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Full text of "Familiengeschichtliche Blätter Jg. 10"

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University of Wisconsin 


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Monatsſchrift zur Förderung 
der Familiengeſchichtsforſchung 


Gegründet von O. von Daſſel 


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i Herausgegeben von der Daſſelſtiftung 
bei der Zentralſtelle für deutſche Perſonen- und Familiengeſchichte 
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Jahrgang X: 1912 


Mit ausführlichem Inhalts -Verzeichnis und Namen⸗Regiſter, 20 Kunſt⸗ 
beilagen, 17 Abbildungen und 20 genealogiſchen Tafeln im Text. 


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Leipzig 
Verlag von H. A. Ludwig Degener 
1913 


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AP 71-2625 
er jun -4 1851 
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Vorwort. 


Auch der vorliegende zehnte Jahrgang der Familiengeſchichtlichen Blätter iſt in 
erſter Linie dazu beſtimmt, die Quellen für die Familiengeſchichte ihrer Abonnenten zu 
erſchließen. Der tatkräftigen Unterſtützung unſerer Mitarbeiter, denen für ihre Mühe— 
waltung hierdurch noch beſonders gedankt ſei, ſchreiben wir es zu, daß wir eine Anzahl 
Abhandlungen veröffentlichen konnten, die über den Kreis unſerer Abonnenten hinaus 
die allgemeine Beachtung der Hiſtoriker verdienen. 

Sehr lohnend hat ſich die Abteilung „Familiengeſchichtliche Notizen für unſere 
Abonnenten“, insbeſondere die Rubrik „Rundfragen und Wünſche“ erwieſen. Die 
zahlreich eingegangenen Antworten haben viele Familienforſcher weſentlich gefördert. 
Wir bitten, uns auch durch zahlreiche Einſendungen ſolcher Antworten in Zukunft 
wiederum zu unterſtützen. 

Das Regifter der Familiennamen iſt dadurch ermöglicht worden, daß die Herren 
Major Rogge in Halle und Direktor Wanteuffel in Fulda die Verzettelungsarbeit für 
die Monate Januar bis November gütigſt übernahmen und Herr P. von Gebhardt in 
Leipzig bei der alphabetiſchen Anordnung der Zettel uns freundlichſt unterſtützte. Wir 
ſagen dieſen drei Herren für ihre mühevolle Arbeit auch hierdurch den beſten Dank. 


Die Schriftleitung. 


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Inhalts⸗Verzeichnis des X. Jahrganges. 


I. Geſchäftliche Mitteilungen. 


1, 17, 37, 137, 153, 


II. Eingänge. 


Seite 


169, 195 


1—2, 18—19, 37—38, 57—58, 73—74, 89—90, 105—106, 121—122, 


23. 


N * 


Hohlfeld, Zur Kunſtbeilage (Hochzeitsſchüſſel). 
. Kekule v. Stradonitz, Stephan, Die Genealogie 


137, 153—154, 169— 


III. Abhandlungen. 


v. Arnswaldt, Werner Conſtantin, e 


Kapitelherren des St. Michael 


. — Aus der Chronik der Familie Löbbecke p 

. — Bur farbigen Kunſtbeilage . 

. — Das Wappen der Freiherrn von Waldenfels . 
. — Da8 wiedergefundene ee pon ieee 


werda. . . 
— Zur farbigen Wappentafel 


. — Seraldif der Freiherrn ER 
. — Wappenverleihungen an bürgerliche Familien 
. — Ein angeblicher Vorfahr des deutſchen Reichs- 


kanzlers 
Beck, Aus der Geſchlechtergeſchichte Navensburgs 


. Büttner, Karl, Eine feltene Art der Entſtehung 


von Familiennamen 


v. Dachenhauſen, Alex. Frhr., Wieberlänbifche 


Totenſchilde mit Ahnenwappen : 


v. Daſſel, Ein weiterer Beitrag zum Adelsrecht. 
. Devrient, E., Patenzettel . 
Edel, Ludwig, Ein dem Untergang ausgeſebtes 


Kirchenbuch 


. Fieker, Hans, Subftribentenliften . : 
. Glethman, Georg, Exzellenz u. Gleichmann; 


Alexander, Die Familie Gleichman 1485—1910 


Heydenreich, Eduard, Aus der Geſchichte der 


Familie Heufd 


. — Die Gopbienfirde in! Dresden und ihre Grabs 


denfmäler . 


. — Aus der Geſchichte der Familie Hoeſch pai 
. — Das ältefte Ratsbud im Beſitz der Stadt Leipzig 
, 122—124 
. — Die Sonderausſtellung der Leipziger Bildnis⸗ 


und feine familiengeſchichtliche Bedeutung . 


malerei 1700—1850 im Se 
Muſeum in Leipzig 

— Ludwig Uhland, Ein Gedenkblatt zur 50 jährigen 
Wiederkehr ſeines Todestages. (Mit Ahnentafel 
und Kunſtbeilage) 


auf der Internationalen Hygiene-⸗Ausſtellung zu 


170, 195 


125 
154—155 


. 137—138 


19 
90—91 


155—156 
23—24 


41—44 
75—78 


125 


. 186—188 


39 


Dresden . 3—4, 19—20, 39—40 


. Rod, Herbert, Das Archiv des Jenaer Schöppen⸗ 


ſtuhl und ſeine familiengeſchichtliche Bedeutung 


Langwerth v. Simmern, Heinrich Freiherr, 


Der Freiherrntitel der ehemaligen Reichäritter- 
ſchaft 


: Leonhardt, e Fr., „Symmetriſche Ahnenproben 


auf Grabdenkmälern . 74 —75, 


. — Weitere Studien über ſymmetriſ che Ahnenproben 


auf Grabdenfmalern . 


Lotichius, Die Kirchenbuchordnung für die 


evangeliſch⸗lutheriſche n des König⸗ 


reichs Sachſenn . . . 5, 40—41, 


109 
106—109 


. 170—172 


98—59 


31. Munſcheid, Albert, Nachtrag zur Nachfahrenliſte 


der Familie Munſcheid E . . 159—160 
32. Olszewski, Walter, Zur älteren Geſchichte der 
Familie von Teſchen 157 


33. Puſch, A., Von einigen alten Grabſteinen auf dem 
Friedhofe Groß⸗Salze 
34. Raitz von Frentz, Maximilian Fr. g., Reichs 
freiherr, Aus alten Familien- Papieren 
35. von Rauch, Moritz, Die Vorfahren Robert 
Mayers . « 142—144 
36. Schäfer, Karl Heinrich, Deutiche Notare zu 
Rom im 16. Jahrhundert. 126 
37. Scheiber, Die Familie Schläffer in Taxenbach 
im Pongau, Salzburg. . . . 175—176 
38. Schmidt, Georg, Zur Gefdhidte der Zweimen au- 7, 62—63 
39. Siebs, Bruno Eich., Zur a der Familie 
von Berlichingen 145 
40. von Thümmel, Aus dem Kirchenbuche von 
Nöbdenitz und Poſterſtein in Sachſen⸗Altenburg 1594—1840 
112, 140—142, 160, 173, 190—191 
41. von den Velden, Adolf, Friedrich der Große, 
* 24. Januar 1712. . . i 6 
42. — Deutſche Ritter in Italien . 91—92 
43. von Waldenfels, W. Frhr., Das Markgräflich 
Brandenburg' de Hofgericht zu Kulmbach und 


Bayreuth. . . . 126—129, 138—139 
AA. Weber, K. W., Ein Studenten - Stammbuch des 

Advokaten Jakob Ludwig Auguſt Weber 92 
45. Winkler, Robert, Die Leichenpredigten in der 

Bibliothek des Domkapitels zu Merfeburg . . 7—8 


IV. Familiengeſchichtliche Notizen für unſere 
Abonnenten. 
8—14, 24—31, 47—53, 63—70, 81—85, 95—100, 113—117, 129—133, 
145—148, 161—165, 176—181, 191—194 


V. Bücherbeſprechungen. 
1. Bahnſon, WIH., Stamm- und Ahnentafeln zur 


politiſchen Geſchichte (E. Heydenreich ) 149 

2. Bär, Max, Der Adel und der adlige Grundbeſitz 
in Polniſch-Preußen (E. Hehdenreid). . - 71 

3. — Das K. Staatsarchiv zu Danzig, feine Bee 

gründung, feine Einrichtungen und feine Vee 
ſtände (E. Hendenreid) . . . 134—135 

4, Berner, K. v., Beiträge zur Geſchichte der Familie 
von Berner (E. Heydenreih) . - 71 

5. Bode, WIH., Charlotte von Stein (Schmertoſch 
von Riefenthal) . 5 180 

6. Boetticher, Walter von, Geſchichte des Ober⸗ 


lauſitziſchen Adels u. feiner Güter 1635—1815, 

Bd. 1 (E. Heydenreichch ea 180 
7. Brüggemann, Fritz, Geſchichte der Familie 

Hoefd. Karten zum erſten Bande (E. Heyden⸗ 


reich) 117 
8. Cappeller, C., Jena und die Salzburger Emi⸗ 

granten (1732 u. 1733) (W. C. von Arnswaldt) 166 
9. Caro, Georg, Zur Minifterialenfrage (Frdr. Hegi) 101 
10. Clemen, O., Handſchriftenproben aus der Refor- 

mationszeit (E. Heyden reich) 15 


11. Degener, Herrm. A. L., Wer lee VI. 1. Ausgabe 
(E. Hendenreid). . - . . . 179—180 


12. 
13. 
14. 
15. 


16. 
17. 


25. 
26. 


31. 


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47. 


Drerup, Engelbert, Geſchichte und Genealogie 
der Familie Drerup (E. Heyden reich) 

Duncker, M., Verzeichnis der württembergiſchen 
Kirchenbücher (Weinberg) 

Ebner, J., Stammbaum der Württembergifchen 
Familie Ebner (Devrient) . . 

Elgenſtierna, Svenska Släkttalendern 1911 
(geydenreich) : 

Eſſer, Herm., Hohenlimburg u. Elſey (Heydenreich) 

Eſſer, Hrm., Die Geſchichte der n Volksſchule 
(Heydenreich) 


. Feith u. a., Grafſchriften ii ‘tad « en lande (Fieter) 
. Ferd, Georg, Baperifche Behörden u. Beamte 


1550—1804 (W. Freiherr von Waldenfels) . 


Franz, Hrm., Alter und Beſtand der Kirchen« 


bücher, insbeſ. im Großh. Baden (E. Heydenreich) 


Gerhard, Oswald, Beiträge zur Geſchichte der 


Familie Gerhard (Hohlfeld) 


. Goebler, K. und 9. A. L. Degener, Mein 


Stammbuch 


Grohne, Ernſt, Die Hausnamen und Hauszeichen 


(E. Heydenreich) 


Gunkel, Karl, Zweihundert Fahre Rechtleben in 


Sannover (R. v. Damm) 
Grimm, Ldw. Emil, Erinnerungen aus meinem 
Leben, hrsg. v. Stoll (E. Devrient) e 
Hauch⸗Fausboll, Th. og. H.R. Hiort-Lorenzen, 
Patriciske Slaegter 1911 (E. Heydenreich). 


Helbig, Jul., Urkundliche Beiträge zur Geſchichte 


der edlen Herren von Biberſtein und ihrer 
Güter (Schmertoſch von Rieſenthal) 


. Hiort-Lorenzen, H. R. og. A. This et, Danmarks 


Adels Aarbog (E. Heydenreich) 


. Holder, A., Robert Vollmöller (Fr. Lörcher) . 
R Soltmanns, Joh. „Bergiſches Wappenbuch bürger⸗ 


licher Familien (E. Heydenreich). 
Hüttenhain, Die Familie Hüttenhen, Hüttenhein, 
Hüttenhain (A. Ranft) 


. Keil, g., Bilder aus der Geſchichte eines Thüringer 


Walddorfes (Karl H. Lampe) 
Klingemann, K., Ein Blatt aus der Geſchichte des 

evangeliſchen Pfarrhauſes (Schwen) 
Knott, Herm., Wallenröder Chronik (E. Devrient) 


von Kohlhagen, Her. Th., Der deutſche „Raub⸗ 


ritter (E. Heydenreih) . . 
von Köller, E. M., Urkundenbuch des Pommerſchen 
Geſchlechts v. Köller 1280 — 1900 (Joh. Hohlfeld) 


. Rrollmann, C., Die Herkunft der deutſchen An 


ſiedler in Preußen (E. Heydenreich) 


Lang, Guſtav, Friedrich Karl Lang (Mäſchel) 
Lenz, Frdr. und Otto Unholtz, Geſchichte des 


Bankhauſes Gebrüder Schickler (E. Heydenreich) 


„Krell, Alfr., Herzog Johann Adolf ll. von Sachſen⸗ 


Weißenfels als ſächſiſcher ee e (E. 
Devrient) 


. Ruefitein, Rarl Graf, Studien zur Familien- 


geſchichte (E. Heydenreich) 


Linke, WIH., Niederſächſiſche Familienkunde (E. 


Heydenreich) 


Lüdicke, Ruh., Die R Königs- und Kaiſerurkunden 


des Kgl. Preuß. Staatsarchiv u. d. Kgl. Haus- 
archivs bis 1439 (E. Heydenreich) 


Machholz, Ernſt, Materialien zur Geſchichte! der 


Reformation in Altpreußen und im Ermlande 
(E. Heydenreich) 


Malſch, Rudolf, Heinrich Rafpe, Landgraf von 


Seite 


71 


151 


180 


117 


101 


134 


165 


Thüringen und deutſcher König (Karl H. Lampe) 165—166 


Merk, G., Das Ravensburger Bürgerbuch, hrsg. 


v. Karl Kiefer (E. Heydenreich) 

Merr, O., Urkundenbuch des Clariſſenkloſters, 
ſpäteren Damenſtiftes Clarenberg bei ee (Fr. 
v. Klocke) 


. Müller, Karl Otto, Die Königszinſe in der 


Reichsſtadt Ravensburg i. J. 1366 (Hohlfeld). 


195 


Seite 

49. Redlich, Oswald, Die Privaturkunden des 
Mittelalters (E. Heydenreich) k 5A 

50. Rothert, W., Allgemeine Hannoverſche Biographie 
(R. v. Damm) 8 32—33 

51. Roux, Paul, Die Fechtmeiſterfamilien Kreußler 
und Roux (Orb. Koch)) 86 

52. Rubbrecht, Oswald, L’origine du type familial 
de la maison de Habsbourg (E. Devrient) 10⁴ 

53. Sarrazin, Frl. R., Stammbaum der weſtfäliſchen 
Familie Sarrazin (Herm. Rump ))) . 150—151 

54. Schmidt, Hang Georg, Die Familie Georg 
Schmidt (E. Heydenreid). . . 14—15 

55. Schön, Theodor, Geſchichte der Familie von Ow 
(E. Devrient) 71 

56. Schütz, C. W., u. ©. Weſtberg, Zwölf Dezennien. 

Die Geſchichte der Geſellſchaft „Harmonie“ zu 
Hamburg (K. Herbig) . . de oe 33 

57. (Schwaizer, D. 2) Bernh. Hof. ‘Grund (Joh. 
Hohlfeld 181 

58. Schweikert, Ernſt, Die deutſchen edelfreien Ge⸗ 

ſchlechter des Berner Oberlandes mit zur Mitte 
des XIV. Jahrhunderts (Joh. Hoblfeld) . . . 33 
59. Gombert, Werner u. a., Judentaufen (E. Devrient) 86—87 
60. Stauber, Emil, Schloß Widen (Fr. Hegi). . - 87 

61. Stauff, Ph., Deutſche Judennamen (Ferdinand 
Rhull-Rholwald) . Ze 195 

62. Stölting⸗Einbeckhauſen ‘und Börries Frei 

herr von Münchhauſen⸗Moringen, Die 

Rittergüter der Fürſtentümer Calenberg, 
Göttingen u. Grubenhagen (E. Heydenreich) 54—55 

63. Thierer, Georg, Ortsgeſchichte von Guſſenſtadt 

auf der ſchwäbiſchen Alb (Joh. Hohlfeld und E. 
Heyden reich“! “9;‚;)5y))9)99 n 102, 119 

64. Toll, Michael, Die deutſche Nationalkirche 
S. Marta dell' Anima in Neapel (E. heydenreich) 134 

65. Trippenbach, Max, Stammtafeln zur Affeburger 
Familiengeſchichte (E. Hendenreid) . . 195 

66. (Ungenannt) Abiturientenliſte der Auguftiner 
ſchule zu Friedberg (Dreher) 87 
67. — Familienſtammbuch (E. Devrient) . . 72 

68. — Die Gothaer Genealogiſchen Tafhenbücher für 
1912 (A. von den Belden). . . 32 
69. — Krupp 1812—1912 (W. O.)) 165 

70. — Stammbaum der Familie Löbbecke, Aſt: Caspar 
Diedrich Löbbecke (W. C. v. . — 166 

71. — Die Geſchichte der . F. W. Moll 
(Joh. Hohlfeld) 55 

72. — Genealogiſche Forſchungen über die Familte 
NReubaur . . 166 

73. von den Belden, Adolf, Registres de P Eglise 

Réformée Néerlandaise de Frankenthal au 
Palatinat 1565—1689 (Karl Knetſch )) 101 

74. Veskamp, A., Geſchichte der Stadt Dülmen (Fr. 
v. Riode) . . . 71-72 

75. Volkmann, Ldw., Die Familie Volkmann, Nad- 
trage 1896—1911 (E. Heydenreich )) 55 

76. Wutke, Konrad, Stamm- u. Aberſichtstafeln der 
ſchleſiſchen Fürſten (E. Devrient) 86 

77. Zimmermann, Paul, Das Haus Braunschweig. 
Grubenhagen (E. Devrient) Dee e 180 

VI. Zeitſchriftenſchau. 
16, 35—36,. 55—56, 87—88, 102, 117—118, 135—136, 166—167, 
181—182, 196. 
VII. Verſchiedenes. 

1. Adel, neuer unter neuem Namen e e 12 152 
2. Adelsaberkennung und Adelsniederlegung pasiak ©, 00 
3. Adelsdekret Napoleons í 184 
4. Adelsrecht (von Dr. G. Weſtberg, Dr. e Schulz). 104, 196 
5. Adlige Höfe der Stadt Osnabrück 151 

6. Whnentafel des GC erde von Cleve, Bilis 


und Berg 16 


Seite 

7. Antiquariſche Kataloge . . 56, 103, 104, 183 
8. Archivaliſches Zeugnis 5 168 
9. Braunſche Familienblatter . . . . ër Bok 36 
10. Brandis, Freiherren (von Dr. Hegi) g 
11. Bülow, eine nod) wenig befannte Verwandtſchaft 

des Fürſten 168 
12. Druckfehlerberichtigungen 36, 56 72, 88, 104, 120, 152 
13. Einziehung von EE d. . . 120, 152 
14. Grelibri8 . . . : Ba i Mee wes OA “sks. deh wes fe 56 
15. Familie Engelbrecht Bia ai se A 102 
16. 5 von Eſtorff (W. C. v. Arnswalbt) . 8 4 196 
17. A Groeneved . . . dër A 196 
18. 3 Haie: e & = Sk We are era 196 
19. e Held): 2.5 6 Be te A EE wë 88 
20. = // Oe a ne 167 
21. $ Qutteroth `, hk 102 
22. von Wiludi . . . e 182 
23. Familienverband, Großhoffſcher er es 182 
24. Kautzſcher : 88 
25. Fretherrntitel der SE Kelcheriterſchaft ; 136 
26. Friedhof Bockenheim : 152 
27. > Dresden DEENS 120 
28. Genealogie u. Phyſiologie der Muſiker be BS 168 
29. Genealogiſche Forſchungen in Amerika 36 
30. in Frankreich 36 
31. Geſamtverein der deutſchen Geſchichts⸗ und Alters 

tumsvereine, Hauptverfammlung . . 136 
32. Gießener Kurs und Kongreß für Famitienforfehung, 

Vererbungslehre und en ene ds A 16 
33. Gothaiſcher Hoffalender . . . eal wt 151 
34. Grabſteine derer von Schaumberg : CS 136 
35. Grabſteine zu Siegburg (von v. Gülich) RE 136 
36. Heilbronn, Bevölkerung von = 183 
37. Hunnius, Superintendent (von Dr. e Koch) at A 136 
38. Jüdiſche Geſchlechterforſchung ; 183 
39. Kamprads Plan der Stadt an v. 3 1753. i 72 
40. Knigge, Freiherr von 136 


Seite 
41. Kunſtbeilage, Zu unſerer farbigen A 196 
42. Kurioſum (Frdr. Frhr. v. Galeberg- Schdeinger : 196 
43. Magdeborn, Grabmäler in . 56 
44. Mendelihe Vererbung . . . . 2 2000. 16 
45. Muffel re 88 18 
46. Niederſächſiſche Familiengeſchichte Su ee Ee ys 102 
47. Orts-, Häuſer⸗ und SE DESEN 119 
48. Oftfriefifches Geſchlechterbuch . Ir A 196 
49. Pfälziſches Mundarten wörterbuch ; 183 
50. Reichsinſtitut für . Vererbungs 
u. Regenerationslebre . . . : 152 
51. J. Frhr. v. Reifenftein `, . 2 2 2 2 ew we 136 
52. Reinftorffher Zamilienverband . . . .... 136 
53. Rofcheriana ` 36 
54. Schad, Grafen und Herren, 750jähriges Familien- 
jubilaum . . E ts . . . 182, 196 
55. Semi⸗Gotha (E. Heydenreich) woe ew ew ee 118—119 
56. Gilhouetten-Rataloge . . DECHE 119 
57. Stammbuch, ein altes (Georg Hänel) 20002. 183-184 
58. Stammbuch, aus einem alten (V. Gallentien) . . 168 
59. Stammbuch des Kronenwirtes zu Heidenheim 


Auguſt Chriſtian Knab (C. A. Knab) 136 


60. Stammtafeln Iſerlohner Familien (Grote) . . 167—168 
61. v. Steinberg, Ausſterben des Geſchlechtes in der 

männlichen Linie (von Urnswaldt). . . . . 56 
62. Stiftung von Goldftein . . . 183 
63. Tagebuch des Leipziger Tiſchlermeiſters Pleſſe aus 

dem Anfange des 19. Gg (Marten?) 167 
64. Todesanzeige . 56, 152, 184 
65. Univerfitats-Matrifel von Selmitedt u. Göttingen 152 
66. Vorſterman van Open, A. . . . Br 167 
67. Vorträge von Prof. Dr. Haeckeeeeeee 167 
68. Wappen am Rathaus zu Herborn 167 
69. Wappenfenſter im Muſeum zu Celle 120 


VIII. Regtfter der Familiennamen . . . 197—211 


Verzeichnis der Mitarbeiter. 


Herr Fieker, Dr., Aſſeſſor, Elbing. 


Herr Albrecht, Landrat, Koſchmin. 
„ von Andrian, Freiherr, Leutnant, Paſſau. 
„ von Arnswaldt, Archivar der Zentralſtelle für deutſche 
Perſonen- und Familiengeſchichte, Leipzig. 
„ Auerswald, Richard, Leipzig. 
Frau von Baerenfels⸗ Warnow, geb. von Oeynhauſen, Neuſtrelitz. 
Herr Balck, Dr., Geheimer Oberfinanzrat, Schwerin in Mecklenb. 
„ Berndt, Eiſenbahn⸗Sekretär, Chemnitz⸗ Hilbersdorf. 
Beck, Amtsrichter a. D., Ravensburg. 
Böcker, Mittelſchullehrer, Stade. 
Berckwoldt, Erwin, Hamburg. 
Brower, Regierungsreferendar, Poſen. 
Britt, Schulrat, Hamburg. 
von Burkersroda, Graf, Erfurt. 
von dem Buſſche⸗Ippenburg, Freiherr, Osnabrück. 
Büttner, Dr., Zwickau. 
Herren Chibert & Colin, Brüſſel. 
Herr von Dachenhauſen, Freiherr, Brüſſel. 
„ von Damm, Dr., Hannover. 
» von Daffel, Oberlandesgerichtsrat, Hamburg. 
„ Devrient, Dr., I. Archivar der Zentralſtelle für Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte. 
Dimpfel, Kaufmann, Leipzig. 
Donat, Apotheker, Crumſtadt. 
Dreher, Dr., Oberlehrer und Stadtarchivar, Friedberg. 
von Dücker, Oberleutnant, Berlin. 
von Düring, Leipzig. 
Edel, Dr., Quendorf bei Schüttorf. 
Eggert, Oberleutnant, Dietrichsdorf bei Kiel. 
Falkenhayn, Oberſtleutnant 3. D., Hamburg. 
Feiber, Hauptmann, Bergiſch⸗Gladbach. 


Funk, Dr., Lübeck. 

Gaisberg = Schöckingen, Friedrich Freiherr von, Mitglied 
der 1. Kammer u. des Denkmalrates für Württemberg. 

von Gebhardt, Paul, Leipzig. 

Gerlach, Dr., Lauchheim. 

von Germar, Oberleutnant, Hamburg. 

Giſſingen, Apotheker, Ründeroth. 

Gleichman, Exzellenz, Staatsminiſter S' eee, 

Gleichman, Alexander, Hamburg. 

Goebel, O., Hamburg. 

von Goeſſel, Oberleutnant, Hamburg. 

Göring, P., Obermais. 

von Goetze, Oberleutnant, Plauen i. V. 

Golde, Dr., Regierungsaffeffor, Schleiz. 

Goverts, 2. Direktor am Landgericht, Hamburg. 

Greebe, Max W., Stettin. 

Grofebert, Landrichter, Graudenz. 

Grote, Regierungsbaumeiſter, Hannover. 

von Gülich, Oberleutnant, Berlin. 

von Guttenberg, Freiherr, Oberſt a. D., Steinenhauſen. 

von Hacke, Freiherr, Hauptmann, Hagenau i. E. 

Haedicke, Dr., Braunſchweig. 

Hänel, Georg, Dresden. 


Frau von Hardenberg, Gräfin, geb. von Alten. 
Herr Has, Dr., Stabsarzt, Oranienſtein. 


Hegi, Dr., Staatsarchivar, Zürich. 

Helbig, Baurat, Wiesbaden. 

Heller, Otto, Metz. 

Helmrich, Regierungsbaumeifter, Königsberg in Pr. 
Herbig, Dr. K., Regierungsrat, Hamburg. 


Herr Herdtmann, Dr., Arzt, Senftenberg. 


Pre 


Hermsdorf, Fr., Neukölln. 

von Heſſe, C., St. Petersburg. 

Heydenreich, Oberregierungsrat Prof. Dr., Leipzig-Connewitz. 

Hoffmann, Adolf, Straßburg i. E. 

Hoffmann, Ernſt, Hauptmann, Groß- Lichterfelde. 

Hohlfeldt, Dr., Leipzig. 

Hommerden, Theodor, Nürnberg. 

Houwald, Frhr., v., Regierungsrat, Poſen. 

Hunt, Dr., Lübeck. 

Karſten, Paſtor, Colmar i. E. 

Kekule von Stradonitz, Dr., Kammerherr, Groß-Lichterfelde. 

von Ketten, Wolfenbüttel., 

Khull⸗Kholwald, Prof. Dr. Ferdinand, Graz. 

von Klocke, Friedrich, München. 

Knab, C. A., Leisnig. 

Knetſch, Dr., Staatsarchivar, Marburg a. L. 

von Knobelsdorff, Oberſtleutnant 3. D., Gießen. 

Knuſt, Dr., Obrawalde. 

Koch, Dr., Herbert, Sondershauſen. 

Krüger, P. in Eſchefeld, bei Frohburg. 

von Künsberg, Freiherr, Speyer. 

Lampe, Dr., Karl H., Jena. 

Langwerth von Simmern, Heinrich, Freiherr, Wichtring— 
hauſen. 


e von Lees, Kammerherr, Ludwigsluſt. 


Lehmann, Dr. R., Geheimer Regierungsrat, Berlin-Grune- 
wald. 

Leimbach, General, Leipzig⸗Gohlis. 

Lemke, Joachim, Charlottenburg. 

Leonhardt, Dr. phil., K. Fr., München. 

Lörcher, Pfarrer, Clenbronn in Württemberg. 


Frau Lohmann, H., Münſter i. W. 
Herr de Lorme, Ed., Genealoge, Hannover. 


Lotichius, Geheimrat, Dresden. 

Lucius, Präzeptor, Forſthaus b. Echzell. 

Macco, H. F., Berlin-Steglitz. 

Machholz, Konſiſtorial⸗Sekretär, Magdeburg. 
Martens, Dr., Kuſtos an der Univerſitätsbibliothek. 
Mäſchel, Prof. Dr., Wurzen. 


Frln. Motherby, Helene, Königsberg i. Pr. 
Frau von Münchhauſen, Freifrau, Hannover. 
Herr Munſcheid, Profeſſor, Sondershauſen. 


By E OO 33 WK? 


von Nauendorf, Wilh., Freiherr, Major, Weimar. 
Niedner, Paſtor, Glauchau. 

Olszewski, W., Bibliothekar, Eſſen. 

von Pannwitz, W., Liegnitz. 

Petri, Dr. med., Walter, Detmold. 

von Petzold, Dr. Alexander, Reval. 

Puſch, Dr. A., Leopoldshall. 

von Raifon, Paſtor, Sahten in Kurland. 

Raig von Frentz, Marlin., Reichsfreiherr, Godesberg. 


Herr 


a a sg a sg a a a vg „ ng a a sg ag * zs 


Frin. 


Herr 


C wg wg a „ sg sg a sg ag a sg ag a 


Ranft, Albrecht, Leipzig. 

von Rauch, Dr., Heilbronn. 

Reimers, Dr., Rechtsanwalt, Hamburg. 

Rogge, Major, Halle a. S. 

Roſcher, Dr., Juſtizrat, Hannover. 

Rumann, Juſtizrat, Alfeld. 

Rump, Amtsrichter, Berlin⸗-Lichtenberg. 

Ruidh, F., Archivregiſtrator, Schwerin in Mecklenburg. 
Sallentin, Dr. Victor, Wolfenbüttel. 
Sarnighauſen, Ludwig, Hamburg. 

von Schaumberg, Hauptmann, Hannover. 
Scheiber, Dr. Artur, Maria, Wien. 
Schmertoſch von Riefenthal, Prof. Dr., Leipzig-Gohlis. 
Schmidt, Amtsrichter, Köslin. 

Schmidt, Paſtor, Dr. Georg, Halle a. S. 
Schmoller, Ldw. v., Naumburg. 

von Schönberg, Freiherr, auf Thammenhain. 
Schubert, Dr., Archivaſſiſtent, Düſſeldorf. 
Schulz, Dr. Hans, Reichsgerichtsbibliothekar, Leipzig. 
Schwen, Paul, Paſtor Lic. theol., Freiberg i. S. 
Siebs, Benno Eide, Geeſtemünde. 

von Sobbe, Hauptmann, Deſſau. 

von Stetten- Buchenbach, Freiin E. 

Strack, Regierungsaffeffor, Tauberbiſchofsheim. 
Straka, Hermann, Breslau. 

Stüve, Oberſtleutnant, Straßburg i. E. 

von Tautphöus, H., Freiherr, München. 

von Thadden, Reinhold, Greifswald. 

Thiem, Dr. Eduard Paul, a. d. H. Rehder, Referendar. 
Tiedemann, Dr., Stade. 

Tille, Dr., Landtagsbibliothekar, Dresden. 

von Thümmel, Regierungsrat, Pirna. 

von Velden, Dr., Weimar. 

Vogtherr, Fr., Konſiſtorialrat Dr., Bayreuth. 
Vollmöller, Prof. Dr. Karl, Dresden. 
Wachtsmuth, Oberlehrer, Riga. 

Wahn, Paſtor, Cöthen. 

von Waldenfels, General, Bayreuth. 

Weber, Karl Wilh., Hannover. 

Weinberg, Dr., Sanitätsrat, Stuttgart. 

von Welck, Freiherr, Major, Dresden. 

Welder, Eugen, Eiſenbahn-Sekretär, Neuſtadt. 


Frau von Wenckſtern, geb. von Engel, Oldenburg i. Gr. 


Herr 


” 


* 
” 
” 


Wentzel, Joh. Vinc., Hamburg. 

Weſtberg, Rechtsanwalt Dr., Hamburg. 

Wiedemann, Dr., Nürnberg. 

Winckler, Rob., Merſeburg. 

von Windheim, Generalleutnant und Oberquartiermeiſter, 
Berlin. 


Frau Wittekind, Julie, Frankfurt a. M. 


Herr 


NA 


Wündiſch, Notar, Biſchweiler. 
von Zanthier⸗Dechowshof, Dechowshof b. Domgarten. 


— — 


Regiſter der Familiennamen. 


Wenn ein Name teils mit, teils ohne von erſcheint, ift das v. im Regifter eingeklammert. Die Ziffern hinter den Namen bee 
zeichnen die Seitenzahl. Mehrfaches Vorkommen auf einer Seite iſt nicht berückſichtigt; man wolle daher ſtets die ganze Seite 


abſuchen. Das Verzeichnis ift ganz rein alphabetiſch geordnet, å, 


A. 


Aa, v. d. 10 
Aalff 113, 191 
Abbe 73 


Abel 90 
Abenberg, v. 130 
Abendroth 90 
Abt 90 


ach 36 
Achgelis 92 
Achtung 195 
Ackermann 57, 90, 120, 195 
Acton 25 
Adam 124 
Adelsheim, v. 66 
Adels de v. 172 
Adickes 
Adrian 196 
Aeltius 103 
Aff, v. 64 
Ageſto 102 
Agricola 35 
Aheim, v. 107, 108 
Ahlefeldt 55 
Ahlhorn 36 
Ahlmann 102 

nert 120 

olfing ee 
Ahrenholtz 63 
Ahrens 90, 177 
Aigler 60 
Akeleye 35 
Akoluth 67 
Albers 2, 57, 74 
Albert 72, 166 
Alberthal 14 
Alb 


Aleff 113, 191, 192 
Alemann 28 
Alers 92 

Aleſina, (v.) 118 
Allan 192 
Allevyn 130 
Allmers 33 
Alsbach 195 
Alsberg 118 
Alsleben 90 
Alſter 72 

Alten, v. 15, 90, 98, 148 
Altenbockum, v v. 3 


ee dorf G EEN v. 107, 141 
Altersleben 90 


Altgeld 137 
Altgelt 83 


Altmann 108 

Altner 120 

Altrock, v. 38 

Altſchner 72 

Kee ee v. = 190, 194 
Amberbach, de 1 

Amboten, v. 27, 99, 116 
i (b.) 29, 30, 32, 95, 


Amende 72 
Ammann 167, 182 
Ammendorf, v. 51 
Ammon, v. 192 
Amrhein 196 
Anderfuhr 90 
Anders 195 
Anderten, v. a 176 


Wndrea 143, Beil. Heft 9 

Andreae 69 

Andrian, Frhr. v. 100 

Angelinus 116 

Anger 90 

Anſchütz 38 

Anſorg 95 

Anthon 36 

a (v.) 49, 167 

Apenburg, v. 102 

Apfalterer 107 

Apian⸗ Bennewitz 170 
icz 124 


Apicz 

Appold 84, 96 

Arco, v. 108 
Arenberg, Fürſt v. 156 
Arens 92 

Arkio 35 

Arndt 81, 195 
Arnhold 120 


Arnim, v. 50, 85, 86, 90, 113, 


114, 115, 195 
Arnold 7, 72 
Arnoldt 57, 116, 133 
Arnsberg, v. 59 
Arnſtedt, v. 91, 190 


Arnswaldt, v. 6, 9, 15, 25, 38, 
53, 56, 59, 65, 69, 73, 85, 95, 
106, 113, 114, 121, 142, 154, 
157, 161, 166, 174, 176, 187, 


188, 193, 196 

Aſche, 195 

Aſchersleben, v. 114, 145 

Asmus 170 

Asmuß 98 

Aſſeburg, v. d. 7, 25 91, 112, 
114, 170, 190, 195 

E 183 

Aſtor 36 

Wing, v. 107 

Auer 74 


Auersberg, Grf. v. 129 
Auerswald 96 


Augsburg 91 
Auguſtin 65, 91 
Aulock, v. 67, 99 
Außer v. Perſinus 176 
Auwach, v. 1 

Axen, v. 91 


B. 


Baak 167 

Baars 92 
Baaſch 35 

Bach 3, 91, 195 
Bachmann 38, 63, 92 
Bachov, v. 160 
Bachſtein u. i v. 24 
Ba e 57, 161 
Baczko, v. 30 
Badicker 69 
Baecker 195 
Baehne 72 
Bähr 49 

Baelde 156 

Bär 71, 134, 169 
Bärfelt 64 
Bärenfels 64, 85 
Bärens 64 
Baeumer 136 
Bahnke 91 
Bahnſon 149 
Baier 186 
Bailliodz, v. 176 
en ear 
Balbi De 49 
Bald 168, 194 
Baldamus 91 
Baldeder 107. 
Balint 196 
Balinth 57 
Balfe 161, 194 
Ballerſtedt 91 
Ballhorn 101 
Baltzer 30 
Banja 87, 118 
Bantzmann 123 
Bar, v. 15, 151 
Bardeleben 15 
Gardili 187, Beil. Heft 12 
Bardinsky v. 162 
Barelli v. 130 
Barfus, v. 131 
Barfuß, v. 25. 
Bargmann 91, 120 
Baring 91 
Barner, v. 171 
Barnewitz 91 


6 und ũ find unter ae, ve und ue zu ſuchen. 


Bala) rnholt 81 

Barre 28 

Barrenſchen 91 

Barſien 148 

Barſtorf 18 

Bart 72 

Bartels 8, 30, 91, 113, 122 
Bartensleben, v. 98, 131 
en 47, 156 


SC Schr. v 
Ba ing ti be 16, 35 
Baltian 9 


Bauer, (v.) (Ritter) 30, 57, 80, 
91, 131, 136, 163, 164, 167, 184 

Bauernfreund 195 

Baum 136 

Baumann 32, F 136, 196 

Baumbach, v. 

Baumeiſter 32, 5190 

Baumgärtner 72, 184 


Baur-Hartung 38 

Bayer 69, 144, 184 

Banersdorffer "195 

Bayerthal 87 

Baymer 48, 163 

Bazentin 196 

Becano 134 

Becher 136 

Bechtberger, Beil. Heft 9 

Beck 60, 63, 78, 91, 95, 131, 
136, 146 

Bede, (v. d.) 14, 83, 120, 167 

Becker 7, 60, 72, 91, 123 

Bederingh 32 

Beckmann 29, 52, 178, 184 

Beeren, v. 163, 179 

Beerenthal, von 193 

Beerfelde, v. 12 

Beernink 55 

Beeſe 91 

Beger 136 

Behagel 101 

Behr, (von) 8, 15, 167. 

Behrend 35 

Behrens 91, 135 

Behrmann 91 

Beidler 36 

Beinhoff 189 

Beisner 28 


Bekuhrs 91 

Bel, v. 156 

Belbe 91 

Bele 123 

Belger 120 

Belhradsky v. Kosmacow 177 

Belinsky 91 

Belli, Si 191 

Below, v. 35, 120 

Belwe 91 

Beminga 32 

Benckitzſch 122 

Bendixen 91 

Benedick 134 

Beninga 92 

Benkendorff, (v.) 38, 48, 96 

Benndorf 36, 37, 38, 48, 154, 163 

Benne 72 

Benning 156 

Benningfen, v. 33 

Bennftorff 123 

Bentelin 60 

Bentin 91 

Bentind, v. 32 

Bentinf 35 

Benzler 91 

Berbisdorf, v. 62, 131, Veil. geft d 

Berch van Heemskde, Baron, 
van den 156 

Berchem, v. 6, 9, 34, 63 

Bercken, v. 9 

a ae v. 160 

Bere 6 

Bee 99 

Berendts 65 

Berens 70 

Bereſteyn, Baron van 156 

Berg (von) (van den) 14, 25, 
48, 64, 78, 83, 97, 130, 134, 156 

Berga, v. 13 

Berge, pom 12, 26, 29 

Berger, (v.) 225 48, 72, 107 

Berghaus 100 

Berghe, Graf gen. Trips, v. 25 

Berghen, de 126 

Bergmann 91, 92 

Beringe, v. 9, 130 

Berker ech 

Berkhan 

SE . 3, 49, 98, 164, Bl. §.4 
erli 

Berliching, v. 22, 108 

Berlichingen, v. 31, 145 

Berlin 134 

Bernburg, v. 21 

Berncloe 129 

Berndt 52 

Berner, 15 48, 69, 71, 172 

Bernhardi 73 

Bernhiſel 196 

Bernide 156 

Bernigeroth 65 

Bernſtein, v. 8, 112, 132 

Bernſtorff, v. 15. 

Bernus, de 118 

Berreß 27 

Berron 113 

Bertels 91 

Berth 91 

Berthold 72 

Bertholdi 92 

Bertini 182 

Bertog 91 

Bertram 91 


120 
Beſſerer 135, 166, 187, 188, Beil. 
Heft 12 

Bethe 57, 163 

ie ee 58, 118, 


Betrano 134 

Bettger 105 

Bettſchold 161 

Beuchel 120 

Beuhne 120 

nis v. 112, 113, 139, 148, 
1 


Beuſt, v. 120. 141 
Beutler 44 
Beutter 153 
Bexhoft 91 
Beyer, (v.) 11, 19, 26, 48, 50, 
a 116, 136, 147, 184, 189 
Beyle 9 
e tee 78 
Beyſe 91 
Bezelin 35 
Bezold, v. 135 
Biberſtein, v. 101 
Bibra, v. 3 
Bibrach, v. 161 
Bibran, v. 29 
Bickel 131 
Bicker, v. 92, 156 
Biebach 120 
Bieber 91 
Biedenkapp 57 
Biederſee, v. 91 
Bielinsky 184 
Biener 72 
Bierbaum 82 
Biermann 103 
Bigelow 135 
Biglin 156 
Bilberitz, v. 83 
Bilefeldt 131 
Billerbeck, v. 49 
Biltert 91 


Birkner 184 
Birnbaum 120 

Birt 88, 156 

Biſchof 91 

Biſchoff 88, 154, 167 
A . 27, 70, 91, 195 
Bitfde 36 

Bittinger 36 

Blacha u. Lub, v. 25 
Bland (in) 190 
Blanckmeiſter 57 
Blankenburg 91 
Blankenſchün 91 
Blankenſee 13, 115 
Blankmeiſter 35 


Bleibfeld 118 

Blefing 123 

Bleſius 124 

Bleſſin 123 

Blettermann 184 

Blick v. „ 81 
Bloch 88, 135 

Blöchl 38, 64, 85, 177, 179 
Blom 156 

Blome 35, 69 

Bloyleben, v. 48 

Bloys 56 

Bluhm 182 

Blum 91, 132, 167 
Blume 91 

Blumencron, v. 64 
e (v.) 10, 30, 31, 64, 


Garg 136 

Bocholtz, von 195 

Bock, (v.) 72, 91, 133, 136, 160, 
162, 196 


Bock v. Bläsheim 178 
Bock v. Nordholz 171 
Bockelberg, v. 11, 25, 31, 52, 132 


Bockelmann 91 

Bockhardt 144 

Bocksfeld 12 

Bockum⸗Dolphus, v. 59, 60 

erte (v.) 91, 96, 145, 180, 191, 
193 

Bodelſchwingh, v. 34, 66, 90 

Boden 48, 69, 120 

Bodenkamp 19 

Bodmann 163 

Boeck 102 

Böcker 84 

Böcklin v. Böcklinſau 67 

Bödecker 92 

Bödker 33 

Böhme 2, 72, 91, 120 

Böhnert 74 

Bölzig, v. 22 

Boenen, v. 34 

Böning 120 

Böninger 134 

sun ER v. 146 

Börckel 154 

Boerner 48, 184 

Böſeler, v. Ap 

Böſen 103 

Boete 63 

Böthel 91 

Boether 161 

Boethius 184 

Böttger 72 

Bötticher, (v.) 65, 180 

Bogaard 118 

Bogaers 156 

Boghs 35 

Bohm 177 

Bohne 72 

Bone art: Frhr. v. 133 

Boie 102 

Bolberitz, von 192 

Bolfras 8 

Bollmann 91 

Bolſenheim, v. 161 

Bommerle 18 

Bondeli 96 

Bonhorſt, v. 163 

Bonin, v. 67, 121 

Boode 118 

Boogaard, Uyt den 156 

Boppelſen, v. 101 

Borch, v. d. 34 

Borchert 91 

Borchteren 91 

Borck, v. 80 

Borcke, v. 131, 162 

Borluut 125 

Born 88 

Bornemann 36, 91 

Borner 73 

Bornier, de 182 

Bornim, v. 123 


Bornträger 91 

Borries, v. 15 

Borrmann 120 

Borsberger 120 

Sognin, v. 82, 115 

Bors 

Bortig 885 

Borlow 157 

Borthius 161 

Bosboom 181 

Boſchan, v. 183 

Boſe, (b.) 10, 31, 49, 63, 120, 
133, 148, 167, Beil. Heft 1 

Bofe + Schwweingburg, v. 113, 


Boſeck 147 
Boffau 157 
Boſſelli 182 
Boſtel, v. 18 
Boſtell, v. 96 
Bosword, v. 30 
Bothe 91 


Bothmer, (Frhr.) v. 9, 15, 25, 
29, 130, 145, 151, 163, 171, 
172 

Bottcher 120 

Bottenberg gen. Keſſel, v. 94 

Bottger 182 

Bouquet 136 

Bourbon-Montpenjier, v. 6 

Bourry 136 

Boygen 189 

Boyneburg, v. 47, 116 

Boyſen 91 

Bozi 13 

Braam, von 102 

Brachmann 91 

Brachtenbrock, v. 1 

Brachvogel 97, 113, 133, 162 

Brade 91 

Bradel, v. 93 

Braden 84 

Bradae 170 

Brädels 178 

Brämer 91 

Bräuning⸗Octavio 16 

Brand, (v.) 52, 91, 192 

Brand v. Linden 148 

Brand de Jollait 72 

Brandenburg 69, 104 

Brandenftein, v. 2, 45, 130 

Brandes 91 

Brandis, (v.) 27, 51, 104 

Brandſtein, v. 43 

Brandſtetter 73 

Brandt 10, 23, 91 

Brauer, (v.) 91, 115 

Braun 36, 65, 80, 81, 114, 122, 
154, 191, 192 

Braun v. Wartenberg 130 

Braunbehrens 91 

Braune 91 

Braunſchweig, v. 48, 189 

Braunſchweig⸗Bevern, v. 6 

Braunſchweig⸗Celle, v. 6 

Braunſchweig⸗Grubenhagen 
180 


Braunſchweig⸗Lüneburg, Hers 
zog v. 29, 63, 189 

Braunwald 81, 100 

Brauſe 136 

Brea, de 91 

Brechte 60 

Brechwoldt, v. 192 

Breckwoldt, (v.) 176, 191, 192 

SES p. 3, 27, 29, 51, 53, 


Brehmer 91 
Breidbach, v. 136 
Breidtſchwerdt 136 
Breimann 113 
Breitenbauch, v. 3 
Breithaupt 92 
Breitkopf 184 

Brem 63 

Bremen, v. 44 
Bremer, v. 142, 146 
Bremſel 13 
Brenkman 55 
Brentano, (v.) 86, 131 
Breßler 120 
Bretſchneider 120, 136 
Brett 147 


Breunlin 136 

Breymann 2, 18, 38, 52, 73, 74, 
106, 121, 122, 176, 185, 191 

Brieſen, v. 164 

Brink, ten 73 

Brinkmann 173 

Brinkmeier 92 

Brinnighofen, v. 81 

Brockdorff, v. 35 

Brocke, v. 38 

Brockhaus 181 


= — — — 


~ 


Brockhauſen, (v.) 35, 91 
Brockmann 192 
Brockmeyer 91 
Bröckel 49, 91 
Brömbſen, v v. 28 
Broitzem, v. 38 
Broner 70 
Brons 32 
Broſius 124 
Brotuf 124 
Brouwer 135 


52, 68, 73 


5 178 
Brunning 91 
Brunnquell 30 
Bruns 91 

Brutſchuh 91 
Bryarde, de 125 
Bucelin 188 
Bucelinus 10 
Buchholtz, (v.) 81 
Buchholz 91, 167, 178 
Buchmann 72, 91 
Bu e? 63 69, 178 


Budler, v. 145 

Buechhauer 103 

Büchner 120 

Büchsner 161 

Büchting 38, 91 

Bühel, v. 106 

Bühl, von 193 

Bühring 91 

nn * Fürft) p. 7, 27, 46, 55, 

62, 63, 91, 95, 113, 114, 168, 

Beil. De ft 4 

Bumper 167 

Bünau, v. 3, 70, 112, 131, 141, 
161, 162, 179 

Büren, ©) 34, 59, 195 

Bürgle 1 

Büſtorff 91 

Bütler 104 

Büttner 12, 33, 105, 120, 154 

Sie 125 = 


Se, v. 25, 130 


Bulach, v. 85 

Bullinger 9 

zn 153 

Burckardt 91 

Burckersroda, v. 100 

Burckhardt 33 

Buren, v. 156 

Burghoff, (v.) 11, 26, 50 

Burgner 36 

Burgsdorff, v. 131 

Burkard 132 

Burkersroda, v. 29, 63, 185, 
Beil. Heft 1 

Burkert 72 

Burkhardt 120 

Burmann v. der Beck 72 

Burmeſter 91 

Burnitz 120 

Bursky, von 192 


Buſch, (v. d.) 10, 33, 50, 72, 184, 
Beil. ah 9 


Buſche, v. d. 91 
Buldhenbagen 15 

Busſche, v 

Bus SC pendurg, v. d. 100 
Su e⸗Haddenhauſen, Frhr. 


Der 1 120 
Bußmann 57 
Buttlar, v. 176 
Buttſtedt 91 
Buuren, van 156 
Buwinghauſen, v. 9, 10 
Buxbaum 72 
Buxdorff, v. 179 
oe 49 

Byern, v. 91 


C. 


Caffe 126 

Caine 196 

Caleb 147 

Calenberg, v. 179 
Calliſſen 102 
Camargo, de 125 
Camerberg, von 161 
Canitz, v. 19, 192 
Cantzler 7 

Cappeller 166 
. 177 
Caretto, de 29 

Carlowitz, v. 10, 31, 43 
Carmer, de 101 
Carner, v. 183 

Caro 101 

Carolsfeld, von 126 
Carron du Val 163 
Caspari 120 

Caſſel 134 

Caſſel, zu, SE 105 
Caſtell, v., Graf 139 
Catell- g lingen (Graf), Beil. 


Cautius 161 
Cavendiſch 16 
Celichius 7 

Cellarius 136 

Cettritz u. Neuhaus 26 
Chales de Beaulieu 81 
Chambailhorc, de, Baron 193 
Champrenaud 49 
Chandelle 87 
Changuion 196 
Chapelle, de la 115 
Chibert 129 
Chomberger 152 
Criſtan 176 
„ 118 
Chriſtgrul 72 

Chriſtiani 159 
Chriſtmann 144 

Chur 136 

Cirkſena 56 s 
Ckuſchinsky, v. 9 
Claaſen 118 

Claaßen 182 

Claes 103 

Clar 178 

Clauer 7 

Claulin 72 

Claus 72, 131 
Claushen 92 

Clemen 15, 133, 182 
Clemens 120 

Clemm 48 

Clerck, de 101 

Cleve, v., Herzog 16, 50 
Clodius 178, 194 

v. 108 


Clyſt 162 


nyphauſen, v. 92 
oblig 114 

Coccius 103 

Cochius 67 

Cochlovius 64 

Cock 196 

Cock von Delwinen 93 

Coligny, v. 6 

Colin 129 

Colle da, v. 83 

Collenbuſch 81, 162 

Colſon, v. 19 

Concin, v. 10 

un 156 

Coninxloo, e 35 

Conradi, 49, 69 

Conse zh 15 

Conſens 19 

Coolman 32 

Cordemann 48, 99 

Cornberg, v. 136 

Cort van der Linden 156 

Cortenbach, v. 100, 103 

Corti 182 

Corvinus 78 

Cotta 66, 181 

Cottaventto 136 

Couette 13, 31 

Crailsheim, v. 31 

Cramer 55, 142, 166, 167 

Cramer v. Clausbruch 104 

Cranel 146 

Cremer 156 

Crentzelt 64 


Sr v. 3 


SET, v. 93 
Croll 120 

Croſtitz, v. 62 

Croy- Dülmen, v. 72 
Crupicz 124 

Cruſius 65, 167 

Crzellitzer 3 

Cubach, v. 100 

Cüſtenoeder 136 

Cunevis, v. 93 

Curt 72 

Curtius 28 

Cyprian 28 
Czarnikau⸗Carnkowski, v. 98 
Czecher, v. 150 

Czeleſta, v. 25 

Czellius 98 

Czettritz u. Neuhaus, v. 50 
Czykhart 124 

Czyſſener 123 


D. 
Dachbeck 150 
Dachenhauſen, v. (Frhr.) 25, 
28, 125 


Dachsberg, v. 9 
Dähnhar t 120 
Dablem 196 

Dablemann. 136 


am, 

Damm, (6b. 15, 33, 38, 39, 68, 

69, 115, 116, 148, 167 
Damman 82 
Dammeyer 66 
Dangers 192 
Dannenberg, v. 114, 161 
Dannenberger 8 
Danzer 163 
Dargun 
Daſſel, v. 53, 73, 155 
Daubenſpeck 168 
Daum 114, 117 
Daun, v. 90 
Daur 144 


Darberg, v. 10 

Decken, v. d. 1, 15, 29, 33 
Dedert 167 

Deeling 156 

Degener 18, 47, 97, 113 
Deba 5 v. 2. 


De n-⸗Rothelſſer, v. 65, 81, 178 

Dehneke 10 

Dehning 70 

Deigfuß 72 

Deißlingen, v. 177 

Delius 156 

Delprat 156 

Denker 105 

Dennſtedt 97 

pall (w) 48 

Denſtedt, v. 3 

Deonna 87 

Dermbach, v. 167 

Derns 196 

Dettelbach, v 

Detten, v. 33 

Deuring 60 

Deutert 82 

Deuticke 176 

Devrient 9, 18, 47, 57, 64, 71, 
72, 101, 113, 137, i61, 166, 
180, 195 

Dewehr 176 

Dhun 68 

Diamant 196 

mann, v., Graf 94 

Diasdo 120 

Dibelius 38 


Diedemann 167 

Diederichs 166 

Diedmann 72 

Diehl 16, 136 

Diemer Gebr. v.) 14, 143, 144, 
Dienheim, v Zi 


Diepenbrod, v 92, 94 
Dieskau, v. bg, „147, Beil. Heft 4 
Dießfurth, v. 


Dieterlen ds"? 
Diet(e)rid, (v.) 49 
Dietri , 85 


Dietrichſtein, d Beil. Heft 12 
Diettmann 97 SE? 
Dietz SCH 52, 137 

Dietze 1 

Dieze e 72 

Dillmann 89 

Dillner 72 

ame. 38, 83, 84, 133 
Diſteldorf 120 

Dithmar 179 


Ditten, v. 146 

Ditterich zu Erbmannszahl 83 
Dobeneck, v. 6, 129, 139 
Dobert 185 

Doederlein 136 

Doehlau, v. 82 

Döhmann 99 

Dömler 177 

Dönhoff, v., Grf. 6 

Doering 81, 162 


Dombrowska, v. 67 
Domerleps 72 

zn Beernind, van 166 
Donat 

Dornen 84 


Donop, v. 49 

Doring 123 

Dorn 18 

Dornſtock 60 

Doft, v. 112 

Drachſtädt 130 

Dreber ge 

Dred fel 

SEL Deufitetten, v. (Graf) 


Orechzler 72 
ae ` ? 

rerup 
Dreffer 8 
se > Pertenſtein) 25, 120 
Dreyck 
De, a 114, 163 
Droege 81 
Dromme 192 

Droſte 35 
BEIDEN, v. 25, 99 
Dubois 2 


Düngelen, v. 159 
Düngeln, v. 34 
Dürer 103 

Düring, v. 2, 15, 57, 74 
Düwell 178 
Duchthaus, v. 74 
Dugend 92 

Duhn, v. 183 
Duisberg 167 
Dulmene 72 

Dulong 162 
Dumitorp, p. 171 
Dunder 73, 122, 154 
Dungeln, v. 145, 179 
Dunger 196 
Dungern, v. 135 
Dunzinger 136 
Durlad 95 
Dule)wel(l) 13 


E. 


Eberbach, v. 109 

Eberhardi 92 

Ebers 15 

Ebert 60, 120 

Eberth 88 

Eberty 167 

Ebner 166 

Echart 72 

Echle 48 

Eckardt 152 

Eckardtſtein, Frhr. v. 152 

Eckbrecht v. Türkheim 147 

Ecke 72 

Ecker, Beil. Heft 12 

Eckertz 63 

Eckhardt 2 

Eckhold 72 

Edel 19, 49, 52, 70, 96, 99, 
113, 132, 195 

Edelsheim, Frhr. p. 152 

Edlebach, v 

Efringen, v. 100 

Egbert 74 

Egenhofen 108 

Egenthal, v. 10 

Egger 185 

Eggers 32 

Eggert 147 

Egholm 135 

Egloff, Beil. Heft 12 

Geller v. 139 


Ed 9 önig v. A 


re v. · 31 
Ehi Ce Sch Heft 12 
Ehlers 5 
Sirenen 116 
Ger de v. 9 
Ehrlich 38 
Eihbaum 115 164, 178 
Eichberg 25, 53, 97 
Eichelbach, v. 43 
Eichenberg, v. 3, 97 
Eichendorf, o p. 24 
Eichthal, Frhr. v. 152 
Eidenbenz 18 
Einbeck, v. 9 
Einem, v. 25, 29, 19, 52, 68, 
84, 113, 133 
Einſiedel, v. 7, 43, 120, 160, 163 
Eifelin 113 
Eiſenbergk, Herzog zu 141 
Eiſenhart 88 
Eiſenſtuck 146, 181 
Eitel 66 
Eitgen, von 102 
Eldingen, v. 50 
Elgg, v. 100 
Elgenſtierna 106, 134 
Ellendt 133 
Ellerbach 108 
Elmenhoff 133 
Elmering 27 
Elrichhauſen, v. 31 
Elsbeck, v. 25, 48 
Eltern, v. 92 
Eltz, v. 69 
Elverfeld, (v.) 9, 34 
Empacher 175 
Empte, v. 72 
Ende, v. 3, 18, 43, 66, 82, 95, 
112, 161, 190 
Enderlen 136 
Engel, (v.) 85, 182 
Engelbrecht 102 114, 130 
Engelbrechten, pi 28 
Engelhardt 120, 
Engelmann 2, 15 
Engels 89 
Engelſchall 72 
Engler 60 
Ennen 63 
Enslin 136 
Enſſlinger 120 
Enzinger 175 
Eoſumb, v. 93 
Eppe, v. 51, 70 
Epen, van 181 
Epping 92 
Eppinghoven, Frhr. v. 152 


en dl ), Beil. Heft 12 
Erdtel 

Erffa, `. 8 140 

Erich 72 


Erive 63 

Erkel 72 

Erkelbrecht, v. 162 
Erlichheim, v. 106 
Erlin v. Rohrberg 177 
Ermel, v. 52 

Erneſti 72 


Ernſt 72 
Esbach (beck), (v.) 38, 59 
Esbeck, v. 12, 51, 52, 66 
Eſcher 156 

Eſcherich 163 

Eſchke 72 

Eſebeck, v. 22 

Esmarch 102 

Esmark 57 

Eſſer 170, 180 


Eſtorff, von 196 
Etienne 120 
Ettlinger 136 


Etzbach, v. 94 
Etzdorf, v. 3, 83 
Etzingen, v. 93 
Euzler 120 
Evans 196 
Eversdijd, v. 50 
Exteren, v. 171 


Eyb, v. 139 

Eychhäuſer, v. 24 

Eyfers 70 

Eynatten, v. 2 

Eyner 124 

Eys, Frhr. v. 163 
F. 


3515 32, 58, 103, 136, 142, 187 
abian, v. 11, 27, 53 
abrice, v. 15, 99, 152 
abricius 35, 56 


alckenhayn, v. 50 
alckenſtein, v. 98 
alk 182 
Falke 32, 
e > 12, 51, 72 
a . 18, 69 
alkenſtein, v, 164 
SE 35 
arnroda, v. 3 
Faulde 72 
(Fautt) 187 
Fah, du 16 


aye 16 Ä 
ederlein 136 
eenders 56 
eiber 99 
eibern 37 
eichter 130 


a du 66 


enner 156 
erchl 134 
erreira 89 
eca 66 

idler 176 
ichtner 120 
ickelſcherer 120 


elbert 120 
eldau, v. 179 
eldner 154 
eller 72 

elſch 120 

elſtau, v. 162 
2 120 


iefer 32, 47, 63, 73, 82, 90, 96, 


irks, v 

ch 

iſchen⸗ SC 35 

iſcher 7, 12, 65, 72, 131, 167 


ittig 38, 65, 85 
itzweiler 156 
jelſtrup 35 


ledenftein, v. 18, 81, 106 
leiſchauwer 124 


7 ³² EA Ae Gett E Get FOGG 


lemming, (v.) 68, 140 
loret 48, 163 
Flügel 113 
51180 von Aſpermont, Baron 


SE 143, Beil. Heft 9 
od 


lemming v. 113 


9 

ee, (v.) 67 

en Y Vargas, de 182 
orberg 72, 123 

e 167 

orsboom 196 

orft 2, 16, 73 

ournier 166 


Grande 15, 97 
Franckenberg, v. 50 
Frank 124 
ranfe 120, 130 
Frankenberg, v. 82 
Frankenroth 30 
Franking 172 
rel 146 
ranz 151 
Franzenburg 102 
ranzkowski 73 
raſſoni 182 
rauenburg, v. 27 
raunberg, v. 107 
raunhofen, v. 107 
recht 78 
rederick 36 
redersdorf, v. 114 
alle v. 171 
35 a 101 
1 (v.) 92, 113, 172 
e SEN v. 3⁴ 


reudiger 8 
reund 162, 179 


CACACACACACACA 


reh 1 v. 108 


ur 146 

reytag 15 

Greta 1 p. 140 

rid 15, 67, 72, 147 

ride 33 

ride 72 

ridenberg, v. 172 

riedland 131 

riedrich 18, 120 

ries, (Graf), p. 118, 162 

riefe 113, 192 

11 u (Frhr. ), v. 7, 47, 95, 
134, 135, 140, 141 


ch 

robelwitz, v. 162 

roede (0) 12, 120 

röden 167 

röhlich⸗Feldan, v. 162 
Fronhofen, v. 106 
Froſthoffer 103 

roſthoffer 175 


rydag 
rytz 64 
nOs, (v.) 8, 49, 113, 116, 120, 


Fünfer 188 

Fürſt 136 

Fürth, Frhr., v. 24 
ues 99 


ugger 103 
ullen v. 151 
ullſtein 149 
unfad 120 
unf 100, 116, 133 
uten dag v., Beil. Heft 12 
uſſten) 1 
x 175 


— — — 


— 


©. 


Gabelentz, v. d. 3, 69, 140 
Gabelmann 113 

Gabler 2, 72 

Gabriel 120 


Gademann 136 

Gadner 19 

Gäbler 120 

Gaertner 3 

Gaffron, v. 25, 64 

Gaisberg (Schödingerm, v. 6, 
10, 13, 48, 49, 50, 51, 65, 66, 
81, 82, 83, 8, 147, 161, 162, 
177 187, 188, 196, Beil. Heft12 


5 (Grf.), v. 32, 94 


Galliera, 19109, v. 35 

Galippe 1 

Gand 12 

Gandechen 73 

Gangelt, v. 81 

Gans, v. 3, 117 

Gardner 36 

Garlepow 69 

Garnier, v. 25, 48, 64 

Gartened, v. 109 

5 120 

Gaſt 120 

Gaſteiger 16 

Gates 196 

Gaudlitz 72 

Gauhe 29 

Gauvain, v. 178 

Gebhard, Beil. Heft 9 

Gebhardi, rh. (v.) 176 

Gebhardt, (v.) 18, 73, 85, 89, 
97, 105, 115, 116, 121, 144, 
154, 163, 170, 178, 179, 185 

Gebhart 72 

Gebichenſtein, v. 

Gebſattel (gen. Rach, v. 10, 31. 

Geier (p) 120, 188, 192 


Geffden 17 

Geibel 57, 185 

Geiger 11, 186 

Geiling 144, Beil. Heft 9 
Geiſel 187 

Geißmann 72 

Geiſt 21 

Geiſt v. Wildegg 60 
Geiszberg 9 

Gelder, van 129 


Gelſtenberger 72 

Dean Ge p. 51, 48, 67, 70, 
82, 100 

Gemmingen-Guttenberg, Frh., 


Gemmingen⸗ Hornberg, v. 145 
Geng 60 

Genſau, v. 29 

Gentzel v. Berneck 7 
Gentzkow, v. 178 

Georg 127 

Geres 153 

Gerhard 72 

Gerhardine 191 

Gerhardt e 

Geriſcher 1 

Gerlach, ei 52, 72, 133. 
Gerling 1 

Germar, 6) 2, 29, 50, 58, 73 
Gernet 105 


Gersdorff, Ke 142, 146, 193 


Gerſtenberg, v. 163 
Gerſtenberger 154 
Gerſtmann 11, 47, 169 
Gervinus 15 
Geſchwandtner 175 
Geſell 167 

Geßler 60 

Geßner 7, 8 

Gettritz, v. 120 
Geuſau, v. 62, Beil. Heft 4 
Geuſen, v. 3 

Geyer 118 

Giffenig 167 

Gilbert 156 

Gilhofer 73, 103 
Gillmann 176 


Ginzkey 145 

Giroucourt, v. 66 
Girtanner 152 

Giſe, Frh., v. 38 
Giſſingen 97 

Giffinger 57, 89, 99, 163, 178 
Glaefemer 105 

Glafey 57, 169 
Glandenberg 27 

Glandorf 143, Beil. Heft 9 
Glarn, v. 151 

Glaſer 72, 120 

Glaubitz, v. 29, 69 
Glauche 72 

Glehn, v. 191 

Gleichen, v. 3, 83 
Gleichenſtein, v. 164 
Gleichman(n) 155, 156 
Gleim 97, 116, 133, 192 
Gleſer 8 

Glitſch 132 

Glogin 100 

Glock 144 

Glöckner 120 

Gluth 57 

Gmelin x SCH Beil. Heft 9 
Godeffroy 168 

Godens, v. 95 

Godsfelder 30 

Göbel (oe) 9, 52, 147, 148, 164 
Goeben, v. 81, 100 
Göchhauſen, v. 141 
Goecke 1 

Goede 70 

Goedecke 101 

Goeden 50 

Gödens 98 

5 136 

Os 66 


örſchen 
Gf. e Stat 114 
Göſchel 1 
05 (b) 10, 25, 30, 50, 122, 


Götz 60, 99 144 
9 v. 113, 114, 116, 162, 


Soeben, v. 183 
65 


03 1 
Goeze, "ii 162, 176, 177, 194 
Goldammer 72 
Goldbach 72 
Goldhahn 192 
Goldmann 48 
Goldſchadin 72 
oom 61 
Goler, v. 
Gols, v. d. „(Frhr. 10, 28, 73 
Goltze 66 
Gonzaga 154 
Gorcum 118 
Gorre 72 
Gothe 26 
Gothus 51 


Gotſch 120 
Gotſchalk 124 
Gotter 58, 73 
Gottfahrt, v. 83, 140 
Gotthardt 120 
Gottſchall 186 
Gottſche 121 

Gotze 123 

Goverts 82, 84 
Grabbe 65 
Grabner 120 
Grabow, v. 11 
Grabner 72 
Gramer 120 
Gränicher 87 
Gravell, v. 120 
Graevenitz, v. 131 
Graevinck 167 
Grafe KE 

Grahn 

S 175 
Gramberg 92 
Granns, (v.) 107 
Grape 162 
Grasdorf, van 129 
Graßhoff 182 
Gratianus 136 
Gratios 87 

Grau 88 

Grauetſch 56 
Graupe 104 
Grautoff 100 
Grautopf 81 
Gravemann 131 
Graveneck, v. 31 
Gravenhorſt 153, 177 
Gray 89 

Greebe 95 
Grefendorff, v. Se 
Gregersdorff, v 
Gregori 72, 178, ec? 
Greifenberg, v v. 3 
Greiffendan v. Vollraths 69 
Greiggenſchild 11 
5 v. 150 
Grellen 1 

Gremp 83 

Ce v. 43 


Griebin 156 

Griesheim, v. 117 
Grieszheim, v. 97 
Grifen 124 

Grimenburg 123 
Grimm 85, 186 
Griſchow⸗Kirchner 38 
Gritzner 17, 53, 87 
Grobb 36 

Grober 185 

Grobner 150 

Gröben, v. d. 22 
Groeben-Bünau, v. d. 25 
Groeneveld 32, 185, 196 


Grofebert 18, 25, 29, 35, 50, 


52, 87, 89, 105, 106, 196 
Grohmann 134 
Grohne 165 
Gronaz, v. 18 
Groſchuff 15 
Groſpitſch 15 
Groß 11. 120 
Groſſe 72, 120, 166 
Groſſen 30 
Großkopp 97, 105, 120, 123 
Großmann 118 


Grote, (v.) 15, 29, 30, 105, 115, 


131, 168, 177, 181 
Grotefend 16 


EEE nea eens 201 „„ 


Grove 2 
Grube 32, 81, 95, 192 
Gruber, v. 179 
Grudding, v. 114 
Grün, v. d. 81 
Grünbach 142, 144 
Gründler 120 
Grüne 92 
Grünfeld, v. 67 
Gruenne, v. d. 65 
Grüter, v. 34, 145 
Gruhl 72 
Grund 120, 181 
Grundler 136 
Grundy 156 
Gruneberg 44 
Grunelius, v. 118 
Grunfeld, Frhr. v. 132 
Grunhoffer 30 
Grunwald 196 
Gruttſchreiber, v. 115 
Guaita, v. 89, s 
Gudenrath, v. 30, 35 
Gülich, v. 18, 28, 51, 121, 136, 
51, 192 


1 
Günther 72, 178 ù 
Güntherodt, v. 116 
Gürtler 178 
Güttig 167 
Gugel 103 
Gumbracht 69 
p v. Liechtenſtein, Orf. 
Gundermann 8 
Gunkel 15 
8 63 
Guſe 5 
Guſſenſtadt, v. 102 
Gutbier 119, 137, 169 
Gutermann 136 
Gutfeld, v. 
Guttenberg, (Frhr. (v.) 30, 64, 


Gwinner 113, 131, 146, 163 


g. 
Haack, v 
3 toy 50, 66, 100 
Haag 99 
Haan, be 35 
Haas 74, 103 
Daale, (be) 14, 167 
Habbaeus 85 
Habel 83 
Habeus 65 


9 
SEH 67 
37 


Hade, ), v. 2, 53, 67, 69, 131 
Hader 1 
Haeder 136, 154 
Haedide 84 
Haen, v. 34 
Händel 120, 167 
SCH 183, 184 
anen 176 
Haenſel 156 
Dee Vë 
Hafeler 
les Gs Beil. Heft 9. 
831 72 
ne 69 
agen, (v.) 3, 10, 21, 68, 124, 
136, 145, 164 ` 
Hagen, v. d. 115 
SE = 


Ce 
abn, (v) 170 184, 195 
a are 100 
nen v. 141 


ailer 121 
Hafe, v.) 45, 105, 115, 145, 148, 
Beil. Heft 4 i 
Haken, v. 56 
alcke 46 
alen, v. 34 
Gecke 120 
all, der 156, 178 
Haller 1 
amen 102 
allwig 92 
Hallwitz 120 
Hamann 156 
Hamenhofer 176 
5 v. 162 
amm, 27 
Hammer 16, 163 
ammerſtein⸗Gesmold, v. 151 
an 103 
andbog 144 
ane, v. 94 l 
Sonapi pe o 
Seid . 171 
anfiten Br Beil. Heft A 


Baller 87 


anſen 2, 35, 66, 90, 196 
anfing 120 
anſtein, v. 3, 13, 81, 139 
antſch 2 

Hantzſch 120 

1 (Grf.), v. 140, 148 
ardt 134 


n 102 
Harms 2, 32, 137, 196 
Harniſch 120 
Harpprecht 187, Beil. Heft 12 
SE 97, 131, 166 

arſcher v. Almendingen 145 
Harter 120 
i (v.) 11, 29, 120, 167, 


Hartner 136 

Hartung 119 

Has 49, 53, 66, 69, 83, 95, 96, 
98, 115, 116, 132, 147, 163 

Hasbergen, v. 171 

Haſchke 169 

Hale, (v.) 33, 73 

Haſenclever 169 

Hashagen 2 

Haskin 196 

Haslinge v. 108 
aslinger 50, 116 

Hasperg, (v.) 168, 172 

Haſſe 

Haſſell, v. 15 

Haſſelmann 102 


CECR 124 
Haßlingen, von 196 
Haubold 18, 112 
Hauff 17, Bel. 35 
187, Beil. Heft 12 
1 5 27, 99 
auger 78 


Haugg 60 
Haugwitz, v. 12, 49, 73, 83 
Haunsberg, v. 170 

aupt 72 
R 87 

auptoogel 105 
Ger (v.) 34, 109 

auſchilt 184 
Hanjemann v.Lowmannsegg 132 
Haufer 87 
Hauviller 167 


avelaar 156 


Hebentreger 13 
Heber 120 
Heberle 136 
Heberlein 60 
Hechtermann 156 


Schengen v. 114 

eederen-Rechteren, v. 50 

Heel, van 156 

Heemitede, van 156 

Heerdemerten 92 

Heeſche, de 156 

Heeſe, v. 179 

eee Ee 
100 


geidelbach 35 
Heiden, v. d. 101 


Beler 3 be 182 


Beppe, ©) A 66, 82 


Kerber e 

Herbig 33 

Herbit 52, 167 

Herda, v. 3 

Herder 184 

Herdtmann 10, 50, 53, 57, 65, 
99, 113 


7 
Herfurth 120 
ering 72 
eringen, v. 50 
Herl 175 
Hermann 143, 11 Heft 9 
Hermensdorf, v 


104, 147, 160, 176 Hermite, P 125 


Herold oh 26, 85 
erold 64 99 


Sinn (v.) 9, 47, 72, 103, | Herrmann 8, 120 


114, 176 
Heidler v. Heilborn 80 
Heier 72 
Heiligenberg, v. 101 
Heimburg, v. 100 
Heimrod, v. 66 
Heims 170 
Eh 167 
einich er 
Heinichen 1 
EEK (Brat v.) 44, 62, 114 
Heinider 7 
Heinitz, v. 
Heinius 192 
einrich 10, 72, 143, 167, B. Heft 9 
einroth 15 
eintſchke 120 
SE Ko 67, 132, 184 
einz 7 
einze 72 161 
cle is 66 
eiſe 120 
Heisler 72 
big 70, 136 
Ib 72 


Selbmann 38, 84 
ad 180 v. 98, 140, 141 
eldring 1 
Heldritt, v. 3 
Helle 107 von 188 
elke 167 
Helldorf, v. 2, 178, Beil. Heft 9 
Heller 66, 130, 132, = B. Heft 12 
Hellewe he, van 1 
Hellmut D 72 
oe Di 143 
elmodt, v. 115 
Helmolt, v. 104, 146, 196 
ana 13, 50, 67 
elms, v. 81 
Helmsdorf, v. 176 
Helmſtadt, v. 69, 106 
Helmitetter 113 
Helmwerdershauſen, v. 147 
Hempel 167 
Hems 72 
Henckenrott 184 
Henemann 72 
Hengeveldt 184 
ER 38 


Henke 92 

Henkel 17, 56 

Sentelmann 182 
enner 97 

Henning 102 

Henniges 92 

Hennings 14 

SE CS 

SE 

Henſel 72, 120, 177 


Beer 143, Beil. Heft 9 


9 

Dertenitetn 154 
ertwig 70 

ay eae 124 
ertzberg, von 193 
ertzog 72, 143 
erweck 136 


e van 9 


cB, 03 

eſſberg, v. 139 

Heſſe, (v.) 30, 100, 120, 154, 
Le 169, 179 


Pal 72 
ettelſtein, v. 52 
Heubert 72 
SR 191 


14, 114, 1 
euvel, van den 1 181 
Heyde, v. d. 148 
E ee : 
EE Frhr. v. d. 131 


e 

Geen (v.) 2, 9, 11, 13, 
15, 23, 26, 29, 36, 41, 50, SA. 
55, 57, 65, 71, 75, 81, 82, 100, 
117, 119. 122, 125, 126, 129, 
133, 134, 136, 149, 150, 153, 
164, 165, 180, 186, 194, 195 


9 61 
be euſch, (de) 23, 57, 88, 125, 191 


Hey 
Bielfcher 11 
Hiemer 137 
Hierſekorn 57 
Hilchenbach 82 
Hildebrand 9, 64, 196 
ildebrandt 184 
ilebrand 132 
ile v. Müſebeck 35 
iller 120, 187 
illmann 72 
ilner 72 
indenburg, v. 164 
ink 182 


innenburg, von 195 

intzenſtern, v. 177 

inuber, v. 2, 15 

iort⸗Lorenzen 15 
Hipp 8 


| Sirnbetm, (v.) 188 
30 


Hirſchfeld, v. 43, 160, 193 


os 57 
Hjorth⸗Nielſen 35 
Hobe, v. 27 


Böge 144, "Beil. Heft 9 
igen 12 

Bari nger 16, 87 

Höhle 72 


Höhn ween 

Hoelde, v. 

Hoen de Kom (v.) 10, 31 
Heongen, v. 178 

Hönger 185 

Hoenniger, v. 97 

SEN 25 


Hörmann v. Hörbach 80 
Horwart 78 
15 2, 75, 90, 102, 117 


Wi 136 
Hövel, v. 34, 179 
Hofele (ich 146 
Hofen, v. 49 
Hoffer 175 
Hoffer v. Lobenſtein 130 
Hoffleben, v. 156 
Hoffmann, (v.) er 67, 72, 120, 
121, 156, 167, 
aan teile 66 
Hoffmann-Holland 38 
ee 14, 47, 
84, 85, 
Soffmanns enti 7, 8 


Hoheneck, v. 56 
es von, Beil. Heft 12 
ohenfels, v. 152 
SS enlobe, v. 118 
ohenthal, Grf. v. 62, 140, 152 
e enwart, v. 87 
Sobensollern-Hechingen 182 
[feld 31, 33, 34, 38, 53, 55, 
57, 69, 102, 169, 181 
Sohmann 8, 152 
See H 
olbein 61 
Holder 151 
Holderberg, v. 48 
Holdmann 35 
Holewein 8 
Holland 186 
Bolle 184 
olle, v. 172 
Holler 57, 73, 102, 105, 121, 154 
Hollmann 178 


eon 10 66 

olſt 105, 121, 146 

Holitein, (Herzog, Graf), v., 
49, 195 | 

Holten, v. 183 

Salto, 186 


Holgap 

Solgendortf, v. 9, 114 
Holtzmüller 8 

Holz 67 

Holz, vom 74 
Holzendorf, v. 3 
Holzhalb 96 


— — . 


Holzhauſen, (Frh., v.) 16, 35, Igen, v. 93 

102, 120 mhof, v. 51 
Holzheu 136 Imhoff, von 194 
Hombrigh, v. 10 mmelshauſen 30 
Hommel 136 ngersleben, v. 21 
Hommerden 116 nſenbach, 61 
Honig 166 nſinger 156 


nns u. Knipshauſen, v. 32 
rlen 67 
ſenbart 147 
fing 134 

Biendorf, (v.) 1, 113, 191, 192 
ternbed 8 

Siterähagen 120 ` 
tzenplitz, v. 97 


ponnings 102 
onsborg, v. 8 
Hoogendhk 181 
Hop arten, v. 3 
Hopffgarten, v. 97 
Horion, v. 10 
orker, v. 164 
orn, (v.) 51, 65, 70, 72, 82, 
94, 134, 147, 163, 167, 177, 
78, 184 
Hornauer 120 
Hornig 11 
Hornftein, v. 106 
Horold, Beil. Heft 9 
orrer 120 
orſt, zur 7 


Jacob 61, 83, 176 
Jacobi 56, 88, 162 
Jacobſen 70, 102 
abns 38 
ager 81, 120, 166 
2 


oſer, 187 Beil. 12 aenede 
an wé Bh Sahn 72, 120 
Hottmanns 134 Jähnig 167 
Hohen 92 Jänicke 167 
Houwald, (Frh.), v. 178, 194 N 3 
Ce 103 Sande v. 146, 165 


oha, Grf., v. 102 

oper 72, 120, 130, 148 
oym, v. 145, 162, 164 
Dopnf van Papendrecht 156 
Hradetzky 146 

übel 72 


Jatzkow, v. 164 
eger 81 
einſen, v. 171 
eniſch 168 


Jentſch 58, 73 


ueber 9 derulalem, (van) (von) 51, 70, 
üb 
Sabicea Jeſperſen 135 
Dibnefelb, v. 112, 140 eise n 
Hülsberg⸗Schlauw, v. 10 oder Ae 
Hülfemann 18, 74, 121 vepen 
ültlin, v. 153 ohn 35, 44, 56, 88, 90, 102, 120 


Jonge, de 156 
ordan 83, 192 
ordan u. Altpatſchkau, v. 38 


ünide, v. 139, 148 
Sr, v. 103 


emann 184 

Hüttenhein 34 13 a 
Hütteroth 18 of 
Hũttner 102 1000 Cleve· Berg, Herzog, v. 
Huffhauſen, v. 156 J 
Huffleben, b. 156 üngſt vi 181 

uffnagel 120 urgensburg 
310 61 unghans 72, 191 


Jungingen, v. 100 


SC KE 7 ürgenſen 167 


udelsbach 157 
Cie 8 Ls 15, 192 E 166 
ujtus 
Zum SC SE 136 
umbracht 35 K 
umbrecht 16 
ummel 131 Kaalund 135 
Hund 61 Kachelofen 104 
Hundorf, v. 24 Kade 18, 72, 73, 121, 169 
5 v. 3 Kadeland 114 
undt u. Alt ngrottfau, Frh., 24 ammerer 69 
Hundt v. Lauterbad 172 Kämpf 97 
7 Kärner 82 


Wei A8 2 
un 110 v. 133 Käſewurm 121 


unk 7 Kageneck, v. 161, 178 
Hunnius 7, 8, 136 Kahlden, v. 145 
Hunold 72 Kahlenberg ⸗Bernewitz, v. 25 
Huth 82, 83 Kahlenbach⸗Schroeter 57 
Hutter, Beil. Heft 12 Kaiſer 83 
Suber 136 Kalau vom Hofe 162 
Kalckreuth, v. 158 


guon b. Amſtenradt 100 


Dardt (v.) 84, 96 Kalen 38 


ymmen, v. 25, 192 Kalich 38 
bio 144 Kalitſch, v. 116 
Kalkſtein, v. 150 

8. Kalling, v. 74 

Ide 65, 85 Kalm, v. 39 

Shan 124 Kamenz 149 

e 72 Ramin 129 
Sleburg 123 Kampen 32 


Kamprad 72 

Rania, v. 8 

Kannawurf, v. 62 

Kanne, v. 70, 130 

Kanz 154 

Kaphils, v. 9 

Kappe 72 

Kaps 167 

Karras, v. 51 

Karſtädt, v. 56 

Karſten 57, 131, 133, 178 

Kartels 195 

rad al 79 

Ra 136 

Kaske 28, 53, 82 

Kaſſinski 97 

Kaſtenmeyer 163 

Kathen 120 

Katten, v. 22 

Kattenſterdt 70 

Kauffberg, v. 121 

Kauffmann 7, 35, 121 

Kauffungen, v. 3 

Kaufmann 83, 136 

Kautz 26, 68, 88, 146 

Kautzner 136 

Rayen, v. 12 

Kahn, a., Beil. Heft 4 

Kegel 26, 120 

Kehler, v. 49 

Keil 72, 117, 126 

Keilhau 161 

Keiſer 27 

Keith, v. 64 

Keitſch 170 

Keizenſtier 30 

Kekule v. Stradonitz 2, 3, 16, 
19, 39, 58, 73, 121, 137, 167, 
185, 187, 188, 194 

Kelchner 135 

Keller, v. 186 

Kellermann 83 

Kellers 92 

Kellner 87 

Kellner gen. 

Kelvin 154 

Kemerer 124 

Kemeter 143 

Kempe 8 

Kempelen, v. 51 

Kempenaer, de 156 

Kemper 19 

Kenchen 88 

Keppel, v. 72 

Keppler 136 

Kerner 72 

Kerſſenbrock, v. 171 

Kerwyn de Lettenhove 194 

Kesler 36 

Keſſelmeyer 146 

Keſſig 144 

Ketten, v. 53 

Kettenbeil 113 

Kettenburg, v. d. 139 

Kettler, v. 29, 

Kettner 116 


Schwab 129 


9 
aenn 177 
Kielmann 152 

ielmannsegg, 
Kienitz, v. 164 
Kielin 136 
Kieſewetter 90 
Kiesling 72 
Kieſſig 72 
el 35 
ling 
Kietz 37, 99, 186 
Kindsberg, v. 139 


Graf v. 15, 152 


Kirchner 136 

Kirſten 56, 72, 156 
Kiſſing 167 

Kißlinger 134 
Kitſcher, (v.) 9, 30, 52 
Kitz 68, 83 


Kitzingen 51 

Kitzſchen, v., Beil. Heft 4 

Klachrin 178 

Klambeck 98 

Klapproth 82 

Klein 72, 136 

Kleine 50 

Kleinhars 98 

Kleinpeter 50, 68 

Kleinſchmidt 27, 35, 66, 88 

Kleiſt, v. 13 

Klemm 136 

Klencke, v. 15 

Kleppenbach, v. 177 

Klepping, v. 59 

Klieſt 162 

Klinckſieck 170 

Klindert 136 

Klingelſtein 8 
lingemann 101 
linggraef, v. 120 

Klitgaard 35 

Klitzing, v. 163, 179 

Klocke, v. 9, 12, 13, 26, 27, 29, 
34, 51, 52, 63, 66, 68, 70, 72, 
82, 90, 97, 100, 131, 137, 146, 
148, 191 

Kloot, van der 135 

Klopp 33 

Kloppenburg 169 

Klorer 136 

Kloß 72 

Klotz 52 

Klüchtzner, v. 13 

Klüx, v. 130 

Kluge 7, 73 

Klunk 167 

aoe Frhr. v. 29 

ig S 2, 12, 18, 68, 72, 135, 

Knackl(e) 191 

Vente? 105 

Knapp 

Knauer 132 


v. 158 | 
Knetſch 18, 57, 88, 101, 105, 
119, 152 

Knieper 199 
Knigge, Frhr. v. 121, 131, 136, 
148, 171 


Kniſel, Beil. Heft 9 
Knobelsdorff, v. 8, 179 
Knobloch, (v.) 3, 38, 123, 162 
Knoch, v. 99 


Knöbel 120 
Knöllin 143, Beil. Heft 9 
Knöring, v. 109 

oll, v. 61 
Knopf 73 
Knotſch 182 
Knott 1 
Knüsli 182 
Knuſt 51, 69, 


70, 82 130 
147, 177, 15 8 130, 


Kobell, v. 50 ) 
Koch 3, 33, 35, 56, 86, 103, 120, 
123, 134, 136, 147,156, 192, 195 


Kockerols 105 


‚8 
Köhler 2, 31, 72, 120 
Koelhoff 104 
Köhn v. Jaski 162 
Köhne, v. 18 
Kölle 136 
Köller, v. 2, 55, 80, 176 
Rönemann, v. og 
König 2, 120 
nonta v. Montferat, Graf 98, 


Königsdorff, v. 152 
Königsheim, v. 11 
EEN v. 98, 193 
Köpke 73 

rn 120, 158 


rber pan 
Körbitz, v. 
Koerner 0) 2 er 57, 63, 72, 
73, 133, 135, 196 
Kötzſchau, v. 62, Beil. Heft 4 
Rogge 1 
Kohl 72 
Robler 196 
Ro 0 88 135 
olb, (db. 
Kolbe 1 


18 
Koler 1 Ringler 176 
Kolff 156 
Rollmeyer 105 
Kolroß 61 


„„ v. 140 
Konuye 38 
SH, v. lee 120 


Zoppen Ka v. 152 
Koppen tein, v. 136 
Korer 129 


Koſer 72 
Kospodt, v. 161 
Kospoth, v. 130 


Zop, v. 83 
wib 65 
si 159 


Koſtkaw, v. 123 
Kotte 66 
Kottwitz, v. 25, Sé? 
Kotulinski, v. 


. 51, 66, 97, 114, 131, 
148, 162, 164, 177, 179, 193 

Roven, von 192 

Krabbe 35, 88 

Kracht, v. 81, 114, 116, 163 

Kraemer 170 


Kragen, v. 98 

Krah 15 

Krahmer 167 

Krakkau, v. 97 

Kramer 156 

Krane, v. 66 

sang! 120 

Ss bon, Beil. Heft à 
rabid, von, Be e 

Krauch v. Kirchheim 69 

Krauſe 120 


Krauthoff, v. 11 
Krautvogel 7, 8 
Krebs 30, 120 
Rrechwis, v v. 12, 82 
Kreiſer 163 


Kreiſin 
Krell 101 
ig 120 


reß 98 

Kretſchmar 12, 72, 120 

Kretzer 72 

Kreußler 86 

Kreutzen, v. 98, 190, 193 

Kreys v. Lindenfels 106 

Kriebel 18, 36, 37, 58, 72, 82, 
154, 170 

Kriegelſtein 72 

Krieger 9, 72 

Kriegk 16 

Krieg Sheim, v. 152 

Kriele 177 

5 SE Heft 12 

Kripp, 

e 174 

Rrittler, v. 66 

Rri 163 


tzky 
Krochlinska 146 
Krocker 36 
Krohn 102 
Krollmann 50, 149 
Krona, v. 3, 8, 27, 131 
Krosne 182 
Rrottenjchmibt 170 
Rrueger 15 
Krug 98 
Krummenſee, v. 131 
Krumnow 176 
Krupp 36, 154, 165, 169 
Bue 123 
Kruſemark, v. 83 
Ku nbud 57 
Küchmeiſter v. rent 192 
Kuefſtein, Grf. 1 
1 (v.) 97, Gage 


Kühnhold 18 

Kühnis 72 

Küklich 120 

Külewein 7 

Kümmel 120 

Kuenring, v. 150 

Künsberg, v. 6, 
129, 161 

Künzli 27 

Küſter, v. 97 

Kugelmann 116, 143 

Kuhlmann 162 

Kuhn 

Kuhorn 27 

Kulmbach, v. 136 

Kummer, (v.) 169, 183 

Kummerow 69 

Kunde 192 

Kunert 120 

Kuntſche 120 


Se 103 
abt bet E 
Kutzſchenbach, v. 164 
Kutzer 120 


L. 


Labes 114, 148 
Labis 167, 182 
Lachmund 115 
Lätzig 120 

La na v. 139 
Laiminger 107 
Lakhner 175 
Lalain, de 92 
Lamay 37 
Lampadius 14 
nr 14, 18, 58, 68, 69, 73, 


, 126, 153, 166, 167, 169 


9, 30, 64, 80, 


At A At Age At Age 201 


— — 


FE JJ õ ³⁰¹¹i¹A ü ⁵ ↄÜͤY ³ð%A Ai A 8 
D 


Lamprecht 82, 120 

Lancken, v. d. 157 

Landau, von, Beil. Heft 12 
Landauer 123 

„ Frhr. v. 118 
Landesper 

Landſchad v. Steinach 70, 106 
Landsberg, v 

Landskron, v. 140 

Landwich 120 

Lang, (v.) 14, 113, 120, 127, 
136, 180 

Lange 72 
Lafigena 
Langwert 
berr 109 
Lankhard 56 


v. 69 
v. Simmern, Freis 


Laumayer 113 
Lauppe 115 
Laurer 144 
Lauter 114 
Sant reed: (v.) 132, 139 
Lauth 1 
Vom, 2 51 
8⁴ 


Ledderhoſe 97, 113, 115, 130, 
131, 146 


Leben, v. 151 

Leers, v. 29, 100, 178 

Lefferdinck 70 

Lehmann 26, 72, 113, 120, 194 

Le mann -Nitſche 170 

ce: Graf vonj156, 178,182 
ebr 1 

Lehre 72 

Leibnitz 85 

Leimbad 129 

Leimer 120 

Leining 131 

Leiningen, v. 93 

Leipner 72 

Leipold Ve 

Leipzig, 

Seip; oe ki Sg 70, 114, 131 

Leite, d v. d. 

Lemcke (n), v. Go 

Lemeden, von 192 

Lemke 194 

Lendersheim 30 

Lengefeld, v. 85 

v. 28 


Lenz 117 

Lenzburg, Grf. v. 87 
Lenzgarten 73 

Leon 117 

Leonhard 102, 189 
Leonhardi 38 
Leonhardt We 106, 163, 170 
Leonrodt, v. 

Leopold 118 

Lerber 115 

Lepel, v. 14, 114 
Lerch 82 


Lerſner, v. 183 
Lesdain, de 181 


Leffel, v. 64 


Lekner 130 

Leſtwitz, v. 82 

Lettow, v. 10 

Letz 146 

Letzſch 120 

Leube 133 

Leuchart 92 

Leupold 82, 100, 116, 163, 177 

Leutenbach, v. 107 

Leutz⸗Spitta 16 

Levetzow, v. 27, 114 

Lewe van Middelstum 156 

Ley (van der) 51, 70, 99, 194 

Leyen, v. 69 

Leyherr 153 

Leymbach 122 

a“ 114, 131, 147, 162, 177, 
1 


L'homme de Courbiere, v. 13 
Liagre, de 183 
„ von, Beil. 
Libes 65 [Heft 4 
Libiſch 105 

Libzſchen 124 

Lichtenhain 122 

„ 167 

Lichtenhayn. v. 82 
Lichtenſtein, v. dE 
Lichtenberg, v. 117 

Lichtenſtein, von, Beil. Heft 12 
Lichthammer 182 

Lichtmann 120 

Lidwach, v. 139 

Liebe 136 

Liebeneier 192 

Liebenroth, v. 156 
Liebermann 136 

Liebermann v. Sonnenberg 96 
Liebig 72 

Liebmann EM 37, 73 


sinne, be, Sch 156 

adie Frhr. v. 152 

Lillie 138 

un Graf 1 Herr v. 180 

Limpert 88 

Limpurg, zu 8 

Lina, de 182 

Lind 67 

Lindemann, (v.) 114, 120 

Linden, van 181 

Lindenau, v. 45 

eler E 6, 139, 196 

Lindholz 1 

Lindner 8, 72 

Lindſtrom 35 

Lingken 56 

Linke 54, 68 

Lippe, v. d. 85 

SE (Fehr) v. 117, 192 
Lippold 18 


Liſche, v. d. 116 
sit, CA 116, 136 


Lobbe 83 

Lobe 192 

Loblach 26 

Lochmann 120 

Lochner 8 

Lockner 167 

Lodewig 167 

Loe, v. 136 

Löbbecke 2, 58, 166, 167 
Loebe 38 

Loeben, v. 26, 50, 116, 140 
Löchner 143 

Loeding 1 

Löffler 120 

Loehr 126 

Löneyſen, (v.) 30 
Löper 184 


Lörcher 151 


Löſchebrandt, v. 131 Magenfließ 146 
Löſchwitz, v. 139 Wager(in) 162, 188 
Loeſecke, (v.) 52, 113, 154 SE 114 

Ofer, v. M, 140 Maguſch, v. 26, 50 
Löw 188, Beil. Heft 12 Mahlo 2 
Löwel 146 Maier 136 
Löwenhaupt, v., Grf. 49 Malaſpina, v. 115 
Löwenklau, v. 158 Malcomes, (v.) 192, 193 
Löwenſtein, zu, Graf zu Würt⸗ Malcomeſtus 192 

temberg u. 188 Malet 101 

Lohma, v. 140 Maliſius 177 
Lohmann 66, 179 Malkewitz 124 
Lohſe 120 Wallinkrodt, v. 151 
Lommatzſch 120 alo 25 
Loopuyt 156 WMalfd, 165 
Loive, v. 95 Malltitz, v. 7, 50, 114 


Igan, Frhr. v. 112 


Lome de St. Ange, de 36 
28 Mandelslo, v. 136 


Loos, v. 


Lopke 65 Mandelsloh, v. 15, 171, 172 

Lorentz 170 Mangold 66, 115, 167 

Lorentzen 156 Mann 106, 113, 120 

Lorenz 20, 66, 115 nninga, b. 93 

Lorenz«Meper 16 Mansfeld, Grf. v. 136, 189 
Wank 184 


Lorme, be 19, 25, 28, 31, 35, 


2 7 ? 


Manteuffel (Grf. v. 12, 120 
Loje 72 Manz 61 ) 


Loffow, v. 145 Marcus 115 
Lotichius 5, 40, 58 Marenholtz, v. 130 
Lotter 188 Marillac, v. 163 
Lottring 134 ark, v. d. 179 
Lots 1 Marks 131 
Louverſe 156 Marloth 120 
Lowatter 35 Marquard 35 


Lowtzow, v. 12 
Loy 70 
Lucas 35, 120, 154, 170 


Lucius 7, 30, 37, 105 Maridalt v. Oſtheim 51, 70 
Luck, v. 25 ridall, v. 100, 140, 158 
Ludolff 30 Marſoin 35, 95 


Lubwig, (v.) 35, 120 
ner 2 fl, v. 28 


Lũchaw 30 
Luebecke, v. 121 
Lũder, v., Frhr. 145 


ER (v.) 36, 56, 72, 115, 


Martin 37, 87 

Martitzſch, de 156 

Mare v. d. 12, 179 
20 


Lüderitz, v. 3, 167 Marx 
Lũdicke 134 Maſchwitz, von, Beil. Heft A 
Lühe, v. d. 157 Maſius 121 
Lüning, v. 94 Maſſenbach, Frhr. v. 154 
Lürmann 167 Maſſow, v. 145 
Lüſchwitz, v. 140 Maſte 167 
Lüttelrand 115 Mathenes, de 103 
Lũtterod (in) 189 Matheſius 72 
Lüttichau, v. 140 Mathyſſen 156 
Lüttfemüller 193 Malſchoß 73 
itz, v. 67, 99 Watt 136 

Ligelburg, v. 44 Matthes 120 

ützenrath, v. 99 Maukiſch 120 

ützenrobe, v. 29 Mauſchwitz, v. 130 


Mayer 35, 57, 136, Beil. Heft 9 


Lützow, Re, 96, 146, 163, 168 Maper-Heilbronn 142 
m 


d der-Nlain3 132 
Lugeln, v. 98 Wlahern 134 
Lundborg 118 Mayr, 175 
sungenberg, v. 3 aren, v. 12 
Lurk 1 Mebefius 163, 179 
Lutteroth 102, 122 Mechtel 105 
Lüttwitz, v. 12 Meckenheim, v. 27 
Luxburg, v. 152 Mees 156 
Luxenburg, v. 88 Meebold 136 
Luzzani 136 eer, van der 35 
Lycius 7 


Megenzer 136 
Lykowski, v. 102 Mehe 30 


Lynker, v. 139 Mehner 72 
, Melon. v. Ce 96 
eier-Seegeburg 81 
M. Meiners 90 
Macey 199 Meinhaufen 89 
Wad (e) 64 Meinshauſen 18, 35, 87 


Wa botz 30, 49, 70 133, 165, | Mei 
101 193, 194 9 OU, 7 


Machwitz, v. 3 Mejer 18 
Sc 181 Mes 177 
Mäuß 168 Welanchthon 36, 143 


Wengert 28 
Mengs 136 
Menius 8 
Mensdorf 190 
Mentzel 169 
Menzler) 163 
Merens 166 
Merfeld, v. 72 
Mericke, v. 115 
Merk 16, 136, 195 

erker 72 
Werling, v. 80 
Merode, v. 72 
Merswin 177 
Werten 124 
Mertens 15, 167 
Merx 34 


Meſchte 72 

Mesmacker 70 
Meſſerſchmidt 116, 120, 152 
Meth 8 


Metſch, SE 51 


Metzler 167 


Mesid, v. 43, 82, 84, 112, 140, 
[190 


Meusbach, v. 141 

Meuſebach, v. 3 

Meußbach, v. 161 

Meyens 189 

Meyer 15, 35, 66, 68, 72, 
120, 127, 152, 187, 192 

Meyer-Gotberg 83 

Meyere, de 87 

Meyerfeld, v. 115 


Webern, v. 25, 51, 99, 176, 
194 


Webern · Hohenberg, Frhr. v. 


Meyher 123 
Meyr 27 
Miche 15 e 
aelben 
Michel 72 
Michelet 156 
Michels, (v.) 12, 26, 52, 59 
Middendorf 115, 177 
Middendorff 194 


Minder 187 

Minnigerode, v. 6, 18, 115 

Minns 196 

Minoprio 13, 31, 52 

Miquel, (v.) 33, 118 

Miſpelbom⸗Beyer 156 

Mittelhaus, v. 178 

Mittler 131 

Mittweg 184 

Mitzlaff v. 48 

Mitzſchke 2, 89, 170 

Möbius 37, 72, 120 

Möhl, v. 153 

Wöller 2, 16, 102, 120, 129, 
158, 166 


Mönchen 72 
Woeſchler 73 


92, 


rn 


Moeske 51 

Möttelin, Beil. Heft 12 
Mohr 37, 136 

Moll 18, 55, 156 

Moller 35, 123 

Molther 69 

Moltecke, v. 94 

Moltke, v. 55, 95, 113, 160 
Mombel 156 

Monchy, Graf de 156 
Monje 57 

Monmartin, Graf 160 
Monſter, v. 136 

Mont de Venemont, du 131 
Montauban 196 | 
Mooger 82 


Morien, (Frhr.) v. ‚145, [164, 


9 
Mu ſchiedler, v. 162 
Mücke, v. 120 
Müffling, v. 105 
Tag gen. Weiß, v. 139, 


Müflingen, v. 112 
Mügge 120 
Mühle 92 
ühlen, v. 12, 160 
Mülbe, v. d. 162 
Müldner 131 
uelen, v. d. 55 
Müllenheim, v. 109 
Mülhofen, v. 81 
Müllenthal, v. 10 
Müller, (Frhr. von) 72, 82, 92, 
135 121, 136, 163, 164, 189, 


Willer-Uugsburg 1 
Müller⸗Dresden 120 
Müller ⸗ Frankfurt a. M. 113 
Müöller⸗ ülich 28 
Müller-Lahr 146 

Müller- Leipzig 167 
Müller-Ludwigsburg 106 
Müller⸗Navensburg 18, 34, 36 
Müller⸗Stegen 152 
Nüller-Zetichen 198 
Müller- Wittenberg 146 
Müler-Wölfiz 117 

Mültz 103 


Mülverſtedt, v. 133 
ünchhauſen, v. 29, 30, 31, 
„54, 69, 70, 160, 172, 192 
Münchweil, v. 31 
Münkwitz, von 191 
Münder 44 
Münnenberg, v. 64 
Münnich, (v. 8, 100 
Münſter, (Grf.) (v.) Gu) 6, 35, 
66, 143, 151 
Muffel, v. 88 
Muhl 182 
Mulert 32 
Mullerus 103 
Mumm (Muomm) 9 
Mumſen 2, 185 
an nbeläbeim, v. 67 
18, 73, 74, 105, 121, 


9 
Muntinghe 35 
Musculus, (v.) 98, 183 
Mutſchelwitz, v. 50 
Mylius 8, 35 


N. 


Wabholz 61, 136 
Nägeli 153 


Naegeli-Aderblom 39 
Nägelin 144 

Nagel, (v.) SC? a 136 
Nagengaſt 68 

Nanta 35 

E 81 

Naflau, Grf. v. 56 
Naſſau⸗-Oranien, v. 6 
Naſſau⸗Siegen, v. 94 
Naubert 72 


Nauendorf, Frhr. v. 114, 131, 


145, 164, 179 
Nauendorif, v. 112, 141 
Naumann 72 
Naumburger 120 
Naumeiſter 21 
Naundorf, von und zu 161 
Neander 18 
Nebel v. Türkheim 56 
Neef 167 
Negelein, v. 92 
Negendank 9 
Neidecker 126 


Neſſelroda, v. 100 
Neſſelröden, v. 3 
Neubaur 90, 166 
Neuber 78, 120 
Neubert 120 
Neubronn v. Eiſenburg 80 
Neuendorff 167 
Neuhaus, v. 27, 150 
Neuhof gen. Ley, v. 94 
Neuhoff, v. 34 
Neumann 103, 120 
Neumayer 175 
Neundorf, v. 3 
Neuneck 83 

Neupert 154 

Neuſchüz 72 

Neuſpitzer 102 
Nichtswitz, v. 3 
Nicolai 106 

Aida, v. 66, 121, 130 
Niebeder 82, 100 
Niedner 85, 105 
Niemann 21 
Niemeiſter 21 

Nies 167 

Nieſewand, v. 80 
Niewald 100 

Niezer 136 

Aich Saken, v. 25 
Nikolai 20 

Nimptſch, v. 12, 28 
Nippen urg, v. 106 


Noah 29, 161 

Nobiling 166 

Nobis 72 

Nördlinger 61 

Nolden 28 

Noot, van der 182 
Nordbeck 52 

Northauſen, v. 62, Beil. Heft 4 
Norendin 72 

Noſſeni 44 

Noſtitz, v. 12, 49, 99, 190 
Nothaft, v. 108 

Nüneck, v. 100 

Nüſe 159 

Numers, v. 131 
Nusdorff 108 

Nusperg, v. 107 


— ——— ZE u .ã0 — — — 


O. 
Oberg, v. 172 


Oberndorff, v. 167 


Obernitz, v. 10, 38, 181 

Obin 182 

Oblinger 99 

Obſer 151 

Ochſenſtein, v. 109 

Ochſer 61 

GE 177 
Se SEH 

Ohme 8 

3 102 

Oeler 72 

Oelſchnitz, v. d. 62 

Oelsnitz, von der 38, Beil. Heft 4 

Oeri 153 

Oertzen, v. 28, 114, 116 

Oeſer 120 

Oeſt, van 194 

Oetinger, v. 183 

Oetmueller 7 

Oettingen, Grf. v. 79, 87 

Oettinger 136 

Oeynhauſen, v. 27, 53, 85, 92, 
99, 116 

Offen, v. 94 

Offenſand 57 

Offterdinger 136 

Oginsky 130 

Ohlendorff 156 

d'Olbreuſe 6 

Oldenburg, v. 50, 93. 166 

d'Ollon 182 

Olszewski 53, 85, RE 154, 157, 
164, 169, 192, 

Omphal u. Steinkehle, v. 164 

Ompteda, v. 15, 32 

Opfenbach 79 

Oppermann 115 

Orleans 35 

Ortl 18 

d' Orville 69 

Oſang 72 

Oſiander 7, 187 

1 97 

Oſt 72 

Oſtau, v. 150 

Oſten, v. d. 15 

Oſterhauſen, v. 12 

Oſtermair 19 

Ott 153 

Ottenperger, v. 74 

Otto 63, 72, 73, 136 

Ovelacker, v. 34 

Oven, v. 13 

Ovenius 19 

Overbeck 167 

Ow, v. 71 

Owen, v. 156 


P. 
Pabsdorf 72 
Padberg, v. 164, 179 
Päßler 120 
Paige, de 135 
Paisiéres, de la 166, 181, 196 
Pak 149 
Palandt, v. 92 
Palm 156 
Palme du Pré, de la 162 
Pandelaert 35 
Pander 35 
Panhus 35 
Pannwitz, v. 12, 74, 81, 82, 97, 

99, 115, 116, 130, 162 
Panſe 154, 170 
Pantz, v. 16, 87, 196 
Pape, v. 15 
Papenheim 195 
Pappenheim, (Frhr. 
87, 170 


„Beil. Heft A 


Grf.), v 


—— . ͤ—— t- ä—6E d—b—Hw —ä w — ü -„—ä—' —b—ö. e w— ͤ—.0ẽ J—ę:n¾04 t — —ęU: — —-—-—ᷣ — — — — — = —— — 


Pappritz 120 

Pappus, v. 60 

Pardey 167 

Parsberg 95 

Paſar 167 

Paſig 57 

Pasgquinelli 18 

Patrie 167 

Paucker 12 

Pauli 132, 152 

Paulin, de 182 

Paulſtarffer 107 

Pauſch 132 

Peccatel, v. 83, 100 

Pechel 131 

Peereboom- Voller 156 

Peerboom, van den 81 

Peile 116 

Peill 184 

Peiſſert 29 

Peithmann 92 

Pelſter 37 

Pencz 136 

Penſe 66 

Pentling, v. 34 

Peplow, v. 11 

Pierre, de St. 183 

Perczſchmann 124 

Pereira 118 

Peringer 172 

Perkhaim 150 

Perrin 105 

Peſce 182 

Peſch 124 

Peſchel 72 

Peſtel, v. 164 

Peters 32 

Peterſen 12, 67, 72 

Petitpierre 152 

Petri 100 

Petrikowsky, v. 26, 53, 69, 177 

Petutſchnizk 167 

Petzig 72 

Peus 72 

Peuſt, v. 7 

Pezold, (von) 72, 191, 194 

Pfaff, 68, 118 

Pfaffenrode, van 102 

Pfaltz 27, 53 

Pfalz, v. d. 6 

Pfannenſtiel 7 

Pfeffenhauſen, v. 108 

Pfeifer 87 

Pfeiffer 72, 186 

abo 1 18 ° 

Pfizmaje 

Pflug ` 195 8, 112, 141 

Pflugk, v 

Pflugfelder 113 

Pfuhl, v. 132 

Pforte, v. d. 98, 131, 162 

Pforten, de 104 

Pfretſchner, (v.) 13, 52, 68, 99 

Pfreunder 30 

Pful 189 

Pienzenau, v. 107 

Pierre de Fremeur, Marquiſe, 
de la 156 

Pietſch 196 

Pietzing 120 

Pigenoth, v. 142 

Pilliger 120 

Pinder 126 

Piper 82 

Pirch, v. 67 

Pirnſtein, v. 112 

Piſtor 28, 132 

Pit 156 

Pitz 143 

Planck 15 

Plage 159 

Plank 163 

Planitz, SC 8 d. 142 

Planitz, v , 120 


—— ͤ ᷓ Vr! EE 


Plate, v. 1 

Platen, v. 22 

Blaten-Hallermund, Grf. v. 27, 
53 


30, 

Platner 36 

Plattenberg 165 

Plauck 33 

Plawenn, v. 103 

Pleſſe 167 

Plettenberg, v. 12, 26, 34, 52, 
146, 192 

Pletz, v. 23 

Plieningen u. Wangen, Edle 
von 187 

Plitz 144 

Plobsheim, v. 85 


Plotow 10 

Plüskow, v. 146 

Pluskus 163 

Pockels 2 

Podel 167 . 

Podewils, v. 64, 115 

Pöckel 120 

Poelmahn 28 

Pöllnitz, v. 89 

Pölnitz, v. 141 

Pölting, v. 150 

Pöplarlen) 12 

Pötzſch 120 

Pözinger 129 

Polentz, v. 142 

Polko 181 

Polmann, v. 94 

Pollmann 167 

Pommern, Herzog v. 43 

Ponchenius (f. a. ou) 97 

Poniatowski, v. 131, 164 

Ponnier 166 

Ponsgen 168 

Poppe 72 

Popken Datters 83 

Porbeck, (v.) 28, 53, 69 

Porta 8 

Poſadowsky, v. 82 

Poſeck, v. 35, 117, 177 

Poſer, v. u. Gr. Nädlitz 10, 
26, 50 


Poß 139 

Poſſchl 156 

Potoliet 181 

Pott 88 

Potthoff 163 

Pouchenius (f. a. on) 116, 148 


Praetorius 16, 152 
Prager 72 
Prechtel 167 
Preen, von 192 


P 

Preitzſchke 120 
Premfels 49 
Preuſche 120 
Preuſchen, v. 163 
Previniaire 156 
Preyhſing, v. 172 
Preziger 187 
Priemer 72 

Prill 133 

Prinz 38, 65, 85, 99 
Prittwitz, v. 64, 96 
Pritzbuer, v. 114, 146, 163, 179 
Probſthayn 72 
Pröck, v. 133 
Proenen 28 
Promnitz 64 
Proſten (v.) 93 
Prückner 99 

Prütz 176 

Prütze 18, 69 


Pruchenius 152 


Pitter 167 
Pufendorf, v. 15 
Puff 72 
Purgſchwayger 175 
Purmann 72 

Puſch, (v.) 20, 67, 121 
Puſter, (v.) 3, 10, 115 
Putkammer 126 
Puttfacken 102 
Puttkamer, v. 67, 177 
Puttkammer, v. 145 
Puy, Du 27 


Q. 


Quadt-Landskron, v. 179 
Quadt von Landscron 192 
Quaelen, v. 98 

Qualen, v. 117 
Quakenbrügge, van 70 


Quandt, (v.) 130, 145, 162, 192 


Quari 72 

Quel 72 

Quaſt, v. 11. 
Queck 52 
Quernheim, v. 171 
Quitmann 167 
Quitzow, v. 114 


R. 


Raabe 66, 120 
Rabe 177 

Raben, v. 96 
Rabener 103 
Rabenftein, v. 130 
Rabus 136 

Rad, v. 13, 66 
Raddatz 36 
Rademacher 167, 182 
Radics, v. 119 
Rabfe, v. 120 
Rabolt 103 
Rabdziejewski 2 
Rabziwill, v. 43 
Rämſch 120 
Raesfeld, v. 66, 72 


Raifon, v. 14, 29, 38, 147 
Raih v. Frentz, Kchsfrhr. 92 
Rameher 10 

Ram, (v.) 12, 26 

Ramin, v. 11, 145 
Ramm 177 

Rammin, v. 130 
Ramminger, Beil. Heft 12 
Samen, v. 106 
Rande 7 

Ranft e ie 81, 179, 191 
Ranfft 1 


Rappard, v 
Kappertswil, Grf. v. 101 
Rappoldb, v. 48 
SEH 35, 81, 113 
ka 27 
= pe 72 
atbfambaufen, v. 65, 81, 
sohen, Grf. v. 35 
enburg, v. 106 
Rau v. ivnenden 10 
„ v. 142 
Raus baupt, v. 10, 68, 113, 


Kaumen, v. 52, 132 


een 73 


Raufdhenbufd 132 
Raufdenplat, v. 171 
Raven, (v.) 27, 53, 69, 98, 
103, 193 
Ravens 103 
Ravenspurg 78 
Reibnik, v. 132 
Reich v. Reichenftein 83 
Reichardt 28, 103 
Reiche, (v.) 72, 183 
Reichel 120, 136 
Reichenau, v. 163 
Reichenſtein, v. 100 
Reichmann 72, 136 
Reichert 120 
Reif 167 
Reiffarth 132 
Reimandsdorf, v. 13 
Reimann 132 
Reimerdes 28 
Reimers 84, 100 
Rebod, v. 171 
Rebſtock 161, 177, 178 
Rechberg, v. 108, 188 
ont 143 


Rede, v. d. 29, 34, 115 
Rederodt, v. 3 
Recklinghauſen, v. 115, 148, 193 
Recklinhuſen 193 
Recordon 132 

Reda, van 63 
Redberg, v. 100 
Reden, v. 15, 171, 172 
Reber, v. 22 
Redewik, v. 3 

Redlich 16, 54 
Redwik, v. 129, 139 
Redwiz, v. 8 

Bene v. 101 
Regius 152 

Rehden, v. 32 

Reben, v. 44 

Rehfeldt 158 
Rehlingern 172 

Rehn 38 


Reibnit, v. 67 

Reimers 36 

Reinbeck 26, 50 

Reined, v. 97 

Reinerdes 38 

Reinhardt, v. 52, 120 

Reinhart, v. 25, 132 

Keinherz 113 

Reinhold 7 

Reinicke 83, 167 

Reinken, v. 83 

Reinländer, v. 156 

Reinfd 27 

Reinsperg, v. 98 

Reinstorf 18 

Reinstorff 36 

Reisbach 72 

Reifin, Renfin (Reuffen?) 141 

Reismann 132 

Reilfing 72 

Reißner 193 

Reiten 81 

Reikenftein, v. 27, 53, 121, 129, 
130, 136, 139 

Remenſchneider 14 

Remmerdes 38 

Remter 50 

Remultowsky u. Kornitz, v. 50 

Renaw 123 

Rendtorff 168 

Reneffe, Comte de 17 

Renger 61 

Rengers, v. 93 

Rennenberg, v. 92 

Rennenkampf, v. 132, 148 

5 143, Beil. Heft 9 

Renſing 1 


Renth, de 12 

Renzing 167 

Repelaar 88 

Reſandt, van 181, 196 

Refd 37, 175 

Reffel 58 

Retzdorff, v. 22 

Reudlin 144 

Reuſcher 193 

Reusner, von 193 

Reufin 69 

Reuß 35, Beil. Heft 12 

Reuter 102, 144 

Reutlinger 48 

Reutter 103 

Reynlender 123 

Reytter, v. 9 

Rhede, van 135 

Rheden, v. 25 

Rheindorff 28 

Rheſe 99 

Rhyn, van 32 

Ribow 92 

Ricci 89 

Richter 72, 120, 136, 163, 185 

Richters 192 

Richthofen, (Frhr.) v. 25, 67, 
132, 152 

Ridler 172 

Ridlon 196 

Rieber 135, 188 

Riebling 87 

Riedel 115 120, 167, 177 

Riedheim, von, Beil. Heft 12 

Riedingen, v. 

Riedner 196 

Rieger 144 

Riegert 146 

Riefer 72 

Rielftap 17 

Riemberg, v. 50 

Riemers 63 

Riepe 132 

Riefch, Graf v. 178 

Rieſe 8 

Riek 92 

Rietberg 195 

Riffel 20 

Rimpler 72 

Rindfleiih 27 

Rindorff, v. 164 

Rinne 73 

Rintorff, von 193 

Ripperda, v. 32, 66, 93 

Rifebither 44 

Ritter 36, 144 

Rodow 2, 132 

Rodhaufen, v., Beil. = 4 

Roclants 156 

Rode 102, 122 

Rodhardt 167 

Roebel, v. 82, 178 

Roede 35 

Röder, v. 22, 167 

Roderer 14 

Köhe 103 (Regner) 169 


Roemer, (v.) 27, 66, 140, 141, 
142, 177, 182 

o ën Uc 72 

Ronnebed, v. 152 

Rong d 178. 

Roerhand 82 

Rorrer 74 

on 182 
Roefing, (v.) 92 

Roffing, v. 177 

Roekler 164, 179 

Rotting 44 

Rogge 12, 27, 38, 52, 63, 66, 
191 


Roggen, v. 157 
Rohden, v. 96 
Rohfeldt 35 


Ro 


Ro 


Rohr, v. 9, 64 
Rohrburg, v. 178 
Roloff 146, 178 
Roman 181 
a (v.) 34, 48, 52, 120, 


Romondt, van 35 
Ron, 
Rorfing 92 
Rofd 84 
Roſcher 2, 36, 70 
ail (v.) 2, 121, 145, 154 
en, (v. d.) 44, 148 
Rofenau, v. 3 
Rofenberg, v. 49, u 164, 179 
Roſencrantz, v. 117 
1 (v.) 78, 186 
enkrantz⸗Stieda 57 
Roſenkranz 167 
Roſenthal, (v.) 38, 132 
Rofor 137 
Roßlau, v. 83, 116 
Roft 170 
Rot, Veil. Heft 12 
Rotermund 52, 70, 193 


de 16 


Rothauer 196 
Rothkirch, v. 67, 160 
Rotten 189 
Rottenbau anD v. 48 
Rottleben, v. 177 
Roucqueau 182 
Rour 86, 146 
Rubbrecht 194 
Rubens 134 
Ruder 167 
Rudelmann 192 
Berena = Ss Heft 9 
Rudowsky 1 
Rueb 156 
Nübel 195 
Rueber, v. 150 
Rider 168 
Rückert 120, 167 


v. 74 
v. 160 


Roth 74, 92, 136 
Roth v. Schredenttein 107 
Rothert 32 


Rühle von Lilienftern 196 
Rülde auf (zur) Linda 8 
Ruping 29 
Ruring, 
Rürleben, 
Ruhſtrat 92 
Ruinen, v. 66 
Ruland 136 
Rumann 15, 133° 


Rump, (v.) 12, 26, 52, 151 


Rumpf 131 
Runge 7, 67 
Ruoff 187 
Ruperti 92, 146 
Ruping 70 
Ruppel 137 
ENKE 136 
SE 8 
113 
urleben, v. 97 
Rubhchhauer 103 


S. 


Saalfeld 167 
Saarn 53 
Sabach, v. 83 
Sachſe 124 


Sachſen, Herzog zu 8, 13 
Sachſen, Krfrſt. v. 29 


Sachſen⸗ Coburg, 


Beil. Heft 12 


Herzog v., 


ECH Billig, Cleve u. Berg, 
er 
Sachſen⸗ den DN v. 101 
Sa en v. 106 
Sack, v. 3, 28 

Sack e Groben, p. 12 
Ganger 96, 177 
Salchaer 115 

Saldern, v. 7 

Salen, v. 19 

Salle, Comte de la 183 
Sallentien 168 
Sallentin 18 

Saller 72 

Salpius, v. 133 

Salzer 136 

Sambucus 104 
Sammler 72 

Samſon 183 

Sanct George, v. 16 
Sand 84 


Sandbüchler 25 
Sander 28, 92, 132 
Sanders 135 

Sandig 72 

Sannwitz v. 64 
Sarcerius 8 
Saringhauſen 68 
Sarntheim, v. 19 
Sarrazin 150 
Sartorius 92, 98, 106, 191 
Saſſe 193 

Saſſen 181 

Saſter, v. 115 

Saß, (Frhr.) v. 13, 27 
Satlpog 108 

Sattler 61 

Sauerbier 148 

Saul 96 


Saur 97 

Saure 131 

Sauter 7, e 

Savigny, v 

Savorninefobmann, Baron de 


Sawade 120 

Saxoferrato, v. 174 
Schaafhauſen 178 

Schaak 121 

Schaal 120 

5 SC SCH 120, 133 


roy 5 
acht, v. Wittenan 134 
Sie t, (de) 35, 102, 154, 167 
ad, (Grf.) v. 97, 182, 196 
8 ado von Bardowiek 196 
Schade, (von) 21, 72, 93 
Schaborisy v., v. 31 
126, 196 
Schaeferlein "Oe 
Schäffer 73 
Schaffgotſch, Frhr. v. 131 
Schalk 178 


Schallenbach 28 
S 118, 182 
Scharff (f.) 16, 82, 118, 147 
arfſchmit 72 
Scharnhorſt 18 
Schartau 50 
Schaumann 102 
e v. 6, 30, 64, 117, 
129, 136, 139 
Schaumbule)rg, p. 3, 136, 193 
8 v. 
SEH v. 161, 173 
Schaurott, v. 140, 191 


Schedelich, v. 72 

Schedler 136 

Scheffel 82 

Gelle 26, 35, 53, 68, 96, 136, 


Scheffler 115, 133 
Scheib 163 


Scheibe 7, 72 

Scheiber 175 

Scheit 83 

Schel 72 

Schele, v. 14, 16, 

K Frhr. v. 


Schelen 26 

Schell, (v.) 67, 72, 164, 179 

EEN 
D 


Schellersheim, v. 83 
Schelling 136 
Schempp 78 
Schenaw 124 
Schenck 48 
Schendel (e) 98 
Schendell 74 
Schenfels, von 190 
Schenk 90, 192, 193 
Schenk v. Nydeggen 50 
Schenk v. Tautenburg 43 
Schenk v. Weydenbach 13 
Schensperger 103 
Scheper 70 
Scheppler 87 
Schepplitz, v. 173 
Scherer 49 
Scherff, v. 146 
Schermbeck, v. 156 
Schertlin 144 
Scheuermann 143, Beil. Heft 9 
Schewir-Burbad), v. 10 
Schick 146 
Schickler 106, 117 
Schiedungen, v. 3, 97 
Schierſtädt, v. 21, 28, 173 
Schierſtedt, v. 85, 164, 179 
Schießer 67 
Schiedler 133 
Schilde 72 
Schiller 73 
Schilling 44, 72 
Schilling v. Cannſtatt 80 
= ling Stygepbornus 13 
Schilter 7, 8 
Schimmelbuſch 134 
Schimony⸗Simonsky, v. 80 
Schindelin 61 
Schindler 72, 97, 115 
Schmidt⸗ Magdeburg 152 
Schirmer 52, 132 
Schirnding, v. 120 
Schirrmann 194 
Schkölen, v. 62 
Schläffer 175 
Schlarbaum 146 
Schleck 120 
Schlegel 72, 114, 131 
Schlehenrieth, v. 173 
Schleich 136 
Schlei ert 136 

leinitz, v. 43 
Schleitheim, v. 82 
Schlemm 29, 92 
Schlepegrell, v. 15 
EE p. 135 
Schlers 8 
Schleſing = 152 
Sälesmig-Holfein, Herzog zu 


Giliditarstt v. 50 
Schlichthaber 68 
Schlicke 120 
Schlieben, v. 43, 120 
Schliz 57 

Schlobach 57 
Schlorck 72 


Schloßberger 187 


Schlüſſelfelder 52 
Schlüter 9, 130, 146, 182 
Schluter 120 
Schmelzeiſen 146 
Schmerſahl 48 


208 


Schmertoſch v. Riefenthal 2, 17, 
18, 36, 101, 170, 180, 182 

Schmetzer 136 

Schmid 61, 144 

Schmiedlin) 189 

Schmid v. Schmidtſeck 29. 

Schmid v. Uri 29 

Schmidberg 123 

an, > p. 152 

Schmiede 

Schmidt 15, 35, 73, 152, 156, 182 

Schmidt⸗Darmſtadt 38 

Schmidt⸗Dresden 120 

Schmidt⸗Gotha 18 


Schmidt⸗Halle 2, 44, 121, 133 


Schmidt-Dummadel 57 


Schmidt⸗Kahllene 14 
Schmidt⸗ Magdeburg 152 
Schmidt⸗ Marburg 164 
Schmidt v. Schmiedeseck 85 
Schmidt⸗Steglitz 57 
„ 63 
Schmidt- Wertheim 116 
Schmidt⸗Zwickau 35 
n (v.) 28, 

9 


84 

Schmiebeberg, v. 10, 13 

Schmieden, v. 191 

Schmiehen, v. 172 

Schmiemann, 167 

Schmiſing 72 

Schmit 72 

Schmithals 37 

Schmitt 49 

Schmitthals 159 

Schmoll 83 

Schmoller, e 194, Veil. Heft 9 

Schnabel 67, 85, 99 

Ce GE (v.) 49, 

Schneider 12, 18, 37, 73, ne 195 

Schneidewind 22 

Schnelle 195 

Schnellenberg-Schönholt— 
hauſen, v. 26 

Schnierlin 187 

Schnitzler 28 

Schnorr 126, 147, 179 

Schöller 7 

Schön, (Frhr. v.) 35, 36, 71, 167 

Schönaich, von 192 

Schönauer 69 

Schönberg, (v.) 7, 8, 43, 72, 96, 
98, 99, 115, 121, 136, 137, 173 

Schöne 120 

Schönebeck, v. 22 

Schönenſtein, v. 10 

Schöner 115 

Schönermark 182 

Schönfeld, v. 43, 141, 173 

Schönflies, v. 161 

Schöning, v. 6, 12 

Schöningh 103 

Schönkopf 184 

Schönſtedt, v. 15, 172 

Schöppich 177 

Schört, v. 146 

Scholin Vu 

Ce v. 162, 179 

Scholtz 1 


GE 114 
Schoof 102 
Schorlemer 195 
Schorlemmer, v. 9, 12 
Schotten, v. 55 
Schottler 134 
Schrader, v. 99 
Schrain 106 
Schramm 120, 191 
Schraplau, v. 45 
Schreiber, ( 126 132, 136, 177 
Schreiner 7 

Schreiter 146 

Schreh 7 

Schrod 136 


53, 


——— . ů—ß85r. ———ů—rßrrr̃růůĩ ˙—ñäz.:ꝛ —Ä2—.ͤ äk·ͥ ——ůꝛĩV»ͥĩ ̃——0ͥü — — . '. ᷑ . ö '' b. . '—. MÜ ñ.0.u'̃ͥ m ʃ᷑xꝝẽ dh.kñ³]—: ...:0.:ñ Ʒäv8i.unwũ ——᷑;yqↄ a ! —g—? 4᷑C ——yę—-—¾3 


TCC ˙ m 7.7... 


Schroeder 12, 28, 56, 72, 74 

Schröter 81, 1 

Schroetter, Freiherr von 156 

Schubert, 38, 69 

Schué 57 

Schüler 72 

Schüller 37 

Schümer 49 

Schümmer 132 

Schürer 147 

Schürer v. Waldheim 67, 99 

Schüſſel 13 

Schüſſler 103 

Schütte 92 f 

„ (v.) 27, 33, 80, 177 

Schu kraft 136 

Schule 72 

Schulenburg, Grf. v. 47, 98, 
141, 173 

Schuler 136 

Schulte 37 

Schultheß 135 

Schultius 166 

Schultz 99, 103, 156 

Schultz⸗Celle 49, 69 

Schultz⸗Raſtatt 121 

Schultze, (v.) 123, 178 

Schulz 18, 28, 35, 65, 68, 196 

Schulzl(e)-Guhrau 53 

Schulz-Holftein 35 

Schulz Leipzig 30, 36, 56, 83, 99 

Schulz-⸗Reichenwalde 56 

Schulz. Tegel 154 

Schulze 120 

Schulze⸗Celle 69 

Schulze-Dresden AN 

Schulze-Leisnig 18, 72 

Schumacher 98, 152, 182 

Schumann 120 

Schummer 148 

Schurich 72 

Schurmann 145 

Schuß 132 

Schuſter 120 

Schwab 175 

Schwaben, v. 186 

Schwägrichen 72 

Schwaizer 181 

Schwalbach, v. 83 

Schwallenberg 7 

Schwanenflügel 35 

Schwann 170 

Schwartz, (v.) 64, 133, 178 

on (v.) 98, 120, 193 
re u. Sobnitein, Graf 


Gawarse 37 
Schwarzenberg, (v.) 57, 
120, 139 
Schwarzer, v. 30 
Schwarzerdt 144 
Schweder 187 
Schweickardt 8 
Schweigern, v. 107 
Schweickert 33, 37 
Schweiner 143, Beil. Heft 9 
Schweinichen, v. 99 
Schweitzer 190 
Schweizer, 0 118 
Schwemmler, v. 120 
Schwen 101 
Schwencke 191, 192 
Schwendi, v. 84 
Schwenkfelder 36 
Schwerdtfeger 9 
Schwertfeger 68 
Schwerin, Graf v. 146, 154 
Schwichelt, v. 172 
Schwickert 2 
Schwoſchau v. Prochinsky 64 
Schyban 123 
Scott 50 
Scriba 74, 132, 137 
Gebbelow 118 


109, 


Seckendorf, v. 109, 172 Stein auf Nord» und Oſthe im, | Strölin 188, Beil. Heft 12 


Sommerfelt 123, 153, 196 


Seckendorff, v. 6, 139, 161 Somnitz, v. 32 Frhr. v. 139 | Srobmaver 87, 118, 121, 154 
Seebach, v. 43, 62, Beil. Heft 4 Sonneberg, von 193 Stein zu Reißenberg, v. 49 Strombeck, v. 15 
Seelig 120 Sonnenberg, v. 149 Steinarr 10 Strubberg 56 
Seelinger 97 Soppe, v. 85 Steinbeck 72 Strube 196 
Seelmann 120 Sorbiers de la Touraffe, de 189 Steinberg 56, 70 Strüffling 158 
Segard, v. 10 Sorge 179 Steinen, v. 52, 167, 191 Strutz 134 
e e „Graf 147 Sottag 182 Steiner 84 Stubbe 27 
Seiberſtarffer 107 Spach 85 Steinert 72 Stubenrauch 132 
Seibol sdorf, (v.) 108, 172 Spack 36 Steinhäuſer 72 Studt 102 
Seidel 8, 104 | Spät von Swiefalten 109 Steinhauſen 32 Stüve 28, 31 
Seiblitz, v. 58 ' Spangenberg 29, 47, 100, 148 Steiniger 72 Stulſchrieber 123 
Seifert 120, 152 Spanuth 154 Steinkopf 49 Stumpf 69 
Seiffert 72 Sparneck 30 Steinkühler 193 Sturmfeder, v. 107 
Seikel 162 Sparre 92 Steinmetz 8 Stutterhain, v. 179 
Seipel 136 Spatz 132 Steinweg 136 Stutterheim, v. 139 
Selchow, v. 169 Spauerkamp 196 Steimrehr, v. 162 Süderſen, v. 171 
Seldeſte, v. 171 Specklin 79 Steitmann 72 Sümmermann 167 
eligmann 152 Spegg 162 Steller 72 Ginbdermabler 83, 100, 115 
Selle, v. 132 Spelt 193 Stellmacher 15 ulz, Get v. 104 
Sellenbodt 84, 96 Spelt v. Zwiefalten 31 Stenzel 72 Suſchke 120 
Selmnitz, v. 173 Sperfeld 72 Stephan 120, 170 Swartze 124 
Sellſchopp 133 Sperling 124 Sternberg, v. 115 Swieten, van 156 
Spet, v. 44 Stetten, v. 13 Syberg, v. 34 


Selmitz (Selmnitz) 190 | 
embrzycki 133 Spiegel, (v.) 13, 134, 1 2 zu Kocherſtetten, v. 10, Sydenhefter 123 
27 


Senf 169 | Spiegel v. Peckelsheim 116 ; Sydow, (v.) 2, 9, 29, 49, 73 
Senfft v. Pilſach 115, 139, 147, Spies 136 Stettin, v. 164 Szenttery 196 

161, 163, 192 Spießen, v. 72 Stettner 107 Szymanowitz, v. 66 
Senner 61, 79 | Spitta 16 Steuben, v. 53, 193 
Septſous 115 Spitz 63 Steudel 120 g 
Seraing, Frhr. v. 136 Spitznaſe, v. 117 Stevens 156 : 
Sethe (von) 193 Splitgerber 117 Stewingk 134 Tabouillot, v. 184 
Seuberlich 49 169, 181 Spittorf 147 Steynitz, v. 152 Taets v. Amerongen 147 
Severus 81, 192 Spölin 144 Stiehr 120 Taenel 72 
Seydel 72 | Sporſchmidt 167 Stiel, v. 114 Talcke 69 
Sepdewitz⸗Piſtorius, v. 5 Sbrinck 66 Stieler 182 Talmage 196 
Sehfart 123 | Gprind 72 Stietz 147 Tammonis 68 
Seyler 17, 120 Spruyt 156 Stifft 154 Tanberg, v. 172 
Sforza 182 | Stabrey⸗Stabrowsky 66 Stilpner 72 Tandreczky, Grf. v. 30 
Shakespeare 186 Stachel, v. 107 Stippe 167 Tangl 17 
Shiprock 196 Staczka 124 Stobber 144 Tann, v. d. 139, 147 
Sickler 191 Stade 12 Stock 72, 136, 196 Tappe 115 
Sidtermann 35 Stadler 144 Stockar 87 Tarnow 35 

iebel 134 Stadion, v. 9, 31 Stockart 124 Tarrach, v. 178 
Siebenbeutel 163 Stadtler 97 Stockmann 7, 72 Taube, (v.) 13, 38, 43, 105, 121, 
Siebert 120 Stachelin 182 ckmanns 182 146 
Siebmacher 17 Stählin, v. 38 8 35, 167 Taubenſtein 96 
Siebold, (v.) 21, 178 Stäudlin 187 Stoczek 134 Tauchnitz 181 
Siebs 145 Staffhorſt, v. 171 Stöbe 64 Tauenſtein 136 
Siegel 72 Stahl 184 Stoeckel 10, 26 auſche 72 
Siegl 136 Stahremberg, (v.) 47, 132 Stöckheim, v. 171 Tautphoeus, v. 6, 68, 99, 115, 
Siemers 178 Stahrſchedel, v. 117 Stöckicht 48 157 
Sigmund 166 | tammer, v. 10, 136 Stöckl 172 Taylor 52 
Silberſchlag 8 Stammig 177 Stölting-Einbedhaufen 54 Segen 35 
Sillem 156 Stammler 182 Stöltzer 8 Teck, Herzog von 188 
Silling 99 Stange, (v.) 31, 123, 150 Stör v. Störenſtein 61 Tecklenburg, Frhr. v. 178 
Silvaden, v. 98 Stangen 140 Störing 167 Tegen 188 
Simbergen, v. 12 Starck 116 Stötzner 72 Tegeler 100 
Simmern, Pfalzgraf v. 78 Starcke 147, 166 Stolberg 7 Tegetmeier 38 
Simolin, v. 120 Starcko 35 Stolberg u. Hohnſtein, Graf zu | Te ler 83 
Simon 37, 152 Starekloff 147 190 Teichgraeber 72 
Simonetti 72 Staring, v. 172 Stolk, v. 156 eichmann 72 
Simonis 67 Starke 120, 196 Stoltz, v. 160 Teigeler 83 
Sinapius 17 | Starjchebel, v. 43 Stork 156 Teixeira 196 
Sjorteen 35 Staßfort, v. 83 Storckau 189 Teixeira de Mattos 156 
Slang 190 Staßky, v. 25 Stoſch, v. 29, 50, 66, 183 Tenzler 72 
Slehe, v. 173 Stauber 2, 87 totzingen, v. 38 T per-Ferguſſon, v. 183 
Slingerland, van 156 Staudinger 1 Strachni u. Gr. Zauche, v. 67 Teſchen, v. 157 

meth 123 . | Gtauff 195 Strack 1, 55, 81, 83, 115, 116, Tettau, v. 3, 94 
Smieſonka 64 Stauffenbuel 89 6 Teufenſtein, Frhr. v. 80 
Sneyber 124 Stauffenbul 8 Strata 178, 193 Teuſcher 153 
Snoukaert v. Schaumburg 18 Stebenroch 123 Strandes 120 Teutleben, v. 3 
Snow 56, 102 Stecher, v. 49 Strantz, v. 9, 159 Textor 132 
Gobbe, v. 13, 28, 30, 31, 34, Stechow, v. 99 Stranzen 156 Thadden, v. 27, 49, 59 67, 80, 

j 67, 70, 83, 84, 85, 98, 99, Steckhoven 90 Straube 167 115 

100, 105, 115, 116, 132, 146, Steenfamp 55 Streitberg, v. 139 an 100, 167 

164, 178, 179, 192, 194 Steewij 55 Streithorſt 90 Tharoulle, Frhr. v. 24 
Soden, v. 177 Steffen 105 trieder 147 Thangelen, b. 116 
Sohr, v. 179 Steffenhagen 50 trigenicius 7 Theilhaber 118, 183 

ohre 72 Stegen, v. 152 | Strobel 36 er mo, v. 178, 194 
Solbrig 136 | Steger (v.) 61, 150 Stroblhof, v. 121 Thiede 2 
Solms, v. 93 Steier 72 Strodt 50 Thiel 16 4 
Sommer 123, 146 Steigerthal 92 Stroebel 136 Thiele 48, 72 
Sommerfeld 87 Stein, (von) 72, 109, 180, 193 Ströhl 87, 196 telemann 120, 183 


TEEN DPA A DT DAN TINTE DT 


Su, 98, 133 

Thiem 1 

Thieme e 

SG hierer 37, 57, 90, 102, 119, 
121, 146, 154, 163 

Thieſing 15 

Thilo 72 

Thörmitz 72 

Thomae 195 

Thomas 72 

Thomasz 120 

Thommel 123 

Thomſon 102 

Thorbecke 97 

Thorn, v., Veil. Heft 4 

Thorſchmied 8 

Thrap 35 

on v. 112, 140, 160, 173 


Thüna, v. 

Thumb v. Neuburg 81, 147 

Thumbshirn, v. 141, 173, 190 

Tiedemann, (v.) 81, 100, 169, 
192, 194 


Tiefenbach 8 

Tilemann 7, 193 

Tileſius (Tiliſch) 7 

Tiling 14, 191 

Tille 2, 73, 103 

Tiſchbein 126 

Titius, v. 19 

Titze 12⁴ 

Tluck 10 Toſchonowitz, v. 25 
Tobe 7 


Toeslong, van 181 

Toll, v. 120, 134, 135 
Zooftenberg, v. 57 
Torck, v. 

Toscana, Sade v. A 
Touſſaint 1 

Trach, v. 160 173 


rage 7 
Vrainer(in) 172 
Trambach 147 
Traublin 144 
Trebra, v. 27, 37, 51, 82, 177 
een Beil. Heft g 
Trenbach, v. 107 
Treppe 123 
Tresckow, v. 25 
Treſeburg 182 
Greëtan v 115, 131, 148, 193 
Treslong, Prins van 196 
Trier 147 
Triller 195 
Trincks 191 
Trinius 83, 85 
Trinks 113, 192 
Trippenbach 195 
Trittelwitz 69 
Trobelwitz, v. 74 
Troegelius 167 
Tröger 154 
Trognitz 105 
Troiſch 72 
Trojan 153 
Troldenier 63 
Troppen 123 
Troſt 26 
Trotha, v. 8, 46, 90, 145 
an gen. Trenden, v. 142 


Sram Grf. 152 
uller 189 


800 Szen, 13 


ge oe 


Su 
Sir 
Sulla u 
Tuswald 64, 85 
Twiſte, v. 106 
Tykocinsky 17 


u. 


Udro, v. 152 
Uechtritz, v. 17, 120 
Ueding 72 

Uetterodt, v 147 

Uffeln, Frhr. v. 147 
Uhland 186 

Uhlbach 18, 37 
Uhlenbruch 65 

Uhlhorn 16, 33 

ulih 72 

Ulm-Erbad, Frhr. v. 178 
Ullmann 124 
Ulmenjtein, Frhr. v. 152 
Ulmer 136, 146 

Ulrich 12, 14, 133, 188 
Ulrict 146, 161 

Ungar 72 

Ungerer, Beil. Heft 9 
Unbolg 117 

Unraſch 120 

Unrein 73 

Unrub, (v.) 31, 44, 132 
Unſta, v. 92 
Unterrichter, Frhr. v. 87 
Urbännt 18 


ling, v. 141 


Uslar, v. 105 
Uffeln, v. 53 
Utermann 29 
Utterodt, v. 160 
Utweiler, v. 178 


V. 


Vaerſt, v. 34 

Vaes 125 

Valcke 36, 56 
Valmale 182 
Vangerow, von 193 
Varell, v. 127, 139 
Varentrappe 174 


Vederhen 126 

Vechelde, v. 39 

Vehſe 6 

Veillant 156 

Veit 38 

Velde, von den 101 

Velden, v. d. 
35, 38, 70, 92, 96, 101, 105 

Velhagen 13 

Velhauer 39 

Vellhagen, v. 145 

Velters 196 

Veltheim, v. 172 

Vendenheim, v. 85 

Venema 35 

De v. 84 

Eer 

Verlohr 72 

Verlohren 148 

Vernatti 88 

Verſchuer, Frhr. v. 147 

eren 92 

Veskamp 71 

Vetter 72, Beil. Heft 12 

Veyhern, v. 

Widen, v. 96, 148 

Vielſen 35 

Viering 50, 98 

Vierorth 132 


6, 16, 18, 31, 32, 


IFſchirſchy u. Bögendorff, v. 142 Vierweg 72 


Vietinghoff, v. 29 

Vietinghoff gen. Scheel, v. 179 

Viettinghoff, v. 27 

Villon 29, 99 

Vinhuizen 32 

Viol 61 

Vippach 142 

Virnich 37 

Viruly 156 

Visbecke, v. 72 

Viſcher 186, 187 

Vittinghoff, v. 34 

Vitzthum, v. 13 

Vitzthum v. Eckſtaedt 3, 8, 31, 
83, 136, 142, 154 

Vlierden, van 118 

Vöhlin, Beil. Heft 12 

Voemel 16 

Vogel 18, 103, 120, 124, 181 

Vogel v. Ulleben 22 

Vogeler 169 

Vogher 49 

Vogt 8, 72 

Bogtherr 49, 52, 67, 83, 98, 99 

Vogtz 1 

Voigt (3 15, 173, 185 

Voigtlander 167 

Voit v. Salzburg 160 

Volckmann 98 

Volger, 28, 92 

Volkhart 136 

Volkmann 18, 55 

Volkra, (v.) 150, Beil. Heft 12 

Volkſtedt, v. 117 

Vollenhowen, v. 156 

Vollers 92 

Vollmer 113 

Vollmüller 151, 183 

Vollprecht 136 

Vollrath 72 

Colmar 147, 163 

Volpening 70 

Volzem, van 182, 196 

Vonwerden 116 

VBormann-Billerbed, v. 9 

Vorſterman van Oyen 152, 167 

Vorwerk 167 

Voß, (v.) 32, 34, 35, 158 

de Vos von Steenwyk 66 

Boyt 123 

Vyſcher 123 


W. 


Waal, de 118 

Wachs 120 

Wachsmuth 13, 57, 105 

Wachter 99, 156 

Wachtsmuth 137, 148, 181 

Waelcker 72 

D 2 

Wagler 1 

Wagner 25 37, 52, 72, 118, 
120, 184 

Wahn 132, 133, 148 

Wahrendorff 102 

Waldbaum 164 

Waldeck, v. 107 

Waldek 177 

Waldenfels, v. 6, 95, 126, 134, 
138, 139 

Waldmann, (Cdler v.) 132, 163 

Waldner 61 

Waldow, v. 10, 25, 52, 130, 132 

Waldow⸗Neuwalde, v. 145 

Waldsprum, v. 27 

Waldtburger 79 

Wallau 154 

Wallauch 24 

Wallbrecht 33 

Wallenfels, v. 129, 136 

Wallenrod, v. 139 

Wallenroth 30 


Waller v. Wildturn 172 
Wallmoden, v. 15 
Wallwitz, v. 23 
Walſachſen, v. 161 
Walter 72 
en, (v.) 118 
Walther 43, 1 
Wangelin, v. o 
Wangenheim, v. 3, 117 
Wangenſteen 88 
Wardenburg 92 
Warmuth 176 
Warnede 30, 57 
Warnourny 156 
Warnsdorf, v. 130 
Warnſtedt, v. 22, 135 
Warpe, v. 172 
Waſenberg, v. 178 
Wasmansdorff 193 
Waſſerott 136 
Watdorf, v. 3, 130, 161 
Watzdorff, v. 173 
Watzmannsdorf, v. 108 
Weber, (v.) 57, 67, 72, 103, 
119, 120, 144, 153, 167, 169, 179 
Weber-Oldenburg 92 
Weckebroten, v. 44 
Weckerling 85 
Wechsler 164 
Wedde 49 
Weddinge, v. 23 
Wedel, v. 9, 29, 31, 55, 67, 89, 
102, 130, 156 
Wedell, v. 132 
Wederden, v. 72 
Weerth, (v.) 133 
Wefer 92 
Wegeleben 120 
Wegelin, Beil. Heft 9 
Wehlen, v. 82 
Wehle, v. 173 
Wehnert 72 
Wehr, v. 10 
Wehren, v. 176 
Wehrkamp 177 
Wehrmann 35, 184 
Kaes? 113 
Weichs, v. 109 
Weidler 65, 193 
Weidlich 56 
Weiher, v. 182 
Weik 143 
Weinberg 87, 118, 151 
Weinert 49 
Weingarten, v. 109, 131 
Weinhold 120 
Weinmann 144 
Weinrich 7 
Weis 136 
Weisbach, v. 53, 6 
Weiſe, E Beil. Heft 4 
Weiſſe 13, 72 
Weiſſenberg 118 
Weiſſenrode, v. 183 
Weiſſenwolf, v. 132 
Weiß (W v) 61, 99 
Weikbad, v. 27, Beil. Heft 4 
Wei (en)badh, v. v. 173 
Weikgerber 136 
Weißlich 163 
Weikmann 136 
Kit d ga 22 
Welck, Frhr. v. 70, 99 
Welcker 99, 100 
Welſen, v. 82 
Welzel 120 
Welden, v. 108 
Wenckſtern, v. 15, 85 
Wendel 72 
Wendt, v. 52, 142 
Weningen, v. 74 
Wenſe, v. d. 15, 171, 190 
SE 47, 50, 53, 70, 81, 82, 


Wenzel 35, 37, 72, 88, 96, 120 | Wilke, von 190 Wolfsriegel, v. 107 | Zedwitz, v. 139 

Werdeck 14, 115, 122, 163 Wilfen 126 Wolfer 99 Zedtwitz 30, AA 

Werden, v. 115 Willamſen 35 | Wolle 184 Zehmen, v. 74, 98, 99, 112, 131 
Werder, (v.) 72, 163, 171, 172 | Wilcke 66 Wollwart, v. 147 | 142, 146, 161, 162, 163, 179 
Werder, v. bem 98, 131, 190 Wille 163 Wolters 9, 98 | 190 

Werdum, v. 94 ' Willerding 9, 84 Wolzogen, v. 139 SE v. 133 

Werla, v. 35 Willich 57, 132 Wonneberger 120 eier 84 

Werlhof, v. 15 Willig 146 Wopgarten, von 192 Zeiſener 124 

N (von) 7, 25, 72, 120, | Willmerstorff, v. 29 Woringer 53 Zeißig 72 

163 Wilms 10 Worms, v. 48 Belding, v., Beil. Heft 12 

Wernert 99 Wiludi, v. 182 Woſtrowsky u. Skalka, v. 196 | Zelion gen. Brandis, v. 51 
Werſabe, v. 93 Windel (), aus dem 97, 136, Wouters 125 Zeller 187 

Werth 83, 164, 195 190 Wrechen, v. 94 Zencker 120 

Wertheimer 195 Winckelmann 170 Wrede 38 Zende 137 

Werthern, v. 67 Winckler 7, 72, 161 Wreech, v. 6 Zenegg, v. 87 

Wertner 196 Windfuhr 193 Wrisberg, (v.) 83, 96, 192 Zenger 107 

Wesch 120 Windheim, v. 14, 184 Wülfing 84, 134 Zenker 120 

Weiding 72 Windhorſt 15, 33 Wülfingh 167 Bentner 66 

Wesdehlen, Grf. v. 152 Windiſch 181 Wülknitz, v. 178 Zepelin, v. 55 

Weſenfeld 98 Windiſchgraetz, v. 129 Wüllersleben, v. 3 Zerener 185 

Weſſel 35 Winkel, aus em 46, 83, 102, | Wündiſch 99, 100 Zernikow, v. 116 
Weſſeling 96, 152 121, Beil. Heft 4 Würben, v. 93 Zerrener 185 
Weſſelmann 13 Winkelmann, (v.) 26, 73 Württemberg, zu 8 Zerßen, v. 171, 172 
Weſtberg 33, 152 Winkler, (v.) 120, 163, 184 Würtzburg, v. 43 Zeſchau, v. 130 

Weſtburg 104 Winslow 35 Wulf 22 Zeſchlin, v. 117 

Weſten 167 Winter 72 Wulffen, v. 10, 12 Zeſterfleeth 191 
Weſterholt, v. 72 Winter v. Alzey 99 [Wulfffersdorff, v. 51 Zetſch 72 

Weſtermann 18 Winterfeldt, v. 131 Wulfhorſt 90 Zeuner 38 

Weſternach, v. 9, 31 Winterhoff 120 Wulfrath 11 Ziegelheim, v. 13 
Weſternhagen, v. 163 Winters 104 Wumkes 32 Ziegenbalg 120 

Weſthoff 63 Winterſtein 11 Wundiſch 154 Ziegenbein 156 

Weſtphal 147, 166 Wipper, v. d. 30 Wundt 15 Ziegenhorn 188, 189 
Weſtphalen, (v.) 52, 107, 195 Wippermann, v. 164 Wunnerlich 184 Bieger 72 

Wett 136 | Wirfert 72 Wurmb, (v.) 3, 30, 117, 120, Ziegeſar, v., Beil. Heft A 
Wetzel 163 Wirsberg, v. 139 139, 153 Ziegler 73, 92, 104 
Wever 134, 167 Wirth⸗Knudſon 118 Wurmſer v. Vendenheim 67 Zier 166 

Weyde, v. 179 Wiſer 167 Wurſter 136 Bieten, v. 11 

Weyer 10 Wiſſekerke, de 135 Wuſtmann 9, 120 Ziethen, v. 18 

Weymann 69 Wiſſniowiecki 140 Wuttke 86 Zimmermann 16, 72, 103, 120 
Wezel 72 Witt, KS 102, 156 Wylich 164 180 

Whitney 135 Witte Wyneken 177, 194 Zimpel 184 

Wiarda 56 Wittekind 38, 48, 50, 52, 58, 74, Wynkeler 123 Zinſendorf, v. 150 
Wichmann 72 84, 118, 131, 167, 195 Wynter 113 | Zinsendorf v. 182, Beil. Heft 12 
Widemann 136 Wittemer 2 Zipperlen 136 

Wieden, v. 148 Witten, v. 12 X. Zitelmann 50 
Wiedemann 17, 178 Wittern, v. 83, 97, 116 Xeber 184 Zitzwitz, v. 50 
Wiederholt 50, 163 Wittich 64, 120, 121 Zizmann 184 

Wieler 167 Wittorf, v. 50 e Bogen, v. 44 

Ge 163 Witzleben, v. 3, re 117, 120 Dcafel 36 Zöllner 72 

Ser 72 Wobeſer, v. 99, are 184 

Wieſe Woedtke, v. 64 3 omnitz, v. 83 

Wieſen 118 Wöhrmann 181 S oppenfeld 167 
Wiejener 35 Woelderen, van 181 Babel 166 orn v. Plobsheim 67 
Wieſenthau, v. 139 Wölffing 143, Beil. Heft 9 Zabern, v. 14, 85 Zoſchoche 120 

Wieſinger 150 Wöllnitz, von 190 Zacharias 72 oute, v. 93 

Wieſner 72 Woermann 105 Zahn 57, 167 ſchaderitz, v. 3 
„ von 190 Woeſtyne, van de 125 Zaiskam, e) 84, 100 ) a 178 

Wietring 163 Woisky)y, v. Zamler 51 ſchock 10 

Wi cab. 69 Woldringh 196 Zander 120 ſchoka 120 

Wit, van der 56 Woleben 72 Zangemeiſter 18 ſchocke 134 

Wijnants, ban OR 35 Wolf, (v.) 15, 103, 136, 163 Ben v. 30, 67, 99 ſchorre 124 

Wildehau 24 Wolf, gen. Lüdinghauſen, v.93 Zaſtrow, v 130 jo, v. 10 

Wildeiſſen 136 Wolfersdorf, v. 62 Zaunſchiffer 101 Zuckſchwerdt 166 
Wildeman 56 Wolfersdorff, v. 66, 112 Zaunſchliffer 167 Zülow, v. 146 

Wilden 123 Wolff 72, 73, 118. 124, 134, 136, Zauſch 120 Zürn 74, 84 
Wildenſtein, v. 108 184, 188 Zcencker 123 Buiden, ban 196 
Wildungen, v. 83 Wolframsdorf, v. 3, 83, 161 Zechau, v. 8, 140 Zumbach 163 
Wilhelm 72 i v., Beil. Heft 4 Bed 67 weimen, v. 44, 62 
Wilhelmi 92 Wolfs Zedlitz, v. 24, 130 weymen, v., Beil. Heft A 


Druck von G. Reichardt, Groigid i. Sa. 


— H— —— — — 


— — — "7" "er 


D wg omg o geg — —y— P — 


Familiengeſchichtliche Blätter 


ss a zur Förderung der gen 22 
Gegründet oon D. o. Daſſel 

Herausgegeben von der Daſſel⸗Stiftung bei der Jentral⸗ 

ſtelle für deutſche Perfonens und Familiengeſchichte 


Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchließlich des Titels, Inhaltsberzeichniſſes und Mamen-Regifters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der 3entralftelle für 
deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beſtellungen 


wolle man an die Zentralſtelle für deutſche perſonen- und Familiengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsftrafe 2!!! richten. Die Beſtellung gilt 
at At AT AE AT AT dE AT AT Ar At Ar Als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. mern AT AER 


X. Jahrg. | Januar 1912 Nummer 1 
Inhaltsverzeichnis: Geſchäftliche Mitteilungen. = Eingänge. — Das Archiv des Jenaer Schöppenſtuhles und feine familien 


geſchichtliche Bedeutung (Koch). — Die Genealogie auf der Internationalen Hygiene-Ausſtellung in Dresden (Kekule von 
Stradonitz). — Die Kirchenbuchordnung für die evangeliſch-lutheriſche Landeskirche des Königreichs Sachſen (Lotichius). — 
Friedrich der Große, 24. Januar 1712 (von den Velden) (hierzu eine Kunſtbeilage). — Wappen der Kapitelherren des 
St. Michael (von Arnswaldt) (hierzu eine Kunſtbeilage). — Die Leichenpredigten in der Bibliothek des Domkapitels zu 


Merfeburg (Winckler). — Gelegenheitsfindlinge. — Rundfragen und Wünſche. — 


beſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes. 


Antworten auf die Rundfragen. — Bücher⸗ 


Geſchäftliche Mitteilungen. 


Die Familiengeſchichtlichen Blätter erſcheinen regelmäßig am 15. jeden Monats. Wir bitten deshalb, die 
Manuffripte bis zum 15. des vorhergehenden Monats, Rundfragen und Antworten aber bis ſpäteſtens zum 
letzten Tage desjenigen Monats einzuſenden, welcher dem Erſcheinen der betreffenden Nummer 


unmittelbar vorausgeht. 


Der vierte genealogiſche Abend der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte im 


Mittwoch, am 7. Februar 1912, abends 8 Uhr, 
im Königlich Sächſiſchen Inſtitut für Kultur⸗ und Univerſalgeſchichte, Leipzig, Univerſitätsſtraße 11, 
Goldner Bär, 1. Etage, großer Sitzungsſaal, Eingang durch Nr. 9, wenn Pforte verſchloſſen, 
ſtatt. Nach einer Begrüßung der Anweſenden durch den Leiter des Inſtituts Herrn Geh. Hofrat Dr. Lamprecht, 


laufenden Winter findet 


Ord. Prof. der Geſchichte an der Univerſität Leipzig, 
träge über genealogiſche Gegenſtände gehalten werden. 


3. Z. Prorector der Univerfität Leipzig, werden kleine Bors 
Bis jetzt find angemeldet Mitteilungen 


über praktiſche Vervielfältigung von Stamm⸗ und Ahnentafeln von Herrn Archivar von Arnswaldt, 
über Sippſchaftstafeln von Herrn J. Archivar Dr. Devrient, 
zur Erhaltung von Grabdenkmälern von Herrn Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich und von 


Herrn stud. Gahlen (mit Lichtbildern). 


Weitere Mitteilungen ſind ſehr erwünſcht. 


Es wird gebeten, dieſelben bei Herrn Ober— 


regierungsrat Prof. Dr. Heydenreich in Leipzig anzumelden. 
Gäſte, insbeſondere auch Damen, find herzlich willkommen. 


Der geſchäftsführende Ausſchuß 


durch den Vorſitzenden Rechtsanwalt Dr. Breymann. 
Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 

Zirka 500 Zettel mit Auszügen aus Joh. Phil. Wilh. Lurt, 
Verſuch einer Reformations⸗ und Kirchengeſchichte der Grafſchaft 
Erbach und Herrſchaft Breuberg, und aus verſchiedenen anderen 
Quellen. Heinrich Friedrich Ernſt Staudinger, Stammbaum der 
Familie Staudinger und Monatsblätter des Badiſchen Schwarz- 
waldvereins — von Herrn Regierungsaſſeſſor Paul Strack, 
Tauberbiſchofsheim. 

Iſſendorff, Manuſkript für die Familie (gedruckt) von 


einem Mitglied derſelben; Franz von Plate, Stammtafel des 
Geſchlechts derer von Plate, früher zu benannt von Baſſenfleth, 
infoweit die Generationen zuſammenhängend haben nachgewieſen 
werden können, und Stammtafel der Familie von Warſchalck, 
gen. von Brachtenbrock im Herzogtum Bremen — von Frau 
A. Marſchalck- von Bachtenbrock, geb. v. d. Decken, Hecht- 
hauſen. 
Ex⸗- libris — von Herrn Reg.» Baumeifter Fritz Müller, 

Augsburg. 

Bücherzeichen — von Herrn Max Loeding, Kunſtwart 
der Zenger Studentiſchen Vertreterſchaft. 

Geſchichtsblätter für den Kreis Lauterbach 1, 1.2. — von 
Herrn Pfarrer Knott, Wallenrod. 


AE AE PHPAPAPADAPAPHAD HPAP AR AE A AE AE AR AT A AR AT AR At APA ` DPPH AE AE AE AER AE AE AE AE ANE AAR AE AAR AE ARA deg Ae 


Stammbuch der Familie, Verlag von Richard MWahlo, 
Gummersbach — vom Verlag Richard Mahlo, Gummersbach. 

Albrecht der Bär, ein brandenburgiſches Feſtſpiel — von 
Herrn Eberhard König. 

Gebrüder Jänecke, Verzeichnis der höheren Beamten, 
Eiſenbahnbeamten, Ranglifte der Preußiſchen Elſaß-Lothringi— 
Iden Reichs-Baubeamten; Eckhardt, Rang⸗Liſte der ſüddeutſchen 
und ſächſiſchen Staats⸗Baubeamten, Architektenverein zu Berlin, 
Mitgliederverzeichnis und Verein deutſcher Eiſenhüttenleute, 
Mitgliederverzeichnis; Verein deutſcher Eiſenhüttenleute, Mit— 
gliederverzeichniſſe 1908, 1909, Verband deutſcher Elektrotechniker, 
Mitgliederverzeichniſſe 1907, 1909, 1910, Witgliederverzeichnis 
des deutſchen Hopfenbau-Vereins — von Herrn Hauptmann 
Feiber, Berg.⸗Gladbach. 

Knud Melf Hanſen, Chronikblätter der Nachkommen im 
Mannesſtamme der Broder Mumſen zu Bopflut im Nordſtrande 
— von Herrn Knod Melf Hanſen. 

v. Hantſch, Dresdner auf Univerſitäten, Nachtrag (Wittlgn. 
d. Ver. f. Geſch. Dresdens); Gerhard L. Grove, Arkivr og Ge— 
nealagr (Perf. Tidsſkrift V, 6, 1909); Literatur zur ſächſ. Geſch. 
(N. Arch. f. Geſch. u. Altertk. 1911); von Roſe, Stammtafel der 
heſſiſchen Familie Köhler, 2. A. 1908 — von Herrn Landtags— 
bibliothekar Dr. Armin Tille, Dresden. 

Bericht des Sächſ. Gymnaſiallehrervereins. 21. Vereins— 
jahr. Leipzig 1911 (hierin u. a. Lebensabriſſe der im vorigen 
Vereinsjahr verſtorbenen Mitglieder) — von Herrn Ober— 
regierungsrat Prof. Dr. Heydenreich, Leipzig. 

Schweizeriſches Landesmuſeum in Zürich. 19. Ihrb. 1910 
— von Herrn Il. Staatsarchivar Dr. Hegi, Zürich. 

Exposition de la Toison d'or. Bruges. Juin - Septembre 1907. 
Noms des souverains-chefs et des chevaliers de la Toison d'or 
depuis 1429, date de la fondation de l'ordre jusqu’en 1559, date 
du vingt-troisieme chapitre; Kekule von Stradonitz, Ein biblio» 
philer Adelsabenteuer der Neuzeit — von Herrn Kammerherrn 
Dr. Kekule von Stradonitz, Groß⸗Lichterfelde. 

3 Totenzettel der Familie von Egnatten — von Herrn 
Bürgermeiſter Leopold von Beſſel-Bullingen. 

Chronik der Familie Löbbecke — von der Löbbeckeſchen 
Familienſtiftung, Braunſchweig. 

Korrekturabzüge zum Genealog. Handbuch bürgerl. Fami— 
lien, Sonderdrucke und Familienanzeigen, dazu eine handſchrift— 
liche Ahnentafel Waentig⸗Zſchille — von Herrn Regierungsrat 
Dr. Koerner, Berlin. 

Mayer & Müller, Antiquariat, Berlin NW., Prinz Louis 
Ferdinandſtraße 2, Katalog 261 (reichhaltig über Genealogie, 
Hiſtoriſche Hilfswiſſenſchaften, Kulturgeſchichte) — von der Firma 
Mayer & Müller. 

Fred. Th. Dubois, Armoiries de diocése et des évéques de 
Lausanne des 1500 a nos jours 1910 — vom Herrn Verfaſſer. 

Forſt, Kritiſche Bibliographie der polniſchen Literatur über 
Genealogie (Separatabdruck) — vom Herrn Verfaſſer. 

Genealogiſches Handbuch zur Schweizer Geſchichte, hrsg. v. 
d. Schweizeriſchen Herald. Geſellſch. 1. Bd., Zürich 1900 — 1908 — 
von der Kantons- und Univerſitätsbibliothek Freiburg i. d. Schweiz. 

Hashagen, Geſchichte der Familie Hoeſch, unter Mitwirkung 
von Brüggemann, I. Band, die Anfänge, 2 Teile geb. — von 
der Familie Hoeſch. 

Bremer Adreßbuch 1906, Jahrbuch des Kaiſerl. Padt- 
Clubs f. d. 15. Clubjahr 1905; Stecherts Armeeeinteilung und 
Quartierlifte des deutſchen Reichsheeres u. der Kaiſerl. Marine 
Nr. 351, 354, 355, 357; Anciennetätsliſte der Kaiſerl. Bayriſchen 
Offiziere, 3. Jhrg. 1872; Rang⸗Liſte der Kaiſerl. Deutſchen Land⸗ 
u. Seeſtreitkräfte für Oſtaſien. 2. Aufl., herausgegeb. v. Eich— 
holtz; F. Möller, Biographiſche Notizen über die Offiziere, 
Militärärzte u. Beamten der ehemaligen Schleswig-Holſteiniſchen 
Armee u. Marine, Kiel 1885; Hirth, Deutſcher Parlaments- 
Almanach, 7. Ausg. 1868 u. 11. Ausg. 1874; The China directory 
for 1863. Hongkong 1863; Ranglijten der Kgl. Preuß. Marine 
aus d. Jahren 1848 bis 1864; Radziejewski, Rangliſte d. Offis 
ziere des Beurlaubtenſtandes der Kgl. Preuß. Armee, I. 1906; 
Anciennetätsliſte der Kgl. Preuß. Offiziere, 16. Ihrg. 1873. 
Anciennetätsliſte d. Kgl. Preuß. Offiziere, 22. Ihrg. Burg 1879; 
Julius v. Schmidt, Die vormals kurheſſiſche Armeediviſion, 
Caſſel 1892; Almanach d. Kriegsmarine 1892, 96, 1900, 1904 - 1910; 
Rangs und Anciennetätsliſte d. Kgl. Preuß. Armee u. Marine 


f. d. Jahr 1856; Liſte der Marine des norddeutſchen Bundes 
für 1870; Rang- u. Quartierliſte, ſowie Anciennetätsliſte d. 
Kirl. Marine f. die Jahre 1875, 1880, 1885, 1890, 1895, zuſammen 
in 1 Band gebunden; Rang- u. Quartiers, ſowie Anciennetäts⸗ 
lifte der Kſrl. Marine 1868, 74, 76—79, 81—84, 86-1910; 
Anciennetätsliſte der Offiziere des deutſchen Heeres u. der 
Marine 1875—1910; — von Herrn W. C. Albers in Bremen. 

Wappen Böhme (neu angenommen) — von Herrn Paſtor 
Böhme, Rübfe. 

Zeitſchrift des allgem. deutſchen Sprachvereins (26. Jahrg.); 
Wiſſenſch. Beihefte zur Zeitſchr. des allgem. deutſchen Sprach⸗ 
vereins — von Herrn Rechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig. 

Wolf von Brandenſtein, Verzeichnis der im November 1911 
lebenden Mitglieder der von Brandenſteinſchen Familie. Anhang 
zur von Brandenſteinſchen Familiengeſchichte — von Herrn 
Oberſtleutnant 3. D. von Brandenſtein, Werſeburg. 

Mitteilungen aus dem Witzſchkeſchen Familien⸗Verband — 
von Herrn Archivrat Witzſchke, Weimar. 

Stammbaum Pockels — von Herrn Prof. Dr. F. Pockels, 
Heidelberg. 

Stauber, Schloß Wieden (Neujahrsblatt der Natsbibliothek 
Winterthur 1912) — von Herrn Staatsarchivar Dr. Hegi, Zürich. 

C. v. Dalen, Kalender für Freimaurer auf das Jahr 1909, 
bearbeitet von Merker, 49. Jahrg.; Stammbaum der Familie 
Wittemer, 1907 — von Herrn von Düring, Leipzig. 

Geſchichtsblätter für die Familie Knab, 4. Folge, als Manus 
ſkript autographiſch vervielfältigt. (Inhalt u. a.: Frau Dekan 
Gabler geb. Knab F. Familienftiftungen) — von Herrn Carl 
Alwin Knab, Leisnig. 

Roſcheriana. Weihnachtsblatt 1911, hrsg. von Juſtizrat 
Dr. Theodor Roſcher, Hannover — vom Herrn Verfaſſer 
ſelbſt. 

Dr. Georg Schmidt, Das Geſchlecht v. Helldorf. Halle 1911 
— von Herrn Dr. jur. v. Helldorf, St. Ulrich, Reg.-Bez. Halle. 

Eine Anzahl Totenzettel — von Herrn Leopold v. Beſſel, 
Büllingen. 

Die Bibraer Forfter, von Landrichter Dr. Karl Förſter 
in Zwickau, Selbſtverlag 1911 — vom Herrn Verfaſſer. 

Familie Harms zum Sprockel, bearbeitet von Dr. o Harms, 
Kgl. Bezirksarzt in Annaberg — vom Herrn Verfaſſer. 

Kunze's Kalender fur das höhere Schulweſen Preußens, 
Jahrg. 16, 1909 und 17, 1910 — von Herrn Herm. Thiede in 
Naumburg. 

Ernſt Schwickert, Die deutſchen, edelfreien Geſchlechter des 
Berner Oberlandes bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. Ein 
Beitrag zur Entwickelungsgeſchichte der Stände im Mittelalter. 
Bonn 1911 — vom Herrn Verfaſſer. 

Curt Bogislav Graf von Hacke, Entwurf zu einer Geſchichte 
der Grafen von Hacke. 1911, 386 Seiten 8° (reich illuſtriert) — 
vom Herrn Verfaſſer. 

Prof. Dr. Schmertoſch von Rieſenthal, Die Beziehungen 
der Leipziger Kaufherrnfamilie „Lebzelter“ zur Leipziger Unis 
verſität (Separatabdruck) — vom Herrn Verfaſſer. 

Walter Rochow, Genealogie der Familie Rochow — (Manus 
ſkript) — vom Herrn Verfaſſer. 

Familiengeſchichtliche Blätter des Geſchlechts von Germar 
— vom Herausgeber Herrn Oberleutnant v. Germar in 
Hamburg. 

1811—1911. Jubiläumskatalog der Verlagsbuchhandlung 
Wilhelm Engelmann in Leipzig. 1911 — von Herrn Verlags- 
buchhändler Wilhelm Engelmann, leipzig. 

Katalog 102 von Gilhofer & Rauſchburg, Wien 1, Bozener⸗ 
gaffe 2: Flugblätter, Einblattdrude ec., febr reichhaltig, mit 
ausführlichem Perſonenregiſter — von Herrn Oberregierungsrat 
Prof. Dr. Heydenreich, Leipzig. 

Ernſt Matthias von Köller, Urkundenbuch des Pommer” 
ſchen Geſchlechts v. Köller 1280—1900. Straßburg i. Elf. 1896/1911 
— von Sr. Exzellenz Herrn Staatsminiſter von Köller, Cammin 
in Pommern. 

von Hinüber'ſche Familienzeitung, Dezember 1911 — vom 
Herausgeber Herrn Rittmeiſter Ernſt Auguſt von Hinüber. 

Beiträge zur Geſchichte derer von Sydow. Die Linie 
Schönfeld. Hrsgeg. von Hans von Sydow unter Witwirkung 
von Siegfried von Sydow. Bremen und Berlin 1911 — vom 
Herausgeber Herrn Major Hans von Sydow, Bremen. 


Da 


3 mm 


Das Archiv des Jenaer Schöppenſtuhles und jeine 
familiengeſchichtliche Bedeutung. 


Von Dr. phil. Herbert Koch in Jena. 


n einem dumpfen, feuchten Seitengemach der Kollegien⸗ 
kirche in Jena, in das nie ein Sonnenſtrahl 
ſich verirrt, liegt unter Staub und Ruß auf hohen 
Regalen der Reſt des Archives des ehemaligen 
Schöppengerichts. Es ift dürftig geordnet, ohne Regiſter 
— für den Forſcher reiches, kulturgeſchichtlich wie rechts⸗ 
geſchichtlich gleichmäßig intereſſantes Gebiet. 

Soweit ich bis jetzt es überſehen kann, ſtammen 
die älteſten erhaltenen Akten aus dem Jahre 1588. 
Ich habe davon ſechs Bände durchgeſehen und habe 
mich überzeugen können, daß hier eine ganz ungeahnte 
Quelle für den Familienforſcher vergraben iſt. | 

Aufbewahrt find hier nur die Anfragen an Die 
Juriſtenfakultät in ihrer Eigenſchaft als Schöppenſtuhl. 
Auf die Anfragen iſt dann ſtets die Antwort im Konzept 
geſchrieben. Die oft erwähnten Beilagen ſind aber mit 
den Antworten faſt ſtets den Frageſtellenden zurückge⸗ 
ſandt worden. 

Wenn man aus der Häufigkeit der Prozeſſe auf 
eine Lücke im Geſetz ſchließen darf, ſo muß dieſe in der 
Regelung der Erbverhältniſſe gelegen haben. 
teilen ſich z. B. die 249 Prozeſſe, die in drei Bänden 
von Februar bis Oktober 1588 reichen, ſo, daß 
105 Prozeſſe ſich mit Erbregelungen befaſſen, dagegen 
nur 10 mit Diebereien, je 7 mit Unzuchts- und Mord⸗ 
ſachen, 6 mit Beleidigungsſachen, 5 mit Frohndienſten 
und 3 mit Zaubereien. Und gerade darin liegt der 
hohe familiengeſchichtliche Wert dieſer Akten. 

In den Anfragen, die z. T. ſehr langatmig ſind, die 
außerdem in vielen Fällen ſehr ſchwer leſerlich ſind, 
werden nämlich ſtets genau die verwandtſchaftlichen 
Beziehungen klargelegt, manchmal fogar durch Cine 
zeichnung eines Stammbaumes ergänzt. Wenn man 
dazu bedenkt, daß wir nur ganz verſchwindend wenige 


So ver⸗ 


Kirchenbücher aus dieſer Zeit beſitzen, wird man über 
den Wert, den dieſe verwahrloſten Papiere für unſere 
Zwecke haben, kaum ſtreiten wollen. 


Aber noch aus einem anderen Grunde dürften 
dieſe Papiere wertvoll ſein: die Antragſteller haben die 
Akten ſtets verſiegelt eingeſandt, und in ſehr vielen 
Fällen ſind uns dieſe Siegel noch erhalten. Für die 
Sphragiſtik der bürgerlichen Familien, in denen während 
des 30 jährigen Krieges gar oft die Erinnerung an die 
Familienwappen verloren gegangen iſt, bieten dieſe 
Akten eine reichhaltige Fundgrube. 


Es iſt ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen, hier die 
Namen der Familien folgen zu laſſen, die in dieſen 
Akten genannt werden. Ich muß dies mir auf irgend 
eine andere Gelegenheit verſparen. Ich laſſe heute nur 
die adligen Familiennamen folgen; es find dies: "Ber, 
lepſch, Bibra, Bredow, Breitenbauch, Bünau, Creutzburg, 
Dirn(Den)ftedt, Eichenberg, Ende, Erffa, Etzdorf, Farn⸗ 
roda, Gabelentz, Gans, Geuſen, Gleichen, Görſchen, 
Greifenberg, Häſeler, Hagen, Hanſtein, Heldritt, Herda, 
Holzendorf, Hopfgarten, Hundt, Kauffungen, Kirchberg, 
Knobloch, Kroſigk, Lüderitz, Lungenberg, Machwitz, 
Meuſebach, Neſſelröden, Neuchingen, Neundorf, Nichs⸗ 
witz, Planitz, Puſter, Redewitz, Roſenau, Reckerodt, 
Sack, Schaumbule)rg, Schaurodt, Schiedungen, Thüna, 
Tettau, Teutleben, Trützſchler, Vitzthum von Eckſtedt, 
Wangenheim, Watzdorf, Witzleben, Wolframsdorf, 
Wüllersleben, Wurmb, Zſchaderitz. 

Schon aus dieſer Zuſammenſtellung ergibt ſich, daß 
die Akten nicht ausſchließlich thüringiſcher Herkunft ſind. 
Es iſt z. B. der brandenburgiſche Kurfürſt ein häufiger 
Schreiber, es finden ſich auch Anfragen aus Halber— 
ſtadt, Franken Ec. 


Die Genealogie auf der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung 
zu Dresden. 


Von Dr. Stephan Kekule von Stradonitz. 


A* der diesjährigen, von ſo großem Erfolge gekrönten 
Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung zu Dresden, 
die nunmehr geſchloſſen iſt, befand ſich auch eine 
Sondergruppe: „Raſſenhygiene“. Sie iſt jedenfalls 
der erſte Verſuch geweſen, die Tatſachen nicht nur der 
Raſſen hygiene, ſondern auch derjenigen der Fortpflanzung 
und Vererbung in allgemeinverftändlicher Zuſammen— 
faſſung auf einer Hygiene-Ausſtellung vorzuführen. 
Vielleicht iſt es der erſte Verſuch, dieſes zu tun, — was 
ich nicht nachprüfen kann — überhaupt. Schon allein 
von vorſtehendem Geſichtspunkte aus muß diefe Gonders 
gruppe als beſonders bedeutſam bezeichnet werden. 
Mit Recht hebt aber das Vorwort des „Katalogs der 
Gruppe Raſſenhygiene der Internationalen Hygiene- 
Ausſtellung in Dresden“, der den Obertitel: „Fort— 
pflanzung, Vererbung, Naſſenhygiene“ führt und von 
Prof. Dr. Max von Gruber und Privatdozent Dr. Ernſt 
Rädin, beide in München, verfaßt und in J. F. Lehmanns 


Verlag in München erſchienen iſt, die außerordentlich 
große Bedeutung der in der Neuzeit errungenen Gin: 
ſichten aus den vorbezeichneten Gebieten hervor, die 
diefe für unſere geſamte Natur- und Kulturauffaſſung 
haben und für unſer Handeln gewinnen müſſen, und 
mit noch größerem Recht ſprechen die Verfaſſer a. a. O. 
die Hoffnung aus, durch die Ausſtellung die Bedeutung 
dieſer Einſichten zum Bewußtſein der führenden Geiſter 
zu bringen. 

Daß in der genannten Gruppe auch die wiſſen⸗ 
ſchaftliche Genealogie Berückſichtigung gefunden hat, 
darf den leitenden Männern der Gruppe als eine beſondere 
Ruhmestat angerechnet werden. Iſt doch die Genealogie 
noch immer das Stiefkind der deutſchen Hochſchulen und 
wird, von einigen wenigen einſichtsvollen Medizinern, 
um es allgemein auszudrücken, abgeſehen, von dem 
größten Teile der Gelehrtenwelt immer noch nicht als 
eine „werdende Wiſſenſchaft“ erkannt, oder als „Wiſſen— 


530088808 


ſchaft“ ſchlechthin anerkannt, von der Allgemeinheit 
ganz zu ſchweigen. 

Dieſe ſtattgehabte Berückſichtigung der Genealogie 
iſt daher nicht nur für die Fachgenealogen von größtem 
Intereſſe, ſondern ſie läßt es auch als erforderlich 
erſcheinen, in einem weſentlich für ſolche beſtimmten 
Blatte einiges über die vorgenannte Sondergruppe zu 
berichten. 

Vorausgeſchickt aber werden muß, daß grundſätzlich 
auf den erwähnten Katolog der Sondergruppe zu ver— 
weiſen iſt. Dieſer Katalog iſt ein umfangreiches gelehrtes 
Werk von rund 180 Seiten 80 mit 230 Abbildungen. 
Es ſtellt einen umfangreichen erklärenden Text von 
165 Seiten dar, während der Reft einen Uberblid über 
die einſchlägige Literatur enthält. 

Muß aber derart auf dieſen Katalog verwieſen 
werden, ſo kann der nachfolgende Bericht ſich nur auf 
Einzelheiten beſchränken, wobei ſich einige kritiſche Be⸗ 
merkungen, vom Standpunkte des Fachgenealogen aus, 
von ſelbſt ergeben werden. 

Daß ich meine Schritte bei dem Beſuche der Sonder⸗ 
gruppe zuerſt zu denjenigen 4 Tafeln lenkte, für die 
ich ſelbſt die Vorlagen geliefert habe, wird mir niemand 
verargen. Da iſt zunächſt die im „Katalog“ nicht ab⸗ 
gebildete „Ahnentafel zu 64 Ahnen“ der Erzherzogin 
Maria de los Dolores von Toskana zu erwähnen, 
die ich hergeſtellt hatte, um das Beiſpiel eines unge- 
wöhnlich großen „Ahnenverluſtes“ bei einem Mitgliede 
eines regierenden Hauſes der Gegenwart vorzuführen. 
Der Ahnenverluſt iſt hier ſo groß, daß ſtatt der 126 
(2+4+8-+ 16+ 32 + 64) Individuen, die als „Ahnen“ 
auf jeder, fünf „Ahnenfolgen“ verzeichnenden, Ahnentafel“ 
jedes Menſchen zu verzeichnen ſind, auf der „Ahnentafel“ 
der vorgenannten Erzherzogin deren nur 63 Verſchie⸗ 
dene ſtehen und die wirkliche Zahl in jeder einzelnen 
„Ahnenreihe“, je weiter man nach oben kommt, im 
Vergleiche zur theoretiſchen Zahl naturgemäß fort- 
während abnimmt. Daß bei Herftellung der 
großen Tafel für die Ausſtellung die auf der Vorlage 
befindliche Aberſchrift: „Die 64 Ahnen uſw.“ geändert 
ift in: „Die 63 nächſten Ahnen uſw.“ ift ein unange⸗ 
nehmer Verſtoß gegen die genealogiſche Terminologie 
und bewirkt jedenfalls, daß die meiſten Genealogen, als 
ſie die Tafel geſehen haben, auf den erſten Blick nicht 
wußten, was gemeint iſt, und ſich erſt hineinleſen mußten. 
Weiter unangenehmerweiſe iſt auf der Tafel auch das 
Geburtsdatum der Erzherzogin Maria de los Dolores 
(1891) durch ein Mißverſtehen der üblichen genealogiſchen 
Sigle für „geboren“ (“) in „f 1891“, alfo in „geſtorben 
1891“ abgeändert worden. Für beides trifft die Ver⸗ 
antwortung den Kopiſten, nicht mich, als den Herſteller 
der Vorlage! 

Die zweite genealogiſche Tafel, zu der ich eine Vorlage 
geliefert hatte, iſt eine Ahnentafel Kaiſer Karl V. und 
ſeiner Geſchwiſter zu 32 Ahnen, d. h., urſprünglich 
war mein Manuffript bloß ein „Ahnentafelauszug“, der 
die Entſtehung der ſogenannten „Habsburger Lippe“ 
verdeutlichen ſollen, womit auch die Ueberſchrift, die ich 
angegeben hatte, übereinſtimmt. Bei der Ausführung 


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( y ͤ 


der Tafel nach meiner Vorlage für die Ausſtellung ſind 
nach der bekannten „Genealogie“ von Ottokar Lorenz 
auch noch die anderen Ahnen eingetragen worden, wobei 
Angaben eingefügt wurden, die, ebenfalls nach Lorenz, 
das Vorkommen geiſtiger Störungen verdeutlichen ſollen. 
Bei dem in der 32er Ahnenreihe mehrfach auftretenden 
Johann I. von Caſtilien, geſtorben 1390, wurde bei 
dieſer Gelegenheit auch noch der Vater: Heinrich Il. von 
Caſtilien hinzugefügt und dazu vermerkt, Heinrich II. fei 
1375 geſtorben. Dieſes Todesjahr ſtimmt aber nicht; 
in Wirklichkeit iſt er 1379 geſtorben. Ich mußte das 
ebenſo wie die kleinen Ausſtellungen gegen die Ahnen⸗ 
tafel der Herzogin Maria de los Dolores hier vermerken, 
um nicht den Verdacht aufkommen zu laſſen, der Fehler 
liege an mir. 

Endlich hatte ich ſelbſt noch die Vorlagen zu zwei 
weiteren Tafeln geliefert: einer Ahnentafel von 
16 Ahnen des Königs Ptolemäus X. Soter ll. 
Lathyros von Egypten, geſtorben 81 v. Chr. Geb. 
und ſeiner Enkelin, der berühmten Kleopatra, geſtorben 
Auguſt 30 v. Chr. Geb., zu ebenſoviel Ahnen. Dieſe 
beiden Tafeln gehören zum Kapitel: „Inzucht in re⸗ 
gierenden Häufern“, indem das egyptiſche Königsgeſchlecht 
der Ptolemäer, wie im allgemeinen wenig bekannt iſt, 


den Grundſatz der „Ebenbürtigkeit“ fo febr auf die 


Spitze trieb, daß ein Thronerbe, um im ſtrengſten Sinne 
„ebenbürtig“ zu heiraten, nur ſeine leibliche Schweſter 
ehelichen durfte. Es iſt hier nicht der Ort, dieſe beiden 
Tafeln (244 und 245 des Katalogs) näher zu ſchildern 
und auch nicht, über etwaige Folgen dieſer Inzucht im 
Geſchlechte der Ptolemäer zu ſprechen. Es muß dies 
ſes vielmehr für eine ſpätere Gelegenheit vorbehalten 
bleiben. r 

Vorbemerkend fei ſodann dem „genealogiſchen 
Rundgang“ durch die Gruppe noch vorausgeſchickt, daß 
der Fachgenealoge mit Freuden einige treffliche Beiſpiele 
von „alten Bekannten“ antrifft, unter denen namentlich 
die Crzellitzerſchen „Sippſchaftstafeln“ beſonders 
hervorgehoben werden ſollen. Auch die große Tafel: 
„Vererbung muſikaliſcher Befähigung im Stamm: 
baum der Familie Bach“ (106 des Katalogs) iſt nach 
ihrer Anlage und Darſtellung geeignet, Freude zu er— 
wecken, obwohl auch hier ſchon der Fachgenealoge eine 
Ausſtellung machen muß, nämlich diejenige, daß es ſich 
empfiehlt, für die Perſonen männlichen oder weiblichen 
Geſchlechts deutlich unterſchiedliche Zeichen zu wählen, 
etwa für Perſonen männlichen Geſchlechts ein Quadrat 
und für ſolche weiblichen Geſchlechts einen Kreis oder 
für ſolche männlichen Geſchlechts ein Quadrat und für 
ſolche weiblichen Geſchlechts ein gleichſeitiges Dreieck 
und dergleichen (oder umgekehrt). Die ausſchließliche 
Anwendung von Kreiſen, oder ſonſtiger, unter ſich gleicher 
Zeichen für beide Geſchlechter, mögen dieſe Zeichen auch 
durch das Aufſetzen und Fehlen von Pfeilen oder das 
Anfügen von Pfeilen nach oben und nach unten die 
Geſchlechter untereinander unterſcheiden, erſchwert die 
Aberſichtlichkeit beträchtlich, die auf genealogiſchen Tafeln 
jeder Art ſtets ſehr wichtig iſt. 

Schluß folgt. 


Die Kirchenbuchordnung für die evangeliſch⸗lutheriſche Landes⸗ 
kirche des Königreichs Sachſen. 


Von Geh. Rat Lotichius in Dresden. 


Die Einrichtung und Führung der Kirchenbücher iſt 
im jetzigen Königreich Sachſen längſt als eine 
überaus wichtige Sache erkannt und geordnet geweſen. 
Schon als es noch Kurfürſtentum war, im Jahre 1799, 
erließ die Landesregierung mit Generale vom 18. Febr. 
eine förmliche „Anweiſung für die Pfarrer und Küſter 
in den Churſächſiſchen Landen zu beſſerer Einrichtung 
der Kirchenbücher“. Zunächſt für die ſogenannten Erb- 
lande erlaffen, wurde diefe Anweiſung mit Oberamts⸗ 
patent vom 7. Dezember 1799 in faſt wörtlicher Aberein⸗ 
ſtimmung auch in der Oberlauſitz eingeführt. Sie trat 
alſo im ganzen Kurfürſtentum in Geltung. Sie hebt 
ſo an: „Die Pfarrer und Küſter haben, wie wichtig das 
Führen und Aufbewahren der Kirchenbücher für die 
kirchliche und bürgerliche Geſellſchaft ſey, wohl zu be— 
denken, und auf den Fall, da von ihnen hierunter Un⸗ 
ordnungen oder Ungebührniſſe verhangen würden, ſtrenge 
Ahndung zu erwarten“. Das Oberamtspatent aber er⸗ 
klärt die Anweiſung für nötig, „um die bey Führung 
und Aufbewahrung der Kirchenbücher zeither wahrzu⸗ 
nehmen geweſenen Unordnungen und Gebrechen, welche 
auf das gemeine Weſen und die Wohlfahrt einzelner 
Familien zuweilen ſehr nachteiligen Einfluß gehabt, ab⸗ 
zuſtellen“. Die Einrichtung der außer den Kommuni⸗ 
kantenbüchern zu haltenden Bücher über Geburten und 
Taufen, Aufgebote und Trauungen, Todesfälle und 
Begräbniſſe wird genau vorgeſchrieben unter Vorzeich⸗ 
nung tabellariſcher Schemata. „Beym Eintragen der 
Nachrichten iſt mit der größten Sorgfalt und Vorſicht 
zu Werke zu gehen, mithin zuvörderſt über jeden zu 
bemerkenden Umſtand die genaueſte Erkundigung ein⸗ 
zuziehen, und nichts aufzuzeichnen, wovon man nicht 
völlige Aberzeugung hat“. Die Anlegung und Fort⸗ 
führung von Kirchenbuch⸗„Duplicaten“ und von alpha⸗ 
betiſchen Regiſtern wird angeordnet. Die kirchlichen 
Aufſichtsbehörden folen bei Gelegenheit der Kirch— 
rechnungsabnahmen und ſonſt den Zuſtand der Kirchen⸗ 
bücher prüfen. Auch über die auf Grund der Kirchen⸗ 
bücher auszuſtellenden Zeugniſſe ſind Vorſchriften bei⸗ 
gefügt. Ä 

Die Ordnung, welche durch die Anweiſung von 
1799 geſchaffen worden iſt, hat ſich im ganzen bewährt. 
Verſchiedene Nachträge und Anderungen ſind natürlich 
im Laufe der Zeit nötig geworden, zum Teil ſchon vor 
dem Reichsgeſetz über die Beurkundung des Perſonen⸗ 
ſtands und die Eheſchließung vom 6. Februar 1875, 
zumeiſt aber mit Rückſicht auf dieſes Geſetz und in 
Folge desſelben. Die Kirchenbuchführung über ſolche 
Geburten und Taufen, Aufgebote, Eheſchließungen und 
Trauungen, Todesfälle und Begräbniſſe, die ſeit dem 
Inkrafttreten eben dieſes Geſetzes vorgekommen ſind, 
hat ja einen ganz anderen Charakter, als die über die 
vorherigen Fälle. Sie braucht nur noch kirchlichen 
Aufgaben zu dienen, während die ſtaatlichen Aufgaben 
hinſichtlich der neueren Fälle auf die Standesämter 
übergegangen ſind. 


Aber nicht bloß die Vorſchriften über das Kirchen⸗ 
buch⸗ und Kirchenzeugnisweſen hatten im Laufe der 
Zeit die Einheitlichkeit eingebüßt, ſondern es hatten ſich 
auch in die tatſächliche Handhabung mancherlei Ub- 
weichungen eingeſchlichen. Unſicherheiten und Ungleich⸗ 
mäßigkeiten waren die Folge. Das empfand ein großer 
Teil der Kirchenbuchführer ſelbſt ſehr ſtark. Viele 
Kirchenbuchführer in großen und mittleren Stadt⸗ und 
Landgemeinden ſind Mitglieder des „Vereins ſächſiſcher 
Kirchenbeamten“. Der nahm ſich ihrer Nöte an und 
wurde deshalb beim evangeliſch⸗lutheriſchen Landes⸗ 
konſiſtorium vorſtellig, indem er dieſem das Ergebnis 
der von ihm angeſtellten Erörterungen über die herr— 
ſchenden Unſicherheiten und Ungleichmäßigkeiten unter⸗ 
breitete. Das Landeskonſiſtorium unterzog den geſamten 
Stoff eingehender Prüfung und Bearbeitung. Das Er⸗ 
gebnis iſt die unter dem 4. Auguſt 1911. mit Zuſtimmung 
der in Evangelicis beauftragten Herren Staatsminiſter 
erlaſſene „Kirchenbuchordnung für die evangeliſch⸗luthe⸗ 
riſche Landeskirche des Königreichs Sachſen““), die am 
1. Januar 1912 in Kraft treten ſoll. 

Wie vielerlei es iſt, was die Kirchenbuchordnung 
zuſammenfaßt, erſetzt oder ſonſt beſeitigt, davon gibt ihr 
§ 41 ein Bild. Dort find außer dem Generale vom 
18. Februar 1799, dem Oberamtspatent vom 7. Dezember 
und der ihnen beigefügten Anweiſung noch 15 Bers 
ordnungen und dergl. aufgeführt als ſolche, die ſich für 
die ev.⸗ luth. Landeskirche mit dem Inkrafttreten der 
Kirchenbuchordnung erledigen. 

Dieſe ſelbſt ergeht im kirchlichen Verordnungswege, 
ohne förmliches Kirchengeſetz wie ohne Staatsgeſetz. 
Ob das eine oder andere zur Sicherung ihrer Bor- 
ſchriften notwendig ſei, iſt Gegenſtand der Vernehmung 
zwiſchen dem Kirchenregimente und der Staatsregierung 
geweſen. Die Frage iſt verneint worden. Doch behält 
§ 39 der Kirchenbuchordnung inſoweit, als die auf die 
Zeit bis zum 31. Dezember 1875 geführten Kirchen- 
bücher zugleich der Beurkundung des bürgerlichen 
Perſonenſtands gedient haben, den ſtaatlichen Bore 
ſchriften hinſichtlich dieſer Bücher ausdrücklich vor, daß 
ſie durch ſie ſelbſt „nicht berührt“ werden. 

Die Kirchenbuchordnung ſchreibt vor, daß die fünf 
Arten von Kirchenbüchern, die bisher ſchon zu führen 
waren, auch fernerhin zu führen ſind: Taufbuch, 
Konfirmandenbuch, Kommunikantenbuch, Traubuch, Be⸗ 
gräbnisbuch. 

Auch der Inhalt bleibt im weſentlichen der gleiche 
wie ſeither. Zwar war angeregt und erwogen worden, 
ob er nicht dahin eingeſchränkt und rein kirchlich ge⸗ 
ſtaltet werden möchte, daß Geburten nur und erſt dann, 
wenn die Taufe nachfolgt, Eheſchließungen nur und erſt 
dann, wenn Trauung nachfolgt, Todesfälle nur dann, 
wenn kirchliches Begräbnis ſtattfindet, eingetragen würden. 

Schluß folgt. 

*) Drudabzüge können für 40 Pfg. von Meinhold & Söhne 

in Dresden bezogen werden. 


Friedrich der Große. 24. Januar 1712. 


Von A. von den Velden, Weimar. Hierzu eine Kunſtbeilage. 


Ar mc des bevorſtehenden 200 jährigen Geburt- 
feſtes des großen Königs verdienen auch deſſen 
genealogiſche Beziehungen Beachtung. 

Die Ahnentafel Friedrichs d. Gr. zeigt, da ſeine 
Eltern Geſchwiſterkinder waren, ſchon bei den Urgroß— 
eltern Ahnenverluſt; ftatt 8 find deren nur 6 vorhanden. 
(Vergl. d. Kunſtbeilage.) Aber auch die mütterlichen 
Großeltern waren Geſchwiſterkinder, und die väterlichen 
Großeltern unter ſich verwandt, wodurch ſich die Ahnen— 
verluſte in den höheren Reihen erheblich mehren. 

Unter den Urgroßeltern ſteht an erſter Stelle der 
„Große Kurfürſt“, von dem ſich viele Züge im gewaltigen 
Charakter und überragenden Geiſt des „Großen Königs“ 
wiederfinden, und des Kurfürſten erſte Gemahlin Luiſe 
von Naſſau⸗Oranien. 

Es folgen — zweimal — Kurfürſt Ernſt Auguſt 
von Hannover und Sophie von der Pfalz, und ſchließlich 
Georg Wilhelm, Herzog von Braunſchweig-Celle, der 
Bruder Ernſt⸗Auguſts, und deſſen ſchöne hugenottiſche 
Gemahlin Eleonore Desmier d' Olbreuſe, deren uneben— 
bürtiges Blut jetzt in den meiſten proteſtantiſchen wie 
katholiſchen Regentenhäuſern fließt. 

Auffallen muß in den unteren Ahnenreihen das 
Vorwiegen der Welfen, unter denen beſonders die 
hervorragende und geiſtvolle Königin Sophie Charlotte 
zu nennen iſt. Bemerkenswert iſt ferner in den oberen 
Ahnenreihen (die auf der beiliegenden Kunſtbeilage nicht 
zur Erſcheinung kommen) das viermalige Auftreten 
Wilhelms des Schweigers von Naſſau-Oranien. Denn 
nicht nur war die Gemahlin des Großen Kurfürſten 
Enkelin des Schweigers aus deſſen 4. Ehe mit Luife 
von Coligny, der Große Kurfürſt ſelbſt und Sophie 
v. d. Pfalz (die zweimal zählt) waren beide Urenkel des 
Schweigers aus deffen 3. Ehe mit Charlotte v. Bourbon⸗ 
Montpenſier. 

Friedrichs d. Gr. Ahnentafel gilt ſelbſtverſtändlich 
ebenſogut für deſſen jüngeren Bruder, den Prinzen 


Auguſt Wilhelm, den Stammvater des heutigen preußiſchen 
Königs» und deutſchen Kaiſerhauſes, bildet demgemäß 
alſo auch 3. B. einen Teil der Ahnentafel Kaiſer 
Wilhelms lI. 

Des großen Königs erzwungene Ehe mit Eliſabeth 
Chriſtine von Braunſchweig-Bevern war bekanntlich 
kinderlos. 

Aber auch über illegitime Nachkommen des Königs, 
der in jungen Jahren dem ſchönen Geſchlecht ſehr 
zugetan war, iſt ſicheres nicht bekannt geworden, trotz 
verſchiedener Andeutungen in der Literatur und trotz 
der Offenheit, mit der die Fürſten des 18. Jahrhunderts 
ſolche Dinge zu behandeln pflegten. 

Auch die Behauptung von Vehſe ), Sophie Friede— 
rike v. Wreech, ſeit 7. Sept. 1752 Gemahlin des Grafen 
Stanislaus Gerhard v. Dönhoff und Stammutter zahl— 
reicher, noch blühender Nachkommen), ſei eine Tochter 
Friedrichs II. aus deffen Verbindung mit Frau v. Wreech 
auf Tamſel bei Küſtrin (Eleonore Luiſe, geb. v. Schöning) 
geweſen, kennzeichnet ſich ſchon deshalb als höchſt un— 
glaubwürdig, weil Sophie Friederike am 28. Mai 17309) 
und nicht wie Vehſe will, am 27. Mai 1732 geboren 
iſt. Die Zeit des näheren Verkehrs des Prinzen auf 
dem Herrenhaus zu Tamſel fällt aber in die ſpätere 
Zeit von Friedrichs unfreiwilligem Aufenthalt in Küſtrin, 
in das Jahr 1731. Es müßte denn eine zweite Sophie 
Friederike v. Wreech, etwa nach dem frühen Tod der 
erſten, im Jahr 1732 geboren ſein. Doch über beide, 
immerhin möglichen Geſchehniſſe, konnten Nachrichten 
nicht aufgefunden werden. 

Das Blut des großen Mannes ſollte, wie es 
ſcheint, nicht fortbeſtehen. 


1) Geſch. d. preuß. Hofes III, 159 u. IV, 56. 

) Vergl. Gothaer Taſchenbücher und Hoffalender. 

8) Mitt. des Pfarramts der evangel. Schloßkirche zu Küſtrin: 
die Regijter find regelmäßig geführt, irgendwelche ſpätere Ande» 
rung oder Einſchiebung ſcheint ausgeſchloſſen. 


Wappen der Kapitelherren des St. Michael. 


Von Werner Conſtantin v. Arnswaldt. 


Nachdem das Kapitel des St. Michael durch Tod 
und Austritt verſchiedene Mitglieder verloren und ſich 
durch Neuwahl ergänzt hat, hat Meiſter Cloß den 
neuen Kapitelherren eine Tafel gewidmet, auf der 
St. Michael als Ritter und Erzengel zugleich mit dem 
Wappen des Vereins auf der Fahne neben den Wappen 
der 12 Kapitelherren dargeſtellt iſt. 

v. Arnswaldt, Werner Conſtantin: In Blau ein ſilberner 
mit drei roten Rofen belegter Schrägrechtsbalken. 

v. Berchem, Frhr. Egon: In Not ein ſilberner von 
zwei grünen Seeblättern begleiteter Schrägrechts— 
fluß über grünem Dreiberg. 

v. Dobeneck, Frhr. Arnold: In Silber ein roter Hut 
mit goldenem Sturmband. 

v. Gaisberg⸗-Schöckingen, Frhr. Friedrich: In Gold 
ein gekrümmtes, ſchwarzes Steinbockshorn. 

v. Künsberg, Frhr. Max Joſef: In Blau eine filb. Spitze. 


v. Lindenfels, Frhr. Ludwig: In Silber ein ſchwarzer 
mit drei goldenen Sternen belegter Schrägrechts⸗ 
balken. 

v. Minnigerode, Frhr. Auguſt: In Rot ein ſilberner 
Angelhaken mit Widerhaken. 

zu Münſter, Graf Hermann: Von Rot und Gold 
quergeteilt. 

v. Schaumberg, Oskar: Quergeteilt; oben von Silber 
und Rot geſpalten, unten Blau. 

v. Seckendorff, Frhr. Erwin: In Silber ein roter wie 
eine 8 verſchlungener Lindenzweig mit 4 Blättern 
auf jeder Seite. 

v. Tautphoeus, Frhr. Helmut: In Blau zwei ins 
Andreaskreuz gelegte ſilberne Pilgerſtäbe, von vier 
ſilbernen Pilgermuſcheln begleitet. 

v. Waldenfels, Frhr. Wilhelm: In Blau ein ſilbernes 
aufſpringendes Einhorn. 


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Ahnentafel Friedrichs des Großen. 
Als Wandteppich gemalt von A. von den Velden. 


Familiengeschichtliche Blätter 1912 Nr. 1. 


Druck: Sinsel & Co., G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch. 
Verlag H. A. Ludwig Degener, Leipzig. 


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Die Leichenpredigten in der Bibliothek des Domkapitels 


zu Merſeburg. 


en Freunden der Familienforſchung dürfte es uns 

bekannt fein, daß in der Bibliothek des Dom- 
kapitels in Merſeburg ſich eine Sammlung von Leichen— 
predigten befindet. Sie iſt zwar klein im Vergleiche 
mit den großen Sammlungen an anderen Orten. Um 
ſo eher aber iſt es angängig, ihren Inhalt im Rahmen 
dieſer Zeitſchrift zuſammenzuſtellen und dadurch den 

Mangel eines Inhaltsverzeichniſſes zu erſetzen. 

Im ganzen ſind 12 Bände vorhanden. Ein Teil 
dieſes Beſtandes ſoll bei der gegenwärtigen Witteilung 
ausgeſchieden und einer ſpäteren vorbehalten werden. 
Bei ihm überwiegt das theologiſche Intereſſe das fa- 
miliengeſchichtliche. Es ſind dies zuſammenhängende 
Werke, deren jedes geſammelte Leichenpredigten eines 
Pom enthält, nämlich 

1. Band 288, 289, 290: drei Teile Leichenpredigten des 
Superintendenten der Grafſchaft Mansfeld Hierony- 
mus Mencelius, herausgegeben Eisleben 1585, 1596, 
1599, 

2. Band 292: zwei Teile Leichenpredigten des Mecklen⸗ 
burgiſchen Superintendenten Andreas Celichius, ber, 
ausgegeben Güſtrow 1591 und 1593, 

3. Band 293, 294, 295: Predigten, hauptſächlich Leichen⸗ 
predigten, des Superattendenten, Profeſſors und 
Doctors d. Heil. Schr. Georg Weinrich in Leipzig, 
herausgegeben 1616, 1617, 1618, 

4, Band 296, 1: drei Teile Leichenpredigten, vom Pfarrer 
Caſpar Sauter in Augsburg gehalten 1594—1599, 
herausgegeben 1599 und 1600. 

Aus den in dieſen vier Sammelwerken abgedruckten 
Leichenpredigten iſt zum Teil nur wenig für die Familien⸗ 
forſchung zu entnehmen. Bei manchen iſt nur die Perſon, 
zu deren Begräbniſſe ſie verfaßt iſt, und der Tag des 
Begräbniſſes angegeben, bei manchen auch das nicht 
einmal, bei anderen freilich — ſo bei den Weinrichſchen 
— erheblich mehr. Der Pfarrer Sauter ſagt in ſeiner 
Vorrede, er habe die commendationes personarum 
beim Drucke fortgelaſſen, weil die verſtorbenen Perſonen 
in Augsburg hinlänglich bekannt ſeien, „auch bey andern, 
die ſolche getruckte Predigten leſen möchten (weil dieſe 
Perſonen denſelben gantz vnbekant) viel zu comimens 
Diren vnnöhtig“. Er hat deshalb die Perſonen nebſt 
dem Tage ihres Todes und ihres Begräbniſſes nur im 
Inhaltsverzeichniſſe angegeben. 

Der übrige Teil der Merſeburger Sammlung be— 
ſteht aus rund 100 einzelnen in 5 Bänden zuſammen⸗ 
gebundenen Leichenpredigten, die über Abſtammung 
und Leben der geſtorbenen Perſonen mehr oder weniger 
ausführliche Kunde geben. In der nachfolgenden Zu- 
ſammenſtellung dieſer Perſonen bedeuten die Abkürzungen 
M. Magiſter, E. Ehefrau, W. Witwe. 


Band 285. 
1. Anaſtaſia Werner geb. Clauer, E. des Rathsverwandten Carl 
Werner in Schleuſingen, f 8. 11. 1602. 
2. 1. Zacharias Schilter, Doktor der heil. Schr. und Profeſſor 
in Leipzig, Canonicus des Stifts Meißen, T 4. 7. 1604. 
2. Maria Külewein, E. Balthaſar Külewein's in Leipzig, 
T 5. 7. 1604. 


Von Robert Winckler. 


3. 1. Cornelius Becker, Doctor d. heil. Schr., Profeſſor und 
Pfarrer in Leipzig, t 25. 5. 1604. 
2. Deſſen erſte Ehefrau Dorothea geb. Stockmann, f 1. 5. 1603. 
4. Caſpar Fiſcher, Pfarrer in Meerane, f 28. 7. 1603, 
5. Aegidius Hunnius, Doctor d. heil. Schr., Profeſſor und 
Superintendent in Wittenberg, T A. 4. 1603. 
6. Lucas Oſiander, Doctor d. heil. Schr. in Stuttgart, f 17. 9. 1604. 
7. Benigna zur Horſt geb. Gentzel von Berneck, E. des Doctors 
der Rechte Dethart zur Horſt in Wittenberg, W. des Doctors 
der Arznei Gernaſius Marſtaller, 7 23. 3. 1604. 
8. David Runge, Doctor d. heil. Schr., Profeſſor und Prediger 
an der Schloßkirche in Wittenberg, F 7. 7. 1604. 
9. Salomon Geßner, Doctor d. heil. Schr. und Profeſſor in 
Wittenberg, 7 Februar 1605. 
10, M. Johannes Lucius, Diaconus in Dresden, T 23. 4. 1604. 
11. M. Wolfgang Stolberg, Paſtor und Superintendent in 
Annaberg, f Juli 1601. 
12. Johann Reinhold, Oberdiaconus in Schleuſingen, f 9. 7. 1602. 
13. David Krautvogel, Pfarrer und Superintendent in Freiberg, 
+ 5. 10. 1601. 
14. Georg Pfannenſtiel, Rathsfreund in Culmbach, f 25. 2. 1603. 
15. Fredeke von Bülow geb. von der Aſſeburg, W. Buſſos von 
Bülow auf Oebisfelde, T Magdeburg A. 10. 1604. 
16. 1. Gregor Strigenicius, Superintendent und Domprediger 
in Meißen, 7 Mai 1603. 
2. Anna Kauffmann geb. Strigenicius, E. des Coadjutors 
M. Johannes Kauffmann in Braunſchweig, f 10. 3. 1603. 
17. M. Tobias Schreiner, Rector in Mittweida, F 25. 12. 1605. 
18. Hans Georg von Waltitz, 7 Glauchau 2. 6. 1604 (hingerichtet). 
19. Eberhard von Raiman, t Zerbſt 3. A. 1601 (hingerichtet). 


Band 286. 

2. Mathäus Trage, Hofprediger in Dresden, f 7. 5. 1596. 
(Dieſer Leichenpredigt unter Ziffer 1 vorgeheftet iſt eine 1597 
in Dresden gedruckte Sammlung von Predigten des Ver— 
ſtorbenen). 

3. Chriſtoph Cantzler aus Leipzig, 7 Marienberg 2. 1. 1599. 

4. 1. Melchior Tileſius (Tiliſch), Pfarrer in Warmbrunn, 

T 21. 11. 1598. 
2. Caſpar Tileſius (Tiliſch), Sohn des Vorigen, T Leipzig 
1. 11. 1599. 

5. Georg Külewein, Schöſſer im S. Georgen⸗Kloſter vor Naums 
burg a. d. S., f Leipzig 11. 4. 1600. 

6. Nicolaus von Peuſt auf Sceuditz, Domherr zu WMWerſeburg, 

t 27. 6. 1599. 

Friedrich Tilemann, Profeſſor in Wittenberg, f 9. 6. 1598. 

Eliſabeth, E. Thomas Wolfs in Leipzig, F 25. 1. 1597. 

Johann Schwallenberg, Student der Rechte in Leipzig, 

T Dezember 1599. 

10. Carl von Frieſen auf Rötha, Geheimer Rat, Hofmarſchall 
und Amtshauptmann, F Altenburg 25. 7. 1599. 

11. Zacharias Finſinger, Weißgerber in Leipzig, t 1. 8. 1597. 

12. Eliſabeth von Einſiedel geb. von Schönberg, E. Heinrich 
Abrahams von Einſiedel zum Fenichsberge, 7 Torgau 
19. 6. 1598. 

13. Burchhard von Saldern auf Hera und Hennickenrode, f Walſch⸗ 
leben 25. 6. 1599. 

14. Simon Scheibe, Profeſſor der Medizin in Leipzig, f 2. 10. 1597. 

15. Euphroſyna Oetmüller geb. Schöller, E. Georg Oetmüllers in 
Leipzig, T 30. 1. 1600. 
16. Heinrich von Einſiedel (Bruchſtück). 
17. Andreas Grothenius, Pfarrer in Göttingen, f 18. 9. 1597. 
18. Lucretia von Schönberg geb. von Schönberg, E. Georgs von 
Schönberg auf Wittelfrohna, f 15. 12. 1599. 

19. Jeremias Schrey, Amtsſchöſſer in Lauchſtedt, 7 Leipzig 
5. 4. 1598. 

20. Chriſtina Kluge geb. Lycius, E. des Doctors der Rechte Georg 
Kluge in Leipzig, F 17. 5. 1597. 

21. Margaretha Hoffmann, E. des Pfarrers Anton Hoffmann in 
Topplitz (Teplitz), F Juli 1597. 

22. Anſelm Arnold, Amtsverwalter in Sceuditz, F 21. 8. 1599. 


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23. M. Johann Schilter, Rathsverwandter und Hofpitalberr in 
Leipzig, t 28. 11. 1597. 
24. Zacharias Kempe, Pfarrer in Göttingen, F 25. 10. 1600. 


Band 287. 

Friedrich Wilhelm Herzog zu Sachſen, t Weimar 7. 7. 1602. 

Johann der jüngere Herzog zu Sachſen, t 6. 10. 1604. 

Johann Herzog zu Sachſen, 7 Weimar 31. 10. 1605. 

. Derfelbe. 

. Derjelbe. 

Sibylle Eliſabeth Herzogin zu Sachſen geb. Herzogin zu 
Württemberg, Gemahlin Johann Georgs Herzogs zu Sachſen, 
poſtulierten Adminiſtrators des Stifts Merſeberg, T 20. 1. 1606. 

7. Dieſelbe. 

8. Brigitta Rülcke zur Linda geb. von Honsberg, W. des Stadt— 
hauptmanns Dietrich Rülcke zur Linda, 7 Dresden 9. 12. 1591. 

