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63. Jahrgang.
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Entomologische Zeitung.
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Auszug: aus der Satzung des Entomologischen
Vereins zu Stettin.
Der Entomologische Verein bietet seinen Mitgliedern
eine gewöhnlich in Halbjahresheften erscheinende wissenschaft-
liche entomologische Zeitung, welche unentgeltlich zuge-
sendet wird.
Eine reichhaltige Fach-Bibliothek steht jedem Mitgliede
derartig zur Verfügung, daß dem Verein daraus keine Kosten
erwachsen.
Der Jahresbeitrag der Mitglieder beträgt 10 Mk. und ist
„an den Entomologischen Verein zu Stettin‘
zu richten und zwar bis zum 30. Juni.
Bis dahin nicht eingelaufene Beiträge werden bei
Versendung der Zeitung durch Postnachnahme auf Kosten
des Adressaten erhoben.
Unsere Zeitung kann mit Ausnahme von Band 1 (1840),
welcher vergriffen ist, noeh im einigen ganzen Exemplaren
abgegeben werden.
Die ältesten Jahrgänge werden nieht mehr einzeln
verkauft, sonst alle u. zw. an Mitglieder zu ermäßigten Preisen.
Wir bitten solche Mitglieder, welche im Besitz von Band 1
sind und uns denselben zur Verfügung stellen wollen, um gütige
Mittheilung. ;
Seit der Umwandlung der Satzungen des Vereins
konnte die Verbindung mit zahlreichen älteren Mitgliedern
infolge zweifelhafter Adressen ete. nicht in der wünschenswerthen
Weise aufrecht erhalten werden. Wir bitten daher alle die-
jenigen älteren Mitglieder, welehe ihre Beziehungen
zu dem Verein aufrecht erhalten resp. wieder auf-
nehmen wollen, um freundliche Mittheilung ihrer Adresse,
damit wir ihnen die neue Satzung “zuschicken können. Für
diese Mitglieder ist ein Antrag auf Aufnahme nicht nöthig. es
genügt ihre Erklärung, daß sie auch in der neuen Form Mit-
glieder des Vereins sein wollen.
Alle Mittheilungen erbitten wir „an den Entomologischen
Verein zu Stettin“.
Entomologische Zeitung.
Herausgegeben
von dem
entomologischen Vereine
zu
STETTIN.
Dreiundsee hzigster Jahrea NE.
Stettin 1902.
Druck von R. Grassmann.
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Entomoloeische Zeitung
herausgegeben von dem
entomologischen Vereine
zu Stettim.
Redaction: Dr. Heinrich Dohrn, Vorsitzender.
In Commission bei der Buchhandlung R. Friedländer & Sohn in Berlin.
1902. | 63. Jahrgang. Heft I.
Beiträge zur Kenntniss der Ruteliden.
Von Dr. Fr. Ohaus, Hamburg.
Anomaliden der neuen Welt.
Im Jahrgang 1897 dieser Zeitschrift beschrieb ich eine
Anzahl neuer Arten amerikanischer Anomaliden und gab dabei
einen gedrängten Ueberblick über die Verhältnisse der Flügel-
deekenseulptur, wie sie sich bei der Untersuchung dieser Gruppe
mir dargeboten. Inzwischen habe ich die Sculptur der Deck-
flügel auch bei den übrigen Ruteliden und den Lamellicorniern
überhaupt, einschließlich der Passaliden und Lucaniden, genauer
untersucht, habe vor Allem die einschlägigen Verhältnisse bei
den Puppen und frisch ausgekrochenen Käfern studirt und ge-
funden, daß sie für alle Lamellieornier und Peetinieornier die
gleichen und im Wesentlichen so sind, wie ich sie seiner Zeit
schilderte.
Die erste Anlage der Deckflügel zeigt sich schon früh;
spätestens nach der letzten Häutung bemerkt man bei der Larve
am Seitenrand der Dorsalplatte des mittleren Brustsegmentes über
dem mittleren Beinpaar einen Wulst unter der Haut, die Imaginal-
scheibe, die während der Larvenzeit nur wenig an Umfang zu-
nimmt. Schreitet die Larve zur Verpuppung, dann wächst die
Imaginalscheibe nach hinten und unten, überdeckt die Imaginal-
Stett. entomol. Zeit. 1902. 1#
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scheibe der Unterflügel auf dem hinteren Brustring bis auf einen
kleinen Rest und lest sich nach unten um zwischen Mittel- und
Hinterbeine, mit ihrer Spitze bis zur Spitze der Hinterschienen
reichend. Dies geschieht noch unter der Larvenhaut; sobald
diese abgestreift ist, erhärtet die die späteren Deckflügel wie eine
Tasche umhüllende Puppenhaut und trägt auf ihrer Oberseite
eine Anzahl von Längsfurchen und leicht gewölbten Zwischen-
räumen. “Durchschneidet man einen Deckflügel quer über die
Mitte, so bemerkt man in seinem Gewebe sechs Hohlräume, den
ersten dicht beim Innenrand, der späteren Naht, den sechsten
dicht beim Seitenrand. Diese Hohlräume entsprechen Kanälen,
die ungefähr parallel miteinander vom Hinterrand des Deck-
flügels bis zur Basis laufen, wo sie theilweise sich mit einander
vereinigen und durch die Flügelwurzel ins Körperinnere ziehen.
Diese Kanäle sind echte Adern, in denen die Körperflüssiekeit,
das Blut, eireulirt; außerdem liegt in jedem der sechs Kanäle
an der Seitenwand ein geschlängelter Tracheenstamm, dessen
Spiralfaden auf dem Deckflügeldurchschnitt bei stärkerer Ver-
srößerung deutlich zu sehen ist. Auf dem Deckflügel der Puppe
"und des frisch ausgekrochenen, noch nicht erhärteten Käfers er-
heben sich diese sechs Kanäle als leicht erhabene Stränge —
Rippen — über das zwischen ihnen liegende Gewebe, auch
bei Arten, die später ganz glatte Flügeldecken haben, wie z. B.
Oryctes, Macraspis ete. Das dazwischen liegende Gewebe ist
eben, leicht runzelig punktirt, auch bei den Arten, wo es später
rippenartig erhaben ist, wie z. B. Passalus, Aphodius u. Ss. w.,
die rippenartigen Erhebungen zwischen den genannten sechs
Rippen, die sogenannten falschen oder seeundären Rippen, bilden
sich erst beim Erhärten der Flügeldecken und sind bloße Fal-
tungen der oberen Schicht des Deckflügels, ohne Adern und ohne
Tracheenstamm.
Bei allen Lamellieorniern und Peetinieorniern tritt zuerst
— 1-—2 mal 24 Stunden nach dem Abstreifen der Puppenhaut —
eine Erhärtung und dann erst — was manchmal 3—4 Monate
Stett. entomol. Zeit. 1902. ’
beansprucht — die Pigmentirung der Deckflügel ein; das Pigment
wird aus Blutkörperehen im Deckflügel selbst gebildet, was stets
unter Ausschluß des Lichtes geschieht, da der Käfer — auch in
den Tropen — die Puppenwiege vor seiner vollständigen Aus-
bildung nicht verläßt. Um die Pigmentbildung aus Blutkörperchen
zu ermöglichen, müssen auch im erhärteten Deckflügel die Adern
zur Cireulation des Blutes bestehen bleiben; da sie ein mit einem
Gasaustausch verbundener chemischer Vorgang ist, erklärt sich
daraus die Anwesenheit der Tracheenstämme. Denn würde das
Pigment im Körperinnern gebildet und fertig in den Deckflügel
transportirt, so wären die Tracheenstämme in ihm überflüssig.
Unter sich stehen die sechs Adern und ihre Tracheen-
stämme durch ganz feine Kanälchen oder Anastomosen in Ver-
bindung. Eine solche Anastomose verbindet dicht hinter dem
Spitzenbuckel die dritte Ader mit der vierten (stets vom Innen-
rand gerechnet) und ist gewöhnlich stärker als die Enden dieser
beiden Adern, so daß man bei vielen Arten den Eindruck ge-
winnt, als biege die dritte Ader hinter dem Spitzenbuckel um
und laufe. neben der Schulter zur Basis zurück. Sehr. schwach
sind diese Anastomosen nahe dem Hinterrand zwischen der ersten
und zweiten Rippe und dies ist wohl die Ursache, warum diese
Parthie bei dunkler Pigmentirung des ganzen Deckflügels schwächer
. pigmentirt bleibt — die var. apicalis so vieler Arten. Ist die
Piementirung vollendet, dann sinkt häufig die obere Wand der
Adern ein und wir finden auf dem Deckflügel an Stelle der
früheren econvexen Stränge leicht vertiefte Furchen oder Concav-
adern; dies ist besonders der Fall bei Arten mit ganz glatten,
seulpturlosen Flügeldecken, wie Lagochile, Macraspis, Parastasta.
Manchmal kommt es auch vor, daß bei solchen Arten einzelne
Individuen, die sonst keinerlei Zeichen von mangelhafter Aus-
bildung zeigen, ihre für das Puppenstadium charakteristischen
convexen Adern mit schwach gerunzelten Zwischenräumen auch
als ganz erhärtete uud ausgefärbte Käfer beibehalten und machen
dann leicht den Eindruck einer von den normalen Stücken mit
Stett. entomol. Zeit. 1902.
6
glatten Flügeldecken verschiedenen Art; solche Stücke habe ich
besonders bei Parastasia, Ptenomela und Thyridium gefunden.
In ihrer Stärke sind die sechs Adern oder Rippen ver-
schieden ausgebildet; am schwächsten ist die sechste dieht am
Seitenrand; sie obliterirt zuerst und läßt sich deutlich nur bei
Arten mit hellen, wenig pigmentirten Flügeldecken, wie z. B.
Macraspis clavata, erkennen. In meiner früheren Auseinander-
setzung über die Flügeldeckenseulptur habe ich sie überhaupt
nieht erwähnt, weil ich sie an den trocknen, ausgefärbten Ano-
malen nicht gefunden hatte. Auch die mit ihr parallel verlaufende
fünfte und selbst die nach außen *) neben der Schulter-Spitzen-
buckellinie laufende vierte Rippe sind meist schwach entwickelt
und spielen in der Systematik keine große Rolle. Anders liegt
die Sache bei den zwischen dem Innenrand oder der Naht und
der Schulter-Spitzenbuckellinie liegenden ersten, zweiten und dritten
Rippe; wo beim fertigen Käfer Rippen persistiren, sind diese
drei stets stärker oder schärfer ausgeprägt als die an den Seiten.
Die erste oder Nahtrippe verläuft dicht neben dem Innenrand
oder der Naht; die zweite**), gewöhnlich die stärkste von allen,
verläuft ungefähr in ‘der Mitte zwischen Naht und Schulter-
*) Man ist allerdings in der Zoologie übereingekommen, die Aus-
drücke innen und außen nur zur Bezeichnung der Lage zwischen
Oberfläche und Körpermittelpunkt zu gebrauchen, für die Feststellung
der Lage einer Stelle auf der Körperoberfläche aber die Ausdrücke
medianwärts resp. lateralwärts (nach der Mittellinie hin resp. nach dem
Seitenrand hin) anzuwenden. Da wir aber bei der Systematik der Käfer
bis jetzt nur die Körperoberfläche berücksichtigen und nirgends in die
Tiefe dringen (topographisch gesprochen), so könneu wir hier auch
weiterhin ohne Mißverständnisse zu erregen die einfacheren Ausdrücke
nach innen (nach der Mittellinie hin) resp. nach außen (nach der [linken
oder rechten] Seite hin) gebrauchen.
*) In meiner früheren Abhandlung über die Flügeldeekenseulptur
der amerikanischen Anomalen und auch noch in meiner Revision der
Parastasien nannte ich diese Rippe die erste neben der in Wirklichkeit
ersten oder Nahtrippe, werde aber diese Inconsequenz in der Benennung
jetzt vermeiden.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
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Spitzenbuckellinie, ‘an der Basis gewöhnlich etwas weiter von
der ersten entfernt, als beim Hinterrand; die dritte verläuft nach
innen neben der Schulter-Spitzenbuckellinie, die vierte und fünfte
zwischen ihr und dem $Seitenrand.
Diese sechs Adern oder Rippen nennt man die primären
- Rippen; gewöhnlich sind sie beiderseits von einer Punktreihe
eingefaßt, einer inneren und einer äußeren, mit Ausnahme natür-
lich der Nahtrippe, die nur eine äußere, und der Seitenrandrippe,
die nur eine innere Punktreihe hat. Auch von diesen zehn
Punktreihen, den primären Punktreihen, sind die auf der
Scheibe der Flügeldecken gewöhnlich schärfer ausgeprägt und
häufig dann noch erhalten, wenn die Adern ihren Charakter
als convexe Rippen eingebüßt haben und sich nicht mehr über
das Niveau des Deckflügels erheben.
Die Zwischenräume zwischen den primären Rippen, die
Interstitien genannt, sind auf der Scheibe etwas größer als an
der Seite; das erste oder Interstitium subsuturale zwischen
erster und zweiter primärer Rippe, ist bei allen Lamellicorniern
und Peetinieorniern breiter als die übrigen. Sie sind bei der
Puppe und dem frisch ausgeschlüpften Käfer mit einer fein
runzeligen Punktirung bedeckt, die auch bei vielen ausgebildeten
Käfern bestehen bleibt. Wie diese unregelmäßige Punktirung
sich in Reihen anordnet — secundäre Punktreihen —, wie
die Interstitien selbst Rippenform annehmen — secundäre
und tertiäre Rippen — habe ich unter Anführung von Bei-
spielen an mehrfach erwähnter Stelle auseinandergesetzt; was ich
‘dort für die Anomalen der neuen Welt sagte, gilt für alle
Lamellicornier und Pectinicornier. Zur Erläuterung des Gesagten
gebe ich beistehend die etwas schematisirte Abbildung und
Beschreibung der Deckflügelsceulptur von Anomala marginata Fabr.
und wähle gerade diese Art, weil sie eine der häufigsten, wohl
in allen Sammlungen vertretene ist und eine scharf ausgeprägte
Seulptur besitzt.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
1, 2, 3, 4, 5, 6 primäre Rippen.
I, UI, II, IV, V Interstitien.
.— .— + die die primären Rippen
begrenzenden primären Punktreihen.
-.... secundäre Punktreihen in den
Interstitien.
Die primären Rippen sind alle sechs
vorhanden und convex; sie sind begrenzt
durch regelmäßige Reihen tiefer, querein-
gedrückter und dicht neben einanderstehen-
der Punkte. Die äußere primäre Punktreihe
der ersten primären Rippe oder Nahtrippe reicht bis zum Hinter-
rand. Die innere primäre Punktreihe der zweiten primären Rippe
biegt vor dem Hinterrand nach außen um und geht direkt in
die äußere primäre Punktreihe der vierten primären Rippe über;
die äußere primäre Punktreihe der zweiten primären Rippe
mündet beim Spitzenbuckel in die innere primäre Punktreihe der
zweiten Rippe, ebenso wie die innere primäre Punktreihe der
vierten Rippe sich dorten mit der äußeren primären Punktreihe
der vierten Rippe vereinigt. Die innere und äußere primäre
Punktreihe der dritten primären Rippe, die letztere gewöhnlich
etwas kürzer als die erstere, endigen auf dem Spitzenbuckel;
manchmal geht die äußere primäre Punktreihe der dritten primären
Rippe in die äußere primäre Punktreihe der zweiten primären
Rippe über. Die beiden primären Punktreihen der fünften
primären Rippe sind in ihrem Beginn bei der Basis des Deck-
flügels nicht ganz regelmäßig und gehen nahe dem Hinterrand
in die unregelmäßige Punktirung über, welche den Raum zwischen
Spitzenbuckel und Hinterrand ausfüllt, auf der Zeichnung aber
weggelassen ist. Die innere primäre Punktreihe der sechsten
oder Seitenrippe geht bis fast zur Mitte des Hinterrandes.
Die Interstitien sind alle fünf rippenartig gewölbt. Das
ünfte wird durch eine Reihe von Punkten, die unter sich wenig
oder gar nicht zusammenhängen, in zwei secundäre Rippen ge-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
9
spalten, aber nur in der Mitte; nahe der Basis und dem Hinter-
rand ist diese secundäre Punktreihe des fünften Interstitiums
verloschen. Im vierten Interstitium ist sie umgekehrt in der
Mitte verloschen und nur nahe der Basis und dem Hinterrand
scharf ausgeprägt. Das Ill. Interstitium ist von der Schulter bis
zum Spitzenbuckel durch eine regelmäßige Punktreihe in zwei
secundäre Rippen getheilt. Im zweiten Interstitium ist die secun-
däre Punktreihe nahe der Basis und dem Hinterrand auf eine
kurze Strecke doppelt, so daß sich dazwischen, wenn auch ganz
geringe, Ansätze einer tertiären Rippe bemerkbar machen. Das
erste oder subsuturale Interstitium wird durch zwei secundäre
Punktreihen in zwei secundäre Rippen getheilt, zwischen denen
sich eine tertiäre Rippe befindet, deren Form einigen individuellen,
vielleicht auch lokalen Schwankungen unterliegt; nahe der Basis
ist sie etwas abgeflacht, von der Mitte bis zum Hinterrand häufig
mit einzelnen Punkten besetzt und durch die großen, quer ein-
sedrückten Punkte der secundären Punktreihen in ihrem Verlauf
unregelmäßig. Die unregelmäßige Punktirung auf Schulter- und
Spitzenbuckel ist ebenso wie die beim Hinterrand in der Ab-
bildung weggelassen.
Im Folgenden gebe ich die Beschreibung einiger neuer
Arten in der Reihenfolge, wie sie Bates in der Biologia Centrali-
Americana gebrauchte. Meine früher geäußerte Ansicht, daß
eine genauere Durchforschung der Gebirge Südamerikas uns noch
viele neue Arten aus dieser Gattung bringen dürfte, findet in
dem Material des Tring-Museums, das ich zum Theil erwarb,
ihre Bestätigung; auch aus Central-Amerika erhielt ich wieder
einige neue Arten.
A. undulata Melsh. Herr Arrow hält die von Latreille als
A. variegata beschriebene Form für speeifisch verschieden von
den Stücken aus Nord- und Mittel-Amerika und schlägt dafür,
da der Name variegata bereits vergeben ist, den Namen brasiliensis
vor. Meine früher ausgesprochene Meinung, daß es sich nur um
mehr oder weniger scharf ausgeprägte Rassen einer weit ver-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
10
breiteten Art handelt, finde ich immer mehr bestätigt, je mehr
Stücke von verschiedenen Fundorten ich untersuchen konnte.
Gerade wie Strigoderma marginata Oliv. ist Anomala undu-
lata Melsh. eine weit verbreitete Art, die im Begriffe steht, sich
in eine Anzahl von lokal beschränkten, selbständigen Arten zu
zerlegen; an gewissen Lokalitäten, wie in Peru und Eeuador,
im Amazonasthal, in Cayenne u..s. w. hat die Mehrzahl der
Individuen ein ganz selbständiges Gepräge und sind diese Formen
auch als eigene Arten beschrieben worden. Hat man aber Ge-
legenheit, eine größere Reihe von Individuen von einem bestimmten
Fundort zu untersuchen, dann finden sich neben der Majorität
der Lokalform auch immer einzelne Stücke, die diese mit einer
benachbarten Lokalform verbinden und so die Zugehörigkeit zu
. einer Art erweisen. Ich habe aus einem großen Material za
Stücke von 37 verschiedenen Fundorten, von New-York bis
Blumenau in Santa Catharina, ausgesucht; weder. die Größe noch
die Sceulptur oder eine bestimmte Färbung sind typisch für alle
Stücke einer bestimmten Lokalität. Die Stücke aus den Ver-
einigten Staaten sind im Allgemeinen schlank und hochgewölbt,
die Thoraxmakel berührt stets den Hinterrand, wenn auch nur
mit ihren hinteren Seitenecken, ven den beiden Querbinden dunkler
Flecke auf den Flügeldecken ist die hintere stets schwächer als
die vordere; alle primären Punktreihen sind vorhanden und regel-
. mäßig, die Punkte oft im Grunde braun gefärbt, im I. Interstitium
eine unregelmäßige Punktirung, im U. und III. je eine einfache
Punktreihe, das IV. und V. ganz punktfrei.
Die Mexikaner sind häufig kleiner als die Stücke aus den
Vereinigten Staaten und zeigen eine gewisse Neigung, mehr in
die Breite zu gehen; in der Färbung sind sie variabler und es
finden sich neben Stücken mit ganz einfarbig gelben Flügeldecken
solche mit starken, braunen Binden, speeiell in Guatemala. Noch
kleiner sind meine Stücke aus Honduras und Chiriqui; ihnen
stehen am nächsten die Stücke von der Westküste Südamerika’s,
Chimbo und Paramba in Ecuador, Cali in Columbien; Stücke
Stett. entomol. Zeit. 1902.
1l
vom Rio Dagua in Columbien haben etwas stärkeren Metall-
schimmer, sind aber so klein und flach wie Stücke aus $8.-W.-
Mexiko. Etwas größer und gewölbter sind dagegen die Stücke
aus dem Caucathal (Columbien) und Venezuela, die hintere Binde
auf den Flügeldecken ist sehr schwach oder fehlt ihnen ganz.
Die Stücke von Demerara und Cayenne gleichen ganz und gar
denen vom Rio Dagua; sie sind relativ klein und weniger ge-
wölbt, mehr röthlich gelb, die Thoraxmakel glänzend braungrün,
die Flügeldeckenbinden kräftig. Sehr nahe stehen ihnen die
Stücke aus der Amazonasniederung in der kräftigen Färbung,
abgeflachten Form und schwachen Punktirung, doch erreicht
hier die Art in Länge und Breite die größten Maaße, 12 mm;
daneben allerdings auch Stücke (Ega, Bates) von nur knapp
9 mm. Die Stücke vom Ostabhang. der Cordilleren, Peru und
Eeuador (Archidona, I—I, 1900, R. Haensch) sind relativ groß,
aber schlank und hochgewölbt, ihre Thoraxmakel läßt vor dem
Schildehen meist einen Streifen der hellen Grundfarbe frei, wäh-
rend bei den Amazonasstücken die Thoraxmakel fast immer den
sanzen Thorax bis auf einen schmalen Seitenrand einnimmt; ihre
Seulptur ist kräftig, die Flügeldeckenbinden sind breit, die hintere
scharf ausgeprägt. Bei Stücken aus Paraguay, die ihnen in
Form und Seulptur am nächsten stehen, erreicht die Thorax-
makel nirgends den Hinterrand, die Flügeldeckenzeichnung ist
bald sehr stark, hald auf wenige Fleckchen reduzirt. Die Brasil-
stücke (Goyaz, Minas geraös, S. Paulo und Santa Catharina)
sind mittelgroß, hochgewölbt, kräftig sculptirt, die Thoraxmakel
vor den Schildehen meist unterbrochen, die hintere Binde auf
den Flügeldecken meist ganz fehlend. Die Stücke aus Espirito
Santo sind 91/),—11!/, mm lang, relativ flach gewölbt, nicht so
kräftig sculptirt als die Peru-Stücke, auffallend blaßgelb, die
vordere Fleckenbinde ist kräftig, die hintere und der Apicalfleck
fehlt immer, die Thoraxmakel hat die Tendenz, sich in zwei
seitliche zu zerlegen; ich möchte durch einen besonderen Namen
— var. espirito-santensis m. — auf diese Form aufmerksam
Stett. entomol. Zeit. 1902.
12
machen. Die Form aus der Amazonasniederung ist als A. variegata
von Latreille beschrieben worden, die aus Guayana als A. varians
von Fabrieius, die vom Ostabhang der Cordilleren als peruviana
von Guerin resp. nolala von Erichson. Die A. cellaris Burm.
ist ein ganz helles Stück vom Ostabhang der Cordilleren, dessen
Thoraxmakel den Hinterrand nieht berührt und dessen Flügel-
deckenzeichnung auf je ein Fleckchen bei der Schulter und dem
Apicalbuckel, sowie auf 2 bei der Mitte der Naht reduzirt sind;
ganz ähnlich gefärbte Stücke besitze ich auch aus Paraguay.
A. innuba Fabr. In seiner Revision der Anomalen der
vereinigten Staaten (Trans. Amer. Ent. Soc. XI. 1884 p. 159)
bespricht Dr. G. H. Horn eine Art, welche der A. undulata Melsh.
sehr nahe steht, aber durch einige Merkmale sich ständig .von
ihr unterscheidet. Sie ist kleiner und relativ breiter; abgesehen
von den sehr seltenen Sticken mit einfarbig scherbengelben
Flügeldecken sind die beiden Fleckenbinden auf den Flügeldeeken
stets scharf ausgeprägt, die einzelnen Flecke in Binden zusammen-
fließend und die hintere Binde stets stärker als die vordere, ge-
wöhnlich bis zum Hinterrand reichend. Die Tendenz der dunklen
Binden sich auszubreiten geht viel weiter, als bei der undaulata,
und Stücke mit einfarbig schwarzbraunen Flügeldeeken sind nicht
selten. Die Thoraxmakel, die bei hellen Stücken den Hinterrand
nicht berührt. nimmt bei den dunkeln Stücken schließlich den
sanzen Thorax ein. Die primären Punktreihen sind regelmäßig,
das I. Interstitium ist dieht unregelmäßig punktirt, eine Punkt-
reihe im II. Interstitium ist manchmal vorhanden, häufig fehlt
sie, im I1I. Inteıstitium ist sie stets vorhanden. Der Thorax ist
kräftiger punktirt als bei der undulata, manchmal runzlig, die
dunklen Stücke haben auf der Scheibe der Flügeldeeken meist
feine Querrunzeln. Das vordere Klauenglied ist deutlich und
kräftig gezähnt, bei der undulata nicht.
Horn hielt diese Art für die A. minuta Burm., aber ich
glaube, daß er die echte minuta Burm. gar nicht gekannt hat.
Denn diese ist eine offenbar recht seltene Art aus der Ver-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
13
wandtschaft. der parvula Burm. und rhizotrogoides Blanch., deren
Vorderklauen ungespalten sind und nur bei starker Vergrößerung
‚an der Stelle, wo die Klaue gewöhnlich gespalten ist, eine feine
Borste zeigen; auch an den Mittelklauen läßt sich nur bei starker
Vergrößerung ein feiner Einschnitt wahrnehmen,. während bei
der innuba Fabr. (minuta im Sinne Horn’s) die Vorder- und
Mittelklauen tief gespalten sind. In der Größe variiren meine
Stücke von 6—8 mm, in der Färbung von einfarbig scherben-
gelb mit kleiner brauner Thoraxmakel, die den Hinterrand nicht
erreicht, und braunem Scheitel, bis zu einfarbig schwarzbraun,
die Schenkel stets, meist auch das Abdomen gelb. Bei .den &
überwiegen die dunkeln, bei den 2 die hellen Stücke.
A. pernambucana m. Tota fusca, nitida, caput, thorax et
seutellum aenea, elytra fusco-nigra, abdomen subtus fusco-rufum,
antennae clava picea excepta testaceae. Clypeus semieircularis
rugulose punetulatus, margine elevatus; frons disperse, vertex
-dispersius punetulata, hoc longitudinaliter impressum. Thorax
convexus longitudine impressus disperse punctulatus, sutura basalıs
ante scutellum minime interrupta. Seutellum sieut thorax disperse
-punetulatum. Elytra regulariter punctato-seriata, interstitio sub-
suturali irregulariter punetulato, callis humerali apicalique sat
prominentibus. Pyeidium transversim confluenter punctulatum,
apice vix pilosum. Segmenta abdominis sieut pectus subtiliter
transversim rugulosa, haud pilosa, mesosternum angustum nullo
modo prominens. Tibiae anticae acute bidentatae, antennarum
clava capitis (elypeo excepto) longitudine).
Long. 7, lat. hum. 41/, mm. 3. Am 2. III. 99 auf niedrigem
Gebüsch am Meeresstrand zwischen Pernambuco und Olinda von
mir gesammelt.
Sie gleicht den dunklen Stücken der A. guatemalena Bts.,
in manchen Punkten auch der A. aeneipennis Bl. von Rio
de Janeiro, ist aber kleiner als diese, feiner punktirt und die
Sculptur der Flügeldecken weniger scharf ausgeprägt, indem die
Punktreihen nach der Spitze hin undeutlicher werden. Die
Stett. entomol. Zeit. 1902. 3
14
primären Punktreihen sind alle vorhanden; im I. Interstitium
stehen die Punkte bei der Basis unregelmäßig, ordnen sich aber
von der Mitte ab zu einer einfachen Punktreihe; im II. und II.
Interstitium befindet sich nur je eine hinten abgekürzte Punkt-
reihe, im IV. und V. keine.
A. crinicollis m. A. barbicolli Bates proxime affinis, ob-
longa postice parum ampliata, nitida. Clypeus & fusco-aeneus,
2 rufus, transversus, lateribus postice dilatatus, margine parum
elevatus dense rugulose punetatus. Frons triangulariter impressa
rugulose dense punetata cum vertice dispersius punctato fusco-
aenea. Thorax sat convexus ante medium dilatatus, lateribus
postice subparallelis, ad angulos anteriores utringue impressus,
srosse rugulose punctatus, fusco-aeneus, margine angusto laterali
testaceo et plaga parva testacea ante scutellum exceptis crinibus
rufis ereetis dense obsitus. Scutellum testaceum fuseo-marginatum
srosse punctatum. Elytra testacea vittis duabus macularum
fuscarum hie illie confluentium sieut in A. undulata ornata.
Py
apice hirsutum. Segmenta abdominis et pectus seu fusca, seu
eidium testaceum grosse rugulosum maculis sex fuseis ornatum
fusca testaceo-marginata grosse confluenter punetata, vix hirsuta.
Long. 9, lat. hum. 41), mm. 8%. Jalapa und Chiapas,
Mexico (Höge).
Von der barbicollis Bates unterscheidet sich diese Art durch
die grobe Seulptur von Kopf, Thorax und Pygidium; in der
Färbung und Seulptur der Flügeldeeken gleicht sie der undulata,
auch in der verschiedenen Ausdehnung der Fleckenbinden. Bei
dem einzigen 9, das mir vorliegt, ist die Behaarung des Thorax
durch einen glatten Längskiel in zwei Flecke getheilt, bei den
& nicht.
A. subaenea Nonfr. Aus dem Material des Tring-Museums
erwarb ich auch die typischen Stücke der Arten, welche Herr
Nonfried in seiner Arbeit über Epectinaspis und Strigoderma in
der Berliner Ent. Zeit. 1893 p. 279—296 beschrieb. Die p. 296
aufgeführte Strig. subaenea mit der var. Jordani ist jedoch keine
Stett. entomol. Zeit. 1902.
15
Strigoderma, sondern eine echte Anomala, da ihr die Furchen auf
dem Thorax und die aufgetriebenen, neben dem Vorderrand der
Flügeldecken sichtbar werdenden Epimeren der Mittelbrust fehlen.
Durch die Seulptur des Halsschildes unterscheidet sich diese Art
von allen mir bekannten Anomalen der neuen Welt; es ist dieht
bedeckt mit kurzen, quer verlaufenden, tiefen Nadelrissen, zwischen
denen am Vorderrand und an den Seiten einzelne Punkte stehen.
Die Seulptur der Flügeldecken, der der A. punctatipennis Blanch.
ähnlich, besteht aus kräftigen primären Rippen, im I. Interstitium
‚sind zwei etwas schwächere sec. Rippen, die durch grobe
Punktirung getrennt sind, im II. Interstitium sind ebenfalls zwei
see. Rippen, die nahe der Basis durch kleine Querbrücken ver-
einiet sind, ebenso im III. Interstitium, während im IV. und V.
Interstitium sich nur je eine sec. Rippe befinden. Die mir vor-
liegenden 16 Exemplare, 8 & und 8 9, schwanken in der Größe
von 71/;—10 mm, die meisten sind 8 mm lang. In der Fär-
bung sind sie sehr variabel und kann ich folgende Stufen unter-
scheiden: 1) einfach röthlichgelb, der Thorax etwas kupfrig,
2) ebenso, aber der Thorax mit zwei grünen Makeln, 3) der
Thorax bis auf einen schmalen Saum beiderseits dunkel erzgrün,
4) röthlichgelb, der Scheitel braungrün, die Flügeldecken blau-
schwarz, 5) Grundfarbe braungrün, Kopf, Halsschild und Schildehen
metallisch srün, die Flügeldecken röthlichbraun, 6) oben und
unten dunkel blaugrün. Die auf Mexiko beschränkte Art findet
sich bei Cuernavaca (Boucard), Guadalajara, Ventanas und
Tepetlapa (Höge), Chiapas (Flohr), Tepie und Guerero. Bates
kannte diese Art bereits, unterließ aber, da er nur zwei defekte
Stücke besaß, sie zu beschreiben.
A. tolucana m. A. Höpfneri Bts. affinis, major, postice
valde dilatata, flava, eapite thoraceque totis rufis, elytrorum basi
et sutura post seutellum angusta disco dilatata nigris, antennis
tarsisque rufis. Clypeus quam in specie comparata brevior, an-
sulis rotundatis, sat alte. margine elevatus, sicut frons dense
confluenter, vertex sparsius punctulata. Thorax parum convexus
Stett, entomol. Zeit. 1902,
16
E
medio dilatatus, antice valde angustatus, angulis antieis acutis
prominentibus, postice arcuatus angulis posticis subreetis pro-
duetis, undique sat dense punetatus, rufus lateribus vix perspicue
flavo-pellueentibus, parte ante scutellum et foveolis lateralibus
infuscatis, suleulo basali haud interrupto. Elytra super coxas
posteriores valde dilatata, ad humeros impressa, seriebus punc-
torum primariis omnibus regularibus, punetis in fundo fuscis,
interstitio subsuturali irregulariter confluenter punctato, disco trans-
versim plieulato, seriebus seeundariis in ceteris interstitiis postice
evanescentibus. Pygidium breve transversim rugulato-acieulatum.
Mesosternum angustum, peetus haud dense fulvo-hirsutum. Tibiae
‚anticae tridentatae.
Long. 13, lat. hum. 6, lat. max. 8 mm. &-.. "Toluea,
Mexiko (Höge). | |
Die innere Klaue an den Vorderfüßen ist beim & über der
Basis rechtwinklig gebogen, ziemlich lang und schmal, über der
Mitte nur wenig verbreitert, an der Spitze gespalten, der untere
Theil nach innen gekrümmt und viel länger als der obere.
A. vespertilio m. Ex affinitate A. gemellae Say, minor,
pallide testacea, capite, thoraeis disco, sutura et eallo humerali
Iinfuseatis. Clypeus magnus fere quadratus marginibus elevatis
cum fronte dense confluenter punetulatus, vertice vix sparsius
punetulato. Thorax disperse punetulatus ante medium dilatatus
antice angustatus postice lateribus arcuatus, angulis postieis reetis
produetis; suleulus basalis medio non interruptus. Seutellum
lateribus exceptis dense confluenter punetulatum. Elytra regu-
lariter punctato-striata, striis vix impressis postiee evanescentibus.
‚Pygidium eum propygidio eonfluenter aeieulato-punetatum. Tibiae
anticae bidentatae, elava longa stipitis longitudine, pectus, mentum,
pedes, abdominis, thoracis elytrorumque latera pilis longis flavis
obsita.
Long. 10'/;—111/,, lat. hum. 6 mm. &. Cuernavaca?
(Boucard), Amecameca, Mexiko.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
1
' Es liegen mir von dieser Art 2 $ vor, das eine aus der
Boueard’schen Sammlung, jetzt in meinem Besitz, wahrscheinlich
aus Cuernavaca, das andere aus Amecameca (in eoll. Oberthür).
Das erstere Stück ist etwas größer und kräftiger gefärbt, in der
Seulptur der Flügeldecken dagegen etwas schwächer. Die primären
Punktreihen sind alle vorhanden, aber nur schwach eingedrückt,
das I. Interstitium ist unregelmäßig dieht punktirt mit einzelnen
feinen Querrunzeln, im I. und III. ist je eine einfache Punkt-
reihe, im IV. und V. keine. Die innere Klaue der Vorderbeine
ist über der Basis gebogen, dann nur wenig verbreitert, weit
vor der Spitze eingeschnitten, der obere Zahn sehr kurz, haar-
förmig; die äußere Klaue der Mittelbene kaum wahrnehmbar
gespalten. Die Fühlerkeule so lang als die Geißel, von beiden
Tastern das letzte Glied verlängert, die Oberlippe etwas vor-
springend und in der Mitte gespalten, der Helm der Unterkiefer
relativ klein aber doch mit 6 scharfen Zähnen.
A. fiavilla Bates. Eine hübsche Serie dieser, wie schon
früher bemerkt, in der Färbung sehr variablen Art, erhielt Herr
Beeker aus El Cora resp. San Blas im Staate Tepie, Mexiko;
selbst bei den dunkelsten Stücken bleiben jedoch die Fühler und
ein Fleck auf den Flügeldecken röthlichgelb. Ein solches dunkles
Stück erhielt ich aus Istlan, Jalisco.
A. decolor Bates. Herr Oberthür hatte die Liebenswürdig-
keit, mir die 3 typischen Stücke dieser Art aus der Bates’schen
Sammlung zur Ansicht zu schicken. Die beiden ersten mit
der allgemeinen Fundortangabe „Mexiko“ gleichen bis auf
die Fühler und die Augen der A. megalops Bates und glaube
ich, daß diese beiden Merkmale nur Geschlechtsuntersehiede sind,
megalops das &, decolor das 2 einer und derselben Art ist; im
Habitus, in Größe, Färbung und Seulptur gleichen sich beide
Formen vollständig. Das dritte 2 der decolor aus Jalapa, Vera-
Cruz (Höge) macht ganz den Eindruck einer eigenen Art; es ist
stärker gewölbt, die Seulptur schwächer, die Vorderschienen’
3zähnie, der Thorax mit einer in der Mitte getheilten braunen
Stett. entomol. Zeit. 1902. 2
15
Makel. Ich besitze von dieser Form noch zwei weitere Q aus
Jalapa, aber keine 5 und verschiebe darum ihre Beschreibung
auf später. |
A. strigicollis m. Ex affinitate A. quiche m., oblonga
postice non dilatata, fusco-aenea, nitida elytris testaceis parum
aenescentibus sutura et callo humerali fusco-nigris. Clypeus trape-
zoidalis angulis rotundatis margine elevato, paullo convexus et
cum fronte triangulariter impressa dense confluenter punctatus;
vertex disperse punctatum. Thorax parum convexus medio dila-
tatus antice paullo magis quam postice arcuatus, angulis postieis
obtusis vix productis, suleulo basali seutelli latitudine interrupto,
dense et rude breviter acieulatus, apice et ad latera punetis
sparsis intermixtis. Scutellum dense non confluenter punctatum.
Elytra regulariter punetato-striata interstitio subsuturali irregulariter
punetulato, ceteris interstitiis punctorum serie unieca in IV. et V.
plus minus irregulari, punctis omnibus profunde impressis et fundo
fuseis. Pygidium cum parte posteriore propygidii dense sub-
tiliter acieulato-punetatum et pilis brevibus flavis aceumbentibus
obteetum, pilis ad anum longioribus. Abdominis segmenta dense
acieulato-punctata et accumbenter flavo-pilosa; peetus et coxae
minus dense pilis longioribus griseo-flavis obsita; metasternum
profunde suleatum, mesosternum sat angustum vix perspieue
carinatum. Tibiae antieae bidentatae, antennae testaceae clava
vix obscuriore.
Long. 12, lat. hum. 6 mm. &. Columbien, aus der Samm-
lung des Tring-Museums.
Diese Art verbindet am besten die Gruppe der denticollis-
trapezifera mit der der binotata-sticticoptera; sie hat die Größe
und den Habitus der ersteren und von den letzteren die tief
punktirt gestreiften Flügeldecken. Durch das mit tiefen, kurzen
Nadelfurchen bedeckte Halsschild nähert sie sich der subaenea Non-
fried, doch ist ihr Halsschild flacher, glänzend metallisch grün
mit kupfrigen Reflexen und die Punkte der Flügeldecken im
Grunde braunsch warz.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
19
Die Arten der binotata-sticticoptera-Gruppe lassen sich
nach folgendem Schema unterscheiden:
A. Das Pyeidium ist dicht nadelrissig, matt, oder schwach
seidenartig glänzend.
I. Die primären Rippen sind von Reihen einzelner Punkte
‚begrenzt, die unter sich gar nicht zusammenhängen oder
nur in kurze Striche von 2—5 Punkten zusammenfließen.
a. Vorderschienen zweizähnig, die Zähne lang und spitz,
der basale rechtwinklig abstehend, der apicale sehr
lang und scharf nach außen gebogen.
1. Die Unterseite mit langen weichen abstehenden
grauen Haaren besetzt.
a. meist kleinere Art, die stets einen schwarz-
braunen Fleck auf der Scheibe der Flügeldecken
und bei der Schulter, sehr häufig auch braune
Punktreihen auf den Flügeldecken trägt
een. a Abinotatas.Gyllenk.
ß. meist größere Art mit einfarbig scherbengelben
Rinseldecken 2 727227 iuteipennis ‚Bee.
2. Die Unterseite und Afterdecke viel spärlicher be-
haart, die Haare deutlich kürzer, gelb, meist an-
liegend und auf der Mitte der Bauchringe eine
einfache Reihe bildend . . . irrorata Blanch.
b. Vorderschienen zweizähnig, beide Zähne kürzer, der
Apicalzahn breit zugerundet und gerade nach vorn
gerichtet . © - 2 . » . foraminosa Bates.
II. Die primären Rippen sind durch vertiefte Furchen be-
grenzt, in denen einzelne oder zusammenfließende Punkte
stehen.
a. kleinere Art, die Flügeldecken ohne Querfalten, die
primären Rippen stets punktfrei . columbica n. sp.
b. größere Art, die Flügeldeeken überall mit feinen Quer-
fältehen, auch die primären Rippen mit vereinzelten
Punkten bedeckt, alle Punkte genabelt . Batesi n. sp.
Stett. entomol. Zeit. 1902. Ya
20
.
B. Das Pyeidium ist glänzend polirt, weitläufig nadelrissig oder
- punktirt.
I. Die Hinterschienen auf der Außenseite mit zwei Stachel-
kränzen. |
a. kleine Art, die Hinterschienen vor der Mitte am
breitesten, nach vorn und hinten gleichmäßig ver-
schmälert 27... 2..." stieticoptera Blanch
b. größere Art, die Hinterschienen in der Mitte am brei-
testen, zwischen dem apicalen (größeren) Stachelkranz
und'der Spitze stark eingeschnürt . mesocnemis n. Sp.
II. Die Hinterschienen auf der Außenseite mit nur einem
Stachelkranz, der basale fehlt entweder ganz oder an
seiner Stelle stehen zwei tiefe Gruben mit je einer Borste.
a. mit hellen Flügeldecken, auf denen die gereihten
Punkte tief eingedrückt sind und stellenweise in kurze
Striche zusammenfließen . . atomegramma Bates.
b. mit braunen Flügeldecken, deren Punkte seicht und
vielfach unregelmäßig sind, besonders hinter dem
Schildchen und an der Deite; außerdem die Flügel-
deeken über die ganze Oberfläche dicht und fein
punktirt.. 02.2 2 0... millepora, Babes
A. luteipennis Lec, Diese von Leconte als selbstständige
Art beschriebene Form stellte Horn in seiner Revision der nord-
amerikanischen Anomalen als Varietät zur binotata; Casey in
seinen Contrib. Coleopt.. N. Amer. part. Il. 1884 p. 150 wider-
spricht dem und führt eine Reihe von Merkmalen an, durch die
sich beide Formen unterscheiden, so die Foım des Thorax, der
bei der luteipennis relativ kürzer und breiter, glänzender und
feiner punktirt ist; auch das- Schildchen ist feiner punktirt; das
Klauenglied der Hintertarsen ist deutlich länger und schlanker
als bei der binolata. Nach meinem Material aus Arizona, Cali-
fornien und Utah kann ich mich der Casey’schen Auffassung
nur anschließen.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
A. irrorata Blanch. Die Seulptur der Flügeldecken ist viel
unregelmäßiger als bei der binotala, im Interstitium subsuturale
fließen vielfach die im Grunde braunen Punkte auch der Quere
nach zu kleinen Fleckchen zusammen. Wie bei der binotala
giebt es auch hier einzelne Stücke, in meiner Sammlung besonders
aus Colima und Chiapas (Mexiko), bei denen die Makel auf der
Scheibe einerseits mit der Schultermakel, anderseits mit dem
verbreiterten Nahtstreif am Schildehen zusammenstößt und der
verbreiterte Seitenrand sich über den Apicalbuckel ausdehnt.
Solche Stücke beider Arten gleichen sich auf den ersten Blick
sehr, lassen sich aber durch die verschiedene Behaarung der
Unterseite gut trennen.
A. columbieca nov. spec. Ovata, convexa, nitida, fusco-
aenea elytris testaceis anguste fusco-marginatis et regulariter
striato-punetatis, punctis fundo fuseis; variat elytrorum punctis
eoneoloribus i. e. fundo non fuseis et pygidio cum abdominis
lateribus testaceis. Clypeus subsemieircularis margine elevatus
cum fronte triangulariter impressa eonfluenter rugulose punctatus;
vertex disperse punetatum. Thorax convexus medio dilatatus,
anlice et postice aequaliter fere angustatus disperse sat grosse
punctatus, suleulus basalis ante scutellum vix interruptus aut
serie punetorum suppletus. Scutellum sieut thorax punetatum.
Elytra reeulariter punctato-striata, interstitio subsuturali irre-
sulariter punctato, II. et IL. punetorum serie (non stıla) uniea,
IV. et V. impunctatis. Pyeidium cum propygidii parte posteriore
dense acieulato-punetatum, subopacum, griseo-hirsutum. Antennae
et palpi testacea, pectus, femora et coxae sat longe et dense
flavo-griseo pilosa, interdum etiam capitis et thoracis margines
pilis longis griseis obsiti.
JS. Antennarum elava capitis (elypeo excepto) longitudine.
9. Antennarum elava dimidio fere minor.
Long. 9—10t/,, lat. hum. 5 mm. 32. Cali, Columbien,
von September— Dezember 1894 von W. Rosenberg gesammelt.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
22
Bei den Stücken mit einfarbig gelben Flügeldecken und
gelbem Pygidium ist das letztere deutlich schwächer behaart als
bei denen mit erzgrüner Afterdeeke, trotzdem bei ersteren die
Behaarung an anderen Körperstellen ebenso stark ist als bei den
dunkler pigmentirten Stücken.
A. Batesi n. sp. Fusco-aenea nitida, cuprascens, elytris
testaceis striato-punctatis punctis fundo fuseis umbilicatis. Clypeus
rectangularis angulis parum rotundatis margine sat alte elevato
cum fronte et vertice dense confluenter punctatus. Thorax parum
convexus ante medium dilatatus antice sat angustatus, angulis
antieis productis, postice lateribus paullo areuatis, angulis postieis
rectis evidenter productis, sicut scutellum tota superficie dense
confluenter grosse punctatus et antice suleulo longitudinali fundo
subtilius punetato praeditus; suleulus basalis ante scutellum non
interruptus. Elytra striata et in striis umbilicato-punctata, inter-
stitio subsuturali dense irregulariter punctato, ceteris interstitiis
plus minus regulariter punctato-striatis, disco et pone humeros
dense transversim plieata. Pysidium cum propygidii parte
posteriore dense rugulose acieulatum, subopacum, apice sparsim
fulvo-hirsutum. Abdominis segmenta disperse grosse punctata
pilis sparsis griseis ad latera in fascieulos aggregatis praedita,
peetus dense griseo-villosum.
a Antennae fulvae capitis toti fere longitudine, tibiarum
dens apicalis acutus.
2. Antennarum elava dimidio brevior, tibiarum dens apicalis
rotundatus.
Long. 121/,, lat. hum. 6 mm. $2. Yauntepee, Oaxaca (Höge).
Die ganzen Flügeldecken sind mit feinen querverlaufenden
Runzeln bedeckt, zwischen denen die tiefen genabelten Punkte
liegen; nur die Punktreihen der II., III. und IV. primären Rippe
sind deutlich ausgeprägt und stellenweise tief gefurcht. Die
Seulptur ist bei dieser Art gröber und verworrener als bei einer
der vorhergehenden Arten.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
A. mesocnemis n. sp. Oblongo-ovata, convexa, fusco-aenea,
elytra rufo-testacea regulariter punetato-seriata, punetis fundo
fuseis hie illie in plagas eonfluentibus. Clypeus subsemieireularis
margine sat alte elevatus cum fronte dense rugulose punctatus
et subopacus, vertice discretius punctato. Thorax brevis ante
medium paullo dilatatus antiee angustatus lateribus postice sub-
parallelis angulis postieis reetis paullo prominentibus, undique
dense sed diserete punctatus, suleulo basali medio vix vel non
interrupto. Elytra sutura et ad humeros fusea regulariter punctato-
seriata, punctis fundo fuseis lateribus et ad humeros in plagas
aut in strias parvas longitudinales confluentibus in interstitio sub-
suturali et prope suturam evanescentibus, disco plicaturis brevibus
obtecta, praeterea costa suturali et dieco punetis minimis sub
lente solum perspieuis dense obtecta. Pygidium nitidum disco
diserete lateribus confluenter punetatum et acieulatum apice solum
pilis flavis praeditum. Abdominis segmenta transversim punctata
et aciculata sparsim flavo-pilosa, pectus et femora densius hirsuta.
Antennae rufo-testaceae, clava in 5 vix longiore; tibiae anticae
bidentatae, dente apicali in utroque sexu rotundato.
Long. 14—15, lat. hum. 7” mm. &2. Jalapa, Misantla (Höge).
Eigenthümlich sind bei dieser Art die Mittelschienen gebaut;
sie sind beim 2 in der Mitte, beim $ etwas vor der Mitte stark
verbreitert, die obere Kante basalwärts (nach den Oberschenkeln
hin) gerade verlaufend, apicalwärts (nach den Tarsen hin) stark
concav gebogen, so daß die Schienen nach hinten stark ein-
seschnürt und kurz vor dem Ansatz der Tarsen wieder stark
‚ verbreitert erscheinen. Von der unteren Kante verläuft über die
- Außenseite quer nach vorn oben eine erhabene Leiste, die am
Ende auf der oberen Kante zahnartig vorspringt; auf dieser Leiste
sitzt der hintere Stachelkranz, zwischen und vor ihm einzelne
lange gelbe Haare. Die primären Rippen, besonders die II., III.
und IV. sind von regelmäßigen Reihen brauner Punkte eingefaßt,
die in kurze Striche oder in kurze Fleckchen zusammenfließen;
im I. Interstitium und bei der Naht sind diese Punkte meist
Stett. entomol. Zeit. 1902.
24
farblos und verloschen, dafür aber die Flügeldecken hier mit
feinen Querfältehen und vielen feinen Pünktchen bedeckt, be-
sonders die Nahtrippe.
A. balzapambae m. Diese von mir nach einem einzelnen
Stück aus Balzapamba in Ecuador beschriebene Art findet sich
auch in Chimbo, 1000 Fuß, August 1897, und Cachabi (nicht
Cachab&) Dezember 1897 (W. Rosenberg); außerdem sammelte
sie Herr R. Haensch in Anzahl vom Mai bis August 1900.
A. arara m. Ich beschrieb diese Art nach Stücken, die
ich von Dr. Staudinger mit der Fundortangabe Manaos, Amazonas
erhielt; später bekam ich dieselbe Art direkt aus Chiriqui und
fand sie auch unter den Vorräthen Dr. Staudingers mit der
Etiquette Chiriqui, so daß ich jetzt glaube, daß die erste Fund-
ortangabe Manaos unrichtig ist.
A. cincta Say. Die Art ist weit verbreitet, von Mexiko
bis Paraguay; auch auf den westindischen Inseln und in Guayana.
Die verschiedenen Farbenvarietäten, grün oder kupfrig mit hell
scherbengelben oder röthlichgelben, braunen oder metallisch braun-
grünen Flügeldecken sind an keine bestimmte Lokalität gebunden
und finden sich bei ausreichendem Material überall. Tritt auf
den hellen Flügeldecken die dunklere Färbung auf, so zeigt sie
sich zuerst auf den primären Rippen und erst später in den
Interstitien; solche Stücke machen dann leicht den Eindruck einer
eignen Art. Die primären Rippen sind stärker convex als die
Interstitien, das erste ist dicht unregelmäßig punktirt, erst kurz
vor dem Hinterrand ordnen sich die Punkte in eine einfache
Reihe. Im II. und III. Interstitium befinden sich nur je eine
von Anfang bis zu Ende einfache Punktreihe; das IV. und V.
sind ganz punktfrei. Bei den Stücken aus Südamerika mit erz-
farbenen Flügeldecken, die Burmeister als viridicollis beschrieb,
sind die primären Rippen häufig stark convex.
A. violacea Burm. Diese Art vertritt die vorhergehende
im Gebiet des brasilianischen Küstengebirges; sie ist kräftiger
gebaut, die Interstitien ebenso gewölbt wie die primären Rippen,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
ET
25
im I. Interstitium gewöhnlich zwei see. Rippen, getrennt durch
eine nur an der Basis unregelmäßige Punktreihe; die Punktreihen
im U. und II. Interstitium sind meist unregelmäßig, manchmal
fehlen sie ganz. Bei manchen Stücken scheinen die Flügel-
deeken im Ganzen rothbraun durch, bei anderen am Hinterrand
und in den Interstitien. Die violaceipennis Blanch. ist nur eine
Farbenvarietät dieser Art; eine weitere Farbenvarietät ist die
var. viridis m. toto viridi-aenea; alle diese Farbenvarietäten
finden sich unter einander in den Provinzen Espirito Santo,
Col. Sta. Leopoldina (Michaelis); Minas geraes, Barbacena und
Ouropreto (von mir gesammelt); Rio de Janeiro, Petropolis
(15. I. 99 von mir gesammelt); $; Paulo; Parana, Palmeira
(D. F. Grillo); Sta. Catharina, Joinville und Blumenau; Rio grande
do Sul, Col. Sta. Cruz (Stiglmeir). Bei der eincta sind die
Parameren des Forceps frei, ihre oberen Ränder liegen über
einander und klaffen nur bei der Spitze etwas, bei der violacea
liegen sie nicht über einander, die linke über der rechten, son-
dern stoßen der ganzen Länge nach an einander, klaffen bei der
Spitze weiter auseinander und der hintere obere Winkel ist wie
ein scharfer spitzer Zahn nach oben zurückgebogen.
A. semicineta Bates findet sich auch in Costa-Rica, La Flor,
Atlantique, 900 m (P. Biolley).
Die nun folgende cupricollis-Gruppe schließt sich meines
Erachtens durch die Arten variolata und enethopyge eng an die
binotata-millepora-Gruppe an, während die Spiloten, microcephala
und marginata-Gruppe, durch die ochroptera-cineta-Gruppe mit
der trapezifera und ihren Verwandten verbunden werden; doch
habe ich es für besser gehalten, bis zu einer monographischen
Bearbeitung der ganzen Gattung die Bates’sche Anordnung der
Arten beizubehalten.
A. saiticola m. steht der mesocnemis m. sehr nahe, ist
aber rein cylindrisch, der Thorax stark gewölbt, länger, das
Pysidium weniger glänzend, dicht grob nadelrissig, die Mittel-
schienen vor der Spitze weniger eingeschnürt.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
26
A. Smithi Bates ist synonym mit A. pupillata Burm. Herr
Prof. Taschenberg in Halle hatte die Liebenswürdigkeit, mir die
Type der Burmeister’schen Art zur Ansicht zu schicken, die ich
mit einem typischen Stück der Smithi von Tacotalpa aus der
Flohr’schen Sammlung vergleichen konnte; außerdem liegen mir
2 35 2% dieser Art aus Campeche vor, die letzteren in der
Färbung genau mit dem Burmeister’schen Stück übereinstimmend,
während das Flohr’sche Stück auf den Flügeldecken eine Nuance
heller ist. Die primären Rippen sind nicht konvex und nur
kenntlich durch die sie begrenzenden primären Punktreihen;
von den Punkten, die die I., III. und IV. primäre Rippe be-
grenzen, sind immer 2—3 in einen kurzen Strich vereinigt und
meist im Grunde braun gefärbt, während die Punkte der I. und
V. primären Rippe sowie alle Punkte in den Interstitien die
Farbe der Flügeldecken tragen. Die meisten Stücke haben auf
jeder Flügeldecke einen braunen Fleck, bei einem Stück fehlt
er, ein anderes hat außerdem vor dem Apicalbuckel noch einen
Doppelfleck jederseits. In der Größe schwanken die Stücke von
15—17 mm, beim & ist die Fühlerkeule fast doppelt so lang
als beim 9.
A. panamensis n. sp. Oblongo - eylindrica, posticee non
ampliata, fusco-nigra, thorace certo visu obsceure cuprascente, .
elytra testacea punctato-seriata, punctis plerumque fundo fuseis.
Clypeus transversus angulis antieis parum rotundatis margine
sat alte elevato cum fronte et vertice dense confluenter punctatus.
Thorax medio dilatatus antice gradatim angustatus angulis antieis
subreetis paullo productis, postice vix vel non angustatus angulis
postieis obtusis rotundatis suleulo basali medio interrupto, sat
dense lateribus confluenter umbilicato-punctatus. Seutellum thorace
haud dispersius punctatum.. Elytra transversim plieatulata pune-
tato-seriata, punctis serierum costas primarias delimitantium in
strias breves agglomeratis ad suturam non evanescentibus et in
interstitiis semper minoribus et hie illie fundo non fuseis. Pyei-
dium sericeum dense transversim acieulato-rugosum apice fulvo-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
27
hirsutum. Abdominis segmenta margine posteriore polita, nitida
dense ceonfluenter umbilicata, pilis fulvis lateribus in fascieulos
aggregatis praedita. Peetus medio politum disperse subtiliter
punetulatum lateribus dense umbilicatum et fulvo hirsutum. Tibiae
anticae bidentatae, antennae fuscae.
Long. 17, lat. hum. 81/, mm. &. Landenge von Panama.
Durch die länglich-eylindrische, hinten nicht verbreiterte
Körperform der pupillata und plagiata Nonfr. nahe stehend, aber
durch die glänzend schwarzbraune, nur auf Kopf und Thorax
schwach kupfrige Färbung von allen Arten der cupricollis-Gruppe
leicht zu unterscheiden. Die Flügeldecken sind wie bei der
pupillata vielfach mit kurzen Querfältchen bedeckt, die Punkte
der primären Reihen vielfach in kurze braune Striche vereinigt,
die aber im Gegensatz zur pupillata bei der Nahtrippe nicht
verlöschen.
A. plagiata Nonfr. Wie schon früher bemerkt, steht diese
Art der pupillata Burm. am nächsten, hat wie diese eine länglich
eylindrische, hinten nicht verbreiterte Form, ist aber größer, auf
Kopf, Thorax und Schildchen glänzend polirt und weitläufiger
fein punktirt. Auf den röthlichgelben Flügeldecken sind die
Punkte der primären Punktreihen zu 2—3 in kurze Striche ver-
einigt und braungrün gefärbt; alle Punkte in den Interstitien und
die primären Punktreihen der I. und I. primären Rippe von
der Basis bis zur Mitte sind klein und ebenso gefärbt wie die
Flügeldecken. Auch die Afterdecke ist glänzender und feiner
‚seulptirt als bei der pupillata. :
A. cicatricosa Perty unterscheidet sich von den übrigen
Arten der cupricollis-Gruppe durch die abgeflachte Form; ihre
größte Breite liest beim & in der Mitte, beim 2 kurz hinter der
Mitte. Kopfschild und Stirn sind beim $ glänzend, beim 2 matt,
Scheitel, Halsschild und Schildchen stark glänzend, erzgrün, häufig
mit kupfrigen Reflexen. Auf den rothgelben Flügeldecken sind
die Punkte, die die Nahtrippe einfassen und die im Interstitium
subsuturale klein, nirgends zusammenfließend und (mit Ausnahme
Stett. entomol. Zeit. 1902.
235
eines $ aus Pebas) nieht dunkler gefärbt; die Punkte in den
primären Punktreihen der fünf übrigen Rippen und je einer ein-
fachen Punktreihe im 2., 3. und 4. Interstitium sind eröber, zu
2—3 in kurze Striche vereinigt und im Grunde braungrün ge-
färbt; feine kurze Querfältchen finden sieh überall auf den Flügel-
decken. An den zweizähnigen Vorderschienen ist beim 5 der
apieale Zahn scharf und stark nach außen gebogen, der basale
kräftig und rechtwinklig zur Längsachse; beim 2 steht der letztere
mehr nach vorn, der erstere ist weniger gebogen und etwas an
der Spitze gerundet. Als neuen Fundort erwähne ich Rio Cachiyacu
bei Iquitos (Stuart 93).
A. antis*) n. sp. Late ovata, deplanata, rufo-testacea
cupreo-micans, elytrorum testaceorum margines et puncti seriali
fusci. Clypei quadrati margines alte elevati, anguli vix rotundati,
sutura frontalis flexuosa elevata; clypeus dense rugulose, frons
cum vertice dispersius punctata. Thorax parum convexus ante
medium dilatatus, bifoveolatus, angulis postieis subrectis, disco
disperse, lateribus densius confluenter punctatus, suleulo basali
ante scutellum indistinete interrupto. Seutellum lateribus exceptis
dense punctatum. Elytra deplanata regulariter punctato-eeriata,
punetis parum impressis omnibus fundo fuseis, interstitio sub-
suturali a basi ad apicem regulariter biserialo; int. seeund.
punetorum serie una, basi dupliei; int. tertio serie uniea in callo
humerali evanescente; int. quarto serie unica medio interrupta;
praeterea elytra super omnia punctis parvis sub lente solum
perspieuis dense obsita. Pyeidium breve eonvexum, subopacum,
dense acieulato-rugulosum, apice pilis longis sparsis praeditum.
Abdominis segmenta linea piligera mediana praedita, peetus dense
[ulvo-villosum. Tibiae antieae subtridentatae, antennae testaceae
clava capitis (elypeo excepto) longitudine.
Long. 13!/,, lat. hum. 8!/; mm. 3. Cuzko, Peru.
Der A. cicatricosa Perty am mächsten stehend, unter-
=) Name eines Indianerstammes bei Cuzko in Peru.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
29
scheidet sie sich von dieser durch ihre abgeflachte Form, hellere
Färbung, viel seichtere Sculptur, besonders auf den Flügeldecken,
die außerdem mit feinen nur nnter der Lupe sichtbaren Pünktchen
dieht besetzt sind. Das Kopfsehild ist fast rein viereckig, der
Rand ringsum hoch aufgebogen, die gebogene Stirnnaht erhaben.
Die braune Einfassung der Flügeldecken ist” bei der Schulter
verbreitert; die Brust, die Hüften und das Kinn mit langen
rölhlichgelben Haaren dicht bedeekt, an den Vorderschienen ein
dritter Zahn angedeutet,
A. cupricollis Burm. unterscheidet sich von allen Arten
der Gruppe durch ihren großen breiten Kopf und ihre über den
Hinterhüften verbreiterte Form; die Punkte der primären Punkt-
reihen auf den Flügeldecken fließen vielfach (nur nicht im vor-
deren Theil der Nahtrippe) zu 2 und 3 in kurze Striche zu-
sammen, behalten aber stets die rothgelbe Farbe der Flügel-
deeken. Kopfschild und Stirn sind in beiden Geschlechtern glän-
‚zend braungrün.
A. valida Burm. ist wie die vorhergehende Art über den
Hinterhüften am breitesten, beim 2 gewöhnlich stärker als beim 3,
Kopfschild und Stirn beim & glänzend braungrün mit kupfrigen
Reflexen, beim 2 mehr oder weniger matt, der Kopf im Ver-
hältniß zur Länge des Thieres viel kleiner als bei der eupricollis.
Das Halsschild ist gröber punktirt, besonders beim 9, die Punkte
der Flügeldecken ebenfalls stärker und mit Ausnahme der
Nahtreihe und der im I. Interstitium bis kurz vor dem
Hinterrand braungrün gefärbt. Das Kopfschild ist kürzer
und höher. gerandet als bei der cupricollis. Beim & ist der
apicale Zahn der Vorderschienen spitz und nach außen gebogen,
beim 2 zugerundet und gerade nach vorn gerichtet.
A. kimaculata Blanch. ist rein oval, in der Mitte, nicht
über den Hinterhüften am breitesten, etwas abgeflacht, auf Kopf,-
Vorderrücken und Schildehen erzbraun mit kupferig violettem
Schimmer, manchmal auch rein kupferig oder kupferig grün.
Charakteristisch für diese Art sind ferner die meist vorhandenen
Stett. entomol. Zeit. 1902.
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flachen Eindrücke bei den Hinterecken des Thorax, dessen feine
auf der Scheibe weitläufige Punktirung, die Andeutung eines
Längskieles auf dem matt seidenartig glänzenden dieht nadel-
rissigen Pygidium und die Seulptur der Flügeldecken. Die Punkte
in den primären Punktreihen sind kräftig ausgebildet und alle,
auch in der Nahtreihe erzbraun, vielfach zu 2—4 in kurze
Striche zusammenfließend; auch die in den Interstitien sind erz-
braun, stehen im I. Interstitium unregelmäßig, in den übrigen
bilden sie eine meist regelmäßige Punktreihe.
Ich glaube, daß die A. pupillata Burm. im Sinne Bates’
mit der A. bimaculata Bl. zusammenfällt, wenigstens stimmt ein
Stück aus Costa-Rieca, das ich von Herrn R. Oberthür aus der
Bates’schen Sammlung mit der Notiz „pupillata Burm. sec. Bates“
erhielt, in allen oben angeführten Punkten mit meinen Stücken
der bimaculata aus Südamerika überein; weitere Stücke meiner
Sammlung, die ich von Chirigqui resp. San Carlos in Costa-Rica
(P. Biolley) erhielt, haben aber eine mehr erzgrüne Färbung und
sröbere dichtere Sculptur des Halsschildes. Ob diese Stücke nur
eine Varietät der bimaculata oder eine selbstständige Art sind,
kann ich vorläufig nicht entscheiden.
Außer vom Oberlauf des Rio Cauca erhielt ich die Art
noch vom Rio Dagua, Pacifieküste Columbiens und Cachabi in
Eeuador, ebenfalls an der Pacificküste (Rosenberg).
A. Eckhardti m. ist rein oval, in der Mitte am breitesten,
die Sculptur des Halsschildes an den Seiten dicht, auf der Scheibe
weitläufig, auf dem Schildehen fast verloschen, die Punkte auf
den Flügeldecken an den Seiten und hinten hräftig, auf der
Scheibe fein und flach, weder in den primären Punktreihen noch
in den Interstitien im Grunde braun.
A. aequatorialis Ohaus sammelte Herr R. Haensch in großer
Zahl bei Balzapamba, V.— VII. und Banos, IX. 1900.
A. Biolleyi n. sp. A. plurisulcatae Bts. proxime affinis,
major, oblongo-eylindrica non ovata, fuseo-aenea viridis seu
viridi-cyanea seu viridi-euprea, polita pectore sparsim griseo-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Bu
hirsuto.. Clypeus trapezoidalis angulis antieis rotundafis mar-
ginibus omnibus sat alte elevatis, dense confluenter rugose-pune-
tatus; frons disperse ad suturam solum confluenter, vertex dispersius
punetata. Thorax medio dilatatus antice et postice aequaliter
fere angustatus angulis postieis obtusis toto diserete punctulatus
suleulo basali medio late interrupto. Scutellum thorace paullo
densius et grossius punetulatum. Elytra regulariter striata et in
striis transversim punctata, costis et interstitiis aequaliter convexis
et praeterea tota superficie sub lente solum perspieue dense
punetulata. Pygidium cum propygidii parte peosteriore politum,
in 2 diserete, in & hie illie confluenter grosse umbilicato-pune-
tatum. Segmenta abdominis polita diserete umbilicata. Tibiae
anticae bidentatae, antennae rufo-testaceae.
Long. 17—181/,, lat. hum. 8'/), mm. 3%. La Uruca,
1100 m. Costa-Rica (P. Biolley).
Diese Art ist der plurisulcata Bates am nächsten verwandt
aber größer, von der Mitte des Thorax bis zum Vorderrand des
Pyeidiums gleich breit. Das Kopfschild ist trapezförmig mit ab-
‚gerundeten Vorderecken, ringsum ziemlich hoch gerandet, beim
& höher als beim 2, dicht runzelig punktirt, beim & glänzend,
beim 2 matt. Stirn nur bei der Naht etwas runzelig, sonst zer-
streut punktirt, Scheitel noch weitläufiger. Thorax in der Mitte
‚erweitert, die Seiten nach hinten conveigirend, die stumpfen
Hinterecken etwas zugerundet, weitläufig ziemlich fein punktirt.
Die Flügeldecken sind tief und breit gefurcht, in den Furchen
dicht querpunktüt, im I. Interstitium 2 sec. Rippen, deren
trennende Punktreihe bei der Basis etwas unregelmäßig ist, beim
2 mehr als beim $; im H. und Ill. Interstitium je eine sec.
Rippe, die eine seichte Punktreihe tragcn; die sec. Rippe des
IV. und V. Interstitium ohne solche Punktreihe; außerdem ist
die ganze Oberfläche der Flügeldecken fein punktirt. Das auf-
fallendste Unterscheidungsmerkmal gegenüber der plurisulcata
liegt in der Seulptur der Afterdecke, die bei dieser dieht nadel-
rissig-querrunzelig und fast matt ist, bei der Biolleyi aber glän-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
32
zend polirt mit großen eenabelten Punkten, die beim Q überall
einzeln stehen, beim $ hie und da etwas zusammenstoßen. Der
Apicalzahn der Vorderschienen ist beim $ spitz seitlich abee-
bogen, beim 2 zugerundet und gerade nach vorn gerichtet.
Von der mierecephala Burm., der sie in Größe und Fär-
bung ähnlich ist, unterscheidet sie sich durch die eylindrische
Form und die kräftige Sculptur auf der Afterdecke.
A. mierocephala Burm. erklärt Herr Arrow für synonym
mit der A. sulcipennis Cast., eine Ansicht, der ich mich nicht
anschließen kann. Abgesehen von den verschiedenen Fundorten
— microcepkala findet sich in Columbien und Venezuela, swlee-
pennis in Cayenne und im Gebiet des unteren und mittleren
Amazonas — ist auch ihre Körperform verschieden; mecro-
cephala ist stets höher gewölbt, oval nach vorn und hinten
gleichmäßig verschmälert, während die swleipennis deutlich ab-
geflacht, das Pygidium breit gerundet und senkrecht gestellt ist.
Das Kopfschild ist bei der swleipennis stärker aufgebogen, be-
sonders am Vorderrand, die Seulptur auf Scheitel, Halsschild
und Schildehen stets kräftiger; außerdem sind die Flügeldecken
überall, besondeıs an den Seiten, mit feinen Pünktchen über und
über bedeckt — was bei der microcephala nie der Fall ist.
Die A, chalcosoma Blanch. steht den genannten beiden
Arten sehr nahe, ist hochgewölbt wie die microcephala, aber
weniger oval, auf Scheitel, Schildehen und Halsschild mit tiefen,
groben Punktchen bedeckt, das letztere mit einer glatten Mittel-
linie, die Afterdecke ist mäßig glänzend und mit. tiefen groben
blatternartigen zusammenfließenden Punkten bedeckt — . eine
Seulptur der Afterdecke, wie sie sich bei keiner anderen Art
der microcephala-marginala-Gruppe wiederfindet. Ein $ meiner
Sammlung stammt aus Bolivien.
A. cayapö*)n. sp. Ovalta, convexa, nitida, testacea; caput,
thorax lateribus testaceis exceptis, scutellum, elytrorum sutura,
*) Name eines Indianerstammes im Staate Goyaz, Brasilien,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
33
pygidium et tibiae omnes fusco-aenea; variat abdomine et elytris
basi testacea excepta fuscis, elytris sutura excepta nunquam
aeneis. Clypeus trapezoidalis dense rugulose punctatus, margine
obseuriore sat alte elevato, 5 fuseo-viridis nitidus, 2 fuseo-cupreus
opacus. Frons densissime, vertex sparsius punctulata, sutura
frontalis glabra parum elevata. Thorax convexus medio leviter
ampliatus bifoveolatus dense at diserete punetulatus, sulculus
basalis ante medium late interruptus. Scutellum subtiliter disperse
punctulatum. Elytra postice ampliata punctato-striata et super
omnia punctis minimis dense obsita. Pygidium dense aciculato-
vermieulosum, subsericeum apice hirsutum. Abdominis segmenta
linea piligera praedita, metasternum parce pilosum longitudinaliter
profunde canaliculatum, mesosterni lati processus angustus pro-
minens. Tibiae posticae et mediae suratae, grosse oblonge-
punctatae, anticae bidentatae dente apicali Z acuto, 2 late rotun-
dato. Antennae testaceae, clava $ evidenter longior.
Long. 14—15, lat. max. 8—9 mm. 3%. Jatahy, Goyaz,
von Herrn Donckier erhalten. €
Diese Art steht in der Mitte zwischen der A. surata Burm.
und marginata Fabr. Gemeinsam ist beiden Arten die nur unter
der Lupe sichtbare feine Punktirung der Flügeldecken, doch sind
die leizteren bei der cayapo hinten stärker verbreitert und mit
Ausnahme der Naht stets ohne Metallglanz. Im I. Interstitium
befinden sich zwei sec. Rippen, getrennt durch einen unregel-
mäßig punktirten Zwischenraum, der manchmal auf ganz kurze
Streeken sich rippenartig erhebt; im I. und III. Interstitium
haben wir zwei sec. Rippen; deren trennende Punktreihe jedoch
nicht so tief eingedrückt ist, als die primären Punktreihen; im
IV. und V. sind nur je eine sec. Rippe, die letztere an der
Basis doppelt. Die im Dezember und Januar, gefundenen Stücke
sind dunkler als die im September bis November gesammelten.
A. Vanpatteni Bates. Herr Arrow erklärt in den Trans.
London Ent. Soe. 1899 p. 273 diese Art für synonym mit der
A. marginata Fabr. — eine Auffassung, der ich mich aus folgen-
Stett. entomol. Zeit. 1902. 5
34
den Gründen nicht anschließen kann. Meine 8 Stücke der
Vanpatteni — vier typische Stücke aus der Bates’schen Samm-
lung von Irazu (Rogers), zwei von Rio Naranjo resp. Azahar,
Costa-Riea (Janson) und zwei aus Bebedero, Costa-Rica (Under-
wood) — sind sämmtlich größer, 16—17 mm, als meine Stücke
der marginata (11!/;—15 mm) und alle dunkelbraun mit grünem
Erzschimmer, während gerade unter den hier speeiell in Betracht
kommenden Stücken der marginata aus Central- und Südamerika
solehe mit gelben Flügeldecken überwiegen; der gelbe Seiten-
rand des Thorax ist schmäler als bei der marginata. In der
Seulptur der Deckflügel zeigen sich konstant folgende Unter-
schiede: Bei der Vanpatteni sind. die beiden seeund. Rippen im
I. Interstitium durch einen breiten unregelmäßig punktirten
Zwischenraum, der nirgends die Form einer Rippe annimmt,
getrennt; die seeund. Rippe im IV. Interstitium ist von Anfang
bis zu Ende mit einer Reihe tiefer Punkte besetzt, die see. Rippe
im V. Interstitium ist ‚von der Basis bis zur Mitte doppelt. Bei
der marginata ist der Zwischenraum zwischen den beiden secund.
Rippen im I. Interstitium rippenförmig gewölbt, wenigstens von
der Mitte bis zum Hinterrand, gewöhnlich aber in seiner ganzen
Länge, und schwächer, manchmal nur ein feiner gekielter
Streifen.
A. marginata Fahr. Was Herr Arrow 1. e. über die
sprunghafte Verbreitung dieser Art bemerkt, beruht wohl nur
auf Mangel an Material im British Museum; ich besitze Stücke
aus New-York, von Dr. Laske gesammelt, Texas und Alabama,
Mexico, Ventanas und Jalapa (Höge); im nördlichen Südamerika
geht sie östlich bis Cayenne, südlich bis Bolivien. Bei dieser
weiten geographischen Verbreitung ist sie auch variabel in Größe,
Färbung und Seulptur und offenbar im Besriff, wie die A. un-
dulata Melsh., A. eincta Say, Strig. marginata Oliv., sich in
eine Reihe von lokal beschränkten Unterarten zu zerlegen, Ich
will nieht leugnen, daß die A. Vanpatteni Bates, Levii Blancıı.
und Zricostulata m. der marginala außerordentlich nahe stehen,,
Stett. entomo]. Zeit. 1902.
35
allein Stücke, die die genannten Arten mit der marginala ver-
binden, sind mir bis jetzt noch nicht vorgekommen.
A. Levii Blanch. Herr Prof. Bouvier hatte die Liebens-
würdigkeit, mir außer anderen Typen Blanchard’s auch em
typisches Stück dieser Art zur Ansicht zu schieken; sie ist eine
marginala mit hell scherbengelben Flügeldecken, dunkel braun-
grüner Unterseite und kupferrothen Tarsen. Zwischen den
2 sec. Rippen im I. Interstitium befindet sich eine ganz regel-
mäßige gewölbte terliäre, die von der Basis bis fast zur Mitte
eine Reihe grober Punkte trägt; zwischen den beiden sec. Rippen
im II. Interstitium tritt eine tertiäre auf, die vom Apicalbuckel
bis zur Mitte breit und kräftig, von da bis nahe zur Basis nur
ein feiner gekielter Strich ist. Die III. primäre Rippe trägt nahe
der Schulter einige grobe Punkte, ebenso die IV.; die ganze
Umgebung der Schulter ist dicht und tief punktirt, so daß es
schwer fällt, sich hier zu orientiren. Im II. Interstitium befinden
sich 2 see. Rippen, undeutlich bei der Schulter; an den Seiten
fließen die Punkte in den Streifen vielfach zusammen. Die After-
deeke ist matt, die Zwischenräume zwischen den Nadelrissen
vielfach höckerartig erhaben. Dem Forceps fehlt der hacken-
artige Fortsatz an der unteren Hinterecke der Parameren. Die
Art ist bis jetzt nur aus Ecuador bekannt.
Die A. tricostulata m. ist breit oval, nieht über den Hinter-
hüften am breitesten wie die A. marginata, etwas abgeflacht,
braun mit kräftigem grünem Erzelanz. Die Punkte des Thorax
sind genabelt; die tertiäre Rippe im 1. Interstitium trägt an der
Basis einige Punkte; ebenso die Il. und zuweilen auch die
IH. primäre Rippe: die die beiden sec. Rippen im II. Inter-
stitium trennende sec. Punktreihe ist hinten auf eine kurze Strecke
doppelt.
Weitere Stücke erhielt ich aus Manaos am Rio Negro;
Paramba in Eeuador und Cayenne; die letzteren sind besonders
glänzend, die Punkte auf den Flügeldecken seiehter aber scharf
eingestochen, so dass ihre Ränder bei gewisser Beleuchtung
Stett. entomol. Zeit. 1902. 37
36
silberig glänzen. Von der Levi: unterscheidet sich die fricostulata
außer durch Körperform und Färbung durch die an den Seiten
der Flügeldecken scharf ausgeprägten regelmäßigen Punktstreifen.
A. ladino*) n. sp. A. tricostulatae m. proxime affinis,
late ovalis depressa, obscure fusco-aenea, capite thorace seutelloque
laetius viridi-aeneis, thoracis lateribus’angustis et feınoribus flavis.
Clypeus subsemieireularis marginibus parum elevatis cum fionte
dense rugulose, vertex disperse punctulata. Thorax bifoveolatus
medio dilatatus angulis anticis recetis parum productis, postieis
obtusis vix rotundatis diserete profunde sed non umbilicato-
punetatus. Seutellum anguste cupreo-marginatum thorace sub-
tilius et densius punetulatum. Elytra minus nitida medio trans-
versim impressa regulariter striata et in striis dense transversim
punctata, interstitiis et costis Omnibus convexis, costa suturali
angusta ad medium dilatata ibique punctata. Pygidium ad an-
gulos laterales foveolatum dense acieulato -tubereulatum, apice
sparsim fulvo-hirsutum. Abdominis segmenta lateribus praeeipue
dense confluenter umbilicato-rugulosa. Tibiae posticae et mediae
suratae, viridi-aeneae nitidae, anticae bidentatae.
Long. 14—15, lat. 8!/, mm. &. Columbien.
Von dieser Art liegen mir 4 $ aus der Rothschild’schen
Sammlung vor, die leider nur den allgemeinen Fundort Columbien
tragen. Von den übrigen Arten der marginata-Gruppe unter-
scheiden sie sich sofort durch den stumpfen Bronceglanz der
Flügeldecken, die ungefähr in der Mitte der Naht etwas quer
eingedrückt sind und hier eine Verbreiterung der sonst schmalen
Nahtrippe auf eine Länge von circa 2 mm zeigen, die kräftig
punktirt ist; bei einem Stück reicht die Punktirung der Naht-
rippe nach vorn und hinten über die verbreiterte Stelle hinaus.
Der Zwischenraum zwischen den beiden see. Rippen im I. Inter-
stitium ist breiter als eine solche Rippe, gewölbt und dicht un-
regelmäßig punktirt. Die II. und III. primäre Rippe tragen an
*) Bezeichnung für Mischlinge zwischen Weissen und Indianern,
Stett, entomol. Zeit. 1902,
‘ Fer
3 W
der Basis eime kurze Punktreihe, der Schulterbuckel und die
Parthie seitlich neben ihm bis zum Seitenrand sind dicht unregel-
mäßig punktirt. Im II. Interstitium sind zwei sec. Rippen,
zwischen die sich von hinten bis zur Mitte eine schmale tertiäre
schiebt; im IH., IV. und V. Interstiium finden sich je zwei
ziemlich scharf ausgeprägte sec. Rippen. Die Afterdecke ist
beiderseits am Vorderwinkel grubig vertieft, überall dieht quer-
gefurcht und die Oberfläche zwischen den Querfurchen in kleine
Höckerchen mit nach unten gerichteter Spitze aufgetrieben, an
der Spitze mit einigen röthlichen Haaren besetzt. Die Bauch-
ringe sind besonders an den Seiten dicht runzelig punktirt, die
Punkte in die Breite gezogen und vielfach genabelt. Wie in
der ganzen marginata-Gruppe, ist der Mesosternalfortsatz ein kurzer
stumpfer’Höcker und der Hinterrand des Halsschildes ohne Furche.
A. Rosenbergi n. spec. Praecedenti affinis, late ovalis
parum convexa supra castaneo-rufa, capite {horace seutelloque
saturatius quam in elytris viridi-aeneo . micans, thoraecis latera
flava stria fusco-nigra a disco delimitata, subtus flavo-testacea,
laete aeneo-micans, tibiae cum tarsis fusco-aeneae, posteriorum
apices cum tarsis cuprei. Clypeus brevis trapezoidalis angulis
rotundatus margine anteriore solum parum elevatus cum fronte
dense confluenter punetatus, vertex subtilius disperse punetulatum.
Thorax bifoveolatus medio ampliatus disperse lateribus hie illie
eonfluenter punctatus. Scutellum anguste cupreo - marginatum
thorace subtilius punetulatum. Elytra regulariter striata et in
striis punctata, costa suturali impunctata. Pygidium dense striato-
tubereulatum tota superficie pilis brevibus griseis, apice fulvis
longioribus obsitum. Abdominis segmenta medio dispersissime,
lateribus eonfluenter transversim punctata linea mediana piligera
praedita, pilis ad latera aggregatis. Tibiae antieae bidentatae
dente apicali in utroque sexu, sed in 2 plus quam in 3 rotundato.
Long. 16, lat. 9 mm. $2; am Rio Dagua in Columbien
(mahe der Bai von Buenaventura) von W. Rosenberg gesammelt
und ihm gewidmet.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
38
Von den anderen Arten der marginata-Gruppe dureh die
hell rothbraune Färbung der Oberseite mit schwachem Erzglanz
auf den Flügeldeeken und die hellgelbe grünschimmernde Farbe
der Unterseite leicht zu unterscheiden. Das Kopfschild ist nur
am Vorderrand aufgebogen, beim 2 stärker als .beim $, bei
ersterem matt, röthlichbraun, bei letzterem glänzend erzgrün.
Der gelbe Seitenrand des Halsschildes ist durch einen dunkel-
braungrünen Streifen von der Scheibe getrennt. Auf den Flügel-
decken ist die Nahtrippe in der Mitte nicht verbreitert und ganz
punktfrei, die II. und III. primäre Rippe tragen bei der Basis
eine kurze Reihe von Punkten, die IV. und V. sind neben der
Schulter in ihrem Beginn undeutlich. Im I. Interstitium sind
zwei see. Rippen und zwischen ihnen eine tertiäre, die aber von
der Basis bis zur Mitte doppelt ist; im II. Interstitium befinden
sich zwischen den beiden sec. Rippen nahe der Basis und dem
Hinterrand kurze Ansätze einer tertiären Rippe; in allen übrigen
Interstitien befinden sich. je zwei sec. Rippen. Die Afterdecke
ist mit spitzen nach unten gerichteten Höckerchen dicht bedeckt
und dazwischen mit kurzen wenig abstehenden grauen Haaren,
an. der Spitze mit längeren rothgelben Borsten besetzt. Die
Parameren des Foreeps sind am unteren hinteren Winkel in eine
kurze Spitze ausgezogen, die nach außen abgebogen ist.
A. granulipyga Bates hat die ganzen Flügeldecken, Rippen
und Interstitien, mit sehr feinen nur unter der Lupe sichtbaren
Pünktchen bedeckt; im I. Interstitium zwei sec. Rippen und
dazwischen eine ziemlich regelmäßige tertiäre; im II. Interstitium
zwischen den. beiden sec. Rippen eine tertiäre, die nahe der
Basis — von hinten begonnen — erlischt; in den übrigen Inter-
stitien sind je zwei see. Rippen. Die Punkte in den primären
und seeundären Punktreihen nehmen überhand auf Kosten der
Convexität der Rippen, vorerst der secundären, und die Art leitet
so zur marginicollis resp. valdecostata Bates hinüber, bei welcher
nur noch die primären Rippen übrig geblieben, die secundären und
tertiären im Uebermaaß der Punktreihen untergegangen sind.
Stett. entomo]. Zeit. 1902.
m —;
>
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Die A. chontalensis Bates, die B. als Varietät zur gra-
nulipyga gestellt, ist eine selbstständige Art. Abgesehen. von
‚dem gelben Seitenrand des Halsschildes, der der granulipyga
eigen, der chontalensis aber fehlt und der bei keiner Art der
ganzen mecrocephala-marginata-Gruppe individuellen Schwan-
kungen unterworfen ist, abgesehen ferner vou der beträchlicheren
Größe und breiter ovalen Körperform zeigt auch die Seulptur
eine Reihe von wesentlichen Unterschieden. Im ersten Inter-
stitium zeigen sich zwischen den beiden secund. Rippen zwei im
sanzen Verlauf getrennte tertiäre Rippen, im II. Interstitium
zwischen den beiden. secundären eine vollständige tertiäre, die
I. und UI. primäre Rippe tragen in ihrem vorderen Theil eine
Reihe tiefer grober Punkte; alle Punktreihen sind nahe der Basis
seichter und unregelmäßiger als weiterhin, neben der Schulter
sind sie durch feine Querfältchen verworren, die Flügeldeeken
im Ganzen, wie bei der vorhergehenden Art, mit feinen Pünktchen
übersät.
Bei vielen Anomalen der neuen Welt — ich habe bisher
nur solche daraufhin untersucht — ist das vas deferens in seinem
letzten Abschnitt mit einem starren eylindrischen chitinösen Mantel
umgeben, so daß hier zu den drei chitinösen Theilen des Forceps
— Basalstück, Mittelstück, Parameren — noch ein viertes
cehitinöses Stück — ich nenne es vorläufig Apicalstüick — tritt.
Dieses Apicalstück hat gewöhnlich die Länge der Parameren
und ist an seiner Basis durch eine ringsum laufende mehrfach
sefaltete Membran, die sich an einer vorspringenden Leiste an
der Naht zwischen Parameren und Mittelstüick und weiterhin
an den Wänden des letzteren ansetzt. mit dem Forceps ver-
bunden. Die Membran besteht aus fibrillärem Bindegewebe und
Muskelfasern; bei vollständiger Contraction zieht sie das Apical-
stück gänzlich zwischen die Parameren zurück; bei vollständiger
Erschlaffung gestattet sie ein Heraustreten des Apicalstückes so
weit, daß seine Basis bis an den Hinterrand der Parameren tritt.
Parameren und Apicalstück stehen in einer gewissen Abhängig-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
40
keit der Form von einander, weniger derart, daß das eine genau
in das andere eingepaßt wäre, da gewöhnlich reichlicher Spiel-
raum zwischen beiden vorhanden ist — als vielmehr in der
Weise, daß das Cylinderstück ein einfaches Rohr mit geraden
Rändern ist, wenn die Parameren mit Vorsprüngen, Aushäch-
tungen u. s. w. versehen sind, und umgekehrt. Wir, wisgen,
daß die Vagina des 2 in ihrem unteren Abschnitt mit chitinösen
Gebilden, Ausbuchtungen und Vorsprüngen versehen ist, die das
Eindringen eines Forceps, dessen Vorsprünge und Ausbuchtungen
nicht genau in die betreffenden Gebilde des 2 passen, verhindern.
In den meisten Fällen sind die Parameren des Forceps die
Schlüssel zu dem Vaginaschloß des 2; wie wir soeben gesehen
haben, kann diese Funktion auf ein weiteres Gebilde, das Apical-
stück übertragen werden. Wahrscheinlich liegen in diesen Fällen
die Hindernisse für das Eindringen eines fremden Forceps höher
aufwärts in der Vagina; Gewißheit darüber konnte ich bisher
nicht erlangen, da trockene Stücke für solche Untersuchungen
ungeeignet sind. Bei der A. chontalensis ist das .Apicalstück
sanz ähnlich den verschmolzenen Parameren, nur bedentend
schmäler im Breitendurchmesser; bei der granulipyga trägt es
am Ende auf der Oberseite einen schmalen ‚schwarzpigmentirten
Halbring, der auf der linken Seite in einen kräftigen spitzen
Dorn, so lang als der Halbring, ausgezogen ist.
A. demerarae m. Bei der Abfassung der Beschreibung
dieser Art kannte ich nur dunkle Stücke; inzwischen habe ich
auch solche mit hellen Flügeldecken erhalten und kann nach
Vergleichen mit der Type feststellen, daß meine Art mit der
Burmeister’schen A. virescens zusammenfällt. In der Färbung
gleicht sie der marginata, ist aber kleiner und wesentlich schlanker,
die Seulptur feiner.
A. pyropyga Nonfr. Der Forceps dieser Art zeigt eine
eigenthümliche Bildung; am linken Seitenrand des Apicalstückes
sitzt auf der Innenseite ein längliches chitinöses Gebilde, das auf
seiner Oberfläche mit schwarzbraunen in Längsreihen angeord-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
41
neten derben Stacheln bedeckt ist. Figur 3a stellt das hintere
Ende des vas deferens dar mit dem kurzen etwas aufgebogenen
Apicalstück, so daß man in dessen Oeffnung hineinsieht.
A. mimeloides n. sp. Ovalis, parum convexa, nitidissima,
supra cum pedibus pallide flava, elytris exceptis viridi-aenescens,
subtus eum pysidio obscurius testaceo-aenea, antennis et punctis
elytrorum fundo rufis. Clypeus trapezoidalis margine parum
elevato dense confluenter punetulatus; frons punctis minimis et
grossis intermixtis sat dense, vertex dispersius obsita. Thorax
brevis lateribus parum dilatatus sieut seutellum disperse subtiliter
punetulatus. Elytra polita certo visu cupreo splendore suffusa,
regulariter punctato-striata, striis ad latera solum et ad marginem
posteriorem profunde impressis, disco evanescentibus, interstitis
primo et secundo punetorum serie una, tertio serie una medio
late interrupta, ceteris nulla, punetis omnibus fundo obseurioribus.
Pyeidium dense granulato-aciculatum, sat dense griseo-hirsutum.
Abdöminis segmenta dense rugulose-acieulata, griseo -hirsuta,
pectus sparsius hirsutum. Processus mesosternalis basi validus
apice acuminatus longus descendens. Tibiae anticae bidentatae.
3. Antennarum elava capitis toti longitudine, apice quam
bası latior, folia curvata.
‚ Long. 13, lat. 71/;, mm. 3. Costa-Rica.
Auf den ersten Blick gleicht diese Art gewissen Mimelen
aus dem malayischen Archipel, unterscheidet sich von ihnen aber
bald durch das Fehlen eines Prosternalfortsatzes und den langen
geraden dolchförmigen Mesosternalfortsatz. Kopf, Halsschild,
Schildchen und die Beine sind blaßgelb mit grünem Erzschimmer,
Unterseite und Afterdecke bräunlichgelb erzfarben. Die Flügel-
decken schimmern, von hinten gesehen, schwach kupferig-röthlich,
die primären Punktreihen sind alle vorhanden, aber nur beim
Hinterrand und an der Seite tief eingedrückt, auf der Scheibe
‚ganz seicht, die Punkte alle ganz fein und dunkel gefärbt; die
primären Rippen, besonders die II. und III. sind sehr breit, im
I. und II. Interstitium finden sich je eine einfache seichte Punkt-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
42
reihe, ebenso im IlI., die aber in der Mitte breit unterbrochen
ist; die übrigen Interstitien sind ohne Punktreihen. Die Fühler-
keule des $ ist so lang als Kopf und Kopfschild, die einzelnen
Blätter an der Spitze breiter als an der Basis, und etwas
gekrümmt.
A. collaris Brm. und puncticollis Kirsch. Die Unterschiede
der beiden Arten habe ich bereits früher auseinander gesetzt;
heute gebe ich die Abbildung ihrer Foreipes und mache dabei
auf die Unterschiede in den Größenverhältnissen der Foreipes
bei gleicher Größe der Thiere aufmerksam.
A. chrysanthe Bates erhielt ich außer von Chiriqui auch
aus San Jose, Bebedero und Carthago in Costa-Rica (Underwood);
möglicherweise fällt sie zusammen mit der A. pulchra Blanch.
aus N.-Granada, die mir nur ein kupferig gefärbtes Stück der
gewöhnlich erzgrünen Art zu sein scheint.
A. Jordani n. spec. Praecedenti affınis, ovata postice alte
convexa, supra viridi-aenea elytris testaceo -pellucentibus, seu
fusco-aerea elytris testaceo-rufis haud metallieis, nitidissima, subtus
cum pygidio fusco-aenea seu fusco-niero-aerea, antennis fusco-
nigris. Clypeus quam in A. chrysanthe dimidio lonsior reetangu-
laris angulis antieis vix rotundatis margine parum elevato, cum
fronte dense confluenter rugulose punctatus, vertice disperse
punctato. Thorax eonvexus medio parum dilatatus angulis postieis
obtusis non ‚rotundatis, bifoveolatus ad latera dense confluenter
umbilicato-, disco dispersius et ante scutellum subtilius punctatus.
Scutellum subtilissime disperse punctulatum. Elytra postice
praecipue alte convexa dense punctato-striata, striis ad latera
solum impressis, in disco omnibus evanescentibus, interstitiis
omnibus et costis primarlis in disco eonfuse multipunetatis. Pyei-
dium quam in A. chrysanthe magis convexum ad angulos an-
teriores non foveolatum - dense et rude vermieulato-acieulatum,
pilis albido-griseis appressis tota superficie, pilis fulvis longioribus
ad anum solum obsitum. Abdominis segmenta medio polita linea
punetorum piligerorum ornata ad latera dense rugose punctata
Stett. entomol. Zeit. 1902.
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et albido-pilosa; peetus medio glabrum ad latera rugose punctatum
et sparsim albido hirsutum; processus mesosternalis sicut in
A. chrysanthe sed minus curvatus. Tibiae anticae bidentatae
dentibus extus fusco-cupreis.
Long. 22, lat. max. 12 mm. 3 2. British Guayana. Aus
der Sammlung des Tring-Museums und Herrn Dr. Jordan ge-
widmet.
Die Art ist eine der schönsten Anomalen, glänzend hell
metallisch grün oder broncebraun mit weißgrau behaarter After-
decke und Unterseite. Zwei Merkmale sind es, die sie von der
zunächst verwandten chrysanthe sofort, unterscheiden: das um
die Hälfte längere Kopfschild und die dichte Punktirung der
Flügeldecken auf der Scheibe, die sich hier über primäre Rippen
und Interstitien gleichmäßig verbreitet, während bei der chrysanthe
bei dichter Punktirung der Interstitien die prim. Rippen voll-
ständig punktfrei bleiben, die Seulptur überhaupt viel tiefer und
regelmäßiger ist. Nur an den Seiten sind die Punktreihen noch
regelmäßig aber flach. Das Halsschild ist ohne Spur eines gelben
Seitenrandes, mit groben genabelten Punkten, die vielfach zu-
sammenfließen, dieht besetzt, nur auf der Scheibe stehen die
Punkte weitläufiger und werden vor dem Schildchen ganz fein;
eine Furche am Hinterrand fehlt ganz. Die Oberlippe ist sehr
schmal, in der Mitte ausgebuchtet, die Oberkiefer mit 3 Zähnen
an der Spitze und sehr starkem basalem Mahlzahn, der breite
Kranz rother Borstenhaare darüber reicht bis nahe an den Spitzen-
zahn; der Helm des Unterkiefers hat 6 kräftige Zähne in der
Reihenfolge 1, 2, 3, deren oberster der stärkste und etwas aus-
gehöhlt ist.
A. bogotensis m. Von 2 weiteren 9, die ich aus Bogotä
erhielt, ist das eine genau wie die Type gefärbt, beim anderen
die röthlichgelbe Grundfarbe erzgrün.
A. villosella Blanch. Recht eigenartig ist die Bildung des
Forceps bei dieser Art. . Die Parameren werden auf der Ober-
seite durch eine dreiseitige, leicht gewölbte Platte bedeckt, die
Stett. entomol. Zeit. 1902.
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bei geschlossenen Parameren diese fast ganz verdeckt. Auf der
Unterseite ist das stark gewölbte Mittelstück durch eine convexe
Platte bedeckt (Abbildung 7 Seitenansicht a), die sich als ganz
dünne Lamelle bis zur Spitze der Parameren hinzieht, so daß
die Oeffnung zwischen den Parameren, aus der das vas deferens
austritt, von oben und unten durch eine lippenartige Platte oe-
schlossen ist. Die Parameren sind auf der Oberseite spärlicher,
auf der Unterseite dicht mit langen rothgelben Borstenhaaren
besetzt.
Bei der A. nitidula Blanch. findet sich nur auf der Unter-.
seite eine solche Klappe; sie ist nahe ihrem Seitenrand stark
eoncav und in der Mitte hoch gewölbt; ihre Spitze ist als kleine
Zacke zwischen den Parameren bei der Ansicht von oben. sicht-
bar. No. 6.
A. vidua Newm. var. crassesculpta Bates macht ganz den
Eindruck einer selbständigen Art mit ihren hochgewölbten
primären Rippen und tief eingedrückten Punktreihen, zumal beide
Geschlechter rothgelbe Tarsen haben, während die. Stammform
stels schwarze Tarsen hat. Daß es sich aber doch nur um eine
Varietät handelt, scheint mir ein 2 aus Chiapas darzuthun, das
ganz so gefärbt und seicht punktirt ist, wie die 2 der Stamm-
form, aber gelbe Tarsen hat.
A. rhizotrogoides Blanch. Alle Stücke, die ich bis jetzt
gesehen habe, sind $; das 2 scheint, wie bei den meisten Arten
dieser Gruppe, noch unbekannt zu sein.
A. arrawaka”) n. spec. Ex affinitate A. rhizotrogoüdes,
major magis convexa flavo-testacea capite (elypeo excepto),
thoracis maculis duabus magnis interdum confluentibus, elytrorum
sutura et margine posteriore interdum dilatato fusco-aeneis, supra
sericea parum nitida, subtus cum pygidio polito nitida, peetus
fusco-aeneum subdense flavo-hirsutum. Clypeus trapezoidalis dense
rugulose punctatus, margine fusco alte elevato; frons triangulariter
*) Name eines Indianerstammes in Niederländ. Guayana.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
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impressa dense confluenter, vertex disperse umbilicato-punctata.
Thorax medio dilatatus angulis postieis subrectis rotundatis dense,
hie illie eonfluenter umbilicato-punctatus, linea longitudinali
mediana glabra antice paullo impressa, sulculo basali late inter-
rupto. Scutellum parte posteriore impunctatum ad basin dense
grosse punctatum. Elytra sat alte convexa regulariter striata in
striis indistinete punctata, tota superficie rugulis et punetis
minimis transversis obtecta. Pyeidium cum propygidio politum,
disperse transversim striolatum margine pilis sparsis flavo-griseis
obsitum. Abdominis segmenta sat dense aciculata linea piligera
praedita; mesosternum angustum inter coxas prominulum. Tibiae
anticae bidentatae, tarsis anticis ungue majore basi rectangulariter
deflexo medio dentato, apice non fisso sed medio margine superiore
seta longiore ornato; tarsis mediis ungue majore minime ineiso;
antennae testaceae clava capitis longitudine.
Long. 101/,—11, lat. max. 6 mm. ä. Surinam.
Diese Art gehört nach der Bildung der Klauen in die
nächste Verwandtschaft der A. rhizotrogoides, unterscheidet sich
aber von allen Verwandten durch den feinen seidenartigen
Schimmer der ganzen Oberseite; die ganze Seulptur der Flügel-
decken geht unter der Menge von feinen Querrunzeln, Punkten
und Querstrichen verloren. Die innere Vorderklaue ist an der
Basis rechtwinklig gebogen, in der Mitte zahnartig verbreitert,
ungespalten und auf der Oberkante mit einer abstehenden Borste
besetzt. Die Parameren des Forceps sind nahe der Basis unten
in einen nach vorn gebogenen Zahn jederseits ausgezogen und
diese durch eine tiefbraune Querkante unten verbunden, die nach
vorn halbkreisförmig gebogen ist.
A. fulvocostata n. spec. Praecedenti affinis, major, ovata
postice paullo dilatata, fulvo-testacea, nitida, capite (elypeo
excepto), thorace margine laterali excepto, scutello, elytrorum
sutura et lateribus, subtus tibiis tarsisque fusco-aeneis. Clypeus
subsemieireularis fulvo-fuscus cum fronte impressa dense con-
fluenter, vertice dispersius umbilicato-punctatus. Thorax fusco-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
46
viridis lateribus fulvo-testaceo-mareginatus, foveola lateralis et
margines omnes anguste fusco-aenea, sulculus basalis haud inter-
ruptus, superficie tota dense, lateribus vix vel non confluenter
punetatus. Seutellum veluti thorax punctatum. Elytra reeulariter
striata et in striis profunde punctata, punctis omnibus fundo
fuseis, costis primariis paullo convexioribus, interstitio subsuturali
diffuse multipunctato, U. et III. regulariter uniseriato, elytrorum
latera fusco-nigra indistinete punctato-seriata. Propygidium fulvum
opacum, disperse transversim acieulatum; pygidium fulvum maeulis
duabus indistinetis basalibus fuseis nitidum, dense transversim
aciceulato-punetatum, pilis nonnullis lateralibus et apiealibus longis
rufis ornatum. Abdominis segmenta medio dispersissime lateribus
confluenter acieulata nullo modo pilosa; pectus sat dense um-
bilicatum sparsim fulvo-hirsutum. Tibiae anticae bidentatae,
tarsorum anticorum unguis major basi deflexus medio vix dilatatus
apice non fissus margine superiore seta sat longa ornatus; tar-
sorum intermediorum unguis major apice sub lente vix perspicue
incisus. Antennae fulvae clava vix clypei loneitudine.
Long. 121/,, lat. max. 7 mm. &. Venezuela.
Die röthlichgelben Flügeldecken haben einen schmalen Naht-
saum und den ganzen Seitenrand bis zur IV. primären Rippe
schwarzbraun gefärbt; das I. Interstitium ist dicht unregelmäßig
punktirt, im U. und II. findet sich je eine regelmäßige Reihe
brauner Punkte; dadurch daß die Interstitien relativ schmal und
die darin befindlichen Punkte und Punktreihen recht kräftig
sind, heben sich die schon an und für sich etwas stärker ge-
wölbten IL, III. und IV. primären Rippen durch ihre rein
röthlichgelbe Färbung um so kräftiger von der dunklen Umgebung
ab. Die innere Klaue der Vordertarsen ist in der Mitte kaum
verbreitert, an der Spitze schwach gekrümmt, aber nicht ge-
spalten, die kleinere äußere Klaue deutlich hakenartig gekrümmt.
Die Oberlippe ist in der Mitte am breitesten, hier etwas
vorspringend und in einen breiten Ausschnitt am Vorderrand der
Unterlippe eingefügt, das Kinn sehr breit und stark gewölbt..
Stett. entomol. Zeit. 1902.
47
A. minuta Burm. Wie schon weiter oben bei der A in-
nuba Fabr. bemerkt, hat Dr. G. Horn in seiner Revision der
nordamerikanischen Anomalen diese Art unrichtig aufgefaßt und
(allerdings mit einem Fragezeichen) mit der A. innuba Fabr.
vereinigt. Ich glaube, daß er dazu durch Burmeister selbst ver-
anlaßt wurde, der in seinem Handbuch IV. 2. p. 498 helle
Stücke der ihm in ihrer typischen Färbung unbekannten A. in-
nuba Fabr. als Varietäten seiner minuta beschreibt, ohne auf die
wesentlichen Unterschiede in der Spaltung der Klauen bei beiden
Arten zu achten. Außer der Type, die ich dank der Liebens-
würdigkeit des Herrn Prof. Taschenberg untersuchen konnte,
liegt mir nur noch ein Stück meiner Sammlung (ex coll. Weber)
vor; beide sind 3, deren Klauen sämmtlich ungespalten sind.
Das Kopfschild ist parabolisch, der Rand stark aufgeworfen, die
Stirn flach, beide glatt, glänzend und äußerst fein und zerstreut
punktirt. Auch der gut gewölbte Thorax ist sehr glänzend und
weitläufig mit feinen Pünktehen besetzt. Die Flügeldecken sind
nach hinten kaum verbreitert, röthlicheelb, die Naht fein, der
Seitenrand bis zur IV. primären Rippe schwarzbraun, alle pri-
mären Punktreihen regelmäßig (ohne convexe Rippen), im I.
und III. Interstitium je eine regelmäßige sec. Punktreihe, das
I. Interstitium dicht unregelmäßig punktirt, diese Punktirung
aber durch viele feine Querfältehen undeutlich gemacht. Die
Afterdecke ist stark glänzend, sehr fein und weitläufig quer-
gestrichelt, nicht runzelig. Die Länge beträgt 7, die Breite 4 mm.
