 

In copiali fol. : IS4, u. s. ö. 

Diese Verweisungen passen weder auf das Copiale Magnum der Universität noch 
auf eins der übrigen Copialbücher. Die gegenwärtig noch auf dem Archiv der FacullSt 
erhaltenen Urkunden sind die folgenden : 

4. 4 465. Sonnabend nach aller Heiligen Tage. — B. 4. Deutsch. Prgmt. 

Hertzog Ernesti Churfürsten zu Sachsen Schiedsbrief und Confinnation, 
dass FacuUas Artium in wichtigen Sachen hinter wissen und willen der 
andern Facultäten nichts vornehmen noch ändern soll. — Gleichlaotendes 
Exemplar zu dem S. 779 Nr. 5 verzeichneten. 

i. 4 466 den 44. September. — B. 2. Lat. Pergament. 

Notarielles Instrument in Betreff 8 i Fl. perpetuorum censuum, dieMaun- 
cius Cerwitz der Universität geschenkt pro specialibus disputationibus in 
Facultate theologica. 

3. 4 478. in feste saneti Lucae evangelistae. — B. 3. Lat. Pergament. 

Der ganze Convent des Pauliner Kloster bekennt, der theologischen Fa- 
cultUt jährlich 4 Fl. zahlen zu sollen für die ihr aufgetragene Aufsicht 
über die von Sophia relicta militis Wedekind de Loh gestifteten Exequien. 



4. 4503. Montags nach Nativ. Mariae. — B. 5«. Deutsch. Pergament. 

Des Raths zu Kempnitz Verschreibung über 200 Rh. G. jährlicher Zin- 
sen von 4000 Rh. Gulden Haubtsumme, die der Cardinal Melchior Bischof 
von Brixen ausgezahlt habe. Vgl. oben S. 780 Nr. 4 6 u. die dort weiter 
citierten Stellen. 

5. 4503. Montags nach Nalivitalis Mariae. — B. 5^. Deutsch. Pgmt. 

Herzog Georg Gunstbrief über 800 Rh. Gld. jährlicher Zinsen für 4000 
Rh. G. Haubtsumme von dem Rath der Stadt Kempnitz. 

6. 4503. d. 22. Juni. ^ B. 7. Lat. Pergament. 

Notarielles Instrument , enthaltend : Procuratorium sive mandatum Re- 
verend! in Christo patris et domini Melchioris Episcopi Brixinensis super 
duceutis fl. Rh. annni census pro certls lectionibus et resumptionibus in 



Theologische Faclltät. 867 

fucultatibus Artliim et Theologiae Stadii Liptzensis. — Von dieser Urkunde 
existiert ein Trans8umpt, das im Auftrage des Ulrich Pfister, sacrae theolo- 
giae Professor und praepositus des Thomasklosters, angefertigt und beglau- 
bigt ist (von Caspar Bomer) im Jahr 1525, unter C. t. 

7. 4 508. dea 34. Juli. — B. 7. Lat. Pergameot. 

Die theologische Facultät verspricht gute Anwendung der ihr vom Car- 
dinal geschenkten Summe und stiftet zwei feierliche Acte zum Beweise 
ihrer Dankbarkeit. 

8. 4504. die P^lippi et lacobi apostolorum. — C. 4. Lat. Pergament. 

Literae fac. Theol. de curandis vigilüs et missis pro R. p. Melchiore a 
Megkau Cardinali et Episcopo Brixinensi eiusque familia. Gleichlautendes 
Exemplar zu dem S. 780, Nr. 4 6 verzeichneten. 

9. 4 504. sexta feria post Dionysii, deo 44. October. — C. 4. Lat Perg. 

Litterae fac. Artium ad facultatem Theologicam in eadem causa. 

4«. 4526. den 5. Mai. — C. 2 Lat. Perg. 

Notarielles Instrument, in welchem Joh. Hennigk erkiSrt, wie er die 
eigentliche Veranlassung gewesen sei, dass der Cardinal der Universität in 
Leipzig die 4000 Fl. Rh. zugewandt habe, und dass er versichern könne, 
dass es des Cardinais bestimmte Absicht gewesen sei , dass nur die theo- 
logische und die Artisten facultSt in der angegebenen Weise participieren 
sollten. 



14. 4 54 5. feria secunda post Michaelis. — C. 5. Lat. Pgmt. 

Bekenntnis der Facultet der Theologie Ober die Befreiung bursae paii- 
perum (s. u. lY, 4 2) Zurückbehaltene Abschrift. 

43. 4508. Mittwoch nach Michaelis. — 

•Legatum Traburgepse (Em Jacob Lewen von Traburg in obera Kemtten), 
Yerschreibung des Rathes der Stadt Leipzig über 44 Gulden jährlicher 

Zinse für 820 Gulden Haubtsumme. — 

Vidimierte Abschrift auf Papier, vom Jahre 4545, den 22. December. C. 7, 
2 Bogen Papier. 
4 8. 4 522. den 4. Januar. — C. 7. Lat. Pgmt. 

Litterae revocatoriae in Betreff des Testamentes des Jacob Lauw. 
4 4. 4 550. den 4. Bfai. — Papier, eingelegt in Nr. 42. 

Revers der Universität gegen dem Radt von Haue ober 4 000 Fl. e\ 
testamento Hern Jacob La wen. 



Folgende Urkunden, noch bestehende SchuldverhSItntsse betreffend, sind dem 
Rentamt ausgeliefert worden und werden auf demselben unter der angeführten Num- 
mer verwahrt. 

45. 4 496. am Tage Francisci. — Nr. 4. Pergament. Deutsch. 

Ueber 600 Fl. beim Rathe zu Leipzig. 

46. 4508. Sonnabend nach Francisci. — Nr. 2. Peiigament. Deutsch. 

Ueber 300 Fl. bei demselben. 

4 7. 4507. am Sonntage Judica. — Nr. 8. Pergament. Deutsch. 

Ueber 2000 Fl. bei demselben. 



868 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. UxMV. Leipzig. 

48. 4507. Mittwoch nach Michaelis. — Nr. 4. Pergament. Deatsch. 

Ueber 200 Fl. bei demselben. 

49. 154t. Montag nach Can täte. — Nr. 5. Pergament. Deutsch. 

üeber 700 Fl. bei demselben. 

20. 4 554. Sonnabend nach Passion. — Nr. 6. Pergament. Deutsch. 

Ueber 200 Fl. bei demselben. 

24. 4553. Montag nach Purificationis Mariae. — Nr. 7. 

Ueber 200 Fl. bei demselben. 



II. DIE STATUTEN. 
4. Die ältesten Statuten. 

Die ältesten Statuten der Iheolog. Facultät sind uns aufbewahrt in einer Abscbrifl, 
die schon den Schriftzügen nach in den Anfang des 4 6. Jahrh. , mit grosser Wahr- 
scheinlichkeit noch genauer ins Jahr 154 gesetzt werden muss. Ich werde die Grunde 
für letztere Behauptung unten entwickeln. ' 

Der Band, in welchem diese Abschrift enthalten ist, ist in 4°, ganz ähnlich den 
beiden Rectoratsmatrikeln in gepresstes Leder mit Messingbeschlägen und Messing- 
buckeln gebunden, abwechelnd aus Pergament und Papier bestehend, etwa 150 BlStter, 
von denen die ersten 78 von mehreren Händen richtig beziffert sind. 

4. Statuta Antiqua Gollegii Theologici, Bl. 4—29, die letzten 5 Blatter 
Papier. Bl. 4 enthält nur den genannten Titel, doch kaum von gleichzeitiger Hand, 
Bl. 29 ist leer, Bl. 38 nur auf der Stirnseite mit wenigen Zeilen beschrieben. 

Die Statuten beginnen, ohne weitere Einleitung, Bl. 2. Die Bezifferung der Ab- 
schnitte ist von mir. 

\. Rubn'ca de abilitate personarum ad 9. De luramento admissi ad legendum 

cursum et ad Sententias admilten- Sententias. 

darum in theologia. 10. De Tempore faciendi principium in 

S. R. de Tempore praesentandi ad cursum. Sententias et in Cursum. 

3. R. de magistro aliquem ad cursum H. Delocisetordinebaccalarioruminterse. 

praesenlare volente. 12. De promolo in alia Universitate. 

i. R. de luramento admissi ad legendum 13. De Religiosis. 

Cursum. 1 i* De Promovendo ad licenciam. 

5. R. de eo qui vult facere principium in 15. De luramento licenciandi in theologia. 

cursum vel in Sententias. 16. De modo licenciandi aliquem in theo- 

6. R. de hijs quae spectant ad singulos logia. 

baccalarios indifferenter. 17. De Vesperiandis sequitur. 

7. R. de illo qui Gnivit Cursum respectu 18. De Ulis quae fiunt in aula. 

futurne promolionis. 19. De Tempore Vesperiarum et aulae. 

8. De magistro promovente cursorem ad 20. De Decano. 

legendum Sententias. 2 1 . De Senio Magislrorum computando. 

Hiermit schliessen die ursprünglichen Statuten. Eine bestimmte Zeitangabe habe 
ich nicht entdecken können , aber sie müssen nicht lange nach Gründung der Univer- 
sität Leipzig verfassl sein, wie aus dem letzten Paragraphen hervorgeht, der also 
lautet: 



Theologische Facultät. 869 

Quilibet roagister In theologia allerias universitatis deinceps nd facuKalem assu- 
mendus debet habere Senium suuin a tempore accepcionis quoad assecutionem prae- 
bendarum In quanlum slat per facuUatero Similiter et locum secundum morem facul- 
talis, non obstaiite si magister vel magislri universitatis pragensis promotus vel 
promoti ad magisterium in theologia ante recessum trium nacionum de praga Iiabeat 
vel habeant locum vel loca In universttate et in actibus theologicae facuKatis ante ma- 
gistrnm vei magistros hie promotum vel promotos ante assumpcionem buiusmodi ma- 
gistri vel magistrorum secundum morem praediclum. 

Hiernach folgen Zusatzbeschlüsse, ans den Jahren I4S7 (t Juni! und 25 Januar [?]), 
1435 (d. 25. Junii] , I44i (d. 14. Junii: De complecione Biennii ante Introitum con- 
silii facultatis, De modo admittendi, de Ädmittendis ad licenciam), t458 (ipso die sti. 
Jacobi), 1453 (16. November), 1456 (3 t. December), 4 455 (25. Junii), «457 (in feste 
undecim milium virginum), 1465 (8. Februar, Demonachis ordinis Cysterciensis nee non 
magistris volentibus in theologia promoveri), 4 466 (d. 3. Oclober), 4 47 4 (in crastino 
Ambrosii), 4 474 (ip die sti. Othmari), 4 492 (in profesto sanctae Agatae) , 4 502 (d. 

4. November; gehört auch das Folgende zu diesem Datum?: Littera pro Yicecancella- 
riatu, Littera vocacionis ad Licenciam, Forma Intimacionis , Pro legendis Sententiis, In- 
timacio pro resumpta, furamentum novelli Doctoris in anla), 4 486 (die primi et Feli- 
ciani ; dass die chronologische Reihenfolge der Znsatzbescblösse nicht eingehalten ist, 
erklärt sich wohl hier wie in der Abschrift der SIteslen Universitätsstatuten , vgl. oben 

5. 602.), 4 455 (die Sanctorum Dormienlium), 4 495 (die ßrixii confessoris) , 4 503 (d. 
24. Aprilis). 

Alles Voraufgehende ist von derselben Hand geschrieben , der sehr ähnlich , die 
4 500 die Abschrift der neuen Redaction der Universit&tsstatuten besorgte. 

2. Signatura promotorum in theologia: 

a. Bl. 30 — 47. Die letzte Seite leer. Dies Verzeichniss der Promotionen be- 
ginnt mit dem Jahre 4 428. Es ist ebenfalls Abschrift, doch von anderer Hand als der. 
die die Statuten abgeschrieben hat. Sie schrieb bis 4 508 incl. Von anderen Händen 
sind dann Promotionen aus den Jahren 4 54 2 und 4 523 nachgetragen. 

6. Mit Bl. 48* beginnt ein im Jahre 4 54 angelegtes und von verschiedenen 
Händen bis 4539 fortgeführtes Verzeichniss der zum Cursus und zu dem Liber 
Sententiaruin Zugelassenen, bis Bl. 55* unten. 

e, Bl. 5 5** beginnen die nach der Reformation vorgenommenen Promotionen; 
die ersten betreffen Casparus Boruerus Hanensis, Benihardus Ziglerus, Joannes Pfefßn- 
gerus et Balthazar Loy. S. 60 schliesst die uns angehende Periode (1558, d. 4 4. Oc- 
tober, dann folgen Promotionen aus dem Jahre 4567); übrigens geht das Verzeichniss 
noch fort bis 4 643, doch scheint es gegen Ende des 4 6.*Jahrh. nicht immer vollstän- 
dig zu sein. 

3. Laudum per viam arbitramenti In .causa disputationis Extraordinariae pronun- 
ctiatum per .... Johannem Hennigk de Haynis Sacrae tbeologiae professorem , vom 
Jahre 4 526 die Mercurii post festum Sanctorum Pbilippi et Jacobi apostolorum. 

4. Eine Reihe eigenhändiger Einzeichnungen der zu Sententiarien Promovierten, 
mit Angabe, wann sie zu lesen begonnen, angelegt 4540 und fortgeführt bis 4 538, 
auf 5 Seiten. 

5. Auf den letzten Blättern des Buches sind ein paar Formulare eingeschrieben, 
deren eines von 4 555 datiert ist : 



870 Fr. Zarncke, lrk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

a. Revereodissimo Domino et principt Domino N. Episcopo Bcclesiae 

burgensis, Cancellario Academiae Lipsicae, Domino nostro clemen- 
tissimo. 

b. Decanoa Collegii Theologici universta pietatts Christianae et veriCalis Sto- 

diosis. 
Nach Nr. 3 und Nr. i ist eine betrfichtlicbe Menge Papier und auch Ptergaroeol 
unbeschrieben geblieben. 

' Da Nr. V zwischen 4 508 und 4 51S abgeschrieben ist, Nr. 2^ und Nr. i im Jahre 
1510 angelegt sind , so ist die Annahme, der Nichts widerspricht, wohl .die Wahr- 
scheinlichste , dass auch die Abschrift der Statuten und der Einband des Buches aus 
dem Jahre 154 herrührt. 

Ahf der Rückseite des vordem Deckels ist ein Formular zu einem 

Testimonium pro Baccalaureo formato 
vom Decan Martinus Meyndornn Ex Hirschbergk im Jahre 1534 eingeschrieben. 

V 

2. Statuten vom Jahre 4543. 

LEGES AUTHORITATE principis Mauricii xlucis Saxoniae pro Facultate Theolo- 
gica Lypsiensis studij sancitae Anno M.D.XLfll. 

6 Bll. Pergament, Imperialfolio , neuerdings in Leinwand eingebunden. . Die Ab* 
theilungen sind : 

De Doctrinae genere Caput I. Extemi Cap. XI. 

Praeleelores Cap. ü. Sessiones ad loca Cap. Xu. 

Lectiones Cap. III. Collegium facultatis Cap. XIII. 

Disputationes Cap. IUI. Impensae Promotionum Cap. XIUI. 

Dogmatum controversiae Cap. Y. Delectus in admittendis Cap. XV. 

De promotionibus Cap. VI. Decanus Cap. XVI. *) 

Ratio Doctrinae Cap. VII. Censura auditorum Cap. XYII. 

Examina Cap. VIII. Summa negocij Cap. XYIII. 

Apparatus Promotionum Cap. IX. 

luramenta Cap. X. (Baccalaureandi, Li- 
cenliandi, Doctoris.) 

III. RATIONARIÜS. 

Rationes Collegii Theologici Ab Anno M.D.XLV. usque ad Annum H.D.LX. 

Diese Rechnungsablagen haben ursprünglich einzelne Fascikel ausgemacht und sind 
erst später zusammengebunden. Gegenwärtig machen sie 4 32 Bll. Papier Folio, in Per- 
gament gebunden, aus, denen noch 7 Blätter, den Titel und eine allgemeine Uebersichl 
über die Vermögensverhältnisse und die Einnahmequellen derFacoltät enthaltend, vor- 
aufgesandt sind. 



4) Negant rationes aliquot atque exempla aliarum Universitatum Scholasticanim et Tyrao- 
nica foedaque documeota superiorum temporum, perpetuo unius Decani iugo facultatem premi. 
Iccirco Sit deineeps statim constitato CoUegio Hie annuus ordine ex professoribus de focallate 
et eUgatur postridie quam Rector suffragiis Collegii. 



Theologistchr Facültät. 87 < 

Dies Buch (nebst seinen Fortsetzungen) ist wegen der Ausführliclilicil'und Ge- 
lauigkeit seiner Angabe eine in mehr als einer Beziehung sehr wichtige Quelle. 

# 

IV. FASCICÜLI ACTORÜM. 

D. 3' (fölschlich ist angegeben auf dem Umschlage: Acta 1508 — 154 5.) 
inthSIt: 

1. [Gleichzeitige] Copia eyns brievs [des Bischoffs von Merseburg] an Hertzog 

Jürgen, belangend dysputacionem zu Lieptz, vom Jahre 1519. 

2. Copia Literarum Theologicae facultatis ad dominum Melchiorem Meck, v. 

Jahre 1508. 

3. Abschrift des Stadibuchs, betreffend die Befreiung der Wohnungen der 

Studenten aus Lorentz Mordeysen und Heiucz Frohsten Gestiflen , vom 
Jahre 1515. Vgl. iS. 867 Nr. 11. 

4. Andreas Leb, Bürger zu Traburgk, verleiht seinem Sohne das Recht der 

Ertheitung des Leo'schen (Lauw*schen) Stipendiums« vom Jahre 1521. 

5. Deutsche Briefe der Testamentarien des Lauw'scben Stipends an Matthaeus 

Uennigk, vom Jahre 4521. 

6. Lateinischer Brief des Johannes Henning an die Facullät, von;i Jahre 1525. 

7. Lat. Brief vom Jahre 1 524 der procuratores eC seniores fraternitatis sacer- 

dotum in et extra civitatem Hoffe an Matthaeus Heniss, das dortige Sti- 
pendium betreffend. ^ 

8. Alte Abschriften zweier deutscher Briefe, des Bischoffs von Merseburg an 

Rector Magister und Doctoren der Universität zu Leipzig , und des Her- 
zogs Georg an den Bischof zu Merseburg , das Auftreten gegen Luther's 
Irrlehren betreffend; beide vom Jahre 1524. 

9. Lat» Brief vom Jahre 1526 der procuratores et seniores fraternitatis Sa- 

cerdotum in et extra civitatem Hoff an Martinus Hirssbergk , das dortige 
Stipendium beireffend. 
10.* Dieselben präsentieren den Joannes Schmeisser zur Verleihung des Hofl*- 
schen Stipendiums. 

1 1 . Lat. Brief des foannes Hennigk, Decanus Misnensis, an Decan und Docto- 

ren der FacultSt, betreffend Veränderungen bei den Disputationen, vom 
Jahre 1526. 

12. Hans Bawr, Bürger zu Leipzig, bekennt die Zahlung für sein Haus in der 

Ritlerstrasse [Bursa pauperum] vollständig empfangen zu haben , vom 
Jahre 1511.« 

13. Instrumentum super Testamento D. Andreae Rüdigers GÖrlitzensis, vom 

Jahre 1496. Abschrift oder Concept. 

14. Hans Sleyticz bekennt 20 Rh. G. empfangen zu haben. Anno 1507. 

15. Concept einer Antwort der Facullät an den Herzog oder den Bischof von 

Merseburg. Die Aufforderung zur Vertilgung der Lutherischen Irrlehren 
betreffend. 
4 6. Ein Zettel, wohl aus dem Jahre 1453, ein Legat betreffend, welches 
omnino pro facultate theologica verbleiben solle, darin abschriftlich ein 
Revers des Rectors der Universität Petrus de Budissin vom Jahre 4 447. 

D. 3*. Rescripte des Herzogs Georg. 

1. 4 503, Abschrift des Gunstbriefs das Capital bei der Stadt Kempnitz be- 

treffend. 

2. 1503, Gunstbrief das Capital bei der Stadt Leipzig belrefftMid. 

3. 4 519, die theologischen Lectionen betreffend. 

4. 1519, die Disputation des Doctor Eckius betreffend. 

5. 4524, die Unterdräckang der Bücher Latter^s betreffend. Vgl. oben Nr. 8. 



872 Fr. Zarncke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

D. 3^ Fürstliche Rescripte an die FaculUit, von 1554— 1620, zusammeDgebunden. 
Die Zeit bis 4 559 betreffen die folgenden: 

4. (eingelegt) 4 554, Dienstag nach Jubilate, Churfürstliche Gunst über 4^ R. 
Zinse beim Ralhe zu Leipzig!^. 

2. 1553, Dienstag nach Vincula Petri, d. 2. August; Anfrage, ob die Anstel- 

lung eines obersten Superatlendenten etwas Bedenkliches habe. 

3. 4 553, d. 4 6. Mai, die Verleihung der Lectionen an Dr. Schinneisler 

betreffend. 

Verzeichniss der Decane. 
Ein Verzeichniss der Decane vor der Reformation ist sehr schwer herzustelleo, 
wenigstens liefert keine der erhaltenen Quellen ein solches, weder direct noch indirect. 
Anders ist das seit dem Jahre 4 543, wo schon die Rationarien zur Abfassung desselben 
genügen. Ich beschränke mich daher auf eine Aufzählung der Decane aus den Jahren 
4543 — 4559. 

4 543. loannes Sawer. 4 552. loannes Pfeffinger. 

4 544. Bernhardus Ziegler. 4 553. Alexander Alesius. 

1545. Alexander Alesius. 4 554. Wolfgangus Schirmeister. 

1546. Bernhardus Ziegler. 1555. loannes PfefGnger. 
4 547. Alexander Alesius. 4 556. Alexander Alesius. 

1548. Bernhardus Ziegler. 1557. loannes PfefGnger. 

1549. loannes Pfeffinger. 4 558. Alexander Alesias. 

1550. Alexander Alesius. 4 559. Andreas Knaaer. 
4 554. Bernhardus Ziegler. 

Uebrigeus sind , namentlich in Betreff der Personalien , die unten aasführlicher 
zu erwähnenden Gollectaneen Vetter's, in Betracht zu ziehen , da diesem noch Quellen 
zu Gebote standen, die gegenwärtig verloren sind, s. unten. 



B. DIE lURISTISCHE FACULTAET. 

Von allen vier Facultäten ist die juristische die ärmste an Quellen zur Geschichte 
der altern Zeit; sie besitzt aus der Zeit vor dem Jahre 4 559 kein einziges Original^ 
document, nur ein Theil der Statuten und weniges Andere ist in einer von Hommel 
4 763 besorgten Abschrift erhalten; zum grössten Theil fällt der Verlust erst dem 
letzten Jahrhundert zur Last , denn , wie sich ergeben wird , besass Hommel im Jahre 
4 763 ausser den erwähnten Stücken noch alte Acten, die gegenwärtig ebenfalls ver^ 
loren sind. Uebrigens wird verhältnissmässig nur Weniges sowohl an Statuten wie an 
geschichtlichen Notizen überhaupt niedergeschrieben sein. Der geringe Umfang der 
Facultät, der einfache Kreislauf der Verkommnisse wie die lebenslängliche Dauer des 
Dccanats machten schriftliche Aufzeichnungen hier minder nöthig als bei den andern 
Facultäten. Dennoch befremdet der Verlust, da die Juristenfacultät mindestens vom 
Anfange des 4 6. Jahrh. an gleich der Artistenfacultät ein eigenes Gebäude besass und 
es somit un einem sichern Räume zur Anlegung eines Archives nicht gebrach. 

Zur Universität nahm die Juristenfacultät von jeher eine eigene Stellung ein. Als 
die Leiziger Magister Prag veriiessen , bildeten die Juristen dort eine eigene UniversilSit 



loRiSTiscHB Facultät. 873 

mit ihrem CHgenen Rectör. Auch in Leipzig versuchte man mehrfach eine ähnliche 
Spaltung herbeizuführen, am entschiedensten im Anfange des 4 6. Jahrh. (vgl. das oben 
S. 710 unter Nr. 74 angeführte Actenstück) ; characteristisch ist auch die Sprache, 
welche die Facultät unter Borner's Rectorate gegen diesen führte, vgl. oben S. 678. 
Ueberhanpt setzte die Facultät eine höhere Ehre in ihre Stellung als Sprucfacollegium 
als in ihre Lehrthäligkeit. 

