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Full text of "D. Johann Gottlob Krügers ... Gedancken vom caffee, thee, toback und schnupftoback"

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IJE 


Digitized  by  the  Internet  Archive 
in  2016. 


https://archive.org/details/djohanngottlobkr1746krug 


D.  3o$aitn  ®ottlol>  $ rögeriJ 

£)er  $U»cr  - 99flat)Vl)cit  ^rofe|Jot'$  auf  Der  St&nigf, 
SJJreufe.  ftneDrtd)g  Uniücrfifdt  unb  Der  ^onigl. 
^ßteufj.  ^cabeniie  bcr  ^öiffenfdjaf» 
t«ti  £Ö?ifgliei)$ 

0et»anefcit 


93  om 


jDie  in/eyte  2fnfia<je. 


-2>clle  int  tnagbebücöifefeen, 

röwlegt  m\  Sari  -twraiaun  <g)«tmntftac 

1746. 


(Erinnerung. 

jn  liefet  Auflage  ijl  tjerfcfytebene« 
t)in  unfc  tmefcer  rmnefyret  unt>  einige 
Sfamercfungen  vom  0ä?nupftoba<£e  ^ins 
juget^an  werten« 


#odjnjo&ls«&o!jt:nett  £«wt/ 

$ € 31  SÄ«» 

IMüpp  fall 

gtetjfKtrimn  IntööO 

.#<**  * v 

«S)ewn  »Ort  35wbenbecf  unö  ^attenfee,  €ril)ttm 

t;  üon  SBtuefle  unb  Z bäte  tc.  ic. 


SSftittem  gn^ififh  £etm" 


#oc&n>o!jlgc{jol)rner 

Stetj&cir, 

•©iräbigcr  $m v - 


^f®9itum  »clteit  mit  « (Sw, 

•f)Od)tt)l>^Öfbl.utmut^n/ 
tueganpefontw  JjpD^adfcun^roel* 

^etcf>  gegen  ©iffffbcn  HK  lan * 
ger  für  kn  klugen  krSBelt  &u  mbct* 

scn  1 Sftcitt  ^oc&nwfjlgf  bl.£erc 

SBai’Pll  idj  »erbe  3bnCll  in  bicfcm 
<5tuc tc  gejjorfatft  fep 

finntn.  Qoä)  rntit  tdj  3{jWlh 
fcurdj  ferne  au^fd^metfettbe  £opefr€i> 
|>e6ungen  (efcbroeritd)  fallen:  »dl 

HH  due  @a* 


djc  *it  »erStöffertt/  Belege  tiefes  «m 
ttxmgften  betmef.  ©emtroem  ift  tce 

niggif^en  Kaufes 

ba3  mit fo  utelen  erzenen  2lf)ttCn 
uttb  Sfltfßljwn  pranget,  öerbor* 
gen,  mb  tt>er  n>etg  ntc^t  iaß  matt 

«iicmaf)!  (Sun  £i>d}n>ol)(gell 

ju  nennen  pflegt,  menn  man  bte- 
jemgett  anfu&rd:,  iteldje  (id)  auf 
ber  $rtcbrtd)t> " Umuerfftat  beit 
Slufjm  vernünftiger , tugendhafter 
juub  voÜfommengUuUftctrrev  Canal* 
ftere  emorben  pöbem  3d)  erinnere 
mtd)  baher  ber  „Seit  allemal)!  mtfc 
«Bergnltgcn,  t>«  <£tt).  £>Pd)n>i>l)l* 
flfbl  in  ipaüejhitnrteit  unb  td)  bte 
ebrc|atte©fnenff{tH’li  öcnSBeg 
iu  aetgen  auf  melden  man  $u  einer  ge* 
nauernCrfantntß  ber  Statur  gelan* 
g tt  ®te  ungemeine  galjigMt  mit 
melier  Srb^OChtbO^lflebLbte^ 
fe$  aü^  gefaßt  ^ bte  ©rünbltdjfett, 
mmit  <ötf  bif  wefäiebenm 

«um 


twngcu  Per  Staturteprer  bmtfyilt, 
unt)  Pag  Vergnügen,  n>e(cf>e^  ©ie 
tadlet:  Pejcugt,  lttudjtmirPie  jg)of> 

«ung,  e$  mrrPen  $OCl)n)Ol)i* 
fld)L  Oc&Pcp  ©ffeKtf ung  t>iefer  ppp* 
pcalifcpen  SMatter  nePft  Penen  2fo* 
neptniiepf eiten,  n>eld|c  Pie  Statur* 
mipenfcPaft  Pep  fi(()  |itpret  jugleidj 
Per  ungemeinen  Jpocpaeptung  ju  er* 
tnnern  gerupen  mit  melier  idj  er* 
jterPen  werPe, 

^>oc()n)o^läf^|i;ncf 

gcc#erf 

©näMfler  ^>ctr, 

(2n>.  £p{f)n>ol)IßcW. 

Jj>alM<n  *? 

1746. 


fiefjörfamj?  wrbunDcnflet  dienet 
Krüger. 


©eneiötcrSffcr! 

fedCS^Sln  verlangte  teutfdje  ©ebam 
den  vom  £bee,  Kaffee  unb 
^iM3  ™ Sobad,  von  mir.  £ier  ftnb  fte. 
3ch  weib  gar  wohl/ bafj  bereite  febrvieleS 
bavon  gefebrieben  iO/unb  vielleicht  i|i  biefe 
Cgchrift  unter  allen  bie  hcrauSgefommen 
finb  bie  fcblech teile,  3(h  weif)  aber  auch/ 
ba§  nid)t  alle,  welche  fiel)  beeJhees^ffeeS 
unb  $obad$  bebienen  ejrotfe  2lr$enet)ge* 
lehrten  ftnb/  ober  auch  S«t/  Sufi  unb  ©e* 
iegenheit  t>aberi/ ftch  alieö  ba&  was  hievon 
gefebrieben  worben  anjufdmffen,  unb  ba$ 
lefte  barauS  $w  wählen.  ©leidjwohl  wun* 
fehen  fte  Och  bfterd  eine  SRaehricht  von  bie« 
fen  6achen/  unb  ihrem  richtigen  ©ebrau* 
<her  $u  erhalten,  ©ie  befragen  baher  bie 
Slr§enet)gelehJten/unb  eilten  von  ihnen 
nicht  feiten  bie  ungereimteOen  Antworten 
non  her  2Belt/  bie  Oe  bocb$u  beurteilen 
nicht  vermogeub  Onb,  weil  Oe  nicht  nm  mit 
lauter  autflänbifeben  2B6rtern  vorge* 
bracht  werben,  fonbern  auch  in  eineQßiO 
fenfchaftgehbren/beren©runbe  ihnen  v6l* 
iig  unbefant  Onb.  ©iefe  Onb  es/Von  benen 
ich  mir  embilbe,ibne  burch  £erau$gebuitg 
biefer  glätter  einen  ©efallen  erwiejcn$ti 
haben,  ©enn  man  tan  Och  fchwerlich  berer 
©gehen/ welche  von  biefer  SlrtOnb,  fobe» 


Menen,  baübie  ©efunbbeitbaburcberbat* 
ten/  ober  311m  wtfiigfren  nicht  verbotben 
werbe, ohne  bie^eibettju  kennen,  ©aber 
bat  öfters  ein  folcher  fletner  Unterriebt/ 
wenn  er  mit  Vernunft  $ef<h  rieben  ift,  et* 
tten  groffern  9tu§en,  alS  bet*  gioftegolian* 
te,barinnen  @achen  vorgettagen  werben 
bweh  welche  Lnemenftblicbe®lüctfeeliatett 
entweber  fehr  wenig,  ober  gar  nicht  befbt* 
bertwirb.  3noef]en  faneS  mit  gleich  viel 
gcltcn,oh  man  ber  gegemvdrtigen  Schrift 
tiefen  23or$ug  latle«WiÜ,ober  mcht.©enn 
ich  felbet  mache  fel)r  wenig  batauS,  aber 
bennoil)  will  mich  meine  Eigenliebe  über« 
reben,  bai  fte  bei)  allen  Unvoltfommenhei* 
ten  öie  fte  bat,  noch  nicht  bie  fchlechtejle 
fonne genant  werben,  ©efe$t  aber  auch, 
bab  fte  biefen  Sttamen  verbt'ente,waS  wäre 
bar  an  gelegen  ? ©aS  gan^e  UnglüdP  wäre 
biefeS,  ich  bdtte  einige  Blätter  vetborben, 
unö  man  würbe  mir  noch  baguverbunben 
fet>n  müffen,  ba§  ich  nicht  ein  ganzes  23uch 
mit  Xbrrbeiten  angefüllt  batte;  ©enn 
wer  batte  mir  biefeS  webten  wollen?  3n 
SBabtheit  ich  hatte  nichts  anberS  getljan, 
als  was  unter  ben  ©eiehrten  febon  lange 
gut  vD?obe  geworben  ift,  ttnb  eben  biefe 
SBeeettwifligfeit,  mi<b  nach  ber  90?obe  31t 
bequemen,  ift  bie  Urfathe  warum  t<h  btefc 

93orrebegefchrtebe«b^ 

; 


Zä)  mo<3?te  bie  Vernunft  bie  (Zite b 
feit  befielen ! 

SDodl)  bef  t’  i$)  nicht  bie  XÜelt,  fo  tritt 
ich  jie  vergnügen. 


§. 

o flehen  febt  gefehvfe  Sprach# 
öerffdnbige  in  Den  KkDancfen, 
Da§  Der  Kajf  >«  bep  Denen  orien* 
taltfcben  liefern  [ehon  in  Den 
dlteften  gelten  im  @kbraud>e  ge* 
n>efen  träte.  @ie  triften  bsefed  auö  Der  QSebeu* 
tung  Deö  bebraifcben^Borted,  meicheS  Hutter 
Durch  langen  überfefcr  bat,  fo  artig  begleiten, 
öa§  man  fafi  glauben  folte,  iDavib  mdre  ein 
Stebbaber  Diefeä  ©etrdncfed  gctrefen,  treil  ihm 
feine  Q$rüDet  gebrannte  Kaffeebohnen  in  Dad 
Saget  gebraut  batten.  SDiefed  trtrb  nieten  feit* 
(am  rorfommen;  aber  marum  ? meil  man  fid) 
einbilDet,  Die  0?atur  babcbamald  gan£  anbrc 
SÜtenfchen,  ald  h^uf  $u  £age  beroorgebracbt. 
3)ad  macht  DadSfltertbum  tft  «Ugitreit  ron  und 

St  entfer» 


2 


« ( o ) & 

entfernet.  9?ut  fcharfe  $ü?gen  Eonnen  erEennen, 
öafj  Die  Eliten  Denen  ?D}enj#en,  meldEje  ieljo  le • 
beti/  in  Den  me!!len.0tucfenäi;nlid)ge5i)efenjtnb. 
Sbie  übrigen  n?dd>c  ein  blobereO  (Befühle  haben, 
(eben  bie  ^Itenaüernab(b«rcf)  <ingenji|jeö5ern# 
glaä  an , baß  ihnen  entmeber  bie  ©a<ben  grof* 
fee  ober  Eieiner  oorjlelü  als  ftc  gemefen  ftnb. 
»erlange  es  inbefien  nicht  ju  entfd)eiben , ob  ed 
febon  |u  iDcpibö  Seiten  Siftobe  gemefen  eine 
£affe  Kaffee  ja  trinefen : meil  ftcb  biefeö  Den# 
noch  nicht  gemifj  ermeifen  Idft,  fonbern  auf  einer 
i>fo§  in  ber  ©prad)e  gegrünbeten  SÜMhmaffung 
beruht,  ©o  öie!  aber  ifl  genü  jj,  baß  man  ju  Baivt) 
in  Bgt)Pten  €affee Raufer  gehabt  hat/  ehe  Denen 
Europäern  batf  geringjle  »on  biefem  (Betrdncfe 
befannt  gemefen.  9?ut  oor  etman  90,  fahren 
hat  man  in  ^ranef  reich  angefangen,  fid)  be jfelben 
ju  bebienen,  unb  bie  übrigen  europdifchen  9?atio* 
nen  ftnb  Den  ^anjofen  bierinnen  gefolgt.  2)a§ 
aber  biefed  (Betrdncfe  fo  halb  burchgehenbs  gut 
CDJobe  gemorben,  ift  gar  nid)t  $u  »ermunbern. 
SDemi  bie  BrgehlichEeiten  ftnb  ein  ©trom,  oott 
n>eld)em  bie  SSttenfdjcn  gar  ju  leichte  fortgetiffen 
merben,  unb  bieBitelEeit  tj!  bet  ^inb,  tpeldjer 
feine  »Bemalt  beforbern  hilft.  SDavf  cd  unö  mm 
tt>o!)l  befremben,  baß  ber  Kaffee  fobalb  eingeführt 
toorben,  ba  er  eine  Mündung  $mep  folchet  mach* 
tigen  Utiad)en  gemefen  ifl  ? Br  oerurfacht  ein  ftnn* 
Üd)eö  Vergnügen,  unb  gehöret  folehergeftalt  ju 
Denen  Begehungen,  födehe  bie  le^te  2lbftd)t  00« 
Den  Bemühungen  ber  mei|len  Sföenfchen  $u  fei;n 

pflegen. 


# ( o ) # 


pflegen.  Unt>  tvet  miü  eö  and)  benen  $?enfd)en 
»erbenden,  Da§  fie  ftd)  bamad)  beflreben , ba 
tvai)te  (Scge^ltchfeifen  meiffentbeilö  eine  33011* 
forament)«t  beö  menfcblicben  Stoßanbeö  genennet 
ju  roetbat  ocrbiencn.  SDie  D?atu?  jeibjt  schein! 
biefed  poraud  gefebn  $tt  haben , unb  bat  Daher 
bie  Körper  Der  SOtenfcbcn  unb  $hicte  fo  einaeridjf, 
ba§  in  Den  meiflen  Stilbn,  öenn  in  alkn  ift  eö 
röcht  moglid)  gemefcn,  Dasjenige.  maö  $u  ihm 
Q}olif otnmenbeit  gereichet  ein  ^ergnnaen,  Daö* 
jenige  aber,  n?a^  ihnen  Schöben  unb  UnooH* 
fommenbeit  jujtebet  ein  ^tfjöcrgnügcn  erregen 
niujj  3nbe|Jen  jweiffe  tcl>  Doch,  ob  Der  ange* 
nehme  (gefcbmöcf  DeöCujfees  allein  petmogeni) 
gewefen  rodre,  it>n  bei)  t abe  alien  Europäern  k* 
liebt;  $u  machen,  rnenn  nicht  auch  bie  ©felfeit 
baß  ihrige  Daju  bepgetragen  hatte  2)cnn  bie  (£r* 
gelungen  (cheinen  für  alle  $}enfchenjohne  Unter* 
fcheib,  bie  ©telfeit  aber  nur  für  @eelen  gon  ei* 
nem  feinem  ©tojfe  gemacht  $u  fepn.  SDabec 
ifl  eö  nicht  $u  oetmunbern,  me'nn  fie  in  Den  4ber* 
jen  Demjenigen  iJMafc  nimmt  btt  ftd)  burd)  @e* 
lebrfamfeit,  burd)  3Bü?,  burd)  ben  @tanb,  oha* 
auch  mobl  burd)  bie  &ugenb  über  anbere  tu  er* 
heben  bemühen.  Unb  nun  fan  man  leichte  ben* 
<fen,  tvarum  bas  €affeetrn  eben  guevjt  bet)  bet» 
povnebmen  Seuten  feinen  Anfang  genommen  ha* 
be,  unb  mic  eö  moalicb  gemefen,  bah  eö  oon  ib* 
nen  bi§  auf  ben  ^obel  bähe  fottgepflanjt  mer* 
ben  fonnen.  ©egenmartig,  ba  bet  (gebrauch 
biefeö  ©etrdntfeö  baib  aufe  t)6d){]e  getrieben  ui 
21  s fepn 


4 


fct>r*  fcheinef,  wirb  man  faum  ein  mittelmäßiges 
2)orf  finben,  ba  ffcb  fein  Kaffee,  ©erdtbe  folte 
antteffcn  (affen.  Unb  biefeö  iff  eben  Die  Urfadje, 
warum  man  ffcb  fo  ffatcf  auf  Die  Sluferjiebutig 
junget  £affee*2$dume  gefegt  l)at,  unb  tuavuni 
et  fo  wohlfeil  geworben  iff. 

§.  2. 

£)et€affeewdcbffauf  einem  Q3aume,  wel» 
eher  20, 30,  ja  bisweilen  40.  @cbub  f>odf>  iff. 
S)ie  €affee*Q3dume  abet  welche  in  Europa  ge» 
pffanjtffnb,  baffen  feiten  übet  8.  (£üen  in  bec 
.£)6be.  2)ie  Utfacbeiff  leichte  jubegteiffen.  Unfre 
£uft  ifl  Diel  faltet  als  in  Arabien,  wo  ftd)  bie  £af» 
fee*Q3dume  felbet  fotfpflanjen, unb  wilb  wacbfen; 
Doch  bflt  man  orbentlicbe  Plantagen  bafelbff  an'/ 
gelegt  unbbtefeSfo  gat  in  bem  glücklichen  2lta» 
bien,  obneraebtet  et  ba  wilb  wdcbff.  3nfon* 
betbeit  gefebiebet  biefeS  in  bem  Königreich  93e» 
men  bet)  bet  ©tabt  £age,  $?ooab,  Q5ethclfa» 
gut),  Dvebia  unb  gebia.  ferner  fo  finb  Sfflan» 
tagen  in  Ofi  ^nbien,  oornemlicb  ju  2?aoa.  3a 
mit  treffen  betgleicben  nunmebro  aueb  in  5lme» 
ttica  an.  3n  Arabien  etfotbern  bie  €affee»Q3du» 
me  eine  feuchte,  unb  febattige  @egenb,  wennffe 
gut  fottfommen  follen.  £>aher  pflegen  bie  @n» 
wohnet  meiffentbeilö  gegen  Mittag  ju,  $apel» 
bäume  baoot  ju  fefcen,  bamit  ficb  bie  Kaffee# 
fBdume  in  ihrem  ©chatten  beffnben;  unb  um 
ihnen  bie  netbig*  fteuebtigfeit  ju  geben,  fo  lei» 
ten  ffe  baS  Sßaffet  an  ben  ©tatnm  nach  ben 
Sßutjeln  ju,  fo  halb  fte  abet  bemerken,  baß  bie 

Srücbte 


• ( • ) # 

$rüd>te  Anfängen  ju  reiffen,  fo  leiten  fie  böS 
Hafter  wieber  ab. 

.§>  3- 

•£en:  rTeumar m betreibet  uns  btefen 
9?aum  fo  umftdnbltch,  bajj  ich  glaube  es  treibe 
meinen  iLefern  nicht  unangenehm  fepn,  !>tec  ei* 
nen  fuijen  2tuS$ug  baron  $u  erblicfen.  (5r  be» 
tnereff,  bajjbasefOöljbiefeS  Q3aumS  weich,  bieg* 
fam  unb  febmaefbaft  fe»?.  üDieDiinbeiji  weil* 
liebt,  unb  bie  Q5ldtter  ftnb  jmar  nicht  fo  biefe, 
aber  großer  wie  bie  Lorbeer  glatter,  ©ie  febme* 
eben  gar  nicht  angenebm,fonbern  wie  anber  iytauf, 
unb  haben  auch  feinen  ©eruth*  2b«  SBaum 
felbff  ifl  ju  allen  ^abrSjeifen  grün , unb  tidget 
QMütben,  unb  flüchte,  bergeffalf,  baf  man  $u 
»etfehiebenen  ^af)cö5eiten  QMütben,  reife,  unb 
unreife  fruchte  $u  (eben  befommen  fan.^  Sbie 
QSMumen  finbweijj  unb  biSweilenetwaSvotblicb/ 
fie  haben  habet)  einen  jiarefen  ©eruch,  unb  fbn* 
nen  bet  ©ejlalt  nach  mit  nidjtS  befier,  als  mit 
bern  2>eSmine  betgfichen  werben.  £)ab«  auch 
bei  Kaffee  »on  gefchiebten  Ärdufert>etf!dnbigeti 
bor  eine  2lvt  beS  3eSminS  gehalten  wirb.  ®ie 
$rud)t  iff  anfangs  grün,  b«nacb  wirb  fte  rbfb* 
lieb, unb  bet)  rolliger  Oveiffe  buncbelrothbefunbetr. 
2h»'«  ©rojfe  nach  gleichet  jte  einer  länglichen 
Scitfche,  betrautet  man  fie  etwas  genauer,  fofin* 
bet  man,  bafj  fte  tooti  auffen  eine  rothe  $aut  hat, 
unter  ber  ficb  ein  wenig  jdbe  Materie  behübet, 
uon  einem  ecfelhaften  fuffen  ©ef^macf/  bie  beti 
Äetn  umgiebt* 

21 3 S»4. 


b 


# (o-)  & 


§•  4» 

apctSCwn  iff  Slnfangd  jicmlicb  grün,  unb 
&utd)fi-:')tia/  et  pcrbevet  aber  enblid;  bepbed  bie 
gtüne  ftatbe  unb  SDuetbftcbtigfeif.  €s  tft  fcj# 
tier  aus  jit>ep  ^heilen  gufammen  öefe|t,  $»ifd)en 
beleben  fieb  eine  Spalte  bejinbet.  Unb  biefei 
ift  eben  Ne  Urfad>e,  marummananfangd  in  Cu* 
ropa  alles  angemetibten  ftleiffed  öbngeadbfef,  and 
benfoaenan  t^C-fe  -^obnm,  »enn  man  fte 
gefieeft,  feine  C-ife  ?>a  «ur  babe  erjeugen  fern* 
neu,  5>enn  mbem  man  ft.-’  für  nouvdlicbe  Q?ob* 
neu  gehalten , fo  hat  man  jebetjed  nur  bie  eine 
Reifte  bei  ganzen  Äetnd  m bie  v^cDc  gejlecft, 
n>eld;e  unmöglich  Hat  aufmgd;fen  tonnen. 

§-  5- 

0ivin  pflegt  beö  3c*brd  brepmahl  nemlid) 
im  Frühling,  Somme?  unb  Jpetbfte  Den  reifen 
Cafe  engufammkn, m bbtefed  flgenbecgejtalt. 
0ian  breitet  £ud)ev  unter  bie  Raunte,  unb  fd)üfr 
tclf  biefelben,  bafj  bie  reife  'Srüdite  fycrabfaUen. 
2)iefe, fruchte  »erben  an  ber  Sonne  getroef  net, 
bannt  Ne  auftilc  Schale  pcrroelcft,  unbberab* 
gebt.  Unb  Damit  biefed  bejb  befer  gefebeben 
möge,  fo  rollet  man  bewert;  e ober  fieinevne 
$en  Darüber  her,  baburd)  fiel)  jugleid)  bie  bepben 
diilTerii  c&beile  bei  $ernd  öon  einanber  abfotibern, 
b’.erauf  fd)»inget  man  fie  in  ber  £uft,  fo  fliegen 
bie  tJDcbalen  rote  Spreu  Danon ; bod;  muffen  fte 
bernacb  nod)  einmal)!  an  ber  £uft  getrocknet  »er# 
ben,  »eil  fie  garjuleicbt  »erhüben/  tvenn  juüiel 
5eud;tigfat  habet;  bleibet. 