9. Oswald Bartels, Bergmann, verunglückt 1507 im Berge zu 
Ehrenfriedsdorf, begraben 1598. 

10. Jonas Greuß, Student der Theologie, t Freiberg 8. 12. 1602. 

11. Margarethe Rulde zur Linda geb. von Schönberg, W. Welfs 
Rülde zur Linda, F Linda 23. 4. 1604. 

12. Matthes Thorſchmied, Bürger und Gerichtsſchöppe in Frei— 
berg, t 9. 1. 1604. 

13. Urſula Hoffmann geb. Sternbeck, E. des Pfarrers Anton Hoffe 
mann in Töplitz, 7 14. 8. 1605. 

14. Hieronymus Freudiger, Amtsvogt in Oſchatz, t 26. 12. 1606. 

15. Dorothea von Bernſtein geb. von Kanitz, E. Albrechts von 
Bernſtein auf Polenz, t 19. 4. 1606. 

16. Jacob Lindner, em. Rector von Schulpforte, f Naumburg 
a. d. S. 2. 4. 1606. 

17. Adam Herrmann, Pfarrer und Superintendent in Colditz, 
T 30. 6. 1606. l 

18. Johann Vogt, Bürgermeifter in Sangerhauſen, t Mai 1606. 

19. Eſaias Silberſchlag, Doctor d. heil. Schr., Profeſſor, Pfarrer 
und Senior in Erfurt, f 3. 9. 1606. 

20. Johann Holtzmüller, Bürger und Handelsmann in Odern, 
T 28. 12. 1606. 

21. Jobſt Chriſtoph von Feilitzſch auf Dobertitz, F 25. 4. 1606. 

22. Johann Gleſer, Ratsherr und Stadtrichter in Pegau, 
+ 12. 5. 1606. 

23. Mathias Meth, Medicus und Architectonicus, f Leipzig 
21. 2. 1607. 

24. Georg Mylius, Doctor d. heil. Schr., Profeſſor und Super— 
intendent in Wittenberg, T 28. 5. 1607. 

25. Franz Dietrich, Maler und Bildſchnitzer in Freiberg, 
F 15. 3. 1607. 

26. Sigismund Schlaginhauff, Rathsherr und Handelsmann in 
Leipzig, T auf feinem Bergwerke Hengſt 20. 3. 1607. 

27. Barbara von Knobelsdorff geb. von Pflug, E. Georgs von 
Knobelsdorff auf Arnsdorf, f 5. 3. 1607. 

28. Caſpar Rülcke auf Linda, t 23. 6. 1607. 

29. Martha Tieffenbach geb. Ruppricht, Witwe des Handels- 
manns Wilhelm Tieffenbach in Liegnitz, 7 Bunzlau 17. 1. 1607. 

30. Hans Holewein, Rathsfammerer und Handelsmann in Freis 
berg, f 22. 11. 1607. 


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Band 291. 
1. Gottfried zu Limpurg, Erbſchenk und Gemperfrei, T Ortens 
burg 1581. 
2. Joachim zu Limpurg, Sohn des Vorigen, F Ortenburg 1580. 
3. Adelheid zu Limpurg geb. Wilds und Rheingräfin, Witwe 
Carls zu Limpurg, Mutter des Erſten, f Ortenburg 1580. 


4. Julius, Sohn des Grafen Julius zu Salm und Neuburg, 
t Neuburg am Inn 1581. 

5. Moritz Steinmetz, Profeſſor und Apotheker in Leipzig, 

7 Juni 1584. 

. Martin Bolfras, Doctor und Mecklenburgiſcher Hofrat in 

Leipzig, T 19. 1. 1589. 

7. Orthia Dannenberger, E. des Schichtmeiſters Martin Dannen⸗ 
berger in Wildemann, t 5. 5. 1581. 

8. M. Chriſtoph Stauffenbül, Diaconus in Eisleben, f 24. 7. 1585. 
(Wit Nachrichten über eine Reihe von Geiſtlichen an 
S. Andreas zu Eisleben). 

9. Peter Stöltzer, Gräflich Mansfeldſcher Rath und Diener in 
Eisleben, 7 1584. 

10. M. Conrad Porta, Pfarrer in Eisleben, f Oktober 1585. 

Band 296. 

Zacharias Schilter Duplikate der Band 285 unter 2, 

Aegidius Hunnius 5 und 9 enthaltenen Leichenpre⸗ 

Salomon Geßner digten. 

Fabian Hipp aus Stolp, Profeſſor in Leipzig, 7 12. 2. 1599. 

Juliana Dreſſer geb. Sarcerius, E. des Profeſſors Mathäus 

Dreſſer in Leipzig, 7 16. 8. 1598. 

7. Chriſtoph Vitzſchke, Kürſchner in Leipzig, 7 Palmſonntag 
1599. 

8. Bartolomäus Meißner, ein Jüngling aus Breslau, 7 Leipzig 
A. 1. 1600. 

9. Katharina von Kroſigk geb. von Trotha, W. des fürſtlich 
Magdeburgiſchen Hauptmanns auf der Woritzburg Lorenz 
von Kroſigk, f Halle 26. 9. 1598. 

10. 1. Georg Vitztum von Eckſtädt auf Cannawurff Geheimer 

und Appellationsrath in Dresden, F Leipzig 28. 2. 1605. 
2. Chriſtoph Vitztum von Eckſtädt, + Leipzig 23. 1. 1605. 
11. Johann Herzog zu | Duplifate der in Band 287 unter 


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Sachſen 5 und 2 enthaltenen Leichenpre⸗ 

12. Derſelbe digten. 

13. 1. Daniel Menius aus Weißen, f Leipzig 1604. 

2. Bernhard Schweickard (Schweicker), artium et philosophiae 
baccalaureus, f Leipzig 1604. 
3. Johann Seidel, Bürgermeiſter in Leipzig, T 1604. 

14. Joſeph Behr (Urſinus) aus Cottbus, Doctor der Rechte in 
Leipzig, T 13. 12. 1604. 

15. Johannes, Maria und Anna Gundermann, Kinder des 
Amtsſchöſſers Friedrich Gundermann in Glauchau, + 18., 19. 
und 20. 10. 1605. | 

16. Johann Münnich, Doctor der Rechte, Profeffor und Bürgers 
meifter in Leipzig, Domherr von Werſeburg, F Leipzig 
Auguſt 1599. 


17. David Krautvogel (Duplikat der in Band 285 unter 13 ent- 


haltenen Leichenpredigt). 

18. Magdalena von Pflug geb. von Pflug, E. Andreas' von 
Pflug auf Eythra, F 22. 12. 1597. 

19. Regina Hohmann geb. Kneipe, E. des verfolgten evangeliſchen 
Predigers Marcus Hohmann aus Geyſa im Stifte Fulda, 
+ 16. 12. 1591 in Strehla a. d. Elbe. 

20. Jacob Rieſe, Bürgermeiſter und Schwarzfärber in Hainichen, 
+ 5. 1. 1603. 

Den vorſtehenden Witteilungen ſei die weitere 
hinzugefügt, daß die Bibliothek des Merſeburger Dom- 
kapitels von dem Domſtifts⸗ Prokurator verwaltet wird 
und daß der gegenwärtige Inhaber dieſer Stelle der 
Herr Prokurator Klingelſtein iſt. 


Gelegenheitsfindlinge. 


Aufſeß⸗Waldenfels. 

1678. 20 May. Wüſtenſtein. Die Schweſtern Anna Rofina 
Dorothea von Zech au, geb. von Auffſes, Unna Maria Lochnerin 
geb. von Auffſes, Sophie Margarethe von Redwiz geb. von 
Auffſes und Maria Sabina von Auffſees ratifizieren und 
genehmigen einen Vergleich, welchen ihr Bruder, der Neichsfrey— 


Wohlgebohrene Herr Herr Johann Ludwig von Auffſes, Herr auf 
Freyenfels u. Wüſtenſtein, d. Churf. Durchl. in Bayern beſtellter 
Hauptmann über eine Comp. zu Fuß pp. mit den Wildenſtein 
u. Waldenfels'ſchen et consorten als Regredient-Erben wegen 
der Fuchs'ſchen Erbſchaft bei der churf. Regierung in Amberg 
geſchloſſen hat. 


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LIRDANFALS-MINNIGARODA MINSTAR- 


SANFVMBARG SAUKANDORFRTRVIPHÖVS 1 LS: 


DAVTSARASREIAh - 


Wappentafel der Kapitelherren des St. Michael. 


Familiengeschichtliche Blatter 1912 Nr. 1. 


Verlag H. A. Ludwig Degener, Leipzig. Druck : Sinsel& Co., G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch, 


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Sämtl. Aufſees'ſche Geſchwiſter erhalten aus der Erbſchaft 
ohne die Lehen insgeſamt 3200 fl. rh., die Hälfte zahlbar Pfingſten 
1679, der Reit Pfingſten 1680. S. u. U. der 4 Schweſtern. 
(Siegel: Ringf. Einzelw. Auſſeß, Lochner, Redwitz, Aufſ.) O. in 
meinem Archiv. 

Speyer. M. J. Frhr. v. Künsberg. 

v. Berchem. 

1767. — Dem Herrn Joann Frantz Dietr. Philipp von 
Klocken zum Borghauſe iſt von ſeiner Frau Gemahlin Concordia 
Charlotta von Schorlemmer den 23. Auguſt vorm. 4 Uhr ein 
Söhnl. geboren und den 24. getauft und genannt worden: Fried- 
rich Carl Ferdinand. Tauffp. Freyherr Jo. Friedrich von 
Schorlemmer zu Niederhellinghauſen, Htm. Carl von Berchem 
zu Schadeburg und HE. Ferdinand von Ckuſchinsky zu Dorn- 
burg. (Kirchenbuch der Gemeinde Borgeln, Kreis Soeſt, Weſtf.) 

München. Friedrich von Klocke. 

Devrient. 

Im Kirchenbuche von Trebenow fand ich unter dem 17. Jan. 
1759 die Trauung des Kaufmanns Philipp Devrient in 
Prentzlow mit Frau Chriſtine Dorothee Wolters, Mitr. Negen» 
dancks aus Werbelow hinterlaſſener Witwe, copul. in Trebenow. 
Johann Chriſtoph Negendanck, molitor, ſtarb Werbelow 1758 
Mai 2., nachdem er ſich am 27. Apr. 1752 mit des Joh. Friedr. 
Schwerdtfeger, Waſſermüllers ( 1751 Febr. 2.) Witwe Der, 
heiratet hatte. 


Leipzig. von Arnswaldt. 


Geißberg. 

Im Glückshafenrodel des Freiſchießens zu Zürich vom 
Jahre 1504 finden ſich ſolgende Geißberg: 

1. Barbely Geißbergin, ſetzt 3 mal, von Wil im Thurgau. 

2. (Bryda Elſeſerin zur Leyter), Hans Geysberg zur Leytter, 
Gallus Geysberg zur Leytter, Wolfgang Geysberg zum Truben, 
(Elsbeth Luxin, Krämerin zur Leytter), alle von Konſtanz. 

St.⸗A. Zürich, Orig.⸗Rodel. — Merkwürdigerweiſe findet 
ſich in der Studie des Freiherrn Friedr. v. Gaisberg⸗Schöckingen 
über die im Thurgau vorkommenden zwei Geſchlechter Gaisberg 
(Schweiz. Archiv für Heraldik 1901) keine dieſer Perſonen 
erwähnt. 

Zürich. 

Göbel. 


1689 März 5. wurde zu Weiach, Kt. Zürich, getauft: 
Anna Regina, Tochter des Johann David Goebel aus der 
Schleſing, (sie.), Oculiſt, Bruch- und Steinſchneider, und der 
Frau Anna Barbara Muommin von Eringshauſen aus 
der Wetterau unter dem Grafen v. Ehrenſtein. Jedenfalls 
war die Tochter im Gaſthaus zu Weiach geboren, da die Wirts- 
frau als Patin erſcheint. Taufbuch Weiach. 

Zürich. 


Dr. Hegi. 


Dr. Hegi. 


CCC BOO WP OOTP 


eydenreich. 
e zu Weimar: 
27414 anno 1640. 
p. 417 Johann Friedrich Heydenreich, Schulmeiſter im 
Dorf Maw; 
p. 4605 Hans Heydenreich zu Iſerſtedt (u. f. Frau?) Barbara g.; 
p. 462 Bartel Heidenreich; 
B. 38407 anno 1762. Major? oder Mayer? Heydenreich zu 
Gerſtungen; 
B. 19433 anno 1729 erwähnt Heydenreich in Weimar. 
wähnt 1737 — 1772 Hofrat Dr. Heydenreich; 
Herren Krautheim Nr. 1370 erwähnt anno 1795 Müller- 
meiſter Johann Friedrich Heydenreich; 
B. 27414 noch erwähnt anno 1640 ein Hans Heidenreich im Dorfe 
Leßweda (?); weiter ein Schulmeiſter Martin Heidenreich. 
Hl. Wuſtmann, Quellen 3. (Geld Leipzigs, I. B. Lpzg. 1889. 
B. I. Landſteuerbuch von 1506 wird erwähnt: p. 149 ein 
Dictus Heydenreich, zahlt A gl.; p. 165 ein Türkenſteuerbuch 
von 1529 Clemen Heidenreich in 315 R.; p.169 ein Moritz 
Heydenreich 70 R.; p. 189 ein Alex Heydenreidh. 
Sonſtige Funde: 
IL 1595 ift Elias Heidenreich, Lip. J. U. D. Misn., 
Univerſität Leipzig. 
ae ift Bartholomäus Heydenreich Paſtor zu St. Thomae 
eipzig 
IV. Im Trauregiſter St. Thekla bei Leipzig, anno 1629: „Hans 
Heidenreich Thomas H. zu Wolßhritz (7) hinterlaſſener 
Sohn (und) Junckfraw Maria, Hans Habrich zu plösen 
hinterlaſſene Tochter.“ 
Eſchefeld bei Frohburg. 
Heidenreich. 
Ludwig Heidenreich, Bürger und Zinngießer zu Frant- 
furt, ſetzt durch Teſtament vom 19. Dezember 1761 die Hälfte 
ſeines Vermögens für drei Stipendien aus, die heute von der 
Univerſität Breslau verwaltet werden. Ludwig verſtarb wie ſein 
Bruder Johann Georg D. ohne Deſcendenten. Seine Mutter 
war eine geborene Hildebrand, Tochter des Prokonſul Georg 
(Wartin) Hildebrand zu Reppen. (Quelle: M. Baumgart, Die 
Stipendien und Stiftungen .... an allen Univerſitäten des 


Er⸗ 


Rektor der 


P. Krieger. 


Deutſchen Reiches. Berlin 1885. S. 211/212.) 
München. Friedrich von Klocke. 
Holbain. 


1. Item vicesima quinta die mensis junii [1468] confessus 
est Johannes Holbain 4 q (Schilling-Pfenninge) Verene in 
Egenhoff alias Wältin, infra quatuordecim dies proximos 
persolvendos etc. (St.-A. Zürich, W. II, Confessbuch Reichenau 
im Bodensee). 

2. Myconius an Bullinger betr. den Sohn Hans Holbeins, 
des Malers, 1549 Mai 29. (St.-A. Zürich, E. II 336, h. 301). 

Zürich. Dr. Hegi. 


Rundfragen und Wünſche. 


Nr. 1. 
| Knapp: Geſchichte, Statiſtik und Topographie der Städte 
Elberfeld⸗Barmen, Iſerlohn und Barmen 1835, S. 177: „Der 
Leimbeckerhof (in Barmen) gehörte bereits 1126 einer Familie 
von Bercken“. — Aander Heyden, Geſchichte des Geſchlechts 
Elverfeld Bd. I Nr. 497. — Johan van gheſcheyde und defen 
Sohn Arnold vergleichen ſich mit Johan van Elvervelde. — 
Eylbroke 1352, 22. Februar. Als Zeuge Smende van den 
Byrkin (von den Birken). 

Um Mitteilungen über den Zuſammenhang obiger Stellen 
und etwaige andere Nachrichten über Vorkommen des Namens 
vor 1600 wird freundlichſt gebeten. 

Dortmund, Moltkeſtr. 20. 


Nr. 2. von Beringe, von Einbeck, von Holtzendorff, von 
Rohr, von Vormann⸗Billerbeck, Willerding. 

a. Zur Ergänzung von Ahnentafeln erbitte ich Eltern und 
Großeltern von: 
1. Kath. W. J. H. v. Rohr a. d. 9. Wilmersdorf, 1716, 

FT 1745, œ 1738 A. E. v. Strang. 
2. Sophie Hyppol. v. Holtzendorff a. d. 9. Rittgarten, t 1762, 
0 Hans Frh. v. Sydow auf Zernikow. 


v. Bercken, v. den Bercken. 


R. v. den Berten. 


3. Sophie Charl. v. Eimbeck, * 1743, T 1794, co Priemern 
1768 Lupold Chriſt. v. Wedel⸗Cremzow. 

4. Kaſimir Friedr. Alb. von Vormann⸗ Billerbeck, * 1751, 
+ 12 10. 1807. 

5. Georg Friedr. Schlüter, Beſitzer der Stralſunder Spiel⸗ 
fartenfabrif, 7 1823 dort, und um feiner Frau Friederike 
Charlotte von Beringe. Nachrichten über letztgen. Familie. 

b) Nachrichten über die im 17. und 18. Jahrhundert in Hildes⸗ 
heim und Braunſchweig vorkommende Familie Willerding. 
Braunſchweig, geinrichſtr. 53. Frhr. v. Bothmer. 


Nr. 3. Besnitz (Posnitz ?), v. Buwinghauſen, Kaphils, 
Kitſcher, Rehtter. 
In der v. Buwinghauſen'ſchen Ahnenprobe in Bucelin II. 97 


kommen folgende Ahnen vor: 
| Johann (Agnes! a Dachsberg 


Johann Georg) a Dachsberg Agnes Hueberin 


Cardus a | Dachsberg N. de Besnitz 
Dachsberg . Vesnitz ( N de Reytter 
in Zangen⸗ Hildebrandus N. de Kitſcher 
berg uſw. Katharina | de Ritfcer 2. de Kaphils 
de Kitſcher Barbara 5 de Stadion 
de Stadion \Ugnes de Weſternach 


Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der Fragen wird dringend gebeten, beſonders die Namen möglichſt poate u ſchreiben, da ſich fbnft 


Druckfehler it vermeiden laſſen. 


Die Schriftleitung. 


Näheres über die Perſonen der Familien Besnitz (wohl 
Posnitz?), Reytter (aus Salzburg ?), Kitſcher und beſonders 
Kaphils und deren Wappen werden erbeten von 

Friedrich Frhr. v. Gaisberg-Schöckingen, Württ. 


Nr. 4. von Bockelberg. 

Zur Aufſtellung einer Ahnentafel bitte ich um folgende 
Angaben und um event. Ergänzung: 

1. Eltern der Chriſtine Charlotte Plotow, f 3. Juli 1745 
zu Soldin, co 26. Nov. 1726 mit Johann Heinrich Zſchock, Obers 
prediger in Soldin. 

2. Eltern und Großeltern der Maria Dorothea Heinrich, 
* 29. Juni 1747, T 23. Mai 1787, ©... . mit Johann geinrich 
von Zſchock, Ob. Finanz-, Kriegs- u. Domänenrat, * 25. Mai 1733 
zu Schmerze b. Halle, F 20. Nov. 1801 zu Berlin. 

3. Eltern der Beate Katharina von Schmiedeberg, 1719, 
F 29. Auguft 1802, oo 11. Nov. 1750 mit Georg Ulrich von Lettow, 
* 1714, f 1. Januar 1792 zu Natelfitz. 

4A. Eltern und Großeltern der Friederike Karoline Freiin 
von der Goltz, * 25. Febr. 1763, F 1836 zu Starpel N. M., 
oo 16. Januar 1781 mit Georg Friedrich Wilhelm Ludwig von 
Lettow, fal. preuß. Kammerherr, * 1. Mai 1753 zu Natelfitz, 
+ 13. Januar 1821 zu Starpel N. M. 

5. Eltern, Groß⸗ und Urgroßeltern des Johann Friedrich 
Ludolph von Waldow, * 23. Febr. 1761 zu Friedeberg, t 29. Au- 
guſt 1836 zu Kurtſchow, Herrn auf Mehrenthin. 

6. Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Henriette Albertine 
Katarina von Waldow a. d. H. Adamsdorf, * 2. Okt. 1769 zu 
Adamsdorf, F 1. März 1840 zu Mehrenthin, oo mit (fiebe 5.). 

7. Eltern der Eliſabeth Anna von Stammer, t 26. Sept. 
1732, co 6. Okt. 1702 mit Hans Chriſtoph von Wulffen, * 7. Juli 
1671 zu Pietzpuhl, F 28. Okt. 1720 zu Grabow. 

8. Eltern und Großeltern der Auguſte Luiſe von Rauſch— 
haupt a. d. 9. Trebnitz, * 19. März 1719, f 20. Januar 1774 
zu Grabow, oo 14. April 1739 mit Werner Philipp Chriſtoph 
von Wulffen, Herrn auf Grabow, * 5. Febr. 1710 zu Grabow, 
T daf. 14. Okt. 1752. 

9. Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Friederike Amalie 
Thereſe Gräfin von Blumenthal, * 13. Mai 1768, f 1. Mai 
1825 zu Grabow, œ .. .. zu Potsdam mit Karl Chriſtoph 
Chriſtian von Wulffen, Lt. a. D., * 12. Juli 1753 zu Grabow, 
t daf. 6. Mai 1813. 

Frankfurt a. O., von Vollard Bockelberg, 

Fürſtenwalderſtr. 5 ll. Oberleutnant. 


Nr. 5. v. Boſe. 

1. Iſt Wolf v. Bofe a. d. H. Kötzſchau und Stiftshaupt⸗ 
mann zu Zeitz, f 1590 14. 9. ebenda, welcher 1569 Canig bei 
Wurzen im Tauſch gegen Zins, Lehn und Erbgerichte in Wilſch— 
dorf und Reichenberg bei Dresden erhält, (vgl. Kirchl. Sächſ. 
Magazin VIII, p. 260), derſelbe Wolf, welcher als Meißn. 
Hauptmann in Wurzen fih 1561 mit Martha v. Carlowitz vers 
mählt und wo war dieſe geboren und wo waren ihre Eltern? 

2. War Wilſchdorf und Reichenberg vor 1561 in von 
Carlowitzſchen Beſitz? 

3. Wann und wo war die Tochter Margarete (Martha) 
dieſes Ehepaars, welche ſich 1581 mit Hans Veit v. Obernitz auf 
Cölmle bei Wurzen vermählt, geboren und ebenſo die zweite 
Tochter Brigitte, welche mit .... Puſter, Probſt zu Zeitz vers 
heiratet war? Wann ſind dieſe geſtorben? 

Antworten durch die Zentralſtelle erbeten. 

Ernſt v. Bofe, Rittmeifter a. D. auf Ober-Frankleben. 


Nr 6. Pfarramt Böringhauſen. Peter Rameher, Familie 
Dehneke u. Diekmann. Amt Glauchau. 

Welches Pfarramt iſt für Böringhauſen (Kr. Dortmund) 
zuſtändig? 

Sind nähere Daten über den Kaufmann Peter Rameyer 
in Hamburg (um 1720) bekannt? 

Exiſtieren geſammelte Nachrichten über die Familie Dehneke 
(Denike) aus Braunſchweig reſp. Niederſachſen?, Diekmann aus 
Magdeburg reſp. Niederſachſen? 

Gibt es Adreßbuch von Gr. Flottbeck? 

Liegen in ſächſiſchen Archiven noch Akten des Amtes Glauchau 
(Amtsſchöſſer) aus der Zeit um 1600? 


Senftenberg, We. Dr. Herdtmann. 


Nr. 7. Brand. 

Wer waren die Eltern von Paul Brand, den 1. Febr. 
1757, co in erſter Ehe mit Suſanne Drees am 17. Sept. 1788 zu 
Möderſcheid, Pfarre Amel in der Eifel, co in zweiter Ehe mit 
Maria Magd. Willms am 20. Jan. 1802 zu Heßſcheid, Pfarre 
Heppenbach i. d. Eifel (Poft Amel), F am 11. Jan. 1832 zu Heß⸗ 
ſcheid. 

Wo wohnten die Eltern reſp. Voreltern, wann geboren, 
wann geſtorben ? 

Haltern i. W. Frl. Eliſabeth Heukemes. 


Nr. 8. v. Buwinghauſen. 
In Bucelinus II. 97 kommt folgende Ahnentafel: 
Conradus de Buwingk⸗ 
Conradus hauſen 
de Buwingk-J Anna de Schönenſtein 
Buwingthauſen ee prope Sigam fluvium. 
liſabetha a Matthias ab Hombrigh 
Hermannus . f 3 
de Buwingt Nombrigh )Ubterada de Müllenthal 
baujen Jacob Weyer de 
Catharina Joannes MWerckelbach 
Weyerin de Weyer Ju. de Schewir cognom. 
Merckelbach Burich gam. 
Benjamin Catharina IN. Steinarr de Rumpum 
de Steinarrin IN. de et in Wehr 
Buwingf- Joannes er pore de 
bauien Joan Hodn S Gart 
de Cartils Maria ab Saaie 
ee cognom. Caius 
en Beel a Petrus de Segrad 
Agnes Hoen Segrad \Medtildes ab Hagen 
de Cartils fun ab Gorton in 


Nicolaus be 


Herrmanus Rummen. 
ab Horion [ugat von der Aa 


Anna ab Gorion, Elifabeth (Wilhelmus von ber 


von der cognom. Maggerting 
Wi Otthilia de Ziyi 
Benjamin v. Buwinghauſen, ca. 6. 1570, kam jung an den 
Würtembergiſchen Hof, war Ritter, Obrifter, Geh. Rat, Würtemb. 
Statthalter in Wlencon, und Herr auf Zavelſtein und Altburg, 
er ſtarb am 24. Sept. 1635, in der Stuttgarter Spitalkirche ſteht 
ſein prächtiges Grabmal. Seine 1. Frau war Urſula Eliſabet 
v. Daxberg, T 20. 3. 1619, feine 2. Frau war Freiin Johanna 
Urſula v. Concin, co am hl. Pfingſttag 1621 zu Hernals bei 
Wien. Aus ſeiner erſten Ehe ſtammen mehrere Kinder, er iſt der 
Urahn von vielen ſchwäbiſchen Geſchlechtern geworden, und es 
wäre deshalb an der Zeit, die obige Ahnenprobe auf ihre 
Richtigkeit zu prüfen und zu ergänzen. Wer iſt in der Lage, über 
die einzelnen Familien und Perſonen etwas Näheres zu fagen? 
Friedrich Frhr. v. Gaisberg in Schöckingen, Württemb. 


Nr. 9. v. Egenthal. 
Clara heiratete den zwiſchen 1411 und 1447 urkundlich ere 
wähnten Albrecht Rau v. Wivnenden. 
Wer waren ihre Eltern? 
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ. 


Nr. 10. v. Gebfattel. 
Barbara war an den 1506 f Götz v. Stetten zu Kocher⸗ 
ſtetten verheiratet. 
Weitere Daten erbeten. 
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ. 


Nr. 11. v. Goeſſel. 

Ahnentafel nach der Methode Kekule von Stradonitz vers 
öffentlicht mit der Bitte um Ergänzung: 

1. Günther v. Goeffel, * Magdeburg, 1881 April 1. 

2. Emil Wilhelm Juſtin Karl Francois v. Goeſſel, Neiße, 
1843 März 6.; oo Il. Bingerau Kr. Trebnitz, 1880 Mai 8. mit 

3. Julie Karoline Emilie Martha v. Poſer u. Gr. anh 
* Bingerau, 1854 April 4. 

4. Otto Ernſt Ludwig v. Goeſſel, D Rotenburg a. F., 
1816 Juni 19.; 7 Urbanowitz b. Cofel i. Oberſchl., 1859 Febr. 19.; 
co Ratibor, 1840 Febr. 18. mit 

5. Amanda Klara Gertrud Stoeckel, * Ratibor, 1819 Dez. 2.; 
T Ratibor, 1890 Jan. 4. 

6. Hugo Karl Julius v. Poſer u. Gr. Nädlitz, Vingerau, 
1828 Febr. 1.; co Bukowine, 1853 Juni 8. mit 

7. Julie Emilie Friederike v. Poſer u. Gr. Nädlitz, Jerolt⸗ 
ſchütz, 1831 Juni 10.; 7 Bingerau, 1858 Jan. 25. 


i 
1 


— — 


4 


8. Karl Wilhelm v. Goeffel, * Celle, 1772 Dez. 30.; 
+ Berlin, 1822 Okt. 21.; © Rotenburg a. F., 1798 Mai 21. mit 

9. Franziska Winterftein, * Rotenburg a. F., 1772 Sept. 12.; 
T Urbanowitz, ? ; 

10. Karl Friedrich Ernit Stoeckel, ? , 1786 Febr. 26. oder 
Dezember 20. ? ; 7 Ratibor, 1854 Nov. 11.; co ? mit 

11. Wilhelmina Friederica Helene v. Burghoff, ?, 1792 
März 29. oder März 15. 7; 7 Ratibor, 1850 März 22. 

12. Karl Sigismund Heinrih v. Poſer u. Gr. Nädlitz, 
* Bingerau, 1786 April 25.; T Bingerau, 1851 Dez. 17.; 
co Pannwitz, 1815 Jan. 16. mit 

13. Karoline Jeanette Franziska Groß, 
Juli 28.; f Bingerau, 1874 Mai 20. 

14. Heinrich Friedrich Ludwig v. Poſer u. Gr. Nädlitz, 
* Oels, 1791 Juni 6.; 7 Grunau b. Camenz, 1882 Juni 24.; 
oo Droſchkau, 1816 Dez. 29. mit 

15. Emilie Eſſolda Mathilde v. Poſer u. Gr. 
»Naſſadel, 1802 März 31.; F Grunau, 1872 Mai 1. 

Hamburg, Renkelitr. 16. Oberitltn. v. Goeffel. 


Nr. 12. Haniſch, Peplow, Ramminen u. a. 

Zur Aufſtellung meiner Ahnentafel bitte ich um folgende 
Angaben und um event. Erzänzungen. 

a) Eltern der Dorothea Danid, * 1. Nov. 1590 zu Schwerin? 
co mit Wilhelm von Hertell, * ? , f 1628, 

b) Eltern des Hang von Peplow, Sg, f 2, Oberftleutnant 
in Der Armee des König Guftav ll. von Schweden, 

c) Eltern der Dorothea von Remminen (Ramin), 
oo mit Hans von Peplow, Oberſtleutnant, 

d) Eltern und Großeltern des Julius Henric Claeſen Edler 
von Königsheim, * ? , f? Ob ritleutnant, 

e) Eltern und Großeltern der Maria Auguſta Wulfrath, 
*? f 7 , œ mit Julius Henric Claeſen Edler von Königsheim, 

f) Eltern, Groß- und Urgroßeltern des Gualtar von 
Greiggenſchild, *?, TS, Herrn auf Conſages, Pommern, 

g) Mutter der Hedwig Eleonore Chriſtina von Greiggen- 
ſchild (Vater ift f), * 3. Sept. 1748, f 7. Febr. 1772, oo 1769 
mit Hermann Chriſtoph von Hertell, * 27. März 1732 zu Poggen= 
dorf, t 8. Dezember 1803 zu Anklam, 

h) Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Bertha von Kraut- 
hoff, * 6. Mai 1820 zu Gr. Bünzow, Pommern, F 17. April 
1896 zu Daugzin, Pommern, co 1837 zu Jamitzow mit Gualtar, 
Auguſt Hermann von Hertell, Hofjägermeifter, * 8. Dez. 1769 zu 
Conſages, Pommern, f 22. Oktober 1848 zu Daugzin, Pommern, 

i) Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Karoline Johanna 
Louiſe von Quaſt a. d. 5. Garz, 1730, f 15. Dezember 1802 zu 
Wildberg, co 1774 Balthaſar, Joachim von Zieten, * 20. Mai 
1706 zu Wildberg, f 12. Okt. 1758 zu Berlin, 

k) Eltern der . . von Grabow, * ? , F? œ ? mit 
Wilhelm Friedrich von Ziethen, * ? , T 1674 zu Wildberg, 

1) Eltern und Großeltern der Sophie Gottliebe von Fabian 
a. d. O. Gartow, 26. April 1655, T 28. Okt. 1726, co Bal» 
thaſar von Bieten, 15. Jan. 1655, oo ? , T 20. Dezember 1728, 

m) Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Auguſte Wilhelmine 
Mathilde von Ramin, 23. Febr. zu Brunn, F 2. Juni 1866 
zu Radewitz, co 27. Sept. 1838 zu Stettin mit Hans Karl 
Ludwig von Ziethen, 9. Juni 1808 zu Wildberg, T 20. Sept. 
1866 zu Radewitz. 

Frankfurt a. O., 

Fürſtenwalderſtr. 5 1. 


Nr. 13. Hartmann, Hornig, Scholtz. 

Ergänzung der Daten, des Berufs und der event. Nach- 
kommen uſw. erbeten. 

1. Chrn. Gottlob Hornig, Kriegsrat und Inſpektor der 
Haupt⸗Stempel⸗ und Kartenkammer in Breslau, * 1734. 
7 Breslau 1805 IV. 5., 71 Ihr. 2 M. 8 Tge. (Sohn des Ehrenfried 
Hornig, gräfl. Golm’ ſchen Oberamtmannes i. Baruth), co Breslau 
1771 IX. 26. Agneta Chriſtiana Hielſcher, Breslau 1747 X. 30., 
+ 1793 IV. 20. Kinder: a. Karoline Ugnete, ~~ Breslau 1772 
X. 19. oo (wann?) Kriegsrat von F . 
b. Juliane Quife,*...,T. 

2. Otto Karl Hartmann, Kriegs- und Domänen», {pater 
Geh. Finanz.Rat in Breslau, 1740 „ f. . (alt. Sohn 
des Geh. Rats u. 2. Direktor der Kriegs- u. Dom. = Rammer 


* Erlangen, 1794 


Nädlitz, 


„2,2 


von Bollard Bockelberg, 
| Oberleutnant. 


Karl Gottfrd. Hartmann in Königsberg). Der Bruder des Erſteren, 
Gottfried Ludwig, Oberſtleutn. d. Artillerie, erhielt 179 ; V. 6. 
die Adelsrenovation und F 1808 als Generalmajor. Otto Karl 
Hartmann heir. 1778 IV. 30. Juliane Dorothea Hielſcher, 
* Breslau 1748 X. 17., ... . Kinder: a) Karl Chrn. Ludwig, 
* . . . „ b) Otto Emil, .. „ beide erhielten 1794 V. 24. das 
näml. Adelsdiplom ihres Oheims. 

3. Emil Scholtz, Ober⸗Amts⸗Reg.⸗Rat (2. Gobn bes Obere, 
Dot, und Domprediger Scholtz in Berlin)) , 7 
oo Breslau 1776 V. 23. Joha, Karole Hielſcher, 1751, V. 19., 
+.... Scholtz erhielt 1796 IV. 2. als Geb. Ober-Juftiz- und 
Tribunalsrat die Anerkennung des Adels und die Erlaubnis 
zur Wiederaufnahme des Beinamens „von Hermensdorf“. 
1803 II. 22. werden als unmündige Kinder genannt: a) Karole 
SE Ugnete, * „ b) Luife Wilhelmine Charl. Juliane, 
= „c) Auguſt Friedr. Wilhelm, ES 

Dresden A. 16, B. E. Hugo Gerſtmann, 

Krenkelſtr. 25. Archivar des Verbandes der Familien 

Glafey, Haſenclever, Mentzel u. Gerſtmann uſw. 


Nr. 14. Heydenreich, von HZeydenreich. (Melchior Familie). 

I. Chriſtian Gottfried (von) Heydenreich, Kurf. Brandenb. 
Leutnant, Sohn des Bürgermeiſters David Hehdenreid in 
Frankenhauſen und Enkel des Kurf. Gad. Amtsſchöſſers 


Melchior * in Weißenſee in su 26. VI. 1637 in 
SE F AN A e em DÉI in mit 
Nn 


II. Elias Gottfried (von) Heydenreich, Kurf. Brandenburg. 
Hauptmann, Bruder zu I, 10. V. 1639 in Frankenhauſen, 
(vor 1690) in ., o am . . in . .. mit Eliſabet geb. Sturm, 
e e EE .. (lebte 1690 als Witwe in Berlin). 

Geſucht werden für vorſtehend genannte Perſonen, ſoweit 
Daten nicht angegeben find, Kirchenbuch⸗ oder ſonſtige amtliche 
Einträge betreffend Geburts-, Vermählungs⸗, Sterbetag und 
sort uſw. und wird hierzu im Einzelnen folgendes bemerkt: 

Zu l. ift Näheres nicht bekannt. Geſucht wird Trau⸗ und 
Sterbeeintrag für Chriſtian Gottfried (von) Heydenreich ſowie 
Geburts- und Sterbeeintrag für feine Gemahlin. 

Bull. Von Elias Gottfried (von) Heydenreich wird Grous 
und Sterbeeintrag ſowie Geburts- und Sterbeeintrag für feine 
Gemahlin geſucht. Sein Sohn Chriſtian Ludwig von Heyden⸗ 
reich war nach einem Briefe ſeiner Mutter vom 8. VII. 1690, die 
damals als Witwe in Berlin lebte, 16 Jahre alt. Der Tod 
Elias Gottfried (von) Heydenreich's muß daher in die Zeit von 
1674 — 1690 fallen. Seine Trauung ift vermutlich einige Jahre 
vor 1674 erfolgt, da Chriſtian Ludwig von Heydenreich einen 
älteren Bruder Hans Davidt hatte. 

Zu l. und Il. Da ſowohl Chriſtian Gottfried (von) H. als 
auch Elias Gottfried (von) H. dem kurbrandenburgiſchen Heere 
als Offiziere angehörten, ſo ſind die geſuchten Einträge ver⸗ 
mutlich in einem Kirchenbuche eines kurbrandenburgiſchen 
Garniſonortes oder eines kurbrandenburgiſchen Ortes überhaupt 
zu ſuchen. Doch ift es auch nicht ausgeſchloſſen, daß die Gins 
träge in einem Kirchenbuche derjenigen Orte enthalten ſind, die 
das brandenburgiſche Heer auf feinen Kriegszügen berührte und 
zwar kommen hierbei folgende Gegenden in Frage: Oſtpreußen, 
Pommern, Magdeburg, Mansfeld, Thüringen, Halberſtadt, Han⸗ 
nover, Weſtfalen, Rheinprovinz, Elſaß, Bayern (Linie Schwein⸗ 
furt— Heilbronn), Württemberg, Baden, Mecklenburg u. Bremen. 

Prämien: Für Nachweiſung des Eintrags betreffend Tod 
Elias Gottfried (von) og werden 50 Mk., für Nachweiſung des 
Eintrags betreffend Vermählung desſelben ſowie für Nachweiſung 
des Todeseintrags für ſeine Gemahlin und für Nachweiſung des 
Todeseintrags für Chriſtian Gottfried (von) 9. werden je 
20 Mk. von Rechtsanwalt Dr. Heydenreich in Leipzig, Schulſtr. 
Nr. 1! gezahlt. 

Leipzig⸗Connewitz, Kochſtr. 115 l. 

Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich. 


Nr. 15. Hüffel. Stumpf. Dietz. 

Der fürſtlich Solm-Braunfels'ſche Hofrat und Amtmann 
Karl Ludwig Amandus Hüffel, * 2. IV. 1768 war co mit 
Eleonore Stumpf, t 2. III. 1831 in Braunfels. Wie hießen 
ihre Eltern? — Karl Dietz, * 31. V. 1779 in Braunfels war 
fürſtl. Solm⸗Braunfels'ſcher Kammerdiener. Sein Bater hieß 


Johann Heinrich Dietz, wie hieß feine Mutter? Kleinere Aus- 
gaben werden nach Vereinbarung gerne vergütet. 
München N. 46, Schopenhauerſtr. 4. Adolf Kiefer. 


Nr. 16. v. Klocke. 

1. Anna und Maria Klocke, Töchter des Soeſter Ratsherrn 
Anton (Tonies) Klocke (urk. 1542 u. 1548) und beten Gemahlin 
Anna vom Berge, heirateten in die ſeit Anfang des 16. Jahrh. 
in Sdeſt anſäſſige, noch heute daſelbſt begüterte Familie von 
Michels. Und zwar vermählte fih Anna (t 6. VI. 1608) mit 
dem Soeſter Bürgermeiſter Goswin Michels (F 6. XI. 1572) und 
Maria (F 27. X. 1592) mit dem Soeſter Bürgermeiſter Simon 
Michels (t 8. X. 1597). Woher kam diefe Familie M. nach 
Soeſt? Angeblich ſoll das Land Geldern die Stammesheimat ſein. 

2. Der ſcheinbar älteſte Enkel des in 1. erwähnten Anton 
Klocke, Goswin Klocke (Sohn des Ratsherrn Johann und 
der Dorothea von Greſte), urf. 1589 bis 1629, 1634 ſchon f, 
Ratsherr zu Soeſt, feit 9. I. 1619 Beſitzer des Gutes Borghauſen 
bei Goeft, war vermählt mit Anna Margarethe von Plettenberg. 
Anna Margarethe war nach einer Urkunde vom 2. VII. 1634 
die Schweſter Dietrichs von Plettenberg zu Heide (im heutigen 
Kreiſe Bochum⸗Land) und Schwägerin (Schweſter der Frau) 
Hermanus v. Rump zur Wenne. Wie heißen ihre Eltern? 

3. Caſpar Klock (Klocke), Bruder Goswins, zu Soeſt 
28. H. 1583 oder 22. I. 1586 (was ift richtig?), F zu Braunſchweig 
15. 1. 1655, Dr. jur. utr., kaiſerl. Hofpfalzgraf und eques auratus, 
Braunſchweig⸗Lüneburgiſcher Rat und Stolbergiſcher Kanzler, 
heiratete (wo?) 1611 Eliſabeth (v.) Ram, die Tochter des Kanzlers 
Nikolaus und der Judith von Schnellenberg-Schönholthauſen. 
Wo und wann wurde Eliſabeth geboren, wo und wann ftarb fie? 

4. Als Caſpar Klocke 1617 in Angelegenheiten von Braun« 
ſchweig und anderen Städten in Prag weilte, wurde er vom 
Kaiſer in den Hofpfalzgrafenſtand erhoben. Wo mag ſich das 
darauf bezügliche Diplom befinden? Hat Caſpar von dem ihm 
durch die Comitiva minor zuſtehenden Rechte, Wappenbriefe 
ausſtellen zu können, Gebrauch gemacht? 

5. Dietrich Goswin von Klocke, Witbeſitzer von Borghauſen, 
* 6. IV. 1656, f 11. IV. 1699, heiratete 1685 Anna Elifabeth 
von Metſch, T 29. V. 1717, Tochter des Johann Rudolf und der 
Eliſabeth Katharine von Esbeck. Ihr Vater Johann Rudolf 
von Metſch kommt in Soeſter Kirchenbüchern als „Adjutant 
v. M.“ vor; er wurde 1672 im Duell erſchoſſen. Welcher Linie 
des Geſchlechtes v. M. gehörte er an? (Seine Mutter war eine 
v. Falkenhagen). Sind ſeine 8 oder 16 Ahnen bekannt? 

Bei ev. Antworten wird höflichſt um genaue Quellenangaben 


gebeten. e 
München, Friedrich von Klocke, 
Leopoldſtr. 23 Il r. Stud. d. Archivwiſſenſchaften. 


Nr. 17. v. Klocke — v. Schorlemmer. 

Johann Franz Dietr. Philipp von Klocke zu Borghauſen 
heiratete in erſter Ehe am 13. IX. 1764 Concordia Charlotta 
von Schorlemmer a. d. H. Niederhellinghauſen. Den zu Nieder- 
hellinghauſen (Kr. Lippſtadt, Weſtfalen) am 20. VIII. 1764 ges 
ſchloſſenen Ehevertrag unterzeichneten außer der Braut und dem 
Bräutigam die Mutter der Braut, Frau Concordia von Ghor» 
lemer, geb. de Simbergen und der Bruder der Braut Friedrich 
v. Sch. Wie hieß nun ihr 1764 offenbar ſchon verſtorbener 
Vater mit Vornamen? Und wo iſt das Geſchlecht ihrer Mutter, 
v. Simbergen, zu Hauſe? 

(Event. Antworten mit mögl. genauer Quellenangabe erbeten). 

München, Friedrich von Klocke, 
Leopoldſtr. 23! r. Flügel. Stud. d. Archivwiſſenſchaften. 
p Nr. 18. Knab. 

In der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M. ſoll ſich eine 
Knab'ſche Stammtafel mit Wappen (nicht die Geſchichtsblätter 
der Familie R nab!) befinden, welche ohne nähere Angaben nicht 
aufzufinden iſt. Dem Finder wird eine Belohnung von 10 Mk. 
zugeſichert. 

Leisnig in Sachſen, Am Eichberg. 

Nr. 19. Manteuffel. 

Am 7. XI. 1756 laſſen Franz Heinrich Manteuffel und 
feine Ehefrau Maria Eliſabeth geb. Pöplaren in der Marien- 
kirche zu Stargard in Pommern einen Sohn taufen. 

Wann iſt Franz Heinrich M. geboren? Wann geſtorben? 


C. A. Knab. 


Wer waren ſeine Eltern? Wann und wo geboren, getraut und 
geftorben? 

Fulda, Am Frauenberg. Direktor Guſtav Manteuffel. 
Nr. 20. v. Nimptſch, v. Witten, v. Habsberg, v. Raven u. a. 

Wer waren die Vorfahren von? 

1. Johanna Friederike von Nimptſch, co um 1743 mit 
Georg Friedrich v. d. Marwitz auf Sellin, 1720 31. 10., t 
Landsberg a. W. 1777? 1800? 

2. Agnes von Witten a. d. 9. Hagan, œ mit Curt v. d. 
Marwitz, tot 1521. 

3. Barbara von Habsberg, œ mit Thilo von Oſterhauſen, 
1522—1539 auf Gatterftedt. 

4. Anna Barbara von Rayen a. d. H. Zangenberg, oo 
mit Hans von Oſterhauſen auf Gatterſtedt (Sohn von 3.). 

5. Caſpar Friedrich von Maxen auf Jehſer und ſeiner 
Frau Urſula Gottliebe von Mühlen. Die Tochter Juliane 
Eleonore von Maren, 10. 6. 1684, 7 Müſchen 6. 5. 1724, war 
2. Frau des Landrath Heinrich Wilhelm v. Pannwitz auf Werben. 

6. Barbara von Sack u. Graben a. d. 9. Radſchütz, 
œ mit Tobias von Haugwitz u. Kl. Obiſch auf Kaltebortſchen, 
T 1595. 

7. Sigismund von Gad, co mit Catharina von Schöning. 
Die Tochter Anna von Sack a. d. H. Blankenfelde, co mit 
Moritz v. d. Marwitz auf Sellin u. Bärfelde. 1560, 1569. 

8. Dorothea von Beerfelde a. d o Quilitz, o mit Anton 
(Pönnies) von Wulffen auf Steinhöfel 1482, T 1519. 

9. Eva von Kreckwitz a. d. o Jacobskirch, F 22. 2. 1588, 
O Chriſtoph von Noſtitz auf Ranjen. 

10. Salome von Kreckwitz a. d. o Goble, Kreis Rojen- 
berg, lebte 1601, Chriſtoph von Lüttwitz auf Brona, um 
1520, + vor 1586. 

Wiesbaden, Adolf Allee 21. 

von Lowtzow, Major a. D. 
Nr. 21. Offizier⸗Stammliſte. 

Für eine Offizier⸗Stammliſte werden folgende Nachrichten 
eſucht: 

Si e Fiſcher, Heinrich, * 9. 12. 1777 Grafſchaft Mark, wo d, 
+ als Major a. D. 5. 5. 1839, wo?, Eltern ?, Gattin? 

2. Fiſcher, Woldemar Auguſt, * Kgr. od. Prov. Sachſen 
Dezember 1808, 1832—35 Leutn. in 4. Art. Brigade, Geburts- 
und Sterbedaten, Eltern, Gattin? 

3. Peterſen, Johann, Holſtein, wo?, 8. 5. 1785, t als 
Major a. D. 5. 10. 1863, wo?, Eltern?, Gattin? 

4. Froede, Auguft, * Prov. Brandenburg, wo?, 2. 1. 1786, 
7 Berlin 8. 9. 1841, Eltern 7, Gattin? 

5. Stade, Wilhelm, Prov. Brandenburg, wo?, 7 Wefel 
30. 3. 1832, Eltern?, Gattin? 

6. de Renty, Friedr. Ludwig, Oſtpreußen 25. 11. 1791, wo f, 
7 18. 9. 1819, wo?, Eltern?, Gattin? 

7. Ulrich, * Prov. Brandenburg 24. 5. 1790, wo?, t als 
Kapitän a. D. 2. 1. 1835, wo?, Eltern 7, Gattin? 

8. Höffgen, Joh. Karl, * Schleſien 12. 9. 1791, wo?, 
+ 17. 7. 1830, wo?, Eltern?, Gattin? 

9. Kretzſchmar, Friedrich, Anhalt⸗Cöthen 21. 3. 1795, 
wo?, Pr. Lt. d. Art., 7 wo u. wann?, Eltern?, Gattin? 

10. Bocksfeld, Daniel Friedrich, Prov. Brandenburg 
4. 6. 1789, wo?, f 11. 12. 1873, wo?, Eltern , Gattin? 

11. Nagel, Karl Wilhelm, Oſtpreußen 6. 9. 1790, wo 7, 
T 27. 4. 1837, wo?, Eltern?, Gattin? 

12. Schröder, Karl Eduard, Prov. Brandenburg 23. 2. 
1790, wo?, F wo u. wann?, Eltern?, Gattin? 

13. Gand, Andreas, Oſtpreußen 26. 9. 1790, wo?, f 4. 8. 
1834, wo d, Eltern?, Gattin? 

14. Schneider, Karl Friedrich Auguſt, Prov. Branden⸗ 
burg, 7. 11. 1788, wo?, 7 April 1824, wo d, Eltern?, Gattin? 

15. Büttner, Johann Karl, * Oftpreußen 3. 8. 1790, wo d, 
7 16. 11. 1858, wo?, Eltern 7, Gattin? 

Halle a. S., Magdeburger Str. 40. Major Rogge. 

Nr. 22. Paucker. 

Mitteilungen jeder Art erbeten über den Sekretär Paucker 
in Kolberg und deſſen Familie. Sein Sohn Johann Chriſtoph 
Bauder, * daſelbſt 1736 Il. 10., f zu Reval 1776 II. 26., hatte 
in Deutſchland Theologie ſtudiert, wanderte dann nach Rußland 
aus und war dort in Eſtland erſt Hauslehrer, dann Paſtor. 

Riga, Andreasſtr. 3, Rußland. Staatsrat K. Haller. 


Nr. 23. Pfretſchner, von Pfretſchner. 

Nicol. Pfretſchner, Rechtsgelehrter, kurſ. Juſtiz-, Grenz: 
und Kammergerichts⸗Hofrat erhielt am 31. März 1656 den ritter⸗ 
mäßigen Reichsadelſtand. Am 7. April 1664 erhielt Nicol. 
Pfretſchner (höchſt wahrſcheinlich der Vorige), Erbſaß auf Troſchen⸗ 
reuth und Oelſen, das kleine Palatinat. Aus der Familie von 
Pfretſchner iſt die Gemahlin des Vize⸗Kanzlers Dr. jur. Ludwig 
Heinrich Heydenreich hervorgegangen. Nachrichten über die 
Familie Pfretſchner, von Pfretſchner, deren Stammbäume und 
lebenden Nachkommen, ſowie über das v. Pfretſchnerſche Familien⸗ 
archiv werden erbeten. 

Leipzig⸗Connewitz, Kochſtr. 115. 

Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich. 


Nr. 21. v. Rad. 
Geſucht werden die 8 Ahnen der Maria Cordula v. Rad, 
* 1739, f 21. 10. 1774, o0 1730 mit Paulus v. Stetten, Geh. Rat 
und Oberkirchenpfleger zu Augsburg, 8. 11. 1705, f 9. 2. 1786. 
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, (Württ.) 


Nr. 25. von Sobbe. 

1. Ich ſuche die Eltern von: 

a) . . . von Hanftein, *.. zu , t. 
1. Gattin des Pr. Generalmajors Georg Dietrich von Sobbe 
in Berlin, 1748—1823. 

” en. Zugendreih von Blantenfee, *... zu 
+. .. „ CO mit Juſtisrat Ernſt Ludwig von Sobbe zu 
Schildeſche (Weſtfalen), , 3zu .. , 1. . . zu. .. Außer 
e Tochter Sophia Charlotte, 2. Gattin des Vorigen 

.. 4 T. . . zu Stift Obernkirchen bei Minden (1841?) ſollen 

2 Söhne Ludwig und Carl der Ehe entſtammen? Was iſt über 
ſie bekannt? 

c) Sophie Albertine von Blanfenfee, n zu, 
T. . . zu . . „ OO mit 11. von Schmiedeberg LT 
2. Carl von Sobbe auf Schlagentin, Kr. Arnswalde, 
1753 . . . zu, . . . zu ... Beſaß dieſer das Gut Rohrbeck bei 
Stendal? Wer waren ſeine Eltern, ſind Nachkommen? 

d) Benjamine von Oven, *... au. . „ F 1811 zu Goin, 
œo ant... zu . .. mit Oberpräſident Ludwig von Sobbe in 


Münſter, . 1752 3u . . . f 28. 4. 1810. 
> Charlotte Velhagen aus Bielefeld, *.... zu. 
+. . . . CO mit Clamor Moritz von Sobbe, Major im 


Rat. Wedel 1777. 

f) Johanna Dorothea Auguſte Bozi aus Bielefeld, 
zu . „ 1. . . zu . „ 0 mit Auguſt Ferdinand Julius von 
Sobbe 3u Minden 1793—1872. 

2. Ich ſuche die Vorfahren von: 

a) Thereſe Conette, 29. 10. 1809 zu Magdeburg, oo mit 
Fhr. Oberſtleutnant Friedrich Auguſt von Sobbe zu Naum- 
burg a. S. Vater: Friedrich Conette, “ zu Coswig i. A., 
Kaufmann in Magdeburg, und Joh. Caroline Weiße aus 
Dresden. Eltern und Großeltern von Friedrich Conette? Wo 
ſtammt die Familie her? 

b) Caroline Magdalena Minoprio aus Frankfurt a. M., 
f 16. 7. 1844 zu . . , co mit Theodor von Sobbe in Livers 
pool, 14. 5. 1833. Die Familie fol aus Italien ftammen? 
Was iſt über ſie bekannt? 

3. Ich ſuche die Gattin von: 

Carl Joachim von Sobbe, . 


(17309) 3u . . „ In- 


tendant der Abtei Herford. Sie war vielleicht eine von Kleiſt. 
Sind Nachkommen vorhanden? Näheres über beide erwünſcht. 
Braunſchweig. von Sobbe, Hauptmann, FR. 92. 
Nr. 26. von Taube. 

Im Januar 1682 werden von 4 ſächſiſchen Brüdern 
v. Taube 2, nämlich Guſtav Friedrich und Heinrich Adolph als 
„ausländiſch“ bezeichnet. Vermutlich waren fie an einer Unis 
verfitat oder Ritterakademie oder auf der ſogenannten Kavaliers⸗ 
reife begriffen. Nachweiſe über ihren damaligen Aufenthalt ere 
wünſcht. In Betracht kommen beſonders Stammbücher. 

Leipzig, Univerſitätſtr. 2. Zentralſtelle. 

Nr. 27. Trygophorus. | 

Ich intereſſiere mich für die Feſtſtellung, ob der Name 
Trygophorus (gräzifiert aus Hebentreger, Hefentreger) noch 
irgendwo im Reiche vorkommt. Die Familie war urſprünglich 
in Fritzlar anſäſſig, etwa 1350 bis 1535, dann in Waldeck. Dort 
lebt aber kein Träger dieſes Namens mehr. In Betracht kommen 
vielmehr die Gegenden von Caſſel, Frankfurt a. d. O., Greifs- 
wald, Küſtrin. Für jede Nachricht bin ich dankbar. 

Da ermſtadt. 

Oberlandesgerichtsrat Schilling-Trygophorus. 
Nr. 28. Weſſelmann, Bremſel, Duwell, (Duewel). 

1. Am 2. Dez. 1731 wird in Bielefeld dem Magifter Hin» 
rich Chriſtoph Weſſelmann und ſeiner Ehefrau Marg. Doroth. 
Bremſel ein Sohn David Hinrich geboren. Der Mag. W. iſt 
Rektor einer Lateinſchule geweſen. Welche Schule in Bielefeld 
käme in Betracht? Gibt es Verzeichniſſe der Lehrkräfte an alten 
Bielefelder Schulen, aus denen ſich nähere Daten über den Mag. 
W. ermitteln ließen? 

2. Um 1680 wird in Loburg bei Magdeburg Chriſtian 
Friedrich Duwell geboren. Er erwirbt in Hamburg das Groß 
bürgerrecht und ftirbt 15. Dez. 1734. — Sein Vater iſt vermute 
lich Caſpar Duwell (auch Duewel) in Loburg. — Iſt über eine 
Loburger Familie Duwell im 17. Jahrh. etwas bekannt? Wos- 
her ließe ſich ev. Auskunft erhalten? 

Riga, Rußland, Fellinerſtr. 12. 

Oberlehrer Wachtsmuth. 
Nr. 29. v. Woisty. 

Für Ergänzung der Woiskyſchen Familiengeſchichte 
bezw. Stammtafel erbitte ich: 

1. Angaben von Quellen (Kirchenbücher, Archive, Druckwerke), 

2. Mitteilung über Grabſteine, 

3. werden geſucht Ort der Geburt des Erdmann Sylvius 
v. Woisky * 13. 10. 1764 angeblich Naßadel, Kreis Namslau, 
Schleſien, kam als Kind nach Oſtpreußen und ſtand ſpäter als 
Dragoneroffizier in Riefenburg, Weſtpreußen kaufte die Ramter 
Güter, Kreis Mohrungen, Oſtpreußen und war verheiratet mit 
Sophia Elifabeth v. Klüchtzner, verwitwete de Phomme de 
Courbiére, * 1. 10. 1770 Terpen Oſtpr., f 31. 8. 1803 zu Ramten. 

4. Ferner die Eltern dieſes „Erdmann Sylvius“ v. Woisky 
„Sylvius Erdmann“ v. W. auf Goslau in Schleſien, 28. 10. 
1741 zu Naßadel, Kreis Namslau, Schleſien, Ft ? angeblich 
Kreuzburg in Schleſien, oo mit Suſanne Sophie v. Reimands- 
dorf, verwitwete v. Spiegel, geb. wann? wo? Gibt es über- 
haupt eine Familie v. Reimandsdorf? Kann jemand Aus- 
kunft geben? 

Ballau b. Salpkeim, Oſtpreußen. 

L. v. Woisky, geb. Töbing. 


Antworten auf die Rundfrager. 


Zu Nr. 17. Heugel. 


Ernſt Guſtav v. Heugel iſt ſehr wahrſcheinlich der Sohn 


des Ernſt Gottlieb Sigismund v. H. auf Gieraltowitz bei Coſel, 
welder 23. 2. 1763 zu Neu⸗Panthenau, 7 A. 12. 1835 zu 
Borislawitz, begr. zu Gnadenfeld, geweſen Kgl. Pr. Lieutenant a.D. 
und Landrath des Kreiſes Coſel, verm. I. mit Helene Margarethe 
Gottliebe Gertrud, welche 21. 2. 1767 zu Gieraltowitz, t 12. 10. 
1803 zu Borislawitz, Tochter des Kgl. Preuß. Generalleutn. u. 
Kommandanten von Coſel Gerhard Alexander Frhr. v. Saß 
und der Helene Eleonore Benigna geb. v. Lariſch. 
Königsberg i. Pr., Kaiſerſtr. 38. Helmrich. 


Zu Nr. 33. Schüſſel. 
Der Name Schüſſel kommt in München mehrfach vor. 


Im Münchener e 1911 iſt er elfmal vertreten. 

München. Friedrich von Klocke, 
Stud. d. Archivwiſſenſchaften. 

Zu Nr. 11. Familienſtiftung. 

Die Brüder Felix und Johannes von Berga ſtifteten 
durch Urkunde von 1497 das von Bergaſche Stipendium (bei 
der Univerſität Jena), das durch die Arnshaugker Artikel vom 
15. März 1593 näher beſtimmt wurde. ; 

Bedingungen binfichtlich der Verleihung fiebe M. Baum 
gart, Die Stipendien und Stiftungen .... an allen Univerfi- 
täten des Deutſchen Reiches. Berlin 1885. S. 452. 

München. Friedrich von Klocke, 

Stud. d. Archivwiſſenſchaften. 


Zu Nr. 75. Alberthal. 

Eine Beſchreibung des Wappens von Joh. Wilh. Alber- 
thal, Pfarrer in Oberhausbergen bei Straßb. befindet ſich im 
»Armorial de la généralité d'Alsace“, im Original angelegt 
1696—1704. Der gen. Alberthal könnte Vater oder Großvater 
der Anna Maria Alberthal fein; Kirchenbücher in Oberhaus⸗ 


bergen ſeit 1615. 
Straßburg i. Elſ. Adolf Hoffmann. 


Zu Nr. 96. Schulz. 
Major Hermann Schulz wird mehrmals genannt in 
„A. Keller, Geſchichte der Gendarmerie⸗Brigade in Elſaß⸗Loth⸗ 
ringen 1872—97“. 
Straßburg i. Elf. Adolf Hoffmann. 


Zu Nr. 101. Werdeck. 

Ritters Geogr.-ftat. Lexikon. 9. Aufl. 1910 nennt auf S. 1241: 

Werdeck, Gemeinde in Böhmen, Bezirkshauptmannſchaft 
und Gerichtsbezirk Königinhof an der Elbe, 410 E. 

München. Friedrich von Klocke, 

Stud. d. Archivwiſſenſchaften. 
Zu Nr. 62/1910 und 213 / 1911 Heuk. 

Das Schloß in Kogenheim bei Benfeld kam nach dem Aus- 
ſterben der Attenheim zum Namſtein 1676 in die Hände der 
Heuß, die es 1725 den Glaubitz verkauften. Das Schloß Hegle 
in Adelshofen (Schiltigheim), das nacheinander die Stadt Straß 
burg, die Heuß, die Lang, die Geiger erworben hatten, wurde 
1690 niedergeriſſen. (Beide Angaben aus dem Werk „Das 
Reichsland Elſaß⸗Lothringen“, herausgegeben vom Minifterium.) 
Nachrichten über einen Michael Heuß, regierenden Amtmeiſter 
von Straßb. F 18. 3. 1556 finden ſich in E. Lehr, D’ Alsace 
noble (vollſtändiger Titel bei Heydenreich, Quellenkunde, S. 261); 
Wappenbrief vom 12. 6. 1541 von Kaiſer Karl V. Ein kaiſer⸗ 
licher Notar Heuß lebt 1606 in Straßburg, ſein Sohn Pfarrer 
an St. Niklaus. Die Beſchreibung eines Wappens von Joh. 
Jak. Heuß, Pfarrer an der Neuen Kirche in Straßb. befindet 
ſich in „Armorial de la généralité d'Alsace“, im Original one 
gelegt 1696 — 1704, (genauer Titel bei Heydenreich). 

Straßburg i. Elſ. Adolf Hoffmann. 

Zu Nr. 252. Lampe. 

Friedrich Adolf Lampe, Dr. und Prof. der Theol., 
* 18. oder 19. II. 1683, f als Paſtor zu St. Ausgorii zu Bremen, 
den 8. XII. 1729 co Marta Freifräulein von Diemar. Hinter- 
ließ drei Töchter, von denen die mittlere mit einem Dr. jur. 
de Haaſe in kinderloſer Ehe lebte, die altefte aber mit dem jüngſten, 
die jüngfte aber mit dem älteſten Sohn von Paftor Nikolaus 
Tiling vermählt waren. 

1. Johann Heinrich Tiling, * 12.1. 1712, f 1. VI. 1770, 
Paftor zu Oberneuland im Stadtbremiſchen, o Wilhelmine 
Marie Lampe, 5. XII. 1717, T Dez. 1781, nach dem Kirchen- 
buch begraben Oberneuland 27. XII. 1781. 

2. Nikolaus Tiling, * 23. IX. 1707, F 3. VII. 1793, 
Kaufmann zu Bremen, co Anna Frederike Lampe, * 18. IX. 
1724, + 7. VIII. 1760. 

Die Nachkommen des erſten Paares ſind weit verzweigt in 
Kurland und Rußland, in letzter Zeit auch in Deutſchland. Der 
Stammbaum liegt mir vor. 

Das zweite Paar hat ſeine Nachkommen, ſoweit von mir 
aufgezeichnet in Bremen und Umgegend. 

Auguſt v. Raiſon, Paftor zu Sahten in Kurland. 


Die Familie Georg Schmidt. Eine Gelehrtenchronik aus drei 
Jahrhunderten von Dr. Hans Georg Schmidt, Pfarrer von 
Kallehne. Halle a. S. 1911. Als Handſchrift für die Familie 
gedruckt. 31 Seiten. gr. 8°. 

„Zum bleibenden Gedächtnis derer, die vor uns lebten, zum 
Dank für alle, welche mir freundliche Handreichung leiſteten, in 
der Hoffnung, durch dieſe gemeinſamen Erinnerungen die zer— 
ſtreuten Glieder unſerer Familie zuſammenzuhalten und in ihrem 
Zuſammenhalt zu ſtärken“ hat der Verfaſſer dieſes ſehr nach— 
ahmungswürdige Schriftchen geſchrieben. Eine um Land und 
Leute vielverdiente Familie tritt uns hier in Biographien näher. 


Lampe, Friedrich, * Dresden 1781, F 11. VIII. 1823 
alten Styles, ſtud. 1801-03 Leipzig. 1813 Prof. des Kurlän⸗ 
diſchen Provinzialrechtes Dorpat. 1814 Prof. des Staats- und 
Völkerrechtes. cf. Näheres: Becke-Napiersky Allg. Schriftiteller- 
und Gelehrtenlexikon der Prov. Livl. Eſtl. Kurland. Bd. III, 
pag. 11 

deffen Sohn Ferdinand Karl, * 3. J. 1821 in Dorpat, 
bereits erwähnt Familiengeſch. Bl. Nr. 11, pag. 186. cf. auch 
Album der Korporation Eſtonia an d. Univ. Dorpat Ar. 355, 
oO Henriette geb. Berg. 

Jöcher, Gelehrtenlerifon 17262 erwähnt pag. 1493 wohl 
2 Lampes mit dem lateiniſchen Namen Lampadius: 

Jakobus Lampadius, * 1593 im Hannöverſchen. Prof. 
juris publici zu Helmſtadt, t A. V. 1649 zu Münſter. 

Johannes Lampadius aus Braunſchweig, zuletzt Paſtor 
an der Stephanskirche in Bremen, F 21. I. 1621 im 52. Jahr. 
Näheres cf. am angeführten Ort. 

Sahten Paſtorat Kurland, Rußland pr. Tuckum. 

Auguſt v. Raiſon, Paſtor zu Sahten. 


Zu Nr. 253. Schele. 
Johann Schele aus Celle, © Hannover (Warktk.) 1612 
I, 12. Barbara Remenſchneider. 
(Auszug des 7 Majors v. Daſſel aus den K.⸗B. der Markt⸗ 
kirche zu Hannover). Die Schriftleitung. 


Zu Nr. 255. Kurheſſiſche Offiziere. 
Herr Paul Hennings in Kopenhagen, Amagertorv 22, iſt 
bereit, Auskunft über kurheſſiſche Offiziere in däniſchen Dienſten 
zu geben. Die Schriftleitung. 


Zu Nr. 268. Lepel. 

Seitens eines Herrn Curt von Lepel zu Marburg ſind 
Stammtafeln der Familie v. Lepel zuſammengeſtellt. Von dem— 
ſelben Verfaſſer ift Heft I eines v. Lepelſchen Jahrbuchs zum 
Familientag am 9. Nov. 1898 herausgegeben. Inhalt: 1. All- 
gemeiner Überblick. 2. Perſonenſtand. 3. Stiftungen, Stipendien. 
4. Ein Beitrag zur Geſchichte des Wappens. 5. Die erſte Lepelſche 
Ahnenfrau. 

Berlin. von Windheim, 
Generalleutnant und Oberquartiermeiſter. 


Zu Nr. 278. Schifferzunft „zum Anker“. Diemer. Zabern. 

Die Ankerzunft wurde 1789 durch die Revolution auf— 
gehoben, ihre Witglieder bildeten dann die Verbindung der 
Rheinſchiffer. Der letzte Alteſte der Rheinſchiffer, feines Namens 
Ulrich, übergab 1854 nach Auflöſung der Verbindung die alten 
Zunfturkunden der Stadtbibliothek, dort gingen ſie 1870 durch 
Brand zugrunde (Straßb. Poſt u. Bürgerzeitung vom 15. 9. 1911). 
Reichhaltige Zunftakten finden ſich indeſſen noch im Stadtarchiv 
Straßburg, ebenda werden auch die Kirchenbücher der Gemeinde 
St. Wilhelm, in welche die Schiffleute eingepfarrt waren, aufs 
bewahrt. 

Diemer Melchior, der 1654 gemeinfam mit Röderer 
Baſtian der Kirche zum alten St. Peter einen Altar ſchenkt, 
könnte als Vorfahr der Kath. Diemer in Frage kommen; Kirchen- 
bücher im Stadtarchiv. 

Das Zunft-Büchlein einer ehrſamen Zunft zum Anker vom 
Jahre 1787 nennt mehrere Glieder der Familie von Zabern. 

Straßburg i. Elſ. Adolf Hoffmann. 


Bücherbeſprechungen. — — 


Beſonders zahlreich in ihr find Theologen; ich nenne beiſpiels— 
halber nur den Stiftsſuperintendent und Konſiſtorialaſſeſſor zu 
Merſeburg Mag. Chriſtian Ernſt Schmidt (1715—1786) und den 
jetzigen Senior Dr. Georg Max Coleftin Schmidt, geb. 1838, 
Lazarettprediger im deutſch-franzöſiſchen Kriege, ſpäter Prediger 
in Luckau, Schollene, Leuna und Sachſenburg. Seit feiner Eme— 
ritierung 1903 in Halle lebend, widmete er ſich mehr und mehr 
geſchichtlichen, genealogiſchen und heraldiſchen Studien, ,fodak 
er ſich auf dieſem Spezialgebiet der hiſtoriſchen Wiſſenſchaft zu 
einer erſten Autorität emporſchwang.“ Die Zentralſtelle für 
deutſche Perſonen- und Familiengeſchichte ſchätzt ſich glücklich, 


ihn zu ihren Vorſtandsmitgliedern zählen zu dürfen. Nühmend 
hervorgehoben zu werden verdient die Berückſichtigung der Frauen 
und der eingeheirateten, verwandten Familien. So begegnen 
wir dem Direktor Frick der Franckeſchen Stiftungen in Halle, der 
mit Recht als einer der bedeutendſten Pädagogen aus der zwei⸗ 
ten Hälfte des 19. Jahrhunderts bezeichnet wird. Das pietät- 
volle Schriftchen iſt „den Geſchwiſtern zum 22. März 1911, dem 
73. Geburtstag unſeres Vaters, überreicht“ und durch Porträts 
einer Reihe von Familienmitgliedern geziert. 
Leipzig ⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Oberlandesgerichtsrat Dr. Karl Gunkel, Zweihundert Jahre 
Netsleben in Hannover, Feſtſchrift zur Erinnerung an die 
Gründung des kurhannoverſchen Ober⸗Apellationsgerichts in 
Celle am 14. Oktober 1911. Hannover, Hellwingſche Verlags- 
buchhandlung 1911. 556 Seiten Großquart, Preis 20 Mk. 

Das Oberlandesgericht in Celle fühlt ſich — wohl mit Recht 
— als Rechtsnachfolger des 1711 gegründeten Ober-Appellations- 
gerichts und hat daher am 14. Okt. ds. J. fein 200 jähriges Be- 
ſtehen gefeiert. Rechtzeitig zu dieſem Feſte iſt das vorſtehend 
angezeigte Werk erſchienen, das, wie ſchon der Haupttitel ſagt, 
fich die umfaſſende Aufgabe geſtellt hat, das Rechtsleben im 
Hannoverſchen während der letzten 200 Jahre zu ſchildern, und 
das dieſe Aufgabe geradezu glänzend gelöſt hat. Das Werk, zu 
dem der Plan bereits 1905 gefaßt iſt, konnte der urſprünglich in 
Ausſicht genommene Bearbeiter, Senatspräſident v. Reden, 
krankheitshalber nicht in Angriff nehmen; einen kleinen Teil, 
die eriten 36 Seiten, hat dann der inzwiſchen ins Juſtiz⸗Mini⸗ 
ſterium berufene Hülfsrichter Dr. Thieſing verfaßt, das geſamte 
übrige Werk verdanken wir dem Oberlandesgerichtsrat Gunkel. 
Welche Arbeit in dem Buche ſteckt, kann jemand, der anläßlich 
der Jubelfeier ſelbſt einen beſcheidenen Beitrag zu der Geſchichte 
des Gerichts geliefert hat“), am beſten beurteilen, und es kann 
nur wiederholt werden: das Buch iſt als eine außerordentlich 
verdienſtliche Tat anzuſprechen, mag man ſich auch zu ber An⸗ 
ſicht, die der Verfaſſer bezüglich der bei einem ſolchen Werke 
nun einmal notwendiger Weiſe zu berührenden politiſchen Ereigniſſe 
vertritt, ſtellen, wie man will; wer künftig ſich mit hannoverſchen 
Verhältniſſen und hannoverſcher Geſchichte beſchäftigen will, wird 
das Buch, in dem eine Fülle von Material zuſammengetragen 
iſt, nicht unbeachtet laſſen dürfen. 

Eine eingehende Beſprechung des Buches dürfte die Leſer 
dieſer Blätter kaum intereſſieren, es ſei auf die Beſprechungen 
in rein juriſtiſchen oder rein geſchichtlichen Zeitſchriften verwieſen. 
Aber auch hier muß auf das Buch aus dem Grunde hin- 
gewieſen werden, weil es eine Fülle von für Familiengeſchichts⸗ 
forſcher intereſſanten Angaben enthält, namentlich vollſtändige 
Verzeichniſſe ſämtlicher am Ober⸗Appellationsgericht bezw. Obers 
landesgericht feit 1711 tätig geweſenen Beamten nebſt Bee 
förderungs⸗Daten — aus ber Zeit von 1711—1866: 13 Präſidenten, 
30 Vizepräſidenten, 70 + 62 + 33 Räte; 1866 — 1879: 2 Präſidenten, 
3 Bizeprafidenten, 31 Rate; feit 1879: 6 Präſidenten, 7 Senats⸗ 
Präſidenten, 74 Rate, 12 Oberſtaatsanwälte, (S. 463 bis 492) — 
und mehr oder minder ausführliche Lebensläufe von einer Reihe 
dieſer Beamten, ſo W. L. v. Fabrice, G. F. A. v. d. Wenſe, E. A. 
Rumann, C. F. v. Strombeck, F. A. E. v. d. Often, O. A. v. Düring, 
C. E. L. v. Klencke, G. F. C. V. E. v. Düring, G. F. Francke, F. 
E. A. Meyer, C. F. Schmidt, H. Kühne, M. F. Bardeleben, K. 
H. v. Schönstedt, A. Krab, W. Heinroth, J. Wolf, H. A. W. 
v. Wolff, L. F. W. Consbruch, A. R. Stellmacher, E. A. Mertens, 
J. K. L. A. Groſchuff, 9. A. M. Laue, F. Grospietſch, G. A. 
Freytag, Windthorſt, Planck u. a. m. Unter den Mitgliedern 
des Gerichts im Laufe der Zeit finden wir Angehörige faſt ſämt⸗ 
licher hannoverſcher Adelsgeſchlechter; ſo ſind vertreten die v. 
Alten, v. Arnswaldt, v. Bar, v. Behr, v. Bernſtorff, v. Borries, 
v. Bothmer, v. d. Buſſche, v. d. Decken, v. Grote, v. Haſſell, v. 
Hinüber, v. Hugo, Graf Kielmannsegg, v. Lenthe, v. Mandels⸗ 
loh, v. Marſchalk, v. Ompteda, v. Pape, v. Pufendorf, v. Schlepe⸗ 
grell, v. Voigt, v. Wallmoden, v. Wenckſtern, v. Werlhof und 
viele andere. 

Das Buch iſt, wie ſchließlich noch bemerkt ſein mag, mit 


*) Ich verweiſe auf meine Aufſätze: „Das Oberlandesgericht Celle“ in der 
Oft. Wr. 1911 von „Hannoverland“ S. 218 ff. und „Die Präſidenten des Obers 
Appellations -Gerichts bezw. Oberlandes⸗Gerichts“ in „Niederſachſen“ Nr. 3 vom 
1. Nov. 1911 S. 118 ff. 


einer Reihe von Bildern, ſo denen aller bisherigen Präſidenten, 

aller Ober-Staatsanwälte u. a. m. geſchmückt. 

Dr. jur. R. v. Damm. 

Handſchriften proben aus der Reformationszeit, herausgegeben 
von Prof. Lic. Dr. O. Clemen in Zwickau. 1. Lieferung: 
67 Handſchriftenproben nach Originalen der Zwickauer Rats- 
ſchulbibliothek. Zwickau, Ullmann 1911. M. 15.—. 

Die vorliegende neue paläographiſche Publikation vereinigt 
Briefe von ſolchen Perſönlichkeiten, die ſich um Martin Luther 
als deſſen Freunde und Mitarbeiter, Korreſpondenten, Anhänger 
und Gegner gruppieren und ift allen denen, die aus Original- 
quellen des 16. Jahrhunderts ſchöpfen wollen, als ein brauch— 
bares Hilfsmittel, ſich in die Schriftworte jener Zeit einzuleſen, 
angelegentlichſt zu empfehlen. Die Grundſätze, nach denen die 
Auswahl aus dem faſt 4000 Nummern enthaltenden Schatz 
von Briefen der Zwickauer Ratsſchulbibliothek getroffen find, 
verdienen Zuſtimmung: die Stücke find nach den Leſeſchwierig⸗ 
keiten abgeſtuft; auch in Einzelheiten iſt der paläographiſche 
Geſichtspunkt betont. Das Bedürfnis der Bibliothekare und 
Archivare, Schriftſtücke ungenannter Herkunft zu beſtimmen, 
führte dazu, auch längere Stücke aufzunehmen. Erſt in dritter 
Linie iſt der Inhalt der Briefe berückſichtigt worden. Auch längſt 
bekannte Briefe find mit vollem Recht fakſimiliert worden. Wo 
mehrere Briefe desſelben Mannes zur Verfügung ſtanden, wurde 
in der Regel der inhaltlich intereſſanteſte gewählt. Literariſche 
Nachweiſe und eine vollſtändige Abertragung der fakſimilierten 
Texte in modernem Typendruck erleichtern die Benutzung dieſes 
nützlichen Tafelwerkes. Für den zweiten Band möchten wir 
dringend raten, wenigſtens in der Hauptſache nicht abermals 
Briefe, ſondern die zahlreichen ſonſtigen archivaliſchen Quellen 
jener Zeit zu fakſimilieren 3. B. NRatsbücher, Bürgerliſten, Kir— 
chenbücher u. a. Der Preis des Heftes iſt mäßig und wird ſicher 
dazu beitragen, daß das Heft, wie es dies durchaus verdient, 
viel gekauft und benutzt wird. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 
1811—1911. Jubiläumskatalog der Verlagsbuchhandlung Wilhelm 

Engelmann in Leipzig. Druck von Breitkopf & Härtel in 
Leipzig 1911. 118 + 447 Seiten lex“. 

Dieſer außerordentlich reichhaltige, durch ausführliche Res» 
gifter bequem nutzbar gemachte Jubiläumskatalog enthält mit 
beſonderer Paginierung eine Geſchichte der Firma feit ihrer Bes 
gründung am 20. Dezember 1811. Das Familiengeſchichtliche 
kommt wie gewöhnlich in ſolchen Jubiläumsſchriften zur Geltung. 
Auch ein Stammbaum der Buchhändlerfamilie Wilhelm Engel— 
mann iſt beigegeben. Höheren Wert haben die hochintereſſanten 
Korreſpondenzen mit Koryphäen der Wiſſenſchaften. Beſonders 
reich find Gervinus und Binding vertreten. Ferner feien dies- 
bezüglich genannt Ebers, Gegenbaur, Nietzſche und Wundt. 
Abbildungen der Geſchäftsinhaber und der von ihnen benutzten 
Lokalitäten, ſowie Fakſimiles von Gelehrten zieren den gedie— 
genen, auch äußerlich vortrefflich ausgeſtatteten Band. Die end⸗ 
loſe Reihe deutſcher und ausländiſcher Heroen der Wiſſenſchaft, 
deren Namen den Jubiläumskatalog ſchmücken, iſt ein beredtes 
Zeugnis des Anſehens und der Erfolge, deren fic) die Verlags- 
buchhandlung Wilhelm Engelmann erfreut. 

Leipzig⸗Conne witz. Eduard Heydenreich. 

Th. Hauch-Fausboll og H. R. Hiort-Lorenzen, Patriciske 
Slægter. Anden Samling. Med 43 portrætter og 8 va- 
abenafbildninger. Kjøbenhavn. Dansk genealogisk instituts 
forlag 1911. 366 Seiten. 

Im Jahre 1891 kam ein Band dänischer Patriziergeſchlechter 
heraus, von Elvius und Hiort Lorenzen herausgegeben. Dieſer 
ſollte ſolche däniſche Familien behandeln, die „nicht allein in 
Wiſſenſchaften, Kirche, Heer, Flotte und Verwaltung, ſondern 
auch in Kunſt, Induſtrie, Handel und dem Gebiet der Land- 
wirtſchaft“ ſich ausgezeichnet haben. In den 20 Jahren, die 
ſeitdem vergangen find, ift es nicht geglückt, eine Fortſetzung heraus- 
zugeben. Während außerhalb Dänemarks dergleichen Werke 
herauskamen wie das Genealogiſche Handbuch bürgerlicher Famts 
lien in Berlin, Niederlands Patriciat in Haag, Svensk slägt- 
Kalender, Svenska ättartal, Ny svensk slaktbog in Schweden, iſt 
in Dänemark nur das von Hauch-Faustb@ll herausgegebene 
Slaegthaandbogen (Verlag der Genealogisk Tidsskrift) erſchienen, 
welches jedoch das Hauptgewicht auf die jetzt lebende Generation 
legt. Indem nun Hauch-Faustb@ll und Hiort-Lorenzen die hier— 


kaa aa a a a a A A A A d A A A A A A 


aus fic) ergebende Lücke auszufüllen ſuchten, haben fie fidh nicht 
auf einzelne hervorragende Geſchlechter beſchränkt, wie dies die 
erite Sammlung der Danske Patriciske Slœgter tat, ſondern die 
Geſchlechter in ihrer Geſamtheit vorgeführt. Auch ausländiſche 
Linien ſind berückſichtigt wie bei den Familien Faye, Heiſe und 
Holten. Mit Freude lieſt man in der Vorrede dieſes neuen, 


— Ex 


Der Deutſche Herold, XLII. Nr. 12, Berlin Dez. 1911. 
Heroldsamt und Gericht (St. Kekule v. Stradonitz). — Die 
Wappen der amerikaniſchen Bundesftaaten. — Neue Wappen— 
figuren (E. L. Lorenz⸗Meyer). — Genealogiſche Aufgaben. 
(O. H.) — Die Familie Cavendish. 


Monatsblatt der Kaiſ. Kön. Heraldiſchen Geſellſchaft 
„Adler“. Nr. 372, Wien, Dez. 1911. Einige Ergänzungen zu 
der Publikation „Die Adels- und Wappenbriefe des Namens 
Mayer in allen feinen Schreibungen“ (Dr. Höfflinger). — No— 
tizen über einige Geſchlechter des Uradels von Brescia. [Mar— 
tinengo]. Hans Gafteiger (Dr. v. Pang). — Auszüge aus den 
zwei älteſten Matrikelbänden der Stadtpfarre zu Loeben. 


Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte, Jahrg. 4, 
1911, Heft 11. — 256 ſtellige Ahnentafel der Freiin Caroline 
Charlotte v. Schele (Schluß). — Aus der Lade des löbl. Wagner— 
handwerks zu Frankfurt a. M. (K. Kiefer). — Nochmals die 
Familie de Ron (A. v. d. Velden). — Zur Stammtafel Dietz⸗ 
Wetzlar (O. Praetorius). — Die älteſten Generationen der 
Familie du Fay in Frankfurt a. M. (A. v. d. Velden). — 
Familie Spitta (J. F. Leutz⸗ Spitta). — Die Nachkommen von 
Johann Balthaſar Scharff (Emma Boemel). — Das Ravens 
burger Bürgerbuch (G. Merk). — Heft 12. — Einiges über die 
Cölniſche Poft in Frankfurt a. M. (Dr. Kriegk f). — Das 
Ravensburger Bürgerbuch (Schluß. G. Merk). — 32ſtellige 
Ahnentafeln von Johann Georg von Heyder und Gujanna 
Elifabeth v. Gender, geb. v. St. George. — Stammbaum der 
Familie Haider Tafel l.; Stammbaum der Familie v. Hender, 
Tafel II.; Stammbaum der Familie von Heyder aus dem Hauſe 
Arleſter. Tafel III. (K. Kiefer). — Zur Erforſchung der Mendel— 
ſchen Vererbung beim Menſchen (Dr. Fr. Hammer). — Jahrg. 5, 
1912, Heft 1: Die Herren und Freiherren v. Holzhauſen mit 


Zeitſchriftenſchau. 


US 


gediegenen, auch äußerlich vortrefflich ausgeſtatteten Bandes, daß 
das familiengeſchichtliche Intereſſe in Dänemark ſo groß iſt, daß 
gleichzeitig mit der Verſendung dieſes Bandes der Druck des 
nächſten beginnt. Wir empfehlen dieſes nützliche und ſchöne 
Unternehmen unſeren Leſern angelegentlichſt. 
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


SS 


Stammbaum. Ahnentafel Humbrecht. Herkunft der Frankfurter 
Familie de Baſſompierre. 


Roland (Archiv f. Namen- u. Wappenkunde) XII, 6. 1911, 
Dezember. Preußiſche Standeserhebungen aus dem Jahre 1910. 
Laubaner Bürgermeiſter u. Ratsherren 1222—1845. 


Heraldiſche Mitteilungen, hrsg. v. Herald. Verein „Zum 
Kleeblatt“ in Hannover, XXII. Ihrg. 1911, Nr. 10, 11. Die 
200 jährige Jubelfeier des Oberlandesgerichts in Celle. — Etwas 
Heraldiſches von der 200 jährigen Jubelfeier des Oberlandes- 
gerichts in Celle. — Franz v. Liſzt, ſein Adel und ſein Wappen. 
— Zur Schreibweiſe „v.“ und „von“. — — Buhmann, Herale 
diſches von der Schaumburg. — Wöller, Die Hauptkirche „Beata 
Maria Virginis“ in Wolfenbüttel. — Buhmann, Wenig bekannte 
heraldiſche Kunſtſchätze in der Münſterkirche zu Hameln a. W. 


Korreſpondenzblatt des Geſamtvereins der deutſchen Ge— 
ſchichts⸗ und Altertumsvereine. 59. Ihrg. 1911, Nr. 11 u. 12. 
Redlich, Staatliches Archivweſen in Öfterreih. Zimmermann, 
Was follen Archive ſammeln? Grotefend, Neuere Archiv— 
bauten in Norddeutſchland. Thiel, Das ſteiermärkiſche Statt⸗ 
haltereiarchiv in Graz. 

Heſſiſche Chronik. Monatsſchrift für Familien- u. Orts⸗ 
geſchichte in Heffen u. Heſſen-Naſſau, hrsg. v. Bräuning⸗Oktavio 
u. Wilh. Diehl, J. Jhrg. 1912, Heft 1. Diehl, Aus dem Haus- 
buch des Amtsverweſers Johann Philipp Lichtenberg. 

Heſſenland 25. "bro, Nr. 24, 1911. Aus der Geſchichte 
der Schauenburg. 

Niederſachſen 17. Ihrg., Nr. 5, 1. Dzbr. 1911. W. Uhl⸗ 
horn, Die alten Kirchhöfe in Wilkenburg, Bothfeld und Kirch— 
horſt als Stätten niederſächſiſcher Friedhofskunſt (mit zahlreichen 
Abbildungen von Grabdenkmälern). 


Verſchiedenes. 


In der Oſterwoche, vom 9. bis 13. April 1912 findet in 
Gießen ein Kurs und Kongreß für Familienforſchung, Ver⸗ 
erbungslehre und Naſſenhygiene ſtatt. Der Kurs wird Dieng» 
tag und Mittwoch 9—1, 4—7 in der Klinik für phyſiſche und nervöſe 
Krankheiten, Frankfurterſtr. 99, und Donnerstag 9—11 im großen 
Hörſal der Univerſität, Ludwigſtr., abgehalten. Hieran ſchließt ſich 
unmittelbar in demſelben Hörſal der Kongreß. Eine große Anzahl 
einſchlagender Vorträge von Fachautoritäten erſten Ranges find 
zu Kurs und Kongreß angemeldet. Anmeldungen bei Herrn Geh. 
Rat Prof. Dr. Sommer in Gießen. 

Im 44. Band, Jahrgang 1911, der Zeitſchrift des Bergiſchen 
Geſchichtsvereins hat Otto Forſt die Ahnentafel des letzten 
Herzogs von Cleve, Jülich und Berg behandelt. Die letzten 
Sproſſen jenes Zweiges der Grafen von der Mark, die zu fürft- 
licher Würde emporſtiegen, mitten im Glanz einer königlichen 
Macht als unglückliche, ihrer Vernunft beraubte Weſen ein trau— 
riges Daſein endeten, find ein erſchütterndes Beiſpiel eines Ge- 
ſchlechts, dem ſchwer belaſtete Töchter geiſtig anormaler Vorfahren 
mit reichem Gut die unheilvolle Gabe des Wahnſinns mitbrachten. 
Ferner iſt die Tatſache, daß die geiſtig minderwertige Tochter 
eines blödſinnigen Vaters und einer Mutter, deren Großmutter 
in jahrzehntelangem Wahnſinn dahinlebte, einen wahnſinnigen 
Jüngling heiratet, daß dieſer fluchbeladenen Ehe Nachkommen 
entſproſſen und dieſes unglückſelige Geſchlecht nach ein paar 
Generationen Genies wie den Großen Kurfürſten hervorbringt, 
faſt verblüffend. Ebenfalls ſehr bemerkenswert iſt der Umſtand, 
daß der letzte Herzog von Jülich bis zur Reihe der 64 Ahnen 


keinen Ahnenverluſt aufzuweiſen hat. Was eine vollſtändige 
Ahnenreihe von 64 Ahnen für fürſtliche Perſonen bedeutet, iſt jedem 
bekannt, der nur einigermaßen die ungeheuren Ahnenverluſte in 
jenen Kreiſen kennt. Wir machen unſere Leſer auf die intereſſante 
Arbeit von Otto Forſt auch deshalb aufmerkſam, weil der rühm- 
lichſt bekannte Wiener Genealog hier im Gegenſatz zu Freiherrn 
von Dungern und zu Graf Drohojowski für Tages- und Orts- 
angaben von Geburt, Tod und Vermählung in Ahnentafeln 
eintritt. l 

In der Zeitſchrift „Kosmos, Handweiſer für Naturfreunde, 
herausgegeben und verlegt vom Kosmos, Geſellſchaft der Natur- 
freunde, Sitz Stuttgart“. 1911, Heft 9, iſt ein ſehr intereſſanter 
Aufſatz „Zur Erforſchung der Mendelſchen Vererbung beim 
Menſchen“, von Sanitätsrat Dr. Fr. Hammer, Stuttgart, abge- 
druckt. Der Herr Verfaſſer fordert ſeine Leſer auf, ihn bei Be⸗ 
arbeitung der Vererbungsfragen zu unterſtützen und ihm möglichſt 
zahlreiche Beiſpiele zur Verfügung zu ſtellen, „weil in den vers 
hältnismäßig geringzähligen menſchlichen Familien die Zahlen- 
verhältniſſe meiſt nicht zum Ausdruck kommen, ſondern erſt beim 
Zuſammenfaſſen längerer Reihen.“ Dem Aufſatz ift ein „ausge- 
fülltes Muſter des zu der Umfrage benutzten Schemas einer Whe 
ſtammungsliſte“ beigegeben. Exemplare dieſes Schemas werden 
denen, die ſich an der Beantwortung der Umfrage und an den 
entſprechenden Feſtſtellungen beteiligen wollen, auf Wunſch durch 
die Redaktion des „Kosmos“, Stuttgart, Pfitzerſtraße 5, koſtenlos 
zugeſchickt. Die ausgefüllten Vorlagen find wieder an die Re- 
daktion einzuſenden, die ſie zur Bearbeitung weitergibt. 


Berantwortlich für die Redaktion: Ober-Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den Inſeratenteil: O. 555 geipsig 
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig. : 


Familiengeſchichtliche Blatter 


s Monatsfchrift zur Förderung der BR s 
Gegründet von D. o. Daffel 

Herausgegeben von der Daffel=Stiftung bei der Jentral⸗ 

ſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte 


Der jahriidje Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchließlich des Titels, Inhalts perzeichniſſes und Namen- Regiſters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für 
deutſche perſonen⸗ und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Clebhaber-flusgabe für 13 Mark. Beſtellungen 
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen- und Famillengeſchichte in Leipzig, Univerfitatsftrafe 2!!! richten. Die Beſtellung gilt 

CCC ͥĩ ĩ˙ð¹ EDO Ae Ga Ae, KE H 


als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. ern 


X. Jahrg. Februar 1912 Nummer 2 
Inhaltsverzeichnis: Geſchäftliche Mitteilungen. — Eingänge. — Ein dem Untergang ausgeſetztes Kirchenbuch (Edel). — Die 


Genealogie auf der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung in Dresden (Kekule von Stradonitz). (Fortſetzung.) — Von einigen 
alten Grabſteinen auf dem Friedhofe zu Groß-Salze (Puſch) (hierbei eine Kunſtbeilage). — Aus der Geſchichte der Familie 
Heuſch (Heydenreich) (hierbei eine Kunſtbeilage). — Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücher⸗ 
beſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes. 


Geſchäftliche Mitteilungen. 
, Von einem hochherzigen Gönner find der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte 
500 Mk. zur Verfügung geſtellt worden. Hierfür wurden für die Bücherei folgende Werke angekauft: Dictionnaire 
des figures héraldiques par le comte Théodore de Renesse, 7 vols., Bruxelles 1894—1903. — Armorial général 
précédé d'un dictionnaire des termes de blason par J. B. Rietstap 2. éd. Gonda (ohne Jahr), 2 vols. — Gritzner, 
Handbuch der heraldiſchen Terminologie, Nürnberg 1890. — Seyler, Geſchichte der Heraldik, Nürnberg, 
1885 — 1889. — Bürgerliches Wappenbuch oder des Großen und allgemeinen Wappenbuches von J. Siebmacher, 
„fünfter Band, Teil VIII.“ 8 Bände mit zahlreichen Tafeln. Nürnberg, 1857—1909. — Sinapius, Schleſiſcher 
Curiofitaten Vorſtellung. 2 ftarfe Quartbände. Leipzig 1720. 1728. (Neudruck). — Langl, Schrifttafeln zur Gre 
lernung der lateiniſchen Paläographie, herausg. v. Wilh. Arndt, 2. Hft. 4. Aufl. Berlin 1906. — von Uech⸗ 
tritz, Diplomatiſche Nachrichten adeliger Familien, 7 Teile. 1790 — 1795. — Geffcken und Tykocinsky, Stiftung?» 
buch der Stadt Leipzig, 1905. Wir wiederholen (vgl. diefe Zeitſchrift 1911, Seite 89) hierdurch für diefe Spende 
unſeren verbindlichſten Dank. Die ſtets wachſenden Aufgaben der Zentralſtelle laſſen den Wunſch gerechtfertigt 
erſcheinen, daß dieſe Schenkung recht zahlreiche Nachahmung finden möge. 
Prof. Dr. Schmertoſch v. Rieſenthal als Bücherwart. 

Das Programm zu dem Kurs und Kongreß für Familienforſchung, Vererbungslehre und 
Raffenhygiene in Gießen vom 9. bis 13. April 1912 iſt erſchienen und liegt der Februarnummer dieſer 
Blätter bei. Wir empfehlen den Beſuch dieſer Tagung angelegentlichſt. Anmeldungen bei Herrn Geh. Rat Prof. 
Dr. Sommer in Gießen. 

Infolge häufiger Nachfragen hat ſich unfer Verleger bereit erklärt, vom 1. Heft unſerer „Mit- 
teilungen“, deſſen Auflage vergriffen iſt, einen Neudruck zu veranſtalten, wenn genügende Beſtellungen 
darauf eingehen. Wir bitten daher alle Witglieder, welche das Heft zur Vervollſtändigung ihres Exemplars 
zu erwerben wünſchen, fi) deswegen möglichſt bald bei der „Zentralſtelle“ oder beim Verlag von H. A. 
Ludwig Degener, Leipzig, Hoſpitalſtraße 15, zu melden. Das Heft enthält die für die Geſchichte unſerer Be⸗ 
ſtrebungen wichtigen erſten Berichte des „Vereins zur Begründung und Erhaltung einer Zentralſtelle für deutſche 
Perſonen⸗ und Familiengeſchichte“ und die beiden Aufſätze von Adolf von den Velden über „Wert und 
Pflege der Ahnentafel“ und von Stefan Kekule von Stradonitz über „Wiſſenſchaftliche Genealogie als Yehr- 
fach“. Der Preis des Neudrucks ift auf ca. Mk. 1,50 angeſetzt worden. Wir raten unſern Mitgliedern von 
dieſer günſtigen Gelegenheit Gebrauch zu machen. Schon abgeſehen von dem wertvollen Inhalt des Heftes wird 
jeder Bücherfreund, auch vom rein geſchäftlichen Standpunkt aus, wünſchen, eine vollſtändige Reihe unſerer Hefte 
zu beſitzen. 

Infolge der außergewöhnlichen Steigerung der Druckpreiſe hat ſich eine derartige Erhöhung unſerer 
Herſtellungskoſten ergeben, daß wir in Zukunft nur gegen einen Mehrbetrag von jährlich 50 Pfennig in der 
Lage ſind, die Verſendung auf ſteifen Pappen vorzunehmen. Soweit wir diesbezüglich keine Mitteilung erhalten, 
werden wir unſere Hefte künftig in der ſonſt allgemein üblichen Weiſe mittelſt Umbruches verſenden. 


dt Ak AA, SU AE AE AAA AE 


Der fünfte genealogiſche Abend der Rentralftelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte im 


laufenden Winter findet 


Montag, den 4. März 1912, abends 8 Uhr 
im hinteren Zimmer des Theater⸗Reſtaurants ſtatt, wobei Herr Oberbibliothekar Prof. Dr. Kroker aus 


Leipzig über das Thema: 


„Der Leipziger Chroniſt J. J. Vogel als Genealog“ 
ſprechen wird. Gäſte, insbeſondere auch Damen, ſind herzlich willkommen. 
Der Vorſitzende der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte. 
Dr. Breymann. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 

Die Geſchichte der Lederfabrik F. W. Moll, Brieg 1811—1911 
— von der Firma F. W. Moll, Brieg. 

Wappengeſchichte der Grafen und Herren von Falkenhayn, 
von Falckenhayn — von Herrn M. von Falckenhayn. 

Apothekerkalender 1911. — Pharmazeutiſcher Kalender, 
2. Teil; Pharmazeutiſches Jahrbuch 1911 — von Herrn Apo- 
theker Donat, Grünſtadt. 

Mitteilungen der Familie Kade 1912,; Niederſachſen XVII, 
(I 1912) von Herrn Dipl.-Ing. Kade, Gorau. 

Münchener Kalender für 1905 und 1907 — von Herrn 
Dr. Devrient. 

Beiträge zur Geſchichte der Familie Lampe II, (Jan. 1912) 


— von Herrn Dr. Lampe, Jena und Herrn A. Lampe, Berlin. 


Lehrerbuch für die ſtädtiſchen höheren Schulen Dresdens, 
hrsg. von der Vereinigung von Lehrern an den ſtädtiſchen 
höheren Schulen Dresdens, XVI. 1908; XVIII. und XIX. Jahres- 
bericht des Vereins ſächſiſcher Realſchullehrer 1909, 1910 (mit 
Perſonalnachweiſen; Bericht der Sächſ. Realgymn. Ver. f. d. Zeit 
von Pfingſten 1907 bis Pfingſten 1909 (mit Lebensläufen ver⸗ 
ſtorbener Mitglieder) — von Herrn Prof. Dr. Schmertoſch 
von Rieſenthal, Leipzig⸗Gohlis. 

Geſellſchaft von Berlin, Charlottenburg und Potsdam, 
I. Jahrg. 1889 — von Herrn stud. von Gebhard, Leipzig. 

Lagerkatalog von Rid. Bertling in Dresden-⸗A., Nr. 73 
— von Serrn Verlagsbuchhändler Degener, Leipzig. 

Ex⸗libris — von Herrn Max Dorn, Hamburg, Herrn 
Chev. Dr. Ferd. Pasquinelli, Advokat in Lucia, Herrn 


Oberltnt. v. Gronaz, Hamburg und Herrn Urbänyi, Budapeſt. 


Baron Snoukaert von Schauburg, Inventarie der boeken 
en handſchriften van het genealogiſch-heraldiek genootſchaft de 
Nederlandſche Leeuw — von den „Nederl. Leeuw.“ 

Zahn und Jaenſch, Antiquariatskatalog Nr. 242 — von 
der Firma Zahn und Jaenſch. 

Meldebogen der Gemeinde Neuſtadt bei Chemnitz — von 
der Gemeinde Neuſtadt. 

Geſchichtsblätter der Familien Meinshauſen und Grofebert 
1912,; Jahresbericht des Kgl. Gymnaſiums in Bonn 1907 — 
von Herrn Landrichter Grofebert, Graudenz. 

Zur Erinnerung an Herrn Kommerzienrat C. H. Haubold 
1844/1905 (S. A.); Kühnhold, Herkunft und Bedeutung des Orts- 
und Familiennamens Scharnhorſt (S. A.) — von Herrn Johs. 
Kriebel, Leipzig⸗Gohlis. 

Satzungen des Reinstorfſchen Familienverbandes — von 
Herrn Rektor E. Reinstorf, Wilhelmsburg (Elbe). 

N. G. Mejer, Braunſchweig, Leichenpredigt auf Joh. Georg 
Ortl (t 1758) — von Herrn Dr. V. Sallentien, Charlottenburg. 

Frankfurter Bücherfreund, Witteilungen aus dem Verlag 
Joh. Beer u. Co., 10. Ihrg. 1912, — von der Firma Joh. 
Beer u. Co. 

Adreßbuch von Weimar 1910 — von Herrn Dr. von den 
Velden, Weimar. 

Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte VI. (1912), 2 Expl. 
— von Herrn K. Kiefer, Frankfurt a. M. 

Eine Anzahl Siegelabdrücke — von Herrn Staatsarchivar 
Dr. Knetſch, Marburg. 


Korrekturabzüge zum deutſchen Geſchlechterbuch — von 
Herrn Reg.⸗Rat Dr. Körner, Berlin. 

Dr. L. Volkmann, Die Familie Volkmann, Nachträge 
1896/1911 — vom Herrn Verfaſſer. 

Frhr. v. Minnigerode-Allerburg, Stammbaum der 
Freiherrn von Fleckenſtein — vom Herrn Verfaſſer. 

Mitteilungen über Konzerte und Vorträge in Leipzig, 
Nov.⸗Dez. 1911 — von Herrn Zeichenlehrer Friedrich, Leipzig⸗ 
Gohlis. ; 

Dr. o Schulz, Ahnentafel des Herzogs Friedrich Chriftian 
zu Schleswig-Holftein (S. A.) — vom Herrn Verfaſſer. 

Zeitſchrift des allgemeinen deutſchen Sprachvereins XXVII. 
(1912) — von Herrn Dr. Breymann, Leipzig. 

K. O. Müller, Die Königszinſe in der Reichsſtadt Ravens⸗ 
burg i. J. 1366 (S. A.); Reutlinger Geſchichtsblätter XXII. XXIII. 
Jhrg. (2 Hefte) 1912 — von Herrn K. O. Müller, Ravensburg. 

Johanniter-Ordensblatt L,,—LII,, (1910/11) — von Herrn 
Gen.⸗Major Frhr. v. Ende, Flensburg. 

Plan der Stadt Leisnig 1753, Neudruck von 1873, mit 
alphabet. Verz. der Hausbeſitzer — von Herrn Zahlmeiſter Knabe, 
Leisnig. 

O. Hütteroth, Die Reinhardswalddörfer Holzhauſen, Knick⸗ 
hagen, Wilhelmshauſen in Vergangenheit und Gegenwart, 
Caſſel 1911 — vom Herrn Verfaſſer. 

Ex-libris u. Biographie — von Herrn Walter Schneider, 
Frankfurt a. M. 

Mitgliederverzeichnis der Hülfskaſſe für deutſche Rechts- 
anwälte — von Herrn Rechtsanwalt und Notar Fr. Uhlbach, 
Berlin Mariendorf. 

Verzeichnis der Abgeordneten zur J. deutſchen Reichsver⸗ 
ſammlung in Frankfurt a. M. 1848 — von Herrn Prof. Liebmann. 

Verzeichnis der am Krönungs- und Ordensfeſte verliehenen 
Orden und Ehrenzeichen (Voſſiſche Zeitung) — von Herrn Rechts- 
anwalt F. Uhlbach, Berlin⸗ Mariendorf. 

Schriften des Vereins für Geſchichte Leipzigs I, V- VIII 
— vom Verein für Geſchichte Leipzigs. 

Upſtalsboom⸗Blätter für oſtfrieſiſche Geſchichte und vater⸗ 
ländiſche Altertümer — von der Geſellſchaft für bildende Kunſt 
und vaterl. Altertümer. Emden. 

Eine Sammlung von Familiennachrichten — von herrn 
Major von Köhne, Berlin. 

Leipziger Adreßbuch 1910 — von Herrn Rechtsanwalt Dr. 
Breymann, Leipzig. 

v. Gülich, Aus dem Leben des Polizeidirektors von Boſtel 
(S. A.); Eine Ahnentafel aus dem 16. Jahrhundert (S. A.) — 
von Herrn Oberleutnant von Gülich, Berlin. 

Dr. Pfingſthorn, Stammbaum der Familie Pfingſthorn — 
vom Herrn Verfaſſer. 

Schmidt, Ein Gang über den z. Zt. älteſten Friedhof der 
Stadt Gotha — von Herrn Hülſe mann, Gotha. 

Stammliſte Eidenbenz — von Herrn Donat, Krumſtadt. 

Lampe, Die bäuerlichen Miniſterialen des 14/16. Jahrh. 
im Erzbistum Magdeburg (S. A.); Amtliches Verzeichnis der 
Lehrer & der Univerſität Jena 1908, 1911 — von Herrn Dr. 
Lampe, Jena. 

Munſcheid, Beiträge zur Nachfahrenliſte der Familie 
Munſcheid (S. A.); Munſcheider Familienblatt I 1912 — von 
Herrn Prof. Munſcheid, Sondershauſen. 

Dr. Weſtermann, Genealogie der Familie Zangenmeiſter 
— pom Herrn Verfaſſer. 


i 


Oſtermair, Die Oftermair; Stammtafel der de Lorme; 
Auszüge aus den Matrikeln der ehemaligen franz. reformierten 
Gemeinde in Hannover und den Kirchenbüchern in Karlshofen 
(S. A.) — von Herrn Ed. de Lorme. 

Genealogie und Geſch. der gräfl. Familie von Sarntheim, 
ſowie ihrer Anſätze. Mit Zugrundelegung einer von Stefan von 
Mayrhofen herrührenden und i. J. 1838 als Manuffript gedruck⸗ 


ten Zuſammenſtellung i. J. 1897 — von Herrn Verlagsbuchhändler 
H. A. L. Degener, Leipzig. 

Mitgliederverzeichnis des Akademiſchen Vereins Hütte 1910 
— von Herrn Gewerbeaſſeſſor Dr. Beyer, Effen.*) 


*) Aber die ſonſtigen uns gütigft im Januar überſandten Schenkungen 
werden wir in der Februarnummer dankend berichten. Die Schriftleitung. 


Ein dem Untergang ausgeſetztes Kirchenbuch. 


Von Dr. jur. Ludwig Edel. 


Die gebundenen Kirchenbücher der Stadt Schüttorf 
beginnen erſt mit dem Jahre 1740 und ſind unter 
franzöſiſcher Herrſchaft ungefähr 1811 nach älteren Re- 
giſtern angelegt. Paſtor Petrus Ovenius hat aber ſchon 
1654 mit der Führung von Regiftern begonnen, zunächſt 
wohl nur um die Einnahmen aufzuzeichnen. Dieſe 
älteſten Kirchenregiſter beſtehen aus ſchmalen Heften, 
die immer nur einen Jahrgang umfaſſen, und befinden 
ſich in einem Zuſtand, daß ihr allmählicher Untergang 
ſicher ift.) Tatſächlich find auch ſchon mehrere Jahr— 
gänge verloren gegangen. Für die genealogiſche Forſchung 
ift alfo für die älteſte Zeit von 1654 - 1739 ein lücken⸗ 
loſes Material ſchon nicht mehr vorhanden. 

Wenn auch die älteſte und ehemals bedeutendſte 
Stadt der Grafſchaft Bentheim durch die Nöte des 


) Vorausgeſetzt, daß der Staat nicht eingreift! Nur durch 
ſachgemäße Behandlung, wie ſie gefährdeten Handſchriften in gut 
verwalteten Staatsarchiven zuteil wird, find die alten Kirchen- 
bücher auf die Dauer zu erhalten. — Die Schriftleitung. 


30 jährigen Krieges viel gelitten hatte und von ihrer 
Höhe geſunken war, ſo finden wir damals doch noch 
einen Stamm von betriebſamen Bürgern in ihren 
Mauern, welche durch Handel mit Holland und durch 
Einführung der Leinen⸗ und Pergamentinduſtrie den 
verlorenen Wohlſtand wieder zu erwerben trachten. 
Dazu kommen eine Anzahl gräflicher Beamten, die Be- 
ſitzer der Burgmannshäuſer und als ungebetene Gäſte 
die Soldaten des Münſtriſchen Fürſtbiſchofs Chriſtoph 
Burchard von Salen. 

Die vorzüglichſten Familien habe ich zuſammen⸗ 
geſtellt in Stammliſten, welche dem Zettelkatalog der 
Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte 
überwieſen werden. 


Am ſchwierigſten war die Zuſammenſtellung bauers 
licher Familien, wie Bodenkamp, Kemper uſw., die aber 
gerade wichtig find, auch in Bezug auf die Entwicklungs- 
geſchichte der Namen. Zu Auskünften bin ich gern bereit. 


Die Genealogie auf der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung 
zu Dresden. 


(Fortſetzung). 

Dieſes Anfügen von Pfeilen nach oben und unten 
zur Unterſcheidung der Geſchlechter iſt auch bei einer 
erwähnenswerten Tafel (144 des Katalogs): „Heredität 
der moraliſchen Idiotie (moral insanity) der 
Familie 9.“ angewendet. Wenn bei dieſer ſonſt ſehr 
überſichtlichen Tafel außerdem aber das altmodiſche 
Verfahren angewendet worden iſt, die Kinder mit dem 
Vater oder der Mutter einzeln je durch die bekannten 
Schrägſtriche zu verbinden, fo muß hiergegen der Fach— 
genealoge einwenden, daß die wiſſenſchaftliche Genealogie 
dieſe Darſtellungsweiſe längſt als unpraktiſch erkannt und 
in die Rumpelkammer geworfen hat, bei welcher Feſt— 
ſtellung hier allerdings dieſe Tatſache lediglich zu ver— 
zeichnen iſt, auf die Gründe dazu aber nicht weiter 
eingegangen werden kann. Ganz beſonders meine 
Aufmerkſamkeit gefeſſelt, allerdings nicht aus genealo— 
giſchen, ſondern aus ſachlichen Gründen, hat die Tafel 
145 des Katalogs, die die Aberſchrift trägt: „Kaſtration 
und Steriliſation von Geiſteskranken aus ſo— 
zialen Gründen“ (vorgenommen in ſchweizeriſchen 
Anſtalten), die acht kleine Tafeln enthält und ſomit acht 
Fälle von Kaſtration und Steriliſation bei Männern und 
Weibern verzeichnet, bei denen die, mit Zuſtimmung der 
betreffenden Perſonen und der Behörden vorgenommene, 
Operation zu dem Ergebnis führte, daß vor der Operation 
durchaus unſoziale Individuen nach der Operation zu 
ſozial verhältnismäßig brauchbaren Perſonen wurden. 

Für Familiengeſchichtsforſcher, die darauf ausgehen, 


Von Dr. Stephan Kekule von Stradonitz. 


Eigenſchaften der einzelnen Glieder der Familie zu 
verzeichnen, die vielleicht für das Studium der Bers 
erbungslehre wichtig ſein können, iſt beſonders beachtens⸗ 
wert die Tafel 108 des Katalogs: „Aberſicht über die 
wichtigſten vererblichen Mißbildungen, krank— 
haften Anlagen und Krankheiten des Menſchen.“ 
Im allgemeinen hat man nämlich über das, was beim 
Menſchen vererblich ift, ganz falſche Vorſtellungen. 
Wohl die meiſten Menſchen werden glauben, daß blaue 
Augen und blonde Haare z. B. eine vererbliche Cigens 
ſchaft ſeien, und doch iſt dieſes mit nichten der Fall. 
Wenn man alſo als Genealoge zum Studium der 
Vererbungslehre Bauſteine herbeiſchaffen will, muß man 
wiſſen, welche Eigenſchaften wichtig ſind und welche 
nicht. Es iſt deshalb ein von mir häufig ausgeſprochener 
Wunſch, daß die Mediziner, Pſychiater uſw. uns Geneas 
logen endlich mit einer diesbezüglichen ausführlichen 
Anleitung an die Hand gehen möchten. An dieſer fehlt 
es leider bisher, und ſo bietet die vorerwähnte Tafel 
wenigſtens einen brauchbaren Behelf. Ich gebe die in 
ihr angeführten „Mißbildungen, krankhaften Anlagen 
und Krankheiten des Menſchen“ deshalb im Nad- 
ſtehenden wieder: 
Haſenſcharte, 

Wolfs rachen, 
Monodactylie, 
Polydactylie, 
Brachydactylie, 
Spalthand, 


Spaltfuß, 

Hypospadie und andere Ent- 
wicklungsſtörungen der 
Genitalien, 

Aplaſie der Bruſtdrüſe, 

Zwergwuchs, 


Rieſenwuchs, Pigmentmäler, 
Angeborener Katarakt, Neurome, 

Praeſeniler Katarakt, Neurofibrome, 

Angeb. Kolobom, Exostosen, 

Hydrophtalmus, Mikrokephalie, 

Ptosis congenita, Progreſſive Muskelatropie, 
Myopie, Hämophilie, 
Farbenblindheit, Kurzlebigkeit, 
Nachtblindheit, Cystinurie, 

Retinitis pigmentosa, Diabetes insipidus, 
Taubſtummheit, Dispoſition zu Geiſtes- u. 


Progreſſive Schwerhörigkeit, 
Situs viscerum perversus, 


Nervenkrankheiten (Debi- 
lität und Vulnerabilitat des 


Alopekie, Nervenſyſtems), 
Ungenügende Fruchtwaſſer⸗ Gicht, 

bildung, Fettſucht, 

Vererbl. Elefantiasis (Trophoe- Diabetes melitus, 

dem), Morbus Basedowi, 
Ichtyosis, Arteriosklerose, 
Prurigo, Lungenemphyſem, 
Dermatitis bullosa congen., Zahnkaries, 
Psoriasis, Krebs (d), Tuberkuloſe (7). 


Bedauerlich iſt nur für uns Genealogen, die wir 
die mediziniſchen Fachausdrücke meiſt nicht kennen, daß 
hier faſt überall nur die betreffenden Fremdwörter ge⸗ 
braucht find. Was Haſenſcharte, Wolfsrachen, Spalt» 
hand, Spaltfuß, Zwergwuchs, Rieſenwuchs uſw. uſw. 
find, weiß jeder. Was Monodactylus, Polydactylus 
und Brachydactylus iſt, wird wohl jeder, der eine höhere 
Schule beſucht hat, entweder wiſſen oder leicht heraus- 
bekommen. Was man ſich aber unter Aplasie der 
Bruſtdrüſe, Retinitis pigmentosa, Psoriasis uſw. vim, 
denken ſoll, wird von den Gebildeten derjenige, der 
nicht Arzt iſt, wohl keiner wiſſen. 

Als Tafel 247 der Sondergruppe erſcheint unter der 
Aberſchrift „Ahnentafel eines deutſchen Fürſten“ 
die aus dem mehrerwähnten Lorenzſchen Werke bekannte 
Tabelle: „Ahnentafel Kaiſer Wilhelms II.“, die für 
die zwölf erſten Ahnenreihen des Kaiſers neben der 
Angabe der theoretiſchen Zahlen: die für jede Ahnen⸗ 
reihe tatſächlich gefundene Zahl, die hiernach in der 
nächſten Ahnenreihe zu erwartende Zahl der Ahnen, 
die in den betreffenden Ahnenreihen unbekannt ges 
bliebenen und fehlenden Perſonen und endlich neben 
dieſen: die wahrſcheinliche, wirkliche Geſamtſumme (in 


jeder Reihe) verzeichnet. Es muß aber bei dieſer Ge» 
legenheit endlich einmal ausgeſprochen werden, daß die 
betreffende Aufſtellung von Lorenz auf Grund ſehr 
mangelhafter literariſcher Hilfsmittel hergeſtellt und in⸗ 
folgedeſſen irreführend iſt. Sie verzeichnet (auf Seite 307 
ſeines Werkes) geradezu eine Unmenge von Perſonen 
als unbekannt und unauffindbar, die längſt feſtſtehen! 
Es muß alſo, anſchließend an dieſe Feſtſtellung, hier 
darauf aufmerkſam gemacht werden, daß bei Unters 
ſuchungen des „Ahnenverluſtes“ in ſolchen Fällen der 
wirklichen oder vermeintlichen Unfeſtſtellbarkeit einzelner 
Ahnen ganz beſondere Vorſicht am Platze iſt, will man 
eben für die Berechnung des „Ahnenverluſtes“ nicht zu 
falſchen Ergebniſſen gelangen. Insbeſondere iſt genau 
zu prüfen, ob nach der ganzen Lage des Falles für die 
bei einer beſtimmten, als Ahne vorkommenden, Perſon 
fehlenden Eltern, Großeltern uſw. die Identität mit 
anderen auf der betreffenden „Ahnentafel“ vorkommenden 
Ahnen, alſo „Ahnenverluſt“, anzunehmen iſt oder um⸗ 
gekehrt die Nichtidentität, alſo kein „Ahnenverluſt“. 
Durch ihre originelle Anordnung fallen 10 von Dr. 
A. Riffel ausgeſtellte Stammtafeln in Kreis form 
in die Augen. Eine davon iſt als Tafel 124 des 
Katalogs abgebildet. Dr. Riffel gibt dazu folgende 
kurze Erläuterung (S. 77 des Katalogs): „Im Zentrum 
ſtehen die Stammeltern, auf dem innerſten Kreiſe ſtehen 
die Kinder derſelben, die zentralwärts mit Ordnungs⸗ 
zahlen verſehen ſind, die der beſſeren Orientierung halber 
durch alle Generationen fortlaufen. In den Ausbuch⸗ 
tungen des nächſten Kreiſes ſteht die Nummer der Söhne 
der erſten Generation und der Frau (Frauen), mit der 
(mit denen) ſie eine neue Generation erzeugt haben uſw. 
Die Töchter der erſten uſw. Generation ſind in den 
Familien wiederzufinden, in die ſie geheiratet haben.“ 
Ohne ein Beiſpiel vor Augen zu haben, dürfte es nicht 
leicht ſein, hiernach klar zu erkennen, wie die Anordnung 
getroffen iſt. Kreisförmige Stammtafeln in ähnlicher 
Anordnung ſind ja wiederholt verſucht worden, als 
zweckmäßig haben ſie ſich niemals erwieſen, eher iſt die 
kreisförmige Anordnung der Natur der Sache nach für 
Ahnentafeln verwendbar. Schluß folgt. 


Von einigen alten Grabſteinen auf dem Friedhofe Groß⸗Salze. 
Von Dr. A. Puſch in Leopoldshall. 


Au dem Friedhofe von Groß⸗Salze find in die Oſt⸗ 
und Südmauer im Ganzen 80 Stück alte Grab- 
ſteine eingelaſſen auf Veranlaſſung eines Syndikus dieſer 
Stadt mit Namen Friedrich Gotthelf Benjamin Nicolai, 
der daſelbſt 68 Jahre alt am 17. September 1782 vers 
ſtarb. Dieſe Grabſteine, Deckel der Gräber von Salzer 


Junkern und Patriziern und deren Angehörigen lagen 


zum Teil mit Erde bedeckt auf dem Friedhofe umher. 
Dieſe ließ Nicolai 1760 ſammeln und in die Friedhofs- 
mauer einmauern, um ſo dieſe wertvollen und unerſetz⸗ 
lichen Zeugen aus der Vergangenheit der Stadt vor 
Vernichtung zu retten. Es wäre im Intereſſe der Pietät, 
der Familien⸗ und Gemeindegeſchichte aufrichtig zu 
wünſchen, daß das Beiſpiel Nicolais in den verſchiedenen 
Stadt- und Dorfgemeinden nacheifernd wirken möchte, 
um die noch vielfach ſich findenden Zeugen aus längſt 


vergangenen Tagen, die unbeachtet umherliegen, durch 
zweckmäßige Unterbringung in oder an Mauern der 
Friedhöfe oder der zugehörenden Gebäude künftigen 
Generationen unverſehrt zu erhalten. 

Nicolai hat ferner die Inſchriften dieſer Grabſteine 
damals, ſoweit es ihm möglich war, entziffert und in 
Niederſchrift der Nachwelt hinterlaſſen, eine Maßnahme, 
die wir ihm wegen des zerſtörenden Einfluſſes des 
Klimas auf dieſe Denkmäler nicht genug danken können. 

Heute könnten fidh Berufs- und Amateurphotographen 
dadurch recht verdient machen, daß fie Alles Ort3- und 
Familiengeſchichte Intereſſierende aus jetziger und alter 
Zeit im Bilde in heutiger Erhaltung feſthielten und gute, 
haltbare Bilder mit kurzem erläuternden Text und Datum 
der Aufnahme verſähen und den Gemeindearchiven fos 
wie den genealogiſch tätigen Vereinen überließen. Den 


T 21. April 1589. 


Nov. 1351 


5. 


1. Anna Neumeiſter geb. v. Hagen 
8. Walburga v. Wallwitz geb. Nivirth 
¢ 9. Februar 1507. 


Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. 


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3. Arſula Siebold 1545—1608. 
Martha Siebold f 1616. 


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16. Febr. 1603. 
Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912, Heft 2. 


2. Katharina Niemann 
t 1463 Nov. 1. 
6. me v. Eſebeck geb. v. Röder 
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“it ES CHE Su 


* dee KE e — : i WA. | — 
— ger A NE " | ar 


Grabſte 


rd v. Eſebeck 
— 1597. 


20 


1 


5. Burk 


1. Eilhart u. Gertrut Niemann 
mit ihren 3 Töchtern. 


hohen Wert folder Sammlungen wird man bei dem 
zerſtörenden Einfluß der Witterung, bei Brand oder 
ſonſtigen Unfällen in künftigen Tagen ſehr zu ſchätzen 
wiſſen. N 

Die Erhaltung der Wappen auf den Grabſteinen 
ift heute zum Teil fo mangelhaft, daß ich bei der Bes 
ſchreibung auf das angewieſen bin, was uns Nicolai 
überliefert hat. Aber auch ſchon zu Nicolais Zeiten 
war vieles unkenntlich geworden. Die teilweiſe Angabe 
der Wappenfarben war mir nach gemalten, gut er- 
haltenen Wappen in der im 15. Jahrhundert erbauten 
Kirche zu Groß⸗Salze möglich. 

Die beiden erſten Bilder der Kunſtbeilage ſind zwei 
Grabſteine aus Kalkſtein mit einfachſter Tiefſtrichzeichnung, 
weshalb die Porträts wohl kaum auf große Ahnlichkeit 
Anſpruch machen dürfen. Auf dem einen Stein (Nic. 
Nr. 3, unſere Abbildung Nr. 1) befindet ſich rechts eine 
Frau und links ihr Gatte, vor beiden ihre drei Töchter 
in betender Stellung. In den vier Ecken des Steines 
ſind die Zeichen der vier Evangeliſten mit ihren Namen 
angebracht. Aber den drei Kindern ſtehen ihre Namen 
Gertrud, Katrin und Margar. Die Unmſſchrift lautet: 


Anno domini MCCCC obt Eylhart Nyeman anno M- | 


Gertrud obiit uxor ejus requiescant in pace. 

Allem Anſchein nach ift der Stein noch zu Lebzeiten 
der beiden Ehegatten angefertigt worden, weshalb Platz 
für Anbringung des Sterbedatums gelaſſen iſt. Die 
Ausfüllung der Lücken iſt aber nach dem Tode unter» 
blieben. 

Der andere Stein (Nic. Nr. 4, unſere Abbildung 
Nr. 2) iſt Eylhart Niemans Tochter Katharina geſetzt 
und trägt die Umſchrift: 

Anno domini MCCCCLXIII beate mortua in die omnium 
sanctorum Katharina filia eilert nieman cujus anima 
requiescat in pace amen. 

Auf dem Stein erkennt man das Bild einer jungen 
Dame in langem auf die Erde aufſtoßenden Taillenrock. 
Das Haupt ſchmückt ein Rofenfran3 und ihr Haar wallt 
offen bis zur Hüfte nieder. Die Hände ſind zum Gebet 
gefaltet. 

Von den Niemanns war weiter nichts zu erfahren, 
als daß ſie zu den Patriziern der Stadt zählten. 

Die beiden Kreuze, (Nic. Nr. 11 u. 12, unſer Bild 
Nr. 3), find zwei Mitgliedern der alten und reich begiiters 
ten Familie der Siebold gewidmet. Das obere Kreuz 
trägt die Inſchrift: „Anno 1608 iſt des edlen geſtrengen 
Severin Siebolds Dochter Urſula Sybolds den 26 Aus 
guſt ſelig entſchlafen ihres Alters 63 Jahr der Seelen 
Gott Gnade.“ 

Dieſe Jungfrau Urſula v. Siebold ſtiftete 1606 
ihren Eltern Severin Siebold und Urſula geb. Schadin 
und ihren verſtorbenen Geſchwiſtern Albrecht, Valentin, 
Hans und Dorothea ein noch in der Kirche befindliches 
ſchönes Epitaphium. 

Auf dem unteren Kreuze ſteht: „Anno 1616 den 
15 Septembris iſt Jungfrau Martha zwiſchen 6 und 
7 Schlegen vormittage verſchieden und den 19 September 
umb 12 Uhr begraben worden. Gott wolle ihr am 
jüngſten Tage eine friedliche Auferſtehung verleihen.“ 

Rechter Hand auf den beiden Kreuzen befindet 
ſich je das Wappen der Siebold. Im blauen Schilde 


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ſind zwei diagonal gelegte mit den goldenen Spitzen 
nach unten gekehrte ſchwarze Pfeile. Die Helmzier iſt 
die gleiche und die Decken ſind außen grau, innen blau. 
Anderen Ortes finden ſich an Stelle der Pfeile, ebenſo 
wie auf dem v. Schierſtädtſchen Wappen, das drei Pfeile 
im Felde zeigt, Armbruſtbolzen. Das linke Wappen 
des oberen Kreuzes iſt horizontal geteilt. Die obere 
Schildhälfte trägt zwei, die untere eine Weintraube. 
Den Namen dieſer Familie konnte ich nicht erfahren. 

Das untere Kreuz hat links ein Wappen mit drei 
Querbalken. Auch den Namen dieſes Wappenträgers 
kenne ich nicht. 

Von Zugehörigen der Siebold erzählt uns noch 
der Stein (Nic. No. 8), nach welchem Chriſtoph Siebold, 
ein Geiſtlicher, deſſen Bild auch der Stein zeigt, am 
Montag nach Galli (22. Oktober) 1492 verſtorben iſt, 
und Grabſtein Nr. 9 kündet am 19. Oktober 1575 das 
Ableben des edlen und ehrenveſten Severin Siebold, 
des Vaters obengenannter Urſula an. Auf einem 
Kreuz (Nic. Nr. 36) iſt bemerkt, daß Eliſabeth v. Siebold, 
Burchart v. Siebolds nachgelaſſene Witwe, 65 Jahre alt, 
am 2. April 1622 geſtorben iſt. 

Das vierte Bild (Nic. Nr. 15) zeigt einen Stein 
mit einer ſich in betender Stellung befindenden Frau 
in Tiefſtrichzeichnung. Die Umſchrift lautet: „Anno dom. 
1589 den 21. April in der Nacht ein viertel vor eins 
iſt die edle und vieltugendſame Frau Anna von Hagen 
des edlen und ehrenveſten Chriſtoffel Niemeiſter ehlige 
Hausfrauen in Gott ſelig entſchlafen.“ Aber dem Haupte 
ſteht beſonders: „Anno 1551 den Donnerstag nach 
Allerheiligen (5. Nov.) iſt ſie geboren.“ Unter den 
Füßen ſteht der Leichentext Joh. 3, 16. 17. 18 Alſo hat 
Gott uſw. 

Rechts vom Haupte ſteht das v. Hagenſche oder 
Geiſtſche Wappen, links das Naumeiſterſche. Erſteres 
führt in ſilbernem Felde drei ſchwarze Haken. Ein 
gleicher ſchwarzer Haken wird als Helmzier links von 
einem blauen, rechts von einem ſchwarzen halben Flug 
bekleidet. Die Decken find ſchwarz⸗ſilbern gefärbt. 

Das Naumeiſterſche Wappen hat im Felde das 
Bruſtbild einer Frau und als Zier einen bekleideten 
nach oben ausgeſtreckten Arm, in der Hand einen Kranz 
haltend. 

Eine andere Anna v. Hagen ftarb 1594. Sie war 
die Gattin Carl v. Ingerslebens. Ihr Grabſtein wird 
von Nicolai unter Nr. 28 beſchrieben. Das Ingers⸗ 
lebener Wappen hat im Schilde und als Helmzier ein 
Pentagramm, deffen Ecken je eine Rofe tragen. 

Von Witgliedern der lange in Groß⸗Salze anſäſſig 


geweſenen Familie Naumeiſter — auch kommt die 
Schreibweiſe Wies und Neumeiſter vor — erzählt uns 
Grabſtein Nr. 25, daß Margarete geborene Neu⸗ 


meiſter am 25. Juni 160. verſtarb; Stein Nr. 5, daß der 
edle Andreas Naumeiſter am 3. September 1601 beim, 
gerufen wurde. Grabſtein Nr. 16 meldet uns den Tod 
der Jungfrau Maria Naumeiſter für den 19. Mai 1658 
im 26. Lebensjahr (nach dem Kirchenbuch am 28. Juni). 
Der letzteren Eltern waren nach dem Kirchenbuche 
Andreas Naumeiſter und Margarete v. Bernburg, die 
am 22. p. Trin. 1631 (6. November) kopulieret wurden. 
Margareten Vater hieß Hans v. Bernburg. 


ELLE o c 


Die Naumeiſters waren ein reiches Patrizier— 
geſchlecht. 

Das fünfte unſerer Bilder iſt der Grabſtein 
Burchards v. Eſebeck. Nicolai nennt ihn unter Nr. 18. 
Man ſieht ihn hier als Ritter in voller Rüſtung mit 
Streithammer in der rechten Hand, die linke am Schwert— 
knauf. Aber der Rüſtung trägt er auf der linken 
Schulter eine Schärpe. Seinen mit 3 Straußenfedern 
geſchmückten Helm hat er rechtsſeitig zu Füßen ſtehen. 
Den Hals ſchmückt der damaligen Sitte entſprechend 
ein ſpaniſcher Kragen. Der Stein trägt folgende 
Inſchrift: 

„Anno 1597 d. II. Junii zwiſchen 10 und 11 Uhr 
vormittage iſt der edle und ehrenveſte Burchard von 
Eſebeck in Gott entſchlafen ſeines Alters 67 Jahr.“ 

Rechts und links neben der Figur befinden ſich je 
vier Wappen und zwar rechts oben das v. Eſebeckſche 
Wappen. Das Feld iſt wagrecht halbiert. In der 
oberen blauen Hälfte ſind zwei, in der unteren goldenen 
eine rote innen goldene Roſe. Die Helmzier iſt ein 
ſchwarzer Flug und die Decken ſind rot⸗golden tingiert. 

Das darunter ſtehende Wappen zeigt im Schilde 
einen Schrägbalken und darauf in der Witte desſelben 
ein halbes Tier, anſcheinend einen wachſenden Hund. 
Die Helmzier bilden Straußenfedern. Der Name des 
Wappenträgers iſt mir unbekannt. 

Das unter dieſem befindliche Wappen führt im 
Schilde einen Ochſenkopf und als Kleinod zwei nach 
außen gebogene Hörner mit abgeſchnittenen Spitzen. 

Rechts unten ſteht das Wappen der Welchhauſen, 
in ſchwarzem Felde ein aufrechtſtehender ſchwarzer Löwe. 
Die Decken find ſchwarz. 

Links oben ſteht das Wulfiſche Wappen, im Felde 
ein ſpringender Hund und als Zier denſelben wachſend. 

Darunter ift ein Wappen, das in der oberen Schild⸗ 
hälfte zwei, in der unteren einen Gänſekopf mit langem 
Hals zeigt, als Kleinod ein desgleichen. Vielleicht ges 
hört das Wappen den Vogel von Ulleben. 

Unter dieſem ſteht das v. Lattorffſche Wappen, ein 
Ring mit ſternähnlichen Anſätzen rings um denſelben. 
Als Kleinod dient das gleiche Bild. 

Das vierte linksſeitige Wappen iſt heute nicht mehr 
zu erkennen. Auch Nicolai hat 1760 im Schilde nur 
eine geflügelte Figur feſtſtellen können. Vielleicht iſt es 
das v. Bölzigſche Wappen, das im Felde einen ges 
geflügelten Fiſch und als Helmzier eine lange Mütze zeigt. 

Dieſer Burchard v. Eſebeck und ſeine Gemahlin 
Margarete v. Katten haben auch noch ein Epitaph in 
der Kirche. Nach dieſem iſt Margarete v. K. 1601 d. 
2. Auguſt um 2 Uhr nachmittags ſelig in Gott entſchlafen. 

Die von Eſebeck find ein in Groß⸗Salze alt ans 
geſeſſenes Salz⸗Junker⸗Geſchlecht. Burchard v. E. iſt 
1530 geboren und war Erbſaſſe und Bürgermeiſter von 
Groß⸗Salze. Er war vermählt mit Margarete v. Katte. 
Beider Sohn Heinrich ift 1560 in Groß-Salze geboren 
und wurde ebenda am 1. November 1609 mit einer 
noch erhaltenen in der Groß-Salzer Kirchenbibliothek 
aufbewahrten Leichenpredigt beerdigt. Er ſtarb an der 
Schwindſucht. Heinrich ſtudierte Philoſophie und Jura 
in Halle, Wittenberg und Helmſtedt und war dreimal 
verheiratet, und zwar mit Urſula v. Warnſtedt, Baltzer 


Hochrelief, 


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v. Warnftedt auf Wüſtro nachgeborenen ehel. Tochter, 
welche ihm im ſechſten Ehejahr am 22. October 1598 
durch die Peſt entzogen wurde. Ihr Leichenſtein be— 
findet ſich, wie der ſeiner zweiten Gemahlin, auf dem 
Friedhof zu Groß⸗Salze und wird von Nicolai unter 
Nr. 19 beſchrieben. Nach Zjährigem Witwenſtand 
heiratete er Margarete v. Röder, Görge v. Röder auf 
Schwante und Wansdorff Erbſeſſen ehel. Tochter. Dieſe 
verlor er im dritten Ehejahr und war dann vier Jahr 
Witwer. Seine dritte Gemahlin Eliſabeth Magdalene 
v. Stechow, Joachim v. Stechown des Elteren Erbſeſſen 
auf Fahrland ehel. Tochter mußte er nach dreijähriger 
Ehe als Witwe zurücklaſſen. 

Unter No. 17 nennt Nicolai einen Grabſtein, der 
Burchard v. Eſebecks Großeltern geſetzt ift. Seine Jn» 
ſchrift lautet: Anno dom. 1516 jar des dritten Dins⸗ 
daghes nach Oſtern (8. April) ſtarf de erbar borchard 
v. Eſebeck 1503 jar des dinsdaghes in de Pfingſten 
(6. Juni) ſtarf Cordula fine eliche Husfrawe denn God 
gnedich ſey. 

Rechts auf dem Steine, der zwei betende Perſonen, 
rechts einen Mann, links eine Frau als Bilder führt, 
befindet ſich das Eſebeckſche und links ein Wappen mit 
einem Anker im Felde, vermutlich das Schneidewindſche 
Wappen. Zwiſchen den Eltern ſtehen ihre fünf betenden 
Kinder Johannes, Balthaſar, Caſpar, Burchard und 
Valentin. Dieſer letztere iſt der Vater des Burchard 
v. E., deſſen Grabſtein unſer Bild zeigt. 

Das nächſte, ſechſte Bild iſt der Leichenſtein der 
Margarete v. Röder (Nic. No. 20), der zweiten Ges 
mahlin Heinrich v. Eſebecks. Er trägt die Umſchrift: 

„Ao. 1603 d. 16. Februar um 9 Uhr uf den Abend 
iſt die edle und vielehrentugendſame Margarete v. Res 
dern, Heinrich v. Eſebeck eheliche Hausfraw ſelig in 
Gott entſchlafen der Seelen Gott gnedig ſey“. 

Der Stein zeigt das Bild der Entſchlafenen in 
angetan mit langem Kragenmantel und 
Trauerſchleier in betender Stellung. Zu beiden Seiten 
der Frau ſind je vier Wappen und zwar oben rechts 
vom Haupte das der v. Reder und v. Berger, am 
rechten Fuße v. Schönebeck und v. Berliching. Oben 
linkshäuptig ſind die Wappen von d. Gröben und 
v. Platen, unten links v. Gadau und v. Retzdorff. 

Leider läßt der heutige Zuſtand der Wappen 
Einzelheiten kaum noch erkennen, ſodaß eine eingehende 
Beſchreibung derſelben unmöglich iſt. 

Die vorletzte Abbildung, ein Grabſtein, den Nicolai 
unter No. 22 aufführt, ſtellt einen Ritter in der gleichen 
Rüftung und Schmuck dar, wie Burchard v. Eſebeck. 
Sein Name iſt Chriſtoph Laue. Umſchrieben iſt der Stein: 

„Chriſtopherus Law geboren zu Staßforth den 
27. Juni 1585 iſt in Chriſto ſelig entſchlafen Ao. 1609 
den 8. Februar ſeines Alters im 24 Jahr Gott verleihe 
ihm eine fröhliche Auferſtehung zum ewigen Leben.“ 

Auf der rechten Seite des Körpers ſtehen die 
Worte: „Herr Jeſu Dir lebe ich, Herr Jeſu Dir ſterbe 
ich, Herr Jeſu Dir bin ich tot und lebendig“. 

Linksſeitig lieſt man die Worte: „O Jeſu Gottes 
Lämmlein, ich lebe oder ſterbe ſo bin ich Dein, ich bitt, 
laß mich mit Dir zugleich, ein Erbe ſein in Deinem 
Reich“. 


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Diplom der juriſtiſchen Fakultät zu Reims für den Bakkalaureus beider Rehte Gerhard Xaver Bernhard geuſch 
vom 27. Mai 1786. 


Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912 Heft 2. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. 


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Rechts vom Haupte fteht das Lauiſche Wappen 
und die Buchſtaben D. L. A. W. der Lauen adlig 
Wappen, am rechten Fuß das v. Pletziſche Wappen 
und die Worte D. Pletz. Oben links iſt das Wappen 
der v. Weddinge mit der Beiſchrift D. v. Weddinge 
und unten links ein Wappen und die Worte D. v. Ge- 
bichenſtein. 

Auch hier läßt der Zuſtand der Wappen eine Be— 
ſchreibung nicht mehr zu. 

Da die vorhandenen Kirchenbücher von Staßfurt 
erſt 1609 beginnen, ſo war aus ihnen für Chriſtopherus 
Laue nichts zu entnehmen. Nach Akten aus dem Staß— 
furter Stadtarchiv kann unter Berückſichtigung des Ge— 
burtsjahres 1585 unſeres Chriſtoph Laue als Vater 
desſelben höchſtens ein Caſpar Laue in Frage kommen, 
der 1578 in Staßfurt Bürger wird. Er iſt auch Mit- 
pächter des Salz⸗Kothes St. Johannes, beſchwert ſich 
1582 von Staßfurt, 1583 von Polleben aus beim 
Adminiſtrator über die Salzgrafen und ift 1590 Stadt- 
voigt von Staßfurt. 

Das letzte Bild unſerer Kunſtbeilage iſt ein ver— 
hältnismäßig gut erhaltener ſehr alter Stein (Nic. No. 80). 
Auf ihm iſt eine mit gefalteten Händen betende Frau 
in langem, ſchleppenden Mantel dargeſtellt. Der Stein 
ſtammt aus der alten abgebrochenen Kirche von Alt— 


Aus der Geſchichte 


23 


Salze, wo er rechts von den Frauenſtühlen gelegen 
hat. Dieſer Schutz vor Witterungseinflüſſen hat weſent— 
lich zu ſeiner guten Erhaltung beigetragen. Um den 
Stein ſteht folgende De 


„Uno dm 1507 - tag - fant - aplania - ift - 
perftorben - di Herber - Zeie balpurg - nivirth - hans 
vo - balwic - eliche - hauSfraw -d-g-g-i- ën, Im 


Jahre 1507 am Tage fanct Apollonia (9. Febr.) ift 
verſtorben die ehrbare Frau Walburga Wivirth, Hans 
von Wallwbitz eheliche Hausfrau. Die folgenden Buch— 
ſtaben konnte ich nicht deuten.) . 

Zu beiden Seiten des Hauptes findet ſich je ein 
Wappenſchild, von denen der rechte einen ſpringenden 
Hiridh zeigt. Es ift das Wappen der v. Wallwitz. 
Das linke, heute nicht mehr erkennbare Wappen ließ 
zu Nicolais Zeit noch zwei miteinander kämpfende 
Hähne erkennen. Den dazu gehörenden Familiennamen 
nennt Nicolai nicht. Im Ratsarchive von Groß-Salze, 
wo ſich nach einer Bemerkung von Nicolai „wegen 
dieſer adligen Perſon und ihres Herrn einige Nach— 
richten finden ſollen“, kann nur feſtgeſtellt werden, daß 
Hans v. Wallwitz 1498, 1504 und 1510 Bürgermeiſter 
von Groß⸗Salze war. 


1) „Daß Gott gnädig ihr fei“? Die Schriftleitung. 


der Familie Heuſch. 


Von Oberregierungsrat Prof. Dr. Eduard Heydenreich. 


3 ift eine Freude, über Leben und Gedeihen Der hoch— 

achtungswerten Familie Heuſch zu berichten, die in 
mehr als ſieben Jahrhunderten an zahlreichen Orten gewirkt 
und in Albert Heuſch einen begeiſterten DIES gefunden 
hat. Deſſen „Geſchichte der 
Familie Heuſch“ (Aachen 1909, 
351 Seiten in Großquart mit 
zahlreichen Abbildungen und 
genealogiſchen Tafeln, vom Ver⸗ 
faffer der Bibliothek der Zentral- 
ſtelle für deutſche Perſonen— 
u. Familiengeſchichte geſchenkt) 
zeigt, daß beharrlicher Fleiß und 
zielbewußtes Streben auch auf 
dem Gebiete der genealogiſchen 
Forſchung Erfolge hervorbringt. 
Mehrere Mitglieder der Fami— 
lie Heuſch waren Lehnsleute des 
Aachener Krönungsſtifts; andre 
waren Lehnsträger der Herzöge 
von Jülich. Manche gelangten | 
zu hohen Würden, viele zeich- HIERHER ey 
neten fich auf dem Gebiete des A: a 
Handels und der Induſtrie aus 
und mehrten ſo den Ruhm ihrer 
Heimat und die Ehre ihres Na— 
mens. Auch dem Gelehrten— 
ſtande widmete ſich nicht ohne 
Erfolg ein Teil ihrer Angehöri— 
gen. 

Bereits im 14. Jahrhundert 
begegnen wir Repräſentanten 


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Familienbuch der Eheleute Heuſch⸗Brandt, Bl. 6. 


der Familie. Allerdings die Darſtellung der älteren Ver— 
hältniſſe im genannten Werke iſt inzwiſchen durch das 
Werk von Hashagen über die Familie Hoeſch (2 Bände 
1911) weſentlich berichtigt worden. (Vgl. darüber auch 
Macco im Deutſchen Herold 
1912, Seite 13). Im 15. Jahr- 
hundert beginnt mit Heinrich 
Heuſch, Schöffen der Ge- 
richtsbank Walhorn, die uns 
unterbrochene Namenreihe der 
Limburger Heuſch. Viele ange— 
ſehene Geſchlechter ſind bereits 
zu jener Zeit mit ihnen durch 
Heirat verbunden. Durch die 
Alba'ſche Verfolgung zur Aus— 
wanderung veranlaßt, verzweig— 
te ſich die Familie Heuſch bald 
in den verſchiedenſten Handels— 
ſtädten Europas. Durch dieſe 
wiederholten Auswanderungen 
BR ~ i] ging ein großer Teil des Fa⸗ 
um gagaer Se milienarchivs zu Grunde. Doch 
phat ſich in der Familie die Nei- 
gung zu chronikaliſchen Auf— 
zeichnungen erhalten. Wir 
bringen als Beiſpiel eines Fas 
milienbuches und zum Anſporn, 
daß dergleichen Niederſchriften 
in recht vielen Häuſern wieder 
Sitte würden, Blatt 6 aus dem 
Familienbuch der Eheleute 
Heuſch⸗Brandt. 


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Der Name Heufch bedeutet foviel als höviſch, feins 
gebildet. In der modernen holländiſchen Sprache iſt 
heusch gleichbedeutend mit complaisant, poli. Im 
Aachener Dialekt und anderswo heißt heutzutage heusch 
ſoviel wie vorſichtig, langſam. Die von geuſch find ein 
Zweig der ſeit dem 17. Jahrhundert in Aachen anſäſſigen 
Linie. Der älteſte bekannte Stammvater der heute noch 
in Belgien und Holland blühenden freiherrlichen Familie 
de Heuſch war „Heinrich die Hoeſch“, der im Jahre 1435 
als Schöffe und im Jahre 1453 als Vizepräſident des 
Schöffenſtuhles zu Herzogenbuſch genannt wird. Seine 
Abkömmlinge führen im Wappen einen rechtsſchrägen 
roten Pfeil. Im 16. Jahrhundert entſtanden vier Linien. 
Die älteſte war in Zülpich anſäſſig; von hier verzweigte 
ſie ſich nach Antwerpen. Die zweite verblieb im Beſitze 
des Lehngutes Eicherſcheid im Amte Montjoie, vers 
pflanzte ſich nach Fourron⸗Saint⸗Martin in der Graf- 
ſchaft Dalhem und von dort nach Aachen. Der Stamm- 
vater der dritten kam ſchon vor den Religionswirren 
- nad) Aachen, und die vierte wurde durch Macarius 
(Karris) Heuſch begründet, der von Alba aus den 
Niederlanden verbannt wurde. Sein Sohn Johann 
floh zunächſt nach Pfalzburg. Als dieſes lothringiſch 
wurde und man die Reformierten dort vertrieb, kam er 
an der Spitze der Réfugiés nach Biſchweiler, wo feine 
Nachkommen noch heute anſäſſig ſind. 

In Biſchweiler war das Schultheißenamt feit Jos 
hann Heuſch (F 1638) ſozuſagen erblich: bis zur fran⸗ 
zöſiſchen Revolution bekleidete immer ein Heuſch dieſes 
Amt. Von ſeinen zehn Kindern zogen viele wieder fort 
in andere reformierte walloniſche Gemeinden, hauptſächlich 
der Pfalz (Heidelberg, Frankenthal, Annweiler, Bergs 
zabern und Mannheim), auch nach Magdeburg und 
Straßburg. Seit dem 17. Jahrhundert fingen die Heuſch 
wieder an zu wandern, ſo daß es heute Glieder dieſer 
Familie auch in Kolmar, Baſel und Frankreich, in 
neueſter Zeit auch in Hamburg und Amerika gibt. 

Zu den katholiſch gebliebenen Gliedern der Familie 
Heufh gehört Gerhard Xaver Bernhard, * 20. Auguft 
1768, Kanonicus, archivarius und thesaurarius beim 
Königlichen Krönungsſtifte zu Aachen. Das Diplom 
der juriſtiſchen Fakultät zu Reims für ihn vom 27. Mai 
1786 bringen wir als bemerkenswertes Beiſpiel dieſer 
familiengeſchichtlichen Quellenart auf unſerer Kunſtbeilage. 
Mit ſeinem Freunde dem Freiherrn Joſeph Aloys Felix 
von Fürth, vormaligem Kanonikus des Königlichen Kron⸗ 


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ſtiftes, ſpäteren Geheimen Regierungsrat und Landrat 
des Kreiſes Geilenkirchen, betrieb er zu Aachen eine 
Tuchfabrik unter der Firma „Heuſch & Fürth“. Am 
8. Februar 1820 kaufte er vom preußiſchen Fiskus die 
Deutſchordenskommende Siersdorf bei Aldenhoven. Er 
ſtarb hochbetagt als vorletzter Kanonikus des ehemaligen 
Krönungsſtifts am 13. Januar 1857. 

Nikolaus Heufh, * 1711. zu Hamburg, wanderte 
nach Italien aus und ließ ſich als Kaufmann zu Livorno 
nieder. Sein Sohn Nikolaus, geb. zu Caprona in der 
Provinz Piſa am 9. März 1837, machte eine glänzende 
Karriere. Er trat in das italieniſche Kriegs miniſterium 
ein, wurde Inſpekteur der Alpenregimenter, dann Dis 
viſionskommandeur in Livorno. Er ſtarb als General, 
leutnant zu Bari am 11. März 1902. 

Maria Ferdinand Auguſt Albert Heufd, geb. zu 
Aachen am 14. April 1868, Inhaber der von ſeinem 
Großvater begründeten Firma Auguſt Heuſch & Söhne, 
auch Mitbegründer der Geſellſchaften „Lousbergſtraßen⸗ 
bau, G. m. b. H.“ und „Südendſtraßenbau, G. m. b. H.“ 
zu Aachen, wurde bei Begründung der Sparkaſſe der 
Stadt Aachen in deren Vorſtand und bei Errichtung 
des Kaufmannsgerichtes der Stadt Aachen zu deſſen 
Beiſitzer gewählt. Er ift der Verfaſſer der bereits gës 
nannten Familiengeſchichte. Zahlreiche Nachforſchungen 
im Stadtarchiv zu Aachen und in den Staatsarchiven 
zu Düſſeldorf und Lüttich, ſowie auf deutſchen und 
belgiſchen Standesämtern haben ihn inſtand geſetzt, an 
der Hand der noch erhaltenen Familienpapiere eine 
Genealogie aufzuſtellen. „Bei Herausgabe der vor⸗ 
liegenden Familiengeſchichte“, ſagt er, „iſt ſtets die 
Wahrheit unſer höchſtes Geſetz geweſen; auch hoffen 
wir zuverſichtlich, daß es uns gelungen iſt, unparteiiſch 
zu bleiben. Natürlich mußten wir unter dieſen Um⸗ 
ſtänden manche Familientradition, die der geſunden 
Grundlage entbehrte, entweder unerwähnt laſſen oder in 
das Reid) der Fabel verweilen.“ Von der geſchmack⸗ 
vollen und reichhaltigen Illuſtrierung geben die Proben, 
die wir über die Familie Heuſch in dieſer und der letzten 
November⸗Nummer unſerer Blätter veröffentlichten, eine 
Vorſtellung. Mit Recht weiſt der Verfaſſer am Schluß 
der Vorrede auf den ethiſchen Wert der Familiengeſchichte 
hin, indem er der Hoffnung Ausdruck gibt, ſein Werk 
werde durch eine Reihe von Beiſpielen edler Perſön⸗ 
lichkeiten die kommenden Generationen zur Nacheiferung 
antreiben. 


Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten | 


Rundfragen und Wünſche.“ 


Nr. 30. Ahnentafeln zu vervollſtändigen gefudt. 

Zur Vervollſtändigung von Ahnentafeln werden geſucht je 
8 Ahnen: 

1. Suſanne Wildehau (verw. David v. Eychhäuſer t 1665), 
Erbfrau auf Leonhardtwitz Kr. Neumarkt, * u. f 7, OO. . 16. . ?, 
Elias Michael von Bachſtein und Frankendorf, . . 1620 7, 
22. 10. 1677 ?, Breslauer Fürſtentums Aſſiſtenzrat und Kanzler. 

2. Anna Elifabeth v. Hundorf (bezw. Hobendorf), * u 
+ 2, co ? Franz Sigismundt Frhr. Hundt u. Altengrottkau, auf 


Boithmannsdorf, Kr. Grottkau, Fürſtbiſchöſl. Breslauiſcher Rat 
u. Landeshptm. zu Ottmachau (“ 1700). 

3. Franzisca Helene von Kotulinski (verw. Freiin von 
Eichendorf), * u. f 7, œ . . 16 . . ? Heinrich Frhr. v. Tharoulle, 
Landeshptm. in Breslau. 

4, Anna Elifabeth v. Zedlitz, * u. f ?, co. . 17. . P 
Georg Gottlieb Frhr. v. Zedlitz Leipe auf Blasdorf Kreis 
Landeshut, t 22. 1. 1746 zu Blasdorf. 

5. Gottfried Ignatz Wallauch, * u. f 7, um 1700 Burgver⸗ 


leit un 


m Intereſſe der richtigen Beantwortung der Fragen wird dringend gebeten, beſonders die Namen möglichſt eet S nr da ſich ſonſt 
r 


*) 
Druckfehler nicht v vermeiden laſſen. 


walter der Deutſchordens⸗Commende Namslau, Herr auf Noldau 
und Steinersdorf Kr. Namslau, co ? Clara Maria Gand- 
büchler, “ u. TS 

6. Ferdinande Freiin v. Bek, 16. 3. 1760 7, f 8. 3. 1843 
Breslau, © . . 17 . 7 Hans Hiob von Garnier, Herrn auf 
Chroſt Kr. Koſel; Fürſtl. Pleß'ſcher Hofcavalier, T 23. 5. 1833 
Schebetau (Mähren). 

7. Anna Rofina Lübeck, . . 1769 7, f 12. 1. 1845 Breslau, 
oo 1) 27. 12. 1795 Polkwitz Hans Jakob v. Werner, f 31. 5. 1799 7, 
co 2) 16. 7. 1810 Polkwitz Rittmeiſter Ferdinand von Gaffron, 
+ 20. 1. 1817 Polkwitz. 

8. Suftina v. Staßky, . . 1732 ?, T 27. 3. 1808 Liſſek, Kr. 
Nybnik, Ehekontrakt Ratibor 19. 6. 1759 mit Joſef v. Tluck und 
Toſchonowitz, t 3. 2. 1820 Liſſek. Die Mutter der Juſtina v. S. 
ſoll eine v. Czeleſta geweſen ſein. 

9. Anna Dorothea Dreßler v. Pertenſtern (a. d. H. Ob. 
Raptra), u. f 7, 00. . 17 . . 7 Karl Wenzel v. Tluck u. Toſcho⸗ 
nowitz, auf Gr. Dubensko, Kr. Rybnif, . . 1765 7 

10. Julianne Anna v. Hohberg, .. 1716 ?, f. . 1774 7, 
œo 3. 9. 1731 Oppeln Karl Friedrich v. Blacha et Lub, Landrat 
auf Jaſchine, Kr. Roſenberg, . . 1696 7, f. . 1752 ? 

Patſchkau O. S., von Garnier, 

Zollſtr. 13 a. Hauptmann. 


Nr. 31. v. d. Aſſeburg, v. Barfuß, von Berg, v. d. Groeben⸗ 
Bünow, von Rheden. 

Ich bitte um Nachricht über: 

1. Eltern und Großeltern der Luiſe Friederike von Berg, 
T 2. 12. 1784, co Fr. G. Felix von Buggenhagen auf Dambeck. 

2. Eltern der Margarethe von Rheden, Daten? 
co Heinrich von Tresckow, 7 nach 1640, Domherr zu 
Magdeburg. 

3. 8 Ahnen für Anna Sabine v. d. Groeben-Bünow, 
1645— 1715, co Otto Hilmar v. Tresckow. Ihre Eltern: Adam 
v. d. Gr. u. Anna Marg. v. Kahlenberg⸗Perwenitz. 

A, Eltern und Daten für Johann Ludwig von Barfuß 
und ſeine Frau Erdmuthe von Luck; Tochter ward 1723 


geboren. 

5. Wer kann über Aſſeburg'ſche Genealogie Auskunft 
geben? 

Braunſchweig, Freiherr von Bothmer. 


Heinrichſtr. 53. 


Nr. 32. Baſſe. 

Chriſtoph Heinrich Melchior Baſſe, Dr. jur. uſw., in 
Iſerlohn 1. 3. 1678, f in Hattingen 7. 5. 1755, co 1701 mit 
Margarethe Elifabeth von Summen, 1677, F in Hattingen 
30. 10. 1741. Wo und wann hat ſie geheiratet? Wo und wann 
tft fie geboren? Wo waren ihre Eltern? 

Gerhard Baſſe, * in Iſerlohn 1665, f daſelbſt 22. 9. 1731 
Dr. jur. uſw., co 1708 mit Chriſtine Philippine Wilhelmine von 
Romberg, auf Edelburg, ..... 1685?, 7 in Iſerlohn 
13. 11. 1757, Tochter des Jobſt Diedrich v. Komberg aus 
bem Haufe Edelburg, *...., .. . 1696 und Eliſabeth ge⸗ 
borene v. Elsbeck zu Brockhauſen, . „ f 10. 4. 1710. 

Wann iſt Gerhard Baſſe geb.? Wann und wo hat er 
geheiratet? Wann und wo ift Wilhelmine v. Romberg geb.? 
Sind die Namen der Eltern richtig? Die fehlenden Daten? 

Am 23. 2. 1837 ſtarb zu Leipzig Chriſtiane Erdmuthe Friede⸗ 
rike Baſſe, geborene v. Seydewitz-Piſtorius, Witwe von 
Johann Baſſe aus Iſerlohn. Wo und wann ift fie geb. 7 Wo 
und wann hat fie geheiratet? Wer waren ihre Eltern? Wann 
iſt ihr Mann in Iſerlohn geb.7 Wie waren feine Namen noch 
außer Johann? Er iſt am 22. 10. 1813 in Leipzig geftorben? 

J. v. Baſſe, Oberſtleutnant a. D. 


Nr. 33. v. Bodelberg. 
(Fortſetzung von Nr. 4 in der Januar-⸗Nummer Seite 10). 

Zur Aufſtellung einer Ahnentafel bitte ich um folgende 
Angaben und um event. Ergänzung. 

10. Eltern der Albertine Charlotte von Reinhart, * ?, 
t ?, œ 18. Sept. 1714 mit Johann Georg von Räumer, 1. Mai 
1671, f daf. 5. Febr. 1747. g 

11. Eltern und Großeltern der Anna Eleonore von Waldow 
a. d. O. Bernſtein, 7, f ?, co ? mit Leopold Guſtav Dietrich 
von Räumer, 20. März 1726, f 23. Auguft 1788, Fürftl. anh. 
Reg.⸗Dir. 


12. Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Luiſe von Marrées, 
f 1811, co 1780 mit Georg Friedrich von. Räumer, * 10. April 
1756 9, f 15. Auguft 1822, Hgl. anh. Deſſau. Kammerdir. 

13. Eltern der Barbara Henriette Freiin von Kottwitz 
a. d. 9. Ruchelberg, * 23. Sept. 1716, t Kauffung 7. Mai 1761, 
co 5. Mai 1735 mit Sylvius Ferdinand von Nickiſch-Roſenegk, 
* Konradswaldau 12. Mai 1710, f daf. 16. Okt. 1748. 

14. Eltern und Großeltern der Johanne Eleonore Erneſtine 
Freiin von Richthofen, Heinersdorf 1. Nov. 1707, f 30. Juni 
1817 zu Zedlitz, oo 13. Auguſt 1758 zu Heinersdorf mit Heinrich 
Ferdinand Wilhelm von Nickiſch⸗Roſenegk, 24. April 1736 
Gr. Krutſchau, t 4. Nov. 1801 zu Mühlrädlitz. 

15. Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Elifabeth Julianne 
Erdmuthe Friederike von Richthofen, * 1. Dezember 1770 zu 
Kohlhöhe, t 28. Juli 1810 zu Kuchelberg, co 13. Okt. 1789 zu 
Gr. Rofen mit Ernſt Heinrich Gottlieb von Nickiſch⸗Roſenegk, 
11. Nov. 1766 zu Mühlrädlitz, t 16. Dezember 1832 zu Schwarzau. 

Frankfurt a. Oder, von Vollard Bockelberg, 

Fürſtenwalderſtr. 5 II. Oberleutnant. 


Nr. . Brütt. 

In welchen Teilen Deutſchlands, Hollands und Dänemarks 
kommt der Name Brütt (Brüdt, auch Brett und Brutten) 
bor? Wo iſt die Heimat des Namens zu ſuchen, wann und in 
welcher Schreibweiſe tritt er zuerſt auf? Gibt es ein Wappen? 
Welche Archive kommen für die Forſchungen in Betracht? Im 
Beſonderen vor 1750. Was bedeutet der Name? 

Paris, Rue Leutonnet No. 14. Kurt P. Brütt. 


Nr. 35. v. Dachenhauſen. 

Johann Heinrich von Dachenhauſen (* 1781, t 1865), 
vermählte ſich als Lieut. in der Engliſch⸗Deutſchen Legion zu 
Palermo 15. Aug. 1812 mit Iſabella geb. Acton (* 1794, t 1841), 
Tochter des neapolitaniſchen Generallieut. u. Gouverneurs von 
Gaéta Edward Acton und der Eleonore geb. Gräfin von Berghe 
genannt Trips. 

Im Trauſchein von 1812 ſteht, Iſabella fei in Deutſchland 
geboren. Kennt jemand der geneigten Leſer dieſen Geburtsort? 

Alex. Frhr. v. Dachen hauſen. 


Nr. 36. v. Druchtleben, v. Mepern. 

Wer waren die Eltern der Catarina Margaretha 
von Meyern (Mejer), die ſich 1717 mit Johann Auguſt v. 
Druchtleben auf Hainholz und Borgentreich, kurbraunſchweig. 
Generalleutnant u. Kommandanten v. Göttingen, verheiratete 
und 1731 ſtarb? Ihr Vater ſoll Oberkommiſſar in Göttingen 
geweſen fein (vgl. Wolffſche genealog. Sammlung in Gottingen). 
Welches Wappen führte die Familie von Meyern? 

Hannover, Edenſtraße 37. Ed. de Lorme, 

Mitglied des Herold uſw. 


Nr. 37. Eichberg. 
Geſucht werden das Geburtsdatum und weitere Vorfahren 


des Lehrers und Schneidermeiſters Samuel Eichberg zu 


Spütendorf (Pfarrei Stahnsdorf) bei Großbeeren (Kr. Teltow), 
* um 1718, f Spütendorf 1764, Febr. 17., 46 Jahre alt, oo da- 
ſelbſt 1744, Apr. 16, mit Anna Elifabeth Mal o, Witwe des 
Schul- und Schneidermeiſters Peter Hörchner, t daſelbſt 1764, 
März 23. Vorfahren des gen. Eichberg folen der Familiens 
tradition nach Paſtoren geweſen ſein. 
Leipzig, Univerſitätsſtr. 2. i 
Werner Conftantin v. Arnswaldt. 


Nr. 38. von Einem. 

Die Zeit- und Geſchichtsbeſchreibung der Stadt Göttingen 
1734—38, Buch IV, S. 239 und 274 macht genauere Mitteilungen 
über den aus Einbeck ſtammenden Profeſſor Juſt Heinrich 
v. Einem in Göttingen und ſeine Söhne Joh. Juſtus und Joh. 
Chriſtoff. Unterzeichneter möchte gern wiſſen, ob es eine Lebens⸗ 
beſchreibung von Johann Juſtus v. Einem gibt. 

Graudenz. Grofebert. 


Nr. 39. v. Goeſſel. 

(Fortſetzung von Nr. 11 in der Januarnummer Seite 10. 11). 
Ahnentafel nach der Methode Kekule von Stradonitz veröffentlicht 
mit der Bitte um Ergänzung. 

16. Georg Chriſtian Goel, Sg: Celle, 1731 April 4; 
t Celle, 1804 März 11; oo ? mit? 


17. Lucia Chriſtiana Schelen * ?, 1746 Juni ?; F Celle, 
1822 Juli 19. 

18. ? Winterſtein, 7; F 7; O mit 

19. ?, 7; f ?. 

20. Ernſt Amandus Stoeckel, * Kreuzburg O.⸗S., 1753 
Juli 15.; t Ratibor, 1821 März 15.; co Brieg, 1784 April 27. mit 

21. Dorotea Beyer, 7, 1789 7; f Ratibor, 1834 März 19. 

22. Johann Friedrich Auguft v. Burghoff * ?, 1744 Febr. 18; 
+ Berlin, 1802 Sept. 29; co Berlin, 1790 Dez. 20. mit? 

23. Helene Henriette Gottliebe Reinbeck, ?; ~~ ?, 1760 
Okt. 15.; T Berlin, 1829 Nov. 27. 

24. Julius Konrad v. Poſer u. Gr. Nädlitz, ?, 1749 
Nov. 26.; t Bingerau, 1795 März 5.; oo ?, 1778 Aug. 12 mit? 

25. Helene Eleonore Marianne v. Cettritzu. Neuhausa. d. 9. 
Seitendorf, * ?, 1755 Juni 20.; f ?; 1783 Jan. 21. 

26. 7 Groß, * ?; f 2; co ? mit? 

27. 7; * 2; t? 

28. Johann Gottlieb Sylvius v. Poſer u. Gr. Nädlitz, 
* Perſchau, 1739 Mai 25.; f Oels 1817 April 30.; co Breslau, 
1778 Febr. 16. mit? 

29. Amalie Johanna Henriette Helena v. Loeben a. d. 9. 
Lied ritz, Koſel O.⸗S., 1762 Nov. 19. 

30. 9 v. Poſer u. Gr. Nädlitz auf Hultſchin u. Naſſadel, 
* 2; f 7; co ? mit? 

31. Friederike v. Maguſch, * 77 if Droſchkau, 1824 Dez. 3. 

32. Friedrich Thomas Goel, * ?; F 7; co mit? 
33. ?; * t? 
34. ? Schelen, * ?; f 7; œ? mit? 
35. ?; 27; t? 

36. ? Winterſtein, SS + 2; œ? mit? 

37. 7; * 2; +? 

38. ? * ?; te oo ? mit ? 

39. 7 7; t? 

40. Wilhelm Amandus Stoeckel, Leobſchütz O.⸗S., 1719 
Nov. 22.; T Kreuzburg, 1791 Dez. 23.; co ? mit? 

Hamburg, Rentzelſtr. 16. Oberſtlin. v. Goeſſel. 


Nr. 10. Gothe. 

Ich ſuche Heinrich Gothe 1766 in Mörbach bei Nordhauſen 
wohnhaft, verehelicht mit einer Troſt, geb. 1725. Letztere iſt 
1787 mit Caſpar Rafpe in Sallſtedt (Halle-Kaſſeler Bahn) vers 
heiratet und den 19. 3. 1791 geſtorben. Dieſe hatten vermutlich 
als älteſten Sohn Joh. Gottfr. Gothe, der am 14. Nov. 1784 in 
Sallſtedt getraut iſt. Der jüngſte Sohn war 1766 in Mörbach 
geboren und hieß Heinr. Chriſtian. Wer kann mir Geburtsort 
und Zeit des Joh. Gottfr. Gothe um 1700 angeben? Er muß 
in der Nähe von Nordhauſen und Bleichrode geboren ſein. 

Ebeleben. Paſtor Gothe. 


Nr. 41. Hermsdorf. 
Angaben über Vorkommen des Namens — auch in ab- 
weichender Schreibweiſe — vor 1660 erbeten. 
Nixdorf, Janſaſtr. 11. F. Herms dorf. 


Nr. 12. Heydenreich, von Heydenreich. (Melchior⸗Familie.) 

Geſucht werden: 

1. Geburts- und Sterbeurkunde für Hans Davidt (von) $., 
geb. vor 1674, geft. vor 1690, Sohn des kurbrandenb. Haupt- 
manns Elias Gottfried (von) H., Enkel des Bürgermeiſters 
David H. in Frankenhauſen und Urenkel des Kurf. Sächſ. 
Amtsſchöffers Melchior H. in Weißenſee. 

2. Geburts-, Trau- und Sterbeurkunde für den Soit, Ruff. 
Generalmajor Chriſtian Ludwig von H., Bruder zu 1, ſowie 
Geburtsurkunde für deffen Gemahlin. Chriſtian Ludwig von H. 
iſt, da er in vorhandenen Urkunden 1690 als 16 und 1697 als 
24 Jahre alt und aus der Mark gebürtig erwähnt wird, annehm⸗ 
bar 1673 — 1674 in der Mark geboren. Zwiſchen 1736 und 1744 
hat er ſich mit Judith Rebecca, verw. Bergrätin Lehmann, geb. 
Wagner vermählt und ſtirbt auch während dieſer Zeit, da ſeine 
Gemahlin noch 1736 als verw. Bergrätin Lehmann, 1744 aber 
als verw. Generalin von Haydenreich nachgewieſen ift. Dieſe 
ſelbſt ſtirbt Anfang Febr. 1760 83 Jahre alt in Dresden, (ſie 
muß alſo um 1677 geboren ſein). 

Da der Vater der vorgenannten Perſonen dem kurbrandenb. 
Heere als Offizier angehörte, fo find die Einträge — mit Aus» 
nahme des Grous und Sterbeeintrags für Chriſtian Ludwig v. 9., 
ſowie des Geburtseintrags für ſeine Gemahlin, — vermutlich in 


Kirchenbüchern eines Garniſonortes oder eines Ortes der Mark 
Brandenburg überhaupt zu finden. Doch iſt es auch nicht aus— 
geſchloſſen, daß die Einträge in einem Kirchenbuche derjenigen 
Orte enthalten ſind, die das brandenburgiſche Heer auf ſeinen 
Kriegszügen berührte und zwar kommen hierbei flg. Gegenden 
in Frage: Oſtpreußen, Pommern, Provinz Sachſen, namentlich 
Magdeburg, Mansfeld, Halberſtadt, Thüringen, Hannover, 
Weſtfalen, Rheinprovinz, Elſaß, Bayern, (Linie Schweinfurt« 
Heilbronn), Württemberg, Baden, Mecklenburg und Bremen. 
Grous und Sterbeeintrag für Chriſtian Ludwig von D. und 
Geburtseintrag für ſeine Gemahlin finden ſich vermutlich in 
Kirchenbüchern von Gemeinden des Königreichs Sachſen, da 
ſeine Gemahlin an verſch. Orten Sachſens Grundbeſitz bez. 
Familien beziehungen, insbeſondere in den Kreishauptmann⸗ 
ſchaften Dresden und Bautzen, hatte. 

Prämien: Für Nachweiſung des Geburtseintrags für 
Chriſtian Ludwig von H. werden 50 Mk., des Trau- und Sterbe⸗ 
eintrags je 30 Mk., des Geburtseintrages für Hans Davidt 
(von) H. 20 Mk., des Geburtseintrags für Frau Judith Rebecca 
von H. 10 Mk. von Rechtsanwalt Dr. Heydenreich in Leipzig, 
Schulſtraße 11 gezahlt. 

Leipzig-⸗Connewitz, Kochſtraße 11511 links. 

Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich. 
Nr. 13. Kautz, Scheffer. 

Nachrichten aller Art über das Vorkommen der Namen 
Kautz und Scheffer erbittet 

Bochum, Weſtfäliſche Straße 11. 

Bibliothekar Walter Kautz. 


Nr. 44. von Klocke. 
(Fortſetzung von Nr. 301, Dez.⸗Nr. 1911, Seite 194/195.) 

1. Anna und Maria Klocke, Töchter des Soeſter Rats- 
herrn Anton (Tonies) Klocke (urk. 1542 u. 1548) und deſſen Ge⸗ 
mahlin Anna vom Berge, heirateten in die ſeit Anfang des 
16. Jahrh. in Soeſt anſäſſige, noch heute daſelbſt begüterte Fas 
milie von Michels. Und zwar vermählte fidh Anna (F 6. 6. 1608) 
mit dem Soeſter Bürgermeiſter Goswin Wichels (F 6. 11. 1572) 
und Maria (f 27. 10. 1592) mit dem Soeſter Bürgermeiſter Simon 
Michels (F 8. 10. 1597). Woher kam dieſe Familie M. nach 
Goeft? Angeblich foll das Land Geldern die Stammesheimat fein. 

2. Der ſcheinbar älteſte Enkel des in 1) erwähnten Anton 
Klocke, Goswin Klocke (Sohn des Ratsherrn Johann und der 
Dorothea von Grefte), urf. 1589 — 1629, 1634 ſchon 7, Ratsherr 
zu Soeſt, ſeit 9. 1. 1619 Beſitzer des Gutes Borghauſen bei Soeſt, 
war oo mit Anna Margarethe von Plettenberg. Anna Margas 
rethe war nach einer Urkunde vom 2. 7. 1634 die Schweſter Diets 
richs von Plettenberg zu Heide (im heutigen Kreiſe Bochum-Land) 
und Schwägerin (Schweſter der Frau) Hermanns v. Rump zur 
Wenne. Wie hießen ihre Eltern? 

3. Caſpar Klock (Klocke), Bruder Gowin, zu Soeſt 
28. 2. 1583 oder 22. 2. 1586 (was ift richtig?), f zu Braunſchweig 
15. 1. 1655, Dr. jur. utr., faiferl. Hofpfalzgraf und eques auratus, 
Braunſchweig-Lüneburgiſcher Rat und Stolbergiſcher Kanzler, 
heiratete (wo?) 1611 Elifabeth (v.) Ram, die Tochter des Kanz⸗ 
lers Nikolaus und der Judith von Schnellenberg⸗Schönholt— 
hauſen. Wo und wann wurde Elifabeth geboren, wo und wann 
ſtarb ſie? 

4. Als Caſpar Klocke 1617 in Angelegenheiten von Brauns 
ſchweig und anderen Städten in Prag weilte, wurde er vom 
Kaifer in den Hofpfalzgrafenſtand erhoben? Hat Caſpar von dem 
ihm durch die Comitiva minor zuſtehenden Rechte, Wappenbriefe 
ausſtellen zu können, Gebrauch gemacht? 

Bei event. Antworten wird höflichſt um genaue Quellen- 
angabe gebeten. 

München, Leopoldſtraße 23 H r. 

Friedrich von Klocke, Stud. d. Archivwiſſenſchaften. 
Nr. 15. Kögel, Koegel, Kegel. 

Zur Ergänzung einer mehr als 200 Perſonen umfaſſenden 
Stammtafel wird um Angabe über das Vorkommen des Namens 
vor 1718 gebeten. (Harzgegend). 

Rixdorf, Janſaſtr. 11. F. Hermsdorf. 


Nr. 46. Lobad. von Petrikowsky. von Winkelmann. 
1. Theodor Gottlieb von Petrikowsky, ſächſ. General 
auf Albernau, * 1756, f daſelbſt 1818, war ein Sohn des Oberſt— 
lieutenant Friedrich Theodor von Petrikowsky auf Geyers— 


berg bei Geyer. Theodor Gottlieb war vermählt mit einer von 
Schütz, deren Eltern waren Carl Gottlob von Schütz auf 
Albernau, 1716, f 1790 u. f. Gemahlin eine geb. von Roemer, 
+ 1810. 

Geſucht werden die 16 Ahnen der Theodor Gottlieb von 
Petrikowsky und ſeiner Gemahlin von Schütz. 

2. Chriſtoph Georg Friedrich von Bismarck auf Döbbelin 
u. Creveſe geb. Brieſt 23. 6. 1732, 7 Tangermünde 25. 1. 1818 
co Stettin 8. 6. 1768 Charlotte Auguſte Lobach, * 17. 9. 1736, 
7 Stettin 29. 8. 1789. 

Geſucht werden die 32 Ahnen der Charlotte Auguſte Lobach. 

3. Johanna Henriette Friederike von Winkelmann, 
* 24. 9. 1734 Tochter des Generalmajors und Kommandanten 
Chriſtian Friedrich von Winkelmann und ſeiner Gemahlin 
Johanna Friederike Rudolfine von Körbitz. 

Geſucht werden die 16 Ahnen des Generalmajor Chriſtian 
Friedrich von Winkelmann. 

Um Auskunft bittet 

Berlin, Calvinſtr. 9. M. v. Trebra. j 


Ar. 47. von Meckenheim. von Weißbach. von Moßberg. 
von Neuhaus. von Waldsprun. 

von Meckenheim gen. Bollant, Köln. Patrizier. Blüht 
das Geſchlecht noch? Ich ſuche die Eltern von Heinrich 
v. Meckenheim gen. B. der um 1583/84 ſtarb, und Anna von 
Stetten-Kocherſtetten zur Ehe gehabt hatte. 

von Weißbach auf Kallbarth zu Elſterſtrebnitzen. 
Ich ſuche das Wappen dieſes Geſchlechtes und die Eltern von 
Joachim v. W. a. K. zu E., Churſächſ. Stallmeiſter, der um 1564 
mit Katharine von Stetten-Kocherſtetten vermählt war. 
Katharine war Herzogl. Pommer'ſche Hofmeiſterin in Franzburg. 

von Moßberg auf Langenlois und Deresburg. Ich 
ſuche die Eltern von Georg Andreas v. M. a. L. u. D., der 
zwiſchen 1592 u. 1648 mit Sabina von Stetten-Kocherſtetten ver— 
mählt war. Wo ſind die Orte Langenlois u. Deresburg? Sein 
Wappen findet ſich in Albertis Adel und Wappenbuch S. 52. 

von Neuhaus. Ich ſuche die Eltern und das Wappen 
von Baltas von Neuhaus, der vor dem Jahr 1529 mit Anna 
von Stetten-Kocherſtetten vermählt war. Sie heiratete in 
2 ter Ehe Ludwig v. Frauenberg, Württ. Rat und Warſchall, 
Obervogt z. Lauffen. 

von Waldsprun. (Nicht Wallbrunn). Ich ſuche die 
Eltern von Hans von Waldsprunn, zu Rodenhaufen wohn— 
haft (1557), der bis 1549 mit Kunigund v. Stetten-Kocher— 
ſtetten vermählt war. Die v. W. ſollen ein augsburg. Geſchlecht 
ſein. Sein Wappenſchild weißt eine Figur wie eine Hafte, 
vielleicht ift es ein ſchlecht gezeichnetes Hufeifen; darunter ein Stern. 

Um Nachrichten wird freundl. gebeten. 

Ludwigsburg. Freiin E. v. Stetten- Buchenbach. 


Nr. 18. v. Deynhauſen. 

Iſt jemand in der Lage und ſo freundlich Auskunft geben 
zu wollen: 

1. Aber Goda Sophie von Oeinhauſen — die um 1670 
ung. nach Kurland geheiratet hat und zwar einen Herrn Johann 
von Amboten? 

2. In welchem Verwandſchaftsgrade zu ihr ſteht ein Dom 
herr zu Paderborn — an welchen ein folgendermaßen adreſſierter 
Brief ſich in der Brieflade des Gutes Amboten findet? 

„Dem wohl Edlen Gebohrenen H. Herrn von Oeinhauſzſen 
Erbgeſzenen zum Eichholz Duhm Herr zu Paderborn anitzo 
Hannover 1676.“ 

Dieſer Brief iſt an einen Herrn Stubbe geſchrieben und 
es werden darin Gelder erwähnt, die ein Jude Lehmann Vers 
reb für Oeinhauſens bei den Capuzinern eingezahlt hat. 

Braunſchweig, Löwenwall. Baronin Tony v. Saß. 

Nr. 19. Offizier⸗Stammliſte. 

Für eine Offizier-Stammliſte werden folgende Nachrichten 
geſucht: 

1. Wilhelm v. Viettinghoff, Weſtpreußen 27. 4. 1798, 
wo ?, Eltern ?, Gattin ?, f 1. 2. 1868 wo ?, bis 1843 Hauptm. 
i. 4. Art.⸗Brigade. 

2. Eduard Ludw. Karl Dohſe, Pommern Juli 1800, wo 7, 
wann ?, Eltern ?, Gattin ?, f Erfurt 22. 10. 1838. 

3. Au guſt Heſſe, * Mark 1798, wo ?, wann ?, Eltern ?, 
Gattin ?, d 17. 11. 1846 als Pr. Lt. a. D. 


4. Ludwig v. Hamm, Weſtfalen 7. 5. 1793, wo ?, Eltern ?, 
Gattin 7, f als Major a. D., März 1869, wo ?, wann? 

5. Moritz Reijer, Schleſien 9. 11. 1800, wo 7, Eltern ?, 
Gattin 2, fals Pr. Lt. u. Adj. d. Gen.⸗Inſp. d. Art. 10. 2.1836, wo? 

6. Karl Aug. Heinrich Glandenberg, * Mart 26. 10. 1796, 
wo ?, Eltern ?, Gattin 7, f als Leutn., Minden 1. 6. 1827. 

7. Eduard Kühne, * Prov. Sachſen 15. 12. 1798, wo ?, 
Eltern ?, Gattin ?, 1819—29 Leutn. i. 4. Art.⸗Brig., T wo u. wann? 

8. Karl Ernſt Rindfleiſch, * Schleſien März 1798, wo ?, 
Eltern ?, Gattin ?, F als Pr. Lt. a. D. 15. 5. 1836, wo ? 

9. Salomon Künzli, * Schweiz 17. 2. 1794, wo ?, Eltern ?, 
Gattin 7, t Berlin als Hauptm. a. D. 31. 12. 1853. 

10. Theodor Hübner, * Schleſien Januar 1798, wo ?, 
Eltern ?, Gattin 7, FT als Hptm. a. D. 21. 10. 1844, wo ? 

11. Ernſt Friedr. Aug. Raſchke, Schleſien März 1800, 
wo 7, Eltern ?, Gattin 2, f als Hptm. a. D. 14. 9. 1876. 

12. Joh. Friedr. Kleinſchmidt, Weſtfalen 10. 11. 1801, 
wo ?, Eltern ?, Gattin ?, als Obſtleutn. 3. D. 7. J. 1867, wo? 

13. Karl El merin3, Weſtfalen 13. 12. 1796, wo 7, Eltern ?, 
Gattin ?, T wann u. wo ?, Leutn. d. A. Art.⸗Brig. 

14. Friedrich Peiſſert, * Schlefien 3. 3. 1799, wo ?, Eltern ?, 
Gattin ?, F wo u. wann? 

15. Eduard Rienſch, * Weſtfalen April 1801, wo ?, Eltern 7, 
Gattin ?, f als Pr. Lt. a. D., wo u. wann? 

16. Karl Haſſenkamp, Weſtfalen 30. 4. 1798, wo 7, 
Eltern $, Gattin 2, f als Kap. d. 4. Art.⸗Brig., Torgau 1. 9. 1838. 

Halle a. S. Major Rogge. 


Nr. 50. Pfaltz, Haug, Drechſel. 

1. Dr. jur Chriſtoph Brandis (aus der Hildesheimer Patri- 
zierfamilie), * Hildesheim 11. 5. 1523, f 3. 9. 1584, co Catharina 
Pfaltz, Tochter des Weinſchenken Friedrich Pfaltz. Iſt ein 
Wappen dieſer Familie Pfaltz befannt? 

2. Johann Reinhard Kuhorn, Reichskammergerichts⸗ 
advokat in Speyer, T 1609, o Anna Rofina Haug. Das Wappen 
dieſer Familie Haug wird geſucht. 

3. Bernhard Kuhorn in Speyer, Vater des Johann Rein- 
hard, co Katharina Drechſel aus Unterlaufſtedten. Gibt es ein 
Wappen der Familie Drechſel? 

München, Leopoldſtraße 23. 

Friedrich von Klocke, Stud. d. Archivwiſſenſchaften. 


Nr. 51. Graf von Platen⸗Hallermund, von Reigenftein, 
von Bredow, von Fabian, von Levetzow, von Hobe, 
von Raven. 

1. Auguſt Philipp Graf von Platen-Hallermund, 

. (um 1750), T. . . 7, heiratete. . 1776 in erfter Che: 
5 11 Louiſe SCH von Reigenftein (aus Anſpach), 
1751 ?, t. 

Geſucht CC genaue Perſonalangaben und Daten, fowie 
die Eltern der beiden Eheleute! Bemerkt ſei, daß der Graf 
Platen der Vater des bekannten Dichters geweſen iſt. 

2. Ehrenreich Sigismund von Bredow auf Prillwitz, 
* Marfau 18. Juli 1686, t Prillwitz. . . 1743, heiratele 
1720 (?) Louiſe Hedwig von Fabian a. d. 9. Gartow, Gartow 
12. Oktober 1698, t Neubrandenburg 21. Juni 1755. 

Geſucht ſind die fehlenden Daten, ſowie die Eltern der 
Frau von Bredow, geb. von Fabian. 

3. Theodoſius von Levetzow, auf Markow, Lelkendorf und 
Klenz, Kgl. bon, Kapt., heiratet um . . . 1700 Sophia Elifabeth 
von Hobe a. d. H. Nieköhr, * (wo?) 8. Aug. 1676, f. . 7 

Geſucht find genauere Daten nnd die Eltern der Frau von 
Levetzow geb. von Hobe. 

4. Asmus Wilhelm von Bredow auf Prillwitz, Kgl. pr. 
Landrat d. Kr. Stargardt heiratet den 18. April 1760 (wo?) 
Sophie Elifabeth von Raven a. d. H. Noſentin, “ . 1740, 
t Prillwitz 5. Nov. 1772. 

Geſucht ſind die fehlenden Daten, ſowie die Eltern und 
Großeltern der Frau von Bredow geb. von Raven. 

5. Geſucht ſind Eltern und Großeltern von: 

Heinrich von Bülow auf Helmsdorf und Stedten, Grfſchft. 
Mansfeld, Stände-Direktor, * (wo?), 27. Mai 1647, t (wo d), 
6. Juni 1721. Er war verm. mit Helene Auguſte von Kroſigk 

d. 9. Alsleben. 

Greifswald, 

Hunnenſtr. 26. 


Reinold von Thadden, 
cand. iur. et cam. 


BRITTA TAT AE AAA 


Nr. 52. Porbeck. 

Wo und wann fand die Trauung des (wahrſcheinlich 
heſſen⸗caſſelſchen) Majors Carl Porbeck (F 1762, wo ?) mit 
Wilhelmine Charlotte von Dachenhauſen (* 1. 12. 1733, 
T zu Caſſel am 20. 6. 1761) ftatt? Wer kann nähere Auskunft 
über die heſſiſche Familie Porbeck geben?, die bis in die neuere 
Zeit noch blühte. 

Brüſſel, 16 rue de Constantinople. 

Alex. Frhr. v. Dachenhauſen. 


Nr. 53. Reichardt. 
Emil Chriſtian Reichardt, * 9. 6. 1826, Eiſenach. 

Georg Julius Reichardt, * 11. 4. 1827, Eiſenach. 

Guſtav Otto Reichardt, * 2. 10. 1831, Eiſenach. 

Georgina Alwina Reichardt, * 1. 9. 1837, Eiſenach. 

Dieſe 4 find Kinder des Kauf⸗ und Handelsherrn Johann 
Chriſtian R., f 22. 3. 1866 in Eiſenach, oo 15. 5. 1825 mit Jo- 
hanna Friderika Cyprian aus Mülvenſtedt. 

Sind Nachkommen dieſer A Kinder vorhanden? Jede Mit- 
teilung über die Schickſale dieſer 4 tft willkommen. 

Braunſchweig, Kaiſer Wilhelmſtraße 3. 

G. Reichardt. 


Nr. 51. Sander. 

Ich ſuche: 

1. Den Nachweis der Eheſchließung des kurbrandenburg. 
Leutnants Sander mit einer Reimerdes (von Reimers?) aus 
Hameln. Trauungsjahr: ca. 1725. 

2. Geburtsort und⸗Jahr (ca. 1727) des Oberſtleutnts. und 
Kommandanten von Lübeck, Johann Arnold Chriſtian (von) 
Sander (geadelt 1790). Derſelbe ſtand 1742—1751 in der han⸗ 
noverſchen Armee. 

3. Eheſchließzung des vorigen mit Dorothea Elifabeth 
v. Brömbſen aus Lübeck (vgl. Gritzner II 733). 

Hannover, Edenſtr. 37. de Lorme, 

Mitglied des Herold uſw. 


Nr. 55. Kloſter Saren oder Zarn. 
Iſt ein ehemaliges Kloſter Saren oder Zarn in Weſtfalen 
oder Rheinland bekannt? Kommt auch als Zarn vor. 
Deſſau. von Sobbe. 


Nr. 56. Schallenbach, Nheindorff, Schnitzler, Joepen, 
Beiſner, Barre und Alemann. 
ar Daten und Vorfahren nachſtehender Perſonen 
geſucht: 

1. Wilhelm Müller zu Jülich, verm. um 1751 mit Maria 
Gertrude Lentzen. 

2. Friedrich Franz Schallenbach, Adminiſtrator des 
Grafen Hatzfeld,“ 13. 2. 1700, f 13. 2. 1770 zu Nothberg (Rheinl.). 

3. Aegidius Rheindorff, 1767 zu Coeln, verm. mit 
Anna Gertrud Nolden. 

4. Anna Catharina Schnitzler, 1718, — 18. 9. 1795 
Zülpich, verm. mit Bürgermſtr. Peter Joepen zu Zülpich. 

5. Johann Joepen, * 1672, — 20. 12. 1751 Zülpich, verm. 
mit Anna Gertrud Proenen. 

6. Johann Georg Beiſner, * Oldendorf (Kreis Welle), 
Kaufmann in Osnabrück, verm. 27. 8. 1731 mit Anna Margarethe 
von Lengecke. 

7. Ludwig Barre (Bahre), 11. 5. 1679 zu Lübbecke (i. W.), 
— 2. 2. 1758. 

8. Johann Friedrich Barre (des Vorſtehenden Sohn), 
verm. 7. 2. 1734 zu Lübbecke mit Sophie Catharina Poelmahn. 

9. J. B. Alemann, Dr. um 1701 Obergograf zu Welle. 

10. Clara Eliſabeth Alemann (des Vorſtehenden Tochter), 
verm. 4. 10. 1701 mit Johann Wilhelm Mengert zu Osnabrück. 

Straßburg i. E., Dietrichſtaden 1. Stüve, Oberſtltn. 


Nr. 57. Schmidtman [n]. 

Nachrichten jeder Art erbeten über die weſtfäliſche Familie 

Schmidtman, auch v. Schmidtmann. [Größere Wappenwerke ſind 
bekannt!. 

Berlin W. 50, 

Nachodſtr. 2811. 


Nr. 58. Schröder. 
Im Dorfe Gr. Schneen, in deſſen Nähe bis 1866 ein 
Abungsplatz der hannoveriſchen Reiterei war, iſt dem Lieutenant 


Oberleutnant 
v. Gülich. 


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Johann Chriſtoph Schröder am 5. Juni 1749 ein Sohn Johann 
Chriſtian geboren. 

Geſucht werden Nachrichten über Johann Chriſtoph 
Schröder und deſſen Frau (beider Vorfahren, Geburtsort, 
Geburts- und Todestag, Trauung). 

Braunſchweig, Altewiekring 711. 

Forſtaſſeſſor Volger. 


Nr. 59. Schulz (e). 

1. Wie kann ich erfahren, wann Chriſtoph Schulz,; 
Scholz od. Schulze geb. iſt und woher ſeine Eltern ſtammen, 
wenn Guhrau erft von 1742 an Kirchenbücher führt. Auf dem 
Trauſchein ſeines Sohnes, der in Breslau ausgefertigt iſt, ſteht 
des ehrbaren Ch. Schulzes Bürgers und Tuchmachers in Guhrau 
hinterlaßner einiger Sohn“. Daraus entnahm ich, daß er 1753, 
dem Trauungsjahr ſchon tot war. — Sein Sohn Johann Scholz 
war Tuchmacher in Breslau und 1798 mit 74 Jahren geſtorben. 
Daraus entnehme ich, daß er 1724 in Guhrau geboren ift. Doch 
nun weiß ich abſolut nicht, wie ich weiter kommen ſoll und bitte 
um gutige Auskunft. — 

2. Was bedeutet der Name Kaskel? Wo gibt es noch 


Familien gleichen Namens? Man hat mir erzählt, es wäre 


früher Chasreel (Heſekiel) geweſen und die Vorfahren wären 
ſpaniſche Juden geweſen und um des Glaubens willen ausge⸗ 
wandert. Wie kann ich das aber nachweiſen? Die Familie 
Kaskel lebte ſo lange ich denken kann in Poſen und in der 
Umgegend von Poſen. Mein Urgroßvater iſt in Poſen Bankier 
geweſen, aber dann weiß ich nichts weiter. 

Görlitz, Viktoriaſtr. 41. Eliſabeth Kaskel. 


Nr. 60. von Sobbe. 

Ich ſuche die Eltern von: 

1. Anna Catharina von Schierſtaedt, * 1620 od. 21 am 
. .. . zu . . „ f 17. 7. 1678 zu Bückeburg, Hofjungfer am Gräfl. 
Schaumburg⸗Lippeſchen Hof, co . 1652 mit Hermann von 
Sobbe, Schaumb.⸗Lipp. Kammerdirektor. 

2. Johanna Charlotte (von?) Engelbrechten aus dem 
Oldenburgſchen? . . zu d, éi SU d EE 
mit Carl von Gobbe, Kriegsrat und Amtmann zu Schildeſche 
(Ravensberg), * 27. 5. 1687 in Rinteln, .. . . in Schildeſche. 

3. Friedrich Wilhelm von Gobbe, * j 1872 NW 
T 12. 2. 1810 in Zoſſen, Leutnant im Feldjäger⸗Rgt., 0 
zu . . . . mit Louiſe Wilhelmine Piſtor, 2. Tochter des Bürger⸗ 
Bi Nachkommen? 

4. Friedrich Carl von Gobbe, * 1753 in . e ME 

in ... ., 1806 Capitain im Rgt. Oranien (Nr. 19) Berlin und 
ſeines Bruders. 

5. Chriſtian Friedrich Ludwig von Sobbe, “ . 1765 in 

Fi . in , 2. 6. 1787 Leutnant im Rat. v. d. Goltz, 
dann v. Owſtien (Ar. 7) Stettin, 1820 Major im 7. Garn.⸗Btln. 

Waren beide verheiratet? Nachkommen? 


Deſſau. von Sobbe, 
Hauptmann J.-R. 93. 
Nr. 61. Stammliſte der Zöglinge der Ritterakademie zu 


Brandenburg. 

Für Stammliſten der Zöglinge der Ritterakademie zu 
Brandenburg a. H. ſuche ich über folgende Perſonen nähere 
Daten und auch Angaben über den Lebensgang: 

11. von Sack, Hans Chriſtoph, * . 1713. Eltern: 
Hans George auf Vietnitz u. Charl. Sophie v. Plötz a. d. $. 
Wartenberg. 

12. von Sack, George Friedrich, * 
wie vor 

13. von Lübberstorff, Ludwig . 1709. Eltern: 
Henning auf Jatzke u. Helene v. Oertzen a. d. H. Helpt. 

14. von Dyhern, Georg Karl, *... ca. 1710. Eltern 

15. von Dyherr, Johannes Ernft, *.... 1716. Eltern: 
Chriſtoph Ernſt, Landrat in Rauden, auf Urſowitz u. Eulalia 
Apollonia v. Loos. 

16. von Dyhern, Melchior Abraham, *... 1716. Eltern: 
Melchior Friedr. auf Ober-Herzogswalde und Anna Helene 
v. Nimptſch. 

17. von Birckholz, Ernſt Ludwig, * . . 1715. Eltern: 
Karl Bernd auf Schilde und Sophie Charlotte v. d. Goltz 
a. d. H. Mellen. 


: 1724. Eltern: 


18. von Willmerstorff, Johann Otto, 1717. 
Eltern: Kuno auf Dahlem u. Ottilie Hedwig v. Bredow. 

19. von Willmerstorff, Kuno Ludwig, * Eltern: 
wie vor 

20. von Willmerstorff, Kuno Hans, * .. . . 1726. 
Eltern: wie vor 

21. von Genſau, Levin... ., * . 1718. Eltern: 


Viktor auf Fahrnſtedt u. Helene Sophie v. Srel ft a. d. H. Delig. 

22. vom Berge, Gottlob Benjamin, . 1714. Eltern: 
Hans Kaspar auf Wendiſch⸗Paulsdorf und Henriette Juliane 
v. Riedingen a. d. o Mittel⸗Oderwitz. 

23. Freiherr von Klyx, Hans Gottlob Leopold,, 
1715. Eltern: Bernhard Wilhelm auf Adamsdorf u. Henriette 
Eleonore v. Sydow a. d. H. Adamsdorf. 

24. Freiherr von Glaubitz, Kaspar Abraham Leopold, 

. . . 1717. Eltern: Balthaſar Abraham auf Groß- u. Wenig 
Walditz u. (2. Ehe) Urfula Freiin v. Stoſch. 


25. Freiherr von Glaubitz, Hans Chriſtoph, . . . 1718. 
Eltern: wie vor. 
26. Freiherr v. Glaubitz, Balthaſar Friedr., . . 1712. 


Eltern: Balthaſar Abraham auf Groß⸗Walditz u. (1. Ehe) Urſula 
Kathar. v. Bibran. 


Ludwigsluſt. Kammerherr von Leers. 


Nr. 62. Utermann. 

Ich ſuche Nachrichten aller Art über die Familien Uter- 
mann aus Bochum, Dortmund, Langendreer und anderen Orten. 
Iſt ein Wappen dieſer Familie bekannt und wie kann man den 
Namen erklären ? 


Naumburg, Haſſelbrookſtr. 13611. Max Utermann. 


Nr. 63. Villon. 

Villon, Karl oder Pierre. Laut Tradition ums Jahr 
1785 kurze Zeit in der Gegend von Tilſit lebend, ſiedelte darauf 
nach Kurland über. Die Nachkommen ſind bekannt. Stammt 
angeblich aus Frankreich. Nähere Angaben über Vorfahren 
und Herkunft erwünſcht. 


Sahten Paſtorat zu Tuckum, Kurland Rußland. 
Auguft v. Raiſen, Paftor zu Sahten. 


Nr. G4. Wedell, Vietinghoff. 
„Chriſtoph Reinhold Vietinghoff (in Kurland) oo Elifabeth Wedell 


Alexander Magnus Vietinghoff f 1811. 
Geſucht Nachrichten über Eliſabeth Wedell und ihre Eltern.“ 
Wolfenbüttel. Major v. Kettler. 


Antworten auf die Rundfragen. 


Zu Nr. 80 (1911). Hertmanni. 

v. Hertmanni, Kölner Patrizierfamilie, die am 19. Juni 
1741 in den Freiherrnſtand erhoben wurde. Sie hieß früher 
Hermantz. Das urſprüngliche Wappen: In Silber ein aufwärts⸗ 
ſpringender Hirſch (12⸗Ender), begleitet von 3 (2: 1) blauen 
Sternen. Auf dem Helm ein roter offener Flug, dazwiſchen ein 
blauer Stern; wurde 1741 vermehrt: quergeteilt, oben geſpalten; 
1) in Rot ein goldenes Schildchen, 2) in Blau 12 (4:4: A 
ſechsſeitige goldene Sterne; unten das Stammwappen, jedoch 
der Hirſch flüchtig. Auf dem Helm ein 5 Hirſch. 

Eine lückenhafte Genealogie bringt A. Fahne in ſeiner 
Geſchichte der Kölniſchen uſw. 5 Ergänzungen dazu 
im „Deutſchen Herold“ Bd. VII, S. 43 u. 101. 

München. 5 von Klocke. 

Zu Nr. 105. Beckmann. 

Ein Generalmajor Beckmann ſtand 1636 im Dienſte der 
Schweden. Seine Frau und Kinder befanden ſich in der Ge⸗ 
fangenſchaft des in Kaiſerl. Dienſten ſtehenden Marquis de 
Caretto. Für ſie verwendete ſich Herzog Georg von Braunſchweig⸗ 
Lüneburg beim Kurfürſten von Sachſen und dem Marquis de 
Caretto ſelbſt. Als ſeine Bemühungen ohne Erfolg blieben und 
die Gemahlin des Generals darüber ſtarb, ſchrieb Herzog Georg 
d. d. 3. 2. 1636 für die Kinder an Kaiſer Ferdinand Il. — Vgl. 
Frdr. Graf von der Decken, Herzog Georg v. Braunſchweig⸗ 


Lüneburg, Hannover 1833/34. Teil III. S. 259. 
München. Friedrich von Klocke. 
Zu Nr. 118. Nüping. 


1418 lebte Henricius Schnetetus de Rüpinck, Parochian 
in Datteln, Weſtfalen. 

| Zum Oberhof Hofſtede (Gemeinde Datteln) gehörte im 
16./17. Jahrhundert der Hof Rüpink. (Zeitſchrift für vaterland. 
Geſchichte und Altertumskunde Weſtfalens, Münſter 1881, Bd. 39, 
S. 16 u. 53). 

Heute kommt der Name Rüping in Barmen mehrfach vor. 
Karl R., Steindruckereibeſitzer wohnt in Barmen, Kreugzſtr. 231. 

In Soeſt iſt Dr. phil. H. Rüping Beſitzer der Engel⸗ 
apotheke am Markt. 

München. Friedrich von Klocke. 
Zu Nr. 216. Heydenreich. 

Im Katalog 102 von Gilhofer & Ranſchburg, Wien, 
ur 2: 

Conjugium felix... Dr. M. Andreae Mullero SS. theol. 

stud. et Marthae Dr. Chr. Heidenreich, acad. Salanae 

notarii filiae etc. Jena Lippold 1606 4. br. 12 n. gez. S 

8 Kronen. 

Erfurt. v. Burkersroda. 

Zu Nr. 258. Bothmer. Spangenberg. 

Zu 1a: zahlreiche Einträge über die Familie Bothmer 

finden fih in der Erfurter Matrikel. 


Zu 3: Chriſtoph Spangenberg, Staats- und Kammerherr 
zu Münden war der Sohn des Wilhelm Sp., Hof- und Kammer⸗ 
herr zu M. Chriſtophs Tochter Margarethe Juliane Sp. 
heiratete zu Münden am 10. 10. 1671 Juſtus Schlemm, Amt⸗ 
mann zu Uslar. 

Hannover, Schloßſtr. 109. 

Grote, Regierungsbaumeiſter a. D. 


Zu Nr. 263 (1911). von Einem. 
Zahlreiche Eintragungen von Trägern des Namens von 
Einem finden ſich in der Erfurter Matrikel. 
Hannover, Schloßſtr. 109. 
Grote, Regierungsbaumeiſter a. D. 


Zu Nr. 263 (1911). von Einem. 

K. Kayſer, Die reform. Kirchenviſitationen in d. welt, 
Landen S. 284, nennt den Paſtor Joh. Juſt v. Einem in 
Oſterweddingen bei Magdeburg als den Verfaſſer der unter dem 
Pſeudonym P. G. erſchienenen Göttinger Zeit, und Geſchichts⸗ 
beſchreibung: „Antiquitates Moringenses“, d. i. die Beſchreibung 
des Amts und Städtleins Moringen; erſchienen 1739 (in Magde⸗ 
burg 7). Sehr dankbar wäre ich, zu erfahren, welche Beziehungen 
Joh. Juſt v. Einem zu Wloringen, wo er nicht Paſtor geweſen 
iſt, oder überhaupt zu Südhannover hatte, weshalb er ſich P. G. 
nannte und woher Kayſer die Bedeutung des Pſeudonyms hat. 

Graudenz. Landrichter Otto Grofebert. 


Zu Nr. 269. Noa, Noah. 
In Mewe, Weſtpr., ift ein Amtsrichter Noah. 
Grauden3. Landrichter Otto Grofebert. 


Zu Nr. 272. Schmid von Schmidtſeck. 

Der Oberleutnant a. D. von Schmidſeck beſitzt oder beſaß 
einen vollſtändigen Stammbaum der Familie Schmid von 
Schmidtſeck, auch zurückgehend auf die Schmid von Uri. 
Herr v. Schm., bis vor Kurzem GR. 76, wohnt jetzt in Berlin. 

Hamburg. B. v. Germar, Oberleut. 


Zu Nr. 281. v. Lützenrode, v. d. Rede. 
Die v. Lützenrode ſtammen vom Rhein. Frau Oberin 
v. L., Hannover, Clementinenhaus, beſitzt Familiennachrichten. 
Ein v. d. Reckeſches Archiv befindet ſich bei Frhr v. d. R. 
in Obernfeld bei Lübbecke, Weſtfalen. ) 
Hannover, Landſchaftſtraße 2. 
Freifrau v. Münchhauſen. 


Zu Nr. 284. v. Amelunxen. 
Altere Nachrichten über das Geſchlecht v. A. finden ſich 
n J. F. Gaue's Adelslexikon, Leipzig 1719. Nach dieſem 
hat Friedr. v. Amelunxen ein „Chronicon“ geſchrieben. Ferner 
wird das Geſchlecht erwähnt in Spangenbergs Adelsſpiegel, 
Part ll. und in Tab. geneal. König's. 
Hamburg. v. Germar, Oberleut. 


Zu Nr. 284. von Sobbe, von der Wipper. 

Nachrichten über die ältere Geſchichte der Familien von 
Amelunxen und von Sobbe findet man bei Fahne, Weſtfäl. 
Geſchlechter. Es mag dahingeſtellt ſein, ob die Familie von 
der Wippen etwa irgendwie mit der thüringiſchen Familie 
v. Wiggra, Wiggera zuſammenhängt, welche 1440 ausſtarb. 
In Weſtfalen finde ich keine Familie mit auch nur ähnlichem 
Namen, auch nicht in dem ſeltenen, viele früh ausgeſtorbene 
Familien enthaltenden Weſtfäliſchen Stammbuch von Bosword. 

Hannover, Landſchaftſtraße 2. 

Freifrau von Münchhauſen. 


Zu Nr. 286. Bartels. 
Zacharias Bartels, 
* zu Oſterode, Hauptmann des Herzogs Eberhard zu Württem- 
berg, t 1663 in Ungarn nach der Schlacht bei St. Gotthardt, 
co Eliſabetha geb. Bauerin aus Braunſchweig; 


Antonius Bartels, 
~~ 10. Dez. 1651 zu Heidelberg, Stallmeiſter zu Ottweiler, t 
20. Juli 1714 zu Ottweiler, oo 10. Febr. 1688 Kathar., des 
Pfarrers Ludwig Brunnquell zu Greſten-Bölmar und der 
Claudina Mehe Tochter, 


| 
Chriſtian Ludw. Bartels, 
~~ 9. Juli 1688 zu Ottweiler, Pfarrer zu Dudweiler, t 17. Sept. 
1749, co 14. Mai 1715 Kath. Marg. Baltzer aus Biſchmikheim. 


l 
Philippine Joh. Sophia Bartels vereh. Lucius. 
(Auszug aus „Die Familie Lucius [Lotz] aus Buch in der Wetterau.) 
Forſthaus b. Ech zell i. d. Wettterau. 
Präceptor Julius Lucius 


Zu Nr. 287. Regimentsliſten. 

Das Dragoner-Rat. Nr. 6 in Königsberg, Wehlau i. Pr. 
hieß 1766 v. Meyer, 1747 v. Schorlemmer, iſt 1808 im 3. 
und 4. Küraſſier⸗ Regiment aufgegangen. Ein Oberſt v. Mors 
ſtein ſtand dort 1806. Das Drag.⸗Rgt. Nr. 7 in Tilſit hatte 
1806 Oberſt v. Baczko, jetzt 1. Drag.⸗Rgt. Die betr. Rgtr. 
werden Liften beſitzen. (Quellen: Rangliſten 1786, 1806 u. 1827). 

Deſſau. von Sobbe, Hptm. J.-R. 93. 


Zu Nr. 289. Berkhan. 

1533 wird bei einem Grundſtücksverkauf des Kloſters St. 
Blaſii in Northeim der Name Berkhan zuſammen mit Geverd 
Warnecke und Hans Immelshauſen erwähnt. Quelle: 
Hannoverſches Staatsarchiv, Calenb. Briefſchaften, Archiv. 
def. 7 des Kloſters St. Blaſii zu Northeim Nr. 32. D. Lazerus 
Berckhanen ift dem Kloſter St. Blaſii gegenüber mit Zehend- 
Roggen im Rückſtand. Quelle wie oben Nr. 23. 

Hannover, Schloßſtr. 109. 
Grote, Regierungsbaumeiſter a. D. 


Zu Nr. 291. Blumenthal. 

1789 hat Carl Wilhelm Blumenthal, Kaufmann, gebürtig aus 
Loburg und geweſener Enrollierter des v. Lengefeld'ſchen 
Regiments, nach beigebrachtem Abſchied das Bürgerrecht 
in Magdeburg erhalten. 

1764 erwarb das Bürgerrecht daſelbſt Johann Arnd Blumen- 
thal, „Obſthändeler und eines hieſigen Bürgers Sohn“. 

1742 wurde Bürger in Magdeburg Peter Chriſtian Blumen- 
thal, „ein Schuſter und Bürgers Sohn“, „hat 28 Jahr 
als Soldath gedient“. 

1737 wurde Valentin Wilhelm Blumenthal, „ein Schuſter 
und Bürgers Sohn alhier“ in die Magdeburger Bürger- 
rolle eingetragen. 

1710 erwarb Johann Blumenthal, Kammerdiener bei dem 
-General-Lieutnant v. Börſtell, das Bürgerrecht. 

1693 recognoscirte das Bürgerrecht Hans Blumenthal, Schuſter, 
„Bürgers Sohn“. 

1665 erwarb Henrich Blumenthal, Schuſter, „bürtig von 
Robnitz (oder Rebnitz?) in Mekelnburg“ das Bürgerrecht 
in Magdeburg. 

Für die Zeit von 1671—93 einſchl. fehlen die hieſigen 

Bürgerrollen. Sie beginnen mit dem Jahre 1632. 
Magdeburg, Am Dom 2. Machholz. 


Zu Nr. 293. Frhr. v. Gemmingen⸗ Guttenberg, Grf. Platens 
Hallermund, von Zanthier. 
Ausführliche Nachrichten zu dieſer Anfrage find im Jahr- 
buch der K. K. Herald. Geſellſch. „Adler“ in Wien, N. F. Bd. VII, 
Wien 1897, S. 162 gegeben. 
St. Petersburg. 


Zu Nr. 296. Ludolff. 

Aber Maria Ludolff können vielleicht die Gedächtnistafeln 
und Leichenſteine, die ſich in der Predigerkirche zu Erfurt bes 
finden, Aufſchluß geben. 

Hamburg. 


C. v. Heffe. 


Oberleutnant von Goeſſel. 


Zu Nr. 303 (1911). von Gudenrath. 

Die Familie von Gudenrath, die ich weder in Hofner- 
Alteneck noch im Rittſtap finde, ſcheint aus dem Rheinland zu 
ſtammen. Rittſtap kennt eine Familie Gutrath von Puch— 
ſtein, Beiern, die am 3. Sept. 1537 geadelt wurde. Handelt es 
ſich vielleicht um die Familie Berner von Gothenradt, die 
nach Ledebur zu Anfang des 17. Jahrhunderts ausſtarb? 

Hannover, Landſchaftſtr. 2. 

Freifrau von Münchhauſen. 


Zu Nr. 305 (1911). Löneyſen. 

In der Ausgabe Val. Trichters v. Löhneyhſens „Neu 
eröffnete Hof-Kriegs u. RNeitſchule“ Wnbg. 1729 befindet fih auf 
S. 1 das Bild Georg Engelhard Löhneyſen in Kemlingen 
umgeben von 16 Ahnen⸗W. m. Inſchr. Vaterſeits: Löhneiſen, 
Franckenrath, Krebs (v. Dießfurth), Hirſchberg, Pfreunder (Pfreim⸗ 
der), Godsfelder, Hirſcheider, Großen. Mutterſeits: Wallenroth, 
Guttenberg, Lendersheim, Schaumburg (rdt.: berg), Keizenſtier, 
Sparneck, Zewitz (Zedtwitz), Lüchaw. 

Die Familien der väterl. Ahnen waren durchwegs in der 
näheren oder ferneren Umgebung v. Kaibitz (b. Stadtkemnath, 
Oberpfalz) begütert. Als Beſitzer von Kaibitz finde ich in 
meinem Archiv: 

Ulrich Loneyſen, Bürger zu Sulzbach 1420, 1447. oo Katrein 
Grunhofferin. Kauft vor 31. Juli 1420 das Hamnergut Kaibitz 
von der Familie Grunhoffer, Bürger zu Kemnath. 


Heinrich Loneyſen, Bürger zu Sulzbach 1475. 1482 


Gebrüder. 
Jakob Lonenfen Wilhelm Löhney⸗ Jorg Löhneyhen 
zu Keybitz 1485, 1503 fen zu Keybitz zu Keybitz 
Richter u. Caſtner 1502, 1510. 1502—1517. 


zu Waldeck 1513. 


In einer alten Stammtafel des 7 Geſchl. der Pfreimder 
(Abſchr. im Archiv des „St. Michael“) finden ſich zwei geb. 
Frl. v. Löhneyſen als oo mit Pfreimder. 

S. op. geſch. Not. i. Got. Taſchenb. d. Frhrl. o 1858 S. 400. 
Danach war G. E. v. L. Gattin eines v. Wurmb. 

Speyer. M. J. Frhr. v. Künsberg. 


Zu Nr. 311 (1911). Stammliſte. Graf von Tandreczky. 
Erdmann Karl Gottlob Graf v. Tandreczky und Tans 
droſchütz ift am 22. Juli 1774 geboren und am 10. April 1841 
geſtorben. 
St. Petersburg. 