Uebrigens waren die Innern Verhältnisse der Facultät denen der übrigen Facultas 
ten entsprechend. Sie ward gebildet von den Promovierten (oder Nostrißcierten) und 
ergänzte sich durch Promotionen (oder NostriGcationen) ; die Promotio enthielt entwe- 
der unmittelbar die AssumpCio und Receplio in sich oder sie gab nur die Anwartschaft 
zu dieser, seitdem nämlich ein eigenes auf eine bestimmte Zahl beschränktes consilinm 
facultatis bestand. Die Reihenfolge der Grade bezeichnet nur die Stufen bis zur Er- 
reichung des eigentlichen collegium oder consilium , der engern oder Promotionsfacul- 
tat. Blosse Ehrentitel wurden sie in der juristischen Facultät später als in einer der 
andern. Erst im Jahre 4724 wurde gestattet, zu promovieren ohne wirklich in die 
Facultät eintreten zu wollen. Hiermit hängt zusammen, dass der Widerspruch der alten 
Universitätsorganisation, welche auf dem collegium doctoruni nostrorum beruhte, und 
der allmälig eintretenden neuen, die in der, bald allein von der Regierung ausgehenden, 
Anstellung lebenslänglicher Fachlehrer bestand, sich ebenfalls nirgends so offenbar 
kund tbat, wie in der juristischen Facultät.' Hier kam es mehrfach vor, dass der von 
der Regierung Angestellte noch nicht Mitglied des Consilium war, also noch ausserhalb 
der Facultät stand. Namentlich war dies bei Jüngern Männeni und bei Berufungen von 
auswärts oft der Fall. Auch dies ward im Jahre 4 714 abgeschafil, und angeordnet, dass 
die angestellten Professoren femer als solche zur engern FacuUät gehören sollten. Man 
hat diese letztere Verordnung mehrfach missverstanden und daraus für die frühere Ge- 
stall der Facultät ganz falsche Schlüsse gezogen; um vor diesen zu warnen habe ich 
diese Bemerkung voraufgesandt. 

Ich gehe über zur Characteristik des erwähnten geringen Ueberrestes von Quel- 
len, der in folgendem Buche erhalten ist : 

STATUTA FACULTATIS lURIDICAE IN ACADEMIA LIPSIENSI ex vetusto libro ac- 
curate atque eliam vitiis scripturae retentis describi curavit suis sumtibus et hac ligatura 
ornavit CarolusFerdinandus Hommel CoUegii Ordinarius et hoc tempore Aca- 
dcmiae Rector. Anno MDCCLXIIJ. 

4 42, von Hommel selbst richtig gezählte, Seiten, Pergament gross Octav. Nach 
Seite 46 sind t Blätter (beziffert 46*"— le""], nach Seite 94 aber 4 Blätter (beziffert 94*" 
— 04*) eingeschoben. Der gegenwärtige, sehr saubere, Einband (rother Sammt mit 
Silberbeschlägen und Goldschnitt] stammt übrigens nicht mehr von Hommel her, son- 
dern ist dem Buche erst im Laufe dieses Jahrhunderts verliehen , wie daraus h^vor- 
geht, dass später eingetragene Notizen, noch aus dem Jahre 4 800 , beim Beschneiden 
verletzt sind. Die ursprüngliche.Niederschrift rührt von einem Schreiber her, Hommel 
hat nur ein paar Randnotizen und Zusätze mit eigener Hand geschrieben. 

Das Buch enthält mehr als der oben angeführte Titel verspricht, nämlich, nach« 
dem auf S. t ein Inhaltsverzeichniss gegeben ist, 

( . S. 3 und 4, wornach S. 5 und 6 leer geblieben sind : 

Catalogus Ordinariorum Facultatis luridicae in Academia Lipsensi , quantum 
ex actis Facultatis eoUigi potuit. 



874 , Fr. Zar.ncke, urk. Qikllen z. G. o. Umv. Leipzig. 

Dies Verzeichniss könnte Hemmers Arbeit sein, der in demselben Jahre 1763 eise 
Geschichte derOrdinani der JurislenfacultSt drucken Hess; doch ist es noch wabrachein- 
lieber , dass Hommel es bereits vorfand, wie ja seine Vorlage ein Verzeichniss der Doo- 
(oren und Baccalaureen unzweifelhall enthielt. Zu' dem Verzeichniss der Ordioarieo 
sind von dem gegenwärtigen Ordinarius, Herrn Geheimen Rathe Günther, einige *AddiUi- 
menlaex scbedis BeatiEfcii' binzugefügt. Es ist fortgesetzt bis auf die neueste Zeit. Die 
in die uns hier gesteckte Grenze fallenden Ordinarii sind nach Angabe dieses Verzeich- 
nisses die folgenden : 

Conradus Tbus. lobannes Eberhausen, 

lacobus de Radowitz ) de bis ex actis lohannes de Breitenbach U84. 

Arnoldus Westphal i Facnitatis nihil lohannes Schantz 1508. 

constat, at ex historia Ordinarios lohannes Lindeman 1509. 

fuisse probabile est. lohannes Rochel (sie) 454 4. 

Conradus Tonekorp 4140. Simon Pistoris 4 54 9. 

Theodoricus von Burgksdorf 1449. Georgios de Bretenbach 4826. 

lohannes 'Scheibe, mortuus 4 479, Ludowicus Fachs 4649. 

8 Septbr. Modestinus Pistoris 4554. 

2. S. 7 — 36, wonach S. 37 und 38 leer geblieben sind. 
STATUTA, und zwar 
a. S. 7 — 48 die eigentlichen Statuta. 

Anfang: Quoniam, ut ait philosophus VP* polliticorum , non est facile perroa- 
nere commnnitatem statutis seu consuetudinibus non compositam. Constitutiones enim 
et statuta dant formam negotijs. de consti. c. 6n. et nbi cessat ordinationis regula , que 
solet fieri per statuta, ibi impossibile est confusiooem posse viiari ; quid enim non tene- 
brosum, quid non incompositum , quid non haberetur absurdum, si non consiitulis 
discipline legibus omnia regerentur Ait beatus Augustinus de disciplina donius dei parte 
prima, hoc attondentes doclores facultatis juridice uniuersitatis studij liptzensis Merse- 
burgensis diöces. constitutiones et statuta sc et supposita eiusdem facultatis eoncer* 
nentia concorditer prout sequitur ordinarunt : 

Nun folgen : 

Statuta promovendos ad gradum baccalariatus in iure concernencia iisque prae- 

legenda. 

De extraneis hie promoveri volentibus. 

Post examen legantur Baccalareo subscripta capitula quae stipulata mann 
promittere debet. 

De modo dispensandi cum licenciando. 

Statuta licenciandis tempore dispensationis ante examen legenda et publicaada. 

Statuta post examen licenciandis publicanda et legenda. (hodie nihil praelegitur.) 

luramentum post collationem presentationis et recommendationem Vicecan- 
cellarii et ante licencie dationem per licendiandum. Jd per requisitionem famuli Vniver- 
sitatis prestandum. (aliud infra p. 26.) 

Statuta doctores hie promotos concernencia. 

Statuta Licenciatos et Doctores alibi promotos concernencia. 

Hienach schliessi S. 4 8 unten die Abschrill der Statuten, mit der in grossen Buch- 
staben geschriebenen Clausel: 

Salvo Iure corrigendi emendandi addendi etc. prout est moris atque stili. 

Es fragt sich , aus welcher Zeit sind diese Statuten ? Hommel scheint geglaubt zu 
haben, sie seien gleich beim Beginne der Universität gegeben, wenn er S. 30 sagt: 
'Prima et antiquissima nostri Ordinis Statuta cum ipsa Academia coeperunl et comoiuiii 



lüRiSTiscHB Facultät. 875 

Facullalis consensu recepU sunt, salvo tarnen jore corrigendi, emendaDdi, addendi, 
proQi moris est atque stili.' Diese Annahme aber ist unrichtig. Nicht nur wird mehr- 
fach aasdrücklich hinzugefugt : 'in fqturua', *de cetero* a. s. w. , woraus hervorgeht, 
dass frühere Bestimmungen vorlagen, auch der Stil und die Orthographie weisen min- 
destens ans Bnde des 1 5. Jahrh. ; überdies wird S. 1 6 'Georgius Morgenstern , feiicis 
recordationis' erwähnt, der um die Mitte des 1 5. Jahrh. in Leipzig promovierte. Da im 
Verzeichniss der Doctoren und Baccalanreen (s. u.) das Ordinariat des Joh. Breiten- 
bach eine besondere Rolle spielt (die Doctoren vor seinem Ordinariat sind ohne genauere 
Angaben aufgeführt» die Au/z9hlung der Baccalaureen beginnt erst mit demselben), so 
möchte ich die Vermuthung hegen , die Niedersetzung der Statuten falle eben in Joh. 
Breitenbach*s Ordinariat. Hierzu stimmt Alles vortreflriich. Ja es lässt sich die Zeit der 
Abfassung wohl noch genauer festsetzen. In den Statuten ist mehrfach von den sala- 
riati die Rede; das konnte so kurzweg schwerlich vor dem Jahre 4 504 geschehen. 
Hierzu kommt, dass die erste genauere Angabe der Promotionen vom Jahre 4 504 ist 
(s. u.). Viel weiter herabrücken dürfen wir die Abfassung schon desshalb nicht, weil 
4 509 Joh. Breitenbaeh nicht mehr Ordinarius war. Ueber das Jahr 454 5 dürfen wir 
schon aus dem Grunde nicht hinaus gehen , weil es S. 4 5 heisst, der Fiscus solle auf- 
bewahrt werden 'in prepositura Sancti Thome donec facultas de alio loco providebit.' 
Schwerlich geschah dies länger als bis die Facultät ein eigenes Gebäude, das Petrinuoi 
erlangt hatte. Die ersten Unterhandlungen hierüber wurden im Jahre 4 504 angeknüpft, 
so dass man damals bereits eine Veränderung des Locales in Aussicht stellen konnte. 
Wir werden demnach schwerlich irren, wenn wir das Jahr 4 504 als das Jahr der Ent- 
stehung dieser Statuten annehmen. Die lebhaften Reformbestrebungen jener Jahre, 
ja schon die Anordnung zweier Salariati, konnten hinreichende Motive abgeben zur Ab- 
fassung derselben. 

Gab es schon vorher schriftlich abgefasste Statuten? ich wage dies nicht mit 
Sicherheit zu verneinen, aber es verdient doch beachtet zu werden, dass mit keinem 
Worte einer frühem Niederschrift erwähnt wird, was doch sonst stets der Fall zu sein 
pflegt, und dass es S. 4 bei Anführung einer veränderten Einrichtung heisst: 'et ita 
per antiquum morem non gravabitur, quo videlicct cogebatur etc.* 

6. S. 4 9— 28 folgen die Zusatzbeschlüsse aus derzeit vor HomraePs Or- 
dinariat, ebenfalls Abschrift. Sie sind aus den Jahren 4 533 (Abgabe derBaccalaureanden 
zum prandium), 4 558 (Vertheilung der Gebühren an die zeitweilig absentes, de ordine 
promotorum), 4 567 (Vertheilung der materiae an die professores juris) , 4 568 d«n 24. 
Januar (De numero doctorum facultatis juridicae et promovendorum deque nonnullisaliis), 
1568 den 25. August (De gratia Doctorum filiis ad honores aspiranlibus exhibenda) 
u. 8. w. bis zum Jahre 4 734. 

c. S. 28 — 30, von Hommel's eigener Hand: 
Extra Facultatem in Baccalaureum promoveri cupienti praelegenda. 
Ante Examen Rigorosum extra Facultatem promovendis haec publicanda. 

d S. 30 — 35, wieder Abschrift, und zwar der Beschlüsse, die Hommel 4765 
in der Facultät zur Completierung des Slatutenbuches veranlasste „omnia quae ab anti- 
quis hinc teraporibus recepta sint neque tamen statutorum libro continerentur ... in 
scripturam redigere, hoc modo quae sequuntur capitula saperioribus adcreverunt." 



• • 



870 Fr. Zarncke, urk. Qi-ellbn z. G. d. Univ. Leipzig. 

Diese BesUmmungen betreffen nur die FacuItSt als Spruchcoilegiom , vod dem in den 
ursprünglichen Statuten auffallenderweise gar nicht die Rede war. 

e. S. 36 und 36, ein von HommeU eigenhändig eingetragener Beschluss vom 
Jahre 1769. 

f. S. 39 und iO, ein, wie mir scheint, von neuerer Hand geschriebenes Eidesfor- 
mular ; Anfang : 'Ego iuro, me Doctoris dignitatem semper probitate vitae .... Schluss : 
communem utilitaten et Status publici conservationem directurnm esse. IIa me Deus 
adiuvet.' 

3. S. 46^ und 46% ANNALES COLLEGII PETRINI UPS., von Hoaunel's eigener 
Hand, von U09 bis 4 773. Die ältere Zeit betreffen nur % Notizen: 

1409 Gondita Academia ultra integrum Seculum Doctores Iuris in templo 
Thonftino disputationes et praelectiones habuerunt. 

4 515 Accepenint Juris consulti Petrinum, antea a Philosophis possessum, 
veterisque domus anterior! parti in platea Petri iam exstructae adiunxere 
in postica parte prope arcem Ordinarii novam habitationem et in ea 
Auditorium primum adornarunt, quod stetit usque a^ annum I 63S 
quo anno una cum Ordinarii habitatione per tormenta bellica dirutum 
est. Sed vetus domus, iam antea a Philosophis possessa ad vicum Petri 
Sita, incolumis mansit et illaesa. 

4. 47 — 82, worauf S. 83 — 94' leer geblieben sind: Verzeichniss der 
Doctoren. 

a. S. 47 — 49. DOCTORES Facultatis iuridice universilatis Lipzcensis quotquot 
ex actis Facultatis colligi potuerunt. 50 Namen, deren erster: Conradus Thus utriua- 
que doctor (Ordinarius.), der letzte : Henricus Scheibe iunior de Liptz legum doctor. 

Da es wohl nicht zu bezweifeln ist , dass Hommel dies Verzeichniss nicht selbst 
erst anlegte, sondern es vorfand, so kann man daraus sicher zurückschliessen , dass 
auch das, oben mit denselben Worten eingeführte , Verzeichniss der Ultem Ordinarien 
schon von ihm vorgefunden ward. Dann werden wohl alle diese Veraeicbnisse eben- 
falls von Breitenbach angelegt sein. 

6. S. 49 fg. Sub ordinarialu lohannis de Breitenbach, Anno 1504. 
59. Sixtus Pfeffer de Werdea utriusque iuris doctor. 
u. s. w. 

Von nun an pflegt regelmässig das Jahr der Promotion hinzugefügt zu werden. 
Bis 4 559, d. 6. December werden 4 29 aufgezählt. Die Fortsetzungen gehn bis Nr. 436, 
im Jahr 4 807, auf einem eingelegten Papierblatt werden sie fortgesetzt bis Nr. 445, 
im Jahre 4 848: 'Julius Gebhard Ranflfl . . . adsignato loco post D. Gustavum Frid. 
Hänel LH)s.* Im Laufe des 4 6. Jahrh. verschwinden die Benennungen: legum doctor 
und decretorum doclor, und es wird stehend : utriusque iuris doctor. 

5. S. 95 — 4 4 4, wonach S. 4 15—130 leer geblieben sind, BACCALARU promoU 
sub domino Doctore lohanne de Breythenbach Ordinario. 

Mgr. lacobus Roler baccalarius decretorum. 
u. s. w. 

Darunter 'Hermannus Puschius Baccalarius legum,' und bald darauf mit Angabe der 
Jahreszahl 4 503: 

Mgr. Sixtus Pfeffer de Werdea Baccalarius utriusque iuris* 



.. i 



Medicinischb Facultät. 877 

Dann folgt S. 97 ^ 

In ordinariata eximii viri D. loannis Lyndettians Eyslebensis V.I.D. et Consulis 
Primarii ab anno MDIX in baccalarios pronunciati : 
M. Andreas Epistates delilianos 
u. s. w. 
In derselben Weise werden die unter jenem Ordinarius Promovierien, mit Angabe 
des Jahres am Rande , aufgezählt, seit 1517 bis 4 673 auch mit Angabe des promotor. 
Dann springt das Verzeichniss plötzlich über auf 4 620. Der Schreiber Hess dessenun- 
geachtet keinen grösseren Raum, aber Hommel schrieb dazwischen : Hie ampla lacuna. 
— Das Verzeichniss ist fortgeführt bis ^SOi/6: Car. Frid. Christ. Wenck. 

6. S. 4 31—4 35, worauf S. 4 36 leer geblieben : 

Nostro Examini sequentes ex ordine comitum baronum et nobilium 

studia sua subjecerunt. 
Dn. Eberhardus Hartmannus ab Erffa Eques Thuringiae d. li. Jan. 474 6. 

u. s. w. 
Peter Guilielmus Gomes ab Hohenthal Dresd. Exam. Gomit. solenne die xix 

Oclob. 4 84 8. 

7. S. 4 37 — 4 44, worauf die letzte Seite leer geblieben : 

Index seu repertorium speciale statutorum , ein von Hommel eigenhändig 
geschriebenes alphabetisches Register. 



C. DIE MEDICINISCHB FACULTAET. 

Die Documente der medicinischen FacultSt gehen unter denen der drei FacultSten 
am weitesten zurück , doch hat sich auch hier , ausser den Statuten und was zu ihnen 
gehört, nur Weniges erhalten. Das Erbaltene ist von Aussen mehrfach mit Blut befleckt. 

I. Die Urkunden und das Gppialbuch. 

Das Gopialbuch ist erst nach dem Jahre 4 566 angelegt (denn bis dahin hat die- 
selbe Hand geschrieben), etwa 250 BU. Papier in Lederband, doch nur zum geringsten 
Theile beschrieben. Die in unsere Zeit fallenden Urkunden sind die folgenden : 

4 . 4 517. feria secunda post assumpttonem Mariae virginis. — S. 4 . Deutsch. 

Gopia fundationis stipendii Hospital. Medice deputati qui eligendus est 
a medicis et praefectis xenodochü, filius civitatis, si eins copia haberi 
potest, aut alius si ille defecerit. 

2. 4547. Mittwochen nach Circumcisionis. — S. 43. Deutsch. 

Der Grdfien von Mansfelt vorschreibung vber 900 R« Haubtsumma, der 
Zins Hospitalis pro Medice. 

t. 4547. eodem die. — S. 49. Deutsch. 

Der Stat Arthernn vorsicherungk darauf. 



Abhandl. d. K. 8. Ges. d. Wissentch. III. ' 60 



878 Fr. Zarnckb, uik. Qoellbn z. G. d. Univ. Leipzig. 

k. 1584. Mittwoch nach Exaudi. — S. 37. Deutsch. 

Hertzogk Georgen bestettiguDg vber SOOO R. $o tod Doctor Norico der 
facultel zukomen. 

5. 4 584. Dienstag nach S. Michaelis. — S. 88. Deutsch. 

Vorschreibung vber 2000 R. vfm Knauthain (Andreas Pflugens Gut.}. 

6. 4534. Sonnabend nach Andreae Apostoli. — 8. 48. Deutsch. 

Hertzogk Georgen Consens vber SOOO R. vfm Knaathein. 



7. 454S. Montagk nach Invoeavit. — S. 57. Deutsch. 

Frantz Honspergers, Bürgers zu Leipzig, Verschreibung über 10 Rh. 
jährlicher wiederkSuflicher Zinae für 200 Rh. Hauptsoinine. 

8. 4649. eodem die. — S. 65. Deutsch. 

Consens des Raths zu dem Voraufgebenden. 



9. 4 549. Dienstag nach Michaelis. — S. 57. Deutsch. 

Verschreibong ürban Blaakens umb 4 00 Rh. Hauptsumme. — Abschrift 
aus dem Schöppenbuch zu Leipzigk. 
4 0. 4550. Mittwoch nach Joannis Baptistae. — S. 78. Deutsch. 

Thomas Schneiders Schmitt in der Reichsstrasse Vorschreibung über 
1 60 Rh. Hauptsumme, davon 8 Rh. jährlicher Zinse. 

44. 4 550. in vigilia Nativttatis Domini. S. 77. Deutsch. 

Wolf Grosman's Schneider Vorschreibung vf 50 Rh. Hauplsumme. — 
Abschrift aus dem Schoppenbuche zu Leipzigk. 
41. 4550. Dienstag nach Exaudi. — S. 83. Deutsch. 

Michel Herbrots ansreuters Haubtsumme 4 00 Rh. — Abschrift aus dena 
Schoppenbuche zu Leipzigk. 

48. 4554. d. 5. September. — S. 87. Deutsch. 

Christoff Noselin 4 00 Rh. — Abschrift aus dem Schoppenbuche zu 
Leipzigk. 

44. 4558. Mittwochs nach Galli d. 49. October. — S. 98. Deutsch. 

Jacob Rauchin 50 Rh. — Abschrill aus dem Schoppenbuche zu 
Leipzigk. 

4 5. 4548. Dienstags nach Reminisc^re. — S. 99. Deutsch. 

Jacob Gunter Zimmerman, Grimmisch Thor, 50 Rh. — Auszug aus dem 
Ratsbucbe zu Leiptzig. 



IL DIE STATUTEN. 
I. Aelteste Statuten, vom Jahre 4415. 

8 Bll. Pergament Folio, onbeziffert (nur Bl. t — i sind nach Seiten: 1—^6 gezShIl) ; 
der Einband , fingerdicke Holzdeckel , ist gleichzeitig. Ursprünglich bestand das Buch 
aus einer Lage von 4 2 BiSIlern , von denen aber die ersten I abgeschnitten siod. 
Zweifelsohne waren sie unbeschrieben ; es bietet sich keine Vermulbung, was auf ihnen 
könnte gestanden haben und vielfach kommt es vor, dass man bei Anlegung der Sta- 



Mbi>icinisc0b FacdltAt. 879 

toten eine Anzahl voranfgehender Blatter leer Hess , vgl. die Beschreibung der ältesten 
Statuten der ArtistenfacultSt, oben S. 891. 

Das erste der erhaltenen Blätter ist anbeschrieben. 
Das zweite beginnt: 

In nomine domini Amen Anno Natiuitatis eiusdem Millesimo Quadringen- 
tesimo decimo quinto decima die mensis lulij Conclusa et approbata sunt 
Statuta infrascripta facultatis medicine. 
Nun folgen 26 Paragraphen, alle, mit Ausnahme des ersten, durch 'Item' ange- 
knüpft, und dann, von anderer Hand geschrieben, doch ebenfalls durch 'Item* ange- 
knüpft , ein undatierter Zusatz. Dieselben betreffen namentlich die Promotionen und 
die Gebühren für dieselben, sowie das lebenslSngliche Amt des Decans. 
Darauf : 

Secuntur alia statuta. 

Anno domini M°ccgcxxix^) Decima die lunii approbata fuerunt per fa- 
cultatem medicine Statuta infrascripta. 
Es sind im Ganzen nur 5 Artikel, die Promotionen belrefibnd. Hiemach : 

Anno domini Millesimo quadringentesimo quadragesimo tercio vicesima 
prima die mensis lanuarii approbat» sunt per facultatem statuta infra- 

« 

scripta. 
Es sind 7 Paragraphen, die Promotionen und die Aufnahme in die Facultät betref- 
fend. Dann folgen, von verschiedenen HSnden geschrieben, noch Zusätze aus den 
Jahren H65, 4 469 (dass nur Promovierte practicieren sollen), 1471, 4490 (die Prüfung 
der des Aussatzes VerdSchtigen betreffend. Zu diesem Beschlüsse scheint der Zeit nach 
auch der undatierte Beschiuss auf der vorhergehenden Seite zu gehören, beide wurden 
auf den untern Rand geschrieen; daher erklärt es sich, dass der folgende Beschiuss 
von jüngerem Datum ist), 4473. Hiemach folgen Notizen über Promotionen, Respon- 
sionen pro loco und Assumptionen aus den Jahren 4 504 — 4512. Man benutzte dieseor 
Platz, als man am Ende des Buchs (s. u.) keinen mehr fand, da wegen der mittlerweile 
gegebenen neuen Statuten hier keine statutarischen Nachträge zu erwarten standen. 
Die letzte Notiz ist, dass Georgius Schiltl doctor Bononie promotus 4 54 2 pro loco 
respondiert habe. 

Hierauf folgen zwei leere Blätter, und dann ein Yerzeichniss der Promovierten. 

Hi sunt nominadoctorum facultatis medicine studil Lypzennsis. 
Es werden zuerst 9 genannt (sämmtlich Magister), ohne weitere Hinzufügung, 
darauf heisst es: 

Anno domini M'*cccc*'xxxi nona die mensis octobris in die dyonisii ma- 
gister nicolaus schulteti de frankenvordis et mgr iacobus merzeborch de 
Stendal receperunt insignia doctoratus medicine a mgro et doctore medi- 
cine Helmoldo gledenstede de zoltwedel in ecciesia sancti nicolai cluitatis 
lypkzensis et inibi ad facultatem medicine studii lypkzensis sunt recepti. 
Bis hierher hat Helmold Gledenstede selbst geschrieben, fortan ist von Andern 
nachgetragen. Auf der Rückseite des letzten Blattes und auf der Innern Seite des hin- 
tern Deckels sind daneben Rechnungsnot izeu der Decane eingetragen. Die Aufzeich- 
nung der Promotionen ist wenig sauber und oft wird durch spätere Eintragungen auf 



4) Eb stand anfangs x:ixix , aber das erste der drei x ist ausradiert. 