§.6* 


tt  (o)  0 


7 


§.  <5. 

haben  eg  DemSimfferbamifchenIBur# 
gemeiffcr  TCÜitfen  ju  perbancfcn,bafj  mir  gegen* 
tvdrtig  fo  mahl  in  ^nbicn  alg  (Europa  Kaffee* 
Q5dumc  haben,  benn  biefer  hat  frifche  flüchte 
pon  Kaffeebdumen  auö  Labien  nach  3nbien, 
unb  bccnact)  auch  in  ben  botanifchen  ©arten  jti 
Stmfferbam  bringen,  unb  fottpffanjen  (affen,  bic 
man  nunmehro  an  bielen  Orten  in  (Europa  an« 
tx  m 

_ „ §•  7- 

©egenmarfig  haben  ,m  btep  bittet  w>n 
€a|fee  in  (Europa.  Sßir  befommen  Kaffeebob* 
nenauöSitabien,  melchegtbr  rechtes  Q3ater(anö 
iff,  unb  biefeg  tperben  £et?antifcbe  Kaffecboh* 
nengenennt.  *2Bir  befommen  tpn  ferner  aud 
Off*  !$nbien,  welcher  ben  Nahmen  beS  ^avanb 
fcb>en  Kaffees  führet.  (Enblid)  fo  liefert  uns  auch 
Simerica  ober  'Söeff'^nbien  Dergleichen,  unb  bie* 
fer  iff  unter  Dem  Nahmen  beS  Buciitamifcfeeit 
Kaffees  befannt.  (Es  iff  nid)t  ferner  biefe  3.  Sir« 
ten  Deg  Kaffees  pon  einanber  ju  ttnferfdjeiben. 
2bennber£eoantifd)ciffber  fleinffe  unb  hat  eine 
etwas  buncfelgdbe  $arbe,  ber^apanifcheiffber 
groffe,  unb  feine  ’Jarbe  iff  blafgelb,  bet*  ©utina* 
mifd)e  aber  iff  pon  mittler  ©roffe,' unb  beraube 
nach  grünlich.  Überhaupt  aber  iff  ein  jeher  Kaf* 
fee  beffo  grüner,  je  frifeher  er  iff,  unb  toirb  hernach 
immer  gelber,  wie  wir  folcheS  an  benen  (Etbfen 
mahrnehmen.  Unb  hieraus  fan  man  urtheilen, 
tporauf  man  bep  ber  SBabl  ber  Kaffeebohnen 

91  4 I« 


* 


# C ° ) # 

ju  fcl>en  !>a6c.  $)enn  ep  fommt  batauf  an, ob  fte 
grünltd),  unbnlfofrtfch,  cbfic  recht  treten,  bod) 
ober  nid)tfo  leiste  ftnb,  baf  fic  auf  Dem  Q33affes 
febmirmnen , ob  fte  nicht  bumpfi'gt,  unb  »am 
0eewaffer  oerbotben  ftnö , unb  ob  fte  enbücl) 
nachbem  fte  gebrannt  worben,  einett  ftarfen  unb 
angenehmen  ©erud)  haben. 

$♦  8» 

3fd>  werbe  bet  $}übe  überhoben  fepn  Pon* 
nen,  $u  unterfuchen,  auP  waP  für  '^heilen  beevohe 
€affee  jufammen  gefefct  fen.  2)enn  wo$u  nntrbe 
cP  bienen,  ba  Die  €affee>^oi)nen  nicht  roh  / fon» 
bern  gebrannt  gebraucht  werben.  €Pbat&wac 
ber  D.  2lnbry  ben  9tati>  ßec^cbcn,  ntan  mogte 
fiel)  Der  rohen,  an  ftatt  ber  gebrannten  lohnen 
bebienen;  aber  hat  nicht  auch  ein  2fnajca<joras 
behauptet,  baj?  ber  0d>nee  fchwarj  wäre,  obnet* 
ad)tet  er  ihm  bie  $lugen  perblenbete  ? Unb  wie 
wolte  tpol)l  benen  SD?ertfd)<en  eine  Torheit  ent* 
wifchcn  ? 0?ein,  cP  feheint  pielmehr  alP  wenn  fie 
ftch  oerbunben  arteten  bie  ©ebanefen  etneä 
gtoffen  i2Beltn>eifen,  burd)  bejldnbige^roben  ju 
beftdtigen,  welcher  behauptete,  eP  fonnte  niebtd 
fo  narrifcfteP  erbaut  tperben,  ba§  nicht  einmahl 
»on  einem  gelehrten  folte  getagt  worben  fepn. 
9ftan  würbe  fchon  adeP  esfcfwpft  haben,  man 
würbe  nicht  mehr  tvtffen , womit  man  fid)  be» 
fchdftigen  folte,  wenn  man  ieber^eit  bie  2Bal)theif 
crrathenifolte;  unb  bie  $?enfd)en  würben  bet) 
ihrer  fo  eingcfchrancPtcn  <£r?entni§  nod)  Piel 
fchiimmer  bvan  gewefen  fct;n,  wenn  bie  9?atu* 


9 


• (<>)• 

nicht  fo  gütig  cjsmsfen  rndrc,  ihnen  eine  $)?enge 
pon  2}oturthet!en  barjurcichen,  bamit  fte  bie 
$Md$e  in  ihrem  ©ehirne  erfüllen  fönten,  welche 
fonffen  notbwenbig  leev  bleiben  muffen,  wenn 
man  nichtö  $ugeben  wblte,  baff  nidf)t  mit  ben 
©(an^e  cmctf  geometrifd)en  9$etpcife$  prangen 
fönte.  @o  feltfam  eg  aber  wäre,  ben  rohen  <Saf* 
fee  ju  friticvcn,  eben  fo  abgefchmacft  mürbe  eS 
jepn,  folgen  ju  gebrauten , bcr  fdE)on  ganj  ju 
Sohlen  gebrannt  iff.  (£$  mürbe  fchon  Piele$ 
baoon  abgefonbcrt  fcpn,weidje$  $u  bet$(nnehm* 
lichfeit  notbwenbig  etfobert  wirb.  3n^llen  ifl 
eö  hoch  nicht  möglich,  au$  bcnenjenigen  9)?afe* 
rien»  welche  ftd)  jeigen , wenn  man  bie  Kaffee* 
lohnen  pöüig  auäbeffilirf,  bie  wahre  95efchaf* 
fenheit  gebrannter  €affee*Q?ohnen  ju  beurthei* 
len.  3>nn  wenn  man  alle  Diefe  SOMerien  wie* 
ber  mit  einanber  permifchen  wolte,fo  mürbe  buch 
niemals  wieber  fo  etwaij  h<wau$fommcn , ber* 
gleichen  ber  rohegaflfce  wäre,  wenmcr  ju  ^uU 
»ec  geholfen  mürbe.  3>iefe$  iff  eben  fo  itnmög» 
Uch,  al$  wenn  man  baö  Q3lut  bcffiliren,  unb  her* 
nad)  am?  ber  Q3ermifd)ung  bcrerjenigen  SQlafe» 
rien,  bie  fich  abgefonbcrt  hatten  baöSSIutwiebee 
herporbringen  rnolte.  $)a$  macht,  baö  ftcuee 
perdnbert  bie  ©röffe,$igur,  unb  Sage  ber  Sheile, 
Darauf  ein  Körper  jufammen  gefegt  iff-  <2ßar* 
um  folte  e$  alfo  ber  Materie  eines  Körpers  nicht 
eine  ganj  anbere  ©effalt  geben,  unb  gan$  per* 
fehiebene  ©genfehaften  mitfheilen  fönnen? 

| 0chon  25oy le  hat  biefeö  eingefcl)n,  unb  uns  bie 

2i  5 ©rünbe 


IO 


©tünbe  baoon  in  feinem  cl^mifcjfen  gmeiflee 
entöecft*  ^nbelfen  tvoUen  mit  hoch  fehm  mag 
her  gebachfe^ert  Heitmann  birtch  bie  t)cfü([a# 
ton  in  ben  Kaffee  < lohnen  an  getroffen  l>abc* 
(£t  hat  aber  $uer  jl  eine  mdfjrige  COtateric,  hernach 
«in  bicheg  ftinchenbeg  Oci)l  ikfommen,  unb  aug 
bet  jutüchgebliebenen  2lfche  hat  et  noch  ein  föeS 
©alj  $ubereitet. 

§•  9- 

$02an  mu§  ben  Kaffee  meber  ju  (lav!  noch  ju 
wenig  brennen,  benn  brennt  man  ihn  ju  wenig,  fo 
bleibet  »ieleg  juruef,  welches’  noch  brätichbötge* 
toefen,  unb  ibm^  einen  Semd)  unb  ©eftbmad: 
hafte  erteilen  fonnen,  btermt  man  ihn  aber  ju 
' flareH,  fo  oerraucht  baö  alletbefie  bemon , unb 
man  behalt  fafi  nichts  aß  eine  unnü^a  Stbe/Unb 
unangenebmeöÖehljtitucfe.  I2öenn  aber  bet 
(Eaffee  aufbtegcwöl)n!id)e  2lrt  öebvamit  wirb,  fo 
' »erfieret  et  ben  4ten  ^bcil  öon  feinem  ©ewiehte, 
welcheg  unter  bet  ©efklt  bet  5lugbünj]ungeti 
öectaueht.  ©ammiet  manbtefeg  mag  wahren# 
bem  trennen  augbunflef,  fo  bekommt  man  eitt 
Gaffer  mit  einem  fauten  ©al$e,  unb  etwag  me# 
nigeg  Don  einem  ungemein  flüchtigen  Öehle. 
S)enn  bafj  bag  Raffet  etwag  »on  einem  faurert 
@al$e  bei)  ftch  habe,  erhellet  nicht  nur  bnrauö 
weil  eg  mit  einem  alcalifchen  ©aljebraufef;  fon# 
Detn  cg  fdvbef  auch  ben  Q3ii>lenfi)tup  rotfy, 
aug  welchen  bet)ben  5?enn$eid>en  bie  Chpmiften 
uon  bet  ©egenwavt  cineg  fauten  ©al$eg  ju  ur* 
tJ>etfen  gelohnt  finb*  £)aö  flüchtige  £>el)l  »er# 


II 


# ( O ) # 

i'utb  fti)  Durch  feinen  angenehmen  ©ergeh,  uni) 
giebt  Dem  ftBajfcr,  tvdcbcö  man  non  Den  Kaffee« 
95obnen  Deflillirf,  eine  rotblicbc  $arbe. 

§.  w, 

!£)er  gebrannte  Toffee,  fo  wie  es  gebraucht 
wirb,  beliebet  aus  trrDifdben  $beilgen , welche 
ficb  gar  niebt  auflofen  laßen.  Sc  ba*  aber  fee* 
ner  ein  ©ummi,  ein  4Darj,  öaö  fiel)  nur  in  Spi- 
ritu  vini  auflojl,  uni)  ein  Öet>i  bei)  fid),welci)e3 
eben  Den  angenehmen  ©erueb  Deffelben,  oerur* 
faebf.  liefern  jufolfte  wirb  in  Dem  geraobnli* 
eben  Saftee  ©etranebe  etwas  oon  biefeni  «fpgtje 
welches  mit  Den  QDbrilenbeg  ©ummi  genau  ocr* 
bunDen  ifi,  oielmebr  aber  oon  Dem  ©ummi  (#{?, 
unö  einige  $bei(gen  oon  Dem  woblriecbenben 
Deble  anjutreffen  fepn.  ÜDenn  wenn  man  auf 
i^funb  gebrannten  Cajfee  SÜBafiec  gieft,  unt> 
es  jiarcf  Damit  auSfocbt ; fo  befommt  man  oon 
Dem  Exrrafto  gummofo  obngefebv*  14  £otb 
3 Quentchen,  unD  2 0ccupeh'  wenn  man  auf 
DaS  Uberbleibfel  Spiritum  vini  gicfH , um  Da* 
mit  Die  partes  refmofas,  welche , menn  fte  al* 
lein  ftnb,  Das  Halfer  nicht  an  ficb  nimmt,  her* 
auSsujieben,  fo  befommt  man  »Sn  folcben  Ex- 
traft o refinofo  nur  5 Quentchen  unD  i0cru* 
pel,  unD  Die  überbleibenDen  iögotb  ftnD  Die  un* 
auflb§tid)en  erbigten  $beile.  StBiU  man  nun 
hierauf  Den  0cl)lu{?  machen,  eS  waren  in  einem 
^fonDe  gebrannten  Saffee  nur  5 Quentchen 
unD  1 @crupel  reftnofev  §heife,  unD  Die  übrigen 
14  Sotb  waren  lauter  gummofee;  fo  würbe 

man 


T2 


# C ° ) # 


man  fid)  feht  irren.  SDcnn  wenn  man  bcn?£er* 
fud)  eediehtf  anjfeüt,  unb  Den  Kaffee  erfl  mit 
Spiritu  vini  itnb  hcvnad)  mit  9Üt3affec  au^^iebft1 
fo  «langt  man  8 £ofh  öom  Exrradtorefmofo, 
unb  eben  fo  nid  non  gummofo.  Ob  man 
gleid)  hieraus  fiehet,  bafj  überhaupt  mehr  par- 
tes gummofk  als  refinofae  im  Kaffee  enthal* 
ten  finb:  fo  wirb  man  bod)  babtird)  juglcid) 
überzeugt,  bajj  bcnberle^  §heile  bergeftalt  gar 
getuiu^ufammenhangen,  bajj  in  foldjer  Sßermi» 
fefjung  ftd)  nide  partes  refinofee  mit  benen 
gummolis  $ugfeid)  non  bem  blojfen  taflet 
öuflofen  loffen,  wdd)eS  man  butchgehenbS  bet) 
t)cmn  vegetabiübus,  bie  partes  refinofas  unb 
gummoiäs  in  ftd)  haltet! , infonberheit  aber 
iiitb  am  bcutlichften,  cm  ber  5l(oe  antreffen  tnirb. 
SGBaS  bas  ©imnni  anbetriff,  fo  ijf  fold)eS  wohl 
bie  Utfad)e  non  bem  @efd)made  beS  CajfceS, 
ob  gleid)  baS  Oehl  banon  nicht  auSgefd)lo|fen 
$u  fet)n  fdjeinf,  meld)cS  jugleich  ben  angenehmen 
©erud)  beS  SaffeeS  nerurfacht.  SDenn  tner  tnei§ 
nicht/  bafj  ber  ®erud>  unb  ber  @efd)mad  in 
einer  genauen  Q3erbinbung  mit  einatiber  fielen  ? 
S)a  nun  aber  biefcS  Oel)l  fd)t  flüchtig  iff,  unb 
gefd)tninbe  nerrauchf/  fb  ficht  man  tnohl/  bafj 
man  ben  gebrannten  Kaffee  nicht  lange  aufbe# 
haften  muffe/  tnenn  er  nicht  feiner . beften  Straft 
unb  SinnebmlidjFeit  beraubt  werben  ifoll.  ^Bie 
flüd'tig  bicfeS  angenehme  unb  ffdrefenbe 
fen  fet)n  muffe,  fan  man  nicht  nur  aus  bem  ftd) 
fo  weit  auSbreitenben  ©evucj)e  Des  Caffeeö,  fon* 

Dem 


& (o)  # 


1! 


Dem  aud)  Darauf  fchlieften,  Dag  ^errHeu^ 
mann  al$  «in  fonft  ungemein geriefter  ©$mi|te 
aller  angewenbten  Stilbs  obngcad>tet,e  e$  nicht 
pollfommen  fangen,  unb  aufbehalten  fonnen. 

§.  n. 

JT leine  .lefer  n>cr&cn  fidf)  ni<^t  oerwunbern 
wenn  ich  it?ncn  fage,  ba§  einige  Den  €affee  für  un» 
gemein  gefunb,  anbere  aber  für  bochlt  fd)dblid> 
galten.  2benn  Diefeö  tfl  Die  rechte^  ©alanterie 
Der  ©eiterten,  Dag  fie  einanber  befidnbig  wiber* 
fprechen.  Otur  bct>  Denen  SDJathematilern  ijf 
cd  nicht  SÖlobe.  Vielleicht  fommt  aber  biefed 
blog  Daher,  weil  DieSOfatbematif  aus  Der  alten 
SSBelt  iji,  unD  nicht  recht  ju  leben  weig.  (£in 
Slrfct  welcher  weit  über  Die  $latbematif  erhaben 
ijt,  unD  ftch  Eaum  Die  ®üt>e  nimmt,  ihr  juwei* 
len  einen  gndbigen  23hc£  ju  gönnen,  hat  Die 
grepbeit  aüeä  ju  behaupten,  wad  ihm  nur  be» 
liebt,  unD  lad}tüber  Die  jlrengen  ©efe$e,  weld)e 
Die  $Iatbematifer  oon  allen  geiten  im  SDenfen 
Su  beobachten  oerbunben  gewefen  ftnb.  ©aber 
haben  oiele  Slthenepgelebrfen  behauptet.  Der 
fee  fefce  Die  Banner  in  Den  3uflanb  ihren  SlSeü 
Dem  Die  eheliche  Pflicht  nicht  erjeigen  ju  fötw 
nen.  UnD  wie  wichtig  finE)  nicht  Die  ©rünbe 
womit  fie  biefed  Darjuthun  wijfen.  ©enn  (Dies 
arius  erjeblet  in  feiner  ^3erfianifchen  Greife«  Q9e<* 
fcbreibung,  Dag  ein  ^Jerftanifcher  SSonig  unoer* 
mogenb  gewefen  fet),  unD  Dag  e$  feine  ©ernab* 
(in  Dem  ;aüjuf!arcfen  ©ebrauche  bedCaffeedjU' 
getrieben  habt*  ©a  man  nun  cinjlen  ein 


14 


• ( o ) • 

^ferb  höbe  tt»aUad>cn  wollen,  fo  habe  bie  5v6* 
nigin  gefragt,  watfman  bicfem  Dhiere  jutbun 
Willens  wäre.  üfrtcbbem  ftc  nun  bauen  benacb* 
richtige*  worben,  fo  butte  fie  geantwortet  man  ha« 
be  berglei  d)en  3Beitläuftigfcit  gar  nid)t  rtöfhig, 
fonbern  man  bürfte  nur  Dem  $3ferbc  siel  Saffee 
ju  trinefen  geben,  wenn  man  »erlangte,  ba{j  eS 
ihrem  ©emahl  ähnlich  werben  folte.  2?«  2ßabr# 
beit  ein  wichtiger  QSewcij?,  Der  aber  befio  ment# 
ger  Q3ei>faU  ftnben  wirb,  je  mehr  Die  Erfahrung 
bet)  Dem  heut  tu  Dage  üblichen  häufigen  ©e* 
brauche  Des  (Saffeeö  bas  (Segentheil  beftdtigt. 
Unb  biefeS  wäre  auch  in  Der  Dbat  Diel  eher  ju 
glauben,  ba  Der  (Eaffee  würcflich  etwas  nähr* 
bafteS  bep  fid)  führet,  unb  alfo  gewiffer  majTeti 
unter  Die  Den  ©aamen  »ermebrenben  ©achen 
gejchlet  werben  fan.  Sreplich  ober  tnup  man 
jeberjeif  barauffehen,  wenn  man  non  bemühte 
$en  ober  ©(haben  beS  SajfeeS  tu  urtheilen  per# 
langt,  ob  er  flarf  ober  febwad)  fep,  unb  ob  man 
»iel  ober  wenig  ju  ftch  ju  nehmen  pflegt.  Denn 
wer  wolfe  behaupten,  ba§  man  wn  brep  Dropf* 
fen  ‘■IBein  betrunefen  werben  f onnte,  wetl  biefeS 
gesehen  fan,  Wenn  man  Dergleichen  ®;trän* 
efe  alljuhauftg  genickt.  <£S  Mt  Daher  artig  Dag 
bie  ©eifflichen  unter  Den  Dürfen  Darüber  unter 
rinanber  gekritten  haben,  ob  es  Die  (Befefce  er* 
(aubten  <£ajfee  $u  trmefen  ober  nicht.  Denn  eS 
ifl  befannt,  Da§  tttahomet  Den  Dürfen  alles 
flarcfe  ®efrancfe  o rboten  hatte,  weil  er  wohl 
jähe,  Dag  Die  23oüerep  eine  fruchtbahre  £}ucUe 

wwr* 


J5 


unvernünftiger  ^anblungen,  unt>  t>ev  gctvohn* 
Iicfcfte  ‘Sßeg  mdrebag  £eb€.n$uöerfür$en.  ©oU 
(fecvgeftait  Jam  Die  t£ntfefeeibung  ber  g au* 
^en  Srßge  barauf  an,  ob  eg  möglich  mdrefiefe  in 
€affeevoll  ju  trinefen.  Stepltcfe  pflegt  bicfeS 
crbent(id)2c  '^Beifenicfefju  gefd)efeen,  inbem  mir 
ung  Deg  Caffceö  vielmehr  bedienen  truiiefene 
Sjjerfoncn  wieber  nuebfern  ju  machen.  €r  iji 
ciucfein  ber§featba$u  gerieft,  inbem  DaöQEaf» 
fec  nicht  nur  bie  in  baö  ©eblut  gebraute  fpi«# 
tuofe  §feeile  mäßiget,  fonbern  bet  ei‘  fie  aud)  per« 
tnitfelfi  Der  SEBatthe  unb  feinet  flüchtigen  Cd)* 
leg  bürefe  bte  Jrangfpiration  bimregfcfeajfet,  Sec« 
rer  fo  fiefet  man  gac  fein  Tempel  von  folgen 
Leuten,  bie  ficb  falten  in  Kaffee  betrunefen  fea* 
feen,  unb  iefe  bin  gemiß  baß  ftefe  biefeg  in  €uvo» 
pa  vor  5°.  Saferen  nicht  jugetragen  bat,  ba  fiefe 
mehrere  $5e*fonen  bet;  einem  £otfee  Cajfee  |traö 
recfetgju  gute  tbun,  unb  habet)  eine  pollfommett 
vornehme  9)fine  annefemen  fönten«  c 5Dem  obec 
üfengeöd)tet  famt  iefe  eg  boefe  nicht  völlig  furun* 
möglich  halten,  baß  ein  aU^ujlarcfet  Caffce  in 
alljugrojfer  SOfenge  getrunefen  in  einen  fefet  ge* 
fcfetrdd)ten  Stopfe  eine  Der  Sruncfenfeeit  afenli* 
(fee  tjßürcfung  folte  »errieten  fonnen. 
fiefe  aber  biefeg  ungemein  feiten  jufrdgt,  fo  fedt* 
(en  bie  guten  türfifefeen  ©ejfilid)enbiefer©orge 
gar  tvofel  überfeoben  fepn  fonnen.  Unb  eg  bat 
aud)  bie  Erfahrung  gelehrt,  baß  ifet  (Spfer  von 
leinen  fonberlidjem  0?adjbrucfe  getoefen  fcp, 
feenn  eg  ift  tvofel  fcfetverlicfe  eine  Option,  bie  ben 

Caffee 


5§?  ( O ) 5§? 