Zu Nr. 3 (1912). Kitſcher. 

Am 20. November 1747 vertrat bei der Taufe der Karoline 
Friederike Auguſte Luiſe v. Schwarzer (meiner Urgroßmutter) in 
Babenhauſen bei Darmſtadt ein Fräulein Maria Dorothea 
v. Kitſcher die Stelle der Prinzeſſin Karoline zu Heſſen⸗Darm⸗ 
ſtadt. Unter den Paten kommt der Name Kitſcher nochmals vor. 

Leipzig. Dr. Hans Schulz. 


Zu Nr. 3 (1912). Kitſcher. 
Meiner Ahnenprobe von 64 X 128 entnehme ich folgendes 
(die geſperrten Namen find aus Gattſtein, das Abrige band» 
ſchriftlich aus Nachrichten auf meinem elterlichen Gute; das 
Ehepaar Kitſcher-Stadion zählt zu den Vorfahren meines 
Vaters): 


C. v. Heſſe. 


E r ad ad mm e ee 


1 t Ei 
KO 
— 


8 E v. Kitſcher 
82 | Georg v. Kitſcher auf 
Se | Ritihar, Brunswig und v. Stange 
& e | Sterbad, Hauptmann (vielleicht aus Ober- 
8 in Zeitz lödla b. Altenburg 
gË i. S. 7) 
Së Margarete v. Schadoritz . v. Schadoritz 
28 aus Rumſchütz (Dorf u.. 
E| Rittergut Romidiis 
387] . Altenburg l. 6) 
81 g Georg v. Stadion Burchard Ludwig v. Stadion 
a v. Stadion Agnes Marg. 
& Margarete Speet V 
= v. Zwiefalken v. Zwiefalten, 
8 + 24. 11. 1365 
$ v. Weſternach Clara v. Ehe⸗ 
tt 
8 Agathe v. Weſternach KOTIEN 


Wappen v. Kitſcher: von Silber und Schwarz, 7mal 
balkenweiſe geteilt, Helmzier 5 Straußfedern, weiß und ſchwarz 
abwechſelnd. 

Hannover. Freifrau v. Münchhauſen. 


Zu Nr. 1 (1912). v. Blumenthal, v. Bodelberg. 

Die 16 Ahnen der Gräfin Friederike Amalie Thereſe von 
Blumenthal finden ſich in „Geſchichte des Geſchlechts der 
Grafen und jener v. Blumenthal von Hans Graf Blumenthal. 
Bielefeld 1903. Velhagen & Klaſing.“ Tafel III. — (Abſchrift 
eines Originals im Kgl. Staatsarchiv Berlin vom 1. Juli 1778.) — 
Abſchrift ſteht auf Wunſch zur Verfügung. 

Weimar, Südſtr. 28. Frhr. v. Nauendorf, Major. 


Zu Nr. 5, 1 (1912). v. Bofe, v. Carlowitz. 

Der Wolf Bofe ift derſelbe, wie gefragt. In dem als Mft. 
gedruckten Werke „Aus dem Archive der Fam. v. Carlowitz“ 
finde ich S. 21: „Chriſtoph hatte urkundlich 2 Schweſtern: 
Margarete, anfänglich Kloſterjungfrau zu Hain, verließ 1543 
das Kloſter und oo 1) Hans Vitzthum v. Eckſtädt, Amtmann zu 
Herbisleben, 2) 1555 Wolf v. Boſe, Stiftshauptmann zu Wurzen, 
dann zu Zeitz, f 1591 oder 82. 

Die Vorfahren jener Margarete von Carlowitz finden 
fidh im genannten Druckwerk.“ 

Hannover. Freifrau v. Münchhauſen. 

geb. v. d. Gablentz. 


Zu Nr. 5, 2 (1912). Reichenberg und Wilſchdorf. 

Ich finde in dem ſehr großen Ledeburſchen Verzeichnis 
von Carlowitzſchen Gütern weder Reichenberg noch Wilſch⸗ 
dorf. Wohl aber Reichenbach bei Camentz 1447, 1466. Viel⸗ 
leicht iſt Wilſchdorf Leſefehler für Wünſchendorf (Meißen), das 
1440 vorkommt. 

Hannover, Landſchaftſtr. 2. 

Freifrau v. Münchhauſen. 


*) Auf der Kgl. Öffentl. Bibliothek in Dresden-Neuftadt erhältlich. 
Die Schriftleitung. 


Die Gothaer Genealogiſchen Taſchenbücher für 1912 
find wie alljährlich pünktlich im Verlag von H. Perthes ers 
ſchienen. In bewährter Gründlichkeit und Gewiſſenhaftigkeit, 
und in dem löblichen Streben „der hiſtoriſchen Wahrheit fo 
nahe als möglich zu kommen“, wie in den Vorworten geſagt iſt, 
verzeichnen fie in der Hauptſache die bereits feit Jahren aufs 
genommenen Familien und die Veränderungen in deren Perſonal-⸗ 
beſtand, bringen aber auch in dieſem Jahr wieder eine Anzahl 
neuer Familien im gräflichen, freiherrlichen, uradeligen, wie im 
briefadeligen Taſchenbuch. 

Von uradeligen Familien ſind leider nur 7 neue hinzu⸗ 
getreten, im Vergleich zu der Anzahl der noch Fehlenden nicht 
gerade viele. Die Zurückhaltung zahlreicher Familien mag auf 
Gleichgültigkeit in Bezug auf ihre Geſchichte, auf ſozialem Rid 
gang oder ſonſtigen beſonderen Gründen beruhen, immerhin iſt 
ſie lebhaft zu bedauern und nicht geeignet, das Anſehen dieſer 
Familien zu erhöhen. 


Zu Nr. 8 (1912). Hoën de Cartils (v. Buwinghauſen). 

In einem Auszuge aus dem Taufbuche der Pfarrkirche zu 
Cornelimünfter erſcheint unterm 30. 10. 1677 der Abt u. Landes- 
herr der Abtei Cornelimünſter: Johann Theodor von Hoen 
de Cartils als Pate. 

Straßburg i. E., Dietrichſtaden 1. 

Stüve, Oberſtleutnant. 

Zu Nr. 16 (1912). von Gebſattel gen. Nack. 
1468 Mittwoch n. Lätare. Heiratsabrede zwiſchen Götzen 
v. Stetten z. Koeherſtetten u. des Jörgen von Gebſetteln, 
Rad genannt, Tochter Barbara, verabredet durch Jörg von 
Ellrichhauſen, Thumbherr z. Würzburg, Sigmund v. Crails⸗ 
heim u. Conrad v. Berlichingen. Jörg Rack ſoll 800 fl 
Heimſteuer geben, u. ſoll ſeine Tochter verfertigen zu Betth und 
Tiſch nach ſeinen eren; Wiederlage des Bräutigams 800 fl, u. 
Morgengabe nach ſeinen eren. Wittum: Die 1600 fl ſollen ver⸗ 
zinst werden von 15 fl mit 1 fl Zins. Es iſt auch eingeſchloßen 
der Verzicht der Jungfrau Barbara auf alles väterliche, mütter- 
liche und brüderliche Erbe. 

Frhrrl. Archiv zu Schloß Stetten Org. Perg. 

Jörg von Gebſattel gen. Rack war Würzburgiſcher 
Marſchalk laut einer gleichzeitigen Zeugenausſage, welche lautet: 
„Daß Götz v. Stetten hat ein Sweher, den man nennet den 
Raden, der dô war WMarſchalk zu Würzburg, der impetuirt denen 
von Stetten ein Mandat des Biſchofs,“ uſw. Die Zeit dieſer 
Handlung ift zwiſchen 1468 u. 1487. Die Württ. Vierteljahrs- 
hefte für Landesgeſchichte 1879 S. 71, 3. 9—10 bringen einen Leſe⸗ 
fehler, denn es heißt dort: Den Würzburg. Marſchall, einen Rüd.“ 

Barbara v. Gebſattel's Mutter war vermutlich eine 
von Dettelbach, denn das Grabmal ihres Sohnes Wolf von 
Stetten zeigt an Stelle des großmütterlichen Wappens mütter⸗ 
licher Seite einen Schild mit einem Hahnenkopf. Dankbar wäre 
ich, wenn mir jemand Beſtätigung geben könnte, und Vornamen 
beifügen. 

Ludwigsburg. Freiin E. v. Stetten- Buchenbach. 

Zu Nr. 25, 2a (1912). v. Sobbe. 

Magdeburger Bürgerbücher Bd. 8 (1801—1831) „Friedrich 
Couette, Kaufmann, aus Coswig gebürtig, hat das Bürgerrecht 
erhalten den 22. Auguſt 1807“. 

Hannover, Edenſtr. 37. 

de Lorme, Mitglied des Herold uſw. 
Zu Nr. 25, 2b (1912). Minoprio. 

Nach A. Dietz, Frankf. Bürgerbuch war Aloys Vincens 
Minoprio, der Stammvater der M. in Frankfurt a. M., 
Handelsmann aus Pavia, und wurde 1788 Frankf. Bürger und 
Teilhaber einer Schnupftabaksfabrik. 

Weimar. A. von den Velden. 

Zu Nr. 18 (1912), Wedell. Wedel. ; 

Aber die Wedels gibt Auskunft: M. v. Wedel, Geſamt⸗ 
matrikel der ſchloßgeſeſſenen Geſchlechter der Grafen und Herren 
v. Wedel. Berlin 1905. (Der Name, früher Wedell geſchrieben, 
wurde durch Kaiſerl. Erlaß 10. 8. 1892 in Wedel umgewandelt). 

Leipzig. Dr. Hohlfeld. 


Bücherbeſpre chungen. — 


Unter den neu aufgenommenen ſind u. a. die Unruh. 
Leider findet ſich die Filiation bei den direkten Vorfahren der 
vielgenannten Modeſte nicht mit der Gründlichkeit und den 
vollſtändigen Daten belegt, wie es nach den Streitigkeiten der 
letzten Zeit wohl zu wünſchen geweſen wäre. 

Im briefadeligen Taſchenbuch ſind die Neuaufnahmen 
naturgemäß weit zahlreicher. Um die Fülle des Stoffes beſſer 
zu bewältigen, hat die Redaktion eine Neuerung eintreten laſſen, 
und beabſichtigt fortan in den „geraden“ Jahren, d. h. 1912, 
1914 uſw., die vor Auflöſung des alten deutſchen Reiches im 
Auguſt 1806 nobilitierten, in den ungeraden Jahren, alſo von 
1913 an, die nach 1806 nobilitierten Familien zu bringen, ohne 
daß der Umfang jedes Bandes geringer wird. 

Die Erweiterung iſt zu begrüßen; die ziemlich willkürliche, 
mehr auf praktiſche Erwägungen zurückzuführende Grenze für 
die Teilung in zwei annähernd gleiche Bände wird ſich jedoch 
mit der Zeit verſchieben müſſen. Denn die Zahl der älteren 


Familien des Briefadels nimmt ab, die des neueren nach 
heutigen Gepflogenheiten rapid zu. Sollten aber auch nur ans 
nähernd alle noch jetzt blühenden briefadeligen Familien ihre 
Aufnahme veranlaſſen, ſo werden auch die zwei Bändchen bei 
weitem nicht mehr genügen! 
Noch mag hier eine dringende Bitte wohl aller Genealogen 
an die Redaktion Platz finden. Wit Recht weiſt ſie zwar im 
Vorwort zum briefadeligen 
Taſchenbuch die unberech⸗ 
tigten Anſprüche einzelner 
Familien zurück, die auf 
Grund unhaltbarer „Aber⸗ 
lieferungen“ ihren, uralten 
Adel“ betont haben wol- 
len; im gräflichen und frei⸗ 
herrlich. Taſchenbuch aber 
wird bei zahlreichen Fas 
milien jährlich wieder in 
Bezug auf deren ältere und 
älteſte Geſchichte an uns 
haltbaren Nachrichten feſt⸗ 
gehalten, oder es wird auf 
frühere Jahrgänge ver— 
wieſen, die aber vielfach 
auch nur längſt überholte 
und von gründlicher Quel- 
lenforſchung als falſch er⸗ 
kannte Nachrichten enthal⸗ 
ten, wie der Redaktion be⸗ 
kannt ſein muß oder müßte. 
Wenn ſie hierin Wandel 
ſchaffen, und auch in die⸗ 
ſem Punkt, der hiſtoriſchen 
Wahrheit fo nahe wie mög- 
lich“ kommen wollte, würde 
fie das Anſehen der fami- 
liengeſchichtlichen Forſch⸗ 
ung wie ihr eigenes nur 
erhöhen. 
Weimar. 
A. von den Velden. 


Grafſchriften in fiad en 
lande. Geſammelt und 
herausgegeben von Ihr. 
Mr. F. A. Feith, Prof. 
Dr. C. H. van Rhyn, 
Ib. Vinhuizen u. Dr. 
G. A. Wumkes. Gro- 
ningen, J. B. Wolters, 
1910. Preis 9,20 Mk. 
Aber die Grabdenf- 
måler gibt es bereits zahl⸗ 
reiche Veröffentlichungen, 
die jedoch regelmäßig nur 
einzelne Grabdenkmäler 
u. ſeltener ſämtliche Grab⸗ 
ſteine einer Kirche oder 
eines Friedhofs beſchrei— 
ben. Dagegen fehlt es mei⸗ 
nes Wiſſens bisher an 
den Aufzeichnungen aller 


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WERDET THO Saree VETSINA Vit gg 


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Grabinſchriften eines grö- Grabdenkmal für Æpko Onstha tho Sauwert + 1564 und feine Gattin 
Gela van Eweſum. Muſeum in Groningen. 


ßeren Gebiets. Eine Aus- 
nahme bildet die niederlän⸗ 
diſche Provinz Groningen, für die unter oben genanntem Titel 
eine vollftändige Sammlung von Grabinſchriften herausgegeben 
iſt. Berückſichtigt ſind ſämtliche in Kirchen und auf Friedhöfen 
befindlichen Grabdenkmäler bis 1828, in welchem Jahre die Be— 
ſtattung in den Kirchen verboten wurde. Das Werk enthält 
im Ganzen 2165 Grabinſchriften mit einer ſehr großen Anzahl 
von Wappen und Hausmarken. Falls die Wappen in Riets- 
taps Armorial Général aufgenommen find, ift von einer Bes 
ſchreibung abgeſehen und auf dieſes Werk verwieſen worden. 
Die älteſten und ſchönſten Grabdenkmäler ſind in vorzüglichen 


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9 LIBERTATIS LEO PATARIA PROTECTOR AMATORE 
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Abbildungen wiedergegeben. Das ſehr ausführliche, vortreff- 
liche Namenverzeichnis führt unter Berückſichtigung der nieder- 
deutſchen Namengebung (ſ. Fam.⸗Bl. Bd. II S. 175) alle ge⸗ 
nannten Perſonen zweimal — unter ihrem Bore und ihrem 
Nachnamen — auf. Das Buch bietet für jeden, der ſich für 
Familien der Niederlande und Nordweſtdeutſchlands intereffiert*), 
eine unerwartete Fülle von Namen, Wappen, Daten uſw. Er- 
wähnt ſeien von den auch 
in Deutſchland bekannten 
. Familien die Namen von 
Amelunxen, Beder- 
ingh, Beminga, von 
Bentinck, Brons, Cool⸗ 
man, v. Inn⸗ und Knip” 
hauſen, v. Galen, Groe- 
neveld, v. Ompteda, 
v. Rehden, v. Ripperda. 
Möge dieſe hervor⸗ 
ragende Arbeit zahlreiche 
Nachfolgen auch in Deutſch⸗ 
land finden, bilden die In⸗ 
ſchriften auf den Grabdenk⸗ 
mãlern doch eine der beſten 
und ſicherſten Quellen für 
Familiengeſchichtsforſcher. 
Leider werden dieſe der 
Zerſtörung febr ausgeſetz⸗ 
ten Inſchriften aber viels 
fach nicht genügend bes 
achtet, da das Aufſuchen 
und beſonders das Ent- 
ziffern der Grabſteine oft 
mit großer Mühe verbun⸗ 
den ift, und mancher "ro: 
milienforſcher auf keinen 
Erfolg für die ihn intereſ⸗ 
ſierenden Familien rechnet, 
oft mit Unrecht, wie das 
vorliegende Werk für die 
beiden beſten genealogiſch. 
Bücher der Provinz Gro” 
ningen — Huizinga, 
Stamboek der Nakome⸗ 
lingen van Derk Pieters 
en Katrina Tomas (1555 
bis 1883) und van Diepke 
Foppes en Diever Olferts 
| (1655—1887), Groningen 
1884 und 1887 — beweift. 
D. Fieker. 


fr W. Nothert, Allgemeine 
HBSannoverſche Biogra- 
phie. 1. Band: Sanno- 
verſche Männer und 
Frauen feit 1866. Han” 
nover 1912, Verlag von 
A d. Sponholtz. 375 S. 
Preis geh. 6 M., geb. 
7 


M. 

Das vorliegende Buch 
ſtellt den erſten Band eines 
auf 3 bis 4 Bände berech⸗ 
neten Werkes über Per” 
ſonen dar, die entweder 


*) Bei der Freizügigkeit der Gegenwart finden ſich ſolche Familien, die 
in dem oben beſprochenen Werke erwähnt ſind, in allen Gegenden Deutſchlands. 
So verzeichnet das Regifter 3. B. folgende bekannte deutſche Familiennamen: 
Eggers, Faber, Grube, Harms, Kampen, Mulert, Peters, Voß. Inwieweit 
Familien niederländiſcher Namensform mit deutſchen Familien innerhalb des 
deutſchen Reiches verwandt ſind, das zu unterſuchen iſt eine verlockende Aufgabe. 
So verzeichnet das Regifter 3. B. die Namen Bouwman, Bouwmeeſter, Valde, 
Stenhuis, vgl. dazu die deutſchen Familien Baumann, Baumeifter, Falke, Stein; 
hauſen. Um die vorzügliche Illuſtration des vom Verlag Wolters auch äußer⸗ 
lich vortrefflich ausgeſtatteten Buches zu veranſchaulichen, bieten wir im Text 
dieſer Nummer die Abbildungen zweier Grabdenkmäler im Muſeum zu 
Groningen. Die Schriftleitung. 


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in Hannover geboren find oder deren Lebenswerk Hannover 
gehört hat und die würdig erfdienen, vor dem Schickſal, der 
Vergeſſenheit anheimzufallen, bewahrt zu werden. Dieſer erſte 
Band behandelt die Zeit ſeit 1866, der zweite ſoll, rückwärts er⸗ 
ſcheinend, die Zeit von 1815 bis 1866 — „Unter königlich hanno⸗ 
verſchem Szepter“ — umfaſſen, der dritte die von 1636 bis 1815 
und ein vielleicht vierter die Zeit vor Herzog Georg. 

Der vorliegende Band erfüllt eine beſondere Aufgabe infos 
fern, als er eine Zeit betrifft, über die wir ſonſt, was Biographien 
angeht, ſchlecht beraten ſind, iſt doch der „Neue Nekrolog der 
Deutſchen“ 1834 mit dem 30. Jahrgange eingegangen, während 
das „Biographiſche Jahrbuch und deutſcher Nekrolog“ erſt wieder 
ſeit 1896 erſcheint. Er zerfällt in zwei Teile völlig verſchiedenen 
Weſens: der erſte enthält auf 325 Seiten die ausführlichen 
Lebensbilder von 54 Perſönlichkeiten, der zweite auf S. 329 bis 
373 — ſage und ſchreibe: — 616 Lebensabriſſe. 

Aus den im erſten Abſchnitt behandelten Perſonen ſeien 
genannt: Königin Marie von Hannover, Windthorſt, Brühl, Abt 
Uhlhorn, Rudolf v. Bennigſen, Miquel, Senior Bödcker, der 
Marſchendichter Allmers, der nationalliberale Abgeordnete Walls 
brecht, der Hiſtoriker Onno Klopp, der Kirchenbaumeiſter C. W. Haſe, 
Paſtor Büttner vom Henrietten⸗ und Paftor Fricke vom Stephan⸗ 
Stifte, die Schriftſtellerin Frau v. d. Decken (A. v. d. Elbe), der 
Forſtmann Burckhardt, Wilhelm Buſch — welch beide letztere 
übrigens im Inhaltsverzeichnis fehlen — der „Vater des Bürgerl. 
Geſetzbuchs“ Planck, der Kultusminiſter und nachherige Präſident 
des Landes⸗Konſiſtoriums Lichtenberg und endlich Robert Koch. 
Alle Lebensbilder ſind mit großer Liebe geſchrieben, und man 
merkt faſt überall heraus, daß der Verfaſſer mit den meiſten 
behandelten Perſonen im Laufe ſeines Lebens perſönlich bekannt 
geworden iſt, wie er im Vorworte ſelbſt ſagt: das iſt m. E. der eine 
Punkt, der das Buch über andere feiner Art erhebt, diefe perſön⸗ 
liche Note, die durch faſt alle Schilderungen geht, und der 
andere iſt, daß es dem Verfaſſer durchweg gelungen iſt, objektiv 
zu bleiben, was eine große Schwierigkeit namentlich bei Leuten, 
die im politiſchen Leben geſtanden haben, bedeutet; denn nirgend⸗ 
wo mehr als im Hannoverlande gilt doch wohl inbezug auf 
Männer wie z. B. Brühl, Miquel, Windthorſt und Bennigſen 
das Dichterwort von dem durch der Parteien Gunſt und 
Haß verwirrten und daher in der Geſchichte ſchwankenden 
Charakterbilde. 

Konnte der Verfaſſer im erſten Teile des Buches weſentlich 
aus Eigenem fchöpfen, ſodaß denn auch jedes Lebensbild ſeine 
eigene Perſönlichkeit atmet, ſo handelt es ſich bezüglich des 
zweiten Teils um eine völlig andere Arbeit, nämlich einmal 
darum, Stoff zu ſammeln, und ſodann darum, den geſammelten 
Stoff zu ſichten und zu verarbeiten. Seit 20 Jahren hat der 
Verfaſſer keine Zeitung geleſen, ohne auf darin enthaltene Perſo⸗ 
nalien zu achten, ſtets mit der Schere in der Hand bereit, dieſe 
auszuſchneiden und ſeiner Sammlung einzuverleiben, und man 
wird es dem Verfaſſer ohne weiteres glauben müſſen, wenn man 
hört, daß er durch die Arbeit letzten Sommer nahe am Erblinden 
geweſen iſt. Eine beträchtliche Anzahl Lebensabriſſe, 616 Stück, 
enthält der zweite Teil; gleichwohl ſieht der Verfaſſer ihn als 
einen Entwurf an, den erſt eine etwaige zweite vermehrte und 
verbeſſerte Auflage ſeinem erſtrebten Ziele näher führen könne. 

Wenn die ferneren Bände dem erſchienenen, der, wie noch 
bemerkt ſein mag, mit einer Reihe von Perſonenbildern — ich 
habe 39 gezählt — und anderen Abbildungen geſchmückt iſt, 
gleich werden, fo wird jeder andere deutſche Stamm uns Hanno⸗ 
veraner um dieſe Biographie beneiden können. 

Dr. jur. R. v. Damm. 


Zwölf Dezennien. Die Geſchichte der Geſellſchaft „Harmonie“ 
zu Hamburg von 1789 bis 1909. Zuſammengeſtellt und be⸗ 
arbeitet von C. W. Schütz t und Dr. G. Weſtberg. Zu bes 
ziehen zum Selbſtkoſtenpreis von Mk. 5,— aus dem Archiv 
der Geſellſchaft Harmonie, Hamburg, große Bleichen 19. Mit 
Abbildungen, 293 Seiten. 

Die Gründung der in Hamburg hochangeſehenen Geſellſchaft 
„Harmonie“ fällt in das Revolutionsjahr 1789. Daß fie einem 
damals dringend gewordenen Bedürfniſſe abhalf, wurde bewieſen 
durch die Tatſache, daß die urſprünglich nur auf 30 Mitglieder 
berechnete Geſellſchaft ſchon nach einem halben Jahre deren 100, 
nach 3 Jahren 300 zählte und daß bis zum Jahre 1815 über 


33K . 


1000 Mitglieder aufgenommen waren. Der Werdegang dieſer 
Geſellſchaft ſtellt ein gutes Stück nicht bloß hamburgiſcher, 
ſondern allgemeiner Kultur- und Zeitgeſchichte dar, obwohl den 
Zweck der Vereinigung keine wiſſenſchaftlichen, wohltätigen oder 
gemeinnützigen Beſtrebungen, ſondern lediglich der „Genuß ge» 
ſelliger Unterhaltung und erlaubten Vergnügens, Erwerb und 
Mitteilung gemeinnütziger Kenntniſſe und vertrauliche Näherung 
ihrer Mitglieder“ bildeten. Die Harmonie zählte von jeher die 
hervorragendſten und angeſehenſten Männer Hamburgs zu den 
ihrigen. Gleichzeitig wurde ſie aber ſchon in den früheſten 
Zeiten ihres Beſtehens geradezu ein Sammelpunkt für alle nach 
Hamburg kommenden Fremden von irgendwelcher Bedeutung. 
Dieſen letzteren Vorzug verdankte die Geſellſchaft nicht zum 
wenigſten ihrem mit beſonderer Sorgfalt organiſierten und mit 
den geleſenſten europäiſchen Zeitſchriften ausgeſtatteten Leſe⸗ 
zimmer. Hochintereſſant ift die aus einer im Jahre 1800 ers 
ſchienenen Schrift des damaligen Leſezimmer⸗Vorſtehers, Dome 
berrrn Dr. Meyer, abgedruckte Darſtellung des geradezu Dier, 
nationalen Lebens und Treibens in dieſem Leſezimmer, wie er 
ſie auf Grund des Fremdenprotokolls und ſeiner perſönlichen 
Einblicke in dieſe Bildungsſtätte entwirft. — Auch für den 
Perfonens und Familiengeſchichtsforſcher, zumal dann, wenn fein 
Studium ihn für die Zeit der franzöſiſchen Revolution und der 
darauf folgenden Jahrzehnte nach Hamburg verweiſt, hat das 
Buch und das ihm zu Grunde liegende Archivmaterial größtes 
Intereſſe. Bilden doch allein die — mit geringen Lücken um 
die Mitte des 19. Jahrhundert — von der Gründung bis heute 
fortlaufend erhaltenen Mitgliederliſten mit ihren unzähligen 
Namen geradezu eine Fundgrube für derartige Nachforſchungen. 
Dr. K. Herbig. 


Dr. Ernſt Schweikert, Die deutſchen edelfreien Geſchlechter 
des Berner Oberlandes bis zur Witte des XIV. Jahr 
hunderts. Diſſ. Bonn 1911. 


Die vorliegende Diſſertation, aus dem Bonner hiſt. Seminar 
Aloys Schultes hervorgegangen, geht von dem Standpunkte aus, 
daß die bloße Unterſuchung der idealen Rechtsverhältniſſe aus 
den Rechtsbüchern zur Erforſchung der tatſächlichen Standes⸗ 
verhältniſſe nicht genügt, daß man vielmehr ſuchen müſſe, „über 
den theoretiſch-juriſtiſchen Standpunkt“ durch eine vollſtändige 
ſtatiſtiſche Unterſuchung hinauszukommen. Das Ergebnis der 
Unterſuchung iſt dieſes, daß der Ausgleich zwiſchen hohem Adel 
und Miniſterialität nicht, wie von Dungern (Der Herrenſtand im 
Mittelalter. 1908) annimmt, im 13. Jahrhundert erfolgt iſt, daß 
vielmehr erſt kurz nach 1300 die erſten Vorboten des Umſchwunges 
ih einſtellten, der eigentliche Umſchwung aber erft nach 1400 
eingetreten ijt. Weiterhin findet Sch., daß Armut und BVefik- 
verluſt faſt immer die Urſache von Heiraten von Freiherren mit 
reichen unfreien Damen waren, und daß als weitere Folge das 
Herabſinken zum niederen Adel erfolgte; daß aber niemals 
Miniſterialengeſchlechter durch Erwerb umfangreichen reichs⸗ 
unmittelbaren Beſitzes und häufige Verſchwägerung mit edel⸗ 
freien Familien im 13. Jahrhundert in hochadeligen Stand out, 
gerückt ſind. 

Schweikerts Arbeit reiht ſich den zahlreichen Unterſuchungen 
über die mittelalterlichen Standesverhältniſſe an, die Aloys 
Schulte, der in ſeiner Schrift „Der Adel und die deutſche 
Kirche im Mittelalter“ (1910) ſelbſt zu dieſer Frage Stellung 
nahm, von ſeinen Schülern hat vornehmen laſſen; ſo liegen vor 
Arbeiten über die Standesverhältniſſe: der Abtelen Fulda und 
Hersfeld (Wilhelm Hack — 1910), dreier Frauenſtifter der Diözefe 
Lüttich (Peter Wenzel — 1909), der oberrheiniſchen Biſchöfe der 
Mainzer Kirchenprovinz (Johs. Simon — 1908), der freiherrlichen 
Stifter am Niederrhein (Otto Schmithals — 1907), der rheiniſchen 
Biſchöfe der Kölner Kirchenprovinz (Wilhelm Pelſter — 
1909), elſäſſiſcher Klöſter (Georg Wagner — 1911), des Hildes- 
heimer Domkapitels (Georg Lamay — 1909), in Klöſtern und 
Stiftern der Didzefe Münſter und Stift Herford (Georg kint 1909), 
im Erzbistum Trier im linksrheiniſchen deutſchen Sprachgebiet 
(Aloys Reſch — 1911). Alle dieſe Arbeiten liefern uns ein 
umfangreiches wertvolles Material in den aufgeſtellten oder be⸗ 
arbeiteten Matrikeln für die. Familienforſchung und helfen das 
Problem der mittelalterlichen Standesverhältniſſe löſen. 

Leipzig. Johannes Hohlfeld. 


II WTA TATEN 


Karl Otto Müller, Die Königszinſe in der Reichsſtadt Ravens 
burg im Jahre 1366. Ein Beitrag zur Ravensburger Familien- 
kunde. (SA aus den Schriften des Vereins für Geſchichte 
des Bodenſees. XL 1911, S. 53 ff.) 

Die vorliegende Arbeit iſt inſofern bemerkenswert, als ſie 
einen der ſeltenen Verſuche darſtellt, durch Verzettelung des 
geſamten vorhandenen hiſtoriſch⸗ſtatiſtiſchen Materials ſyſtematiſch 
genealogiſche Zuſammenhänge in einer Stadt aufzuſuchen für 
eine Zeit, in der uns noch nicht Kirchenbücher das bequeme Ge- 
rippe für eine ſolche Arbeit bieten. Rollers umfangreiche Arbeit 
über die Einwohnerſchaft der Stadt Durlach im 18. Jahrhundert 
oder auch Petris Verſuch über die Bevölkerung Eiſenachs im 
17. Jahrhundert können methodiſch nie auf ſolche Schwierigkeiten 
ſtoßen in der Identifizierung einer Perſon oder der Zuordnung 
einer Perſon zu einem Geſchlecht wie Arbeiten über die ſtädtiſche 
Bevölkerung im 14.— 15. Jahrhundert, über deren genealogiſche 
Zuſammenhänge niemals unmittelbare Quellen gegeben ſind. 
Müller hat in feiner Ar⸗ 
beit die Bürgermatrikel 
Ravensburgs in das Regis 
ſter der Königszinſe (das 
— bisher unverarbeitet — 
in die Bürgermatrikel beim 
Jahre 1366 eingetragen 
worden ift) hineingearbei⸗ 
tet. Er hat aus dieſem 
Material überhaupt etwa 
15000 Nachrichten über 
mehr denn 2000 Familien 
erhalten und veröffentlicht 
hier das über die königs⸗ 
zins zahlenden Bürger und 
deren Familien (138 Na- 
men) gefundene Material. 

Leipzig. 

Johannes Hohlfeld. 


di jii ji 


E 
Bach, KE > 


Urkundenbuch des Clas 
riſſenkloſters, fpäteren 
Damenſtiftes Clarens 
berg bei Hörde. Be⸗ 
arbeitet von O. Merr. 
Dortmund, Verlag des 
Hiſtoriſchen Vereins. Im 
Kommiſſionsverlag von 
Fr. Wilh. Ruhfus. 1908. 
V + 542 S. 

Schon zweieinhalb 

Jahre find feit dem Gre 

Leinen dieſes Werkes 


vergangen, ohne daß es — Grabplatte für Herrn Hinrid von Circkſen, f 1447. Muſeum zu Groningen. 


ſoweit ich ſehen kann — 

eine wohlverdiente eingehendere Beſprechung in einer genealogi⸗ 
ſchen Zeitſchrift gefunden hat. Da glaube ich im Intereſſe 
der familiengeſchichtlichen Forſchung zu handeln, wenn ich das Ver⸗ 
ſäumte nachhole und heute noch auf das Buch und ſeinen be⸗ 
deutenden Wert für die Familienkunde der Grafſchaft Mark 
aufmerkſam mache. Der Verfaſſer, Archivrat Dr. Merg zu 
Münſter i. W., der durch ſeine Vorbildung und ſeine amtliche 
Stellung am Staatsarchiv zu Münſter zu dieſer Arbeit beſonders 
geeignet war, hat außerordentlich viel Material beigebracht, das 
ihm nicht allein das Clarenberger Stiftsarchiv, ſondern auch die 
Staatsarchive zu Münſter, Düſſeldorf und Wetzlar, das Geh. 
Staatsarchiv zu Berlin, das Archiv der luth. Kirche zu Görde 
und das v. Nombergſche Archiv Brünninghauſen lieferten. 
Dieſes reiche Material iſt äußerſt glücklich bearbeitet. Die vor 
1400 ausgeſtellten Urkunden find im Wortlaut, die fpateren in 
Regeftenform aufgeführt. Die Siegel find ſorgfältig beſchrieben; 
find fie ſchon publiziert (3. B. in dem großen wertvollen Werk 
„Die weſtfäliſchen Siegel des Wittelalters“), ſo iſt auf die be⸗ 
treffende Stelle verwieſen. Es gehören ferner von den 650 Urs 
kunden allein 400 der Zeit von 1400 bis zum Anfang des 
19. Jahrhunderts, dem Auflöſungs zeitpunkt des Stiftes, an. 
Wenn man bedenkt, daß das große weſtfäliſche Urkundenbuch 


34 


CP 0 p ALD N N ST AB ALD ABO LDOAL> 


in feinen verſchiedenen Abteilungen nur bis ca. 1300 geht, daß 
die Inventare der nichtſtaatlichen Archive Weſtfalens nur die 
Urkunden bis 1400 aufnehmen, ſo erkennt man, wie wertvoll 
die Veröffentlichung dieſes Materials für die Geſchichte zunächſt 
des Kloſters reſp. (elt 1583/1584) Stiftes Clarenberg, dann aber 
auch der Umgegend, der Graſſchaft Mark, ift. Und nicht nur 
für die Geſchichte von Kloſter und Stift, ſondern auch für die 
der Inſaſſen und ihrer Geſchlechter; nicht nur für die der Grat, 
ſchaft Mark, ſondern auch für die ihrer Bewohner und deren 
Familien. Ein Blick in das Regiſter, das übrigens außerordent- 
lich ſorgfältig und eingehend bearbeitet iſt (es umfaßt 71 von 
den 542 Seiten) und die Arbeit in dem Werke zu einem wahren 
Vergnügen macht, zeigt, wie häufig Adels- und Bürgergeſchlechter 
der Grafſchaft Mark, aber auch des übrigen Weſtfalen in dieſen 
Blättern vorkommen. Z. B. die v. Altenbockum, v. Berchem, 
v. Bodelſchwingh, v. Boenen, v. d. Borch, v. Büren, v. Kettler, 
v. Düker, v. Düngeln, v. Vaerſt, v. Vittinghoff, v. Voß, v. Halen, 
v. Grüter, v. Haen, v. d. 
Leithe, von Neuhoff, von 
Ovelacker, v. Pentling, 
d v. Plettenberg, v. Gobbe. 

Beſonders zahlreich ers 

| 

| 

| 


ſcheinen die v. Elverfeld, 
v. Freſendorp, Frydag, 
v. Haus, v. Hövel, v. d. Recke, 
v. Romberg, v. Syberg. 
Daneben in Menge Bür⸗ 
germeiſter, Ratsherren, 
Bürger und Einwohner 
der Städte Dortmund, 
Hamm, Hörde, Kamen, 
Schwerte und Unna. Wer 
ſich mit Familien jener 
Gegend beſchäftigt, darf 
im Intereſſe ſeiner Arbeit 
an dieſem Werke nicht 
vorbeigehen! 
München. 
Friedrich von Klocke. 


Die Familie Hüttenhen, 
Hüttenhein, Hütten- 
bain. Herausgegeben 
von Gerichtsaſſeſſor Dr. 
Hüttenhain. Siegen 1910. 
72 Seiten in 8, Beilage 
ein buntes Wappenbild. 

Nach den eigenen 
Worten des Herausgebers 
ſoll das geſchmackvoll ge⸗ 
bundene Büchlein „ledig⸗ 
lich als Grundlage für 
weitere Forſchungen dienen und dazu anregen.“ Demgemäß 
erhalten wir keine ee ie Familiengeſchichte, wohl 
aber höchſt beachtenswerte Vorarbeiten. Jeder Familienforſcher 
ſollte die vorläufigen Ergebniſſe ſeiner Arbeit in ähnlicher Weiſe 
veröffentlichen. Ohne Zweifel wird ſo die Teilnahme der Verwandt⸗ 
ſchaft gewonnen und ein genaueres Studium der Familiengeſchichte 
angeregt. — Die Familie Hüttenha in, ſeit dem 16. Jahrhundert 

im Siegerlande anſäſſig, betrieb ſeit alters das Gerberhandwerk. 

Erſt in den jüngſten Generationen hat ſich die Familie, über 

ganz Deutſchland zerſtreut, auch anderen Berufen zugewandt. — 

Im erſten Teile (S. 5-39) des Büchleins werden Wappen und 

Familienname eingehend beſprochen. Dann folgen in zwangloſer 

Anordnung Auszüge aus Druckſchriften, Urkunden und Kirchen- 

büchern, die auf die Familie Bezug haben, darunter manches 

kulturhiſtoriſch ſehr intereſſante Stück. Im zweiten Teile (S. 40 

bis 72) werden die Ergebniſſe mühevoller Nachforſchungen in 

Form von Stammliſten dargeboten, die „im einzelnen ergän⸗ 

zungsbedürftig find.“ — Leider fehlt das unbedingt nötige Res 

gifter der Perſonennamen. Die Aberfchrift „Stammbaum“ auf 

Seite 41 tft falſch, es muß „Stammliſten“ heißen. 

Albrecht Ranft. 


— ell 3eitihriftenichau. 


Der deutſche Herold, Zeitfchrift für Wappens, Giegel- und 
Familienkunde. XLIII, 1 (Jan. 1912): Bericht über die 848. u. 
849. Sitzung (Lignitzz. — Wappenſchmuck der Häuſer. — Das 
Archiv der Blomeſchen Fideikommißgüter Dobersdorf, Schaedt⸗ 
beck und Hagen. — Bücherſchau. 

Vierteljahrsſchrift für Wappen⸗, Siegels und Familiens 
kunde, XXXIX, 4. 1911. Kießkalt, Die altertümlichen Grab- 
denkmäler und Gedächtnistafeln der k. bayer. Bezirksämter 
Cham, Waldmünchen und Burglengenfeld in genealogiſcher und 
heraldiſcher Beziehung. Max von Poſeck, Viertes Verzeichnis 
der in den von Poſeck'ſchen familiengeſchichtlichen Sammlungen 
vorkommenden Namen. Schacht, Aber die Zuverläſſigkeit genea- 
logiſcher Forſchungen. Ed. de Lorme, Auszüge aus den Ma⸗ 
trikeln der ehemaligen franzöſiſch⸗ reformierten Gemeinde von 
Hannover; derf., Auszüge aus den Kirchenbüchern von Carls⸗ 
hafen an der Weſer. Hager, Genealogie und Preſſe. 


Noland (Archiv für Stamm- und Wappenkunde), 1912, 
Januar. Die Blutsverwandtſchaft des Fürſtenhauſes Reuß mit 
dem Kaiſerhauſe der Hohenſtaufen (Schmidt). Die neue Kirchen- 
buchordnung für das Königreich Sachſen (Blanckmeiſter). Chronica 
Cygnea [Namenauszug aus des Tobias Schmidt Zwickauer 
Chronik] (Mylius). Einheitliches Blut [in Anſchluß an die 
Ahnentafel der beiden Söhne des Herzogs von Galliera aus 
dem jüngſten Zweige des Hauſes Orleans] (O. H.). Bemerkungen 
zu den alten Schwager Namen (Guſtav H. Lucas). Das Gemerk 
der Garnweber in Cottbus 1443—1909. 


Monatsblatt der k. k. Heraldiſchen Geſellſchaft „Adler“. 
Nr. 373 (VII 13): Mitteilungen der Geſellſchaft. — Einige Gre 
gänzungen zu der Publikation „Die Adels- und Wappenbriefe 
des Namens Mayer in allen ſeinen Schreibungen.“ — Auszüge 
aus den zwei alteften Matrikelnbänden der Stadtpfarre zu 
Leoben (1 1666—1714). — 26 reſolvierte Geſuche um Adels und 
Wappenverleihung aus der Reichskanzlei im Germaniſchen 
Muſeum zu Nürnberg. — Anfragen. 

Maandblad van het Genealogisch-heraldiek Genoot- 
schap „De Nederlansche Leeuw“, XXIX, 12 (De3. 1911), XXI, 1 
(Jan. 1912). Eenige aanteekeningen nit het kerkarchief te Tiel 
(Forsetzung. — von Ihr. van Kinschot). — Alberti-Sidterman- 
Venema-Nanta-Muntinghe. — van Romondt. — Pandelaert. — 
Portretten van Hollandsche Gouverneurs van Ceylon. — Vragen 
en Antwoorden. — Bestuursberichten. — De’s-Hertogenbossche 
familie Wijnants van Oss later genaamd Wijnants van Gelenberch. 
— Kwartierstaat van Wolter Jan Gerrit Bentink, den held van 
Doggersbank von W. M. C. Rgt. — Begrafenis van Mattheus 
de Haan von F. C. van der Meer. 


Personalhistorisk Tidsskrift, Il, 2, 3. (Jahrgang 31). 
Norske Studenter fra K@benhavns Universitet i det Kongelige 
Frederiks Universitets Stiftelsesaar (D. Thrap). — Uddrag af 
Kancelliets Registranter angaaende Vielser, Daab og Begravelser 
1660/70 (Archivassiss. L. H. C. Roede). — Ingeborg Akeleye 
(Fjelstrup). — Fra Departementet tor udenrigske Anliggender 
(Archivass. L. Marquard). — Et Epitafiummaleri af Jorgen Urne 
(1598—1642), hans Huston, Margrethe Marsvin (1606—1650) og 
deres Børn (A. Fjelstrup). — Kgl. Skuespiller Carl Winsløw 
(Nicolai Boghs). — Bidrag til den Fossiske-Fabriciusske Stam- 
tavle (T. Møller). — Svar. Vedr. Sp@rsmaal: On Kaptain Jakob 
von Gudenraths Herkomst (A. Jantzens. — 

Lidt om Peder Nielsen Gad, Herredsfoged i Bjeverskoo-Herred 
og Ridefoged paa Gieselfeld (Hjorth-Nielsen). — Bidrag til 
Familien Willamsens-Historie (Klitgaard). — Et Brev fra Joachim 
Wessel (Behrend). — Breve fra Rosendal Baronis Arkio (Wiesener). 
— Besidderne af Stamhuset Birkelse (Aug. Fjelstrup). — Uddrag 
af Kancelliets Registranten angaaende Vielsen, Daab og Begra- 
velser 1660—70 (H. C. Roede). — Lucile Grahn (C. Schwanen- 
flügel). — Et Par Fejlskriften i bornholmske Kirkebøger (Rasch- 
Hansen). — Ingeborg Akeleye (Aug. Fjelstrup). — Spørgsmaal 2: 
Om Jakob Bezelins’s Stammoder, Charlotte Amalie Sjorteen, 
født Scheffer (Lindstrom). — Svar 2: Vedr. Spørgsmaal 1 i. 
Raekke, 1. Bind: Om den aeldre Familie Krabbe (Hauch-Fausbøll). 


PPMP TU DU ITS 


D 


Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte V, 1. (Ja⸗ 
nuar 1912). Die Herren und Freiherren v. Holzhauſen (A. Klein⸗ 
ſchmidt). — Stammbaum derſelben. — Ahnentafel der Humbracht 
in Frankfurt a. M. (B. v. Ludwig). — Herkunft der Frankfurter 
Familie de Baſſompierſe (v. d. Velden). — Bücherbeſprechungen. 
— Nachruf für Hofrat Schön. 


Geſchichtsblätter der Familien Meinshauſen und 
Grofebert, 11, 3 (Januar 1912): Stammtafel von Hans Weins- 
hauſen senior (Moringer Stamm) nebſt Quellenangabe. — 
Friedrich Meinshauſen zum 23. Januar 1912. — Lehensakten. 
— Noch nicht angegliederte Meinshauſen. — Meinhalſen 1341. 
— Aus dem Auslande. — Bekanntmachungen. — Groffeberts 
Blatt. — e 


L’indicateur généalogique, héraldique et biographique, 
1912 Janvier. Questions: Famille Panhus ou van den Panhuyzen (?), 
de Tielemont (Bon de Troostembergh) etc. Réponses: Famille 
Faoinart etc. Notes biographiques sur Pierre Stockmans par 
J. B. Stockmans et par H. Obreen. Claessens, greffier de 
Bruxelles, par Chibert et Colin. 


Mitteilungen aus dem Verein der Königl. Sammlung 
für deutſche Volkskunde zu Berlin C 1911, bringen eine Ab⸗ 
bildung und Beſchreibung von K. Brunner eines ſogen. „Hunger⸗ 
tuches“, das kürzlich vom Muſeum erworben wurde. Nach dem 
deutſchen Herold 1912, S. 17, ſind in dem heraldiſchen Schmuck 
dieſes Tuches die Familien v. Voß, Burgmänner zu Tolgto 
und wahrſcheinlich auch die Droſte, v. Brockhauſen und v. Münſter 
vertreten. 


Unſer Egerland. XVI. Jahrg. 1912, Heft I. Der Name 
John und die Verbreitung desſelben. Geſchichte und Genealogie 
der Familie John im Egerlande. Von Alois John. 


Heſſenland, Zeitſchrift f. heſſiſche Geſchichte, 26. Jahrg. 
1912, Januar. Wenzel, Wittelalterliche Gräber, insbeſondere 
die auf heſſiſchem Boden. Heidelbach, Johann Lowalter. 


Jahrbücher und Jahresberichte des Vereins für 
mecklenburgiſche Geſchichte und Altertumskunde. 76. Ihrg. 
Schwerin 1911. Meyer, Geſchichte der Grafen von Ratzeburg 
und Dannenberg. Kohfeldt, Autobiographiſches von Fanny 
Tarnow. Techen, Die Geburtstage der Herzoge Ulrich und Georg. 
Wehrmann, Mechtilde von Werla. 


Niederfadfen, 17. Jahrgang, Nr. 7, 1. Januar 1912. 
Niederſächſiſche Familiengeſchichte, von O. G. 

Zeitſchrift der Geſellſchaft für Schleswig⸗Holſteiniſche 
Geſchichte. 41. Bd., Leipzig, In Komm. bei Ed. Avinarius 1911. 
Rudolph Jacob Diedrich v. Fiſcher-Benzon von F. Kauffmann 
nebſt Schriftenverzeichnis von O. Agricola; Briefe von K. W. 
Nitzſch, hrsg. v. G. v. Below u. Marie Schulz; Aus dem Leben 
des Althüfners Hans W. H. Baaſch, hrsg. v. Paul v. Heyde⸗ 
mann⸗Heeſpen; Zur Kritik der Schleswig⸗Holſteiniſchen Adels- 
genealogien und Adelschroniken des 16. Ih. von Berthau; 
Georg Hille von Müſebeck; Verbeſſerungen zu dem Repertorium 
zur Geſchichte der altadligen Familie Brockdorff, mitgeteilt von 
Woldemar Freiherr Weber v. Roſenkrantz; Das Archiv der 
Blomeſchen Fideikommißgüter Dobersdorf, Schädtbeck und Hagen 
von Kupke; Ahnentafel für Friedrich Chriſtian den Jüngeren, 
Herzog zu Schleswig-Holſtein, von Hans Schulz. 


Thüringiſch⸗ſächſiſche Zeitſchrift für Geſchichte und 
Kunſt, hrsg. v. Holdmann, 1. Bd., Halle 1911. Herbert Koch, 
Preußiſche Einquartierung im Hochſtifte Merſeburg vom 
22. Nov. 1805 bis 4. April 1806. Karl Mayer, Der Kurialiſt 
Johannes Pander aus Nordhauſen (1455 bis 1544). 


Upftalsboom» Blätter für oſtfrieſiſche Geſchichte und 
Heimatkunde. Hrsg. v. d. Gefellfd. f. bildende Kunſt u. vater⸗ 
länd. Altertümer zu Emden. I. Jhrg., 1912, Nr. A u. 5. Reife 
eines Emder Malers nach Jeruſalem [nämlich des Malers 
Franz van Coninxloo, vgl. über diefe Malerfamilie Starcko im 
Emder Jahrb. XII, S. 36 u. f.], von B. Hagedorn. David Fabri- 


ciu8 und Graf Gundacker von Liechtenftein, von H. Reimers. 
Gtadtbaumeifter Martens in Emden und Aurich (1794—1874), 
von H. Reimers. Der Kirchhof zu Marienmohr, der Valckhof 
in Emden, die Familie des Greetſieler Droſten Ocko Valcke, von 
F. Ritter. 


Schriften des Vereins für die Geſchichte Leipzigs, 
X. Band. Leipzig, Johannes Körner's Verlag 1911. Kroker, 
Anekdoten Melanchthons und Leipzig. Benndorf, der Alte 
iſraelitiſche Friedhof in Leipzig. Schulz, Aber Ernſt Platner. 


Schmertoſch von Riefenthal, Die Beziehungen der Leipziger 
Kaufherrenfamilie „Lebzelter“ zur Leipziger Univerſität. Gerhard 
Wilhelm, Gerhards Teilnahme an den „tollen“ Tagen Leipzigs 
im Juli 1807. 

Reutlinger Geſchichtsblätter. Mitteilungsblatt des 
Tülchgauer Altertumsvereins. Reutlingen 1911/12, XXII. XXIII. 
Ihrg., Nr. 2. Ein Eutinger Jahrtagskalender aus dem 15. Jahr- 
hundert (14299. Von Karl Otto Müller in Ravensburg. — 
Wappenträger in Reutlingen. Von Theodor Schön. 


Verſchiedenes. 


Das Weihnachtsfeſt 1911 hat das erſte Heft der Braunſchen 
Familienblätter gebracht, und wir möchten die Aufmerkſamkeit 
unſerer Leſer auf dieſe neue Zeitſchrift lenken, die des Schönen 
und Intereſſanten viel bietet. Außer einem ausführlichen Be— 
richt über den erſten Braunſchen Familientag, über den wir im 
vorigen Jahrgang unſerer Blätter Seite 140 und Seite 199 
bereits berichtet haben, finden wir ein Referat „Der Familien— 
fonds“ und Nekrologe verſtorbener Familienglieder mit Porträt— 
darſtellungen, auch einen in die Geſchichte der Familie einführenden 
Artikel „Weihnachtsabend im Jahre 1611 bet Brauns“. Einen 
prächtigen Schmuck enthält dieſes erſte Heft durch die in Folio 
ausgeführten Bilder der Teilnehmer am erſten Familientag und 
der mit demſelben verbundenen Ausſtellung (Bilder, Ahnentafeln, 
Wappen, Bücher, allerhand Gerät mit familiengeſchichtlichen 
Andenken). Möchte dieſes ſchöne Beiſpiel bei anderen Familien 
recht viel Nachahmung finden! Den hocherfreulichen Gedanken, 
ein Weihnachtsblatt aus der Geſchichte feiner Familie heraus— 
zugeben, hat Juſtizrat Dr. Theodor Roſcher in Hannover mit 
dem febr anſprechenden Hefte verwirklicht: Noſcheriana, Weih⸗ 
nachtsblatt 1911. Es werden hier allerhand Nachrichten über 
die Familie Noſcher zuſammengeſtellt, fo über den Geheimen 
Hofrat Wilhelm Heinrich Rofder, den Herausgeber des ausführ⸗ 
lichen Lexikons der griechiſchen und römiſchen Mythologie, und 
über Miniſterialdirektor Geheimen Rat Dr. Karl Roſcher in 
Dresden. Auch über die Familie Ahlborn, aus der die Gattin 
des Herausgebers hervorgegangen ift, werden Seite 10 ff. Zu- 
ſammenſtellungen dargeboten. Weihnachts- oder Neujahrs— 
blätter können auch von ſolchen Familien heraus- 
gegeben werden, welche genügendes Material zu einer 
umfaſſenden Familiengeſchichte noch nicht beſitzen. 
Möchte auch Roſchers Beiſpiel recht viel Nachahmung finden! 

Am 8. Oktober 1911 ijt in Lüneburg der Reinſtorfſche 
Familienverband gegründet worden. Nach § 1 der im Druck 
erſchienenen Satzungen vertritt dieſer Verband „die Intereſſen 
aller Reinſtorf, pflegt insbeſondere das Gefühl der Zuſammen⸗ 
gehörigkeit, ſorgt für die Erhaltung etwaiger Familiendenkmäler 
‚und Urkunden, fördert die Familienforſchung uſw.“ Wir 
empfehlen die Begründung derartiger Familienverbände ange⸗ 
legentlichſt. 

Genealogiſche Forſchungen in Frankreich ſind bekannt⸗ 
lich dadurch ſehr erſchwert, daß es bei der republikaniſchen 
Verfaſſung unſeres Nachbarlands daſelbſt keine ſtaatliche Behörde 
gibt, die ſich mit einſchlagenden Rechtsfragen beſchäftigt. Vgl. 
Heydenreichs Familiengeſchichtliche Quellenkunde, Leipzig 1909, 
Seite 425. Man ift daſelbſt auf private Nachforſchungen ans 
gewieſen. Der Leiter des ſehr angeſehenen Annuaire de la 
noblesse de France, fondé par Borel’ S’Hanterioe, du Vicomte 
Révérend 25 rue Fontaine, Paris IX, iſt kürzlich geſtorben, ſodaß 
es ſich empfiehlt, ſich zu wenden an die Adreſſe: Archives de la 
noblesse et le collége heraldique de France, 101 rue de Miro- 
mesnit. Der Oberftleutnant de Lome de St. Ange empfiehlt im 
Deutſchen Herold 1912, Seite 17, auf das wärmſte den Herrn 
Abbé E. Paulus, Paris XX, 10 rue du Jour daiw, „derſelbe war 
während dreier Jahre im Intereſſe meiner Familiengeſchichte 
tätig und hat mir darin unſchätzbare Dienſte geleiſtet“. 


Genealogiſche Studien in Amerika. Macht es ſchon 
Schwierigkeiten, den in der alten Heimat abgeriſſenen Faden des 
genealogiſchen Zuſammenhangs anderweit anzuknüpfen, wenn die 
auswandernde Familie von einem deutſchen Territorium in ein 
anderes zog, ſo ſind die Schwierigkeiten bei Auswanderungen 


Verantwortlich für die Redaktion: „ Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den 
; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von ©. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig. 


Hoſpitalſtraße 1 


in einen fremden Erdteil noch viel größer. Zollamtsurkunden, 
Paſſagierliſten, Erlaubnisſcheine zum Benutzen der Seefahrt und 
Ausſchiffungsurkunden kommen zu den übrigen Materialien als 
Quellen der Forſchung in Betracht. Die Urkunden zur Er— 
forſchung der Auswanderer nach Amerika ſind von Gerald 
Fothergrill erörtert; vgl. meine Familiengeſchichtliche Quellen- 
kunde, S. 236. Die Studien über die Auswanderung werden 
jetzt auch von den Deutſch- Amerikanern getrieben. Dieſelben 
ſuchen in deutſchen Archiven nach Nachrichten über deutſche 
Familien, die nach Amerika auswanderten. Es handelt ſich 
dabei zunächſt um eine Sammlung von Nachrichten (Quellen- 
auszügen), die zur Verwertung für die deutſch⸗- amerikaniſche 
Forſchung in der Deutſch-amerikaniſchen Sammlung (New-York 
Lenox Library Building) niedergelegt werden ſollen. Näheres 
darüber enthalten die Deutſch-amerikaniſchen Geſchichtsblätter, 
8. Ihrg. 1908, S. 138 ff. Manche einſchlagende Notiz findet ſich 
in der auf Amerika bezüglichen biographiſchen Literatur. Ich 
nenne aus dieſer Spacks „Library of American biography“ (Boſton 
1834 bis 1848, 25 Bde.); Appletons „Cyclopaedia of American 
biography“ (Newyork 1887- 89, 6 Bde.); die „National Cyclopaedia 
of American biography“ (Newyork 1892 - 1903, 12 Bde.); Lambs 
„Biographical dictionnary of the United States“ (Boſton 1900 ff.) 
und verweiſe in Bezug auf die weitere einfchlagende Literatur 
auf meine Quellenkunde S. 238. MWancher uns Deutſchen wohl— 
bekannter Name begegnet in den familiengeſchichtlichen Studien 
amerikaniſcher Zeitſchriften. So enthält „The Pennsylvania- 
German, a popular magazine of biography, history, genealogy, 
folklore, literature etc.“ eine intereſſante Studie über die Familie 
Krupp oder Grobb, Grubb, Grob, die im 17. Jahrhundert nach 
Amerika kam, und Zuſammenſtellungen von Rich. Helbig über 
genealogiſche Bearbeitungen der Familien Achenbach, Anthon, 
Aſtor, Beidler, Bitſche, Bittinger, Borneman, Bretz, Brubacher, 
Burgner und vieler anderer. Seit 1894 ift the Genealogical 
Society of Utah organiſiert. Dieſe Geſellſchaft gibt feit 1910 
„the Utah genealogical and historical magazine“ heraus, eine 
reichhaltige Monatsſchrift. Wenn man die hier veröffentlichten 
Liſten der Verſtorbenen durchſieht, begegnen auch deutſche Fas 
miliennamen, 3. B. Keſler, Frederick, Gardner, auch in der engs 
liſchen Geſtaltung leicht als deutſches Sprachgut erkennbar. 
Ebenſo veröffentlicht die Society for the History of the Germans 
in Maryland im 6. report 1891/2 einen Aufſatz von Raddatz über 
deutſch⸗amerikaniſche Familien in Maryland. Eine umfangreiche 
Literatur über die Geſchichte einzelner deutſch-amerikaniſcher 
Familien ift vorhanden. So ſchrieb 3. B. Kriebel 1879 ein Buch 
»Genealogical Record of the Descendants of the Schwenkfelders, 
who arrived in Pennsylvania in 1733, 1734, 1736, 1737, das zu 
Manayunk im Verlag von Jofeph Veakel erſchien und XXXII 
und 339 Seiten ſtark iſt. Auf das reichhaltige, in engliſcher 
Sprache geſchriebene Werk von Strobel über die Salzburger 
und ihre Deſzendenten (308 Seiten, Baltimore 1855) habe ich im 
neueſten Hefte der „Mitteilungen“ der Zentralſtelle für deutſche 
Perſonen⸗ u. Familiengeſchichte 8, 1911, S. 3 aufmerkſam ges 
macht. Der Anſchluß der amerikaniſchen Forſchungen 
über deutſche Familien an unſere Zentralſtelle ift 
dringend erwünſcht. Die Schriftleitung der Familiengeſchicht⸗ 
lichen Blätter iſt zu jeder einſchlagenden Auskunft gern bereit. 
Leipzig, Univerſitätsſtr. 2. 
Oberregierungsrat Prof. Dr. E. Heydenreich. 


Druckfehlerberichtigung: Seite 13, Nr. 25, 2a lies: Couette, 
nicht Conette. 


nſeratenteil: O. Salzmann, Leipzig 


Familiengeſchichtliche Blätter 


ss Monats(drift zur Förderung der ii tig bs s 
Gegründet von D. o. Daſſel 

herausgegeben von der Daſſel⸗ Stiftung bei der Zentrale 

ſtelle für deutſche Perfonens und Familiengeſchichte 


Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchliefßlich des Titels, Inhaltsverzeidyniffes und Namen- Regiſters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für 
deutſche perſonen⸗ und Famillengeſchichte erhalten die einfache flusgabe für 8 Mark, die Ciebhaber-Rusgabe für 13 Mark. Beftellungen 
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchlchte in Leipzig, Unioerfitatsftrafe 2!!! richten. Die Beſtellung gilt 


STAT AE AE AT als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt.. c «%« AT AA 


. KEE 


Inhaltsverzeichnis: Geſchäftliche Mitteilungen. — Eingänge. — Hochzeitsſchüſſeln (Dr. v. Damm und Dr. Hohlfeld) (mit einer 
Kunſtbeilage). — Die Genealogie auf der Internationalen Hygiene-Ausſtellung zu Dresden (Dr. Kekule von Stradonitz). (Schluß). — 
Die Kirchenbuchordnung für die evangel.-luth. Landeskirche des Königreichs Sachſen (Lotichius) (Fortſ.) — Die Sophienkirche in 
Dresden und ihre Grabmäler (Heydenreich). — Zur Geſchichte der Zweimen (Heinecke und Schmidt). — Gelegenheitsfindlinge. — 
Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes. 


Geſchäftliche Mitteilungen. 
Einbanddecken betreffend. 

Da wir auf Vorrat nur ganz wenige Exemplare der Einbanddecken herſtellen laffen können, Nach. 
beſtellungen aber mindeſtens doppelt ſo teuer werden, bitten wir alle Leſer, die für den Jahrgang 1911 der 
„Familiengeſchichtlichen Blätter“ wieder eine Original⸗Einbanddecke wünſchen und ſolche noch nicht beſtellt haben, 
ſofort zu beſtellen (Preis bei ſofortiger Beſtellung 2,75 M.), da wir in acht Tagen die Beſtellungsliſte 
ſchließen müſſen, um dann Mitte April die Decken liefern zu können. Wir bitten, genau anzugeben, welche 
Farbe gewünſcht wird. Es ſind bisher folgende Farben beſtellt worden: rot, weinrot, braun, blau, hellbraun, 
gelb, grün, olivgrün, grau. Falls keine andere Farbe angegeben wird, laſſen wir die Decken rot herſtellen. 

Hochachtungsvoll 
Die Zentralſtelle, Univerſitätsſtr. 2 Ill. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 

Hack, Unterſuchungen über die Standesverhältniſſe der 
Abteien Fulda und Hersfeld (Fulda 1910); Reſch, Die Edel⸗ 
freien des Erzbistums Trier im linksrhein. deutſchen Sprach⸗ 
gebiet (Trier 1911); Wenzel, Drei Frauenſtifter der Diözefe 
Lüttich und ihre ſtändiſche Zuſammenſetzung (Bonn 1909); 
Simon, Stand und Herkunft der oberrheiniſchen Biſchöfe der 
Mainzer Kirchenprovinz (Weimar 1908); Schmithals, Drei 
freiherrliche Stifter am Niederrhein (Bonn 1907); Fink, Stans 
desverhältniſſe in Frauenklöſtern und Stiften der Diszeſe 
Münſter und Stift Herford (Münſter 1907); Lamay, Die 
Standesverhältniſſe des Hildesheimer Domkapitels im Mittel» 
alter (Bonn 1909); Wagner, Unterſuchungen über die Standes⸗ 
verhältniſſe Elſäſſiſcher Klöſter, I. Abtei Murbach (Straß⸗ 
burg 1911); Pelſter, Stand und Herkunft der rheiniſchen 
Biſchöfe der Kölner Kirchenprovinz (Weimar 1909); — von Herrn 
Geheimrat Prof. Dr. Aloys Schulte, Bonn. 

Schweikert, Die deutſchen edelfreien Geſchlechter des Berner 
Oberlandes bis zur Mitte des XIV. Jahrhunderts — vom Herrn 
Verfaſſer. 

Dr. Thereſe Virnich, Corvey, Studien zur Geſchichte der 
Stände im Wittelalter. Bonner Diſſertation 1908 — von der 
Verfaſſerin Fräulein Dr. Virnich in Bonn. 

Ulmer Adreßbuch 1853, 1865, 1880 — von Herrn Georg 
Thierer, Stuttgart. 


R. Heck, Die Induſtrieſchule zu Dietz 1805—1808. (Bers 
öffentlichungen der Ortsgruppe Dietz des Ver. f. Naſſauiſche 
Altertumskunde u. Geſchichtsforſch. VII. 1910) — von Herrn 
Dr. Benndorf, Leipzig⸗Gohlis. 

Eine Sammlung von Zeitungsausſchnitten — von Herrn 
von Trebra, Berlin. 

O. Koehler, Stammbaum der Ober⸗Heſſiſchen Pfarrers 
familie Koehler — von Herrn Karl Kiefer, Frankfurt a. M. 

N Schwarze, Bernh. Jof. Grund, ein Gedenkblatt — von 
Eckſteins biographiſchem Verlag, Berlin. 

Exlibris — von Herrn Opernſänger Walter Schneider, 
Frankfurt a. M. 

Hülfskaſſe für deutſche Rechtsanwälte — von Herrn Rechts- 
anwalt u. Notar Fr. Uhlbach, Berlin⸗Oraniendorf. | 

Verzeichnis der Abgeordneten zur erften deutſchen Reichs⸗ 
verſammlung in Frankfurt a. M., 1848 — von Herrn Prof. 
H. Liebmann. 

Nachrichten a. der Familie Lucius — von d. Familie Lucius. 

Henſer, Henſerſches Familienbuch mit Nachrichten über 
verwandte Geſchlechter — von Herrn Oberlehrer Martin. 

266 Zettel mit Auszügen der Weinböhlaer Kirchenchronik 
1910, der kirchlichen Nachrichten von Hartenſtein u. a. Quellen; 
Möbius, Weinböhlaer Kirchenchronik 1910; Neujahrszettel 
der Kirchgemeinde Hartenſtein — von G. Kietz. 

Der Verein deutſcher Ingenieure 1856/1906; Die Familie 
Johann Martin Kriebel aus Pegau, Leipzig 1911 — von Herrn 
Ingenieur Joh. Kriebel, Leipzig⸗Gohlis. 

Schüller, Carl Friedrich Mohr (S. A.) — von Herrn 
Hauptmann a. D. Feibern. 


EEE 


Vorbeimarſchliſte des II. Armeekorps 1911; Militäradreßbuch 
des II. Armeekorps; Loebe, Lehrer und Abiturienten des 
fgl. Pädagogiums zu Putbus 1836—1911 (1912) — von Herrn 
v. Benkendorf, Gneſen. 

Rofenthals Katalog 146: Napoleon und feine Zeit — von 
Rofenthals Antiquariat. 

Namenverzeichnis aus Stammbüchern der Großherzoglichen 
Bibliothek zu Weimar; von Obernitz, Das Stammbuch des 
Samuel von Jordan u. Altpatſchkau (1605—1654) [S. A. — von 
Herrn Major a. D. v. Obernitz. 

Kirchenbuchauszüge und Zeitungsausſchnitte — von Herrn 
Major v. d. Oelsnitz, Coblenz. Se 

Exlibris von Herrn Nägel Joſef Konuyve, Budapeſt; Herrn 
Franz Blöchl, Pilſen; L. Rehn; K. Freifrau von Giſe, München. 

Sächſiſches Archiv für Rechtspflege VII 3% (II 1912): Die 
Stellung des Richters zu einer Entſcheidung des Königs von 
Preußen oder des preuß. Heroldsamtes über die Adelsberech⸗ 
tigung eines Adelsprätendenten — von Herrn Reg.⸗Aſſeſſor 
Schmiedel, Berlin Wilmersdorf. 

Verzeichnis der in der Zeit vom 1. Januar 1911 bis 31. Jan. 


1912 im Regierungsbezirk Poſen genehmigten Anderungen-pole ` 


niſcher Familiennamen in deutſche Familiennamen — vom Herrn 
Kgl. Regierungspräſidenten in Poſen. 

„Ahnentafel für Dr. iur. Paul Benndorf — von Herrn Ref. 
Dr. Benndorf, Leipzig⸗-Gohlis. 


Dimpfel, Geſchichte der Familie Türk 1911 — vom Herrn 


Verfaſſer, Herrn Dimpfel jun. 

Anſchütz, Der Fall Frieſenhauſen, Tübingen 1904; Es bach, 
Fürſt Leopold von Hohenzollern, S.⸗Altenburg 1906; Schmidt, 
Baron Hüpſch und fein Kabinet, Darmſtadt 1906 — von Herrn 
Archivar W. C. von Arnswaldt. 

18 Jahre Blaukreuzheim in Leipzig (011 — von Herrn 
Rechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig. 

Wittekind, Stammbaum der Familie Wittekind, 1912 — 
vom Verf. Herrn Prof. Wittekind, Büdingen in Oberheſſen. 

Beiträge zur Geſchichte der Familie ie SC vom Verf. 
Herrn Kette Fittig, Hees feld. l | 


38 ETUI N cr U ER Ze AER Ae ABAD PLS 


Jahns, Friedrich Wilhelm Jahns und Mar Jähns — 
von Herrn Obert und Regimentsfommandeur v. Altrock, 
Karlsruhe. 

Der Freundſchaftsſtempel im Gleimhauſe zu Halberſtadt, 
Halberſtadt 1911; Münchener Kalender 1898 — von Herrn Dr. 
v. d. Velden, Weimar. 

Oberbadiſches Geſchlechterbuch, Heidelberg 1911, III 5, hrsg. 
von K. v. Knobloch und Frhr. v. Stotzingen — von Herrn 
Frhr. v. Stotzingen, Innsbruck, Falkſtr. 16. 

Hoffmann, Bijdrage tot de genealogie der Familie Hoff- 
mann, hollandsche (rotterdamsche) tak, (S. A.) 1911 — von Herrn 
Dr. N. v. Dam, Delft. 

Veit, Die mangelhafte Anlage, Reftoratsrede, Wiesbaden 
1911 — von Herrn Prof. Dr. Heldmann, Halle a. S. 

Katalog der heraldiſchen Ausſtellung, Mitau 1903 — von 
Herrn P. A. v. Raiſon, Sehten. 

Zeuner, Geſchichte des fürſtl. Reuß j. L. Wilitärverein 
Gera 1886—1911 — vom Herrn Verfaſſer. 

Frhr. v. Taube, Archiv des uradeligen Geſchlechts Taube, 
I, Regifter u. Anhang, Petersburg 1911 — vom Herrn Verfaſſer. 

Perſonalverzeichnis der Tierärztlichen Hochſchule in Dreg- 
den SS 1911; Feſtſchrift des Predigerkollegiums zu St. Pauli in 
Leipzig von Baur- Hartung, Leipzig 1887; Feſtſchrift der Ehr- 
lichſchen Stiftung in Dresden von Dir. Schubert, Dresden 
1893; Jahresberichte des Wettiner Gymnaſiums Dresden 1907/10; 


Anſere Kreuzkirche, Dresden 1892; Bachmann, Ernſt Wilhelm 


Hengſtenberg, Gütersloh 1879; Kalich, Die Reformation in der 
Lauſitz, 1867; Dibelius, Die Einführung der Reformation in 
Dresden, 1889; Büchting, Erinnerungen aus der alten Zeit, 
Dippold iswalde 1605; Griſchow-Kirchner, Kurzgefaßte Nach⸗ 
richt von älteren und neueren Liederverfaſſern, Halle 1771; 
v. Stählin, Carl Ludwig Auguſt Stählin, Leipzig 1887; 47., 48. 
und 49. Bericht des Zentralausſchuſſes für die innere Miſſion 
der deutſchen evangeliſchen Kirche, Berlin 1905/07; Zum Gedächt⸗ 
nis Lic. th. G. Leonhardis, f Pfarrer zu Zſchaitz, Leipzig 1894; 
7. Mitteilung über die Lauſitzer Predigergeſellſchaft 1847/50 — 
von Herrn cand. des höh. Schulamts Noa, Dresden- A., Teds 
niſche Hochſchule. 


Hochzeitsſchü ſſeln. 
Von Dr. jur. Richard v. Damm. Mit einem Nachtrag von Dr. phil. Johannes Hohlfeld. 
Hierzu eine Kunſtbeilage. 


Das herzogliche Muſeum in Braunſchweig beſitzt 6 aus 
Holz gearbeitete Schüſſeln, die in Schrank 1 des 
die Sammlung der mittelalterlichen und allgemein kirch⸗ 
lichen Gegenſtände enthaltenden Raumes 2 im Erd⸗ 
geſchoß aufgeſtellt find, mit Malereien in Hlfarbe verziert 
ſind und herkömmlich als „Hochzeitsſchüſſeln“ bezeichnet 
werden. Der Katalog, der die Schüſſeln unter Nr. 122 


ziert und mit dem Familienwappen verſehen wurden. 
Daß nur noch ſehr wenig ſolcher Stücke erhalten ſind, 
erklärt ſich daraus, daß hölzerne Geräte den obt, 
hunderten nicht widerſtehen, wenn nicht etwa der Zufall 
oder eine beſondere Sorgfalt über ihnen wachen. 

Die Schüſſel Nr. 122 ift im Katalog als „Brockeſche“ 
bezeichnet, da das rechte der im unteren Felde ab— 


bis 127 aufführt, belehrt uns, daß ſolche Schüſſeln fos gebildeten Wappen „für das der Familie von Brocke 


wohl in öffentlichen Sammlungen als auch in Pribut⸗ 
beſitz ſelten vorkommen und daß daher zwei 1876 von 
Seiten des Muſeums nach der deutſchen Kunſtgewerbe⸗ 
Ausſtellung in München geſchickte dort berechtigtes Auf⸗ 
ſehen erregt haben. ber die Bedeutung derartiger 


Schüſſeln gibt der Katalog das Folgende an: Hetzog 


Auguſt (1635 — 1666) beſtimmte in der „Verlöbniss, 
Hochzeits⸗, Kindtaufs⸗ und Begräbnis⸗Ordnung“ vom 
24. Oktober 1646 u. a., daß bei Hochzeiten die Gee 


ſchenke in eine große auf den Tiſch gebrachte Schüſſel 


gelegt werden ſollten. Im allgemeinen werden nun wohl 
zu dieſem Zwecke meſſingene Becken benutzt worden ſein, 
die fabrikmäßig hergeſtellt oder, richtiger, in beſonderen 
Werkſtätten „geſchlagen“ wurden; die Vornehmen haben 
aber bei dieſem Gebrauche etwas voraus haben wollen, 
und ſo werden ſie dazu gekommen ſein, große hölzerne 
Schüſſeln zu verwenden, die mit koſtbarer Malerei ver— 


gehalten“ wurde. Neuere Forſchung hat indes ergeben, 
daß es das einer Familie Rogge iſt, während das 


linke das der Dörrien iſt; Beſitzer der aus dem Jahre 
1529 ſtammenden Schüſſel find nach eben dieſen neuer- 
lichen Ermittelungen Hans Rogge und Sophie Dörrien 
aus Hildesheim geweſen. Die folgende Schüſſel, 
Nr. 123, enthält im Spiegel das Bild der Belagerung 
der Burg Peine durch Herzog Heinrich d. J. von Braun- 
ſchweig 1522 in der Hildesheimer Stiftsfehde, Nr. 124 
ſtammt aus Kalen'ſchem Beſitz, Nr. 126 und 127 find 
im Katalog als „Broitzem'ſche“ bezeichnet, die erſtere 
trägt die Wappen Tegetmeier, v. Broitzem, Reinerdes 
und ein noch unbekanntes, letztere die der Familien 
Remmerdes, Wrede, v. Detten und v. Broitzem. 

Die nun noch zu erwähnende endlich, Nr. 125 des 
Katalogs, iſt auf der Beilage abgebildet; ſie iſt von 
Holz, ihr Geſamtdurchmeſſer beträgt 71 cm, der des 


Hochzeitsſchüſſel im Herzoglichen Muſeum zu Braunſchweig. 


Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912 Heft 3. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig 


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Spiegels 32 em. Im Spiegel iſt die Geſchichte der 
Enthauptung Johannes des Täufers in 2 Szenen Dor, 
geſtellt, und auf dem Rande find inmitten von Ser, 
zierungen, die in Gold auf braunem Grunde gemalt 
ſind, vier Wappenſchilder angebracht, von denen das 
obere einen Wappenhelm, das untere das Wappen der 
Familie v. Vechelde, dasjenige zur Rechten das der 
Familie v. Damm und das zur Linken das Velhauerſche 
darſtellen. Die Schüſſel muß alſo von Perſonen benutzt 
worden fein, die zu den genannten 3 Familien in Bes 
ziehung geſtanden haben. 

Prüft man die in Betracht kommenden Stamm⸗ 
tafeln, ſo ergibt ſich, daß ſie von dem Zehnmann Tiele 
von Vechelde (geb. 1494, geſt. 1572) benutzt worden ſein 
muß, und zwar gelegentlich ſeiner im Jahre 1539 erfolgten 
Verheiratung mit Lucie Velhauer. Er war in erſter 
Ehe ſeit 1521 mit Remborg v. Damm, einer am 
4, Juni 1496 geborenen Tochter des Bürgermeiſters 
Tiele v. Damm und deſſen Ehefrau Ilſe geb. v. Kalm 
(dem 13. von 14. Kindern), verheiratet und heiratete 
nach deren am 14. April 1536 erfolgten Tode in zweiter 
Ehe Lucie Velhauer. Bei Schließung dieſer Ehe, aus 
der übrigens noch 4 Kinder den 9 Nachkommen, Die 
Tiele ſchon aus erſter Ehe hatte, folgten, wird wohl die 
Hochzeitsſchüſſel gebraucht worden ſein. 


39 


E TTC 


Nachtrag. 

In der Geſchichte des Kunſtgewerbes reiht ſich das 
in der Abbildung beigegebene Exemplar einer Hochzeits 
ſchüſſel ganz dem Charakter anderer erhaltener künſtleriſch 
geſtalteter Gegenſtände der gleichen Zeit an; in doppelter 
Hinſicht iſt das in dem Spiegel der Schüſſel wieder- 
gegebene Bild aus den heiligen Geſchichten von Intereſſe; 
daß eine Hochzeit kaum in Zuſammenhang mit der Ent⸗ 
hauptung des Johannes zu bringen iſt, muß zugegeben 
werden: das heißt, man war künſtleriſch nicht gezwungen, 
den Zweck des Gegenſtandes mit der Darſtellung in 
ſinnvollen Zuſammenhang zu bringen; den äſthetiſchen 
Zwang zu ſolchem künſtleriſchen Verhalten hat eigentlich 
erſt die jüngſte Entwicklung des Kunſtgewerbes gebracht. 
Und eine zweite Eigentümlichkeit ſeiner Zeit weiſt das 
Bild auf: der ſtarke ſelbſtbewußte Charakter des Mittel⸗ 
alters bis ins 17. Jahrhundert hinein rechtfertigt ein 
Aberſetzen der dargeſtellten hiſtoriſchen Situation ins 
Moderne; die mittelalterliche Kunſt, insbeſondere die 
religiöfe, ift radikal unhiſtoriſch: die im Hintergrunde zu 
Tiſch ſitzende Geſellſchaft, wie die beiden im Vordergrund 


ſtehenden an der Enthauptung beteiligten Perſonen ſind 


in Koſtüm und Ausdruck Kinder des 16. Jahrhunderts — 
freilich eins mutet dabei doch etwas merkwürdig an: daß 
der am Boden liegende Leichnam des Johannes nackt iſt. 


Die Genealogie auf der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung 
zu Dresden. 


(Schluß). 

Höchſt inſtruktiv ift auch für Genealogen die Aber- 
ſichtstafel (58 des Katalogs), die die 24 fogenannten 
Chromoſome der Kerne jeder Somazelle des Vaters 
und der Mutter beim Menſchen veranſchaulicht und 
dann die Kombinationsmöglichkeiten zur Darſtellung 
bringt, die ſich bei den Spermien und Eiern, beziehentlich 
bei den 24 Chromoſomen der befruchteten Eizelle ergeben. 
Ich kann hierauf nicht näher eingehen, muß vielmehr 
auf die Ausführungen S. 41 des Katalogs und die dort 
angeführte Literatur verweiſen. Nur die Tatſache will 
ich, um wenigſtens einigermaßen verſtändlich zu ſein, 
anführen, daß der Menſch im Zellkern jeder Somazelle 
21 Chromoſome beſitzt, von denen 12 vom Vater und 
12 von der Mutter herſtammen. 


Mit dem im Katalog nicht abgebildeten „Stamm- 
baum einer im Mannesſtamm ausgeſtorbenen 
Patrizierfamilie“ (Tafel 173), der an ſich von großem 
Intereſſe iſt, kann ich mich inſofern nicht einverſtanden 
erklären, als er in der Aberſchrift als „Typiſcher 
Stammbaum einer im Mannesſtamm ausgeſtorbenen 
Patrizierfamilie“ bezeichnet ift. Er zeigt 6 Geſchlechts⸗ 
folgen, es ift aber gegen ihn zu fagen, daß wir Genea⸗ 
logen „typiſche Stammbäume“ überhaupt nicht an⸗ 
erkennen können. Kein Stammbaum ſieht aus, wie der 
andere, und jedem derartigen Beiſpiel iſt, wie Lorenz 
ſchon feſtgeſtellt hat, die Genealogie imſtande, ein anderes 
Beiſpiel entgegenzuſetzen, aus dem genau das Gegenteil 
gefolgert werden kann. 


Im allgemeinen wäre zu den von Medizinern zur 
Ausſtellung gebrachten Tafeln noch zu ſagen, daß das 


Von Dr. Stephan Kekule von Stradonitz. 


bloße Verzeichnen von Eigenſchaften ohne Hinzufügen 
der zugehörigen Namen und Jahreszahlen in hohem 
Grade unbefriedigend ift, weil jede Prüfung der Richtig⸗ 
keit dadurch ausgeſchloſſen wird. Es haben ſich in von 
Medizinern hergeſtellten genealogiſchen Arbeiten, wie 
Naegeli-⸗Ackerblom und ich an anderen Stellen nod, 
gewieſen haben, bisher ſo häufig genealogiſche Irrtümer 
vorgefunden, daß, ehe man wichtige Schlußfolgerungen 
zieht, die Möglichkeit einer Nachprüfung gegeben ſein 
muß. Nun weiß ich febr wohl, daß den Perjonen- 
angaben die Pflicht der Wahrung des ärztlichen Berufs- 
geheimniſſes entgegenſteht. Mit um ſo größerem Nach⸗ 
druck muß deshalb aber hier die Forderung aufgeſtellt 
werden, daß jeder Mediziner, Pſychiater uſw., der 
derartige genealogiſch⸗mediziniſche, um es ſo auszudrücken, 
Veröffentlichungen vornimmt, bei einem wiſſenſchaftlichen 
Inſtitute oder an ähnlicher Stelle die perſonellen Unter: 
lagen derartig handſchriftlich hinterlege, daß der Fach- 
welt zu ſpäterer Friſt die Nachprüfung wenigſtens 
möglich gemacht wird. 

Daß ich meine, in ihrer Vollſtändigkeit wohl einzig⸗ 
artige, Sammlung gedruckter genealogiſcher Bi— 
bliographien gleichfalls in Dresden zur Ausſtellung 
gebracht habe, möchte ich in dieſem Zuſammenhange zum 
Schluß nicht unerwähnt laſſen. Es lag dabei die Abſicht 
zugrunde, den genealogiſch arbeitenden Vertretern der 
Naturwiſſenſchaft, die ſo häufig darüber klagen, die und 
die perſonalſtatiſtiſchen Tatſachen wären nicht zu ers 
mitteln, einmal möglichſt eindringlich vor Augen zu 
führen, über welche Hilfsmitel für die Feſtſtellung der⸗ 
artiger perſonalſtatiſtiſcher Tatſachen die wiſſenſchaftliche 


Genealogie aller Lander bereits verfügt. Go viel über 
die Sondergruppe „Raſſenhygiene“. 

„Genealogiſches“ iſt auch noch in einer benachbarten 
Gruppe zu finden: derjenigen, die ſich mit dem „Alkoho⸗ 
lismus“ beſchäftigt. Insbeſondere ſind dies Tafeln zur 
Frage des Einfluſſes des Alkoholismus auf die 
Nachkommenſchaft. Indeſſen ſoll in dieſem Zuſammen⸗ 
hange darauf nicht weiter eingegangen werden. 

(Anhang. Heraldiſches finden die Freunde der 
Wappen⸗ und Geſchlechterkunde an einer anderen Stelle 
der Ausſtellung, wo man ſolche kaum erwarten ſollte, 


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nämlich in der Gruppe „Armee⸗, Marines und Kolonial- 
hygiene“. Hier treten als Ausſteller auf: das Groß⸗ 
magiſterium des Souveränen Walteſerordens, das Groß⸗ 
priorat von Oeſterreich und Böhmen des gleichen Ordens, 
die Italieniſche Genoſſenſchaft der Ritter des gleichen 
Ordens, der Verein der Schleſiſchen Walteſer-Ritter, 
die Genoſſenſchaft der Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Ritter, 
endlich die Balley Brandenburg des Johanniterordens 
und der Bayeriſche Hausritterorden vom Heiligen Georg, 
jede mit Koſtümen, Bildern, e Wappen uſw. 
ausgiebig vertreten). 


Die Kirchenbuchordnung für die evangeliſch⸗lutheriſche Landes⸗ 
kirche des Königreichs Sachſen. 


(Fortſetzung.) 
Es erhoben ſich aber weit mehr Stimmen gegen als 
für dieſe Einſchränkung. Gegen ſie wurde namentlich 
das Intereſſe vorgeſtellt, welches die Landeskirche als 
Volkskirche auch an denjenigen Geburten innerhalb der 
Kirchgemeinde, denen die Taufe nicht nachfolge, an den⸗ 
jenigen Eheſchließungen von Kirchgemeindegliedern, denen 
keine Trauung folge, an den Sterbefällen ohne kirchliches 
Begräbnis innerhalb der Gemeinde und deshalb auch 
an der Buchführung über alle dieſe Fälle habe. Das 
ſeelſorgerliche Intereſſe wurde betont, insbeſondere gegen⸗ 
über Tauf⸗ und Trauſäumigen. Die Aberfichtlichfeit im 
Tauf⸗, Trau⸗ und Begräbnisbuch wurde als gefährdet, 
ja ausgeſchloſſen bezeichnet, wenn die Einträge nicht in 
der Reihenfolge der Geburten, Eheſchließungs⸗ und 
Todesfälle bewirkt würden, weshalb dieſe nach wie vor 
insgeſamt und der Zeitfolge nach, in der ſie tatſächlich 
eintreten, eingetragen werden müßten. Auf die häufig 
begehrten amtlichen Auskünfte aus den Kirchenbüchern 
über einzelne Familienglie der oder Familienverzweigungen 
wurde hingewieſen, die gleichfalls Vollſtändigkeit der 
Einträge über Geburten, Eheſchließungen, Todesfälle 
zur Vorausſetzung hätten. Endlich wurde geltend ges 
macht, welches Intereſſe auch die Statiſtik und die 
künftige Geſchichtsſchreibung an folder Vollſtändigkeit 
habe. Dieſen Vorſtellungen konnte die Berechtigung 
nicht abgeſprochen werden. Demzufolge läßt es die 
Kirchenbuchordnung dabei, daß in das Taufbuch ſämt⸗ 
liche Geburten, in das Traubuch ſämtliche Eheſchließungen, 
in das Begräbnisbuch ſämtliche Todesfälle, die in der 
Kirchgemeinde vorkommen, einzutragen ſind. 

Ausführliche Vorſchriften enthält ſie über die äußere 
und innere Einrichtung der Kirchenbücher und über 
die Art ihrer Führung, insbeſondere über das Verfahren 
beim Eintragen. Muſter ſind beigegeben. Neu oder 
doch faſt ganz neu ſind folgende Beſtimmungen über 
den Eintrag der Familiennamen (§ 11) und über die 
Schreibweiſe der Namen (§ 12): 

Für den Eintrag von Familiennamen find, ſoweit Get, 
ſtellungen der zuſtändigen politiſchen Verwaltungs- oder Regies 
rungsbehörden vorliegen, dieſe maßgebend. 

Als „Meiſter“ dürfen nur ſolche Handwerker bezeichnet 
werden, denen die Führung dieſes Titels wirklich zuſteht. 

Iſt von der zuſtändigen Behörde der Adel feſtgeſtellt, ſo iſt 
dies in der Anmerkungsſpalte zu verlautbaren unter ausdrück⸗ 
licher Bezugnahme auf den Feſtſtellungsnachweis. Solchenfalls 


iſt womöglich mit einzutragen, welcher Linie der Familie der 
Eingetragene angehört. 


Von Geh. Rat Lotichius in Dresden. 


Betrifft ein Eintrag das außereheliche Kind einer Adeligen, 
ſo iſt zu beachten, daß außerehelichen Kindern der Adel nicht 
zukommt, wenn ſie nicht etwa durch nachfolgende Ehe der Mutter 
mit dem adeligen Vater legitimiert ſind. Kommt hiernach dem 
Kinde der Adel nicht zu, ſo iſt dies in der Anmerkungsſpalte 
ausdrücklich zu verlautbaren, vorausgeſetzt, daß der Adel der 
Mutter von der zuſtändigen Behörde feſtgeſtellt und das Pfarr- 
amt hiervon amtlich benachrichtigt iſt. 

Bei Eintragung der Vornamen Neugeborener ins Taufbuch 
iſt die durch die Verordnung ſämtlicher Königlichen Winiſterien 
vom 19. Dezember 1902 eingeführte einheitliche deutſche Recht⸗ 
ſchreibung zu verwenden, falls nicht der zur Beſtimmung der 
Vornamen des Neugeborenen Berechtigte bez. ſein Stellvertreter 
oder Bevollmächtigter eine andere Schreibweiſe verlangen ſollte. 
Wenn nach der bezeichneten Rechtſchreibung doppelte Schreib- 
weiſe eines Vornamens zugelaſſen iſt, hat der Kirchenbuchführer 
eine ausdrückliche Frage dahin zu ſtellen, welche Schreibweiſe 
zur Anwendung gelangen ſoll. 

Bei allen ſonſtigen Beurkundungen in den Kirchenbüchern 
hat diejenige Schreibweiſe der Vornamen zur Anwendung zu 
kommen, die ſich aus den vorgelegten Urkunden oder, wenn ſolche 
nicht vorgelegt werden, nach den ſonſtigen Erörterungen als die 
bisher angewendete ergibt. 

Bei Nachträgen, Berichtigungs- und ſonſtigen Rand- 
vermerken zu Kirchenbucheinträgen ſind die Vornamen in der⸗ 
ſelben Weiſe zu ſchreiben, wie in dem Eintrage, zu dem der 
Nachtrag oder die Berichtigung bewirkt wird. Dasſelbe gilt auch 
für die Ausſtellung pfarramtlicher Zeugniſſe. 

Familiennamen unterſtehen den Regeln der Rechtſchreibung 
nicht. Bei ihnen hat daher lediglich die urkundlich oder ſonſt 
nachgewieſene bisherige Schreibweiſe zur Anwendung zu kommen. 

Duplikate (Nebenbücher), durch jeweilige Abſchrift 
aus dem Hauptkirchenbuche herzuſtellen, folen auch ferner⸗ 
hin neben dem Taufbuche, dem Konfirmandenbuche, 
dem Traubuche und dem Begräbnisbuche geführt werden. 
Es iſt erwogen worden, ob ſie nicht wenigſtens zu dem 
Traubuche und dem Begräbnisbuche fernerhin entbehrlich 
feien, in einer Zeit, in der für den Nachweis der Ehe- 
ſchließung und des Todes nicht mehr das Kirchenbuch 
und ſein Duplikat, ſondern das Standesregiſter und 
deffen Nebenregiſter dienen. Es kam folgendes in Bee 
tracht: Die Kirche kann zwar am Nachweiſe der Taufe 
und der Konfirmation im einzelnen Falle ſoviel 
eigenes Intereſſe haben, daß ſie dieſen Nachweis auch 
für den Fall zu ſichern beſtrebt ſein muß, daß das 
Kirchenbuch (Hauptbuch) untergeht. Dann müßte eben 
das Duplikat in die Lücke treten. Gleiches läßt ſich 
aber kaum ſagen in bezug auf den Nachweis, daß einer 
ſtandesamtlich beurkundeten Eheſchließung die Trauung 
gefolgt ſei und daß in einem ſtandesamtlich beurkundeten 
Todesfalle kirchliches Begräbnis ſtattgefunden habe. 


In Wirklichkeit wird ja dieſer Nachweis faft ausnahms⸗ 
los dem Kirchenbuche (Hauptbuche) entnommen werden 
können, und nur ganz ausnahmsweiſe wird dies nicht 
der Fall ſein. Daran aber, daß auch in ſolchen ganz 
ſeltenen Ausnahmefällen jener Nachweis zu erbringen 
ſein und deshalb auch fernerhin Duplikate zum Trau⸗ 
und zum Begräbnisbuche geführt werden müßten, iſt 
ein eigenes Intereſſe der Kirche kaum denkbar. Und 
auch Privatperſonen werden ſchwerlich jemals ein 
ſoweit gehendes Intereſſe daran haben können, daß 
zu einer beſtimmten ſtandesamtlich beurkundeten Ehe⸗ 
ſchließung die nachgefolgte Trauung und zu einem 
beſtimmten, ſtandesamtlich beurkundeten Todesfalle das 
kirchliche Begräbnis unbedingt nachweisbar ſein müſſe. 
Es konnte alſo wohl in Frage kommen, ob nicht die 
Duplikatführung wenigſtens zu dem Fraus und dem 
Begräbnisbuche überflüſſiges Regiſter⸗ und Schreibwerk 
ſei, das unbedenklich wegfallen könnte, d. h. für die 
Folgezeit. Daß die bereits vorhandenen Duplikate, ins⸗ 
beſondere die auf die Zeit bis zur Einführung der 
Standesregiſter bezüglichen auch fernerhin aufzubewahren 
ſeien, war außer Frage. Indeſſen hat ſich doch die 
Kirchenbuchordnung um der größeren Sicherheit willen 
dafür entſchieden, auch neben den Trau⸗ und den 
Begräbnisbüchern Duplikate weiterführen zu laſſen. Sie 
geſtattet nur da von der Duplikatführung abzuſehen, 
und zwar von der Duplikatführung überhaupt, „wo 
Einrichtungen getroffen ſind, durch welche der an ſich 
durch die Duplikatführung zu führende Nachweis für 


Notfälle auf andere Weiſe ſichergeſtellt wird“ (§ 3). 
Die Entſchließung darüber weiſt ſie der Kircheninſpektion 
zu. Es iſt da hauptſächlich an Erſatz der Duplikate durch 
ſorgfältige Sammlung, überſichtliche Ordnung und ſichere 
Aufbewahrung der Unterlagen zu den Kirchenbuch⸗ 
einträgen gedacht. Erleichtert wird übrigens die Führung 
der Duplikate dadurch, daß die Kirchenbuchordnung die 
bisherige Vorſchrift: „Kirchenbuch und Duplikat ſind 
nicht von einer und derſelben Perſon, ſondern ſtets von 
zwei verſchiedenen Kirchendienern zu führen“ fallen 
läßt und ausdrücklich geſtattet, daß der Kirchenbuchführer 
auch das Duplikat führt (§ 3, Abſ. 2, § 8, Abſ. 4). 
Der fremdſprachliche Name „Duplikat“ iſt von der 
Kirchenbuchordnung beibehalten und nicht durch die 
deutſche Bezeichnung „Nebenbuch“ erſetzt, weil er in 
den beteiligten Kreiſen von alters her eingebürgert und 
ſo geläufig iſt, daß er entſchieden leichter verſtanden 
wird, als „Nebenbuch“. Zweifellos iſt der Grundſatz 
richtig, daß die Säuberung der amtlichen Sprache von 
Fremdworten nicht auf Koſten des Verſtändniſſes und 
der richtigen und ſicheren Anwendung geſchehen darf. 
Die alte Vorſchrift, daß zu allen Kirchenbüchern 
und Duplikaten alphabetiſche Namenverzeichniſſe 
vorhanden ſein müſſen, hat die Kirchenbuchordnung 
ſelbſtverſtändlich beibehalten. Ausgenommen ſind ebenſo 
ſelbſtverſtändlich diejenigen Kommunikantenbücher, die 
ohne Namenseinträge geführt werden, alſo nur die 
jedesmalige Zahl der Abendmahlsgäſte angeben. 
Schluß folgt. 


Die Sophienkirche in Dresden und ihre Grabdenkmäler. 


Von Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich in Leipzig. 
Die Sophienkirche in Dresden, ihre Geſchichte und ihre Kunſtſchätze von Dr. Robert Bruck. Mit 64 Lichidrudtafeln. Veröffentlichung 
des Vereins für Geſchichte Dresdens. Verlag: H. von Keller, Dresden. Druck von Wilhelm Hoffmann, U.-G., Dresden⸗A. 1912. 


102 Seiten lex. Preis 12 Mk., 


ie Sophienkirche iſt die einzige Kirche Dresdens, 

von der trotz mehrfacher baulicher Veränderungen 
im Laufe der Jahrhunderte noch weſentliche Teile ihrer 
mittelalterlichen Geſtaltung erhalten geblieben ſind. Sie 
war urſprünglich als die Kirche des Dresdner Franzis⸗ 
faner= oder Barfüßer⸗Kloſters erbaut worden. Die 
Kirchenbauten der Franziskaner entſprachen völlig den 
Regeln des Ordens und ſeiner Aufgabe. Es ſind 


ſchmuckloſe Bauten, wie es das Gelübde der Armut 


forderte, und als Predigtkirchen mit einem möglichſt 
einheitlichen und großen Raum im Innern ausgeſtattet, 
damit die in der Kirche verſammelten Gläubigen von 
allen Plätzen gleich gut die Predigt hören konnten. Die 
Bettelmönchkirchen dienten alſo nicht, wie andere Mönchs⸗ 


kirchen ausſchließlich den Kloſterbrüdern zur Abhaltung 


ihrer gottesdienſtlichen Handlungen, Gebet und Meſſe, 
ſondern ſind die erſten Gemeindekirchen. Nicht nur 
Kultgebäude für Prozeſſion und Opferfeier wollten die 
Bettelmönche ſchaffen, ſondern fie bildeten einen eins 
fachen Predigtraum aus. Als ein ſolcher war auch die 
Kloſterkirche in Dresden von Grund aus erbaut worden. 
Dieſe Dresdner Kloſterkirche beanſprucht in der Geſchichte 
der deutſchen Baukunſt eine beſondere Stelle deshalb, 
weil ſie ſogleich bei der Gründung zweiſchiffig mit zwei 
Choranlagen erbaut worden iſt. 

Das Barfüßerkloſter und die Kirche übergab Herzog 


in Leinen gebunden 14 Mk. 


Heinrich der Fromme 1541 dem Rat von Dresden zu 
eigen. Jedoch nahm der Rat die ihm zugeeigneten 
Baulichkeiten nicht in Benutzung, und das Kloſtergrund⸗ 
ſtück wurde von dem Landesherrn als Zeughaus Der, 
wertet. Nach Vollendung eines neuen Zeughauſes 
diente die Kloſterkirche zur Lagerung von Boyſalz, Ge⸗ 
treide und anderem Proviant; in ihr war ferner eine 
Werkſtatt zur Anfertigung der Weinkuffen für die Hof- 


kellerei eingerichtet worden. Von der verwitweten Sur: 
fürſtin Sophia (Gemahlin Kurfürſt Chriſtians J.), erhielt 


der Rat die Kirche zurück; nach ihr heißt fie noch heute 
Sophienkirche. Sie hatte bis ins 19. Jahrhundert nur 
einen einzigen Turm und wurde von Prof. Arnold 
zu einer zweitürmigen Kirche umgebaut, dabei im Außeren 
und Innern verändert. 

Mit Ausnahme einer Ausbeſſerung am Altarplatze 
im Jahre 1893, wobei einige Grabplatten aus dem 
17. Jahrhundert teilweiſe freigelegt, aber wieder mit 
Schutt bedeckt wurden (O. Richter, Gräber in der Sophien⸗ 
kirche, Dresdner Geſchichtsblätter II. Jahrg. 1893, Nr. 4, 
S. 103), machten fih größere Inſtandſetzungen im Jahre 
1910 wiederum nötig. 

Nach Entfernung des Balkenlagers unter dem 
Bretterfußboden fand man, von einer Schuttſchicht Des 
deckt, den Boden der Kirche mit Grabplatten, zumeiſt 
aus dem 17. Jahrh. ſtammend, belegt. Der ganze Raum 


unter der Kirche war mit Grüften ausgeftattet, die zwei-, tuſchen und Wappen in erhabener und gravierter Arbeit 
drei- und vierfach übereinander angelegt, wegen ſchlechter wieder erkennen. Die durch ſiebenarmige Leuchter elef- 
Mauerung der Gewölbe aus loſen Ziegeln ohne Mörtel triſch zu erhellende Krypta wurde von Maler Paul 
in fih zuſammengeſtürzt vorgefunden wurden. Die Grab- Rößler in Dresden reich ausgemalt. 
platten waren an vielen Alle gefundenen Grab— 
Stellen in die Grüfte platten find zu ebener Erde, 
hineingefallen. gegen Feuchtigkeit iſoliert, 
Bei der Unterſuchung in die Wände der Kirche 
der Grüfte fand man, eingelaſſen worden. Als 
daß faſt gar keine Aber— Zeichen von Liebe und 
reſte von Leichnamen Verehrung einſt geſtiftet, 
mehr vorhanden waren; geben ſie nunmehr den 
denn die unter der Erd— | fpateren Gefdledtern 
ſohle angelegten Grab— Kunde von den in der 
ſtätten waren ſchon vor Kirche Beſtatteten. Als 
langer Zeit durch öfter ſtimmungauslöſende Zeu- 
eingetretenes Hochwaſſer gen einer längſt vergange— 
zerſtört worden. Durch nen Zeit bilden ſie auch 
das Ineinanderſtürzen künſtleriſch einen hervor— 
der Grabanlagen war ragenden Schmuck der 
ein Nachweis, welchem Kirche. 
Grabe der oberhalb lie— Die in der Kirche auf— 
gende Grabſtein zuge- É- — gefundenen Grabdenkmä— 
hörte und welchem Be— ler geben in ihrer Geſamt— 
ſtatteten die zahlreich in e t Buftand ia E EE heit einen Beitrag zur 
den Grüften gefundenen Wertgegenſtände einſtmals bei, Kunſt und Kultur des 17. Jahrhunderts in Sachſen. 
gegeben worden waren, nicht möglich. Die Grabmäler Beim Leſen der Namen und Grabſchriften der in der 
und Wertgegenſtände wurden ſorgfältig geborgen, die nee Beſtatteten wird ſo manches geſchichtliche 
Grüfte ausgefüllt, der Boden ett: EIER DS? | und kulturelle Bild aus dem 17. 
geebnet und mit einer ſich übern 8 Jahrhundert lebendig. Man 
die ganze Kirche erſtreckenden empfindet noch heute mit jenen 
Betonſchicht überdeckt. Menſchen die Drangſale des 
Vor der Zuſchüttung der 30 jährigen Krieges, das Bangen 
Grüfte erſetzte man die in den um die Erhaltung des Glaubens- 
Jahren 1858/59 angelegte Zem: bekenntniſſes, die Not der Peſt— 
tralheizung durch eine an das jahre. Der Fund bietet zugleich 
Fernheizwerk angeſchloſſene neue. einen bemerkenswerten Hinweis 
Man fand bei der Aufdeckung auf die Grabmalskunſt jener Zeit. 
der alten Heizung, daß die da— Die in der Sophienkirche ange— 
mals mit der Ausführung und troffene Sitte, Verſtorbene in der 
Aufſicht der Heizungs-Anlagen Kirche und deren Nebenräumen 
Beauftragten in der verantwor— zu begraben und die Stätten mit 
tungsloſeſten Weiſe gewirtſchaftet Grabdenkmälern zu bezeichnen, 
hatten. Wertvolle Grabſteine war eine aus früheren Jahrhun— 
mit reichem bildhaueriſchen derten ſtammende und während 
Schmucke ſind zerſchlagen und des ganzen chriſtlichen Wittel— 
Stücke derſelben an weit von alters übliche. Auch nachdem 
einander gelegenen Stellen in ſchon längere Zeit Friedhöfe, die 
den Heizkanal vermauert, Wap— zumeiſt außerhalb der Stadt an— 
pen abgeſpitzt worden, um die gelegt wurden, beſtanden, ver— 
Steine beffer auf den Heizfanal blieb dennoch einzelnen Familien 
einzupaſſen. das Recht, ihre Witglieder in 
Unter techniſch ſehr erſchwer— den von ihnen errichteten oder 
ten Umſtänden fand die Anlage erkauften Gruftbauten in oder 


Gegenwärtiger Zuſtand der Sophienkirche in Dresden 


einer neuen, gegen Grundwaſſer nach dem Umbau von Arnold. an der Kirche zu beſtatten. Die 
geſicherten zweiräumigen Krypta letzte Beiſetzung in der Sophien— 
zur würdigen Aufſtellung der aus der alten unter dem kirche fand am 29. Juni 1802 ſtatt. 

Altar befindlichen Gruft dahin überführten Fürſten— Die älteſten erhaltenen Grabſteine zeichnen ſich durch 


ſarkophage ſtatt. Die von einer dicken Schmutzſchicht be- eine beſondere Art künſtleriſcher Bearbeitung aus, welche 
freiten prächtigen Zinkſärge laſſen jetzt ihre reiche zum das Bild des Verſtorbenen in vertieften Umriſſen, die 
Teil vergoldete Verzierung mit Engeln, Girlanden, Kar- mit einer ſchwarzen oder roten kittartigen Maſſe aus— 


gefüllt wurden, auf den Steinen zur Darſtellung brachte. 
Dieſes Verfahren fand Anwendung, um den Fußboden 
der Kirche nicht uneben zu machen. Als man im 
ſpäteren Mittelalter zur 
bei den Grabplatten über⸗ — 
ging, wurden Maßnah⸗ | gd 
men getroffen, die das 
häufige Betreten der 
Steine verhindern und 
dieſe vor Verletzung bes 
wahren ſollten. In der 
Sophienkirche hatte man 
aus dieſem Grunde, ſo 
lange fie in der Haupt- 
ſache Begräbniszwecken 
diente, die Plätze für die 
Andächtigen auf einzelne 
Teile der Kirche be— 
ſchränkt und nur kleine 
bewegliche Sitzgelegen⸗ 

heiten, ſogenannte 
„Hitſchchen“ erlaubt. 
Wenn auch Bildniſſe in 
Relief ſchon auf Grabs © "Ze 
ſteinen des 13. Jahrhunderts zu finden ſind, ſo kann 
man bei ihnen von einer eigentlichen Porträtdarſtellung 
in unſerer heutigen Auffaſſung doch nicht ſprechen. Wie 
in der hohen ſächſiſchen Kunſt dieſes ers 
Jahrhunderts, wurden auch mitwenigen 
Ausnahmen in der Grabplaſtik Ideal⸗ 
typen geſchaffen. 

Erſt die Hochgotik befreit die Grab⸗ 
plaſtik von dieſer Typiſierung. Das 
15. und 16. Jahrhundert bilden dann 
das weiter aus, was das 14. Jahr⸗ 
hundert bereits vorbereitet hatte, ins⸗ 
beſondere die Darſtellung des Perſön⸗ 
lichen in der Erſcheinung, die beſtimmte 
Durchbildung einer bis in das Ein⸗ 
zelne naturwahren Auffaſſung. Eine 
ganze Reihe bemerkenswerter Grab⸗ 
platten mit Bildnis darſtellungen find 
in der Sophienkirche zu finden. Wir 
bringen als Beiſpiel den Grabſtein 
des Rudolph von Vitzthum aus dem 
Haufe Apolda, geſtorben 1639, kurfürſtl. 
ſächſ. Oberkämmerer und Hauptmann 
der Amter Chemnitz, Auguſtusburg 
und Lichtenwalde. Es iſt dies der 
Begründer des Vitzthumſchen Gym⸗ 
naſiums in Dresden. Dieſe Arbeit 
von Sebaſtian Walther zeigt zu Seiten 


ausſchließlichen Reliefbildung 


Inneres der Krypta der Sophienkirche in Dresden 
mit Särgen von Gliedern des Hauſes Wettin, nach den Reftaurationsarbeiten des Jahres 1910. 


konventionellen Zügen ſind, für die Bildnis darſtellung 
und Trachtenkunde manchen bemerkenswerten Hinweis. 
Der Kleiderluxus machte ſelbſt nicht vor den Särgen 
der Toten halt. 


Spitzenbeſatz, wertvolle 
Treſſen, Knöpfe aus 
Edelmetall finden ſich 
faſt in allen Gräbern 
vornehmer Perſonen des 
17. Jahrhunderts. In 
den Grüften der Sophien⸗ 
kirche wurden gefunden 
und in das Stadtmuſeum 
| gebracht 69 Ringe, 8 ein- 
| 3elne Anhänger und 
116 IW Kleinodien, 28 Armbän⸗ 
der, 21 Ketten und eine 
Anzahl Knöpfe, Zierate 
und einzelne Kettenteile. 
In der Fürſtengruft 
der Sophienkirche ſind 
beigeſetzt: Herzog Johann 
Wilhelm von Sachſen 7 
1632. Herzogin Sophie 
von Pommern, Schweſter 
des Kurfürſten Johann Georgs |. + 1635. Sophie Hedwig 
von Schleswig⸗Holſtein, Gemahlin Herzogs Woritz von 
Sachſen, t 1652 nebſt ihren Kindern Herzog Johann 
| Philipp von Sachſen und Herzog 
Woritz. Eleonore Magdalena, Tochter 
des Herzogs Woritz, t 1661. Sophie 
Agneſa von Radzivil, 7 1636. 


Die Grabdenkmäler bieten zunächſt 
für den ſächſiſchen Adel ein beachtens⸗ 
wertes familiengeſchichtliches Material, 
über welches das „Verzeichnis der 
Namen auf Epitaphien und Grab- 
platten“ bei Bruck Seite 96 ff. eine 
Aberſicht gewährt. Ein wie reicher 
genealogiſcher Stoff hier vorliegt, 
mögen zwei Beiſpiele erläutern: Der 
Grabſtein der Sara Pflug zeigt im 
Mittelſtück das Familienwappen der 
von Pflugk und von Starſchedel, auf 
Inſchriftbändern die Worte „Sara 
Pflugin auf Graßdorff gebohrne von 
Starſchedel, Oberſtin“ und 32 kleine 
Texttafeln mit darunter befindlichen 
Alhnenwappen und zwar in der Reihen- 
\ folge links die Wappen von Pflugk, 
A von Einfiedel, von Schönberg, Schenk 
von Weydenbach, von Hirſchfeld, von 
Ende, von Schönfeld, von Eichelbach, 


Koſtbarer 


des Hauptes die Wappen der Familien Hrabſtein des 5 von Bigs von Carlowitz, von Pflugk, von Schön⸗ 


Vitzthum von Apolda und von Lift. 
Freilich war eine Reihe von Grabplatten mit Bildniſſen 
derart abgetreten, verwittert oder verſtümmelt, daß die 
Feſtſtellung des Namens der Beſtatteten aus den Rejten 
der Inſchriften oder die der Familie durch das Wappen 
nicht mehr möglich war. In ihrer Geſamtheit ſind die 
Grabſteine mit Bildnisdarſtellungen ein getreuer Spiegel 
ihrer Zeit und bieten, wenn auch einige nicht frei von 


thum in der Sophien 


rhe zu Dresden. berg, von Heinitz, von Ende, von Ziegel⸗ 
heim, von Würtzburg, von Wetzſch, rechts von Starſchedel, 
von Pflugk, von Schönberg, von Schleinitz, von Schön⸗ 
berg, von Geinig, von Schleinitz, Schenk von Tauten⸗ 
burg, von Schleinitz, von Haugwitz, von Schlieben, von 


Seebach, von Schön, von Grenſigk, von Schönberg, von 


Brandſtein. Ebenſo befinden ſich auf dem Grabſtein 
des kurf. ſächſ. Kammerjunkers Ludwig von Taube, 


+ 1624 und feiner Gattin Anna Marie geb. von Yüßel- 
burg, t 1625 je acht Ahnenwappen und zwar auf der 
Grabplatte des Mannes links die Familien von Taube 
auf Pajack, von Gilſen, Rifebither, von Tödwen, rechts 
von Bremen, von Weckebroten, Rofen, von Rogen, auf 
der Grabplatte der Frau links der Familien von Taube, 
von Bremen, von Gilſen, von Weckebroten, rechts von 
Lützelburck, von Löſer, von Landesperk, von Spet. 
Neben dem Adel fand auch das Bürgertum in der 
Sophienkirche ſeine letzte Ruheſtätte. So haben ſich auf 
den dortigen Grabdenkmälern Bildnisdarſtellungen er— 
halten der Marie Schilling t 1623, Gattin des turf. 
ſächſ. Kammermeiſters Gregor Schilling; des Wichael 
Schulze + 1624, turf. ſächſ. Kammerdieners; der Elifas 
betha Rotting geb. Münder t 1629, Gattin des kaiſerl. 
Pfennigmeiſters Paul Rotting; des Paul John f 1631, 
kurf. ſächſ. Kammerdieners und Kavalleriezahlmeiſters uff. 
Die Grabſtätten aller Stände find für den Familien- 
forſcher insbeſondere auch durch Inſchriften und Wappen 
wertvoll. Die Steine des 17. Jahrhunderts in der 
Sophienkirche zeigen die lateiniſchen Inſchriften mit 
wenigen Ausnahmen aus großen Buchſtaben zuſammen⸗ 
geſetzt, während die deutſchen Inſchriften in ihrer 
Mehrzahl nur mit großen, mit den im 17. Jahrhundert 
fo beliebten Schreibezügen ausgeſtatteten Anfangsbuch— 
ſtaben verſehen ſind. Zu allen Zeiten bildete die Schrift 
auf den Grabſteinen einen weſentlichen Teil der Bers 
zierung. Das kunſtgeſchichtlich berühmte Grabmal 
Noſſeni's 3. B. trägt folgende Inſchrift: „Johannes 
Maria Nossenius, Luganensis, Italus, natus Ao. MDXLV 
Mense Maii, Serenissimorum: Augusti, Christiani primi, 
Christiani secundi et Johannis Georgii, 
Saxoniae Architectus . Fragilitatis humanae memor in 
spem beatae resurrectionis vivens, sibi et tribus 
uxoribus: Elisabethae, natae XVII. Julii Ao. Christi 
MDLVII, defunctae XIII. Februasii Ao. Chr. MDXCI, 
Christianae natae XXV Decembris Ao. Chr. MDLXXV, 
denatae XXX Novembris Ao. Chr. MDCVI; Annae 
Mariae superstitinae Ill. Februarii Ao. Chr. MDLXXXIX 
hoc monumentum poni curavit mense Septembris Ao. 
Chr. MDCXVI.“ Die erfte Frau Noſſenis war eine 
Tochter des Syndikus Unruh zu Liegnitz, die zweite 
eine Tochter des kurfürſtlichen Rentmeiſters Matthias 
Hanitzſch; die dritte, die den Gatten überlebte, war eine 
Tochter des kurfürſtlichen Münzmeiſters von Rehen. 
Von Wappen wird bereits im 15. und 16. Jahr- 
hundert reichlich Gebrauch gemacht, derart, daß das 
oder die Wappen oft den größten Raum auf dem 
Grabſteine einnehmen. Dies zeigt 3. B. der Grabſtein 
der Urſula Grunebergin (?) t 1479, der bis zu feiner 
Bergung im Jahre 1910 einem Gasmeſſer als Fuß— 
platte gedient hat. Der Stein war durch dieſe Ver— 
wendung verſtümmelt worden, und die Inſchrift darauf 
ift nur noch undeutlich zu erkennen. Schild und Helms 
zier nehmen hier den geſamten Wittelraum ein. Die 


44 


Electorum - 


1 


Inſchrift, ſonſtiges Zierwerk und ſelbſt die etwa Dor, 
geſtellte Perſönlichkeit des Verſtorbenen, die bei dieſem 
Grabmal ganz fehlt, treten häufig vor den Wappen⸗ 
darſtellungen zurück. Als Grund dafür hat man wohl 
mit Recht den Stolz der Familie auf die Abſtammung 
des Toten bezeichnet. Der Grabſtein ſollte eine be⸗ 


ftimmte Urkunde in familiengeſchichtlicher Hinſicht fein. 


Das kommt nicht nur bei Mitgliedern von Adels- 
familien in Betracht, auch unter den Grabſteinen Bürger— 
licher kann man eine große Anzahl finden, bei denen 
das Aberwuchern der Wappendarſtellung vor der 
anderen plaſtiſchen Arbeit in gleicher Weiſe erſichtlich iſt. 
Die durch die Bildung der Helmzier und der mannig— 
fachen Formen des Schilds und ſeiner Figuren reizvoll 
zu geſtaltenden Wappen eigneten fih überdies vortreff= 
lich zur künſtleriſchen ornamentalen Füllung der Fläche. 

Durch die vorſtehenden Proben kann der Reichtum 
an Gedanken des Werkes von Dr. Robert Bruck, Pros 
feſſor an der Kgl. Techn. Hochſchule und Vorſtand des 
Kgl. Sächſ. Denkmalarchivs, nur ganz entfernt ans 
gedeutet werden. Dieſe von Bruck in edler Sprache 
und mit vollſter Beherrſchung des Stoffes dargebotene 
Baugeſchichte der älteſten erhaltenen Kirche Dresdens 
läßt uns, wie dies ſelten an einem Kunſtdenkmal mög⸗ 
lich iſt, die Wandlungen in den Kunſtanſchauungen der 
verſchiedenen Zeiten erkennen. Wer, wie Referent, den 
hohen Genuß gehabt hat, den kunſtgeſchichtlichen Bors 
leſungen des Verfaſſers an der Kgl. Techniſchen Hod- 
ſchule zu Dresden zu lauſchen, wird mit den größten 
Erwartungen an das Buch herantreten, und er wird ſich 
bei ſeiner Lektüre nicht getäuſcht finden. Auch die 
mittelſt Photographie und Lichtdruck vorzüglich ber, 
geſtellten LXIV Tafeln ſind für die Kunſthiſtoriker wie 
für die Familienforſcher vom höchſten Wert. Ins— 
beſondere iſt durch die Erörterung der durch die 1910 
vorgenommenen Grabungen zu Tage geförderten über 
100 Grabplatten dem Genealogen ein neues wertvolles 
Material zugänglich gemacht. 

Das Herrn Oberbürgermeiſter Geheimen Rat Dr. 
Ing. Dr. jur. h. c. Beutler gewidmete Werk gereicht allen 
Beteiligten zur höchſten Ehre, der Kgl. Kommiſſion zur 
Erhaltung der Kunſtdenkmäler, die den Verfaſſer bes 
auftragte, über die Inſtandſetzungsarbeiten in der 
Sophienkirche zu berichten; dem Rate zu Dresden, der 
Herrn Prof. Dr. Bruck beauftragte, die Ausgrabungen zu 
überwachen, und ihm das Recht erteilte, alle Grabſteine 
zu veröffentlichen; Herrn Freiherrn A. von Zedtwitz, der 
mit bekannter Liebenswürdigkeit ſeine reichen heraldiſchen 
Kenntniſſe zur Verfügung ſtellte; vor allem aber Herrn 
Prof. Dr. Bruck ſelbſt, der mit ſeiner Arbeit einen ganz 
ausgezeichneten Beitrag zur Kunſt⸗ und Familien⸗ 
geſchichte dargeboten hat. Der Verleger hat das Werk, 
ſeinem gediegenen Inhalt entſprechend, glänzend aus⸗ 
geſtattet. Wir können dasſelbe nur auf das allerwärmſte 
empfehlen. 


Zur Geſchichte der Zweimen. 


Von Paſtor Heinicke in Zöſchen und Dr. Gg. Schmidt. 
Wenn der Weg nach Kötzſchlitz, einem Dorfe halbwegs Einfahrt ein in Stein gehauenes Wappen, das in einem 
zwiſchen Leipzig und Merſeburg zum dortigen Schrägrechtsbalken drei Lindenblätter aufweiſt mit der 


Rittergute führt, gewahrt an dem Türbogen über der 


Jahreszahl 1536 und den Initialen O. v. Z. Dieſelben 


deep AE INN DANS TAT NE 


Buchſtaben und das gleiche Wappen finden fih an der 
Oſtſeite der gegenüberliegenden Kapelle. Es iſt das 
Wappen mit dem Namen Ottos v. Zweimen. Auch in 
der Kirche zu Wattendorf iſt dasſelbe Wappen an der 
äußeren Seite des Wegwitzer Herrſchaftsſtuhles zu 
ſehen und im Wohnhauſe des Rittergutes Wegwitz 
meldet ein Denkſtein, daß Chriſtoph v. Zweimen dies 
Haus, nachdem es 50 Jahre wüſt gelegen, 1694 wieder 
aufgebaut habe. Vor der Lehrerwohnung im Kirchdorf 
Piſſen bei Altranſtädt liegt der Grabſtein des 7 jährigen 
Karl Otto v. Zweimen, der 1710 beim Spiel mit einem 
geladenen Piſtol verunglückte. 

Genau angegeben zeigt das Wappen des Geſchlechts 
in rotem Felde einen ſilbernen mit 3 grünen Blättern 
belegten Schrägrechtsbalken, auf dem Helme um die 
ſilberne Scheibe mit 3 grünen Blättern 2, 1 belegt, oben 
mit Fahnenfedern beſteckt. 

Die v. Zweimen, von denen dieſe ſtummen Zeugen 
der Vergangenheit reden, gehörten zu dem älteſten Adel 
im Stift Merſeburg und waren in Zweimen, Kötzſchlitz, 
Günters dorf, aber auch in Zſchöcherchen, Großdölzig, 
Wegwitz und Propſtdeuben, Körbisdorf, Schladebach, 
Kröbern und Weßmar angeſeſſen. Die Familie hat 
über 500 Jahre an der Elſter- und Luppenaue anſehn⸗ 
lichen Beſitz gehabt und iſt erſt nach dem 7jährigen 
Kriege ausgeſtorben, v. Ledebur führt einen noch 1787 
lebenden Friedrich Chriſtian v. Zweymen auf. Die 
Familien⸗Güter find in andere Hände übergegangen, 
der Name vergeſſen und die Träger desſelben ruhen 
auf den Kirchhöfen von Zweimen, Piſſen, Wallendorf, 
Weßmar und Großdölzig. 

Den Namen hat das Geſchlecht von dem kleinen 
Orte Zweimen, an den niedrigen Ufern der Luppe, 
entlehnt. Vor etwa 800 Jahren ſtand wohl hier eine 
Burg, die ebenſo wie eine ſolche in Schkeuditz, Golleben 
und anderswo zum Schutz und zur Sicherung im Sorben⸗ 
wendenland errichtet ſein mag. Einem ſeiner Getreuen 
gab der Biſchof von Merſeburg wohl dieſe Burg zu 
Lehen und Wohnſitz. Von dem Wohnorte nahm der 
WMiniſteriale des Bistums den Namen von Zweimen 
an. Wan findet heute im Orte keine Spur mehr von 
einer alten Burg, auch mündliche Tradition weiß darüber 
nichts zu melden, doch will man ſüdweſtwärts der 
Kirche Zweimen auf einer kleinen Anhöhe, die ſich 
etwa bis zu 1 m Höhe über dem Auenboden erhebt, alte 
Fundamentſteine gefunden haben, die den Ort des 
alten Burgwarts Zweimen angeben ſollen. Aus der 
. alteften Vergangenheit bis etwa zu Luthers Zeiten find 
nur einige Namen von Gliedern der Familie Zweimen 
bekannt, welche als Zeugen bei Belehnungen des 
Biſchofs, bei Käufen oder Verkäufen auftreten. 
wird 3. B. in den Urkunden des Domkapitels von 
Merſeburg 1291 und 1299 ein Ritter Ulrich v. Zweimen 
genannt, ſpäterhin erſcheinen auch 1436 Thomas und 
Otto v. Zweimen und 1451 Kriſt v. Zweimen. 


Erſt von 1500 wird der Namen v. Zweimen in 
den verſchiedenſten Urkunden und einige Zeit ſpäter in 
den Kirchenbüchern häufiger angetroffen. Zur Zeit des 
30 jährigen Krieges find die Familienglieder ungemein 
zahlreich und weit verbreitet, man könnte wohl 75 Une 
gehörige der Familie von 1500 bis 1770 zählen. In 


So 


dieſer Zeit aber iſt bereits der Ort, welche der Sippe 
den Namen gegeben hat verlaſſen, die Familienglieder 
wohnen als Erb-, Lehn- und Gerichtsherren auf den 
Edelſitzen in Kötzſchlitz, Güntersdorf, Großdölzig und 
Wegwitz. 

Zu Beginn der Reformationszeit hatte ein Otto 
v. Zweimen, der ſeinen Wohnſitz zu Kötzſchlitz auf dem 
dortigen Herrenſitze, welchen 1340 der Biſchof Gebhard 
von Schraplan zu Werſeburg hatte erbauen laſſen. 
Durch Kauf oder auf ſonſtige Weiſe mögen die v. Zweimen 
dieſen Beſitz erlangt und mit ihm vom Biſchof belehnt 
worden ſein. Jedenfalls hatte Kötzſchlitz ſchon damals 
gegenüber dem früheren Wohnſitz in Zweimen eine 
unſtreitig vorteilhaftere Lage; in der Nähe die zum 
Beſitz gehörenden Felder und die große nach Leipzig 
und Merſeburg führende Geers und Handelsſtraße, auf 
welcher ſich zu Zeiten der Meſſe die mit Kaufmanns⸗ 
gütern belaſteten Wagen bewegten. Von dieſem Otto 
v. Zweimen ift das Wappen mit den Initialen noch 
heute am Torbogen von Kötzſchlitz ſichtbar. Er ließ 1516 
die vom Biſchof Gebhard errichtete Kapelle dicht vor 
dem Tor ſeines Hofes erneuern und richtete dort einen 
wöchentlichen Gottesdienſt ein, in welchem regelmäßige 
Frühmeſſe gefeiert wurde, ſtiftete dazu auch von ſeinen 
eigenen Gütern etliche Acker Land ſowie reichliche Ab- 
gaben an Geld und Getreide. Bald danach hielt die 
Reformation ihren Einzug in das Hochſtift Merſeburg. 
1539 berief der Biſchof Sigismund v. Lindenau alle 
ſeine Vaſallen zu einem Stiftstag ins Schloß nach 
Werſeburg. Er erinnerte die verſammelten Herren an 
den Eid der Treue, den ſie ihm geſchworen, und erſuchte 
ſie mit ernſten Worten, zu ihm zu halten und die 
weitere Verbreitung der neuen Lehre zu verhindern. 
Ein großer Teil des Adels gab ihm zufriedenſtellende 
Antwort, andere aber erklärten ihm: Seine Gnaden der 
Biſchof dürfte ſich in allen Stücken auf ihre Treue ver- 
laſſen, ſie wollten ſonſt in keiner Weiſe ihrem Lehns⸗ 
herrn ungehorſam ſein, aber in allem was das Gewiſſen 
und die Religion angehe, verlangten ſie ungebunden 
zu fein. Zu denen, die ſolche mutige Erklärung ob, 
gaben, gehörte auch Otto v. Zweimen, der Sohn des 
eben genannten Otto, mit Kaſpar von Hake zu Oberthau 
und Wolf von Brandenſtein auf Zöſchen. Ihren Worten 
folgten auch die Taten. In den 3 Auendörfern, wo 
die genannten Herren ihren Sitz hatten, wurde nach⸗ 
weislich ſeit 1539 evangeliſcher Gottesdienſt gehalten, 
während in Lützen dies erſt nach etlichen Jahren und 
in Merſeburg erſt ſeit 1543 geſchah. 

So hörte denn auch die Frühmeſſe in Kötzſchlitz 
auf, und Otto v. Zweimen trug kein Bedenken, jene 
Acker, Güter und Zinſen, die einſt ſein Vater für dies 
gottesdienſtliche Werk geſtiftet hatte, wieder an ſich zu 
nehmen. Aber 1575, als ſich im ganzen Hochſtift die 
evangeliſche Lehre befeſtigt hatte und eine Kirchenviſi⸗ 
tation ſtattfand, wurde ſein Sohn Alexander v. Zweimen 
trotz ſeiner Proteſte genötigt, wenigſtens einen Teil 
jener Güter wieder für die Beſorgung evangeliſchen 
Gottesdienſtes an der Kötzſchlitzer Kapelle zu beſtimmen. 

Der Zeitraum von 1600 bis 1700 führte die Familie 
zu erhöhtem Anſehn, größerer Macht und reicherem 
Beſitz. Um 1600 gehörte den v. Zweimen nicht nur 


das Schloß zu Kötzſchlitz, auch im benachbarten Günters⸗ 
dorf ſtand ihnen ein Herrenhaus vor einem fiſchreichen 
Teiche zu. Auch in Zſchöcherchen, wo ein Haus mit 
Hof und Zubehör 1470 gegen andere Güter in Schlade- 
bach vom Biſchof Tilo von Trotha eingetauſcht war, 
blühte ein Nebenzweig der Familie. Ferner war Hans 
Albrecht v. Zw. in den Beſitz eines der Rittergiiter in 
Großdölzig gelangt und hinterließ es ſeinen Nachkommen. 
Namentlich bedeutſam war aber der Beſitz der Erb», 
Lehn⸗ und Gerichtsherrſchaft über das am Ufer der 
Luppe zwiſchen alten Bäumen ſich verbergende Wegwitz 
und der dortige geräumige Ritterfi mit ſeinem reichen 
Beſitz an Auenwieſen und Höhenfeldern. Dazu kam, 
daß auch in Weßmar und Zſchernitz ſich jetzt Glieder der 
Familie als Pächter der dortigen Rittergüter aufhielten. 
Es waren nicht nur tüchtige Landwirte, die Winterſaat, 
Sömmerung und Brachfeld bearbeiteten, die Fröhner 
beaufſichtigten, ihren Untertanen als geſtrenge Herren 
Recht und Gericht ſprachen, nicht bloß treffliche Haus⸗ 
pater für ihre Angehörigen, ſondern auch tapfere Gol- 
daten, die ehrenvoll in den Kriegsjahren ihrem Landes- 
herrn, dem Kurfürſten von Sachſen und König von 
Polen, dienten. 

Der 30-jährige Krieg begann, erträglich noch im 
erſten Jahrzehnt für die oben genannten Dörfer, in 
feinen ſpäteren Jahren aber war aller Wohlſtand ver— 
nichtet, bis endlich 1650 nach dem Abzug der Schweden 
aus dem eroberten Leipzig das Friedensfeſt gefeiert 
werden konnte. 

Im Jahre 1633 kam der kaiſ. General Halcke an 
der Spitze einer verwilderten Truppe ins Stift gezogen, 
drohte mit allgemeiner Plünderung, verſprach aber 
gegen eine Abfindung ſich aller Bedrückung zu enthalten. 
Man zahlte ihm eine ganz bedeutende Summe und 
verteilte fie dann in einzelnen Beträgen auf die ſtif⸗ 
tiſchen Stände. Der anteilige Betrag, welchen damals 
Alexander und Wolf Chriſtoph v. Zweimen nur für 
Güntersdorf und Kötzſchlitz aufzubringen hatten, betrug 
900 Meißn. G. 

Als 1644 die Nachricht durch Sturmläuten der 
Glocken verkündigt wurde, daß eine kaiſerliche Armee 
von Pegau her anrücke, ergriffen die angſterfüllten Bes 
wohner von Kötzſchlitz wiederum die Flucht, wie dies 
jedesmal in allen Dörfern geſchah, ſobald beſonders 
gefürchtete Heerhaufen herannahten. Damals lebte 
Wolf Chriſtoph v. Zweimen auf Kötzſchlitz; er hatte 
eben den Schmerz erlitten, feinen Bruder, den kurfürſt⸗ 
lich ſächſ. Leutnant Alexander v. Zw. zu Güntersdorf 
ſterben zu ſehen. Den Tag darauf erfolgte die eilige 
Flucht vor den Kaiſerlichen. Des Bruders Leiche wurde 
auf einen Wagen gepackt und mit nach Halle geführt. 
Von dort wurde der Tote, als die Zuſtände zeitweilig 
wieder ſicherer geworden waren, nach Weßmar gebracht 
und in dem Erbbegräbnis der dort wohnenden Bers 
wandten feierlich beſtattet. Der damalige Pfarrer von 
Weßmar ſchreibt voll freudiger Aberraſchung, daß ihm 
für die Grabpredigt, die auf Wunſch des Entſchlafenen 
die Worte zum Texte hatte: es iſt ein elend jämmerlich 
Ding um aller Menſchen — 2 Dukaten gegeben wurden. 
Aus dieſer für die damalige Zeit außerordentlich hohen 
Gabe ift ein Schluß zul ziehen nicht bloß auf die trotz 


CFT 


der Kriegszeiten noch leidlich günſtige Lage der Kötzſch⸗ 
litzer und Güntersdorfer Zweige v. Zweimen, ſondern 
auch auf ihren vornehmen Sinn. l 

Die trüben Jahre des ganzen 30-jährigen Krieges 
hat Wolf Chriſtoph v. Zw. zu Kötzſchlitz von Anfang 
bis zum Schluß durchlebt, zuſammen mit ſeiner Ge— 
mahlin Sybilla, geborner v. Hake⸗Oberthau. 1762 ſtarb 
er, während ſeiner letzten Lebensjahre geiſtig umnachtet. 
Seine Ehefrau aber überlebte ihn um 9 Jahre und 
ſtarb, „viel geliebt wegen ihrer edlen Werke unermüd⸗ 
licher Barmherzigkeit, die fie den durch lange Kriegs- 
jahre verarmten Untertanen erwies“. 

Einer ihrer Söhne, Melchior Chriſtoph, der anfangs 
in kurbrandenburgiſchen Kriegsdienſten am Rhein gegen 
Frankreich und bei Fehrbellin gegen die Schweden ges 
fochten hatte, war 1686 mit Herzog Chriſtian von 
Sachſen⸗Weißenfels zum Kampf gegen den damaligen 
Erbfeind die Türken, mit nach Ungarn gezogen und 
hatte die Stadt Ofen den Türken wieder entreißen helfen. 
Er war kurf. Sächſ. Oberſtwachtmeiſter und ſtarb 1686 
bald nach der Eroberung Ofens am „hitzigen Fieber“. 
Er wurde in Ofen beigeſetzt. 

Wie Wolf Chriftoph die traurige Zeit des 30 jäh⸗ 
rigen Krieges durchleben mußte, ſo hat ſein Enkel 
Johann Chriſtoph, 1680, f 1756, die nur einen Winter 
währende, aber trotzdem recht verluſtreiche ſchwediſche 
Invaſion unter Karl XIL erlebt. Nachdem Karl XII. 
Dänemark, Rußland, Polen und Sachſen niederge- 
zwungen hatte, nahm er den Winter 1706 auf 1707 in 
Altranſtädt fein Quartier; in Güntersdorf, dem Herren- 
jig des Joh. Chriſtoph v. Zweimen, trafen fih die 
beiden Gegner zum erſten Male, Friedrich Auguft, 
Kurfürſt von Sachſen und König von Polen und Karl XII. 
Hier haben die beiden Fürſten ohne Zeugen im oberen 
großen Zimmer des Hauſes miteinander verhandelt. 
Voltaire erzählt bekanntlich, daß zu Beginn der Unter⸗ 
haltung Kurfürſt Friedrich Auguſt die Rede auf nichts 
beſſeres zu bringen wußte als auf die Reiterſtiefeln des 
Königs. Das Herrenhaus von Güntersdorf, in dem 
jene Unterredung ſtattfand, ift längſt abgebrochen und 
nicht wieder aufgebaut. Die Ortseinwohner wiſſen nur 
noch ungefähr die Stelle zu bezeichnen, wo es geftanden 
hat. Charles XIl. und Johann Chriſtoph v. Zweimen 
waren etwa gleichen Alters. Schriftliche Berichte aus 
damaliger Zeit melden, daß der Schwedenkönig gar oft 
den Gutsherrn in Güntersdorf aufgeſucht habe und 


während des Winters mit ihm ausgeritten ſei. 


Johann Chriſtoph iſt ein Jahr vor Ausbruch des 
7jährigen Krieges geſtorben und liegt in Piſſen unweit 
Güntersdorf begraben. Er war der letzte Erb», Lehn⸗ 
und Gerichtsherr von Kötzſchlitz und Günters dorf aus 
dem alten Geſchlecht. Alle ſeine Kinder, aus ſeiner 
Ehe mit Agnes Dorothea aus dem Winkel, ſtarben vor 
ihm, außer einer Tochter, Charlotte Chriſtiane, ver- 
heiratet 1709 mit dem Oberſtleutnant von Bülow. Der 
älteſte Sohn Karl verunglückte im Alter von 7 Jahren, 
bei einer Jagd zu Güntersdorf, durch ein geladenes 
Piſtol, das er zufällig in die Gand genommen und 
damit geſpielt hatte. Sein Grabſtein, im Geſchmack 
der damaligen Zeit ſauber gearbeitet, iſt noch vorhanden, 
liegt aber mit der Rückſeite nach oben im Schulhofe zu 


Piſſen. Es ift zu wünſchen, daß die Steinplatte einen 
angemeſſeneren Platz erhielte und daß der Provinzial» 
Konſervator ſich der Sache annähme. 

Ein anderer Sohn des Joh. Dietrich ſtarb 19 Jahr 
alt in Merſeburg einen plötzlichen Tod durch einen 
Schlagfluß. Er hielt ſich im Hauſe des berühmten 
Conrektors Henkel auf und wurde für das akademiſche 


DE PRR PAP ALP ALI ALP AL ADAP AE AE AL ALP Ae ALA AER AER AE Af Aer dE A, 


Studium vorbereitet. Der dritte Sohn ftarb ebenfo 

plötzlich in Leipzig, unverheiratet, 45 Jahr alt. Auch 

zwei andere Söhne wurden den Eltern in jungen Jahren 

durch den Tod entriſſen. 1756 iſt dann der 76jährige 

Vater Joh. Chriſtoph v. Zweimen geſtorben und neben 

ſeiner Ehefrau und ſeinen Kindern in Piſſen beigeſetzt. 
Schluß folgte 


Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten 


Gelegenheitsfindlinge. 


v. Boyhneburg — v. Frieſen. 

In der Geſchichte der reichsfreiherrlichen Familie v. Frieſen 
(1899) Bd. I, S. 120—122 und Bd. II, ©. 237 ift die Rede von 
Rachel von Frieſen, mit der im Jahre 1695 der jüngſte Aſt der 
jüngeren Kauerner Linie ausſtarb. Sie war vermählt mit Georg 
Heinrich von Boyneburg zu Lengsfeld, welcher dann das Gut 
ſeines Schwiegervaters zu Hartmannsdorf übernahm. Als Ort 
der Vermählung und der Beiſetzung der Rachel wird wiederholt 
Wetzlar genannt. In Wirklichkeit handelt es ſich um das Dorf 
Weilar bei Stadtlengsfeld vor der Rhön. Der Trauvermerk 
im dortigen Kirchenbuch, welches auch ſonſt viele Nachrichten 
über die Familie von Boyneburg enthält, lautet: 1689 Mai 19 
„Tit. Herr Georg Heinrich von Bohneburg zu Lengsfeld und 
Frln. Radel von Frieſen wurden copuliert inter privatas parietes 
feria 1. Pentecostes, Abends zwiſchen 7 und 8 Uhr“. Sowohl 
in Stadtlengsfeld als in Weilar beſtehen Boyneburgiſche Schlöſſer. 

Leipzig. Dr. Devrient. 


Degener. 

H. Heinrich Friedrich Ludwig Degener, Bürger und Kauf— 

mann, auch Hausbeſitzer in der Schützenſtraße Nr. 1224, läßt 

einen Sohn Julius Ferdinand, 3½ Jahr alt, begraben 1848 
Sept. 10 (ſtarb am 7. Nm.). 

Leipzig, Ratsarchiv, Leichenbuch. 


Gerſtmann. 
Johann Gottfried Gerſtmann aus Lauban wird Meiſter 
beim Tuchmacherhandwerk zu Bernſtadt 1755. 
Abſchrift aus dem Meiſterbuch, von Herrn W Ober⸗ 
kemnitz, in der Zentralſtelle. 


Bartenſtein. 

Im Bezirksarchiv zu Straßburg (Serie E, Nr. 5589) be» 
finden ſich Akten über den Erwerb von Gütern in Gimbrett 
durch den Straßburger Univerſitätsprofeſſor J. Phil. Barten⸗ 
ſtein (1650 — 1726). 

Straßburg i. E. Adolf Hoffmann. 


v. Bothmer (Spangenberg). 
Puppo Spangenberg in Münden belehnt von Herzog 
Julius von Braunſchweig (1568—89). — Lehns=Regiftr. General. 23. 
Georg Spangenberg wird nach Abſterben von Wil- 
helm Sp. 30. Oktob. 1632 ein Mutzettel erteilt — Lehns⸗Regiſtr. 
General. 30. 


Dr. Dt. 


Die Spangenberge in Münden, Moringen und Glade- 
beck 1555 von Herzog Erich belehnt. — Lehns⸗Reg. Cal. Def. 14. 
Gen. 1. 

Qu.: Staatsarchiv in Hannover. Dr. Fieker. 


d' Eſterhazy und v. Schulenburg. 

1776 Entführung der Gräfin d' Eſterhazy, geb. Gräfin 
v. Stahrenberg, durch den Grafen v. Schulenburg aus 
Wien nach Zürich; die Gräfin reiſte mit ihrer Gouvernante 
Madame Du Puy nach Waldshut weiter. 

(St.⸗A. Zürich, Akten Oeſterreich, A. 184, No. 21—27; 
Ratsmanual). 
Zürich. Dr. Hegi. 

Heidenreich. 

Michael H. zum Thall (Thale d), des verſtorbenen Hans H. 
Sohn, tut als Aelteſter am 10. Mai 1624 zu Wolfenbüttel kund, 
daß er und feine Brüder Andreas und Heinrich und ihre 
männlichen Leibeserben von dem Herzog Friedr. Ulrich von 
Braunſchweig und Lüneburg belehnt ſind mit der Mühle zum 
Thall und 3 Hufen Landes auf dem Thaliſchen und Waten⸗ 
ſtetiſchen Felde. 

Qu.: Staatsarchiv in Hannover, Lehns⸗Regiſtr. Gen. Nr. 33 
(Regenſteiniſche Lehns⸗Regiſtr. Lit. H.); vgl. Hans Heiden- 
reichs zum Thall Lehns⸗Revers von 1624 Calenb. Def. 14H. Nr. 33. 

Dr. Fieker. 


Meyr. 

Specification der Jenigen Cloſters Guetter So uff den 
25 Septris verſchuenen dieſes zue entlaufenden 1623 Jars ere 
gangenen Fürſtl. Befelch ferner vorkhaufft und zue Lehen ges 
macht worden. 3. XII. 1623 [Auf dem Umſchlag ]. Montage den 
20. Octobris erkhaufft Ulrich Meyr, kurfſtl. Brandenburg. Wildt⸗ 
meiſter zue Aurnheim 1 Tagwerkh wieſſen daſſelbſten ſo er 
biſſhero umb 1 Guld 1 ort Jährlich genoſſen um 75 8 uff Petri 
deſſ nechſthoffenden 1624 Jahrs baar zue bezahlen, iſt mit 1 ort 
Michels gelt nebenſt einer Faſſnachthennen, ſambt der Steur 
und Handtlohn belegt, begehrt Kauffer darüber einen Kauff Brief. 

Qu.: Kgl. Kreisarchiv Nürnberg, Beſtand: Regierungs- 
abgabe 1909, Rep. 234, Nr. 1556. Acta, die Verkauff und 
Vererbung derer zum Cloſter Heydenheim und Caſtenamt Hohen⸗ 
triedingen gehörigen Feldgütter zu walzenden Frohndienſt freyen 
Lehen ... betreffend. Von Ao. 1623 biff 1719. 

Nürnberg, Kreisarchiv. Dr. Wiedemann. 


Rundfragen | und Wünſche. 


Nr. 65. Adickes. 

Ich bitte um Angaben 1. über das Vorkommen des Namens 
Adickes, Addiks u. ähnlicher Namen im Land Wurſten vor 
1700; 2. über die jetzige Verbreitung dieſer Namen in Deutſch⸗ 
land u. in Holland (3. B. aus Adreßbüchern); 3. ob dieſe Namen 


in der Schweiz u. anderen Ländern mit Bevölkerung nicht 
frieſiſchen Stammes vorkommen; 4. über e. etwa 1800 nach Nord⸗ 
amerika ausgewanderten Adickes u. deſſen Nachkommen, die in 
Philadelphia oder Chikago leben ſollen. 

Hannover, Stolzeftr. 20. E. Adickes, Referendar. 


*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht ſein und bitten deshalb unſere geſchätzten 
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir veröffentlichen die Anfragen 


oſtenfrei, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Beile iſt mit 50 Pfg. zu berechnen. 


Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der 


Fragen bitten wir dringend, beſonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen. 


Nr. 66. Ahnentafeln zu vervollſtändigen gefudt. 
ſetzung aus der letzten Nummer.) 


Zur Vervollſtändigung von Ahnentafeln werden geſucht je 
8 Ahnen: 11. Thusnelda Freiin v. Rottenhau, * u. F ?, 
. . ? Auguſt v. Rappold, Hauptm. im 1. Garde-RNgt. 3. F., 
auf Kl. Zauche, t um 1820? — 12. Hermine Dorothea v. Ziethen, 
1726 7, f 7. 6. 1798 Berlin, co . . 1742 Breslau, Hofmarſchall 
Paul Gottfried von Thiele, t 11. 5. 1793 Berlin. — 13. Friedrich 
Auguſt v. Böſeler, “ Zerbſt, T 31. 5. 1738 Geldern, 
Gen.⸗Maj. u. Gouverneur von Geldern. Gattin? — 14. Joſef 
Regner von Bloyleben, * ?, F 18. 3. 1850 Cherſon (Ruß- 
land), war Lehrer am Gymnaſium in Cherſon, co ? Luife 
Moſchau von Moſchardt, * u. f ? — 15. Georg Chriſtian 
v. Braunſchweig, * 17. 2. 1732 Colberg, f 6. 5. 1793 Colberg, © 
15. 9. 1757 2? Sophie Regine N. N. ?, * 9. 3. 1737 7, f 7. — 
16. Caroline Erneſtine Nehrhoff von Holderberg, * ?, t? 
in Stolp .. 2, oo 1) ? Rittmſtr. Balthaſar Friedrich v. Berg, 
oo 2) . . 1748 ? Wilhelm Leopold v. Witzlaff, * ?, f 29. 1. 1781 
Viatrow b. Stolp, Lt. a. D. (Rgt. v. Münchow), Landrat. Der 
Vater der N. v. H. ſoll Kgl. Sächſ. Kapitän geweſen fein. 
Patſchkau, O. ⸗S. Hauptmann v. Garnier. 


Nr. 67. Bafe. 

Gerhard Baſſe, “ in Iſerlohn 1665, f daſelbſt 22. 9. 1731 
Dr. jur. uſw., co 1708 mit Chriſtine Philippine Wilhelmine 
von Romberg, * auf Edelburg .. 1685? in Iſerlohn 13. 11. 
1757, Tochter d. Jobſt Diedrich v. Romberg aus dem Hauſe 
Edelburg, . . , . . . 1696 u. Elifabeth geb. v. Elsbeck zu Brock- 
hauſen, .., f 10. 4.1710. Wann ift Gerhard Baffe *? Wann 
u. wo hat er geheiratet? Wann u. wo ift Wilhelmine v. Roms 
berg *? Sind die Namen der Eltern richtig? Die fehlenden Daten? 

J. v. Baſſe, Oberſtlt. a. D. 


Nr. 68. Baymer, Floret. 


(Fort- 


Gärtner, e. anderer Schneidermeiſter geweſen fein. Die Aus- 
wanderung erfolgte zur Zeit Auguſts des Starken nach Polen, 
der heutigen Provinz Poſen. 

Dresden, Pragerſtr. 121. 


Nr. 71. Berner. 

Ich ſuche: 1. Eltern u. Geburtsort des Gerbermeiſters 
Martin Berner, geb. um 1640, Stammvaters des norwegiſchen 
Geſchlechtes Berner. — 2. Nachkommen des Gottlob Friedrich 
Benjamin Berner gb. 27. 10. 1763 u. des Johann Chriſtoph B. 
gb. 1. 3. 1767, Söhne des Superintendenten Johann Benjamin 
Berner in Greiz. — 3. Nachkommen des Prof. der Med. Fried- 
rich Börner gb. 1723, T 1761 in Leipzig u. des Arztes Chriſtian 
Friedrich Börner gb. Leipzig 1736, 7 Braunſchweig oder Wolfen 
büttel 1800, Söhne des Prof. der Theol. D. Chriſtian Friedrich 
B. in Leipzig. — 4. Nachkommen des Theol. (7) Erdmann 
Chriſtoph Gottlob Börner gb. 1729, Sohn des Arztes Nicolaus 
B. in Neuſtadt a. O. 

Poſen, Bartholdshof 13. NReg.-Referendar Berner. 


Nr. 72. Beyer. 

1. Geſucht werden Daten u. weitere Vorfahren von Samuel 
Beyer zu Haßleben in Schwarzburg-Rudolſtadt, geb. um 1640, 
Ft um 1710. — 2. Mitteilungen über Bedeutung des Namens 
Beyer und das Wappen der genannten Familie, ſowie über 
etwa vorhandene literariſche Beiträge zur Geſchichte derſelben 
ſind erwünſcht. 

Eſſen-⸗Ruhr. 


Dr. Berger. 


Dr. rev. pol. Dipl.-Ing. F. C. Berger. 


Nr. 73. Boden. 

Sophie Erneſtine Boden, verh. 1795 in Syke mit Dr jur. 
Schmerſahl, geſt. 23. 8. 1846 in Nienburg, war die Tochter e. 
Oberſt Boden, der 9. 11. 1783 auf ſ. Gute Plackau b. Syke im 
73. Jahre ſtarb. Wann und wo iſt er geb.? wie hieß ſeine 
Frau? wann und wo iſt ſ. Tochter geb.? angeblich 16. 2. 1757 
in Hannover. 


1. Geſucht der Geburtsort (Fulda?) u. Geburtstag ſowie 
Nachrichten über die Eltern u. beiderſeitigen Großeltern des am 
1% 2. 1828 in Mainz F Apothekers Philipp Baymer. — 2. Nach- 
richten geſucht über die Eltern u. beiderſeitigen Großeltern der 
Dorothea Charlotte Floret (* 5. 6. 1746 i. Birſtein, f 16. 4. 1812 
i. Marburg) Ehefrau des Oraniſch⸗naſſauiſchen Leibarztes Friedr. 
Albert Schenck (* 2. 6. 1735 i. Siegem, F 1. 5. 1805 i. Oranien⸗ 
Hein, co 29. 4. 1777 im Haag. Der Vater der Doroth. Charl. 
Floret war Expeditionsſekretär der Gräfl. Iſenburgiſchen Res 
gierung i. Birſtein. Als ihre Brüder werden 1781 genannt: 
Ludwig Wilhelm Floret, Ordensrat u. Auguſt Chriſtian Floret, 


Plön i. Holſtein. Gez. Juſtizrat Echle. e! 


Nr. 74. Bud. Rumpel. P PIEP 

Wann ift geboren Chriſtoph Buck, Frankfurter „ 
u. hochfürſtlicher Fuldaiſcher Münzmeiſter, verm. am 31. März 
1745 mit Sabine Reutlinger? Was ift über deffen Vater, denn . y 
Beckenſchläger Chriſtof Buck in Stralſund bekannt? Giebel 
macher erwähnt eine aus dem Rheinland nach Stralſund gin, feu i. 
gewanderte Patrizierfamilie. Zuerſt erſcheint Lambert Buckle — SC 
verm. mit Catharina Prütze. Karl Buck 1677 Ratsherr, 1698, 
Bürgermeiſter. Johann Conrad Rumpel, Dr. jur. Syndicus 
geb. 22. März 1752 Caſſel. Mit wem war er verheiratet u. wer 


bt eege 


hause: 


Hausverwalter des deutſchen Hauſes 4 in Marburg. — 3. Geſucht 
werden Geburts-, Heirats- u. Sterbetag der Eltern der am 
13. 3. 1760 i. Leisnig i. Sa. 7 Maria Roſina Schulze, Ehefrau 
d. dortigen Bürgers u. Sehmiſchgerbermeiſters Gottfried Schulze 
(* 22. 8. 1700, f 12. 11. 1767). Als ihr Vater wird der Kgl. 
Preuß. „Kunſtmeiſter u. Grottierer“ Clemm in Oranienburg ges 
nannt. Wann u. wo heiratete Maria Rofina Clemm? — 4. Im 
Kirchenbuch von Neuſtadt a. d. Orla findet fih folgende Ein⸗ 
tragung: „1616 am 20. Auguſt getraut Lic. Bartholomäus 
Stöckicht, Pfarrer i. Goſigk mit Margareta Lic. Mag. Michaelis 
Neandri weiland Diaconi allhier v. fil.“ 
wo war i. J. 1616 ein Bartholomäus Stöckicht Pfarrer? 
L.⸗Gohlis, Böttcherſtr. 9. Dr. Paul Benndorf. 


Nr. 69. M. Benkendorff. 


Benkendorff-Bommerle, Auskunft erbeten über Herkunft u. 
Verbleib des Apothekers Julius Rudolph Benkendorff, 1855 in 
Karthaus, Weſtpreußen, u. über den Hofmuſikus Johann Bommerle 
1795 in Mainz, ſpäter in Aſchaffenburg. 

Gneſen. Hauptmann Benkendorff. 


Nr. 70. Berger. 

Es wird um Auskunft gebeten über den Geburtsort des 
Chriſtian Friedrich Berger oder Boerger, der 1740 in Brjanowo 
(Poſen) als Schneidermeiſter Roſine Goldmann heiratete. — Woe 
hin ſind die Söhne des Leinewebermeiſters Chriſtian Berger u. 
feiner Ehefrau Anna Dorothea, geb. Lippold von Torgau aus— 
gewandert? — a) Chriſtiane Berger, geb. 2. 1. 1666 zu Torgau, 


— b) Daniel Berger, geb. 19. 4. 1669 zu Torgau, — c) Gottfried 


Berger, geb. 28. 8. 1674 zu Torgau. Der Tradition nach ſoll e. 


Wo liegt Goſigk u. 


waren die Eltern der beiden? Alfred Wittekind. 


Nr. 75. Cordemann. 

Wilhelmine Juſtine Friederike Cordemann wurde als 
Tochter des verſt. Amtmann Heinr. C. aus Verden am 23. 6. 1780 
zu Steinhorſt b. Celle getraut mit Dr. jur. Schmerſahl; ftarb 
30. 12. 1792 in Celle etwa 37 Jahre alt. Wann u. wo iſt ſie 
geb.? Wann u. wo ift ihr Vater geſt. d 

Plön i. Holſtein. Geh. Juſtizrat Echle. 


Nr. 76. v. Dalberg. 

Kämmerer v. Worms gen. v. Dalberg Anna t 1503, 
Gemahlin des Pleikart v. Gemmingen f 1515. Geſucht Daten 
von ihr u. ihren Eltern. 

Schöckingen, Württ. Friedrich Frhr. v. Gaisberg. 


Nr. 77. Denſo (w). 

Ich ſuche die Eltern u. den Geburtsort von Jochim Den ſo (w), 
der lt. Taufbuch für Kathrinen- u. Paulikirche von Brandenburg 
a. H.⸗Neuſtadt, Anno 1667 4. Trinitatis die Geburt ſeines jüngſten 
Kindes: Chriſtoffer Denſo (w) meines Urururgroßhvaters anzeigt. 
Es iſt anzunehmen, daß Jochim Denſo aus Granſee ſtammt. Das 
Taufregiſter von Granſee eriftiert nur von 1597—1620, dann fehlt 
dasſelbe bis 1725. Der Hausſee wird im Erbregiſter von 
Himmelpforte u. Badingen v. Jahre 1574 Denſowſee genannt. 
Der jetzige Ort Denſow ſoll zwiſchen 1745 u. 1750 erbaut fein, 
während auf der alten Dorfſtätte am Denſowſee im Jahre 1747 
eine Glashütte u. ein Erbzinsgut angelegt wurden. Im 14. Jahr- 
hundert gehörte das alte Denſow der Familie Barſtorf. Als 
Beſitzer des ganz wüſt geweſenen Dorfes wird Koppeka Barstorf 
u. deſſen Vaterbruder genannt. 1550 ſoll die wüſte Feldmark 


von den Barstorfs veräußert u. dem Gute Badingen beigelegt 
worden fein. Iſt hierüber Jemandem weiteres befannt? 
Forſt i. L., Gorauerftr. 49. William Mansfield Denſo. 


Nr. 78. v. Dienheim, v. Layen. 
v. Layen, Peter zu Orienſchwang u. Schupf war mit der 
1568 verſtorbenen Anna v. Dienheim (Witwe des 1519 t 
Eberhard v. Rofenberg) verheiratet. Geſucht beider Eltern u. 
zugehörige Daten. 
Schöckingen, Württ. Friedrich Frhr. v. Gaisberg. 


Nr. 79. v. Einem. 

Niederſächſiſche Familien, die Familienarchive oder Regeſten 
oder andere Aufzeichnungen haben, werden höfl. gebeten, ſofern 
hierin der Name von Einem, Einhem, Eyem irgendwie ere 
wähnt wird, das dem Unterzeichneten mitzuteilen. 

Braunſchweig, Steintorwall 12. Ernſt Egon v. Einem. 


Nr. 80. Fuchs. 

Erbitte Nachrichten über das Leben und die Herkunft von 
Johann Nicolaus Fuchs, 1727 „Informator beim Waiſenhauſe 
in Bielefeld, vermählt mit einer Premfels, dort 1729 geſtorben. 
Ebenfalls über den Chirurgen Joh. Chriſtoph Fuchs in Bielefeld 
(1727—48). War er Joh. N.’3 Sohn oder Bruder? Jedenfalls 
nahe verwandt. Wo iſt er geboren u. wer waren ſeine Eltern. 
Wo blieb Joh. Nicolais Fuchs de Etzebig (Etzleber?) u. Th., 
welcher 1696 in Leipzig ſtudierte? Hatte er Geſchwiſter und wer 
waren ſeine Eltern? Ebenſo erbitte Nachrichten über Hans 
Chriſtoph von Fuchs aus Zerbſt, 1684 ſtud. i. Leipzig. Im voraus 
vielen Dank. 

Riga, Rußland, Ritterſtr. 32. Erich Seuberlich. 

Nr. 81. Gadner. 

Dr. Georg Gadner, Geſchichtsſchreiber u. Kartograph wurde 
Herz. Württembergiſcher Rat und als ſolcher 1594 mit der halben 
Feſte Branburg belehnt, fein Wappen kommt im alten Sieb— 
macher IV. 69 unter der Rubrik „Geadelte“ vor. Dr. Georg G. 
ſoll aus Bayern ſtammen. Geſucht Daten über ihn, ſeine Eltern 
u. die Nobilitierung. 

Friedrich Frhr. v. Gaisberg in Schöckingen Württ. 


Nr. 82. RNegiments⸗Stammliſte. 

Für Regts.⸗Stammliſte werden genaueſte Perſonalien fol- 
gender ehemals heſſen⸗kaſſelſcher bezw. kurheſſiſcher Artilleriſten 
pp. geſucht: 1. Apell, Reinhard; 1761 Sek. Lt.; {páter Commissarius 
loci. — 2. von Apell, Ernſt: * 1839; 1857 Sek. Lt. — 3. Bähr, 
Ludwig: 1813 Lt. — 4. de Balbi, Philipp: aus preuß. Dienſt; 
1772 Oberſt; T 1779. — 5. v. Berlepſch, Thom. Chrift.: aus 
hannöverſch. Dienſt; 7 1752 als Gen. Lt. — 6. v. Bofe, Wilh.; 
* 1770; 1787 Sek. Lt.; T 1843. — 7. Bröckel, Henr. Chrift: t 
1773 Caſſel als Gen. Major. — 8. Buyrelte, Abraham: 1772 
Oberſt. — 9. v. Canig, C. Ludw.: 1817 Hudjunfer. — 10. 
Champrenaud, Gam. Iſaac: t 1767 als Capitain a. D. — 11. 
v. Colſon, Friedr. Wilh.: 1789 Sek. Lt.; f 1809. — 12. v. Cols 
fon, Ferd. Joh. Wolfg.: * 1769, f 1788 als Sek. Lt. — 13. 
v. Colſon, N. N.; aus Bückeburg; 1787 Capt. — 14. Conradi 
Geo.: T 1766; Ingenieur⸗Major, aus Preußen. — 15. Conſens, 
Ludwig: 1776 Lt. — 16. v. Diede zu Fürftenftein, Dietrich: 
T 1758 als Gen. Lt. — 17. (v.) Diet (e) rich, Ernſt: 1794 Sek. Lt. 
— 18. v. Don op, Friedr. Ludw.: 1803 Huckjunker. 

Oranienſtein (Waffau). Stabsarzt Dr. H as. 


Nr. 83. (v.?) Schmitt, Schmidt, Schmid u. a. 

1. Wann u. wo wurde geboren der Schultheiß (Johann d) 
Schmitt, der etwa 1632 in Oſtheim bei Friedberg (Oberheſſen) 
ſtarb? Wer waren ſeine Eltern, wer ſeine Gattin? Sein 1610 
geborener Sohn Johann ſtudierte in Marburg, Gieſen und Köln. 
Sit er in Verbindung zu bringen mit dem polniſchen Schult⸗ 
heißen Johann Schmitt in Hungen, dem Empfänger der Briefe 
des ſpäteren obriſten ſecretarii zu Hungen, Johann Eberd Schmitt 
(Fabritius) ? „(ef. Briefe eines marburger Studenten 1606- 1611“. 
Ztſchr. des Vereins f. heſſiſche Geſch. u. Landeskde., N. F., Bd. 
XXII). — 2. Was iſt bekannt über den Notarius publicus Jo- 
hann Schmitt aus Laubach in Heſſen, der 1640 in Butzbach in 
Heffen lebte? — 2. Was ift bekannt über den heſſiſchen Kapitän 
Ludwig Scherer, der des Schultheißen Schmitt zu Oſtheim 
Tochter Barbara zur Gattin hatte? Des Oſtheimer Schultheißen 


Schmitt Gattin ſoll Amalie v. Hofen (Hoven u. ä.) geweſen ſein. 


Magdeburg. Konſiſtorial⸗Sekretär Machholz. 


Nr. 84. v. Schnakenburg. 

1. Nachrichten über Perſonen des Namens Schnackenburg, 
Schnakenburg, v. Schnackenburg, v. Schnakenburg, von der 
Schnakenburg, v. Schnackenberg erbeten, beſonders bis zum 
Anfang d. 19. Jahrh. Ebenfalls für Auskunft über Vorkommen 
d. Wappens (Rote Burg in filb. Felde, um deren 2 Türme ſich 
je eine Schlange windet) dankbar. — 2. Wo erhält man Aus⸗ 
künfte über Offiziere der Kgl. Hannov. Armee? 

Riga, Rupl., Nicolaiſtr. 69a, W. 16. E. v. Schnakenburg. 


Nr. 85. Schultz. 

Auskunft wird erbeten über einen 1795 in Celle lebenden 
Bürgermeiſter Schultz und ſeine Frau. Seine Frau ſcheint 
eine geb. Wedde aus Salzwedel geweſen zu ſein. 

Frankfurt a. d. O. Frhr. v. Lützow, Major. 


Nr. 86. Schümer. 

„Euertt (Eberhard) Schüemer aus dem Reich Aaken“ 
(Aachen?, Aden?) wird 1625 Bürger in Schüttorf. Wo läßt 
ſich etwas über ſeine Vorfahren in Erfahrung bringen? Was iſt 
unter dem „Reich Aaken“ zu verſtehen? 

Quendorf b. Schüttorf. Dr. Edel. 


Nr. 87. v. Stein zu Neißenberg. 

Anna v. Stein zu Reißenberg heiratete Georg Wilhelm 
v. Neipperg; ſie ſtarb 1582 u. liegt in Adelshofen begraben. 
Geſucht Daten über fie u. ihre 4 Ahnen. 

Schöckingen, Württ. Friedrich Frhr. v. Gaisberg. 

Nr. 88. Steinkopf. 

1. Johann Hermann Theodor Steinkopf * Ftenerode 
(Brandenburg) 9. Nov. 1815, ging 1840 als praktiſcher Arzt nach 
St. Petersburg, wo er 1865 noch lebte. Wo kann ich über ſeine 
weiteren Schickſale u. ſeine wohl in St. Petersburg lebende 
Nachkommenſchaft etwas erfahren? — 2. Im Jahre 1711 wurde 
Johann Steinkopf in Ottersberg (Parochie Otterſtedt in Bremen) 
e. Tochter geb. Paten waren: 1. Ihre Durchlauchtigkeit Sophia, 
Herzogin von Holſtein, 2. Chriſtiana Guſtava Johanna, Gräfin 
v. Löwenhaupt, 3. Herr Major v. P. (der Name iſt ſchwer zu 
leſen.) — Wie kann ich über dieſe Familie Steinkopf näheres 
erfahren? Werden in den Kanzleien der hohen Herrichaften 
Regiſter über die Kinder geführt, bei denen fie Pate geſtanden 
haben, u. an wen hätte ich mich in dieſem Falle zu wenden? 

Sondershauſen. Guſtav Steinkopf. 


Nr. 89. von Thadden, von Sydow, von Billerbeck. 

1. Ein Major v. Thadden um 1800 fol mit e. Fräulein 
von Sydow verheiratet geweſen ſein. Beruht dieſe Angabe auf 
Richtigkeit? u. gegebenenfalls, welche Perſonalangaben (Namen, 
Daten) find von dieſem Ehepaare bekannt? — 2. Chriſtoph von 
Billerbeck, Kgl. preuß. Oberſt, früher im 1. Bataillon Leibgarde 
zu Fuß, 1713, f Halle a. d. S. 16. Nov. 1790, Herr auf Beuchlitz 
u. Schlettau bei Halle, heiratete Schoenebeck a. d. Elbe 20. Febr. 
1755, Rudolphine Wilhelmine von Stecher a. d. H. Beuchlitz. — 
Geſucht ſind die Voreltern (möglich auf 8 Ahnen) des Oberſten 
Chriſtoph von Billerbeck, ſowie fein Geburtsort u.⸗Datum. 
Greifswald, Hunnenſtr. 26. Reinhold v. Thadden, cand. iur. 

Nr. 90. Bogtherr (Vogter, Fochter, Vogher). 

1. J. J. 1484 war an der Univerfitat Leipzig e. Johannes 
Vogher von Sbisfelde (Kr. Gardelegen) immatrikuliert. Kann 
über ihn u. ſeine Abſtammung Näheres mitgeteilt werden? 
2. Ein 1583 zu Meinheim (Mittelfr.) als Pfarrersſohn geborener 
Samuel Vogtherr war Augenarzt u. Steinſchneider zu Köln 
a. Rh., trat dort zum Katholizismus über u. war mit Anna 
Eliſabetha N. aus Bacharach a. RH. verheiratet; er hatte 2 Töchter 
u. 1 Sohn Johann Georg. Wer weiß Näheres über ihn u. 
ſeine Familie? 3. Die am 13. Dezember 1597 geborene Tochter 
Margareta des Meinheimer Pfarrers Georg Vogtherr war 
mit e. Goldſchmied zu Öttingen verheiratet. Wie hieß dieſer? 
4, Iſt über die 3 Kinder (darunter ein Sohn Samuel) e. 1634 
in Hammersheim⸗Gülchsheim (Mittelfranken) verſtorbenen Pfar- 
rers Samuel Vogtherr etwas befannt? 

Bayreuth. Konſ.⸗Rat Dr. Vogtherr. 


Nr. 91. Weinert, v. Noſtitz, v. Hocke. 

Es werden geſucht: 1. Eltern der Luiſe Weinert, * um 
1776 in Medzibor, co I, m. Major v. Titius, II. um 1798 in 
Wielun, Polen, mit Lt. Friedrich von Kehler. — 2. Eltern der 
Charlotte Magd. v. Noſtitz a. d. H. Zedlitz, 1694 wo? co wann? 


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wo? mit Hans Wolff v. Falckenhayn auf Aufche u. Guſitz. — 
3. Eltern der Johanna Magd. v. Hocke a. d. 9. Kl. Reudichen, 
* wann? wo? co wann? wo? mit Hans heinrich v. Falckenhayn 
u. Gloſchke a. Ober-Rippersdorf u.⸗Polack, f 1700 a. Polad. — 
4. Eltern der Barbara v. Stoſch a d. H. Mondſchütz, * 27. 7. 1621 
wo? f 1. 7. 1691 wo? co wann? wo? mit Heinrich v. Falckenhayn 
u. Gloſchke auf Rippersdorf, Breßlawitz u. Hammer. — 5. Eltern 
der Anna Maria v. Langenau a. d. H. Wandritſch,“ wann? 
wo? co wann? wo? mit Heinrich von Falckenhayn u. Gloſchke, 
welcher t . 1. 1636 wo? ihre Mutter war e. geborene v. Mutſchelwitz. 
Königsberg O.⸗Pr., Kaiſerſtr. 38. Reg.-Bmſtr. Helmrich. 


Nr. 92. Wentzel. 
In Bingenheim in Rheinheſſen hat in den Jahren 1583 
bis ca. 1800 e. Familie Wentzel alias Wenzell gelebt. Im 
Jahre 1777 iſt e. Wentzel nach Hamburg ausgewandert. — Ich 
bitte um Mitteilung über Geitenlinien durch die Zentralſtelle. 
Hamburg, Plan 6. Johann Vinc. Wentzel. 


Nr. 93. Wiederhold. 

Ich ſuche Vornamen u. Eltern von N. Wiederhold, 
Amtschirurg in Blomberg, ſpäter Regimentschirurg, T um 1810 
am Lazaretfieber im napoleoniſchen Kriege in Spanien. Er war 
verheiratet mit Charlotte Marie Dorothea Haacke aus Hameln. 
Seine Tochter Caroline Suſanne Charlotte wurde 1806 2. 2. in 
Hameln geboren. Nach dem noch e. Sohn Fritz geb. Seine 
Schweſter Dorothee Amalie Margarete Wiederhold, geb. (wo?) 
1771 N. 27 heiratete den Wundarzt Johann Georg Kleine in 
Wiedenſahl u. tft, die Großmutter des bekannten Malers u. 
Dichters Wilhel ; 

Schlobitten. Dr. Krollmann. 

Nr. 94. Wittekind. 

Erbeten werden Zeit u. Ort der Geburt von Johann 
Chriſtian Wittekind (auch Widdekind oder Wiedenkindt ges 
ſchrieben), t am 27. 12. 1696 zu Fiſchbach im Taunus. Es liegt 
e. Stammbaum vor, welcher 1687 mit David u. Chriſtian Widde⸗ 
kind beginnt. David Widdekind war Mühlenmeiſter auf der 
Wahrener Mühle, Gemeinde Lohne, Amt Gudensberg Hauſummer. 
Da auch die Büdinger Linie aus dortiger Gegend (Niedernſtein) 
flammt, wäre es möglich, daß unſere Vorfahren ebenfalls von 
dort auswanderten. Für jeden Fingerzeig, wie wir die Genealogie 
weiter rückwärts über jenen Stammbaum hinaus verfolgen können, 
wäre ich dankbar. 

Frankfurt a. M., Beethovenſtr. 67. Frau J. Wittekind. 


Nr. 95. v. Geldern, v. Eldingen. 

Ich erbitte nähere Mitteilungen über folgende Perſonen: 
1. Johann v. Gelre, Sohn Johannes v. G. u. der Margarethe 
v. Eversdijck, der 1510 mit Burg Wilp belehnt wurde. — 
2. Valenus v. G., Sohn Reiners v. G. u. der Aleid Schenck v. 
Nydeggen, der — um 1510 geboren — 1528 mit Hof Rad, 1552 
mit Barneveldt belehnt wurde. — 3. Wynant v. G., zweiter 
Sohn Dietrichs v. G. u. der Friederike v. Heeckeren⸗Rechteren v. 
Voerſt, der 1580 in ſeinem Hauſe Grunsfort gefangen genommen 
u. mit Gewalt nach Wageningen gebracht wurde. — 4. Peter v. 
G., der in der ſog. Grafenfehde unter Graf Chriſtoforus v. Olden⸗ 
burg auf der Seite der Lübecker gegen Dänemark kämpfte. Er 
ſoll 1569 noch gelebt haben. — 5. Deſſen Brüder Johann u. 
Adolf, der 1544 vom Herzog v. Cleve aus ſeinen Gütern geſetzt 
wurde. — Wer kann ferner Auskunft geben, wohin die Familien- 
papiere der ausgeſtorbenen Familie v. Eldingen (beſaß Wohlen⸗ 
rode bei Celle) gekommen ſein mögen. Mich intereſſiert beſon⸗ 
ders Dorothea v. E., die Schweſter des mit Clara v. Wittorf 
verheirateten Georg v. E. (1589). 

Dresden, Lindenauſtr. 3. v. Geldern⸗Criſpendorf. 


Nr. 96. von Germar. 

Wer war „Ludwig von Germar“, der im Jahre 1816 in 
Leipzig e. Roman „Eine Chriſtnacht“ bei J. C. Hinrichs erſcheinen 
lies. Der Roman iſt dem preußiſchen Geheimen Juſtizrat u. 
Landſchaftsdirektor Herrn v. Arnim auf Heinridsdorf gewidmet. 
Wer war dieſer Herr v. Arnim. 

Hamburg, Hanſa⸗Str. 74. Bruno v. Germar, Hauptmann. 


Nr. 97. Goeden⸗Viering. 
Nachrichten jeder Art erbittet über die Familie Viering 
(18. Jahrh. i. Granſee i. d. M.; 17. Jahrh. i. Gardelegen), ſowie 
üb. d. Fam. Goeden (auch Göden, älter Goden, Gode, Godenius 


IE DNA Or PoP GDA PrP 


u. d.; event. v. G.; Wappen; letzte Spuren i. Alt- u. Neuſtrelitz 
um 1730 bis 1740). Kl. Unkoſten nach vorh. Vereinbg. erſetzt. 
Senftenberg, N. L. Dr. Herdtmann. 


Nr. 98. v. Goeſſel. 
(Fortfegung aus der letzten Nummer). 

41. Leopoldine v. Frankenberg, 7; f Prietzen i. Schl., ? 
— 42, Bogislaus Chriſtoph Friedrich Beyer, * 7; F Brieg, 
1789 ?; co ? mit 7 — 43. Sophie Strodt, * ?, 1738 7; t ?, 1812 ? 
— 44. Jacob Friedrich v. Burghoff, * ?, 17112; f?; ? mit? 
— 45. Marie Elifabeth Schartau, * ?, 1711 ?; FT Magdeburg 
1767 Dez. 4. — 46. 7 Reinbeck, Sg f ?; co ? mit. — 47. 7, 
SS f ? — 92. Joh. Guſtav Reinbeck, * Celle, 1683 Jan. 25.; 
7 Schönwalde b. Berlin, 1741 Aug. 21; oo ? 1710 mit. — 93. Nym- 
pha Margaretha Elifabeth Scott, * ?, T ? — 48. Kaspar Konrad 
v. Poſer u. Gr. Nädlitz, * Kl. Kniegnitz, 1710 Okt. 15.; f Nied. 
Bingerau, 1776 Jan. 4.; co ? mit. — 49. Friederike Juliane 
von Tſchirſchwitz a. d. H. Stein, * ?, 1728 Nov. 11.; f 7, 
1803 Dez. 6. — 50. ? v. Czettritz u. Neuhaus a. d. H. Seiten- 
dorf, * t, f 7, co ? mit. — 51. 7, Së: f 7. — 52. 7, Groß. ? 
t ?; co ? mit. — 33. 7, 7; f 7. — 54. 7, 7; F 2; oo ? mit. 
— 55. 7, * ?; f 2. — 56. Gottlieb Heinrich v. Poſer u. Gr. 
Nädlitz, * Grunwitz, 1713 Juni 21.; f ?; co ? mit. — 57. Jo- 
hanna Chriſtine v. Remultowsky d Kornitz a. d. 9. Bludo⸗ 
witz, ?; F 7. — 58. ? v. Loeben a. d. H. Liedritz, 7; F ?; 
oo ? mit. — 59. 7, 7: f * — 60. ? v. Poſer u. Gr. Nädlitz 
auf Droſchkau, 7; f 7; co ? mit. — 61. ? v. Riemberg, * ?; 
TS — 62. 7 v. Maguſch, 2; f 7; œ? mit. — 63. 2, 7 F? 

Hamburg, Rentelitr. 16. Oberltn. v. Goeſſel. 


Nr. 99. Grofebert. 

Mein Urgroßvater Bernhard Kleinpeter war Sergeant in 
der Engliſch-Deutſchen Legion, — aber in welchem Ba— 
taillon? (NB. Vor 1803 war er ſchon Korporal in der hannov. 
Armee; Regiment u. Bataillon bekannt). Für den erften ere 
betenen Nachweis zahlt 15 Mart. 

Graudenz. Grofebert. 


Nr. 100. Guſe, von Kobel, Nemter, von Schlichtegroll, 
Steffenhagen, Zitelmann, von Zitzwitz. 

Ich bitte um Angabe der Eltern u. Großeltern folgender 
Perſonen. 1. Chriſtian Guſe, . . 12. 1717, f Zietlow 21. 10. 1803, 
Unteroffizier im Prinz Woritzſchen Regiment u. deſſen Ehefrau 
Hedwig Remter, * . 1733, T Zietlow 18. 11. 1810, Herrin 
auf Zietlow, Pommern. — 2. Georg Friedrich Zitelmann, 
Präpoſitus zu Körlin (Perſante) u. deffen Ehefrau Sophia Fries 
derike Zitzwitz. — 3. Martin Chriſtoph Steffenhagen, 
. 1771, T Leppin 30. 11. 1859, Herr auf Leppin u. Schleps, 
„ u. deſſen Ehefrau Friederike Chriſtiane Luiſe Höß, 


i bei Naugard 7. 6. 1777, T Leppin 18. 6. 1854. — A. Sophie 
von Kobell, * München ? . . 1797, t München 9. 5. 1846, 
fore) , 1892 mit Antonin v. Schlichtegroll, Geheimer Rat 


u. Oberbaurat zu München. 
e a. O., Junkerſtr. 6. Guſe, Oberſtleutnant a. D. 


Nr. 101. Haslinger. 

Folgende Angaben erbeten: 1. Geburtsort u. Univerſität des 
Daniel Haslinger, Pfarrers in Reeg, Neumark, * 1652, f 1727 
Reeg. — 2. Daten u. ev. Nachkommen von a) Stephanus Im- 
manuel H., — 16. 1. 1697 Reeg, 1720 als Furier erwähnt; 
b) Chriſtian Gottlieb H., * 1730 Reeg; c) Samuel Wilhelm H., 
* 21. 12. 1734 Buslar, Pommern, ſtudierte 1756—1758 in Halle 
die Rechte. — 3. Vorkommen des Namens Haslinger (ob, 
linger) in Deutſchland, beſonders in früheren Jahrhunderten. 
Meine Familie anſcheinend einzige dieſes Namens, die ſeit 
mindeſtens 1677 in Deutſchland ihre Wohnſitze hat. — 4. Adreſſe 
e. Familie Haslinger, die in der Nähe von Hannover e. Ritter- 
gut beſitzen ſoll. 

Königsberg, Altſt. Holzwieſeſtr. 5/7. 

Nr. 102. v. Heringen. 

Woritz Georg Frhr. v. Heringen, . . . 1639, . . . 1708, 

. Anna Eliſabet v. Maltitz, * . 1664, . . . 1716. 
Um Ergänzung u. um Angabe der beiderſeitigen Eltern bittet: 
Friedrich Frhr. v. Gaisberg in Schöckingen, Württ. 


Nr. 103. Heydenreich, von Heydenreich. 
Geſucht werden Geburts- u. Sterbeeinträge u. ſonſtige Ur⸗ 
kunden u. Nachrichten betr. d. Kurf. Sächſ. Lehnſecretärs Wolfgang 


Erich Haslinger. 


Heydenreich (Hay, Hais, Heidenreich) in Dresden. Er war e. 
Sohn des am 2. 10. 1555 in Freiberg i. Sa. t Rats- u. Handelsherrn 
Melchior Heydenreich (Heyderich), iſt vermutlich um 1520 in 
Freiberg *, f nach Gedächtnispredigt für feinen Sohn Melchior 
15. 11. 1566. Für Urkunden, den Tod betr., kommen Orte des 
ehemaligen Kurfürſtent. Sachſen im allgemeinen in Frage. Das 
gleiche dürfte für Urkunden ſeine Vermählung betr. gelten. Auch 
Nachrichten über das von Wolfgang H. geführte Wappen ſind 
erwünſcht. Für amtliche Nachrichten betr. Geburt, Heirat u. Tod 
des Wolfgang H. u. Nachweis der Geburtsurf. für Melchior 
(von) H. werden je 30 Mk. von Rechtsanwalt Dr. Heydenreich 
in Leipzig, Schulſtraße 11 gezahlt. 

Leipzig, Kochſtr. 115. Oberregierungsr. E. Heydenreich. 


Nr. 104. v. Horn. 

Bezugnehmend auf die Anfrage Nr. 81 in Heft 4 von 1911 
betreffend v. Horn bitte ich um Auskunft über das Wappen des 
Patriziergeſchlechts v. Horn in Heiligenſtadt. 

Fr. Frhr. v. Gaisberg in Schöckingen, Württ. 


Nr. 105. van (von) Jeruſalem. 

Mitteilungen freundlichſt erbeten über die Familie (van oder 
von) Jeruſalem, früher in Lübeck u. Danzig. Literatur uſw. 
über den Braunſchweigiſchen Theologen u. Hofprediger, Abt 
Johann Friedrich Wilhelm Jeruſalem u. deſſen Sohn (Goethes 
Werther) iſt bekannt. 

Berlins W 50, Nachodſtr. 28. Oberl. v. Gülich. 


Nr. 106. Kitzingen, Zamler. 

Die Eltern des am 5. März 1773 zu Berlin gebürtigen 
Gottfried Knobloch v. Bredow waren Gottfried Ludwig und 
Hanna Sofie Kitzingen. Wer könnte von den w. Leſern des 
Blattes Auſſchluß darüber geben: woher die Familie Kitzingen 
geweſen ſei und wo die in Betracht kommende Ehe geſchloſſen 
wurde? Erwähnter Gottfried Ludwig Knobloch von Bredow 
wurde angeblich 22. Oktober 1740 * und ſeine Eltern waren: 
Joachim Knobloch v. Bredow und Marie Katharina Zamler. 
Wo könnte Gottfried Knobloch v. Bredow geboren ſein? Woher 
die Familie Zamler (angeblich aus Belgien) geweſen ſei und 
wo ſie um 1727 ſich aufhielt. Die Trauung war angeblich am 
30. Oktober 1727. 

Bu dapeſt VIII, Joſefsring 2. A. v. Kempelen, Genealoge. 


Nr. 107. von Klocke. 

5. Dietrich Goswin von Klocke, Mitbeſitzer von Borgs 
hauſen, * 6. A. 1656, f 11. 4. 1699, co 1685 mit Anna Elifabeth 
von Metſch, + 29. 5. 1717, Tochter des Johann Rudolf und der 
Eliſabeth Katharine von Esbeck. Ihr Vater Johann Rudolf 
von Metſch kommt in Soeſter Kirchenbüchern als „Adjutant v. M.“ 
vor; er wurde 1672 im Duell erſchoſſen. Welcher Linie des Ge⸗ 
ſchlechtes v. M. gehörte er an? (Seine Mutter war eine v. Fals 
kenhagen). Sind ſeine 8 oder 16 Ahnen bekannt? — 6. Der 
Poeta laureatus Nicolaus Gothus berichtet in feiner 1651 veröffent- 
lichten, in lateiniſchen Verſen abgefaßten Biographie des Hofpfalz⸗ 
grafen, Kanzlers Dr. Kaſpar Klocke (1583—1655) auch von deffen 
Familie. So erzählt er von Caſpars Urgroßvater, dem Soeſter 
Ratsherrn Johann Klocke, co mit Barbara Brandis (v. Zelion 
gt. Brandis), und ſeinen Söhnen, darunter auch einem patroclus, 
und fagt: „Qvinto subnascitur ortu Patroclus, egregium qvem 
civem Riga Livonum ludicioqve gravem novit jussitqve Senatus 
Ordine censitum communia jura tueri." Ein „her Patroclus Clocke“ 
iſt mir bisher ſonſt nur noch einmal in Soeſt in einer Urkunde 
vom 1. Februar 1522 bekannt geworden. Er ſcheint ſich dann nach 
Riga gewandt zu haben, das damals mit Soeſt in lebhaftem 
Verkehr ſtand. — Ich bitte nun um Angaben über das Bors 
kommen des Patroclus Klocke in Rigaer Quellen; auch der 
geringſte Hinweis iſt mir ſehr willkommen. 

München, Leopoldſtr. 23. Frhr. v. Klocke. 


Nr. 108. Knuſt. 

Erbitte Auskunft über die Lebensſchickſale folgender Stu⸗ 
denten: Engelbaſtus Knwſt de Hoenofer, immatrikuliert Erfurt 
1413, Johannes Knuſtius Stendalenſis, immatr. Frankfurt a. O. 
1561—62, Henricus Chauſtinus Hertzbergenſis, immatr. Frant- 
furt a. O. 1621, Petrus Knauſt Hamburgenſis, immatr. Roftod 1600, 
Theodorus Knuſt Buxtehudenſis immatr. daſ. 1620, Johannes 
Knuſtius od. Knuſt Roftodienfi3, immatr. daf. 1666 u. Greifswald 
1671. Iſt letzter fpater Lehrer od. Rektor in Roftod od. Greifswald 


geweſen? Wo außer Stadt Hannover u. Umg., Berlin, Pommern 
u. der Uckermark kommt der Name Knuſt vor? 
Obrawalde b. Meſeritz. 
Nr. 109. von Kotze. 

Zur Vervollſtändigung des Stammbaums meiner Famllie 
bitte ich um folgende Angaben ev. um Ergänzung: 1. Dietrich 
v. K., 1234 iſt Zeuge bei einem Kaufe des Kloſters Marienkammer 
in St. Georgen bei 5 Wer kann nähere Angaben machen? 
— 2. Hermann v. K., Knappe 1316, F um 1350, oo mit Elifabeth 

.. . 7 Wo finde Ge nabere Angaben ? — 3. Hermann v. K., 
x ?, T wo ? vor 1394, war erzbiſchöflicher Vogt auf Giebichen⸗ 
ſtein, oo mit Anna . . . 7 Näheres mir nicht bekannt. — A. Peter 
Hermann v. K., 1401, 1422 Herr auf Halle a. S., Ammendorf u. 
Beeſen, co mit v. Ammendorf? Wer kann nähere Angaben 
machen? — 5. Hermann v. K., wann u. wor, f wo? 5. 6. 1475, 
oo wann, wo? mit Anna von Wulffersdorff, F wo? 26. 11. 1483. 
Wann u. wo ift Anna *? 

Potsdam, Viktoriaſtr. 17. Hans v. Kotze, Hptm. a. D. 


Nr. 110. Ley, Loy, Law, Lauw, Lew, Leuw, Low, Louw, 
Lau, Leu. 

Angaben über das elſäſſiſche Geſchlecht Ley (alte Formen 
obenſtehend) febr erwünſcht. Wappen. Bereits i. 15. u. 16. Jahr⸗ 
hundert zu Kayſersberg (Ober-Elſaß) anſäſſig. Hans von Law 
u. deſſen Ehefrau Margreth 1538 bereits f. 

Le Havre, Boulevard de Strasbourg 52. René C. Ley. 


Nr. 111. v. d. Lippe, v. Beſſel, v. Leipziger. 

1. Bernhard Heinrich von der Lippe, * 17. 2. 1617, Sohn 
des Franz Simon von der Lippe auf Wintrup u. ſ. Gemahlin 
Margarethe von Eppe a. d. Hauſe Goddelsheim. Wer ſind die 
Eltern des Franz Simon von der Lippe und ſeiner Gemahlin? 
— 2. Anna von Beſſel, * Drakenberg 9. 9. 1630, Tochter des 
Chriſtian von Beſſel auf Drakenberg u. ſ. Gemahlin Levcke von 
Münchhauſen. Wer find die Eltern des Chriſtian von Beſſel 
u. ſ. Gemahlin. — 3. Heinrich Siegfried von Leipziger auf 
WMotterwik, * Friedersdorf 9. 1. 1680, Sohn des Georg Heinrich 
von Leipziger auf Wiederau u. Friedersdorf u. ſ. Gemahlin 
Martha Elifabeth von Karras a. d. H. Croſſen. Geſucht die vier 
Ahnen des Georg Heinrich von Leipziger u. ſ. Gemahlin. 

Berlin, Catrinſtr. 9. M. von Trebra. 

Nr. 112. Marſchalk v. Oſtheim. 

Wer waren die Eltern der 1569 verſtorbenen Anna Mara 
ſchalk v. Oſtheim, die an den 1555 7 Wolf v. Gemmingen 
verheiratet war. Nähere Daten erwünſcht. 

Friedrich Frhr. v. Gaisberg in Schöckingen, Württ. 


Nr. 113. Moeske, Mielke. 

Wer kann Auskunft geben über folgende Frage: Adam 
Moeske (angeblich ein Mitglied der ungariſchen Familie Meskö) 
zog mit Franz Räköczi II. nach Polen, hielt ſich bis 1713 zu 
Thorn, reſpektive zu Danzig auf. Friedrich Wilhelm J. Leibgarde 
trat er bei; 1717 wurde er zum Wattmannſchen Dragoner= 
regimente verſetzt, wo er 1723 Hauptmann wurde. Kurz nachher 
trat er in den Dienſt des Königs von Polen. Angeblich wäre 
der zirka 1724 geborene (wo?) Chriſtian Moeske fein Sohn, 
dem aus der Ehe mit Maria Mielke (Wilke, Wilkin), die vor 
1773 zuſtande kam, am 25. Juli 1773 zu Thurn Johann Jakob 
WMoeske entſproß. Wo fand die Trauung Chriſtian Moeskes 
mit Mielke ftatt? Wo lebte um 1720 Adam Woeske, reſpektive 
wo hielt ſich das Wattmannſche Regiment in dieſen Jahren auf 
oder wo war das Huſarenregiment, bei dem Adam Moeske 
diente? Wer war die Frau von Adam Moeske, wo geſchah 
ihre Trauung? Gibt es eine Spur noch von vor 1720 über 
die Familie Moeske in Deutſchland oder Polen? 

Budapeſt VIII., Joſefsring 2. We v. Rempelen. 


Nr. 114. v. Meyern, mhof. 

Geſucht werden die je acht Ae es Gothaiſchen Ober⸗ 
hofmarſchalls Ferdinand v. Meyern⸗ Hohenberg u. feiner Ge⸗ 
mahlin Henriette Freiin v. Imhof. 

München, Leopoldſtr. 23 JI. r. Friedr. v. Klocke. 


Nr. 115. v. Münchweil. 

Berchta v. Münchweil 1484 auf die churiſchen Lehen vers 
wieſen, war mit dem 1512 F Ludwig v. Neuhauſen vermählt. 
Wer waren ihre Eltern? Nähere Daten erbeten. 

Schöckingen, Württ. Friedrich Frhr. v. Gaisberg. 


Dr. Knuſt. 


Nr. 116. Nordbed. 

Baron Toulon v. Norbeck, Sprößling einer nach Öfter« 
reich eingewanderten belgiſchen Adelsfamilie wurde 1896 auf 
den Salomoninſeln ermordet. Was iſt über fein Geſchlecht bes 
kannt? Woher ſtammt der Beiname Norbeck? Johann Nort- 
beck? Johann Nortbecke, 1558 im Rat der Stadt Schüttorf 
iſt der älteſte, mir bekannte Vorfahr der Familie Norbeck; auch 
Nordbeck etc. geſchrieben. 

Quendorf b. Schüttorf. Dr. Edel. 

Nr. 117. Queck, Quegk, Qudd, Quecke, Queccius. 

Für jede Nachricht dieſe Familien betreffend bin ich dank⸗ 


bar. Im Speziellen intereſſieren mich Nachrichten über die 
Nachkommen vom Konſiſtorialſekretär Conrad: 1. Balthaſar Queck 
Jever ca. 1600 u. Rector Benedictus Queck ca. 1600 Jever. 
Beide nannten ſich Queccius, die Familien kommen nach 1650 
nicht mehr in den Kirchenbüchern von Jever vor. 2. Nach- 
kommen von dem Medicus, Dr. M. Gregorius Queck (Queccius) 
— Gemahlin Frau Maria Magdalena Schlüßelfelder — Nürn- 
berg. Georg Andreß, * 28. 12. 1623, Nürnberg, Georg Konrad, 
* 30. 3. 1627, Nürnberg. 3. Nachkommen vom Domwerkmeiſter 
Niclas Queck (e) zu Mainz ca. 1500 dort wohnhaft. 
Leipzig, Leibnizſtr. 26/28. Otto Queck. 


Antworten auf die Rundfragen. 


Zu Nr. 105 (1911). Beckmann. 

In Hamburg gab es e. zum Patriziat gehörige Familie 
Beckmann, der Peter B. (1588—1610), Berthold B. (1614 bis 
1622) u. Lukas B. (1644—1658) entſtammten. Wappen: In B. 
e. aus w. Bach im Schildesfuß wachſender, in der Linken e. w. 
Stab haltender wilder Mann, über u. zur Seite desſelben e. 
fliegendes w. Band. Helm: w. b. Wulſt, zwiſchen zwei w. b. 
über Eck geteilten Büffelhörnern e. dieſelben an den Enden 
haltender w. Mann. Decken: w. b. (Quelle: Neuer Siebmacher 
V. 3, S. 20.) 

München, Leopoldſtr. 23 lr. Friedrich v. Klocke. 


Zu Nr. 164 (1911). Schirmer, Wagner, Herbſt. 

Nachrichten über einzelne Glieder der Familien Schirmer, 
Wagner, Herbſt finden fih in dem Album der ev.-luth. Geiſt⸗ 
lichen im Kgr. Sachſen. 

Chemnitz⸗ Hilbersdorf. A. Berndt, Eiſenb.⸗Sek. 

Zu Nr. 263 (1911). v. Einem. 

Rotermund, Das gelehrte Hannover, 1823, nennt mehrere 
v. Einem, darunter auch Johann Juſt v. E., den anonymen 
Verfaſſer der Antiquitates Moringenses 1739. Quelle? In den 
„Liſten u. Nachweiſungen, welche ſich auf den Dienſt der 
Königl. Deutſchen Legion beziehen“ (1837) finden ſich u. a. folg. 
Namen: Breymann S. 31, 87, 113; v. Einem S. 15, 75; 
Heydenreich S. 89; v. Loeſecke S. 100, 110, 164, 173, 183; 
Timaeus S. 76. 

Graudenz. Grofebert, Landrichter. 

Zu Nr. 3 (1912). Kitſcher. 

Johann Berkmanns Chronik von Stralſund: 1502 do was 
bi hertich Buggeslaus (X. v. Pommern) ein doctor, de hete D. 
(Johann) Kitzſcher ein ouerlender. Näheres über dieſen Joh. 
K. in pommerſchen Geſchichtswerken 3. B. bei Thomas Cantzow. 

Drk. 
Zu Nr. 6 (1912). Groß⸗Flottbeck. 

Groß ⸗Flottbeck hat kein einziges Adreßbuch, ſondern e. Ab⸗ 
ſchnitt im Hamburg ⸗Altonager Adreßbuch. Zum Nachſchlagen 
bin ich gern bereit. 

Hamburg, 20. Erikaſtr. 155. O. Goebel. 


Zu Nr. 16. 2. (Heft 1. 1912). v. Plettenberg. 
Nach Steinen, Weſtfäl. Geſchichte u. Fahne, Grf. Bacholtz 
u. weſtfäl. Geſchlechter ergibt ſich folgende Stammtafel: 
Rembert v. Plettenberg zu Lübbert v. Weſtphalen zu Her⸗ 
Nehlen co Alberta v. Ermel. bronn u. Scheidingen oo Maria 
N | Wilbrich v. Hettelftein. 
Bertram v. Plettenberg 


| 
zu Nehlen u. Landthaufen. | Anna v. Weſtphalen. 


` Elifabeth co Hermann v. Rump zur Wenne. E. andere 
Tochter nicht genannt. Diedrich v. Plettenberg zu Soeſt iſt 
Eliſabeths rechter Vetter, co Catharina v. Wendt, war Droſte. 

Deſſau. Hptm. von Sobbe. 

Zu Nr. 16. Klocke. 

Das Pfalzgrafen⸗Diplom für Caſpar Klocke wird fih im 
K. K. Staatsarchiv zu Wien befinden. — Bädecker⸗Heppe, Ge⸗ 
ſchichte der ev. Gemeinden der Grafſchaft Mark, Bd. Il, S. 18 
u. 30: Engelbert Klocke ſeit 1546 Prediger in Altena, ſtammte 
aus Lüdenſcheid, führte als Nachfolger des erſten Reformators, 
Paſtors Johann Lycaula (Wolfſtall) die Reformation in Altena 
endgültig ein. Alda S. 24: Adolf Klocke, Hochgräfe zu Altena 
1621, S. 273; Hermann Klocke Vikar z. Kierſpe (Synode 
Lüdenſcheid), + 1583. v. Steinen, Weſtf. Geſch., 3. Teil, S. 1189; 


Engelbert Kloicke (Klugh), von Lüdenſcheid bürtig, führt die Re⸗ 
formation in Altena durch, 1540. — Chroniken deutſcher Städte 
14.— 16. Ihrhdt., Bd. 3, S. 122: Soeſt, 1522 geladen vom Probſt 
3. Soeſt Her Patroclos Klocke. 
Major Rogge. 
Zu Nr. 23 (1912). Pfretſchner, von Pfretſchner. 

Excellenz Adolf von Pfretſchner war in Bayern 1866 
bis 1872 kgl. Staatsminiſter der Finanzen und 1872—1880 des 
Kgl. Hauſes u. des Äußern. 

Bayreuth. Dr. Fr. Vogtherr, Konſiſtorialrat. 

Zu Nr. 25 (1912). 2b Minoprio. 

Frau Suſette Minoprio geb. Klotz in Frankfurt a. Main 
iſt als Gemahlin des verſtorbenen Georg Minoprio e. Schwägerin 
von Caroline von Sobbe, welche in Frankfurt a. M. in ihrem 
elterlichen Haufe Friedbergerlandſtraße 26 am 16. Juli 1844 ges 
boren wurde; ſie ſtarb in Liverpool am 18. September 1909, der 
Gatte iſt noch am Leben. Aus dieſer Ehe ſtammen zwei Kinder, 
eine Tochter verehelichte Taylor u. ein Sohn ebenfalls ver- 
heiratet. Die Familie Minoprio ſtammt aus Pavia in Italien, 
woher ſie um 1750 nach Frankfurt kamen. Siehe Frankfurter 
Bürgerbuch von Dietz. 

Frankfurt a. M. Frau Julie Wittekind. 


Zu Nr. 32 (1912). v. Vaſſe, v. Esbeck. 

Nach e. den v. Spieſſenſchen Sammlungen entnommenen 
Stammtafel des von Esbeck b. Lippſtadt (sic.!) ſtammenden 
ritterbürtigen, dann in das Lippſtädter und Soeſter Patriziat 
eingetretenen Geſchlechtes v. Esbeck, das heute noch als 
v. Esbeck⸗Platen blüht, hieß die Gemahlin des Jobſt Dietrich 
von Romberg zu Edelburg nicht Eliſabeth ſondern Apollonia 
Chriſtine v. Esbeck. Sie war die Tochter des Goswin v. E. zu 
Brockhauſen (Kr. Soeſt) u. deſſen zweiter Gemahlin Anna 
von Michels. Brockhauſen gehört zur Kirchengemeinde Weslarn. 

München, 1 23 llr. Friedr. v. Klocke. 


Zu Nr. 33. v. Bockelberg. 

10. Albertine Charlotte v. Reinhart, Bernburg 1. Okt. 
1693, f - . , co Bernburg 18. Juli 1714 mit Johann Georg 
v. Rau mer, Fürſtl. anhalt. Geh. Rat, Reg.⸗Präſ., f 5. Febr. 
1747. Ihre Eltern waren: Johann Joachim v. Reinhart, 

„ Bernburg 31. ee 1692 mit Maria Elifas 
SN Dieze (Diegin), * d, T. . .. 11. Anna Eleonore 
v. Waldow a. d. 9. Bernſtein, j 24. März 1724, t 23. Mai 
1796, co Deſſau 2. Mai 1751 mit Leopold Guſtav Dietrich 
v. Raumer, Fürftl. anhalt. Reg.⸗Direkt. Ihre Eltern waren: 
Chriſtoph v. Waldow, * 1674, f 1723, Erbherr auf Bernſtein, 
Domprobſt von Kolberg, co d mit Auguſte Charlotte von 
Brand a. d. 9. Wutzig, * 14. Jan. 1697. Ihre Großeltern 
waren: a) Curt Rüdiger v. Waldow, . . 7, T um 1685. 
Herr auf Schloß Bernſtein, co ... mit Erneſtine v. Waldow. 
b) Ludwig v. Brand, * Hermsdorf 21. Aug. 1640, f 16. Juni 
1711, Erbherr auf Wutzig, Kurbrandenbg. Kanzler u. Staatsrat, 
oo mit Anna Chatharina v. Somnitz a. d. G. Drenow. (Bes 
merkt ſei, daß dieſe letzteren Angaben von der Familie v. Wal⸗ 
dow ſtammen und ſich nicht in Einklang bringen laſſen mit der 
Genealogie derer: v. Brand, vgl. Taſchenbuch der Uradligen 


. Häufer des „Gotha“ 1905). Die übrigen Daten find der Gamm- 


lung von Kirchenbuchauszügen entnommen, die ſich im Beſitz des 
Hauptmanns v. Gerlach, Berlin, Alexanderufer 2, befindet. 
Greifswald, Hunnenſtr. 26. Reinold v. Thadden. 


Zu Nr. 34. Brütt. 
Die Familie Brütt kommt namentlich in der Provinz 


Schleswig⸗Holſtein vor, auch in Hamburg. Gie foll vor einigen 
Jahrhunderten aus Brüttendorf (Kr. Zeven in Hannover) nach 
dem Dittmarſchen (Holftein) eingewandert fein. Nähere Aus⸗ 
kunft wird Amtsgerichtsrat Brütt in Welldorf geben. 

Hamburg, Blumenau 132. Oberlandesgerichtsrat v. Daſſel. 


Zu Nr. 37. Eichberg. 
Vielleicht wenden Sie ſich mit dieſer Anfrage an den Lehrer 
Eichberg in Senftenberg, WsL., Schulgebäude. 
Senftenberg, N.L., Poſtamt Il. Dr. Herdtmann. 


Zu Nr. 13. Scheffer. 

Die Preuß. Rangliſte 1911 führt verſchiedene Offiziere des 
Namens Scheffer auf. Auch der kommand. General d. XI. Armee⸗ 
korps Frhr. v. Scheffer-Boyadel entſtammt dieſer Familie, die 
übrigens in Heſſen ziemlich verbreitet iſt. 

Eſſen- Ruhr. Bibliothekar Olszewski. 


Zu Nr. 16 (1912). v. Petrikowsky. 

Vielleicht wenden Sie ſich an Frau Modeſte Ols zewski 
geb. v. Petrykowski, 3. Zt. in Potritten, Poſt Siegfriedswald in 
Oftpr., die evtl. Auskunft geben kann, bei welchen Angehörigen 
ihrer noch in Oſtpreußen blühenden Familie ſich die gewünſchten 
Angaben ermitteln laſſen. 

Eſſen-⸗ Ruhr. Bibliothekar Ols zewski. 


Zu Nr. 17. v. Weisbach. 

Wappen: Jn filb. Schilde e. vorwärts gekehrter ſchwarzer 
Büffelkopf m. ſchwarzen Hörnern, nach der Linken ausgeſchlagener 
roter Zunge u. aus den Ohren hervorgehenden, rot⸗goldenen 
Feuerflammen. Den Schild bedeckt die Freiherrnkrone, auf 
welcher e. Helm ſteht, welcher zwei von Schwarz u. Silber mit 
gewechſelten Farben quer geteilte Büffelshörner trägt. Die 
Helmdecken ſind ſchwarz u. ſilbern. (Die Wappen der deutſchen 
freiherrl. u. adel. Familien 1855 J, S. 459; Siebmacher, Sächſ. 
Adel 17.) — 1506 wurde nach Abgang derer von Meldingen 
dem Otto v. W., ſ. Geſchlecht f. d. jeweiligen Senior, die Würde 
e. der 1 Erbritter des h. r. Reiches vom Kaiſer Maximilian 
verliehen; am 21. 2. 1853 wurde der Reichsfreiherrnſtand in 
Sachſen anerkannt (Gotha 1837). — Nach dem Kirchenbuch zu 
Clftertrebnik hat Joachim v. Weißbach mit feinem Bruder 
Antonius auf Halbpart (zu gleichen Teilen!) geſeſſen. J. 
ſelbſt kommt nicht vor, da die Kirchenbücher erſt 1552 beginnen. 
— Wer ſein Vater war, iſt nicht ohne weiteres klar, es werden 
aber verſchiedene Weisbachs ca. 1500—1550 in Pegauer Rats- 
akten genannt. 

Leipzig, WMoritzſtr. 111. D. phil. Johannes Hohlfeld. 


Zu Nr. 18. v. Oeynhauſen. 
Geſchichte des Geſchlechts von Deyn hauſen bearb. von 
Julius Grafen v. Oeynhauſen. Bd. I u. IV. Linie Hinter⸗Eichholz. 
Wolfenbüttel. v. Ketten. 


Zu Nr. 50. Pfaltz. 

Das Wappen der Familie Pfaltz (Pfalz) befindet ſich 
zweimal am Gaſthauſe zum Goldenen Engel in Hildesheim (nahe 
dem Dom): Alliance-Wappen Pfaltz⸗Meyer v. 1548, 

5 Pfaltz⸗ Brandis v. 1594. 
Koſchmin, Bez. Poſen. Albrecht, Landrat. 


Zu Nr. 51, 1. betr. Graf v. Platen⸗Hallermund. 

Philipp Auguſt Graf v. Platen⸗Hallermund, * 1748 Juni 22. 
F 1816 als bayr. Oberförfter, war zuerſt Lint. in der hannov. 
Garde, dann ansbach-bahreuth. Oberforſtmeiſter u. Kammerherr; 
co 1. 1776 Aug. 2. m. Friederike Louiſe Freiin v. Reizenſtein, 
1757, Tr. des ansbach. Oberſtallmeiſters Wolfgang Frhr. von 
Reitzenſtein, geſchieden 1795. Eltern des Philipp Auguſt 
Grafen v. Platen: Georg Ludwig Graf v. Platen⸗Hallermund, 
Kurhannov. Oberſt über e. Rgmt. zu Pferde Generalltnt., General- 
erbpoſtmeiſter u. Kammerherr, 1704 Febr. 14. (Hannover 7), 
7 1772 Juli 18., — Hannover, Neuſtädter Kirche; oo II. 1732 
Mai 22. Sabina Hedwig v. Steuben, * 1715 Apr. 15, f 1796 
a. d. 9. Schnaditz in Sachſen, Tr. des Chriſtoph Liborius von 
Steuben. Georg Ludwig Graf Platen war der Sohn des 
Grafen Ernſt Auguft von Platen (* 1674 Auguft 3, fF 1726 
Sept. 20.) und der Sophia Carolina Eva Antoinette v. Uſſeln 
(* 1669 Nov. 2., co 1697, T Hannover 1726 Jan. 23.) Quelle: 
Stammtafeln der Familie v. Platen. 


Leipzig. W. C. v. Arnswaldt. 


Zu Nr. 51, 2. betr. v. Bredow. 

Ehrenreich Sigismund v. Bredow f zu Prillwitz bei Neu- 
brandenburg 1743, co zu Gartow bei Wuſterhauſen a. d. D. 1729 
m. Louiſe Hedwig v. Fabian a. d. H. Gartow, * (Gartow?) 1698 
Oct. 12., f Neubrandenburg 1755 Juni 21., Tochter des Haupt- 
manns Adam Chriſtian von Fabian auf Gartow u. Lögow 
(t 1721, 66 J. alt) u. der Clara Hedwig v. Bredow a. d. $. 
Kleſſen (* ca. 1680 oo 16 jährig Gartow 1696 Nov. 15., T nach 
ihrem Manne). Gefd. des Geſchlechts v. Bredow I. 1. S. 352 u. 
III. S. 458 f. 

Leipzig. W. C. v. Arnswaldt. 

Zu Nr. 52, Seite 28. Porbeck. 

Aber Porbeck findet ſich Genaueres in Gritzner, Standes- 
erhebungen u. Gnadenakte deutſcher Landesfürſten während der 
letzten 3 Jahrhunderte. Görlitz bei Starke. Aber die heſſiſchen 
Porbeck's kann beſtimmt Auskunft geben: Rechnungsdirektor 
Woringer, Schriftführer des heſſiſchen Geſchichts⸗Verein in Caſſel. 

Oranienſtein. Stabsarzt Has. 


Zu Nr. 52, 4. v. Bredow. 

Asmus Wilhelm v. Bredow, Prillwitz 1731 Jan. 4. 
(jüngfter Sohn von Nr. 52, 2.), t Markau 1799 Sept. 18., oo I. 
Noffentin 1760 Apr. 18. m. Sophia Eliſab. v. Raven a. d. 9. 
Noſſentin bei Malchow i. Meckl.; f 1772 Nov. 5., Tochter von 
Ernſt Friedrich v. Raven a. Noſſentin, Ballin, Barmen Ec. 
(t Noſſentin 1753 Febr. 24.) und der Marie Juliane v. Hacke 
a. d. H. Uetz bei Potsdam (F. . . . 1749 Febr. 21.) Ahnentafel 
der Adolfine von Raven, Tochter des Letztgenannten im Kloſter 
Dobertin i. Meckl. Quelle: Geſch. d. Geſchlechts von Bredow III. 
S. 464—466. 

Leipzig. W. C. v. Arnswaldt. 
Zu Nr. 55. Saarn. 

Eine Ortſchaft Saarn liegt bei Mülheim (Ruhr). 
Obermais. P. Göring. 


Zu Nr. 55 (1912). Kloſter Saarn. 
Kloſter Saarn, deſſen Archivalien ſich im Staatsarchiv 
Düſſeldorf befinden. 
Berlin NW. 23, Claudiusſtr. 211. v. Dücker, Oberleutn. 


Zu Nr. 57. Schmidtman (n). 
Eine Familie dieſes Namens lebt in Aſchersleben, des- 
gleichen eine ſolche in Caſſel. Ein Sohn der letzteren wohnt 
hier in Hamburg, Ottersbeckallee 7. 


Zu Nr. 59. Rastel. 

Ein Herr v. Kaskel, Komponiſt, meiner Meinung nach 
lebend in Dresden, auf jeden Fall exiſtiert das Haus in 
Dresden noch. 

Hamburg, Plan 6. Joh. Vinc. Wentzel. 


Zu Nr. 39. Schulz (e). 

Nach der Frageſtellung nehme ich an, daß es ſich um eine 
evangeliſche Familie handelt. Vom Weſtfäliſchen Frieden bis 
zur preußiſchen Beſitzergreifung 1741 gab es infolge der Gewalt- 
maßregeln der öſterreichiſchen Regierung in Guhrau — wie in 
den meiſten Städten der ſchleſiſchen Erbfürſtentümer — keine 
evangeliſche Kirche. Die evangeliſchen Guhrauer ließen ihre 
Taufen und Trauungen meiſtens in dem zum damaligen Fürſten⸗ 
tum Wohlau gehörigen Flecken Rüben vollziehen. Die 
dortigen Kirchenbücher ſind ſeit etwa 1667 erhalten. Da die 
eigentliche Beurkundung des Perſonenſtandes, auch für die 
Evangeliſchen, Sache des katholiſchen Pfarramts zu Guhrau 
war, ſo findet man die Taufe u. Trauungen der evangeliſchen 
Guhrauer außerdem auch faſt immer noch im katholiſchen 
Kirchenbuch zu Guhrau verzeichnet, häufig ohne jeden Ver⸗ 
merk, daß der Betreffende anderen Glaubens war. Die Todes⸗ 
fälle findet man nur in Guhrau verzeichnet. Die dortigen 
katholiſchen Kirchenbücher reichen etwa bis 1653 zurück. An 
beiden Stellen iſt perſönliches Forſchen dringend anzuraten. 
Die Pfarrämter geben nur auf ganz beſtimmte Fragen Auskunft. 

Im Guhrauer Ratsarchiv befinden fih mehrere 
hundert Bände alter Stadtbücher uſw. mit vielen Steuer-, 
Häufer- u. Bürgerliſten, Kaufverträgen uſw. bis zurück ins 
15. Jahrhundert. Die Durchſicht iſt u. a. lohnend, aber recht 
mühſam. 


Gr. Lichterfelde. Ernſt v. Hoffmann, Hauptmann. 


Oswald Redlich, Die Privaturkunden des Mittelalters. 
München und Berlin, Verlag von R. Oldenburg 1911. VIII 
und 233 Seiten 8%. Preis geheftet Mk. 7.50, gebunden Mk. 9 
(= Urfundenlebre von W. Erben, L. Schmitz-Kallenbrog und 
O. Redlich, III. Teil, im Handbuch der Mittelalterlichen und 
Neueren Geſchichte, herausgegeben von G. von Below und 
F. Meinecke). 