A. brunnipennis Gyllenhal. Ueber die Deutung dieser Art
war ich lange zweifelhaft, zumal die unbestimmte Vaterlands-
angabe „Amerika“ und das Fehlen aller Angaben über die Form
des Mesosternalfortsatzes und das Verhalten der Klauen, ob ein-
fach oder gespalten, eine Orientirung unter den vielen Anomalen
der neuen Welt erschwerte; direkt. irreführend war aber, wie
ich jetzt sehe, die Notiz am Schluß der Beschreibung: M.- in-
nubae Fahr. plus duplo major“, da innuba 6—8, brunnipes aber.
nur 9 mm lang ist. Meiner Bitte um Zusendung der Type ent-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
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sprach Herr Prof. Aurivillius in liebenswürdigster Weise und ich
bin dadurch in der Lage, zur besseren Erkenntniß der Art einiges,
beizutragen. Die Länge beträgt, wie schon bemerkt, 9, die
Breite 5 mm; außer der linea elevata abbreviata pallidius testacea
in basi interiori (der Basis der H. primären Rippe) ist bei der
Type auch die Parthie nach außen davon und neben dem
Schildehen gelblich, nur erstreckt sich hier die gelbe Färbung
nicht so weit nach hinten als auf der II. primären Rippe. Die
Färbung, wie sie Gyllenh. angiebt, ist nicht die gewöhnliche;
von den 12 Stücken, die mir außer der Type vorliegen, sind
die Mehrzahl heller, nur wenige dunkler als diese gefärbt. Am
häufigsten sind die Stücke, bei denen Kopf, Halsschild und Unter-
seite nebst Afterdeeke und Beinen so gefärbt sind, wie es Gyllen-
hall angiebt, die Flügeldecken aber scherbengelb und alle Ränder
und Punkte im Grunde braun. Durch Verbreiterung der braunen
Färbung vom Rande aus wird die gelbe Färbung auf den Flügel-
decken allmählis verdrängt, zuweilen wird auch gleichzeitig das
Halsschild und die Unterseite nebst Beinen erzbraun; doch ist
gerade die Färbung der Unterseite variabel, da Stücke mit ganz
hellen Flügeldecken und dunkler Unterseite neben solehen von
dunklen Flügeldecken und heller Unterseite vorkommen. Die
Fühler sind .jedoch stets hell röthlichgelb. Die Flügeldecken sind
regelmäßig und tief punktirt-gestreift, die Streifen hie und da
durch kleine Querfältehen unterbrochen; die Interstitien sind
ebenso gewölbt als-.die primären Rippen, im ersten befinden sich
zwei Punktreihen, die manchmal weiter auseinander rücken, so
daß zwischen ihnen eine tertiäre Rippe auftritt, manchmal ganz
nahe bei einander liegen und beim Hinterrand zuweilen ver-
schmelzen; im II. und UI. Interstitium findet sich je ein Punkt-
streifen, im IV. und V. keiner mehr. An den Vorderbeinen —
alle mir vorliegenden Stücke, auch die Type sind $ — ist die
innere Klaue verdickt und an der oberen Kante fein eingeschnitten,
das so entstehende feine Zähnchen jedoch vielfach abgebrochen;
an den mittleren Beinen ist die größere Klaue kurz gespalten,
Stett. entomo]. Zeit. 1902.
49
beide Zähnchen gleich lang; an den Hinterbeinen 'sind alle Klauen
ungespalten. Außer der Type schickte mir Herr Prof. Aurivillius
noch ein weiteres Exemplar dieser Art mit der Fundortsangabe
Surinam (Barnet Lyon); mit anderen Ruteliden aus dem Tring-
Museum erwarb ich 6 Stücke ebenfalls aus Surinam und 2 von
Demerara; aus der Weber’schen Sammlung besitze ich ihrer 3
aus Louisiana, Texas und Savannah (welches?). Ob die Art
wirklich so weit verbreitet ist oder die letzten Fundortsangaben
falsch sind, vermag ich nicht zu entscheiden.
Nach dem Verhalten der Klauen gehört A. brunnipennis
in die Gruppe der rhizotrogoides; von der zunächst verwandten
minuta Barm. unterscheidet sie sich durch beträchlichere Größe,
eröbere Punktirung und die Sculptur des I. Interstitiums sowie
durch relativ längere Fühler. Die brunnipennis Gyllenh. sensu
Burmeister, resp. ecatoxantha Dej. Burm. ist eine hiervon ganz
verschiedene Art, die zwar ebenfalls in Guayana vorkommt, aber
erheblich größer, anders sculptirt und gefärbt ist und in die
nächste Verwandtschaft der A. insularis Cast. und incon-
stans Burm. gehört.
Unter den Ruteliden der Rothschild’schen Sammlung, welche
Herr Speyer im Sommer 1900 kaufte, befanden sich auch die
Typen der Epectinaspis und Strigoderma-Arten, welche Herr
Nonfried in seiner Monographie dieser Gattungen (Berlin. E. Z.
1893 p. 279
meiner Sammlung und kann ich darnach einige Synonyme mit
96) neu beschrieb. Sie befinden sieh jetzt in
bereits beschriebenen Arten feststellen.
Epectinaspis Boucardi Nonfr. und var. unicolor = E. opaci-
collis Bates.
Strigoderma pallidipennis Nonfr. — Str. columbica Burm.
> ornata Nonfr. — „ rutelina Bits. 3.
- micans Nonfr. =. 1 a
> hirsuta Nonfı. = Anomala villosella Blanch.
» graetlis: Nonfr.: —ıı „ xantholea Bits.
Stett. entomol. Zeit. 1902. En ; 4
Strigoderma subaenea Nonfr. und var. Jordani = Anomala
subaenea Nonfr.
Callirrhinus Jordani Nonfr. = C. melallescens Blanch.
Str. cupreiceps Blanch. Wegen dieser Art, welche Herr
Arrow (Trans. London Ent. Soc. 1899 p. 274) für synonym
mit der columbica Burm. hält, verweise ich auf meine früheren
Bemerkungen in dieser Zeitschrift 1897 p. 434. Alle Stücke
der cupreiceps, die ich bis jetzt gesehen habe, haben den Thorax
stärker gewölbt, relativ breiter und ringsum d. h. an allen vier
Seiten gelb gesäumt, während bei der columbica der Vorderrand
stets ohne gelben Randsaum ist; außerdem verlaufen die Seiten
des Thorax von der verbreiterten Mitte zum Hinterwinkel nach
innen gebogen, bei der ceupreiceps dagegen in gerader Linie.
Str. pilicoliis Nonfr. steht der Sallaee am nächsten und
unterscheidet sich von dieser nur durch die Färbung; alle meine
Stücke der Sallaei sind dunkel erzfarben oder hell erzgrün, die
Type der pilicollis Nonfr., ein 2, hat violettkupfrigen Kopf,
Schildchen und Thorax, den letzteren an den Seiten schmal gelb
gesäumt. Ein dabei steckendes weiteres 2 hat Stirn, Scheitel
und die Mitte des Thorax violettkupfrig, dessen Seiten (neben
dem gelben Randsaum) und das Schildehen hell erzgrün. Andere
Unterschiede, in Behaarung oder Sculptur, kann ich nicht finden.
Str. costulata Nonfr. Außer der Type fand ich noch
3 weitere $ dieser Art in der Rothschild’schen Sammlung;
2 weitere $ erhielt ich unter dem Namen Str. Sallei Deyr. aus
Valencia in Columbien (östlich vom Rio Magdalena, südlich von
der Sierra Nevada de Sta. Marta). Da der letztere Fundort ganz
sicher ist, andererseits die aus der Boucard’schen Sammlung
stammenden Stücke, wie mir Herr Dr. Jordan mittheilt, sich
nicht gerade durch Zuverlässigkeit in den Fundortsangaben aus-
zeichnen (vide Str. heraldica Nonfr., die auch nicht aus Mexico,
sondern sicher aus Columbien stammt), glaube ich nicht fehl zu
gehen in der Annahme, daß die Art nur in Columbien vorkommt.
Auch diese Art ‚steht ebenso wie die vorhergehende der
Stett. entomol. Zeit. 1902.
51
Sallaei Bates am nächsten, ist aber etwas schlanker und die
Punktstreifen auf den Flügeldecken im Grunde stets braun ge-
färbt. Die Seulptur auf Kopf, Thorax und Schildchen ist die-
selbe wie bei der Sallaei, die Behaarung aber weißgrau, nicht
gelblich und der Thorax stets ohne gelblichen Randsaum. Die
Färbung ist meist ein dunkeles Broncebraun, einige habeu aber
auch kupferigvioletten Schimmer.
Str. tucumana nov. spec. Sir. arboricolae proxime affınis
differt praecipue colore, processu mesosternali majore et pilositate
sparsiore et breviore. Oblonga parum convexa supra fusco-
violacea subnitida elytra seu tota fulva seu fulva costis fusco-
violaceis, subtus fusco-aenea nitida femoribus et pectore violaceis.
Clypeus transversus marginibus elevatis cum fronte et vertice -
dense rugose punctatus; antennae fusco-aeneae. Thorax angulis
antieis acutis prominentibus, postieis valde ob’usis medio suleatus
lateribus bifoveolatus undique grosse lateribus eonfluenter punctatus
et sparsim breviter flavo-griseo-pilosus. Scutellum dense con-
fluenter punetatum. HElytra regulariter et profunde sulcata et in
suleis punctata, suleis inter suturam et humeros septem. Pygidium
dense transversim acieulatum, dispersissime flavo-hirsutum; seg-
menta abdominis medio disperse ad latera aciculato-punctata
linea mediana piligera praedita; peetus ad latera aciculatum et
sparsim breviterque griseo-hirsutum, processus mesosternalis latus
sat prominens apice rotundatus. Femora sparsim griseo-pilosa,
tibiae anticae bidentatae.
Long. 10, lat. 5 mm. 2. Tucuman, Argentinien, Anfang
April 1899 von F. Girard gesammelt.
Die fünf Stücke, die ich von Herrn H. Donckier erwarb,
sind alle 2; sie gleichen in Größe und Seulptur der Flügeldecken
der Str. arboricala, haben aber spärlichere und kürzere Be-
haarung, besonders auf der Unterseite, einen breiteren und längeren
Mesosternalfortsatz und andere Färbung. Vier Stücke sind oben
violett, wenig glänzend, unten metallischgerün, stark glänzend, die
Mitte der Brust und des Bauches sowie die Schenkel violett; ein Stück
Stett. entomol. Zeit. 1902, 4*
52
hat hellbraungelbe Flügeldecke ohne dunklere Rippen, die After-
decke und vorletzten Bauchring hellbraun, offenbar nicht ausgefärbt.
Str. suleipennis Burm. Hübsche Varietäten dieser Art, der
Thorax einfarbig glänzend schwarz mit feiner Punktirung, oder
in der Mitte schwarz, der Seitenrand hellsrün, die Flügeldecken
hellgelb mit feiner schwarzer Naht und breitem schwarzem Seiten-
rand oder einfarbig glänzend schwarz, die Furchen im Gründe
Selb, erhielt ich aus Venezuela und Ecuador (Baron).
Str. nodulosa nov. spec. Praecedenti affinis, minor, gra-
eilior, tota fusco-castanea, parum nitida. Clypeus subquadratus
angulis rotundatus margine in 3 sat alte, in 2 parum elevato,
dense et grosse rugulose-punetatus; frons sat plana subtilius eon-
fluenter, vertex grossius et dispersius punctata, interstitiis inter
punctos ruguloso-nodosis. Thorax sat angustus ante medium
paullo dilatatus, lateribus postice parallelis, angulis posticis reetis
rotundatis, basi ante seutellum lobato-produeta, suleulo basali
integro, suleo longitudinali et lateralibus obliquis quattuor im
utroque.latere praeditus, tota superficie rugis altis et nodis grossis
obteetus. Seutellum longitudinaliter sulecatum grosse punctatum.
Elytra superficie undulata i. e. impressionibus indistinetis trans-
versalibus 4—5 praedita, costis primariis sex, quinta a basi ad
medium ceteris duplo latiore, secundaris octo (in interstitiis I,
II, III binis, in IV una abbreviata, in V una angustissima lineari).
Pygidium eum propygidio dense. transversim acieulatum, apice et
lateribus sparsim flavo-griseo-hirsutum. Subtus nitidior, abdominis
segmenta lateribus dense rugose-punctata linea piligera praedita;
pectus medio sparsim lateribus dense eonfluenter punetatum griseo-
hirsutum; femora subaenea margine anteriore solum disperse, tibiae
toto rugulose punctata, tibiae antieae subbidentatae, dente apicali 2
multo longiore; antennae fuscae, elava .S. paullo major.
Long. 91/,—10, lat. hum. 4—41/, mm. 8%. Volcan de
Chiriqui, von Herrn €. Felsche erhalten.
Die ganze Oberfläche des Halsschildes zwischen der Länes-
furche und den vier deutlichen schiefen Querfurchen auf jeder
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Seite ist grob höckerig gewulstet, die Flügeldecken mit 4—5
Quereindrücken, so daß ihre Oberfläche von der Seite gesehen
wellenartig gebogen erscheint. Die Oberseite ist dunkelbraun,
wenig elänzend, die Unterseite glänzend pechschwarz, die Schenkel
mit Erzschimmer.
Str. Haenschi nov. spec. Str. peruviensi Blanch. statura,
magnitudine et plerumque ‘coloratione similis differt praecipue
superfieie polita nitidissima elytrisque nee striatis nee seriatis.
Oblonga, parum eonvexa, nigra thorace seutello et pectore obscure
viridi-nitentibus, elytris vitreis nitidissimis testaceis sutura anguste
lateribus late nigro-marginatis. Clypeus fere quadratus mar-
einibus parum elevatis angulis antieis vix rotundatis dense rugulose
punctatus, parum nitidus; frons paullo subtilius confluenter, vertex
nitidum diserete punetata. Thorax fere quadratus ante medium
parum dilatatus' angulis antieis acutis prominentibus, postieis
reetis non rotundatis, vix convexus, politus, nitidissimus sub lente
disperse subtiliter punetulatus, lateribus utrinque foveolis duabus
diseretis parvis ornatus, suleulo basali medio interrupto. Scutellum
sieut thorax politum sub lente disperse punetulatum. Elytra
deplanata pone humeros et post scutellum transversim impressa
polita nitidissima sub lente vestigia punctorum seriatorum praebentia.
Pyeidium nitidum disperse arcuatim acieulatum, conicum acumine
impresso, ad anum pilis nonnullis rufo-griseis obsitum. Subtus
nitida, peetus sparsim griseo-pilosum; tibiae anticae bidentatae,
antennae totae nigrae.
3: Tarsorum anticorum artieulus unguicularis praecedentibus
loneitudine aequalis, validus curvatus; unguis interior basi cur-
vatus medio dilatatus apice acuminatus supra incisus, dente
superiore perparvo. |
Long. 6, lat. hum. 3 mm. 82. Santa Inez, 1250 m,
Eeuador am Ostabhang der Cordilleren; von Herrn Richard
Haensch gesammelt und ihm gewidmet.
Wegen der ganz glatten, ungestreiften Flügeldecken in die
VI. Bates’sche Gruppe (auriventris Bates) gehörend, gleicht sie
Stett. entomol. Zeit. 1902.
54
in Größe und Färbung am meisten der peruviensis Blanch. Alle
S Stücke, 7 $ 1 2, sind in Größe und Färbung genau überein-
stimmend; die Grundfarbe ist ein reines Schwarz, das auf Thorax,
Schildehen und Brust metallgrünen Schimmer zeigt, die glasartig
glänzenden, fast durchsichtigen gelben Flügeldecken sind an der Naht
schmal, an der Seite breit schwarz gesäumt; die gewohnten
Streifen fehlen den Flügeldecken ganz, von den primären Punktreihen
finden sich bei starker Vergrößerung einzelne Spuren nahe der. Basis.
Zum Schluß sage ich den Herren Professor Taschenberg
in Halle, Prof. Bouvier in Paris, Rene Oberthür in Rennes und
Prof. Aurivillius in Stockholm meinen verbindlichsten Dank dafür,
daß sie mich durch Zusendung von Typen in den Stand gesetzt
haben, einige ältere Arten ausführlicher zu beschreiben und ihre
Beziehungen zu anderen Arten klar zu stellen.
| Erklärung der Abbildungen.
=D an Die Zeichnungen sind mit
dem Abbe’schen Zeichen-
apparat aufgenommen; No. 1,
2, 3, 4, 5, 8, 9 Lupenver-
srößerung 8 (vom Leitz’schen
Präparirmikroscop No. 41);
7. Vergr. 16; 33 Veror 20.
1. Linke Seitenansicht des
Forceps von Anomala granu-
lipyga Bates, 2. A. chonta-
lensis Bates, 3. A. pyropyga
Nonfr., 3a. Apicalstück der-
selben Art, etwas nach links um-
gebogen, 4. A. collaris Burm.,
5. A. puncticollis Kirsch,
a 6. A. nitidula, Forceps von
oben, links und von unten,
| 7. A. villosella Blanch., 8. A.
” AR arrawaka Ohaus, 9. A. fulvo-
costata Ohaus.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
55
Verzeichniss der in dieser Arbeit beschriebenen Arten.
Die neu beschriebenen Arten sind mit einem * bezeichnet;
ihre Typen befinden sich alle in meiner Sammlung. |
Anomala undulata Mesh, » » ne 2. m
A var. Barsegatı Late. ne m 28. pe
— brasiliensis Arrow.
ogrians Babe. va... »e. D 12.
„ peruviana Guerin. 1829—32 . . p- 12.
— notata Er. 1847.
ss ecellamis Burm. =. - 2... =... P 12.
„ *espirito-santensis m. Espirito Santo, p- 12.
Brasilien.
5 inabadkaben ee en. po 1
minuta Burm. sensu Horn.
h *pernambucanam. Pernambuco, Brasilien p. 13.
5 #crinicollis m. Mexiko: . . » . . p- 14.
ee subaenean Non een. ld.
h *folucana m. Mexiko . . . ... pp 22.
i n @pespertilio u. Mexiko "2... Pp. Ale.
4 faslanbatesı 7 u nn nn. De 1l7r
rs HecoloreBatesn. ln pe IT
2 *strigicollis m. Columbien . ... . p. 18.
n Inteipennus Bee 2: 2 2 at PD 20.
r rrorala Blanche ws. ar ip 20.
h *columbica m. Columbien . » » . . pP. 2.
= =Patesıms Mexikod ns 2. m. 20.
in Smesoememis, vn.‘ Mexiko.) 27... pP: 21.
x Balzapambae m, >»... ..2: p- 24.
es TR EEE AN. .D: 24:
2 BINCHaE Day a es. De 24.
— viridicollis Burm.
- violaeen. Bump. 24.
var. violaceipennis Blach.
var. *veridis m.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Anomala semicincta Bates .
”
salticola m.
pupillata Burm.
— Smithi Bates.
panamensis m. Panama
plagiata Nonfr.
cicatricosa Perty
*qntis m. Cuzko, Peru
cupricollis Burm. .
valida Burm.
bimaculata Blanch.
= pupillata Burm. sensu Bates?
Eckhardti m.
qequatorialis m.
*Biolleyi m. La Uruca, Costa-Rica .
microcephala Burm. .
chalcosoma Blanch. . . . . .
* cayapo m. Jatahy, Goyaz, Brasilien .
Vanpatteni Bates .
marginata Fabr. .
Levii Blanch. .
tricostulata m.
*Jadino m. Columbien . Er 5
*Rosenbergi m. Rio Dagua, Columbien
granulipyga Bates
chontalensis Bates
virescens Burm.
= demerarae m.
pyropyga Nonfr.
"mimeloides m. Costa-Rica
collaris Burm. .
puncticollis Kirsch
chrysanthe Bates. . . .-
*Jordani m. Brit. Guayan
Stett. entomol. Zeit. 1902.
28.
2a
‚6:
26.
27.
27.
28.
29.
29.
a9.
>89.
‚30.
a0.
30.
8
N
wo
. 33.
834,
..35.
. 35.
. 36.
37.
38.
39.
40.
0%
. 41.
. 42.
9:02
. 42.
. 42.
Anomala bogotensis m. .
> villosella Blanch. . p-
“ nitidula Blanch. p-
5 vidua Newm. . ARE p-
= rhizotrogoides Blanch. . p-
> *qrrawaka m. Surinam.
. *fulvocostata m. Venezuela p-
5 minuta Burm. . p-
» brunnipennis Gyllenh. p-
2= catoxantha Burm. p-
Epectinaspis Boucardi Nonfr. und var. unicolor . p.
—= E. opacicollis Bates.
Strigoderma pallidipennis Nonfr. . p-
— Str. columbica Burm. . p-
ER ornata Nonfr. = rutelina Bates $ .p.
3% micans — 5 OR
= hirsuta ,, — Anomala villosellaBlanch. p-
” graciis „= „ wzantholea Bates p.
> subaenea ,„, — » subdenea Nonfr. p.
Callirrhinus Jordani ,, = C. metallescens Blanch. p.
Sirigoderma cupreiceps Blanch. | p-
= pilicollis Nonfr. p-
5 costulatata Nonfr. . p-
55 *fucumana m. Tucuman, Argentinien p.
= suleıpennisı burn. 2.03% p-
5 "nodulosa m. V. d. Chiriqui p-
52 *Haenschi m. Santa Inez, Ecuador p.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Die Odonaten von Sumatra.
INRzilhenl.ch:
Familie Libelluliden,
bearbeitet von u. Krüger.
Nachdem ich in der Stettiner Entomologischen Zeitung
1898 (Band LIX), 8.: 64—139, 267—331), 1899 (Band LX,
8. 321— 338)
„Die Odonaten von Sumatra“.
I. Theil. Familie Agrioniden.
I. Unterfamilie. Calopteryginae.
II. Unterfamilie. Agrioninae.
II. Theil. Familie- Aeschniden.
III. Unterfamilie. Aeschninae.
IV. Unterfamilie. Gomphinae.
III. Theil. a. Familie Libelluliden.
V. Unterfamilie. Cordulinae.
veröffentlicht habe, jede Gruppe mit einem Anhang neuer oder
wenig. bekaunter Odonaten aus der benachbarten Fauna, lasse
ich hier ;
III. Theil. b. Familie Libelluliden.
VI. Unterfamilie. Libellulinae
folgen. Auch hier behandle ich einige neue oder wenig bekannte
Odonaten aus der benachbarten Fauna nebenbei und schieke eine
Uebersicht über die nunmehr bekannte Fauna Sumatra’s voraus.
VI. Unterfamilie. Libellulinae.
Linne Systema Naturae. Ed. XII. 1767. I.
" Amoenitates Academiae. VI. 1789.
Drury. Illustrations of Exotie Entomology. 1770—1782. Edition:
Westwood. 1837.
De Geer. Abhandlungen zur Geschichte der Insekten. II. 1780.
Sulzer. Abgekürzte Geschichte der Insekten. 1776-1789.
Fabrieius. Systema Entomologiae. 1775.
Stett. entomol. Zeit. 1902,
Tr
Fabrieius. Species Inseetorum. I. 1781.
Mantissa Insecetorum. 1. 1787.
Entomologia Systematica emendata et aucta. I. 1793.
n Supplementum Entomologiae Systematicae. 1798.
Olivier. Encyclopedie methodique. Histoire Naturelle des Insectes.
v1. 1792.
Donovan. Natural History of the Insects of China. 1798. Edition:
Westwood. 1842.
Palisot de Beauvois. Insectes recueillis en Afrique et en Amerique.
1805.
Gu&rin. Voyage de la Coquille. Histoire Naturelle. Zoologie. Crusta-
cees etc. Atlas 1826. Text 1832—38.
Brulle. Expedition de Moree. II. 1. Zoologie. 2. Section. 1832.
Newman. Entomologiecal Notes. Class. Neuroptera. Entomological
Magazine. 1. 1838 p. 511. .
Boisduval. Voyage de l’Astrolabe. Faune Entomologique. II. 1835.
Burmeister. Handbuch der Entomologie. II. 1839.
Rambur. Histoire Naturelle des Insectes. Neuropteres. 1842.
Uhler. Descriptions of new species of Neuropterous Insects. Procedings
of the Academy of Natural Seiences of Philadelphia. 1858 p. 29.
(Siehe hierzu: Hagen, Stett. Ent. Zeit. 1867. XXVII. S. 89.)
De Selys Longcehamps. Monographie des Libellulidees d’Europe. 1840.
„m Hagen. Revue des Odonates ou Libellules d’Europe. 1850.
De Selys Longchamps. Odonates de Cuba. Insectes. Sagra: Histoire
physique, politique et naturelle de l’ile de Cuba. 1857.
Exploration de l’Algerie. Zoologie. Animaux artieules. II.
1849 p. 115.
Nouvelle Revision des Odonates de l’Algerie. Annales de la
Soeiete Entomologique de Belgique. XIV. 1870/71. p. 9.
S Odonates des Iles Seychelles. Ann. Soc. Ent. Belg. XII.
1868/69 p. 95.
Odonates recueillis a Madagascar et aux lles Mascareignes et
Comores. Recherches sur la Faune de Madagascar. Schlegel
und Pollen. 1867.
Note sur plusieurs Odonates de Madagascar et des Iles Mas-
careignes. Revue et Magazin de Zoologie. 1872, mai.
Materiaux pour une Faune Neuropterologique de l’Asie Septen-
trionale. Odonates. Ann. Soc. Ent. Belg. XV. 1871/72 p. 25.
Les Odonates du Japon. Ann S$oe. Ent. Belg. XXVII. 1883 p. 2.
Revision des Diplax Palearetiques. Ann. Soc. Ent. Belg. XXVII.
1884 p. 29.
ÖOdonates de l’Asie Mineure et Revision de ceux des autres
parties de la Faune dite Europeenne.
Ann. Soc. Ent. Belg. XXX]. 1887. p. 1.
n Odonates de l’Asie Mineure. p. 8.
Revision des Odonates de l’Asie Septentrionale, du Japon et
de l’Afrique Septentrionale p. 50.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
60
De Selys Longcehamps. Ödonates recueillis aux lIles Loo-Choo.
”
C. R. Soc. Ent. Belg. XXXII. 1888. p. XLVII.
Inseeta in itinere Przewalskii in Asia Centrali novissime lecta.
Horae Societatis Entomologiae Rossicae. XXI. 1887. p. 441.
Odonates de la Region de la Nouvelle-Guinee.
Mittheilungen aus dem kön. zool. Museum in Dresden. 1878.
Heft III. p. 289.
Nouvelles Observations sur les Odonates de la Region de la
Nouvelle-Guinee.
Annali del Museo Civico di Storia Naturale di Genova. XIV.
1879. p. 287.
Ödonates des Philippines. Anales de la Sociedad Espanola de
Historia Natural. XI. 1882. p. 5.
Additions aux Odonates des Philippines. Anal. d. 1. Soc. Esp.
d. Hist. Nat. XX. 1891. p. 209.
Odonates de Sumatra. Ann. d. Mus. Civ. d. Stor. Nat. de Genova.
XXVII. 1889. p. 444.
Odonates de Birmanie. Ann. d. Mus. Civ. d. Stor. Nat. de Genova.
XXX. 1890/91. p. 433.
Apercu statistique sur les Neuropteres Odonates. Transactions
of the Entomological Society of London. 1871. p. 409.
Synopsis des Cordulines. Bulleiins de l’Academie Royale de
Belgique. XXXI. 1871. p. 238.
Sur la Distribution des Inseetes Odonates en Afrique. 1881.
Note sur deux Libellulines du Genre Urothemis. Comptes rendus
d. 1. Soc. Ent. d. Belg. 4. mai 1878.
Causeries Odonatologiques.
No. 4. ©. R. Soc. Ent. Belg. XXXV. 1891. p. CCXXV1.
No. 8. Ann. Soc. Ent. Belg. XL. 1896. p. 78.
No. 9. Ann. Soc. Ent. Belg. XLI. 1897. p. 68.
Ann. Soc. Ent. Belg. XLI. 1897. p. 39/40: Notes.
Albarda. Neuroptera. Systematische Lijst, met Beschrijving der nieuve
Hagen.
of weinig bekende Soorten. |
Veth. Midden-Sumatra. Natuurlijke Historie. IV. 5. 1887.
Uebersicht der neueren Litteratur, betreffend die Neuropferen
Linn. Entomologische Zeitung. Stettin. X. 1849. S. 167.
Die Zahl der Odonaten und ihre Verbreitung. Ent. Zeit. Stettin.
XV]. 1855. S. 131.
Synopsis der Neuroptera Ceylons. Verhandlungen der k. k.
zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. VII. 1858. S. 471.
Synopsis der Neuroptera Ceylons. II. Verh. d. zool.-bot. Ges.
Men. IX. 1839. 5,199)
Synopsis of the Neuroptera of North America. Smithsonian
Miscellaneous Collections. 1861.
Abbot’s Handzeichnungen im Britischen Museum und die Neu-
ropteren Georgiens. Ent. Zeit. Stettin. XXIV. 1863. $. 369.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Hagen.
61
Revision der von Herrn Uhler beschriebenen Odonaten. Ent.
Zeit. Stettin. XXVIN. 1867. S. 87.
Die Neuroptera der Insel Cuba. Ent. Zeit. Stettin. XXVII.
1867. S. 215.
Notizen beim Studium von Brauer’s Novara-Neuropteren.
Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien. XVII. 1867. S. 31.
The Odonat-Fauna of the Island of Cuba. Proceedings of the
Boston Society of Natural History. XI. 1866—68. p. 289.
Fragmente zur Gattung Neurothemis Brauer. Ent. Zeit. Stettin.
XXX. 1869. S. 94. |
The Odonate Fauna of Georgia. Proc. Boston Soc. Nat. Hist.
XVI. 1873— 74. S. 349.
Synopsis of the Odonata of America. Proc. Boston Soc. Nat.
Hist. XVII. 1875—76. S. 20.
Erster Bericht über die auf der Weltfahrt der Kais. Fregatte
Novara gesammelten Neuropteren.
Verh. der zool.-bot. Ges. Wien. XIV. 1864. $. 159.
Dritter Bericht. do. XV. 1865. S. 501.
Vierter Bericht. do. XV. 1865. S. 903.
Fünfter Bericht. do. XV. 1865. S. 975.
Novara-Expedition. Neuropteren. 1866.
Bericht über die von Herrn Baron Ransonnet am rothen Meer
und auf Ceylon gesammelten Neuropteren.
Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien. XV. 1865. $. 1009.
Beschreibungen neuer exotischer Libellen. Verh. der zool.-
bot. Ges. Wien. XVI. 1866. $. 563.
Beschreibung neuer exotischer Libellen aus den Gattungen
Neurothemis, Libellula, Diplax, Celithemis und Tramea.
Verh. der z00l.-bot. Ges. Wien. XVII. 1867. $. 3.
Bericht über die von Herrn Dir. Kaup eingesendeten Odonaten.
Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien. XVII. 1867. S. 287.
Beschreibung neuer Neuroptera aus dem Museum Godefiroy
und Sohn in Hamburg. Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien. XVII.
1867. S. 505.
Neue exotische Odonaten. Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien. XVII.
1867. 8. 811.
Ueber den Dimorphismus bei Neurothemis. Verh. der z00l.-bot.
Ges. Wien. XVII. 1867. S. 971.
Neue und wenig bekannte von Herrn Dr. Semper gesammelte
Odonaten. Verh. der zool.-bot. Ges. Wien. XVIII. 1868. S. 167.
Ueber die von G. Semper gesammelten Neuropteren. do. $. 541.
Verzeichniß der bis jetzt bekannten Neuropteren. Verh. d.
zool.-bot. Ges. Wieu. XVII. 1868. S. 359.
Verzeichniß der bis jetzt bekannten Neuropteren im Sinne Linne’s
(Fortsetzung). Verh. d. zo0l.-bot. Ges. Wien. XVII. 1868. $. 711.
Beschreibung neuer Neuropteren aus dem Museum Godeffroy
in Hamburg. Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien. XIX. 1869. $. 9.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
62
Brauer. Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften. Wien.
LXVN. 1878.
Zur näheren Kenntniß der Odonaten-Gattungen Orchithemis
Lyriothemis und Aerionoptera.
Sitzb. d. kais. Acad. d. Wiss. Wien. LXXXVII. 1883. 1. S. 85.
Verzeichniß der von Fedtschenko in Turkestan gesammelten
Odonaten. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XXX. 1880. $. 229.
Karsch. Beitrag zur Kenntniß der Libellulinen mit vierseitiger cellula
cardinalis (Nannophya Rambur).
Entomologische Nachrichten. Karsch. XV. 1889. S. 245.
Beschreibung einer neuen Libelluline Madagascar’s. Ent. Nachr.
Karsch. XV. 1889. $. 276.
Eine neue Libelluline der Gattung Tetrathemis. Ent. Nachr.
Karsch. XV. 1889. S. 321.
A. F. Kirby. A Revision of the Subfamily Libellulinae. Ent.
Nachr. Karsch. XV. 1889. 5. 341.
Ueber eine neue, der „Idi“onyx luctifera Selys verwandte
ostafrikanische Libelluliden-Gattung. Berliner Entomologische
Zeitschrift. XXXIII. 1889. 5. 280.
Beiträge zur Kenntniß der Arten und Gattungen der Libellulinen.
Berl. Ent. Zeitschr. XXXII. 1889. S. 347.
Die Libelluliden-Gattung Orthetrum Newm. (Libella Brauer)
und Thermorthemis Kirby. Ent. Nachr. Karsch. XVII. 1891. 5.58
Uebersicht der von Herrn Dr. Paul Preuss in Deutsch-West-
afrika 1890 gesammelten Odonaten. Ent. Nachr. Karsch. XVII.
1891. S. 69.
Sumatranische Odonaten, gesammelt von Herrn Hofrath Dr. med.
L. Martin in Bindjei (Deli). Ent. Nachr. Karsch. XVM.
1891. S. 241.
Die Insekten der Berglandschaft Adeli im Hinterlande von Togo.
Libellen — Odonata — von Adeli. Berl. Ent. Zeitschr. XXXVII
1893284.17.
Odonaten, gesammelt von Kükenthal in den Molukken und
”
e)]
Borneo. Abhandlungen der Senckenbergischen naturforschen-
den Gesellschaft. XXV. Heft 1. $. 209.
Preudhomme de Borre. Repertoire Alphabetique des noms spöeifiques
admis ou proposes dans la Sous-Famille des Libellulines. 1888.
Mac Lachlan. The Neuroptera of Madeira and the Canary Islands.
The Journal of the Linnean Society. Zooloey. XVI, 1883. p. 149.
On two small Colleetions of Neuroptera from Ta chien-lu ete.
Annals and Magazine of Natural History. Ser. 6. Vol. XII.
1894. p. 421.
On Odonata from the Province of Szechuen cete.
Ann, Mag. Nat. Hist. Ser, 6. Vol. XVII. 1896. p. 364.
5 Odonata colleeted by the Rev. A. E. Eaton in Algeria: with
Annotationes. The Entomologist’s Monthly Magazine XXXII
1897. p. 192.
Stett. entomol. Zeit, 1909.
63
Kirby. On a small Colleetion of Dragontlies from Murree and Campbell-
pore (N. W. India).
Proceedings of the Zoological Society of London. 1886. p. 325.
A. Revision of the Subfamily Libellulinae, with Descriptions
of New Genera and Species.
Transaetions of the Zoological Society of London. XI. 1889. p. 249.
A Synonymic Catalogue of Neuroptera Odonata, or Dragon-
tlies. 18590. i
On some Neuroptera Odonata (Dragontlies) colleeted by
Mr. E. E. Green in Ceylon. Proc. Zool. Soe. London. 1891. p. 203.
Catalogue of the described Neuroptera Odonata (Dragontlies)
of Ceylon ete. Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 545.
On a Collection of Dragontlies from the Transvaal and Nyasa-
land. Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 7. Vol. I. 1898. p. 229.
On a small Collection of Odonata (Dragonflies) from Hainan,
eollected by the late John Whitehead.
Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 7. Vol, V. 1900. p. 530.
On the Species which have been included in Zygonyx, Hagen
and De Selys. Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 7. Vol. V. 1900. p. 539.
Förster. Contributions & la Faune Odonatologique Indo-Australe. II.
Ann. Soc. Ent. Belg. XLI. 1897. p. 39.
U Odonaten aus Neu-Guinea. Termeszetrajzi Füzetek. XXI.
1898. p. 271.
Beiträge zur indo-australischen Odonaten-Fauna. IX. Wiener
Entomologische Zeitung. XVII. 1899. S. 170.
Zur Odonaten-Fauna von Madagascar. I. Ent. Nachr. Karsch.
XXV. 1899. S. 186.
”
u Odonaten aus Neu-Guinea. II. (Beiträge zur Kenntniß der indo-
australischen Odonatenfauna. No. 10.) Termesz. Füzet. XXII.
1900. p. 81.
Ris. Note sur quelques Odonates de l’Asie Centrale. Ann. Soc. Ent.
Belg. XLI. 1897. p. 42,
» Neue Libellen vom Bismarek-Archipel. Ent. Nachr. Karsch. XXIV.
1898. S. 321.
» Libellen vom Bismarck-Archipel, gesammelt durch Prof. Friedr. Dahl.
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of the American Entomological Society. XIX. 1892. p. 161.
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64
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Notes from the Odonata from East Africa, collected by the
Chauler Expedition. Proc. U. $. Nat. Mus. XVII. 1895. p. 143.
Burmeister’s Types of Odonata. Trans Am. Ent. Soc. XXV.
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Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia.
1898. p. 141.
Neuropterous Insects, colleeted by Dr. A. Donaldson Smith in
Northeastern Africa. Proc. Acad. Nat. Sci. Philadelphia.
1899. p. 228. Ä
Parallelisms in.Strueture between certain Genera of Odonata
from the Old and the New Worlds. Proc. Acad. Nat. Sei.
Philadelphia. 1899. p. 245.
Ich hatte in den früheren Abschnitten geschrieben, daß
Burmeister (1839) und Rambur (1842) keine Odonaten
von Sumatra kannten. Das ist nicht ganz richtig; denn
Rambur kannte in der That 1 Libelluline von dort, nämlich
No. 28. Neurothemis palliata, welche er als neue Art beschrieb.
Dann berichtet Brauer 1868, daß No. 26. Neuroth. feralis;
von Burmeister 1839 benannt, ihm von Sumatra bekannt ist.
1378 beschreibt Brauer No. 34. Brachydiplax gracilis von
Borneo und zugleich ein Exemplar, welches er durch Plason
von Sumatra erhielt.
Außer denjenigen Exemplaren, welche Selys aus der Aus-
beute von Teysman, Snelleman und Modigliani erhielt,
nennt er noch einige Arten, die ihm von Sumatra bekannt
waren, theils ohne Angabe des Erbeuters: /
No. 30. Diplacodes trivialis Rambur,
No. 31. Acisoma panorpoides Rambur,
No. 37. Protorthemis lineata Brauer,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
65
theils mit der Bemerkung, daß er sie von Mae Lachlan
(No. 40. Erbeuter: Bock, 50. wahrscheinlich wohl ebenso)
erhielt:
No. 40. Orthetrum pruinosum Burmeister.
No. 50. Agrionoptera insignis Rambur.
Diese 8 Arten: 26, 28, 30, 31, 34, 37, 40, 50 waren
natürlich für Sumatra neu, und ich stelle sie in meiner Ueber-
sicht, wie ich glaube mit Recht, allen anderen voran. Unter
ihnen ist nur 1 Art: 28 von Rambur als neu beschrieben;
keine kommt nur auf Sumatra vor.
Teysman erbeutete auf Sumatra resp. Banca 10 Arten,
welche alle 10 neu für Sumatra waren, darunter 2 überhaupt
neu: 8, 54, 1 noch heute nur von dort bekannt: 54. Diese
Arten wurden von Selys bearbeitet, welcher sie von Albarda
erhielt.
8. Rhyothemis fulgens Selys.
16. Lathreeista diffieilis Selys.
36. Protorthemis metallica Brauer.
48. Tyriobapta torrida Kirby.
49. Nesoxenia lineata Brauer.
51. Agrionoptera mysis Selys.
53. Orchithemis pulcherrima Brauer.
" pruinans Selys.
55. Brachygonia oculata Brauer.
56. Nannophya pygmaea Kambur.
Snelleman brachte von 1876—79 von Sumatra 17 Arten
mit, von denen 13 für Sumatra, 2 überhaupt: 1, 23, neu waren.
4 waren schon vorher von dort bekannt: 28, 30, 837, 40.
No. 1 ist zwar von Hagen (von Celebes) benannt, aber erst
von Albarda beschrieben worden. Diese Arten wurden von
Albarda bearbeitet und dann von Selys mitbenutzt. 1 Art
ist noch heute nur von Sumatra bekannt: 23.
1. Zyxomma obtusum Hagen-Albarda.
3. Pantala flavescens Fabricius.
Stett. entomol. Zeit. 1902. 5
66
. Tramea Euryale Selys.
. Rhyolhemis phyllis Sulzer.
. Urothemis sanguinea Burmeister.
. Trithemis. festiva Rambur.
65) adelpha Selys.
- fraterna Albarda.
. Crocothemis servilia Drury.
27.
(28.
(30.
(37.
38.
(40.
43.
44.
Neurothemis fluctuans Fabricius.
5 palliata Rambur.)
Diplacodes trivialis Rambur.)
Protorthemis lineata Brauer.)
Orthetrum testaceum Burmeister.)
" pruinosum Burmeister.)
s luzonieum Brauer.
» sabina Drury.
Modigeliani brachte 1886 von Sumatra 10 Arten mit,
von denen 4:
9, 17, 33, -40 für Sumatra neu waren. Sie wurden
von Belys bearbeitet.
6
. Rhyothemis curiosa Selys.
Pantala flavescens Fabricius.)
. Lathrecista asiatica Fabricius, forma simulans Selys.
. Neuroihemis fluctuans Fabricius.)
. Brachydiplax chalybea Brauer.
. Orthetrum testaceum Burmeister).
n pruinosum Burmeister.)
= glaucum Brauer.
e sabina Drury.)
Nannophya pygmaea Rambur.)
Karsch berichtet von 3 Arten, die ihm durch Fruh-
storfer (5), Hartert (14), Daldorf und Westermann (56)
von Sumatra bekannt waren. Davon waren No. 5 und 14 für
Sumatra, No. 14 überhaupt neu. Letztere Art ist noch heute
nur von Sumatra bekannt,
Stett. entomol, Zeit. 1902,
67
5. Hydrobasileus extraneus Hagen.
14. Camacinia Harterti Karsch.
(56. Nannophya pygmaea Rambur.)
Martin brachte 1890 aus der Provinz Deli, in der auch
Soekaranda liegt, 17 Arten mit, von denen 7: 2, 4, 13, 18,
21, 24, 32 für Sumatra neu waren.
2. Tholymis tillarga Fabricius.
4. Hydrobasileus croceus Brauer.
(12. Rhyothemis phyllis Sulzer.)
13. Camacinia gigantea Brauer.
(17. Lathrecista asiatica Fabrieius), forma simulans Selys.
18. Potamarcha obscura Rambur.
231. Trithemis aurora Burmeister.
24. Brachythemis contaminata Fabrieius.
(25. Crocothemis servilia Drury.)
(27. Neurothemis fluctuans Fabrieius.)
(30. Diplacodes trivialis Rambur.)
(31. Acisoma panorpoides Rambur.)
32. Onychothemis abnormis Brauer.
(38. Orthetrum testaceum Burmeister.)
(44. e sabina Drury.)
(93. Orchithemis pulcherrima Brauer.)
(95. Brachygonia oculata Brauer.)
Dohrn brachte von seinen Reisen 1893—96 im Ganzen
38 Arten mit, z. Th. in zahlreichen Exemplaren; darunter sind
aus den bis dahin von Sumatra bekannten 44 Arten 23, so daß
21 Arten, die z. Th. als Arten fraglich sind, fehlen. Dafür sind
darunter 15 für Sumatra neue Arten: 7, 10, 11, 19, 29, 35,
39, 41, 45, 46, 47, 52, 57, 58, 59, von denen 5 überhaupt
neu und damit bis jetzt nur von Sumatra bekannt sind:
35, 46, 47, 57, 59.
Die Art No. 47 bildet eine neue Gattung.
Es fehlen die Arten No.: 1, 4, 5, 6, 8, 9, 14, 15, 16,
18, 22, 23, 24, 26, 32, 34, 40, 50, 51.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Qt
68°
. Tholymis tillarga Fabricius.)
. Pantala flavescens Fabricins.)-
. Rhyothemis aterrima Selys. .
Rn obsolescens Kirby.
e, triangularis Kirby.
h phyllis Sulzer.)
. Camacinia gigantea Brauer.)
. Lathrecista asiatica Fabrieius) forma simulans Selys.
. Zygonyxz ida Selys.
. Trithemis festiva Rambur.)
» aurora Burmeister).
. Crocothemis servilia Drury.)
. Neurothemis fluctuans Fabricius.)
» palliata Rambur.)
» Sophronia Drury.
. Diplacodes trivialis Rambur.)
. Acisoma panorpoides Rambur.)
. Brachydiplax chalybea Brauer.)
n farinosa n. sp.
. Protorthemis metallica Brauer.)
s lineata Brauer.)
. Orthetrum testaceum Burmeister.)
n chrysis Selys.
" clelia Selys.
- glaucum Brauer.)
en luzonicum Brauer.)
sabina Drury.)
: Lyriothiemis priapea Selys.
n Laui n. sp.
. Pornothemis n. g., serrata n. sp.
. Tyriobapta torrida Kirby).
. Nesoxenia lineata Brauer.)
. Calothemis biappendiculata Selys.
(93.
Orchithemis pulcherrima Brauer.)
Stett. entomol. Zeit. 1902.
69
(56. Nannophya pygmaea Rambur.)
57. Nannophlebia Dohrni n. sp.
58. Tetrathemis flavescens Kirby.
59.: % sumaltrana n. Sp.
Somit wurden von Sumatra nach und nach bekannt:
8 — 10 — 17 — 10 — 3 — 17 — 38, zusammen 59 Arten,
davon waren neu für Sumatra:
8 — 10 — 13 — 4 — 2 — 7 — 15, zusammen 59 Arten,
davon wurden als neu beschrieben:
1—- 2—- 2- 090 —-1-— 0- 5, zusammen 11 Arten,
davon sind bis heute nur von Sumatra bekannt:
DT re 5 zusammen? ‚87 Arten,
es sind also auch sonst bekannt 51 Arten.
Die bis heute nur von Sumatra bekannten 8 Arten sind:
14. Camacinia Harterti Karsch.
23. Trithemis fraterna Albarda.
35. Brachydiplax farinosa n. sp.
46. Lyriothemis Laui. n. sp.
47. Pornpthemis n. g.,' serrata n. 9.
54. Orchithemis pruinans Selys.
57. Nannophlebia Dohrni n. sp.
59. Tetrathemis sumatrana n. sp.
Ich gebe nun am Schluß meiner Bearbeitung der Odo-
naten von Sumatra eine kurze Zusammenstellung der Resultate
in einigen Zahlen, welche einen Maaßstab für den Fortschritt
in unserer Kenntniß der Odonaten-Fauna von Sumatra
gewähren.
nn | ==! = 2 S a5 3 S Dee
33153 ee aee
sa so „Al m&alsoss| .38%
EN S sS = Se)
| = S Pe 5 @ =
Calopteryginae 13 18 22 14 8 3
Agrioninae 17 31 40 13 21 7
Aeschninae 4 6 8 0 3 il
Gomphinae 6 al 16 5 ie) 4
Cordulinae 2 2 3 2 al 1
Libellulinae 34 38 59 6) 15 5
Zusammen | 76 |106 Jıs | 2 57 21
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Da eine zusammenfassende Arbeit über die Unterfamilie
der Libellulinae, eine Synopsis derselben, wie bei den
Aeschninae noch nicht existirt und fürs erste wohl auch ihrer
ungemeinen Schwierigkeit wegen noch lange nicht geschrieben
werden dürfte, ergab sich bei meiner Arbeit die Nothwendigkeit,
in vielen Gattungen das mir vorliegende Material und die Litteratur
eingehender zu vergleichen und zu behandeln.
Solche Gattungen sind besonders: Tholymis, Tramea,
Rhyothemis, Zygony&, . Crocothemis, Neurothemis, Acisoma,
Brachydiplax, Protorthemis, Orthetrum, Lyriothemis, Porno-
themis n. 2., Nesoxenia, Agrionoptera, Tetrathemis.
Von Rhyothemis wurden außer den Sumatranern besonders
pygmaea Brauer, resplendens Selys, pretiosa Selys, varie-
gata Joh. (L.), |
von Crocothemis — erythraea Brulle,
von Orthetrum mehrere 9,
von Lyriothemis — Cleis Brauer und Daui n. sp.,
bei Pornothemis n. g. die verwandten Gattungen Misagria,
Archiclops, Lyriothemis, Amphithemis, Tyriobapta,
von Nesoxenia — interrogata Selys,
von Agrionoptera — außer insignis Rambur: variabilis
(s. Text), nicobarica Brauer, Tongitudinalis Selys,
von Tetrathemis — tristrigata Kirby, flava n. sp., irre-
gularis Brauer, hyalina Kirby
theils im Vergleich mit Sumatranern, theils in eingeschobenen
Abschnitten behandelt.
Die .Gattung Neurothemis und ihre Arten mußten in
einer besonderen Arbeit, welehe der vorliegenden Hauptarbeit
folgt, ausführlich besprochen werden, weshalb die betreffenden
Arten in der Hauptarbeit nur erwähnt werden.
Endlich will ich noch die Arbeiten von Karsch als den
ersten neueren Versuch zur Schaffung eines Systems der
Libellulinen hervorheben. Sie sind der einzige zuverlässige
Führer nach dem heute veralteten und heute allzu lückenhaften
Stett. entomol. Zeit. 1902.
u
System Brauers und haben mir eine vorzügliche Hülfe bei meiner
Arbeit geboten.
Ich habe mich seinem System, welches leider im einzelnen
noch nicht endgültig ausgebaut ist und auch die neueren Ergeb-
nisse nur zum Theil berücksichtigt, vollkommen angeschlossen,
wenn ich auch die von ihm gewählten Gruppen-Bezeichnungen
infolge der von mir angenommenen Eintheilung der Odonaten
in 3 Familien mit 6 Unterfamilien nicht in gleicher Weise be-
- nutzen konnte. .
Die von mir benutzte Eintheilung Karsch’s ist demnach
die folgende:
VI. Unterfamilie. Libellulinae.
I. Zyxomminae Karsch.
Augennaht lang, wie bei den Aeschninae.
II. Pantalinae Karsch.
Flügeldreiecke nicht coincident.
III. Palpopleurinae Karsch.
Vorderflügel am Vorderrande eingebuchtet.
IV. Libellulinae s. str. Karseh.
Augennaht kurz, Dreiecke coineident, Flügel am Vorder-
rande nicht eingebuchtet.
A. Libellulae Karsch.
Sectoren des Arculus nicht gestielt.
B. Libellae Karsch.
Sectoren des Arculus gestielt.
a. Libellae verae Karsch.
Dreieck im Vorderflügel normal dreiseitig.
1. Letzte Antenodalader nicht durchlaufend.
2. Letzte Antenodalader durchlaufend.
$. Nannophyae Karsch.
Dreieck im Vorderflügel vierseitig.
1. Letzte Antenodalader nicht durchlaufend.
2. Letzte Antenodalader durchlaufend.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Die Odonaten von Sumatra: Libellulinae.
= Erbeutet von E Erbeut. v.|&
s EE 8 |" s SE
3 =& = = 68) anı 2 | [eb]
zZ smtaıae| Ze. ale
© Name BEalegıslı 3 |salz ee
Z = Sa, el ee
RS =, rm el
I. Zyxomminae.
1] Zyxomma obtusum Hagen- |
Albarda IR 1
2| Tholymis tillarga Fabrieius Se
II. Pantalinae.
3] Pantala flavescens Fabricius da \d2? g13
4| Hydrobasileus eroceus Brauer de 4
5 Ai extraneus Hagen IQ? 5
6] Tramea Euryale Selys g 6
7| Rhyothemis aterrima Selys Se
Re) = fulgens Selys Se 8
& ; curiosa Selys . IR 9
10 5 obsolescens Kirby & 110
11 n triangularis Kirby lt
12 r phyllis Sulzer Q Dale >
IV. Eibellulinae's. str.
A. Libellulae,
13] Camacinia gigantea Brauer ge |< 113
14 r Harterti Karsch DEE
15| Urothemis sanguinea Bur- Ei
meister & 15
B. Libellae.
&. Libellae verae 1.
16] Lathreeista diffieilis Selys IQ? 16
17 » asiatica Fabricius
forma: simulans Selys 49? | d 3
18] Potamarcha obscura Rambur a 18
19] Zygonyx ida Selys g 119
20| Trithemis festiva Rambur IR g |20
21 „ aurora Burmeister | Ja|ıJIL 1
22 " adelpha Selys 1 22
23 fraterna Albarda IN
Stett. entomol. Zeit. 1902.
3
= Erbeutet von |, |[Erbeut.v. =
= 23 a 2er & ao 3 | =
A 8 ® = 4 nr ee 2 |
2 a a5 0151| 5 rn 2:
2 = sa: Free
ae) Sl A|
24| Brachythemis contaminata 32 24
Fabrieius
2351 Crocothemis servilia Drury IQ Ss .1g2 125
26] Neurothemis feralis Burmeister] & 26
27 53 fluetuans Fabrieius DEE IR SL
28 „ Palliata Rambur & IR Ss 128
29 n Sophronia Drury | & 29
30| Diplacodes trivialis Rambur |$9? 32? & | 82130
31| Acisoma panorpoides Ramhur [49 ? Ale st
32] Onychothemisabnormis Brauer a 32
a. Libellae verae 2.
33] Brachydiplax chalybea Brauer 32? d 133
34 5 gracilis Brauer | & 34
35 » farinosa n. sp. ° 32
36| Protorthemis metallica Brauer 39? "Sp 36
37 5 lineata Brauer |$9? & & 137
38[ Orthetrum testaceum Burm. SEN SAN & |
Se chrysis Selys 32.139
40 „ Pruinosum Burmeister [$Q? SENSE 40
41 „ elelia Selys Bat
42 “ glaucum Brauer IQ? 32 42
43 = luzonicum Brauer 2 SR 43
44 e sabina Drury ARE IR gg 44
45| Lyriothemis priapea Selys 2 45
46 > Laui n. sp. 2
47| Pornothemis n. g., serrata.n. sp. 2
48| Tyriobapta torrida Kirby 39 3248
49| Nesoxenia lineata Brauer IQ? & 149
50] Agrionoptera insignis Rambur | 2 50
51 5 mysis Selys an 51
(Monocoloptera ?)
52| Calothemis biappendiculata 3212
Selys
53] Orchithemis pulcherrima ao & |J2 53
Brauer
54 £ pruinans Selys &
55| Brachygonia oculata Brauer IQ? 6% 55
Stett. entomol. Zeit. 1902.
7
>
En Erbeutet von |= |Erbeut. v.
® ee ne =
= BE & |7s 2 [8
=| 2o0 & er En | ©
- eesszere | -
n Name sl |87 | = 35% 82 a
= R- ale = aıres 2
e) o8 2180| Dam nee
= sale ja, eins ne
& — He) S = © Pr
4 Su A |<
ß. Nannophyae 2.
56] Nannophya pygmaea Rambur IQ? 32? 82? SIR 56
57| Nannophlebia Dohrni n. sp. 32
58| Tetrathemis flavescens Kirby & 158
59 er sumatrana n, Sp. Q2
aut irregularis Brauer
Im Ganzen 8. 104) 1714107 3 Re
Davon neu für Sumatra 87 10913 4 2 U ak
Ueberhaupt neu a 2 2 — 11|1|55
Davon nur von Sumatra ai 1 a b)
I. Zyxomminae.
1. Zyxomma obtusum Hagen-Albarda.
Von Soepajang, von Snelleman erbeutet.
Rambur. Ins. Neur. 1842. p. 30.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. p. 364, 712.
Albarda. Veth. Mid.-Sum. IV,.'5. 1887. p. 1.
Selys. Odon. de Sum. 1889. No. 1.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 301.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Libell. 1889. p. 347.
r Odon. Kükenth. 1890. p. 216.
Die Gattung Zyxomma wurde von Rambur erkannt. Die
Art obtusum (von Celebes) wurde von Hagen benannt, aber
erst von Albarda beschrieben. Dohrn brachte diese Art von
Sumatra nicht mit.
Heimath. Sumatra: Soepajang (Snelleman nach Albarda
und Selys). Celebes.
2. Tholymis tillarga Fabricius.
1 5, unvollständig, Soekaranda.
Fabricius. Ent. Syst. Suppl. 1798. p. 285.
Pa]. de Beauvois. Ins. Afr. et Am. Neur. 1805. p. 171.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
I
ot
Burmeister. Handb. d. Ent. II. 1839. p. 852.
Rambur. Ins. Neur. 1842. p. 39.
Hagen. Stett. Ent. Zeit. X. 1849. p. 171, 175.
> Stett. Ent. Zeit. XVI. 1855. p. 135.
3 Verh. d. zcol. bot. Ges. Wien. VIII. 1858. p. 479.
N Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XI. 1867. p. 291.
Stett. Ent. Zeit. XXVII. 1867. p. 20222.
5 Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XVIII. 1875. p. 64, 83.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XIV. 1864. p. 162.
Novara-Reise. 1866. S. 104.
Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1867. p. 288.
Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. p. 365. 712.
Selys. Odon. d.]. Reg. d. 1. Nouv.-Guin. 1878. p. 293.
* Nouv. Obs. s. 1. Odon. d. 1. Reg. d. 1. N. Guin. 1879. p. 305, 323.
a Odon. d. Phil. 1882. No. 1.
De, Odon. d. Birm. 1890/91. No. 2.
Karsch. Sumatr. Odon. Ent. Nachr. 1891. No. 15.
Beitr. z. Kenntn. d. Libell. 1889. p. 347.
5 Odon. Kükenth. 1900. p. 216.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 265.
Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 7. Vol. II. 1898. p. 230.
* Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 546/7.
Förster. Termesz. Füzet. XXI. 1898. p. 271.
Sjöstedt. Bih. Svensk. Vet. Akad. Handl. 25. IV, 2. 1899. p. 7—10. -
Aus der allgemeinen Gattung Libellula wanderte tillarga,
»
”»
nachdem schon Selys der Meinung gewesen war, daß tillarga
zu Zyxomma gehöre, welche Ansicht allerdings Hagen zweifelnd
behandelt, zunächst in die Gattung Pantala Hagen (Brauer 1864),
dann zu Zyxomma Rambur (Brauer 1866, 1867) und wurde
zuletzt fast gleichzeitig hiermit von Hagen in eine besondere
Gattung Tholymis gestellt (Hagen 1867). Nun erkannte auch
Brauer, daß Zyxomma und Tholymis zusammen keine Gattung
bilden, er stellte sie aber der Augennaht und der Dreiecks-
stellung wegen in seinem System zu einer besonderen natürlichen
Gruppe zusammen.
Diese natürliche Sonderstellung war für Zycomma schon
von Rambur erkannt worden, doch ließ er tillarga mit viri-
dula Beauv. = Pantala flavescens Fabr. eine Gruppe von
Libellula bilden. Auch Burmeister hatte schon 1839 (. e. p. 842)
Stett. entomol. Zeit. 1902.
76
auf die an Aeschna erinnernde lange Augennaht von tillarga
aufmerksam gemacht. Kirby trennt beide Gattungen und stellt
sie weit von einander, wenn man seine Aneinanderstellung der
Gattungen ein System nennen will. Warum? das ist absolut
nicht ersichtlich. Karsch behält die Brauer’sche Gruppe bei
und nennt sie Zyxcomminae.
Ich billige die Zusammenstellung von Zyxomma und Tholymis
zu einer Gruppe nur aus praktischen Gründen. Beide Gattungen
sind im Habitus so außerordentlich verschieden, daß sie zwei
ganz verschiedenen Gruppen anzugehören scheinen.
Tholymis tillarga Fabr. (1798) ist über 100 Jahre bekannt,
und dennoch existirt keine ausreichende Beschreibung, obwohl
diese Libelle mit ihrer afrikanischen Form pallida Beauv. (1805)
und ihrer amerikanischen Form ceitrina Hag. (1867) zusammen
rund um die Erde heimathberechtigt ist und allen bedeutenden
Odonatologen vorgelegen und denselben in betreff ihrer Stellung
im System viele Mühe gemacht hat. Allerdings genügen die
kurzen Diagnosen von Fabriecius, Beauvois, Burmeister,
Rambur, um das Thier zu erkennen, auch sind die von Hagen,
Brauer, Kirby gegebenen Gattungsmerkmale erschöpfend.
Eine Einzelbeschreibung der Fabricius’schen Type tillarga oder
auch der übrigen bekannten asiatischen Exemplare fehlt gänzlich.
Die Type von pallöda ist ebenfalls nieht ausführlich be-
schrieben, aber doch abgebildet worden (3); Rambur’s Be-
schreibung bezieht sich gewiß auf die pallida-Form. Die amerika-
nische citrina ‚wurde von Hagen erschöpfend beschrieben und
mit den andern Formen, soweit es möglich war, verglichen.
Dieser Mangel führte Sjöstedt dazu, eine Beschreibung
seiner in Kamerun erbeuteten Th. tillarga (3) zu geben, wie
auch .über das von ihm ebenfalls erbeutete 2 von pallida nähere
Angaben zu machen. Gerade diese Beschreibung läßt den Mangel
früherer Bearbeitungen um so empfindlicher erscheinen, da
Sjöstedt’s $ aus Afrika stammt und er die Verschiedenheit
von fillarga und pallida, die schon fast aufgegeben war, wieder
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Ur
betont und das Vorkommen von tillarga in Westafrika als
‚neu für die geographische Verbreitung derselben hervorhebt.
Ich bin der Ansicht, daß Zillarga und pallida synonym
sind; nicht einmal als Rassen oder lokale Formen möchte ich
sie gelten lassen; denn thatsächlich besteht nicht ein einziger
wirklicher Unterschied zur Trennung beider Formen und die
sogenannte pallida ist auch auf ‚Ceylon, Sumatra und Java
zu Hause.
Es wurden zwei Merkmale als unterscheidend angenommen:
1. tillarga-? hat wie das $ auf den Hinterflügeln den
orangefarbenen und anschließend daran den milchweißen Fleck;
vallida-? hat daselbst nur einen gelblichen Schein bis
zum Nodus.
Dieser Unterschied ist nicht constant. Bei den & besteht
er überhaupt nicht, aber auch nicht bei den &. Denn Hagen
führt 1867 ein 2 tillarga (Nicobaren) an, bei dem der weiße
Fleck fehl. Rambur, Hagen und Brauer nehmen es als
wahrscheinlich an, Selys hält es für sicher, daß tillarga und
pallida dieselbe Art sind. Nach Selys ist „lespace colore
souvent tres rudimentaire.“ Bei zwei 2 von Java in der Samm-
lung Dohrn haben die Hinterflügel keinen weißen Fleck, und
auch vom orangebraunen ist nur eine schwache, hellgelbe
Schattirung bis zum Nodus vorhanden, die auf den Vorderflügeln
kaum weiter als bis zum Dreieck sichtbar ist.
2. Die Größe soll bei beiden Formen verschieden sein.
Die fillarga-Type von Fabrieius soll mit dem Exemplar
Sjöstedt’s übereinstimmen (sicher also auch in der Größe).
Burmeisters fillarga (Madras) hat die Länge 11/, Zoll. Hagen
giebt für tillarga von Ceylon 1858 Long. 48, Exp. al. 80 mm
an und 1867 allgemein: stets. etwas kleiner als eötrina (letztere
hat Long. 48—52, Exp. al. 76—80 mm).
Sjöstedt’s Angaben für tillarga (Kamerun) stimmen hier-
mit überein: Körper mit Kopf 49 mm, Länge der Vorderflügel
35 mm (also Exp. al. etwa 78 mm).
Stett. entomol. Zeit. 1902.
78
Alle hiesigen Exemplare (von Ceylon, ‚Sumatra, ) sind
kleiner und messen in totaler Länge (mit den Appendices)
& 43—45, 2 49—43 mm, in den Flügeln $ 34—35 (einmal 32), |
Q 331g — fast 35 mm. ei
Für pallida von Oware habe ich die Größen nach der
Abbildung von Beauvois ausgemessen. Long. 45, Flügel 33 mm.
Sjöstedt giebt für pallida von Itoki 38. und 33 resp.
34 mm an und sagt, daß dies Exemplar ein wenig größer als die
Abb. von Beauvois ist, was jedenfalls umgekehrt gemeint ist.
Hiernach stimmen die hiesigen tillarga-$ und 2 mit dem
& und 2 von pallida in der Größe ziemlich überein, so daß.
auch die Größe kein constantes Unterscheidungsmerkmal bildet.
Nach Sjöstedt’s Ansicht soll pallida kleiner als tillarga
sein. Nun giebt es aber eine merkwürdige Stelle bei Hagen
(1867 p. 221), wo er von pallida spricht und zwar von einem
2 aus Angola. Er sagt: „Die Flügel sind gegen die Spitze hin
sichtlich breiter als bei föllarga (ich bemerke hierzu, daß Hagen
von tillarga bis dahin nur & kannte und daß auch bei den
hiesigen 2 die Hagen’sche Beobachtung, wenn auch schwer
meßbar, zutrifft); die Größe ist beträchtlicher, die Flügelspannung
wie bei citrina, jedoch der Leib kürzer.“ Danach soll also
pallida-2 größer als citrina und tellarga sein.
Somit ist auch die Größe kein unterscheidendes Merkmal;
und da andere Merkmale, welche Zillarga und pallida scheiden
könnten, nicht bekannt sind, müssen tillarga und pallida
synonym sein.
Kirby (1898) bemerkt von 4 Exemplaren Tholymis aus
Nyasaland, daß dieselben in der Farbe tillarga ähneln, aber so
groß wie pallida sind. Er entscheidet sich nicht für die eine
oder andere Form.
Ich gebe noch einige Geäderzahlen nach den hiesigen
Exemplaren:
Antenodaladern im Vorder- und Hinterflügel S1/,—111/,
und 7—8, 2 91), und 61/,—7 (1), ist die nicht durchlaufende
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Dir
letzte Ader), Postnodaladrın $ 6—9 und 8-11, 2 7—8
und 8—9.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Deli (Martin
nach Karsch). Java. Banka. Lugon. Celebes. Neu-Guinea.
Tahiti. Chile. Auf hoher See (Novara). Ostindien. Trankebar.
Nikobaren. Birma. Madras. Ceylon. Afrika. Angola. Oware.
Kamerun. Itoki. Madagascar. Mauritius. Nyasaland.
II. Pantalinae.
3. Pantala flavescens Fabricius.
5 &, Soekaranda.
Fabricius. Ent. Syst. Suppl. 1798. p. 285.
Pal. de Beauvois. Ins. Afr. et Am. Neur. 1805. p. 69.
Burmeister. Handb. d. Ent. II. 1839. p. 852.
Rambur. Ins. Neur. 1842. p. 38.
Hagen. Stett. Ent. Zeit. X. 1849. $. 174.
„ Stett. Ent. Zeit. XVI. 1855. S. 135.
5 Foerhädl. Dansk. V. 1855. S. 124 (nicht von mir gesehen).
a Overs. Dansk. Vid. S. Forh. 1855. S. 122 (nicht von mir gesehen).
cn Syn. Neur. N. Amer. 1861. p. 141/2. 315.
N Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. IX. 1859. $. 207.
5 Stett. Ent. Zeit. XXIV. 1863. S. 374.
m Stett. Ent. Zeit. XXVII. 1867. $. 215 ff.
h Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XI. 1867. p. 291.
n Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XVI. 1873/74. p. 360.
. Proc. Bost. Soc. Nat. Hist. XVII. 1875 p. 63/4, 83. |
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XIV. 1864. $. 162.
- Novara-Reise. 1866. $S. 84. 104.
h Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVI. 1867. $. 287.
Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. $. 364. 713.
Selys. Monogr. d. Lib. d’Eur. 1840. p. 36.
5 Rev. d. Odon. ou Lib. d’Eur. 1850. p. 322.
> Sagra. Ins. Cub. 1857. p. 443 (nicht von mir gesehen).
hi Odon. d. 1. Reg. d. 1. Nouv. Guin,. 1878. p. 293.
n Odon. d. Phil. 1882. No. 2.
„ Add. aux Odon. d. Phil. 1891. No. 2.
s Les Odon. d. Jap. 1883. No. 1.
" Odon. d. l’Asie Min. 1887. No. 1.
5 Rev. d. Odon. d. l’As. sept. 1887. No. 1. :
h Odon. rec. aux ll. Loo-Choo. 1888. No. 2,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
s0
Selys. Odon. d. Sum. 1889. No. 2.
Hr Odon. d. Birm. 1890/91. No. 3.
Albarda. Veth. Mid. Sum. IV. 5. 1887. 8. 3.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 269.
Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 7. Vol. II. 1898. p. 230.
3 Proc. Zool. Soc. London. 1886. p. 325.
e Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 546/47.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Libell. 1889. S. 347. 349/50.
Ent. Nachr. XVII. 1891. S. 66. 73.
.. Berl. Ent. Zeit. XXX VII 1893. S. 18. 20.
Odon. Kükenth. 1900. S. 216.
Mae Lachlan. Ann. Mae. Nat. Hist. Ser. 6. Vol. XIII. 1894. p. 429.
Ris. Lib. v. Bism.-Arch. 1900. p. 175.
Cabot. Mem. Mus. Comp. Zool. Cambridge. XVI]. p. 5. 43/43. No. 1.
Calvert. Proc. U. $. Nat. Mus. XVIII. No. 1046. p. 121.
Proc. Ac. Nat. Sci. Philadelphia. 1898. p. 143. 152.
Proc. Ac. Nat. Sci. Philadelphia. 1899. p. 233.
Trans. Am. Ent. Soc. Philad. XX. 1893. p. 223, 254.
Proc. Calif. Acad. Sci. 2. IV. 1893/94. p. 512.
Pantala flavescens Fahr., aus allen wärmeren Gegenden
”
rund um die Erde bekannt und selbst in benachbarten kälteren
heimisch, varirt trotz dieser einzig dastehenden Verbreitung so
gut wie überhaupt nicht.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Silago (Snelleman
nach Albarda und Selys); Nias: Bawo Lowalani (Modisliani
nach Selys). Asien: Kleinasien, Kaschmir, Vorderindien, Niko-
baren, Hinterindien, China, Amur, Kamtschatka, Japan, Formosa,
Philippinen, Molukken, Sunda-Inseln.
Australien: Neu-Guinea, Inseln, Neu-Süd-Wales, Honolulu.
Afrika: Nord-, West-, Ostafrika, südlich bis Natal, Inseln.
Amerika: nördlich bis Massachusetts und Wisconsin, südlich
bis Südbrasilien.
4. Hydrobasileus croceus Brauer.
Nach Karsch durch L. Martin von Bindjei.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1867. S. 813.
5 Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. S. 714. .
Selys. Odon. d. l. Reg. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 2393.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 266.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
81
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Libell. 1889. p. 349—351.
“ Sumatr. Odon. Ent. Nachr. XVII. 1891. No. 16.
Selys. Odon. d. Phil. 1882. No. 3.
‚Odon. d. Birm. 1890/91. No. 4.
Die Gattung Hydrobasileus wurde durch Kirby 1889 von
Tramea mit H. vittatus Kirby getrennt. Karsch berichtigte
”
1889 die Charakteristik der Gattung und fügte außer extra-
neus Hagen, welcher außer von Ceylon auch von Penang be-
kannt ist, noch croceus Brauer hinzu. Selys hielt croceus und
extraneus für synonym. Karsch und Kirby (Journ. Linn.
Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 547/48) beschreiben letzteren aus-
führlich.
Vielleieht gehört auch Tramea africana Br. (1867. p. 814)
mit stark welligem Sector nodalis, langem verdickten Pterostigma,
mit 19 Ante-, 10—12 Postnodaladern und in der Regel 3 Dis-
coidalzellreihen hierher, ebenso Tr. brevistyla Br. mit welligem
Nodalis (Pterost. 3 mm) und 3 Discoidalreihen (1865, $. 978;
Novara-Reise 1866, S. 83/84).
Heimath. Sumatra: Bindjei (Deli) (Martin nach Karsch).
Philippinen. Celebes. Molukken. Birma.
5. Hydrobasileus extraneus Hagen.
Von Penang, erbeutet durch Fruhstorfer.
Litteratur siehe No. 4. H. croceus Br.
Speciell: Karsch 1889, Kirby 1894.
Heimath. Penang bei Sumatra (Fruhstorfer nach Karsch).
Celebes. Ceylon.
Tramea.
De Geer. Abh. z. Gesch. d. Ins. (Götze). 1780. II. S. 359.
Pal. d. Beauvois. Ins. Afr. Amer. Neur. 1865. p. 171.
Burmeister. Handb. d. Ent. I. 1839. S. 852.
Rambur. Ins. Neur. 1842. p. 32—38.
Hagen. Syn. Neur. N. Amer. 1861. p. 143.
& Stett. Ent. Zeit. XXVIH. 1867. 8. 222.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XV. 1865. S. 978.
Stett. entomol. Zeit. 1902. 6
82
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVI. 1866. $. 563—5.
x Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVI]I. 1867. $. 21—23, 505, 814.
5 Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVIH. 1868. S. 364, 713.
Selys. Odon. d. 1. Reg. d. l. Nouv. Guin. 1878. p. 293, 298/99.
Albarda. Veth. Mid.-Sum. IV, 5. 1887. p. 3.
Selys. Odon. d. Sum. 1889. No. 3.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 268, 315 —318.
Calvert. Proc. U. S. Nat. Mus. XVII. 1895. p. 121/22.
> Proc. Acad. Nat. Sci. Philadelphia. 1898. p. 143/44.
Ris. Lib. v. Bism.-Archip. 1900. p. 176/77.
Sjöstedt. Bih. Svenska Vet. Acad. Handl. 25. IV. 2. p. 10—12.
N Arten der Gattung Tramea wurden schon von Burmeister
als zusammengehörend erkannt, besser noch von Rambur
(p- 32. I. Groupe: Lib. carolina A.). Erst Hagen stellte die
Gattung Tramea auf. Brauer gab eine Uebersicht und Gruppirung
der Arten. Kirby und Karsch stellten Charakter und Umfang
der Gattung Tramea fest.
Tramea umfaßt amerikanische, afrikanische, asiatische und
australische Arten, ist also als Gattung wie die verwandten
Tholymis und Pantala Bewohner der Tropen und Subtropen rund
um die Erde. Wir sehen hier von den amerikanischen Formen
ab, welche eine Entwickelungsreihe für sich bilden; auch bei
Tholymis konnte die amerikanische eitrina Hag. neben den
identischen tillarga Fabr. und pallida Beauv. aus Asien-Afrika
als eigene Art betrachtet werden, während Pant. flavescens Fahr.
in beiden Welten allerdings nicht variirt. Die übrigen Tramea
bilden ein Gewirr von Formen, deren Artberechtisung jedem
zweifelhaft wird, der in dieser Gruppe arbeitet.
Burmeister verwechselte mit chinensis De Geer eine
ostindische Form, welche Kirby ihm zu Ehren Burmeisteri
nennt. Rambur vergleicht afrikanische und asiatische Formen
mit Amerikanern; er vereinigt basilaris Beauv. mit chinensis De G.
und Burmeisters chinensis, andererseits verginia Ramb. mit
chinensis De G., welche letztere De Geer schon mit caro-
lina L. in Parallele stellte Auch Brauer verweist auf ver-
wandte Arten.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
83
Selys nennt Eurybia „intermediaire* zwischen chinen-
sis De G. und mauriciana Ramb. und meint, sie seien vielleicht
alle drei lokale Rassen einer Art. Euryale soll nach ihm eben-
falls der mauriciana und chinensis benachbart sein; er ver-
gleicht sie außerdem mit der afrikanischen continentalis, die
nach ihm vielleicht nur eine Rasse von mauriciana ist. Sogar
ein Vergleich mit der amerikanischen binotata Ramb. folgt hier.
Kirby beschreibt als neue Arten translucida und Bur-
meisteri aus Ostindien und madagascariensis aus Madagascar,
welche letztere er im & mit lömbata Desj. (von ihm mit mauri-
ciana identifizirt), im Q mit Rosenberg Br. vergleicht. Auch
er drückt Zweifel über die Zusammengehörigkeit der Formen aus.
Calvert beschreibt als basilaris Formen von den Glorioso
Isl.. welehe zwischen basilaris und Burmeisteri stehen, dito
von Madagascar. .Er ist der Ansicht, daß basilaris und Bur-
meisteri Farbenextreme einer Art sind. Er hat auch die Formen
eontinentalis Sel., limbata Desj. und madagascariensis Kirby
verglichen und findet keine zur Unterscheidung ausreichende Merk-
male, vielmehr Exemplare, welche zugleich verschiedenen dieser
Formen angehören können. Auch R. Martin beschreibt 2 von
continentalis, welche bedeutend von der Grundform abweichen.
Endlich hat Ris bei Exemplaren vom Bismarck-Archipel
wohl die Zugehörigkeit zu Rosenbergi festgestellt, aber zugleich
die Meinung ausgesprochen, daß dieselben die Zusammengehörig-
keit von Rosenbergi und samoensis beweisen.
Ris spricht sich offen für eine bedeutende Reduktion der
Artenzahl aus. Ihm verdanken wir auch die Bemerkung: „Von
der Tramea continentalis Selys des grünen Vorgebirges in Afrika
bis zur Tramea samoensis Br. der pacifischen Inseln sind offen-
bar eine Reihe von (theils unbedeutenden) Lokalformen als Arten
beschrieben.“ Er constatirt, daß in der Bildung der männlichen
Genitalorgane am 2. Abdominalsesment zwischen continen-
talis Selys von den Seychellen und Rosenbergi Br. vom Bismarck-
Archipel keine greifbaren. Unterschiede bestehen, während die
Stett. entomol. Zeit. 1902. 6*
84
ähnlichen amerikanischen Formen darin ganz verschieden sind.
Auch weist er auf die Verwandtschaft mit den eireumtropischen
Tholymis und Pantala hin. |
Ich schließe mich seiner Ansicht völlig an, und wenn ich
auch nicht das Material zu einer ausreichenden Vergleichung
dieser Formen habe, so will ich doch den Versuch einer Ueber-
sicht derselben geben, soweit die veröffentlichten Beschreibungen dies
ermöglichen. Vielleicht giebt das jemandem, der über ausreichendes
Material verfügt, Veranlassung, die Sache weiter zu verfolgen.
Von den Brauer’schen Trameen rechne ich mit Karsch
crocea und extranea zu Hydrobasileus. Auch africana und
brevistyla dürften wohl schon ihres welligen Nodalis wegen zu
derselben Gattung zu rechnen sein. Brauer’s erythraea ist,
wie Karsch nachgewiesen hat, eine Trithemis.
Ich gruppire sämtliche Formen nach der Größe des
dunklen Flecks der Hinterflügel, nach dem Auftreten einer hyalinen
Stelle am Innenrande desselben und nach der Heimath.
Ob und wie weit hierin verwandtschaftliche Uebersänge,
vorwärts, rückwärts, seitwärts, durch Fortbildung oder Rück-
bildung, durch Anpassung oder Kreuzung, Aussterben von Zwischen-
formen oder lokale Einflüsse zum Ausdruck kommen, das ist
eine Frage für die Zukunft, welche wohl nur durch Züchtungs-
versuche und Beobachtungen des lebenden Materials an Ort und
Stelle beantwortet werden kann. Die Zahl der Ante- und Post-
nodaladern, Größe des Pterostigma, der Flügel ete. sind nahezu
übereinstimmend mit geringen Abweichungen.
"Man unterscheidet zunächst zwei Formen mit sroßem Doppel-
fleck (bis zum Anfang oder Ende des Dreiecks) oder getheiltem
Fleck: basilaris Beauv. aus Afrika u. zw. Westafrika (Owara),
Madagascar und Glorioso Isl. und Burmeisteri Kirby aus Nord-
Indien und Ceylon. Wahrscheinlich gehen beide Formen weiter
oder bewohnen doch auch die Zwischengebiete; denn Sjöstedt
berichtet von einem Exemplar basilaris Beauv. aus India orien-
talis (Bihang till Svenska Vet.-Akad. Handl. 25. IV. No. 2. p. 12).
Stett. entomol. Zeit. 1902. .
85
An basilaris Beauv. schließen sich in: Afrika
1. mauriciana Ramb. von Mauritius mit großem breitem
Fleck (bis zum Dreieck resp. weiter) und hyaliner Stelle;
2. limbata Desj. von Madagascar und den Seychellen und
continentalis Selys vom Senegal, von Madagascar und
Seychellen, beide mit schmälerem Fleck (bis eirca 2/;
der Medianzelle oder mehr) und mit hyaliner Stelle
' (limbata) oder ohne eine solche (continentalis);
3. madagascariensis Kirby mit schmalem Fleck (bis zur
Querader in der Medianzelle) und mit hyaliner Stelle
oder ohne solche (Kirby’s $ ohne, 2 mit, von 2 $ aus
der Sammlung Dohrn 1 ohne, 1 mit).
Die Grenzen von basilaris bis madagascariensis sind durch-
aus schwankend, so daß wohl anzunehmen ist, daß es sich nur
um eine Variation handelt, um so mehr, da diese Erscheinung
am Senegal und auf den Inseln Madagascar etc. in gleicher
Weise auftritt. Ob sich hierbei Arten, also Formen von einiger
Beständigkeit schon gebildet haben oder zu bilden im Begriff
sind, ist eine offene Frage.
Diese selbe Erscheinung wiederholt sich in Asien — Austra-
lien von Ostindien bis Samoa. Hier ist in Nordindien wie in
Ceylon die Form Burmeisteri Kirby, welche basilaris Beauv.
äußerst ähnlich. ist. Ob diese Form noch weiter nach Osten
geht, ist unbekannt, aber wohl anzunehmen.
An diese Form schließt sich
1. similata Ramb. mit breitem Fleck und ?hyaliner Stelle
an, die vielleicht? in Indien zu Hause ist;
2. translucida Kirby mit schmälerem Fleck und hyaliner
Stelle aus Nordindien;
3. stylata Ramb. von Bombay, die sich wohl ebenso wie
iranslucida verhält und von Kirby als ?& zu dieser
Form betrachtet wird.
Im Osten geht dieselbe Variation von China bis Samoa vor
sich und zwar mit hyaliner Stelle und ohne solche.
Stett, entomol. Zeit. 1902,
86
An Burmeisteri Kirby von Nordindien schließt sich
a. ohne hyaline Stelle:
1. Eurybia Selys von Menado (Celebes) mit breitem Fleck ;
2. Rosenbergi Br. von Ceram und dem Bismarck-Archipel
mit schmälerem Fleck;
3. Euryale Selys von Menado, Java, Sumatra mit ganz
schmalem Fleck; |
b. mit hyaliner Stelle:
1. chinensis De Geer von China mit breitem Fleck;
2. Löwii Br. von Ceram und Neu-Guinea mit schmä-
lerem Fleck;
3. Samoensis Br. von Samoa und transmarina Br. von
den Fidji-Inseln mit ganz schmalem Fleck.
Auch hier sind die Grenzen der Formen sehr schwankend,
die Flecke sind bald breiter, bald schmäler, so daß die Formen
direkt in einander übergehen. Und so findet man Uebergänge
in jeder dieser Reihen und von einer Reihe hinüber zur andern.
Die folgende Uebersicht ist eine schematische Darstellung
dieser Formen:
Tramea.
basilaris Burmeisteri
mauriciand similata | Eurybia chinensis
continentalis translucida | Rosenberg “| Löwiü
limbata stylata | | samoensis
madagascariensts | Euryale | iransmarina.
6. Tramea Euryale Selys.
Von Soepajang, erbeutet durch Snelleman.
Litteratur siehe Tramea.
In der Sammlung Dohrn befindet sich ein Pärchen von
Java, welches mit Selys’ Beschreibung genügend übereinstimmt.
Ich gebe die Größen in Folgendem:
3. Länge ohne App. (aber mit unterer Appendix) 48,
Abdomen ohne App. (aber wie vorher) 31, Segment 8—10 zu-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
87
‘sammen 5, App. sup. fast 5. (untere App. etwa 1/, der oberen),
Vorderflügel 45, Hinterfl. 42, Pterostigma vorn 23/,, hinten 2 mm.
Vorderflügel: Antenodaladern 12 + 1 (nicht durchlaufende),
Postnod. 9. Hinterfl.: Anten. 7, Postn. 11—12. Im Median-
raum 1 Querader, im Dreieck der Vorderflügel links 1, rechts
2 Adern (die Ader links an der Stelle der vorderen rechts),
4—5 Discoidalreihen.
Die Flügel haben hellgelbes Pterostigma und reflektiren
bei auffallendem Lichte schönen Kupferglanz, der theils von den
rothbraunen Adern, theils von der Membran herrührt. Vor den
Spitzen der Flügel zeist sich (hier sind die Adern schwarz) ein
bläulicehweißer Schimmer. Im Analwinkel sind die Adern gelb,
daher befindet sich hier ein oelblichweißer Glanz.
Die Vorderflügel haben eine grauweiße Membranula und
keine Spur von braunen Flecken. Die Hinterflügel besitzen eine
schön weiße Membranula, die das Ende des 2. Segments nicht
erreicht. Daneben ist der Analfleck. Dieser beginnt in* der
Bazalzelle mit einem schwachen Saum am Grunde derselben,
füllt den Medianraum bis zur Querader aus, aber so daß am
Ende noch eine nicht gefärbte Stelle bleibt, füllt dahinter erst
2 Zellen, dann 4 Zellen aus und wird dann, nach hinten noch
einige Zellen weiter gehend, schmäler und abgerundet, wobei er
nur hier am Ende die Zelle am Innenrande frei läßt.
Kopf, Thorax, Beine, Abdomen mit Appendices weichen
von den Beschreibungen Selys’ und Brauer’s nicht ab.
2 ebenso. Vorderflügel 47, Hinter. 45 mm. Im Vorder-
flügel: Antenod. 11 - 1, Postn. 10; im Hinterfl.: Anten. 10,
Postn. 10—11. Im Dreieck der Vorderfl. 1 Ader.
Heimath. Sumatra: Soepajang (Snelleman nach Albarda
und Selys). Celebes: Menado. Java (auch nach der Samm-
lung Dohrn).
Rhyothemis.
Linne. Syst. Nat. Ed. XI. 1767. I. 2. p. 904. No. 18.
» Amoen. Acad: VI. 1789. p. 412. No. 86.
Stett. enfomol. Zeit. 1902.
88
Drury. llustr. Exot. Entom. Edit. Westwood. II. 1857. T. 45, fig. 3.
T. 46, fig. 1.
Donovan. Ins. of China. . Edit. Westwood. T. 45, fig. 2.
Fabricıus. spec. Ins. LE 1781. p. 921N02°:
Mant. Ins. I. 1787. p. 337. No. 24.
Entom.' Syst. I. 1793. p. 376, 377, 379. No. 10. 11. 23
® Suppl. Ent. Syst. 1798. No. 19. 32.
Olivier. Encycl. meth. Hist. nat. Ins. VI. 1792. p. 569. No. 3.
Sulzer, Roemer, Weber, Guerin ete.
Burmeister. Handb. d. Ent. II. 1839. $. 853.
Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 39 ff.
Hagen. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. VIII. 1858. p. 480
E Stett. Ent. Zeit. XXVII. 1867. S. 232.
Brauer. Novara-Reise. 1866. S. 104.
5 Verh. d. zo0l. bot. Ges. Wien. XVII. 1867. S. 24—26, 297, 815.
h Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVIII. 1868. S. 184, 364, 714/5.
Selys. Odon. d. ]1. Nouv. Guin. 1878. p. 293, 299— 301.
»„ Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1879. p. 289, 305.
Odon. des Phil. 1882. p. 9.
* Les Odon. du Jap. 1883. p. 88/89.
: Odon. d. !’Asie Min. 1887. p. 8.
= Rev. d. Odon. d. I’As. Sept. etc. 1887. p. 523.
h Odon. rec. aux iles Loo-Choo. 1888. p. XLIX—LI.
x Odon. d. Sum. 1889. No. 4—6.
> Odon. d. Birm. 1890/91. No. 5—7.
Albarda. Veth. Mid. Sum. 1887. p. 3.
Karsch. Sumatr. Odon. 1891. No. 17.
2
”
> Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 352—355.
n Ent. Nachr. XV. 1889. S. 276/7. .
A Odon. Kükenth. 1900. S. 216/7.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 269, 319—322.
a Proc. Zool. Soc. London. 1891. p. 203.
5 Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 549.
4 Dragonfl. fr. th. Transv. 1898. p. 230/1.
Ris. Arch. f. Naturg. 1900. p. 177/8.
Die Gattung Rhyothemis, von Hagen 1867 aufgestellt, ist
im Laufe der Zeit durch immer neue Arten bereichert worden.
Ein Ueberbliek über sämmtliche Formen, soweit dies nach der
Litteratur und nach beschränktem Material möglich ist, lehrt
sofort, daß auch hier eine bedeutende Reduktion der Zahl der-
selben stattfinden muß. Bei einer zusammenhängenden Bearbeitung
Stett, entomol, Zeit. 1902.
89
der hierher gehörenden Formen wäre dies gewiß längst geschehen.
Brauer, Selys, Ris und Karsch haben gelegentlich diese
Reduktion in Angriff genommen.
Die ersten Rhyothemis- Arten wurden von Johanssen-
Linne, Drury, Sulzer, Roemer, Fabricius, Olivier,
Weber, Gu@rin, Desjardin u. A. beschrieben. Burmeister
faßte 1839 drei Arten (p. 853, Nr. 28, 29, 31), dazu eponina
Drury der Gattung Celithemis aus Nordamerika, als natürliche
Gruppe von Libellen zusammen; er führte die von den älteren
Forschern beschriebenen asiatischen Formen auf 3 Arten zurück:
phyllis, murcia, indica, welche heute als phyllis und variegata
betrachtet werden. Afrikanische Arten waren schon von
Fabricius 1781 (notata) und von Desjardin 1832 (semi-
hyalina) beschrieben worden.
Rambur faßte 1842 alle ihm bekannten Formen ebenfalls
als eine natürliche Gruppe (p. 39. Deuxieme Groupe: L. varie-
gata) mit 11 Arten: No. 12—22 zusammen, die er in 3 Ab-
theilungen gliederte. Von diesen 11 Arten gehören 3 (No. 20— 22)
einer andern Gattung: Celithemis an und sind außerdem synonym:
C. eponina Drury. Seine Arten sind: fenestrina Ramb.,
disparata Ramb. (— semihyalina Desj.), cognata Ramb. aus
Afrika (notata Fabr. fehlt), phyllis Sulz., splendida Ramb.,
murcia Drury, variegata Joh.-L. aus Asien und graphiptera Ramb.
Hagen stellte alle diese Formen in die Gattung Celithemis,
sah aber bald ein, das hier eine Trennung in zwei ganz Ver-
sehiedene Gattungen stattfinden müsse, und so bildete er 1867
aus den Rambur’schen Arten No. 12—19 zusammen mit einer
Anzahl neuer eigener, aber jetzt und auch später von ihm nicht
beschriebenen Arten die Gattung Rhyothemis.
Brauer beschrieb 1867 und 18638 eine Anzahl neuer
Arten: vitellina, dispar, regia, chalcoptilon, pygmaea; die letzten
3 noch als Celithemis), während er schon dispar und dann alle
dahin gehörigen Arten der inzwischen von Hagen gebildeten
Gattung Rhyothemis zutheilte.
Steit. entomol. Zeit. 1902.
Die von Hagen und Brauer versuchten Gruppirungen sind
heute veraltet. Die Hagen’sche Art fuliginosa ist von Selys
unter gleichem Namen beschrieben worden.
Die neuen Arten sind von Selys, Kirby, Karsch und
Ris bearbeitet resp. berichtist worden.
Brauer hält 1867 dispar für ein Mittelglied zwischen
phyllis und regia; er meint, es ziehe sich eine Kette von den
gelbgeflügelten: splendida, marcia, obscura, phyllis über dispar
und deren 2 zu der nur schwarz und hyalinen regia.
Schon 1882 spricht Selys die Vermuthung aus, daß zu
phyllis die unten genannten Arten als Rassen gehören. Nach-
dem er 1888 imperatrix Selys als Rasse von variegata L. und
und 1890/91 splendida als Rasse von marcia, marcia und varie-
gata als $ und 2 einer Art: variegata L. (Joh.) erkannt hatte,
gab er gleichzeitig (1888 und 1890/91) auch eine Uebersicht über
die zu phyllis gehörenden Rassen: vitellina Br., Snelleni Sel.,
obscura Br. (von Brauer nur benannt, nach Ris gleich chloe
Kirby, von Selys 1878 und 1882 erwähnt und kurz beschrieben),
amaryllis Sel., dispar Br.
Ris theilt Selys’ Ansicht, daß es (außer graphiptera Ramb.
vom australischen Continent) nur 2 schwarzgelb geflügelte
Rhyothemis giebt: variegata L. (Joh.) als mehr continentale Art
und phyllis Sulz. als mehr insulare Art: |
variegata L. — marcia Dru. mit imperatrix Sel., splen-
dida Ramb. und phyllis Sulz. mit vitellina Br., amaryllis Sel.,
Snelleni Sel., apicalis Kirby, chloe Kirby (= obscura Br.),
dispar Br.
Ich schließe mich dieser Ansicht mit geringer Abweichung
an; ebenso meine ich, wie schon Selys z. Th. für möglich hält, .
daß regia Br. mit pretiosa Sel., chalcoptilon Br. und pränceps
Kirby eine besondere Art bildet, wenn auch gewiß Uebergänge
zu den beiden andern Arten vorhanden sind.
Endlich sind auch die übrigen schwarz, resp. schwarz-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
91
hyalin gezeichneten Formen sicherlich auf wenige Arten zu
redueiren.
Ueber die afrikanischen Arten hat Karsch geschrieben.
7. Rhyothemis aterrima Selys.
1 3, Soekaranda.
Litteratur siehe Rhyothemis 8. 8%.
Speciell: Selys. Odon. d. Jap. 1883. p. 88, 89.
A: Odon. d. Birm. 1890/91. p. 445.
Rh. aterrima Sel. gehört mit fuliginosa Hag.-Sel. und
plutonia Sel. zu einer Gruppe. Unter allen schwarz-hyalinen
Formen haben sie die beträchtlichste Größe: Abdomen & 18,
21—24, 2 17, 17—21 mm, Hinterflügel $ 29, 31—37, 2 26,
31—35 mm, Breite desselben in der Gegend des Dreiecks 11—12,
14—16, Pterostigma 2—21/,—3 mm. Die Schwärzung des
Flügels geht bei ihnen am weitesten, da diese bei ihnen, ohne
durch hyaline Fleeke unterbrochen zu werden, das Bestreben
zeigt, die Flügel bis zur äußersten Spitze einzunehmen, was auf
den Hinterflügeln am besten und bei aferrima auf Vorder- und
Hinterflügeln vollständig erreicht ist.
Eine weitere Eigenthümlichkeit ist, daß wie bei Neurothemis
zugleich mit der Verdunkelung das Geäder engmaschiger wird.
Das Dreieck der Vorderflügel ist von 2—3 Queradern dureh-
setzt, bei dem Stück von Sumatra sogar noch von kreuzenden
Adern; im Discoidalfelde sind 5 Zellenreihen. Die Zahl der
_ Nodaladern ist: Antenodalen 9—11, Postnod. 7—9.
Das hiesige Exemplar stimmt am besten mit aterrima Selys
überein, obwohl ich annehme, daß zwischen obigen 3 Formen
derartige Uebergänge sind, daß sie nur 1 Art bilden.
3. Abdomen (ohne Appendices) 22 (21—23 nach Selys),
Hinterflügel 31 (21—23 nach Selys, was jedenfalls ein Druck-
fehler ist und 31—33 heißen soll, da bei dem 2 mit ebenfalls
21 mm Abdominallänge für die Hinterflügel 31 mm angegeben
sind und die entsprechenden Maaße bei fulöginosa und plutonia
Stett. entomol. Zeit. 1901.
92
nicht in obiger auffallender Weise variiren), Hinterflügel-Breite
in der Gegend des Dreiecks 15, Pterostigma 3 mm.
Antenodalen 91/,, Postnodalen 8. Der Nodus liest im
Vorderflügel näher der Spitze als der Basis. Dreieck mit 3 Quer-
adern, aber links mit 7, rechts mit 5 Zellen, inneres Dreieck
vielzellie. |
Ich habe einige Merkmale gefunden, welche vielleicht zur
Unterscheidung resp. Gruppirung der Rhyothemis-Formen nützlich
sein dürften. Hinter dem Subnodalis und dem Brevis befindet
sich ein Hülfsseetor, durch welchen eine besondere Gruppe
von Zellen abgegrenzt wird, welche gewöhnlich in der Gestalt
von den übrigen abweichen. Diese Gruppe ist bei den Libellen
gewöhnlich 1reihig oder 2reihig; hier besteht sie bei hyalinen
Flügeltheilen aus wenig, in dunkeln aus vielen Zellen. Ich
nenne diese Gruppen, welche von dem Hauptfelde als ein Neben-
feld abgetrennt werden, hier der Kürze wegen 1. und 2. Nebenfeld'
Das Dreieck der Vorderflügel zeigt hier die Eigenthüm-
lichkeit, daß die Hypotenuse entweder bogenförmig ge-
krümmt oder durchaus gerade ist.
Endlich geht im Hinterflügel vom unteren Sector des
Dreiecks ein innerer Ast ab, welcher entweder schwach oder
stark wellig gebuchtet ist.
Das Pterostigma der $ ist wenig, aber sichtbar srößer
als dasjenige der 9. Wie weit dıese Beobachtung hier allgemein
zutrifft, kann ich nicht sagen. Sie bezieht sich zunächt nur auf
das hiesige Material.
Bei aterrima ist im Vorderflügel das 1. Nebenfeld 2reihig,
das 2. 2reihig mit eingesprengten Zellen einer 3. Reihe; im
Hinterflügel sind beide Felder 2reihie.
Die Hypotenuse des Dreiecks im Vorderflügel ist deutlich
gekrümmt (ebenso bei den hiesigen afrikanischen Arten: fenestrina
Ramb. (= cuprina Kirby), hemihyalina Desj., den hiesigen
asiatischen Arten: variegata Fabr., phyllis Sulz., pretiosa Selys
von Menado und triangularis Kirby von Sumatra; gerade ist
Stett. entomol. Zoit. 1902.
93
sie bei den hiesigen Asiaten: resplendens Selys von Batjan,
pygmaea Br. von Menado, obsolescens Kirby von Sumatra).
Der innere Ast des unteren Seetors des Dreiecks im Hinter-
flügel ist ganz schwach gebogen.
Die Flügel sind vollständig dunkel und zwar metallisch
slänzend, schwärzlich mit farbiger Irescenz.
Stirn und Scheitelblase sind schwarzblan glänzend, die
Augen braun; unter der Stirn ist eine schmale gelbe Linie.
Die oberen Appendices zeigen von der Seite gesehen unten
5—6 Zähnchen. Die Beine sind schwarz mit feinen Cilien.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn). Borneo.
8. Rhyothemis fulgens Selys.
&, 2 von Banca, erbeutet durch Teysman.
9. Rhyothemis curiosa Selys.
3, 2 von Siboga, Gunung Sitoli, erbeutet durch Modigliani.
eye
10. Rhyothemis obsolescens Kirby.
1 3, Soekaranda.
(Rhyothemis pygmaea Brauer.)
(1 3, Celebes.)
Litteratur siehe Rhyothemis.
Speeiell: Selys. Odon. d. Sum. 1889. No. 5. 6.
5 Odon. d. J. Nouv. Guin. 1878. p. 293. 300.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XV]. 1867. S. 29%.
-Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 321/22.
3 Journ. Linn. Soc. Lond. Zool. XXIV. 1894. p. 549.
Karsch. Odon. Kükenth. 1900. p. 216/17.
Rh. fulgens, curiosa, obsolescens, pygmaea bilden eine
Gruppe, deren Arten sich durch geringe Größe, dunkle Flügel
mit Neigung zu kleinen hyalinen Einzelstellen und durch ein
mitteleroßes Pterostigma auszeichnen.
Ich halte fulgens, curiosa, obsolescens für eine Art. Schon
Selys spricht den Gedanken aus, daß curiosa vielleicht nur eine
Altersvarietät von fulgens ist. Es ist aber auch möglich, daß
Stett. entomol. Zeit. 1902,
94
beide Formen, wie auch obsolescens wirklich variirend sind, was
ja bei Tramea, Rhyothemis, Neurothemis eine allgemeine Er-
scheinung ist.
Die Unterschiede sind derartig gering, daß es unberechtiet
erscheint, auf Grund von nur mehr oder weniger vollkommen
getrübten Exemplaren besondere Arten zu bilden.
Ich vergleiche die Größen, soweit sie bekannt sind.
un m nn 2 8 la
Abdomen & 15—16 17—18 17 151), 14
D 14 (14) 15—16
Long. corp. 26 24| 27 125 | 24
Hinterfl. & 21 —. 23. 1:23 [22775
Q —21 (20) 21—23
Exp. al. 42 46
Pterost. 2 2 z ala 2 2
Antenod. Sa S sı 8 os
Postnod. oe = 5 | 5.8 9-10
Dreieck (Zellen) 3 3 j= 3 3 2 2
Innendr. (Zellen) 5—6 15—6 2 6. aus 3
Posteostal-Reihen 4 % = ? 4 3 3
\ irregul. = irreg.
Supratriang.-Adern 1 ? e ? 0 ? 3u.2
Discoidal-Reihen ? 4 E 5° 5 |dblas
Ich bemerke hierzu, daß Selys seine fulgens und curiosa
schon 1878 benannte und mit vödua und pygmaea verglich, aber
erst 1889 u. zw. von Borneo, Singapore, Sumatra, Banca beschrieb.
Kirby beschrieb ebenfalls 1889 Selys’ fulgens von Borneo und
obsolescens von Borneo. Er kannte Selys’ Beschreibung noch
nicht, sonst würde er gewiß seine obsolescens als curiosa Selys
bestimmt haben, vielleicht allerdings auch nicht; denn Kirby
hält 1894 obsolescens als Art aufrecht und bemerkt, daß Selys
ihr Vorkommen auf Ceylon brieflich eonstatirt hat.
Hier befindet sich ein Exemplar von Sumatra, 1 3, welches
in der Färbung und Zeichnung sehr gut zu Selys’ Beschreibung
Stett. entomol. Zeit. 1902.
95
von curiosa paßt, abet noch etwas besser zu Kirbys obsolescens.
Sieht man von der Färbung ab, so besteht nach meiner Auf-
fassung kein wesentlicher Unterschied zwischen diesen Formen.
Die Vergleichung einer größeren Anzahl von Stücken würde wohl
eine vollständige Uebereinstimmung in den Größen und auch in
den Farben und Zeichnungen ergeben.
Vergleicht man hiermit nun die Größen von pygmaea nach
Brauer und nach dem hiesigen Stück derselben Art von Menado,
so ergeben sich bei weitgehender Uebereinstimmung zwischen der
Gruppe fulgens-curiosa-obsolescens und der Art pygmaea einige
Unterschiede, die für die Trennung beider Arten wesentlich sind:
die Zahl der Postnodalen, der Zellen im Dreieck und im inneren
Dreieck und der Posteostalreihen im Vorderflügel.
fulgens-obsolescens zeigt das Streben nach Verminderuns
der Postnodaladern (bis zu 5), verbunden mit dem Auftreten
hyaliner und daher größerer Zellen daselbst (fulgens nach Selys
mit 6—9 Postnodalen hat noch eine Spur einer helleren Stelle),
während pygmaea zahlreichere (8, 9, 10) gedrängt stehende
Adern mit kleinen, nicht hyalinen Zellen zeigt.
Anders ist es in den folgenden Merkmalen. fulgens-
obsolescens haben 2 Adern im Dreieck, pygmaea nur 1, und
zugleich ist das Dreieck bei pygmaea vorn sehr breit. Dem ent-
sprechend ist das Innendreieck bei fulgens-obsolescens viel- und
kleinzellig, bei pygmaea wenig- und großzellig; die Posteostal-
zellen vertheilen sich bei fulgens-obsolescens auf 4 unregelmäßige
Reihen, bei pygmaea auf 3 Reihen. Vielleicht ist auch im
Supratriangularraum der Vorderflügel ein Unterschied; Selys
siebt bei fulgens 1 Ader darin an, Kirby und Brauer machen
keine Angabe darüber, die hiesigen Exemplare zeigen bei obso-
lescens 0, bei pygmaea 3 und 2 Adern.
Es scheint danach nothwendig, beide Gruppen als getrennte
Arten zu betrachten, deren Uebergänge erloschen sind.
Nach den hiesigen Stücken ergeben sich noch folgende
Merkmale. obsolescens und pygmaea haben im Dreieck die
Stetf. entomol. Zeit. 1902.
96
Hypotenuse gerade, im 1. und 2. Nebenfeld 2 Reihen, anfangs
und am Ende einige Einzelzellen. Der innere Ast des unteren
Dreieckssectors im Hinterflügel ist bei obsolescens stark, bei
pygmaea schwach gebuchtet. Bei obsolescens ist der Nodus von
der Basis weiter entfernt als von der Spitze des Flügels, bei
pygmaea umgekehrt.
Das hiesige Exemplar von pygmaea stimmt mit Brauer’s
Beschreibung gut überein u. zw. auch in einem scheinbar gering-
fügigen Merkmal: in den wenigen hyalinen Zellen an der äußersten
Flügelspitze (m Hinterflügel nur 1 Zelle).
Heimath. fulgens Sumatra: Banca (Teysman nach Selys).
Borneo. Singapore.
curiosa Sumatra: Siboga, Gunung S$itoli (Modieliani nach
Selys). Borneo. Singapore.
obsolescens Sumatra: Soekaranda (Dohrn). Borneo. Ceylon.
pygmaea Neu-Guinea. Celebes.
(Selys erwähnt möcans Hagen? = pygmaea Br. von Celebes.)
11. Rhyothemis triangularis Kirby.
1 2, Soekaranda.
Litteratur siehe Rhyothemis.
Speciell Kirby 1889, 1894.
Das hiesige Exemplar zeigt eine so auffallende Ueberein-
stimmung mit Kirby’s triangularis von Borneo und lankana
von Ceylon, daß ich trotz einiger Abweichungen alle drei für
dieselbe Art halte. Rh. triangularis bildet nach meiner Ansicht
mit resplendens Selys und vidua Selys eine Gruppe, deren Arten
sich durch geringe Größe, mehr oder weniger große einfach-
dunkle Basis und einfach-hyaline Spitze der Flügel und ein kleines
Pterostiema auszeichnen.
Das hiesige Exemplar (2) ist bedeutend kleiner, als das
& von Borneo, ungefähr gleich dem & von Ceylon, in Flügel-
spannung größer als dieses.
Körperlänge 23 (Kirby 27 und. 24), Abdomen 13, Hinter-
flügel 22, Vorderfl. 24 (Flügelspannung nach Kirby 52 und 36),
Stett. entomol. Zeit. 1902.
on
Pterostioma 11/; (Kirby 1!/, und 11/,) mm. "Antenodalen 8
(Kirby 8 und 6), Postnod. 7—8 (Kirby 8—9 und 5—6). Die
Postnodalen sind wie bei /ankana im 2. Raum unregelmäßig.
Im Dreieck der Vorderflügel, dessen Hypotenuse deutlich
bogenförmig gekrümmt ist, befindet sich nur 1 Querader (Kirby
1—2 und 1), im Discoidalfeld folgen dem Dreieck 3 Zellen, aber
dann sofort 2 Reihen, am Rande 2 und 3 Zellen (Kirby:
3 Reihen, zuweilen zuerst 4 Zellen, gegen den Rand hin zuneh-
mend, — und 3 oder 4 Zellen, dann 3 Reihen, dann 2 Reihen
und erst am Rande bis 4 Zellen).
Im Supratriangularraum ist 1 Ader (Kirby?), das Innen-
dreieck ist 3zellig (Kirby 3—4), im Postcostalraun sind 2—4
Reihen. Zwischen Subnodalis und Hülfsseetor im Nebenfeld
1 Reihe von Zellen, hinter dem Brevis sondert sich kein Neben-
feld ab. Der innere Ast des unteren Seetors des Dreiecks im
Hinterflügel ist schwach gebuchtet. Der Nodus liegt im Vorder-
flügel der Basis bedeutend näher als der Spitze.