€affee  bdufi'get  alö  bie  §utcfen  gebsfludjen  foU 
te.  ©ne  0ad)e,  tiuld)e  unftec  Slufmccffam» 
feit  oollfommen  roectb  ijl»  £>enn  man  bat  eö 
lange  geit  nicht  füc  catbfam  gehalten,  Den@ce* 
gociantfdjen  (Salenbec  anjunebmen , ob  man 
ßietd)  fabe,ba§  ec  beffec  roacalobec^ulianifdje, 
ttnb  man  batte  bie  n>id)tigllen  Urfacben  oon  bec 
Sßelt  ba JU/  biefetf  nicht  ju  fbun.  3)en  ®c«go» 
tianifdben€alenbev  batte  bec  $abjl  (ßtecjorius 
»erfectigct.  ©n  $apfh  Ucfache  genug  öiefen 
€a(enbec  nicht  ju  billigen,  wenn  ec  auch  nodjfo 
Decnunftig  mace.  2ßie  oielmehc  n>irb  man  ftch 
ein  ©eroiffen  bacauö  machen  ©;ffee  $u  tcincfen, 
ba  bie  &üccfen  biefe  gefchtvocnen  geinbe  bec 
€btiftenbeit  folcheg  tbununb  fd)on  langem  tbun 
gemobnt  gemefen  ftnb.  2lbec  maö  foll  id)  fagen, 
bie  meiflen  Pon  meinen  ganöölcufen  (eben  beö 
^jtocmittagö  «nie  bie  $epben,  unD  beSO?aebmif» 
tagö  mie  bie  $uccfen.  3)enn  früh  tcincfen  ft« 
$£b««/  unb  nach  hem  (£ffen  bebtener,  fte  ftch  be$ 
€affeeg.  3)ec  ecfie  tji  ba3  ge*t>6l)nliit)e  ®e» 
tcdncfe  bec  €binefec,  unb  baö  anbece  ifl  beflan» 
big  bcp  ben  $üccfen  $?oDe  geroefen.  2fi>  wüe» 
be  ein  eigen  Vergnügen  empftnben,  wenn  td) 
meinen  £anböleuten  biefe  bep>ntfd)e  unb  türcfi» 
fchc  ©emobnbeiten  au$  bem  Sopfe  bangen,  unb 
fie  übecceben  fonte  na  b 2l“f  tbcec  ehelichen 
S5ovfabcen,  ‘SCajfec,  $?ild>,  iBcin  unb  ^jec 
|u  gebcauchen.  3^>  malt«  tbnen  fegen,  fte  bat» 
ten  e$  gac  nicht  notbig  ib?  ®elb  nach  ©>ina 
obec  bec  Seoante  ju  fchtcfeti,  Da  fte  Desgleichen 

0ad;en 


# (O)  # 17 

©acften  in  itjrem  SDaferlanbe  antreffen,  beten 
fte  ftcb,  trenn  e$  ja  »or  notbig  gefunDen  nnirbe 
an  |latt  be$  £bcc$  ober  €affeeö  bebienen  fbn* 
ten  jlbcr  id)  begresffe  e$  wohl  baf?  aUc  meine 
&ercei§tbümet  rergebltd)  fepn,  unb  bet?  treiten 
nid>t  ben  Q5epfaUfinbenrcüt1>en,roel$en3on=: 
teEoe  * gefunben,  bet  bet  2Be(t  biefe  ©etrdn* 
efe  angeprtefen  bat.  £>a$  mad)t  jener  batte  ben 
©efebmaef  unb  Die  ©telfeit,  icb  abet  nut  Die 
QQernunft  auf  meiner  ©eite,  ©ebr  ungleiche 
©egner,  bemon  allemabl  Der  fcbtrdcbjie  Den  ©ieg 
baoon  ju  tragen  pflegt.  2)enn  bie  gute  Qöer* 
nunft  tbut  gar  ju  bebdd)tlicbe  ©dritte,  unb 
fomrnt  Daher  immer  ju  fpdte , Da  Die  ©telfcit 
melcbe  piel  ju  befhfl  >ft  fi<^  Deö  fchort 

05  lang* 

* (Eocneltos  BonteHoe  ein  S)ocfor  Sflebkind,  imn 
Sllcfmar  in  iimllanb,  mar  Der  cartefiamfcj)cn  £(>!. 
lofop&ie  jngeti&an»  prattkirfe  anfangs  $u  Eeibea 
unb  Hamburg  mürbe  hernach  tyrofefforju^randb 
furt  an  ber  Ober  > mie  auch  Jtömgl  <pm# 
ft&er  Eeibtnebicug  unb  9tat&,  unb  recoiiimanbirfe 
ben  t&ee,  Kaffee,  ßljocalabe,  unb  Sobacf,  als 
eiu  fc|>r  bicntidbeS  Mittel  jur  ©efuubbeif.  (§c 
flarb  ju  Berlin,  als  er  bie  treppe  &inuntcrge« 
fallen/  i6gy,  ben  3.  ober  16.  ^an.  im  3g.  3a&r, 
nac&bem  er  eine  furr2e  üHbfjanblung  »on  beit» 
tnenfeblic&cn  Eeben,  ©efunbljeit , flrancf&eif  unb 
tobi;  demonftmionem,  quod  non  detur  an. 
nüs  climaftcricus,  nec  alius  fatalis;  meta- 
phyiicam,  & librum  fingularem  de  motu,  Io- 
gicam  & phyficam;  tr.  de  chirurgia,  de  fe. 
bribus  &c,  heraus  gegeben. 


13 


Idngffen*  bemächtiget  bdf*  SOtoti  Fan'  e*  ber 
Vernunft  aud)  nicht  fonbtrlicb  rerbenefen,  trenn 
fte  brömäien  nicht  treifj,  trag  fic  tbun  fotl,  ba  fte 
ron  einigen  btö  in  |t»en  Fimmel  erhoben,  ron  an# 
bern  aber  bi*  in  bic  Jpoüe  rerbammt  trirb* 

Sch  halte  e*  allemahl  mit  ben  lefptetn,  benn  fte 
haben  entmebev  fd>c  trichtige  Utfachen,  berglei# 
eben  ju  tbun,  ober  trenn  biefe*  auch  nid)f  träte, 
fo  ift  ihre  9)M)nung  bennod)  für  Diejenigen,  tveU 
d)e  fict)  nicht  riel  Sfllübe  geben  trollen  ungemein 
rorthetlbaft.  Unb  tcbmttjje*  nur  geliehen,  bafj. 
bie  Siebe  $ur  Q$eqttcmlid)Feit  eine  ron  ben  Ur» 
fadmvift,  warum  ich  mich  niemabis  mitjeman# 
ben  in  einen  0tveit  einlaffe.  Slber  eben  batutn 
trct§  td)  nicht,  ob  id)  ben  €affee  loben  ober  f^cU» 
fcnjoll,  ba  ihn  einige  ganhaujferotbentlicb  hoch* 
frühen,  anbere  aber  enttreber  gänzlich  retroerf* 
fen,  ober  Doch  fehr  wenig  batau*  machen.  £)at# 
um  trerbe  id)  ihn  loben,  ich  tretbe  ihn  gerächten, 
unb  id>  weif  in  ber  £l)a*  nicht/  tra*  man  trei* 
ter  rerlangen  Fan. 

§.  12. 

3)te$lü§igfeitbe*  ifl  obnflteifig  be* 
flo  gtojfer  je  mehrere  trdjferige  §hdle  e*  be 9 
jtcb  hat,  wer  fieht  alfo  nicht,  bajj  ber  Kaffee,  fon» 
bcrlid)  trenn  er  nicht  alljuflatcf  i|1,  rermogenb 
(et)  ba*  %2Mut  flügger  gu  madten,  ober  gleich  in 
biefer  Slbftdjl  ror  anbern  ©efrdncFen  feinen 
Q^orjug  befi^t.  ^ftbejfen  rerftd)ert  man  bod) 
bejldnbtg  Da*  ©egentbetl  unb  behauptet,  bajj  er  < 

ba* 


# ( O ) # * «9 


: 

) 

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h 

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Hi 


öa$  Q?lut  blcfe  macht,  mir  beucht  aber,  ba§  man 
biefeg  eben  fo  wenig.  Öucct)  3}ernunfifcblüffe,  ald 
i)ie  Erfahrung  ju  beweifenoermogenb  £)enn 
gefegt  aud)  ©emprotriue  trineft  n d>tö  anbcrS 
«lg  Kaffee,  il>c  la£t  tbm  2lber  urib  finbet,  baj$ 
fern  #lut  febr  bide  (et),  fo  fepb  ihr  bod)  nicht  be* 
red)tiget,  ju  behaupten,  bah  Der  Kaffee  biefeg  ge* 
<ban  habe;  fonbern  man  muh  erft  untcrfuchen, 
ob  ©empconiuö  nid)t  überhaupt  aUjuwenigeä 
©etrancre  gebtauebet,  unb  üb  nid)t  anbere  Ür* 
fachen  pon  ber  QSetbsdung  beg@eblüteg,  ber* 
gletd)en  beftdnbigcg  ©i|en  ober  ein  melancho* 
lifebeg  Temperament  ift,  porbanben  gewefen 
ftnb.  Sreplid)  aber  ift  ber  Kaffee  nicht  fe  ge* 
fchtdt  bag  ©eblüt  &u  perbünnen  alg  bag  reine 
^Baffer.  3Denn  jugefchweigen,  bah  er  nid)t  auS 
lautet  wäfferigen,  fonbern  jugleid)  aug  gumnto* 
fen  unb  irbifd)en  Tbeilgen  beftebet,  welche  nicht 
gefehlt  ftnb  bag  2Mut  $u  perbünnen,  fo  mu£ 
man  auch  bebenden,  ba§  burch  ben  ©d)weig, 
welchen  fein  häufiger  ©ebraucbju  erregen  pflegt, 
t>iel  fubtile  ‘geuchtigfeit  wieber  aug  bem  Q?Iute 
»etrauebe.  T)enn  bah  her  Kaffee  gefdüdt  fet) 
bie  Transpiration  ju  beforbern,  unb  wenn  ec 
in  gtcffmr  Oftenge  gebraucht  wirb,  einen 
(Schweig  berporjubringen,  lehrt  nicht  nur  bie 
tdgltche  Erfahrung,  fonbern  eg  ift  auch  bie  Ur* 
fache  bapon  gar  leicht  $u  begreiffen.  (£c  wirb 
burd)  ben  Umlauf  beg  ©eblütg  ju  einem  jeben 
Oßuncte  bereut  hingeführet,  unb  feine  SSSdrme 
«rofnet  bie  (Schweielocher.  SEBev  wolte  alfo 
35  3 $wei» 


a*  @ (o)  ^ 

i - 

jweifeln,  Da§  bie  2luS>ünHung  atöbenn  Hdrcfe« 
»on  Hatten  geben  müjfe.  #aben  nicht  Die9?a« 
turfünbigerDeut(id)genugbargetban,  Da§  Dejlo* 
mehr  von  einer  flüjjigen  -piatene  verrauche , je 
warmer  fte  ift,  utib  je  grofler  Die  Oberfläche  tH, 
Darinnen  fte  Die  Suft  berührt.  & verraucht  aber 
öud)  ferner  eine  flüjjige  Materie  Dejio  gefebwin* 
bet,  je  leichter  fte  ijl,  unD  je  fchwacherihreTheil# 
gen  jufammen  bdngen.  £)enn  Diefetf  ijl  Die  Ut» 
fbdte  warum  Der  Spiritus  vini  gefcbwinDer  ali 
SÖSafler,  unD  2BaiTer  gejebwinber  alei  Ouecfftl* 
bet  auODunHet.  j)a  nun  Der  QEaffee  ein  unge« 
mein  leicbteO  unD  flüebtiaeö  Ocblbevftd)bat,  fo 
wirb  er  Deflo  gefehlter  fepn,  Die  unmercFlicbe 
SüuöDünftung  ju  beforDern,  je  mehr  er  von  Die» 
fern  flüchtigen  Oeble  befi|t.  0?un  habe  id)  in 
meinet  ^bpftologie  weitlduftig  gezeigt,  wie  un« 
entberlicb  Die  unmerefliebe  2lnöDdmpfung  $u  Des 
(Erhaltung  Der  ®efunbbeitfet),  unD  alfo  Fan  man 
Uttbcilen,  Daßnianbatf  flüchtige  Saffeeobb  nicht 
nur  wegen  feiner21nnebm(id>Feit,fonDern  auch  me« 
gen  feineö  0?uhen$  in  Dem  Qwffee,  fo  Diel  mög» 
lieh/  5«  «hdHcn  fuchen  müjfe. 

§.  I3- 

©anctoviue  bat  ftbon  bemereft,  Da§  Die 
Transpiration  nach  Dem  (£jfen  nicht  fo  rtarcf 
ale  fonjl  von  Haften  gebe.  UnD  wie  iH  eß  auch 
anDerg  möglich,  Da  Die  0peifen  in  Dem  Klagen 
eine  gmoftnDung  verurfarben,  DaDurd)  rer  $u. 
flujj  Deö  QSlutö  gegen  Den  $?agen  unD  Oie  @5e, 

bdrnt 


® ( ° ) # *1 

barme  permebrf  wirb.  Jg>icrauö  entfielet  in  Dem 
CDtagen  unb  in  Öen  ©eDarmen  eine  gtoffere 
2Bdttne,  eine  lebhaftere  Bewegung,  unD  eine 
ffavefere  2lbfd)etbting  aller  Derer  0dfte , welche 
ju  Der  QjterDauung  Der  0peifen  erfoDert  wer» 
Den,  wte  ein  jeDer  leicht  urteilen  Fan,  Dem  Die 
©runbwabrheifen  per  ^hpfiologie  befanntfinö. 
0o  notbtg,  fo  nu^iicf)  bief.tf  gewefen  ift  fo  un# 
permeiblid)  war  eö,  bajj  Daouvd)  Die  $ran«fpw 
ration  perminberf  werben  mutfe  £>enn,  wenn 
Dag  «lut  in  groffer  33?enge  gegen  Die  inwcnDi# 
gen  £bdle  getrieben  wirb,  fo  Fan  unmöglich  fo 
Piel  ju  Den  (öchwetölocbern  Der  #aut  gebracht 
werben,  unb  Durch  biefelbe  auebuften.  ©in  ftar# 
cFer  gefunber,  unb  jur  Arbeit  gewohnter  Körper 
beniercft  Faum  Dergleichen  ^erdnberung.  ?4bec 
wer  empftnblich  i|f,  jarte  Kerpen  hat,  pon  Der 
4bopod)onDrie  befchweret  wirb,  unb  ftch  wenig 
bewegt,  Der  wirb  fafl  bejldnbig  nad)  Dem  <$ffer» 
ein  0dhaubern  in  Der  #aut,  unb  eine  SDtüDig» 
Fett  m Den  ©liebem  perfpüren,  babep  ftch  audc> 
tjncbt  feiten  ein  £opffcbmer$  anmelbef , welche* 
fonberlich  gefd)iebt,  wenn  man  fich  nach  Dem  ©f' 
fen  mit  ©ebanefen  befd)aftiget.  gauter  «e* 
fdjwerungen,  Die  pon  Der  perbmberten  ^tanOfpü 
ration  ihren  Urfprung  genommen  haben.  0otte 
alfo  Der  ©affee  als'benn  nicht  gefchicFt  fepn , al* 
ein  Mittel  Dagegen  gebraucht  $u  werben.  3)ie 
Erfahrung  lehrt,  ba|  Diefc*  Feine  bloffe  Sfttutb» 
niaffung  fep.  X)a  aber  bisweilen  fchon  Die  erfte 
$affe  Die  $opffchmer<jen  ju  pertreiben  pflegt, 

« ? fo 


32  & ( O ) # 

fo  !an  tiiati  nid)t  anberö  bencfen,  ate  bah  ba$ 
jartc  flüchtige  Oebl,  fo  fiel)  in  bem  (£affce 
befindet , vermögen!)  (e\)n  muffe  bic  Leiwen 
$u  fiat  den* 

§.  14. 

€3  ifl  eine  unldugbare  @ad)e,  ba§  bet 
€affce  fonbcrlicb  tvenn  et  febt  Üatd  ijl,  mache, 
baf  bet  $ul*  heftiger  febidgt,  tvelcheö  man  ein 
^Ballen  beO  ©eblüttf  ju  nennen  pflegt:  unbmati 
fan  leicht  erachten,  ba§  vollblütige  ^etfonen  Die# 
fer  $'efchnxr!td)feit  mehr  alö  anbete  unterbot# 
fen  fei)n  muffen.  SBenn  fetnet  bet  Oblagen 
febmad)  ijl,  fo  erzeugen  fid)  <2Binbe  Darinnen, 
Durch  welche  bet  0)}agen  aufgeblehet  wirb;  Die# 
fet  brüeft  bao  gtvergfeU  in  bie.£)ebe,  unDwacht 
fofd)erge|la!t  nicht  nur  ba$5ltbemholen  befdjtvcr* 
fid),  fonbern  weil  ferner  Daä  ©eblüt  burd)  Die 
£unge  feinen  Umlauf  nid)t  red)f  verrichten  fan, 
fo  entffebet  Darauf  eine  Q^eangdigung.  3a  weit 
fiel)  enblicf)  baö  Q$lut  in  Der  rechten  .£)ert$enö« 
Jammer  häuft,  fo  jieht  ftd)  ba$  £ei'h  jwat  lang#' 
famer  aber  heftiger  jufammen,  baS  beifi  mit  ei«1 
nem  2Bort  eö  entfloht  ein  4berbflopfen.  Uni 
mm  biefe  Q5efchmerlichFeiten  ju  heben , fo  wäre 
freilich  ibiefeö  ber  befle  9latb,  ba&  man  nicht  ju 
viel  unb  atl^uflai^en  Kaffee  ju  ftd)  nehme* 
SJßenn  aber  DiefeS  ja  gefcheben  iff,  fo  fan  man 
ein@fcW  falt  Gaffer  trincfen,unb  um  Die£ifjc  tu 
Dampfen  ein  temperirenbfä  Pulver,  weld)c3  aud 
Salpeter,  prdpavirten  Steifleinen  unb  pvdpa* 

tirten 


23 


rirfen  $?t!fdje(n  uerferfigt  wirb,  cinncbmen. 
&>enn  bag  falte  <3Baffer  perbünnct  nidjt  nur 
t>cn  in  bem  SOJagen  beftnblidjen  €affec,  fonbern 
«g  pecurfacbet  aud)  bucd)  feine  $d!te  in  bau 
Stagen  eine  ©mpfinbung,  welche  mad)t  bajj  ec 
ftd>  mit  grofferer  Sebbaftigfeit  jufammetniebf, 
bcrgejlalt,  bafj  bie  ^ißinbe  burd)  bag  $Uiffloffen, 
f)intoeggebrad;t  werben.  Unb  eben  ba!>ct  ift 
Jlac,  warum  ein  ©lag  SBein,  ober anbei*  fpiti* 
tuofeg  ©etrdncfe  wiebec  bie  Pom  €affee  entftan» 
bene  33edngffigung  g!eid)fa[|ggebraud)t  werten 
f an.  £)enn  auffev*  bem,bajj  eg  bie  ^ranfpiraticn 
beforbert,  fo  fldvcft  eg  jugleid)  bcn  $D}agcn  unb 
bie  @ebdrme,unbfeht  fte  baburcb  in  ben  ©taub 
ben  Urfprung  biefec  ^efcbwecliebfeit,  bie  <2ßinbe 
fortjutreiben,  wefdjeg  «lieg  bie  (£rfabvuug  jur 
©mtge  befrdftiget. 

S*  15» 

©0  wobl  bag  warme  Kaffee,  a(g  bag  Oet)l 
unb  bie  in  bem  €affee  befmblid)e  jartc  <£tbe, 
muffen  bie  <2£ürcfung  bec  ©dure,  weld)e  man  in 
bem  O^agen  anteift  perbinberti.  £)a  nun  abec 
biefc  ©duce  ben  junger  ju  oeturfacben  pflegt, 
Wie  wir  fonbeefid)  an  bec  greifen  §ce§begievbe 
einiger  bppod)onbrtfcf)er$etfenen  wabrnebmen, 
fo  iff  flar,  bajjman  fid)  ben  Appetit  perbetbe, 
wenn  man  fur^  poc  bem  Sffen  Caffee  trineft. 
©0  febeint  eg  aud)  ungereimt  ju  fcpn,  fid)  bef# 
(eiben  gleid)  nach  eingenommener  $?ab!jeit  ju 
bebienen,  eg  niwffe  Denn  wegen  bec$opfjd.)mec* 

§5  4 


24  ■ 


• <o  # 

fcen  gefchcbn.  2)enn  fonfl  macht  bad  »arme 
’Sßalfet  Den  $iagen  fcblaf  unD  mr^mbcct  foh 
d)ergef]alt  Die  Verbauung  2ßeü  ed  aber  no* 
tbig  itf  bed  borgend  Die  $:ranb<piration  ju  be* 
forbctn,  fo  ift  ed  ganlj  pernünftig  ftd)  aldbenn 
bed  Caffeed  $u  bebiencn  £um  roemgjlen  i|l  cd 
bct>  und  fo  Ottobe.  £)od)  roolte  id)  eben  nid)t 
behaupten  bajjed  ganfc  tboriebt  wate,  bed  03?or# 
gend  an  jfatt  bed  Kaffeed  ein  ©lad  2Bein,  ober 
naebbem  man  oorbet  etmad  gegeffen,  ©1er  unb 
Jalt  2Baffet  $u  tnnefen,  ^nbejfen  bat  man 
Doch  Dabep  auf  bie  ©ewebnbeit  unbSeibed'&e* 
febaffenbeit  eined  jeben  $u  feben* 

$.  i6, 

*2Beil  bet  Kaffee  nicht  nut  befto  angenehmer, 
fonbern  auch  be|b  gefunbet  ifl , je  mebt  er  »an 
bem  fluchtigen  unb  lieblicbttechenben  Öeble  bep 
ftd)  bat,  fo  muf  man  batauf  bebacht  fepn  biefed 
fo  oiel  moglid)  $u  bebalten.  UnD  Darum  pflegt 
man  ihn  in  oetfd)lo|fenen  ©Ralfen  ju  brennen. 
3a  man  fan  in  einet  gleichmäßigen  5lbftd)t,  ein 
ober  ein  paar  tropfen  ©aumobl,  oDet  »elched 
rod)  beffet  ift  $?anbel6hl  auf  bie  gebrannte  £af* 
feebobnen  giejjen.  2}cnn  Dergleichen  Oebl  Pet* 
jfopft  Die  gmifchenrdumgen  bet  Kaffeebohnen, 
unD  perbinbert  folchecgefialt,  ba§  nicht  fo  »iel 
oon  Dem  angenehmen  öeble  bed  €ajfeed  per* 
fliegen  fan.  SOlan  Darf  nicht  beforgen,  ba&  bet 
Kaffee  bapon  einen  unangenehmen  ©efdtmacf 
befommen  tpctbe,  tpeil  bad  wenige  Oebl  a »eh 


*5 


dbe$  man  binjutbut,  nic^t  oermogenb  iff,  ihm 
bergleid)en  ju  geben.  Knblid)  fo  iff  eO  oief  bef# 
fcc  Den  Kaffee  entweber  gar  nicht  ober  t>oct>  febt 
wenig  ju  fochen.  £>enn  wenn  man  ibn  ffarcf 
fod)en  wolte,  fo  würbe  er  jwar  mit  liefen  fle# 
brigten  gummofen  auch  beigen  reftnofen  unb 
groben  itbifchen  ^heilen  erfüllt  werben,  er  wür# 
be  aber  febr  wenig  oon  bem  jarten  unb  flüchti# 
gen  9lBefen,  baO  ftch  batinnen  befinbet,  behalten. 
3)abet  tbut  man  am  allerbeffen  bajj  man  ihn 
gar  nicht  focht,  fonbern  blo§  ftebenbeö  Gaffer 
auf  ben  gemahlenen  Kaffee  gieffet,  unb  ihn  eine 
geitlang  in  ber  2Bdrme  erhalt  Einige  nehmen 
jwar  gar  bie  ungemahlenen  Kaffeebohnen  hier# 
ju;  ich  halte  aber  biefeä  für  eine  unnotbige 
^erfchmenbung,  weil  baö  warme  'Sßaffer  un» 
moglid)  fo  oiel  auO  ben  ganzen  Kaffeebohnen, 
alO  auö  verriebenen  Kaffeebohnen  aufyuvieben 
öermag.  ‘Sßenn  man  biefeö  ©etranefe  aufbie 
gebachte  5lrt  jubereitef,  fo  bat  man  nicht  nur  ben 
ÖÖortheil,  ba§  ber  Kaffee  oiel  angenehmer 
fchmecft,  fonbern  et  iff  zugleich  auch  oiel  gefun* 
ber,  bcforbert  beffer  bie  unmercfliche  $luObün» 
ffung,  unb  oerurfacbt  nicht  fo  leicht  ÖSeangffi# 
gung  unb  Ballung  im  Geblüt. 