Dieſes voll auf der Höhe der Wiſſenſchaft ſtehende, klaſſiſche 
Werk iſt von einem Gelehrten verfaßt, der viele Jahre durch 
eine Reihe bahnbrechender Werke unſere Kenntnis der Privat— 
urkunden, d. h. aller weder von einem Papſt noch von einem 
König hergeſtellten Urkunden, weſentlich erweitert und vertieft 
und der ſeit 1893 an der Univerſität Wien regelmäßig Vor— 
leſungen über mittelalterliche Privaturkunden gehalten hat. Dieſe 
in höchſtem Maße zu empfehlende Zuſammenfaſſung eines über— 
aus weitſchichtigen und ſchwierigen Materiales, deſſen Verſtändnis 
von Redlich auch hier wiederum in mannigfaltigiter Weiſe ges 
fördert wird, zerfällt in folgende Kapitel: Die römiſch-germaniſche 
Urkunde. Die Reaktion gegen die Urkunde im 10. und 11. Jahr- 
hundert. Die Siegelurkunde vom 11. bis zum 13. Jahrhundert. 
Kanzleien und andere Beurkundungsſtellen feit dem 13. Jabra 
hundert. Die Notariatsurkunde ſeit dem 12. Jahrhundert. Alle 
die zahlreichen Familienforſcher, welche die Geſchichte ihres 
oder eines anderen Geſchlechtes bis in das Mittelalter zurück— 
zuführen in der Lage ſind — und die Erfahrung lehrt, daß 
dieſes auch bürgerlichen Familien in immer ſteigendem Maße 
gelingt — werden aus dieſem Buch die reichſte Belehrung 
ſchöpfen und an ihm einen ganz zuverläſſigen Führer haben, 
der namentlich auch durch die mit bewunderungswürdiger Viel— 
ſeitigkeit und abgeklärter Kritik dargebotenen umfangreichen 
Literaturnachweiſe den Leſer in die Lage verſetzt, ſelbſt ſehr 
ſpeziellen Studien weiter nachzugehen. 
| Den überaus reichen Inhalt dieſes prächtigen Buches auch 
nur andeutungsweiſe in einer knappen Anzeige zu veranſchau— 
lichen erſcheint unmöglich. Doch will ich verſuchen, wenigſtens 
beiſpielsweiſe auf einiges aufmerkſam zu machen. Die germa- 
niſche Privaturkunde iſt aus der römiſchen hervorgegangen. 
Das genealogiſche Intereſſe heftet ſich ſchon an die älteſten uns 
erhaltenen Urkunden aus römiſcher Zeit. Die Zeugenurkunden 
mit ihrer Aufzählung einzelner Perſonen verkünden uns aus allen 
Jahrhunderten ungezählte Glieder von Tauſenden von Familien. 
Beſonders tritt dies 3. B. bei den Traditionsbüchern in die Gre 
ſcheinung, die eine faſt erdrückende Fülle von Namen enthalten. 
Zu ihnen gehören auch die libri censualium, die z. B. in Freiſing 
{hon unter Biſchof Otto II. (1184 — 1200) auftraten. Dem 
Familienforſcher empfehlen wir ferner ſehr die Lektüre des 
Kapitels über das Siegel und ſeine Rechtskraft Seite 104 ff. 
Die meiſte Belehrung für praktiſche genealogiſche Arbeiten wird 
man in dem Kapitel über die Kanzleien finden (S. 153 ff.). Hier 
werden u. a. Urbare, Rechnungs- und Steuerbücher, Lehenbücher, 
Kanzleibücher, ſtädtiſche und landesfürſtliche Amtsbücher, Stadt- 
bücher, Grundbücher, Richter⸗, Schöffen und Ratsurfunden 
abgehandelt, alles Archivalien, die zu dem täglichen Brote eines 
wiſſenſchaftlich arbeitenden Familienforſchers gehören. Die reiche 
Mannigfaltigkeit, zu der ſich das ſpätmittelalterliche Urkunden⸗ 
weſen entwickelte, zeigt ſich hier augenfällig. Der eigentliche 
Urkundenſtoff mehrt ſich beim Ausgang des Mittelalters ins 
Ungemeſſene, angefangen von den zahlloſen Königs- und Fürſten⸗ 
urkunden bis zu den Urkunden der niederen Gewalten und 
Stände, welche die kleineren Archive füllen. Dieſer Quellenftoff 
iſt bei weitem noch nicht ausgebeutet, ja überhaupt noch lange 
nicht ſo zugänglich gemacht, als es erwünſcht iſt. Zur Ver— 
mittelung bei den Archiven iſt die Zentralſtelle für deutſche 
Perjonen« und Familiengeſchichte bereit. Die Richtlinien, welche 
Redlich mit größter Klarheit und in einer edlen Sprache ges 
zogen hat, werden allen Freunden der Geſchichte und nicht zum 
wenigſten auch den Genealogen hochwillkommen ſein. 

Leipzig. Eduard Heydenreich. 


Wilhelm Linke, Niederſächſiſche Familienkunde. Ein 
biographiſches Verzeichnis. Auf Grund der Leichenpredigten 
und ſonſtigen Perſonalſchriften der Königlichen Bibliothek zu 
Hannover und anderer hannoverſcher Sammlungen heraus— 
gegeben. VII und 421 Seiten 8°, 


Bücherbeſprechungen. 


Dieſes ſehr nützliche, hochverdienſtliche Verzeichnis umfaßt 
in erſter Linie die in der Königlichen Bibliothek zu Hannover 
befindliche Sammlung von Leichenpredigten, Hochzeits ⸗ und 
ſonſtigen Gelegenheitsgedichten. Außerdem ſind noch aus den 
Beſtänden der Stadtbibliothek und der Königlichen Ernſt 
Auguſt-Fideikommißbibliothek zu Hannover diejenigen Perſonal⸗ 
ſchriften in dieſes Verzeichnis mit aufgenommen, die ſich in der 
Sammlung der Königlichen Bibliothek nicht vorfinden. Das 
Verzeichnis iſt alphabetiſch nach den Familiennamen, innerhalb 
dieſer wiederum nach den Vornamen geordnet; die Bibliotheks- 
fignaturen find überall beigegeben. So füllt z. B. der Familien- 
name Münchhauſen drei Druckſeiten, Perſonen des Namens 
Müller ſtehen auf vier Seiten. Allein die Leichenpredigten- 
ſammlung der Kgl. Bibliothek zu Hannover umfaßt nicht weniger 
als 16000 Perſonen. Das Vorwort erörtert in beachtenswerter 
Weiſe dieſe Literaturgattung. Allerdings, wenn hier behauptet 
wird, daß man den Angaben in den gedruckten Leichenpredigten 
unbedenklich Glauben ſchenken dürfe, ſo iſt dies nur für die dem 
Prediger gleichzeitigen Perſonen im allgemeinen zutreffend. Aber 
die Vorfahren des Verſtorbenen war der Geiſtliche auf Nach⸗ 
richten angewieſen, die ihm zum Ruhme der betreffenden Familie 
zugetragen wurden und über deren Glaubwürdigkeit er ein 
Urteil häufig gar nicht haben konnte und bei ſeiner nicht ſeltenen 
Abhängigkeit von der Familie des Verſtorbenen auch nicht zu 
haben wünſchen konnte. Was in den Leichenpredigten über die 
womöglich bis in das grauſte Altertum zurückreichende Ahnen- 
reihe geſagt wird, iſt entweder naive Familienſage oder auch 
bewußte, lobhudelnde Fälſchung, im günſtigſten Falle kritikloſe 
Kompilation von mündlichen Mitteilungen und etwa vor- 
gefundenen ſchriftlichen Aufzeichnungen. Durch die gläubige 
Benutzung ſolcher Leichenpredigten iſt mancher Irrtum in die 
Genealogie vieler Familien gebracht worden. Die ſogenannte 
„Memorien-Sammlung“ der Kgl. Bibliothek in Hannover, die 
den Grundſtock für Linkes Buch abgegeben hat, wurde in Brine 
cipes (Mitglieder regierender Häuſer, die jedoch von Linke nicht 
mit berückſichtigt find) und Nobiles (Privati und Geadelte) ger 
ſchieden. Wenn Nobiles von Linke hier mit „Uradel“ erklärt 
wird, ſo iſt dies bei der Vieldeutigkeit dieſes Begriffes und bei 
den häufig ſehr zweifelhaften Anſprüchen auf die Zugehörigkeit 
zu einem ſogenannten „Uradel“ leicht irreführend. Es empfiehlt 
ſich diesbezüglich genaue Nachprüfung von Fall zu Fall. Die 
Zugehörigkeit 3. B. der Götz von Olenhuſen (bei Linke S. 124) 
zu einem Adelsgeſchlecht um 1350 iſt bisher nirgends nach⸗ 
gewieſen. Wir haben das Werk von Linke abſichtlich mit außer- 
gewöhnlicher Ausführlichkeit beſprochen. Denn es iſt nicht nur 
für hannoverſche Familien unentbehrlich, ſondern enthält Bei⸗ 
träge zur Familiengeſchichte aller deutſchen Territorien. Die 
Verlagsbuchhandlung hat das Werk, feinem gediegenen wiſſen⸗ 
ſchaftlichen Werte entſprechend, glänzend ausgeſtattet. 

Leipzig. Eduard Heydenreich. 


Guftab Stölting⸗Einbeckhauſen und Vörries Freiherr von 
Münchhauſen⸗Moringen. Die Ritterqiter der Fürſten⸗ 
tümer Calenberg, Göttingen und Grubenhagen. Be- 
ſchreibung, Geſchichte, Rechtsverhältniſſe und 121 Abbildungen. 
Auf Beſchluß der Ritterſchaft und unter Mitwirkung der 
einzelnen Beſitzer herausgegeben. 1912. In Kommiſſion bei 
Sachſe & Heinzelmann in Hannover. 

Dieſes nach Inhalt und Ausſtattung vorzügliche, durch die 
kunſtverſtändige Hand der Freifrau von Münchhauſen mit ſtil⸗ 
voller Einbanddecke ſinnig geſchmückte Werk gereicht allen Be⸗ 
teiligten zu höchſter Ehre und kommt einem lebhaft gefühlten 
Bedürfnis entgegen. Sind doch ſeit dem Erſcheinen des einzigen 
Buches, das ſich eine Beſchreibung der hannoverſchen Rittergiiter 
zur Aufgabe ſtellte: die Rittermatrikeln des Königreichs Hannover 
und des Herzogtums Braunſchweig, von Kneſebeck, Göttingen 
1860, mit den Gütern ſo viele Veränderungen vorgegangen, daß die 
dort angeführten Größenangaben nur in ſeltenen Fällen der 
Wirklichkeit entſprechen. Neben Gütern, die fo lange im Beſitz 
der Familie waren, daß Familie und Gut einerlei Namen führen, 
begegnen ſolche, die bis in die neueſte Zeit öfteren Beſitzwechſel 
durchgemacht haben. Ebenſo verſchieden waren Schickſale und 
Lebenswege der Beſitzer. Die nach photographiſchen Aufnahmen 
hergeſtellten vorzüglichen Bilder und das etwa 6000 Namen und 


— — — 


Stichwörter umfaſſende Regiiter erleichtern das Verſtändnis 
dieſes ſchönen, auch dem Familienforſcher in hervorragender 
Weiſe nützlichen Werkes. 

Leipzig. Eduard Heydenreich. 


Die Geſchichte der Lederfabrik F. W. Moll. Brieg, Bezirk 
Breslau, 1811—1911; Ein Gedenkblatt. Berlin 1911. 

Eine der hervorſtechendſten Eigentümlichkeiten der wirtſchafts⸗ 
geſchichtlichen Entwicklung im XIX. Jahrhundert tritt uns in 
der Entwicklung der freien Unternehmung auf den Gebieten des 
alten ehrbaren Handwerks entgegen. Nach den jüngſten Feſt⸗ 
ſtellungen (Mendelſohn, Die Stellung der Handwerker in den 
hauptſächlichſten der ehemals zünftigen Gewerbe, Halle 1899) iſt 
heute das Handwerk in zwei Berufsarten: in Seilerei und 
Gerberei total verdrängt worden durch den fabrikmäßigen Be⸗ 
trieb. So iſt es ungemein intereſſant, an der Geſchichte einer 
Firma die allmähliche Abwandlung von handwerksmäßigem zu 
fabrikmäßigem Betriebe im Laufe dieſes Jahrhunderts verfolgen 
zu können: denn das gefühlsſichere Nachgeben dem Zwange der 
neuen Entwicklung, keine kataſtrophalen Umſtürze im Betrieb 
kennzeichnen den Siegeszug, den die Jubilar⸗Firma F. W. Moll 
in Brieg in der Zeitſpanne 1811—1911 nehmen durfte. 1811 
begründete F. W. Moll als jugendlicher Meiſter des ehrſamen 
Handwerks des Lohgerbemittels zu Brieg einen eigenen hand- 
werksmäßigen Betrieb mit einem Arbeiter und einem Geſellen: 
der Sohn lernt in Paris neue Verfahren kennen, während der 
Vater daheim in organiſcher Entwicklung den Betrieb erweitert. 
Dann kommt die Entwicklung in die Breite, als durch faſt 
50 Jahre in die Tiefe gebaut worden iſt: die Begründung als 
offene Handelsgeſellſchaft ermöglicht auch verfaſſungsmäßig eine 
großzügigere Entwicklung. Immer neue Einkaufsmärkte müſſen 
gewonnen werden zur Beſchaffung des Rohmaterials, immer 
weitere Abſatzgebiete müſſen geſchaffen werden: nicht ohne auch 
abſterbende Zweige des Betriebes rechtzeitig aufzugeben: ſo den 
unrentabel gewordenen Markt in Rußland oder die nur zur 
Feſtigung am Markt gegründeten auswärtigen Verkaufsſtellen. 
— Nicht haſtende Verſuche, ſondern die weite Tragfläche der 
nationalen Wirtſchaftsentwicklung hat die Firma emporgetragen, 
und mit ſicherem Blick dieſen Gang erkennen, heißt ein großer 
Kaufmann ſein: die Molls haben das verſtanden und ihr Glück 
gemacht; wo aber blieb das Lohgerbemittel zu Brieg, das einſt 
ſeinen Geſellen F. W. Moll „zufolge ſeiner Tüchtigkeit zum 
Meiſter geſprochen?“ Noch einige Zeit führte es ein Scheindaſein, 
als die Mitglieder der Familie Moll die letzten der ehrſamen 
Meiſter waren — das Handwerk war vernichtet: ſo weit ſeine 
Angehörigen ſich nicht mit Glück rechtzeitig in die neuen Stände 
der Unternehmung gerettet hatten, waren ſie längſt hinabgeſunken 
in eine viel tiefer ſtehende Maſſe. 

Was aber hat das mit unſerer Familiengeſchichte zu tun? 
Recht viel! Es wird noch vieler derartiger Arbeiten bedürfen, 
ehe wir klar bis ins einzelſte erkennen, wie die wirtſchaftliche 
Grundlage den Menſchen und damit auch die Familie ſchafft: 
es wäre doch wunderbar, wenn alle die Eigentümlichkeiten der 
Entwicklung des Hauſes Moll nicht ihre letzte Urſache hätten in 
der Seele der Molls: wenn nicht der feſten Einheitlichkeit der 
Entwicklung dieſer Firma ein ausgeprägter guter Mollſcher 


Familiengeiſt entſpräche. Und wie die Firma ſich von der 

Handwerksſtube zum fabrikmäßigen Großbetrieb entwickelt, 

ſo wächſt die Familie durch 1 Generationen vom ſchlichten ehr⸗ 

baren Handwerker zum unternehmungsfreudigen, feinfühligen 

Unternehmer empor. Dasſelbe zeigen uns die Bilder der Be⸗ 

triebsräume wie der Beſitzer: dort am Eingange das ſtruppige, 

verſchmitzte Geſicht des alten Lohgerbermeiſters Friedrich Wilhelm 

(1811), hier die feingeſchnittenen ſcharfblickenden Porträts der 

heutigen Fabrikanten Theodor Wilhelm und Dr. Fritz Moll. 

Und dabei doch zugleich eine unverkennbare Familienähnlichkeit. 

Leipzig. Dr. phil. Johannes Hohlfeld. 

Die Familie Volkmann. Nachträge 1896—1911. Zuſammen⸗ 
geſtellt von Dr. Ludwig Volkmann, Leipzig 1911. Druck 
von Breitkopf & Härtel. 

Seit dem Erſcheinen des Volkmannſchen Familienbuches 

im Jahre 1895 ſind ſoviel Veränderungen im Perſonenſtand der 

Familie Volkmann eingetreten, daß fih Ludwig Volkmann zu 

einem Nachtrag entſchloß. Er führt das Geſchlecht bis auf 

feinen eigenen Sohn weiter und gibt Nachträge feit 1635. Bes 
ſonders dankenswert ift, daß außer Porträts auch einige Kunſt⸗ 
werke von Mitgliedern der Familie im Bilde beigegeben find. 

Dem rührigen und für Familiengeſchichte begeiſterten Verfaſſer 

wünſchen wir weitere ſchöne Erfolge, insbeſondere für ſeinen 

Plan einer vollſtändigen „Familie Volkmann in Bildern“. 

Leipzig. Eduard Hehdenreid. 


E. M. v. Köller. Urkundenbuch des Pommerſchen Ges 
ſchlechts v. Köller. 1280—1900. 2 Bände, 1088 S., 4°. 
Straßburg i. E. 1911. 

Mit einer Urkunde Herzog Bogislavs IV. von Pommern, 
in der Johann Colnernz, ridder, als Zeuge auftritt, beginnend 
und mit einer Präſenzliſte aller lebenden v. Köller vom 1. Januar 
1900 ſchließend, bietet dieſes 1813 urkundliche Nachrichten über 
die Familie v. Köller met in Form kurzer Regeften wieder- 
gebende Urkundenbuch eine muſtergültige Sammlung alles note 
wendigen Materials für die Geſchichte dieſer Familie. Ein dem 
2. Teil beigegebenes Namenverzeichnis erleichtert die Benutzung 
des Buches, allerdings wäre ein Ortsverzeichnis und ein Ver⸗ 
zeichnis der benutzten Archive ebenfalls recht erwünſcht geweſen. 

Leipzig. Johannes Hohlfeld. 
Danmarks Adels Aarbog. udgivet af en forering. redigeret 

af H. R. Hiort-Lorenzen ag A. Thiset. XXIX. 1912. Kjoben- 
haon. Vilh. Trydes boghandel. 

Auch der 29. Jahrgang dieſes rühmlichſt bekannten Jahr- 
buches bietet wiederum eine große Menge genealogiſchen Stoffes 
und zwar nicht nur für die ſpezifiſch däniſchen, ſondern auch 
für deutſche Familien. Ich erwähne beiſpielsweiſe die Artikel 
über die holſteiniſchen Adelsgeſchlechter von Ahlefeldt und von 
Buchwaldt und über die mecklenburgiſchen Familien von Bülow, 
von Moltke und von Zepelin und über das Geſchlecht von Wedel. 
Auch das Patriziat ijt berückſichtigt; fo findet fih 3. B. S. 474 ff. 
das Patriziergeſchlecht von Scholten aus Amſterdam abgehandelt. 
Die äußere Ausſtattung ift glänzend. Eine große Anzahl bild⸗ 
liche Beigaben (Porträts, Grabmäler u. Wappen) erhöht den 
Wert dieſes verdienſtvollen Bandes. 

Leipzig. Eduard Heydenreich. 


let Zeitichriftenihau. |C 


Deutſcher Herold XLII, (Februar 1912). Sitzungsberichte. 
— Bedeutende Ahnfrauen Friedrich des Großen. — E. Wappen- 
manujfript in der Stuttgarter Landesbibliothek. — Die Krone 
auf dem Helme im Wappen uradeliger Geſchlechter. — Kurs u. 
Kongreß für Familienforſchung, Vererbungs⸗ u. Regenerationg- 
lehre in Gießen vom 9. bis 30. April 1912. 

Roland XII (Februar 1912). E. Adelsſtreit aus dem 
Jahre 1398. — Einige Familiennamen Sondershauſens aus der 
Zeit von 1701—1800. — Neuhaldenslebiſche Kreis⸗Chronik oder 
Geſchichte aller Örter. — Zur Kunſtbeilage. — Herald. Kurioſi⸗ 
täten. — Kabinett. — Bücherſchau. — Briefkaſten. — Wiszellen. 

Schweizer Archiv für Heraldik 1911 IV. Les chevaliers 
de l' Annonciade du Pays de Vand (Dubois); The nobilites of 
Europe (C. v. H.); Les titres d' l’évéques de Lausanne (Reymond); 


E. neue Baſeler Standesſcheibe (Genſter); Miſcellanea; Biblio- 
graphie; Geſellſchaftschronik. 

Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte V. (Februar 
1912): Die Familie des heſſiſchen Kellers u. Rentmeiſters Kraft 
Strack. — v. Baumbachſche Ahnenprobe. — Stammbaum der 
Familie Cramer. — Ulmer Mannsklöſter. — Bücher. — 

Maandsblad van het Genealogisch-heraldiek Genoot- 
schap „De Nederlansche Leeuw“ XXX, (Februar 1912): In 
Memoriam J. C. v. d. Muelen. — Bestuursberichten. — Stamt 
der Vos van Steenwijk uit Hiddingh? — Aau vullingen op 
„Aller“ door G. Beernink. — Vier woetige dieren in Wapens 
(mit plaat) door Stenkamp. — Enkele aanteekeningen uit he 
Kerkaschief van Ingen, door G. J. Brenkman. — Over namen, 
naamsverandering, naamsbijroiging enz. in Nederlandsch-Indie, 


o 


PAD DALAI NS ATI ET 


oor Mr. P. C. Bloys von Treslong Prins. — Les généraux 
morts pour la patrie, door M. G. Wildeman — Een portret 
van Napoleon I te Moscon. — Het Münstersche geslacht van 
der Wijk door D. O. von Epen. — Vragen en antwoorden. 

Turul, A Magyar Heraldikai es Genealogiai 
Tärsasag Kozlonye: 1911/IV: Erdély régi csaladai. — Egyéb 
brassai czimereslevelek. — A veszprémvolgyi 1109. évi oklevél 
hitelessege. — Az Arvpäd-kori oklevéltan modszertananak egyes 
kerdései. — Vergyes. — Tärcza. 

Unfer Egerland, XVI, (1912): Aber die beliebteften u. 
verbreitetſten Schutzheiligen (Namenspatrone) des Egerlandes 
(Hoyer); Geſchichte u. Genealogie der Familie John im Eger- 
lande (John); Die Linde u. das Gänſeblümchen (Köfel); Votiv⸗ 
tafeln im Egerlande (Hammerl); Kleine Mitteilungen. 


Heſſiſche Chronik, |, (Febr. 1912): Zur Lebensgeſchichte 
Friedrich Chriſtian Lankhards (Diehl; Johann Jakob Mendel 
(Eſſelborn); Ein Gang über die alten Marburger Friedhöfe 
(Knetſch); Stammtafel der altheſſiſchen Pfarrersfamilie Schröder 
(Ausfeld); Kleinere Mitteilungen; Bücherſchau. 


Heſſenland, XXVI, (1912): Friedrich der Gr. u. feine Bes 
ziehungen zu den Landgrafen Friedrich Wilhelm VIII. u. 
Friedrich 1. von Heſſen⸗Kaſſel (Eiſenhart); Zur Baugeſchichte 
des Refidenzichloffes in Kaſſel (Holtmeyer): Der Miniaturmaler 
J. D. A. Fiorino (Blumenthal); Gedichte von Sophie Nebel 
von Türkheim, Fulda; Mittelalterliche Gräber, insbeſondere die 
auf heſſiſchem Boden (Wenzel); Lehrbrief für den Muſikanten 


Matthias Henkel aus Neukirchen (Dotter); Stammbaum der 
Familie Strubberg; Zwei Dichter (Holmquiſt). 


XXVI, (2. Febr. = 1912): Generalleutnant E. Ph. v. Gilfa 
u. feine Familie (Eifentraut). — Fiſchbach (Braun). — St. 
Katharinen⸗Kirche zu Eſchwege (Abbildung). — Wilhelm Jakobi, 
ein heſſiſcher Arzt (P. B.) 

Upftalssboom-Vlatter für oſtfrieſiſche Geſchichte u. Heimat⸗ 
kunde. I. Ihrg., 1—5 (1911/12): Zur Geſchichte der Familie 
Wiarda (S. 15). — Die Emder Friedhöfe (S. 60). — David 
Fabricius u. Graf Gundacker v. Liechtenſtein (S. 72). — Stadt- 
baumeiſter Martens in Emden u. Aurich, T 1748 (S. 76). — 
Der Kirchhof zu Marienwehr, der Valckhof in Emden, die Familie 
des Greetſieler Droſten Odo Valcke (S. 79). — Der Tod Enno 
Cirkſenas v. Emden in Paris 1545 (S. 30). — Die Mansfelder 
in Oſtfriesland (S. 43). — Der Name Feenders, ein Beitrag 
zur Entwicklung der Familiennamen in Oſtfriesland (S. 43). — 
Eine alte Begräbnisſitte, Anfrage (S. 15). — Der Thunumer 
Urnenfund. — Das Grab Graf Adolf von Naſſaus in der Kirche 
zu Emden (S. 49). e 


The Utal Genealogical and Historical Magacine Ill, 
(Jan. 1912): The Pioneers of Missouri and Illinois (F. Dr. Lyman); 
William Budge — ancestors and descendants; Genealogys Place 
in the plan of salvation (N. Anderson); Lessons in genealogy 
(S. Y. Gates); Erastus Snow; Record of the dead; Extracts from 
scottish records (G. Minus); Genealogical Notes; Book reviews; 
Donation to the library. 


Verſchiedenes. 


Ende Dezember 1911 ſtarb Graf Ernſt von Steinberg, 
Fideicommißherr und erbliches Mitglied des preußiſchen Herren- 
hauſes, Kgl. preuß. Kammerherr und Rittmeifter a. D. auf Brüg⸗ 
gen an der Leine als letzter männlicher Sproß ſeines Stammes, 
der zuerſt urkundlich mit Conrad von Steinberg 1180 erſcheint. 
In ſeinen Händen war ein bedeutender Grundbeſitz in Nieder⸗ 
ſachſen vereint. Seine beiden Töchter haben in die Familien 
der Freiherren von Cramm und Grafen von Hardenberg geheiratet. 

Leipzig. von Arnswaldt. 


Wie Herr Pfarrer B. Kirſten in Magdeborn bei Leipzig 
die Güte gehabt hat mitzuteilen, ſind daſelbſt unter dem Fuß⸗ 
boden der Kirche zwei Grabplatten aufgefunden worden. Die 
eine, aus Porphyr, lag auf der Gruft des am 26. März 1707 
verſtorbenen Rittergutsbeſitzers Friedrich Otto von Karſtädt auf 
Kötzſchwitz, die andere, aus Sandſtein, mehrfach arg beſchädigt, 
auch in der Mitte zerbrochen, lag auf der Gruft der Witwe des 
Vorgenannten, der im Alter von 80 Jahren am 8. Oktober 1746 
verſtorbenen Marie Agnes geb. von Seidlitz. 

Die Schriftleitung. 


In den Vorträgen, gehalten auf dem 30. ordentl. Adels⸗ 
tag zu Berlin, Berlin 1911. Karl Heymanns Verlag, befindet 
fich ein Vortrag von v. Drechſel⸗Deuffſtetten über Aberkennung 
und Niederlegung des Adels in deutſchen Staaten. 

Leipzig. Dr. Hans Schulz. 

Exlibris Fritz v. Gutfeld, von Roderich v. Haken in 
Berlin. Hierzu eine Kunſtbeilage. Das vom Heraldiker R. von 
Haken entworfene Exlibris des damalig angehenden stud. med. 
Fritz v. Gutfeld zeigt in Eichenumrahmung eine Niſche mit ge» 
öffnetem Fenſter und aufgehender Sonne. Auf dem Fenſterbrett 
Bücher, Notenblatt, mediz. Embleme (Totenſchädel, Schlange und 
Schale), Medizinflaſchen ſowie Liebhaberkünſte (Geige und photos 
graphiſcher Apparat). Auch der nach dem Abiturium zum erſten⸗ 
mal ganz ausgehändigte Hausſchlüſſel ift nicht vergeſſen. Unten 
Schriftband, durchſchoſſen von einem Schläger, flankiert vom 
Berliner und Familienwappen. Oben die Wappen von Mähren 
(Stammheimat) und Preußen, behütet von zweien (auf die Bücherei 
ſich beziehenden) Eulen, von denen eine verlangend in ein Hof⸗ 
bräuhausmaß ſchaut, die andere vor einer Giftflaſche erſchrickt. 


Ich möchte nicht unterlaſſen, auf einen für Genealogen 
wichtigen Antiquariats⸗Katalog hinzuweiſen (Ant. Creutzer, 
Aachen, Kat. Nr. 110). Er empfiehlt hier nicht nur ſehr geſuchte 
genealogiſche Werke, wie Gatterer, Schmeizel, Siebmacher, Struve 


— — ————— 
verantwortlich für die Redaktion: ObereRegierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, univerſttätsſtraße 2; für den 
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; D i 15 


ufw., ſondern vor allen Dingen wertvolle Wappenmanuffripte. 
So vor allen Dingen ein zweibändiges Wappenbuch von Gör- 
lig, in dem 52 Adel- und Wappenbriefe ſächſiſcher und ſchleſiſcher 
Geſchlechter in genauen Abſchriften und Nachzeichnungen ents 
halten find; weiter ein Wappenmanuffript mit 245 federgezeich⸗ 
neten limburgiſchen Wappen, handkolorierte Wappenbeilage zu 
Hoffmanns däniſchem Wappenbuch, handkolorierte Wappenbei⸗ 
lage zu Königs ſächſ. Adels⸗Hiſtorie; 73 wappengeſchmückte Stamm- 
buchblätter, die dem Rudolf Hildebrand v. Grauetſch (1596—1633) 
dediziert worden find; endlich 153 Wappen aus Öfterreich, die 
von J. G. A. v. Hoheneck fein gemalt find. In demſelben Ratas 
loge werden noch 4 Stammbücher angepriefen: das des G. L. 
Lingken aus Dresden mit 84 Eintragungen, das der Amalie 
Schulz aus Reichenwalde, des Paul Wilhelm Weidlich aus Noch- 
litz und des Salomon Friedrich Lingk aus Görlitz. Der Katalog 
iſt mit 16 Abbildungen ausgeſtattet. 
Jena. Dr. Herbert Koch. 


Druckfehlerberichtigung. Seite 17, linke Spalte, Zeile 36 
von oben lies Oberleutnant ſtatt Oberſtleutnant. Seite 18, linke 
Spalte, Zeile 10 von unten lies Orth ſtatt Ortl. S. 18 lies: 
Knab, Leisnig (nicht Knabe). — S. 19 lies: Chriſtoph Bernhard 
v. Galen (nicht: Chriſtoph Burchard v. Salen). — S. 29 lies: 
Henrikus Schultetus de Nüpind (nicht: Henrikus Schnetetus. — 
S. 30 lies: „Stammbuch von Berswordt“ (nicht: Bosmord). 
Es iſt ein Manuſcript, das von Strinen in Weſtf. Geſch. be⸗ 
nutzte. Das Original beſitzt Herr Kammerherr v. Berswordt⸗ 
Walrabe, Haus Weitmar bei Bochum. 


Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, 
von dem Hinſcheiden des Herrn 


Prokuriſt Buſchenhagen 


in Berlin, der unſerer Zentralſtelle ſeit Jahren 


als Mitglied angehörte und ganz plötzlich einem 
Herzſchlag erlegen ift, geziemend Kenntnis zu 
geben. 
Leipzig, im Februar 1912. 
Die Schriftleitung. 


nſeratenteil: O. Salzmann, Leipzig 
ruck von ©. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig. 


ee Blatter 


s: Bag zur Förderung der Familiengeſchichtsforſchung 
Gegründet oon D. o. Daffel 

herausgegeben von der Daffel=Stiftung bei der Jentral⸗ 

ftelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte 


Der jährlidye Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchliefflich des Titels, Inhaltsoerzeidniffes und Namen-Regifters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für 
deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Ciebhaber-flusgabe für 13 Mark. Beftellungen 
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsftraße 2111 richten. Die Beftellung gilt 


als fortlaufend, wenn nicht Kündigung oor dem 15. Dezember erfolgt. 


X. Jahrg. April 1912 nummer 4 


Inhaltsverzeichnis: Eingänge. — Die Kirchenbuchordnung fiir die evangel.⸗luth. Landeskirche des Kgr. Sachſen (Lotichius) (Schluß). 
Aus der Geſchichte der Familie Löbbecke. (Hierzu eine Kunſtbeilage). — Aus der Geſchlechtergeſchichte Ravensburgs (Beck). 
— Zur Geſchichte der Zweimen (Hierzu ein Stammbaum) (Heinecke und Schmidt) (Schluß). — Gelegenheitsfindlinge. — Rund- 


fragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Verſchiedenes. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 


Verzeichniſſe der Arzte im Deutſchen Reiche, 1910, Nr. 4; 
Stettiner Adreßbuch 1910; — von Herrn Dr. Bethge, Stettin. 

Ex- libris; — von Balinth, Joſef, Kunſtmaler. 

Giſſinger, Beiträge zur Geſchichte der Familie Giſſinger, 
(beft.) 1912; — von Herrn Apotheker Giſſinger, Runderoth. 

Thierer, Ortsgeſchichte von Guſſenſtadt 1912 1, — vom 
Herrn Verfaſſer. 

Stammbaum der Familie Willich (hekt.), — von Herrn 
F. W. Weber, Dillingen. 

Blanckmeiſter, Die Kirchenbücher im Königreich Sachſen, 
(1901 S.⸗ A.), — von Herrn Oberregierungsrat Prof. Dr. 
Heydenreich. 

Satzungen des Vereins der Familie Karſten (Handſchrift), 
— von Familie Karſten. 

Gothaiſcher Hofkalender 1907; Autographen⸗ und Stamm⸗ 
buchkatalog, Perl. Berlin 1911; Biedenk app, James Watt und 
die Erfindung der Dampfmaſchine; Gluth, Wilhelm Bauer, 
der Erfinder des unabhängigen Unterſeebootes, München 1911; 
Sigmund Mayer, Ein jüdiſcher Kaufmann, Leipzig 1911; 
Hierſekorn, Antiquariatskatalog 23; Heimatbilder der Vergangen- 
heit aus Saalfeld und Umgegend 1911; das Würzburger Semeſter, 
ein Vademecum, 1912; Jahrbuch des Hamburger Vereins der 
Rampfgenoffen 1870/71, 1911; Rudolph Ehlers, Lebensbild, 
Frankfurt a. M., 1912; Mitteilungen zur jüdiſchen Volkskunde, 
Wien 1912; Katalog des E. M. Arndt⸗Muſeums, Godesberg 
1911; Hamburger Dadtclub, Witgliederverzeichnis 1911; Acker⸗ 
mann, Wntiquariatsfatalog 575, München; Grundeigentümer⸗ 
und Baugewerbeadreßbuch Hamburg 1906; Paſig, Ilmenau, 
Goethe und Corona Schröder, 1911; Warnecke, Stammbücher⸗ 
ſammlung 1911, Katalog 1911; Schweizer Heimkatalog, Voltz- 
tümliches Jahrbuch 1911, Kosmos 1911, 2; Geibel, Leipzig, 
Katalog und Autographenſammlung l, 1911; — von Herrn 
Auguſt Holler, Hamburg. 

Altendorf, Johannes Duve, Biographie, Hannover 1903; 
— von Herrn K. W. Weber, Hannover. 

Jahrbuch des hum. Gymnaſiums Metten 1905/6; 
Herrn Dr. Devrient. 

Schliz, Verfaſſung u. Verwaltung der Reichsſtabt Heilbronn, 
1911; Die Entſtehung der Stadtgemeinde Heilbronn; — vom Herrn 
Verfaſſ er Dr. jur. et. phil. Schliz, Heilbronn. 


— von 


Roſenkrantz⸗Stieda, Album der Landsleute der Fraters 
nitas Baltica 1865/1910, Riga 1910; — von Herrn Wachs- 
muth, Riga. 

Mitteilungen über die Familie Schlobach 1912, J, — von 
Herrn W. Schlobach, Böhlitz⸗Ehrenberg b. L. 

Kalender der deutſchen Adelsgenoſſenſchaft 1911; Mit⸗ 
gliederverzeichnis des Roland 1910; Jahresbericht der Kgl. Kloſter⸗ 
ſchule Ilefeld, Göttingen 1904; — von Herrn von Düring. 

Wappen der Familie Schmidt-Dummadel — 
Herrn Apotheker Schmidt in Steglitz. 

Genealogiſche Aufſtellung über Bußmann, Esmark, offen 
fand; — von Tooſtenberg, de Bruin, Biogr.; Woorden⸗ 
boed van voſh indiſch Predikanten, Nimwegen 1893; — von 
Herrn W. Albers, Bremen. | 

Verzeichnis der Alten Herren des Weimariſchen Charg. 
Convents, 1909/10, Bd. VII und VIII; — von Herrn Dr. Hohl- 
feld, Leipzig. 

Arnoldt, Geſchichte des Gymnaſiums zu Prenzlau 1893; 
— von Herrn Prof. Dr. Monje, Prenzlau. 

Zeller, Die Kunſtdenkmäler der Provinz Hannover Il, 4, 


von 


19113 — vom Landesdirektorium der Provinz Hannover. 


Korrekturbogen vom geneal. Handbuch bürgerl. Familien 
XXI; — von Herrn Regierungsrat Körner, Berlin. 

Kahlenbach-Schröter, Bilder aus der alten Stadt 
Reinfelden, Einſiedel 1903; Morgan, Die Urgeſellſchaft, Stutt- 
gart 1891; — von Herrn Otto Backſtroh, Chemnitz. 

Mitgliederverzeichniſſe der Andreasloge zu Cottbus 19010 / 12 
und der Johannisloge bal, 1910/11; — von Herrn Dr. Herdt- 
mann, Senſtenberg. 

Knetſch, Ein Gang über die alten Marburger Fried- 
bofe (S. A.) Darmſtadt 1912; — vom Herrn Verfaſſer. 

Schué, Nochmals die Geſchichte der Familie Heufch, 
Chronik der Gegenwart 1912, vom Herrn Verfaſſer. 

Schwarzenberg, Der nach Chile ausgewanderte Stamm 
der Kaſſeler Schwarzenbergs I; — vom Herrn Berfaffer. 

Stammbaum der Geſamtfamilie Glafey, 1. Fortſetzung 
1891 / 1911; Verbandsblätter der Familien Glafey uſw.; — von 
der Glafeyſchen Familienſtiftung in Nürnberg. 

Zahn, Stendaler Studenten auf der Univerfitat Frant- 
furt a. M. 1893; derſ., Stendaler Studenten auf der Univerſttät 
Erfurt 1392/1636; — von Herrn Gewerberat Kuchen buch, 
Stendal. 

Hirzt⸗ Helbig, Urkundliche Beiträge zur Geſchichte der 
Edlen Herren von Biberſtein und ihrer Güter, Reichenberg 1911 
— vom Verein für Heimatkunde Reichenberg. 


Aë AER AE AER AE AER AER AE MEF DI AE AE a 


Zeitungsausſchnitte betreffend Bethmann; — von Frau 
C. Wittekind. N 

Chronik der Familie Reſſel; — vom Herrn Verfaſſer 
Dr. med. R., Breslau. 

Familiengeſchichtliche Blätter des Geſchlechtes von Germar, 
1912, Nr. 6; — von der Familie von Germar. 

Kekule von Stradonitz, Die Ebenbürtigkeit der Kaiſerin 
(S.⸗A.); — vom Herrn Verfaſſer. 


Bildniſſe des Haufes Borſig: Nachrichten über die Familie 
Faber, Nürnberg; — von Herrn Joh. Kriebel, L.⸗Gohlis. 

Gotter, Das weſtphäliſche Geſchlecht (Handſchrift) — von 
Herrn Rechtsanwalt Gotter, Leipzig. 

Satzungen und Fragebogen des Familien verbandes Jentſch; 
— vom Familienverband Jentſch. 

Beiträge zur Geſchichte der Familie Lampe 1912 II; — 
von Familie Lampe. 


Die Kirchenbuchordnung für die evangeliſch⸗lutheriſche Landes⸗ 
kirche des Königreichs Sachſen. 


(Schluß.) 

Wie es mit Nachträgen und Berichtigungen zu 
Kirchenbuch⸗ und Duplikateinträgen, ferner mit den 
Unterlagen und Belegen für die Einträge zu halten iſt, 
beſtimmen weitere Vorſchriften der Kirchenbuchordnung. 

Von beſonderer Wichtigkeit für die Erhaltung der 
Bücher iſt es, daß ſie hinſichtlich der Aufbewahrung 
und Benutzung folgendes feſtſetzt (§§ 2 u. 3): 

Die Kirchenbücher, ſowohl die laufenden als die abge⸗ 
ſchloſſenen und die älteren, ſind an Amtsſtelle ſicher zu verwahren. 
Sie dürfen nur dort benutzt werden, und zwar von Perſonen, 
denen keine amtliche Befugnis in bezug auf ſie zuſteht, nur 
unter unausgeſetzter Auſſicht. 

Von der Amtsſtelle ein Kirchenbuch zu entfernen, iſt nur mit 
beſonderer Genehmigung der Kircheninſpektion geſtattet. Einem 
Kirchenbuche einzelne Blätter, Lagen oder Blattverbände zu 
entnehmen, iſt unſtatthaft. 

Das Duplikat iſt, auch wenn es vom Kirchenbuchführer 
ſelbſt geführt wird, immer getrennt von dem entſprechenden 
Hauptkirchenbuche zu verwahren. Nach Abſchluß jedes Jahr— 
ganges iſt das Duplikat zum Ephoralarchive, in der Oberlauſitz 
an die Kircheninſpektionsbehörde einzuſenden. 

Die Einſendung der abgeſchloſſenen Duplikatjahrgänge kann 
unterbleiben, wenn fie Mmnerbalb des Pfarrbezirks getrennt von 
den Kirchenbüchern genügend ſicher verwahrt werden und die 
Kircheninſpektion ihr Verbleiben in dieſer Verwahrung genehmigt. 

Die zuletzt erwähnten Ausnahmen nachzulaſſen, 
empfahl ſich, damit Nachträge zu und Anderungen von 
Kirchenbucheinträgen, wo ſie häufig vorkommen, ohne 
unverhältnismäßige Weiterungen auch in abgeſchloſſene 
Duplikatjahrgänge übertragen werden können. 

Unberückſichtigt geblieben iſt bei den Vorſchriften 
über die Aufbewahrung der Kirchenbücher die Frage, 
ob und inwieweit ältere Kirchenbücher ſtatt an Pfarr- 
amtsſtelle vielmehr im Hauptſtaatsarchiv zu Dresden 
aufbewahrt werden ſollen.“) Dieſe Frage iſt im Fluß. 
Nach ihrem jetzigen Stande handelt es ſich dabei um 
die vor dem Jahre 1800 geführten Kirchenbücher. Ver- 
ſchiedene Intereſſen ringen hier miteinander. Den all⸗ 
gemeinen wiſſenſchaftlichen und Forſcher⸗Intereſſen ſteht 
entgegen das neubelebte Intereſſe vieler Geiſtlichen und 
Kirchgemeinden daran, daß der wertvolle Beſitz an 
älteren und alten Kirchenbüchern der örtlichen Pflege 
und Benutzung erhalten bleibe. Dieſes Intereſſe hat 
ſich erſt vor kurzem noch an die 9. ordentliche Landes⸗ 
ſynode der ev.-luth. Kirche im Königreich Sachſen mit 


* In Betracht kommen für eine etwaige Neuregelung der 
Aufſtellung von älteren Kirchenbüchern auch die Schaffung von 
Kirchenbücherzentralen an anderen Inſtanzen, 3. B. Super- 
intendenturen und Stadtarchiven vgl. Heydenreich, Familien- 
geſchichtliche Quellenkunde, Leipzig 1909, S. 16flg. Im Königreich 
Sachſen ift amtlich nur die Unterbringung der älteren Kirchen- 
bücher im Kgl. Hauptſtaatsarchiv geplant geweſen. 

Die Schriftleitung. 


Von Geh. Rat Lotichius in Dresden. 


der Petition gewendet, bei dem Landeskonſiſtorium und 
durch dieſes bei der Staatsregierung ſich warm und 
dringend dafür zu verwenden, daß die alten Kirchen⸗ 
bücher auch ferner den Pfarrarchiven überlaſſen bleiben, 
daß aber durch Verordnung ſichere Aufbewahrung Der, 
ſelben ſeiten der Kirchgemeinden gefordert werde und 
daß für das Hauptſtaatsarchiv ſeiten der Staatsregierung 
auf Staatskoſten ſach⸗ und fachkundige Abſchriften der 
alten Kirchenbücher beſchafft werden möchten. Die Synode 
hat darauf das Kirchenregiment erſucht, daran feſtzuhalten, 
daß auch die vor 1800 geführten Kirchenbücher bei den 
Pfarrämtern belaſſen werden unter der Vorausſetzung, 
daß ihre ſichere Aufbewahrung gewährleiſtet wird. Und 
in der Tat wird man es der Kirche nicht verdenken 
können, wenn ſie an ihrem Teile die Intereſſen des 
geiſtlichen Amts und der Kirchgemeinde jenen anderen 
Intereſſen voranſtellt. Für das geiſtliche Amt handelt 
es ſich auch und nicht zuletzt um ſeelſorgerliche "Rod, 
ſichten. Denn die Vergangenheit der einzelnen Familien 
und die verwandtſchaftlichen Verzweigungen in der 
Gemeinde an der Hand der Kirchenbücher in die Jahr- 
hunderte zurück verfolgen zu können, iſt für die Stellung 
des Geiſtlichen zu der Gemeinde und für ſein ſeel⸗ 
ſorgerliches Verhalten nicht ohne Wichtigkeit. Es iſt 
nun zu erwarten, wie ſich die Staatsgeſetzgebung zu der 
Frage der Abgabe der älteren Kirchenbücher an das 
Hauptſtaatsarchiv ſtellen wird.“) 

Die Kirchenbuchordnung trifft weiter Beſtimmungen 
über die Kirchenbuchzeugniſſe, indem fie diefe aus⸗ 
drücklich von anderen, nicht auf Grund der Kirchenbücher 
ausgeſtellten Kirchenzeugniſſen unterſcheidet. Aber auch 
über Zeugniſſe dieſer letzteren Art enthält ſie Vorſchriften, 
ebenſo über kirchenamtliche Einträge in ſogenannte 


*) Die Schriftleitung der Familiengeſchichtlichen Blätter 
teilt hinſichtlich der Zentraliſation der Kirchenbücher den Stand- 
punkt der Synode und des Herrn Verfaſſers der obigen Ab⸗ 
handlung nicht, ſondern glaubt, daß von den ganz alten Kirchen 
büchern, die nur in ſeltenen Fällen von den Geiſtlichen ſicher 
geleſen werden können, die Originale im Staatsarchiv, die Ub» 
ſchriften aber in den einzelnen Pfarreien aufbewahrt werden 
ſollten. In zahlreichen Gegenden Deutſchlands iſt auch bereits 
das ältere Kirchenbuchmaterial in ſeinen Originalen den Einzel⸗ 
kirchen entzogen. Wir verweiſen auf die demnächſt in dieſen 
Blättern erſcheinende Abhandlung von Heydenreich, Zur Bens- 
traliſierung der Kirchenbücher und auf desſelben Familien- 
geſchichtliche Quellenkunde, Leipzig 1909, Seite 17. Für Auf⸗ 
bewahrung der älteren Kirchenbücher im zuſtändigen Staats- 
archiv iſt ſeitens der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und 
Familiengeſchichte auch Dr. Ernſt Devrient durch ſeinen Aufſatz 
„Die Kirchenbücher und die Staatsarchive“ (Mitteilgn. der 
Zentralſt. f. deutſche Perſonen⸗ u. Familiengeſch., 6. Heft, 1910, 
Seite 20 ff.) eingetreten. Die Schriftleitung. 


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Ex libris Fritz v. Gutfeld, von Roderich v. Haken in Berlin. 


Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912 Heft 3. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. 


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Familienſtammbücher und über den „Kirchenpaß“, den 
in handlicher Form und haltbarer Ausſtattung auszu⸗ 
ſtellenden Ausweis über die Zugehörigkeit zur ev.⸗luth. 
Kirche, der den Neukonfirmierten und auf Anſuchen 
auch denen, welche die Heimat verlaſſen wollen, un⸗ 
entgeltlich mitgegeben werden ſoll. 


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Die Aufſicht über die ordnungsmäßige Führung 
und über die ſorgſame Aufbewahrung der Kirchenbücher 
und Duplikate, ſowie über das ordnungsmäßige Pers 
fahren hinſichtlich der Unterlagen und Belege und der 
Kirchenbuchzeugniſſe iſt dem Pfarrer, dem Ephorus und 
der Kircheninſpektion zur Pflicht gemacht. 


Aus der Chronik der Familie Löbbecke. 


Von Werner Conſtantin v. Arns waldt. 


8 iſt ein ehrwürdig Ding, ein altes nicht verfallenes 
Schloß zu ſehen oder einen ſchönen geſunden 
vollkommenen Baumſtamm. Wie viel mehr aber eine 
alte edle Familie, die gegen Wogen und Wetter der 
Zeit ſtandgehalten.“ Mit dieſen Worten des Francis 
Bacon beginnt die Chronik einer Familie, !) die nicht 
allein den Wogen und Wettern der Zeit ſtandgehalten, 
ſondern noch merklich im Aufſteigen begriffen iſt. In 
einer Zeit, wo der Adel oft ohne große perſönliche Ver— 
dienſte von Leuten in Deutſchland erworben wird, die 
keinen Tropfen indogermaniſchen Blutes in ihren Adern 
rollen haben, tut es einem doppelt wohl, wenn man 
ſieht, daß eine Familie durch mehrhundertjährige Regs 
ſamkeit und ſtandhafte Arbeit fih einen Platz unter den 
Adelsgeſchlechtern des Landes ſchafft, der eine Nobili⸗ 
tierung verſchiedener Linien rechtfertigt. 

Namentlich in den Städten Iſerlohn und Dortmund 
tritt der Name Löbbecke ſchon ſeit dem 13. Jahrhundert 
häufig auf. Niederſachſen iſt immer die eigentliche 
Heimat der Familie geblieben und außer der braun⸗ 
ſchweiger und breslauiſchen Linie iſt die Familie faſt 
durchweg dem alten Stammlande Weſtfalen treu geweſen. 
Leider ſind die urkundlichen Quellen in Iſerlohn zum 
großen Teile durch Feuer zerſtört, ſodaß ſich bis zum 
Anfange des 17. Jahrhunderts kein urkundlich beglaubigter 
Zuſammenhang zwiſchen den einzelnen Linien ergibt. 
Später ſteht die Stammfolge aber urkundlich feſt. Das 
noch jetzt gebräuchliche Familienwappen im goldenen 
Schilde drei (2 und 1) ſchwarze Schildchen und auf dem 
Helme ein goldener und ein ſchwarzer Adlerflügel, das 
auch den geadelten Linien ohne weitere „Wappen⸗ 
beſſerung“ erhalten blieb, — wenn man dahin nicht 
die Zugabe ee ſubemen Pferdekopfes auf den Helm 

, der einen Linie rech⸗ 
nen will — iſt durch 
ein Siegel des Her⸗ 
mann Löbbecke ſchon 
ſeit dem 20. Juni 1532 
(f. nebenſtehend) nach⸗ 
weisbar. Mit einem 
ähnlichen Siegel ſie⸗ 
gelt am 21. Mai 1605 
Gerhard Löbbecke 
(ſ. nebenſtehend); im 
Laufe des 17. Jahr- 
hunderts findet ſich 
das Wappenſiegel 
ſchon häufig, ſeit dem 


) Chronik der Familie Löbbede, bearb. v. H. Henniges und 
Dr. H. Voges, Braunſchweig 1911. 


Siegel Hermann Löbeckes 


7. Juli 1639 auch mit Helm 
und Helmzier. 

Die Löbbeckes gehörten in 
den Städten ihrer Stamm⸗ 
heimat zumeiſt dem Kauf⸗ 
mannsſtande an; nur ver⸗ 
einzelt finden ſich Geiſtliche 
und Juriſten. Der Groß⸗ 
handel namentlich mit Tuch, 
das in Dortmund hergeſtellt 

S 5 führte die Mitglieder 
Siegel Gerhard Löbbeckes der ſogen. Wandſchneider⸗ 
gilde, der Gilde der Großkaufleute, zu der auch einige 
Löbbeckes gehörten, oft in ferne Länder. Dortmund 
ſtand namentlich zu England und Flandern im Mittel- 
alter in reger Handelsbeziehung. Auf den Meſſen und 
Märkten innerhalb des Reiches wickelten ſich große 
Geſchäfte der Wandſchneider ab. Die Großkaufmanns⸗ 
familien, die namentlich aus ihren Reihen die Stadt. 
oberhäupter ſtellten, ſchloſſen ſich durch Heiraten eng 
zuſammen und bildeten ein Patriziat, das in ſeinen 
Beſchäftigungen zwar ganz andere Ziele verfolgte, das 
aber mindeſtens ebenſo excluſiv in der Wahl ſeiner 
Angehörigen war, wie der Landadel. Die Familien 
nannten ſich in einzelnen Städten, zum Beiſpiel in dem 
benachbarten Goéft, mit mehr oder weniger Recht auch 
mit dem Adelsprädikat „von“ und ahmten die Sitten 
des Landadels in manchen Stücken nach. So brachten 
ſie beiſpielsweiſe ihre Ahnenwappen auf den Grabſteinen 
an, wie es der Landadel zu tun pflegte. Die beiliegende 
Tafel ift ein Beweis hierfür und fol an dieſer Stelle Gr, 
wähnung finden, da das Wappen der Familie Löbbecke 
in der bekannten Form auf dem Grabſteine abgebildet 
ift. Die Wappen find: in der Mitte von Bockum ges 
nannt Dolphus; zur Rechten von oben nach unten: 
Bockum⸗Dolphus, Wichels, Esbach, Klepping; zur Linken: 
Arnsberg, Michels, Lobeck, Büren. Der Grabſtein iſt 
für Anna Catharina Eliſabeth von Bockum genannt 
Dolphus, 1685, f 19. Juli 1714, errichtet. Ihre Eltern 
waren Albert Goswin v. Bockum gen. Dolphus 
(* 1656 März 13., f 1717 März 26.) und Anna Maria 
von Arnsberg (* 1657, F 1722 März 4, — Soeſt, 
Peterskirche, co 1684 Aug. 1.). Die Eltern des Albert 
Goswin v. Bockum gen. Dolphus waren: Anton Gottfried 
v. Bockum gen. Dolphus (* 1624 Dez. 14., T 1676 
Sept. 27.) und Catharina Michels (1640 noch unmündig, 
co 1651 Aug. 17.). Die Eltern der Anna Maria von 
Arnsberg waren: Bertram Michael von Arnsberg, 
Bürgermeiſter zu Unna ( 1663 Oct. 30.), und Apollonia 
Michels (* 1621 März 14., f 1677 Apr. 15.; Grabſtein 


in der Kirche zu Unna mit den Wappen: Michels, 
Esbeck, Büren, Brechte). Eltern des Anton Gottfried 
v. Bockum gen. Dolphus: Albert v. Bockum gen. 
Dolphus (* 1593, t 1665) und feine J. Frau Elifabeth 
Esbach zu Brockhauſen (co 1624, F 1632 Apr. 7.); 
Mutter der Catharina Michels: Anna von Klepping, 
lebt 1640 als Witwe; Eltern der Bertram Michael von 
Arnsberg: Johann v. Arnsberg (F 1668 März 21., 
CI 3u Unna) und Catharina Löbbecke; Eltern der 
Apollonia Michels: Michael Michels, Rentmeifter 
in Goëft (1616) und Eliſabeth v. Büren. Es iſt alfo 
eine ganz regelrechte Ahnenprobe, die durch die Wappen 
auf dem Grabſtein hergeſtellt wird. 

Das erſte Familienbildnis, das noch im Beſitze der 
Familie iſt, ſtellt Johann Anton Löbbecke, Cämmerer 
und Ratsherrn zu Iſerlohn (1683—1730) dar, und von 
ihm find auch die erſten ausführlichen Nachrichten vor⸗ 
handen, obgleich die Filiation ſchon einige Generationen 
vorher nachzuweiſen iſt. Johann Anton gründete in 
Iſerlohn eine Fabrik für Meſſingwaren, die durch zwei 
erfahrene Werkmeiſter aus England geleitet wurde. Er 
verpflanzte die Anfertigung von Fingerhüten aus Utrecht 
nach Iſerlohn. Er hatte neun Kinder, von dreien ſeiner 
Söhne ſtammt faſt die ganze übrige behandelte Familie 


ab. Seit 1763 hatten zwei der Söhne ſtändige Be- 
ziehungen zu Braunſchweig. Sie gründeten zuerſt dort 
eine Niederlage, ſpäter wurde das Hauptgeſchäft nach 
Braunſchweig verlegt; Johann Hermann Löbbecke, 
(1727—1793), der eine der Brüder, blieb in Iſerlohn, 
der andere Johann Melchior (1728—1783) ſiedelte 
1763 ganz nach Braunſchweig über und begründete dort 
die braunſchweigiſche Linie, die noch heutzutage in 
Braunſchweig blüht, und von der ſich die breslauer 
Linie abgezweigt hat. 

Die Familiengeſchichte der Löbbeckes zeigt in guten 
Abbildungen eine Anzahl von älteren Urkunden, Siegeln 
und Familienbildern. Beſonderer Wert iſt auf Abbildung 
der großen Anzahl ſchöner Landſitze und Nittergüter ges 
legt, die ſich die Familie gekauft hat. Beſonders ver⸗ 
dient der Erwähnung, daß auch die Kinder der vers 
heirateten Töchter aufgeführt find, ſodaß diefe Familien- 
geſchichte auch für viele verwandte Familien großes 
Intereſſe erregen muß. Zu tadeln iſt an dem Buche 
nur, daß zwei Linien der Familien, die nicht dem 
Familienverbande angehören, deren Zuſammenhang mit 
der übrigen Familie wohl ohne große Schwierigkeiten 
hätte nachgewieſen werden können, ganz fortgelaſſen ſind. 


Aus der Geſchlechtergeſchichte Ravensburgs. 


Von Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg. 


L Namhafte Ravensburger, 


d. h. in der ehemaligen Reichsſtadt Ravensburg Ges 
borene, welche weder in den Stadtgeſchichten Ravens⸗ 
burgs von Eben und Hafner, noch in der Oberamts⸗ 
beſchreibung von Ravensburg (v. J. 1836) und in der 
Landesbeſchreibung (v. J. 1884) verzeichnet find. 

Aigler (alias Engler), Walburg, Abtiſſin des 
Ziſterzienſerinnenkloſters Baindt bei Ravensburg, von 
1457 — 1462. D 

Beder, Chriftoph Ludwig, * 9. Dezember 1756; 
t 13. Mai 1792 als Stadtphyſikus, Präſes der Wund⸗ 
ärzte zu Augsburg, febr tüchtiger, zu früh t Arzt 
und mediziniſcher Schriftſteller. 

Bentelin [Bentele], Jodocus, aus einem 
Ravensburger Patriziergeſchlechte in der 2. Hälfte des 
15. Jahrhunderts, (25) Abt des Benediktinerſtifts 
Weingarten von 1455—1477, t daf. 17. Mai 1477, 
2 Tage nach der großen Kloſterbrunſt. 

Deuring, Franz Joſ. Dominik, Freiherr v., zu 
Anfang des 18. Jahrhunderts, Propſt zu Konſtanz 
1755 — 1777, ¢ daf. 8. Auguft 1777. 

Dornſtock, Heinrich, Edler von Ravensburg, Abt 
im Stift Kempten i. A. um 1063 (7), nach Eggmannd 
Schrift: „Die hochberühmten Welfen.“ 

Ebert [h] (alias Eberlin), Jörg, * in der erften 
Hälfte des 16. Jahrhunderts, tüchtiger Orgelbauer 
(namentlich auch im Oſterreichiſchenß; + Ende des 
16. Jahrhunderts; er hatte einen Sohn, Ulrich E., 
gleichfalls Orgelbauer (f. D. A. XX., 1902, S. 6—8). 

Erb, Anſelm, 29. Januar 1688, Prälat des 
Benediktinerreichsſtifts Ottobeuren von 1740 — 1767, 
vorher Profeſſor der theolog. Wiſſenſchaften an den 


hohen Schulen von Salzburg, Freiſing und Fulda, 
T Den 21. Mai 1767 zu Ottobeuren. 

Erb, Kaſpar Maximilian, Pfarrer und Schrift⸗ 
ſteller, 1800, + 1856 als Schulinſpektor zu Neukirch 
(ſ. Gradmann, ſchwäb. Schriftſtellerlexikon uſw., S. 129). 

Eſſich, Joh. Gottfried, * 28. Nov. 1757, f 9. Juli 
1806 als evangeliſcher Prediger und theologiſcher Schrift⸗ 
ſteller zu Augsburg, (f. Baders, bayr. Schriftſteller⸗ 
lexikon ufw. I). 

Gälelßler, Johann V, Abt des Prämonſtratenſer⸗ 
kloſters Weiſſenau bei Ravensburg von 1483 — 1495, 
geiſtlicher Liederdichter. 

Gall, Joh. Mich. von, (Glied der Familie 
v. Galli aus Comde), Chorherr in Konſtanz bis 1640, 
* am T. 

Geiſt von Wildegg, Konr. Ferd., wohl Sohn 
des Ferd. Geiſt v. W. zu Ravensburg und der Barbara 
geb. v. Pappus, Dr. theol., Chorherr zu Konſtanz von 
1687 an, + daf. 15. Jan. 1722. 

Geng, Rud., gegen Anfang des 17. Jahr- 
hunderts, Maler, lernte in den Jahren 1624—28 zu 
Ravensburg bei Waler Lienh. Heberlein, f im Laufe des 
17. Jahrhunderts in ? (f. D. A. XXI, 1903, Nr. 7, S. 97). 

Götz, Franz Auguſtin, 1752, + in Rav. 1827, 
kath. Prieſter, Maler und Gemäldeſammler (ſ. D. A. 
XXIV. 1906, Nr. 4, S. 64). 

Hablitzel, Michael, I. Abt des Prämonſtratenſer⸗ 
ſtifts Weiſſenau von 1563—1575. 

Hablitzel, Chriſtian, desgleichen von 1595—99. 

Haugg, Peter, dictus ſteinſtraß et zerſchloß pictor 
(ſ. „das Rav. Bürgerbuch“ von Werf, in den Frankf. 
Bl. f. Familiengeſchichte, IV, 1. Heft, S. 5 unten). 


Grabjtein der Anna Katharina Elifabeth von Bochumb gen. Dolphus, 1714 
in der Petrikirche zu Soeſt. 


Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912 Heft 4. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. 


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Helmling, Michael UL. Abt des Prämonftratenfer- 
reichsſtift Weiſſenau von 1722—1724. 

Heupel, Karl, Sohn des Goldarbeiters H. in 
Rav., zwiſchen 1790 — 1800, talentvoller Maler, lernte 
bei Iſopi in Ludwigsburg, hernach in Wien und Rom, 
ſpäter in Berlin Bataillenmaler (ſoll bei Waterloo durch 
einen Granatſplitter verwundet worden ſein), frühver⸗ 
ſtorben in Berlin. | 

Holbalelin, Adelheid, Abtiffin des Ziſterzienſer⸗ 
innenkloſters Baindt von 1342—1345. 

Holbalelin, Chriſtina, desgleichen, von 1388 — 92. 

Hug, Katharina, geb. zu Anfang des vorigen 
Jahrhunderts, nachmals verehelichte v. Knoll in Stutt⸗ 
gart, Hofſängerin an der kgl. Hofoper daſ., F in den 
1850 er J. daſ. (ſ. den Art. 
aus Rap.“ von Beck in der Sonntagsbeilage Nr. 20 
3. d. Volksbl.“ v. 1909, S. 79/80). 

Humbſpliß, Anna Ill, Abtiſſin des Ziſterzienſer⸗ 
innenkloſters Baindt v. 1375—1388. 

Hum biß, Fida, Abtiſſin ebendaſ. v. 1392—1394. 

Hund, Mathäus, 1647, Konventuale im Benes 
diktinerſtift Weingarten, ein vorzüglicher Organiſt und 
viele Jahre Chorregent, „Musicus praesertim Organista 
celeberrimus“ im Kloſter 1711. 

Inſenbach, Mathias, Abt des Prämonſtratenſer- 
kloſters Weiſſenau, v. 1582—95. 

Juſtus, d'Allamagna, de Alemannia, Juſtus von 
Ravensburg, * nad) Anfang des 15. Jahrhdts., 
hauptſächlich in Genua um 1451 tätig, f in der 2. Hälfte 
des 15. Jahrhdts. in 7, bedeutendſter Maler Ravens⸗ 
burgs (ſ. Beck „Ein altdeutſches Freskenſtück von Juſtus 
von Rav. in Genua“, im „ſchwäb. Archiv XXVI, 1908, 
Nr. 6, S. 81—86 und Nr. 10, S. 145—150. 

Jacob Meifter, Bildhower, 1484 Bürger in Ravens⸗ 
burg, Schweher von Lud. Huter. (f. Merk, Ravens« 
berger Bürgerbuch aus dem 15. Jahrhrdt. in den 

„Frankfurter Bl. f. eee ee Jahrg. III / V 1910 
auf 1911. 

Goldſchmied, Hans, Maler um d. J. 1451. 
(ſ. D. A. XXVII. 1909, Nr. 4, S. 64). 

Ro[elgel, Erhard, Maler um 1440, f in Ravens- 
burg noch vor 1502, (ſ. Merk, Ravensburger Bürger⸗ 
buch in Frankfurter Bl. f. Familiengeſch., IV, 1911 S. 
4, 1. Sp. oben und Jahrzeitbuch der Ravensburger 
Liebfrauenkirche zu J. 1502). 

Kolroß aus Rav., um das J. 1532 Leermeiſter in 
Baſel (f. Maltzahns d. Bücherſchatz, S. 177 Ziffer 1080). 

Manz, Euſebius, Benediktinermönch auf der 
Reichenau, war unter denjenigen Konventualen, welche 
ſich an dem im J. 1649 wieder ausgebrochenen Streite 
wider die biſchöfliche Curie von Konſtanz beteiligten, 
einer der hervorragendſten, kam deshalb ſogar in Haft, 
wurde ſpäter (1664 — 71) Profeſſor der Mathematik an 
der Benediktineruniverſität in Salzburg, ſtarb zu Wien 
i. J. 1685; von ihm hat ſich eine jetzt im groß. bad. 
Generallandesarchiv in Karlsruhe befindliche hand⸗ 
ſchriftliche Arbeit über die Geſchichte des Kloſters 
Reichenau erhalten. 


„Eine gefeierte Sängerin 


6:88 


Nabholz, Joh. Chriſtoph (alias Frz. Joh. Chriſtiand) 
Maler und Kupferſtecher, 1752 (17417), ging 1784 
nach St. Petersburg, F um 1796 zu Leipzig (ſ. D. A. 
XIV., 1896, Nr. 6 S. 106; nach Naglers Künſtler⸗ 
lexikon fol N. in Regens burg geb. fein, was mir 
verſchrieben zu ſein ſcheint. 

Nördlinger, Oswald, Kunſtdrechſler, gegen Ende 
des 16. Jahrhunderts, F in der 2. Hälfte des 17. Jahr- 
hunderts zu Rav. (f. D. A. XVI., 1898, Nr. 4, S. 63/64). 

Ochſer, Peter, 15. Abt des Ziſterzienſer Stifts 
Salem (Salmansweiler) v. 1417—41). 

Renger, Jakob, 6. Abt des Prämonſtratenſerkloſters 
Schuſſenried von 1545—1550: fein Wappen: Im 
goldenen Felde ein grüner Dreiberg im Grunde, Dote 
über ein ſchwarzes umgekehrtes W und ein ſchwarzes 
Kreuz. 

Sattler, Ulrich, Abt des Prämonſtratenſerkloſters 
Weiſſenau von 1533—1549. 

Sauter, Dr. jur.,“ gegen Ende des 18. Jahr- 
hunderts, Rechtskonſulent und Altertums ſammler 
in Rav., F in den 1830 er Jahren daf., Vater des 
gleichfalls in Ravensburg * i. J. 1880 zu Stuttgart 
+ fgl. Archivſekretärs und Schriftſtellers Dr. Franz 
Sauter. 

Schindelin, Chriſtinie, Abtiſſin des Ziſterzien⸗ 
ſerinnenkloſters. Baindt, a 1434. 

Schmid, 2. Gregor, * 15. Novbr. 1748, Konven⸗ 
tuale im Benediktinerkloſter Ochſenhauſen, Muſik⸗ 
inſtruktor, Chorregent, vorzüglicher Muſikus, t im 
Kloſter b. Ol 6. Februar 1780. 

Senner, Jodocus, 14. Abt. des Ziſterzienſerkloſters 
Salem von 1395—1417. 

Steger, Sebaſtian (alias Staiger) würdiger und 
gelehrter Abt des Benediktinerkloſters Irrſee um 1550. 

Stör v. Störenſtein, war Ende des 13. Jahr- 
hunderts ein beſonders tüchtiger Kämpfer in Schlachten 
und Turnieren. (Nach Eggmann, a. a. O.). Weitere 
Nachrichten über ihn ſehr erwünſcht! 

Viol, Michael, Maler in der 2. Hälfte des 17. Jahr⸗ 
hunderts, zu Konſtanz tätig („ſchwäb. Archiv“, XXVI, 
1908, S. 158, aus Ravensburg?) Ein Anton Viol 
erſcheint i. J. 1620 in der Ravensburger Bürgerliſte. 

Waldner, Hans, geb. in der 1. Hälfte des 16. Jahr- 
hunderts, Kunſtſchreiner (u. a. Meiſter des Chorſtuhl⸗ 
werkes in der Hofkirche von Innsbruck) und geſchickter 
Wagenbauer, t in ? gegen Ausgang des 16. Jahr- 
hunderts (ſ. D. A., XX, 1902, Nr. 1, S. 5/6). 

Wyk (Weiß), Bernhard, Reformator, geb. in der 
2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, erlernte urſprünglich das 
Bäckerhandwerk und kam in der Folge nach Baden im 
Aargau, wo er i. J. 1497 Bürger ward. Mit der Zeit 
kam er nach Zürich, wo er ſich zum Schreiblehrer ausbildete. 
Lebhaft ſchloß er ſich in dieſer Stadt der Sache der 
Reformation an und ſtellte ſich ſogar als ſchon Sechzig⸗ 
jähriger in die Reihe der Streiter. Unter den in der 
Schlacht bei Kappel i. J. 1531 Gefallenen befand ſich 
auch Wyß (ſ. Finsler, die Chronik des Bernhard 
Wyß, Baſel 1901). — Nachträge vorbehalten. 


(Schluß folgt.) 


8 


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Zur Geſchichte der Zweimen. 


(Schluß.) 

Die einzig Aberlebende aus der Linie v. Zweimen 
zu Kötzſchlitz und Güntersdorf, Charlotte Chriſtiane 
v. Bülow, entſchloß fich, nachdem die Leiden des 7jährigen 
Krieges über die Beſitztümer hinweggegangen waren, 
1765 zum Verkauf der beiden Rittergüter Kötzſchlitz 
und Güntersdorf. Ein entfernter Verwandter Hans 
Dietrich v. Zweimen gab als Witbelehnter dazu ſeine 
Einwilligung. Auch er ſtarb 1769 zu Weißenfels, wo 
er als Leutnant im Herzogl. Sachſen⸗Weißenfelſiſchen 
Infanterie⸗Regiment ſtand, und wurde zu Piſſen beis 
geſetzt. Der ganze Beſitz kam 1765 in die Hand der 
damals freiherrlichen, jetzt gräflichen Familie von Hohen⸗ 
thal in Dölkau, welche die beiden Rittergüter Kötzſchlitz 
und Güntersdorf verpachtet hat. 

Noch lebte aber 1765 in Wegwitz ein Friedrich 
Magnus v. Zweimen. Seine Vorfahren beſaßen nach» 
weislich bereits 1555 den dicht an der Luppe gelegenen 
Herrenſitz. Damals wird ein Herr Chriſtoph von Zweimen 
auf Wegwitz erwähnt, der überaus ärgerliche Streitig⸗ 
keiten mit ſeinem Gutsnachbar, dem Herrn Wolf von 
Croſtitz auf Kriegsdorf, wegen Bau eines Dammes in 
der Aue zu führen hatte. Der Stammbaum des Weg⸗ 
witzer Zweiges läßt ſich lückenlos und zuverläſſig erſt mit 
Alexander v. Zw., 1537 71596 aufſtellen. Sein Grab⸗ 
ſtein war noch vor etlichen Jahrzehnten in Wallendorf 
vorhanden, aber Unverſtand hat ihn zerſchlagen. Alexanders 
Enkel, Chriſtoph von Zweimen, war Herr auf Wegwitz 
bis in die letzten Jahre des 30 jährigen Krieges. 

Er trat als Cornet ins Kurfürſtl. Sächſiſche Heer 
ein, ſcheint aber bald den Kriegsdienſt aufgegeben und 
als Junker ſein Erbgut bewirtſchaftet zu haben. Er 
war zweimal verheiratet. Die erſte Ehefrau mit dem 
Vornamen Anna Katharina ftarb 1625, ihr Familien- 
name iſt im Kirchenbuch von Wallendorf nicht genannt. 
In zweiter Ehe war er vermählt mit Eliſabeth v. Nort⸗ 
hauſen, der Tochter eines Halliſchen Ratsherren, der 
auch in Collenbey Beſitz hatte, Dietrich v. Northauſen. 
Nach Chriſtophs v. Zweimen Tode verheiratete ſich ſeine 
Witwe wieder mit Georg Hermann von Schkölen, welcher 
als Beſitzer eines größeren Bauerngutes in den unweit 
von Wegwitz gelegenen Dorf Zſcherneddel war und 1686 
dort verſtorben iſt. Indeſſen bei dieſer Verheiratung 
wird des Chriſtoph v. Zw. Witwe im Kirchenbuch als 
eine geborene v. Berbisdorf bezeichnet. Vielleicht war 
Chriſtoph in 3. Ehe vermählt mit Elifabeth v. Berbis⸗ 
dorff, die als Witwe 1. 11. 1649 Georg Hermann v. 
Schkölen heiratet. 

Nach v. Dreihaupts Chronik vom Saalkreiſe war 
eine Katharine T. des Kaspar v. Northauſen und der 
Katharine v. Kannawurf * 10. 8. 1571 vermählt 16. 11. 
1624 mit Chriſtoph von Zweymen auf Wegewitz. 

Von den Nöten und Leiden des 30 jährigen Krieges 
wurde Gutsherrſchaft und Dorf Wegwitz aufs ſchlimmſte 
betroffen. Wiederholt mußten alle Einwohner vor dem 
Feinde flüchten, und was ſie an Habe nicht mitnahmen, 
und an Vieh nicht mittreiben konnten, den Schweden 
oder den Kaiſerlichen überlaſſen. Im Saale des Herren⸗ 
hauſes zu Wegwitz war eines Tages alles verſammelt, 


Von Paſtor Heinicke in Zöſchen und Dr. Gg. Schmidt. 


um die Taufe des kleinen Sohnes Alexanders vorzu- 
nehmen. Da kam die Nachricht, daß Soldaten anrückten. 
Eilends wurde die Taufe vollzogen und die Flucht an⸗ 
getreten. | 

Auch findet fih folgende Nachricht: „Das Herren- 
haus zu Wegwitz wurde 9. April 1641 von den Schweden, 
die dabei einen Kapitänleutnant ſamt etlichen Muske⸗ 
tieren verloren, geſtürmt und eingenommen. 16 Gemeine, 
Knechte, die ſich dorthin retiriert, wurden gefangen und 
ins Hauptquartier nach Merſeburg gebracht. Der Ort 
wurde ruiniert. 

Auch das Herrenhaus wurde von den Schweden 
in Aſche gelegt. Chriſtoph von Zweimen, der nur 
einige 40 Jahre alt ſein Leben beſchloß, geriet wohl in 
Not und Elend. 

Auch fein 1633 geborener Sohn Alexander ift früh- 
zeitig 36 Jahre alt 1669 geſtorben. 

Alexanders 1662 geborner Sohn wie der Großvater 
Chriſtoph geheißen, iſt durch ſeine Heirat mit Katharina 
Maria v. d. Oelſchnitz zu Kriegsdorf oder durch eigene 
Tüchtigkeit wieder zum Wohlſtand gelangt. Außer 
Wegwitz gehörte ihm — vielleicht auch bereits feinem 
Vater Alexander — das an der Elſter jenſeits der Aue 
gegenüberliegende Rittergut Weßmar. Am kurfürſtlichen 
Hofe zu Dresden bekleidete er die Würde eines Sommer, 
junkers. Das Herrenhaus zu Wegwitz, das 50 Jahre 
wüſt gelegen, ließ er wieder aufbauen, wohnte aber 
doch zu Weßmar. Er iſt auch dort 1727 begraben. 


Außer 2 Schweſtern, deren eine Sophie Hedwig 
mit Alexander Tilo v. Seebach zu Goddula, ein Chriſtoph 
v. Seebach zu Gr.⸗Goddula t 17. 8. 1699 alt 88 J. 
weniger 2 Tage war auch vermählt mit einer 
Maria v. Zweymen, hatte Chriſtoph v. Zw. noch 
einen Bruder Alexander. Dieſer war ebenfalls mit 
den Sächſiſchen Truppen zum Kampf gegen die Türken 
nach Ungarn gezogen, wie dies ſein Vetter Melchior 
Chriſtoph v. Zweimen⸗Kötzſchlitz getan hatte. Auch ihm 
brachte im fremden Land der Typhus oder eine andere 
Krankheit einen ſchnellen Tod. Nach Wochen kam erſt 
die Nachricht davon in der Heimat an, und im Beiſein 
vieler Verwandten und Bekannten wurde ihm in der 
Kirche zu Wallendorf eine Gedächtnisfeier gehalten. 

Der 1727 zu Weßmar verſtorbene Chriſtoph 
v. Zweimen hatte 6 Kinder, 3 Töchter und 3 Söhne. 
Die 3 Töchter waren ſämtlich verheiratet, Wilhelmine 
Waria 1721 mit dem Kammerherrn Hartmann v. Genſau 
zu Farnſtedt, Karoline Elifabeth 1732 mit Wolf v. Wolfers⸗ 
dorf, wobei das Merſeburger Konſiſtorium die fehlende 
Zuſtimmung der Eltern des Bräutigams durch einen 
Schiedsſpruch erſetzte, und Friederike Sophie 1727 mit 
Hans Julius v. Kötzſchau zu Schafſtädt. Von den 3 
Söhnen iſt der älteſte Alexander Wilhelm als Kurf. 
Sächſ. und Kgl. Poln. Hauptmann im Prinz Xaverfden 
Regiment unverheiratet etwa 55 Jahre alt geſtorben, 
der zweite Chriſtoph Karl ſtarb ebenfalls ohne Erben 
ums Jahr 1747, der dritte Friedrich Magnus überlebte 
ſeine Brüder und wurde der letzte v. Zweimen auf 
Wegwitz. 


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Stammbaum der Familie 


v. Zweyhmen⸗Wegwitz. 
e nn 1555 Chriſtoph v. Zweimen auf Wegwitz 

auf Wegwitz und Güntersdorf wird erwähnt bei einer Streitſache gegen Wolf v. Kroſtitz⸗Krie : 
* 16. 4. 1537 zu Kötzſchlitz g DESS R 
+ 29. 10. 1596 zu Wegwitz 

uxor 1592 Eliſabeth v. Kroſtewitz, 
T. des Peter auf Lemſel 

und Brieſen 


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1606 filia relicta sr.“ 1567, f 14. 8.1 alt 69 J. 
oo Euphemia v. Kannewurf 

a. d. 9. Gleina, T. des Chriſtoph 
T zu Werſeburg 27. 8. 1637 


Katharina Euphemia Wolf Maria Chriſtoph Veronica Alexander Sibila Bernhard 
co 1615 oo 1619 Heinrich * 31.10. 1600 * 16.9.1602, f vor 1646, 1629 Cornet. * 15. 12. 1603 13. 1. 1605 * 25.5. 1606 getauft 
Friedrich v. Joachim v. + 1603 co 12. 6. 1628 oo 1. Anna Katharina f 15. 12. 1625 1635 Leutn. t 1669 5. 1. 1609 

Maſchwitz Boſe⸗ Georg Ernſt oo 2. Eliſab. (Sybilla) v. Northauſen, Tochter erwähnt 1626 
Bunſtedt v. Liberode⸗ des Ratsherrn Caſpar zu Halle und der nn 
Eberſtedt, beth [pater verebel. mit Georg Herm. v. Schkõlen 
H. auf zu Zſcherneddel (heißt bei ihrer zweiten Ehe⸗ 
Gatterſtedt e geborne v. Berbisdorf). 
1641 brennen die Schweden Wegwitz nieder. | 
Euphemia Alexander Maria Otto Katharina Friedrich und Chriſtoph 
* 10. 12. 1625 * 6. 8. 1633 SH getauft * 19. 12. 1638 * 17. 7. 1640 * 5. 2. 1642 
genannt 1648 (Eodem die, quo propter hostes insequentes in fugam conjicimur) 26. 7. 1635 t 1. 9. 1639 t 1641 T 1643 in Leipzig 
16. 3. 1668 zu Pödelißt bei Weimar an Merkurvergiftung, ‚1647 (wird als 
co Katharina Benigna v. Berlepſch, T. des Hans auf Seebach u. Naundorf filia reticta 3. Sohn 
und der Sabina v. Wolffersdorff, bezeichnet) 
1670 verh. mit Hans Sigism. v. Blegelar, + 1680, 
war Pachtinhaber von Wegwitz und Kapitänleutnant 
Sabina Elifabeth Katharina Chriſtoph Alexander Sophie Hedwig Selene Rath. 
* 15. 2. 1657 Maria * 14. 1. 1662, f 1727 in Weßmar, * 30. 5. 1663 * 22. l. 1665 Adelgunde Maria 
T 9. 4. 1719 * 6. 12. 1659 Herr auf Wegwitz und Weßmar. ftarb zu Puor St. Peter oo 1. 2. 1691: X 30. 1. 1668 + 1669 
unverbetratet + 23. 10. 1669 churf. Sächſ. u. Kgl. Poln. Rammerjunfer, in Ungarn 15. 10. 1686 als Alexander Tilo v. + 11. 4. 1669 
baute 1695—97 Haus Wegwitz wieder auf Volontär bei feinem Better Seebach zu Goddula 
co 31. 7. 1692 Kath. Maria v. d. Oelsnitz ⸗ Oberſtwachtmeiſter 
Kriegsdorf v. Zweymen, 
dort begraben 
Alexander Katharine Maria Chriſtoph Wilhelmina riedrich Karoline Elifabeth Friederike Sophie Johan⸗ Johann Auguſte 
Wilhelm Herwig, Sabina Karl Maria agnus * 8. 7. 1702 * 21. 7. 1604 nette Auguſt Chriſtiane 
„12. 4.1693 20. 11. 1604 * 20.11.1608 10. 5.1696 17. 6. 1697 2. 8. 1690, f 1766 . 1732 Wolf von 1727 zu Weßmar © Katharina 18. 1. 1700 * 8.4. 1710 
+ nach 1747 + nach 1747 co 1721: 1718 Kurf. Sächſ. Wolffersdorff, des Julius Hans Julius v. Kötz. 22. 9. 1706 f 23. 1. 1709 f 3. 6. 1710 
1738: Churf. i Rammerberr Jaadpage Heinrich v. W. auf Klein- ſchau auf Schafſtedt, t 1717 3u 
Sächſ. u. Kgl. Hartm. v. Geuſau 1738 Kurf. Sächſ. u. goddel Tochter. Kurf. Gadj. u. Kgl. Weßmar 
Poln. Hauptm. auf Farnſtedt Kgl. Poln. Hauptm. Den Widerſpruch der Poln. Hauptmann 
Ee rinz — 177 Oberſtleutnant bie’ Salen botetti gegen, 
e co 1730 K i w. te eira eſeitigte a 
er 1721 geb. zu 30 Rath. Bedw. Conſſt. Ein vorebel. Kind 
Chriftian aus Groß-Schocdher war vorhanden 


p. Geujau 


> 


Friedrich Magnus 27. 8. 1699 begann feine Lauf⸗ 
bahn als Kurfürſtlich Sächſiſcher Jagdpage 1718, 1738 
war er im Heere des Kurfürſten von Sachſen und 
Königs von Polen Hauptmann, und feit 1747 Oberſt⸗ 
leutnant. Aber ſeine Teilnahme an den erſten ſchleſiſchen 
Kriegen iſt nichts bekannt. Verheiratet war er ſeit 1730 
mit Kath. Hedwig v. Dieskau aus Groß⸗Zſchocher bei 
Leipzig, Kinder blieben ihm verſagt. 1766 ſchloß er 
feine Augen als der letzte Erb», Lehn⸗ und Gerichtsherr 
von Zweimen auf Wegwitz. Die Erben, feine ver- 
heirateten Schweſtern, verkauften das alte Stammgut, 
bereits 1769 befindet es ſich in händen des neuen Be⸗ 
ſitzers David Gottl. Schmidt und deſſen Sohnes Chriſtian 
Schmidt. Rittergut Wegwitz hat ſeitdem bis zur Gegen⸗ 
wart öfter ſeine Beſitzer gewechſelt: Riemer, Otto, Ahren⸗ 
holtz, Bachmann haben es im Beſitz gehabt. Seit 1910 
gehört es einem Herrn Troldenier. 


So viel bekannt iſt, haben die v. Zweimen nur in 
dem Hochſtift Merſeburg, nicht auch in anderen Gegenden 
Deutſchlands ihre Wohnſitze gehabt. Außer der zu 
Kötzſchlitz-Güntersdorf 1756, und der zu Wegwitz 1766 
erloſchenen Linie ſind andere Zweige nirgends längere 
Zeit anſäſſig geweſen. Noch in den 40er Jahren des 
vorigen Jahrhunderts ſollte ein letzter Abkömmling der 
Familie im Bayerſchen Heere ſtehen. Neuere Nads 
forſchungen ergaben aber, daß es ſich um eine Bers 
wechſelung mit dem ähnlich klingenden Namen v. Zehmen 
handelte. 


Familienglieder, deren Verwandtſchaft nicht er, 
kennbar iſt: 


mow 63 


APE AE AE AA Ae 


, 1250 Heinrich urkundlich genannt, 

. 1300 Ulrich ebenſo, 

. 1447 Hans und Otto zu Kötzſchlitz und Günters⸗ 
dorf haben einen Hof zu Zſchöcherchen für 
einen ſolchen in Schladebach eingetauſcht, 

. 1464 Chriſtoph mit feinen Vettern Chriſtoph, 
Jakob und Hans, 

1474 Hans und Otto Gebr. auf Kötzſchlitz, 

. Wolf Heinrich, S. des Chriſtoph, + 19. 10. 1603, 

. Maria, T. des 7 Alexander, + 20. 7. 1606, 

Georg Otto, 1647 auf Wehlitz, 1649 Pächter 
zu Weßmar von dem dem Amtsſchöſſer 
Guntermann zu Schkeuditz gehörigen 
Gute; ſpäterhin in Zſchernitz (Tſchörnitz), 
oo I. vor 1648 Eliſab. geb. v. Boſe⸗ 

Ermlitz, + 1649. 1649 eine Tochter 
Maria Katharina geboren, dabei heißt 
die Mutter „Sibilla“, 
co II. 1650 Elifab. . Burkersrode auf Kötz⸗ 
ſchau u. Teuditz, T. d. Dietrich v. B., 
eine Tochter Maria Katharina heißt 1677 
ehel. Tochter des J. Georg Otto v. Zw. 
auf Tzſchernitz, 
9. Hans Dietrich auf Tſchörnitz, erwähnt 1673, 
10. Hans Dietrich willigt 1765 ein in den Verkauf 
der Familienſitze Kötzſchlitz u. Güntersdorf 
an den Kurf. Sächſ. Stift Merſeb. Kammer- 
rat Frh. Joh. Jacob v. Hohenthal, 
11. Hans Dietrich, Leutnant beim Herzogl. Sächſ. 
Weißenfels⸗Infant.⸗Rgt., ſtarb 18. 2. 1769 
zu Weißenfels, wurde begraben in Piſſen. 
(Siehe auch beiliegende Stammtafeln.) 


— DUO = 


O Ol 


Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten | 


Gelegenheitsfindlinge. 


Baſſe. 

In dem Stammbuche des Herzogs Georg von Braunſchweig⸗ 
Lüneburg (geb. 17. Februar 1582, f 2. April 1641), das Gin, 
zeichnungen von 1592 bis 1612 enthält, findet ſich die Eintragung: 

1597 


Fide, sed cuivide L. K. U. G. 
Jacob Beck Peder Baſſe. Egin handt. 
Egen hand 
H. O. A. Z. W. L. M. N. Z. H. 
Joachim von Bulouw Moritz Erioe 
egen handt. egen handt. 


Das Stammbuch, deſſen Original ſich 1846 in der Kgl. 
Bibliothek zu Göttingen befand, iſt von Prof. Dr. W. Havemann 
im „Archiv des hiſtoriſchen Vereins für Niederſachſen Neue 
Folge“ Jahrgang 1846, S. 98 ff. veröffentlicht. 

München. Friedrich von Klocke. 


v. Berchem. 

1513. In diſſem jaer am 10 januarii iſt ein groet uploep 
un der den burgern to Coln geweſen, alſo dat ſie darin etliche 
des raets gekopt, als mit namen Didrichen Spitz des maendages, 
wilcher was der 10 januarii, to 11 uren vor middage up dem 
Houmarkt; des andern dages Darna Herrn Johann van Berchen 
burgermeifter; don der dages Darna to 3 uren na mittag Johan 
van Reda und Johan Aldendorp, burgermeiſter und raets⸗ 
verwandten. 

(Dortmunder Chronik des Dietrich Weſthoff, in den Chroniken 
der deutſchen Städte, Bd. 20, S. 396, Leipzig 1887, vgl. auch: 
Ennen, Geſchichte der Stadt Köln III, ©. 669 ff, und Eckertz in 


den Annalen des hiſtoriſchen Vereins für den Niederrhein 
XXVI / XXVII S. 197 ff.). 


München. Friedrich von Klocke. 


Boete. 
Hotten b. Oberhauſen, geb. 24. 2. 1678 Jenneken, Tochter 
v. Gerrit Boeten von Homberg. Kb. Gotten. 
Goin a. Rh., 8. 2. 1630 getr. Johann Achen u. Johanna 
Boeths. Kb. St. Brigitten, kath., Stadtarchiv Cöln. ! 
Major Rogge. 


Brem. 

Hans Jakob Brem von Zürich, geftorben in Preßlaw 
(Breslau) als Bürger der Stadt B., hat in B. Kinder Hinter- 
laſſen. Die Großmutter der Kinder iſt ebenfalls geſtorben. 
(St.⸗A. Zürich, Ahlen Ungarn () zum Jahre 1568). 

Zürich. Dr. Hegi. 


Koerner. 

Mitglieder der Familie von Körner (Cornre) bei Mühl- 
hauſen werden 1285 — 1309 in dem Aufſatz von Karl Meyer 
„Die Grafen von Honſtein“ (Zeitſchrift des Harzvereins XXVIII. 
S. 397 ff.) unter den Ziffern 266, 267, 290, 297, 299, 301, 302 
u. 344 genannt. Dr. Fieker. 


Ranft. 

1819 Mai 14 CI Leipzig: „eine Frau 69 J. Johanne Chars 
lotte geb. Coith. H. M. Michael Gebhard Ranfts pastoris senioris 
zu Groß⸗Stecha Eheliebſte in der Grimmaiſchen Gaffe (Fürſten⸗ 
haus) ſtarb 11. May, Nachmittags /6 Uhr.“ 


64 


1823 Mai 15 TI Leipzig: „ein Mann 78 J. Herr Mag. 
Michael Gebhardt Ranft, pastor senior zu Großſtechau im 
Herzogtum Altenburg, in der Grimmaiſchen Gaſſe (Fürſtenhaus), 
ſtarb 12. Mai Nachmitt. 5 U. .. Wittwer.“ 

1826 März 16 I Leipzig: „eine unverh. Mannsperſon 
68 J. H. Carl Gottfried Ranft academicus am Rannftadter 
Steinwege 1003, ſtarb 14. März.“ 
Quelle: Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher. 
Dr. E. Devrient. 


: Schaumberg. 
1625 22/2. Georg Sebaſtian von Schaumberg pff 
der alten Burck bei Burgkunſtadt bekennt ſich zu einer 
Schuld von 1000 Rchstlr. an feinen lieben Vetter Achaz von 


77 EA DL A POLEN TEN CNN TANTE 


Guttenberg zu Viſchbach gegen 60 RehStir. j. Zins beginnend 
Petri 26. Bürgen und Mitſiegler: Georg Sebaſtian Stiebar 
von Büttenheim auf Birkfeld, Hagenbach und Aich, Achaz 
Georg Wolf von Schaumberg zu Strößendorf und Wonfurt 
r. kaiſ. Maj. Rath, Wolf Chriſtoph der Altere von Schaum- 
berg zu Alberswind und Ehnes, Adam Ulrich von Schaum 
berg auf Lauterburg, Wolf Chriſtoph der Jüngere von 
Schaumberg zu Effelder, Brüder und Vettern und 
Hieronymus Chriſtoph von Heßberg auf Boikſtadt. Geben Tag 
Petri 1625. — Guttenberg, Schl. Arch. Pap. Akten Akten Ab⸗ 
ſchrift (Verbrannt!). : 


Schloß Gteinenbaufen. 
Franz Carl Frhr. v. Guttenberg, Oberft a. D. 


Rundfragen und Wünfche.” 


Nr. 118. v. Aff. v. Robr. v. Gregersdorff. 

Geſucht werden: 1. die Eltern des Conrad von Aff auf 
Mankwitz (i. Trebnitzſchen), 7 vor 1611, co Barbara v. Jeßensky 
de Hagy⸗Jeſſen a. d. 9. Sirdaning. Brüder des Konrad waren 
Friedrich u. Samuel (* 1567, Frankfurt a. O., 1617, 29. 9. 
Breslau). 2. Die 8 Ahnen oder Stammreihe der Ludomilla 
v. Rohr u. Gallwitz, * 1605, T 1651, co 1626 mit Carl 
Wilhelm Poſadowsky v. Poſtelwitz a. Konſtadt. (Nach Ginas 
pius ift ihre Mutter e. Burggräfin zu Dohna). 3. Die 8 Ahnen 
der Anna Ludomilla v. Gregersdorff-Ranchwitz, t 1682, 
4, 3., co 1640 mit Melchior v. Gaffron Oberſtradam a. Peude, 
Eiſenberg. 

Liegnitz, Haynauerſtr. I. v. v. Sannwitz. 


Nr. 119. Ahnentafel zu vervollſtändigen geſucht. (Fortſetzung 
aus der letzten Nummer). 

17. Auguſte v. Podewils, a. d. 9. Barzin, 15. 9. 1784 
Wendiſch⸗Puddiger, f A. 1. 1859 Jannewitz, oo 19. 2. 1805 Berlin, 
Werner von Blumenthal, t 17. 6. 1844 in Varzin. 18. Johann 
Karl Herold, * 25. 4. 1746 Schwiebus, t 5. 2. 1829 Züllichau 
(Kaufmann), co 11. 5. 1774 ? Johanna Dorothea Promnitz, 7, 


+ 10. 8. 1823 Züllichau. 19. Marie Berker, 3. 7. 1778 Berlin 


(Vater war Geh. Rat), T 5. 8. 1856 Lebus, oo ? Ernſt Heinrich 
Hildebrand, 10. 3. 1764 Hannover, T 19. 5. 1819 Berlin (Fabrik- 
beſitzer). 20. Friedrich Mach (e), * u. f ?, Pächter von Conftadt- 
Ellguth b. Conſtadt (Ob. Schleſ.), oo . 
+? um 1760. 21. Schwoſchau von Proſchinsky, * u. F ?, 
(um 1700), co... 7 Herr auf Stein, Kr. Rybnik (Ob. Schleſ.). 
Er war früher in Keminitzka b. Czenſtochau. Gattin? 22. Jo~ 
hanna von Blumencron, * 19. 4.1809 Rokwald (Öfterreich- 
Schleſ.). t 16. 5. 1877 Ellguth, oo ? Vinzenz Stöbe, 3. 6. 1857 
in Schweinsdorf b. Steinau a. O. 23. Franz Adam Wittich, 
auf Barkotzen b. Rummelsburg, . . 1696, f um 1740 ?, co 
entweder mit e. v. Reith oder mit e. v. Woedtke (a. d. 9. 
Poberow). 24. Gottfried Ernſt Wittich auf Barkotzen, Hochgräfl. 
Wittenbergiſcher Amtmann in Velgard (f. Leichenpredigt gedruckt 
Colberg 1669), t 13. 6. 1669 Belgard, CI 23. 11. 1669 zu Schlenevitz. 
Gattin ?. 25. Franz von Münenberg, . . 1705 7, * 7.5. 1784 
Grottkau, Bürgermeiſter von Grottkau, o, . 17 .. ? Joſefa 
v. Schwartz, * . 5.1724 7, f 7. 10. 1797 Grottkau. 26. Michael 
Cochlovius I., . 10. 1675 7, T 1. 12. 1733 Konſtadt, Pfeffer⸗ 
küchler u. Ratsälteſter, co 28. 2. 1696 Conſtadt Anna Smiejonka, 
+ 17. 11. 1722 Conſtadt. Cochlovius ſoll aus der Handwerkerfamilie 
Kochlowski in Pitſchen ſtammen. 27. Helene Sophie v. Leßel, 
* um 1728 7, T 30. 5. 1798 Feſtenberg, Kr. Gr. Wartenberg 
(Ob. Schleſ.), co 14. 6. 1744 Roſenhayn b. Ohlau, Michael 
Cochlovius II. (Sohn v. Nr. 26), f 1. 7. 1764 Ohlau, evgl. Paftor. 
28. Maria Helena v. Prittwitz, 1. 10. 1750 7, T 30. 10. 1808 
Mangſchütz b. Brieg, co 7. 10. 1788 7 Chriſtian Wilhelm 
v. Korkwitz auf Gärlitz b. Oels, 25. 3. 1743 ?, t 27. 6. 1819 
Gr. Jenkwitz b. Brieg (Schleſien). 
Patſchkau O. S., Zollſtr. 13a. v. Garnier, Sauptm. 
Nr. 120. v. Bdrenfels. 


1. Ich ſuche Vorfahren und Nachkommen von Chriſtian 
Philipp Edler v. Bärenfels, “ in Bielefeld am 13. 11. 1756, 


. 17 . . . Helene ?, u. 


am 5. J. an das Potsdamer Kadetten⸗Korps gekommen, 13 Jahr alt 
aus dem Eichsfeld trat 7. 2. 1773 in Ruppin unter Pr. Ferdinand 
ein. 2. Suche die Vorfahren von Amtmann Bärens, Dargun 
i. Meckl., der 1709 mit v. Baerenfels⸗Warnow geadelt wurde; 
nach mündlicher Überlieferung hat er den Adel wieder out, 
genommen, ſoll zur Familie v. Bärenfels aus der Schweiz und 
Schweden ſtammen. 3. Die Verbindung der Familie Barfelt, 
Bernhard Albrecht, im Jahre 1633 introduziert, erhielt ſelbigen 
Jahres von neuem Beſtätigung ſeines Adels, wurde zuletzt 1676 
2. 6. Oberſtlt. im Jenitland⸗Regt. oo 1. mit Anna Frys, 2. mit 
Maria Elifabeth Crentzelt. Sohn aus der Ehe Olaf Bären⸗ 
felts u. .... Amtmannstochter in Oeſtergötland. Dieſe Familie 
ſtammt aus adeliger Familie aus Schleſien und kam hierher 
durch den Großvater Bernhard Johann Bärfelt, der in Schweden 
als Schiffskapitän ſtarb, mit der Familie v. Bärenfels in Pommern. 
Neuſtrelitz. Frau A. v. Baerenfels-⸗Warnow. 


Nr. 121. v. Baerenfels. 

Geſucht Nachrichten über die Famile v. Baerenfels. 
Wappen e. aufgerichteter Bär. Es kommen Schweiz, Schleſien, 
Kurland, Eichsfeld, Weſtfalen, Schweden, Mecklenburg in Frage. 
Alle Nachrichten erbeten an 

Neuſtrelitz Frau v. Baerenfels⸗ Warnow, 


Nr. 122. v. Berg (vom Perge); v. Greutt. 

Im Lehenbuche Hanſens u. Sebaſtians Gebr. von Küns⸗ 
berg erſcheinen als Lehenleute des Künsb. Iden Geſchlechtsälteſten 
auf Seldengütern u. Höfen in Danndorf bei Kulmbach: 

1. Contz vom Perge 
belehnt 1529, f vor 28. 5. 1533. 


Heintz, belehnt 1533 
2. N. v. Perge 


Heintz, f vor 27. 6. 1529 Fritz, t vor 27. 6. 1529 
— — EEE 

Sigmund, belehnt 1529, f vor 15. 2. 1533. 
——— — — 


Hanns, bel. für fih u. f. Bruder Jorg 
15. 2. 1533 

(Anm.: Schon 1467 war Hans vom Perge von den Brüdern 
v. Künsb.⸗Wernſtein mit 1 Seldengut zu Danndorf belehnt 
worden.) Desgl. in Schmeilsdorff: Chriſtoff von Greutt, welcher 
am 27. 6. 1529 mit ½ Gütlein zu Schwarzach belehnt wird. — 
Welchen Geſchlechtern gehörten die Genannten an? 

Speyer. M. J. Frhr. v. Künsberg. 


Nr. 123. Beyer. | 

1. Geſucht werden Daten u. weitere Vorfahren von Samuel 
Beyer zu Haßleben in Schwarzburg-Rudolſtadt,“ um 1640, 
+ um 1710. — 2. Mitteilungen über Bedeutung des Namens 
Beyer, über das Wappen der Familie, ſowie über etwa vor⸗ 
handene literariſche Beiträge zur Geſchichte derſelben ſind er⸗ 
wünſcht. 

Eifen- Nuhr. Gewerbeaſſeſſor Dr. Beyer. 


Nr. 124. Blöchl. Tuswald. 
In welchen Teilen Deutſchlands kommt der Name Blöchl 


Contz, bel. 1533 


*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unfere geſchätzten 
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir veröffentlichen die Anfragen 


koſtenfrei, fowelt deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile ift mit 50 Pfg. 
Fragen bitten wir dringend, deſonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druck 


= berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der 


ehler nicht vermeiden laſſen. 


(Blechl, aud Plechl oder Plöchl) vor u. wo ift defen Heimat zu 
ſuchen? Iſt der Name ein Deminutivum von Blech, oder was 
hat er ſonſt zu bedeuten? Dasſelbe iſt mir erwünſcht betreffs 
des Ramens Tuswald. 
Pilſen, Pragerſtr. 10. Fr. Blöchl. 


Nr. 125. Bötticher. 

Eltern u. Vorfahren geſucht des Samuel Ernſt Dietrich 
Bötticher, Bürgermeiſter, Poſtmeiſter und Gutsbeſitzer in 
Bevenaar i. Holl., ca. 1730 (wo ?), f 3. 2. 1799 zu Zevenaar, 
oo mit Maria Petronella Uhlenbruch, * 1747 (wo ? als Tochter 
weſſen ?), f 1. 2. 1796 zu Bevenaur. Ein Sohn Gotthold 
Friedrich Ludwig B. ebenfalls Bürgermeiſter, Poſtmeiſter u. 
Gutsbeſitzer in Zevenaar, ein anderer, Joh. Dietrich Moritz v. B., 
ruff. Staatsrat u. Leibarzt des Kaiſers Alex. I. v. Rußl. Ab⸗ 
ſtammung aus alter Patrizierfamilie überliefert. Reform- 
bekenntnis. (Sevenar war bis 1803 deutſch und gehörte zum 
Herzogtum Cleve). 
Offenburg i. B. Herm. Boetticher, Gerichtsaſſ. 


Nr. 126. Braun. 
Wie hieß die Ehefrau des Kaufmanns und Ratsober- 
kämmerers Johann Samuel Braun in Naumburg a. S. Wann 
und wo ift fie *, co, T? Iſt von ihm vielleicht eine gedruckte 
Leichenpredigt vorhanden? Ein Kind aus vorgenannter Ehe, 
Johanna Dorothea Braun, ift am 25. 12. 1775 in Naum- 
burg a. S. 
München, Schraudolphſtr. 11 part. 


Nr. 127. Cruſius. 
Cruſius, Johann Adam, Pfarrer zu Klarſtadt b. Baben⸗ 
hauſen. Tochter Lucretia Maria oo 31. 1. 1688. Ehefrau u. 
beider Vorfahren geſucht. 


Ad. Kiefer. 


Dr. Hans Schulz. 


Nr. 128. Dehn (von Dehn⸗Rothfelſer). 

Geſucht werden Angaben über das Verwandtſchafts⸗ 
verhältnis zwiſchen dem Kurf. Sächſ. Hausvoigt Johann Georg 
von Dehn-Rothfelfer auf Weißig, 1534, f 1592 u. dem 
Kurf. Sächſ. Oberförſter George (von) Dehn⸗(RNothenfelſer) zu 
Dresden. Johann Georg von Dehn⸗Rothfelſer co (1580 Si 
Suſanna verw. Heydenreich Jäger, (f 1621). Der Kurf. Gadf. 
Lehnsfefretar Wolfgang Heydenreich, (F 1566), war co mit 
Martha, Tochter d. Kurf. Sächſ. Oberförſters Georg (von) Dehn- 
(Rothfelſer) in Dresden. Die beiden Dehns find vermutlich nahe 
Verwandte. Für amtlichen Nachweis der Verwandtſchaft zwiſchen 
beiden Dehns zahlt Rechtsanwalt Dr. Heydenreich in Leipzig, 
Schulſtr. 11. 30 Mk. 

L.⸗Connewitz, Kochſtr. 115. O.⸗R.⸗R. Prof. Dr. Heydenreich. 


Nr. 129. Dietrich. 

Geſucht werden Nachkommen u. Daten von 1. Joh. Gottlob 
Dietrich, Senator in Schmiedeberg (Sachſen), lebte um 1797. 
2. C. F. Dietrich, verw. Amtsrentverwalter in Plauen, lebte 
um 1797. 3. Joh. Andreas Dietrich, Amtsaktuar in Düben, 
lebte um 1774. 4. Friedrich Aug. Gotthelf Dietrich, Land⸗ 
gerichtsſekretär, T 11. 8. 1850 Torgau. 5. Joh. Karl Wilhelm 
Dietrich, ſtudierte 1804 in Wittenberg die Rechte, t als Rri 
minalaftuar in Sangerhauſen. 

Berlin S W., Großbeerenſtr. 572. Georg Dietrich. 


Nr. 130. Fittig u. Prinz. 
Ich ſuche Adreſſen u. Nachrichten jeder Art von Trägern 
der Familiennamen Fittig u. Prinz an meine direkte Adreſſe. 
| Heesfeld Poft Carthauſen i. W. Ed. Fittig, Hauptlehrer. 


Nr. 131. Grabbe. 

Ich ſuche: Urururgroßvater: Cord Heinrich Grabbe, * 1690, 
wurde zu Hemeringen 27. Januar 1722 mit Ilſe Catharina 
geb. Grabbe getraut. Möchte gern wiſſen, woher die Grabben 
ſtammen, wer die Eltern waren? Wer weiß überhaupt etwas 
von den Grabben, haben ſie e. Zuſammenhang mit dem ruſſ. 
Grafen Grabbe? Weiß vielleicht jemand von e. geb. Grabbe, 
die e. Berendts oder Berendt geheiratet hat in Paderborn? 

St. Petersburg, Alexejewskaja 18. C. Grabbe. 


Nr. 132. v. d. Gruenne. 
Jakob Samſon v. Rathſamhauſen auf Nonnenwege, 
* 14. 1. 1666, f 1731 21. 8., oo 11. 3. 1698 Sofie Dorothea von 


der Gruenne. Wer waren deren Eltern? Wo kommt das 
Wappen dieſer Familie vor? 


Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ. 


Nr. 133. Habeus, Habbaeus (von Lichtenſtern). 


Joh. Chriftian Habeus (Habbaeus) fol aus e. Familie 
gabeus von Aldenhofen aus der Schweiz ſtammen. Er war 
zuerſt am württembergſchen Hofe, dann in däniſchen Staats- 
dienſten, wohin er durch Leibnitz kam, ſchließlich ſchwediſcher 
Staatsminiſter u. Geſandter, 1668 in Mainz, Beſitzer e. Gutes 
(jetzt im Frhrl. Langwerth v. Simmanſchen Beſitz) in Eltville a. Rh. 
Wann u. wo war er *, wann, wo, wen heiratete er, wann u. wo 
(Stuttgart?) wurde feine einzige Tochter Catharina Juliane 
Habbaeus um 1655 *, die 1675 zu Lüneburg Detlev v. Rantzau 
heiratete ? 

Leipzig, Univerſitätsſtr. 21II. W. C. v. Arns waldt. 


Nr. 134. Herdtmann. 


Wer würde mir auf einige Tage das „Amtsbuch des 
Kloſters Walsrode“, O. Jürgens überlaſſen? — Sind folgende 
3 Sachen aus den Handelsbüchern zu Braunſchweig in Breslau 
weiter zu verfolgen: 1) 16. 9. 1574 Henning Hertman bevoll⸗ 
mächtigt Conrad Lopke (lopke), Bürger in Breslau, für ihn Geld 
von dem Breslauer Bürgern Libes (libes) u. Koßwitz (koßwitz) 
einzuziehen; 2) 28. 4. 1585 Henning H. gibt dem Breslauer 
Bürger Franz Fiſcher Vollmacht, ausſtehende Gelder von Conrad 
Lopke's (lopke's) Erben einzuziehen; 3) 18. 6. 1588 Henning 9. 
bevollmächtigt den Br. Bürger Balthaſar Auguſtin in derſelben 
Sache. Sind in Breslau die betr. Handelsbücher erhalten? Wo? 

Senftenberg, N. L. Dr. Herdtmann. 


Nr. 135. Bernigeroth. 


Familien⸗ Porträts: Meine Studie über die 
„Künſtlerfamilie Bernigeroth und ihre Por- 
träts“ iſt im Manufkript beendet u. wird noch in dieſem 
Jahre im Druck erſcheinen. Ich mache ca. 2000 Stiche 
namhaft u. verſehe die dargeſtellten Perſönlichkeiten mit bio⸗ 
graphiſchen Notizen. Da nun häufig alle literariſchen Hilfsmittel 
verſagt haben, weil die dargeſtellten Perſonen oft für die Nach⸗ 
welt unbedeutende, wenn auch zu ihrer Zeit ſehr angeſehene 
Perſönlichkeiten waren, richte ich an alle Kenner u. Beſitzer von 
Bernigerothſchen Stichen oder deren Reproduktionen im Intereſſe 
der Sache die höfliche Bitte, mir die Unterſchriften unter den ihnen 
bekannten Stichen mitzuteilen. Auch die mit: J. M. B. unter- 
zeichneten Porträts rühren von Bernigeroth her. Die Angabe 
des Formats, ſowie die, ob mit oder ohne Wappen, iſt erwünſcht. 
Da es gewiß nur ganz wenige Stiche noch ſein werden, die ich 
nicht kenne, ſo empfiehlt ſich e. kurze Anfrage, ob biogr. Nachrichten 
erwünſcht ſind oder nicht. Herzlichſten Dank ſchon im voraus! 

Altona (Elbe). Dr. Wilh. Weidler. 


Nr. 136. Horn. 


Ich ſuche: 1. Geburtsort u. Eltern von Chriſtoph Horn, 
Schafmeiſter in Schmölln b. Biſchofswerda (Sa.), 13. (7) 7. 1670 
(wo d), f 2. 11. 1752. Er ift Stammvater der im 18. u. 19. Jahr- 
hundert (rechts der Elbe): in Schmölln, Nieder ⸗(Klein⸗)Helms⸗ 
dorf, Stolpen Altſtadt, Stolpen⸗Tiergarten, Langenwolmsdorf, 
Dittersbach, Roffendorf, (Groß⸗ Harthau, (Groß)⸗Erkmannsdorf, 
Lohmen, Schönfeld, Wünſchendorf, (Lang-) Burkersdorf, Ehrens 
berg, Lauterbach, (Ober-) Ottendorf, Schmiedefeld, Seeligſtadt, 
Weickersdorf, Naundorf b. Gaußig, Skaska, Goldbach, (links der 
Elbe): Welſchhufe, Schmiedeberg (Erzgeb.), Rochsburg, Mohs⸗ 
dorf, Gnandſtein, Köhra, Otterwiſch, Wolkenburg, Waldenburg 
u. a. m. anſäſſig geweſenen Schafmeiſter⸗-Familien Horn auf 
herrſchaftl. u. zum Teil ehemals kurfürſtl. (kgl.) Schäfereien. — 
2. Geburtsort u. Eltern von Chriſtoph Horn, Schafm. in Klein⸗ 
Helmsdorf, * 1.(?) 5. 1701 (wo d), f 15. 11. 1750. — 3. Geburtsort 
von Gottfried Horn (mittelſter [II] Sohn zu 1), Schafm. in 
Schmölln, 23. (7) 1. 1707 (wo d), t 28. 2. 1784 in Klein⸗Helms⸗ 
dorf. — 4. Geburtsort u. Eltern von Tobias Horn, kurfürſtl. 
Schafm. in Langenwolmsdorf, ? (wo?), f 2. 10. 1796 in Stolpen. 

Leipzig, Vorkplatz 1. Joh. Wigand Horn. 


Nr. 137. Ide. 
Wo findet man Nachrichten über die öſterreichiſche Familie 


Ide bis z. J. 1750? Adam Maximilian Ide angeblich 1666 in 
Oſterreich kaiſerlicher Geheimer Rat. 
Mogitno (Pofen). 


Nr. 138. v. Klocke, Penſe. 

1. Margarethe Catherine von Klocke, Tochter des Johann 
Philipp Hildebrand von Klocke zu Borghauſen, Erbgeſeſſener zu 
Soeſt, u. ſeiner 1. Gemahlin Eliſabeth Catherine von Esbeck, 
* zu Goeft 1683 Januar 8., co (wann u. wo?) — N. N. Penſe, 
über ihn u. feine Familie erbitte ich Angaben. — 7. Im Jahre 
1617 hielt ſich der damalige Oberſyndikus der Stadt Braunſchweig, 
Dr. jur. Kaſpar Klocke in Prag auf, um beim Kaiſer die Löſung 
Braunſchweigs aus der Acht und die Beſtätigung des Gteter- 
burgiſchen Pacifikationsvertrages zu erwirken. Er ſtand in Prag 
in näherem Verkehr mit dem Praeses Aulici Imperatoris Consilii, 
Georg Grafen, ſpäteren Fürſten von Hohenzollern und dem faifer- 
lichen Vizekanzler v. Ulm. — Ich bitte um Angaben über dieſe 
beiden Perſönlichkeiten oder um Nachweiſe, wo Waterial über 
ſie zu finden iſt. 

München, Leopolditr. 231 r. Friedr. v. Klocke. 


Nr. 139. Kotze. 
In dem Heft Nr. 3 der „Familiengeſchichtlichen Blätter“ bei 
Frage 109, in der vorletzten Zeile muß es heißen: Anna von 
Wolfersdorff. von Kotze. 


Nr. 110. von Krane, von Stoſch, von Kritter. 

Geſucht die Eltern von: 1. Wilhelm Goswin Freiherr von 
Krane, * Matena 18. März 1777, t Darmſtadt 16. Nov. 1865. 
— 2. Albrecht von Stoſch 1818—1896, General, Miniſter, 
Admiral a la suite. — 3. Adolph von Kritter, . 7, F 
26. Mai 1892 Göttingen, Generalmajor. Auch genaue Angaben 
über Militärlebenslauf des Adolph v. K. erbeten. 

Diplomingenieur W. J. Hoffmann, Amerika. 


Nr. 111. v. Landsberg. 
Anna v. Landsberg, „ FT. oo... mit Stefan 
v. Adelsheim, der 1505 al Churpfälziſcher Vogt von Germers- 
heim in Heidelberg ſtarb. Geſucht ihre Eltern. 
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ. 


Nr. 142. Lorenz. 
Jakobina Lorenz aus Augsburg, f 13. 11. 1703, co Chriſtof 
v. Rad, des Rats zu Augsburg, * 28. 10. 1628 in Lindau, t 
31. 10. 1710 in Augsburg. Wer waren ihre Eltern? 
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ. 


Nr. 113. Mangold. 

Gibila Barbara Mangold von Augsburg, f dafelbft 17. 7. 
1718, œo 27. 7. 1705 Chriſtof v. Rad, des Rats in Augsburg, 
* 16. 7. 1676, f 14. 7. 1730. Geſucht ihre Eltern u. Großeltern. 

Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ. 
Nr. 144. Münſter. 

Um die Verbindung der 11. bis 15. Generation feſtzuſtellen, 
fehlt zur urkundlichen Beglaubigung nachfolgende Stammfolge. 
Es wird um gefl. Angaben der Quellen gebeten. 
11. Gen. Henrich von Münſter auf Meinhövel, 

oo Elſabe von Bodelſchwingh, 1374 1379. 


Bernhard von Wünſter auf Ruinen, 1403, T 1443, 
co 11.2.1425 Johanna von Ruinen, Erbin der Herrlich⸗ 
keit Ruinen, T 1478. 


E WE 
Henrich von Münfter auf Ruinen, 1456, f 1510, co 
am Sonntag nad St. Peter u. Paul 1471 Agnes de 
Vos von Steenwyk a. d. H. Entingen. 


Bernhard von Münſter auf Ruinen, 1510, F 1545, 
oo am 1. Freitag in der Faſten 1518 Anna Margaretha 
von Raésfeld a. d. H. Lüdgenhof. 


Henrich von Münſter auf Ruinen u. Meinhövel, F 
17. 11. 1603 zu Ruinen (nach anderen Angaben 1590), 
co 10. 6. (Margarethentag) 1551 Elſabe von Ripperda 
a. d. 9. Farmſum, 1597. 

Rittergut Linz. Hermann Graf zu Münſter. 

Nr. 115. von Nida (Nidda). 


Bei der Aufſtellung des Stammbaums unſerer Familie, der 
ohne Zweifel auch der 1722 in Grötzingen bei Durlach 7 Reichs- 


Dr. Ide. 


1349 — 1408, 


12. Gen. 


13. Gen. 


14. Gen. 


15. Gen. 


66 


freiherr Joh. Nicolaus von Nidda angehörte, habe ich ermittelt, 
daß 1712 3 verheiratete Träger dieſes Namens in Kleinfiſchlingen 
(Pfalz) lebten. Da dort ältere Kirchenbücher nicht mehr vor⸗ 
handen ſind, erbitte ich Mitteilungen über das Vorkommen des 
Namens vor 1712 oder über noch lebende Perſonen dieſes 
Namens, um die verlorene Spur wieder aufnehmen zu können. 
Vermutlich iſt dieſe Familie aus der Wetterau in die Pfalz 
eingewandert. 

Eſſen (Ruhr) W 4. 


Nr. 116. Regimentsftammlifte. (Fortſetzung von Seite 49). 
19. Eitel, Hans Henr., 1725, T 1800, Oberſt. — 20. v. 
Ende, Joh. Caſp., f 1772, Capitain. — 21. du Fais, Wilh., 
1769 Geflt. — 22. Fesca, Aug., 1814 Seklt. — 23. v. Girou⸗ 
court, Carl, * 1833. — 24. v. Giroucourt, Carl Aug., 1776 
Seklt. — 25. v. Giroucourt, Adolf, 1802. — 26. v. Goler, 
Joh. Henr., 1741 Seklt., T 1784. — 27. v. Goler, Joh. Wilh., 
1749 Lt., 1787 als Gen.⸗Maj. Abſchied. — 28. Goltze, Aug. 
1803 Seklt. — 29. Görcke, Caſimir, 1776 Seklt. — 30. Haacke, 
Joh. Wilh., 7 1795 Capitain. — 31. Hanſen, Chrift. Friedr., 
aus Dänemark, 1795 Seklt. — 32. Haſſel, Friedr., T 1743 als 
Oberſt a. D. — 33. v. Heimrod, Wilh., 1787 Seklt. — 3A. 
Heippell, Conr., f 1763, Stückjunker. — 35. Heller, Joh. 
Wendel, 1645 Oberſtlt., vorher im Dienſt des Grafen von Mans⸗ 
feld. — 36. Heppe, Joh. Phil., wahrſcheinlich aus Conſtanz, 
1694 Oberſt. | 
Oranienſtein (Naſſau). Stabsarzt Dr. Has. 


Nr. 147. Offiziersſtammliſte. 

Für eine Offizier⸗Stammliſte werden folgende Nachrichten 
geſucht: 1. Hollweg, Johann, Niederrhein Dez. 1799, wo, 
wann?, 1825 —1834 Leutn. 4. Art.⸗Brig., Eltern 7, Gattin ?, wo 
u. wann t? — 2. Stabrey gen. Stabrowski, Karl, Schleſien 
Febr. 1804, Art.- u. Srain-Off., t 1864, wo u. wann?, Eltern, 
Gattin? — 3. Meyer, Wilhelm, Weſtfalen Dez. 1802, wo d, 
wann?, Eltern?, Gattin?, 1828—37 Leutn. 4. Art.⸗Brig., t wo 
u. wann? — 4. Sprinck, Peter Auguft, * Pommern April 1800, 
Eltern ?, Gattin d, 1826—33 Leutn. 4. Art.⸗Brig., 7 wo u. wann d 
— 5. Raabe, Wilhelm, Schleſien März 1800, wo, wann d, 
Eltern d, Gattin 7, 1823—29 Leutn. 4. Art.⸗Brig., f wo d, wann? — 
6. Lohmann, 1804, wo?, wann?, Eltern?, Gattin ?, 1830 — 
39 Leutn. 4. Art.⸗Brig., fp. Grenzkontrolleur 3. Vorsfelde i. 
Braunſchweig, t wo, wann? — 7. Willcke, Joh. Ludw. Friedr., 
* Mart April 1781, wo?, wann?, Eltern d, o wo, wann? m. 
Henriette Jahns, deren Eltern?, T als Major a. D. 28. 5. 1831, 
wo? — 8. Jentner, Franz, Weſtfalen Okt. 1808 wo, wann , 
T Erfurt 27. 9. 1846, Eltern, Gattin, 1831—44 Leutn. 4. Art.» 
Brig. — 9. Kotte, Karl, Sachſen Jan. 1809, wo, wann 7, 
Eltern, Gattin, 1831—36 Leutn. 4. Art.-Brig., t wo, wann? — 
10. Kotte ſp. Cotta, Wilh. Münden 24. 8. 1816, Eltern, 
Gattir?, t 25. 10. 1886, wo? als Oberſt a. D. — 11. Dam- 
meyer, Heinr. Ferd., Mark Brand., Nov. 1801, wo, wann?, 
+ Erfurt 21. 5. 1833 als Leutn. d. 4. Art.⸗Brig., Eltern? Gattin d 
— 12. v. Szymanowitz, Pommern 17. 6. 1799, wo? f 20. 10. 
1888, 1826—33 Pr.-Lt. A. Art.-Brig., Eltern, Gattin? 

Halle a. S. Major z. D. Rogge. 


Nr. 118. v. Romer. 

1. Johann Carl Daniel von Romer, Straßburg 15. Sept. 
1719 co ſich in Corbach 26. April 1754 mit Anna Friderike 
Kleinſchmidt (oder t), 12. März 1734 in Mergeringhauſen, T 
des damaligen Pfarrers, fpater General- Superintendenten und 
Conſiſtorialrats zu Corbach Jeremias Kleinſchmidt (ober t). 
Wann war dieſer Jeremias Kl. *, wer waren feine Eltern?, mit 
wem war er oo, und wer waren die Eltern ſeiner Gemahlin? 
Sind ihre Wappen bekannt? — 2. Mein Urgroßvater hat ſich 
am 26. November 1797 in Brielle (Holland) oo mit einer Johanna 
Maria Magdalena Catharina Niſſaeus, * 10. September 1774 
Schloß Biberich in Naſſau, T. des ſpäteren ‚FChirurgynmajoor“ 
im holländ. Regiment von Weſterloo, Hieronimus Niſſaeus, 
ca. 1738 auch in Naſſau u. e. gewiſſen Herber, T. e. Wein⸗ 
gärtners u. Kaufmanns ... Herber, Biberich 5. Dezember 1750. 
Dieſe letzte Heirat fand ſtatt 1770. — Der alte Niſſaeus führte 
noch einen Namen hinzu: von Kl(atskau d), welcher aber in dem 
Manuſkript unleſerlich war. — Iſt etwas näheres über dieſen 
Niſſaeus bekannt? Wer waren ſeine Eltern u. Großeltern von 
Bater- u. Mutterfeite? Wer war die Frau des Weingärtners 


C. A. von Nida. 


Herber? Wer waren die Eltern von dieſen beiden Eheleuten? 
Sind ihre Wappen befannt? 

C. S. A. M. v. Römer, fol niederl. Stabsarzt, Leiden. 
Nr. 119. v. Rothtird, v. Lüttwitz, v. Puſch, v. Reibnitz, 

v. Grunfeld. ~ 

6. Eltern der Gufanne Charlotte v. Rothkirch, wann? wo? 
co wann? wo? vor 1731 mit Chriſtoph Sigismund v. Lüttwitz auf 
Grebline, Landrat in Wilitſch, welcher 28. 11. 1700, wo? f 12.9. 
1748, wo? — 7. Eltern des Balthaſar Sigismund v. Lüttwitz auf 
Wehlefranze, Mittel-Damerau, Sabel, Grebline, * 1658, wor | 
7 1729, wo? — 8. Eltern der Helene Magdalene v. Puilh, * wann 7 
wo? Ehefrau von 7. — 9. Eltern der Johanna Elſſabeth v. Heintze | 
u. Weißenrode a. d. 9. Neudorf, * 21. 7. 1707, wo? f 23. 4. 1772, 
wo? co wo? 29. 11. 1725 mit Samuel v. Ridthofen auf Borke 
dorf. — 10. Eltern der Anna Eleonore v. Reibnit a. d. H. Dög- 
dorf, 9. 2. 1672, wo? f 18. 1. 1728, wo? co 29. 5. 1739 wo? mit 
Johann v. Richthofen auf Raufde, Kohlhöhe. — 11. Eltern der 
Regine Erdmuthe Freiin v. Grunfeld u. Guttenſtetten a. d. 9. 
Lehnhaus, Lehnhaus, 7. 4. 1739, t Kohlhöhe, 7. 1. 1785, 50 wann d 
wo d m. Karl Ludw. v. Richthofen. — 12. Eltern der Joſefa Freiin 
v. Strachwitz u. Gr. Zauche, Roftau, 3. 7. 1754, t Ober: Geid- 
witz, 25. 1. 1831, co Koſtau, 6. 7. 1773, mit Sylvius v. Wulod. 

Königsberg i. P., Kaiſerſtr. 38. Helmrich, Reg.⸗Bmſtr. 

Nr. 150. Runge, Zeck, Holz, Peterſen. 

Für die Vervollſtändigung nachſtehender Ahnentafel wäre 

ich zu ergebenſtem Danke verpflichtet: 


Johann Chriſtian Anna piers Johann Karl Margaretha 
Runge ZS Sols Dorothea 
are S p eter e en 


T.. . . vor 1800 D 
Bürger u. Haak zu 


vor 1800 Bürger u. . Brannt⸗ 
weinbrenner zu +, 


Stralſund F.... Stralſund. 
Johann Leier Runge Anna ‚Maria Holz 
t. oe 
Bürger u. Branntwein-Brenner, 
Bru 


der Hauszimmerleute zu 
RH alſund. 
oo Stralſund (St. Nikolai) 23. 7. 1800 
— — _ 


Anna Elifabeth Chriſtina Runge. 

Berlin N. W. 23, Bachſtr. 2. Dr. Bernh. Koerner. 

Nr. 151. Schnabel, Schell, Simonis, Hachenberg, Irlen, Frick. 

Nachrichten erbeten über folgende Familien (auch Wappen- 
angaben): Schnabel (ius) Rheingegend. Schell (Bacharach), 
Simonis, Hachenberg, Irlen (Siegen). Frick (Würzburg). 

Amerika. Diplomingenieur W. J. Hoffmann. 

Nr. 152. Schürer v. Waldheim. 

Schürer, Scheurer, Schürer von Waldheim, (event. 
Schierer, Schirer, Shearer, Shure). Freundliche Mit- 
teilungen über die Familien obiger Namen erbeten an die 
Zentralſtelle“ zur Weiterbeforderung an 

MWillſtadt i. Kaernten. Dr. Max Schürer v. Waldheim. 

Nr. 153. v. Sobbe. 

1. Bitte um Vervollſtändigung der fehlenden Perſonalien: 
a) Friedrich Wilhelm von Sobbe, Sohn von Bogislaus v. Sobbe 
auf Rühſtedt, 1. 8. 1750 3u... ... zu. . , war 1777 Leutnant 
im Regt. Ziethen (wo d), war er co, Nachkommen d b) 1 Louiſe 
> Geo feine gece * 19. 11. 1761 zu. ; 

en Werthern (Werther?) (näbere Angaben) 
2. Wilhelm Friedrich Jacob von Hacke (Haak), Landrat des 


Kreiſes Teltow am 11. 4. 1802 zu Genslingen (wo gelegen?) 
Nachkommen? 2. Wann ſtarb Johanne von Gobbe, * 19. 7. 1789 
zu Cöslin, Gattin des Ruff. Majors a. D. Heinrich Caspar von 
Wedel auf Voßberg in Pommern? Wann und wo fand die 
Vermählung ftatt? 

Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 


Nr. 151. v. Thadden, von Folgersberg, Cochius. 
Frau Juliane Chriſtiane verw. (George Reinhold, f 1784, 
Generallieutnant) von Thadden, geb. von Folgersberg ſtarb 
Grottkau in Schleſ., 5. Sept. 1791. Sie ſtammte aus Breslau, 
wohl aus der Familie Akoluth, die unter dem Namen von 
Folgersberg geadelt wurde. Geſucht ſind die Eltern der Ge⸗ 
nannten, ſowie Geburts- und Vermählungsort. — Alle Nads 
richten über die Familie von Folgersberg aus Breslau werden 
dankbar entgegengenommen. — Friedrich Wilhelm von Thadden, 
Kapitain auf Bonswitz, heiratete um 1740 Fräulein Anna 
Cochius aus Berlin (F). Bekannt ift, daß die Schweſter der 
Frau von Thadden einen Oberſtlt. Ernſt Vogislav von Bon in 
auf Kl. Maſſow im Kr. Lauenburg i. P. geheiratet hatte. Wer 
waren die Eltern dieſer Frau von Thadden geb. Cochiusd woe 
her ſtammt ihre Familie? Iſt es vielleicht die bekannte Paſtoren⸗ 
familie, deren Mitglieder zum Teil Hofprediger in Berlin waren? 
Oder iſt die Angabe der Familie von Bonin vielleicht richtiger, 
die den Familiennamen in der Form „de Cochi“ nennt? Für 
jede Nachricht über die Familie Cochius ſehr dankbar. 
Greifswald, Hunnenſtr. 26. cand. iur. et. cam. R. v. Thadden. 


Nr. 155. Vogtherr. (Fortſetzung). 

5. Sind Nachkommen e. 1574 geborenen Malers Johannes 
Vogtherr zu Ingolſtadt bekannt? 6. Exiſtierte zwiſchen 1500 
und 1540 in Weißenburg i. Elf. eine Familie Schießerd — 7. Von 
den Kindern des Buchbinders Johann Martin Vogtherr 
zu Gunzenhauſen (1694 — 1780) lebten folgende in Sct. Peters⸗ 
burg: a) Gottlieb Kaspar, Uhrmacher, * 11. Febr. 1727, 
b) Wolfgang Konrad, Buchbinder, 26. März 1732, 
c) Johann Lukas Gotthilf, Hofmeiſter, 26. Oktober 1736, 
d) Anna Eliſabetha, * 22. April 1741, ledig geftorben, 
e) Katharina Barbara, * 30. April 1743, war mit Leibſchneider 
J. G. Friedhof in St. Petersburg verheiratet. — Wer erteilt 
über fie und etwaige Nachkommen Auſſchlüſſe ? 

Bayreuth. Konſ.⸗Rat Dr. Vogtherr. 


Nr. 156. Wurmſer v. Vendenheim. 

Maria Felicitas, 1652, f 9. 12. 1699, oo 8. 9. 1668 mit Jo- 
hann Philipp Johann v. Mundelsheim, Hüttenmeiſter in Straß⸗ 
burg, 21. 3. 1643, f 26. 7. 1706. Wer waren ihre Eltern? 

Schöckingen (Württ.). Fr. Frhr. v. Gaisberg. 


Nr. 157. Born v. Plobsheim. 

Wolf Heinrich Zorn v. Plobsheim, 1635, war verheiratet 
mit Philippine Jakobine Böcklin v. Böcklinſau, 1643. Wer 
waren ſeine Eltern? Sonſtige Ergänzungen erbeten. | 

Schöckingen (Württ.). Fr. Frhr. v. Gaisberg. 


Nr. 158. Archive in Darmſtadt. 

Bei meinen Nachforſchungen nach den feit der Säkulari⸗ 
ſation verſchwundenen alten Kirchenbüchern des Stifts Kleppel 
bei Siegen höre ich, daß dieſe damals nach Darmſtadt gebracht 
worden ſeien, wo ſie ſich auch jetzt noch irgendwo befinden ſollen. 
Wenn dieſe Angaben zutreffen, wo werden die betr. Kirchen⸗ 
bücher jetzt aufbewahrt, können fie eingeſehen werden und von 
wann bis wann reichen fie? 

Bochum, Bergſtr. 48. Albert Lind. 


Antworten auf die Rundfragen. 


Zu Nr. 293. 

Ludwig Hans Eugen v. Zanthier, Herr auf Kolkau, 
Wend. Karſtnitz, Brotzen, Gr. Wunneſchin, Bychow b. Lauenburg 
i. Pommern 25. 4. 1801, t Brotzen 18. 7. 1872, oo 1. Caroline 
v. Gemmingen, . . „ f Wend. Karſtnitz 24. 9. 1851; 2. Berfin 
25. 11. 1852 Charlotte v. Puttkamer auf Verſin, Verſin 14. 5. 1828, 
t Stolp 10. 3. 1888. Sein Vater war: Heinrich Zabel Ehrenreich 
v. Zanthier, Königsberg i. Amt. 9. 12. 1778, Kolkau 29. 4. 1837 
als Major a. D., Herr auf Schimmanow, Oppalie, Kolkau, Bychow, 
co 1. Clara v. Pirch, 17727 F Kl. Ganſen 1850? Dieſe Ehe 
wurde geſchieden. 2. v. Dombrowska, dieſe 1837 52 J. alt. Sein 


Vater war: Chriſtian Heinrich v. Zanthier, Capitain im Rgt. 
v. Wallendorf, 1778 beim ſchleſ. Lazareth placiert, ſpäter 3½ Jahr 
Poſtmeiſter in Kolberg, wohl Mai 1723. Vaterland: Sachſen. 
t mit großer Wahrſcheinlichkeit Anfang 1785 od. Ende 1784. 
co Charlotte Chriſtiane Weber, * 1748, t Müncheberg 25. 11. 1807. 
Dechowshof b. Domgarten, 27. 2. 12. v. Zanthier⸗Dechowshof. 


Zu Nr. 299 (1911). Infanterie⸗Regiment „von Lengefeld“. 
1. Nach v. Voß, Regts.⸗Namen der preuß. Armee hat es 
2 Inf.⸗Regt. v. Lengefeld gegeben; fo hat nämlich von 1785 
bis 1789 das die Stamm⸗Nr. 5 führende, 1806 aufgelofte, geheißen 


„„ E s At AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE Af At AE dE dE EE AT AE AE AE AER PAA 


u. von 1773—1785 das die Nr. 52 führende, deffen Überlieferungen 
auf das Grenadier⸗Regt. Nr. 6 bezw. das Kaiſer⸗ Franz ⸗ Garde; 
Grenabier-Regt. übergegangen find. Darüber, wo beide garni⸗ 
ſoniert haben, enthält v. Voß nichts. 2. Der nachmalige Herzog 
Friedrich Wilhelm von Braunſchweig wurde am 26. Mai 1791 
von Friedrich Wilhelm II. von Preußen zum Major in dem eben 
erwähnten, die Stamm⸗Nr. 5 tragenden Regiment v. Lengefeld 
(das übrigens von 1755—1760 nach dem Herzog Ferdinand von 
Braunſchweig „Alt⸗Braunſchweig“ u. (nach v. Voß) von 1789 
bis 1801 „v. Kalckſtein“ u. von 1801—1806 „v. Kleiſt“ hieß) ers 
nannt, in dem er zuvor als Stabskapitän angeſtellt war. In 
dieſem kämpfte er von 1792—1795 mit gegen Frankreich u. in 
dieſem wurde er am 27. Nov. 1792 bei Etſch unweit Würges in 
Heffen=Waffau ſchwer verwundet. Nach dem Frieden zu Baſel 
wurde er Oberſt und Kommandeur des damals zu Halle garni- 
ſonierenden v. Thaddenſchen Regiments. (Bgl. Gpehr-Gorges, 
Herzog Friedrich Wilhelm von Braunſchweig⸗Lüneburg, Brauns 
ſchweig 1861, S. 14—18 u. die dort angeführten Memoiren des 
Oberſt v. Maſſenbach). Dr. jur. R. v. Damm. 


Zu Nr. 112 (1911). Kitz. 

Kitz, Anna, Priv., München, Reifingerftr. 1511. — Kitz, 
Hermann, Bureau für Kommiſſionsverlag und Inſeratenweſen, 
München, Knöbelſtr. AIV. — Nach dem Münch. Adreßbuch 1911. 

München. Friedrich v. Klocke. 


Zu Nr. 221 in Nr. 9 Ihrg. IX Münch. Adreßb. 1912. 
Nagengaſt, Andr., K. Wagenmſtr., Elviraſtr. 17a /0; Anton, 
Damenſchneider, Lerchenfeldſtr. 18 /; Ldg., K. Sekr. Aſſiſt. d. Amts⸗ 
gerichts II, Schyrenſtr. 7/1; Marie, Cafetierswwe., Schelling⸗ 
ftr. 56 / u. 1; Max, Rentamtsaff., Kellerſtr. 22 a; Mih., Schlacht⸗ 
hausbedienſt., Forſtenriederſtr. 2c / l. l 
München, Klarſtr. 4. H. Frhr. v. Tautpho eus. 


Zu Mr. 252 von 1911. Lampe. 

Johann Lampe, 1455 Freiſchöffe der Freigrafſchaft Merfeld 
(Zeitſchrift des Vereins für Geſch. u. Altertumskunde Weſtfalens 3 
S. 69). — Johann Lampe, 1483 Freigraf zu Velen (ebenda Bd. 30, 
S. 261). — Johann Lampe, 1526 Freigraf zu Merfeld (ebendort 
Bd. 17, S. 151). 

München. 


g Zu Nr. 263 von 1911. v. Einem. 

14. Jahrhundert. Bernhart von Einhem trägt 7 Hufen 
Land zu Meyngodeſſen und 2 Hufen zu Neyndorpe vons Kloſter 
Corvey zu Lehen. Corv. Lehnbuch I, § 192, veröff. Wigands 
Archiv für Geſch. u. Altertumskunde Weſtfalens VII, S. 297. 

München. Friedrich von Klocke. 


Zu Nr. 284 (Nr. 2). von Lütze ln) rode. 

Eine Familie von Lützenrode gibt es meines Wiſſens 
nicht, wohl aber die freiherrliche Familie v. Lützerode (alfo ohne n), 
die weſtfäliſcher Uradel ift u. deren Reichsfreiherrndiplom vom 
17. Dezember 1652 datiert. Sie iſt im Mannesſtamme erloſchen; 
aus ihr iſt Freiin Olga Oberin des Clementinenhauſes in Han⸗ 
nover, nach der eine nahe dieſem Stift belegene Straße Ltzerode⸗ 
ſtraße heißt. Dr. jur. R. v. Damm. 


Zu Nr. 300 (1911). Kleinpeter. 

Selbſt in dem ausführlichſten Werk über die königl. deutſche 
Legion von B. Schwertfeger (Geſchichte der ‚2 Bände, 
Hannover 1907) iſt der geſuchte Kleinpeter nicht erwähnt, ins⸗ 
beſondere nicht im Bd. II, S. 377 ff. unter „Auszeichnende Taten 
einzelner Unteroffiziere und Mannſchaften“. Bd. II, S. 461/483 
iſt ein ausführliches Literaturverzeichnis enthalten; vielleicht führt 
Einſichtnahme in eins der dort angegebenen Werke zum Ziele, 
ſo vielleicht in „L. v. Wiſſel, Ruhmwürdige Taten, in den letzten 
Kriegen von Unteroffizieren der engliſch⸗deutſchen Legion u. der 
hannoverſchen Armee verrichtet find, Hannover 1846“ oder 
„B. v. Linſingen⸗Geſtorf, Aus Hannovers militäriſcher Vergangen⸗ 
heit, Hannover (Weichelt) 1880“. Nach Bd. II, S. 476 u. 479 
befinden ſich die Stammrollen ſämtlicher Legionstruppen im 
Kgl. Geh. Kriegsarchiv Berlin (unter „Hann. 38 DB, I bis XVI). 

Dr. jur. R. v. Damm. 


Zu Nr. 4. 
Eltern der Auguſte Luiſe v. Rauchhaupt (nicht v. Rauſch⸗ 
haupt), nach meinen Notizen 19. 3. 1720 (nicht 1719) waren: 
Volvas Auguft v. R. auf Trebnitz, preuß. Oberftleutnant, “ ?, 


Friedrich v. Klocke. 


+ Oletzko 17. 10. 1733, u. beten 2. Frau (die erſte Ludolfine Au⸗ 
gufte v. Meyer f 1.4. 1716) Clara Luiſe v. Hagen, 7, f 10. 11. 
1731. Großeltern väterlicherſeits: Volrad Thiemo v. R. auf 
Trebnitz, braunſchw. Rittmſtr., 1651, f Oppin (nahe Halle a. S.) 
19. 2. 1718 u. beten erſte Frau Auguſte Magdalene geb. v. Raud- 
haupt a. d. o Hohenturm, 7, f 15. 10. 1701. 

Dr. jur. R. v. Damm. 


Zu Nr. 6 von 1912. 

Das Gemeindelexikon für das Kgr. Preußen, Bd. X, Provinz 
Weſtfalen (Berlin 1909) verzeichnet kein Böͤringhauſen bei 
Dortmund, wohl dagegen 2 Orte Bövinghauſen bei Dortmund. 
Von dieſen iſt der eine nach Kaſtrop, der andere nach Lütgen⸗ 
dortmund eingepfarrt. 


München. Friedrich von Klocke. 


Zu Nr. 23. Pfretſchner. 

Eine Familie des Namens Pfretzſchner in der Gegend 
von Kronach, Oberfranken, u. a.: Gottfried P., 5. 8. 1784 Weise 
main; Auguſte P.; Wilhelm P., * 24. 6. 1821. Stockheim, t 14. 12. 
1838; Gottfried P., 1912 Bankier in Kronach; Lina P., co Johann 
Pfaff in Kronach; Karl P., Kronach; Hermine P., co Reidse 
gerichtsſenatspräſident von Kolb, Leipzig; Rittmeifter a. D. P., 
Ludwigsburg; M. Pfretzſchner geb. Flemming aus Neuhaus (7%), 
4 Kinder: B. Pfretzſchner, Philippine P., N. N. Pfretzſchner, o 
Kaufmann u. Poſtexpeditor Vergho in Ebern, Mathilde P. 


in Kronach. 
Leisnig, am Eichberg 9. C. A. Knab. 


Zu Nr. 34 in Jahrg. X, Heft 2. 
Brütt: Dr. Ernſt Wilh. Vredt, K. Kuſtos an der graph. 
Sammlung München, Jutaſtr. 261. Münch. Adreßbuch 1912. 
München, Klarſtr. 4. Frhr. v. Tautphoeus. 


Zu Nr. 3% 

Für die in unſerer Familie überlieferte Annahme, daß die 
Brũtts von dem gegenüberliegenden Elbufer herſtammen, ſpricht 
die dortige Verbreitung und das frühere Auftreten des Namens 
Brütt. Zu Cuxhaven wohnen jetzt noch Brütts u. nach einem 
im Programm der dortigen höheren Staatsſchule veröffentlichten 
Flurregiſter waren 1567 dort Brütts ſeßhaft. Die Stelle, wo 
einer derſelben gewohnt hat, läßt ſich noch genau beſtimmen. 
Eine Urkunde des Kloſters Neuenwalde (einige Meilen von 
Cuxhaven) führt uns noch um reichlich 2 Jahrhunderte weiter 
zurück. Am 5. Jan. 1333 löſen den Zehnten vom Kloſter ab: 
der Pfarrer Johann zu Altenbruch und die Gemeinde des Dorfes 
Hochwedel „Johannes rector ecclesiae in Oldenbroke, Hinricus, 
Filius Tammonis, Alvericus Dhun, Odeke Hanenpepe, Johannes 
Brutte, Petrus Brutte c. — 11. Febr. 1356: Da für die 
ſtändige Meſſe an der Kreuzkapelle zu Altenwalde deren Dotation, 
nämlich der von dem Pfarrer Willekin zu Groten geftiftete Hof, 
nicht ausreicht, ſo fügt das Kloſter Neuenwalde unter anderem 
die Bruttenwort jenem Hofe hinzu (area quae Bruttekenword 
dicitur). area iſt ſoviel wie Hof, Landſtelle. Die Benennung 
Bruettenwort iſt im Laufe der Zeit verſchwunden. ö 

Hamburg. Schulrat Britt. 


Zu Nr. 38. von Einem. 
Nähere Angaben über Johann Juft von Einem, 1685 
11. 8. zu Göttingen finden fih bei Rotermund, „Das gelehrte 
Hannover“, Bd. 1, S. CXXXIV ff. Daſelbſt unter feinen Schriften: 
(Nr. 70) „Antiquitates Moringenſes, Magd. 1739. 80.“ 
Hannover. be Lorme. 


Zu Nr. 13 (1912). Kautz. 

Kautz, Scheffer: Kautz, Theodor, Apotheker, St. Pauls⸗ 
platz 2 /. ibid. Scheffer, Karolina, Gen.⸗Maj.⸗Wwe., Brienner⸗ 
ftr. 24/0. — Sch., Ldg., K. Maj. a. D., Wurzerſtr. 10/0. ibid. — 
Leutnant Kautz heiratete 1819 die Witwe des Leutnants Schulz, 
Beſitzers des Rittergutes Huſen bei Weſthofen (Kreis Schwerte). 

München. Frh. v. Tautphoeus u. Friedr. v. Klocke. 


Zu Nr. 13. Scheffer. | 
Nachrichten zur Geſchichte der Familie Scheffer finden 
ſich in der Mindiſchen Kirchengeſchichte von A. G. Schlichthaber, 
Minden 1753, Band 4, in der Hiſtor. geogr. ſtat. Beſchr. der Graf- 
ſchaften Hoya u. Diepholz von H. Gade, Nienburg 1901 u. bei 
W. Linke, Niederſächſ. Familienkunde, Hannover 1912. 
Hamburg. Saringhauſen. 


KE 


Zu Nr. 16. v. Petrifowsty. 
Auskunft kann vielleicht erteilen Herr Juſtizrat v. Petri- 
kowsky in Plauen i. V. 
Dr. jur. R. v. Damm. 


Zu Nr. 17. von Weisbach. 

Beſtimmte Anhaltspunkte wird ſicher die Leichenrede für 
Joachims v. W. Witwe Frau Anna Chatharina, Fürſtl. Pomm. 
Hofmeiſterin, 1619 von Hofprediger M. Hage über Rom. 14, 7. 8. 
gehalten, geben können, die fih in den Stollberger Leidens 
predigten befindet (Katalog derſelben S. 256, quart, 256 f.). 

Leipzig. Joh. Hohlfeld. 


Zu Nr. 52. Porbeck. 
Aber die miteinander verwandten Familien von Porbeck 
u. Badicker (Gritzner, St.) kann ich aus den Matrikeln der 
reform. Gembe. von Carlshafen a. d. Weſer folgendes mitteilen: 
Bernhard Chriſtian Badicker, kurf. Amts⸗Sekretär (S. d. f turf. 
Majors Jakob B.) 1816 8. 12. co Rofine Eberhardine Molther 
(T. d. Okonomie⸗-Verw. Eberhard Thil. M. zu Dankmannshauſen) 
Kinder: 1. 1817 10. 10. Ludwig; Gevatter: Ludwig Badicker, 
Oberſtlint. b. Jäger⸗Bat. 2. 1819 17. 8. Carol. Soph. Victoria, 
Gev. Fr. Major Badicker in Gudensberg, des Kindes Großmutter. 
3. 1821 16. 6. Otto Aemilius Friedr. Heinr., Gev. O. Wem. F. von 
Porbeck, Regier.⸗Präſid. in Caffel. — 9. P. R. v. Porbeck ift Bers 
faſſer der „Geſchichte der Operationen der Engliſch⸗combinierten 
Armee zur Verteidigung Hollands 1794—95.“ 2 Tle. Brſchwg. 
1802 8°. 
n 


Zu Nr. 52,1. v. Bredow. 

Asmus Wilhelm v. Bredow, * Prillwitz 1731 Jan. 4. 
(jüngfter Sohn von Nr. 52,2), 7 Markau 1799 Sept. 18., 
co 1. Noſſentin 1760 April 18., m. Sophia Eliſab. v. Raven 
a. d. H. Noffentin bei Malchow i. Meckl., f 1772 Nov. 5., Tochter 
von Ernſt Friedrich v. Raven a. Noſſentin, Ballin, Barmen uſw. 
(T Noſſentin 1753 Febr. 24.) und der Marie Juliane v. Hacke, 
a. d. 9. Reg bei Potsdam (.. . 1749 Febr. 21.), Ahnentafel 
der Adolfine von Raven, Tochter der Letztgenannten im Kloſter 
Dobertin i. Meckl. u.: Geſch. d. Geſchlechts v. Bredow III. 
S. 464 — 166. | 

Leipzig. 


De Lorme. 


W. C. v. Arnswaldt. 


Zu Nr. 57. Schmidtmann. 
Im allgemeinen Reichsarchiv zu München befindet fidh die 


Abſchrift e. Wappenbriefes des römiſchen Königs, ſpäteren 


Kaiſers Ferdinand L für die Gebrüder Martin Chriſtian, 
Benedikt und Chriſtoph Schmidtmann, d. b. Insbruck, den 
9. Januar 1532. 

Hannover. de Lorme. 


Zu Nr. 61. von Glaubitz. 


Sinapius, S. 401. uſw. Schleſiſcher Adel, der auch in meiner 


Familiengeſchichte vorkommt. Die Angaben reichen allerdings 
nicht ins 18. Jahrhundert. 
` Hamburg. M. von Falkenhayn, Oberſtlt. 3. D. 
Zu Nr. 71 (1912). 
In der Memoiren⸗Sammlung der bel, Kgl. Bibliothek 
mehreres über Berner u. Börner. 


Hannover. de Lorme. 


Zu Nr. 72 
Der Name Bayer in allen ſeinen Schreibungen bezeichnet 
e. Mann, der aus Bayern kommt: häufiger wird damit der letzte 
Aufenthaltsort als die Herkunft gemeint ſein. 
Leipzig, Univerfitatsitr. 2, III. Dr. Hohlfeld. 


Zu Nr. 73 (1912). 
Aber den Oberſt Boden geben vielleicht die Anciennetäts- 
liſten des Kgl. Staatsarchivs Hannover Auskunft. 
Hannover. de Lorme. 


Zu Nr. 71. Buck. 

Nach den Angaben der Frage 74 ſcheint mir ein Zuſammen⸗ 
hang des Chriſtoph Buck in Stralſund mit der Familie von 
Buchow nicht unwahrſcheinlich. Näheres dürfte im St. Nicolai 
K. B. zu erfahren ſein. Nach meinen Notizen, wahrſcheinlich 
aus Pyl, pommerſche Genealogie entnommen, ergibt fidh: 

Heinrich v. Buchow senior Sundensis 1556, co Margarete 


Bere filia Joh. Bere, civis Sund. oo Gefa Trittelvitz filia Zabel 
| [Trittelvitz. 
Albert v. Buchow, co Dorothea Priige. 


Dr. Albert v. Buchow senior Sundensis 1632 50 Anna 
Andreae filia Henning, Andreae 


Dorothea co B. Brandenburg Margarete oo 
sen. Sund. 1663 9. Hagemeiſter. consul S. 1686. 
Joh. B., Sohn des Heinr. Bere. Sen. Sund. 1482, f nach 1521, 
oo 1. Mechtild Garlepow filia Vriccit G. senioris Sundensis 1472, 
oo 2. Margarete. 


| 
Lubbert Verc, Gewandhaus Altermann 1468, f vor 1483, 
co Talcke Kummerow, filia Joh. Rummerow, sen. Sund. 1412. 


Johann Bere, sen. Sund. 1424, Camerar. 1427, consul. 1443—59, 
oo 1. Margarete Blome, filia Heinrici Blome, consul. Sund. 1412. 


Lubbert Bere, civis Sundensis 1380, co Talcke. 
Obrawalde (Meſeritz). Dr. Knuſt. 
Zu Nr. 74. Rumpel. 

Das erſte Mitglied der Familie Rumpel in Caſſel iſt 
„Joh. Conrad Rumpel von Franckfurth, Tout, u. handelsmann“, 
der 1681 Bürger in Caſſel wird. Er war zu Frankfurt a. M. 
* 2. 2. 1651 als Sohn des Güter⸗Beſtellers u. Stadt⸗Kapitäns 
Peter R. u. der Anna Elifabeth geb. Reuſin (T 12. 7. 1665). Joh. 
Conrad war Buchhalter bei dem Handelsherrn Hieronymus 


Schönauer in Caſſel u. nach deſſen Tode (1680) auch deſſen Nach⸗ 


folger. Er f als fürſtl. heſſ. Hof⸗Rentmeiſter zu Caſſel 26. 1. 1706. 
Er war oo 1. 13. 7. 1682 mit Anna Gertrud, t 13. 3. 1695, des 
Hieronymus Schönauer Tochter; 2. 1. 1. 1697 mit Aurelie 
Eliſabeth, des Regierungsrats Joachim d' Orville Tochter. Aus 
zweiter Ehe überlebte den Vater Carl * 20. 5. 1700. Vielleicht 
iſt dieſes der Bater des 1752 * Joh. Conrad. 

Oranienſtein (Naſſau). Stabsarzt Dr. Has 

Zu Nr. 76 in Nr. 3. 

Anna Kämmerer v. Worms gen. v. Dalberg, f 1503, war 
die Tochter Wolfgangs, der 1446 zu Rom zum Ritter geſchlagen 
wurde u. 1476 f, u. der 1502 f Gertrud Greiffenclau v. Vollraths, 
5 u. Adelheid v. Langenau T. 1446. (Gumbracht, Stamm⸗ 
tafeln). 

Freifrau v. Münchhauſen geb. v. d. Gabelentz. 
Zu Nr. 78. 

Anna v. Dienheim, 17. Dez. 1502, T. Paul Wigands 
v. D., 3. Juli 1476, Rat u. Hofmeiſter, T 1544 u. Anna v. Eltz, 
co 1500. Joh. u. Marg. v. Helmſtatt T., t 1508 29. Dez. Peter 


von Leyen, fürſtl. Pfälz. Hofmeiſter zu Simmern 1533, Amtmann 


zu Winterburg 1539, t 1552, 64 Jahr alt. co 1. Marg. Stumpf 
v. Waldeck; 2. 1527 Anna v. Dienheim. — Seine Eltern waren 
Philipps v. L. 1473, F 1529, u. Iſengard Kranch von Kirchheim, 
Peters u. Marg. v. Lengenfeld T. (Humbracht). 

Freifrau v. Münchhauſen geb. v. d. Gabelentz. 


Zu Nr. 82. 

Ein Leopold Georg Conradi ift 1719 26. 2. zu Carlig- 
hafen a. d. Weſer als 5. Kind des Friedrich Conradi, Oberſtleut⸗ 
nant von der Fortifikation u. Artillerie u. der Helena Margaretha 
Eliſabeth Weymann. 


Hannover. de Lorme. 


Zu Nr. 85 in Nr. 3. 

Unter dem „Reich Aaken“ iff das Landgebiet der freien 
Reidsftadt Aachen zu verſtehen. Die Archivalien derſelben be- 
ruhen zum weitaus größten Teil im Stadtarchiv zu Aachen, 
wohin eine Anfrage zu richten fein dürfte. Einen kleinen Brud- 
teil derſelben beſitzt das Staatsarchiv Düſſeldorf. 

Düſſeldorf. Archivaſſiſtent Dr. Schubert. 

Zu Nr. 85. Schultz. 

In Celle kommen 1795 neben einander vor: 1. Dr. Ernſt 
Friedrich Wilhelm Schulze, * Celle 21. 1. 1759, Ratsherr (Genas 
tor) 1790, Stadtſekretär 1796, Bürgermeiſter 17075 zugleich Stadt⸗ 
ſyndikus 1801 (1802 7), weſtfäliſcher Maire 1810, wieder Bürger⸗ 
meiſter und Stadtſyndikus 1813, t 1819 (18209). Er war vers 
beiratet mit der Tochter eines Predigers Lampe, die früh ver⸗ 
ſtorben iſt. Gemeinſamer Sohn war Ernſt Schulze, der Dichter 
der „bezauberten Rofe“ (* Celle 22. 3. 1789, f daſelbſt 1817). — 


2. Friedrich Adolf Schultz (im Hannoverſchen Staatskalender 
— wohl inkorrekt — geſchrieben Schulz), Tangermünde 25.9.1743, 
in Celle Natsherr 1786, Bürgermeiſter 1801, refignierte 1814, 
7 29. 4.1816. — Vergleiche Beſchreibung der Stadt Celle (von 
Spangenberg) Celle 1826 S. 77, 78, 79, 293, 294. Dehning, Ge⸗ 
ſchichte der Stadt Celle, Celle 1891, S. 258—262. — Die Anfrage 
ſcheint ſich auf den zu 2 Genannten zu beziehen. 
Hannover. Juſtizrat Dr. Rofder. 


Zu Nr. 84 (1912). 
Im Kgl. Staatsarchiv Hannover befinden fic die Ancien⸗ 
netätsliſten der hannov. Offiziere. 


Hannover. de Lorme. 


Zu Nr. 86 (1912). 
Auch Aken i. Regbez. Magdeburg kommt evtl. in Betracht. 
Hannover. de Lorme. 


. Bu Nr. 92 (1912). 
Matrite! der Univerfität Helmſtedt: 1591 Michael Wenge» 
lius und Johannes Wentzelius, fratres, Bibracensis. 1598 
Jeremias Wencelaus, Bibracensis. 


gannover. de Lorme. 


Zu Nr. 95. v. Geldern. 
5. Ein Johann van Geldern war 1755, 1559—61, 63—65 
als Scheffe im Rat der Stadt Schüttorf, 1567 — 71,73 u. 74 
Bürgermeiſter daſelbſt. 1575 11. 23 war er bereits tot. Im Stadt. 
buch finden ſich 3 Verträge mit ſeinen Töchtern Alit, Anne u. 
Thobe. 1. Hinrich Eyfers tho Gronnungh (Groningen) u. Frau 
Alit bekennnen, ihr Patrimonium wegen ihrer ſeligen Mutter 
von ihrem Vater Joh. v. G. empfangen zu haben. Zeugen: 
Berndt Lefferdinck u. Joh. Scheper. 1568 4. 4. Kerſtien 
Mesmacker (wohnhaft an der Vehſtraßen) u. Frau Aleke van 
Deldern bekennen, von der Stiefmutter Lüdtgart das Patris 
monium ihres ſel. Vaters J. v. G. empfangen zu haben 1675 
11. 23. 2. Wiggert Hodeſeun und Frau Anne van Gelder 
bedanken ſich guter Bezahlung ihres väter⸗ u. mütterlichen 
Patrimoniums. 1571 11. 25. 3. Gerdt van Quakenbrügge 
u. Frau Tobe bekannte vor Bürgermeiſter, Scheppen und Rat 
der Stadt Schüttorf, daß ſie gütlich u. wohl vergnüget wären 
des Patrimonii halber, welches Toben von wegen ihres Vaters 
u. ihrer ſeligen Mutter zukäme. 1572 den gedenctagh vohr Nicolai. 
Vorher u. nachher iſt mir der Name v. Geldern in Schüttorf 
nicht vorgekommen. 
Quendorf bei Schüttorf. 


Zu Nr. 97 (1912). 

Aber Goede und Goedeus vgl. Rohrmund, Gelehrtes 
Hannover. 

Hannover. 


Bu Wr. 97 (1912) Goden. 

Johannes Goeddaeus, * 1555 12. 7. in Schwerte. Dr. jur. 
Profeſſor der Rechte in Herborn, dann in Marburg. t bafelbft 
1632 1. 5. Näheres: Allgem. Deutſche Biographie Bd. 9 S. 312ff. 
Göde, Chriſtian Auguſt Gottlieb, * 1774 2. 20. T 1812 7. 2. 
Profeſſor der Rechte in Göttingen. Näheres: Allgem. Deutſche 
Biographie Bb. 9. S. 314. Henning Göde (Gode, Goden), um 
1450, Profeſſor der Rechte in Erfurt und Wittenberg, Hervor- 
ragender Rechtskonſulent, einer ber berühmteſten Juriſten des 
15.—16. Ih. „monarcha juris“. t 1521 1. 21. vgl. Allgem. Deutſche 
Biographie Bd. 9. S. 314 ff. 

München. 


Dr. Edel. 


de Lorme. 


Friedrich v. Klocke. 


Zu Nr. 10%. 

Rietftap gibt als Wappen der Horn vom Eichsfeld, die 
mit denen aus Heiligenſtadt identiſch fein dürften: im fib. Schild 
ein Pfau im Profil, radſchlagend, in natürlichen Farben. Helm: 
der Pfau wachſend mit gehobenem Schweif, Decken blau-filbern. 

Freifrau v. Münchhauſen. 


Zu Nr. 104. 

Ich ſuche Verwandte der Familie Horn, reſp. v. Horn, 
urſprünglich hannoverſcher Offiziers⸗Adel, derſelbe hatte Grund- 
beſitz in der Nähe von Harburg. Die jüngſte Horn, verwitwete 
Droege, die ihre Geſchwiſter kaum gekannt hat, iſt am 8. Januar 
1891 auf ihrem Landſitz Schrevenborn bei Kiel t. Ein älterer 
Bruder ſoll als Offizier mit Napoleon nach Moskau ins Feld 
gezogen ſein. 


Zu Nr. 105 (1912). 
Stammtafel v. Jerufalem b. Manecke, Genealog. Schauplatz. 
gannover. de Lorme. 


Zu Nr. 105. van (von) Jerufalem. 
Berurkundungen über mehrere Glieder der Familie (van, 
von) Jerufalem in den Kirhenbüchern der deutſch⸗ reformierten 
Kirche (Burgkirche) zu Königsberg i. Pr. Vgl. „Mitteilungen 
der Zentralſtelle f. d. P. u. F. G.“ Heft 4, S. 54. 
Magdeburg, a. Dom 2 Konſiſt.⸗Sekr. Machholz. 


Zu Nr. 105. van Zeruſalem. 

Grabſtein in der St. Katharinenkirche in Lübeck: Weſſel 
van Jervſalem vnd fine erue. 1697. Der an einem Blatte 
aufgehängte geſchweifte Schild zeigt ein Kreuz, in jedem Winkel 
von einem kleineren Kreuze begleitet (Ztſchrft. d. V. f. Lüb. 
Geſchichte u. Alteremsk. Bd. 8. S. 127. Nr. 45). a 

Lübeck. Dr. Junt. 


Zu Nr. 105. 

Ein Geerardt Jeruſalem wird wiederholt als Taufpate 
in der reformierten niederländiſchen Gemeinde Frankenthal in 
der Pfalz als Taufpate genannt, 3. B. 1582 2. 18. 

Weimar. A. von den Velben. 


Zu Nr. 108. Knuſt. 

Im Hamburger Adreßbuch von 1912 kommt der Name 
Knuſt 25 mal, im Altonaer Adreßbuch von 1912 7 mal vor. 
Außerdem findet ſich im Hamburger Adreßbuch von 1912 der 
Name Knoſt 6 mal. 

Hamburg. 

Hamburg, Plan 6. 


Zu Nr. 110. Ley. 

In der franzöſiſchen Schweiz findet ſich auch die Namens⸗ 
form Louis. Auskunft wird wohl Herr Dr. med. Rud. Loy 
Territet Villa l' Abri geben können. 5 

Poſen. Regierungsreferendar Broner. 


Zu Nr. 111. 

1. Eltern von Franz Simon v. d. Lippe: Erich v. d. 
Lippe zu Wintrup, oo 1576 mit Catharina v. Kanne zu Lügde u. 
Brockhauſen; feiner Gattin Catharina Elifabeth von Eppe zu 
Goſtelsheim u. Redenberg: Chriſtoph von Eppe, t 1585 u. 
Walpurga v. Hörde zu Störmede. (Fahne, weſtf. Geſchl.). 
2. Eltern von Leveke an Münchhauſen zu Oldendorf: Ludolph 
v. Münchhauſen, T 1640 u. Anna v. Bismarck Chriſtian 
v. Beſſel war Oberſt (Berens, Geſchichte d. Herrn v. Steinberg 
1703). Die Familie Beſſel ſtammt aus Winden, ſoll 1494 gee 
geadelt ſein, urſprünglich in Livland (v. Spießen, Weſtf. Abel). 

Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 


Zu Nr. 111. 
Eltern des Georg Heinrich v. Leipziger (* 1648, 22. 11., 
T 1704, 20. 4.), waren Georg Friedrich v. Leipziger auf Friedens⸗ 
dorf u. Klitſchen, ( 1667, 30. 5.) u. Eliſabeth v. Bünau 
a. bo Prösdorf. Anfrage: Iſt Heinrich Siegfried v. Leipziger 
auf Metterwitz der Vater von Wilhelmine Sophie v. L. a. d. $. 


Metterwitz, 1728 ?. 
Major Frhr. v. Welck. 


Dresden 6. 

Zu Nr. 112. 

Anna Marſchalk v. Oſtheim, co 1520, war die T. Philipps 
u. Anna Landſchad v. Steinach, t 1569. Ihr Gatte Wolf- 
gang v. Hemmingen, t 14. 2. 1555. Seine Vorfahren nebft 
Frauen durch 5 Generationen in Gumbracht. 

Frhr. v. Münchhauſen. 
Zu Nr. 118 (1911) Rüping. 

1577 Bernt Kattenſterdt zu Dortmund, co Anna Ruping 
(Beiträge zur Geſch. Dortmunds 9. S. 88) — 1583 Ditterich 
Rupind zu Dortmund, oo Neiffe Volpening (ebendort S. 161) 
— 1559 Berend van dem Rupinge, co Anne (ebendort S. 77). 

München. Friedrich v. Klocke. 


Zu Nr. 136. 

Nach der Zeitſchrift des Harz-Bereins Jahrg. 1888 S. 344 
in dem Artikel „Die Reichsſtadt Northuſen als Feſtung“ wird 
ein Ciliax Hertwig 1491, 1493 und 1499 als Bürger Nord- 
hauſens aufgeführt, welcher der zur Verteidigung der Stadt 
beſtellten Rotte St. Georius zugeteilt war. 

Wiesbaden. H. Helbig, Baurat. 


Edm. Jacobſen, Rechtsanwalt. 
J. B. Wentzel. 


Der Adel und der adlige Grundbeſitz in Polniſch⸗Preußen 
zur Zeit der Preußiſchen Beſitzergreifung. Nach Auszügen 
aus den Vaſallenliſten und Grundbüchern von Dr. Max Bär, 
Geh. Archivrat, Archivdirektor in Danzig. XI und 274 Seiten 
gr. 8. Preis geheftet 9 Mark, gebunden 11 Mark. Verlag 
von S. Hirzel in Leipzig. (Mitteilungen der K. Preußiſchen 
Archivverwaltung Heft 19). 

Durch die älteſten Vaſallenliſten von Weſtpreußen, über 
welche der Verfaſſer des vorgenannten Buches bereits in ſeinem 
klaſſiſchen Werke „Weſtpreußen unter Friedrich dem Großen“ 
(Publikationen aus den K. Preuß. Staatsarchiven, 83. u. 84. Bd. 
Leipzig 1909) in hochverdienſtlicher Weiſe gehandelt hat, und durch 
die bald nach der Preußiſchen Beſitzergreifung angelegten Grund⸗ 
und Hypothekenbücher der adligen Güter können bei der Eigen- 
art ihrer Anlage die Beſitzer der adligen Güter im vormaligen 
Polniſch⸗ Preußen, ihre Familien und Verwandtſchaftsbe ziehungen 
für nahezu ein volles Jahrhundert ermittelt werden. Knappe 
Auszüge aus dieſer bedeutenden Quellengruppe bieten eine Fülle 
von Einzelnachrichten dar für den vormals in Polniſch⸗Preußen 
angeſeſſenen Adel und für einige zu adligem Grundbefi gelangte 
bürgerliche Familien. Die vorliegende Veröffentlichung dieſer 
Auszüge enthält nun aber nicht nur an ſich eine überaus große 
Menge für viele Familien wichtiger Nachrichten, ſie hat noch 
einen weiteren Wert. Sie bietet den Familien durch die An⸗ 
gabe von Beſitz und von Wohnort die Möglichkeit weiterer 
Nachforſchungen in den Kirchenbüchern. Die größte Bedeutung 
der Veröffentlichung aber beruht darin, daß ſie geradezu als ein 
Nachſchlagebuch fih darſtellt zu einer der wichtigſten Quellen- 
gruppen für die Beſitz⸗ und Familiengeſchichte überhaupt, als ein 
Regiſter nämlich zu den teils bei den Amtsgerichten der Provinz 
Weſtpreußen, teils im Kgl. Staatsarchive zu Danzig aufbewahrten 
älteſten Beilageakten zu den Grund- und Hypothekenbüchern. 
Denn in dieſen Beilageakten find alle jene urkundlichen Unters 
lagen enthalten, auf denen die Eintragungen in die Grund⸗ und 
Hypothekenbücher beruhen, die Kauf-, Erb-, Teilungs⸗ und 
Heiratsverträge, Lebtagsverſchreibungen, Kirchenbuchauszüge und 
Teſtamente. Die Veröffentlichung ift alfo nicht nur eine Gammel- 
ſtelle wiſſenswerter Nachrichten, ſondern auch ein Wegweiſer und 
Antrieb zu weiteren familiengeſchichtlichen Forſchungen. Ver⸗ 
zeichniſſe von Orts- und Familiennamen erleichtern die Benutzung 
dieſes höchſt gediegenen Werkes, das zu den hervorragendſten 
familiengeſchichtlichen Arbeiten der neuſten Zeit gehört und ins⸗ 
befondere für genealogiſche Studien über polniſche Familien 
in Zukunft unentbehrlich iſt. 


Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Engelbert Drerup, Geſchichte und Genealogie der Familie 


Drerup. Mit einer Tafel. Paderborn, Schöningg. 1911. 
VHI und 88 ©. gr. 8. M. 2.—. 

Auf Grund ſehr eingehender archivaliſcher Forſchungen gibt 
Prof. Dr. Drerup in München eine Geſchichte des Drerup⸗Hofes 
in Nordwalde und eine Genealogie der Familie Drerup. Wenn 
auch Vollſtändigkeit der Genealogie für die Seitenlinien des 17. 
und 18. Jahrhunderts nicht zu erreichen war, ſo iſt doch eine ſehr 
anerkennenswerte Fülle von Stoff zuſammengetragen bis zurück 
zu dem um 1600 geborenen Johannes Drerup. Ueber die Genea⸗ 
logie der Familie hinaus führt uns die Geſchichte des Drerup⸗ 
Hofes, der, ſeit Jahrhunderten im Beſitze der Familie, für die 
ältere Zeit auch ihre Geſchichte verkörperte. Die Arbeit iſt als 
ein intereſſanter Beitrag zur Kulturgeſchichte des weſtfäliſchen 
Bauernſtandes auch für den Kultur- und Rechtshiſtoriker be» 
achtenswert. Durch Berückſichtigung der nach Amerika ausge- 
wanderten Familienglieder ergibt ſich ein weiterer Intereſſenkreis. 
Wir können uns den auch für viele andere Familien ſehr bes 
herzigenswerten Worten nur anſchließen, mit denen der Verfaſſer 
ſeine Vorrede ſchließt: „Möge denn dieſes Büchlein, deſſen vor⸗ 
nehmere Ausſtattung durch die finanzielle Unterſtützung von Frau 
Witwe Konſul Bernard Drerup ermöglicht wurde, dazu beitragen, 
das Band der Blutsverwandſchaft, das die weitzerſtreute Familie 
umſchlingt, enger zu knüpfen, jenſeits des Ozeans das Bewußt⸗ 
ſein deutſcher Art zu erhalten und für jedes Glied der Familie 
ein Anſporn zu ſein zu ehrenhaftem und kraftvollem Handeln, 


vv Bücherbeſprechungen. 


auf daß der ſtarre und enge Bauernſtolz einer fernen Vergangen⸗ 
heit ſich vermähle mit dem freieren Geiſte einer neuen Zeit.“ 
Der ethiſche Wert der Familiengeſchichte gilt in der Tat für alle 
Stände; und es ift eine hocherfreuliche Tatſache, daß nicht nur 
adlige und bürgerliche Familien, ſondern auch Geſchlechter des 
Bauernſtandes ihre Geſchichtsſchreiber finden. Die Familie Dre⸗ 
rup war ein beſonders intereſſantes Objekt. Denn ſelbſt in den 
ſtabilen Verhältniſſen des Münſterlandes gehört es faſt zu den 
Seltenheiten, daß eine Familie in der geraden Linie des Man⸗ 
nesſtammes dieſelbe Stätte wenigſtens drei Jahrhunderte un⸗ 
unterbrochen im Beſitz gehabt hat. 

Leipzig ⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 
Theodor Schön, Geſchichte der Familie von Ow, ergänzt und 

herausgegeben von den Freiherren Hans Otto von Ows 
Wachendorf und Anton von Ow-Felldorf. Müchen 1910 
Kaſtner u. Kallwey, kgl. Hofbuchdruckerei, (wo noch Aberſchuß⸗ 
exemplare zu 5 Mk. zu haben ſind). 523 S. 8. Mit einer 
Karte und mehreren Bildern und Stammtafeln. 

Die Geſchichte des alten, ſeit dem 15. Jahrhundert der 
ſchwäbiſchen Reichsritterſchaft zugerechneten Geſchlechts von Aue 
(Ow), wird durch den bekannten württembergiſchen Genealogen 
Schön zum erſten Male umfaſſend auf urkundlicher Grundlage 
dargeſtellt. Die nachweisbare Stammreihe geht bis zur Mitte 
des 13. Jahrhunderts zurück. Unſicher bleibt der Zuſammenhang 
dieſer ritterlichen Familie mit den alten Edelfreien Wolferat und 
Adalbert von Aue (Witte des 12. Jahrhunderts) und mit dem 
großen Minneſänger Hartmann. Der von Schön verſuchte Be⸗ 
weis, daß Hartmann der noch blühenden Familie von Ow an⸗ 
gehöre, iſt nicht überzeugend. Die ganze Darſtellung leidet unter 
dem Mangel rechtshiſtoriſcher Kenntniſſe; namentlich ſcheint dem 
Verfaſſer der Unterſchied zwiſchen MWiniſterialen und Vaſallen 
nicht ganz klar zu ſein. Auch ſind die Quellenangaben nicht 
immer hinreichend, ſodaß eine Nachprüfung ſehr ſchwierig iſt. 
Die Genealogie des ziemlich zahlreichen Geſchlechts iſt in Art 
einer erweiterten Stammliſte behandelt, durch viele überſichtliche 
Stammtafeln erläutert und durch eine Reihe von Bildern ge⸗ 
ſchmückt. Der größte Teil dieſer Familiengeſchichte ſpielt ſich in 
der ſchwäbiſchen Heimat ab; in neuerer Zeit ſind aber mehrere 
Glieder im Dienſte geiſtlicher Fürſten und des bayeriſchen 
Staates hervorgetreten. Den Herausgebern gebührt der Dank 
der Genealogen und der Geſchichtsfreunde für dieſe umfangreiche 
Veröffentlichung. 

Leipzig. Ernſt Devrient. 
Beiträge zur Geſchichte der Familie von Berner, geſammelt 

und zuſammengeſtellt von dem am 13. Auguſt zu Wiesbaden 
verſtorbenen Kgl. däniſchen Kammerherrn Kon rad von Berner 
a. d. 9. Zaſchendorf⸗Eskildstrup. Unter Mitwirkung und auf 
Koſten des Großh. Mecklenb. Kammerherrn Ulrich von Berner 
auf Trebbow und Bülow a. d. §. Zafchenborf- Bülow übers 
arbeitet, ergänzt und herausgegeben von Archivregiſtrator F. 
Ruſch zu Schwerin. Bd. Il. Urkunden und Regeften (1302 bis 
1699). Nachträge und Berichtigungen zu den Stammtafeln. 
Perſonenregiſter. Schwerin i. Mecklenb. 1911. 172 Seiten 1. 

Die im vorliegenden, ſehr geſchmackvoll gedruckten Bande 
vereinigten 348 Urkunden und Regeften reichen vom 18. März 
1303, an welchem Tage Otto dictus Berner in einer Schenkungs⸗ 
urkunde des Grafen Nikolaus von Schwerin als Zeuge erwähnt 
wird, bis zum 5. Juli 1699; an dieſem Tage verkaufte Curd 
Berner das Lehn- und Eigentumsrecht an Zaſchendorf an den 
Pfandinhaber Major Ludolf Dietrich v. Deging. Das ausführ⸗ 
liche Regiſter erleichtert die Benutzung. Die aus den Adels- 
verzeichniſſen des Großherzoglichen Archivs zu Schwerin abge⸗ 
druckten Stücke enthalten Stoff zur Geſchichte auch zahlreicher 
anderer Familien. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 
Geſchichte der Stadt Dülmen. Aus Anlaß der 600 jährigen 

Jubelfeier der Stadt, herausgegeben von Prof. Dr. A. Vez- 
kamp. Dülmen 1911. Laumannſche Buchhandlung. 223 S. 
geb. 3 Mk. 


Anfang Auguſt feierte Dülmen fein 600 jähriges Stadt- 
jubiläum. Bei dieſer Gelegenheit iſt als Feſtbuch dieſe nach 
den Anregungen einer literariſchen Feſtkommiſſion bearbeitete 
und von Prof. Dr. Veskamp herausgegebene ,Gefdhidte der Stadt 
Dülmen“ erſchienen. Im erſten Teile des Werkes gibt der 
Herausgeber in fünfzig Kapiteln die geſchichtliche Entwicklung 
Dülmens. Ein zweiter Teil enthält aus verſchiedenen Federn 
Beiträge zur Geſchichte der Stadt und ihrer Umgebung. Sind 
ſchon in den 1. Teil zahlreiche Familien- und Perſonennach⸗ 
richten, eine Darſtellung des Dülmener Burgmannenkollegiums 
und eine Aufzählung der dazu gehörenden Geſchlechter ver— 
woben, ſo ſind im zweiten Teil einige Aufſätze ganz oder doch 
faſt ganz der Familienkunde gewidmet. 

Da iſt vor allem ein Aufſatz von M. v. Spieſſen und 
A. Veskamp über die Ritterſitze in Dülmens Umgebung und die 
darauf angeſeſſenen Familien. Dieſe familiengeſchichtlichen Nach» 
richten, Stammtafeln und (leider!) Stammtafelfragmente (betr. 
die v. Dulmene, v. Dulmene gt. Norendin, v. Merfeld, v. Korff 
gt. Schmiſing, v. Merode, v. Wederden, v. Keppel, v. Empte, 
v. Raesfeld, v. Weſterholt, v. Visbecke, v. Schedelich, Schule, 
Ueding), die wir in der Hauptſache Herrn v. Spieſſen verdanken, 
bedeuten eine willkommene Erweiterung der weſtfäliſchen Ge- 
ſchlechterkunde, da über manche dieſer Familien bisher nichts 
veröffentlicht war. Um ſo bedauerlicher iſt es für die Genealogie, 
daß nicht auch, wie auf M. v. Spieſſens Anregung urſprünglich 
geplant war, die vollſtändigen Stammtafeln der auf S. 9 an= 
geführten Burgmannengeſchlechter und der auf S. 146 genannten 
Familien zum Abdruck gekommen find. Leider find einige Drud- 
fehler ſtehen geblieben. So muß es 3. B. S. 133 Esbeck ſtatt 
Esbede zu Brockhauſen, S. 134 Brüggeney gt. Haſenkamp ſtatt 
Harenkamp, S. 144 v. d. Broil ſtatt v. d. Broye heißen. 


Ein anderer Aufſatz, der den Regierungsaffeffor Peus zum 
Verfaſſer hat, behandelt die Geſchichte der Herzöge von Croy⸗ 
Dülmen. Herr Peus beſchäftigt ſich zunächſt mit der Abſtammung 
der Familie aus ungariſchem Königsblute, jedoch ohne für dieſe 
Anſicht einen völlig überzeugenden Beweis zu erbringen, und 
gibt dann eine Aberſicht über die einzelnen Linien Croy⸗Arſchot, 
Eroy-Hapre (ältere Linie) Croy⸗Chimay, Croy⸗Solre, Eroy-Hapre 
(jüngere Linie) Croy⸗Roeux. Drei leider fragmentariſche Stamm⸗ 
tafeln ſchließen den Aufſatz ab. i 

Sehr zu bedauern ift das Fehlen eines Regiſters zu dem 
Werke. Dagegen ſind Papier und Druck ſehr gut, die zahl⸗ 
reichen Illuſtrationen (darunter die Bilder der letzten 6 Herzöge 
von Croy⸗Dülmen) ganz vorzüglich. Der Preis, 3 Mk. für das 
gebundene Exemplar, iſt äußerſt niedrig. f 

München. Friedrich von Klocke. 


Familienſtammbuch. Verlag von Richard Mahlo, Gummers- 
bach (Rhld.) [1911] (Preis nicht angegeben). 

Die Wichtigkeit regelmäßiger Aufzeichnungen von Familien⸗ 
ereigniſſen und Verwandtſchaftsbeziehungen für ideale und ge⸗ 
ſchäftliche Zwecke wird immer mehr erkannt. Auch von Seiten 
der Wiſſenſchaft wird neuerdings den Familienſtammbüchern 
Aufmerkſamkeit zugewendet, worüber das neueſte Heft der „Mit⸗ 
teilungen der Zentralſtelle“ ausführliche Darlegungen und Bore 
ſchläge bringt. Das vorliegende Formularbüchlein verfolgt 
ſolche Ziele nicht. Es enthält lediglich Blätter zur Eintragung 
von 60 Lebensläuften und Familiendaten. Für amtliche Be⸗ 
ſcheinigungen iſt kein Platz vorgeſehen; auch fehlen bei den 
Kindern die Spalten für Krankheiten und Tod. Zu Vorarbeiten 
für Familiengeſchichten, als eine Art Zettelkatalog iſt es gut zu 
gebrauchen. Ernſt Devrient. 


Verſchiedenes. 


Kamprads Plan der Stadt Leisnig v. J. 1753 ift gengs 
alogiſch inſofern wertvoll, als auf demſelben nicht nur jedes 
Haus, ſondern auch die einzelnen Hausbeſitzer der damaligen 
Zeit nachgewieſen werden. In nachſtehendem alphabetiſchen Ver⸗ 
zeichniſſe geben die beigefügten Zahlen an, wie oft die betr. Namen 
auf dem Stadtplane erſcheinen (1 Exemplar befindet ſich im 
Archiv der Zentralſtelle f. d. P. u. F. G. zu Leipzig): Albert 2, 
Altſchner, Amende 2, Andrae 2, Arnold 4, Alſter 2, Baehne, 
Bart 2, Becker, Benne, Berger, Berthold, Biener 4, Bock, Böhme, 
Bohne, Böttger, Bötger 4, Brückmann, Buchmann, Bugenhagen, 
Burkert 2, Buſch, Buxbaum 9, Chriſtgrul, Claus, Claulin, Curt, 
Deigfuß, Diedmann 3, Dieze, Dillner, Ditmann, Dittmann 2, 
Domerleps, Drechsler (Düdloff) 3, Duxbann, Eckart 2, Ecke, 
Eckhold 2, Ehe, Erich, Ernſt, Eſchke 3, Falkenhagen, Faulcke 
(Faulke, Faulike) 3, Felber, Feller, Fichtner 2, Findeiſen, Fiſcher 3, 
Forberg 3, Frick, Fride, Fritſch, Fritz, Gabler, Gaitſch 2, Gaud- 
lig 4, Gebhart, Heier, Heinz, Heifler 2, Hems, Gerhard, Gerlach, 
Gelſtenberger, Gießmann, Glaſer 2, Glande, Goldammer, Gold⸗ 
bach, Goldſchadin, Grabner, Gregori, Gribler, Große 3, Gruhl, 
Grul (Chriſt.), Günther 2, Haferkorn, Harich, Haupt 4, Hayn 
(Probſt), Heidenreich, Heinicker, Heinrich 2, Heinze, Held, Hellmuth, 
Henemann, Henig, Henſchel 6, Henſel 2, Hentſchel, Hering, Hertel, 
Hertzog, Heſſel 2, Heymann, Hillmann, Hilner 2, Hoch, Hoffmann, 
Höhle, Hörig, Horn, Hoyer, Hübel, Hubert, Huhn, Hunger, Hunold 2, 
Jahn, Fahne, Ile, Junghans 7, Kade 3, Kamprad 4, Kappe, 
Keil 2, Kerner, Kiesling, Kießig 2, Kirbann, Kirſten, Klein, 
Kleine, Kloß, Köder, Kohl 2, Köhler, Koſer, Kranz, Kreiſing, 
Kretſchmar, Kretzer, Kriebel 2, Krieger (Kriger) 2, Kriegelſtein 2, 
Kühn, Kühnis, Kuntze 2, Kunze 5, Lange 4, Lehmann, Lehre, 
Leipner, Liebig, Lindner 2, Lofe, MWatheſius, Mattheſius 2, 
Mehner, Melzer 4, Merker, Meſchke 2, Meyer, Michel 3, 
Möbius, Müller 7, Naubert, Naumann 7, Neuſchüz, Nitſche, 
Nobis, Oeler, Oſang, Oſt, Otto 3, Pabsdorf, Peſchel 4, Peterſen, 
Petzig, Pezold, Pfeiffer, Poppe, Prager 2, Preiße, Priemer 
(Primer) 2, Probſthayn, Puff, Purmann, Quari, Quel 3, Rande 2, 
Raſchke 2, Raspe, Reiche 2, Reichmann, Reisbach 4, Reißbach, 
Richter A, Rider 2, Rieder 2, Rimpler 4, Röniſch 3, Rudolph 2, 
Rühle, Sandig 4, Galler 2, Schade 2, Scharfſchnit, Scheibe, 
Schel, Schell, Schilde 6, Schilling, Schlegel 2, Schlorck 2, Schmit, 


Schönberg 4, Schröder, Schüler, Schulze 9, Schurich, Schuricht, 
Seiffert 5, Seydel, Seyffert, Siegel, Simonetti, Sohre 2, Sper⸗ 
feld, Sprind, Steier, Stein, Steinbeck 2, Steinert, Steinhäuſer, 
Steiniger, Steitmann 2, Steller 2, Stellerin, Stengel, Steuer- 
nagel, Stilpner 2, Stockmann 4, Stötzner, Taenel, Tauſche, 
Teichgräber, Teichmann, Tenzler, Thiele, Thieme, Thomas 3, 
Thörmitz, Töpfer, Töpper, Troiſch, Ulich 3, Ungar, Verlohr, 
Vetter, Vierweg 2, Vogt, Vollrath, Wagner, Waelcker 2, Walter 3, 
Weber 2, Weiße 2, Wehnert, Wendel 5, Wenzel, Werber, 
Werner 3, Weſching, Wezel, Wichmann, Wieſner, Wilhelm, 
Winckler, Winter, Wirckert, Wolff, Wolleben 3, Zacharias, 
Zeißig, Zetſch, Zieger 3, Zimmermann, Zöllner, Zölner 4. 

Zu weiterer Auskunft bereit: C. A. Knab, Leisnig, am 
Eichberg 9. 


Auf einem jetzt meiner Mutter gehörigen Fächer fand ich 
folgende Namen eingetragen: Juliane Baumgärtner, A. Brand 
de Jollait aus Hamburg, Helene Brückner aus Salzungen, 
Juliane Curtius, Karoline Engelſchall, Henriette Erckel, Henriette 
Erneſti, Erneſti — deren Gatte, Joh. Chr. Gottlob, 7 1802, 
Prof. d. Philoſ., Leipzig —, Friederike Gorre, Wilhelmine Gorre 
— Zerbſt 11. Inli 1790, Dr. C. G. Körner, Minna Körner 
— Theod. Körners Eltern, C. D. Burmann von der Beck, geb. 
Nönchen aus Hamburg, Auguſte Reißing, Karoline Sammler, 
Karoline Schindler, Zerbſt 9. Juli 1790, Dr. Schwägrichen, Dora 
Stock — Schweſter von Minna Körner, Henriette Leonore Thilo, 
Karoline Wieſand 1792. 

Ob die nicht datierten Einträge gleichzeitig erfolgt ſind und 
wann, läßt ſich nicht feſtſtellen. Sie müſſen aber vor dem 
9. Juli 1790 erfolgt ſein, da die Zerbſter Einträge an freigelaſſene 
Stellen eingeflickt ſind. Nur der Eintrag „Karoline Sammler“ 
iſt wahrſcheinlich etwas ſpäteren Datums. 

Leipzig. Dr. Martens, Kuſtos an der Univ.⸗Bibliothek. 


Druckfehlerberichtigung: Seite 18, Zeile 18 lies Falkenhayn 
(nicht Falckenhayn); Seite 30 zu Nr. 305/1911 lies Remlingen 
(nicht Kemlingen), Frankenreuth (nicht Franckenrath), Reigenftein 
(n. Keizenſtier); am Schluß lies „G. E. v. L's Gattin eine v. Wurmb.“ 
Seite 49, linke Spalte, Zeile 12 von unten lies „ſolmſiſchen“ ſtatt 


„polniſchen“; Zeile 13 von unten lies „Gießen“ ſtatt „Gieſen“. 
Berantwortlich für die Redaktion: Ober-Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den 


nferatenteil: O. Salzmann, Leipzig 


Hofpitalftraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch-Leipzig. 


Familiengeſchichtliche Blätter 


ss flonatsſchrift zur Förderung der Familiengeſchichtsforſchung!: 
Gegründet oon 0. o. Daſſel 

herausgegeben von der Daffel=Stiftung bei der Zentral- 

ſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte 


Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchliefflich des Titels, Inhalts berzeichniſſes und Mamen-Regifters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für 
deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beſtellungen 
wolle man an dle Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsftrafe 2!!! richten. Die Beſtellung gilt 


X. Jahrg. 


als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt.. %tö AE AE AE AE dE AR 


Mai 1912 


Nummer 5 


Inhaltsverzeichnis: Eingänge. — Symmetriſche Ahnenproben auf Grabdenkmälern (Leonhardt). — Aus der Geſchichte ber Familie 


Hoeſch (Heydenreich). — Aus der Geſchlechtergeſchichte Ravensburgs (Beck). (Schluß). — 


Zur farbigen Kunſtbeilage (hierzu eine 


Kunſtbeilage) (v. Arnswaldt). — Gelegenheitsfindlinge. — Rundfragen und ä — Antworten auf die Rundfragen. — 


Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
fir ihre Sammlungen: 

Hermann Schäffer, Erinnerungsblatter der mathematiſchen 
Geſellſchaft zu Jena, 4. Sammlung, Jena 1870. — Zur Erinne- 
rung an die Feier des 70. Geburtstages des Prof. H. Schäffer. 
Jena, Verlag Neuenhahn 1894. — O. Unrein, Rudolph Gande⸗ 
chens, Sonderabdruck aus dem Jahresbericht über die Forts 
ſchritte der klaſſiſchen Altertumswiſſenſchaft. 1905. — A. Winkel 
mann, Ernſt Abbe. (Rede). Jena, Verlag G. Fiſcher, 1905. — 
Otto Knopf, Ernſt Abbe (mit Bildnis); S.-A. aus dem Jah⸗ 
resbericht, der Deutſchen Mathematiker-Vereinigung. Bd. XIV, 
Heft 5, Leipzig 1905. — Wilh. Bernhardi, Rudolf Köpke; ein 
Gedenkblatt. Berlin (Dr. von Mittler u. S.) 1871. — Heinrich 
Ziegler, Rede am Sarge D. Sydows; S.⸗A. a. der Proteſtan⸗ 
tiſchen Kirchenzeitung 1882, Nr. 44. — Worte der Erinnerung 
an Wilhelm Gottlieb Santel; Leipzig 1899. Druck von Pöſchel 
u. Trepte. — Verſchiedene Schriftſtücke und Druckſachen zum Tode 
von Karl Auguft von Gafe 1890. — Frhr. von der Goltz, Rede 
am Sarge von Max Duncker. Berlin 1886. (Dr. der Volkszei⸗ 
tung). — Reden zum Gedächtnis von Emil Heitz. Straßburg 
J. H. Ed. Heitz 1890. — F. Kluge, Bernhard ten Brink; G-A. 
aus dem Jahrbuch der Deutſchen Shakeſpeare-Geſellſchaft. Bd. 
XXVII, 1892. — Moritz Otto, Ueber Geſchichte, Weſen und Auf⸗ 
gaben der Genealogie. Jenaer Diſſertation 1895. — Geſchenkt 
aus dem Nachlaß des Geh. Hofrats Profeſſors der Philoſophie 
Dr. Otto Liebmann in Jena. 

Nachfahrentafel Rinne — von Herrn P. v. Gebhardt in 
Leipzig. 

Die Geſchichte der Familie von Haugwik — von Herrn 
Landtagsbibliothekar Dr. Tille, Dresden. 

Jahresbericht des Friedrich Werderſchen Gymnaſiums, 
Berlin — vom Gymnaſium. 

Album des Gymnaſtums zu Zittau 1886 — von der Stadt- 
bibliothek Zittau. 

14 Antiquariatskataloge — von Fraulein Helene Motherby, 
Königsberg i. Pr. 

MWitteilungen der Familie Rabe, 1912 Nr. 2 — Dipl.⸗Ing. 
Kade, Sorau. 

Das Weſtphäliſche Geſchlecht (Hfdr.) — von Rechtsanwalt 
Gotter, Leipzig. 

Franzkowski, Geſchichte der freien „„ es des 
Kreiſes Groß- Wartenberg — vom Serrn Verfaſſer. 


Familiengeſchichtliche Blätter 
Familienverb. Germar. 

Katalog von Gilhofer und Rauſchberg 104 — von 
Herrn v. Arnswaldt, Leipzig. 

Beiträge zur Geſchichte der Familie Lampe, 1912 Il. 2 — 
von Fam. Lampe. 

Jahresbericht des Gymnaſiums Gonbershaujen, 1911/12 — 
von Herrn Prof Munſcheid. 

Satzungen und Fragebogen des Familienverb. Jentſch — 
Familienverb. Jentſch. 

Familienanzeigen aus der Deutſchen Zeitung — von Herrn 
Dr. Fieker, Elbing. 

Notizen aus dem Staatsarchiv Hannover — von Herrn 
Landgerichtsrat Borner, Bielefeld. 

v. Wolff, Geſchichtsbericht der reichsfreiherrlichen Familie 
v. Wolff, Leipzig 1911 — vom Herrn Verfaſſer. 

Moeſchler, Gutsherrlich bäuerliche Verhältniſſe — vom 
Herrn Verfaſſer. 

Einige Druckſchriften — von Herrn Dipl.-Ing. C. Wate 
i] dof, Berlin. 

nn Johann Friedrich Schiller — von Herrn 
Dr. Benndorf, L.⸗Gohlis. 

Familienzeitung v. Daſſel — von Familie v. . Daf fel. 

Programm des Gymnaſiums zu Potsdam 1873, 87, 71, 72, 
74, 77, 78, 86; Feſtſchrift zur 20jähr. Jubelfeier des Gymnaſiums 
Landsberg — von Herrn Kurt Brütt, Berlin⸗Halenſee. 

Lenzgarten; Chronik des Vereins Herold; 1869 — 1909, 
Heroldslieder; Kleinere Druckſachen für den Zettelkatalog — von 
Herrn Reg.⸗Rat Dr. Körner, Berlin. 

Katalog Stargardt Nr. 230; Schwäbiſcher Schillerverein, 
Rechenſchaftsbericht 1910/11; La Mara, E. Grieg; Kleinere 
Druckſachen für den Zettelkatalog — von Herrn Auguft Holler, 
Hamburg. l 

Forſt, Ahnenverluſt und nationale Gruppen auf der 
Ahnentafel des Erzherzogs Franz Ferdinand — vom Herrn 
Verfaſſer, Wien. 

Führer durch Innsbruck; 20 Antiquariatskataloge — von 
Fräulein Motherby, Königsberg i. Pr. 

Stammtafel der Familie — von Herrn Dr. Brandſtetter. 

Dr. Schmidt⸗Gibichenfels, Pol.⸗Anthropol. Revue — von 
Herrn Dr. Breymann, Leipzig. 

Verſteigerungskatalog 1912 — von der Thomas-⸗Dru te rel, 
Kempen. 

Ranglifte u. Perſonalſtatus des deutſchen Ritterordens — von 
Herrn Kammerherrn Dr. Kekule v. Stradonitz, Gr.⸗Lichterfelde. 


von Germar — vom 


KE A aa aT 


Prof. B. Böhnert, Nachklänge von einem goldenen 
Hochzeitstage — vom Herrn Verfaſſer. 

Korreſpondenzblatt der Familie Scriba, 1912 Nr. 1 — 
von der Familie Scriba. 

Adreßbuch für Mainz und Umgebung, 1909 — von Fräulein 
P. Haas, Mainz. 

Genealogiſche Nachrichten über das Meißniſche Uradel⸗ 
geſchlecht v. Zehmen — von Herrn Moritz Baſtian v. Zehmen, 
Bautzen. 

Berichte der Deutſchen Phyſikaliſchen Geſellſchaft inkl. Mit⸗ 
gliederverzeichnis, 1904 — von Herrn Ing. Gerhard Schendell, 
Biſſingen. 

Zeitſchrift des Allgemeinen Deutſchen Sprachvereins, 1912 
Nr. 4; Das Deutſchtum im Ausland, 1910 Nr. 4 — von Herrn 
Nechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig. 

Ahnentafel von Anna Katharina v. Frobel witz, 
7 1715, mit Georg Friedrich von Pannwitz 1677 (Handſchrift) — 
von Herrn W. v. Pannwitz, Liegnitz. 

Kalender für das höhere Schulweſen Preußens u. einiger 
and. deutſcher Staaten 1911 — von Herrn Prof. Munſcheid, 
Sondershauſen. 


23. Rechenſchaftsbericht d. Zentral⸗Hilfsvereins der deutſchen 
Adels-⸗Genoſſenſchaft über das Jahr 1910 mit „Verzeichnis der 
Mitglieder“, Berlin 1911 — von Herrn v. Düring, Leipzig. 

Zeitungsausſchnitte über Familien des Kreiſes Linden — 
von Herrn F. Hülſemann, Linden bei Hannover. 

Stammtafel ber Familie Schroeder — von Frau Kommerzien⸗ 
rat Schroeder, Grimma. 

Ex-libris — von Herrn Dr. Joſeph C. Egbert, Wayne 
(Pennſylvanien). 

Zeitungsausſchnitt über die Verwandtſchaft des Kaiſers 
Wilhelm mit Dernburg — von Frau Wittekind, Franks 
furt a. M. 

„Aus der Geſellſchaft“, Deutſche Tageszeitung, März u. 
April 1912 — Geſchenk v. H. Albers, Bremen. 

Paul Roth, Nachrichten über die Familie Roth, dazu 
Nachtrag 1912 — von Herrn Ganitatsrat Dr. P. Roth, Bernburg. 

Stammbaum der Familie Zürn, Nachkommen von Adam 
Heinrich Zürn, Kaufmann in Leipzig u. Joh. El. geb. Ningels⸗ 
Dörfer. 4. Asg. Fortgeſ. bis April 1911, neu bearbeitet, mit An⸗ 
hängen verſehen u. hrsg. v. Ralph Zürn, Grunewald 1911 — 
vom Familienverband Zürn. 


Symmetriſche Ahnenproben auf Grabdenkmälern. 
Von Dr. phil. K. Fr. Leonhardt in München. 


n zwei Aufſätzen „Aber Schwierigkeiten bei der 
genealogiſchen Verwertung mittelalterlicher Grab⸗ 
denkmäler““) und, Der Denkſtein der Trenbecken in Raiten⸗ 
haslach“““) wurde verſucht, an charakteriſtiſchen Beiſpielen 
die Grundſätze darzulegen, nach denen die Anordnung von 
Wappen verwandter und verſchwägerter Geſchlechter in 
der mittelalterlichen Denkmalskunſt erfolgte. Die neue 
Zeit bringt neue Methoden. An Stelle einer jeweils 
wechſelnden Zahl um ein oder mehrere Wappen grup» 
pierter Ortſchilde finden wir feit dem ſechzehnten Jahr- 
hundert regelmäßig eine Aufreihung von vier bis ſechs⸗ 
zehn Schilden in ſenkrechten oder wagerechten Kolonnen. 
Der Grabſtein für Hans Gold von Lampoting, deſſen 
Erläuterung den Schluß des erſtgenannten Aufſatzes 
bildete, war bereits eine Abergangsform. Vier ſchein⸗ 
bare Gruppen von je zwei Schilden in den Ecken der 
Bildfläche entpuppten ſich als zwei wagerechte Reihen 
zu vier Schilden, die eine mit den Ahnenwappen des 
Mannes, die andere mit denen ſeiner nicht genannten 
Gattin, ſo geordnet, daß je ein Wappenpaar die Eltern, 
das andere die Großmütter der Eheleute bezeichnete. 
Während die erſten Beiſpiele für dieſe reihenweiſe 
Anordnung in Deutſchland kaum vor Mitte des 
15. Jahrhunderts fallen, finden ſich noch 100 Jahre 
ſpäter ganz reine Formen des älteren Syſtems, von 
denen ich nur noch ein Beiſpiel zur Sprache bringen 
möchte. An der Pfarrkirche zu Rottalmünfter in Nieder⸗ 
bayern ſteht ein Grabſtein mit folgender Inſchrift: 
Alhie ligt begraben der edl vnd 
veſſt Tiwold Awer zu Tobl 
Agatha gepornne vom holcz 
fein liebe Hausfraw die geftorbn 
fein am tag im 15 
den ſellen got genedig fein (t) 
über dem vollſtändigen Wappen Auer (a) in der charak⸗ 
teriſtiſchen Art eines Salzburger Bildhauers um 1540. 
Die Ecken der Bildfläche nehmen die wie dieſes durch 


*) Jahrg. IX d. Bl., Heft 10/11. 
**) Jahrg. VIII d. Bl. Heft 11. 


Namens bãnder bezeichnete Schilde Ottenperger (b), Rorrer 
(c), Kallinger (d) und vom Holcz (e) in dieſer Uns 
ordnung ein 


Wie dieſe Schilde als Ahnenprobe zu leſen ſind, läßt 
ſich wie immer aus dem Denkmal ſelbſt nicht erkennen. 
Der Stein erſchien beim Tode der beiden Eheleute 

(1560 und 1562) nicht mehr zeitgemäß, ſo ließen die Erben 
ihn unverwendet liegen, ohne das Datum auszufüllen 
(wie auch ſonſt häufig war nur eines für Beide vorgeſehen), 
und errichteten einen neuen mit den beiden vollſtändigen 
Wappen der Gatten in der Mitte und neben jedem 
einer ſenkrechten Reihe von vier Schilden mit den Be⸗ 
zeichnungen: 

Steffan Auer 

Dorothea v. Kalling 

Anaſtaſia Ottenpergerin | Agnes v. Duchthaus 

Ottilia Rorrerin Anna v. Weningen 
Das ſind offenbar jederſeits zuerſt die Eltern, dann die 
beiden Großmütter der Ehegatten. Die Großväter 
bleiben ungenannt. 

Der ältere Stein iſt alſo bei Zugrundelegung der 
üblichen Ahnentafelbezifferung 
3726 48 


15 
— — — — 


1 3 2 4 


Hans vom Holz 
Chriſtina v. Riring 


=e’ — a 
1 2 
folgendermaßen geordnet 
7 5 
1 
3 2 


So ſonderbar dies auf den erſten Blick erſcheinen mag, 
iſt es doch die konſequenteſte Form des alten Syſtems: 
unten die beiden dem Verſtorbenen nächſtverwandten 
Frauen, Mutter und Gattin, oben die beiden demnächſt⸗ 
verwandten, die beiden Großmutter. Der fpätere Stein 


zeigt dagegen die reine Form des neuen Syſtems, das 
beiden Ehegatten die gleiche Zahl Ahnenwappen zugeſteht. 

Es iſt hier hervorzuheben, daß wenn ein Stein, 
wie ſich aus der Inſchrift ergibt, einem Ehepaar gilt, 
regelmäßig die beiden vollſtändigen Wappen erſcheinen, 


was früher nur ausnahmsweiſe der Fall war. Zeigt 


ein ſolcher Stein nur vier Ahnenſchilde, ſo ſind es jetzt 


die der beiderſeitigen Eltern, während es in den ſeltenen 
früheren Fällen die der beiderſeitigen Mütter und väter⸗ 
lichen Großmütter waren. Fortſetzung folgt. 


Aus der Geſchichte der Familie Hoeſch. 


Von Oberregierungsrat Prof. Dr. E. Heydenreich. 


ie niederrheiniſche Familie Hoeſch, welche fih die 
größten Verdienſte um die deutſche Induſtrie ers 

worben hat und namentlich in Düren und Umgegend 
wirkt, kann auf eine intereſſante Geſchichte von mehr 
als einem halben Jahrtauſend zurückblicken. Sie iſt ein 
altes Limburger Geſchlecht und läßt ſich ſeit dem 11. 
Jahrhundert in einer zunächſt allerdings ſehr trümmer⸗ 
haften Ueberlieferung verfolgen. Um die Mitte des 
16. Jahrhunderts hielt der Proteſtantismus ſeinen Einzug 
bei ihr. Die Familie Hoeſch hat Wéi vollſtändig in 
ſeinen Dienſt geſtellt und damit die Rache der Gegen⸗ 
reformation gegen ſich heraufbeſchworen. Ihr höchſtes 
Gut, ihre Heimat, hat ſie bei dieſem Kampfe aufs 
Spiel geſetzt. Sie ift darüber von Haus und Hof Vers 
jagt worden, hat aber im rheiniſchen Nachbarlande nach 
vielen Nöten eine neue Heimat gefunden und nun dort 
eine Periode reichen Schaffens erlebt. 

Hatten die älteſten Generationen der Familie nur 
als einfache Bauern gelebt, ſo tat der Schöffe Hein 
Hoeſch (f 1460) den erſten Schritt nach vorwärts. Seit 
dieſem Manne gehörte die Familie nicht mehr zu den 
rein bäuerlichen, ſondern zu den „Schöffenfamilien“, 
die auf dem Lande eine ähnliche Ausnahmeſtellung ein⸗ 
nahmen wie in der Stadt. Die ländlichen Schöffen 
bildeten im Herzogtum Limburg den „dritten Stand“ in 
der ſtändiſchen Vertretung des Landes. Wenn ſich die 
Stände des Herzogtums zuſammen fanden, waren die 
Schöffen zum Erſcheinen berechtigt, und zwar war jede 
Bank durch eins ihrer Mitglieder vertreten; hierbei er⸗ 
hielt der hohe Gerichtshof (Haute Cour) in der Stadt 
Limburg, zu der im 16. Jahrhundert auch ein Mitglied 
der Familie Hoeſch gehörte, vor den übrigen Gerichts⸗ 
bänken den Vorrang. 

Einer der Nachkommen jenes Schöffen Hein Hoeſch 
war Hein Hoeſch von Kettenis (t 1552). Er ift durch 
Vermittelung ſeines Sohnes Lenart Hoeſch von Aachen 
und ſeines Enkels Jeremias Hoeſch von Stolberg der 
Ahnherr der Jülicher Linie. Aber auch die Nads 
kommenſchaften der übrigen Söhne Heins verdienen 
ſchon vom genealogiſchen Standpunkte beſondere Auf⸗ 
merkſamkeit. Sie haben ſich perfonell und vor allem 
räumlich außerordentlich weit verzweigt und den Namen 
Hoeſch bald außerhalb der engen Grenzen des Herzogs 
tums Limburg in den verſchiedenſten Gegenden bekannt 
gemacht. Eifriger als irgend ein anderer der uns be⸗ 
kannten Mitglieder der Familie Hoeſch aus der Lim⸗ 
burger Zeit ift Hein Hoeſch von Kettenis beſtrebt ges 
weſen, das Erbe der Väter zu mehren. Eine außer⸗ 
ordentliche Aktivität iſt das kennzeichnende Merkmal 
ſeiner ganzen geſchäftlichen Tätigkeit. Sowohl bei den 
Immobiliar-⸗ wie bei den Kontorgeſchäften treten die 
paſſiven d. h. die Verkäufe gänzlich in den Hintergrund. 


Dagegen ſetzen die Käufe ſehr früh ein, ſodaß Hein 
ſchon als junger Mann über bedeutende Barmittel 
verfügt haben muß. Die zahlreichen Rentenkäufe geben 
ein wechſelvolles Bild in dinglicher, wie in perſönlicher 
und topographiſcher Hinſicht. Dinglich wechſeln die älteren 
Natural» mit den jüngeren Geldrenten. Die Perſonen, 
mit denen Hein ſeine Geſchäfte machte, gehörten nach 
Stand und Wohnort ganz verſchiedenen Gruppen an. 
Je nachdem die Geſchäfte vor der Kammer oder vor 
der Bank abgeſchloſſen wurden, gliederten ſich die Kon⸗ 
trahenten in einen mehr adeligen und einen mehr 
bäuerlichen Teil. Dieſe Rentengeſchäfte geben einen 
Einblick in die Stellung Heins als eines Gläubigers. 
Zahlreiche Perſonen ſind ihm verſchuldet. Zumal der 
Adel iſt in ihren Liſten vertreten. Eindrucksvoller als 
die Bekundung der Walhorner Schöffen über ſeinen 
Tod iſt ſein jetzt im Leopold⸗Hoeſch⸗Muſeum in Düren 
aufbewahrter Grabſtein. Die ſtark beſchädigte Verfaſſung, 
in der ſich dies ehrwürdige Steindenkmal befindet, iſt 
auf den traurigen Umſtand zurückzuführen, daß das 
Grabmonument von feiner urſprünglichen Stelle in der 
Ketteniſer Kirche verſchleppt und als Eingangsſtein vor 
der Rochuskapelle benutzt und in verhängnisvoller Weiſe 
abgetreten worden iſt. Die Tatſache, daß Hein Hoeſch 
in der Ketteniſer Kirche ſelbſt beſtattet worden iſt, wirft 
ein helles Licht auf ſeine angeſehene Stellung. Hein 
Hoeſch von Kettenis darf als einer der vermögendſten 
und einflußreichſten Männer im öſtlichen Grenzgebiete 
des Herzogtums Limburg bezeichnet werden. 

Als Hein Hoeſch von Kettenis von feinen fünf 
Söhnen zur letzten Ruhe beſtattet wurde, konnten ſie nicht 
ahnen, daß drei von ihnen wenige Jahre ſpäter von 
Haus und Hof vertrieben fein würden, daß die Haupt- 
maſſe ihres Beſitzes, das Ergebnis harter Arbeit ihrer 
ſelbſt und ihrer Vorfahren, ſich in den Händen der 
triumphierenden Katholiken befinden, und daß der eine 
von ihnen, als er es wagte, trotz der Verbote in die 
Heimat zurückzukehren, ſeinen Mut mit dem Leben be⸗ 
zahlte. Ebenſowenig freilich konnten ſie ahnen, daß 
einer ihrer Söhne trotz aller Fährlichkeiten auf deutſch⸗ 
rheiniſchem Boden eine Zuflucht vor den Verfolgern 
finden und dort einen neuen, bis in die Gegenwart 
weiter blühenden Sproß der Familie pflanzen würde. 
Das ift Jeremias Hoeſch von Stolberg, der Ahnherr 
der Jülicher Linie. Gewiß iſt die Familie durch die 
reformatoriſche Bewegung und ihre Bekämpfung im 
Limburgiſchen zum größten Teile entwurzelt und wirt⸗ 
ſchaftlich zweifellos um Jahrzehnte zurückgeworfen 
worden — ſie hat bisweilen ohne Zweifel wirtſchaftlich 
noch einmal wieder von vorne anfangen müſſen. Wit 
demſelben Mute und derſelben Energie aber, mit der 
ſie ihre proteſtantiſchen Ueberzeugungen in Not und 


Tod feſtgehalten hat, hat fie auch ſpäter in fremdem 
Lande und unter fremden, nicht minder ſchwierigen 
Verhältniſſen Saat auf Hoffnung ausgeſtreut. 