60 



880 Fr. Zarngke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

früher frei gebliebenem Räume die chronologische Reihe unterbrochen. Man wird bei 
einem Abdruck dieser Notizen mit grosser Sorgsarokeit und Kritik zu Werke geben 
müssen. Im Allgemeinen gehen dieselben nur bis H99, worauf sie unmittelbar hinter 
den Statuten, wie oben erwähnt, bis I5IS fortgesetzt werden. Ausnahmsweise sind 
zwei Bemerkungen, betreffend die Jahre 1518 und 1598, am untern Rande der beiden 
vorletzten Seiten nachgetragen. 

Auch dies Buch ist eine Zeit lang der Universität entfremdet gewesen. Eine Notiz 
auf der innern Seile des Yorderdeckels belehrt uns darüber : 'Ex libris Georgii Schil- 
telii donatus Doctori Michaeli Barth ab Huldericho Cancellario Schiltelii ex filia nepole.' 
Befand sich das Buch bei SchiltePs Tode durch Zufall in dessen Hause oder eignete er 
sich das Buch absichtlich an , wegen der erwähnten Notiz in Betreff seiner responsio 
pro loco 1512? Es wird nicht gesagt, auf welche Weise das Buch wieder in den Besitz 
derFacultät gelangte. Sollte dies bereits 1598 geschehen gewesen sein? oder wie ist es 
sonst zu erklären, dass 1598 wieder eine den Facultätsfiscus betreffende Notiz einge- 
tragen ward? Michael Barth war Professor der Medicin seit 1573 und starb I58i; 
vielleicht ward das Buch nach seinem Tode der Facultät ausgeliefert; er selber übergab 
es wohl nicht, denn er hätte sicher eine darauf bezügliche Notiz hineingeschrieben. 
Im Jahre 1571 fehlte es bei Aufnahme des Inventcirs der Facultät, vgl. S. 886. 



2. Statuten vom Jahre 1503. 

1 8 Bll. Pergament Folio, unbeziflcrt, in Holzband, mit Schweinsleder überzogen. 
Auf der Vorderseite des ersten Blattes, das übrigens leer ist, steht : 

Liber StatutoruniFacultatis medice. 
Bl. 2". beginnen die 'Statuten , die sehr sauber geschrieben und mit rothen und 
blauen Verzierungen ausgeschmückt sind : 

Statuta facultatis medicine huius studii Lipzensis prius ante multa lern* 
pora salis confiise et inordinate posita Sepius impertinenter repetila in 
volumine slatutorum descripta Anno 1503 die vero decima mensis Blaij ad 
debitum ordiiiem redacta sunt et rcnovata deinque per Collegium doctorum 
eiusdem facullads cum nonnullis aliis superadditis conclusis et statntis 
rationabililcr contradicente nemine approbata. 

Die Ueberschriflen der dann folgenden Capitel sind die nachstehenden ; die Be- 
zifferung rührt von mir her. 

1 . Statuta concernencia DecanumDoctoresqueet eorum ofßcia facultatis 

medicine. 

2. De loco Decani inter doctores suae facultatis. 

3. Qüibus Decanus mnndare poterit et suh qua pena. 

4. De iuramento corporaliler praestando assumendi ad facultatem medicine 

seu ad consilium facullnlis. 

5. De modo concludendi per Decanum in convocacionibus Doctorum et exa- 

miuibus promovendorum. 

6. De votis pungitivis et contumeliosis in convocacionibus doctorum .et in 

examinibus. 

7. Nemo doctorum secreta consilii debet ad extra revelare. 

8. De vicecancellariatu inier doctores vicissim obtinendo. 

9. Forma epistolae mittendae ad Episcopum Mcrssburgensem pro vicecancel- 

lariatu impetrando. 



Mbdiginischb Facultät. 881 

iO. QuaDdo et qualiter decanus convocaciones doctorum super* interlocucione 

promovendonim facere teneatur. 
H. Statuta concernencia Baccalauriandos in Medicinis quae eis legi de- 

bent dum instant pro Baccalauriatu. 
4 2. Baccalauriandus iurabit servare statuta facuKatis. 
43. Baccalauriandus ante sui promotionem tenetur doctorum lectiones (dili- 

genter, hinzugefügt) audivisse et practicam frequentasse. 
4 i. Baccalauriandus tempore examiuis solvere tenetur sex florenos renenses. 
1 6. ' Baccalauriandus tempore suae promocionis dabit promotori quatuor florenos. 

1 6. Peccunia Fisci per Baccalauriandum solvenda. 

17. Quae tenetur iurare Baccalauriandus medicine in apparatu suae promo- 

cionis. 
48. Baccalauriandus ante sui promocionem tenetur unam quaestionem medi- 

cinalem (corrigiert in 'duas quaestiones medicinalee'} in scolis deler- 

minasse. 
« 4 9. Scolares et Baccalaurii in Medicinis tenentur Decanb et aliis doctoribus 

reverenciam exhibere. 
SO. Ordo promovendi Baccalaurios medicine per doctores et legitur doctoribus 

tantum. 
1!4. Statuta concernencia L i c e n c i a n d s in Medicinis quae eis legi debent 

tempore petendi favorem super admissione ad licenciatum. 
SS. Licenciandus post Baccalaureatum tenetur adminus per hitegrum bienuium 

(corrigiert in 'triennium*) doctores diligenter audivisse et practicam vi- 

sitasse (cum qnodam doctore, hinzugefügt). 
23. Licenciandus tenetur ante admissionem ad licenciam sub aliquo doctore 

(ad minus bis» später eingeschoben) unam quaestionem medicinelem 

determinasse. 
S4. Baccalaureus in Medicinis per aliquam lectionem tenetur se abilitare ad 

licenciam. 

25. Licenciandus littei^s Vicecancellariatus suis expensis impetrabit. 

26. Licenciandus tempore examinis tenebitur solvere duodecim florenos 

Renenses. 

27. Licenciandus tenetur satisfacere Vicecancellario. 

28. Licenciatus in apparatu suae Licenciaturae dabit famulis universitatis ii fl. 

29. luramentum Licenciati novelli quod praestare tenetur in apparatu suae 

Licenciaturae et per unum ex famulis universitatis publicabitur. . 

30. Promissum super insigniis doctoralibus recipiendis et solempnilatibus 

servandis. 

34. Qui et quot debeant esse promotores doctorandorum in Medicinis et tra- 

dere eis insignia doctoralia. 

32. De peccUnia fisci solvenda per novellum doctorem. 

33. De peccunia famulis universitatis danda per novellum doctorem. 

3 i . Doctor novellus post sui promocionem mox ad consilium facultatis assumetur. 

35. Doctores hie promoti qualiter alios loco antecedere debent. 

36. Statuta concernencia extra neos Baccalaüreos. 

37. Statuta Licenciatos extraneos assumendos ad facultatem medicine con- 

cernentes. 

38. Statuta doctores alibi promotos et hie assumendos respiciencia quae le^i 
* debent tempore assumpcionis eorundem. 

39. Statuta concernencia doctores volentes assumi ad consiliu m facultalis 

medicae quae eis legi debent tempore assumpcionis eorundem, 

40. ludicium leprosorum per omnes Doctores Medicinae debet celebrari. 

Hiemit schlies$en die Statuten imd es folgen nachlrSgliche Bestimmungen , vor- 
lich io Betreff der Gebühren bei der Nostrification. Sie rühren von derselben Hand 



882 Fr. Zarngke, urk. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

her, die gegen Ende des Buches i. J. 1521 eingetragen hat; wahrscheinlich die Hand 
Stromer's. Dann, mit Beginn eines neuen Blattes und sauber vergoldeten und geoialten 
Anfangsbuchstaben, folgt der nachstehende, wohl früher als der voraufgeheude Zusatz- 
artikel geschriebene , Beschluss , den ich seines allgemeinem Interesses wegen mit- 
theile. 

'Anno M.D.Viii. Sub Decanatu doctoris loaonis Landsi>erg cum Heinricus Stromer 
Aurbachius Conrad us Tockler Noricus Arcium Magistri et Caspar Kegeler ac Baltasar 
Lotwiger Hallensis non Magistri pecierunt Baccalaureatum medicine : tunc propter duos 
non Magistros Suborta fuit gravis altercacio inter doctores ; com autem non possent illos 
non Magistros repudiare ex quo non habebant statutum ipsis contrariom et prius ali- 
quando factum fuit (post promocionem Magistri Henrici Aurbachs qui solos sub sog 
rectoratu eodem anno Baccalaureus promotus fuit) Alii duo non magistri cum Magistro 
Conrado Norico Anno 1 509 fuerunt in medicina Baccalaurei promoti. Quare tunc con- 
cordi ore secundum preceptum Galeiii (nm Rande von anderer Hand : Secundo de locis 
affectis ca. i .) conclusum est per omnes doctores quod nollun in posterum in aliquo 
gradu insigniri aut ad contubernium seu collegium medicorum assumi debeat quin sit 
liberalium Arcium magister quod ibidem conclamatum est per omnes et singnlos medi- 
cinae doctores AnnoHM.D.xi. post promocionem iliorum quattuornominatorumqoiaccepe- 
runt eo anno xi° im die Novembris lauream doctoralem et postremo quando illi qpattuor 
fuerunt ad facultatem accepti die Y Novembris eodem die approbatum est per illos 
quattuor et omnes* doctores de collegio ut nullus in futurum ad Medicine insignia aut 
gradum admittatur nee ad contubernium doctomm aut facultatis assumatur quin sit 
liberalium arcium magister. (Von anderer Hand noch hinzugefügt: Plato 3. de repu- 
blica simile de medicis.) — Dieselbe Hand , die die Verweisung auf Galen ausführte, 
bat «Is Titel übergeschrieben 'De Abilitale promovendoromj et assumen- 
dorum.* 

Darauf folgen ausführliche Angaben über Promotionen aus den Jahren I5S5 — 
1535 auf i Seiten. Darnach sind 3 Blätter leer geblieben und dann beginnen, wieder 
mit einem sauber ausgemalten und mit Vergoldung gezierten Anfangsbuchstaben , ge- 
schichtliche Notizen. Gleich die erste ist von besonderem Interesse: 

'Anno domini 4 516 vigesima septima die Aprilis fuit doctor Conradus Toeckler, 
alias Noricus, vocatus per collegium doctorum de facullate et concorditer fuit a collegio 
et facultate et consorcio eorum suspensus , ea racione quia esset vehemens suspicio de 
eo quod moniali in Misna debuisset dedisse medicinas provocantes aborsum , cum pro- 
pterea fuit per principem nostrum Georgium capUis et incarceratus anno praecedenti vi- 
(ielicet K 5 prima die Maij et pro tunc presentatus episcopo et per integrum annum usque 
ad nundinas pascatis Lipsenses anno 16 (non?) dimissus; quare nisi se expurgaret de ista 
fama quantum de iure fieri debet, debeat se de cetero a collegio et consorcio doctorum 
abstinere. Actum ut supra.' — 1524 wardToeckler mit derFacuKüt wieder ausgesöhnt, 
doch ohne sich hinreichend gereinigt zu haben , und nur auf Fürbitte der Fürsten und 
ex commiseratione facultatis. 

Hiernach folgen Nachrichten von solchen, die pro loco respondierten , von 15S6 
— 1546. 

Auf der Rückseile des Papierblatles am Ende des Buches befinden sich , wohl von 
Stromer's Hand geschrieben : 

Forma scribendi Episcopo Mersenburgio pro Vicecancellario impetrando^ ' vom 
Jahre 1525, abweichend von dem oben sub. 9 angegebenen For- 
mulare. ' 

Responsio Episcopi. 



Mbpicinisghb Fagdltät. 883 

Auf der ianern Seite des vordern Deckels steht : 

Nicol. perot in Epi 

Tres numero collegium facere existimavit Horatius priscus. 
Xut der innern Seite des hiDtern Deckels : 

SteffaDus Halci (?) desyderauit * promoueri in doctorem non habiiit litteras 
complecionis arcium 1534 Sexta feria post oculi. 

Die Statuten sind, wie schon oben bei den Ueberschriften sich ergeben bat, durch- 
corrigiert. Dabei wird sich bereits berufen auf die nova statuta , z. B. novo Statute 
cautum est nt ; in novo libro slatutorum u. s. w. 



3. Statuten vom Jahre 4543. 

Statuta Meoigorum Ltpsiensium ab Illustrissimo principe Mauricio Saxo- 
niae duce confirmata aucta oorrectaqae. Anno Domini M.D.XLIH. 

7 Bil. Pergamc^ntlmperialfolio, unbezifTert und nicht gebunden sondern nur geheftet, 
wobei das Titelblatt, Nichts als die oben angeführten Worte enthaltend, vorne angeklebt 
ist ; die Statuten selbst bilden also eine Lage von 6 BUttern , die Rückseite des letzten 
ist leer geblieben. 

De Decano et officiis Facultaiis. Caput I. 

Disputatio. Cap. U. 

Locus Decani. Gap. IIL 

Quibus mandare possit et sub qua poena Decanus. Cap. IIIL 

De iuramento. Cap. Y. 

De concludendi modo per Decanum in Convocationibns Doctomm et exami- 

nibus promovendonim. Cap. VL 
De Habilitate promoventium. Cap. VII. 
De Decoro suffragandi in examinibus consiliis et conventibus observando. 

Cap. vm. 

I7t nemo Doctomm secreta revelet. Cap. IX. 

Vicecancellariatus. Cap. X. — Epistola ad Episcopum destinanda. 

Quomodo et qüando convocandi Doctores. Cap. XI. 

Baccalaureandis praelegenda dum instant pro Baccalaureatu. Cap. XII. 

Ordo , quomodo promovendi Baccalaureandi , Idque legatur Doctoribus tan- 

tum. Cap. Xin. 
De Licentiandis. Cap. Xim. — luramentum. 
De Doctorandis. Cap. XV. 
Privilegia hie promotorum. Cap. XVI. 
De Externis [baccalaureis]. Cap. XYII. -^ luramentum. 
Licentiati externi. Cap. XVIII. 
Doctores externi. Cap. XIX. — luramentum. 

Qui ad consilium Facullatis adsumi volunt , iis sequentia legantur. Cap. XX. 
Communia Facultatis. 

Unter dieser letzten Ueberschrifl werden 4 Capitel zusammengefasst , die ich we- 
gen ihres allgemeineren Interesses nachstehend vollständig mittheile. 
DeLeprosis. Cap. XXL 

Conclusum et statutum est concorditer per Doctores de Consilio Facultatis Medicae, 
Quod deinceps nullus doctomm audeat ex suo proprio capite et consilio solus se intro- 



884 Fr. Zarkcke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

mittere de exaniine et ludicio Lepros! aut de lepra suspecti, Nisi de fatoreDecani et lotios 
Facultatis signetum eiusdem oblinueril, Sub poena suspensionis a coiisilio Facultatis et 
omnium emolumentorum ad tres annos si in consilio fuerit, si autem e^itra et ad facul- 
tatein tantum assumptus est, non autem in consilio Facultatis, [tunc eius assumplio ad 
consiliam Facultatis] fienda ad tres annos l^co eius poenae debet diflerri. (Wörtlich 
übereinstimmend mit der Bestimmung von 4 503 , aus welcher die in eckige Klammem 
gesetzten Worte ergänzt sind. Zuerst gefasst ward der Beschluss 4 490.) 

Anatomia. Cap. XXH. 

Gumque non mediocris fructus per inspectionem humani corporis, qoae per se- 
ctionem fit (avocto^iav appellant) ad discipulos redeat, Itaque placuit constituere» ut sin« 
gulis annis ad praescriptum Medicorum corpus aliquod dissecetur, ita tarnen ut partes 
corporis bumani et a^tfiofla eiusdem discipulis accurate ostendatur. 

Pbarmacopolia. Cap. XXIIl. 

Caeterum cum Pharmacorura consyderalio vel praecipue ad Medicos pertineat, 
Doctores Facultatis Medicae singulis annis Pbarmacopolia et officinas inspiciant et ca- 
rent ut probatae Medicinae usurpentur. 

Item si forte compositurus sit Pharmacopola Medicinam multarum partium et in 
quam plures res ingrediuntur, quae magnae composiliones nominantur, iubebunt phar- 
macopolas, partes simplices, priusquam conminuantur, ad conlemplandum discipulis et 
doctoribus proponere. 

Praeterea debent ea, quae in oflGcinnis venduntur, ad certam pecuniam taxari, 
et taxata perscribi in tabula et proponi, signata sygillo Senatus, si autem extimarint se 
mutatis preciis in taxatione aliquando gravari Pbarmacopolae , indicent hoc in semestri 
quoque tempore Senatui , ut ralionibus ipsorum mature consulatur , Secundum autem 
Lypsicam taxalionem omnes aliae taxationes in ditione principis nostri Iliustrissimi 
coustituantur. 

De Empeiricis. Cap. XXIin. 

Denique quum passim circumforanei qnidam cum maximo simplicium periculo 
curam Medendi sibi adsumant, neque vero usquam didicerint artem Medicam et tarnen 
absque omni teslimonio Doctoratus titulum iactitent: visum est eos non tantum ex urbe 
Lypsiensi, sed etiam ex universa ditione principis nostri expellere. Constitutum est 
itaque, ut nuüus Empeiricus hie vel aiibi Medicinam adhibendi eamque vendendi pote— 
stalem habeat, Nisi prius Decanum et Consiiium Facultatis Aut Medicum illius Urbis, ubi 
artem suam exercere vult, adeat et veniam medendi comprecelur, qui deinde de eo 
constituant Et si artem ipsius probaverint admittant. Sin impostorem intellexerint esse, 
interdicant iili ne vel Pharmacum ullum vendat vel ad aegros medendi eos caussa adeat. 
Quod si vero aliquis haec negligens aut qui se Doctoratus titulo iactitet, nee cerla do- 
cumenta sive testimonia eius rei habeat, depraehensus fuerit. In eum Magistratus pro 
conditione animadvertere debet. 

Ausserdem besitzt das Archiv der FacuItSt noch : 

4. Statuten aus der Zeil vor 4 645. Diese sind erhalten in einem Foh'obande 
auf Pergament in Schweinsleder gebunden, nebst zwei Abschriften auf Papier in 4% beide 
ungebunden. Auf dem Titel der einen steht: Prout in aulam missa sunt A. C. 4 64 5. 

2. Statuten vom Jahre 1700, auf Papier Folio, in Pappe gebunden. Sie sind nur 
eine Abschrift der sub 4. genannten, so dass die Einsendung der Statuten 4 64 5 keine 
Veränderung derselben zur Folge gehabt zu haben scheint. 

3. Statuta Revisa, auf Papier in Folio, ungebunden, doch gut erhalten; im We- 
sentlichen mit den voraufgehenden übereinstimmend. 



Mbdicinisgub Facdltät. 885 



III. LIBER DECRETORUM ET ACTORUM. 

Etwa 200 BU. Papier Folio, bis Seite 4 60 beziffert, zum Theil beschrieben, in ge- 
presstes Leder gebunden. 

S. 5. In nomine Sanctae et Individuae Trinitatis Amen. 
Anno 1555 Prima lulii Facultas medica cum animadverteret quaedam esse de qui- 
bus saepe incideret diibitatio et controversia , ne qua occasio deinceps maiorem pariat 
dissensionem , Re diligenter deliberata et in omnes partes expensa, Unanimi consensu 
decrevit baec quae sequunlur In posterum perpetuo ita esse servanda Ut nulli liceat 
contra ea quae semel recte constitulä sunt temere aut quoquo pacto aliquid moliri, 
Sicut id cuiusque requirit praestitum facultati luraroentum. 

Nach Erwähnung eines Schiedspruches in Betreff* eines Streites zwischen der 
theologischen und medicinischen Facullät wegen des Auditorium superius collegii 
magni, folgt : 

De Disputatione , De Computo , Pro concordia inter Doctores , De Anatomia, 
Ratio Studii ad Scholares. 
Darauf folgen spätere Abschriften , deprompta ex libro universitatis , die schon 
die Grenze des Jahres 4 559 überschreiten* 

S. 67 folgt eine Abschrift der Urkunde von U38, durch welche 2 medicinische 
Stellen gegründet wurden, vgl. S. 544 Nr. 4 0. 

S. 79. Parlitio duum doillium, vgl. S. 543, Nr. 26. 
S. 92. Recens diploma, vgl. S. 544yNr. 33* 
Alles Uebrige föUt in spätere Zeit. 



IV. MANUALE DECANORUM. 

I 

Es bietet sich mir kein anderer Name für die beiden folgenden Bücher, die sich 
stets in den Händen der Decane befunden zu haben scheinen. Ich kann von diesen 
für die Geschichte der Facultät interessanten Büchern* nur die nachstehenden Notizen 
geben. Beide sind auf Papier und in 4°. 

A enthält: 

4. Gleichzeitige Abschrift der Statuten von 4 503. 

2. Dieselben mit Zusätzen, Correcturen, einem kurzen Promotionsverzeich- 

nisse bis 4 623, einem Verzeichnisse der Decane von 4 44 5 — 4 597. 

3. Genauer ausgeführtes Yerzeichniss der Promolionen 4 528 — 4 534. 

4. Anfang einer abermaligen gleichzeitigen Abschrift der Statuten von 4 503. 

B enthält: 

4 . Modus promovendi Baccalaureos , Licentiatos , Doctores , mit Angabe der 
üblichen prandia, und mit Specificierung der Ausgaben und Einnahmen. 
Angelegt ward dieser Theil des Buchs unter Uenricus Stromer Auer- 
bacensis 4 523. Er lässt uns interessante Blicke in das Leben der Fa- 
cultät thun. 



886 Fh. Zakncke, ubk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

S. Abschrift der Statuten von 1603, mit ZusüizeD. 

3. Eine Reihe von Gutachten über AussStzige oder des Aassaizes VerlSumdete. 

4. Verschreibangen, also Anfang eines Copiale. 



V. VERZEICHNISS DER DECANE. 

Ein Verzeichniss der Decane ist bereits im eben besprochenen Manuale DecaDO- 
mm A zusammengestellt. Ausserdem ist ihm noch besonders gewidmet ein BächleiD 
in i"*, Papier, jetzt aus den Deckeln ausgerissen : 

Ordo et Successio Decanorum Facultatis Medicae in Academia Lipsieosi ab 
Anno M.CCGC.IX. 

Es ist angelegt in den Jahren 1602 — 1606 und scheint auf gründlicher Kennlniss 
der Quellen zu beruhen. Unter jedem der Decane , von deren LebensumstSnden zu— 
gleich Einiges mitgetheilt wird, werden die Promotionen, die Assumptionen und Recep- 
tionen genau aufgeführt, so dass dies Buch für die Geschichte der FacultSt von sehr 
grossem Werthe ist. Von späterer Hand (der Vogers?) sind noch allerlei spitere Noti- 
zen eingetragen. Die Namen der Decane sind die folgenden : 

4. Gerhardus Hohenkirch, um Iif5. 7. IohannesLandsberg,um4 506 — 4 509. 

t, Helmoldus Gledenstede de Soltwedel, 8. Simon Pistoris, 4 609 — 4 613. 

um 4434. 9. Henricus Stromerus, 4623 — 46iS. 

3. lacobusMeseuberg, um 1460— 4 463. 40. Georgius Schiltel, 464S — 4646. 

4. lohannesdeWeida, von 4463 — 4484. 44. Sebastianus Roth, 4646 — 4666. 

6. ValentinusSchmidebergJ484 — 4 490. 4 2. Martinus Drembach (Trempeck), I 556 
6. lohannes de Hallis, 4490 — um 4606. —4674. 

Zugleich will ich hier einer Arbeit erwähnen , die, obwohl zum Theil von der 
Hand eines Schreibers herrührend , doch von Vogel ausgeführt zu sein scheint , von 
dem sie wenigstens corrigiert ist. Es ist ein Heft in Folio , welches , soweit es möglich 
war, die Namen der in jedem Jahre in der Facultät vorhandenen Mit- 
glieder zusammstellt. 



Ein von Wolfgang Meurer 467 4 angelegtes 'Rat ionari um facultatis medicae*, fol. 
Papier, enthält zu Anfange ein Verzeichniss der ihm überlieferten Bücher und Docu- 
mente. Jenes theile ich nachstehend mit: 

. 4 . Liber pergameneus Statutorum integri folii magnitudine albo tectorio coo- 
pertus (wohl die Statuten von 4 603, die ältesten Statuten waren also 
damals abhanden, vgl. S. 880). , 

2 . Liber aller Statutorum paulo recentior priore nigro tectorio , in 4^ (wohl 
Manuale A ; wesshalb aber sind die Statuten von 4 643 nicht aufgeführt?). 

Liber rationum in folio (verloren). 

Liber decretorum et actorum in folio (s. S. 886). 

Liber copialis obligationum de censibus in folio (s. S. 877). 



Anhang. 887 

Liber promotionam in folio (verloreD). 

Liber Statutonim ad Scholares in folio (verloren). 

Liber actorum in folio (verloren). 
Da der ältere Rationarius verloren ist , so wird der vorliegende mehrfach statt 
jenes zur Aushülfe herangezogen werden müssen. Meurer^s Angaben sind sehr genau 
und ausführlich. 



ANHANG. 