§.  1 7* 

^Eßienun  ber  Kaffee,  wenn  er  auf  bie  be# 
fdjtiebene  $lrt  mäßig,  unb  ju  bet  gehörigen  geit 
gebraucht  wirb,  nicht  fdmblid),  fonbern  vielmehr 
nü|lid)  genennt  ju  werben  oerbient.  <^o  iff  eg 

2$  5 hin* 


26 


#('<>)• 

hingegen  faum  *u  glauben , mit  pid  0chaöen 
man  fld)  t*urc^  bcn  unmäßigen  ©cbraud)  t>icfc3 
©ettdncfeS  jujiehen  fonne,  unö  mie  tbovigt  fon* 
bedid)  0tubitenbe  banödn,  meld)e  bett  ganzen 
£ag  mit  c£bee»  unö  £affeetrincfen  jubtingen. 
©enn  baö  Piele  tpavme  Raffet  muß  notbmen» 
big  ben  CCftagen  unö  bie  ©eödrme  fcbwddjen, 
bie  ftdfctgen  fcblajf  ur.ö  jut  SSemegung  unge* 
fcf)icft  machen,  ^eöecmann  ift  ja  befannt,  ba§ 
SJBatme  unö  'Seuchti.gfeit  gefdjicft  fei?,  öiefeö  $u 
(bum  unö  öߧ  man  ftd)  öiefet  bepben  0ad)en 
in  bet  5lu$ubung  bet  Siv^eneigelabtbcit  ju  bet* 
gleichen  5lbftcbtcn  ju  gebrauten  pflegt.  3Butbe 
man  ftd)  fonfl  mobl  bep  Ceampfbaften  Bufdllen 
bet  matmen  Q$döer  mit  fo  gutem  Qöottbeilebe» 
bienen  fonnen?  QBenn  nun  abet  bie  nötige 
Ö3emegung  öeS  ®?agen$  unö  bet  ©eödrme 
butch  baö  piele  gaffeetrincfen  gefchmdcht  rnirb, 
fo  tpetöen  bie  0peifen  nod)  nicht  techt  Petbauef, 
fonöetn  e$  erzeugen  ftd)  ^Binbe , welche  Q3e* 
ängftigungen , Dummheit  in  bem  ßopfe  unb 
betgleichen  Bufdüe  erregen, öenen  bppocbonörifcbe 
5|3atientenuntetmorffen  ju  fet)n  pflegen.  Unb  mcj* 
flentbeilö  giebt  e$  feine  fidtcfete  (Saffeetrincfer, 
ä!$  btejenigen,  tpeld)e  mit  bet  #t)pochonötie  be* 
fd)tpete(  finb* 

§•  is. 

©et  unmäßige  (gebrauch  be^Caffeed  petur« 
facht  fecnet  ein  fajt  befianbigcS  0d)tPi£en,  in* 
Dem  bie  SÖSgtme  bie  0chwei$lo(het  bet  £auf 
‘ ' ‘ alls«* 


27 


# (O)  $ 

atljufehf  erweitert.  9?un  i|f  jwar  bie  unmercf« 
liebe  Sluöbdmpfung  eine  ©ache,  tt>eld>c  ju  bec 
(Schaltung  Des  ©efunbheit  notbwenbtg  ifi;  wie 
fehr  ift  ftc  aber  auch  Pon  bem  ©d)Wciffe  »ec« 
jebieben?  beim  biefer  bleibt  immer  ettraö  wiber* 
natürliche^,  ba$  fid)  in  einen  podfommen  ge* 
funben  Körper  nicl)t  befmben  muß,  unb  wenn 
er  beilfam  ijl,  gefdjiebet  eö  nur  jufdlliger  Sßeife, 
weil  Daburcj)  eine  (d)öblid;e  9}Jatcrie  auö  bem 
Jßeibe  berautfgefebaft  wirb,  ©leiebwie  aber  mit 
bem  SBofen  jiigleid)  bas  ^übliche  unb  mitbetn 
©cbdblicben  jugfeid)  baO  ©ute  bureb  ben 
©cbmete  hinweg  gebet,  fb  ift  leicht  ju  erachten, 
baß  biejenigen,  weihe  ben  ganzen  $ag  mit 
€ajfcetrimfen  jubringen , ihren  €6rper  fd)wd* 
d)en  unb  abmatten  muffen.  2UIe  ©tdrefe, 
SÜtunterfeit  unb  Sebbaftigfeit  gebet  Perioden, 
unb  fo  balb  bergleidben  papietne  $}enfd)en  ein* 
mal  in  bie  falte  Suft  fommen,  fo  werben  fte 
franef,  bie  ©cbmetölocber  jieben  fid)  Pon  bec 
$d(tc  gleich  »ufammen,  bie  $canöfpiration  wirb 
gehemmt,  fte  empfwben  eine  CDtübigfeit  in  allen 
©liebem,  bef  ommen  5?opffcbmerben,  pulten  unt> 
©hnupffen,  0teijfen  in  ben  ©liebem,  !£)utcb* 
falle  u.  f.  w.  (Slenbe  SDJenfcben,  bie  ibr  euch 
öurd)  eine  übertriebene  gdrtlicbfeit  $u  ©clapen 
einer  regelmäßigen  £ebentf*2ltf  macht.  29e*  - 
trachtet  einmal  bie  ßinber  unferev  Valoren,  bie 
bed  SGinterö  barfuß  über  ©bnee  unb  ®S 
lauffen,  ohne  ftch  Weber  über  $d(te  nod)Jöufien 
unb  ©chnupfen  ju  beflagen , ihre  Seiber  fmb 

WO 


as 


® (o)  ® 

»on  feinen  anbern  @toffe  gemacht,  al$bie€5r» 
per  pornebmer  uni)  gelehrter  geute,  fte  ftnb 
«Iber  nicht  fo,  wie  jene  permrtelt  worben,  fte  brin» 
gen  it>r  geben  nidt)t  mit  £bee  unb  Cajfee  trin» 
DNju,  unb  fi&en  nicht  hinter  bern  warmen 
Ofen,  ba$  heifi,  fte  haben  ihre  Ziehung 
mehr  bet  9?atur  alößunffjuperbancfen.  3?tel» 
leid>t  aber  ftnb  bie  ft  räfte  ber  ©eelen  bei)  ber» 
gleiten  geuten  beffo  fd)»acl)er,  je  gefunber, 
Dauerhafter  unb  munterer  ihr  Körper  jft.  £>ie» 
feS  wolfe  ich  ntd)t  leicht  behaupten.  3>nn  bie 
<£rfabruna  lehrt  pielmehr,  ba§  ftch  öfter  in 
Francfen  Körpern  eine  franefe  @eele,  al$  in  ei» 
nem  gefunben  geibc  beftnbet.  2ßir  muffen  aber 
nicht  pon  ber  Slbwefenhett  ber  QSollfommen# 
heit  bes  3}erffanbe$  unb  2Biüeng  auf  bie  Un» 
fdbigfeit  einen  @chlu§  machen.  !^cb  habe 
geute  gefeben,  welche  burch  übermäßiges  ®fu» 
Diren  auch  öftere  folcher  Aachen , bie  febr 
Wenig  $u  ber  menfeblirben  ©liicffeligfeit  beptra» 
gen,  ihr  geben  oerfürhet,  unbfichum  ibte^e» 
funbheit  gebracht  haben , weil  e$  gut  wäre  ben 
Untergang  feines  geibeS  $u  erbulten,  wenn 
nur  bie  ©eefe  poUFommener  gemacht,  würbe; 
ober  ich  mu§  geffehen , baff  biefeS  eine  ^hilo* 
fophie  fep,  welche  h^h«  $ al$  weine  23er» 
nunft. 

§.  19. 

£)ie  fleißigen  (Eaffcetrincfet  haben  ferner 
Die  Qhu  eine  fttanefbeit  ju  befommen  bar» 

auf 


*9 


auf  iw  gemeine  SOIann  febr  feiten  einen  2ln« 
tprud>  ju  machen  hat.  £)enn  cd  höujfen  fid) 
nach  unD  nach  Die  bangten  £betlgen  Ded  €af# 
feed  in  Denen  fleinfhn  &efd|Jen  Der  J£)aut,  fte 
»etutfacben  bafelbfl  ein  Siefen,  bid  fie  enb(id) 
Durd)  Dad  Stiefel  beraudgemeben  werDen.  £)enn 
Da§  fte  Daju  gefd}itft  ftnD/  erbeUet  Daraud,  Da§ 
Das  Driefel  entweber  niemald  ober  Doch  nicht 
ftdrefer  $}obe  gewefen,  ald  feitbem  man  ange# 
fangen  bat  otel  Jg  iffce  $u  trinefen , unD  Die  bi» 
$igen  aud  reftnofen  ^heilen  bejiebenbe  (£ffen# 
hen  ju  gebrauchen.  <©eben  wir  alfo  nicht  Die 
Urfache , warum  hier  ju  Üanbe  b*t>  nabe  alle 
vornehme  ^inDbetterinnen  Dad  Stiefel  befom* 
men  i fie  finD  nicht  nur  überhaupt  gewohnt  viel 
Cajfee  ju  trinefen , fonDern  fie  fbun  cd  noch 
vornehmlich  jur  3«f  Der  6 Soeben,  juttl 
ih«l  »eil  fie  ed  oor  gefutiD  unD  notbtg  etfen* 
nen , jum  £beil  aber  auch  aud  einer  gan£  über* 
natürlichen  Jpofhcbfeit  bet)  Den  93iftten,  Die 
fie  ju  Dergleichen  geit  bekommen.  2ßenn  fte 
ficb  nun  überDied  beflanbig  in  Dad  Q3ette  ein# 
hüllen , unD  Die  @tube  immerfort  warm  erbal# 
ten,  fo  empfinden  fte  endlich  Q$edngtfigun9 
unD  SCftattigfeit;  Der  welcher  weifi , Da| 
Diefed  auf  ein  Driefel  hinaus  laujfen  werbe, 
fuebt  Den  Erfolg  Deffelben  Durch  bi^ige  fchweid» 
tretbenDe  SJrhenepen  ju  befördern,  unD  ed  ijl 
nid)t  ju  befchreiben , wie  grod  Die  ftreuDe  ijl, 
wenn  man  endlich  Dad  ^riefel  erbbeft , Da  man 
Doch  Der  9ttüb*  hatte  überhoben  fepn  fonnen, 

wenn 


30 


#(*»)# 


wenn  bie  ^rciu  Patientin  an  jlaft  (gaff«,  Q^iet 
ober ‘3ißa|fet  getrundren , fich  nid)t  in  ,einent 
beflänbigen  0chmeijfe  erhalten , unb  bei*  .giert 
Sboctot  anjlatt  feinet  teigen  3lt$enepcn  gelm* 
fcere  gebraucht  hätte. 

§♦  20, 

3$  habe  bie  £icb1>abcc  beS  (Eaffceä  be> ' 
frübt,  »aö  ijl  alfo  billiget,  alö  baj?  ich  fiemie* 
bet  {tolle  ? <£ö  trägt  jlcb  jumeilen  auf  Olafen 
ju,  bafj  man  md)t  allenthalben  tSajfee  befom# 
tuen  tan,  unb  tva$  ijl  biefeO  nicht  uot  ein  Un# 
ßlücb?  2?n  bergleichen  fällen  fati  man  fich  bet 
gebrannten  ©erfle  anjlatt  C'.ffee  bebienen,  jtet> 
lieh  fd)mecft  et  nicht  fo  gut,  als  bet,  welchen 
bie  oornebmen  §mcfen  gebrauchen,  unb  ben 
man  ©ultanifchen  Kaffee  ju  nennen  pflegt. 
3>enn  biefe  nehmen  bie  Schalen  oon  ben  <2af# 
feebohnen,  welche  man  uns  nach  Europa 
jehieft,  roften  biefelben,  hoch  nnt  ein  wenig, 
Kulten  fie  immer  um , bamit  fie  md)t  »erbten* 
tun,  unb  biefeS  ^uloet  fod)en  fie  in  SBajfer, 
wooon  e$  einen  febt  angenehmen  ©efehmaef 
befommt.  l2Bem  bet  auS  ©etfle  geniad)te 
Mauren  €ajfee  nicht  gefallen  will , bet  fan  bie 
©erjle  mit  Kaffeebohnen  vermengen , unb  auf 
$wet)  Q^heile  gebrannter  ©erjle  jeberjeit  einen 
£beil  €ajfee  nehmen,  fo  befommt  et  ein  ©e* 
Iräncfe,  ba$  nicht  nuteinen  lieblichen ©efebmatf 
hat,  fonbetn  auch  nicht  leicht  #er|tlopjfen 
wnb  38aUtn  im  ©eblüle  betuvfacht,  SJlein 

fle* 


3« 


gelehrter  ftreunb  Der  berühmte  #err  S>-  Ceti 
hat  mich  oerjtchert,  baf  -er  baoon  in  SDdnne» 
tnara  bei)  fielen  hppocbonbi'ifchen  Patienten  ei» 
tien  erwünfehfen  Erfolg  oerfpüret  habe. 

§.  21. 

3bie  ftrage,  ob  man  guefer  unb  Sflilch 
€affee  gebrauten  folle,  wirb  her  ©e# 
fehmaef  eineg  jeben  am  bejten  entfeheiben  fon* 
nen,  tnbejfen  malte  ich  bod)  folgen,  welche 
Diel  @duve  im  9)}aqen  ober  ©chleim  auf  bet 
Q$rujt  haben,  nicht  rafhen,  aUjuaiel  guefer  unt> 
SOJilcb  bei)  bem  Kaffee  ju  geniejjen , weil  bei)* 
heg,  wenn  eg  fid)  mit  ber  @dure  oermengt, 
biefelbe  nicht  nur  oermehren  hilft , fonbern  fid) 
auch  in  eine  jat>e  unb  fchleimige  Materie  oer* 
toanbelt.  SBec  auf  fid)  felbfi  ad)t  hat,  wirb 
leicht  aug  ber  Erfahrung  augmad)en  fonnen, 
ob  ihm  begleichen  ©achen  nützlich  ober  febdb* 
lieh  fmb. 

§.  02. 

©ehr  trüben  €affee  $u  trinefen,  ober  wo! 
gar  bag  (jaffeepuloer  ju  e|fen,  ifi  eine  fehr  un* 
gereimte  ©ad)e.  £)enn  eg  gefchiehet  baburdj 
nicht  nur  bem  @efd)macfe,  fonbern  and)  ber  ©e» 
funbheit  ein  ©ntrag*  5ln  bem  erlern  ifr  fein 
gweifel,  unb  eg  pflegen  habet  oiele  gerafpelfc 
*£)irfd)born  in  ben  (Saffee  ju  werffen , wenn  fie 
ihn  fochen,  bamit  ftch  biefeg  in  bem  Gaffer 
guflofett,  unb  folglich  hic  ithtf<4)en  ^eilgcn  i>cs 


32 


$ (o)  $ 


€affee$  ju  QSoben  geworfen  werben,  welch« 
©ewobnbctt  eben  nid)f  ju  fabeln  j|l;  ba§  aber 
öud>  D a$  Dicfe  ©iffeepuloer  Der  ©efunbbeit 
fchdöltd)  fep,  fan  man  leicht  erachten , inbern 
baburd),  wenn  Dergleichen  irbifche  Materie 
häufig  in  DaO  »-Blut  gebracht  wirb,  Oiefeö  per* 
borben,  unb  fern  Umlauf  Durch  Die  fletnffen 
©efdjfe  oerbinbert  werben  rnujj.  ©aber  pflegt 
eö  ju  gefcheben,  Da^  Dergleichen  Seute  eine  blaffe 
ober  gelbe  ^arbc  bekommen,  Die  feinet;  anberti 
Urfad)e  jujufdjreiben  iff,  al*  Daf?  ba$  Q5lut 
nicht  in  Die  flemflen  ©cfdffgen  Der  #aut  hw* 
einbunget.  (£0  tbun  alfo  Diejenigen  grauen# 
jimmer  nicht  wohl,  welche  fid>  butdibie  ©telfeit  fo 
weit  verleiten  lajfen,  bafj  fie  um  eine  blaffe 
Sache  ju  befommen,  (Saffeeputoer  efen 
ifl  wahr , ft?  verlieren  ibre  Dlotbe  baburch  eben 
fo  ale  wenn  fte  treibe  efen,  fte  oerlieren  aber 
auch  jugletd)  mit  berfelbigen  ibre  unfcbafcbare 
©cfunbbeit-  ^f35eil  id)  nun  einmal  angefangen 
habe  eine^obe  Deä  fd)6nen$efchlecbt0  $u  tabeln ; 
fo  wirb  mein  Rebler , wo  etf  anberö ein Sebfer  iff, 
wenn  man  jemanben  einen  guten  öiatb  giebt, 
nicht  metef lieh  grojfec  gemacht  werben,  wenn 
ich  noch  eine  ©emobnbeit,  welche  febr  ringe» 
riffen  iff,  fraft  meines  mebtcinifd)en  9vid)fer# 
amtö  für  ffrafbar  erflare.  (£s  pflegt  nenilich 
baS  Sr^uenjimmer  gleich  nach  Der  SOfittagS» 
mabljett  fich  gn  Den  €affeetifch  ju  fe^en , bö 
biefeS  Doch  er|l , wenn  es  ja  ooc  näfbig  befun» 
ben  würbe,  alSbenn  gefcheben  folte,  wenn  Die 

Q3er» 


• (©)**  n 

Verbauung  Der  ©peifen  »errichtet  wäre.  ®enn 
fo  würbe  bad  »atme  20affcr,  Die  in  Dem 
Stagen!  juiücEgeblicbene  ©äure  unD  Den 
überflüfjigen  ©cj)leini  retbünnen  unD  abfpüh* 
len ; Da  bm0Wn  gieiä)  nad)  Dem  (Sffen  Dur# 
Den  ©ebtauch  Dod  Caffccö  Dev  Etagen  nicht 
nur  noch  mehr  aufgetaebcfylbnbeM  auch  Dutd) 
bad  warme  ^Paffer  fcbl  'ff  gemacht  trieb,  wel# 
d)ed  bepbed  Die  Verbauung  rerbmbern  muf, 
9?od)  Pid  fttafbacer  aber  ifi  cd,  wenn  man 
gleich  nach  Der  SBlabljeit  nicht  nuv  ftarefen  (£af# 
fee  trintff,  fonDrtn  auch  »iel  buchen  unö  £on* 
fecl  Daju  gement. 

§.  «3. 

Sch  b^he  tiefe  Q?fätfer  nicht  für  greife  @5e*' 
lehrte  getrieben, , woju  ich  obneDem  nid)t  ge» 
febieft  bin,  fenDem  fie  fmD  nur  Den  Siebbabevn  be$ 
€affeedgewibtmt,  unD  eben  Did  ifi  Die  Utfache, 
warum  fte  fo  furfc  geratben  finb.  2)enn,  wenn 
ibnen  il;.ve  ^jefunDbeit  lieb  ifi,  fe  werben  fie  nicht 
bed  ^aged  mebv  Bat  sum  (Eaffcetrincfen  an* 
trenDen,  alts  ju  £)urd)fefting  Diefet  QSldttet  erfor^ 
Dett  wirb.  £)ie  <£rg6|lid)fcit  felber,  Die  ft«  ren 
tiefem  ©efräntfe  genießen,  wivD  ibnen  Defio  grof* 
fec  fet;n,  je  feltener  fie  ficb  Decfelben  gebrauchen. 
SDenn  Die  €rgc$lichfeitcn  ftnD#  wie  Jontenelle 
fchreibt,  Dem  morafiigen  (£rbreiche  ähnlich,  übe« 
weld)ed  man  gefchwinDe  hinweg  lauffen  muf, 
ohne  lange  an  einem  Orte  fülle  ju  flehen. 

€ ©e* 


34  $(«>)• 


®e&micfen  twi  fcern  $f>ee« 


§.  i. 