Eine Annäherung an die afrikanische hemihyalina Desj.
ist unverkennbar. Letztere hat, wie Karsch gezeigt hat, die-
selbe Lage des Nodus, dazu ebenfalls ein Dreieck mit gekrümmter
Hypotenuse, 1reihige Nebenfelder, schwach gebuchteten inneren
Ast des unteren Dreieckssectors im Hinterflügel, wenigzelliges
inneres Dreieck, kurzes Pterostigma und ähnliche Färbung.
Die dunkle Farbe ist bei dem hiesigen Stück noch ziemlich
hell, sie reicht auf den Vorderflügeln genau bis zur 4. Nodalen,
geht etwas gezackt nach hinten, indem sie die innere, obere
Ecke des Dreiecks einnimmt, also etwas geringer als bei Kirby.
Von der hinteren Spitze des Dreiecks geht sie zum Analwinkel,
den Hinterrand hyalin lassend.
Im Hinterflügel ist die dunkle Farbe, wie Kirby bei tri-
angularis angiebt; fast die ganze letzte Antenodalzelle bleibt hyalin.
Auch hier wieder zeigt die dunkle Basis des Vorderflügels
Spuren der bogenförmigen hyalinen Stellen anderer Arten, wie
sie auch Kirby bei /ankana angiebt.
Stett. entomol. Zeit. 1902. 7
98
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn). Borneo. (lan-
kana: Ceylon).
Rhyothemis resplendens Selys.
1 2, Batjan.
Litteratur siehe Rhyothemis.
Speciell: Selys 1878. Ris 1900.
Das hiesige Stück stimmt mit Selys’ Beschreibung bis auf
wenige Abweichungen gut überein.
Abd. 14, Hinterfl. 22, Pterost. 11/, mm lang. Antenod. 9,
Postn. 10 (7—9 und 10—13: Selys). j
Im Dreieck 1 Ader (Seiys 1—2), Hypotenuse gerade,
Supratriangularraum ohne Ader, Innendreieck 3zellis, Posteostal-
reihen 3, Discoidalreihen 3 (Selys 3, zuweilen 4), Nebenfelder
1reihie. Innerer Ast des unteren Dreiecksseetors im Hinterflügel
stark gebuchtet, Nodus im Vorderflügel näher der Basis als
der Spitze.
Der hyaline Theil beeinnt auf den Vorderflügeln 2 Zellen
nach dem Nodus, jedoch reicht der dunkle Theil im vorderen
Postnodalraum noch 2 Zellen weiter. Auf den Hinterflügeln be-
ginnt der hyaline Theil 1 Zelle vor dem Pterostigma. Der dunkle
Theil zeigt die hyalinen Flecke und die glänzenden blauen Reflexe
des $& sehr schön,
Heimath. Batjan (Selys und Sammlung Dohrn). A
Neu -Guinea. Bismarck - Archipel. Nordaustralien. Queensland
(Kirby: Rh. Turneri Kirby).
Rhyothemis pretiosa Selys.
1 &, Menado.
Litteratur siehe Rhyothemis.
Speciell: Selys 1878, 1879. Brauer 1867. Ris 1900.
Rh. pretiosa bildet mit regia Br., chalcoptilon Br. und
princeps Kirby (mir auch in der Beschreibung unbekannt) nach
tis 1 Art, deren Verbreitungsgebiet sich mit dem östlichen
Theil desjenigen von Rh. phyllis Sulz. deckt, von Menado
Stett. entomol. Zeit. 1902.
30
Amboina, Ternate bis Samoa. Ich bin derselben Ansicht; denn
abgesehen von den z. Th. abweichenden Größen, liegt der Unter-
schied einzig in der Färbung, u. zw. in der mehr oder weniger
großen Ausdehnung der Trübung der Flügel oder, was für die
Vergleichung bequemer ist, in der verschieden großen Ausdeh-
nung der hyalinen Querbinde zwischen Nodus und Pterostigma
mit ihren Ausläufern nach dem Dreieck und der Basis zu.
Die mir bekannten Größen sind folgende.
} hies. Stück
aan eBaleop- pretiosa eo
tilon Br. Sel. Mensde
Abdomen 24 20 28
Q 23 23 22
Hinterflügellänge & 39 30 371],
Q 35 34 34
Hinterflügelbreite & 13 11 14
O 15 13 »
Pterostigma 3 über 2 3
Q | s
Antenodalen & 10—11 10—11 12
& r 11 12
Postnodalen & 12—13 9—10 12—13
5 9—13 11—12
Adern im Dreieck & 3—4 3 4-5
? » 3 3—5
Discoidalreihen & 5—6 4—5 De
2 ” 9—6 ”
Supratriang.-Adern & ? 3 3
e) ? ’
Im Dreieck sind die Adern bei regia und chalcoptilon
häufig verbunden, bei dem hiesigen Stück sind 8—10 Zellen
vorhanden. Im Innendreieck sind bei letzterem 23 Zellen, Post-
costalreihen sind 2—5 vorhanden, im Nebenfeld sind 3 Reihen.
Abgesehen von der absoluten Größe, worin das hiesige
Exemplar sogar regia übertrifft, zeigt sich übereinstimmend eine
große Zahl von Antenodalen, welche von den Postnodalen noch
übertroffen wird. Bei allen ist das Dreieck der Vorderflügel vou
Stett. entomol. Zeit. 1902- 7#
100
inindestens 3, gewöhnlich 4, selbst 5 Adern durchsetzt, welche
ihrerseits noch häufig verbunden sind, so daß das Dreieck stets
vielzellig (hier 8—-10zellig) ist. Die Zahl der Discoidalreihen
ist bei der kleinsten Form: pretiosa 4—5, sonst 5—6, hier
‘sogar 6—7, also überall groß. Auch die Zahl der Supratriangular-
adern scheint bedeutend zu sein; denn pretiosa und das hiesige
Stück haben 3 Adern, von den andern beiden ist darüber nichts
veröffentlicht. |
« Bei dem hiesigen Exemplar sind. noch folgende Einzelheiten
zu bemerken. Die Hypotenuse des Dreiecks im Vorderflügel ist
gebogen, die Nebenfelder. sind 3reihig und der innere Ast des
unteren Dreieckssectors im Hinterflügel ist stark gebuchtet. Das
Innendreieck ist äußerst vielzellig, es hat 23 Zellen. Im Post-
costalraum sind 2—5 unregelmäßige Reihen. Der Nodus liegt
ungefähr in der Mitte zwischen der Basis und der Spitze.
Die hyaline Binde der Flügel gestaltet sich folgendermaßen.
Sie ist bei Selys’ pretiosa 5 am meisten entwickelt, weniger
bei dem hiesigen & und bei Selys’ $, noch weniger bei regia,
ganz rudimentär bei chalcoptilon, d. h. also die Trübung ist in
derselben Folge weiter ausgebildet.
Die hyaline Region besteht zunächst aus einer Querbinde
zwischen Nodus und Pterostisma, einem von ihr aus am Hinter-
rande gegen die Basis sich erstreckenden schmalen Saume und
einer Erweiterung der Mitte nach der Basis zu, die im Vorder-
flügel bis etwa zum Dreieck geht, während sie im Hinterflügel
nur als ein von der Trübung umringter hyaliner Fleck auftritt.
Die Einschränkung der hyalinen Binde beginnt nun schon
bei Selys’ $, indem hier mitten in derselben, zwischen Nodus
und Pterostigma ein brauner Fleck auftritt, welcher auch bei
dem hiesigen $ vorhanden ist und bei Selys’ 2 größer als
beim & ist.
Eine mittlere Verschmälerung der Binde geschieht durch
Verlängerung der Mitte der braunen Seitenränder in die Binde
hinein und zwar gegen den braunen Fleck hin. Dies geschieht
Stett. entomol. Zeit. 1902.
101
bei Selys’ $ im Hinterflügel, bei dem hiesigen $ im Vorder-
und Hinterflügel und bei Selys’ Q ebenso. |
Eine Reduktion der Binde des Vorderflügels auf den Raum
zwischen Nodus und Pterostisma allein findet bei dem hiesigen
3 und bei Selys’ 2 statt, indem die Trübung vom Nodus sich
nach hinten stark fortsetzt und dadurch die oben genannte hyaline
Erweiterung nach dem Dreieck hin fast von der Binde abge-
schnitten und fast rings umschlossen wird. Es wird dadurch das
vorbereitet, was anf den Hinterflügeln vollendet ist: ein hyaliner
Fleck außerhalb des Dreiecks mitten in der Trübung als Rest:
Bei dem hiesigen $ ist auch dieser hyaline Fleck der
Hinterflügel verschwunden, nur mit Mühe ist eine Andeutune
desselben immerhin noch erkennbar.
In diesem Sinne ist die Verdunkelung der Binde bei regia
fortgeschritten, so :daß außerhalb des Nodus nur eine schmale
hyaline Binde übrig geblieben ist, die nicht einmal mehr den
Vorderrand erreicht, aber hinten noch den schmalen hyalinen
Saum zur Basis sendet. Vorn hinter dem Sector prineipalis
sendet die Binde nach außen gerade noch einen Ausläufer bis
zum Pterostisma, der mit einer hinter seinem Ende befindlichen
hyalinen Stelle sich gleichsam. halb um den braunen Mittelfleck
von pretiosa herumlest. Auch die Erweiterung im Discoidalfeld
nach. dem Dreieck. zu ist hier noch angedeutet durch einen
hyalinen Fleck, der beim 3 nur angedeutet, beim 2 groß ist,
also doch wenigstens angedeutet (s. Selys p. 300).
Bei chalcoptilon ist von der Binde endlich nichts weiter
übrig geblieben als ein kleiner Fleck im Discoidalfelde jenseits
des Dreiecks, einer am Ende des Brevis und ein größerer außer-
halb des Nodus, welche heller braun, fast glashell sind.
Bei den 2 sind überall außerdem die Spitzen der Flügel
vom Pterostigma an hyalin nnd ungefärbt.
Die Vergleichung vieler Exemplare dürfte gewiß noch
zahlreiche weitere Uebergänge zeigen. Das hiesige Exemplar
entspricht am meisten der Form pretiosa Selys. Regia ist gewiß
Stett, entomol. Zeit, 1902. ;
102
nur eine Uebergangsform zwischen pretiosa und chalcoptilon.
Chalcoptilon führt vielleicht zur Gruppe fuliginosa-plutonia-
aterrima, während pretiosa zu den schwarzgelb geflügelten Arten
hinleitet.
Heimath. Molukken (Selys). Menado f[Celebes] (Coll.
Dohrn).
Rhyothemis variegata Johanssen (Linne).
2 &, 2 2, Ceylon.
Litteratur siehe Rhyothemis.
Speeiell: Linne, Drury, Fabricius, Donovan, Burmeister,
Rambur. Hagen 1858, Brauer 1867, 1868, Selys 1887,
1888, 1890/91, Kirby 1889, 1891, 1894, Ris 1900.
Wie schon 8. 90 erwähnt, sind marcia Dru., murcia Fabr.,
splendida Ramb. als $, variegata Joh. (L.), arria Dru., in-
dica Fabr., histrio Fabr. als 2 einer einzigen Art zu betrachten:
variegata Joh. (L.).
Diese Art ist dimorph im Geschlecht, indem das $ schwarze
Flügelspitzen und einfachere Zeichnung der Flügel hat, während
das 2 hyaline Spitzen und reiche Zeichnung besitzt. Diese Zeich-
nung kann beim $ in größerer, beim 2 in geringerer Ausdehnung
auftreten, und daher entstehen verschiedene Formen, die als Arten
betrachtet wurden. splendida Ramb. ist ein $ mit ungefähr
der Zeichnung von arria Drury, welche letztere ein 2 mit be-
schränkter Zeichnung ist. Selys betrachtet auch imperatrix
Selys als eine variegata S? mit sehr weitgehender Trübung
der Flügel.
Bei einer vergleichenden Betrachtung dieser Formen und
der nicht gelbgeflügelten Gruppe pretiosa Selys — regia Br. —
chalcoptilon Br. kann man sich der Ansicht nicht verschließen,
daß auch hier ein Uebergang über imperatric zu pretiosa etc.
vorhanden ist, worauf auch der gleichartige Dimorphismus in
den Geschlechtern beider Gruppen hindeutet.
Selys und Ris rechnen die Brauer’schen Formen vitel-
lina (2) und dispar (3, 3, dimorph im Geschlecht) zu phyllis Sulz.
Stett, entomol. Zeit. 1902.
/ 103
Nachdem ich die Beschreibungen beider Arten sorgfältig und oft
mit denen der variegata-Gruppe, mit Selys’ Gegenüberstellung
der unterscheidenden Merkmale von variegata und phyllis, mit
dem hiesigen Material von variegata und 3O—40 phyllis-Stücken
von 8 Fundorten verglichen habe, komme ich zu dem Schlusse,
daß beide: vitellina und dispar zur Gruppe variegata zu rechnen
sind, u. zw. infolge der reicheren Flügelzeichnung und des Ge-
schlechtsdimorphismus (2 mit hyaliner, 5 mit dunkler Flügel-
spitze, dazu die Zeichnung).
Es verliert die variegata-Gruppe den mehr continentalen
Charakter (Indien, China, Birma), da n»itellina von den Pelew-
Inseln und den Philippinen, dispar von Amboina und den Fidji-Ins.
stammen. Das ist jedoch kein Grund, beide Formen von der
variegata-Gruppe auszuschließen, da imperatriex von den Loo-
Choo-Inseln sich vitellina von den Philippinen räumlich nähert.
Auch sind die der imperatrix verwandten Formen pretiosa-
regia-chalcoptilon vom Inselgebiet: Celebes, Amboina, Molukken,
Samoa bekannt.
Ris hat dispar vom Bismarck-Archipel, $2, behandelt,
welehe beide die geringere Zeichnung des $ der Fidji - Form
haben; immerhin würde noch der braune Vorderrand der Flügel
bleiben und die Verschiedenheit in der Spitze, welche es möglich
machen, auch diese zu phyllis hinüberleitende Form zu variegata
zu stellen.
Es bleibt noch die von Kirby beschriebene Form apicalis 2
von den neuen Hebriden. Man könnte nach Kirby’s Abbildung
versucht sein, diese Form für ein $ von variegata zu halten,
wenn Kirby das Exemplar nicht ausdrücklich für ein 2 erklärt
und auch als solches mit den kurzen Appendices abgebildet hätte.
Dies Exemplar hat nicht hyaline, sondern dunkle Flügelspitzen, und
somit bleibt nichts anderes übrig, als es thatsächlich zu phyllis zu
rechnen, vielleicht als einen Uebersang von dispar zu phyllis.
Heimath. Im engsten Sinne: Indien, China, Birma,
d. h. Continent; im weiteren Sinne auch insular: siehe oben.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
104
12. Rhyothemis phyllis Sulzer.
1 3, 2 2, Soekaranda.
Litteratur siehe Rhyothemis.
Speciell: Burmeister, Rambur, Albarda, Selys 1878, 1882, 1888,
1889, 1890/91. Karsch 1891, Kirby 1894, Ris 1900.
Rh. phyllis bereitet nach Selys’ klarer Auseinandersetzung
wenig Schwierigkeit in der Bestimmung, wenn man nach Fort-
lassung von vitellina und dispar hinzufüst, daß die Ausdehnung
der vorhandenen Basalfleecke und des Marginalfleckes (dieser darf
sogar etwas gebuchtet sein) der Hinterflügel geringer oder be-
deutender sein kann, und daß auch der Nodus der Vorderflügel,
sogar derjenige der Hinterflügel einen Fleck haben kann.
Es ist nur die völlige Abwesenheit aller anderen Flecke
und Trübungen zu beachten. 3 und 2 haben beide die Flügel-
spitze vorn und hinten schwarz; die dunkle Färbung nähert sich
dem Pterostigma mehr oder weniger und war bei der Aufstellung
neuer Arten ebenfalls besonders berücksichtigt worden.
Die hiesigen Exemplare von Amboina, Batjan, Borneo,
Java, Sumatra, Singapore zeigen in den variirenden Trübungen
alle möglichen Schwankungen und neigen so zu phyllis Sulz.,
obscura Br., Amaryllis Selys und Snelleni Selys hin.
Von größtem Interesse scheint mir die Selys’sche Rasse:
subphyllis von den Philippinen zu sein. Hier tritt die Erscheinung
auf, daß sämmtliche Trübungen entweder sehr klein sind oder
bis auf ein Minimum verschwinden; die Basalflecke reichen nur
kaum bis zum Dreieck, der Marginalfleck ist bis auf einen dieken
Punkt redueirt, am Nodus ist die Ader kaum verdickt, und die
Flügelspitzen sind fast gar nicht getrübt. Selys untersuchte
4 2 von Lucon, Zebu, Bohol. In der Sammlung Dohrn be-
findet sich ein 2 ebenfalls von den Philippinen: von Mindoro.
Es zeigt die von Selys beschriebenen Einzelheiten in noch
weiterer Reduktion: die beiden Basalfleecke sind sehr kurz, der
erste reicht nur bis halb zur 1. Antenodalen, der 2. nur bis halb
zum Dreieck; vom Marginalfleck ist keine Spur vorhanden.
Nodus und Spitze wie oben.
Stett, entomol. Zeit. 1902.
105
Die Größe und Zahl der Adern resp. Zellen variürt bei
variegata und phyllis sehr. So kann z. B. das Dreieck 2 Quer-
adern haben, aber auch 3; es kommen auch verbindende Adern
vor, so daß die Zahl der Zellen eine größere wird, als gewöhnlich.
Im inneren Dreieck pflegt die Zahl der Zellen beträchtlich
zu sein. Die Discoidalreihen sind bei variegata durchschnittlich
in größerer Zahl als bei phyllis vorhanden; es herrscht bei
variegata das Streben nach 6 und 5 Reihen (wenn auch 4 vor-
kommen), bei phyllis nach 5 und 4 Reihen; bei beiden giebt
die erste Zahl die Zellen unmittelbar nach dem Dreieck an.
Die Hypotenuse des Dreiecks ist stets gebogen. Die Neben-
felder sind stets 2reihig, der innere Ast des unteren Dreiecks-
sectors im Hinterflügel ist mehr oder weniger stark gebuchtet.
Das Pterostigma ist bei $ und 2 verschieden groß, indem
es bei den $ größer als bei den 2 ist.
Die Gestalt der Hinterflügel ist bei $ und 2 insofern ver-
schieden, als die Flügel der 2 stumpfer und breiter sind, als die
Flügel der $. Doch giebt es merkwürdigerweise auch 2 mit
den schlanken Hinterflügeln der $, so daß, wie sehon Brauer
1868 bemerkt, in dieser Hinsicht wohl ein Dimorphismus der
2 besteht. Ob derselbe zugleich mit der Zeichnung der $ ver-
bunden ist, läßt sich nur bei der Gruppe variegata, wo auch in
Farbe und Zeichnung dimorphe Geschlechter sind, entscheiden.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Deli (Martin -
nach Karsch), Soeroelangoen (Snelleman nach Albarda und Selys).
Malacca, Java, Borneo, Celebes, Philippinen, Batjan, Molukken,
Neu-Guinea, Pelew-Inseln. Ceylon.
IV. Libellulinae s. str.
A. Libellulae.
13. Camacinia gigantea Brauer.
1 8, Soekaranda.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1867. $. 7—9.
5 Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. S. 717,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
106
Hagen. Stett. Ent. Zeit. XXX. 1869. 5. 94—96.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 266/67.
Karsch. Beitr z. Kenntn. d. Libell. 1889, $. 356. 359/61.
Sumatr. Odon. 1891. $. 245. No. 18.
Diese schöne und stattliche Art ist erst in wenigen Exem-
”
plaren bekannt geworden resp. beschrieben worden. Brauer
beschrieb $ und 2 von Amboina; leider waren die Körper
defekt. Hagen hat 1869 eine ausführliche, z. Th. ergänzende
Beschreibung gebracht, in seiner sorgfältigen Art mit vielen
Zahlenangaben. Kirby’s $ von Morty Isl. stimmt im wesent-
lichen mit Brauer’s Beschreibung überein. Karsch hat das
5 von Sumatra nur aufgezählt. Hier in der Sammlung Dohrn
befinden sich 1 vollständiges $ von Java und 1 do. $ von
Sumatra. Beide stimmen mit der Brauer’schen und Hagen-
schen Beschreibung und mit Kirby’s Gattungsmerkmalen in hin-
reichender Weise überein.
Da bis jetzt kein vollständiges 9 beschrieben ist, kennt
man die Scheidenklappe desselben nur aus der Beschreibung der
verwandten Art C. Harterti Karsch. Auch Hagen kannte nur
eine Abbildung des 2. *)
Ich führe die Größen der beiden hiesigen $ an: Länge
(total) 53 und 56, Abd. ohne App. 31 und 33, App. sup.
2!/, mm, App. inf. ®/, der oberen. Hinterflügel 45 und 47,
Pterostigma 5—6 mm. Breite des Hinterflügels im Niveau des
Arculus 16 und 17, des Nodus ca. 15 mm. Im Vorderflügel
sind 26—28 Ante-, 17—19 Postnodaladern, 7 — 10 — 12 Zellen
im Dreieck, 6—9 Diseoidalreihen, im 2. Nebenfeld 4—5 Reihen,
im 1. Nebenfeld 2—3 (4) Reihen, 3—4 Supratriangularadern,
1 + 3 (einmal 1 + 2) Adern im Medianraum; im Hinterflügel
3 Adern im Dreieck, 1 (einmal 2) Ader im Supratriangularraum,
1 + 1 Ader im Medianraum.
Wesentliche Abweichungen sind somit nicht vorhanden
(Kirby hat 5—6 Supratriangularadern und die untere Appendix
gleich den oberen).
*) Die Beschreibung eines 2 siehe in der folgenden Arbeit!
Stett. entomol. Zeit. 1902.
107
Die Farbe ist bei beiden Exemplaren schön kastanienbraun,
ebenso der dunkle Theil der Flügel, doch nimmt derselbe hinter
dem Nodus nur etwa 1/; des Raumes vom Nodus bis zum Ptero-
stigma ein. Bei dem Sumatraner Stück geht die dunkle Farbe
vorn am Rande einige Zellen weiter. Sonst ist noch die beim 2
beschriebene noch dunklere Binde sichtbar, sie stimmt genau mit
der von Hagen auch für das $ beschriebenen Binde überein.
Die oberen Appendices sind von gewöhnlicher Bildung,
etwas geschwungen, dann etwas verdiekt und endlich zugespitzt.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Deli (Martin
nach Karsch). Java (Sammlung Dahrn). Amboina (Brauer).
Morty Isl. (Kirby). Timor, Morotai, Celebes (Rosenberg nach
Hagen). 1 2 von Kisser (Sammlung Dohrn), siehe Anm.!
14. Camacinia Harterti Karsch.
1 2, Gebirge von Deli bei Batu Sankahan (vielleicht
8000 Fuß hoch), erbeutet von E. Hartert.
Litteratur wie No. 13.
Speciell: Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 356, 359—361.
Heimath. Nur Sumatra: Batu Sankahan s. oben (Hartert
nach Karsch).
15. Urothemis sanguinea Burmeister.
1 3, Soeroelangoen, erbeutet von Snelleman.
Burmeister. Handb. d. Ent. U. 1839. S. 858.
"Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842 p. 112, No. 112 dp NE, DIN
Hagen. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. VIII. 1858. p. 480.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. S. 175. 366, 737.
Selys. Ann. Soc. Ent. Belg. XXI. 1878. C. R. 4. Mai.
Albarda. Veth. Mid. Sum. IV. 5. 1887, p. 3.
Selys. Odon. d. Sum. 1889. No. 34.
A Caus. Odonat. No. 9. Urothemis. 1897. p. 68—87 (Spee. p. 75—81).
Calvert. Proc. U. 8. Nat. Mus. XV]. 1893..p. 585/6.
» Proc. U. $S. Nat. Mus. XVII. 1895. p. 143.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 282.
Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 552.
Selys spricht 1897 p. 75 die Vermuthung aus, daß es
L2]
wahrscheinlich nur 2 Arten von Urothemis (s. str.) giebt, eine
Stett. entomol. Zeit. 1902.
.
108
asiatische und eine afrikanische: sanguinea Burm. (mit bisig-
nata Br., Philippinen, und insignata Selys, Borneo), und Ediwardsi
Selys (mit designata Selys und madagascariensis Selys, wozu
. dann vielleicht noch die von Kirby 1898: Ann. Mag.. Nat. Hist.
Ser. 7. Vol. DI. p- 2345 beschriebenen . Arten kommen).
Heimath. Sumatra: Soeroelangoen (Snelleman nach Albarda
und Selys). Indien, Thibet, Ceylon.
B. Libellae.
a. Libellae verae 1.
Lathrecista.
Fabrieius. Suppl. Ent. Syst. 1798. p. 283. No. 14—15.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1867. S. 19.
su Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. S$. 729. _
Selys. Odon. d. 1. Nouv.-Guin. 1879. p. 298—301. III. No. 1—4.
er Ps Odon. d. Sum. 1889. No. 21. 22.
> Odon. d. Birm. 1890/91. No. 21.
Kirby. Revis. Libell. 1890. p. 291. 335/6.
h Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 553.
Karseh. Beitr. z. Kenntn. d. Libell. 1889. $. 357. 369—371.
er Sumatr. Odon. 1891. No. 20.
Die Gattung Lathreeista wurde durch Kirby von Brauer’s
Orthemis getrennt, nachdem schon Selys den Versuch gemacht
hatte, ihre Arten in Agrionoptera unterzubringen durch Er-
weiterung der Charakteristik derselben. Das Verfehlte dieses
Versuches, zu dem Gestalt und Farbe der Arten aufforderten,
war ihm gewiß klar; sein „Mais ou s’arretera-t-on?* ist das
Motto zur Systematik der eigentlichen Libellen, wie sie sich
heute gestaltet. Seine I. Division (1879, p. 399) umfaßt die
Gattung und begrenzt sie ungefähr.
16. Lathreeista difficilis Selys.
Von Banca durch Teysman erbeutet.
Litteratur siehe oben.
Speciell: Selys. Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1879. III. No. 4.
Y Odon. d. Sum. 1889. No. 21.
Heimath. Sumatra: Banca (Teysman nach Selys). Malaysia?
(Coll. Selys).
Stett. entomo]. Zeit. 1902.
109
17. Lathreeista asiatica Fabricius,
forma simulans Selys.
1 3, Soekaranda.
Litteratnr siehe oben.
Selys’ simulans unterscheidet sich von Brauer’s pecto-
ralis durch die geringere Größe und durch die beiden letzten
schwarzen Abdominalsegmente. Karsch nimmt an, das asiatica
Fabr. mit sömulans Selys synonym ist (1891). Das 2 ist noch
nicht bekannt.
Das hiesige Exemplar (3) stimmt mit Selys’ Angaben
überein. Seine Größen sind: Abdomen ohne App. 28, Hinter-
flügel 32, Pterostisma 31/, mm. Antenodaladern 15, Postn. 10,
im Hinterflügel 12 und 12. Die Spitzen der Flügel sind rauch-
braun getrübt vom Anfang des Pterostiema an wie bei Selys’ &
von Malacca. s
Bei der Vergleichung von pectoralis Br. ergab sich noch,
daß der Thorax vorn nicht metallisch grünschwarz, sondern
bräunlich ist. Das Exemplar ist vorzüglich in den Farben er-
halten; die Oberseite des Thorax zwischen den Flügeln, sowie
das 1. und 2. Abdominalsegment oben sind völlig blau bestäubt.
‘Man könnte somit dies Exemplar für terminalis Kirby |
halten. Ich bin aber der Ansicht, daß auch Kirby’s terminalis
entweder synonym mit simulans oder der größeren Zahl von
Nodaladern im Vorderflüigel wegen eine andere Art ist.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Siboga (Modigliani
nach Selys), Deli (Martin nach Karsch). Borneo. Malacea.
Birma. Ceylon.
18. Potamarcha obseura Rambur.
syn. congener Rambur.
Von Deli, durch Martin erbeutet.
Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 64, 70.
Hagen. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. VII. 1858. $. 480.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. S. 729.
Selys. Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1879. V. p. 324. III. p. 29.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
110
Selys. Odon. d. Phil. 1882. p. 12, 13.
Add. aux Odon. d. Phil. 1891. p. 211.
} Odon. d. Birm. 1890/91. No. 22.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 370/71.
Sumatr. Odon. 1891. No. 21.
% Odon. Kükenth. 1900. S. 219.
Kirby. Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 553.
Erst Karsch (1889) erkannte die Verwandtschaft der bis
dahin von Brauer und Selys zu Orthemis, von Kirby zu
»
”
Orthetrum gestellten Rambur’schen L. obscura und congener
mit Kirby’s Gattung Lathrecista; zugleich stellte er aber auch
die Unterschiede fest und begründete die Gattung Potamarcha,
welche dann von Selys gebraucht wurde. Es ist nur die eine
Art bekannt, welche wenigstens im 5 mit Lathrecista- Arten
bedeutende Aehnlichkeit hat und selbst in Einzelheiten dieselben
wiederholt. Hagen hielt Fabriecius’ asiatica für synonym mit
congener, Karsch für eine Lathrecista und zwar 1891 für
synonym mit simulans.
In der Sammlung Dohrn befinden sich 2 $ und 6 2
von Java. Die & unterscheiden sich von dem obigen & von
Lathrecista in Betreff der rauchbraun getrübten Spitze dadurch,
daß bei ihnen die Trübung nur die äußerste Spitze umfaßt.
Heimath. Sumatra: Deli (Martin nach Karsch). Java
Celebes. Dongola. Philippinen. Molukken. Malacca. Birma.
- Indien. Ceylon.
19. Zygonyx (Neurocena) ida Selys.
2 3, Soekaranda.
Hagen. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1867. S. 62.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVIIJ. 1868. S. 370, 742.
Selys. Odon. d. I. Seych. 1869. p. 96.
Syn. d. Cordul. 1871. p. 14.
Apercu stat. s. 1. Neur. Odon, 1871. p. 409/10.
Sur 1. Distribut. d. Ins. Odon. en Afr. 1881. p. 5.
Caus. Odonat. No. 4. Zygonyx et Schizonyx. 1891. p. CCXXVI£f
Karsch. Entom. Nachr. XV. 1889. $. 343.
“ Idionyx (Schizonyx) luctifera. 1889. S. 280 £,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
111
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. $. 356. (357).
2° Die Ins. der Bergl. Adeli. 1893. S. 21.
7 Entomol. Nachr. XXI. 1895. S. 203.
Calvert. Transact. Am. Ent. Soc. XIX. 1892. p. 163/4.
> Proc. U. $S. Nat. Mus. XVII. 1895. p. 12—.
3 Proc. Acad. Nat. Sei. Philad. 1898. p. 146.
er Proc. Acad. Nat. Sci. Philad. 1899. p. 245—253.
Kirby. Ann. Mag. Nat. Hist, Ser. 7. Vol. V. 1900. p. 532/4.
s Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 7. Vol. V. 1900. p. 539—42.
Von den beiden $ der Sammlung Dohrn ist das eine
ausgefärbt und sehr dunkel in der Farbe, das andere ein ganz
frisch ausgeschlüpftes, noch fast graues Exemplar, dessen Ab-
domen unvollständig ist.
In dieser Sammlung befinden sich außerdem 6 $ und 1%
von Java derselben Art. Das Sumatraner & unterscheidet sich
in nichts wesentlichem von den Javanern und von Selys’ oder
Karsch’s (Pseudomacromia luxuriosa Karsch — Zygonyx ida
Selys: Karsch 1895 $. 203) Beschreibung. Es ist jedoch von
geringer Größe: Abd. ohne App. 30, Hinterfl. 33, Pterostigma
kleiner als 21/, mm.
Zu den von Selys, Karsch und Calvert angegebenen
Variationen im Geäder gebe ich folgende Beiträge:
2 & von Sumatra. Vorderfligel: Antenod. 121/,, 131/,,
Postn. 9, 6, 7. Dreieck frei, inneres Dreieck 1, 2 Zellen.
Submedianqueradern 2. Zwischen $ubnod. und Schaltseetor
1 Zellenreihe. 2 Diseoidalreihen. Areulus zwischen 1. und 2.
Antenodalquerader. |
Hinterflügel: Antenod. 9, 10, Postn. 8, 9. Dreieck frei,
einmal 1 Querader. 1 Submedianquerader. Die innere Seite
des Dreiecks ist nur äußerst wenig, aber noch sichtbar diesseits
des Arculus gestellt.
6 & von Java. Vorderfl.: Antenod. 121/;—141/, (die
letzte Ader ist bei 1 & in beiden Flügel, bei 2. $ in je 1 Flügel
durchlaufend, trifft aber die dahinter befindliche Ader nie genau),
Postn. 8—9. Dreieck frei, inneres. Dreieck 1-, 2- und 3zellie.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
112
Areulus entweder die 2. Antenodalader treffend oder etwas dies-
seits derselben stehend. Sonst wie vorher. Hinterfl.: Antenod.
10—12, Postn. 7—10. Dreieck mit 1 Querader, bei 1 & in
beiden Flügeln frei, bei 2 $ in je 1 Flügel frei. Die innere
Seite des Dreiecks ist deutlich diesseits des Arculus gestellt, nur
einmal wie oben.
12 von Java. Vorderfl.: Anten. 131/,, 141/,, Postn. 9, 8.
Hinterfl.: 10 und 8, 9. Im Vorderfl. ist das innere Dreieck
2zellig, links ist die Querader unvollständig. Zwischen Subnodalis
und Schaltseetor 1 Zellenreihe (1 Zelle jedoch getheilt).
Die Gattung Zygonyx nebst verwandten und ähnlichen
Gattungen ist 1900 von Kirby zuletzt untersucht worden.
Nachdem sie von Selys aufgestellt und von ihm, Hagen
und Brauer als Corduline aufgefaßt war, erkannte Selys
bald ihre Stellung als Libelluline. Karsch führt sie in seinem
System 1889 als solche auf und zwar in der IV. Gruppe nach
Brauer, 1. Abtheilung. Daß sie hierher nicht gehört, zeigt
Karsch schon dadurch, daß er Zygonyx ida Selys als Pseudo-
macromia beschreibt. In der That kann auch nur hier die
Stellung von Zygonyx zu suchen sein, d. h. in der IV. Brauer-
schen Gruppe, 2. Abtheilung mit gestielten Seetoren des Arculus,
Gruppe A. mit nicht durchlaufender letzter Antenodalader, wie
auch Calvert 1895 bemerkt.
Abgrenzung und Umfang der Gattungen Zygonyx und
Schizony& ist durch Selys, Karsch, Calvert und Kirby
gegeben worden.
Kirby trennt Zygonyx in 2 Gattungen: Zygonyx mit üris
und Neurocena mit ida. Die Trennung und Gegenüberstellung
hat schon Selys gegeben. Ich denke, es war nicht nöthig,
beide Arten als Gattungen zu trennen, da die Differentialcharaktere
wohl nur dazu ausreichen, in einer Gattung Gruppen zu bilden.
Wie aus den obigen Zahlen und den übrigen Beschreibungen
hervorgeht, ist das Dreieck der Hinterflügel wohl mindestens
ebenso oft getheilt wie leer.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Da “
113
‚Kirby vergleicht Zygonye und Schisonyc noch mit
Zygonidia und Cratilla (Protorthemis) metallica Brauer. Beide
gehören in IV, 2, B. des Karsch’schen Systems, mit durch-
laufender letzter Antenodalader.
Ob die Gattung Schisony® in Karsch IV, 2, A. gehört
oder nicht, ist noch fraglich; vielleicht ist sie, wie Calvert 1892
und 1895 ausführt, zu Tramea, specieller zu Miathyria zu stellen.
Zygonyz jedoch gehört sicher zu IV, 2, A. Es ist hier
eine neue Gruppe dafür zu bilden:
Membranula groß oder mäßig groß.
Die basale Seite der Cellula cardinalis d&s Hinterflügels
liegt diesseits des Areulus: Zygonyx Selys, und zwar Z. iris
Selys und Z. ida Selys.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn). Java. Malacca.
20. Trithemis festiva Rambur.
2 &, Soekaranda.
Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 9.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XV. 1865. $. 507.
e Novara-Reise. 1866. 8. 98/99.
3 Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVI. 1867. 8. 289.
= Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVIII. 1868. S. 735.
Selys. Odon. d. l. Nouv. Guin. 1878. p. 295. 315.
Odon. d. Phil. 1882. No. 28.
& Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1879. IV. No. 14. V. No. 56.
n Odon. d. Sum. 1889. No. 30.
” Odon. d. Birm. 1890/91. No. 32.
Albarda. Veth. Mid. Sum. IV. 5. 1887. p. 4.
Kirby. Proc. Zool. Soc. London. 1886. p. 327.
ja Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 551.
5 Revis. Libell. 1890. p. 277.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 357.
e) Die Ins. v. Adeli. 1893. $. 19, 23.
Von Tr. festiva Ramb. (infernalis Br.) befinden sich hier
außer 2 $£ von Sumatra noch 3 & von Java. Sie sind sämmt-
lich etwas größer als Brauer (1865) angiebt. Das Abdomen hat
Stett. entomol. Zeit. 1902. z 8
114
ohne Appendices 22—23, der Hinterflügel 283—30 mm Länge
(Brauer. Abd. 20, Vorderfl.. 28 mm). Das Pterostisma ist wie.
bei Brauer 21/, mm lang.
Ich zweifle nicht, daß die vorliegenden Exemplare trotzdem
festiva Ramb. sind. Im Vorderflügel 11—13 Ante-, 7—9 Post-
nodaladern; im Hinterfl. 7—9 und 8—10.
Ich mache hier auf den schon von Brauer 1866 und
von Karsch 1893 hervorgehobenen Unterschied in Biegung und
Länge des Sector trianguli superior zwischen Trithemis und
Crocothemis aufmerksam.
. Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Silago, Alahan
pandjang, Sidjoendjoeng. Java. Neu-Guinea. Molukken. "Celebes.
Philippinen. Birma. Vorderindien. Ceylon.
21. Trithemis aurora Burmeister.
Zahlreiche $, Soekaranda; 2 &, Sinabong; zahlreiche 9,
Soekaranda.
Burmeister. Handb. d. Ent. I. 1839. $. 859.
Calvert. Burm.’s Types of Odon. 1898. p. 89/90.
Hagen. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. VIII. 1858. $. 480.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. $. 176 f. 735.
Selys. Odon. d. Phil. 1882. No. 26. |
5 Add. aux Odon. d. Phil. 1891. No. 26.
» Odon. d. Birm. 1890/91. No. 34.
Kirby. Proc. Zool. Soc. Lond. 1886. p: 3271. No. 10.
N Proc. Zool. Soc. Lond. 1891. p. 203. No. 3.
B Revis. Libell. 1889. p. 277.
: Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 550/51.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. $. 357.
5 Sumatr. Odon. 1891. No. 22.
E Die Ins. v. Adeli. 1893. $. 19, 23. 24.
Die & sind theils jung, theils reif. Das Abdomen ist schön
rosa und der Fleck der Flügel heller oder dunkler.
Trithemis aurora Burm. ist, wie Selys gezeigt hat, von
Kirby als öntermedia Ramb. und dann, da intermedia Ramb.
eine Neurothemis ist, als Yerburi Kirby beschrieben und abge-
bildet worden, wührend seine aurora Burm. nach Selys eine
Stett. entomol. Zeit. 1902.
115
neue Art Tr. Kirbyi Selys ist. Der Unterschied beider Arten
liest in der Zahl der Nodaladern. Tr. Kirbyi hat 10—11 Anite-
. und 7 Postnodaladern. Tr. aurora hat nach Selys 14—15 und
8—9 (irrthümlich 7, s. Karsch), nach Karsch (Sum. Odon.)
12—15 und 8—11 Adern. Bei den hiesigen Exemplaren von
Soekaranda, welche aus derselben Provinz (Deli) stammen, wie
Karsch’s Stücke, zähle ich ebenfalls 12 (sehr selten), 13—15
(2 12—13) und 9—11 (bei den 2 8—9) Adern. Die beiden
5 von $Sinabong haben 14—15 (in 1 Flügel 16) und 10—11
(in 1 Flügel 12) Adern.
Außerdem sind hier noch 5 & und 1 2 von Java. Bei
ihnen zähle ieh: $ 13—15 Ante- und 8—11 (in einem Exemplar
12 und 13!) Postnodaladern, 2? 14—15, 7—8.
Ein $ von Singapur hat 15 und 11 und 13, ein 2 von
Bombay 13 und 8.
Im allgemeinen sind die hiesigen Sumatraner etwas kleiner
als die hiesigen Javaner; ihre Größen sind:
Sumatraner: Abdomen ohne App. 20—23, Hinterflügel
25—28, Pterostigma etwas über 2 mm.
Javaner: 23—25, 29—31, 2—23/, mm.
Die Größe der Sumatraner würde ziemlich genau den An-
gaben Brauers: Körperlänge 33, Flügelspannung 57-—58, Ptero-
stigma 2 mm entsprechen, während die Javaner mit 37—38
und 62—64 mm dieselben übertreffen, immerhin aber noch nicht
die Größen von soror Br. = adelpha -Selys erreiehen, von denen
sie sich außerdem durch abweichende Zahl der Nodaladern (nach
Brauer 16—18 und 11 bei soror) unterscheiden.
Unter den Sumatranern finden sich nun einzelne Exemplare,
welehe in der Körperlänge und in der Flügelspannung nur um
2 mm hinter den Javanern zurückbleiben, dahin gehören auch
die beiden $ von Sinabong.
Ich halte daher alle diese Thiere für aurora, obwohl noch
ein zweites Bedenken in Betreff der Ausdehnung des gelben
Fleckes der Hinterflügel besteht. Bei den Javanern erreicht
Stett. entomol. Zeit. 1902, g*
116
derselbe nämlich nicht das Dreieck, sondern hört in der Mitte
zwischen der Querader des Submedianraumes und dem Dreieck
auf, ebenso bei dem einen $ von Sinabong, während das Gelb
bei dem zweiten d von Sinabong sogar schon an der Querader
aufhört. Da aber bei einigen $ von Soekaranda eine ähnliche
Erscheinung vorliegt und andererseits das 2 von Java das Gelb
bis zum Dreieck hat, zweifle ich nicht, daß es sich um dieselbe
Art aurora handelt. Man könnte höchstens die vorliegenden
Javaner und die Exemplare von Sinabong als eine Gebirgsrasse
unterscheiden. -
Heimath. Sumatra: Soekaranda, Sinabong (Dohrn), Deli
(Martin nach Karsch). Java (Samml. Dohrn). Borneo. Malaysia.
Philippinen. Singapur. Birma. Vorderindien. Ceylon.
22. Trithemis adelpha Selys (soror Brauer).
1 2 erbeutet durch Snelleman von Loeboe gedang.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. 1868. XVII. $. 179, 735.
Selys. Odon. d. l. Nouv. Guin. 1878. p. 315.
Moden. den iss2ınor 27.
" Odon. d. Sum. 1889. No. 31. 32.
5 Odon. d. Birm. 1890/91. No. 33.
Albarda. Veth. Mid. Sum. IV. 5. 1887. p. 4.
Heimath. Sumatra: Loeboe gedang (Snelleman nach
Albarda und Selys). Philippinen.
23. Trithemis fraterna Albarda
(eongener Kirby).
1 3 erbeutet von Snelleman, Soengei Aboe.
Albarda. Veth. Mid. Sum. IV. 5. 1887. p. 4.
Selys. Odon. d. Sum. 1889. No. 32. 31.
Heimath. Sumatra: Soengei Aboe (Snelleman nach Albarda
und Selys).
24. Brachythemis contaminata Fabricius.
5 3, 1 2, Deli, von Martin erbeutet.
Fabrieius. Ent. syst. II. 1793. p. 382. No. 38.
Burmeister. Handb. d. Ent. II. 1839. $. 859,
Stett. entomol. Zeit. 1902,
117
Calvert. Burm.’s Types of Odon. '1898. p. 91.
Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 99.
Hagen.. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. VIII. 1858. S. 480. No. 57.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XIV. 1864. $. 162.
Novara-Reise. 1866. S. 104.
5 Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. S$. 367. 736.
Selys. Odon. d. Phi. 1882. No. 29.
n Odon. d. Birm. 1890/91. No. 39.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 278.
5 Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 551.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. p. 357.
Sumatr. Odon. 1891. $. 245. No. 23.
Odon. Kükenth. 1900. S. 219.
Heimath. Sumatra: Deli (Martin nach Karsch). Java.
Borneo. Philippinen. Birma. China. Vorderindien.: Ceylon.
”
”
”
25. Crocothemis servilia Drury.
15 _&,. Soekaranda, 1 &, Binahone TR ee
1 2, Liangagas.
Drury. Ill. Exot. Entom. I. Taf. 47. f. 6.
Fabricius. (Siehe: Selys. Rev. des Odon. 1850. p. 24/25).
Burmeister. Handb. d. Ent. II. 1839. $. 858.
Rambur.. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 80.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XIV. 1864. S. 162.
- Novara-Reise. 1866. $. 104. |
Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVIII. 1868. S. 367. 736.
Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XIX. 1869. 8. 9.
Selys. Rev. des Odon. 1850. p. 24/25.
„ . Odon. d. I. Nouv. Guin. 1878. p. 294.
».. Odon. d. 1..Nouv. Guin. 1879. IV. p. 305.
Odon. d. Phil. 1882. No. 25.
3 Odon. du Jap. 1883. No. 18.
- Odon. d. l’Asie Min. 1887. No. 26.
zr Odon. d. Loo-Choo. 1888. No. 10.
5 Odon. d. Sum. 1889. No. 33.
Odon. d. Birm. 1890/91. No. 38.
Albarda. Veth. Mid. Sum. IV. 5. 1887. p. 4.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 357.
® Sumatr. Odon. 1891. No. 24.
„» Die Ins. v. Adeli.‘1893.:8. 49. 23
Stett. entomol. Zeit. 1902.
118
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 279.
r Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 7, Vol. V. 1900. p. 532.
Mac Lachlan. Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 6. Vol. XIII. 1894. p. 432 -
Vol. XVII. 1896. p. 366.
Crocothemis servilia Dru. ist eine weit verbreitete ost-
asialische Art, welche in der Größe sehr varirt. Die .kleineren
Exemplare stehen in dieser Beziehung der Cr. erythraea Brulle
so nahe, daß nicht nur ältere Forscher, sondern ‚selbst. Selys
und neuerdings Mac Lachlan keine speeifischen Unterschiede
haben finden können. Mae Lachlan unterzog sich (1898) dieser
Mühe zum „probably“ sechsten Male und zwar mit gewiß be-
deutendem Material, Er bekennt: „but once again have I failed
to find any certain structural characters“, und schließt: „Some
other investigator may be more fortunate.“
Die Japaner und Chinesen sind nach Selys und Mac
Lachlan am größten; die Südostasiaten, speciell die hiesigen,
sind kleiner und bilden die Zwischenstufe zwischen den Japanern
und der echten erythraea .in der Länge des Abdomen und der
Hinterflügel. Im Pterostigma finde ich bei den hiesigen Süd-
ostasiaten völlige Uebereinstimmung mit eryihraea.
Es ist danach fraglich, ob die indischen erythraea-Exem-
plare wirklich zu erythraea gehören, oder vielleicht richtiger zu
servilia zu rechnen sind. Es mag aber auch umgekehrt der
Fall sein, daß sämmtliche Crocothemis von Südostasien erythraea
sind. Schon Selys sagt (1882): „Je trouve m@me, que les
exemplaires des Philippines et de la Malaisie appartiennent plutöt
a 1’ erythraea qua la servilia.“ In den Nouv. Öbserv. s. 1.
Odon. d. 1. Reg. d. 1. N. Guin. 1879, p. 305, No. 13 steht sogar:
Crocothemis servilia? Drury; race erythraea Brulle, Ternate.
Später spricht er allerdings nur von Uebergängen. Dieser Ansicht
Selys’ folgt auch wohl Förster, indem er 1898 in den Termesz.
Füzet. XXI. p. 288 die von ihm für Neu-Guinea aufgestellte
Subrasse novaguineensis zur Art erythraea_ stellt.
Ich möchte ihm hierin nicht folgen, obwohl die hiesigen
Exemplare in der Größe eine beträchtliche Annäherung gerade
Stett, entomo]. Zeit. 1902.
119
an seine Angaben zeigen. Zunächst ‚hat Selys trotz seines
sroßen Materials sich später immer für servilia entschieden,
ebenso Albarda, Mac Lachlan u.a. Karsch hat Exemplare
aus gleicher Gegend erhalten wie Dohrn und hat ‚sich auch
für servilia ausgesprochen. Förster standen nur 2 S und 1
zu Gebot, während den früheren Beobachtern von Exemplaren
ähnlicher Herkunft ein unbedingt bedeutendes Material zur Ver-
fügung stand, unter dem die von Förster angeführten Größen
sicher mehrfach vorkommen und zugleich bei anderen. Stücken
gleicher Herkunft beträchtlichere Dimensionen des Abdomen vor-
‚handen sind. Ich schließe das aus dem mir vorliegenden Material
von Sumatra, zu dem noch 2 $ aus Java und Amboina und
INFEaRı Sraus Bengalen kommen. Außerdem müßte man nun
alle Crocothemis von gleichen Größen, wie diejenigen Förster’s,
für die Subrasse novaguineensis Förster halten, was doch wohl
zu weit ginge, besonders da auch die übrigen von Förster an-
geführten Merkmale nicht speciell charakterisirend sind. Und
zuletzt ist noch darauf hinzuweisen, daß, wenn beide Arten zu
einer Art zu verschmelzen wären, doch: der servilia Dru. trotz
Brull&’s sorgfältiger Beschreibung und Abbildung die Priorität
zukommt. ih Sa
- In vollständiger Uebereinstimmung befinde ich mich dagegen
mit dem Wunsche Förster’s, daß von den betreffenden Besitzern
genauere mit Maaßangaben ee Beschreibungen der chine-
sischen Crocothemis, wie überhaupt der Crocothemis auch anderer
Gegenden, veröffentlicht werden möchten, um festzustellen, ob
und wo sich besondere Lokalrassen gebildet haben. Daß dies
nicht nur für Crocothemis wünschenswerth ist, sondern über-
haupt für alle variablen Odonaten, ist selbstverständlich; denn
nur so ist es möglich, Formenkreise und Arten mit ihren Ab-
weiehungen zu umgrenzen, während wir heute noch vielfach
gezwungen sind, für geringe Abweichungen neue Arten aufzu-
stellen, gewiß nur ein sehr bedingter Vortheil für die Wissenschaft.
Ich lasse hier einige Maaßangaben folgen, die theils aus
Stett. entomol. Zeit. 1902. BE }
120
De Litteratur, theils aus Abbildungen, theils aus der Natur ent-
nommen sind.
Croc. servilia Dru. Japan, nach Selys (1883):
Abdomen mit App. Hinterflügel Pterostigma
d 238—33. 31—38. 41/,—51/,.
2 27—31. 34—37. 4—5.
Croc. servilia Dru. China, nach Drury (Text):
Expans. Alar. 2 une. 9 lin.
Ich habe mit dieser Angabe die Abbildung im Drury
(Pl. XLVI, fig. 6), Edit. Westwood, 1837, verglichen. Wenn
2 une. 9 lin. rheinisches Maaß sind, so würde die Abbildung
mit der Maaßangabe ziemlich übereinstimmen; man erhält von
einer Vorderflügelspitze zur andern 2 Zoll 8 Linien; mißt man
jeden Vorderflügel von der Spitze bis zur Basis und addirt das
dazwischen befindliche Thoraxstück, so erhält man ziemlich genau
2 Zoll 9 Linien (72 mm). Ich schließe daraus, daß erstens
rheinisches Maaß zu Grunde gelegt werden darf, und daß zweitens
die Abbildung auch im übrigen natürliche Größe hat. Daher
gebe ich nun die Maaße der Abbildung in Millimetern (ganze
Körperlänge 51 mm): ;
33 (ohne App. 31), 33—34, links 41/,, rechts 51/, (Hfl. 4).
Croc. servilia Dru. Java, Amboina, Sumatra (Coll. Dohrn):
8 26—29. 31—33. 33/,—4.
2 25—27. 32—33. 31/),—4 (2 nur von Sumatra).
Ich gebe hier das Abdomen + Appendices; ohne letztere
sind ca. 2 mm weniger zu rechnen.
1 & von Sinabong ist kleiner: 24, 271/,, 31/2.
Croc. erythraea Bru. subr. novaguineensis Förster.
eu 26, 33. 311,—4.
RD 321). 31/,—4.
Croc. servilia Dıu. Bengalen (Coll. Dohrn), 10 3, 7 2:
3 26—28, 30—32, 31/—fast 4.
2 25—26 (2 mal 23), 31—33 (2 mal 29), 31/,—4.
Stett. entomol, Zeit, 1902.
a Pa
121
Zum Vergleich lasse ich noch einige Angaben über Croe.
erythraea Bıu. folgen.
Croc. erythraea Bru. Europa, Nordafrika, Kleinasien
nach Selys (1883):
3 21—26, 26— 30, 3—4,
2 23—24, 25—29, 3—4.
Croc. erythraea Bru. Morea, nach Brull&, Exped. d. Morce,
115.121832,09.4102%
Long. 40 mm; lat., alis extensis, 70. Mas. (Text).
Die Abbildung hat nicht ganz natürliche Größe (Long. 44;
lat., al. ext., 611/, und 68, vergl. oben bei Drury):
238 (umgerechnet nach 44:40 251/,), 311/, (281/,), 4 °/2)-
Die älteren Angaben von Selys in der Mon. des Lib.
d’Eur. 1840, p. 173 sind für „ferruginea Fabr. (servilia? Dru.,
erythraea Bru.)“:
. 11—12. 13—13t/,. 12/, lignes
— U4—27. 28—30. 31/, mm.
(Pariser Maaß und Rheinisches Maaß übereinstimmend);
in der Rev. des Odon. 1850, p. 233 sind für erythraea Bru.:
s 9Mh—111),, 111,—131/,, 11/,—1°/, lignes,
2 all, 2 | o)) b)
—ä& 1-3, 25—30, 31, —4 mm,
F 192), —24, » 2 »
Calvert giebt für Tr. (Crocothemis) erythraea Bru. (Proc.
U. S. Nat. Mus. XVII. 1895, p. 127) folgende Maaße (Total
length. male, 37—41,5; female, 33— 38):
d 233—27,5, 26—30,5, 3,9 —4 mm,
& 20,5— 23,5, b)) ” b))
(Er giebt hier die größte Breite des Abdomen mit 4 mm
an, was mit Brull@’s Abbildung übereinstimmt. In Drury’s
Abbildung von servilia finde ich 5 mm.)
und p. 144 für 2 2 von Ostafrika: 24,5 und 31,5 mm.
Es scheint hiernach ein thatsächlicher Unterschied in der
Größe der aus verschiedenen Gegenden stammenden Crocothemis
Stett. entomol, Zeit. 1902.
122
zu bestehen, ein Unterschied der für bestimmte Gegenden heute
vielleicht eonstant ist. Ich bin der Ansicht, daß ein speeifischer
Unterschied zwischen servilia und erythraea existirt, der aller-
dings noch aufzufinden ist. Ich bin leider nicht so glücklich
gewesen, ihn zu finden, schon aus dem Grunde, weil hier kein
genügendes Material von erythraea vorhanden ist. Für praktisch
würde ich es halten, wenn man zunächst nach Vergleichung um-
fangreichen Materials feststellte, ob nicht bei der servilia eine
nördliche (ehinesisch-japanische) und eine südliche
(indisch-malayische) Rasse zu unterscheiden ist, erstere von
beträchtlicherer, letztere von geringerer Größe des Abdomen und
der Flügel. Die letztere würde sich auch in : der Größe des
-Pterostigma von der ersteren unterscheiden und damit sich der
erythraea nähern, welche von noch geringerer Größe des Ab-
domen und der Flügel ist. Würde sich in Zukunft kein speei-
fischer Unterschied zwischen servilia und erythraea finden, so
müßte eben letztere als eine dritte, westliche (europäisch-
westasiatisch-afrikanische) Rasse von servilia betrachtet
werden.
Die indischen Formen sind sicher noch einer ganz be-
sonderen Untersuchung zu unterziehen, da 1. hier (in Bengalen)
Formen vorkommen, welche den Sumatranern durchaus gleichen,
wie oben gezeigt, 2. hier die Form Croc. soror Ramb. zu Hause
ist, welehe nach Kirby in Ceylon, Indien und Nordwest-
indien gemein ist (nach Hagen auf. Ceylon), und welche
Kirby: „The Indian form of Croc. erythraea Bru.“ nennt.
Daß Croe. soror Ramb. aus Rambur’s Beschreibung weder
von servilia noch von erythraea zu unterscheiden ist, hat
Förster schon betont:
Litteratur zu Cr. soror Ramb.:
Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 3.
Hagen. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. VII, 1858. $. 480. No. 5.
Kirby. Proc. Zool. Soc. Lond. 1886. p. 328.
> Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 551.
Förster. Termesz. Füzet. XXI 1898. p. 289.
Stett. entomo], Zeit. 1902.
123
3. ist auch die echte erythraea Bru., wenn nicht in Indien
selber, so doch in den benachbarten Gegenden von Kaschmir
(Kirby berichtet das Vorkommen von soror in Nordwest-
indien: Murree, Campbellpore) nach Calvert und weiter
entfernt in Centralasien nach Brauer (Turkestan, Jar-
basch, Taschkent), Selys (Turkestan, Lob Noor, Oase
Keria) und nach Ris (Kaschgar Dar)ja) vorhanden.
Calvert. Proc. Acad. Nat. Sei. Philadelphia. 1898. p. 153:
Abd. & 21—23,5, 2 21—22, Hinterflügel & 25—27,5,
2 25-29. In der Mehrzahl der Stücke sind die Seetoren des
Dreiecks im Hinterflügel ein wenig getrennt.
Ris. Ann. Soc. Ent. Belg. XLI. 1897. p. 45:
Die kleinsten Exemplare, welche Ris sah, haben
Abd. 21, Hinterfl. 24, Antenodaladern 8—9.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XXX. 1880. $. 229.
Selys. Odon. d, l’Asie Min. etc. 1887. p. 22.
Horae. Soc. Ent. Rossicae. XXI. 1887. p. 445.
Ueber die Zahl der Ante- und Postnodaladern des Vorder-
flügels finde ich nur wenige Angaben; sie scheinen auch von
”
geringer Bedeutung für die Artenfrage zu sein. Nach Selys
(Rev. d. Odon. 1850, p. 25) hat servilia 11—12, erythraea
10—11 Antenodaladern. In einer Anmerkung p. 383 berichtigt
er die Zahl für erythraea auf 9—12.
Ich habe in den vorliegenden Exemplaren der servilia von
Java, Amboina, Sumatra, Bengalen beim $ 11—13, beim
2 12 (bei den Bengalen 11—12) Ante-, 9—10 Postnodaladern
gefunden. Förster zählt bei seinen Exemplaren von Neu-
Guinea 11—12 und 9—10.
Der gelbe Fleck am Grunde des Hinterflügels reicht bei
den 3 $ von Java, Amboina, Sinabong (Sumatra) nicht bis zur
ersten Antenodalader und nur bis zur Querader im Submedian-
raum, bei sämmtlichen andern Sumatranern (Z und 2) und Ben-
salen (3 und 2) bis ganz oder etwa zur ersten. Antenodalader
und ein wenig, aber deutlich über die Querader im Submedian-
Stett, entomol. Zeit. 1902.
124
raum hinaus. Die Begrenzung ist theils ziemlich geradlinig, theils
etwas bogenförmig.
Karsch stellt Crocothemis 1889 p. 357 in die Gruppe,
wo die Dreieckssectoren im Hinterflügel mit gemeinsamer Wurzel
‚entspringen. Dies Merkmal scheint nur selten zu stimmen; denn
Karsch selber hat es 1893 (Ins. v. Adeli $. 19) aufgegeben,
indem er sagt, daß der obere Sector in der Regel deutlich ent-
fernt an der Außenseite des Dreiecks entspringt.
Kirby sagt in seiner Gattunesdiagnose, daß dieselben mehr
oder weniger getrennt sind. Calvert bemerkt ausdrücklich bei
Crocothemis erythraea Bru. (Proc. Acad. Nat. Sei. Philad. 1899
p- 234): alle 8 Individuen haben die Sectoren des Dreiecks der
Hinterflügel em wenig getrennt am Ursprung, das Maximum
zwischen ihnen- ist ungefähr 2 mm. Auch Förster hebt hervor,
daß dieselben bei seinen Exemplaren getrennt sind, während sie
bei einem Stück erythraea aus Frankreich aus einem Punkt
entspringen. |
Bei den hiesigen Exemplaren sind die Seetoren des Dreiecks
der Hinterflügel stets getrennt, u. zw. deutlich getrennt mit be-
trächtlichem Zwischenraum, der sich auf 1/,—3/, mm beläuft.
Danach ist die Stellung von Crocothemis unsicher. Nach-
dem so viele neue Gattungen z. Th. von Karsch selber auf-
gestellt worden sind, wäre es gewiß mit Freude zu begrüßen,
wenn Karsch eme Revision seines Libellulinen-Systems vor-
nehmen würde, wozu er 1900 in seinen Odonaten der Küken-
thal’schen Ausbeute ja schon den ersten Schritt gethan hat.
Auch in anderen Gattungen, z. B. in den südamerikanischen
„Trithemis“ sind die Sectoren des Dreiecks im Hinterflügel oft
getrennt. |
Ich mache auch hier noch auf den von Brauer benutzten
und von Karsch 1893, p. 19, 23 hervorgehobenen Unterschied
zwischen Trithemis und Crocothemis betreffend die Länge und
den Verlauf des oberen Sectors des Dreiecks im Vorderflügel
aufmerksam. Ebenso verweise ich auf die von Karsch (1891,
Stett, entomol. Zeit. 1902.
125
$. 245/6) und Selys (1889 in No. 26) betonte Aehnlichkeit von
Crocothemis servilia und Ortheirum testaceum und ihre unter-
scheidenden Merkmale.
Wichtig ist auch die Stellung des Areulus, welcher hier
die Mediana zwischen der 1. und 2. Antenodalader trifft, ein
Merkmal, welches Karsch neuerdings häufig benutzt hat.
Endlich sind bei Crocothemis auch noch der kleine Pro-
thoraxmittellappen zu beachten, ein Unterschied, der bei der
systematischen Vergleichung mit Diplacodes und Eryihemis in
Betracht kommt, und die vielen zarten Dornen im Gegensatz zu
den wenigen (7—8) äußerst kräftigen Dornen bei Erythemis
rufa Ramb., einer Art mit kleinerem Pterostigma, mit der Croec.
servilia in Größe, Habitus und Farbe dieselbe, ja infolge der
Uebereinstimmung im Geäder noch größere Aehnlichkeit wie mit
Orthetrum testaceum hat.
| Heimath: Sumatra: Soekaranda, Liangagas, Sinabong
(Dohrn); Deli (Martin nach Karsch); Soepajang, Ringkiang
Loeloes, Manindjoe (Snelleman nach Selys und Albarda). Java.
Philippinen. Malaysia. Birma. Indien. China. Japan. Neu-
holland.
Neurothemis.
Die Arten der Odonaten-Gattung Neurothemis sind von
mir in einer besonderen Arbeit behandelt worden, welche der
Hauptarbeit folgt. Ich verweise daher auf diese.
26. Neurothemis feralis Burmeister.
&, nach Brauer.
Heimath. Sumatra (nach Brauer und Selys), Celebes,
Molukken.
27. Neurothemis fluetuans Fabricius.
Zahlreiche $ und 2, Soekaranda.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Soepajang, Silago,
Sidjoendjoeng, Datar, Alahan pandjang, Loeboe Taras, Pajah-
koemboeh (Snelleman nach Albarda und Selys), Siboga, Nias- in
Stett. entomol. Zeit. 1902.
126
Bawo Lowalani, Hili Zabobo (Modigliani nach Selys), Deli
(Martin nach Karsch). Ostindien, Ceylon, Nicobaren, Birma,
Malacca, Java, Borneo, Celebes.
28. Neurothemis palliata Rambur.
2 &, Soekaranda.
Dies ist die einzige Odonate, welche Rambur von Sumatra
kannte. |
_ Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), wie vorher
(Snelleman nach Albarda und Selys), Sumatra (nach Rambur).
Osindien, Ceylon, Nicobaren, Malacea, Java, Celebes, Batjan,
Ceram, Amboina, Philippinen.
29. Neurothemis Sophronia Drury.
3 3, Soekaranda.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn). Malabar, Ben-
galen, Nepal, Assam, China, Birma, Malaeca, Celebes, Amboina.
30. Diplacodes trivialis Rambur.
1 8, 5 2, Soekaranda.
‘ Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 115.
Uhler. Proc. Ac. Nat. Sci. Philadelphia. 1858, p. 30.
Hagen. Stett. Ent. Zeit. 1867. XXVII. $. 89.
R Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. VIII. 1858. $. 480. No. 56.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XIV. 1864. $. 162.
Novara-Reise. 1866. S. 104.
> Verh. d. zo0l. bot. Ges. Wien. XVII. 1867. S. 289.
3” Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. S. 721.
r Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XIX. 1869. S. 9, 10.
Alparda, VerhMid. Sum? IV. 7221887. pro.
Selys. Odon. des Il. Seychell. 1868/69. p. 95.
Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 294, No. 30.
Odon. d. Phil. 1882. No. 6.
Add. aux Odon. des Phil. 1891. No. 6.
& Odon. d. Jap. 1883. No. 10.
hr Rev. des Diplax pal. 1884. No. 1.
Odon. d. l’Asie sept. etc. 1887. $ 3.
Odon. des Iles Loo-Choo. 1888. No. 5.
Odon. d. Sum. 1889. No, 9.
9% Odon. d. Birm. 1890/91. No. 36.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
127
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 357, 372.
er Sumatr. Odon. 1891. No. 25.
D Odon. Kükenth. 1900. S. 219.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 307.
ca Proc. Zool. Soc. London. 1891. p. 203.
* Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 550.
A Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 7. Vol. V. p. 531, 534.
Calvert. Proc. Ac. Nat. Sci. Philadelphia. 1898. p. 146.
Ris. Arch. f. Naturg. 1900. I. 2. $. 188.
Diplacodes trivialis Ramb. wurde von Kirby zu Trithemis
gestellt. Ihm schließt sich Selys an, wenn auch zweifelnd,‘
nachdem Karsch diese Art als Diplacodes erkannt hat. Calvert
und Ris halten Karsch’s Ansicht für richtig. Kirby hält 1900
trivialis zwar nicht mehr unbedingt für eine Trithemis, aber
auch nicht für Diplacodes, da bei trivialis das Dreieck der
Vorderflügel getheilt ist, das innere Dreieck 3 Zellen hat und
im Discoidalraum dem Dreieck zuerst 3 Zellen, dann 2 folgen.
Mir scheinen diese Abweichungen nur specifischen Charakter zu
haben. Außerdem ist die Zahl der Zellen im innern Dreieck
nach Kirby sowohl bei frivialis, als bei tetra schwankend,
wie ich auch nach hiesigen Exemplaren von fZrivialis (von
Amboina, Java, Sumatra) constatiren kann. Auch die erste
Diseoidalreihe besteht bei hiesigen Exemplaren zuweilen aus
2 Zellen.
Kirby versieht sogar Diplacodes nebulosa Fabr. mit
einem ? hinter dem Gattungsnamen (1900), wie mir nach
Karsch’s Beschreibung und nach hiesigen Exemplaren $% von
Ceylon und Bengalen scheint — mit Unrecht.
Bei den hier vorhandenen Arten der Gattung Diplacodes:
trivialis, tetra, nebulosa tritt constant ein gemeinsames Merk-
mal auf, welches bisher nicht beachtet ist. Unter dem Pterostigma
befindet sich etwa in der Mitte eine Querader; die von ihr nach
innen zu liegende Zelle ist bedeutend länger als die vorhergehenden
und die folgende; sie ist bei frivialis und fetra ungefähr 1?/;
bis 2 mal, bei nebulosa ungefähr 11/, mal so lang, als die nach
außen folgende Zelle.
Stett, entomol. Zeit, 1902.
128
Hierin (und in anderen Merkmalen) weicht Diplacodes auch
von der nahestehenden südamerikanischen Gattung Micrathyria ab.
Heimath. Sumätra: Soekaranda (Dohrn), Boea, Soepajang,
Datar, Sidjoendjoeng, Soengei-Simauoeng, Silago, Alahan pandjang
(Snelleman nach Albarda und Selys), Padang (Selys), Deli
(Martin nach Karsch). Ostindien, Ceylon, Nieobaren, Birma,
China, Japan, Loo-Choo, Philippinen, Borneo, Java, Timor, Neu-
Guinea, Bismarck-Archipel. Australien: Queensland, Fidji-Inseln.
Duez; Seychellen (? trivialis?).
31. Acisoma panorpoides Rambur.
4 3, Soekaranda, 2 $, Sinabong.
Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 26, 28.
Hagen. Stett. Ent. Zeit. X. 1849. S. 171.
“ Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. VII. 1858. $. 479.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. $. 724.
Selys. Expl. d. I’Alg. Art. Ill. 1849. p. 124.
in Rev. des Odon. d’Eur. 1850. p. 302, 316.
” Nouv. Rev. d. Odon. d. !’Ale. 1870/71. No. 17.
ns Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 294.
.=0don. d> Ph1.21882. No 8.
2e Odon. d. Y’As. sept. ete. 1887. $ 3.
m Odon. des Iles Loo-Choo. 1888. No. 7.
cr Odon. d. Sum. 1889. No. 11.
6, Odon. d. Birm. 1890/91. No. 15.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 357.
A Sumatr. Odon. 1891. No. 26.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 308.
Journ. Linn. Soc. Zool. XAIV. 1894. p. 556.
Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 7. Vol. V. p. 534.
Selys und Hagen wollten Acisoma anfangs nicht als be-
”
”
sondere Gattung betrachten, weil die Erweiterung des Abdomen
kein ausreichender Grund für eine Abtrennung sei. Später haben
sie diesen Widerspruch stillschweigend fallen lassen. Ihr Wider-
spruch hat dennoch eine große Berechtigung. Denn Rambur
stellte Acisoma auf Grund dieses Merkmals mit Unrecht
völlig außerhalb der Gemeinschaft der übrigen Libellulinen.
Die neuere Systematik hat der Gattung Acisoma noch keinen
Stett. entomol. Zeit. 1902.
129
sichern Platz angewiesen. Karsch will sie in diejenige Gruppe
der Libellen mit gestielten Seetoren des Arculus stellen, bei welcher
die letzte Antenodalquerader des Vorderflügels nicht durchlaufend
ist; allerdings trägt er Bedenken, da bei vielen Exemplaren der
Aecis. panorpoides die letzte Antenodalquerader durchlaufend ist.
Er meint, die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen. Nach
meinen Untersuchungen hat Karsch Acisoma richtig gestellt;
und der Zweifel wird dadurch gehoben, daß bei vielen Exem-
plaren von A. panorpoides nicht etwa die letzte Antenodal-
querader durchlaufend ist, sondern (da diese scheinbar letzte
die vorletzte ist) die eigentlich letzte Antenodalquerader häufig
fehlt. Die. normale Zahl der Antenodalen ist bei Ac. panorpoides 8,
von denen die letzte: Ste nicht durchlaufend ist (zuweilen aller-
dings doch, aber nur scheimbar, wenn nämlich die Zahl der
7 durchlaufenden um eine eingeschobene Ader vermehrt ist).
Die letzte durchlaufende Ader, also normal die 7., trifft ungefähr
in der Verlängerung den Ursprung des Sector subnodalis, wäh-
rend die letzte, oft fehlende Ader (welche nicht durchlaufend ist,
wenn sie vorhanden ist), in dem Raum zwischen Ursprung des
Subnodalis und Nodus sich befindet. Ist die Zahl der durch-
laufenden Antenodalen 8, so trifft doch die 8. in der Verlängerung
den Ursprung des Subnodalis. Ist dann noch die letzte Ader
vorhanden, so wären 9 Nodalen vorhanden.
Rambur zählt 7”—8 Antenodalen, seine Abbildung ist wohl
nicht zuverlässig.
Selys giebt für Ac. pan. u. zw. für die afrikanischen
Formen 1850 p. 317 die. Zahl 7—8 Antenodalen an, später
(1889, 1890/91) hebt er hervor, daß die Afrikaner eine
„surnumeraire®* haben (d. h. also die 8.), während diese den
Asiaten fehlt. Leider giebt er bei letzteren nicht die Zahl der
Antenodalen an, aber ich bin fest überzeugt, daß es stets normal
7 sind und daß, wenn 8 vorhanden sind, doch die 8. zum
Ursprung des Subnodalis gerichtet ist.
Stett. entomol. Zeit. 1902. : 9)
130
Aber den Asiaten fehlt die „surnumeraire* auch nicht,
wie Selys selber von einem Exemplar (1890/91) aus Cochin-
china berichtet.
Kirby schreibt (1889) p. 308: „6—5 antenodals, the last
continuous in the type* (Ace. ascalaphoides kamb.!) „but not
in other species“, was wohl .ein kleiner Druckfehler ist, da bei
der Type ascalaphoides (und auch bei den afrikanischen
'panorpoides, von Belys früher infata genannt) gerade die
„surnumeraire® vorhanden ist, welche doch not eontinuous ist.
In seiner Abbildung von panorpoides sind 7 Antenodalen
(darunter die 6. nicht durchlaufend), von denen die 7. (also
normal die vorletzte) gegen den Ursprung des Subnodalis ge-
richtet ist. Hier fehlt also die „surnumdraire“ ebenfalls.
Karsch zählt die _Antenodalen eines Exemplars panor-:
poides von Deli und sagt wörtlich: „7 Antenodalqueradern im
Vorderflügel, die achte halbe rechts fehlend, links vor-
handen.“ Dies ist erstens ein zweiter Beleg dafür, daß die
„surnumdraire* auch bei Asiaten vorhanden ist, und zweitens
lieet darin auch die Auffassung, daß die 7. (auch wenn keine
8. vorhanden ist) nicht als letzte, sondern als vorletzte Ader zu
betrachten ist.
Bei den hiesigen Exemplaren, 6 $ von Sumatra und 1 2
von Ceylon sind in.4 Fällen 7 durchlaufende Antenodalen (die
letzte zum Ursprung des Subnodalis gehend) vorhanden und die
surnumeraire fehlt; bei 1 Exemplar sind links 7, rechts 5 durch-
laufende Antenodalen (die 7. resp. 8. zum Ursprung des Sub-
nodalis gehend), wobei wieder die surnum£raire fehlt; in 1 Exem-
plar sind 7 durchlaufende Antenodalen (die letzte zum Ursprung
(des Subnodalis gehend) vorhanden und links und rechts 1 sur-
numcraire. Das @ verhält sich wie das vorletzte $ mit S und 7
Uurchlaufenden Antenodalen.
| Es ist daher wohl anzunehmen, daß Acisoma normal
eine überzählige, nicht durchlaufende Antenodalquer-
ader hat, welche bei den bisher bekannten Asiaten allerdings
Stett. entomol. Zeit. 1902.
131
oft, überraschend oft fehlt, d. h. unterdrückt ist, während sie
bei den Afrikanern anscheinend in den meisten bekaunten
Exemplaren vorhanden ist.
Ist nun die Stellung von Acisoma in Karsch’s Gruppe
der Libellen mit gestielten Seetoren des Arculus und nicht dureh-
laufender letzter Antenodalader hinreichend begründet, so bietet
die weitere Unterbringung keine Schwierigkeiten. Bei dreieckiger
Cellula .cardinalis ist die Membranula mäßige groß; die basale
Seite der Cellula cardinalis des Hinterflügels liest ziemlich in der
Verlängerung des Arculus, und — die sectores trianguli ent-
springen im Hinterflügel getrennt. Wenn auch die Dornen der
Hinterschienen nicht gerade zart zu nennen sind, so kann man
doch auch nicht von wenigen äußerst kräftigen Dornen sprechen.
Alles deutet auf die Gruppe Hicrathyria-Diplacodes. Besonders
mit Diplacodes hat Acisoma eine weit gehende Aehnlichkeit im
Habitus, wenn man von der Erweiterung des Hinterleibes absieht,
auch in der Zeichnung, doch ist letztere bei Acisoma reicher.
Diese Uebereinstimmung sprieht sich auch im Geäder aus.
Form und Stellung des Dreiecks und Innendreiecks der Vorder-
flügel sind di:selbe. Das ganze Geäder beider Gattungen ist
fast dasselbe, so geht die letzte durchlaufende Antenodalader bei
Diplacodes ebenfalls zum Ursprung des Subnodalis in der Ver-
längerung. Das Dreieck ist ungetheilt (wie bei Diplacodes ge-
wöhnlich), das Innendreieck ist eine große viereckige Zelle,
welche zuweilen gerade so wie bei Diplacodes durch eine bogen-
förmige Querader getheilt wird, die Zahl der Discoidalzellreihen
ist 2 (wie bei Diplacodes gewöhnlich), sehr selten sind in erster
Stelle 3 Zellen. Das Pterostigma ist wie bei Diplacodes.
Die oben bei Diplacodes beschriebenen Zellen unter resp.
vor dem Pterostigma verhalten sich ein wenig anders als bei
Diplacodes, indem beide Zellen ungefähr gleich groß sind und
ihre Nachbarn an Größe übertreffen.
Die Größe der hiesigen Exemplare ist verschieden. Ab-
domen e 19% 19:20: 21, 2 (Ceylon) 17, Hinterflügel & 21,
Stett. entomol. Zeit. 1902. 9%.
132
22, 23 und 25, 2 19 mm. Selys giebt 1850 an: 71), und
9 Linien (= 17 und 20 mm). Merkwürdigerweise haben ein $
mit 18 und 21 und das 2 mit 17 und 19 mm, also die kleinsten
Exemplare einseitig statt 7 durchlaufender Adern deren 8. Das
größte S allein mit 20 (!) und 25 mm hat die nicht durch-
laufende Antenodalquerader.
Die Farbe ist insofern verschieden, als die hiesigen Thiere-
theils mehr gelb, theils mehr blaß hellblau aussehen. .
Heimath. Sumatra: Soekaranda, Sinabong (Dohrn), Sumatra
(Selys); Celebes, Lombok, Philippinen, Malaisia, Singapore, Birma,
Cochinchina, China, Loo-Choo, Bengalen, Indien; Alsier, Sene-
gambien.
32. Onychothemis abnormis Brauer.
&. Erbeutet von Martin, Deli.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges Wien. XVIIl. 1868. S. 170, 732.
Selys. Odon. des Phil. 1882. No. 21.
= Add. aux Odon. des Phil. 1891. No. 21.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 284.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 357.
» Sumatr. Odon. 1891. No. 27.
Ueber die Gattung und Art Onychothemis abnormis Br.
haben wir außer Brauer’s Beschreibung nichts, als eine Muth-
-maßung und später eine kurze Angabe von Karsch; denn Selys
giebt nur Fundorte an und bemerkt, daß er benachbarte Arten
von Malacca besitzt.
Kirby wiederholt nur die Gattungsdiagnose Brauers.
Karsch stellt sie in die Gruppe der Libellen mit gestielten
Sectoren des Arculus und nicht durchlaufender letzter Antenodal-
ader des Vorderflügels, allerdings mit Bedenken. Weiter reiht
er sie ihrer wenigen äußerst kräftigen Dornen wegen in Paren-
these den Gattungen Lepthemis, Mesothemis, Erythemis an.
Später bestätigt er, daß die letzte Antenodalquerader im
Vorderflügel (normal) nur bis zur Subeosta reicht.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
133
Es sind also einige Punkte in Betreff des Geäders noch
festzustellen, um die Stellung der Gattung im System zu be-
stimmen.
Heimath. Sumatra: Deli (Martin nach Karsch). Philippinen.
a. Libellae verae 2.
33. Brachydiplax chalybea Brauer.
6 $, Soekaranda.
Rambur. Ins. Neur. 1842. No. 116.
Brauer. Verh..d. zool. bot. Ges. Wien. XV]l. 1867. $. 301.
5 Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVIII. 1868. $. 173, 725.
5 Sitzungsb. Acad. Wien. LXVII. 1878. $. 195 (nicht gesehen).
Selys. @don. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 303.
nn Odon. des Phil. 1882. No. 10.
= .20den.d. Sum. 18897 No.. 12. 13:
„ Odon. d. Birm. 1890/91. No. 16. 17.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 358.
Kirby. Reyis. Libell. .1889. p. 280. 329.
5 Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 551.
Nach der Absonderung von bispina Hag. (thoracantha Br.)
als Gattung Raphismia Kirby (Kirby 1889, Selys 1889 p. 458)
bleiben mehrere Arten der Gattung Brachydiplax übrig, deren
Abgrenzung bis heute noch nicht endsültig abgeschlossen ist.
Mir liegt leider ein zu ungenügendes Material vor, als daß ich
den Versuch einer solchen Abgrenzung machen könnte. Brauer
kennt 1868 nur 2 Arten: denticauda Br. und chalybea Br., zu
denen 1878 noch gracilis Br. kommt (als Microthemis). Selys
stellt 1878 noch Br. Maria Selys auf, die er 1889 als synonym
mit chalybea Br. wieder aufgiebt, während er Br. denticauda Br.
bestimmt als verschieden von chalybea bezeichnet. Er erkennt
gracilis Br. als Brachydiplax und zwar dasjenige Exemplar,
welches Brauer von Sumatra erhielt; dazu rechnet er ein Stück
von Borneo, welches er in seiner Sammlung melanops genannt
hatte, während er die größeren Stücke Brauer’s von Borneo
für eine andere Art hält. Außerdem betrachtet er Rambur's
Libellula sobrina als zur Gattung Brachydiplax gehörig, ebenso
Stett. entomol. Zeit. 1902.
134
wie eine neue Art Gestroö Selye.. 1890/91 beschreibt er
sobrina Ramb. $%, welche inzwischen 1889 von Kirby als
indica neu beschrieben war, dazu Gestroi Selys. Er neigt zu
der Ansicht, daß sobrina Ramb., Gestroi Selys und chalybea Br.
nur Lokalformen einer Art sind. Kirby schließt sich ihm 1894
in sofern an, als er sobrina, indica, Gestroi für eine Art
sobrina Ramb. hält.
Ich schließe aus dem mir vorliegenden Material und der
Litteratur, daß hier 2 Gruppen zu unterscheiden sind: die Gruppe
chalybea, denticauda, gractlis mit wenig hervortretenden äußeren
männlichen Genitalien (ähnlich wie bei Micerothemis) und die
Gruppe sobrina, Gestroi mit ziemlich stark hervortretenden
Genitalien, doch- stelle ich diesen Unterschied für graeilis und
sobrina nur vermuthungsweise auf, da die Beschreibungen hier
im Stich lassen.
Die hier vorhandenen Thiere von Borneo und Sumatra
halte ich für chalybea Bi., die von Caleutta und Ceylon für
sobrina-Gestroi Selys; (3 von "Sumatra stammende Exemplare
sind mit der ersten Gruppe verwandt). Ich gebe von diesen
Thieren die Größen und Hauptmerkmale als Material für spätere
Arbeiten.
chalybea Br. hat nach Brauer und Selys (Abdomen mit
App., Hinterflügel, Pterostigma; Ante-, Postnodalen, Zellen im
inneren Dreieck:
u ee
Maria Selys = chalybea Br. nach Selys:
21—24 234—28 3; 7—8 6 3
hiesige Exemplare von Bormeo (3):
20—21 25—26 2—3; 7 6 3
dito von Sumatra:
19-—21.. 24226 21h—3; 7 6 (2) 3
Zum Vergleich diene denticauda Br.:
17 24 BB 6 5, 1
Stett. entomol, Zeit. 1902.
hr
135
sobrina Ramb. nach Selys:
518 231—23 11/,—2, var (6) 6 2—3
sobrina — Gestroi nach hiesigen Exemplaren von a) Cal-
culta, b) Ceylon:
a) 18—20 23—25 W,—2!h; 7 6 ws
b) 18—21 23—25 Wl,—2!l; 6-8 Ro
Gestroi Selys nach Selys:
21—22 27 3; 7 6 928
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Nias (Modieliani
nach Selys). Java, Neu-Guinca, Borneo, Philippinen.
34. Brachydiplax gracilis Brauer.
Ss von Sumatra, erbeutet von Plason.
Litteratur siche No. 33, spee.. Brauer 1878, Selys 15%.
Ich habe Brauer’s Beschreibung nicht gesehen. Selys führt
nach Brauer für dieses $ an: Länge 30!/,, Flügelspannung 50,
Lippen und Mitte des Rhinarium schwarz. Ein Exemplar Selys'
von Borneo, welches er früher melanops genannt hatte, ist ähn-
lich gefärbt, aber noch kleiner: 15, 21, 2; 6, 5, 1. und nähert
sich durch diese Größe denticauda, wovon es aber wieder durch
obige Färbung und dureh den braungelben Fleck der Flügel ab-
weicht.
Brauer’s Typen von Borneo sind größer: 20% 26, 2213,
weshalb Selys zweifelt, ob sie zu gracilis in obigem Sinne gehören.
Heimath. Sumatra (Plason nach Brauer, Selys). Borneo.
35. Brachydiplax farinosa n. Sp.
28, I 27 Soekaranda.
Litteratur wie No. 33 und 34.
Diese 3 Thiere betrachte ich vorläufig als eine neue Art.
Sie weichen in Färbung und Gestalt so wenig von den andern
Arten ab, wie diese von einander. Auffallend ist aber bei ihnen,
daß bei der Kleinheit und Zierlichkeit des Körpers und Ptero-
stismas die Zahl der Nodaladern beträchtlieher ist als bei allen
bekannten Formen.
Stett. entomol, Zeit. 1902,
136
Die Färbung des Kopfes ist wie bei chalybea, das Schwaız
der Ober- und Unterlippe ist beim & sehr breit, beim 2 sehr
fein. Der Thorax ist bei $ und 2 durchaus grün metallisch,
beim $ außerdem blau bestäubt, wie auch die ersten Abdominal-
ringe. Die Größen sind:
2. #8 0.490 09 93, 1chs
8m: HAST), 3 (Hinterfl. 7, no)
OWN, 23, 2;
or Da 3 (dlmteril.7. a:
Am Grunde der Flügel ist schwaches Gelb von ganz ge-
ringer Ausdehnung. Die äußeren Genitalien treten nur als kleine
Knötehen hervor wie bei chalybea ete. und Microthemis.
Die Basis des Abdomen ist bei den beiden $ sehr stark
weiß bestäubt, u. zw. bei dem einen $ Segment 2 und 3,
bei dem andern $ Segment 2, Segment 3 zum Theil, Segment 4;
Segment 5 zeigt eine jedenfalls durch Feuchtigkeit veränderte,
- schwach gelbgraue Bestäubung.
Heimath. Nur Sumatra: Soekaranda (Dohrn).
Protorthemis Kirby.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XIV. 1864. S. 162. 164.
” „erh. ‘d. zool. bot. Ges. Wien. XV. 1865. 8. 378.
nr Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVI. 1866. S. 565.
> Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1867. S. 288.
N Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. $. 729.
= Novara-Reise. 1866. S. 101.
R Sitzungsb. Acad. Wien. LXVII. 1878. $. 199 (nicht gesehen).
Selys. Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 294. No. 45. 49. p. 313.
3 Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1879. p. 304. No. 11.
Odon. des Phil. 1882. No. 17.
> Add. aux Odon. des Phil. 1891. No. 17.
N Odon. d. Sum. 1889. No. 23. 24.
Ai Odon. d. Birm. 1890/91. No. 23. 24.
a Ann. Soc. Ent. Beleg. XLI. 1897. p. 39/40. Notes.
Albarda. Veth. Mid. Sum. IV. 5. 1887. p. 3.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 290. 234.
s Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 7. Vol. V. 1900. p. 542.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
m.
137
Förster. Ann. Soc. Ent. Belg. XLI. 1897. p. 39.
= Termesz. Füzet. XXI. 1898. p. 286.
” Entom. Zeit. Wien. XVII, 1899. $. 170.
a Entom. Nachr. Karsch. XXV. 1899. S. 190.
Ris. Arch. £. Naturg. 1900. TI. 2. S. 180.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d: Lib. 1889. $S. 358. 377. 385. 386.
- Odon. Kükenth. 1900. S. 221. 222.
Die Arten der Gattung Protorthemis haben mannigfache
Schicksale gehabt, bis sie durch Selys’ und Karseh’s Arbeiten
ihre richtige Stelle erhielten. Die jetzt dazu gerechneten Arten sind:
1. sexlineata Selys (Agrionoptera insignis Brauer, und
zwar die von ihm 1865 8. 978 irrie für insignis Ramb. ge-
haltene Art von Amboina: s. auch Novara-Reise $. 101 und
die von ihm 1867 8. 2858 irrig für insignis Ramb. gehaltene
Art von Menado, welche letztere schon Hagen als von insignis
Ramb. verschieden erkannte; nicht aber die von ihm 1864
S. 162—164 insignis Ramb. genannte Art von der Novara-
Reise von den Nieobaren, da diese Art, wie er 1865 $. 978
und 1866 S. 100 sagt, eine andere Agrionoptera, nämlich nico-
barica Brauer ist). Selys benannte sie als Agrionoptera neu
sexlineata, da insignis schon für die Art Rambur’s vergeben
war (1879 p. 304). Nachdem schon Selys ihr merkwürdiges
Abweichen von den übrigen Agrionoptera in der Lage des
Arculus erkannt hatte, stellt Karsch sie 1889 $. 385 aus
Agrionoptera heraus und bei seiner Säuberung der Agrionoptera-
Gruppe 1900 8. 222 zu Protorthemis, wo sie nun wohl den
Namen sexlineata Selys behalten kann, da insignis Brauer nur
eine irrthümlich gegebene Bezeichnung ist. (Brauer hat Agrion.
insignis Ramb. gar nicht gesehen oder genau gekannt resp. als
quatuornotata Brauer beschrieben.) Kirby’s Irrthümer sind
von Karsch ebenda beriehtigt worden. Auch Förster hat sich
1899 in ähnlichem Sinne ausgesprochen. Nach Selys auch von
Singapore, Malacca bekannt.
2. coronata Brauer, 1866 beschrieben, 1868 zu Orthemis
gestellt, 1878 von Selys aufgezählt, 1889 von Kirby zu Prot-
Stett, entomol. Zeit. 1902,
orthemis gestellt, 1900 von Ris erwähnt; von Ceram, Neu-
Guinea und vom Bismarck-Archipel.
3. melallica Brauer, 1878 als Orthemis beschrieben, 1889
von Selys als Orthemis erwähnt, von Kirby zu Protorthemis,
dann. zu Nesoxenia gestellt, während Selys 1890/91 Protor-
themis beibehält, ebenso Karsch 1900.
Neuerdings hat Kirby (Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 7. Vol. V.
1900 p. 542), wie er schon 1889 andeutete, aus melallica,
weil sie keine Supratriangularadern hat (nach den hiesigen
Exemplaren zutreffend, aber auch für lineata!), eine neue Gattung:
Cratilla gemacht. Ich lasse einstweilen metallica bei Protor-
themis stehen, ebenso wie lineata und sexlineata.
Bei Oratilla hat Kirby ein höchst merkwürdiges Versehen
gemacht. Er meint, metallica gehöre nicht zu Nesoxenia: „to
whieh, if I recolleect rightly, some recent authors have referred
it“. Kirby selbst ist dieser Autor u. zw. der erste und einziee,
der dies Kunststück fertig gebracht hat; er selbst hat metallica
und Zineata mit noch anderen Arten zu Nesoxenia gestellt
(Catalog, p. 180). Von Birma — Borneo (siehe unten).
4. lineata Brauer, 1878 als Orthemis beschrieben, 1882
ebenso von Selys, 1889 von Kirby mit Agrionoptera lineala Br.
(von 1865, ohne Beschreibung) verwechselt, ebenso von de Borre,
dann fälschlich von Kirby zu Nesoxenia gestellt, 1889 von
Selys als Orthemis erwähnt, ebenso von Karsch, der Kirby’s
Irrthum berichtigt, 1890/91 von Selys zu Protorthemis gestellt
und ausführlich berichtist. Selys erwähnt hier, daß Protor-
themis sich von Orthetrum gar nicht unterscheidet. Letzteres
scheint mir doeh nicht der Fall zu sein: siehe unten. Birma
bis Philippinen.
5. celebensis Kirby, 1589 beschrieben und abgebildet.
6. Wahnesi Förster, 1597 beschrieben, daselbst von Selys
in Anmerkung eventuell für eine Rasse von coronata Br. ge-
halten, 1898 von Förster ergänzend berichtigt und als Rasse
von coronala Br. (resp. umgekehrt) erklärt, 1599 von Förster
res] Ss ,
Stott, entomol. Zeit. 1902.
139
nochmals beriehtiet und mit coronata Br. als eine neue Gattung
Psexdorthemis abgetrennt. Neu-Guinea.
Von diesen 6 Arten sind auf Sumatra 2 gefunden worden:
metallica und lineata. Beide zeigen mit celebensis ein Merkmal
gemeinsam, das bei Orthetrum, soweit das hiesige Material reicht,
nieht vorbanden ist. Untersuchung der ‚übrigen Arten wird
ergeben, ob dies Merkmal der ganzen Gattung zukommt. In dem
Raum zwischen dem Sector principalis und dem Subnodalis von
seinem Ursprung an bis zu einer Querader, die etwa in der
Verlängerung des Nodus sich befindet (oft vorher), ist im Vorder-
und Hinterflügel eine Querader vorhanden, welche bei Orthemis,
Neocysta und Orthetrum in den zahlreichen Exemplaren der
hiesigen Sammlung constant fehlt, In dem Raum jenseits der
zuerst genannten Querader bis zu der schrägen Querader ist
keine Querader. Bei Thermorthemis madagascariensis Ramb.
(1 Exemplar hier vorhanden) sind statt 1 Ader 3 sowohl im
Vorder- als im Hinterflügel vorhanden.
36. Protorthemis metallica Brauer.
5 3, 5 2, Soekaranda.
Ich gebe hier nur die Größen der vorhandenen Stücke von
Soekaranda und Borneo an.
$ von Soekaranda: Abdomen (27) 29—31, Hinterflügel
(34) 35—37,5, Pterostigma 4—5 mm; Ante- 18—22, Post-
nodalen 10—13; Dreieck 2-, Innendreieck 3—4- (+ doppelt so
oft als 3) zellig, Discoidalreihen 9.
2:.29 30, 38241, 45-5;. 15-24, 11-13; 2,
(4 wenig), 3.
1 & von, Borneo: —,.39,,4.55 19,211; 2, 3,.2.
3 2: 29-31, 39—40, 4,5 —5; 20—23, 11—12; 2, 3, 3.
I
a.
ww
Aus diesen Angaben folet, daß die 2 bei gleicher Länge
des Abdomen beträchtlich längere Flügel haben als die 5, daß
die Zahl der Nodalen dadureh nicht wesentlich erhöht wird,
und daß bei den S das Innendreieck vorwiegend 4, bei den 2
vorwiegend 3 Zellen hat.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
140
Karsceh hat bei 1 2 von Borneo in den Flügeln: 18—20,
12—13; 2, 4, 3.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Banca (Teysman
nach Selys). Birma. Malacca. Java. Borneo.
37. Protorthemis lineata Brauer.
1 3, Soekaranda.
Das hiesige $ unterscheidet. sich von den beschriebenen
Stücken wie auch von 3 anderen hiesigen $ von Mindoro und
Java dadurch, daß seine Farbe im ganzen dunkler ist, so dunkel,
daß die hellen Zeichnungen theilweise fast ganz verdeekt werden,
doch sind sie (z. Th. nur ‚bei bestimmter Beleuchtung) noch
erkennbar. Die Tibien sind völlig dunkel, so daß die gelbe
Linie durchaus fehlt. Ich halte das Exemplar, welches blau
bestäubt, also völlig reif ist, trotzdem für lineata.
Größen: 1 $ von Soekaranda: 31, 36, 4; 17, 11—12;
2, 3,3. 2 3 von Java: 30 u. 33, 35—86, 33/,—4; 16-18,
10- 12:72,3, 3. 178 00 Mindoro: 83, 37. A
101252, 3, 8:
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Moeara Laboe
(Snelleman nach Albarda und Selys), Sumatra (nach .Selys);
Birma; Malacca; Java; Philippinen.
Orthetrum Newman-Karsch.
Newman. Entom. Magaz. I. 1833. p. 511.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 301/2.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. $. 724.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 358. 3767.
> Entom. Nachr. XVII. 1891. S. 58/59.
Calvert. Proc. U. $. Nat. Mus. XVII 4895. p. 127/8.
“ Proc. Ac. Nat. Sci. Philadelphia. 1899. p. 238/39.
Mac Lachlan. Journ. Linn. Soc. Zool. XV]I. 1885 p. 177/8.
n The Ent. Monthly Mag. XXXIH. 1897 p. 155/4.
Newman stellte in kurzer Anmerkung das Genus Orthetrum
mit caerulescens und cancellatum auf. Brauer begründete 1868
das Genus Libella. Einige Arten, welche zu Lepthemis gestellt
Stett. entomol. Zeit. 1902.
141
waren, gaben 1883 Mac Lachlan Veranlassung zu genauer
Untersuchung, deren Resultat der Gebrauch des Gattungsnamens
Orthetrum war. Kirby stellte 1889 den Umfang und Karsch
1891 die Charakteristik der Gattung fest. In Betreff des Ursprungs
der Seetoren des Dreiecks der Hinterflügel entstanden durch
_Karsch selber, durch Calvert und Mae Lachlan Bedenken,
die wohl zu dem Resultat führen, daß beide bei den echten
Orihetrum entweder deutlich gemeinsam entspringen oder mehr
oder weniger getrennt, dagegen bei sabina Drury fast stets weit,
zuweilen weniger weit getrennt sind. Letztere Art dürfte wohl
mit Recht, wie besonders Karsch, Calvert und Mac Lachlan
betonen, eine neue Gattung bilden, da sie auch in anderen Merk-
malen, besonders im Habitus abweichend ist.
Zur Charakteristik der Gattung Orthetrum und Unter-
scheidung von verwandten Gattungen, besonders Orthemis, weise
ich hier noch einmal auf das Fehlen der (von mir bei Orthemis
S. 139) erwähnten Querader bei Orthetrum hin.
In der Gattung Orthetrum treten zwei Gruppen auf, von
denen die erste im Dreieck der Hinterflügel eine Querader hat,
die zweite nicht.. Die zur ersten Gruppe gehörenden Insel-
formen von Südostasien bis Neu-Guinea (pruinosum Burm.,
clelia Selys, testaceum Burm., chrysis Selys, villosovittatum Br.,
Bismarckianum Ris) sind 1900 von Ris in klarer, übersicht-
licher Darstellung besprochen, abgegrenzt und in ihren gegen-
seitisen Beziehungen behandelt worden, nachdem schon Selys
1878, 1889—1891 die ersten vier Arten mehrfach verglichen
hatte. Die in diese Gruppe gehörenden continentalen Formen
sind im Zusammenhang noch nicht betrachtet worden.
Die ersten 4 Arten kommen auf Sumatra vor. Ris. hat
seiner Betrachtung nur die $ zu Grunde gelegt; ich werde in
nachfolgendem einiges über die zugehörenden 2 bringen. Zur
zweiten Gruppe gehören luzonicum Br. und glaucum Br.; beide
kommen auf Sumatra vor.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
38. Orthetrum testaceum Burmeister.
21 3, 4 2, Soekaranda.
Burmeister, Handb. d. Ent. 11:.1839. S. 859.
Calvert. Burm.s Types of Odon. 1898. p. 59.
Brauer. Novara-Reise. 1866. 5. 104.
Selys. Odon. d. Phil. 1852. No. 20.
Add. aux Odon. d. Phil: 1891. No. 20.
Odon. d. Sum. 1889. No. 25. 26.
Odon. d. Birm. 1890/31. No. 27.
Albarda. -Veth. Mid'Sum. IV.». 3887, p. 4.
Karsch. Sumatr. Odon. 1891. 5. 246. No. 29..
» Odon. Kükeuth. 1900. 5. 220. No. WR.
Ris. Arch. f. Nature. 1900. I. 2. 5. 184—88,
Kirby. Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 7. Vol. V. 1900. p. 534.
Eine zusammenhängende Beschreibung von testaceum existirt
nicht, dech ist alles wesentliche in den verschiedenen kurzen
Angaben zu finden, mit Ausnahme der Größenverhältnisse und
der Beschreibung des 9, welche letztere im Wesentlichen ganz
fehlt. Ich gebe hier zunächst die nach den hiesigen Exemplaren
von Sumatra, Java, Bombay und Ceylon festgestellten Größen
der Ss und 2.
21 3 von Sockaranda:
Abdomen 28—32 mm (6 mal 28, 4 mal 29, ‘7 mal 30,
3 mal 31, 1 mal 32 mm), Vorderilügel 3: —-37 mm (4 mal 34,
2 mal 35, 9 mal 36, 6 mal 37 mm), Hinterflügel 1—2 mm
kürzer, 32—36 mm (1 mal 32, 4 mal 33, 3 mal 34, 12 mal 35,
1 mal 36 mm). Die Zahl der Antenodalen (Vorderflügel) ist
15— 17, außerdem 13 und 14; unter den 42 Fällen kommt 13
nur 1 mal, 14 nur 4 mal vor, 15 dagegen 18 mal, 16 nur
13 mal, 17 nur 6 mal vor. Diejenige der Postnodalen (Vorder-
flügel) ist 10—11, außerdem 8, 9, .12, 13; unter den 42 Fällen
zähle ich 2 mal 8, 3 mal 9, 16 mal 10, 16 mal 11, 3 mal 12,
2 nal 18.
4 & von Java:
Abd. 1 mal 29, 3 mal 31; Vorderfl. 3 mal 37, 1 mal 381/,;
Hinterfl.. 3 mal 35, 1 mal 36; Antenod. 1 mal 15, sonst 16;
Postnod. 1 mal.9, 3 mal 10, 4 mal 11.
Stott. entomol. Zeit. 1902.
143
Also ergeben sich für Sumatra: 30, 36, 35, 15—16,
10—11, wovon die Javaner in den ‘Größen 31, 37, 36 um
1 mm abweichen. Zwei Exemplare von Bombay und Ceylon,
die vielleicht hierher gehören, haben 30 resp. 31, 38, 36 und
15—18 resp. 17, 10— 11.
Die von mir hierzu gerechneten 4 2 von Boekaranda
(siehe unten). haben ein kürzeres Abdomen und längere Flügel:
27—25 mm, 36—38, 35--36 mm; Antenodalen 15—17,
Rostn. 9-11.
Selys bemerkt über die Größe dieser Art, daß die Exem-
plare von den Philippinen größer sind als die meisten von
Malacea, Sumatra, Borneo.
Ueber das Geäder ist sonst noch zu sagen, daß das Dreieck
beider Flügel constant 1 Querader zeigt, das Innendreieck der
Vorderflügel 3zellig und der Discoidalraum Sreihig ist. Im Supra-
triangularraum der Vorderflügel ist 1 Querader (in 4 Exemplaren
beiderseits 2, in 1 Stück links 2, rechts 3, in 5 Stücken ein-
seitie 2, m 1 Stück einseitig 3), in dem der Hinterflügel ist
keine Querader (in 5 Exemplaren einseitig 1). Das ausnahms-
weise Auftreten einer Ader im Supratriangularraum der Hinter-
flügel ist auch von Karsch (1900) constatirt.
Ob die 2 von testaceum überhaupt bekannt sind,
ist mir sehr zweifelhaft. Ich denke, es sind bis jetzt, so-
weit ich es eben aus der Litteratur ersehen kann, die 9 aller
Arten mehr oder weniger mit einander verwechselt worden.
Der besseren Vergleichung wegen betrachte ich die 2 nach den 5
aller. vier Arten.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohin), Deli (Martin
nach Karsch), Moeara Laboe, Rinekiang Loeloes, Silago, Sid-
joendjoeng, Datar, Soepajang (Snelleman nach Albarda und
Selys), Siboga, Nias: Sitoli (Medigeliani nach Selys). Birma,
Malacca, Singapore, Java, Borneo, Celebes, Philippinen. (Bombay,
Ceylon?).
Stett. entomol. Zeit. 1902.
144
39. Orthetrum chrysis Selys.
5 &, 1 2, Soekaranda, 1 2, Sinabong.
Selys. Odon. d. Birm. 1890/91. No. 27.
Ris. Arch. f. Nature. 1900. I. 2. 5. 184—188.
Diese Art wurde von Selys aufgestellt, aber als eine Rasse
von testaceum betrachtet. Ris hält die von Selys gegebenen
und von ihm selber bestätigten . Merkmale für die Aufstellung
einer besonderen Art für ausreichend. Er betont besonders die
Beschaffenheit des Haarpinsels und den Habitusunterschied. Ich
theile seine Ansicht vollständig und kann seine Beobachtungen nur
bestätigen. Die hier vorhandenen 5 & fielen mir bei der ober-
flächlichen Sichtung des ‚Materials sofort auf durch ihre Klein-
heit, den kleineren Basalflleck, die dunklere Stirn und Scheitel-
blase und die schwarzen Beine. Die genauere Prüfung ergal
die Richtigkeit der Trennung dieser Formen.
Die Größen sind durchaus anders als bei testaceum.
8 Abd. 25, 251/,, 27, 271), 28 mm, Vorderfl. 3 mial 31,
2 mal 33, Hinterfl. 3 mal 30, 2 mal 32 mm; Antenod. 1 mal 14,
2 mal 15, 3 mal 16, 4 mal 17 (trotz der geringeren Größe),
Postnod. 10—11 (1 mal 12).
Das Geäder ist schwarz; nur sehr schwer ist an der Basis
hier und da eine gelblich schimmernde Ader zu entdecken. In
den Dreiecken ist je 1 Querader vorhanden, im Supratriangular-
raum der Vorderflügel bei 3 Stücken 1, bei 2 Stücken 2 Adern,
in dem der Hinterflügel constant 1 Ader, welche bei testaceum
nur ausnahmsweise, einseitig auftritt.
Die von mir hierher eerechneten 2 sind entsprechend klein.
Abdomen: 25 mm. Die Länge der Flügel ist bei beiden merk-
würdig verschieden, da das eine Stück 32, das andere 36 mm
Vorder- und 31 resp. 34 mm Hinterflügellänge hat. Die Zahl
16 bei dem
der Antenodalen ist wieder gleichmäßiger: 15
kleineren, 14—15 bei dem erößeren (!) Stück; Postnodalen sind
’ ho) $)
10 (1 mal 9) vorhanden.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
145
Heimath. Sumatra: Soekaranda, Sinabong (Dohrn). Singa-
pore (Ris). Birma (Selys).
40. Orthetrum pruinosum Burmeister.
Erbeutet von Snelleman, Bock, Modigliani.
Burmeister. Handb. d. Ent. II. 1839. $. 858.
Calvert. Burm.’s Types of Odon. 1898. p. 88.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XV. 1865. S. 1013.
R Novara-Reise. 1866. S. 104.
Selys. Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 294. 314.
5 Odon. d. Phil. 1882 in No. 19.
Odon. d. Sum. 1889. No. 25.
5 Odon. d. Birm. 1890/91. No. 26. 27.
Albarda. Veth. Mid. Sum. IV. 5. 1887. p. 4.
Kirby. Proc. Zool. Soc. London. 1891. p. 203.
en Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 554.
Ris. Arch. f. Naturg. 1900. I. 2. S. 184—188.
Entomol. Nachr. Karsch. 1898. XXIV. S. 321.
”
Diese Art fehlt in der Dohrn’schen Ausbeute von Sumatra.
Sie wurde von Burmeister kurz beschrieben (von Java); doch
bezieht sich die Beschreibung nur auf das $. Später gab Brauer
eine Beschreibung des 2 und z. Th. auch des 3 (von Ceylon);
die hier von ihm gegebenen Größen: ‘Abd. & 25, 2 27 mm,
Vorderfl. 34 mm, Antenod. & 14, 2 14—16, Postnod. & 11,
@ 11—12 stimmen mit Burmeister’s Angabe: Long. 11/5“
überein, da Brauer als Körperlänge 40 mm (= 11/5”) hat.