Die reformatoriſche Bewegung begann in Limburg 
zunächſt mit dem Eindringen des Luthertums. Es kam 
nach vergeblichem Widerſtand des Hohen Gerichtshofes 
von Limburg, dabei auch ſeines Sekretärs Bartholomäus 
Hoeſch, zur Folterung und Verbrennung von Wieder- 
täufern. Die vom Schöffen Bartholomäus Hoeſch 
in der Abſchrift beglaubigte Petition der Limburger 
Lutheraner vom 29. Auguſt 1566 war gemäßigt, aber 
erfolglos, da die Regierung zu ſtrengen Waßregeln 
griff. Erſt durch das Eindringen des Calvinismus 
wurde die reformatoriſche Bewegung im Herzogtum 
Limburg und innerhalb der Familie Hoeſch radikal. 
Die Verbreitung des Calvinismus innerhalb der Familie 
Hoeſch ift ein deut⸗ 
licher Beweis da- 
für, daß der neue 
Glaube auch un— 
abhänging von der 
wirtſchaftlichen Be⸗ 
tätigung der einzel⸗ 
nen Perſon den 
Sieg gewinnt. Die 
ſtadtlimburgiſchen 
Hoefde ſind keine I 
weg ſeine einzigen 
Vorkämpfer. Auch 
in den Landge— 
meinden wird die 
Lehre Calvins mit 
größtem Erfolge ge⸗ 
predigt. Sie hat 
in dem Hoeſchiſchen 
Heimatdorfe Kette⸗ 
nis nicht minder dE 
ihre begeiſterten 8 
Anhänger inners “oso Mei. RS Geen 
halb der Familie 
Hoeſch wie in der 
Stadt Limburg. Die 
ſoziale und berufliche Sienten, die innerhalb der 
Familie Hoeſch feit der Mitte des Jahrhunderts bis 
zu einem gewiſſen Grade Platz gegriffen hat, iſt doch 
keineswegs imſtande, die Familie auch konfeſſionell aus— 
einanderzureißen. Agrariſche und ſtädtiſche Typen der 
Familie Hoeſch ſind vielmehr in gleicher Weiſe unter 
den Calviniſten anzutreffen. 

Während das Aufkommen des Luthertums im 
Herzogtum Limburg offenbar mehr das Ergebnis all— 
mählicher, heute im einzelnen nicht mehr erkennbarer 
Einwirkungen geweſen iſt, haben wir uns den Sieg 
des Calvinismus als raſches Ergebnis einer trefflich 
organiſierten Agitation vorzuſtellen. Ihre vornehmſten 
Träger ſind in Limburg wie in den übrigen Nieder— 
landen die Prädikanten. Auch die religiöſe Haltung 
der Familie Hoeſch iſt durch ſie nachhaltig verändert 
worden. Die Prädikanten fanden bei der Familie 
Hoeſch, beſonders innerhalb der jüngeren Generation, 
eine lebhafte Unterſtützung. Die ſpäteren über die 


Schluß des vom Schöffen RE Hoeſch (Hueſch) geſchriebenen Buches 
des Limburger Hohen Gerichtshofes. 


Familie verhängten Strafen wären nicht fo ſchwer aus⸗ 
gefallen, wenn ihr nicht immer wieder die ſchon von 
den Plakaten mit den ſchärfſten Abſchreckungsmitteln 
bedrohte Begünſtigung der ketzeriſchen Prediger nach— 
gewieſen worden wäre. 

Außerdem wurde nach Alba's Sieg der Familie 
Hoeſch als Hauptgründe der Beſtrafung noch Kriegs— 
dienſt im Heere Wilhelms von Oranien und Rebellion 
vorgeworfen. Für Alba und ſeine Schergen war 
Wilhelm von Oranien nur der Chef des Rebelled. Für 
die bedrängten Calviniſten und für einzelne Glieder der 
Familie Hoeſch war er der erſehnte Retter und Glaubens- 
held. Inſofern wird es unmöglich ſein, bei der Familie 
Hoeſch die religiöſen von den politiſchen Motiven des 
paſſiven und aktiven Widerſtandes klar zu ſondern. 
Das über die Limburger und über die Familie Hoeſch 

. . verhängte blutige 
Strafgericht kann 
man nicht mit dem 

Hinweis darauf 
rechtfertigen, dieſe 
Ketzer feien durch⸗ 
weg zu Rebellen 
geworden und bat, 
ten ſomit nur eine 
verdiente Strafe 
auf ſich gezogen. 
Eine ſolche An⸗ 
ſchauung ſteht ei⸗ 
nerſeits der von 
der ſpaniſch. Ketzer⸗ 
politik beliebten 
Vermiſchung von 
Rebellion und 
Ketzern kritiklos 
gegenüber. Ande⸗ 
rerſeits aber per, 
gißt ſie, daß ſelbſt 
im Calvinismus 
unpolitiſche und 
antipolitiſche Stö⸗ 
rungen vorhanden 
ſind. Es bleibt vielmehr immer ein großes Schauſpiel, 
wie hier eine ganze Familie Leib und Leben, Ehre und 
Gut für das einſetzte, was ſie für richtig erkannt hat. 
Wer nicht rechtzeitig floh, wurde hingerichtet; ſeine 
Güter wurden konfisziert. Die Verbannten haben lieber 
ihre Heimat und ihren ganzen reichen Beſitz aufgegeben, 
als daß fie fih ihr Gewiſſen durch den ſpaniſchen Herrn 
vergewaltigen ließen. Sie konnten nicht ahnen, daß 
ihnen gerade aus dieſer Auswanderung, zu der ſie nur 
die bitterſte Not getrieben hatte, reicher Segen erwach— 
ſen würde. 

Die Familie Hoeſch hat fih für ihre Geſchichte 
lebhaft intereſſiert. Leonard Heinrich Hoeſch von Moers 
(1753—1815) hinterließ wertvolle genealogiſche Auf— 
zeichnungen, die er teilweiſe, der Sitte der Zeit ent— 
ſprechend, in eine Familienbibel eingetragen hat. 
Eduard Hoeſch (1821—1894) ſammelte ebenfalls mert, 
volles Material, insbeſondere auch aus niederländiſchen 
Quellen. Die Familie Hoeſch in Düren gab 1906 Herrn 


~s 


E 


Dr. Hashagen in Bonn den Auftrag zur Ausarbeitung 
eines Familienbuches und ſtellte die finanziellen Mittel 
zur Durchführung der im umfaſſendſten Sinne erweiterten 
Studien in der liberalſten Weiſe zur Verfügung, ges 
ſtattete auch ſeit 1908 die Heranziehung des Herrn 
Dr. Brüggemann in Aachen. Auch gab ſie die Mittel 
zu einer außergewöhnlich reichen Bilder» und Karten- 
ausſtattung. Herr Walter Hoeſch in Kreuzau bei Düren 
hat darüber hinaus der Ausarbeitung der Familien⸗ 
geſchichte ſein be⸗ 
ſonderes Inter⸗ 
eſſe zugewandt. 
Desgleichen ha⸗ 
ben Herr Robert 
Hoeſch, Herr Dr. 
Hermann Hoeſch, 
Herr Geheimer 
Kommerzienrat 
Wilhelm Hoeſch 
und Herr Eugen 
Hoeſch in Düren 
dem Familien⸗ 
buche ein reges 
Intereſſe ent» 
gegengebracht. 
So konnte im Ver⸗ 
lag von Paul 
Neubner in Köln 
1911 der erſte 
Band von Julius 
gashagen, Ges 
ſchichte der Fa⸗ 
milie Hoeſch, unter 
Mitwirkung von 
Fritz Brügge⸗ 
mann, in zwei 
Teilen erſcheinen 
(732 Seiten lex. ). 
Daß ſich dieſer 
erſte Band in ſehr 
ſchönem Gewan⸗ 
de präſentieren 
darf, iſt das be⸗ 
ſondere Verdienſt 
der Firma Eug. 
Hoeſch und Ort, 
haus in Düren 
und ihres Chefs 
des Herrn Eugen 
Hoeſch. Das Pa⸗ 
pier ſtammt aus der Fabrik des Herrn Walter Hoeſch 
in Kreuzau (Gebrüder Hoeſch, G. m. b. H.). 

Die Familie Hoeſch konnte zur Ausarbeitung ihrer 
Familiengeſchichte keine glücklichere Wahl treffen, als 
durch ihren Auftrag an die Herren Dr. Hashagen 
und Dr. Brüggemann. In enger Freundſchaft vers 
bunden, haben dieſe beiden Gelehrten ein Werk ges 
ſchaffen, das unter den großen Muſterbeiſpielen einer 
guten Familiengeſchichte in allererſter Linie ſteht. Als 
beſonders eigenartig mag der glückliche Verſuch hervor⸗ 
gehoben werden, die Topographie als genealogiſche 


Jeremias Hoeſch der Ältere von Stolberg 1568/69 — 1633, gemalt im Jahre 1620. 


III 


Hilfswiſſenſchaft mehr, als bisher irgend wo anders 
geſchehen iſt, zu verwenden. Auch iſt das Werk ein 
klaſſiſches Beiſpiel dafür, wie eng die Wirkſamkeit einer 
einzelnen Familie unter Umſtänden mit dem Schickſal 
einer ganzen Gegend, ja eines ganzen Landes zus 
ſammenhängt. Wir empfehlen das ſchöne Werk, deſſen 
Beſitz unſere Zentralſtelle der Güte der Familie Hoeſch 
verdankt, allen unſeren Mitgliedern angelegentlichſt. 
Von der überaus reichen und geradezu glänzenden 
> | Añ˙lluſtration des 
Werkes mögen 
die Proben ei⸗ 
nen Begriff ge⸗ 
ben, die wir mit 
der gütigen Er⸗ 
laubnis der 
Familie d. vor⸗ 
liegend. Skizze 
beigeben. Eine 
beſondere Er⸗ 
läuterung vers 
dient unter die⸗ 
fen Illuſtratio⸗ 
nen das Pors 
trät von Jere⸗ 
mias Hoeſch 
dem Aelteren 
von Stolberg 
1568/9 — 1643. 
Das Original 
befindet ſich im 
Beſitz des Herrn 
Emil Hoeſch auf 
dem Junkers⸗ 
hammer bei 
Zweifall. 

Aber dieſem 
Bildnis liegt 
der Zauber des 
Geheimnisvol⸗ 
en. Die rechte 
Hand des Dar⸗ 
geſtellten ruht 

auf einem Schä⸗ 
del, die Fami⸗ 
lien = Tradition 
lautet dahin, 
daß Jeremias 
im Jahre 1620, 
dem ausdrück⸗ 
lich angegebenen Entſtehungsjahre des Bildes, mit dem 
Schädel ſeines hingerichteten Vaters zum Bethauſe 
gegangen ſei und ſich ſchließlich auch mit ihm habe 
malen laſſen. Die Erinnerung an die ſchreckliche, aber 
doch auch große Zeit der Religionsverfolgungen ſei 
durch dieſe teure Reliquie immer in ihm wach gehalten 
worden. Wan kennt den ſtrengen und enthuſiaſtiſchen 
Geiſt des Calvinismus. Man weiß auch, wie ſehr ge⸗ 
rade das Martyrium neue Religionsgeſellſchaften, die 
um ihre Exiſtenz kämpfen, zuſammenſchweißt. So 
fremdartig dieſe Tradition einer nüchterneren Gegenwart 


e 


klingen mag, fo wenig darf man fie doch ſchon aus 
inneren Gründen verwerfen. Nun haben aber genaue 
Nachforſchungen ergeben, daß der Vater des Jeremias 
nicht hingerichtet worden iſt. Die Tradition iſt alſo 
falſch, wie ſo viele andere, insbeſondere mündliche 
Überlieferungen. Aberdies ift fih die Tradition über die 
Deutung des Schädels auf dem Jeremiasbilde keines- 
wegs einig. H. S. van Alpen bemerkt nämlich (Reden 


bey der Einführung des neuen Geſangbuches in den 
proteſtantiſchen Gemeinen zu Stolberg nebſt einer kurzen 
Reformationsgeſchichte, Frankfurt a. M. 1804, S. 91): 
„Neben ihm liegt ein Todtenkopf zum Andenken des 
Unglücks, welches er hatte: beym Aufſteigen aufs Pferd 
oder bey einer anderen Gelegenheit ging eine Piſtole 
los und tödtete ſeinen Knecht auf der Stelle.“ 


Aus der Geſchlechtergeſchichte Ravensburgs. 


(Schluß.) 


II. Einzelnes. 

1. Magifter, Johannes Tulla von Augsburg 
(wie er ſich ſchreibt), geb. den 16. Sept. 1662 zu Wank⸗ 
heim bei Tübingen als Sohn des dortigen Pfarrers 
(1659 — 67) Juſtus Wilh. Sulla (welcher aus dem 
Fürſtentum Schwarzburg ſtammte), wurde am 8. Auguſt 
1683 Magifter in Tübingen und darauf von 1688 — 1703 
evangeliſcher Pfarrer in der Reichsſtadt Ravensburg, 
worüber in Hafners Schrift „Die evangeliſche Kirche 
in Ravensburg uſw.“ (Rav. 1884, im Selbſtverlag des 
Vf.) nichts zu finden iſt. Später kam Johs. Tulla im 
Kirchendienſt nach Augsburg, wo er als Pfarrer (ſeit 
1713) beim Hofpital zum hl. Kreuz am 25. Dezember 
1721 ſtarb. Sein Bildnis hat der bekannte Augsburger 
Maler Beyſchlag in Ol i. J. 1705 gemalt u. danach 
J. A. Corvinus 1711 in Kupfer geſtochen (7½ cm hoch, 
12 cm breit); auch von feinem Vater exiſtiert ein Kupfer- 
bild aus d. J. 1684. Eine Abbildung vom erſtgenannten 
Kupferblatt im Anſchluß an einen Beitrag über die Familie 
Tulla in Baden von Prof. L. Oelenheinz findet ſich 
in den „Heraldiſch⸗genealogiſchen Bl. für adelige und 
bürgerliche Familien, Monatsſchrift uſw.“, I., 1904/05, 
Bamberg, S. 186/87. Die Familie Tulla ſoll jetzt in 
Süddeutſchland ausgeſtorben ſein. 

2. Adam u. Georg von Ravenspurg. Pfalz⸗ 
graf Georg v. Simmern hatte mit Eliſabeth v. Roſen⸗ 
feld, gen. Häugerin 2 Söhne Georg und Adam 
außerhalb der Ehe erzeugt, welche dann in einem kaiſer⸗ 
lichen Diplome d. d. Wien 21. Dezbr. 1566 vor Allem 
legitimiert und dann in den Adelſtand des Reiches 
erhoben worden unter dem Namen von Ravenspurg. 
Ihr Wappen war nach dem gen. Diplom quadriert: 
1. in Schwarz ein rot⸗gekrönter Löwe mit roter Zunge; 
2. in Blau eine goldene Krone; 3. in Schwarz eine 
rote Roſe mit goldenen Putzen; 4. wecken⸗ oder rauten⸗ 
weiſe in drei Teile alſo abgeteilt, daß dieſelbigen Ecken 
oder Rauten unten und oben rot und gelb, in der Mitte 
aber blau und weiß erſcheinen. Gekrönter Helm, darauf 
der Löwe des erſten Feldes (ganz). Decken: rot⸗ 
ſchwarz. — Die Angabe von einer „morganatiſchen Ehe“ 
des von Simmern mit der Häugerin des bekannten 
Heraldikers, F Hauptmanns Heyer v. Roſenfeld iſt nach 
einem Artikel Guft. Seylers in Berlin im „Monats⸗Bl.“ 
des „Adler“ VI Nr. 31, bezw. 331, Juli 1908, S. 260 
zu Anfrage 1190 falſch. 

3. Das Augsburger Patriziergeſchlecht Ras 
penspurg[er] war ein altes, angeſehenes, ob der Name 
mit der gleichnamigen oberſchwäbiſchen Reichsſtadt in 
irgendeinem Zuſammenhang ſteht, läßt ſich nicht ſagen. 


Von Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg. 


Ein bekanntes Mitglied derſelben war Leo Ravens 
purger, 1509 Faktor der Welſer auf Madeira, 1521 
vermählt mit Felicitas Hörwartin aus einer edlen 
Augsburger Patrizierfamilie. Der letzte Ravenspurg, 
ein Sohn des Chriſtoph Ravenspurg in A. (f. „Archiv 
f. Kulturgeſchichte“ v. Steinhauſen IV, 1906, S. 296 bis 
302 „Ein Vater an ſeinen Sohn“ von Friedr. Beyſchlag) 
ſtarb 1590 „in ledigem Stande und in größtem Elend“ 
zu Augsburg (f. v. Stetten, Geſchichte der Patrizier in 
Augsburg uſw.) Um das Jahr 1525 wird ein Gold⸗ 
ſchmied Utz Ravensburger (auch Raffenspurger), 
Bürger zu Wiener⸗Neuſtadt. Ob dieſer Geſchlechts⸗ 
name nicht im Zuſammenhang mit dem Ortsnamen 
ſteht? Der Name Ravensburger kommt übrigens in 
der Rav. Bürgerliſte nicht vor. | 


4, Es ift fraglich, ob der i. J. 1252 in Ravens⸗ 
burg genannte Hainricus medicus (auch „dietus medi- 
cus“, Zeitſchrift f. Geſch. des Oberrheins, XXIX, 128 aus 
1338; auch S. 125) wirklich ein Arzt war; ſicher war es 
dagegen der 1307 u. 1378 angeführte „magisterHer[manno] 
physicus“ bezw. der „arzat“ Cod. dipl. Salemitanus III., 132 
u. 250). — Dr. Joh. Damian Klumpp hatte in Ingol⸗ 
ſtadt Medizin ſtudiert, war nochmals Arzt in ſeiner 
Vaterſtadt Ueberlingen a. B.; i. J. 1585 erbat ihn 
Ravens burg zur Apothekenbeſichtigung. (Stadtarch. 
Abt. 44, Raften 2, Lade 21, Nr. 1027). Aus dem ober⸗ 
ſchwäbiſchen Städtchen Mengen wird „Wernherus, 
dictus Arzat, civis in Mengen 1388“ genannt (Zeitfchr. 
f. G. d. Oberrheins XXIX, 30) — wohl ein Laienarzt. 
Am 24., 28. u. 31. März 1569 ſchreibt die Reichsſtadt 
Ueberlingen a. B. zur Warnung an die benachbarten 
Städte Konſtanz u. Ravensburg, daß ein Baders 
knecht bei fich etliche Perſonen mit der Fran zoſen- 
krankheit infiziert habe und darauf weggegangen ſei. 

5. Der wahrſcheinlich Ende des 15. Jahrhunderts 
zu Neenſtetten Ulmer Amts geborene, i. J. 1567 als 
Pfarrer in dem Reichsſtädtchen Giengen a. B. f. 
M. Wendelin Schempp, ein Schüler Frechts, gab u. a. 
folgende Schrift heraus: „Hiſtorien der heiligen zwölf 
Apoſtel unſers Herrn Jeſu Chriſti, iſt von St. Pauli, 
auch beider heil. Evangeliſten S. Luca u. Marci, Beruf, 
Lehre, Leben, Wunderwerken, letzten Marter und Tod, 
ob ſtandhafter Bekenntnis des Namens Chriſti“. „Aus 
heil. göttlicher und der alten Lehren glaubwürdigen 
Schriften, auch anderen Kirchen, Hiſtorien, zuſammen⸗ 
getragen und verdeutſcht durch M. Wendel Schempp, 
Pfarrer zu Ravensburg (1) O. J. u. O.“ Am Ende 
ſteht: gedruckt zu Nürnberg durch Johann von Berg von 
Ulrich Newber. — Die Vorrede iſt an den Grafen 


Ulrich XVI. von Oettingen gerichtet, wo er ſich unter- 
ſchreibt: „M. Wendelines Schempp, dieſer Zeit Prediger 
des Heyligen Evangeliums zu Giengen“ an der Brenz, 1559. 
— Es gibt noch zwei weitere Ausgaben außer der erſten 
v. 1559, v. 1579 u. 1585. Auf der v. 1579 lauft Schempp 
als proteſtantiſcher Pfarrer von Ravens burg, allein 
damals lebte Sch. gar nicht mehr und dann war Sch. 
überhaupt nie Pfr. in Ravensburg (oielleidt blos 
hierzu deſigniert, in Ausſicht genommen) ſomit iſt dieſe 
Perſonalnotiz falſch. 

b) Unter den Nachweiſen gedruckter Urkunden im 
v. Aufſeß'ſchen Generalrepertorium des germaniſchen 
Muſeums zu Nürnberg finden ſich: 

a) Ein Heinrich von Ravensburg, Kanonikus 
zu Wainz 1229; III. 23: Regeſten der bis jetzt gedruckten 
Urkunden zur Landes- und Ortsgeſchichte des Groß⸗ 
herzogtums Heſſen, geſammelt und bearbeitet von Dr. 
Hd. Ed. Scriba, I. Abt., Darmſtadt, 1847, S. 32 (Nr. 
329). Ebenda l., 95 (Nr. 1035) 1348, I., 27. K. Karl IV. 
geſtattet den Städten Augspurch, Lyndow, Buchorn, 
Wimpfen uſw. ein Jahr lang in Satz und Stattung zu treten 
mit der Herrſchaft und dem Land zu Beigern, und ihm, 
und voran den ſeinen und dazu, wenn ſie wollen, die⸗ 
ſelbe Friſt, Koſt zu kaufen geben.“ D. an dem Suntage 
vor unſ. Vrowetag der Lichtmeß — Reg. Boica, 
VIII, 124. (Böhmer, Reg. Imp. ed. Huber, 1889, Nr. 6, 
507 vgl.). 

b) Johann von Ravensburg, Laiennotar bezw. 
Biſchofsſchreiber am biſchöfl. Konſtanzer Hofe des 
Biſchofs Nicolaus I. v. Frauenfeld, von 1344 — 1364 
( noch vor d. J. 1380), Sohn eines Schuhmachers 
(nicht Tuchmachers) in Ravensburg (D. A. XVI, 1898, 
Nr. 1, S. 12). In der erſten Zeit des Johann von 
Ravensburg kommt neben demſelben ein biſchöfl. Proto⸗ 
notar Heinrich gen. Opfenbach von Isni i. A., 
Kanonikus in Konſtanz, 1347, vor, hinter welchem 
Dr. Cartellieri in den von ihm bearbeiteten „Regesta 
Episcoporum Constantiensium etc.“ (II. 2 u. 3, S. 
4828 vgl. mit 4680/81, S. 212 vgl. mit S. 191) den in 
der Zimmernſchen Chronik erwähnten, liederkundigen 
Sekretär Heinrich des Konſtanzer Biſchofs Nicolaus l. 
v. Fr. (1331 — 14) „der ift gleichfalls mit den deutſchen 
lieder und geruempten gedichten umbgegangen“ bzw. 
den biſchöfl. Notar Heinrich vermuthet, welch' letzterer 
auf Veranlaſſung ſeines Biſchofs Nicolaus I. „geding 
und recht der Münze zu Conſtanz, St. Gallen, Radolph⸗ 
zell, Ueberlingen, Ravensburg, Lindau, aus dem 
Lateiniſchen ins Deutſche überſetzte: Anfang: „Wir habend 
durch wenndung und durch fürſehen ſchadhaff, die jeman 
ſunderlich angevallen möcht, darumb das in die gemeind 
meniglich deß bas vor ſchad behütet und fleiſſig betrach⸗ 
tung gehegt, wie man der welſchen boßheit mug begegnen.“) 

Außerdem kennt man eine Reihe von Edlen, bezw. 
Miniſterialen aus dem 11.— 13. Jahrhundert, die ſich 
mit mehr oder weniger Grund von bezw. nach Ravens⸗ 
burg ſchrieben, ſo Gebizo, Dietho, Diedrich, Bernhard, 
v. Rab. insbeſ. Ritter Johannes von Ravensburg 
und ſeine Gemahlin Tuta (alias Tunta, Guta), von 
Angelbulelrg in der Grafſchaft Bregenz unweit Fußach 
auf Burg Ailrlſtegen (= Achſtegen) an dem Flüßchen 
Aach unweit Buchhorn um 1230 t nach Anfang des 


79 


14. Jahrhunderts als Stifter des Dominikanerinnen⸗ 
kloſters Aiſtegen, auch nachmals „Himmelswonne“, 
Liebenthal, Lowenthal genannt; Ritter Johs. von Ravens» 
burg trat nach dem Ableben ſeiner Gattin in den 
Dominikanerorden zu Konſtanz und ſtarb daf. — Ueber 
einen falſchen Biſchof von Ravensburg in Würzburg, 
welcher vielmehr von Rabensburg heißt ſiehe D. A. 
X. Jahrg., 1892, S. 24. — Ob der Biſchof Heinrich lll. 
von Ravensburg, der 31. auf dem Biſchofsſitze von 
Eichſtätt, in Baiern, von 1234 — 1237 aus der Reich3- 
ſtadt Ravensburg ſtammt, iſt zweifelhaft. — Das frei⸗ 
herrliche Geſchlecht der Gooeler von Ravensburg 
hat nichts mit der Reichsſtadt zu tun, ſchreibt ſich viels 
mehr nach der Schloßruine Ravensburg im Kraichgau 
in der badiſchen Pfalz. 

8. Martin Senner, Bürger und Waffenſchmied 
zu Ravensburg werden (nad) einer Notiz im „Jahrbuch 
der Kunſtſammlungen des Kaiſerhauſes, VII. 2. Abteilg. 
Nr. 5109) unter dem 31. Dez. 1567 für im vergangenen 
J. an die kaiſerl. Trabantenleibgarde nach Wien ges 
lieferte 101 Paar Panzerärmel 656 fl. 30 kr. aus- 
bezahlt. Die Senner, ein altes Ravensburger Bürgers 
geſchlecht, laufen in allen dortigen Bürgerliſten bis auf 
die neueſte Zeit; in der älteſten Bürgerliſte kommen ſie 
als „Senner von Altshauſen“ vor. 

Chriſtoph Karthauſer, tüchtiger Goldſchmied von 
Ravensburg, nachher (1536) zu Bozen in Tirol. In 
der Ravensburger Bürgerlifte von 1436—49 kommt das 
Geſchlecht der K. und zwar 1464 Hans K., der Gold- 
ſchmied, ſowie 1506 Hans K., Goldſchmied vor, wäh⸗ 
rend dasſelbe in fpdteren Rav. Liften nicht mehr ers 
ſcheint. — In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, und 
noch um 1595 war ein Hans Leonhard Waldtburger 
Hofbildhauer bei Erzherzog Ferdinand von Heſterreich. 
In der Rav. Bürgerliſte von 1324 — 1436 kommt ein 
Ulrich Waldtburger vor, welcher im Jahre 1101 in 
das dortige Bürgerrecht aufgenommen wurde; in den 
folgenden Bürgerliſten erſcheint dieſer Name nicht wieder. 

9. Der Geſchlechtsname Specklin (Speckle) wird 
bereits in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts erwähnt, 
und zwar in Oberfhwaben; ein Berthold Sp., weiland 
Kriegsmann, wie fein (noch im k. k. Hof⸗ und Staats- 
archiv zu Wien liegender) Wappenbrief vom Jahre 1429 
beſagt, zog ſich im Jahre 1433 in das Benediktiner⸗ 
kloſter Weingarten bei Ravensburg zurück und werden 
am 29. April Beſtimmungen über ſeine Nachlaßſchaft 
getroffen. In einem Schriftſtück des Straßburger Stadt⸗ 
archives wird ein Bürger, Ulrich Sp. von Ravens burg 
genannt, wie folgt: „Item eine erſte Bete iſt geben wor⸗ 
den dem Erſamen Ulrich Specklin Bürger zu Ras 
vensburg uff das Kloſter in der Wwe (d. d. Prämon⸗ 
ſtratenſenkloſter Weiſſenau bei Nav.). Geben zu Baſel 
Dienstag nach des hl. crucistag ao. 1434.“ Hiernach 
glaubt Schadow in ſeiner Abhandlung (im Jahrbuch II 
Jahrg. 1886 des „Vogeſenklub“ S. 7 ff, Straßburg i. E. 
bei J. H. Ed. Heitz) über Daniel Specklin, fein Leben 
und ſeine Tätigkeit als Baumeiſter (1536 bis ca. 1589) 
Schwaben als die Heimat des Geſchlechtes der Speck⸗ 
lin, des Formenſchneiders Veit Rudolph Specklin 
und des Formenſchneiders und Seidenſtickers Daniel 
Specklin betrachten zu dürfen, welches, dem Laufe 


TITTEN STEPS AE AE ES A) 


des Rheines folgend, aus Oberſchwaben, über Bafel 
nach Straßburg i. E. eingewandert ſein mag, was aber 
Rud. Reuß in ſeinen „Analecta Speckliana“ (eben 
daſ. S. 197 ff.) dahingeſtellt laſſen will, da Specklin 
ſchon früher, ſo im J. 1399 zu Straßburg vorkommen. 
In den bei Eben und Hafner, Geſch. von Ravensburg, 


Zur farbigen 


CCC nn a DZ 7 


veröffentlichten Bürgerliſten fowie in dem kürzlich in 
„Frankfurter Bl. f. Familiengeſchichte“ von Karl Kiefer, 
Jahrg. III / V, 1910/11 abgedruckten Ravensburger 
Bürgerbuch aus dem 15. Jahrhundert von G. Merk 
kommt übrigens der Name Specklin nicht vor, bloß in 
der von 1436—1549 der Name Specker. 


Kunſtbeilage. 


Von Werner Conſtantin v. Arnswaldt. 


v. Teufenſtein, Carl, Freiherr (Öftreih). Von Gold 
und Rot quadriert, darüber ein blauer Schräg⸗ 
rechtsbalken mit drei goldenen Bienen. 1 und 4 
leer, 2 und 3 eine aufrechte ſilberne Lilie. 3 Helme: 
1. mit blaugoldenen Decken ein wachſender rots 
bezungter, goldener Löwe, der in der linken Borders 
pranke 3 goldene Kornähren hält; 2. Decken rechts 
blau⸗gold, links rot⸗ſilber, zwiſchen einem rechts 
Gold über Blau, links Silber über Rot quer- 
geteilten offenen Adlerfluge eine natürliche Fichte; 
3. Decken rot⸗ſilbern, ein wachſendes ſilbernes 
Einhorn. | 

v. Bauer, Hans Eberhard (Heffen, Preußen). Gee 
ſpalten, vorne geteilt: oben in Rot eine ſchräglinks 
abwärts gerichtete ſilberne Senſenklinge, unten in 
Blau ein halbes goldenes Rad an der Teilungs⸗ 
linie, hinten in Silber auf grünem Boden ein 
rechtsgekehrter Bauer in blauem Rock, der in der 
erhobenen Rechten eine Peitſche trägt. Auf dem 
gekrönten Helme mit rechts rot⸗ſilbernen und links 
blau⸗goldenen Decken ein wachſender Bauer wie im 
Schilde, die Linke in die Hüfte geſtützt. 

v. Borck, Kurt (Preußen). In Blau zwei rote laufende 
Füchſe übereinander. Auf dem gekrönten Helme 

mit blau- roten Decken ein wachſender roter Hirſch. 

Heidler v. Heilborn, Ludwig, Edler (Böhmen). 
Quergeteilt, oben in Silber ein roter Schrägrechts⸗ 
balken, der mit der goldenen Schale der Hygeia 
belegt iſt, von zwei blauen Sternen begleitet; unten 
in Blau auf zwei Stufen erhöht ein goldener 
Tempel mit goldenem Patriarchenkreuz auf der 
Kuppel. Auf dem gekrönten Helme mit rechts rot, 
ſilbernen, links blau⸗goldenen Decken ein grüner 
Dreiberg, darauf ein zum Fluge geſchickter, rüd- 
wärts ſehender Edelfalke. 

v. e Hans (Pommern). In Silber eine rote 
Raute. Auf dem rot-filbern bewulſteten Helme mit 
rot⸗ſilberner Decke eine wachſende Jungfrau in von 
Rot und Silber geviertem Kleide, die in jeder 
Hand eine ſilberne Lilie hält, und deren Kopf mit 

drei filbernen Meſſerklingen beſteckt iſt. 

v. Künsberg, Carl, Freiherr (Franken). In Blau 
eine aufrechte ſilberne Spitze. Auf dem Helme mit 
rot⸗ſilbernen Decken auf einem roten ſilbergeſtülpten 
Hute zwei rote Hörner, deren Mündungen mit 
Bällen von ſilbernen Schwanenfedern beſteckt ſind. 

v. Merling, Paul, Freiherr (Preußen). Innerhalb 
ſilbernem Schildrandes durch einen mit vier Silber» 
thalern belegten grün⸗ſilbern geſpaltenen Schräg⸗ 
rechtsbalken geteilt. Oben in Gold drei geſtielte 
verbundene rote Rofen, unten in Blau auf grünem 
Eichenaſte ein Zwergedelfalke. Auf dem gekrönten 


Helme mit blau⸗ goldenen Decken drei Straußen⸗ 
federn, eine goldene zwiſchen zwei blauen. 

Neubronn v. Eiſenburg, Alexander, Freiherr 
(Schwaben, Baden). Quadriert, 1 und 4 in Rot 
ein ſilberner, aus zwei Rohren fließender Brunnen, 
2 und 3 in Blau eine ſilberne Burg mit drei 
Zinnen und zwei gezinnten Türmen mit goldenem 

Tor und Schießſcharten, darüber ein goldenes 

Hufeiſen. Auf dem gekrönten Helme mit rechts 

rot⸗ſilbernen, links blau⸗goldenen Decken ein 

wachſender roter Löwe, der ein mit einem Pfauen- 
ſchweife beſtecktes goldenes Hufeiſen hält. 

Wiefewand, Friedrich Wilhelm (Preußen, 

Sachſen). In Silber drei (1 und 2) rote Rofen. 

Auf dem gekrönten Helme mit rot-ſilbernen Decken 

fünf Straußenfedern, abwechſelnd rot und ſilbern. 

Schilling v. Canſtatt, Hubert, Freiherr (Württem- 
berg, Baden). In Rot eine goldene Kanne. Auf 
dem Helme mit rot⸗ goldenen Decken die goldene 

Kanne des Schildes. 

v. Schimony⸗Schimonsky, Guido (Schleſien). In 
Rot ein mit der Spitze nach unten gekehrtes, von 
zwei ſilbernen Halbmonden beſeitetes ſilbernes 
Schwert mit goldenem Griff. Auf dem Helme mit 
rot⸗ſilbernen Decken drei Straußenfedern, eine 
ſilberne zwiſchen zwei roten. 

v. Schütz, Hans Julius (Preußen). Quadriert, 1 und 

A in Gold ein nach der Mitte gekehrter, golden 
gefronter und bewehrter ſchwarzer Adlerkopf mit 
roter Zunge; 2 und 3 in Blau drei ſchräg Über- 
einandergelegte mit den Spitzen nach unten gerichtete 
ſilberne Pfeile mit roten Pflitſchen. Auf dem 
gekrönten Helme mit blau⸗ goldenen Decken ein 
geſpannter goldener Bogen mit aufgelegtem ſilbernen 
Pfeile mit roten Pflitſchen vor offenem ſchwarzen, 
mit je einem goldenen Kleeſtängel belegten Fluge. 

v. Braun, Conſtantin (Thüringen, Preußen). Schild 
quadriert, 1 und 4 in Silber drei ins Schäder- 
kreuz geſtellte rote Wecken; 2 und 3 in Schwarz 
über Gold geteiltem Felde ein Löwe verwedfelter 
Farbe. Auf dem gekrönten Helme mit rechts rots 
ſilbernen, links ſchwarz⸗goldenen Decken drei ges 
ſtürzte natürliche Forellen, zwiſchen denen zwei 
ſilberne Straußenfedern. 

v. Künßberg, Heinrich, Freiherr (Franken). Siehe 
oben v. Künsberg. | 

Hörmann v. Hörbach, War (Bayern). Schrägrechts 
geteilt, oben in Silber ein roter gekrönter Greif, 
der ein blankes Schwert ſchwingt, unten von Gold 
und Schwarz geweckt. Auf dem gekrönten Helme 
mit rechts ſchwarz⸗goldenen, links rot⸗ſilbernen 
Decken der Greif mit dem Schwert wachſend. 


v. 


Druck: Sinsel & Co. G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch, 


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Verlag von H. A. 


Familiengeschichtliche Blätter 1912 Nr. 5. 
H. A. Ludwir' Deg i 


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Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten 


Rundfragen und Wiinjde.” 


| Nr. 159. Arndt. 
Wann u. wo ift Joh. Gnr. v. Anderten, der am 23. Apr. 
1742 Marie Sophie Reiten oo, * u. 77 Wo gibt es e. Regis 
mentsliſte v. 1742 von dem Prinz Heinrich⸗Regiment in Magde⸗ 
burg? Wo irgend welche Nachrichten über dieſes Regiment? 
Wernigerode, Promenade 5. Oberpfarrer Arndt. 


Nr. 160. Barnholt⸗Bärnholdt. 

Caſpar Barnholt, Bürgermeiſter in Skien, T dort 1671, 
iit wahrſcheinlich aus Nord⸗Deutſchland eingewandert, wie der 
Name anzudeuten ſcheint. In Lübeck ſoll e. Familie desſelben 
Namens gelebt haben, u. es iſt alſo möglich, daß der nor⸗ 
wegiſche Zweig von dort aus eingewandert ſei. Jede Nachricht 
über Caſpar Barnholt's Geburtsort, Eltern u. Familie wird 
dankbar empfangen. 

Reichsarchiv Kriſtiania. A. W. Naſch, Amanuenſis. 


Nr. 161. Baumann. | | 

Geſucht werden Nachrichten über die im 18. Jahrhundert 
u. am Anfang des 19. Jahrhunderts zu Poſen anſäſſige Familie 
Baumann, die daſelbſt feit Generationen das Goldſchmiede⸗ 
gewerbe betrieb. 

Leipzig. , Albrecht Ranft. 
Nr. 162. Blick v. Rotenburg. 

R. R. Blickh v. Rotenburg war co mit Eliſabet 
v. Mülhofen, deren Mutter Eliſabeth v. Fleckenſtein war. 
Wie hieß er mit Vornamen? Wer waren ſeine Eltern? Nähere 
Daten über alle dieſe Perſonen erbeten. 

Schöckingen Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 


Nr. 163. Braun. Meier. Moeller. Schabbel. Severus. 
Schabbel, Heinrich, um 1580 Bürgermeiſter in Wismar, 
deſſen Sohn Joachim, Kaufherr in Parchim u. Enkel Jakob, 
Kaufmann in Roebel. — Severus, Jacob, Pfarrer in Daſſow 
im Anfang des 17. Jahrh. — Meier, Gottfried, Kaufmann u. 
Ratsverwandte in Seegeburg im 17. Jahrh. — Braun, Wil- 
helm, Dr. med., * in Kaſſel 1792 9. 18., ſtudierte 1808/9 in 
Göttingen u. lebte ſpäter als Arzt in Braunſchweig. Vater war 
der Hofſattlermeiſter Ludwig Theodor Braun in Caſſel. — 
Moeller, Dr. med., Leibmedicus von Friedrich II., Landgraf 
von Heſſen u. König von Schweden. Nachrichten über die 
Perſonen u. deren Familien werden freundlichſt erbeten von 
Friedenau-Berlin, Rubenſtr. 24. Dr. Hans Braun. 


Nr. 164. Braunwald. | 
Geſucht Eltern u. Großeltern von Wilhelm Braunwald, 
Poſtmeiſter u. Apotheker in Mecklenburg (Dömitz?) oo vor 
1833 mit Auguſte Grautopf, die 1893 -F ift in hohem Alter. 
Es gab in Schwerin Johann Philipp Braunwaldt, f 29. 11. 1790 
im Alter von 69 Jahren, der 3 Söhne hatte. Zu den Nach- 
kommen der beiden älteren Chriſtian Ludwig u. Georg Eberhard 
gehört obiger Wilhelm nicht. Ob er Nachkommen des dritten 
Johann Conrad Heinrich, Hofkellermeiſters in Schwerin, T 1829 
im Alter von 60 Jahren, iſt, iſt nicht bekannt. 
Stettin, Birkenallee 19. Max W. Grube. 
Nr. 165. v. Brinnighofen. 
auch Brünig — Breunighofen uſw. arie v. Br., co 8. 10. 
1600 Johann Friedrich Thumb v. Neuburg, der 1647 f. 
Geſucht ihre 16 Ahnen. Eine zweifelhafte u. unvollſtändige 
Stammtafel kommt im 3. Band Bucelini J. 4, S. 332. 
Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 


Nr. 166. (v.) Buchholtz. v. Pannewitz. Schröter. 

Geſucht: 1 Ahnen des Abraham (von) Buchholtz, (Preuß. 
Hof-, Rats- u. Landeinnehmer des Zauchiſchen Kreiſes, t 55 J. 
alt am 31. 7. 1765 zu Potsdam) — Stammvater der v. B. auf 
Rietz. — 2. 8 Ahnen der Anna Marg. v. Pannewitz a. d. 
H. Gorno, 1664, co Bartuſch Heinr. von Kracht auf Türken⸗ 
dorf. — 3. 1 Ahnen des Joh. Tobias Schröter, Mitgl. d. 
Rats der freien Stadt Mühlhauſen, * ca. 1695, u. ſeiner Frau. 

Siemerode. von Hanſtein. 


Nr. 167. Chales de Beaulin. 

1. Trauurkunden des Franciscus Carulus Ch. de B. 
(franzöſ. Kapitäns?) mit Eliſabeth Napierska geſucht. Zeit: 
Um 1700, ſpäteſtens 1707. Ort: Wahrſcheinlich Danzig. — 
2. Irgendwelcher Nachweis der Familie Chales de Beaulieu 
in Frankreich. Beſonders vor 1700; wo wird ſie erwähnt? 

F. Chales de Beaulien, Oberleutnant. 


Nr. 168. v. Dobbelſtein. 

Bitte um nähere Angaben über e. Heirat v. Wambach⸗ 
Dobbelſtein von Doenrath 1600 — 1700; desgl. über e. Heirat 
um 1600: Dobbelſtein gen. v. Gangelt — van den Peers 
boom (Holland); desgl. über die Nachkommen des Arnold 
v. Dobbelſtein zu Laer u. U. Gerzen v. Sinzig um 1550 (9) 
Wann kommt das Wappen der v. Dobbelſtein (Schlangen⸗ 
kreuz) 3. 1. Mal in dem Stammbaum der Neſſelrode vor? der 
Cortenbach? 

Hannover-Waldhauſen, Bruneſtr. v. Rappard. 


Nr. 169. Doering u. Collenbuſch. 
Ferdinand Doering, Champagnerfabrikant in Würzburg, 
* Magdeburg 1792 5. 12., F Würzburg 1864 4. 23., co (wo?) 
. 1817 Helene Collenbuſch, * Eiſenberg in Sachſen⸗ 
Altenburg 1797 6. 3., 7 Würzburg 1862 6. 13. Wer waren die 
beiderſeitigen Voreltern? 
Tauberbiſchofsheim. Regierungsaſſeſſor Strack. 


Ar. 170. Droege. 

Ich bitte um Angaben über die Familie Droege, die An⸗ 
fang des 19. Jahrhunderts in Bremen in der Knochenhauerſtraße 
und im Sommer auf einem Landſitz in Lankenau a. Weſer ges 
wohnt hat. | 

Hamburg, Plan 6. Johann Vinc. Wentzel. 


Nr. 171. v. Goeben. 

Woher ſtammt Sophie Rofine v. Goeben, erſte Frau des 
Bürgermeiſters Johann Tiedemann 1751—1828 zu Bremers 
vörde? Wann wurde fie *? Wann f fie? 

Stade. Dr. Fr. Tiedemann. 

Nr. 172. v. d. Grün. 

Jacob Samſon v. Rathſamhauſen auf Nonnenweyer 
im Elfaß, * 14. 1. 1666, T 21. 8. 1731, war laut Heiratabend vom 
11. 3. 1698 co mit Sophie Dorothe Freiin von der Grün 
(auch von der Grünne). Auskunft über deren Eltern, Familie 
u. Wappen erbeten von 

Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 

Nr. 173. von Helms. 

Jochim v. Helms, * 1667 ? in Spitzerdorf, jetzt Schulau, 
co mit Gertrud geb. Brügmann, war Vater des Heinrich 
von Helms in Wedel. Nähere Angaben über Jochim v. Helms 
erwünſcht, ſeine Eltern geſucht. 

Bremerhaven, Poſtfach 27. E. v. Helms, Zahlm. b. Nod. LID. 


Nr. 171 a. HeH(et, ay, ai)denreich, Dehn, v. Dehn⸗Notfelſer. 

Geſucht werden: 1. amtliche Geburts- u. Heiratsnachweiſe 
für a) den Rats- u. Handelsherrn Melchior Heydenreich 
(Heyderich), Freiberg i. S.,“ ca. 1479, T 1555 76 Jahre alt 
(ſeine Gemahlin hieß mit Vornamen Anna) ſowie für ſeine 
Söhne b) den Tuchhändler David Heydenreich in Torgau, um 
1520, co vor 1577 (Gemahlin Suſanna, Tochter des Bürgers 
meiſters Dr. Je(äã)ger in Freiberg); c) den Kurf. S. Hof u. 
Lehnsſecretär Wolfgang Heydenreich, um 1521, co vor 1560 
mit Martha, Tochter des Kurf. Oberförſters Georg Dehn, 
Dresden. — 2. amtl. Heiratsnachweis für Suſanna verw. Heyden- 
reich geb. Je(ä)ger (Witwe zu 1b), co um 1580 mit dem Kurf. 
S. Hausvoigt Joh. Georg von Dehn⸗Rotfelſer auf Weißig. — 
3. amtl. Geburtsnachweis für Martha geb. Dehn, Gemahlin zu 
1c, Für Nachweiſung der erwähnten Urkunden zahlt R.-Anwalt 
Dr. Heydenreich, Leipzig, Schulſtraße 1! abc je 30 Mk., zu 
2 und 3 je 20 Mk. 

Leipzig⸗Connewitz. O.⸗R.⸗R. Prof. Dr. Heydenreich. 


*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geſchaͤtzten 

Abonnenten, Leſer und nde, die Anfragen nöglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir deröffeutlt = Die Ch ie en 

koſtenfrei, ſoweit deren 5 über 16 Zeilen hinausgeht; ſede weitere Zeile iſt mit 50 Pfg. zu berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der 
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Fragen bitten wir dring o 


ers die Namen möͤglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen. 


Nr. 171 b Hehdenreid. 

Zur Vervollſtändigung meiner Ahnentafel erbitte ich Nach- 
richten über Hans Heydenreich in Stiege und ſeine Vorfahren. 
Seine Tochter: Anna Margarete co Stiege 20. 11. 1677 mit 
Andreas Kärner * 10. 2. 1650 daſelbſt. 

Elbing, Bismarckſtr. 7. Dr. Fieker. 


Nr. 175. Hofmann (Hoffmann). 
Nachrichten jeder Art über die Familie Hofmann (Hoff- 
mann) in Raufdenberg (Kurheſſen) erbittet 
Straßburg i. Elſ., Baldungſtr. 16. Ad. Hoffmann. 


Nr. 176. Horn u. v. Horn. 

Ich bitte um Angabe über die Vorfahren u. Nachkommen 
von Ernſt Horn u. Frau Dorette geb. Klapproth, die z. Zt. der 
franzöſiſchen Kriege in Verden a. Aller gelebt u. dort ihr geſamtes 
Hab u. Gut verloren haben. Im beſonderen ſind mir Angaben 
über den Vater von Ernſt Horn, der wegen einer Heirat mit 
einer Bürgerlichen den Adel abgelegt hat, erwünſcht. Die vier 
Söhne von Ernſt Horn folen alle Offiziere geweſen fein. 

Hamburg, Plan 6. Johann Vinc. Wentzel. 


Nr. 177. Raffel. 

Ich ſuche die Eltern von: Chriſtian Bernhard Kaſkel 
(Israelit), * 19. 9. 1781 od. 78 in Dresden. Später Bankier in 
Poſen. Wie kann man den Namen „Rastel“ erklären? 

Görlitz, Viktoriaſtr. 41. Eliſabeth Raffel. 


Nr. 178. Knuſt. 

Wo iſt Johann Julius Baltaſar Knuſt, fürſtl. braunſchw. 
Müntzbuchhalter, 1772 *? Welche Stellung bekleidete ein 
Müntzbuchhalter ſeiner Zeit? Bitte um urkundliche Belege für 
folgende Perſonen in Braunſchweig. 1. Bierbaum, Heinrich, 
1695—1739, Heinrich Wilhelm, 1666—1728, Diedrich, 1636 — 74, 
Diedrich, 1612—40, Diedrich, 1581 — 1634, Antonius, 1551, Hie⸗ 
ronymus, 1526, Benedikt, 1490. — 2. Roerhand, Damman, 
Scheffel, Deutert, Piper, Schlers vor 1700. 

Obrawalde-⸗Meſeritz. Dr. Knuſt. 


Nr. 179. Kraichgau u. Odenwald. 

Ich ſuche die Namen jener Familien, die im letzten Viertel 
des 18. Jahrhunderts der ſchwäbiſchen Ritterſchaft, Kantons 
Kraichgau u. jener, welche im gleichen Zeitraum der fränkiſchen 
Ritterſchaft, Kantons Odenwald inkorporiert waren. 

Karlsruhe. S. Frhr. von Gemmingen. 


Nr. 180. Kriebel. 

Wann u. wo tritt der Name Kriebel zuerſt auf? Wie 
waren die früheren Schreibweiſen u. wie läßt ſich der Name 
deuten d 

Le ipzig⸗Gohlis. Johannes Kriebel. 


Nr. 181. Lerch. 

Franz Xaver Lerch, Schultheiß zu Ellenberg in Württem⸗ 
berg ift dort im Jahre 1796 im Alter von 79 Jahren t. Wo 
war derſelbe *? u. wer waren die Eltern desſelben d 

Pforzheim, Obere Iſpringerſtr. 32. Georg Lerch. 


Nr. 182. Leupold. 
Erbitte Mitteilungen jeder Art über das Vorkommen der 
Familie Leupold. 
Zittau i. Sa., Goetheſtr. 20. Werner Leupold. 


Nr. 183. v. Lichtenhain. v. Haack. v. Wehlen. v. Roebel 
i 1. Valentin Dietrich v. Lichtenhain auf Werdau, 1658, 
+ 1724. Sohn d. Joachim Ernſt v. Lichtenhain auf Oſtrau u. d. 
Chriſtiane v. Metzſch. Geſucht die Eltern des Joachim Ernſt 
von Lidtenbain u. feiner Gemahlin. — 2. Maria Juſtina 
v. Haack, Gemahlin des Siegmund Auguft v. Arnim, f Zeſchau 
26. 1. 1759. Sie war e. Tochter des Caſpar von Haack auf 
Oberthau u. f. Gemahlin Augufte von Döhlau aus Rupperts- 
grün. Geſucht die 4 Ahnen des Caſpar von Haack. — 3. Hans 
Georg v. Wehlen auf Sornitz, 7 Annaburg 20. 4. 1751, Sohn 
d. Chriſtoph Siegmund v. Welſen aus Gorinichen u. ſ. Gemahlin 
Anna Sophie v. Ende. Geſucht die Eltern des Chriſtoph Sieg⸗ 
mund von Wehlen u. ſ. Gemahlin. — 4. Chriſtian Gottlieb von 
Roebel j. 1722 Carl Chriſtian von Dieskau auf Altenſchönfels, 
S. d. Valentin Ehrenreich von Roebel auf Hirſchfeld, Ringen⸗ 
walde u. f. Gemahlin Louiſe Sophie von Roebel aus Hohen- 


BI pp ñ p p Ae E de At Ae 


ſchönhauſen. Geſucht die 1 Ahnen des Valentin Ehrenreich 
von Roebel. ' 
Berlin, Calvinftr. 9. M. von Srebra. 


Nr. 181. Meiß v. Elygau. 

Barbara Meiß v. Elygau war co mit Hans Keller 
v. Schleitheim, 1526 Stadtrichter in Schafhauſen, 1538 des 
Rats, 1540 Seckelmeiſter, er zog nach Einführung d. Reformation 
nach Schleitheim u. F dort 1558. Geſucht die Eltern u. Groß- 
eltern der Barbara Meiß. 

Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 

. Nr. 185. Mooger. 

Ich erbitte Nachrichten aller Art über das Geſchlecht 
Mooger, als deſſen älteſter Stammvater bisher bekannt iſt: 
Georg (Jürgen) Mooger, lebend in Lemförde am Anfange des 
18. Jahrh. Von zwei Söhnen ſeines angeblich 1717 in Bremen 
Bürger gewordenen Sohnes Ernſt Friedrich ſtammen zwei 
Stämme ab. Der ältere kam in e. Zweige nach Hamburg, in e. 
anderen nach Minden. Deren Geſchlechtsfolge iſt in der Haupt⸗ 
ſache bekannt. Zu dieſem Stamme gehört der in der Allgem. 
deutſchen Biographie, Bd. XXII, Nr. 210, benannte Kaufmann 
u. Literat Ernſt Friedrich Mooger in Bremen, ſpäter Winden, 
1798—1861), welcher 1861 eine übrigens lückenhafte Stammtafel 
der Familie anfertigte. Der jüngere Stamm verblieb anſcheinend 
in Bremen. Ein Mitglied wanderte nach der Nabana aus, u. 
hat dort Nachkommen. Aber dieſen Stamm insbeſondere ſind 
Nachrichten erwünſcht. 

Hamburg, Herrnhuderſtr. 30. Ernſt F. Goverts. 


Nr. 186. Müller. 

Nachricht über folgende Perſonen geſucht: 1. Privatgelehrter, 
polniſcher Hofrat Gottfried Auguſt Gottlieb v. Müller, auch 
Müller; 1784 Secretair in kaiſerlich ruſſiſchen Dienſten in 
Leipzig; 1787 in Saalburg (Kurland); 1788 in Friedrichſtadt 
(Kurland); 1813 am 13. Jan. t zu Mohilew in Rußland. — 
2. Chriſtiana Sophie v. Müller, auch Wüller geb. Scharf, 
* 17. Dez. 1758 zu Leipzig; getraut in d. Lamprechtiſchen Erben 
Garten an der Waſſerkunſt 23. Sept. 1784; t 2. Juni 1827 zu 
Leipzig. Schweſter: Johanne Elifabeth Ohme geb. Scharf. 
Mann: Banquier Marcus Shme. Vater: Chriſtian Gottlieb 
Scharf, Land- u. Acciſeeinnehmer in Leipzig. Bruder: Johann 
Adolf Scharf, Archidiakonus. Mutter: Johanna Sophie Scharf 
geb. Lamprechtin. Großmutter: Johanna Eliſabeth Lamprecht. 
Großvater: Samuel Lamprecht, Rauf- u. Handelsherr. (Alle 
in Leipzig.) — 3. Polniſcher Hofrat Karl Ernſt Chriſtian 
v. Müller, auch Muller, Oberforſtmeiſter in Wilna (Rußland), 
T 1813; lebte um 1790 als Privatmann in Köthen oder Glatz, 
vorher in Leipzig. 

Thale, Kirchſtraße 2. Louis v. Müller. 


Nr. 187. Niebecker. 

Es werden Nachrichten erbeten über Conrad Niebecker, 
Lippeſcher Kanzler in der erſten Hälfte d. 17. Jahrh. Wann *, 
wann t, wann oo u. mit wem? Woher ſtammte feine Familie? 

München, Leopoldſtr. 23. Friedrich v. Klocke. 


Nr. 188. Paunwitz. 

Wer waren die Vorfahren von: 1. Johanna Sofia v. Kreck⸗ 
witz, 1681, f 1729 17. 9. Golfowe, co 1712 8. 11. Breslau mit 
Georg Siegismund v. Pannwitz a. Militſch. Ihre Eltern waren 
angeblich Siegismund v. Kreckwitz a. Würſchwitz u. Anna Mar- 
garethe geb. v. Leſtwitz, 1642, f 1683 im Januar zu Karoſchke. 
— 2. Die Voreltern auf Frankenbergiſcher Seite der Helene 
Charlotte v. Frankenberg, 1715, t 1784 13. 8. Ohlau, co 1743 
Ludwigsdorf mit dem Generalleutnant u. Ritter pour le mérite 
Maximilian Siegismund v. Pannwitz 1715—1791. Ihre Eltern 
waren: Guſtav Jaroslaw v. Frankenberg-Wienskowitz u. Helene 
Ludomilla v. Poſadowsky. — 3. Die 4 Ahnen der Urſula 
v. Borſchnitz, T 1660, co um 1620 mit Georg v. Pannwitz a. 
Ober=Leipe, lebte 1591 — 1647. 

Liegnitz. v. Pannwitz. 


Rr. 189. Regiment3sftammlifte. (Fortſetzung von Seite 66.) 

37. v. Heppe, Theodor,“ 1838 Caſſel, 1857 Seklt.; 38. Hilchen⸗ 
bad, C. Ludw., T 1800, Geflt.; 39. Holtzapfel, Carl, 1803 
Seklt., 1815 Capitain; 10. Holtzapfel, Juſtus, 1813 Premlt., 
1815 Capitain; 41. v. Huth, C. Ludw., 1767, 1786 Setit., 1821 
penf.; 42. Huth, Friedr. Aug., 1806 Junker, ſpäter (ſeit 1820) in 


„„ 83 


Mecklenburg⸗Schwerinſchen Dienſten; 43. Huth, Friedr. Wilh., 
1815 Stückjunker, 1822 ausgeſchieden; 44. Jacob, Georg, 1762 
Seklt., 1772 Zollſchreiber in St. Goar; 45. Jordan, Philipp, 
1794 Geflt., T 1813; 46. Jordan, Philipp, 1760 Seklt., F 1793; 
47. Jordan, Carl, 1804 Stückjunker, 1821 penf.; 48. Jofeph, 
Joh., 1759 Lt., T 1767; 49. Kaufmann, Wilh., 1805 Stück- 
junker, ſpäter Württemberg, dann in Anhalt-Bernburg, auch 
Weſtfalens Dienſten, T 1836; 50. Kayſer, Joh. Georg, 1776 
Seklt.; 51. Kellermann, Aug. Wilh., 1802 Seklt., T 1834; 
52. Kellermann, Friedr., 1794 Seklt., T 1803; 53. Keller- 
mann, Sebaſtian, 1760 Seklt., 7 1792; 54. Kitz (Riek), Friedr. 
Adolf, 1776 Seklt., T 1783. 


Oranienſtein (Naſſau). Dr. Has, Stabsarzt. 


l Nr. 190. Reich v. Reihenftein. 

Veronika R. v. R. war co mit Heinrich v. Reuned, 
* 1512, t 1553, der 1536 in |. Ehe Els v. Gültlingen zur Frau 
hatte. Wer waren die Eltern der Veronika R. v. R.? 

Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 

Nr. 191. Neinide. Popken Datters. 

a) David Reinicke (Reinicius) Stargardenſis, 1584—1588 
in den Königsberger Univerſitätsmatrikeln aufgeführt, iſt ver⸗ 
mutlich identiſch mit dem 1589 genannten gleichnamigen Präzeptor 
der Domſchule in Riga, der ſ. Söhne David u. Franz wieder in 
Königsberg ſtudieren ließ. Hiernach kommt für die Heimat des 
Stargardenſis wohl in erſter Linie Preußiſch⸗Stargard in Frage; 
immerhin iſt Stargard in Pommern nicht ausgeſchloſſen. Nähere 
Nachrichten über die Stargarder Familie Reinecke erwünſcht. — 
b) Hiller Popken Datters (sic.) wird in dem Teſtament 
(Bremen 1737) der Lucia Maria v. Staßfort genannt. Der 
nicht recht verſtändliche Rame „Popken Datters“ weiſt nach 


Schweden u. vielleicht Schwediſch⸗Livland hin; der zweite Mann 


der Erblaſſerin, Joachim Henrick Reineden, war vermutlich ein 
Enkel des unter a genannten David Reinecke in Riga. Kommt 
um 1700 der Rame Popken (oder Popkendatter) in Livland 
(Riga, Wenden) vor? 

Bremen, Roonsftr. 75. Hans von Reinken. 


Nr. 192. Schmoll. 

Geſucht 1. Eltern u. Geburtsort u. Datum d. Georg Leons 
hard Schmoll, Rothgerbermeifter zu Sinsheim; er ift in 
Mosboch 1747 konfirmiert, 13 Jahre alt. 

Königsberg i. P. Helene Motherby. 


Nr. 193. v. Schnackenburg. 

1645 April 12. T zu Noſſen, Fürſtentum Münſterberg, der 
Kaiſerl. Rittmeiſter Joachim Lüttich v. Schnacken burg aus der 
Mark Brandenburg im Alter von 36 Jahren. oo 1636 refp. 
1637 mit Anna Sabina Koßin, des Geſchlechts aus Pommern, 
Tochter d. Joachim v. Koß u. d. Anna Marie geb. v. Zomnitz. 
Erbeten Nachrichten über Geburts-, Trauungsort u. Datum. 
Riga, Rußl., Nicolaiſtr. 69a W. 16. E. v. Schnackenburg. 


Nr. 194. Siegel. 
Wer iſt bereit, mir für meine Sammlung gegen Erſtattung 
der Portoauslagen Siegelabdrücke zu fenden? 
Hannöverſch⸗ Münden, Wilhelmshäuſerſtr. 898. v. d. Becke. 


Nr. 195. v. Lobbe. 

1. Suche nähere Angaben über a)... von Lobbe, Tochter 
des . . . von Lobbe, oo 1750? mit Kriegsrat .. . von Kruſemark. 
Nachkommen 7 b) Carl von Lobbe (Eltern?) Gutsbeſitzer in 
Neu⸗Klücken b. Arnswalde, oo 31. 8. 1815 in Gotberg b. Arns⸗ 
walde mit Frau Chriſtiane Tugendreich Scheit, geb. Meyer? 
— 2. Bitte zu ergänzen: Charlotte Dorothea Hermine von Lobbe, 
* 1828 zu . „ f 1876 zu OI . mit.. . Frhrn. 
von Schellersheim auf Amorkamp bei Minden. — 3. Suche 
Nachrichten über die Familien von Peccatel, von Bilberitz, 
von Metzerath (Meyrath ?) Wo ſtammen fie her? Wann, wo 
(vermutlich in Kurland?) u. mit wem find fie erloſchen? 

Deſſau. v. Sobbe, Hauptm., Inf.⸗Reg. Nr. 93. 


Nr. 196. Sündermahler u. v. Ditterich zu Erbmannszahl. 
Joſef Sündermahler, * Fladungen 1783 5. 18., t Würz⸗ 
burg 1870 2. 6., Kgl. bayr. Forſtmeiſter in Heidingsfeld, co (wo d) 
1810 6. 25. Julie Ditterich zu Erbmanns zahl, Bamberg 1790 
10. 16., t Würzburg 1870 9. 18. Wer waren die beiderſeitigen 
Voreltern $ 
Tauberbiſchofsheim. Strack, Regierungsaffeffor. 


Nr. 197. Telig(eler. 

Geſucht Daten, Frau u. beider Ahnen für Wilhelm Rembert 
Tegler oder Teigeler, Dr. jur. in Soeſt, deſſen um 1728 * 
Tochter Anna Clara Eliſabeth ſich 1762 Jan. 8. mit Joh. Daniel 
Altgelt verheiratete. 

Leipzig. Dr. Hans Schulz. 

Nr. 198. Trinius. 

Wo ift 13. 3. 1680 Bernhard Trinius „Gerda⸗Hannove⸗ 
ranus“ *? Vielleicht in Gerdau bei Uelzen Lo oder in der 
Bauernſchaft Gerben bei Melle i. 9.7) Er war Paftor in Ute- 
rode u. Senior des Amts Arnſtein, beides im Mansfelder 
Gebirgskreis. — Welcher Weg wäre einzuſchlagen, um die Her⸗ 
kunft (Geburtsort, Eltern) feſtzuſtellen von Anton Burghard 
Ludolf Trinius, Großbritaniſchen Regimentsfeldſcherer, der 1722 
als Pate genannt wird (ohne Angabe e. Wohnorts) u. v. Anton 
Bernhard Trinius, Kgl. Großbritan. u. Churfürſtl. Lüneburgiſchen 
Regimentsfeldſcherer in Stade, der 1750 gleichfalls als Pate vors 
kommt. Vielleicht handelt es ſich, trotz des Zwiſchenraums von 
28 Jahren, auch um nur eine Perſönlichkeit. 

Le ip zig, Nordſtr. 21. Arthur Dimpfel. 


Nr. 199. Vogtherr. (Fortſetzung). | 
Im Wappenbuche von Hebenſpercher findet fih e. Vogt- 
herr'ſches Allianzwappen, das das Vogtherr'ſche Wappenbild 
(männl. Fig. mit Lilienſtäben — u. e. Straußenfeder (Eichenblatt d) 
enthält. Auf welche Familien verbindung deutet letzteres Wappen 
hin? E. am 8. Februar 1807 in Beuthen a. O. als Arztensſohn ge⸗ 
borener Otto Fedor Vogtherr war Kaufmann in Frankfurt a. O. 
Iſt über ihn u. ſeine Familie Näheres bekannt? — Kann über 
den Verbleib des am 30. 1. 1840 in Mkt. Nennslingen (Mittels 
franken) geborenen, 1873 zu Oranicza im Temesvarer Banat als 
Buchbinder in Stellung geweſenen, von da an verſchollenen 
Georg Chriſtian Vogtherr etwas mitgeteilt werden? 
Bayreuth, Hofgartenſtr. 1. 
Konſiſtorialrat Dr. Vogtherr. 


Nr. 200. Werth. 

Johann Friedrich Werth, Hofzahnarzt in Berlin, 1780 
wo? T 21. Juni 1858 in Berlin. Erbitte Angaben über feine 
Eltern u. Großeltern. 

Kiel, Feldſtr. 134 II. Alexander Werth. 


Nr. 201. v. Wildungen. 

Anna v. W. war co mit dem c. 1623 geftorbenen Johann 
Conrad v. Schwalbach. Nach Humbracht S. 270 bei Schwalbach 
war ihre Mutter e. Habel oder Gremp. Geſucht ihre 16 Ahnen. 

Schöckingen (Württ.). Fr. Frhr. v. Gaisberg. 


Nr. 202. v. Wittern. 

Geſucht werden die Geburts-, Trau-, Sterbe⸗Daten u. Orte 
nachgenannter Perſonen u. deren Ehegatten. 1. Veronica 
v. Wittern, ca. 1524, co m. Hans v. Gleichen zu Ingersleben, 
fürſtl. Sächſ. Hofjägermeiſter; 2. Urſula Sophie v. Roßlau [Hein⸗ 
rich v. R. (Groß Lieberingen) u. Magdalena v. Etzdorf (Nimrib) 
T.] co ca. 1556 m. Albrecht v. Wittern, * ca. 1526, f 6. 12. 1606 
Thangelſtädt; 3. Magdalena v. Cölleda (Gumperde) co Albrecht 
v. Wittern etwa 1560 — 64. (2. Ehe Al); A. Andreas v. Wittern, 
+ 25. 4. 1559 Dietendorf, co 1. ca. 1540 m. v. Gleichen, 2. ca. 1545 
m. Kathar. v. Gabah (Fahnern); 5. Joachim v. Wittern, co ca. 
1564 m. Anna v. Marſchalk (Marſchall ?); 6. Veronica v. Wittern, 
7 1612 Mechelroda, co m. v. Berg (Borga, Berga d); 7. Katharina 
v. W. (urf. 1591—92) oo m. Ernſt v. Gottfahrt a. Vippach Edel⸗ 
tanne. 8. Veronica v. W. geb. v. Witzleben, co 28. 11. 1597 
Wundersleben [Georg Albrecht v. Witzleben u. Anna Vitzthum 
v. Eckſtädt Tochter]; 9. Barbara v. W. geb. v. Haugwitz, oo 21. 5. 
1611 Weimar, t 5. 10. 1616 Tonndorf [Chriſtoph's v. X. u. Agnes 
v. Wiltitz Tochter]; 10. Marie Sophie v. W. geb. v. Wolframs⸗ 
dorf, co 10. 4. 1587 Weſt⸗Greußen [Friedr. v. Wolfrmsdf. 
u. Sophie a. d. Winkel Tochter! . 

Leipzig⸗Eutritzſch, Bleichertſtr. 9. 

v. Wittern, Major. 
Nr. 203. Wrisberg. 

Nach e. Klageantrag beim Obergericht zu Hannover aus 
den Jahren 1866 u. 1867 ſtammt die Familie (von) Wris berg 

1) Es tft wohl Gehrden, e. Flecken bei Hannover, Landkreis Linden, viel- 
leicht auch e. gleichnamiges Dorf bei Winſen a. d. Luhe gemeint. 

Die Schriftleitung. 


EAR AER AAR ARA ARA AE DE DU DA AE AE AE LA U TAN AAA AER AA MÄ oe LPI E EE EEE NT AE AE AE AE EE E Ae AE ée, 


von e. Ilſe Gellenbodt ab. Sie iſt gemeinſam mit den Familien 
von Meiborn u. (von) Hyardt mit dem allodifizierten ſog. Sellen⸗ 
bodtſchen Kunkellehen belehnt geweſen. Erwünſcht ſind Angaben 
über die Zwiſchenglieder von der gen. Ilſe Sellenbodt bis zu 
Heinrich Chriſtian Karl Wrisberg (F 1845 8. 20. zu Ihrings⸗ 
hauſen), der mit der 1773 12. 3. geborenen Chriſtina Henriette 
Wilhelmine Appold verheiratet war. Datum u. Ort der Geburt 
des genannten Wrisberg werden ebenfalls geſucht. 
Recklinghauſen-Süd. 
Hugo Sand, Konzeſſ. Markſcheider. 


Nr. 201. Wülfing. 

Erwünſchte Daten über Charlotte von Wülfing, ver— 
mählt mit Wilhelm Carl Donner, * 1667. Brandenburg, Ans- 
bach, Bayreuth. Gemeinſchaftlicher Amtsvogt zu Neuhof. 
Welches iſt das von Wülfingſche Wappen? 

Frankfurt a. M., Beethovenſtr. 67. 

Frau J. Wittekind. 


Nr. 205. v. Zaiskam. 
Werner v. Zaiskam zu Bechingen bei Ruhr hatte Urfula 


v. Venningen zur Frau, die 1540 Rüdinger v. Habsburg geheiratet 
hatte. Sein Vater war Wilhelm v. Zaiskam. Geſucht ſeine 
Mutter u. deren Eltern, ſowie nähere Daten. 

Schöckingen (Württ.) Fr. Frhr. v. Gaisberg 


Nr. 206. Zeier, Seyer, Geier. 

Hans Zeier hat in der norwegiſchen Bergſtadt Kongsberg 
im Jahre 1707 gelebt, wo er e. Stelle am Silberwerke inne hatte, 
u. ift wahrſcheinlich ca. 1680 *. Der Name deutet auf Deutſch⸗ 
land als urſprüngliche Heimat, von wo ſo viele Arbeiter für die 
norwegiſchen Bergwerke in älteren Zeiten einberufen ſind, nament⸗ 
lich aus Sachſen. Nachrichten über ſeinen Geburtsort, Eltern 
u. Familie nehme ich mit Dank entgegen. 

Reichsarchiv Kriſtiania. A. W. Rof H, Amanuenſis. 


Nr. 207. Zürn. 
Wer kann Nachricht geben über den Geburtsort des 1668 * 
u. 1762 in Rudolftadt als Hof- u. Luſtgärtner 7 Philipp Matthäus 
Zürn, ferner über die Ende des 15. Jahrh. in d. Gegend von 
Überlingen am Bodenſee anſäſſig geweſene Familie Burn? 
Grunewald bei Berlin. Ralph Zürn. 


Antworten auf die Rundfragen. 


` Zu Nr. 5b. Willerding. 

Aber den 1787 an die St. Petri-Kirche nach Hamburg bes 
rufenen fpäteren Senior des Hamburgiſchen Minifteriums 
Heinrich Julius Willerding, Theol. Dr., * zu Hildesheim 
21. Oktober 1748, t zu Hamburg 12. Januar 1834, Sohn des 
Münzwardeins Johann Heinrich W. in Hildesheim u. über 
deſſen Sohn Chriſtian Friedrich Willerding, zu Magdeburg 
1781, F zu Gothenburg in Schweden 1869, vgl. die Artikel 4393 
u. 4394 des Lexikons der Hamburgiſchen Schriftſteller (Bd. VIII). 

Hamburg. Ernſt F. Goverts, 2. Dir. am Landger. 


Zu Nr. 15. Kegel, Kögel, Koegel. 

Henning Kogele, Sohn des Hennig Kogele, aus Brauns 
ſchweig, bezog 1454 die Univerſität Erfurt. (Jahrbuch des 
Braunſchw. Geſchichtsvereins 1908/09). Zu Braunſchweig lebten 
ums Jahr 1380 e. Hinrik Kegel, 1382 Henning Kogelen, 1385 
Henningk Kogelen. (Chronik der Stadt Braunſchweig). Hinrich 
Kegel, auch Henning Kogel genannt, „Gleswerte“ lebte zu Braun- 
ſchweig um 1585. (Mithoff, Wittelalterliche Künſtler u. Wert 
meiſter). Die Chronik der Stadt Braunſchweig erwähnt auch 
das Wappen der Familie Koggel u. berichtet, daß Joſt Koggel, 
ein junger Geſell, als der letzte ſeines Stammes im Jahre 
1600 ſtarb. 

Braunſchweig. 
l Zu Wr. 62 (1910) Heth. 

Ein Baron Heiß lebte 1770 in Pfalzburg als Hauptmann 
(vielleicht des franz. Infanterie- Regiments Royal⸗Suedois oder 
auch des Dragoner-Regiments Lothringen), Verfaſſer einer 
Schrift über den Mann mit der eiſernen Maske, ſeine Frau 
häufig Patin bei Soldatenkindern. (18. Jahrbuch des hiſt. litt. 
Zweigvereins des Vogeſen⸗Clubs, S. 117). 

Straßburg i. Elſ. Adolf Hoffmann. 


Zu Nr. 68. Goſigk. 
Goſigk iſt das Kirchdorf Goſeck im Kreis Querfurt. 
Hamburg. Rechtsanwalt Dr. Reimers. 


Zu Nr. 75. Schmidtmann. 

E. G. Philipp Schmidtmann, 1843 Hofgärtner im 
Orangerie- und Bellevue-Garten zu Raffel. Karl Konrad 
Schmidtmann, 1843 Advokat zu Frankenberg, Georg Ernſt 
Schmidtmann, 1843 Pfarrer zu Wasmutshauſen (K. Homberg). 
Chriſtian Schmidtmann, 1843 Steuerinſpektor in Schmalkalden 
(Churfürſtl. Heſſiſches Staatshandbuch vom Jahre 1843). In 
Römershauſen (Kreis Frankenberg) lebt gegenwärtig der Bürger 
meiſter Schmidtmann u. in Eimelrod (Kreis Frankenberg) lebt 
gleichfalls ein Bürgermeiſter Heinrich Schmidtmann. 

Braunſchweig. Dr. Haedicke. 


Zu Rr. 79. v. Einem. 
In J. A. R. Janſſen Dr. Ausführliche Nachrichten über 
die ſämtl. ev. prot. Kirchen und Geiſtlichen der freien und Hanſe⸗ 
ſtadt Hamburg, 1826 wird auf Seite 312 Joh. Samuel Juſtus 


Dr. Haedick. 


v. Einem a. d. Anhalt als Kandidat des geiſtlichen Miniſteriums 
unter Michaelis 1757 aufgeführt. 
Hamburg. Rechtsanwalt Dr. Reimers. 


Zu Nr. 92. Wentzel. 

Gaſtwirt, ſpäter Kaufmann Ludwig Heldmann u. Ehefrau 
Barbara geb. Wenzel aus Witzenhauſen (Werra) kauften 1878 
ein Haus in Hedemünden (Werra), das 1881 in den Beſitz des 
Apothekers Böcker (meines Vaters) überging. Der Name W. 
kommt im Kr. Witzenhauſen öfter vor. 

Stade. Böcker. 


Zu Nr. 105. v. Jeruſalem. 

Einige Daten über einen Leipziger Zweig dieſer Familie 
hat G. v. Metzſch in Nr. 55/56 (Juli-Auguſt 1907) der 
Familiengeſchichtl. Blätter veröffentlicht. 

Leipzig, Nordſtr. 21. Arthur Dimpfel. 


Im Lexikon der Hamburgiſchen Schriftſteller Bd. 3 Nr. 1817 
findet ſich e. Artikel über den Vater des Abtes J. F. W. 
Jerufalem (1709 — 1789) nämlich Wilhelm Theodor von Jeruſalem, 
Hauptprediger, ſpäter Superintendent zu Osnabrück, f 7. Juni 1726. 

Hamburg. Ernſt F. Goverts, 2. Dir. am Landger. 


Zu Rr. 108. Knuſt. 

In v. Steinen, Weſtfäl. Geſchichte Teil III werden als 
Bürgermeiſter von Connen i. Weſtf. genannt: 1478 Artur Knuſt, 
1506 Johann, 1554 Bernol, 1557 Evert, 1578 Gert, 1582 Diedrich, 
1630 Johann. Wappen: 3 Pfeile, ſoll nach Spießen Weſtfäl. 
Wappenb. dort bis 1700 geweſen ſein, auch den Adel geführt, 
nachher abgelegt haben. 

Deſſau. Hauptmann v. Sobbe. 


Im Lexikon der Hamburgiſchen Schriftſteller Bd. 4 werden 
mehrere Träger des Namens Knuſt aufgeführt. 
Hamburg. Ernſt F. Goverts, 2. Dir. am Landger. 


Zu Nr. 110. Lay (Leu uſw.). 

Lay, (Löw, Leu) Antonie de Benken (Bäle) admis en 1705, 
epouse Anne-Marie Bracken de Mulhouse, Leu (Lay) Nicolas 
de Jebsheim, admis en 1797, épouse Salome Steiner, genießen 
das Schutzrecht der Stadt Mülhauſen im Ob.⸗Elſaß. Nads 
kommen beider Ehepaare ſollen heute noch in Mülhauſen leben. 
Quelle: Schönhaupt, le livre d'or de Mulhouse, genauer Titel 
bei Heydenreich, Quellenkunde S. 326. Baron Philipp Nikolaus 
von Leyen, nach 1636 Pfandbeſitzer der Reichsvogtei Kayſersberg 
durch Heirat mit Helene Elenore von Schwendi, wird in dem 
3. Zt. in der Elſäſſiſchen Monatsſchrift für Geſchichte ver⸗ 
öffentlichten Inventar der Stadt Kayſersberg des öftern genannt. 

Straßburg i. E. Adolf Hoffmann. 


Zu Rr. 111. v. Leipziger. (vgl. S. 51 u. 70). 

Der Beſitz des Georg Heinrich v. Leipzig hieß nicht 
Friedensdorf, ſondern Friedersdorf u. liegt bei Herzberg. Der 
Beſitz des Heinrich Siegfried v. Leipzig hieß nicht Metterwitz, 
ſondern Motterwitz u. liegt bei Leisnig im Kgr. Sachſen. 


„„ AER AE BABAR BQ) AAR AE AT AE AE a a a a AE AAR 


Wilhelmine Sophie v. L., verehelichte v. d. Pforte, war eine 
Tochter Heinrich Siegfrieds v. Leipzig. 
Lilienthal b. Bremen. Hilmar v. Leipzig, RR. 
Zu Nr. 124. Blöchl. 
Ein Leutnant Chriſtian Bloechl, * 1858 in Paſſau, t 1887 
in Straubing, ſtand 1878 beim Bayr. 8. Jäger-Btln. u. beim 
Bayr. 17. Inf.⸗Rgt. Orff. (Geſchichte des Brſchg. Inf.⸗Rgts. 


Nr. 92). 
Hauptmann v. Sobbe. 


Deffau. 

Zu Wr. 124. VSuswald. 

Vielleicht eine Verſtümmelung mit der Bedeutung ,Bolf- 
wald“. Vergl. Heintze, Die deutſchen Familiennamen, ©. 258 unter 
Theuda. Der Name Tuswald wäre daher altd. Urſprungs. 

Neukölln, Janſaſtr. 11. Fr. Hermsdorf. 

Zu Nr. 129. Dietrich. 

1. Wohl ein Sohn des Joh. Gottlob Dietrich, Senators 
in Schmiedeberg, ijt: Friedrich Chriſtoph Dietrich aus Schmiede⸗ 
berg, 1805 Pfarrer in Strauch, 1813 in Staaritz, 1823 in Axien, 
1828. — 2. Dieſe Familie ſcheint lange in Schmiedeberg an⸗ 
ſäſſig geweſen zu ſein; denn 1585 wird e. Philipp Dittrich aus 
Schmiedeb. auf die Fürſtenſchule nach Grimma gebracht, von der 
er 1590 weggeſchickt wird. — 3. Joh. Andreas Dietrich, Amts⸗ 
aktuar in Düben iſt wohl e. Sohn des Dübner Pfarrers Dietrich, 
deffen anderer Sohn Johann Chriſtian 1751—62 Grimmaer 
Fürſtenſchüler, 1766 Wittenberger Magiſter, 1767 Pfarrer in 
Nieska, 1776 Pfarrer in Spansberg, 1793 Pfarrer in Boragk war 
wo er 1814 f. (Sein Vater 1721 Afraner, ſeine Söhne 1791, 
92—98 Grimmenſer). — A. Deffen 2. Sohn Friedrich Auguft Gott, 
helf t 11. 8. 1850 als Landgerichts⸗Sekretär in Torgau. — 5. Der 
3. Sohn Johann Karl Wilhelm war 13. 6. 1798 bis 15. 10. 1803 
Fürſtenſchüler in Grimma, f in Sangerhauſen. — 6. Der 1. Sohn 
Karl Heinrich Traugott beſuchte 1791—1796 Grimmaer Fürſten⸗ 
ſchule, war 1814 Amtsnachfolger ſeines Vaters in Boragk, f 28. 1. 
1835 dort. Sein Sohn war 1827 Fürſtenſchüler in Pforta. 

Glauchau. Paſtor Niedner. 


Zu Nr. 130. Fittig. 

Fettich, Fittich, Fittig kommen vor vom Anfang des 16. Jahr- 
hunderts an bis heute in Worms. Auskunft über ſie wird geben 
können Herr Prof. Dr. Wederling-Worms. Von ca. 1525. bis 
ca. 1625 kommt ein Zweig derſelben in Heidelberg vor. Wappen: 
Ein Adlerfittich mit ſieben Schwingen. Näheres über ſie in mei⸗ 
ner demnächſt erſch. „Geſchichte der Heidelberger Apotheken“. 

Crumſtadt. Apotheker Donat. 


Ein Lt. Fittig, Landwehrbezirk Feld⸗Art. Hamburg, Dr. 
Fittig, Straßburg, Landwehrbezirk, Oberlt. Prinz, Potsdam, 
Landwehrbezirk. Ranglifte 1908. 

Neuſtrelitz. Frau v. Baerenfels⸗Warnow gb. v. Oeynhſn. 
Zu Rr. 130. Prinz. 
Zahlreiche Träger des Namens Prinz finden ſich in der 


„Preuß. Rangliſte“, im, Handbuch über den Preuß. Hof u. Staat“, 


im „Handbuch des deutſchen Reiches“ u. im „Eſſener Adreßbuch 
Eſſen⸗ Ruhr. Bibliothekar Ols zewski. 


Zu Nr. 132. Habbaeus. 

Johann Chriſtian Habbaeus von Lichtenſtern TA 
nicht aus der Schweiz, fondern aus Oſtfriesland aus der Familie 
Gabbe. Räheres noch unbekannt (ſiehe Tjaden, Das gelehrte 
Oſtfriesland III). Er muß um 1629 * fein, war Pagen ⸗Praeceptor 
in Stuttgart, co 1650 mit Barbara ....., hatte 5 Kinder, Dav. 
Catharina Anna (Juliana), die älteſte, 1652 in Stuttgart *. 
gabbaeus war dann in ſchwediſchen, darauf in däniſchen Dienſten 
und Kaiſerl. Rat ſowie Refident an verſchiedenen deutſchen Höfen. 
Leibnitz kam durch ihn nach Hannover. Seine Vorfahren bigs 
her unbekannt. Seine Mutter war aus Cöln a. Rhein und 
katholiſch, vielleicht eine v. Aldenhoven. 

Oldenburg i. Gr. Frau v. Wenckſtern, geb. v. Engel. 


EE 


Mein Stammbuch. Unter Mitwirkung der Zentralſtelle für 
deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte, Leipzig, hrsg. von 
Karl Goehler und H. A. L. Degener. — Quer 8. Format 
68 Seiten. — In Halbleinen gebd. M. 1.50, in Ganzleinen 


| Zu Nr. 137. Ide. 

1. Staats⸗Archiv zu Königsberg in den Hausbüchern. — 
2. Kirchenbücher der franz.-ref. Kirche — oder der Burgkirche. 

Königsberg, Pr. Helene Motherby. 

Zu Nr. 151. Schnabel. 

Die „Preuß. Ranglifte* führt folgende Träger des Namens 
Schnabel in der Rheingegend auf: Hauptmann d. L. Schn. und 
Oberleutnant d. L. Schn., beide im Landwehrbezirk, Deutz. Nitt- 
meiſter d. L. Schn. im Landwehrbezirk Lennep. Außerdem kommt 
der Name im „Eſſener Adreßbuch“ mehrfach vor. 

Eſſen⸗ Ruhr. Bibliothekar Ols zewski. 

Zu Nr. 153. v. Sobbe. 

Unter „Genslingen“ ift vielleicht Senſingen, Dorf im heſſ. 

Kreiſe Bingen, gemeint. 
| Effens Rubr. Bibliothekar Ols zewski. 


Zu Nr. 156. Wurmſer v. Vendenheim. 
Nachrichten über die Wurmſer v. Vendenheim finden 
ſich bei Kindler von Knobloch, Das goldene Buch von Straßburg, 
Wien 1886 (Heydenreich, Quellenkunde, S. 325). 
Straßburg. Adolf Hoffmann. 


Zu Rr. 157. Zorn von Plobsheim. 

Wolfgang Heinrich Zorn von Plobsheim, 2. 6. 1635, 
iſt Verfaſſer einer handſchriftlichen „Collectanea genealogica“, im 
Beſitze des Staatsſekretärs Hugo Zorn von Bulach auf Schloß 
Oſthauſen bei Erſtein, aus der ſicher die gewünſchten Angaben 
zu entnehmen ſind. Einige ſeiner Voreltern werden bei Kindler 
von Knobloch (ſ. oben) genannt. 

Straßburg i. E. Adolf Hoffmann. 

: Zu Wr. 198. Trinius. 

Glückwunſch zum 80. Geburtstage des Paſtors Bernhard 
Trin ius zu Altenrode am 10. 3. 1759. Zum 50. Amtsjubiläum 
1760 Glückwunſch. Kurze hiſtoriſche Nachricht von den Yubel- 
predigern der Graffdaft Mansfeld von J. A. Trinius. Kgl. 
Bibliothek zu Hannover, Sign. Cm. 393. 

Leipzig. W. C. v. Arnswaldt. 

Zu Rr. 75 u. 278 (1911). Zabern. 

Pfarrer Joh. Gg. v. Zabern, ſeine Perſönlichkeit u. 
Predigtweiſe werden beiläufig geſchildert in der „Geſchichte der 
Kirche St. Niklaus, von Th. Gerold, Str. 1904“, u. in den 
„Autobiographiſchen Aufzeichnungen von Ludwig Spach“, ver- 
öffentlicht im 15. Jahrbuch des hiſt. litt. Zweigvereins des Vogeſen⸗ 
klubs S. 47. Der Archivar Spach iſt im Hauſe Zabern geboren. 

Straßburg i. Elſ. Adolf Hoffmann. 


Zu (Jahrg. 1911). Nr. 111. v. Arnim. 

In der Leichenrede der Catharina von Hodenberg, geb. 
von Arnim (1599 — 1641), tft der Name des Vaters (f. 1911, 
S. 101) falſch angegeben. Er hieß nicht Chriſtian, ſondern 
Cuno; Engel von Schierſtedt war ſeine zweite Gattin. Cuno 
von Arnims Eltern waren: Lippold von Arnim auf Dretzel, 
Brandenſtein u. Wendgröben (F 1582) u. Urſula von Lattorff 
a. d. §. Klick. 

Leipzig. W. C. v. Arnswaldt. 


Zu Nr. 272 (1911). Schmidt von Schmiedeseck. 

Nach v. Voß Regimentsnamen der k. preußiſchen Armee 
führte den Namen Schmidt von Schmiedeseck ein Regiment, 
das aus einer Eskadron zu Pferde (1655—60) und einer zu Fuß 
(1665—66) beſtand. Später lag es in Magdeburg (1666 — 75). 
Aus ihm ging das Regiment du Pleſſin hervor. 

Leipzig. P. v. Gebhardt. 

Zu Nr. 299. (1911). 

Rot. Nr. 5 ſtand 1770—1806 in Magdeburg. Der Gen.» 
Ltnt. v. Lengefeld erhielt es 1785, nachdem er 1773—85 das 
Rot. Nr. 52 in Preußiſch Holland (Weſtpreußen) befehligt hatte. 
(Rangliften 1786, 1798, 1806). 


Deffau. Hauptmann v. Gobbe. 


Bücherbeſprechungen. 


gebd. M. 2.—, in Ganzleder mit Goldſchnitt und Schutzkarton 
M. 4.— 
Das Familienſtammbuch, außerordentlich reichhaltig und 


genaue Sachkenntnis beweiſend, ſoll ſeinem Inhaber ermöglichen, 


fidh jederzeit über feinen eigenen Lebenslauf und ferner über den 
Stand ſeiner allernächſten Familie und ſeiner Verwandtſchaft 
ſchnell und zuverläſſig zu unterrichten. Das Buch bricht endlich 
einmal mit der Anordnung der landläufigen Familienſtamm⸗ 
bücher, es geht vom neugeborenen Kinde aus, nicht erſt vom 
jungen Ehepaare. Das iſt der einzig richtige ſinngemäße Stand⸗ 
punkt. Jeder Vater oder jede Mutter möge friſchen Mutes den 
Neugeborenen ſein eigenes Stammbuch anlegen und mit Ehr⸗ 
furcht aufbewahren, aber auch ja nicht die Führung des eigenen 
vernachläſſigen. Man wird bald erkennen, welch' großen, ſchwer 
zu definierenden Reiz es hat, die Eintragungen zu machen, ſie 
nachzuſchlagen und vergleichen zu können; man wird bedauern, 
nicht ſchon längſt ein derartiges Bild ſeines Lebensganges be⸗ 
ſeſſen zu haben; man wird Verſäumtes ſchnell für ſich und die 
Seinen nachholen und damit ethiſche Werte wie praktiſche ſchaffen 
helfen, von denen man ſich bis dahin vielleicht kaum eine Idee 
gemacht hatte. Neben dem erſten, mehr praktiſchen Zweck, wird 
das Stammbuch dann auch zur Unterlage für die Geſchichte der 
Familie dienen. Recht geſchickt und alles nötige enthaltend, ift 
am Schluß von Rechtsanwalt Gotter der, Juriſtiſche Berater“ 
zuſammengeſtellt. 

Leipzig. Dr. Joh. Hohlfeld. 
Erinnerungen aus meinem Leben von Ludwig Emil Grimm, 

herausgegeben und ergänzt von Adolf Stoll, Leipzig, 
Heſſe & Becker Verlag. 1911. 640 S. 8. Preis 3 M. 

Wie das literariſche und künſtleriſche Berlin in Henſel, 
ſo hat der weſtdeutſche Kreis der Romantiker in Ludwig Grimm 
einen Bildniszeichner gehabt, der innerlich mit ihm verbunden 
war. L. Grimm, der Bruder von Jakob und Wilhelm, hat aber 
auch ſchriftliche Bilder ſeiner Beobachtung hinterlaſſen, welche 
jetzt zum erſten Male weiteren Kreiſen bekannt gemacht werden. 
Dieſe Erinnerungen umfaſſen die Zeit von 1790—1848 und ent- 
halten ein ungeheuer reiches Material an literariſchen, hiſtoriſchen 
und künſtleriſchen Daten und Schilderungen von Perſönlichkeiten, 
die während ſeines langen Lebens mit Ludwig und ſeinen 
Brüdern in Berührung gekommen ſind. Er führt uns zuerſt in 
das gemütliche kleinbürgerliche Leben in Steinau (bei Schlüchtern), 
wo der früh verſtorbene Vater Juſtizamtmann geweſen war, und 
die Brüder den erſten Unterricht erhielten, dann nach Caſſel, wo 
L. zunächſt mit den älteren Brüdern das Gymnaſium beſuchte, 
ſehr bald aber zur Malakademie überging. In Landshut, wo 
L. von den Familien Savigny und Brentano unterſtützt wurde, 
mehr noch in Münhen, trat er in einen reichbewegten Kreis 
von Künſtlern und Gelehrten, mit dem er uns bekannt macht. 
Der Herausgeber fügt jedem Namen biographiſche und genea⸗ 
logiſche Nachweiſe bei, wodurch die Veröffentlichung einen be⸗ 
ſonderen Wert für die Familiengeſchichte erhält. Die Münchener 
Studien wurden unterbrochen durch den Feldzug von 1814, den 
L. als Offizier der heſſiſchen Landwehr mitmachte. Auch das 
Kriegsjahr erweiterte feinen Bekanntenkreis. Nun folgen Studien⸗ 
reiſen durch Deutſchland und Italien. Spät, erſt mit 42 Jahren, 
fand er in Caſſel Anſtellung und Hausſtand. — Trotz der aus⸗ 
führlichen Erinnerungen erhält man von L. ſelbſt kein recht 
lebendiges Bild ſeiner Perſönlichkeit. Er ſchildert etwas unbe⸗ 
holfen und läßt fein Innenleben felten erkennen. Der Heraus⸗ 
geber ergänzt aber den Bericht in geſchickter Weiſe durch 
Außerungen von Witlebenden, ſo von Ludwigs Brüdern, von 
Goethe, Bettina von Arnim u. a., wie auch umgekehrt aus den 
Erinnerungen bedeutſame Streiflichter auf bekannte Perſönlich⸗ 
keiten der Zeit fallen. Neben den Bildern der großen Welt von 
Frankfurt, München und Caſſel enthält das Buch auch köſtliche 
Schilderungen von Land u. Leuten im heimatlichen Tal der Kinzig. 

Leipzig. E. Devrient. 


Konrad Wutke, Stamm- und überſichtstafeln der 
ſchleſiſchen Fürſten. Auf Grund von H. Grotefends 
Stammtafeln der ſchleſiſchen Fürſten. Nebſt einem Verzeichnis 
der Breslauer Biſchöfe von J. Jungnitz. Ferd. Hirt, Univ.» 
und Verlagsbuchhandlung Breslau 1911. 45 S. Großquart 
und 12 Tafeln in 2 Mappen. Preis 6.50 M. 

Seit H. Grotefend die „Stammtafeln der Schleſiſchen Fürſten 
bis zum Jahre 1740“ in 2. Auflage herausgegeben hat, find von 
verſchiedenen Forſchern manche Ergänzungen und Berichtigungen 
dazu geliefert worden, und ſo iſt es zu begrüßen, daß die 
Forſchungsergebniſſe auf dieſem Gebiete jetzt wieder einmal zu⸗ 


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fammengefaßt werden. Warum dies aber nicht in Form einer 

3. Auflage des trefflichen Werkes geſchieht, ift weniger verſtänd⸗ 

lich. Wutkes Arbeit war urſprünglich nur auf eine Aberſichts⸗ 

tafel zu Lehrzwecken gerichtet. Sicher wäre es das Beſte geweſen, 
den Grotefendſchen Tafeln eine ſolche Aberſichtstafel beizugeben, 
die wenigen Fehler zu berichtigen, Ergänzungen einzufügen und 
die Anmerkungen entſprechend durchzuſehen. Auch die Ver⸗ 
wandtſchaftstafel, worin die Verbindungen ſchleſiſcher Fürſten mit 
anderen Fürſtenhäuſern dargeſtellt werden, iſt als Abſchluß will⸗ 
kommen, leidet nur in der vorliegenden Geſtalt unter dem Zu⸗ 
viel. Die Wutkeſchen Tafeln ſelbſt kann ich als einen Fortſchritt 
nicht betrachten; die Grotefendſchen ſind überſichtlicher, handlicher 
und dauerhafter. Daß Wutke nach Möglichkeit die Ortsangaben 
ergänzt und manche Einzelheiten berichtigt hat, verdient Dank. 

Mehrere Stichproben ergaben die Zuverläſſigkeit ſeiner Angaben. 

Zu berichtigen iſt, daß Dorothea Sibylle, die Gemahlin des Hg. 

Johann Chriſtian von Liegnitz⸗Brieg, 1590, natürlich nicht eine 

Tochter der Sophie von Liegnitz (F 1546) ift, ſondern aus der 

3. Ehe des Kf. Johann Georg von Brandenburg ſtammt, und 

daß Kf. Johann Sigismund nicht 1619, ſondern 1620 geſtorben 

ift (Tafel XII). . . 

Leipzig. Ernſt Devrient. 

Die Fechtmeiſterfamilien Kreußler und Noux von Paul Roux. 
Ein geſchichtlicher Rückblick auf die deutſche Fechtkunſt vom 
Mittelalter bis zum Anfange des gegenwärtigen Jahrhunderts. 
Wit 12 Abbildungen und 1 Urkunde. Jena (1912). Frommannſche 
Buchdruckerei (Hermann Pohle). 40 S. br. 1.50 M. 

Wenn auch dieſe kleine Schrift vor allem ein Beitrag zur 
Geſchichte der Fechtkunſt in Deutſchland iſt, ſo läßt der Umſtand, 
daß die Bedeutung der Familien Kreußler und Roux für die 
deutſche Fechterei darin klargeſtellt wird, eine Beſprechung an 
dieſer Stelle wohl als berechtigt erſcheinen. Sind doch dieſe 
beiden Familien durch je 6 Generationen hindurch Führer des 
deutſchen Fechtens geweſen, die weit über die Grenzen von Jena 
hinaus, wo ſie meiſtens gelebt haben, Achtung u. Anerkennung ge⸗ 
noten, Beide Familien find zugewandert: die Kreußler a. Hadamra, 
die Roux aus Frankreich, nachdem der Franz Roux feinen Adel 
aufgegeben hatte. Führen letztere doch ihren Stammbaum auf 
den Großſchatzmeiſter Ludwigs XIV., den Comte Louis Roux zus 
rück. Beide Familien ſind mit dem deutſchen Stoßfechten ſo eng 
verwachſen, daß es kaum eine Abhandlung über das deutſche 
Fechten gibt, in der nicht dieſe Namen uns begegnen. 

Das Werkchen ift recht nett ausgeftattet, die Bilder find 
ſcharf und ermöglichen 3. T. auch Feſtſtellung typiſcher Familien⸗ 
eigenheiten. Nur hätte ich im Texte und namentlich den An⸗ 
gaben der Daten größere Genauigkeit gewünſcht. Die Jenenſer 
Kirchenbücher verzeichnen Geburtstage erſt ſeit dem 17. Februar 
1703 und die Todestage ſeit dem 1. Januar 1706. Mithin 
müſſen alle Geburts⸗ und Sterbeangaben des Büchleins (S. 10, 
11, 16, 19) in Tauf⸗ und Beerdigungstage gewandelt werden. 


„Das gleiche gilt aber auch bei Wilhelm Ernſt Kreußler, wo im 


Kirchenbuche nicht der Todes ſondern der Beerdigungstag an” 
gegeben iſt, obwohl er erſt 1787 ſtirbt. 

Ausführlicher hätten einige Angaben ſein können: ſo fehlen 
die Daten bei Brinken und Bauer ganz, bei Friedrich Wilhelm 
Kreußler, Heinrich Wilhelm Gottlieb Kreußler und Johann 
Friedrich Roux fehlen die Todes-, bei Francois Roux und 
Johann Wilhelm Bieglein die Geburtstage. Falſch angegeben 
ift der Todestag von Johann Wilhelm Roux (S. 32), der im 
Juli und nicht im September geſtorben iſt. 

Abgeſehen von dieſen Kleinigkeiten iſt das Büchlein recht 
empfehlenswert, es mag den familiengeſchichtlich Intereſſierten 
ebenſo willkommen ſein wie dem, der über die Entwicklung 
unſerer Fechtkunſt Näheres erfahren will. 

Son ders hauſen. Dr. Herbert Koch. 
Sjudentaufen von Werner Sombart, Friedrich Naumann, Watth. 

Erzberger, Alfred Weber, Frank Wedekind, A. Eulenburg, 
Heinrich Mann, L. Gurlitt, Fritz Mauthner, Franz Oppenheimer, 
Ludwig Geiger, Hermann Bahr, Israel Zangwill, Ihs. Werthauer, 
Richard Dehmel und namhaften Profeſſoren deutſcher Univerſi⸗ 
täten. 1912, Georg Müller, Verlag, München, 7. Auflage, 147 S. 

Auf eine Rundfrage von A. Landsberger über die voraus⸗ 
ſichtlichen Folgen der Aſſimilation ſämtlicher Juden oder der 
Verwirklichung der zioniſtiſchen Idee, ſowie über die zu hegenden 
Befürchtungen für den Fall, daß weder das eine noch das andere 


eintreten würde, äußern fih 29 Männer der Feder von vers 
ſchiedener Abſtammung und Religion. Den Ausgangspunkt 
bildet Sombarts Werk „Die Juden und das Wirtſchaftsleben“. 
Die Anſichten gehen ziemlich weit auseinander. Für unbedingte 
Anpaſſung erheben fidh nur ganz wenige Stimmen; der Kultur- 
wert ausgeprägter Raffe wird mehrfach betont. Die meiſten 
Außerungen bewegen ſich in allgemeinen Erwägungen und 
Empfindungen. Wo eine wiſſenſchaftliche Begründung verſucht 
wird, tritt die wirtſchaftliche Seite der Frage in den Vordergrund. 
Daß der Kern des Problems genealogiſcher Natur iſt, ſcheint von 
allen Beteiligten nur Hans Heinz Ewers und L. Gurlitt zum 
Bewußtſein gekommen zu fein. Das Ergebnis der Rundfrage 
iſt demnach nicht ſehr wertvoll. Die Beſprechung des Buches 
an dieſer Stelle hat hauptſächlich den Zweck, auf dieſes Problem 
hinzuweiſen und zu ſeiner ſachgemäßen Bearbeitung aufzufordern. 
Dafür ware eine möglichſt große Zahl von Ahnentafeln aufzu⸗ 
ſtellen und dazu eine Reihe jüdiſcher Gemeinden nach der genea⸗ 
logiſchen Methode zu bearbeiten. 

Leipzig. E. Devrient. 
Abiturientenliſte der Auguſtinerſchule zu Friedberg (Heſſen) 

1851—1902. 20 S. 8°. Beilage zum Jahresbericht der Großh. 
Auguſtinerſchule (Gymnaſium und Realfdule) Oſtern 1912. — 
30 Pfg. (Zu beziehen durch die Friedberger Buchhandlungen). 

Die früheren Auguftinerfchüler und insbeſondere alle Freunde 
der Familiengeſchichtsforſchung werden diefe ebenſo mühſelige 
wie dankenswerte Veröffentlichung der Friedberger Auguftiner- 
ſchulmatrikel freudig begrüßen. In 791 Nummern ſind darin 
Beruf, Wohnort und Tod der Abiturienten von 1851—1902 Aus 
ſammengeſtellt. Hoffentlich bietet ſich auch in abſehbarer Zeit 
die Gelegenheit, eine gleiche Liſte der Schüler vor 1851 und 
ebenſo ein Verzeichnis der Lehrer der Anſtalt zu bringen. 
| Friedberg (Heffen). Dreber. 
Schloß Widen, II. und Ul. Teil von Emil Stauber. Neus 

jahrsblätter der Stadtbibliothek Winterthur 1911 und 1912, 
246. und 247. Stück. Winterthur, Geſchwiſter Ziegler. 

Dem in Heft A, 1910, angezeigten 1. Teil obiger Burg⸗ 
geſchichte von Widen bei Oſſingen im Kt. Zürich ſind nunmehr 
die andern beiden Teile gefolgt, ſo daß das Ganze als ſtattlicher 
Band im Buchhandel bezogen werden kann. 


| Sa AZieitſchriftenſchau. 


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Deutſcher Herold, XLIII, (März 1912): Sitzungsberichte. 
— Vom Urſprunge und insbeſondere vom Wappen der v. Apen⸗ 
burg in der Altmark und in Pommern (v. Mülverftedt). — Neue 
Wappenbilder? — Die neuen chineſiſchen Flaggen (v. Tippels⸗ 
kirch). — Exotiſche Landerwappen (Ströhl). — Erſte Beziehungen 
der um die Mitte des 17. Jahrhunderts aus Schleſien nach Oft, 


preußen eingewanderten Familie Sommerfeld (Sommerfeldt). - 


Verſchiedene Kirchenbücher (Bayreuth und Feuchtwangen. — 
Macco). 

Zahrbuch der K. K. Heraldifden Geſellſchaft „Adler“, 
N. F. 22. Bd. Mit 10 Textabbildungen, einem Stammbaum und 
2 Tafeln. Wien 1912. Sigmund v. Gripp, die Kripp von Prun⸗ 
berg; Emerich v. Zenegg, Hochzeitsladungen der ſteiriſchen Lande 
ſtände; 5. W. Höfflinger, Eine Chronik der Pötting im Schloß⸗ 
archiv zu Greillenſtein; A. v. Pantz, Nachträge zur Abhandlung 
über die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr; Gritzner, 
Urſprung u. erſte Entwicklung des alten deutſchen Neichswappens. 


Monatsblatt der K. K. Heraldiſchen Geſellſchaft „Adler“ 
1912, April. Ströhl, Neu verliehene Wappen öſterreichiſcher 
Städte und Märkte; Frhr. v. Unterrichter, Einige Ergän⸗ 
zungen zu Karl Kiefer: Die Familie Haider, Frankfurt a. M. 1911; 
Aug. v. Doerr, Auszüge aus den älteſten Matrikenbänden der 
Stadtpfarre zu Leoben. 

Archives hérald. Suisses. Schweizer Archiv für geraldik. 
1912, 1. Hauptmann, Das Wappen der Grafen von Lenzburg; 
Martin, Notes sur l’origine de la famille des Arts de Genéve; 
Hauſer, Die Wappen in der Sakriſtei der Stadtkirche in Winter⸗ 
thur 1493; Ex- libris de Montolieu; Gränicher, Mri. Walliers, 
Denkmal in Zofingen; Deonna, Les manuscrits généalogiques 
et héraldiques de la société d' bistoire et d'archéologie de Genève. 


Im 2. Teil ift Widen unter den Stockar von 1546—1606 
behandelt; eingehende biographiſche Witteilungen finden ſich 
über dieſes Schaffhauſer Junkergeſchlecht, das ſich eben durch 
dieſe Stockar zu Widen auch nach Zürich verpflanzte, wo es 
ebenfalls noch blüht. Von 1606 — 1635 war Widen im Beſitze 
der Familie Gratios, deren urſprüngliche Heimat nicht feſtge⸗ 
ſtellt werden konnte. Die urſprünglich deutſche Familie Gratios 
mit dem Beinamen „von Glotz“ hatte ſich offenbar längere Zeit 
in Polen oder Rußland aufgehalten. Seit ſie zu Widen wohnte, 
hieß ſie ſich nur mehr „Gratios von Widen“. Den Kauf von 
Widen hatte den Gratioſen ihr Gönner Graf Gottfried von 
Ottingen ermöglicht. Die Schilderung dieſer Schloßherrſchaft 
iſt vom kulturhiſtoriſchen und ſozialen Standpunkte aus höchſt 
lehrreich; die Familie endete in Armut. Als Nachfolger trat 
1635 Graf Maximilian von Pappenheim auf, der den Hof⸗ 
junker Friedrich von Hohenwart ins Schloß ſetzte, welcher 
ſpäter bis 1641 ſelbſt als Schloßeigentümer ſchaltete. — Es war die 
Zeit des 30 jährigen Krieges, in deffen Verlauf viele vom Adel 
in der vom Krieg verſchonten Schweiz ein Aſyl fanden, ſo auch 
die obigen zum Teil rechtmannigen Perſönlichkeiten. — 2 alte 
Landkarten ſind dieſem 2. Hefte vorangeſtellt. 

Das 3. (Schluß-) Heft enthält die Schloßgeſchichte von der 
Mitte des 17. Jahrhunderts fortgeführt bis zur Gegenwart, bis 
zur ſorgfältig und pietätvoll durchgeführten Reftauration zu 
Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein ausführliches Perſonen⸗ und 
Ortsregiſter für alle 3 Teile beſchließt dieſes Schlußheft, dem 
einige Anſichten älteren und neueren Datums vorangehen. 

Zürich. Dr. Fr. Hegi. 
Wallenröder Chronik von Hermann Knott. Ein Beitrag zur 

Landes-, Kirchen- und Schulgeſchichte des früher Riedeſeliſchen 
Gebietes. Sonderabd. a. d. Lauterbacher Anzeiger 1911. 45 S. 8. 

Der Wallenröder Pfarrherr gibt auf Grund ſorgfältiger 
Quellenſtudien eine kurzgefaßte Geſchichte ſeines Kirchſpiels. 
Urkundlich zuerſt 1249 erwähnt, erhält Wallenrod mit dem Jahre 
1590 die fortlaufende Unterlage ſeiner Geſchichte in den Kirchen⸗ 
büchern. Verzeichniſſe der Pfarrer und Lehrer und der alten 
Familiennamen und Vornamen machen das anſpruchsloſe 
Werkchen dem Familienforſcher werwoll. 


Leipzig. Ernſt Devrient. 


— 


Noland, XII, (III 1912): Was muß eine gute Familien 
geſchichte enthalten? — Neuhaldenslebiſche Kreis⸗Chronik. 

Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte, V. (März 
1912): Wappenbilderſammlungen (v. Gaisberg⸗Schöckingen). — 
Ulmer Mannsklöſter (Beck). — Stammtafel der Familie Scheppler 
(Scheppler). — 128 ſtellige Ahnentafel des Hauptmanns A. Chr. 
Kellner. — Stammbaum der Familie Chaudelle. — V. (April 1912): 
Unſere Mannsklöſter. — Nachkommen der Töchter der Familie 
Bauſa. — Drei Frankfurter Schützenfeſte. — Stammbaum der 
Familie Riebling. — Stammbaum der Familie Pfeifer. — Nach⸗ 
richten von der oberheſſ. Stadt Letter und denen daraus entſtam⸗ 
menden Gelehrten. — 

Geſchichtsblätter der Familien Meinshauſen und Grofes 
bert. Nr. 4 (April 1912): Der Ludwigsluſter Aft (Fortſetzung 
der Stammtafel von Hans Meinshauſen fenior in Moringen). 
— Die Mainshauſenſchen Lehnsakten, Fortſetzung. — Moringens 
Stadtwappen. — Bekanntmachungen. — Fortſetzung der Genea⸗ 
logie Grofebert (Wilhelm und Heinr. Chriſtian G. in Moringen). 
— Deutung des Namens Grofebert. — Töchternachkommen 
5 — Verwandte der Ehefrauen (Schachtebeck. — Abbil⸗ 

ungen. 

Archiv für Naſſen⸗ und Geſellſchaftsbiologie, VIII,, 
(Nov., Dez. 1911): De Meyere, Aber getrennte Vererbung der 
Geſchlechter.— Weinberg, Vererbungsforſchung und Genealogie. 
— Ploez, Zuſammenhang der Sterblichkeit der Kinder mit dem 
Lebensalter der Eltern bei ihrer Geburt und mit der Geburten. 
reihenfolge. — Bayerthal, Aber den gegenwärtigen Stand der 
Frage nach den Beziehungen zwiſchen Hörgröße und Intelligenz. — 
Strohmayer, Die Vererbung des Habsburger Familientypus. 

Maandblad van het. Geneal.-heral. Oenootschap „De 
Nederlandsche Leeuw“ XXX,, (März 1912). Eenige aanteeke- 


ningen uit het kerkarchief te Tiel, door Jhr. van Kinschot. — Over 
namen, naamsverandering, naamsbyvoeging enz. in Nederlandsch- 
Indié. — Enkele aanteekeningen uit het kerkarchief van Ingen. 
— Hollands Ridderschap. 

XXX, (April 1912): Bestuursberichten Bijdrage tot de geschie- 
denis van het geslacht Vernatti (Eschauzier). — Kevartierstaat van 
Kor. Anne Maurice A. Repelaar en J. P. H. Repelaer. — Neder- 
lands Adelsboek. — Enke aanteekeningen uit het Kerkarchief van 
Ingen. — Namen uit „Register van Transporten en plechten.“ — 


Personalhistorik Tidskrift, III:: Uddrag af kancel- 
liets Registrante ang. Vielser, Daab og Begrevelser 1660/70 (Roede). 
Reisememorial af C. T. de Meza (E. Kongstad Rasmussen). — 
Søren klarsen Thranes Born. (Nygård). — Familien Bloch fra 
Arden (Klitgaard).--Af Familien Wangensteens Papirer IV (Thrap). 
— Bidrag til dansk Teaterhistorie (Bobé), — Til Krabbe-Slaegters 
Stamtavle (Thiset). — Svenska Släktkalendern 1912 (Grandjean). 


| Zeitſchrift des allgemeinen deutſchen Sprachvereins, 
XXVII, (März 1912): Sprachfehler bei Todesanzeigen (Weins 
meifter). 

Turul 1912, I. Váczy János, Kazinczy Ferencz ösei; Szily 
Jenö, A Kisbottyáni és Oesesgäli Batthyány család; Wertner Mor, 
A Szentgyörgyi-Bazini gròhok törtenetéhey; Vegyes: Buda legrégitt 
pecsétje. Kèt Mecséry czioner. Tarcza: A Magyar Heraldikai 
és Genealogiai Társaság ülèsei. Jelentés a Magyar Heraldikai 
és Genealogiai Társaság müködeseröl az 1911. 


Z3ieitſchrift des Bergiſchen Geſchichtsvereins, XXIV (1911): 
Die Ahnentafel des letzten Herzogs von Cleve, Jülich und Berg 


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(Forſt); Barmer Steuerrolle von 1655 (Muthmann); Die Barmer 
Familie Kenchen und ihr Grundbeſitz im 18. Jahrhundert 
(Lohmeyer). 

Mitteilungen des Vereins für Geſchichte der Deutſchen 
in Böhmen, Lı, Prag 1912: Johann v. Luxemburg u. feine auf 
Böhmen gerichtete Heiratspolitik (1310—1342); mit einem Stamm- 
baum der letzten Luxemburger (Klages). — Aus dem Pechbuche 
der Stadt Braunau in Böhmen (Wintera). — Bruno Biſchoff 
(Sorcida). 

Unfer Egerland, XVI, (März 1912): Hoyer: Aber die 
beliebteften und verbreitetſten Schutzheiligen (Namenspatrone) 
des Egerlandes; John, Gedichte und Genealogie der Familie 
John im Egerlande. 

Fuldaer Geſchichtsblätter, X. (1911): Zur Geſchichte des 
Adels im Kreiſe Hünfeld (Illgner). — Fuldaer Glockengießer 
(Wenzel, Gran). 

Heſſiſche Chronik, 1, (März 1912): Knetſch: Ein Gang 
über die alten Marburger Friedhöfe. — Kleinſchmidt: Einiges 
aus meinen Familiennadridten. — Wehrlau: Volkskundliches 
über Glocken, beſonders Glockeninſchriften. — Grundſteine zu 
einer Stammtafel der heſſiſch-⸗thüringiſchen Familie Limpert. 

Heſſenland, XVI,: Eiſenhart, Generalleutnant Eitel Philipp 
v. Gilſa und ſeine Familie. — Wilhelm Jacobi, Ein heſſiſcher 
Arzt und Dichter (P. B.-.) — XVI,: B. R. Th. Birt (zu feinem 
60. Geburtstage). — Der Miniaturmaler J. D. A. Fiorino, von 
Alex. Fiorino. — Eberth, Vom Mondſchen Haus in Kaſſel. 

8 Blätter, XII,: Jakob SES Pott (Wort 
mann 


Verſchiedenes. 


Am 11. März 1912 ſtarb der Oberſt a. D. Adolf von 
Muffel in München als der letzte adelige Sproß ſeines Hauſes, 
deſſen Geſchichte er in zwanzigjähriger Arbeit erforſcht und be⸗ 
ſchrieben hat. Bis zum Jahre 1225 reichen die urkundlichen 
Nachweiſe über die Träger ſeines Namens zurück. Mit dem 
1366 verſtorbenen Hans Muffel beginnt die zuſammenhängende 
Stammliſte des Nürnberger Patriziergeſchlechtes, welches fih in 
mehrere Zweige ſpaltete, deren Zuſammenhang großen Teils erſt 
durch Adolf v. M. nachgewieſen worden iſt. Dies gilt beſonders 
für den ruſſiſchen Zweig, welcher durch einen Pfarrersſohn aus 
Selb nach Ablegung des Adelsprädikats geſtiftet wurde und 
noch in einigen ruſſiſchen Offizieren fortlebt. 
als Offizier und Menſch hochgeachtet, hat ſich um die Genealogie 
beſonders verdient gemacht, indem er die Ergebniſſe ſeiner 
Studien in 6 Foliobänden dem Germaniſchen Muſeum zu Nürn⸗ 
berg vermachte. Die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und 
Familiengeſchichte beſitzt den von ihm aufgeſtellten Stammbaum 
Muffel in einem von ihm ſelbſt revidierten Exemplar (vergl. 
JOB. 1911, ©. 122). 


Kautzſcher Familienverband. 

Auf Einladung des Prafidenten des Kaiſerlichen Kanalamts 
Dr. jur. Georg Kautz in Kiel, des Geheimen Finanzrats Emil 
Kautz in Berlin⸗ Zehlendorf Weft und des Hauptmanns a. D. 
Paul Schultz in Berlin-Schöneberg hatte ſich am 15. März 
ds. Js. eine Anzahl Mitglieder der pommerſchen Linie der 
Familie Kautz zur Gründung eines Familienverbandes in den 
Räumen des Landwehr-Offizier-Rafinos an der Hardenbergſtraße 
in Berlin⸗Charlottenburg zuſammengefunden. Zum Vorſitzenden 
dieſer Verſammlung wurde der Präſident des Kaiſerlichen Kanal- 
amts Dr. jur. Georg Kautz und zum Schriftführer der Bibliothekar 
Walter Kautz in Bochum beſtimmt. Der Vorſitzende erläuterte den 
Zweck des Verbandes und erteilte ſodann dem Schriftführer 
das Wort zu einigen Ausführungen über die Geſchichte 
der Familie, worauf die Verſammelten einſtimmig die Gründung 
eines Familienverbandes beſchloſſen. Das vorgelegte Grund- 
geſetz wurde mit einigen vom Vorſitzenden vorgeſchlagenen 
Anderungen ebenfalls einſtimmig angenommen. Bemerkens⸗ 
wert war die verwandtſchaftliche Treue und Hingebung, mit 
der die engeren Verwandten, die nicht den Namen „Kautz“ 
tragen, ſich zum Familienverbande bekannten. Es wurde bes 
ſchloſſen alle diejenigen, deren Mutter oder Ehefrau den Namen 


Berantwortlich für die Redaktion: Ober-⸗ Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerfitätäftraße 2; für den 
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzi g; d 


liche Woche in Berlin ſtatt. 
Adolf von Muffel, 


„Kautz“ trägt oder getragen hat, zur Aufnahme als außerordent- 
liche Mitglieder in den Familienverband zuzulaſſen und damit 
gleichzeitig dem Verbande eine namentlich zum Anfang erwünſchte 
breitere Grundlage zu geben. Darnah wurden gewählt: Zum Bors 
ſteher: der Präſident des Kaiſerlichen Kanalamts Geheimer Ober⸗ 
regierungsrat Dr. jur. Georg Kautz in Kiel; zum ſtellvertretenden 
Vorſteher und Schatzmeiſter: der Geheime Finanzrat Emil Kautz 
in Berlin⸗Zehlendorf Weit; zum Archivar und Schriftführer: 
der Bibliothekar Walter Kautz in Bochum. Der Familientag 
findet alljährlich im Februar im Anſchluß an die landwirtſchaft⸗ 
Die erfreuliche Beteiligung von 
59 Damen und Herren läßt eine gedeihliche Entwicklung des 
Familienverbandes erwarten. Möge er blühen, wachſen und 
gedeihen zum Wohle und zur Förderung des alten SES 
von deſſen Mitgliedern er begründet wurde. 


Gegen den ſcharfen Angriff Maccos (Deutſcher Herold 1912, 
Ar. 1, vgl. Familiengeſch. Bl. 1912, S. 23) auf das Werk 
von Albert Heuſch, Geſchichte der Familie Heuſch (Aachen 1909), 
veröffentlicht im „Echo der Gegenwart“ (Aachen 9. März 1912) 
Dr. C. Schué einen ebenſo ſcharfen Proteſt und kommt zu Gunſten 
des genannten Buches zu folgendem Ergebnis: „Wenn Macco 
es noch ſo beſtimmt als Schlußurteil ausſpricht, daß der Ver⸗ 
faſſer es leider nicht verſtanden habe, das außerordentlich reiche, 
ihm zu Gebote ſtehende Material den heutigen Anforderungen 
der wiſſenſchaftlichen Genealogie entſprechend zu verwerten, ich 
vermag feine Kritik weder als unparteiiſch, noch — von wenigen 
belangloſen Einzelheiten abgeſehen — als wiſſenſchaftlich begründet 
zu betrachten.“ 


l Druckfehlerberichtigung: Lies S. 9 Carolus, nicht Cardus; 
S. 10 Hombrigh, nicht Nombrigh; Burich gum, nicht Burich gam; 
Schlaun, nicht Schlauw; Agar, nicht Agat; S. 49 Buyhrette, 
nicht Buyrelte; S. 57 Verbandsblätter der Familien Glafey, 
Haſenclever, Mentzel und Gerſtmann; S. 64 Nagy, W. v. Pann⸗ 
witz; S. 57 van Tooſtenberg de Bruyn, Biogr. Woordenboek van 
Oſtindiſche Predikanten, Nimwegen 1893; S. 58 Kekule von 
Stradonitz, die Ebenbürtigkeit der Kaiſerin — von Herrn W. Albers, 
Barmen; S. 72 auf Kamprad's Plan der Stadt Leisnig v. J. 
1753: Buchner (ſtatt Buchmann), Geier (ſtatt Heier), Grinzler 
(ſtatt Heisler), Gems (ſtatt Hems), Gerſtenberger, Hennig, Quari, 
Römiſch, Satler (ſtatt Saller), Scharſchmit, Vieweg. 


nſeratenteil: O. Salzmann, Leipzig 
ruck von ©. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig. 


Familiengeſchichtliche Blatter 


= Monats(drift zur Förderung der Familiengeſchichtsforſchung = 
Gegründet von D. o. Daffel 
herausgegeben von ée Daffel=Stiftung bei der 3entral= 


Der jahrlidje Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchlleßßlich des Titels, Inhaltsberzeichniſſes und Namen- Regiſters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der 3entraiftelle für 
deutſche Perfonens und FTamiliengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Clebhaber-usgabe für 13 Mark. Beſtellungen 
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen- und Famillengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsftrafe 2!!! richten. Die Beſtellung gilt 


als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. 


ä . I nme 


Inhaltsverzeichnis: Eingänge. — Genealogiſche Studienfahrt. — Subſkribentenliſten (Fieker). — Deutſche Ritter in Italien (A. 


von den Velden). — Das Studentenſtammbuch des Advokaten J. L. A. Weber (Weber). — Aus alten Familien-Papieren 
(Reichsfreiherr Raig von Frentz). — Das Wappen der Freiherren von Waldenfels (v. Arnswaldt) (hierzu eine farbige Kunſt⸗ 
beilage). — Gelegenheitsfindlinge. — Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. 


— Zeitſchriſtenſchau. — Verſchiedenes. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 

Ex- libris - Sammlung - Auktion XXVI des Landgerichtsrat 
Dr. Dillmann, Wien — von Herrn Rechtsanwalt Dr. Brey- 
mann, Leipzig. 

Er-libris des College of medicine der University of Illinois 
in Chicago — vom Kolleg. 

Korrekturabzüge des deutſchen Geſchlechterbuches und meh⸗ 
rere Familienanzeigen — von Herrn Reg.⸗Rat Dr. Koerner, 
Berlin. 

Mitteilungen aus dem Witzſchke' ſchen Familienverband, 
Heft 6/1912 — von Herrn Archivrat Dr. Mitzſchke⸗ Weimar’ 
, Geſchichtsblätter der Familien Meinhauſen und Grofebert, 

Jahrg. 2, Nr. 4 — von Herrn Landrichter Grofebert, Graudenz. 

Bedrock a quarterly review of scientific thougt, Wr. 1, 
April 1912 — vom Verlag Conſtable & Comp., Limited, 
10 Orange Street, London W. C. 

Adreßbuch von Königsberg i. Pr. und Vororte für 1910; 
Mitteilungen der deutſchen Dendrologiſchen Geſellſchaft 1911 
nebſt Mitgliederverzeichnis; Reichsmedizinal⸗Kalender 1907, 1, 2; 
Oſtpreußiſches Herdbuch 1910 nebſt Witgliederverzeichnis der 
Herdbuch⸗Geſellſchaft; Ecce der Kgl. Landesſchule Pforta 1901, 
1905 — von Fräulein Helene Motherby, Königsberg i. Pr. 

Memoiren des Baron von Pöllnitz, Kammerjunker Fried- 
richs J. — von Herrn Dr. E. Devrient, Leipzig. 

Eine Anzahl Ex⸗libris — von Herrn Otto Haak, Berlin. 

G. L. Santos Ferreira, Descripcio methodica dos brasões 
d’armas das Familias Nobres de Portugal. Lisbao 1912; Artikel 
Vasconellos — von dem hiſtoriſch-genealogiſchen Snititut 
in Liſſabon. 

Verſchiedene Familiennachrichten, eine Stammliſte Engels 
(Werden a. d. Ruhr) und 1 Photographie — von Frl. Dobbel⸗ 
ſtein, Minden i. W. 

Ex-libris — von Herrn Corrado Ricci in Rom. 

32 ſtellige Ahnentafel des Herrn Max von Guaita, auf⸗ 
geſtellt von Karl Kiefer, Frankfurt a. M., Druck mit Wappen 
— vom Herrn Verfaſſer in Frankfurt a. M. 

Allgemeine Politiſche Nachrichten Ao. 1811, Nr. 82 — von 
Herrn Gewerbeaſſeſſor Dr. Beyer, Eſſen⸗Ruhr. 

Heſſenland 1912, 8 und 9 — von Herrn Stabsarzt Has, 
Oranienftein. 


Meldezettel von der Gemeinde Fichtigsthal bei Chemnitz. 

Kaufmänniſcher Verein Hanſa in Reichenbach i. V. (mit 
Perſonalverzeichniſſen) 1893; Mitteilungen über Konzerte und 
Vorträge in Leipzig 1909; Verzeichnis der Mitglieder des Vereins 
deutſcher Zeichenlehrer 1882, 1884, 1886, 1888, 1894, 1898, 1906, 
1909; Rechenſchaftsbericht des Vereins öſterreich. Zeichenlehrer 
1889 mit Mitgliederverzeichnis — von Herrn Zeichenlehrer 
E. H. Friedrich, Leipzig ⸗Gohlis. 

Eine Anzahl Briefverſchlußmarken — von Herrn Carl 
Schwiedernoch, Wien VI, Spezial-Druderei für Gelegenheits⸗, 
Wohlfahrts-, Vereins- und Briefverſchluß⸗Marken. 

Geſamtmatrikel des ſchloßgeſeſſenen Geſchlechts der Grafen 
und Herren von Wedel, für die Familie bearbeitet von Max 
von Wedel — vom gerrn Verfaſſer. 

Stettiner Adreßbuch 1901; Adreßbuch der Reſidenzſtadt 
Hannover, der Stadt Linden und umliegender Ortſchaften 1904, 
1907, 1909; Akademiſcher Ruderbund, Mitgliederverzeichnis 1911; 
Verein deutſcher Ingenieure, Mitgliederverzeichnis 1910 — von 
Herrn Zivilingenieur Friedr. Boden, Hannover. 

Giſſinger, Geſch. der Stadt Euskirchen 1902; derſ., Beiträge 
zur Geſch. der Stadt Euskirchen und Umgebung 1909 u. 1911; 
derf., Stammtafel f. Laurentius Giſſinger 7 1675 — vom Verf. 
Herrn Apotheker Giſſinger, Ründeroth. 

Reutlinger Geſchichtsblätter 1911/12, 3 (hierin K. O. Müller, 
Ein Eutinger Jahrtagskalender aus dem 15. Ihdt.) — von Herrn 
Archivſekretär Müller in Ludwigsburg. 

Katalog 61 von Paul Graupe (vgl. unter „Verſchiedenes“) 
— vom Verlag. 

Gray’s family history Catalogue Nr. 15, II und Gray’s Por- 
trait- a Nr. 2 — von F. Helene Motherby, Königs- 
berg i ; 

Genealogiſche Aberſicht des Pommerelliſchen Geſchlechts 
von Thadden (2. Aufl.) — vom Verf. Herrn R. von Thadden- 
Trieglaff, Greifswald. 

Bericht über die 140. Sitzung der Geneal. Geſellſchaft der 
Oſtſeeprovinzen zu Mitau vom 30. März 1912, in der Rigaiſchen 
Zeitung vom 14. 5. 1912; eine Anzahl gedruckter Familienanzeigen, 
— von Herrn P. von Gebhardt, Leipzig. 

Leichenpredigt für M. Chriſtophorus Stauffenbuel durch 
M. Hier. Mencelius, Superint. Wittenberg 1585; — Leichen⸗ 
predigt für den Caplan Georg Kraut, Eisleben 1586 durch den⸗ 
ſelben, — von Herrn Guſtav 9. Lucas in Düſſeldorf. 

Kataloge Nr. 78 (Hiſtoriſche Autographen u. Urkunden, 
Stammbücher, Stammbuchblätter), Nr. 90 (Orts⸗ und Familien- 


„„ A A A Ae LN) Ap PPP PPP AE AAA AAR AE AE AE AE dE dE AER AE dE dE AER 


urfunden), Nr. 91 (Militär), Nr. 97 (Ar3zte-Portraits), Nr. 102 
(Flugblätter, Einblattdrude, Relationen), Nr. 105 (Schabkunſt⸗ 
portraits), — vom Antiquariat Gilhofer & Rauſchburg, 
Wien l. Borgnergaſſe 2 

Stammreihe der Familie Schenk, zuſammengeſtellt von 
W. Albers (Handſchrift); — Aus der Geſellſchaft, Seperatabdr. 
aus d. Deutſchen Tageszeitung 19. u. 26. Mai 1912 — von ern 
W. Albers, Bremen. 

Bethel, Blicke aus Gottes Haus in Gottes Welt, Jahrg. 4, 
Nr. 1: F. v. Bodelſchwingh, Erinnerungen aus dem Leben unſres 
Vaters — von Herrn Arzt Dr. Herdtmann, Senftenberg. 

Der Familienverband. Organ der Familien Kieſewetter, 
Meiners u. Wulfhorſt zur Förderung der verwandtſchaftlichen 
Beziehungen, Nr. 1. 1912 — vom Herausgeber Herrn Paul 
Wulfhorſt, Neukölln bei Berlin, Innſtraße 46. 

2 Ahnentafeln für Max von Guaita — von deſſen Tochter 
Frau Tilla Schwendt, geb. von Guaita, in Alvesford. 

Chronikblätter von Knud Melf Hanſen, Detroit — vom 
Herrn Herausgeber. 

Beaux livres anciens, manuscrits, reliures, Katalog Amſter— 
dam, Frederik Muller (vgl. unter „Verſchiedenes“) — von der 
herausgebenden Firma. 

Heydenreich, Hashagens Geſchichte der Familie Hoeſch (aus— 
führliche Rezenſion), Gonderabdrud aus den Annalen des hiſtor. 
Vereins f. d. Niederrhein — vom Verf. Herrn Oberregierungsrat 
Prof. Dr. Heydenreich, Leipzig. 

Feſtſchrift der Allgemeinen Zeitung in Chemnitz zur Weihe 
des neuen Rathaufes, 2. Sept. 1911, Photographien — von 
Herr Ingenieur Kriebel in Leipzig-Gohlis. 

Sexual- Probleme, Zeitſchr. f. Sexualwiſſenſch. 1911, April — 
von Herrn Verlagsbuchhändler Degener, Leipzig. 

Schuurmans Stekhoven, over de methodiek bij de studie 


Genealogiſche 


Ein in genealogiſchen Studien erfahrenes Mitglied 
der Zentralſtelle für deutſche Perſonen- und Familien⸗ 
geſchichte beabſichtigt, Ende Juni eine Forſchungsreiſe 
in die Neumark und die angrenzenden Teile Pommerns 
und Weſtpreußens zu unternehmen, und iſt bereit, bei 
dieſer Gelegenheit auch fuͤr andere Forſcher Arbeiten 


der erfelijkheid, Separatabdruck a. dem Orgaan van de christelijke 
Vereeniging van Natuur- en Geneeskundigen in Nederland — 
vom Herrn Verfaſſer. 

Juriſtiſche Wochenſchrift, hrsg. v. deutſchen Anwaltverein 
15. Febr. 1912, hierin u. a. Oelenheinz, Die Adelshoheit des 
Monarchen in Preußen u. d. Selbſtändigkeit der richterlichen Ents 
ſcheidung — von Herrn Rechtsanwalt Dr. Oelenheinz in Pankow. 

Katalog der Bibliothek der Schweiz. Herald. Geſellſchaft. 
Freiburg i. d. Schweiz 1912 — von der Geſellſchaft. 

Joh. Geo. Thierer, Geſchichte der Familie Thierer. 
1896 — vom Herrn Verfaſſer. 

Katalog 44: Genealogie, Heraldik, Sphragiſtik, Numiſmatik; 
hsg. v. M. Hauptvogel Nachf., Leipzig — vom Herausgeber. 

Finhold, „Auch eine Erbſchaft“ (behandelt Friedensrichter 
Fiſchbach 1847 und veröffentlicht u. a. eine Liſte von 85 Perſonen, 
die in Bernsberg zuſammenkamen), Berg⸗ Gladbacher Volkszei⸗ 
tung, 22. Mai 1912 — von Hauptmann Feiber, Bergiſch⸗Gladbach. 

Fr. v. Klocke, Lehnbriefe des Gutes Borghauſen, Soeſter 
Kreisblatt 1911, Nr. 289 u. 290; derſ., Soeſter Freiheitsſinn im 
16. Ihrhdt., Sonderdruck aus d. Zeitſchr. d. Ver. f. d. Geſch. v. 
Soeſt Heft 28 (enthält Beiträge zur Geſch. der Familie v. Klocke) 
— vom Herrn Verfaſſer in München. 

Genealogiſche Forſchungen über die Familie Neubaur, — 
von Herrn Landſchaftsrat Dr. H. Neubaur, Kroſigk. 

Stammtafel d. Geſchlechtes derer von Trotha, zuſammengeſtellt 
v. Paul v. Trotha, 1912; dazu Anlagen zu den Stammtafeln des 
Geſchlechtes derer von Trotha, enth. die Quellen für die one 
geführten Daten, Görlitz 1912, — vom Herrn Verfaſſer. 

Auktionkatalog über die Bibliothek van Litte de Jeude etc. 
Amſterdam 1912, — von der Firma Frederik Muller & Co., 
Amſterdam. 

Alois John, Geſchichte u. Genealogie der Familie John im 
Egerland. Mit einer Stammtafel. Eger 1912 — vom Verfaſſer, 
Herrn Schriftſteller John in Eger. 


Studienfahrt. 


mit zu übernehmen. Die Zentralſtelle iſt zur Vermitte— 
lung bereit. Reflektanten wollen ſich an die Schrift— 
leitung der „Familiengeſchichtlichen Blätter“ wenden, 
welche die eingehenden Wünſche an den Herrn Forſchungs⸗ 
reiſenden weitergeben wird. 


Ulm 


Subſkribentenliſten. 


Von Dr. iur. Hans Fieker. 


Gir noch viel zu wenig beachtete vorzügliche Quelle 
der Familiengeſchichtsforſchung find die Gub- 
ſkribentenliſten aus älteren Druckwerken. Geben ſie uns 
doch nicht nur Aufſchluß über Wohnort und Beruf zahl- 
reicher Perſonen, ſondern auch über ihre Intereſſen auf 
geiſtigem Gebiete. Gar häufig findet man ſeinen Vor— 
fahren unter den Subſkribenten von Werken ganz be— 
ſtimmter Richtung und hat damit den ſicheren Beweis, 
daß dieſer ſich für dieſen Zweig der Wiſſenſchaft be— 
ſonders intereſſiert hat. So ändert ſich plötzlich das 
Charakterbild eines Menſchen; hatten wir in ihm infolge 
ſeines Berufs 3. B. als Landmann oder als Soldat 
wenig geiſtige Intereſſen vermutet, finden wir nun, daß 
er neben ſeinem Berufe ein großer Bücherfreund ge— 
weſen iſt und ſich für Geſchichte, Erdkunde uſw. be— 
ſonders intereſſiert hat; denn wer ein Buch fubffribiert, 
hat ſicher auch manche anderen ähnlichen Inhalts ge— 
leſen. — Wan ſollte daher auf die oft große Liſte der 
Zeichner beſonders achten, manch altes Buch mit einem 
uns gleichgültigen Inhalt ift durch feine Subſkribenten— 
liſte außerordentlich wertvoll. 


Vor mir liegt ein Werk von Johann Werner Streit— 
horſt: „David Klaus. Ein Sittenbuch für gute Leute in 
allen Ständen. Halberſtadt 1796.“ Es enthält eine 
Charakteriſtik des Halberſtädter Philoſophen (früheren 
Hirten) David Klaus (1718—1793) und eine Sammlung 
feiner Sprüche. Die Subſkribentenliſte (951 Namen) 
wird manchen Familienforſcher intereſſieren. Sie iſt in 
dem genannten Buche nach Wohnorten geordnet, hier folgt 
als Probe ein Teil und zwar der beſſeren Aberſicht 
wegen in alphabetiſcher Reihenfolge. 


Abel, Frau Doktor in Halberſtadt; Abendroth, Doktor in 
Hamburg; Abt, Kaufmann in Kyritz; Ackermann, Regiments- 
chirurg in Halberſtadt; Ackermann, Monſieur in Halberſtadt; 
Ahrens, Martin, Ackermann in Wulferftedt; Alsleben, Frau 
Großkämmerer in Halberſtadt; Alsleben, Rektor, daſelbſt; Als 
leben, Frau Rektor, daſelbſt; Alsleben, Chriſtiane, daſelbſt; 
Alsleben, Johanne, daſelbſt; Alsleben, Prediger in Hoppenſtedt; 
Alsleben, Bürgermeiſter in Magdeburg; Alsleben, Komtoriſt, 
daſelbſt; v. Alten, Frau Chanoineſſe im Kloſter Ebstorf; Alters- 
leben, Prediger in Cönnern; Altersleben, Prediger in Dersheim; 
v. Alvensleben, Frau in Halberftadt (4 Exemplare); Anderfuhr, 
Rektor in Aſchersleben; Anger, Stadtchirurgus in Wuſterhauſen 
a. d. Doffe; Appuhn, Schullehrer in Börneke; v. Arnim, Lieute- 


nant in Quedlinburg; v. Arnſtedt, Rammeraffeffor in Halberſtadt; 
Augsburg, Demoiſelle in Harſefeld; Auguſtin, Kreisſekretär in 
Ellrich; Auguſtin, Kandidat in Halberftadt; Auguſtin, Kandidat 
in Minden; Auguſtin, Aktuar in Oſchersleben; v. d. Aſſeburg, 
Frau Baroneſſe in Neindorf; v. d. Aſſeburg, Freiherr, Dom⸗ 
kapitular und Probſt daſelbſt; v. Axen, O. in Hamburg; Bach, 
Prediger in Walbeck; Baldamus, Frau in Aſchersleben; Ballers 
ſtedt, Kaufmann in Kyritz; Bargmann, J. F. in Hamburg; 
Barnewitz, Amtsmann in Bredenfelde; Barnewitz, Goldjuwelier 
in Neubrandenburg (Meckl. ⸗Strelitz); Baring, Prediger in Nei⸗ 
nebſt; Barrenſchen, Urban Rudolph in Braunſchweig; Bartels, 
C. in Hamburg (2 Exemplare); Bartels, Doktor, daſelbſt; Bartels, 
S. C., daſelbſt; Bartels, Kammeraſſiſtenzrath in Halberſtadt; 
Bartels, Witwe in Danſtedt; Barth, Superintendent in Gommern; 
Baſtian, Prediger in Dingelſtedt; Bauer, Prediger in Willsleben; 
Bauer, Andreas, Brauherr in Aſchersleben; Baumgarte, B. Mſtr., 
daſelbſt; Beck, Frau Oberprediger in Halberſtadt; Becker, Inſpektor 
in Schlanſtedt; Becker, Herr in Halberſtadt; Becker, Ackermann, 
daſelbſt; Becker, Monſ., daſelbſt; Becker, Rektor, daſelbſt; Becker, 
Herr in Emersleben; Beeſe, Lehrer in Hamburg; Behnke, J. P., 
daſelbſt; Behrens, Kaufmann in Halberſtadt; Behrens, Heinrich 
in Blankenburg; Behrmann, Prediger in Hamburg (2 Exemplare); 
Behrmann, Lehrer, daſelbſt; Behrmann, J. D., daſelbſt; Bekuhrs, 
Prediger in Klettenberg; Belbe, Hofesherr in Aſchersleben; 
Belbe, Martin, Brauherr, Dafelbit; Belinsky, Magifter in 
Gommern; Belwe, Bauinſpektor in Aſchersleben; Bentin, Lehrer 
in Hamburg; Benzler, Rath in Wernigerode; Bendixen, Gemi» 
nariſt in Kiel; Bergmann, Prediger in Stötterlingen; Berth, 
Inſpektor in Börnecke; Bertels, Seminariſt in Kiel; Bertog, 
Komtoriſt in Magdeburg; Bertog, Mad. in Halberſtadt; Bertram, 
Kriegsrath daſelbſt; Bertram, J. A. in Aſchersleben; Beſe, 
Kaſtenherr, daſelbſt; v. Beyer, Konſiſtorialrat, daſelbſt; Beyle, 
Lehrer in Hamburg; Beyſe, Kaſtenherr in Aſchersleben; Bexhoft, 
Herr in Wenigerode; Bieber, F. D. in Hamburg; Bieber, G. E., 
daſelbſt; v. Biederſee, Regierungspräſident in Halberſtadt; v. Bieder⸗ 
ſee, Frau Regierungsrätin in Magdeburg; Biltert, Gaſtwirt in 
Aſchersleben; Biltert, Heinrich, Brauherr, daſelbſt; v. Binzer, 


Obriſt in Kiel (2 Exemplare); Biſchof, Kalkulator in Halberſtadt; 
v. Bismark, Heinrich, daſelbſt; Blume, Kommiſſionsſekretär, bo, 
ſelbſt; Blume, Refrendarius, daſelbſt; Blankenſchün, Kaſtellan in 
Neubrandenburg (Meckl.⸗Strelitz);; Blankenburg, Prediger in 
Groß⸗Wechſungen; Blum, Regierungsrat in Wernigerode; Bock, 
Sprachlehrer in Braunſchweig (4 Exemplare); Bockelmann, Land- 
rentmeiſter, daſelbſt; Bock, Chriſtoph in Heudeber; Bode, Kantor 
in Dingelſtedt; Bode, Rat in Wernigerode; Böhme, Lehrer 
am Waiſenhauſe in Potsdam; Böthel, Herr in Billy; Bollmann, 
Burgemeiſter in Aſchersleben; Bollmann, Sekretär, daſelbſt; Bols 
mann, Monſieur in Halberſtadt; Bollmann, Oberprediger, daſelbſt; 
Bollmann, Frau Amtmann in Dittfurth; Borchteren, Witwe in 
Danſtedt; Borchert, F. D. in Hamburg; Borchert, Ernſt in Wernige⸗ 
rode; Bornemann, Handſchuhfabrikant in Halberſtadt; Bornemann, 
Frau Kantor, daſelbſt; Bornemann, Kaufmann, daſelbſt; Born⸗ 
träger, Referendarius, daſelbſt; Bothe, Einnehmer in Oſterwieck; 
Boyſen, G. F. in Hamburg; Brachmann, Kantor in Ermsleben; 
Bracke, Hauptpaftor in Hamburg (3 Exemplare); Brämer, J. C., 
daſelbſt; Brand, Zolleinnehmer in Halberſtadt; Brandes, Herr 
in Oſterwieck; Brandt, Witwe in Magdeburg; Brauer, D. $. 
in Hamburg; Braunbehrens, Kriegsrat in Nienhagen; Braune, 
Prediger in Börnecke; de Brea, Provinzialinſpektor in Halber 
ſtadt; Brehmer, F. H. in Hamburg; Breitſchuh, Valentin 
in Aſchersleben; Brockhauſen, Direktionsſekretär in Halber⸗ 
ſtadt; Brockmeyer, Wagemeiſter, daſelbſt; Bröckel, Herr in 
Hamburg; Le Brun, Prediger in Halberſtadt; Bruns, Frau 
Amtmann, daſelbſt; Bruns, Juſtizamtmann in Wolfsburg; 
Buchholz, Apothekergehülfe in Halberſtadt; Buchmann, Obers 
amtmann in Kochſtedt; Buchmann, Stadtmuſikus in Aſchers⸗ 
leben; Büchting, Liborius in Wernigerode; Bühring, Kantor 
in Emersleben; v. Bülow, Lieutenant in Halberſtadt; Büſtorff, 
Brauherr in Aſchersleben; Brunning, C. S. in Hamburg; 
Burckardt, Subconrector in Aſchersleben; Burmeſter, J. 9. 
in Hamburg (2 Exemplare); v. d. Busſche, Senior und Probſt 
in Halberſtadt; Buſſius, Prediger in Eſchenrode, Buttſtedt, Wil⸗ 
helmine in Halberſtadt; Buttſtedt, Karoline in Weſterhauſen; 
v. Byern, Generalmajor in Aſchersleben. 


Deutſche Ritter in Italien. 


Karl Heinrich Schäfer. 


Deutſche Ritter u. Edelknechte in Italien während des 14. Jahrhunderts. 


I. Im päpſtlichen Dienſt; 1. Buch. Paderborn 1911. 


er verdiente, Genealogen und Heraldikern rühmlich 
bekannte Verfaſſer, hat wieder einen Teil ſeines 
großangelegten, mehrbändigen Werkes dem Druck Ober, 


geben, die erſte Hälfte eines Bandes, deſſen zweite Hälfte, 


das urkundliche Material enthaltend, bereits früher er— 
ſchienen und in den „Familiengeſch. Blättern“ (1911, 
S. 86) beſprochen iſt. 

Weitere Bände, die deutſchen Ritter im Dienſt der 


Ghibellinen, im Dienſt der Guelfen, und im Dienft - 


der Stadtrepubliken, Territorial- und Feudal— 
herren behandelnd, ſollen folgen und ſind mit Spannung 
zu erwarten. Sie werden uns tauſende deutſcher Ritter 
und Edelleute namhaft machen, während das vorliegende 
Buch, mit ausführlichem Sach- und Perſonenregiſter 
verſehen, deren allein über 1400, neben 750 Reiter 
führern im päpſtlichen Dienſt nennt. Es handelt fih um 
ein hervorragendes Quellenwerk zur mittelalterlichen 
deutſchen Adelsgeſchichte, deſſen Bedeutung keineswegs 
verkannt werden darf, wenn auch die heutige Genealogie 
ſich weitere Grenzen und Ziele geſetzt hat. l 

Der vorliegende Halbband befpricht eingehend und 
mit erſtaunlicher Kenntnis der Quellen und gedruckten 
Literatur, dabei mit unbefangenem und parteiloſem Urteil 
den alten Drang deutſcher Kriegsleute im Dienſt des 
Auslandes, nicht nur Italiens, zu kämpfen, wobei leider 
oftmals deutſches Blut von Deutſchen vergoſſen wurde, 


und beleuchtet in klarer und anziehender Weiſe die 
politiſchen Zuſtände des damaligen Italien, beſonders 
des Kirchenſtaates. Er verteidigt die deutſchen fahrenden 
Ritter und Edelleute gegen den vielfach erhobenen Vor⸗ 
wurf der bloßen Abenteuerei und Wegelagerei, und zeigt, 
daß bei ihnen, was auch die Welſchen anerkannten, der 
Begriff des Ehrenwortes ſtets hochgehalten wurde, im 
Gegenſatz zu den Italienern und der „perfida gens 
Britonum“ (S. 128). 

Eingehend beſchäftigt fih der Verfaſſer mit den 
Gold- und Anwerbungsverträgen, wie mit der Organis 
ſation der Reitertruppen und deren Pferdematerial. Er 
zeigt, daß die kämpfenden Edelleute nur mit großen und 
ſtarken Hengſten beritten waren und Stuten zu reiten 
verſchmähten; daß die Fähnlein außer den Streithengſten 
aber noch über eine Anzahl ronzini, d. h. Troßgäule, Gaum- 
pferde, und palafreni, leichte Reitpferde, wohl meiſt 
Wallachen, verfügte. (Den palafreno mit Zelter im 
heutigen Sinn, alſo Paßgänger zu überſetzen, iſt wohl 
nicht zutreffend.) 

Beſondere Abſchnitte befaſſen ſich mit Kampfweiſe, 
Bewaffnung und Ausrüſtung. Dabei iſt zu bemerken, 
daß auch im Gefecht Helmzierden (ebenſo wie im Turnier) 
nicht getragen wurden, wohl aber der Schild des eins 
zelnen Reiters deſſen Wappen zeigte, während als 
Lanzenfahne nur die Wappenzeichen des Führers vor⸗ 


kamen. Im weiteren iſt von der großen Zahl der 
deutſchen Reiter und deren Herkunft aus einzelnen 
Gegenden des Reiches die Rede und von ihren Standes- 
verhältniſſen. Nicht wenige der Bannerherren und 
Reiter gehörten dynaſtiſchen und reichbegüterten Adels⸗ 
geſchlechtern an. 

Eine beſondere Schwierigkeit bot vielfach die Deutung 
der von italieniſchen Schreibern in der unglaublichſten 
Weiſe verſtümmelten und umgeformten deutſchen Namen. 
Doch iſt es dem Scharfſinn des Verfaſſers in den 


meiſten Fällen geglückt, das Ratfel zu löſen und fo 
der genealogiſchen Forſchung ein wertvolles Hülfsmittel 
zugänglich zu machen. 

Schmerzlich aber iſt es zu ſehen, wie ſchon damals 
deutſche Volkskraft im Dienſt der Fremde, nutzlos für 
das eigene Volk vergeudet wurde, da es den Regieren« 
den an Kraft und Einſicht mangelte, die überſchäumenden 
Lebensgeiſter auf große gemeinſame Ziele zu lenken. 


Weimar. A. von den Velden. 


Ein Studenten⸗Stammbuch des Advokaten Jakob Ludwig 
Auguſt Weber 


(Weber wurde geboren am 6. 12. 1776 zu Holz⸗ 
warden in Oldenburg als Sohn des Lehrers Johann 
Hinrich Weber und deffen Ehefrau Margaretha Doros 
thea Juliana, geborene Sartorius, und iſt geſtorben am 
12. 10. 1853 zu Ovelgönne i. O.) enthält Eintragungen 
von Mitgliedern folgender Familien aus der Zeit von 
1789 - 1802: Achgelis, Alers, Arens, Baars, Bachmann 
(2 mal), Bergmann, Bertholdi, Bödecker, Breithaupt, 
Brinkmeier, Clauſhen, Dohle, Dugend, Eberhardi, Epping 
(2 mal), Fachtmann, Frahm, Gramberg, Grüne, Heerde- 
merten, Henke, Henninges (2 mal), Hellwig, Herbart, 
Gogen, Kellers, Kuhn, Leuchart (7), Michaelhen, Meyer, 
Müller, Muhle (2 mal), von Negelein, von Oeynhauſen, 
Peithmann, Ribow, Rieß, Roefing (oder v. Roeſing d), 
Rorfing (?), Roth (2 mal), Ruhſtrat, Ruperti, Sander 
(2 mal), Schaefer, Schlemm (2 mal), Schütte (Anmerkung 
von Weber: Ging Oſtern 1800 nach Kopenhagen), 
Sparre, Steigertahl, Verwey (aus Rotterdam), Volger, 
Vollers, Wardenburg (3 mal), Wefer, Wilhelmi, Ziegler. 


Es handelt ſich meiſtens um Jura und Theologie 
Studierende während ihres Aufenthalts an der ehe— 
maligen Univerſität Helmſtedt. Das Stammbuch ent, 
hält ferner drei Eintragungen in holländiſcher Sprache 
aus dem Jahre 1808, von P. C. van der Vooren, F. 
Beneker und W. P. van Sambeeke. 

Bemerkenswert iſt die Unterſchrift des wahrſcheinlich 
aus dem alten hannoveriſchen Patriziergeſchlechte der 
Volger ſtammenden Studenten gleichen Namens. Er 
unterzeichnet fein am 6. September 1802 zu Elm⸗Athen 
geſchriebenes „Denkmal akademiſcher Freundſchaft und 
Bruderliebe“ mit: „Carl Bolger, ehemals ein Hildes— 
heimer, jetzt durch den Willen der Götter und eines 
großen Königs ein Preuße!“ Bekanntlich kam Hildes⸗ 
heim erft durch Reichsdeputationshauptbeſchluß vom 
25. Februar 1803 infolge Säkulariſation an Preußen, 
als Erſatz für das im Lüneviller Frieden an Frankreich 
verlorene linksrheiniſche Gebiet. 


Hannover, Gretchenſtr. 52. K. W. Weber. 


Aus alten Familien⸗Papieren. 
Von Maximilian Fr. J. Reichsfreiherr Raig von Frentz, Godesberg, Rh. 


Geſchlechtslinie der Familie von Cnyphauſen. 


(Dolep, ein Sohn Aleos (F 1474) war ſeinerzeit der 
ey alleinige Vertreter ſeines Geſchlechts. Er war 
Hövetling der zu Oſtfriesland gehörigen beiden Herrlich— 
keiten Inhauſen und Cnyphauſen. Folep heiratete 
Bindelef, eine Tochter vom Hauſe Oplevert des Ge— 
ſchlechts von Beninga. Ihre Kinder waren: 

Fdo — Ubbo — Tido — Subbo 

Hebrich — Trina — und N. 


Von den Töchtern war die älteſte an Harvo, Hövet⸗ 
ling der Herrlichkeiten Gödens und Olderſumb, die 
zweite an Wilcke Freſe, Hövetling der Herrlichkeit 
Ryſumb und die dritte an einen ausländiſchen Cdel- 
mann des Geſchlechts von Bicker verheiratet. 


Von den Söhnen waren die beiden Alteften und 
der Jüngſte als Kriegs⸗Obriſten ohne Hinterlaffung von 
Leibes⸗Erben geſtorben, ſo daß nun abermals die 
Familie allein auf den vierten Bruder Tido, als ein- 
zigem von überlebenden Stamm Erben beruhte. Von 
dieſem Tido wurde als dem gemeinſamen Stammvater 
aller nachfolgenden und in verſchiedene Branchen ge— 
teilten Herren, Reichsfreiherren und Reichsgrafen von 
Cnyphauſen das Geſchlecht fortgepflanzt. 


Tido war verheiratet mit Eva de Lalain einer 
Tochter des Wilhelm de Lalain, Grafen von Rennens 
berg, Herrn zu Lalain und Hochſtraden, Königlich 
ſpaniſcher Statthalter der Provinz Gröningen und der 
Cornelia von Palandt, Gräfin von Knylenburg. 
Aus dieſer Ehe ſtammten: 

Hima — Icko — Wilhelm — Bindelef. 

Gima war verheiratet an Cilde Unſta, einen Edel⸗ 

mann aus Gröningerland. 


Bindelef heiratete Eberhard von Diepenbrock, 
Hovetling zu Widdelſtewehr und ſtammte von den 
Diepenbrock zu Empel im Herzogtum Cleve ab. 

Icko, der Stammvater der Ickoniſchen Linie, war 
verheiratet mit Oriana des Freiherrn von Eltern Erb— 
Tochter, welche unter anderm auch die Herrlichkeit 
Vogelſang ſambt der Erbmeierei zu Baſtonge oder 
Baſtenach im Hodftift Lüttich gelegen, in die Ehe brachte. 
Im Jahre 1581 wurde Icko von Kaifer Rudolph IL in 
des heiligen Römiſchen Reichs Frei- und Banners 
Herrn Stand erhoben. 

Aus dieſer Ehe ſtammten: 

Eva — Philipp Wilhelm — Tido Hermann — 
Catharina — und Oriana Cornelia. 


Eva war verheiratet an Freiherrn Maximilian von 
Cröningen, Herrn zu Vlißin und Armuyden in See— 
landt; Catharina an Haro Fritag, Herrn zu Gödens; 
Oriana Cornelia an Claes Freſe, Haubtling zu Hinthe. 

Philipp Wilhelm, welcher zwar die Herrlichkeiten 
Inhauſen und Cnyphauſen, die ſein Großvater zum 
Fideicommiß gemacht hatte, iune primogeniturae über— 
nahm, mußte jedoch dieſes ſein Erbrecht an den Grafen 
von Oldenburg, welcher ſeinerſeits auch Anſprüche 
darauf geltend machte, für ſich und ſeine Nachkommen 
gegen eine jährliche Penſion von dreitauſend Reichs- 
taler Verzicht leiſten. 

In erſter Ehe war Philipp Wilhelm mit Catha— 
rina von Werſabe verheiratet. Aus dieſer Ehe 
ſtammte ein Sohn Moritz, welcher in erſter Ehe mit 
einer Gräfin von Leiningen in der Wetterau und in 
zweiter mit einer Gräfin von Solms verheiratet war 
und ohne Hinterlaſſung von Leibeserben geſtorben iſt. 

In zweiter Ehe hatte Philipp Wilhelm, Anna 
Eliſabeth eine Tochter des Grafen von Würben 
und Eliſabeth von Etzingen, und Witwe eines böh— 
miſchen Ritters von Cunevis zur Frau. 

In dritter Ehe war Philipp Wilhelm mit einer 
Prinzeſſin von Naſſau-⸗Siegen vermählt; welche Ehe 
jedoch kinderlos war. 

Aus der zweiten Ehe Philipp Wilhelms mit Anna 
Eliſabeth Gräfin von Würben ſtammt Georg Wil— 
helm. Dieſer heiratete Anna von Epſumb, die 
Witwe ſeines ohne Erben verſtorbenen Vetters Carl 
Hieronymus Freiherrn von Cnyphauſen zu Oplevert 
und Hamswerumb. Durch dieſe Ehe kamen nicht nur 
die im Gröningerland gelegenen Herrlichkeiten Nienroth 
und Vredewolde, ſondern auch die Häuſer Oplevert und 
Hamswerumb an die Familie von Cnyphauſen. Georg 
Wilhelm wurde von Kaifer Leopold in den Reids= 
Grafenſtand erhoben. 

Der Sohn und Erbe Georg Wilhelms, Carl 
Ferdinand Graf von Cnyphauſen heiratete Francoise 
de Zoute de Laake de Villers. 

Aus dieſer Ehe ſtammen ein Sohn Georg Wilhelm 
und fünf Töchter: Anna — Eliſabeth Beata — Beata 
Eliſabeth — Foſina Gertrut — und Charlotte Maurice. 

Die Gräfin Francoise ſambt dem Sohne Georg 
Wilhelm und den Töchtern Eliſabeth Beate und Beate 
Eliſabeth ftarben vor dem Vater. 

Die älteſte Tochter Anna, geboren 1690, heiratete 
Anton Grafen von Altenburg, Herrn zu Varel und 
Cnyphauſen, welche Ehe kinderlos blieb. 

Joſina Gertrud, geboren 1696, lebte unvermählt. 

Charlotte Maurice, geboren 1697, ſtarb bereits 
1717 und war mit Johan Freiherrn von Cnyphauſen, 
Herrn zu Ulzumb, verheiratet geweſen. 

Dido Hermann, der zweite Sohn des Befo und 
der Orania von Eltern, bekam die Herrlichkeit Vogels 
ſang, heiratete Margareta Cock von Delwinen und 
wird der Stifter der Vogelſang'ſchen Linie, welche je- 
doch mit ſeinem Sohne Ferdinand wieder erloſchen iſt. 

Wilhelm, | 
der zweite Sohn des Tido von Cnyphauſen und Eva 
de Lalain, Gräfin von Rennenberg, Stifter der ſoge⸗ 
nannten Wilminiſchen Linie, von der die blühenden 


Linien zu Lützeborg, Jendelt und Ulzum ihren Urſprung 
herleiteten, war verheiratet mit Hima Manninga, 
Erbtochter von Unico von Wanninga und Hima 
von Brackel aus dem Herzogtum Geldern. Durch 
dieſe erhielt er die in Oſtfriesland gelegene Herrlichkeit 
Lützeborg nebſt den verſchiedenen Zubehörungen und 
das Haus und Gut Visquart; ferner durch Teſtament 
ſeines ohne Erben verſtorbenen Vetters Tido von 
Beninga die beiden Häuſer Oplevert und Hamswerdumb. 
Aus der Ehe Wilhelms und Hima Wanninga ſtammen 
fünf Söhne: Tido — Dodo — Enno Wilhelm — 
Unico Manninga — und Carl Friedrich. 
Tido 

trat als Erſtgeborener in den Beſitz der Herrlichkeit 
Lützeborg, welche von feinem Großvater zum Fidei— 
commiß gemacht worden war. Er wurde von Kaiſer 
Ferdinand Il. in des Heiligen Römiſchen Reichs SFrei- 
herrenſtand erhoben, ſtarb aber, ebenſo wie ſeine beiden 
jüngeren Brüder, Unico Manninga, geweſener adliger 
Adminiſtrator des oſtfrieſiſchen Adminiſtrations⸗Collegii 
der gemeinen Landes⸗Mitteln, und Carl Friedrich, 
geweſener oſtfrieſiſcher Hofrichter, ohne Leibeserben zu 
hinterlaſſen. 

Der zweite Sohn 

Dodo 
bekam die von feinem Vater von Ulrich von Evſum 
gekaufte in Oſtfriesland gelegene Herrlichkeit Jendelt. 
Dodo war ein ſehr tapferer und geſchickter Kriegsmann. 
Wegen ſeiner großen Verdienſte wurde er zum Königlich 
Schwediſchen Feldmarſchall ernannt und erhielt die 
beiden vortrefflichen Amtsgũter Clempenaun in Pommern 
und Meppen in dem Hochſtift Münſter. Er war vers 
heiratet mit Anna von Schade, Tochter des Adam 
von Schade zur Ihorſt, Erbpfandherrn des Amt Wilts⸗ 
hauſen und der Margaretha von Welſchede. Deren 
Kinder waren: 
Eva — Enno Adam — und Wilhelm. 

Eva war an einen Herrn von Wolf genannt 
Lüdinghauſen, Königlichen Obriſten aus Polniſch— 
Preußen, welcher als Generalmajor und Kommandant 
der Stadt Bremen ſtarb, verheiratet; aus dieſer Ehe 
ſtammte nur ein Sohn, welcher eine Erbtochter hinterließ. 

Wilhelm, das dritte Kind, ſtarb in jungen Jahren 
in Pommern. 

Enno Adam, 

der älteſte Sohn, war Königlich Schwediſcher Oberſt und 
Kommandant in Meppen, war zweimal verheiratet. 
In erſter Ehe hatte er zur Frau Octavia Johanna, 
Tochter des verſtorbenen Hero Moritz Ripperda, 
Herrn der im Gröningerland gelegenen Herrlichkeit 
Farmſumb; in zweiter Ehe war er verheiratet mit 
Anna Margaretha Rengers, Erbin der ebenfalls 
im Gröningerland gelegenen Herrlichkeiten Helm und 
Schildewolde. 

Aus dieſer zweiter Ehe ſtammen: 

Dodo — Anna Wargaretha — Hima Adelheid — 
Eva — und Hero Morik. 
Dodo, 
Herr zu Lützeborg und Jendelt, Haubtling zu Visquart, 
wurde von dem Kaiſer Leopold in den Freiherrenſtand 
erhoben, mit dem Prädikate eines Edlen Herrn zu Lütze⸗ 


borg und Jendelt. Er war Oſtfrieſiſcher Hofrichter, G bur: 
brandenburg. Geheimer Rat u. Ober-Rammer-Prafident. 
Dodo war verheiratet mit Hedwig Oriana Freiin 
von Fritag, Tochter des nachmaligen Grafen von 
Fritag, Freis und Edlen Herrn zu Gödens. Von den 
beiden Brüdern der Hedwig Oriana, welche jedoch vor 
ihrem Vater unverheiratet geſtorben waren, war der 
älteſte Kaiſerlicher Edelknabe und Erbe der Herrlichkeit 
Vogelſang, der zweite Domherr zu Halberſtadt und 
Churbrandenburgiſcher Rittmeiſter geweſen. 


Aus der Ehe Dodos und Hedwig Oriana ſtammen: 
1. Franz Ferdinand — 2. Friedrich Ernſt — und 
3. Johanna Eliſabeth. 

1. Franz Ferdinand, Freis und Edler Herr zu 
Lützeborg, Bergers und Weſtekelbuhr, des oſtfrieſiſchen 
Adminiſtrations Collegii Adlicher Adminiſtrator, heiratete 
im Jahre 1687 Sophie Louiſe von Tettau. Sie 
war die Tochter des Georg von Tettau, Königlichen 
Kammerherrn, Generalleutnant, Oberkommandant der 
Leibgarden, Gouverneur der Feſtung Spandau, Ritter 
des Schwarzen Adler-Ordens und der Eva von 
Wrechen. Aus dieſer Ehe ſtammen: 

Dodo Johann Friedrich — Henriette Franciska — 
Oriana Charlotta — Carl Philipp — Emilia Wilhelmina 
— Friedrich Ernſt, welcher jung ſtarb — Auguſt Philipp 

und Wilhelm. 

2. Friedrich Ernſt, Freie und Edler Herr zu Jendelt, 
Haubtling zu Visquart, Königlich Preußiſcher Geheimer 
Rat, Kammerherr und Oberſt, Comthur des hohen 
Maltefer Ritter Ordens zu Litzen hatte zur Ehe Char— 
lotte Louiſe von Ilgen, des Königlich Preußiſchen 
Geheimen Staatsrats von Ilgen und der Louiſe Proſten 
Tochter. 

3. Johanna Eliſabeth, Hofdame der Kaiſerin Leo— 
pold war verheiratet an Chriſtof Heinrich Grafen von 
Galen, Herrn zu Affen, Kaiſerlicher Wirklicher Reichs— 
hofrat und Kammerherr. Sie ſtarb kinderlos. 

Die älteſte Schweſter Dodos, des Vaters der unter 
1., 2. und 3. genannten Geſchwiſter, Anna Margaretha, 
war zweimal verheiratet. Zur erſten Ehe hatte ſie 
Diedrich Arnold von Hane, Herr Werfe, Leer und 
Uttum, Adlicher Adminiſtrator des Oſtfrieſiſchen Collegium. 
Aus dieſer Ehe ſtammen vier Kinder: 

a) Adda Sophia — b) Octavia Johanna — c) Joeſt 
Morig — und d) Anna Margaretha. 

In zweiter Ehe lebte ſie mit Friedrich Caspar 
Freiherrn von Neuhof genannt Ley, Erbherrn des 
in der Grafſchaft Mark gelegenen Ritterfiges Badings 
hagen, zur Zeit der Heirat Obriſtwachtmeiſter, ſpäter 
Obriſt zu Fuß und Commandant der Kaiſerlich Oſt— 
frieſiſchen und Hadliſchen Leib-Garde. Aus dieſer Che 
ſtammt nur eine Tochter Maria Anna Joſepha. 

a) Adda Sophia heiratete den Freiherrn von 
Blaſpil, Königlich Preußiſchen Geheimrat und General— 
Kriegs-Kommiſſar, ſtarb aber kurz nach der Heirat an 
der Ruhr. 

b) Octavia Johanna, war Hofdame der Schwieger— 
mutter Kaiſer Leopolds und heiratete den kurpfälziſchen 
Ober⸗Kammerherrn Grafen von Diamantſtein. Sie ſtarb, 
wie ihre vorgenannte Schweſter an der Ruhr. Beide 
ohne Leibes erben zu hinterlaſſen. 


c) Joes Moritz, Herr zu Uttum, Leer und Loquart, 
churpfälziſcher Kammerherr und Deputierter der oſt— 
frieſiſchen Ritterſchaft, heiratete Catharina Eliſabeth von 
Lüning, Erbtochter des Diedrich Eberhard von Lüning 
und der Hedwig Catharina Maria von Offen zu Laus 
degge und Ellerbroinke. Sie hatten vier Kinder, welche 
ihre Eltern überlebten: 

Anna Sophia Margaretha — Hedwig Catharina 
Maria — Octavia Johanna — und Diedrich Caſpar 
Arnold. 

d) Anna Margaretha heiratete Nicolaus Adolph 
von Moltecke, churpfälziſchen Kammerherrn, Oberſt— 
leutnant und Commandant zu Kaiſerslautern; aus 
welcher Ehe drei Kinder ſtammen: Gebhard Arnold — 
Anna Sophia Eliſabeth — Adolph. 

Waria Anna Joſepha, die einzigſte Tochter des 


Caſpar Freiherrn von Neuhof genannt Ley und der 


Anna Wargareta, älteſten Schweſter Dodos heiratete 
Mathias Werner Freiherrn von Nagel, Herrn zu 
Herl und Gaul im Herzogtum Berg, churpfälziſcher 
Amtmann von Hückeswagen und Bornefeld. Von ihren 
vier Kindern ſtarb eine Tochter unmittelbar nach der 
Taufe. Von den andern war Anna Maria Eliſabeth 
am 6. Dezember 1708 — Conrad Caſpar am 6. Januar 
1709 — und Maria Joſina Iſabella am 15. April 1712 
geboren. 
Hima Adelheid, 

die zweite Schweſter Dodos heiratete Eger von Diepen- 
brock, Haubtling zu Middelſtewehr und Adminiſtrator 
des oſtfrieſiſchen Collegium. Sie hatten drei Kinder: 
Octavia Johanna — Almuth Eliſabeth — und Arnold 
Tido Eger. 

Octavia Johanna heiratete Heinrich Joachim von 
Wangelin aus dem Herzogtum Mecklenburg, königlich 
ſchwediſcher Obriſt; fie ftarb vor ihrem Manne mit 
Hinterlaſſung von drei Söhnen: Eger Alexander — 
Carl Moritz — Carl Chriſtoph. 

Almuth Eliſabeth heiratete Alexander von Wers 
dum, Haubtling zu Werdum und Rathaufen, fie hatten 
eine Tochter Catharina Eliſabeth Gisberta, Gemahlin 
des Wilhelm Mordio von Botlenburg genannt 
Keſſel, zu Hackhauſen und Keſſelsberg im Herzogtum 
Berg, geweſener churpfälziſcher Kammerherr und Obrift- 
leutnant. 

Arnold Dido Eger, Haubtling zu Widdelſtewehr 
und adliger Aſſeſſor beim oſtfrieſiſchen Hofgericht hatte 
in erſter Ehe Ayalda von Polman, welche kurz nach 
der Geburt einer Tochter Eliſabeth ſtarb. Zum zweiten 
Male war er verheiratet mit Eliſabeth Eberhardine 
von Freſe, Tochter des Claes Woritz von Freſe zu 
Grothauſen, geweſener Hofrichter beim oſtfrieſiſchen Hof- 
gericht und der Anna Eliſabeth von Etzbach Erbtochter. 
Aus dieſer Ehe ſtammt ein Sohn Tido Eger Eberhard. 

Eva, 

die dritte Schweſter Dodos Freiherrn von Cnyphauſen 
war in erſter Ehe verheiratet mit Chriſtoph von Horn, 
königlich ſchwediſcher Regierungsrat und Schloßhaupt— 
mann zu Stettin; in zweiter Ehe mit dem Grafen von 
Melin, geweſenen königlich ſchwediſchen Geheimen 
Staat3:Rat, Generalfeldmarſchall und General-Gouver— 
neur von Pommern. Beide Ehen waren kinderlos. 


Familiengeschichtliche Blatter 1912 Nr. 6. 
Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. Druck: Sinsel & Co. G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch. 


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Hero Moritz, 
der zweite Bruder der eben genannten Eva, war Herr 
zu Clempenau, Obriſtleutnant und Commandant der 
Feſtung Leerorth iſt unverheiratet geſtorben. 

Eno Wilhelm 
des obengenannten Wilhelm von Cnyphauſen und Hima 
Manninga dritter Sohn, königlich ſchwediſcher Obriſt 
und Commandant zu Hamburg, war mit Anna Waria 
von Amelunxen verheiratet. Sie hatten fünf Kinder: 
Rudolph Wilhelm — Tido Conrad — Carl Hierony» 
mus — Eliſabeth Adelheid — und Maria Juliana. 

Die beiden Töchter ſtarben ebenſo wie Tido Conrad 
unverheiratet. Der jüngſte Sohn Carl Hieronymus war 
mit Anna von Eoſum, des Wilhelm von Eoſum zu 
Nienroth und der Margaretha Beate Fridag von 
Godens, Erbtochter zu Nienroth und Vredewolde, 
ſpäteren Gräfin von Cnyphauſen, verheiratet, ſtarb jes 
doch ohne Kinder zu hinterlaſſen. 

Der älteſte Sohn Rudolph Wilhelm heiratete 
Margaretha Beata, Witwe des Wilhelm von Eoſum 
und Tochter des Haro Fritag von Gödens und der 
Eliſabeth von Haren. 

Sie hatten einen Sohn Haro Caſper und eine 
Tochter Maria Eliſabeth. Haro Caſper heiratete 
Anna von Lewe, welche die Herrlichkeit Ulrumb im 
Gröningerland in die Ehe brachte. 

Von ihren Kindern überlebte fie nur Heinrich Ferdi⸗ 
nand, welche eine von Jarges zur Ehe hatte. Aus 


95 


dieſer Ehe ſtammen fünf Kinder: Schelte Johann — 
Anna — Haro Caſpar — Wilhelm — und Sabina. 

Schelte Johann heiratete Charlotte Maurice Gräfin 
von Cnyphauſen, ſtarb aber am 29. September 1716. 
Ihm folgte ſeine Gattin am 5. Mai 1717 kurz nach der 
Geburt eines Sohnes: Johann Carl Ferdinand. l 

Anna, die Schweſter Schelte Johanns heiratete 
einen Obriftleutnant von Loive. Haro Caſpar war 
Capitaine zu Fuß der Provinz Gröningen, Wilhelm 
Cornet derſelben Provinz. 


Alphabetiſches Verzeichnis der Perſonen⸗Namen 
zur Geſchlechtslinie der Familie von Cnyphauſen: 


1. Altenburg. 19. Godens. 37. Oldenburg. 
2. Amelunxen. 20. Hane. 38. Palandt. 

3. Beninga. 21. Haren. 39. Polman. 

4. Bicker. 22. Horn. 40. Proſten. 

5. Blaspil. 23. Ilgen. 41. Rengers- 

6. Botlenberg gen. 24. In⸗ und Cnyp⸗ 42. Rennenberg. 

Keſſel. hauſen. 43. Ripperda. 

7. Bradel. 25. Lalain. 4h, Schade. 

8. Cod. 26. Leiningen. 45. Solms. 

9. Croningen. 27. Loive. 46, Tettau. 

10. Cunevis. 28. Lüning. 47. Unſta. 

11. Diepenbrock. 29. Manninga. 48. Wangelin. 
12. Eltern. 30. Melin. 49, Werdum. 
13. Etzbach. 31. Welſchede. 50. Werſabe. 

14. Etzingen. 32. Moltecke. 51. Wolfs gen. Vu, 
15. Eoſumb. 33. Nagel. dinghauſen. 
16. Freſe. 34. Naſſau. 52. Wrechen. 
17. Fritag. 35. Neuhof gen. Ley. 53. Würben. 

18. Galen. 36. Offen. 54. Zoute. 


Das Wappen der Freiherrn von Waldenfels. 


Von Werner Conſtantin von Arnswald. 


p) Wa farbige Kunſtbeilage zeigt einen Ritter der 
ſpätgotiſchen Zeit im Plattenpanzer, der dem 
Wappenbuche des Ritters Grünenberg nachgebildet iſt. 
Zur Rechten von ihm ſteht das Wappen der Freiherrn 
von Waldenfels aus Franken: im blauen Schilde 
ein aufrechtes rotbezungtes ſilbernes Einhorn und auf 
dem Helme mit blausfilbernen Decken das ſilberne Gin: 
horn ſitzend. In der Linken hält der Ritter eine Turnier⸗ 
lanze, an der eine blaue Fahne mit dem Wappenbilde 


der Herren von Waldenfels angebracht iſt. Die Familie 
ſoll urſprünglich nicht in Franken heimiſch geweſen, ſondern 
erſt mit den Grafen von Orlamünde aus Thüringen nach 
Franken gekommen ſein. In Franken iſt auch keine 
wappen verwandte Familie nachzuweiſen, die Burg Wallen⸗ 
fels in Franken iſt erſt nach dem Auftreten dieſer Familie 
in Franken erbaut, ſo daß ſie der Familie nicht den 
Namen gegeben haben kann. i 


Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten 


Gelegenheitsfindlinge. 


Zu Gelegenheitsfindlingen in Nr. 4, 1912. 

Die A mitgeteilten Eintragungen von 1597 in das Stamm- 
buch des Herzogs Georg von Braunſchweig⸗Lüneburg find von 
däniſchen Edelleuten erfolgt. 

Jacob Beck, T 1625, war mit Helle Marsvin vermählt 
und Stammvater der heutigen Grafen Beck⸗Friis in Schonen. 

Joachim von Bülow, T 1644 auf Ingolſtadt, war mit 
Ilſabe Grube vermählt und hatte zahlreiche Nachkommenſchaft. 

Peder Baſſe, f 1639 auf Sörup, war letzter Mann des 
Geſchlechts mit 2 Widderhörnern im Schilde. Seine Frau hieß 
Sophie Parsberg. 

Moritz Erive dürfte Woritz Erici, alfo Sohn des Erik, 
heißen und auch nach Dänemark hingehören, wenn ich ihn auch 
augenblicklich keiner Familie zuzuweiſen vermag. 

Stettin. Max W. Greebe. 

Anſorg zu Augsburg. 
Symprecht Anſorg iſt 1492 Bürger zu Luzern (Schweiz). 


Symprechts Vater Jos Anſorg, Bürgermeiſter zu Augsburg, 
iſt bereits tot wie auch Symprechts Vetter Heinrich Anſorg. 
St.⸗A. Luzern, Formelbuch Luzern, 32, fol. 94. 


Zürich. 
Durlach. 
Ernſt Sonntag, Waldkirch, erbietet ſich zu Auskünften 
über Durlach und Umgebung. 
von Ende. 
von Ende, Johann Nikolaus: 7. 6. 1755 Fähnrich; 4.6. 1759 
Lieutenant im heſſen⸗kaſſelſchen Regt. 3. F. Prinz Anhalt. 
von Ende, Chriſtoph Johann: A. 10. 1755 Fähnrich; 14. 7. 
1757 Leutnant im heſſen⸗kaſſelſchen Regt. 3. F. Haudring. 
von Ende, Wilhelm aus Brauſchweig: 2. 4. 1769 Fähnrich 
im heſſen⸗kaſſelſchen ten Regt. Garde; 1773 verabſchiedet. 
Oranienſtein (Naſſau), Kadettenhaus. Stabsarzt Dr. Has. 
von Frieſen, von Moltke. 
Seit längerer Zeit hatten ſich in der St. Nikolaikirche in 


Dr. Hegi. 


AA AE Ae LITT N LIT TUE TE 


Wismar an dem Gewölbe der an der Oftfeite hinter dem Altar 
befindlichen alten großen Familiengruft Zeichen eintretenden 
Verfalles bemerkbar gemacht. Der Vorſtand der Kirche hielt es 
daher für ratſam, die Wölbung abtragen zu laſſen. Dieſe Arbeit 
wird gegenwärtig ausgeführt. Man ſieht nun in der Gruft un: 
gefähr ein Dutzend zerfallende Holzſärge ſtehen. Einige davon 
ſind geöffnet und es zeigt ſich, daß die darin beigeſetzten Leichen 
bis auf die gut erhaltenen Schädel zu Staub zerfallen ſind. 
In dem einen Sarge ſah man Uniſormknöpfe und lange Stiefel— 
ſchäfte, auch die Franſen von Epauletten waren erkennbar. Hier 
iſt alſo wahrſcheinlich ein Offizier in Uniform beigeſetzt worden. 
Außer den Holzſärgen hat ſich in der Gruft ein großer Sand— 
ſtein⸗Sarkophag gefunden. Dieſer ijt herausgehoben und ſteht 
nun in dem Gang vor der Gruft. Am Fußende dieſes mit 
Wappen und Zierat verſehenen Sarkophags iſt folgende Inſchriſt 
in den Sandſtein gehauen: „Hier liegt in Jeſus Armen zur 
Seite ihres Herrn Ehegemals die wailand Hochwohlgeborene 
Frau Auguſta Eliſabeth Johanna von Frieſen, vermählte von 
Molteken, welche den 14. Februar 1714 geboren, den 1. September 
im Jahre 1741 vereheliget und am....... 17 .. felig ents 
Schlafen ift.“ Die vor dem Tode der Frau hergeſtellte Inſchrift 
iſt alſo nach der Beiſetzung nicht durch das Sterbedatum er— 
gänzt worden. Die Gruft ſoll jetzt mit Sand ausgefüllt und 
eingeebnet werden. Dann ſoll der inzwiſchen auszubeſſernde 
Sarkophag hinter den großen Gittertüren dauernd aufgeſtellt 
bleiben. Die Schriftleitung. 


von Görne. 

Die Hufe und Waffenſchmiedeinnung zu Tabian (Oftpr.) 
erhielt am 31. Okt. 1744 ein neues „Generalprivilegium u. Gülde— 
brief“, unterſchrieben Friedrich R., F. von Görne u. A. O. 
V. Viereck. 


Leipzig, Eliſenſtr. 66. Richard Auerswald. 


Hannover. l 

Der Unterzeichnete hat die Matrikeln der hieſigen ehemaligen 

franzöſiſch- reformierten Gemeinde bearbeitet und eine vollſtändige 

Kolonialliſte aufgeſtellt. Kleinere Auskünfte bereitwilligſt gegen 
Erſatz des Portos. 


Hannover, Edenſtr. 37. de Lorme. 


Liebermann von Sonnenberg. 
Julius Heinrich Wilhelm Friedrich Liebermann von Sonnen— 
berg, Major im 34. Inf.⸗Ngt., geb. 1. Mai 1785, T 14. Sept. 1839. 
(Inſchrift eines Grabkreuzes auf dem alten Kirchhof zu Schierke 
im Harz). A. von den Velden. 


von Lützow. 
von Lützow, N. N.: Fähnrich im heſſen⸗kaſſelſchen Regt. 3. F. 


von Donop wird 5.7.1744 bei den Weißenburger Linien verwundet. 
von Lützow, N. N.: 23. 5. 1744 Fähnrich im Regt. 3. F. 


Iſenburg, ſpäter Biſchhauſen; 3. 6. 1748 Leutnant; 1. 11. 1857 


mow P96 


Capitain reformé; 18. 2. 1758 Cap. confirmé, t 1759; er ſtammte 
aus Weßlau in Mecklenburg. 
Oranienſtein (Naſſau), Kadettenhaus. Stabsarzt Dr. Has. 


Meißner. 

In dem Kirchenbuch von Stöckey (Grafſchaft Hohenſtein) 
wird der Name M. von 1601 bis 1659 genannt. Vermutlich 
wird ſich der Name auch in den umliegenden Dörfern finden. 

Dr, Fieker. 
von Prittwitz — von Könemann. 

Im Antiquariatsgeſchäft Salomon, Dresden, Prager Straße, 
ſind zwei ſchöne Paſtellbilder aus der Zeit um 1800 verkäuflich, 
aus Dresdener Privatbeſitz ſtammend, einen Herrn von Prittwitz 
und Gemahlin darſtellend. Ebenſo befinden fih im Antiquariats— 
geſchäft Hermes, Berlin, Unter den Linden, 2 gute Ölbilder aus 
dem 18. Jahrhundert, wohl 2 Mitglieder der Familie von Köne— 
mann darſtellend (beſtritten), oder aus dem von Könemannſchen 
Gute Pritzier in Mecklenburg ſtammend (dies ſicher). 

Schloß Thammenhain. Frhr. v. Schönberg. 

von Raben. 

W. (27) v. Raben, Offizier, Edelmann aus dem dure 
brandenburgifchen Preußen, ein armer Fremdling, der in fran» 
zöſiſchen Dienſten nicht nur ſehr unglücklich, ſondern dem auch 
noch große Gewalt und Unrecht getan, weswegen er ſich in ſein 
weit entferntes Vaterland begeben will, bittet die Stadt Zürich 
um ein Reifegeld, „weillen von gutter Extraction und daß Brodt 
an der Straß mich zu ſuchen ſchäme“. Das Originalbittgeſuch 
(St.⸗A. Zürich, Akten Brandenburg-Preußen) ift undatiert, da— 
gegen liegt dabei ein franzöſiſches Empſehlungsſchreiben des 
Herrn Bondeli aus Bern vom 15. Mai 1695 an den Chancelier 
de la Republique de Zurich, Monſ. Holzhalb. — Der Züricher 
Rat ſchenkte dem Petenten unterm 20. Mai 5 Reichstaler. 

Zürich. Dr. Hegi. 

Sänger. 


Chriſtoffer Senger von Halle in Sachſen, Stifts Magde- 
burg, Soldat und Ehemann von Elſe Weſſeling, Tochter von 
Gerolt W. — anders Hülſken — und Schwenne vergleicht ſich 
mit ſeinem Schwiegervater wegen des Patroniums ſeiner Frau 
1600 X. 12. (Stadtbuch von Schüttorf.) 

Celle. Dr. Edel. 
Taubenſtein. 

Hans Rudolf Taubenſtein, Bürger zu Neuſohl in 
Ungarn 1639, ift der Sohn des verſtorbenen Hans Heinrich 
Taubenſtein, Bürger und Kupferſchmidt zu Zürich (St.-A. Zürich, 
Akten Ungarn). 

Zürich. Dr. Hegi. 

Wenzel. 


Hank Adam Wenzell, gebürtig aus der Grafſchaft Reichen- 
berd aus teutſch Bremen von alt Hertztorff, feit 1700 Bürger in 
Schüttorf, iſt der Stammvater einer Familie Wenzel in Schüttorf. 

Edel. 


Rundfragen und Wünſche.“ 


Nr. 208. Appold. Saul. Sellenbodt. (von) Wrisberg. 

Nähere Daten geſucht über Joh. Chriſtian Ldw. Appold, 
Prediger in Eiterhagen u. Odelsheim (18. Ihrdt.). Nach e. Klage 
antrag beim Obergericht zu Hannover aus den Jahren 1866 u. 
1867 ſtammt die Familie (von) Wrisberg von e. Ilſe Sellenbodt 
ab. Sie iſt gemeinſam mit den Familien von Meibom u. (von) 
Hyardt mit dem allodifizierten ſ. g. Sellenbodtſchen Kunkellehn 
belehnt geweſen. Erwünſcht ſind Angaben über die Zwiſchen— 
glieder von der gen. Ilſe Sellenbodt bis zu Heinrich Chriſtian 
Karl Wrisberg, * ? zu ?, F 1845 8. 20. zu Ihringshauſen, co 
Chriſtina Henriette Wilhelmine Wppold, * 1773 12. 3. zu Eiter- 
hagen, F 1836 11. 23. zu Ihringshauſen. Geſucht die Eltern von 
Frdr. Wilh. Saul, * 1808 7. 16. zu Hofgeismar, F 1866 3. 10. 
zu Beiſeförth, oo 1833 11. 26. Chriſtiane Charlotte Juliane Amalie 
Wrisberg, * 1806 5. 21 zu Sldelsheim. 
Recklinghauſen-Süd. Hugo Saul, konzeſſ. Markſcheider. 

Nr. 209. Bode. von Rohden. 
Auskunft erbeten über die Familie des Metropolitan Jo— 


hann Konrad Bode, 1739 zu Wolfhagen bei Caſſel, des Johann 
Konrad Süß 1721 Regiſtrator der fürſtl. Rentkammer zu Caſſel, 
ſowie die Familie des Cornelius v. Rohden, 1762 Kaufmann 
u. Ratsverwandter zu Caſſel. Gibt es e. Familiengeſchichte oder 
dergl. der Familie v. Rohden? 
Gneſen. Hauptmann Benkendorff. 


Nr. 210. von Boſtell. von Biden. Negimentsnamen. 


Wo u. wann ift geboren u. geſtorben Wilhelmine v. Boſtell 
die mit dem 1876 zu München verſtorbenen ehemaligen Medlen- 
burgiſchen General Andreas Scheffer (F 1796 in Caſſel) verhei⸗ 
ratet war? Leben noch Nachkommen von beiden? — 2. Johann 
Carl von Vicken, Lieutenant in der Heſſen⸗kaſſelſchen Artillerie 
fiel am 2. 7. 1747 bei Kiſtell. Wo u. wann iſt er geboren? Wer 
waren feine Eltern? Exiſtiert die Familie noch? — 3. Welche 
heutigen Regimenter find die früheren Infanterie-Regimenter 
„Prinz Louis Ferdinand“ (1795) u. „Heſſen Cafer“ (1799) 

Oranienſtein. Stabsarzt Has. 


*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geſchätzten 


Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurs zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. 
koſtenfrei, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile iſt mit 50 Pfg. zu berechnen. 


Wir veröffentlichen die Anfragen 
Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der 


Fragen bitten wir dringend, bejonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen. 


Nr. 211. Brachvogel. 

1. In Joh. Siebmachers Wappenbuch 1772, IV, Tfl. 29 iſt 
das Wappen der Familie Braekvogl(e)l unter „Beadelte“ abge» 
bildet. Wie iſt Näheres hierüber zu erfahren? 2. In der Prov. 
Poſen (Meſeritz) u. in Oſtpreußen beſtand die Sekte der Antis 
trinitarier, die auch Unitarier oder Socinianer genannt wurden. 
Noch um 1800 ſoll e. gedrucktes Verzeichnis der dieſer Sekte 
angehörig geweſenen Witglieder exiſtiert haben. Wer kann über 
dasſelbe Auskunft geben? 3. Geſucht wird Auskunft a) über die 
Vorfahren des Bürgers u. Schneidermeiſters Friedrich Brach— 
vogel, dem von ſeinen 3 Frauen Dorothea geb. Janſin oder Ja— 
nowska, Eliſabeth (Zuname unbekannt) u. Maria, geb. Kaſſinski, 
zwiſchen 1689 u. 1724 ſechs Kinder in Marggrabowa geboren 
wurden, u. b) über d. Verbleib der Hausbibel ſeines Sohnes, des 
Großbürgers Andreas Br. in M., die im Nekrologe des Evang. 
Gemeindebl. 1855, S. 45, 46 erwähnt wird. 

Berlin, NW. 21, Bugenhagenſtr. 811. P. Fr. W. Brach vogel. 


Nr. 212. Degener. 

Ich ſuche ſämtliche Angaben über meine Familie aus dem 
18., 17. Jahrh. u. weiter zurück. Die Familie ift im Braunſchwei⸗ 
giſchen u. Lüneburgiſchen anſäſſig geweſen, fie hat auch in Dome 
burg, Berlin, Bremen, Brügge u. Amſterdam feit dem 16. Jahr- 
hundert gelebt. Für freundliche direkte Angaben oder für Hin— 
weiſe, wo Angaben zu finden ſind, bin ich dankbar. 

Leipzig, Marienhöhe, Naunhoferſtr. 1. H. A. L. Degener. 


Nr. 213. v. Dennſtedt etc. v. Wittern. 
(Fortſetzung aus Heft 5, Seite 83). 

11. Chriſtine v. W., geb. ca. 1565, verm. m. Hans v. Denn⸗ 
ſtedt, Churf. Rat u. Amtmann zu Neuſtädtlein; 12. Amalie v. 
W., geb. ca. 1566, verm. m. Caſpar v. Reined u. Mühlberg, 
Wittern, Elsleben; 13. Ewald v. W., geb. ca. 1543, verm. m. Ka⸗ 
tharina v. Schiedungen (urt. 1585 — 1618); 14. Ewald Hieronymus 
v. W., Sohn Ewalds Nr. 13 (urt. 1602 — 62); 15. Adolarius v. W., 
Bruder v. 14., T 8. 4. 1620 Mühlberg; verm. 1. ca. 1606 m. Si- 
bylle v. Berg, T 21. 5. 1608; verm. 2. ca. 1611 m. Martha Maria 
v. Hoenniger (Hans v. H. a. Oſthauſen, Tochter); 16. Felicitas Ju- 
liana v. W., geb. v. Hopffgarten, verm. 28. 11. 1614 Schlotheim 
[Dietrichs v. 9. u. Unna Sophie v. Rurleben a. Aßleben, Tochter]; 
17. Anna Eliſabeth v. W., geb. 16. 6. 1594 Weimar, verm. 20. 4. 
1635 Tonndorf, m. Caſpar Heinrich v. Grießheim a. Wolfershauſen; 
18. Sophie v. W., geb. 29. 7. 1597 Weimar, verm. m. Alexander 
v. u. auf Eich(en)berg; 19. Dorothea Maria v. W., geb. 26. 9. 1614 
Weimar, verm. 15. 9. 1634 Tonndorf, m. Wolf Chriſtoph v. Kraf- 
kau, Gräfl. Schwarzb. Rat u. Oberamtmann zu Rudolftadt; 20. 
Carl v. Wittern, geb. 12. 3. 1617 Mühlberg i. Th. 

Leipzig ⸗Eutritzſch, Bleichertſtr. g. v. Wittern, Major. 


Nr. 211. van Dod. 

Iſt e. Wappen der holländiſchen Familie (van) Dyck be⸗ 
kannt? Dieſe Familie oder viele Perſonen dieſes Namens ſind 
ungefähr 1540 — 1600 von Holland nach Weſtpreußen in die Dans 
ziger Weichſelniederung als Mennoniten eingewandert. Für 
jede Mitteilung bin ich ſehr dankbar. Unkoſten werden ſofort 
vergütet. 

Gr. Montan b. Kl. Montan W.⸗P. Erich Dyck, Landwirt. 


Nr. 215. Giſſingen (Gieſing). Henner. Kügelgen. Stadler. 
Bin für jede Nachricht, auch über lebende Mitglieder der 
Familie, dankbar. Bekannt ift: Stammtafel aus Rirheim (Elſaß) 
1656—1912, Rappolt8weiler 1584 — 1750, Ellbach (Elſaß) 1782 — 1912, 
Altach 1818 - 1912, Altenſtadt bei Feldkirch 1750 — 1812. — Geſucht 
Ahnen der Eheleute Jacob Henner u. M. Diettmann, ca. 1730, 
Bernweiler. — Eltern des Joh. Kügelgen, © M. A. Gaur, * 
1751 Hangelar. — Ahnen der Eheleute Joh. Stadler, *.... 
Münſter (Elſaß), co A. M. Kämpf, 1704 Kuſel, (Emigrant). 
Ründeroth. Apotheker Karl Giſſinger. 


Nr. 216. Gleim. 
Wer waren die Vorfahren des Dichters Joh. Wilh. Ldw. 
Gleim, geb. 1719 2. 4. Ermsleben, 1803 18. 2. Halberſtadt. 
Leipzig. von Pannwitz. 


Nr. 217. von Itzenplitz. Schindler. 
Anna Louife von J., O Berlin ca. 1830 Auguſt Fürchtegott 
Schindler aus Döbeln. Angaben über Vorfahren beider zwecks 


Aufſtellung e. Ahnentafel erbeten. Wo ift e. Stammbaum von Z. 
(Grafen v. J. ſind bekannt) zu finden? 
Leipzig, Ferdinand⸗Rhodeſtr. 3. Peter von Gebhardt. 


Nr. 218. v. Klocke. 
Am 1. November 1731 ſtarb zu Soeſt der daſelbſt im Auguſt 
1689 geborene Lieutenant a. D. des kurſächſiſchen Leibregiments 
zu Fuß Johann Philipp Rudolf von Klocke. Wo befindet 
ſich Material über dieſes Regiment? Gibt es gedruckte Stamm— 
liſten und e. Regimentsgeſchichte? 
München. Frdr. v. Klocke, stud. hist. 


Nr. 219. Hannoverſche Adelsfamilie. 

Welche hannov. Adelsfamilie hatte unter dem Haſſe Königs 
Georg II. von England zu leiden? Dieſer hatte als Kronprinz 
von dem Haupte der Familie, der die gefangene Prinz. von 
Aldhen zu bewachen hatte, Zutritt verlangt zur Mutter. Er 
wurde ihm auf Grund des kgl. Verbotes verweigert und ver— 
folgte Georg II., zur Regierung gelangt, die Familie. Das 
Haupt endete aus Verzweiflung durch Selbſtmord. 
Straßburg i. Elſ., Taulerſtr. 31. Frau Geheimrat Ledderhoſe. 


Nr. 220. Harſcher. 

In Bern beſtand im 16. und 17. Jahrh. e. bedeutendes 
Handelshaus namens Harſcher. Wer gibt mir darüber Aus— 
kunft? Desgleichen über verſchiedene Mitglieder der Familie, 
die als Gelehrte ſich e. Namen gemacht haben. 

Straßburg i. Elſ., Taulerſtr. 31. Frau Geheimrat Ledderhoſe. 


Nr. 221. Kirchenbücher der holland. reform. Gemeinde 
in Paris. 

Exiſtieren die Kirchenbücher der holländiſchen (reform. ) Ges 
meinde in Paris von 1760—70 noch und wie ift die Adreſſe, an 
die ich mich wenden muß, um Auszüge zu erhalten? 
Straßburg i. Elf., Taulerſtr. 31. Frau Geheimrat Ledderhoſe. 


Nr. 222. von Küſter. 

Erbitte Nachrichten über Eliſabeth v. Küſter a. d. H. Lome 
nitz, Tochter e. Geſandten, lebte 1855 u. 1865 im München. Wer 
ſind ihre nächſten noch lebenden Verwandten? 

Caſſel, Reginaftr. 14. v. Schack. 


Nr. 223. Ponchenius. 
Wer waren die Eltern des Dr. theol. u. Profeſſors in Königs- 
berg Levin Ponchen ius aus Lübeck, Hofprediger,“ 1594 26. 10., 
+ 1648 4. 5. u. die feiner Frau Katharina Francke aus Barten⸗ 
ftein, * 1600 31. 7., f 1654 11. 5, co 1622 3. 10. 
Liegnitz. von Pannwitz. 


Nr. 221. Großkopf. 

1. Träger des Namens „Großkopf“, 1600 — 1800 in Thü⸗ 
ringen (ſpeziell G.= Gotha) geſucht. — 2. Nachrichten über 
Herkunft u. Aſzendenz des Hans Großkopf, co 1683 zu Efchen- 
bergen b. Gotha mit Catharina Oßwald erbeten. 

Schwerin i. M., Wallſtr. 11 A. K. Großkopf. 


Nr. 225. Harſcher. 

Am 6. Oktober 1864 ſtarb zu Mannheim der großh. bad. 
Hofgerichtsadvokat J. Harſcher, nachdem ihm Gattin, geb. Thor- 
becke, und 3 Kinder im Tode vorangegangen waren. Harſcher hat 
1827 die auf die Familie bezüglichen Papiere erhalten von dem 
16. Jan. 1827 zu Dillenburg verſtorbenen naſſauiſchen Vize» 
präſident Ludwig Harſchel, Freiherrn v. Almendingen. Wo kann 
ich Nachforſchung halten, um zu erfahren, wohin die Papiere 
gekommen ſind? 

Straßburg i. Elſ., Taulerſtr. 31. Frau Geheimrat Ledderhoſe. 


Nr. 226. Herſing. 

Heinrich Andreas Herſing, evang. Sohn von Konrad 
Herſing, Herzoglich Braunſchweigiſcher Grenadier, Hofbeſitzer in 
Aederſtedt, Kreis Oſchersleben, wurde am 28. 2. 1808 getraut mit 
Chriſtine Eliſabeth Seeliger. Wann und wo wurde Konrad 
Herſing geboren? Wer waren feine Eltern, Großeltern u. weitere 
Vorfahren? 


Kreuznach. Geh. San.⸗Rat Prof. Dr. Herſing. 


Nr. 227. von Kotze. 

Bitte um Vervollſtändigung bezw. Ergänzung: 6. Hans v. 
Roge, *? Jan. 1445 zu 7, t Gr. Germersleben 29. 4. 1535, verm. 
2 1466 mit Anna aus dem Windel a. d. 9. Kroſigk oder Wettin ? 
Wo vermählt? T 18. 5. 1501 wo? Wann u. wo ift Anna geboren? 


— 7. Hermann v. Kotze, wo? 5. 6. 1475, T wo? 13. 9. 1536, 
verm. wo? wann? 1502 mit Kunigunde v. d. Schulenburg aus 
Butzendorf? F 14. 3. 1539 wo? Wann u. wo ift Kunigunde *? 
— 8. Hans v. Koge, wo? 11. 6. 1508, 7 Warsleben 3. 8. 1559, 
verm. wo? 26. 4. 1534 mit Dorothea v. Alten a. d. 9. Wiltenburg, 
7 Gr. Germersleben 21. 9. 1575. Wann u. wo iſt Dorothea *? 
— 9. Hans v. Kotze, wo? 15. 12. 1546, f wo? 18. 8. 1616, verm. 
wo? 1.22. 11. 1579 mit Anna v. Bartensleben a. d. H. Wolfsburg, 
T Gr. Germersleben 14. 4. 1604. Wann u. wo ift Anna *? 
II. Gröbzig 24. 4. 1611 mit Dorothea v. dem Werder od. Werther? 
a. d. 9. Gröbzig. Wann u. wo ift Dorothea * u. F? — 10. Aus 
I. Ehe Hans Hermann v. Koge, * wo? 24. 9. 1594, FT Magdeburg 
13. 4 1626, verm. wo? 25. 5. 1617 mit Suſanna v. Berlepſch a. d. 
H. Gr. Bodungen, 7 Magdeburg 29. 10. 1736. Wann u. wo iſt 
Suſanne *? — 11. Chriſtian v. Koge, * wo? 13. 9. 1623, t (ers 
ſtochen) Magdeburg? 11. 3. 1650, verm. Rotenberg? 1646 mit 
Katharina Maria v. Königsmarck a. d. G. Retzlin, F wo? 22. 11. 
1684. Wann u. wo ift Maria *? — 12. Adam Hermann v. Koge: 
* wo? 2. 11. 1650, T Gr. Germersleben 12. 4. 1690, verm. wo? 
27. 6. 1671 mit Magdalene Elife v. Kreutzen a. d. 9. Schweickers⸗ 
heim oder Skoyer? 7 Gr. Germersleben 12. 11. 1791. Wann u. 
wo iſt Magdalene *? 
Potsdam, Viktoriaſtr. 17. von Kotze, Hauptmann a. D. 


Nr. 228. v. Lugeln. 

Geſucht Nachrichten über die Familie von Lugeln. Das 
Wappen dieſer Familie iſt im Alten Siebmacher (1772) in Teil! 
auf Tafel 142 unter den heſſiſchen enthalten. Woher ſtammt die 
Familie? Sind noch Träger dieſes Namens am Leben? 

Roßlau i. Anhalt. Albert Lucklum. 


Nr. 229. von Milckau. v. d. Pforte. v. Falkenſtein. 
von Zehmen. 

Zur Vervollſtändigung der Ahnentafel erſuche ich um Er— 
gän zungen: 1. Johanne Eleonore Friederike von Milckau, 
Tochter v. Gen.⸗Mj. Frdr. v. M. a. Kriebſtein, Lebuſſa u. f. w. 
(1671—1740) u. Urf. Elifab. v. Schönberg a. d. H. Pfaffroda (1685 
bis 1757) * wann u. wo? oo 1729. Lebuſſa: Mj. Chph. v. Zeh men 
a. Markerdorf u. f. w. (1693—1765; f 1762 Zſchippach. 2. Alxdr. 
Siegm. Gottlob v. d. Pforte a. Dallwitz, * 14. 6. 1754 wo? f 1835 
œo wann u. wo? (aufgeboten 1788 in Kittlitz): Charl. Friederika 
v. Heldreich (1771—1850). 3. Cath. Grfn. König v. Montferat, oo 
13. o. 25. 11. 1779 Venedig, f 7. 3. 1844 Dresden, wann u. wo? 
Heinr. Jof. Frhr. v. Falkenſtein a. Dittersbach (1763 — 1824 o. 42). 
Ihr Vater ...? Ihre Mutter e. geborene von Schwarz ...? 

Bautzen. Moritz Baſtian von Zehmen. 


Nr. 230. Raven. 

Ausweislich des Kirchenbuchs iſt 4. Juni 1829 zu Lychen 
(Krs. Templin) geboren Ernſt Auguft Theodor Raven als 
Sohn des Apothekers Martin Theodor Chriſtian Raven 
u. Juliane Sophie Charlotte geb. Asmuß. Geſucht werden 
Nachrichten über den Verbleib des E. A. Th. Raven. Hat bere 
ſelbe Nachkommen hinterlaſſen? Mit wem vermählt, Todes- 
datum? Er ſoll zuletzt in London gelebt haben. 

Berlin- Wilmersdorf, Duisburgerſtr. 7. 

Winfried Raven. 


Nr. 231. Regiments⸗Stammliſte. (Fortſetzung von Seite 82). 

55. Klambeck, Joh. Heinr.: 1742 Gef At, t 1789. — 56. 
Kleinhans, Chrift.: 1794 Gett. f 1807. — 57. Kleinhans, 
Georg: * 1762, t 1835, Darmſtadt als Rentamtmann. — 58. 
Korngiebel, C. Juft.: 1777 Gett — 59. Kreß, Joh. Mars 
cus: 1756 Sek.-Lt., 7 1813. — 60. Krug, Georg: 1759 Gef At, 
— 61. Krug, Otto: 1794 Sek. Lt. 

Oranienſtein. Stabsarzt Dr. Has. 


Nr. 232. von Reinsperg. 

Ich ſuche: Eltern u. Großeltern der 6 Brüder von Reyns— 
burg (Regensperg), Georg, Balzer, John, Nickel, Melchior, Franz, 
welche 1565 u. 1573 Beſitzer der Lehengüter Berthelsdorf (Standes- 
herrſch. Gorau, Nd.⸗Lauſitz) u. Malwitz waren. Georg von R. 
(vermutl. Großv.) wurde 1509 zu Sagan mit Berthelsdf. belehnt. 
Mutter bez. Großmutter müſſen d. Familien Kalckreut (Haus 
Scheegeln), Löben (Nickern), Gersdorf (Kay) oder Kittlitz (Mal— 
mitz) angehört haben. In den Sorauer Akten der Staats— 
Archive Berlin u. Dresden fand ſich Geſuchtes nicht. — Mehr— 
ache Anzeichen weiſen auf Aufenthalt in Croſſen a. O. u. Franks 


furt a. O., vielleicht auch Beeskow, Storkow. Für erſteingehende 
urkundliche Feſtſtellung des Vaters u. Grokv. zahle ich je 30, 
der Mütter je 20 Mark. 
Graz, Eliſabetſtraße 77. 
v. Reinsperg, k. u. k. öſterr. Generalmajor. 


Nr. 233. Schendel). 

Am 16. Juni 1637 kaufte Chriſtian Schendel das Freis 
ſchulzengut Beyersdorf bei Polajewo um 800 poln. Gulden 
von Peter v. Czarnikau-Czarnkowski. Es werden geſucht An— 
gaben über: 1. Die Ehefrau des Chriſtian Sch. 2. Die Eltern 
des Chriſtian Sch. Von wo ſind letztere nach Polen eingewandert? 
Findet ſich der Name Schendel oder Schindel vor 1600 in den 
Provinzen Brandenburg u. Pommern? 

Biſſingen a. Enz, Württembg., Bahnhofſtr. 20 p. 

Ing. G. Schendell. 


Nr. 234. von Sobbe. von Hoelde. von Quaclen. 

von Kragen. von Haxthauſen. 

1. Suche Nachrichten über: a) den furfürftl. brandenburg. 
Generalmajor Heinrich von Sobbe von der Heyde, geb. um 1500. 
Wo findet man Näheres über brandenburg. Offiziere dieſer Zeit? 
b) die Familie von Hoelcke, 1809 ſoll e. Frau von Hoelde am 
Hofe Jèrome's in Caſſel Hofdame geweſen fein, verwandt mit 
Hptm. Philipp von Borcke zu Halle a. S., T 1823 in Weferlingen, 
oo mit Wilhelmine von Sobbe. c) Die Familie von Quaelen 
(Qualen), ein däniſch-holſteiniſches Geſchlecht. Wappen? d) Die 
Familie von Kragen aus dem Sächſiſchen, auch im Brauns 
ſchweigiſchen begütert in Schwentz (wo gelegen d). Wappen nach 
Siebmacher 1612 e. goldener dreiarmiger Leuchter in Blau, desgl. 
ſo auf Grabſtein von Bocholtz in Soeſt. 2) Wo befindet ſich 
das Archiv d. Familie v. Haxthauſen? 

Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 


Nr. 235. Stipendien: Wolters. Bruckmann. Musculus. 
Volckmann. 

Da ich vermute, daß die Verwaltungen der unten ange— 
gebenen Stipendien im Beſitz ausführlicher Stammbäume ſind, 
iſt es mir ſehr erwünſcht, zu erfahren, wo dieſelben geführt 
werden. 1. Stipendium Wolters, Stifter: Stefan Wolters u. 
Anna von Silvaden, Bremen, 1600. — 2. Stipendium Brud- 
mann, Stifter: Maria Bruckmann u. Prof. Sartorius, wabhr- 
ſcheinlich Ende des 16. Jahrh. — 3. Stipendium Musculus, 
Stifter: Johann Musculus u. Charlotte Czellius (Berlin“), 
wahrſcheinlich Anfang des 16. Jahrh. — 4. Stipendium Volck⸗ 
mann, Stifter: Wwe. Dr. Paulus Volckmann, Gertrud Hedwig, 
geb. Weſenfeld, Berlin, Joachimthalſches Gymnaſium, 1721. 
Ich bitte alle diejenigen, die mir über die Stipendien Nach— 
richt geben können, höflichſt um Mitteilung. 

Wermelskirchen. Georg Schumacher. 


Nr. 236. Thilenius. 

Joh. Heinr. Th. * 1696, f 1766 Eddigehauſen war bis 1715 
Chirurg bei der Kaiſerl. Armee in Brabant. Wo könnte Näheres 
darüber zu erfahren ſein? 1742 ff. nennt er ſich in Urkunden 
Comes Palatinus Caeſareus; die Archive in Wien uſw. ent⸗ 
halten nichts über die Titelverleihung. Geſucht werden Urkunde 
der Verleihung oder von Th. ausgeſtellte Urkunden. 

Hamburg 37. Profeſſor Dr. Vhilentus. 


Nr. 237. Vogtherr. 

1. Kann Todesort u. -zeit e. Georg Ferdinand Bogt- 
herr angeg. werden, der bis 1804 in Crailsheim Unteroffizier 
war? — 2. Von den — mit Vornamen u. Geburtszeit bekannten 
— Kindern des Kommerzial-Kommiſſarius Johann Friedrich 
Vogtherr zu Sommerhauſen a. Main (F 1820), ſollen e. oder 
einige nach Köln a. Rh. verzogen ſein. Was iſt über ſie u. ihre 
etwaigen Nachkommen bekannt? — 3. Ich erſuche um Nachrichten 
über Vorkommen des Namens Vogtherr, u. zwar für die Zeit 
vor 1525 ganz allgemein, für die ſpätere Zeit für alle Gegenden 
mit Ausnahme von Bayern u. Württemberg. Vor 1525 ſcheint 
die Familie hauptſächlich im bayeriſchen u. württembergiſchen 
Schwaben anſäſſig geweſen zu ſein. 

Bayreuth, Hofgartenſtr. 1. Konſiſt.⸗Rat Dr. Fr. Vogtherr. 


Nr. 238. Viering. Gödens. 
Nachricht erbeten: 1. üb. Fam. Viering in Gardelegen um 
1700; 2. üb. e. Prediger V. um 1795 in Jauer (od. Nauen ?); A 


— A wë 


desgl. um 1800 in Bredow (Havelland); A. üb. Apotheker Gilling 

in Templin i. d. M. um 1800. — Geſchichte des Ortes u. Schloſſes 

Neuſtadt⸗Gödens i. Oſtfriesland; Erklärung des Namens Gödens. 
Senftenberg N. L. Dr. Herdtmann. 


Nr. 239. v. Wobeſer. v. Schrader. v. Druchtleben. v. Noſtitz. 

1. Geſucht 8 Ahnen der Eleonore Charlotte Erdmuthe von 
Wobeſer, * 3. 11. 1737, f 6. 11. 1772, oo 17. 1. 1753 Frdr. Albr. 
v. Götz; 8 Ahnen d. Carl Heinr. (Ehrenreich) v. Gersdorf, Khr. 
u. Frſtm. a. Hermsdorf (* 29. 6. 1729, f 3. 4. 1786) u. 8 Ahnen 
feiner Gattin Joh. Whim. v. Knoch a. d. 9. Pritzen, oo 6. 6. 1759. 


— 2. Iſt Kilian v. Schrader (1708 geadelt) Geh. Juſt.⸗Rat a. 
Culpin, * 1655, f 27. 9. 1721, der Vater von Amalie v. Schradern, 
00 171“ Joh. Conr. von Fabrice, wann find diefe *, oo, FF — 3. 
Eliſab. Albert. Aug. v. Druchtleben, * 8.9. 1718, 0 1736, Juſtus 
Ludw. v. Fabrice, Tochter v. Joh. Aug. v. D. Gnltnt. u. Cath. 
Marg. v. Meyern. Wann *, oo, TS, Geſucht je 8 Ahnen. — 4. 
Sit Charl. Chriſtiane v. Noſtitz, * 18. 12. 1719, + 10. 8. 1791, 
oO? Hs. Kaſp. Ehrenr. v. Schönberg a. Zſcheiten, die Tochter v. 
Joh. Hartw. Gotth. v. Noſtitz a. Ullersdorf? Gefucht je 4 Ahnen. 
Bautzen. Moritz Baſtian von Zehmen. 


Antworten auf die Rundfragen. 