7£eeunb  €affeeft'nb  jtvfl)  @cbfoe|Iem 
welche  bie  Sartlicbfeit  sur  Butter  ha#; 
ben:  würbet  alfo  nicht  unbillig  fepn 
hie  eine  ohne  bie  anbre  ju  betrachten  ? I£)«S 
*2£ort  $hee  hat  unfireitig  feinen  Urfprung  aud 
©)ina,  benn-  fte  nennen  biefe  Q31ätter  in  ihrer 
(Sprache  §öia  ober  €hia,  unbeöift  billig,  ba§ 
eine  @ache  einen  chinefifcben  Nahmen  führet, 
Welche  in  €h>na  ihr  QSaterlanb  hat,  unb  beten 
ftch  biefe  Seute  juerft  bebient  haben.  ^nbeffen 
fcarf  man  nicht  benefen,  ba§  bie  €hinefer  ben 
Örbee  oon  unbencftichen  Seifen  gebraust  haben, 
Sftem,  e$  ift  fehr  toahrfcbeinlichf  baß  biefe  CÜtobe 
tep  ihnen  faum  ein  paar  hunbert  ^ahr  in» 
Schwange  gegangen,  unb  e$  ift  fehr  leid)t  bie# 
fe$  ju  beweifen.  (£ö  ift  befannf,  baß  bie  ®)ine« 
fer  eine  gan£  befonbte  2lrf  ju  fd)reiben  haben, 
bergleidjen  man  fonfi  bei)  feiner  Ofation  in  bee 
SÖSelf  antrift,  benn  fte  brüefen  gan&e  2Borfet 
tiurch  ein  ein^ige^  geilen  oDcf  SBucbftaben  au£. 
<Sie  haben  baburch  bie  35equemlicbfeif  mit  wenig 
Reichen  fehr  öieleä  ju  fagen,  unb  eben  fo  gefefj  wini> 
ju  febreiben  al$  man  rebef.  5lber  man  fan  au# 
teid)t  erachten,  baß  ein  folget  chineftfcherSchrei# 
her  jtd;  genot|iget  fehe,  ein  unenbliche  Stenge 

non 


# ( o ) ® 95 

Don  Reichen  unb  9?4btiKn  in  £opfe  ju  bemalten. 
£>ao  macht,  bie  Regeln  bet  QMfommenbeit 
wieberfpreeben  einanber  faß  immer,  unbjwingeti 
bie  Statut  it>re  iSequemlicbfeiten  ganij  gleich 
auöiutbcilen,  tnbem  immer  auf  Der  einen  ©eite 
etwaö  periobren  gebet,  wenn  man  auf  bet  an» 
bern  etwaö  gewinnt.  59?an  fan  in  ber  SDlecba» 
tiicf  mit  einer  geringen  $raft  einen  febr  großen 
‘Sßieberßanb  beben,  aber  bie  Bewegung  erfolgt 
cbenfoPicimabl  langfamet,  foöicimabibie^raft 
f (einer  iß  alö  bie  üaß.  $?an  fan  ber  £aß  eine 
febr  febneüe  Bewegung  mittbeilen,  aber  bie  £caff 
muß  jeberjeit  beßo  großer  fepn , je  gefebrombee 
ftd)  Die-Saß  bewegen  foü.  <2ßcnn  wir  mit  bern 
^cvm  pon  iLeiboig  biö  auf  jwepe  jeblen , fo 
baben  wir  ben  QSoctbeil  baß  wir  fein  ©nmabf 
©nö  lernen  butfen.  Siöir  Dürfen  nur  2.  g<s* 
d)en  behalten,  unb  alle  Oledmungö»  Sitten  ßnt) 
ungemein  leid)t.  Slbec  wir  nuißen  unö  gefallen 
laßen  beßomebt  ju  fd>reiben,  je  weniger  wir  und 
bureb  Pieleö  9?acbbencfen  ben  $opf  $erbted)eit 
Dürfen*  hingegen,  wenn  wir  mit  Carl  bem 
Xllten  biö  auf  60.  jeblen,  fo  fd)teiben  wir  feljc 
wenig,  unb  bie  weitlduftigße  9red)nung  nimmt 
einen  ganfc  f (einen^Mafc  ein.  Slücin  wir  muffen 
unö  gefallen  laßen  baö  ©nmabl  ©nö  bis  auf 
60.  ju  lernen.  Sll>i r mäßen  unö  60.  petfdße* 
bene  Reichen  befannt  machen , unb  überhaupt 
bep  allen  waö  wir  tedmen  aufmeteffam  fepn. 
SOfot  ben  ©prachen  bat  eö  eine  gleiche  Q?efd)af» 
fenbeit,  man  nimmt  untf  beßdnbig  mit  ber  einen 

§ 2 $anb/ 


* 


© («)  8 

$anb,  maö  man  uns  mit  Der  anbern  gegeben 
f>at,  unb  ba$  fcblimfle  babti)  ijl  biefeS,  baf}  man 
bergleicben  nicht  andern  fan,  weil  es  bem  £ße« 
fett  unbberDfrttur  ber@ad)e  felbfimieberfpricht 
€ö  tx>iiv*t»c  fid)  biefeö  Deutlich  jeigen,  wenn  man 
eine  allgemeine  geichenfunfi  tjdtte,  Dergleichen 
benSctmbon  iLeibnig  gemünfeht  b^/  ob  «® 
flldd)  feine  ^Jrobe  baoon  gegeben.  Denn  Die 
<0ache  itf  in  ber  §bat  fo  leicht  nicht,  wie  ft«  ftc^ 
«in  Anfänge*  borflellt.  2Ber  DiefeS  tbun  molfe, 
ber  mafle  erblich  «ine  <£rfentni$  febr  bieler  ® pra# 
<h«n  bejifcen,  Damit  er  Daraus  bie  Regeln  eine» 
Allgemeinen  @ptad>funji  Verleiten  formt«.  (£s 
müfle  $um  anbern  fo  mobl  in  bet  gemeinen  51U 
gebra,  al$  in  Der  Differential  unö  ^nteatal* 
^Rechnung  boUfommen  geübt  (>pn  (£c  niüjle 
jum  Dritten  ein  guter  Spbilofopb  tepn,  unb  ficf> 
fonberlich  mit  Der  Q3ernunff|ebre  befannt  ge* 
macht  hoben.  $UleS  DiefcS  aber  mürbe  ihm 
riefet  biel  helfen,  menn  er  nicht  Dabei)  einen 
fd)atffinnigen  unb  Durchbringenben  23cr|iant> 
hatte.  Das  h«ijf «f  müjie  einer  bon  ben  gtof* 
fen  ©eiflern  fepn,  Dergleichen  bie  9?atur  faunt 
alle  bunbert  2fab«  beworjubringen  pflegt.  Unö 
nun  fan  man  urteilen,  ob  es  eine  fo  leiste  @a# 
4)«  um  bie  (Srfwbung  einer  allgemeinen  Reichen# 
funji  fep,  unb  ob  man  ftd)  fo  balbe  baju  £of* 
nung  machen  f onne.  Snbeffen  tbdre  biefeS  eine 

0ache,  welche  in  ber  ©elebrfamfeit  einen  unbe# 
fchretblieh  groffen  >7?uben  baben  mürbe.  2Bif 
(eben  un$  gegenwärtig  genüget  / auffer  De» 

SUgebm 


# (o)  # 5? 

Sllgebta  Die  SSabtheif  burd)  eine  OJeibean  ein# 
flnberbdngenbet  Bernunftfd)lü|T«  nach  ben  Oie* 
geln  bet  Q^ernunftlebte  betauä  ju  bringen,  unb 
tiefet  fallt  bem  33erflanbe  gan|  ungemein  bc* 
fthwerlid).  Qßiele  SEßabtb eiten  erfobern  eine 
groffe  SDienge  folcber  Q3etnunfffchlü|Te,  ebe  fte 
ijetauögebracbt  werben  fonnen,  unb  ber  ©ejichtS» 
freitf  bet  meinen  $ienfd)en  ifl  (t  febr  Kein,  ba§ 
ti  ihnen  bct>  nabe  unmöglich  fallt,  alle  ba$u  no* 
tbige  <Sd)fü||e  auf  cinmabl  ju  überfebn.  CQfcm 
bebenefenut,  wenn  alle  bie@a&?,  welche  bie 
21lgebtaiften  gefunben  t>af>en,  burd)  lauter  ot* 
foentlidje  ^ernunftfcblüffe  bdtten  berauägebtacht 
toerben  feilen,  wie  weitläufig,  wie  befdbwetlid), 
ja  id>  modrte  halb  fagen,  wie  unmöglich  biefeS 
gewefen  wate,  fo  aber  haben  fie  ba$  Geheimnis 
gefunben,  bie  aUettieffinmgjlen  Betrachtungen 
in  eine  Slrt  ju  rechnen,  unb  mitben  Buchftabeti 
fo  ju  fagen  $u  fpielen,  $u  nerwanbeln,  haben  e$ 
nur  auf  febr  wenig  Orgeln  anfonimf.  £>icfe* 
f>at  gemacht,  ba§  fall  feine  $tage  in  ber  9)?a* 
thematief  notgebrachtwevben  f an,  bie  man  nid)t 
folte  noUfomtnen  beantworten  fonnen.  ^)dt* 
ten  wir  nun  in  anbern  ^ijTenfdjaffen  eben  bet* 
gleichen  Q3ortbeiI,  wa$  würbe  ba$  menfchlidhe 
©efchlecht  nicht  not  0?uljen  banon  genieffen. 
€in  Slrfct  würbe  burch  biefe  Seichenfunfl  ba$ 
SJlittel  herauf  bringen  feinen,  bad  bem  ^Jatt* 
enten,  fo  gewi§  helfen  müffe  als  2 mal  2,  niete 
iff.  SHber  wer  ftebt  nicht/  ba§  bicfeS  unmöglich 
gefchd)tn  lonne,  wenn  nicht  in  bet  3ir£eneige* 

£ i labte 


labrbeif  öötber  alled  fo  beutlid)  unb  gewi§  ald 
in  bet  €0^atb<maficf  wäre,  «nD  ich  jweifle,  bafjeg 
bet  menfcblid)e  QSerfianb  jemablö  fo  brin# 
gen  werbe.  SCfteme  JLefer  werben  meinen,  td) 
muffe  oergejTen  haben,  bajj  ict>  hatte  oon  §bee 
fchreiben  wollen,  ba  td)  eine  f^weitlauftige  2ln* 
mercfung  oon  bet  allgemeinen  getcbertEunfi  ge» 
macbt  habe,,  unb  ich  habe  Urfad;e  fte  wegen  bie» 
feö  Sebletö  um  ÖSerjeibung  ju  bitten.  Sie 
djineftfcbe  ©ebreibart  bat  mid)  Da;u  oerkitet, 
öuö  welcbet  id)  bewetfen  wolte,  bafj  biefer^hee 
riebt  übet  200.  bet)  ihnen  in  ©ebrauci) 
gewefen  fet;.  3>d;  habe  gebadbt,  ba§  fte  eine 
eigene  5itt  ju  fchreiben  haben,  bie  barinnen  be» 
flehet/  bafj  eine  jebe  ©aebe  ibf  geftnfleg  Reichen 
bat,  aber  fte  haben  fein  Reichen  »ot  ben  $be* 
gehabt,  fonbetn  man  ^at  erff  ein  neued  ba}u  er# 
ftnben  muffen,  Slödte  nun  bet  ’&bee  rormafg, 
wie  kbo  ihr  gewöhnlich  ©etra'ncfe  gewefen,  fo 
begreife  ich  nicht,  warum  fte  ihn  falten  oergeffert 
haben,  ba  taufenb  anbre©acben  ihr  Reichen  be* 
Fommen*  Q^ermuthlicb  haben  fte  ficb  alfo  in 
ben  altern  festen  blofj  be$  reinen  <2Ba|fer3  be» 
bient;  unb  fte  werben  ftd)  allem  $infehen  nach 
nicht  übel  Dabei;  befunben  haben* 

§.  2." 

©er  §f>ee  ifl  eine  5trf  wn  'einem  ©tatti 
bengewdd)fe , unb  i|l  folglich  weber  für  einen 
Q?aum  nod)  für  ein  $raut  ju  halten.  Unter  allen 
fötnmt  er  wohl  Den  Sfofenfldtfen  am  ndd;ften, 

nur, 


# ( o ) # JM 

nur,.  ba§  er  m'c^f  fo  hoch,  un&  nicht  mit  2Dor» 
nen,  wie  jener  warf)!?.  (Seine  Q5(ufen  fcben 
Jtoar,  wie  tue  weißen  9tofen  aud,  aber  fte  ftn& 
»iel  Reiner  und  buben  feinen  ©erud).  2lucfr 
fmb  bie  fruchte  nicht  fo  &cn  $anebuten, 
ölö  Den  9?üßen  ähnlich,  ja  bie  Q3(dtfer  felbß  fon* 
nen  eher  mit  bem  ßirfd&laube,  als  mit  Den  Ülo* 
fenbldtfern  »erglicben  gerben, 

■§.  * 

(So  öiel  ifl  gewiß,  baß  ber  tytt  in  ©bfo<t 
unb  3fapan  tt>dd>fl/  unb  man  rühmt  fonbetlid) 
bas  £anb  giften,  unb  in  ©bma  bie  ^roPinb  9?an# 
fing,  inbem  fid)  in  2lnfebung  beS  oerfcbiebenett 
€'cbrei^öctnmer(fiidberUnferf£beibin  ber  ©ute 
des  &l;eeö  jeiget. 

§•  4* 

£5ie  ©hinefer  haben  eigene  Stecfer!,  worauf 
fteben  £b«  Pflanzen  ;bte  Japaner  hingegen  fe* 
$en  ibn  nur  auf  bie  9veine  unb  (Stege  jwifcheti 
benKecfern,  babep  gebrauchen  fte  überhaupt  bie 
Q3orftcht  ihn  gegen  Mittag  ju  jupflanben,  ba* 
mit  ihn  bie  Sonne  beßobejfer  cewarmenfonne. 
Sie  machen  nemiich  itn  £>etbfte  Keine  ©ruben 
in  bie  ©rbe,  werfen  etliche  grüd>te  hinein  unb 
bebecfen  fie  bernad)  mit  ©rbe  unb  COttjl  3)ie 
Urfad)e,  warum  fie  mehr  als  eine  gcud)t  neb«- 
men,  ift  biefe,  weil  fie  aüjufett  find,  unb  alfo  gar 
leichte  perberben.  ©ine  folcbe  grudjt  muß  we# 
nig|fen$  Drei)  ^ab*  unter  der  ©rben  liegen,  ehe 

€ 4 ber 


4« 


bet  ©trau#  batau$  betfürmdchl?.  «hierauf 
»etbinben  ftc  ftc  be$  ’SBmterg  mit  ©trob , um 
fle  m bet  £dlte  ju  beroabren , bcfd>ncii)cn  ft« 
«uth  bi&ueilen,  unb  erhalten  baburd)  ftcbcn  bi$ 
l«bn  ^abtpon  begleichen  ©traute  brauchbar« 
Blatter. 

§.  %•' 

#at  man  'in  Curopa  Caffecbdume  ge$o« 
gen,  toarum  foüte  man  nicht  aud)  ^b«0«uben 
fortpflar.fcen  tonnen?  ^nbeffen  mu§  man  c$ 
gefaben,  ba§  biefe*  aüet  angcmenbeten  bfcube 
nbngeacbtet  nicht  möglich  gemefen.  2)a$möd)t, 
bie  fruchte  petberben  gar  leichte,  wenn  ftc  lange 
cufbebalten  metben,  unb  bie  Steife  <tu$  China 
nach  Curopa  erforbert  aüjuoiel  Seit.  #at  man 
bochnoch  nicht  cinmableine  ganfce  ©taube  bet* 
<ui$  bringen  tonnen,  welch«  nid)t  oetbotben 
wate.  'Doch  «ff  bie  SOMbmaffung  %*&  #etvn 
Sb-  9?eumann$  fcbt  wabtfcheinlich,  welcher 
weint,  Daf?  man  ben  $bee  in  ©panien  fort# 
Pflanzen  tonte,  wenn  einmal  burd)  eine  f$neüe 
$attb  fruchte  babin  gebracht  mürben.  Sbenn 
biefeS  2anb  ijl  wegen  feiner  <2Barme  unter  al» 
len  übrigen  in  Cutopa  wohl  baju  ba$  ge« 
fchicftefie. 

f.  <5. 

3Det  ^teifj  be«  $bec$  richtet  fich  nach  bei 
Jdttlichfeit  ber;  glatter,  benn  je  tleiner,  je  jim» 
$er,  fe  sattes  biefa  fmb,  befto  angenehm«  faber 

©e* 


4» 


• (»)  • 

©efchmacf  berfelbcn.  SDab«  (eben  bic  Chine# 
fet  bet)  bcr©ammlungbeö  $bee$forgfdltigbar# 
auf,  Die  »erfebiebenen  5(ttcn  bet  ^beebidctetöon 
finanbet  ju  untetfd)eiben.  ^Diejenigen , belebe 
fln  ben  @pifcen  bcftnblid)  ftnb,  ftnb  jeberjeit  in 
biefet  2lbfid)t  ben  nichtigen  rorjujteben.  & ift 
unglaublich/  mit  mie  riefet  ©orgfalt  unb  Cete* 
monien  bie  Cbinefet  ibten  $t>««  einjuernbten 
pflegen.  25ie  elfte  Ctnbfe  gefebiebet  ju  Anfang 
beä  SiÄerfceg,  unb  biefeö  ifl  bie  alktfcbönfte  unb 
jarlefte  ©orte  ron  £beebldttern,  roekbe  unter 
bem  Nahmen  beS  ÄctyfertbecS  begannt  i|i.  Cc 
barf  bcr>  ©ttafe  nicht  au$  bem  Satibe  geführt! 
treiben,  fonbern  tritb  nut  rot  ben  #of  gebraucht, 
unb  foftet  in  China  (clbft  ein  ^Jfunb  Ädpfertbee 
bunbert  &hfller.  ©fcid)»rol)l  trift  man  allent# 
halben  in  Cutopa  föipfcrtbee,  unb  jtrat  um  ei# 
nen  riel  wohlfeilem  greift  an.  2)enn  bie  $01# 
(drber  haben  ba$ ©cheimnift etfunben,  unfeine 
©acbe  ju  rerFoufen,  bie  fie  felbet  nicht  haben, 
unb  babutch/  wo  nicht  unfern  ©efebmaef,  t?odE> 
unfere  C'inbilbung  ju  petgnügtn,  weil  *fte  wohl 
triften,  ba§  bep  ben  meiften  ©acben  ein  ptdcb# 
tigec  9?ahme  hinreidjenb  ift,  ihre  UnrollFom* 
menheiten  ju  bebcefen,  3U  <£nbe  be$  S9)er|eä 
ober  ju  Anfänge  beö  Slprilö  nimmt  bie  anbere 
Sammlung  ihren  Anfang.  ©ie  fpannen  nem# 
lieh  leinene  büchet  au$,  baburch  fie  fich  nicht 
nut  felbft  fut  bie  ©onnenbibe  befehlen  / fon* 
bern  auch  retbinbem,  baft  bie  ÖMdttet  nicht  fo# 
gleich  fteltf  »erben.  $Die  britte  ©ammlung 

€ $ nimm! 


43 


nimmt  man  $u  €nbe  bcö  5Cpri(ö  / ober  im  An- 
fänge bed  3ttaped  »or,  unb  üon  biefet  betont# 
nun  mit  wohl  ben  meifien  $b«  nach  €uropa. 
€nbltcb  gegen  bad  <£nbe  bed  ?Ü?at>cö  fammlet 
man  alle  Blatter  ohne  Unterfcbeib , ebne  babep 
auf  eine  3£ßabl  $u  feben,  unb  biefed  ifi  bie  aller* 
fd)lccbteftc  Sorte,  beten  ficb  in  0)ina  bie  ge* 
meinen  Scute  bebienen.  Q3ei)  benen  orbentlidjen 
Sammlungen  sieben  fte  ieberjeit  #anbfd)ube 
pon  feinem  Sebct  an,unbpjfücfennut  immer  ein 
Q3latnad)bemanbern  ab,  habet  ed  bamit  ganh 
(angfam  begebet, 

§•  7- 

3Benn  bieQSlätter  abgepflueftfinb,  fo  fatt  . 
man  fid>  berfelben  nicht  fo  gleich  bebienen,  fon* 
bern  fte  muffen  etfi  noch  getruefnet  werben. 
SDenn  man  bat  bemereff,  bafc  ber  frifcf>e  ^b^e 
eine  fcblafmacbenbe  $raft  befifje,  betgleichen  bad 
Opium  bat.  Sbocb  haben  wir  in  Europa  wobt 
am  wenigjlen  Utfadbe  biefe2öitcfungbet$bee* 
blattet  jubefotgen,  weilet,  ebe  man  ihn  braucht/ 
nicht  nur  pollfommen  truefen  geworben  ifi,  fon» 
bern  auch  fo  lange  gelegen  bat,  ba§  ofterd  $wt* 
fd)en  ibm  unb  bern  Strobe  ein  febr  geringer 
Unterfcbeib  i|f.  £)ie  Japaner  geben  ftch  bet) 
bern  ^voefnen  ihrer  Sheeblätter  nicht  öiel9M» 
he,  fonbern  fte  reiben  ihn , fo  halb  er  trotfett 
geworben,  $u  ^ufoet,  gieffen  warm  ^Baffer 
mit  barauf , unb  trinken  bedach  biefed 
bem  §beepulpet  sualeidj.  Sie  oerbanbeln  aber 
auch  nicht  tbsen  Sb«  nach  Europa.  £>ie  §bi* 

nefer 


I 


® (O)  ö 41 

ncf«  binnen  oerrtcbfen  ihr  $vocfnen  mit  tuciC 
tmbrern  Umfldnbcn»  <0ie  haben  nemltcb  in  cu 
genen  baju  erbauten  Raufern  aerwiffe  Öfen,  bereu 
ein  jebet  obngefebr  3.  <Öd)ub  hoch  ift,  oben  i(i 
er  mit  einet  eifernen  ‘Patte  bebeeft,  unb  bet 
9iaueb  wirb  burdj  einen  eigenen  ©ang  beraube» 
(eitet,  3m  einen  folcben  Öfen  fc|en  fte  eine^obf# 
pfanne  mit  giüenben  Noblen,  unb  (affen  fte  fo 
Jange  bartnne  (leben,  btd  Die  patte  fo  betfj  ge# 
toorben  tfi,.bgf;  man  nod)  bie  $anb  brauf  let# 
ben  Fan.  hierauf  (freuen  fte  einegetoiffe  9)lcn# 
ge  oon  frifeben  $b«bfattetn  auf  bie  toarme  ei# 
ferne  patte,  unb  roden  fte  fo  lange  mit  ben 
J^dnben  barauf  herum,  brä  fte  bemerken,  bafj 
bie  QSldtter  febt  Diele  fteuebtigfeit  oerlobten 
haben,  unb  anfangen  (td)  ju  frümmen.  9H>enn 
biefeö  oetriebtet  tootben,  fo  legen  fie  biefe  *2Mdt* 
tet  auf  tafeln  bieoon  einet  getoiffen  $rt  fefiec 
unb  glatter  QSinfen  oerfectiget  tootben,  toüen  fte 
eben  fo,  als  toie  oorbet,  anbete  aber  fühlen  fie 
mit  $ed)ern  todbeenbet  Arbeit  befianbig  ab* 
£)enn  burd)  biefe  jdblinge  (grfdltung  ftümmen 
fte  fid)  nicht  nur  beffer,  fonbern  fte  behalten  auch 
ihre  grüne  lebhafte  'jarbe.  2£et(  aber  eine  §et# 
tigfeit  ju  bergleid)en  Arbeit  erforbert  toitb,  fo 
hat  man  eigene  geute,  bie  fte  oerriebten  mü(fen, 
SDiefe  Seute  bürfen  toabrenb  ihrer  ganzen  2ü> 
hett,  ja  febon  bret)  2Bod)en  oorber," feine  fttfebe 
ober  blehcnbe  @peifen  offen,  bamit  ihr  ?4tbem 
feinen  üblen  ©erud)  haben  möge,  bcrglcicben 
her  $bee  annebmen  Fönte*  3n  äBat>r|?eit  ein 


44 


«KO  # 

(Ircnge^  ©efe$,  beften  fte  ob«  meinet  <£rach* 
tenS  überboben  fcprt  fönten,  wenn  eS  ihnen  be* 
liebte*  3inDeflcn  $ eS  bajj  bet  $bee 

gar  leichte  ben  ©eruch  flarefrieebenber  ©ad)en 
on  ftd)  nehme,  wenn  et  eine IJßeile  babc» Hegt; 
welches  fid)  betrügerische  Ä'aufleufe  ju  ihrem 
<23ortbeile  ju  bebieneti  willen,  benn  fie  fleefen 
ben  alten  »erlegenen  unNftigen  Qrhee  in  fei# 
fcbcS  ^5eu , bafj  er  ba»on  einen  folcben  ©erueb 
befommt,  wie  ein  guter  frifc&ec  ^ee  ju  habe» 
pfleget. 

§*  8» 

3>ie  ^heebldtfer  werben  mehr  als  einmal)! 
auf  bie  betriebene  2trt  getroefnet,  weil  man  be* 
mercf  et,  ba£  fte  bie^eucbtigfeitgar  ju  leichte  an 
ftchjiehen,  unb  baburd)  »iel  »on  ihrer  jCraft  »er# 
iieren,  ober  wohl  gar  »erberben.  Unb  aus  eben 
biefer  Ucfacbe  werben  fte  »on  ben  €f)inefern  in 
jinnerne  <£afpuln  eingepaeft,  welche  allcntbal# 
ben  jugeleget  ftnb,  bamit  nicht  baS  geringfle 
»on  Seuchtigfeit  ober  ©eewajfer  baju  fom* 
tuen  fan. 