I. NACHTRAGE. VERLUSTE. VORSCHLAGE 



i . Ich habe schon im Verlaufe dieser Arbeit einige Mal Gelegenheit genommen, 
früher GeUussertes zu berichtigen oder zu vervollstSndigen ; ich mache hier noch be- 
sonders darauf aufmerksam, indem ich zu vergleichen bille: S. 608 unten (zu S. 533), 
S. 725 Mitte (zu S. 535)'). Desgleichen bedarf, was ich S. 514 über die älteste Ein- 
richtung der Kölner Universität geäussert habe, einer Berichtigung, die ich erst jetzt 
zu geben im Stande bin. Nach der von Bianco an der angeführten Stelle gethanen 
Aeusserung konnte ich nicht anders schliessen als ich S. 5U gethan habe. In- 
mittelst ist eine ausführlichere Darstellung von demselben Herrn Verfasser erschienen 
(Die alte Universität Köln u. s. w. Köln 1855.), die nun urkundlich feststellt, dass die 
Kölner Universität nie in Nationen getheilt wurde, sondern sich gleich nur in Facultft- 
ten gliederte, die von einander unabhängig waren, und unter denen die philosophische 
keinerlei Vorzüge genoss. Bei dem engen Zusammenhange zwischen Köln und Paris kann 
ich mir diese Erscheinung nur dadurch erklären , dass man die inzwischen In Heidel- 
berg gesammelten Erfahrungen benutzte , denn dort , wo anfangs alle Einrichtungen 
genau denen der Pariser Universität nachgebildet waren , hatte sich weder das Institut 
der Nationen noch die Bevorzugung der philosophischen Facultät durchführen lassen. 
— Unrichtig berichtet hatte man mich ferner, wenn man mir angab, das Frauencolleg 
habe 4 558 seine letzten Statuten erhalten, wie Ich S. 5S8 angebe. Seitdem habe ich 
in den Acten der philosophischen Facultät eine Abschrift der Statuten vom Jahre 1628 
gefunden. 



4) Einiges wird noch im chronologischen Verteichnisae der Urkunden genauer bestimmt 
werden. 



888 



Fr. Zarngkb, ubk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 



Von geriDgerem Belange sind die folgenden Berichtigungen, zum Theil nur Druck- 
fehler : 



S. 546 hätte Nr. 55 mit einem Sternchen 
versehen sein sollen, weil sie zu den 
Moritzischen Schenkungen gehört. 

S. 554 Nr. 92. Die Abschrift im zweiten 
Theile des Copialbuches giebt als 
Datum den 4 4. August an. 

S. 554 habe ich Johann Hennig und Ma- 
theus Hennig verwechselt, jener war 
4 499**, dieser 4 505*» Rector, aber 
nicht zum zweiten Male ; ebenso S. 
604, wo Joh. Hennig gemeint ist, 
also 'ersten vor 'Rectorat' zu strei- 
chen ist. 

S. 572, Z. 24 V. 0. muss es eines statt 
'seines* heissen^ vgl. hiezu S. 796. 

S. 59 4 , Nr. 4 42 lies: Cappentancz. 

S. 592, Nr. 463 lies: Frevnstadt. 

Nr. 474 lies: Fra wendinst. 



S. 596, Nr. 235 lies: Weyl. 

S. 695 zu I: mit dieseba Bande gieng also 
das S. 535 zum Jahre 450S er- 
wähnte Actenstück verloren. 

S. 703, Nr. 5 lies: Paul H. 

S. 74 6, Nr. 24 lies: 25. Mai. 

S. 764, Nr. 43 war Joh. Wünschelberg 
mit einem Sternchen hervorzuhebeo, 
da er zu den ersten Gründern der 
Universität gehört. 

S. 786, Anm. 2 hätte ich hinzufügen sol- 
len, dass während des ganzen 4 5. 
Jahrh. unter Lobau ohne weiteren 
Zusatz Löbau in Preussen ver- 
standen wird. 

S. 800, Nr. 33 lies: Bemhardus. 



Der wichtigste Nachtrag aber, den ich zu liefern habe, ist dieser. Ich habe es 
das erste Mal, als ich VogersCoIIectaneen- durcharbeitete, übersehen (S.734), dass sich 
bei ihm auch eine , wohl ziemlich vollständige , Abschrift des (oder der) Liber Conclu- 
sorum des Collegium maius erhalten hat. Vgl. oben S. 749 *). Ich lasse die Beschrei- 
bung derselben nachstehend folgen. 

Excerpta exLibro Conclusorum ad Collegium malus pertinente. 

Bei Vogel V, Bl. 244 fg. 

Ueber das Aeussere dieses Buches erfahren wir Nichts (vgl. indess S. 754 unten) , 
können auch nicht vemiuthen, in wie weit Vogel's Excerpte vollständig sind. 

Im Anfange enthielt das Buch dieältestenjStatuten, die uns nur hier aufbe- 
wahrt worden sind: 

Anno domini M.cccc.xvi. In praepositura M. Burchardi Tunczman de Balingen 
conclusa sunt statuta infrascripta. 

Dann folgen die nachstehenden Paragraphen , deren Inhalt am Rande kurz ange- 
geben wird, im Original wahrscheinlich als Rubrik: 



4. luramentum intrantis de novo Col- 
legium. 

2. Acceptatio praepositurae. 

3. luramentum praepositi. 

4. Compromissio Magistrorum facienda 

praeposito novo. 

5. De tempore computationis paepositi. 

6. De relatione expositorum facienda 

collegio. 

7. De non augendo pretio familiae. 



8. De statutis perlegendis a praeposito. 

9. Praepositi registrum. 

4 0. De modo proponendi familiae vel 
scholarium contra praeposilum col- 
legiatum vel commensnlem. 

4 4. De modo emendandi scbolares et ma- 
gistros per praepositum. 

4 2. De honestale Collegü servanda. 

4 3. De simultate comeslionis et modo le- 
gendi benedicite et gratias. 



4) Dagegen habe ich die Vorlage der Abschrift der Reformation von 4502 , die ich S. 781 
noch nich kannte, seitdem in dem Copialbuche der philophischen Facultät gefunden, vgl. 
S. 779, Nr. 40. 



. .\. 



Anhang. 



889 



14. De bibitione cum gratias. 

45. De non dando feVcula extra mensam 

comedentibus. 
4 6. De melioribus portionibus dandis ad 

mensam. 
17. De cerevisia compelente babenda in 

mensa. 
4 8. Quisque de novo intrans collegium 

solvat sexagenam ad fiscum. 
4 9. De pecania exeunlis collegium reti- 

nenda. ^ 
20. De solutiooe bursae magistri de novo 

intrantis Collegium. 

Nun folgen Zusatzbescblüsse : 

27. 4 449, den 8. Mai: De novo intrans 

collegium infra quartum tempus pe- 
cuniam pro exeunte reponere te-> 
neatur. 

28. 4 420, den 2. Januar: De luminibus 

infigendis ad parietem in stuba bye- 
mali. 

29. De tempore cerevisiaturae cuiuslibet. 

30. 4 420, den 24. Februar: De compu- 

tatione cerevisiarii. 
34. 4 420, den 24. April: De lucro et 
damno bibenlis pro cerevisiatura 
alicuius. 

32. De poena percutienlis collegiatum. 

33. De poena mutilantis aliquid in CoUegio. 

34. De fugienda contentione. 

35. De conventoribus. 

36. De poena intrantis Collegium aliunde 

nisi per portam CoUegii. 

37. De meretricibus non introducendis in 

collegium. 

38. Do clausura collegii. 

39. De conventoribus et promisso Bur- 

salium. 



2 4 . De honestate servanda inter magistros 
Collegii. 

22. De opinionibus erroneis non defen- 

dendis. 

23. De deputatione et poena non assu- 

mentis. 

24. De secretis collegii non revelandis. 

25. De parte pecuniae Magistrorum ab- 

sentium. 

26. De tempore absentine magistrorum. 



40. De solulione pecuniae pro structura 

stubae Bursalis expositae. 
44. 4 426. De lectione ad mensam. 

42. 4 429, de bursa Hildens! et de exe- 

quiis ipsius. 

43. Exequiae pro fundatoribus universi- 

tatis et benefactortbus Collegii. 

44. De morte CoUegiatorum. 

45. 4 430. De procuratore absentis dimit- 

tendo. 

46. Pro introitu 6 fl. solvendi. 

47. De dispositione mensae iuxta dicta- 

men maioris partis Collegii. 

48. 4 432. De competentibus ferculis per 

praepositum dandis de consilio 
aedituorum. 

49. 4 435. De laboribus magistrorum de 

novo Collegium intrantium. 

50. De prandio novi Collegiati. 

5 4 . Bursae absque Gdciussoribus non de- 
beut locari. 



HIemit scbliessen die Conclusa, welche derRedaction der ältesten Pergamentstatu- 
teu von 4 439 (s. o. S. 743) voraufgiengen. Die folgenden Beschlüsse sind später. Sie 
waren im Original wohl nicht mehr rubriciert (nur ausnahmsweise noch spUter einmal : 
Computatores culinae, Computatores cerevisiae, Canes non alendi in collegio, Absentia 
in hebdomade , Bursa Trinitatis) , denn Vogel hat ferner keine Randnotizen. Auch ge- 
schichtliche Notizen mischen sich ein, doch meistens sehr kurze. Die chronologische Rei- 
henfolge ist nicht immer beobachtet, wahrscheinlich schon im Original nicht. Bis 4 522 
sind der Nachrichten ziemlich viel, dann geht es mit einem Sprunge in die 40ger Jahre 
und darauf sofort ins 47. Jahrb. über. — Für die Geschichte, die Baulichkeiten 
und die innere Einrichtung des Collegs sind diese Excerpte von der höchsten Wichtig- 
keit, theilweise auch für die Geschichte der Universit'ät im Ganzen, zumal in den 
Zeiten, wo Quellen für diese fast gar nicht vorhanden sind. 

Einige wenigeUrkunden befinden sich noch auf dem Archive der Universität, die 



890 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

zu derselben erst indirect in Beziehung gekommen sind , und die sich yergleichen las- 
sen mit den oben S. 544, Nr. 36 in Bausch und Bogen verzeichneten, die erst n^il dem 
Besitze der 5 Dörfer und des Paulinums an die Universität gelangten. Oass man die 
eben angedeuteten nicht einmal ins Copialbuch aufnahm , was man doch bei den letzl- 
erwShnlen that, ist ein Beweis von dem geringen Interesse, das jene in Ansprach 
nehmen konnten. Besonders sind es die mit dem Schmidehöferschen Legat (vgl. 
S. 548, Nr. 67.) an die Universität gelangten Urkunden. Aus ihnen will ich die folgen- 
den hervorheben: 

4 595. den 88. April. — Pergament. Deutsch. 

Testament der Martha Schmidhöferin ausgestellt von den Notarien Cas«- 
par Bof ner und Wilhelm Gulden, nebst : 

4588. Dienstag an den heiligen Ostertagen. — Pergament. Deutsch. 

Quittung Cecilien, Aebttssin des Jungfrauenklosters zu Langdorf über 
33 Fl. in dem Schmidehöferschen Testamente dem Kloster ausgesetztes 
Yermächtniss. 

4553. den 40. Febr. — Pergament Deutsch. 

Georg Czelers , Rectors der Universität Bekenntniss über den Empfang 
zweier Urkunden, die der Universität in dem SchmidhÖferschen Testament 
für das Convict legierten Capitale betr., nämlich : 

4 587. Montag nach Jocunditatis. 

Wiederkäufliche Verschreibung Michel (Iges et uxoris über 2 % Fl. 
jährlichen Zins für 50 Fl. an Frau Martha Schmidhofer Testamentarien. 

4588. Freitag nach Bonifacii. 

Dergleichen Thomas Unberichts über 8% Fl. jährlichen Zins für 
50 Fl. an dieselbe. 



2. Die Terliste^ die unser Quellenmaterial getroffen haben, sind allerdings 
bedeutend. Aber, wenn wir von der juristischen Facultät absehen, so hat es sich gän* 
stig getroffen , dass die Statuten sowohl der Universität wie der einzelnen Gorpora- 
tionen sich fast vollständig , wenn auch nicht immer im Originale , erhalten haben ; 
auffallend ist nur die Lücke in den Statuten der philosophischen Facultät zwischen 
4 522 bis 1558. Vgl. darüber oben S. 865. Ebenso steht es mit den nur irgend we- 
sentlichen Urkunden. Diejenigen älteren, welche Schuld Verhältnisse betrafen, die 
später aufgehoben wurden, sind, weil die Copialbücher erst im 4 6. Jahrh. beginnen, 
wohl untergegangen, ein Verlust der nicht schwer wiegt. In der theologischen Faculiftt, 
deren Copialbuch verloren gegangen ist, mag dieser Verlust auch noch Urkunden des 
4 6. Jahrh. treffeu. Eine Verfassungsgeschichte der Universität und ihrer Gii^ 
der lässt sich daher fast lückenlos überschauen. 

Fast ebenso gut steht es um die Personalverhältnisse der Anstalt. Die wich- 
tigem derselben lassen sich ebenfalls beinahe noch lückenlos herstellen. 

Schlimmer ist es mit den zeitweiligen Bestimmungen , den C o n c 1 u s i s, bestellt, 
welche nicht in die Pergamentstatuten aufgenommen worden. Der älteste Liber pa— 
pireus der philosophischen Facultät, der das 4 5. Jahrhi umfasste, und mit der GrQn— 
düng der Universität begann, ist verloren, die Universität selbst scheint vor 4 474 gar 
keinen Liber Conclusorum gehabt zu haben. Die wenigen Notizen im Rationarius Fisci 
betreffen nur die Incunabelzeit der Universität , für welche sie freilich von eminentem 



Anhang. 891 

Werthe sind. Vielteicht begnügte man sich mit Niederzeicbnongen auf einzelnen Bogen, 
die wohl in der Hand des scriba unversitatis blieben. Von ihnen ist Nichts erhalten. 
Der über conclusorum von 1516 an ist ebenfalls verloren, was um so wichtiger ist, 
da die Libri Actorum erst mit 15Si beginnen, also die bedeutsame Zeit, in der sich 
der Verfall der Universität entschied, 4516 — 1524, fast ganz unbelegt ist. 

Am wenigsten vollständig sind die geschichtlichen Notizen, die Acta, wohl nicht, 
weil wir hier bedeutende Verluste zu beklagen haben, sondern weil man vor dem Jahr 
f6t4 denselben wenig Beachtung schenkte, sich mit den Resultaten in Conclusen, 
Statuten und Urkunden begnügte. Nachweislich verloren gegangen ist der 1509 ange- 
legte Liber Acticatorum concilii (vgl S. 645 und 653.). Dann ist der grösste Theil der 
Briefe, die Bomer ordnete, denen er aber selbst nur wenig Bedeutung zumass, ge- 
genwärtig nicht mehr vorhanden (vgl. S. 696 fg.). Von den von Bomer noch vorge-» 
fundenen und neu angelegten Büchern (vgl. S. 694 fg.) sind die folgenden verloren 
gegangen : Der Liber praeceptorum , die beiden Raüonarii acceptorum et expensonim, 
der Liber epistolaris , die Fundatio Wilebergensis elc, der Liber ralionum de SOOO FI. 
annuis, von spätem endlich der Index impuberam, der 1549** angelegt ward. 

Die Geschichte der Vorgänge an der Universität wird daher für das 15. Jahrh. 
stets nur lückenhaft bleiben, um so mehr, da für diese Zeit auch das Hauptstaatsarchiv 
nur Weniges bietet. Im 16. Jahrh. wird das letztere, wo unsere eigenen Quellen 
mangelhaft sind , eine leidliche Ergänzung gewähren. Doppelt werthvoll ist es daher, 
dass die Kenntniss der merkwürdigen Vorgänge des Jahres 1446 uns in der Schilde- 
rung eines genau betheiligten und scharf urtheilenden Zeitgenossen aulbewahrt wor* 
den ist. Vgl. S. 720 %. 

Ich hoffe, dass sich zu den) von mir aufgebrachten und verzeichneten Quellenma- 
terial Nachträge ergeben werden. Wie manche wunderliche Schicksale haben wir in 
der Geschichte der Bücher der Universität kennen gelernt: wohl möglich, dass noch jetzt 
manches Buch sich im Privatbesitze oder einem verstaubten Winkel befindet, und ich 
will wünschen , dass meine Arbeit einige derselben zu erlösen beiträgt. An den 
von mir oben S. 630 genannten Orten wird, abgesehn von dem nur theilweise benutzten 
Archiv des Frauencollegs und dem vielleicht noch genauer und spezieller zu verzeich- 
nenden Hauptstaatsarchive (vgl. S. 706), wohl kein Zettelchen mehr zu ünden sein : es 
würde wie eine Undankbarkeit meinerseits erscheinen, wollte ich dies für möglich halten. 
Das Rathsarchiv scheint in der That Nichts zu besitzen ; es ist fast , als ob man in der 
altern Zeit dort sogut wie gar Nichts niedergeschrieben habe; weder über die Grün* 
düng der Universität, noch über die späteren , nicht endenden Häkeleien mit derselben 
findet sich das Geringste. Die würdigen alten Herren müssen es sich zur Strafe gefallen 
lassen, dass die Streitigkeiten zwischen ihnen und der Universität der Nachwelt nun in 
dem Lichte überliefert werden, welches die lebensvollen bittern und geistreichen 
Schilderungen ihrer Gegner auf sie geworfen haben. 

Ob noch auswärtige Archive Nennenswerthes werden beisteuern können? Ich 
.vermuthete anfangs , dass vielleicht das Römische Archiv noch Manches enthalten 
werde , weil spätere Erlasse immer eine sehr genaue Kenntniss des Wortlautes der 
früheren zeigten, die mir nur dann erklärlich war, wenn man annahm, dass diese 
älteren sorgsam aufbewahrt gewesen wären. Seitdem habe ich aus dem Ralionarius 
Fisci gelernt, dass man in allen angedeuteten Fällen die altern Documente im Original 
von hier aas nach Rom sandte (oder nach Constanz und Basel), um neue Erlasse zu er- 



892 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

wirken , und damit ist mein Vertrauen auf das Vorhandensein sorgsam aufbewahrter 
Correspondenzen in den Römischen Archiven gewichen. 

Ich weiss nicht, wohin das Archiv der Merseburger Bischöfe gekommen ist. 
In'^diesem würden sich wahrscheinlich noch manche interessante Actenstiicke , wohl 

m 

auch ErzUnzungen zu hier Fehlenden , finden ; desgleichen werden , falls sie erhalten 
sind , die Archive in M oissen , Naumburg und Zeitz , an welchen Orten die UniversitSt 
Pfründen besass, Einiges bieten ; doch wird dies schwerlich von Interesse sein, gewiss 
wird es nur kleinliche Zänkereien betreffen. Nicht anders wird es um die StSdte stehn, 
zu denen die Universität in Geldbeziehungen stand. 

An allen diesen Orten nachzusuchen lag ausserhalb meiner Macht und aach aus- 
serhalb meiner Neigung. Sollte sich etwas Werthvolles an ihnen finden, so mag es sich 
meiner Arbeit als Nachtrag anreihen. Diese wird darum , hoffe ich , der Vorwurf der 
Unvollständigkeit nicht treffen. 

3. Schon oben S. 529 fg. habe ich einen mehr oder weniger vollständigen Ab* 
druck der Quellen für wünschenswerth erklärt. Ich hoffe , dass die seitdem gegebene 
Characteristik der Quellen auch Andere für diese Ansicht gewonnen hat. Man gestalte 
mir, meine Arbeit mit ein paar TsrscUigeB in Betreff dieser Ausgabe der Quellen 
zu beschliessen. 

Ich unterscheide innerhalb des gesammten Quellenmaterials drei verschiedene 
Gruppen : A. Personalien , B. Statuten, C. Acta , dies Wort im weitesten Sinne ge- 
nommen, so dass es auch die Conclusa, die Urkunden, Briefe u. s. w. mit umfassi. 

A. Personalien. Sie sind in den Matrikeln enthalten. Diese vollständig 
und buchstäblich abzudrucken, wie Förstemann es mit der Matrikel der Witten- 
berger Universität gethan hat , würde ein kostspieliges und doch müssiges Beginnen 
sein , es würde daraus ein unhandlicher nichlsnützender Ballast für unseren litterari- 
schen Apparat entstehen. Dahingegen glaube ich, dass die Personalien unserer Univer- 
sitäten zu grossartigen Hülfsquellen der Culturgeschichte können gemacht werden , so- 
bald man sie zu alphabetisch geordneten Nachschlagebüchem verarbeitet. Man denke sich, 
es lägen von sämmtlichen Universitäten derartige Register gedruckt vor , ausgeführt in 
der Weise , wie das hier am Ende beigegebene Namenverzeichniss , aber auch sSmmt^ 
liehe Immatriculationen, sämmtliche Promotionen und selbst die geringeren EhrenSmtery 
z. B. innerhalb der philosophischen Facultät die Examinatoren, Executoren, Taxa- 
toren u. s. w. mit enthaltend : welch eine Hülfsquelle für die Aufhellung der Looalge- 
schichte würde hieraus erwachsen, welch eine Perspective einer gründlichen und tiefer 
eingehenden Culturgeschichte hierdurch eröffnet werden 1 Ein solches Verzeichniss 
würde kaum mehr Raum beanspruchen, als der Abdruck der Rectoratsmatrikel allein 
erfordern würde. Massgebend bei der Anordnung müssten die Vornamen sein , da erst 
gegen Ende unserer Periode die Zunamen zu consistenteren Geschlechtsnamen werden. 
Innerhalb jedes Namens wären die 4 Nationen gesondert aufzuführen , und auch viel- 
leicht dann noch 3 Abtheilungen von je 50 Jahren zu machen, innerhalb welcher erst 
die rein alphabetische Anordnung der Zunamen Platz greifen dürfte. Die Benutzung 
des Werkes zum Nachschlagen würde dies wenig erschweren , die Uebersicht über 
wesentliche Momente zur Geschichte der Universität und zur Geschichte ihres Einflus- 
ses aber beträchtlich erhöhen. Sämmtliche Personalia der Leipziger Universität würden, 
zweispaltig und klein gedruckt , meines Erachtens nicht mehr als einen Band von etwa 



Anhang. 893 

50 Bogen im Formate dieser Abhandlungen füllen. Dass übrigens die Herstellung eines 
solchen Personenregisters nicht ohne grosse Schwierigkeiten ist, wird Niemand 
verkennen , der mit dem proteusartigen Wesen der Eigennamen im Mittelalter ver- 
traut ist. y 

B. Die Statuten. Ich hoffe durch die Einleitung hinlUnglich erwiesen zu 
haben, dass der Abdruck sämmtlicher Statuten nebst den statutarischen Conclusis und den 
Formularen wünschenswerth ist. Ich glaube , dass alle Statuten , auch bei nicht com- 
pressem Drucke, kaum einen Band von 50 Bogen füllen werden. Uebrigens ist es meine 
Ansicht, dass die Statuten mit den Actis untermischt nach den Corporationeu , auf 
die sie sich beziehen, müssten geordnet werden. 

G. Die Acta, die Urkunden, die Gonclusa, Briefe u. s. w. Aus 
diesen wird eine Auswahl getroffen werden müssen, namentlich bei dem Liber conclu- 
sorum der Universität ; von vorneherein aber auszuschliessen' dürften nur die , blosse 
Schuldverh'altnisse betreffenden , Urkunden sein , deren Verzeichnung an diesem Orte 
hinreicht. Bei einsichtiger Auswahl glaube ich, dass, mit Ausschluss der Acta 
Rectorum, hinreichendes Material in Einem Bande, ebenfalls von 50 — 60 Bogen, 
könnte gesammelt werden. 

Die Acta Rectorum verdienen vollständigen Abdruck, und ich glaube, dass es eine 
werthvolle und wesentliche Ergänzung der Geschichte der mittelalterlichen Periode sein 
würde, wenn man bei ihnen nicht mi( dem Jahre 1559 abbräche, sondern fortführe 
bis in die Zeit nach dem 30jährigen Kriege. Freilich mochte das wohl den Umfang 
von drei Bänden beanspruchen; die Zeit bis 1559 würde sich in einem Bande von 60 — 
65 Bogen zusammenfassen lassen. 

Das Uauptstaatsarchiv wird wohl einen eigenen, doch schwerlich 
starken , Band zu füllen geeignet sein. Ihm könnte eine gründliche Ausnutzung der 
verschiedenen Rationarien beigegeben werden. Und schliesslich dürfte man nicht 
unterlassen, ein Glossar beizufügen, welches alle technischen Ausdrücke des Univer- 
sitätslebens sammelte, eine ohne Frage schätzbare Bereicherung unsrer Renntniss der 
mittelalterlichen Latinität. 

Würde ein Unternehmen von 5 — 6 Bänden als Monumenta universitatis' 
studii Lipczensis in dieser Weise ausgeführt werden, so würde nicht bloss die 
Localgeschichte, sondern die Geschichte der Universitäten und des von ihnen geübten 
Einflusses überhaupt ein Quellenmaterial gewinnen, das geeignet wäre, das Studium 
dieses Gegenstandes zu vertiefen und den Massstab für das auf diesem Gebiete zu Er- 
strebende zu erhöhen. 