Zu Nr. 102. (1911). Winter von Alzey. 

Giſelbert, Bruder des Winter von Alzey erſcheint als 
Zeuge in einer Urkunde vom 11. April 1277, It. welcher Philipp 11. 
von Falkenſtein dem Rheinpfalzgrafen Ludwig II. Burg und 
Stadt Caub verkauft. — Werner Winter von Alzey quittiert 
dem Wildgrafen Johann von Daun über Zahlung von 30 Pf. 
Heller aus dem Zolle zu Caub. 1344 Dezemb. 3. (Dr. Sauer, 
Naſſ. Urk. Buch.) 


Neuſtadt. Eugen Wolker, Eiſenb.⸗Sekretär. 


Zu Nr. 112. (1911). Kietz. , 

Aus Münchener Adreßbuch 1912: Kietz, Otto, Buchhd. 
Geh., Kazmaierſtr. 1811; Kitz, Anna, Privatiere, Reifingerftr. 15111; 
Kitz, Bruno, Vertr. der Firma Wilh. Morell, Tachometerwerke 
Leipzig, Vict. Scheffelſtr. 2211; Kitz, Herm., Bur. f. Kommiſſ.⸗ 
Verlag und Inſeratenweſen, Fröbelſtr. IN. 

München, Klarſtr. 4. Helmut Frhr. v. Tautphoeus. 


Zu Nr. 221. (1911). Nagengaſt. 

Ein General-Perſonal⸗Schematismus der Erzdiözefe Bams 
berg 1007—1907 von Wachter (Bamberg 1908) ift in der Som, 
berger Druckerei Johann Nagengaſt gedruckt, er führt vier 
katholiſche Geiſtliche des Namens Nagengaſt aus alter und 
neuer Zeit auf. In Roth b. Wrnbg. iſt ſoviel erinnerlich ein 
Bahnbeamter N. 

Bayreuth. Konſiſtorialrat Dr. Vogtherr. 

Zu Nr. 281, 2. (1911). 

Bertram von Lütze nrath war 1594 Droſt in Burgſteinfurt. 

Auskunft über ihn wird Prof. Dr. Döhmann in Burgfteinfurt 


geben können. 
C Dr. Edel. 


elle. 
Zu Nr. 293. (1911.) von Zanthier. 

Ein fpäterer Pfarrer Heinrich Wilhelm Weiß von Miſtel⸗ 
bach (Oberfr.) war um 1726 Hofmeiſter bei einem churſächſiſchen 
Oberleutnant von Zanthier zu Proſik 1½ Stunden von Torgau. 
(Prückner, Bayhreuthiſche Pfarreien, Bd. A, S. 80, Manujfr. 
im Beſ. d. hiſtor. Vereins für Oberfranken.) 

Bayreuth, Hofgartenſtr. 1. Konſiſtorialrat Dr. Vogtherr. 


Zu Nr. 23. Pfretſchner. 

Hans Herold, Ratsverwandter zu Saalfeld, f 1530 daſelbſt, 
ux. Margareta, Veit Pfrützſchners zu Würtzbach T. Dreyhaupt, 
Beſchreibung des Saalkreiſes, Bd. 2, Genealog. Beilage S. 64. 

Leipzig. Hans Schulz. 


Zu Nr. 18. von ODeynhauſen. 

Göda Sophie von Oeynhauſen, co 1668 mit Johann 
von Amboten zu Padolorn in Curland. Franz Wolrad von 
Oeynhauſen, Domherr zu Paderborn war ihr Bruder (Fahne, 
Geſch. d. Herren v. Hövel). 

Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 

Zu Nr. 50. Haug. 

Haug oder Hauck in der Rheinpfalz ſehr verbreitet. Aus⸗ 
kunft ev. beim Bürgermeiſteramt Landau, welches nähere Adreſſen 
mitteilen kann. 

Biſchweiler. Notar Wündiſch. 


Zu Nr. 59. Schulz(e). Schultz. Scholz. 
Vielleicht führt folgende Notiz auf die Spur: Chriſtian 
Leopold Schultz, * 10. 10. 1751 in Breslau, f 7. Mai 1812 in 
Hördt, war Sohn des 1777 bereits verſtorbenen Säklers Friedrich 
Wilhelm Schultz in Breslau. Die Nachkommen kann ich auf 
Wunſch mitteilen. 


Biſchweiler. Notar Wündiſch. 


Zu Nr. 63. Villon. 
Vielleicht gibt § aa g Bordier La France Protestante Auskunft. 
Biſchweiler. Notar Wündiſch. 


Zu Nr. 75. Cordemann. 
Auskunft kann wohl erteilen Regierungsrat Cordemann 
in Diedenhofen. 
Biſchweiler. Notar Wündiſch. 


Zu Nr. 105. Jeruſalem. 
Apotheker Jeruſalem sen. wohnt in Köln. 
Ründeroth. Giſſinger. 


Zu Nr. 110. Ley. 

Johann Ley, Witwer von Barbara Oblinger, heiratete in 
Biſchweiler 1737 Barbara Wernert. Seine in Biſchweiler ges 
borenen Kinder waren: Johann, 16. 10. 1735, Johann Georg, 
* 1. 5. 1738. Die Familie Ley findet ſich heute noch in Hagenau, 
Kaltenhauſen u. Wittersheim. Für die Feſtſtellung des Urſprungs 
dieſer Familien geben vermutlich die Kirchenbücher der Stadt 
Hagenau Aufſchluß. 


Biſchweiler. Notar Wündiſch. 


Zu Nr. 130. Prinz. 
Conſiſtorialdirektor Carl Eugen Prinz, 1815 in Landau 
als Sohn e. Buchdruckereibeſitzers, von 1851 bis 1861 Vorſtand 


des pfälz. Conſiſtoriums in Speier, T 13. 3. 1891 in Weyher 


bei Landau (Pfalz). Ein Sohn desſelben Robert Prinz, Ober⸗ 
landesgerichtsrat a. D., wohnt in München. 
Neuſtadt. Eugen Welcker. 


Zu Nr. 119. v. Lüttwitz. 
Hans Melchior von Lüttwitz, * 1612, f 1689 3. 8., co Magda⸗ 
lena von Schweinichen. 


N, 
Balthaſar Siegismund von Lüttwitz, 1658 10. 6., co Helene 
(Magdalene) Dorothea v. Aulock, T 1736 16. 3. 
Liegnitz. von Pannwitz. 


Zu Nr. 51. Schnabel. 

Im 18. Jahrh. lebte hier e. Heinrich Schnabel, war 16. 7. 
1706 *, wo, ift zurzeit nicht bekannt, T 24. Febr. 1797 hier. Seine 
Gattin war e. Johanne Gerdraut Fues, f 1782. Er hatte e. Sohn, 
der Dr. war. Schnabel hat ſich um die hieſige evangeliſche Ge⸗ 
meinde ſehr verdient gemacht. Näheres über ſein Wirken bringt 
die „Geſchichte der evangel. Gemeinde Bergiſch⸗Gladbach“ von 
Paſtor Rheſe. Statt Heinrich wird verſchiedentlich auch der Vor⸗ 
name Henrich genannt. Ueber das Wappen ſagt die genannte 
Schrift: „Dann folgt das Wappen der Schnabel; auf dem Schild 
drei Kleeblätter, zwei oben, eins darunter, auf dem Helme ein 
Vogel mit langem Schnabel.“ 

Bergiſch⸗ Gladbach. Richard Feiber, Hauptmann. 


Familie Schnabel wohnt in Gummersbach. A. Sch., Rent⸗ 
ner, Leo Sch., Fabrikant, O. Sch., Kaufmann. 
Ründeroth. Apotheker Giſſinger. 


Zu Nr. 152. Schürer von Waldſtein. 

Schürer von Waldheim, e. Zweig nach Halberſtadt u. 
Wittenberg, von dieſem ſtammt: Henning Schürer, Ratsherr in 
Halberſtadt, co mit Margarethe Beremdes, Halberſtadt 1563, 
F Leipzig 1615, 13. 8., Bürger u. Buchhändler in Leipzig. Nach 
kommen bekannt. Mit Henning Schürer ſtirbt 1650 dieſer Leip⸗ 
ziger Zweig aus. 

Dresden», Jägerſtr. 6. Frhr. v. Welck, Major. 


Zu Nr. 159. Prinz Heinrich⸗ Regiment. 

Rot. Prinz Heinrich Nr. 35, 1740 aus Leib-Komp.-Regt. 6 
in Potsdam errichtet, ſtand in Spandau, 1806 aufgelöſt (Rangs 
liſte 1786. 1806), Regimentslifte vielleicht im Kriegsminiſterium. 

Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 


Zu Nr. 163. Schabbel. 

Jakob Schabbel, Bürgermeiſter in Wismar. Seine Toch— 
ter Anng Sophia heiratete 8. Febr. 1625 David Glogin (Advo— 
fat in RNoſtock, 1642 Syndikus, 1666 Bürgermeiſter in Lübeck, 
+t 1671). Sein Sohn Heinrich Schabbel, Kaufmann, errichtete 
1637 e. Stiftung, aus deren Zinſen vier Studenten der Theologie, 
unter Vorzug der Familie des Stifters unterſtützt werden follen. 
(Neue Lübeckſche Blätter 1837 Nr. 11, S. 82. Verzeichnis der 
Privat⸗Wohltätigkeits-Anſtalten im Lübeckſchen Freiſtaate 1901, 


S. 110, 111). i 
Dr. Funk. 


Yübed. 

Zu Nr. 164. Braunwald. 

Im Großherzogl. Medlenburg.-Schwerinfchen Staatskalen— 
der von 1853 iſt auf Seite 65 der Poſtmeiſter Wilh. Braun— 
wald in Dömitz aufgeführt. Die Apotheke in Dömitz hatte da= 
mals der Apotheker Spangenberg (nicht Braunwald). In v. Welle, 
Gründliche Nachrichten von Lübeck, 3. Ausgabe, Lübeck 1787, fin- 
det fidh im Verzeichnis der Süͤbſkribenten Herr Geo. Eberh. Brauns 
waldt erwähnt, ebenfalls Herr Friederich Grautoff. Falls Auguſt 
Grautopf zur Familie Grautoff gehört, würde e. Anfrage beim 
Lübecker Staatsarchiv von großem Erfolg ſein, zumal die Be— 
ziehungen der Familie Braunwaldt zu Lübeck auch daraus her— 
vorgehen, daß Geo. Eberh. Braunwaldt, der aber auch der Groß— 
vater des in Nr. 164 genannten Geo. Eberh. Braunwald ſein 
kann, in Lübeck gewohnt hat. 

Hamburg, Hermannſtr. 201. Rechtsanw. Dr. Reimers. 


Zu Nr. 168. von Dobbelſtein, von Cortenbach. 

Steinen, Weſtfäl. Gefh., nennt Margaretha v. Corten— 
bach, co Hermann v. Dobbelſtein zu Niederhaven um 1500 
u. Margar. v. Cortenbach, oo Arnold v. Dobbelſtein um 1550, 
ferner Adrian v. Neſſelrode zu Wyler, co Maria v. Dobbelſtein 
um 1500. Goswin v. Cortenbach, co Belia Guyn v. Amſtenradt 
u. 1420 (führt Schlangenkreuz wie Dobbelſtein nur mit 3 Kugeln, 
ſcheinbar eines Stammes). 


Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 


Zu Nr. 171. von Goeben. 

Sophie Amalie Louiſe Roſine v. Goeben, Tochter des 
Heinr. Chriſtian v. G. a. Poggemühlen u. Oefe, Landrat, u. 
der Sophie Wilhelmine v. Heimburg, * 14. 7. 1776 a. Doeſe, 
t 12. 5. 1819 3. Bremervörde, Chanoineſſe d. Kl. Neuenwalde, 
co am 25. 4. 1814 a. Poggemühlen Johann Tiedemann, 
früher Bürgermſtr. v. Bremervörde, t 9. 6. 1825 daf. Dieſe Ehe 


kinderlos. 
Osnabrück. Frhr. v. d. Buſſche-Ippenburg. 


Zu Nr. 179. Kraichgau u. Odenwald. 

Die Familien der ſchwäbiſchen Reichsritterſchaft, Kanton 
Kraichgau, ſind aufgeführt in dem Buch von Dr. Heinrich Berg⸗ 
haus, „Deutſchland feit 100 Jahren“, Band Il Seite 238—241, 
die der fränkiſchen Reichsritterſchaft, Kanton Odenwald, daſelbſt 
Seite 241—248. Ein Verzeichnis der reichsritterſchaftlichen 
Familien im fränkiſchen Ritterfreife findet fidh auf Seite 269—270, 
darunter die Familie von Gemmingen mit 23 u. 5½ u. ¼ An⸗ 
teilen von Gütern, im ſchwäbiſchen Nitterfreife mit 24 Anteilen. 

Hamburg. Rechtsanwalt Dr. Reimers. 


Ein Verzeichnis derer am Ottenwald (Odenwald) einver- 
leibten Herren Mitglieder, gefertigt Menſe Junii 1789, findet fic 
im Reichs⸗Kitterſchaftlichen Schema. Wüſtenſtein 1791. 

St. Petersburg. C. v. Heſſe. 

Zu Nr. 182. Leupold. 

Oberſt Leupold, Bundeshaus, Bern. Die Familie iſt in 
Aarau (Schweiz) vertreten. 

Zürich. . Dr. Fr. Hegt. 

Das Dresdner Adreßbuch verzeichnet e. Reihe von Trägern 
des Namens Leupold, darunter den 2. Bürgermeiſter u. Stell— 
vertreter des Oberbürgermeiſters, jetzt a. D. 

Leipzig⸗Connewitz. Dr. E. Heydenreich. 

Die Familie Leupold war u. iſt meines Wiſſens noch 


heute ſeit einigen hundert Jahren in Bayreuth anſäſſig. Am 
12. 10. 1752 œ in Pegnitz der Heydud Johann Wolfgang Leupold 
Katharina Elifabeth Barbara Wündiſch, letztere * 23. 2. 1730 


in Pegnitz. 
Biſchweiler. Notar Wündiſch. 


Zu Nr. 183, 2. v. Haacke. 
Chriſtoph v. Burckersroda Amtmann zu Lützen auf Költzen f 1581 
ux. Il Sabina Marſchallin Goſſerſtedt. 


Georg v. Haacke auf Oberthau ux. Catharina von Burckersroda 
Költzen. 


Caſpar von Haacke auf Oberthau. 
Erfurt. v. Burkersroda. 


Zu Nr. 181. Meiß v. Elygau (Elgg). 

Aber die Eltern u. Großeltern der Barbara Meik v. Elgg 
kann Herr Major Walther v. Meiß im Kriegsminiſterium 
(Reichskanzlerplatz 4), Charlottenburg, der die Geſchichte der 
Junker v. M. von Zürich bearbeitet, genaue Auskunft geben. 

Zürich. Dr. Fr. Hegi. 

Zu Nr. 187. Niebecker. 

Die Lippeſche Kanzler Conrad Niebecker war der Sohn 
des Johannes Niebecker, 1576—1590 Richter in Horn (Lippe) und 
feiner Frau Margareta geb. Hahnebaum. Er war in 1. Ehe co 
mit Margarete Wiewald, in 2. Ehe mit Ilſabe Than. 

Detmold, Paulinenſtraße 27. Dr. med. Walter Petri. 


Zu Nr. 190. Reich v. Neichenftein. 

Die Eltern der Veronica Reich v. R., Gattin des Heinr. 
v. Nüneck zu Glatt waren: (Hans) Thüring 1 R. v. Reh., 1468 bis 
1501, feit 1485 Landvogt zu Röteln, F 1503, — u. Ennelin 
v. Jungingen, Tochter Ulrichs, 1503—1506. — (fhe. Stammtafel 
R. v. Rd. I bei Merz, Burgen des Sisgaus, 3. Bd., Tafel 10). 

Zürich. Dr. Fr. Hegi. 

Zu Nr. 195, 3. v. Peccatel. 

v. Peccatel, e. Mecklenburgiſche Familie, die 1775 mit 
Gotthard Carl Friedrich v. P. erloſchen iſt. Ihr Stammſitz liegt 
im Amte Stavenhagen. („Der Adel Mecklenburgs“ von Guſtav 
von Lehſten.) Näheres wird im Geheimen Haupt-Ardiv in 
Schwerin feſtzuſtellen ſein. 

Ludwigsluſt. Kammerherr von Leers. 


Zu Nr. 196. Sündermahler. 
Eine Familie Sünder, genannt Maler kommt öfter vor in 
den Kirchenbüchern zu Staffelſtein, Oberfr. 
Paſſau, Magelettig 6. Frhr. v. Andrian, 
Leutnant i. 16. Jnf.- Rgt. 


Zu Nr. 197. Tegeler. 

Nach dem Kirchenbuch von St. Petri zu Soeſt oo am 
25. 7. 1715 der Soeſter Stadtſekretär Tegeler Anna Elifabeth 
von Redberg (Retberg), nach v. Spieſſen, der wohl wiederum 
auf Goswin v. Michel's Genealogien fußt, die Tochter des 1615 *, 
1693 7 Gobel v. Retberg, Herrn zu Saſſendorf, und der 1666 + 
Anna Catharina v. Cubach; doch ergibt dieſe Filiation m. E. 
chronologiſche Schwierigkeiten. Vielleicht (7) ift fie die Tochter 
des däniſchen Hauptmanns, ſpäteren Bürgermeiſters von Soeſt 
Johann Rembert von Retberg, * 1654 F 1734, und der Helene 
Eliſabeth von Münnich, * 1679 f 1733. Tegeler ift wohl identiſch 
mit dem Ende des 17. u. Anfang des 18. Jahrhunderts häufiger 
in Soeſter Urkunden vorkommenden Stadtſekretärs Michael 
Tegeler. In welchem verwandtſchaftlichen Verhältnis dieſer zu 
Dr. jur. Johann (sic!) Rembert Tegeler, 1737—38 Bürgermeiſter 
von Soeſt, ſteht, kann ich 3. Zt. nicht ſagen. — Die Familie 
Tegeler (niederdeutſch = Ziegeler) führt im Schilde drei (2: 1) 
rechteckige Figuren, die wohl als Ziegelſteine anzusprechen find. 

München. Friedrich von Klocke. 


Zu Nr. 205. von Zaiskam. 

Werner von Zaiskam erſcheint 1547 als herzogl. Zweibrück. 
Hofmeiſter u. Amtmann, wurde 1551, als Herzog Wolfgang mit 
ſeinem Hof in die Oberpfalz reiſte, zum Mitglied der Statthalter⸗ 
ſchaft in Zweibrücken ernannt u. erſcheint am 24. 8. 1555 als 
Amtmann zu Meiſenheim u. Titularrat. Am 3. 3. 1559 wird 
er als Amtmann nach Neufaftel verſetzt (ef. Eid“, Hof⸗ u. Staats⸗ 
dienſt im Herzogtum Zweibrücken). 

Neuſtadt. Eugen Welder, Eiſenbahn⸗Sekretär. 


Adolf von den Velden, Registres de l’Eglise Réformée 
Néerlandaise de Frankenthal au Palatinat 1565—1689 I 
(Band 2 der von der „Société d'Histoire du Protestantisme 
Belge“ herausgegebenen „Documents historiques“), Bruxelles, 
Librairie évangélique, 129 Chaussee d' Ixelles, 1911. XV. + 244 
Seiten. 

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts flüchteten ihrer 
Religion wegen eine große Menge Niederländer flämiſchen und 
walloniſchen Stammes nach Deutſchland, zuerſt in die nächſtge⸗ 
legenen niederrheiniſchen Städte Aachen, Weſel und Köln, von 
da zum Teil nach Norddeutſchland, in der Hauptmenge aber nach 
Süden und Weſten, beſonders in die mitteldeutſchen Rheinlande. 
Ueberall, wo ſie hinkamen, nahm der Handel und die Induſtrie 
ebenſo wie das geiſtige Leben, Kunſt und Wiſſenſchaft, einen 
großen Aufſchwung. Konkurrenz und Geſchäftsintriguen oder 
auch Unduldſamkeit der lutheriſchen Geiſtlichen brachten aber 
viele der calviniſtiſchen Einwanderer aus Aachen, Köln und 
Frankfurt zum Weiterwandern. So kamen auch 58 flandrifche 
Familien aus Frankfurt 1562 ins Land des Pfalzgrafen Fried” 
rich, wo fie in Frankenthal eine neue Heimat fanden. Die Gee 
meinde hielt über ein Jahrhundert feſt geſchloſſen zuſammen, bis 
fie 1689 bet der furchtbaren Verwüſtung der Pfalz auseinander- 
geſprengt wurde. 

Daß dieſer mächtige Zuzug von betriebſamen fleißigen Men⸗ 
{cen von größter Bedeutung für Deutſchland war, ift wohl be 
kannt, aber mit die wichtigſten Quellen werden erſt jetzt allmäh⸗ 
lich der Forſchung zugänglich gemacht. Von drei alten, felb- 
ſtändigen flämiſchen Gemeinden haben ſich die Kirchenbücher er⸗ 
halten, von Frankenthal, Köln und Hanau, in Frankfurt hatte 
die große niederländiſche Gemeinde keine ſelbſtändigen Regifter, 
in anderen Städten, z. B. Oppenheim, ſind die Bücher verloren. 
Die Tauf» und Copulationsregiſter der niederländiſchen Gemeinde 
in Frankenthal, ein umfangreicher Band von 1565—1689, der 
jetzt im Stadtarchiv zu Fr. aufbewahrt wird, ſind erſt 1601 mit 
Benutzung älterer Zuſammenſtellungen vom Pfarrer Gaspard 
von der Heiden dem Jüngeren angelegt worden. Die erſte Hälfte 
dieſes Bandes), der die Taufen bringt, liegt uns jetzt in einer 
muſtergültigen Publikation von Dr. Adolf von den Velden in 
Weimar vor, der ſchon vor vier Jahren mit der vorbildlichen 


Herausgabe des Kirchenbuchs der franzöſiſchen reformierten Ge⸗ 


meinde zu Heidelberg 1569 — 1577 und Frankenthal in der Pfalz 
1577—1596 als erfter den bedeutungsvollen Schritt der Veröffent- 
lichung von Kirchenbüchern, der wichtigſten genealogiſchen Quellen, 
die wir haben, getan hat. 

Daß der Verlagsort Brüſſel und die Sprache von Titel und 
Einleitung die franzöſiſche iſt, wird zuerſt etwas befremden. Es 
iſt beſchämend, daß bei uns in Deutſchland für derartige wichtige 
und große Unternehmungen anſcheinend weder materielle noch 
ideale Hülfe zu finden iſt. Wir müſſen noch froh ſein, daß die 
„Société d'Histoire du Protestantisme Belge“ den Verlag Übers 
nommen und damit unſere genealogiſche und hiſtoriſche Literatur 
in ſehr werwoller Weiſe bereichert hat. 

Der wohl bald nachfolgende zweite Band des mit unge⸗ 
meiner Sorgfalt bearbeiteten Werkes wird die Trauungen und 
das jetzt noch ſchmerzlich vermißte Namensregiſter bringen. 
Hoffentlich werden dieſen beiden Heidelberger und Frankenthaler 
Kirchenbüchern, für deren Veröffentlichung wir dem Bearbeiter 
zu großem Danke verpflichtet find, noch viele deutſche Publika- 
tionen folgen. 

Marburg. Dr. Carl Knetſch. 


Urkundliche Beiträge zur Geſchichte der edlen Herren von 
Biberſtein und ihrer Güter. Aus dem handſchriftlichen 
Nachlaß des Generalmajors Paul Rogalla von Bieberſtein mits 
geteilt von Albert Hirtz. Bearbeitet, erläutert und um einen 
Regeſten⸗Nachtrag vermehrt von Jul. Helbig. Herausgegeben 
vom Verein für Heimatkunde des Jeſchken⸗Iſergaues. Reichen" 
berg in Deutſchböhmen, 1911. Selbſtverlag des Vereins für 


1) Wir finden darin eine Menge intereſſanter Namen. Ich greife mitt, 
kürlich nur ein paar heraus, wie Fremann, de Clerck, de Carmer (ſeit 1568), 
die Familie, aus der der berühmte preußiſche Großfanzier Graf von Garmer 
ſtammt (nach den Forſchungen von den Veldens), Behaghel (erft 1570), die 
Familie des Gießener Germaniſten, von den Velde (feit 1586), Malet (feit 
1655), Baunfchiffer (feit 16555. 


Bücherbeſprechungen. 


Heimatkunde des Jeſchken⸗Iſergaues, VIII und 498 Seiten mit 
Orts- u. Perſonenverzeichnis. Eine Wappentafel, zwei Stamm 
tafeln und ein Fakſimile einer Kaufurkunde. 

Das Werk enthält hauptſächlich Regeſten des alten Biber- 
ſteiniſchen Herrengeſchlechts, die der verſtorbene General-Major 
Rogalla v. Bieberſtein mit großem Fleiße geſammelt hat, ohne 
daß ſich jedoch daraus eine Zuſammengehörigkeit ſeiner Familie 
mit dem altböhmiſchen Geſchlechte der Herren von Biberſtein 
erweiſen ließe. Sehr wertvoll ſind aber auf jeden Fall die in 
dem Buche enthaltenen Urkundenauszüge für die Geſchichte des 
nordöſtlichen Böhmens und der Lauſitz. Weniger zuverläſſig ere 
ſcheinen hingegen die angefügten „Biberſtein⸗ Memorabilien“ von 
Julius Helwig, in denen ſich gleich auf der erſten Seite der grobe 
Irrtum findet, daß Friedrich I. v. Biberſtein, nach der Angabe 
auf der Stammtafel der Friedländer Linie geſtorben „angeblich 
1360“. als „Froquentant der Leipziger Univerfität“ 1346 (!) im- 
matrikuliert worden ſei, obgleich ja bekannterweiſe die Univerſität 
Leipzig erſt 1409 eröffnet wurde. 

Leipzig. Schmertoſch v. Rieſenthal. 


Ein Blatt aus der Geſchichte des evangeliſchen Pfarrhauſes 
von Karl Klingemann, Superintendent in Eſſen. Leipzig, 
Dieterich 1911. 55 S. 

Das Büchlein gibt in anſprechender Form Mitteilungen 
aus der Geſchichte der Familien Goedecke und Ballhorn; dabei 
fallen intereſſante Streiflichter kulturgeſchichtlicher Art auf das 
Pfarrhaus früherer Zeit, namentlich um 1725. Trotzdem erſcheint 
der Titel ein wenig anſpruchsvoll; „eines“ ſtatt „des Pfarr- 
hauſes“ wäre richtiger. 

Freiberg. 


Zur Minifterialenfrage von Georg Caro. 

In den Nova Turicensia (Beiträge zur Schweizeriſchen 
und Züricheriſchen Geſchichte) Zürich, Beer 1911, liefert der be- 
kannte, kürzlich verſtorbene, Züricher Wirtſchaftshiſtoriker G. Caro 
einen Beitrag zur Löſung dieſes Problems nach der rechtlichen 
und ſozialen Seite. Caro ſchenkt einigen Miniſterialengruppen 
kleinerer Herren Aufmerkſamkeit, der Grafen v. Heiligenberg, 
ferner der Freiherren v. Regensberg, der Grafen v. Rapperswil. 
— Aus den nicht gerade ſehr klar und überſichtlich gruppierten 
Ausführungen des Verfaſſers, deſſen Unterſuchungen unſeres 
Erachtens nach hätten eindringender und damit gewinnbringender 
ſein dürfen, ſcheinen als ſeine vorſichtigen Schlüſſe angenommen 
werden zu dürfen, daß bei der Entſtehungsfrage der Minifteria- 
lität aller Nachdruck auf das Schickſal der freien Leute (heißt 
doch wohl „freien Herren“) fällt. Wir perſönlich vermuteten 
auch ſchon bei der genealogiſchen Bearbeitung der Herren v. Lägern, 
daß die freien Herren v. Boppelſen ſich in die freien Herren 
v. Buchs verwandelt haben und daß dieſe dann Miniſterialen 
der Freiherren v. Regensberg geworden ſind. l 

Zürich. Dr. Friedr. Hegi. 


Alfred Krell, Herzog Johann Adolf I von Sachſen⸗Weißen⸗ 
fels als ſächſiſcher Feldmarſchall, mit beſonderer Rückſicht 
auf feinen Anteil am 4. ſchleſiſchen Krieg. Mit einem Bildnis. 
Leipzig, Dieterich'ſche Verlagsbuchhandlung (Theodor Weicher) 
1911. 189 S. 8. Preis: 4.50 M. 

Kriegsgeſchichtliche Einzeldarſtellungen liegen an ſich den 
Intereſſen unſerer Leſer wohl ziemlich fern. Indeſſen hebt der 
Verfaſſer der vorliegenden Abhandlung mit Recht hervor, daß 
ſeine Arbeit zum erſten Mal ein Charakterbild des Herzogs 
gibt, welcher eine ehrliche und tapfere Soldatennatur und ge— 
wiſſenhafter Regent, aber kein Feldherr war. Die Darſtellung 
iſt klar und gewandt und bringt manche Einzelheiten in neuer 
Beleuchtung; freilich wird die Auffaſſung Krells nicht ganz uns 
beſtritten bleiben. Der Gegenſtand des Buches läßt die höchſt 
anerkennenswerte Tätigkeit des Landesherrn und die Familien- 
geſchichte natürlich weniger hervortreten, und man möchte wünſchen, 
daß der Verf. ein vollſtändiges Lebensbild ſeines Helden gegeben 
hätte, da ſich wohl nicht ſo bald wieder ein Forſcher mit ihm 
beſchäftigen wird. Gewundert hat es den Ref., daß für die 
genealogiſchen Daten nicht Poſſes „Wettiner“ zu Grunde gelegt 
worden ſind. 

Leipzig. 


Schwen. 


Ernſt Devrient. 


Georg Thierer, Ortsgeſchichte von Guffenftadt auf der 
ſchwäbiſchen Alb. I 332 S., 3 Tafeln, 63 Textbilder. Stutt- 
gart 1912. Greiner & Pfeiffer. 

Eine wackere Arbeit liegt uns in Thierers Ortsgeſchichte 
vor; all die unerfreulichen Mängel, die Ortsgeſchichten ſonſt nur 
zu oft aufzuweiſen pflegen, werden hier vergebens geſucht werden. 
Die Arbeit iſt auf das Gewiſſenhafteſte quellenmäßig fundiert. 
Jedes Haus wird ſo weit als möglich einzeln zurückverfolgt und 
wo die ſchriftlichen Quellen verſagen, werden die Ergebniſſe archäo⸗ 
logiſcher und geologiſcher Forſchung mit Glück herangezogen. 
Freilich dürfen wir den einen Mangel nicht verſchweigen, daß 
der Thiererſchen Geſchichte ein einheitlicher Zug fehlt; es ſind 
in der überreichen Darbietung an ſchätzenswertem Material zu 
wenig orientierende Geſichtspunkte hineingetragen. Vielleicht 


— —— von — — — — — ae 


Deutſcher Herold. 43, ; April 1912. Vom Urſprunge 
und insbeſondere vom Wappen der v. Apenburg in der Altmark 
u. in Pommern. Heimatliche Formen. Zur Vererbungsfrage. 
Die zuſammengeſetzte Stammtafel (mit Abbildung). Verzeichnis 
der in dem a. d. Winckelſchen Familienarchiv befindlichen Leichen 
reden. — XLIII,, Mai 1912. Die Farben der Lanzfähnlein der 
preußiſchen Kavallerie. Zur Wappenkunde (Körner). Chriſtoph 
Wahrendorffs Epitaphium in der Kirche zu Adenſen und die 
Genealogie feines Geſchlechts (de Lorme). Heraldik und Autos 
mobilismus (Ghyzy). Amerikaniſche Staatenwappen. Das 
Württembergiſche [ganz verunzierte] Wappen am Kunſtaus⸗ 
ſtellungsgebäude. 


Monatsblatt der K. K. Heraldiſchen Geſellſchaft „Adler“ 
Nr. 377 VII, 2. Mai 1912. Zur Frage der Führung von Reichs 
Adelstiteln (Frhr. v. Unterrichter). Auszüge aus den älteſten 
Watrikenbänden der Stadtpfarre zu Leoben (v. Doerr). Eine 
Berichtigung u. ihre Grenzen (Hager) [bringt in Anſchluß an die 
Arbeit von Krollmann „Die Ahnen der letzten Grafen von Hoya“, 
die in der Jubiläumsſchrift des „Roland“, vgl. Nr. 375 des 
Monatsbl. der Gft. „Adler“, abgedruckt iſt, Bemerkungen zu 
Tafel XVII des Dungernſchen Ahnenwerkes über die Hohenzollern 
und Erörterungen über die Dohna⸗Auerbach als Fürften- Ahnen]. 


Frankfurter Blätter für Familien⸗Geſchichte. 1912, ,. 
Mai. Drei Frankfurter Schützenfeſte 1582, 1671, 1707; Nach⸗ 
richten von der oberheſſ. Stadt Wetter und denen daraus ent⸗ 
ſtammenden Gelehrten; Ahnentafel des Joh. Hert. v. Holzhauſen; 
Stammbaum der Familie Leonhard; Biographiſche Koſten⸗ 
ſammlung auf die Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M.; Ulmer 
Mannsklöſter; Porträts geſucht. 


Noland XII Jo (1912 April). Hilfsmittel zur Familien- 
forſchung (Jüngken). Neuhaldenslebiſche Kreis⸗Chronik (Behrens). 
Beiträge zur Stammkunde Poſener Adelsgeſchlechter. Stammbuch⸗ 
Eintragungen (Fieker). Wappen Henning (v. Haken). Kurioſum 


Zeitſchriftenſchau 


bringt der in Ausſicht geſtellte 2. Band der Ortsgeſchichte Erſatz 
hierfür. — Und damit hängt ein zweiter Mangel zuſammenf: 
die einzelnen Kapitel find zuſammenhangslos aneinandergereiht 
ohne jede Gliederung: beiſpielsweiſe gehören die Abſchnitte: Erd⸗ 
geſchichte, Lage, Klima, Boden, Waſſerverhältniſſe, Flur⸗ und 
Gewannamen und Blütenfalender doch zweifellos jus 
ſammen, der Abſchnitt „Das Lehen“ vor den „Die Herren von 
Guſſenſtadt“ betitelten; die allgemeine Bevölkerungstabelle vor 
die ſpeziellen Kapitel über einzelne Familien und nicht mittens 
hinein. — Aber von dieſen kleinen Mängeln abgeſehen, iſt es 
eine wirkliche Freude, in dem mit großem Fleiße und hingebender 
Liebe geſchriebenen Buch zu leſen. Dem Erſcheinen des 2. Bandes 
darf mit großer Erwartung entgegengeſehen werden. 
Leipzig. D. Johs. Hohlfeld. 


Dienaſt. Zum Wedelſchen Wappen (Körner). XII 11 (1912 Mai) 
Das Neuſpitzer'ſche Stipendium und der Stammbaum der Nach 
kommen des Alex. Neuſpitzer (Ritter). Beiträge zur Stammkunde 
weſtpreußiſcher Adelsgeſchlechter: v. Lyskowski. Neuhaldens⸗ 
lebiſche Kreis⸗-Chronik (Behrens). 


Maandblad van het Genealogisch-heraldick Genoot- 
schap „de Nederlandsche Leeuw“ Jhrg. 30, Nr, 5,,. Mai 1912. 
Eenige aanteekeningen uit het Kerkarchief te Tiel Ohr. van 
Kinschot); Over namen, naamsverandering, naamsbyvoeging enz. 
in Nederlandsche-Indie (Mr. P. C. Bloys van Treslong Prins;) 
Engelhard (C. A. van Woelderen). 


L’ indicateur généalogique, héraldique et biographique. 
lo (1912 Avril). Pathmos, maison! de plaisance des abbés du 
Parc à Saint-Josse-ten-Noode; questions et réponses concernant 
Phistoire des familles. I (1912 Mai) Pathmos etc. (Fortſetzung). 
Unter den réponses befinden ſich Notizen über die Familien van 
Paffenrode und van Braam. 


The Utah Genealogical and historical magazine III,. 
April 1912. The opening of the British Mission (Alice Kimball 
Smith); the decendants of Erastus Snow (Mor. Snow); lessons 
in genealogy (Susa Joung Gates); extracts from scottish records 
(George Minns); genealogical and historical notes; book review; 
donations to the library; history of the society of daughters of 
the Utah Pioneers (Flora B. Horne). 


Jahrbuch des Geſchichtsvereins für das Herzogtum 
Vraunſchweig⸗ Wolfenbüttel (1911): Elfter, Piccolomini in 
Braunſchweig, mit Aktenſtücken aus dem Archiv auf Schloß Nachod 
(mit Gruppen, und Offiziersverzeichniſſen). 


Unfer Egerland, 16. Jahrg., 1912, Heft 5, Geſchichte und 
Genealogie der Familie John im Egerlande (Schluß). Mit einer 
Beilage: Stammtafel. 


Verſchiedenes. 


Adelsverleihungen. S. Mal. der König von Sachſen hat den 
erblichen Adel verliehen dem Rittergutsbef. Heinrich Hüttner 
auf Pirk mit Türbel, dem Kommerzienrat Hugo Hoeſch in Dres⸗ 
den und dem Rittergutsbeſitzer Ofonomierat Oehmichen auf 
Scharfenberg bei Meißen. 

Hildesheim. Eine uralte niederſächſiſche Familie kann 
in dieſem Jahre auf eine 750 Jahre alte Geſchichte zurückblicken. 
Es iſt die Familie Lutteroth, die in Hannover, in der Provinz 
Sachſen, im Herzogtum Braunſchweig, in Hamburg uſw. weit 
verbreitet ift. Es gibt wohl, fo ſchreibt die „Hildesh. Ztg.“, in 
dieſen Ländern keine Stadt, zu der die Geſchichte der Familie 
Lutteroth nicht Beziehungen nachweiſt. Die Stammheimat des 
Geſchlechts ijt der Ort Lüderode auf dem Eichsfelde. 

Niederſächſiſches Familien⸗ Jubiläum. Ihr 300 jähriges 
Beſtehen kann in dieſem Jahre die in ganz Niederſachſen weit 
verbreitete Familie Engelbrecht feiern. Ihr nachweisbarer 
Begründer iſt der Fürſtlich Braunſchweig⸗Kalenbergiſche Land⸗ 


ſyndikus und Landrentmeiſter, ſpätere Bürgermeiſter zu Einbeck 
Dr. jur. Chriſtian Wilhelm Engelbrecht, der am 15. Dezember 1612 
geboren wurde und 1675 in Einbeck ſtarb. Er hatte 15 Kinder, 
aus ſeiner erſten Ehe 8 und aus ſeiner zweiten 7. Die Zahl 
ſeiner Nachkommen iſt ſehr groß. 

(Deutſche Volkszeitung, Hannover, 3. Mai 1912.) 


Niederſächſiſche Familiengeſchichte. 

Wie G. Fr. Studt in den Flensburger Nachrichten 
10. März 1912 berichtet, exiſtieren familiengeſchichtliche Arbeiten 
über die Geſchlechter Boie, Calliffen, Esmarch, Franzenburg, 
Halling, Honnings, Holler, Jakobſen, Möller, Puttfacken, Rode, 
Ruder, Schacht, Schaumann, Studt, Witt. In Entſtehen find 
begriffen genealogiſche Werke der Familien Ageſtoff, Boeck, von 
Eitgen, Feil, Krohn, Möller, Schoof. Familientage haben ob, 
gehalten, die Familien Ahlmann, Boie, Franzenburg, Haſſelmann, 
Harmen, Reuter, Robe, Thomſon. 


Kataloge des Buch⸗ u. Kunſtantiquariates Gilhofer & 
RNanſchburg in Wien l, Bognergaſſe. 2. Unter dieſen Katalogen 
verdienen beſonders die folgenden das lebhafte Intereſſe der 
Familienforſcher: Nr. 78 Hiſtoriſche Autographen und Urkunden 
XIV.— XVIII. Jahrh. Schriftſtücke zur Geſchichte des 30 jährigen 
Krieges. Stammbücher und Stammbuchblätter XVI. XIX. Jahrh. 
Autographen berühmter Perſönlichkeiten des XIX. Jahrh.: Res 
genten, fürſtl. Perſönlichkeiten, Dichter, Gelehrte, Muſiker, bil- 
dende und darſtellende Künſtler éc. Von den zahlreichen, hier 
zum Verkauf ausgebotenen Stammbüchern ſeien beiſpielshalber 
erwähnt das Studentenſtammbuch des Bernh. Coccius aus 
Frankfurt a. M. mit Eintragungen (1602—1604) aus Wittenberg, 
Marburg, Straßburg u. Frankfurt a. M. Das Stammbuch des 
Mundharmonikavirtuos Franz Koch mit Eintragungen aus 
Lübeck, Roftod, Königsberg, Dresden, Bautzen u. zahlreichen 
anderen Städten aus d. J. 1796—1804. Ferner fei erwähnt ein 
Stammbuch⸗Klebeband aus d. 16. u. 17. Jahrh., hierbei find haupt⸗ 
ſächlich Blätter aus den Stammbüchern der Niederländer Gott, 


Aus dem Adelsbrief Nadolt 1628, April 21. 


ſchalk Aeltius u. Joh. de Mathen es vertreten; ein kleineres 
Kontingent lieferten die Stammbücher des Chr. Gottfr. Gugel 
(aus Nürnberg), Chr. Böſen, Max Kurtz, Nik. Ruychhauer, 
Aug. Hanolt, Arn. Kraft, Jak. Ravens, Hier. Reutter cc. 
Das Stammbuch des Gottlieb Vogel zeigt Eintragungen aus 
Hildburghauſen, Römhild, Sigmundsburg, Katzhütte uſw. aus 
den Jahren 1799 — 1804, darunter auch ein Stammbuchblatt des 
damals 12½ jährigen Karl Maria v. Weber, des Schöpfers 
des „Freiſchütz“. — Nr. 90. Orts⸗ und Familienurkunden: 3. B. 
Briefe u. Schriftſtücke betr. die Familie Fugger, Wappenbuch 
Karls V. für Michel Han, Augsburg, 19. Aug. 1530. — Nr. 91. 
Das öſterreich-ungariſche Wilitär, hierin u. a. zahlreiche Militärs 
porträts. — Nr. 97. Arzte⸗Porträts. — Nr. 102. Flugblätter, 
Einblattdrucke, Relationen, Gelegenheitsſchriften 15.—19. Jahrh. 
(3. B. conjugium felix.. Dr. M. Andreae Mullero ss. theol. 
stud. et Marthae Dr. Chr. Heidenreich, acad. Salanae notarii 
filiae etc. Jena 1906: Haas, W., Schmertzen-Volle Redverfassung 
in Beysetzung und Leich Begaengnuss dess... Herrn Placidi 
Buechauer d. Stueffts Crembsmuenster ... Prälatens, Linz 
1670). — Nr. 104. WAWdels= und Wappenbriefe 15.—19. Jahrh. 


Dieſer mit Wappen reichilluſtrierte Katalog enthält eine große 
Menge ſehr bemerkenswerter familiengeſchichtlicher Nachrichten. 
Wir bringen eine Reproduktion der in dieſem Katalog ab» 
gedruckten Wappen aus dem Wappenbriefe Kaiſer Karls V. für 
die Familie Neuman vom 1. April 1552 und aus dem Adels⸗ 
brief Kaiſer Ferdinands IL für den Hofkammerſekretär Clem. 
Radolt vom 24. April 1628. Jene Familie Neuman wurde 
1627 in den Adelſtand mit dem Prädikat „zum Neuenthurn“ 
erhoben. Eine Tochter aus dieſem Geſchlechte verehel. von 
Plawenn ſteht in St. Christophori Brüderſchaftsbuch von 
Arlberg. Der Maler der mit hervorragender Virtuofität ge⸗ 
malten Miniaturen für Cl. Radolt hieß V. Reichardt. Aber 
den Radolt vom 24. Apr. 1628 vgl. Luſchin, Oſterreicher an ital. 
Univerfitäten, Bl. d. Ver. f. Landesk. v. Niederöſterreich XVII, 
S. 503: er war 1631 Dekan der jur. Fakultät in Wien, wurde 
am 13. Aug. 1656 in den Freiherrnſtand erhoben und ſtarb zu 
Wien als Hofkammerdirektor 1670. — Nr. 105. Schabkunſtporträts 
17.— 19. Jahrh. Aus dem al phabetiſchen Verzeichnis der dars 


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Aus dem Wappenbrief Neuman 1552, April 1. 


geſtellten Perſonen ſeien beiſpielsweiſe genannt die Namen 
Biermann, Dürer, Faber, Foerſter, Heß, Howard, Ras 
bener, Schultz, Vogel, Wolf, Zimmermann. Von den 
verzeichneten Malern ſeien genannt Francke, Gerhard, Graff, 
Grimm, Möller, Neugebauer, Vogt. 


Beaux livres anciens manuscrits — reliures provenant 
des collections van Lith, de Jeude, J. W. Wurfbain et de plusieurs 
autres collections de la Hollande et de la Belgique. Amsterdam, 
Frederik Muller & Cie., Doelenstraat 16—18. Diefer 119 Seiten 
ler? umfaſſende, durch 15 Tafeln illuſtrierte Katalog verzeichnet 
u. a. auch eine Autographen⸗ u. Porträtſammlung. Von bes 
ſonderem Intereſſe iſt der Abſchnitt „albums amicorum“; eines 
dieſer „albums“ gehört dem „George Albert Mültz à Walda, 
étudiant à Annenberg et à Leipzig 1590—1594“. In den manuscrits 
généalogiques et historiques, die in der Hauptſache holländiſche 
und belgiſche Familien behandeln, begegnen auch ſolche Geſchlechter, 
die jetzt in Deutſchland blühen, fo die v. Hueſch, v. Cortenbach, 
Claes. Von den zahlreichen und wertvollen Inkunabeln werden 
Drucker und Verfaſſer genau angegeben, jo 3. B. von den Druckern 
Joh. Schüßler, Joh. Schensperger und Joh. Froſchauer 


von Augsburg, Joh. de Amberbach und Wolff de Pforten 
von Baſel, Joh. Koelhoff u. Conrad Winters von Köln, 
Conr. Kachelofen von Leipzig uſw. In der Abteilung recueiles 
de portraits werden auch angeboten die ſehr ſeltenen Bücher: 
J. Sambucus, Icones veterum aliquot ac recentiorum medi— 
corum philosophorumque elegiolis suis editae. Antverpiae 1574 
und M. F. Seidel, Icones et elogia virorum aliquot praestantium 
qui multum studiis suis consiliisque Marchiam olim nostram 
viverunt ac illustrarunt 1671. Von den Abbildungen ſei das 
Ex - libris von Hildprand Brandenburg aus dem 15. Jahrh. 
erwähnt. 


Der außergewöhnlich reichhaltige Katalog 61 von Paul 
Graupe, Antiquariat, Berlin W. 35, Lützowſtr. 38 offeriert Werke 
über Genealogie u. Heraldik und verdient die Beachtung aller 
Familienforſcher. Auch handſchriftliche Materialien werden augs 
geboten, ſo eine Anzahl von Adels- u. Wappendiplomen, eine 
Sammlung von Patenbriefen und Stammbücher mit zahlreichen 
Einträgen vieler deutſcher Familien. Beſonders wertvoll iſt das 
Stammbuch des Stephan Ziegler aus Erfurt, enthaltend 362 Blatt 
mit 97 Eintragungen aus Cöln, Erfurt, Marburg, Nürnberg u. 
Straßburg d. J. 1595—1604. 

| Zum Adelsrecht. 

Das Hanſeatiſche Oberlandesgericht zu Hamburg hat kürz— 
lich in einem Urteil entſchieden, daß in der Weigerung des Ver— 
legers, Jemanden in einem genealogiſchen Jahrbuche aufzuführen 
oder ſeine Zugehörigkeit zu einem beſtimmten Adelsſtande anzu— 
erkennen, eine unerlaubte Handlung im Sinne des § 823 B. G. B. 
nicht zu erblicken iſt. 

Da dieſe Entſcheidung auch weitere genealogiſche Kreiſe 
angeht, ſo ſei es erlaubt das Weſentlichſte aus dem Tatbeſtand 
und den Entſcheidungsgründen dieſes Urteils hier in Kürze 
wiederzugeben. 

Der Beklagte, ein Verlagsbuchhändler, gibt das Gothaiſche 
Genealogiſche Taſchenbuch für adlige Haufer heraus und zwar 
in verſchiedenen Bänden für den Uradel —blau— und für den 
Briefadel —grin—. In dem blauen Bande für 1910 ift der 
Kläger v. d. S. ſamt dem Familienzweige, welchem er angehört, 
bei der unſtreitig uradligen Familie v. d. S. aufgeführt. In dem 
demnächſt erſcheinenden Taſchenbuche für 1912 will der Beklagte 
den Kläger mit ſeinem Zweige in das briefadlige Taſchenbuch 
überführen, weil Kläger, wenn er auch zur Führung von Namen 
und Wappen derer v. d. S. nach dem Kaiſerl. Erlaß Karls VI. 
vom Januar 1718 berechtigt ſein möge, doch ſeine Zugehörigkeit 
zu der uradligen Familie nicht dargetan fet. Dieſem Stand- 
punkte hatte der Beklagte in verſchiedenen Schreiben an den 
Kläger Ausdruck gegeben und auch in dem dem Kläger über- 
ſandten Korrekturbogen des briefadligen Taſchenbuchs für 
1912 befolgt. 

Kläger, welcher ſeine Zugehörigkeit zum Uradel auf Grund 
der feinen Vorfahren erteilten Kaiſerlichen Anerkennung des— 
jelben und feine Abſtammung von Angehörigen der Uradels- 
familie v. d. S. behauptet, ſieht in dem Verhalten des Beklagten 
eine widerrechtliche Verletzung ſeines Uradelsrechtes. Er hat 
deshalb Klage gegen den Verlagsbuchhändler erhoben, weil er 
nach ſeiner Meinung in dem oben geſchilderten Verhalten des 
Beklagten eine nach § 823 B. G. B. zu verfolgende Rechtsver⸗ 
letzung findet. 

Demgegenüber führt das Oberlandesgericht, das zu einer 
Abweiſung der Klage kommt, in ſeinen Gründen folgendes aus. 

Der § 823 B. G. B. Abſ. 1, um den allein es ſich hier 
handeln kann, hat zur Vorausſetzung, daß das Recht des 
Klägers mit Vorſatz oder durch Fahrläſſigkeit, alſo durch Ver— 
ſchulden des Täters, widerrechtlich verletzt iſt. Dieſe Voraus— 
ſetzung ermangelt hier durchaus. Die Briefe enthalten nur die 
Bemerkung, daß durch das Diplom vom 4. Januar 1718 der 
Adel der v. d. S. Familie verbrieft, nicht aber die Zugehörigkeit 
zum alten (uradligen) Geſchlechte erwieſen ſei und daß, wenn 
dieſer Nachweis ſchlagend, (d. i. durch Beſtätigung des Herolds⸗ 
amts oder durch Taufe und Trauſcheine) erbracht werde, die 
Schriftleitung gern bereit ſei, ihre Bedenken gegen die Belaſſung 
im uradeligen Taſchenbuche fallen zu laſſen. Wie in dieſen 
Außerungen oder in der Zuſendung des Korrekturbogens für 


das briefadlige Taſchenbuch eine ſchuldhafte, fet es fahrläſſige 
oder vorſätzlich rechtswidrige Handlung liegen fol, ift nicht er- 
findlich. Kläger erblickt eine ſolche anſcheinend ſchon in dem 
bloßen Beſtreiten, daß feine Zugehörigkeit zum Uradel large» 


‚Stellt fet. Er geht aber darin zu weit; ein ſolches Beſtreiten 


kann vielleicht — wenn nämlich die Zugehörigkeit zum Uradel als 
ſolchem (nicht blos zum Adel) einen dem § 12 B. G. B. analogen 
Rechtsſchutz nach den Landesgeſetzen genießt — einen Rechtsgrund 
für eine negatoriſche Klage abgeben, nicht aber für eine Delifts- 
klage. Sonach dürfte nach der eigenen Sachdarſtellung des Klägers 
eine unerlaubte Handlung nicht vorliegen. We 
Das Urteil iſt abgedruckt in der Hanſeatiſchen Gerichtszeitung 
von 1911 Beiblatt Nr. 150 Seite 229. - 
Hamburg, Oktober 1911. X. A. Dr. G. Weſtberg. 


Kirchenbuch⸗ Gebühren. 

Das Preußiſche Gerichtskoſtengeſetz vom 25. Juli 1910 De: 
ſtimmt in § 80: 

„Der Gebührentarif zu dem Reichsgeſetze vom 6. Februar 1875 

über die Beurkundung des Perſonenſtandes und die Chee 

ſchließung nebſt den Vorſchriften des § 16 daſelbſt findet 
auf die nach Maßgabe landesgeſetzlicher Vorſchriften geführten 
und bei den Gerichten aufbewahrten Standesregiſter oder 

Kirchenbücher Anwendung.“ 

Da in den weſtlichen Teilen Preußens alte Kirchenbücher 
in ziemlich ftattliher Zahl bei den Gerichten ruhen, iſt dieſe 
Beſtimmung für den Genealogen von großem Intereſſe; denn 
der § 16 beſagt: „Gegen Zahlung der nach dem angehängten 
Tarife zuläſſigen Gebühren müſſen die Standesregiſter jeder- 
mann zur Einſicht, ſowie beglaubigte Auszüge aus denſelben 
vorgelegt werden.“ Der bekannte (für alle Standesämter geltende 
und hier auf die preußiſchen Kirchenbücher, die bei Gerichten 
ruhen, ausgedehnte) Gebührentarif beſtimmt: 

1. für Vorlegung der Regiſter zur Einſicht und zwar für 

jeden Jahrgang. .. ½ Mark, für mehrere Jahrgänge 


zuſammen jedoch höchſtens .. 1½ Mark. 
2. . .. für jeden beglaubigten Auszug aus den Regiftern 
mit Einſchluß der Schreibgebührenn ) Mark. 


Bezieht ſich der Auszug auf mehrere Eintragungen und 
erfordert derſelbe das Nachſchlagen von mehr als einem 
Jahrgange der Regiiter, für jeden weiter nachzuſchlagenden 


Jahrgang noch. ½ Mark, jedoch zuſammen 
höchſtens 2 Mark. 
Dresden. Dr. A. Tille. 


Die Freiherren von Brandis von Plac. Bütler. 

Neueſtens hat Placid Bütler im Jahrbuch für Schweizer 
Geſchichte, 36. Band, eine eingehende pragmatiſche Geſchichte 
der Freiherrn von Brandis aus dem berniſchen Emmentale 
veröffentlicht und eine Stammtafel beigegeben. Die Familie 
verzweigte ſich weit weg und ſtarb 1512 mit dem Dompropſt zu 
Chur und Chorherrn zu Straßburg, Johannes v. Brandis aus. 
Auf der Stammtafel laſſen ſich nicht weniger als 8 Uneheliche 
nachweiſen. Erbe der brandiſiſchen Beſitzungen zu Vaduz, 
Schellenberg und Blumenegg wurde Graf Rudolf v. Sulz. Das 
Brandiswappen ging auf dieſen Grafen v. Sulz und von dieſem 
auf das jetzt fürſtliche Haus Schwarzenberg über. — Die Brandis 
gehören als urſprüngliche Emmentaler nicht dem Berner Ober- 
land an und wurden deshalb von Schweikert nicht beigezogen. 
Auch hier die Beobachtung, daß die männlichen Angehörigen 
ſtets nur Grafinnen oder Freiinnen heirateten, weibliche erſt von 
zirka 1340 ſich unter ihrem Stand verehelichten. 

Zürich. Dr. Friedr. Hegi. 

Im Antiquariat Schöningh, Osnabrück, Lortzingſtr. ſtehen 
zum Verkauf: 1. Starkes Konvolut von Papieren der Familie 
v. Helmolt (Erbzinsbriefe, Pachtkontrakt, Quittungen etc.), da⸗ 
runter auch Privatbriefe 1670—1890 und Akten über einen Prozeß 
v. H. gegen die Stadt Göttingen ca. 1705/51. Preis 40 Mark. 
b. Sehr ſtarker Konvolut Originalurkunden 3. Geſch. der Fam. 
Cramer v. Clausbruch und ihrer Beſitzer im Amt Harzburg. 
1704—1846. Preis 20 Mark. 


Druckfehler. Nr. 195 lies ftatt Lobbe — Sobbe; zu Nr. 108 
ſtatt Connen — Camen. 


Verantwortlich für die Redaktion Ober-⸗ Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerfitätsftraße 2; für den Inſeratenteil: O. Salzmann, Leipzig 
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch-Leipzig. 


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EE Blatter 


= ee zur Förderung der 3 22 
6egründet von D. v. Daſſel 

herausgegeben von der Daſſel⸗Stiftung bei der Zentral, 

ftelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte 


Der jährliche Preis des in 12 Nummern erfcheinenden Jahrgangs einfdjlieflidy des Titels, Inhaltsverzeichniffes und Mamen-Regifters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für 
deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beftellungen 
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengefdjidhte in Leipzig, Univerfitätsfirage 2!!! richten. Die Beſtellung gilt 


X. Jahrg. 


als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. wenn 


Juli 1912 


nummer 7 


Inhaltsverzeichnis: Eingänge. — Das wiedergefundene Bürgerbuch von Hoyerswerda (v. Arnswaldt). — Symmetriſche Ahnen⸗ 
proben auf Grabdenkmälern (Schluß) (Leonhardt). — Der Freiherrntitel der ehemaligen Reichsritterſchaft (Heinr. Freih. 
von Simmern). — Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein in Sachſen-Altenburg 1594—1840 (von Thümmel). 
— Gelegenheitsfindlinge. — Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeit⸗ 


ſchriftenſchau. — Verſchiedenes. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beftätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 

Adolf von den Velden, Registre de l’Eglise Réformée 
Neerlandaise de Frankenthal au Palatinat 1565—1689, Bruxelles 
1911 — vom Herrn Verfaſſer in Weimar. 

Wohnungsanzeiger Schwerin 1909; Zeitungsausſchnitte aus 
der „Mecklenburgiſchen Zeitung“ 1911; Grundlage zu einer 
Stammliſte der Familie Großkopf, angef. von Karl Großkopf; 
Ahnentafel des Karl Großkopf, angef. von Karl Großkopf — von 
Herrn Karl Großkopf in Schwerin i. M. 

Hannoverland, Ein Buch der Heimatpflege, Hannover 1910 
— von Herrn Landrichter Otto Grofebert, Graudenz. 

H. Denker, Die Bergchronik der Hardanus Hake (Forſchun⸗ 
gen zur Geſchichte des Harzgebietes II), Wernigerode 1911; 9. 


Knackfuß, Geſchichte der Kgl. Kunſtakademie zu Kaſſel, Kaſſel 


1908; Verzeichnis der Gemäldeſammlung im Landesmuſeum zu 
Münſter; Verzeichnis der Kunſtwerke im ſtädt. Muſeum zu 
Leipzig, 1903; Verzeichnis der Gemälde des ſtädt. Muſeums zu 
Goin 1906; Katalog der Kgl. Gemäldegallerie zu Dresden, von 
Woermann 1905; — von Herrn Kollmeyer, Quedlinburg. 

Frankfurter Bücherfreund 1912 Nr. 2 — vom Herausgeber, 
Jofeph Baer & Co., Frankfurt a. M. 

Zwickauer Adreßbuch 1910/11 — von Herrn Dr. 
Büttner, Zwickau. 

Zeitungsausſchnitte, enth. Totenliſten aus deutſchen Ges 
meinden der baltiſchen Provinzen und einen geneal. Aufſatz 
über das Geſchlecht der von Barclay de Tolly — von Herrn 
W. Wachsmuth, Riga. 

Beiträge zur Geſchichte der Familie Niedner (Nietner, 
Niethner, Niedtner, Nittner). 1. Jahrg. 1. Heft — vom Heraus- 
geber Herrn Paſtor Niedner in Glauchau. 

Stammtafel derer von Uslar zu Goßlar (1. Hälfte 
des 15. Jahrh.) — von Herrn Regierungsbaumeiſter Grote. 
Hannover. 

Katalog Nr. 11 von Schweitzer & Mohr, Berlin-W 35, 
enth. Studentenſilhouetten, 1911 — vom Verlag. 

Nachrichten aus der Familie Lucius, 15. Jahrg. Il, 5, 1912. 
1. Juni — vom Herausgeber Herrn Präzeptor J. Lucius, 
Forſthaus. 

Stammtafel für Joh. Sat. Glaeſemer, Freiſchulzen und 
Gutsbeſitzer zu Jankendorf in der Provinz Poſen, f 1844 — 
von Herrn Rechnungsrat Glaeſemer in Leipzig. 


med. 


Carl Knetſch, Die Schmalkalder Stahlſchmiede im 16. Jahrh., 
Sonderabdruck aus d. Zeitſchr. d. Henneberg. Geſch.⸗Ver. zu 
Schmalkalden 1911; Die Erwerbung der Herrſchaft Schmalkalden 
durch Heſſen, Marburg 1898; Aber den heutigen Stand der 
genealogiſchen Forſchung in Heſſen, Sonderabdruck aus den 


' Mitteilungen des Oberheſſ. Geſch.⸗Ver. 1909; Von der Hochzeit 


des heſſiſchen Landgrafen Wilhelm des Mittleren zu Caſſel am 
20. Okt. 1500. (Vierteljahrsſchrift Herold 1901); Beiträge zur 
Genealogie des heſſiſchen Fürſtenhauſes bis auf Philipp den 
Großmütigen, Gonderabdrud aus d. Zeitſchr. f. bef. Geſchichte 
und Landeskunde, Kaſſel 1907; Zur Baugeſchichte des alten 
Caſſeler Landgrafenſchloſſes, Sonderabdruck ebenda; Ein Gang 
über die alten Marburger Friedhöfe, Sonderabdruck aus der 
Heſſiſchen Chronik 1912; Der Forſthof und die Ritterſtraße zu 
Marburg, Warburg 1909; Die Limburger Chronik des Joh. 
Mechtel, herausg. von Carl Knetſch⸗Veröffentlichungen der 
Hiſtoriſchen Kommiſſion für Naſſau VI, Wiesbaden 1909 — vom 
Herrn Verfaſſer, bezw. Herausgeber, Herrn Kgl. Preuß. Staats⸗ 
archivar Dr. C. Knetſch in Marburg. 

Handſchriftliche Stammliſte Holft — von Frau Gebh.-Rat 
Taube, Wiesbaden. 

Alfred E. R. Bettger, Kurze Mitteilungen über die Familie 
Perrin aus Montpellier, Köln 1912, — vom Herrn Verfaſſer. 

Beiträge zur Nachfahrenliſte der Familie Munſcheid III., 


— von Herrn Prof. Munſcheid in Sondershauſen. 


Katalog 42 M. Hauptvogel Nachf., Leipzig, (Deutſchland: 
Geſchichte, allgemeine und der Einzelſtaaten; 3698 Nummern), 
— von der Firma. 

Generalregiſter zum Gräflichen Taſchenbuch 1825 — 1903; 
Zeitungsausſchnitte; Familienanzeigen, — von Herrn Archivrat 
B. Trognitz, Gotha. 

Katalog 26, Limburger Antiquariat und Verlag (Gebr. 
Steffen) Limburg a. d. Lahn, (hierin Ex⸗libris, Genealogie und 
Heraldik) — von der Firma. 

Katalog 204, Bernh. Libiſch, Leipzig, (Geſchichte Deutſch⸗ 
lands, 169 Seiten) — von der Firma. 

A. v. Gernet, Album Eſtonorum, Dorpat 1888, — von Herrn 
P. von Gebhardt, Leipzig. 

Ex⸗libris von Müffling, — von Herrn Hauptmann von 
Sobbe, Deſſau. 

Kockerols, Geſchichte der Familie Kockerols 1612—1912, — 
vom Verfaſſer, Herrn Juſtizrat Dr. Kockerols, Coblen3. 

Illuſtrierte Rundſchau, Beilage zum Hamburger Fremden⸗ 
blatt, mit zahlreichen Porträts, — von Herrn Auguſt Holler, 
Hamburg. 


* 


Kirchenbuchauszüge, von Herrn Landrichter Otto Grofebert, 
Graudenz. 

Schriften des Vereins für Geſch. Berling XLV, 1912: Aus 
der Geſchichte des Brandenburger Tors und der Quadriga; 
Mitteilungen des Vereins für die Geſchichte Berlins 1912, 6, — 
von Herrn Rechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig. 

Reutlinger Geſchichtsblätter 1910/12, Nr. 5 (hierin Fortſetz. 
und Schluß von K. O. Müller, Ein Eutinger Jahrtagskalender 


a. d. 15. Jahrhundert), von Herrn Archivſekretär Müller in 
Ludwigsburg. 

Die Geſchichte des Bankhauſes Gebrüder Schickler. Feſt⸗ 
ſchriſt zum 200jährigen Beſtehen, Berlin 1912, — von Gebrüder 
Schickler & Co., Berlin. 

Svenska Släktkalendern 1912, utgifven af Gustav Elgen- 
stierna. Första Argangen med 12 Porträt. Stockholm — von 
Herrn Claes C. Schrain, Stockholm. 


Das wiedergefundene Bürgerbuch von Hoyerswerda. 


Von W. C. v. Arns waldt. 


3% Hoyerswerda war bisher beim Magiftrat nur ein 
Bürgerbuch, das 1807 anfängt, bekannt. Es war 
daher manchen zugewanderten Familien in Hoyerswerda 
unmöglich, die Herkunft ihres Geſchlechts zu ergründen, 
wenn in den ziemlich lückenhaften Kirchenbüchern wenig— 
ſtens nicht etwas über ihre Herkunft ſtand. Auf der 
Suche nach verſchiedenen Familien fand ich beim Stadt— 
magiſtrat das Bürgerbuch von 1807 an und einige hand— 
ſchriftliche und gedruckte Sachen, die mir für meine 
Forſchungen aber nichts nutzen konnten. Durch das 
freundliche Entgegenkommen des Herrn Stadtſekretärs 
war es mir möglich, noch eine Bücherſammlung zu durch— 
ſtöbern, und da fand ich an unbemerkter Stelle das 
ältere Bürgerbuch von 1680 — 1807. Vorne in dem 
Buche war bemerkt, daß im Jahre 1680 ein großer 
Brand zu Hoyerswerda 138 Häuſer der Stadt nebſt 
dem Rathauſe und der Apotheke „aufgefreſſen“ habe 
und daß deswegen dieſes neue Bürgerbuch — jedenfalls 


an Stelle des alten mitverbrannten — angelegt ſei. Die 
Einträge find ziemlich ausführlich z. B.: Herr Balthaſar 
Mann, Apotheker von Strahlen aus Schleſien gebürtig 
erlanget das Bürgerrecht durch Leiſtung des gewöhn— 
lichen Bürgereides und erleget 3 Thlr. d. 9. Mart. 1684. 
Herr Wenceslaus Sartorius, Pfarr zu Horne, ge— 
winnet das Bürgerrecht durch ſchriftliche Angelobung 
des Gehorſams den 30. Septembr. styl. nov. A® 1687, 
Herr Ehrenfried Sartorius, Apothecker von Dreßden, 
gewinnet das Bürgerrecht durch Leiſtung des gewöhn— 
lichen Bürger- und Apothecker-Eydes den 9. Martij 1689, 
Anno 1714 d. 17. Maji Hr. Johann Chriſtian Nicolai, 
Apothecker von Königsbrück leget den Bürger-Eyd ab. 
Es ſcheint aus den Einträgen hervorzugehen, daß nicht 
immer der Geburtsort, ſondern manchmal auch der letzte 
Wohnort als Herkunftsangabe eingetragen wurde. Im— 
merhin wird aber auch durch den letzten Wohnort ein 
Anhaltspunkt zum Weiterforſchen geboten. 


Symmetriſche Ahnenproben auf Grabdenkmälern. 


Von Dr. phil. K. Fr. Leonhardt in München. 


Zeigt ein Stein des neuen Syſtems nur ein 
Hauptwappen, dann ſind die beiden Kolonnen, auch 
wenn der Verſtorbene vermählt geweſen iſt, nach den 
Eltern geteilt und die Gattin mit ihren Ahnen bleibt 
unberückſichtigt. Ein gutes Beiſpiel dieſer Art zeigt 
unſere Abbildung 1. Das Denkmal iſt dem am 13. 3. 
1583 geſtorbenen Hans Pleikhard Landſchad von 
Steinach geſetzt und befindet ſich, wie auch die beiden 
folgenden Landſchadendenkmäler in der Pfarrkirche 
von Neckarſteinach.“) Seine Eltern waren Hans 
Landſchad (F 1531) und Margarethe von SFledenftein 
(t 1530), er war vermählt mit Anna Elifabeth von 
Helmſtadt“ “). Die beiden Kolonnen beginnen mit den 
Schilden der Großeltern, Bleikhard Landſchad (. ..) 
und Mia von Helmſtadt auf der einen Seite, Jacob 
von Fleckenſtein (F 1514) und Veronika von Andlau 
auf der anderen. Es folgen die Großmütter der Eltern 
Anna von Sachſenheim (verm. mit Dietrich Landſchad 
+ 1441) und Magdalena Kreys v. Lindenfels (verm. mit 
Martin von Helmſtadt F 1477) auf der einen Seite (die 
beiden Schilde ſind offenbar verſehentlich vertauſcht, das 
Kreysſche zudem durch falſche Bemalung entſtellt), 
Margarethe v. Ratſamhauſen (verm. mit Johann v. 


*) Vier andere Grabſteine der Landſchaden aus der gleichen 
Kirche wurden im Jahrg. VIII d. Bl. Heft 10 abgebildet und bes 
ſprochen. 


**) F Aſchermittwoch 1590. Ihr Epitaph ſteht neben dem 
des Gatten unter der Orgelempore. 


(Fortſetzung von Jahrg. X, Seite 75 dieſer Zeitſchrift). 
Fleckenſtein F 1483) und Judith v. Ramſtein (verm. mit 
Lazarus von Andlau F 1494) auf der anderen. 

Die konſequente Erweiterung dieſes Syſtems auf 
acht Ahnen jederſeits würde an 5. und 6. Stelle die 
Mütter der Großväter, an 7. und 8. Stelle die Mütter 
der Großmütter folgen laſſen. So iſt es denn auch bei 
unferer zweiten Abbildung der Fall. Das Denkmal“) 
gilt dem Ehepaar Hans Ulrich Landſchad (F...) und 
Walburg von Ratzenburg, zeigt demgemäß die beiden 
Wappen und ſeitlich der Schrifttafel mit den Schilden 
der beiderſeitigen Eltern beginnende Ahnenreihen. Die 
Eltern waren Hans Landſchad (t 1571) und Margarethe 
von Erlichheim (F 1578) einerſeits und Friedrich von 
Ratzenburg (t 1569) und Apollonia v. Bibel andrer- 
ſeits. Es folgen die Großmütter: Lucia v. Nippenburg 
(t 1503, erte Gattin des obengenannten Hans Landſchad 
+ 1531) und Lucia von Helmſtadt (verm. mit Ruprecht 
oder Johann v. Erlichheim) hier, Margarethe von Twiſte 
(verm. mit Friedrich von Ratzenburg F 1517) und Doro⸗ 
thea v. Fronhofen (verm. mit Wolfgang v. Bühel) dort. 
Die Mütter der Großväter auf Landſchadſcher Seite 
waren die obengenannte Mia v. Helmſtadt und eine 
von Neipperg, die Mütter der Großmütter Anna v. 
Hornftein (verm. mit Bernhard v. Nippenburg) und Anna 


* Errichtet 1595, im Jahre der dritten Vermählung Hans 
Ulrichs. Die erſte Gattin, Walburg von Ratzenburg ftarb 1585, 
die zweite, Margarethe von Venningen 1593. Die dritte Ge" 
mahlin war Agnes Ottilie von Greck. 


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Epitaph des Hans Pleifhard Landſchad v. Steinach Epitaph für Hans Ulrich Landſchad v. Steinach und 
( 1589) in Neckarſteinach. Walburg von Ratzenburg in Neckarſteinach. 


Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912 Heft 7. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. 


Bet Google 


v. Sturmfeder (verm. mit Reinhard v. Helmſtadt; auf der 
Ratzenberger Seite waren die Mütter der Großväter 
Kunigund v. Wolfsriegel (verm. mit Hans v. Ratzen⸗ 
burg) und eine Rot v. Schreckenſtein, die der Groß⸗ 
mutter Margarethe v. Weſtphalen (verm. mit Chriſtoph 
v. Twiſte) und Sophia v. Schweigern (verm. mit Chriſtoph 
von Fronhofen). Der Schild der letzteren ift herunter» 
geſchlagen. Beziffern wir die Schilde in jeder Reihe 
mit 1—8, fo finden wir fie in der oberſten Reihe einer 
achtſtelligen Ahnentafel in dieſer Folge wieder 1. 5. 3. 7. 
2. 6. 4. 8. BR 


Nicht immer findet 
ſich dieſe Anordnungs⸗ 
weiſe. Selten iſt die⸗ 
jenige, die ihr diametral 
entgegengeſetzt, nicht von 
dem in der Ahnenprobe 
zu unterſt ſtehenden Ehe⸗ 
paar ausgeht, ſondern 
die oberſte Ahnenreihe 
in ihrer Folge von links 
nach rechts wiedergibt, 
ſodaß ſich alſo die Schilde 
jeder Kolonne in der 
oberſten Ahnenreihe ſo 
wieder finden: 1. 2. 3. 4. 
5. 6. 7. 8. Noch ſeltener 
ſind glücklicherweiſe die 
Fälle, in denen über- 
haupt kein Syſtem zu 
Grunde gelegt iſt und 
doch acht Schilde zu 
jeder Seite ſtehen. Der 
Kurioſität halber führe 
ich auch einen ſolchen 
Fall an, den Grabſtein 
des 1517 geſtorbenen 
Jörg v. Trenbach. Zu 
beiden Seiten einer Rits 
terfigur (es iſt nicht be⸗ 
rechtigt in ſolchen Ge⸗ 
ſtalten Porträts zu ſehen, 
es handelt ſich regel, 
mäßig nur um Ideal⸗ 
geftalten!) finden ſich die 
folgenden mit Namen 
bezeichneten Schildreihen: 


> Toe F = = es, Cd KC ta T r. S 
> +a r 4 ; “ 2 d - x a, 28 iy Zo? * We o, Ap 
ai e 4 r ` ae ` í í 
Ah zer He ei `. te y$ ` "e — Zeët - 
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| 8 
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1. Trenbach Aheim 

2. Altenburg Pienzenauer 
3. Poxauer Nusperger 
4, Zenger Fraunhofen 
5. Stachel Baldecker 

6. Paulſtarffer Fraunberger 
7. Seiberftarffer | Preiſing 

8. Laiminger Granns 


Die acht Ahnen des Jörg v. Trenbach ſind, ſoweit noch 
feſtzuſtellen: 

Hans v. Trenbach 

Elspet Bergerin 

Margarete v. Toblheim 

N. v. Atzing oder Stettner 


—— — — — : e —• — — . nn e 
sm e fe 


Epitaph des Hans Landſchad von Steinach (F 1531) 
und der Margret von Fleckenſtein in Neckarſteinach. 


N. Apfalterer 
N. N. 


Matheus v. Altenburg 
Agnes Zengerin 


Von dieſen finden ſich in der entſprechenden Kolonne 
nur 3 oder möglicherweiſe, die unbekannte Stelle mitges 
rechnet, 4. Etwas beffer ſieht es in der anderen aus. 
Die Ahnen von Jörgs Gattin Veronica v. Aheim ſind: 


| Veit v. Aheim 
N. v. Pienzenau 


N. v. Leutenbach 
N. v. Stachel 


Ludwig v. Pienzenau 
Agnes v. Puchberg 


Ulrich v. Nusperg 
Eliſabet N. 


Aus dieſer Reihe ſind 
es zwar auch nur 3 oder 
mit der unbekannten 
Stelle 4, aber wir können 
doch wenigſtens den Reft 
als Ahnen höheren Gra= 
des erkennen: Kungund 
v. Fraunhofen (4) war die 
Mutter Veits v. Aheim, 
Catharina v. Waldeck (5) 
die Ludwigs v. Pienze⸗ 
nau, Rut v. Fraunberg 
(6) die Mutter der Agnes 
von Puchberg, Elspet 
Granns (8) die mütter⸗ 
liche Großmutter des 
Ludwig von Pienzenau. 
Wenn nicht die dem Ge⸗ 
ſchlechtsnamen nach un⸗ 
bekannte Gattin des UIs 
rich von Nusperg, eine 
von Preiſing war, wird 
wohl auch dieſer Schild 
irgendwie einer höheren 
Generation angehören. 
Der Schild Stachel, den 
wir in der Aheimſchen Kolonne vermiſſen, iſt als fünfter 
in die Trenbachſche hinübergeraten. Ein Syſtem iſt 
alſo ſchlechterdings nicht zu erkennen, die Sache findet 
vielmehr ihre Erklärung in dem Alter des Steins. Der 
Beſteller, wohl noch Jörg von Trenbach ſelbſt, muß irgend⸗ 
wie von der neuen Mode der reihenweiſen Schildordnung 
gehört haben, hat aber von den ihr zugrundeliegenden 
Prinzipien noch nichts gewußt, ſo daß er die Schilde 
mit den Wappen irgendwie verwandter oder verſchwä⸗ 
gerter Familien ausfüllen ließ. 


Schlimmer als ſolche Fälle, deren Unbrauchbarkeit 
zur Aufſtellung einer Ahnentafel ſich aus den erſten 
Schilden ſofort ergibt, ſind die, welche ganz korrekt be⸗ 
ginnen und erſt zum Schluß ein wirres Durcheinander 
zeigen. Dahin gehört beiſpielsweiſe der Grabſtein für 


88888888008 


Jörgs Sohn Hans (t 1567) im Kloſter Reichersberg, 
vermählt in 2. Ehe mit Jacobe v. Pfeffenhauſen. Hier 
lauten die Reihen: 


1. Trenbach Pfeffenhauſen 
2. Aheim Seiboldsdorf 
3. Apfalterer Pütrich 
4, Pienzenau Waldeck 
5. Toblheim Altmann 
6. Fraunberg Nusdorff 
7. Berger Egenhofen 
8. Granns Ellerbach 
Auf der Trenbachſchen Seite ſind die erſten Stellen 


ganz korrekt, 1 und 2 die obengenannten Eltern, 3 und 
4 die Großmütter, 5 die Mutter des väterlichen Groß— 
vaters, in 6 und 8 erſcheinen aber zwei ebenfalls oben 
ſchon vorgekommene, nun einer noch höheren Generation 
angehörenden Ahnfrauen von Pienzenauer Seite, während 
7 als Ururgroßmutter aus der Trenubachſchen Filiation 
der Sechzehnerreihe angehört. Ebenſo ſind Pfeffenhauſen 
und Seiboldsdorf die Eltern, Pütrich und Waldeck die 
Großmütter der Jacobe von Pfeffenhauſen, 5 und 6 
weiß ich auch in höheren Reihen nicht unterzubringen, 
während 7 wieder ganz richtig die Mutter der mütter— 
lichen Großmutter bezeichnet. 8 gehört als väterliche 
Großmutter des mütterlichen Großvaters wieder der 
Sechzehnerreihe an. 

Unzuverläſſigkeiten dieſer Art ſind nun leider das 
regelmäßige auf Grabſteinen feit Anfang des 16. Jahr- 
hunderts. Begründet find fie ebenſo häufig in der un- 
genauen Kenntnis der Vorfahren als in dem Bedürf— 
nis die Ahnenprobe zu verſchönern: ſtößt man unter 
den acht Ahnen auf einen der nicht von ſtiftmäßigem 
Adel oder gar nicht wappenfähig war, ſo erſetzt man 
ihn gern durch einen aus einer höheren Vorfahrenreihe, 
der die gewünſchten Eigenſchaften aufweiſt, oder iſt man 
ſich einer noch fo entfernten Abſtammung aus einem uns 
gewöhnlich angeſehenen Geſchlecht bewußt, ſo ſetzt man 
deſſen Wappen an Stelle eines verhältnismäßig weniger 
geſchätzten. Die abſichtliche oder unabſichtliche Unrichtig⸗ 
keit ſchleppt ſich dann von einer Ahnenprobe in die 
andere fort, zumal dort, wo Grabdenkmäler die Ver— 
mutung der unbedingten Glaubwürdigkeit für ſich hatten. 

Kompliziert werden dieſe Schwierigkeiten durch die 
ſchon erwähnten verſchiedenen Anordnungsmöglichkeiten 
auch innerhalb des neuen Syſtems. Die beſprochene 
Form 1. 2. Eltern, 3. 4. Großmütter, 5. 6. Mütter 
der Großväter, 7. 8. Mütter der Großmütter, wird 
variiert durch die, welche an 5. und 6. Stelle die Mütter 
der väterlichen, an 7. und 8. Stelle die Mütter der 
mütterlichen Großeltern ſetzt, ſo daß ſich die Schilde in 
der oberſten Ahnenreihe folgendermaßen wiederfinden 
1. 5. 3. 6. 2. 7. 4.8. Dieſe Form iſt auf den erſten 
Blick von der erſtgenannten nicht zu unterſcheiden, da 
in beiden die erſten fünf Stellen und die letzte ſich gleich 
bleiben. Die erſte Form hat theoretiſch den Vorzug, 
daß fich das Verwandtſchafts verhältnis der einzelnen 
Schilde zu einander ſchneller erkennen läßt: Das Kind 
einer beliebigen Mutter ſteht nämlich an der um die 
Ahnenzahl der Generation der es angehört niedrigeren 
Stelle als jene, alfo z. B. der Schild 7 bezeichnet eine 
Frau aus der (achtſtelligen) Urgroßelternreihe, das Kind 


108 


gehört der Viererreihe an, es ſteht alfo an 7—4—3ter 
Stelle; damit hat man ſelbſtverſtändlich auch den Gatten. 
Oder umgekehrt die Mutter des Trägers eines bes 
liebigen Schildes ſteht an der um die Ahnenzahl der 
Generation in der jenes ſteht, höheren Stelle, alſo z. B. 
die Mutter eines aus dem Geſchlechte 2 in der Vierer— 
reihe gehört dem Geſchlechte 6 an. Dieſe Form wird 
denn auch wegen ihrer Aberſichtlichkeit gern für Ahnen⸗ 
reihen zu 16 Schilden gewählt. Die Mutter des Trägers 
des erſten Schildes aus der Achterreihe ſteht an 9ter, 
die des zweiten an 10ter, die des dritten an IIter u. 
ſ. f. bis zu der des achten an 16ter Stelle, fo daß die 
Schilde des Grabſteines ſich in der Sechzehnerreihe 
der Ahnentafel in dieſer Reihenfolge finden 19 513 


311 715 210 614 A12 816 
Ne — 

Neben der Zweiteilung der Ahnentafel nach Vater— 
und Mutterſeite (Abb. 1) oder nach den Ehegatten 
(Abb. 2) findet ſich auch eine oft ſchwer erkennbare 
Vierteilung. So überliefert 3. B. Ecker in feinem Grab- 
ſteinbuch“) ein intereſſantes Denkmal für den 1606 ge- 
ſtorbenen Heinrich von Halang und feine Gattin Bar— 
bara von Cloſen, der ſich auf dem inzwiſchen aufge- 
laſſenen Franziskaner-Friedhof in München (dem 
heutigen Max Joſephplatz) fand. Um die beiden Wappen 
der Eheleute waren 16 Schilde folgendermaßen gruppiert 


Haslang er kale Nothaft 
Aheim Arco I [Haag Watzmannsdorf 
Wildenſtein Welden | WEN Satlpog 
Freundsberg Aholfing] [Nothaft Seiboldsdorf 
Die entſprechende Ahnentafel lautet: 
E 
e F Se 
5 E = E E 
S.S FSS 2 „ 3 5 88 8 
23582528 22252383338 
S ER Be S 2 S $5385 2 
ORK AR HSRRISOHARRAHES 
W Ned a cc 
E S 
2 5 5 5 2 8 E = 
S 88 3 S2 28 8 E 8 2 2 = 
ZKEKKEESIEEEKEKER 
SHOES SR 8 soe SER 5 
S SN oe o S8 [SS & & gë SKE 
—— 
Rudolf Agnes v. Joh. Eberhard Wagret v. 


v. Cloſen Berliching 


N 
Barbara v. Clofen 


v. Haslang Wildenſtein 


Heinrich v. Haslang t 1606 


Die Anordnung zerfällt alſo in vier Quartiere nach den 
beiderſeitigen Eltern, in denen die beiden zu oberſt 
nebeneinanderſtehenden Schilde ein Ehepaar der Achter— 
reihe, je zwei untereinanderſtehende Schilde ein ſolches 
der Sechzehnerreihe bedeuten. 

Der Grabſtein von Heinrichs Schweſter Benigna 
bildete ein Gegenſtück dazu, das ſich äußerlich lediglich 


) Cod. germ. 2267 der Münchener Hof- und Staatsbibliothek. 


L eibolpbsdporf 


Wf ALSAANUNAKA/ 


dadurch von ihm unterſchied, daß er nur ein Wappen in 
der Witte trug. Die ſechzehn Schilde waren ſo geordnet: 


gaslang Rechberg | Wildenſtein Welden 

Aheim Arco IFreundsberg Aholfing 
Knöring Schwarzenberg Seckendorf Eberbach 
Weichs Garteneck Rechberg Stein 


Hier bezeichnet die obere Horizontalreihe, Has— 
lang — Welden, die vier Großväter, die nächſte, Aheim 
bis Aholfing, deren Mütter, die folgende, Knöring bis 
Eberbach die väterlichen, die letzte, Weichs — Stein, die 
mütterlichen Großmüttter der vier Großväter. Jede 
Vertikalreihe entſpricht einem Quartier der ſechzehnſtelligen 
Ahnentafel. 

Anſtatt die Quartiere ſo nebeneinander zu ſtellen, 
ſetzt man ab und zu auch je zwei und zwei untereinander, 
ſo daß äußerlich nur zwei Ahnenreihen vorzuliegen 
ſcheinen. Ein Beiſpiel dafür bietet das erſt 1572 er⸗ 
richtete Epitaph für Hans Landſchad von Steinach 
(11531) und feine zweite Gattin Margarethe von Flecken⸗ 
ſtein, der Eltern des obengenannten 1583 geſtorbenen 
Hans Pleikhard. Wir finden hier jederſeits an erſter 


Stelle die uns aus Abb. 1 bekannten Ehepaare Land— 
{had = Gadjenbeim und SFledenftein = Ratfamhaufen, 
die väterlichen Großeltern des Ehepaares. Die uns 
ebenfalls bereits bekannten mütterlichen Großeltern finden 
ſich jederſeits an fünfter und ſechſter Stelle der fhein- 
baren Achterreihen. Die zu jedem Großelternpaare ge— 
hörigen Mütter: Margret von Roſenberg (verm. mit 
Pleikhard Landſchad F 1428) und Margret Spätin von 
Zwiefalten (verm. mit Johann v. Sachſenheim), Elgin 
v. Weingarten (verm. mit Hans v. Helmſtadt) und eine 
von Leonrodt, Anna von Müllenheim (verm. mit Heinrich 
v. Fleckenſtein) und eine v. Ochſenſtein, endlich Greda 
von Haus (verm. mit Walter von Andlau) und Agnes 
v. Efringen (verm. mit Heinrich von Ramſtein) erſcheinen 
jederſeits an 3. und 4. bezw. an 7. und 8. Stelle. Die 
oberſte Ahnenreihe ſetzt ſich alſo jederſeits ſo zuſammen: 
1. 3. 2.4. 5. 7. 6. 8. 


Dieſe Methode eine in Wirklichkeit vorgenommene 
Vierteilung als Zweiteilung erſcheinen zu laſſen, kann 
nur zu Verwirrungen Anlaß geben. Sie findet ſich 
glücklicherweiſe nur ſelten. 


Der Freiherrntitel der ehemaligen Reichsritterſchaft.“ 


Von Heinrich Freiherr Langwerth von Simmern. 


Die Frage über die Führung des Freiherrntitels von 
feiten der Mitglieder der ehemaligen Reichsritter- 
ſchaft iſt bekanntlich in der letzten Zeit lebhaft diskutiert 
worden. Es möge dem Unterzeichneten erlaubt fein, 
ein Wort dazu zu ſagen. Daß er dabei auch pro domo 
redet, wird aus dem Folgenden hervorgehen. 

Es läßt ſich nicht über die Frage des Freiherrn⸗ 
titels ſprechen, ohne einen Blick auf die Geſchichte und 
die Entſtehung des niederen deutſchen Adels zu werfen. 
Ich folge dabei der Hauptſache nach Noth von Schreckenſtein. 

Der niedere Adel iſt von Haus aus durch die 
Lebensweiſe entſtanden. Da, wo dieſe eine vollſtändig 
adlige und als ſolche anerkannt, war eine Nobilitierung 
nicht nötig. Erſt durch die Luxemburger, deren nahe 
Beziehungen zu Frankreich bekannt ſind, wurde der in 
Frankreich ſchon früh nachweisbare Briefadel in Deutſch⸗ 
land eingeführt. Er iſt urſprünglich etwas uns Fremdes 
und man darf nie vergeſſen, daß er abſolutiſtiſchen Urs 
ſprungs war. Es wird ſtets etwas Künſtliches in ihm 
liegen, während der auf hiſtoriſchem Wege und gewohn⸗ 
heitsrechtlich entſtandene Adel urwüchſig und ſozuſagen 
aus ſich ſelbſt herausgewachſen iſt. 

Häufiger wurden die Adelsbriefe unter Friedrich Ill 
und namentlich unter Karl V. und Ferdinand J., bei 
denen burgundo⸗ſpaniſche Einflüſſe auf allen Gebieten 
mitwirkten. Zunächſt aber trat die Nobilitierung doch 
nur dann ein, wenn Zweifel über die bereits vorhandene 
Adelsqualität unterdrückt werden ſollten. Dies hat noch 
lange hin nachgewirkt, da es Sitte blieb, bei einer 


*) Auf Wunſch des St. Michael, Vereins deutſcher Edel⸗ 
leute, veröffentlicht die Schriftleitung den vorliegenden inter- 
eſſanten Artikel, vermag ſich aber ſelbſtverſtändlich nicht in allen 
Punkten mit den hier vertretenen Anſichten zu identifizieren. 
Sie wird auch in Zukunft bei wiſſenſchaftlichen Streitfragen in 
objektiver Weiſe den verſchiedenen Auffaſſungen Gelegenheit zur 
Außerung geben. 


neuen Verleihung des Adels zu ſagen, es handele ſich 
nur um die Beſtätigung eines bereits vorhandenen. 


Es bezieht ſich dies natürlich auf den niederen 
Adel: die mediocriter nobiles, wie man ſie vorzugsweiſe 
in Süddeutſchland genannt zu haben ſcheint. Dort 
waren ſie mächtig durch die auch nach Mitteldeutſchland 
hinübergreifenden Ritterbünde. In manchen Gegenden 
war es lange Zeit zweifelhaft, ob der hohe Adel, ein— 
ſchließlich der Fürſten, ſiegen werde oder der durch den 
Kitt der Konföderationen zuſammengehaltene niedere. 
Dies gilt namentlich für die Gegenden, wo wir ſpäter 
die Reichsritterſchaft finden. 


Sehr früh hatte ſich eine Beziehung zwiſchen den 
Kaiſern und dem niederen Adel dieſer Gegenden heraus= 
gebildet. Kaiſer Friedrich II. hatte den niederen Adel 
mit den Städten zu vereinigen geſucht, um ein Gegens 
gewicht gegen die feit feinen Konzeſſionen von 1231 
und 1232 tatſächlich mitregierenden Fürſten zu bilden. 
Es war ein geſunder Gedanke, und es würde deffen Ber- 
wirklichung zu einer Entwicklung wie in England geführt 
haben: das Emporkommen des Unterhauſes beruhte auf 
dem Gegenſatz der gentry und der Städte gegen den höhe⸗ 
ren Adel und die Biſchöfe. Daß der Stauffiſche Kaiſer 
bei ſeinen Bemühungen vorzüglich an das Heimatland 
ſeines Geſchlechts, an Schwaben, gedacht hat, ift anzu⸗ 
nehmen. Und der Gedanke der Verbindung des niederen 
Adels mit dem Kaiſer ſcheint jedenfalls in Schwaben 
am meiſten Wurzel gefaßt zu haben. In den Kämpfen 
der Habsburger mit den Schweizern war die ſchwäbiſche 
Ritterſchaft die feſteſte Stütze der erſteren; und der 
Bund der ſchwäbiſchen Ritter, der ſich damals gebildet 
hat, kann als der Vorläufer, ja als der Keim der 
Reichsritterſchaft betrachtet werden. Der allen Ideen 
leicht zugängliche Kaifer Sigismund hat dann „feiner 
und des Reichs Ritterſchaft in den deutſchen Landen“ 


geftattet, ſich zur Abwehr des von den Fürſten aus— 
gehenden Zwanges zu verbinden. 

Dies alles gipfelte darin, daß ſeit Kaiſer Ferdi— 
nand J. Beſtimmungen febr weitgehender Art zugunſten 
der Ritterſchaft in Schwaben, Franken und am Rheins 
ſtrom erlaſſen wurden. Im Jahre 1561 wurde die 
Ordnung der Schwäbiſchen Ritterſchaft, die 1560 zu 
Munderkingen autonom zuſtande gebracht war, be— 
ſtätigt. 1590 folgte die fränkiſche Ritterordnung und 
1652 die rheiniſche. Die Ritterſchaft in den vorderen 
Landen Oberdeutſchlands hatte fih dadurch von der 
Landſäſſigkeit und der neueren landesherrlichen Gewalt, 
der ſie ſchon halb verfallen war, emanzipiert. Seit 1577 
traten die drei Ritterſchaften jährlich zu einem ſoge— 
nannten Korreſpondenztage zuſammen. Zweifellos würde 
ſich der niederelſäſſiſche Adel — der oberelſäſſiſche war 
landſäſſig — dauernd angeſchloſſen haben, wenn das 
Verhältnis zu Frankreich dem nicht entgegengeſtanden hätte. 

Die Reichsunmittelbarkeit der Ritterſchaften wurde 
durch den weſtfäliſchen Frieden garantiert und war 
von da an nicht mehr zu ignorieren. Und es galt 
dies auch von den Rechten der einzelnen Mitglieder. 
Auch das Retraktsrecht der Reichsritterſchaft hing damit 
zuſammen. Die vom väterlichen Großvater ſtammenden 
Beſitzungen reichsritterſchaftlicher Familien nahmen in 
den Händen des Enkels den Charakter des Stammguts 
an, in das der Mannesſtamm mit Ausſchluß der 
Frauen erbte, und das ohne agnatiſchen Konſens weder 
veräußert noch verpfändet werden durfte. Wurde im 
Gegenſatz hierzu ein Gut veräußert, ſo konnten zunächſt 
die Agnaten einſchreiten, in zweiter Linie mußte das 
betreffende Gut den Ritterſchaftsgenoſſen angeboten 
werden. Wenn das Gut Nichtadlige erwarben, ſo ging 
die reichsritterſchaftliche Qualität verloren oder blieb 
doch ſuspendiert. 

Die Reichsritterſchaft war frei von den Reichs- und 
Kreisſteuern und beſaß in jedem Ritterſchaftskanton ein 
eigenes ſelbſtgewähltes Gericht, dem nur die Reichs- 
gerichte übergeordnet waren. An Stelle der Erſteren 
beſtand das alte Donum charitativum an den Kaiſer. 
Daß es eine Selbſtbeſteuerung der Ritterſchaften gab, 
geht ſchon hieraus hervor. Nur wer ein „ kollektables“ 
Gut beſaß, konnte in den Ritterſchaften mitſtimmen. 
Die reichsritterſchaftlichen Gebiete waren gleichſam 
Oaſen, in denen ſich die alten Verhältniſſe und das alte 
kaiſerliche Recht erhalten hatte. Die Reichsritterſchaft 
beſaß keine Reichsſtandſchaft, aber ihr ſtand als folder 
die Landeshoheit zu. Und wenn der ganzen Reichs— 
ritterſchaft die Landeshoheit zukam, ſo gehörte den 
einzelnen Gliedern derſelben natürlich auch ein Bruch» 
teil davon. 

Schon hieraus ergibt es ſich, daß es einen guten 
Sinn hatte, wenn ſich reichsritterſchaftliche Familien 
den Freiherrntitel geben ließen, oder ſich desſelben aus 
eigener Machtvollkommenheit bedienten. Wenn die 
Reichsritterſchaft als ſolche die weſentlichen Rechte 
des alten Herrenſtandes beſaß, fo übertrug fie diefe 
wenigſtens in der Theorie pro rata auf die einzelnen 
Mitglieder. Als das Richtigere erſchien es, wenn 
diefe fpontan den Freiherrntitel annahmen. Bei einem 
Vorgehen aus eigener Macht hatten ſie auch das 


Vorbild des hohen Adels für ſich. So ſteht es 3. B. 
feſt, daß die Hohenlohe ſich im 15. Jahrhundert den 
Titel Graf ſtatt freier Herr beigelegt haben, ohne hierzu 
einer Ermächtigung zu bedürfen. Jedenfalls war die 
Stellung der Reichsritterſchaft eine fo exzeptionelle, daß 
man ſich nicht wundern kann, wenn ſie dies in einem 
beſonderem Titel auszudrücken ſuchte. Roth von Schrecken⸗ 
ſtein ſagt gewiß mit Recht, keine allgemein gangbar 
werdende Titulatur ſei je aus der Luft gegriffen. Der 
ältere Titel der Mitglieder der Reichsritterſchaft war 
„reichsfrei- hochwohlgeborener Herr“, und der Titel 
Reichsfreiherr erſcheint eigentlich als eine Zufammen- 
ziehung dieſes etwas zu weitſchweifigen Titels. 

Auch die Turniergeſellſchaften gaben dem niederen 
Adel in den vier Landen Franken, Schwaben, Bayern 
und am Rheinſtrom eine beſondere Stellung. Nur in 
dieſen vier Landen haben eigentliche Turniere ſtatt— 
gefunden, und die Turniergenoſſen fudten den land» 
ſäſſigen Adel auszuſchließen. Sie erſtrebten ſtatt deffen 
eine Annäherung an den hohen Adel. Bayern iſt bei 
dieſer Entwickelung ſpäter wieder ausgeſchaltet, weil fidh 
dort ein zu mächtiges partikulares Landesfürſtentum 
geltend machte. 

Daß auch die Erinnerung an das Vorgehen auf 
den Turnieren bei dem niederen Adel der vorderen 
Kreiſe in ſpäteren Jahrhunderten nachwirkte, wird man 
annehmen müſſen. Der Titel gab nie eine Grenzlinie 
zwiſchen hohem und niederem Adel, ſondern die Frage 
war, ob eine Familie auf ſelbſtändigen Füßen ſtand 
oder der Korporation bedurfte, um ſich geltend zu machen. 
Reichsgeſetzlich beſtimmt war der Begriff des hohen 
Adels niemals, ſondern er beruhte nur auf der Doktrin. 
Das hat dann ſpäter auf den Gebrauch des Freiherrn— 
titels zurückgewirkt. Denn man iſt auch nie zu einer 
widerſpruchslos anerkannten Anſicht über den Freiherrn⸗ 
titel gelangt. Freie Herren im alten Sinne des Wortes 
gab es im 17. und 18. Jahrhundert nicht mehr. Es 
gab aber Familien des niederen Adels, die auf der 
Reichsgrafenbank faken, weil fie im Beſitz von Gütern 
waren, die früher im Beſitze des hohen Adels geweſen 
waren; und es lag nahe, daß dieſe Familien ſich für 
berechtigt hielten, den Freiherrntitel zu führen. Einzelne 
Familien ſind auf dieſem oder einem ähnlichen Wege, 
wie die Metternich und Stadion, in den hohen Adel 
aufgerückt. ö 

Sehr auf die Hebung der Reichsritterſchaft hat auch 
die Stiftsfähigkeit in den ſüddeutſchen Bistümern ein- 
gewirkt. In Würzburg, Bamberg, Speyer, Worms 
und namentlich in Mainz und Trier herrſchte ſeit dem 
Anfang des 16. Jahrhunderts der reichsunmittelbare 
niedere Adel, und es find faſt alle Biſchöfe und Erz⸗ 


biſchöfe der genannten Diözöſen ſeitdem aus ihm hervor⸗ 


gegangen. Das bedingte eine beſondere Strenge bei 
der Ahnenprobe. Früher waren die Erzbiſchöfe von 
Mainz und Trier meiſt aus dem hohen Adel Hervors 
gegangen, und das mußte deren Domſtifte, als der niedere 
Reichsadel an deffen Stelle trat, beſonders wähleriſch 
bei der Aufnahme machen. In beiden Erzſtiften vers 
langte man für den Eintritt in das Domſtift ſchließlich 
nicht nur die Beibringung von 16 Ahnen, ſondern etwa 
von 1712 an auch den Nachweis der Reichsunmittel⸗ 


W088 


IE 


barkeit. Ein Graf Plettenberg-Lehnhauſen wurde ausge= 
ſchloſſen, weil er landſäſſig war, und ebenſo die Freiherrn 
von der Recke zu Steinfurt. Es kam darüber wiederholt 
zu einem prozeßualiſchen Verfahren. Der Reichshofrat 
entſchied zugunſten des landſäſſigen Adels. Trier, das 
nicht ſo ſehr wie Mainz inmitten der Gebiete des reichs⸗ 
unmittelbaren Adels lag, fügte ſich; aber Mainz, deſſen 
Kurfürſt bekanntlich der erſte deutſche Reichsfürſt war, 
kehrte ſich nicht an die Entſcheidung und hat 3. B. noch 
ſpäter dem Grafen Neſſelrode die Aufnahme in das 
Domkapitel verweigert. Vergleiche: „Der reichsunmittel⸗ 
bare Adel“ in den rheiniſchen Domſtiften von H. Meuer 
im Jahrbuch 1912 der Rheiniſchen Volks-Zeitung. Mueer 
bemerkt dazu, es ſei ſo ein dem mittelbaren Adel ange— 
hörender Graf im Nachteil gegen einen reichsunmittel— 
baren Freiherrn geweſen. Dies iſt ohne Zweifel richtig. 
Aber gibt es einen ſtärkeren Beweis für die ganz 
exzeptionelle Stellung der Reichsritterſchaft? Der Unter— 
ſchied gegen den Norden Deutſchlands iſt hier mit 
Händen zu greifen. Und es ergibt ſich auch hieraus, 
wie wenig es zuläſſig iſt, norddeutſche Auffaſſungen auf 
den Süden anzuwenden. Bei den proteſtantiſchen 
Stiften des Nordens hat der Landesherr häufig aus 
eigener Machtvollkommenheit von der Ahnenprobe dis— 
penſiert. Im Süden betrachtete man dagegen häufig 
den alten Adel als identiſch mit dem, der eine Ahnen— 
probe leiſten konnte. Auch bei den Reichsritterſchaften 
war eine Ahnenprobe nötig, obwohl man bekanntlich 
erſt im 17. und 18. Jahrhundert die Zahl der Ahnen 
von 4 oder 8 auf 16 erhöhte. Sehr verſtändigerweiſe 
iſt man aber auf einem Korreſpondenztage von 1750 zu 
Heilbronn von der ſtrengeren Ahnenprobe abgegangen. 
Auch eine Nobilitierung durch den Kaiſer ſollte für den 
zu Rezipierenden genügen, wenn derſelbe nachweiſen 
könne, daß niemand von ſeinen Voreltern bis zum 
vierten Grade „von geringer Profeſſion und verächt— 
licher Kondition“ geweſen. Auch wurde die Aufnahme 
dadurch erſchwert, daß die Zuſtimmung aller drei Kreiſe 
der Ritterſchaft erforderlich fein ſollte. Daß der Bes 
ſitz eines kollektablen Gutes dafür nötig war, verſteht 
ſich von ſelbſt. Dasſelbe ſollte einen Wert von mindeſtens 
6000 Reichsthalern haben. 

Vollſtändig gleichgeſtellt war der „neo-nobilitatus“ 
dem älteren Adel aber noch keineswegs, da ihm das 
Prädikat: „Vetter, Oheim und Schwager“ erſt nach Er— 
langung der nötigen Ahnen gegeben werden ſollte. * 

Wie die Sache gemeint war, zeigte ſich z. B. bei 
der Erhebung der 1772 bereits geadelten Familie von 
Preuſchen in den Freiherrnſtand. Dieſelbe erfolgte 
am 15. Juni 1791 mit dem Bemerken, daß ſie auf den 
Wunſch der Reichgritterfchaft geſchehe, damit die Familie 
den andern Mitgliedern derſelben gleichgeſtellt würde. 
1792 ift die Familie dann in die mittelrheiniſche Reichs- 
ritterſchaft aufgenommen.“) Der bloße Adel und der Ves 
ſitz eines kollektablen Gutes genügten alfo für die Auf- 
nahme in die Reichsritterſchaft noch nicht, und die alten 
Familien hatten eine Stellung, die den Freiherrntitel 
in ſich ſchloß. 

Die Reichsritterſchaft ift mit dem alten Reiche zugrunde 


*) Nach Akten im Kgl. Staatsarchiv in Wiesbaden. 


gegangen. In den Rheinbundsſtaaten und namentlich in 
Württemberg war dann die Behandlung ihrer Witglieder 
eine außerordentlich harte. Man darf nie vergeſſen, daß 
die Unterdrückung eine gewaltſame war und zu den erſten 
Beiſpielen einer Annexion in Deutſchland gehörte. Man 
wollte aber auch die Reichsritter dafür ſtrafen, daß die 
Idee des Reichs noch in ihnen lebte, und daß das 
ganze Inſtitut der Reichsritterſchaft aufs engſte mit 
dem alten Reiche zuſammenhing. Seit Jahrhunderten 
waren treffliche Führer der kaiſerlichen Armee aus ihr 
hervorgegangen. Stein war bekanntlich ein Reichsritter. 
Von den Familien Stadion und Metternich war oben 
ſchon die Rede. Und es ließe ſich leicht nachweiſen, 
wie der in dieſen Männern fortlebende reichsritterſchaft— 
liche Impuls ſehr weſentlich zur Wiederaufrichtung 
Deutſchlands beigetragen hat. 

Die Bemühungen der Reichsritter beim Wiener 
Kongreß ſind nicht ganz ohne Erfolg geblieben. Es 
war doch etwas Bedeutendes, daß ihnen eine Autonomie 
gewährt wurde, die doch immerhin eine Analogie der 
dem hohen Adel zugeſtandenen fein ſollte. Noch ein— 
mal war die Reichsritterſchaft auf dem Wiener Kongreß 
als ſolche vertreten geweſen, und fie begann fih feit- 
dem wieder als Stand zu fühlen. Wie Roth von 
Schreckenſtein mit Recht bemerkt, erblickten ihre Mit» 
glieder in dem Freiherrntitel ein ererbtes hiſtoriſches 
Wahrzeichen. In dieſem Zuſammenhange ſagt er, die 
Berechtigung zur Führung, beziehungsweiſe Vererbung 
des Freiherrntitels gründe ſich entweder auf aus— 
drückliche Verleihung durch eine kompetente Wacht, 
oder auf die in keinem ihm bekannten Staatsgebiet 
fehlende Anerkennung der titularen Wirkung der 
Mitgliederſchaft der 1806 aufgelöſten Reichsritterſchaft. 
Der Heidelberger Profeſſor Schröder ſtellt es ebenfalls 
in feiner Rechtsgeſchichte als Tatſache hin, daß den 
Familien, welche zur ehemaligen Reichsritterſchaft ge» 
hört hätten, eo ipso der Freiherrntitel gebühre. 

Tatſächlich iſt demgemäß auch bis vor wenigen 
Jahren faſt überall verfahren. Namentlich in Württem⸗ 
berg hat man durch die Anerkennung des Freiherrn— 
titels das wieder gut zu machen geſucht, was man an 
der Reichsritterſchaft zur Rheinbundszeit gefehlt hatte. 
In einem Erlaß der Königl. Württ. Regierung vom 
1. April 1823 wird unter Bezugnahme auf einen eben 
vorhergehenden Erlaß vom 12. März 1823 ausdrücklich 
angeordnet, daß ſämtlichen der ehemaligen Reichsritter— 
ſchaft angehörigen Rittergutsbeſitzern das Prädikat Freis 
herr „zu gewähren“ ſei. Es entſpreche das dem Begriff der 
Reichsritterſchaft, und es könne keinen Unterſchied 
machen, wenn einzelne, die zur Ritterſchaft oder nicht 
zur Ritterſchaft gehört hätten, den Freiherrntitel erhalten 
hätten. Am 19. Februar 1824 wurde dann noch an= 
geordnet, daß auch diejenigen, die kein Rittergut be⸗ 
ſäßen, aber von reichsfreien Edelleuten abſtammten, das 
Freiherrnprädikat führen ſollten. Dagegen ſollten dies 
jenigen Adligen den Freiherrntitel nicht führen, welche 
nach Aufhebung der Reichsritterſchaft ein ehemals reichs⸗ 
freies Gut erworben hätten. 

In Heſſen⸗Darmſtadt galt ſchon im 18. Jahrhundert 
die Vorſchrift, Reichsrittern und adligen Gerichtsherren 
den Titel „Baron“ zu geben, und es ift bis auf den heu⸗ 


tigen Tag am rechten Rheinufer Gebrauch geblieben, ihnen 
den Freiherrntitel zu geben. Nur für die linksrheiniſchen 
Familien, bei denen die hiſtoriſche Continuität ja durch— 
brochen war, und für die eine heſſiſche Gepflogenheit 
aus dem 18. Jahrhundert nicht angeführt werden konnte, 
ijt eine generelle Entſcheidung nicht getroffen, und ents 
ſcheidet man von Fall zu Fall. 

In Naſſau hat man ſtets anſtandslos und zwar 
auch in den Lehnbriefen den ehemaligen Mitgliedern 
der Reichsritterſchaft den Freiherrntitel gewährt. Wenn 
man darüber hinaus auch anderen Adligen von einer 
gewiſſen Stellung den Freiherrntitel gewährte, ſo be— 
weiſt dies wenigſtens, wie man ſich nicht vorzuſtellen 
vermochte, daß einem vollgültigen Adel der Freiherrn— 
titel vorenthalten werden könnte. 

Zuſammenfaſſend möchte ich es ausſprechen, daß 
der Freiherrntitel von dem ehemals reichsritterſchaft— 
lichen Adel auf dem Wege des Gewohnheitsrechtes er— 
worben iſt. Wenn jetzt plötzlich ein Freiherrndiplom 
verlangt wird, ſo halte ich das für ſehr hart und 
mindeſtens für unhiſtoriſch. Daß man konſervativen 
Intereſſen damit dient, möchte ich ſehr bezweifeln. Alles 
von dem Staatsbegriff herzuleiten, führt auch hier zu 
einem Formalismus, der ſicherlich nicht deutſch iſt. 

Eine Benachteiligung des nichtfreiherrlichen Ur— 
adels kann in der allgemeinen Zulaſſung des Freiherrn— 


titels für den alten reichsritterſchaftlichen Adel nicht 
liegen. Die Familien des Uradels im neueſten Sinne 
werden mehr und mehr doch zu Freiherren erhoben 
werden, wofür ſich manche Beiſpiele aus den letzten 
Dezennien anführen laſſen. Auch auf öſterreichiſchen 
und ſelbſt auf bayriſchen Uſus darf verwieſen werden. 

Um zum Schluß als pro domo redend einige 
Notizen aus meinem eigenen Archiv beizubringen, ſo 
iſt es nicht richtig, wenn Roth von Schreckenſtein ſagt, 
die reichsritterſchaftlichen Behörden hätten erft in der 
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts den Witgliedern 
der Reichsritterſchaft den Freiherrntitel gewährt. Ich 
beſitze reichsritterſchaftliche Ausſchreiben von 1715, 1720 
und 1729, in denen meinem direkten Vorfahr der Freis 
herrntitel beigelegt wird. 

Auch war es „mehr als eine bloße „Connivenz“ 
der Reichsbehörden, die bei dem, was die ritterſchaft— 
lichen Behörden taten, mitwirkte. Kaiſerliche Sub— 
delegationskommiſſionen von 1721 und 1726 gebrauchen 
in Beziehung auf die Langwerth von Simmern ebenfalls 
den Freiherrntitel. In der zweiten Hälfte des 18. Jahr— 
hunderts kommt auch bei dem Ausſchreiben der Kur— 
mainziſchen Gerichte der Titel Freiherr für meine 
Familie vor; und das Gleiche gilt von den Behörden 
des Kurfürſtentums Hannover, in dem meine Familie 
ſeit 1743 anſäſſig geworden war. 


Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein 
in Sachſen⸗Altenburg 1594—1840.*) 


Von Regierungsrat von Thümmel in Pirna. 
Abkürzungen: N = Nöbdenitz; P = Poſterſtein; V Vollmers hain; P = Pate; ux. Ehefrau oder vermählt; inf. od. fil. Kindler); 
T= Tochter; sep. begraben; get. = getauft. 


von der Aſſeburg, 1. Johann auf Wahlhauſen und 
Schermke, „herzgl. ſächſ. gotha. würtemberg. und 
ansbach. Rats- und Hofmeiſter“. ux. Helene Caroline 
Freiin von Malkan, kauft Vöbdenitz 28. Aug. 1699 
von Friedrich Ludwig von Hühnefeld, belehnt 
27. Jan. 1700 Pate. als Witwe 2. April 1702, 20. Jan. 
1708 (N.) ſ. auch Trach. 
inf.: a. Anna Helena „älteſte T.“ 
1702 (N). 
b. Johanna Charlotte f zu N. 17. Febr. 1701 früh 3, 
sep. 20., alt 4 Jahr. 
von Bernſtein, 1. Caspar Friedrich, Gerichts- und 
Pachtinhaber von N. ux. zu N. 9. Mai 1647 Agniſa 
von Ende aus Reichſtadt. 
inf. Sigismund Haubold, get. zu P. 8. Apr. 1649. 
Paten: v. Ende, 10, Pflug 5 ux., Sabina von Wol- 
fersdorff auf Endſteth geb. von Nauendorff, Michael 
Henrici, Paftor in Großſtechau. — f 9. Apr. 1649, 
sep. 12. 
2. Maria Sophia von Pirnſtein Pate 1. Oct. 1693 
(P.) ux. . . . . von Nauendorff auf Selka. 
von Beulwitz, Anna Catharina geb. von Müflingen auf 
Hirſchberg und Modelreith, Pate 24. Febr. 1627 (P). 
von Doft, d. edle .. . Maria Catharina Doſtin damalß 
uffm Schloß Puſterſtein, Pate 28. März, 14. Apr. 
14. Dec. 1615, 25. Aug. 1616 (P). 
*) Poſterſtein hat zwar auch eigne Kirche; die Kirchenbücher 
von Poſterſtein werden aber in Nöbdenitz geführt. 


Pate 2. April 


von Ende, 1. Heinrich Gottfriedt, der jünger auf 
Löbichalu), Pate 23. Dec. 1696 (P). 

2. Wolff Georg auf Selka, Pate 8. Mai 1610 (N). 

auf Nebnitz,“) damals auf dem Schloß P., Pate 
12. Nov. 1641, 1. Jan. 1644 (P.), 19. März 1644 (N. 

inf. a. Georg Dietrich geb. zu P. A. Juni 1643, 
get. 7. Paten: Pflug 5, Zehmen 3 ux, Heinrich 
v. Bünaw auf Proſtorff. 

b. Anna Eliſabeth get. zu P. 18. Dec. 1644. 
Paten: Zehmen 3, Pflug 5 ux, Ende 8 ux an deren 
Stelle 6 ux. 

3. Chriftina Elifabeth, geb. v. Bernſtein, auf Gelfa 
P. 16. Febr. 1629 (P). 

4, Gottfriedt zu Untſchen, Pate 16. Febr. 1629 (P). 

5. Agniſa a. d. H. Lüſchwitz, Pate 16. Febr. 1629 (P). 
aus Reichftadt f. v. Bernſtein 1. 

6. Georg Salomon auf Selka, Pate 26. April 
1632 (N). ux. 12. Dom. p. Tr. 1646 3. P. Juſtina 
Metzſchin a. d. H. Frieſen. 

7. Brigitta, Pate 22. März 1635 (P). 

8. Hans Friedrich auf Selka, Pate 22. März 
1635 (P). ux. Sabina ... Pate 18. Dec. 1644 (P). 

9. Georg Haubold, Pachtinhaber von Droßdorff, 
P. 6. Apr. 1649 (P). 

10. Haubold auf Wildenborn, Churſächſ. Wppella- 
ions⸗ und Stiftsrat zu Zeitz und Naumburg. Pate 
8. Apr. 1649 (P). (Fortſetzung folgt.) 

*) Nicht Nöbdenitz, wo Georg Oswald von Zehmen fag. 


Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten 


Gelegenheitsfindlinge. 


Breymann. 

Hans Breimann, Geburtsbrief 1565, iſt der Sohn des 
Hans Br. und der Alheid ... (Vatersname nicht genannt). 
Braunſchweig, Stadtarchiv, Edicte Bd. VI, Seite 122. 

Senftenberg. Dr. Herdtmann. 


Loeſecke. 

Steffan Loeſeke, der Krone Schweden unter des Feld— 
marſchalls Wrangel Armee beſtalter Genleral)-Pro(viant- 
meiſter), beſcheinigt, daß er auf des Feldmarſchalls Befehl wegen 
der Ritterfchaft von Henning von Armin 10 Winspel Roggen 
empfangen hat, worüber er zu Prenzlau den 24. Apr. 1637 quittiert. 

Zettel mit eigenhändiger Unterſchrift des Stefan Loeſeke 
im Huadarchiv Gerswalde. W. C. v. Arnswaldt. 
Nauchhaupt. 

Im Quedlinburger Kirchenbuch erſcheint als Pate 1572 JI 1: 

Gorge Rauchheutt nobilis und IV 19: Gorge Rauchheubt. 

Ernſt Devrient. 

von Frieſen. von Moltke. 

Zu „Gelegenheitsfindlinge“ in Nr. 6 (1912), S. 95—96: Der 
in St. Nikolaikirche zu Wismar befindliche Sarkophag auf 
Auguſta Eliſabeth Johanna v. Frieſen verehelichten v. Moltken 
wird nicht die Gebeine der angegebenen enthalten, da ſie in 
Neuſtadt in Meckl. geſtorben und begraben iſt. Sie war in erſter 
Ehe verheiratet mit dem Schwediſchen Major Caſimir Albrecht 
v. Moltke auf Nieköhr i. Meckl. (Wismar war damals in 
ſchwediſchem Beſitz). Die Heirat hat in Roftod ſtattgefunden. 
Ebenſo ihre zweite Eheſchließung (1748 Febr. März, St. Petri, 


Rundfragen und Wü 


Nr. 210. Aleff (Aalff) — v. Iſſendorff. 

Am 24.5. 1696 wurde Maria Dorothea Aleff, Tochter des 
Contributions-Einnehmers u. Kirchen⸗Juraten Otto Aleff (Aalff) 
u. ſeiner Gattin Schwencke (Schwincka), geb. von Iſſendorff, 
in Oſten bei Stade (Hann.) getauft. Wann und wo ſind Otto 
Aleff (Aalff) und Schwencke (Schwincka) von Iſſendorff geboren, 
reſp. wie hießen ihre Eltern? Wann und wo fand die Trauung 
Aalff — von Iſſendorff ſtatt? 

Hamburg, Lindenſtr. 50. Oskar Trinks. 


Nr. 211. Bartels. Flügel. RNeinherz. Müller. Mann. 
Bartels, Johann Andreas, Kaufmann, Celle u. Braun» 
ſchweig, ca. 1750—1780 u. Vorfahren. — Flügel, Frankfurt a. M., 
ca. 1750—1800 u. Vorfahren. — Reinherz, Arnold Ludwig 
Gerhard, Buchhändler, Frankfurt a. M., ca. 1800 u. deffen Vor- 
fahren. — Friederike Dorothea Müller, geborene Mann, 
* 1768, T 1827. 
VSerlin-Gdoneberg, Mühlenſtr. 8. War Rettenbeil. 
Nr. 212. Berron, Helmftetter, Wehrung. 
Nachrichten über die beſonders im krummen Elſaß ver- 
breiteten Hugenottenfamilien Berron u. Wehrung (urſprüng⸗ 
lich Béron), ſowie über die Familie Helmſtetter ſammelt 
Straßburg, i. E., Baldungſtr. 16. Adolf Hoffmann. 
Nr. 213. v. Beulwitz auf Erlbach. Vogtl. Uradel. 
Auguſt . hese v. Beulwitz, auf Erlbach, 
* EG, ae „lebte 1835, co ? Kinder? Eltern? 
Plauen i V. Oberleutnant v. Goetze. 
Nr. 244. v. Bofe, Haus Schweinsburg. v. Fuchs. 
Wo befindet ſich die ältere Genealogie der Familie von 
Bofe a. d. H. Schweinsburg, insbeſonders wer find die Eltern 
u. Stammreihe der Sophie Louife v. Bofe a. d. H. Schweins⸗ 
burg, 18. 6. 1692, f zu Zerbſt 22. 12. 1762, oo mit dem Zerbſtſchen 
Oberſtallrieiſter u. Jägermeiſter Hans Chriſtoph v. Fuchs auf 
Lindingerwork. In welchem Werke iſt die Familie v. Fuchs 
bearbeitet u. wo leihweiſe erhältlich? 
Plauen i. V., Bülowſtr. 9. 
Nr. 215. Brachvogel. 
Angaben über Vorkommen des Namens auch in abweichen⸗ 
der Schreibweiſe vor 1690 mit näheren Mitteilungen oder Hin 
weiſungen erbeten. 
Berlin N. W. 21, Bugenhagenſtr. 8 ll. 


v. Goetze. 


P. Brach vogel. 


Roftod) mit Hauptmann Henning Chriftian v. Bülow auf Cummin 
(bis 1776), der in Neuſtadt am 14. Dez. 1784 begraben iſt. Ver⸗ 
witwete Frau Hauptmann Auguſta Johanna v. Bülow geb. von 
Frieſen iſt zu Neuſtadt i. M. am 8. Sept. 1788, 74 Jahre alt, 
geſtorben und daſelbſt am 11. Sept. 1788 begraben. Johanna 
Auguſta Eliſabeth v. Bülow geb. Frieſen legte 1757, als ihre 
Adelsqualität zweifelhaft geworden war, ihre Abſtammung dar. 
Danach war fie ein Sproß des alten Roftoder Natsherrn⸗ und 
Kaufmannsgeſchlecht Freſe, eine Tochter von Johann Niclas 
Frieſe, der Pächter des Gutes Niex (Kirchſpiel Kavelsdorf) war 
und ſpäter nach Frankfurt a. Main verzog. 

Schwerin i. M. F. Ruf, Archivregiſtrator. 

Degener. 

In der Stadt Nordhorn (Grafſchaft Bentheim) gab es eine 
Bürgerfamilie dieſes Namens. Die Bürgerliſten waren: fol. 8, 
den degener Wynter, grete fon hues vrou (um 1490). Diefer 
kommt auch unter einer Reihe von Bürgern vor, die einen 
Harniſchgulden empfangen haben. Degners wynters kommt noch 
in einer Urkunde von 1540 vor. 

fol. 12: Alyt goltmeds degeners Huesfrouwe 1518. 

fol. 12: Mette Hermen degeners huesfrouwe (um 1520). 

fol. 13: Degen en aſſele ſyn huesvrouwe (um 1540). 

Grete Vowinkel, zel. Joh. Degeners Verlaſſene Huesfr. 1596. 

Geſe und Bruder Herman Degener, Sohn von Johan 

Ornynk 1606. 

Degner Degners husfr. Anne Reckers 1615. 

Hindrich Degeners 1620 &. 

Auendorf b. Schüttorf. Dr. Edel. 


nipe. 


Nr. 246. Burg Almendingen. 

Gibt es eine Geſchichte der Burg Almendingen in 
Schwaben (bei Ulm) u. wie kann ich in den Beſitz (leihweiſe 
oder käuflich) derſelben gelangen.? 

Straßburg i. Elſ., Taulerſtr. 31. 

Frau Geheimrat Ledderhoſe. 

Nr. 217. Dolp. Eifelin. Pflugfelder. Laumaher. Lang. 

1. Dolp, Hans Miachael, f 19.12.1706 in Stuttgart. Geburts- 
ort u. Zeit? — 2. Dolp, Salome, t 27. 2. 1723 in Stuttgart. 
Geburtsort u. Zeit? — 3. Eiſelin, Maxim. Ferd., T 2. 12. 1744 
in Stuttgart, Geburtsort u. Zeit? — 4. Pflugfelder, Maria 
Katharina, f 10. 2. 1761 in Stuttgart. Geburtsort u. Zeit? — 
5. Laumayer, Andreas, Bäcker in Stuttgart. co 1713 mit Anna 
Maria Vollmer (Vollmar). Geburtszeit, Todeszeit, Geburtsort, 
Sterbeort beider Gatten? — 6. Lang, Joh. Kaſpar, Riedeſel'ſcher 
Amtsſchultheiß in Engelrode im 17. Jahrhundert. Näheres über 
ihn geſucht. 

Augsburg, Frohſinnſtr. 3. Dr. Carl Gwinner. 

Nr. 218. von Einem. 

1. Alte Nachrichten über Vorkommen des Namens erbeten, 
beſonders im 12.—13. Jahrhdt. — 2. Gibt es außer im Hiftor. 
Verein f. Niederſachſen noch andere private niederſächſiſche Ur⸗ 
kundenſammlungen ? 

Braunſchweig, Steintorwall 12. Ernſt Egon v. Einem. 
Nr. 219. Fleiſcher. von Fleiſcher. 

Gibt es e. genealogiſche Verbindung zwiſchen Philipp 
Fleiſcher (Schreiber in Elbing, hatte 2 Söhne, Jakob u. Philipp, 
dieſer um 1640 *, wurde Oberſt, 7 1681 u. Gregor Fleiſcher 
(nobilitiert 15. März 1582 von Kaiſer Rudolf II., der ihm als 
Wappen drei Sterne u. Hund mit Rehbein verlieh) oder Conrad 
Fleiſcher (Kaufmann in Nürnberg, führte dasſelbe — bürgerliche 
— Wappen, f 1524), oder Lorenz Fleiſcher (Kaufmann in Nürn⸗ 
berg, f 1545, Siebmacher Wpb. B. V., Tl. I., S. 60, Vfl. 85) F u. 
ſind die Nachkommen jenes Philipp Fleiſcher berechtigt, das ge⸗ 
nannte Wappen (3 Sterne, Ban u. Rehbein) zu führen? 

Kriſtiania. W. Rafd, Reichsarchiv. 

Nr. 250. 5 

Geſucht ſämtliche Daten für Johann Chriſtian Gabel- 
mann, Bürger, Kauf- und Handelsherr in Wittenberg, f vor 
1816, 4. 23. Er war verheiratet mit Joh. Chr. Eliſabeth Lehmann 


aus Wittenberg, die ſich in zweiter Ehe mit Chriftoph Heinrich 
Lauter vermählte. 1791 2. 11 u. 1795 7. 25. werden ihm in Wittens 
berg Töchter geboren. 

Grunewald, Knausſtr. 10. Dr. R. Lehmann. 


Nr. 251. v. Goetze. v. Götz. v. Braun. 

Georg Friedrich v. Goetze, Premierleutnant, F 1768 in 
Merſeburg. Chriſtiane Friederike Wilhelmine v. Goetze in 
Merſeburg, Nachlaß der Eleonore Auguſta v. Goetze. Frin. v. 
Lindenau u. v. Stiel geben ſich als Erben der verſtorbenen 
Auguſta v. Goetze aus. Acta publica den Nachlaß der Frin. 
Auguſta v. Goetze betreffend Tochter des Oberſt Georg Heinrich 
v. Goetze in Merſeburg 1780 (Kgl. Sächſ. Kriegsarchiv Dresden). 
— Wer vermag nähere Angaben hierüber mitzuteilen? Stamm— 
baum, Angabe der Geburtsorte cc. — Woher ſtammt Johanna 
Thereſe v. Braun, die mit Karl Heinrich Haubold v. Götz, 
Major bei der 1. Garde, vermählt war u. aus deren Ehe am 
24. 12. 1749 zu Borna Karl heinrich v. Götz hervorging? 

Plauen i. V. v. Goetze. 


Nr. 252. v. Hedemann. 
Ich bitte, folgende Ahnentafel zu berichtigen u. zu ergänzen: 
Heinrich v. Drieberg, Landrat v. Pritzbuer v. Levetzow 
Lucia v. Bülow auf Lützow u. (Gott, ? 
mannsförde, co 1692 


„„ ee 
Hartwig Heinrich v. Drieberg, Oberſtlt. 
auf Gramtzow, f vor 1771 


TTT 


Charlotte Louiſe v. Pritz— 
buer, f vor 1771 


Davidia Margarethe verw. v. Hedemann, wann 00%, 
ſonſtige Daten bekannt. 
Deutſch-Nienhof b. Weſtenſee (Holſt.). v. Hedemann⸗Heespen. 
Nr. 253. Reichsgraf v. Heinicke, v. Goetze. 

Wer ſind die Eltern u. Nachkommen von: Johann Chriſtian 
Reichsgraf v. Heinicke, churſächſ. Kabinetsminiſter, t 67 Jahr 
alt zu Dresden, beigeſetzt 11. 6. 1752 Niederau, co Sophie 
Eliſabeth v. Goetze , F 5. 8. 1749 Meißen, 62 Jahr 
alt, beigeſ. Niederau. — Was für ein Wappen führte obige 
Sophie Eliſabeth v. Goetze? 

Plauen i. V. Oberleutnant v. Götze. 


Nr. 251. v. d. on auf Gutenfiirft. (Vogtl. Uradel). 

Georg Peter v. d. Heydte a. d. = un u. N 
(b. Plauen, zu an TE, . OS . 
Johanna Helene v. Reibold a. d. 5. n +. 

Erdmuthe Sophie v. d. Heydt, zu DEEG ef Se rg 
oo 11. 9. 1692 mit Hans Moritz v. Brühl auf Gangloffſömmern, 
* 1665. — Erbeten Stammreihe des obigen Georg Peter v. d. 
Heydt, c. 1650, u. Verbindung mit Friedrich Wilhelm v. d. 
Heydt, 1835 auf Gutenfürſt, und deſſen Nachkommen. 
Plauen i. V., Bülowſtr. 9. Oberleutnant v. Goetze. 
Nr. 255. Heuß. 

Nähere Daten geſucht über Heinrich Heuk, * 1636, t ? 
1716, Buchhändler in Hamburg, Herausgeber „Hamburger Zei— 
tungen“, mit wem oo?; Johan Heuß, ?, f 21. 6. 1744, Poſt⸗ 
meifter in Hamburg, œ ? mit Sophie Elifabeth Schomaker, * ?, 
+ 2 1739; Johann Heinrich Heuk, * ?, f ? 1764 däniſcher 
Kanzleirat u. Poſtmeiſter in Hamburg, oo mit Catharina Eliſa— 
beth Kirchhoff, ?, f ? 1765, hatten 6 Kinder: 1. Johann 
Chriſtian, * ?, f 25. 12. 1802 in Kopenhagen, 2. Chriſtian 
Friedrich, ?, f ?, 3. Chriſtiane, * ?, F 18. 2. 1787, 4. Sophie, 
* 2, f ? 1799, 5. 2, 6. L. 

Kopenhagen, Frederiksbergallee 53 ll. A. Heuß. 


Nr. 256. von Heidenreich (Hey⸗Hay⸗Haidenreich). 

Geſucht wird Geburtseintragung für den im Jahre 1803 
nobilitierten Geheimen Obertribunalspräſidenten Carl Ludwig 
von Heidenreich in Berlin, angeblich 1731 in Potsdam *. Sein 
Vater war Chriſtoph Wilhelm Hei(y) denreich, 1720 Steuerrat 
in Halle, ſpäter Geheimer Finanzrat in Berlin. Ferner werden 
geſucht Nachrichten betr. die Gemahlin Carl Ludwig von Heidens 
reichs ſowie Nachricht über ſeine Nachkommen. Nach Brief der 
Sophie von Heidenreich vom 6. 1. 1835 ſoll e. ſeiner Söhne 
Kgl. Preuß. Geheimer Tribunalsrat, deſſen Sohn wiederum Kgl. 
Preuß. Leutnant a. D. u. Gutsbeſitzer geweſen ſein. Letzterer 
ſoll nach ged. Briefe 3 Schweſtern gehabt haben, von denen 2 
mit einem Major von Blücher vermählt geweſen u. die dritte 


als Braut geftorben fein fol. — Nachrichten erbeten an Rechts- 
anwalt Dr. Heydenreich, Leipzig, Schulſtr. 11. 
Leipzig-Connewitz. Ob.⸗Reg.⸗Rat Prof. Dr. Heydenreich. 
Nr. 257. v. Holtzendorff, v. Maltitz, v. Quigow, v. Dannenberg. 

Geſucht werden je die 8 Ahnen von: 1. Urſula Tugendreich 
v. Holtzendorff a. d. 9. Holtzendorff, t 1639 in Prenzlau, co 
1619 Joachim v. Winterfeld auf Dalmin u. Neuenfeld, t 1631. 
— 2. Margarethe v. Maltitz, co 1645 Joachim Ernſt v. Rett- 
wig (Kettwig) auf Matſchdorf u. Gräden, t 1665. — 3. Wedig 
Adam v. Quitzow auf Eldenburg, Rubjftedt, Stavenow u. Vogts 
hagen, œ 1661 Lucretia Gertrud v. Lepel. — 4. Ernſt Franz 
v. Dannenberg auf Breſelentz, Lüchow u. Gnomer, braune 
ſchweig.-lüneburg. Oberftleutnant, co 1638 Abel v. Oertzen, F 1651. 

Weimar, Südſtr. 28. Wilh. Frhr. v. Nauendorf. 

Nr. 258. Kadeland, Engelbrecht. 

1. Chriſtian Friedrich Kadeland (auch Kahdelandt geſchr.), 
war zuerſt Kornſchreiber zu Karzig (Cartzig), feit 1679 Amts- 
ſchreiber u. feit 1706 Amtmann zu Reeg. co 2. In den Kirchen— 
büchern von Cartzig bei Naugard kommt der Name Kadeland 
von 1643 - 1678 nicht vor; die Kirchenbücher zu Karzig in der 
Filiale Neuenburg vor 1752 ſind vernichtet. Eine Tochter des 
Chriſtian Friedrich Radeland œ ? Amtmann Johann Wolf- 
gang Engelbrecht zu Rech. Wo mag die Trauung etwa 1689 
ſtattgefunden haben? — 2. Daniel Chriſtian I Engelbrecht, 
älteſter Sohn des Amtmanns Johann Wolfgang E., * etwa 1689, 
war zuletzt u. zwar 1738—1745 Oberamtmann zu Pudagla auf 
Uſedom. — Wohin mag er von dort verzogen fein? — 3. Peter 
Engelbrecht, 14. 1. 1672 co Margarethe, Friedrich Heiden- 
reichs Tochter in der St. Katharinen-Kirche zu Hamburg. Ich 
ſuche die Eltern von Peter Engelbrecht. Welche Kinder ſind 
dieſem Ehepaar geb.? 

Göttingen. Engelbrecht, Major a. D. 

Nr. 259. v. Kotze. 

Bitte um ev. Berichtigung, ſowie um Vervollſtändigung 
der Lücken, bezw. um Angabe, wo ich dieſe finde: 1. Heinrich 
v. Kotze, . „ t Staßfurt 1536/37 7, 0 . Dorothea 
v. Schlegel, * . — 2. Sophia v. Kotze, .. 1468, 
. . „ œ... Henning v. Kracht auf Athensleben, f. . . 1526. 
— 3. Stephan v. Kotze, . . . 5.4. 1467, . . . 12. 6. 1542, co 
Eliſabeth ... v. Leipziger, .. „ F . — 4. Margarethe 
v. Kotze, „, . „ CO... himo v. Raudbaupt auf 
Trebnitz, . — 5. Leonhard v. Kotze, * „ 13. 7. 1510, f 
Halle a. S. 3. 10. 1560, co Adelheid ... v. d. Aſſeburg aus 
Peſekendorf, ..., T. — 6. Kunigunde v. Kotze, . 

5. 9. 1536, 7 Gröbzig 6. a. 1593, oo... Balthaſar v. Grudding 
auf Gröbzig, f... 

Potsdam, Viktoriaſtr. 19. 

Nr. 260. Labes. 

Hans Labes, * 6. Jan. 1731 (in Pommern), t Zernidow 
27. Juli 1776, co 1760 m. Caroline Marie Elifabeth verw. von 
Fredersdorf, geſchied. v. Aſchersleben, geb. Daum. Labes 
wurde durch Kaifer Joſef II. in den Reichsfreiherrnſtand erhoben 
u. war preuß. Geh. Rat. Sohn von ihm, Graf Görtz-Schlitz 
(durch Adoption) erbaute Burg Schlitz i. Mecklenburg, Tochter 
œ an Joachim Erdmann v. Arnim. Geſucht Geburtsort u. 
Ahnen des Hans Labes u. Trauort u. datum. 

Leipzig, Univerſitätsſtr. 2111. v. Arnswaldt. 

Nr. 261. Lauth. 

Bei Königsberg gibt es e. Dorf u. e. Fort namens Lauth. 
Könnte man erfahren, woher dieſer Name ſtammt u. ob e. Bes 
ziehung zwiſchen demſelben u. der Familie Lauth, die im 17., 
18. u. 19. Jahrhdt. zahlreich im Elſaß vertreten war, befteht? 
Gibt es Lauth in Oſtpreußen oder ſonſtwo u. wie ſind ſie 
ſtammverwandt mit denen im Elſaß? — Auszüge aus Kirchen— 
büchern u. and. Quellen werden nach Vereinbarung vergütet. 

Straßburg i. E., Baldungſtr. 16. Adolf Hoffmann. 

Nr. 262. Lezius. 

In den ſiebziger Jahren des 19. Jahrhunderts hat in 
Schleſien e. Förſter Lezius gelebt. Unterzeichneter bittet um 
Mitteilungen über dieſen Mann, um ſeine Herkunft feſtſtellen 
zu können. 

Königsberg i. Pr. Prof. Dr. Fr. Lezius. 

Nr. 266. Magny. Coblitz. 
Erasmus Magny, Hofmufifus in Mannheim oder Karls— 


von Kotze. 


ruhe (F 1833 7), co Antonie Coblitz ( Mannheim 1802 11. 1., 
7 daſelbſt 1887 22. 2.) Vorfahren gefucht. 
Tauberbiſchofsheim. Strack, Regierungsaffeffor. 


Nr. 261. Kurf. Bayr. Münze. v. Saſter. 

Bitte um Auskunft, wo die Kurf. Bayr. Münze war u. wo 
ich Nachforſchung nach dem Münzzdirektor Georg Heinrich 
v. Saſter halten kann. Im Amt cr. 1750. Seine Frau geb. 
v. Brauer, hannov. Familie? — Sein Sohn Johann Daniel, 
Kurf. Mainz. Grenadierleutn. u. Hoftruchſeß 1770, deffen Sohn 
Feldprediger 1815. 

Straßburg, Taulerſtr. 31. Frau Geh.-Rat Ledderhoſe. 


Nr. 265. Middendorf. 

Wer ſind die Ahnen von Chriſtine Marie Theodore 
Middendorf aus Lünen i. Weſtf., . 1745, . . 1793, 
œO . . Johann Gisbert Riedel, Kaufmann zu Iſerlohn ... 
1737, T. . . 1785. Kirchenbuch Lünen aus jener Zeit nicht mehr 
vorhanden. 

Hannover. Grote, Regierungsbaunftr. a. D. 

Nr. 266. Oppermann. Tappe. 

Im genealogiſchen Handbuch von Koerner habe ich bei der 
Familie Oppermann nicht finden können Frau Luiſe Karoline 
Oppermann geb. von Helmoldt, (als Patin genannt 1771). 
Desgleichen nicht bei Tappe Herrn Kapitain Ernſt Heinrich 
Zappe, Regiment Prinz Ernſt, (Pate 1771). Würden Mit- 
glieder der Familien Oppermann u. Tappe ſo liebenswürdig 
ſein, mir darüber Auskunft zu geben? 

Straßburg, Taulerſtr. 31. Frau Geh.⸗Rat Ledderhoſe. 


Nr. 267. Potkelitz. 

Jürgen von Damm iſt 1547 im Schmalkaldiſchen Kriege 
gefallen und „zu Potkelitz im Lande Meißen begraben“. Wo 
liegt oder lag Potkelitz? 

3. Zt. Hamm L W. Dr. jur. R. v. Damm. 


Nr. 268. von Pufter. von Borſchnitz. von Sternberg. 
von Meride. 

1. Geſucht werden die Eltern des Adam von Puſter auf 
Woitsdorf, f um 1600, u. die feiner Gemahlin Anna, geb. 
v. Borſchnitz, co zwiſchen 1595 u. 1600. Ihr Vater war Hans 
v. B., co mit Anna, geb. .. . 7 1536 auf Pühlau. — 2. Aus- 
kunft erbeten über die Gemahlin des Chriſtoph von Sternberg 
auf Ellgut, deſſen Tochter Barbara an David v. Gruttſchreiber 
vermählt war. — 3. Wo kann ich Nachrichten über die oſtpreuß. 
Familie v. Mericke erhalten? 

Liegnitz. W. v. Pannwitz. 

Nr. 269. von der Recke. 

Geſucht für Ahnentafel Eltern u. Großeltern mit Geburts- 
u. Todesjahr von Sophie Adolfine Freiin v. d. Rede, Linie 
Haus Red, * 29. 9. 1758, f 28. 3. 1814, oo 18. 11. 1784 mit Adam 
Ernſt Senfft v. Pilſach. Unkoſten werden vergütet. 

Gotha. Senfft v. Pilſach, Major. 


Nr. 270. von Nedlingbaufen. 

Mitteilungen erbeten über Vorkommen des Namens (auch in 
anderer Schreibweiſe, wie: Recklinghaus, v. Reklinghauſen cc.), 
insbeſondere im 16. Jahrhundert. Bekannt ſind: die Familien 
v. R. zu Eſchweiler von 1600, zu Rheda von 1640 an, die 
Miniſterialenfamilie v. R. von 1210 bis ca. 1500. Ferner ers 
wünſcht Angaben über Herkunft Reinhards v. R., Jülichſchen 
Bergvogts zu Eſchweiler (um 1600) u. Johanns v. R. (t 1658), 
Bürgermeiſters zu Rheda. 

Münſter i. W., Joſephſtr. 7. Guſtav v. NRecklinghauſen. 


Nr. 271. Regiments⸗Stammliſte. (Fortſetzung von Seite 98.) 

62. de la Chapelle, C. Aug. Emil: * 1791 Caſſel; 1805 
Küchjunker. — 63. Lauppe, Ludwig: F 1799 als Generalmajor 
a. D. — 64. Leopold, Phil. Wilh.: t 1785 als Oberſt. — 
65. v. Lerber: 1805 als Sek.⸗Lt. angeſtellt. — 66. Lotz, Conr. 
Henrich: 1746 eingetreten; 1769 ausgeſchieden als Leutnant. — 
67. Lüttelrand, Wilhelm: f 1811, Artillerie-Kommiſſar a. D. — 
68. v. Malaſpina, Geo. Henrich: 1790 Sek.⸗Lt., 1800 a. D. — 
69. Mangold, Daniel: F 1801 als Regts.⸗Feldſchaar a. D. — 
70. Marcus, Georg: 1759 Küchjunker, f 1772.— 71. v. Martens, 
Henr. Jacob: 1768 Elft b. Nimwegen; angeblich in Küſtrin 
geſt.; 1799—1806 in heſſiſchen, dann in holländiſchen Dienſten. 
— 72. v. Meyerfeld, Friedrich: t 1830 Marburg als Oberſtlt. 


a. D. — 73. v. Minnigerode, Wilh. Auguft: 1787 Gef At, 
1792 a. D. — 74. Lachmund, Chriſtian Georg: t 1850 als 
Regts.⸗Arzt a. D. 

Oranienſtein, Naſſau. Dr. Has, Stabsarzt. 


Nr. 272. Scheffler. Schindler. Schönberg. 

Nachrichten über dieſe Familien aus Döbeln, Leisnig, 
Grimma, Technitz, Ebersbach uſw. aus dem 17. Jahrh. geſucht. 

Leipzig, Ferd. Rhodeſtr. 3. P. v. Gebhardt. 
Nr. 273. Schöner. 

Johann Friedrich Schöner, Paſtor in Kitzingen (1808 bis 
1836), bekam im Frühjahr 1822 Urlaub, um feine Kinder u. Ver- 
wandte in Sachſen zu beſuchen. An welchem Ort leben dieſelben? 
Seine Kinder waren: Chriſtian Gottfried, * 1788, Heinrich Auguſt, 
* 1790, Caroline Wilh. Chriftine, * 1792, Chriſtine Cleon. Wilh., 
* 1795, Joh. Tobias Wilh. * 1799. In Kitzingen iſt über dieſe 
Kinder nichts zu erfahren. Ferner ſind Nachweiſe über die 
Herkunft des Joh. Schöner, Aſtronom u. Profeſſor zu Nürnberg, 
* 1477 in Karlſtadt, erwünſcht. 

Aplerbeck i. Weſtfalen. C. Schöner. 


Nr. 271. Septſous. Lorenz. 

Louis Septſous, Bürger u. Gärtner in Mannheim, 
+ daſelbſt 1768 A. 6., 86 Jahre alt. Wer waren feine Eltern? 
Wer die Ehefrau? Sein Sohn Iſaac, Gärtner u. Weinwirt in 
Mannheim (t 1761 21. 12.), © Mannheim 1745 27. 8. Maria 
Magdalena, T. des Holzhändlers Johann Lodgar Lorenz in 
Mannheim. Erbitte Nachrichten über die Vorfahren der Ehe- 
leute Lorenz. 

Tauberbiſchofsheim. Strack, Regierungsaffeffor. 


Nr. 275. v. Sobbe. 

U. B. auf Anfr. Nr. 25 c. (Jan. 12) erbitte Mittlg., ob der 
dort genannte Carl v. Sobbe vielleicht mit Soph. Albert. von 
Armin aus Blankenſee verheiratet war, deren 1. Gatte. 
v. d. Hagen aus Schmiedeberg. An wen waren die Schweſtern 
des Kapt. Dietrich von Blankenſee-Schlagentin, bezw. feine 
Töchter aus der Ehe mit Soph. Louiſe Dor. von Podewils 
vermählt? — 2. Fried. Chriſt. von Sobbe, Pr. Geh. Nat u. Direktor. 
d. Mecklenburg. Amter, beſaß 1720 die Güter Weſenthal u. 
Börnicke. Liegen dieſe in der Mittelmark oder Kreis Nieder 
Barnim? — 3. Wo wurde Sophie Louiſe von Sobbe geboren, 
19. 11. 1761, Gattin des Landrats Wilh. Fr. Jacob von Hake, 
die 13. 6. 1820 in Kl. Machnow ſtarb. 

Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 

Nr. 276. Sündermahler. 

Angaben über Forſtmeiſter Joh. Sündermahler, (vgl. 
unter „Antworten“ in Juli-Nummer der F.-G. Bl.) feine Ges 
ſchwiſter u. Nachkommen u. Bekanntgabe des Wappens der 
Sündermahler erbeten. 

Marquartſtein. Helmut Frh. v. Tautphoeus. 


Nr. 277. von Thaden. von Toden. von Daten. 
Geſucht genaueres Material über Wappen, Herkunft u. 
Geſchichte der ausgeſtorbenen Familie von Thaden (Taaden, 
Daten) in Mecklenburg, der (?) Lückecker Familie von Toden, 
auch in Mecklenburg angefeffen u. der jetzt in Holſtein u. Hams 
burg blühenden (bürgerlichen?) Familie von Thaden. 
Greifswald, Hunnenftr. 26. cand. jur. R. v. Thadden. 


Nr. 278. v. Werdeck. v. Firks. 

Woher ſtammen Eva Rofine v. Werdeck geb. Salchaer? 
* ? 1697, in Volkſtedt F 16. 3. 1784, co 15. Juli 1725, geadelt 
30. Juni 1725? Wo blieb Ferd. Gottlob v. Firks, * 8. 2. 1772 
i. Volkſtedt, 1795 Leutn. b. Thadden, Halle. 

Weimar. v. Werdeck, Oberſt a. D. 
Nr. 279. von Werden, van Werdeln), von (van) Weerth. 

Ich bitte um Angaben: 1. über das Vorkommen des 
Namens von Werden, van Werden, von u. van Weerth 
und ähnlicher Namen im Münſterland, bezw. an der holländiſch⸗ 
weſtfäliſchen Grenze vor 1750. Fahne, v. Spießen, Kiefer ſind 
bekannt. — 2. Aber den jetzigen Wohnort (Adreſſe) der Witwe 
Marie Elmire (geborne de Reesimont) des k. preuß. Hauptmanns 
Karl Rudolf von Treskow, der am 24. 2. 1834 zu Weſel ges 
boren u. am 19. 6. 1868 zu Harburg verſtorben iſt. — 3. Aber die 
Herkunft der Großeltern der Mutter des vorgenannten Karl 
Rudolf von Treskow, nämlich von Anna Eliſabeth Friederike 


Kränklichkeit nach Dresden zurück. 


von Werden geb. Dößeldorf 19. 12. 1802, geſt. Brühl 21. 6. 1872, 
vermählt mit Heinrich Ferdinand von Treskow, k. preuß. 
Oberſtleutnant, geb. Züllichau 14. 1. 1789, geſt. Bonn 7. 3. 1870. 
Nürnberg, Findelwieſenſtr. 1. Theodor Vonwerden. 
Nr. 280. von Wittern (Fortſ. aus Nr. 6, Seite 97). 
Geſucht werden die Geburts-, Trau-, Sterbe-Daten u. Orte 
nachgenannter Perſonen und deren Ehegatten. 21. Chriſtiane 
Juliane v. W. geb. v. Thangeln, F 1670 Mühlberg (Frau d. Otto 
Wolf v. W.). — 22. Joſt Albrecht v. Wittern, * 1628, f 1675, 


Hauptm. in Fürſtbiſchöfl. Münſt. Kriegsdienſten. 0 1. Sophie 
v. Roßlau, co 2. Marie von Zernikow —. 23. Dorothea 
Eliſabeth, * 1635, f 13. 12. 1684 Großballhauſen, co 20. 2. 1657 
m. Wilhelm v. Güntherodt. — 24. Juliane Katharina, 30. 5. 1671 
Wundersleben, co ca. 1709 m. Meſſerſchmidt. — 25. Johanna 
Margarete Elifabeth v. W., v. Hedersleben (oe ei), T 1713, 
oo m. Hartm. Albrecht v. Wittern, der 1721 in Würzburgiſch. od. 
Bamberg. Dienſten ſtirbt. 


Leipzig-Eutritzſch. v. Wittern, Major. 


Antworten auf die Rundfragen. 


Zu Nr. 64 (1911) Kugelmann. 

Heinrich Schmidt in Wertheim a. M., co 1623 11. 18. 
Johanna, Tochter des Erbachiſchen Rats Kaſpar Kugelmann 
(evang. Kb. Wertheim). 

Tauberbiſchofsheim. Regierungsaſſeſſor Strack. 


Zu Nr. 182. Leupold. 

M. Johann Chriſtof Leipold, Diakonus in Wertheim, 
Sohn des 7 Johann Leipold, geweſenen Bürger und Handels— 
manns zu Schweinfurt, oo Wertheim 1658, 2. 16. Johanne Gus 
ſanna, Tochter des Pfarrers M. Jakob Angelinus in Wertheim. 
Kb. Wertheim a. Main. 

Tauberbiſchofsheim. Regierungsaſſeſſor Strack. 


Zu Nr. 225. Harſcher. 

Harſcher ift der Begründer der Anna-Emilien-Stiftungen 
und der Heinrichſtiftungen in Mannheim. Ich empfehle Anfrage 
bei dem Verwaltungsrat dieſer Stiftungen oder dem Stadtrat 
oder dem ſtädtiſchen Archiv in Mannheim. 

Tauberbiſchofsheim. Regierungsaſſeſſor Strack. 


Zu Nr. 18 (1912). von Oynhauſe. 

Goda Sophia von Oyn hauſen co 1668 den Oberſten 
Johann von Amboten zu Paddern und Peltzen in Kurland, 
Sohn des Mathias Friedrich und der Auguſte von Boyneburg. 
— Ihr Bruder: Franz Wolrad v. O. ſtudierte 1674 in Paris; 
Domherr in Paderborn; f Coln 3. 3. 1681. Im Dom zu Paders 
born befindet fih e. ihm zu Ehren 1686 erbaute Erinnerungs- 
kapelle mit Gedenk-⸗Inſchrift. — Ihre Eltern waren: Franz 
Burchard v. O., * 1602; 1652 Paderborniſcher Rat und Hofe 
marſchall; 1664 Droſt zu Steinheim; F 15. 10. 1676; feine Gee 
mahlin: Theodore von der Liſche aus dem Hauſe Vinſebeck, 
t 16. 12. 1672; Tochter Simons v. d. L. und der Goda Spiegel 
von Peckelsheim. 

Oranienſtein. Stabsarzt Has. 


Zu Nr. 59. Kaskel. 
Album des Gymnaſiums zu Zittau, herausgeg. von Prof. 
Dr. Oskar Friedrich, Zittau 1886, S. 83: v. Rasfel, Karl Simon 
Emil, Dresden, * 10. 10. 1866, Schüler 1882—4 IIb, Ib; wegen 
Sohn des Partikuliers 
Felix Baron v. K. in Dresden. 


Leipzig. P. v. Gebhardt. 


Zu Nr. 72. Beyer. 

Reiche familiengeſchichtliche Angaben über die „Beyer“ in 
thüringiſchen Staaten finden ſich in „Gſchwend, Eiſenbergiſche 
Chronik“, Eiſenberg 1758. 

Neukölln, Janſaſtr. 11. F. Hermsdorf. 


Zu Nr. 80. v. Fuchs, v. Kalitſch. 

Ein Hanns Chriſtoph v. Fuchs (auf Eindingerwarte ?, 
im Ortslexikon nicht zu finden) war Fürſtlich Anhalt⸗Zerbſt'ſcher 
Oberſtall⸗ und Jägermeiſter. co 1719 Sophie Louiſe v. Bofe a. 
d. 9. Schweinsburg, * 18. 6. 1692, t Zerbſt 1762. Deren Tochter 
Johanna Friederike v. Fuchs co 28. 8. 1738 mit Leopold v. Ras 
litſch auf Dobritz (vgl. Jahrb. d. Deutſch. Adels), F 10. 3. 1746. 
Wer waren die Eltern? 

Plauen i. V. Oberleutnant v. Goetze. 


Zu Nr. 101. Haslinger. 

Eine Familie dieſes Namens lebt in Eichſtätt, Bayern, 
Mittelfranken; ein Sohn ift Hauptmann beim 10. oder 13. Inf. 
Rgt. in Ingolſtadt (Bayern). Die Haslinger find meines Wiſſens 
keine eingeſeſſenen Eichſtätter. 


Nürnberg, Findelwaiſenſtr. Theodor Hommerden. 


Zu Nr. 166. von Pannwitz. 

Siegismund v. Pannwitz a. Lieskau, Wadelsdorf, Wel. 
ſickendorf, Hornow, Bagenz, 1608 mündig, begraben 1634. 3. J. 
in Peitz, cc um 1613 mit Eva von Lift, vor ihm geſtorben. — 
Adolf v. P. a. Hornow, Bagenz, Wadelsdorf u. ½ Welſickendorf 
* um 1622, T 1682, co Helene Marianne von Loeben, F 1694 1. 1. 
in Hornow (wiedervermählt an Georg Henning v. Oertzen.) 
Tochter Anna Margarethe v. P. 1679 Pathin, 1683, 1702 Frau 
des Bartuſch Heinrich von Kracht auf Türkendorf. 

Liegnitz. W. von Pannwitz. 


Zu Nr. 182. Leupold. 

Siehe Raab's Regeſten des Vogtl. Leipold, Nidel, 
Müller zu Mühltroff 1543. — Vgl. auch Chronik der Köllner 
Stadtſchreiber und Wendland'ſche Chronik 1648—1701 (Ausz. 
Schrif. des Vereins für Geſch. Berlins). — In Plauen i. V. 
ſind mehrere Leupolds wohnhaft. 

Plauen i. V. 


Zu 210,3. Regimentsnamen. 

Rot. Prinz Ludwig Ferdinand Nr. 20 in Magdeburg und 
Rgt. Kurfürſt von Heſſen Nr. 48 in Paderborn und Mühlhauſen 
wurden 1806 aufgelöft (Ranglifte 1827). Rgt. 27 führt den Namen 
Prinz L. Ferdinand erſt ſeit 1889. 

Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 


Das Regiment Heffen-Caffel (Inhaber Landgraf von Heſſen⸗ 
Caſſel), das Füſilier-Rgt. Nr. 48 der altpreuß. Armee, führte 
dieſen Namen von 1797—1803; es wurde 1806 aufgelöft. Vgl. 
auch v. Voß, Regimentsnamen der altpreuß. Armee. Berlin 1904. 

Eſſen⸗Ruhr. Bibliothekar Ols zewski. 


Zu Nr. 216. 

Die Eltern des Dichters Gleim waren Johann Laurentius 
Gleim, * Seehauſen in der Altmark 24. 6. 1676, als Steuer- 
einnehmer des Weichbildes Kochſtedt u. des Amtes Schneidlingen 
15. 12. 1702 eingeführt, 29. 10. 1707 als Ober-Einnehmer nach 
Ermsleben verſetzt, co in Brühne bei Weſel 25. 5. 1706 Anna 
Gertrud Peile, erſterer F Ermsleben 26. 4. 1735, letztere daſelbſt 
20. 7. 1735; beider Grabmal hat ſich noch 1811 auf dem Kirchhofe 
dort befunden. — Großvater väterlicherſeits: Laurentius Gleim, 
Ictus u. Bürgermeiſter in Seehauſen, * daf. 1678, co ? mit P, 
t Daf. 1684; Großvater mütterlicherſeits Gottfried Peile, Son: 
ſiſtorialpräſident des bergiſchen Landes, Schulinſpektor u. Paſtor 
zu Worms (Wermels) kirchen. — Urgroßvater väterlicherſeits: 
Laurentius Gleim, Bürgermeiſter zu Werben; Ururgroßvater: 
Bernhard Gleim, Ratsverwandter u. Weinhändler zu Eſchwege. 
(Quelle: W. Körte, Johann Wilhelm Ludwig Gleims Leben, 
Halberſtadt 1811, S. 413 ff.) 

3. Zt. Hamm i. W. 


Zu Nr. 223. Pouchonius. 
Die Eltern des Levin Pouchonius waren: Andreas 
Pouchonius * in Braunſchweig im Juni 1552 (ab: 11. 9. 1553), 
1580--83 Subrector am Katharineum in Lübeck, Dr. theol., Prof. 
u. Pfarrer an der Löbenichtſchen Kirche in Königsberg, 1603 
25. 3. Pfarrer an der Kneiphöfiſchen Kirche, F 14. 10. 1613, und 
Maria geb. Ehrenberg, des Tübingiſchen Schloßhauptmanns 
Stephan E. Tochter, des Gräfl. Eberſteiniſchen Geh. Raths Thomas 
Kettner Witwe. (Caſpar Heinr. Starckens Lübeck. Kirchen-Hiſtoria 
Bd. 1. Hamburg 1724, S. 408, 409. Arnolbdt, Hiftoria der 
Königsbergiſchen Akademia. S. 162, 177.) Arnoldt, Nachrichten 
v. d. a. d. luth. Kirchen in Oſtpreußen geſtandenen Predigern. 
Königsberg 1777. S. 59, 48.) 
Lübeck. 


Oberleutnant v. Goetze. 


Dr. jur. R. v. Damm. 


Dr. Funk. 


Zu Nr. 234. von Qualen. 

Nach Gundlach Bibliotheca famil. nobil. finden fih Nach- 
richten über die Familie von Qualen in: Angelus, Holſteinſche 
Chronik. I. SHI Leipzig 1597, S. 98--99. — Nordalbing. Studien. 
3. Bd. Kiel 1847. S. 103—145. — Der Deutſche Herold, Berlin 
1890. S. 66. | 

Lübeck. Dr. Funk. 

Die Stammtafel der Familie von Qualen findet ſich im 
Gothaiſchen Genealogiſchen Taſchenbuch (Uradel) 1905, S. 653 ff. 
Die Geſchichte der Familie bedarf dringend einer Neubearbeitung, 


Geſchichte der Familie Hoeſch. Karten zum erſten Bande. 
Entworfen von Fritz Brüggemann. Köln, Paul 
Neubner 1912. 

Die muſtergiltige, umfangreiche, von Hashagen und Brügge— 
mann bearbeitete Geſchichte der Familie Hoeſch (vgl. diefe Zeite 
ſchrift 1912, S. 77) war durch eine Anzahl kleiner topographiſcher 
Karten illuſtriert, welche zur Orientierung über die reichen Be— 
ſitzungen der Familie dienen. Nunmehr hat Brüggemann die 
größeren Karten feparat herausgegeben, in denen feine umfang— 
reichen und zeitraubenden Ermittelungen in umfaſſender Form 
graphiſch niedergelegt find. Die von ihm hierzu beigefügte Ein- 
leitung iſt ſehr geeignet, in das Studium der ſämtlichen Karten 
zum erſten Bande einzuführen und überhaupt über die metho- 
diſche Anlegung einer topographiſchen Illuſtrierung familien- 
geſchichtlicher Werke zu unterrichten. Es iſt das erſte Mal, daß 
ein ſolches Werk in konſequenter und wohldurchdachter Weiſe 
ausgeführt und vorgelegt wird. Wir können dieſe Arbeit allen 
denen, die eine größere Familiengeſchichte in Druck zu geben 
wünſchen, nur auf das allerwärmſte empfehlen. Die erſte Karte 
gibt eine Aberſicht über die zerklüfteten politiſchen Verhältniſſe 
der Heimat der Familie zur Zeit des Mittelalters unter Res 
konſtruktion des alten Straßennetzes. Die Flurkarten mußten 
mühſam aus Akten und durch Befragen der jetzigen Anwohner 
zuſammengeſtellt werden. Durch die Verwendung verſchiedener 
Farben für Acker⸗ und Wieſenland wird die völlig verſchiedene 
wirtſchaftliche Benutzung von Grund und Boden ſonſt und jetzt 
vortrefflich illuſtriert. Unter den Karten, welche den Beſitzſtand 
einzelner Mitglieder der Familie verzeichnen, iſt Karte 12 die 
intereſſanteſte: fie läßt zunächſt überſichtlich erkennen, wie Leon 
hard Hoeſch durch umfaſſende Verkäufe der Konfiskation vorzu⸗ 
beugen verſucht hat. Die roten Felder dieſer Karten ſind die 
genealogiſch bedeutſamen; ſie finden ſich hernach im Beſitz des 
Jeremias Hoeſch von Stolberg und tun dadurch den Zuſammen⸗ 
hang dar der Stolberger Hoeſch mit den Ketteniſſer im allge— 
meinen und der Abſtammung des Jeremias von Leonhard Hoeſch 


im befonderen. 
eipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Die Geſchichte des Bankhauſes Gebrüder Schickler. Feſt⸗ 
ſchrift zum 200jähr. Beſtehen von Friedrich Lenz, Dr. jur. et 
phil.,, und Otto Unholtz, Berlin 1912. XXIV + 94 S. gr. 4 

Dieſe vorbildliche Feſtſchrift gehört nach Inhalt, Illuſtrierung 
und ſonſtiger äußerer Ausſtattung zu den beſten ihrer Art. David 

Splitgerber und Gottfr. Ad. Daum gründeten 1712 das heute 

älteſte und über hundert Jahre führende Haus am Berliner 

Platz. Johann Jacob Schickler trat 1745 in die Dienſte des 

Hauſes Splitgerber und Daum, heiratete, gefördert vom König 

von Preußen, 19. April 1754 Erneſtina Johanna Splitgerber. 

Seine Tatkraft und kaufmänniſcher Weitblick hat dem Hauſe für 


| — E 


Der Deutſche Herold XLIII, 6, 1912. Macco, Bericht 
über den Kongreß für Familienforſchung, Vererbungs⸗ und 
Regenerationslehre vom 11. bis 13. April 1912 zu Gießen. — 
Fiſcher, Die Germaniſierung der Böhmen in Neukölln. — Hoppe, 
Das auſtraliſche Wappen. — Hager, Die Marcheſa von Suſa. 
— Kupke, Diplome im Kgl. Staatsarchiv zu Schleswig. — 
Gravenhorſt, Das Stammbuch des Friedrich Chriftian Wurmb 
in Hamburg, enthaltend Eintragungen aus den Jahren 1751 — 1780. 


| Zeitſchriftenſchau 


vgl. z. B. Siebmachers Wappenbuch, Schleswig⸗Holſt. Adel, 
Bd. III, Tafel 6 in Vergleich mit Geneal. Taſchenb. a. a. O. 

Kiel. Baron Wold. Weber v. Rofenfrant. 

Chriſtine Sophie Auguſte v. Qu. a. d. 9. Bienebech (Schlesw.) 
kön. Dan. Hofdame u. Conventualin d. Klo. Itzehoe,“ Bienebech 
15. 10. 1733, 0 Schleswig 15. 10. 1760 m. Chriſtian Ernſt v. Shaum- 
berg a. d. H. Stöckigt. k. dan. Major, Landrat, Oberamtmann u. 
Kammerherr (1718—1788); fie 7 Schleswig 24. 12. 1826, I in 
Schleswig, Wichaelikirchhof. 


Hannover. Hauptm. v. Schaumberg. 


— — VBücherbeſprechungen ees ll 


immer ſeinen Namen gegeben. Durch zwei Generationen haben 
die Schickler als — nicht dem Namen, aber der Sache nach — 
die Privatbankiers des Preußiſchen Königs eine durchaus fingu- 
läre Stellung eingenommen; weiterhin haben die Abwandlungen 
der inneren wie der äußeren Politik ihrem Daſein auf lange 
Zeit den Stempel aufgedrückt. So darf das vorliegende Buch, 
das wir unferen Leſern auf das wärmſte empfehlen, auf allge- 
meines Intereſſe rechnen. 
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Bilder aus der Geſchichte eines Thüringer Walddorfes von 
H. Keil, Wölfis. Gotha, Perthes 1910. 

Dieſe Bilder, die aus Erzählungen des Verf. in ſeiner 
Gemeinde entſtanden find, verdienen es, in einer weiten Offent⸗ 
lichkeit bekannt zu werden. Man kann aus dieſer Arbeit ſehen, 
wie wertvolles Urkunden und Aktenmaterial oft noch die Dorf- 
und Kirchenarchive bieten; denn — dies ſei gleich geſagt — das 
Buch iſt nicht aus andern Büchern zuſammengeſchrieben, ſondern 
beruht auf eingehendem Quellenſtudium. Nur bei den Witzleben 
iſt, ſoviel id) wenigſtens nachkommen kann, die gedruckte Geſchichte 
dieſes Geſchlechts benutzt. Aus der Entſtehungsgeſchichte ergibt 
es ſich, daß wir manches über die früheren und jetzigen Ein- 
wohner von Wölfis erfahren. Bei dem Namenregiſter aus dem 
Jahre 1640 (S. 63) find leider die jetzt nicht mehr in W. wohn⸗ 
haften Familien ausgelaſſen. Einige Jahrzehnte ſpäter legte 
der Lehrer Johann Jonas Müller ein Familienbuch von W. an, 
„ein lehrreiches Verzeichnis damaliger Geſchlechter und Zuſtände“. 
Aber dieſen engen Kreis hinaus lernen wir das Leben der Pfarrer 
und Lehrer in W. kennen. Dem Pfarrer Johann Leon (1530 — 1597) 
wird eine eingehende Würdigung zuteil (S. 17—40). Ferner 
werden wir über die Beſitzer des Edelhofes und ehemaligen 
Hersfelder Kloſterhofes unterrichtet, ſowie über die von Heerda 
und Tambuchshof. Manchen Streit muß die Gemeinde mit den 
adligen Herren ausfechten. Durch den teilweiſen Abdruck der 
Beſchwerden und Gegenſchriften werden Beiträge zur Charakte- 
riſtik der einzelnen Perſonen geboten. Eingehender iſt von den 
Adligen Dietrich v. Witzleben (S. 9 ff.) und Chriſtiane v. Zeſchlin 
(S. 130 ff.) gehandelt; außerdem werden erwähnt: Kospoth, 
Wangenheim, Vaſold, Griesheim, Stahrſchedel, Lichtenberg, 
Poſeck, Gans, Spitznaſe, Volkſtedt u. v. a. — Sehr zu bedauern 
iſt, daß ein Perſonenregiſter fehlt. Die Aufführung der Beſitzer 
von Edel- und Freihof, ſowie der Pfarrer und Lehrer im Anhang, 
kann doch nur als ungenügender Erſatz angeſehen werden. Zum 
leichteren Auffinden führe ich die hauptſächlich in Betracht 
kommenden Seitenzahlen an: 47, 63, 91, 133, 144, 151. S. 65 f. 
findet ſich eine Aufſtellung über alle damaligen Verhältniſſe der 
Ortſchaften im Amte Wachſenburg in den Jahren 1640/42. > 

Jena. Karl o Lampe. 


Vierteljahrsſchrift für Wappen⸗, Siegel⸗ u. Familien⸗ 
kunde. XL, 2, 1912. A. W. Riesling, Die Porträts-Sammlung 
in der Freiherrlich von Lipperheidiſchen Koſtümbibliothek des 
Kgl. Kunſtgewerbe-Muſeums in Berlin. — E. Schulte, Die Mit- 
gliederliſte der Andernacher Schmiedezunft nebſt Namensver⸗ 
zeichnis. Etwa 800 Namen aus dem 15. Jahrh. — Ph. Inſinger, 
Verzeichnis der in den Stadtbüchern von Bückeburg (1618—1800) 
genannten Perſonen. 


AAA AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE ALA AE ARA AT AR B .. . AE AE AE AE AE AE A 


Frankfurter Blatter für Familien⸗Geſchichte. Jahrg. 5 
(1912), Heft 6. Drei Frankfurter Schützenfeſte. 1582, 1671, 1707. 
— Biographiſche Kaſtenſammlung auf der Stadtbibliothek zu 
Frankfurt a. M. — Die Pfarre von Groß-Gerau. — Stammbaum 
der Familie Geyer. — Ulmer Mannsklöſter. — Die große Glocke 
von Oberurſel. — 1912, 7. Drei Frankfurter Schützenfeſte 1582, 
1671, 1707. Archiv der Stadt Friedberg. Ahnentafel der 
Magd. Eliſe Wolff. Stammbaum der Familie Wieſen. 
Stammbaum der Familie Wittekind. Ahnentafel des Freih. 
Ernſt Karl v. Landenberg. Biographiſche Kaſtenſammlung auf 
der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M. Stammbaum Wagner 
— Finger — Scharff — Banja. Der letzte Adjutant des 
Frankfurter Linienbataillons. Cornelia Pfaff. 


Roland XII. 12. Juni 1912. Zum Wert der Genealogie. 
Neuhaldenslebiſche Kreis-Chronik. Das Kaiſerlich Ruſſiſche 
Reichswappen. Ein Beitrag zur Geſchichte der heraldiſchen 
Helme. Exlibris Szylke. 


Archiv für Raffens und Geſellſchafts⸗ Biologie 1912, 
2. Heft. Lundborg, H., Aber die Erblichkeitsverhältniſſe der 
konſtitutionellen (hereditären) Taubſtummheit u. einige Worte 
über die Bedeutung der Erblichkeitsforſchung für die Krankheits— 
ehre. Strohmayer, Die Vererbung des Habsburger Familien— 
typus. Mit 3 Überfichtstafeln und 3 Abbildungen im Gert, 


Weinberg, Weitere Beiträge zur Theorie der Vererbung. 
Alsberg, Schädelſorm und Umwelt-Einflüſſe. Wirths 
Knudſen, Der Menſch. Weißenberg, Zur Biotik der füd- 
ruſſiſchen Juden. Theilhaber, Die Genealogie einer jüdifchen 
Familie in Deutſchland. Claaßen, Der Alkoholverbrauch in 
den Vereinigten Staaten und in Deutſchland. Schallmayer, 
Raſſenhygiene u. ſonſt. Hygiene. 

De Nederlandsche Leeuw XXX, 6, 1912, 1. Juni. Eene 
genealogische bronnenstudie: Het Gorcum — Schoonhovensche 
geslacht van Vlierden, door C. P. J. van Vlierden. — Fragment 
genealogie Kien, door Cornélie J. de Waal. — Memorie betreffende 
het geslacht Bogaard, door W. M. C. Regt. 

Archives héraldiques Suisses. Schweizer Archiv für 
Heraldik 1912, 2. Balmer, Über die Darftellung des Schweizer 
wappens. Armoiries communales suisses. Prinet, De l’origine 
orientale des armoiries européennes. Staehelin, Trinkgefäß in 
der Kunſthiſtoriſchen Ausſtellung Basler Kunſthalle 1912. Dubois, 
Armoiries de Mr. Abbet, comte-abbé de St. Maurice et évéque 
de Bethléem. Hauſer, Die Wappen in der Sakriſtei der Gtadt- 
kirche in Winterthur 1493. Beilage: Genealog. Handbuch zur 
Schweizergeſch. Hl 161--176, Herren von Burgiſtein. 

Arkiv for genealogi og Heraldik. Samlinger til dansk 
personal og familie-historie 1912 Juni: Af kommet af Michael 
Frederik Bleihfeld og Anna Christensdatter. Familien Sebbelov. 


Verſchiedenes. 


Zum „Semi⸗ Gotha“. Soeben ift im Kyffhäuſer-Verlag, 
Weimar, unter dem Titel „Semi-Gotha“ ein neues genealogiſches 
Taſchenbuch über Familien erſchienen, die angeblich „alle im 
Mannsſtamme jüdiſchen Urſprungs ſind“. Wir behalten uns 
eine Anzeige vor, müſſen aber ſchon jetzt, damit nicht heilloſe 
Konfuſion in die genealogiſchen Studien einreißt, bemerken, 
daß die Angaben im „Semi⸗Gotha“ der genauſten Nachprüfung 
bedürfen. Karl Kiefer, der Herausgeber der Frankfurter Blätter 
für Familiengeſchichte, hat ein gedrucktes Zirkular vom 8. Juni 
1912 verſandt, worin ausgeführt wird, daß dieſes neue 
Taſchenbuch „entweder in unerhört leichtfertiger Weiſe gearbeitet“ 
oder aber „in böswilliger Abſicht von einem Dritten düpiert“ 
worden iſt. Hier einige Bemerkungen Kiefers über ſolche 
Familien, die im Gemi-Gotha als ſolche jüdiſchen Urſprungs 
angegeben werden: 1. v. Bethmann. Die Familie zählt bereits 
im Beginn des 15. Jahrh. zum Patriziat der Reidsitadt Goslar 
und auch auf ihren ſämtlichen Nebenlinien iſt nie und nirgends 
ein Einſchlag ſemitiſchen Blutes zu ermitteln. Alle Glieder der 
Familie ſind ariſcher Herkunft. Eine einzige Ausnahme bildet 
die Gattin des Simon Moritz Bethmann (1768—1826): Louiſe 
Friederike Boode (* 12. 4. 1792 in Demerary, Südamerika), in 
deren Adern, da ihre Mutter eine Meſtizin war, indianiſches 
(nicht ſemitiſches) Blut rollte. Die Familie v. Bernus iſt nicht 
ausgeſtorben. Der altefte bisher erreichbare Ahnherr Jakob 
Bernus (T 5. 12. 1615 in Hanau) war katholiſch und ſtammte 
aus Piacenza. Außer dem aufgepfropften Freiherrlichen Zweig 
exiſtieren in Deutſchland noch zwei Familien, die am 27. Jan. 
1912 in den preußiſchen Adelsſtand erhoben wurden. Der Name 
ift nicht mit dem Semi⸗Gotha als „Sohn des Beer“ zu erklären, 
ſondern italieniſch; in Piacenza finden ſich mannigfache Formen 
wie Bernus, Berni, Bernini, Berna. Die Familie v. Grunelius 
ift nicht, wie der Semi⸗Gotha behauptet, noch nicht lange evans 
geliſch. Der altefte zur Zeit bekannte Ahne iſt Joſt Grunelius, 
Bürger der Reichsſtadt Friedberg in der Wetterau; Dellen Sohn 
Johannes war 1578—1611 evangeliſcher Pfarrer in Oſſenheim 
bei Friedberg. Die Familie Aleſina-Schweizer hat (vgl. Franf- 
furter Blätter f. Familiengeſch. 1910) mit der geadelten jüdiſchen 
Familie nichts zu tun, ſie ſtammt aus Italien, von wo Johann 
Maria Alleſina ca. 1720 nach Frankfurt einwanderte. Sein 
Schwiegerſohn Franz Maria Suaitzer iſt am 14. Mai 1722 zu 
Verona geboren. Die Deutſche Tageszeitung hat Nr. 290, 11. Juni 
1912. in einem H. D. unterſchriebenen Artikel darauf hingewieſen, 
„daß manches unzutreffende, auf Grund von willkürlichen Annah— 
men in Umlauf geſetzte Gerede mit aufgenommen ift, was unbe— 
dingt hätte fehlen müſſen“, und beiſpielsweiſe die im Semi⸗Gotha 
als angeblich jüdiſch behandelten Familien Miquel und Haniel 
hervorgehoben. Der Urgroßvater des Miniſters von Wiquel, 


e 


‚eingedrungen. 


der erſte Miquel auf deutſchem Boden, ſtammte aus Cahorſt. 
Dort ſind die Miquels vom Anfang des 17. Jahrhunderts an 
alle als Juriſten nachzuweiſen. Es liegt nicht die geringſte 
Veranlaſſung zu der Annahme vor, daß ſie Juden geweſen ſeien. 
Solche Vermutungen wurden zwar ſchon, als der ſpätere Miniſter 
noch einſacher hannoverſcher Abgeordneter war, kolportiert, gehen 
aber wohl lediglich auf ſeinen dunklen, ſüdfranzöſiſchen Typ 
zurück, der ſo ſtark ausgeprägt war, daß er nicht einmal durch das 
in drei Generationen hinzugeführte Blut niederdeutſcher Frauen 
geändert werden konnte. Die niederrheiniſche Familie Haniel 
iſt ſo urgermaniſch, wie überhaupt eine deutſche Familie nur 
fein kann. Sie läßt fic) im rheiniſchen Bürgertum unter Kauf— 
leuten, Gelehrten ufw. bis 1660 zurückverfolgen, wo der Stamm- 
vater, ein evangeliſcher Juriſt, von Schivelbein in Hinterpommern 
nach dem Niederrhein einwanderte. Sehr verfehlt iſt der im 
Semi⸗-Gotha wiederholt vorkommende Verſuch, jüdiſche Vornamen 
als Beweis jüdiſcher Abkunſt zu benutzen. Sind doch im Mittel- 
alter jüdiſche Namen maſſenhaft in echtgermaniſche Familien 
Der Name Haniel beweiſt ebenſowenig judifde 
Abkunft, wie 3. B. die Namen Simon oder Hfrael, Namen, die 
in Norddeutſchland und Holland ſich ſehr häufig finden, ohne 
daß ihre Träger irgend etwas mit dem Judentum gemein haben. 

Zwei kraſſe Fälle von Entſtellung der hiſtoriſchen Wahrheit 
werden dem „Semi-Gotha“ in den „Münchner Neueſten Nad" 
richten“ vom 23. Juni 1912 nachgewieſen. Nach dem Semi⸗Gotha 
ſind die Grafen Fries jüdiſch und im Elſaß ſchon im 14. Jahrh. 
regierungsfähig geworden. Darnach gibt der Semi-Gotba ſelbſt 
indirekt zu, daß dieſes Geſchlecht im 14. Jahrhundert Chriſten 
waren; denn ſonſt hätten fie in Mülhauſen i. E. nicht regiments: 
fähiger Patrizier fein können. Trotzdem behauptet der Gemi" 
Gotha, daß Johann Fries im Jahre 1752 als Jude aus Mül⸗ 
hauſen nach Wien fam; er will dies dadurch beweifen, daß Fries 
einer kaiſerlichen Erlaubnis zur Anſäſſigmachung in Wien be— 
durfte. Aber dieſe Erlaubnis bezog ſich auf ſeine Eigenſchaft 
als Ausländer. In Wirklichkeit war die Familie Fries zum 
proteſtantiſchen Bekenntnis übergetreten und Johann Fries wurde 
1719 in Mülhauſen von proteftantifden Eltern geboren und 
proteſtantiſch getauft. Der Fall Walterskirchen im Gemi-Gotha 
ift nicht befier. Unter anderem fagt der Semi-Gotha, daß die 
gräfliche Linie Walterskirchen von Ida Gräfin Fries ſtammt 
unter Betonung der (wie bereits bemerkt) fälſchlich behaupteten 
jüdiſchen Abſtammung derſelben; ferner wird dieſer geborenen 
Gräfin Fries als Mutter Florentine Freiin Pereira Arnſtein 
angedichtet, während ihre Mutter eine Hohenlohe war (die Gräfin 
Fries, geb. Pereira, war die Schwägerin der Ida Baronin 
Walterskirchen, geb. Gräfin Fries). Von den drei Artikeln, 
welche im Deutſchen Adelsblatt vom 23. Juni 1912 gegen die 


Kritikloſigkeit des Gemi-Gotha Stellung nehmen, greife id nur 
den erſten, mit (K.) heraus. Hier heißt es z. B.: „Der Gipfel- 
punkt haltloſeſter Klatſchſucht wird erreicht, wenn über ein gräf⸗ 
liches Haus, das nach den eigenen Angaben der Redaktion ſeit 
mindeſtens 500 Jahren katholiſch iſt, auf Grund einer bloßen 
Zeitungsnotiz berichtet wird, es ſtamme angeblich von einem 
jüdiſchen Geldverleiher ab, und wenn die Redaktion in Klam⸗ 
mern ganz naiv um gefällige Angabe der betreffenden Zeitung 
erſucht! Solche „durchſchlagende“ Beweiſe ließen ſich noch nach 
Dutzenden anführen. „Das Werk müßte einer gründlichen und 
gediegenen Neubearbeitung unterzogen werden; — nach ſeiner 
jetzigen Beſchaffenheit ift es unter Proteſt auf das allerentſchie⸗ 
denſte abzulehnen!“ — Nach dem Urteil des Herrn Kammerherrn 
Dr. Kekule von Stradonitz im Berliner Lokal-Anzeiger vom 
16. Juni 1912 ſind nicht weniger als rund hundert Geſchlechter zu 
Unrecht in den Band hineingelangt. Ich teile noch folgende 
Worte dieſes auf genealogiſchem Gebiete bekanntlich als Autori= 
tät geltenden Gelehrten mit: „Wogegen ich als Genealoge den 
ſchärfſten Widerſpruch erheben muß, das iſt, daß beweislos, 
auf bloße Vermutungen, Gerüchte und auf unerwieſenes Ge— 
rede hin, unbegründeter Weiſe, von einer größeren Zahl von 
Adelsgeſchlechtern kritiklos und unwiſſenſchaftlich die Behauptung 
in die Welt geſchleudert wird, ſie ſeien jüdiſchen Urſprungs“. 
„Die Kritikloſigkeit und Unwiſſenſchaftlichkeit des , Semi⸗Gotha' 
iſt wahrhaft erſtaunlich.“ 

Mit der unglaublichen Kritikloſigkeit, mit der dieſes wiſſen⸗ 
ſchaftlich gänzlich wertloſe Buch zuſammengeſtoppelt iſt, ſtimmt 
die von Herrn Dr. von den Velden in Weimar mitgeteilte 
Tatſache, daß der Verlag verpflichtet wurde, die Namen des 
oder der Verfaſſer nicht zu nennen. 

Die Staatsanwaltſchaft Weimar hat das Buch mit Beſchlag 
belegt (Leipziger Neueſte Nachrichten). Da indeſſen vor der Be: 
ſchlagnahme angeblich mehrere Tauſend Exemplare verkauft 
worden ſind, ſo glaube ich, die vorſtehenden Bemerkungen nicht 
zurückhalten zu ſollen. 


Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Orts-, Häufer- und Familiengeſchichte hängen aufs 
engſte miteinander zuſammen. In Ergänzung meiner Familien- 
geſchichtlichen Quellenkunde Seite 108 nenne ich diesbezüglich 
folgende Literatur: Weber, Die Häuſer und Geſchlechter in Zug 
Zugerſches Neujahrsblatt. Zug 1890. — P. v. Radics, Alte 
Häuſer in Laibach. Geſchichtserinnerungen. Laibach, Selbſtverlag 
I 1908, H 1909 (Sonderabdrücke aus der Laibacher Zeitung). — 
E. Pudor, Alte Berliner Privathäuſer, in den Mittlgn. des 
Vereins f. d. Geſch. Berlins 1910. — C. Knetſch, Der Forſthof 
und die Ritterftrake zu Marburg. Marburg [Ende 1909]. — 
B. Hartung, Erfurter Häuſerchronik 1861. — Ich möchte aus 
der ſonſtigen zahlreichen Literatur über dieſes Thema beſonders 
auf zwei hervorragend tüchtige Schriftſteller hinweiſen, auf 
Hermann Gutbier und Georg Thierer. Der erſtgenannte 
hat in feinen Beiträgen zur Häuſerchronik der Stadt Langen 
ſalza Heft 1, Langenſalza 1907, mit der Meiſterſchaft, die nur 
durch langjährige tiefgründige Archivſtudien erworben wird, die 
Geſchichte der Haufer und Geſchlechter Langenſalzas verfolgt und 
ein erſtes Heft vorgelegt, dem hoffentlich recht bald ein zweites 
folgen wird, zu Nutz und Frommen der hiſtoriſchen Wiſſenſchaft, 
der Familienkunde und der Heimatliebe. Die von demſelben 
Gelehrten 1901 herausgegebene Schrift „Die Grabdenkmäler der 
Bergkirche zu Langenſalza“, die von der Hiſtoriſchen Kommiſſion 
der Provinz Sachſen, den ſtädtiſchen Behörden von Langenſalza 
und dem Verein zur Erforſchung und Erhaltung der Denkmäler 
der Provinz Sachſen gefördert wurde, iſt nach Inhalt und Form 
ein klaſſiſches Vorbild für ſolche Arbeiten und berührt um ſo 
angenehmer, als der Verfaſſer ſeine für die Geſchichte der 
Skulptur, Epigraphik, Heraldik und Genealogie wichtigen Unter= 
ſuchungen ſchlicht und beſcheiden vorträgt. Auf holzfreiem Papier 
elegant gedruckt, reich mit Bildern geſchmückt, aus opferwilliger 
Heimatliebe geboren, bringt Georg Thierers Ortsgeſchichte von 
Guſſenſtadt auf der Schwäbiſchen Alp, deffen Vorzüge bereits 
Hohlfeld im laufenden Bande dieſer Zeitſchrift Seite 102 an- 
erkannt hat, ein reiches orts- und familiengeſchichtliches Material. 
Als beſonders wertvoll hebe ich das Häuſerverzeichnis Seite 
47 ff. hervor. Von jedem einzelnen Haus werden die Beſitzer 


und die beim Beſitzwechſel gezahlten Preiſe angegeben, ſoweit 
dies alles feſtgeſtellt werden konnte. Den 220 jetzigen Häuſern 
reiht der Verfaſſer gleiche Nachrichten über abgebrochene, ver⸗ 
ſchwundene Anweſen an. Sehr beherzigenswert find die Aus⸗ 
führungen Thierers unter der Aberſchrift Haus- u. Familien- 
geſchichtliches. Ich unterſchreibe durchaus, was hier bemerkt 
wird: „Es iſt ja bedauerlicherweiſe in unſerer heute ſo ſchnell 
haſtenden, mehr nach dem Kommenden ausſchauenden und zu 
wenig rückblickenden Lebensweiſe allzuſelten geworden, dem 
guten Brauche unſerer Voreltern zu folgen und die Vorkommniſſe 
in der Familie und im Orte durch Aufzeichnungen in den 
Familienbibeln und Predigtbüchern kommenden Geſchlechtern zu 
dauernder Erinnerung zu überliefern. Ich möchte deshalb an 
dieſer Stelle ganz beſonders meine Mitbürger und alle, die es 
angeht, bitten, an den gegenwärtigen und zukünftigen Ereigniſſen 
nicht unbeachtend vorüberzugehen, ſondern durch deren Auf- 
zeichnung, dem hier gegebenen Beiſpiel folgend, ſpäteren Forſchern 
die Abfaſſung einer ausführlichen Haus- und Familiengeſchichte 
zu ermöglichen“. Aus dem reichen Inhalt der Arbeit von 
Thierer möchten wir insbeſondere die Zuſammenſtellungen über 
Ausgewanderte und Zugezogene S. 203 ff. hervorheben. Es 
gehören dieſe Abſchnitte zu denen, durch welche ſich Thierers Aus⸗ 
führungen vor manchen anderen Ortsgeſchichten vorteilhaft aus- 
zeichnen. Die Seite 213 ff. von Thierer veröffentlichten Stamm- 
bäume „von ſolchen Geſchlechtern im Orte, welche noch derzeit 
in lebenden männlichen Verwandten fortbeſtehen“, ſetzen einen 
wahren Bienenfleiß voraus, der ſich auch ſonſt in den Arbeiten 
Thierers kundgibt, und ſind geeignet, das genealogiſche Intereſſe 
bei der Einwohnerſchaft von Guſſenſtadt kräftig anzuregen. 
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Silhouettenkataloge von Schweitzer & Mohr (Inh. Rid. 
Ry) Berlin W. 35, Potsdamerſtr. Nr. 42. Im Jahre 1911 hat 
die Firma Schweitzer & Mohr eine Zentralſtelle zum Kauf und 
Tauſch von Silhouetten errichtet und einen entſprechenden Katalog 
erſcheinen laſſen; vgl. Devrient in dieſer Zeitſchrift 1911, 
S. 17. Dieſem Katalog hat jetzt dieſelbe Firma einen zweiten 
Nr. 14 folgen laffen. Sowohl Namen als auch Berbindungs⸗ 
zugehörigkeit der Silhouettierten werden kenntlich gemacht. Dem 
Familienforſcher find diefe Kataloge um fo wertvoller, als Jahres- 


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x 22 =I. 


valgo J. SNE ee, 2 
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angaben über Geburt, Tod uſw. beigegeben find. Wir geben von 
den Bildniſſen, deren Kauf oder Tauſch hier angeboten wird, 
probeweiſe die Otto von Bismarcks, Friedrichs von Klinggraeffs, 
des Begründers des K. S. C. V., und von Leonhard Zander 
(t 1890). Möchten doch in allen Familien die noch vorhandenen 
Silhouetten ihrer Mitglieder pietätvoll behandelt werden! 


—— 
Jena 7832.35 


/ af: 
87 


Der Kirchenvorſtand der Dreikönigskirche zu Dresden- 
Neuſtadt beabſichtigt, ſeiner Bekanntmachung gemäß, eine größere 
Anzahl auf dem innern Neuftädter Friedhofe befindlichen Grab⸗ 
ſtellen einzuziehen und zwar die nachſtehenden: 

1. Erbbegräbniſſe: 

II. Land Nr. 18 und 19. Ernſt Graf von Manteuffel. 

III. Land Nr. 1 Hammer-Neubert (Anna Auguſte Thereſe Neubert 
geb. Riedel, Uhrm.⸗Wwe.). 

Ill. Land Nr. 97 Karl Bruno Unraſch, Kaufmann. 

2. Grabſtellen im freien Lande: 

Abteilung A. Beuhne, Gaſt, Hantzſch, Ittershagen, Meſſerſchmidt⸗ 
Hornauer, Pappritz, Pötzſch⸗Richter, Richter, Schumann, 
Schuſter, Weinhold. 

Abteilung B. Belger, Bornowsky, Eroll-Zender, Grund, Holz⸗ 
hauſen⸗- Hammer, von Hoyer, Lätzig, Päßler, Pöckel, Plötz, 
Den Schumann, Türck⸗Glöckner, von Weber, (2 Stellen) 
Bidode 


Abteilung C. Albrecht, Bauch, Bußius, Diftelborf = Stephan, 
Fickelſcherer, Fiedler, Gey, Groß⸗Maukiſch, Herfurth, Hiller, 
Köppen, Löffler, Liebſch⸗ Herwig, Mann, Müller, Mond), 
Preitzſchke, Schröter, Vogel, Weſche. 

Abteilung D. Beker, Biebrach⸗Gäbler, Borsberger⸗Wuſtmann, 
Engelhardt, Eulzer, Fichtner, Grämer, Grabner, Gabriel, 
Gerih, Harniſch, Hübner, Heſſe, Hübner, Herrmann, Horrer, 
Heiſe, Köhler, Kießling, Kathen, Letzſch, Lohſe, Matthes, 
Neumann, Raabe, Raabe, Raabe⸗Becke, Schmidt, Schramm, 
Weber, Werner, Welzel, Zimmermann. 

Abteilung E. Böhme, Boden, Caspari, Diasdo, Felbert, Fröde, 
Gründig, Gründler, Kümmel, Krebs, Kretzſchmar, Lucas, 
Lauermann, von Mücke, Rückert, Schleck, Schöne, Schaal, 
Seifert, Starke, Thielemann. 

Abteilung e. Ackermann, Altner, Burkhardt, Dreßler, Franke⸗ 
Kunert, Gotſch, Glaſer, Heinich, Hartmann, Hübner, Krauſe, 
Kuntſche, Ruger, Lehmann, Mügge, Marloth, Neuber, Rus 
dowsky, Schumann, Stiehr⸗Meyer, Thomaß-Große, Wonne- 
berger, Ziegenbalg. 

Abteilung F. von Gettritz⸗Hallwitz, von Grävell-von Uechtritz, 
Jäger, Henſel, Huffnagel, Kühnel, Lehmann, von Wellenthin, 
Reichel, Stephan, von Schlieben, von Schirnding, von Wih- 
leben, von Winkler, von Wurmb. 

Abteilung O. Borrmann, Clemens, Funſack, Felſch⸗Hübner, 
Heber, Heinſchke, Koch, Lochmann, Lindemann » Wegeleben, 
Lommatzſch, Oeſer, Preuſche, Rämſch-⸗ Kranich, Suſchke, 
Wittich, Wenzel, Zenker. 

Abteilung H. Birnbaum, Breßler, von Einſiedel, von Haynau, 
Kopp von Kaufberg, von Vockel, von Below. 

Abteilung J. Böttcher, Doerrien, Doerrien, v. d. Planitz. 

Abteilung K. Böhme, Beuchel, Etienne, Gaßmeyer, Lang, Lud⸗ 
wig, Reichert, Seelig, Seelig, von Schwarz. 

Abteilung L. Büchner, Hiller-⸗Nitzſchke, Neumann, Schlicke. 

Abteilung M. Dähnhardt, Landwich, Lichtmann, Lohſe, Naum- 
burger, Pietzing, Sawade, Seyler, Wagner. 

Abteilung N. Arnhold, Baumeiſter, Bargmann, Büttner, Förfter, 
Fuchs, Halfter, John⸗ Marquardt, Kirchhahn⸗Kremmler, 
Knöbel, Leimer, Müller, Romberg, Schwarzenberg ⸗Trübe, 
von Schwemmler. 

Abteilung P. von Beuſt, von Boſe, Harter, Jahn, Kraft, Kokiſch, 
Krauß, Küklich, Reinhardt- Zimmermann, von Simolin, 
Steudel, Wachs, Zauſch. 

Abteilung Qu. Bretſchneider, Enßlinger⸗Siebert, Kegel, Kühnel, 
Marx, Müller, Richter, Seelmann, Schmidt, Zſchoka. 
Abteilung R. Ahnert, Händel, Hoffmann, König, Möbius, von 

Radke, von Toll. 

Abteilung S. Gotthardt, Krauſe, Neumann. 

Diejenigen, die ein Intereſſe an der Erhaltung der obigen 
Grabſtellen haben, müſſen ihre Anſprüche bis zum 31. Auguſt 
d. J. bei der Kanzlei des obigen Kirchenvorſtandes, Dresden-N., 
an der Dreikönigskirche 9 pt. geltend machen, andernfalls weiter 
über die betreffenden Grabſtellen verfügt wird. 

Leipzig. v. Düring. 


Wappenfenſter geſtiftet. In der Vorhalle des Ober⸗ 
geſchoſſes des Vaterländiſchen Muſeums in Celle iſt jetzt wieder 
eins der farbigen Wappenfenſter in feiner ganzen Fläche voll- 
endet worden durch 16 neugeſtiftete und jetzt eingeſetzte Wappen 
bürgerlicher Familien. Es ſind dieſes Wappen der Familien 
Böning, Brückmann, Burnitz, Ebert, Friedrich, Gebſer, Groß 
kopff, Hanſing, Lamprecht, Möller, Rechtern, Schluter, Schulze, 
Strandes, Viktor, Winterhoff. Außer dieſen ſind bereits mehrere 
andere adlige und bürgerliche Wappen geſtiftet, die angebracht 
werden, ſobald die genügende Anzahl für ein Fenſter erreicht iſt. 

(Deutſche Volkszeitung). 


In der Antwort S. 100, Zu Nr. 163 Schabbel muß es 3.2 
ſtatt Glogin heißen: Gloxin, ferner in der Beſprechung von 
Knetſch über v. d. Velden S. 101 in der letzten Zeile ſtatt, deutſche“: 
„ähnliche“, in der Anmerkung Frenau ſtatt Fremann und van 
den Velde ſtatt von den Velde. — In der Frage Nr. 227, Heft 6, 
Seite 98, Zeile 3 von oben, lies Beetgendorf, nicht Butzendorf; 
Zeile 4 1636, nicht 1736; Zeile 16 Rotenburg, nicht Rotenberg; 
Zeile 17 Ketzlin, nicht Retzlin; Zeile 18 1681, nicht 1684. 


Verantwortlich für die Nedaktion: Ober⸗Re ee Pror: oe be rare 
u egener, 


Hofpitalfiraße 1 


eipstg, Univerfitätäftraße 2; für den Inſeratenteil: O. Salzmann, Leipzig 
de ruck von ©. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig. 


Familiengeſchichtliche Blätter 


ss Monatsfchrift zur Förderung der Familiengeſchichtsforſchung = 
Gegründet von D. o. Daſſel 

Herausgegeben von der Daſſel⸗Stiftung bei der Zentral- 

ftelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte 


Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchllefſlich des Titels, Inhaltsverzeidniffes und Namen- Reglſters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapler. Mitglieder der Jentralſtelle für 
deutſche Perfonens und Famlliengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beftellungen 
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche perſonen- und Famillengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsftrage 2!!! richten. Die Beſtellung gilt 
32 SS als fortlaufend, wenn nicht Kündigung oor dem 15. Dezember erfolgt.. AE AE AE A AE «4% 


X. Jahrg. Auguft 1912 Nummer 8 


Inhaltsverzeichnis: Eingänge. — Genealogiſche Studienfahrten. — Das ältefte Ratsbud im Beſitze der Stadt Leipzig und feine 


familiengeſchichtliche Bedeutung (Hierzu eine Kunſtbeilage). (Heydenreich). — Viederländiſche Totenſchilde mit Ahnenwappen 
(Frhr. v. Dachenhauſen). —Die Sonderausſtellung der Leipziger Bildnismalerei 1700 — 1850 im Stadtgeſchichtlichen Muſeum 
zu Leipzig. (Hierzu eine Kunſtbeilage). (Heydenreich). — Deutſche Notare zu Rom im 16. Jahrhundert (Schäfer). — Das 
markgräflich brandenburgiſche Hofgericht zu Kulmbach und Bayreuth. (Frhrr. v. Waldenfels). — Gelegenheitsfindlinge. — 
Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 

Zeitſchrift des Allgemeinen deutſchen Sprachvereins 1912, 6 
— von Herrn Rechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig. 

Meldezettel aus Buttſtädt — vom Magiſtrat der Stadt 
Buttſtädt. 

Beglaubigte Kirchenbuchauszüge aus Frankfurt a. M. und 
Umgegend; Vorleſungsverzeichnis der Univerfität Leipzig, 
Sommer 1912 — von Herrn Archivar v. Arnswaldt, Leipzig. 

Mitgliederverzeichnis des Vereins deutſcher Chemiker E. V. 
f. d. J. 1912; Adreßbuch von Staßfurt und Leopoldshall 1911; 
Teilnehmerliſten zur 25. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher 
Chemiker in Freiburg i. Br. 1912 — von Herrn Dr. A. Puid, 
Leopoldshall. EE 

Baltiſche Studien 1881, 2 und A und 1882, 1; Monats- 
blätter, herausg. v. d. Zeitſchr. f. Pommerſche Geſchichts⸗ und 
Altertumskunde 1898, 3; Pommerſche Genealogien 1878, Bd. 3 
— von Herrn Dr. C. T. Hoffmann, Stettin. 

Mitteilungen des Wurzener Geſchichts⸗ und Altertums 
vereins. 1. Bd. 2. 9. 1912 — von Hrn. Prof. Dr. M åf H el, Wurzen. 
Meldezettel der Gemeinde Neuſtadt bei Chemnitz. 

Mitteilungen der Familie David Kade 1912, 9. 3 — von 
Herrn Diplom-Ingenieur Kade, Gorau. 

Beiträge zur Geſchichte der Familie Lampe u. verwandter 
Familien — von der Familie Lampe. 

Geſchichte der Familie Maſius (früher Maess, Maas, 
Maffe) Wismar um 1650 — von Herrn Oberleutnant Maſius, 
Colmar i. E. l 

Geſchichte des hinterpommerſchen Geſchlechts v. Bonin, 
3. Nachtrag — von Herrn Oberleutnant v. Gülich, Berlin. 

Die Grenzboten, Heft 27 — von Herrn Kammerherrn Dr. 
Kekule-v. Stradonitz, Groß⸗Lichterfelde. 

Achter Bericht des Verbandes ehemaliger Goslarer Alumnen 
1912 — von Herrn Oberleutnant Schultz, Raftatt. 

Wittich 1691—1906 (Mitteilungen über Angehörige der 
Familie Wittich) — von Herrn v. Wittich, Fuchsberg. 

Beiträge zur Nachfahrenliſte der Familie Munſcheid — 
von Herrn Prof. Munſcheid, Sondershauſen. 

Kerkau, Geſchichtlicher Bericht von Dr. Hans Georg Schmidt 
— vom gerrn Verfaſſer. 

Die Hauptverſammlung des Friedberger Geſchichts⸗ und 


Altertumsvereins am 20. Juni 1912 (Sonderabdruck) — vom 
Verein. 
Stromeyer, Die Bererbung des Habsburger Familientypus 


(Sonderabdr.) — vom Verf. Herrn Prof. Dr. Strohmeyer, Jena. 


Eugen Frhr. v. Müller, Zur Geſchichte der Herren von 
Stroblhof — vom Herrn Verfaſſer. 

Todesanzeige aus der Rigaiſchen Zeitung und Titelblatt 
eines Leichencarmens auf Joh. Jak. v. Luedecke 1750, Hohen 
Thurm — von Herrn P. v. Gebhardt, Leipzig. 

26. Jahresbericht des Hiſtor. Vereins f. d. Grafſchaft Ra- 
vensburg zu Bielefeld 1912 — vom Verein. 

Der Freundfdaftstempel im Gleimhauſe zu Halberitadt, 
Katalog — vom Magiſtrat der Stadt Halberſtadt. 

Von dem Buſſche'ſche Familienzeitung 1911, Nr. 1 — vom 
Herausgeber, Herrn Hauptmann Freiherrn von dem Buſſche⸗ 
Haddenhauſen, Freiberg i. Sa. 

Stadtgeſchichtliches Muſeum zu Leipzig. Katalog der 
Sonderausſtellung „Die Leipziger Bildnismalerei von 1750 bis 
1850“. Mit 18 Abbildungen. Leipzig, Altes Rathaus, 1912 — 
vom Stadtgeſchichtlichen Muſeum zu Leipzig. 

Kirchenbuchauszüge und Korreſpondenzen über die fränkiſch⸗ 
thüringiſchen Kauffmanns (von Kauffberg) 1600 — ca. 1750 — von 
Herrn Archivar Werner Conſt. v. Arnswaldt in Leipzig. 

Zeitungsaufſatz (Lindener Lokalanzeiger Nr. 162) über 
„Das Geſchlecht der Knigge“ — von Herrn Hülſemann in 
Hannover. 

Handſchriftliche Nachrichten über die Familien Taube 
(Weſtpreußen), Holſt (Schleſien) und Schaak (Trier) — von 
Frau Rat Taube in Wiesbaden. 

Photographiſches Bildnis des Herrn Joh. Georg Thierer 
in Guſſenſtadt — von ihm ſelbſt aufgenommen und geſchenkt. 

Stammbaum Hailer (Vervielfältigung) — vom Verfertiger 
Herrn Paul Hailer in Stuttgart. 

Biographiſche Aufſätze mit Bildniſſen aus dem „Hamburger 
Fremdenblatt“ — von Herrn Red.⸗Sekretär Holler in Hamburg. 

Stammtafel (vielmehr Stammliſte) der Familie Käswurm 
(in Maſchinenſchrift) — von Herrn Richard Rofe, Eleverbrüd 
bei Schwartau. 

J. Freihr. v. Reitzenſtein, Die aus Sachſen ſtammenden 
braunſchweig⸗lüneburgiſchen Offiziere Johann Georg aus dem 
Winkel und Andreas von Schönberg (Deutſche Volkszeitung 
1912, Nr. 11957 —11 974) — vom Verfaſſer. 

Exlibris von Frau verw. Profeſſor Gottſche in Ohlsdorf 
bei Hamburg. 


Robe, Rede am Garge von Arthur Lutteroth; Hamburg 
1912 — von Herrn Landrichter Dr. Ascan Lutteroth in 
Hamburg. 

Ernſt von Werdeck, Beiträge zur Geſchichte von Schorbus, 
1906 — von Herrn Oberſt von Werdeck, Weimar. 

Braunſche Familienblätter, Sommer 1912, Nr. 2 — von 
Herrn Dr. Hans Braun, Berl.⸗Friedenau. 


Mitgliederverzeichnis des Haus- und Grunbbeſitzervereins 
für Eſſen und Umgegend. Stand am 31. Dez. 1911 — von Herrn 
von Nida, Eſſen. 

Aufzeichnungen über die Familie von Goeſſel — von Herrn 
Oberleutnant von Goeſſel, Hamburg. 

M. Duncker, Verzeichnis der württembergiſchen Kirchen⸗ 
bücher — von Herrn Rechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig. 


Genealogiſche Studienfahrten. 


Die oben Seite 90 dieſer Zeitſchrift angekündigte 
Forſchungsreiſe in die Neumark und die angrenzenden 
Teile Pommerns und Weſtpreußens mußte zufolge une 
vorhergeſehener Ereigniſſe bis in die Zeit nach den 
diesjährigen Manövern verſchoben werden. 

Ein anderes Mitglied unſerer Zentralſtelle hält 
ſich im Auguſt im Gebiet von Trient (Süd ⸗Tirol) auf 


und iſt ſpäter zu Nachforſchungen beſonders im Archiv 
des Muſeum Ferdinandeum in Innsbruck bereit. 

Die Zentralſtelle ift zur Bermittelung bereit. Reflets 
tanten wollen fih an die Schriftleitung der „Familien- 
geſchichtlichen Blätter“ wenden, welche die eingehenden 
Wünſche an die Herren Forſchungsreiſenden weitergeben 
wird. 


Das ¢ älteſte Ratsbuch im Beſitz der Stadt Leipzig und feine 
familiengeſchichtliche Bedeutung. 


Von Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich in Leipzig⸗Connewitz. 


ine wichtige familiengeſchichtliche Quellenart wird 

durch die Stadtbücher gebildet, die ſich ſeit dem 
12. Jahrhundert in den deutſchen Archiven erhalten 
haben. Da dieſe Bücher außer der ſtädtiſchen Geſchichte 
auch für allgemeinere Fragen der Rechtsgeſchichte von 
großer Bedeutung find, exiſtiert über dieſelbe eine ftatt- 
liche Reihe von Veröffentlichungen, über die ich auf 
meine Familiengeſchichtliche Quellenkunde 329 ff. verweiſe. 
Die ſächſiſchen Stadtbücher hat Ermiſch in einem äußerſt 
gründlichen und ſehr lehrreichen Aufſatz im Neuen Archiv 
für ſächſiſche Geſchichte 1889 erläutert. Unter dieſen 
ſächſiſchen Stadtbüchern iſt das älteſte Ratsbuch im 
Beſitze) der Stadt Leipzig ſchon feine hohen Alters 
wegen beſonders bemerkenswert. Dieſes Alter wird 
auf dem durch langjährigen Gebrauch vielfach einge⸗ 
riſſenen, jetzt auf neuem Papier hinter fol. 383 ſorgfältig 
aufgeklebten Titelblatt wie folgt angegeben: 

„Liber Senatus lips (i)en(sis) ab anno f XVI? usque ad 
annu(m) /XXXVIII“. 

Wie überhaupt die alteften dieſer Stadtbücher, ums 
faßt dieſer ehrwürdige Band, der eine Zeit lang im 
Kgl. Sächſ. Hauptſtaatsarchiv zu Dresden verwahrt wurde 
und gegenwärtig eine Zierde der Stadtbibliothek von 
Leipzig bildet, alle Geſchäftszweige ); ſpäter trat, wie 
überall, ſo auch in Leipzig, bei Buchung der ſtädtiſchen 
Geſchäfte eine Teilung nach den einzelnen Geſchäfts⸗ 
zweigen ein, deren jeder in einem beſonderen Buche 
behandelt wurde. Dieſer, jetzt die Bezeichnung 1 führende 


1) Nicht im Beſitze der Stadt Leipzig, ſondern in dem der 
Deutſchen Geſellſchaft befindet fic) das altefte, überhaupt erhaltene 
Ratsbuch von Leipzig. Dasſelbe tft von Gersdorf in den Mit- 
teilungen dieſer Geſellſchaft I 107 flg. eingehend beſchrieben und 
vollſtändig veröffentlicht. 

) So werden alle vor dem Rat verhandelten Materien 
in ein Stadtbuch verzeichnet in Garz auf Rügen (1377—1571), 
vergl. Roſen, Quellen zur Pommerſchen Geſchichte, Stettin 1885; 
in Lüneburg, vergl. Reinicke, Quellen u. Darft. 3. Geld, Nieder- 
ſachſens VIII, 1903; in Oſchersleben (1428—1562), vergl. Setze⸗ 
pfand, Magdeburger Geſchichtsblätter32, 1897; in Roſtock (1258 — 62), 
vergl. Dragendorff (Beitr. 3. Geſch. Roſtocks II, 2, 1897); in Stade 
(von 1286 ab) vergl. 1. Heft (Stade 1882) der Zeitſchr. des Ver. 
f. Geſch. und Altert. zu Stade. 


(Hierzu eine Kunſtbeilage.) 


Band enthält Eintragungen über alles Mögliche, deſſen 
Buchung der Stadtverwaltung von Intereſſe war. Die 
Einträge jeden Jahres beginnen mit Vermerken über 
die Beſetzung der einzelnen Ratsämter. In buntem 
Wechſel folgen dann Aufzeichnungen über die mannig⸗ 
fachſten Geſchäfte des Rates: Ausleihung von ihm ges 
hörigen oder bei ihm deponierten Geldern, Aufnahme 
von Darlehn durch den Rat, Vermerke über Vergehen 
gegen denſelben und die an ihn zu entrichtenden Straf- 
gelder, ſowie damit zuſammenhängende Bürgſchafts⸗ 
leiſtungen u. ſ. w. Einen verhältnismäßig kleinen Raum 
nehmen dagegen die Verlautbarungen von Privatge- 
ſchäften ein ). Daß in all dieſen Niederſchriften Perſonen 
erwähnt werden und daher die Geſchichte der in Leipzig 
auftretenden Familien aus dieſem Bande mannigfaches 
Waterial ſchöpfen kann, leuchtet ein. Die Auffindbarkeit 
einzelner Individuen wird durch ein in ſpäterer Zeit 
angefügtes Perſonenverzeichnis erleichtet“). Doch ift 
dieſes Verzeichnis nicht erſchöpfend. Eine weitere Erleichte⸗ 
rung in der Auffindbarkeit einzelner Perſonen wird durch 
Randbemerkungen hergeſtellt. So iſt auf dem Rand 
„Steffan lichtenhain Clara sein weib“ bemerkt zu einer 
Eintragung, „daß vff den freytag nach Jnuoca (vi)t anno 
etc. / XXX VIII) die ErBamen vnd weysenn Jocoff 
Konich Burger und der sitzender Rath zwischen der 
Tugentsamen Ju[n]ckfrawen Claren Jocoffn benckitzsch 
gotseligen gelassenen tochter zu beyweBen willen vnnd 
wissen HanBenn leymbachs vincencienBartels vnd hanBem 
Swabenn Irer gekorn vormund(en) eines vnd Steffen 
lichtenhains deB andern teils auch mit willn vnd wissenn 
der Zugnant(e)n ju[n]ckfrawen®) Carenn Eyne Rechte 


3) Das Leipziger Stadtbuch von 1359 enthält nur ſtädtiſche, 
keine privaten Geſchäfte. 

9) Dieſes Perſonenverzeichnis ift allerdings in der Weiſe 
früherer Jahrhunderte nach Vornamen angelegt, fördert aber 
immerhin das raſche Finden einer einzelnen Perſon. 

5) 29. Februar 1488. Im Urkundenbuch der Stadt Leipzig 
II ift diefe Beurkundung nicht veröffentlicht. 

o) Entſprechend der in paläographiſchen Werken herrſchen⸗ 
den Gewohnheit bedeuten im obigen Text runde Klammern die 
Auflöſung einer Abkürzung, die im Text ſteht, dagegen eckige 
Klammern die Zutat von etwas, was nicht im Text ſteht. 


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Die erste Seite des ältesten Ratsbuches der Leipziger Stadtbibliothek 


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o G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch 


Familiengeschichtliche Blätter 1912, Nr. 8. 
Druck: Sinsel 


Verlag v. A. H. Ludwig Degener, Leipzig. 