§♦  9* 

Stiles,  was  ich  »on  bem  £he«  angeführt! 
habe,  ifl  blo§  »on  bem  grünen  $bee  »u  »«fle# 
hen,  aber  was  ifl  ber  £beebou?  bie  Söabtbett 
ju  fagen,  fo  »erflehet  man  bie  @acbe  eben  fo 
wenig,  als  baS  2Borf  bou.  SnbeffenifleSfeb* 
j»at)t|'chemlich,  baji  eS  grünet  Sb££  »on 

föUch» 


45 


# (o)  ® 

feblccbteflen  ©orte  fei),  Der  ab«  nid>f  foforg» 
faltig,  wie  Der  übrige  getrocknet  wirb,  unb  Den 
man  mit  etwaö  angemaebt  bat,  DaDurcb  er  eine 
braune  5«rbe,  un&  cmen  Ovofcngcrucb  befom» 
men  bat.  QDielleicbt  tonte  man  alfo  Den  $bee* 
bou  nacbmacben,  wenn  man  Dem  grünen  £bee 
tniccb  D a6  €ifen  eine  braune  ftarbe , unb  »er? 
mittelfl  Des  OcofenwafferS  Den  Geruch  gäbe. 
3)enn  e$  ijl  auö  Der  £bpmie  befannt,  ba$  ©♦ 
fenvitriol  «bflringirenben  ^fian^en  eine  braune 
ober  fchmar^e  §arbe  mitjutbeilen  »ermogenö 
feg.  äftan  nehme  nur  Raffer  ton  einem  Ge* 
funbbrunnen,  welcher  etwas  ton  Gifentitriol  bet) 
ficb  bat,  Dergleichen  Der  ^prmouterbrunnen  iff, 
urb  giejfe  e$  auf  $erftoffene  Gallapfel,  ober  auch 
auf  Den  $bee,  fo  wirb  ba$  Gaffer  Daton  eine 
braune  $arbe  bekommen,  welche  nach  unb  nach 
immer  Dunkler  werben  wirb.  SDiefeS  gefebie» 
bet  fo  gar  wenn  man  Das  ^tyrmonterwaffer  mit 
Sranfcweine  vermifebet,  welcher  einen  herben 
Gefcbmacf  bat.  «£>tngegen  mit  Dem  Dihein* 
»eine  pflegt  folcbeö  nicht  ju  gefd)eben.  2)ab« 
baben  einige  IBetrüger  Gelegenheit  genommen, 
aus  Äirfcbbldttern  Durch  einen  guj'a$  $t)eebou 
ju  verfertigen- 

§.  10. 

SDie^olldnberfiefetn  Den  §hee  nach 
«Opa,  unb  jie  ftnben  ficb  in^ßabmeit  nicht  übel 
habet) , Denn  Die  ©)tnefer  oertaufeben  ihnen 
|wep  $funö  $l)ct  m ein  ^funö  ©albet),  wel* 

«j)t 


46 


(O)  # 

<he  ftc  ben  (Suropdifcben  $hee  nenttön  unb  für 
eine  grojfe  SMic  uejfe  halten»  £)a$  artigfie  ba* 
bet>  t|l  biefeö,  Da§  fte  betgleicben  J^anbel  unter» 
nehmen  fonnen  ohne  ju  lachen.  3>nn  eO  ifb 
fehr  wabrfd)ctn{icb,  baf?  einer  pon  bepben  etwad 
thun  muffe,  barju  er  eben  feine  wichtigen  Urfa» 
eben  gehabt  hat-  2Barum  bebienen  fid>  nicht 
bie  €bmefer  ihred  §heedunb  bie  Europäer  il)# 
rer  ©albet)?  weif?  in  '2£abrheit nicht,  wie 
man  biefe  $rage  beantworten  will,  ohne  einen 
eon  ba)be n $u  beleibigen.  SDettt  £be?  fan  man 
fo  leiste  nicht  ben  33or$ug  geben,  weil  bie  ©al» 
bet)  in  ber  $bat  mehrere  balfamifche  $hei(e  be» 
fifct,  unö  jugUich  su  ber  &£forbetungber&rand* 
fpiration  gefchiefter  ifl.  Unb  gleichwohl  wollte 
id>  aud)  nicht  gerne  meine  San  belegte  beleibi» 
gen,  ur.b  fte  einer  $horbeif  befd)ulbigen,  ba§  fie 
bie  gefährlichen  Steifen  blof?  barum  unternel)* 
men,  um  etwaO  fchtechtereö  gegen  etwad  helfe» 
red  $u  oertaufchen.  ©pld)ergefialt  befinbe  ich 
mtdj  in  fehr  mißlichen  UmjlanDen.  Sie^Ußabr* 
heit  unb  bie  Siebe  ju  meinem  3Daterlanbe  erfor* 
bern  entgegengefehte  ©ad)en  Poti  mir,  unb  ich 
jweifle,  ob  ich  mich  jemabld  wieber  in  berglei» 
Chen  ©cfabr  wagen  werbe.  £>od>  febe  ich  SU 
allem  ©lücf  nod)  einen  ‘Jßeg  oor  mir , berfet» 
ben  $u  entnommen.  £>ie  <£bmefer  gebrauchen 
bie  ©albet)  jur  ©efunbbeit,  unb  bie  Europäer 
gebrauchen  ben  $bee  wegen  bed  angenehmen 
©efehmaefd.  e^aben  fte  alfo  bepbe  nicht  Ur* 
fach  9cnug,  Dergleichen  $u  unternehmen  ? £>enti 

man 


® ® 41 

man  wirb  niol>l  Riefet  leugnen,  baj?  feie  ©albet) 
bet)  weiten  niefet  Die  2lnnefenilid)üeit  befifje,  wel» 
efee  Der  Sfeee  bat,  unb  itf  eö  alfo  niefet  billig,  bßfi 
wie  ifenen  ein  Mittel  Die.@cfunbbeit  ju  erbaten 
batbieten,  um  ein  SOtitfel  jur  (Srgebliefefeit  Da* 
bureb  ju  erhalten,  ebne  jenes  $u  verlieren  ? %t* 
neö  bereit  Die  Vernunft,  unb  biefeS  bie  ©inn* 
liefefeit.  2Sie  glüeflieb  ftno  «Ifo  Die  Europäer, 
welche  bepbeS  fo  gefefeieft  mit  einanbet  ju  nee# 
binben  wifien?  2|nbe{fen  jweifie  iefe  niefet,  Da§ 
bie  ©albep  bet)  Den  €binefeen,  unb  bet  &l)ee 
ben  Den  Europäern  fefer  piel  pon  »ferem  <2Bertfee 
»etlieven  würben,  wenn  matt  bepbeS  niefet  burefe 
einen  <2Beg  pon  pielen  feunberf  teilen  mit  fo 
gtoffer  -©efafetliefefeit  erbalten  müjte*  2lu#dn* 
bifefee  ©aefeen  finb  uns  aüemabl  angenehmer, 
als  bie  einfeeimifefeen,  unb  Die  $?enfcfeen  beftfeen 
fafi  burcfegefeenDS  bie  ©efewaefebeif,  ftefe  Das  ju 
wünfefeen,  was  fie  niefet  feßben,unbeSfürnicfetö 
ju  fefeäfcen,  fo  halb  jte  eS  beftfeen.  ^Daraus  ent* 
fpringt  bie  unpermeiblicfee  golge,  ba§  fte  nie* 
mafels  jufrieben  finb,  jugleiefe  aber  bet  Portref* 
litfee  0?ufeen,  bafj  fie  ftne  ©fatüen  unb  müfi* 
gen  ^itglieber  Der  ‘SM  abgeben.  Steine 
telfeit  ift  fo  groß  niefet,  bajjicfe  mich  rüfemert 
fbnte,  über  biefe  »©efewaefebeif  Der  «Ötenfcfeen 
bergejlalt  erhaben  $u  fepn,  baj?  id>  miefe  unter* 
fiefeen  folte,  biefelbe  ju  fabeln.  fftein,  iefe  will 
miefe  ibrtr  nur  $u  meinem  gegenwärtigen  gwe* 
efe  bebienen,  unb  meinen  £efern  jeigen,  baj?  bie* 
fes  feie  wafere  Urfacfee  fep,  warum  wir  Den  $b<* 


4» 


fo  bo$  barten.  Slbet  eben  Datum  f an  i$  mit  nicht 
Die  £ofnung  machen,  eine  neue  SOlobe  einjufub# 
fen,  wenn  ich  ibnen  einen  $bee  twrfcbfagen 
wollte,  bet  fowobl  in  5lnfebung  Der  Kräfte,  a($ 
be$  ©efebmaeft  beflet  wate,  alö  bet,  welchen 
wir  aus  €bwa  befommen.  ^nbejfen  will  ich 
«e  Dcdj  faßen  QSteUeicht  werben  Die  ©tronen 
einmabl  rtbr  tat,  unb  bann  wirb  man  fmbcn^. 
bajj  mein  QSovfcbfag  oorfreftich  gemefen  ift. 
SD?an  nimmt  eine  fttfebe  ©ttcme,  fädlet  bie 
0cba(e  gauij  faubet  ab,  tifct  ft«  mit  einem  fd^ar» 
fen  Keffer  ein  wenig  auf,  unb  wivft  fte  in  bie 
Qrbeefanne.  9luf  biefe  ©ttonfchale  gießt  man 
ftebenDeS  hälfet,  unb  lafi  bie  $becfanne  tein 
wenig  auf  Den  Noblen  fielen,  bod)  ohne  ba§ 
bai  2öaffer  einmabl  foebet,  fo  befommt  bai 
Sßaffet  bauon  eine  febtfdjone  grüne  Satbe,  unb 
jugkid)  ben  angenebmflen  ©efdjmatf  uon  bet 
2öelt.  2>«nn  baö  ©tronenobl,  welche^  in  cige* 
tien  05eb«rtni|fen  bet  gelben  Schale  eingefd)(of# 
fen  ifl,  uermifeftet  ftd>  mit  bem  Raffet,  unb 
tbeiletibm  nicht  nutbieSlnnebmlicbfeit,  fonbetn 
auch  jugleich  bie  äraft  mif,  bie  Heroen  ju  jldr* 
eben  unb  bie  unmcrcfliche  $lu3öünfiung  ju  be* 
forbern.  gwep  Sachen,  welche  von  bet  05 1* 
fchaffenbeit  fmb , Daß  ft«  jut  Erhaltung  unb 
QBieOerberfieQung  öec  ©efunbbeit  ungemein 
S>iet  betragen  fonnen.  5Da  nun  fonbetlich  bet 
duften  unb  «Schnupfen  uon  bet  gebemten 
tfcranöfpitation  feinen  Utfptung  ju  nehmen  pfle* 
§ et;  fo  ftehet  ein  jeher,  b«ß  biefetf  ein  $bee  fei;, 

welcher 


49 


# ( o)  ® 

welcher  in  begleichen  fallen  mit  ungemein  gu» 
tem  9?u£en  gebraucht  werben  fan.  (2BilIman 
ben  ^efefemaef  noch  mehr  erbeben,  • fo  !an  man 
jugleict)  ein  wenig  gimmet  barunter  tbtm.  0er» 
ne  irbifdjen  §beilgen,  fo  jid)  in  SBajfet  aufl5» 
fen,  werben  ein  gelinbeS  jufammenjieben  Des 
Wagens  »erurfad)en,  unb  babureb  ben  ftcbler 
»erbeffern,  welcher  »on  bem  warmen  Kaffee 
notbwenbig  beroorgebraebt  werben  muj?.  tfftan 
bat  gar  niebt  $u  befotgen , bafj  bas  in  bem 
gimmte  bennblicbe  Oel  £>ibe  erregen  werbe, 
Senn  bie  ^auffeute  baben  megientbeis  bie  Ö)or* 
forge,  Uns  folcben  gimrnt  ju  febiefen,  »on  wel»  - 
ebem  ftefebon  »iel  Oel  abgewogen  baben,  unt 
uns  biefer  0orge  ju  überbeben,  ^a,  Der  gimmt 
felbfl  »edieret  feine  grafte,  wenn  er  ju  fange  ge» 
(egen  bat,  ebe  man  ibn  gebraucht.  Unb  enblicb 
lofen  ftcb  bie  ölicf)ten  §be»le  im  Gaffer  nicht 
fo,  wie  in  Spiritu  vini  auf.  SDarum  fan 
man  folcben  $}erfonen,  welche  3!£ein  unDQSiet 
nicht  trinefen  Dürfen  ober  wollen,  unb  Das 
fcb(ed)te  $6a|fer  nicht  »ertragen  fonnen,  fold^ 
Gaffer  $u  trinefen  geben,  baS  man  mit  gimmte 
abgefoebt  unb  bemach  wieber  bat  falt  werben 
(affen.  ^nbejfen  babe  ich  Doch  gefunben,  Da§ 
heg  febr  gefebwaebten  ^erfonen  biefer  fonfl  un* 
fcbulbige  £rancf  einige  £ibe  ju  erregen  »etrno* 
genb  fep, 

$.  n, 

Sch  werbe  befio  weniger  nofbtg  baben  ben 
Graften  Des  eine  weitfduftige  Eobrebe  ja 

& bfli» 


5©  & ( o ) # 

halten*  je  weniger  ftcb  Darinnen  befinben.  SDenn 
nt  faß  nur  ba$  »arme  ‘■JBaffet  Dasjenige, 
woöon  feine  2ü3ircfung  betrübref.  2>aber  fan 
man  urteilen,  Daß  er  gefebieft  fep  Datf  Q3lut  ja 
»etbünnen,  fleißig  ju  machen,  alle  9lbfonberung 
fonöerhet)  be$  Urinö  unD  0cb»eiffeg  ju  befor* 
betn,  wie  ein  jebet,  Dem  Die  ©rünbe  Der  2lv£e* 
neigelabtbeit  befannt  ffnb,  leiste  uttbeiien  fan, 
(Eben  fo  feiert  aber  iff  aueb  jufcblieffen,  baß  Des 
aUjuhäuffge  ©ebraud)  beffdben  Den  SKftagett 
fcb»dcbe,  fdffaffunbjur  Verbauung  utigefcbtcft 
mailen,  unD  falber  gcftalt  jut(£r$eugung  »des 
SOßinbe  au$  Den  ©peifen  llnfaß  geben  muffe» 
^Daher  iff  e$  eben  fo  ungereimt,  futfc  »or  o\6 
nad)  Dem  <Effcn  $bee  ju  trinefen.  ©enn  iti 
bern  erffen  Salle  fcb»dd)t  er  Den  51ppetir,  »eil 
er  nicht  nur  Den  $?agen  fcblaff,  unö  al[o  jus 
(Empfinbung  ungefebiefter  machet;  fonDern  auch 
bie  ißircfung  Der  Darinnen  beffnblicben  0aure 
in  Die  0?etöen  be$  SD?agen$  oerbinbert , inDeoi 
«r  jiid)  mit  Detfelben  vermengt  ’J?acb  Dem  (Ef* 
fen  aber  »erben  nid)t  nur  glcicbfaW  Die  neroofeti 
Sdfercben  Durch  ba$  »atme  Äffer  fcblaff  unb 
fllfo  $ur  (Empfinbung  ungefüllter  gemacbet, 
fonDern  e$  »ieberfäbret  eben  Diefeö  Den  mufeu« 
iofen  §dfercben  Deö  $)agen$.  $>enn  wen« 
immer  Die  Bewegung  Der  (Empffr.bung  proper* 
tional  iff,  fo  iff  e$  fein  ^ßunDer,  »enn  Di« 
jufammenjiebenDe  grafte  De$  tagend  ge* 
fd)»dd)t  »erben , naebbem  feine  0npfinblic&* 
feit  perminbest  worben  iff.  £>iefe  jufammen#: 

iiebenb« 


# O)  ® . 5t 

jlebenöe  ßraft  beß  SDfagenß  aber,  ob«  feine 
tonifctje  Bewegung,  n>ie  eß  anbecn  beliebet  Die* 
felbe  ju  nennen , ifi  Die  oornebmfte  Utfacbe  Der 
Verbauung  bet  Reifen , wie  kt)  in  meines 
tphpfiologie  gejei^et  habe.  3m  ©egentbeif  n?i> 
Dick'  jähe  €ruDitdten  in  Dem  Oftagen  beftnblicf) 
fu;b,fb  ift  eß  gan£  gut,  wenn  man  fte  buvd)  öcn 
^Tbec  oetDunnet  flu§ig  unb  lolcbetgejtalt  gefehlt 
macht  Durch  Den  orDentlichcn  ißeg  Der  0?atuc 
abgefiibrt  ju  werben  ^ßeti  enblicb  Der  bau* 
fjgc  0cbeaud)  beß  $beeß  eben  fo  wohl,  wie 
baß  beftanbtge  €ufteetrinckn  einen  fall  immer* 
fottwdi)tenben  0chweij-  oerurfacbet,  fo  tan 
man  in  Öiefet  Abftcht  beinahe  alleß  DabeD  wie* 
Der  änbringen,  maß  ich  rorber  oon  Dem 
brauche  Deß  Cujfeeß  gefaxt  bube.  Otur  Dann? 
neu  ift  et  non  Dem  Kaffee  unterfebieben,  Da§ 
e»  nicht,  tote  jener,  ein  Julien  im  @eb(ütc 
»eeuvfacbt , abev  eben  Dtefeß  ift  ein  3ad)eiv  Daft 
er  febr  wenig  prüfte  b?fi$f.  Denn  Der  -Schlaft 
ift  allezeit  richtig,  oajj  eine  @ad)c  welch?  nie* 
malß  febaben  tan,  auch  ntemalß  muffe  Ivlffen 
fonnen.  Denn  wie  will  fie  helfen,  wenn  fte 
nicht  «eine  23cränDecung  in  Dem  €6rper  bekor* 
bringt?  Die  Art  Dtefer  QderdnDerung  aber  ift 
jeberjeit  ootlfommen  beftimmt,  uno  tan  alfo  nur 
betlfam  ferm , wenn  Die  Abmachung  Deß  £ör* 
vetßoon  Der  ®efunbbeit,  »on  Der  Art  ift,  Daft 
ihr  Die  SKJitrcfung  Der  Adjenep  gecabe  entgegen 
gefegt  ift.  Diefeß  einige  fau  man  oon  Dem 
$hee,  fontwlich  von  Dem  'Sbeebott  rühmen, 

©.  ».  Daft 


5* 


$ (o)  # 

fcaff  et  wegen  feinet  irbifcben  Qrbeilgen  eine  ge« 
ünöe  jufammenjiebenbe  ßraft  habe,  baburd)  et 
t>te  mufculofen  3<tfftd)en  öeä  jagend  einiget 
tnaffen  ffdrcft,  unb  ben  Sfftagen  gefcbicftmad)t, 
im$  »atme  SIBaffet  beffo  beffer  vertragen  ju 
fonnen.  tebe  oon  foidbem  §bee,  welcher 
ütbentlicbet  weife  oon  unö  $eutfd)en  gebraucht 
Wirb,  baß  iff,  »on  einem  \£bee,  treibet  febt 
lange  gelegen  bnf,  unb  Dathird)  bepnabe  aller 
grafte  in  ben  menfcblicben  €orper  ju  würcfen 
betäubt  worben  iff.  Denn  tcb  habe  ffbon  oben 
gebadff,  baff  bet  $bee,  wenn  et  fcifcb  iff,  eine 
fd>mer^]illenbe  unb  fcblafmacbenbe  ^taft  be» 
ft^e , unb,  wenn  et  biefe^  noch  t>dttc ^ wenn 
wit  ibn  gebrauchen,  fo  Ware  etf  freplicf)  nid>t 
gleichgültig,  ftd)  beffelben  ju  bebienen.  (£t 
würbe  »ieimebt  eine  9lr$enep  atö  ein  bidtefifcbeS 
Mittel  genennt  werben  muffen,  unb  würbe  fon» 
betlidb  in  gtoffen  debitierten  unb  franipfbaften 
jgufammenjieben  bet  mufeulofen  §beile  mit  gu# 
tem  0?u^en  gebraudbt  werben  fonnen.  Da 
aber  bet  $bee  otbentlicbet  QCBeife  betgleid)en 
febon  IdngffenSoerlobren  bat,  fo  würbe  eOnad) 
meiner  gegenwärtigen  Slbftcbf  eben  fo  uniofbig 
fepn,  biefeö  ju  erweifen,  ald  wenn  id>  weif# 
(duftig  jeigen  wolte , waö  füt  folgen  barauö 
entffeben  fönten,  wennber  tapfer  im  $?e nbe 
geffotben  wäre,  3ffibeffen  bat  boeb  Der  '£bee 
für  allen  anbern  europäischen  Krautern,  Die  man 
an  feiner  dtelle  oorgefd)lagen  bat,  biefen  Q3or* 
jug,  baff  et  gar  feinen  unangenehmen,  fonbem 

wenn 


5J 


& (o)  & 

wenn  man  fbfagenfan,  einen  recht  unfdjutbigeri 
©efehmaef  bat/  welcher  macht,  ba§  er  forüol 
üon  gefunben,  alä  ungefunben  ohne  Scfel  ge# 
npffen  werben  fan,  nur  ber  Uberflufj  mujj  forg# 
faltig  »ermieben  werben.  Senn  weber  Striae* 
nepen,  nodybidtetifche  Mittel,  noch  Srge|lich# 
feiten  perbienen  biefen  Nahmen  / wenn  fte  bie 
©rennen  ber  0?atur  überfebreiten,  unb  biefeS 
erfireeft  fief)  fogatbtöaufbie©ebancfen.  (Sine 
aUtuweitlduftigeStbbanblung  ermübet  ben  gefer. 
SSJerbe  teb  alfo  nid>t  bie  gegenwärtige  Q3etrach* 
tung  befd)lie(fen  muffen  ? 

********W**>+**X*****XXW*H-H-**>(* 

23on  fcem  Xofcacf. 