II. VOGEL^S UND VETTERS COLLECTANEEiN. 

Schon im Voraufstehenden habe ich mehrfach dos handschriftlichen Materials ge- 
dacht, welches der Oberhofgerichtsrath Müller, der letzte Senior der polnischen Na- 
tion, und J. J. Vogel, der Geschichtschreiber der Stadt Leipzig, hinterlassen haben. 
Ersterem allein verdanken wir die Kenntniss der ältesten Quellen des kleinen Fürsten- 
collegs , ausserdem eine umfängliche Arbeit über die Gerechtsame und Gewohnheiten 
der polnischeQ Nation. Daneben hat er einen grossen Theil der noch jetzt im Original 

Abbandl. d. K. S. Ces. d. Wi^ceoscb. III. 61 



894 Fr. Zarmckb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

vorhandenen alten Quellen durch saubere und genaue Abschriilen der Benatiung zu* 
gänglicher gemacht. Noch umfänglicher war Vogers ThStigkeit. Er hat nicht blos noch 
mehr Quellen benutzt, als diejenigen die auch mir zu Gebote standen, sondern er hal 
auch aus diesem Material eine Reihe Zusammenstellungen angefertigt, und, so weit ich 
habe controlieren können, mit grosser Genauigkeit, die in vieler Beziehung den lieber- 
blick erleichtern , und die dem Geschichtschreiber daher oft eine wesentliche Unter- 
stützung gewähren können ; ich muss desshalb auf sie noch mit ein paar Worten genauer 
eingehen. Neben ihnen bieten dasselbe Interesse die Collectaneen Vetter 's, der eben- 
falls die Quellen excerpiert und namentlich umfassende Personalverzeichnisse aus ihneu 
angefertigt hat. 



I. Die Collectaneen J. J. Vogel* 6. 

Die Collectaneen Yogel's werden sämmilich aufbewahrt auf der Raihsbibliothek. 
Der die Universität betreffende Theil derselben ist enthalten in den Bänden : 

Rep. VI, 16. fol. Nr. IV— VII. 
Band IV enthält: 

Bl. HO fg. Zusammenstellung der praepositi magni, doch erst von 4 499 an 
und auch seitdem nur selir lückenhaft. 

Bl. 4 63 fg. Verzeichniss Dererjenigen Fürstl. Freyberrl. und Gräflichen Per- 
sonen, welche in Leipzig studiret und sich haben immatriculiren lassen. 

Bl. 4 79 fg. Angabe der Zahl der Immatriculirten jedes Semesters und von 
Jahr zu Jahr Summierung der gesammten bis dahin von Gründung der 
Universität an Immatriculierten. 

Bl. 4 98 fg. Syllabus Relegatorum von 4i6i — 4 517. 

Bl. 205 fg. Sequenles ex decreto omnium Nationum Universilalis Lips. ex- 
clusi sunt. Von Johannes Trulman (s. oben S. 557) an bis 1518. 

Bl. 24 5 fg. Verzeichniss der Decane der theolog. Facultät; auch aus der ka- 
tholischen Zeit werden eine ganze Anzahl nahmhaft gemacht (s. o. S. 
872 u. vgl. Vetter's Collectaneen). 

Bl. 220 fg. Aufzählung der in jedem Jahre zur theologischen Facultät gehö- 
renden Assessores. (Aus welchen Quellen und in wie weit zuverlässig T) 

Bl. 236 fg. üebersichlliches Verzeichniss der Cursores und Sentenliarii, theils 
mit Angabe ihres Todesjahrs. (Gearbeilet nach dem theologischen Sla- 
tutenbucli.) 

Bl. 274 fg. Aufzählung der Ordinarii der Juristenfacultät, mit biographischen 
Notizen. 

Bl. 278 fg. Ein, doch sehr mangelhaftes, Verzeichniss der Mitglieder der Ju- 
ristenfacultät. Vgl. hiezu Bl. 342 fg. und 358 fg. 

Bl. 288 fg. Syllabus, 4) professorum decrelalium, 2) professorum cbdicis, 3) 
Pandectarum, i) Institutionum Impcrialium. 

Bl. 355 fg. Canonici Martisburgenses, loc. I. et II., et Numburgenses. 

Bl. 361. Register der Decane in der mediciniscben Facultät. 

Bl. 363. Syllabus Asscs.<$orum facultatis Medicae. 



Anhang. Vogbl's Collegtanbbn. 895 

BI. 370. Verzeichniss der Inhaber, 4) der professio therapeutica , S) pro- 

fessio pathologica, 4j professio physiologica , 3) professio chirurgica, 

6) professio anotomica. 
Bl. i34. Philippi Melanchthonis Consilium de constituendis professoribus 

ordioariis CoUegio philosophico datum. (Ex Msc. bibliothecae Paulinae.) 
BI. 440^ Resumptores U96— 4 504. 
BJ. 454 fg. Sy Ilabus Lectorum et Professomm in facultate Philosophica 4 50t 

— 4 558 (jährliche Zusammenstellungen der Lectionen). 
BI. 484. Syllabus Assessorum inclytae Facultatis Philosophicae a fundatione 

Universitatis secundum seriem Receptionis et Promotionis. 
BI. 492. Ein Verzeichniss der in jedem Jahre vorhandenen Mitglieder der 

FacultSt. (In wie weit zuverlässig?) 
BI. 540 fg. OfGciales Facultatis Philosophicae. 
BI. 558**. Ex antiquioribus documentis et Rationario secuta sunt sequentia 

clavigerorum nomina (der philosophischen FacultSt). 

Band V enthält: 

* 

Bl. 4 fg. Nomenclatura Visitatorum et Executorum Statutorum Facultatis Phi- 

losophicae, von 4 459 an. 
Bl. 4 3 fg. Taxatores Lectionum et Collectores pastus, seit 4 459. 
Bl. 4 9 fg. Promotores, von 4 544 an. 
Bl. 486 fg. Verzeichnis aller Herren Collegiaten im grossen Fürsten CoUegio, 

jährliche Zus'aibmenstellung. 
Bl. 24 4 fg. Derselben Verzeichniss nach der Ordnung wie sie recipiert worden. . 
Bl. 24 6 fg. Syllabus Praepositorum Collegii principis maioris, von 4 409 an. 
Bl. 244. Excerpta ex Libro Conclusorum ad Collegium maius 

pertinente. 

Diese Excerpte, die mit dem Jahre 4 44 6 beginnen und bis 4 620 geben, sind un- 
shltzbar, da, wie oben angegeben, die Libri conclusorum des Collegium maius ver- 
•ren gegangen sind. 

Eine besondere Unterabtheilung ist: 

Bl. 272 fg. De translatione Examinum ex Collegio Principum maiori in 
Collegium rubrum. 

Bl. 280 fg. Collegiati e Natione Bavarica, Saxonica, Polonica, Misnica in col- 
legio ducali. 

Bl. 299 fg. Syllabus Dominorum Collegiatorum Collegii minoris Principum, 
jährliche Zusammenstellungen. 

BI. 320 fg. Anniversaria a Collegio Principum minor! celebrata. 

Bl. 349 fg. Syllabus collegiatorum Collegii Beatae Mariae Virginis. Jährliche 
Zusammenstellungen. 

Bl. 384 fg. Catalogus derer Schlesier, welche auf der Universität zu Leipzig 
in magistrum promovieret (bis 4 470). 

Bl. 396 fg. Syllabus Curatorum, Conventonim, Locatorum et Praefectorum 
Collegii novi sen rubri, von 154 5 an. 

Bl. 436 fg. Syllabus derer Obsonatorum in Paulino. ' 

Bl. 450 fg. Series Decemvirorum secundum Facultates electorum. 

64* 



-\ 



896 Fr. Zarngkb, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

BI. 508 fg. Syllabus consiliarioram et Assessoram in Concilio Academiae 

Lipsiensis ab anno 1524. 
BI. 551 fg. Syllabus Procancellariorum in Facultate pbilosophica a primordüs 

Acad. Lipsiensis. 

Band VI enthält: 

Academiae Lipsiensis matriculae rectorales prima et secunda. 
Vollständige Abschrift von 91 und SJ. — Die Namen der aus Leipzig «Gebürtigen 
sind unterstrichen. 

Band VirenthSIt nur Abschriften spSterer Documente oder solcher, deren 
Original oben yerzeichnet worden ist. 



\\. W. F. Velter's Collectaneen. 

Sie sind enthalten in 4 Blinden, von denen 3 auf dem Archiv der philosophischen 
FacultSt, einer auf dem der theologischen sich beGnden. 

l. Vetteri Collectanea, Volumen l. et II. (Phil. Fac. Nr. VL u. VIL) sauber in 
Schweinsleder gebunden mit Messingbeschlägen. Sic betreffen allein die philosophische 
Facultät. 

Der erste Band enthält nach einer Dedication an den Decan Emestl, den Senior 
Seydlitz, die Assessoren Borz, Wenk, Reiz, Eck, Pezold/Hindenburg, Beck, die datiert 
»ist vom 20. December 1788, und nach einem Conspectus perlractationis generalis eine 
vollständige Aufzählung : 

4. derDecani, von 4 409 — 1797, von anderer Hand fortgeführt bis 1807. 
Vetter*s Verzeichniss ist nicht immer zuverlässig. 

2. der Seniores, nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern mit Gottsched 

beginnend ; mit grosser Ausführlichkeit ihre Lebensgeschichte, nament- 
lieh innerhalb der Universität, und ihre litterarischen Erzeugnisse bis auf 
die geringsten Kleinigkeiten aufzählend , gewiss für Bibliographen noch 
von mannichfachem Werthe. Dasselbe gilt von den noch weiter zu er- 
wähnenden biographischen und bibliographischen Excursen. 

3. Assessores, von Anfang an; fk-eilich gestatteten in der altem Zeit die 

Quellen keine Vollständigkeit. Hieran schliessen sich sehr genaue bio- 
graphische und bibliographische Excurse, die jedoch nur seliep bis in 
den Anfang des 16. Jahrb., geschweige des 15. Jahrb., zurückgehen. 

4. Vicecancellarii, in den altern Zeiten natürlich lückenhaft. 

5. Clavigeri, von 4 443 an. 

6. Executorcs, von 4 459 an. 

7. Examinatores Baccalaureandorum. 

8. Examinatores Magistrandorum. 

9. Promotores Baccalaureorum, vom Jahr I5i5 an. 
4 0. Promotores Magistrorum, von, 1546 an. 

4 4. Praefecti Deposilionis, von 4 66S an. 

4 2. Inspectores stipendii Hammeriani, von 4 656 an. 



Anhang. Vbtter's Collegtansrn. 897 

13. Curatores Gollegii nibri, nur wenige zufSllig zusammengefandene Namen. 

H. Oispensatores^ nur wenige Namen. Hier ist überdies Vetter der unbe- 
greifliche Fehler begegnet, dass er die dispensatores verwechselt hat mit 
den determinatores der Cistercienser, von deren Verhandlungen mit 
der Facultät oben S. 789 fg. die Rede gewesen ist. 

15. Taxatores, von 1459 an. 

i6. Visita tores, von 1i88 an. 

47..Aesump(ores, von 1496 — 1501. 

18. Praefecti bibliothecae huius collegii, nur wenige Namen. 

19. Assessores honorarii, von 1685 an. 

Hierauf ausführliche biographische und bibliographische Excurse über die 
hervorragenderen der voraufgehend genannten Personen. 
Der zweite Band, den ersten an Umfang beinahe um das Doppelte übertreffend, 
enthält allein: 

die M a g i s t r i y und zwar 

1 . eine vollständige Aufzählung derselben aus der Matrikel. 

2. ausführliche y an 800 enggescbriebene Folioseiten einnehmende, biogra- 

phische und bibliographische Excurse. Zur leichtern Benutzung der- 
selben ist es jedoch durchaus nöthig, dass ein alphabetischer Index 
über sie angefertigt werde , da die Anordnung weder eine chronologi- 
sche noch eine alphabetische ist. 
IL Der dritte Band, schon durch den Einband von den frühem geschieden, ge- 
hört, obwohl auf dem Archive der philosophischen Facultät aufbewahrt, doch gar nicht 
in den Ereis derselben, sondern behandelt Gegenstände, die zur Universität überhaupt 
gehören. 

' 1. Concilium Nationale Magnum, fast nur 18. Jahrh. und zerstreute Namen. 

2« Concilium Academiae perpetuum, von 1714 an. 

3. Concilium professorum (meistens gleich in Form ausführlicher Excurse). 

Professores theologiae pontificii, Lutherani, Linguae Ebraeae, antiquita- 
tum ecclesiasticanim, Decretalium,Codicis, Pandeclarum, Institutionum, 
De verborum signiücatione. Iuris Saxonici, Iuris Naturae et Gentium, Iuris 
Feudalis, Therapiae, Pathologiae , Anatomiae et chirurgiae , Physiologiae, 
Chemiae, Botanices, Eloquentiae, Poeseos , .Graecae ac Latinae linguae, 
Logices et Metaphysices , Physices , Matheseos , Organi Aristotelici , Hi- 
* storiarum, Moralium et Politices, Heraldices, Philosophiae primae, 

Oeconomiae. — Dann folgen ebenso der Reihe nach die professores 
extraordinarii, und 

4. Concilium decem virale. 

5. Concilium decanale. 

IIL Der vierte Band, im Einbände dem letzterwähnten ähnlich, behandelt die 
theologische Facultät, auf deren Archive er gegenwärtig [F. 5] aufbewahrt wird. Die 
Einrichtung ist entsprechend den schon besprochenen Bänden. 

Er enthält nach einer kurzen Dedicalion an Rosenmüller, Burscher, Monis und 
Ilempol vom tt. November 1789 : 

1 . eine Abschrift der Statuta antiqua und der Leges autlioritate Mauritii san- 
citae ; am Schlüsse noch einige Zusätze : luramentum Collegae in Faculta- 



898 Fr. Zarnckb, urk. Quellen, z. G. d. Univ. Leipzig. 

lern recipicndi, luramentum Doctorandorum, Decretum FacuKatis Theo- 
logicae vom 4 0. August 1652. 
S. Decani, doch erst von 4 543 au. 

3. Anfang zu einem Verzeichniss der Seniores. 

4. Ausführliche biobibliographische Angaben über einige der Vorhergenann- 

ten, auch hier ohne übersichtliche Anordnung. 

5. Assessorcs Ponlificii ; desgleichen mit ausführlichen biobliograpbischen 

Notizen. - 

6. Assessores seit 4 539, dsgl. mit ausführlichen biobibliographischen Angaben 

7. ProcanceJIarii, seit 4 539. 

8. Promotores, seit 4 543. 

9. Einige Compromotores. 

4 0. Baccalarii Sacrae Theologiae. 

a. ante Reformationem Lutheranaiu. 

4. Cursores. 
9. Sententiarii. 

b. post Reformationem Latheranam. 

4 4. Wieder folgen ausführliche biobliographische Noiizen. 
IS. Licentiati Sacrae Theologiae. 

a. ante Reformationem Lutheranam. 

b. post Reformationem Lutheranam. 
43. Ausführliche biobibliographische Noiizen. 
4 4. Doctores Sacrae Theologiae. 

a. ante Reformationem Lutheranam. 

6. post Reformationem Lutheranam. 

15. Ausführliche biobibliographische Notizen. 

4 6. Orationes Angariae, seit 4 600. 

47. 0. in festo Reformationis Lutkeranae, seit 4 668. 

4 8. 0. in festo Nativitatis lesu Christi, seit 4 600. 

4 9. 0. in festo Paschali, seit 4 600. 

20. 0. in festo Pentecostali, seit 4 600. 

S4. 0. in die PassionaH magno seu Parasceues, seit 4 600. 

22. 0. in die poenitentiali ordinario (nur sehr wenig ausgeführt). 

23. 0. in die poenitentiali extraordinario (nur aus dem Jahr 4664). 

24. 0. eucharisticae (nur 2 aus den Jahren 4 634 u. 4 665). * 

25. 0. panegyricae (nur 2, aus den Jahren 4657 u. 4 678). 

26. 0. in memoriam Sylversteiniam (von 4 732 an). 

27. 0. in memoriam Bestuchefianam, seit 4784. 

28. 0. in memoriam Kregelio-Sternbachinnam, seit 4790. 

Die Abschnitte 16 — 28 enthalten die Namen der Prediger und das Datum, ^ui- 
weilen auch das Thema. 

Eingeklebt sind ausser Portraits, Lobgedichten U.A., die in spUtere Zeit fallen, am 
Schlüsse : ein Doppelfolioblatt mit gedruckten Thesen , über die *^ad proximun^ diem 
Veneris' nachdem 25. Mai 1543 '^praesidente D. Joanne Sauero* disputiert werden 
sollte. 



Anhang. Die Siegel. 899 

Dieser vierte Band der CoUectaneen Vetler*8 ist von besonderer Wichtigkeit, weil 
Vetter Quellen bat benutzen können, die gegenwärtig verloren sind; so nennt er mehr- 
mals: 'Matricula huius ordinis' und stellt aus ihr Personalien zusammen, über die 
uns gegenwärtig alle authentische Angaben fehlen. 



III. DIE SIEGEL. 
(Vergleiche hiezu die Tafeln mit den Abbildungen der Siegel.) 

I. Sigillvm vniversitatis studii ifpczensis, das grosse Universitäts- 
siegel. Es wird als wirklich vorhanden im Rationarius Fisci zuerst 144 9* aufgeführt, 
übrigens treffen bereits die Statuten von 4 440 Bestimmungen über dasselbe (S. 604, in 
Cap. 6. vgl. S. 626), doch ist daraus noch nicht mit Sicherheit der Schluss zu ziehen, 
es sei damals schon wirklich vorhanden gewesen ; dem Rectoratssiegel gegenüber wird 
es 'sigillum magnum universitatis' genannt (vgl. S. 607, Anm.) ; der eigentliche Name aber 
war 'Sigillum maiestatis* (s. ebenda). Es war von Erz und vergoldet (vgl. S. 694, oben) 
und blieb stets im Fiscus (s. ebenda). Nur bei besonders feierlichen Veranlassungen 
ward es gebraucht, z. B. 4 54 9 bei der zeitweiligen Verlegung der Universität nach 
Meissen, wo der Rationarius Fisci sowohl die Herausnahme des Siegels aus dem Archive 
wie die Zurückgabe desselben ausdrücklich protocolliert (vgl. S. 608 , Anm.). Auch 
spSter bediente man sich desselben nur sehr selten, wie noch im Jahre 473.4 Ch. E. 
Sicul in'Annalium Lipsiensium maxime Academicorum Sectio XXXVf (oder iV. Bd. 4 4** 
Fortsetzung) S. 4 034 bezeugt: „es wird aber allerwenigstens und nur bei hohen So- 
lennitSlen gebrauchet, massen nicht erinnerlich, dass man sich dessen sonst, ausser bey 
den Jubilaeis a. 474 0, a. 474 7 und itzo 4730 unter den Programmatibus secularibus 
bedient." Sicul gab zu dem genannten Hefte eine ziemlich ungeschickte Abbildung 
desselben in Holzschnitt. In einem der spStern Hefte S. 4 343 lieferte er die „vermuth- 
licbe Bedeutung'* desselben nach , die ihm anfangs noch unklar gewesen war. Er er- 
kennt wohl mit Recht in den beiden Figuren den heiligen Laurentius mit dem Roste 
und den heiligen JohannesBaptista mit dem Lamme , die beiden Schutzpatrone 
des Bisthums Merseburg (S. verweis't auf die Stiftungsurkunde Henrici Sancti von 4004), 
und vermuthet mit grosser ViTahrscheinlichkeil , dass der Bischoff als Canzler der Uni- 
versität dieser jenes ViTappen geeignet habe. Gegenwärtig ist dies Sigillum maiestatis 
verloren, eine treffende Strafe für die Unordnung, die in der Verwaltung der Uni- 
versität im vorigen und im Beginn des gegenwärtigen Jahrhunderts wüstete. Wann 
es verloren gegangen sei , habe ich nicht in Erfahrung bringen können ; man scheint 
es gar nicht vermisst zu haben. H. 6. Kreussler in seiner 'Beschreibung der Feier^ 
lichkeilen am Jubelfeste der Universität Leipzig 4 809' liefert zwar auf den Kupfertafeln 
unter Nr. 49 als 'Ins. Academiae Lipsiensis' das Rectoratsiegel , das aber halte auch H. 
Dicel 4709 in seiner Schrift *Academia Lipsiensis Rediviva sive Monumenta lubilaei se- 
cularia* gethan, wo doch das grosse Siegel nachweislich noch existierte, und Kreussler 
fügt a. a. 0. S. 80 noch ausdrücklich hinzu „Es ist das kleinere Siegel der Univer- 
sität''. Es musste also 4 809 wenigstens noch eine Tradition von der Existenz eines 



900 Fr. Zarncke, ure. Quellen z. G. d. Umv. Leipzig. 

grossem Siegels vorhanden sein^). Im Laufe der Jahre verlor sich aber auch diese und 
erst, als zum Zweck der Decorierung des Throusales in Dresden auch das Wappen der 
Universität Leipzig verlangt ward , erwarb sich Herr Hofrath Gersdorf das Verdienst, 
wieder auf das grössere Siegel hinzuweisen. Gegenwärtig ist dasselbe nur erhalten in 
8 alten Abdrücken, einem vorlrefllich conservierten vom Jahre 4 516 auf dem Archive 
der philosophischen Facultät (vgl. S. 78 1 , Nr. 22) und einem minder gut erhaltenen vom 
Jahre t6t0 auf dem Archive der Universität. Nach diesen beiden Abdrücken ist die 
beigegebene Abbildung gezeichnet, zu der ich nur die Bemerkung zu machen habe, 
dass man sich nicht darf verführen lassen 'lipsiensis' zu lesen; es heisst vielmehr 
'lipczensis*, wie die Abbildung bei Sicul a. a. 0. ganz deutlich angiebt, und wie 
es im 15. Jahrh. stets geheissen hat, nie 'lipsiensis' ; ferner zeigt das Buch in der Hand 
des heiligen Laurentius 5 Buckeln, wie sieh dieselben auf den alten Einbänden gewöhn- 
lich finden, und drinn ist die Stellung der Figuren in der Mitte nach einwärts gebogen. 
Ueber den Rost sagt Sicul auf Ansicht des Originals hin, „dass sich der Rost Laurenlii 
in dessen Rechten mit drei Quer-Eisen erkennen lässt und noch eines dergleichen hin- 
ter dem Rock verdeckt zu sein scheinet.'' Weiter über die zweite Figur: „Das von Jo- 
hanne gehaltene Agnus Dei , dafür es nemlich wegen des den Kopfl* umgebenden nimbi 
angesehen wird, will zwar auch auf dem Original keine rechte Aehnlichkeit eines Lam- 
mes zeigen, so wenig als der fast allzugrosse Bart dieses Heiligen den Johannem vorzii- 
stellen scheinet : Doch mag die nicht eben so gar accurat gerathene Bildung der Sache 
selbst nichts benehmen." Ich halte einen Zweifel für nicht hinlänglich begründet, will 
über doch nicht unterlassen , hier darauf hinzuweisen , dass man wenigstens an der 
Universität als Schutzpatrone des Merseburger Bisthums nicht die von Henricus Sanctus 
In der Stiftungsurkunde genannten beiden Heiligen verehrte, sondern von ihnen nur den 
Laurentius und daneben den Stifter Henricus Sanctus selbst (Vgl. S. 558 zum 
4 3. Juli und tO. August.) , wie man auch als Patron des Meissner Bisthums den Stif- 
ter desselben, den Donatus, feierte. 

2. Sigillum rectoratus studij lipcensis. Von der ältesten Gestalt dieses, 
welches seines häufigen Gebrauchs wegen Öfters hat neu gearbeitet werden müssen, 
haben sich mehrere alte Abdrücke erhalten, nach denen die vorliegende Abbildung 
genau gezeichnet ist. Nur hätte das + zu Beginn der Legende etwas grösser sein sollen, 
und die Form des g in Sigillum ist nicht gelungen ; dagegen präsentiert sich das ill in 
demselben Worte und der Schlussbuchst.ibe in studij gegenwärtig wirklich so, wie die 
Zeichnung es aufweist. Die Zacken auf dem Haupte des Christuskindes bedeuten keine 
Krone, .sondern stellen die Haare vor, was auf dem Original sich wohl natürlicher wird 
dargestellt haben , als auf den erhaltenen Abdrücken. Mit Hecht führt das Oberhaupt 
der Universitiil die Maria mit dem Kinde im Siegel, da ja die Universität, wie das Slif- 
tungsdocumcnt aussagt, ad honorem oninipotentis Doi gloriosissimaeque virginis Mariae 
gestiftet ward. 

3. S. decanatus facvlt. artivm stvdii lipcens. Dies Siegel, von Silber 
gearbeitet, ist noch im ursprünglichen Original vorhanden. Dennoch hat keines der 

4) Der Umstand, dass die damals angefertigte UnivcrsitUls- Kahne eLenblls das Rectorats- 
siegel enthält (vgl. Deschreibung der Vierten Säcular- Foyer'. Tab. 4) scheint dafür zu spre- 
chen, dass das giossere Siegel bereits verloren war. 