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christliche ehe Beredt vnnd beteydiget und beslossen 
habenn“. 

Ich Helle im Folgenden einige Proben der Gin: 
tragungen zuſammen, welche das zahlreiche Vorkommen 
von Familiennamen in dieſem Ratsbuche beweiſen. 


fol. 78. vff Sonnabendt Blasii Anno etc. XXVI' sein 
Marcus grimenburg ein Maler von Berlin In vormundeschafft vlßen 
seines eheweibes vnd Jacoff zcyBener In vormu(n)deschafft 
Margaretha(n) auch seines eheweibes, vff einem vnd Matth, 
doring In vormu(n)deschafft Margaretha(n) seiner HuBfrawenn 
am andern teile Jorgen lleburg vnd ambrosius Stulschrieber die 
sie von beyden teilen darzcu gebeten hatten, vor den Rat komen 
vnd sein aldo selbst durch den Burgermeister ludewig Schyban 
vnd seines Ratsfrunde mit yr beyder partt willen vnd volbort 
des / vi gulden halben als steffan schultze zeliger Martino seinem 
stiffzone nach lawthe eines vortheyding auch hirneben Ins 
Ratsbuche ver) zeichent beschreben schuldig wurden ieee 
Frederich Zcencker der holtzschwer von Erffurt hat Sollichen 
Beteiding In Vormu(n)deschafft Barbaran seines eheweibes valten 
Beckers tocht(er) gewilliget vnd gevolbort vnd Matt. Doring hat 
ym vff daBmall seinen geburlichin teill vßgerichs .. Act( um) 
2a f(eria) p(ost) scolastice v(ir)g(inis) Anno etc. d XXVIto.“) 


fol. 129] vif Mitwoche prisce virginis anno etc. XXV“ ) hans 
von Bornynne hat vffgelassen ein erbe gelege(n) vff dem Kwbitz 
neben KruBpe hanse mit aller gerechtigkeit als sie das gehabt 
hat vnnd Bartel Ranfft hat das also entpfangen vnnd darneben 
bekant das sie von dem gnanten Bartell des gantz vnnd gar 
v(er)gniiget ist wurden. 


fol. 220. vff denn tag ist fraw Gertrud peter Reynlenders 
nachgelass(en)n witwe mit (durchstrichen: Hanße) mattheBnn 
Botticher vnd EliBabet troppen des gena(n)t(en) peter Reynlenders 
Swester vnd swager betediget daB die gmelt frawe Gerdrud den 
obgedachten matteBnn Botticher vnd EliBabet troppen vor alle 
Ire anerstorben gerechtk(eit) wie sie die von Irem brud(er) vn(n)d 
swag(er) anko(me)n ist nichtes auBgesloss(e)n rechen vnd betzalen 
sal etc. Act(um) die et anno quo sup(ra).***) 


fol. 223. Erhardt voyt vn(n)d walpurgk sein eheweyb habnn 
yr haus vor dem pasthore vff dem Steinwege gelegenn Neben 
Blesing(en) Erbe der Claus Seyfartin vor XII guld(en) vff gute 
Rechenschaft Bo sy Im vor fische schuldig ist zu willigen pfande 
zugesatzt vnd Ist er vom Burgerm(e)y(ste)r Joha(n) wilde(n)n 
von Rats wegenn alBo vorrecht dornach hab(e)nn sie dasselbe 
Erbe vnd Haus forder hanß(e)nn von Kostkaw von Nurenblerlek 
vor XII guld(en) R(heinisch) die sie Im vor scyffe vnd lorbernn 
schuldig Sind auch zu willig(en) pfande zugesatzt v(n)nd Ist Im 
also vom Burgermeister zuobgerurter weyBe forder vverreicht v(n)nd 
vorlihenn Actum quarta p(ost) cantate anno etc. /XXXVlto.r) 


fol. 223. Jacoffen Blaßbalge vnd hanß(e)nn leymbach vff seyn 
teyl vnd Jocoff bele (durchstrichen: hat auch zu seyne teyle 
hanß) den Möller zu der Barfussussen mol vn(n)d Jorgenn 
Bennstorff zu schetzernn gekorenn szo hat der Rath doctor(en) 
valenti(um) Smidb(er)g als eynen oben Mann zu entscheydu(n)g 
der sachenn auch dorzugegeb(e)nn Act(um) 20 p(ost) t(ri)nitat(is) 
anno etc. “XXXVI t+). 


fol. 257. Zu merckenn daß Burckart moller vnd fraw marga- 
retha sein eheweyb hanß(e)nn gotz(e)nn vnd Nickel ditmars nach- 
gelass(e)nn Wittwenn Mit Nickeln (durchstrichen: dithamar) vad 
Micheln ditmar gebrudern In vormu[n]ndschaft (durchstrichen: 
vnd auch) Ju[n]ckfrawen vrsulan Irer swester vnd In lrem 
BeyweB(e)nn vnd peter Beckers deB Kannegissers In vormund- 
schaft frawen margarethen seines eheweybes yres veterlichen 


„) 1476, 11. Febr. 

) Die Zeitangabe ſtimmt nicht, denn der Tag prisce virginis, aud Prisch- 
kendach, Prissentag, Briscendag genannt, fiel überall auf ben 18. Januar und 
dieſer war 1475 ein Dienstag. Bgl. Grotefend Zeitrechnung | 150 (42) II 156. 

) Auf derſelben Seite ift oben eine Beurkundung anno etc. FXXXVito, 
Alſo 1486. 

+) 1386, 26. April. 
TT) 1486, 8. Oft. 


Erbteyls vnd gerechtik(eit) szo yn von dem selben Nickil dittmar 
Irem vater angestorbnn ist durch virichen Meyher vnd Bertold(us) 
Landawer die vom Rath dorzu gegebn wurd(en) sindt auch durch 
ambrosiu(m) Sculschreyber*) vnd petru(m) forberg(er) die sie von 
Beyd(en) teylenn dorzu gebet(e)n hab(e)nn also beteydinget vn(n)d 
gutlich(en) entscheyd(en) sind Also daß Burckart moller den 
gnant(en) Nickeln ditmars nachgelassnn UU Kindernn vor alle Ire 
veterlich Erbteyl vnd gerechtik(heit) vif tagetzcyt wie he(r)nach 
volget and(er)thalbhundert guld(en) Rich(e)n vnd betzalenn sal 
Nemelich Sal er yn geb(e)nn ..... Act(um) qui(n)ta post) 
Inuoca(vi)t anno etc. #XXXVIII°.**) 


Beſonders lehrreich find in familiengeſchichtlicher 
Beziehung die Liſten der jährlich gewählten Beamten. 
So heißt es fol. 14 über das Jahr 1467: 

„Sub doctore Nicolao pistoris p(ro)co(n)sule et suis 
co(n)sulib(us) Dominice Inuocauit Anno etc. XII. Es synt 
gekorn zcu Buwemeistern Heinrich Stange, Jacoff So(m)mer. 
Zen Biermeist(er)n gekorn hans Vyscher, Claues Renaw. 
futtermeir(er) bleBin [könnte auch bleBm oder bleßni gelesen 
werden] harnischmeister: Tho(m)mel, So(m)merfelt. Es ist 
gekorn von allen drien reth(e)n zcu eym Richt(er) pauel 
KeyBer. Item es ist Gekorn zcu eym rangkmeister hans 
bantzman. Item si hab(e)n die Rethe gekorn Contzin 
Sydenheft(er) zcu Schenk(e)n. Die lute von vderitz habin 
zcu Richter gekorn einen gnant vrban mollir gnant vnd(e) 
der rat hat yn bestetig(et). Item Es hath der Rath pauel Koche 
vffgeno(m)men zcu Garkoche. Es hat der Rath vffgeno(m)men 
dysse nochgeschriebene zcu Thorhiitern: Petir wynckeler am 
gry(m)misch(e)n thor, Nickel Smeth im peters thor, Steffen 
GroBkopp am ramsch(e)n thor, Petir Treppe am hellischen 
thor, merten Stebenroch am vssern hellisch[en thor]. 


Eine deutliche Borftellung von der Eigenart des 
Ratsbuches I ergibt fih ſchon aus feiner erſten Seite, 
von der wir ein Fakſimile bringen. Es ift kultur- 
geſchichtlich intereſſant, daß der erſte Eintrag dieſes 
älteſten Bandes ſich auf eine Bierſteuer bezieht.!) Die 
Mannigfaltigkeit des Inhaltes ſpiegelt ſich darin wieder, 
daß auf derſelben Seite zunächſt neue Statuten der 
Univerſität über die Beſtrafung bei Totſchlag, Diebſtahl 
und andern Verbrechen vermerkt find.2) Dann aber 
folgen die Liſten der geſchworenen Vertreter der pistores 


) Die Hand, welche dieſe Eintragung und die folgenden bewirkt hat, 
ſchreibt Sc und St völlig gleich. Es kann daher ſowohl „Sculſchreyber“ als 
auch „Stulſchreyber“ geleſen werden. 


** 1488, 27. Fbr. 

1) In disser hirnach geschrieb(e)n massze Solle(n) die Colle- 
giaten Bier stuhir vnde mehir nicht: In das Große collegiu(m) je 
vnd(e) lij vaß, vnd(e) nicht mehir. In das fursten Collegiu(m) 
f XXX vaB vnd(e) nicht mehir. Invnsir liben frauw(e)n Collegiu(m) 
xlvj vaß vn(de) nicht mehr Ad collegiu(m) Bichardi XII vaB. 


) Statuta nova edita per universitatem in causis c(ri)mi- 
(n)alibus homicidii furti (et)c(etera) ut sequi(tur). 

Ut quibusdam criminalibus propter que vniu(er)sitas sepe 
inquietata est quantum fieri poterit aliquaten(us)obuie(tur). placet 
p(rijymo in causa homicidii Q(uod) Repert(us) in homicidio 
remitta(tur) ad episcopu(m) p(er)petuis carcerib(us) mancipandus. 

In causis furti placet Q(uod) in quocu(n)que furto repertus 
ex gremio universitatis excludatur. Si tamen quis in notabili 
furti repert(us) fuerit vitra hoc mittatur ad episcopu(m) pena 
condigna pu(n)iendus. 

Dieſe Niederfchrift ift nicht erwähnt von Zarncke, Die ur⸗ 
kundlichen Quellen zur Geſchichte der Univerſität Leipzig in den 
erſten 150 Jahren ihres Beſtehens, Abhandlungen der philoſ. 
hiſtor. Kl. d. Kgl. Sächſ. Gift. d. Wftn. Bd. II 1857, S. 509 ff. 
und von demſelben, Die Statutenbücher der Univerſität Leipzig 
aus den erſten 150 Jahren ihres Beſtehens, Leipzig 1861. Das 
Urkundenbuch der Univerſität Leipzig Band II S. 173 enthält 
Beſtimmungen wegen der Gerichtspflege über die Studierenden 
in großen peinlichen Sachen. 


(Bader) und carnifices (SFleifcher).?) Die Lektüre ift 
durch die zahlreichen Korrekturen paläographiſch erſchwert.“) 
Ich laſſe dieſes Verzeichnis hier mit Angabe ſämtlicher 
Korrekturen folgen: 


Jurati pistorum sub (hans (e)n durchſtrichen) m(a)g(is)tro 
Stockartt(e)n Joha(n)ne (Schobr durchſtrichen) Wilden proconsule: 
(Jacof durchſtrichen) (korrigierter undeutlicher Vorname) brotuf, 
Mattis, (pauel durchſtrichen) Hans, (durchſtrichener Name, ans 
ſcheinend rofeler) Doring, (drei durchſtrichene Namen), Casp(er) 
Zschorre, perczschman. 

Jurati Carnificuem) sub eode(m): Barttil fleischauwer, 
Hanns Hertwigk, thomas, albrecht, (Matteß durchſtrichen) Swartze 
(vlman durchſtrichen) Merten. 

Jurati pistorum sub (Hansen durchſtrichen) Ludewico, 
(Crupicz durchſtrichen), schyba(n)n: Thomes apicz, (Jorge durch- 
ftrichen) Simon (beckir durchſtrichen), Apitz (peter durchſtrichen), 
blesi(us) staczka, (prires durchſtrichen, letzte Silbe undeutlich) 
Brosi( us) Titze (mollir durchſtrichen). 

Jurati carnificu(m) s(u)b eod(em): balthazar Pesch (hans 
eyner durchſtrichen), Nickel nepitz, (mattes gotschalk durchſtrichen) 
Czykhart, mattes Jhan. 

Vollſtändig durchſtrichen iſt folgende Abteilung: Jurati 
cornificu(m) sub eode(m): Czykhart, Mattes Jhan, (Petir ... gk 
doppelt durchſtrichen) Hans Eyner, Hans Kemerer (doppelt durch“ 
ſtrichen), Mattis Gotschalk (einmal doppelt, einmal einfach Durch“ 
ſtrichen), Michel vlman. 

Jurati pisto(rum) sub (heinrich durchſtrichen) (stangen doctor 
durchſtrichen) (Nicolao pistoris durchſtrichen) Jacobo Koniell frenczel 
sachse (Sperling durchſtrichen), Jacoff Schenaw als (Rottaw durch; 
ſtrichen) Zeisener, (Libzschen durchſtrichen) (Wolff durchſtrichen) 
(Schultze durchſtrichen) (durchſtrichener, undeutlicher Name). 


Jurati carnificum sub eodem: jacof malkewitz, haBelbach, 


(Hans Hugk durchſtrichen), Hans Sneyder, (Mattes Grifen durch“ 
ſtrichen) (Hagen durchſtrichen) (Jeorge Fritzsche, durchſtrichen) 
(mattes fritag durchſtrichen) (nickil adam durchſtrichen) (heincze 
frank durchſtrichen). 


Die Sprache der in vorſtehenden Proben genannten 
Familiennamen iſt faſt durchgehends die oberdeutſche; nur 
ganz wenig niederdeutſches Sprachgut iſt darin vorhanden. 
Oberdeutſch ſind vor allem die Namen mit Z: Zschorre 
(wohl gleich Schorr im heutigen Leipziger Adreßbuch), 
Zcencker (jetzt Zanker, Zenker, Zencker), ZcyBener (im 
heutigen Leipziger Adreßbuch Zeisener), Czykhart, 
Dietze (niederdeutſch: Diecke) u. ſ. f. Oberdeutſch iſt 
ferner Grifen im Gegenſatz zu niederdeutſch gripen, 
vgl. nòrd. slapen, kopen, lopen u. f. w. (Lübben, Mittel» 
niederd. Gramm. 1882, S. 51). Oberdeutſch iſt auch bach 
(ſtatt niederdeutſch »bek) in Leymbach, HaBelbach. 
Niederdeutſch ift Mollir (im heutigen Leipziger Adreß⸗ 
buch Möller im Gegenſatz zum oberdeutſchen Namen 
Müller). Dagegen begegnet ein anderer Allerweltsname 
nur in der oberdeutſchen Form Schultze (ſo noch heute in 
Leipzig in Gebrauch), nicht in der niederdeutſchen Form 


3) Die Bäcker und Fleiſchauer finden fic bereits im alteften 
Verzeichnis (1446) der Leipziger Innungen, das auf uns gekommen 
ijt, vgl. Wuſtmann, Geſchichte der Stadt Leipzig I, Seite 286. 

4) Dem Familienforſcher iſt bei Arbeiten in Archiven, falls 
er Archivalien nicht leſen kann, nicht zu raten, ſich während der 
Dienſtſtunden an die dienſttuenden Archivbeamten zu wenden. 
Dieſen iſt es in einer Reihe von Archiven ein für alle Mal 
verboten, paläographiſche Belehrung dem im Archive arbeitenden 
Publikum zu erteilen. Man wende ſich alſo, wenn man ſonſt 
niemanden weiß, außerhalb der Dienſtſtunden an einen Archivar. 
Vielleicht ift dieſer außerhalb der Dienſtſtunden erbötig, Aus- 
kunft zu geben oder doch einen paläographiſch geſchulten Berater 
nachzuweiſen. | 


Schulte. Die Namensform Großkopp ijt in der erften 
Silbe oberdeutſch, in der zweiten niederdeutſch; die heute 
unter den Leipziger Einwohnern vorkommende Form 
Großkopf iſt in beiden Silben oberdeutſch, die in beiden 
Silben niederdeutſche Form lautet Grothkopp und kommt 
z. B. in Mecklenburg vor.“) Von Orten hergenommen, 
alſo die Herkunft der Familien andeutend ſind die Namen 
Sachse, Swab (Schwabe), Franke, Lichtenhain, Schönau, 


-Grimenburg. Hierhin gehört auch Doring (jetzt in Leipzig 


Döring), welche Form mit dem Volksnamen der 
Thüringer identiſch iſt. Die Beſchäftigung wird ange⸗ 
geben in den Namen Bäcker, Böttcher, Fischer, Seiden- 
hefter, Vogt u. |. w. 

Es ift eine bekannte Tatſache, daß die orthos 
graphiſche Niederſchrift eines und desſelben Namens 
in früheren Zeiten ſehr ſchwankte. Der Name Stockart 
im älteſten Ratsbuch kann alfo mit dem heutigen Namen 
Stöckhardt (in dieſer Form ſteht er im heutigen Leipziger 
Adreßbuch) identiſch ſein. Stebenroch entſpricht wohl 
dem Namen Staberoh im heutigen Leipziger Adreßbuch. 
Ebenſo kann die Familie Kemerer mit einer der heutigen 
Leipziger Familien Kemmer, Kämmerer, Cämmerer 
zuſammenhängen, desgl. die Familie KeyBer mit einer 
der heutigen Familie Keiser, Kaiser, Kayser oder 
Keyser u. f. f. Ob BleBin mit der heutigen Leipziger 
Familie Plessing zuſammenhängt, läßt ſich ohne eine 
genauere genealogiſche Nachweiſung nicht ſagen. 

Die folgenden Namen in den mitgeteilten Proben 
begegnen in ganz derſelben Form auch in den neuſten 
Leipziger Adreßbüchern: Adam, Albrecht, Bartel, Dietze, 
Forberger, Fritzsche, Gotschalk, Hagen, Hugk, Ludwig, 
Matthes, Merten, Pesch, Peter, Schmidt, Schneider, 
Seytert, Sommer, Sperling, Thomas u. |. f. Jetzt aus- 
geſtorben ſcheinen in Leipzig zu ſein die Namen 
BlaBbalg, Pistoris, Reynländer. Die beiden erſtge⸗ 
nannten dieſer aus den jetzigen Leipziger Adreß⸗ 
büchern verſchwundenen Familien kommen in der Ge- 
ſchichte Leipzigs wiederholt vor, vgl. 3. B. Gurlitt, Beſchr. 
Darftellg. der älteren Baus und Kunſtdenkmäler des 


Kgr. Sachſen, 17. Heft, Stadt Leipzig 1895, S. 26, 62. 


Gleichlautende Familiennamen brauchen nicht Bers 
wandtſchaft zu bedeuten. Niemand wird z. B. behaupten, 
daß alle jetzt in Leipzig wohnenden Perſonen des 
Namens Müller mit einander verwandt ſind. Wir 
laſſen es alſo dahingeſtellt, ob die im älteſten Ratsbuch 
genannten Perſonen beckir, Eyner, Fritag, Hertwigk, 
Leymbach, Perczschman, Ulman, Schobr, Seyfart, 
Sneider, Stange, Wynckeler u. ſ. f. zu den heutigen 
Leipziger Geſchlechtern Bäcker, Einer, Freitag, Hertwig 
Leimbach, Perschmann, Uhlmann, Schober, Seyfart, 
Schneider, Range, Win(c)kler u. ſ. f. gehören. Wer 
ſolche Zugehörigkeiten unterſuchen will, der ſei auf des 
Leipziger Chroniſten J. J. Vogel handſchriftliche familien- 
geſchichtliche Materialien verwieſen, welche ſehr umfang⸗ 
reich ſind und eine Zierde der Leipziger Stadtbibliothek 
bilden. 


*) In der volkstümlichen Leipziger Mundart klingt pf ause 
lautend und inlautend wie p, daher Feifengopp für Pfeifenkopf. 
vgl. Karl Albrecht, Die Leipziger Mundart 1881, ©. 14. 152. 


= 


HA KLEK 


AA 
KS = 28 


aoe 8 A 2 4 t | 
em UK 


a 
d 


Joh. Friedr. Auguſt Tiſchbein: Caroline Wilken, geb. Tiſchbein. Daniel Caffe: Karl Heinrich Lampe, Kauf⸗ und Handelsherr, 
nebſt Gattin und Tochter. 


Hans Veit Schnorr von Carolsfeld: Hans Veit Schnorr von Carolsfeld: 
Hofrat Dr. Joh. Georg Keil. Frau Henriette Keil, geb. Löhr. 


Aus der Sonderausſtellung der Leipziger Bildnismalerei von 1700—1850 im Stadtgeſchichtl. Muſeum zu Leipzig. 


Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“ X. Jahrgang 1912, Heft 8. Verlag von H, A. Ludwig Degener, Leipzig. 


ei Google 


125 


Niederländiſche Totenſchilde mit Whnenwappen. 


Von Alex. Frhrn. von Dachenhauſen in Brüffel. 


Der in Nr. 11 vom Novbr. von Herrn Oberregierungs⸗ 
rat Profeſſor Dr. E. Heydenreich zur Abbildung 
gebrachte viereckige Totenſchild der Maria de Heuſch 
geb. Vaes mit den 1 Ahnenwappen veranlaßt mich, 


darauf hinzuweiſen, daß in Belgien — und wohl aud. 


teilweife in Holland — die viereckigen auf die Spitze 
geſtellten Totenſchilde die Regel ſind. In meinen 
Sammlungen beſitze ich ſelbſt deren zwei. Der eine 
trägt ein vollſtändiges Wappen mit Helm, Helmzier und 
Helmdecke, der andere ein gekröntes Alliancewappen 
mit Schildhaltern. Sonderbarerweiſe iſt es hierzulande 
Gebrauch, den Namen des Verſtorbenen nicht mit auf 
den Totenſchild zu ſetzen, ſondern nur das Todesdatum, 
zuweilen auch noch das Geburtsdatum. 

Den Leichenſteinen iſt es vorbehalten, die vollen 
Namen und Titel der Verblichenen wiederzugeben. 

In dem Werke: „Inscriptions funéraires et monu- 
mentales de la Province de la Flandre Orientale“ 
(Gand 1866) finden ſich zahlreiche Abbildungen ſolcher 
auf die Spitze geſtellter viereckiger Totenſchilde, teils 
mit einem Wappen allein, teils auch noch mit um den 
Rand gelegten 4, 8, 16 oder gar 32 Ahnenwappen. 
Bei dieſen Ahnenwappen pflegt man dann über jeden 
Schild den Namen desſelben in einem kleinen Bande 
beizuſetzen. 

In der Dominikanerkirche zu Gent hängen z. B. 


der Totenſchild der Antoinette de Camargo, t 27. Ok- 
tober 1715, Tochter des Reichsfreiherrn Theodor de 
Camargo Herrn auf Wienenborch und Hersfelt, und 
der Marie geb. l'Hermite, mit 8 Ahnenwappen. 


Ebenſo der Totenſchild mit 8 Ahnenwappen der 
Eliſabeth Bernardine geb. van Helleweghe, t 17. Mai 
1714, als Witwe des Philipp Franz Wouters, Herrn 
auf Vinderhoute. Um ihr Wappen iſt eine Witwen- 
ſchnur gelegt. 

Ferner der Totenſchild des Philipp de Bryarde, 
Herrn auf Beauvoorde, F 26. Auguſt 1735, mit 16 
Ahnenwappen. 

In der St. Wichaels⸗Kirche in Gent befinden ſich 
die Totenſchilde des Malteſer Ritters Meſſire Emanuel 
Joſeph Louis Borluut, F 27. Juni 1840, mit feinem 
Wappen und 32 Ahnenſchilden. Sein eigener Wappen⸗ 
ſchild iſt auf das Walteſerkreuz gelegt und zeigt in 
einem Schildeshaupte nochmals ein einfaches weißes 
Kreuz in Rot. Ferner der Totenſchild ſeiner Gattin 
Amelie geb. van der Brugghen, f 23. Nov. 1749, 
Tochter des Meſſire Franz Johann und der Warie 
Anna Louiſe Joſepha geb. van de Woestyne. Auf dieſem 
Totenſchilde ſind, da die Verſtorbene wohl nicht die 
Ahnen hatte, ebenfalls die 32 Ahnen ihres Gemahls 
wiederholt. 


Die Sonderausſtellung der Leipziger Bildnismalerei 1700-1850 
im Stadtgeſchichtlichen Muſeum zu Leipzig. 


Von Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich in Leipzig⸗Connewitz. 


n der Familie hat das Porträt neben feinem abſo⸗ 
luten Kunſtwerte noch eine beſondere edlere Miſſion 
zu erfüllen. Es hält die Pietät in der Familie und die 
fortlaufende Erinnerung an die Familie aufrecht. Der 
bürgerlichen und der adeligen Familie, dem Hohen wie 
dem Niedrigen müſſen diefe Erinnerungen heilig fein. 
Die alten deutſchen und holländiſchen Bilder z. B., die 
wir kennen, mit den Zügen voll Treue, voll Ehrbarkeit 
und Kraft zeigen uns deutlich, daß in den vergangenen 
Jahrhunderten diefe moraliſchen Mächte in der Gejell- 
ſchaft lebendig geweſen ſind, und wir ſehen, daß dieſe 
guten Eigenſchaften des Lebens auf die Kunſt, auf die 
Künſtler förderlich eingewirkt haben und daß dieſe Bilder 
in erſter Linie nicht der bloßen Eitelkeit, der müßigen 
Schauluſt der Salons gedient haben. Wie wertvoll 
immerhin das einzelne Porträt vom künſtleriſchen Stand⸗ 
punkt aus iſt, im Intereſſe der Pietät mag die Familie 
auch das minder wertvolle emſig ſammeln und treulich 
behüten. Unglücksfälle aller Art, ſchwierige Verhältniſſe 
in der Geſellſchaft und Unverſtand haben den Schätzen, 
die in den Bildniſſen vorhanden ſind, oft ſehr übel mit⸗ 
geſpielt. Darum iſt ihnen ein ſchützendes und bleibendes 
Heim von Staats oder Stadt wegen, wie es unſere Muſeen 
bieten, dringend zu wünſchen. Man möchte auf dieſe 
oft wandernden Zeugen der Familiengeſchichte das Wort 
aus Schillers Huldigung der Künſte anwenden: 


(Hierzu eine Kunſtbeilage). 


Wir kommen von fernher, 

Wir wandern und ſchreiten 

Von Völkern zu Völkern, 

Von Zeiten zu Zeiten; 

Wir ſuchen auf Erden ein bleibendes Haus. 

Es iſt daher mit heller Freude zu begrüßen, daß 
Herr Prof. Dr. Kurzwelly, Direktor des Stadtgeſchicht⸗ 
lichen Muſeums zu Leipzig, welches es mit Recht für 
eine ſeiner vornehmſten Aufgaben hält, das Intereſſe 
für die Vergangenheit Leipzigs durch wechſelnde Aus⸗ 
ſtellungen von Privatbeſitz in den weiteſten Kreiſen zu 
wecken und zu ſtärken, den Reigen folder Sonder⸗Aus⸗ 
ſtellungen mit einer ſehr reichhaltigen und höchſt anregen⸗ 
den Porträtausſtellung eröffnet hat. Es entſprach nicht 
dem Zweck des Stadtgeſchichtlichen Muſeums, eine 
reine kunſtgeſchichtliche Ausſtellung ins Leben zu rufen; 
das kulturgeſchichtliche Moment mußte im Rahmen 
des Muſeums naturnotwendig ſtark betont werden. 
Somit lag eine Doppelaufgabe vor: einerſeits bemerkens⸗ 
werte Bildniſſe von Leipziger Bürgern zu zeigen, wobei 
natürlich in erſter Linie ſolche von irgendwie berühmten 
oder verdienſtvollen oder ſonſtwie nennenswerten 
Männern und Frauen in Betracht zu ziehen waren; 
andererſeits von dem Wirken der Porträtmaler, die 
innerhalb der gegebenen Zeitgrenzen dauernd oder 
vorübergehend in Leipzig tätig geweſen ſind, ein mög⸗ 


lichſt reiches Bild zu geben. Soweit es fih um Maler 
handelte, die dauernd in Leipzig anſäſſig waren und ſomit 
eine größere Rolle im Leipziger Kunſtleben geſpielt haben, 
ſind auch Porträts von Perſonen, die nichts mit Leipzig 
zu tun gehabt haben, berückſichtigt worden. Bildnis⸗ 
ſchöpfungen von Künſtlern, die in Leipzig nur Gaſtrollen 
gegeben haben, konnten nur inſoweit Berückſichtigung 
finden, als es fich um Bildniſſe von Leipziger Perfön- 
lichkeiten handelte. Nur in ganz vereinzelten Fällen iſt 
von dieſem Grundſatz abgewichen worden, wenn die 
Möglichkeit gegeben war, Bildnisſchöpfungen von ganz 
beſonderem künſtleriſchen Reiz oder kunſtgeſchichtlichem 
Wert der Verborgenheit zu entreißen. 

Dank des unermüdlichen begeiſternden Eifers des 
Herrn Direktors Prof. Dr. Kurzwelly und feiner opfer, 
freudigen Helfer und des hocherfreulichen Entgegen— 
kommens zahlreicher Ausſteller hat die Ausſtellung nicht 
weniger als 1820 Nummern aufzuweiſen. Davon ent⸗ 
fallen 883 Nummern auf die Abteilung der Miniaturen 
und Silhouetten. Der mit 18 Tafeln gezierte Katalog 
bietet eine große Fülle familiengeſchichtlichen Materiales 
über die Künſtler und die Porträtierten. Als Probe 


QGP DPA BEAD APR AP ALD AL PAPAL ALA LAA ALAA 


bringen wir die auf den Tafeln 13, 10, 5 des Katalogs 
reproduzierten Bildniſſe auf unſerer Kunſtbeilage, näm⸗ 
lich das Bild der Caroline Wilken geb. Tiſchbein 
(1783—1843) in Ol gemalt von ihrem Vater, dem in 
der Leipziger Porträtausſtellung ſtark vertretenen Johann 
Friedrich Auguſt Tiſchbein (* 9. März 1750 in Maftricht, 
7 21. Juni 1812 in Heidelberg, Sohn des Johann Valentin 
Tiſchbein, Hofmalers und Kabinettſekretärs des Herzogs 
von Sachſen-Hildburghauſen, Schüler ſeines Oheims 
Johann Heinrich Tiſchbein in Caſſel), ausgeſtellt von 
Frau Dr. Pinder in Bad Elſter, und ein Gruppenbild, 
darſtellend den Kauf⸗ und Handelsherrn Karl Heinrich 
Lampe mit ſeiner Gattin Chriſtiane Sophie geb. Schreiber 
und ſeiner Tochter Henriette, 1792 gemalt von Daniel 
Caffe (“ 21. Juli 1750 in Küſtrin; f 16. Jan. 1815 in 
Leipzig), ausgeſtellt von Fräulein Gertraud Strube in 
Leipzig; ferner die Miniaturen auf Elfenbein des Herrn 
Hofrat Dr. Joh. Georg Keil und der Henriette Keil, geb. 
Löhr, beide gemalt von Hans Veit von Carolsfeld 
(* 26. März 1794 in Leipzig, f 24. Mai 1872 in Dresden, 
Schüler ſeines Vaters Veit Hans Schnorr) und ausgeſtellt 
von H. Keil, Schloß Weißtropp bei Dresden. 


Deutſche Notare zu Rom im 16. Jahrhundert. 


Bon Dr. Karl Heinrich Schäfer in Rom. 


Im Jahre 1507 richtete Papſt Julius II. ein 
Collegium notariorum ein, dem alle Notare beizutreten 
hatten, die in Rom ihren Beruf an oder außerhalb 
der Kurie ausüben wollten. Sie hatten ſich in eine 
damals begonnene Matrifel einzutragen mit Abbildung 
ihres Notariatszeichens und eigenhändiger Unterſchrift. 
Dieſe Matrikel wurde vor einiger Zeit vom Vatikaniſchen 
Archiv aus Privatbeſitz erworben und dem Studium 
zugänglich gemacht. Ich konnte ſie heute als erſter 
Deutſcher durchſehen und fand darin eine große Zahl 
unſerer Landsleute eingeſchrieben aus allen deutſchen 
Diözeſen. Manche Notare haben in ihrem Berufs- 
zeichen, das oft künſtleriſch entworfen iſt, auch lateiniſche 
Sinnſprüche von mehr oder weniger bemerkenswertem 
Inhalt. Ein Petrus Vederhen aus der bekannten 
Kölner Familie hat z. B. den Spruch „Spe vehor“, ein 
Henricus de Berghen „montes et colles benedicite 
Dominum“, ein Johannes Putkammer aus Pommern 
„Salve felix patria“, ein Paul Neidecker aus der 
Did3. Bamberg „exitus acta probat“ vim. Am bes 


merkenswerteſten aber erſcheint mir der Sinnſpruch des 
im März 1511 vereidigten und mit ſeinem Notarzeichen 
eingetragenen Jakobus Heydenreich. Er hat „sola 
fides sufficit“: der Glaube allein genügt. In dem⸗ 
jelben Jahre kam Luther (im Herbft) nach Rom, der 
bekanntlich den gleichen Spruch ſpäterhin zum Grund⸗ 
prinzip der Reformation gemacht hat. Der genannte 
Heydenreich trug ſich bereits am 29. Mai 1478 in das 
Bruderſchaftsbuch von St. Spicito in Rom ein, das 
ich mit ſeinen zahlreichen, deutſchen, für die Familien⸗ 
geſchichte ſehr wertvollen Namen aus der Zeit vor der 
Reformation demnächſt veröffentlichen werde. Er nennt 
ſich dabei: ego johannes Heydenreich de Bamberga 
clericus Bambergensis diocesis. Seine Vaterſtadt 
war demnach Bamberg. Ich habe eine Abhandlung 
über die deutſchen Notare in Rom vor der Reformation 
für das hiſtoriſche Jahrbuch der Görresgeſellſchaft in 
Druck gegeben. 


(Archiv. Vatic., Matricula notariorum vol. i. f. 97.) 


Das Marigraflih Brandenburg'ſche Hofgericht zu Kulmbach 
und Bayreuth. 


Von Generalmajor 3. D. W. Frhr. 


3" den wenigen Archivalien, welche geeignet find, uns 
einen unmittelbaren Einblick in die Zeitverhältniſſe 
und die Anſchauungen der handelnden Perſonen zu ges 
währen, gehören die noch vorhandenen Gerichtsakten. 
Freilich vermögen ſie uns nur ein einſeitiges Bild der 
Tätigkeit unſerer Vorfahren zu geben und könnten ſie 
uns leicht glauben machen, daß Haß, Feindſchaft und 
Streitſucht damals eine größere Rolle geſpielt hätten als 
die gegenteiligen Eigenſchaften des menſchlichen Ges 
mütes. Aber gerade der Häufigkeit der Streit⸗ und 


von Waldenfels in Bayreuth. 


Klagepunkte und dem Mangel völlig klarer Rechts- 
verhältniſſe verdanken wir ein reiches Material an 
kultur⸗ und familiengeſchichtlich hochintereſſanten Prozeß⸗ 
akten, die dem Forſcher nach verſchiedener Richtung hin 
Ausbeute gewähren. Daher ſollte niemand, der ſich mit 
Familien» oder Ortsgeſchichte befaßt, verſäumen, die für 
fein Forſchungsgebiet einſchlägigen alten Gerichts⸗Bücher 
und Akten einer Durchſicht zu unterziehen; er wird ſeine 
Mühe ſicher belohnt finden. 

So beſitzt das Kgl. Bayer. Kreisarchiv Bamberg 


24 Foliobände „Markgrfl. Brandenburgiſche Hof— 
gerichtsbücher“, welche die Aufſchreibungen über die 
„auf dem Gebirge“ abgehaltenen Hofgerichte ent, 
halten. 

Der Hohenzolleriſche Beſitz in Franken beſtand näm⸗ 
lich urſprünglich aus dem Burggrafentum Nürnberg, 
welches durch vielfachen Ländererwerb fortwährend per: 
größert wurde. Als die Burggrafen 1415 die Kurwürde 
in der Mark Brandenburg erhalten hatten, nannten ſie 
Héi als fränkiſche Landesherren „Markgraſen von 
Brandenburg“ und teilten das Land ein in das Ober⸗ 
land oder das Fürſtentum „auf dem Gebirg“ (Kulm⸗ 
bach⸗Bayreuth) und das Unterland oder das Fürſtentum 
„unter dem Gebirg“ (Ansbach). 

Von den erwähnten Hofgerichtsbüchern find einzelne 
bis zu 1000 Seiten ſtark, ſomit liegt es auf der Hand, 


welch reichhaltigen Stoff der Forſcher in ihnen finden 


kann. Einige Lücken — von 1484—99, 1499 — 1506, 
1532—48 und 1553—56 — abgerechnet umfaſſen fie die 
Zeit von 1466 — 1566. Der bekannte Hiſtoriker Ritter 
von Lang, der ſelbſt eine Zeit lang Archivar des 
— nunmehr in Bamberg verwahrten — Plaſſenburger 
Archivs geweſen iſt, ſagt in ſeiner zu Anfang des 
19. Jahrhunderts herausgegebenen „Neueren Geſchichte 
des Fürſtentums Bayreuth“, daß die älteſte Hofgerichts⸗ 
Urkunde vom Jahre 1403 ſtamme, die Hofgerichtsbücher 
1466 anfingen und 1597 endigten. Da nun nicht an= 
zunehmen iſt, daß die die Zeit von 1567—97 umfaſſenden 
Bücher während des letzten Jahrhunderts zugrunde ges 
gangen ſind, ſo dürften ſie noch in irgend einem ſtaat⸗ 
lichen Archiv — vielleicht unter etwas verändertem Titel — 
vorhanden ſein. 

Einen dem Inhalt nach klar verfaßten, in der Form 
jedoch eigenartigen „Entwurf der mittleren Geſchichte des 
Hochfürſtlich Brandenburgiſchen Hofgerichts zu Bayreuth“ 
hat der Prozeßrath, Hofs und Ritterlehen⸗Gerichts⸗ 
Advocatus M. Joh. Mihael Georg geſchrieben. 
Dieſes Werk beſteht aus lauter einzelnen mit pvers 
ſchiedenen Titeln verſehenen Druckbögen, welche dazu 
dienten, bei feſtlichen Veranlaſſungen für das Collegium 
illustre Christian-Ernesti (das Gymnaſium zu Bayreuth), 
an welchem der Verfaſſer Mathematiklehrer war, Gäſte 
einzuladen, und die wohl auf Koſten dieſer Anſtalt ber, 
geſtellt worden ſind. So zieht ſich die Herausgabe des 
Werkes durch die Zeit von 1774 bis 1782 hin, ohne 
daß jedoch der geplante Umfang desſelben erreicht wurde. 

Die Zeit der Errichtung des Hofgerichts auf dem 
Gebirge iſt nicht ſicher bekannt, die Wahrſcheinlichkeit 
ſpricht für den Anfang des 15. Jahrhunderts. Sicher 
iſt jedoch, daß Markgraf Albrecht Achilles unterm 18. Jan. 
1458 ſchon eine ſogenannte „Reformation der Hof— 
gerichtsordnung“, welche aber nur die Appellationen 
betraf, zur Einführung brachte. Dieſe ſcheint jedoch zu 
Mißverſtändniſſen Anlaß gegeben zu haben, denn bereits 
unterm 26. Febr. 1170 wurde ſie durch eine „andere 
Reformation“ erſetzt. Beide Reformationen find ins 
„Bayreuther Stadtbuch“ eingetragen worden und 
aus dem Abdruck desſelben im Band 1 der „Hohen⸗ 
zolleriſchen Forſchungen von Dr. Chriſtian Meyer“ 
zu erſehen. Die damals in Gebrauch geweſene gefdries 
bene „Hofgerichtsordnung“ ſcheint nicht auf unſere 


127 


mew 


Tage gekommen zu fein. Eine neue Auflage derſelben 
ließ Markgraf Georg der Fromme in ſeinem und ſeines 
noch unmündigen Neffen, des Markgrafen Albrecht des 
jüngeren Namen in Druck erſcheinen. Als aber der 
letztere die Regierung des Oberlandes allein übernommen 
hatte, ließ er im Jahre 1543 durch ſeine Räte eine 
„Hofgerichtsordnung auf dem Gebirg“ beifügen. 
Im Kreisarchiv Bamberg ſind mit der Abſchrift der 
beiden letztgenannten noch zwei Hofgerichtsordnungen 
zuſammengebunden, aus unbekannten jedoch ſpäteren 
Zeiten, was daraus hervorgeht, daß in ihnen Bayreuth 
als Sitz des Hofgerichtes genannt wird und die Regierung 
erſt 1604 dorthin verlegt wurde. Demzufolge wird die 
erſte derſelben wohl zu Markgraf Chriſtians Zeiten 
(1603 — 55) unter der Agide des bekannten Kanzlers 
Friedrich Hilderich von Barell entſtanden ſein. 

Zu bemerken bleibt ferner, daß die Markgrafen 
noch das „Kaiſerliche Landgericht des Burggrafen— 
tums Nürnberg“ inne hatten, welches urſprünglich 
in Nürnberg tagte, im 14. Jahrhundert nach Kadolzburg 
und im 15. nach Ansbach verlegt wurde. Dieſes war 
vor Errichtung des Hofgerichtes für Adel und Geiſtlich⸗ 
keit die zuſtändige Gerichtsbehörde und in ihm ging — 
vermutlich ſchon im 16. Jahrhundert — ſpäter das 
Anſpacher Hofgericht auf. Die etwas verwickelten Bers 
hältniſſe werden in einer Abhandlung „Von dem Goal, 
gericht des Burggrafentums Nürnberg“ im Jahrgang 
1797 des „Magazin für Ansbach⸗Bayreuthiſche Ges 
ſchichte“ beſprochen. f 

Für wen war nun das Hofgericht zuſtändig? Die 
niedere Gerichtsbarkeit hatten die Amtleute in ihren 
Bezirken, die Klöſter und Adeligen über ihre Untertanen. 
Für diefe kam das Hofgericht nur als Appellations⸗ 
Inſtanz in Betracht, als erſte Inſtanz nur für diejenigen, 
welche keinem niedern Gericht unterworfen waren, alſo 
die markgräflichen Beamten und Diener, die Bürgers 
meiſter der Städte, die Geiſtlichen und die Edelleute. 
Ferner zogen letztere ihre in Städten wohnenden Unter⸗ 
tanen vor das Hofgericht; nur die Juden hatten ſich 
das Privilegium erworben, in erſter Inſtanz nicht vor 
das Hofgericht gebracht werden zu dürfen. 

Aber auch nicht alle Rechtshändel kamen vor das 
Hofgericht, vor allem nicht die peinlichen (Kriminal-) 
Fälle. Dieſe wurden der Hauptſache nach von den 
Amtleuten abgeurteilt; auch hatten manche Adelige auf 
ihren Gütern die hohe Gerichtsbarkeit über Hals und 
Hand. Körperverletzungen und Beleidigungen wurden 
durch die niedern Gerichte mit Geldſtrafen geſühnt. 
Ehe⸗ Angelegenheiten gehörten vor das geiſtliche Gericht 
des Biſchofs, proteſtantiſche ſpäter vor das Konſiſtorium. 
Für Lehensſtreitigkeiten beſtand ein eigenes Lehensge⸗ 
richt, für welches das Perſonal aus dem des Hofgerichts 
jeweils entnommen wurde und deſſen Sitzungen ſich an 
die des Hofgerichtes anſchloſſen. 

So beſchränkte ſich die Zuſtändigkeit des Hofgerichts 
im allgemeinen auf Streitſachen, welche das bürgerliche 
Recht betrafen, freilich in etwas anderer Auffaſſung als 
heutzutage. Für Genealogen dürften die von den adeligen 
Frauen bei ihrer Verheiratung vor dem Hofgerichte ge: 
leiſteten Verzichte auf alles väterliche, mütterliche und 
brüderliche Vermögen, die den Anſchauungen des Lehen⸗ 


ſyſtems entſprachen, beſonders wichtig fein. Cine eigen⸗ 
artige, das Gebiet der Kriminal-Juſtiz ſtreifende Aufgabe 
hatte das Hofgericht in den ſogen. „Inzichtprozeſſen“, 
von denen ſpäter noch die Rede ſein wird. 

Wenn nun im Nachſtehenden die Grundſätze des 
Verfahrens beim Hofgericht kurz beſprochen werden, ſo 
muß betont werden, daß der Wechſel der Zeiten ſich 
auch hier geltend machte und ſtabile Verhältniſſe nur 
für kurze Zeiträume angenommen werden können. 

Vorſitzender des Hofgerichtes war der Hofrichter, 
der im Namen des Markgrafen amtierte. Ihm war 
eine Anzahl von adeligen Räten als Urteiler beige— 
geben. Hierzu kam noch ein Hofgerichtsſchreiber und 
ein Hofgerichtsbote. Die Stelle des Hofrichters kam 
dem „Hauptmann auf dem Gebirge“ oder ſeinem 
Stellvertreter zu. Dieſen Titel führte im 15. und 16. 
Jahrhundert der Amtmann auf der Plaſſenburg, welcher 
im Oberlande als markgräflicher Statthalter an der Spitze 
der Regierung ſtand. Die Zahl der Urteiler war 1466 
ungefähr 20, ſpäter ſank fie bis auf etwa 10 herab. 
Als Schreiber diente beim Hofgericht meiſt der Land— 
ſchreiber des Hauptmanns auf dem Gebirg. 

Der Regel nach wurden alljährlich 4 Hofgerichte 
abgehalten, welche jeweil an einem Montag anfingen 
und 3 oder 4 Tage dauerten. 

Ein beſonderes Siegel führte das Hofgericht in den 
erſten Jahrhunderten ſeines Beſtehens nicht, ſondern 
der Hofrichter verwendete amtlich ſein Privatſiegel. 
Weder der Hofrichter noch die Urteiler erhielten als 
ſolche Bezahlungen, dagegen während ihrer richterlichen 
Tätigkeit die Beköſtigung aus der Hofküche oder bei 
Abweſenheit des Hofes in einem Gaſthauſe für Rechnung 
des Markgrafen. Als einſtmals die Höhe dieſer Rechnung 
für Zehrung und Schlaftrunk der Hofgerichtsräte beans 
ſtandet wurde, erfolgte die kurze Antwort: „Haben viel 
Urthel gemacht.“ l 

Jeder Prozeß begann mit der Vorladung, auch 
„Fürbot“ genannt, durch den Gerichtsboten. War 
die Klage auf eine Perſon geſtellt, ſo mußte ihr die 
Ladung 14 Tage vor Zuſammentritt des Gerichts unter 
die Augen verkündet werden; bezog ſich aber die Klage 
auf eine Sache (ein Gut, Haus u. dergl.), ſo genügte 
es auch, wenn die Vorladung auf dieſer rechtzeitig zu⸗ 
geſtellt wurde. Hatte der Beklagte eine Verhinderung 
zu erſcheinen, fo konnte ihm ein „Schub“ (Aufſchub) 
bewilligt werden. Der geläufige Ausdruck für Ent⸗ 
ſchuldigungsgrund hieß „Ehehaften“. Leiſtete der 
Beklagte der Vorladung keine Folge, ohne einen Schub 
erhalten zu haben, ſo galt er als ungehorſam. Erſchien 
der Kläger und ließ dieſer feine Klage ins Gerichts— 
buch eintragen, fo hatte er „feine erſte Klage erſtanden“. 
Er konnte nun den Beklagten zum 2. und 3. Male 
vorladen laſſen. Stellte ſich diesmal der Angeklagte, 
ſo entſtand ihm — außer einer allenfallſigen Geldſtrafe 
— kein Nachteil daraus, daß er zweimal ungehorſam 
geweſen war. Kam er aber auch diesmal nicht, ſo hatte 
der Kläger feine 3. Klage erſtanden und der Beklagte 
wurde zum A. oder „endhaften“ Gericht geladen. Das 
Gericht ſprach nur ungern ein Urteil in Abweſenheit 
des Beſchuldigten oder, wie man ſich damals ausdrückte 
„dem Angeklagten in den Ruden“. Bei der 4. Bers 


128 


handlung aber wurde unter allen Umſtänden das Urteil 
gefällt, der Angeklagte in dieſer aber nur dann zur 
Antwort zugelaſſen, wenn er für fein vorheriges Aus- 
bleiben „Ehehaften“ nachgewieſen hatte. 

Aber einen ungehorſamen Beklagten wurde die 
„Follung“ ausgeſprochen, d. h. die Forderung des 
Klägers wurde als rechtmäßig anerkannt, worüber dieſer 
als Gerichtsurkunde einen „Follbrief“ erhalten konnte. 

Kläger ſowohl als Angeklagter konnten ſich durch 
Anwälte vertreten laffen. Das Verfahren vor dem Ges 
richtshof war mündlich, jedoch durfte weder der Kläger 
noch der Angeklagte oder ein Anwalt perſönlich ſprechen, 
ſondern es war Grundſatz, daß fie fih eines Fürſprechs“ 
bedienen mußten, der ihre Sache vortrug, und zwar 
mußte ſich in der Regel einer der Urteiler als Fürſprech 
gebrauchen laſſen. Dies ging ſoweit, daß auch der 
Hofrichter und die Urteiler, wenn fie Fragen oder Ein- 
wände vorzubringen hatten, ſich „Fürſprecher andingen“ 
ließen. 

Der allgemeinen Sitte nach iſt zu vermuten, daß 
das Hofgericht auf dem Gebirg in früheſten Zeiten im 
Freien und zwar in einem Hofe der Plaſſenburg bei 
Kulmbach abgehalten wurde, ſpäter fand es im Nathauſe 
zu Kulmbach ſtatt. Es wurde ein Kreis durch Stühle 
gebildet, auf welchem der Richter und die Urteiler mit 
bedeckten Häuptern ſaßen. Dieſer Kreis hieß der „Ring“; 
in ihn trat der Fürſprech, um ſeine Sache vorzutragen. 
Geiſtliche und Witwen konnten ſich außer dem Fürſprech 
noch einen „Warner“ und einer „Lußner“ vom Ges 
richt zur Hilfe erbitten. Dieſe beiden hatten nicht die 
Aufgabe, vor Gericht zu reden, ſondern der Warner 
war lediglich ein Ratgeber und der Lußner gab genau 
auf alles acht, was die Gegenpartei vorbrachte. 

Im Gegenſatz zum Kaiſerlichen Landgericht des 
Burggrafentums Nürnberg war das Hofgericht kein 
„Kampfgericht“, bei dem eine „kämpfliche Klage“ 
eingereicht und Recht oder Unrecht durch einen Zwei— 
kampf entſchieden werden konnte. 

Der oben erwähnte Prozeßrat Georg, ein ſorg— 
fältiger Durchforſcher der Hofgerichtsakten, äußert ſich 
folgendermaßen: „Solange die Urteiler Fürſprecher 
waren, war der Vortrag deutlich, ordentlich und ohne 
die geringſte Anzüglichkeit. Sie hatten die Rechte innen 
und man durfte ſich auf ihre Redlichkeit verlaſſen. 
Jedermann durfte zuhören, wenn Hofgericht gehalten 
wurde; die Fürſprecher trugen ihre Sache vor und 
gemeiniglich wurde ſolche ſogleich entſchieden. Alles 
wurde teutſch vorgetragen und dahero läſſet es fidh bes 
greifen, wie einer damals ohne auf Univerſitäten geweſen 
zu ſein, die Rechte wiſſen konnte. Das Hofgericht konnte 
ihm ſtatt der Univerſität ſein.“ 

In der Verhandlung erhielt zuerſt der Fürſprech 
des Klägers das Wort, dann konnte der Beklagte durch 
ſeinen Fürſprech antworten laſſen. Aus dieſem Grunde 
wurde der Beklagte durchgängig „Antworter“ genannt. 
War die Antwort nicht deutlich und ſuchte der Antworter 
Ausflüchte, ſo erkannte das Gericht, daß er zur Klage 
„ja“ oder „nein“ ſprechen ſollte. Man drang alſo auf 
Klarheit und häufig begegnen wir einer endgiltigen 
Konſtatierung, die mit den Worten eingeleitet werden 
der Kläger“ oder „der Antworter ſatzt zurecht“. War 


der Kläger mit der Antwort nicht einverftanden, fo 
folgte deſſen Gegenrede; das gleiche Recht ſtand ſodann 
dem Beklagten zu. 

Bezüglich des Beweiſes herrſchte der Grundſatz, 
daß nicht nur der Kläger ſeine Klage zu beweiſen hatte, 
ſondern, wenn ihm dies nicht gelang, der Beklagte die 
Grundloſigkeit der Anklage. Als Beweismittel galten: 
der Augenſchein, die Kundſchaft und der Eid. Die 
„Kundſchaft“ beſtand entweder in Vorlage von recht— 
gültigen Urkunden oder in der Ausſage von Zeugen. 
Da in die Hofgerichtsbücher häufig die vorgelegten 
Urkunden wörtlich eingeſchrieben wurden, ſo können 
wir in ihnen den Wortlaut mancher ſpäter verloren 
gegangenen wichtigen Urkunde finden. Ein Zeugeneid 
wurde ſchon damals verlangt; von ihm war nur der 
Landesherr entbunden, wenn er ſelbſt als Zeuge auftrat. 
Legten Amtleute oder Räte Zeugnis vor Gericht ab, 
ſo beriefen ſie ſich auf ihren Dienſteid. Die Vernehmung 
der Zeugen fand in Gegenwart beider Parteien ſtatt; 
fehlte die eine Partei, ſo kam es vor, daß ſich Zeugen 
weigerten, ihr das Zeugnis „in den Rücken“ zu geben. 

Stand dem Beklagten kein anderer Beweis zu Ges 
bote, fo konnte er ſich zum „Reinigungseid“ erbieten. 
Womöglich ſollte aber dieſer Eid nicht nur von dem 
Beteiligten ſondern auch noch von Unbeteiligten be⸗ 
ſchworen werden, welche „Folger“ genannt wurden 
und zu bekräftigen hatten, daß nach ihrer Aberzeugung 


129 


der Eid „rein“ geſchworen fei. Unter Umſtänden Der: 
langte das Gericht eine Verſchärfung dieſes Eides. So 
kam es im Jahre 1473 vor, daß ein Herr v. R. die 
Richtigkeit des Siegels eines Verſtorbenen unter einer 
dem Gericht vorgelegten Urkunde beſtritt. Darauf hin 
verlangte das Hofgericht von ihm, mit 6 Wappengenoffen 
die Unechtheit des Siegels in der Weiſe zu beſchwören, 
daß ſie mit dem rechten Fuß auf des Verſtorbenen 
Grab traten. Da dieſer Eid nicht abgelegt wurde, mußte 
das Siegel als richtig anerkannt werden. Sonſt wurde 
zum Ablegen des Eides in den Ring getreten. Frauen 
und Geiſtliche legten beim Schwören die rechte Hand 
auf die linke Bruſtſeite, Männer des Laienſtandes 
reckten die Finger in die Höhe. Beſonders ſchwierig 
war der Beweis „auf molmigen (erdigen) Mund“ 
d. h. wenn es fih um Prozeſſe handelte, bei welchen 
Verſtorbene die Hauptrolle ſpielten. 

Die größte Mühe gab ſich das Hofgericht, eine 
Einigung der Parteien herbeizuführen, was gewiß ſehr 
anerkannt werden muß. War der Sachverhalt für einen 
Vergleich noch nicht genügend geklärt, ſo wurde gern 
hierfür ein „Schub“ gegeben; zeigten beide Parteien 
guten Willen zum Vergleich außerhalb des Gerichtes, 
ſo gab ihnen der Richter einen Obmann zur, Teidigung“ 
der Angelegenheit, während jede Partei die gleiche An⸗ 
zahl „Zuſätze“ dazu ſtellte. 

Schluß folgt. 


| Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten | 


Gelegenheitsfindlinge. 


Grafen von Auersberg. 

1772 den 27. April, Abds. Dh ift allhier ſeelig verſtorben 
die alhier gewohnte Reichsgräfin von Auersberg Frau 
Dorothea Friederica, des weild. Hochgeb. Grafen und Herren 
Conſtantin Grafen v. A. in Burgſtall geweſene Gemahlin und 
wurde den 1. Mai allhier in der Gruft beigeſetzt, Alter 63 Jahr. 
[Schwarzach prot. Pf. II. Kirchenbuch.] 

1777 die Hochw. Reichsgräfin und Frau Frau Chriſtiane 
verwittwete Grfn. v. A. geb. Gräfin von Windiſchgrätz, welche 
den 23. März 1717 zu Oedenburg in Ungarn geb. und an den 
Hochg. Reichsgrafen Moritz v. A. zu Burgſtall éc verh. waren, 
find den 22 Febr. früh morgens 6 Uhr allhier im Herrn vers 
ſchieden und den 24. darauf ihrem chriſtl. hinterlaſſenen letzten 
Willen nach Abends um 7h unter Läutung der Glocken und 
Vortrag ettlicher Fackeln in einer Kutſchen bis zum Kirchtor 
gefahren und als dann nach geſpr. Segen in ihre Gruft ganz 
in der Stille beigeſetzt worden. Mit dem Haupt liegen ſie unter 
und mit dem übrigen Leib hinter dem Altar juſt in der Witten. 
Gott laſſe ſie nach ſo vielen ausgeſtandenen Leiden ſanft und 
ſelig ruhen. [Schwarzach prot. Pfarrei Ill. Kirchenbuch S. 21. 

Steinenhauſen. Frhr. von Guttenberg. 

v. Dobeneck. 

1485 März 8. Heiratsabrede zw. Engelhart Korer zu Hoch⸗ 
ſteten u. Magdalene, des Hanns Kellner gen. Schwab zu Goten- 
tawe ehel. Tochter. 

Hans Kellner verſpricht feinem Schwiegerſohn () vierthalb- 
hundert fl. rh. Worgengabe „die zu betzaln als Heylandsrecht ift“. 

Heiratsleute und Siegler: Erhardt von Dobeneck zu Forben, 
Criſtoff Berncloe zu Schönreut u. Philipp Pözinger zu Culmen. 

Geben Dienstag vor Mittfaſten 1485. 

S. abgefallen. O. P. in meinem Archiv. 
Speyer. Frhr. v. Künsberg. 
Heydenreich, Hydenrycks. 
19. Maii 1735 contraxerunt matrimonium in ecclesia sanctae 


Catharinae in Bruxella: Petrus van Grasdorf et Joanna-Maria 

Hydenrycks, testes fuerunt: Egidius van Lathem et Joannes van 

Gelder. 
Bruxelles, le 9. Juillet 1912. Chibert & Colin. 


Heydenreich, Heidenreich. 

1. Lt. Heidenreich, 2. Poln. Inf. bei der Diviſion Dam⸗ 
browski, fiel bei der Verteidigung des Halliſchen Tores 16/18. 10. 
1813. — 2. Thomaskirche: Magifter Bartholomäus Heydenreich 
kam von Freiberg — ſpäter Superintendent zu Weißenfels. 
1571 Subdiakon, 1573 Diakon, 1576 nach Weißenfels. — 3. Georg 
H. 1607 Gerichtsſchreiber zu Leipzig. — 4. Leipz. Kontraktbuch 
1518. Die Diet. Heydenreichin ſchuldet dem Gregor Möller. — 
5. Heinrich Heydenreich, 1605 Verwalter der Pfännerei in 
Salzungen, Sächſ. Amtmann. Bilder aus dem alten Salzungen, 
Salzungen 1908. (Auszug aus Junckers Ehre der gefürſteten 
Grafſchaft Henneberg 1704.) 

Leipzig⸗-Gohlis. Leimbach, Generalmajor 3. D. 


v. Schaumberg, v. Guttenberg. 

1648 7. 7. Bayreuth. „Eliſabetha Loiſa Kamin ſchreibt an 
Valentin Ernſt von Guttenberg auf Fiſchbach: ſie habe mit 
Schmerzen vernommen, daß Gott der Allmechtige feine Gerbe 
vielgeliebte Frau Schwiegermutter, ihre Frau Großmutter, Frau 
Catharina von Schaumberg geb. von Reitzenſtein letzten 
Montag, den 3. Juli Nachts zwiſchen 10 und 11 Uhr von die⸗ 
ſer Welt nach ausgeſtandener großer Leibesſchwachheit durch ein 
ſeliges und ſanftes Siemoniß Stündlein abgefordert. — bedauert 
wegen der vor Augen ſchwebenden Kriegsunruhen dem Leichen⸗ 
kondukt nicht beiwohnen zu können“. (Guttenberg Schl. Archiv 
Pap. Urk. eigenhdg. Schrift, Unterſchrift u. Petſchaft). 

1651 19.8. Georg Dietrich von Schaumberg, Burg- 
graf zu Tundorf beurkundet für ſich und ſeine Hausfrau Sophia 
Catharina geb. von Wallenfels, daß nach dem Tode des Veit 
von Redwitz zu Teiſſenort u. Trumſtadt u. der Margaretha von 


Abenberg geb. von Brandenſtein Witwe zu Bamberg die von 
letzterer dem von Redwitz geliehenen 1000 4 nebjt 20jährigen 
rückſtändigen Zinſen dem Valentin Ernſt von Guttenberg anges 
fallen feien. (Guttenberg, Schloß-Arch.⸗Akten, Abſchrift). 

1653 2. 3. Viſchbach. Frau Anna Amalia von Shaum-« 
berg geb. Hofferin von Lobenſtein u. Jungfrau Helena Johanna 
Hofferin von Lobenſtein zu Höfles Schweſtern, verkaufen um 35 2 
ihrem Vetter, Schwager u. reſp. Gevatter Valentin Ernſt v. Gutten⸗ 
berg zu Veſchbach 2 Unterthanen m. Stuben. Sie weiſen ſie in 
Beiſein des ehrwürdigen Nicolaus Leßner Pfarrers zu Viſch— 
bach u. ihres Ehejunkers bezw. Schwagers Ott Chriſtian von 
Schaumberg um Gelübde u. Eid an ihren Käufer. (Gutten- 
berg, Schloß⸗Arch.⸗Akten, Abſchrift). 

1654 23. 7. Viſchbach, unteres Schloß. Puncta matrimonialia. 
Heiratsabrede — welche Valentin Ernſt mit ſeiner Hausfrau 
Margaretha von Guttenberg geb. von Schaumborg aufge- 
richtet hat in Gegenwart des Wolfgang Hieronymus von Raben- 
ſtein zu Kirchahorn u. Adlitz u. Auguſt Moritz von Kanne auf 
Bühl u. Haidhof. (Guttenberg, Schloß-Arch., Pap. Urf. mit 3 
Unterſchriften). 

1661 6.5. Margaretha von Guttenberg geb. v. Schaum- 
berg, Witwe zu Fiſchbach u. Georg Dietrich von Guttenberg auf 
Viſchbach u. Katſchenreuth Taufpaten zu Lippertsgrün bei der 
Taufe des am 5. 5. geborenen Sohnes Juſt. Chriſtoph des Adam 


Heinrich von Kospoth (t 1668) u. der Anna Magdalena von 
Reigenftein aus dem H. Lippertsgrün (lebte noch 19. 4. 1708). 
Wernigerode — Leichenpredigt Hm 1788. 

1662 Margaretha von Guttenberg geb. von Schaum- 
berg Wiwe beanſprucht 400 4 mit Zinſen von Groß von Trockau 
u. den Bürgen Hieronymus u. Albrecht v. Egloffſtein. (Egloff⸗ 
ſtein Schl.⸗Arch. faſc. 62). 

1700 19. 5. Stöckicht. Dorothea Blandine von Schaum- 
berg * 8.11. 1681, Tochter Georg Wilhelms, Pachtinhabers von 
Rottis u. der Genovefa Barbara von Watzdorf (t 83 J. alt zu 
Stöckicht 23. 10. 1746), co Stöckicht 19. 5. 1700 Georg Chriſtof v. 
Varelli auf Unterſteinach. (Guttenberg, mitgeteilt von Hermann 
Frhr. v. Reitzenſtein (TF). 

1709 24. 6. Frau Margaretha von Guttenberg geb. von 
Schaumberg, Witwe des Herrn Valentin Ernit von Gutten= 
berg, ſtarb den 24. Juni 1709, 86 Jahre“) alt u. wurde in der 
Familiengruft in der Kirche zu Kirchleus beigeſetzt. Kirchleus, 
prot. Pfarrei — Kirchenbuch⸗Sterberegiſter. 

Schl. Steinenhauſen. F. C. Frhr. v. Guttenberg, 

Oberſt a. D. 


„) Gonad um 1623 geboren. Valentin Ernſt ift der Sohn obigen Achatz 
von Guttenberg, des J. Kirchleufer Hauptſtammes des Geſchlechtes von Blaſſen⸗ 
berg, ſeit 1310 von Guttenberg. 


Rundfragen und Wünſche.“ 


Nr. 281. Allevyn. 

Vornehme holländiſche Familie in Amſterdam. Welche 
Glieder der Familie lebten 1792 daſelbſt? Witwe Allevyn? 
Söhne? Verwitwete Tochter? Bitte um freundliche Auskunft. 

Straßburg i. E. Frau Geheimrätin Ledderhoſe. 


Nr. 282. v. Berg, v. Beringe, v. Marenholtz, 
v. Waldow, v. Wedel. 

Wo finde ich 1. Material über vorpommerſche Familien? — 
2. Nachrichten über Ahnenmüttter aus dem Hauſe Wedel und 
Waldow? — Ich bitte um 3. Eltern uſw. der Luiſe Frieder. 
von Berg, f 2. 12. 1784, © F. G. Felix von Buggenhagen auf 
Dambeck; J. Eltern uſw. der Fried. Charl. v. Beringe, oo 1789 
mit Georg Friedrich Schlüter, t 1823 zu Stralſund, Geh. Kom- 
merzienrat; 5. Eltern der Lucia Eliſabeth v. Marenholtz, oo 

Erasmus v. Lathauſen auf Hiddestorf, t 1665. 
Charlottenburg, Tegeler Weg 1. Obrlt. Fhr. v. Bothmer. 


Nr. 283. Braun v. Wartenberg, v. Neitſchütz, 
v. Klüx, v. Zeſchau. 

Erbitte Ergänzung folgender Namen u. Daten: 1. Joachim 
Friedr. Braun v. Wartenberg, * Bollingen... 1632, f 
Bobten .. . 1688, 00... Suſanne Helene v. Mauſchwitz o d. 
9. Sarper8dorf, *..., . ..; 2 Ernſt Conrad Braun von 
Wartenberg (1675—1727), 0 E (wo?) 1703 Dez. 26. m. 
Friedrike Henriette v. Neitſchütz ,, Namen u- 
Daten der Eltern der Letzteren; 3. Carl Fredric Wilhelm 


Frhr. Braun v. Wartenberg (1712 — 1776) co . (wo?) 1755 
Febr. 23. m. Dorothea Chriftiane v. Klür, *..., T. . 3 4 
Sophie Wilhelmine Braun v. Wartenberg, * 1755 „ 


co... 1783... m. Friedrich Siegmund v. Zedlitz, Kurſächſ' 
Major; 5. Wolf Siegmund Gottlob v. Klüx (“ Wendiſch⸗Soh⸗ 
land 1683 März 25.), . . . (wo?) 1739 März 17., œ II. 
1720 (Eheſtiftung Febr. 1.) m. Margaretha Elifabeth v. Zeſchau 
a. d. 5. Seffen, *..., . . ., Namen u. Daten der Eltern der 
Letzteren; 6. Wolf Heinr. d. Ying. v. Klüx a. Wendiſch⸗Soh⸗ 
land (* Gleina 1643 Dez. 12.) 7. O... mM. SR Warie 
v. Warnsdorf a. d. 9. Zaubenbeim, * BE e 

Karlſtein, Poft Regenftauf, Bayern. Pr. Se Drechſel. 


Nr. 284. Drachſtädt. Quandt. 

Erbeten Nachrichten über die Eltern des Bartholomäus 
Drachſtädt, Ratsherr u. Direktor der Salzgruben zu Halle a. ©. 
u. ſeiner Gemahlin Agnes, des kurfürſtlich Sächſ. Rats u. Kanzlei⸗ 
direktors Kogge Tochter. Wie iſt das Drachſtädtſche Wappen? 


*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht ſein und bitten deshalb unſere 
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. 
koſtenfrei, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile iſt mit 50 Pfg. 
Fragen bitten wir dringend, bejonders die Namen möglichit deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druck 


— Nachrichten erbeten über die Königsberger Familie Quandt 
Anfang des 17. u. im 16. Jahrhundert. 
Liegnitz, Hainauerſtr. 1. W. v. Pannwitz. 


Nr. 285. Engelbrecht, Oginski, Slang, v. Kneitling. 
Auskunft erbeten: 1. Gehört Anton Engelbrecht, Bürger 
u. Deſtillator zu Ratibor, co Juſtina Nogin um 1790, zu e. der 
bekannten Familien Engelbrecht?; 2. Nachrichten über Oginski, 
Ogiensky, um 1800 in Ratibor u. Umgebung; 3. Wo kommt 
heute noch Slang vor?; 4. Eltern u. Großeltern von Friedrich 
Wilhelm v. Kneitling, coo um 1715 Helene Elifabeth v. Quitzow, 
Hans Albrecht v. Zaſtrow, co um 1680 Catharina Eliſabeth 

v. Rammin auf Gellin? 
Obrawalde Meſeritz. 


Nr. 286. Feichter, v. Hover. 

1. Die Feicht(n)er, wo in der Pfalz oder bei Heidelberg zu 
Haufe? — Hnr. Karl Ferd. v. Hoyer, kgl. ſächſ. Leutn., 1816 
noch Herr auf Roitzſch, Kr. Bitterfeld. Angaben über ihn u. 
ſeine Vorfahren. 

Metz, Mazellenſtr. 41. Vikar Otto Heller. 


Nr. 287. Franke. 

Welche andere Franke -Familie kann wohl ihren Urſprung 
von Vorfahren aus Klein- u. Grok-Gorfden, ſowie Rahna, Caja 
u. Umgegend herbeileiten, wo mein Urahn Andreas Francke am 
3. 10. 1694 in Klein-Görſchen geboren reſp. getauft worden ift als 
Sohn des Andreas Francke in Klein-Görſchen . . . 1657, 
+ Klein⸗Görſchen 20. 4. 1718. 

Elberfeld. Gan..Rat Dr. med. A. Franke. Nervenarzt. 


Nr. 288. Göſſel. 

Erbitte Mitteilungen über: 1. einen Hauptm. Adolf Göſſel. 
Er ſtand 1684 bei der Stückkompagnie zu Celle u. wird von 
1685—1719, in welchem Jahre er ftarb, in den Celler Schoß⸗ 
regiſtern geführt. Nachname feiner Frau Marie und ihr Ge 
burtstag,⸗Ort bezw. Todestag, Ort. 2. den Geburtsort und 
Datum des Paſtors Georg Adolf Göſſel, von 1718—1743 (F) 
Paſtor in Gartow, deſſen Ehefrau u. ſeine Eltern u. Verwandten. 
3. Dr. jur. Anthon Friedrich Göſſel, * 5. 1. 1771 zu Celle, t 1817 
in Bleckede. 

Hamburg, Rentzelſtr. 16. v. Goeſſel, Oberleutnant. 


Nr. 289. Heimbach, Kloſter u. Burg Weingarten. 

Ich ſuche Nachrichten, welche ſich auf das Kloſter Heimbach 
bei Zeiskam beziehen. Die Hofreite der Abraham v. Nida aus 
Schwegenheim fol (1689) Eigentum des Kloſters H. geweſen 
geihäsgten 
Wir veröffentlichen bie Anfragen 


u berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortu 
fehler nicht vermeiden laſſen. 


Dr. Knuſt. 


fein. Außerdem möchte ich über die Herren von Weingarten, 
deren Burg oberhalb des gleichnamigen Dorfes lag, aber am 
Ende des 18. Jahrhunderts ſpurlos verſchwunden iſt, Nachrichten 
ſammeln. Sie hatten von der Kurpfalz die Vogtei⸗ und 
Patronatsrechte zu Weingarten u. Kleinfiſchlingen bis zum Er⸗ 
löſchen des Geſchlechts im Mannesſtamm (1657). 

Eſſen (Ruhr) W 4. von Nida. 


Nr. 290. Grabemann. 
Erbitte Nachrichten über die weſtfäliſche Familie Grave⸗ 
mann. 
Bochum, Weſtfäliſche Straße 11. Bibliothekar W. Kautz. 


Nr. 291. Harſcher. 

Ich ſuche den Totenſchein von Jacobine Harſcher von 
Almendingen, 20. Okt 1764 zu Paris. Die Familie lebte in 
Lauenſtein u. Hameln. An beiden Orten ift der Tod nicht ere 
folgt. Sie muß zwiſchen 1790 u. 95 geſtorben ſein. 

Straßburg i. E. Frau Geheimrat Ledderhoſe. 


Nr. 292. Hummel. 

In Baſel ſtarb 1808 od. 09 ein Fräulein Hummel, 
Schweſter oder Tochter des Großkaufſmanns Daniel Hummel. 
Erbanſprüche machten geltend die Familien Harſcher von Almen⸗ 
dingen, von Harfcher, Kranz u. Huber in Baſel. Kann mir je- 
mand liebenswürdiger Weiſe Auskunft über Daniel u. Frl. 
Hummel geben. 

Straßburg i. E. Frau Geheimrat Ledderhoſe. 


Nr. 293. Kie daiſch. 
Geſucht ſind die Vorfahren des Mattias Kiedaiſch, 
* 1804 in Owen a. Teck (Württemberg), deſſen Vater, der lange 
Zeit dort wohnte, der „Holländer“ genannt wurde. Jede Angabe 
über Bedeutung und Vorkommen des Namens, der auch in der 
Schweiz bekannt ſein ſoll, erwünſcht. 
Frankfurt a. M. Alfred Wittekind. 


Nr. 294. v. Klocke. Marks. Grote. Rumpf. 

Geſucht die A oder wenn möglich 8 Ahnen (mit Daten): 
1. der Louiſe v. Klocke zu Borghauſen, geborenen Bilefeldt 
(* 1794, T 1833), Tochter des Hofrats u. Rittergutsbeſitzers zu 
Gröneberg (Kr. Hamm) Franz Bilefeldt u. der Jeanette Marie 
Chriſt. Theod. Juſtine Marks. 2. Der Freifrau Karoline v. der 
Heyden-Nynſch zu Winkel u. Ruhr, geborenen Grote (* 1869), 
Tochter des Richters ... Grote u. der Rumpf. 

3. Zt. Münſter i. W. Friedrich von Klocke, stud. hist. 


Nr. 295. Knigge, Lezius. 

Heinrich Chriſtian Lezius, geboren in Giersleben in An- 
halt 1671, war um 1700 in Oſtpreußen oder Kurland reformierter 
Schloßgeiſtlicher eines Freiherrn von Knigge, 1700—1703 war 
er Hofprediger in Mitau (Kurland), 1703—1715 Hofprediger in 
Baireuth, T in Erlangen 1732. Welcher Freiherr von Knigge 
kann hier gemeint ſein und welches Gut hat er beſeſſen? 

Koenigsberg i. Pr. Prof. Dr. Fr. Lezius. 


Nr. 296. v. Kotze. 
Bitte um eventl. Berichtigung ſowie um Vervollſtändigung 
der Lücken bezw. um Angabe wo ich das Fehlende finde: 


1. Anna. . . . v. Kotze, . . . . 4.10. 1538, . . . . 26. 9. 1585, 
co... Albrecht v. Alvensleben auf Nogätz, . . . . 26. 5. 1564. 
2. Katharina.. . . v. Kotze, . . . 4.11. 1543, T. . . . 31. 5. 1619, 


oO . . . Chriſtoph v. Hacke auf Stülpe, . .. 3. Hans (Jo- 
hann). . . . v. Roke, *.... 15. 12. 1546, .. . . 18. 8. 16. ., 
fore 22. 11. 1579 Anna. . . . v. Bartensleben a. d. H. 
Wolfsburg, *...., T Gr. Germersleben 17. 4.1604. II. Gröbzig 
24. 1. 1611 Dorothea .... v. dem Werder a. d. H. Gröbzig, 
K . „ .. . . 4 Dorothea. . . . v. Kotze, . . 6. 2. 1550, 
tT... 5. 6. 1620, 0. . . 1583 Joachim v. Tresckow auf 
Schollehne u. Niegripp, .. . - 1608. 
Potsdam. Hauptmann a. D. Hans v. Kotze. 


Nr. 297. v. Kroſtgk. v. Krummenſee. Schaffgotſch. 
v. Winterfeld. 

Geſucht werden je die 8 Ahnen von: 1. Sabine Magdalene 
v. Kroſigk a. d. H. Staßfurt, co 1641 Wolf v. Schlegel auf 
Merzin, Zehringen uſw., * 1584, f 1658. 2. Maria v. Krummen 
fee aus Alt-Landsberg, co Richard v. Barfus aus Predikow, 
+ 1613. 3. Magdalene Freiin Schaffgotſch, * 1594, T 1622, 
001607 Jakob v. Burgsdorff auf Blumberg, Hohenjeſar u. Podelzig, 


Hofmarſchall, 1579, f 1627. 4. Eliſabeth v. Winterfeld, 
oO Heinrich v. Blumenthal auf Horft, Blumenthal u. Dahlhauſen, 
7 1640 oder 41. 

Weimar, Sübdſtr. 23. Wilhelm Frhr. v. Nauendorf. 


Nr. 298. Leining. Claus. Fiſcher. Bickel. Saure. Beck. 

1. Leining (Leuning), Johann, Schuldiener in Staaden a. d. 
Wetterau, etwa 1670. Genaues Datum? Ort? Eltern? 2. Leis 
ning, Anna Dorothea, Gattin des Vorigen, * etwa 1669. Gee 
naues Datum? Mädchenname? Eltern? 3. Claus, Nikolaus, 
Ratsverwandter in Straßburg, * 10. 12. 1618. Eltern? Groß⸗ 
eltern? 1. Fiſcher, Johann, Handelsmann in Straßburg, ſpäter 
Frankfurt a. M., f etwa 1700 in Frankfurt. Geburtstag? Eltern? 
5. Bickel, Urſula, Gattin des Vorigen. Lebensdaten? Eltern? 
6. Saure, Maria Elifabeth, oo 27. 1. 1691 in Oettingen i. Ries 
mit Pfarrer Joh. Moll. Lebensdaten? 7. Saure, Hofprediger 
in Oettingen, Vater der Vorigen. Lebensdaten? Gattin? Eltern? 
8. Beck, Joh. Jakob. Um etwa 1700 Archidiakon u. Mittags- 
prediger in Ansbach. Lebensdaten? Eltern? 

Augsburg, Frohſinnſtr. 3. Dr. Gwinner. 

Nr. 299. v. Löſchebrandt. Friedland. 

Wer waren die Eltern der Eliſabetha Sophia Erneſtina 
Albertina von Löſchebrandt a. d. H. Garrow? * Friedland 
in Mecklenburg 23. 12. 1761 als Tochter des Hauptmanns v. L. 
oo mit Carl Auguſt v. Graeveni auf Weſſelsdorf. Lebten in 
Strelitz u. Schwerin. Sie ſtarb zu Doberau? In Friedland 
nichts zu erfahren. 

München, Kriegsſchule. P. A. von Brentano, Fähnrich. 


Nr. 300. Pechel. 

Theodor Pechel, ſächſiſcher Soldat im 30 jähr. Kriege, fon 
wegen großer Tapferkeit zum Hauptmann des Fußvolkes befördert 
u. zugleich mit e. Wappen belehnt worden ſein: ſenkrecht geteilter 
Schild, rechtes Feld blau mit 3 goldenen Sternen, linkes rot 
mit ſilbernen Quadraten. Den gekrönten Helm zieren 5 Straußen⸗ 
federn. Helmdecke rot, ſilber, gold, blau. Th. P. ſoll 1631 bei 
Lützen gefallen ſein. — Nachkommen leben ſeit 150 Jahren in 
Mecklenburg. — 1. Gibt es noch Angehörige des Namens Pechel 
in Sachſen. 2. Iſt das beſchriebene Wappen bekannt? 

Colmar i. E., Vogeſenwall 5. Paſtor Heinrich Karſten. 


Nr. 301. v. d. Pforte. 
1. Hanns v. d. Pforte, Obriſter, fdt. v. Wittenberg, auf Croſſen, 
Weſſenig u. Puſchwitz. co 1610 Cath. Euph. v. Berbisdorf a. 

d. H. Weſſenig u. Mittel Geyde. 1588. 


Hanns Siegism. v. d. Pf., Ch. S. Rbr., O. Schenk, Amts- u. 
Krhptm. d. Ch. Kreiſes, auf Puſchwitz u. Weſſenig. oo 18. 9. 1650 
Anna Eleonore v. Bünau a. d. H. Tetſchen. * 1629, F 11. 5. 
1681 Puſchwitz. 


— — — ę—— —— AE 
Hanns Siegism. v. d. Pf., Ch. S. Kjkr. a. Puſchwitz, Weſenig, 
Döbeltitz. f 21. 8. 1719, co II. Abigail Marie v. Borde a. d. 
H. Regenwalde i. Pommern, 31. 5. 1680. 


Hanns Siegism. v. d. Pf., Oberſt a. Dallwitz u. Döbritzſchen, 
* 8. 2. 1707, f 9. 2. 1791 a. Dallwitz, co Wilh. Soph. v. Leip⸗ 
ziger a. d. H. Motterwitz, * 6. 1. 1729, f 29. 9. 1792 a. Dallwitz. 
Geſucht: 8 Ahnen des letzteren H. S. v. d. Pf. ſowie alle 

*, cos u. f-Daten u. Orte. 
Bautzen. Moritz Baſtian von Zehmen. 


Nr. 302. v. Poniatowski, Bauer. 

Ein Poniatowski, Verwandter des Fürſtengeſchlechts, wan⸗ 
derte ſeines evang. Glaubens wegen zwiſchen 1700 und 1800 aus 
und kaufte fih in der Nähe von Raffel an. Sein Land ſelber 
bebauend, nannte er ſich Bauer. Landgraf Friedrich VIII. von 
Heffen-Naffau gab der Familie Bauer ein neues Wappen. 
Nähere Daten und alle Angaben, wo hierüber etwas zu erfahren 
iſt, freundlichſt erbeten. 

Hannover, Göbenſtr. 19. v. Bauer. 


Nr. 303. Negiments⸗Stammliſte. 
(Fortſetzung von Seite 115.) 

75. Mittler, Franz: 1815 Hückjunker. — 76. du Mont de 
Venemont, Jean Antoine: 1766 Capitain. — 77. Müldner, Geo. 
Wilh.: 1793 Regts.⸗Quartiermeiſter. — 78. Niehauſen, N. N.: 
1787 Premlt., aus Bückeburg. — 79. v. Numers. Friedr. Wilh.: 


1802 Seklt., f 1821 Cöln. — 80. de Paige, Jean Francois: 
1763 Capitain. — 81. Pauli, Georg Heinr.: 1757 Seklt. — 
82. Pauli, Joh.: 1779 Seklt., f 1814. — 83. Pauſch, Wilh.: 
* 1729, f 1802, Regts.-Chirurg. — 84. Pauſch (Päuſch), Georg: 
1759 Lt. — 85. Piſtor, Jokob: 1760 Lt. — 86. Rauſchenbuſch, 
Albr. Georg: aus Bückeburg; 7 1803 Major. — 87. Recordon, 
N. N.: gefallen 1758 bei Crefeld. — 88. Reiffarth, Theo.: 1805 
Seklt. — 89. Reimann, Georg: 1805 Hückjunker, ſpäter Amts- 
advokat. — 90. Neismann, Franz: 1788 Seklt.; F 1793. — 
91. v. Rennenfampf, Guſtav Georg: 1770 Getit. — 92. Riepe, 
Carl Ludw.: 1790 Geflt., 7 1799. — 93. Riepe, Georg: 1793 Sektl., 
t 1802. — 94. v. Rofenthal, Carl Friedr.: vorher in braun— 
ſchweigiſchen Dienſten; 1870 Seklt. 

Oranienſtein (Naſſau). Dr. Has, Stabsarzt. 

Nr. 301. Nochow. Wieſe u. Ankerſtein. 

1. Jochim Barward Nochow, * 1705 auf Sudenkrug bei 
Hagenow, Meckl. (7), 1729 Penſionär daſelbſt, f 1779 als herzogl. 
Oberſörſter in Wittenförden (?). Geſucht werden deffen Eltern 
und Großeltern. Vater war um 1700 Verwalter des Gudens 
kruges. — 2. Ev. Sophie Wieſe, Tochter des Erbmühlenmſtr. 
Wieſe zu Findeshier, * 1709 (wo ?), oo 1729 mit obigem Rochow 
(wo Trau-⸗Eintrag ?), T 1773 (wo?). — 3. Sophie Ev. Katharine 
Rochow, Schweſter von obigem Rochow, 1702 auf Sudenkrug, 
90 27. 10. 1724 mit Gebhard Ankerſtein (wo Trau⸗Eintrag? 
Dömitz), T wann u. wo? — Nachrichten erbittet dankbarſt 

Stuttgart, Bopſerſtr. 12. Walter RNochow. 
Nr. 305. Schirmer. Schreiber. Textor. Blum. Burkard. 

Mayer. Barthel. Heck. Sander. 

Suche Nachrichten (Lebensſtellung, Wohnort, Geburts— 
u. Todestag) über: stud. forest Juſtus Schirmer, S. v. Regies 
rungs- u. Forſtrat Sch. in Köln; 2. Matthias Rid. Schreiber, 
st. for., S. v. Appellationsgerichtsrat Schr. in Köln; 3. st. jur. 
Hans Wilhelm Textor, S. v. Advokat Dr. T. in Frankfurt 
a. M.: 4. Karl Blum, st. theol., S. v. Pfarrer Georg Bl. in 
Bendorf a. Rh.; 5. Georg Burkard, st. med., S. v. Chirurg 
Konſtantin B. in Mainz; 6. Johann Jakob Mayer, st. jur., 
S. v. Rentner Jokob M. in Mainz; 7. Friedrich Ph. Barthel, 
st. jur, S. v. Gutsbeſitzer B. in Bretzenheim b. Mainz; 
8. Karl Ph. Heck, st. med., S. v. Lehrer Matthäus H. in 
Wackernheim b. Mainz; 9. Eduard Sander, stud. philol. 


aus Mainz, Stiefſohn von Schuhmacher Jofeph Schraub das 
ſelbſt — ſämtlich 1828 Studenten in Gießen. 
Stumpertenrod, Oberheſſen. Pfarrer Auguſt Scriba. 
Nr. 306. Schümmer, Schümer, Schömer. 

Bitte um jede Notiz über das Vorkommen obiger Namen 
u. über den Ort Schümmerquartier, Kr. Geilenkirchen, in Druck⸗ 
werken, Urkunden, Kirchenbüchern &. In Betracht kommt wohl 
hauptſächlich die Gegend von Aachen, der Niederrhein u. Holland. 

Auendorf bei Schüttorf. Dr. Edel. 

Nr. 307. von Selle. 

Bitte um Auskunft über Abſtammung, Namen der Eltern, 
Geburtsort des Friedrich Karl Philipp Selle, * 6. Nov. (?) 
1784 zu Gramenz (?) oder am 7. Sept. (?) 1784 zu Warow (7) 
oder Grabo (?) oder Wahrow bei Labes (7), ſpäter Major a. D., 
Herr auf Zigahnen, Kreis Marienwerder, Ritter pp., in den 
preuß. Adelſtand erhoben 18. Okt. 1861, T zu Zigahnen 7. 10. 1862. 

Fürſtenſtein, Bez. Breslau. Ernſt von Selle. 

Nr. 308. von Sobbe. 

In Kurland blühte im 16. u. 17. Jahrhundert e. Familie 
von Sobbe v. d. Heyde, die im Wappen einen Mohrenrumpf 
führte. Iſt e. Familie, vielleicht v. d. Heyde, mit dieſem Wappen 
bekannt, aus der e. Tochter e. Sobbe heiratete, der das Wappen 
annahm? Im Beſitz der geſuchten Familie hat ſich ein Gut oder 
Haus Heſſen befunden, urkundlich wiederholt erwähnt. Ein Ort 
in Kurland, dem alten Heſſen, Braunſchweig u. Sachſen kommt 
nicht in Frage. Welches Heffen könnte gemeint fein? Das 
Wappen, in Kurland bisher als Mohrenrumpf angeſprochen, 
könnte auch etwas Uhnliches darſtellen. 

Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 

| Nr. 309. Vierorth (Vierodt, Vierot). 

Erbitte Angaben über Ort und Datum der Geburt von 
Johann Chriſtian Vierorth, gebürtig aus dem Fürſtentum 
Waldeck Er ſtarb in ſeinem 71. Jahr am 7. 2. 1730. 

Leipzig, Kochſtr. 7111. Dr. H. Glitſch. 

Nr. 310. Wahn. 

Wo iſt Chr. Erdmann Wahn (geb. 1665 od. 1666) geboren? 
Vermutlich ſtammt er aus der Niederlauſitz. Jede Nachricht 
über Wahn (Wan, Wann cc.) vor 1699 erbittet, zu Gegendienſten 
ſtets bereit 


Cöthen i. A. Profeſſor Wahn. 


Antworten auf die Rundfragen. 


Zu Nr. 101 (1911). Willich. 

Martin Willich, 1643—1697 Leibmedikus in Berlin, ein 
Vorfahre der Oldenburger Linie, führte das noch jetzt von Herrn 
Helmuth Willich in Ellwangen geführte Wappen mit Abweichungen, 
wie fie jetzt bei den adeligen Familien desſelben Namens vor— 
kommen. Von Lorenz Willich (1715—1770) und von Friedrich 
Chriſtoph Willich (1745 — 182) haben fih Tagebücher erhalten. 
Mit der Geſchichte der Familie hat ſich Herr Helmuth Willich 
in Ellwangen beſchäftigt. Fräulein Johanna Willich, Berlin, 
Tauentzinſtr. gehört zu den Seelener Willichs. 

Die Schriftleitung. 

Zu Nr. 110 (1911). Hanſemann v. Löwmannsegg. 

Johann Hanſemann, 1630 Schutzverwandter u. Bürger 
zu Regensburg, hatte mit SL Conſens der Religion wegen 
Oeſterreich verlaſſen. Gem. Urſula Hilebrand, Sohn: Chriſtof, 
* zu Köppach, Oft. ob der Enns, 1620, 1. 21. erzogen von der 
alten Gräfin Borger gb. Stahremberg, kam mit dieſer u. deren 
Kindern 1632 zum Landeshauptmann Grafen v. Weißenwolf 
nach Linz, kehrte aber bald nach Regensburg zurück u. trat in 
Staatsdienſt, wurde 1637 Adjunkt im Vormundſchaftsamt, 1641 
daſelbſt Schreiber, 1651 Steuerſchreiber, 1666 Rechenherr u. Mits 
glied des dubern Rats, 1667 des Innern Rats, erhielt als KIL. 
Rat d. d. Regensburg 1654, 4. 8. durch Kaiſer Ferd. III. den 
Deutſchen Reichsadel mit dem Prädikat von Löwmannsegg, 
co Regensburg 1643, 2. 7. Barbara, Tochter von Sebald Schuß 
u. Magdalene Knauer. Der Ehe entſproſſen 6 Kinder, 2 Söhne, 
4 Töchter. Jung geſtorben find 2 Kinder. Mir find nur Nads 
kommen des 1645 geb. Sohnes Georg Chriſtof bekannt, deffen 
Enkel Joh. Chriſtof, Joh. Thomas, Paul Moritz u. Georg 
Mathias Rachel am 30. Juni 1744 unter dem Namen Rachel 
von Löwmannseck geadelt worden. 


Berlin-Steglitz. 9. F. Macco. 


Zu Nr. 33 (1912). v. Bodelberg. 

10. A. Ch. v. Reinhart, f 26. 3. 1747. Portratrepr. bei Photo- 
graph Claſen, Deſſau, Kavalierſtr.: „v. Raumerbilder Nr. 3a.“ — 
11. Chr. v. Waldow, oo „in 2. Ehe.“ C. R. v. W., co Bernftein, 
21. 4. 1672; f. Vater: Heine v. W., T 1657, Bernſtein; beffen 
Eltern: Georg v. W. auf Bernſtein, T vor 1620, co Eliſab. v. 
Pfuhl. Georgs Eltern: Vivenz v. W., T vor 1582, co Ilſe v. 
Wedell; Viv. Eltern: Matthias v. W., T 1565, co Barbara v. 
Wedel, (Freyenwalde u. Uchtenhagen). Vater v. Math.: Hans 
v. Waldow d. Jüngere, T 1500; (Gothaer ]). Alles 1911 vom 
Bearbeiter der v. W.⸗F.⸗Geſch. Prof. Spatz, Berlin erhalten. — 
12. Luiſe de Marées, * 17. 8. 1761, Raguhn (Anhalt), f 1. 8. 1811; 
Eltern Pfarrer Joh. Noah de M., * 24. (2?) 10. 1725 [bei Nürn⸗ 
berg? ], F 3. 4 1772, Raguhn; co Wilhelmina Kornführer, 
* 26. (?) 8. 1724, T 28. 3. 1772, Raguhn. Großeltern: Gottfried 
Kornführer, Kriegsſecretarius in Stuttgart; Abrah. de M., 
2. 6. 1685, Girmd i. Schwed.; co Elifab. Adelh. Stubenrauch (?) 
(2. Ehe 7], aus dem K.⸗B. zu Raguhn — vgl. K. u. Fr. v. Raumer, 
Erinnerungen u. Allgem. deutſche Biographie. — 14. J. E. E. 
Frein v. Richthofen,“ Heinersdorf, 1. 10. 1737. Eltern: Dieprand 
Oswald Prätorius v. R., 27. 6. 1712 (&c. Gothaer). — 15. Eliſab. 
J. E. Fried. Freiin v. Richthofen, Eltern: Carl Ludewig v. R., 
* 24.8.1733. (Gothaer). 

Metz, Mazellenftr. 41. Vikar Otto Heller. 

Zu Nr. 119. v. Heintze. v. Nichthofen, v. Neibnitz. 

9. Joh. Eliſab. v. Heintze, Schweſter ihrer Schwägerin 
v. Richthofen. — 10. oe Datum ift T-Datum des Mannes. — 
11. R. Erdm. Freiin v. Grunfeld u. G., Eltern: Andreas Wilh. 
Edler v. Waldmann, Frh. v. Grunfeld u. Guttenftatten, * 7. 10.1694, 
T 3. 5. 1765, co Erdm. Juliane v. Unruh (Ochelhermsdorf), 


T 4.5. 1761. 
Metz, Mazellenftr. 41. Vikar Otto Heller. 


Zu Nr. 163. Schabbel. 

Heinrich Schabbel, * 1531, 7 Wismar 1600 Dez. 30, 
Ratsherr dort 1565 Dez. 22, Bürgermeiſter 1579 Okt. co Anna 
Dargun, F Wismar 1596 Mai 20. — Kinder (u. a.?): 1. Catha⸗ 
rina Schabbel, co, Berend Elmenhoff, Ratsherr in Wismar 1585 
Febr. 18, f dort 1604 Juli 15. — 2. Heinrich Schabbel, Gout, 
mann in Hamburg, ftiftet 1637 Dez. 20 in Hamburg das Gti- 
pendium. f 1639 unverheiratet. (Vgl. hierzu „Das Anrecht 
der Nachkommen auf das Schabbelſche Stipendium. Ein Gee 
denkblatt von Adolf Sellſchopp, 1904. Auch im Archiv der 
Zentralſtelle vorhanden). 

Colmar i. Elſ., Vogeſenwall 5. Paſtor Heinrich Karſten. 


Zu Nr. 171. Heydenreich. l 

Die Wörther (U.⸗Elſaß) Heydenreichs folen aus der 
Gegend von Edenkolm in der Pfalz ſtammen, einen Stamm- 
baum beſitzen, der bis in's 14. Ih. zurückgeht, und verwandt mit 
Familiengliedern ſein, die in Frankreich (Paris?) wohnen. Ich 
erfuhr dies geſprächsweiſe von Herrn Friedr. Heydenreich in 
Wörth a. S., der m. Wiſſens in Hagenau als Schreiber auf 
einem Bureau tätig iſt. Von anderer Seite erfuhr ich, daß es 
in Hamburg viele Heydenreich geben ſoll. 

Wek, Mazellenſtr. 41. Vikar Otto Heller. 


Zu Nr. 211. Brachvogel. 

Unitarter-Literatur: „Die polniſchen Reformierten u. 
Unitarier in Preußen“ von Johannes Sembrzycki in „Alt⸗ 
preußiſche Monatsſchrift“ 30. Bd. (Koenigsberg, Pr., 1893). Sam. 
Fr. Lauterbachs der Polniſche Arianiſche Socinismus, wie er 
ſich in dieſen Landen eingeſchlichen und ausgebreitet hat, u. wie 
er endlich daraus vertilget worden (Leipzig, 1725). — Bock, Fr. 
Sam., Memorabilla Unitariorum, qui vulgo Sociniani appellantur 
(Regiom., 1753). — Arnoldt, D. H., Kurzgefaßte Kirchenge⸗ 
ſchichte (Koenigsberg, 1769), Seite 576, 818. — Ulrich, Briefe 
über den Religionszuſtand in den preußiſchen Staaten (Leipzig, 
1779), Bd. 4, Seite 212. — Ellendt, Questionum Arrianearum 
Specimen (Koenigsberg, 1831. Im Programm der Domſchule). 
— Ellendt, De Arianeorum librorum reliquiis (Koenigsberg, 
1836. Im Programm des Kneiphöfſchen Gymnaſiums). — Fock, 
der Sozianismus (Kiel, 1847). — Clemen, Zur Geſchichte des 
Socianismus in, Zeitſchrift für Kirchengeſchichte“ 1898, Seite 140. 
— Schwartz, Unitarier in der Neumark in „Schriften des 
Vereins für Geſchichte der Neumark“ 1900, Seite 61. — Weitere 
Auskunft kann vielleicht Herr Pfarrer Hildebrand in Schmoditten 
(Oſtpr.) geben. 

Magdeburg, Am Dom 2. Konſ.⸗Sekr. Machholz. 


Zu Nr. 211. van Dyck. 
Van Dyck, S., 1908 zu Bunde in Oſtfriesland, Mitglied 
des Zentral⸗Vereins deutſcher Staatsbürger jüdiſchen Glaubens. 
Berlin. Dr. B. Koerner. 


Zu Nr. 216. Gleim. 

Genaue Nachrichten über die Vorfahren des Dichters 
Gleim finden fih Bd. 8, S. 110 des „Deutſchen Geſchlechter⸗ 
buchs“, Verlag C. A. Starke, Görlitz, Salomonſtr. 39. 

Berlin. Dr. B. Koerner. 


Zu Nr. 236. Thilenius. 

Joh. Heinr. Thilenius iſt von den Freiherrn Wilhelm 
Chriſtoph von Boineburg als perpetuierlichem Pfalz- u. Hofs 
grafen zum Comes sacri Caesarei palatiie ernannt. 

Alfeld. Juſtizrat Rumann. 


Zu Nr. 244. v. Fuchs. 
v. Salpius, F., Paul von Fuchs, e. brandenburgiſch⸗ 
preußiſcher Staatsmann vor zweihundert Jahren (Leipzig 1877). 
Magdeburg, Am Dom 2. Konſ.⸗Sekr. Machholz. 


Zu. Nr. 211. v. Bofe. 

Sophie Luiſe v. Boſe, T. des Karl Friedr. v. B. auf 
Schweinsburg, Krimmitzſchau or, S. Eiſenb. Hausmarſchall, 
* 23. 2. 1662, f 21. 10. 1717 (Sohn des Friedrich Karl auf 
Krimmitzſchau &., S. Altenb. Kammerjunkers u. der Magd. Eliſ. 


v. Zeidler a. d. H. Berbisdorf) u. der Luiſe Dor. v. Hunicke a. d. 9. 
Gamig, 16. 9. 1671, t Boſenhof, 20. 11. 1729. 
Halle a. S. P. Dr. Georg Schmidt. 


Zu Nr. 218. v. Einem. 
Vgl. collectio genealogica von Cluſemann, handſchriftlich, 
im Staats- Anzeiger zu Hannover. 
Halle a. S. P. Dr. Georg Schmidt. 


Zu Nr. 216. Burg Almendingen. 

Bei der K. Landesbibl. in Stuttgart iſt zu erhalten: Württ. 
Vierteljahrshefte f. Landesgeſchichte 1888 (50). G. Leube, die 
Ruine bei Almendingen — Ferner: Beſchreibung des K. W. 
Oberamts Ehingen a. Donau (in deſſen Bezirk Almendingen liegt). 

Lauchheim (Württ.). Dr. Gerlach. 


Zu Nr. 255. Heuk. 

Die älteren Kirchenbücher Hamburgs befinden fih im Staats- 
archiv. Es empfiehlt ſich eine Anfrage an das Staatsarchiv 
mit der Erklärung, die (ſehr geringen) Arbeitskoſten erſtatten zu 
wollen. Antwort erfolgt bereitwillig. 

Cöthen i. A. Profeſſor Wahn. 


Zu Nr. 261. Lauth. 

1. Lauth, Fort, Dorf, Mühle, Abbau u. Chauſſeehaus im 
Kreis Königsberg i. Pr. 2. Lauth, Groß- u. Klein-, Gut, Dorf 
u. Vorwerk im Kreis Pr. Eylau (Oſtpreußen). — Der Familiens 
namen v. d. Lauth kommt in Oſtpreußen vor im 15. Jahrhundert. 
v. Mülverſtedt bemerkt im 10. Heft der „Mitteilungen der Litte⸗ 
rariſchen Geſellſchaft Maſovia“ (Loetzen 1904) S. 76: „Iſt es 
doch feit lange .... bekannt, daß ein Zweig der großen, mäch⸗ 
tigen Hauptfamilie des brandenburgiſchen Gebiets, der v. Pröck, 
ſich nach feinem Sitzgute Lauth dieſen Namen beilegte.* Ges 
meint iſt das zu 2 genannte Lauth, denn der heutige landrätliche 
Kreis Pr. Eylau liegt in dem ehemaligen „brandenburgiſchen 
Gebiet“. — „Über das Vaterland der Familie von Pröck“ hat 
v. Mülverſtedt geſchrieben in „Neue Preußiſche Provinzial» 
Blätter“ (Königsberg i. Pr. 1851) Bd. 12, Seite 348 bis 366. 
Aber auch an anderen zahlreichen Stellen genannter Zeitſchrift 
wird über die Familie gehandelt. 

Magdeburg, am Dom 2. Konſiſtorial-Sekretär Machholz. 


Zu Nr. 272. Scheffler — Schindler. 

Paul Scheffler (od. Schöffler) ſaß von 1673 bis 1697 dreizehn 
Mal im Rat zu Grimma, war auch wiederholt Richter u. ftarb 
10. 3. 1702 im 73. Jahre. Sein einziger Sohn, der Advokat 
Johann Friedrich Scheffler (* zu Mutzſchen 1670, F zu Grimma 
14. 1. 1714) ſtiftete ein Legat von 80 Gulden zur Brotverteilung 
an Arme. — M. Chriſtian Gottlieb Schindler aus Grimma 
war daſelbſt 1763—75 Diakonus, 1775 bis zu ſeinem Tode 1779 
Archidiakonus. Sein Bild befand fih früher in der Nikolai⸗ 
kirche zu Grimma. Rudolf Arthur Dimpfel. 


Zu Nr. 277. von Toden. 

Eine Familie Tode ſtammt nachweislich von Claus Tode, 
Bürgermeifter in Hamburg, T 1524 eb. Mit der Familie „von 
Toden iſt vielleicht diefe Familie gemeint. Nähere Auskunft 
erteilt 

Lübeck Dr. jur. Funk. 


Nr. 279. von Weerth u. ähnliche Namen. 

Eine urſprünglich Barmer Familie, vom Hofe in Weerth 
genannt, zwiſchen Wupper und Mühlengraben, iſt urkundlich 
ſeit 1466 nachweisbar. Chriſtian im Werth zog gegen Witte 
des 17. Jahrh. nach Elberfeld, oo Anna Prill in ber Mirte u. 
nannte ſich ſeitdem Chriſtian aus'm Werth. Von ſeinem Sohne 
Peter ſtammt die Familie ausm Werth. Der andere Sohn 
Werner übertrug das ,aus* ins Franzöſiſche „de“ und ſchrieb 
ſich de Weerth. Johann Peter, der auf dem Hofe verblieb, und 
feine Nachkommen nannten fih einfach Werth. Literaturnach⸗ 
weiſe und farbiges Wappenbild im Bergiſchen Wappenbuch 
bürgerlicher Familien von Joh. Holtmanns, Barmen, Verlag 


von Wilh. Fülle 1912, Seite 254. 


Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Vayerifhe Behörden und Beamte 1550—1804. Von Georg 
Ferchl, kgl. b. Oberftleutnant 3. D., München 1908/12; in 
Kommiſſion bei G. Franz. 

In Kreiſen von Familiengeſchichts⸗-Forſchern konnte man 
öfters die Klage hören, daß in den älteren Teilen des Königreichs 
Bayern — alſo Ober- und Niederbayern — wenig Sinn für 
Familiengeſchichte und Genealogie zu finden fei. Umſo anges 
nehmer muß es uns berühren, gerade aus dieſer Gegend ein 
Werk zu erhalten, welches, für feinen eigentlichen Zweck als hifto- 
riſches Perſonen⸗-Handbuch muſtergiltig zuſammengeſtellt, auch in 
genealogiſcher Beziehung alles bietet, was der Verfaſſer bei jahres 
langen mühſeligen Forſchungen gefunden hat. 

Das Werk umfaßt 2 Bände mit im ganzen 1518 Seiten 
(großes Quartformat), es ift nach Ortsnamen alphabetiſch geord- 
net und mit einem ausführlichen Namensregiſter verſehen. In 
der Natur der Sache liegt es, daß unter den im Werke genannten 
Perſonennamen bürgerliche mit adeligen wechſeln. 

Als hauptſächlichſte Quelle haben dem Verfaſſer die baye— 
riihen Hofkammerſeſſions-Protokolle gedient, ferner mehrere 
tauſend Faszikel von Geridts-Literalien, dann die General=Ree 
giſtratur (früher Geheime Rats-Akten genannt), die Hofamts- 
Regiftratur und viele andere im Kgl. Kreisarchiv zu München 
liegende Handſchriften. Infolge feines reichen genealogiſchen In- 
haltes vermag das Ferchl'ſche Werk die Lücke zwiſchen dem im 
16. Jahrhundert gedruckten Stammenbuch“ des berühmten Ranz- 
lers Wiguleus Hund und dem 1815 erſchienenen bayeriſchen 
„Adelsbuch“ des Ritters von Lang vielfach erfolgreich auszu— 
füllen. So können wir der wertvollen Arbeit nur wünſchen, daß 
ſie auch in andern Gegenden unſeres deutſchen Vaterlandes Nach⸗ 
ahmung finden möge. 

Bayreuth. W. Freiherr von Waldenfels. 


Bergiſches Wappenbuch burgerlicher Familien von Jos 
hannes Holtmanns. Herausgegeben vom Bergiſchen Ges 
ſchichtsverein zu Elberfeld. Verlag von Wilh. Fülle, Barmen. 
1912. 274 Seiten gr. 8. 

Jahrzehntelang hat Joh. Holtmanns in Elberfeld die 
Wappen des Bergiſchen Landes geſammelt. Das vorliegende 
Wappenbuch umfaßt mehr als 300 Wappen, familiengeſchichtliche 
Angaben und kurze Hinweiſe auf die betreffende Literatur. Auf 
Grund primärer und abgeleiteter Quellen werden die Mitteilungen 
über die dortigen Familien geboten. Die farbige Ausſtattung iſt 
geſchmackvoll und bietet dem Heraldiker eine Fülle von Anregung. 
Häufig unterſcheiden ſich auch hier verſchiedene gleichnamige 
Familien durch ihre Wappen, z. B. die Berg, Hardt, Koch, 
Wolff, Wülfing. Manches intereſſante redende Wappen findet 
ſich, 3. B. bei einer der verſchiedenen Familien Siebel drei 
brennende Zwiebeln (niederdeutſch Sipel = Zwiebel), oder bei 
der Familie Schimmelbuſch ein aus einem Buſch ſpringender 
Schimmel. Bei ſchwieriger zu deutenden Wappenfiguren, z. B. 
der Familien Böninger, Iſing, Renſing, Wever, Zſchocke wäre 
eine kurze Erläuterung erwünſcht geweſen. Ob die Familie de 
Bary in ein Wappenbuch bürgerlicher Familien gehört, iſt 
zweifelhaft und hätte deshalb mit einer Bemerkung begründet 
werden ſollen, um ſo mehr, als auf S. 8 ausdrücklich bemerkt 
wird, daß dieſe Familie „unter Anerkennung des alten Adels 
in den preußiſchen Adelsſtand aufgenommen wurde“. Dieſe 
Familie gehört zum Patriziat von Tournay. Die ſtaatsrechtliche 
Literatur lehrt, daß die einzelnen Regierungen innerhalb Deutſch⸗ 
lands das Patriziat bald zum Adel, bald zum Bürgertum 
rechneten. Eine Erläuterung vermiſſe ich auch zu dem Wappen 
Strutz. Dasſelbe iſt eigentlich für ein bürgerliches Wappen zu 
kompliziert: geviert mit belegtem Schrägbalken und Herzfchild. 
Sollte hier etwa ein ſchwindelhaftes Wappenbüro dahinter ſtecken d 
S. 206 hätte geſagt werden müſſen, wie die Familie Rubens 
zu einer ſiebenzackigen Krone kommt. Dieſe Wappenführung 
iſt offenbar falſch und hätte nicht aufgenommen werden ſollen; 


denn auf freiherrlichen Stand dieſes Geſchlechts macht auch das 


vorliegende Buch keinen Anſpruch. Dieſe geringfügigen Aus- 
ſtellungen können aber den hohen Wert des Buches nicht im 
entfernteſten beeinträchtigen. Dasſelbe verdient nach Inhalt und 
Form die wärmſte Empfehlung und iſt ein hocherfreuliches 
Zeugnis für die Wappenfreudigkeit des deutſchen Bürgerſtandes. 
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Bücherbeſpre chungen. ñ 


Michael Toll, Die deutſche Nationalkirche S. Maria 
dell' Anima in Neapel. Beiträge zu ihrer Geſchichte. Mit 
3 farbigen Kunſtblättern und einem Kupferdruck. Freiburg i. B., 
Herderſche Verlagsbuchhandlung 1909. 126 S. gr. 4. 

In dieſer vortrefflichen, allen Genealogen warm zu 
empfehlenden Schrift wird durch ſorgfältige Bauſteine zur 
Geſchichte der deutſchen Brüderſchaft S. Maria dell' Anima in 
Neapel eine Verbindung zahlreicher deutſcher Familien mit 
Neapel und Rom hergeſtellt. Die Gründung jener deutſchen 
Brüderſchaft in Neapel iſt nämlich in letzter Linie auf die 
deutſche Nationalſtiftung in Rom zurückzuführen. Die Kirchen⸗ 
meifter der Brüderſchaft S. Maria dell' Anima in Neapel bes 
ginnen 1587 mit Gallus Mayern, Daniel Stewingk, Heinrich 
Lottring und Hans Spiegel und reichen in langer Reihe bis zu 
Carlo Kiſſlinger, Giorgio Schottler, Vincenzo Stoczek und Frans 
ceſco Grohmann 1909; die Reihe der geiſtlichen Leiter der Anima 
beginnt um 1586 mit Theodoro Beccano (alias Betrano) und 
endet mit dem Verfaſſer des vorliegenden Buches. Die Liſte 
der Verheiratungen hat Toll aus den im ,Heurattbuoch“ ent- 
haltenen Empfangsbeſtätigungen und Trauſcheinen zuſammen⸗ 
geſtellt; außer dieſen find in den „Rechnungsbüchern“ (1647 bis 
1776) noch 131 Doten- Auszahlungen verzeichnet. Insbeſondere 
bieten Tolls Veröffentlichungen aus dem Totenbuch eine Fülle 
familiengeſchichtlichen Materials. Die von Toll reproduzierten 
illuminierten Vorſatzblätter zu dem Beſtätigungsdiplom der 
Brüderſchaft vom 28. Februar 1595 ſind köſtliche Proben ſpäter 
barocker Miniaturmalerei und heraldiſch intereſſant. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 

Svenska Släktkalendern 1912. Utgieven af Gustav Elgen- 
stierna. Första Argangen med 12 porträtt. Stockholm Albert 
Bonniers vörlag. 780 Geiten 8. 

Mit lebhafter Freude ift diefes neue Unternehmen zu bes 
grüßen. Gar manche der hier behandelten ſchwediſchen Familien 
ſind deutſchen Urſprungs; z. B. die Benedicks, Berlin, Caſſel, 
v. Frieſen, v. Horn. Für die Familienkunde Schwedens tft in 
dieſem Bande mit großem Fleiß ein gewaltiges Material vorgelegt. 
Auch die äußere Ausſtattung macht einen ſehr guteu Eindruck. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Mitteilungen der Kgl. Preußiſchen Archivverwaltung. He ft 20. 
Die Königs⸗ und Kaiſerurkunden der Kgl. Preuß. 
Staatsarchive und des Kgl. Hausarchivs bis 1439. 
Nachträge und Berichtigungen zu dem chronologiſchen Geſamt⸗ 
verzeichnis der Original-Wusfertigungen von Dr. Reinh. 
Lüdicke, Archivaſſiſtenten am Geheimen Staatsarchiv. Leipzig, 
Hirzel 1912. Heft 21. Das K. Staatsarchiv zu Danzig, 
ſeine Begründung, ſeine Einrichtungen und ſeine 
Beſtände von Dr. Max Bär, Geheimen Archivrat, Archiv- 
direktor in Danzig. Leipzig, Hirzel 1912. 

Die Kgl. Preuß. Archivverwaltung hat fih durch Heraus- 
gabe ihrer „Mitteilungen“ ein ſehr großes Verdienſt um die 
Förderung der hiſtoriſchen Studien erworben. Das gilt nament- 
lich über die in dieſen periodiſchen Veröffentlichungen gegebenen 
Nachweiſungen hinſichtlich der in den preuß. Staatsarchiven 
hinterliegenden Beſtände. In den erſten 20 Heften der genannten 
„Mitteilungen“ find diesbezüglich die Staatsarchive in Hannover, 
Schleswig, Poſen und Coblenz behandelt. Das 16. Heft dieſer 
Reihe, in welchem Reinhardt Lüdicke die Königs- und Kaifer- 
urfunden der Kgl. preußiſchen Staatsarchive und des Kgl. Haus- 
archivs bis 1439 behandelt, bedurfte der in Heft 20 vorgelegten 
Ergänzung, weil der Beſtand der preußiſchen Staatsarchive an 
Königs- und Kaiſerurkunden neuerdings durch Neuerwerbung, 
vornehmlich aber durch Abernahme mehrerer Depoſita eine 
weſentliche Bereicherung erfahren hat. 

Bär hat in hochintereſſanter und lichtvoller Weiſe über 
die Entſtehungsgeſchichte des Danziger Staatsarchives berichtet 
und über die von demſelben vorgenommenen Ordnungsarbeiten 
orientiert. Dem Familienforſcher werden hier insbeſondere die 
Nachrichten intereſſieren darüber, welcherlei Akten zur Zeit der 
Beſitznahme durch Preußen in die Staatsverwaltung gelangten 
und welcherlei Akten anderſeits von einzelnen Familien zurück- 
behalten wurden. Auch iſt es dem Genealogen erwünſcht, von 
Bär zu erfahren, daß Hilfsverzeichniſſe zu den Paſallenliſten, 
den Danziger Bürgerbüchern, den herzogl. Warſchauiſchen Be⸗ 


hörden, den Miſſivbüchern, den Kontributionskataſtern, Beſitz⸗ 
urkunden, Gerichtsbüchern, Grund- und Hypothekenbüchern an= 
gelegt ſind. Das Danziger Staatsarchiv iſt den Bedürfniſſen 
der Familiengeſchichtsforſchung dadurch noch beſonders entgegen⸗ 
gekommen, daß es die dortigen Adelsakten der vormaligen 
weſtpreußiſchen Regierung, die in ftarfen Bänden zuſammenge⸗ 
heftet durcheinander zerſtreut die die einzelnen Familien be⸗ 
handelnden Schriftſtücke enthielten, auseinander gelöſt und über 
500 Aktenſtücke nach dem Familiennamen gebildet hat. Beſonders 
wichtig ſind außer den Vaſallenliſten die Verzeichniſſe der Danziger 
Bürger, insbeſondere deshalb, weil der Zug des Weſtens und 
Südens nach dem Often in den vergangenen Jahrhunderten ein 
ſehr ſtarker war. Sehr viele deutſche Familien, die jetzt in ganz 
anderen Gegenden Deutſchlands wohnen, finden in den Danziger 
Bürgerbüchern wichtiges genealogiſches Material. Wer das 
Danziger Staatsarchiv benutzen will, ſei noch beſonders hinge⸗ 
wieſen auf das Verzeichnis der in 79 Bänden vorliegenden 
Hilfsverzeichniſſe bei Bär S. 56 ff. Die Mannigfaltigkeit der 
im Danziger Staatsarchive vereinigten Archivalien ergibt ſich 
ſchon für jeden in die Augen ſpringend aus der von Bär Seite 
73 bis 94 vorgelegten, in 420 Nummern beſtehenden Aberſicht. 
Es fei hier noch beſonders darauf hingewieſen, daß die zahl- 
reichen Gerichtsarchive bei Nr. 14 ff., Nr. 32 ff., Nr. 91 ff. von 
außerordentlicher Bedeutung ſind. 

Es werden im Danziger Staatsarchiv zahlreiche ſtädtiſche 
Archive verwahrt. Dieſe ſtädtiſchen Regiftraturen Weſtpreußens 
beſitzen durch die ſtädtiſchen Schöffenbücher eine Bedeutung, 
welche weit über den Umkreis der betreffenden Stadt hinausgeht. 
Die Grodgerichte und Landgerichte nämlich waren keine ſtändigen 
und ſtets geöffneten und zugänglichen Gerichte. Die Landgerichte 
tagten überhaupt nur einige Mal im Jahr; und auch die Grod- 
gerichte waren häufig geſchloſſen. Es war daher ſchon aus dieſem 
Grunde ſeit dem 16. Jahrhundert Abung geworden und ſeit dem 
17. Jahrhundert verfaſſungsgemäß beſtimmt, daß dem Adel ere 
laubt fein foe, feine Rechtsgeſchäfte und Verlautbarungen 
darüber mit gleicher Wirkung auch in die Akten der ſtädtiſchen 
Schöffenbücher eintragen zu laſſen. Von dieſem Rechte iſt dann 
ſeit dem 16. Jahrhundert in ſteigendem Maße Gebrauch gemacht 
worden. Durch dieſen Gebrauch find die ſtädtiſchen Schöffen 
bücher Weſtpreußens zu wichtigen Quellen für die Rechts⸗ und 
Beſitzgeſchichte des umliegenden Landes und beſonders des 
adeligen Grundbbeſitzes geworden. 


Bei der einſtigen, zwar nicht ſtaatsrechtlich, aber doch tat⸗ 
ſächlichen Selbſtändigkeit der Stadt Danzig und ihren weitver⸗ 
zweigten politiſchen Beziehungen ragt ihr Archiv weit hinaus 
über den Rahmen eines gewöhnlichen Stadtarchivs und erhält 
durch dieſes Hinausragen eine europäiſche Bedeutung; denn nicht 
nur für die Geſchichte der eigenen Stadt und Provinz und des 
deutſchen Reiches iſt das Archiv von der allergrößten Wichtigkeit. 
Es läßt uns die Wege der Hanſeſchen Politik und der europäischen 
Staatsgeſchichte verfolgen und iſt eine nichtzuumgehende Quelle 
für die Erforſchung der polniſchen Geſchichte aller Zeiten und 
auf allen Gebieten. Aus der Aberſicht der Beſtände des Stadt- 
archivs Danzig bei Bär Seite 87 ff. ift zu entnehmen, daß ſich 
in dieſen ſtädtiſchen Archivalien Danzigs 3. B. Materialien über 
das Kurfürſtentum Sachſen und über ſüddeutſche und wendiſche 
Städte befinden. Auch ift in dieſem Stadtarchiv eine Siegel- 
ſammlung von 7000 Stück enthalten. 

Bei der Beſitznahme Weſtpreußens durch Preußen wurden 
die Akten der Grodgerichte Chriſtburg, Schönſee, Schöneck und 
Deutſch⸗Krone übernommen und für die Einrichtung der Grund⸗ 
und Hypothekenbücher verwandt. Wie wichtig dieſe Grodbücher 
für den Familienforſcher ſind, kann man aus den Publikationen 
aus den Kgl. Preußiſchen Staatsarchiven der Jahre 1887 und 
1889 erſehen. Je wichtiger die Benutzung der Grodakten für 
Fragen der Genealogie, der Familiengeſchichte, des Beſitzwechſels, 
der Beſiedelung des Landes uſw. unſtreitig iſt, umſo mehr muß 
bedauert werden, daß dieſe Gerichtsbücher, da fie keine Regifter 
haben und auch nie gehabt haben, eigentlich geradezu unbrauchbar 
find. Die äußerſt zeitraubende Regiftrierarbeit zu dieſen Grod⸗ 
büchern hat 1905 begonnen. Inzwiſchen find die in das Staats⸗ 
archiv Danzig gelangten Berenter Schöffenbücher, die umfangs 
und inhaltsreichen Conitzer Schöffenbücher und die für die Ein⸗ 
tragungen des Adels in Betracht kommenden und aus dieſem 
Anlaß geradezu als Grodakten bezeichneten Bücher des Gerichtes 
der Altſtadt Danzig bearbeitet und ſchon dadurch rund 80000 
Urkundeneintragungen erledigt worden. Weitere ſogenannte 
Verzettelungen dieſer Grodbücher und anderer Akten find von 
dem Kgl. Preuß. Staatsarchiv Danzig in Ausſicht genommen. 
Schon jetzt aber verſpricht die höchſt ftattliche Reihe der in dieſem 
Archive aufgeſtapelten Archivalien für familiengeſchichtliche 
Studien die allerreichſte Ausbeute. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


— SBeeiſchriſtenſchau. == 


Der Deutſche Herold 1912, 7: Die Heraldik als Helferin der 
Kunſtgeſchichte. Wappen britiſcher Beſitzungen. Namen und 
Wappen der Familie „Schach (Schack) v. Wittenau“. Die Mars 
cheſa von Suſa. Offene Bitte an alle Leſer dieſes Blattes [be⸗ 
trifft die Freiherren von Frieſen.] Compositio facta inter Do- 
minum Theodoricum marchionem Misniae et Engelbertum epis- 
copum Nuenburgensem super quibusdam bonis sitis juxta Albiam. 
Zur Kunſtbeilage. 


Monatsblatt der K. K. herald. Geſellſch. „Adler“. Semi⸗ 
gotha (Vorſtand der K. K. herald. Gift., „Adler“). Die „Sklaven⸗ 
heere“ der Hohenſtaufen (Frhr. v. Dungern). 16 reſolvierte 
Wappenverleihungen aus der Sammlung Wernecke in Berlin 
(A. v. Doerr). 


Noland 1912, 1. Juli. Fieker, Die Provinz Hannover in 
familiengeſchichtlicher Beziehung. Behrens, Neuhaldenslebiſche 
Kreis-Chronik. Koerner, Württemberger als Anſiedler in Weſt⸗ 
preußen. 

Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte. Auguſt 1912. 
J. Rieber, Zur Geſchichte der Familie von Beſſerer. Ernſt Kelchner, 
Drei Frankfurter Schützenfeſte 1582, 1671, 1707. 


Personalhistorisk Tidsskrift. 32; 6, 3,2. 1912. Af Ba- 
taillonslaege Jon Lies Optegnelser om sin Slaegt og sig selv 
(Thrap). Naar ud dode den 1718 adlede Slaegt Jespersen (Scholler). 
Slaegts bogsoptegnelser vedrorende Familierne Stricker og Kaa- 
lund (Nobel u. Schøller). Den Egholm’ske Slaegte bog (Nystrom). 
Generalmajor Frederik Adolph v. Schleppegrells Autobiografi 


(Hennings). Af Warnstedts Theaterpapirer (Bokkenheuser). 
Familien Bloch fra Arden (Klitgaard). 

L' indicateur généalogique, héraldique et biographique 
1912, Juillet. Famille Sanders. Famille Brouwer ou de Brouwer 
(vgl. auch van Rhede van der Kloot, De gouverneurs generaal 
van Nederlandsch-Indié, La Haye 1891). Les Montpellier. Baron- 
nie de Wissekerke. Comté de Rupelmonde. 

The Usah Genealogical and Historical Magazine Juli 1912. 
The Beginng of the Scandinavian Mission (Sjodahl). Climbing 
the family Toll (Haskin). The Whitney Family (Whitney). The 
Unsel fishness of temple Work (Smith). Nahun Bigelow (Lund). 
Lessons in Genealogy (Gates). Genealogical work in Provo. 
Extracts from Scottish Records (Minns). Summer work for Mu- 
tual Girls. The deseret news, the pioneer Newspaper of the 
West (Penrose). Genealogical Sunday. The Schulthess family 
(Schulthess), 


Mitteilungen aus dem germaniſchen Nationalmuſeum. 
Herausgeg. v. Direktorium. Jahrg. 1911. Guſtav v. Bezold, 
„Zwei Grabmäler aus der Frühzeit des 14. Ihdt. in S. Eliſabeth 
in Marburg“ (Nachweis daß das Doppelgrab, welches nach 
Landau in der Zeitſchrift d. Ver. f. Heſſiſche Geſch. u. Landeskunde 
V 1850, S. 190ff. das des Otto des Schützen f 1366 und feiner Ge- 
mahlin Eliſabeth von Cleve T 1382 fein fol, zwiſchen 1315 und 
1340 geſchaffen wurde und jedenfalls zwei Männer darſtellt; 
v. Bezold vermutete in den Dargeſtellten Landgraf Heinrich und 
ſeinen Sohn Heinrich). Fritz Traug. Schulz, Beiträge zur 
Geſchichte der Außenmalerei in Nürnberg (hier insbeſondere 


über die Maler Georg Pencz, Hans von Kulmbach, Paul Juvenell). 
Heinrich Höhn, Johann Adam Klein als Zeichner und Radierer. 


Heſſiſche Chronik. 1912, Juni. Schrod, Hofrat Bernhard 
Meyer. — Diehl, Die Wormſer reformierte Militärs und Flücht⸗ 
lingsgemeinde 1644—1650. — Prof. Dr. Willy Lift. — Diehl, 
Ein Darmſtädter Original aus dem Anfang des 19. Jahrh. 
[Dr. Huth]; derſ., Zur Einwanderung der Schweizer in den 
Odenwald. 


Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde des Jeſchken⸗ 
Sjfergaues 17. Jhrg. 2. Heft. Reichenberg, Deutſchböhmen 1912. 
Julius Helbig f, ein Abſchiedswort von Karl Klindert. Aus 
dem Reichenauer Pfarrgedenkbuche, von Heinrich Huyer. Die 
älteren Lehrer von Heeresdorf bei Friedland, von O. Vollprecht. 
Perſonalnachrichten und Sterbechronik. 


Reutlinger Geſchichtsblätter. Mitteilungsblatt des Sülch— 
gauer Altertumsvereins. XXII / XXIII. Ihrg. Reutlingen 1911/12, 
Nr. 5. Karl Otto Müller, Ein Eutinger Jahrtagskalender aus 
dem 15. Jahrhundert. Döſer, Das Geſchlecht der Megenzer von 
Felld orf. 


Mitteilungen des Vereins für Geſchichte der Deutſchen 
in Böhmen 50. Ihrg. Nr. 4, 1912: Siegl, Die Geſchichte der 
Egerer Burgpflege. Ein reiches familiengeſchichtl. Material iſt 
in dem Anhang über Landrichter, Burggrafen, Pfleger, Haupt- 
leute und Richter Seite 557 ff. enthalten. Marian, Joh. Wich. 
Bretſchneider, Maler, geb. in Auſſig 14 Il. 1656. 


Fuldaer Geſchichtsblätter 1912, Nr. 1/2. G. Richter, 
Der Benediktiner Iſidor Schleichert und die Dompfarrſchule 
zu Fulda. 


Sjahresber. des Thür. Sächſ. Ver. f. Erforſchg. d. vaterl. 
Altert. u. Erhltg. feiner Denim. Halle a ©. 92/93. Vereins- 
jahr 1911/2. Geo. Liebe, Preußiſche Soldatenbriefe aus dem 
Gebiet der Provinz Sachſen im 18 Ihdt. Brauſe, Die Grafen 
von Mansfeld u. ihre Münzen. Heydenreich, Aus d. Geſch. 
der deutſchen Familiennamen. Haecker, Der Familientypus pet 
Habsburger und feine vererbungsgeſchichtl. Bedeutung. 

Heſſenland. 26. Jhrg. 1912, Juli. Kartſch, Wilde Triebe 
am Stammbaume der heſſiſchen Landgrafen. II. Die Familie 
von Cornberg. 


Verſchiedenes. 


Vom 9. bis 12. September findet in Würzburg die Haupt⸗ 
verſammlung des Geſamtvereins des deutſchen Geſchichts⸗ 
und Altertumsvereins, in Verbindung mit dem 12. Deuts 
ſchen Urdivtag ſtatt. Vorträge werden u. a. gehalten über die 
Inventariſation der katholiſchen fränkiſchen Pfarrarchive, über 
den Wert der mainfränkiſchen Gemeindearchive, die deutſchen Rit- 
ter in Italien (mit Lichtbildern), über den Wert des Kgl. Staats- 
archivs in Wetzlar für die Genealogie und über viele andere ſehr 
intereſſante Gegenſtände. 


J. Freiherr von NReitenftein in Hameln hat ſoeben in der 
deutſchen Volkszeitung eine Artikelſerie über die aus Sachſen 
ſtammenden braunſchweigiſchen Offiziere Generalwachtmeiſter 
Johann Georg aus dem Winckel und Oberſt Andreas von 
Schönberg zur Zeit des 30 jährigen Krieges veröffentlicht. Diefer 
„Beitrag zur älteſten Geſchichte der Hannoverſchen Armee“ ents 
hält eine Fülle familiengeſchichtlichen Materials, das zum Teil 
den Conciones funebres der Göttinger Univerſitätsbibliothek 
entnommen iſt. Insbeſondere ſind bis jetzt (die Serie wird fort⸗ 
geſetzt) Beiträge zur Geſchichte der Familie aus dem Winckel, 
Vitzthum von Eckſtädt, von Knyphauſen und von Stammer in 
der deutſchen Volkszeitung veröffentlicht worden. 


Das Geſchlecht der Freiherren von Knigge beging am 
12. Juli 1912 die Feier ſeines 600 jährigen Beſitzes am Deiſter. 
Dazu waren faſt ſämtliche Angehörige des Geſchlechtes erſchienen. 
Außerdem wohnten der Feier die nächſten Anverwandten ſämt⸗ 
licher Linien bei. Auch eine Anzahl Ehrengäſte hatten fidh eine 
gefunden, u. a. als Vertreter der Regierung der Regierungs- 
prafident Graf von Berg, der eine Reihe von Ordensverleihungen 
bekannt gab, und als Vertreter des Landkreiſes Linden Lands 
rat Roßmann. Kammerherr und Herrenhausmitglied Auguſt 
Freiherr Knigge-Leveſte begrüßte die Erſchienenen. Freiherr 
Wilhelm Knigge-Grunau, M. d. R., hielt die Feſtrede. 

(Deutſche Volkszeitung.) 

Die Schriftleitung des Gothaiſchen Genealogiſchen Golden, 
buches der Adeligen Häuſer macht die Schriftleitung dieſes 
Blattes darauf aufmerkſam, daß ihr Standpunkt zu der Bereds 
tigung der ehemaligen Reidsritterfdaft, den Freiherrntitel 
zu führen, (vgl. familiengeſchichtliche Blätter Juli 1912) in 
Nr. 28 des deutſchen Adelsblattes 1912 zu finden iſt. 

In der Kirche der Kgl. Strafanſtalt zu Siegburg (Rhein⸗— 
land) — früher Benediktiner-Abtei, 1803 aufgehoben, dann Pros 
vinzialirrenanſtalt — ſtehen in den Außenwänden eingelaſſen, 
die Grabſteine folgender Perſönlichkeiten (meiſt Abte): Ber⸗ 
tram v. Loe, T 1588. Wilhelm v. Hochkirchen, T 1617. Max 
Franz Frhr. v. Baſſenheim, f 1695. Wilhelm v. Bock zu Pattern 
u. Warmberg, T 1658. Anna Elifabeth v. Breidbach zu Wofel- 
weis, T 1684. Emilia Rofine Baroneſſe v. Koppenſtein verw. 
Baron von Auwach, T 1692. Gottfried v. Schaumberg, F um 


Verantwortlich für die Redaktion: Ober-Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den 
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: 5. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch⸗ 


1780 (geſetzt von Abt Frhr. v. Seraing). Georg Chriſtophorus 
v. Hagen, f um 1762 (vermutlich geſetzt vom Abt von Schaum⸗ 
berg). Wilhelm von Hochkirchen, T am 1611. Columbines von 
Mandelslo, F 1649 (geſetzt von ihren Eltern Herm. Chrift. v. M. 
und Margr. Gertr. v. Monſter). Die Grabſteine tragen meift 
die 8 oder 16 Wappen mit Namensbändern der Ahnen, teilweiſe 
total verſtümmelt, teilweiſe ſehr gut erhalten. — Der Zutritt zu 
der Kirche iſt im allgemeinen nicht geftattet; nähere Auskunft ers 
teilen vielleicht die Geiſtlichen des Zuchthauſes. 

Berlin W. 50, Nachodſtraße 28. v. Gülich. 


v. Schaumberg: Grabſtein des Chriſtoph Wolf v. Schaum- 
berg, der am 16. 12. 1607 geſtorben iſt, befindet ſich in Effelder. 
Ein Grabſtein des am 10. Brachmond 1559 geftorbenen Hans 
v. Schaumberg findet man in Mupperg. In Rauenftein ſtehen 
die Grabſteine des Georg Sebaſtian (t 1638), des Georg Ditrich 
(t 21. 8. 1678) und der Catharine Sophie v. Schaumberg geb. 
v. Wallenfels ( A. 8. 1678). In Schalkau hat fih ein Grabe 
Hein des Kilgan Wilhelm v. Schaumberg (F 1623) erhalten. 


Hunnius: Eine Gedenktafel des Superintendenten Chr. 
Hunnius (F 1751) hängt in Kranichfeld. In Gotha ift ein Grab- 
Hein der Frau Heydenreich geb. Hunnius (1675). In Altenburg 
befinden ſich ein Grabſtein und ein Oelbild des 1642 verſtorbe⸗ 
nen Generalſuperintendenten Hunnius. [Näheres in Baue und 
Kunſtdenkmäler Thüringens XXVII, 16, 55, 63, 64, 67 und VII, 
148, VIII 54 und XXI, 21, 25]. 

Jena. Dr. Herbert Koch. 


Stammbuch des Kronenwirtes zu Heidenheim, Auguft 
Chriſtian Knab. Die Einträge ſtammen aus der Zeit zwiſchen 
1796—1819. Vorkommende Familien: Albrecht, Bauer, Baum, 
Baumann, Baeumer, Becher, Beck, Beger, Beyer, Boeheim, 
Bouquet, Bourry, Breitſchwerdt, Breunlin, Bürgle, Cellarius, 
Chur, Cottaventto, Cüſtenoeder, Dahlemann, Dieterlen, Doeder⸗ 
lein, Dunzinger, Enderlen, Engelhardt, Enslin, Ettlinger, Faber, 
Federlein, Fink, Fürſt, Gademann, Gaertner, Geriſcher, Gmelin, 
Goehrung, Göz, Gratianus, Grundler, Gutermann, Hartner, 
Heberle, Herweck, Hiemer, Holzheu, Hommel, Hörmann, Hößlinger, 
Joſt, Kautzner, Kaufmann, Keppler, Kienlin, Kirchner, Klemm, 
Klorer, Knab, Kolb, Kölle, Krafft, Lang, Lauer, Lieberman, 
Lillie, Lots, Luzzani, Maier, Matt, Mayer, Meebold, Mengs, 
Merk, Metzger, Mohr, Nabholz, Nagel, Niezer, Offterdinger, 
Oettinger, Otto, Pfizmajer, Plog, Rabus, Reichel, Reichmann, 
Roth, Riehl, Ruland, Rupprecht, Salzer, Sautter, Schedler, 
Scheffer, Schelling, Schleich, Schmetzer, Schreiber, Schubfraft, 
Schuler, Schumacher, Seipel, Solbrig, Spies, Steinweg, Stock, 
Stroebel, Tauenſtein, Ulmer, Volkhart, Waſſerott, Weis, Weiß⸗ 
mann, Weißgerber, Wett, Widemann, Wildeißen, Wolf, Wolff, 
Wurſter, Zipperlen. — Auskunft erteilt C. A. Knab, Leisnig, 
Am Eichberg 7. 


nſeratenteil: A. Schulz, Leipzig 
eipzig. 


Familiengeſchichtliche Blatter 


1 — u zur Förderung der ö es 


Gegründet von D. o. Daffel 
herausgegeben von der Daſſel⸗Stiftung bei der Jentral⸗ 
ſtelle für deutſche Perfonen- und Familiengeſchichte 


Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſchelnenden Jahrgangs einfdlichlid) des Titels, Inhaltsverzeichniſſes und Namen- Regiſters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für 
deutſche Perfonens und Famlliengeſchichte erhalten die einfache flusgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beftellungen 


wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen- und Familiengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsfiraße 2!!! richten. Die Beſtellung gilt 
22 Wals fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt.. 


X. Jahrg. 
Inhaltsverzeichnis: Geſchäftliche Mitteilung. 


September 1912 


Nummer 9 


— Eingänge. — Patenzettel. (Dr. E. Devrient). — Das markgräflich brandenburgiſche 


Hofgericht zu Kulmbach und Bayreuth. (Frhrr. v. Waldenfels) (Schluß). — Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein 
in Sachſen⸗ Altenburg 1594 — 1840 (von Thümmel), (Fortſ.). — Zur farbigen Kunſtbeilage (von Arnswaldt). — Die Vorfahren 


Robert Mayers (hierzu eine Kunſtbeilage: Ahnentafel) (von Rauch). — 


Zur Geſchichte der Familie von Berlichingen (Siebs). 


— Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Verſchiedenes. 


Geſchäftliche Mitteilung. 


Freiwillige Mitarbeiter für die Verzettelungsarbeiten der Zentralſtelle geſucht. 


Wer Neigung hat, ſeine 


Zeit in den Dienſt dieſer Sache zu ſtellen, wolle ſich mit der Kanzlei der Zentralſtelle Leipzig, Univerſitätsſtraße 2 


in Verbindung ſetzen. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 


Familienanzeigen der „Deutfchen Zeitung“, 
— von Herrn Dr. Fieker in Elbing. 

Familiengeſchichtliche Blätter der Familie Scriba, 1912, 2 
— von der Familie. 

6 Erſatzſeiten für „Harms, Familie Harms zum Spreckel“ 
— von Herrn Bezirksarzt Dr. Harms, Annaberg. 

Kekule von Stradonitz, „Semi⸗Gotha“ (Die Grenzboten), 
1912. Nr. 29, 31 und 32 — vom Verfaſſer, Herrn Kammerherrn 
= EDEN Kekule von Stradonitz, Groß⸗Lichterfelde bei 

erlin. 

Herm. Gutbier, Beiträge zur Häuſerchronik der Stadt 
Langenſalza, Heft 2 und 3 — vom Verfaſſer, Herrn Archivar 
H. Gutbier, Langenſalza. 

Dr. E. Brinkmann, Die Reichsſtadt Mühlhauſen und der 
30 jährige Krieg 1618—1630 — vom Herrn Verfaſſer. 

Zeitungsausſchnitte aus den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen — 
von Herrn W. Wachtsmuth, Riga. 

Verzeichnis der in der Zeit v. 1. Februar — 31. Juli 1912 


April-Juli 1912 


im Regierungsbezirk Poſen genehmigten Aenderungen polniſcher 
Familiennamen — von der Regierung in Poſen. 

Libri citationum et sententiarum (seu Knihy bis puhonné 
a nálezové), Brünn, 10 Bände — vom Mähriſchen Landes 
ausſchuß in Brünn. 

Perſonalſtand der Ludwig⸗Maximilians-Univerſität Win 
chen, 1911, 1912; Bahlmann, 2 Volmarſteiner Edeldamen (Münſte⸗ 
riſcher Anzeiger 1912, 584); Bevölkerung des Amtes Horſtmar 
im 17. Jahrh., von Dr. Symann (Münſteriſcher Anzeiger 1912, 
581), — von Herrn Klocke, Münſter i. W. 

Exlibris — von Herrn Alex. Ruppel, Neuſtadt a. d. Haardt. 

Juſtizrat Dr. A. Dietz, Beſtimmungen und Geſchichte des 
Altgeld⸗Roſor'ſchen Familien⸗Stipendiums v. 1676 — vom Vere 
faſſer, Herrn Juſtizrat Dr. A. Dietz, Frankfurt a. M. 

Namenlyſt van bekende Erfgenamen in de Nalatenſchap van 
Johannes Zende [Nachfahrentafel; Haarlem 1909], Druck mit 
lithographierter Tafel — von Herrn Dr. Devrient, Leipzig. 

Stammbaum Falk aus Bingen (Vervielfältigung) — vom 
Anfertiger Herrn Dr. Johann Falk in Frankfurt a. M. 

Photographie eines v. Schönbergſchen Altars aus der 1906 
abgebrochenen alten Kirche zu Hainichen, jetzt in Freiberg i. S. 
aufgeſtellt — von Herrn Kammerherrn Freiherrn von GHn- 
berg auf Thammenhain. 


Patenzettel. 


Von Dr. E. 


Mm hat in dieſen Blättern (IX. 175) W. C. von 
Arnswaldt auf die Totenzettel aufmerkſam gemacht, 
welche früher allgemein gebräuchlich waren, jetzt aber 
nur noch in katholiſchen Gegenden den Teilnehmern an 
Leichenbegängniſſen überreicht werden. Die Zentralſtelle 
für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte beſitzt auch 
mehrere ſolcher Zettel und iſt für weitre Gaben der Art 
dankbar. Als Gegenftüd dazu fei erwähnt, daß auch bei 


Devrient. 

Taufen ähnliche Zettel vorkamen, nur ſind dabei die 
Gäſte die Geber, und die Zettel ſind nicht für den 
einzelnen Fall gedruckt, ſondern ausgefüllte Formulare. 
Der geladene Pate überreicht den Eltern des Täuflings 
ein Blatt mit frommen Bildern und Sprüchen, welches 
dann als Andenken aufbewahrt wird. Ein ſolcher Paten⸗ 
zettel von 1839 aus der Merſeburger Gegend liegt mir 
vor. Er zeigt folgenden Vordruck: „Das Kind iſt ge⸗ 


boren den um... . Uhr, es wurde getauft 
in . ... Das Kind erhielt bey der Taufe die Namen: 
re und ift das ... Je Kind aus Der... ten 
Ehe ſeines Vaters“, dann unter einem gereimten Spruch 
Raum für Datum und Unterfdrift des Paten, darunter 
drei Bibelſprüche. Die Rückſeite ift mit höchſt einfachen 
bemalten Holzſchnitten verziert, welche fo angelegt find, 


daß das Blatt zuſammengefaltet vorn ein größeres und 
hinten 4 dreieckige kleine Bilder zeigt. Der familien- 
geſchichtliche Wert dieſer Patenzettel iſt natürlich geringer 
als der jener Totenzettel. Sie verdienen aber doch aufs 
gehoben zu werden, und die Zentralſtelle bittet, ihr auch 
ſolche Zettel zu überweiſen, wo kein Intereſſe des Fn- 
habers mehr vorliegt. 


Das Markgräflich Brandenburg'ſche Hofgericht zu Kulmbach 
und Bayreuth. 


(Schluß). 

Kam ein Vergleich in Güte nicht zuſtande, ſo mußte 
das Urteil geſprochen werden. Der Hofrichter ſelbſt 
gab zum Urteil keine Stimme ab, dagegen waren die 
Urteiler, welche als Fürſprecher verwendet geweſen waren, 
ſtimmberechtigt. Die Formel, mit welcher das Urteil 
eingeleitet wurde, lautete: „das Gericht ſatzt das zurecht“. 

Da es ſich bei den Hofgerichtsprozeſſen meiſt um 
vermögensrechtliche Angelegenheiten handelte, ſo beſtand 
die Vollſtreckung des Urteils entweder in der „Im— 
miſſion“ d. h. der Einſetzung in den Genuß eines 
Gutes oder beſtimmter Teile desſelben oder in der 
„Leiſtung“ auch „Einlager“ genannt. Letztere war 
bei Geldſchulden ſehr gewöhnlich und beſtand darin, 
daß der Schuldner oder fein im Schuldbriefe dazu ers 
bötiger Bürge in ein beſtimmtes Wirtshaus mit einem 
oder mehreren Knechten und Pferden einreiten und 
dort bleiben mußte, bis die Schuld bezahlt war. Die 
Zeche des Wirtes wurde durch Verkauf der Pferde be— 
reinigt. Die gerichtliche Veräußerung eines Gutes kam 
ſelten in Betracht, wohl wegen der Schwierigkeit, bares 
Geld zu erhalten. 

Die „Reformationen“ des Markgrafen Albrecht 
Achilles enthielten die Beſtimmung, daß vom Hofgericht 
zu Kulmbach an das zu Ansbach (auch Saalgericht 
genannt) appelliert werden konnte. Dies gründete ſich 
wohl auf die Vorausſetzung, daß der Markgraf, welcher 
mehr in Ansbach als auf der Plaſſenburg reſidierte, 
bei dieſen Berufungsfällen perſönlich als Richter walte. 
Als aber Markgraf Albrecht der jüngere (Alcibiades) 
eine Teilung der beiden Fürſtentümer durchgeſetzt hatte, 
fiel die Berufung an das Ansbacher Hofgericht weg 
und wurde deshalb im Jahre 1543 die Errichtung eines 
Oberhofgerichtes zu Kulmbach als Appellationsinſtanz 
verfügt. Vorſitzender dieſes Oberhofgerichtes ſollte der 
Markgraf ſelbſt oder bei feiner Verhinderung einer 
feiner beſonderen Räte fein. Die Urteiler am Oberhof— 
gericht durften nicht zugleich am Hofgericht verwendet 
werden. 

Die Berufungsordnung war jetzt folgende: Von 
den niedern Gerichten an das Hofgericht, wenn die 
Streitſache einen Wert von (mindeſtens) 10 fl, vom 
Hofgericht ans Oberhofgericht, wenn ſie einen Wert von 
50 fl und vom Oberhofgericht ans Reichskammergericht, 
wenn ſie einen Wert von 400 fl hatte. Aber Sachen, 
die in 3. Inſtanz an das Oberhofgericht gekommen 
waren, durfte nicht weiter appelliert werden. Als (wohl 
in der Witte des 17. Jahrhunderts) das Oberhofgericht 
wieder aufgehoben war, wurde das Landgericht des 


Von Generalmajor z. D. W. Frhr. von Waldenfels in Bayreuth. 


Burggrafentums Nürnberg Berufungsinſtanz für das 
Hofgericht. Markgraf Albrecht Achilles hatte die Be— 
ſtimmung getroffen, daß ein Appellant ſchwören mußte, 
daß er nur um „redlicher Beſchwerde und nit um Ver— 
längerung willen“ oder „feinem Widerteil zu Geverde“ 
die Berufung ergreife. 

Außer den Prozeſſen erſter und zweiter Inſtanz 
wurden noch die ſogenannten „Inzichtprozeſſe“ vor 
dem Hofgericht verhandelt. Der Inzichter klagte, daß 
man ihn unſchuldigerweiſe eines Verbrechens — Mord, 
Brandſtiftung, Diebſtahl u. dgl. — zeihe; er ſtellte die 
Bitte, für ſchuldlos erkannt zu werden, und war bereit, 
fich gegen diejenigen zu verantworten, die ihn für ſchuldig 
hielten. Ähnliches haben wir heutzutage nur bei Ehrens 
gerichten. Wer einen Inzichtprozeß gegen ſich anhängig 
machte, mußte noch auf freiem Fuße ſein; ſobald eine 
peinliche Unterſuchung gegen ihn eingeleitet wurde, vers 
lor er das Recht als Inzichter zu gelten. 

Da beim Inzichtprozeß ein Ankläger nicht vorhanden 
war, ſo wurde die Vorladung 3 Sonntage hintereinander 
von der Kanzel der einſchlägigen Kirche aus durch eine 
Gerichtsperſon verkündigt. Wer gegen den Inzichter 
auftrat, hieß „Einredner“. Zum Erſcheinen vor Ges 
richt erhielt der Inzichter freies Geleite, welches aber 
aufgehoben wurde, ſobald er der beſchuldigten Tat Ober, 
führt werden konnte. Die Form, unter welcher der 
Inzichter durch feinen Fürſprech feine Verteidigung bes 
ginnen ließ, lautete: „Ich ſtehe hier ungefangen und 
ungebunden vor freiem Hofgericht auf fränkiſchem Erd» 
reich“. War kein Einredner erſchienen oder konnte 
dieſer die Urteiler nicht von der Schuld überzeugen, ſo 
mußte der Beklagte den Reinigungseid ſchwören. Wurde 
der Inzichter nach abgelegtem Eid , des Gerichts ledig“ 
geſprochen, ſo erhielt er einen Gerichtsbrief als Urkunde 
zugeſtellt. 

Die vorſtehend ſkizzierten Grundſätze ſind auch bei 
anderen Gerichten der damaligen Zeit mit entſprechenden 
Abänderungen zur Anwendung gebracht worden und 
können alſo für die letzten Zeiten des Wittelalters als 
typiſch gelten. Vom Anfang des 16. Jahrhunderts ab 
jedoch begannen ſich Einwirkungen bemerkbar zu machen, 
unter denen das Hofgericht auf dem Gebirge allmählich 
eine andere Geſtalt annehmen mußte. 

Vor allem war es der Einfluß des römiſchen 
Rechtes, welches mit dem Reichskammergericht feinen 
Einzug in Deutſchland gehalten hatte und die Einfachheit 
der bisherigen deutſchen Grundſätze verdrängte. An 
Stelle des mündlichen Verfahrens traten langatmige, 


mit lateiniſchen Sätzen gefpidte Anklage⸗ und Ver⸗ 
teidigungsſchriften, an Stelle der fidh auf ihren gefunden 
Menſchenverſtand ſtützenden Urteiler gelehrte Räte und 
als Anwälte fungierten Advokaten und Prokuratoren, 
welche es verſtanden, die Prozeſſe durch Spitzfindigkeiten 
ins Endloſe zu ziehen. 

Anfangs ſträubte ſich das Hofgericht mit ſeinen 
bewährten Einrichtungen gegen ſolche Neuerungen, jedoch 
ſchon 1507 wurden die Klagen ſchriftlich übergeben und 
zunächſt ein rechtskundiger Magiſter unter die Urteiler 
aufgenommen. Bald verſchwindet dieſer aber wieder 
und die nächſten 40 Jahre finden wir wieder nur adelige 
Urteiler beim Hofgericht. Erſt vom Jahre 1550 ab 
wird es Regel, daß als Assessores (ſtatt bisher „Urs 
teiler“) neben ungefähr 6 adeligen Räten 2 Doktoren 
der Rechte Platz nehmen; der Hofgerichtsordnung gemäß 
ſollten es 4 fein, aber es wird damals wohl an Juriſten 
gefehlt haben. 

Die neue Prozeßordnung brachte es mit ſich, daß 
die bisher übliche Zeit nicht mehr ausreichte und ſo 
wurden von 1550 ab alle 14 Tage ſogen. „Hofgerichts⸗ 
termine“ oder judicia abgehalten, wo durch den Gof- 
richter mit einem Beiſitzer geringfügigere Sachen erledigt 
werden konnten. Die wie bisher 4 mal im Jahre abs 
zuhaltenden Gerichtstage wurden „Große Hofgerichte“ 
genannt. 

Eine weitere Neuerung rüttelte an den alten Bau 
des Hofgerichtes. Der fränkiſche Adel hatte als zu des 
Reichs gefreiter Ritterſchaft gehörig das kaiſerliche 
Privilegium erhalten, ſeine Prozeſſe ſchon in erſter 
Inſtanz vor das Reichskammergericht bringen zu dürfen. 
Obgleich dies nun meiſt umſtändlich, koſtſpielig und 
ſchleppend war, wollten doch die oberſränkiſchen Adeligen 
nicht als fürſtliche Landſaſſen gelten und brachten deshalb 
ihre Klagen lieber in Worms oder Speyer als in Rulm- 
bach oder Bayreuth an, oder ſie appellierten, wenn ſie beim 
Hofgericht angeklagt waren, an das Reichskammergericht. 

Auch die religiöfen Umwandlungen, welche bezüglich 
der Klöſter und der Geiſtlichkeit neue und zunächſt un⸗ 
ſichere Verhältniſſe geſchaffen hatten, trugen dazu bei, 
den Charakter des Hofgerichts zu verändern. 

Aus dem reichen perſonellen Inhalt der auf uns 
gekommenen Hofgerichts⸗Akten möchte hier nur ein Ver⸗ 
zeichnis der bekannt gewordenen Hofrichter auf dem 
Gebirge angefügt werden, und zwar find die mit ver⸗ 
ſehenen den Hofgerichts büchern ſelbſt entnommen, während 
die übrigen hauptſächlich aus einer Zuſammenſtellung 
ſtammen, die vor etwa 120 Jahren der Bayreuther 
Hiſtoriker Dr. Layritz gemacht hat. 

1422—26 Caspar von Waldenfels. — 1426—33 
Hartung von Egloffſtein Ritter. — 1433 Eberhard 
Förtſch von Turnau. — 1443—63 Martin Förtſch von 
Turnau. — 1463 Sebaſtian von Seckendorff. — 1466—74 
Heinrich von Aufſeß Ritter. — 1476 Dietz von der 
* Tann. — 1475 (auch 1478) Karl von Guttenberg. — 
1476—82 Hans von Redwitz Ritter. — 1483 Sebaſtian 
von Seckendorff Nolt gen. — 1490—91 Sigmund Herr 
zu Schwarzenberg. — 1492 Sebaſtian von Wallenrod 


Ritter. — 1492—93 Eberhard * Förtſch von Turnau. — 
1493 Hans von Aufſeß. — 1493—99 Cunz von * 
Wirsberg. — 1507—10 Ulrich von * Zedwitz Ritter. — 
1510 Hans von Reitzenſtein zum Schwarzenftein. — 


1510 Sebaſtian von Waldenfels Ritter. — 1511—12 


Ludwig von Eyb. — 1513—20 Conrad * Bok von 
Flachslanden. — 1521 Karl von * Heßberg. — 1522—26 
Hans von * Lained. — 1527—29 Herr Dr. Chriſtoph 
von Beulwitz. — 1530—31 Friedrich von Lidwach. — 
1533—37 Wolf Chriſtoph von Wieſenthau. — 1538—43 
Wolf von Schaumberg. — 1544—48 Wolf von 
Truppach. — 1548 Conrad von Hanſtein. — 1549—52 
Wolf Adolf von Waldenfels. — 1551 RNochius 
Don Streitberg. — 1557—62 Wolf von Schaumberg. 
— 1563 Ernſt von Kotzau. — 1563—66 Hans Friedrich 
bon * Kindsberg. — 1566—68 Konrad Graf von Caſtell. 
— 1572—76 Georg Graf von Caſtell. — 1578 Beringer 
von Kotzau. — 1589 Ludwig von Wurmb. — 1604 
Friedr. Hilderich von Varell (?). — 1612 Gerhard Gig: 
mund von Löſchwitz. — 1615 Friedr. Thomas Senft zu 
Pilſach. — 1617 Urban Caspar von Feilitzſch. — 1655 
Chriſtoph Heinrich. don Müffling gen. Weiß. — 1656 
Karl Freiherr von Stein auf Nord⸗ und Oſtheim. — 
1676 Albrecht Friedr. von Hünide. — 1686 Hanns Paul 
von Wolzogen. — 1720 Chriſtian Hieron. von Stutter- 
heim. — 1731 Joh. Heinrich von Dobeneck. — 1756 
Ulrich Heinr. von Lauterbach. — 1764 Carl Chriſtian 
von Lindenfels. — 1769 Alexander Sigm. von Lynker. 
1771 Carl Friedr. Chriſtoph von der Kettenburg. — 
1783 Peter Auguſt von der Kettenburg. 

Während die erſten Hofgerichtsbücher deutlich, ge: 
ordnet und vollſtändig find, werden die ſpäteren immer 
lückenhafter und ungeordneter. Es war eben mit der 
Zeit unmöglich geworden, den Inhalt der ſich in die 
Länge ziehenden Prozeſſe in Bücher einzuſchreiben. Die 
loſen Akten mögen dann in den Stürmen der Zeiten 
untergegangen ſein. Dieſes Schickſal ſcheinen alle Auf⸗ 
ſchreibungen des Ansbacher Hofgerichts erlitten zu haben. 
Dagegen verwahrt das K. Kreisarchiv zu Nürnberg über 
das Kaiſerl. Landgericht des Burggrafentums Nürnberg 
noch „Klagebücher“ von 1394—1553, Handſchriften 
von 1407 — 1756 und „Urteilsbücher“ von 1412 bis 
1796, wobei jedoch jede der 3 Serien Lücken auf⸗ 
weiſt. 

Wieviele neue „Ordnungen“ das Brandenburgiſche 
Hofgericht auf dem Gebirge nun auch erlebt haben mag 
und wie wenige von den geſchilderten mittelalterlichen 
Gebräuchen ihm noch geblieben ſein mochten, ſein Name 
überdauerte ſogar noch das Fürſtentum ſelbſt. Denn 
als Markgraf Alexander 1791 ſeine fränkiſchen Fürſten⸗ 
tümer an die Krone Preußen abtrat, wurde ſowohl in 
Bayreuth das Hofgericht als auch in Ansbach das 
Kaiſerliche Landgericht des Burggrafentums Nürnberg 
von der preußiſchen Regierung übernommen. Erſt 1795 
dehnte der Miniſter von Hardenberg die preußiſche 
Juſtizverfaſſung auch auf die ehemaligen fränkiſchen 
Fürſtentümer aus und nunmehr mußten auch die alters⸗ 
grauen Bezeichnungen der neuen Zeit zum Opfer fallen. 


140 


Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein 


(Fortſetzung) 


in Sachſen⸗Altenburg 1594—1840. 


Von Regierungsrat von Thümmel in Pirna. 
Abkürzungen: N = Nobdenik; P = Pofterftein; V= Vollmers hain; P = Pate; ux. Ehefrau oder vermählt; inf. od. fil. Kindler); 
T- Tochter; sep. = begraben; get. = getauft. 


von Erffa, Friedrich Conrath, Stieffohn des Pflug 6 
(ſ. dort), Pate 18. Juni 1676 (P). 

von Flemming, Reichsgraf, 1. Jacob Heinrich, kgl. 
poln. u. churſächſ. Stallmeiſter des Großherzogtums 
Litthauen, Cabinetsminiſter, wirkl. Geh. Rat, Präſi— 
dent des Geh. Kriegsrats, Generalfeldmarſchall, F zu 
Wien 30. Apr. 1728. 

Seine Witwe heiratete 1730 den litthauiſchen 
Regimentarius Wißniowiecki. 

2. Johann Heinrich Joſeph Georg auf Poſterſtein, 
Vollmershain, Großen, Jven und ä geb. 
9. März 1752, f 7. Juni 1830. 

ux. 1. Chriſtiana Maria Charlotte von Harden 
berg, 7 zu Bayreuth 1814. 

2. Johanna Chriſtine Luiſe Gräfin Hohenthal. 

fil. Carol Ludwig Adam Friedrich, Kgl. preuß. 
Chefpraf. zu Arensberg. 

von Freywald, Heinrich Donatus auf Schwanditz. 
ux. Veronica Juſtina .... Pate 26. Dec. 1687 (P). 
von Frieſen, Carol, fürftl. ſächſ. Amtmann zu Ronnes 
burg, P. 10. Apr. 1644 (P). 

Carol „vf die Veterau“, Pate 1. Mai 1647 (P). 

von der Gabelentz, 1. Wolff Albrecht. 

inf. Sophia Eleonore „hinterlaſſene T.“, P. 9. Juli 
1673 (P). 

2. Maria Eliſabeth, Pate als Witwe 23. Oct. 
1674 (N). 

ux. Hans Heinrich Stangen auf Oberlödla. 

3. Friedrich Sebaſtian auf Poſchwitz, P. 22. Mai 
1689 (N). 

von Gottfarth, Charlotte Maria Dorothea Sophia 
auf Sultza, P. 20. Oct. 1746 (N). 

pon Grefendorff, Barbara, damals auf d. Schloß P., 
Pate 25. März 1606 (P). 

von Heldreich, Carl, Obriſt Wachtmeiſter bei Ihrer 
Churprintzl. Durchlaucht zu Sachſen Leibregt. zu Pferd. 

ux. Martha Gertrudis von Romer a. d. H. Neus 

mark, P. 16. Dec. 1672 (P). ſ. a. Pflug 7. 

fil. Martha Magdalena, Pate 22. Jan. 1684 (P). 

ux. zu P. 7. Febr. 1687 Rudolph Heinrich von 
Lüttichau auf Falkenau, geweſen. fürſtl. Lüneburg. 
Hauptmann. Pate 31. Juli 1689 (P). 

von Hühnefeld, Friedrich Ludwig kauft Vöbdenitz 
11. Oct. 1697 von Heinrich Bernhard von Schaurott, 
belehnt 11. Dec.; Verkauf ſ. v. d. Aſſeburg 1 ux. 

fil. Maria Wilhelmine, Nottaufe 26. Apr. 1699 (N). 

von Kirchbach, Hans Haubold, gothasaltenb. Obrift- 
Wachtmeiſter der Infanterie und Marſchcommiſſarius. 
ux. . . . . von Warſchall, Pate 20. Dec. 1736 (N). 
von Kommerſtädt, Hedwig, des auf Untſchen Haus- 
ehre, P. 22. Juli 1656 (N). 
von Körbitz, Caſpar Cuno Rudolph von Kürbitz, fürſtl. 
ſächſ. Hof- und Jagdjunker, F im Gaſthof zu P. 
Palmarum 1708 um 12, sep. in der Kirche zu Heuke— 


walde; Leichenpredigt unterblieben, da Alter und 
curriculum vitae unbekannt. 

von Landskron, Erneſtine, Pate .. Dec. 1761 (N), 
Erneſtine Charlotte, P. 17. Jan. 1764 (N). 

von Loeben, Freiherr Friedrich Wilhelm auf Sommeritz, 
Königl. Preuß. Obriſt⸗Wachtmeiſter und deſignierter 
Commandeur des Sjohanniter-Ordeng, Pate 13. März 
1742 (N). 

von Lohma, 1. Hans Ernſt auf Mulsdorff, Beſitzer, 
Gerichts- und Pachtinhaber des Hauſes P., Pate 
29. Juli 1625 (N)., 13. Jan. 1633 (P). 

ux. Maria Catharina . . .. Pate 13. Jan. 1633 (P). 

fil. a. Margaretha Catharina. 

ux. zu P. 31. Juli 1633 Wolf Carol von Zechau 
auf Zechau. 

b. Maria Eliſabeth, get. zu P. 24. Febr. 1627, 
Paten: Pflug 5, 4 ux vertreten durch Zehmen 2a, 
Zehmen 2a ux, Winckwitz ux, Zehmen 2b, 2b ux, 
Beulwitz — iſt ſelbſt Pate 10. Oct. 1628 (P). 

c. Agniſa Catharina, get. zu P. 16. Febr. 1629. 
Paten: Zehmen 2 ux, Winckwitz, Schönberg 2 ux, 
Ende 3, 4, 5, Lohma 3. 

2. Waria Sybilla, Pate 22. Juni 1631 (P). 

3. Hans Heinrich auf Liebsdorff, P. 16. Febr. 
1629 (P). 

von Löſer, Hans zu Salitz und Nückersdorff, Churſächſ. 
Erbmarſchall und Oberſteuereinnehmer, P. 22. Mai 
1689 (N). 
ux. Urfula Eliſabetha von Miltitz, Pate eod. die. 
inf. Tham, Pate 1. Apr. 1697 (P). 
von Lüſchwitz, 1. Catharina Elifabeth, das zu Stolzen⸗ 
berg älteſte Tochter, Pate 7. Juli 1697 (P). 

2. Bernhard (Gerhard?) Dietrich auf Stübnitz, 

Pate 26. Dec. 1687 (P). 
von Metzſch, 1. Hans Dietrich auf Reichenbach und 
Frieſen. 

fil. f. Zehmen 3. 

2. Catharina a. d. H. Frieſen ux. Pflug 5. 

3. Juſtine, Schweſter der 2, Pate 1. Jan. (P), 
12. März (N), 18. Dec. 1644 (P). ux. Ende 6. 

4. Oberſt Wachtmeiſter zu Großaupe. 
fil. Agniſe, Pate 1. Mai 1647 (P). 

5. Herr auf Reichenbach P. 25. Jan. 1684 (P). 

6. Frau auf Sommeritz, P. 21. Mai 1691 (N). 

von Miltitz, 1. Heinrich Bernhard auf Burkersdorf, 
Schönbach uſw., kurſächſ. Geh. Rat und Kanzler, Pate 
9. Apr. 1683 (N). 

2. Centorius auf Ober- u. Nieder-Au, Pate Michael. 
1687 (N). 

3. Urſula Suſanna von Leiptzin auf Zweda, geb. 
Miltigin, Pate 22. Mai 1689 (N). 

von Winckwitz, Weldior auf Lohma, Pate 16. Febr. 
1629 (P). 

ux. Urſula geb. Dißkin, P. 18. Oct. 1616 (N), 

24. Feb. 1627 (P). 


n . — —2— —— EEE | 


fil. Magdalena, Pate 5. Dec. 1622 (N). 

von Nauendorff, Hans Ludwig auf Nauendorff, 
Hauptmann, Pate 22. Mai 1689, 21. Mai 1691 (N). 
ſ. a. von Bernſtein 1 und 2. 

(von) Bfluaq(f), 1. Tham, Ritter auf P. und Vollmers⸗ 
hayn, erwähnt 1. Apr. 1594, f „am heiligen Chrifttag, 
do man anfieng zu zehlen 1597“, sep. 4. Jan. zu P. 

ux. Maria 

2. Alexander, Brudersſohn des 1, Erbherr auf P. 
und Vollmershayn, erwähnt 1599, F zu Joachims⸗ 
thal 22. Juli 1600, da er krank aus dem warmen 
Bad zurückkehrte, sep. in d. Kirche zu P. am 30. 

ux. zu P. 1. Mai 1598 Maria, Tham Pflugs 
Witwe. 

3. Bernhard, Rittmeifter in Ungaria, t zu Wien 
9. Dec. 1605, sep. zu P. 17. Jan. 1606. 

4. George der Elter auf P. u. V., fürſtl. ſächſ. 
Kammerrat zu Altenburg, Pate 13. Febr. 1612 (P). 

ux. Agnes Reifin, Reyſin (Reuſſen d), Pate 8. Juli 
1604, 2. Juni 1612 (P), als „Wittib, Hofmeiſterin zu 
Altenburg“ 24. Febr. 1627 (P). 

inf. Bernhard „älteſter Sohn“, P. 23. Jan. 1613, 
25. Aug. 1616 (P). 

5. Alexander auf P. (2. Sohn des Nr. 4), Pate 
25. Oct. 1626, 24. Febr. 1627, 22. März 1635 (P), 
22. Sept. 1640 (N), 4. Juni 1643 (P). 

ux. Catharina Metzſchin a. d. H. Frieſen, Pate 
8. Nov. 1638 (N), 18. Dec. 1644, 1. Mai 1647, 8. Apr. 
1649 (P). 

inf. 6—10. 

6. Bernhard, älteſter Sohn, Pate 23. Oct. 1647, 
1. Apr. 1648, 9. Juli 1650 (P), „der älter Bruder 
auf P.“ 27. Febr. 1661 (P), vertreten, „da er ſeiner 
Studien halber nach Jena verreiſte“, auf Heukewalde, 
Hofmarſchall zu Zeitz, Geh. Rat, Ritter des löblichen 
Ordens St. Johannis 27. Febr. 1690 (N). 

ux. 1... . verw. von Erffa, t zu Jena, sep. zu 
P. 12. Juli 1685. 

2. zu P. in der 1. Woche des Jahres 1686 Johanna 
Dorothea geb. Römerin, verw. von Poleng, Pate 
15. Apr. 1686 (P). 

inf. a. Georg, „jüngſter Sohn“, P. 21. Dec. 1688 (P). 

b. Magdalena Eliſabeth, P. 31. Juli 1689 (P). 

7. Georg Dietrich, „mittlere Sohn“, Pate 28. Juni 
1653, 22. Nov. 1654, 18. Juli 1665 (P), fürſtl. ſächſ. 
Hofrat 9. Juli 1673 (P), auf P. u. Vollmershain, Hof⸗ 
und Conſiſtorialrat zu Altenburg, Aſſeſſor des fürſtl. 
geſamten Hofgerichts zu Jena, Magnificenz, 24. Oct. 
1674 (N), 9. Apr. 1675 (P). 18. Aug. 1685 (N). F zu 
Altenburg 5. Jan. 1705 früh 10 als fürſtl. ſächſ. Geh. 
Rat zu Gotha und Altenburg, des Fürſtentums Alten- 
burg Cantzler, Vicedirektor des fürſtl. geſamten Hof- 
gerichts zu Jena, Excellenz, sep. in der Sakriſtei zu 
P. 10. Jan., alt 65 Jahr. 

ux. 1. Maria Eliſabeth von Thumbshirn, Pate 
12. März 1671 (P). F zu Altenburg 23. Febr. 1677 
früh 3, sep. zu P. 11. März 30 annos 10 menſes; 
inf. a- d. 

2. 15. Dom. p. Trin. 1677 zu Neumark Wartha 
Gertrudis Römerin, verw. v. Heldreich, Pate als 
Braut 19. Sept. 1677 (P), als Frau 18. Oct. 1677 (P), 


141 


21. Apr. 1680 (N), 17. San. 1683 (P) sep. zu P. 
26. Aug. 1710, alt 56 J. 2 W. 2 Tg.; inf. e—m. 

inf. 1. Ehe a. Maria Eliſabeth „älteſte T.“, P. 
20. Oct. 1676 (P). + zu Altenburg 20. Sept. 1686, 
sep. zu P. 24. 

b. Johanna Catharina als „ältefte T.“ 

ux zu P. 7 p. Trin. 1691 Samuel Gottlieb von 
Göchhauſen auf Buttelſtädt. 

c. Dorothea Felicitas „d. andre T.“ 

ux. zu P. 8. Mai 1693 Chriſtian Ludwig von Steg, 
ling auf Kaſekirchen, kurſächſ. Lieutenant. 

d. Magdalena Sophia „jüngſte T.“ 7 zu P. 11. Sept. 
1676, sep. 21. alt 9 Monate. 

2. Ehe e. Georg Carl „älteſter Sohn“, geb. u. get. 
zu P. 23. Juli 1678. P. 12. Juli 1583, 26. Oct. 1689, 
7. Aug. 1693 (P), fürſtl. ſächſ. Gof- und Juſtizienrat 
zu Altenburg, auf P. und V. 

ux. zu P. Montag nach Quafimodogen. 1703 Jo- 
hanna Henriette von Bünau aus Lichtewalde. 

inf. a Georg Heinrich sep. zu P. 8. Nov. 1705, alt 
34 W. 

p. Carolina Sophia, „einzige T.“, t zu Altenburg, 
sep. zu P. 1. Juli 1708, alt 7/4 Jahr. 

y. Georg Innocentius, f zu Altenburg 2. Jan. 1709 
früh 2, sep. zu P. 5.; alt 1 Jahr 2 Mon. weniger 
2 Tage. 

ô. Friederica Sophia, F zu Altenburg 29. Mai 
1717, sep. zu P. 30.; alt 1 Jahr und etliche Wochen. 
e. Carl Adam Gottlob, Pate 25. Okt. 1720 (P). 

f. Bernhard, der andre Sohn, geb. zu P. 23. Juli 
1680, get. 24. Paten: Herzog Friedrich zu Altenburg, 
Graf von Rudolſtadt (die andren fehlen). Pate 
12. Auguſt 1690 (P). F zu P. 5. Apr. 1695, sep. 9, 
alt 14 Jahr 

g. Damianus, geb. zu p. 20. Juni 1682, get. 22., 
Paten fehlen; + als jüngſter zu P. 25. Aug. 1687 
abends 8, sep. 28, alt 5 Jahr, 9 Woch., 3 Tg. 

h. Caeſar, geb. zu P. 22. Jan. 1684, get. 25., Paten: 
Metzſch 5, H. v. Schulenburg auf Vollmershain, Fr. 
v. Römer aus Neumark, v. Thumbshirn 1b t zu P. 
25. Juni 1684 zwiſch. 2 und 3 früh, sep. 27. in der 
Kirche. 

i. Sophia Gertrude, geb. zu P. 15. Apr. 1686 früh 4, 
get. 16., Pat.: Chriſtian Hr3g. zu Eiſenbergk, Anna 
Sophia altefte T. Herzg. Friedrichs v. Altenburg, 
Pflug 6 ux. 2, Schanodt 1 ux., Hausmarſchall v. 
Hahnſtein aus Gotha. Pate 21. Dec. 1688 (P), 
25. Febr. 1690 (N), 22. Aug. 1699 (P). 

ux. zu P. 11. Sept. 1703 Innocentius Pflug (Nr. 11). 

k. Martha Elifabeth, mittlere T., geb. zu P. 28. Aug. 
1689 früh 2, get. 31. Paten: Joh. Georg Baron 
Meusbach auf Frieſnitz, v. Lüttichau, Pflug 6b, 
Zehmen 3b ux., Fr. Kanzler v. Pölnitz zu Dresden, 
Frau Geh. Rat von Erffa, General-Adjud. v. Nenntzh 
(7) auf Blankenhain. Pate 1. Apr. 1697 (P). 

ux. zu P. am 3. Pfingſtfeiertag 1704 Joachim Heins 
rich von Beuſt auf Langenorla. 

1. Chriftiana Ugnefa „jüngſte T.“, geb. zu P. 30. Sep. 
1690 früh 7, get. 1. Oct., Paten fehlen. Pate 26. Aug. 
1705 (N). ux. zu Gainitz Montag u. Eſtomihi 1706 
Heinrich von Schönfeld auf Groß- und Klein⸗Koch⸗ 


berg, Meckfeld, Brudersdorf und Spahl, ſächſ. weimar. 
Kammerjunker. 

m. Henriette Sophie, F zu Altenburg, sep. zu P. 
21. Mai 1711. 

8. Sophia Agniſa, get. zu P. 9. Febr. 1643; Paten 
fehlen. + zu P. 12. Juni 1644, sep. 21. in der Kirche, 
alt 1 J. 22 W. NB. Leichenpredigt iſt gedruckt worden. 

9. Alexander, get. zu P. 10. Apr. 1644; Paten v. 
Frieſen, v. Zehmen 3, die edle .. Juliane Elifabeth 
Vippachin aus Altenburg. 

10. Catharina Eliſabeth geb. zu P. 7. Apr. 1646, 
get. 17.; Paten fehlen; sep. zu P. 13. März 1648, 
alt 2 J. 1 W. 3 Tge. 

11. Innocentius, fürſtl. ſächſ.⸗goth. Kriegsrat, ux. 
Pflug 7 i. 

von Pigenoth, Fräulein .. 
1720 (P.) 


jetzt in Selka, Pate 25. Oct. 


142 


von der Planitz, Edle, 1. Heinrich Haubold auf 
Kauffungen, Preißdorf und Weißbach, Pate 22. Mai 
1689 (N.) 
. . . . Lieutenant zu Chrimmitſchau im Quartier 
liegend, Pate Michaelis 1687 (N.). 

3. Carl Auguſt auf Lohma, Auerbach und Sorge, 
goth. Cammerjunker, Pate 20. Jan. 1708 (N.), 10. Oct. 
1722 (P.) 

von Polentz, Suſanna Dorothea sep. zu P. 22. Oct. 
1657, alt 30 Jahre. 

(von) Römer, 1. Johanna Dorothea, ux. 1. von Polentz, 
ux. 2. Pflug 6. 

2. Martha Gertrudis, Schweſter der 1., ux. 1. 
von Heldreich, 2. Pflug 7. 

3. Anna Sabina, Pate 25. Febr. 1690 N.), t 
26. Dec. 1716 abends 5, alt 70 J. 5 M. 3 Tg., sep. 

zu P. 30. (Fortſetzung folgt). 


Zur farbigen Wappentafel. 


Von Werner Conſtantin v. Arnswaldt. 


Das vorliegende Farbenblatt hat Meiſter Cloß auf 
Wunſch mit den Ahnenwappen des Verfaſſers dieſes 
Artikels, der ſich namentlich für Ahnenforſchung intereſſiert, 
geſchmückt, und zwar in der Anordnung, wie man ſie 
zumeiſt auf Grabſteinen antrifft. Rechts oben 1. (Vaters⸗ 
wappen): Hans Auguſt Friedrich Eduard Carl von 
Arnswaldt (1839 — 189): in Blau ein ſilberner mit 
drei goldbeſamten roten Rofen belegter Schrägrechts— 
balken; 2. (Großmutter väterlicherſeits): Anna Eliſa⸗ 
beth Freiin von Harthaufen a. d. G. Abbenburg 
(1800 — 1877): Gattin des Auguſt Friedrich Ernſt von 
Arnswaldt (1798 — 1855): in Rot ein ſchrägrechtsge— 
ſtelltes ſilbernes Wagenbrett; 3. (Urgroßmutter vom 
väterlichen Großvater): Henriette Louiſe Eliſabeth von 
Bremer (1764—1828), Gemahlin des Carl Friedrich 
Alexander v. Arnswaldt auf Kelbra, Hardenboſtel, 
Hoya, Guſtävel und Schönlage (1768 — 1845): von Rot 
und Silber geſpalten, hinten am Spalt ein halbes rotes 
Kammrad; 4. (Urgroßmutter von der väterlichen Groß— 
mutter): Maria Anna Freiin von Wendt aus dem Hauſe 
Papenhauſen, 2. Gattin des Werner Adolf Freiherrn 
von Haxthauſen zur Abbenburg und auf Bökendorf (1744 
bis 1823): in Gold drei (2 und 1) blau⸗ſilbern übered 
geteilte Eiſenhüte mit roten Kinnbändern; links oben 
1. (Mutterwappen): Marie anna Ida Victoria von 


Se oe und Boegendorff (* 1842), Frau des Hand 

A. F. E. C. von Arnswaldt (1839—1894): in Rot 
ein ſchwarzer Büffelkopf mit ſilbernen Hörnern und 
goldenem Naſenringe; 2. (Großmutter mütterlicherſeits): 
Ida Henriette von Gersdorff aus dem Haufe Ober, 
ſteinkirch (1811—1895), 2. Frau des Adam Rudolf 
Levin von Tſchirſchky und Boegendorff (1801 — 1876): 
quergeteilt und unten geſpalten, oben rot, unten ſilbern 
vor ſchwarz; 3. (Urgroßmutter vom mütterlichen Groß⸗ 
vater): Friederike Theodore Eliſabeth von Trotta 
gen. Treyden (1772 — 1806), 1. Gemahlin des Fried⸗ 
rich Ludwig von Tſchirſchky und Boegendorff auf 
Wanſcha, Nieda, Reutnitz und Wilka uſw. (1769 bis 
1829): Stammwappen von Trott, in Blau ein ſilbern⸗ 
rot geſchachter Sparren. 4. Urgroßmutter von der mütter- 
lichen Großmutter): Marianne Louiſe Wilhelmine 
Vitzthum von Eckſtädt aus dem Haufe Vargula 
(1789 - 1815), 1. Gattin des Ferdinand Rudolf von 
Gersdorff auf Niederſtrahwalde, Oberſteinkirch und 
Heidersdorf (1789 - 1854): in Gold zwei rote Pfähle, 
über den ganzen Schild ein ſilberner Querbalken. 

In der Mitte der Ahnenwappen ſteht das Wappen 
des Probanten, wie es auf Siegeln aus der Mitte 
des 14. Jahrhunderts gebräuchlich war (f. Familien- 
geſchichtliche Blätter 1911, Heft 12). 


Die Vorfahren Robert Mayers. 


Von Dr. Moriz von Rauch in Heilbronn. 


Gr Wunſch der Familiengeſchichtlichen Blätter 
entſprechend gebe ich hiermit eine Zufammen- 
ſtellung der Vorfahren des Phyſikers Robert Mayer, 
des Entdeckers des Geſetzes von der Erhaltung der 
Kraft. Ich ſchicke voraus, daß ein ſehr großer Teil der 
Mayer' den Ahnentafel auf dem reichen genealogiſchen 
Material von Profeſſor Max Cramer in Heilbronn 
beruht. Die Hauptquellen ſind die Kirchenbücher und 
das Archiv in Heilbronn; von gedrudtem Material 
wurden hauptſächlich benutzt: Cramers „Heilbronner 
Familien“ (Heilbr. Gymnaſialprogramm von 1903), der 


Stammbaum der Familie Gmelin (1877) und F. F. 
Fabers „Württembergiſche Familienſtiftungen“. 

Robert Mayer ſtammt von väterlicher und von 
mütterlicher Seite aus der ehemaligen Reichsſtadt Geil- 
bronn, die 12 Jahre vor feiner Geburt württembergifch 
geworden iſt. Die Stadt wurde zwar ſeit dem ſpäteren 
Mittelalter politiſch zu Schwaben gerechnet, ihre Be⸗ 
völkerung iſt aber fränkiſch; die Familie Mayer ſelbſt, 
die mit Robert Mayers Ururgroßvater, dem Tuchſcherer 
Georg Chriſtof Mayer, einem Pfarrersſohn, 1695 nach 
Heilbronn gelangte, iſt jedoch ſchwäbiſchen Urſprungs; 


[IRRSCALOT T'SCOIRSAKY 


G@RSDORFF 


van 
TROTTFETREY 


- Familiengeschichtliche Blätter 1912 Nr. 9, 
Verlag von H 


. A. Ludwig Degener, Leipzig. Druck: Sinsel & Co. G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch. 


fie blüht noch in Heilbronn’), wie auch die Familie 
ſeiner Mutter, Heermann (früher Hermann), aus der 
neuerdings der Violinſpieler Profeſſor Hugo Heermann 
hervorgegangen iſt. 

Faſt alle uns bekannten Vorfahren Robert Mayers 
gehören dem fränfifchen oder ſchwäbiſchen Stamm an 
oder, politiſch geſprochen, dem heutigen Württemberg 
und Baden nebſt dem ſüdlichen Heſſen und dem 
bayeriſchen Regierungsbezirk Schwaben. Aus Mittel- 
deutſchland ſtammt nur der Ururgroßvater Johann 
Chriſtof Schirneck, Pfarrer in Berwangen (Baden), der 
als Sachſe bezeichnet wird, über deſſen nähere Heimat 
ſich aber ſo wenig wie über die ſeiner Frau Johanna 
Chriſtiana Schmoller etwas feſtſtellen ließ; der württem- 
bergiſchen Beamtenfamilie Schmoller, welcher der in 
Heilbronn geborene Nationalökonom Guſtav v. Schmoller 
entſtammt, hat dieſe Ururgroßmutter Robert Mayers 
nicht angehört. Aus Norddeutſchland ſtammt nur ein 
ziemlich entfernter Vorfahre Mayers, der aus Hameln 
gebürtige Heilbronner Bürgermeiſter Johann Glandorf, 
vielleicht ein Enkel des Philologen und lateiniſchen 
Dichters Johann Glandorf aus Münſter i. W., der 
eine Zeit lang Rektor in Hameln war (vgl. Allgem. 
Deutſche Biographie). 

Robert Mayers Vater Chriſtian Mayer war ein 
kenntnisreicher Apotheker, der ſeine freie Zeit naturs 
wiſſenſchaftlichen Studien und Experimenten, namentlich 
chemiſchen, widmete (Guſtav Rümelin, Erinnerungen an 
Robert Mayer, in G. R.s Reden und Aufſätzen, N. F. 


1881, S. 352); man braucht alſo nicht weit zu ſuchen, 


woher Robert Mayer Anlage und Intereſſe für die 
Naturwiſſenſchaften hatte; immerhin wird es den, der 
an weitere Vererbung glaubt, intereſſieren, daß eine 
Urgroßmutter Mayers (von der mütterlichen Seite) 
einem Zweig der bekannten württembergiſchen Familie 
Gmelin angehörte, aus der eine ſo ſtattliche Reihe von 
Naturforſchern und Aerzten hervorgegangen ift; unter 
den direkten Vorfahren Mayers befindet ſich kein Arzt. 

Theologen hat Mayer mehrere unter ſeinen Ahnen, 
womit man die ſtarke theologiſche Ader des Natur— 
forſchers (G. Rümelin a. a. O., S. 399 — 401) in Bus 
ſammenhang bringen könnte; auf der väterlichen Seite 
begegnen uns die Pfarrernamen Mayer, Münſter, 
‘UWndred (nicht die berühmte Theologenfamilie) und 
Schirneck, auf der mütterlichen Hermann und Gmelin; 
erwähnt ſei hier, daß Robert Mayer von einer Schweſter 
des Reformators Melanchthon abſtammt, der mit dem 
Heilbronner Ratsmitglied Kilian Grünbach verheirateten 
Anna Schwarzerdt (ſ. 11. Generation 88 und vgl. 
Familieng. Bl. 1911, S. 46 und 70). Unter den 
Gmelin ſchen Ahnen Mayers war auch ein Schul— 
meiſter. 


1) Die Nachkommenſchaft Robert Mayers ſelbſt ift im 
Mannesſtamm 1909 mit ſeinem Sohn erloſchen. 

*) Die Angaben des Kugelmann'ſchen Stammbaums über 
die Abſtammung dieſer Familie (und damit Robert Mayers) 
von Melanchthons Schweſter halte ich für richtig; daß die 
Kugelmann geb. Diemer mit der Familie Grünbach nahe ver⸗ 
wandt war, fand ich urkundlich beſtätigt. Dagegen ſcheinen mir 
die 7 Kinder, die Hertzog (Edelſaſſer Chronik X, S. 230) und 
ihm folgend Nikolaus Müller (Schriften des Vereins für Res 
formationsgeſchichte 96/97 [1908], S. 215—216) als Kinder des 


Von Heilbronner Ratsfamilien erſcheinen unter 
ſeinen Ahnen die Namen Glandorf, Grünbach, Scheck, 
Weinmann, Bockhardt und Spölin, von altwürttem- 
bergiſcher der Cannſtatter Bürgermeiſter Rieger; gräflich 
hohenlohiſche Beamte waren die Wölfing und Hyſo, 
gräflich Erbach'ſche die Glandorf und Kugelmann. 

Kaufleute ſind unter Mayers Vorfahren außer 
feinem Groß- und Urgroßvater väterlicherſeits faſt keine 
bekannt; die meiſten feiner Vorfahren waren Hands 
werker, großenteils in Heilbronn; auch ein Künſtler war 
darunter, der aus dem Allgäu ſtammende Heilbronner 
Bildhauer Melchior Schmid, von dem in den Kirchen 
von Oehringen und Crailsheim prunkvolle Spät— 
renaiſſancegrabmäler zu ſehen ſind; ob die Familie 
Schweiner, von der Mayer abſtammt, mit Weiſter Hans 
Schweiner, dem berühmten Erbauer des Heilbronner 
Kiliansturms (vollendet 1529), im Zuſammenhang ſteht, 
iſt nicht feſtzuſtellen; eine direkte Abſtammung von 
Schweiner iſt nicht möglich, da dieſer nur Töchter 
hinterließ. Die zu Mayers Vorfahren zählende Heil- 
bronner Familie Kaſſig wurde zu den edlen Geſchlechtern 
gezählt, ſank aber um 1600 in den Weingärtnerſtand 


herab. 
7. Generation (64 Ahnen). 
[1. bis 6. Generation ſiehe auf der Ahnentafel.] 
; rat Mayer, Vader in Eßlingen, * dort 5. Jan. 1591, 


. Anna [Helmling ?] 
. Gebaftian Renninger, 
25. Dez. 1652. 
Agnes Helmlinger, verheir. Eßlingen 9. April 1627. 
Johann Glandorf, Erbach'ſcher Amtmann auf Reichenberg 
im Odenwald, ſeit 1627 in Michelftadt, Löwenſtein'ſcher Rat, 
zuletzt Bürgermeiſter in Heilbronn, Hameln etwa 1588, t 
Hlbr. 27. Okt. 1649. 
6. Roſina Kugelmann etwa 1592, T Hlbr. 3. Mai 1639. 
7. Joachim Münſter, Magiſter, Pfarrer in Schwaigern 1607, 
in Heilbronn 1609, * Hlbr. 4. Okt. 1580, f dort 11. Dez. 1626. 
8. Maria Scheck, * etwa 1588, oo Hlbr. 7. Sept. 1607, f dort 
15. Jan. 1668. 
9. Hans Schweiner in Heilbronn. 
10. Margareta Weil, oo Hlbr. 31. Mai 1613. 
11. Marx Herſcher in Heilbronn. 
12. Anna. 
13. Hans Knöllin in Heilbronn. 
14. Agnes Moſer, co Hlbr. 17. Febr. 1617. 
15. Paul Andrei, Magifter, Pfarrer in Brombach, 1637 in 
Gruppenbach, 1657—71 in Niederhofen, F 5. Juli 1671. 
16. Magdalena Kemeter, Heilbronn 17. Mai 1599, co dort 
17. April 1626. 
33. Kaſpar Hermann, Pfarrer in Uffingen, T vor 1684. 
35. Philipp Heinrich Wölffing, Schultheiß in Adelsheim, ritter⸗ 
ſchaftlicher Kaſſier in Möckmühl, dann in Tübingen, 1609, 
7 Möckmühl 18. Dez. 1692. 
36. Anna Maria Pitz, Möckmühl 15. April 1616. 
37. Kaſpar Fochtenberger, Heilbronn 27. Febr. 1584. 
38. Anna Maria Frey, 7. Mai 1577, oo Hlbr. 8. Mai 1609. 
39. Johann Heinrich, * Hlbr. 12. Juni 1589. 
40. Barbara, co Hlbr. 13. März 1615. 
41. Wolfgang Bechtberger in Forchtenberg. 
43. Leonhard Lochner in Heilbronn. 
44. Anna Knobloch, * Hlbr. 19. Jan. 1584, co Hlbr. 12. Juli 1619. 
49. Philipp Scheuermann, Metzger in Hlbr., F dort 19. Jan. 1621. 


— 


Schneider in Eßlingen, 7 dort 


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Hans Diemer und der Anna Grünbach nennt, einem anderen 
Hans Diemer anzugehören und ſomit keine Nachkommen von 
Melanchthons Schweſter zu ſein. Daß Hertzog von Melanch⸗ 
thons Schweſterſohn, dem Heilbronner Prokurator Kilian Grün⸗ 
bach (dem Jüngeren), nichts weiß, iſt ein Beweis, daß er nicht 
beſonders gut unterrichtet war. 


Margareta Knobloch, Hlbr. 27. März 1570, t dort 16. Jan. 1623. 
Johann Jakob Gmelin, Bäcker in Herrenberg, * dort 26. Juli 


1613, t dort 1678. 


Sibylla Laurer, * Leonberg 7. Juli 1612, co 1638, f Herren- 


berg 8. Okt. 1682. 


Johann Geiling, des großen Rats, dann des Gerichts in 


Heilbronn, * dort 26. Dez. 1610, t dort 18. Okt. 1680. 


. Margareta RKeffig, Hlbr. 23. Juni 1614, oo dort 1. Juni 1640. 
Johann Gebhardt, Metzger in Heilbronn, * dort 3. Febr. 


1628, f dort 1. Aug. 1675. 


„Katharina Schmid, * Hlbr. 3. April 1631, co dort 26. Juni 


1655, f dort 27. Okt. 1662. 


63. 


1. 
2. 


72. 
73. 


Michael Höcker, Gerichtsverwandter in Kirchheim a. Neckar. 
8. Generation (128 Ahnen). 

Chriſtof Mayer, Schneider in Eßlingen,“ 1561, f Eßlingen 

8. März 1627. 

Anna Stadler, 1564, co Eßlingen 13. April 1588, f dort 

7. Okt. 1634. 


Hans Helmlinger in Eßlingen. 
Kaſpar Kugelmann, Erbach'ſcher Rat, Bürger in Heilbronn, 


* Neckarſulm, F Hlbr. 17. März 1631. 


. Rofina, t Hlbr. 14. April 1629. 
. Ludwig Münſter, Magifter, Pfarrer in Heilbronn feit 1668, 


* Befigheim 11. Nov. 1543, f Hlbr. 22. Okt. 1619. 


. Margareta Glock (verw. Schnepff), * Hall etwa 1547, co 


Hlbr. 16. Aug. 1568, F Hlbr. 12. Juni 1620. 


Konrad Scheck, des kleinen Rats in Heilbronn, t 13. Aug. 1614. 
Stoffel Schweiner in Heilbronn. 

. Sebaſtian Weit in Heilbronn. 

. Marz Herſcher, Barbier in Heilbronn. 

. Urfula. 

Hans Knöllin in Heilbronn. 

Ludwig Moſer in Heilbronn. 

Jakob Andreͤä in Augsburg. 

. Friedrich Remeter, Wagmeiſter in Hlbr., f dort 14. Mai 1616. 
Katharina Weinmann, t Hlbr. 22. Dez. 1640. 

Konrad Wolffing, Vogt in Schüpf, Keller in Ingelfingen, 


Kammerrat in Langenburg. 


. Urfula Hyſo, co Ingelfingen 20. April 1602. 
. Ehriftof Bernhard Plig, Zehntſchultheiß in Möckmühl 


1607—32, Hofmeiſter in Seligental 1632, Vogt und Stifts⸗ 
verwalter in Möckmühl 1635—38, * Möckmühl 26. Jan. 1578, 
t dort 23. Jan. 1638. 

Suſanna Chriſtina Daur, co Stuttgart 26. Juni 1609. 
Wilhelm Fochtenberger in Heilbronn. 


74. Margareta. 


75. Wendel Frey in Heilbronn. 

76. Katharina. 

77. Georg Heinrich in Heilbronn. 

78. Anna. 

85. Michel Löchner in Kupfer. 

87. Baltaſar Knobloch, Metzger in Heilbronn. 

88. Agnes. 

99. Wie 87. 

100. Wie 88 

113. Johann Michael Gmelin, Schreiner in Herrenberg, * Gart- 
ringen 12. Aug. 1575, 7 Herrenberg 16. Okt. 1635. 

114. Katharina Chriſtmann aus Gültſtein, co 6. Aug. 1605, 
+ 8. März 1624. 

115. Georg Laurer, Ratsverwandter zu Leonberg. 

117. Johann Geiling, des großen Rats in Heilbronn, aus 
Schluchtern, 7 Hlbr. 6. März 1649. 

118. Barbara Handbog, Hlbr. 9. März 1591, oo dort 12. Juni 
1609, f dort 10. Febr. 1669. 

119. Michael Keſſig, des Gerichts in Heilbronn, * Hlbr. 1. Juli 
1571, T dort 22. Nov. 1642. 

120. Agathe. 

121. Georg Gebhard, Metzger in Heilbronn, Hlbr. 22. März 1590, 
T dort 29. Okt. 1635. 

122. Apollonia Schölin, * Hlbr. 22. Jan. 1600,00 dort 13. April 1619. 


123. Kaſpar Schmid, Bäcker in Heilbronn, * dort 23. Jan. 1598. 


124. 


1. 
2. 


Anna Katharina Weber, aus Heidelberg, © Hlbr. 13. Aug. 1627. 
9. Generation (256 Ahnen). 

? Stefan Mayer, Schneider, von Herrenberg. 

7 Eliſabeth N. N. (Witwe des Ulrich Stobber). 


3. 
21. 
22. 
25. 
26. 
Al. 
„Simon Weinmann, Bürgermeiſter in Heilbronn, 1534, 


695. 


Hans Stadler in Eßlingen. 

Jakob Kugelmann, Gaſtgeber und des Rats in Neckarſulm. 
[Eva ?] Diemer (auch Diem) aus Heilbronn, f ſpäteſtens 1565. 
Ludwig Münſter in Beſigheim. 

Anna Bayer von Bönnigheim. 

7 Veit Herſcher, Barbier in Heilbronn. 


t Hlbr. 6. Jan. 1606. 


. Urfula Bockhardt, co 7. Febr. 1558, F 28. April 1588. 
Johann Wolffing, Vogt in Weiler. 

. Urfula Traublin, co 1553. 

Zacharias Hyſo, Sekretär, dann Rat in Neuenſtein, 1535, 


t Neuenſtein 16. Sept. 1599. 


Burkard Plitz, Schultheiß in Möckmühl, aus Vellberg. 
Katharina. 

Baltaſar Knobloch, Metzger in Heilbronn. 

Wie 173. 

Wilhelm Gmelin, Magifter, Diakon in Cannſtatt 1564, 


Pfarrer in Gärtringen 1565, Weilheim u. Teck 6. Nov. 
1542, f Gärtringen 9. Jan. 1612. 


Magdalena Rieger, oO Cannſtatt 13. Febr. 1565, 7 Gärtringen 


11. Dez. 1580. 


Nikolaus Geiling in Schluchtern. 

Kaſpar Handbog, Küfer in Heilbronn. 

Barbara, t 26. Juli 1617. 

. Martin Keſſig, des großen Rats in Heilbronn, t 1603. 
Sibylla. 

Jakob Gebhardt, Metzger in Heilbronn, aus Eppingen, 


t Hlbr. 20. Dez. 1630. 


. Margareta. 

Baltaſar Schölin in Heilbronn. 

Apollonia. | 

Melchior Schmid, Bildhauer in Heilbronn, aus Oberſont⸗ 


hofen (Allgäu), F 1634 oder 1635. 


. Margareta Ritter, * Hlbr. 3. Aug. 1574, co 1597, f Hlbr. 


8. Juni 1635. 


. Hans Weber in Heidelberg. 


10. Generation (512 Ahnen). 


Hans Diemer (auch Diem) gen. „Eppinger“, aus Eppingen, 


ſeit 1533 Bürger in Heilbronn. 


. Anna Grünbach von Heilbronn, co feit ſpäteſtens 1533. 
. Simon Weinmann, geiſtlicher Verwalter in Leonberg 


1534 — 1540. 


. Katharina Schertlin. 

Konrad Bockhardt (Boder), des Rats zu Heilbronn, +t 1560. 
. Margareta Spölin, t ſpäteſtens 1548. 

. Michael Gmelin, Präzeptor in Weilheim u. Teck, t dort 


6. Okt. 1576. 


. Margareta Nagelin. 

. Simon Rieger, Bürgermeiſter in Cannſtatt. 
. Michael Keſſig in Heilbronn. 

. Kaſpar Ritter, Neftler in Heilbronn. 

. Margareta. 


11. Generation (1024 Ahnen). 


Kilian Grünbach, des Rats in Heilbronn, f 24. Juni 1536. 
Anna Schwarzerdt (Schweſter Philipp Melanchthons), aus 


Bretten, * 5 April 1499, t angeblich vor 1560 in Heilbronn. 


Simon Weinmann, Wirt in Bietigheim. 


12. Generation (2048 Ahnen). 


Georg Schwarzerdt, aus Heidelberg, Büchſenmeiſter in 


Bretten, t 27. Okt. 1508. 


Barbara Reuter, * etwa 1477, f 1529. 
. Erhard Weinmann, Gonnenwirt in Stuttgart. 


13. Generation (1096 Ahnen). 


Nikolaus Schwarzerdt in Heidelberg. 
. Elifabeth. 
Johann Reuter, Kaufmann und Bürgermeiſter in Bretten, 


t 16. Okt. 1508. 


Eliſabeth Reudlin von Pforzheim (Schweſter des Huma- 


niſten Johann Reudlin). 
14. Generation (8192 Ahnen). 


Georg Reudlin, Verwalter am Dominikanerſtift in Pforz⸗ 
heim. 


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geſt. Heilbronn 24. Juni 1814 


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geſt. Heilbronn 8. Sept. 


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geb. Heilbronn 30. Mai 1769, geſt. Heilbronn 8. September 1850 


Chriſtian Jakob Mayer, Apotheker in Lorch, dann in Heilbronn 


Robert Mayer, geb. Heilbronn 25. November 1814, geſt. Heilbronn 20. März 1878 


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Die Vorfahren Robert Mayers. 


Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“ X. Jahrgang 1912, Heft 9. 


Chriſtof Heinrich Hermann, Diakon in Schüpf 1666, 
Pfarrer in Aſſumſtadt 1675, in Kleingartach 1696—1701 


Anna Magdal. Wölffing 


Philipp Fochtenberger, Büchſenmacher in Heilbronn, 
geb. 13. Oktober 1612. 


Euphroſine Heinrich, geb. Heilbronn 10. März 1616. 


Hans Bechtberger, Bäcker in Heilbronn. 


Anna Maria Löchner. 


Jakob Feinbub, Hoſenſtricker in Straßburg. 


Baltaſar Scheuermann, Metzger in Heilbronn, 9 

geb. Hlbr. 3. April 1597, get, Hlbr. 16. März 1651. 

Maria, Michel Kniſels Witwe. 10 

Hans Rudolph, Anwalt in Böckingen. 11 
12 


Joh. Jakob Gmelin, Bäcker u. des großen Rats in Hlbr. 
geb. Herrenberg 12. März 1644, geit. Hlbr. 3. Jan. 1733. 


Maria Magd. Geiling, 
geb. Hlbr. 15. März 1650, gelt, Hlbr. 14. Febr. 1704. 


Johann Gebhard, Metzger in Heilbronn. 


Anna Kathar. Höcker. 


Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. 


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145 


Zur Geſchichte der Familie von Berlichingen. 


Von Benno Eich Siebs, stud. jur. 


8 dürfte im allgemeinen wenig bekannt fein, daß die 

im Buchhandel vergriffene „Geſchichte des Ritters 
Götz von Berlichingen mit der eiſernen Hand und ſeiner 
Familie; nach Urkunden zuſammengeſtellt und heraus- 
gegeben von Friedrich Wolfgang Götze Graf von 
Berlichingen⸗Roſſach; Leipzig, F. A. Brockhaus 1861“ 
eine bürgerliche Familie, die ihre Herkunft von einer 
geborenen v. Berlichingen ableitet, vollſtändig verſchweigt. 
Nach dem Werke leben heute nur noch das „Innere 
Haus“ ſowie die „Roſſach⸗Jagſthäuſer Linie“, während 
die „Merlinger Linie“ als ausgeſtorben verzeichnet wird. 

Aber den letzten der Merlinger Linie finden ſich 
auf Seite 631 des Werkes folgende Angaben: „Die 
übrigen Söhne aber pflanzten die Linie fort und zwar 
Reinhard Dietrich [geb. 1750, geſt. 1800], der zu 
Merlingen lebte, als Gründer der mit ihm im Mannes⸗ 
ſtamm wieder erloſchenen ſogenannten merlinger Linie. 
Er war mit Waria von Gemmingen⸗Hornberg vermählt, 
hatte aber nur zwei Töchter, Chriſtiane Eberhardine und 
Clara Karoline.“ 

Von letzterer [geb. 8. Dez. 1779, geſt. 11. April 


1828] ſteht in Anm. 4: „Sie war die zweite Gemahlin 
des Grafen Joſeph von Berlichingen“ [geb. 1759 
geſt. 1832], von Chriſtiane Eberhardine in Anm. 3: 
„Starb ledig im Jahre 1776 (Merlinger Kirchenbuch).“ 

Die letzte Angabe nun beruht auf einem Irrtum 
oder einer abſichtlichen Vertauſchung der Tatſachen. In 
Wirklichkeit wurde ſie nämlich am 18. Juni 1772 ge⸗ 
boren und ftarb erft am 27. März 1850 in Remlingen 
als Gattin des Peter NRanzenberger, fürſtl. Löwen⸗ 
ſteiniſchen Revierjägers daſelbſt (geſt. den 14. Januar 
1842). 

Die Familienlegende ſagt, daß ſich beide aufrichtig 
liebten und entflohen, daß der Vater von Chriſtiane 
Eberhardine aber den Flüchtlingen nachfuhr und ſchließ⸗ 
lich in ihre Heirat einwilligte. 

Der Ehe entſproſſen zwei Söhne: 1. Joſef Karl, 
großherzogl. bad. Bezirksförſter in Hundheim, (geſt. 
12. Juni 1857), verh. mit Katharine Hübſcher; 2. Wil 
helm Martin, königl. bayr. Oberförſter auf dem Forſt⸗ 
haus Kropfbrunn im Speſſart, verh. mit Maria? 

Nachkommen der beiden Ehen leben noch heute. 


Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten 
Rundfragen und Wünſche.“ 


Nr. 311. v. Aſchersleben. v. Hoym. v. Maſſow. 
v. MWildenitz. v. Wobeſer. 

Geſucht werden je die 8 Ahnen von: 1. Chriſtoph v. Hoym, 
wird 1624 mit Poblotz in Pommern belehnt, Oberhofmarſchall 
beim Herzog Bogislaw XIIl. von Pommern, f 1671. — 2. Anna 
v. Maſſow, der Gattin des Vorigen. — 3. Cathar. v. Aſchers⸗ 
leben, © Chriſtian Sigismund von Hagen a. d. H. Naulin, 
T 1644. — 4. Henning v. Mildenitz auf Lengen, lebte um 1630: 
oo Emerentia v. Ramin a. d. H. Ramin. — 5. Urſula v. Wobeſer 
a d. H. Barnow, f 1685, co Joachim v. Puttkamer auf Görshagen, 

1671. 
Weimar, Südſtr. 28. Wilh. Frhr. v. Nauendorf. 


Nr. 312. Bothmer. 
Für Ergänzung meiner Ahnentafel ſuche ich: 1. Eltern uſw. 
des Wilhelm Aug. Frhr. v. Lüder (auch Baron de Ludre) auf 
Diedendorff a. d. Saar u. ſ. Frau S. J. Angelika v. Vellhagen; 


lebten um 1690; ſein Wappen? Event. Quelle für Genealogie 


reichsl. Familien. — 2. Eltern uſw. der Sabina Helena v. Loſſow, 
co Karl Friedrich v. Waldow⸗Neuwalde, 1706—1782. Vor allem 
ihren Todestag. — 3. Eltern von Jakob Bode, Ratsherr zu 
Lippſtadt, lebt 1620, und ſeiner Frau Eliſabeth Schurmann. — 
A, Eltern des Andreas von Kahlden auf Renz-Rügen, 1672, 
co S. M. v. Behr. 

Charlottenburg, Tegeler Weg 1. Frhr. v. Bothmer. 


Nr. 313. v. Budler. 

Aus dem 7. Jahresbericht zur Erhaltung der Altertümer 
in Weißenburg u. Umg.: Johann v. Budler, aus dem Chur- 
land, Hanau⸗Lichtenbergiſcher Rittmeifter, t (erſchoſſen) 27. 8. 1620 
bei Wörth. Wappen wie v. Buttler 1. Linie (Taſchenb. d. Urad. 
1900 S. 165) beſchrieben. Gehört er zu dem 1. Aſt dieſer Linie? 
Glatz. v. Trotha, Major. 


Nr. 311. Eichbaum. 

Ich bearbeite die Familiengeſchichte Eichbaum und bitte 
um Nachrichten über das Vorkommen des Namens und die UAn- 
gabe jetzt lebender Träger des Namens Eichbaum. 

Cleverbrück bei Schwartau. R. Rofe. 


Nr. 315. Ginzkey. 

Nachrichten jeder Art über das Vorkommen des Namens 
Ginzkey (Güntzkey, Jintzkei) aus dem In⸗ und Auslande vor 
1700 erbittet 

Reichenberg i. Deutſchböhmen. 

Joſef Fiſcher, Bürgerſchuldirektor i. R. 


Nr. 316. v. Grüter. 

Geſucht werden die fehlenden Daten u. Orte. Wo u. wann 
geb. u. geſt? Wo u. wann geheiratet? — 1. Jobſt Adam v. Grü- 
ter co Amalie v. Dungeln zu Dahlhauſen. — 2. Karl Johann 
Adam v. Grüter oo 12. 8. 1753 zu Haus lern Charlotte v. 
Quandt zu Landskron. Eltern derſelben? — 3. Jobſt Wilhelm 
Adolf Chriſtian Friedrich Adam v. Grüter,“ zu Haus Alten⸗ 
dorf 19. 1. 1754, f daſelbſt 16. 11. 1803, co Albertine Dorothea 
Jakobine Freiin v. Morien, zu Haus Kalbeck 1769, f zu Unna 
3. 3. 1835. 


Detmold. Oberſtleutnant von Baſſe. 


Nr. 317. v. Hate. 

Zu Nr. 7 S. 107 (Epitaph des Hans Landſchad v. Steinach). 
Unten (heraldiſch) links d. Wappen v. Hake. Ich kann d. Wap⸗ 
pen darüber nicht erkennen. Mit wem war diefe Hake oo. Wie 
hieß ſie? 

gagenau i. E. Hauptmann Frhr. v. Hake. 


Nr. 318. Harfcher v. Almendingen. 
In Lauenſtein ſüdlich von Hannover kaufte 1770 der Det 


„) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geſchätzten 


kubonnenten, Lefer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir veröffentlichen die Anfragen 
oſtenfrel, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Beile iſt mit 50 Pfg. zu berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der 
Fragen bitten wir dringend, beſonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen. 


darmft. Geſandte Harſcher v. Almendingen ein Gut, das er 
etwa 1792 wieder verkaufte. Wie kann ich darüber Näheres 
erfahren? i 

Straßburg i. E. Frau Gebcimratin Ledderhoſe. 


Nr. 319. Hofele, Hofelid. 
Alle Nachrichten erbeten. 
Guſſenſtadt, Schwäb. Alb. 


Nr. 320. Holft. 

Wer kann mir Nachricht geben über Meno Holft? Derſ. 
war Kgl. Steuerrat u. f im Alter von 70 Jahren in Marien- 
werder (Weſtpr.). Wo *? Wo waren f. Eltern u. Geſchw.? Wo 
1811 f. Tochter Mathilde? Wer war ihre Mutter? 

Wiesbaden. Frau Rat Taube. 


Nr. 321. Hradetzky. 

Johannes Auguft Hradetzky trat 1812 als Volontär in d. 
Ruſſiſch⸗Deutſche Legion ein. Aus ihr bildeten fih Anfang 1815 
die noch jetzt exiſtierenden preuß. Inf.⸗Regimenter Nr. 30 u. 31, 
das Oſtpreuß. Ulanen-Reg. Graf zu Dohna Nr. 8 u. die reiten= 
den Artillerie-Reg. Nr. 18 u. 19. Wo könnte ich über den Ber- 
bleib u. näheres des Obenerwähnten erfahren? Etwa aus den 
Regimentsliſten? 

Reval, Eſtl. Ad. Güter⸗-Kredit⸗Ver. H. Hradetzky. 


Nr. 322. Graf König von Montferat. von Gersdorff. 
von Lützow. 
1. Wer kennt die Familie Graf König von Montferat? 
2. Wer gibt Auskünfte über d. Familie v. Gersdorff? 
3. Kurt v. Lützow a. Perlin, F 1628, co Dor. v. Bülow a. d. H. 
Wedendorf. 
— — MN 
Barthold Hans v. L. auf Perlin u. Banzin, 1625, f 7 2. 1700 
co 1662 Balthasra v. Plüskow a. d. 9. Trechow, t 1697. 


Jürgen od. Georg v. L. auf Perlin, — 28. 12. 1679, f 6. 3. 1720, 
co Elifab. Martha Soph. v. Zülow od. Marg. Eliſab. Soph. 
v. Ditten, * 15. 7. 1684 a. Werle. 

PE, ME 
Balthaſar Valentin v. L. auf Perlin u. Söhringen, 26. 6. od. 
30. 4. 1709, f 6. 5. 1772, co HI: Hedw. Carol. Wilh. v. Pritzbuer 
a. d. H. Schwarzenhof u. Lanſen. 


Georg Thierer. 


Geſucht: 8 Ahnen des Balth. Val. v. L., ſowie alle *= 
cos, F. Daten u. Orte. 
Bautzen. Moritz Baſtian von Zehmen. 


Nr. 323. Heydrich. 

Wann u. wo hat ſich Karl Guſtav Eduard Heydrich (* 16. 2. 
1792 in Prietitz b. Kamenz) mit Emilie geb. Eiſenſtuck co? Ders 
felbe war zuletzt Oberpoſtſekretair in Leipzig, feit 1854 in Dres- 
den. Wann u. wo ift er t? Sein Sohn Guſtav Moritz Heyd- 
rich (* 13. 3. 1820 in Dresden) hat ſich wo? am 2.5. 1852 mit 
Auguſte Emilie geb. Schreiter ©. Wann u. wo find diefe bei- 
den t? Leben noch Nachkommen davon u. wo? 

Berlin⸗ Wilmersdorf, Kaiſerpl. 1. C. O. Eiſenſtuck. 


Nr. 321. von Jaſter. von Helmolt. Cranel. von Bremer. 

Ich ſuche Heinrich Georg von Jaſter, turf. bayr. Münz⸗ 
direktor. 
(War dies Hedw. Soph. Chriſtine Cranel, * 11. 2. 1702 zu Uslar, 
oo Göttingen 20. 1. 1723 mit Joh. Henr. von Helmolt, * 6. 1. 1688 
Witwe 20.4. 1791). Zweite Frau: Katharina Eliſabeth von 
Bre mer lebte 1764 noch. Sein Sohn Johann Daniel v. Jaſter, 
kurf. meinz. Obergrenadier-Leutn. u. 1770 Hoftruchſeß, lebte ca. 
1810—15 in Darmſtadt. Seinen Enkel? Feldprediger in d. Freis 
heitskriegen. Ich wäre ſehr dankbar für jede die Familie v. Jaſter 
angehende Auskunft, da ſtandesamtliche Anfragen in Mainz, 
Darmſtadt éc ergebnislos waren. 