§♦  «♦ 

flec  £obatf  bat  feinen  Nahmen  pon  bee 
/ 2|nfelTabago.  Sr  wirb aud)  Nico- 
9 tiana  unb  Hyofcyamus  Peruvianus 
genennt  Sie  erftere  Benennung  bat  er  pon 
Jean  Nicot  einem  Sibgefanbten  beö  dortiges 
pon  ftcanefreid)  an  ben  ^ornigteftfcben  üpofe 
bekommen,  welcher  im  Sfabr  1560.  Den  etffen 
$obacf,  ben  er  pon  ben  .fjoUdnbetn  / welche 
autf  America  famen,  empfangen,  in  'granef* 
reid)  gepflanzt  bat*  HyofcyamusPeruvianus 
beiff  er  wegen  ber  Stehn (ichfeu,  welche  er  mit 
hem  fe  genannten  &oüf raute  bat  , wie  er  benn 

S 3 «ben 


54 


eben  fo  mie  biefeg  mm  menigffen  bet)  btnen,  bie 
ihn  nid/t  gemobnt  finb,  eine  bum*  unb  fcbldf# 
viebmarl'.cnöe  £raft  äuffm.  £>ie  Liebhaber  beg 
$obacfg  metben  bem  3onte£oe , einem  #ol* 
lanbifcben  5iv^te  öerbunben  fepn  muffen , baß 
fcet  ©ebcaud)  öeffelben  in  ©ueopa  $ut  $ftobe 
gemotben  iff.  2)enn  biefer  ’DJattn  bat  nicht 
rur  ben  €affee  unb  $hce , fonbern  auch  ben 
$oba<f  mit  fo  oielen  Sobegetb  bungen  hcyal!^ 
geffvichen , baß  man  faff  glauben  foüte,  eg  md* 
ien  biefe  (Sachen  ein  Mittel , oiele  bunbett  . 
Sfabte  in  bet  »oüfommenffen  ©efuubbeit  pon 
fcet  QÖ3elt  ju  leben , ferne  SSBoete  baoon  fint) 
folgenbe:  „(£g  tff  nichts  fo  aut,  nichtg  fo  fehs 
„ju  achten , nichts  $u  bem  £eben  unb  bet  ©e* 
,/unbbeit  fo  nofbig  unb  bienfflich,  a(g  bet 
„9uiucb  beg  §abaifg,  beg  Äoniglichen  ©e» 
„mdchfeg,  melrheg  Könige  felbff  ju  tauchen,  ftd) 
„nicht  entfffcen  , unb  oon  »ielen  fetten  ber,  ob» 
„wobl  ©uropa  eg  mag  fpdtet  bat  fennen  let# 
„nen,  tm  ©ebtaud)  gemefen.kt  ^nbeffen  «et* 
fiebert  man  ung  hoch,  baß  unfete  Vorfahren 
tben  fo  lange,  mo  nicht  noch  langer  alo  mit  beut 
$u  £age  geiebet , obneraebtet  ffe  fich  allem  ?ln* 
feben  nach  mebet  bcö  $heeg,  noch  €affeeg  uni) 
S£obacfg  su  bet  bamabligen  Jett  bebienet  haben. 
Slbet  mag  iff  oiel  baoon  ju  Tagen?  Bonteboe 
muffe  bag  ©ebeimniß,  biemenfchlichen  ©emiu 
tber  auf  bet  fcbmdcbffen  0cite  anjugteiffen  unb 
fich  berfelben  $u  bemächtigen;  mobutet)  ben 
#ollanDetn  $in  pbefchtciWityt  ^öettbcil  in 


55 


8 (o)  fr 

t'htet  .£anb(ung  jugetratbfen  ift.  £>ßd)  man 
ttutj?  einem  jcben  fein  Dvcd>t  mieberfabten  laf* 
fen,  unb  bie  3Ritte(j&ajfe  etmeblen,  trenn  matt 
tbie  9H5abrl)eit  gum  ^meefe  bat.  $ian  müjle 
riebt  mitte»/  trad  man  tbdte , trenn  man  ben 
Qrobacf  für  eine  ^anacce,  fiitein  Mittel  tribet 
un jdblicbe  ^fanef^eiten,  unb  ben  fidjerjten  <2Beg 
anfeben  trßllfe  ba$  Scben  gu  ücrldngevn.  2lbec 
bie  ©djtracbbeif  trütbe  nid>f  fet>n>tinnn 
man  mit  bem  fonjl  cjdebtfen  ©inton  Pauli 
ben  ^obaef  unter  bic  i^dblicbflen  unb  abfeheu» 
licbften  ©acben  $u  jetten  gebddjte,  unb  fß  gae 
bie  batbatifeben  $batcn  ocientaiuebet  5tdi;fer, 
n>e{<f>e  brejentge,  fß  £ßbacP  getauft  haben,  auf 
eine  tecbtunmenfeblidje  2Beife  umbrinacn  laffett, 
dfl  t&etrcigtbumer  rßn  bet  ©d)dblid}fcit  biefcS 
$taute3  ani'eben  mellte.  £>ie  @ifabfting  bd 
fielest,  ba§  ^3onteboe  mehr  altf  ©imott 
Pauli  audgevicbtet  t>abe,  unb  trieb  man  ftd) 
trobl  bavabet  trunbern  bütfen?  bet  etjlete 
trachte  ben  SDlenfdben  vpßfnung  bie  ©cfunbb<it 
unb  baö  Sehen  $u  retldngern.  (£t  rietb  ihnen 
eine  ©acbe,  treldte  gutSrgc^licbfait, ' jumgeit* 
»ertreibe  unb  Vergnügen  gebraucht  tretben 
fßnte,  unb  gab  ben  Qjtßmebmen  babutcb  ein 
Mittel  an  bie  #anb,  fid)  ran  bem  ^Jßbel  ju 
untctfd)ciben.  3fn  s2ßat>^bdt,  fel)t'  triftige 
©tünbe,  bie  $Olenfcf)en  rßn  einet  ©sefte  ju 
übetteben.  hingegen  ©imon  Pauli  befahl 
ihnen  heg  ij)frt  alten  ©emßhnheit  ju  bleiben, 

£>4  unb 


# (o)  # 

unb  fönte  mobl  bat>uvc|>  if)tc  9?eugietigfeit  -(<« 
tvetben? 

§•  2, 

@:d  f*nb  noch  nicht  ^epbunbett^abvMi 
man  ftcbin  Europa  bed$obacfd  bebient  bat* 
$?an  mujfe  ihn  bamabld  aud  2lmeric«  bringen, 
gegenwärtig  abet  wirb  et  fo  häufig  in  Europa/ 
unb  felbff  in  $eutfd)(anb  gepflanzt,  bafi  ed 
webt  wad  rared  iji,  etr.mabl  americamfchen 
§obacf  ju  feben.  ©et  <£nafter  ift  eigeatiid) 
americanifcbet  §obacf , unb  bat  feinen  0?abmeg 
oon  bem  ^«Jidnifchen  ober  @pamfd)en  2Botte 
Canaftro  befommen,  tt>eldbeö  einen  S\Otb  be# 
beutet,  frei!  und  biefet  §obacf  in  gewiffen  pon 
Dicht  geflochtenen  Äprben  überfebtef  t wirb, 
SDßenn  man  bemnad)  tegelmdjjigfprcchenwolte, 
fo  mufteman  ihn  freplidt)  nicht  §nafter,  fon» 
bern  (Enaftettobacf  nennen ; aber  bie  ©cm.obn* 
beit  itf  ein  $ptann , unb  ed  mürbe  eine  Qjbot* 
beit  fcpn,  ficb  feiner  gtofien  ©raufamfeit  me» 
gen  einet  ,@acbe  ju  unterwerfen , «n  weid)ec 
febr  wenig  gelegen  ifh  0ooie(  ifi  gewifi,  bajj 
bet  Cnaffet  unter  bem  übrigen  $obacl:  ben  an* 
genebmflen  ©erueb  unb  @efd)macf  bat«  ©ä 
ift  abet  febt  wabtfcheinlich,  bag  man  bad  @e* 
beimnijj  gefunben  bat  benfelben  nacbmmacben, 
unb  habet  werben  fidb  febt  wenige,  bie  in  ihrem 
ganzen  £eben  Qnaffer  geraucht  haben,  rühmen 
formen,  jbag  fie  müvcfli^en  ^na.fiet  gevauchf 
hatten. 


57 


§•  3- 

T>tt  $obacMft  eigentlich  ein  SBunbFraue. 
£Ber  bdtte  fid)  alfo  einbifben  foüen,  Da§epben 
£Ö*en|cben  einmal)!  einfallen  würbe , ftd)  De|JeU 
ben  jum  ^aueben- ju  bebieneni  i|i  be* 

Pomebr  $u  Pjermunbern,  ba  weber  fein  ©erqcb 
nod)  ©efd)macf : einem  / her  nid)t bargg  .ge# 
Wßbnt  ill,  angenehm  jn  fe»>n ’ pfleget.  £$a,  ec 
ijlfogar  eine  «Sache,  weiche  auP  ben  bepbew 
drgtfen  2lrten  bep  ©ifte,,.  fo  jpg»  fennf,,  ju* 
fammengefe|t" iff,  Henn  ef  ftnb  bcpnab«  alle» 
©ifte  »on  einer  hoppelten  Befcbfijfenbeit.^  *©i* 
nige  erregen  bureb  tVjte  «Scharfe  >bie  be®g{ien 
«Schmerlen  im  Zeigen  unb  ben ' ©ebmmen, 
worauf  bie  beftigfien  Bewegungen , Dergleichen 
bi«  ©onöulpbnen  unb  (gntjunburrg  bep  tagend 
ftnb,  ihren  Urfpuing  nehmen;  wie  wid;&«glei* 
eben  an  bem  2lrfenico  unb  $?ercurio  iubfihiato 
wahvnehmen.  2Jnbere  hingegen  »errichten  ge*1 
rabe  bap  ©egentbeil,  (fte  hepimen  unb  pecpiin» 
berti  bie  ©mpfinbungen,  folglich  auch  fowobl; 
bie  wiUEübrlidjen,  alö  bie  jum  Heben  notbigen. 
Bewegungen  bee  (£6rperP,.tnbem  biefe  Duvd); 
jene  jeberjeit  befümmt  werben,  Unb  Dahin  ge* 
boret  baP  Opium,  ber^ppfcpamuP,  baP  fok- 
num  furiofum , bie  2)atuta  unb  anbere  ber», 
gleichen.  Bet)be  Mieten  »on  ©ifte  befinben  fid> 
bei)  bem  $obac£  in  ber  genaueren  ^'erbinbungf 
aber  man  würbe  ftd)  fet>r  betrügen , wenn  man 
ibn  bieferwegen  unter  bie  ©ifte  jeblen  wollte. 
2)er  Schlujj,  }Wft)  ©ifte  machen  embrutep,  $ 

£>  5 Tb 


58 


[o  faifdb,  e$  immer  fepn  fern*  üDenn  fon# 
mn  nicht  bie  (55iffe  pon  bet  Q3efd)affenbeit  fcpn, 
ba§  bie  38ür<fung  be$  einen,  bie  ^ütefung 
be$  anbetn  öerbinbert,  unb  fo  tfl  e$  getabe  in 
Stnfebung  beS  $obac£$.  0?iemanb  zweifelt, 
ba§  er  bie  Äraft  befuje,  QStecben  unb  $ur# 
öicen  ju  erregen,  baö  beift,  heftige  Q$ewegungen 
IJetttot  $u  bringen.  9?iewanb  aber  jmeifeitaueb/ 
t>a§  er  gefd)icft  fep,  ©d)(af  $u  ma'ben  unb  bie 
Gmpftnblicbfeit  $u  »erminbern.  2ßarum  batte 
fonjl  <5üntl;er  gefagt; 

SDcine  Cugenb  tjeilct, 
linbett  unb  $ertl;eilet 
unb  $ebid)tt  bie  Äul>. 

XOiU  bet  ©d>kf  nicht  gleich 
Ja»  ich  ityn  mit  beinen  XÜaffen 
balb  ine  Siwmet:  fchaffen. 


£>ie  Äunjl,  weiße  befidnbig  ein  ?tffe  ber  $J?afuc 
ijf,  bat  «br  aueb  binnen  naßjuabmen  ge# 
fußt-  OTan  bat  Str&enepen  öetfectiget,  bie 
<Ui$  ©aßen  beileben , tvelcbe  bie  Bewegung 
jugleiß  »ermebren  unb  perminbern,  unb  man  bat 
ftßnißtübelbabctybefunben.  Daljin  geboren  bie 
^iüen^efße  auä  bem  Opiounbber  3alappe,au$ 
einer  fßlafmaßenben  unb  purgierenden  ’jtrfcenctj 
jugleiß  jufammen  gefegt  find. 


§■  4* 

<£$  ifl  eine  $borbeit  ben  §obac£  für  eine 
$<tnecee  öufyugebeit,  gbet  ti  ijl  nicht  wenig« 

tbo 


^ 

$ ( 4 ) & 59 

tl)Drid)f  / if>n  gan^lid)  ju  aetwerfen.  9Jlc m be* 
bencbe  nur,  wie  übel  ein@olbateim  ^elbebat* 
an  i|f , wenn  et  webet  ju  (Elfen  nod)  fü  (£rin* 
eben  bat  unb  ftcf)  nicht  mit  einet  Pfaffe  $obac£ 
(tojlen  fönte-  3f)t  werbet  feigen , ba§  Diefcö 
eine  blofie  ©nbilbung  wate,  inbetn  t»urd)  baS 
^Töbacfraucben  webet  fiüfjige  noch  fefie  CO^ate# 
rie  im  »Olagen  gebracht  wirb.  3$  raume  ein, 
ba§  biefetf  nicht  gefehebe,  aber  iä)  leugne,  ba§ 
beäwcgen  bet  (£ebacf  Sein  Mittel  wiebet  ben 
junget  ober  Dürft  fct>»  fönte.  Denn  nimmt 
md)t  btybe*  auö  einet  (Empfvibung  feinen  Ur# 
fprung , unö  bat  nid)t  bet  ‘£obacf  Die  Ätaft  bie 
€mppblicbfeit  $u  Derminbern  ? $?an  nerfuc&e 
e$  trat-,  unö  taud>e  furfc  »ot  bcm  (Eflfen  eine 
pfeife  $öbß<£  f?  wirb  man  in  öev  §bat  fün> 
ben , ba§  bet  Appetit  DaDurcb  gefebwdebt  wirb. 
3d>  gefebweige , öa§  er  burej)  bie  (Empftnbung, 
welche  et  in  bem  $iunbe  perutfacht,  einen  bau* 
ftgetn  gufhijj  beä  ©peicbelö  juwege  bringe, 
butdb  welchen  bet  Dürft  geminbetf  werben  fan. 
(Eben  fo  ungereimt  aber  würbe  e$  fei>n,  gleich 
nach  bem  (£fjen$obatf  $u  rauchen,  fcnöerlid), 
wenn  man  niel  habet;  auäwerfen  muft.  Denn 
bet  Speichel  rft  jut  Qletbauung  bet  ©peifen 
fonotbig,  alöwaönon  bet  SLÖelt,  unb  matt 
tbut  nicht  wähl,  wenn  man  ftcb  einet  fo  nüisli* 
eben  ^euebtigfeit  öureb  einen  unfertigen  $tu£* 
Wurf  beraubet , fonbetn  e$  rft  allemabl  beffer, 
benfelben  hinter  jti  fcblucf  en.  3$  txrftebc  aber 
fteplich  ben  Speichel  unb  nicht  ben  @ci)leim, 

wefe 


6o 


ft  ( ° > '• 

welcher  hier  abgefd)ieben  wirb.  fJflan.  borf  gar 
nicht  bencfen,  bah  man  butch  DteleS  ^pmaeri 
biefen  Mangel  etfe|en  wollte.  Sich  nein  l Diefe 
Slüjngf  eit,  biefe  ©ubtilitdf,  biefeö  ganfc  befonbete 
Siüefen,  bas  man  nid)t  nennen  f an,  uni)  bas  fcbon 
Don  bet  Slrt  unferS  £6rper$  illbefwbet  fieh  in  fei» 
nen  anbetn  ©etrancfe.  3>t  £unjl  ftnb  il>re 
©rennen  oorgefcbtieben,  weld)e  machen,  bah  e$ 
ihr  Dollig  unmöglich  ifl,  einen  ganh  öollfomme» 
nen  Slbbruef  bet  9?atut  abjugeben,  uni>  wenn 
alle  Rechte  in  bet  3Be|t  ihre  ©efchicf  liebfeit  $u» 
fdmtnen  nehmen  wollten,  fo  würben  fie, nicht 
Detmogenb  fe^n  eine  @adhe  hcwocjubdngen, 
bie  oon  eben  bet  Q5efö6affenl?eit  (et)n  foüte,  als 
bet  <Speicbelf  einet  • einjtgen  ^erfon  jfh  3d> 
Werbe  nicht  nothig  haben,  eine  «Sache  weitlauf* 
tig  ju  beweifen,  oon  bet  ich  bereits  in  bet  ’Pbbfio* 
logie  meine  ©ebancfen  erofnet  höbe.  3fnbeffert 
leibet  bod)  auch  biefe  Ovegel  ihre  SluSnabme. 
^ßenn  man  nach  bem  ^ffen  mit  Diel.^ßinben 
befchwecet  wirb  unb  wabtndbm«,  bah  bet 
baef  Diefelben  forttriebe,  fo  fat>e ich  nicht  ab,  war# 
um  man  fich  nicht  befielben  bebienen  |blte. 

§*  5* 

€$  iß  in  bet  &bat  tine  fonberbare  €igen# 
fd)aft  beS  ^obacfS,  ba§  et  allen  ^bieten  ein 
©iftili,  Sille  ^nfetten  fterben  oon  bem  Diauche 
beS  £obacfö,  unb  fein  Saft  bringt  bei)  öen  ubtn 
gen  gleichfalls  gefährliche  “Ipütcf ungen  bctoot. 
3 'be|fen  i(l  el  feine  $olge,  bah  eS  mit  bem  Sitten* 
(eben -eben  fo  fe$n  mgjfe.  Sterben  nicht  alle 


O ) $ 61 

$biere,  welche  blinb  gebobren  roerben,  »on  ben 
ßraanaugen,  unb  gleichwohl  bchicnf  man  fiel) 
ihrer  jur  ^tr^cncp  mit  febr  guten  9?ufcen.  ^n* 
beffen  lieffe  fid)  hoch  auö  biefet  ^ßüicfung  Deö 
$obacbd  begreiffen,  roärum  ed  ein  gefebroinbed 
SOtitfel  roteber  bie  Ärd|e  fern  roenn  man  beiffeä 
<2ßajfer  auf  bie  $obucfdblatter  gieret,  unb  ftd), 
naebbem  ed  falt  geroorben,  Damit  rodfebef.  SDenn 
man  roiü  mit  ^ergröjTerungdgldfern  roabrge* 
nommen  haben,  ba§  ft#  in  ber  Materie  bep 
Ärabblafen  Türmer  beftnben,roeld.)e  benn  notb* 
roenbtg  oon  bem  ©ebrauebe  biefed  £obacfroaf» 
[erd  fietben  muffen*  ß#  fan  nid;t  fagen,  bajji 
td)  fie  felber  gefeben  batte,  aber  icb  bin  boeb  nicht 
fö  verwegen,  fie  bieferbalben  ju  leugnen.  Qnbef* 
fen  roolteiebbod)  bgd  öofgefcblagcne  Mittel  nie# 
manben  anratfeen,  wenn  er  nidjt  porber  anbere 
Slr&enepen,  babuccb  ber  Stper  gereiniget  unb 
bie  fcfedblicfee  Materie  beraudgettieben  roovben 
rodee,  gebraucht  batte, 

§*  6* 

€itt  roürcflicbet  Q3or$ug  bed  §oba<£d  ööP 
anbem  ©ad)en  ifl  Öiefer,  ba§  er  Öefnung  bed  l'ei* 

• bed  macbf,  unb  biefed  in  ben  'galten,  roo  weiter 
niefetd  baju  bebülflicb  fepn  roill*  (£d  iff  roabr,  ed 
fehlet  und  an  putgirenben  Rillen  nicht*  2ftr 
brauch  ober  9)?if?braucfe  ifi  fo  befannf,  bajj  man 
fie  faff  beftdnbig  ald  ein  Mittel  bie  petlobrne  ©e* 
fuGbfeeitroiebenu  bekommen  betrad)tet,  unb  rote 
artig  bat  ftcb  nicht  ber  utrocrgleicblid)e  #err  33roe 
efed  helfen  jubebienengeroujt,  roenn  er  febreibtt 


62 


# (O  # 

i£in  2£ryt  befcbaut  ben  Kreis  bec  Welt 
clö  ein  Bpitöl, 

3!pn  Ücdneft  bei:  ttTenfcfeen  Wol?l,  ec  lebt 
von  ibret  (fluacl, 

Bein  Jvocd^ob  feineKunfl  erleid)  5U  toas 
eblem  füllet, 

jfE,  tuen«  bic  Welt  butci)  il;n  brat> 
fd)tt»i^et  unbpurgitet. 
j^nbcffen,  wenn  man  Die  jjßabfbeit  fagcn  foll,  fd 
haben  Oie  Siecht*  mit ihren  Rillen  mehr  ©chaDen 
aio  02u£en  in  oer  2Belt  angeridjCef.  ÜDenn  l?cfr 
tigc  ^urgarhenfebnKtcben  ben  OJlagen  unb  öie 
©«Darme,  unb  öerbtnDetn  Die  jut  Verbauung  jo 
rotbiget&m'egung  Derselben,  toeil  e$  eincpracti* 
fd)e  Oiegelitf,  Darauf  eine  heftige  Bufamtnenjie# 
i)unn  Der  ^beile  Deö  tnenfcblichen  Seibetf  ein  aüju« 
fd)lßff«t3u^aRÖ  bccfelben  ju  erfolgen  pflege.  2)ic« 
feö  bat  Die^thenepoerfianbigen  in  Den  neujien3et# 
ten  bezogen,  auf  Mittel  bebadjt  ju  fepn,  Deren 
SBürdung  gemäßigter  ifl,  unDDie  Den  £eib  nut 
geltnbe  eröffnen.  3b*  unternehmen  ifl  rübtn» 
lieb/  nur  Daö  ifl  fchlimm,  Daß  ein  oft  wieberboltet 
©«brauch  Diefer  »Mittel  oerurfaeht,  Daß  ihre^Bur^ 
cfung  fruchtloß  befunDen  mirb,  unD  Daß  man  ftd) 
olODenn  gendtbiget  fwbet,  immer  eine  größere 
!J)oleDaoonju  nehmen.  $UleinDer$obad  ifl  in 
Dergleichen  fallen,  Darunter  fonDetlicb  hppoehon# 
Drifche  ijkrfonen  IciDen,  ba$  ftcherfte  Mittel,  au« 
genfchfinliche^ülfeiuoerfchaffen.  trintfe 
De6  Borgens  eine  §affe  £bee.  iönDe  fleh  eine 
gjfeiffc  $obacf  rin,  unD  jc$e  fich  aufDen  ittacht«- 


«3 


flufel.  ©iefed  wieberbole  man  alle  borgen  um 
bicfdbe3eif,unbtfel(efi$ebcn(oan,  ald  trenn  ti 
einem  ein  rechter  (£rnfi  trare,  Oefnung  be$  SeibeS 
ju  befommen,  fo  n>irb  man  falben,  bap  fich  nach 
unb  nach  bie  9?atur  barju  gemahnet  unb  in  Ort)/ 
tiung  gebracht  mirb.  Ja  bie  allerbartnäf 
^igflen  2>rjiopfungen  tonnen  burd)  ben  $o» 
bacfdraudb  gehoben  trerben,  trenn  men  ftcb  bef# 
fclben  nach  ?irt  eineö  £lpfare$  bebienef.  £>ep 
^Jtocep  fdjeint  triebrrben  <2£ohlfauib  ju  fcpn, 
aber  man  mup  hebenden , bap  bie  Regeln  be$ 
2Boblfianbe$  alöbenn  ganfc  trobl  übecfd>nt* 
ten  treeben  fönnen,  trenn  ifae  aUjugcnaue 
$Vobad)tung  trteber  baä  Seben  unb  bie 
funbfait  feitet,  <3U3aö  ijl  alfo  mobl  rernünf# 
tiger,  beip  man  an  Der  SBevjiopfung  beä  £<i# 
beä  flcrbe,  ober  bap  man  ftcb  auf  Den  Q$aucb  lege> 
ftch  eine  iebige  $oba<f  öpfaffe  in  ben  Süiafibattti 
fteefen  lafie , unb  jemanben , bet  £obac£ 
raucht,  ben  Dvauch  au$  feinen  $0?unbe  burd) 
tiefe  ^Jfeiffe  in  ben  2eib  blafen  taffe*  2)ie 
©charabaftigFeit  i|i  eine  $ugenb,  aber  mit  bem 
Tycho  de  Brahe  aus  <Scbambaftiat<it  ju 
fjetben , ein  Sajter, 

$.  7* 

SOSenn  auch  ber  §obacf  fonfl  Feinen  0?u* 
|en  hatte,  alä  biefen,  bap  er  ben  £eib  offen 
hielte,  fo  träte  berfelbe  fd;on  btnteicfjenb  genug, 
ihn  nicht  ju  vetnwffen.  Slber  tvev  tpeip  nicht, 

tvis 


64 


Wt«  norfteflich  feine  SGBürcfung  in  ben  gabn» 
fcl)mct^en  fep?  ©ne  SO*  artet /welche,  wenn 
fic  Den  becbften  ©raDerreichet,  ndchjl  Dem  Ob* 
reiijroange  eine  Der  profan  ijl , welche  bieSÜlcn* 
fd)en  ju  ertragen  gejwiingen  (mb,  Die  aber  ju# 
gleich  alö  ein  Deutlicher  ißeweiö  atigefeben  wer# 
Den  Pan,  ba§  ftd)  Der  ©chmer^  nicht  nacb  Der 
©efdhrhchPeit  Der  Bewegungen  richte,  welche 
in  Dem  €orper  notgehen.  3fn  SBabtbeit , Die 
©eele  mü§te  febt  einfältig  fepn,  wenn  fie  glaub» 
te,  Da§  e6  gefährlicher  wäre  einen  gähn  bcrfau* 
len,  aW  einen  ^olppuö  in  Dem  ^et|en  mach» 
fen  ju  lajfen.  UnD  gleichwohl  fidb  Die  ©cbmet» 
j$en , welche  non  Dem  etfien  entheben , in  Sin» 
febung  Derer,  welche  non  Der  lebten  Utfache  her» 
fommen,  eine  harter  unD  eine  wahrhafte 
Tortur  ju  nennen,  mit  Weichet  Die  Bedngfli# 
gütig,  welche  non  Den  ^olpputf  betrübtet,  in 
gar  Peine  SQctgleicbung  ju  fe|en  iff , obnge» 
achtet  Die  leerere  Befcbroerung  niel  gefährlicher 
ijl,  aW  Die  erjlerc.  Riebet  Die  fn  unntenfcb* 
liehe  Ouaal,  fo  bie  gabnfehmerhen  nerurfa* 
eben,  itl  Der  §obacP  febon  langflengalö  ein  be* 
wdbtfeö  Mittel  befunben  worben,  ^ch  will 
i$o  nid)t  untetfudhen,  ob  Die  Meinung  De$ 
£emenl)ocP8  gegrünDet  i(l,  welcher  behaup» 
tet,  bajj.jtd)  in  Den  bohlen  gähnen  Slßürniet 
bejin&en,  Die  Durch  ibrBeiffen  an  Den  0?ernen 
©cbmerljen  nerurfachten.  £)enn  wenn  Diefeö 
wäre,  fo  lie|fe  fich  freplich  gar  leichte  begteijfen, 
warum  Der  £obatf  Stauch  ein  Mittel  wieber  Die 


# ( o ) # 

Ba(mfd)t»cv^cn  wäre,  ba  Fein  ^fttfeef  benfelben 
»ertragen  fau.  ©efefct  aber  aud),  baf?  biefe 
Meinung  feinen  ©runö  baffe,  fo  begreift  man  • 
t $ bed)  and  bet  bie  (ümpftnbung  niinbernben  unt> 
fcblafmachenbcn  Äraft  bed  §obacfd  nollfonv; 
men,  warum  ec  in  Dergleichen  ftaUebie  @chmer» 
fcen  ju  linbecn  netmegenb  fty.  v '■  vs 

i $.  8. 