Burmeister und Selys sagen von testaceum, daß diese Art
größer als pruinosum ist, und hiermit stimmen Burmeister’s
und Brauer’s Angaben überein. Nach Ris ist pruinosum be-
trächtlich größer, denn er sagt 1898 und 1900, daß die
Dimensionen von Orthetrum Bismarckianum Ris: 3 Abd. 34,
Hinter. 37 mm, 2 31 und 35 wie bei pruinosum sind. Die
von Selys clelia genannten Stücke von Lucon wurden von
Brauer für pruinosum gehalten, auch sie sind größer als die
obigen Angaben zeigen. In der Sammlung Dohrn befinden
sich 2 & und 7 2 von Java, die ich auf Grund der Beschreibung
Stett. entomol. Zeit. 1902. 10
146
von Selys und Ris für pruinosum halte; auch sie sind im all-
gemeinen größer als Brauer angiebt.
8 29 und 30, 36 u. 38, 34 u. 36; 13—15, 9—12,
2 27—32, 35— 38, 33—361/,; 13—17, 9—11.
Heimath. Sumatra: Datar, Soepajang, Silago (Snelleman
nach Albarda und Selys), Sumatra (Bock nach Mae Lachlan und
Selys), Nias, Hili Zabobo (Modigliani nach Selys). Java, Borneo,
Philippinen, China, Indien, Ceylon.
41. Orthetrum clelia Selys.
2 3, 6 2, Soekaranda.
Selys. Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 294. 313/14.
Odon. d.' 1. Nouv. Guin. 1879. IV. No. 12,
u; Odon. d. Phil, 1882. No; 19..
Odon. d. Sum. 1889. in No. 25.
Odon. d. Birm. 1890/91. No. 26. 27.
Ris. Arch. f. Naturg. 1900. 1. 2. S. 184—88.
Selys’ Beschreibung wird durch Ris besonders in Betreff
der Färbung ergänzt. Die hier vorhandenen $ von Sumatra
halte ich für clelia zunächst wegen ihrer ausgeprägten Fär-
bung: Stirn metallisch violett; Thorax und Basis des Abdomen
(1.—3. Segment) fast schwarz, sehr stark blau bereift im Gegen-
satz zu pruinosum, welche Art zwar das ganze Abdomen, aber
nur fein blau bereift (violettlich) hat; 10. Segment schwarz,
Appendices wenigstens z. Th. schwarz. Dann ist auch die Aus-
bildung des Haarpinsels zutreffend. Der Basalfleck der Hinter-
flügel ist wohl tief dunkelbraun und seine Adern sind blau
bereift, dagegen stimmt die Größe nicht, denn er reicht nur
gerade eine Spur über die Submedianquerader hinaus. Trotzdem
halte ich diese Stücke für clelia, um so mehr, da diese Art
durch Selys auch von Birma (außer von Celebes und den
Philippinen) bekannt ist.
Die Größen sind: 9 Abd. 30, Vorderfl. 36—37, Hinterfl.
34—35; Antenod. 15—18, Postnod. 10—12. 2 27—28 (1 mal 30),
85—86 (1 mal 38), 33—84 (1 mal 37); 14—17, 9—11.
BStett. entomol. Zeit. 1902.
147
Selys hat: $ Abd. 29—30, Hinterfl. 37—38; Q 26—29
und 35-37. & Antenod. 16-17, Postnod. 11-13.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn). Birma. Celebes.
Molukken. Philippinen.
38—-41: Orthetrum. 22.
Es läßt sich über die 2 dieser 4 Arten in der That wenig
sagen. In der allgemeinen Färbung stimmen sie so sehr überein,
daß man sie kaum oder nicht zu trennen vermag. In Einzelheiten
. der Scheide, der Erweiterung des Randes des 8. Segments sind
keine greifbaren Unterschiede festzustellen.
Nach Selys sind die 2 von testaceum und pruinosum oft
ziemlich schwer zu unterscheiden, „etant depourvues de la tache
basale des ailes et la couleur du front et des pieds &tant moins
caracterisee.* Brauer dagegen sagt von dem 2 von pruinosum:
„Flügel an der Basis ganz an der Wurzel kaum gelblich.“ Die
2.von clelia sind nach Selys „sans tache basale noirätre, la
partie ou serait la tache est ocracee, cette couleur mal delimitee
en dehors“. Ris meint, “die 2 sehen sich so ähnlich, daß sie
meistens nur durch die Lokalität und die zugehörigen 3 zu be-
stimmen sind.
Ich habe nun einige Unterschiede gefunden, welche wenig-
stens z. Th. die Trennung auch der 2 ermöglichen.
1. Orthetrum testaceum. Nach meiner Ansicht sind die
2 von dieser Art überhaupt nicht bekannt. Es sind hier 4 2
von Soekaranda vorhanden, welche den $ von festaceum in der
Größe entsprechen und welche denselben gelben Fleck der
Vorder- und Hinterflügel ungefähr in derselben Aus-
dehnung haben wie die $. Nur ist der Fleck etwas blasser.
Auch das Geäder zeigt dieselben gelben oder z. Th. gelben Adern,
besonders auch im gelben Fleck der Hinterflügel wie die 3.
Diese Thiere halte ich für die echten 2 von festaceum. Selys
meinte, sie hätten keinen Fleck.
2. O. chrysis. Selys sagt über das 2 dieser Art nichts.
Hier sind 2 2 von Soekaranda, welche mit den & in der auf-
Stett. entomol. Zeit. 1902. 10*
148
fallenden Kleinheit des Abdomen und der Flügel übereinstimmen
(das eine 2 hat allerdings größere Flügel, aber sogar weniger
Antenodalen als das andere). Ebenso haben sie mit den $ den
schmalen, aber langen gelben Fleck der Hinterflügel gemeinsam
und die schwarzen Schienen und Tarsen. Ich halte sie für die
2 von chrysis.
3. und 4. O. pruinosum und O. clelia. Beide 2 sind von
Brauer und Selys betrachtet worden. Nach meiner Ansicht
sind die 2 beider Arten auch für 2 von testaceum und chrysis
gehalten worden. Nach dem hier vorliegenden Material haben
beide ganz am Grunde der Flügel entweder überhaupt keine
Spur von Gelb oder nur eine zwar sichtbare, aber sehr kleine
nicht deutlich abgegrenzte gelbliche Stelle. Dieses negative Merk-
mal würde schon hinreichen, um beide von den 2 der beiden
ersten Arten zu unterscheiden. Ein zweites Merkmal sind die
mehr oder weniger dunkeln Schienen, worin sie sich chrysis
nähern. Ein drittes und .zwar positives Kennzeichen läßt ihre
Zugehörigkeit zu beiden Arten zweifellos richtig erscheinen: die
2 beider Arten haben die Flügelpolster am Grunde der Flügel
oben auf dem Thorax deutlich bläulich bereift; bei jungen Thieren
ist dies wenig oder gar nicht sichtbar.
Einen Unterschied zwischen den 2 von pruinosum und
clelia konnte ich nicht feststellen; doch ist nach Selys vielleicht
anzunehmen, daß die clelia-2 von Celebes, den Molukken und
Philippinen einen größeren gelben Fleck von geringer Länge (bei
testaceum und chrysis bis zum Analwinkel etwa gehend) haben.
42. Orthetrum glaueum Brauer.
2 &, 1 2, Soekaranda.
Brauer, Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XV. 1865. $. 1012.
Selys. Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 294.
* Odon. d, Sum. 1889. No. 27.
> Odon. d. Birm. 1890/91. No. 28.
Kirby. Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 555.
Karsch. Odon. Kiükenth. 1900. $S. 220,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
149
Die von Brauer 1865 gegebene Beschreibung paßt genau
auf die hiesigen Stücke von Sumatra, zu denen hier noch solche
von Java, Borneo und Bombay kommen.
3. Die jungen Thiere zeiehnen sich durch hellgelblichen Körper
aus mit schwarzen Kanten des Abdomen und 2 dunklen breiten
braunen Streifen auf jeder Seite des Thorax, von denen der
vordere Streifen auf der Schulter von einer noch dunkleren nicht
scharf gerandeten Linie abgegrenzt wird, so daß im ganzen auf
dem Thorax 5 breite gelbe Streifen bleiben. Bei etwas älteren
Thieren wird das Gelbe und Braune glänzend dunkelbraun, und
es bleibt nur ein breiter gelber Streifen in der Mitte des Rückens,
des Prothorax, des Thorax und der Basis des Abdomen übrig.
Bei reifen Thieren wird alles dunkel bis schwarz und blau bereift.
Der Kopf ist bei dem ganz jungen Stück ebenfalls gelb;
dann wird derselbe unten und vorn mehr oder weniger glänzend
schwarz, so daß die Unterlippe zum Theil, die Mitte der Vorder-
seite und die um das Stirnschild herumlaufende Fläche gelb-
. braun bleiben.
Das 2 ist halbreif und zeist am Kopf und Thorax die
Farben des jungen 5, aber schon etwas dunkel geworden. Das
Abdomen ist gelbbraun. In den Flügeln weicht das 2 vom &
ab. Die Basis derselben ist gelblich, und diese Farbe erstreckt
sich in beiden Flügeln immer schwächer werdend bis über das
Dreieck hinaus, in den Vorderflügeln auch noch im Subeostalfeld
bis etwa zum Nodus.
Die Größen sind:
2 $ von Sumatra: Abd. 28, Hinterfl. 32, 35; Antenod.
13—14, Postnod. 10—11. (Brauer hat: 30, 361/, (Vorderfl.);
4,1)
4 & von Java: 28 und 30; 32, 34, 36,-13—15, 9—12.
1 3 von Borneo: 29, 34; 14, 10.
1 8 von Bombay: —, 34; 13, 10/11.
1 2 von Sumatra: 28, 33; 13—15, 9—10.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
150
Das Dreieck im Vorderflügel hat 1 Ader (in 2 Stücken
1seitig 2), im Hinterflügel keine (in 1 Stück 1seitig 1); der
Supratriangularraum hat im Vorderflügel 1 Ader (in 3 Stücken
1seitig 2, in 1 Stück von Java links und rechts 2), im Hinter-
flügel keine (in 2 Stücken 1seitig 1).
Inneres Dreieck 3zellig, Discoidalraum $reihig.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Nias: Fadoro
(Modigliani nach Selys). Bengalen, Bombay, Ceylon, Birma,
Malaeca, Java, Borneo, Celebes, Molukken.
43. Orthetrum luzonicum Brauer.
4 $, 4 2, Soekaranda.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVIII. 1868. $. 169.
Selys. Odon d. Phil. 1882. No. 18.
& Odon. d. Sum. 1889. No. 28. x
” Odon. d. Birm. 1890/91. No. 29.
Albarda. Veth. Mid. Sum. IV. 5. 1887. p. 4.
Brauer’s Beschreibung paßt auf die hiesigen Stücke bis
auf zwei Punkte. Er schreibt: „3. Ring (des Abdomen) nicht
verengt.“ Bei den 4 zierlichen Sumatraner-$ ist jedoch der
3. Ring am Ende und der 4. Ring an der Basis stark verengt;
bei 2 Javaner-$ ist die Verengung auch vorhanden, aber
schwächer, ebenso bei den Sumatraner-2.
Nach Brauer sind die Hinterflügel ganz am Grunde der
Mittelzelle etwas gelblich; hier trifft dies auch bei den Vorder-
flügeln zu, und bei den Hinterflügeln geht das Gelb noch 2 Zellen
weiter: nach hinten.
Die Zeichnung des Abdomen der 2 ist hier nicht zu er-
kennen, da dasselbe bei den 2 reifen 2 schwarz geworden ist
und bei den 2 ganz jungen 2 noch gelb ohne Zeichnung ist.
Die Größen sind:
4 5 von Sumatra: Abd. 26—28, Hinterfl. 271/,—31;
Antenod. 13—14, Postnod. 8—9. (Brauer hat 29, 63 (Span-
nung); 12, 8—9).
Stett. entomol. Zeit. 1902.
151
2 & von Java: 281/, und 30, 31—32; 12, 7—9.
4 2 von Sumatra: 2351/, und 27—30, 27 und 29—31;
12—13, 7—10.
Das Dreieck im Vorderflügel hat 1 Ader, ebenso der
Supratriangularraum (hier bei 2 Stücken 1seitig 2), im Hinter-
flügel keine.
Das Innendreieck ist 3zellig, das Discoidalfeld 3-—2reihig.
Zwischen dem Subnodalis und dem nächsten Schaltseetor ist nur
1 Reihe von Zellen, höchst selten 1 eingeschaltete Zelle, wäh-
rend alle vorigen Arten 2 Reihen haben.
Bei sämmtlichen Exemplaren sind die Seetoren des Dreiecks
im Hinterflügel deutlich getrennt, wie bei sabina.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Alahan pandjang
(Snelleman nach Albarda und Selys). Java. Philippinen. Birma,
44. Orthetrum sabina Drury.
14 $, 8 2, Soekaranda.
Drury. Illustr. Exot. Entom. Edit. Westwood. 1837. I. t. 48. f. 4.
Fabrieius. Entom. Syst. Supplem. 1798. p. 284. No. 14—15.
Burmeister. Handb. d. Ent. II. 1839. $. 857/8.
Calvert. Burm.s Types of Odon. 1898. p. 82. 87. 102.
Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. #7.
Schneider. Stett. Ent. Zeit. VI. 1845. $. 110.
Selys-Hagen. Rev. d. Odon. 1859. p. 288/9.
Selys. Ann. Soc. Ent. Belg. XXXI. 1887. p. 22.
5 Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 294. 302.
Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1879. I. No. 6. IV. No. 5.
a Odon. d. Phil. 1882. No. 7.
„ Odon. rec. aux 11. Loo-Choo. 1888. p. LI. No. 6.
Add. aux Odon. d. Phil. 1891. No. 7.
Odon. d. Sum. 1889. No. 10.
Odon. d. Birm. 1890/91, No. 30.
Uhler. Proc. Acad. Nat. Sei. Philadelphia. 1858. p. 30.
Hagen. Stett. Ent. Zeit. XXVIN. 1867. S. 89.
5 Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. VIII. 1858. 5. 480.
Brauer. Novara-Reise. 1866. $. 104.
R Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. $. 724.
Stett, entomol, Zeit. 1902.
152
Albarda.' Veth. Mid. Sum. IV. 5. 1887. p. 3:
Kirby. Proe. Zool. Soc. London. 1886. p. 325.
Revis. Libell. 1889. p. 301/2.
> Journ. Linn. Soc. Zool. XXIV. 1894. p. 554.
Förster. Termesz. Füz. XXI. 1898. p. 279.
Mae Lachlan. Ent. Month. Mag. XXX. 1897. p. 153/4.
Calvert. Proc. Acad. Nat. Sei. Philadelphia. 1899. p. 238.
Ris. Arch. f. Naturg. 1900. I. 2. $. 184.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 358. 376/7.
Sumatr. Odon. 1891. No. 28.
Odon. Kükenth. 1900. S. 220.
”
”
”
Die Frage, ob sabina mit ihren nächsten Verwandten eine
besondere Gattung bildet und welche generischen Merkmale diese
charakterisiren, ist noch nicht beantwortet und dürfte wohl nur
nach eingehender Vergleichung sämmtlicher Arten der Gattung
Orthetrum zu beantworten sen. Da mir hier kein ausreiehendes
Material zu diesem Zwecke vorliegt, überlasse auch ich diese
Frage der Zukunft.
Zu der Art sabina habe ich nur kurze Bemerkungen zu
machen. Zwischen dem Subnodalis und dem nächstgelegenen
Schaltsector sind 2 Zellenreihen. Dreieck und Supratriangular-
yaum haben nur im Vorderflügel 1 Querader. Das Innendreieck
ist 3zellig, der Discoidalraum 3reihig.
Zur Unterscheidung von africana Selys liegt mir von
letzterer Art 1 2 von Benue vor, welches eine glänzend schwarze
Öberlippe, breitere dunkle Streifen, überall schwarze Queradern,
zwischen Subnodalis und nächstgelegenem Schaltsector 1 Zellen-
reihe hat. Die Sectoren des Dreiecks sind im Hinterflügel ge-
trennt, die basale Seite des Dreiecks im Hinterflügel liegt etwas,
aber deutlich jenseits des Arculus, dieser wieder liegt weit jen-
seits der 2. Antenodalader (bei sabina in der Verlängerung des
Arculus und letzterer in der Verlängerung der 2. Antenodalen
oder ganz nahe derselben, oft sogar diesseits; vergl. auch Karsehı
1900). Die Membranula des Hinterflügels ist, kürzer als bei
sabina, der gelbe Fleck daselbst kleiner. Thorax und Basis des
Abdomen sind an den Seiten und unten z. Th. bläulich bestäubt,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
153
während bei den hiesigen sabina-Stücken höchstens die Flügel-
polster bei reifen T'hieren bläulich bestäubt sind. Antenodal-
adern 14/16.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Deli (Martin
nach Karsch), Silago, Grahak, Soepajang, Manindjoe, Bedar
Alam, Sidjoendjoeng (Snelleman nach Albarda und Selys), Siboga,
Nias: Hili Zabobo (Modieliani nach Selys); Sumatra (nach
Förster). Südliches Asien von Kleinasien bis China, Malaysien,
Neu-Guinea, Polynesien.
Lyriothemis Brauer.
Brauer: Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. S. 180. 728.
x Sitzb. Kais. Akad. Wiss. LAXXVI. 1. 1883. $. 85—91 (nicht ges.).
Selys.: Odon. d. 1. Nouv. Guin, 1878. p. 305-311.
Odon. d. Phil. 1882. No. 12.
Les Odon. d. Jap. 1883. p. 96/7. 141—143.
Oden. d. l’Asie Sept. ete. 1887. p. 57.
Odon. rec. aux Il. Loo-Choo. 1888. p. LI. No. 8.
Odon. d. Birm. 1890/91. No. 18.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 285. 332.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 358. °
Die Gattung wurde 1868 von Brauer mit Oleis auf-
gestellt. Andere Arten (priapea, magnificata, acigastra, pachy-
gastra) wurden von Selys 1878 als Calothemis beschrieben.
Diese und andere neu von ihm beschriebene Arten (Lewisii,
elegantissima) stellte er 1882 und 1883 in die ihm vorher un-
bekannte Gattung Lyriothemis. Die Abgrenzung der Gattung von
Orchithemis, Calothemis, Agrionoptera, ihre Charakterisirung '
und ihre Stellung zu anderen Gattungen wurden von Brauer,
Selys, Kirby und Karsch bearbeitet. Kirby stellte noch 2
neue Arten (frontalis 2, Braueri 2) auf. Ob und welche dieser -
Arten synonym sind, ist noch fraglich.
Die Gattung zerfällt in 2 Gruppen nach der Zahl der Quer-
adern im Submedianraum: In der ersten Gruppe (Cleis, priapea,
magnificata, frontalis, Braueri) sind vorn 2, hinten 3 Sub-
Stett. entomol. Zeit. 1902,
medianqueradern vorhanden, zuweilen sind vorn ebenfalls 3,
hinten 4 vorhanden. Hiermit ist eine größere Zahl Nodaladern
verbunden: 15—20 Ante-, 9—12 Postnodalen. Die Zahl der
Discoidalreihen, der Zellen im inneren Dreieck und die Größe
des Pterostigma variiren in beiden Gruppen gleichmäßig. Die
Zahl der Adern im Dreieck: vorn und hinten 1, im Hyper-
trigonalraum: vorn 1, hinten O0 ist bei beiden constant. Ein
Gattungscharakter scheint es auch zu sein, daß in dem Raum
zwischen Seetor prineipalis und subnodalis vom Ursprung des
letzteren bis zu der vom Nodus herabsteigenden Querader keine
Ader ist. Ueber Verschiedenheiten in der Krümmung der Längs-
adern kann ich nichts bestimmtes sagen, obwohl solche vor-
handen sind. In der Körpergröße ergeben sich zunächst auf-
fällige Unterschiede, indem die erste Gruppe im Abdomen
26—31 mm, im Hinterflügel 35
rend die zweite Gruppe kleine Formen von 18—22 mm und
41 mm Länge aufweist, wäh-
25— 28 mm enthält. Nun sind aber die von Kirby beschriebenen
2 frontalis und Braueri der ersten Gruppe kleiner: long. corp.
36 und 35 (Abd. 23) mm, und 3 Arten der zweiten Gruppe:
elegantissima, Lawi ® n. sp., Daui $ n. sp. haben 24—26, ja
sogar 33 mm Abdomen- und 31 — 34 — 36, ja selbst 40 mm
Hinterflügellänge.
Die zweite Gruppe (acigastra, pachygastra, Lewisii,
elegantissima, Laut 2 n. sp., Daus $ n. sp.) hat nur 1 und 2
Submedianqueradern bei 9—15 Ante- und 6—11 Postuodalen.
Die geographische Vertheilung beider Gruppen gestaltet
sich folgendermaßen.
1. Gruppe: Cleis ist von den Philippinen bekannt, frontalis
und Braueri von Sula, priapea von Sumatra, Singapore, Malacca,
magnificata von Malacca.
2. Gruppe: acigastra von Thibet und Birma, pachygastra
von Shanghai, Lewisii von Japan, elegantissima von den Loo-
Choo-Inseln, Laui 2 von Sumatra, Daui $ von Sumba. .
Stett. entomol. Zeit. 1902.
ww
u FE
- ae ,
155
Somit sind beide Gruppen auch räumlich oeschieden, aber
l g 3
derart, daß dieselben von Malacca bis Sumba zusammentreffen.
45. Lyriothemis priapea Selys.
1 2, Soekaranda.
Litteratur siehe Lyriothemis.
L. priapea ist von Selys 1878 beschrieben worden ohne
Vergleichung mit Cleis Brauer (1868). Sehr groß scheint mir
der Unterschied zwischen beiden Arten nicht zu sein. Er besteht
nur in folgendem: Antenodalen 19—20 bei Oleis, 16—18 bei
priapea, Pterostigma 3 mm bei Cleis, kleiner als 4 mm bei
priapea, die helle Farbe des Thorax ist gelb und vorne aus-
gedehnter bei Cleis, rothgelb und vorne schmäler bei priapea.
Ich möchte kaum annehmen, daß beide Formen verschieden sind,
wenn sich nicht noch andere Unterschiede ergeben.
Hier in der Sammlung Dohrn befinden sich 1 $ von
Mindoro und 1 2 von Minahassa, welche ich ihres Fundortes
und ihrer Merkmale wegen für Cleis halte. Das & hat 19 Ante-
nodalen, aber das Gelb des Thorax ist durch die starke Aus-
dehnung des Schwarzen vorne und auf den Seiten auf schmale
Streifen beschränkt; Pterostigma etwas über 3 mm. Das 2 zeigt
in der Färbung des Thorax fast genau die von Brauer beim $
geschilderten Verhältnisse, aber es hat nur 16—17 Antenodalen
und 10 Postnodalen, dabei ein Pterostigma von 4 mm Länge
und die Oberlippe fast ganz schwarz, so daß nur ein schmaler
Streifen am Grunde gelb bleibt.
Während das $ 27 mm (do. nach Brauer) Abdomen-,
37 mm Hinterflügellänge hat, ist das 2 außerordentlich groß:
30 und 40.
Wenn nun beide Stücke zu Cleis gehören, so ist kaum
einzusehen, daß priapea davon verschieden ist.
Das hier befindliche 2 von Soekaranda halte ich des Fund-
ortes, der dunklen Farbe des Thorax (dunkelrothgelb mit schwarzen
verwischten Streifen) und der ganz schwarzen Oberlippe wegen
Stett. entomol, Zeit. 1902.
156
vorläufig für priapea. Wie bei letzterer Art sind die Flügel am
Grunde nicht gebräunt (Selys sagt nichts darüber, und ich nehme
dies daher so an). Das Stück ist sehr reif, und vielleicht sind
deshalb die Flügel, besonders stark an der Spitze und am Rande,
gebräunt. Die Längsadern sind am Ende weniger stark gekrümmt,
als bei Cleis. Die Größen sind: Abd. 26, Hinterfl. 36, Pterost.
größer als 3!/; mm. Die übrigen Verhältnisse sind im alige-
meinen bei der Gattung angegeben; im Discoidalraum sind un-
mittelbar nach dem Dreieck 3 resp. 4 Zellen, dann 5 Zellen weit
2 Reihen, später 3 und 4 Reihen vorhanden. Merkwürdiger-
weise sind im Submedianraum der Vorderflügel statt 2 sogar
3 Adern (im Hinterflügel 3) vorhanden, worin dies Stück mit
Braueri Kirby und z. Th. mit frontalis Kirby übereinstimmt,
welche beide von priapea resp. Cleis ebenfalls nur minimal
abweichen.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn). Malacea, Singa-
pore (nach Selys).
46. Lyriothemis Laui n. sp.
1 2, Sinabong.
Litteratur siehe Lyriothemis.
Diese neue Art gehört zur zweiten Gruppe, deren oben
5. 154 angeführte allgemeine Merkmale sie theilt. Bei allen hier-
her gehörigen Arten ist die Oberlippe hell resp. gelblich ohne
oder mit einem Mittelfleck oder dunklerem Rand — L. Lawi n. sp.
hat durchaus helle Oberlippe, wie auch eben solches Gesicht.
Auch die ganze Unterlippe ist hell, worin diese Art nur mit
elegantissima (Loo-Choo-Inseln) übereinstimmt, da alle andern
eine schwarze Unterlippe haben. Die abschüssige Stirn hat
schwachen grünlichen Metallschimmer, der Ocellenwulst ist ein
wenig gebräunt (das Stück ist noch ziemlich frisch).
Der Thorax ist durchaus hell mit Ausnahme eines breiten
Humeralstreifens unmittelbar vor der Naht, wodurch sich diese
Art von allen Arten dieser Gruppe unterscheidet, während sie
Stett. entomol. Zeit. 1902.
1ayıı
sich dadurch magnificata Selys (von Malacca, nur 1 $ bekannt)
nähert. Die Schenkel sind an den Spitzen schwarz, sonst gelb-
lich, Schienen und Tarsen schwarz. Das Abdomen ist noch
selblich-braun, unten völlig ohne Flecke, wodurch diese Art
sich wieder von allen andern dieser Gruppe unterscheidet. Die
Flügel sind hyalin, ganz am Grunde gelblich.
In der Größe übertrifft diese Art alle andern dieser Gruppe
außer elegantissima ganz beträchtlieh. Die Größen sind (elegan-
tissima eingeklammert):
Abd. 26 (3 24—26, 2 24), Hinterfl. 36 (3 31—33, 2 34),
Pterost. 41), (8 31/,, 2 4) mm.
Antenodalen 13—14 (3 13—14, 2 13), Postnodalen 7
(3 9—10, 2 98).
Die Zahl der Submedianqueradern ist entsprechend der
Gruppe vorn 1, hinten 2. Die Zahl der Discoidalreihen ist wie
bei elegantissima 3, während alle anderen Arten dieser Gruppe
wie in der ersten Gruppe 2 Reihen haben.
Bei den geringen Unterschieden aller beschriebenen Arten
scheint es mir vorläufig richtig, auch diese Form als verschieden
von elegantissima und als neue Art zu betrachten. Ich weise
noch besonders auf die von mir im Folgenden beschriebene Art:
L. Daui n. sp. $ zum Vergleich hin.
Heimath. Nur Sumatra: Sinabong (Dohrn).
Lyriothemis Daui n. sp.“)
1 3, Sumba.
L. Daui n. sp. gehört zur 2. Gruppe der Lyriothemis
(siehe 8. 154) und stimmt in fast allen Einzelheiten mit dem in
No. 46 beschriebenen 2 L. Lauwi n. sp. überein, so daß man
*) Die beiden Arten Lyröoihemis Daui 5 n. sp. und Zyriothemis
Laui @ n. sp. habe ich nach meinen beiden getreuen Wandergefährten,
den Herren Hans Dau und Dr. Friedrich Lau benannt, denen ich
sie widme.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
158
beide für $ und 2 einer Art halten könnte. Dies & ist voll-
ständig reif, so daß also die Farben als ausgebildet gelten
müssen. Die helle Farbe des ganzen Gesichtes, der Ober-
und Unterlippe ist kräftig und mit einem ganz leisen Anflus
einer geringen Bräunung an den Kanten, die abschüssige Stirn
ist stark grün metallisch glänzend, der Ocellenwulst nicht me-
tallisch, sondern gebräunt. Der Thorax ist wie bei L. Lauin. Sp-,
nur ist das Helle etwas trüber. Das Abdomen ist roth, die
Kanten sind auch nicht schwarz, die Unterseite ist gelbroth,
völlig ungefleckt. Die Appendices superiores sind schwarz, unten
und an der Seite bei starker Vergrößerung grob gekörnt und
an der Verdickung mit etwa 8 Zähnchen, die z. Th. Doppel-
zähne sind. Die Flügel sind hyalin, ganz am Grunde gelblich.
Die Schenkel sind an den Spitzen schwarz, sonst gelbroth,
Schienen und Tarsen schwarz.
Im Geäder haben beide Arten: L. Dauwi n. sp. und
L. Lawi n. sp. noch folgendes gemeinsam, was vielleicht auch
ein Merkmal der Gruppe ist. Der Arculus liest ‘diesseits der
2. Antenodalader (bei den hiesigen Stücken der anderen Gruppe
zwischen der 2. und 3.), der Sector prineipalis gabelt sich erst
am Anfang (2) oder erst nach dem Anfang ($) des Pterostigma
(bei Cleis nach Brauer und den obigen Stücken vorher).
Die Unterschiede zwischen den beiden neuen Arten liegen
in der Größe und im Geäder. Die eingeklammerten Zahlen gelten
für das $ L. Lawi n. sp. Abd. 33 (26), Hinterfl.” 40 (36),
Pterost. 5 (41/)) mm. Ante- 14—15 (13—14), Postnod.
9—11 (7).
Submedianadern vorn 1, hinten 2, Discoidalreihen 3 bei
beiden Arten. Ein eigenthümlicher Unterschied besteht noch in
der Zahl der Postnodalen im 2. Postnodalraum. Hier hat das
5 L. Daui n. sp. 7—8 Adern, während das 2 L. Laui n. sp.
nur 3 resp. 4 Adern hat, die so vertheilt sind, daß jederseits,
also bis zum Nodus und bis zum Pterostigma, ein langer freier
kaum bleibt. Ich trenne vorläufig beide Arten, bis die betreffen-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
ar. Ds
159
den $2 gefunden sind. Sollten beide Arten synonym sein, SO
bleibt der Name des & also L. Daui n. sp. bestehen.
Heimath. Nur Sumba (Sammlung Dohrn).
»
Pornothemis n. g.
Unter denjenigen Libellen, welche nach Karsch bei lang
gestielten Sectoren des Arculus mit durchlaufender letzter Ante-
nodalader des Vorderflügels versehen sind und eine normal drei-
seitige Cellula eardinalis im Vorderflügel haben, sind, abgesehen
von denjenigen Arten, welche eine sehr beschränkte Zahl Ante-
nodalen haben, 2 Gruppen zu unterscheiden: Arten, bei denen
die basale Seite des Dreiecks im Hinterflügel entweder in der
Verlängerung des Arculus liegt oder jenseits derselben. Die
letzte Gruppe mit 6 Gattungen hat Karsch 1900 als Agrio-
noptera-Gruppe abgegrenzt.
Die erste Gruppe ist noch nicht in befriedigender Weise
bearbeitet. Sie enthält außerordentlich viel heterogenes und bedarf
dringend einer systematischen Bearbeitung.
Karsch hat diese Arbeit in doppelter Weise begonnen.
Er unterscheidet 1. Arten mit deutlich welligem Nodalsector:
Orthemis, Protorthemis, Orthetrum ete. und 2. Arten mit nicht
oder nur sehr schwach wellisem Sector, wobei die Sectoren des
Dreiecks im Hinterflügel entweder gemeinsam entspringen: Lyrio-
themis, Tyriobapta oder weit getrennt: Diplacina, Cannaphila.
Bei genauerer Betrachtung dieser Gruppe und der Be-
schreibung neuer Gattungen und Arten genügt ihm aber diese
Eintheilung nicht, und er entwirft eine zweite (8. 376 ff.), welche
allerdings eine bessere und feinere, auch der Heimath der Arten
mehr Rechnung tragende Gruppirung ermöglicht.
Hier geht er von der Grösse der Membranula aus, und ich
meine, daß diese in der T'hat, so unwichtig sie sonst sein mag,
gewissermaßen ein Index des Gesammtflügelbaues ist, dem sie
sich eben bedingungslos fügt, von dem sie daher sozusagen ein
unverfälschtes Zeugniß ablegt.
Stett. entomol. Zeit. 1902;
160
Lang und breit oder schmal ist die Membranula bei den
amerikanischen Gattungen Orthemis und Neocysta, den Asiaten
Protorthemis und Orthetrum, den Afrikanerın Thermorthemis,
Nympheutria, Hadrothemis, Helothemis mit gemeinsam entsprin-
genden Sectoren des Dreiecks im Hinterflügel, sowie bei der
asiatischen Gattung Diplacina mit getrennten Sectoren, über
welche die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind. Die
weitere Eintheilung bedarf noch eingehenderer Betrachtung.
Kurz resp. klein ist die Membranula bei einer 2. Gruppe.
Diese besteht bei Karsch nur aus Amerikanern: Cannaphila,
Malamarptis, Oligoclada, bei denen zugleich die Seetoren des
Dreiecks im Hinterflügel weit getrennt sind.
Nun giebt es eine ganze Anzahl von Gattungen, welche
bei dieser letzteren Eintheilung nicht berücksichtigt sind resp.
erst später bekannt wurden. Alle diese würden in die 2. Gruppe
mit kleiner Membranula gebracht werden können; zugleich ent-
springen bei ihnen aber die Sectoren des Dreiecks im Hinter-
flügel in einem Punkte (von Amphithemis weiß ich es nicht,
da Selys darüber nichts angegeben hat).
Ich gebe zunächst nur die jeder Gattung ausschließlich zu-
kommenden Merkmale.
Unter diesen Gattungen hat Misagria (Amerika) auch auf
dem 4. Seement des Abdomen eine Querkante, der Arculus ent-
springt erst nach der 3, hinten sogar erst bei der 4. Antenodalen.
Archielops (Afrika) hat einen tiefwelligen Nodalis, 20—22
Antenodalen, keine Supratriangularadern.
Lyriothemis (Asien) hat einen Nodalis, welcher vor dem
Pterostigma wohl eine beträchtliche Wölbung nach vorn, aber
keine darauf folgende Einbuchtung nach hinten zeigt. Der untere
Sector des Dreiecks im Hinterflügel hat eine starke, doppelte
wellenartige Krümmung und gabelt sieh erst etwa nach 7 Zellen.
Hierzu kommt noch die ungemein starke Krümmung der übrigen
Längsadern.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
161
Nun bleiben noch 2 asiatische Gattungen:
Amphithemis und Pornothemis n. g.
Amphithemis hat im Dreieck der Vorderflügel keine Quer-
ader, das Innendreieck ist 1—2zellie.
Die neue Gattung Pornothemis hat nur 1 Merkmal, wo-
durch sie sich von allen genannten unterscheidet, sie hat im
Submedianraum der Vorderflügel 2 Adern, von denen die eine
am Grunde, die andere nahe der Spitze des Raumes ist (wenn
bei Lyriothemis 2 vorhanden sind, so ist die 2. in der Nähe
der ersten). Außerdem ist der Nodalis zwar nur schwach aber
deutlich wellig gekrümmt, worüber bei Amphithemis jede Angabe
fehlt. Endlich ist das Abdomen des $ am Grunde blasig er-
weitert und zwar in der Art von Orthetrum sabina; eine der-
artige entsprechende Bildung ist nur bei Misagria von Kirby
angegeben. Auch bei den 2 ist die blasige Erweiterung vor-
handen, doch ist sie infolge des Fehlens von Genitalien am
2. Segment nach unten nicht so weit vortretend wie beim 3.
Das 2 hat das 8. Segment lappig erweitert, wodurch es sich
von Amphithemis und auch Lyriothemis unterscheidet. Von
Misagria ist nur das & beschrieben. Bei Archiclops ist das
8. Segment des 2 ebenfalls lappig.
Zu beiden Gruppen tritt noch eine 3. mit Tyriobapta
torrida (Asien). Hier ist die Membranula völlig rudimentär,
zu welchem Merkmal als besonders auffallend treten: Vereinigte
Seetoren des Hinterflügels, gerader Nodalis, zuweilen nicht in
der Verlängerung des Arculus liegende Basis des Dreiecks im
Hinterflügel, leere Dreiecke, Innendreiecke und Supratriangular-
räume, nur 1 Submedianquerader vorn und hinten, dafür aber in
dem Raum zwischen Prineipalis und Subnodalis, vom Ursprung
dieses bis zur Querader vom Nodus 2—3 Queradern. Beim 2 ist
das 8. Segment lappig.
Die neue Gattung Pornothemis scheint mir von allen
verwandten Gattungen hinreichend verschieden zu sein, besonders
Stett. entomol. Zeit. 1902. iR
162
auch von Amphithemis. Die angegebenen und noch einige weitere
Merkmale stelle ich in folgender Uebersicht zusammen.
Ich bemerke hierbei, daß auch Orthetrum africana Selys,
die afrikanische Form von sabina, im Gegensatz zu sabina eine
verkürzte Membranula hat (vergl. S. 152).
= & E- 2 er | rn 2 En S
BEISm za se) 822
Ss | | - x S
1 Kante auf Abdominal-
Segment; 2—4 | 23 2-3 ? 2—3 | 23
Nodalis: wellig: schw. | tief | nicht w. ? | schw. |gerade
Arculus zwischen rcsp. zwi- zwischen
unter den Antenodalen: |schen | unter | a) 2—3 unter | unter
3—4 3 b) 1-2 ? fast 3 2
Gabelung des 2. Sect. |?nach nach in in
des Dreiecks im Hin- | 2-3 2 etwa ? der 3. | der 4.
terfl.: Zell. ? 7 Zellen Zelle | Zelle
Antenodalen: 16—1720—22| a) 15—20 |10—1213—15| 9—10
b) 9—15
Adern im) vorn: 1 1 aly® 0 1 0)
Dreieck hinten: Re 2 a il it 0
Innendreieck: 3 Zell. | 3/4 2. 8 70, 1272. 30 Ze
Discoidalreihen: M— 3 a) 2-3| 2 2 24
b) 3
Supratriangu- | vorn: 0 0 d: 1 1 0
laradern hinten: 0 0 0 0—1 Al 0
Submedian- vorn: 1 19972, DE 1+1 1
queradern: hinten: 3 2 |39)3, b)2| 3-4 | 3—4 al
Adern im Nodaldreieck: 0 ? 0) ? 0 2—9
8. Abd.-Segm. des 9: ? \lappig | wen. Jap. |nicht ].| sehr 1. | sehr ].
Die Gattungsbeschreibung ist wie folgt.
Pornothemis n. g. Eine echte Libellengattung. Augen-
naht kurz. Dreiecke coineident. Costalrand nicht eingebuchtet.
Seetoren des Areulus langgestielt. Dreieck im Vorderflügel
3seitig, normal. Letzte Antenodalquerader durchlaufend.
Prothoraxmittellappen nicht auffallend groß, viele Ante-
nodalen im Vorderflügel.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
fer
-
u =
163
Die basale Seite der cellula cardinalis im Hinterflügel liegt
in der Verlängerung des Arculus. |
Membranula klein. Sectoren des Dreiecks im Hinterflügel
von einem Punkte entspringend.
Segment 2—3 mit einer Kante. Nodalis schwach aber
deutlich wellig. Arculus ein wenig vor der 3. Antenodalen.
Der untere Sector des Dreiecks im Hinterflügel gabelt sich in
der 3. Zelle. Antenodalen 13—15, Postn. 9—11. Dreieck vorn
und hinten mit 1 Ader. Inneres Dreieck 3zellig. 2 .Discoidal-
reihen. Supratrianeularraum vorn und hinten mit 1 Ader. Sub-
medianqueradern vorn 2 (am Grunde und an der Spitze je 1,
also keine Verdoppelung), hinten 3—4. Im Raum zwischen
Prineipalis und Subnodalis vom Ursprung dieses bis zur Quer-
ader vom Nodus 1 Ader. Abdomen des & am Grunde stark
blasig erweitert, Genitalien vortretend, 3.—10. Segment dünn.
2 Abdomen am Grunde stark blasig erweitert, 3.—10. Segment
dünn, 8. Segment stark lappig erweitert.
Ocellenwulst 2spitzig.
47. Pornothemis serrata n. sp.
2 3, 2 2, Soekaranda.
3 Abdomen 26 mm, Hinterflügel 27 mm, Pterostigma
2!/; mm lang. Kopf 51/, mm breit. Lage des Nodus im Vorder-
flügel: vom Grunde bis zum Nodus 131/,, vom Nodus bis zum
Pterostigma 101/,, vom Nodus bis zur Spitze des Flügels 14!/, mm.
Antenodalen 14—15, Postnodalen 10—11. Zwischen dem Sub-
nodalis und dem dahinter liegenden Hülfsseetor 1 Zellenreihe.
Kopf. Ocellenwulst schwarz mit 2 deutlichen Spitzen.
Stirn metallisch stahlblau, die Seiten gelb mit 1 runden schwarzen
Fleck am Auge, das Blau schneidet unten mit einer Kante ab,
die nicht besonders scharf ist und seitlich keine Spitzen oder
Höcker hat. Gesicht und Lippen gelblich. Hinterhauptsdreieck
elänzend schwarz. Rückseite schwarz und gelbbraun gefleckt.
Prothorax, Thorax und Abdomen vollkommen glän-
zend schwarz.
Stett. enfomol. Zoit. 1902, 11*
164
Nur der Rücken des Thorax trägt vorn eine auffallende
gelbliche Zeichnung: eine Figur, die aus 2 nur durch die Mittel-
naht getrennten ovalen Flecken besteht, von denen jeder durch
ganz feine Linien in 3 Felder getheilt wird; die Zeichnung giebt
im ganzen von oben und hinten gesehen das Bild eines nach vorn
fliegenden Tagfalters. Thorax und 2. Abdominalsegment sind
z. Th. blaubereift. Beine schwarz, Schenkel unten sägeartig,
Schienen mit etwa 10 Dornen.
Obere Appendices so lang wie das 9. Segment, von ge-
wöhnlicher Form, vor der Verdiekung mit einer Reihe von etwa
6 Zähnchen, schwarz. Unterer Anhang 3/, der oberen. Flügel
am Grunde gelblich, sonst hyalin und am Rande und an der
Spitze getrübt.
2 Abd. %7, Hinterfl. 271/,—29, Pterost. 21/3, Kopf 51/, mm.
Nodus (siehe vorher) 14—141/,, 11—111/,, 15. Antenod. 13—15,
Postn. 9—10. Sonst wie bei dem 2.
Kopf. Ocellenwulst mit 2 Spitzen wıe beim $; schwarz
resp. bläulich metallisch sind nur die Oberseite des Ocellenwulstes
und der Stirn- und der seitliche schwarze Fleck, sonst ist der
Kopf vorn durchaus gelblich. Hinterhauptsdreieck schwarz. Die
Augen sind bei 1 Stück jedenfalls entfärbt: gelbroth.
Alles übrige entsprechend dem 3, nur ist die Farbe mehr
stumpf und am Thorax unten etwas bräunlich. Der Falterfleck
ist etwas größer und dunkler bräunlich. Die blaue Bestäubung
ist unbedeutend. Das 8. Segment ist stark lappig erweitert, die
Erweiterung ist braun.
Flügel am Grunde gelblich ete. wie beim £&.
Heimath. Nur Sumatra: Soekaranda (Dohrn).
48. Tyriobapta torrida Kirby.
18 $, 14 9, Soekaranda.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 294, 338.
Selys. Odon. d. Sum. 1889. No. 29.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. $. 358.
f Odon. Kükenth. 1900. S. 221.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
nn...
165
Den Beschreibungen von Kirby und vor allem derjenigen
von Selys ist nichts hinzuzufügen, was wesentlich das Bild ver-
ändert. Die basale Seite des Dreiecks liegt im Hinterflügel oft
ein wenig jenseits des Arculus. Der Arculus liegt meist ein
wenig diesseits der 2. Antenodalader. Die Sectores trianguli
entspringen im Hinterflügel oft ein wenig getrennt.
Ein noch unbekanntes Merkmal ist, daß in dem Raum
zwischen Sector prineipalis und Sector subnodalis von dem
Ursprung des letzteren bis zu der vom Nodus herabkommenden
Ader 2—3 Queradern in beiden Flügeln vorhanden sind.
Die hier vorhandenen $ und 2 zeigen alle Stadien der
Entwieklung in der Farbe. ‘
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Banca (Teysman
nach Selys); Singapore; Borneo.
Nesoxenia Kirby.
Agrionoptera Brauer.
Nesocria Kirby.
Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 123.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XIV. 1864. S. 16% —4.
. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XV. 1865. S. 978.
n Novara-Reise. 1866. S. 100/1.
“ Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XV]l. 1867. S. 288/9. 298.
n Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. $. 728.
e Sitzb. Kais. Akad. Wiss. 1878. LXVL..S. 261 (nicht gesehen).
5 Sitzb. Kais. Akad. Wiss. 1883. LXXXVI. 1. $. 85—91 (nicht ges.).
Selys. Odon. d. ]. Nouv. Guin. 1878. p. 294, 311—13.
Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1879. I. p. 289. III. p. 298-304
IV. p. 3098V. pP. 324.
Odon. d. Phil. 1882. No. 13. 14.
Odon. d. Sum. 1889. No. 18—20.
Ann. Soc. Ent. Beleg. XLI. 1897. p. 39. Note.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 290. 291. 292. 335. 336.
Förster. Termesz. Füz. XXI. 1898. p. 282—86.
5 Wien. Ent. Zeit. XVII. 1899. S. 170—73.
Ris. Ent. Nachr. Karsch. XXIV. 1898. $. 322.
Arch. 22 Natbare1900, 1. 2. 8. 16083.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Libell. 1889. S. 358. 384—88.
K Odon. Kükenth. 1900. $. 221—230.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
166
Vergl. hierzu auch vorliegende Arbeit bei Protorthemis
S. 136 £.
Nesoxenia Kirby.
Die Gattung Nesoxenia wurde 1889 durch Kirby von
Agrionoptera abgezweigt und zwar mit der von Kirby als neu
beschriebenen Art cingulata von Alu. Sofort stellte Karsch
die Stellung von Nesoxenia in seinem Libellensystem fest, ver-
. vollständiste die Charakteristik der Gattung und verglich sie
mit Agrionoptera im engeren Sinne. Zugleich constatirte er,
daß die eigentliche Brauer’sche Agrionoptera lineata (von
Brauer 1868 erwähnt, aber ohne Beschreibung veröffentlicht),
also nicht die von Kirby fälschlich dafür gehaltene Protorthemis
lineata Brauer von 1878, von den Philippinen zur Gattung
Nesoxenia gehört. Auch malaccensis Selys rechnete er dahin.
Dies und andere Gründe veranlaßten wohl Kirby (Anhang
zu seinem Katalog) in seine neue Gattung allerlei andere Arten
aufzunehmen: Protorthemis metallica Br., Protorth. lineata Br.
(?auch Agrion. lineata Br. aus Selys’ Beschreibung von 1879),
Protorth. sexlineata Selys, Orthetrum braminea F. und endlich
eine richtige Nesoxenia malaccensis Selys.
Bis 1900 hatte sicb das Material vermehrt und soweit ge-
klärt, daß Karsch die bis dahin bekannten Formen auf 2 Arten
beschränken konnte: interrogala Selys 1878 (= cingulata Kirby
1889, — puella Förster 1898) und lineata Brauer (— malac-
censis Selys).
Ris hatte 1898 noch eine Nes. Dahli neu beschrieben, '
welche von Karsch nicht berücksichtigt worden ist. 1900 zählt
Ris alle echten Nesoxenien auf, die er mit Ausnahme von
malaccensis (var. von lineata) als Arten bestehen läßt. Hier
stellt er Dahli in Parallele zu interrogata (beides 2), cingulata
zu lineata (5), puella zu mysis, wobei er letztere Art ebenfalls
als Nesoxenia betrachtet. Die Unterschiede zwischen lineata,
cingulata und puwella hält er nicht für fest.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Ba
167
Ich schließe mich Karseh’s Ansicht an und möchte außer-
dem auch Dahli Ris zu interrogata Selys rechnen u. zw. in der
Annahme, daß diese Art ähnlich wie Agrionoptera insignis Ramb.
sehr varlirt.
49. Nesoxenia lineata Brauer.
1 3, Soekaranda.
Das vorliegende $ stimmt einerseits mit einem hier vor-
handenen 2 von Mindoro, andererseits mit der kurzen Beschreibung
Selys’ (1879 &2), der ausführliehen von Karsch 1889 wieder-
gegebenen Beschreibung Brauer’s (2) und der von Karsch
1900 theils in Tabellen theils anders gegebenen Charakteristik
überein. Geringe Abweichungen sind ganz unwesentlich.
Das Dreieck im Vorderflügel ist bei beiden Exemplaren
getheilt, aber nur im linken Flügel des 2 ist die Vorderseite
ungleiehschenklig gebrochen (während eigenthümlicherweise bei
den hier vorhandenen 1 $S, 2 2 von interrogata Selys von
Batjan zwar das Dreieck der Vorderflügel ungetheilt, aber die
Vorderseite stets ungleichschenklig gebrochen ist (vergl. Karsch
1900). Das Abdomen ist bei dem $ ebenso wie bei demjenigen .
von interrogata in der Art mancher Micrathyria-S erweitert.
Sonst kann ich die Bemerkungen Karsch’s nur bestätigen.
Ich halte malaccensis ebenfalls für lineata Brauer. Das
hiesige $ von Sumatra hat das Dreieck im Hinterflügel unge-
theilt wie malaccensis, aber das hiesige 2 von Mindoro eben-
falls, während die Type von den Philippinen daselbst eine Quer-
ader hat. Der bis dahin einzige Trennungsgrund ist also hinfällig.
Die Größen beider Stücke sind:
Abdomen & 24, 2 24,5, Vorderf. & 29, 2 32 (nach
Brauer 2 32), Hinterfl. $ 27, 2 30 mm. Der Vorderflügel wird
durch den Nodus getheilt im Verhältniß 12 :17 (8), 13 : 19 (&)
(13:19 2 nach Brauer). Pterost. & 21/, 2 3 mm (@ 3 mm
nach Brauer). _Antenodalen & 13, 2 13 (Brauer 2 13—14),
Postnodalen $ 14, 2 13 (Brauer 2 12). Submedianqueradern
Stett. entomol. Zeit. 1902.
168
& vorn 1, hinten 3, 2 vorn 1, hinten 3—4 (Brauer 2 1 und
3—4). .Innendreieck der Vorderflügel 3zellig.. Im Raum zwischen
Prineipalis und Subnodalis vom Ursprung dieses bis zur Quer-
ader vom Nodus vorn und hinten 1 Querader (bei interrogata
von Batjan keine).
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Banca (Teysman
nach Selys). Malacca. Borneo. Celebes. Philippinen.
Nesoxenia interrogata Selys.
1 &, 2 2, Batjan.
Diese 3 Exemplare stimmen mit der Beschreibung von
Selys (2 1878, 1879) und derjenigen von Kirby für eingulata
5 1889) im so befriedigender Weise überein, daß ich sie zu
beiden Arten stellen müßte, was wohl nicht gut geht. Ich halte
beide Arten für synonym. Es besteht aber auch eine außer-
ordentlich weitgehende Uebereinstimmung mit Dahli Ris und
puella Förster, so daß sich zwischen diesen Formen überall
Uebergänge finden. Ich bin -daher der Ansicht, daß auch diese
beiden Formen synonym mit interrogata sind, wenn man auch
anerkennen muß, daß beide Formen theils in der Färbung, theils
in den Größen auffällige Eigenthümlichkeiten zeigen.
In der Ausbildung der Farben lassen sich oft nur schwer
feste Unterschiede erkennen, so daß derartige Merkmale hier von
geringerem Werthe -sein dürften. Die Färbung der Unterlippe
ist hier z. B. wohl variabel. Die schwarze Farbe im Mittelstreif
der Unterlippe kann stark oder matt sein, breit oder schmal,
was sich auch bei den hiesigen 3 Stücken zeigt; besonders will
ich bemerken, daß hier der Mittellappen des Labium nur in der
Mitte schwarz ist.
Das Fehlen der hellen Mittelstreifen auf dem Rücken des
Mesothorax bei Dahlö Ris ist auffällige, doch könnte auch dies
zufällig sein.
Die Zahlen gelten in dieser Folge: Abdomen, Hinterflügel,
Pterostigma; Antenodalen, Postnodalen; Submedianqueradern,
Zellen im Innendreieck der Vorderflügel.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
169
BEN BET = Re er a
=, © = © [eB} = sSIıs =
S = E = oc (38l0<
ehren
2.4
eingulata ) SQ 3 14—15[11—15 3,3 2
3.2
n. Kirby (9) 23 a a a
4.4
eingulata &128 32 >21, 15—14113—16 3,3
3.93
nach Förster) 2 26 31 > 211,114—17114—16 33
interrogata
1,al
nach Selys | 2 a en 21, 131412 1555| 2
e ala
interrogata \ & tl) 129 3], 14 | s5 2] 2
12)
von Batjan | © 35| 129 9aj, Ma1al 12. | 12.3
all
Coll. Dohrn 26 30 3 14 [12—13H 2
/ 2.2
at
puella s 1% 28 2 12 19—10 Du)
192%
nach Förster) © | 23l/ |271], 23 141175
! zu
Dahli
£ il
nach Ris o 15 33]| 2
Ein eigenthümliches Versehen ist Förster bei seinem Ver-
gleich der puwella mit interrogata passirt. Selys erwähnt bei
{t
interrogata 1 Ader im „Medianraum“, und Förster mein
nun, das sei derselbe Raum, den wir heute Medianraum
nennen; nein! Selys verstand damals unter Medianraum das,
was wir heute Submedianraum nennen. Unser Median-
raum ist sein Basalraum. Uebrigens gebrauchen auch wir
heute noch zuweilen die alten Ausdrücke, Fehler dürfen aber
dadureh nicht entstehen.
*) Größen nach Kirby’s Abbildung des 2 (1889).
Stett, entomol. Zeit. 1902.
170
Nach den zum Vergleich gestellten Zahlen sind trennende
Unterschiede nicht vorhanden. Die geringe Größe von puella
wird in Kirby’s Abbildung wiederholt, die Batjan-Stücke bilden
mit Selys’ Exemplar den Uebergang zu dem Riesen-$ Förster’s.
Dasselbe gilt von den Hinterflügeln. Im Pterostigma bildet Selys’
interrogata-? mit 2!/; den Uebergang von puella mit 2 zu den
übrigen Thieren mit 2!/,—3 mm. In den Nodalen sind auch
alle Uebergänge vorhanden, und auch hier spricht sich mit großer °
Deutlichkeit die Erscheinung aus, daß es auch bei den Nesoxenia-
Stücken einer Art Riesen und Zwerge giebt. Scheinbar liest in
den Submedianqueradern ein gewaltiger Gegensatz; doch ist dies
in der That nur scheinbar. Denn erstens hat uns soeben Karsch
in übersichtlicher Weise gezeigt, wie bei Agrion. insignis Kamb.
in diesem Merkmal eine ganz enorme Schwankung in der Zahl
der Adern von 1—4 nach 11 Formeln stattfindet, und zweitens
stimmen gerade die interrogata-Formen, welche zu den eingulata
sonst den Uebergaug bilden, in überraschender Weise in dieser Be-
ziehung: mit puella überein, obwohl auch hier Abweichungen sind.
Im Raum zwischen Prineipalis und Subnodalis vom Ur-
sprung dieses bis zur Querader vom Nodus keine Ader.
Heimath. Batjan. Mysore. Alu. Shortland. Neu-Guinea.
Bismarck-Archipel.
Agrionoptera.
Die Gattung Agrionoptera wurde 1864 ven Brauer mit
nicobarica Br. (damals von ihm insignis Ramb. genannt) auf-
gestellt. Er meinte später die echte insögnis von Amboina und
Menado (1865, 1866 und 1867) erhalten zu haben. Selys
erklärte jedoch diese Thiere für eine neue Art sexlineata Selys,
welche in der Stellung des Arculus von allen Agrionoptera
abweicht.
Kirby verwechselte wieder die echte insignis, das,was Brauer
insignis und Selys sexlineata nannte. Karsch (1889, 1900)
stellte diese Irrthümer richtig, ähnliches versuchte auch Förster
Stett. entomol. Zeit. 1902.
171
(1899, Wien. Ent. Zeit.). Karsch stellte die sexlineata Selys
aus der Gattung heraus und zu Protorthemis (siehe auch 8. 137).
Zu diesen Arten kam 1878 noch longitudinalis Selys,
welche von Selys (siehe Förster, Wien, 1899, $. 171—3)
zu Nesocria gestellt wird, ebenso von Ris. Ich halte mit
Karsch diese 3 Arten für Agrionoptera. Von Karsch sind
2% Arten: interrogata Selys und lineata‘ Brauer als Nesoxenia
abgetrennt. Selys hatte 1879 mit Agrionoptera noch eine Gruppe
vereinigt, welche durch Kirby’s und Karsch’s Arbeiten als
eine durchaus verschiedene Gattung: Lathrecista (siehe diese)
erkannt wurden.
Alle übrigen Namen sind synonym zu obigen Arten. Ich
bespreche sie im Folgenden einzeln.
Agrionoptera longitudinalis Selys.
1 2, Batjan.
Ein sehr großes Stück: Abd. 33, Hinterfl. 39, Pterost.
5 mm lang. Im Dreieck des Voorderflügels 1 Querader, Innen-
dreieck 4zellis, 3 Reihen Discoidalzellen, Submedianqueradern
vorn und hinten 1 (Karsch 1900 bei 1 2 hinten 2). Antenod. 16,
Postnod. 15—16. Zwischen dem Subnodalis und dem dahinter
gelegenen Hülfsseetor liegen 1—2 Zellreihen. Das Stück ist sehr
reif und es sind die Flügel nicht nur vom Pterostigma an stark
gebräunt, sondern am Vorderrande sogar schon vom Nodus an.
Ich halte biserialis Selys und Karschi Förster, welche im
Discoidalraum zuerst 3 Zellen und dann 2 Reihen von Zellen
haben, mit Karsch für synonym mit longitudinalis; insignis
ist in dieser Hinsicht ebenso variabel (Karsch 1900). Es ist
die Frage,,ob longitudinalis zu Agrionoptera oder zu Nesocria
gehört noch nicht definitiv entschieden. Ris tritt mit Selys
und Kirby gegen Förster für die Zugehörigkeit zu Nesocria
ein, allerdings ohne Gründe anzugeben. Karsch entscheidet
sich für Agrionopiera, da Nesocria im Dreieck des Vorder-
flügels 2 Adern hat. Die Gattung Nesocria scheint mir unge-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
172
nügend begründet zu sein und auch Förster’s Versuch, die
Gattungen Agrionoptera und Nesocria abzugrenzen (Wien, 1899)
ist verfehlt, da die von ihm für Nesocria angegebenen Merk-
male, soweit sie bei einem 2 in Betracht kommen, bei obigem
Exemplar von Batjan mit Ausnahme der „7 Zellen“ vorhanden
sind. Die Zahl der Postnodalen (17—19 bei Nesocria) wird
zwar von obigem Stück nicht erreicht, aber Selys’ 3 von longi-
tudinalis hat 17—18 und Förster's Karschi hat vorn nicht
etwa, wie man glauben müßte 14, sondern nach seinen eigenen
Angaben 2 14—16 und 3 15—16 (Term. Füz. 1895). Man
könnte aus Förster’s Angaben viel eher schließen, daß die
Gruppe longitudinalis zu Nesocria gehört, da er die von Kirby
im Dreieck angegebenen 2 Queradern für Nesocria gar nicht
erwähnt. Karsch sagt daher mit Recht, daß diese Charaktere
nur speeifischen Werth haben. Dann ist aber gar nicht zu ver-
stehen, warum diese Gruppe mit Nesocria eine eigene Gattung
bildet; die Gattung Nesocria, ist auch nach meiner Ansicht nichts
als eine Gruppe von Agrionoptera.
Heimath. Batjan. Molukken, Neu-Guinea.
50. Agrionoptera insignis Rambur.
Sumatra (nach Selys, erhalten von Mac Lachlan).
Ueber üinsignis bestehen 3 vergleichende Arbeiten von
Selys (1879), Ris (1900), Karsch (1900). Außerdem ge-
hören hierher die Einzelarbeiten von Rambur, Brauer, Kirby,
Förster. Ris und Karsch kommen unabhängig von einander
zu dem Resultat, daß zu insignis Rambur eine ganze Anzahl
als neue Arten, Racen oder Varietäten beschriebene Formen
schören. Diese sind insignis Ramb., similis Selys; insularis
Kirby, salomonis Förster, papuensis Selys, qualuornotata Brauer.
Karsch zeigt in 11 Formeln die ungemeine Variabilität in der
Zahl der Submedianqueradern, Ris giebt eine klare Uebersicht
über die minimalen Abweichungen. Auf Grund der von mir
sorgfältig verglichenen Beschreibungen, auf Grund der Arbeiten
Stett. entomol. Zeit. 1902,
173
von Ris und Karsch, sowie auf Grund des mir vorliegenden
geringen Materials von Java, Borneo, Amboina und Batjan komme
ich zu folgender Ansicht, die vielleicht falsch ist, mir aber nach
dem jetzigen Stande der Sache als ein Ausweg aus dem insögnis-
Labyrinth erscheint. Die Beweise, die mix zur Verfügung stehen,
sind ja schwach oder sogar nur Vermuthungen. Ich hoffe aber,
daß es denjenigen, welehe mehr Material haben, gelingen wird,
volleültigse Beweise hierfür zu finden, wenn sie es versuchen
möchten, von meinem Standpunkte aus die Agrionoptera-Gruppe
noch einmal in Angriff zu nehmen.
1. Es giebt außer longitudinalis Selys und mysis Selys
noch 3 Agrionoptera-Arten: necobarica Brauer, insignis Rambur
(quatuornotata Brauer) und eine dritte Art, welche ich vor-
läufig variabilis nennen will, bis festgestellt ist, welche der
Formen similis Selys, papuensis Selys, insularis Kirby, salo-
monis Förster am besten diese Art vertritt.
2. Als Unterscheidungsmittel ist die F ärbung und Streifung
des Thorax nicht verwendbar, da beide bei allen 3 Arten mehr
oder weniger eleich sind und da nach dem Alter des Exem-
plars oder durch Zufali entweder das Schwarze vergrößert ist
oder durch allgemeine Verdunkelung das Gelbe mehr oder weniger
zurücktritt.
3. Ebenso ist als Unterscheidungsmittel auch die Färbung
des Abdomen unbrauchbar, denn alle bis jetzt "beschriebenen
Formen haben das 1. und 2. Segment schwarz oder es wird
bei ihnen schwarz, ebenso das 8.—10. ganz. Vom 3.—7. Seg-
ment heißt es überall, sie sind roth, aber überall (auch bei
Rambur’s insignis, Brauer’s quatuornotata, Selys’ similis ete.)
heißt es auch, daß der Hinterrand - oder die Articulationen oder
die Kanten oder Endringe schwarz sind.
4. Die schwarze Färbung auf der Oberlippe bietet vielleicht
wenigstens bei den 2 dieser 3 Arten insofern einen Unterschied,
als bei variabilis zu dem schwarzen Rande ein großer schwarzer
Mittelfleck kommt.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
174
5. Die von Karsch benutzten Merkmale im Geäder sind
nicht nur zur Charakterisirung der Gattung brauchbar, sondern
z. Th. auch in einigen Modificationen zur Unterscheidung der Arten.
6. Karsch sagt 1900 $. 223 betreffend Agrionoptera und
Nesoxenia: Im Discoidalfeld herrscht die Neigung zur Bildung
von 3 Zellenreihen. Ich meine, daß Nesoxeria constant nur
2 Reihen hat u. zw. fast bis zum Ende des Discoidalraumes.
Bei Agrionoptera (abgesehen von mysis) sind 3 oder 2 Reihen
vorhanden; in beiden Fällen reichen diese Reihen etwa bis zum
Nodus, bei 3 etwas darüber hinaus, bei 2 fast genau bis dahin;
danach beginnen 4 resp. 3 Reihen etc.
Wenn 3 Reihen vorhanden sind, so können diese stellen-
weise u. zw. nach dem Anfang des Raumes (1, 2, 3 oder viel-
leicht auch mehr Zellen weit) auf 2 redueirt sein; man hat aber
den Eindruck, daß normal 3 Reihen vorhanden sind; hierher
gehört außer longitudinalis (mit biserialis und Karschi) die von
mir mit variabilis bezeichnete Art. Ob und welche von den
zu variabilis gehörenden Formen etwa doch zur folgenden Gruppe
mit 2 Reihen gehören, kann ich nicht entscheiden, doch erwähnt
Karsch allgemein bei seiner insignis-Gruppe (1900, $. 226)
3 oder eine Strecke weit nur 2 Reihen, wonach alle von ihm
. unter insignis aufgeführten Formen zu variabilis gehören würden.
Selys giebt für alle Agrionoptera (plus Nesoxenia) außer mysis
„2— 83 cellules puis deux rangs postrigonaux“ an, (1879, p. 300),
was olfenbar ungenau und z. Th. unrichtig ist. Kirby giebt
für insularis an „triangle followed by two rows of cells
increasing (on one side of one speeimen by three cells increasing)*,
was recht ungenau. ist und für normal 3 gehalten werden kann.
Förster hat bei salomonts hierüber nichts.
Wenn 2 Reihen, u. zw. vom Dreieck bis zum Nodus, vor-
handen sind, so können doch als Unregelmäßigkeit dem Dreieck
unmittelbar symmetrisch oder unsymmetrisch 1 mal 3 Zellen
folgen. Man erhält trotzdem den Eindruck, daß normal 2% Reihen
vorhanden sind. Hierher gehört die eigentliche önsignis Rambur,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
un 5 Dan Ih Die
175
welche von ihm p. 123/4 beschrieben ist und in seine 11. Gruppe
von Libellula: „Deux rangees d’areoles discoidales“ (p. 111—126)
gestellt wurde. Quatuornotata Brauer halte ich für synonym
mit insignis Rambur (was Brauer insignis Rambur nennt,
ist höchst wahrscheinlich das, was Selys se.xlineata nennt).
Brauer ist schr schwankend und ungenau in Betreff der
Diseoidalreihen. 1864 giebt er in seiner Gattungsdiagnose
S. 164 an: „Im Discoidalfeld des Vorderflügels gleich neben dem
Dreieck 2 oder 3 Zellen hinter einander, dann 2 Zellenreihen,
vor der Mitte des Feldes aber schon 3, zuletzt 5—6 Reihen“;
diese Angabe bezieht sich auf die Exemplare von den Nieobaren,
welehe er 1864 noch insignis Ramb., 1865 und 1866 aber
nicobarica nennt. Dieselbe Angabe wiederholt er wörtlich in
der Novara-Reise $. 100. Seine Abbildung der nicobarica
(Tab. I. Fig. 6) giebt aber deutlich nur 2 Reihen und zwar
vom Dreieck bis zum Nodus (nur im rechten Flügel sind un-
mittelbar am Dreieck 3 Zellen angedeutet). Bei quatuornotata
hat er keine Angabe; nun hat aber“ Kirby eine Abbildung des
Geäders von dieser Art gegeben (1889, Pl. 56, Fig. 3); iu der-
selben ist der Discoidalraum nicht ausgefüllt, nur am Anfang
sind 2 mal 2 Zellen gezeichnet, also 2 Reihen. 1868 endlich
sagt Brauer in der Gattungsdiagnose: „Nur 2 Reihen Diseoidal-
zellen.“ Und diese Angabe, bezogen auf insignis Ramb. (sex-
lineata Selys, die übrigens auch nur 2 Reihen hat), quatuor-
notata Br., nicobarica Br. (und Neso.xenia lineata br.) scheint
mir die richtige zu sein. Hiermit stimmen 2 $ von Java und
1 2 von Brunei vorzüglich überein, von denen ich die 5 von
instgnis Ramb. nicht, das 2 von insignis Ramb. und quatuor-
notata Br. nicht unterscheiden kann (der gallenbraune Fleck von
quatuornotata ist allerdings nicht vorhanden)
Schließlich gehört hierher nicobarica Br., wie schon aus
obigem hervorgeht. Hier sind 2 $ von Java, welche eigentlich
mit beiden Arten: insignis und nicobarica übereinstimmen, aber
durch geringere Größe von den 3 obigen insignis-Stücken ab-
Stett. entomol, Zeit. 1902.
176
weichen. Außer in diesem unbedeutenden Merkmal scheint mir
auch noch ein Unterschied in den Genitalien des 2. Segments
zu bestehen. Bei den 2 $ nicobarica ragen dieselben, ähnlich
wie bei Nes. interrogata, stärker hervor, bei den 2 & insignis,
ähnlich wie bei Nes. lineala, schwächer. Eine genauere Unter-
suchung behalte ich mir für später vor.
7. In Betreff eines weiteren Punktes liegen nur Beobach-
tungen von Karsch vor, außerdem die 2 erwähnten Abbildungen
von Kirby und Brauer, welche in dieser Beziehung unzuver-
lässig sind.
Nach Karsch liegen bei Agrionoptera zwischen dem vor-
deren Sector des Dreiecks im Vorderflügel, welcher hier gebogen
ist, und dem Hinterrande 3—4 Zellenreihen (bei Nesoxenia 2).
Diese Reihen beginnen nun natürlich nicht gleich am Anfang des
Sectors mit 3—4 Zellen, sondern zunächst mit 2 Zellen. Bei
den mir vorliegenden Stücken handelt es sich um die Mittelreihe;
diese ist bei den von mir für insignis und nicobarica gehaltenen
Stücken nur als eine eingeschaltete, unvollkommene zu betrachten,
die z. B. in einigen Fällen nur aus 3 oder 4 nieht aneinander
stoßenden Zellen besteht. Kirby hat bei gualwornotata nur
2 Reihen abgebildet, was jedenfalls ungenau ist, Brauer hat
"bei nicobarica 3 Reihen, von denen die mittlere sicher nicht der
Wirklichkeit entspricht.
Vielleicht ist auch dies Merkmal zur Unterscheidung von
variabilis und den beiden: insignis und nicobarica wichtig.
Letztere beiden unterscheiden sich hierin nicht von einander.
8. Endlich bemerke ich über die Submedianqueradern, daß
nach meiner Ansicht nicobarica und insignis (im engeren Sinne)
normal vorn 1, hinten 2 Adern haben, während variabilis in
dieser Beziehung unglaublich variabel ist, wie die von Karsch
angeführten 11 Formeln beweisen.
Die mir vorliegenden, nach meiner Ansicht echten insignis-
Exemplare haben folgende Größen.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
17
2 $ von Java. Abd. 271/,, 281/,, Hinterfl. 291/,, 31,
Pterost. 3, 31), mm lang. Antenod. 14—15, Postn. 11—14.
Im Dreieck vorn 1, hinten O0 Adern. Inneres Dreieck im Vorderfl.
3zellig. 2 Discoidalreihen. Submedianqueradern vorn 1, hinten 2.
1 2 von Borneo. 28, 301/,, 3 mm. 14—15, 13. Sonst
wie bei den $, doch ist das eine Dreieck vorn ohne Querader,
im Submedianraum sind hinten rechts 3 Adern.
2 2 von Amboina und Batjan rechne ich zu variabilis.
Sie haben:
291), und 30, 32—321/,, 32/, und 31/;, mm. 16—17,
14—16 Nod. Im Dreieck vorn 1, hinten 0 Adern. Innen-
dreieek vorn 2- und 3—4zellie. Diseoidalreihen vorn 3 Reihen
mit 3 mal 2 Zellen und 3 Reihen mit 1 mal 2 Zellen. Sub-
medianqueradern vorn 1, hinten 12
Ueber die geographische Verbreitung der 3 Arten dürfte
eine Dreitheilung des Südostasiatischen Gebietes anzunehmen sein.
Nicobarica ist die westlichste Form, von den Nicobaren bis
Java wohnend, eine verhältnißmäßig seltene Form. Insignis ist
die mittlere und bewohnt die Sunda-Inseln, z. Th. gemeinsam
mit nicobarica, ebenfalls selten. Variabilis ist die östlichste
Form, von den Philippinen und Molukken über Neu-Guinea bis
zu den Salomonsinseln. Die typische Form dieser Art dürfte
similis Selys mit 1 Submedianquerader vorn und hinten sein.
Auf den Sunda-Inseln leben außer reinen insignis- und simtlis-
Formen, zahlreiche Kreuzungen zwischen beiden . Formen, bei
denen die Variabilität in der Zahl der Submedianqueradern zum
Ausdruck kommt. Man beachte, daß die von Karsch aufee-
zählten, in dieser Hinsicht variirenden Formen von Java, Borneo,
Celebes stammen, während die mit 1 Ader versehenen fast aus-
schließlich östlich sind.
Ich halte das von Selys von Sumatra berichtete 2 vor-
läufig für eine echte insignis Rambur.
Heimath. Sumatra (nach Selys). Sunda-Inseln. (Selys’
Ansabe: Borneo, Thibet scheint mir unsicher).
Stett. entomol. Zeit. 1902, 12
178
Agrionoptera nicobarica Brauer.
2 3, Java.
Diese 2 3 entsprechen Brauer’s Beschreibung und gehören
nach meiner genauen Untersuchung zur Gattung Agrionoptera.
Daß diese Stücke nach Karsch’s Tabellen (1900) sich voll-
kommen als Agrionoptera ausweisen, spricht für die Vorzüg-
lichkeit dieser Arbeit. Ich betrachte die Stücke an der Hand
der 1. Tabelle (8. 223 f.). 1 stimmt... 2 stimmt im ersten
Theil, im Discoidalfeld sind nur 2 Zellreihen. 3. stimmt in allen
Theilen mit folgenden Eigenthümlichkeiten: der Nodalis ist, wenn
auch deutlich, so doch nur schwach wellig; zwischen dem ge-
bogenen vorderen Sector des Dreiecks im Vorderflügel und dem
. Hinterrande ist der Raum sehr schmal, aber breiter als bei
Nesoxenia; während bei letzter Gattung nur 2 Zellenreihen
zwischen dem geraden vorderen Sector des Dreiecks und dem
Hinterrande Platz haben, ist hier der Sector so stark gekrümmt,
daß sich zwischen beiden Zellenreihen noch eine 3., allerdings
unvollständige, aus mehr oder weniger oft nur eingesprengten
Zellen bestehende Reihe befindet. Zum Unterschiede von Nesoxenia
bemerke ich noch, daß letztere Gattung im Discoidalraum der
Vorderflügel 3—6, selten 7 Marginalzellen hat, während bei
Agrionoptera, selbst bei nicobarica mit nur % Discoidalreihen
über 6 Marginalzellen vorhanden sind.
Es ist nun allerdings die Frage, ob necobarica von insignis °
verschieden ist, Und da muß man wohl sagen, daß zwischen
beiden Arten sehr geringe Unterschiede sind. Ich habe darüber
schon oben gesprochen (8. 175/6), daher gebe ich hier nur noch
die Größen.
Abd. 25 und 26, Hinterfl. 28 und 29, Pterost. etwas
weniger als 3 und 3 mm lang. Ante- und Postnod. 14—15
und 14. Im Dreieck vorn 1, hinten O0 Adern, inneres Dreieck
3zellig, 2 Discoidalreihen. Submedianqueradern vorn 1, hinten
links 2, rechts 3. Selys’ und Brauer’s Angaben stimmen
Stett. entomol. Zeit. 1902,
179
damit befriedigend überein. Brauer’s Abbildung zeigt überhaupt
keine Submedianqueradern. i
Heimath. Nicobaren. Singapore. Malacca. Java.
51. Agrionoptera (?Monocoloptera Karsch) mysis Selys.
Banca, erbeutet von Teysman.
Es ist fraglich, zu welcher Gattung mysis gehört. Bis
stellt sie 1900 zu Nesoxenia und vergleicht sie mit puwella Förster
= interrogata Selys). Es ist aber wohl anzunehmen, daß
puella Förster 2 Discoidalreihen hat, da das Vorhandensein von
nur 1 Reihe Förster sicher nicht entgangen wäre. Karsch
stellt die Vermuthung auf, daß mysis zu seiner neuen Gattung
Monocoloptera gehört, die ebenfalls nur 1 Discoidalreihe hat.
Diese Vermuthung scheint mir wahrscheinlicher zu sein, doch
müßte die Stellung des Arculus zur 2. Antenodalquerader noch
festgestellt werden. In der Dohrn’schen Sammlung ist diese
Art leider nicht vorhanden. Daß mysis keine Lathrecista ist,
wie Kirby meint, wurde ebenfalls von Karsch hervorgehoben
und von Selys betont.
Heimath. Sumatra: Banca (Teysman nach Selys). Mysol.
52. Calothemis biappendiculata Selys.
18 3, 10 2, Soekaranda.
Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 123.
Selys. Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 305—8.
= Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1879. I. p. 289. IV. p. 305. V. p. 323/4.
> Odon. d. Phil. 1882. in No. 12.
Odon. d. Jap. 1883. App. p. 142J3.
Brauer. Sitzb. Kais. Akad. Wiss. Wien. LXVII. $. 195 (nicht geseh.).
» 5 LXXXVI. 1. 1883. S. 85—91. ”
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 306.
Börstwer "Termesz. Riizet. 1898. p. 281.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. $. 358/9.
Odon. Kükenth. 1900. S. 221—26.
Die Gattung Calothemis wurde von Selys 1878 aufge-
stellt, später (1883) theilte er sie infolge der z. Th. schon vor-
her erschienenen Arbeiten von Brauer in die Gattungen Calo-
Stett. entomol. Zeit. 1902. De
”
180
ihemis Selys, Lyriothemis Brauer, Orchithemis Brauer. Die
Charakteristik wurde von Kirby vervollständigt, besonders aber
von Karsch (1889, 1900), welcher die Zugehörigkeit von
Calothemis und Orchithemis zum Agrionoptera-Zw.eige begründete.
Nach dem hier vorliegenden Material beider Gattungen ist
auch dieser Versuch vortrefflich gelungen.
Die vorliegenden Exemplare sind in beiden Geschlechtern
außerordentlich verschieden. Dem & nach gehören sie zu
biappendiculata Selys, die 2 sind noch unbeschrieben.
5. Die $ weichen von Selys’ Beschreibung nur im Thorax
ab, welcher bei Selys roux jaunätre sein soll, hier aber nur
bei einigen unausgefärbten Stücken gelbbraun ist wie auch das
Abdomen, sonst aber nur unten und ganz hinten gelbbraun, sonst
schwärzlich bis schwarz ist u. zw. vorne am dunkelsten, ohne
Flecke oder Streifen, während das Abdomen mit Ausnahme des
1. und des 10. (schwarzen) Segments schön lebhaft carminroth
ist, u. zw. ohne schwarze Kanten.
Die von Selys angeführten Größen stimmen mit meinen
Untersuchungen nicht gut überein. Ich vermuthe, daß Selys
nur wenige oder vielleicht gar nur 1 Thier für seime Zahlen
hatte. Ich gebe daher meine Zahlen von 18 & ausführlicher.
Abdomen 22—23 mm lang, selten ein wenig kürzer oder
länger (Selys 21). Hinterflügel 27—28 mm lang, selten ?/, mm
länger oder kürzer (Selys 28).
Pterostigma 2—21/, mm, meist 2 oder sehr wenig mehr
(Selys 2). Antenodalen 16—17, in 1 Exemplar symmetrisch 14,
in 2 Stücken einseitig 15, in 1 Stück einseitig 18 (Selys 18—19).
Postnodalen 8—9, bei 1 Stück symmetrisch. 10 (Selys 10—11).
Das Dreieck hat vorn und hinten 1 Querader (Selys dito). Das
Innendreieck ist vorn 3zellig (Selys dito). Im Diseoidalraum
vorn 2% Zellenreihen (Selys dito). Im Supratriangularraum be-
finden sich vorn 2, hinten nur 1 Ader (Selys 2 und 21), nur
bei 2 Stücken sind hinten einseitig 2 Adern vorhanden, bei
1 Stück vorn einseitig 1 Ader, bei 3 Stücken vorn einseitig
Stett. entomol. Zeit. 1902.
181
3 Adern. Selys giebt als Submedianqueradern vorn und hinten
2 an; hier finde ich folgende Zahlen: vorn und hinten Jederseits
2 Adern 4 mal, vorn jederseits 2, hinten 3 Adern 6 mal, vorn
jederseits 2, hinten 2 oder 3 einseitig 3 mal, außerdem ;je 1 mal
aa N lc
333 a P I? 42% daß ich hiernach als Norm vorn 2,
.o
hinten 3 aufstelle mit der Einschränkung, daß hinten 1 Ader
einseitig oder symmetrisch fehlen kann.
In dem Raum zwischen Prineipalis und Subnodalis vom
Ursprung dieses bis zur Querader in der Verlängerung des Nodus
(diese Ader liegt hier wie auch bei Agrionoptera und Nesoxenia
etwas diesseits des Nodus) vorn und hinten 1 Ader.
In Betreff der von Karsch benutzten Merkmale bestätige
ich seine Beobachtungen. Von den beiden Sectoren des Dreiecks
im Hinterflügel entspringt hier bei allen 18 Stücken der vordere
stets aus dem hinteren Seetor u. zw. in verschiedener Entfernung
vom Dreieck.
2. Die 2 dieser Art sind noch nicht beschrieben. Der
Kopf ist genau wie beim 3: Stirn und Ocellenwulst metallisch
dunkelblau, Gesicht schwarz, Oberlippe schwarz, Unterlippe gelb.
Thorax und Abdomen sind dunkel oder schmutzig gelbbraun.
Der Thorax ist vorn ebenfalls am dunkelsten, die Seiten und
Unterseite heller. Das Abdomen zeigt schwärzliche Kanten und
dunkle schwärzliche unregelmäßige Stellen. Das Abdomen ist
gleich breit von vorn bis hinten. Das 8. Segment ist sehr stark
blattartig erweitert, die Erweiterung ist schwarz. Die Vaginal-
klappe ist kurz und ausgerandet, wie bei Meyeri Selys. Die
Beine sind gelbbraun, die Tarsen schwätzlich.
Die Flügel sind nur an der äußersten Basis kaum sichtbar
gelblich. Die Spitze ist bei Vorder- und Hinterflügel dunkel-
braun u. zw. von etwa 1 Zelle vor dem Pterostigma an. Das
Pterostigma ist groß, verglichen mit demjenigen des &.
Die Größen sind folgende.
Abdomen 21—25 mm (21 mm 1 mal, 21!/, do., 22 mm
Stett. entomol. Zeit. 1902.
182
2 mal, 221/), mm 1 mal, 23 mm 3 mal, 25 mm 2 mal). Hinter-
flügel 29—33 (29 mm 1 mal, 30 mm 2 mal, 301/, mm 1 mal,
31 mm 4 mal, 311/, mal 1 mal, 33 mm 1 mal). Pterostigma
3 mm.
Das Dreieck hat vorn und hinten 1 Querader. Das Innen-
dreieck im Vorderflügel ist 3zellig, bei 1 Stück symmetrisch
2zellig. Im Supratriangularraum sind in 7 Fällen vorn 2, hinten
154192. 2
ee
Submedianqueradern sind 6 mal vorn 2, hinten 3 vorhanden, je
DAr19.5390n
3.3.30 9.38.04
Sonst wie bei dem &.
Der Arculus liest b& den $ zwischen der 2. und 3. Ante-
1 Ader, in je 1 Stück ‚ also wie bei den &.
1 mal
‚ also auch dem & entsprechend.
nodalen, bei den 2 entweder in der Verlängerung der 3. Nodalen,
oder ganz in der Nähe, zuweilen sogar noch etwas darüber hin-
aus, manchmal wie bei dem $. In 1 Exemplar entspringen
beide Sectoren des Dreiecks im Hinterflügel fast gemeinsam am
Dreieck, sonst wie bei dem &.
Ich vermuthe, daß bivittata-? keine echte Calothemis ist.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn). Borneo.
53. Orchithemis pulcherrima Brauer.
1 junges, 1 reifes $, 4 reife 9, Soekaranda.
Brauer. Sitzb. Kais. Akad. Wiss. Wien. LXVII. 1878. S. 195 (nicht ges.).
3 u LXXXVIN. 1. 1883. 8. 85—91.
Selys. Odon. d. 1. Nouv.-Guin. 1878. p. 305/6. 308/9.
ni Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1879. V. p. 323/4.
” Odon. d. Phil. 1882. in No. 12.
u; Odon. du Jap. 1883. App. p. 142]3.
% Odon. d. Sum. 1889. No. 16. 17.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 307.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 358/9.
B, Sumatr. Odon. 1891. S. 247. No. 30.
n Odon. Kükenth. 1900. S. 221—26. 228.
Orch. pulcherrima Br. wurde 1878 von Selys als Calo-
”
Ihemis exsudans beschrieben und benannt.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
183
Die beiden $ stimmen mit den Beschreibungen gut überein.
Das junge hat ein schön carminrothes Abdomen, das reife ein
fast schwarzes, dessen 3. Segment blau bereift ist:
Die 3 2 sind reif und dunkel gefärbt, doch sieht man an
vielen Stellen das helle Jugendkleid noch gelblichbraun sehimmern,
Die Größen sind (in Klammern 1 8, 2 2 von Borneo):
3 Abdomen 19—191/, (21), nach Selys 19—20; Hinter-
flügel 22 (221/,), nach Selys 23—24, Pterostigma 1!/, (1!/,)
nach Selys dito.
Antenodalen 12, 14, 15 (12, 14), nach Selys 13—14;
Postnodalen 8—9 (8—9), nach Selys 7—8. Dreieck vorn leer,
"hinten mit keiner oder 1 (2 und 1) Ader, nach Selys 1 Ader;
inneres Dreieck 2- oder 1zellig (2zellig), nach Selys ebenso.
Supratriangularraum vorn mit 1 Ader, hinten leer (1,0) nach
Selys ebenso. Submedianqueradern vorn 1, hinten 2 (1, 2),
nach Selys dito.
2 20 (20), nach Selys dito; 24-—251/, (25), nach Selys
25—26. 2 (2) nach Selys dito.
13—14 (13—15), nach Selys 13—14; 8-9 (9—10),
nach Selys 7—8. Das übrige wie beim 3.
Im Raum zwischen Prineipalis und Subnodalis vom Ursprung
dieses bis zur Querader vom Nodus keine Ader. Im Discoidal-
raum stets 2 Reihen, auch bei sämmtlichen 25 Karsch findet
bei 1 2 von Borneo nur 1 Reihe, Die Innenseite des Dreiecks
im Hinterflügel liegt auch hier bei einigen 2 dem Arculus
ziemlich nahe. Die Seetoren des Dreiecks sind im Hinterflügel
weit getrennt, unterer ohne Gabelung. Kirby giebt beide in
seiner Abbildung (1889) gemeinsam entspringend,
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Deli (Martin
nach Karsch), Banca (Teysman nach Selys). Singapore. Malacca.
Java? (Selys). . Borneo.
54, Orchithemis pruinans Selys.
Von Banca, erbeutet durch Teysman. |
Litteratur siehe No, 53.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
184
Selys hält pruinans der Größe und den Genitalien des $
nach für eine besondere Art. In der Dohrn’schen Ausbeute ist
kein Stück, welches dafür gehalten werden könnte.
Heimath. Nur Sumatra: Banca (Teysman nach Selys).
55. Brachygonia oculata Brauer.
Von Banca, erbeutet durch Teysman.
Brauer. Sitzb. Kais. Akad. Wiss. Wien. 1878. LXVII. S. 194 (nicht ges.).
Selys. Odon. d. Sum. 1889. p. 457—460. No. 14.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 310. i
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. $. 359.
Lib. mit 4seit. cell. card. 1889. S. 245. 246. 247. 250. 254.
Ent. Nachr. 18389. S. 343.
Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. $. 359.
Sumatr. Odon. 1891. $. 247. No. 31.
Rn Odon. Kükenth. 1900. $. 211. 218. 223—226. 230.
Förster. Ent. Nachr. Karsch. 1899. S. 190.
Die Gattung Brachygonia wurde 1889 von Kirby mit
Brauer’s Art oculata von’ Borneo aufgestellt. Brauer hatte
diese Art 1878 als Tetrathemis resp. Neophlebia (siehe hierüber
Karsch 1889 8. 245 ete.) beschrieben. Ihre abweichende Stellung
wurde 1889 von Karsch erkannt, obwohl ihm kein Exemplar
davon vorlag; er stellte .schon fest, daß diese Art eine eigene
Gattung: Neophlebia Brauer nec Selys bildet. Selys beschrieb
1889 eine neue Gattung und Art: Microdiplax delicatula von
Sumatra. 1901 beschrieb Karsch ebenfalls von Sumatra 1 &
von Brachygonia oculata. Und 1900 wies er an 1 $ von
Celebes und jenem von Sumatra nach, daß Selys’ Microdiplax
delicatula synonym mit Brauer’s oculata ist. Der bei beiden
vorhandene Unterschied (oculata: Vorderseite des Dreiecks im
Vorderflügel ungleichschenklig gebrochen, delicatula: gerade)
veranlaßte ihn zu einer weiteren Verbesserung seines Libellen-
Systems, indem er jede ungleichschenklige Breehung (mit kürzerem
Außenschenkel) als normal geradlinig auffaßt, so daß die so
geäderten Nannophyae secretae nunmehr seinen Libellae verae
eingereiht werden können, denen die Nannophyae typicae nun-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
OS OR ALL
i 185
mehr als Nannophyae gegenüberstehen. Beide bilden die Ab-
theilung Libellae mit gestielten Seetoren des Arculus, die wieder
mit den Libellulae mit ungestielten Sectoren zusammen die vierte
Gruppe in Brauer’s Libellen-System bilden.
Zugleich erkannte Karsch die Brachygonia als ein Glied
der Agrionoptera-Gruppe, während Selys sie in die Nähe der
Microthemis, Brachydiplax brachte. Förster folgte Selys
hierin; jedenfalls ist diese Anschauung verfehlt.
Es befindet sich in der Sammlung Dohrn 1 5 von
Borneo. Dieses entspricht in jeder Weise den Beschreibungen
von Brauer, Selys und Karsch. Es bestätigt durchaus die
von Karsch in seinen Tabellen benutzten Merkmale und hat die
Vorderseite des Dreiecks ungleichschenklig gebrochen. Die Größen
dieses Exemplars sind:
Abd. 15, Hinterfl. 19, Pterost. 1!/;, mm. Ante- und Post-
nodalen 6 und 5 (Hinterfl. 5). Dreieck, Innendreieck, Supra-
triangularraum leer. Diseoidalreihen 2, Submedianqueradern vorn
und hinten 1.
Heimath. Sumatra: Banca (Teysman nach Selys), Deli
(Martin nach Karsch). Malacca. Singapore. Borneo. Celebes.
£. Nannophyae 2.
56. Nannophya pygmaea Rambur.
12 3, 8 2, Soekaranda.
Rambur. Hist. Nat. Ins. Neur. 1842. p. 27.
Hagen. Stett. Ent. Zeit. NXVII. 1867. $. 91.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVIIl. 1868. S. 726.
Selys. Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 295.
Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1879. IV. p. 309.
= Odon. d. Sum. 1889. No. 15.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 313. 345 (Fylla).
Karsch. Libell. mit 4seit. cell. card. 1889. 5. 245—263 (256).
Entom. Nachr. ‚Karsch. XV. 1889. 5. 343.
Odon. Kükenth. 1900. 217/18. 8. 230.
Den Beschreibungen dieser zierlichen Libelle ist nichts
”
”
2
wesentlich Neues hinzuzufügen. Gattung und Art wurden von
Stett. entomol. Zeit. 1902.
186
Rambur aufgestellt. Karsch hat in seiner Monographie (1889)
diese Gattung wie die übrigen hieher gehörenden vortrefflich be-
handelt. Kirb y’s Arbeit ist mit allergrößter Vorsicht aufzunehmen
und läßt uns in dieser Gruppe eigentlich völlig im Stich; einige
Irrthümer sind von Karsch 1889 hervorgehoben. Ich habe die
Absicht, diese ganze Gruppe später genauer zu bearbeiten und
sche daher hier ganz kurz über diese Art hinwee.
Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn), Sumatra (Dal-
dorf nach Karsch), Siboga (Modigliani nach Selys), Banca
(Teysman nach Selys), Penang (Westermann nach Karsch).
Malacea. Borneo. Molukken.
57. Nannophlebia Dohrni n. sp.
3 3, 1 vollständiges, 2 defekte 2, Soekaranda.
Selys. Faune d. Madag. 1867. p. 19 (nicht von mir gesehen). (Die
vollst. Beschreib. von Lorquini Selys in Ris 1900, siehe unten.)
R ÖOdon. d. ]1. Nouv. Guin. 1878. p. 295. 315.
Caus. Odonatol. No. 8. 1896. p. 78.
Karsch. Libell. mit 4seit. cell. card. 1889. p. 245—263 (259).
Ris. Arch. f. Naturg. 1900. I. 2. $. 189—191,
Die Gattung wurde 1878 durch Selys von Neophlebia
abgetrennt. Die Art Lorquwinö (Molukken) wurde 1867 von
Selys beschrieben. Karsch behandelte sie in seiner Monographie
1889. Ris stellte 1900 eine neue Art: imitans (Bismarck-
Archipel) auf. Die von Förster 1900 (Term. Füz.) beschriebenen
Tetrathemis scheinen mir hierher zu gehören.
Von der neuen Art (3 und 2 gleich) gebe ich nur die
Merkmale, welche sie von den beiden andern unterscheiden. Eine
genauere Bearbeibung behalte ich mir für später vor.
Abd. & 20, 2 18, Hinterfl. $ 20, 2 19—21, Piterost.
1!/;, mm, Anten. 8—10, Postn. 6—7.
Kopf. Unterlippe rein gelb, ein schwarzer Mittelstreif nur
auf den aneinanderstoßenden Rändern der Seitenlappen. Ober-
lippe ganz schwarz. Nasus oelb. Stirn und Ocellenwulst me-
tallisch blau. Oceipitaldreieck hinten und nach oben über-
sreifend gelb.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
ge ZI ae Beet EEE Fr ”
: 187
Prothorax in der Mitte schwarz, vorn und hinten der
ganze Rand gelb, u. zw. hinten der ganze, große Hinterrands-
lappen und noch ein bogiger Theil davor.
Thorax metallisch grün, jederseits mit 3 gelben Binden
etwa wie bei Teirathemis. Die erste steigt von den Mittelhüften
nach oben gegen die Vorderflügelbasis, hört aber sich allmählich
zuspitzend in halber Höhe auf, zuweilen läuft sie als feine Linie
wellig in der Humeralnaht noch etwas weiter. Die zweite und
dritte sind breiter und gehen von unten bis oben, die 2. über
das Stigma, die 3. ganz hinten. Die Unterseite ist rein gelb.
Abdomen stark blasi
wie bei Orth. sabina, u. zw. JS und 2. Genitalien stark vor-
g nach unten erweitert, fast genau
tretend. Schwarz. Gelb wie folgt: 1. Segment breiter Hinter-
rand bis unten hin. 2. Segment seitlich vorn ein großer schräger
Fleck, ein Ring zwischen Quernaht und Hinterrand, der unten
breiter wird. 3.—6. am Grunde ein Ring. 6. dieser Ring
läuft in einen schmalen Rückennahtstreifen fast bis zum Hinter-
rande des Segments aus. 7. mit einem kurzen solchen Streifen.
Appendices ganz schwarz, lang und schlank.
Beine, Hüften, Ringe und Schenkel der Vorderbeine unten gelb.
Flügel ganz hyalin, am Grunde kaum gelblich.
Heimath. Nur Sumatra: Soekaranda (Dohrn).
Tetraihemis Brauer.
Brauer. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XVII. 1868. 8. 182. 727.
Selys. Odon. d. 1. Nouv. Guin. 1878. p. 295. 315/16.
nn Odon. d. Phil. 1882. No. 11.
Kirby. Revis. Libell. 1889. p. 309. 342/43.
s Journ. Linn. Soc. Zool. London. 1894. XXIV. p. 536/7.
Karsch. Beitr. z. Kenntn. d. Lib. 1889. S. 359.
„ Lib. mit 4seit. cell. card. 1889. $. 245—263 (262).
Pr Ent. Nachr. Karsch. XV. 1889. S. 321—23.
x Ent. Nachr. Karsch. XV. 1889. S. 243.
Odon. Kükenth. 1900. S. 230.
Förster. Termesz. Füzet. 1900. p. 82—86.
Die Gattung Tetrathemis wurde 1868 von Brauer mit
irregularis Brauer aufgestellt. Diese Art (nur 2 beschrieben)
Stett. entomol. Zeit. 1902.
188
stammt von den Philippinen. Schon vorher hatte Selys das
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A
Genus Neophlebia aufgestellt und Lorquini und leptoptera als
neue Arten angekündiet. 1878 trennte er beide Arten von
Neophlebia ab; Lorgquini (Molukken) bildet seitdem die neue
Gattung Nannophlebia (siehe S. 186), und leptoptera 5%
(Molukken, Celebes) stellte er zu Tetrathemis Brauer, wozu dann
noch platyptera 2 Selys (Bengalen) kam. Karsch hat auch
diese Gattung in seiner Monographie behandelt und die Charak-
teristik der Gattung vortrefflich hervorgehoben. Wie Förster
nach dieser Arbeit ‘seine 1900 beschriebenen Arten für Tetra-
ihemis halten kann, ist mir unverständlich; ebenso unverständ-
lich ist mir das von ihm beschriebene Geäder (wie kann aus
dem Scheitelpunkt der gebrochenen Vorderseite des Discoidal-
dreiecks im Vorderflügel die erste Querader des Posttrigonal-
raums entspringen?!., Wie ich schon bei Nannophlebia
erwähnte, scheinen mir beide Arten Förster’s zu dieser
Gattung zu gehören. Karsch beschrieb dann noch die neue
Art Fruhstorferi von Ceylon. Endlich hat Kirby 3 neue
Arten beschrieben: hyalina 5 (Borneo), tristrigata 2 (Gilolo),
flavescens 5 (Borneo).
In der Gattung Tetrathemis ist die Zahl der Submedian-
queradern sehr mannigfaltig, ob bei den einzelnen Arten schwan-
kend, kann ich nicht entscheiden, doch vermuthe ich es.
Meiner Ansicht nach besteht in dieser Beziehung ein merk-
würdiger Irrthum bei örregularis. Von dieser Art ist nur das
2 (Philippinen Brauer, Molukken Selys) bekannt. Ich weiß nicht,
ob Selys oder sonst jemand außer Brauer diese Exemplare
oder diese Art überhaupt gesehen hat; ich bezweitle es.
Brauer giebt in seiner Gattungsdiagnose (1868, 8: 183
und 727) 2—3 Queradern an, er vervollständigt diese Angabe
(5. 183), indem er weiter unten schreibt: „In der Mittelzelle im
Vorderflügel 3—4, im Hinterflügel 3 Zellen“, woraus natürlich
folgt, daß vorn 2—3, hinten 2 Queradern sind. Dies letztere
giebt auch Selys 1878, p. 316 als Gattungsmerkmal an. Und
Stett. entomol. Zeit. 1902,
159
doch sagt er auf derselben Seite bei Beschreibung der irregularis,
daß diese Art 3 Adern in allen 4 Flügeln hat. Schon Karsch
hat (Monoer. 1889, S. 247) auf den Widerspruch in der Gattungs-
und Artdiagnose hingewiesen: Gall. 2—3 und 2, irreg. 3 und 3,
platypt. 3 und 3, leptopt. 4 und 4.
Für mich handelt es sich hier um örregularis, welche nach
Brauer 2—3 und 2, nach Selys 3 und 3 hat. Ich vermuthe,
daß Selys nicht Brauer’s Typen, sondern Stücke von den
Molulkken gesehen hat und diese für irregularis gehalten hat.
In der That existirt hier resp. in dieser Gegend eine Art mit
3 und 3 Adern; sie ist von Kirby als tristrigata £ beschrieben
u. zw. von Gilolo. In der Sammlung Dohrn befinden sich
2 2 von Batjan, welche sicher derselben Art angehören.
Diese Art tristrigata kennzeichnet sich besonders durch
einen ziemlich breiten gelbbraunen Gürtel an der Basis des
7. Abdominalsesments, der unten nicht geschlossen ist, und da-
dureh, daß alle 4 Flügel vom Nodus bis zur Spitze deutlich und
ziemlich gleichmäßig mit Ausnahme des Vorder- und Hinterrandes
gebräunt sind. Prothorashinterrand gelb. Die hiesigen tri-
strigata haben folgende Größen: Abd. 17, 18, Vorderfl. 22, 23,
Hinterfl. 201), 21%/,, Pterost. 2 mm. Antenod. vorn 8, 9,
hinten 8, Postn. vorn und hinten 6. Submedianadern vorn 3
(in 1 Flügel 2), hinten 3.
T. platyptera Selys von Bengalen hat auch 3 Submedian-
adern. Aber diese Art hat nach Karsch wie leptoptera den
Prothorax schwarz, während der Hinterlappen bei örregularis
gelb ist. Die Art platyptera hat außerdem die Vorderflügel bis
zum Dreieck, die Hinterflügel bis zum Nodus gelb, außerdem
letztere in der Mitte 71/, mm breit. Abd. 15, Hinterfl. 20,
Pterost. 13/,. Anten. 8-9, Postn. 6—7.
Es befindet sich in der Sammlung Dohrn 1 Pärchen von
Java, welches in der Färbung der Flügel genau mit Selys’ Be-
schreibung übereinstimmt. Aber der Prothoraxhinterrand ist gelb,
und es sind vorn und hinten bei & und 2 nur 2 Submedian-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
190
queradern vorhanden. Die Färbung ist etwa wie bei irre-
gularis u. a. Beim & ist die Basis des Abdomen durchaus
nicht verdickt, die Genitalien sind nicht hervortretend, kaum
sichtbar, das Abdomen ist fast gleichmäßig diek und nicht so
zierlich wie bei hyalina, flavescens. Beim 2 sind die Vaginal-
klappe und die Bauchplatte des 9. Segments wie bei irregularis.
Größen: Abd. 3 161/,, 2 17, Vorderfl. $ 211/,, 2 221],
Hinter. & 191), 2 20%/,, Pterost. & 11/,, 2 etwa 2 mm.
Anten. & vorn 9, hinten 7, 2 9 und 7, Postnod. 2 7, 26
(in 1 Flügel 7). Hinterfl. & 61/,, 2 7!/, mm breit; diese Breite
wird schon halb bis zum Nodus erreicht.
Ich halte dieses Pärchen vorläufig für eine neue Art:
Tetrathemis flava n sp. (Appendices und Schenkel siehe $. 193).
Ich komme nun wieder auf irregularis zurück. Wenn
meine obige Vermuthung 8. 189 richtig ist, so bliebe also für
irregularis Brauer’s Angabe 2—3 und 2 Adern im Submedian-
raum bestehen. Nun ist es auffallend, daß hiernach im
Vorderflügel eventuell 3 d. h. mehr Adern als im
Hinterflügel vorkommen sollen, was in den von mir unter-
suchten Tetrathemis-Stücken wie auch in den Angaben der
übrigen Beobachter nicht ein einziges Mal vorkommt. Ich
bin dadurch auf die Vermuthung gekommen, daß zwar Brauer’s
Angabe im Vorderflügel richtig ist, aber anders aufzufassen
ist. Bei Tetrathemis geht bekanntlich in für die Gattung charak-
teristischer Weise von den beiden Gabelästen der Posteosta der
obere, welcher das innere Dreieck abschneidet, nicht zur oberen
inneren Ecke des Hauptdreiecks, sondern etwa zur Querader des
Supratriangularraums, so daß sie das Aussehen und die Richtung
einer Submedianquerader hat. Ich meine nun, daß Brauer
diesen Ast thatsächlich als 2. resp. 3. Submediangquer-
ader gezählt hat und so 2—3 Adern erhält, während
in Wirklichkeit nur 1—2 Adern vorhanden sind.
Ist diese Vermuthung richtig, so dürfte wohl manches Stück,
das heute in unseren Sammlungen unbezeichnet oder als neue
Stett. entomol. Zeit. 1902.
191
Art bezeichnet ist, sich als irregularis entpuppen, so z. B. 32
von Sumatra in der Sammlung Dohrn. Immerhin werden in
Betreff des $ noch große Zweifel bestehen, bis dasselbe von den
Philippinen bekannt und beschrieben ist. Es ist auch anzu-
nehmen, daß bei diesen schwachen Fliesern sich auf den ver-
schiedenen Inselgruppen verschiedene Arten gebildet haben.
Ich betrachte daher auch im Folgenden die angeführten
Stücke vorläufig als Arten.
55. Tetrathemis flavescens Kirby.
1 3, Soekaranda.
Dieses Stück stimmt mit Kirby’s Beschreibung (3, Borneo)
gut überein. Hervorheben will ich folgende Merkmale: Sub-
medianqueradern vorn 2, hinten 4. Prothoraxhinterrand gelb.
Abdomen am Grunde „inflated“, d. h. also in ähnlicher Weise
verdickt wie Orthetrum sabina Dru. und Nannophlebia Dohrni n. sp.,
Genitalien hervortretend, Abdomen dünn und nur auf dem 1.—3.
Segment gelb gefleckt, sonst schwarz, letzteres auch auf dem
7. Segment, wo also weder ein Gürtel noch Flecke sind. Die
oberen Appendices sind am Ende schräg nach unten abgestutzt
und man sieht von der Seite eine kurze dreieckige Erweiterung,
deren Außenseite die schräge Abstutzung ist, vor dem Dreieck
sind keine Zähne. Untere Appendices so lang wie die oberen.
Bei dem hiesigen Exemplar ist die Unterseite des Thorax
hinter den Hinterbeinen und dem schwarzen Ring (Verlängerung
des Schwarzen von den Seiten her) rein gelb (wahrscheinlich
auch bei Kirby).
Abd. 177 (Kirby: Long. corp. 22—24), Vorderfl. 191/,
(Kirby Exp. al. 34—38), Hinterfl. 181/,, Pterost. 11/, (Kirby 2) mm.
Antenod. vorn 7, hinten 6 (Kirby dito), Postn. vorn und hinten 5
(Kirby 5—6). Schenkel siehe S. 193).
‚ Heimath. Sumatra: Soekaranda (Dohrn). Borneo.
59. Tetrathemis sumatrana n. sp. (aut irregularis Brauer).
3 9, Soekaranda.
Stett. entomol. Zeit. 1902,
192
Diese 3 2 stimmen mit Brauer’s Beschreibung vorzüglich
überein, aber sie haben, wie nach meiner Vermuthung in Wirk-
lichkeit auch irregularis (siehe oben Seite 188—191), vorn 1,
hinten 2 Submedianqueradern, das eine Stück hat hinten statt 2
(wahrscheinlich unregelmäßigerweise) symmetrisch 3 Submedian-
queradern. Ein geringfügiger Unterschied liegt noch in der
Zeichnung der Unterseite des Thorax hinter den Hinterbeinen und
dem schwarzen Gürtel. Brauer giebt an: Brust hinter den
Beinen schwarz, mit gelbem Seitenrande; dies trifft hier nur
insofern zu, als nur ein ganz kleines Dreieck in der gelben
Unterseite schwarz ist.
Abd. 17, 18, 19 (Brauer 17), Vorderfl. 23, 23, 24 (Brauer
Flügelspannung 46), Hinterfl. 21!/,, 211/,, 221/,, Pterost. 2
(Brauer dito) mm. Antenod. vorn 9 (in 1 Flügel 8) (Brauer 8),
hinten 8, Postn. vorn und hinten 6 (in 1 Flügel hinten
(Brauer vorn 6).