Anhang. Die Siegel. 901 

andern im Laufe der Zeit eine so verschiedenartige Deutung erfahren, wie gerade dies, 
indem man bald den Sinn fOr die ursprüngliche, höchst einfache, Bedeutung desselben 
verloren zu haben scheint , selbst der sonst so genaue Zeichner der beigegebenen Ab- 
bildung hat sich tSuschen und zu einer ungenauen Darstellung verführen lassen. Auf 
keinem der beiden Felder befindet sich nSmlich ein weibliches Wesen^ sondern beide Fi- 
guren stellen einen vierschrötigen Mann mit tüchtiger Habichtsnase dar. Die Bedeutung 
beider Felder ist aber die , dass das obere die dtsciplina trivialis oder das trivium , das 
untere Feld dagegen das quadrivium , die höhere Bildung , vorstellt, beide zusammen 
also die septem artes, die completio, repräsentieren, die die Artistenfacullät zu gewäh- 
ren behauptete. Dies ist schon deutlich auf dem noch jetzt von dem Original herzu- 
stellenden Abdrucke , noch deutlicher auf den allen Abdrücken, deren sich namentlich 
ein wohlconservierter vom Jahre 1504 auf dem Archive der theologischen FacultUt (S. 
867, Nr. 9) erhalten hat; den Zeichner hat das Instrument auf dem untern Felde sowie 
das faltige Gewand irregeführt, er hielt jenes für eine Spindel, dieses für Frauengewand. 

Das obere Feld stellt einen Sittichen Mann dar, der einen ganz kleinen, wie es scheint 
unbekleideten (wohl passend zur Darstellung der disciplina incunabulis, vgl. S. 646), 
Knaben auf dem Schosse hält und unterrichtet. Fast scheint es , als hielten beide ge- 
meinschaftlich ein Buch ; doch lässt sich d^s nicht mit Sicherheit entscheiden. Der 
Haarwuchs des Knaben ist eben so gearbeitet wie der des Christuskindes auf dem Rec- 
toratssiegel ; der erwähnte Abdruck auf dem theologischen Archive zeigt das noch deut- 
licher; ihn für eine Krone zu halten ist noch jetzt bei genauerem Betrachten ganz un- 
möglich und an das Christuskind zu denken ist verkehrt, da dies nothwendig einen 
Nimbus haben müsste, wie auf dem Rectoratssiegel. 

Das untere Bild stelll^d en selben ältlichen Mann vor, hier auf dem Katheder 
sitzend , das Astrolabium als Repräsentanten des Quadriviums in der Hand , und zwei 
vor ihm in terra*) sitzende Studenten unterrichtend, deren einer ein Geistlicher zu 
sein scheint, beide mit Tintenfässern in der Hand. Die Mütze, welche der Zeichner 
dem Zuhörer rechts gegeben hat, halte ich für Täuschung; sollte sie richtig sein, so 
könnte sie vielleicht einen Baccalaureus bezeichnen, da diese ja noch verpflichtet wa- 
ren, Vorlesungen zu hören. 

Zur Legende habe ich zu bemerken« dass auch hier ursprünglich *lipczensis' stand, 
dass das z aber, wie ebenso auf dem grossen Universitätssiegel und auf dem Siegel der 
medicinischen Facultät, im Laufe der Zeit, wohl mit künstlicher Nachhülfe, seit man 
'lipsiensis' statt 'lipczensiä' sagte, der Gestalt eines i sich genähert hat. 

Wie mannigfach aber hat man dies Siegel umgedeutet! 

Die erste Umdeutung gieng aus von dem Anstoss, den man an dem Astrolabium 
des untern Feldes nahm. Da man es noch erkannte, dass die Figur eine männliche 
sei , so hielt man jenes für das obere Ende eines Bischoffsstabes , und machte nun aus 
dieser einen Bischoff mit Stab, dem man dann auch eine Bischoffsmütze aufzusetzen sich 
erlaubte. Was war nun aber mit den beiden andern Figuren anzufangen? Man muss 
gestehen , man half sich sinnig , wobej man vielleicht auch auf dem Haupte rechts eine 



4)interra,d. b. nicht 'platt auf der Erde, gekauert auf den Erdboden , wie man die- 
sen im Mittelalter so häufigen Ausdruck verkehrter Weise fast ohne Ausnahme zu deuten pflegt, 
sondern: 'aaf den Bänken zu ebener Erde' im Gegensalze zu dem erhöhten Katheder, oder 
den ebenfalls erhöhten Subsellien an den Wänden der Auditorien. 



902 Fr. Zarncke, lrk. QtELieN z. G. d. Umv. Leipzig. 

Bedeckung zu sehen glaubte : man machte nämlich aus der Figur rechts einen , dem 
Theologen links entsprechenden, Juristen und aus seinem Tintenfass ein Buch. Für die 
Figur in der Mitte aber errieth man — den König Salomo und erkannte in seinem Tin- 
tenfass ein Scepter ; dazu schmückte man ihn mit einer Krone. Also : Salomo als Re* 
prSsentant der Weisheit , richtend beherrschend belehrend die Theologie und Juris- 
prudenz. Ein so feines Compliment für die philosophische Facultät musste über alle 
kritischen Bedenken hinwegheben. 

Diese Deutung /inde ich zuerst ausgeführt in der schon erwähnten lubelschrift 
Dicel's im Jahre 1709. Das obere Feld ist noch richtig erkannt, kurioser Weise aber 
hat man dem Lehrer eine Perrüke aufgesetzt und einen Professorenmantel vom neue- 
sten Schnitte umgehängt. 

Doch man gieng in der Umdeutung noch weiter. Man glaubte in dem obem Felde 
die Jungfrau Maria mit dem Jesuskindlein vor sich zu haben und man stellte in Abbil- 
dungen nun diese erkenntlicher dar. Dabei scheint man es für wohlbegründet gehalten 
zu haben, dass die philosophische Facultät als fundamenlum, pia nutrix, ja wesent^ 
liebste Repräsentantin der ganzen Universität (Vgl. S. 518 fg.) auch das Siegel dieser 
mit in dem ihrigen führe , wie es ähnlich der Fall ist bei dem Siegel des grossen Für-* 
stencollegs. 

Gemäss dieser doppelten und dreifachen Umdeutung sind die Abbildungen ioi 
Jahre 4809 gefertigt (vgl. die oben citierten Beschreibungen des Jubelfestes) , ja es 
existiert sogar ein Stempel dieser Art, mit dem die philosophische Facultät längere Zeil 
gesiegelt hat , und man muss zugeben » dass , wäre dies Siegel ursprünglich gewesen, 
wir die Erfindung desselben eine wohl angemessene nennen dürften. Freilich wäre nie, 
und am wenigsten im 1 5. Jahrb., daran zu denken gewesen, dass die theologische und 
juristische Facultät sich eine Auffassung hätten gefallen lassen, wie man sie aus dem 
untern Felde herausgedeutet halte. 

4. Sigillum FacultatisTheol: Lipsiensis. Dies Siegel stammt, wie schon 
die Form der Buchstaben der Legende bezeugt, aus dem Ende des 17. Jahrb. Von dem 
altern, dessen man sich bis dahin bediente, habe ich erst später, als die beigegebene 
Zeichnung bereits fertig war, einen sehr schönen Abdruck vom Jahre 1501 auf dem 
Archiv der philosophischen Facultät (vgl. S. 780, Nr. 16.) entdeckt, und zwei schlech- 
tere aus den Jahren 1503 und 1635 auf dem Archive der theologischen Facultät (vgl. 
S. 867, Nr. 7). Die Figur auf demselben war etwas gedrungener und breitbeiuiger, das 
Gesicht noch wohlgenährter, die Legende lautete: + S. facvlt. teologie || vniu*- 
sitatis lipcens. 

5. Sigillvm ivridice facvltatisstvdii Lip. Auch dies Siegel reicht, wie 
schon die Form der Buchslaben der Legende bezeugt , nicht bis zu dem Ursprünge der 
Universität hinauf, aber ich glaube dennoch, dass es das älteste ist, dessen sich die 
juristische Facultät überhaupt bedient hat. Im Anfange des 16. Jahrb. finden wir näm- 
lich das vorliegende bereits in Gebrauch, und im Jahre 1452 scheint die Facultät noch 
gar kein eigenes besessen zu haben. Vgl. S. 779, Nr. 1. Das Siegel stellt den Papst 
mit der dreifachen Krone als Vertrelcr des canonischen Rechtes , den Kaiser mit Kai- 
serkrone und Scepter als Vertreter des weltlichen Rechtes dar. Die Buchstaben auf dem 
Bande über dem Haupte des Promovenden wage ich weder zu deuten noch für ihre 
Richtigkeit einzustehen, sie können vielleicht auch erklärt werden für IHS. 



Anhang. Die Siegel. 903 

6. Sigillum facultatis medicinelipczensisst. Noch bat sich der alle 
Originalstempel erbalten, während man gemeiniglich ein kleineres Siegel gebraucht, mit 
derselben ümscbrifl und dem grossem nachgebildet, doch kaum jünger als aus dem 
XVI. Jahrb. Die beiden Felderstellen die beiden Heiligen Gosmas und Damianus vor, 
als Schutzheilige derMedicin, hier wohl speciell gefasst als Vertreter der beiden Haupt- 
disciplinen der medicinischen Wissenschaft, die im 15. Jahrb. noch allein massgebend 
waren: der Pathologie und der Therapie, für welche 1138 in Leipzig eigene Pro- 
fessuren errichtet wurden ; jene wird bezeichnet durch das Harnglas , diese durch 
die Mörserkeule, die zur Anfertigung der Arznei gebraucht wird. 

In der Legende ist das Schluss- u in 'sigillum' vom Zeichner nicht richtig erkannt. 
Mit dem i statt z verhält es sich, wie bei dem grossen Universitätssiegel und dem der 
philosophischen Facultät. 

7. Signetum Collegii Majoris Studii Lipciensis. Der. Stempel selbst 
ist gegenwärtig verloren ; die vorliegende Abbildung ist die genaue Wiedergabe eines 
Kupferstiches , den Sicul in den mehrfach erwähnten 'Annales' auf dem Titel der Se- 
ctio XXXII, im Jahre 1730, mitgetheilt hat. Ich lasse zugleich die von ihm S. 612 ge- 
gebene sehr verständige' Erklärung folgen „Das auf dem Titel-Blatt beGndliche Insiegel 
E. LÖbL Grossen Fürsten - Collegii stellet vor: I) die Mutter Gottes, vermuthlich weil, 
nach den Zeiten der Fundation , kein angenehmeres Symbolum gefunden werden mö* 
gen, und weil man , da der Fundus dieses Collegii der vornehmste Academische Pflan- 
zengarten sein sollen, von dem Universitäts Siegel mit allem Fleiss nicht allzuweit 
abgeben wollen; 2) Der Bischoff mag wol Nicolaum bedeuten, weil das Collegium 
malus zunächst der Nicolai-Kirche gelegen , und also der Umstand des Orts in Consi- 
deration gekommen; 3) Die zwölff Sterne, auf ieder Seite sechsse, deuten auf die Zahl 
der zu diesem Collegio bestimmten 12 Collegiaten. Doch bleibet einem ieden seine 
bessere Meynung hierbei unbenommen." 

Die Abbildung bei Sicul hat übrigens das Siegel beträchtlich vergrössert , wie ich 
aus einer Urkunde vom Jahre 1771 auf dem Universitätsarchive ersehe, wo es nur die 
Grösse etwa des theologischen Siegels hat. 

8. Sigil: Co lieg: Duca: Stv: Lip:, das Siegel des kleinen Fürstencollegs, 
welches speciell 'Collegium ducale' genannt ward (Vgl. S. 589). Der Stempel ist aus 
der neuern Zeit , doch haben sich ein paar alte Abdrücke erhalten , die mit diesem 
übereinstimmen, nur dass auf ihnen die Figur ein wenig eingebogen steht. 

9 und 10. Die beiden Siegel des Frauencollegs. 

a. Das grosse: *[S.] Collegii beate: vgis: nacion[is polonice s]tudii: lipcensis.^ 
Von diesem hat sich weder der Stempel noch ein vollständiger und guter alter Abdruck 
erhalten. Die vorliegende Zeichnung ist von der Urkunde vom Jahre 1447 genommen, 
die S. 770, Nr. 5 aufgeführt ward. — Das Bild der Maria mit dem Cbristuskinde auf 
diesem Siegel hat natürlich mit dem Rectoratssiegel Nichts zu schaffen. Ob die zweite 
Figur, die durch das auf dem Arme getragene Gebäude als der eigentliche Stifter des 
Collegs angedeutet wird, den Evangelisten Johannes vorstellen soll? Bekanntlich 
schenkte Johannes [Hoffmann von Schweid'nilz] Bischoff zu Meissen 1440 dem Collegio 
sein Haus, welches schon bis dahin „insgemein vor das Collegium St. Mariae virginis 
gehalten worden.*' (Vgl. S. 768, Nr. 3.) Auf dem Felde darunter steht der schle- 
sische Adler. 



904 Fr. Zarngke, urk. Quellen z. G. d. Univ. Leipzig. 

6. Das kleine Siegel. Die Abbildung ist nach einem neuern, noch vorhandenen, 
Stempel gemacht. Von dem Sltern Siegel hat sich ein Abdruck vom Jahr I43f erhal- 
ten unter der S. 771 , Nr. 8 erwähnten Urkunde, die ich jedoch im Original nicht zu 
Gesicht bekommen habe. 

H — II. Die Siegel der vier Nationen. 
Es ist mir nur Ein Document bekannt, vom Jahre 1774 , auf welchem die Sie- 
gel der Nationen vorkommen. Es ist dasselbe, auf welchem sich auch das Siegel des 
grossen Förstencollegs befindet (s. o.) und es stehen auf ihm die Siegel aller vier Na- 
tionen. Sie haben ziemlich die Grösse, die hier gezeichnet ist, doch sind sie nicht alle 
gleich gross. Da sie über Papier abgedruckt sind, so sind sie sehr undeutlich, und 
namentlich die Legenden fast ganz unleserlich. Ich habe nur die der Sächsischen Na- 
tion ganz gelesen : 'Sigillum Nalionis Saxonicae in Academia Lipsiensi.* Ganz überein- 
stimmend sind die Legenden der übrigen Siegel nicht. Uebrigens gehen alle vier, wie 
sie unter jener Urkunde stehen, nicht über das 4 8. Jahrh. zurück. 

Aus ihnen die vorstehenden Abbildungen herzustellen, würde unmöglich gewe- 
sen sein, wenn nicht von anderer Seite eine Ergänzung geboten wäre. Es sind uns 
nämlich noch die Gemälde mit den Insignien der Nationen erhalten, die in der National- 
stube über den Tischen der vier Nationen angebracht waren , und die gegenwärtig in 
der Paulinerkirche aufbewahrt werden. Aus ihnen k'onnte der Zeichner die Details 
schöpfen, die zu erkennen die erwähnten Abdrücke nicht gestatteten. 

Das Siegel der polnischen Nation erklärt sich vielleicht aus dem nahen Zusammen- 
hange, in welchem diese Nation zum Gollegiura beatae virginis von der ersten Zeit der 
Gründung der Universität an stand. 




^S^bW*»- 



l N D I C E S. 

I. Chronologisches Verzeicrniss der wichtigbrn Urkcndex. 

Im nachstehendoD Verzeichnisse sind alle Urkunden, die von vorübergehender Be- 
deutung waren, ferner-alle, die nur Schuldverhällnisse betrafen, und endlich alle, die 
nur indirect auf die Universität Bezug hatten, ausgeschlossen. Die mit einem * ver- 
sehenen sind gegenwärtig verloren, ihre Anführung ist dem Rationarius 6sci entnommen. 
Da aber die Urkunden nicht unmittelbar nach ihrem Eintreffen in den Fiscus abge- 
liefert zu sein scheinen, so wird bei einigen wohl um ein Jahr zurückzudatieren sein. 

Das in den Urkunden gewöhnlich nach Festtagen bestimmte Datum ist nachste- 
hend überall auf den Monatstag reduciert. 

1. Periode der firiuiduig ind ersteH Einriehting^ 14M — 1438. 

1409 d. 9. September. Confirmatio atque constitutio universilatis per papam Alexan- 

drum V: S. 700, Nr. I.; vgl. S. Sil, Nr. 5; S. 559, Nr. I u. a. 
d. 2. December. Constitutio universitalis per Fridericum et Wilhelmum: S. 540,Nr.l. 
d. 19. December. Privilegium conservatoni per Alexandrum V: S. 541 , Nr. 6; 

vgl. S. 69t, Nr. I. 

1410 * Instrumentum subconservatorii : S. 532 sub a. 1410^. 

d. 26. Mai. Ordnung zwischen Universität und Rath wegen des Bierscbanks : 
S. 714, Nr. 1. 
tili d. I.April. Friedrich und Wilhelm bestimmen die Grenzen der meissnischen 

Nation genauer: S. 541, Nr. 2; vgl. S. 556, l.b. Concept von anderem 
Datum, d. 4. April ; S. 700, Nr. 2 ; vgl. S. 736. 

1412 * Articuli compositionis inter regem Poloniae et dominos de Prussia: S. 533, 

sub a. 1412. 

1413 d. 7. April. Concessio sive assignatio sex praebendarum in Misnensi, Numbur- 

gensi et Cicensi ecclesiis per papam lohannem XXIfl: S. 541, Nr. 7; 
vgl. auch S. 559 und 702 u. Ö. 

1 4 1 4 * Instrumentum insinuationis bullae super sex canonicatibus factae praeposilo 

Thomano: S. 533 sub a. 1414. 

1 4 1 5 * Quatuor instrumenta et quaedaro mandata de facto magistri Bollenhagen et sui 

scholaris:' S. 533 sub a. 1415. 

1416 d. 7. April. EröflTnung des Testamentes Johannis von Mönsterberg: S. 767, Nr. 1; 

1417 * Copia lurisdictionis : S. 533 sub a. 1417. 

1418 d. 17. Januar. Correctio quaedam in litteris Johannis XXIfl et earundem litte- 

rarum confirmatio per Martinum V: S. 541, Nr 8. 



906 Fr. Zarnckb, urk. Quellen z. 6. d. Univ. Leipzig. 

1419* Constitutioiies et concordata concilii Constantiensis sub sigillo vicecancellarii : 

S. 533 sub a. Uf9. 

* Subdelegatio episcopi Merseburgensis (ibidem). 

d. 25. Juni. Bischof Nicolaus ertheilt das lus incarcercandi : S. 552, Nr. 95. 

1421 d. 20. Januar. Concessio duaruro praebendarum in ecciesia Merseburgensi et 

singularum in Numburgensi et Gicensi antiquatio , per Martinum V : 
S. 541, Nr. 9 ; vgl. S. 559 u. 702 u. ö. 

1422 * Litterae principis pro libertalibus collegii beatae virginis: S. 533 sub a. iitf, 

wohl identisch mit: 
d. 14. December (wohl 142t]. Befehl, dass das Frauencolleg alle Freiheiten 
eines Collegs geniessen solle: S. 768, Nr. 2. 

* Litterae recognitionis Marsilii et instruroenturo recognitionis ceterorum suppo- 

.««itorum [Collegii beatae virginis] : S. 533, sub a. 1422« 
f 426 * Litterae episcopi Merseburgensis super processibus suspensoriis etc. vgl. 8. 

534, sub a. 1426. 
4 434 d. 17. Januar. Bischof Johannes bestätigt das lus incarcerandi : S. 552, Nr. 96. 
f435 * Constitutiones concilii Basiliensis: S. 534 sub a. 1435. 
4 436 * Instrumentum appellationis cum sigillo maiestatis episcopi Merseburgensis: 

S. 534 sub a. 1435. 



U. Periode der BefentdeHeH, 14S»— 15M. 

4 438 d. 2. Februar. Donatio 240 sexagenarum perpetuorum reddituum ex tribus op- 

pidis et 42 pagis per Fridericum et Wilhelmum : S. 542, Nr. f 4 ; vgl. 
S. 559 und S. 703. 
d. 25. Februar. Litterae reformationis. Assignatio duorum stipendiorum pro 
medicis ex utroque collegio; duorum iunionim collegii minoris dimi- 
nutio et successio; Collegiatorum absentia. Disputatio de qaolibet. Yi- 
sitatorum quatuor constitutio per Fridericum et Wilhelmum : S. 5 4 4 , 
Nr. 10; vgl. S. 559 und 703. 

4 440 d. 4. April. Bischof Johannes von Meiosen übergiebt sein Officialwohnhaus dem 

Collegium beatae virginis als Wohnung: S. 768, Nr. 3. 

14 41 die philosophische Facultät erwirbt die area Fuchszagel von dem grossen Colleg 
zum Zweck eines paedagogiums. 

1442 d. 10. Januar. Praepositus Thomanus constituitur subconservator universitatis : 

S. 552, Nr. 97; vgl. 737, Nr. 4. 

1443 * Gopia in causa cerevisiae in uno sexternulo: S. 535 oben. 

, „ .... „ ... . ) S. 534. Spätere Briefe des Basler ConciPs und 

* Tres bullae concihi Basiliensis I . ^„ . . , 

-, ^ .,,„,. . /der PSp.ste, sowie Anderes , das Concil be- 

* Tres bullae Felicis papae \ «. . « 

^ ] treffend, s. S. 7 1 9 fg. 

d. 13. Juli. Subconservatorium decani Numburgensis : S. 552, Nr. 98. 
1445 d. 30. März. Cauponatio cerevisiaria, Senatu se obligante. 

1) gegenüber dem grossen Colleg: S. 737, Nr. 2. 

2) gegenüber dem kleinen Colleg: S. 753, Nr. 4. 

3) gegenüber dem Frauencolleg: S. 768, Nr. 4. 



Chronologisches Urkundbnvehzeichniss. 907 

1446 d. II. Januar. Pronunciatio der Ordinacio sub nomine reformationis Friderici et 

Wilhelmi ducem Saxoniae contra anivereitatem : S. 718, BL 18^. 
1 452 * Litterae indulgeutiarum. \ 

* Subconservatorium ad universitatem. | 
d. 17. Januar. Ghurförstl. Schied zwischen Universität und Rath in Betreff der 

Jurisdictions- und andern Irrungen: S. 714, Nr. 4. 
d. 19. Mai. Recognitio luristarum de pariete inter Gollegium minus et aulam lu* 
ristarum: S. 779, Nr. I. 
1456 d. 14. November. Permutation derColIegia. Das Paedagogium wird in die Peters- 
strasse, das kleine Colleg auf die area Fuohszagel verlegt: S. 714, Nr. 5 
und S. 753, Nr. t. 
Die Magister der Universität consentieren : S. 714, Nr. 6. 
d. 18. November. Revers der philosophischen Facultät, die Permutation betref- 
fend: S. 753, Nr. 3. 
I 457 d. 4. M9rz. Friderici fundatoris obligatio in 40 Fl. annuis aut bene6cio ecclesia- 

stico pro doctore praelectore legum : S. 542, Nr. 12. 
1459 d. 24. October. Literae de area Fuchszagel facultati artium tradita: S. 779, Nr. 3. 

1463 * (?) Conservatorium : S. 535. 

1464 d. 3. Juni. Bischof Johannes ertheilt dds las incarcerandi : S. 552, Nr. 99. 

1465 d. 14. Junii. Bischof Johannes bestätigt die Statuten der Universität und beson- 

ders die des Frauencollegs : S. 769, Nr. 5. 
d. 2. November. Churfürstl. Vertrag zwischen den Magistern in und ausser dem 
Gonsilio facultatis (S. 779, Nr. 5; vgl. S. 714, Nr. 7, wo zwar 4 466 
angegeben ist, was wohl auf einem Irrthume beruht), und Bestimmung, 
dass fac. Artium in wichtigen Dingen fortan nicht ohne den Rath der 
andern Facultlten vorgehen solle: S. 866, Nr. I. 

1466 d. 8. Juli^). Compactala inter civitatem et universitatem: S. 542, Nr. 13; vgl. 

S. 559, Nr. 6. 

1467 d. 7. M9rz. Bulle Paul's 11 an den Bischof von Meissen und den Praepositus in 

Zeitz, in der er 3 Stellen des Gollegium malus anweist pro legentibus 
in iure civile: S. 700 , Nr. 5 ; vgl. S. 703, Nr. 5. 

1468 d. 16. Juli. Gompactata altera inter civitatem et universitatem: S. 542, Nr. 44; 

vgl. S. 714, Nr. 8. 
d. 3. August. Gonfirmatio per principes Ernestum et Abertum: S. 542, Nr. 15; 

vgl. S. 559, Nr. 7 ; S. 705, 4. a. 4 ; S. 74 4, Nr. 9. 
4 471 Vier Documente zur Geschichte der s. g. Schusterfehde: S. 725. 
4 472 Bulla Sixti Papae ad universitatem de processionibus tenendis: S. 725. 
4 480 d. 3. Juli. Vertrag zwischen der Facultas Artium und dem Gleitzmann, etlicher 

Gebäude halben neben dem Paedagogio: S. 779, Nr. 6. 
4 484 d. 24. December. Bulla Sixti, continens indultum de subditis Ernesti et Alberti 

extra dioecesim ad iudicia non evocandis: S. 548, Nr. 64. — Diese 

Urkunde betrifil die Universität nur mittelbar; dieselbe besitzt daher 

auch nur einen Transsumpt derselben. Damit erledigt sich die Frage 

Vetter's, die S. 550, Nr. 79 mitgetheilt ist. 