3d)  habe  wir  riebtö  weniger  nörgelt,  ald> 
t>em  $obacf  eine  Sobrebe  ju  halfen  iinböarmn- 
werbe  id)  ben  0chaben , ben  er  anrichtcn  fan, 
fbwoblald  ben  9?ui|en,  ben  mtr  bewon  anmet» 
efen  fonnen,  anjujeigen  mich  bemühen.  2f#‘ 
hälfe  ed  Demnach  für  eine  febc  gtoffe  Mattheit, 
menn  manfiebimingef  Qrobacf  caud>en  ju  lernen 
baman  bod)  feine  erbcblid)e  Urfadjen  Dajtt  bat 
unb  lauter  Q3efd)wcrlid)feit  banon  cmpfünöct. 
£)em  ohngeachtet  »fl  niebtd  gewöhnlicher,  als 
fcerg(cid;en  $u  fbun.  9?id)td  aber  ift  aud)  ment» 
ger  ju  permunbern.  3>nnbie  thoridjfen  #anb* 
Jungen  haben  ftch  hon  allen  3r*f<m  her  unter  ben 
Sftenfchen  befler  ju  erhalten  gewujl,  a(d  bie  »er# 
r nünftigen.  X>arum  bemunbre  ich  niemals  bie 
©efdjicf  lichfeit  eined  S3erfaf]'erd/meld)er  unö  »er» 
fid)ert,  bafj  bie  ^HJelf  noller  ^horheiten  ifl.  3d> 
halte  aber  auch  Die  (£infid)t  Dedjenigen  nod)  füc 
»iel  weniger  bemunberndmür,big,  ber  unö  perft* 
cherf,  ba§  alled  unperbeffetlid)  fei>,  wad  in  Der 
SBclf  jur$?obe  geworben.  £)er  $öbacf  fehteff 
ftch  burchaud  nicht  für  junge  poüblütige  Seute. 
<§r  fe|t  Dfld  ©eblüt  in  223aflung,  unb  perut» 
, © facht 


66 


fad)t  ihn« n £opffcbmer(jen.  (Er  fcbicft  fleh  nicl>t 
öofrrocfncunb  cf)öletifcl)e  \J3erfonen,  Deren  QMut 
ftcb  mit  bet  gvofien  2ebbflftig?<»t  unb  v^cftigfeit 
beweget,  am  alktwenigjfen,  wenn  ftc  ^ein  ba* 
beptrincfen.  2lbet  et  ijlpblegmatifcben  Leuten 
eine  beilfame  Sltfcenetj.  $>enn  e^  tfl  «tut,  ba§  ibt 
Q^lut  einen  lebhaftem  Umlauf  bekommt,  unb  ihr 
(Sorpetifibetgeftaltmit  wäfftigen  fteucbtigf eiten 
erfüllt,  bajjeä  ihnen  nicht  fchdblich  ffpnfan,menn 
flebabop  auOwerffen, 

(B  giebt'feute,  welche  ftcb  einbilhen,  bajjbet 
(gebrauch  beö^obacftS  entwebet  gar  etwas  gott# 

IpfeS,  ober  $um  wenigen  fo  etwas  % baS  ftd) 
öor  feinen  ebtbaven  S9?enfd)en  febiefe.  2lbeti$> 
mu§  gefleben,  ba§  icb  batinnen  webet  ba$  eine 
noch  baS  anbre  habe  entbeefen  fünnen.  2)et 
$obacf  ift  eine  Sltfcenep,  weldbe  bur<f)  einen  of* 
tetn  (gebrauch  in  eine  <£rge$lid)feit  oetroan* 
beit  wirb,  unb  mit  beuebt  immer,  man  müftebem 
(Schöpfer  für  alles,  unbalfo  auch  für  bas  2}et# 
gnügen,  fo  et  uns  gönnet,  «erbunben  fepn. 
wa^  ifl  oiel  baoon  ju  fagen  ? würbe  nicht  bet  <£af* 
feeebenfalS  getabelt  werben  müffen,  wenn  bet 
£öbaef{u  oetwetfen  fepn  folte  ?3)enn  bienet  nicht 
bepbeS  jut  Slrbenep  unb  jum  Vergnügen  ? gleich* 
wohl  treiben  meiffenS  bie  fteinbe  beS  $obacfS  mit 
ben  (5>ffee  eine  rechte  Sübgolteret).  5lbet  fo  »ff  e$> 
bie  Neigungen  bet  Sfftenfchen  ftnb  bie  ©titnbe, 
aus  welken  ihre  Eigenliebe  alles  auf  eine  febt  ge* 
f<h»(fte  5lvt  btrjuleiten  weifj,  waö  ihnen  beliebt. 

§.io._l 


67 


I : : . ; 

# (O  # 

§.  IO. 

<?d  iß  ferner  ein  ungegrünbeted  QSotgeben,ba§ 
bet  £obcicf$taucb  Die  l’unge  audtroefnen  foüe. 
S)cnnotDentlid)ec 'Söeife  fommt  nid)td  oon  Den 
$obacfdraucheinbie£unge  hinein,  rneilcr  notb# 
|penbigburd)bie2uftr6bre  hinunter  geben  müße; 
biefe  aber  ifl  fo  empßnblicb,ba§  fogleicb  ein  ßarefer 
#ußen  enfßebt,  roenn  nur  bad  getingße  pom  $0# 
baefdrauebe  in  fte  gekommen  tß,  wie  mit  fo(* 
,-ebeöan  Denen  toabtnebmen,  welche  noch  Lehrlinge 
inbiefer.fnnßßnb,  tvoanberd  Das  eine  $ynß  iß, 
tt>ad  alleQ'auetn  Fonnen.  °Iöenn  man  ed  inbeffen 
für  nethig f>klte,  auf  eincFünßhebere  2lrt  £obac5 
ju  tauchen,  aldber  gemeine  ?9?ann:  fo  fönte  ed 
folgenbergeßait  gefebeben.  0)lan  nimmt  eine  g(d* 
ferne  ftlafd^,  füllt  fte  balb  poU  i2Baf|‘er/unD  macht 
oben  einen  ©topfel  ober  Schraube  Darauf,  in  Die» 
fen  ©topfe!  macht  man  jrnep  Soeben  in  Dad  eine 
£od)  ßeeft  man  eme^obacfdpfeiffe,  bergeßa(f,öa§ 
ibr0tiel  getabe  herunter  in  Dadißaffer  gebet, boeft 
«ber  ben^oben  Deö  ©lafed  noch  nicht  erreichet, irt 
bad  anbeteSocb  bed©topfeld  ßceft  man  eine  Frum 
gebogene Diobte,  Dietmar  in  D«ö  ©lad  hinein  ge# 
tjen,  aber  noch  nicht  bid  in  Dad  L2öaffer  reichen 
ttuijj.  2Öenn  man  an  DieferÖtobrc  faugt,  fo  per» 
bünnef  man  bteSuft  über  ben“H$affer(öaber  Dringt 
bie  duffere  2uft  Durch  bie  ^obacfdpfctffe  in  Dad 
©lad,  unb  treibt  zugleich  Den  9taud>  mit  hinein, 
unb  »etlbiefer  Durch  Dad  ciüaff?t  binburd)  geben 
tfm§,cl>e  <t  übet  Daö2ßaffet  unb  Durch  Dad  anDere 
9iobr  in  ben  SOFunb-fommen  fern;  fo  laß  er  im 

d£  2 ^Baffer 


68 


# (°)  # 

^Baffer  fein  grobes?  empprcömatifdjeg  Üel  juru» 
C?e,wooonbag  2ßa|Tec  ganfc  gelb  gefärbt  Wirb. 
2)a  nun  Diefeg  Del  fowoW  Dag  feilten  auf-  bet 
gunge,  giss  Üblich  feit  unb  $ted)en  Daurfaefrt : fo 
wirb  butcf)  Diefeg  Mittel  bet  ‘&obacfgraud)  ju« 
gleid)  angenehmer  unb  gefüllter  gemalt,  berge* 
ßalf,  öa§  man  mit  cin>m  fo'.eijen  ^obacbeinfttu* 
mente  üermogenb  ijf  uielmei)v  £obgc£  alg  fonfUti 
d)ne<Scf)aöcnju  raud^en. 

§.  rr. 

Unter  bie  tätigten  IMchulbiaungen,  babur# 
man  bic®chdblid)l!eit  beg£pbacfraud)eng  bewei# 
fen  will, gebotet  auch  bicfe,ba§  man.fagt : eg  werbe 
tag  @el)irn  bat>on  fo  auggefroebnef  wie  eitt 
@d)inc?cn  in  bec  $euermauer.  SDenn  biefeg  ifi 
flicht  nur  wieber  Die  (£tfahtung,  fonbern  auch  ein« 
an0chobnm6glid)c®ache.  Unb ich t>alte bähe« 
alle  (grjeblungen  oon  folgen  Sftenfchen,  welch« 
Joiel  §obacf  geraucht, unb  Deren@ehirne  nach  t>ettl 
J£obe  ganlj  troef  en  unb  fd)warfc  befunben  worben, 
für  fabeln,  Darinnen  weber  SOBifc  nod)  QOetjtanö 
ifh  2)enn  wer  wei(j  nicht,  Da§  Dag  ©ehirne  ganfc 
unb  gar  t>trfd>loffen  fep,  unb  baj?  folglich  fein  £o« 
baefgraud)  Dahinein  fommen  fonne.  Sreplic^ 
Jtnb  in  Dem  jtebfotmigen  Q3eirtc  £Sdjer ; aber  jte 
ftnb  auch  nur  in  einem  Gerippe  ju  (eben,  hingegen 
in  einen  lebenbigen  0J}enfd)en  ftnb  fte  allemabf 
mit  gerben,  welche  babutd)  pehen,  bergeftalt 
erfüllt,  bafnichtgburd;biefe  Sochet  jubem©«» 
hirne  fornmen  l an« 


# (o)  $ 


65 


§.  12. 

SDJan  perfertigt  auch  aus?  Dem  sj:o6acfc  ein 
QJulüc^melc^eö  tnan  ®'tnupf(obacf  bei(fet,2>ec 
©chnupftobad  i?af  mit  Dem  Ovaucbtobacfe  Dad 
©chic?  fal  gemein, Daß  er  Pon  einigen  aufferorbent* 
lieh  erhobenen  anDern  gefehlten,  tmD  noch  oon 
gnbern  für  giekhgföttg  gehalten  wirb.  ©ewiger 
fnaflfeti  haben  fie  alle  rcd)f,  Denn  bep  einigen  fan 
Der  ©ebnupftßbacf  nüplieb,  bep  anDern  fchdblid), 
unbmieDerbep  anDern  Weber  mißlich  noch  fchäb* 
lieh  fepn.  Q3on  Der  erftern  5lrt  finD  fonbetnd)  febt 
POÜblütige  ^erfonen,  ut  b Diejenige  bep  Denen 
Daö  mt  hbr  fiatd  nach  Dem  $opfe  3^1)t , Daher 
fie  auch  6fterö  ©chwinbel  unrD  ^opffdjmerhen  be* 
fommen.  Denn  wenn  Dergleichen  $Jerfonen  Den 
©ehnupftobaef  ftarcf  brauchen,  fö  macht  er  Durch 
bie  (SmpfinDung,  welche  er  in  Der  9?afe  erregt,  ei* 
4ienfidrdetnguflu§be$  QStutd  gegen  Den  $opf, 
DaDurch  Denn  notbtpenDig  DieÄopffchmerhenunöi 
Der  ©chtpinbel  permebrt/  ja  tpßbl  gar  bep  fei)* 
»oüblüfigen  ^Jerfonen  ein  ©chlagfluj}  erregt  wer* 
Den  fan.  3fd>  reDe  aber  hier  uon  einen  fetje  jiar* 
den  gebrauche  De$  ©chnupftobacft* , wie  ftch 
Dejfelben  Diejenigen  ju  beDienen  pflegen,  welch« 
ftd)  Daran  gewohnt  haben.  Denn  wenn  bie^opf* 
jehmerhen  unD  Der©chwinDet  auf  einen©chnupf* 
fen  abjielen,  unb  DaDurch  gehoben  werben  jfo  fatt 
wenn  man  nicht  Den  ©dmupftobad  gewohnt  i(i 
«ine  $rife  Dapon  febr  heplfam  fepn,inDem  DaDurch 
«in  liefen  bevpor  gebracht  wivD,  welches  Die  W* 
fonDerung  Der  Seucbtigfeitinbetjftafebefotber« 

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7o 


& X °x  # 

hilft  unb  ben@d)nupfen  in  ben  ® ang  bringt. 3$ 
crinntre  mith  babet>  einer  ®efchid)te  Die  mir  Der 
frei.  <Set>eimi>e  &ctl;  erjeblt,  Derer 

eine  febc  hart  näcf  ige  Ärancfbeit  Durch  eine  eitrige 
^prife  0d)nupftobacf  glücklich  curirt.  (£ö  mar 
ein  Öfficiet  Dees  Otocfotä  an  einen  Ort  comman* 
Dirt  motDen,  Da  er  ba;  falten  SBetter  unter  frepen 
4)immel  lieben  muffen,  um  ffch  nun  für  Der  falte 
ju  Dermalen,  (>atte  er  Dorbet  febr  Dielen  Kaffee 
getrunefen,  unb  mar  DaDutcb  in  emen  ffarefert 
@d)mcif?geratben,  Dutcb  Die  Äe  aber  mar  Die# 
fer  0d)mei&  mieDer  juvuefgetrieben  morben« 
& befam  t>teri>inrd)  eine  ftasefe  33etffopfung  in 
t>er  OTPfe  unb  heftige  ftopffebmerben,  Da§  ec  auch 
betf  rechten  ©«brauch#  ferner  Vernunft  einiger 
maffen  beraubt  mürbe.  <£r  brauchtebieberubm# 
teften  gerbte,  unb  Da  alleö  nichts  helfen  molte,  fo 
molte  man  ihn  in  Daa  SariabaD  fehitfen,  an  ffaft 
über  bahm  $u  geben,  fam  er  bieber  nach  ♦fJalle, 
unb  befpracb  fich  wegen  feiner  $;ancf  beit  mit  Dem 
fcel.  (Bei;.  v>ofmann.  Unfec 

perfchtieb  nicht  fo  gleich  ein  Ovecepf,  fonDcrn  übet# 
legte  Diefe  ©ad)e,  unD  batb  hierauf  Den  #t».  <J3a» 
tieriten  Den  anDern  borgen  auf  eine  $affe  §bee 
ju  ihm  tu  fommen.  <£r  erffhien,  unD  muffe  eine 
CktDietfe  über  Den^opf  bangen, unb  Das^ejlcbte 
über  Den  Dampf  nom  foebenben  SBaffet  holten* 
9?a(bDem  biefea  eine  geitlang  gefcheben  mar,  fo 
batb  ihn  Der  ©ebeimbe'Öiatb-eine  ffarefe 

^Jrife  «Scbnupftobad;  ju  nehmen,  morunfer  er# 
tlmab  oon  Der  5)?ifemuv&el  gethan  hatte,  hierauf 


7i 


fang  ber  ^dtiente  heftig  an  ju  nieffcn,  unb  es  fuht 
ihm  eine  gauij  barte  Materie  aus  her  ’3?afe  her» 
au$,  weiche  in  ben  Deinhofen  gefeffen,  unb  burd^ 
ihr  'brücfen  $opffd)töethen  unb'23erwtrrun'g  be$ 
j£aupt$  oerurfacbt  hotte.  (£3  war  Mio  bis  ganße 
$tancf  beit  auf  einmabl  gehoben.  Qfelix  qui 
poruit  rerum  cognofcere  caufäs ! 

§. 

@o  wenig ‘bet  $obacF stauch  in  baö  ©ebirne 
Fommen  Fan,  eben  fo  wenig  Idfl  ftd>  biefeS  oon  hem 
©djnupftobacfe  behaupten  • obgleich  einige  in  ben 
feUfvimen^ebancfenftehen,  ba§  bet  fo  genannte 
<25paniol  in  bad  ©ehitne  führe,  unb  bajfelbe  au$* 
trecfnete.  3>nn  jugefcbweigen,  ba§  Fein  2Beg 
Dajuporbanbenift;  fo  würbe  ein  «Jttenfch  mit  et» 
nem  audgetrocfneten  ©ebirne  eben  fo  wenig,  al$ 
nhne^opf  (eben  Fonnen,  inbem  ed  eine  au|gemad)* 
te©acheifi>bߧ€mpfjnbungen  unb  0ewegun* 
gen  aud  bem  ©ebirne  ihren  Urfprung  nehmen* 
©o  falfcb  aber  btefeä  ifl  j fo  gemifj  iff  ed  hingegen, 
bajj  ber  häufige  ©ebraud)  bed  ©cbnupftnbacFd 
bie  9?afe  wrftopfe  unb  man  ficb  baher  genothiget 
ftrhetburcbbcnSOJunb,  wie  ber  pting  ÜZ uges 
mu8  Zithern  ju  holen,  ©o  w.enig  aber  biefcö  et» 
wad  gute*  ift;  fo  wenig  finb  alle  biejenigen  <£uge» 
*iii,  welche  bas  SOJaul  befidnbig  offen  hoben  müf* 
fen,  wenn  fieSUhem  holen. 

§*  14. 

$)an  mu§  ed bem  ©djnupffobac?  e jum  9v»h* 
me  nacbfagen,ba§  et  einDJecept  wieber  ben@d)laf 
fei;.  £>enn  et  macht  eine  lebhafte  (Smpfinbung, 

{ bahin* 


72 


& (o  > $. 

bahingegenbet ©d)laf  in  einem  Mangel  ber  (*m# 
pftnbung  befieht.  Unb  in  fo  ferne  f an  man  Jagen, 
ba§  man  burd)  ben  ©dbnupftobac?  munter  unb 
aufgeräumt  rnerbe.  ^nbejfen  mup  inan  e^geflc# 
fren, ba§  e$  ferner  $u  fagen  fep,ob  bie  Europäer  bie  i 
2?nbianev,  ober  ob  bie  ^nbianer  bie  Europäer  yn 
«erfpotten  Urfacbe  haben.  ,2benn  jene  laufen  ein# 
anbet , menn  fte  jufgmmen  fommen,  mit  bet 
.©cbnupftobacf$bofe,unb  bieje  mit  einer  ©d)ad)» 
tef  soll  Q5etelarecf  entgegen.  $$  erfldre  mich  füt 
bie  Europäer.  2)erin  eine  $rife  ©dmupftobad: 
nehmen,  jumabb  menn  man  t$  nur  aföbenn  thut> 
tuenn  man  ti  entmeber  für  notbig  finbet,  ober  fei# 
mrObafeetmaöjugufetbun  miü,  fan  oon  feinet 
fonberlidjen  $ülge  fe»n,  hingegen  ben  ganbcn$a§ 
SSetelareef  fauen,  ’oerurfachet  einen  l)dufigetj 
Süftuf  beö  ©peidjeld,  meldet  jum©cbaben  bet 
.©efunbheitauögefpien  rnirb.  €d  hotte  ein  ge# 
mifter£5nigin$tancfreid)  bie  @emobnh««t  »» 
gen  feinet  jlincfenben  2tthem$  immet  etn?aö  mehl# 
tied)enbe^u  fduen,  feine  Unterthanen  glaubten, 
ba§  aUed  fürtreflid)  ff*>n  itiüf|c , roaö  tf>r  Äönig 
fbdte.  uttbauä  biefen  ©runbfafce  folgte,  ba§  fi« 
alle  fauen  müflen.  ^hatten  aber  fehr  oieleDa* 
Unglücf,  baburdj  hppodjonbrifd)  &u  merben. 
SSSteDer  eine  neue  ^tobe,ba§  bie  4bppod)onbti« 
nicht  alleine  pon  fleißigen  ©tubiten  berfomme. 
SDamit  fte  aber  bod)  diejenigen,  me!d>e  folc&egge# 
mifj  glauben,  bep  ber  £)uvcblefung  biefer  Glättet 
nicht  befommen  mögen , fo  miü  ich  Wt* 
felben  befchliefjen. 

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