Heimath. Sumatra:, Soekaranda (Dohrn). (örregularis
Srauer: Philippinen). (Vielleicht auch Java, Borneo: siehe unten).
Zu den Tetrathemis mit 1 und 2 Submedianadern gehört
auch die von Kirby 1894 beschriebene T. Yerburi mit gebräunter
Flügelspitze von Üeylon.
Kirby beschreibt 1359 noch ein $: hyalina von Borneo.
In der Sammlung Dohrn befinden sich 2 $ von Java, welche
mit Kirby’s Beschreibung gut übereinstimmen. Diese $ haben
wie bei hyalina vorn 1, hinten 2 Submedianqueradern und es
sind eigentlich. nur 2 Gründe vorhanden, sie von obigen 3 2
sumalrana n.g. (aut örregularis Brauer) zu trennen. Bei ihnen
sind nämlich die Flügel völlig hyalin und ganz ungetrübt, also
ohne Gelb bis auf eine Spur an der Basis, und sie sind kleiner.
Sonst ist völlige Uebereinstimmung vorhanden. Besonders ist die
Färbung durchaus dieselbe bis auf geringe Größenabweichungen
der hellen Abdomenflecke, und auch der schwarze Fleek im
Gelben hinter dem schwarzen Ring der Thoraxunterseite ist voll-
ständig ausgebildet.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
198.
Die Größen sind folgende: Abd. 17, 171), (Kirby, Long.
corp. 26), Vorderfl. 21, 23 (Kirby, Exp. al. 45), Hinterfl. 19, 21,
Pterost. 11/,, 13/; (Kirby 2) mm. Antenod. vorn 8 (in 1 Flügel 7),
hinten 7 (Kirby 8 und 7), Postnod. vorn 5, 6, hinten 6, 5
(Kirby 5—6).
Nach Kirby unterscheidet sich hyalina von flavescens
außer durch die Färbung (siehe oben) und die Submedianquer-
adern durch die Basis des Abdomen, welche bei hyalina nur
verdickt, nicht „inflated* ist (stimmt nach den hiesigen Stücken),
und durch die Appendices. Die oberen Appendices sind nach
Kirby länger und mehr zugespitzt als bei flavescens. Bei den
hiesigen $ sind in der That die oberen Anhänge eine Spur
länger als der untere, sie sind auch ein wenig spitzer, insofern
als von der dreieckigen Erweiterung von flavescens gewisser-
maßen die untere Ecke abgeschnitten ist; an Stelle dieser Ecke
zeisen sich einige (2—3) winzige Zähnchen und vor derselben
ebenfalls einige (5—6) solche. Hier will ich noch die Anhänge
von fava n. sp. von Java beschreiben; sie entsprechen zunächst
genau denjenigen von flavescens, aber die Spitze der oberen
Appendices ist am Ende schlank ausgezogen, so daß auch hier
die oberen Anhäuge die unteren überragen.
Die Schenkel der Hinterbeine sind bei den hiesigen
Exemplaren von Teirathemis bei & und 2 folgendermaßen be-
dornt. Die 2 haben sämmtlich zarte Dornen, die $ dagegen
kurze haken- oder zapfenförmige Bewehrung, wie sie aus der
Gruppe Macrothemis bekannt ist; u. zw. haben flavescens und
hyalina kurze nach vorn gekrümmte Häkchen, flava n. sp. da-
gegen kurze gerade, ungekrümmte Zäpfchen.
Diese Erscheinung dürfte wohl der ganzen Gattung Tetra-
themis zukommen. Sie wiederholt sich in der Sammlung Dohrn
bei dem $ von Neophlebia Polleni Selys von Madagascar, wo
kurze nach vorn gekrümmte Häkchen sind; bei Nannophya
und Nannophlebia sind zarte Dornen.
Stett. entomol. Zeit. 1902. 13
a;
Rh
194
Neue Blateriden.
Von ®tto Schwarz, Berlin.
1. Agrypnus permucronatus.
Fuseus, pube fulvo-brunnea dense obduetus; fronte medio
valde impressa, dense punctata; prothorace latitudine parum
longiore, convexo, apice sat fortiter rotundato-angustato, lateribus
medio subparallelo, versus basim subdilato, densissime punctato,
lines media subelevata laevi, utringue ante medium plaga densius
pilosa, angulis postieis modice divaricatis, acutis; elytris pro-
thorace sublatioribus, a medio rotundatim angustatis, convexis,
apice emarginatis, angulis externis mucronatis, subtiliter, dorso
obsolete punetato-striatis, densissime subtilitergue punetulatis;
corpore subtus pedibusque nigro-fuseis, dense subtilissime punctatis;
cervino-pubescentibus, prosterno nigro, nitido, fortiter punctato,
postice canalieulato, propleuris densissime subtiliter punctatis,
abdominis segmentis utrinque fulvo-bimaculatis. Long. 233—33 mill.,
lat. 9—-12 mill.
Borneo, Kina-Balu.
Dem mucronatus Cand. ähnlich, aber Halsschild und Flügel-
decken viel stärker gewölbt, dicht, anliegend, kastanienbraun
behaart, das Halsschild im vordersten Viertel stark gerundet
verenst, die Seiten in der Mitte ziemlich gerade und fast parallel,
im letzten Viertel durch die mäßig divergirenden, spitzen Hinter-
ecken allmählich schwach erweitert (die Hintereeken bei mwero-
natus plötzlicher und stärker divergirend), die Oberseite ist schr
dicht und fein, an den Seiten und vorn mäßig stärker punktirt.
Die Flügeldecken sind im Verhältniß etwas kürzer als bei mucro-
natus, nicht deutlich breiter als das Halsschild, an den Seiten
stärker gerundet und feiner, punktirt-gestreift, die Streifen auf
dem Rücken ganz erloschen.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
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Eu 1 re T ” “
2. Adelocera rubida.
Obscuro -rubida, squamulis albis sparsim vestita; fronte
impressa, dense fortiterque punectata; antennis brunneis; pro-
thorace latitudine longitudine aequali, a medio antrorsum rotun-
datim angustato, convexo, sat dense, fortiter profundeque punctato,
bası utrinque late depresso, medio breviter carinulato, angulis
postieis brevibus, subdivaricatis, carinatis; elytris prothoraeis
latitudine, postice rotundatim angustatis, dorso subdepressis, sub-
sulcatis, suleis fortiter profundeque punctatis, postice abbreviatis,
interstitiis subtilissime minus dense punctulatis; corpore subtus
fusco-rubido, albo-squamuloso; pedibus brunneo-rufis. Long.
17—18 mill., lat. 51/,—6 mill.
Insula Mona.
'Braunroth, mit weißen, anliegenden Schüppchen zerstreut
besetzt. Stirn vorn dreieckig vertieft, stark und dicht punktirt,
Fühler mit Ausnahme des 1. Gliedes heller braun, bis zu den
Vorderhüften reichend. Das Halsschild ist so lang wie breit,
sewölbt, von der Mitte an nach vorn gerundet verengt, stark
und tief, hinten in der Mitte etwas feiner punktirt, beiderseits
an der Basis breit niedergedrückt und in der Mitte vor dem
Schildehen mit kurzem Längskiel; die Hinterecken sind kurz,
scharf, sehr wenig divergirend, kurz gekielt. Die Flügeldecken
sind reichlich so breit wie das Halsschild, von der Mitte an
nach hinten gerundet verengt, mit ilachen, nach hinten
schwächeren Furchen, die Furchen grob und tief, die leicht ge-
wölbten Zwischenräume sehr fein und wenig dieht punktirt. Die
Unterseite ist noch etwas dunkler als die Oberseite, ebenso
mit weißlichen Sehüppchen besetzt; die Beine sind heller
braunroth.
Mit rubra Perty und Castelnaui Cand. verwandt, aber
kleiner, weiß beschuppt und das Halsschild in der Mitte an
der Basis nicht gehöckert, sondern mit kurzem, stumpfen
Längskiel.
Stett. entomol, Zeit. 1902. 13#
3. Anacantha bicostata.
(3%) Fusca, flavo-variegata, squamulis minutissimis flaves-
centibus vestita; fronte nigra, profunde longitudinaliter triangula-
riterque impressa, utrinque antice elevata et flava; antennis nigris,
serratis, articulo 30 40 Jongiore; prothoraee latitudine haud
longiore, antrorsum subrotundatim angustato, CONVEeXO, versus
basim late depresso et deelivi, medio tubereulato, flavo, maecula
basali magna semicireulari maculisque quintis rotundatis nigris
ornato, angulis postieis depressis, subdivaricatis, haud carinatis;
elytris prothoraeis latitudine, lateribus fere parallelis, apice obtuse
rotundatis, nigro-fuseis, obsolete substriatis, dorso longitudinaliter
impressis, interstitio tertio flavo-subeostatis et marginibus flavis,
densissime subtiliter punctatis; corpore subtus pedibusque nieris,
‚tlavo-variegatis. Long. 11—12 mill., lat. 4 mill.
Brasilia, Prov. Goyas, Jatahy.
Schwarz oder bräunlich schwarz, mit gelber Zeichnung,
mit sehr kurzen, feinen, gelben Schüppchen ziemlich dicht besetzt.
Die Stirn ist schwarz, der Länge nach dreieckig eingedrückt;
vorn beiderseits stark erhaben und gelb, sehr dieht und ziemlich
stark punktirt. Die Fühler sind schwaız, gesägt, erreichen
beim 3 auf der Unterseite die Mittelhüften, beim 2 nicht, das
dritte Glied etwas länger als das vierte Das Halsschild ist
nicht länger als breit, die Seiten von der Basis der flachen, un-
gekiellen, etwas divergirenden Hinterecken an nach vorn mehr
(3) oder (2) weniger fast geradlinig, an den Vorderecken deut-
lich gerundet verengt, diese beim $ etwas vorgezogen, beim 2
stumpfer; die Basis ist flach, stark abfallend, vor dem Hinter-
rande in der Mitte mit einem seitlich zusammengedrückten, nach
vorn sich als kurze, erliabene Läneslinie fortsetzenden, zuweilen
8
gelben Höckerchen; die Grundfarbe des Halsschildes als gelb
angenommen, hat dasselbe an der Basis eine ziemlich große, halb-
kreisförmige und vorn 5 kleinere, runde, schwarze Makeln, von
denen eine beiderseits dicht neben dem Seitenrande in der Mitte,
je eine etwas vor und neben der Mitte und die eine in der
Stett. entomol. Zeit. 1902.
2
Mitte am Vorderrande steht; die Punktirung ist dicht und ziem-
lich stark, an den Seiten sehr dicht. Die Flügeldecken sind
nicht oder nur sehr wenig breiter als das Halsschild, bis über
die Mitte hinaus gleichbreit, an der Spitze breit zugerundet ver-
engt, kaum merklich gestreift, schwarz oder schwärzlich, sehr
dicht punktirt, längs der Naht eingedrückt, die Stelle des dritten
Zwischenraums bis nahe zur Spitze gelb und rippenartig gewölbt,
auch der erhabene Seitenrand bis nahe zur Spitze gelb. Die
Unterseite der Vorderbrust ist helleelb, hinten beiderseits mit
einer großen, schwarzen Makel, Mittel- und Hinterbrust sind längs
der Mitte gelb, an den Seiten schwarz, das Abdomen ist schwaız,
das letzte Abdominalsesment, der schmale Seitenrand und zu-
weilen die Mitte der Basis gelb; die Beine sind gelb, die Tarsen
schwarz, zuweilen auch Schenkel und Schienen theilweise
geschwärzt.
4. Lacon Oberndorferi.
Fuseus, latus, subopacus, squamulis minimis fulvis obteetus
alterisgue majoribus flavo-cinereis sparsim maculatus; antennis
brevibus, brunneo-rufis; prothorace longitudine parum latiöre,
antrorsum usque ultra medium rectolineariter subdilatato, apice
abrupte late rotundato-angustato, convexo, apice utrinque longi-
tudinaliter late impresso, dense aequaliter punctato, basi sub-
canalieulato, angulis postieis rectis, subdivaricatis; elytris basi
prothoraeis latitudine, medio rotundatim dilatatis, dorso subtiliter
lateribusque fortiter profundiore seriatim punetatis; corpore subtus
fusco, pedibus brunneis, epipleuris brunneo-rufis, suleis tarsorum
quattuor bene definitis. Long. 9 mill., lat. fere 4 mill.
Madras, Dindigul.
Schwärzlich, matt, mit sehr kleinen, dunkel gelblichen,
schuppenförmigen Härchen besetzt und mit größeren, gelblich
srauen Schüppchen sparsam gefleckt. Die Stirn ist flach, mit
flachem, dreieckigen Länsseindruck, fein und dicht punktirt. Die
kurzen Fühler sind braunroth, das vierte Glied, abgesehen vom 1.,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
195
am größesten. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, an den
Seiten gerade, vor den Hinterecken sehr schwach eingeengt und
nach vorn schwach und allmählich verbreitert, an den Vorder-
eeken breit und stark gerundet verenst, hinten in der Mitte mit
schwach angedeuteter Längsfurche und vorn beiderseits mit deut-
lichem, breiten Längseindruck, gleichmäßig dicht und mäßig fein
punktirt, die Hinterecken sind rechtwinklig. Die Flügeldecken
sind an der Basis so breit wie die Basis des Halsschildes, an
den Seiten gerundet erweitert, hinter der Mitte am breitesten,
der Seitenrand im ersten Drittel schwach stumpfwinklig, Streifen
sind kaum angedeutet, die Punktreihen deutlich, auf dem Rücken
fein, nach den Seiten zu stärker und tiefer, mäßig dicht. Die
Unterseite ist bräunlich schwarz, dicht punktirt, die Hinterbrast
und namentlich das Prosternum stärker und tiefer, die Beine
sind braun, die Epipleuren der Flügeldecken braunroth, Schenkel-
und Tarsalfurchen der Hinter- und Vorderbrust scharf begrenzt.
— Die Aıt erinnert in der Körperform an flavescens Cand. und
unterscheidet sich von seinen Verwandten besonders durch die
Form des Halsschildes. (1 Exemplar durch Herrn Oberndorfer
erhalten und ihm gewidmet.)
5. Lacon turkestanicus.
Depressus, niger, parum nitidus, brevissime oriseo-squamu-
losis; fronte leviter late impressa, dense fortiterque punetata;
antennis rufo-brunneis, articulo primo infuscato, ab artieulo 40
valde dentatis; prothorace. latitudine longitudine aequali, basi
apiceque rotundatim fere aequaliterque angustato, lateribus erenato
et carinulato, dense fortiterque punctato, basi utrinque impresso,
medio breviter parum canalieulato, angulis postieis acute rectis;
elytris prothoraeis basi latioribus, ultra medium sensim rotundatim
parum dilatatis, postice rotundato-angustatis, punctato-striatis,
interstitiis subtiliter punctatis; eorpore subtus pedibusque nieris,
tarsis brunneo-rufis, suleis tarsorum nullis. Long. 15—16 mill.,
lat. 41/,—5 mill.
Turkestan, Buchara.
Stett. entomol, Zeit. 1902.
De
Er
199
Dem -aequalis Cand., auch dem cerenicollis Men. ähnlich,
aber größer und breiter als beide und in der Punktirung und
der Form des Halsschildes von beiden deutlich verschieden.
Flach gedrückt, schwarz, ziemlich matt, mit kurzen, grauen,
schuppenförmigen Härchen mäßig dicht besetzt. Stirn vorn breit
und flach eingedrückt, dieht punktirt. Halsschild so breit wie
lang, von der Mitte an nach vorn nur wenig mehr als nach der
Basis zu gleichmäßig gerundet verengt, die Seiten deutlich ‚gekerbt
uud neben fast bis zu den Vorderecken deutlich gekielt, dicht
und stark punktirt, an der Basis beiderseits eingedrückt, mit
kurzer, wenig scharfer Mittelfurche und scharf rechtwinkligen,
kurzen Hinterecken. Flügeldecken an der Basis etwas breiter
als die Basis des Halsschildes, bis hinter die Mitte allmählich
schwach gerundet erweitert, dann gerundet verengt, punktirt-
gestreift, die Streifen bis zur Naht deutlich, die Zwischenräume
fein und deutlich punktirt. Die Unterseite ist schwarz, dicht
und stark punktirt, die Seiten der Hinter- und Vorderbrust
stärker und tiefer, das Prosternum stark und tief punktirt. Die
Tarsen sind braunroth, Tarsalfurchen fehlen vollständig.
6. Lacon intermedius.
Brunneus vel fuseus, dense flavo-, vel einereo-squamulosus et
praesertim elytris squamulis piliformibus adspersis; prothorace
longitudine latiore, apice subito angulatim angustato, postice
ante basim sat fortiter sinuato-angustato, erenato, angulis postieis
valde divaricatis, latis, late truncatis, disco transverse bituber-
culato, dense punctato; elytris prothoraecis basi sublatioribus,
humeris rectis, tertio parte basali dilatatis, postice rotundatim
attenuatis, interstitio tertio versus basim breviter longitudinaliterque
elevatis; corpore subtus pedibusque eoneoloribus, suleis tarsorum
antieorum parum impressis. Long. 9—12 mill., lat. 3—41/, mill.
Borneo, Kina-Balu. Sumatra.
In Größe und Färbung recht veränderlich, aber an der
charakterischen Gestalt leicht zu erkennen. Braunroth, braun
Stett. entomol. Zeit. 1902,
200
bis fast schwarz. dicht anliegend grau, selten gelb beschuppt und
außerdem namentlich die Flügeldecken hinten mit kurzen, helleren,
borstenförmigen Schüppcehen zerstreut besetzt. Das Halsschild ist
breiter als lang, seitlich vor den stark divergirenden, breiten, ab-
gestutzten Hintereeken ausgerandet verengt, nach vorn bis zum
vordersten Drittel allmählich verbreitert und deutlich gekerbt,
dann plötzlich winklig mehr oder weniger tief ausgerandet ver-
engt, die Vorderecken vorgezogen, stumpf abgerundet und oben
breit und flach eingedrückt, die Scheibe nahe hinter der Mitte
mit zwei nebeneinanderstehenden, queren, slänzenden Erhaben-
heiten, überall dicht punktirt. Die Flügeldecken sind an den
rechtwinkligen, zuweilen etwas höckerartig vorgezogenen Schultern
ein wenig breiter als das Halsschild, im ersten Drittel nach hinten
erweitert, dann bis zur Spitze stark gerundet verengt, punktirt-
gestreift, der dritte Zwischenraum hinter der stark abschüssigen
Basis mehr oder wenig kielartig oder höckerartig erhaben. Die
Unterseite und Beine sind einfarbig wie die Oberseite oder bei
dunkleren Exemplaren die Beine etwas heller braunroth, die
Seiten der Vorderbrust mit schwach vertieften Tarsalfurchen.
Unterscheidet sich von dem ihm verwandten cithareus Cand.
aus Java durch die gekerbten Halsschildseiten, durch die vor
der Mitte verbreiterten Flügeldecken, von dem ihm ebenfalls ver-
wandten angulicollis. Cand. aus Java durch das dentlich ge-
höckerte Halsschild, von beiden außerdem durch die höckerartige
Erhabenheit des 3. Zwisehenraumes.
Ich erhielt diese Art als cithareus Cand. von Herrn
Dr. Staudinger, später in mehreren Exemplaren durch Herrn
Rolle hierselbst und durch die Herren Severin und Dr. Dohrn
aus Sumatra.
a
/. Lacon scopus Cand. (i. litt. ?).
Brunneus, plus minusve nigro-maculatus, opacus, squamulis
fusco-einereis vestitus griseisque plus minusve maculatis; fronte
medio longitudinaliter leviter impressa, punctata; prothorace longi-
Stett. entomol. Zeit. 1902,
201
tudine sublatiore, apice fortiter rotundato-angustato, lateribus
postice subsinuato, subtilissime carinulato, medio transverse valde
convexo, dense profundeque punctato, angulis dense griseo
sqjuamulosis, postieis subdivaricatis, brevibus, oblique truncatis;
elytris prothorace sublatioribus, ultra medium parum rotundatim
dilatatis, convexis, versus apicem griseo-maculatis, punctato-striatis,
striis interstitiisque antrorsum fortiter, postice subtiliter punctatis;
corpore zubtus brunneo vel fuseo-brunneo, dense flavescenti-griseo-
squamuloso, pedibus rufo-brunneis; suleis tarsorum anticorum male
impressis valde incurvis. Long. 9—10 mill., lat. 3—3!/, mill.
Deutsch-Neu-Guinea, Stephansort.
Dunkelbraun, matt, namentlich die Flügeldecken mit un-
regelmäßigen mehr oder weniger zahlreichen schwarzen Flecken,
mit kleinen, gelblich- oder bräunlich-grauen Schüppchen bekleidet,
das Halsechild an den Hinter- und Vorderecken dichter weißlich
srau beschuppt, und. die Flügeldecken namentlich auf der hinteren
Hälfte mit mehr oder weniger zahlreichen, weißlich grauen
Schuppenfleckehen besetzt. Stirn der Länge nach vorn etwas
breiter schwach vertieft, dicht und tief punktirt. Halsschild nur
schr wenig breiter als lang, die Seiten vor den kurzen, schräg
abgestutzten Hinterecken schwach ausgeschweift, an der Spitze
stark gerundet verengt, in der Mitte der Quere nach stark ge-
wölbt. Basalhälfte flach und nach hinten abfallend, tief und
ziemlich dicht punktirt, die Seitenränder bei starker Vergrößerung
sehr schwach gekerbt und mit einem sehr feinen, parallelen,
zuweilen undeutlichen Längskiel. Die Flügeldecken an der Basis
reichlich so breit wie die Basis des Halsschildes, an den Seiten
bis hinter die Mitte sehr schwach gerundet erweitert, gewölbt,
punklirt-gestreift, die Streifen und die Zwischenräume nach vorn
stark und dicht, nach hinten allmählich feiner und weniger dicht
punktirt. Die Unterseite ist dicht grau beschuppt, mehr oder
weniger schwäizlich braun, die Beine etwas heller, die Seiten
der Vorderbrust mit flach eingedrückten, stark nach innen ge-
krümmten Tarsalfurchen. Mit gracilis und pupillus verwandt,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
202
aber stärker gewölbt, anders gefärbt und beschuppt, das Hals-
schild an der Basis kaum verengt. Unter dem beibehaltenen
Namen von Herrn Dr. Staudinger erhalten.
8. Perieus Oberndorfen.
Obseuro-sanguineus, nitidus, capite prothoraceque brevissime
fulvo-pilosulis; fronte antice impressa, dense punetata; prothorace
longitudine latiore, disco tumido et nigricante, dense punctato,
basi medio subtubereulato, angulis postieis tumidis; elytris nigris,
basi, sutura, marginis lateralibus sauguineis, humeris tumidis,
basi lateribusque dense, dorso subseriatim punetatis; eorpore
subtus pedibusque rufis; suleis tarsorum quattuor bene definitis.
Long. 61/, mill., lat. 21/, mill.
Madras.
Dunkelroth, glänzend, Kopf und Halsschild ziemlieh dicht
mit kurzen, fast schuppenförmigen, anliegenden, gelben Härchen
besetzt, Flügeldecken schwarz, an der Basis, der Naht und dem
Seitenrande roth, nur an der Spitze schwach behaart (vorn viel-
leicht abgerieben?). Stirn vorn eingedrückt, dicht punktirt.
Fühler gelb, Glied 2 und 3 klein, 4—11 dreieckig und allmählich
etwas vergrößert. Das Halsschild ist breiter als lang, vom ge-
rundet verengt, in der Mitte stark gewölbt und verwaschen
schwärzlich, an der Basis in der Mitte höckerartis erhaben,
deutlich und ziemlich dicht punktirt, die Hinterecken sind oben
schwach beulenartig erhaben und hier elatt, ohne Punkte. Die
Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild, kurz, von der
Mitte an nach hinten gerundet verengt, die Schultern beulenartig
erhaben, an der Basis und Spitze dicht punktirt, in der Mitte
mit mehr oder weniger deutlichen Punktreihen und der Spnr
von feinen Streifen. Unterseite, Epipleuren der Flügeldecken,
Beine und Fühler einfarbig roth, mit feinen, kurzen, gelben
Härchen, Hinterrand der Propleuren mit längeren, schuppenartigen
Härchen dicht besetzt.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Unterscheidet sich von allen vier bis jetzt von dieser
Gattung beschriebenen Arten durch die Färbung und kommt in
dieser Hinsicht und in Rücksicht auf die Punktirung wohl dem
sanguinolentus Cand. aus Belgaum am hächsten; dieser ist aber
vollständig unbehaart. |
Durch Herrn Oberndorfer erhalten und ihm gewidmet.
9. Perieus variegatus.
Rufus, nigro-maculatus, squamulis albis maculato-variegatus;
fronte ıufa, antice media depressa, utrinque transverse subtuber-
eulata, tubereulis albo-squamosis; antennis rufis, serratis, ab
artieulo 40 versus apicem gradatim parum erassioribus; pro-
thorace longitudine latiore, a medio antrorsum rotundatim an-
sustato, medio tumido et postice niero, lateribus postice albo
squamuloso, depresso et antrorsum subsinuato, margine fimbriato,
dense punctato, angulis postieis reetis, deplanatis; seutello niero;
elytrls prothorace parum angustioribus, medio subdilatis, postice
rotundatim angustatis, nigris, basi apiceque rufis, regione scutellari
maculaque laterali utringue ante apicem albo-squamulosis, basi
solum substriatis, sat dense subtiliter punetulatis; corpore subtus
pedibusque obseuro-rufis,. metathorace abdomineque basi nigris,
tibiis antieis extrorsum pilis elongatis fimbriatis, suleis tarsorum
quattuor bene definitis. Long. 4°/, mill., lat. 13/, mill.
Birma.
Von allen Aıten an der Färbung und den weißen Schuppen-
fleekchen leicht zu erkennen. Die Stirn ist roth, vorn in der
Mitte niedergedrückt und beiderseits mit einem queren, weiß be-
schuppten, kleinen Höckerchen. Die Fühler sind vom 4. Gliede
an nach der Spitze zu leicht verdickt, die einzelnen Glieder drei-
cekie. Das Halsschild ist roth, breiter als lang, im zweiten
Drittel nach vorn wenig, im vordersten Drittel ziemlich stark
leicht ausgerandet verengt, die Vordereeken leicht vorgezogen,
der Diskus stark gewölbt und nach hinten bis zur Basis ge-
schwärzt, die Seiten flach gedrückt und mit weißen Schuppen-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
204
linien und Flecken gezeichnet, am Rande mit seitwärts abstehen-
den Härchen dünn gewimpert, Oberseite ziemlich dicht und deut-
lich punktirt, Hinterecken flach, rechtwinklig, mit sehr kurzer,
scharfer Spitze. Das Schildchen ist schwarz. Die Flügeldecken
sind etwas schmaler als die Basis des Halsschildes, bis zur Mitte
ziemlich geradlinig schwach verbreitert, dann nach hinten ge-
rundet verengt, schwarz, an der Basis und Spitze roth, in der
Umgebung des Schildehens weiß beschuppt, beiderseits am Seiten-
rande vor der Spitze mit einer weiß beschuppten, kleinen Makel
und mit einzelnen, unregelmäßig zerstreuten weißen Schüppchen
besetzt, nur an der Basis schwach gestreift, und mit einem bis
zur Mitte deutlichen Nahtstreifen, überall ziemlich dicht punktirt,
jeder Punkt ein sehr kleines, kurzes, nur bei starker Vergrößerung
sichtbares rothes Härchen tragend und die Zwischenräume der
Punkte schr fein lederartig chagrinirt. Die Unterseite ist mit
Ausnahme des schwarzen Mesosternums und der schwarzen Basis
des Abdomens dunkelroth, dieses an den Seiten mit weißlichen
Schuppenfleckchen besetzt. Die Tarsalfurchen der Vorder- und
Hinterbrust sind deutlich; die Beine sind roth.
10. Alaus assamensis.
Niger, squamulis cinereis minutis appressis dense obtectus,
nigrisque maculatus; antennis nigris; fronte triangulariter leviter
impressa; prothorace latitudine longiore, fere parallelo, medio
longitudinaliter valde elevato, subtiliter carinulato et nigro-
squamuloso, maculis duabus elongatis nieris antrorsum conver-
gentibus ornato, margine antica valde trisinuato, lateribus valde
declivi, einereo-squamuloso, late subrotundato, medio ante basim
transverse subearinulato, angulis posticis valde divariecatis, acutis,
carinatis; elytris prothorace latioribus, a basi gradatim parum
rotundatim attenuatis, apice sat late truncatis et parum emar-
ginatis, striatis, striis sat profunde punctatis, interstitiis imparibus
convexiuseulis et nigro-maeulatis, utrinque versus medium macula
elongata sublaterali nigra ornatis; corpore subtus pedibusque sub-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
205
eoncoloribus, griseo-pilosulis. Long. 28 mill., lat. elytr. basi
S1/, mill.
Assam.
Schwarz, dicht grau anliegend beschuppt und mit schwarzen,
kurzen, etwas abstehenden Schüppcehen gefleckt. Die Stirn ist
flach dreieckig vertieft, fast einfarbig grau, die Fühler schwarz,
das kurze, dreieckige dritte Glied mit dem sehr kleinen zweiten
zusammen nur so lang wie das vierte. Das Halsschild ist deutlich
länger als breit, an der Basis und Spitze nicht deutlich verenst,
die Seiten in der Mitte kaum merklich gerundet, Vorderrand
beiderseits breit und tief ausgerandet, in der Mitte etwas vor-
gezogen, schmaler und weniger tief ausgerandet, zweiwinklig,
der Länge nach stark erhaben und mit feiner, glänzender, schwach
erhabener Läneslinie, vor der Basis mit schwachem Querkiel;
die stark abfallenden Seiten sind dicht, fast gleichmäßig grau,
die Mitte meist schwarz beschuppt, mit zwei länelichen nach
vorn konversirenden, schwarzen Makeln vor der Mitte, die Basis
selbst in der Mitte höckerartig erhaben, die Hinterecken stark
divergirend, spitz, deutlich gekielt. Die Flügeldecken sind an
der Basis breiter als das Halsschild vor den Hintereeken, zwischen
Schulter und Schildchen mit stumpfem Querkiel, nach hinten
allmählich gerundet verenst, an der Spitze breit abgestutzt, flach
ausgerandet, mit kurz und spitz vorgezogenem Naht- und Außen-
winkel, gestreift, die Streifen ziemlich tief punktirt, die ungeraden
Zwischenräume gewölbter, mit vielen kleinen, aus sehr kurzen
und etwas abstehenden schwarzen Schüppchen gebildeten Makeln
gefleckt und beiderseits in der Mitte mit einer längeren, den 7.
und 8: Zwischenraum einnehmenden schwarzen Makel. Unter-
seite und Beine sind fast ‚einfarbig schwarz, kurz, grau behaart.
Diese Art ist dem putridus Cand. ähnlich, aber breiter und
reichlicher schwarz gefleckt; das Halsschild längs der Mitte
stärker erhaben als bei putridus, die Discoidalmakeln sind größer,
die Hinterecken sind bedeutend stärker nach außen gerichtet,
sehärfer gekielt; die ungeraden Zwischenräume der Flügeldeeken
Stett. entomol. Zeit. 1902.
206
sind stärker hervortretend, reichlicher schwarz gefleckt und die
Spitze viel stärker abgestutzt, die 4 vorgezogenen Zähnchen der-
selben in einer geraden Linie liegend; bei putridus ist die Spitze
der Flügeldecken dagegen schmäler abgestutzt und tiefer aus-
gerandet, die beiden Nahtwinkel gesen die Außenwinkel be-
deutend zurück.
11. Alaus angulicollis.
Opacus, squamulis minutissimis flavo-cinereis densissime
vestitus, brunneis nigrisque maculatus; fronte late impressa,
flavo-cinerea, inaequaliter nigro-punctato; 'antennis obscure
‘brunneis, brevibus, basi squamulosis; prothorace latitudine loneiore,
lateribus fere reeto et parallelo, versus basim subsinuato, angulis
antieis extrorsum rotundatis, margine antica profunde trisinuato,
medio biangulato, medio longitrorsum valde elevato et brunneo-
squamuloso, angulis postieis divarieatis, breviter earinatis; elytris
prothorace parum latioribus, ante medium subdilatatis, postice
sensim rotundatim attenuatis, apice late truncatis, angulis acutis,
regione seutelli, macula oblonga laterali versus mediam, lineis
quattuor abbreviatis ante apicem brunneo- vel nigro-squamulosis,
subtiliter striatis, stris nigro-punetulatis, interstitiis planis, im-
paribus sublatioribus; corpore subtus pedibusque dense flavo-
cinereo-squamulosis. Long. $& 32—36 mill., lat. elytr. post bas.
10—111/, mill., 2 long. 42 mill., lat. 131/, mill.
Sumatra, Indrapoera (Weyers 2 5), Sumatra (Dohrn 1 2).
Diese Art ist ausgezeichnet durch dichte, sehr feine, gelblich
graue Beschuppung. Das Halsschild ist länger als breit, an den
Seiten fast gerade und parallel, nur vor den Hinterecken ein
wenig ausgeschweift und an den vorstehenden Vorderecken
stumpf zugerundet, der Vorderrand beiderseits tief ausgerandet,
die Mitte etwas vorragend, flach ausgerandet, mit zwei vorstehen-
den Ecken, die Scheibe ist der Länge nach stark erhaben, mit
einer den Vorderrand nicht ganz erreichenden, hier und an der
Basis gerundet verschmälerten, dunkelbraun beschuppten Längs-
Stett, entomol. Zeit. 1902.
207
binde, die längs der Mitte noch einige hellere Fleckchen erkennen
läßt, die Seiten des Halsschildes sind hinten flach gedrückt, nach
vorn sogar etwas ausgehöhlt, dicht gelblich grau beschuppt, und
wie die flach vertiefte Stirn mit kleinen schwarzen Punkten
zerstreut besetzt, die Hinterecken sind mäßig divergirend und
gekielt. Die Flügeldecken sind an der Basis etwas breiter als
das Halsschild, Schultern etwas stumpfwinklig, im ersten Drittel
nach hinten schwach erweitert, dann allmählich gerundet verengt,
an der Spitze schwach divergirend, breit abgestutzt, mit kurz
und spitz vorgezogenem Naht- und Außenwinkel, das Schildchen
und seine Umgebung, eine länglich runde Makel dicht hinter der
Mitte am Seitenrande und eine Querreihe von vier kurzen Längs-
linien (3., 5., 7. und 9. Zwischenraum), vor der Spitze dunkler
braun oder schwärzlich beschuppt, fein gestreift, die Streifen fein
und schwarz punktirt, die ungeraden Zwischenräume etwas
breiter und hier und da nech mit einzelnen helleren oder dunkleren
Fleekchen besetzt. Die Unterseite und Beine sind — wenn nicht
abgerieben — dicht, fein und gleichmäßig gelbgrau beschuppt.
12. Alaus griseofasciatus.
Fuseus,. squamulis brunneis albo-griseisque dense vestitus;
fronte late impressa; antennis brunneis; prothorace latitudine
haud latiore, convexo, lateribus rotundato, apice sat fortiter an-
eustato, versus basim sinuato, angulis postieis divaricatis, earinatis
supra albo-griseo-marmorato, dense aequaliterque punetato, medio
ante basim tıansversim carinato; seutello oblongo, deelivi; elytris
prothoraeis haud latioribus, convexis, a basi sensim rotundatim
angustatis, apice truncatis subemarginatisque, angulis acutis,
seriatim subtiliter versus lateribus fortius punctatis, brunneo-
squamulosis, faseia transversa ante apicem maculaque laterali
posthumerali albo-griseo squamulosis; corpore subtus pedibusque
dense albo-griseo-squamulosis, pedibus brunneis. Long. 29, lat.
10 mill.
Borneo, Pontianak.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
208
Im Habitus an lophura Cand. erinnernd, aber näher mit
sordidus Westw. und nubilus Cand. verwandt. Dicht braun
beschuppt und mit weißgrauen Schuppen gefleckt. Stirm flach
eingedrückt, fast einfarbig braun, dicht punktirt. Fühler gebräunt.
Das Halsschild ist nicht länger als breit, stark gewölbt, vorn
gerundet verengt, die Seiten regelmäßige gerundet und hinten vor
den leicht divergirenden, deutlich gekielten Hinterecken deutlich
ausgeschweift, Oberseite dicht weißgrau marmorirt, an der
Basis beiderseits und in der Mitte ohne weißgraue Flecke, vor
der Basis mit kurzem Querkiel, ziemlich gleichmäßig und mäßig
dicht schwarz punktirt, die Zwischenräume der Punkte sehr
dicht und fein runzlig punktulirt. Die Flügeldecken sind nicht
breiter als das Halsschild, gewölbt, vom Beginn des zweiten
Viertels an nach hinten allmählich gerundet verengt, an der
Spitze breit abgestutzt, wenig ausgerandet, mit spitzem, kurzen
Naht- und Außenwinkel, auf dem Rücken fein, nach den Seiten
zu allmählich stärker gereiht punktirt, mit ebenen Zwischen-
räumen, braun beschuppt, eine nach der Naht zu verbreiterte
und hier nach vorn verlängerte Querbinde vor der Spitze und
beiderseits hinter der Schulter eine breite, schräg nach hinten
der Naht zu gerichtete ziemlich große Makel weißsrau beschuppt
und mit wenigen, kleinen, dunkleren Fleeken besetzt. Unter-
seite dieht, Beine etwas bräunlich und weniger dicht, weißerau
beschuppt. :
13. Semiotus convexicollis Blanch.
var. nov. signatus.
Von dieser Art erhielt ich durch Herın Speyer ein Exemplar
aus Paraguay, Villa-Rica, das in der Zeichnung des Halsschildes
von der typischen Form wesentlich abweicht und. den Ein-
druck einer besonderen Art macht. Das Halsschild ist roth, am
Vorderrande in der Mitte der Quere nach schwarz, beiderseits
mit einer vorn und hinten abgekürzten schwarzen Längsbinde
und an der Basis beiderseits neben der Mitte mit einem kurzen,
hakenförmig nach außen gebogenen Fleck.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
209
14. Semiotus Iligeri Gucr.
var. nov. bifidus.
Die schwarze Längsmakel des Halsschildes ist durch eine
breite, braunrothe Längsbinde getheilt und erweitert sich vor der
Mitte beiderseits zu einer breiten, scharf begrenzten Querbinde,
die bis zu den Seiten reicht und sich auf der Unterseite des
Halsschildes entsprechend nach innen mit der schwarzen Färbung
der Prosternalnähte verbindet; die Stirnmakel ist beiderseits an
der Basis bis nahe zu den Augen verbreitert und die drei äußeren,
schwarzen Längsbinden der Flügeldecken sind vorn abgekürzt,
so daß die Flügeldecken beiderseits an der Basis in mäßiger
Ausdelinung einfarbig gelb sind. Durch die auffallend abweichende
Zeichnung macht auch diese Varietät den Eindruck einer beson-
deren Art. Venezuela.
15. Tetralobus scutellaris.
(3) Pieeus, subopacus, subtiliter fulvo-pubescens; fronte
latitudine longiore, antice profunde excavata, vertice loneitudina-
liter carinulata, dense inaequaliterque punctata; antennis einna-
momis, ab artieulo 4° longe lamellatis; prothorace loneitudine
latiore, antice rotundatim angustato, lateribus rotundato carinatoque,
densissime punctato, medio subcanaliculato, disco bifoveolato,
angulis postieis plus minusve divaricatis, acutis; seutello antrorsum
parellelo, postice rotundatim attenuatis; elytris prothorace haud
latioribus, parallelis, apice solum late rotundato-angustatis, angulis
suturalis rotundatis, versus apicem vage dilutioribus et haud
striatis, autrorsum solum suleatis, interstitiis convexis et dense
subtiliterque punctulatis; corpore subtus concolore, fulvo-pubescente,
prosterno nigro, fere glabro, metasterno longe fulvo piloso; pedibus
obseuro-brunneo-rufis. Lone. 28—32 mill., lat. 83/,—9 mill.
Deutsch-Ost-Afrika, Tanga.
Diese Art ist dem T. Mechowi: Cand. nahe verwandt, unter-
scheidet sich aber von diesem leicht dureh die diehtere und
stärkere Behaarung der Flügeldecken; durch die an der Basis,
Steit. entomol. Zeit. 1902. " 14
210
zuweilen auch vorn, fein gekielte Stirn, durch die von der
Basis an nur bis über die Mitte hinaus und hier tiefer gefurchten
Flügeldecken, deren Zwischenräume hier erhaben, namentlich der
6., 7. und 8. hinter der Schulter fast kielföürmig und alle feiner
und nicht runzlig punktulirt sind und durch die Form des
Schildchens, das bei Mechowi dreieckig, bei dieser neuen Art
aber in der vorderen Hälfte seitlich parallel und dann erst nach
hinten gerundet verengt ist. Die Hinterecken des Halsschildes
weichen bei den beiden mir vorliegenden 5 & nicht unbeträchtlich
von einander ab. Bei dem kleineren Exemplar divergiren die-
selben fast gar nicht, bei dem größeren dagegen ziemlich stark
und sind bei diesem deutlich weniger spitz als bei jenem, beide
Stücke stimmen aber sonst in allen anderen Merkmalen voll-
kommen überein.
Von Herrn Ingenieur Hintz in Tanga entdeckt.
Pseudotetralobus nov. gen.
Zu der afrikanischen Gattung Tetralobus Serv. wurde bis-
her von allen Autoren auch eine kleinere Anzahl australischer
Arten gestellt, die aber in solch wichtigen Merkmalen von ihren
afrikanischen Verwandten abweichen, daß sie ohne Zweifel als
besondere Gattung angesehen werden müssen. Alle afrikanischen
Tetralobus-Arten haben nämlich eine vorn gerandete Stirn; "bei
den australischen Arten ist dagegen die Stirn vorn nicht erhaben
gerandet, ein Unterschied, der allein schon genügen würde, die
australischen Arten von den afrikanischen generell zu trennen.
Candese benutzte zwar diesen Unterschied bereits in seiner Monogr.
des Blat. I. zur Trennung der Arten in zwei Sektionen, in welche
er die Gattung zerlegt, übersah aber dabei einen weiteren wich-
tigen Unterschied, der gleichzeitig in der Fühlerbildung besteht
und den ich merkwürdigerweise bis jetzt noch nirgends erwähnt
gefunden habe. Alle afrikanischen Arten baben nämlich 11-
gliedrige Fühler, die australischen dagegen deutlich 12gliedrige.
Beachtet man nun noch das sehr verschiedene Vaterland beider
Stett. ertomol. Zeit. 1902.
211
Gruppen, so wird man sicher die australischen Tetralobus-Arten
als eine von den afrikanischen Tetralobus verschiedene Gattung
ansehen müssen, Ich nenne dieselbe daher Pseudotetralobus.
Von dieser Gattung sind bis jetzt 7 Arten beschrieben, alle aus
Australien. Dazu kommt jetzt die erste im Folgenden beschriebene
aus Deutsch-Neu-Guinea.
16. Pseudotetralobus Dohrni.
Niger, subopacus, dense griseo-olivaceo pilosus; fronte
antice late profundeque longitudinaliter canaliculata, dense punctata;
antennis articulo primo excepto brunneis, ab articulo 4° longissime
lamellatis, ultimo simplice; prothoraee latitudine longiore, convexo,
basi apiceque haud angustato, lateribus medio parum subrotundato,
dense sat fortiter punctato, basi medio parum elevato, angulis
postieis - haud divaricatis, longissime carinatis; seutello obovali;
elytris prothoraeis latitudine, lateribus subparallelis, postice rodun-
datim angustatis, angulis suturali mucronatis, late substriatis,
densissime subtiliterque punetulatis; corpore subtus concolore,
subtiliter piloso, pedibus brunnescentibus. Long. 32 mill., lat. 9 mill.
Neu-Guinea, Stephansort. |
Schwarz, ziemlich matt, dicht, anliegend, schwach oliven-
grau behaart. Stirn vorn der Länge nach tief eingedrückt, dicht
und ziemlich stark punktirt. Fühler braun, erstes Glied schwarz,
zweites und drittes sehr klein, 4.—11. mit langer, schmaler Lamelle,
12. Glied einfach, ungefähr gleich der Lamelle des vorletzten.
Das Halsschild ist deutlich länger als breit, stark gewölbt, an
den Seiten fast gerade und parallel, nur in der Mitte kaum
merklich etwas gerundet verbreitert, dicht. und ziemlich stark,
an den Seiten dichter und hinten etwas feiner punktirt, an der
Basis vor dem Schildchen leicht erhaben, die Hintereeken gerade
nach hinten gerichtet, ihr deutlicher Kiel bis in die Nähe des
Vorderrandes verlängert. Die Flügeldecken sind nicht breiter
als das Halsschild, und erst hinter der Mitte gerundet verengt,
mit scharf und spitz vorgezogenem Nahtwinkel, mit schwachen,
Stett. entomol. Zeit. 1902. 14#
212
wenig vertieften Streifen, an der Basis zwischen dem fast eiförmig
gerundeten Schildehen und der Schulter schwach eingedrückt,
überall sehr dicht und fein punktulirt. Die Unterseite ist wie
die Oberseite gefärbt, etwas feiner behaart, sehr dicht und fein
punktulirt, die Vorderbrust tiefer schwarz, fast kahl, die Seiten
dicht und stark, die Mitte grob und weniger dicht punktirt,
längs der Mitte theilweise, namentlich nach hinten glänzend glatt.
Die Beine sind bräunlich, die Schenkeldeeken nur in der Mitte
am Hinterrande schwach ausgerandet.
1 Exemplar im Stettiner Museum, mitgetheitt durch Herrn
Dr. Dohrn.
Elasmosomus nov. gen.
Die hier als besondere Gattung angeführten Arten sind bis-
her fälschlich immer als Dilobitarsus angesehen worden.
Die Gattung Dilobitarsus wurde zuerst von Lafreille (Ann.
Soc. entom. Fr. III. p. 142) im Jahre 1834 gegründet. Der
Autor beschrieb hierzu eine Art aus Süd-Amerika, die er tuber-
culatus (= bidens Fr.) nannte. Nach ihm waren die Kenn-
zeichen dieser Gattung folgende:
1. Die Fühlerfurchen sind vollständig, d. h- (dies Bro,
sternalnähte der Vorderbrust sind ihrer ganzen Länge
nach, also bis zu den Vorderhüften hinab zu Fühler-
rinnen geöffnet.
2. Das zweite und dritte Tarsenglied ist gelappt.
3. Das Halsschild ist doppelt gehöckert.
Candeze erweiterte dann diesen Gattungsbegriff in seiner
Monoer. des Elat. I. 1857, in welcher er bereits 10 Arten auf-
führen konnte, indem er das dritte Merkmal, die Höcker des
Halsschildes ausschied und zwar mit Recht, da das Vorhanden-
sein oder nieht Vorhandensein von Höckern auf dem Halsschilde
allein einen generellen Unterschied nicht macht. Es giebt Dilobi-
tarsus-Arten mit gehöckertem und solche mit einfachem Hals-
schilde, wie auch Höcker bei anderen Gattungen vorkommen
Stett. ertomol. Zuit. 1902.
213
und fehlen können. Bis dahin waren nur Arten aus Süd-
Amerika bekannt.
Dann beschrieb Candeze in seinen Elat. nouv. 1. pag. 8
die erste Art dieser Gattung aus Afrika; bald mehrten sich nun
die afrikanischen Dilobitarsus-Arten, so daß bis heute 11 Arten
aus Afrika, alle von Candeze, beschrieben sind. Diese merk-
würdige Thatsache, daß eine und dieselbe Gattung ebenso zahl-
reich in Süd-Amerika als in Afrika vertreten sein sollte, gab
mir die Anregung, die Afrikaner mit den Süd-Amerikanern darauf-
hin zu vergleichen, und es ließ sich sofort feststellen, daß alle
afrikanischen Delobitarsus-Arten keine Dilobitarsus Latr.-Cand.
sind, ja, streng genommen, überhaupt nicht in die Abtheilung
der Asrypniden gehören. Die Asrypniden kennzeichnen sich
alle durch eine tiefe Fühlerfurche, die entweder bis zu den Vorder-
hüften reicht (Agrypnus, Adelocera, Dilobitarsus und Verwandte),
oder schon vor den Vorderhüften geschlossen ist (Lacon, Tilo-
tarsus, Meristhus und Verwandte). Bei den afrikanischen so-
senannten Dilobitarsus sind aber die Nähte der Vorderbrust nur
‚vorn zu kurzen Fühlerrinnen geöffnet, dann nach hinten allmählich
verflacht und erloschen, wie es sonst auch noch bei vielen anderen,
den Agrypniden. nebengeordneten Abtheilungen vorkommt. Das-
selbe gilt noch von einer anderen bis jetzt zu den Agrypniden
gestellten Gattung, von der Gattung Hemicleus Cand., die eine
ganz ähnliche Bildung der Fühlerfurchen zeist. Da nun die
afrikanischen Dilobitarsus-Arten auch noch in anderen wichtigen
Merkmalen von den amerikanischen sehr abweichen, so muß für
jene ein neuer Gattungsname eintreten und ich nenne diese neue
Gattung wegen des auffallend schmalen, lang gestreckten Körpers
Elasmosomus. Ä
Die Merkmale der Gattung Elasmosomus m. sind also folgende:
1. Die Nähte der Vorderbrust nur vorn zu kurzen Fühler-
rinnen geöffnet.
2. Stirn mit verhältnißmäßig großem Nasalraum, beidcr-
seits vorn höckerartig vorragend.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
214
3. Halsschild an der Basis beiderseits tief ausgerandet,
in der Mitte mit schmalem, stumpfem nach hinten
vorragenden Fortsatz.
4. Flügeldecken zwischen Schulter und Schildehen nach
vorn vorgezogen, das Schildehen zurücktretend für
den mittleren Fortsatz des Halsschildes.
OT
. Zweites und drittes Tarsenglied gelappt.
6. Zweites Fühlerglied sehr klein, drittes ungefähr gleich
dem vierten.
7. Körper auffallend schmal und gestreckt.
Die Gattung Hemicleus stimmt mit Elasmosomus überein
in der Bildung der Fühlerfurchen, in dem gelappten zweiten und
dritten Tarsengliede und in der Gestalt des zweiten und dritten
Fühlergliedes.. Das Halsschild ist aber an der Basis zwischen
den Hintereecken gerade, fast rechtwinklig 'ausgeschnitten, die
Körper- und Stirnform normal. |
Beide Gattungen müssen wegen der gelappten Tarsen in
Tribus VI. nach Candeze zu Dierepidiidae gestellt werden, auch
die Bildung der Fühlerfurchen würde dem nicht widersprechen.
Die bisher bekannten Elasmosomus-Arten sind folgende:
1. cornutus Cand. Blat. nouv. I. page. 8 . . Afr. acqu.
2. baecillus Cand. ibid. III. page. 3 . . . .. Abvyssinien.
3. filiformis Cand. ibid. 5
4. Raffrayi Cand. ibid. 1. page. 6 . . . .„ Zanzibar.
5. ramusculus Cand. Deut. Ent, Zeit. 1895 p. 47 Togo.
6b. unirifiens Cand: Abid. 2.02 Dala alae
2 rsabripas Cand. Abidels Ing Sur na r
8. filum Cand. Elat. nouv. V. Bann Gabon.
9. Alluaudi Cand. Ann. Soc. Beleg. 1900 p. 52 Madag.
10.778ignı fer >Cand.,übid. Sue
41. vaeinus. Cand. ibidı 2 2 Sn en
u»)
22)
”
17. Elasmosomus faseiculatus.
Ater, subnitidus, albo-griseo-variegatus; fronte antice medio
impressa, utrinque porreeta et elevata, dense punetata,, albido-
Stett. entomol. Zeit. 1902,
215
pilosula; antennis nigris, artieulo primo rufo; prothorace latitudine
fere duplo longiore, basi apiceque parum angustato,.dense punctato,
postice submedio longitudinaliter impresso, faseia transversa albo-
grisea, angulis postieis subdivaricatis, subtiliter carinatis; elytris
prothoraeis basi parum latioribus, parallelis, punctatis, fascia
basali, altera undulata ultra medium apiceque albo-griseis; corpore
subtus nigro, pedibus, segmento ultimo apice testaceis, femoribus
medio interdum infuscatis. Long. 5 mill., lat. 1 mill.
Kamerun.
Schwarz, wenig glänzend, Flügeldecken mit sehr feiner,
kaum merklicher schwarzer Behaarung und mit deutlichen, aus
weißlichen, schuppenförmigen Härchen gebildeten Binden. Die
Stirn ist vorn in der- Mitte eingedrückt, beiderseits erhaben und
stumpf vorragend, mäßig dicht punktirt, jeder Punkt mit einem
weißgrauen Härchen. Die Fühler siud schwarz, erstes Glied
braun oder roth. Das Halschild ist nicht ganz doppelt so lang
wie breit, an der Basis und Spitze leicht verengt, die Seiten
nach vorn schwach gerundet, hinten dicht links neben der Mitte
mit ziemlich tiefem Längseindruck, mäßig dieht punktirt, mit
einer feinen, weißgrauen Haarbinde in der Mitte, die sich nach
hinten in schmaler Linie bis zur Basis und an den Seiten bis zu
den Vordereeken verlängert, die Hinterecken sind schwach diver-
eirend und fein gekielt. Die Flügeldecken sind so breit wie das
Halsschild vor der Mitte und doppelt so lang wie Kopf und
Halsschild zusammen, mäßig dicht punktirt, an der Basis und
nahe hinter der Mitte mit je einer schwach wellenförmigen, weiß-
erauen Haarbinde und (die Spitze weißgrau behaart. Die Unter-
seite ist schwarz, die Spitze des letzten Abdominalsegments ist
rothbraun, die Beine mehr gelblich braun, die Schenkel zuweilen
in der Mitte schwärzlich.
18. Elasmosomus undulatus.
Ater, subnitidus, albo-griseo-variegatus; fronte medio antice
profunde emarginata, utrinque porreeta et rufa, dense punclata;
Stett. entomol. Zeit. 1902.
216
antennis nigris, artieulo primo rufo; prothorace latitudine fere
duplo longiore, basi parum subsinuato-angustato, apice rotundato-
attenuato, dense, postice fortiter punctato et transversim rugoso,
submedio longitudinaliter breviterque impresso, lateribus, fascia
tenui undulata ante medium, linea media brevi postice albo-
eriseo pilosulis, angulis postieis subdivaricatis, subtiliter carinatis;
elytris prothoracis medio haud latioribus et parallelis, dense
punctatis, faseiis duabus transversis valde undulatis apiceque albo-
sriseo-pilosulis; corpore subtus nigro, pedibus, mento, segmento
abdomimi ultimo et margine postica penultimi rufis. Long. 8 mill.,
lat. 11/, mill. |
Kamerun.
Schwarz, wenig glänzend, erstes Fühlerglied roth. Stirn
vorn der Länge nach stark vertieft und ausgerandet, beiderseits
breit vorragend, gewölbt, abgestutzt und braunroth, dicht punktirt,
an der Basis, längs der Mitte und .den Seiten weißlich grau be-
haart. Das Halsschild ist fast doppelt so lang wie breit, an der
Basis dicht vor den Hintereeken leicht ausgeschweift verengt,
an der Spitze stärker gerundet verenst, die Seiten in der Mitte
kaum merklich gerundet, Oberseite vorn mäßig. dicht, hinten
stärker und dichter punktirt, und hier mit parallelen, erhabenen
(uerrunzeln, dicht links neben der Mitte mit kurzem, ziemlich
tiefen Längseindruck, an den Seiten, eine dünne, wellenförmige
Querbinde vor der Mitte, eine abgekürzte vorn zuweilen gegabelte
Längslinie an der Basis weißgrau behaart, die Hinterecken sind
schwach divergirend und fein gekielt. Die Flügeldecken sind so
breit wie die Mitte des Halsschildes und doppelt so lang wie
dieses, parallel, punktirt, eine stark wellenförmige, an der Naht
weit nach hinten gezogene Querbinde vor der Mitte und eine
ebensolche aber an der Naht weit nach vorn vorgestreckte Binde
nahe hinter der Mitte und die Spitze weißgrau behaart; beide
Binden sind zuweilen an der Naht und dem Seitenrande mit
einander verschmolzen und schließen dann einen länglichen,
schwarzen Fleck ein. Die Unterseite ist schwarz, die Beine,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
217
der Hinterrand des vorletzten und das ganze letzte Abdominal-
segment roth, die Kinnplatte braun, die Flügeldecken an der
Spitze schmal braunroth gerandet.
19. Elasmosomus brunneiventris.
Subpieeo-niger, subnitidus, fronte medio canalieulata, utrinque
porreeto-elevata, apice brunnea, erebre punctata; antennis nigris,
artieulis 1—2 rufis, prothorace latitudine duplo lonsiore, parallelo,
basi subangustato, erebre punctato, versus basim transverse rugoso,
aneulis posticis subdivarieatis, subtiliter carinulatis; elytris pro-
thoraeis latitudine et fere duplo lonsioribus, erebre rugose punctato,
versus apicem substriatulis et rotundatim attenuatis; corpore
subtus brunneo-rufo, antice posticeque nigro, pedibus rufis. Long.
71/, mill., lat. 1 mill.
Kamerun.
Fast schwarz, namentlich Stirn und Halsschild etwas bräun-
lich schwarz, das Halsschild an den Seiten, an der Basis und
einige kleine Fleckehen, ebenso die Flügeldecken an der Basis
und vor der Spitze bei stärkerer Vergrößerung spärlich weißgrau
behaart. Die Stirn vorn der Länge nach tief gefurcht, beider-
seits. erhaben und stumpf vorragend und hier heller braunroth,
dieht punktirt. Das erste und zweite Glied der schwarzen Fühler
sind roth. Das Halsschild ist doppelt so lang wie breit, an den
Vorderecken gebräunt, an den Seiten parallel, nur an der Basis
vor den leicht divergirenden, stumpfen und sehr fein gekielten
Hinterecken kaum merklich verengt und dicht links neben der
Mitte mit kurzer Längsfurche, dicht punktirt, hinten bei starker
Vererößerung die Punkte zu Querrunzeln zusammenfließend. Die
Flügeldecken sind nieht breiter als das Halsschild und fast doppelt
so lang, dicht runzlig punktirt, mit Spuren von schwachen
Streifen, an der Spitze selbst gerundet verengt. Die dünn weiß-
srau behaarte Unterseite ist in der Mitte braunroth, nach vorn
und das Abdomen an der Spitze schwarz, die Beine sind roth.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
218
20. Elasmosomus parallelus.
Parallelus, niger, albo-griseo-maeulatus; fronte antice medio .
canaliculata, utrinque obtuse porreeta, dense punctata; antennis
nigris, artieulis 1—2 rufis; prothorace latitudine duplo longiore,
parallelo, apiee solum rotundatim angustato, dense, versus basim
transverse rugose punctato, angulis postieis haud divaricatis, sub-
tiliter carinulatis; elytris prothoraeis latitudine et duplo longioribus,
parallelis, apice solum rotundatim attenuatis, versus basim dense
rugose, versus apicem subtiliter minus dense punctatis, corpore
subtus nigro, pedibus, segmento abdominis ultimo apice rufis.
Long. 5 mill., lat. #/, mill.
Kamerun.
Dem fasciculatus ähnlich, aber schmaler und überall gleich
breit, mit weniger hervortretender Zeichnung. Die Stirn ist vorn
in der Mitte der Länge nach vertieft, beiderseits stumpf gerundet
vorragend, vorn spärlich weißgrau behaart, dicht punktirt. Die
ersten beiden Glieder der schwarzen Fühler sind roth. Das Hals-
schild ist doppelt so lang wie breit, an den Seiten mit Einschluß
der Hinterecken bis nahe zur Spitze ganz gerade und parallel,
dann nach vorn gerundet verengt, die Vorderecken, eine schmale
Querbinde vor der Mitte, die Hinterecken und hinten längs der
Mitte spärlich weißgrau behaart, links dieht neben der Mitte
an der Basis mit schwachem Längseindruck, vorn mäßig dicht,
hinten stärker und dichter punktirt und hier die Punkte theil-
weise zu (uerrunzeln zusammengeflossen; die Hinterecken sehr
kurz, fast rechtwinklig, sehr fein gekielt, der Kiel erst an der
Basis der Hintereeken sich vom Seitenrande entfernend. Die
Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild und doppelt so
lang, an den Seiten gerade und parallel, mit einer wellenförmigen,
in der Mitte beiderseits neben der Naht nach vorn gerichteten
Querbinde hinter der Mitte und die gerundet verengte Spitze
spärlich weißgrau behaart, an der Basis dicht und runzlich, nach
hinten zu allmählich weniger dieht nnd feiner punktirt; Unterseite
schwarz, Beine und Spitze des letzten Abdominalsegments roth.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
219
21. Elasmosomus linearis.
Niger, parallelus; fronte antice canaliculata, utrinque porreeta,
dense punetata; prothorace latitudine duplo longiore, basi apiceque
parum angustato, margine antica utrinque anguste brunneo,
postice subeanalieulato, lateribus albo-griseo-pilosulo, dense punctato,
angulis postieis subdivaricatis, subtiliter carinulatis; elytris pro-
thorace sublatioribus et plus duplo longioribus, parallelis, dense,
praesertim versus basim, rugose punctatis, fascia transversa ultra
medium apiceque albo - griseo - pilosulis; corpore subtus nigro,
seemento abdomini ultimo apice pedibusque rufis. Long. 7 mill.,
lat. large 1 mill.-
Kamerun.
Schwarz, wenig glänzend, schmal und parallel; Stirn vorn
gefureht, beiderseits vorragend, dicht, nach vorn etwas runzlig
punktirt. Fühler mit Einschluß der Basis schwarz. Halsschild
reichlich doppelt so lang wie breit, an der Basis und Spitze nur
wenig verenst, am Vorderrande beiderseits schmal rothbraun,
fast ohne Mittelfurche an der Basis, dicht punktirt, vor der Basis
mit Querrunzeln, Hinterecken schwach divereirend, fein gekielt,
nur an den Seiten weißgrau behaart. Flügeldecken ein wenig
breiter als das Halsschild in der Mitte und doppelt so lang als
Kopf und Halsschild zusammen, an den Seiten gerade und parallel,
dieht und besonders nach der Basis zu runzlig punktirt, eine
einfache Querbinde hinter der Mitte und die Spitze weißsrau
behaart. Die Unterseite ist schwarz, die Spitze des letzten Ab-
dominalsegments und die Beine roth, die Vorderbeine (des einzigen
vorliegenden Exemplars) theilweise schwärzlich.
22. Elasmosomus humeralis.
Ater, subopacus, nigro-squamulosus, albido-variegatus; fronte
antice canalieulata, utringue porreeta et rufo-brunnea, basi utrinque
brunneo-mäeculata et flavo-squamulosa; antennis nigris; prothorace
latitudine duplo longiore, a basi antrorsum eradatim rectolineariter
parum dilatato, apice rotundatim angustato, erebre fortiterque
Stett. entomol. Zeit. 1902.
220
punctato, versus basim submedio, longitudinaliter breviterque sat
profunde impresso, angulis postieis subdivaricalis, apice brunneis,
subtiliter recte earinalis; elytris prothoraeis basi latioribus, parallelis,
erebre rugose punctatis, humeris apiceque rufo-brunneis et flavo
squamulosis; corpore subtus pedibusque nigris, genieulis tarsisque
segmento ultimo ad apicem brunneis. Lone. 9 mill., lat. fere 2 mill.
Kamerun.
Schwarz, ziemlich matt, mit sehr kleinen, schwarzen,
schuppenförmigen Härchen bekleidet und mit weißlichen Schüppchen
schwach gefleckt. Die Stirn ist vorn der Länge nach tief ein-
gedrückt, beiderseits stumpf vorragend, die Vorragungen braun-
roth, beiderseits an der Basis neben dem inneren Augenrande
mit einer kleinen, dreieckigen, gelblich beschuppten rothen Makel
und mit weißlichen Schüppchen zerstreut besetzt, dicht und stark
puuktirt. Die Fühler mit Einschluß ihrer Basis schwarz. Das
Halsschild ist doppelt so lang wie breit, von der Basis an nach
vorn allmählich und geradlinig schwach erweitert, an der Spitze
gerundet verengt, die Hinterecken sind kaum merklich diver-
sirend, an der Spitze bräunlich, fein gekielt, der Kiel ganz ge-
rade nach vorn gerichtet, hinten mit dem Seitenrande verschmolzen,
hinten dieht links neben der Mitte mit kurzer Längsfurche; die
weißen Schüppehen sind unregelmäßig zerstreut, die Oberseite ist
dicht und stark punktirt. Die Flügeldecken sind so breit wie
das Halsschild hinter der Spitze, an den Seiten parallel, an der
Spitze gerundet verengt, dicht runzlig punktirt, mit einer kurzen,
nach hinten bald erlöschenden, rothbraunen Längsbinde an der
Schulter und an der Spitze röthlich braun und dicht gelb be-
schuppt, die weißen Schüppchen ungleichmäßig zerstreut. Die
Un’erseite ist schwarz, Kinnplatte und das letzte Abdominal-
segment an der Spitze roth, die Beine sind geschwärzt, an den
Gelenken und Tarsen bräunlich.
23. Psephus nasalis.
(2) Brunneus, sat nitidus, subtiliter flavo-pubescens; fronte
antrorsum impressa, dense umbilicato- punctata, spatio nasali
Stett. entomol. Zeit. 1902.
221
biearinato; antennis rufo-brunneis, parum serratis. artieulo 30 20
duplo longiore sed quarto parum breviore; prothorace latitudine
haud longiore, a basi parum rotundatim angustato, medio breviter
canalieulato, dense subtiliter lateribus fortius punetato, angulis
postieis retrorsum produetis, earinatis; elytris prothoraeis lati-
tudine, a medio rotundatim -attenuatis, tenuiter subtiliterque
punctato-striatis, interstitiis subtiliter punetulatis; corpore subtus
rufo-brunneis, pedibus epipleurisque paulo dilutioribus; mesosterni‘
fossula marginibus elevatis, antrorsum fere perpendieularibus,
laminis coxarum posticarum dentatis. Long. 12 mill., lat,
31/, mill. |
Njam-Njam.
Braun, fein gelb behaart, etwas glänzend; Stirn vorn drei-
eckig schwach vertieft, dicht und nabelig, mäßig stark punktirt.
Der Nasalraum beiderseits neben der vertieften Mitte gekielt.
Die Fühler sind braunroth, dünn, schwach gesägt, erreichen die
Basis der Flügeldeeken; ihr drittes Glied ist doppelt so lang wie
das zweite und nur wenig kürzer als das vierte. Das Hals-
schild ist so lang wie breit, von der Basis an im ersten Drittel
kaum merklich, dann nach vorn deutlicher gerundet verengt,
mit kurzer, vertiefter Mittellinie an der Basis und dicht vor dem
Schildehen schwach höckerartig gewölbt, dicht und fein, an den
Seiten etwas stärker und schwach nabelig punktirt, die Hinter-
ecken gerade nach hinten gerichtet, scharf gekielt. Die Flügel-
decken sind von der Breite des Halsschildes, von der Basis an
bis zur Mitte sehr wenig, dann bis zur Spitze stärker gerundet
verengt, sehr fein punktirt-gestreift, mit fein punktulirten, ebenen
Zwischenräumen. Die Unterseite ist etwas heller als die Ober-
seite, Beine und Epipleuren der Flügeldecken noch etwas heller
als die Unterseite. Die Ränder der Mesosternalgrube sind auf-
stehend, vorn fast senkrecht nach innen gekrümmt, die Schenkel-
deeken gezähnt, die Nähte der Vorderbrust vorm nur zu sehr
kurzen Fühlerrinnen schwach geöffnet. Durch Herrn Dr. Horn.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
24. Psephus mesosternalis.
(3) PBrunneus, flavo - griseo - pilosulus; fronte antice sub-
impressa, dense sat fortiter umbilicato-punetato; antennis arti-
culo 3% 2% Jongiore sed 4% breviore; prothorace latitudine longiore,
a basi gradatim parum apice rotundatim angustato, vitta media
nigra notato, densissime minus fortiter punetato, punetis lateribus
umbilicatis, angulis postieis subdivaricatis, carinatis; elytris pro-
thorace parum latioribus, apice solum rotundatim. attenuatis,
punctato-striatis, interstitiis punetwlatis; corpore subtus pedibusque
concoloribus, mesosterni fovea marginibus elevatis, coxarım
posticarum laminis haud dentatis. Long, 11 mill., lat. 31/, mill.
(2) Prothorace latitudine paulo longiore, antennis brevioribus.
Long. 12 mill., lat. 4 mill.
Njam-Njam.
Dunkel braunroth, dicht gelblich grau behaart, wenig glän-
zend. Stirn vorn leicht eingedrückt, dicht und ziemlich stark,
bei stärkerer Vergrößerung nabelig punktirt. Fühler beim $ die
Basis der Flügeldecken erreichend, beim 2 kürzer, drittes Glied
etwas länger als das zweite, deutlich kürzer als das vierte. Das
Halsschild ist beim & etwas länger als breit, von der Basis an
nach vorn allmählich, an der Spitze stärker und gerundet ver-
engt, beim 2 nieht merklich länger als breit, nach voru
weniger verengt, der Länge nach mit schwarzer, verwaschen
begrenzter Mittelbinde, dicht, an den Seiten sehr: dieht und
schwach nabelig punktirt, die Hinterecken beim $ wenig, beim
@ nicht divergirend, scharf gekielt. Die Flügeldecken sind beim
5 etwas breiter, beim 2 nicht breiter als das Halsschild, beim
5 von der Mitte an, beim 2 erst an der Spitze eerundet ver-
engt, punktirt-gestreift, Zwischenräume nach hinten schwach ge-
wölbt, fein und dicht, schwach runzlig punktulirt. Unterseite
und Beine beim $ etwas dunkler, beim 2 wie die Oberseite
gefärbt. Die Ränder der Mesosternalgrube ‘sind stark erhaben,
vorn stark nach innen gekrümmt, die Schenkeldecken sind
einfach. Durch Herrn Dr. Horn.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
25. Elius rufus,.
Rufo-ferrugineus, flavo-pilosus; fronte dense rugose umbili-
cato-punetata, vertice carinulata; antennis elongatis, subserratis,
articulo 2° minutissimo, 3% triangulari et 4% sesqui breviore;
prothorace latitudine fere sesqui longiore, fere eylindrieo, apice
solum rotundatim angustato, basi cum angulis postieis parum
dilatatis, his divaricatis, acutis, carinatis, dense sat fortiter um-
bilieato-punetato, haud canalieulato; elytris prothorace latioribus
et tıiplo longioribus, lateribus a basi ultra medium rotundatim
parum dilatatis, apice attenuatis, breviter divarieatis et acutis,
punctato-striatis, interstitiis convexis, dense subtiliter punctatis;
corpore subtus pedibusque concoloribus. Long. 15 mill., lat.
elytrorum ultra medium 31/, mill.
Pondichery.
Einfarbig bräunlich roth, gelb behaart. Stirn dicht, stark
und nabelig punktirt, mit kurzem, feinen Längskiel an der Basis.
Die Fühler überragen die Hinterecken des Halsschildes um 3 Glieder,
sind nur schwach gesägt, das zweite Glied ist sehr klein, das
dritte kaum 1/, so lang wie das vierte. Das Halsschild ist fast
doppelt so lang wie in der Mitte breit, an der Basis durch die
divergirenden, ziemlich langen, spitzen und scharf gekielten Hinter-
ecken etwas verbreitert, an den Vorderecken leicht gerundet
verengt, fast cylindrisch gewölbt, ohne Mittellinie, dieht und
ziemlich stark, flach nabelig punktirt. Die Flügeldecken sind an
den Schultern nach vorn verengt, nach hinten bis über die Mitte
hinaus allmählich schwach gerundet verbreitert und dann ge-
rundet verengt, die Spitzen scharf zugespitzt und kurz diver-
girend, ziemlich stark punktirt-gestreift, die Zwischenräume ge-
gewölbt und fein, ziemlich dicht punktirt. Die Unterseite und
Beine sind wie die Oberseite gefärbt, das Abdomen etwas heller.
Dem serraticornis Kirsch wohl am ähnlichsten, aber das Hals-
schild viel länger als breit, hierdurch und auch durch die Fühler-
bildung von allen seinen Verwandten deutlich unterschieden.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
224
26. Anoplischius diplotrichus.
Niger, nitidus, pilis griseis nigrisque sat dense obtectus;
fronte antice impressa, dense fortiterque basi minus dense punetataz
antennis elongatis, lanuginosis, articulo 3% 2° longiore sed 49
breviore; prothorace latitudine parum longiore, conico, parce
subtiliterque punetato, angulis postieis divarieatis, carinatis; elytris
prothorace latioribus, a basi rotundatim attenuatis, subtiliter sub-
striatis, seriatim, punetulatis, interstitiis sparsim subtiliter punetu-
latis; eorpore subtus nigro, prosterno, mesosterno medio, ab-
domine tarsisque plus minusve rufo-piceis, griseo-pilosis. Long.
111/, mill., lat. 3 mill..
Balzapamba, Ecuador.
Schwarz, glänzend, mit weißlich grauen und schwarzen,
abstehenden Haaren mäßig dicht besetzt. Stirn vorn geneigt,
in der Mitte niedergedrückt, stark und dicht, an der Basis
weniger dicht punktirt. Fühler die Hinterecken des Halsschildes
überragend, drittes Glied länger als das zweite aber kürzer als
das vierte und wie die folgenden kurz, dicht und abstehend be-
haart, ohne erhabene Läneslinie. Halsschild etwas länger als
an der Basis breit, von der Basis an nach vorn geradlinig ver-
engt, fein und zerstreut punktirt, Hinterecken in der Richtung
der Halsschildseiten nach hinten divergirend, etwas gebräunt,
fein gekielt. Flügeldecken wenig breiter als die Basis des Hals-
schildes, nach hinten allmählich gerundet verengt, der schmale
Basalrand, das Schildehen und die Naht nicht ganz bis zur
Mitte etwas bräunlich, die Streifen nur an der Basis stärker
vertieft, sonst sehr fein, theilweise erloschen, gereiht punktulirt,
die Zwischenräume mit feinen Pünktchen sparsam besetzt.
Unterseite schwarz, die Mitte der Vorder- und Hinterbrust, das
Abdomen und an den Beinen namentlich die Tarsen mehr oder
weniger gebräunt.
Wohl in die Nähe von longulus, longipennis, conicicollis
zu stellen.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
225
27. Anoplischius basalis.
Niger, nitidus, dense griseo-pilosus; fronte subeonvexa,
parum porreeta, erebre umbilicato-punctata, antice transversim
depressa; antennis parum elongatis, hirsutis; prothorace latitudine
haud longiore, a basi parum angustato, postiee breviter cana-
lieulato, subtiliter minus dense punetato, angulis- postieis divari-
catis, “ acutis, breviter carinatis; elytris prothorace latioribus,
lateribus reetis, a basi ultra medium subparallelis, postiece rotun-
datim attenuatis, macula basali rufo-testacea ornatis, ' punctäto-
striatis, interstitiis parce punetulatis; corpore subtus nigro, femo-
ribus flavis, tibiis tarsisque infuscatis. Long. 10 mill., lat. 3 mill.
Peru, La Merced.
‚Schwarz, glänzend, dicht grau behaart. Stirn ziemlich
flach, dicht, bei starker Vergrößerung nabelig punktirt. Die
Fühler überragen die Hinterecken des Halsschildes um 3 Glieder,
sind rauh behaart und dicht punktirtt. Das Halsschild ist
kaum so lang wie an der Basis breit, nach vorn ziemlich gerad-
linig schwäch verengt, wenig dicht und fein punktirt, die Hinter-
ecken divergirend, fein und kurz gekielt. Die Flügeldecken sind
‘ wenig breiter als das Halsschild, an den Seiten gerade und
parallel, erst im letzten Drittel gerundet verengt, an der Basis
beiderseits mit einem kurzen, nach hinten gerundet verengten,
gelblich rothen Fleck, punktirt-gestreift. Die Unterseite ist glän-
zend schwarz, dünn und fein grau behaart, die Schenkel sind
gelb, die Schienen und Tarsen schwäızlich. In Sektion I.
28. Ischiodontus fulvicollis.
Niger, fronte prothoraceque longe fulvo-pilosis, pilis appressis,
elytris basi excepto albido-pilosis; fronte antice rufa, leviter im-
pressa, valde declivi, dense punctata; antennis rufis, sat elongatis,
lanuginosis, artieulo 3% 2% longiore sed 4% multo breviore; pro-
thorace latitudine haud longiore, a basi eradatim attenuato,
trapezoideo, minus dense subtiliter punctato, postice canalieulato,
angulis postieis divaricatis, rufescentibus, carinatis; scutello
Stett. entomol. Zeit. 1902. 15
226
elytrorum basi fulvo-pilosulis; elytris prothorace latioribus, a basi
ultra medium parum, postice distinete, rotundatim attenuatis,
sat profunde punetato-striatis, interstitiis parce punetulatis; corpore
subtus nigro-fusco, nitido, albido-pilosulo, pedibus luteis. Long.
12 mill., lat. 31/, mill.
Santa Inez, Ecuador.
Schwarz, mäßig glänzend, Stirn und Halsschild dieht mit
langen, gelben Haaren besetzt, Haare der Stirn nach vorn ge-
richtet, die des Halsschildes unregelmäßig. Stirn vorn braunroth,
leicht eingedrückt, Vorderrand in der Mitte stark niedergedrückt,
dicht punktirt. Fühler rotlı, die Hinterecken des Halsschildes
etwa um 2 Glieder überragend, dicht und fein abstehend be-
haart, ihr drittes Glied wenig länger als das zweite, beide zu-
sammen nur so lang als das vierte. Das Halsschild ist nicht
länger als an der Basis breit, nach vorn geradlinig und allmählich
verenst, trapezförmig, mäßig dicht punktirt, hinten mit kurzer
Mittelrinne, die Hinterecken in der Richtung der Halsschildseiten
nach hinten gerichtet, spitz, fein gekielt, etwas röthlich. Das
Schildchen ist klein, eiförmig, gelb behaart. Die Flügeldecken
sind breiter als das Halsschild, bis zur Mitte fast parallel, dann
nach hinten gerundet verengt, an der Basis noch mit wenig
gelben Haaren, sonst überall ziemlich weiß und ziemlich dicht,
kürzer als das Halsschild behaart, ziemlich tief punktirt-gestreift.
‘ Die ) Unterseite ist meist schwarz, das Abdomen fein und
dicht punktirt, die Seiten der Hinterbrust weniger dieht und
ziemlich grob, die Seiten der Vorderbrust fein und wenig dicht
punktirt, Abdomen kürzer und dichter als die Brust: behaart.
Unter den Arten mit kurzem dritten Fühlergliede mit keiner
anderen zu verwechseln.
29. Atractosomus Oertzeni.
(2) Corpore subtus, capite, prothoraceque fusco-nigris et
dense sat longe fulvo-pilosis, elytris basi exceptis fuseis, albo-
griseo-pilosis; fronte antrorsum impressa, dense punctata; antennis
Stett. entomol. Zeit. 1902,
227
elongatis, rufo-brunneis, articulo 30 4% aequali; prothorace lati-
tudine parum longiore, trapezoideo, minus dense punctato, versus
basim utrinque foveolato, medio breviter impresso, angulis postieis
acutis, divaricatis, carinatis; elytris prothorace parum latioribus,
a basi attenuatis, fuseis, basi brunnescentibus, profunde punetato-
striatis, interstitiis convexis, punctulatis, apice subtiliter muero-
natis; pedibus flavo-rufesceentibus. Long. 19 mill., lat. elytr. basi
fere 5 mill.
Santa Inez, Ecuador,
Von allen Arten durch die Färbung der Behaarung leicht
zu unterscheiden. Kopf, Halsschild, Schildchen, Basalrand der
Flügeldecken und die ganze Unterseite schwärzlich und ziemlich
dicht, lang und anliegend gelb behaart. Die Fühler sind braun-
roth, überragen die Hinterecken des Halsschildes (2) um 2 Glieder,
ihr 3. Glied ist gleich dem 4. Die Stirn ist vorn eingedrückt,
ihr Vorderrand nicht über den Nasalraum vorragend, dicht
punktirt. Halsschild etwas länger als breit, an den Seiten gerade
und nach vorn von der Basis an allmählich verengt, mit glän-
zender glatter Mittellinie, auf der Mitte wenig dicht, an den
Seiten dichter punktirt, beiderseits vor der Basis mit einem
grübehenartigen Eindruck und in der Mitte der Basis mit kurzem
Längseindruck; Hinterecken in der Richtung der Halsschildseiten
divergirend, spitz, gekielt. Flügeldecken schwarz, mit Ausnahme
der Basis weißgrau behaart, nach hinten allmählich, bis zur Mitte
schwach, dann stärker gerundet verengt, an der Spitze in einen
kurzen Dorn ausgezogen, tief punktirt-gestreift, die Zwischenıäume
sewölbt und sparsam fein punktirt. Die Beine sind hell röthlich-
gelb. — In die U. Sektion. Durch Herın v. Oertzen erhalten.
30. Achrestus trilineatus.
($) Fuseus, dense obscuro-griseo-pilosus; fronte nigra, longi-
tudinaliter triangulariter impressa et impressione rufo-brunnea,
dense punetata; antennis nigris, opacis, sat latis, ab artieulo 3°
serratis; prothorace longitudine parum latiore, a basi reecto-
Stett. entomol. Zeit. 1902. 15*
2235
lineariter apiceque subangulatim angustato, dense subtiliter punctato,
medio late subeanalieulato, late nigro, lateribus praesertim angulis
flavis, et medio nigro-maculato, macula introrsum brunneo-
limbata, angulis postieis acutis, haud divaricatis; seutello brunneo;
elytris prothoraeis latitudine, lateribus pärallelis, apice late rotun-
datis; sutura lineaque submarginali abbreviatis sordide flavis et
flavo-griseo-pilosis, subtiliter punctato-substriatis, interstitüs den-
sissime punetulatis; corpore subtus nigro, prosterno flavo, para-
pleuris nigro-maculatis, abdomine anguste flavo-limbato, pedibus
epipleurisque fusceo-testaceis. Long. 11—16 mill., lat. 3—41/, mill.
Peru, La Merced.
Schwarz, Flügeldecken bräunlich-schwarz, dicht dunkelgrau
behaart. Stirn mit braunrothem, dreieckigen Längseindruck, dicht
und fein punktirt. Die Fühler sind schwarz, matt, überragen die
Hinterecken des Halsschildes bei dem $ um drei Glieder,
beim 2 nicht, vom dritten an ziemlich breit, gesägt, letztes
Glied beim 3 fast doppelt sb lang wie das vorletzte, vor der
Spitze abgesetzt. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, von
der Basis an nach vorn geradlinig schwach verengt, an den
Vorderecken plötzlich stärker verengt, auf der Mitte breit schwarz,
an den Seiten gelb und hier in der Mitte dieht neben dem Seiten-
rande mit einer runden tiefschwarzen, innen braunroth gesäumten
Makel, mit einer hinten tieferen, nach vorn allmählich erlöschen-
den Längsfurche, die Hinterecken in der Richtung der Hals-
schildseiten nach hinten gestreckt, spitz, oben gewölbt, nicht
gekielt. Die Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild, mit
parallelen Seiten, hinten breit zugerundet, die Naht, das Schildehen
und der 8. Zwischenraum bräunlich gelb und mehr gelblich grau
behaart, die Punktstreifen sind nur wenig scharf, die Zwischen-
räume sehr dicht und deutlich punktulirt. Die Unterseite ist
schwarz, die Vorderbrust gelb, die Seiten mit einer großen, runden,
schwarzen Makel in der Mitte, das Abdomen än den Seiten
schmal, an der Spitze breiter gelb gerandet, die Beine und die
Epipleuren der Flügeldecken schwäızlich braun.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
229
31. Monocrepidius restinctus.
Nigro-fuseus, flavese:nti-pubescens, parum nitidus; fronte
late impressa, fortiter densissime punetata; antennis brunneis,
artieulo 30 2% longiore sed 4% multo breviore; prothorace lati-
tudine haud longiore, parum convexo, lateribus anguste brunneo,
a medio rotundatim angustato, versus basim sinuato, medio postice
parum canaliculato, densissime aequaliterque punetato, angulis
postieis acutis, sat longis, divarieatis, extrorsum carinatis; elytris
prothorace parum latioribus, medio parum dilatatis, postice rotun-
datim angustatis, apice conjunctim rotundatis, vitta laterali
flexuosa vel disseeta brunnea, subtiliter striatis, striis ad lateris
profundioribus et punctatis, interstitiis planis, versus apicem con-
vexiuseulis, dense subtiliterque rugulose punclulatis; corpore subtus
nigro, piloso, pedibus rufo-brunneis. Long. 13 mill., lat. 4 mill.
Guatemala. »
Diese Art ist dem repandus Er. aus Peru und dem
ternarius Cand. ähnlich, aber kürzer und breiter; das Halsschild
ist nicht länger als breit, von der Mitte an nach vorn ziemlich
stark gerundet verengt und vor den Hintereeken deutlich und
viel stärker als bei repandus ausgeschweift, schmal braunroth
gerandet, sehr dieht und gleichmäßig wenig stark puuktirt, in
der Mitte nur mit kurzer, wenig deutlicher, flacher Längsrinne ;
die Hinterecken sind ziemlich lang und dünn, spitz, divergirend
und längs dem Außenrande fein gekielt. An den braunen, nur
die Basis der Flügeldeckeu erreichenden Fühlern ist das 2. Glied
sehr klein, das dritte um die Hälfte länger und reichlich 1/, so
lang wie .das vierte. Die Flügeldecken sind etwas breiter als
das Halsschild, nach der Mitte zu schwach gerundet erweitert
und dann verengt, mit einfacher Spitze, die Seiten wenig scharf
begrenzt rothbraun, an der Basis, in der Mitte und vor der
Spitze nach innen mehr oder weniger verbreitert, fein gestreift,
nur die äußeren Streifen an den Seiten stärker und deutlich
punktirt, die Dorsalstreifen fein und nieht punktirt, die Zwischen-
räume flach, nach der Spitze zu schwach gewölbt, dicht und
Stett. entomol. Zeit. 1902.
230
sehr fein punktulirt. Unterseite schwarz, etwas länger als die
Oberseite behaart, Beine braunroth. Durch Herrn Dr. Dohrn.
32. Monocrepidius submaculatus.
Fuseo-niger, flavescenti pubescens; fronte depressa, den-
sissime punetata; antennis brunneis, subelongatis, articulis 2—3
parvis subaequalibusque; prothorace latitudine longiore, basi
apiceque parum angustato, lateribus parum rotundato et late
rufo-testaceo, dense subtiliter punctato, angulis postieis divaricatis,
sat longe carinatis, carina secunda introrsum brevi; elytris pro-
thoraeis latitudine, a basi rotundatim parum angustatis, apice
truncatis, maculis duabus lateralibus utrinque ultra medium
brunneo-rufis, punctato-striatis, interstitiis praesertim postice con-
vexis, subtiliter punetulatis; corpore subtus nigro-infuseato, pro-
pleuris pedibusque rufo-testaceis. Long. 101/, mill., lat. 3 mill.
Balzapamba, Ecuador.
Bräunlich schwarz, dieht und fein gelblich grau behaart,
wenig glänzend. Stirn vorn flach gediückt, schwarz, sehr dicht
und fein punktirt. Fühler braun, an der Basis dunkler, die Spitze
der Hinterecken des Halsschildes erreichend, ihr drittes Glied sehr
wenig länger als das zweite, beide zusammen noch etwas kürzer
als das vierte. Halsschild deutlich länger als breit, vor den
Hinterecken beiderseits leicht ausgeschweift, nach vorn von der
Mitte an leicht gerundet verengt, die Seiten in der Mitte leicht
gerundet, der Länge nach breit, nach hinten etwas breiter
bräunlich roth, längs der Mitte schwarz, dicht, fein und gleich-
mäßig punktirt, die Hinterecken ziemlich lang, an der Spitze sehr
leicht nach außen gebogen, fein gekielt. Die Flügeldecken sind
nicht breiter als das Halsschild, von der Basis an schwach ge-
rundet verengt, mit schwach abgestutzter Spitze, mit Ausnahme
der schwarzen Basis bräunlich schwarz, beiderseits zwischen Mitte
und Spitze am Seitenrande mit zwei hintereinanderliegenden,
rothen, wenig scharf begrenzten Makeln, auf dem Rücken längs
der Naht ziemlich breit verwaschen schwärzlich braunroth, fein
Stett. entomol. Zeit. 1902.
231
punktirt-gestreift, Zwischenräume nach der Spitze zu leicht gewölbt,
fein und ziemlich dicht punktulirt. Unterseite geschwärzt, Seiten
der Vorderbrust und Spitze des letzten Abdominalsegments bräun-
lieh roth, Beine röthlich gelb.
In die Nähe des semimarginatus Latr. zu stellen.
33. Monocrepidius laterarius.
Testaceus, breviter flavo-griseo - pubescens; fronte nigra,
basi medio obsolete impressa, densissime subinaequaliterque
punctata; antennis sat elongatis, testaceis, articulo 3% 2% Iongiore
sed 4° distinete breviore; prothorace latitudine loneiore, ante
basim sinuato-angustato, medio subdilato, antrorsum parum an-
Sustato, angulis antieis fere reetis, medio longitudinaliter late
nigro-infuscato, dense subtiliter inaequaliterque punctato, angulis
posticis divaricatis, subtiliter carinatis; elytris prothorace parum
latioribus, postice rotundatim attenuatis, sutura plus minusve late
nigro-infuscatis, subtiiiler punetato-striatis, apice breviter oblique
truneatis; corpore subtus nigro, propleuris lateribus elytrorum
epipleuris pedibusque flavis. Long. 8—9 mill., lat. 2—21/,,
2 —23/, mill.
Banos, Ecuador.
Oberseite größtentheils bräunlich gelb, fein und kurz, gelblich
grau, schwach seidenglänzend behaart, Flügeldecken bei starker
Vergrößerung mit einzelnen, längeren und glänzenderen Härchen
zerstreut besetzt, Stirn, Halsschild längs der Mitte ziemlich breit,
Flügeldecken längs der Naht schmal oder mehr oder weniger
breiter schwarz oder schwärzlich. Stirn an der Basis mit
schwachem Längseindruck, dicht und fein, bei starker Ver-
srößerung etwas ungleich punktirt. Die Fühler bräunlich, die
Hinterecken des Halsschildes wenig überragend, das dritte Glied
länger als das zweite, aber kürzer als das vierte. Das Hals-
schild ist länger als breit, vor der Basis der Hinterecken leicht
eingeschnürt verengt, nach der Mitte zu schwach gerundet
erweitert, dann nach vorn gerundet verengt, die Vorderecken
Stett. entomol. Zeit. 1902.
232
nicht gerundet, fast rechteckig, Hinterecken divergirend, fein
ockielt, Oberseite sehr fein, dicht, bei starker Vergrößerung un-
gleich punktirt, ohne Mittelfurche. Die .Flügeldecken sind etwas,
breiter als das Halsschild, parallel und erst hinter der Mitte ge-
rundet verengt, an der Spitze kurz und schräg nach innen gestutzt,
fein punktirt-gestreift; die Unterseite ist schwarz, die Seiten der
Vorderbrust außen schmal, die Epipleuren der Flügeldecken und
die Beine gelb oder röthlieh gelb.
In die Nähe von vittatus Cand. zu stellen.
34. Monocrepidius dorsalis.
Obseuro-ferrugineus, subnitidus, dense flavescenti-pubescens;
fronte nigra, antice leviter late impressa, densissime punctata ;
antennis fuseis, artieulo 30 4% subaequali; prothorace latitudine
loneiore, apice parum rotundatim angustato, lateribus parum
rotundato et versus basim subsinuato, densissime punctato, late
subcanalieulato, disco plus minusve infuscato, angulis postieis
divaricatis, sat fortiter carinatis; elytris prothorace sublatioribus,
apice rotundatim angustatis, vitta suturali nigra ornatis, subtiliter
punctato - striatis, interstitiis planis, dense subtiliter - rugulose
punctulatis; corpore subtus nigro, dense griseo-pubescens, prosterno
apice propleurisque obseuro - ferrugineis, abdomine ferrugineo-
limbato; pedibus infuscatis, geniculis tarsisque brunnescentibus.
Long. 10—12 mill., lat. 22/,—3 mill.
Palembang, Sumatra. |
Bräunlich roth, ziemlich matt, dicht anliegend gelblich be-
haart. Stirn schwarz, vorn leicht und breit dreieckig eingedrückt,
sehr dieht und etwas ungleich punktirt. Die Fühler sind schwärz-
lich braun, ihr drittes Glied dem vierten fast eleich. Das Hals-
schild ist deutlich länger als breit, mit schwach gerundeten
Seiten, vorn nur wenig gerundet verenet und vor den leicht
divergivenden, scharf gekielten Hinterecken leicht ausgeschweift,
auf der Mitte mehr oder weniger verwaschen seschwärzt und
‚mit flacher Längsfurche, überall sehr dieht und mäßig fein punktirt.
Stett. entomo). Zeit. 1902.
: 233
Die Flügeldecken sind reichlich so breit wie das Halsschild, die
Seiten kaum merklich gerundet, hinter der Mitte bis zur Spitze
gerundet verengt, 2—3 Zwischenräume längs der Naht bis nahe
zur Spitze schwarz, die Streifen sind fein aber scharf: begrenzt,
nur undeutlich punktirt, die flachen Zwischenräume dieht und
fein runzlig punktulirt. Die Unterseite ist schwarz. dicht und
fein grau behaart, die abgerundete Kinnplatte des Prosternums,
die Palpen, die Seiten der Vorderbrust und der Seiten- und
Spitzenrand des Abdomens braunroth, die Beine geschwärzt, an
den Gelenken und Tarsen etwas bräunlich, Lamelle des 4. Tarsen-
gliedes ziemlich breit und groß. Von allen asiatischen Arten
durch die Färbung leicht zu unterscheiden und nächst ferru-
gosus Cand. — Candezei Kirsch die größte.
35. Aeolus nigrofasciatus.
Flavo-testaceus, flavo-pilosulus; fronte basi obseura, vertice
lineola elevata, minus dense punctata; antennis elongatis arti-
culis 2—3 parvis, 3% 2% parum longiore; prothorace latitudine
longiore, basi apiceque parum angustato, macula discoidali
lateribusque in medio nigris ornato, angulis postieis parum diva-
vieatis, subtiliter unicarinatis; seutello nigro; elytris prothorace
latioribus, lateribus parum rotundatis, postice angustatis, sutura
ad basim, fasciis duabus transversis nigris, punctato-striatis, inter-
stitiis parce subtilissime punetulatis; corpore subtus rufo-testaceo,
pedibus, epipleuris elytrorum flavis. Long. 51/,—6 mill., lat.
u, 12), mill.
Surinam.
Röthlich gelbbraun, gelb behaart; Stirn an der Basis dunkler
braun, in der Mitte mit kurzer, erhabener Mittellinie, fein und
mäßig dicht punktirt. "Die Fühler überragen die Hinterecken des
Halsschildes um zwei Glieder, das 2. und 3. Glied sind sehr
klein, das dritte nur wenig länger als das zweite, beide zu-
sammen kaum so lang: wie das vierte. Das Halsschild ist länger
als breit, von der Mitte an nach vorn und hinten. schwach ge-
Stett. entomo]. Zeit. 1902. j
234
rundet verengt, mit einer länglichen, ziemlich großen Discoidal-
makel und die Seiten in der Mitte geschwärzt, fein und mäßig
dicht punktirt, die Hinterecken schwach nach außen gebogen,
spitz und parallel dem Außenrande fein gekielt. Die Flügeldecken
sind deutlich breiter als das Halsschild an den Schultern verengt,
die Seiten leicht gerundet, an der Spitze gerundet verengt, mit
einer breiten, schwarzen, hinten an der Naht ausgerandeten Quer-
binde hinter der Basis und mit einer ebensolehen, schmaleren
und vorn an der Naht ausgerandeten Querbinde vor der Spitze,
die feinen Streifen sind mäßig stark, die Zwischenräume sehr
fein und nur vereinzelt punktulirt. Die Unterseite ist schwach’
röthlich gelb, die Beine und die Epipleuren der Flügeldecken
gelb. Gehört in die I. Sektion nach Candeze und ist mit
pulchellus Cand. und vermiculatus Champ. verwandt,
36. Aeolus angustifrons,
Niger, nitidus, flavo-pubescens; oculis prominulis, fronte
interoculari angusta, convexa, dense punctata; antennis elongatis,
flavis; prothorace Jlatitudine longiore, a medio subangustato,
margine antica utrinque basique cum angulis flavis, subtiliter
sat dense punctato, angulis postieis apice parum extrorsum flexis,
longe subtiliterque carinatis; sceutello nigro; elytris prothoraeis
latitudine, medio parum rotundatim subdilatatis, postice paulo
rotundatim angustatis, basi anguste, fascia media transversa apiceque
flavis, acute punetato-striatis, interstitis convexiuseulis, versus
basim subtiliter rugulose punetulatis; corpore subtus nigro, pro-
sterni angulis anticis parum, postieis late, flavis, laminis postieis
abdomineque brunneo-rufis, segmento ultimo toto subtiliter longi-
tudinaliterque punetato -ruguloso, epipleuris pedibusque flavis.
Long. 6 mill., lat. 11/, mill.
Brasilia, Santos.
Schwarz, glänzend, fein gelb behaart. Stirn durch die
verhältnißmäßig großen Augen seitlich eingeengt, Vorderrand
schwach aufstehend, gerundet, gleichmäßig dieht punktirt. Die
Stett. entomol. Zeit. 1902.
235
Fühler sind gelb und überragen die Hinterecken des Halsschildes
um zwei Glieder, Das Halsschild ist etwas länger als breit, von
der Mitte an nach vorn schr wenig und nur sehr schwach ge-
rundet verengst und die Hinterecken an der Spitze schwach nach
außen geschwungen, fein, ziemlich dicht, an den Seiten vorn ein
wenig stärker und dichter punktiıt, am Vorderrande beiderseits
und an der Basis mit Einschluß der Hinterecken, diese in größerer
Ausdehnung, gelb, die Hinterecken parallel dem Außenrande fein
sekielt, der Kiel bis zur Mitte deutlich, der innere sehr fein und
kurz. Die Flügeldecken sind an der Basis nicht breiter als das
Halsschild, an den Seiten in der Mitte schwach gerundet und
sehr wenig erweitert, hinter der Mitte gerundet verengt, beider-
seits an der Basis schmal gelb, in der Mitte mit einer beider-
seits dem Seitenrande zu etwas verbreiterten, gelben Querbinde
und fast das ganze letzte Viertel oder Fünftel gelb, ziemlieh tief
punktirt-gestreift, die Zwischenräume gewölbt und nach der Basis
zu sehr fein, runzlig punktulirt. Die Unterseite ist schwarz, die
Vorderecken und die Prosternalnähte schmal bräunlich, die Hinter-
ecken der Vorderbrust in größerer Ausdehnung, die Epipleuren
der Flügeldeeken und die Beine gelb, die Schenkeldeeken und
das Abdomen braunroth, das letzte Abdominalsegment der Länge
nach dicht und fein runzlig punktirt.
Ist in die Gruppe des Orpheus Cand. und Mannerheimi Cand.
zu stellen.
37. Aeolus sexplagiatus Cand. i. litt.
Niger, nitidus, flavescenti-pubescens; fronte convexa, erebre
fortiterque punctata; antennis testaceis; prothorace latitudine
longiore, a tertia parte basali antrorsum rotundatim angustato,
convexo, dense subtiliterque punetato, angulis posticis late testaceis,
biearinatis,. carina exterior ultra medium elongatis; seutello nigro;
elytris prothoraeis basi subangustioribus, a medio rotundatim
attenuatis, maculis tribus lateralibus testaceis, punctato-striatis,
interstitiis dense subtiliter punctulatis; corpore subtus nigro,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
230
pedibus, angulis thoraeis epipleurisque flavis. Long. 71/,—9 mill.,
lat. 2—21/, mill.
Var: Macula humerali mediaque conjunetis.
Brasilia, Itaituba.
Schwarz, etwas glänzend, Halsschild mehr grau, Flügel-
decken fein gelblich behaart; Stirn gewölbt, dicht und stark
punktnt. Fühler röthlich gelbbraun, die Basis des Halsschildes
kaum erreichend. Das Halsschild länger als breit, an der Basis
im ersten Drittel gerade und parallel, dann nach vorn gerundet
verengt, gleichmäßig gewölbt, dicht und fein punktirt, die Hinter-
ecken gerade nach hinten gerichtet, breit gelblich roth, doppelt
sekielt, der äußere Kiel nach vorn mit dem Seitenrande allmählich
divergirend und bis über die Mitte reichend. Die Flügeldecken
sind ein wenig schmaler als die Basis des Halsschildes, bis zur
Mitte kaum, dann deutlich gerundet verengt, beiderseits am
Seitenrande mit einer großen, länglichen Humeralmakel, einer
kleineren, mehr gerundetey Makel in der Mitte und länglichen
Makel an der Spitze röthlich gelbbraun (die Humeralmakel häufig
mit der Medialmakel verbunden), fein und scharf punktirt-gestreift,
dle Zwischenräume dicht und fein punktulirt. Die Unterseite
ist schwarz, die Hinterecken des Halsschildes, die Epipleuren der
Flügeldecken und die Beine sind gelb, das letzte Abdominal-
segment an der Spitze fein längsrunzlig. Die Art ist mit
Sauleyi Cand. und Ott; Cand. verwandt.
Unter dem beibehaltenen Namen von Herrn Dr. Staudinger
erhalten.
38. Aeolus sexmaculatus.
Fuseus, flavo-pubescens et elytris pilis ereetis longiuseulis
sparsim adspersis; fronte vertice lineola elevata, dense punctata;
antennis flavo-testaceis; prothorace latitudine longiore, lateribus
rufo-testaceo, reeto et parallelo, antice parum rotundatim an-
gustato, subtiliter punetato, angulis postieis haud divarieatis,
longissime carinatis; elytris prothorace subangustioribus, a basi
Stett. entomol. Zeit. 1902.
237
paulo rotundatim angustatis, macula humerali, altera media et
tertia subapieali rufo-testaceis, punctato-striatis, interstitiis punetu-
latis, versus basim subtiliter rugulosis; corpore subtus epipleurisque
nigris, abdomine versus apicem nigro-piceo, segmento ultimo
apice densissime longitudinaliter rugoso, pedibus flavis. Long.
91/, mill., lat. 23/, mill.
Columbia.
Ziemlich schwarz, fein gelb behaart, Flügeldeeken außer
der anliegenden Behaarung mit längeren, aufstehenden, gelben
Härchen zerstreut besetzt. Stirn mit einer kurzen, erhabenen
Längslinie in -der Mitte an der Basis, nach vorn stärker und
diehter punktirt als hier. Die Fühler sind gelbbraun und erreichen
nicht die Basis des Halsschildes. Das Halsschild ist etwas länger
als breit, an den Seiten bis vor die Mitte gerade und parallel,
im vorderen Drittel gerundet verengt, an den Seiten bräunlich
roth, an den Hinterecken nach innen breiter gelblich roth, fein
und mäßig dicht, an den Vorderecken dichter aber kaum etwas
stärker punktirt, die Hinterecken in der Richtung der Hals-
schildseiten gerade nach hinten gerichtet, der äußere Kiel dem
Seitenrande durchaus parallel und bis nahe zu den Vorderecken
reichend, der innere Kiel fein und kurz. Die Flügeldecken sind
kaum so breit wie das Halsschild, bis zur Mitte fast gar nicht,
dann nach hinten schwach gerundet verengt, eine länglich drei-
eckige Makel beiderseits an der Schulter, eine runde in der Mitte
und eine ebensolehe etwas kleinere vor der Spitze, alle dicht
neben dem Seitenrande, gelblich roth, fein punktirt-gestreift, die
Zwischenräume hinten fein und zerstreut, nach der Basis zu
diehter und schwach runzlig punktulirt. Die Unterseite ist schwarz,
der schmale Seitenrand, die Vorder- und Hinterecken des Hals-
schildes, diese in größerer Ausdehnung, röthlich gelb, das Abdomen
gegen die Spitze etwas bräunlich, das letzte Segment an der Spitze
sehr dicht und fein längsrunzlig punktirt, die Beine sind gelb.
Ebenfalls dem Saulcyi und dem 6-plagiatus ähnlich.
Stett. entomol. Zeit, 1902.
238
39. Aeolus parallelus.
Angustus, parallelus, niger, dense flavescenti-griseo-pubescens;
fronte convexa, dense punctata, vertice lineola elevata; antennis
rufo-testaceis; prothorace latitudine longiore, antrorsum parum
rotundatim angustato, dense subtiliterque punctato, margine antica
utringue anguste rufescento, angulis postieis late flavo-testaceis,
bicarinatis; seutello nigro; elytris prothoracis latitudine, parallelis,
apice solum rotundatim attenuatis, basi lateribusque ad medio
brunnescente-rufis, subtiliter punctato-striatis, interstitiis subtiliter
versus basim dense rugulose punctulatis; corpore subtus nigro,
pedibus flavo-testaceis, abdominis segmento ultimo apice dense
ruguloso-punetato. Long. 9 mill., lat. 2 mill.
Brasilia, Prov. Goyas, Jatahy.
Von schmaler, paralleler Gestalt, ziemlich schwarz, fein,
dicht, etwas gelblich grau behaart, Flügeldecken hinten mit ver-
einzelten, aufstehenden Häichen. Stirn gewölbt, gleichmäßig
dicht punktirt, an der Basis mit kurzer, erhabener Mittellinie.
Fühler bräunlich roth, die Basis des Halsschildes nicht erreichend.
Halsschild länger als breit, vorn nur schwach gerundet verengt,
fein und dicht, an den Seiten etwas dichter punktirt, Vorder-
rand beiderseits geröthet, Hinterecken in der Richtung der Hals-
schildseiten gerade nach hinten gerichtet, in größerer Ausdehnung
gelblich roth, der äußere Kiel dem Seitenrande parallel, die Mitte
nicht erreichend, der innere fein und kurz. Das Schildehen ist
schwarz. Die Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild, bis
über die Mitte parallel, im letzten Viertel erst gerundet verengt,
an der Basis und beiderseits bis zur Mitte bräunlich roth, fein
punktirt-gestreift, die Zwischenräume fein, nach der Basis zu
dichter und fein runzlig punktulirt. Die Unterseite ist schwarz,
der Hinterrand der Vorderbrust vor den Vorderhüften schmal
roth, nach den Seiten und den Hinterecken zu breiter gelblich
roth, die Beine sind gelb, das letzte Abdominalsegment an der
Spitze bräunlich, dieht runzlig punktirt und vor dem Spitzenrand,
diesem parallel, schwach erhaben gerandet.
Auch diese Art gehört in die Gruppe des Sauleye® Cand.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
238
40. Aeolus signatus.
Flavus, flavo-pubescens; fronte dimidia basali nigra, vertice
lineola elevata, dense punetata; prothorace latitudine longiore,
a medio parum rotundatim angustato, macula discoidali vage
infuscata ornato, dense subtiliter punctato, angulis postieis divari-
catis, longe carinatis; scutello nigro; elytris prothorace sub-
latioribus, lateribus medio parum rotundatim subdilatatis, nigris,
macula postbasali, altera laterali versus mediam apiceque flavis;
subtiliter punetato-striatis, interstitis praesertim versus basim
rugose punetulatis; eorpore subtus pedibusque flavis, abdominis
segmento ultimo densissime subtilissimeque longitudinaliter rugose
punctato. Long. 8 mill., lat. 21/, mill.