4 ) Es steht : Dienstag nach Kiliani. K. fiel aber 4 466 selbst auf Dienstag. 



910 Fl. Zabhckb, übe. Qt^ELum z. G. 9. Vnv. Lbifzig. 

1541 d. 24. Augutt^). Ciceocis caoonicatas transacüo. S. 543, Nr. S9, und S. 702, 

untMi Nr. 4. 

1543 d. IS. April. Publicatio novoram slatutomm tarn unversilatis qoam facalutam 

quataor, princtpis auctoritate comprobata. S. 547, Nr. 58. 
d. f 9. JoDi. Traosactio de fnimeDto ex Gotochyo et Neblitz, et principis lUterae 

(31. Juli) de eadera re. S. 544, Nr. 34 a. 3t. 
d. i 9. Juli. Mauricii Ediclum , universilatenses praecipae ad moDera tarn scfao- 

lastica qoam ecclesiasttca ei polilica esse promovendos. S. 546, Nr. 56. 

1544 d. 7. Janoar. Abschied, die Heimlicbkeil und den Kircbhoffiin Faulino betreffend. 

S. 551, Nr. 91. 
d. 21. April. Mauricii et Angusti recens diploma de bis mille et 300 R. et 5 

pagis et 4 coenobiorum redemptionalibus. Item Silva. Deque Paulino 

collegio , mensis paupemm , iuramento rectoris et quinque stipendiis. 

S. 544, Nr. 33; vgl. S. 55t, Nr. 94. 
d. 17. Mai. Rescriptum Mauricii de 5 pagis tradendis et collectis reditibus, etc. 

etc. S. 544, Nr. 34. 

Catalogus redituum ex 5 pagis , et censuum catalogus per Cariowicium 

in summas suas coactus. S. 545, oben, 
d. 30. Mai. Reversalis cautio super labro seu aquae ductu Paulino. S. 545, Nr. 42. 
d. 21. December. Vertrag der Universität mit den 5 Dörfern wegen der FrÖhne. 

S. 546, Nr. 57. 

1545 d. 14. April. Grimmisch Vertrag, d. i. Moritz'ens Brief de iure prehensionis et 

custodiae in 5 pagis. S. 545, Nr. 37. 
d. 3. Mai. Mauricii edictum de armis et cetera quaepiam. S. 545, Nr. 38. 
4 546 d. 14. Februar. Dresnisch vertrag, d. i. Vertrag der Chur- und Fürsten über 

die 5 Dörfer, die Botm3ssigkeit, Gerichte, Geßingniss u. a. belangend. 

S. 545, Nr. 39. 
d. 24. Februar. Vertrag mit dem Rath wegen des Schosses etc. im Beguinen- 

hause. S. 545, Nr. 40. 
d. 17. Mai. Moritz befiehlt der Universität die Aufsicht über die Schulen in Meis- 

sen und Pforta. S. 545, Nr. 40; vgl. hiezu S. 705, unten. 

1547 d. 7. December. Rescript Moritz'ens, alleriei Veränderungen an der Universität 

betreffend. S. 545, Nr. 44. 
d. 9. December. Revers über die Steinhütten auf dem Pauler Kirchhof. S. 545, 

Nr. 43. 
d. 29. December'). Verschreibung Moritz'ens über 6000 Fl. Uauptsumme für 

50 Stipendien. S. 546, Nr. 55; vgl. S. 701, Nr. 9. 

1548 d. 4 5. März. Pflichtige Dienst und Besoldung des Verwalters der 5 Dörfer. S. 

546, Nr. 49. 
d. 10. August. Reformaliones collegiaturarum in maiori, principis et Mariano 

Collegio. S. 550, Nr. 78. 
Caroli confirmalio privilegiorum. (?) S. 551, Nr. 93. 



4 ) Es steht Donnerstag nach Barthoi. ; das letzlere Fest fiel aber 4 541 selbst auf einen 
Donnerstag. 

1) Bs heisst : Donnerstag nach dem heil. Christag 4 548. In den Verzeichnissen des Haupt- 
staatsarchlves ist dies gedeutet als der 29. December 4 547. Es hätte demnach auch Moritz das 
Jahr n)it Weihnachten begonnen. 



Namenrsgistek. 911 

1549 d. 14. August. Abrede mit der Gemeine zu Gross Pösna, die Hut etc. im Ober^ 

holz belangend. S. 516, Nr. 47. 
4 551 d. 20. Februar. Sebastian! archiepiscopi Sipontini nuncii apostolici repetitio 

privilegiorum academicorum. S. 550, Nr. 79. 
d. 12. August. Erläuterung Moritz'ens In Betreff der dem gemeinen Tisch über- 
wiesenen Naturallieferungen. S. 544, Nr. 35 und S. 554, Nr. 92. 
1552 d. 5. Mai. Herzogs Augusti Befehl an das Amt zu Leipzig wegen 4 00 Scheffel 

Korn der CommunitSt Hir 4 00 Thir. zu verabfolgen. S. 554, Nr. 87. 
4556 d. 4 7. Juli. Revers derer Medicorum de loco Anatomiae. S. 783, Nr. 44. 
4 556 d. 24. Januar. Churfürsts Augusti Befehl wegen der 4 00 Scheffel Korn, wie am 

5. Mai 4552. S. 554, Nr. 88. 
d. 3 4 . Juli. Rescriplum Augusti electoris de stipendiis electoralibus in alumnos 

Misnenses Portenses et Grimmenses conferendis et de visitatione scho- 

larum provincialium. S. 550, Nr. 80. 
4 558 d. 26. April. Statuta nova facullatis aptium ab Augusto electore confirmata. 

S. 783, Nr. 43. 



n. NAMENREGISTER. 

Das nachfolgende Namenregister umfasst 

4 . die Namen der ersten Grunder der UniversitSt, wobei ich mich jedoch auf die 
Magister beschränkt und die Baccalaureen ausgeschlossen habe ; sie sind , falls sie bei 
der Gründung nur in die Facultätsmatrikel eingetragen wurden , unmittelbar nach dem 
Vornamen mit einem * bezeichnet; wurden sie aber nur in die Matrikel der Rectoren 
aufgenommen, so sind sie am Ende des vollen Namens mit einem * versehen; stehen 
ihre Namen, was bei weitem bei den meisten der Fall ist*], in beiden Matrikeln, so 
steht vor dem Beinamen und hinter demselben ein*. Die in Klammern beigefügte 
Zahl verweiset auf Gersdorfs Anmerkung a. a. 0. 



4) Die Facultätsmatrikel, angelegt am 24. October, enthalt folgende Namen , die sptfter in 
die Reclorenmatrikel, angelegt nach dem 2. December, nicht aufgenommen wurden: 

Franciscns de Dresen (47). 

Gunradus de Hildensim (48, doch vgl. oben S. 786, Anm.). 
Petrus de Lockaw (49, doch vgl. oben S. 786, Anm.). 
Theodericus Vredland. 
Von den ersten beiden ist Nichts weiter bekannt, sie sind zwischen dem 24. October und 
2. December fortgegangen oder gestorben ; sollte Petras de Lockaw identisch sein mit Petras 
Cosseblut, so Aillt dessen Nichtaufnahme in die Bectorenmatrikel auf , denn unmittelbar im 
Anfange der Universität erscheint letzterer mehrmals als Beamter der Facullät. Theodericus 
Vredland , in der Matrikel am Rande , doch von gleichzeitiger Hand , nachgetragen, erscheint 
nicht ferner ; für den Fall also, dass er nicht identisch ist mit Theodericus de Brunswig (s. o. 
S. 786, Anm.), mUsste auch bei ihm zu verroutben sein, dass er vor dem 2. December 
Leipzig wieder verlassen habe. 

Dahingegen linden in die Rectoratsmatrikei als Gründer der Universität Aufinahme fol- 
gende, die in der Facultälamatrikel sich nicht finden : 

62 • 



912 Naübkregister. 

1. Die Decano der Ar(lstenfacQlt8t, einfach durch ein •. bezeichnet. 

3. Die Decane der theologischen (doch erst seil dem Jahre 1543, s. S. 870) und 
medicinischen Facultät, bezeichnet th. §• und Heil. §• 

4. Die Ordinarien der Juristenfacult9t, bezeichnet 9rd. 

5. Die Rectoren, bezeichnet B« 

6. Die Yicecanzler, bezeichnet T. — War der Genannte nur Substitut, so ist 
hinzugesetzt sibfl.; h'ess hingegen er sich vertreten, so ist sein Name in Klammern ge- 
schfossen. 

7. Die Collegiaten der drei Collegien, bezeichnet mu. C^^) pr. C, b. f. C. Bei 



lo. de Slynicz (2). 

Vincenliiis Wyau (3^ 

lo. Voa (24). 

Anshelmus de Frankensteio (31). 

Conradns Krekaw (32). 

Theodoricus de Zukow (46). 

Abgesehen von Job. Vos, von dem ^ir nichts Weiteres wissen, sind die Uebrigen in der 
Tbat, wie Gersdorf angiebl, erst im Sommer 4 44 nach Leipzig gekommen, sie waren also 
am 2. December noch nicht gegenwärtig und hatten ihre Ankunft wohl nur versprochen. 
Ehenso war es mit Job de Bremis , und Joh. ßolk , Job. Wunscheiberg und Hinricus Rosen- 
berg der Fall, obwohl dieselben in beide Matrikeln eingeschrieben wurden. Nach solchen Vor- 
gängen mochte übrigens die Annahme gar nicht widersinnig sein, dnss auch Joh. Vos identisch 
sei mit dem erst 4 44 4 nach Leipzig gekommenen Joh. Vos de Monasterio 

Die Reibenfolge der beiden Verzeichnisse stimmt im Anfange, einmal in der Mitte, und am 
Schlüsse nicht, aber bei Nr. 4 — 27 der Rectorenmatrikel (nur Job. Vos ist in dieser als Nr. 
24 eingeschoben) und bei Nr. 33—44 derselben (nur istfUr Theodericus Vredlvnd der Facultüls- 
matrikel Hartangus als Nr. 40 gesetzt) sind beide Verzeichnisse in Uebereinstimmung. Ein 
genaueres Eingeben auf diesen Punct wird die Ursache vielleicht noch nachzuweisen im 
Stande sein. Sehen wir ab von den nur in je einer der beiden Matrikeln genannten Na- 
men, so sind die Abweichungen diese : llening Klokow, Hening Doltenbagen und 
lleimold Gledenstede sind in der Facultötsmatrikel ganz vorangestellt, noch vor Joh. de 
Mtfnsterberg, wihrend sie in der Rectorennnatrikel erst als Nr. 6 — Serscheinen ; dagegen stehen 
Gerbard Hogeakerk he und Nie. Stör in Jener zurück, ersterer sogar sehr bedeutend, 
Job. EscbcQbach und Albertus Widenbach desgleichen, letzterer wieder sehr bedeu- 
tend ; endlich auch H a rtungus. Welche Gründe hatte man , jenen erstgenannten drei Mön- 
nern in der Rectoratsmatrikel einen spUtern, den letztgenannten fünf einen frühern Platz bei 
der sicher nach bestimmten Grundsätzen geordneten Reihenfolge anzuweisen? Ist die in der 
Rectoratsmatrikel vielleicht correcter als die in der Facultfilsmatrikel? 

4) Eine noch vollständigere Liste der Collegiaten des grossen Fürsten-Collegs, als in Eck's 
Symbolls sich findet, enthält: 

Das Vom Anfang der Hocb-Löbl. Universität Leipzig Bis hieherUber Dreyhun> 
dort Jahr in Zwey hundert Herren Collegiaten Blühende Grosse Fürsten-Collcgium 
Zum Bebalt immerwährenden Andenckens Aus Bewährten Schluss- und Rech- 
nungbüebern Auch andern Urkunden zusammen gesucht von Desselben Gollegii 
Ersten Actuario (d. i. Christoph Ernst Sicul). Im Jahr, Da nach des Seel. D. 
Lutheri solennen disputation mit Dr. Ecken in Leipzig ebeo so viel, das ist 
zweyhundert Jahre verflossen, als bisbero Cellegiati am CoUegio gewesen. 
' MDCCXVIII (4748). 

(Archiv d. phil. Facultät. Rep. Lit. C. Nr. 4 5.) 
Dies Verzeicbniss giebt auch an , wem jeder der Collegiaten gefolgt sei , und wer wieder- 
um ihm, desgleichen ob die Mediciner Pathologen oderThoropcotcn waren, u. A. Es ward wie- 
der abgedruckt in Sicul's Annalen Sectio xxiri, S. 64 8 fg. Eck hat in der That Nichts weiter ge- 
than als dies Verzeicbniss excerpiert. 



Adolpuus — Ghbistopiiobus. 



913 



diesen allen ist das Jabr des Eintritts ins Collegium angegeben, und, wo dasselbe nicht 
fest zu bestimmen war, sind die Grenzjahre angegeben , innerhalb derer der Eintrilt 
erfolgt sein muss. 

Die weitern Würden ausser den genannten BhrenSmtcrn sind nicht angegeben 
worden. Dagegen habe ich die Namen der MSnner, die Wimpina in seinem Catalogiis 
(s. 0. S. 625) als die berühmlesten des 15. Jahrh. aufführt und characterisiert , durch 
gesperrten Druck ausgezeichnet, mit Angabe der Nummer, die sie in seiner AuMhIung 
fuhren, in römischen Ziffern. 

In Betreff der anlautenden Consonanlen habe ich nur zu bemerken , dass Cz, Zc 
unter Z aufgeführt siird, und dass zuweilen Cz und Sc in einander schwanken. 



Adolphas princeps in Anbolt, R 1 475^ 
AegidittS Morch de Werdea, C. pr. 4508, D. 

t54 0*. 

Morch Lipsensis, R. 1 555^. 

Albertos * Warrenlrapp* (8t). 

♦ Widenbach de Wisse ♦ (f 9). 

Alexander Alesius. C. ma. 4 542, tb D. 4 545, 

4547, 4550, 4553, 4556, 4558. R. 4555«. 
Seeklar [Czecklerl de Esslingen, D. 4 54 0^. 

R. 4 54 6«, V. 4 546 und 4 54 7. V. subst. 4 520. 
Ambrosias Borsdorfius, V. 4 550. 
Lobwasser Niveomontanus, D. 4542*, V. 

4544 und 4548. 
Andreas Dhene de Soldin, V. 4 470 und 4 4S4, 

D. 4474*, R. 4 473*, C. pr. 4476. 
Epistates , alias propst Delitiaaus , R. 

4 54 8^ und 4 54 9\ 

Franck Camitzensis, R. 4 522^. 

Freihube Sprotlavieosis , D. 4557^, R. 

4 558^ C. b. V. 4 558. 
Frisner de Wunsidel, R. 4 482*, V. 4 482, 

C. ma. 4 484, V. subst. 4 486. 
Gerisdorf de Crossen, D. 4421^, 

R. 4 425«, C. ma. 4 428. —XII. 

Grüner, D. 4 438*. 

Hundt Parthenopeius, V. subst. 4 510, D. 

4 54 4^ 
p Knauerius Sonnenbergensis , D. 4550*>, 

R. 4 556*, th. D. 4 55»; 

Rüdigeri de Gorlicz, C. pr. 4447, 



R. 4454\ D. 4452*. C ma. 4465. - XXVIII. 

Rupert!, R. 4 483^ 

Wagner [Wayner] de Namslavia, C. b. v. 

4440, D. 4443>>u. 4447^ C. m. 4 447,R. 4 448i>. 
de Weissenstat , D. 4448^, V. 4 420 und 

4 423, R. 4 420i>. C. ma. 4 426. 
Anshelmas de Frankenstein* (34). 
Antonias Gliningus Berolinensis, D. 4 549". 

R. 4 559«, C. ma 4 560. 

♦de Livonia * (44). 

Arnoldns Westfal de Hesede, R. 4482^ 

und 4486«, Ord. (vor 4440.) — XX. 
Woestefeldes [Wustefoldis, Westenfeldes] 

Lindauiensis, R. 4 507«, 4 54 9* und 4 533*. 

D. 4509*, V. 4527, C. pr. 4549, C. ma. 4520. 
Aagnstipas dq Kempnitz, D. 444 6^ und 

4424«, V. 4446, R. 4427\ C. pr. (vor 4446), 

G. ma. 4434. 

Monsterbergius, D. 4 44 4*. 

Tabernatoris de Kircbao, D. 4546* 

Allthor a Suallenburg Brunswicensis , D 

4587*. 



Balthasar Gitior Leobergensis, C. b. v. 4 557. 
Bartholomeiis Apt de Zwickauia, (V.4488). 

Franke de Lipczk, D 4 488«. 

Hammer de Sacrofonle, R. 4 484* C. ma. 

4479. 

Ochsenfurt, V. 4 468. 

Rünbaum de Jawer, C. b. v. 1562. 

Spiess Halleosis, C. pr. 4 548. 

Wocheustolz de Dresdenn, D. 4 494* 



Bartolas Richius Holtschmiedensis, D. 4554«, 
V. 4 552, R. 4553*. 

Bernhardinas Thumirnicht de Lipczk, R 
4 495(>. 

Bernhardas Beler de Gorlicz, D. 4498*. 

Raseber MöUenbergensis, D. 4554>, C pr. 



4554. 

— Rosenaw de Nebraw, C. ma. 4425, 
4484b, D. 4425»» und 4437»». 

Zle^ler, th. D. 4544, 4546, 4548, 4551. 



R. 



•■ r — - ----, -_-_, ._.— , ._^.. 

Bertoldas Ilammenslede de Gandersbeim, 

D. 4 505*. 

Zegebergk de Lübeck, D. 4 425*, 

Blasias ThammUller Lipsiensis, V. 4645. D. 

4 546«, C. pr. 4 547, R. 4 549»». 
Brandanas de Scboneich, R. 4 504^. 
Brano Ulleyben de Waltershusen, D. 4 466*. 
Bnrchardus Plötze de Sunden, D. 4 44 7*, R. 

4 484*. 
^Tünzmann de Balingen* (4 7), C. ms. 

4409, R. 444 4*, D. 4 44 4' (?). und 4445*. 

€^ K^ Cd* 

Caspar Barth Oschatzianus, V. 4 525, R. 4 525\ 

D. 4 526*. 
Borner Hainensis, (V. 4532 und 4 585), 

C. pr. 4536, C. ma. 4538, R. 4589^, 4544^ 

und 4543\ 

Deichsel de Loben, C. b. v. 4 523, D. 4 523^. 

Furman, C. b. v. 4556. 

Geska [Geschkaw , Jeschke] de Konitz, 

C. b. V 4 553, D. 4 553»». 

Jungerman Ccrvestensis, D. 4 557*. 

Kegeler Lipsicus, C. ma. 4 523, (D 4 536«.) 

Landsidelius Lipsensis, D. 4 548*, R. 4 554^. 

Naevius de Kemnitz, C. ma. 4552. . 

Weisel, C.ma 4 439, D.4489bund4 444S 

R. 4 442»», V. 4443. 
Christianas [Kerstianus] de Ditmercia, R. 

4 47i*, D. 4 473*. 
Pistoris Westerburgensis , D. 4585*, C. 

pr. 4537, R. 4537* und 4539*. 

Christophanis Birks de Gera, 4 hBk\ 



914 



CHRiSTOPHonus — Henricus. 



Christophorns Ecket de Fribcrgn, R. 4 477^. 

Emerich, C. b. v. 1A45. 

Hegendorfinus. R. i 523^ 

deHolmis, D. 4 437«, R. 1438«. 

Kuppen erde Lübau, C. pr. 4 509, (V. 

1510.) - Uli. 
Montag a Graudincz , C. b v. 1533, D. 

4 538i>, R 4 536^ und i5S8i>, C. ma. 1588, 

V. 1547. 
Thime [Thimonis] de Freien stad, 

V. 1454, D. 1455^ C. ma. 1457, R. 1458\ 

- XXXll. 

TOmrich de Tetschenn, D. 1491^ R. 



14 92»». 
Walzek a Zelewicz Boemus, C. pr. 1537, 

R. 1542»». 
Coiiradus Coci de Buchen, dictus 

Wimpina, C. ma.1492, R. 1494«. 0. 1494»», 

V. 1498. 1501 und (1502). - LXXV. 
Deinhardi de Wetter. C. pr. ;i445— 47), 

R. 1446% D. 1446\ V. 1448. 
DonekorCr [Tonekorp], R. 1 426«, Ord. um 

1440. 
Flurher de Nornberga, C. ma. 1450, R. 



4 454«. 

^de Hildensim [48, aber vgl. oben 786, 



Anro.) 

Imhoff de Lor, D. 1506»» u. 4516^ 

Krekaw* (82). 

Niseman Oberlankheimensis, C . ma. 4 54 4 . 

Schomborch de Peyniss, D. 4 477*. 

Tbüne. R. 4 445«». 

Thus. Ord. (vor 4 440). 

TocklerNoricus, R. 4512*. — LIX. 

Weissenbrunner Kitzingensis, D. 4 44 3«. 

CoDstaDtinus Pflüger de maiori Glogouia, 

C. b. V. 4544, D. 4 545\ R. 4546»». 

Dionysios FJegk de Bornis, D. 4 462«, R. 

4 463»». 
Donatus Zölner [Czolner] Camilianus, D. 

4544»», V. 4542, C pr. 4545, R. 4548\ 

E. 
KrhardaB Newpar Cräytzensis, R. 4 535»». 
Kricii8 de Suecia, C. pr. 4 486, R. 4 487«. 
Kruestas Bock Cellanus, R. 4 557«, V. 4 558, 
D 4559". 

F. 

Franciseas * de Üresen (47). 

Conrad! ex Soravia, D. 4 534»». 

Korcz [Kurcz] de Wratislavia. C. ma. 

4440, R. 4446»». 

Kramm Saganus, C. ma. 4 554, R. 4 554»». 

Richter ex Henichen, R. 4 54 7»», D. 4520*. 

Fridericiis Peypes [Peypus, Peypis] Forche- 

mius, D. 4 530^ R. 4 534«, V. 4 534. 
Smydel [Schmiedel] Egranus, C. pr. 

4 44 6, R. 4 426»», V. 4 426, D. 4 428\ 

«. 

Georgias * Below"^ (41). 

Pertoltzfelder de Amberga , R. 4 496«. 

de Breilenbacb, Ord. um 1525. 

Dottanius de Meiningen, V. 4499, 

R. 4500«, D. 4.",04»», C. pr. 4506, V. 

4507 u. 4509. — XUX. 

Hüter de Lipczk, V. 4 463, D. 4 464*. 

Joachimus Rheticus, D. 4548i>. 



Georgias Krause de Borck, D. 4 528* 

Lessener de Wormenith, R. 4 486»». 

. Lüders Brunswigensis, D. 4 655«. 

Schiitel Ambergensis, C. ma. 4 587, med. 

D. 1542—45. 
Scelerus [Celerus, Zcelerus] Silesius 

Sprotlavianus, R. 4 540^ 4 544»», und 4552»», 

D. 4543»», C. b. V. 4543. 
a Szode [Zode, Zcode] Hanoverensis, D. 

4 527«, R. 4 529«, C. ma. 4 544. 

VovU de Aussigk, C. pr. 4 473, R. 1476»». 



Gerhardus Bissendal de Osterborch, D. 1 491 

»Hogenkerk* (4). med. D. bis nach 1415. 

Kethelair Ammersford., C. ma. 1444. 

Godofredns Sybott [Siboth] Battenburgen- 
sis. R. 4 532« und 1538«, C. ma. 4 537. 

Gothardas Lüderi [Leuderi, Luderi] de Hai- 
lis, V. subst. 1 51 2 u. 1 51 3, R. 1 51 3«, DI 51 5«. 

Gri'gorins Breitkopf [Bredekop] de 
Konitz. C. b. v. 1500. Vic. subst. 1502, 
V. 4503, 1506, 1511 , 1545, 1521 und 1523, 
D. 1505»» und 1519»», R. 1508^», C. pr. 1544. 

— Lxri. 

Hewne de Gorlicz, D. 4 496«. 

Hildebraiit de Crossen, V. 4 460. D. 4 465«». 

Steinbrecher de Stregonia, R. 4 450^, C. 

ma. 4 458. 



Weszenigk de Kirchayn, R. 4 485»». 



Guilielmus s. Wllheimus. 
GiinthernB de Prato, R. 4 449«. 



* Harlaninis* (40). 

Hclmoldiis *Gledenstede de Zoll- 
wedel* (8). C. ma. 4409, R. 4440« und 
4416\ V. 4443. med. D. um 4430. — XIU. 

Helinriciis de Holris, C. pr. 4 445. 

Heiiiiiiigiis *de Hilde nsim [Hildesia- 
nus] • (14), D. 1445\ R. 4 420«. —XIX. 

* Boltenhagen * (7), C. ma. 4409. R. 

4442»». — XIX. Wimpina N>irft beide Henning 
unter einander. 

* Klokow* (6). 

Pyrgallu.4 [Pyrgallius] Hildesianus [Hil- 



denscmensis, Hildesiensis], D. 1517*, C pr. 
1524, R. 4 525« und 4 544*, V. subst. 4 537, 

C. ma. 4538, Y. 4540. 4544 und 4543. 
Henricas Bebirstein, V. 4 447. 

* Bernhagen • (22), D. 4 409»». 