Caucathal.
Gelb, fein gelb behaart; Stirn auf der Basalhälfte schwarz,
au der Basis mit einer kurzen, erhabenen Mittellinie, dicht punktirt.
Die Fühler erreichen die Basis der Flügeldeeken. Das Halsschild
ist etwas länger als breit, von der Mitte an nach vorn leicht
gerundet und schwach verengt, die Hinterecken schwach nach
außen gekrümmt, fein und dicht, an den Seiten dichter und
etwas stärker punktirt, auf der Scheibe mit einer verwaschen
begrenzten, schwärzlichen Makel, der äußere Kiel dem Seiten-
rande parallel und bis zur Mitte reichend, der innere fein und
kurz. Das Schildchen ist schwarz. Die Flügeldecken sind an
der Basis etwas breiter als das Halsschild vor den Hinterecken,
nach der Mitte zu seitlich schwach gerundet erweitert, schwarz,
eine Makel nahe hinter der Basis, eine zweite wenig größere
dicht hinter der Mitte am Seitenrande und reichlich das letzte
Viertel gelb, fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume fein, nach
vorn zu allmählich dichter und runzlich punktulirt. Unterseite
und Beine sind gelb, nur der Prosternalfortsatz an seiner Basis
schwach geschwärzt, die Epipleuren der Flügeldecken sind etwas
röthlich gelb, das letzte Abdominalsegment der Länge nach sehr
fein und dicht runzlig punktirt.
Stett. centomol. Zeit. 1902,
240
Gehört wie die vorigen in die II. Sektion nach Cand£ze
und ist vielleicht neben .maculatus Dag. zu stellen.
41. Heteroderes solitus.
Fusco-niger, dense griseo-pilosulus; fronte basi leviter im-
pressa, dense subtiliter inaequaliterque punetata; antennis testaceis,
artieulo 3° 2° parum loneiore; prothorace latitudine haud longiore,
a medio parum rotundatim angustato, dense subtiliter duplieiterque
punctato, baud canaliculato, angulis postieis haud divaricatis,
fusco-brunnescentibus, carinatis; elytris prothorace haud latioribus,
a medio rotundatim angustatis, punctato-striatis, interstitiis parum
eonvexiuseulis, densissime subtilissimeque inaequaliterque punetu-
latis; corpore subtus fusco-bruneeo, - dense flavo pilosulo, pedibus
flavis tarsorum artieulo quarto angusta lantellato. Long. 61/,—7 mill.,
lat. 2 mill.
Madras.
Fast schwarz, dicht grau behaart. Stirn an der Basis leicht
eingedrückt, fein, dicht und ungleich punktirt. Die Fühler sind
röthlich gelbbraun, erreichen nicht ganz die Basis des Halsschildes,
Glied zwei und drei sind klein, das dritte nur sehr wenig länger
als. das zweite. Das Halscehild ist nieht länger als breit, von der
Mitte an nach vorn nur sehr wenig und schwach gerundet ver-
engt, fein, dicht und deutlich doppelt punktirt, ohne Mittellinie,
die Hinterecken etwas heller, nicht divergirend, fein gekielt. Die
Flügeldecken sind nicht breiter als das Halsschild, von der Mitte
an oder erst hinter der Mitte gerundet verengt, punktirt-gestreift,
die Zwischenräume schwach gewölbt, sehr dicht und sehr fein
punktuliitt und ‚mit etwas größeren Pünkten zerstreut besetzt.
Die Unterseite mehr bräunlich schwarz, dieht gelblich behaart,
die Halsschildeeken und die Spitze des Abdomens zuweilen etwas
heller; die Beine sind gelb, ihr 4. Tarsenglied schmal gelappt.
Ohne besonders charakteristiische Merkmale, dem dra-
steroides Fleut. ähnlich, aber das Halsschild vorn weniger und
erst von der Mitte an verengt, feiner und weniger dieht punktirt.
Durch Herrn Oberndorfer.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
241
42. Heteroderes acuminatus,
Depressus, rufo-testaceus, duplieiter flavescenti-pubescens,
parum nitidus; fronte densissime inaequaliterque punetata; an-
tennis brevibus, artieulo 30 40 breviore et angustiore; prothorace
latitudine haud longiore, antrorsum rotundatim angustato, vitta
media lateribusque anguste infuscatis, sat dense subtiliter punctato,
punetorum interstitiis densissime subtilissimeque punctulatis, basi
medio tubereulo eompresso, angulis postieis haud divaricatis, bre-
viter carinatis; elytris prothoraecis latitudine, a medio rotundatim
attenuatis, subtiliter punctato-striatis, basi, fasciis duabus trans-
versis undulatis apiceque infuscatis; corpore subtus rufo-testaceo,
pedibus flavis, tarsorum articulo quarto subtus lamellato. Long.
81/, mill., lat. 21/, mill.
Transvaal.
Flach, wenig glänzend, bräunlich roth, fein, doppelt, gelb
behaart. Stirn etwas dunkler, sehr dicht fein und ungleich
punktirt; Fühler kurz, ihr zweites Glied sehr klein, das dritte
doppelt so lang wie dieses, aber deutlich kürzer und schmäler
als das vierte. Das Halsschild ist so lang wie an der Basis
breit, vom ersten Drittel an nach vorn gerundet verengt, längs
der Mitte mit einer abgekürzten, in der Mitte schwach erweiterten,
dunklen Längsmakel und an den Seiten schmal geschwärzt, in
der Mitte der Basis mit einem seitlich zusammengedrückten,
spitzen Höcker, Oberseite fein und mäßig dicht, die Zwischen-
räume äußerst dicht und sehr fein punktulirt, die Hinterecken
gerade nach hinten gerichtet und ziemlich kurz gekielt. Die
Flügeldecken sind nicht breiter als das Halsschild, von der Mitte
an nach hinten gerundet verengt, fein punktirt-gestreift, an der
Basis und Spitze geschwärzt, zwischen beiden mit zwer aus
kleinen schwärzlichen Längsflecken gebildeten, nach vorn ge-
krümmten Querbinden. Unterseite einfarbig bräunlich roth, Beine
gelb, viertes Tarsenglied deutlich gelappt.
Von den beiden bis jetzt bekannten afrikanischen Arten
mit seitlich zusammengedrücktem Basalhöcker und gelapptem
Stett. entomol, Zeit. 1902. 16
242
4. Tarsengliede (favonotatus und carduelis) durch die doppelte
Behaarung, Färbung und Größe verschieden.
43. Heteroderes acutus,
Brunneus, parum nitidus, subtiliter duplieiterque flavescenti-
pubescens; fronte convexa, dense inaequaliterque punetata; an-
tennis testaceis; prothorace latitudine haud longiore, antrorsum
rotundatim angustato, distinete duplieiter dense punetato, basi
ufescente, medio tubereulo compresso, angulis postieis haud
divaricatis, fortiter carinatis; elytris prothoraeis latitudine et parum
dilutioribus, postice rotundatim attenuatis, lineis fasciaque ultra
medium vage rufescentibus, punctato-striatis, interstitiis praesertim
versus basim convexiusculis; corpore subtus rufo-testaceo, pedibus
flavis, tarsorum artieulo 40 lobato. Lone. 9 mill., lat. 23/, mill.
Landana, West-Afrika.
Kopf und Halsschild braun, die Flügeldecken etwas heller,
fein, dieht und doppelt behaart, wenig glänzend. Stirn gewölbt,
dicht und ungleich punktirt. Fühler röthlich gelbbraun, die Basis
der Flügeldecken fast erreichend. Halsschild so lang wie an der
Basis breit und hier etwas heller, von der Mitte an nach
vorn gerundet verengt, mäßig dicht und mäßig stark, die Zwischen-
räume der größeren Punkte fein und dicht punktirt, an der Basis
in der Mitte mit einem seitlich zusammengedrückten, spitzen
Höcker, die Hinterecken nicht divergirend und ziemlich stark
gekielt. Das Schildchen röthlich, die Flügeldecken so breit und
etwas heller als das Halsschild, an den Seiten sehr schwach
gerundet, erst hinter der Mitte nach hinten verengt, punktirt-
gestreift, die Zwischenräume vorn gewölbt, nach hinten allmählich
flacher, vorn mit wenigen, heller röthlichen Linien und hinter
der Mitte mit einer wenig scharf begrenzten heller röthlichen
Querbinde; die Unterseite ist heller bräunlich roth, die Beine
gelb, viertes Tarsenglied schmal gelappt.
Etwas größer und breiter als der vorige, und dunkler ge-
färbt, die größeren Punkte weniger dicht und stärker, ihre
Stett. entomol. Zeit. 1902,
243
Zwischenräume weniger dicht und weniger fein punktirt. Dem
seniculus Cast. nicht unähnlich, aber der Basalhöcker seitlich
deutlich komprimirt.
44. Heteroderes angularis,
Fuseus, flavescenti - griseo - pubescens; fronte inaequaliter
punctata, antennis brunneis, articulo 3° 2° parum breviore; pro-
thorace longitudine sublatiore, basi apiceque parum angustato,
lateribus rotundato, angulis plus minusye testaceis, punctato,
interstitiis punctorum dense subtiliterque punctulatis, basi medio
obsolete tubereulato, angulis postieis brevissimis, acutis, ‚haud
carinatis;. elytris prothorace haud latioribus, ultra medium rotun-
datim angustatis, punctato-striatis, interstitiis praesertim antror-
sum convexiuseulis, maculis minutis sparsim adspersis; corpore
subtus fusco, pedibus flavis, tarsorum artieulo quarto lamellato.
Long. 4—42/, mill., lat. 11/,—11/, mill.
Madagascar.
Schwärzlich braun, fein, dicht, gelblich behaart. Stirn
gewölbt, fein, dicht und ungleich punktirt. Die Fühler sind bräun-
lich, erreichen die Basis des Halsschildes; ihr drittes Glied ist
etwas kürzer als das zweite und deutlich kürzer als das vierte.
Das Halsschild ist fast etwas kürzer als breit, an der Basis
wenig, an der Spitze mehr verenst, an den Seiten gleichmäßig
gerundet, an den Vorder- und Hinterecken röthlich gelbbraun,
mäßig dicht und ziemlich tief punktirt, die Zwischenräume der
srößesen Punkte fein und dicht punktulirt, in der Mitte nahe
vor der Basis mit einem kleinen, runden Höckerchen, die Hinter-
eceken sehr kurz, zugespitzt, ohne Kiel. Die Flügeldecken sind
so breit wie das Halsschild.. von der Basis an bis zur Mitte
kaum, dann nach hinten stärker gerundet verengt, punktirt ge-
streift, die Zwischenräume auf dem Rücken nach der Basis zu
sewölbt, vorn mit wenigen, kurzen, linienförmigen, röthliehen
Makeln oder ganz ohne dieselben, vor der Spitze beiderseits
immer mit einem etwas größeren, mehr gelben Fleck. Die Unter-
Stett. entomol. Zeit. 1902. 16*
244
seite ist mit Ausnahme der Vorderecken der Vorderbrust ge-
schwärzt, die Beine sind gelb, ziemlich kräftig, das vierte Tarsen-
glied sehr deutlich gelappt.
45. Heteroderes juvenilis.
Fuseus, subtiliter duplieiterque flavescenti-pubescens; fronte
subtıliter punctata; antennis brunneis, articulo 30 2% aequali sed 40
breviore; prothorace longitudine latiore, a medio antrorsum an-
gustato, lateribus rotundato, subtiliter punctato, interstitiis punc-
torum minus dense subtilissimeque punctulatis, angulis testaceis,
posticis haud divaricatis, haud carinatis; elytris prothoraeis lati-
tudine, a basi gradatim, postice rotundatim angustatis, maculis
minutis rufo-testaceis variegatis, punctato-striatis, interstitiis versus
basim convexiuseulis; corpore subtus fusco, prosterno testaceo-
maculato, abdomini segmento ultimo apice testaceo, pedibus flavis,
tarsorum articulo lamellato. Loug. 31/, mill., lat. 1 mill.
Madagascar. x
Schwärzlich, sehr fein und doppelt gelblich behaart. Stirn
fein und mäßig dicht punktirt. Fühler bräunlich gelb, drittes
Glied so lang wie das zweite, aber kürzer als das vierte. Das
Halsschild ist etwas breiter als lane, an der Basis kaum, von der
Mitte an nach vorn stärker gerundet verenst, fein und mäßig
dieht punktirt, die Zwischenräume der Punkte sehr fein und
mäßig dieht punktulirt, die vier Ecken röthlich gelb, die Hinter-
ecken nicht divergirend und nicht gekielt. Das Schildehen ist
röthlich. Die Flügeldecken sind von der Breite des Halsschildes
von der Basis an allmählich und geradlinig, hinter der Mitte
stärker und gerundet verengt, punktirt-gestreift, die Zwischen-
räume nach der Basis zu leicht gewölbt, mit kleinen, röthlichen,
strichförmigen Makeln zerstreut besetzt; die Unterseite ist ge-
schwärzt, die Vorderbrust an den vier Ecken, das Prosternum
vorn und hinten und die Spitze des letzten Abdominalsegments
röthlich, die Beine kurz und kräftig, gelb, das vierte Tarsenglied
deutlich gelappt.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
245°
Dem angularis ähnlich, aber kleiner, das Halsschild an der
Basis kaum merklich verengt, die Hintereeken normal lang, an
der Basis ohne Spur eines Höckerchens, weitläufiger und feiner
punktirt, die Zwischenräume namentlich viel weniger dicht als
bei angularıs punktulirt.
46. Heteroderes curvatus,
Rufo-testaceus, duplieiter flaveseenti-pubescens; fronte in-
fuscata, dense inaequaliter punetata; antennis testaceis, arti-
culo 3° 20 haud longiore sed quarto multo breviore; prothorace
loneitudine latiore, apice solum rotundato angustato, macula
fusca ancoraeformi ornato, dense duplieiter punctato, aneulis
postieis haud divaricatis, apice extrorsum rotundatis, haud
carinatis; elytris prothorace subangustioribus, a basi parum gra-
(datim, postiee rotundatim attenuatis, punetato-striatis, interstitiis
eonvexiusenlis, versus apicem deplanatis, infuscatis, rufo-testaceo-
maculatis; corpore subtus testaceo, metasterno obscuro, pedibus
flavis, tarsorum artieulo 4° lamellato. Long. 41/—5, lat.
11/—1/; mill.
var. Prothorace fusco, angulis rufo-testaceis, elytris fuscis,
dimidia parte postica rufo-testaceo-maeulatis . . obscurus m.
Madagascar.
Röthlich, mit doppelter, gelblicher, feiner Behaarung. Stirn
seschwärzt, dicht und ungleich punktirt; Fühler gelblich braun,
das dritte Glied ist nicht länger als das zweite, aber viel
kürzer als das vierte. Das Halsschild ist breiter als lang, an
den Seiten nach hinten gerade und parallel, nur vorn gerundet
verengt, mit einer ankerförmigen, schwärzlichen Makel, die sich
zuweilen so ausdehnt, daß nur die Vorder- und Hinterecken roth
bleiben (var. obscurus), mäßig dicht punktirt, die Zwischen-
räume der größeren Punkte dicht und fein punktulirt, die Hinter-
ecken sind ziemlich breit, gerade nach hinten gerichtet, an der
Spitze deutlich nach innen abgerundet, nieht gekielt. Die Flügel-
decken sind ein wenig schmaler als das Halsschild, von der
Stett. entomo]. Zeit. 1902. |
. 246
Basis an geradlinig und allmählig, hinten stärker und gerundet
verengt, punktirt-gestreift, die Zwischenräume leicht ‘gewölbt,
nach der Spitze zu flach, vorn nur mit strichförmigen, rothen
Makeln, hinten mehr fleckig, eine Makel beiderseits vor der
Spitze am größten; bei der dunklen Var. die Flügeldecken auf
der vorderen Hälfte fast ohne Makeln. Auf der Unterseite ist
die Vorderbrust meist heller röthlich, die Hinterbrust dunkel bis
geschwärzt, das Abdomen dunkler als die Vorderbrust, meist
aber heller als die Hinterbrust. Die kurzen, kräftigen Beine sind
gelb, das vierte Tarsenglied deutlich gelappt.
47. Heteroderes nigrifrons.
Flavus, duplieiter flavescenti-pubescens; fronte nigra, sub-
tiliter punctata; prothorace longitudine parum latiore, a medio
parum rotundatim angustato, linea media nigra notato, subtiliter'
punetato, interstitiis punetorum subtilissime fere obsolete punetu-
latis, angulis postieis extrorsnm distinete rotundatis, haud cari-
natis; elytris prothoraecis latitudine, postice parum rotundatim
attenuatis, punctato-striatis, interstitis plus minusve convexius-
eulis, lineis nigris plus minusve abbreviatis; corpore subtus
flavo, interdum plus minusve infusceato, antennis pedibusque dilute
flavis, tarsorum artieulo quarto lamellato. Long. 3—33/, mill.,
lat. 1—1!/, mill.
var. Prothorace disco nigro-bipunetato . . bipunctatus.
Madagascar.
Blaß röthlich gelb, fein gelb behaart und mit einzelnen,
längeren aufstehenden Härchen zerstreut besetzt; die Stirn ist
schwarz, gewölbt, fein, dicht, fast gleichmäßig punktulirt. Die
Fühler sind gelb, erreichen die Basis der Flügeldecken, ihr drittes
Glied ein wenig kürzer als das zweite. Das Halsschild ist breiter
als lang, von der Basis an bis zur Mitte schwach gerundet er-
weitert, dann nach vorn etwas stärker gerundet verengt, mit
feiner schwärzlicher Mittellinie, zuweilen außerdem beiderseits
neben der Mitte mit einer kleinen, schwarzen Punktmakel
Stett. entomol. Zeit. 1902.
ne
247
(var. bipunelatus m), fein punktirt, dazwischen mit sehr feinen,
zerstreuten, nur bei stärkerer Vergrößerung sichtbaren Pünktchen;
die Hintereeken sind außen an der Spitze deutlich nach innen
abgerundet, nicht gekielt. Die Flügeldecken sind so breit wie
das Halsschild von der Basis an oder erst hinter der Mitte ge-
rundet verengt, punktirt-gestreift, die Zwischenräume nach vorn
schwach gewölbt, an der Basis zuweilen nur schmal schwarz,
zuweilen mit längeren, oft bis zur Mitte reichenden schwarzen
Längslinien auf den ungeraden Zwiscehenräumen, die Naht an der
Spitze meist geschwärzt und beiderseits dicht vor der Spitze mit
einem kleinen, schwarzen Fleck, der zuweilen von einem gelben
Ringe umgeben ist, zuweilen hinten nur mit vier kleinen,
schwarzen Punkten. Unterseite zuweilen einfarbig gelb, oder
die Mittel- und Hinterbrust, auch das Abdomen mehr oder
weniger geschwärzt, Beine, Epipleuren der Flügeldecken und
Vorderbrust immer gelb.
48. Elater indieus.
Niger, parum nitidus, flavo-pilosulus; fronte convexa, dense
punctata, .medio obscuro-sanguinea; antennis fusco-brunneis, basi
brunneis, articulo 3% 40 distinete minore; prothorace longitudine
parum latiore, apice solum rotundatim angustato, eonvexo, postice
medio subeanalieulato, dense subtiliter punctato, obscuro-sanguineo,
anguste nigro - cireumeincto, angulis postieis nigris, subdivari-
catis, carinatis; elytris prothoracis latitudine, a basi rotundatim
attenuatis, sat fortiter punetato-striatis, interstitiis convexiuseulis,
dense subrugulose punctulatis; corpore subtus nigro, dense
punetato, metathorace medio abdomineque lateribus obseure rufo-
maculatis, pedibus fusco-brunneis. Long. 11 mill., lat. 31/, mill.
Madras, Kodaikanal,
Schwarz, wenig glänzend, feın gelb behaart. Stirn gewölbt,
in der Mitte dunkelroth, dicht punktirt, Fühler gebräunt, an der
Basis etwas heller, die Basis der Flügeldecken erreichend, nur
schwach gesägt und ziemlich dünn, das dritte Glied dreieckig,
Stett. entomol. Zeit. 1902. .
248
viel kürzer und schmäler als das vierte. Das Halsschild ist dunkel-
roth, ein wenig breiter als lang, an den Seiten gerade und
parallel, nur vorn gerundet verengt, gewölbt, fein und dicht
punktirt, hinten in der Mitte mit schwacher Länesfurche, an
allen Rändern schmal schwarz, die Hinterecken schwarz, spitz,
nur schwach divergirend, deutlich gekielt. Die Flügeldecken
sind nicht breiter als das Halsschild, von der Basis an bis zur
Mitte wenig, dann nach hinten stärker gerundet verengt, ziemlich
stark punktirt-gestreift, die Zwischenräume gewölbt und fein
etwas runzlig punktulirt. Die Unterseite ist schwarz, dicht und
eleichmäßig, ziemlich fein punktirt, die Mitte der Hinterbrust mit
einem größeren, die Abdominalsesmente beiderseits mit je einem
kleineren, dunkelrothen Fleck, die Beine schwärzlich braun. Von
der einzigen bis jetzt bekannten Art aus Ost-Indien, fusei-
cornis Cand., durch die gelbe Behaarung, das rothe Halsschild
und die feinere Punktirung gut unterschieden.
1 Exemplar durch Herrn Oberndorfer freundlichst eingesandt.
49. Megapenthes sutureilus.
Flavo-testaceus, flavo-pubescens; -fronte nigra, margine
antica flava, dense punctata; antennis elongatis, articulo 30 40
parum breviore; prothorace latitudine valde longiore, lateribus
recto et fere parallelo, dense punctato, subtilissime alutaceo,
angulis postieis haud divaricatis, acute carinatis; scutello nigro,
longitudinaliter convexo; elytris protlioräce haud latioribus, a basi
parum rotundatim attenuatis, sutura aneuste nigris, punctato-
striatis, apice integris; corpore subtus brunneo-rufo, prosterno
flavo, episterno metathoraci, abdomine lateribus segmento ultimo
excepto nigris, pedibus flavis. Long. 73/, mill., lat. 13/, mill.
"Madagascar.
Bräunlich gelb, gelb behaart, Stirn gewölbt, schwarz,
Vorderrand gelb, dicht punktirt. Fühler lang, dünn, die Hinter-
ecken des Halsschildes um 3 Glieder überragend, zweites Glied
sehr klein, das dritte nicht ganz so lang wie das vierte. Das
Stett. entomol. Zeit. 1902.
249
Halsschild ist fast 1!/,; mal so lang wie breit, an den Seiten
gerade und nach vorn fast gar nicht verengt, gleichmäßig ge-
wölbt und dicht punktirt, die Zwisehenräume der ziemlich flachen
Punkte bei starker Vergrößerung schr fein lederartig ehagrinirt.
Das Schildehen ist schmal, länger als breit, der Länge nach
gewölbt, schwarz. Die Flügeldecken sind kaum merklich
breiter als das Halsschild, bis zur Mitte fast parallel, dann
nach hinten deutlich gerundet verengt, die Spitze einfach, die
Naht schmal schwaız, die Streifen der Flügeldecken ziemlich
stark punktirt. Auf der Unterseite ist die ganze Vorderbrust
selb, der übrige Theil mehr röthlich braun, die Episternen der
Hinterbrust, der Seitenrand des Abdomens mit Ausnahme des
letzten Segmentes schwarz, die Beine sind gelb.
Unter allen bekannten Arten aus Madagascar an der Fär-
bung leicht zu erkennen.
50. Melanoxanthus quadrilineatus,.
Flavus, griseo- et flavo-pubescens; fronte convexa, nigro-
mäaculata, erebre punetata; antennis brevibus, nigris, artieulis 2>—3
parvis aequalibusque; prothorace latitudine valde longiore, lineis
quattuor nigris, lateribus recto et parallelo, apiee solum rotun-
datim attenuato, dense aequaliterque punctato, angulis posticis
haud divarieatis, acute unicarinatis, carinis antrorsum conver-
gentibus; elytris prothoraeis latitudine, a basi sensim parum
attenuatis, apiece emarginatis, nigris, vittis duabus angustis ab-
breviatis, maculis parvis ultra medium apiceque flavis, punctato-
. striatis, corpore subtus flavo, nigro-maculato; pedibus flavis, tarsis
nieris. Long. 8—9 mill., lat. 2 mill.
Borneo, Kina-Balu.
Gehört in die Gruppe des zebra Wiedm., aber an der Zeich-
nung leicht von allen seinen Verwandten zu unterscheiden. Die
Stirn ist schwarz, beiderseits oder auch vorn gelb, gewölbt, dicht
und ziemlich stark punktirt; die Fühler sind schwarz, kurz,
überragen die Mitte des Halsschildes nur wenig, ihr 2. und 3.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
250
Glied sehr klein, einander gleich, das vierte und auch noch das
fünfte Glied größer als die folgenden. Das Halsschild ist fast
1!/, mal so lang als breit, an den Seiten gerade und parallel,
nur an der Spitze gerundet verengt, mit vier schmalen, schwarzen
Längsbinden gezeichnet, die äußeren nahe am Seitenrande, dieser
in der Mitte meist noch schmal schwarz, Oberseite gewölbt,
ohne Mittelrinne, dieht und gleichmäßig punktirt und bei starker
Vergrößerung sehr fein lederartig chagrinirt; die Hinterecken sind
gerade nach hinten gerichtet, spitz, stark gekielt, der Kiel schräg
nach innen gerichtet. Die Flügeldeeken sind nicht breiter als
das Halsschild, gestreekt, von der Basis an nach hinten schwach
geradlinig verenst, an der Spitze ausgerandet, schwarz, mit
einer von der Basis bis nahe zur Mitte reichenden, gelben Längs-
linie auf dem 3. und 4. Zwischenraume, einer kleinen, gelben,
rundlichen Makel beiderseits neben der Naht nahe hinter der
Mitte und die Spitze gelb, punktirt-gestreift, mit ebenen, punktulirten
Zwischenräumen, längs der Naht, namentlich nach vorn schwach
eingedrückt. Die Unterseite und die Beine mit Ausnahme der
schwarzen Tarsen gelb, die Nähte der Vorderbrust, der Pro-
sternalfortsatz, zuweilen auch eine kleine Makel nahe dem
Seitenrande des Halsschildes, die Seiten der Mittelbrust, die
Episternen der Hinterbrust schwarz; eine große Makel am Hinter-
rande der Hinterbrust, die ersten drei Abdominalsegmente längs
der Mitte und das letzte Segment grün metallisch schwaız,
irisivrend; das vorletzte Segment ganz gelb und die drei ersten
mit einer großen, dreieckisen, gelben Makel in der Mitte.
51. Melanoxanthus Dohrni.
Angustus, niger, nitidus, subtiliter griseo-pubescens; fronte
valde convexa, antice rotundata, porreceta, longitudinaliter cari-
nulata, sat dense punctata; antennis brunneis, articulis 2—3
parvis aequalibusque, conjunetim quarto brevioribus; prothorace
latitudine duplo longioribus, tumido, versus basim subangustato,
medio breviter suleato, sat parce subtiliterque punctato, angulis
Stett. entomol. Zeit. 1902.
251°
posticis haud divaricatis, acute carinatis; elytris prothoracis
latitudine, a basi sensim parum attenuatis; apice singulatim
rotundatis, flavo-testaceis, basi sceutelloque, tertia parte postica
nigris, seriatim subobsolete punctatis; ceorpore subtus nigro, femo-
ribus basi tibiis tarsisque testaceis. Long. 7 mill., lat. elytr.
basi 11/, mill.
Sumatra, Soekaranda.
Schmal, schwarz, glänzend, fein und wenig bemerkbar be-
haart; die Flügeldecken gelb, ihr letztes Drittel, Schultern und
Basis, das Schildehen und hinter demselben noch die Naht in
kurzer Ausdehnung schwarz. Die Stirn ist stark gewölbt, vorn
über die Oberlippe verhältnißmäßig stark vorragend, mit feinen,
die Basis nicht ganz erreichenden Längskiel, ziemlich dieht und
fein punktirt. Die Fühler sind dunkel braunroth, erreichen die
Basis der Flügeldecken, ihr drittes und viertes Glied klein, unter
sich gleich, zusammen noch kürzer als das vierte. Das Hals-
schild ist reichlich doppelt so lang wie breit, der Quere nach
stark gewölbt, an den Seiten gerade und parallel, nur an der
Basis sehr wenig schmaler, mit kurzer, vertiefter Mittelfurche,
der Seitenrand vorn allmählich nach unten und innen gebogen,
Oberseite fein und zerstreut punktirt, die Punkte an den Vorder-
ecken wie die an den Seiten des Scheitels bei starker Ver-
größerung nabelig, die Hinterecken spitz, nach hinten gerichtet,
scharf gekielt. Die Flügeldecken sind nicht breiter als die Basis
des Halsschildes, nach hinten allmählich geradlinig schwach
verengt, an der Spite einzeln abgerundet, nicht gestreift, mit
Reihen von ziemlich großen, aber flachen und sehr undeutlichen
Punkten, an der Basis dicht, fein und rauh, an der Spitze fein
punktirt. Die Unterseite ist schwarz, die Wurzel der Schenkel,
Schienen und Tarsen gelblich rothbraun.
Eine sehr charakteristische, leicht kenntliche Art. Durch
Herrn Dr. Dohrn (Stettiner Museum).
52. Melanoxanthus pachyderoides.
Ater, parum nitidus, tenuiter brevissime griseo - pubescens;
Stett. entomol. Zeit. 1902.
252
fronte antice impressa, dense fortiter punctata; antennis rufo-
brunneis, ab articulo 3° valde serratis; prothorace latitudine haud
longiore, lateribus postice recto, antrorsum parum subdilatato,
apice rofundatim angustato, dense fortiterque punctato, medio
leviter late eanalieulato, angulis postieis validis, haud divaricatis,
fortiter carinatis; elytris prothorace angustioribus, lateribus sub-
rotundatis, postice angustatis, striatis, striis fortiter interstitiisque
subtilissime punctatis; corpore 'subtus nigro, pedibus nigris, geni-
eulis tarsisque rufo-brunneis. Long. 12 mill., lat. 31/, mill.
Deutsch-Ost-Afrika.
Schwarz, wenig glänzend, sehr fen und kurz, wenig be-
merkbar dunkelgrau behaart. Stirn vorn eingedrückt, dicht und
stark punktirt. Fühler kräftig, rothbraun, vom dritten Gliede an
stark gesägt. Das Halsschild ist so breit wie lang, nur an der
Spitze gerundet verenst, an den Seiten von der Basis an bis
über die Mitte hinaus gerade und schwach etwas erweitert, dicht
und stark punktirt, mit flacher Längsfurche, die Hinterecken
kräftis, nicht divergirend, zugespitzt, stark scekielt, der Kiel
schräg nach innen gerichtet. Die Flügeldecken sind etwas
schmaler als das Halsschild, an den Seiten leicht gerundet und
nach hinten allmählich, hinter der Mitte stärker gerundet verengt,
sestreift, die Streifen stark, die Zwischenräume sehr fein punktirt,
Unterseite schwarz, dicht und ziemlich stark punktirt, fein und
etwas deutlicher als die Oberseite behaart, die schwarzen Beine
an den Gelenken und Tarsen dunkel braunroth.
Durch das kräftig entwickelte Halsschild einem Pachyderus,
besonders dem niger Cand., ähnlich, die Tarsen aber einfach,
und von allen bisher bekannten afrikanischen Arten schon durch
die Färbung und Größe leicht zu unterscheiden.
53. Anchastus marginicollis.
Flavo-testaceus, dense flavo-pubescens; fronte antice leviter
depressa, punetis umbilicatis adspersa; antennis basi exceptis
obscurescentibus, artieulo 30 20 longiore sed 4° breviore; pro-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
253
thorace longitudine parum latiore, antrorsum parum rotundatim
angustato, lateribus anguste nigro, sat dense subtiliterque umbilicato-
punctato, medio subcanaliculato, angulis postieis haud divaricatis,
unicarinatis; elytris prothorace sublatioribus, postice rotundatim
angustatis, punctato-striatis, interstitiis subrugulose punctulatis;
eorpore subtus concolore, pedibus praesertim femoribus flavis,
Long. 6 mill., lat. 2 mill.
Guayana.
Röthlich gelb, dicht gelb behaart, ziemlich matt; Stirn
vorn leieht niedergedrückt, nabelig punktirt. Die Fühler über-
ragen die Basis des Halsschildes um ca. 3 Glieder, ihr drittes
Glied ist etwas länger als das zweite, aber deutlich kürzer als
das vierte. Das Halsschild ist ein wenig breiter als lang, fast
schon von der Basis an nach vorn schwach gerundet verengt,
an den Seiten schmal schwarz, fein und ziemlich dicht nabelig
punktirt, mit schwacher Mittelrinne, die Hinterecken nicht diver-
sirend, fein gekielt. Die Flügeldecken sind wenig breiter als
das Halsschild, an den Seiten kaum merklich gerundet erweitert,
in der Mitte am Seitenrande schwach dunkler, hinten gerundet
verengt, punktirt-gestreift, die Zwischenräume fein und etwas
runzlis punktulirt; die Unterseite ist elänzender als die Oberseite,
die Seiten der Vorderbrust außen schmal schwarz, die Schenkel
der Beine mehr gelb als die Schienen und Tarsen.
Leider ohne genauere Angabe des Fundortes. Unter den
bisher bekannten südamerikanischen Arten durch die Färbung
leieht kenntlich.
54. Anchastus brunneus.
Brunneus, parum nitidus, dense flavescenti-pilosus; fronte
eonvexo, dense umbilicato-punetato; antennis testaceis, articulo 30 20
fere aequali; protherace latitudine longitudini aequali, a basi
rotundatim angustato, convexo, dense umbilicato-punctato, basi
breviter. subeanalieulato, angulis postieis haud divaricatis, uni-
carinatis; elytris prothorace parum latioribus, ultra medium sub-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
254
dilatatis, postice rotundatim angustatis, subtiliter punetato-striatis,
interstitiis sparsim subtilissime punetulatis; corpore subtus brunneo,
prosterno infuscato, valde convexo, abdomine versus apicem
sensim dilutiore, pedibus flavo-testaceis. Long. 61/, mill., lat.
fere 2 mill.
Yrimaguas, Brasilia.
Braun, die Flügeldecken nach hinten allmählich etwas
heller, fast matt, dicht gelblich grau behaart; Stirn gleichmäßig
gewölbt, dicht nabelig punktirt. Die Fühler sind bräunlich roth,
reichlich so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, ihr drittes
Glied kaum länger als das zweite und beide zusammen nur
wenig länger als das vierte. Das Halsschild ist so lang wie an
der Basis breit, nach vorn allmählich gerundet verengt, gewölbt,
dicht nabelig punktirt, mit kurzer, feiner Mittelrinne an der
Basis, und hier etwas heller roth, die Hintereeken nicht diver-
sirend und parallel dem Außenrande fein gekielt. Die Flügel-
decken sind etwas breiter als das Halsschild, bis hinter die
Mitte schwach und allmählich verbreitert, dann gerundet verengt,
fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume eben und sehr fein
und sparsam punktulirt. Die Unterseite ist braun, das Prosternum
der Länge nach stark gewölbt, geschwärzt, das Abdomen nach
hinten allmählich heller, die Beine gelb.
Die Art ist wohl am nächsten mit austerus Cand. ver-
wandt, aber die Stirn ohne Spur eines Längseindruckes und die
Flügeldecken nur sehr fein und sparsam - punktulirt, nicht ge-
runzelt.
55. Anchastomorphus minutus,
Flavo-testaceus, dense flavo-pilosulus; fronte convexa, dense
subtiliter umbilieato-punctato; prothorace longitudine latiore, antice
rotundatim parum angustato, subtiliter minus dense punetato,
angulus postieis subtiliter longe carinulatis; elytris prothoraeis
latitudine, a medio rotundatim parum angustatis, subtiliter punetato-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
: 255
striatis, striis versus apicem obsoletis; corpore subtus pedibusque
concoloribus. Long. 21/, mill., lat. 1 mill.
Mexico, Motzerongo.
Röthlich gelb, dicht gelb behaart; Stirn gewölbt, dieht und
fein punktirt; die Punkte bei starker Vergrößerung schwach
nabelie. Die Fühler überragen die Hinterecken des Halsschildes
um 1 Glied, ihr drittes Glied ist etwas kleiner als das vierte,
aber von derselben Form. Das Halsschild ist deutlich breiter
als lang, von der Mitte an nach vorn schwach gerundet verengt,
fein und wenig dicht punktulirt, die Hinterecken schwach diver-
sirend und fein. gekielt, der Kiel bis über die Mitte reichend.
Die Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild, von der Mitte
an nach hinten schwach gerundet verengt, fein punktirt-gestreift,
die Streifen gegen die Spitze hin erloschen.
Dem seminalis Cand. ähnlich, aber kleiner, dichter behaart,
mit etwas längeren, kräftigeren Fühlern, das Halsschild erst von
der Mitte an nach vorn gerundet und schwächer verengt.
56. Eschatroxus antieus,.
Niger, rufo-testaceo-maculatus, nigro- et flavo-pilosus; fronte
nigra, convexa, antice impressa et flava, densissime punctata;
antennis nigris, elongatis, compressis, ab artieulo tertio valde
serratis; prothorace latitudine haud longiore, antrorsum rotun-
datim angustato, convexo, rufo-testaceo, macula magna antica
niera ornato, postice medio canalieulato, subtilissime punetulato,
angulis postieis divaricatis, obsolete carinulatis; elytris prothorace
parum latioribus, lateribus fere rectis et parallelis, apice emar-
sinatis, rufo-testaceis, tertia parte postiea nigris, profunde punetato-
striatis, interstitiis convexis, subtilissime rugulose punetulatis;
eorpore subtus pedibusque nigris, his basi flavis, prosterno rufo-
testaceo. Long. 91/, mill., lat. 2 mill.
Neu-Guinea, Stephansort.
Weicht von der einzigen bisher bekannten Art holose-
riceus Cand. von den Molukken der Beschreibung nach (Klat.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
256
nouv. I. p. 57) in der Färbung und Größe bedeutend ab. Diese
Art soll bis auf die schwarzen Fühler, die Naht, den Außenrand
und die Spitze der Flügeldecken gelblich roth und 11—12 mill.
lang und 21/, mill. breit sein, die schwarzen Beine sollen an der
Basis ebenfalls roth sein. Die mir vorliegenden Exemplare aus
Neu-Guinea sind zum erößten Theile schwarz, die Stirn vorn in
der Mitte, das Halsschild an der Basis und an den Seiten bis
zur Mitte, das Schildchen, die Flügeldecken in den ersten beiden
Dritteln und die Unterseite mit Ausnahme des Abdomens gelblich
roth. Die Beine sind schwarz, die Schenkel an der Basis hell
gelb. Die schwarzen Körpertheile sind dicht schwarz, die gelblich
rothen gelb behaart. Die Stirn ist vorn eingedrückt, an der
Basis gewölbt, fein und sehr dicht runzlig punktirt. Das Hals-
schild ist nicht länger als an der Basis breit, von der Basis an
bis vor die Mitte ziemlich geradlinig, an der Spitze gerundet
verengt, gewölbt, mit feiner, bis zur Mitte reichenden Längs-
rinne, sehr fein, nur an abgeriebenen Stellen bei starker Ver-
größerung sichtbar punktulirt, die Hinterecken sind ziemlich lang,
spitz und stärker als die Halsschildseiten divergirend, innen nur
fein. und undeutlich gekielt. Die Flügeldecken sind an den
Schultern so breit wie das Halsschild an der Spitze der Hinter-
ecken, an den Seiten bis nahe zur Spitze ganz gerade, kaum
merklich verengt oder parallel, an der Spitze einzeln breit und
flach ausgerandet, der ganzen Länge nach gleichmäßig tief punktirt-
gestreift, die Zwischenräume gewölbt und namentlich nach der
Spitze zu äußerst fein und dicht punktulirt.
Beide Exemplare erhielt ich als E. holosericeus Cand. von
Herrn Dr. O. Staudinger.
57. Arrhaphes cyaneus.
Cyaneus, subtiliter griseo-pubescens, parum nitidus; fronte
plana, dense fortiterque punetata; antennis obscuris, basi flavis;
prothorace latitudine parum longiore, a medio parum angustato,
convexo, basi breviter subtiliterque canalieulato, dense inaequa-
Stett. entomo]. Zeit. 1902.
257
literque lateribus subrugulose punctato; angulis posticis apieibus
obsolete rufescentibus, sat acute earinatis, haud divaricatis; elytris
prothorace sublatioribus, parallelis, convexis, apice obtuse rotun-
datis, subtiliter punetato-striatis, interstitiis subtiliter punetulatis,
versus basim. rugulosis; eorpore subtus nigro, pedibus testaceis.
Long. 4 mill., lat. 1!/, mill. wi
Sumatra.
Von allen bisher .bekannten Arten die einzige mit dunkel-
blauen Flügeldecken, das Halsschild in gewisser Richtung etwas
grünlich blau, und daher mit keiner anderen zu verwechseln.
58. Arrhapes plumbeus,
Plumbeo-niger, parum nitidus, subtiliter griseo-pubeseens;
fronte ereberrime punetata; antennis nigris, basi brunneis; pro-
thorace latitudine longiore, convexo, antrorsum parum angustato,
lateribus subrotundato, densissime sat fortiter ruguloso-punctato,
angulis postieis acutis, subdivaricatis, subtiliter carinatis, carina
‚introrsum flexa; elytris ultra medium parum rotundatim dilatatis,
convexis, interstitiis convexiuseulis, dense subtiliter punetulatis et
subtilissime rugulosis; corpore subtus nigro, saepe trochanteribus,
tibiis tarsisque plus minusve testaceis. Long. 4—4!/, mill., lat.
11/, mill. i
Sumatra, Soekaranda, Liangagas .(Dohrn), Indrapoera
(Weyers). a '
. Bleifarbig schwarz, fein grau behaart; Stirn flach, dicht
und ziemlich stark punktirt; Fühler die Basis der Flügeldecken
erreichend, schwarz, an der Basis heller oder dunkler braun.
Halsschild deutlich länger als breit, gewölbt, ohne Mittelrinne,
an den Seiten fast gerade, erst. von der Mitte an nach vorn
sehr schwach verengt, stark, sehr dicht, etwas runzlig punktirt,
die Hintereeken sehr kurz, nicht heller gefärbt, fein gekielt, der
‚Kiel, wie immer bei den Arten dieser Gattung, stark nach innen
gekrümmt. Flügeldecken an der Basis nicht breiter als das Hals-
schild, stark gewölbt, bis hinter die Mitte geradlinig sehr schwach
Stett. entomol. Zeit. 1902. 17
258 .
verbreitert, dann stumpf zugerundet, kaum doppelt so lang als
Kopf und Halsschild zusammen, fein gestreift, die Streifen stark
punktirt, die Zwischenräume fein punktirt und namentlich nach
der Basis zu dieht querrunzlig. Die Unterseite ist schwarz, die
Schenkel ebenfalls meist schwarz, selten etwas bräunlich, die
Sehienen und meist auch die Tarsen ganz oder theilweise gelb.
Unterscheidet sich von opacus durch längeres Halsschild,
schwarze Fühler und Schenkel und durch den Verlauf des Kieles
der Halsschildhinterecken, von luteipes. der ebenfalls einfarbig
schwarz ist, durch die Färbung der Beine und durch die Be-
haarung, von beiden durch die etwas bleifarbig schwarze, schwach
slänzende Körperfarbe. |
Durch Herrn Dr. Dohrn (Stettiner Museum) und Herrn
Severin (Brüsseler Museum) erhalten.
59. Arrhaphes erythrurus.
Niger, sat nitidus, subtiliter griseo-pubescens; fronte plana,
crebre subumbilicato-punctata; antennis obscuris, basi testaceis;
prothorace latitudine longiore, convexo, a medio parum sub-
rotundatim angustato, dense praesertim lateribus inaequaliter
punctato, angulis postieis brevibus, haud divaricatis, saepe rufes-
centibus, subtiliter carinatis, carina introrsum subsinuata, elytris
prothorace haud latioribus, ultra medium subdilatatis, postice
obtuse rotundatis, apice flavo testaceis, subtiliter punctato-striatis,
interstitiis punetulatis, versus basim transversim rugulosis; corpore
subtus nigro, abdominis segmento ultimo flavo-testaceo, pedibus
luteis. Long. 31/, mill., lat. 11/, mill.
Sumatra, Soekaranda,. Liangagas.
Schwarz, etwas glänzend, fein grau behaart, die Spitze der
Flügeldecken, das letzte Abdominalsesment und der Hinterrand
des vorletzten scharf begrenzt röthlich gelb, die Basis der dunklen
Fühler und die Beine hellgelb, die Hintereeken des Halsschildes
meist röthlich, zuweilen aber schwarz. Die Punkte der flachen
Stirn sind bei starker Vergrößerung flach, undeutlich genabelt.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
259
Das Halsschild ist deutlich länger als breit, deutlich ungleich
punktirt, namentlich an den Seiten mit großen, flachen Punkten
und dazwischen mit sehr feinen Punkten besetzt, auf der Mitte
etwas weniger dieht punktirt und zuweilen mit der Spur einer
etwas glänzenderen Längslinie, der feine Kiel der kurzen Hinter-
ecken schwingt sich erst nach innen und dann an seinem äußersten
Ende leicht wieder nach vorn. Die Flügeldecken sind kurz,
nicht doppelt so lang als Kopf und Halsschild zusammen, gewölbt,
hinter der Mitte schwach etwas verbreitert, fein punktirt-gestreift,
die Zwischenräume namentlich an der Basis querrunzlig.. Von
seinen Verwandten durch die angegebenen Merkmale leicht zu
unterscheiden.
Durch Herrn Dr. Dohrn (Stettiner Museum) erhalten.
60. Cardiophorus borneensis,.
.
Brunneus, dense flavo-pubescens; fronte infuscata, antice
rotundata, utringue leviter impressa, dense subtiliter punctata;
antennis brevibus, articulo 30 4% ]Jongiore; prothorace longitudine
haud latiore, basi antrorsumque rotundatim angustato, parum
convexo, dense subtiliter punctato, medio interdum subinfuscato,
suleis basalibus subelongatis, distinetis, angulis postieis extrorsum
marginatis; scutello antice profunde impresso; elytris prothorace
parum Jlatioribus, parum convexis, lateribus rotundatis, medio
parum dilatatis, postice attenuatis, subtiliter punctato- striatis,
interstitiis planis, dense subtilissime subrugulose punctulatis; corpore
subtus infuscato, propleuris rufo-brunneis, pedibus fusco-brunneis,
unguieulis valde dentatis. Long. 8—9 mill, lat. 2—21/, mill.
N.-Borneo.
Braun, fein gelblich behaart. Die Stirn schwärzlich, mit
gserundetem Vorderrande, beiderseits mit flachen Längsein-
druck, fein und dicht punktirt; die Fühler sind kurz und dünn,
ihr drittes Glied etwas länger als das vierte. Das Halsschild
ist so lang wie breit, an der Basis und nach vorn gerundet
verengt, die größte Breite 1/;, vor der Basis, flach gewölbt, fein
Stett. entomol. Zeit. 1902. 17*
260
und dicht punktirt, längs der Mitte zuweilen schwärzlich, die
Basalstrichelehen sehr deutlich, mäßig lang, die Hinterecken mit
scharfem Außenrande, die Seitenrandlinie deutlich, von den
Hintereeken wenig nach innen gekrümmt und vorn den äußeren
‚Seiteurand etwas hinter den Vorderecken erreichend. Das
Sehildchen ist vorn stark vertieft. Die Flügeldecken sind etwas
breiter als die Basis des Halsschildes, an den Seiten gleichmäßig;
sanft gerundet, in der Mitte schwach verbreitert, nach hinten
allmählich verengt, fein punktirt-gestreift, sehr fein, dieht und
schwach runzlig punktulirt. Unterseite geschwärzt, Seiten der
Vorderbrust rothbraun, Beine schwärzlich braun, Klauen gelb,
stark gezähnt.
Bis jetzt die einzige, nur von Bormeo bekannte Art.
61. Paracardiophorus flavobasalis.
Niger, nitidus, nigro-pubescens; fronte convexa, dense sub-
‚tiliter punetata; antennis fuseis, articulo 3° 4° majore; prothorace
longitudine parum latiore, valde convexo, lateribus medio sub-
dilatato, antice sat fortiter rotundatim angustato, dense subtiliter
punetato;_ scutello__nigro, antice profunde impresso; elytris pro-
thoracis latitudine, basi sat late rufo-testaceis, postiee rotundatim
attenuatis, punctato - striatis; interstitiis convexis, dense sub-
tilissimeque punctulatis, lateribus distincte marginatis; corpore
subtus . pedibusque nieris, geniculis brunnescentibus. Long.
9—10 mill., lat. 3—31/, mill.
China, Prov. Fokien.
| Ziemlich breit, schwarz, glänzend, fein schwarz behaart,
Flügeldecken an der Basis ziemlich breit gelblich roth und hier
gelb behaart. Stirn flach gewölbt, fein und dieht punktirt.
Fühler schwärzlich, zweites Glied kurz, drittes deutlich länger
als das vierte. Halsschild etwas breiter als lang, stark gewölbt,
an den Seiten vor den Hinterecken schwach ausgeschweift, vorn
stark gerundet verengt, die Seiten selbst bis nahe zu den Vorder-
ecken gerandet, Oberseite dicht und fein punktirt, mit sehr
Stett. entomol. Zeit. 1902.
261
kurzer Mittellinie an der steil abfallenden Basis, die Basis selbst
in der Mitte der Länge nach kurz und schwach erhaben, Basal-
strichelehen äußerst kurz, Hinterecken kurz, flach gedrückt und
etwas divergirend. Das Schildchen ist schwarz, vorn in der
Mitte stark vertieft und an den Seiten erhaben. Die Flügel-
decken sind so breit wie das Halsschild an der Basis, vom 2.
Drittel an nach hinten schwach gerundet verengt, punktirt-
gestreift, die Zwischenräume gewölbt und sehr fein und dicht
punktulirt, der Seitenrand in den letzten zwei Dritteln deutlich
aufgebogen. Die Unterseite und Beine sind schwarz, diese an
den Gelenken und Tarsen schwach gebräunt.
62. Cardiotarsus longipennis.
Fuscus, dense flavescenti-griseo-pilosus, fere opacus; fronte
utrinque leviter impressa, densissime subtiliter punctato ; antennis
brunneis, valde elongatis, subfiliformibus; prothorace latitudine
haud longiore, basi apiceque angustato, lateribus post medium
subaneulato, densissime subaequaliter punctato, suleis basalibus
distinetis; elytris prothorace latioribus et plus triplo longioribus,
ultra medium sradatim, subdilatatis, apice rotundatim angustatis,
punctato -striatis, interstitiis convexiusculis, dense punctulatis;
eorpore subtus fusco, epipleuris, pedibus, abdominis apiee la-
teribusque brunneo-rufis. Long. 11 mill., lat. 3 mill.
Hymalaya.
Oberseite etwas bräunlich schwarz, dicht gelblich grau
behaart, ziemlich matt; Stirn beiderseits schwach eingedrückt,
mit gerundetem Vorderrande, sehr dicht punktirt. Die Fühler
sind braun, fast von halber Körperlänge, dünn, fast fadenförmie.
Das Halsschild ist nicht breiter als lang, im letzten Drittel nach
der Basis zu deutlich verenst, in den vorderen zwei Dritteln
allmählich schwach gerundet verschmälert, sehr dicht punktitt,
die Punkte bei starker ‚Vergrößerung nicht alle gleich groß, die
Basalstrichelehen sind fein aber deutlich, die Unterrandlinie fehlt
vollständig. Die Flügeldecken sind deutlich breiter als das Hals-
Stett. entomol. Zeit, 1902. ae
262:
schild und mehr als drei mal so lang, von der ‘Basis: an nach
hinten ziemlich geradlinig sehr wenig verbreitert, im letzten
Drittel gerundet verengt, punktirt-gestreift, die Zwischenräume
leicht gewölbt und dicht punktulirt. Die Unterseite ist ge-
schwärzt, fein und dicht behaart, sehr dicht und fein punktirt,
die Beine, die Epipleuren der Flügeldecken, das Abdomen an
den Seiten und der Spitze dunkel braunroth.
Ist der Beschreibung nach dem mir unbekannten ©. sinensis
aus Hongkong wohl ähnlich, -aber bedeutend größer, von anderer
Färbung und die Fühler auffallend lang.
63. Horistonotus bimaculatus.
(3) Niger, griseo-pubescens; fronte leviter convexa, den-
sissime inaequaliterque punctata; antennis subelongatis; pro-
thorace latitudine sublongiore, basi parum, apiee magis rotun-
datim angustato, valde convexo, dense inaequaliterque punctato;
elytris prothorace sublatioribus, ultra medium parallelis, postice
rotundatim angustatis, fasecia laterali medio abbreviata rufo-
testacea, punetato-striatis, interstitiis versus apicem convexis;
eorpore subtus pedibusque nigris, unguiculis simplieibus. Long.
9 mill., lat. 3 mill.
Columbia.
In der Gestalt mehr einem Cardiophorus als einem Hori-
stonotus ähnlich. Schwarz, gewölbt, fein grau behaart, Stirn
gewölbt, sehr dicht und sehr deutlich ungleich punktirt. Die
Fühler erreichen die Basis der Flügeldecken. Das Halsschild ist
etwas länger als breit, an der Basis weniger, vorn stärker und
deutlich gerundet verengt, dicht und sehr ungleich, fast doppelt
punktirt, mit kurzen, deutlichen Basalstrichelehen. Die Flügel-
decken . sind an der Basis etwas breiter als die Basis des Hals-
schildes, bald hinter derselben bis zur Spitze allmählich gerundet
verengt, mit einer fast rechteckigen, fast bis zur Mitte reichenden,
gelblich rothen oder rothen Makel beiderseits an der Basis, die
nur den schmalen Seitenrand und die ersten beiden Zwischen-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
2363
räume beiderseits der Naht freiläßt, punktirt-gestreift, die Zwischen-
räume gewölbt, nach der Spitze zu allmählich schmäler und
stärker. Die Unterseite und Beine sind schwarz, dicht weißgrau
behaart, die gelben, dünnen Klauen sind einfach.
Diese Art ist wohl dem basilaris Cand, am nächsten ver-
wandt, aber viel größer und anders gefärbt.
64. Horistonotus flavofasciatus.
Niger, griseo-pilosulus; fronte leviter convexa, densissime
inaequaliter punctata; antennis brevibus; prothorace latitudine
haud longiore, basi paulo, apice plus rotundatim angustato, valde
convexo, densissime duplieiterque punctato, angulis postieis
brevissimis, rufescentibus; elytris prothoraeis latitudine a medio
rotundatim angustatis, vitta sublaterali abbreviata flavo-testacea,
punetato-striatis, interstitiis versus apicem convexis; corpore
subtus nigro, pedibus rufo-testaceis, interdum per partim infus-
catis, unguieulis simplieibus. Long. 8 mill., lat. 21/, mill.
Brasilia, Prov. Goyas, Jatahy.
Schwarz, ziemlich dicht grau behaart; Stirn sehr dieht und
ungleich punktirt. Fühler schwarz, kurz, die Mitte des Hals-
schildes nur wenig überragend. Halsschild so breit wie lang,
stark gewölbt, hinten nur wenig und allmählich, vorn stärker
und stark gerundet verengt, dicht, doppelt punktirt, mit kurzer,
vertiefter Mittellinie an der Basis und feinen Basalstrichelchen,
die kurzen Hinterecken schwach gebräunt. Die Flügeldecken
sind nicht breiter als das Halsschild, nach hinten allmählich
schwach gerundet verengt, mit einer mehr oder weniger abge-
kürzten oder vollständigen, gelben Längsbinde dicht neben dem
schwarz bleibenden Seitenrande, die sich hinter der Schulter
allmählich etwas verbreitert, dann wieder verschmälert, punktirt-
gestreift, die Zwischenräume. gewölbt, nach hinten allmählich
schmaler und stärker, fast gekielt. Die Unterseite ist schwarz,
dieht weißgrau behaart, die Seiten der Vorderbrust am Hinter-
rande schmal roth, die Beine bräunlich gelb, zuweilen theilweise
etwas geschwärzt, die Klauen sind einfach.
Stett. entomol, Zeit. 1902,
264
- Auch diese Art weicht wie die vorige vom’ Habitus eines
Horistonotus sehr ab und hat mehr die Gestalt eines echten
Cardiophorus.
I
65. Horistonotus suturalis.
Flavo-testaceus; dense griseo-pubescens; fronte nigra; con-
vexa, duplieiter punetata; antennis elongatis, artieulo 30 40
aequali; prothorace latitudine parum longiore, antrorsum parum
rotundatim angustato, basi media vel linea media nigra notato,
brevissime ‘canalieulato, subtiliter fere duplieiter punetato, süleis
basalibus brevissimis, angulis postieis haud divaricatis, extrorsum
subtiliter nigro-marginatis; ‚scutello nigro; elytris prothorace paulo
latioribus, a basi parum rotundatim angustatis, sutura margineque
externa anguste nigris, subtiliter punctato-striatis, striis versus
apicem profündioribus, interstitiis subtilissime punetulatis, alternis
versus apicem convexiuseulis; corpore. subtus rufo-testaceo, medio
longitrorsum epipleurisque plus minusve nigro-infuscatis, pedibus
flavo-testaceis, unguieulis bieuspidatis. Long. 9—10 mill., lat.
21/);—3 mill.
‚Peru, Callanea.
Röthlich gelbbraun, dicht grau behaart, Stirn schwarz,
sewölbt, vorn abgerundet, fein und doppelt punktirt. Fühler die
Hinterecken des Halsschildes um 2—3 Glieder überragend, ihr
drittes Glied so lang wie das vierte. Halsschid etwas länger
als an der Basis breit, von der Basis an bis zur Mitte kaum,
dann deutlich aber schwach bis zur Spitze gerundet verengt,
mit einer schwarzen oft weit unterbrochenen Längsbinde, zuweilen
nur die Mitte der Basis schwarz, Mittelfurche fehlend oder
kaum angedeutet, fein und deutlich ungleich punktirt, die
größeren Punkte nicht ganz regelmäßig zerstreut; die Hinterecken
sind kurz, stumpf, gerade nach hinten gerichtet, der Außenrand
bis zur Mitte sehr schmal geschwärzt. Die Flügeldecken sind
an der Basis etwas breiter als das Halsschild und nach hinten
schwach und allmählich gerundet verengt, das Schildchen, die
Stett. entomol. Zeit. 1902. |
265
Naht und der schmale Seitenrand bis zur Mitte schwarz, ziemlich
fein puuktirt-gestreift, die Zwischenräume nach der Spitze zu
gewölbt, der 3., 5. und 7. vor derselben abgekürzt. Unterseite
röthlich braun, Mitte und Hinterrand der Vorderbrust, Spitze der
Hinterbrust, Schenkeldecken, Epipleuren und zuweilen auch die
Spitze des Abdomens mehr oder weniger geschwärzt, Beine
röthlich gelbbraun, die Klauen in der Mitte mit einem langen,
spitzen Zähnchen.
66. Horistonotus nigricollis.
Fusco-niger, subtiliter flavescenti-pubescens; fronte leviter
convexa, antice rotundata, subtiliter duplieiterque punctatis; an-
tennis rufo-testaceis, elongatis, prothorace latitudine longiore,
a medio parum rotundatim angustato, aequaliter parum convexo,
subtiliter duplieiterque punctato, margine antica anguste brünneo,
angulis postieis brevibus, obtusis, brunneis; scutello fusco, elytris
prothorace paulo latioribus, brunneo-rufis, dense flavo pilosis
lateribus parum subrotundatis, postice attenuatis, punctato-striatis,
interstitiis versus apicem convexis; eorpore subtus nigro, prosterno
antico, posticeque, abdominis apice rufo-brunneis, pedibus flavis,
unguiculis bicuspidatis. Long. 8 mill., lat. 2 mill.
Peru, Callanga.
Schwarz, glänzend, Kopf und Halsschild fein und dünn
gelblich grau, Flügeldecken dicht und stärker gelb behaart. Stirn
schwarz, länger als zwischen den Augen breit, gewölbt, vorn
gerundet und erhaben gerandet, der Rand bräunlich, dicht und
deutlich ungleich punktirt. Die Fühler sind bräunlich roth,
überragen die Hinterecken des Halsschildes um 2 Glieder. Das
Halsschild ist länger als breit, von der Mitte an nach vorn ge-
rundet verengt, gleichmäßig schwach gewölbt, der Vorderrand
ganz oder nur beiderseits und die kurzen, stumpfen Hinterecken
röthlich, fein, dieht und doppelt punktirt, die größeren Punkte
nur weitläufig zerstreut. Flügeldecken ein wenig breiter als das
Halsschild, ‘bräunlich roth, von der Basis an bis zum ersten
Stett. entomol. Zeit. 1902. 2
266
Drittel gerundet schwach erweitert, dann allmählich gerundet
verengt, punktirt-gestreift, die Zwischenräume vorn alle gleich-
mäßig, nach hinten die paarigen stärker gewölbt und bis zur
Spitze reichend, die unpaarigen vor der Spitze abgekürzt. Die
Unterseite ist schwarz, Vorder- und Hinterrand der Vorderbrust,
das letzte Abdominalsesment an der Spitze und die Epipleuren
geröthet, die Beine gelb, die Klauen in der Mitte mit einem
langen, spitzen Zähnchen.
67. Horistonotus triligatus.
Rufo-testaceus, nitidus, flavescenti-griseo-pilosus; fronte an-
gusta, latitudine longiore, densissime punctata; antennis elongatis,
flavo-testaceis, prothorace latitudine sublongiore a basi gradatim
parum angustato, lateribus subrotundato, leviter convexo, sub-
tilissime minus dense aequaliter punctulato, basi medio breviter
parum impresso; elytris prothorace latioribus, medio parum rotun-
datim dilatatis, sutura lateribusque infuscatis, punctato-striatis,
interstitiis versus apieem convexis; corpore subtus concolore,
pedibus flavis, unguieulis bieuspidatis. Long. 10 mill., lat. 21/, mill.
Brasilia, Santos.
Röthlich, glänzend, gelblich grau behaart; Stirn deutlich
länger als breit, mit fast geraden und parallelen Seiten, an der
Basis mit zwei sehr schwachen Eindrücken, dicht und etwas
ungleich punktirt. . Fühler gelblich roth, die Hinterecken des
Halsschildes reichlich um 3 Glieder überragend. Das Halsschild
ist nur wenig länger als breit, von der Basis an nach vorn
allmählich schwach verengt, die Seiten fast gerade oder nur sehr
schwach gerundet, Oberseite gleichmäßig, sehr fein und mäßig
dicht punktirt, in der Mitte an der Basis mit kurzem, schwachen
Längseindruck und die Basalstrichelchen nur als sehr kurze Aus-
randung angedeutet; zuweilen zeigt das Halsschild beiderseits
neben der Mitte eine schwach dunklere, verwaschen begrenzte
ziemlich breite, undeutliche Längsbinde. Die Flügeldecken sind
an der Basis etwas breiter als das Halsschild, die Seiten gleich-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
267
mäßig schwach gerundet, in der Mitte am breitesten, längs
der Naht etwas breiter, an den Seiten bis zur Mitte schmal
geschwärzt, nicht scharf begrenzt, punktirt-gestreift, die Zwischen-
räume vorn schwach, nach hinten etwas stärker gewölbt. Die
Unterseite ist einfarbig röthlich, die Beine sind gelb, die Klauen
mit spitzem, ziemlich langen Zahn in der Mitte.
Dem ligatus Cand. nahe stehend, aber das Halsschild sehr
fein punktulirt und die Flügeldecken immer auch längs der Naht
dunkler.
68. Horistonotus Candezei.
Testaceus, flavo-pubescens; fronte convexa, latitudine parum
longiore, dense inaequaliterque punctata; antennis parum elon-
gatis; prothorace latitudine longitudine subaequali, basi parum
antrorsum fortius rotundatim angustato, lateribus arcualo, con-
vexiusceulo, dense subtiliter punetato, punctis majoribus parce
intermixtis, postice medio breviter subeanalieulato, angulis postieis
haud divaricatis, apice obtuse rotundatis; elytris prothorace parum
latioribus, lateribus late parum rotundatis, postice attenuatis,
- punctato-striatis, interstitiis convexiuseulis, subtilissime punetulatis;
eorpore subtus conecolore, pedibus flavis, unguieulis dentatis.
Long. 9—11 mill., lat. 21/,—3 mill.
Brasilia, Santos.
Röthlich gelbbraun, gelb behaart; Stirn leicht gewölbt, beim
5 etwas länger als zwischen den Augen breit, beim 2 fast so
breit wie lang, dicht und fein ungleich punktirt. Die Fühler
überragen beim $ die Hinterecken des Halsschildes um 2 Glieder
und erreichen beim $ nur die Basis der Flügeldecken. Das Hals-
schild ist beim & reichlich, beim 2 kaum so lang wie breit, an
der Basis wenig, von der Mitte an nach vorn stärker gerundet
verengst, gewölbt, dieht und sehr fein punktirt und mit größeren
Punkten zerstreut besetzt, der Vorder- und Hinterrand so wie
der feine Seitenrand hinten geschwärzt, in der Mitte an der
Basis nur mit kurzem, undeutlichen, flachen Längseindruck, die
Stett. entomol. Zeit. 1902.
368°
Basalstrichelchen beiderseits nur durch zwei schr kleine Aus-
randungen angedentet, die Spitze der gerade nach hinten gerich-
teten Hinterecken stumpf abgerundet. Die Flügeldecken sind
etwas breiter als das Halsschild, an den Seiten leicht gerundet
und erst von der Mitte an nach hinten gerundet verengt, mäßig
sewölbt, punktirt-gestreift, die Zwischenräume leicht gewölbt und.
sehr fein und ziemlich dieht punktulirt, zuweilen das Schildehen,
die Naht oder auch der schmale Seitenrand dunkler oder schwärz-
lich. Die Unterseite ist einfarbig bräunlich roth, die Beine gelb,
die Klauen stark gezähnt.
Unterscheidet sich von convewicollis Cand. durch die
schmalere, vorn nicht vertiefte Stirn, durch die viel undeutlichere
Längsfurche an der Basis des viel weniger gewölbten und etwas
längeren Halsschildes und dureh die sehlankere Gestalt hierin
dem "effusus Er. ähnlich, als welchen Candeze mir diese Art
seiner Zeit bestimmte; er nannte sie effusus Er. var. unicolor.
69. Esthesopus biformis.
(3) Niger, nitidus, subtiliter eriseo-pubescens; antennis
elongatis, nigris, artieulo 3° 4% parum brevioribus; prothorace
latitudine parum longiore, antrorsum basique aequaliter angustato,
jateribus subrotundato, margina laterali antice abbreviata, sparsim
subtilissime obsolete punetulato, margine antica angulisque postieis
flavis, basi medio breviter subtilissime eanalieulato, suleis basalibus
brevissimis; elytris prothorace parum latioribus, basi vel medio
rotundatim angustatis, flavis, seutello, sutura, lateribus apieeque
plus minusve nigris, subtiliter punetato-striatis; pedibus flavis,
femoribus nigris, unguiculis dentatis.
> (2) Prothorace latitudine haud longiore, antennis brevioribus.
Long. 4—5 mill., lat. 11/,—11/, mill.
Peru, Callanga.
Schwarz, elänzend, schr fein grau behaart. Stirn vorn
gerundet, fein und dicht punktirt. Fühler des $ von halber
Körperlänge, schwarz, das 2 Glied sehr klein, das 3. etwas
Stett. entomol. Zeit. 1902. |
269
‘kürzer und schmaler als das ‚vierte. Das Halsschild ist beim. &
etwas länecr, beim 2 nicht länger, als breit, an der Basis -und
Spitze ‚gleichmäßig verengt, an den Seiten schwach winklig ge-
_ rundet, der erhabene Seitenrand vor. der Spitze abgekürzt, der
"Vorderrand schmal gelb gerandet und die Hinterecken gelb,
Oberseite sehr fein, sparsam und undeutlich punktirt, die Basal-
strichelehen sehr kurz, die Basis in der Mitte mit kurzer, sehr
fein eingedrückter Längslinie. Die Flügeldecken sind etwas breiter
als das Halsschild, beim & von der Basis oder erst von der
Mitte an, beim 2 erst hinter der Mitte gerundet verengt, sehr
fein punktirt-gestreift, der Randstreif stark vertieft und der
Zwischenraum über demselben von oben gesehen als schmal vor-
stehender Rand sichtbar, auch der dritte Zwischenraum an der
Spitze stärker erhaben; die Färbung ist in beiden Geschlechtern
veränderlich, schwarz, an der Basis mit gelber, abgekürzter, zu-
weilen fast bis zur Spitze verlängerter, zuweilen in der Mitte
mehr oder weniger verschmälerten oder ganz unterbrochenen
dorsalen Längsbinde. - Die Unterseite ist schwarz, das Prosternum
am Vorderrande und hinten, die Prosternalnähte, der Hinterrand
der Propleuren, der Hinterbrust, der Schenkeldecken, das letzte
Abdominalsesment an der Spitze, zuweilen auch der Hinterrand
der übrigen Abdominalsegmente gelb und die Beine mit Aus-
nahme der schwarzen Schenkel gelb oder röthlich.
Dem E. delinitor Cand. ähnlich, aber schmaler, das Hals-
schild nicht breiter als lang, in und nicht vor der Mitte am
breitesten, die Fühler länger.
70. Esthesopus hieroglyphieus,
Niger, nitidus, subtilissime pubescens; fronte antice sub-
truncata, transverse impressa, margine antica subreflexa, sub-
tiliter subgranulato-punctata; prothorace latitudine longiore, late-
ribus recto et parallelo, apice solum parum rotundatim angustato,
minus dense subtilissimeque punctato; seutello nigro; elytris pro-
thoraeis latitudine, lateribus parallelis, apice rotundatim angustatis,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
270
flavis, apice, sutura, margine externa maculaque hamatiformi
nigris, subtiliter striatis, striis sat fortiter et grosse punctatis;
corpore subtus pedibusque nigris, geniculis tarsisque flavis, un-
guieulis simplicibus. Long. 41/, mill., lat. 11/, mill.
Callanga, Peru.
Schwarz, glänzend, sehr fein behaart; Stirn vorn beider-
seits fast rechtwinklig, abgestutzt, in der Mitte schwach etwas
vorgezogen, hinter dem Vorderrande der Quere nach eingedrückt,
sehr fein, bei starker Vergrößerung etwas körnig punktirt. Die
Fühler erreichen die Basis der Flügeldecken, ihr 2. und 3. Glied
ungefähr gleich, beide einzeln kürzer als das vierte. Das Hals-
schild ist deutlich länger als breit, an den Seiten gerade und
parallel, nur an der Spitze schwach gerundet verengt, sehr fein
und mäßig dieht punktulirt, ohne Mittelfurche und mit sehr feinen,
kurzen Basalstrichelchen. Die Flügeldecken sind so breit wie
das Halsschild, an den Seiten gerade und parallel, uur an der
Spitze gerundet verengt, gelb, die Naht, die Spitze, der Seiten-
rand und eine an der Schulter beginnende, schräg nach innen
und dann nach hinten bis über die Mitte reichende und hier
spitzwinklig schräg nach vorn mit dem schwarzen Seitenrande
verbundene Makel schwarz, fein gestreift, die Streifen im Ver-
hältniß zum Halsschilde stark punktirt. Die Unterseite und Beine
schwarz, diese an den Gelenken und den Tarsen gelb.
71. Diploconus subangulatus.
Niger, vel piceus, sat nitidus, dense brunnescenti-griseo-
pubescens; fronte porrecta, leviter impressa, crebre fortiterque
umbilicato-punetata; antennis fusco-brunneis; prothorace latitudine
longiore, ante medium rotundatim angustato, lateribus parum
rotundato et versus basim subsinuato vel fere reeto, medio cana-
lieulato, dense, minus fortiter punctato, angulis postieis parum
vel haud divaricatis, bicarinatis; elytris prothorace sublatioribus,
ultra medium parum subdilatatis, postice rotundatim angustatis, apice
obtuse rotundatis, punctato-striatis, interstitiis convexiuseulis, sat
Stett. entomol. Zeit. 1902.
2371
dense subtiliterqgue punetulatis; eorpore subtus pedibusque nigris
vel brunneis. Long. 14—16 mill., lat. 5—5°/, mill.
Var.: Minor, fuseo-brunneus; long. 8!/,—10 mill. var. minor.
Soekaranda, Sumatra.
Dem angulatus Cand. aus China ähnlich, aber das Hals-
schild etwas kürzer, nach vorn meist erst von der Mitte an
deutlich gerundet verschmälert und dichter punktirt. Schwarz
bis bräunlich schwarz, ziemlich glänzend, dieht bräunlich oder
gelblich grau behaart, die Stirn stärker vorgestreckt als bei
amgulatus, mit schwachem Eindruck, dicht, stark und nabelig
punktirt; die Fühler sind dunkel braun und erreichen beim &
die Basis der Flügeldecken. Das Halsschild ist länger als breit,
an den Seiten vor den Hinterecken schwach, bei einem Exemplar
fast garnicht ausgeschweift, erst vor der Mitte nach vorn ge-
rundet verenst, mit fast vollständiger Mittelfurche, dieht und
mäßig stark, ziemlich gleichmäßig punktirt, die Hinterecken durch
die ausgeschweiften Halsschildseiten schwach divergirend, fein,
doppelt gekielt. Die Flügeldecken sind nur wenig breiter als
das Halsschild, hinter der Mitte allmählich schwach verbreitert,
dann gerundet verengt, mit stumpf zugerundeter Spitze, stärker
oder schwächer punktirt-gestreift, die Zwischenräume schwach
gewölbt, zuweilen fast eben, dicht und fein punktulirt. Die
Unterseite ist schwarz oder dunkel braunroth, die Beine auch
bei den dunkelsten Stücken braunroth, bei den helleren etwas
heller als die Unterseite. — Zwei auffallend kleine Exemplare
sind einfarbig braun, stimmen sonst aber ganz mit der Stamm-
form überein. Ich bezeichne diese Form als var. minor.
72. Diploconus punctatus.
Angustus, parallelus, niger, parum nitidus, fusco-griseo-
pilosulus; fronte valde porreeta, dense umbilicato-punctata; an-
tennis brunneis, brevibus, articulo 3% 20 sublongiore; prothorace
latitudine longiore, antrorsum rotundatim angustato, canalieulato,
dense punctato, punctis lateribus umbilicatis, angulis posticis sub-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
272
divaricatis, bicarinatis; elytris prothoraeis latitudine, ultra medium
parallelis, postice rotundalim attenuatis, apice integris, punctato-
striatis, striis lateribus fortiter punctatis, interstitiis distinete
punetulatis; corpore subtus nigro, abdomine versus apicem piceo-
rufo, pedibus brunneo-rufis. Long. 11 mill.,.lat. 3 mill.
Borneo, Kina-Balu.
Ziemlich schmal und parallel, schwarz, wenig glänzend,
mit ziemlich dunkler, . etwas grauer Behaarung; Stirn ziemlich
stark vorragend, vorn flach niedergedrückt und in der Mitte des
Eindrucks mit einer kleinen, - beulenartigen Erhabenheit. Die
Fühler sind kurz, braunroth, ihr drittes Glied nur sehr wenig
länger .als das zweite. Das Halsschild ist länger als breit, bis
zur Mitte fast gar nicht, dann nach vorn deutlich gerundet ver-
enet, dicht und ziemlich stark, an den Seiten nabelig punktirt,
mit tiefer, fast vollständiger Mittelfurche, die Hinterecken kaum
merklich divereirend, doppelt gekielt. Die Flügeldecken sind
nieht breiter als das Halsschild, bis hinter die Mitte an den
Seiten gerade und parallel, im letzten Drittel schwach gerundet
verengt, an der Spitze breit abgerundet, punktirt-gestreift, die
Streifen neben der Naht fein, nach außen stärker punktirt; die
/wischenräume deutlich und mäßig dicht punktulirt. Die Unter-
seite ist schwarz, das Abdomen gegen die Spitze bräunlich, die .
Beine dunkel braunroth. Von den bisher aus Borneo bekannten
Arten und seinen Verwandten durch die starke Skulptur und
Färbung leicht zu unterscheiden.
73. Diploconus nigrifrons.
Rufo-brunneus, fulvo-pubescens; fronte nigra, triangulariter
leviter impressa, parum porreeta, minus fortiter punetata, punetis
umbilicatis; antennis brevibus, artieulo 3% 20 parum longiore;
prothorace latitudine parum longiore, a medio parum rotundatim
aneustato, canalieulato, minus dense subtiliterque, lateribus an-
trorsum umbilieato-punctato; angulis postieis haud divaricatis,
bicarinatis; elytris prothoraeis latitudine et parum obscurioribus,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
273
ultra medium parallelis, postice rotundatim attenuatis, apice an-
guste nigris, emarginatis, angulis externis breviter dentatis, sub-
tiliter punetato-striatis, interstitiis parce punctulatis; corpore subtus
eoncolore, pedibus rufis. Long. 13 mill., lat. 31/, mill.
Insel Gardener ad Neu-Mecklenburg.
Dunkel braunroth, mit feiner, bräunlicher Behaarung; Stirn
schwarz, Vorderrand wenig vorragend, mit dreieckigem, wenig
bemerkbaren Eindruck, mäßig fein, nabelig punktirt. Die Fühler
erreichen nicht die Basis des Halsschildes, ihr zweites und drittes
Glied klein, das: dritte nur wenig länger als das zweite. Das
Halsschild ist etwas länger als breit, von der Basis an bis fast
zur Mitte kaum, dann nach vorn deutlich gerundet verengt, mit
deutlicher fast vollständiger Mittelfurche, hinten und auf der Mitte
fein und wenig dicht, an den Seiten und vorn etwas dichter
und stärker, bei starker Vergrößerung nabelig punktirt, Hinter-
ecken gerade nach hinten gerichtet, spitz, deutlich und ziemlich
scharf doppelt gekielt, ohne Basalstrichelehen. Die Flügeldecken
sind von der Breite des Halsschildes und mit Ausnahme des
Basalrandes etwas dunkler braun als dieses, hinten an den Seiten
und der Spitze schmal schwarz, von der Mitte an nach hinteu
gerundet verenst, die Spitze deutlich und ziemlich breit aus-
gerandet, der Außenwinkel als kurzes Zähnchen vorragend, fein
‘punktirt gestreift, die ebenen Zwischenräume zerstreut und fein
punktulirt. Die Unterseite ist braun, die Beine heller rothbraun.
Die Ränder der Mesosternalgrube sind aufstehend, hinten
fast horizontal, vorn stumpfwinklig nach innen gebogen; der
Prosternalfortsatz ebenfalls fast horizontal.
Die Insel Gardener liegt nördlich von Neu-Mecklenburg.
1 Exemplar durch Herrn Dr. Horn.
74. Diploconus lateralis.
.
Obseuro-rufo-brunneus, subtiliter flavescenti-griseo-pilosulus,
nitidus; antennis infuscatis, articulo 3% secundo parum longiore;
fronte leviter convexa, haud porreeta, minus dense punctata;
Stett. entomol. Zeit. 1902. 18
274
prothorace latitudine longiore, a medio rotundatim angustato,
canalieulato parce subtiliter punctato, angulis postieis parum
divarieatis, acutis, distincte biearinatis, striis basalibus nullis;
elytris prothoraeis latitudine, a basi vel medio rotundatim attenuatis,
lateribus plus minusve nigris, apice emarginatis, subtiliter punctato-
striatis, interstitiis planis, parce subtiliter punetulatis; eorpore
subtus fuseo-brunneo, pedibus brunneo-rufis. Long. 12 mill.,
lat. 3 mill.
Celebes.
Dunkel röthlich braun, mit feiner, gelblich grauer Behaarung,
ziemlich glänzend. Die Stirn ist leicht gewölbt, nieht vorragend,
mäßig dicht und wenig stark punktirt. Fühler schwärzlich braun,
ihr drittes Glied nur wenig länger als das zweite. Halsschild
länger als breit, von der Mitte an nach vorn gerundet verengt,
mit feiner, bis nahe zum -Vorderrande reichender, vertiefter Mittel-
linie, auf der Scheibe zuweilen verwaschen schwarz, fein und
etwas weitläufie, vorn an den Seiten dichter und bei starker
Vergrößerung nabelig punktirt, die Hinterecken schwach diver-
sirend, spitz, scharf doppelt gekielt, Basalstrichelehen fehlen.
Flügeldecken reichlich so breit wie das Halsschild, von der Basis
oder erst von der Mitte an nach hinten schwach gerundet ver-
schmälert, an der Spitze deutlich ausgerandet, fein punktirt-
gestreift. mit ebenen, fein und sparsam punktirten Zwischen-
räumen, die Seiten der ganzen Länge nach oder erst an der
Spitze schwarz. Unterseite schwärzlich braunroth, die Beine
heller rothbraun.
Schmaler als nögrifrons, das Halsschild etwas länger, weit-
läufiger punktirt, die Hinterecken mehr divergirend, Mesosternal-
erube und Prosternalfortsatz ebenso wie bei diesem.
r
75. Diploconus nitidus.
Nitidus, tenuiter brunneo-pubescens, capite prothoraeeque
nigris, elytris fusco-piceis; fSronte convexa, sat dense punctata;
antennis obseuro-rufis; prothorace latitudine longiore, a medio
Stett. entomol. Zeit. 1902.
275
rotundatim parum angustato, parce subtiliterque punctato, sub-
tiliter canalieulato, angulis postieis, acutis, bicarinatis, haud
divarieatis; elytris prothoraeis latitudine, a basi rotundatim parum
attenualis, apiece emarginatis, subtiliter punetato-striatis; corpore
subtus pedibusque obseuro-rufis, propleuris nigrescentibus. Long.
9—13 mill., lat. fere 22/,—3%/, mil. |
Nusa, Nordspitze von Neu-Mecklenburg, Neu-Pommern.
Schmal, elänzend, mit feiner, bräunlicher Behaarung, Kopf
und Halsschild schwarz, Flügeldecken bräunlich schwarz, Naht
und der Basalrand sowie das Schildchen zuweilen etwas
heller. Stirn gleichmäßig gewölbt, vorn gerundet und schwach
erhaben gerandet, fein und mäßig dicht punktirt. Die Fühler
sind dunkelroth, drittes Glied nur wenig länger als das zweite,
Das Halsschild ist deutlich länger als breit, von der Basis bis
zur Mitte kaum, dann bis zur Spitze deutlich gerundet verengt,
fein und zerstreut, an den Seiten etwas dichter, punktirt, mit
feiner, fast bis zum Vorderrande reichender Mittelrinne, ohne
Basalstrichelchen, die Hinterecken ziemlich lang und spitz, in der
Richtung der Halsschildseiten nach hinten gerichtet, scharf doppelt
gekielt. Die Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild, von
der Basis an nach hinten allmählich gerundet verengt, an der
Spitze einzeln ziemlich breit ausgerandet, fein punktirt-gestreift,
mit ebenen, zerstreut und sehr fein punktulirten Zwischenräumen.
Die Unterseite und Beine sind dunkelroth, die Seiten der Vorder-
brust oder auch die ganze Unterseite schwaız.
Verhältnißmäßig schmaler, viel feiner punktirt als die
beiden vorhergehenden Arten; Mesosternalgrube wie bei diesen.
Durch Herrn Dr. Horn und Herrn R. v. Bennigsen.
76. Spheniscosomus elongatus,.
(2) Elongatus, nigerrimus, nitidus, albo-griseo-pilosus; fronte
leviter convexa, parum porrecta, declivi, erebre fortiterqgue um-
bilicato- punctata; antennis nigro-fuseis, articulo tertio secundo
fere duplo longiore et quarto breviore; prothorace latitudine sub-
Stett. entomol. Zeit, 1902, 18*
276
longiore, a basi angustato, lateribus parum rotundatis, postice
longitudinaliter late impresso et mediocriter punctato, punetis
antrorsum praesertim lateribus umbilieatis, angulis posticis retrorsum
produetis, valde -sat longe carinatis, striis basalibus profundis;
elytris prothoraeis latitudine et plus triplo longioribus, a basi
sensim attenuatis, subtiliter punctato-striatis, striis basi profundis,
interstitiis planis, parce subtiliterque punctulatis, corpore subtus
nigro, nitido, albo-griseo-piloso, pedibus nigro-fuseis, geniculis
brunnescentibus. Lone. 17 mill., lat. 4 mill.
N.-Borneo. .
Lang und schmal, tiefschwarz, glänzend, Unterseite und
wahrscheinlich auch die Oberseite (bei dem vorliegenden Exemplar
theilweise abgerieben) weißgrau behaart. Stirn leicht gewölbt,
mit schräg nach unten vorragendem, abgerundeten Vorderrande,
dicht, stark und nabelig punktirt. Die Fühler erreichen die
Basis der Flügeldecken, ihr drittes Glied steht seiner Länge nach
in der Mitte zwischen dem zweiten und vierten. Das Halsschild
ist kaum länger als an der Basis breit, nach vorn ziemlich stark
und allmählich gerundet verengt, hinten in der Mitte der Länge
nach breit und flach eingedrückt und mäßig dieht und mäßig
stark punktirt, die Punkte am Vorderrande und namentlich vorn
an den Seiten stärker, dichter und nabelförmig, die Hintereeken
sind ziemlich gerade nach hinten gerichtet und parallel dem
Außenrande stark und lang gekielt, der Kiel fast bis zur Mitte
reichend. Die Flügeldecken sind so breit wie die Basis des
Halsschildes und mehr als 3 mal so lang wie dieses, nach hinten
allmählich, von der Mitte an etwas stärker verengt, fein punktirt-
gestreift, die Streifen an der Basis stark vertieft und die Zwischen-
räume hier gewölbt, sonst flach und sparsam, fein punktulirt. Die
Beine sind theilweise, besonders an den Gelenken etwas gebräunt.
77. Spheniscosomus niger.
(*) Niger, nitidus, griseo-pilosus; fronte porreeta, rotundata,
punetis umbilicatis sat dense adspersa; antennis brevibus, arti-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
277
eulo 30 20 Jongiore, 4% parum breviore sed multo. angustiore;
prothorace latitudine haud longiore, a basi sat fortiter rotundatim
angustato, medio canalieulato, sat dense fortiterque punetato,
punetis lateribus densioribus et umbilicatis, angulis postieis fere
haud divarieatis, acute sat longe earinatis; elytris . prothoraeis
latitudine, a basi gradatim attenuatis, punctato-striatis, interstitiis
parce subtiliter punetulatis; corpore subtus nigro, pedibus obseure
brunneo-rufis, vel tibis tarsisque fuseis. Long. 13 mill.,
lat. 4 mill.
Java.
Schwarz, ziemlich glänzend, grau behaart. Vorderrand der
Stirn etwas vorragend, Stirn flach gewölbt, ziemlich dieht nabelig
punktirt. Die Fühler erreichen die Basis der Flügeldeeken nicht,
ihr drittes Glied ist deutlich länger als das zweite, wenig kürzer
aber viel schmaler als das vierte. Das Halsschild ist so breit
wie lang, nach vorn ziemlich stark gerundet verengt, mit deut-
- licher, vorn abgekürzter Mittelrinne, auf der Mitte fein und wenig
dieht, an den Seiten dicht, stärker ‘und. nabelig punktirt, die
Hintereeken nicht divergirend, parallel dem .Außenrande scharf
und ziemlich lang gekielt. Die Flügeldecken sind an. der Basis
so breit wie die Basis des Halsschildes, nach der Spitze allmählich
und kaum merklich gerundet verengt, mehr oder weniger stark,
nach hinten allmählich feiner punktirt-gestreift, die vorn ge-
wölbten, nach hinten flachen Zwischenräume sehr fein und zer-
streut punktirt. Die Unterseite ist schwarz, fein punktirt, das
erste Abdominalseement an den Seiten und die Seiten der Vorder-
brust etwas stärker, das Prosternum stark und weniger dicht
‘punktirt. Die Schenkel sind dunkel braunroth, Schienen und
Tarsen zuweilen geschwärzt.
78. Spheniscosomus suturalis.
Rufo-brunneus, flavo-griseo-pilosus; fronte infuscata, parum
porreeta, antice rotundata, impressa, dense punetata; prothorace
loneitudine latiore, a basi rotundatim angustato, medio obsolete
Stett. ontomol. Zeit. 1902. EL RE ee
278
infuscato, dense subtiliter punetato, suleis hasalıbus profundis,
angulis postieis retrorsum producetis, valde carinatis, apice in-
trorsum flexis; seutello nigro, parum impresso; elytris prothoraeis
latitudine, a basi rotundatim attenuatis, sutura nigris, punctato-
striatis, interstitüs distinete punctulatis; corpore subtus fusco,
pedibus rufo-brunneis. Long. 14 mill., lat. 4 mill.
Ceram.
Dunkel braunroth, gelblich, grau behaart; Stirn geschwärzt,
Vorderrand etwas vorragend, flach gerundet, vorn leicht ein-
gedrückt, dicht und mäßig stark punktirt. Das Halsschild ist
etwas breiter als lang, von der Basis bis zur Mitte schwach,
dann stärker gerundet verengt, längs der Mitte verwaschen
schwärzlich, ohne Mittelfurche, dicht und fein, an den Seiten
etwas dichter als auf der Mitte punktirt; die Hinterecken sind
gerade nach hinten gerichtet, an der Spitze nach innen gekrümmt,
stark gekielt, die Basalstrichelehen mäßig lang, tief und ge-
schwärzt, in der Mitte der Basis eine kurze, glänzende Längs-
linie. Das Schildchen ist schwarz, hinten grübchenartig ein-
gedrückt. Die Flügeldecken sind so breit wie die Basis des
Halsschildes, mit schwarzer Naht, von der Basis an nach hinten
allmählich gerundet verengt, punktirt-gestreift, mit deutlich punk-
tulirtten Zwischenräumen. Die Unterseite des Körpers ist ge-
schwärzt, die Beine dunkelrothbraun.
Dem albivellus verwandt, aber dünner und gelblich behaart,
das Halsschild schon von der Basis an gerundet verengt, weniger
dicht und etwas feiner punktirt, die Flügeldecken an den Seiten
nicht geschwärzt.
79. Melanotus ceuneolus.
Brunneus, nitidus, dense griseo-pilosus; fronte antrorsum
transversim parum impressa, et porrecta, sat dense fortiterque
umbilicato-punctata; antennis brevibus, sat erassis, artieulo 30 20
parum longiore sed 4° breviore et angustiore; prothorace lati-
tudine haud longiore, a medio rotundato-angustato, disco subtiliter
Stett, entomol, Zeit. 1902.
279
minus dense, lateribus dense sat fortiter umbilicato - punetato,
medio eänalieulato, suleis basalibus elongatis, obliquis, angulis
postieis haud divarieatis, sat longe carinatis; elytris prothoraeis
latitudine, a basi gradatim subrotundato-angustatis, punctato-
striatis, striis basi profundis, versus apicem obsoletis, interstitüs
basi solum convexis, subtiliter punetulatis; corpore subtus con-
eolore, pedibus brunneo-rufis. Long. 12—13 mill., lat. elytr.
basi 31/,—3!/, mill.
Liangagas, Soekaranda.
Dunkel braun, mäßige glänzend, Flügeldecken zuweilen etwas
heller braun als Kopf und Halsschild, dicht, grau, etwas ab-
stehend behaart. Stirn hinter dem Vorderrande der Quere nach
leicht eingedrückt und dieser dadurch etwas vorragend, mäßig
dieht und stark, nabelie punktirt. Die Fühler sind kurz, die
Basis des Halsschildes nicht erreiehend, vom 4. Gliede an stark
gesägt, die einzelnen Glieder nach der Spitze zu allmählich
schmaler, das 3. Glied etwas länger als das zweite, deutlich
kürzer und schmaler als das vierte: Das Halsschild ist nicht
merklich länger als an der Basis breit, von der Mitte an nach
vorn gerundet verengt, nach hinten gerade und parallel, mit
flacher, den Vorderrand nicht erreichender Mittelfurche, Basal-
furchen ziemlich lang und deutlich, schwach nach außen gerichtet;
Oberseite mäßig dicht und ziemlich fein, stark, an den Seiten
dicht und ziemlich stark punktirt, Hinterecken gerade nach
hinten gerichtet, ziemlich lang gekielt. Flügeldecken kaum so
breit wie das Halsschild, von der Basis an nach hinten allmählich
schwach gerundet verengt, punktirt-gestreift, die Streifen an der
Basis stark vertieft, nach der Spitze zu erloschen, die Zwischen-
räume nur an der Basis stark gewölbt, fein und wenig dicht
punktulirt. Die Unterseite ist wie die Oberseite .gefärbt oder
etwas dunkler, die Beine heller braunroth. Die Ränder der
V-förmigen Mesosternalgrube sind etwas wulstartig erhaben, vorn
stark nach innen gekrümmt. — Dem pellitus m. ähnlich. Durch
Herrn Dr. Dohrn (Stettiner Museum) erhalten.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
280
80.. Melanotus Dohrni.
(32) Fuscus, dense flavescenti-griseo-pilosulus, parum nitidus;
fronte porrecta, antice leviter impressa, dense punctata; antennis
brevibus fusco-brunneis, articulo 3° 20 longiore, sed 4° breviore
et multo angustiore, prothorace longitudine latiore, a medio rotun-
datim angustato, lateribus ante basim parum sinuato, medio
postice canaliculato, mediocriter punctato, punctis ad lateris fortis
et umbilieatis; angulis postieis haud divaricatis, carinatis; elytris
prothorace haud latioribus, a basi attenuatis, subtiliter punetato-
striatis, interstitiis parce subtilissime punetulatis; eorpore subtus
eoncolore, pedibus obscure rufo-brunneis. Long. 17 mill., lat,
51/, mill.
Sumatra, Soecaranda.
Ziemlich schwarz, dicht graugelb behaart; Vorderrand der
Stirn etwas vorragend, hinter demselben etwas eingedrückt, dicht
und ziemlich stark punktirt. Fühler schwärzlich braun, die
Basis der Flügeldecken nicht erreichend, ihr drittes Glied länger
als das zweite, kürzer und viel schmaler als das vierte, dieses
und die folgenden beim 3 breit dreieckig, beim 2 schmaler.
Das Halsschild ist, etwas breiter als lang, von der Mitte an nach
vorn gerundet. verengt, die Seiten vor den Hinterecken beim 2
schwach, beim 3 etwas stärker ausgeschweift, mit flacher, vorn
nur wenig abgekürzter Mittelrinne, auf der Scheibe mäßie dicht
und mäßige stark, an den Seiten dicht und stark punktirt, die
‚Hinterecken nicht divergirend, scharf gekielt und an der Spitze
leicht nach unten und innen gekrümmt. ° Die Flügeldecken sind
so breit wie das Halsschild, von der Basis bis hinter die Mitte
kaum merklich, dann stärker gerundet verengt, an der Basis tief
gefurcht, auf dem Rücken sehr fein, nach der Spitze zu erlöschend,
an den Seiten etwas stärker gestreift, die inneren Streifen fein,
die äußeren etwas stärker punktirt, die Zwischenräume sehr fein
und zerstreut punktulirt, mit Ausnahme der Basis flach. Die
Unterseite ist schwarz, fein punktirt, die Seiten des ersten Ab-
dominalsegments und der Hinterbrust so wie die ganze .Vorder-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
281
brust stärker punktirt; die Beine sind dunkel braunroth. Durch
Herrn Dr. Dohrn (Stettiner Museum).
81. Melanotus sumbaensis.
Fuseus, sat nitidus, griseo-pilosus; fronte . deelivi, leviter
biimpressa, dense fortiterque punetata, punctis umbilieatis; an-
tennis brevibus, brunneis, artieulo 3% 49 subaequali sed angustiore;
prothorace longitudine latiore, antice parum rotundatim angustato,
lateribus postiee subsinuato, medio sat fortiter minus dense,
lateribusque sat dense umbilieato-punetato, angulis postieis brevibus,
haud divaricatis, longe carinatis; elytris prothorace sublatioribus,
ultra medium parallelis, postice obtuse (2), vel medio ($) rotun-
datim attenuatis, punetato-striatis, interstitiis punetulatis; corpore
subtus nigro vel piceo, pedibus obseure brunneo-rufis, prosterno
fortiter sat dense punctato, propleuris punctis umbilicatis erebre
adspersis. Long. $ 12—13, 2 13 mill., lat. $ 31/,—38],,
2 4 mill. Soembawa.
Fast schwarz, die Hintereeken des Halsschildes und die
Flügeldecken zuweilen etwas bräunlich schwarz, ziemlich glänzend,
mit ziemlich diehter, grauer Behaarung. Die Stirn geneigt, vorn
beiderseits leicht eingedrückt, stark und dicht punktirt, die
Punkte genabetl. Die Fühler sind braun oder schwärzlich braun,
erreichen beim $ die Basis der Flügeldecken, beim 2 nicht, ihr
drittes Glied ist so lang aber schmaler als das vierte. Das Hals-
child ist breiter als lang, nur vorn gerundet verengt, beim 2
an den Seiten vor den Hinterecken kaum merklich, beim &
etwas stärker ausgeschweift, gewölbt, ohne Mittelfurche, ziemlich
stark, auf der Mitte wenig dicht, an den Seiten dichter und
nabelig punktirt, die Basalstrichelehen sind sehr kurz und
wenig deutlich, die Hinterecken kurz, stark und lang gekielt,
der Kiel fast bis zur Mitte reichend. Die Flügeldecken sind
reichlich so breit wie das Halsschild, beim 2 erst hinter der
Mitte, bein 5 schon von der Mitte an gerundet verengt, punktirt-
gestreift, die Streifen beim 2 stärker ‚punktirt als beim. 5, die
Stett. entomol. Zeit. 1902. SE ante a
282
Zwischenräume fein und mäßig dicht punktirt. Unterseite schwarz
oder bräunlich, Beine dunkel braunroth, Mitte der Vorderbrust
stark und tief, mäßig dicht, die Seiten ebenso dieht, aber stark
nabelig punktirt.
Durch Herrn Dr. Dohrn (Stettiner Museum).
82. Melanotus gracilipes.
(3) Brunneus, nitidus, flavescenti-pilosus; fronte haud
porrecta, leviter depressa, dense punetata; antennis elongatis,
testaceis, articulis 2—3 parvis, 30 2% parum longiore; prothorace
latitudine haud longiore, trapezoideo, haud canalieulato, densissime
sat Sfortiter umbilieato - punctato, angulis postieis divaricatis,
extrorsum sat longe carinatis; elytris prothoraee latioribus, et
triplo lonsioribus, subparallelis, postice rotundatim attenuatis,
obsolete substriatis, subtiliter seriatim punctulatis, interstitüs
planis et subtilissime sparsimque punetulatis; corpore subtus
coneolore, prosterno densissime fortiter rugoso-punetato, propleuris
minus dense subtiliter punetatis, pedibus testaceis, elongatis et
sat gracilibus. Long. 17 mill., lat. 43/, mill.
Assam. i
Braun, glänzend, fein gelblich behaart; Stirn nicht vor-
ragend, vorn leicht niedergedrückt, dieht und mäßig stark punktirt.
Die Fühler sind hell braunroth, überragen die Hintereeken des
Halsschildes um 2 Glieder, das dritte Glied ist nur wenig länger
als das zweite. und beide zusammen noch deutlich kürzer als
das vierte. Das Halsschild ist so lang wie an der Basis breit,
nach vorn fast geradlinig verengt, trapezförmig, sehr dicht,
ziemlich stark und nablig punktirt, eine vertiefte Mittellinie fast
nicht erkennbar, die Hinterecken:etwas stärker als die Halsschild-
seiten divergirend, dem Außenrande parallel ziemlich lang gekielt.
Die Flügeldecken sind etwas breiter als das Halsschild an der
Basis und wohl dreimal so lang, bis hinter die Mitte parallel,
dann gerundet verengt, schr fein und undeutlich gestreift, die
Streifen nur an den Seiten und hart an der Basis, deutlicher,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
283
fein punktirt, die ebenen Zwischenräume sparsam und 'sehr fein
punktulirt; die Unterseite ist wie die Oberseite gefärbt, glänzend.
das letzte Abdominalsesment etwas heller roth, das Prosternum
sehr dicht und grobrunzlig, die Seiten ziemlich fein und mäßig
dieht punktirt. Die Beine sind wie die Fühler hell braunroth,
verhältnißmäßig lang und schlank.
Diese Art zeichnet sich besonders aus durch die sehr ver-
schiedene Skulptur des Halsschildes und der Flügeldecken, sowie
des Prosternums und der Propleuren, auch die Beine sind auf-
fallend schlank, die Tarsen dünn und fast länger als die Schienen,
Glied 1—4 allmählich an Länge abnehmend.
83. Melanotus assamensis.
Fuseus vel brunneus, parum nitidus dense flaveseenti-griseo-
pubescens; fronte late rotundata, antice parum impressa, dense
umbilieato - punctata; antennis parum elongatis, brunneo - rufis,
articulo 3° 20 fere duplo longiore sed 4° breviore et angustiore;
prothorace latitudine haud longiore, a medio rotundatim angustato,
medio subcanalieulato, dense sat fortiter punctato, punetis an-
trorsum lateribusque subumbilicatis, angulis postieis parum divari-
catis, carinatis; elytris prothorace haud latioribus, post medium
rotundatim attenuatis, subtiliter punctato-striatis, interstitiis dense
subtiliter subrugulose punctatis, planis; corpore subtus. eoncolore
nitidiore, pedibus brunneo-rufis. Long. 12—14 mill., lat.
31/,—41/, mill.
Assam.
Bräunlich schwarz oder braun, dicht gelblich grau behaart,
mäßig glänzend, Stirn nicht vorragend, der Vorderrand flach ge-
rundet, nicht oder nur sehr wenig eingedrückt, dicht nahelig
punktirt. Die Fühler überragen die Hintereeken des Halsschildes
beim $ etwa um zwei Glieder, sind heller oder dunkler braun-
roth, ihr drittes Glied ist fast doppelt so lang wie das zweite
und nur 2/, so lang wie das vierte. Das Halsschild ist so lang
wie breit, ziemlich flach, von der Basis an bis zur Mitte sehr
Steit. entomol. Zeit. 1902.
234
wenig, dann nach vorn stärker gerundet verengt, zuweilen von
der Basis an nach vorn allmählich gerundet verengt, mit undeut-
licher, flacher Mittelrinne, dicht und mäßig stark punktirt, die
Punkte vorn und an den Seiten bei starker Vergrößerung. schwach
nabelig; die Hintereeken wenig divergirend und parallel dem
Außenrande gekielt. Die Flügeldecken so breit wie das Hals-
schild an der Basis, von der Mitte an nach hinten gerundet ver-
engt, fein punktirt-gestreift, die ebenen Zwischenräume ziemlich
dicht, fein und etwas runzlig punktirt. Die Unterseite ist glän-
zender als die Oberseite, das Prosternum stark und ziemlich
dicht, die Propleuren fein punktirt. Die Beine sind. heller oder
dunkler braunroth, die Tarsenglieder 1—4 allmählich an Länge
und Breite abnehmend.
84. Pyrophorus basalis.
Nigro-fuseus, parum nitidus, brevissime flavescenti-griseo-
pubescens; fronte antice leyiter impressa, dense fortiter rugoso-
punctata; antennis ab articulo 4% parum serratis, 3% 40 breviore
et 2% longiore; prothorace latitudine parum longiore, a basi parum
angustato, lateribus recto, apice solum parum rotundato, testaceo,
disco loneitudinaliter sat läte niero, erebre sat fortiter punctato,
linea media sublaevi notato, angulis postieis haud divaricatis,
subtiliter earinatis, vesieulis luminosis flavis, sat obsoletis, laevihbus;
scutello piceo; elytris a basi prothoracis latitudine, lateribus
rotundatim parum dilatatis, postice attenuatis, basi lateribusque
antice rufo-brunneo-notatis, sat profunde striatis, striis subtiliter
punetatis, interstitiis subtiliter punetulatis, parum rugulosis et
praesertim postiee convexiuseulis; eorpore subtus nigro, parapleuris
elytrorumgque epipleuris flavo-testaceis, pedibus brunneis, tibiis
tarsisque plus minusve infuscatis. Long. 12—13 mill., lat. 4 mill.
Napo, Archidona, Eenador.
Fast schwarz, schr kurz und fein eelblich grau behaart,
das Halsschild an den Seiten ziemlich breit, die Flügeldeeken an
der Basis und unterhalb. der Sehultern gelblich braunroth. Die
Stett. entomol, Zeit. 1902. N
285
Stirn vorm flach eingedrückt, schr dicht, stark und runzlig
punktirt. Die Fühler erreichen die Basis der Flügeldecken, und
sind vom 4. Gliede an deutlich gesägt, das 3. Glied ist etwas
länger als das 2. und deutlich kürzer und schmaler als das 4.
Das Halsschild ist etwas länger als breit, von der Basis an nach
vorn fast geradlinig und schwach verengt, nur an den Vorder-
ecken deutlich gerundet, die schwarze, ziemlich breite Diskoidal-
makel ist vorn und an der Basis abgerundet, die Hinterecken
sind in der Riehtung der Halsschildseiten nach hinten gerichtet,
fein gekielt, die Oberseite ist gleichmäßige, dicht und ziemlich
stark punktirt, mit einer angedeuteten, feinen, glänzenden Mittel-
linie; die Leuchtflecke sind wenig deutlich, gelb, flach und glän-
zend glatt. Die Flügeldecken sind an der Basis kaum so breit
wie das Halsechild, bis zur Mitte schwach gerundet erweitert
und dann schwach gerundet verengt, ziemlich tief gestreift, die
Streifen nur wenig deutlich punktirt, die Zwischenräume nament-
lich nach hinten leicht gewölbt, fein und ziemlich dieht punk-
tulirt und schwach gerunzelt. Die Unterseite ist schwarz, die
Seiten der Vorderbrust und die Epipleuren der Flügeldecken
röthlich gelb oder bräunlich, die Schenkel der Beine sind braun-
roth, die Schienen und Tarsen mehr oder weniger geschwäızt.
Eine kleine Art, in die Gruppe des eincticollis und margint-
collis gehörig, aber durch den rothen Basalfleck der Flügeldecken
und die stärkere Skulptur gut verschieden.
85. Pyrophorus piceus.
Piceus, nitidus, brevissime tenuiter griseo-pubescens; fronte
valde exeavata, parum dense fortiterque punetata; antemnis
obseuro-sanguineis, articulo 3% 2% parum longiore sed 4° multo
breviore, ab artieulo 4° parum serratis; prothorace latitudine
longiore, lateribus fere recto et parallelo, antice solum rotundato-
angustato, leviter aequaliter convexo, basi abrupte declivi, disco
antrorsum minus dense, basi lateribusque dense sat fortiter
punetato, punetis lateribus umbilieatis; angulis posticis haud
Stett. entomol. Zeit, 1902.
236
divaricatis, acutis, carinatis, vesieulis parvis, laterali, flavo-rufis;
elytris prothorace sublatioribus, ultra medium gradatim parum
angustatis, apiee rotundatis, dorso obsolete lateribusque sub-
tilissime striatis, striis subtiliter punctatis, interstitiis planis, sub-
tilissime sat dense punctulatis; corpore subtus concolore, ‚pedibus
obseuro-sanguineis; mesosterno basi declivi, antrorsum sub-
‚horizontali; prosterno parce, propleuris dense fortiterque punc-
tatis. Lone. 27 mill., lat. 7 mill.
Santa-Inez, Ecuador.
Etwas bräunlich schwarz, glänzend, sehr fein, kurz und
dünn grau behaart; Stirn tief eingedrückt, mäßig dieht und
stark punktirt; Fühler dunkel roth, nur die Basis des Halsschildes
erreichend, Glied 3 sehr klein, 3 etwas länger als 2, beide zu-
sammen nur wenig länger als 4, dieses und die folgenden schwach
gesägt; Halsschild deutlich länger als breit, an den Seiten fast
gerade und parallel, oder vor den Hinterecken leicht ausgeschweilt,
nur vorn gerundet verengt, mäßig gewölbt, an der Basis ziemlich
stark abfallend; die Hinterecken kaum merklich divergirend, _
spitz, gekielt, die Leuchtfleckchen klein, gelblich roth, seitlich,
Oberseite auf der Mitte vorn mäßig dicht, an der Basis und
namentlich an den Seiten dichter punktirt, die Punkte an den
"Beiten alle deutlich genabelt. Die Flügeldecken sind reichlich so
breit wie das Halsschild, im ersten Drittel kaum, dann allmählich
und sehr wenig, kaum etwas gerundet verengt, an der Spitze
stumpf abgerundet, sehr fein gestreift, die Streifen auf dem
Rücken fast erloschen, an den Seiten deutlicher, fein punktirt,
die Zwischenräume eben, dicht und sehr fein punktulirt. Die Unter-
seite ist wie die Oberseite gefärbt, die Beine sind wie die Fühler
dunkelroth. Die Mesosternalgrube hat hinten aufstehende Ränder,
neigt sich erst stark nach innen und erstreckt sich dann horizontal
nach vorn, der Prosternalfortsatz ist horizontal. Gehört in die-
selbe Gruppe (Sektion II nach Candeze) wie die vorige Art und
zeichnet sich besonders aus durch die verhältnißmäßige Größe,
dünne, wenig bemerkbare Behaarung und durch die von der
Stett. entomol. Zeit. 1902.
287
dunklen Körperfarbe sehr abstehende rothe Färbung der Fühler
und Beine; ist neben funale Cand. einzuordnen.
S6. Pyrophorus submaeculatus,
Angustus, dense griseo-pubescens; fronte brunnea, impressa,
dense subtiliterque punctata; antennis brunneis, parum serratis,
artieulo 30 2% duplo longiore 4%-que breviore; prothorace brunneo,
latitudine longitudine aequali, convexo, basi apiceque parıum
angustato, lateribus leviter rotundato, anguste nigro-marginato,
vitta media nigra notato, dense subtiliter punetato, angulis
postieis leviter divaricatis, acutis, subtiliter sat longe carinatis,
vesieulis nullis; seutello nigro; elytris prothorace parum latioribus,
ultra medium parum rotundatim subdilatatis, postice attenuatis,
apice brevissime divaricatis, rufo-testaceis, sutura maculisque
minutis ad lateris nieris adspersis, punctato-striatis, interstitiis
dense subtiliter punetulatis, postiee subeonvexiusculis; eorpore
subtus pedibusque fuseis, brunneo-maculatis, epipleuris flavo
testaceis. Long. 17 mill., lat. 5 mill.
Balzapamba, Ecuador.
Schmal, ziemlich dieht gelblich grau behaart; Stirn braun,
vorn bogenförmig eingedrückt, ziemlich fein und dieht punktirt;
die Fühler sind braun, dünn, schwach gesägt und überragen etwas
die Hinterecken des Halsschildes, ihr drittes Glied ist doppelt
so lang als das zweite und 2/; so lang wie das vierte. Das
Halsschild ist so breit wie lang, an der Basis wenig, vorn etwas
mehr verenet, an den Seiten schwach gerundet, gleichmäßig
gewölbt, am Vorderrande beiderseits ausgerandet, die Vorder-
ecken daher etwas vorragend, fein und dicht, an den Seiten
etwas diehter punktirt, mit schwarzer Längsbinde und an den
Seiten schmal schwarz gerandet, die Hinterecken leicht nach
außen gebogen, spitz und längs dem Außenrande fein und ziemlich
lang gekielt. ohne Leuchtflecke. Das Schildehen ist schwarz.
Die Flügeldecken sind etwas breiter als das Halsschild, gelblich
braunroth, mit schmal schwarzer Naht und mit mehreren kleinen,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
258
schwarzen Makeln längs der Seiten, bis hinter die Mitte sehr
schwach gerundet erweitert, dann stärker gerundet verengt, an
der Spitze schr kurz divergirend, der Nahtwinkel spitz, punktirt-
gestreift, die Zwischenräume fein und dicht punktirt, nach hinten
schwach gewölbt. Unterseite geschwärzt, die Seiten der Vorder-
„nd Hinterbrust mehr oder weniger braun, die Abdominalsesmente
beiderseits mit einem verwaschen braunrothen Fleck, die ge-
schwärzten Beine theilweise bräunlich.
Neben tessellatus Cand. zu stellen, von dem er sich durch
viel stärkere Wölbung, dunklere Färbung, dichtere Behaarung
und verhältnißmäßig kürzere Flügeldecken sofort unterscheidet.
88. Ludius nigropilosus,.
&. Ater, nitidus, nigro-pilosulus, pilis eapitis prothoraeisque
erectis et longiusculis; fronte densissime rugose punctata; antennis
elongatis, valde acute serratis; prothorace latitudine vix longiore,
basi apiceque angustato, "lateribus rotundato, dense punctato,
angulis postieis divaricatis; scutello nigro; elytris bası prothorace
parum latioribus, ultra medium parum dilatatis, ıufo-testaceis,
sutura basi apiceque extremo nigris, subtiliter punctato-striatis,
interstitiis planis, dense punetulatis et subtiliterque rugulosis;
corpore subtus. pedibusque nigris. Long. 9 mill., lat. 23/, mill.
Caucasus.
Von allen seinen Verwandten, namentlich dem sulphuri-
pennis Germ. und dem testaceipennis Mot., durch die schwaıze,
auf dem Kopfe und Halsschilde laug abstehende Behaarung ver-
:chieden. Die Fühler überragen die Hinterecken des Halsschildes
etwa um 3 Glieder, sind nicht deutlich gekämmt, sondern nur
vom dritten Gliede an stark gesägt. Die Stirn ist stark, sehr
dicht und fast runzlig punktirt; das Halsschild ist kaum länger
als breit, dicht und etwas weniger stark als die Stirn punktirt,
an der Basis etwas schwächer als nach vorn verengt, die Hinter-
ecken divergirend, nicht gekielt. Die Flügeldecken sind gelblich
rothbraun, die Naht an der Basis und das Schildehen sowie die
Stett. entomol. Zoit. 1902.
289
äußerste Spitze geschwärzt, von der Basis an nach hinten schwach
gerundet erweitert, an den Seiten ziemlich stark gerandet, ‚auf
dem Rücken flach gedrückt, fein punktirt-gestreift, die Zwischen-
räume flach, ziemlich dicht fein punktirt und etwas runzlig.
Die Unterseite und Beine sind einfarbig tief schwarz, fein schwarz
behaart.
Durch Herrn Rost.
88. Ludius Holtzi.
d. Niger, nitidus, subtiliter griseo-pubescens; fronte sub-
biimpressa densissime punctata; antennis elongatis, subpeetinatis;
prothorace longitudine haud latiore, basi apiceque parum an-
gustato, lateribus parum rotundato, dense subtiliter punetato,
angulis postieis divaricatis, haud carinatis; elytris prothorace
parum latioribus, ultra medium parallelis, nigris, basi sat late
marginibusque anguste testaceis, subtiliter per partim fere obsolete
punetato-substriatis, interstitiis dense punetulatis et. subtilissime
alutaceis; corpore subtus nigro, pedibus testaceis, femoribus in-
fuscatis. Long. 7 mill., lat. 2 mill.
9. Antennis brevioribus, valde serratis, elytris ultra medium
parum dilatatis. Long. 9 mill., lat. 23/, mill.
Bulehar Dagh (3100 m).
Dem C. Boeberi Germ., namentlich der Varietät mit zu-
sammengeflossenen Makeln der Flügeldecken ähnlich, aber die
einzelnen Fühlerglieder mit kürzeren Fortsätzen, das Halsschild
kürzer, nicht länger als breit, feiner punktirt, viel feiner behaart,
die Flügeldecken an den Seiten schmaler gerandet, viel feiner
punktirt-gestreift, die Streifen theilweise ganz undeutlich, die
Zwischenräume eben und feiner punktulirt.
Ein Pärchen dureh Herrn Holtz erhalten.
89. Ludius maculipennis.
Fuseo-aeneus, cuprescens vel viridescens, nitidus, pube fusea
et pilis griseis vel flavis maculatim vestitus; fronte antice late
Stett. entomol. Zeit. 1902. 19
290
impressa, dense profundeque punetata; antennis nigris, in maris
parum elongatis, acnte serratis, artieulo tertio quarto longiore
et parum angustiore, in fem. brevioribus et minus seırratis;
prothorace latitudine valde longiore, lateribus rotundato, antrorsum
rotundatim angustato, versus basim sinuato-coarctato, medio
postice leviter late canaliculato, parce subtiliterque, lateribus
densissime, antrorsum fortius punctato, angulis postieis sat elon-
gatis, divaricatis, acute sat fortiter carinatis; elytris prothorace
parum latioribus, a medio postice rotundatim attenuatis, subtiliter
striatis, striis dorsalibus subtilissime lateralibusque fortius punctatis,
interstitiis planis, versus apicem basimque convexis, parce sub-
tilissimeque punetulatis; corpore subtus pedibusque eoneoloribus
vel per partim plus minusve rufo-brunneis. Lone. 16—25 mill.,
lat. 5—7 mill.
China, Kwanstune.
Dunkel erzfarbig, grünlich, schwach kupferig oder violett
glänzend, mit sehr feiner, wenig bemerkbarer Behaarung, die
Flügeldecken aber mit deutlichen, aus größeren und längeren,
gelblichen oder grauen Haaren gebildeten Flecken besetzt und an
der Basis sowie auch die Basis des Halsschildes und das Schildchen
dichter und stärker behaart. Die Stirn ist flach, vorn breit
und flach eingedrückt, dicht und ziemlich tief punktirt. Die
Fühler sind schwarz, erreichen beim 3 die Spitze der Hinter-
ecken des Halsschildes, sind scharf gesägt, das dritte Glied ist
länger als das vierte, aber an der Spitze etwas schmaler; die
Fühler des 2 sind etwas kürzer, stumpfer gesägt, das dritte
Glied ist deutlich etwas länger und schmaler als das vierte. Das
Halsschild ist deutlich länger als breit, vor den stark divergiren-
den, ziemlich langen und stark gekielten Hintereeken ausge-
schweift verengt, an den Seiten gleichmäßig gerundet erweitert
und nach vorn gerundet verengt, mit einer flach vertieften, kaum
bis über die Mitte reichenden Mittelfurche, fein und zerstreut, an
den Seiten schr dieht und wie auch vorn stärker und deutlich
tiefer punktirt. Die Flügeldecken sind zuweilen etwas heller oder
Stett. entomol. Zeit. 1902.
291
dunkler metallisch als das Halsschild und nicht breiter als
dieses, erst von der Mitte an gerundet verengt, fein gestreift,
die Streifen an der Basis, nach der Spitze und den Seiten zu
etwas stärker und stärker punktirt, auf dem Rücken nur sehr
fein punktulirt, die Zwischenräume eben, an der Basis und gegen
die Spitze hin leicht gewölbt, sehr fein und mäßig dicht, die
seitlichen nach der Basis zu schwach runzlig punktulirt. Unter-
seite und Beine sind einfarbig wie die Oberseite, fein und dicht
gelblich grau behaart, zuweilen die Beine oder auch die Unter-
seite mehr oder weniger ausgedehnt braunroth und dann auch
die Spitze der Hintereeken des Halsschildes bräunlich. Die Seiten
der Vorderbrust sind fein und sehr dicht, das Prosternum selbst
zerstreut und ziemlich stark punktirt. — Gehört in Sekt. V.-
Var. Frukstorferi m.: major, capite prothoraceque eyaneis,
elytris obseuro-aeneis. Tonkin. Durch Herrn Fruhstorfer.
Var. defloratus: viride-aeneus, unicolor, immaeulatus.
90. Pristilophus bifoveolatus.
Fusceo-brunneus, dense obsceuro-griseo-pubescens; fronte im-
pressa, dense subtiliter punetata; antennis elongatis, testaceis,
artieulis 2—3 parvis, eonjunetim 4° subbrevioribus, artieulo 3° 20
parum longiore, ultimo distinete appendiculato; prothorace latitu-
dine, longiore, modiee convexo, apice parum rotundatim an-
sustato, utringue ante medium foveolato et rufo-maeulato, dense
punetato, ante basim medio obtuse subtubereulato, angulis postieis
acutis, divaricatis, subearinulatis; elytıis prothorace latioribus,
lateribus parum rotundatis, postice attenuatis, punetato-striatis,
interstitiis planis densissime punetulatis; eorpore subtus nigro vel
fuseo, propleuris pedibusque brunneo-rufis. Long. 19—21 mill.,
lat. 6—6?/, mill.
Tonga-Tabu.
Stirn und Halsschild längs der Mitte meist schwaız, Flügel-
deeken und Mund gewöhnlich etwas heller, schwärzlich braun
oder braun, dicht, anliegend, dunkelgrau behaart. Die Stirn
Stett. entomol. Zeit. 1902. 19*
292
flach eingedrückt, dicht und ziemlich fein punktirt; die Fühler
sind gelbbraun, überragen die Hinterecken des Halsschildes, ihr
drittes Glied ist nur wenig länger als das zweite, beide zu-
sammen kaum so lang wie das vierte, das letzte verlängert, vor
der Spitze deutlich abgesetzt, Glied 4—10 außen mit schwach
erhabener, stumpfer Länsslinie. Das Halsschild ist deutlich länger
als breit, nur an den Vorderecken gerundet schwach verengf
und vor den leicht divergirenden Hinterecken schwach aus-
seschweift, dicht und ziemlich fein punktirt, vor der Mitte beider-
seits mit einem deutlichen Grübchen und wie beiderseits an der
Basis verwaschen braunroth, eine Mittellinie meist nur undeutlich
angedeutet, nahe vor der Basis in der Mitte mit einem schwachen,
stumpfen Höckerchen. die Hinterecken ziemlich lang, dünn und
spitz, nur undeutlich gekielt, der Seitenrand des Halsschildes
nicht verdoppelt, nur scharf und sehr schmal etwas verflacht.
Die Flügeldecken sind breiter als das Halsschild, an den Seiten
leicht gerundet, hinter der Mitte zuweilen sehr schwach ver-
breitert, dann zur Spitze gerundet verengt, flach punktirt-gestreift,
die ebenen Zwischenräume sehr dicht und fein punktulirt. Die
Unterseite ist schwarz oder bräunlich schwarz, die Seiten der
Vorderbrust, die Beine und zuweilen die Seitenränder des Ab-
domens nach der Spitze zu braunroth.
Die Art ist im Habitus dem luzonicus Cand. ähnlich, aber
die Stirn ist stärker vertieft, das Halsschild ist längs der Seiten
flacher, der Seitenrand nicht verdoppelt, vor der Mitte beider-
seits mit einem Grübehen, die Hintereecken nur sehr undeutlich
schwach gekielt, die Flügeldecken deutlich breiter als das Halsschild.
Vom Hamburger Museum.
91. Nomopleus elongatus.
Elongatus, brunneus, dense grisco - subsericeo - pubescens;
fronte antice late parum impressa, subtruncata, dense ‚punctata;
oeulis globosis, nigris, nitidissimis; antennis brunneis, tenuibus,
subtiliter serratis, articulis 2—3 parvis conjunetim 49% aequalibus,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
293
ultimo elongato appendiculato; prothorace latitudine fere duplo
longiore, fere cylindrico, haud canaliculato, dense subtiliterque
punetato, angulis postieis divaricatis, acutis, carinatis; elytris
prothorace parum Jatioribus, elongatis, a basi sensim parum
attenuatis, subtiliter sat profunde punetato-striatis, interstitiis dense
subtiliter subrugulose punetulatis; corpore subtus pedibusque rufo-
brunneis abdomineque brunneo. Long. 16—17 mill., lat. 33/, mill.
Transvaal. |
Schmal und gestreckt, braun, ziemlich matt, dieht, schwach
seidenartig grau behaart. Stirn breit, vorn flach eingedrückt, _
Vorderrand kaum gerundet. fast abgestutzt, überall gleichmäßig:
dicht und fein punktirt. Die Fühler sind dünn, braun, über-
ragen die Hinterecken des Halsschildes nur um ein Glied, Glied
2 = 3, zusammen kaum so lang wie das vierte, 4—10 schwach
gesägt, letztes Glied 11/, mal so lang wie das vorletzte, im
letzten Drittel abgesetzt. Die Augen sind glänzend schwarz,
stark vorgequollen. Das Halsschild ist fast doppelt so lang wie
in der Mitte breit, gewölbt, an den Seiten gerade und parallel,
nicht doppelt gerandet, nur an der Basis durch die spitzen,
divergirenden, fein und scharf gekielten Hinterecken schwach
verbreitert, ohne Mittelrinne, dicht, fein und gleichmäßig punktirt.
Die Flügeldecken sind etwas breiter als das Halsschild an der
Basis, gestreckt, nach hinten allmählich schwach verengt, tief
‚gestreift, die Streifen fein und dicht punktirt, die Zwischenräume
schwach gewölbt, sehr fein, dicht und runzlig punktulirt. Die
Unterseite und Beine sind braun, die Hinterbrust etwas heller
braunroth. — Dem Nomopleus strietus Cd. ähnlich, den der
Autor in seinem Cat. d. Elat. 1890 noch als Pleonomus auf-
führt, der aber zu Nomopleus gehört; von diesem durch das eylin-
drische Halsschild und die gekielten Hinterecken desselben «ut
unterschieden.
92. Crepidomenus illinitus Cand. in hitt.-
($) Sanguineus, albido-pilosulus; fronte per partim vel toto
niero-infuscata, triangulariter subimpressa, sat dense punetata;
Steit. entomol. Zeit. 1902.
294
antennis nigris,. nitidis, interdum basi rufis, artieulo 30 40 aequali;
prothorace latitudine longiore, basi apiceque paulo angustato,
lateribus parıum late rotundato, vittis duabus interdum confluentibus
nigris notato, late profundeque canaliceulato, parce subtiliterque
punctato, angulis posticis haud divaricatis, acute carinatis; scutello
nigro vel brunneo; elytris prothoraeis latitudine, a medio rotun-
datim attenuatis, toto sanguineis, vel interdum versus apicem,
sutura et basi plus minusve nigricantibus, subtiliter punctato-
striatis, basi breviter sulcatis, interstitiis basi convexis, postice
planis, singulis biseriatim subtiliter punetatis; corpore subtus
rufo, abdomine pedibusque plus minusve nigro-mfuscatis. Long.
11-15 mill., lat. 3—4 mill.
(2). Prothorace lateribus magis rotundato, vittis duabus con-
fluentibus, parum fortius punctato, elytris ultra medium paulo
subrotundatim dilatatis; corpore subtus pedibusque rufo-brunneis,
fere concoloribus.
Neu-Süd-Wales, Richmond.
Diese Art erhielt ich unter dem beibehaltenen Namen von
Herrn Dr. Staudinger. Sie ist dem Lansberge Cand. wohl am
nächsten verwandt, aber schmaler, zum größten Theile dunkel-
roth, mit feiner, weißlicher Behaarung. Die Stirn ist an der
Basis mehr oder weniger, zuweilen ganz einfarbig schwarz, vorn
flach dreieckig niedergedrückt, ziemlich dieht punktirt. Die
Fühler sind schwarz, an der Basis zuweilen braun bis roth. Das
Halsschild ist ein wenig länger als breit, an der Basis nicht oder
nur sehr wenig, von der Mitte an nach vorn deutlicher verengt,
an den Seiten sehr flach, beim 2 etwas stärker gerundet, mit
tiefer Mittelfurche, beim & mit zwei, an der Basis und dem
Vorderrande, beim 2 ganz verschmolzenen Längsbinden, fein und
zerstreut, beim 2 etwas stärker und dichter punktirt, mit gerade
nach hinten gerichteten oder kaum merklich divergirenden (2),
scharf gekielten Hinterecken; die Flügeldecken sind so breit wie
das Halsschild, von der Mitte an nach hinten gerundet verengt,
beim 2 hinter der Mitte schwach gerundet erweitert, die Spitze
Stett. entomol. Zeit. 1902. | :
295
oder auch die Naht oder auch die Basis schmal, verwaschen
geschwärzt, beim 2 einfarbig. punktirt-gestreift, die Streifen an
der Basis stärker vertieft und hier die sonst flachen Zwischen-
räume gewölbt, diese beiderseits dicht neben dem Streifen mit
einer feinen Punktreihe. Unterseite beim $ roth, das Abdomen
=
und die Beine mehr oder weniger geschwärzt, beim 2 fast ein-
X
!
I
farbig braunroth.
93. Cardiorhinus bimaculatus.
Flavo-testaceus, breviter flavo-griseo-pilosulus; fronte longi-
tudinaliter biimpressa, brunnea, dense umbilicato-punetata; an-
tennis brevibus, fuseis, basi rufescentibus, articulo tertio quarto
loneitudine aequali sed graciliore; prothorace latitudine longiore,
vitta media nigra notato. dense fortiterque punetato, basi medio
breviter canalieulato, suleis basalis nullis, angulis postieis divari-
catis, subtiliter carinulatis; scutello nigro; elytris prothoracis basi
latitudine, medio rotundatim parum dilatatis, postice attenuatis,
maculis duabus suturaque versus apicem nieris, sat fortiter
punectato-striatis, interstitiis sparsim subtilissime punetulatis; corpore
subtus fusco -brunneo, prosterno niero, propleuris pedibusque
flavo-testaceis. Long. S—9 mill., lat. elytr. med. 2—21/, mill.
Ecuador. Archidona.
Eine kleine, durch ihre Färbung sehr charakteristische Art,
gehört der Fühlerbildung nach in die J. Sektion nach Cand£ze
und ist wegen der fehlenden Basalstrichelchen mit bilineatus und
trivittatus verwandt. Die Oberseite ist schwach röthlich gelb,
kurz gelblich grau behaart, die Stirn dunkler braun, beiderseits
der Länge nach eingedrückt, dieht und stark nabelig punktirt.
Das Halsschild ist etwas länger als breit, von der Basis an nach
vorn schwach verengt, die Seiten leicht gerundet, längs der Mitte
ziemlich breit schwarz, nur an der Basis mit kurzer, vertiefter
Längsfurche, an den Seiten dichter und etwas stärker als längs
der Mitte punktirt, der Kiel der schwach divergirenden Hinter-
ecken ist nur fein und wenig scharf. Die Flügeldeeken sind
Stett. entomol. Zeit. 1902.
296
von der Basis an bis zur Mitte allmählich schwach gerundet
erweitert und dann bis zur Spitze verengt, das Schildehen, die
Naht von der Mitte an nach hinten und beiderseits fast in der
Mitte jeder Flügeldecke eine länelich runde Makel schwarz. Die
Unterseite ist schwärzlich braunroth, die Mitte der Vorderbrust
schwarz, ihre Seiten wie die Beine röthlich gelbbraun. Die
Mesosternalgrube mit flachen Rändern und allmählich nach innen
geneigt.
94. Steatoderus conieipennis.
Nigerrimus, nitidus, subtilissime puhescens; fronte antice
prolongata, impressa, Jateribus fere sinuata, subtiliter densissime
punetata; antennis in 3 peetinatis, articulo ultimo appendieulato,
Im > brevioribus, articulo ultimo simplici; prothorace latitudine
jongiore, convexo, a basi parum angustato, lateribus reeto, antiee
solum rotundato, basi abrupte declivi, medio obtuse tubereulato,
subtiliter, aequaliter densissime punctato, angulis postieis validis,
acute carinatis; elytris prothorace angustioribus, a basi recto-
lineariter attenuatis, apice breviter divaricatis et acutis, sub-
tilissime densissimeque punctatis, haud striatis; fovea mesosternali
horizontali, marginibus parallelis. Long. 24 mill., lat. elytr.
basi 6 mill.
Philippinen.
Tiefschwarz; ziemlich glänzend, sehr fein behaart, die Be-
haarung des Halsschildes bräunlich, beim 2 etwas stärker als
beim S, die der Flügeldecken schwarz, in gewisser Richtung
etwas seidengrau schimmernd. Stirn vorn ziemlich stark nach
unten vorgezogen, an den Seiten vorn schwach ausgeschweift,
vorn gerundet und wie die Seiten glänzend gerandet, schwach
vertieft und überall fein und sehr dicht punktirt. Die Fühler
des 5 erreichen die Basis der. Flügeldecken, sind (wie bei allen
männlichen Ludius-Arten) dicht abstehend wollig behaart, vom
4. Gliede an kurz gekämmt, das dritte Glied ist kurz dreieckig,
das letzte vor der Spitze tief abgesetzt; beim 2 erreichen die
Stett. entomol. Zeit. 1902.
297
Fühler nur das letzte Drittel des Halsschildes, sind stark gesägt
und mit Ausnahme der Basis und einer glänzenden Mittellinie
dieht anliegend gelbbraun behaart, das letzte Glied einfach. Das
Halsschild ist beim $ sehr wenig, beim 2 nicht länger als breit,
gewölbt, von der Basis an geradlinig und schwach, an der Spitze
gerundet und ziemlich stark verengt, an der Basis zwischen den
starken, scharf gekielten Hinterecken stark abschüssig, die ganze
Oberseite fein und sehr dieht punktirt. Schildchen vorn senk-
recht abfallend. Die Flügeldecken sind an der Basis stark ab-
schüssig, schmaler als die Basis des Halsschildes und nach hinten
geradlinig stark verschmälert, die Spitze kurz divergirend und
scharf; Oberseite sehr fein, dicht und gleichmäßig punktirt. Die
Unterseite ist glänzend schwarz, sehr fein, beim 2 am Metathorax
diehter und bräunlich behaart, beim & das Abdomen und der
Metathorax metallisch glänzend, schwach irisirend. Die Ränder
der Mesosternalgrube sind parallel und wie der Prosternalfortsatz
"horizontal. Die Propleuren sind sehr dicht, das Prosternum wenig
dicht und etwas stärker, der übrige Körper fein und mäßig dicht
und gleichmäßig punktirt.
Diese Art gehört zu der Gruppe mit horizontaler und
paralleler Mesosternalgrube und horizontalem Prosternalfortsatz,
und unterscheidet sich von allen diesen verwandten Arten, acutus,
macassariensis, ceylanicus, durch die nach vorn stärker vor-
gezogene, vorn abgerundete und hier wie an den sanft aus-
geschweiften Seiten glänzend gerandete Stirn, durch die gleich-
mäßig sehr dichte und feine Punktirung und bräunliche Behaarung
des Halsschildes verschieden. Das Schildehen ist hinten fast hori-
zontal und vorn fast senkrecht nach unten gebogen.
Ein Pärchen dieser interessanten Art durch Herrn Dr. Dohrn
(Stettiner Museum).
95. Cosmesus nigerrimus.
Nigerrimus, nitidus, subserieeo - pubescens; fronte medio
longitudinaliter leviter impressa, dense punetata; antennis nigris,
Stett. entomol. Zeit. 1902. EN
298
elongatis, artienlis 2—3 parvis subaequalibusque; prothorace sub-
guadrato, apice solum parum rotundatim angustato, convexo,
dense subtiliterque punctato, basi medio breviter impresso, angulis
postieis haud divaricatis, acutis, carinatis; elytris prothorace sub-
latioribus, ultra medium parallelis, postice rotundatim attenuatis,
apice subtruncatis, subtiliter punetato-striatis, interstitiis planis
subtiliter punetwatis; eorpore subtus pedibusque coneoloribus,
tarsis nigro-pieeis. Long. 8 mill., lat. 21/,—21/, mill.
Santa-Inez, -Banos, Ecuador.
Tiefschwarz, glänzend, mit grauer, etwas seidenglänzender
Pubescens; Stirn -mit sehr schwacher Längesvertiefung in der
Mitte, dicht und ziemlich fein punktirt. Fühler des 3 die Hinter-
eeken des Halsschildes um drei Glieder überragend, beim 2 nur
wenig kürzer, Glied 2 und 3 klein, 3 kaum merklich kürzer
als 2. Halsschild beim & reichlich so lang wie breit, beim 2
nur so lang wie breit, an den Seiten gerade und parallel, nur
an den Vordereeken gerundet verengt,. gewölbt, an der Basis
mit kurzem Längseindruck in der Mitte und beiderseits an Stelle
der Basalstrichelchen ebenfalls nur mit kleinem, fast punktförmigen
Eindruck, überall fein und dicht punktirt, die Hinterecken kurz,
spitz, nicht merklich divereirend, deutlich oekielt. Die Flügel-
decken sind beim & reichlich, beim ® nur so breit wie das
Halsschild, an den Seiten bis über die Mitte parallel, hinten ge-
rundet verengt, an der Spitze sehr schwach abgestutzt, fein
punktirt-gestreift, mit ebenen sehr fein punktulirten Zwischen-
räumen. Die Unterseite und die Beine sind wie die Oberseite
tiefschwarz, nur die Tarsen etwas bräunlich schwarz. Das 2
ist bei derselben Länge etwas breiter als das 3.
Etwas schlanker als maurus Cand., mit längeren Fühlern,
das Halsschild dichter, die Flügeldecken viel feiner punktirt-
gestreift, Beine und Unterseite wie die Oberseite tiefschwarz;
hierdurch auch von nigrans Cand. und «ter Steimh. ver-
schieden.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
299
96. Agriotes eylindricollis.
Niger, opacus, flavescenti-pubeseens; antennis tenuis, articulo
30 20 longiore sed 4° breviore; prothorace latitudine sesqui lon-
giore, subeylindrico, apiee solum rotundatim angustato, densissime
punctato, basi subeanalieulato, angulis pesticis sat elongatis,
acutis, carinatis, parum divarieatis; elytris prothorace latioribus,
a medio postice rotundatim "attenuatis, sordide flavis, sutura,
lateribusque postice nigris, striatis, striis minus distinete punetatis,
interstitiis densissime subtiliter punctulatis; corpore subtus nigro;
pedibus nigro-fuseis, tarsis brunneseentibus. Long. 111/,—121/, mill.,
lat. 21/,—3 mill.
China, Prov. Fokien.
Schwarz, matt, die Flügeldecken gelb, die Naht nach hinten
etwas breiter, die Seiten von der Mitte an oder erst hinter der
Mitte schwarz, dicht und fein, die schwarzen Theile mehr grau,
die gelben gelb behaart. Die Fühler sind dünn, schwach gesägt,
erreichen beim & reichlich, beim $ nicht sanz die Basis der
Flügeldecken, ihr drittes Glied ist etwas länger als das zweite
und kürzer als das dritte. Das Halsschild des & ist reichlich
11/, mal so lang wie breit, gewölbt, an den Seiten gerade und,
parallel, nur an den Vorderecken gerundet verengt, sehr dicht
und mäßig fein punktirt, hinten mit flacher, kurzer Mittelrinne,
die Hinterecken ziemlich lang, spitz. wenig: divergirend, deutlich
gekielt. Die Flügeldecken sind etwas breiter als das Halsschild,
beim $ von der Mitte an, beim 2 erst hinter der Mitte gerundet
verengt, die deutlichen Streifen sind nur wenig deutlich punktirt,
die Zwischenräume sehr dicht und fein punktulirt; Unterseite
und Beine sind schwarz. die Tarsen gebräunt. ‘Das 2 ist etwas
breiter als das $, an den Seiten der Flügeldecken und der Spitze
weniger ausgedehnt schwarz, die Fühler sind kürzer.
Bis jetzt die erste bekannte Art aus Süd-Ost-China, ein
echter Agriotes.
97. Agonischius rufolaterus.
Nigro-subaeneus, nitidus, fuseo-pilosulus; antennis ‚nigris,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
300
sat longis, ab artieulo 49 latis, fortiter serratis; prothoraee longi-
tudine latiore, a basi rotundatim angustatis, sanguineo, macula
maena discoidali nigra, postice sparsim, antrorsum sat dense
punetato, angulis postieis haud divarieatis, haud earinatis; elytris
prothorace latioribus® a basi gradatim attenuatis, apice rotun-
datim angustatis, punctato-substriatis, dense punctulatis, macula
basali parva vittaque laterali abbreviata sanguineis; eorpore
subtus pedibusque nigris, dense griseo- pilosis, prosterno rufo-
testaceo. Long. 61/;—7 mill., lat. elytr. basi 13/,—2 mill.
Borneo. Kina Balu. I:
Glänzend schwarz, mit dunkler Behaarung. Stirn vorn
stark abfallend, dicht und stark punktirt. Fühler schwarz, die
Hintereeken des Halsschildes um zwei Glieder überragend, vom
vierten Gliede an breit, stark gesägt, das dritte Glied so lane
wie das vierte, schmal, nicht dreieckie. Das Halsschild ist
deutlich breiter als lang. von der Basis an nach vorn verengt,
die Seiten nur schwach gerundet, gewölbt, ohne Mittelfurche,
hinten und an den Seiten zerstreut, in der ' Mitte am Vorder-
rand dicht und stärker, fast‘ wie die Stirn, bei starker Ver-
srößerung nabelig, punktirt, roth, mit einer großen, von der
Basis an nach vorn und seitlich fast bis zu den Vorderecken
gerundet verbreiterten, schwarzen Makel, die Hinterecken kurz,
von der Seite gesehen an der Spitze breit gerundet, ohne deut-
lichen Kiel. Die Flügeldecken sind an der Basis reichlich so
breit wie die Basis des Halsschildes, nach hinten allmählieh und
fast geradlinig, erst an der Spitze gerundet verengt, gewölbt, an
der Basis beiderseits neben dem Schildehen mit einem kleinen,
rothen Fleck und beiderseits am Seitenrande mit einer schmalen,
hinter der Schulter beginnenden und etwas über die Mitte reichen-
den rothen Längsbinde. Unterseite und Beine sind ‚schwarz, mit
längefer, grauer Behaarung, die ganze Vorderbrust röthlich gelb.
Ist mit bilaterus Cand. verwandt.
95. Agonischius melanoxanthoides.
Nigro-subeyaneus, parum- nitidus, fuseo-pubeseens; fronte
Stetit. entomol. Zeit. 1902.
30
antice medio depressa, sat dense punctata; antennis elongatis,
nigris, ab artieulo 3° valde serratis; prothorace latitudine longiore,
a basi antrorsum rotundatim angustato, convexo, postice breviter
canaliculato, sat dense subtiliter punetato, angulis posticis sub-
divaricatis, bicarinatis; elytris prothoracis latitudine, a basi
rotundatim attenuatis, subtiliter punetato-striatis, interstitio primo
albo-pilosis, alteris subtiliter rugulose punetulatis; corpore subtus
pedibusque nigris, prosterno linea media suturisque Jateralibus
et ore rufis. Long. 51/,—6 mill., lat. 1!/, mill.
Indrapoera, Sumatra (Weyers).
Die Art macht namentlich wegen der langen und stark
gesägten, kräftigen Fühler den Eindruck eines Melanoxanthus ;
die Stirn ist aber vorn in der Mitte ohne aufstehenden Rand,
niedergedrückt, daher von Melanoxanthus verschieden. Die Ober-
seite ist schwarz, namentlich die Flügeldecken mit schwachem,
blauschwarzen Schimmer, fein dunkel behaart, der erste Zwischen-
raum an der Naht deutlich weiß und länger behaart. Die Fühler
überragen die Hintereeken des Halsschildes um 2 Glieder, ihr
zweites Glied ist sehr klein, das dritte reichlich so lang wie
das vierte aber noch etwas schmaler, dreieckig, die folgenden
bis zum vorletzten mit stark vorgezogener Außenecke, das letzte
einfach. Das Halsschild ist länger als breit, gewölbt, von der
Basis an bis zur Mitte kaum merklich, dann nach vorn deutlich
gerundet verengt, mit kurzer Längsrinne in der Mitte an der
Basis, überall mäßig dieht und ziemlich fein punktirt. Die Flügel-
decken sind von der Basis an bis zur Spitze allmählich gerundet
verenet, fein punktirt- gestreift, mit ebenen, bei starker Ver-
srößerung fein runzlig punktirten Zwischenräumen. Die Unter-
seite ist schwarz, die Beine an den Tarsen oder auch den
Schienen zuweilen etwas bıäunlich, die Vorderbrust zeigt bei den
beiden mir vorliegenden Stücken (3) eime rothe, Mittellinie und
röthliche Nähte. Dem popularis Cd. ähnlich, aber das Halsschild
nach vorn deutlich verengt.
Durch Herrn Severin (Brüsseler Museum).
Stett. entomol. Zeit. 1902.
302
99. Agonischius collaris.
Angustus, niger, subtiliter pilosulus; fronte dense fortiterque
punctata; antennis elongatis, serratis, artieulo 30 40 loneitudine
aequali sed angustiore; prothorace latitudine longiore, rufo, lateribus
fere recto et parallelo, basi subdilatato, angulis postieis divaricatis,
acutis, carinatis, aequaliter dense sat fortiter punctato, leviter
:analiculato; elytris prothorace latioribus, a basi gradatim postice
rotundatim angustatis, fusco-pilosulis, sutura dense albo-griseo-
pilosis, punctato -striatis, interstitiis dense ruguloso-punetulatis;
corpore subtus nigro, prosterno antiee posticeque parapleurisque
rufis, pedibus infuseatis, genieulis tarsisque brunneseentibusque.
Lone. 8 mill., lat. fere 2 mill.
Sumatra.
Schmal, schwarz, Kopf, Unterseite fein, Naht der Flügel-
decken dicht weißgrau behaart, das Halsschild roth, zelblich, die
Flügeldecken mit Ausnahme der Naht dunkel behaart. Stirn
dicht und ziemlich stark punktirt. Fühler die Hinterecken des
Halsschildes etwas überragend, vom 4. Gliede an scharf gesägt,
das dritte Glied so lang aber schmaler als das vierte. Das Hals-
child ist länger als breit, an den Seiten fast gerade und parallel,
nur an den Vorderecken schwach gerundet verengt, an der Basis
dureh die kräftig entwickelten, divergirenden, langen und spitzen,
einfach gekielten Hinterecken etwas breiter, mit schwacher, voll-
ständiger Längsfurche, dicht und mäßig stark punktirt. Die Flügel-
decken sind etwas breiter als das Halsschild, bis zur Mitte kaum
merklich und geradlinig, daun nach hinten deutlicher und gerundet
verenegt, fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume dieht und
fein runzlie punktulirt. Die Unterseite ist schwarz, das Pro-
sternum vorn, sein Fortsatz nach hinten, die Seiten braunroth, die
Beine schwärzlich, an den Gelenken und Tarsen heller bräunlich.
Mit ruficollis m. und suturalis Cand. verwandt.
100. Agonischius fastuosus Cand.
var. eyanescens m. und var. semirufus m.
Candeze beschreibt in seiner Monogr. des Blat. IV. pag. 415
Stett. entomol. Zeit. 1902.
3083
aus Cochinchima einen Ag. lepidus, von dem er sagt: „prothorace
rufo, plaga media aeneo-nigra” und „corpore subtus pedibusque
nieris, elytris eyaneis“, und erwähnt von dieser Art in Blat.
nouv. VI. p. 75 eine var. fastuwosus vom Kina-Balu auf Nord-
Borneo, von welcher er sagt: „elytris viridibus, plus minusve
auratis.“ Bei diesen Borneo-Stücken sind aber die Diskoidal-
makel des Halsschildes, die Unterseite mit Ausnahme der rothen
Seiten der Vorderbrust und die Beine nicht schwarz sondern
ebenfalls metallisch grün.. Es scheint mir daher sehr zweifel-
haft, ob diese var. fastuosus Cand. wirklich zu lepidus Cand.
aus Cochinchina gehört. Von der fastuosus-Form kommen nun
auch an derselben Lokalität Stücke vor, bei denen die Flügel-
deeken wie bei der Stammform (lepidus Cand.) blau metallisch
sind; aber auch bei diesen sind Halsschildmakel, Unterseite und
Beine ebenfalls metallisch blau, nicht schwarz. Deshalb sehe ich
fastuosus Cand. vorläufig als eine von lepidus Cand. verschiedene
Art an und bezeichne die Form mit blauen Flügeldecken als
var. cyanescens m.
Von dieser Art besitze ich von demselben Fundorte Stücke,
bei welchen die Unterseite mit Ausnahme des grün metallischen
Prosternums und die ganzen Beine einfarbig roth sind, aber sonst
in allen andern Merkmalen mit fastuosus Cand. und var. ceyanes-
cens m. übereinstimmen; ich nenne diese Form deshalb semirufus.
101. Agonischius rufangulus.
Viridis, vitidissimus, subtiliter, pilosulus; antennis ab articulo
quarto sat latis, nigris; prothorace latitudine parum longiore,
a medio rotundatim angustato, convexo, postice sat profunde
canaliculato, parce subtiliter punctato, angulis postieis plus minnsve
'rufis, haud divarieatis, biearmatis; elytris prothoracis latitudine,
lateribus ultra medium parallelis, postice rotundatim attenuatis,
subtiliter punctato-striatis, interstitis sparsim subtilissime punctu-
latis; corpore subtus pedibusque rufis. Long. 8 mill., lat. 2 mill.
Var. Protherace elytrisque eyaneis. . . cyanipennis m.
Nord-Borneo, Rina-Balu.
Stett. entomol. Zeit. 1902,
304
Metallisch grün oder (var.) blau, glänzend, mit feiner,
dunkler Behaarung. Stirn ziemlich dieht und ziemlich stark
punktirt; Fühler schwarz, vom vierten Gliede an breit, stark
gesägt, drittes Glied so lang aber schmaler als das vierte. Hals-
schild etwas länger als breit, erst von der Mitte an nach vorn.
gerundet verengt, gewölbt, hinten mit kurzer, tiefer Mittelfurche,
fein und zerstreut, vorm und an den Seiten etwas stärker punktirt,
die Hinterecken in größerer oder geringerer Ausdehnung roth,
doppelt gekielt. Die Flügeldecken sind nicht breiter als das
Halsschild, bis hinter die Mitte fast parallel, dann gerundet ver-
enet, fein punktirt-gestreift, mit ebenen sehr fen und zerstreut
punktulirten Zwischenräumen. Unterseite und Beine sind ein-
farbig roth, die Vorderbrust zuweilen mit grünlichem Schimmer.
Dem fastuosus Cand., namentlich der var. semirufus m. nahe
verwandt, aber die ganze Unterseite und Beine und oben nur
die Hinterecken des Halsschildes roth.
102. Agonischius laesus Cand. i. litt.
Niger, subtiliter eriseo-pubescens; antennis ab articulo 40
serratis, versus apicem parum erassioribus; fronte dense punctata;
prothorace latitudine haud longiore, convexo, antrorsum parum
rotundatim angustato, basi canalieulato, sat dense subtiliterque
punctato, angulis postieis divaricatis, carimatis; scutello angusto,
elongato, acuminato; elytris prothoracis latitudine, a medio rotun-
datim attenuatis, violaceis, vitta laterali postice attenuata ultra
medium abbreviata rufo - testaceis, subtiliter punctato - striatis,
corpore subtus, epipleuris pedibusque nigris, tibiis tarsisque
brunnescentibus. Long. 51/, mill., lat. 13/, mill.
Var. Vitta elytrorum usque ad apicem extensa . exiensus m.
Borneo, Kina-Balu.
Schwarz, grau behaart, Halsschild mit undeutlichem, bläu-
lichem Schimmer; Fühler die Basis der Flügeldecken erreichend,
vom vierten Gliede an gesägt, nach der Spitze zu allmählich
etwas breiter. Stirn fein und dicht punktirt. Halsschild nicht
Stett. entomo). Zeit. 1902.
305
länger als breit, gewölbt, von der Mitte an nach vorn gerundet
verengt, durch die schwach nach außen geschwungenen, gekielten
Hinterecken an der Basis etwas breiter als in der Mitte, mit
kurzer Mittelfurche, gleichmäßig ziemlich dieht und fein punktirt.
Das Schildehen ist schmal. und verhältnißmäßig lang, nach hinten
allmählich zugespitzt und wie die Naht der Flügeldecken dichter
grau behaart. Die Flügeldecken sind nicht breiter als das Hals-
schild, von der Mitte an nach hinten gerundet verenst, sehr fein
punktirt-gestreift, dunkel violett, jede mit einer vorn bis zum
Seitenrande verbreiterten, nach hinten allmählich verschmälerten
und vor der Spitze abgekürzten, bräunlich rothen Längsbinde.
Unterseite, Epipleuren der Flügeldecken und Beine schwarz,
Schienen und Tarsen mehr oder weniger gelblich braun.
Durch Herrn Dr. Staudinger unter dem beibehaltenen
Namen erhalten.
103. Agonischius flavofasciatus.
Fuscus, subaenescens, flavescenti-pubescens; ore sat porrecto,
flavo, mandibulae apice nigris; fronte longitudinaliter subcanali-
eulata, erebre punctata; antennis brevibus, basi flavis, artienlo 2%
minuto, tertio quarto sublongiore; prothorace latitudine haud vel
sublongiore, a basi vel medio rotundatim angustato, convexo,
densissime subtiliter punctato, basi breviter eanaliculato, angulis
postieis flavescentibus, haud divaricatis, carinatis; elytris pro-
thoraeis latitudine, a medio rotundatim attenuatis, vitta dorsali
flava ornatis, subtiliter punctate-striatis; corpore subtus fusco-
subaeneo, epipleuris pedibus, abdomine segmento ultimo apice
flavis. Long. 5 mill., lat. 11/;—11/, mill.
Borneo, Kina-Balu.
Bräunlich, mit schwachem Erzglanz, fein gelblich behaart; der
Mund mit Ausnahme der schwarzen Mandibelspitzen gelb, ver-
hältnißmäßig stark vorragend, die Oberlippe kaum doppelt so
breit wie lang. Die Stirn mit schwach vertiefter Längslinie,
sehr dicht punktirt. Die dunklen Fühler sind kurz, an der Basis
Stett. entomol. Zeit. 1902. 20
306
gelb, das zweite Glied sehr klein, das dritte reichlich so lang
wie das vierte, diese wie die folgenden ziemlich kräftig. Das
Halsschild ist so lang oder ein wenig länger als breit, von der
Basis oder erst von der Mitte an leicht gerundet verengt, sehr
dicht und ziemlich fein punktirt, mit kurzer feiner Mittelrinne
an der Basis, die Hihterecken sind gelblich, nicht divergirend,
fein gekielt. Die Flügeldecken sind uur so breit wie das Hals-
schild, von der Mitte an oder erst etwas hinter der Mitte leicht
gerundet verengt, jede .neben der Naht mit einer nach hinten
allmählich verschmälerten gelben Längsbinde, fein punktirt-gestreift.
Die Unterseite ist bräunlich schwarz, schwächer erzglänzend,
die Nähte und der Seitenrand der Vorderbrust, die Beine und
die Epipleuren der Flügeldecken bräunlich gelb.
Eine kleine, charakteristische Art, mit keiner ihr ver-
wandten zu verwechseln.
104. Glyphonyx dimidiatus.
Niger, nitidus, flavo-pubescens; antennis brunneis, arti-
culo 30 20 breviore; prothorace subquadrato, lateribus recto et
parallelo, angulis antieis rotundatim angustatis, disco minus dense
subtiliterque, lateribus dense sat fortiter punctato, suleis basalibus
elongatis, tenuissimis, parallelis, angulis postieis haud divaricatis,
longe carinatis; elytris prothorace sublatioribus, dimidia parte
postica rufis et rotundatim angustatis, subtiliter punetato-striatis,
interstitiis punetulatis; eorpore subtus nigro, abdomine pedibusque
brunneo-rufis, prosterno subtiliter propleuris medio fortiter punc-
tatis, mucrone prosternali horizontali. marginato. Long. 5 mill.,
lat. 11/, mill.
Soekaranda, Liangagas.
Schwarz, glänzend, gelblich behaart. Stirn gewölbt, an
der Basis zuweilen mit der Spur eines schwachen Längseindrucks,
ziemlich dicht punktirt. Fühler röthlich braun, das dritte Glied
deutlich kürzer als die einschließenden. Halsschild so lang wie
breit, an_den Seiten gerade, nur an den Vorderecken schwach
Stett, entomol. Zeit. 1902.
307
gerundet verengt, gewölbt, ohne Mittelrinne, mäßig dicht und
fein, an den Seiten dicht punktirt, Hinterecken gerade nach hinten
gerichtet, ihr feiner Kiel ungefähr bis zur Mitte reichend.
Flügeldecken so breit als das Halsschild, an den Seiten sehr
schwach gerundet erweitert oder bis zur Mitte parallel und nach
hinten gerundet verengt, schwarz, die hintere Hälfte bräunlich
roth, fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume schr fein punk-
tulirt; die Unterseite echwaız, die hintere Hälfte des Abdomens
braunroth, die Beine gelb.
Schmaler und länger als ruficaudis Cand., das Halsschild
nicht breiter als lang, nach vorn nicht verengt, feiner punktirt,
die Hinterecken kürzer gekielt und die Beine gelb.
Durch Herrn Dr. Dohrn (Stettiner Museum).
105. Dieteniophorus robustus.
(2) Brunneo-rufus, nitidus, brevissime tenuiterque pubescens;
fronte dense punctata, medio leviter biimpressa; antennis brevibus
leviter serratis, artieulo tertio 4° longiore et angustiore; pro-
thorace longitudine latiore, a basi, apice rotundatim, angustato,
dieeo late lateribusque anguste infuscato, sat dense subtiliterque.
punetato, subtiliter eanalieulato, angulis posticis divaricatis, valde
-arinatis; elytris prothorace latioribus et fere quadruplo loneioribus,
ultra medium parum dilatatis, postice rotundatim angustatis,
tenuiter punctulato-striatis, interstitiis dense subtiliterque punctatis;
corpore subtus pedibusque concoloribus. Long. 26 mill., lat.
elytr. basi 7 mil.
Australia, Neu-Süd-Wales.
Braunroth, elänzend, mit wenig bemerkbarer, sehr kurzer
und feiner Behaarung; Stirn dicht und ziemlich fein punktirt,
zwischen den Augen mit einem bogenförmigen, beiderseits etwas
stärker vertieften Eindruck. Die Fühler überragen die Hinter-
ecken des Halsschildes etwa um 1 Glied, sind dünn, mäßig stark
gesägt, das dritte Glied länger und schmaler als das vierte.
Das Halsschild ist etwas kürzer als an der Basis breit, nach. vorn
Stett. entomol. Zeit. 1902. 20%
308
ziemlich geradlinig, an der Spitze stärker und gerundet verengt,
auf der Scheibe breit, an den Seiten schmal schwärzlich, ebenso
fein aber weniger dicht als die Stirn punktirt, mit feiner, vorn
abgekürzter Mittelrinne, mit kräftigen, in der Richtung der Hals-
schildseiten divergirenden, stark gekielten Hinterecken, die leicht
nach unten und an der äußersten Spitze leicht nach innen ge-
krümmt sind. Die Flügeldecken sind noch breiter als das Hals-
schild und reichlich 3!/,; mal so lang, von der Basis an nach
hinten leicht gerundet erweitert; dann gerundet verengt, sehr
fein gestreift, die Streifen sehr fein, undeutlich punktulirt, die
Zwischenräume gleich breit, dicht und nicht feiner als das Hals-
schild punktirt. Die Unterseite und Beine glänzend braunroth,
nur das Prosternum etwas dunkler.
106. Dieteniophorus lineatus.
(3) Brunneus, subopacus, dense griseo-pilosus; antennis
ferrugineis, elongatis, pectmatis; prethorace latitudine longiore,
a basi attenuato, canalieulato, dense punctato, angulis posticis
divaricatis, obtuse carinatis; elytris prothorace latioribus, & medio.
rotundatim attenuatis, punctato -striatis, interstitiis imparibus
latioribus, ceonvexioribus et densius pilosulis; corpore subtus
pedibusque coneoloribus, elytrorum epipleuris ferrugineis. Long.
15 mill., lat. 41/, mill.
Australia, Neu-Süd-Galhia.
Röthlich braun, dieht grau behaart, ziemlich matt; die
Fühler braunroth, reichlich von halber Körperlänge, drittes Glied
länger als das vierte, nur mit kurzem Fortsatz, der des vierten
kürzer als der des 5. Fortsatzes, des 5. bis 9. gleich lang, der
des 10. wieder etwas kürzer, 11. Glied einfach, vor der Spitze
abgesetzt. Das Halsschild ist länger als breit, von der Basis
an nach vorn zuerst stark, dann schwächer verengt, die Hinter-
ecken stark divergirend, spitz, nur schwach gekielt, die Ober-
seite dieht und ziemlich stark punktirt, mit nach vorn schwächerer,
vollständiger Mittelrinne. Die Flügeldecken sind an der Basis
Stett. entomol. Zeit. 1902,
309
so breit wie das Halsschild an der Spitze der Hinterecken, von
der Mitte an nach hinten gerundet verengt, punktirt-gestreift, die
Zwischenräume schwach gewölbt, fein und dicht punktirt, nament-
lich der 3., 5. und 7. breiter, stärker gewölbt, dichter behaart
und etwas heller gefärbt als die übrigen. Unterseite und Beine
sind wie die Oberseite gefärbt, die Epipleuren der Flügeldecken
etwas heller roth.
Dem D. ramifer Eschs. ähnlich, unterscheidet sich aber
von diesem durch die heller rothbraunen Fühler und Beine, das
dichter und feiner punktirte Halsschild und durch die ungleichen
Z/wischenräume der Flügeldecken.
Gastrimargus nov. gen. Physodactylini.
Frons antica late subrotundata, transversim subtiliter mar-
ginata, supra labrum elevata.
Labrum rotundatum, eum ore prominens.
Mandibulae validae, simplices, faleiformes.
Palpi labialae articulo ultimo fusiformi.
Antennae breves.
Lateri prothoraeis haud marginati.
Suturae prosternales antrorsum haud excavatae.
Seutello cordiformi.
Coxae posticae extrorsum abrupte angustatae.
Pedes erassi.
Diese bemerkenswerthe Gattung erinnert durch das herz-
förmige Schildehen und das an den Seiten vollkommen unge-
randete Halsschild stark an Cardiophorus, gehört aber in die
Gruppe der Physodactylini. Die Stirn ist vorn breit, sehr
schwach gerundet und fein gerandet. Die Oberlippe ist von der
Stirn stark abgesetzt, vorn gerundet. Die Mandibeln sind stark
vorragend, sichelförmig, einfach zugespitzt. Das letzte Glied der
Kiefertaster ist außen gerade, an der Innenseite ziemlich stark
konvex, das entsprechende der Lippentaster fast spindelförmig,
zugespitzt. Das Prosternum ist vorn gerade abgestutzt, sein
Stett. entomol. Zeit. 1902.
310
Fortsatz sehr stark nach innen gekrümmt, die Prosternalnähte
geschlossen, einander parallel, die Mesosternalgrube ebenfalls stark
nach innen gekrümmt. Die Beine sind kurz und auffallend
kräftig. die Schienen nach der Spitze zu stark verbreitert, die
Schenkel, namentlich die der Hinterbeine. stark verdiekt, und
diese mit auffallend starkem, gewölbten Trochanter, die Tarsen
sind kurz, viel kürzer als die Schienen, und wie die Klauen
einfach. Die Schenkeldecken sind im innersten Drittel stark
verbreitert und über der Anheftungsstelle der Trochanteren stark
ausgerandet, nach außen plötzlich gerundet stark verengt. Diese
Gattung unterscheidet sich von allen anderen dieser Gruppe
durch das an den Seiten ungerandete Halsschild.
7 107. Gastrimargus Schneideri.
Robustus, ferrugineus, nitidus, subtiliter flavo-pilosulus; fronte
ralde deelivi, antice leviter.impressa, subinaequaliter dense punetata;
antennis brevibus, ab artieulo 3° serratis, versus apicem gradatim
parum attenuatis; prothorace latitudine longitudine aequali, tumido,
sat dense subtiliterque punctato, basi parum apiceque fortiter
angustato, lateribus valde rotundato, angulis postieis brevibus,
haud earinatis; sceutello obseuro, eordiformi, dense flavo-pubescens;
- elytris prothoraeis latitudine, eonvexis, ultra medium subdilatatis,
apice rotundatim attenuatis, sulcatis, suleis subtiliter punetatis,
interstitiis sat fortiter convexis, sparsissime punetulatis; eorpore
subtus pedibusque rufo-ferrugineis, prosterno abdomineque versus
apicem parum obseurioribus. Long. 13 mill., lat. 4 mill.
Afriea orient., Mieindani.
Stark gewölbt, bräunlich roth, glänzend, fein gelb behaart.
Die Stirn stark abfallend, vorn leicht eingedrückt, fein gerandet,
dicht und etwas ungleich punktirt. Nasalraum zwischen Vorder-
rand der Stirn und Oberlippe deutlich punktirt. Die Fühler
erreichen nicht ganz die Mitte des Halsschildes, ihr zweites Glied
ist sehr klein, vom dritten Gliede an schwach gesägt und die
einzelnen Glieder nach der Spitze zu allmählich etwas schmaler.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
311
Das Halsschild ist so lang wie breit, vorn stark, an der Basis
weniger stark verengt, die Seiten stark gerundet, ohne Spur
einer Randlinie, Oberseite stark gewölbt, ziemlieh dicht und fein
punktirt, die Hinterecken sind kurz, nicht gekielt. Das herz-
förmige Schildchen ist wie der Basalrand des Halsschildes und
der Flügeldecken schwärzlich, dieht anliegend behaart.
Die Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild in der
Mitte, an den Seiten fast parallel oder hinter der Mitte sehr
schwach etwas verbreitert, hinten gerundet verengt, gewölbt,
tief gefurcht, die Furchen fein und dicht punktirt, die Zwischen-
räume stark gewölbt und mit vereinzelten Pünktchen sehr weit-
läufig besetzt. Die Unterseite des Körpers ist stark gewölbt,
die Hinterbrust, die Seiten des Abdomens an der Basis, zuweilen
auch die Seiten der Vorderbrust etwas heller als das Abdomen
an der Spitze und das Prosternum.
2 Exemplare dieser Art erhielt ich durch Herrn Friedrich
Schneider in Wald im Rheinland, dem ich dieselbe widme.,
108. Lacon setosus.
Fuseus, squamulis flavo-cinereis aliquibusque albidis macu-
latim ornatus; fronte longitudinaliter impressa; prothorace utrinque
bisinuato, marginibus erenulato, disco quadritubereulato, duobus
postieis majoribus, angulis postieis divaricatis, acutis, haud cari-
natis; elytris medio rotundatim dilatatis, postice attenuatis, setulis
brunneis dense adspersis, seriatim punctatis, basi bituberculatis.
Long. 11 mill., lat. elytr. med. 4 mill.
Antongil-Bai, Madagascar.
‚Bräunlich schwarz, matt, mit gelblich.braunen und gelblich
grauen Schüppchen etwas unregelmäßig fleckig besetzt und die
Flügeldecken neben der Naht und am Seitenrande mit einzelnen
zerstreuten, weißen Schuppenflecken, die Flügeldecken. außerdem
ziemlich dicht mit aufstehenden, kurzen braunen Borsten bekleidet.
Die Stirn ist der Länge nach flach dreieckig vertieft. Das Hals-
schild ist breiter als lang, an den Seiten doppelt ausgeschweift, -
Siett. entomol. Zeit. 1902.
312
mit gekerbtem Seitenrande, stark gewölbt, zuf der Scheibe mit
vier Höckern, von denen die hinteren beiden viel stärker und
erhabener . sind als die vorderen, die Hinterecken sind spitz,
divergirend, flach gedrückt. Die Flügeldecken sind an der Basis
so breit wie das Halsschild an den Hinterecken, gewölbt, bis
hinter die Mitte allmählich gerundet erweitert und dann stark
gerundet. verengt, nur sehr schwach gestreift, die Streifen mäßig
dicht und mäßig ‚stark punktirt, der dritte Zwischenraum nahe
der Basis gehöckert. Unterseite schwarz, mehr weißgrau be-
aart, Fühler gegen die Spitze hin und die Beine braunroth.
Dem gibberosus Cand. ähnlich, aber von diesem sowie von
allen seinen Verwandten durch die abstehenden Börstehen auf
den Flügeldecken deutlich verschieden.
109. Lacon bifaseiatus.
Fuseus, eapite prothoraceque dense luteo-squamulosis, elytris
tenuiter fulvo-brunneo-squamulosis et faseiis duabus luteis ad
suturam interruptis ornatis; prothorace utrinque late bisinuato,
marginibus erenulato, dorso transversim tumido subinaequali,
medio longitudinaliter subcanaliceulato, angulis posticis reetis, haud
carinatis; elytris brevibus, medio paulo rotundatim dilatatis, pro-
funde sat fortiter seriatim punctatis, interstitio tertio a basi sub-
elavatis; corpore subtus dense luteo pubescente, tibiis tarsisque
brunneis. Long. 10 mill., lat. elytr. med. 3?/, mill.
Madagascar.
Bräunlich schwarz, matt, Kopf und Halsschild ziemlich dicht
_ etwas weißlich gelb beschuppt, Flügeldecken ziemlich dünn mit
sehr kleinen und kurzen braunen Schüppchen besetzt und mit
zwei sehr dicht weißlich gelb beschuppten, an der Naht unter-
brochenen Querbinden, die eine nahe vor der Mitte, die andere
vor der Spitze. Die Stirn mit schwachem Längseindruck, das
Halsschild breiter als lang, an den Seiten doppelt ausgerandet,
mit gekerbtem Seitenrande, stark gewölbt, mit flacher, wenig
scharfer Längsfurche und mit vier sehr schwachen, undeutlichen,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
313
aber doch bemerkbaren Erhabenheiten, die Hinterecken sind flach
gedrückt, rechtwinklig und schwach divergirend. Die Flügel-
decken sind an der Basis so breit wie das Halsschild an den
Hinterecken, bis zur Mitte schwach gerundet erweitert, hinten
stark gerundet verengt, nur an den Seiten mit schwachen Streifen,
mäßig dicht aber tief gereiht punktirt, der dritte Zwischenraum
nahe der Basis schwach gewölbt. Die Unterseite ist geschwärzt,
gelblich weißgrau dicht behaart, die Schienen und Tarsen etwas
heller braunroth als die Schienen.
Dem decoratus und pictws verwandt, aber dureh die scharf
bindenförmig gezeichneten Flügeldecken von diesen sowie von
allen übrigen Verwandten deutlich verschieden.
Verzeichniss der beschriebenen Arten.
. Ägrypnus permucronatus . » .» . . Borneo.
1
ae Adeloceranrubida,... 7. schen iinse-Mona:
Se Amacanthor bveostata. > . .„ „ur, Beasıl.
Ar Daeons Überndonfere. ..:.. >»... „222 Madras.
De setehestanicusn =... Ser wDunkesten.
Be eontenmedius nun 2. 8 borneo.
escapus Sand. Itt2 2 2 uN:-Gumea.
8. Remeus: Oberndonferi -» = = . sr z, Madras.
I. n varıegatuss a. 2. Bes 23. Birma.
20. Alaus. assamensiss = 2.2... %: Mn... Assam.
Bee angulicolisenen 3... Seren Sumatra:
omseofasciaus 5% 2. AM a8 Dorneo:
13. Semiotus convewicollis Blanch.
var. nov. signatus. . . . Paraguay.
14. a Illigeri Guer. var. nov. bifidus Venezuela.
15. Teiralobus scutellaris -.. .: - .. .».* D.-Ost-Afrika.
16. Pseudotetralobus nov. gen. Dohrni . N.-Guinea.
17. Elasmosomus nov. gen. fasciculatus . Kamerun.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Su
Elasmosomus undulatus .
R brunneiventris.
re parallelus ". .
62 linearise en
humeralis .
Rsephusnasalisıar !.-
er mesosternalis . .
Elius rufus
Anoplischius fusiformis .
NE hasalisus. ie
Ischiodontus fulvicollis .
Atractosomus Oertzeni .
Achrestus trilineatus . .
Monocrepidius
»)
na
.- .
restinctus .
submaculatus
laterarius .
dorsalis .
Aeolus nigrofasciatus . .
„. angustifrons .
„. sexplagiatus Cand. i.
PR sexmaculatus . .
3 Dandallelus u wann:
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Heteroderes solitus Mr
5 acuminatus
. UKW 5 ee
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jJuvenilis . .
R curvalus .» »
n nigrifrons .
. Elater indicus
Megapenthes suturellus .
Helanoxanthus quadrilineatus
”
Dohrni .
Stett. entomol. Zeit. 1902.
.
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6)
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Transvaal.
W est- Afrika.
Madagascar.
r
Madras.
Madagascar.
Borneo.
Sumatra.
Melanoxanthus pachyderoides
Anchastus marginicollis . .
n brunneus . .
Anchastomorphus minulus .
Eschatroxus anticus .. . .
Arrhaphes cyaneus. . . .
- plumbeus . .
® erythrurus . .
Cardiophorus borneönsis . .
Paracardiophorus flavobasalis
Cardiotarsus longipennis
Horistonotus bimaculatus
flravofasciatus .
ER SUHTaSER en
e nigricollis . .
% Umiligatus.....:
N Candezei .. .
Esthesopus biformis . . .
hieroglyphicus .
Diploconus subangulatus . .
= punclatus . . -»
. MÄGRUTONS... ....
N latenalisıy iin.
re nitidus .
Spheniscosomus elongatus
u Niger en»
ei suturalis .
MHelanotus cuneolus N
he Dohrni . . ..°.
» sumbaensis . . .»
e gracilipes - - -
5 assamensis . : .
Pyrophorus basalis. . . .
e DICCS HN:
Stett. entemol. Zeit. 1902.
. Neu-Pommern.
D.-Öst-Afrika.
Guayana.
‚Brasil.
Mexico.
N.-Guinea.
. Sumatra.
©
Borneo.
China.
Hymalaya.
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Brasil.
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Brasil.
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Peru.
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Sumatra.
Borneo.
Ins. Gardener.
Celebes.
Neu-Mecklenburg.
Borneo.
Java.
Ceram.
Sumatra.
bi)
Sumba.
Assam.
9)
Eeuador.
Pyrophorus submaculatus
Ludius nigropilosus . .
.n
..
ae
maculipennis . .
Pristilophus bifoveolatus ..
..
Crepidomenus illinitus Cand. i.
p
elongatus .
Cardiorhinus bimaculatus
Steatoderus conicipennis .
Cosmesus nigerrimus
Agriotes cylindricollis . .
Agonischius rufolaterus.
»
65}
5)
var.
var.
melanoxanthoides
collarisı 2.
fastuosus Cand.
cyanescens .
semirufus .
rufangulus .
laesus Cand. i.
flavofasciatus
Glyphonys dimidiatus . .
Dicteniophorus robustus 2
Gastrimargus nov. gen.
lineatus .
Laeonnseiosussmr wer
.
bifuscialus 2 20%
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Schneideri
Eeuador.
Caucasus.
Bulehar-Dagh.
China.
Tonga-Tabu.
Transvaal.
N.-S.-Wales.
Eeuador.
Philippinen.
Ecuador.
China.
Borneo.
Sumatra.
6)
Borneo.
0)
Sumatra.
N.-S.- Wales.
N.-S.-Gallia.
D.-Ost- Afrika.
Madagascar.
2
317
Neue Geometriden und Kleinfalter des
europäischen Faunengebiets
von Pfarrer A. Fuchs in Bornich.
1. Acidalia proclivata n. spec.
Kleiner, matt gelblich weiß, mit 5 dunkleren gewellten
Schräglinien, die Vorderflügel schmal und spitz, ihr Saum sehr
schräg, fast gerade. 7—8 mm.
Zur Verwandtschaft der Subsericeata und Ossiculata ge-
hörig, aber von beiden Arten, abgesehen von ihrer geringeren
Größe, die für die Beurtheilung der Artrechte nicht ins Ge-
wicht fällt, durch ganz anderen Flügelschnitt verschieden. Alle
Flügel sind schmal, die vorderen auffallend spitz, ihr Saum sehr
schräg und nicht gebogen, also ganz anders gestaltet wie bei
‚der breitflügligen Sabsericeata; aber auch von Ossiculata, die
ja spitzere Vorderflügel und ebenfalls einen etwas schrägeren
Saum hat, weicht sie in dieser Hinsicht ab. Denn während bei
Össiculata der Saum vor dem Hinterwinkel deutlich gebogen ist,
ist er bei Proclivata fast gerade und noch schräger, also auch
die Spitze schärfer.
Die Färbung ist ein matttes Wachsgelb, daher der Osse-
culata näher als ‘der reiner weißen Subsericeata (die ich nur
in der bei uns allein heimischen Form Oloraria Rössl. kenne).
Die ganze Fläche ist mit dunkler gelben Schuppen bestreut. Aus
einer Verdichtung dieser Schuppen setzen sich die Schrägstreifen
zusammen, die etwas gewellt sind und gegen den Saum hin an
Deutlichkeit zunehmen. Der Vorderrand der Vorderflügel beider-
seits lebhafter gelb; «inen feinen Mittelpunkt bemerke ich nur
auf den Hinterflügeln; Saumlinie oder auch nur Saumpunkte
seheinen zu fehlen und die Franzen wie bei den zwei nächst-
verwandten Arten die Färbung der Flügel zu haben.
Aus dem russischen Armenien.
Stett. entomol. Zeit, 1902.
318
2. Eupithecia lavicaria.
Ganz rußig braungrau, die Vorderflügel lang gestreckt mit
schmalerer Spitze, großem, scharf schwarzem Mittelstrich und
undeutlichen Querlinien, die äußere Begrenzung des Mittelfeldes
über dem Hinterrande wurzelwärts geneigt. 9—10 mm.
Unter den von Herrn Custos Strand in Christiania erhal-
tenen Eupithecien. befand sich auch die hier charakterisirte Art
in 2 Exemplaren, das eine wohl erhalten, während das andere
seflogen und darum unsicher ist. Sobrinata, unter welchem
Namen sie eingesandt wurde, ist es gewiß nicht; während die
andern von Herrn Strand erhaltenen Sobrinata: unverkennbar zu
dieser Art gehören, sind diese 2 Stücke ebenso unverkennbar
nicht Sobrinata. An eine neue Art wird man nicht gerade
denken müssen, sondern nur an eine stark ausgeprägte nordische
varietas; aber zu welcher Art diese var. nun gehören möge, ist
bei dem eigenthümlichen Charakter der 2 Stücke — ganz ein-
tönig rußige Verdunklung aller Flügel einschließlich des Hinter-
leibs — ohne ein reichlicheres Material schwer zu entscheiden.
Die wurzelwärts gewandte Neigung der äußeren Begrenzung des
Mittelfeldes der Vorderflügel über dem Hinterrande könnte auf
Lariciata hinweisen, die wir aber auch im Gewande unserer
deutschen Lariciata von dort erhielten, und das Fehlen der rost-
eclben Farbe am Ursprung der Rippen 3 und 4 der Vorder-
llügel, das auch zuweilen bei deutschen Exemplaren vorkommt,
spricht nicht dagegen, da es sich durch die Verdunkelung der
ganzen Flügellläche erklären läßt. Vorläufig bleibt die Frage
unentschieden, weshalb ich den neuen Falter schlechtweg als
Eupith. (Tephrocl.) lavicaria bezeichnet habe.
Die Vorderflügel lang gestreckt, ‚ganz rußig braungrau,
außer dem scharf schwarzen Mittelstrich keine deutlich erkenn-
bare Zeichnung, nur einige Querwellen sind rudimenlär vor-
handen; diejenige, welche als äußere Begrenzung des nicht aus-
geprägten, sondern mit dem übrigen Flügel gleichgefärbten Mittel-
feldes aufgefaßt werden kann, ist über dem Hinterrande wurzel-
Stett. entomol. Zeit. 1902,
319
wärts auffallend geneigt. Unter der Lupe verschwindet bis auf
den Mittelfleeck alle Zeichnung und die Färbung präsentirt sich
als ein Gemisch rußig brauner und lichterer Schuppen. Die
Hinterflügel ebenfalls verdunkelt, ihr Mittelfeld fein und schwach;
ein schattenhafter, in Fleckchen aufgelöster Querstreif steht vor
dem Saume. Schr auffallend partieipirt an der allgemeinen Ver-
dunkelung der Hinterleib, der oben ganz rußig braunschwarz ist;
der Bauch ist heller, die Unterseite der Flügel ebenfalls dunkler,
hier alle Flügel mit 2 Schattenstreifen und schwarzem Mittelfleck.
»
Die Franzen grau, dunkel gefleckt.
Von Lavik in Norwegen.
3. Crambus pascuellus L.
ab. collutella: Vorderflügel schmutzig weiß, in der Falte,
am Vorderrande vor der Spitze und im Saumfelde schwach ocker-
selblich getönt, mit angedeuteter weißer Strieme und ganz ab-
geschwächter Zeichnung des Saumfeldes.
1885 sammelte ich auf dem Odinsnack bei Bornich, also
an einem ganz sterilen Orte, den nur einige, allerdings bemerkens-
werthe Arten bewohnen, darunter als vornehmste Lita Kininge-
rella, diese von gewöhnlichen Pascuellus, wie sie auf Wiesen
fliesen, sehr abweichende Form in einer Reihe von Exemplaren.
Die Grundfarbe anderer Pascuellus ist bei ihnen ganz abge-
schwächt und nur noch in der Falte, am Vorderrande vor der
Spitze und im Saumfelde als ein gelblicher Anflug vorhanden.
Der Vorderrand in einer feinen Linie braun, die Strieme weiß,
aber im bleichen Gewande des Falters wenig auffallend; gegen
den Innenrand wird sie durch eine feine Linie undeutlich be-
srenzt. Die Zeichnung des Saumfeldes ist nur rudimentär an-
gezeigt, am deutlichsten ist noch die gebrochene Querlinie vor
dem Saume. — ab. exlinctella Z. (aus Island; im neuen Kataloge
führt sie die schöne Endung „us“) kann es nach der dort an-
gegebenen Diagnose nicht sein.
Stett. entomo]. Zeit. 1902,
320
Drei Bergüner Exemplare des Pascuellus von Zeller sind
kleiner und dunkler, die Strieme zuweilen gelblich, matt glän-
zend, und da auch die Palpen verdunkelt sind, so gehören sie
wohl zur ab. fumipalpella Mn., die auf den Hochalpen die Regel
zu sein scheint.
_ Anatolische Pascuellus sind besonders schön und groß,
haben aber sonst nichts Ausgezeichnetes.*)
4. Tortrix (Pandemis) **) corylana F.
ab. erythrana: Größer und dunkler, Vorderflügel gelblich
rothbraun mit verschwommener Zeichnung und dunkler roth-
braunen Franzen, bisweilen ganz zeichnungslos, Hinterflügel dunkel-
grau mit gelblicher Spitze und dunkelgrauen Franzen.
Eine ausgezeichnete Form, von gewöhnlichen corylana sich
weit entfernend. Viel dunkler, auch größer. Braunroth, nur bei
den Exemplaren mit den Rudimenten verschwommener Zeichnung
noch am Vordesrande, wo die Anlage der Zeichnung sichtbar
ist, gelblich getönt. Zuweilen sind aber die Vorderflügel ganz
braunroth, ohne Zeichnung, und dann ist auch die sonst übliche
Gitterung von der dunklen Farbe verschlungen.
Hinterflügel dunkelgrau, viel dunkler als bei der gewöhn-
lichen Corylana. Die Zugehörigkeit der Aberration zu Corylana
wird durch die für letztere charakteristische gelbe Hinterflügel-
spitze erwiesen, aber das Gelb ist auf einen kleineren Raum
eingeschränkt und durch die auch an dieser Stelle dunkelgrauen
Franzen umrahmt. Kopf und Brustschild rothbraun, der Rücken
*) Von Cr. biarmieus Thnb. besitze ich aus dem hohen Norden
Europas eine ganz verdunkelte Lokalform, var. illatella, deren Diagnose
ist: „Vorderflügel dunkel rehbraun, grau staubig, schwach gezeichnet
oder zeichnungslos, die Hinterflügel dunkel graubraun“. Die dunkle
Färbung der Vorderflügel verschlingt fast alle Zeichnung, besonders
beim 9, beim S ist die Querlinie des Saumfeldes angedeutet. Der Kopf
hat die Färbung der Vorderflügel, und die Hinterflügel sind dunkler
graubraun als bei anderen biarmicus.
**) Die kleineren Gruppen des Genus Tortrir werden am besten
als Untergattungen aufgefaßt; cf. Hn. Tortrieina p. 30—53.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
321
dunkelgrau. Auch die Unterseite ist dunkler und die Gitterung
weniger ausgeprägt; bei den Exemplaren mit oben eintönigen
Vorderflügeln verschwindet sie auch unten.
Ich klopfte eine Reihe ganz frischer Exemplare beiderlei
Geschlechts Ende Juli und Anfangs August 1896 in den land-
einwärts gelegenen Gebirgswäldern („Breite Hecke“) aus Buchen,
habe aber die Fundstelle seitdem. nicht wieder besucht. Im
Lennig kam sie mir noch nicht vor.
5. Semasia*) Hinnebergiana n. spec.
Weißlich, ockergelblich grau getönt, matt silbern glänzend,
mit zwei übereinanderliegenden gelbbräunlichen Flecken auf dem
Innenrande am Ende des Wurzelfeldes, gelbbraunem, saumwärts
zweimal geecktem Schrägbande jenseits der Mitte und großem,
deutlichem, schwarzpunktirtem Spiegel, die Hinterflügel grau mit
wenig lichterer Wurzel. 8—9 mm.
Die hier beschriebene Art hat trotz wiederholter Versuche,
eine richtige Determination zu erhalten, bis jetzt keine genügende
Erklärung gefunden. Herr Bang-Haas, der sie zuletzt zur
Begutachtung hatte, sah in ihr eine wahrscheinlich neue Art
bei Demarniana. Aber der Vergleich mit dieser paßt gewiß
nicht; sie steht anderen Arten weit näher und gehört zweifellos
neben Modicana, von der ich außer drei hiesigen noch vier
Wiener Stücke habe, die letzten von Eppelsheim. Selbst ein so
gewiegter Kenner, wie der verstorbene Hofmann, wußte nichts
aus ihr zu machen („hat mir viel Kopfzerbrechen verursacht“)
und deutete sie schließlich auf die von Heinemann p. 152 be-
schriebenen weißen Stücke der Scutulana, was aber auch ein
Irrthum ist: mit Scutulana kann sie nach den von mir ein-
gesehenen Exemplaren der im Landesmuseum zu Wiesbaden auf-
gestellten Rößler’schen Sammlung ebenso wenig verglichen werden
als mit Demarniana; und da nun auch Herr Dr. Hinneberg,
*) Nach von Heinemanns Anordnung; der neue Katalog hat die
Verwandten unter Epiblema — Paedisca Tr.
Stett. entomol. Zeit. 1909, 21
322
dem ich sie zweimal mit der Bitte um ihren Namen vorleste,
an ihrer Determination verzweifelte, so wage ich es, sie als eine
wahrscheinlich neue Art aufzustellen, was ja auch Bang-Haas
nach seiner oben wiedergegebenen Aeußerung für gerechtfertigt
hält. Sie schließt sich der Modicana Z. eng an, mit der sie in
der Anlage der Zeichnung übereinstimmt, unterscheidet sich aber
durch buntere Färbung. Trotzdem nun von Heinemann bei Be-
sprechung der letzteren sagt: „die südeuropäischen Stücke sind
lebhafter gefärbt, mit einem braunen Doppelfleek am Ende des
Wurzelfeldes und einer solchen Schrägbinde hinter der Mitte“,
dürfte sie doch mit dieser südlichen var., die der neueste Katalog
übrigens noch nicht mit einem Namen belegt, schwerlich zu-
sammenfallen, da sich für Sem. Hinnebergiana außer der leb-
haften Färbung doch auch noch andere Unterschiede ergeben,
vor allem das Zurücktreten des für Modicana als Grundfarbe
angenommenen gelbgrauen Tones so sehr, daß bei Hinnebergiana
die liehten Stellen, welche einen matt silbernen Glanz haben,
überwiegen, also die Grundfarbe repräsentiren.
Kleiner und mit schmaleren Vorderflügeln als Modicana,
die letzteren unter der Spitze deutlich eingezogen; das Wurzel-
feld mit grauen Querstricheln nicht so dicht bedeckt wie bei der
verwandten Art. sondern nur mit wenigen braunen Schuppen
bestreut; an seinem Ende liegen auf dem Innenrande übereinander
zwei bräunliche Fleekchen, die schärfer ausgeprägt sind als bei
Modicana. Der dahinter liegende helle Innenrandsfleck ist viel
ausgedehnter und reiner: er ist beiderseits ziemlich gut be-
grenzt, reicht aufwärts bis unter den Vorderrand und
unter demselben, sich zurückwendend, noch in das auf
solche Weise aufgehellte Wurzelfeld hinein, ist licht ocker-
gelblich, mit mattem Silberelanz, ganz rein, ungestrichelt, nur
zwei feine Punkte auf dem Innenrande. Die nun folgende Schräg-
binde, welche in einer schmalen braunen Vorderrandslinie bis
an die Wurzel zurückgezogen ist, dunkler und bestimmter als
bei Modicana; saumwärts, wo sie scharf abgegrenzt ist, —
Stett. entomol. Zeit. 1902.
323
schärfer als bei den nächsten Verwandten — hat sie im deut-
licher Ausprägung die schon von dieser Art her bekannten zwei
Vorsprünge, von deren oberem ein brauner Schattenstreif in den
Saum zieht, so daß der Spitzentheil unterhalb des Vorderrandes
verdunkelt erscheint. Dieser Schattenstreif bildet die obere -Be-
grenzung des Spiegels, der, sonst gleichgeformt mit Modicana,
heller und deutlicher ist, auch größer scheint. Er ist überall
durch matt silberne Schuppen aufgehellt und führt an dem Saume
oben zwei bis drei schwarze Punkte. Die Vorderrandshäkchen
und Franzen wie bei Modicana. Die Hinterflügel grau mit
wenig helleren Franzen. |
Vierzehn Exemplare beiderlei Geschlechts. meist rein, in
den Rheinbergen auf der Höhe des Spitznacks an felsiger Stelle
unter Hodicana und Decolorana in der zweiten Junihälfte ge-
fangen, auch einmal am Fuße des Loreleyfelsens im Rheinthale
selbst und von Herrn Forstmeister Wendlandt zu St. Goars-
hausen in einem frischen 5 erbeutet.
6. Gelechia caminariella n. spec.
Vorderflügel schmaler, ganz rußigbraun, zeichnungslos, Hinter-
flügel grau, das Endglied der Palpen länger, bleichgelblich, un-
gefleckt. 7 mm.
Im August 1878 fing ich auf einer sterilen Halde des
Rieslingberges um einen dort verwaisten Sarothamnus- Strauch
eine, wie es scheint, bisher noch nicht beschriebene weibliche
Gelechia aus der Mulinella-Verwandtschaft, die sich in meiner
Sammlung inzwischen zwar nicht vermehrt hat, aber auch noch
anderwärts vorkommen muß, denn Zeller, dem ich sie zur Be-
stimmung sandte, gab sie mit der Bemerkung zurück: „ich habe
sie auch ohne Namen, aber nicht aus unseren Gegenden“. Zu
der etwas veränderlichen Mulinella, neben welcher sie eingereiht
werden muß, kann sie nicht wohl gehören, da Zeller, der diese
Art selbst aufgestellt hat, sich sonst zweifellos darüber geäußert
hätte. Sie unterscheidet sich durch etwas andere Form der
Stett. entomo]. Zeit. 1902, 31*
324
Vorderflügel, rußig braune Färbung und das längere Endglied
der Palpen. |
Vorderflügel schon von der Wurzel an ziemlich gleichmäßig
breit, beide Ränder parallel. nach außen nicht erweitert, der
Saum schräg, dadurch gestreckter erscheinend als die verwandte
Art, die Färbung ockergelblich graubraun, rußig beschuppt, ohne
jede Zeiehnung, die Franzen grau mit undeutlicher Theilungslinie,
die Hinterflügel wie bei der verwandten Art gestaltet, ‚aber
dunkler grau, ihre Franzen nur schwach gelblich, Kopf und
Brustschild von der Farbe der Vorderflügel, der Hinterleib beider-
seits rein grau, nicht gelblich getönt wie bei Mulinella. Das
Mittelglied der Palpen dicht beschuppt, das Endglied länger, an
der Wurzel etwas eingedrückt, dann verbreitert, lang zugespitzt,
glatt, ganz bleichgelb, ohne grauen Anflug. (Bei Mulinella ist
es in der Mitte seitlich grau gefleckt, um die Spitze breit grau).
Bei der sonstigen Trübung des Falters fällt dieses reine Gelb des
Endsliedes der Palpen um so mehr auf.
Ein wohlerhaltenes 2 ‘aus dem Rieslingberg. Woher Zeliers
Exemplare waren, erfuhr ich nieht, nach dem Wortlaute seiner
Bemerkung keinenfalls aus Deutschland. Beschrieben hat er die
Art nicht mehr, sie mag daher jetzt, wenn auch etwas verspätet,
ihren Namen erhalten.
7. Lita nitentella n. spec.
Vordertlügel geglättet, lehmgelblich grau, fein dunkel be-
stäubt, mit schwaızen, trüb röthlich eingefaßten Strichen in der
Falte und im Mittelraum, seltener auch an der Wurzel, und
einem bleichen rothgrauen, spitz gebrochenen hinteren Querstreif,
Hinterflügel licht grau, das Endglied der Palpen an der Wurzel
und vor der liehten Spitze braun geringt. 5—6 mm.
Herr Dr. Petry in Nordhausen erzieht aus Raupen, die
er bei Artern an Atriplex nitens findet, eine Litfa aus der Atripli-
cella-Obsoletella-Verwandtschaft, welche, seither umstritten und
bald als var. der ersteren betrachtet oder auch mit letzterer ver-
glichen, mir in 10 Exemplaren zur Untersuchung vorliegt.
Stett, entomol. Zeit. 1902.
325
Um zunächst über Obsoletella Klarheit zu erhalten, erbat
ich mir, da meine unter diesem Namen eingetauschten Stücke
nicht ganz sicher schienen, von dem Altmeister unserer Wissen-
schaft Herın Dr. Wocke, 2 seiner Sammlungs-Exemplare zur
Ansicht, die mir zugleich mit der weiter unten zu erörternden
Xyst. sepicolella H.-S. in liebenswürdiger Zuvorkommenheit zu-
gingen; das 5 trägt auf dem ihm beigegebenen Zettel den Ver-
merk: Wien, Mann, das 2: Schneeberg, Steyermark 8. 47, Main.
Nach ihnen kann die in Norddeutschland erzogene Art nicht mit
Obsoletella, von der sie sich durch die an Atriplicella erinnernde
Zeichnungsanlage unterscheidet, vereinigt werden. Von Atripli-
cella trennt sie sich, abgesehen von ihrer Färbung, welche der-
jenigen der Obsoletella sich nähert, durch die Beschaffenheit des
letzten Palpengliedes: dieses ist an der Wurzel schmal und unter-
halb der stets lichten Spitze breit weißlich geringt, also wie bei
Obsoleiella gezeichnet.
Von der Größe und dem Flügelschnitt der Atriplicella,
also im Ganzen etwas kleiner als Obsoletella und die Vorder-
flügel schmaler, die Färbung ähnlich dieser Art, matt röthlich
getönt, besonders in der Falte, die braune Bestäubung reichlicher,
schwach wolkig; undeutliche Fleckchen liegen‘ am Vorderrande
bei t/;, und vor der Mitte desselben, die aber auch fehlen können,
die schwarzen Längsstrichelchen in der Falte (nur einer, der
aber auch nicht immer vorhanden ist) und im Mittelraum (3, die
hinter einander stehen, der letzte etwas schräg darunter und nur
punktartig) sind trüb röthlich umzogen, der lichtere hintere Quer-
streif angedeutet (die zwei Obsoletella der -Wocke’schen Samm-
“lung lassen ihn vermissen), spitz gebrochen wie bei Atriplicella,
die Franzen an der Wurzel dunkel gefleckt, oft sehr undeutlich
oder auch gar nicht, um die Spitze mit zwei wenig deutlichen
Staublinien. Die Hinterflügel breiter als bei Öbsoletella, licht
grau, an der Wurzel weißlich. Das letzte Palpenglied scheint
länger als bei den Verwandten, ist an der Wurzel schmal, dann
verbreitert und läuft allmählich in eine feine Spitze aus, Der
Stett. entomol. Zeit. 1902.
326
braune Ring an seiner Wurzel ist schmal und oben offen, der-
jenige unterhalb der stets licht bleibenden Spitze breit und voll-
ständig. Bei Obsoletella scheint das Endglied, das ebenso ge-
zeichnet ist wie bei Nitentella, gedrungener und plötzlich zuge-
spitzt. Afriplicella hat es dünn und die Zuspitzung verläuft
allmählich. Von Farbe: ist es dunkelbraun, schwärzlich, mit
breitem weißlichem Ring vor der Mitte.
Von Atriplicella durch andere Färbung, weniger Zeichnung
und das Endglied der Palpen verschieden. Die Raupe ist, wie
mir Herr Dr. Hinneberg schreibt, sowohl in ihrem ganzen Habitus
wie auch hinsichtlieh ihrer Lebensweise der Raupe von Atripli-
cella äußerst ähnlich:. sie lebt im Spätherbst in Gespinnst von
Blüthen und Samen, die erste Generation vermuthet er in ver-
sponnenen Blättern — also ganz anders als die im Stengel von
Atriplex und Chenopodium wohnende Obsoletella-Raupe.
Die Art scheint in den Sammlungen oft mit Obsoletella
verwechselt, von der sichere Stücke nicht leicht erhältlich scheinen.
6. Xystophora rectifasciella n. spec.
(Fuchs, Stett. ent. Zeit. 1895, p. 32, Sepicolella H.-S.)
_ Klein, die Vorderflügel braungrau, staubig, mit 2 undeut-
lichen schwarzen Punkten in der Falte und in der Mittelzelle
und einem wenig auffallenden schwarzen. Punkt an der äußeren
Grenze des geraden weißen hinteren Querstreifs, das Endglied
der Palpen lang. 4 mm.
In der Stett. ent. Zeit. 1895, p. 32 ist eine Xystophora
als Sepicolella H.-S. in Anspruch genommen, die mir schon da-
mals, mit einem von Wocke selbst bestimmten hiesigen 5 der
Sepicolella verglichen, zweifelhaft schien. Was mich bestimmte,
das einzelne ganz reine Stück zu dieser Art-zu ziehen, war der
für Sepicolella sonst charakteristische gerade weiße Querstreif,
der auch, ähnlich wie bei dieser Art, einen schwarzen Punkt
führt, aber nicht in seiner Mitte, also nicht innerhalb der
weißen Farbe, sondern an der äußeren braunen Grenze des
Stett. entomol. Zeit. 1902.
327
_ Querstreifs, deren Mitte er allerdings bezeichnet. Um bei der
Beurtheilung sicher zu gehen, erbat ich neuerdings durch meinen
Breslauer Tauschfreund, Herrn Dr. Götschmann, aus der Samm-
lung des Herrn Dr. Wocke mit Lita obsoletella auch 2 Xyst.
sepicolella, die mir bei nächster Gelegenheit zur Verfügung ge-
stellt wurden. Beide sind aus Wien und rühren noch von Mann
her. Sie beweisen, daß das ]. ec. besprochene Stück nicht zu
Sepicolella gehört, sondern bei aller Verwandtschaft doch eine
unzweifelhaft verschiedene Art ist, die Heinemann nicht be-
sprochen hat; womit natürlich die richtige Bestimmung der von
Herrn Dr. Wocke früher begutachteten hiesigen Sepicolella nicht
in Frage gestellt wird. (Das Original zu Wocke’s Bestimmung,
ein $, ist noch in meinem Besitz und stimmt mit dem ‚5 des
jetzt von ihm zur Ansicht erhaltenen Pärchens überein.) Der
sofort in die Augen fallende Unterschied der Rectifasciella von
ihrer nächsten Verwandten ist ihre Kleinheit, die, verbunden
mit der Stellung des schwarzen Punktes nicht im geraden weißen
Querstreif, sondern an seiner äußeren braunen Begrenzung, aber
in der Mitte derselben, dem Thierchen ein anderes Aussehen
verleiht. Hierzu kommt bei näherer Untersuchung noch das
längere Endglied der Palpen.
Kleiner als die kleinsten Sepicolella, die Vorderflügel viel
schmaler, nach außen gar nicht erweitert, sondern von der
Wurzel an fast gleich schmal, sonst von gleicher Färbung, der
weiße Querstreif ebenso gerade, aber besser begrenzt und dadurch,
daß der schwarze Punkt die oben beschriebene Stellung hat,
nicht unterbrochen, sondern eintönig weiß, ungetrübt, die
Franzen grau, um die Spitze an der Wurzel weißlich und dahinter
gefleckt, keine ausgebildete Theilungslinie. Die Hinterflügel
schmaler und hinten noch schräger gestutzt, wie bei der ver-
wandten Art, grau, die Palpen hellgrau, das Endglied lang.
Ein Stück aus dem Lennige, im Juli beim Suchen nach
Sepicolella gefangen, von-dieser Art sicher verschieden.
.Stett. entomol, Zeit. 1902.
328
9. Mompha (Laverna) nodicolella n. spec.
(Hornigii Stt. in litt.)
Braungrau, grob weißlich bestäubt, mit schwarzen unter-
brochenen Längsstrichen in der Falte und über der Mitte, einer
getrübten, vorn verschmälerten, hellgrau und weiß gemischten
Querbinde vor, einem schrägen weißen @uerstreif hinter der
Mitte, weißen Strichen in der Spitze und am Saume und 2
schwachen Höckern in der Falte, der Bauch nur am Ende
weißlich. 6 mm.
Herr K. T. Schütze in Rachlau erzieht aus Anschwellungen
der Epilobium-Wurzel eine der Subbistrigella sehr ähnliche
Lavernide, die besonders um der Lebensweise ihrer Raupe willen
für eine verschiedene Art gehalten wird. Ich habe meine
5 Exemplare wiederholt untersucht und kann auch an den
Faltern folgende 2 Unterschiede constatiren: 1) Spitze und Saum
der Vorderflügel führen bei Nodicolella eine deutliche weiße
Zeichnung. 2) Der Bauch, bei Subbistrigella fast ganz weiß, ist
unten nur am Ende weißlich. Die Palpen, die ebenfalls geprüft
wurden, scheinen keinen Unterschied zu geben, sondern, soweit
das letzte Glied in Betracht kommt, in der Zeiehnung etwas
veränderlich.
Im Ganzem etwas größer als Subbistrigella und die Flügel
etwas gestreckter, ohne rostfarbene Mischung, mit gröberer weißer
Bestäubung. Die erste Binde wie bei der verwandten Art, die
zweite nicht unterbrochen; sie ist ziemlich weiß und scheint
namentlich beim 3 ein wenig schräger zu liegen. Die schwarzen
Faltenstriche kräftige. Um die Spitze und am Saume ist
die weiße Bestäubung zu einer deutlichen Zeichnung
verdichtet: 3 Schrägstriche liegen in der Spitze, und ein weißes
Fleekehen, das sich zuweilen aus 2 weißen Strichen zusammen-
setzt und schon mit dem unbewaffneten Auge erkannt wird,
liest oberhalb des Hinterwinkels am Saume. Die Franzen grau,
um die Spitze weiß und dunkel bestäubt, hier mit 2 undeutlicheren
Stett. entomol. Zeit. 1902.
329
Theilungslinien. Der Kopf oben grau, im Gesichte weißlich, der
Bauch grau, nur am Ende weißlich.
Da Hornigii Stt., unter welchem Namen die Art bisher
in einzelnen Sammlungen geführt wurde, ein nomen in litteris
scheint, so gebe ich einen auf die Lebensweise der Raupe be-
züglichen Namen. Ich selbst erhielt die Art von Heırn v. Hornig,
mit dem ich doch bis zu seinem Tode in regem Verkehr stand,
niemals und möchte daher nicht glauben, daß ar sie je selbst
erzogen habe.
10. Platyptilia Zetterstedtü 2.
var. doronicella: Größer, Vorderflügel mit vorgezogener
Spitze, röthlich.grau, braun bestäubt, mit vorn schlecht begrenztem
dunkelbraunem Vorderrandsdreieck vor der Spalte, braun ver-
dunkelten Zipfeln, dunkler Unterseite und einer gelben Linie vor
dem Saum der ersten Hinterflügelfeder. 11—12 mm.
Ich erhielt von dieser Form zuerst briefliche Kenntniß als
von einer var. der Nemoralis, die sich von dieser noch mehr
abhebe als var. saracenica Wk. Letzten Herbst aber wurden
mir 2 prächtige Exemplare als Zetterstedtii var. übersandt. Die
gelbe Linie, welche die erste Hinterflügelfeder unten vor dem
Saume führt — bekanntlich das sicherste Unterscheidungsmerkmal
der Zetterstedtii von Nemoralis -— verweist sie zu ersterer Art,
von der sie sich aber durch bedeutendere Größe und andere
Färbung unterscheidet.
In der Größe zwischen Zetterstedtit und Nemoralis. “order-
flügel mit deutlich vorgezogener Spitze, olıne den gelben Ton der
Veı wandten, grauröthlich, durch braune Bestäubung verdunkelt.
Unterhalb des Vorderrandes liegt bei ?/; ein braunes Fleckchen,
das braune Vorderrandsdreieck vor der Spalte ist nur saumwärts
sut begrenzt, durch einen breiten weißlichen Querstreif, beide
Zipfel sind braun, verdunkelt, diese Verdunkelung wird von dem
Schrägstreif und der hellen Linie durchbrochen, die vor dem
Hinterrande läuft; sie ist auf dem Vordeızipfel scharf und wird
Stett, entomol. Zeit. 1902,
330
hier saumwärts von einer schwärzlichen Linie begrenzt; vor ihr
liegt auf dem Vorderzipfel etwa in seiner Mitte noch ein wurzel-
wärts in die Länge gezogenes unbestimmtes braunes Dreieck.
Auf dem Hinterzipfel verlischt die helle Linie gegen den Innen-
vand hin. Vorderrandfranzen vor dem hellen Zipfelstreif schwarz-
braun mit etwas lichterer Spitze, dahinter licht, an ihrer Wurzel
dunkel beschuppt, Saumfranzen an der: Wurzel schwarzbraun,
die äußere Hälfte weiß, die Innenrandfranzen des Hinterzipfels
weiß, zweimal braun gefleckt, am Hinterwinkel breit braun.
Die Hinterflügel braun, dunkler als bei Zetterstedtii, namentlich
auch die letzte Feder, deren Schuppenhäufehen stets größer ist
und sich daher mehr bemerklich macht. Die Unterseite viel
dunkler als bei Zetterstedtii, graubraun, die erste Hinterflügel-
feder vor dem Saum mit scharfer, lichter Schräglinie, der Hinter-
leib oben schwarzbraun.
Von Breslau. Nach Herrn Dr. Götsehmann, von dem ich
sie erhielt, die dort um Doronicum austriacum fliegende Zeiter-
stedtii- Form.
Aufzählung der bekannten Cethosia-Arten,
Von #. Frubhstorfer.
Biblis-Gruppe.
(Fortsetzung zu Jahrgang 61, 1900, Heft 7—12, Seite 364).
Cethosia biblis.
Pap. biblis Drury, Ill. Exot. Ent. I, Taf. 4, Fig. 2, 1773.
Cram., P. E. II, T. 175, Fie. A. B. 1779. Pap. penthe-
silea Fabr., (nee Cram.). Spec. Ins. II. p. 88, n. 390 (1781).
Alazonia symbiblis, p. Hübn. Verz. bek. Schmetterl. p- 46,
n. 421 (1816). Ceth. biblina Godt., Ene. Meth. IX. p. 248,
n. 12 (1819). C. biblis Marshall et de Nieeville, Butterfl. of
India ete. pag. 36, 1886. Staudinger, Exot. Schmetterl.
pag. 87, 1888.
De Nieeville, Gazetteer of Sikkim, Caleutta 1894, pae. 133.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
331
Variirt schr in der Größe und auch Färbung der 2%.
Besitze ein Sikkim-2 mit röthlichen Hinterflügeln, bei welchem
nur der Innenrand erünlich angeflogen ist und die Basis der
Vorderflügel dunkel rothbraun mit grünlichem Schimmer, neben
einem 2 mit, abgeschen von der schwarzen Grundfarbe, ganz
dunkel olivgrüner Oberseite.
Nach de Nieeville ist biblis häufig in Sikkim bis hinauf
zu 000 Fuß und findet sich während des ganzen Jahres.
Cethosia biblis ab. thebava.
©. thebava Grose Smith, Annals and Mag. Nat. History,
April 1897, pag. 296/297.
Rhop. Exotica Vol. I. Juli 1889.
Es ist unmöglich aus Grose Smith’s Diagnose zu constatiren,
ob thebava in die cyane- oder biblis-Gruppe gehört. Ein einziger
Vergleich mit einer der verwandten Arten wäre wichtiger zur
Erkennung als die ausführliche Beschreibung der Zellflecke,
welche fast bei allen Cethosien übereinstimmen. Glücklicherweise
existirt eine Abbildung und nach dieser zu urtheilen ist thebava
nur eine Aberration von biblis und ein Pendant zu meiner, auf
den vorhergehenden Blättern erwähnten penthesilea- Aberration
von Java.
Cethosia biblis perakana nov. subspee.
Cethosia biblis Distant. Rhop. Malayana pag. 466/67,
Par XXX VI Die 2a
Pahang- und Perak-Exemplare sind kleiner als biblis von
Nord-Indien und reicher weiß gezeichnet als Sikkim-Stücke und
mögen deshalb als perakana gelten.
Wie auch aus Distants vortrefflicher Figur ersichtlich, ist
bei perakana der vierte weiße Medianhakcnfleck doppelt so breit
weiß als bei biblöis und am unteren Ende der Zelle steht noch
ein weißer Punkt, welcher bei biblis stets fehlt. Die Submarginal-
binde der Hinterflügel ist breiter schwarz; dadurch erscheint die
Stett. entomol. Zeit. 1902.
332
innerhalb dieser stehende Reihe von schwarzen kleinen Punkten
näher an die Hauptbinde herangerückt.
Der Mediantheil aller Flügel ist reicher schwarz ornamenlirt,
als bei bzblis und von intensiverem Roth, was auch für die Unter-
seite gilt.
Die medianen Keilfleeke der Vorderflügelunterseite sind
kleiner und weniger weiß gekernt als bei biblis.
„ıe Basalbinde der Hinterflügel ist echmäler und die Rand-
mondflecke sind viel breiter schwarz umsäumt.
3 Vorderflügellänge 37 mm. ’
2 3 von Pahang, 1: von Ipoh-Perak in meiner Sammluns.
Das £, welches mir fehlt, ist nach Distant bleicher und
„more ochraceous“ als der d&.
Es dürften davon zwei Formen auftreten, so wie ich auch
aus Indien ein 2 mit an der Basis röthlichen Vorderflügeln und
mit Ausnahme des Innenrandes auch rothen Hinterflügeln und
ein ganz dunkel olivgrünes 2 besitze; während das nachstehend
erwähnte sandakana-2 heller oliverün gefärbt ist.
. Ich zweifle nicht, daß sich die 22 von perakana noch mehr
von biblis-92 differenzirt zeigen werden als es die $& thun,
denn bei allen im $ sehr ähnlichen Lokalracen neigen die 22
immer zuerst zu Veränderungen.
Cethosia biblis sandakana uov. subspec.
Societas entomologica, Jahrgang XIII, No. 21.
Sandakana ist nahe, verwandt mit biblis Dru. und reprä-
sentirt diese Art in Borneo, von woher wir aus der Gattung
Cethosia bisher nur hypsea Doubl. kannten.
Sandakana hat die größte Aehnlichkeit mit eurymena Feld.
von Luzon und ist von dieser auf der Oberseite nur durch die
größeren Punkte innerhalb der schwarzen Submarginalbinde der
Hinterflügel verschieden.
Die median und basalen Flecke und Bänder der Unterseite
von sandakana sind aber schmäler, die Submarginalbinde dagegen
Stett. entomol, Zeit. 1902,
333
breiter als bei eurymena, und von ausgedehnterem und tieferem
Schwarz eingesäumt und gekernt. w
Der Hinterflügel von sandakana stimmt fast völlig überein
mit SS von biblis aus Nord-Indien. Auf den Vorderflügeln
fehlen dagegen die für biblis so charakteristischen weißen Discal-
flecke ganz und sind gleich wie bei eurymena nur durch einen
gelblichen Costalfleck und eine Subapicalreihe von 4 weißlichen
Strichen ersetzt.
Das & von sandakana ist oliverün, ohne Weiß und somit
zeichnungsärmer als biblis- und eurymena-$S&.
3 Vorderflügellänge 40—43 mm. Nord-Borneo (Kina-Balu)
Waterstradt leg., Sandakan, Windrath lee. |
Cethosia sandakana ist ein Mittelglied zwischen der indischen
biblis und eurymena.
Cethosia biblis eurymena Feld.
Cethosia eurymena Felder, Novara-Reise, Lep. III.,
p- 384 (1867). i
Cethosia insularis Felder, Wien. ent. Monatsschr. V,
p- 300, pro parte (1861).
Cethosia biblis Drury. var. eurymena Dewitz, Nova Acta
Kais. Leop. Carol. Acad. Naturf. XLIV, p. 260,
Pe IX Rie3 5,235, B (882).
Semper, Schmett. der Philippinen, Wiesbaden, p. 102
(1886), Taf. XVII. Fig. 1, 3 $, Ober- und Unter-
seite; Fig. 2 &, Oberseite. Taf. A, Fig. 4, 1892
Raupe und Puppe. a,
Semper empfing über 384 Exemplare von Luzon, Mindoro,
Cebü, Camotes, Nord-, Südwest- und Südost-Mindanao, Sarangani,
Polillo, Cunjo.
Flugzeit: Während des ganzen Jahres, von Otto Koch bei
Manila in großer Anzahl gezogen, vorwiegend im April-Mai und
Dezember-Januar.
Luzon, Coll. Fruhstorfer.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
334
Cethosia biblis amboinensis Feld.
Reise Nov. Lep. III. p. 382, n. 554 (1867).
Aurivillius, Lep. Mus. Lud. Ulr. in Kgl. Sv. Vet. Acad.
Handb. Bd. 199.5, 8.292.
Cethosia biblis amboinensis Pagenstecher, Amboina, Wies-
baden 1888, p. 7.
Cethosia biblis Pagenstecher, Kükenthal’s Reisen 1897,
p- 3%.
Erinnert durch einen weißen Discalfleck der Vorderflügel-
oberseite etwas an Javana Feld.,. durch die breit weißen Binden
der Hinterflügelunterseite an picta Feld. von Celebes.
Amboina (Coll. Fruhstorfer). Saparua Uliasser (Pagenstecher).
Cethosia biblis nikobarica.
Felder, Verh. Zool. Bot. Ges. XII, p. 484 u. 119, 1862;
Reise Nov. Lep. III, T. 48, f. 7, 8. 1867. C. nico-
barica Moore, Proc. Zool. Soc. Lond. 1877, p- 583;
Marshall and de Nie£ville, Butt. of India, Burmah,
Vol. Ip. 3%, 1886.
Felder beschrieb nicobarica von der Insel Kondul und
bildet ein $ mit ganz wenig Weiß im Apicaltheile der Vorder-
flügel ab. Auf der Unterseite der Figur sind die beiden weißen
parallel laufenden Binden der Vorderflügel jenseits der Zelle
durch schwarze Maschen verbunden. Die Hinterflügelunterseite
wird von einer Submarginalreihe von fast zusammenstoßenden,
sroßen schwarzen runden Punkten durchzogen, welche die weiß-
liche Submarginalbinde nach. außen begrenzen. Die marginalen
Helmflecke sind nur ganz obsolet weiß gestrichelt.