Colhoef [ColhofT] de Bremis, C. ma. 4 444, 

D. 4 448»», R. 4 449*. 

—^Cordes [Coerdes] Brunswicensis, C. pr. 
4545, D, 4547«, R. 4554*. 



Ebernhauson, R. 4 524»». 

— Ellingk [Ellinger] de Stendal, G. pr. 
(4 445 — 47), D. 1453* und 4 469«, R. 4 455*, 
C. ma. 4 460. 

— Gotschalk Bodenwerderensis, D. 4 534«, 



C. pr. 4 532. R. 4 535*. 

— Greve de Gottingen, D. 4484* und 
4 499*, R. 4 485« , C. pr. 4 485 , C. ma. 4 486, 
V. subst. 4 488, 4 489 und 4 508, V. 4 494, 
4 493 und 4 505 — LX. 

— Hejdeler de Rochiilz, D. 4 484*. 

— Herolt de Beyreut, D. 4 454»»- 

— Hiltermann, C. pr. 4 445. 

— Kolk de Stendal, R. 4 459*, G. pr. (4 460 
—66), D. 4464*. 

Lür [Lur] de Kirchberg, R. 4 486»>, 



D. 4 438»», V. 4 488. — 111. 



Hbnricus — Johannes. 



915 



HenricHS Peraolt de Nürroberga, R. 4460«. 

Ralenesbusen de Eimbeck , D. ^50^«, R. 

i 505«. 

in Curia, dictus Rode de Marporg, R. 

U84^ C. pr. U38. 
♦Rosenberg* (45). 

SalmuthSueinphordianus, C. pr. ^548, 

R. 4550*. 

Schrader Bmnswicensis, C. pr. 4498. 

Steinpacb de Nurenberga, D. 4 440^, R. 

4444«, V. 4 444, C. pr. 4 445. 
Stronier de Auerbach, R. 4 508*, C. noa. 

4509, med. D. 4 538 4 543. 
Thyme de Freynsladl, C. b. v. 4473, R. 

4 478S D. 4 477»». 
HermaanuD * Daum de Allorf* (36), C. ma. 

4 409. R. 4 44 4»», D. 4 433»». 
de Heltpurg [Hilpurg], C. pr. (vor 4 44 6), 

D. 4 486b, R. 4 438b. 

Keyscr de Slolberg, C. pr. 4507. 

»Scipman de Lubecli* (49), D. 444 4^, 

R. 4 433«. 

Steynberg de Duderstadt, R. 4 457«. 

de Turgaw. C. ma. 4 446, R. 4 417^. 

Wullco de Frankenfordis, D. 4 437« und 

4 485«, R. 4 438«. C. ma. 4 488, V. 4 485. 
HieroDymus Dungerheim de Ochsen- 
fort, G. ma. 4 806, (V. 4 508), R. 454 0«, — 

XCIII. 

de Löbaw, D. 4 446«. 

SwoflTheym de Legnicz, R. 4 463^. 

Wundsidel, V. 4 473. 

Zienaus [Zynaus. Cihenaus] Lipsensis, 

V. 4555 und 4587, R. 4 557^. 

J. 
Jacobos Gislonis de Upsala, R. 4 484«. 
— — *- Lohe^ehen Lobensis, 0. 4589^. 
Meseberchde Stendal, V. 4 480, R 4 430b, 

D.4484«,C.ma.4 484, m.D. um4 450-4 468. 
^ — Meurer de Wratislavia, D. 4 457b. 
Rodewicz de Jhenis, R. 4443« und 

4449b, Ord. vor 4440. — XVII. 
Sculteti de Stargardia, D. 4 439*, und 

4 443«, C. ma. 4 488, R. 4 439b, V. 4 444. 

Zetteler de Franckfordis, D. 4 439«. 

Joachimas Camerarius Pabebergensis, C. 

ma. 4 544, R. 4 544«, 4 546« u. 4 558«, D. 4544b. 
ab Heyda [von der Heide] al. Miricianus, 

G. m. 4538, D. 4533«. 

a Kneitiingen, R. 4 545« und 4 549«. 

Johannes Baickmacher de Schawenstein, 

D. 4 468b. 

♦Benyn* (87). 

*Bolk de Zoltwedel* (35). 

Brandt de Rotenburga , R. 4 478«, C. pr. 

4 480. D. 4 483b. V. subst. 4 490. 
deBrega, D. 4 435b, C. b. v. 4 440, R. 

1440b. (= J. de Praga?) 
de Breitenbach, Ord. um 4500. — 

XLII. 

Breitenbach, G. ma. 4 535. 

BreitrukedeMarborg, D. 4 443b, r ms*. 

•Bremis* (80). 

Breslaw[Bresslauer] deBIbin^k, 

G.pr.(4447-4456),R.4453b,D. 4453b. —IX. 

Brunekow de Stendalia, R. 4 497«. 

Burborger de Lypczk, R. 4 483b. 

Cappendancz de Spira, D. 4 474b, R. 4 480«, 

V. 4487, G. ma. 4496. 



Johannes Gurlebeke de Sundis, D. 
4 465«. — XXV. 

Currifex, alias Wagner, Lands- 

bergensis, C. ma. 4490. med. D. 4506 — 
4 509. — LVUI. 

Ermelreich deGorlicz, G. ma. 4 483, D. 



R. 



4 434«, R. 4 437«. 

— Erolt de Zwickauia. — R. 4 479b. 

— Erstenbergius Bischofshemius , G. pr. 
4540, D. 4540b. 

— ^ * Eschenbach» (38). 

— Euderitzsch [Uderitzsch] de Lipczk, alias 
Meyse, V. 4449 und 4 453, D. 4 454«, R. 
4 464b, G. ma. 4 466. 

— Evernhusen [Eberhausen] de 
Gotlingen, R.4463«, Ord. um4480. LI. 

— Fabri de Crossin, R. H70b, D. 4 475«. 

— Fabri de Forchelm, R. 4 473«, G. ma. 4 473. 

— Fabri de Rudesheym, R 4 464«, D. 1464b, 
V. 1464, 4469 und 4478, C. ma. 4470. 

— Fabri de Werden, alias Obermayr, 
G. pr. 4 484, R. 4 486«, D. 4 486b. — L. 

— Förtzsch de curia Regnilz, R. 4 438b. 

— de Frankenfordis, V. 4 453. Ist J. Swert- 
mann oder J. Hasenfelt gemeint? Man be- 
achte den Unterschied zwischen Francfordia 
und Franckenfordis. 

— ♦ Frankenstein * (4 5) . 

— de Frigidofonte, D. 4 498b. 

— > Fritzsch Oschatianus (Ossitiensis) , R. 
4534b, D. 4533«, G. ma. 4584. 

— Frondinus Wasingensis (V. 4 580). 
Gedaw de Budissin, V. 4 456, D. 4 458«, 
4459b. 

— Girswolt Hamelensis, D. 4 539«. 

— Gobin (Jobin), C. pr. (4438-40). 

— Gro Eckelshemius, D. 4 523b. 

— Grosse de Gera, G. pr. (vor 4 446), D. 
4 436«, R. 4439b, Y. 4 439 und 4 486. 

— de Hallis, vgl. J. Wagh. 

— de Hallen s. de Heilden. 

— »Hamrne de Lübeck* (85), D. 4 44 3b, r. 
4448V 

— * Hasenberg Boemus Horack , D. 4 535b, 
G. pr. 4 539, V. 4 538. 

— Hasenfeld de Frankenfordis (vgl. J. de 
Franckenfordis) , D. 4 463*. R. 4 465«, G. pr. 
(4460 66), G. ma. 4476. 

— de Heylden s. Hilden. 

— Henningk de Haynis, G.ma. 4 494 . R.4 499b. 

— Heberer de Bamberg a, G. pr. (4 447 
— 56), D. 4 450b, R. 4 453«. — V. 

— Herolt de Kongisberg [Kunsberg], G. ma. 
4458, R. 4466«. D. 4466b. 

— HorttembcrgerdeElbogen, D. 4 474b. 

— * Hilden » (36) alias de Hallen , de Heyl- 
den, R. 4 44 8b, V. 4 44 8. 

— * Hof man de Sweidnicz* (18) , G. 
ma. 4 409, R. 4 44 8«. —XVI. 

— Hofmann Forchemius, V. 4 553, D. 4 554b. 

— Homilius [Hummelius] Memmingensis, 
R. 4552«, D. 4553b c. ma.4555. 

— HonoriusCubitensis,R. 4 502b, D. 
4503b. LXIll. 

— *Huntman de Eibingo* (37). 

— Kleine de Löbaw , D. 4 473b, R. 4 474b, 
G. pr. 4488. 

— Kohell [Koel] Lipsicus. D. 454 4«, V. 4644. 
R. 4545b. 



948 



Petrus — Wolfgangus. 



Petras Hoferoan deSoravia, D.U74«, R. i 475K 
Künige, alias dictus de Zwüssctiendorf 

(Schossendorf), D. 4506«. 
Maoenschyn de Lübeck, R. 4454», D. 

4455«, y. 4 455. 
Mosellaous, R. 4 520» und 4 5i3«, C. ma. 

4 5S4. 
Pirner de Novoforo, D. U33^ R. 4 435*», 

C. pr. 4488. 

Presczchewicz de Budissin, D. 4 486». R. 

4 447»». 

Procottendorf, alias dictus Brockendorf, 

Wratislaviensis, C. b. v. (4 480-87), R. 4 532K 
Puchner de Niirnberga, D. 4 426*» (starb 

während des Decanats). 
Rode de Luneborch, D. 4 469*, C. pr. 4 460, 

R. 4464«. 

Scortenis Grimmensii«, D. 4 527«», D. 4 528*. 

SchormanGlogoviensis, D. 4 507»», C. b. 

V. 4 507. 

Sehuseo de Lipczk, V. 4 445, R. 4 455^ 

D. 4 456«. 

*Slorch de Zwickaw* (43), C. pr. 44oa, 

C. ma. 4 409, D. 4 442^ R. 4 44 3»». 

Swoffheim Gorliczensis, C. pr. 4 534 , D. 

4 585»». 

Thomaeus Senfllenbergias, R. 4550»», D. 

455t»». 
♦ Wegwy de Promslavia ♦ (9) , C. ma. 

4 409, R. 4 44 4«, D. 4 424*. 
Wirth de Lewenbergk [Leoberg, Lem- 

berg], R. 4 54 0^ C. b. v. 4 54 0, D. 454 3»». 
Procoplas de Cladrub, D. 4 434»». 

I. 
Reynhardas [Reyhart], V. 4473 und 4 474. 

Ist Joh. R. de Tzebiker gemeint? 
RIchardus Karslens de Tzellis, D. 4 467*, R. 

4 469». C. pr. 4 473. 
Rackerus de Luteiburg, R. 4 432«, D. 4 432»», 

V. 4482. 

8. 
Sebastianas von der Heide Regiomontanus 

Brussus, C. pr. 4 514, R. 454 2»». 
Roth Aoerbacensis, C.nia. 4 542, med. 

D. 4545—55. 

SybartMuchelensis, D. 4 54 1«, C. pr. 4 54 2, 

V. 4549, Y.subst. 4532 u. 4535, D.s. 4536*. 
Zimmerman de Brandenburg, D. 4 495% 

R. 4504«. 
Sigismandas Altman, Y. 4 495, R. 4 504«. 
Pruferus Glogoviensis, D. 4 555»», C. b. v. 

4555, R. 4556»». 
Silvester de Thorn, C.b.v. 4440. — XXIII. 
Simon Eisscnman ex Dilinga, R. 4 548«, D. 

4 54 8»». 
Gerth de Braunsberg Prulenus, C. pr. 

4548, D. 4549»». 
Pistorisde Lipczk, V. 4 379, C. ma. 

4 508, m. D. 4 509-23. Ord. um 4 54 9. — LYII. 
Sixtus Pfeffer de Werdea , D. 4 502»», C. pr. 

4 505, R. 4 506«. 
Stanislaas Auriss, C. b. v. 4 440. 
Pechman d^ Sweydenicz, D. 4463»», R. 

4 468»», C. pr. 4 474. 

Sauer Leobergensis , C. b. v. (um 4 552). 



SteplianasGert Regiomontanus, C.pr. 

4 495, R. 4 504»». — LY. 
HüfnerdePrettyn, C.ma.4429, D. 4430«, 

und 4 432«, R. 4 483«. 
Schönbach Magdeburgensis, D. 4553«. 

T. 

Tiieodoricas de Buckinstorf, R. 4489«, 

Ord. um 4 449, C. ma. 4 462. — XXI. 

*de Brunswig* (39). 

de Schonbergk, R. 4 465*. 

Stephani de Colbergb, D. 4 457-, 

V. 4457. — YIII. 

*VrcdIand (50, vgl. oben S. 786, Anm.) 

de Zukow de Rostock * (46). 

Tiionas Fabri de Herriden, D. 4 490»». 
Hertil de Jawor [Gawer] , R. 4 466*, D. 

4 467»», C. b. V. 4 480, D. 4 485»». 

Hofman Forchemius, D. 4 558»». 

Lam de Magdeborg, R. 4 467«. Wemeri 

de Braunsberg, C. pr. (4456-60), 

D. 4 464»» und 4 479* R. 4464*, C. ma. 4474, 

G. b. V. (4487—94). XXXIY. 
Tiiimo Passerin de Lugkow, R. 4453*. 
Tilo de Trotbe, R. 4 509«. 
Tiinotiieas*deMergeoaw[Margenow] * (23), 

D. 4440* und 4447*, C. pr. (vor 4446) , R. 



4 428«. 



V. 



Stepiianus Fortunae de Freyberg, 
Y. 4440, D. 4450«, R. 4467*. — XXVI. 



(Jdalrlcas Steudlerus Carniolanns, C. pr. 

4534, R. 4536« und 4540«, D. 4538*, C. ma. 

4540. 
Vrbanas Schacht Magdeburgensis, D. 4 543«, 

C. pr. 4544. 

T. 

Valentinas BeckeScbmiedebergensis, G. ma. 

4 462, med. D. 4 484-90. 
Vaierius Pfister Lignicensis, R. 4 534*, G. b. 

V. (4 533—48). 
Viiicentias «Grüner de Zwickaw,» 

(46), G. ma. 4409, D. 4440«, R. 4440*, V. 

4 44 0. — XXYIL 

Wyaw» (8). 

Virgilius Wellendorffcr de Satlz- 

burg, D. 4 500*, R. 4502«. — LXI 
Vitalis Fleck de Bornis, Y. 4450. 
Volqainas de Aquisgrano, G. pr. (vor 4446), 

D. 4420*, und 4426*, R. 4422*, G. ma 4427. 



Wenceslaas FabrldeBudweyss, G.pr. 
4483, R. 4488*, G. ma. 4488, D. 4489*. — 
XLI. 

-Judicis de Witdienaw, D. 4 480«, R. 

4494*. 

Wernerus de Onshnsen, D. 4 460*. 
Wiliielmas Haltenhof Tborunensis , G. pr. 

4 490, G. ma. 4 500. 
Wolfgangas Fusius, Y. 4 554. 
Meurer Altenbergefisis , C. pr. 4 538, D. 

4 540«, Y. 4546, R. 4547*, G. ma. 4547. ' 

Peylick, G. pr. 4 544. 

Schindler Gubitensis, D. 4544* 

R. 4 54 4»», G.pr. 4 548, G ma. 4534.— LXIY. 

Schirmeister, th. B. 4 554. 

Sybolus Lipsieus, D. 4550«, C. pr. 4652. 



INHALTSÜBERSICHT. 



t 



Sdle. 

Biideitag 541 

Die Verfassungsgeschichte der Leipziger Universität bietet 
ein hervorragendes Interesse , einmal weil unter allen Universitäten 
des Mittelalters nur die Leipziger die verschiedenartigen Elemente der 
Nationen und FacultSten zu einem einheitlichen und sinnig gegliederten 
Organismus zu verbinden gewusst hat (S. 517 fg.), sodann, weil der 
bedeutende Umfang der Universität die Entwickelung eines wirklichen 
Verfassungslebens möglich machte , welches denn auch ziemlich ein- 
seitig das Hauptinteresse des Universilätslebens ausmachte (S. 523 fg.). 
Isolierte Stellung Leipzig*s in Folge dessen (S. 525). Grenze der miltel- 
alterlichen Periode ums Jahr 1559 (S. 526 fg.). Die vorstehende Arbeil 
bietet Prolegomena (S. 529.}. 

A. Me llBifersItiit als fies«mik«q»«niti«B. 

I. Die Urkunden und das Gopiale Magnum (angelegt 4539) . • • 532 

4. Verzeichniss der im Rationarius Fisci erwähnten Urkunden . . . 532 

2. Borner*s Ordnung des Archives 4 539^ 537 

3. Die Urkunden im Gopiale Magnum, Tom. 1 540 

i. Gopiale Magnum, Tom. II * . 550 

5. Nicht im Gopiale enthaltene Documente 552 

6. Originalbriefe - 553 

II. Die Matrikel 553 

4. Der Name 553 

2. Schilderung des allmäligen Entstehens der einzelnen Bände i^, ^' ; 

9', 9") der Matrikel und ihres Inhaltes 554 

3. Der Festkalender der Universität 557 

4. Mitlheilung der vorkommenden lateinischen Gedichte. . S. 569 fg. 572 

5. Die Reihenfolge der Nationen in Betreff der Rectoribilität . . . 573 

6. Die Reihenfolge der Nationen bei der Immatriculation . . . . 576 

7. Immatriculalionsgebühren 577 

8. Die Non Jurati 578 

9. Benennung der academischen Grade und Würden 580 

40. Verzeichniss der Rectoren und Uebersicht über die von 

ihnen vorgenommenen Immatriculationen 583 

III. Libri Statutorum 600 

4. Aeltestes Statutenbuch, 4 409^ angelegt 600 

2. Statuten vom Jahre 4 499^ 604 

3. Statuten vom Jahre 4 543 609 

4. Statuten von 4 620 64 2 

5. Anhang. Die Reformation von 4 502 643 



920 Inbaltsibersicht. 

Seite. 

IV. Libellus Formularis 644 

i . Name, Beschreibung und Angabe des Inbalts 64 4 

' 2. Auszüge 620 

y. Rationarius Fisci 626 

4. Bedeutung desselben als Regislrum acceptorum 626 

2. Bedeutung als ältester über Actorum et Gonclusorum .... 628 

VI. Liber Tractatuum inter Senatum et Universitatem. . . 629 

4. Beschreibung desselben nebst den Einlagen 629 

2. Auszüge 632 

Vn. Libri Gonclusorum 636 

i, Beschreibung 636 

2. Auszüge 639 

Vtn. Libri Actorum 648 

i. Beschreibung 648 

2. Auszüge: a) aus verschiedenen Stellen der Libri Actorum . . 654 

6) aus Borner's Aufzeichnungen 675 

IX. Rerum Paulinarum Liber 687 

X. Borner's Indices 690 

4. Beschreibung derselben 690 

2. Mittheilung des von Bomer aufgenommenen Verzeichnisses über 

das Inventar, die Libri und Litterae der UniversitSt 693 

XL Anonymi Liber Gopialis 699 

XIL Das Hauptstaatsarchiv in Dresden 699 

4. S. g. Originalurkunden 700 

2. Wittenberger Gesammtarchiv 703 

3. ActenbSnde 705 

4. Extracte 714 

Xin. Privatquelien oder Abschriften officieller Quellen in Pri- 
vatbüchern 747 

Univ. BibL MS. Nr. 476, mit Auszügen 720 

Nr. 4 387, 44 3, 4 249, 4 348, 4 090; Rathsbibliothek Rep. IT, 4 0' fol.; 

Univ. Bibl. MS. Nr. 954, 458, 4478, 623, 4236, 4350, 4350*; 

Anhang: Vogel's Goliectaneen. 



I. Bie p^Utischea forp^nitiMei ier Vilfenltit. 

L Die Natiobten. 

A. Die bairische Nation 732 

4. Liber nacionis Bavaricae , 4442 732 

2. Placita nalionis Bavaricae, angelegt von Job. Fabri 4 498. . . . 734 

B. Die polnische Nation 735 

4. Verweisungen auf die Statuten von 4 423 und 4440 735 

2. Liber Nationis Polonicae vom Jahr 4 557 735 

3. Müller*s Manuscript über die Gerechtsame und Gewohnheiten der 
Polnischen Nation 736 

G. Die meissnische Nation 736 



IXIALTSIBBRSICHT. 921 



II. DiB COLLBGiA. 

Seile. 

A. Das grosse Fürstencolleg 737 

f. Die CrkoDden und das Copialbach ' . 737 

2. DieSUtuteo: a' älteste Statuten Ton fll6, Nachtrag .... 878 

6/ Liber veterom statulonim T. J. 1439 .... 743 

c' Nova statuta t. J. 1565 746 

d Statuta revisa T. J. 1636 748 

3. Libri Conclusorum 749 Tgl. 888 

4. VerzeichnissderCoIlegiaten 749 

B. D^s kleine Furstencolleg 751 

I . Die Urkunden 7S3 

5. DieSUtuten: a) Sfatota Collegii r. J. 4 412 754 

6) Liber slatutonim per Job. Fabri v. J. 1497 755 

c, Statuten t. J. 1554 759 

d Conclusa et obsen-ationes v. J. 1554 .... 760 

e] SUtolCfl T. J. 1720 761 

3. Inventarium 761 

4. VerzeicbnissderCollegiaten 7^3 

C. Das Frauencol leg 766 

1. Grunde der unvolUländigen Benutzung des Archives 766 

2. Die Urkunden 767 

3. Verzeichniss der Collegialen 77i 



C Me ffaraUüeib 

I. Die FAcrLTAS Abtifm. 

I. Die Urkunden und das Copialbuch . 778 

II. Die Matrikel 783 

1. Beschreibung derselben 783 

2. Die Feste der Facultät 784 

3. Auszüge 788 

4. Lateinische Verse 794 

4. Verzeichniss der Decane, Vicekanzler und Promovierten. 797 

III. Liber papireus, von 1500 an 819 

IV. Libri Statutorum 821 

1. Aelteste Statuten V. J. 1409 822 

2. Neue Redaction v. J. 1437 824 

3. Statuta legibilia 827 

4. Dritte Redaction V. J. 1470 circa 830 

5. Vierte Redaction V. J. 1499 836 

6. Abennalige Redaction eines Theiles der Statuten v. J. 1507. . . 842 

7. Statuten vom Jahre 1524 und 1543? vgl. Anbang 865 

8. Statuten v. J. 1558 845 

V. Libri Actorum decani et concilii seit 1520 847 

I. Beschreibung. 2. Auszuge 848 

VL Liber Epi Stola ris, V. J. 4491 an 851 

Vil. Rationarius Fisci, vom Jahr 1428 an 85S 

Darin Verzetchoisse der Yofiesiuigea 1 437 — 4 441. 



922 Inhaltsübersicht. 

Seile. 

Vin. Rationarius Receptororo, V. J. 4 512 an 853 

IX. Ralionarius Expositoruro, V. J. 4542 an 854 

X. Index omnium rerum facuKatis, v. J. 4 544 855 

XI. Registrum, ums Jahr 4 480 angelegt 855 

XH. Registrum disputation um, von 1489 an 858 

XIII. Registrum complentium pro facultate, von 4 489 an 858 

XIV. Registrum disputationum ordinariarum, von 4 54 4 an 859 

XV. Libri Quaestionum , von 4 54 2 an 860 

XVI. Tabula pro gradu baccalaureatus, von 4 484 864 

XVII. Liber culinarius, von 4 566 an 863 

XVIII. Volumina Actorum ' 863 

XIX. Anhang 864 

Hat es Statuten von 4 524 und 4 543 gegeben? 865 

IL lie drei hohen racdttteB. 

A. Die Theologische. 

I. Die Urkunden 866 

II. Die Statuten 868 

4. Statuta antiqua, älteste 868 

2. Signatura promotorum, von 4 428 an 869 

3. Statuten von 4 543 870 

III. Rationarius, v. J. 4 545 an 870 

IV. Fasciculi Actorum 87 I 

V. Verzeichniss der Decane von 4543 an 872 

B. Die Jvbistisgbe. 

Statuta 873 

Darin auch GatalogusOrdinariorum und Promotionsverzeich- 

nisse 874 

G. Die Medicinische. 

I. Die Urkunden und das Copialbuch 877 

n. Die Statuten 878 

4. Aelteste Statuten von 4 445 878 

2. Statuten von 4 503 880 

3. Statuten von 4 543 883 

III. Liber Decretorum et Actorum 885 

IV. Manuale Decanorum A et B 885 

V. Verzeich nissderDecane 886 

A ■ h a ■ g. 

I. Nachträge, Verluste, Vorschlage 887 

n. J. J. Vogel's und W. F. Vetter's CoUectaneen 894 

III. Die Siegel 899 

1 ■ d i c e 8. 

I. Chronologisches Verzeichniss der wichtigern Urkunden 905 

II. Verzeichniss der Gründer und Beamten der Universität 9 41 



Draek T«m Breitkopf und Hirtel in Lelpcif . 



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