Kondul (Felder). Nancowri, Nicobaren lee. | Röpstorff
(Museum Berlin). Nancowri, Kondul uud Groß-Nicobar (de Nic£-
ville) 1 & ex „Nicobar“ coll. Fruhstorfer.
Cethosia biblis nov. subspee.
(C. nikobarica Marsh. et de Nie£ville, ]. c. part., Pt. Blair).
C. nicobarica Staudinger, Exot. Schmett. p. 87, Taf. 34, 52.
Stett. entomol. Zeit. 1909,
335
Von Port Blair, Andamanen ging mir eine Serie Cethosien
zu, welche von Felders Abbildung differiren durch die aus-
gedehnteren weißen Flecke der Vorderflügel und den schmäleren,
schwarzen Marginalsaum der Hinterflügel.
Auf der Unterseite der Vorderflügel fehlen die auf Felders
Fieur und den mir bekannten Nicobaren-Exemplaren so deut-
lichen, oben erwähnten schwarzen netzartigen Maschenflecke
vollständig. Die schwarzen Saumpunkte an der äußeren, weißen
Submarsinalbinde sind auf beiden Flügeln viel kleiner als bei
nicobarica, so daß sie nie zusammenhängen, sondern ganz isolirt
stehen. Die äußere schwarze Zackenbinde der Unterseite aller
Flügel ist im Gegensatz zu nicobarica durch deutliche und breit
weiße Bogenstriche verziert. Die schwarzen Querstriche in der
Zelle aller Andamanen-Exemplare sind dichter zusammengerückt,
so daß deren blaugraue Füllung reduzirt erscheint.
Die Färbung der Oberseite der neuen Subspecies ist leb-
hafter ziegelroth als bei nicobarica Feld.
Vorderflügelläinge von 6 3&$ 44 mm, 2 22 45—47 mm.
Hab. Port-Blair, Andamanen, Dezember 1897, Januar 1898
leg. Butler. Typen in coll. Frubstorfer.
Cethosia biblis javana.
Felder, Reise Nov. Lep. III, p. 384, n. 558, 1867.
Ceth. javana Fruhst. B. E. Z. Band XLI, Heft IV,
p: 307, 1896.
Diese reizende, nur in Westjava fliegende Cethosea macht
in Folge des fast viereckigen, ausgedehnten, weißen ultracellularen
Apicalfleckes ganz den Eindruck einer besonderen Art und
kommt logani Distant von Malacca und Sumatra am nächsten.
Von logani ist Javana oberseits durch den viel kleineren
weißen Fleck jenseits der Vorderflügelzelle und durch den schmä-
leren, schwarzen Außensaum der Hinterflügel verschieden.
Unterseite: Abgesehen von dem breiteren weißen Discaltleck
harmonirt die Flügelunterseite von Javana ganz mit biblis von
Nord-Indien.
Stett. entomol. Zeit. 1902,
336
Die 22 sind &-ähnlich, etwas dunkler roth und zeigen
ausgedehntere weiße und schwarze Flecke und Zeichnungen.
Djampangs, Umgebung von Sukabumi, Westjava.
Fliegt das ganze Jahr, geht bis ca. 3000 Fuß und findet
sich stets nur vereinzelt.
Cethosia biblis logani.
Distant, Ent. Month. Mag. Vol. XVII, p. 134, 1881.
Rhop. Malay. pag. 170, Taf. VII, Fig. 5 &.
L. de Nieeville, Journ. As. Soc. of Beng. 1895, pag. 401.
Hagen, Iris 1896, p. 161.
Distants ausgezeichnete Figur enthebt mich jeder Beschreibung.
yon Javana differirt logani durch den dunkleren Apiealtheil der
Vorderflügel und die viel dunklere kaffeebraune Submarginal-
binde aller Flügel, die mehr gebrochene, innere Medianbinde der
Vorderflügel und eine Medianreihe von schwarzen Atomen an
der Innenseite des äußeren, weißen Submarginalbandes.
Malaeca-logani fehlen mir, zwei Sumatraner sind unterseits
dunkler als Distants Bild und von einer schmäleren weißen
Medianbinde durchzogen. Auf dem Marginalsaum der Hinter-
tlügeloberseite sind die weißen Zacken obsoleter und die innere
Reihe weißer Pünktchen fehlt, so daß es nicht unmöglich ist,
daß Sumatra-logani eine besondere Lokalform bilden.
Wellesley, Malay. Peninsulae (Distant), Deli, Sumatra
(coll. Fruhst.).
Malacca hat zwei biblis-Unterarten, eine Erscheinung, die
bei dem großen faunistischen Reichthum der Halbinsel nicht zu
verwundern ist; denn hier treffen die Ausläufer der continental
indischen Region mit den Einwanderern aus der Subregion der
Sunda-Inseln zusammen.
Cethosia picta.
©. picta Feld. Reise Nov. Lep. IH, p. 381, n. 553, 1867.
Macassar.
Snellen T. v. E. Bd. 21, p. 13, Celebes (1877).
Stett. entomol. Zeit. 1902,
337
Staudinger, Exot. Schmett. p. 87, 1888. S.-Celebes. (Nur
1 Exemplar.)
Holland, Proc. Bost. Soc. of N. H. Vol. XXV. pag. 62. 1890.
Rothschild, Iris pag. 435, 1892. Maros. 17 I, 3 2.
Diese überaus liebliche Species ist durch eine mediane Reihe
von vier weißen, sowie zwei eben solchen basalen Flecken auf
den Hinterflügeln ausgezeichnet und eine der hübschesten der
ganzen Gruppe. & wie 2 scheinen je nach der Lokalität zu
variiren.
Zwei meiner $ 3 vom Lompa-Battan, Süd-Celebes, werden
in der Zelle nur von lichtgrauen Streifen durchzogen, das Berliner
Museum besitzt aber ein Exemplar mit deutlichem, weißem Fleck
in der Zelle. Vielleicht Nord-Celebesform ?
Die 22 sind ziemlich S-ähnlich, nur etwas bräunlicher
rothgetönt, und auch durch bleichere und erweiterte Binden der
Flügelunterseite kenntlich.
Holland empfing durch Doherty aus Taneta röthliche, sowie
purpurgraue 29. Auch fing Doherty ein $ mit ganz ver-
schwundenen weißen Hinterflügelmakeln, also eine atavistische,
regressive Aberration.
2 3, Lompa-Battan, 3000 Fuß, März 1896, 1 EN Patunuang,
Januar 1896 Fruhstorfer lee. Taneta (Doherty-Holland) Um-
sebung von Maros 17 3 und 3 2 (eoll. Rothschild).
Cethosia pieta togiana nov. subspee.
©. picla Hopffer. Stett. BE. Z. p. 34, 1574. Tosian (nur
1 Exemplar).
Das von Hopfier erwähnte 3 von den Toeian - Inseln
welche östlich der Minahassa vor Nord-Celebes lagern, ist kleiner
"als meine pieta-35, aber viel intensiver "violett schillernd. Zu
beiden Seiten der SM. der Vorderflügel lieet je ein leuchtend
weißer Fleck. Die Medianmakeln der Hinterflügel sind fast noch
ein mal so breit als: bei pieta von 8.-Celebes.
Togian-Inseln (Dr. A. B. Meyer leo). Type im Museum Berlin.
- Stett, entomol. Zeit. 1902. \ 22
338
Cethosia biblis mossta Feld. *)
Reise Nov. Lep. II. p. 383, n. 555 (1867); Ribbe, Iris
1887, p. 205, Oberthür A. M. C. St. N. 1880,
p. 498. Ternate, Andai. |
1 3 von Batjan, Coll. Fruhst., nähert sich bereits Ceth.
tambora Doh. von den kleinen Sunda-Inseln.
Cethosia tambora Doherty.
de A.8. 00 B. 1891, °p. 171, "Pagenstecher .J. N ur
N. IX,» Aus. 1896, p. 137138, Dar I ergo
Fruhstorfer, B. E. Z. 1896, p. 381/382. L. de Niee-
ville, ..12.08% BD. 1898, 9.084.
Wenngleich ich überzeugt bin, daß C. fambora nur den
Sumbawa-Repräsentanten von biblis vorstellt, führe ich diese
prächtige Form als besondere Art, weil die Veränderung beider
Flügelseiten so weit fortgeschritten sind, daß ftambora ebensogut
als eigene Species gelten kann, die ihrerseits nach allen umliegen-
den Inseln ihre Ausläufer entsendet.
Die Species ist sehr variabel und besonders ausgezeichnet
durch die schwarze Außenhälfte der Hinterflügelunterseite. Ein.
mir von Tambora-Sumbawa zugesandtes ® nähert sich der nach-
folgenden Subspecies bereits so weit, daß ich es damit vereinigen
muß. Es scheint somit sehr wahrscheinlich, daß beide Lokal-
racen in nieht allzu ferner Zeit zu einer einzigen verschmelzen,
wenn nicht durch Kreuzung eine Neubildung erfolgt.
Patria: Insel Sumbawa.
Cethosia tambora narmada Fruhst.
Soc. Entomologica Nov. 13, p. 107, XI. 1. Oct., Oct. 1896
und Berl. Ent. Zeitschrift 1. e. p. 380— 383, Taf. IX.
Re. 22a lese. sISaR, ap.
3. Oberseite der Vorderflügel tiefschwarz, nur der Innen-
rand bis zur Zelle und etwa 2/; nach dem Außenrand zu earmin-
no Jenseits aber ganz nahe der Zelle vier Flecke, von welchen
*) Siehe Nachtrag.
Stett, entomol, Zeit. 1902.
Re
339
die beiden obersten länglich und gelblich —- die unteren qua-
dratisch und röthlich aussehen. Hinterflügel mit breitem schwarzem
Marginalband und 2 Median-Fleckenbinden auf der sonst rothen
Flügelmitte. Innenraud etwas orange angehaucht. Vorderflügel
unterseits basalwärts roth mit vier grauen, schwarz geränderten
Zellbändern, einer ebenso gerandeten weißen Discalbinde, welche
bis an die S. M. reicht, und bräunlicher Außenhälfte der Flügel
mit den üblichen Randzacken.
Hinterflügelunterseite: Basis roth mit angrenzender gelblicher
Binde, welche breit schwarz gerändert ist. Von hier bis zu einer
gelblichen Medianbinde, welche nur basalwärts schwarz umzogen
ist, reicht die rothe Grundfarbe. Die andere Flügelhälfte in der
Zeichnung conform den Vorderflügeln, nur etwas heller getönt.
Das etwas rundflügligere 2 ist oben wie unten dunkler
als das £. |
Abdomen oben rothbraun, unten weiß mit schwarzen Strichen.
Vorderflügellänge der $$ 33—37 mm, der 22 39-—-41 mm.
Zu dieser im Juni 1896 auf Lombok nach frisch gefangenen
Exemplaren gemachten kurzen Beschreibung der überaus hübschen
Lokalform sei noch bemerkt, dass sowohl $& als 22 sehr variiren.
Ich besitze $&, auf welchen die schwarzen Submareinalpunkte
schon ganz mit der breiten schwarzen Außenbinde zusammen-
seflossen und solche, bei welchen die Punkte dicht an diese
Binde anstoßen und dann Stücke, bei welchen selbe — wie auf
der Abbildung — isolirt stehen. Auch die Subapiealflecke wech-
seln in Form und Farbe. Ich fing einen S mit ganz gelben,
einen mit gelb und röthlichen und ein Exemplar mit weiß und
hellrothen Flecken; bei einem 2 sind sie ganz blutroth und
klein, bei einem 2. sehr groß und bleichgelb. Das 2 mit dem
strohgelben Subapicaltleck fällt feıner noch besonders auf durch
die dunkelrothbraune Färbung des basalen Theiles aller Flügel,
welcher bei den übrigen Exemplaren mit prächtigem Carminroth
überzogen ist.
Die nächste westliche Verwandte von narmada ist Cethosia
Stett. entomol. Zeit. 1902. PDF
340
javana Feld.; diese Art hat jedoch viel ausgedehntere und rein
weiße Flecke im Außentheil der Vorderflügel, sowie eine viel
hellere Unterseite, namentlich auf den Hinterflügeln, welche von
3 weißen Schrägbinden durchzogen werden, von welchen bei.
narmada nur die beiden inneren — aber von gelblicher Farbe —
vorhanden sind.
Viel näher steht narmada einer Nachbarform von Sumbawa,
welche Doherty „tambora“ genannt hatte. Pagenstecher bringt
eine sehr gute Abbildung hiervon in den Jahrbüchern des
Nassauischen Vereins für Naturkunde, IX, 10. August 1896, auf
Tafel II, Fig. 7 und giebt mir dieses Gelegenheit, narmada mit
tambora zu vergleichen.
Narmada ist durchwegs heller als tambora und an den
Flügelrändern weniger breit gesäumt. Die Subapicalflecke sind
redueirt. Auf der Unterseite der Vorderflügel von narmada sind
die Marginalzacken viel stärker und breiter. Der Hauptunter-
schied liegt aber in der Farbe; fambora ist unterseits blauschwarz
und röthlich weiß und narmada tief ziegelroth mit gelblichen und
schwarzen Dessins.
Mit javana Feld., tambora Doherty, lamarki Godt. und
leschenaulti Godt. gehört auch narmada zu den seltenen Cethosien,
welche ein Hauptcharacteristicum der kleinen Sundainseln aus-
‚machen. Sehr wahrscheinlich beherbergt auch Bali eine weitere
Art, welche zwischen Javana und narmada stehen dürfte.
Lombok, Sapit, Mai-Juni 1896 auf Höhen bis zu 2000 Fuß.
Cethosia tambora narmadoides de Nie£ville.
Butt. Bali, Lombok ete. 1. ce. p. 683/684.
Meine Vermuthung, daß sich auf Bali eine neue Subspeeies,
welche zwischen biblis und tambora stehen dürfte, findet, hat
sich rasch bestätigt. De Niceville sandte mir ein & einer solchen.
welche Doherty im April 1896 in der Nähe von Buleleng, Bali
gefangen hatte, zur Ansicht.
Insel Balı.
Stett. entomol. Zeit. 1902,
er
341
Cethosia tambora sumbana Pagenstecher.
C. cyane var. sumbana Pag. J. N. V. f. N. 1894.
Ueber diese Lokalform eitirt L. de Nieeville 1. e. p. 684
eine Stelle eines von mir an ihn gerichteten Briefes, in welchem
auf die Unterschiede der drei Subspecies hingewiesen ist.
Sumbana hat demnach auf der Vorderflügeloberseite ein ,
sehr breites Subapicalband an Stelle eines schmäleren bei fambora
und eines sehr schmalen bei narmada. Auf der Hinterflügel-
unterseite eine orangefarbene Submareinalbinde, anstatt einer
schwarzen bei tambora und einer rothbraunen bei narmada. Ein
Sumba-$ hat schwärzlichen, ein zweiter rothbraunen Flügel-
außensaum. | |
Sumba 2 SS, Kalao, Dezember 1895. A. Everett leg.
2 33 in Coll. Fruhstorfer.
Cethosia tambora floresiana nov. subspec.
2 von Everett in Flores gesammelte Cethosia-$5 ähneln
unterseits den eben erwähnten Sumba-$& und verhalten sich in
der Färbung der Flügelaußenhälfte ebenso inconstant, tragen auch
schmälere Makeln und Binden als sumbana.
Oberseite: Die subapicale Schrägbinde der Vorderflügel ist
weiß, also nicht gelblich wie bei den übrigen fambora-Lokalracen
und kommt jener von narmada am nächsten, ist jedoch eompakter
und gleichmäßiger. Alles Uebrige wie bei fambora.
Insel Flores, 2 $& Vorderflügelläinge 35—39 mm.
Zur Biblis-Gruppe rechne ich. noch:
Cethosia lamarki Godt.
Ene. Meth. IX. p. 249, n. 16 (1819); Luc. Lep. Ex. T. 54,
F. 2 (1835); Boisd. Sp. Gen. I. T. 9, F.5 (1836);
Röber, T. v. E. 1891, p. 302.
L. de Niceville, An Annotated List, J. A. $. B. 1898,
p- 259, Forbes Wanderings ‘of a Naturalist, Jena
1896. Deutsche Uebersetzung, Bar IE rp. 876,
Stett, entomol. Zeit. 1902.
342
3 zeichnet sich durch die ganz tiefblauen Vorderflügel aus.
Basaltheil der Hinterflügel ist gelblich, der ganze Außensaum
ebenfalls dunkelblau.
1 3 von Key. Coll. Fruhstorfer.
Tiandu und Kur-Inselchen (de Niceville), Selaru (Kuhlmann),
Timor, Mons Fatuboi (Forbes), Kisser (Röber).
Forbes 1. e. sagt hierüber: An Schmetterlingen fing ich,
vor Vergnügen zitternd, die prächtige Cethosia lamarkiti, deren
blaue Flügel, wie sie an unzugänglichen Abhängen dahin flog,
schon unten am Flußbett heiße Begierde in mir erregt hatten.
Cethosia leschenaulti Godt.
Enc. Meth. IX. Suppl. p. 816 (1823); Lue. Lep. Ex.
T. 54, F. 3 (1835).
Staudinger, Ex. Schmetterl., p. 87, 1888.
Auffallend durch den schwefelgelben Marginalsaum der im
übrigen oberseits blauschwarzen Flügel und dadurch an unsere
V. atalanta erinnernd.
1 & von Wetter, Mai 1892, W. Doherty leg. Kirby’s
Angabe „Java“ ist wahrscheinlich unrichtig. Timor (Staudinger).
Cydippe-Gruppe..
Cethosia eydippe Linn.
Pap. cydippe. Syst. Nat. I. 2,°p. 776, n. 163 (IX
Clerek, Icones, T. 36, F. 1 (1764); Joh. Amoen.
Acad. VI. p. 409, n. 6 (176; "Don Inside
T. 34, F. 1 (1850); Ceth. ceydippe Godt. Ene. Meth. IX.
p- 747, n. 10 (1819); Pap. ino Cram. Pap. Ex TI.
T. 62. A..B. 1779; Pagenstecher, J. d.N.V. EN.
1884, p. 178. Amboina und Kükenthals Reisen 1. e.
p- 390. Uliasser.
Oberthür, Lep. Ocean. Genova p. 498 part. Ribbe Iris
1889, p. 224/225. Ceram. Röber, T. v. E. 1891, p. 301.
Diese schöne Art hat eine eigenthümliche Verbreitung.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
343
Amboina- und Ceram - Exemplare sind kaum zu trennen von
solchen aus Halmaheira (?), während sich in Batjan eine selbst-
ständige Lokalrace (bernsteini Feld.) herausgebildet hat. 3-Halma-
heira-$3 (Loc. dub?) und 22 sind mit etwas mehr Weiß auf
den Vorderflügeln geschmückt als meine Amboina-Stücke.
Amboina, Ceram, Uliasser, Halmaheira (?)
Cethosia cydippe bernsteini Feld.
Felder, Reise Nov. Lep. p. 379, n. 349 (1867); Ribbe,
Iris I. p. 205 und Iıis 1889 p. 225. Röber, T. v. E.
Bd. 34, p. 383; Pagenstecher, I. c. Frankfurt, p. 390.
Oberthür, 1. ec. p. 498. Ternate.
15 aus Batjan (Loc. dub.) fällt durch heller rothes Colorit
und orange anstatt weißen Submareinal-Lunulae der Hinterflügel auf.
Batjan (Coll. Fruhstorfer), Batjan, Ternate und Halmaheira
(Pagenstecher).
Cethosia eydippe damasippe Feld.
C. cydippe var. Feld. Wien. Ent. Mon. II, p. 268, 1859.
C. damasippe Feld., Reise Nov: II, n. 550, 1867.
Holl. N.-Guinea; Oberthür 1. e. ebenso.
Henley Grose Smith, Nov. Zool. p. 348, April 1894.
Hasen J. N. V. f. N. 1897, p. 82. Dez.—März, Juni,
Juli, October, Simbang, Astrolabebucht.
Von dieser in Neu-Guinea anscheinend häufigen Art lassen
sich zwei Racen unterscheiden.
A. Exemplare mit sehr breiter, weißer Schrägbinde der
Vorderflügel und mehr bräunlich gefärbten 29, wahr-
scheinlich typische damasippe Feld. und
B. Stücke mit etwas schmälerer und mehr eingeschnürter
Subapicalbinde.
Erstere bewohnen Holländisch-Neu-Guinea und liegen mir
vor von: Kapaur, Hattam, Arfak-Gebirge, den Inseln Mefoor
und Jobi.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
344
Letztere von Dorey, Holl.-N.-Guinea und Finschhafen und
Bongu aus Kaiser-Wilhelmsland.
Hagen ]. c. schreibt darüber: „Häufig und überall in lichten
Busehwäldern, von Dezember bis März, Juni, Juli und October.
Kommt auch in Simbang vor, dessen Exemplare sehr oft be- °
‘trächtlich größer sind als die von der Astrolabebucht. Die 22
kommen dimorph vor, theils mit rother Grundfarbe wie der &,
theils mit fahlbrauner wie das 2 der var. bernsteini. Damasippe,
obwohl ein Waldthier, war einer der ersten Schmetterlinge,
welcher die Blüthen der neu von mir in Neu-Guinea eingeführten
Lantana, welche freilich kaum 300 Meter vom Waldrand ab-
stand, besaugte.-
Cethosia eydippe damasippe Feld. ab. hermanni Fruhst.
Herr Hermann Thiele hier überließ mir zum Vergleich eine
hochinteressante Farbenaberration der in Neu-Guinea nicht seltenen
damasippe Feld.
Diese fällt oberseits auf dureh den bleieh und mattgelbbraun
gefärbten Basaltheil aller Flügel, weleher bei normalen Stücken
lebhaft earminroth bekleidet ist.
Der Basaltheil der Vorderflügelunterseite ist orangegelb
und die bei damasippe tief schwarzen Hinterflügel sowie der
Apiealtheil der Vorderflügel sind graubraun.
Hinterflügel:. Dieschwarzen Submareinalpunkte sind ganz ver-
schwunden, dafür tritt eine Reihe weißlicher obsoleter Flecke auf.
Der schwarze Querstrich fehlt ganz und an Stelle von zwei
basalen Längsbinden zeigt sich nur eine, während von der
zweiten nur ein Rudiment dicht an der Wurzel der $M. vor-
handen ist.
Fundort: Astrolabe-Bai, Deutsch-Neu-Guinea.
Cethosia cydippe chrysippe F.
Pap. chrysippe F., Syst. Ent. p. 503, n. 252 (1775);
Don. Ins. New Holl. T. 24 F. 1 (1805); Semper,
Journ. d. Mus. Godeffroy, 1878, p. 11.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
345
Ob C. imperialis Butl. A. M. N. H. 1876, vol. 18 p. 124
mit chrysippe identisch ist, wie Semper vermuthet, läßt sich
ohne die Type verglichen zu haben, nicht entscheiden.
1 Queensland-? meiner Sammlung ist oberseits etwas satter
carminroth und unterseits heller braun, mit etwas mehr Weiß
als Neu-Guinea-Stücke.. Sonst sind irgend welche nennenswerthe
Unterschiede von damasippe nicht hervorzuheben.
Cape York (Semper), Queensland (Coll. Fruhstorfer).
Cethosia cydippe cyrene Wallace.
Ir Ent. Soc. 1869, p. 398: ©. cydalına Obth. ex ernor.,
Lep. Oec. p. 499.
Diese außerordentlich hübschen Waigiu-Falter unterscheiden
sich von der nachfolgenden eydalima durch eine schmälere
Schrägbinde der Vorderflügel und das Auftreten weißer, schwarz
gekernter Submarginalflecke inmitten des blauen Außensaumes
der Hinterflügel.
1 8 aus Waigiu in Coll. Fruhstorfer.
Cethosia cydippe cydalima Feld.
Reise der Nov. Ill. p. 380, T. 48, F. 1, 2, 1867. Aru,
Goram, Matabello nee Key. ©. cydalina (sie!) Kirby’s
Catalogue p. 1507 Köber, T. v. EB. 1891, p. 301;
part., Goram.
C. cydippe var. damasippe Ribbe, Iris 1885, p. 83. Ober-
thür 1. e. Aru als eydalina.
1 3 unbekannter Herkunft (Aru) und 1 3 aus Goram in
meiner Sammlung. Der $ zeichnet sich durch den blauschillern-
den Außensaum der Flügel aus.
Die Raupe lebt nach Ribbe auf einer Schlingpflanze. .
Der Falter muß selten sein.
Aru, Wokan (Ribbe), Goram.
- Cethosia cydippe insulata Butl.
Cist. Ent. vol. I. p. 165, 1873. C. cydalima de Nieeville
List. Butt. K& p. 258, 1898. Röber 1. ce. part.
Stett. entomol. Zeit. 1902, “
346
Unterscheidet sich von der vorhergehenden durch tief
schwarzen Hinterflügel-Außensaum ohne jeden Schiller und eine
braune anstatt carminrothe Hinterflügelzelle.
- Ke-Dulan (de Nieeville), Key 32 (Coll. Fruhstorfer).
Cethosia obsceura Gu£r.
Voy. Coq. T. 15 FE. 4 (1829); Boisd., Voy. As. ep
p. 111 (1832); Butler, Pr. Zool. Soe. 1874, p. 283,
Godman and Salvin, Proc. Zool. Soc. 1879, p. 1575
Ribbe, Iris 1898, p. 110. Pagenstecher, Lepidopteren-
fauna des Bismarck-Archipels, Stuttgart 1899, p. 65.
Nusa-Laut, Neu-Mecklenburg (Coll. Fruhst.).
Cethosia obscura antippe Grose Smith.
Rhop. Ex. 1889, Ribbe, 1. e.; Pagenstecher 1. c.
Neu- Pommern (Coll. Fruhstorfer), Neu-Lauenburg, Neu-
Hannover (Ribbe). |
Unterscheidet sieh von der vorigen durch die breitere und
rein weiße Submarginalbinde aller Flügel.
Cethosia obscura gabrielis Rothschild.
“Nov. Zool. Mai 1895, p. 218.
St. Gabriel, Admiralitäts-Inseln, Febr. 1897. Capt. H. C-
Webster lee.
Eine resumirende Zusammenstellung ergiebt folgende be-
kannte Cethosien exel. der Eingangs bereits aufgezählten hypsea-
Verwandten.
Uyane-Gruppe.
cyane Drury Sikkim, Nepal bis Siam und Tonkin.
cyane mahratta Moore, Süd-Indien.
cyane nielneri Felder, Ceylon.
penthesilea Cram., Java.
penthesilea exsanguis Fruhst., Lombok, Sumbawa (?), Kisser,
Babber, Flores.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
347
penthesilea filiola Fruhst., Sumba.
penthesilea carolinae Forbes, Sumatra, Bawean (?).
myrina Feld., Nord- und 8.-Celebes.
myrina aberr. ribbei Honrath, Bangkai, Donggala, Central-
Celebes. R
Biblis-Gruppe.
biblis Drury, Sikkim, Assam, Annam, Tenasserim.
biblis ab. thebava Grose Smith, Burma.
biblis perakana Fruhst., Malay. Halbinsel, Tonkin.
biblis sandakana Fruhst., Nord-Borneo.
biblis eurymena Feld., Luzon, Mindoro, Cebu, Camotas,
Mindanao, Saraneani, Polillo, Cuyo.
biblis nikobarica Felder, Nikobaren.
biblis n. subsp., Andamanen.
biblis javana Feld., Java.
biblis buruana, Holland.
biblis amboinensis Feld., Amboina, Saparua, Uliasser.
biblis moesta Feld., Batjan, Ternate, Andai (?)
biblis ceramensis Fruhst., Ceranı.
logani Distant, Malacca, Sumatra.
pieta Feld., Celebes.
pieta togiana Fruhstorfer, Togian-Inseln.
tambora Doherty, Sumbawa.
tambora narmada Fruhstorfer, Lombok.
tambora narmadoides de Niceville, Bali.
tambora sumbana Pagenstecher, Sumba, Kalao.
tambora floresiana Fruhstorfer, Flores.
lamarki Godt., Key-Inselchen, Selaru, Timor, Kisser.
leschenaulti Godt., Wetter, Timor (?).
TUydippe-Gruppe.
cydippe L., Amboina, Ceram, Uliasser, Halmaheira (?).
cydippe bernsteini Felder, Batjan, Ternate, Halmaheira.
cydippe iphigenia Fruhst., Buru, Iris 1901, p. 329.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
348
cydippe damasippe Felder, Jobi, Mefoor, Holl. und Deutsch-
Neu-Guinea.
cydippe damasippe ab. hermanni Fruhst., Astrolabe-Bay.
cydippe woodlarkiana Fruhst., Ins. Woodlark, Iris 1901,
p- 339/340.
cydippe cleanthis Fruhst., Kiriwina, Trobriand-Ins., Iris 1902.
cydippe alkmene Fruhst., Fergusson, d’Entrecasteau-Ins.,
Iris 1902.
cydippe chrysippe F., Australien.
cydippe cyrene Wallace, Waigiu.
cydippe cydalima Feld., Aru, Goram.
eydippe insulata Butl., Key-Inseln.
obscura Guer., Nusa-Laut, Neu-Meeklenburs.
obscura. antippe Grose Smith, Neu-Pommern, Neu-Lauen-
bure, Neu-Hannover.
obscura gabrielis Rothschild, St. Gabriel.
Nachtrag.
Den vorstehenden Versuch einer Uebersicht der Cethosia
schrieb ich bereits im Frühjahr 1899. Wegen Ueberhäufung mit
umfangreicheren Manuseripten ist die Redaktion aber erst. jetzt
in der Lage, meine Revision zum Abdruck zu bringen. In der
Zwischenzeit eing mir nun neues Material zu, besonders aus dem
unerschöpflichen Papua-Gebiet. Einige Formen sind bereits in
der Iris veröffentlicht, zwei weitere wird das nächste Heft zu-
sammen mit Abbildungen bringen. Ich verweise auf diese Be-
schreibungen und bringe in der Zusammenstellung p. 346/348
nur deren Namen und Fundorte.
Die Diagnosen zweier noch unbeschriebener Bubspecies
schließe ich hier an.
Cethosia penthesilea filiola nov. subspec.
©. penthesilea Pagenstecher, Lep. von Sumba ete. 1896
p. 137; Fruhst. B. E.Z. 1896 p. 382/383; de Niee-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
349
ville. I. As. Soc. of Beng. vol. L XVI p. 683, 1898.
Fruhstorfer, Stett. E. Z. 1%W0 p. 374—376 part.
Die Sumba-Lokalrace hielt ich früher für identisch mit
javanischen penthesilea. Ich finde aber jetzt, dass sie sich
durch folgende Merkmale leicht abtrennen läßt:
Das Flügelausmaaß ist mit nur 33 mm stets kleiner als
bei Java-Exemplaren, welche 40 mm und darüber messen. Die
weiße Subapiealbinde der Vorderflügel ist schmäler. Die Hinter-
flügel sind heller und schmäler schwarz gerändert, auch kleiner
punktiert.
Die Unterseite aller Flügel ist matter, eintöniger gefärbt
und die bei penthesilea prächtig rothe Medianbinde der Hinter-
flügel ist wie bei ewsanguis von Lombok bleich gelbbraun.
Patria: Insel Sumba.
Cethosia biblis ceramensis nov. subspec.
3 $&, welche mir Herr Kuhlmann als von der Insel Ceram
kommend zusandte, gehören einer neuen Lokalrace an, welche
die Mitte hält zwischen biblis amboinensis Feld. von Amboina
und biblis moesta Feld. von Batjan.
Der bei amboinensis ähnlich wie bei biblis javana Feld.
und logani Distant breit angelegte ultracellulare weiße Fleck ist
bei ceramensis bei 4 schmale weiße Halbmonde aufgelöst, welche
aber noch deutlich weiß markiert sind, während sie bei moesta
- gelb und obsolet werden.
Die Hinterflügel von ceramensis verhalten sich oberseits
genau wie bei amboinensis, sind also schmäler schwarz gerandet
als bei moesta. Die Hinterflügel-Unterseite weicht aber von beiden
Formen erheblich ab. Die weißliche Median- und Submarginal-
binde beider Flügel ist breiter. Auf der Hinterflügel-Medianbinde
fehlt die äußere schwarze Umerenzunge.
Vorderflügellänge: 35—40 mm.
Patria: Ceram, 3 J& in Coll. Fruhst.
Stett. entomol, Zeit, 1902,
350
‚Beitrag zur Kenntniss der Lepidopteren der Viti-
Inseln.
Von #3, Fruhstorder,
Von den Viti-Inseln ist seit dem Eingehen des Museums
Godeffroy kaum noch eine belangreiche Ausbeute nach Deutsch-
land gekommen. Um so willkommener erschien mir kürzlich
die Gelegenheit, eine kleine Sammlung außerordentlich gut gehal-
tener Falter von den Inseln Viti, Levu und Taviuni zu erwerben.
Einige der darunter ‚befindlichen Lokalformen sind anscheinend
noch nicht beachtet und glaube ich, bei deren Beschreibung auch
eine Aufzählung aller eingesandten Arten unternehmen zu dürfen.
Danaidae.
Salatura archippus F.
Papilio archippus Fabr., Ent. Syst. II., p. 49 (1793);
Smith, Abbolt. Ins. Georgia, I. pl. 6 (1797); Brown,
Const., Miscellany, Butt. T. p. 156, pl. 23 (18322.
Danais archippus Godt., Enc. Meth. IX. p. 184; Boisd.
et Lee. Lep. Amer. ‚Sept. p. 137, pl. 41074835);
Harris, Ius. Injur. to Veg., Flint’s ed. p. 280; Saun-
ders, Canadian Ent. V, p. 4—8, Fig. 1—5 (1873)
Edwards,. Birds of N. A. I. p. 9. Butler, Catal.
Rabrieian /kep. By M. np. >.
D. erippus Hopffer, St. E. Z. 1874, Nord-Celebes.
D. erippus Semper, nee Cramer, Mus. Godeflroy XIV,
Lep. p. 41,.18%9.
Moore, Pr. Z. 8. 1883, p. 234 als plexippus.
Archippus, welcher unter dem Namen der „Wanderer“
bekannt ist, hat mit plexippus nichts gemein.
Linne’s Type von plexippus, welche mir vorigen Herbst
zugänglich war, stammt ziemlich sicher aus Indien, jedenfalls
Stett. entomol, Zeit. 1902,
351
befindet sich in der Linne’schen Typensammlung zu Upsala kein
Stück dieses von Süd-Amerika ausgegangenen Weltumflatterers.
Ich kann deshalb auch de Nieeville’s sonst sehr interessanten
Bemerkungen in Rhop. von Sumatra p. 366 nicht beipflichten.
D. archippus, welche in meiner Sammlung aus: Massachusets,
Mexico, Honduras, Venezuela, Holl.- Neu-Guinea, Herbertshöhe,
Luzon und Lirung, Talaut sowie Viti-Levu vertreten ist, trägt
als charakteristische Auszeichnung einen schwarzen Analsaum
auf der Vorderflügeloberseite. In der ebenfalls südamerikanischen
D. erippus Cr., welche mir von Espirito-Santo, Sta. Catharina
und Paraguay vorliegt, fehlt dieser Innenrandsaum.
Die Litteratur über archippus würde einen stattlichen Band
füllen und will ich mich hier darauf beschränken zu bemerken,
daß dieser Weltumsegler im Austro-malayischen Gebiet auch in Java,
Borneo, Singapore, den Andamanen, in der Straße von Malacca
gegenüber Penang (de Nieeville) und Celebes beobachtet wurde.
Viti-Levu.
Exemplare dieser resistenten Art wechseln in dem Vorder-
tlügel-Ausmaaß zwischen 47—55 mm und sind nicht verschieden
von solehen aus anderen Fluggebieten.
Tirumala melissa neptunia Feld.
melissa neptunia Feld. Reise Novara, Lep. II, p. 349,
pl. 43, F. 1 (1867), Semper, Mus. Godeffroy XIV,
p- 4, Lep., Moore, Pr. Z. Soc. 1883, p.
Eruhsterfer, B. E. Z. p. 118, 1899. 1.
Die Submarginalllecke der Hinterflügel variiren etwas in
ihrer Ausdehnung.
Salpinx macleayi Feld.
= e=1l, p2 820; 1867.
Von dieser schönen Art, welehe wahrscheinlich als Lokal-
race zu hösme Boisd. gezogen werden muß, gingen mir nur 2 29
und 1 & zu.
Taviuni. Ein 2 unterscheidet sich von Semper’s Figur
durch das Fehlen der weißen Striche an SM.
Stett. entomol. Zeit. 1902,
352
Calliploea adyte forsteri Felder, 1. c. II. p. 322, 1867.
Dreizehn vorliegende Exemplare sind in der Ausdehnung
der Submarginalserie violettweißer Punkte unter sich sehr ver-
schieden. Bei einigen SS sind diese ganz obsolet, bei 3 d&
dagegen fast so groß und rein weiß wie bei fulliolus F. von
Australien.
Forsteri ist wahrscheinlich der am weitesten nach Osten
vorgedrungene Ausläufer der austro-malayischen „Calliploeen“,
von welchen sich, von Malacca und Sumatra an, auf allen Inseln
Lokalformen finden.
In den östlichen Theilen des Sunda-Archipels sowie den
Philippinen fliegen neben einer adyte-Lokalrace noch Ausläufer
der großfleckigen, intensiver blau glänzenden und auf der Hinter-
tlügelunterseite stets zwei weiße submarginale Punktreihen tragen-
den fulliolus F.
Crastia proserpina Butler.
Euploea proserpina Butl., Proc. Zool. 1866, p. 300, &
Journ. Linn. Soc. Zool. XIV., p. 300.
Euploea herrichii Felder, Reise Novara, Lep. II, p. 344,
se
pl. 39, Fig. 3, 4 (1867). Deragena proserpina Moore,
Pr. 2. 8. 1863 p. 272:
Proserpina kann als der polynesische Repräsentant der
australischen Orastia corinna Mac Leay gelten.. Die proserpina
benachbarten Formen bewohnen ausschließlich das australische
Gebiet, sind jedoch westlich bis Timor und Wetter gelangt, wo
sie sich zu selbstständigen Arten „orope Butl.“ und „orope
oropina Röber“ ausgebildet haben. Die von Moore als Deragena
childreni beschriebene Art in Coll. Charles Oberthür ist bestimmt
nicht von Java, aber vermuthlich von einer der Südsee-Inseln.
Satyridae. ;
Melanitis leda solandra F.
Pap. solandra Fabr. Syst. Ent. p. 500, n. 244 (1775);
Don. Ins. Neu-Holl. T. 23 F. 1 (1805).
Stett. entomol, Zeit. 1902.
353
Diese über drei Welttheile verbreitete Art scheint - von
Continental-Indien aus, wo ca.’ 10 Species vorkommen, sich die
übrigen Gebiete erobert zu haben. Im Papua-Gebiet macht sich
bereits eine Abnahme der Artenzahl bemerklich (Hagen zählt
nur 3 Species auf) und nach .den Viti-Inseln ist nur noch leda
in der Lokalrace solandra gelangt.
Xois sesara Hew. Tr. E. 8. 1865, p. 282, T. 17, F. 3, 4.
Von dieser zierlichen Art liegen mir 11 $& und 292 vor.
Xois dürfte als der Remplacent der indo-malayischen Ypthima’s
aufzufassen sein und deren Raupen gleich jenen auf Gräsern leben.
Die 22 sind von etwas bleicherem Aussehen als die Id.
Xois fulvida Butler. A. M. N. H. p. 411, 1883. 11.
Es ist mir leider nicht bekannt, ob eine zweite Species
Xois, welche mir in einem Pärchen zugesandt wurde, auf der
Haupt-Insel Viti-Levu neben sesara vorkommt oder ob dieselbe
vielleicht von der kleinen Insel Taviuni stammt. Das letztere
dünkt mir wahrschemlicher. Fulvida unterscheidet sich von
sesara in folgenden Punkten: Umsäumung aller Flügel schwarz
anstatt gelberau. Hinterflügel doppelt so breit umrandet. Ab-
domen oben schwarzerau und nicht weißlich.
Die Unterseite der Vorderflügel ist nur gelb umrandet, der
Mediantheil aber weiß, während sesara durchweg hellockergelb
gefärbt ist. Der Vordertheil der Hinterflügel ist bleicher, die
Apicalocelle ist größer und schwarz anstatt braun umringelt.
Nymphalidae.
Junonia vellida F.
Abgesehen von dem manchmal etwas satten rothen Bezug
der Hinterflügeloberseite neigen Viti-Exemplare nicht zu Ver-
änderungen und harmoniren in jeder Weise mit solchen aus
(Jueensland.
Vellida ist in meiner Sammlung vereinigt aus: Sumbawa,
Ceram, Bongu, Hattam und Dorey in Neu-Guinea, Neu-Mecklen-
Stett. entomol. Zeit. 1902, ; 28)
354
burg. Die etwas farbensattere Neu-Guinea-Race hat Hagen
astrolabiensis, etwas bleichere Neu- Pommern - Stücke bis-
marckiana getauft.
Doleschallia bisaltide vomana nov. subspec.
D. bisaltide Herr.-Schaeffer, 1. e. p. 71, Butl. Pr. Z. 8.
1874, p. 280.
Die Gattung Doleschallia hat leider noch keinen Mono-
sraphen gefunden. Eine genaue Revision wird eine große Zahl
neuer und verkannter Formen ergeben.
2 38 und 1% aus Viti-Levu ähneln einigermaßen der
polibete-Form der Key-Inseln, haben jedoch größere schwarze
Ocellen der Hinterflügel und markantere Subapicalpunkte der
Vorderflügel. -
Von montrouzieri Bull. von den Neu-Hebriden läßt sich,
vomana leicht separiren durch die viel breitere braungelbe Schräg-
binde der Vorderflügel und die intensiver braune Grundfarbe.
Die lebhaft rothbraune Unterseite mit ihrem reichen $ilber-
schmuck gleicht sehr meinen polibete-$S aus Neu-Guinea und
dem Salomo-Aıchipel.
Mit der distineten Species australis Feld., von welcher
sich ebenfalls Ausläufer nach Neu-Guinea und den übrigen Papua-
und Salomons-Inseln verbreitet haben, hat vomana nichts gemein.
Charaxes caphontis Hew.
Die Litteratur über diese prächtige und charakteristische
Art haben Rothschild-Jordan Nov. Zool. vol. V, Dez. 1898,
p. 564 zusammengestellt.
Etwa 12 38 und 3 22 tragen die Bezeichnung „Tavini“,
stammen also von einer der kleinsten Viti-Inseln. S2-Exemplare
mit und ohne Silberbinde der Hinterflügelunterseite fliegen an-
scheinend zur selben Zeit, eine Erscheinung, auf welche Rothsch.,
dem datirte Stücke zur Verfügung stehen, bereits aufmerk-
sam machte.
Stett, entomol, Zeit, 1902,
Hypolimnas antilopa lutescens Butl.
Nur 1 & dieser von Butler aus Ovalau beschriebenen
Lokalform.
Antilopa besitze ich aus: Batjan, Ceram, Amboina, Buru.
Buru-$2 sind am dunkelsten und könnten als Lokalrace ab-
getrennt werden. Zu antilopa gehören ferner:
antilopa shortlandica Ribbe, Iris 1898, p. 119, von den
Shortlands-Inseln in meiner Sammlung.
antilopa sumbawana Pagenst. Von dieser prachtvollen
Lokalrace ging mir aus Sumbawa ein 2 zu, welches
sich durch eine Submarginalreihe von violettblauen,
sehr großen Flecken auszeichnet und eine mimetische
Form der Stictoploea lacordairi sein dürfte.
Hypolimnas bolina pallescens Butl.
H. murrayi Butl. 1883, H. auge Herr. Schaeff. 1. e.
Diese Art bildet mit ihren ungezählten heteromorphen 22
den Glauzpunkt der Sammlung. Butler hat viele der auffallendsten
2-Formen, welche sich z. T. auf anderen Südsee-Inseln wieder-
finden, benannt. Ich will hier nur hervorheben, daß mir 44
verschiedene Q-Aberrationen vorliegen.
Am häufigsten sind schwarzbraune 2 mit Apical- und
Randpunkten aber ohne Binden. Von diesen giebt es dann alle
Uebersänge zu gebänderten Exemplaren und solchen mit Schräg-
biuden der Vorderflügel und irisirenden Discalmakeln der Hinter-
flügel. Häufig sind auch 22 mit gelbbrauner Außenhälfte, selten
ebensolehe mit weißen Binden, 2 22 sind verwaschen fahlgelb
mit weißen Punkten und stellen die extremste albine Aber-
ration vor.
Lyeaenidae.
Zizera spec. bei otis,
11 Exemplare.
Stett. entomol. Zeit. 1902. DR%
Jamides candrena Herr.-Schaeffer.
Stett. E. Z. p. 74, 1869.
Dieses prächtige Thierchen kann als eine Lokalform von
J. bochus Cr. gelten und ist sehr häufig auf den Inseln.
In Java beobachtete ich bochus am Rande der Strand-
wälder auf blühendem Gesträuch, welches die zierlichen Falter
in schwachem, aber hastigem und zitterndem Fluge umschwebten.
Sie sind sehr leicht zu fangen und lassen sich an geeigneten
Lokalitäten bequem 100 Stück in kurzer Zeit eintragen.
Pieridae.
Terias hecabe L., n. subspec.
Herr.-Schaefter 1. e.
16 3 einer hecabe-Race, welche nicht varjiren. Der Hinter-
flügel ist nur ganz schmal schwarz umrandet.
Belenois niseia elarissa Butl. A. N. M. H. 1883, 12, p. 390/391.
Die wichtigsten Stellen der Butler’schen Beschreibung wieder-
hole ich hier:
“ Vorderflügelunterseite: The whole ground tint of the wing
but especially the discoidal area and submarg. spots, suflused
with sulphur-yellow.
Seeondaries black, the base of eosta, a large elongate
patch on basal half below the costal vein, a second in the cell,
a dash at base of interno — median area and the abdominal
border (divided by the black internal vein) pale sulphur-yellow,
an angulated series of seven elongated spots across the disk
paler yellow, almoste white, a submarg. series of six bright
sulphur yellow spots much larger than those on the upper-
surface. Expanse 57 mm. Allied to teutonia but distinguishable
by the absence of orange colouring on" the under surface.
Nur 1 2 dieser lieblichen Species. Die echte niseia May Leay
besitze ich von Nusa-Laut.
Stett. entomol, Zeit, 1902,
Belenois inopinata Butl. 1. ce. 389/390.
„Near charina from South Afriea.* Costa der Vorderflügel
schwärzlich, 3 schwarze Flecke zwischen Zelle und Apex, der
mittelste klein. Ein vierter jenseits der Mitte des Second median.
Interspace. Apex schwarz, mit den drei theilweise zusammen-
fließenden Außenrandflecken sich vereinigend. Der letzte dieser
Fleeke reicht bis SM. 2. Flügelbasis schwärzlich. Vorderflügel
unten milchweiß, Costa schwefelgelb, Außsnrand grau von C.
bis SM. 2, innen gelblich.
Hinterflügel und Peetus schwelgelb, Venter weiß. Spann-
weite 36 mm.
Diese von Viti beschriebene Pieride sing mir nicht zu.
Pieris teutonia micronesia nov. subspec,
(P. teutonia Butl. A. M. N. H. p. 348, 13, 1884. Mango, not
perfeetly typical 20. Juli.)
Vier Viti-99 von feufonia differiren von typischen austra-
lischen 2? in folgender Weise:
Oberseite: Die Flügel sind viel schmäler schwarz umrandet,
die weißen Submarginalpunkte der Hinterflügel sind deutlicher
und reiner weiß. Der Apex der Hinterflügelzelle ist ganz dünn
schwarz umsäumt.
Unterseite: Subapiealbinde der Vordertlügel schmäler, Basis
kaum gelb angeflogen. Hinterflügel: Der basale gelbliche Fleck
unter der Costaie spitzer und länger. Zelle fast ganz schwarz,
nur im oberen und äußeren Theile orangefarben. Die Discalreihe
von sieben weißlichen Strichflecken länger und schmäler. Die
orangen Submareinallunulae von geringerer Ausdehnung, aber
intensiverer Färbung.
Beschreibung nach 4 22. Vorderflügellänge 27 mm.
Die von mir B. E. Z. p. 320/326 1897 beschriebene
P. java ab. magniplaga liegt mir jetzt auch in 3 22 aus Lawang,
‚Ost-Java vor. Sie unterscheiden sich von typischen Java durch
den schmäleren schwarzen Außensaum und die rein weiße
Basalhälfte aller Flügel.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
358
Wenn magniplaga keine Zeitform von java ist, könnte
man sie als Subspecies von teutonia F. auffassen, mit welcher
sie durch feutonia savuana Fruhst. von der Insel Savu (B. E. Z.
p- 326 1897) verbunden wäre.
Pieris peristhene vitiensis nov. subspee.,
welche ebenfalls geringer und gleichmäßiger umsäumt ist als
australische peristhene Boisd. Die weißen Apicalfleekchen aller
Flügel sind etwas ausgedehnter. Der Hinterflügel schimmert
graugrün. Der schwarze Außensaum auf diesem bleibt weit
jenseits der Zelle. Die sieben submarginalen orange Flecke der
Hinterflügelunterseite sind nach innen weiß begrenzt, zierlicher und
schmäler als bei peristhene. Eine bei vitiensis vorhandene, sehr
obsolete Discalreihe von grau weißen Strichen fehlt bei peristhene.
IQ. Viti-Levu.
Papilionidae.
Papilio schmeltzi Herr.-Schäffer. St. E. Z. 1869, p. 57, T. 1, F.-1.
Rothsch. Nov. Zool. vol. U. 1895, p. 338.
Nur 3 $& von Wairiki.
Hesperidae.
Pamphila angustula Herr.-Schäffer.
Stett. B. 7. 1869, p. 79,
Delias nausicaa nov. spec.
Vom Kina-Balu empfing ich neben Elymnias pellucida Fruhst.,
Amnosia decora baluana Fruhst., Pap. payeni brunei und einer
Reihe anderer großer Seltenheiten eine neue Delias, welche in
die singhapura-Gruppe gehört und allenfalls einen Uebergang
von dieser zur momea-Gruppe bildet.
ö Grundfarbe aller Flügel schwarz.
Oberseite: Vorderflügel mit sehr unregelmäßig stehenden
blaugrauen dreieckigen Flecken vor dem Außensaum. Die Mitte
Stett. entomol. Zeit. 1902,
359
der Flügel jenseits der Basis von M. 2 und 3 ist weißlich, der
Innenrand blaugrau bestäubt.
Basalhälfte der Hinterflügel ecanariengelb, der schwarze Außen-
saum trägt vier ganz obsolete graue Fleekehen.
Unterseite: Vorderflügel. Die Zelle ist blaugrau bestäubt,
ebenso der Innenrand. Die Submarginalflleeke der Oberseite
wiederholen sich. Der Diseus ist reiner weiß, auch tritt noch
eine ultracellulare Reihe weißlicher Strigae auf.
Die Hinterflügel sind mit Ausnahme des schwarzen Außen-
saumes dunkel eitrongelb. Alles Uebrige wie beim 2.
2 V.orderflügeloberseite: Schwarz; nur im Diseus, von der
Zelle an bis SM. breit bläulich weiß angelaufen und vor dem
Außenrand von fünf obsolet graublauen Fleckchen bestanden.
Hinterflügeloberseite: Zelle bleich schwefelgelb, ebenso der ganze
Mitteltheil der Flügel und der Abdominalsaum. Außentheil
ebenfalls breit schwarz bezogen und mit 4 blaugrauen, sub-
marginalen Wischflecken verziert. Vorderflügelunterseite: Zelle
hellerau bestäubt, der Discalfleck kleiner, aber reiner weiß, als
auf der Oberseite.
Vor dem Apex 6 adnervale graue Striche, welche paarweise
stehen; unterhalb dieser, jenseits der Zelle, noch 3 längere graue
Streifen, unter denen sich, mit der Oberseite correspondirend,
noch vier blaugraue Makeln bis zum Analwinkel vertheilen.
Hinterflügelunterseite: Der schwarze Außensaum ist viel schmäler
als auf der Oberseite, mit sechs deutlichen, dreieckigen grau-
blauen Fleeken besetzt, der ganze übrige Theil der Hinterflügel
eitronengelb.
Abdomen oben schwarz, unten weiß.
2 Vorderflügellänge 35 mm, $ 36 mm.
Kina-Balu, Nord-Borneo.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
360
Trichopterologische Beobachtungen aus der
Umgegend von Hamburg.
Von Georg Ulmer, Hamburg.
Mit Zeichnungen von Hinr. Bünning.
I. Ueber Odontocerum albicorne Scop.
Als ich im Jahre 1901 meine Metamorphose-Präparate von
Larven und Nymphen, welche im Aquarium Odontocerum albi-
corne Seop. ergaben, mit Klapaleks Figuren und Beschreibungen
(efr. Klapalek, Die Metamorphose der Trichopteren, Prag 1888
und 1893) verglich, fand ich in wesentlichen Stücken große
Unterschiede. Ich glaubte, eine andere Art dieser Gattung vor
mir zu haben und zog deshalb Mac Lachlan (A Monographie
Revision and Synopsis of the Trichoptera of the European Fauna,
1874—1884) zu Rathe. Doch ist dieser Forscher der Ansicht,
daß wahrscheinlich nur eine Art existire; wenigstens hält er die
beiden Pietet’schen Odontocerum-Arten (Hystacides cylindrica
und albicornis) für zusammen gehörig, in der Voraussetzung,
daß die erstere das Männchen und die letztere das Weibchen
sei; auch vor ihm war schon Meyer-Dür derselben Meinung.
Nach dem Bericht von Mae Lachlan aber bildet Pietet die Larven
seiner beiden Arten ab und zwar verschieden von einander; so
kam ich zu der Ansicht, daß Pietet vielleicht doch Recht habe,
daß also Prof. Klapalek die eine der Pictet’schen Arten be-
schrieben und ich jetzt die andere vor mir habe. Da ich jedoch
wegen Mangel an Vergleichsmaterial nicht im Stande bin, diese
Frage endeültig zu entscheiden, so gebe ich hier nur die Unter-
schiede an zwischen meinen Beobachtungen einerseits und den
Beobachtungen Klapalecks und Mac Lachlans — denn auch die
Imagines weisen Verschiedenheiten auf — andererseits.
1. Die Larve. _.(Eig. .1—4.)
Auf dem Kopfe finde ich, wie Klapalek, eine X-förmige
_ Makel, hinter ihr jedoch nicht einfach „zwei auf dem Hinter-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
361
haupte konvergirende braune Striche“, sondern eine V-förmige,
aus einzelnen Flecken zusammengesetzte Gabelbinde; auch sche
ich nieht „auf der unteren Seite des Kopfes einen Fleck jeder®
serts!, sondern an den Seiten des Kopfes nach dem Hinterhaupte
zu je eine dunkle Makel, welche aus kleineren Punkten zusammen -
gesetzt erscheint. Auf dem Labrum, das mir übrigens kaum
länger als breit aussieht, sehe ich nicht 3 Paar kleiner Borsten,
sondern es stehen in der Nähe des Vorderrandes 4 Paar Borsten
und außerdem noch 2 Paar gebogener gelber Dornen, im ganzen
also 6 Paare; die Seitenränder sind nicht „spärlich bewimpert“,
im Gegentheil weisen sie eine ziemlich dichte Haarbürste auf,
die deutlich auf die Fläche übergreift.
Vom Kiefertheile der Maxillen sagt Klapalek zwar, daß
ihre Innenseite mit 3 Dornen bewehrt sei, bildet sie aber in
seiner Figur 3 nicht ab; meine Larven zeigen dieselben schr
deutlich; der Haarbesatz der Maxillen ist in bedeutenderer Aus-
dehnung wie bei der Klapalek’schen Figur sichtbar; auf dem
Hypopharynx sehe ich nicht „zahlreiche Widerhäkchen und
kammartige Schüppchen“, sondern einfache Haare.
Von den Thoracalsesmenten bemerkt Klapalek, daß ihre
hornigen Rückenplatten „alle fast gleich breit“ ind; bei meinen
Larven ist das Mesonotum sehr deutlich breiter als das Pronotum.
Das letztere ist bei Klapalek gelb „mit einigen blaßbraunen
Fleeken“; ich sehe in seiner hinteren Hälfte blaßbraune Flecke,
in der Mitte einen ähnlichen Fleck wie auf dem Kopfe (aller-
dings undeutlicher) und die seitlichen Partien des Hinterrandes
schmal schwarz. Auf dem Mesonotum bemerke ich auf einer
queren hellbraunen Mittelbinde blaßbraune Flecke, der Hinter-
rand ist ganz schwarz gesäumt; Klapalek erwähnt weder von
dieser, Binde noch von dem Saume etwas. — An den Klapalek-
schen Larven sind nur „die Chitinbestandtheile der Coxalglieder
schwarz gesäumt; meine Larven zeigen auch die Spitze des
Schenkels (an allen Beinpaaren) und den Grund der Schiene
(am zweiten und dritten Beinpaare) schwarz. Nicht nur das
Stett. entomol. Zeit. 1902.
362
„Femur ist mit einer Reihe langer Borsten* besetzt, sondern es
finden sich zahlreiche lange Haare an allen Gliedern, mit Aus-
nahme von Schiene und Fuß (ähnlich wie bei Triaenodes). Ob
die Klauen der Klapalek’schen Art einen Basaldorn besitzen,
sagt er nicht, doch ist ein solcher wohl vorhanden; bei meinen
.
Larven ist der Basaldorn schlank. Nachschieber stark, aber
nicht durehweg gelb, sondern besonders an der Basis und Spitze
der Klaue bräunlich; letztere ohne Rückenhaken.
2. Die Nymphe. (Fig. 5—8.)
Labrum vorn nicht mit 2 Paar Borsten, sondern mit 5 Paar
Borsten. Mandibeln breit, dreieckig, mit scharf gezähnter Schneide
und mit einer langen, sekrümmten, gabelförmig gespaltenen
Spitze; nur wenn man die Mandibel von innen besieht, erhält
man ein Bild, das Klapaleks Abbildung 5 ähnelt.
3. Die Imago. (Fie. 9—11.)
Auch hinsichtlich der Imagines sind mir. Unterschiede
zwischen Mae Lachlan’s Angaben und meinen Exemplaren auf-
gefallen. So sind z. B. die Fühler so dunkel, braun, daß man
wohl kaum berechtigt ist, meine Exemplare .als 0. „albicorne“
zu bezeichnen. Im übrigen scheinen nur noch die Appendices
Verschiedenheiten aufzuweisen, vergl. dazu die Figuren 9 bis 11.
Fig. 9 ist nach einem mikroskopischen Präparat hergestellt, das
sofort nach dem Tode der Imago angefertigt wurde. Fig. 10
ist mittelst einer Lupe nach einem getrockneten Exemplar, und
Fig. 11 ebenso wie Fie. 9 gezeichnet worden. An den -Appen-
dices des $ scheint mir im Vergleich zu Mae Lachlan’s Zeich-
nungen besonders die obere Scheide des Penis anders zu sein;
dieselbe ist bei meinen Exemplaren bedeutend breiter, die Zähne
jeder Seite stehen sehr weit auseinander. Die Appendices des 2
scheinen mir viel eher denen einer Leptocerus-Art, etwa nigro-
nervosus Retz., zu ähneln, als vielleicht eines Silo, mit dessen
Appendices die von Mac Lachlan gezeichnete Fig. 11 unver-
kennbare Aehnlichkeit hat. |
Außer bei Hamburg (Dalbeck) habe ich auch in Hessen
Stett. entomol. Zeit. 1902.
363
und in Thüringen Larven und Puppen gesammelt, welche die-
selben Unterschiede aufweisen, wie die Hamburger Exemplare.
II. Ueber Lype phaeopa Steph. bei Hamburg. (Fie. 12—15.)
“ In dem schon mehrmals eitirten Werke von R. Mae Lachlan
finde ich p. 424 die Bemerkung, daß Lype reducta Has. durch
von Winthem bei Hamburg gesammelt wurde und daß diese Art
in 2 männlichen Exemplaren sich in der Hagen’schen Sammlung
befinde. Im II. Supplement seines Werkes weist dann Mae Lachlan
(p- LXXIV.) darauf hin, daß eine größere Anzahl von Exem-
plaren der Art Lype phaeopa $t., welche aus der Nähe von
Pau in den Pyrrhenäen stammten, beträchtliche Verschieden-
heiten bezüglich der „Dorsalplatte* der männlichen Appendices
aufwies, daß nämlich die „Dorsalplatten* vieler kaum an der
Basis verbreitert und bedeutend schlanker seien, als bei den-
jenigen englischen Exemplaren, nach denen er die Figuren auf
Tafel XLV hergestellt habe. Endlich spricht er in dem „First
Additional Supplement“ zu seinem Werke, p. 59, die Ver-
muthung aus, daß Lype sinuata M'. L. nur eine Form von
Lype phaeopa sei, da die „Dorsalplatte“ starker Variirung unter-
worfen wäre. Auch glaubt er (an derselben Stelle), daß ein $
von Portugal mit schlankerer, längerer „Dorsalplatte* vielleicht
zu L. reducta gehöre.
Am 5. August 1896 fand Dr. M. von Brunn an der Alster
bei Hamburg eine Anzahl von Lype-Exemplaren, welche ich in
diesem Jahre genauer untersuchte; von vier Männchen fertigte
ich mikroskopische Präparate an, die in den Abbildungen 12
bis 15 wiedergegeben sind. Keine der Abbildungen stimmt genau
mit Mac Lachlan’s Figuren überein; vor allen Dingen sehe ich
keine typische L. reducta Hag., die ja bei Hamburg vorhanden
sein soll. Meine Abbildung 14 ähnelt, bes. betreffs der „Dorsal-
platte“ außerordentlich der L. phaeopa St.; Abbildung 13 neigt
mehr zu L. sinuata hin, Abbildung 12 dagegen zu L. reducta,
denn die Einkerbung der sehr schlanken „Dorsalplatte“ ist sehr
Stett. entomol, Zeit. 1902.
364
gering, doch ist ein Zahn auf dem Penis an der Spitze deutlich
erkennbar. Deshalb und weil Mae Lachlan in seinem „First
Add. Suppl.“ p. 59 angiebt, die Dorsalplatte sei etwas nach
unten gebogen, möchte ich dieses Exemplar (Fig. 12) auch zu
L. phaeopa St. ziehen.
Aus den von Dr. v. Brunn gesammelten Exemplaren geht
also hervor: |
1. Lype reducta Hag. ist noch nicht wieder bei Ham-
burg gefunden worden.
2. Lype sinuata ML. ist nur eine „extreme Form“ von
L. phaeopa St.
III. Ithytrichia lamellaris Eat. (Fie. 16—18.)
Nach Mae Lachlan (Revision and Synopsis p. 515) findet
sich diese Art in England, den Pyrrhenäen, in der Schweiz und
in Ungarn. Klapalek beschrieb 1897 die Metamorphose der
Art, leider in tschechischer Sprache, so daß es mir unmöglich
war, seine Ausführungen zu verstehen. Da er aber ein Habitus-
bild der Larve nicht giebt und ein solches auch sonst noch
nicht veröffentlicht wurde, so halte ich es für nützlich, die Larve,
welche ich im vorigen Jahre hier bei Hamburg fand, abzubilden,
um so mehr, da sie in Bezug auf die eigenthümlichen Hinter-
leibsanhänge von allen ähnlichen Larven sich unterscheidet.
Gleichzeitig bilde ich auch das Larven- und Puppengchäuse ab,
um den deutschen Sammlern die Möglichkeit, das Thier auch
noch an anderen Orten zu finden, zu erleichtern. Durch meine
Funde ist jedenfalls die Heimathbereehtieung dieser Art in Deutsch-
land erwiesen, und so gleichsam eine Brücke im Verbreitungs-
gebiet derselben hergestellt zwischen dem Norden und Süden
Europas, zwischen England einerseits, Oesterreich-Ungarn, Schweiz
und Südfrankreich (Pau) andererseits.
An der Larve (Fig. 16) sind besonders jene eben erwähnten
{leischigen Anhängsel auffallend, welche sich jederseits an die
Abdominalsegmente ansetzen; analoge Bildungen an andern
Stett. entomol. Zeit. 1902.
369
Triehopterenlarven sind mir bisher noch nicht bekannt geworden;
man darf wohl annehmen, daß dieselben der Atmung dienen.
Jedenfalls aber machen diese Fleischzapfen es der Larve un-
möglich, aus der engen Vorderöflnung des Gehäuses (Fig. 17)
weiter als bis zum Ende der Brust hervorzukommen, verlassen
kann sie dasselbe also nur durch die ‚hintere schlitzförmige
Oeffnung.
Das Puppengehäuse (Fig. 18) entsteht aus dem Larven-
gehäuse durch Anfügung einer kurzen Röhre, in welcher die
Chitintheile der Larvenhaut sich vorfinden; nach der Verpuppung
liest das Thier mit dem Hinterleibsende nach diesem schmalen
Theile und mit dem Kopfe nach dem breiteren Ende des Ge-
häuses, wie Klapalek es auch von Oxyethira beschrieben hat.
Ich fand Ithytrichia bei Hamburg in einem Zuflusse der
Alster, in dem Tarpenbeek nördlich von Großborstel, an Steinen
(Mai 1900 und 1901).
IV. Halesus hammoniensis n. sp. (Fig. 19—26.)
Durch Zucht von bei Hamburg (m Dalbeck) gefundenen
Larven erhielt ich im Aquarium eine Anzahl von Halesus-Nymphen
und Imagines, welche mit Halesus digitatus Schrk. gewisse
Aehnlichkeit zeigen (cfr. Mae Lachlan, Rev. and Syn. p. 150
und pl. XVI.), aber doch in wesentlichen Stücken abweichen.
Während nach Mae Lachlan die H. digitatus-Exemplare
meist eine Flügelspannung von 50 mm besitzen, weist mein
Männchen nur eine Körperlänge von 12 mm und eine Flügel-
spannung von 38 mm auf; beim 2 sind die entsprechenden
Größen 14 und 40 mm. Die Farben meiner Stücke stimmen
im allgemeinen mit der Beschreibung von H. digitatus ; doch ist
das Abdomen (bes. beim $) dunkler und die dunkleren Striche .
auf den Flügeln verhältnißmäßig sehr hell.
Bedeutende Unterschiede zeigen die Appendices des &:
Obere Appendices von der Seite her deutlich sichtbar (efr. Fig. 20);
mittlere Appendices aus breiter Basis allmählich schmäler werdend,
Stett. entomol. Zeit. 1902,
366
aber nieht spitz, sondern mit einem deutlichen Knopfe endigend
(der auch schon bei achtfacher Lupenvergrößerung zu erkennen
ist); auch nieht gerade, sondern geschwungen; mit Ausnahme
der Basis schwarz (Fig. 21). Untere Appendices aufwärts ge-
richtet, wie bei H. digitatus an der Spitze mondförmig aus-
geschnitten; doch ist «umgekehrt hier die äußere Spitze länger
als die innere, und zwar recht bedeutend (Fig. 19). Penis wie
bei H. digitatus, die nach außen gerichteten Zähne zeigen noch
einen kleinen Höcker (Fig. 23). Scheiden mit scharfen Spitzen,
die aber nicht nach außen gerichtet sind, sondern eher znsammen-
neigen (Fig. 22). — Auch dann, wenn man die Appendices
von der Seite betrachtet, erhält man ein wesentlich anderes Bild,
als uns Mac Lachlan’s Fig. 1 gewährt (cfr. Fig. 20). Die weib-
lichen Appendices (Fig. 24—26) sind besonders ausgezeichnet
durch zwei behaarte und vertiefte Stellen auf ihrer Oberfläche,
während H. digitatus nach Mac Lachlan’s Abbildung hier nur
einen behaarten Rand aufweist. Vergl. auch meine Fig. 26 mit
seiner Fig. 8!
Der aufgeführten Unterschiede wegen bin ich überzeugt,
eine neue Halesus-Art, wenigstens aber eine von H. digitatus
gut zu unterscheidende Varietät vor mir zu haben.
Die Figuren mußten auf halbe lineare Größe verkleinert werden.
Die Red.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
367
Die von Dr. Dohrn auf Sumatra gesammelten
Cleriden.
Von Sism. Schenkling, Hamburg.
Cylidrus cyaneus F.
Cyl. wallacei Thoms.
Cyl. wallacei Thoms. var. sumatranus Kr.
ee
Callimerus propinguus Schkle. (— Call. bellus Gorh.
var. sumatranus Kr.).
5. Call. niveus Gorh.
6. Call. bellus Gorh.
7. Call. pectoralis Schkle.
8. Xenorthrius sp.
Ein einzelnes Stück von Soekaranda ziehe ich mit Zweifel
zur Gattung Xenorthrius Gorh., das Halsschild ist hier fast glatt,
während es bei den übrigen Arten rauh punktirt ist, ausgenommen
bei Xen. wallacei Gorh.,. mit dem unser Thier in verschiedenen
Punkten übereinstimmt.
Noch ein zweites einzelnes Stück scheint zu derselben
Gattung zu gehören. Eine Beschreibung mag ich nach einzelnen
Exemplaren nicht entwerfen.
9. Thanasimus anthicoides Westw.
Nach Westwood’s Beschreibung sollen nur die Endglieder
der Fühler schwarz sein, während die vorhergehenden blaß braun,
die Basalglieder gelb sein sollen. Diese Färbung der Fühler
haben auch die von Ceylon (woher Westwood die Spezies be-
schrieben hat) stammenden Exemplare meiner Sammlung. Bei
allen von Sumatra vorliegenden Stücken sind aber die Fühler
bis auf die beiden gelben Basaleglieder ganz schwaız.
10. Stigmatium granulosum Westw.
11. Stigm. nigriventre Schkle.
In der Diagnose dieser Art (Ann. Mus. Genova (2) XX.
Stett, entomol. Zeit, 1902,
368
1899, p. 337) ist leider ein grober Schreibfehler stehen geblieben.
Es muß heißen „fascia pone medium“ statt „ante medium®.
Die Halsschildquerfurche ist manchmal doch im der Mitte unter-
brochen, wodurch das Thier viel Aehnlichkeit mit Stigm.
sumatrae Kuw. enthält; durch die Farbe der Beine und der
Unterseite lassen sich die Arten aber leicht aus einander halten.
12. Dasyceroclerus ambulator Westw.
13. Dasyce. fervidus Westw.?
14. Dasye. ignavus Westw. mit var. acuminatus Kuw.
15. Dasyceroclerus perspicuus sp. n.
Supra viridis, densissime breviter aureo-pilosus, capite rufo-
brunneo, inter oculos niero-brunneo, antennis brunneis, articulo
primo subtus flavo, prothorace antice leviter sulcato, lateribus
foveolato, elytris perspieue striato-punctatis, interstitis 3 et 5
antice leviter eleyatis, in medio, apice et lateribus nigro-maecu-
latis, peetore rufo-brunneo, abdomine rufo-testaceo, femoribus albo-
testaceis, apice fuscatis, tibiis tarsisque brunneis. — Long. 6 mm.
— Soekaranda.
Dem Dasyceroel. viridis Kuw. nahe stehend, von ihm
unterschieden durch die deutliche Reihenpunktirung der Flügel-
decken, das grüne Halsschild und den rothgelben Hinterleib.
16. Thalerocnemis picea sp. n.
Picea, nitida, antennis fulvis, prothorace bisuleato, lateribus
foveolato, elytris striato-punctatis, intervallis elevatis, maculose
Ilaveseenter pilosis et longe parce nigro-setosis, pectore nigro,
in mcedio brunneo, abdomine rufo, femoribus flavis vel virescentibus,
late nigro apicatis, tibiis rufescentibus, viridi-micantibus, tarsis
rufebrunneis. — Long. 6 mm. — Liangagas.
Oben ganz pechbraun, ziemlich glänzend, Neckig gelb kurz
behaart, auch mit einigen borstenartigen schwarzen Haaren,
namentlich an der Spitze der Flügeldecken. Die Fühler sind
rothbräunlich, die beiden ersten Glieder etwas heller, das Spitzen-
glied lang, nach vorn verschmälert, am Ende abgestumpft. Das
©?
Stett. entomol. Zeit. 1902,
369
Halsschild im vorderen Drittel mit tiefer Querfurche, dahinter
jederseits auf der seitlichen Erweiterung mit einem großen
Grübehen, vor dem Hinterrande schmal scharf eingeschnitten, die
Ränder, wie auch der Hinterkopf, mit einzelnen schwarzen
Borsten besetzt. Flügeldecken nach hinten allmählich verschmälert,
bis ans Ende gestreift-punktirt, scheckig gelb behaart, außer den
schwarzen langen Borsten an Schultern und Spitze noch mit
einigen weißen Borsten hinten an den Seiten. Brust schwarz-
braun, in der Mitte rothbraun, Hinterleib roth. Schenkel gelblich
oder grünlich, die Spitzenhälfte schwarzbraun, Sehienen röthlich
mit grünem Schimmer bis grünlich, Tarsen braun.
Neben Thal. pigra Kuw. zu stellen.
17. Rhytidoclerus basipennis Chev.
18. Phaeocyclotomus villosus Kuw. nebst einer klei-
neren Var.
19. Phaeocyel. wallacei Kuw.
20. Phaeocyel. orbatus Kuw.
21. Ommadius seticoris Westw.
22. Omm, indieus Cast.
23. Ommadius apicalis sp. n.
Niger, opacus, capite antice longe albo erinito, fronte an-
gusta, tenuiter carinata, vertice transversim striolato, aureo sericeo,
antennis nigro-brunneis, articulo primo subtus rufo, ultimo lon-
gissimo, prothorace cylindrico, transversim strigoso, postice
levissime carinato, elytris striato - punctatis, partim carinatis,
griseo-viridibus, antice paullo flavescentibus, fasciis tribus brunneis,
apice aureo tomentosa, nigro-punctata, corpore subtus nigro,
dense albo sericeo, pedibus nigris, femoribus basi flavis.. —
Long. 13 mm. — Soekaranda.
Der Scheitel ist, soweit er nicht von den goldenen Seiden-
haaren bedeckt ist, deutlich querrissig. Die Fühler haben ein
sehr verlängertes Endglied, welches die Länge der 4 vorher-
gehenden Glieder zusammen erreicht. Das Halsschild ist fein
Stett. entomol. Zeit. 1902, DA.
370
quergestrichelt, hinten sehr scharf, hinter dem Vorderrande
schwächer eingesehnitten, auch wor der Mitte findet sich ein
schwacher Quereindruck; auf den Seiten hinter der Mitte ist ein
deutliches Grübchen bemerkbar; das ganze Halsschild ist überall,
besonders an den Seiten, fein gelbweiß behaart. Die Flügel-
decken sind deutlich bis fast zur Spitze gereiht punktirt und die
Zwischenräume zum Theil gekielt, so namentlich der 4. und
der 8., die Farbe ist grünlich grau, an der Basis schmal gelblich,
mit 3 braunen Querbinden, von denen die beiden ersten aus je
2 länglichen Flecken auf jeder Decke gebildet sind, die dritte
Binde ist breit und ganz, am Hinterrande fast gerade, am Vorder-
rande in 2 Spitzen verlängert; die Spitze der Flügeldecken ist
sehr dieht mit goldelänzendem Seidenhaar bedeekt, dazwischen
befinden sich einige schwarze Pünktehen. Die Hinterschenkle
sind gelb, an der Basis schmal und in der ganzen Spitzenhälfte
schwarz, die Vorder- und Mittelschenkel sind gelb und auf der
Oberseite mit einem linienartigen schwarzen Längsfleck versehen ;
alle Schienen und Tarsen sind schwarz, nur die Spitze der
letzteren ist gelb.
Dieser hübsche Ommadius fällt sofort durch die «old-
glänzende Behaarung am Scheitel und an der Spitze der Flügel-
decken auf.
Neben Omm. indicus Cast. zu stellen.
24. Ommadius fallax Kuw.
25. Ommadius diffieilis sp. n.
Niero-piceus, fronte leviter carinata, prothorace lateribus
rotundato, aureo tomentoso, non carinato, bisulcato, antice trans-
versim ruguloso, elytris antice striato-punctatis, rufo-brunneis,
nigro maculatis et faseiatis, peetore nigro vel brunneo, abdomine
rufo, pedibus rufis, femoribus postieis apice late nigris. — Long.
9.5—12 mm. — Soekaranda.
Kopf schwarz, vorn zum Theil gelb, Stirn mäßig breit,
schwach, mitunter kaum sichtbar gekielt, Scheitel fein querrissig,
Stett. entomol. Zeit. 1902.
371
Fühler rothbraun, die mittleren Glieder verdunkelt. Halsschild
erzfarbig braun bis schwarz, deutlich länger als breit, nicht ge-
kielt, an den Seiten gerundet erweitert, vorn schwach, hinten
scharf eingeschnürt, gelb behaart, äußerst fein punktulirt, hinter
dem Vorderrande fein quer gestrichelt. Die Felder bis kurz vor
die Mitte gereiht punktirt, unregelmäßig gelb behaart, roth bis
rothbraun, hinter der Mitte mit einer breiten, geraden schwarzen
Querbinde, deren Ränder nur schwach gebuchtet sind, dahinter
vor der Spitze eine schmale schwarze Querbinde, die manchmal
nur durch 2 Fleeke dargestellt ist, außerdem auf dem Vordertheil
der Flügeldecken einige unregelmäßige schwarze Flecke, je einer
zu beiden Seiten der Naht, einer auf dem Schulterhöcker, ein
größerer hinter dem letzteren am Seitenrande, diese Flecke
manchmal zusammenfließend oder der eine oder der andere
fehlend. Beine fast ganz roth, die Hinterschenkel an der Spitze
breit schwarz oder doch verdunkelt, auch an den Schienen und
den Vorderschenkeln zuweilen ein schwacher dunkler Schimmer.
Diese Art ähnelt durch ihre breite Querbinde hinter der
Mitte der Flügeldecken dem Omm. mediofasciatus Westw.,; sowie
posticalis Gorh. und bicolor Kuw., unterscheidet sich aber von
allen durch die fast ganz rothen Beine; nach Kuwert’s Tabelle
gehört die Spezies in die Verwandtschaft von Omm. fallax Kuw..,
similis Kuw. ete.
26. Ommadius fasciipes Westw.
27. Ommadius vieinus Schkle., eine kleinere Var.
28. Ommadius virescens sp. n.
Virescens, vix nitidus, fronte parallela, leviter foveolata,
non carinata, antennis fulvo-testaceis, articulo ultimo loneissimo,
acuminato, prothorace ante medium transverse bisuleato, postice
fortiter callose fere carinato, lateribus vix rotundatis, elytris
striato-punctatis, vireseentibus, brunneo faseiatis et maculatis,
pectore nigro vel brunneo, abdomine rufo, pedibus flavis, nigro
annulatis. — Long. 6—8 mm. — Soekaranda, Liangagas.
Stett. entomol. Zeit. 1902, 24H
372
Kopf und Halsschild dunkel, röthlich bis dunkelgrün, Fühler
gelb, die mittleren Glieder etwas dunkler, das Endglied so lang
wie die 3 oder 4 vorhergehenden Glieder und viel breiter als
diese, lang und scharf zugespitzt. Halsschild vor der Mitte mit
2 parallelen Querfurchen, so daß ein erhabener Ring entsteht,
die Seiten sehr schwach gerundet. Flügeldeeken bis fast zum
Ende ziemlich stark gereiht punktirt, die Zwischenräume schwach
kielig, dunkelgrün, eine breite, gezähnte Querbinde hinter der
Mitte, ein Fleck am Seitenrande vor der Mitte und ein binden-
artiger Fleck vor der Spitze braun, bei manchen Exemplaren
auch die Gegend um das Schildehen gebräunt, die grünen Flächen
bei gut erhaltenen Exemplaren fein und kurz goldgelb behaart.
Beine gelbroth, ein Ring vor der Spitze der Schenkel, der oft
nur auf der Oberseite angedeutet ist, sowie ein breiter Ring in
der Mitte der Schienen schwarz oder braun.
Mit Omm. gracilis Schkle. verwandt. -
29. Ommadius rufofasciatus sp. n.
Rufo-fuseus, opacus, labro testaceo, fronte angusta, antennis
brunneis, basi flavis, prothorace eylindrieo, parallelo, non cari-
nato, lateribus nigrescentibus, elytris subparallelis, inconspieue
striato-punctatis, fuseis, basi fasciaque mediana rufo-testaceis,
peetore nigro, abdomine testaceo, pedibus longis, flavis, femoribus
in apice, tibiis in medio late nigris. — Long. 7? mm. —
Soekaranda.
Oberseite ohne Glanz und ohne deutliche Skulptur. Die
schmale, parallele, rothbraune Stirn in der Mitte schwärzlich,
die Fühler schwarzbraun, ihre beiden Basalelieder gelb, das End-
slied das breiteste, am Ende scharf zugespitzt und so lang wie
die 4 oder 5 vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild auf
der Scheibe rothbraun, an den Seiten und unten schwärzlich,
ohne Kiel, im vorderen Viertel mit einer geraden Querfurche,
die in der Mitte der Scheibe verschwindet, etwas dahinter eine
zweite, sehr undeutliche Querfurche, die nur an den Seiten
Stett. entomol. Zeit. 1902.
;
373
schwach sichtbar ist, auch die Einschnürung an der Basis des
Halsschildes ist nur an den Seiten deutlich; die ganze Oberfläche
des Halsschildes ist undeutlich rauh, ohne bestimmte Skulptur,
kurz schwarz behaart. Schildehen braun. Flügeldecken fast
parallel, auch hier ist die Skulptur sehr undeutlich und nur in
der hellen Mittelbinde durch einige reihig gestellte schwache
Punkte dargestellt; die Farbe ist ein schwärzliches Braun, die
Basis und eine Querbinde kurz vor der Mitte, die am Seitenrande
am breitesten ist, sind gelbroth, auch hinter der Mitte sowie vor
der Spitze befindet sich ein undeutlicher rother Wisch. Die
schlanken Beine sind gelb, die Spitze der Hinterschenkel, ein
Fleck am Ende der Vorder- und Mittelschenkel auf der Oberseite
sowie ein breiter Ring in der Mitte jeder Schiene sind schwarz.
Das Thier ist scheinbar mit Omm. angustifrons Kuw. von
Sumatra verwandt, aber ganz anders gefärbt und an der geringen
Skulptur und der rothen Querbinde in der Mitte der Flügeldecken
leicht kenntlich.
30. Ommadius flavipes Schkle.
31. Ommadius stenostomoides Westw.
32. Tenerus signaticollis Cast. var. marginipennis
Gestro.
33. Tenerus lucidus sp. n.
Rufus, nitidus, pilosus, antennis nigris, elytris eyaneis, uni-
costatis, subtiliter punetatis. — Long. 6 mm. — Soekaranda.
Der ganze Käfer mit ziemlich langen Haaren von der Farbe
des Grundes bedeckt, trotzdem aber lebhaft glänzend. Fast ganz
roth, nur die Fühler und Augen schwarz und die Flügeldecken
schwarzblau, deren Sehulterseitenrand und äußerste Basis roth.
Kopf und Halsschild sehr fein punktulirt, letzteres mit ein-
gestreuten größeren Punkten, ohne Buckel am Hinterrande.
Schildehen roth. Flügeldecken fein und sehr dicht punktirt,
lang schwarz behaart, in der Nähe der Naht mit einer schwachen
_ Längsrippe, die bis zur Mitte reicht. Unterseite und Beine roth,
der Hinterleib fein seidenartig gelb behaart.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
374
Von Ten. cyanopterus Spin. und flavicollis Gorh. durch
den rothen Kopf, von Ten. puncticollis Kr. und politus Schkle.
durch das einfarbig rothe Halsschild unterschieden.
34. Tenerus chalybaeus Gorh.
35. Tenerus siamensis Gorh.
Die Beschreibung dieser Art paßt mit einigen kleinen Ab-
weichungen gut auf einige Stücke von 6,5 bis 7,5 mm. Länge.
Der Scheitel weist manchmal einen großen rothen Fleck auf,
mitunter findet sich statt dessen ein kleiner runder rother Punkt
auf der Stirn. Die Seiten der Flügeldecken, die Spitze aber nur
ausnahmsweise, sind schwarz gerandet. Die Unterseite von Kopf
und Vorderbrust ist theilweise roth. Auf den Flügeldecken ist
die gelbliche Pubeseenz in 4 Reihen angeordnet, wie man bei
geeigneter Haltung des Objekts zum Lichte bemerkt; das ent-
spricht den 4 Längsrippen der verwandten Arten.
36. Tenerus sanguineus Schkle.
37. Tenerus brunniceps sp. n.
Flavo-vel rufo-brunneus, nitidus, dense pubescens, capite
brunneo vel nigro, dense subtiliter punetato, antennis nigris, ar-
tieulo primo rufo-brunneo, prothorace aequaliter convexo, in-
distinete punctato, flavo, irregulariter rufo vel brunneo umbroso,
margine antieo infuscato, elytris densissime subtiliter punetulatis,
uni-costatis, tarsis et interdum tibüs infuseatis. — Long. 10
bis 12 mm. — Soekaranda.
Der schwarzbraune Kopf ist dieht und deutlich punktirt,
das Halsschild viel feiner und undeutlicher; die Farbe des letzteren
ist ein fahles Gelb, das von hinten her in unregelmäßiger Weise
von einem rothen oder bräunlichen Wisch überwölkt wird, der
Vorderrand ist immer braun; es findet sich weder ein Höcker
in der Mitte der Basis, noch sonst eine Erhöhung oder Ver-
tiefung. . Die Flügeldecken sind äußerst dicht und fein punktulirt,
die Naht ist in ihrer ganzen Länge erhaben. ebenso eine Längs-
rippe, die fast bis zur Spitze reicht und der Naht nahe liest.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
375
Die Unterseite ist rothgelb bis bräunlich, mitunter ist die Spitze
des Hinterleibes dunkler. Die Beine sind gelb, die Schienen
meist (wenigstens außen) und die Tarsen immer gebräunt.
In meiner Sammlung befinden sich 3 Exemplare dieser Art
von Palembang (Sumatra). Ich kenne keine Spezies, welche
der beschriebenen nahesteht.
38. Necrobia rufipes Geer.
Eine neue Polyphylla aus Persien
beschrieben von Brenske.
Polyphylla persica sp. nov.
Persien; im naturhistorischen Museum zu Bremen.
Länge 36, Breite 19, Dicke 15 mm. 2. Unicum.
Type 1066.
Mit keiner bekannten Art zu vergleichen; in der Größe
den größten P. fullo 2 fast gleich; die Flügeldecken fast gleich-
mäßig beschuppt, weniger dicht als bei adspersa, das Halsschild
mit zwei kräftigen Schuppenstreifen; die ganze Unterseite dicht
besehuppt, nur in der Mitte der Brust anliegend kurzhaarig.
‚Das Kopfschild ist kurz, wenig concav, dicht beschuppt,
ebenso der Kopf, dessen Stirn in der Mitte ohne Vertiefung ist.
Das Halsschild ist verlängert, noch stärker als bei P. Boryi, im
hinteren Theil sehr stark- gewölbt; die Fläche ist ungleichmäßig
punktirt, die Punkte sind grob, tief, in der Mitte des vorderen
Theils nadelrissig, ohne große glatte Stellen, ohne gleichmäßige
Beschuppung; die Schuppen sind von verschiedener Form und
Größe, jederseits mit einem diehten Schuppenbande, welches
nicht unterbrochen ist, die Mitte ist glatt ohne Schuppenband,
auch seitlich ist je ein kleiner Spiegelfleck. Die Schuppen der
Flügeldecken sind kurz oval, nieht so schmal wie bei P. fullo,
sie werden unterbrochen durch kleine, erhabene Runzeln ohne
Stett. entomol. Zeit. 1902.
376
Schuppen, hierdurch erhält die Beschuppung ein lockeres aber
nicht fleckiges Aussehen. Das Pysidium ist kurz, dicht zart
schuppig, auf der Mitte ein Streif wenig auffallender Schuppen-
härchen. Der Bauch ist gleichmäßig dicht beschuppt, nur der
letzte Ring ist glatt. Die Hinterschenkel sind mit rundlichen
Schuppen besetzt, dazwischen Borsten. Die Krallenzähnchen sind
von geringem Größenunterschied. Brust und Seitentheile sind
dicht beschuppt, aber nur auf der Mitte liegen kürzere (nicht
langzottige) Haare; auch die Epipleuren des Halsschildes sind,
besonders hinten, dicht beschuppt. Die Unterlippe ist flach, auf
der Mitte mit einer kleinen, dichtgedrängten Borstengruppe,
dahinter mit einer Reihe Borsten. Das Maxillartaster-Endglied
ist kurz, leicht schmaler als das vorhergehende Glied, eylindrisch,
schwach zugespitzt-. Die Fühlerbildung ist der von P. fullo am
ähnlichsten, das erste Glied des fünfblättrigen Fächers ist hier
aber nicht dicker als die übrigen. Die Vorderschienen sind auch
hier scharf dreizähnig. (2.)
Die Odonaten von Sumatra.
III. Theil b.
Berichtigung. Durch ein bedauerliches Versehen’ ist in
obiger Arbeit Hydrobasileus extraneus Hagen (No. 5), welcher
synonym mit H. croceus Brauer (No. 4) ist, als eine besondere
Art aufgeführt worden. |
Der Odonatenforscher Herr Rene Martin hatte die Freund-
lichkeit, mich auf dieses Versehen aufmerksam zu machen, wofür
ich ihm meinen verbindlichsten Dank ausspreche.
L. Krüger.
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Inhalt des 63. Jahrganges
der Stettiner Entomologischen Zeitung 1902
(alphabetisch geordnet).
Alphabetisches Register
Brenske, Eine neue Polyphylla aus Persien
H. Fruhstorfer, Aufzählung der bekannten Cethosia- Arten
(Schluß)
Derselbe, Beitrag zur Kenntniß
Inseln
der Lepidopteren der Viti-
A. Fuchs, Neue Geometriden und Kleinfalter des euro-
päischen Faunengebiets
L. Krüger, Die Odonaten von Sumatra, ‘II b, Familie
Libelluliden
Derselbe, Berichtigung dazu
Fr. Ohaus, Beiträge zur Kenntniß der Ruteliden: Anoma-
liden der neuen Welt .
Sism. Schenkling, Die von Dr. Dohrn auf Sumatra ge-
sammelten Cleriden
Otto Schwarz, Neue Elateriden
Georg Ulmer, Triehopterologische Beobachtungen
Alphabetisches Register.
Achrestus trilineatus.....
Acidalia oloraria 317, ossi-
eulata 317, proclivata 317,
subsericeata .............
Acisoma panorpoides „ 64,
Adelocera Castelnaui 195,
rubida 195, rubra........
Aeolus angustifrons 234,
maculatus 240, Manner-
heimi 235, nigrofasciatus
233, orpheus 235, Otti 236,
Stett. entomol. Zeit. 1902,
227
317
128
195
377
parallelus 238, pulchellus
234, Sauleyi 236, sexmaeu-
latus 336, sexplagiatus 235,
signatus 2339, vermiculatus 234
Agonischius bilaterus 299,
collaris 302, fastuosus 302,
var.
cyanescens 302, var.
semirufus 302, flavofasciatus
305, Jaesus 304, var. exten-
sus 304, melanoxanthoides
. 300, rufangulus 303, var.
378
eyanipennis 303, ruficollis
302, rufolaterus 299, sutu-
ralis rt een:
Asrionoptera 165, 170, in-
signis 172, insularis 172,
longitudinalis 171, mysis
179, nicobarica 178, pa-
puensis 172, quatuornotata
172, salomonis 172, similis
172,
Agriotes ceylindricollis ...
Aesrypnus permucronatus.
Alaus angulicollis 206, assa-
mensis 204, griseofasciatus
207, lophura 208, nubilus
205, putridus 205, sordidus
Anacantha bicostata
Anchastomorphus mim-
variabilis
wlan teren ıe ein laildte
tus 254, seminalis........
Anchastus brunneus 253.
marginicollis
Anomala 3
aequatorialis 30, antio 28,
arara 24, arrawaka 44,
atomogramma 20. balza-
pambae 24, barbicollis 14,
Batesi 19, %2. bimaculata
29, binotata 18, 19, Biolleyi
30, bogotensis 43, brasi-
liensis 9, brunnipennis 47,
aeneipennis 13
cayapo 32, cellaris 12, chal-
«osoma 32, chontalensis 39,
chrysanthe 42. ceicatricosa
27, eincta 24, enetopyga 25,
columbica 19, 21, collaris
42, erinicollis 14. cupri-
collis 25, 29, decolor 17,
demerarae 40. Eckhardti
30, flavilla 17, foraminosa
19, fulvocostata 45, gemella
16, granulipyga 38, guate-
malena 13, Höpfneri 15,
innuba 12, Jordani 42, irro-
rata 19, 21. ladino 36, Levii
34, luteipennis 19, 20, mar-
ginata 33, 34, megalops 17.
mesocnemis 20, 233. micro-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
302
117
2
194
208
il
2
9
»
-
13
99
96
by)
52
cephala 32, 39, millepora
20, mimeloides 40, 41. mi-
nuta 12, 47, notata 12,
ochroptera 25, panamensis
26, parvula 13. pernam-
bucana 13, peruviana 12,
plagiata 27, propyga 40,
punctatipennis 15, puncti-
collis 42, pupillata 26,
quiche 18. rhizotrogoides
13, 44, Rosenbergi 37, salti-
cola 25, semicinceta 25,
Smithi 26. stieticoptera 18,
20, strigicollis 18, sub-
aenea 14, 48, var. Jordani
14, suleipennis 32, surata
33, tolucana 15, trapezifera
18, tricostulata 35, undulata
9, var. espirito-santensis 11,
valida 29; Vanpatteni 39,
varians 12, variegata 12,
vespertilio 16. vidua 44,
villosella 43, 48, violacea
24, zantholen, .. me 48
Anoplischius basalis 225,
eonicollis 224, diplotrichus
224, longipennis 224, lon-
Erlusn te
Arrhapes cyaneus 256, ery-
thrurus 258, luteipes 258,
opacus 258, plumbeus....
Atractosomus Oertzeni..
224
257
226
Belenois charina 357, ino-
pinata 357, niseia clarissa.
Brachydiplax chalybea
133, farinosa 135, gracilis. 135
Brachygonia oculata .... 184
Brachythemis contaminata 116
396
Callimerus bellus 370,
niveus 370, pectoralis 370,
PROPIDGIUS IT 370
Calliploea adyte Forsteri 552
Callirrhinus Jordani 49,
metallescens, ... esse 4)
Calothemis biappendicu-
lata
vu ein. «oe sera se un else alles
Camacinia
Harterti
Cardiophorus borneensis.
gigantea 105,
Cardiorhinus bilineatus
295, bimaculatus 295, tri-
ÜLNZUIE ASS
Cardiotarsus longipennis
INLEET EN T
Cethosia biblis 330, 334,
‚ ab. thebava 331, biblis am-
boinensis 334, biblis buru-
ana 347, biblis ceramensis
349, biblis eurymena 333,
\biblis javana 335, biblis
moesta 338, biblis riko-
barica 334, biblis perakana
331, biblis sandakana 332,
Lamarki 341, Leschenaulti
342, Logani 336, pieta 336,
pieta togiana 337, tambora
338, tambora floresiana 341,
tambora narmada 338, tam-
bora narmadoides 340, sum-
bana 341, eyane 346, cyane
mahratta 346, eyane Niet-
neri 346, myrina 337, ab.
Ribbei 347, penthesilea 346,
penthesilea carolinae 347,
penthesilea exsanguis 346,
penthesilea filiola 347, 348,
eydippe 342, ceydippe alk-
mene 348, cydippe Bern-
steini 343, eydippe chry-
sippe 344, cydippe cleanthis
348, cydippe eydalima 345,
eydippe cyrene 345, eydippe
damasippe 343, cydippe ab.
Hermanni 344, cydippe in-
sulata 345, cydippe iphige-
nia 947, cydippe Wood-
larkiana 348, obscura 346,
obscura antippe 346,
obseura Gabrielis........
Charaxes caphontis ......
Cosmesus ater 298, maurus
295, nigerrimus 297, ni-
Stett. entomol. Zeit. 1902.
107
259
346
354
379
Crambus biarmicus 320, ab.
illatella 320, paseuellus
319, var. eollutella 319,
ab. extinctella 319, ab.
tumipalpellameee ee: 20
Crastia proserpina........ 352
Crepidomenus _illinitus
299, Lansberik : U ner®. ‚294
Erocothemis servilia‘,... 117
Cylidrus cyaneus 370,
Wallacei 370, var. suma-
LEBENDEN Ds ae
Dasyceroclerus ambu-
lator 371, fervidus 371,
ignavus 371, var. acumi-
natus 371, perspicuus 371,
VIE N ER 371
Dieteniophorus lineatus
308, ramifer 309, robustus 307
Dmlopmarsuse.. Se. 212
Diplacodes nebulosa 177,
tetra 127, trivialis
Diploconus Jateralis 273
nigrifrons 272, nitidus 274
„
5
punctatus 271, subangulatus 270
Doleschallia bisaltide vo-
manıa 354
verehrten.
Elasmosomus 212, Allu-
audi 214, bacillus 214
brunneiventris
2)
217. cor-
nutus 214, faseieulatus 214,
filiformis 214, filum 214,
humeralis 219, linearis 219,
mirificus 214, _parallelus
218, Raffvayi 214, ramus-
culus 214, signifer 214,
sobrinus 214, undulatus
213, naemusı en 214
Elater fuscicornis 248, in-
ÄLEUSI 2.0 ME 2a
Elius rufus 223, serraticornis 223
Epectinaspis Boucardi 48,
var. unicolor 48, opacicollis 48
Eschatroxus anticus 255,
holosericeus „2. .....2: 259
380
Esthesopus biformis 268,
delinitor 269, hierogly-
Phicuse een Peer
Eupithecia lavicaria 318,
sobrinata,
>, 0.10 e| ee wie wlan wa eis
deri
Gelechia caminariella 323,
mulinella
win elenho w nle u a kele, ein
Glyphonyx dimidiatus 306,
TARNEEINALS Soc nee
Halesus digitatus 365, ham-
NONIENSISEE ee
Heteroderes acuminatus
241, acutus 242, angularis
245, angulatus 243, cardue-
lis 242, eurvatus 245, var.
obseurus 245, drasteroides
240, flavonotatus 242, ju-
venilis 244, nigrifrons 246,
var. bipunctatus 246, seni-
eulus 243, solitus.........
240
Horistonotus Candezei 267, °
convexicollis 268, effusus
var. unicolor 268, ligatus
267, nigricollis 265, sutu-
ralis 264, triligatus ......
Hydrobasileus croceus 80,
extraneus 81. 376, vittatus
Hypolimnas
tescens 355, antilopa short-
landica 355, antilopa sum-
bawana 355, bolina pal-
lescens zen. Wiek
Jamides eandrena........
Ischiodontus fulvicollis..
Itytrichia lamellaris......
Junonia vellida
Lacon aequalis 199, anguli-
collis 200, bifasciatus 312,
eithareus 200, crenicollis
199, decoratus 313, flaves-
cens 198, gibberosus 312.
intermedius
Stett. entomol. Zeit. 1902.
gsracilis 201,
266
antilopa lu- .
355
356
225
364
359
199, Oberndorferi 197, pie-
tas313, pupillus 201, scopus
200, setosus 311, turke-
BIANICHS.. 2... 0 198
Lathrecista asiatica 109,
diffieilis 108, similis
Lita atriplicella 325, niten-
tella 324, obsoletella..... 325
Ludius Boeberi 289, Holtzi
289, maculipennis 289, var.
defloratus 291, var. Fruh-
storferi 291, nigropilosus
285, sulphuripennis 288,
testaceipennis.. . .... ee 288
Lype phaeopa 363. reducta
363, sinuata ..... Ber 363
Lyriothemis 153, acigastra
154, Braueri 154, Daui 154,
157, elegantissima 154, fron-
talis 154, Laui 154, 156,
Lewisii 154. magnificata
154, pachygastra 154, pria-
Da N 155
Megapenthes suturellus.. 248
Melanitis leda solandra... 352
Melanotus assamensis 283,
cuneolus 278, Dohrni 280,
gracilipes 282, sumbaönsis 281
Melanoxanthus Dohrni
250, pachyderoides 251,
quadrilineatus 2 249
Mompha Hornigii 328, nodi-
_ colella 328, subbistrigella. 328
Monocrepidius Candezei
233, dorsalis 332, ferrugosus
233, laterarius 231, repan-
dus 229, restinetus 229,
semimarginatus 231, sub-
marginatus 230, vittatus.. 232
Mystacides albicornis 360,
eylimdriea 2... 2 es 360
Nannophlebia Dohrni ... 186
Nannophya pygmaea..... 185
Nesocria. ... ce 165
Nesoxenia 165, 166, eingu-
lata 166, Dahli 166. inter-
rogata 166, 168,
167, malaccensis
lineata
Neurothemis feralis 125,
fluetuans 125, palliata 126,
SOPIONMIAS. an a a een
Nomopleus elongatus 29,
strietus
Odontocerum albicorne..
Ommadius apicalis 372,
bicolor 374, diftieilis 373.
fallax 373, fasciipes 374,
llavipes 376, gracilis 375,
indieus 372, mediofasciatns
374, posticalis 374, rufo-
faseiatus 375, seticornis 372,
stenostomoides 376, vieinus
SEEIENIBESGENSI Ir ee
Onyehothemis abnormis..
OÖrehithemis pruinans 183,
pülchermima 2... 22... %
Orthetrum 140, africana
152, Bismarkianum 145,
chrysis 144, clelia146, olau-
cum 148, luzonicum 150,
pruinosum 145, sabina 151,
testaceum
Pamphila angustula
Pantala flavescens
Papalao Schmeltzi ........
Paracardiophorus flavo-
Basler
Pericus ÖOberndorferi 202,
sanguinolentus 203, varie-
gatus
Phaeocyclotomus orbatus
372, villosns 372, Wallacei
Pieris java ab. maeniplaga
357, peristhene
3558, teutonia micronesia..
Platyptilia nemoralis 329,
var. saracenica 329, Zetter-
stedtii var. doronicella...
Polyphylla adspersa. 378,
Boryi 375, fullo 378, persica
Stett. entomol. Zeit. 1902.
vitiensis
166
374
132
182
329
378
Pornothemis 159, serrata. 163
Potamarcha congener 109,
GNSCHMaN. dr ee 109
Pristilophus bifoveolatus
A ANZONIEUB 2. 292
Protothemis 136, lincata
140ymetallbag.....:.4-.%.. 139
Psephus mesosternalis 222,
Nasa a 220
Pseudotetralobus 210.
Dohiui, a nee 211
Pyrophorus basalis 284,
eineticollis 285, margini-
eollis 285, piceus 2385, sub-
mas lausr 237
Rhyothemis 87, aterrima
91, ceuriosa 95, fulgens 93,
obsolescens 93, phyllis 90,
104, pretiosa 95, pygmaea
93, resplendens 98, triangu-
laris 96, variegata.... 90, 102
Rhytidocelerus basipemnis 372
Salatura archippus 350,
erippus 350, plexippus.... 350
Salpınz Macleayakıı 31
decolorana 323,
321, Hinne-
bergiana 321, modicana 322,
scaulana rn a ea... 321
Semiotus convexicollis 208,
var. signatus 208, llligeri
2030 var. Bindus. 2... 209
Spheniscosomus albivellus
Semasia
Demarniana
278, elongatus 275, niger
206, suluralis.. 2... 2
297,
ceylanicus297, conicipennis
Steatoderus acutus
296, macassariensis....... 297
Stigmatium granulosum
310. IMSLivenime ee 370
Strieoderma columbica4S,
costulata 49, ceupreiceps 49,
gracilis 48, Haenschi 52,
hirsuta 48, micans 48, no-
dulosa 51, ornata 48, pallidi-
332
pennis 48, pilicollis 49, Tirumala melissa neptunia 351
rutelina 48, subaenea 49, Tortrix corylana ab. ery-
suleipennis 51, tucumana Uhraman. 23.1 ner ee . 320
50, "anıhalean 2... u. 48 Tramea basilaris 86, Bur-
meisteri 86, chinensis 86,
Tenerus brunniceps 377, : €
continentalis 86, euryale
chalybaeus 377, eyanopterus i }
Sn : 86, eurybia 86, limbata 86,
377, flavicollis 377, Jucidus SR we
Löwii 86, madagascariensis
86, mauriciana 86, Rosen-
bergi 86, samoönsis 86,
376, puncticollis 377, san-
guineus 377, siamensis 377,
signaticollis 376, var. mar-
DENE Re 376 len siylatas tu
Mens Da 356 lueida 86, transmarina ... 86
Tetralobus Mechowi 209, aan adainl u
ne a Ik 209 aurora 114, congener 116,
Nena em Aa Masam- festiva 113, infernalis 113,
lavris 187, flava 190, flaves- " er i Re ; 5 = nos 0
cens 188, 191, Fruhstorferi mmiobanın lan <>. :- 2
188, platyptera 189, suma- Urothemis sanguinea..... 10%
naaaı DL SIE ug 1 x ois fulvida 353, sesara... 359
Thaleroenemis picea 371, Xystophora rectifaseiella
Men 2 396, sepieolella.........- 397
Thanasimus anthieoides .. 370 \
Tholymis eitrina 76, pallida ZySonyx da. ep 110
10 Atillarna Be \ 74 Zyxomma obtusum....... 4
Vereins-Angelegenheiten.
Seit Ausgabe des letzten Heftes wurden als Mitelieder auf-
genommen die Herren:
1. Henry Schouteden, Ixelles les-Bruxelles.
2. Georg Ulmer, Hamburg.
Durch den Tod verlor der Verein sein langjähriges Mitglied
Carlos Berg in Buenos-Aires. Als Nachfolger Burmeister’s hat
er sich große Verdienste um die entomologische Erforschung
Argentiniens. erworben.
Ausgegeben am 1. Juli 1902.
u u
(Der Jahrgang 1902 gelangt ausnahmsweise ungetheilt zur Ausgabe.)
ei
Stett. entomol, Zeit. 1902,
384
Figuren-Erklärung zu den Trichopterologischen
Beobachtungen aus der Umgegend von Hamburg.
Von Georg Ulmer.
I. Odontocerum albicorne Scop.
1. Labrum der Larve. 80/,.
2. Maxillen und Labium, desgl. 80/,.
3. Mandibel, desgl. 80/,.
4. Bein, desgl. 40/,.
5. Labrum der Nymphe. 80/,.
6. Mandibel, desgl. 80/,.
7. Mandibel, desgl., von innen. 80/,.
8. Appendices anales 80/..
9. Appendices der Imago, 3. 80/,-
10. _desgel., etwa Si
11. Appendices der Imago, 9, 40/,.
12. Appendices der Imago, von der Seite, $, 80/,.
13. desel., 80/. |
ku des, el
15. desgl.. von oben, 80/,.
III. Ithytrichia lamellaris Eat. |
16. Larve, etwa 60/,..
17. Larvengehäuse, 40/,.
13. Nymphengehäuse, 40/,.
IV. Halesus hammoniensis nova sp.
19. Appendices der Imago, von unten, 3, 80/,.
20. desgl., von der Seite, etwa 20/,.
21. Mittlere‘ Appendices, desgl. 80/,.
22. Penis und Scheide, desel. 40/,.
23. Spitze des Penis, desgl. 250/,-
24. Appendices der Imago, 9, von oben, 40/,.
25. desgl.. von oben (Lupe).
26. desgel., von der Seite (Lupe).
Stett. entomol. Zeit. 1902,
Tafel 1. 385
Gebruger Fobke, STETTIN Ur ae. ffir. Bünning
Stett. entomol. Zeit. 1902.
>
Tafel II. 387
24
Stett. entomol. Zeit. 1902.
Bat
es
*
| ANNIE
| BHL