Straßburg i. E. Frau Geheimrat Ledderhoſe. 

Nr. 325. Kautz. 

Am 29. Oktober 1715 verheiratete fih der Königl. Frei- u. 
Lehnſchulze Chriſtian Kautz (Kautzius) zu Medderſin b. Bütow 
i. Pom. Er ſtarb im Jahre 1763. Erbeten werden Ort u. Zeit 
ſeiner Geburt u. Angaben über ſeine Eltern. 

„Bochum, Weſtfäl. Str. 11. Walther Kautz, Bibliothekar. 


Nr. 326. Klocke. 
Wo mag ſich e. Exemplar folgender Schrift befinden: 
Applausus votivi in celebrem nuptiarum honorem Magnifici et 


Seine erfte Frau?? Cranel, Wwe. von Helmolt. 


consultissimi viri Dn. Casp. Klocki J. C. et illustriss. Comit. 
Stolbergens. cancellarii dignissimi, quas cum nobili et florentissima 
bellissimaque virgine Elisabetha Ram Zusati solenniter agitabat, 
ab amicis editus et transmiss. Giessae 1611. 4°. 

3. Zt. Münſter i. W., Abſchnittſtr. 31. Fr. v. Klocke, stud. hist. 


Nr. 327. Ulmer. Meißner. Schick. Frantz. a Reels 
meper. Müller. Riegert. (Fortſetzung aus Nr. 8, ©. 131.) 

9. Ulmer Sophie Rofina, Gattin des Archidiakonus Beck 
in Ansbach. Lebensdatum, Eltern? — 10. Meißner Adam. 
Mitte des 17. Jahrh. Leinwandmacher in Naumburg a. S. 
Lebensdaten, Eltern, Gattin? — 11. Schick Hans jun., Gerichts- 
verwandter, lebte Mitte des 17. Jahrh. in Ballſtädt. Lebens⸗ 
daten, Gattin, Eltern? — 12. Frantz, Joh. Neter jun., Küfer u. 
Gaſtgeber in Trarbach, lebte Mitte des 17. Jahrh. Lebensdaten, 
Eltern? Mädchennamen der Gattin (Anna Katharina)? — 
13. Willig Benjamin, Handelsmann in Lahr, t in Lahr 1778. 
Geburtstag, Eltern? — 14. Keßelmeyer, Anna Elifabeth, Gattin 
des Vorigen, t in Lahr 1757. Geburtstag, Geburtsort, Eltern? 
— 15. Müller, Georg, Schultheiß in Lahr, lebte Ende des 17. 
u. erſte Hälfte des 18. Jahrh. Lebensdaten, Eltern? — 16. 
Riegert, Kath. Eliſabeth, t 1760 in Lahr, Gattin des Vorigen. 
Geburtstag, Geburtsort Eltern? 

Augsburg, Frohſinnſtr. 3. 


Nr. 328. Lowel. 

Franz Xaver Lowel, * wo, wann?, 1780—1783, Renty od. 
Kuty, Galizien, deſſen Frau Franziska Letz geb. Krochlinska, 
*? in welchem Jahre u. wo? (wahrſcheinlich ca. 1771). Franz 
Xaver Löwel war k. k. Beamter in Galizien, bei welcher Behörde 
könnte ich poſitive Daten des Geburtsortes u. Datums ſeiner 
Frau erhalten? Franz Löwels Vater war Joſeph Loewel, über 
dieſen habe ich folgende Daten: k. k. Staatsgüter Adminiſtration 
1792 Verwaltungsamt in Piſtyn Controlor Joſeph Loewel 1793 
bis 1796 dasſelbe, 1796—1799 Verwaltungsämter Direktion in 
Dobromil: Kaſtner Jofeph Loewe! 1799—1804 Wirtſchaftsämter 
Lisbaczow: Kaſtner Jofeph Loewel 1805—1810 Drohebyczer Bes 
zirksamt Kaſtner Joſeph Loewel, ſpäter kommt nur Franz Löwel 
vor. Wohin ſoll ich mich um nähere Daten wenden? 

Marton väſär (Ungarn). Joh. Loewel, t. ung. Fin.⸗Wach.⸗Com. 


Nr. 329. Müller. Schmel zeiſen. Freydank. Roloff. Hoslinger. 

Auskunft erbeten über: 1. M. Erdmann Mueller, 1638 
Diakonus in Wittenberg, t daſelbſt 1670, feine Ehefrau Marie 
Eliſabeth v. Magenfliß u. beider Eltern. — 2. 7 Schmelzeiſen, 
1786 geweſener Bürgermeiſter in Croſſen u. kgl. Kommiſſar u. 
ſeine Ehefrau geb. Ulrici aus Kladow bei Kehrberg, Pom. — 
3. verwandtſchaftliche Beziehungen zwiſchen den Paſtoren Erd- 
mann Gabriel Freydanck, 1706—1743 in Goſſow, N. M., u. 
Chriſtian Lodwig Ulrici, 1728—1773 in Klodow bei Kehrberg. — 
4. Eltern u. Ehefrau von Jakob Roloff, ab 1691 Pfarrer in 
Kloſterfelde, N M. — 5. Hoslinger, ca. 1650 evang. Geiſtlicher 
in Ungariſch⸗ Altenburg. 

Königsberg i. Pr. Gerichtsaſſeſſor a. D. Hoslinger. 


Nr. 330. v. Plettenberg. v. Bönninghauſen. v. Tord. 
1. Gibt es eine Familiengeſchichte derer v. Plettenberg, 
wo auch die im Kurland angeſeſſen geweſene, jetzt ausgeſtorbene 
Linie behandelt wird? — 2, Jit die Familie v. Bönninghauſen 
gen. v. Budberg um 1500 im Oldenburg'ſchen angeſeſſen geweſen, 
wo?, vielleicht Kloppenburg? Iſt dies identiſch mit Kloppen- 
brügge? — Blüht noch die rheiniſch⸗weſtfäliſche Familie von 
Zord? Wo liegen deren um 15-1600 genannten Güter 
Forcheller (Vorhelm?) u. Ror? — Gibt es ein Werk, das 
Nachrichten über kurkölniſche Offiziere von 1500 — 1600 enthält? 
— 5. Wozu gehört jetzt die frühere Abtei Herford i. W.? 
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 


Nr. 331. Regimentsftammlifte. (Fortſetzung von Seite 132). 

95. Roux, Joh. Daniel: 1756 Seklt., T 1784. — 96. Ruperti, 
Chriſtian: 1799 Geflt., t 1828. — 97. v. Scherff, N. N.: 1610 
Oberſt. — 98. Schlarbaum Friedrich: * 1828, 1846 Geflt., 1848 
a. D. — 99. Schlüter, Joh. Wolrad: erft in ſachſen⸗-weißenfelſi⸗ 
ſchen u. ſchwediſchen Dienſten, t 1761 Gen.-Major. — 100. von 
Schört, Brostruſt: 1664 Oberſt in Preußen, T 1702. — 101. von 
Schört, Brostruſt Jacobſon: aus däniſchen Dienſten, t 1703 
Genlt. — 102. v. Schört, Joh Heur.: aus däniſchen Dienſten, 
1694 Oberſtlt. — 103. Sommer, Andreae: 1760 Getit., t 1787. — 


Dr. Gwinner. 


104. Gplittorf, Joh. Ludw.: 1764 Oberſtlt. — 105. v. Starekloff, 


Heinrich: 1799 Perlanger Stückjunker. — 106. Stietz, Theodor: 


1790 Geflt., nachher in griechiſchen Dienſten. — 107. v. d. Tann, 
Heinrich: 1805 Seklt. — 108. Trambach, Philipp: 1800 Getit., 
t 1801. — 109. Trier, Andrae: 1760 Premlt., T 1772. — 110. 
v. Uffeln, Johann Carl Freiherr: 1697 Oberſt, f 1716. — 111. 
v. Verſchuer, Otto Chriſtoph Freiherr: 1706 Gen.⸗Major; F 1712. 
— 112. Volmar, Otto: 1776 Seklt., 7 1809. — 113. Volmar, 
Joh. Ludw.: 1788, 1803 Seklt. 

Oranienſtein (Naſſau) Kadettenhaus. Stabsarzt Dr. Has. 


Nr. 332. Scharf oder Scharff. 

Wann iſt David Jonathan Scharf (oder Scharff) T. V. D. 
Königl. u. Churfürſtl. Rat u. Landſyndikus im Herzogtum Lauen⸗ 
burg geboren u. geſtorben? Wann heiratete er die Witwe des 
Amtmanns Phil. Nic. Weſtphal zu Neuhaus (Elbe) Marie 
Eleonore geb. Iſenbart? Und leben noch Nachkommen von 
David Jonathan Scharf (Scharff)? 
Hamburg. Harveſtehuder Weg 65/67. 


Nr. 333. Schnorr. 
In Amelungen, Diſtrikt Höxter, war von 1792—18 . .? ein 
Dr. Schnorr Pfarrer daſelbſt (1815 noch dort). Stammte ders 
ſelbe aus Lauenſtein (Hannover) u. wer war ſein Vater? 
Straßburg i. E. Frau Geheimr. Ledderhoſe. 


Nr. 331. Graf Seherr⸗Toß. v. Dieskau. 

1. Graf Leopold v. Scherr ⸗Toß, * 7. 2. 1761 zu Weigels⸗ 
dorf, co 13. A. 1796 mit Gräfin Juliane Chriſtiane v. Schwerin 
a. d. H. Rietſchütz, t 31. 8. 1804. Geſucht Aufenthaltsort des 
Grafen 1797—1804, der feiner Witwe 1820 — 1825. — 2. Chriſtian 
Gottlob v. Dies kau, Churf. Sächſiſcher Landkammerrat. Geſucht 
Aufenthaltsort 1786—1790, reſp. Sterbeort. 

Gotha, Löwenſtraße 8. Major Senfft v. Pilſach. 


Nr. 335. Starcke. Lezius. 

Johannes Gottlieb Lezius, * tn Giersleben in Anhalt 
1678, wird im Taufregiſter von Giersleben 1698 u. 1708 
als Pate erwähnt, was iſt aus ihm geworden? Philipp 
Volrath Johann Lezius, * in Merzin in Anhalt 1700 als 
Sohn des Paſtors zu Merzin, Chriſtian Rudolf Lezius u. der 
Johanna Eliſabeth geb. Starke, Tochter des Joh. Gottfried 
Starcke, Rektors in Deſſau, ſtudierte feit 1718 in Zerbſt u. feit 
1720 in Bremen. 1733 iſt er juris practicus in Cöthen. Iſt 
etwas über ſeine Verheiratung, ſeinen Tod u. ſeine Nachkommen 
in Anhalt zu erfahren? 

Königsberg i. Po. 


Weſtphal, Senator. 


Prof. Dr. Friedrich Lezius. 


Nr. 336. Taets v. Amerongen. 

Maximilian Taets v. Amerongen, * 31. 8. 1782, f 3. 4. 
1855 zu Karlsruhe, Großh. Heſſiſcher Generalmajor a. D., Sohn 
des Gerhard Arnold T. v. A., 19. 3. 1754 zu Utrecht, emigriert 
1795, t zu Marburg 23. 4. 1823 u. der Karoline geb. Baroneß v. d. 
Duyn, 1753, .. „ co... Karoline Julie v. Uetterodt zum 
Scharfenberg, *.... zu Lupnitz in Sachſen⸗Weimar, f zu 
Heidelberg 1839. Geſucht je die 1 Ahnen dieſes Ehepaares und 
Ergänzung der Daten. 

Unterboihingen, Württ. 

Konrad Frhr. Thumb v. Neuburg. 


Nr. 337. Strieder. 

Wäre wohl ein Abonnent der F.⸗G. Bl.⸗ bereit, als Depos 
ſitum für längere Zeit der Zentralſtelle Strieders Heſſiſche 
Gelehrten-Geſchichte zu überlaſſen oder gegen Duplikate 
unſerer Bücherei umzutauſchen ? 

Leipzig, Univerſitätsſtr. 211 ` Die Schriftleitung. 


Nr. 338. Eckbrecht v. Türkheim. 

Barbara E. v. T., f 24. 3. 1609, TI in Heubach bei Schw. 
Gmünd, war verheiratet mit dem Ritterrat Georg Reinhart 
v. Wöllwartt auf Lauterburg, Hohenorden u. Heubach, der 3. 9. 
1569 ſtarb. Geſucht ihre 8 Ahnen. 

Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 


Nr. 339. v. Utterodt, Taets v. Amerongen. 

Wer war die Frau des Georg Adolph v. Utterodt zum 
Scharfenberg, f 17597 Wer die Frau feines Sohnes des Ludwig 
Wolf Sigmund Freiherrn v. Utterodt zum Scharfenberg, 
Grßh. Heſſiſchen Oberkammerherrn? Letzteren Frau iſt die Mutter 
der Karoline Julie Georgine v. Utterodt zum Scharfenberg, 
* zu Lupnitz im Großh. Sachſen, t zu Heidelberg 1839 als Frau 
des Großh. Heſſiſchen Generaladjutanten Freih. Maximilian 
Taets v. Amerongen. 

Unterboihingen, Württ. Frhr. Thumb v. Neuburg. 


Nr. 340. Verkauf oder Tauſch von Büchern. 

Genealog. Handbuch bürgerl. Familien, Bd. 15 bis 19, voll- 
ſtändig unbenutzt, zu verkaufen, eventuell gegen gut erhaltene 
Werke prähiſtoriſchen Inhalts zu tauſchen. : 

Stolp (Pommern), Blücherplatz 9. Dr. Boſeck. 

Nr. 341. Wilhelm von Holland. 

Im Jahre 1748 warb Wilhelm von Holland fur eine 
„campagne“ ein herzogl. weimariſches Hufarenregiment an. Was 
iſt aus dieſem geworden? Wo findet man darüber in holländi⸗ 
ſchen Archiven Näheres? 


Sondershauſen. Dr. Herbert Koch. 


Antworten auf die Nundfragen. 


Zu Nr 27. Trygophorus. 

Jöcher, Gelehrtenlex. 1726“. Tr. Caleb, Profeſſor zu Frant- 
furt a. O., 7 Küſtrin 10. Dez. 1613. Tr. Jo(rick!) von Helm 
werdershauſen in Heflen, Prof. zu Greifswalde, T 31. Aug. 
1626 im 47. Jahre. Zur näheren Auskunft gern bereit 

Sahten, Paſtorat pr. Tuckum, Kurland, Rußland 
Auguft v. Raiſon, Paftor zu Sahten. 


Zu Nr. 31. Brütt. 

Jöcher, Gelehrtenlex. 1726“. 1. Brett, Artur, engliſcher 
Poet t 1677. 2. Brett, Richard, 1567 London, F 15. Apr. 1637. 
Theologiae Doctor u. Prediger in England. 3. Bretus oder 
le Bret, Carolus, ein Franzoſe am Ende des 16. sec. General- 
abvofat beim Oberſteuerrat in Frankreich. Zur näheren Aus⸗ 
kunft gern bereit 

Sahten, Paſtorat pr. Tuckum, Kurland, Rußland 

Aug. v. Raiſon, Paſtor zu Sahten. 


Zu Nr. 104. Betr. v. Horn. 
Bis etwa 1908 diente bei der Signalkompagnie der 
2. Matroſendiviſion in Wilhelmshaven ein Steuermann (Deck- 
offizier) v. Horn. Entlaſſungsort bzw. Adreſſe ift dort zu 
EE 
ietrichsdorf bei Kiel. Oberleutnant E. Eggert. 
Zu Nr. 108 (1912). Knuſt. 
Henricus Knuſt (1680), Michael Knuſt (1690), Friedericus 
Knuſt (1691), ſämtlich aus Hamburg, in der Matrikel des Akad. 


Gymnaſ. zu Hamburg; Heinr. u. Michael auch im Hamb. Schrift⸗ 


ſtellerlexikon. 
Hamburg, 20. O. Goebel. 


Zu Nr. 123. Beyer. 

Jöcher, Gelehrtenlex. 1726”. 1. Beyer, Andreas, luth. 
Prediger, Freiberg t 18. Nov. 1716. 2. Beyer, Daniel, Juriſt 
ums Jahr 1672. 3. Beyer, Georg, Juriſt, Leipzig 10. Sept. 
1665, f 16. Aug. 1714. 4. Beyer, (Hartmann) Frankfurt a. M. 
29. Sept. 1516, f 11. Aug. 1577. 5. Beyer (Joh. Hartmann), 
Sohn von A, Medicus chyronicus, 7 1625. Zur näheren Aus- 
kunft gern bereit 

Sahten, Paſtorat pr. Tuckum, Kurland, Rußland 

Auguſt v. Raifon, Paſtor zu Gabten. 


Zu Nr. 152. Scheurer. 

Geſchlecht Schürer kam laut Steuerbüchern im heutigen 
Bezirk Ahholtern (Kt. Zürich) ſchon im 15. Jahrhundert ziemlich 
verbreitet vor, ſo in den Gemeinden Kappel, Mettmenſtetten, 
zuletzt noch 1680 in Loo bei Ahholtern, heute noch im aargau⸗ 
iſchen benachbarten Bezirk Muri. Der Name kommt von 
Scheuren, einem Weiler bei Kappel, her. — Für weitere Aus- 
künfte wende man ſich an Herrn Johannes Frick bei der Poſt 
Herrliberg am Zürichſee. 


Zürich. Dr. Hegi. 


Zu Nr. 210. v. Biden. 
Eine Familie v. Wiecken blüht in Livland. Auskünfte 
durch Auguſt v. Wieden, Riga, Wndreasftr. 2. 
Riga. Wachtsmuth. 


Zu Nr. 215. Kügelgen. 
Auskünfte durch Chefredakteur P. S. von Kügelgen, 
Deutſche St. Petersburger Zeitung, Petersburg, Kl. Stallhofſtr. 3. 
Riga. Wachtsmuth. 


Zu Nr. 223. Pouchenius. 

Nähere Angaben über Levin Pouchenius ſowie deſſen 
Vater u. Großvater finden fih: Jöcher, Gelehrtenlexikon, Leipzig 
17262. Erteile, falls erwünſcht, nähere Auskunft. 

Sahten, Paſtorat pr. Tuckum, Kurland, Rußland. 

Auguſt von Raiſon, Paftor zu Sahten. 


Zu Nr. 221, 2. 

Das Archiv der Familie von Haxthauſen befindet ſich 
auf dem Schloſſe Abbenburg, Kreis Höxter. Aber auch in den 
größeren oder kleineren Archiven der Umgegend (3. B. Vörde) 
dürften ſich Urkunden der Familie finden, namentlich auch im 
Staatsarchiv zu Münſter i. W. (Urkunden des Fürſtentums 
Paderborn). 

3. Zt. Münſter i. W. Frdr. v. Klocke. 


Zu Nr. 213. v. Beulwitz. 
Auguſt Alexander Wilhelm v. Beulwitz iſt * Erlach 
6. 4. 1786, t Dresden 14. 7. 1858, co J. Franziska v. d. Heyde, 
II. 27. 8. 1822 Ida Freiin v. Müffling ſonſt Weiß genannt, Obers 
lofa 3. 7. 1803, 7 Dresden 16. 6. 1861. Kinder find im Gothaer 
Taſchenbuch des Uradels 1912, S. 88, nachzuſehen. 
Hannover. Dr. jur. R. v. Damm. 


Zu Nr. 214 v. Bofe. 

Der Zweig Schweinsburg der Familie v. Boſe mm erloſchen 
(Gothaer Uradel 1902, S. 150); die Geſuchte ift dort nicht aufs 
geführt, doch iſt ſie vermutlich eine Tochter von Carl Friedrich 
v. B., 23. 2. 1662, F 21. 10. 1717 u. Lucia Dorothea v. Hünicke, 
* 16. 9. 1671, t 20. 11. 1729, geweſen. — Anfrage bei Herrn Ritts 
meiſter a. D., E. v. B.⸗Ober⸗Frankleben dürfte z. Ziele führen. 

Hannover. Dr. jur. R. v. Damm. 


Zu 218. Urkundenſammlung. 

Bedeutende Urkundenſammlungen beſitzt der Verein für 
Geſchichte u. Altertumskunde Weſtfalens in Münſter u. Bader 
born. Die Urkunden der Abteilung Paderborn find veröffent- 
licht von Stolte („Das Archiv des Vereins für Geſchichte und 
Altertumskunde Weſtfalens, Abteilung Paderborn“). 

3. Zt. Münſter i. W. Fr dr. v. Klocke, stud. hist. 


Zu Nr. 258 (1911). von Vothmer⸗Spangenberg zu 3. 
Chriſtoph Spangenberg, Rats- u. Kammerherr zu Münden, 
war nicht, wie in Nr. 2 dieſes Jahrganges, S. 29, angegeben, 
der Sohn Wilhelm Spangenbergs, ſondern der Sohn des Amts 
manns Johann Spangenberg in Harſte u. der Anna Schneiders; 
deſſen Vater Thilo Spangenberg, Bürger u. Handelsmann in 
Münden, co Anna Barſien. Chriſtoph Spangenberg's Frau 
war Maria von der Roſen, Tochter des Sebaſtian von der 
Rofen zu Münden. co Anna von Motz. 
Hannover, Stallſtr. 1091. Groth, Regierungsbaumſtr. a. D 


Zu Nr. 260. Betr. Labes. 

Die Mutter des im Frühjahr verſtorbenen General-Ltn. v. 
Alten war eine geb. Labes. Vielleicht finden Sie durch ihre 
Stammreihe einige Anhaltspunkte. David Labes, 1775—99 
Bürgermeiſt. v. Camin (Pommern), co Sophia Sauerbier; 
Sohn: Otto Friedrich Labes, Juſtizkommiſſarius, . . 2. 1764, 
7 Stettin .. 2. 1846, oo 1793 mit Sophie Elisabeth Kolbe, 
* 1770, + 1804; Sohn Friedrich Labes, Oberſt a. D., Stettin 
13. 8. 1796, t Naumburg 26. 3. 1879, co Augufta Großmann, 
* 12. 6. 1801, f 8. 5. 1858; Tochter: Bertha, Görlitz 5. 6. 1823, 
co Georg Julius Bogislaw v. Alten. Verwandte Labes 
wohnten, wenn ich mich recht erinnere, vor einigen Jahren in 
Wiesbaden. 

Gräfin v. Hardenberg geb. v. Alten. 


Zu Nr. 270. von Recklinghauſen. 
Im Nekrologium des Kloſters Gertrudenburg bei Osnabrück, 


Pergamenthandſchrift, jetzt in der Bibliothek des Vereins für 
Geſchichte und Altertumskunde Weſtfalens zu Münſter i. W. 
finden ſich folgende Eintragungen: 

XIII. sel. m(a)r(tii) Memoria euerhardi de rekelinckshusen 
q(ui) co(ntulit) nobis sex sol(idos) a(n)nuati(m) et obi(it).“ 

„Vill idus no(vembris) Memoria d(omi)ni herma(n)ni reke- 
linckshusen q(ui) contulit nob(is) marca(m) a(n)nuati(m) et 
o(biit).“ 

Die Eintragungen gehören zu den alteften des Nekrologs. 
— Die Klammern enthalten die Auflöſungen der landläufigen 
Abkürzungen. 

3. Z. Münſter i. W. Friedrich v. Klocke, stud. hist. 


Zu Nr. 277. Toden. 
Auskünfte würde geben: Direktor Rudolf Tode, Riga, 
Nikolai⸗Str. 73. 


Riga. Wachtsmuth. 


Zu Nr. 278. v. Firks. 
Auskünfte ließen ſich erhalten durch Vermittelung des 
kurländiſchen eee eee Mitau, Ritterhaus. 
Riga. Wachtsmuth. 


Zu Nr. 279. v. Treskow. 
Als Wohnort der Geſuchten iſt im Gothaer Uradel 1911, 
S. 78, „Caſſel“ angegeben, die Angabe iſt allerdings mit einem 
Fragezeichen verſehen. 


Hannover. Dr jur. R. v. Damm. 


Zu Nr. 286. von Hover. 

Karl Heinr. Ferdinand v. Hoyer, * 1774. Erb-, Lehn⸗ 
u. Ger.-H. a. Roibfd. co Peyer. Kadett. 1792 Sousltnt. Kur⸗ 
fürſt Küraſſiere. 1801 Premltnt. Feldzug 1794. 1803 Penſion. 
1810 Rapitans-Char. 26. 12. 1832 a. Noitzſch t. Sohn von 
Ernſt Wlhlm. Heinr. v. H, * Roikfd 1731 auf Roitzſch, 
oo v. Stentzſch.Niedewitz. 1753 Fähndr. Prinz Carl Chevaulegers. 
1757 Ltnt. Kriege 1757—1761. 1761 m. Maj. Char. Abſchied. 
28. 2. 1785 i. Roitzſch t. Sohn von: Auguſt Adolf v. $. 
* Königsberg i. Pr. 1693. Auf Roitzſch. co v. Krebs⸗Veltheim. 
1716 Ltnt. Sachſen-Weißenfels⸗Dragoner. 172, Abſchied. f 5. 12. 
1760. Sohn von: Chn. Rudolf v. 9. * Noitich 1663. Auf 
Roitzſch. co 1. v. Reppichau-Alt-⸗Jeßnitz. 2. v. Zanthier⸗Salz⸗ 
furth. 1705 Kapitän v. Dünewald-Dragoner. Krieg in Polen. 


+ 6. 3. 1711. 
(Verlohren, Stamm-Reg. Sächſ. Armee). 


Zu Nr. 295, 21. 

Maximilian Friedrich Caſimir Reichsfreiherr von Knigge, 

* zu Bredenbeck am 21/11. Oktober 1653, 7 zu Thale am 
24. Novbr. 1721, Herr auf Friedrichrode, Willerode u. Pfersdorf 
in der Grafſchaft Mansfeld, Thale am Harz u. Birten in Gute 
land, herzogl. kurländ. Ober⸗Marſchall, Exzellenz, oo 15./5. Aug. 
1683 mit Anna Sybille von der Reck a. d. G. Neuenburg, 
* 20. Aug. 1666, f den 30. Oktober 1710 zu Friedrichroda. Maxi- 
milian nahm 1700 ſeinen Abſchied aus kurländiſchen Dienſten 
und zog nach Friedrichrode; er war reformiert. Von 1712—1718 
wohnte er wieder in Bixten, dann bis zu ſeinem Tode in Thale. 
Endorf b. Ermsleben. E. Frhr. Knigge, Kgl. Kammerherr. 


Zu Nr. 296, 2. v. Kotze. 
Katharina v. Kotze, co 1584 Chriſtian v. Hake auf Stülpe, 
* 1525, f 1598 (in 1. Ehe oo mit Emilie Brand v. Linden, f 1580). 
Hagenau i. E. Hauptmann Frhr. v. Hacke. 


Zu Nr. 303. v. Neuenkampf. 
Auskünfte durch Stadt-Oberingenieur Dietrich v. Rennens 
kampf, Riga, Stadt- Amt. 


Riga Wachts muth. 


Zu Nr. 306. Schümmer etc. 
Eine Familie Schummer blüht in Livland. Auskünfte 
durch Vrand-Direftor Schummer, Riga. 


Riga. Wachtsmuth. 


Zu Nr. 310 (1912). Wahn. 
Hermann Wahn, * zu Hamburg 16. Jan. 1678, Rechnen ⸗ 
u. Schreiblehrer am Johanneum, Herausgeber von Kalendern uſw. 
(vergl. Hamb. Schriftſtellerlexikon, Bd. 7). 


Hamburg 20. Erikaſtr. 155. O. Goebel. 


=== [Biiherbeiprechungen. 


Wilh. Bahnſon, Stamm⸗ und Negententafeln zur politifchen 
Geſchichte. 1. Band: Alien, Afrika, Amerika, Ozeanien. 
Europa I: Balkan-⸗Halbinſel. Voſſiſche Buchhandlung, Ber- 
lin W 62. 16 Mk. 

Aber die Balkanhalbinſel und die außereuropäiſchen Erd- 
teile ſind nur wenig genealogiſche Arbeiten erſchienen. Ich nenne 
beiſpielsweiſe R[angabe&], E. R., Livre d'or de la noblesse 
Phanariote et des familles princières de Valachie et de Moldavie. 
Athénes 1904 (2. Aufl.); Lecca, Octave George, Familiele Boe- 
resti Romane (Rumäniſche Bojaren⸗Geſchlechter) Bukareſt 1899; 
Kekule von Stradonitz, Die ſechszehn Ahnen des t Königs 
Alexander von Serbien, Jahrb. d. Ver. Adler in Wien 1909; 
Stanley Lane-Podle, The Mohammadan Dynasties. West- 
minster 1894. Es iſt daher mit freudigem Dank zu begrüßen, 
daß Prof. Dr. Bahnſon dieſes abgelegene Gebiet mit andauern 
dem, außergewöhnlichem Fleiß bearbeitet hat. Der vorliegende 
erſte Band iſt der Anfang eines auf vier Bände berechneten, 
großangelegten genealogiſchen Werkes. Die erſten drei Bände 
ſollen alle Länder der Erde umfaſſen außer Deutſchland und ſind 
im Manuſkript bereits „fertig geftellt*. Den vierten Band 
(Deutſchland) hofft Verfaſſer „nach einigen Jahren zu vollenden“. 

Das behandelte Gebiet iſt nach Raum und Zeit ein rieſiges: 
Manche der behandelten Geſchlechter werden ſchon unſerer Jugend 
beim Schulunterricht genannt, ſo die Achämeniden (unter ihnen 
die Perſerkönige Xerxes und Darius), Arſakiden (unter ihnen 
der Romerfeind Mithradates), Saſſaniden, Seleukiden, der Korei- 
ſchiten mit dem Propheten Mohammed, die Peiſiſtratiden, 
Komnenen, Paläologen éc. Man wird feine Freude daran haben, 
gar manchen Helden aus Geſchichte und Sage genealogiſch eins 
gereiht zu ſehen, 3. B. Agamemnon, Achilleus, Priamos, Leoni- 
das, Solon, Xenophon, Pyrrhos, Hannibal! Auch die ſtem⸗ 
matographiſche Vorführung der Stammväter u. Regenten Iſraels 
von Abraham an darf auf allgemeines Intereſſe rechnen. An⸗ 
dere Geſchlechter, welche uns durch die Gelehrſamkeit des Ver⸗ 
faſſers ſtammbaummäßig vorgeführt werden, können aus politiſchen 
Gründen aktuelles Intereſſe der Gegenwart beanſpruchen, ſo die 
Kaffernhäuptlinge Afrikas in den deutſchen Kolonien oder die 
Herrſcherfamilien Marokkos und des griechiſchen Archipels; ſo 
werden z. B. die Aiakiden auf Samos, die Gattiluſio auf Lesbos, 
die Zaccaria auf Chios, das Haus Poitou auf Cypern behandelt. 
Vielfach ſind allerdings die Namen der von Bahnſon erörterten 
Geſchlechter nur dem Fachhiſtoriker bekannt. In Serbien z. B. 
wird das große Publikum nur die Obrenowitſchen und Kara⸗ 
georgewitſchen kennen; es werden aber vom Verfaſſer an ſerbiſchen 
Herrſchergeſchlechtern auch die Wlaſtimiriden, Boislawiden, 
Laſariden, Brankowitſchen und Nemanjiden vorgeführt. Dabei 
geht Bahnſon bis in die ſagenhafte Urzeit zurück; ja ſogar die 
griechiſche Mythologie iſt mit den Erfindungen der Sage ver⸗ 
treten: ſo leſen wir, daß Hyperion (der Hohe) Phria (die Herr⸗ 
liche) oder Euryphaeſſa (die Weithinleuchtende) heiratete und 
den Sonnengott Helios erzeugte, daß dieſer wieder Kirke gebar, 
welche den Odyſſeus heiratete uſw. Ebenſo verfolgt Verfaſſer 
den „ſagenhaften Bharataſtamm am oberen Ganges“ nach dem 
Epos Mahabharata. Die genealogiſchen Darbietungen über die 
ägyptiſchen Herrſcherfamilien nennen bereits das Jahr 1580 v. Ch. 

Aber die Quellen, die vom Verfaſſer benutzt wurden, ſagt 
er ſelbſt in der Vorrede: „Die benutzten Quellen ſind ſo mannig⸗ 
faltiger Art, daß ſie kaum mit einiger Vollſtändigkeit anzugeben 
ſind, zumal ich anfangs dieſe Tafeln gar nicht zu veröffentlichen 
dachte und daher nicht jede Quelle mir merkte. Natürlich benutzte 
ich die bekannten genealogiſchen Werke von Hopf, Cohn, v. Behr 
u. andere, ferner die Regententafel von Wilberg, manche Monos 
graphien, Geſchichtswerke, wie Heeren u. Utert, Oncken, Helmolt, 
Eduard Meyer uſw., den gothaiſchen Kalender, Konverſations- 
lexika, Zeitungs nachrichten!“ Es find alfo keine Kirchenbücher, 
überhaupt keine archivaliſchen Quellen, auch nicht für die jetzt 
lebenden Mitglieder der behandelten Familien benutzt worden. 
Schlimmer als dieſer Mangel iſt es, daß leider nicht einmal bei 
Beginn eines Landes die einſchlagende wichtigſte Literatur an⸗ 
gemerkt iſt. Der Leſer aber, insbeſondere jeder, der ein ſolches 
Werk, wie das von Bahnſon kauft, hat ein Recht darauf, daß 
ihm der Verfaſſer die wichtigſten Quellenwerke angibt, mögen 


. 


fie nun vom Verfaſſer benutzt fein oder nicht. Nur auf ſolche 
Weiſe iſt der Benutzer des Werkes in die Wöglichkeit geſetzt, 
Kontrolle zu üben. Dieſe Art von Quellenangaben findet man 
3. B. auch bei Ottokar Lorenz, Genealog. Handb. der europäiſchen 
Staatengeſchichte, 3. Aufl. von Devrient, Stuttgart u. Berlin 1908. 
Lorenz ſelbſt hatte den Fehler wie Bahnſon gemacht und Literatur 
nachweiſe weggelaſſen; mit Recht hat ſie Devrient hinzugefügt. 
Es muß im Intereſſe der Wertſchätzung von Bahnſons Buch 
dringend gewünſcht werden, daß nicht nur die folgenden Bände 
dergleichen Literaturnachweiſe bringen, ſondern auch daß ſie für 
den vorliegenden erſten Band nachgeliefert werden. Sehr vers 
miſſe ich auch ein alphabetiſches Verzeichnis der behandelten 
Herrſchergeſchlechter. 

Bahnſon beginnt jede Tabelle mit den erſten Regenten aus 
der betreffenden Familie; alſo werden die „Koburger in Bul⸗ 
garien“ mit Ferdinand J. eröffnet, während Lorenz⸗Devrient die 
Vorfahren Ferdinands I. bis auf Karl Anton (Friedrich T 1853) 
zurückführt. Dagegen hat Bahnſon vor Devrient den Vorzug, 
daß bei jenem nicht nur die Jahre, wie bei dieſem, ſondern auch 
Monats- und Tagesangaben bei Geburten, Heiraten und Todes⸗ 
fällen angegeben werden; auch hat Bahnſon die Vornamen 
vollſtändiger verzeichnet als Devrient. Bahnſon und Devrient 
ergänzen ſich in den von beiden behandeltenherrſcherfamilien in 
Bulgarien, Rumänien und Serbien gegenſeitig. Genealogiſche 
Tafeln ſind das teuerſte, was in familiengeſchichtlicher Beziehung 
überhaupt gedruckt werden kann. Die äußere Darſtellung des 
Bahnſonſchen Werkes iſt gefällig und entſpricht der Gediegenheit 
des Inhaltes. Der Preis von 16 Mk. für 111 Tafeln großen 
Formates iſt daher ein ſehr mäßiger. Wir wünſchen der ver⸗ 
dienſwollen Arbeit einen glücklichen Fortgang. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heyden reich. 


C. Krollmann, Die Herkunft der deutſchen Anſiedler in 
Preußen. Sonderabdruck aus: Zeitſchrift des Weſtpreußiſchen 
Geſchichtsvereins, Heft 54, 103 Seiten gr. 8. 

Der Privatdozent an der Univerfitat Königsberg und 
Fürſtliche Bibliothekar in Schlobitten Chriſtian Krollmann hat 
auf Grund höchſt ſorgfältiger und gründlichſter Vorſtudien in 
ſehr beachtlicher Berichtigung einzelner Anſichten von Voigt, 
Perlbach, Lamprecht u. a. die in mittelalterlichen Urkunden Weſt⸗ 
preußens vorkommenden rittermäßigen Leute genealogiſch unters 
ſucht und die Einwanderung ſolcher Perſonen aus Preußen, 
Niederſachſen, Lübeck und Schleſien einwandfrei nachgewieſen. 
Die Kapitalsanlage der Anſiedler war ſo gut, daß kaum be⸗ 
ſiedelte Länder nach ein oder zwei Generationen ſchon wieder 
ihrerſeits von ihrem Kräfteüberſchuß abgeben und neue Koloniſa⸗ 
toren weiter nach Oſten ſenden konnten. Und dabei bemerken 
wir die überraſchende Tatſache, daß es auch zu einem großen 
Teile dieſelben Familien ſind, die dieſe Expanſionsfähigkeit zeigen. 
Die Pak und die Kamenz treten nicht nur in Preußen, ſondern 
auch in der Lauſitz und in Schleſien als Koloniſatoren auf, der 
Probſt Heinrich von Sonnenberg im Ermland hat ſeine Eltern 
in Schleſien, die Großeltern in Zeitz, die von Heſelech wandern 
aus Schleſien ins Kulmerland, aus dem Kulmerland ins Land 
Saſſen. Ebenſo tft es auch in den nichtpreußiſchen Koloniſations⸗ 
gebieten, überall läßt fih das ſchrittweiſe Vordringen der Fa- 
milien verfolgen, ſo bei den Fullſteins von Niederſachſen nach 
Mähren, von Mähren nach Schleſien und von Schleſien nach 
Polen. Ich ſtimme durchaus den Schlußworten Krollmanns 
S. 103 bei: „Wenn man ſich einmal die Mühe machen wird, 
an der Hand der Familienforſchung dieſes etappenmäßige Bors 
rücken nach Oſten weiter im Einzelnen zu verfolgen, wird man 
zu höchſt merkwürdigen Ergebniſſen für die geſamte Kolonial- 
geſchichte kommen. Der Vormarſch der aſkaniſchen Macht über 
die Oder, die deutſche Infiltration der ſlaviſchen Länder an der 
Oſtſeeküſte, die meißniſchen Einflüſſe bei Beſiedelung der Lauſttzen, 
Schleſiens, Böhmens und Mährens werden in ganz anderer 
Weiſe, wie bisher, klargeſtellt werden können.“ 

Wir könnten noch gar manches Intereſſante aus den in⸗ 
haltvollen, auch formell angenehm zu leſenden Ausführungen 
Krollmanns anführen, z. B. wie die Ergebniſſe der genealogiſchen 
Unterſuchungen fih als zuverläſſiger erweiſen, als die ſprach⸗ 


und rechtswiſſenſchaftlichen, welche, wie die Arbeiten von Tümpel 
(„Die Herkunft der Beſiedler des Deutſchordenslandes“ im Jahr- 
buch für niederdeutſche Sprachforſchung 1901 XXVII. S. A3ff.) 
und Weinhold („Die Verbreitung und Herkunft der Deutſchen 
in Schleſien“) zeigen, hinſichtlich der Herkunft der Bewohner 
eines Landes in der Regel nur allgemeiner Natur ſein können 
und nicht allzuſelten trügeriſch find. Wir könnten ferner 3. B. 
noch darauf eingehen, wie fih 3. B. bei Ritter Dietrich Stange, 
gegen den ſeine anderen Verwandten weit zurücktreten, die Macht 
der Perſönlichkeit auch in der Geſchichte der Koloniſation zeigt 
(vgl. Krollmann S. 35) oder wie mannigfad die aufgewandten 
finanziellen Mittel bei der Koloniſation waren, indem 3. B. 
Dietrich von Czecher teils mit Aufwendung von eigenem Kapital, 
teils geſtützt auf ſeine Stellung als Neffe und Hofdiener vorging, 
um in Beſitz einer großen Begüterung zu kommen (vgl. Kroll— 
mann S. 74). Wir könnten die Vorſicht rühmen, mit der bei 
gleichnamigen Familien (vgl. 3. B. über die Familien von Wal- 
dau) Krollmann ein unwiſſenſchaftliches Zuſammenwerfen von Pers 
ſonen vermeidet. Aber der knappgegebene Raum zwingt uns, 
die Leſer unſeres Blattes auf Krollmanns Arbeit ſelbſt zu ver— 
verweiſen. Nur auf ſeine ſehr beherzigenswerten Ausführungen 
zur Geſchichte des Adels möchten wir noch mit einigen Worten 
eingehen. 

Johannes Voigt hat in ſeiner preußiſchen Geſchichte die 
Anſicht ausgeſprochen, daß aus den deutſchen Einwanderern 
adeliger Herkunft, als deren Kennzeichen er das Wort „von“ 
vor dem Namen betrachtete, der geſamte fpatere preußiſche Adel 
hervorgegangen ſei. Dieſe Auffaſſung hat namentlich Adalbert 
von Mülverſtedt (über das Geſchlecht von Kalkſtein, Magdeburg 
1904 und 1906, Geſchichtliche Nachrichten von dem Geſchlecht 
von Oſtau, Magdeburg 1886) mit Recht bekämpft, aber nicht 
immer mit zutreffenden Gründen, und indem er übertreibend die 
deutſche Abſtammung faſt aller in den Urkunden vorkommenden 
Grundbeſitzer in Zweifel zog und mit oft ſophiſtiſchen Gründen 
ihre Herkunft von altpreußiſchen Geſchlechtern behauptete, hat er 
mit ſeiner Anſicht nicht durchdringen können. Das Richtige 
liegt in der Mitte: die Einwanderung deutſcher rittermäßiger 
Leute war keineswegs ſo groß, wie ſie noch heute vielfach auf 
Grund der Voigt'ſchen Darſtellung eingeſchätzt wird, reicht vor 
allen Dingen nicht entfernt dazu hin, einen ſo mächtigen und 
zahlreichen Adelsſtand zu bilden, wie es der des ſpäteren Ordens⸗ 
ſtaates war. Vielmehr hat der Orden zahlreiche eingeborene 
Preußen von vornherein in ſeine Dienſte gezogen und ihnen 
eine ſoziale Stellung angewieſen, die der der ritterbürtigen 
deutſchen Einwanderer durchaus gleich kam. Außerdem hat der 
Orden aber auch Sudauer und Litauer in den altpreußiſchen 
Landesteilen angeſiedelt, und zwar teilweiſe zu ebenſo günſtigen 
Bedingungen wie die bevorzugten Preußen. Dazu kommen noch, 
namentlich im Kulmerland und in Pomeſanien, polniſche Grund- 
beſitzer, die ſchließlich auch zum Teil Gleichſtellung mit den 
Deutſchen verlangten. Aus allen dieſen verſchiedenen Elementen 
ijt der ſpätere Geburtsadel in Preußen hervorgegangen. 

Leipzig⸗Conne witz. Eduard Heydenreich. 


Karl Graf Kuefſtein, Studien zur Familiengeſchichte. 2. Teil' 
16. Jahrhundert. 402 Seiten gr. 8. Wien und Leipzig’ 
Wilhelm Braumüller, K. u. K. Hof- und Univerſitäts =- Budy- 
händler. 1911. 12 Kr. 

Das ſehr werwolle und hochverdienſtliche, mit zahlreichen 
Kunſtbeilagen, Stammtafeln und zahlreichen Abbildungen im 
Text ausgeſtattete Werk von Karl Graf Kuefſtein über die Ges 
ſchichte ſeiner Familie, deſſen erſter im Jahre 1908 erſchienener 
Band in dieſer Zeitſchrift 1910, S. 134 angezeigt iſt, wird im 
vorliegenden Band bis zum Ende des 16. Jahrhunderts geführt. 
Die Urkundenbeilagen Nr. 62 bis Nr. 114 bieten archivaliſche 
Belege zur Darſtellung. Die beiden Haupwertreter des Hauſes 
Kuefſtein im Jahrhundert der Reformation waren Hans Lorenz 
(1496—1547) und Hans Georg Ill. (1536—1603). Um fie grup⸗ 
pieren fih die weiblichen Mitglieder, die angeheirateten Gattinnen 
Barbara von Volkra, Radigund von Neuhaus und Anna von 
Kirchberg, dann Euphemia, die vielumworbene Schweſter des 
Hans Lorenz, ſowie deſſen Töchter Anna von Rueber, Regina 
von Kornſail, Veronica von Steger und Barbara von Pötting. 
Die Bedeutung, die der Erwerbung und dem Beſitze der Herr- 
ſchaft und ſpäteren Baronin Greillenſtein beizumeſſen iſt, brachte 


es mit fih, daß der Geſchichte derſelben und der den Kuefſtein 
dort vorangegangenen, längſt ausgeſtorbenen Geſchlechter der 
Grellen, Dahbed und Volkra ein eigenes Kapitel gewidmet 
wurde. Ebenſo fand bei Beſprechung der neuerworbenen Be⸗ 
ſitzungen die Geſchichte der bedeutendſten dieſer Herrſchaften, wie 
Schauenſtein, Allenſteig, Spitz, Purchberg uſw., Berückſichtigung. 
Der vorliegende Band bietet wie der erſte eine Fülle familien⸗ 
und lokalhiſtoriſcher Details. Was ihn aber beſonders intereſſant 
macht und über den gewöhnlichen Durchſchnitt auch unſerer 
beſſeren Familiengeſchichten weit heraushebt, ſind die vielfachen 
Verdienſte der beiden genannten Hauptvertreter um das öffent⸗ 
liche Leben Oſterreichs. Der vorliegende Band ift geradezu ein 
klaſſiſches Beiſpiel dafür, daß Familien- und Landesgeſchichte 
auf das engſte miteinander verflochten ſind. Hans Lorenz machte 
ſich auf den Landtagen beſonders bei den gegen die Türken ge⸗ 
richteten Bewilligungen verdient. Als Landuntermarſchall nahm 
er den lebhafteſten Anteil an der erſten Inventariſierung der 
bei den Ständen befindlichen Dokumente. Zuſammen mit den 
übrigen Königlichen Räten hatte er den zahlreichen Landtagen 
gegenüber die landesfürſtlichen Vorlagen zu vertreten. Er war 
ferner in hervorragender Weiſe bei den Kirchenviſitationen be⸗ 
teiligt. Die intimen Beziehungen, in denen Hans Lorenz zu 
bekannten Evangeliſchen ſtand, wie zu Hans von Zinzendorf, 
Marquardt von Kuenring, Georg Perkhaim, Sebaſtian Grobner, 
feine Heirat mit Barbara Bolfra und die Hagerſche Verwandt- 
ſchaft laſſen kaum zweifeln, daß auch er der neuen Idee zugänglich 
geweſen iſt. Er zählte zu den Gemäßigten und war von tiefer 
Religiofitat getragen. Der Kaifer hat feine „unterſchiedlichen, 
vornehmen Amter und Dienſte“, „inſonderheit in vielen wichtigen 
und geheimen Sachen, anſehnlichen Kommiſſionen und Vorrich⸗ 
tungen“ ausdrücklich anerkannt. Der andere Hauptvertreter des 
Kuefſteinſchen Geſchlechts im 16. Jahrhundert Hans Georg Iii. 
war eine impulſive Natur von kräftiger Initiative, unermüdlicher 
Tatkraft und eiſernem Willen. Wit jugendlihem Feuereifer 
ergriff er die aufkeimenden Ideen ſeines Jahrhunderts und 
wurde ein ebenſo eifriger Vorkämpfer der politiſchen Rechte 
ſeines Standes als des mit dieſen damals eng verknüpften 
Strebens nach Religionsfreiheit. Er wurde am 2. Februar 1602 
von Rudolf Il. in den erblichen Freiherrnſtand des Deutſchen 
Reiches erhoben. Das Geſchlecht der Kuefſteiner gehört zu denen, 
die auf den Höhen der Menſchheit wandelten. So iſt dieſe Fa⸗ 
miliengeſchichte auch ein wichtiger Beitrag zur Staats-, Kirchen⸗ 
und Kulturgeſchichte. 
Leipzig⸗Conne witz. Edu ard Heydenreich. 


Stammbaum der weſtfäliſchen Familie Sarrazin. Heraus- 
gegeben von Fel. R. Sarrazin in Dortmund. (Berlin, 
Gſellius, 1911). 

Aber den Titel hinaus bietet das Buch eine vollſtändige 
Familiengeſchichte, aber nicht, wie die meiſten anderen, eine 
trockene Aufzählung belangloſer Ereigniſſe. Was zunächſt ins 
Auge fällt, iſt die reiche und gediegene Ausſtattung. Außer 
prächtigem Einband, Druck und Papier eine Fülle bildlichen 
Schmucks, der nicht nur die üblichen und hier beſonders ge⸗ 
ſchmackvollen Wappen und Urkunden enthält, nicht nur in Land- 
karten, Lageplänen und zahlreichen kleinen Anſichten die be⸗ 
handelten Stätten lebensvoll vor Augen führt, ſondern vor allem 
feſſelt durch die künſtleriſchen bedeutſamen Zeichnungen des 
Regierungs⸗Bauführers Wieſinger. Der Vert ſteht nicht zurück. 
Das Werk zerfällt in zwei Teile: Die Stammtafel, in denen 
faſt tauſend Nachkommen des Vorvaters einzeln mit ihren 
wichtigſten Lebenstaten aufgeführt find — ein Denkmal gründ- 
lichen Fleißes — und vorangehend die erzählende Darſtellung. 
Sie verfolgt die Familienſchickſale in großen Zügen von dem 
Stammvater, wahrſcheinlich hugenottiſcher Herkunft im 17. Jahr- 
hundert, bis heute. Dieſe Darſtellung hat ihr eigenes Verdienſt. 
So unbefangen ſie ſich fernhält von dem Verſuche, kleine Vor⸗ 
fälle zu großen Ereigniſſen aufzubauſchen, ſo geſchickt und doch 
natürlich weiß der Verfaſſer einen größeren Hintergrund zu 
ſchaffen, indem er neben der Familie die Stammgeſchichte und 
hinter beiden das große Weltgeſchehen vorführt und lebendig 
macht. Alles chronologiſch langweilige ift vermieden. Das Wis 
tagsleben der Väter hat ein liebevoller Sinn erfaßt und mit 
leichtem, doch gefälligen Griffel nicht ohne den Hauch der Poefie 
wiedergegeben. Gleich die Einführung mit dem Leitſpruch: „Es 


EE 1G) EE 


klingt fo fhón, was unſere Väter taten, ift ein Muſter dtefer 
geſchmackvollen Darſtellung. Wir fühlen uns lebendig verſetzt 
ins Land der roten Erde, 

„Wo ſich der Torweg hebt, von Rauch gebräunt, 

Vom grünen Eichkranz ſaſſiſch noch umzäunt, 

Wo des Gehöftes Halmendächer ragen; 

Wo von dem Kranz der Pilgerin umweht 

Der Schrein des Heiligen dicht am Wege ſteht.“ 

Wir laſſen uns ergreifen von dem ſtillen Reiz weſtfäliſch⸗ 
ländlichen Lebens und laſſen uns willig führen bis ins weit 
verbreitete lärmende Leben der Gegenwart. 

Berlin⸗Lichtenberg. Amtsrichter Herm. Rump. 


Verzeichnis der württembergiſchen Kirchenbücher. Im Auf⸗ 
trag der Württembergiſchen Kommiſſion für Landesgeſchichte 
bearbeitet von M. Duncker, Pfarrer in Belſen, Stuttgart, 
Kohlhammer, 1912, 2.80 Mark. 

Das vorliegende Werk bietet eine wertvolle Äberficht über 
Quellen der hiſtoriſchen und Familienforſchung in Württemberg, 
es wird in kurzer Zeit durch eine Aberſicht der Anniverſare, 
Bruderſchaftsverzeichniſſe, Pfarrchroniken, Urkunden, Verzeichniſſe 
der geiſtlichen und Pflegerinventaren ergänzt werden. 

Die allgemeine Einführung der Kirchenbücher erfolgte 1558 
durch Herzog Chriſtof von Württemberg, angeblich nach Einficht- 
nahme in ein älteres zu Erblingen beſtehendes Kirchenbuch. 
Noch jetzt find aber 16 altwürttembergiſche und 24 neuwürttem⸗ 
bergiſche evangeliſche Kirchenbücher aus der Zeit vor 1558 er- 
halten. Auf 1558 ſelbſt gehen 136 altwürttembergiſche Kirchen 
bücher zurück und im ganzen 475 evangeliſche und 66 katholiſche 
Kirchenbücher ſtammen aus dem 16ten Jahrhundert. Infolge 
der Verheerungen durch den dreißigjährigen Krieg und die 
Raubzüge Ludwig des XIVten von Frankreich beſtehen zahlreiche 
Lücken und ſelbſt völlige Defekte, fo fehlen in Schillers Geburts- 
ſtadt Marbach, wohin auch Keplers Ahnentafel führt, die Kirchen- 
bücher von 1694 und es ift bisher unmöglich Schillers Ahnen- 
tafel bis in das 16te Jahrhundert hinein vollſtändig herzuſtellen. 
Auch in der Landeshauptſtadt Stuttgart ift nur das Taufbuch 
und Ehenbuch vollſtändig, das Totenbuch erſt ſeit 1665. Dabei 
ift aber zu bemerken, daß wie für Eßlingen, Tübingen, Ludwigs- 
burg, Cöln auch für Stuttgart ein gedrucktes Kirchenregiſter ſeit 
1692 bis 1848 beſteht und daß dieſes im Jahrgang 1700 eine 
Aberſicht über alle 1700 noch erhältlichen Daten der Bevölkerungs- 
bewegung gibt. 

Bei jedem einzelnen Ort iſt angegeben, für welche Zeit 
SG out, Ehe- und Totenregiſter, ſowie die feit 1808 offiziell ein- 
geführten Familienregiſter und deren bis ins 16te Jahrhundert 
zurückreichende Vorläufer, die Seelenregiſter, vorhanden ſind. 
Es darf bei dieſer Gelegenheit auf die Beſchreibung der 
Familienregiſter durch Weinberg (Württ. Jahrb. für Statiſtik 
und Landeskunde 1907) und deſſen Auseinanderſetzung ihrer 
wiſſenſchaftlichen Bedeutung hingewieſen werden. 

Stuttgart. Sanitätsrat Dr. Weinberg. 


Hermann Franz, Alter und Beſtand der Kirchenbücher, ins⸗ 
beſondere im Großherzogtum Baden, mit einer Aberſicht über 
ſämtliche Kirchenbücher in Baden (-Zeitſchrift für die Geſchichte 
des Oberrheins, hrsg. v. d. Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion, 
Ergänzungsheft 1). Heidelberg, Winter 1912. 154 Seiten gr. 8. 

Dieſe von dem Direktor des Großh. Generallandesarchivs 

Geh. Archivrat Dr. Obſer angeregte Arbeit wurde durch die 

Badiſche Hiſtoriſche Kommiſſion und eine große Anzahl von 

katholiſchen und evangeliſchen Geiſtlichen und von Rabbinern 


unterſtützt und muß allen Familienforſchern, die in Baden nach 
ihren Geſchlechtsgenoſſen ſuchen, auf das allerdringendſte warm 
empfohlen werden. Die vorgelegte Statiſtik der Kirchenbücher 
in Baden gibt für jede Art mindeſtens Angabe der Konfeſſion 
und des Anfangsjahres, oft aber noch weitere nützliche Be⸗ 
merkungen. Eine andre Tabelle gibt ein chronologiſches Ver⸗ 
zeichnis der Kirchenbücher nach Jahr, Ort, Bekenntnis, Terri» 
torium, Bistum und wird durch die Erörterungen über die Ges 
ſchichte der Kirchenbücher in Baden vortrefflich erläutert. Die 
allgemeine Einleitung über die Entſtehung der Kirchenbücher 
gehört zu dem Beſten, was über dieſen Gegenſtand bisher ver⸗ 
öffentlicht wurde. Die ſorgfältige, ſchmucke äußere Ausſtattung 
des Buches entſpricht der Gediegenheit des Inhaltes. 
Leipzig⸗Conne witz. Eduard Heydenreich. 


Robert Vollmüller, Sein Leben und Wirken, von A. Holder, 
Heilbronn, Scheurlen 1912. (VII u. 40 S. 75 Pf.). | 
Am 28. Okt. 1911 ftarb in Stuttgart der ſchwäbiſche Grob" 
induſtrielle Kommerzienrat Robert Vollmöller, Begründer und 
Leiter der „Vereinigten Trikotfabriken A.-G. Vaihingen a. F.“, 
der Bruder Karl Vollm.’3, Profeſſor der romaniſchen Philologie 
an der AUniverfität Göttingen (feit 1891 Privatgelehrter in 
Dresden), und Vater des in letzter Zeit manchmal genannten 
Fliegers Hans Vollmöller. Seinem Gedächtnis iſt das vor⸗ 
liegende Schriftchen gewidmet, welches in erſter Linie die Ent⸗ 
wicklung und den Charakter des Verſtorbenen auf dem Hinter- 
grund der Familiengeſchichte zu zeichnen verſucht. Es kommt 
dabei ſelbſtverſtändlich auch die Entwicklung feines Geſchäfts in 
den Grundzügen zur Darſtellung, ohne daß jedoch auf organi- 
ſatoriſche und techniſche Einzelheiten eingegangen würde. 

Techniker iſt V. auch nicht geweſen. Er war durch und 
durch Kaufmann: raſch auffaſſend, großzügig, tatkräftig, raſtlos 
und ebendeshalb hinausdrängend über die ihm von den Eltern 
und ſcheinbar vom Schickſal zugewieſene Stellung eines Land⸗ 
kaufmanns. Die Gedanken des Bekleidungstheoretikers Guſtav 
Jäger, der jüngſt ſeinen 80. Geburtstag feierte, haben V. die 
Bahn gewieſen, auf die er zum Erfolge ſchritt. 

Seine Eigenart iſt typiſch deutſch. Während ſich der Eng⸗ 
länder durch praktiſchen Blick, Mut, Selbſtändigkeit und Zähig⸗ 
keit auszeichnet, iſt dem Deutſchen wiſſenſchaftliche Grundlage 
und organiſatoriſche Geſtaltungsgabe eigen. Wir ſind nicht 
umſonſt ein Volk von Denkern und Soldaten. Typiſch deutſch 
iſt an V. auch dies, daß er kein hartgeſottener business-man 
wird, ſondern in warmherziger und wahrhaft kluger Weiſe ſich 
an ſeinen Arbeitern ſozial betätigt, wobei ihm die Frau als 
Hausmutter großen Stils zur Seite ſteht. Wenn endlich V. als 
gemachter Mann nicht auf einer Jacht durch die Welt fährt, 


ſondern an der Stätte ſeiner Kindheit eine Burg wieder aufbaut 


(Hohenbeilſtein), fo macht auch dies feinem deutſchem Gemüt alle 
Ehre. 

Die Familie V. ſtammt aus Lauterbach in Heſſen, wo mehrere 
Vorfahren die freiherrl. Riedeſel'ſche Stadtwirtſchaft „zum Efel“ 
als Erbpächter inne hatten. Einer wurde dann Schulmeiſter, 
ein weiterer Schneider und Riedeſel'ſcher Hausverwalter. Es 
folgen zwei Theologen, die hervorragend philologiſch veranlagt 
find, und endlich V3 Vater, ein wackerer Landkaufmann, der 
ſchon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts auf den Gedanken 
des Warenverſands gekommen iſt. In den beiden Brüdern Karl 
und Robert V. iſt die philologiſche und die kaufmänniſche 
Familiengabe aufs neue verkörpert. 

Cleebronn i. Württbg. Fr. Lörcher. 


Verſchiedenes. 


In der Osnabrücker Zeitung vom 27.— 29. März behandelt 
Rub. v. Bruch „Die adligen Höfe der Stadt Osnabrück“. 
Hier werden u. a. genannt v. Bar, v. Bothmer, v. Fullen, 
v. Glarn, v. Hammerſtein⸗Gesmold, v. Gülich, v. Korff, v. Leden, 
v. Mallinkrodt, Graf v. Münſter u. a. 

Beabſichtigte Anderung im Gothaiſchen Hofkalender 
eine Verletzung des Namenrechtes? Urteil des Reichsgerichts 
vom 21. März 1912. Der Referendar und Leutnant a. D. Werner 
v. d. Schulenburg hatte für ſich und ſeine Tochter gegen die In⸗ 
haberin des Verlages Juſtus Perthes in Gotha, wo der bekannte 
Genealogiſche Hofkalender erſcheint, eine intereſſante Leiſtungs⸗, 


Unterlaſſungs⸗ und Feſtſtellungsklage erhoben, mit benen fih 
jetzt das Reichsgericht in letzter Inſtanz zu beſchäftigen hatte. 
Mit dieſen Klagen ſuchte ſich der Kläger, deſſen Familie bisher 
im, blauen Gotha“, alſo im Handbuch für die uradeligen Geſchlechter 
eingetragen war, dagegen zu wehren, daß die Schriftleitung des 
Verlages ihn und feine Familie bei der für 1912 geplanten Neu- 
bearbeitung des Kalenders in den „grünen Gotha“, d. i. in die 
Familien mit Briefadel überführen wollte. Die Schriſtleitung 
des Verlags war der Anſicht, daß der Kläger ſeine Familie nicht 
zu der „weißen Linie“ der Schulenburgs rechnen dürfe, die ſeit 
1728 durch Erlaß des Kaiſers Karl VI. reichsgräflich ſei, und 


hatte dies dem Kläger ſowohl brieflich mitgeteilt als auch einen 
Korrekturabzug des neuen „grünen Gotha“ zugeſchickt, ſich aber 
bereit erklärt, nach Entſcheidung des Heroldsamtes von der 
Anderung abzuſtehen. In den Briefen und in der Zuſendung 
des Korrekturbogens erblickte der Kläger eine vorſätzliche, bewußt 
rechtswidrige Verletzung ſeines Namensrechtes und klagte gegen 
den Verlag auf Widerruf und Unterlaſſung der Behauptung 
ſowie auf Feſtſtellung, daß ſeine Familie zum Uradel gehöre. 
Der Verlag machte gegenüber der Klage die Unzuſtändigkeit des 
Gerichtes und die Unzuläſſigkeit des Klageweges geltend. Das 
Landgericht Hamburg hatte dieſen Einwand aber nur der 
Feſtſtellungsklage gegenüber für begründet erklärt, die Leiſtungs- 
und Unterlaſſungsklage aber für zuläſſig erklärt. Das Obers 
landesgericht Hamburg dagegen hatte dieſe beiden Klagen 
wegen Unzuſtändigkeit abgewieſen. Auf unerlaubte Handlung, 
ſo führte das Berufungsgericht aus, könne die Klage deshalb 
nicht geſtützt werden, weil der § 823, Satz 1 BGB. bei der Bers 
letzung eines „ſonſtigen Rechtes“ eines Dritten Vorſatz oder Fahr- 
läſſigkeit verlange. An dieſen Vorausſetzungen fehle es aber 
auf Seiten das Verlags durchaus, da der Verlag nur „behauptet“ 
habe, der Kläger gehöre zum Briefadel. In dem bloßen, Beſtreiten“, 
daß der Kläger dem Uradel angehöre, liege noch kein Vorſatz 
des Verlags. Auch die Beſtimmungen des Namensrechts gäben 
dem Kläger nur eine negatoriſche, nicht aber eine Deliktsklage. 
Das Reichsgericht beſtätigte das Berufungsurteil und wies die 
Revifion des Klägers zurück. Aktenzeichen IV 419/11 


Das Friedhofsamt zu Frankfurt a. M. macht bekannt, 
daß durch Gemeindebeſchluß dem alten Bockenheimer Friedhofe 
die Eigenſchaft als Friedhof zum 1. Oktober d. Js. entzogen iſt. 
Das Eigentum an den Grabdenkmälern geht auf die Stadt 
Frankfurt a. M. über, wenn die Berechtigten dieſelben nicht bis 
zum 31. Dezember d. Js. entfernen. Es beſteht die Abſicht, den 
Friedhof in eine gärtneriſche Anlage zu verwandeln und die 
noch gut erhaltenen Gräber bis auf weiteres beſtehen zu laſſen. 


„Ein neues Reichsinſtitut“. Unter dieſer Aberſchrift 
macht Herr Dr. jur. Guſtav Weſtberg i. A. des Hamburgiſchen 
Vereins für Familiengeſchichte, Siegel⸗ und Wappenkunde in 
Wr. 374 der Hamburger Nachrichten (11. Aug. 1912) Propaganda 
für die Schaffung eines Reichsinſtituts für Familienforſchung, 
Vererbungs⸗ und Regenerationslehre. Er tut dies im Anſchluß 
an den Kongreß für Familienforſchung uſw. im April 1912 zu 
Gießen. Hier hat Herr Geh. Medizinalrat ord. Univ.-Prof. Dr. 
Sommer vorgeſchlagen, dem ſchon beſtehenden Reichsgeſundheits⸗ 
amt eine pſychiatriſche Abteilung anzugliedern und in dieſer 
Abteilung eine Unterabteilung für Vererbungslehre und pſychiſche 
Hygiene im weiteſten Sinne mit einem ſelbſtändigen Dezernenten 
zu ſchaffen. Bereits im Januar 1912 hatte die Kaiſer⸗Wilhelm⸗ 
Geſellſchaft zu Berlin „ein großes, reich ausgeſtattetes Inſtitut 
für Entwicklungs⸗ und Vererbungslehre“ für das dringendſte 
Bedürfnis erklärt. Der Sommerſche Vorſchlag iſt in der 
Petitionskommiſſion des Reichstages verhandelt und vorläufig 
dem Reichskanzler als Material überwieſen worden. 


Die hiſtoriſche Kommiſſion für Hannover hat beſchloſſen, 
die Univerſitätsmatrikel von Helmſtedt und Gottingen zu 
drucken und zwar die erſtere womöglich noch in dieſem Jahre. 
Die letztere, deren Bearbeitung Herr Oberſtleutnant Lehmann in 
Göttingen übernommen hat, ſoll 1913 erſcheinen. 


Neuer Adel unter neuem Namen. Der „Reichs⸗ und 
Staatsanzeiger“ hat dieſer Tage gemeldet, daß der Kaiſer, als 
König von Preußen, dem Hauptmann a. D. Heinrich Wilhelm 
Arthur Schultz, Fideikommißherrn auf Weißkollm, den erblichen 
Adel unter dem Namen „von Steynitz“ verliehen hat. — Es 
ift keine Seltenheit, daß mit der Nobilitierung eine Namens» 


änderung verbunden wird, namentlich, wenn der Adelsaſpirant 


einen Namen beſitzt, der keinen beſonders vornehmen Klang hat, 
— und das darf man von dem Namen Schultz, der 3. B. im Bers 
liner Adreßbuche nicht weniger als 94 Spalten, die Spalte zu 
65 Perſonen einnimmt, wohl ohne Uebertreibung behaupten. 
Und da die Welt ein ſchwaches Gedächtnis hat, fo wird der ur- 
ſprüngliche, ein wenig triviale Name, den eine Familie im Bürgers 


ſtande trug, ſchnell vergeſſen, ſobald ſie unter verſchönerter Etikette 
in die Reihen des Adels einrückte. Wer weiß heute noch, daß der 
Ahnherr der Grafen von Hohenthal ein Leipziger Kaufmann 
namens Peter gohmann (1717) war, daß die Freiherren von hohen⸗ 
fels von einem pfälziſchen Oberamtmann Johann Chriſtia Simon 
(1776), die Freiherren von Liliencron von dem däniſchen Diplo- 
maten Andreas Pauli (1752), die Freiherren von Ulmenſtein 
von dem Rittmeifter Johann Ulrich Schuhmacher (1729), die 
Grafen und Herren von Fabrice von dem gräflich Iſenburgiſchen 
Rate Weiprecht Schmidt (um 1600), die Freiherren von Eckardt⸗ 
ſtein von dem Gutsbeſitzer Ernſt Jakob Eckardt, die Grafen 
von Kielmannsegg von dem holſteiniſchen Hofkanzler Johann 
Adolf Kielman (um 1650), die Grafen von Schmidegg von 
dem Bergaſſeſſor Jeremias Meſſerſchmidt (1675), die Freiherren 
von Meyern⸗ Hohenberg von dem fürſtlich brandenburgiſchen⸗ 
kulmbachiſchen Hofkammer-Rat Johannes Simon Meyer (1715), 
die Herren von Kriegs heim von dem Gutsbeſitzer Georg Chriſtoph 
Krueger (1760), die von Koppenfels von einem fürftlich 
ſächſiſch⸗hildburghauſenſchen Geheimrat Johann Sebaſtian Kobe, 
die Freiherren von Edelsheim von dem kurmainziſchen Gee 
heimrat Johann Georg Seifert (1773), die Grafen von Lux⸗ 
burg von einem Bürger von St. Gallen Johann Girtanner 
(1776), die Grafen von Königsdorff von dem Kaiſerlichen Rate 
und Syndikus der Stadt Breslau Samuel Regius und die 
Freiherren von Richthofen von dem gräflich Schaffgottſchen 
Hauptmann der Bergſtadt Schmiedeberg Tobias Praetorius 
(um 1650) — abftammen? Aus der neueren Zeit ließen ſich eben⸗ 
ſoviel Beiſpiele anführen. König Max Joſeph von Bayern 
verwandelte ſeinen Hofbankier Aron Elias Selig mann in einen 
Freiherrn von Eichthal, der preußiſche Legationsrat George 
Petitpierre wird 1832, als er eine Gräfin Truchſeß, deren 


Mutter eine Hohenzollern war, heiratete, Graf von Wesdehlen, 


und Herzog Ernſt II. von Koburg ſchenkt ſeinen Vettern, den 
Brüdern Georg und Arthur Meyer, Söhnen des Königs Leos 
pold I. der Belgier, den freiherrlichen Namen von Eppinghoven 
(1862). Der Gutsbeſitzer Karl Schmidt auf Ronnebed erhält 1885 
den preußiſchen Adel als Herr von Rönnebeck, und die Brüder 
Hugo Müller auf Groß⸗Stegen und Friedrich Müller auf Klein- 
Stegen werden bei der Krönung des Königs Wilhelm l. von Preußen 
unter dem Namen von Stegen nobilitiert. Wilhelm Schle⸗ 
ſinger auf Uckro, Paſerin, Picked und Pitſchen im Kreiſe Luckau, 
Kreisdeputierter und Oberamtmann, hatte [hon von König Fried- 
rich Wilhelm IV. von Preußen 1855 die Genehmigung erbeten und 
bekommen, ſich „Uckro“ zu nennen, und 1865 wurde er als 
Herr von Udro geadelt. Man erzählt, daß er ſpäter große An- 
ſtrengungen machte, feinem Namen noch ein abrundendes „w“ 
hinzufügen zu dürfen, daß der alte Kaiſer Wilhelm J. ihm aber 
ſchließlich, halb ärgerlich, halb ſcherzhaft, ſagen ließ, wenn er noch 
immer nicht zufrieden wäre, würde er ihn in einen Herrn Schle⸗ 
finger zurüdverwandeln! Aus „Nr. 487 vom 17. 10. 1909 der 
Oſtſee⸗Zeitung und Neuen Stettiner Zeitung“. Ausgabe Sonn- 
tag Morgen, zweites Blatt. 


Druckfehlerberichtigung: Seite 96 unter „Sänger“ lies 
Geſe ſtatt Elſe; ſie war die Tochter des Gerdt (nicht Gerolt) 
Weſſeling; ebenſo lies Patrimoniums ſtatt Patroniums; Seite 
116 lies in der Antwort zu Frage Nr. 223 nicht Pruchonius, 
ſondern Pruchenius; ebenda: die Mutter des Levin Pruchenius 
iſt nicht eine geb. Ehrenberg, ſondern die Tochter des Stephan 
Chomberger; Seite 136 unter „Heſſenland“ lies nicht Kartſch, 
ſondern Knetſch. 


Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem 
Hinſcheiden des Herrn 

A. A. Vorſterman van Open, 
Direktor des genealogiſch-herald. Archivs in Maarſſen, 


langjährigen Mitgliedes und eifrigen Förderers unſerer 
Zentralſtelle, geziemend Kenntnis zu geben. 
Leipzig, im September 1912. 
Die Schriftleitung. 


Verantwortlich für die Redaktion Ober-Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſttätsſtraße 2; für den Inſeratenteil: A. Schulz, Leipzig 
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig. 


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EEN Blatter 


s — zur Förderung der Familiengeſchichtsforſchung e 
= Gegründet von D. o. Daffel ; 

Herausgegeben von der Daſſel⸗Stiftung bei der 3entral= 
ſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte 


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= Ar Ké SU V | 


Der jährliche Preis des in 12 nummern erſcheinenden Jahrgangs einfdyliehlid) des Titels, Inhaltsperzeidyniffes und Mamen-Regifters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für ble einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für 


deutſche Perſonen⸗ 


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und Famillengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe fir 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beſtellungen 
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsfiraße 2!!! richten. 


Die Beftellung gilt 


als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. ernennen «e 


X. Jahrg. | Oktober 1912 | Nummer 10 
Inhaltsverzeichnis: Geſchäſtliche Mitteilung. — Eingänge. — Eine feltene Art der Entſtehung von Familiennamen. (Büttner). -- 


Ein weiterer Beitrag zum Adelsrecht. (v. Daſſel). — Die Familie Gleichman 1485—1910. (Exzellenz Gleichman und A. Gleich“ 
man). — Zur Heraldik der Freiherren Tautphoeus (hierzu eine Kunſtbeilage) (v. Arnswaldt). — Zur älteren Geſchichte der 
Familie v. Teſchen. (Olszewski). — Nachtrag zur Nachfahrenliſte der Familie Munſcheid II (Prof. Munſcheid). — Aus dem 
Kirchenbuche von Nöbdenitz u. Poſterſtein in Sachſen⸗Altenburg 1594—1840 (von Thümmel) (Fortſ.) — Gelegenheitsfindlinge. 


— Rundfragen und Wünſche. — 


Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes. 


Geſchäftliche Mitteilung. 


Die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte veranſtaltet auch im bevorſtehenden Winter 


wiederum genealogiſche Abende. 


Die Vorträge nach Weihnachten werden ſpäter bekannt gemacht werden. 


Für das letzte Quartal des Jahres 1912 ſind — etwa ſich nötig machende Aenderungen vorbehalten — folgende 


Vorträge in Ausſicht genommen: 


Dienstag, den 22. Oktober 1912, abends 8 Uhr, im Hotel Palmbaum, Leipzig, 
Gerberſtraße 3, unterer kleiner Saal: 
Herr Dr. Hans Schulz, Bibliothekar am Reichsgericht, Kulturgeſchichtl. Streifzüge durch eine Ahnentafel. 
Herr Heinrich Pfannſtiel, Großherzoglich Sächſ. Hoflieferant, Kunſtgewerbliche Arbeiten über Genealogie 
und Heraldik unter Vorlegung von Ausführungen aus den Werkſtätten für künſtleriſche Leder⸗ 


arbeiten und Wappenmalerei in Weimar. 


Herr Oberregierungsrat Prof. Dr. Eduard Heydenreih in Leipzig, Kirchenbücher und verwandte 


familiengeſchichtliche Quellen. 


Dienstag, den 12. November, abends 8 Uhr, im Gotel Palmbaum, Leipzig, 
Gerberſtraße 3, oberer, Großer Saal: 
Herr Prof. Dr. Haeder von der Univerfität Halle a. S.: Die Erblichkeit des Habsburger Familientypus, 


mit Lichtbildern. 


Dienstag, den 3. Dezember, abends 8 Uhr, im Hotel Palmbaum, Leipzig, 
' Gerberftraße 3, unterer kleiner Saal: 
Herr Dr. Hohlfeld in Leipzig, Genealogie und Sozialgeſchichte. 
Gäſte, insbeſondere auch Damen, ſind herzlich willkommen. 
| Der Vorſitzende der Zentralitelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte. 
Dr. Breymann. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 

Stammtafeln der Familien Leyherr, von Edlebach, von 
Hüetlin, Ahnentafel der Familie Nageli-Geres, verſchiedene 
kleine Notizen, Siegelabdrücke, Wappenkopien, Stammtafeln 
der Familien Nägeli, Ott, Geres, Edlibach, Oeri, Beutter, 
von Schach, von Möhl — von Frau Nägeli, Mainz. 

Zeitungsausſchnitte aus dem Hannover. Anzeiger, betreffend 
den jüngjt verſtorb. Geh. Oberpoſtrat Heyden reich — von Herrn 
K. W. Weber, Hannover. 


Das Stammbuch des Friedrich Chriſtian Wurmb in Ham⸗ 
burg, enthaltend Eintragungen aus den Jahren 175 — 1780 
(Sonderabdrud aus „Der deutſche Herold“, 1912, Nr. 6) — von 
Herrn Herm. Gravenhorſt, Hamburg. 

Guſtav Sommerfeldt, Vom Brauweſen und von einigen 
Mälzenbräuerfamilien Königsbergs (Königsberger Hartungſche 
Zeitung) — vom Verfaſſer Herrn Dr. Guſtav Sommerfeldt, 
Königsberg. 

K. H. Lampe, Zu Johannes Trojans 75. Geburtstage 
(Jenaer Volksblatt Nr. 190) — vom Verfaſſer Herrn Dr. Karl 
H. Lampe, Jena. 

Siegelabdruck, Aufſätze mit Bild über den f Bürgermeifter 
Dr. Burchard in Hamburg (Hamburger Nachrichten, Hamburger 


Fremdenblatt). Zum zweihundertjährigen Grafenjubilaum des 
uradeligen Geſchlechtes Vitzthum von Eckſtädt (Wiſſenſchaft— 
liche Beilage der Allgemeinen Zeitung, Chemnitz, 20. Juli 1911) 
— von Herrn Ingenieur Kriebel, Leipzig-Gohlis. 

Verſchiedene Zeitungsausſchnitte — von Herrn stud. jur. 
P. von Gebhardt, Leipzig. 

Aus der Geſchichte einer alten Familie [Braun] (Caſſeler 
Tageblatt und Anzeiger, Nr. 435, 1912) — von Herrn Dr. Hans 
Braun, Friedenau Berlin. 

Aufruf betreffs Aufſtellung eines Stammbaumes der Fas 
milie Spanuth (Spannuth) nebſt 2 Fragebogen — von Herrn 
Oberlehrer G. Spanuth, Schleswig. 

21. Jahresbericht des Wolfer Waiſenheim, verſchiedene Fa— 
milien-Nachrichten — von Herrn Architekt Schulz, Berlin-Tegel. 

Das Leben des hl. Aloyſius Gonzaga aus der Geſellſchaft 
Jefu — von Herrn W. C. von Arnswaldt, Leipzig. 

Katalog der Bibliothek des Freiherrn Chr. von Maſſen— 
bach zu Bialogoſch — von Herrn Carl von Rofe, Wlajorats- 
herr auf Biagoſch. 

Lord Kelvin — von Herrn Ingenieur Kriebel, Leipzigs 
Gohlis. f f 

Tirolenſien-Katalog der Wagnerſchen Univ.-Buchhandlung, 
Innsbruck — von D P. von Gebhardt, Leipzig. 

Krupp, 1812—1912. Zum 100 jährigen Beſtehen der Firma 
Fr. Krupp und der Gußſtahlfabrik zu Eſſen — von der Firma 
Fr. Krupp, Cijen-Rubr. 

Leonh. Graf von Schwerin, Schwerin'ſcher Familien— 
kalender, Verzeichnis aller jetzt lebenden Mitglieder des Ge— 
ſchlechts von Schwerin — von Herrn Dr. Gottfried Heſſe, Zoppot. 

Verzettelung des Stammbaumes Stifft; ca. 800 Zeitungs- 
ausſchnitte — von Herrn Oberleutenant Stifft, Danzig. 


Dorfmuſeum (Neues Tagblatt, Stuttgart, Nr. 222) — von 
Herrn Georg Thierer, Guſſenſtadt. 

Guft. 9. Lucas, Aus der Geſchichte eines Elberfelder Hauſes 
und ſeiner Bewohner (Monatsſchrift d. Berg. Geſchichtsvereins, 
1912, Nr. 8/9) — vom Herrn Verfaſſer, Düſſeldorf. 

Ex libris — von Herrn Theod. Gerſtenberger, Leipzig. 

Illuſtrierte Rundſchau (April — Sept. 1912) — von Herrn 
Redaftionsfefretar Aug. Holler, Hamburg. 

Eſſens Entwicklung, 1812—1912 (herausg. 3. Jubelfeier der 
Fa. Fr. Krupp, Eſſen) — von Herrn Bibliothekar Ols zewski, 
Eſſen-Ruhr. 

A. Neupert ſen., Kleine Chronik der Stadt Plauen i. V., 
1901 - 1908; derf. Carl Chr. Kanz, Vater und Sohn in Paris; 
derſ. Plauiſche Familiennamen. Das Geſchlecht der Caniſe — 


Canſe — Kanze durch 6 Jahrhunderte (1244—1833) in Plauen 


und andere Beiträge z. Geſch. Plauenſcher Familien (Hertenſtein, 
Teuſcher, Tröger) — vom Herrn Verfaſſer, Plauen i. V. 

Prof. Dr. Haeder, Die Habsburger Unterlippe (Vortrag); 
derf. Der Familientypus der Habsburger (S.-⸗A.); — vom Herrn 
Verfaſſer, Halle a. S. 

Heinrich Wallau, dem Meiſter zum 60. Geburtstag in 
Dankbarkeit u. Verehrung dargebr. v. d. Hofdruderei Philipp 
v. Zabern, Mainz. Aus der Mainzer Vergangenheit, Hiftor. 
Schilderung v. Hofrat A. Börckel, Mainz — von Herrn Dr. Benns 
dorf, Leipzig⸗Gohlis. 

Mitgliederverzeichnis d. Reichsverbands f. deutſches Vols 
blut — von Herrn A. Biſchoff, Haus Linde b. Aachen. 

Staatshandbuch für Elſaß-Lothringen — von Herrn Notar 
Wündiſch, Biſchweiler. 

Prof. Dr. Strohmayer, Die Vererbung des Habsburger 
Familientypus (©... aus Arch. f. Raſſen- u. Geſellſch.⸗Biologie, 
1911, 6, u. 1912, 2) — vom Herrn Verfaſſer, Jena. 


Eine ſeltne Art der Entſtehung von Familiennamen. 
Von Dr. Kurt Büttner in Zwickau. 


eit 1875 iſt die alte Frage, welchen Familiennamen 

die unehelichen Kinder zu führen haben, geſetzlich 
ſo geregelt, daß ſie den Namen der Mutter tragen. 
Vorher herrſchte große Unſicherheit bezüglich Der Namens— 
gebung, indem die Kinder meiſt den Namen der Mutter, 
ſeltener den Namen des Vaters, falls dieſer bekannt 
war, erhielten. 

Dieſes Thema behandelt Franz Schacht in einem 
intereſſanten Aufſatz im 8. Heft der Mitteilungen der 
Zentralſtelle: die natürlichen Kinder und die Genealogie. 

Es gibt aber noch eine andere Wöglichkeit, die 
Schacht nicht erwähnt. In ſeltenen Fällen nämlich be— 
kamen die unehelichen Kinder bei der Taufe einen er— 
fundenen Namen vom Geiſtlichen! Es iſt dies zugleich 
eine ſcheinbar wenig bekannte Art der Entſtehung von 
Familiennamen, die wenn auch recht ſelten, doch nicht 
unwichtig iſt. 

Im älteſten, 1602 beginnenden Bande der Kirchenbücher 
von Dorfhain, (ſüdlich von Tharandt) fand ich zwei der— 
artige Taufeinträge, die ich deshalb veröffentlichen möchte. 

Taufregiſter von 1678, Nr. 3): 

„Marien, Hanns Lehmanns, geweſenen Häuslers 
zu Kleinhayn nachgelaſſener Tochter junger Sohn George, 
den ſie, ihrem Vorgeben nach, von einigen Vaganten 


und Studenten im Gerichte zu Großdorfhayn in unehre 
empfangen und gebohren, ift gebohren den 30. Martii 
und wird getaufft den 31. ejusdem. Deſſen Paten find 
. Und weil weder die Wutter dieſes Kindes 
noch iemand anders den Vater kennt noch wie zu nennen, 
das Kind aber, wie bräuchlich, einen Zunahmen nebſt 
den Taufnahmen haben muß, alſo hatt man ihn, nach 
dem Ort, da er in unehren gezeuget und empfangen, 
nehmlich in der Scheune oder Panſe des Richters zu 
Großhayn, Panſe genennet und heißet alſo mit dem 
Bors alſſ Zunahmen George Panſe.“ 
Taufregiſter 1684, Nr. 9): 

„Maria, George Geißlers Häuslers zu Kleinhayn 
nachgelaſſene Tochter hatt in unehre empfangen und 
den 17. Novembris einen jungen Sohn nahmens Michael 
gebohren, welcher wegen Schwachheit auch alsbald die 
h. Tauffe empfangen. Deſſen Paten findD..... Und 
weil das Weib beſtändig bekennet, daß ſie von einem 
Reuter auff dem Felde ſey genothzüchtiget, als iſt dies 
uneheliche Kind mit dem Zunahmen Feldner, vom Felde, 
da es empfangen, genennet worden.“ 

Beide Einträge ſtammen übrigens von demſelben 
Geiſtlichen, Magiſter Martin Heune, der von 1674—1687 
Pfarrer in Dorfhain war. 


Ein weiterer Beitrag zum Adelsrecht.“ 


ie Frage, inwieweit die Entſcheidungen des König— 
lich Preußiſchen Heroldsamtes für die Gerichte 
bindend ſind, ſcheint nicht zur Ruhe zu kommen und 
dürfte eine befriedigende Löſung auch wohl nur auf 
dem Wege der Geſetzgebung finden. In dem bekann— 
ten, auch in dieſer Zeitſchrift mehrfach beſprochenen 


Rechtsſtreit der Familie v. Loeſecke hat fih das Ober, 


*) In dem Beſtreben, das ſchwierige Kapitel des Adels— 
rechtes möglichſt objektiv zu behandeln und die verſchiedenen 
Auffaſſungen zum Worte kommen zu laſſen, wird der vorliegende 
Aufſatz, obwohl er den Anſichten der Schriftleitung nicht ent⸗ 
ſpricht, hierdurch veröffentlicht. Die Schriftleitung. 


C. EELER 155 PAPAL PAPO PIA DEAL p UL EL EN LU LTE NAEH UL WITTEN DE AG: 


landesgericht Celle in feinem Urteil vom 11. Mai 1911 
für Zivilprozeſſe gegen die bindende Wirkung der 
Entſcheidungen des Heroldsamtes ausgeſprochen. Die 
Gründe dieſes Urteils werden aber vom Heroldsamt in 
einem im „Recht“ Jahrgang 1911 S. 363 veröffentlichten 
Aufſatz ſcharf bekämpft. Herr Oberregierungsrat Dr. 
Heydenreich hat ſich in dem Aufſatz „Familiengeſchichtl. 
Blätter 1911“ der Anſicht des Heroldsamts angeſchloſſen. 
Den Unterzeichneten haben dagegen die Ausführungen 
des Heroldsamtes nicht überzeugen können. 

Das Heroldsamt geht davon aus, daß die Aner⸗ 
kennung eines Adels durch den Souverän ein Willens⸗ 
akt, eine Willenserklärung desſelben ſei, die als ſolche 
ebenſo wie die Adelsverleihung, vor den Gerichten 
reſpektiert werden müſſe, ein Grundſatz, dem — auch 
vom Standpunkt des gemeinen deutſchen Staatsrechts 
— unbedenklich zugeſtimmt werden kann. Dann führt 
das Heroldsamt weiter aus: Jedes Anerkenntnis, das 
öffentlich⸗ rechtliche genau jo wie das privatrechtliche 
könne, weil es eine Willenserklärung ſei, unter Einfluß 
von Willensmängeln zu Stande komme und unterliege 
deshalb dem „Aufruf“, Widerruf wegen ſolcher Willens⸗ 
mängel, jo wegen Irrtums von dem Träger der Adels- 
hoheit; ein ſolcher Widerruf müſſe auch von den Ge— 
richten anerkannt werden. Auch hiergegen läßt ſich 
nichts einwenden. Dann heißt es alſo weiter: Es könne 
keinen Unterſchied machen, ob vom Träger der Adels⸗ 
hoheit urſprünglich ein Adelsanerkenntnis ausgeſprochen 
und ob dieſes nachher von ihm wegen Irrtums aufge⸗ 
rufen ſei, oder ob von Anfang an von ihm die negative 
Willenserklärung abgegeben worden ſei, er erkenne den 
Adelsanſpruch nicht an. 

Nach der Auffaſſung des Unterzeichneten beſteht 
ein weſentlicher Unterſchied zwiſchen dem Widerruf 
eines vom Träger der Adelshoheit ſelbſt oder ſeinem 
Rechtsvorgänger anerkannten Adels und zwiſchen der 
Nichtanerkennung irgend eines Adelsanſpruchs. Daß 
ein Zivilrecht zwiſchen einfacher Nichtanerkennung eines 
Rechts und der Anfechtung eines anerkannten Anſpruchs 


wegen Willensmängel ſcharf unterſchieden wird, iſt be⸗ 
kannt. Die Nichtanerkennung eines Rechts hat über⸗ 
haupt keinen Einfluß auf das Recht ſelbſt und zwingt 
den Berechtigten höchſtens, im Fall eines Prozeſſes 
dem Beſtreitenden gegenüber den Beweis zu führen. 
Die Anfechtung einer Willenserklärung wegen Willens⸗ 
mängel hat dagegen deren Nichtigkeit zur Folge. Und 
im öffentlichen Recht iſt es nicht anders. Würde man 
dem Träger der Adelshoheit das Recht billigen, einen 
Adelsanſpruch mit der Wirkung nicht anzuerkennen, daß 
der Adel als nicht beſtehend gilt, ſo iſt das nichts anders, 
als die Zubilligung des Rechts, den Adel abzuerkennen. 
Dieſes Recht hat aber der Souverän weder nach Preus 
ßiſchem Landrecht noch nach gemeinem deutſchen Staats⸗ 
recht; und dieſes Recht ſcheint ihm auch das Herolds⸗ 
amt nicht zu gewähren. Letzteres beſchränkt das Recht 
des Widerruf anerkannten Adels auf den Fall, daß 
das Anerkenntnis durch Willensmängel herbeigeführt 
ift; und nach der Uberfdrift des Aufſatzes im „Recht“ 
(Nichtanerkennung eines zweifelhaften Adels) will 
es auch die bindende Wirkung einer ſolchen Nichtaner⸗ 
kennung für die Gerichte nur auf den zweifelhaften 
Adel beſchränken. Aber auch in dieſer Beſchränkung 


unterliegt die Anſicht des Heroldsamtes großen Bedenken. 


Denn dann wirft ſich ſofort die Frage auf, wer hat zu 
entſcheiden, ob Willensmängel, Zweifel vorliegen, der 
Souverän oder die Gerichte? Gibt man die Entſcheidung 
dem Souverän, dann ift wiederum der Schluß unab- 
weislich, daß der Souverän berechtigt iſt, den Adel 
abzuerkennen, ein Recht, das er, wie geſagt, nicht 
hat. 

Nach alledem muß der Unterzeichnete an der Auf- 
faſſung feſthalten, daß die Gerichte trotz Nichtanerkennung 
eines Adels ſeitens des Trägers der Adelshoheit be- 
rechtigt und verpflichtet ſind, im Streitfalle die Berech⸗ 
tigung des Adels nachzuprüfen, eine Auffaſſung, die 
dem Rechtsgefühl auch mehr entſprechen dürfte, als die 
Anſicht des Heroldsamtes. 

Hamburg. Oberlandesgerichtsrat v. Daſſel. 


Die Familie Gleichman 1485—1910. 


Von Sr. Exzellenz Staatsminiſter und Kammerpräſident Dr. Joh. George Gleichman, S' Gravenhage 
und von Alexander Gleichman in Hamburg. *) 


Gleichman. 
Gleichman von Oven. Gleichmann, von Gleich— 
mann, von Gleychman. 

Patrizier, Proteſt. und Kathol. (Hamburg und Holland). 
Dieſes Geſchlecht, welches urſprünglich in Sachſen 
anſäſſig war und dort verſchiedene adelige Güter beſaß, 
leitet ſeine Abſtammung von Theoderus Gleichman 
auf Gleychhauſen um 1485 ab. Da das Geſchlecht u. a. 


*) Eine Genealogie der Familie Gleich man von 1485—1910 
ift zuſammengeſtellt und ausgearbeitet von Sr. Exz. dem Staats- 
miniſter und Kammerpräſidenten Dr. jur. Johann George 
Gleichman, S' Gravenhagen, und von Alexander Gleich- 
man, Hamburg. Die Angaben dieſer Genealogie werden von 
der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte 
verzettelt. Der zweite Band vom „Niederländiſchen Patriziat“ 
bringt einen Auszug aus dieſer Arbeit: hier ſind lediglich die 
Perſonen aufgeführt, von denen noch heute Nachkommen in 
direkter Linie leben. Es fehlen folglich die erloſchenen Zweige, 
ſämtliche kinderlos verſtorbenen Mitglieder der Familie, ſowie 


auch in Thüringen in der Nähe der drei Gleichen an⸗ 
ſäſſig geweſen iſt, erklären ſich die Sprachforſcher die 
Entſtehung des Namens aus, der „Man vom Gleichen“, 
woraus dann zur Zeit der Bildung der heute üblichen 
Familiennamen, der Name „Gleichman“ entſtanden iſt. 
Die bisher feſtgeſtellte genaue Stammfolge beginnt mit 
Georgus Gleichman um 1564. Von ſeinem Sohn 
ſtammen die ſpäteren vier Linien ab, von denen die 
älteſte noch heute in Hamburg und Holland anſäſſig iſt, 
während die übrigen drei, ſoweit bekannt, 1813 mit 
Carl Friedrich von Gleychman, Sohn des Majors 
und Direktors der Kurfürſtl. Sächſ. Beſitzungen in Polen 


die meiſten weiblichen Nachkommen. Um Einſendung von Daten, 
betreffend die Familien „Gleichman“ und „von Oven“, welche 
zur Vervollſtändigung, bezw. Verbeſſerung etwaiger Fehler zur 
Genealogie der Familie Gleichman dienen könnten, an die 
Schriftleitung der Familiengeſchichtlichen Blätter wird gebeten. 
Die Schriftleitung. 


Carl Otto von Gleichmann, in einigen polniſchen 
Werken aud) Baron Gleychman genannt; um 1870 
mit dem Oberkirchenrat Gleid) mann, Sohn des Dr. med. 
Laurens Conrad Gleichman, Hofrat und Leibarzt 
zu Hildburghauſen und 1757 mit dem Bürgermeiſter 
Johann Kaſpar Gleichmann, Sohn des Bürger— 
meiſters Johann Georg Gleichman, des Erfinders 
des Bogenklaviers, ausſtarben. 1760 ſiedelte Johann 
Theodore George Gleichman, Sohn des Gutsbeſitzers 
Johannes Thomas Engelbertus Gleichman und 
Catharina Maria geb. von Liebenrood oder Lieben— 
roth nach Rotterdam über und vermählte ſich dortſelbſt mit 
Johanna Jacoba Miſpelblom-Beyer, Tochter des 
Oberſten der Cavallerie Hendrik David Miſpelblom— 
Beyer und Eliſabeth geb. von Liebenroth oder 
Liebenrood. 1790 wurden Carl Otto Gleichmann, 
Hauptmann und Direktor der Kurfürſtl. Sächſ. Beſitzungen 
in und bei Warſchau, Sohn des Kurfürſtl. Sächſ. 
Accisrates Chriſtian Friedrich Gleichmann und 
Theodora Charitas geb. Griebin, vom Kurfürſten 
Friedrich Auguft von Sachſen im Reichsvikariatswege 
in den erblichen Adelsſtand des Heiligen Römiſchen 
Reichs erhoben. 1801 vermählte ſich Johann George 
Gleichman Herr van Steenvoorde mit Maria 
Eliſabeth von Oven und nahm nach deren Tode 
1802 auf Wunſch feines Schwiegervaters Carl Engels 
bertus von Oven und mit allerhöchſter Genehmigung 
für ſeinen aus der Ehe ſtammenden älteſten Sohn den 
Namen, Titel und Wappen derer von Oven, erblich 
in der Manneslinie laut Linealprimogeniturfolge, an. 
Beim Tode des C. E. von Oven wurde die Verwaltung 
der „von Dpven- Stiftung“ dem laut Linealprimogeni— 
turfolge, jeweiligen Chef der Familie Gleichman 
übertragen. 1829 wurde das von Oven'ſche Wappen 
mit dem Gleichman'ſchen Stammwappen und dem von 
Gleichmann'ſchen Wappen für den jeweiligen Chef der 
Familie und Träger des Namens „Gleichman von Oven“ 
und deſſen Rechtsnachfolger verſchmolzen. 

1820 ſiedelte Theodor George Gleichman von 
Oven nach Hamburg über, wo er ſich mit Henriette 
Wachter, Tochter des Königl. Niederl. Generalkonſuls 
Wachter und ſeiner Gem. geb. Lorentzen, vermählte; 
er war der Erbauer des erſten eiſernen Dampfſchiffes 
in Hamburg. 


Wappen. 
Gleichman (Stammwappen). (1485). 

Schild 2 geteilt. Im oberen Feld auf rotem Grunde 
ein wachſender nach rechts ſpringender ſilberner Hirſch 
mit goldenem Geweih und Hufen. Im unteren Felde 
3 von rechts nach links laufende ſilberne Schrägbalken 
auf rotem Grunde. Helm mit goldener Krone und 
goldenem Kleinod. Helmzier zwei rote Straußfedern 
(urſprünglich an Stelle der Federn ein halber Hirſch) 
Helmdecken rot und ſilber. 

von Gleichmann. (1790). 
Schild grün in der Mitte geteilt durch einen goldenen 


Querbalken. Im oberen rechten Winkel des Schildes 
ein ſechsſpitziger goldener Stern. Auf dem Schilde ein 
frei offener rechtsgekehrter, blau angelaufener, rot 
gefütterter, mit goldenem Kleinod und beiderſeits von 
gold und grün vermiſcht herabhängenden Decken gezierter 
goldgekrönter adeliger Turnierhelm, aus deſſen Krone 
ſich 5 grüne Straußfedern mit abhängenden Dolden 
erheben, davon die mittlere mit einem goldenen ſechs— 
ſpitzigen Stern belegt iſt. 


Gleichman von Oven. (1802, 1829). 

Schild gevierteilt mit Wittelſchild. Im 1. und 4. 
Felde auf goldenem Grunde 3 grüne Pappeln, im 2. 
und 3. Felde auf blauem Grunde ein ſilberner Zinnen» 
turm mit Fallgitter und 2 Fenſtern (von Oven) Mittel» 
ſchild geſpalten und mit adeliger Krone gekrönt, rechts 
das vorbeſchriebene Gleichman'ſche Stammwappen, links 
das vorbeſchriebene von Gleichmann'ſche Wappen. Auf 
dem ganzen 2 goldgefrönte Helme mit goldenen Klein» 
odien. Rechts der Gleichman' fhe Helm mit dem Hirſch 
(Stammwappen), links der von Gleichmann'ſche Helm. 
Helmdecken rot und ſilber und grün und gold. Schild» 
halter ein ſilberner Hirſch mit goldenem Geweih und 
Hufen und ein goldener Löwe. 

Deviſe: Per aspera ad astra. 

In der Genealogie der Familie Gleichman vor— 
kommende Familiennamen: Fürſten v. Arenberg, Benning, 
Bogaers, Bicker, Birt, Biglin, Baelde, v. Buren, Baroneſſe 
van Bereſteyn, Bernicke, Blom, v. Bel, van den Berg, 
Borski, Baron van den Berch- van geemſtede, van 
Buuren, Bartenſtein, Cremer, Coninck, Cort van der 
Linden, Dötzener, Delius, Delprat, Deeling, Eſcher, 
Baroneſſe v. Ekenſtein, Feiſts, Fenner, Baron Flugi 
van Aſpermont, Fitzweiler, Grundy, Gleichman, v. Gleych⸗ 
man, Gleichmann, v. Gleichmann, Baron Gleychman, 
Gleichman von Oven, Gilbert, Griebin, von Hoffleben, 
von Huffleben, Ludewegen von Huffhauſen, van Heem= 
ſtede, Hamann, Havelaar, Baron van Hall, van Hall, 
Haenfel, Hoynck van Papendrecht, Hoffmann, Heldring, 
van Heel, de Heeſche, Hechtermann, Inſinger, de Jonge, 
Kramer, Kirſten, de Kempenaer, Kolff, Koch, v. Lieben- 
rood oder Liebenroth, Ludewegen von Huffhaufen, 
Grafen von Lehndorf, Loopuyt, Louwerſe, Baroneſſe 
Lewe van Widdelſtum, Gräfin de Lannoy, Fürſten de 
Ligne, Lorentzen, Miſpelblom-Beyer, von Melle, Woll, 
Wathyſſen, Mees, de Wartitzſch, Grafen de Mondy, 
de Monchy, Mombel, Michelet, von Oven, Ohlendorff, 
Palm, Poſſehl, Pit, Peereboom-Voller, Previniaire, 
Marquiſe de la Pierre de Fremeur, von Reinlander, 


Rueb, v. Rappard, v. Roggen, Roelants, van Swieten, 


Stranzen, Freiherrn von Schroetter, v. Stolk, v. Scherm- 
beef, Schultz, van Slingerland, Baron de Savornin— 
Lohman, Sillem, Stork, Stevens, Spruyt, Schmidt, 
Baron Teixeira de Mattos, Uyt den Boogaard, Viruly, 
Veillant, v. Vollenhoven, Wachter, von Wedel, de Witt, 
de Wit, Warnourny, Ziegenbein. 


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Familiengeschichtliche Blatter 1912 Nr. 10. 
Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. Druck: Sinsel & Co. G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch. 


157 


Heraldik der Freiherrn Tautphoeus. 


Von Werner Conſtantin v. Arnswaldt. 


Das Wappenſchild und die Fahne auf unſerer 
farbigen Beilage tragen das Wappen der Freis 
herrn Tautphoeus. Dies Wappen zeigt im blauen 
Felde zwei ins Andreaskreuz gelegte ſilberne Pilger— 
ſtäbe von A ſilbernen Pilgermuſcheln beeckt. Es ſind 
das die Attribute, welche die Kirche dem heiligen Ja— 
cobus dem Pilger zulegt und das Wappen iſt inſofern 
ein redendes, als die Freiherrn Tautphoeus urſprünglich 
Jacobi hießen. Von Dautphe, einem kleinen Orte in 
der Nähe von Marburg in Heſſen, zogen in der zweiten 
Hälfte des 16. Jahrhunderts verſchiedene Söhne eines 
Johannes Jacobi auf Univerſitäten, um Theologie zu 
ſtudieren; ſie waren mütterlicherſeits Enkel des erſten 
evangeliſchen Pfarrers von Biedenkopf Gerlach Walther; 
auf der Univerſität nannten ſie ſich zum Unterſchiede 


(Hierzu eine Kunſtbeilage). | 
von anderen Trägern des Namens Jacobi nach ihrem 
Heimatsorte „Jacobi Tautphoeus“. Der älteſte Juſtus 
Jacobi Tautphoeus wurde Paſtor in Walhauſen in der 
„Goldenen Aue“, ſein älteſter Sohn Johannes Jacobi 
Tautphoeus aus Walhauſen ſtudierte zu Marburg und 
wurde ſpäter ein berühmter Reiterführer im 30jährigen 
Kriege unter dem Namen Johannes von Walhauſen. 
Schon er führte das ſpätere Tautphoeus⸗Wappen, wie 
gleichzeitige Stiche zeigen. | 

In kurmainziſchen Dienften erhielten Nachkommen des 
dritten Sohnes Johannes Jacobi Tautphoeus ſpäter 
den Adels- und Freiherrnſtand. 

Unſere Abbildung ſtellt einen Landsknecht in der 

Tracht des Reformationszeitalters, alfo aus der Zeit, 
wo die Familie zuerſt bekannt wird, dar. 


Zur älteren Geſchichte der Familie v. Teſchen. 


Von Bibliothekar Walter Olszewski-Eſſen. 


or einigen Jahren ſtellte ich für das Gothaer Taſchen— 
buch der Briefadeligen Häuſer“ die Genealogie 
der Familie Teſchen zuſammen, die zu meinen Vor— 
fahren mütterlicherſeits gehört. Es gelang mir damals 
nur, die Ahnenreihe bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts 
nachzuweiſen, erſt ſpäter vermochte ich bei eingehenderen 
Forſchungen dieſe Angaben ein Jahrhundert weiter zu— 
rück zu ergänzen. Da diefe älteren Daten in ihrer Ge: 
ſamtheit naturgemäß über die in den Gothaer Taſchen— 
büchern gezogenen Grenzen hinausgehen, konnte dort 
nur die direkte Stammreihe Aufnahme finden, alles 
weitere mußte fortbleiben. 

Um nun die Ergebniſſe dieſer Arbeit, die zum 
Teil recht große Mühe verurſachte, nicht wieder verloren 
gehen zu laſſen, möchte ich ſie nachſtehend veröffentlichen; 
vielleicht finden ſie, wenngleich urſprünglich nur für 
einen engeren Kreis beſtimmt, auch auf anderer Seite 
einiges Intereſſe. 

Die Familie von Teſchen ſcheint urſprünglich in 
Dänemark anſäſſig geweſen zu ſein; ſie überſiedelte dann 
im zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts nach Medlen- 
burg und kam von dort um 1775 nach Preußen, wo 
ſie auch heute noch in der Mark Brandenburg blüht. 

Am 21. Januar 1795 wurden die unter Friedrich 
dem Großen in die Preußiſche Armee eingetretenen 
vier Brüder: Joachim Auguſt, Kgl. Preuß. Stabsritt⸗ 
meiſter, Johann Carl Friedrich, Kgl. Preuß. Leutnant, 
beide beim Huſaren⸗Regiment von Göcking, Gottfried 
Bernhard Wilhelm und Johann Chriſtian, beide Kgl. 
Preußiſche Leutnants beim Feld-⸗Artillerie-Korps von 
König Friedrich Wilhelm ll. wegen „bewieſener Tapfer— 
keit, Geiſtesgegenwart und ſonſtiger guter Eigenſchaften“ 
in den preußiſchen Adelsſtand erhoben. Da der Vater 
dieſer Brüder aber ſchon zeitweilig als adlig erwähnt 
wird, ſcheint es ſich um ein Renovations-Patent eines 
älteren Adels gehandelt zu haben. 

Als Wappen wurde ihnen ein innerhalb goldenen 
Schildesrandes in Silber auf grünem Boden ſtehender, 
rotbewehrter, natürlicher Kranich mit blauem Stein in 


der Rechten verliehen; auf dem gekrönten Helme mit 
ſchwarzſilbernen Decken ein geharniſchter Arm, der ein 
blankes Schwert mit goldenem Griffe ſchwingt, zwiſchen 
mit goldenen Kleeſtengeln belegtem ſchwarzen Fluge. 

Der altefte, nachweisbare Ahnherr Teſch oder Teſchen 
war 1644 — 45 unter König Chriſtian IV. von Dänemark 
(1588—1648) Rapitain, ſpäter Major in der Dragoner⸗ 
Eskadron des Oberſtleutnants Judelsbach. Aber ſeine 
Geburt und ſeine ſonſtigen Schickſale hat ſich leider 
nirgends, auch nicht im Däniſchen Reichsarchiv zu Kopen⸗ 
hagen, oder im Großherzogl. Geh. und Haupt⸗Archiv zu 
Schwerin irgend etwas näheres ermitteln laſſen. 

Er hatte einen Sohn Hans Teſch, welcher ſich 
zwiſchen dem 16. Mai 1685 und 21. November 1687 
mit Anna Maria von der Lancken, welche um 1666 zu 
Galenbeck i. M. geboren war, vermählte. Das Gut 
Galenbeck, noch heute im Beſitze der Familie von der 
Landen, war damals in 3 Teile geteilt, deren einen 
ſeine Gemahlin, eine Tochter von Ernſt Chriſtoph von der 
Lancken auf Neverin und Galenbeck, als Heiratsgut mit⸗ 
gebracht hatte. Ernſt Chriſtoph von der Lancken, welcher 
kurz vor Weihnachten 1687 zu Galenbeck ſtarb, war ein 
Sohn des Herzogl. Mecklenburg. Rats Ridmann von 
der Lancken auf Neverin und der Eliſabeth von der Lühe. 

Hans Teſch, welcher in ſeiner Jugend vermutlich 
auch in däniſchen Wilitärdienſten geſtanden hat, ſtarb 
zwiſchen 1708—1711 zu Galenbeck, feine Gemahlin dort 
vor 1736. 

Aus dieſer Ehe entſtammten folgende Kinder: 

1. Ernſt Chriſtoffer Galenbeck 1688: mit feinen 
Schickſalen werden wir uns weiter unten noch 
eingehender befaſſen. 

2. Jürgen Detloff * Galenbed ca. 1689; er vers 
mählte fid) ebenda am 15. Dez. 1718 mit Ilſabe 
Friederica Magdalena Borſow (7) (vermutlich 
Boſſau). Aus dieſer Ehe ging eine am 30. April 
1719 zu Galenbeck geborene Tochter hervor, 
die am 4. Mai getauft wurde und welche früh 
geſtorben zu ſein ſcheint. Jürgen Detloff war 


ebenfalls in däniſchen Militärdienſten, 1731 
zahlte ſein Bruder Ernſt Chriſtoffer für ihn um 
ſeine Verabſchiedung zu erreichen, an den 
däniſchen Kapitain von Kneſebeck 30 Thlr. 
20 Gr. Er ſtarb zu Galenbeck nach 1731. 

3. Eliſabeth Hedwig Galenbeck 1690, war feit 
1711 verlobt mit Heinrich Daniel von der Lancken 
auf Puchow, der aber bereits im März 1713 
ſtarb; ſie vermählte ſich dann mit Chriſtian 
Boſſau, vermutlich dem Bruder ihrer Schwägerin 
Magdalena Teſch, und ſtarb nach 1721. 

4A, Anna Dorothea Maria Galenbeck 1691; vers 

mählte fich am 20. April 1719 mit Caſpar Samuel 
von Kalckreuth, Herrn auf Galenbeck (Anteil) 
und ſtarb 1734. 

Aus dieſer Ehe ſtammen folgende, ſämtlich auf 

dem elterlichen Gute geborene Kinder: 

a) Catharina Cäcilia 1717 

b) Chriſtoph Hans 15. Sept. 1719 

c) Kind 15. April 1725. 

d) Maria Dorothea 28. Nov. 1727 

e) Ilſa Margaretha Amalia 28. Jan. 1730 

f) Casper Samuel 16. Nov. 1731 

g) Asmus Friedrich Rudolf 28. Mai 1734. 

5. Eine im Juli 1705 jung verſtorbene Tochter. 

6. Ida Sophia Galenbeck 1708; fie heiratete 
1729 den Zöllner und Bürger Lorenz Strüffing 
zu Lage. 

Der zuerſt genannte Ernſt Chriſtoffer Teſch, ver— 
mählte ſich am 27. Nov. 1728 zu Borgfeld i. M. mit 
Anna Chriſtina Hedwig von WMarſchall. Sie war eine 
Tochter des am 24. Juni 1730 verſtorbenen, mit Hedwig 
von Löwenklau, verwitweten von Meltzing, vermählten 
Rudolph Chriſtoff von Marſchall, welcher 1694 Borgs 
feld als Lehn erwarb und aus dem verbreiteten 
Thüringiſchen Warſchall-Geſchlecht mit den beiden 
Schafſcheren im Wappen ſtammt. 

Ernſt Chriſtoffer trat gleich ſeinen Vorfahren in die 
däniſche Armee ein, wurde am 14. Febr. 1716 Fähnrich 
im jütländiſchen geworbenen Infanterie-Regiment, am 
26. Juni 1715 Sekondelieutnant, am 13. Dez. 1720 
Premierlieutnant und am 2. Auguſt 1737 Kapitain im 
gleichen Regiment; am 20. April 1739 erhielt er ſeinen 
Abſchied und ſtarb kurz darauf. 

Dieſer Ehe entſproß nur ein Kind, der am 8. Aug. 
1729 zu Borgfeld i. M. geborene Rudolf Hans Chri- 
ſtoffer Teich. 

Er kam 1744 nach Greifswalde auf die Schule 
und wurde dann, nachdem er inzwiſchen 1745 konfirmiert 
worden war, 1747 an der dortigen Univerſität imma- 
trikuliert. Das Studium ſcheint ihm jedoch nicht zuge— 
ſagt zu haben, denn bereits im November 1748 finden 
wir ihn in Mecklenburgiſchen Wilitärdienſten zu Güſtrow: 
1751 wurde er Fähnrich, 1754 bereits Hauptmann im 
Alt⸗Zülow'ſchen Regiment. Er vermählte ſich am 28. 
Mai 1754 zu Güſtrow mit Sophia Eliſabeth Knuth, 
Tochter des dortigen Stadthauptmanns Nicolas Joachim 
Knuth, 7 3. Febr. 1771, und deffen Gemahlin Anna 
Sophia Köppen, welche ebenfalls zu Güſtrow am 28. 
Juni 1757 ſtarb. Sophia Eliſabeth von Teſchen ſtarb 
am 23. März 1804 zu Plau i. M. 


Rudolf Hans Chriſtoffer, welcher ſich übrigens ſchon 
1760 bezw. 1787 als v. Teich, bezw. v. Teſchen unters 
ſchreibt, ſchied 1755 aus dem Wilitärdienſt und Ober, 
nahm im Herbſt deſſelben Jahres das Gut Knorrendorf; 
ſpäter pachtete er das Gut Schlemmin bei Plau i. M.; 
er geriet 1779 in Vermögensverfall, ſodaß die Herzogl. 
Kammer das Gut zurücknehmen und anderweitig vers 
pachten mußte. In Anerkennung feiner Militärdienfte 
hatte ihm der Herzog Friedr. Franz von Mecklenburg- 
Schwerin (1785 — 1837) zuletzt eine kleine Penſion aus⸗ 
geſetzt. Er ſiedelte ſpäter nach Satow über, wo er auch 
am 30. April 1791 ſtarb. 

Er hinterließ eine recht zahlreiche Nachkommenſchaft, 
7 Söhne und 3 Töchter. In ſeinen Söhnen verleugnete 
ſich das alte Soldatenblut nicht; vier von ihnen traten, 
da das heimatliche Heer nur geringe Ausſichten bot, 
angelockt durch den Ruhm Friedrichs des Großen, in 
feine Armee. Sie bewieſen, beſonders in den Rhein» 
feldzügen, große Tapferkeit und Geiſtesgegenwart und 
wurden dafür, wie bereits vorher erwähnt, 1795 in den 
preußiſchen Adelsſtand erhoben. 

1. Joachim Auguſt von Teſchen Knorrendorf 30. 
Mai 1755. Er vermählte ſich 1788 zu Beeskow als 
Leutnant im Huſaren-Regiment von Eben (Nr. 2) 
mit der Tochter eines mecklenburgiſchen Ratsherrn, 
Sophie Dorothea Voß, welche vor 1815 in Berlin 
ſtarb. 1795 war er Stabsrittmeiſter im Hufaren- 
Regiment von Göcking und ſtarb am 14. April 1816 
als Kgl. Preuß. Oberſt a. D. zu Berlin. 

Er hinterließ 2 Kinder: a) Conradine Sophie 
Chriſtiane Beeskow um 1789, F zu Köln 
nach 1857; ſie heiratete am 14. Juni 1812 
zu Sauen (Mark), dem Gute ihres Onkels 
Rudolph, den am 30. März 1782 geborenen 
Generalpoſtamts-Kalkulator Chriſtian Gott⸗ 
fried Andreas Rebfeldt, welcher am 15. Nov. 
1856 als Oberpoſtdirektor von Köln ſtarb. 
Aus dieſer Ehe ſtammten 2 Töchter, Julie 
und Johanne Rehfeld. 

b) Friedrich Auguſt Bernhard (Berend) Müll 
roſe (Mark) am 14. Juli 1791; er war zuletzt 
PremiersLeutnant im 3. Hufaren-Regiment, 
wurde 1817 gemütskrank und ſtarb am 28. 
Febr. 1824 in der Irrenanſtalt zu Gorau (N. S.) 

2. Anna Sophia Dorothea "om 21. Juli 1756, wie 
alle ihre nachfolgenden Geſchwiſter, zu Schlemmin; 
ſie ſtarb nach 1819 zu Plau, wo ſie, ebenſo wie 
ihre am 13. Nov. 1767 geborene, nach 1834 vers 
ſtorbene jüngſte Schweſter Anna Maria Eliſabeth 
ſeit 1799 von einer kleinen Penſion lebte, welche 
der Herzog von Mecklenburg in Anerkennung 
der Verdienſte des Vaters beiden bewilligt hatte. 

3. Rudolf Friedrich 5. Sept. 1757, pachtete das 

Rittergut Sauen (Mark) als Oekonomie-⸗Direktor 

und ſtarb daſelbſt am 12. Okt. 1814; er hatte ſich 

am 28. Febr. 1796 mit Marie Amalie Dorothea 

Wöller vermählt, welche am 13. Febr. 1823 zu 

Sauen ſtarb. Dieſe Ehe war kinderlos geblieben. 

4. Chriſtian Friedrich * 5. Okt. 1758, ſtarb ganz jung. 

5. Chriſtian Friedrich Wilhelm * 22. Nov. 1759, 
+ 1760. 


6. Maria Magdalena Chriftiane * 25. Nov. 1760. 
7. Johann Carl Friedrich * 16. März 1762; trat 
im Jahre 1780 in die Armee ein; 1792 erhielt er 
als Lieutenant bei Kaiſerslautern (29/30. Nov. 1793) 
den Orden pour le mérite und 1813 das Eiſerne 
Kreuz; 1795 war er Lieutenant im Huſaren-Regi— 
ment von Göcking und ſtarb als Kgl. Preuß. Oberſt⸗ 
leutnant a. D. zu Berlin am 11. Auguſt 1823. 
Er vermählte fih vor 1806 mit der am 3. September 
1774 zu Weſel geborenen Johanne Marie Schmitt— 
hals, welche in Berlin am 15. Dez. 1857 ſtarb. 
Aus dieſer Ehe ging nur eine Tochter: Wilhel- 
mine hervor, welche am 14. Nov. 1806 zu Fürſten⸗ 
walde (Spree) geb. wurde; ſie heiratete am 12. Mai 
1832 zu Berlin den am 29. Dez. 1807 zu Neuens 
hagen i. P. geborenen Lieutenant im 5. Hufarens 
Regiment zu Stolp, Karl Otto Heinrich von 
Strantz, welcher ſpäter ins 3. UWlanen= Reais 
ment nach Fürſtenwalde verſetzt wurde und am 
31. Okt. 1881 als Kgl. Preuß. Major a. D. zu Pots⸗ 
dam ſtarb. Ein Sohn aus dieſer Ehe iſt der zu 
Charlottenburg lebende Kgl. Preuß. Generalmajor 


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3. D. Feodor v. Strantz, zuletzt Kommandeur Der 
1. Kavallerie⸗Brigade. 

8. Gottfried Bernhard Wilhelm v. Teſchen * 27. 
Febr. 1764; er ſtarb als Kgl. Preuß. Hauptmann 
im Feldartillerie-Korps an den bei der Belagerung 
von Longwy erhaltenen Wunden am 12. Auguſt 
1815. 

9. Johann Chriſtian v. Teſchen, * am 3. Nov. 1765, 
ebenfalls zu Schlemmin geboren, widmete ſich, 
gleich feinen älteren Brüdern, dem Militärdienft 
und ſtarb als Kgl. Preuß. Major im Feldartillerie- 
Korps am 11. Auguſt 1835 zu Berlin; er war ſeit 
3. Dez. 1802 vermählt mit der am 26. Febr. 1780 
zu Berlin geborenen und ebenda am 24. Nov. 
1843 verſtorbenen Dorothea Charlotte Chriſtiani, 
einer Tochter des Berliner Kaufmanns Gottlieb 
Chriſtiani und ſeiner Frau Marie Sophie Plage. 
Dieſes Ehepaar ſind die Stammeltern aller heute 
noch lebenden v. Teſchen; dieſe hier aufzuführen 
geht über den Rahmen dieſes Artikels hinaus; 
alle weiteren Angaben finden ſich außerdem im 
Gothaer Taſchenbuch der Briefadligen Häuſer 1912. 


Nachtrag zur Nachfahrenliſte der Familie Munſcheid (Nüſe, Koſt). 
III. 


Von Prof. Albert Munſcheid, Sondershauſen (Thür). 


Die in der April-Nummer 1910 und in mehreren 
Nummern 1911 veröffentlichten Beiträge l und ll zur Nads 
fahrenliſte der Familie Munſcheid werden hierdurch 
ergänzt und berichtigt: 

Erneute Forſchungen in den Kirchenbüchern Weit— 
mar und Bochum ſowie Altenbochum haben ergeben, 
daß der älteſte Stammvorfahr Johann Wife (vgl. Nach— 
fahrenliſte l) den Namen Nueſe erſt von ſeiner Frau bei 
ſeiner Vermählung (aufgeboten W. 1. p. Epiphanias 
16921) mit Sophia Nueſe aus Eppendorf bei Weitmar 
in Weſtfalen angenommen hat. Er ſelbſt hieß urfprüng- 
lich Johann Koſt und ſtammt aus Havkenſcheid (Haf- 
kenſchede, Haffkenſchede, Haeffkenſche), öſtlich von 
Altenbochum bei Bochum in Weſtfalen gelegen. Die 
in den früheren Veröffentlichungen genannten Namen?» 
träger Nueſe find alfo nicht feine Vorfahren, ſondern 
die ſeiner Frau, nämlich der Stammmutter Sophia 
Nueſe aus Eppendorf (vgl. Nachfahrenliſte 1). Von 
dem Stammvater Johann Koſt gen. Nueſe ſteht nun⸗ 
mehr feft, daß er in Havkenſcheid wohl 1664 oder 1665 
geboren und zu Eppendorf bei Weitmar 27. 2. 1773! 
68 Jahre alt begraben worden iſt. Er verunglückte im 
Düppenbeckers Kohlberge (wohl bei Varenholt gelegen) 
dadurch, daß Kohlen auf ſeinen Leib fielen, infolgedeſſen 
er einige Stunden darauf ſtarb. Er vermählte ſich in 
erſter Ehe, aufgeboten W. am 1. p. Epiph. 1692! mit 
Sophia Nueſe in Eppendorf, * Eppendorf 1655 oder 
1656, II zu Eppendorf W 14. 3. 17061, 51 Jahre alt 
(vgl. Nachfahrenliſte I). 

Meine Forſchungen über das Vorkommen des 
Namens „Koſt“ in Havkenſcheid bei Altenbochum 
haben nun bisher Folgendes ergeben: 

1483, in Luthers Geburtsjahr, wird der Name „Coſt in 
Hafkenſcheid“ zum erſten Male genannt und zwar 


in einer Urkunde vom 13. Dez. (Pfarrarchiv Bochum 
Urk. 75, vgl. Darpe, Geſchichte der Stadt Bochum 
Urkundenbuch Urkunde 120 Seite 84). In dieſer Ur, 
kunde ſchenkt Bernd v. Düngelen der Kirche zu Bochum 
zu einer Wachskerze vor dem h. Sakramente mehrere 
Einkünfte, darunter den Zehnten zu Hafkenſcheid: 
„Wy Bernt van Düngelen und Elzeke, ſyn echte huis⸗ 
frow bekennen, dat wy gevet in de ere godes in dey 
ferfe van Bouckem (Bochum) den tenden (Zehnten) 
to Havekescede, den nutor tijt Coſt under— 
heft uſw. 

1494 wird ſodann in einer Urkunde vom 15. Sept. 
(Pfarrarchiv Bochum Urk. 83, vgl. Darpe U. B. Ure 
kunde 132 Seite 92) Jorgen Koſt genannt. In dieſer 
Urkunde ſchenkt Albert Kruſe, Rektor der Kapelle zu 
Eickel vor dem Hofgerichte an die Kapelle und den 
Altar des h. Michael zu Bochum das früher von 
Gerwin am Helwege bewohnte Haus innerhalb der 
Fredepfähle von Bochum. „Dar weren mit over ind 
ane ſtantgenoten des gerichtz, mit Namen Albert 
Scholemeſter, ailde burgermeſter toe Bouchem (Bochum), 
Jorgen Koſt, frijgreve to Dortmunde.“ 

1519 enthält ein Verzeichnis der Ritters und Bauern⸗ 
höfe des Kirchſpiels Bochum (Pfarrarchiv Bochum, 
Kl. Pergamentband in Großoktav, vgl. Darpe S. 98) 
die Zahl derer, die 1519 zum Abendmahl gegangen 
waren, d. h. es gibt ungefähr die Zahl der erwachſenen 
Leute jedes Hofes an. Danach zählte der Hof „Koſt 
in Aldenboickem (Altenbochum) 5 erwachſene 
Perſonen und wird nur von 3 Höfen mit 6, 7 und 
9 Perſonen überboten. Hafkenſcheid wird vielfach nicht 
für ſich beſonders aufgeführt, ſondern mit unter Alten- 
bochum einbegriffen. 

1547 enthält das Höfe -Verzeichnis (Lagerbuch II der 


Pfarrkirche Bochum, vgl. Darpe S. 212) die "Be 
ſtimmung, daß zu der doppelten Kirchenſchatzung 
„Koſt in Haffkenſche“ (Hafkenſcheid) 1½ Gulden 
beitragen ſollte. Das iſt verhältnismäßig viel, da die 
höchſten Sätze im ganzen Kirchſpiel Bochum in 16 Ort— 
ſchaften 2 Gulden und in einem Falle 3 Gulden betragen. 

1599 war „Joh. Koſt in Haeff kenſche“ (Hafkenſcheid) 
für die Schatzung, die am 28. Juli (Stadtarchiv Bochum, 
einzelnes Aktenſtück, vgl. Darpe S. 215) ausgeſchrieben 
wurde und zur Hälfte Bartholomäi, zur Hälfte Martini 
jenes Jahres zu zahlen war, mit 11/2 Rtlr. veranlagt. 

1615 leiſtete in Bochum (Bürger-Buch S. 376, vgl. 
Darpe S. 289 Anm. 14) Matheus Koſt den Ratseid. 

1626 am 5. Dez. trat Jürgen Koſt in die Bürgerſchaft 
ein (vgl. Darpe S. 293). 

1810 wurde eine Statiſtik des Pferdebeſtandes aus An— 
laß der Reiſe des Kaiſers Napoleon durch die Mark 
aufgenommen, welche die Ortsvorſteher damals der 
franzöſiſchen Regierung einzureichen hatten (Stadt— 
archiv Bochum Ca. 2, vgl. Darpe S. 562). Nach 
dieſer beſaß Koſt in Altenbochum 5 Pferde. Die 
Zahl 5 wird im ganzen Kirchſpiel mit 17 Gemeinden 
nur dreimal mit 6 Pferden überſchritten. In Alten— 
bochum hatten außer Koſt noch 4 Bauern je 5 Pferde, 


160 


die übrigen 16 Bauern hatten weniger Pferde aufzu⸗ 
weiſen. 

Noch heute leben in Altenbochum und in Haffen- 
ſcheid Familien Koſt. Ihre Verwandtſchaft mit der 
Familie Munſcheid iſt noch nicht erforſcht. 

Die Familie Koſt und mit ihrer weiteren Namens- 
führung Nüſe und Munſcheid iſt alſo eine angeſehene, 
alte weſtfäliſche Bauernfamilie, die 1483 zuerſt zu Hafken⸗ 
ſcheid bei Altenbochum auftritt und in gerader Stammfolge 
von 1692 in Eppendorf, von 1721 an bis heute in 
Munſcheid bei Weitmar in Weſtfalen und an andern 
Orten nachgewieſen werden kann. 

Die Vorfahren der heutigen Familie Munſcheid 
ſind alſo weiterhin in der aufſteigenden Stammlinie des 
Johann Koſt gen. Nueſe, geboren wohl 1664 oder 1665 
in Hafkenſcheid bei Altenbochum in Weſtfalen, zu ſuchen. 
Ein Erfolg iſt unwahrſcheinlich, da zum großen Teil die 
Kirchenbücher jener Gegend gerade für die in Frage 
kommende Zeit durch den 30 jährig. Krieg vernichtet find 
und diejenigen von Bochum und Altenbochum, wozu 
Hafkenſcheid gehört, leider nur bis 1675 zurückreichen. 

Dankbar würde ich für jede Witteilung dieſer 
Art ſein. 

Prof. Albert Munſcheid, Sondershauſen (Thür.), Juni 1912. 


Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein 


(Fortſetzung) 


in Sachſen⸗ Altenburg 1594—1840. 


Von Regierungsrat von Thümmel in Pirna. 


Abkürzungen: N = Nöbdenitz; P = Poſterſtein; V = Vollmers hain; P = Pate; ux. = Ehefrau oder vermählt; inf. od. fil. Kindler); 
T- Tochter; sep. = begraben; get. getauft. 


von Rothkirch, 1. (Wolfgang Heinrich) Würtemberg. 
Generallieutenant, Pate 14. Nov. 1765 und mit 
ſeiner Frau 17. Jan. 1764 (N.). 

2. Schweſter des 1., ſ. Trach 2. 

3. Johann Freiherr von Rothfirh und Trach, 
Canzler und Stiftsprobſt zu Altenburg, Präſident 
a. D. des württemberg. Geh.⸗Rat⸗Collegiums, Ritt. 
des Großen Jagd- und Roten Adlerordens, Excellenz, 
geb. 27. Sept. 1710, F zu Altenburg 17. Wai, sep. 
zu N. 21. Mai 1782, alt 72 Jahr. 

ux. 1. 28. Febr. 1745 Helene Henriette Eliſabeth 
Freiin v. Trach, F in Großhartmannsdorf, sep. in N. 
14. Sept. 1756. 

2. Juliane Helene Chriſtiane von Rothfird, t zu 
N. 21. Juli 1807, abends ½ 10, alt 68 J. 6 M. 4 Tg., 
sep. 25. 

inf. 2. Ehe a Johann Carl Ludwig, geb. zu N. 
16. Jan. 1764, Paten: Herzg. v. Würtemberg, Herzg. 
und Erbprinz von Sachſen-Gotha, dan. Geh.-Nat 
v. Stoltz, würtemberg. Premierminiſt. Grf. Mons 
martin, Rothfird 1 u. ux., Trach 2, Oberſtlieut. 
v. Kirchbarch auf Selka, Herr u. Fr. von Rothfird 
Rauffe, Herr u. Fr. v. Einſiedel auf Lumpiz, Geh. 
Rätin Voit v. Salzburg aus Erlangen, Geſandtin 
v. Bachov aus Regensburg, Generalin v. Mühlen 
auf Kauren, v. Landſeron. — f au Altenburg 13. 
Jan. 1782, 19 Jahr, sep. zu N. 

b. Caroline Charlotte Friederike, geb. zu N. 12. Nov. 
1765, get. 14. Paten 1. abweſende: Herzog und 
Herzogin von Würtemberg, Marfgrf. von Bayreuth, 


verw. MWarkgräf. v. Bayreuth, geb. Przß. von Braun⸗ 
ſchweig, Przß. Friederike Luiſe v. Sachſ.-Gotha, Fr. 
Oberhofmeiſt. v. Buchwald, Gotha, Fr. Geh. Rätin 
u. Canzler v. Rürleben, Altenburg, Fr. Geh. Rat. 
Voit v. Salzburg, Erlangen, Fr. Kammerherrin u. 
Geſandt. v. Bachov auf Romſchütz, Rothfird 1, Herr 
u. Fr. v. Rothfird auf Groß-Schlottgau, Trach 2 u. 
ux. Fr. v. Bock auf Kotzenau. 2. anweſende: däniſche 
Geh.⸗Rat v. Moltke auf Lehma, Fr. v. Hirſchfeld aus 
Weitsburg, Geh. Rat u. Kammerpräſ. v. Einſiedel, 
Altenburg, Fr. v. Einſiedel auf Lumpiz, Fr. Oberſtl. 
v. Kirchbach auf Selka, Frl. Luiſe v. Moltke, Frl. 
Luiſe v. Mühlen aus Kauren. — f zu Gotha 9. März 
1839, ux. von Thümmel. 

c. Dorotheus, geb. zu Altenburg 2. Nov. 1766, 
+ zu Cripeon bei Paris 28. Mai 1801. 

d. Henriette Juliane, geb. zu Altenburg 16. Febr. 
1768, 7 zu Gotha 5. Juni 1807. 

ux. zu N. 30. Jan. 1793 Ludwig Ernſt von Utterodt 
zum Scharfferg, (Ober- Kammerherr und Rittmeiſter 
(Obriſt) der Garde in Gotha. 

e. Johann Wenzel 7 zu Altenburg, sep. zu N. 
11. Juni 1773, alt 3 Jahr. 

f. Johanna Eleonora, f in Stuttgart, 18. Dec. 1803, 
alt 31 J. 10 M. 3 T. 

ux. zu Altenburg 19. Aug. 1790. Adolph Wilhelm 
Gottlob von Münchhauſen auf Sugersleben, goth. 
Kammerrat und Kammerjunker, nachmals würtembg. 
Geh.⸗-Rat und Hofmarſchall, Excellenz. 

Fortſetzung folgt. 


161 


| Familiengeſchichtliche Notizen für wiere Abonnenten 


Gelegenheitsfindlinge. 


Hegi. 
Rudolf Hegi aus Zürich in der Schweiz bürtig, ein Buds 
binder, wird 1. Juli 1691 Bürger zu Prenzlau. — Stadtarchiv 


Prenzlau. 
Leipzig. Dr. Devrient. 
Kauz. 

Bürgermeiſter Ernſt Gottlieb Cautius und deſſen Ehefrau 
Anna Dorothea Heſin laſſen ein Töchterlein Auguſta Dorothea 
taufen, Spandau 1703 Mai 29. — Franz Ernſt Cautius, Zoll- 
verwalter daſelbſt als Pate 1705 Nov. 4. — Bürgermeiſter Franz 
Ernſt Cautius und ſeine Ehefrau Regina von Waldſachſen 
laſſen ein Töchterlein Anna Regina taufen daſelbſt 1708 Jan. 16. 
— Derſelbe und feine Ehefrau Regina Fomannin von Wald- 
ſaxen laſſen ein Töchterlein Friderica taufen. — Kirchenbuch zu 
St. Johannis in Spandau. 

Leipzig. Dr. Ernſt Devrient. 
Noa. 

Johannes Noah, F Granſee 1696 als civis primarius. Er 
war Muſterſchreiber des Nittmeiſters v. Berckholz im Anhalt. 
Rgmt. und Sohn des F Lehnſchulzen von Gr.-Glienicke im Amt 
Zoſſen Antonius Noah; co Granfee 1660 Oct. 29. m. Jungfrau 
Maria Elifabeth Finck, Tochter des ehemal. brandenb. Nittmſt. 
ſpät. Bürgermeiſters zu Granſee Philipp Ernſt Find ( Grane 
fee 1658 Nov. 28., 52 Jahr alt) und der Anna Heinze (co 1645). 
Die Familie Noah war noch um Mitte des 18. Jahrhunderts 
in Granſee, 1731 ein Cantor N. 

Leipzig. W. C. v. Arnswaldt. 


v. Seckendorff, Senfft v. Pilſach. 
Chriſtoph v. Camerberg 


Brigitta + Bayreuth 1571 16. 12. Anaſtaſia 
oo 1. Wilhelm v. Seckendorff (2 Töchter); 2. ca. 1534 mit Hans 
Kelner v. Bibrach gen. Schwab zu Guttenthau. f kurz vor 1541 
17. Dez. Brigitta ſtrengte nach Ableben ihres 2. Gemahls gegen 
deſſen nächſten Erben Otto Senfft v. Pilſach einen Streit an, 
der endlich 1546 5. Januar zu ihren Ungunſten entſchieden wird. 
Dem Otto Senfft wird Guttenthau eingeräumt. Die Anſprüche 
der Brigitta werden zurückgewieſen, weil nachgewieſen wurde, 
daß ſie in beide Ehen ohne jede Witgift getreten war. Der von 


ihr vorgelegte Ehevertrag mit ihrem zweiten Mann Hanns Seil, . 
ner wurde als Fälſchung erkannt. (Aus Urk. in meinem Archiv). 
Nach Kellers Chronik t zu Bayreuth 1571 am 3. Gonnt. des 
Advents Brigitta v. Seckendorff geb. v. Cammerberg; ſie ſcheint 
alſo den Namen ihres 1. Gatten wieder angenommen zu haben. 
Speyer. M. J. v. Künsberg. 


Landtagsvertreter Neuß j. L. 1700. 

In einem Aktenſtücke des Landratsamts in Schleiz (Reuß j. L.) 
„Landtags-⸗Abſchied den 3. November anno 1700“ finde ich fol- 
gende Vertreter der Landſchaft: Von der Ritterſchaft der 
Herrſchaft Gera: Julius von Wolframsdorf zu Großaga, 
Oberleutn., Friedrich Heinrich von En de zu Pforten, Hank Heins 
rich von Ende zu Zſchippach, Hank Friedrich Winckler zu 
Cretzſchwitz, Hank Ludwig von und zu Naundorf, Georg Berns 
hard von Schauroth zu Caaſchwitz. — Von der Ritterſchaft 
der Herrſchaft Schleiz: Günther von Bünau zu Pahren, 
für fih und in Vollmacht Hans Baſtians von Behmen zu Wars 
kersdorf, Juſt Chriſtoph von Koſpodt zu Zollgrün, Hank Fried- 
rich von Koſpodt zu Frankendorf, für ſich und in Vollmacht 


Jon Albrechts von Meußbach zu Wenigenauma. — Von der 


Ritterfchaft der Herrſchaft Lobenſtein: Chriſtoph Adam 
von Watzdorf zu Wurzbach und Oßla, Carl Siegmund von 
Schönfelß zu Stöcketen, für ſich und für Adam Heinrid von 
Beulwitz zu Dobareuth, Chriſtoph Friedrich von Watzdorf 
zu Lothra. — Von den Städten a) Gera: Nicolaus Grafe, 
Bürgermeiſter, Caſpar Keilhau, Kämmerer, Oßwald Leupold, 
Stadtſchreiber; b) Schleiz: Günther Weyße, Bürgermeiſter, 
Chriſtian Behr, „ſonſt Schmidt“, Ratsverwandter; c) Lobens 
ſtein: Johann Erhard Wezel, Bürgermeiſter, Chriſt. Arnold, 
Stadtſchreiber; d) Saalburg: Paul Benedict R oft, Kämmerer, 
Johann Michael Beutmann, Stadtſchreiber; e) Tanna: Joh. 
Neupert, Bürgermeiſter, Joachim Fortunat Jani, Stadtſchr. 
Schleiz. Regierungsaſſeſſor Dr. Golde. 


v. Treßkow. 
Jacob von Treßkow und Anna Webers commissi ad- 
ulterii ergo in foro decollati 1634 Mai 21. Quelle: Kirchenbuch 
zu St. Marien in Angermünde. 


Leipzig. W. C. v. Arnswaldt. 


Rundfragen und Wünſche.“ 


Nr. 342. Backſtroh. 

1. Wann iſt der 1734 in Warſchau lebende Hofkaſſierer 
Chriſtian Gottlieb Backſtroh F, und leben noch Nachkommen — 
2. Im Dez. 1703 wurde der nachmalige Proviantverwalter der 
Feſtung Königſtein a. E. Johann Aug. Backſtroh geboren, 
wo? Wer waren ſeine Eltern? — 3. In Weimar lebte 1690 
Friedrich Wilhelm von Backſtrohe und 1656 George von 
Backſtroe. — Von 1 u. 2 die gewünſchte —, von 3 jede Nach- 


richt erbittet 
Chemnitz, Nadlerſtr. 13. Otto Backſtroh, Ing. 
Dannenberg. 


Nr. 313. Balke. 
Für Ahnentafel Näheres u. Ahnen geſucht von: 1 Balke, 
Joh. Gg. Hd, “ Bettmar, t 13. 10. 1832 a. Superint. in Dungel«- 
beck (Ehefrau bef.) — 2. Dannenberg, Joh. Chr. Fdch., um 
1797 Prediger in Bülitz. (Ehefrau unbek.) 
Zwickau. Landgerichtsrat Dr. Förſter. 


Nr. 31. Bettſchold, v. Bolſenheim, Büchsner. 
Peter Rebftod, 1420 Stättmeiſter zu Straßburg, F 20. 4. 
1456, heiratete 1415 Adelheid Bettſchold, Tochter des Quäſtors 
u. ſpäteren Stättmeiſters von Straßburg Johann Bettſchold 


u. der Katharina ... Geſucht ihre Mutter u. 4 Großeltern u 
Ergänzungsdaten. — Hans v. Firdenheim in Straßburg, 1452 
heiratete Metza v. Bolſenheim. Geſucht ihre Eltern u. Groß⸗ 
eltern. — Reimbold v. Kageneck in Straßburg, F 1476 oder 
1485, hatte Catharina Büchsner von Straßburg zur Frau. 


Wer ſind deren Eltern? 
Schöckin gen (Württ.) Fr. Frhr. v. Gaisberg. 


Nr. 315. Boether. 

Geſucht die Vorfahren des Chriſtian Albrecht Boether, 
Kgl. Amtmann in Derben, 5. 10. 1724 Landau a. Elbe, 
T 8. 2. 1759 Derben a. Elbe, co Landau 11. 7. 1755 mit Katha⸗ 
rine Magdalene Ulrici, * 26. 6. 1722 Landau, F 11. 11. 1784 
Siersleben. Dieſe Daten habe ich auch nicht mehr urkundlich, 
ſondern ſeinem noch in Derben erhaltenen Leichenſtein ent⸗ 
nommen. Belohnung wird zugeſichert. — Geſucht werden ferner 
die Nachkommen des bekannten Pfarrers M. Lebertiames 
Borthius (* 1515, F 1573 Halle) in männlicher Descendenz, 
(. auch Fam.⸗ Blätter, IX. Jahrgang, Heft 4, April 1911, Rund- 


frage Nr. 73). 
Duisburg. Stabsarzt 3. D. Dr. Boether. 


*) Bei dem Beien Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geſchätzten 
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir veröffentlichen die Anfragen 
foftenfrei, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile ift mit 50 Pfg. zu berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der 
Fragen bitten wir dringend, beſonders die Namen möglichft deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen. 


Nr. 346. von Borde, von Zehmen. 

Geſucht der Zuſammenhang zwiſchen: Anton von Borde, 
Hptm. v. Brandenburg, auf Quittainen, Ramten, Graßnitz, 
Widen, Regenwalde, Pfandherrn auf Lechſtädt, Herzogl. Land— 
bofmeiiter, * 1501, f 23. 12. 1575, oo 1554 Juſtine von Zehmen 
a. d. O. Chriſtburg-Stuhm, * um 1529, f 24. 6. 1589 und 
Abigail Marie von Borde a. d. H. Regenwalde, * 31. 5. 1680, 
co Hanns Siegism. von der Pforte, Ch.⸗S. Kjfr. a. Puſchwitz, 
Weſenig, Döbeltitz, F 21. 8. 1719. — 2. Maria von Zehmen, 
geb. v. Fröhlich⸗Feldan, geſchieden gew. Freund, * 13. 6. 1860 
i. Auſſee, co II) 22. 8. 1889 i. Auſſee. Wer waren ihre Eltern? 
und ihr I.) Mann? Wann u. wo ift fie 1902 t, wo begraben? 

Bautzen. Moritz Baſtian v. Zehmen. 


Nr. 347. Brachvogel, Marggrabowa, Oſtpr. 
Wer kann Auskunft geben über den Verbleib des Stadt— 
buches von Marggrabowa? 
Berlin⸗Friedenau, Ringftr. 211II. Paul Brachvogel. 


Nr. 347a. von Bock. von der Mülbe. de la Pahne du Pré 
von Felſtau. von Bardinski. Melih. Quandt. 
Geſucht die Eltern folgender Perſonen: 

I 


Katharina von Bock, * ?, f 1629, 001597 25. n. Trinitatis 
mit Melchior von Frobelwitz auf Krumpach, * ?, T 1608. 
II. 4 Ahnen. 

Anna Elifabeth von der Mülbe a. d. H. Schültzen oo mit 
Hans Albrecht von Mubdſchiedler auf Schültzen, T nach 1712. 
lil. 8 Ahnen. 

Peter Thomas de la Palme du Pré, Herr zu Spittels 
(b. Pr. Holland), Siebenhufen, Kapitain. Sein Vater lebte 
1675 hochbetagt in der franzöſiſchen Schweiz. 

IV. 1 Ahnen. 

Gertrud Marie von Felftau, * ?, f 1671, co 1651 mit 
Ernſt Köhn von Jaski, Holländiſcher Kapitain, Herr zu Karben— 
bof, * 1619, 7 1694. 

V. Mutter. 

Anna von Bardinski, Danieli filia, co 1607 mit Karl 

Köhn von Jaski auf Karbenhof, * 1566, f 1643. 
VI. Mutter. 

Eliſabeth Melich, Tochter des Konſuls u. Königsberger 

Patriciers Abraham M., * 1609, 13. III., T 1680, 20. I., co Fa- 


bian Kalau vom Hofe, Geh. Rat u. Lehensſekretair &. 1610—1678. 
VII. i 


Johann Quandt, berühmter Geiſtlicher unter Herzog 
Albrecht, * ?, f ?, Frau? Kinder? Chriſtoph Quandt, Bürger 
im Kneiphof, co Anna, des Johann Greiff Tochter, lebten 
1651. Eltern? 

Lieg nik, Haynauerſtr. I. von Pannwitz. 

Nr. 348. Clyſt. Klieſt. 

Wer erteilt Auskunft über das Vorkommen der Namen 
Clyſt und Klieſt? 

Fürſtenberg a. Oder. Dr. Jacobi, Arzt. 


Nr. 349. Collenbuſch. 
Medizinalrat Dr. David Collenbuſch. 1806 in Kahla(S. A.). 
Erbitte Angaben über ſeine Ehefrau und ihre Vorfahren. 
Tauberbiſchofsheim. Regierungsaſſeſſor Strack. 


Nr. 350. Doering. 

Georg Friedrich Nicolaus Doering, 1816 Kgl. preuß. 
Juſtizamtmann der Amter Wolmirſtedt und Hillersleben. ns 
gaben über Wohnort und Ahnen erbeten. 

Tauberbiſchofsheim. Strack, Regierungsafjeffor. 


Nr. 351. Dulong. Lezius. 

Tiſchlermeiſter Johann Wilhelm Lezius, getraut in Coethen 
7. Juli 1754 mit Dorothea Louiſa Magdalena Dulong, Tochter 
des Thorſchreibers Ludwig Dulong in Nena (Weſtfalen). Kinder 
geboren in Potsdam, wohin das Ehepaar verzogen war. 
1. Friederike Wilhelmine, geb. 17. 7. 1756. 2. Joh. Friedrich 
Wilhelm, geb. 28. 4. 1759, 7 Coethen 28. 11. 1763. 3. Johann 
Friedrich Auguſt, geb. 23. 9. 1760. Die Familie kehrte nach 
Coethen zurück, wo Johann Auguſt Lebrecht 2. 4. 1762 geboren 
wurde und verließ Coethen 1765—1766. Johann Friedrich Auguſt 
wurde Förſter zu Adjamündl in Livland (F 1812). Unters 
zeichneter bittet um Auskunft über den Verbleib des Tiſchlers 
und ſeiner Frau, über die Nachkommen ſeiner Tochter und 


ſeines dritten Sohnes und über die Nachkommen des Thor- 
ſchreibers Dulong. Auszüge aus Kirchenbüchern nach Verein⸗ 
barung vergütet 

Königsberg i. Pr. Prof. Dr. Fr. Lezius. 


Nr. 352. v. Firdenheim. Knobloch. 

1390 u. 1412 kommt in Straßburg vor Johann v. Firden⸗ 
heim, der Stammvater der ganzen Familie, die 1624 im Manns⸗ 
ſtamme ausſtarb. Wer war feine Frau? — Bernhard v. Firden⸗ 
heim in Straßburg 1422, 1454 hatte in erſter Ehe die am 
24. 1. 1449 f Lückelina Knobloch zur Frau, Tochter des am 
25. 12. 1419 f u. in Niederhaslach begrabenen Erhard Knob— 
loch. Wer iſt ihre Mutter? 

Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 


Nr. 353. von Fries. 

Erbitte Angaben, beſonders des Geburtsortes von: Oberſt 
Sigismund Eberhard von Fries, Mitte des 17. Jahrhunderts 
Kommandant von Höchſt a. Main, am 16. 1. 1658 von Johann 
Philipp zum Landobriſten von Mainz und Würzburg ernannt. 
Gemahlin Juliane Anna Tberefia geb. von Hamilton aus der 
ſchottiſchen Adelsfamilie, u. deren Sohn kaiſerl. Leutenant Heins 
rich Sigismund von Fries, heſſ.-homburg. Kammerjunker, Ende 
Oktober 1683 vor Ofen gefallen, co am 28. 5. 1675 (wo?) mit 
Maria Marg., Tochter des wrafl. hanauiſchen Amtmanns Philipp 
Moritz von Erkelbrecht in Naumen (?). 

Bad Nauheim, Kurſtr. 1. Carl Seikel. 


Nr. 354. Goetze. von Goeze. 

Auskunft erbeten (Eltern, Kinder, *, F,00) über: 1. Zacha⸗ 
rias Goetze, Obergildemeiſter des Schmiedeamtes in Mühl 
hauſen i. Th. (ca. 1616 - 1683); 2. Joachim Gerhard Goetze, 
Kgl. Preuß. Kriegskommiſſar u. Domänenrat in Berlin (ca. 1730); 
3. Zarcharias von Goe ze, Oberforſtmeiſter im Herzogtum Magde⸗ 
burg (ca. 1778). Wappen dieſer drei Perfonen? 4. Magifter und 
Rektor Zacharias Goe ze, * 3. 5. 1662 in Mühlhauſen i. Th., 
T 6. 5. 1729 in Osnabrück. War er Sohn des 1. benannten? 
Geſchwiſter? Kinder? 5. Familie von Goeze in Osnabrück. 

Berlin, W. 15. Landesaſſeſſor Dr. jur. Goeze. 


Nr. 355. Grape. 

Wo finde ich Näheres über Herkunft uſw. der Familie 
Grape, die um 1340 in Audorf bei Bertzendorf (Altmark) u. 
dann in Barleben bei Magdeburg angeſeſſen war.? 

Potsdam, Viktoriaſtr. 17. Hauptm. a. D. Hans v. Kotze. 


Nr. 356. v. Hayn. v. Schollenſtern. v. Bünau. 

Ich ſuche folgendes in Erfahrung zu bringen: 1. Die Eltern 
von Henriette Caroline von Hayn, * zu Bansdorf 26. 3. 1731, 
T 1780. — 2. Die Eltern des Johann Gotthelf von Schollen⸗ 
ſtern, Erb⸗ und Gerichtsherr auf Tſchecheln, * 22. 6. 1749, 
f 9. 12. 1828. — 3. Die Mutter der Anna Chriftiane Ludmilla 
von Bünau a. d. 9. Gaſſen, * 24. 3. 1758, f 14. 2. 1827. Der 
Vater derſelben war jedenfalls Rudolf von Bünau, Kirchen- 
patron u. Herr auf Gaſſen, 1721. 

Schelen burg. A. Frhr. v. Schele Schelenburg. 


Nr. 357. Heuß. 

Johann Georg Jofeph Heuk, Sg, F?, co 11. 1. 1746 mit 
Maria Elifabeth Magerin, *?, 77; fein Bruder Jakob H-{weiteres 
unbekannt, *?, f?) co ? 1752 mit Barbara Kuhlmann. Wer 
waren die Eltern? Ein Sohn von Johann Georg H. war Peter 
Wilhelm H., * zu Klingenmünſter 17. 7. 1760, t zu Mainz ? 1824, 
oo 1792 mit Leopoldine Spegg oder Gpeg. *? FT? — Chriſtian 
Friedrich H., * ? 1713 zu Gera, t 31. Mai 1766 ?, co ? ?, ſtudierte 
in Leipzig die Theologie, war 1739 Magiſter in Wittenberg. — 
Johann Reinhardt H., *?, F?, co? ?, war 1731—1756 reformierter 
Pfarrer in Siebeldingen u. Gleisweiller (Pfalz). — Johannes 
Heuk, *? zu Frankfurt, T? 1692, oo ? 7, ſtudierte 5. 10. 1652 
in Straßburg, von 1658 — 1674 evangeliſcher Pfarrer in Gangen- 
bieten, Nieder⸗Elſ., 1674 — 1692 Pfarrer in Ballbronn, wo er ſtarb. 

Kopenhagen, Frederiksbergallee 53 JI. A. Heuß. 


Nr. 358. v. Hohm. f 
Vielleicht führt die Mitteilung auf eine Spur, daß Hedwig 
Eliſabeth, alias Eleonore v. Hoym aus Dorf Eſebeck im Braun- 
ſchweigiſchen als Gemahlin des Adam Chriſtoph v. Stein wehr 
auf Wellen bei Magdeburg genannt wird. Er F 1. Nov. 1720 zu 
Wellen, ſeine Frau, die er etwa 1703 heiratete, um 1740. Beim 


eriten Kinde fteht Otto Philipp v. Hoym Gevatter, 1706. Er ift 
auch ſpäter Vormund der Kinder. 
Köln⸗Ehrenfeld. v. Stein wehr. 


Nr. 359. Inſpirations⸗Gemeinde Koblenz. 


Wo befinden fih die Matrikel Bücher und Akten der One 


ſpirations⸗Gemeinde Koblenz? Dieſelbe beſteht heute nicht mehr. 
Ründeroth, RHID K. Giſſinger. 


Nr. 360. v. Kracht. v. Werdeck. 

Wer ſind die Eltern von Sophie v. Kracht? 30. 3. 1680 
co Georg Sigismund v. Werdeck. — v. Barbara v. Kracht? 
co Wolf Georg v. W., ungefähr 1650. 

Weimar. v. Werdeck, Oberſt a. D. 


Nr. 361. Kreiſer. 
Kreiſer, alle Nachrichten erbeten. 
Guſſenſtadt, Schwäb. Alb. 


Nr. 362. Kritzky. 

Schulinſpektor, f 1756 Reval. Seine Tochter Marie Juliane 
co 1756 Johann Gottfried Pluskus (Ploſchkus). Bin für jede 
Notiz über Vorkommen des Namens Kritzky dankbar; in Frage 
kommt vermutlich Norddeutſchland. 

Leipzig, Ferd. Rhodeſtr. 3. Peter v. Gebhardt. 


Nr. 363. Leupold. Burg Leupoldſtein. 

Erbitte Nachrichten über die Gründer, ſowie Geſchichte der 
Burg Leupoldſtein. einige Stunden ſüdlich von Pottenſtein 
bei Petzenſtein in Franken, welche um 1397 zerſtört wurde und 
über das Vorkommen der Familie Leupold, auch Leypolt, bes 
ſonders von 1500—1600. 

Zittau i. Sa., Goetheſtr. 20. Werner Leupold. 


Nr. 361. London, Kirchenbuch. Bauer. 

Bei welcher Kirche in London erhält man den Taufſchein 
für ein im Jahre 1824 geborenes Kind, deſſen Vater, ein Deutſcher, 
einige Jahre vorher nach London ausgewandert war? Gab es 
damals ſchon eine deutſche Gemeinde dort? — Kann jemand 
angeben, wo u. wann der Hofſattlermeiſter in Berlin, Johann 
Martin Bauer geboren ift? f 1822 in Berlin, 86 Jahre alt. 
Seine Geburt iſt in ſämtlichen evangeliſchen Kirchen Berlins 
nicht verzeichnet, obwohl vieles dafür ſpricht, daß er aus Berlin 
ſtammte. Um direkte Antwort bittet 

Stettin, Kaiſer Wilhelmſtr. 5. Dr. M. Bethe. 


Nr. 365. Mebeſius. Hammer. Baymer. Eſcherich. Zumbach. 

Bodmann. v. Horn. Siebenbeutel. Wolf. Floret. 

Zur Vervollſtändigung meiner Ahnentafel fuche ich Geburts-, 
Sterbe⸗ und Heiratsdaten, ſowie Angaben über Eltern und 
Wappen von: 1. Mag. Johann Gottfried Mebeſius, ordin. 
11. 7. 1710 als Pfarrer in Burgſcheidungen. 2. Deſſen Frau 
Marie Sophia Hammer. 3. Deren Vater Mag. K. (7) Fr. (7) 
Hammer, Pfarrer in Braunsdorf, ordin. 19. 3. 1690. 4. Geburts- 
tag des 1824 in Hünfeld gelt, Geiſtlichen Rates Laurentius 
Baymer, vordem Pfarrer in Hammelburg und Weißendorf. 
5. Todestag des Georg Friedrich Eſcherich aus Eltville, 1763 
— 1782 Amtskeller in Hofheim. 6. Defen Frau Maria Therefia 
Zumbach. 7. Deren Eltern. Vater war Georg Caſpar Zumbach, 
1750 — 1763 Amtskeller in Hofheim. 8. Johann Ludwig Bodmann,. 
ca. 1720 Amtskeller in Lindau (Eichsfeld) und ſeine Frau Anna 
Regina von Horn. 9. Fürſtl. Würzburg. Rat N. N. Sieben 
beutel, ca 1727 in Würzburg u. ſeine Frau Maria Sabina 
Wolf aus Tauberbiſchofsheim. 10. Dorothea Charlotte Floret, 
* 1745 in Birſtein. 

Leipzig-Gohlis, Böttcherſtr. 9. Dr. Paul Benndorf. 


Nr. 366. Menz (Menzer). Danzer. Plank. Scheib. v. Prändl. 
Carron du Val. Kaſtenmayer. Leonhard. 

1. Johann Andreas Menz (Menzer), Stadtſchreiber in 
Landau a. J., T 2. 10. 1749 in Landau. Geburtstag u. sort? 
Eltern? — 2. Adam Danzer, Stadtſchreiber in Landau a. J.; 
lebte Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts. Lebens- 
Daten? Eltern? — 3. Plank v. Haidenkoven Michael v. Miestorf; 
lebte Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts. Lebens- 
daten? Gattin? Eltern? — 4. Gottlieb v. Scheib, wahrſchein— 
lich aus Gaubickelheim; Anfang des 18. Jahrhunderts. Lebens- 
daten? Eltern? — 5. Johanna v. Brandl, Gattin des Vorigen. 
Lebensdaten? Eltern? — 6. Claudius Carron du Val, Feld- 
ſcherer im bayriſchen Regimente „Marquis von Maffei“, lebte 


Georg Thierer. 


1724 in Amberg. Geboren wahrſcheinlich 1690. Lebensdaten? 
Eltern? Gattin? — 7. Franz Anton Kaſten mayer, Stadt- 
ſchreiber in Rain a. L.; lebte Anfang des 18. Jahrhunderts. 
Lebensdaten? Eltern? — 8. Gareis Leonhard, Bürgermeiſter 
und Kommunalbraumeiſter, Weißbraumeiſter. Geſtorben 8.2. 1768. 
in Weiden in der Oberpfalz. Geboren wahrſcheinlich etwa 1701. 
Genaues Datum? Geburtsort? Eltern? 
Augsburg, Frohſinnſtr. 3. Dr. Gwinner. 


Nr. 367. Metzing. v. Werder. 
ln Metzing, Bürgermeiſter zu Schwedt, 
Ge we mit ?. Seine Tochter Dorothea, *..., t. 
1768 (2), eee oo mit Marquard Ludwig v. Werder auf Kade, 
* 1716, f 1788. Ausfüllung der Lücken erbittet 
Frankfurt a. O. Frhr. v. Lützow, Major. 


Nr. 368. Müller. v. Veyhern. 
Ich wäre ſehr dankbar für Angabe folg. Wappen: 1. Des 
kurhannoverſchen Generals Johann Vincent v. Müller, * 1707, 


T Nienburg -Weſer 1781, Sohn des Johann Vincent von (?) 


Muller, Major, auf Adlersburg bei Grünendeich, Bez. Stade. 
— 2. Des Johann Anton v. Veyhern, celliſcher Oberſt, + 1699 
zu Stockholm; auch ſchwediſcher Oberſt; oo Beate Elife v. Gerften- 
berg. 

Charlottenburg, Tegeler-⸗Weg 1. Frhr. v. Bothmer. 

Nr. 369. Potthoff. 

1. Wer kann Auskunft geben über die Vorfahren von 
Ludolf Potthoff (PVothof), getraut 21. 6. 1656 in Halle (Weſt⸗ 
falen)? Der Vater hat vermutlich Johann Potthof geheißen. 
In den Kirchenbüchern von Halle i. W. iſt nichts Näheres zu 
erſehen, da fie nur bis 1653 zurückgehen. — 2. Wo ift über- 
haupt in der Zeit vor 1656 die Familie Potthoff urkundlich 
nachzuweiſen? (Dem Frageſteller ift nur die fog. Pothof⸗Platte 
von Hermann Pothof, Münſter 1613 bekannt.) — 3. Wie iſt 
der Name Potthoff zu erklären? 

Leipzig, Eliſenſtr. 2011. Joh. Wigand Horn. 


Nr. 370. v. Pritzbuer, v. Drieberg, v. Beeren, v. Klitzing. 
1. Lewin Friedrich von Pritzbuer auf Schwarzenhof, 
Lanſen u. Finken, * 6. 10. 1701 a. Finken, 7 2. 3. 1735 a. 
Schwarzenhof. co 2 3. 1722 a. Gottmannsförde: Eliſabeth 
(Ilſabe) Davide von Drieberg, * 12. 12. 1702 a. Gottmanns⸗ 
förde, T 14. 1. 1735 a. Schwarzenhof. Geſucht die beiderſeitigen 
Eltern und Großeltern. — 2. Caroline Frieder. Soph. v. Beeren, 
* 12. od. 13 5. 1782 wo? Eltern: Joh. Ernſt Chph. v. B. 
a. d. D Zinnitz u. Lfe. Carol. Wihlm. v. Klitzing Ihre 16 Ahnen? 
Bautzen. Moritz Baſtian von Zehmen. 


Nr. 371. Negimentsſtammliſte. (Fortſetzung von Seite 146.) 
114. Volmar, Geo. C. Friedr.: * 1789, 1805 Stückjunker, 

t 1812. — 115. Waldmann, Valent. Gev.: * 1784, Compagnies 
Chirurg. — 116. Weißlich, N. N.: aus Bückeburg, 1787 Premlt.— 
117. Werner, Friedr. Wilh.: 1773 Seklt., 7 1781. — 118. 
v. Weſternhagen, Ernſt Auguſt: 1776 Seklt., 1791 Abſchied. — 
119. Wetzel, Gottfried: 1758 Premlt., T 1802. — 120. Wieder- 
hold, Joh. Conr.: 1762 Seklt. — 121. Wiederhold, Wartin: 
1760 Geflt. — 122. Wiederhold, Joh. Martin: 1760 Commiffarius. 
— 123. Wienold, Carl Wilh.: 1760 Seklt. — 124. Wietring, 
Gerhard aus Hannover: 1778 Seklt. — 125. Wille, Carl Ludwig: 
1813 Stabs-Capitain. — 126. Wille, Joh. Henr.: 1814 Stabs- 
Capitain. — 127. (v.) Winkler, Ernſt: 1831 Seklt. — 128. 
v. Bonhorſt, Joſeph: * 1799, in nauſſauiſchen Dienſten. — 129. 
v. Einſiedel, Oscar, Freiherr: * 1821, do. — 130. v. Eyß, 
Matthias, Freiherr: * 1797, do. — 131. v. Marillac, Friedrich: 
* 1829, do. — 132. v. Preuſchen Liebenftein, Clemens: F 1841, 
do. — 133. v. Reichenau, Ernſt: * 1841, do. — 134. Senfft von 
Pilſach, Ernſt Maximilian: 1819, do. 
Oranienſtein (Naſſau) Kadettenhaus. 


Nr. 372. Richter. 

Im 17. und 18. Jahrhundert ſtand die Patrizierfamilie 
Richter in Leipzig wegen ihrer großen geſchäftlichen Bedeutung 
und wegen ihrer Runfte und Naturalienſammlungen, die zu den 
größten Sehenswürdigkeiten Leipzigs gehörten, und die auch 
von Goethe beſucht und in „Wahrheit und Dichtung“ erwähnt 
werden, in großem Anſehen. Ich habe umfangreiches Material 
über die Geſchichte dieſer meiner Familie aus jenen Tagen 
geſammelt und möchte mit allen denjenigen in Verbindung treten, 


Stabsarzt Dr. Has. 


die mir irgend welche Auskunft über die Geſchichte der Familie 
(auch ſcheinbare Nebenſächlichkeiten) geben können und ebenſo 
mit ſolchen, die als Nachkommen dieſer Familie an deren Ge— 
ſchichte intereſſiert ſind. 

Königswalde i. Erzgb. Paſtor Richter. 


Nr. 373. v. Rindorff. v. Kottwitz. v. Hindenburg. 
v. Stettin. v. Jatzkow. v. Horder. v. Briefen. 

Geſucht werden je die 16 Ahnen von: 1. Daniel Karl v. 
Rindorff auf Alsleben und Ballerſtedt in Anhalt, * 28. 8. 1667. 
— 2. Deſſen Gattin Eliſabeth Amalie v. Kottwitz. — 3. Curt 
Ludwig v. Hindenburg auf Roggow, Kr. Saatzig, Major 
1728 am Leben. — 4. Geen Gattin Dorothea v. Stettin aus 
Korkhagen (Pomm.) — 5. Anna Catharina v. Jatzkow aus 
Beberow (Pommern), Gattin von Claus Rüdiger v. Hoym auf 
Poblotz. — 6. Reinhard v. Gorder auf Glaſow u. Wietzelfelde, 
oo Anna Tugendreich v. Hagen aus Neulin, Eheſtiftung 
16. 3. 1666. — 7. Maria v. Briefen, Gattin von Henning v. 
Mildenitz, vermutlich auf Lentzen, der Sohn aus dieſer Ehe 
heiratete 1713. 

Weimar, Südſtr. 28. Wilhelm Frhr. v. Nauendorf. 


Nr. 374. Noeßler, Rößler, Rösler. 

Ich bearbeite vorgenannten Namen genealogiſch und wäre 
dankbar für gefl. Auskunft über Herkunft und Abſtammung cc. 
des fal. preuß. Revierförſters Carl Chriſtoph Rößler in Kleins 
Korgan bei Schmiedeberg (Prov. Sachſen). Sein Sohn führte 
den gleichen Namen Carl Chriſtoph Rößler, Kgl. Förſter in 
Gräfendorf bei Torgau,“ 1. 1. 1762 (wo?), f 26. 12. 1824 (wo? 
und deſſen Sohn hieß Heinrich Ernſt Rößler, Domäneninſpektor, 
* 16. 8. 1800 in Gräfendorf, F 2. 8. 1864 in Eldena b. Greifs— 
wald. Ich habe viel Stoff obiger Namen ſeit Jahren ge— 
ſammelt in direkter Linie. Wo finde ich weiteres und wer iſt 
weitere Stoffbeſchaffung zu unterſtützen in der Lage? 

Glauchau, Sa., Rothenbach. Carl Rößler. 

Nr. 375. von Rofenberg. 

Angaben über den Verbleib der Brüder und des Sohnes 
von Zawis v. Falkenſtein aus dem Haufe v. Rofenberg ere 
beten in Ergänzung von Franz Palacky. Geſchichte v. Böhmen, 
A. Buch, 7. Kap. S. 362. In Frage kommen anſcheinend Preußen, 
Polen, Niederſachſen und Weſtfalen. Kann jemand Angaben 
über einen Zuſammenhang der böhmiſchen Roſenberg mit dem 
zum älteſten Adel Kurlands gehörenden Geſchlechte gleichen 
Namens, welches im goldenen, mit roten Balken belegten Schilde 
drei Rofen (2. 1.) führte, mitteilen? Angaben, wo zwiſchen 
1290 und 1500 in Preußen, Polen, Kurland, Livland Rofen«- 
berge und mit welchem Beſitz und Wappen vorkommen, ſehr 
erwünſcht. . 

Rotenburg i. Hannover. Hauptmann p Rofenberg. 


Nr. 276. v. Schell. Frhr. v. Morien. 
1. Konrad Johann v. Schell, co Elifabeth Gertrud v. 
Padberg. — 2. Moritz Wilhelm v. Schell, * 1690 zu Haus 
Rechen, T 21. 12. 1754 zu Haus Goldſchmieding, co Sibylle v. 


Antworten auf 


Zu Nr. 279. von Werden, von Werde(r), von (van) Weerth. 

Der 78. Band der Annalen des hiſtoriſchen Vereins für 
den Niederrhein enthält eine Abhandlung von Macco über das 
Jülichſche Geſchlecht von Werth, mit Stammtafeln, ſowie eine 
Arbeit von E. v. Oidtman über den Grabſtein des im Gefecht 
bei Beutelsbach gefallenen kurbayriſchen Rittmeiſters Stephan 
v. Werth. Der zuletzt genannte Gelehrte hat im 11. Jahrgang 
der Zeitſchrift des Aachener Geſchichtsvereines über den Grab— 
ſtein Stephans von Werth, eines Bruders des Feldmarſchalls 
Jan von Werth, gehandelt. Die Annalen des hiſtoriſchen Vereins 
für den Niederrhein enthalten im 73. Band eine Abhandlung 
v. Oidtmans, „Das Linnicher Geſchlecht van weyrdt. Einleitung 
zur Familiengeſchichte des Johann von Werth“, und im 73. Band 
eine Arbeit von Kaſpar Keller, „Zur Familiengeſchichte des 
Johann von Werth“. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Zu Nr. 302. von Poniatowski— Bauer. 
Wie mir mitgeteilt wird, findet fid näheres über den Zus 


Omphal u. Steinkehle. Eltern derſelben? — 3. Heinrich Moritz 
v. Schell, * 1724 zu Haus Rechen, f 26. 11. 1768 daſelbſt, 
co Unna Sophie Waldbaum, * 1735, T 7. 7. 1771 zu Haus 
Rechen. Eltern und Großeltern derſelben. — 4. Diedrich Wil. 
helm Johann Frhr. v. Morien, co J. 9. 1749 Sophie Wil⸗ 
helmine Dorothea Freiin v. Morien. — 5. Diedrich Johann 
Frhr. v. Morien, f 1662, co Anna Gerhardine v. Wylich, 
* Haus Pröbſting. — 6. Friedrich Bernhard Diedrich Frhr. v. 
Morien, co Wilhelmine v. H. Marwitz. 
von Baſſe. 


Nr. 377. v. Schierſtedt. v. Hagen. v. Berlepſch. 
Suche nähere Angaben über: 1. Gebhard v. Schierſtedt 
auf Paplitz, co 1605 Urfula v. Koge. — 2. Sigmund v. Hagen 
auf Biendorf und Seeben, co 13. 10. 1611 Anna Margarethe 
v. Roke. -- 3. Suſanne v. Berlepſch a. d. H. Gr. Bodungen, 
oo 25. 5. 1617 Hans Hermann v. Kotze. 
Potsdam, Viktoriaſtr. 17. Hauptmann a. d. H. v. Roge. 


378. v. Spiegel, v. Obernitz, v. Brettin, v. Gleichenſtein. 
Ich bitte um Vervollſtändigung folgender Angaben zur 
Aufſtellung einer Ahnentafel: 1. Siegmund Ernſt v. Spiegel, 
Herr auf Uhlersdorf b. Gera, *..., F... ©... mit... v. Obernitz 
a. d. H. Liebſchütz b. Schleiz, ..., F... — 2. Johann Chriſtian 
v. Brettin, Herr auf Droſchkau u. Zwötzen-Semnitz, “ Droſch⸗— 
kau 1. 3. 1702, T Zwötzen 6. 7. 1780, co... mit Dorothea Elifabeth 
v. Gleichenſtein. ..., 7 Zwötzen 8. 3. 1775. Wer könnte mir 
über die Eltern der Genannten Näheres mitteilen. Ich kenne 
nur die Genealogie der Edlen Herrn v. Gleichenſtein. Kleinere 
Auslagen erſtattet gern 
Berlin NW. 52. Rolf v. Kutzſchenbach, Lt. i. G.⸗Ul.⸗R. 


Nr. 379. Wechsler. 

Ich ſuche Geburtsort und Eltern von Johann Caſpar 
Wechsler, Tuchmacher in Erlangen 1734—1782, wahrſcheinlich 
* 1703 und aus Nordbayern wahrſcheinlich vor 1734 nach Gre 
langen eingewandert. 

Marburg a. L., Kugelgaſſe 1. Guſtav Schmidt, stud. phil. 


Nr. 380. Wilna. 
Wo kann ich die Namen der Dozenten und Profeſſoren 
der Univerſität Wilna erfahren? 
Thale, Harz. Louis v. Müller. 


Nr. 381. v. Wippermann. v. Peſtel. v. Kienitz. 
Le ichen predigten. 

1. Suche die Nachkommen der Familie Wippermann 
(v. d. Wipper), die im 16. u. 17. Jahrhundert in Lemgo, Bücke⸗ 
burg, Paderborn, Minden und Wietersheim, 2. desgl. der 
Familie v. Peſtel, die um dieſe Zeit in Bückeburg u. Minden 
blühte. — 3. Wo leben Mitglieder der Familie v. Kienitz? 
— 4 Wo findet ſich außer in Braunſchweig, Hann over und 
Stolberg noch eine größere Sammlung von Leichenpredigten 
über Mitglieder nordweſtdeutſcher Familien? 

Deſſau. v. Sobbe, Hauptmann. 


die Rundfragen. 


ſammenhang zwiſchen den Familien Poniatowski u. Bauer 
in den 1876 zu Berlin erſchienenen Lebenserinnerungen der bes 
rühmten Schauſpielerin Karoline Bauer, die ihren Urſprung auf 
die Poniatowskis zurückführt. 


Eſſen-Ruhr. Bibliothekar Olszewski. 


Zu Nr. 314. Eichbaum. 

In verſchiedenen Hand- und Adreßbüchern finde ich folgende 
Träger der Namen E.: Juſtizrat Dr. E., Schwetz W.-Pr.; Tier- 
arzt E., Stolp i. P.; Oberarzt Dr E. an der Irrenanſtalt Schles- 
wig; E., Sekretär bei der General-Verwaltung der Kgl. Muſeen, 
Berlin; Robert E., Schuhmachermeiſter, Eſſen- Ruhr, Gemarken⸗ 
ſtraße 25; das Berliner Adreßbuch weiſt außerdem eine ganze 
Reihe weiterer E. auf. . 

Eſſen⸗Ruhr. Bibliothekar Ols zewski. 


Zu Nr. 311. Eichbaum. 


Der Name Eichbaum iſt im Hamburger Adreßbuch 9 mal, 
im Altonaer 1 mal vertreten. 


Hamburg. O. Goebel. 


Zu Nr. 324. von Jaſter. 


Katholiſcher Garniſonspfarrer in Darmſtadt, Ignaz von 
Jaſter, ſ. Großherzogl. Heſſiſcher Militär⸗Etat 1830, S. 24. — 
Jofeph von Jaſter, Bollauffeber zu Mainz, |. Hof- u. Staats- 
handb. 1855. Darmſtadt. S. 307. 


St. Petersburg. C. v. Heſſe. 


Zu Nr. 330. Plattenberg. 


Vielleicht geben die im Jahrg. 1855 des Gothaer Tafchen- 
buches der freiherrl. Haufer bei der erſtmaligen Aufnahme der 
Familie v. P. gemachten geſchichtl. Angaben weitere Hinweiſe 
auf den gewünſchten Zweig. 


Eſſen-⸗Ruhr. Bibliothekar Olszewski. 


|] Bücherbeſprechungen. 


Krupp 181281912. Zum 100 jährigen Beſtehen der Firma 
Krupp und der Gußſtahlfabrik zu Eſſen⸗ Ruhr — heraus⸗ 
gegeben auf den hundertſten Geburtstag Alfred Krupps. 

Die Firma Krupp hat zur Feier ihres 100 jährigen Beſtehens 
und gleichzeitig der 100. Wiederkehr des Geburtstages Alfred 
Krupps, eine groß angelegte Feſtſchrift geſchaffen, die, zunächſt 
in einem vornehmen, des Rufes der Geberin würdigen Gewand 
einem engeren Kreiſe von Angehörigen und Freunden zugedacht, 
in kurzer Zeit aber auch im Verlage von G. Fiſcher in Jena 
in einfacherer Ausſtattung, aber mit gleichem Inhalt, auch wei— 
teren Kreiſen zugänglich gemacht werden ſoll. 

Von den meiſten bei ähnlichen Gelegenheiten erſchienenen 
Publikationen großer Unternehmungen unterſcheidet ſich dieſe 
Feſtgabe vor allem dadurch, daß das Hauptgewicht der Dar— 
ſtellung nicht auf die Schilderung der Werke und auf ſtatiſtiſche 
Mitteilungen, ſondern auf die inneren Zuſammenhänge der 
geſchichtlichen Entwicklung gelegt wurde. Macht ſchon dieſer 
Umſtand das Werk für den Geſchichtskundigen im allgemeinen 
leſenswert, ſo gewinnt es auch für den Freund der Familienge— 
ſchichte Intereſſe durch mancherlei neue Mitteilungen aus der 
Geſchichte eines Geſchlechtes, das in ſo ſeltenem Maße wie die 
Krupps an einen Platz von hervorragender Bedeutung geſtellt 
wurde. Es liegt auf der Hand, daß die Geſchichte eines ſolchen 
Unternehmens, das ſeit 100 Jahren und durch 4 Generationen 
in der Familie des Begründers ſeine Eigentümer und Leiter 
behalten hat, auch von den führenden Geiſtern in dieſer Familie, 
von ihren Gaben und ihrer Herkunft ſprechen muß. Andererſeits 
bringt es der Hauptzweck und die gebotene Zurückhaltung der 
Herausgeber mit ſich, daß auf dem Gebiete der Familiengeſchichte 
eine ſtarke Zurückhaltung geübt wurde. In kurzen Abſchnitten 
gleitet die Feſtſchrift, nachdem ſie die politiſchen, wirtſchaftlichen 
und techniſchen Grundlagen in der Entſtehungszeit der Gußſtahl— 
fabrik geſchildert hat, über die Vorgeſchichte des Kruppſchen 
Geſchlechts hinweg, um ſich dann ganz der Entwicklung des 
Unternehmens zu widmen. Doch ſind den Figuren des Gründers 
Friedrich Krupp, des Hauptſchöpfers der Werke Alfred Krupp 
und ſeines Nachfolgers Friedrich Alfred Krupp geſchloſſene Dar— 
ſtellungen gewidmet, in denen ihre Charaktere nach Entſtehung 
und Rückwirkung liebevoll gezeichnet ſind und in denen wie in 
dem ganzen Werke die geſchichtlichen Zuſammenhänge trefflich 
zur Geltung kommen. 
Fülle werksgeſchichtlichen Stoffs gebotenen Sparſamkeit im Cin- 
ſtreuen perſönlicher Daten, doch auch vom Standpunkt des 
Familiengeſchichtsforſchers aus manchen Reiz. Beſonders auf 
pſychologiſche Zuſammenhänge zwiſchen den einzelnen Genera— 
tionen ijt Wert gelegt und die Vererbung von Gaben und Tras 
ditionen zieht ſich wie ein diskret eingewebter, aber dem ſuchenden 
Auge wohl erkennbarer Faden durch die Schilderung einer 100 
jährigen Entwicklung hindurch. W. O. 


Heinrich Th. von Kohlhagen, Der deutſche „Naubritter“. 
Ein Beitrag zur Ständegeſchichte. Vortrag, gehalten im „Verein 
für Geſchichte der Stadt Nürnberg“ und im ,Hijtorifden Bers 
ein“, Lemberg 1912. 46 Seiten, 8° 

Dieſer flott geſchriebene Vortrag tritt auf Grund ſehr ein— 
gehender Quellenſtudien übertriebenen Anſchauungen über Aus- 
breitung und Verwerflichkeit des Naubrittertums entgegen, in- 
dem er alles zuſammenträgt, was zur Entſchuldigung und 

Erklärung des von ihm grundſätzlich keineswegs gebilligten 

Treibens ſeiner ehemaligen Standesgenoſſen geſagt werden kann. 

Die ſtädtiſche Geſchichtsſchreibung kommt dabei ſchlecht weg; ſo 

wenig Referent die Berechtigung des Mottos ,andiatur et altera 

pars“ verkennt, ſo hält er doch die Beurteilung Kohlhagens be⸗ 


So bietet das Werk trotz der, durch die 


züglich des Rittertums ſeit dem Interregnum für zu optimiſtiſch. 
Kohlhagen ſelbſt muß von ,rückſtändigen und verworrenen Nechts⸗ 
anſchauungen“ in Ritterkreiſen ſprechen und zugeben, daß der 
Adel jener Zeit es nicht verſtand, an Stelle der ihm verloren 
gegangenen Wehraufgabe neue Werte zu ſetzen, indeß das 
adelige Proletariat am Rauberunwefen des ſcheidenden Mittel- 
alters in führender Rolle ſich betätigt. Der Verfaſſer ſagt ſelbſt, 
es käme ihm hauptſächlich darauf an, „den treibenden Kräften 
und Urſachen nachzugehen“, und diesbezüglich hat er beacht- 
liches Material zuſammengeſtellt. Die angenehm zu leſende Dare 
ſtellung hat er durch Einflechtung charakteriſtiſcher Quellenſtellen 
vortrefflich gewürzt. 

Leipzig⸗Conne witz. Eduard Heydenreich. 
Ernft Grohne. Die Hausnamen und Hauszeichen, ihre Geſchichte, 

Verbreitung und Einwirkung auf die Bildung der Familien- 
und Gaſſennamen. Von der philoſophiſchen Fakultät der Georg 
Auguſt⸗Univerſität zu Göttingen gekrönte Preisſchrift. Göt⸗ 
fingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1912. 213 Seiten, gr. 8°. 

Das vorliegende vortreffliche Buch verfolgt an Hand der 
Urkundenbücher und ſonſtigen Quellen der Städtegeſchichte die 
Häuſerzeichen und Häuſernamen in ihrer Ausbreitung vom Ober— 
rhein aus nach Norden und Oſten und im Zuſammenhang mit 
der Heraldik. Die Sitte der Häuſerzeichen und Häuſernamen tritt 
um 1200 zuerſt auf, ihre älteſte Heimat war der Wittel⸗ und 
Niederrhein. Die Häuſernamen kamen unabhängig in Aufnahme 
und gerieten erſt allmählich unter den Einfluß der Heraldik. 
Grohne hat die Frage nach dem Zuſammenhang der Silbe mit 
der Herausbildung der Familiennamen entſchieden gefördert, ing- 
befondere die Wechſelbeziehungen der beiderſeitigen Namens 
gebung beſtimmter, als bisher geſchehen war, nachgewieſen. Das 
mit wohltuender Friſche geſchriebene Buch ſei insbeſondere allen 
den Forſchern warm empfohlen, die in der glücklichen Lage ſind, 
die Geſchichte ihres Geſchlechts bis in das Mittelalter zurück- 
zuverfolgen. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 
Ernſt Machholz. Materialien zur Geſchichte der Reformation 

in Altpreußen und im Ermlande. 300 Jahre preußiſche Kirchen. 
geſchichte. 1912. Druck von Paul Kühnel in Lötzen, Oſtpreußen. 
219 Seiten, gr. 8°. 

Verfaſſer, der ſich bereits durch ſeine Arbeiten über alt⸗ 
preußiſche Kirchenbücher vorteilhaft bekannt gemacht hat, bietet 
hier eine fleißige, verdienſtvolle, auf gründlichen Quellenftudien 
beruhende Grundlage für eine umfaſſende Geſchichte der Refor- 
mierten in Altpreußen und im Ermlande. Für den Familien- 
forſcher ſind insbeſondere die alphabetiſch geordneten Biographien 
reformierter Prediger wertvoll. Reiche Literaturnachweiſe, Pere 
ſonen-, Orts- und Sachregiſter und eine Karte erleichtern die 
Benützung dieſes nützlichen Buches. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Heinrich Raſpe, Landgraf von Thüringen und Deutſcher 
König (T 1247) von Rudolf Malſch. Verſuch einer hiſtoriſch⸗ 
pſychologiſchen Würdigung. Halle a. S. 1911. Forſchungen 
zur Thüringiſch-Sächſiſchen Geſchichte 1. Heft. 

Die Unterſuchung zeitigt ein anderes Ergebnis als die vor 
einigen Jahren erſchienene Arbeit von K. Wend, der Rafpe als 
einen ehrgeizigen Schwächling hinſtellt. Hier wird verſucht auf 
dem Hintergrund der ganz eigenartig politiſch und religiös bes 
wegten Zeit der letzten Staufen, dem letzten Sproß des thüringer 
Landgrafenhauſes gerechter zu werden. Wider ſeinen Willen 
wird er erfüllt von den asketiſchen Idealen ſeiner Zeit, in den 
Mittelpunkt der Parteikämpfe geſtellt. Kaiſer und Papſt werben 
um ihn. Beiden ſucht er gehorſam zu ſein, doch ſiegt im Zwiſt 
die geiſtliche Macht. Am Ende ſeines Lebens wird der Schwager 


der heiligen Eliſabeth ein „Pfaffenkönig“. Nicht fein Ehrgeiz, 

ſondern nur die Sorge um ſein Seelenheil veranlaßt ihn, als 

König gegen den Staufer aufzutreten, der ihn vor allen anderen 

Fürſten ausgezeichnet, und dem er, ſolange es ſein Gewiſſen er— 

laubte, treu gedient hatte. Der Verf. iſt ſich der Schwierigkeit 

ſeiner Aufgabe bei dem oft ſpärlichen Material wohl bewußt, 
doch folgerichtig entwickelt er ung diefe Handlungsweiſe Raſpes 
aus ſeinem ganzen Lebenskreiſe heraus. Sind auch vielleicht 
manche Einzelheiten anfechtbar, ſo glaube ich doch, daß dieſe 

Auffaſſung Raſpes gegenüber der Wencks den Vorzug verdient. 

— In der Beilage wird uns zunächſt ein Lebensabriß Hermanns II., 

der 19jährig ſtirbt, gegeben. Daran wird kurz die Frage nach 

dem eigentlichen Grund des Ausſterbens des Landgrafenhauſes 
geknüpft. Der Verf. glaubt ihn im Erlöſchen des männlichen 

Keimplasmas zu finden; den frühen Tod bringt er mit der 

Geburt Hermanns von einer 15jährigen Mutter in Zuſammen— 

hang, bedauert aber, daß er in der mediziniſchen Literatur keine 

Auskunft erhalten konnte, ob ſeine Annahme den Tatſachen ent— 

ſpricht. In der Tat liegen die Arbeiten in dieſer Hinſicht noch 

ſehr im Argen. Auch ſtatiſtiſche Aufzeichnungen fehlen wohl 
zur Zeit noch, da die Kliniken wohl die Geburten genau ver— 
zeichnen, aber nichts über das ſpätere Leben des Kindes ausſagen 
können. — Die Stammtafel in der fünften Anlage zeigt einige 

Abweichungen von der Stammreihe Diemars in der Zft. f. heſſ. 

Geſchichte 1903. Das Todesjahr der erſten Gemahlin Hermanns l., 

Sophia (nicht von Sommerſchenburg!), wird auf 1189 beſtimmt; 

noch im gleichen Jahre heiratet Hermann Sophia v. Bayern. 

Gegen Dobenecker und Diemar wird Ludwig als der älteite 

Bruder Heinrich Raſpes angenommen. Nicht ganz beiſtimmen 

kann ich, wenn Verf. die Geburten der anderen Kinder Hermanns l. 

im Zeitraum von je 2 Jahren anſetzt. — Zum Schluß möchte 

ich noch den Wunſch ausſprechen, daß die nächſten Hefte der 

„Forſchungen“ mit einem Regiſter verſehen werden möchten. 

Jena. Karl 5. Lampe. 

C. Cappeller, Jena und die Salzburger Emigranten (1732 
und 1733). Nach amtlichen Quellen bearbeitet. Jena, 
B. Vopelius. 1910. 

Die kleine Schrift, die wohl aus Arbeiten des Verfaſſers 
über ſeine Familie entſtanden iſt, bringt wertvolles Material zu 
den Zügen der Salzburger Emigranten. Wir ſehen, wie ſich die 
Jenenſer Bürger und Akademiker bemühen, die Auswanderer 
bei ihrem Durchzug durch Jena zu unterſtützen. Vor allem iſt 
für uns wichtig, daß der Verfaſſer als Anhang die Namen der 
Familien bringt, die vom 2.—6. Juli 1732 durch Jena gezogen 
ſind. Er weiſt darauf hin, daß es größtenteils dieſelben Namen 
ſind, die ſich in den anderen Verzeichniſſen finden, daß ſich aber 
leider nur wenige identifizieren laffen. Ein Salzburger, Leo— 
nard Cramer, kehrt nach manchen Irrfahrten nach Jena zurück, 
„da es ihm dort unter anderen Städten am beſten gefallen“, 
und erwirbt hier das Bürgerrecht. — Auch zur Charakteriſtik 
verſchiedener damaliger Profeſſoren (bſ. Walch) trägt dieſe auf 
Akten beruhende Darſtellung einige weſentliche Züge bei. 

Jena. Karl H. Lampe. 


Mitteilungen der Zentralſtelle für deutſche Berfonens 
und Familiengeſchichte. 10. Heft. Leipzig, D. A. Ludwig 
Degener 1912. Das Familienſtammbuch (Kneer und Devrient). 
Kirchenbücher des Reichslandes Elſaß-Lothringen (Koch). Jahres- 
bericht der Genealogiſchen Literatur (Devrient). Vorſtand der 
Zentralſtelle. 

Monatsblatt der K. K. Geſellſch. „Adler“, Wien, Auguſt 
u. September 1912. Frhr. v. Dungern: Die „Sklavenheere“ der 
Hohenſtaufen. Schullern: Das Geſchlecht der Gambara. Aug. 
v. Dörr: 16 refolvierte Wappenverleihungen aus der Sammlung 
Warnecke. 

Heraldiſche Mitteilungen, hrsg. v. Ver. „Zum Kleeblatt“ 
in Hannover 1912, Nr. 2. Bromme, das große Königl. Preuß. 
Staatswappen zur Zeit Friedrich des Großen. Wöller: Drei 
Kaiſerſiegel aus dem Landes-Haupt- Archiv zu Wolfenbüttel. 
Ströhl, Exotiſche Städte⸗Wappen. 


Zeitſchriftenſchau. ess 


Stammbaum der Familie Löbbecke, Aſt: Caſpar Diedrich 
Löbbecke. 1911. 

Im Anſchluß an die im vorigen Jahre erſchienene größere 
Veröffentlichung über die Familie Löbbecke, über die bereits 
früher eine Beſprechung erſchien, hat Herr Edwin Löbbecke, Braun— 
ſchweig, auch mehrere Stammtafeln eines Aſtes der Familie, der 
dem Familienverbande nicht angehört und daher in der Familien- 
geſchichte unberückſichtigt blieb, herausgegeben. Es iſt dies eine 
erwünſchte Vervollſtändigung der früheren Forſchungen. 

Leipzig. W. C. v. Arnswaldt. 


Julius Ebner, Stammbaum der Württembergiſchen Familie 
Ebner. 1911. Druck von J. Ebner in Ulm. 

Eine ſchwäbiſche Handwerkerfamilie, viele Generationen 
hindurch im Beſitz einer Schmiede, vielfach auch im verwandten 
Berufe der Wagnerei, hat ſich durch kaufmänniſche Tätigkeit in 
die höhere Schicht der Stuttgarter und Ulmer Bürgerſchaft 
hinaufgearbeitet. Die vorliegenden Tafeln geben eine gute Aber» 
ſicht des Stammes Ebner, welche durch mehrere Tafeln über 
die Nachkommen der Töchter zu einer Nachfahrentafel ergänzt 
wird. Ein alphabetiſches Verzeichnis unterrichtet den Leſer über 
ſämtliche vorkommende Familiennamen. Quellenbelege für die 
einzelnen Angaben fehlen leider, jedoch gibt der Verfaſſer im 
Vorwort Auskunft über ſeine Vorarbeiten, wobei er auch die 
Familienüberlieferung von der Nürnberger Herkunft mit Recht 
zu rückweiſt. Bedauerlich ift, daß trotzdem das Wappen der Nürn⸗ 
berger Ebner das Büchlein ſchmückt anſtatt der von den ſchwäbiſchen 
Ebnern geführten Haus- oder Innungsmarken. 

Leipzig. Ernſt Devrient. 


Genealogiſche Forſchungen über die Familie Neubaur. 
Halle a. S. 1911. Hofbuchdruckerei von C. A. Kaemmerer & 
Co. 108 Seiten in Folio und ein Stammbaum. 

Der gut ausgeſtattete Folioband enthält eine ganz erſtaun⸗ 
liche Fülle des wertvollſten genealogiſchen Materials über die 
weit verzweigten 15 Generationen der Familie Neubaur (bis 
1660 Niebur). Der Verfaſſer hat mit wahrem Bienenfleiß ſeinen 
Stoff aus 79 Kirchenbüchern, aus zahlreichen Archiven und 
Bibliotheken zuſammengetragen, ſowie die in Betracht kommende 
Literatur benutzt. So ſteht dem künftigen Chroniſten der Familie 
eine reiche und ſorgfältige, wenn auch nicht lückenloſe Stoff- 
ſammlung zu Gebote. Leider läßt die oft unklare Anordnung 
und die Häufung unzähliger Daten die Freude an der Arbeit 
nicht aufkommen. Es gehört große Geduld dazu, ſich an Hand 
der Stammtafel — warum ein Stammbaum? — die verwandt» 
ſchaftlichen Beziehungen klar zu machen. Ein Regifter wird 
ſchmerzlich vermißt. Gerade hier wäre es am Platze geweſen, 
denn es werden ſehr viele verſchwägerte Familien behandelt. 
Hervorzuheben find: Albert, Diederichs (von 1606 an), Fours 
nier, Honig (von 1626 an), Jaeger, Lindholz, Nobiling 
(von 1560 an), Oldenburg (von 1645 an), Ponnier (von 1544 
an), Schlutius, Sigmund, Starcke, Zabel, Zier (von 
1700 an) und Zuckſchwerdt (vonz1604 an). 


Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte. Jahrg. V, 
Heft 10, 1912, Oktober: Aus der Geſchichte von Uffenheim in 
Franken. Uber Familiengeſchichte. Die Familie Möller. Stamm— 
baum der Familie Jungbluth. Zur Familie Beſſerer. Stamm- 
baum der Familie Weſtphal. Ahnentafel der Geſchwiſter Cramer. 

Roland 1912, 3. Groſſe, Stargarder Quellen für die 
Familienforſchung. Die Meiſter der Kottbuſer Tuchmacher— 
innung von 1731—1890. Vorſchlag für eine neue Ahnentafel 
von 32 und mehr Ahnen. Heraldiſches Kurioſitäten⸗Kabinett. 
Zur Exlibris- Beilage. 

Maandblad van het Genealogisch-heraldiek Genoot- 
schap „De Nederlandsche Leeuw“. 30. Jahrg., 1912, 9. 
Genealogie van het geslacht Merens (Merens). — Les citoyens 
nobles des Perpignan et de Barcelone et leur noblesse trans- 
missible (jonkh. Just de la Paisières). — Van Dompseler 
(Beernink). — 


A, ee a ER, 


„ 


L’indicateur généalogique, héraldique et biographique. 
1912, Aofit. de Vroe (Devroi). de Schacht de Winekerke et 
de Rupelmonde. van Wychuns. Septbre. Jean Stockmans. Labis. 
Dreyck. de Schacht, 


Die Grenzboten. Zeitſchrift für Politik, Literatur und 
Kunſt. 71. Jahrgang, Nr. 29, 1912. Freiherr Wilhelm von 
Schoen (gegen den „Semigotha“) von Dr. Kekule v. Stradonitz. 


Korreſpondenzblatt des Geſamtvereins der deutſchen 
Geſchichts⸗ und Altertumsvereine 1912, Nr. 5 ff. Hauviller, 
Aber Fakſimilien von Urkunden mit aufgemalten Wappen der 
Ausſteller und ein verbeſſertes Verfahren zur Herſtellung von 
farbigen Siegelabgüſſen; Ritter von Bauer: die Frage der 
Anlegung ſtaatlicher Adelsbücher. 


Fuldaer Geſchichtsblätter. 1912, Nr. 5. Ungedruckte 
Aktenſtücke zur Geſchichte des Fuldaer Fürſtabtes Balthaſar von 
Dermbach (1570 — 1606). (G. Richter.) 


Heſſiſche Chronik. Monatsſchrift f. Familien- und Orts⸗ 
geſchichte in Heſſen und Heſſen⸗Naſſau 1912, 8. Raupp: Aus 
den Erinnerungen eines deutſchen Malers. Rodhardt: Der 
letzte deutſche Landgraf. Ammann F: Aus meinem Tagebuch. — 
1912, 9. Caſpar Ammann F: Aus meinem Tagebuch. Raupp: 
Aus den Erinnerungen eines deutſchen Malers. Kate Damm: 
Erbgroßherzogin Auguſte von Mecklenburg-Schwerin, geb. 
Prinzeſſin von Heſſen- Homburg. 

Heſſenland 1912, Nr. 17. Adolf Jürgenſen (H. Blumen⸗ 
thal): Ausländer als Offiziere im heſſiſchen Heere (Woringer). 

Verhandlungen des hiſtor. Vereins von Oberpfalz und 
Regensburg. Neue Folge, 55. Bd., Jahrg. 1911 (1912 ere 
ſchienen). Lambert Graf von Oberndorff: Der Wappenſtein im, 
Pfarrgarten zu Mockersdorf. Dieſer Wappenſtein enthält unter 
einer Inſchrift das Geſchlechtswappen der Oberndorffer zu 
Mockersdorf, in Verbindung mit dem Wappen des dortigen 
Pfarrers Johannes Hacker. 


Verſchiedenes. 


Vortrag. Herr Prof. Dr. Haeder von der Univerfitat 
Halle hält im Auditorium XVIII des Seminargebäudes der 
Univerſität Halle Montag, den 28. Oktober einen Vortrag über 
„Vererbungsgeſchichtliches in Völkerkunde und Gene— 
alogie“. Dieſer Vortrag gehört zu einer Vortragsreihe des ge— 
nannten Gelehrten „über Grenzfragen der Biologie und Kultur— 
wiſſenſchaften“ zum Beſten Halleſcher Univerſitätsinſtitute. Dauer- 
karten für alle 1 Vorträge 5 Mk; Einzelkarte für jeden einzelnen 
Vortrag vom 1. Oktober an bei Herrn Hausmeiſter Kittelmann 
im Seminargebäude der Univerſität erhältlich. 

Die Erneuerung von Familienwappen am Nathaus zu 
Herborn ift von den ſtädtiſchen Behörden und dem Altertums— 
und Geſchichtsverein zu Herborn in Ausſicht genommen. Dieſe 
vor etwa 60 Jahren leider beſeitigten, in Holz geſchnitzten Wappen 
ſind nicht, wie Neuding ſehr irriger Weiſe meinte, die Wappen 
der die Grafentage in Herborn beſuchenden Adelsfamilien, ſondern 
vorwiegend Haus- und Geſchäftsmarken Herborner Familien, aus 
denen 1626 — 1660 die Bürgermeiſter entſtammten. Es find dies 
folgende, teils ausgeſtorbene, teils noch hier anſäſſige Familien: 
Kaps, Fiſcher, Behr, Weber, Blum, Megler, Mertens, Hoffmann, 
Hentſch, Reif, Ruder (= Rückert), Paſor, Patrie, Zaunſchliffer, 
Rofenfran3, Bumper, Neuendorff, Mangold, Herbſt, Klunk, Horn, 
Nies, Jüngſt, Eberty und Zoppenfeld (Mitteilung des Alter- 
tumsverein in Herborn, vergl. Herborner Geſchichtsbl. 1912, Nr. 3). 


Im Anſchluß an die 1910 erſchienene Schrift „Familie 
Lampe, Beiträge zu einer Familiengeſchichte“ gibt der Verfaſſer 
derſelben eine vierteljährlich erſcheinende Zeitſchrift heraus: „Beis 
träge zur Geſchichte der Familie Lampe und verwandter Fas 
milien“, die den Zuſammenſchluß aller Lampen zu einem großen 
Familienverbande bezwecken fol. Die Beiträge zerfallen in Fae 
miliennachrichen, d. h. Vierteljahrsberichte eines jeden Familiens 
mitgliedes, die fpater aneinandergereiht eine tagebuchartige Chronik 
liefern, und in einem zweiten Teil „zum weiteren Ausbau“, der 
zuſammenhängende kleine Aufſätze über die Vorfahren bringt 
und auch Gelegenheitsfunde zuſammenſtellt. Der Herausgeber 
ſammelt eifrig weiter, da in abſehbarer Zeit das Ende der Arbeit 
noch nicht da iſt. Er nimmt ſehr gern Nachrichten von jetzt 
lebenden Lampen in Stadt und Land entgegen, ſowie Hinweiſe 
auf Bücher, die von Lampen verfaßt find oder in denen fie ers 
wähnt werden. Solche Nachrichten wolle man an Herrn Dr. phil. 
Karl H. Lampe, Jena, Jenergaſſe 12, ſenden. 


„Am 26. d. M. erlöſte der Tod Herrn A. A. Vorſterman 
van Open von einem heimtückiſchen Leiden, das der 67 jährige 
willensſtarke Mann jahrelang in ſich getragen, ohne daß es in 
ſchmerzfreien Stunden ſeinen Forſchungstrieb zu vermindern, 
ſein heiteres Gemüt zu trüben vermocht hätte. Vorſterman van 
Oyen war der erſte niederländiſche Genealog und Heraldiker von 
wiſſenſchaftlicher Bedeutung. Seine Nachahmer faßten oder faſſen 
die Geſchlechter⸗ und Wappenkunde mehr oder weniger als Ge— 
ſchäft auf, ihm war ſie ein Stück vaterländiſcher Geſchichte, deren 
Erforſchung er als ſein nationales und patriotiſches Lebensziel 
erwählte. Dabei war er aber keineswegs der grübelnde, menſchen⸗ 
fliehende, griesgrämige Stubengelehrte, ſondern im Gegenteil ein 


kunſtſinniger Idealiſt, zu febr Idealiſt, um fein Wiſſen und feine 
Forſchungsergebniſſe in das Gut umzuſetzen, das nun einmal 
unſere materialiſtiſche Welt regiert. So konnte er unter anderem 
eine vortreffliche heraldiſche Zeitſchrift, die er einige Jahre heraus⸗ 
gab, leider nicht halten ... Vorſtermans Wirken wurde wieder— 
holt von allerhöchſten Stellen durch Verleihung von Ordens⸗ 
auszeichnungen anerkannt. Und wenn auch der unermüdliche 
Forſcher ſchließlich der Zeit den Zoll der Vergänglichkeit ents 
richten mußte, was er geleiſtet bleibt für die niederländiſche Gee 
ſchichtsforſchung von unvergänglichem Werte.“ „Deutſche Zeitung 
in Amſterdam“, 31. Auguſt 1912. — Das von A. A. Vorſterman 
van Oyen geleitete genealogiſche und heraldiſche Archiv in 
Maarſen wird von feinen Kindern unter dem Namen ,Genea- 
logisch en Heraldisch Archief Vorsterman van Oyen“ weitergeführt. 


Das Tagebuch des Leipziger Tiſchlermeiſters Pleſſe 
aus dem Anfange des 19. Jahrhunderts, das ſich in meinem 
Beſitz befindet, enthält folgende Namen: Sehr häufig a) aus 
Leipzig: Pleſſe, Petutſchnizk, Straube, Cramer, Biſchoff; b) aus 
Grimma: Krahmer und Biſchoff; c) aus Hannover: Pleſſe. 1. Hier 
und da: a) Sicher oder wahrſcheinlich aus Leipzig: Stadtphyſikus 
Dr. Bofe, Cruſius, Deckert, Dr. Diedemann, Forbiger (Rektor 
der Nikolaiſchule), Fröden, Geſell, Güttig, Haaſe, Heine, Heinichen, 
Heinrich, Hempel, Hoffmann, Jähnig, Geh. Kriegsrat Müller, 
Neef, Ploß, Dr. Podel, Reinicke, Voigtländer; b) aus Hannover, 
ſicher oder wahrſcheinlich: Apell, Buchholz, Händel, Hartmann, 
Jänicke, Lichtenhauer, Lüderitz, Mertens, Pardey, Pollmann 
(Paſtor), Prechtel, Saalfeld (Küſter); c) Wohnort unbekannt: 
Major Erdtel, General Lockner, Major und ſpäterer Landrat 
v. Roeder, Kommiſſarius Wiſer. 

Leipzig. Dr. Martens. 


Stammtafeln Iſerlohner Familien. 

In der Chronik der Familie Löbbecke (1. Nr. 4 des laufenden 
Jahrgangs der Familiengeſch. Bl.) ift die ſogenannte Lecke'ſche 
Tabelle, eine von Johann Caſpar Lecke, Dr. jur., Hofrat und 
Bürgermeiſter zu Iſerlohn im Jahre 1769 aufgeſtellte und von 
Johann Barton Giffenig, Bürgermeiſter und Stadtſekretär zu 
Iſerlohn 1804 vervollſtändigte genealogiſche Aufzeichnung über 
Familien Iſerlohns und feiner Umgebung, auszugsweiſe aufge» 
führt worden. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Oskar 
Löbbecke-Schöningen ift es mir geftattet worden, von dieſer Bue 
ſammenſtellung, die ſich jetzt in Löbbeckeſchen Familienbeſitz be⸗ 
findet, Abſchrift zu nehmen. Es handelt ſich teils um ausführ⸗ 
lichere, teils kürzere Stammtafeln der nachſtehend aufgeführten 
Familien: 

Baak, Baſſe, von der Becke, Brune, Cramer, Dahlerkamp, 
Duisberg, Ehrlich, *Figge, Geck, Goecke, Graevink, Helke, Kiſſing, 
Lede, Lodewig, Löbbecke, Lürmann, Maſte, Möllmann, Overbeck, 
Putter, Quitmann, Rademacher, Renzing, Riedel, v. Romberg, 
Rumpe, Schmiemann, Sporſchmidt, v. Steinen, Stippe, Storing, 
Sümmermann, Than, Troegelius, Varnhagen, Vorwerk, Weſten, 
Wever, Wieler, Witte, Wittekind, Wülfingh, Zahn. 

Die mit einem“ verſehenen Stammtafeln entſtammen nicht 
der Tabelle, ſondern ſind von mir hinzugefügt worden. 


@ 


Zwecks Nutzbarmachung des in dieſen Aufzeichnungen vor— 
handenen genealogiſchen Stoffes bin ich gern bereit, auf An— 
fragen hin über den Inhalt der Tafeln Auskunft zu erteilen. 

Hannover, Sallſtraße 109%. 

Grote, Regierungsbaumeiſter a. D. 


Archivaliſches Zeugnis. Dem Herrn Johannes Balck, 
Hauptmann in der engliſchen Armee, wird hiermit auf Grund 
archivaliſcher Urkunden beſcheinigt, daß er zu der mecklenbur— 
giſchen Familie Balck gehört, aus der ſchon im 17., 18. und 19. 
Jahrhundert einzelne Glieder im Beſitze mecklenburgiſcher Ritters 
güter waren, und die ihr eigenes Wappen führt, nämlich bis 
1590 einen querliegenden Eichenſtamm, aus deſſen Mitte ein an 
der Spitze mit einem fünfeckigen Stern verzierter Zweig mit je 
2 Eicheln und Blättern hervorwächſt, feit 1590 uber einen Quer- 
balken einen aus Wolken (oder einem Gewande) von links nach 
rechts herauskommender Harniſcharm, der in der Fauſt den oben 
beſchriebenen beſternten Eichenzweig hält. 

Schwerin, 7. Mai 1910. 

Großherzogliches Geheimes und Hauptarchiv. Witte. 

Bem. Vgl. hierzu auch Siebmacher, Wappenbuch, Lieferung 403 oder 
Bd. V, 6. Heft 1. 1596. 


Aus einem alten Stammbuche. 

Trennung iſt unſer Loos — Wiederſehen unſere Hoffnung 
— Weiſe gelebt und genützt zu haben, der ſeeligſte Gedanke. 
Homberg, d. 8t. Juny 1799. Zum Andenken der Freundſchaft 
Von Ihrem ergebenen Daubenſpeck. Prediger. — Ihr Leben 
ſey wie ein Luſtgang in Blühenden Gefilden, Die nie ein kalter 
und ſtürmiſcher Wind durchrauſchet. Homberg, d. 8t. Juny 1799. 
Bey erblickung dieſer Zeile erinnern Sie ſich Ihrer ergebenen 
A: M: Daubenſpeck née Ponſgen. — Der Tugend ſchönſter 
Lohn ſey Dein, Dieß iſt ein Wunſch für Dich — Stets Deiner 
Freundſchaft würdig ſeyn, Iſt Wunſch und Glück für mich 
Homberg am Rhein, d. 8. Junius 1799. Zum Andenken der 
Freundſchaft ſchrieb dieſes Ihr Sie ſo zärtlich liebender Schüler 
Joh: Wilh: Her: Daubenſpek. — Der Tugend nachzuſtreben 
Dies ſey mein Sorgen auf der Welt. Homberg, den Sten Junius, 
Fürſt. Moers 1799. Bey Durchleſung dieſer Zeilen erinnere 
Dich an Deinen Dich ſo zärtlich liebenden Schüler Fried: Wilh: 
Daubenſpek. — Bei Nr. 2 erſter Buchſtabe der Vornamen nicht 
fiber. — Sämtlich Eintragungen im Stammbuch des fpateren 
Oberkonſiſtorialrats und Dompredigers in Magdeburg Matthias 
Mäuß, meines Urgroßvaters. Auf den Wert der Stamm- 
bücher für die Genealogie kann überhaupt nicht nads 
drücklich genug verwieſen werden. Der Sohn des M. Mäuß 
ſchreibt noch über jene Zeit folg. auch für andere intereſſante 
Kulturbild: Nachdem M. M. die Univ. Duisburg verlaſſen hatte, 
wurde er Hauslehrer beim Paſtor Daubenſpeck zu Homberg 
a. Rhein Oil, Jahr). Außer dem Unterricht, den er den Kindern 
ſeines Prinzipals gab, übernahm er willig auch noch manches 
andere Geſchäft, 3. B. führte er dem Prinzipal, welcher an den 
Augen litt, das Hauptbuch und vertrat ihn fleißig auf der Kanzel. 
Seine Dienſte und Treue fanden auch Anerkennung, wenigſtens bei 
dem Herrn des Hauſes, der in jener Zeit einſt bei einer fürchter— 
lichen Aberſchwemmung mit ſeiner Familie flüchtete und ſeinen 
treuen Hauslehrer zurückließ. Da das Waſſer bis auf die 
Kanzel reichte und faſt zufror, ſo mußte der Hauslehrer mehr— 
mals mit der Gemeinde auf dem Eiſe und Schnee Gottesdienſt 
halten. Sein Prinzipal belohnte ihn für ſeine Treue im Waſſer 
mit einer neuen Hoſe von Kaſchmir. 

Wolfenbüttel. Dr. Victor Sallentien. 


Die Genealogie und Phyſiologie der Muſiker. Dr. Oswald 
Feis in Frankfurt a. M. hat mit großem Fleiße alle Daten über 
die ererbte muſikaliſche Veranlagung bei 200 hervorragenden 
Komponiſten und Muſikkünſtlern zuſammengetragen. Möbius 
hat angenommen, daß jede künſtleriſche, alſo auch muſikaliſche 
Veranlagung vom Vater ſtamme. Dem widerjpricht Dr. Feis 
in ſeinem Buche. Allerdings iſt in der Mehrzahl der Fälle die 
Vererbung des muſikaliſchen Talents augenſcheinlich vom Vater 
ausgegangen; gerade die bedeutendſten Komponiſten befinden 


GR OR PDA EE 


fich in der Mehrzahl; aber die Ausnahmen find zu zahlreich, 
um daraus ein Geſetz von dem Aberwiegen des Vaters fons 
ſtruieren und den mütterlichen Einfluß verneinen zu können. 
Aber auch Feis muß bei dieſer Gelegenheit die wichtige Tatſache 
zugeben, daß es ſo gut wie gar keine Frauen von bedeutendem 
ſchöpferiſchen Talent in der Muſik gibt. Zu nennen wären von 
weiblichen Komponiſten als nicht unbedeutend Fanny Henſel, die 
Schweſter Mendelsſohns, und Clara Schumann, die Gattin des 
Komponiſten. Der Grund, warum wir ſo gut wie keine weib— 
lichen Komponiſten von Bedeutung beſitzen, muß tief in der 
Eigenart des Weibes begründet ſein. Vielleicht, daß die Ent— 
äußerung der Subjektivität bei der Frau nicht in gleichem Maße 
wie beim Manne ftatt hat. Für Muſiker wird das Erlöſchen 
der talentierten und genialen Familien im Mannesſtamm be— 
ſtätigt. Nach Reibmener iſt die geiſtige Hoch zucht mit ihren nie 
fehlenden Entartungserſcheinungen nicht der Erhaltung der Raffe 
dienlich, und ſo erfolgt ein frühzeitiges Abſterben. Daß bei 
Kindern der muſikaliſche Sinn ſich beſonders früh offenbart, iſt 
bekannt. Der Sinn für Rhythmus erwacht beim Kinde ebenſo 
wie beim Unkultivierten am früheſten. Das Kind zieht die Botal- 
muſik der Inſtrumentalmuſik vor wegen des damit verbundenen 
gedanklichen Inhalts. Aus einer Durchſicht der Geſamtanlagen 
hervorragender Muſiker kommt Dr. Feis zu dem Ergebnis, daß 
dieſe faſt durchweg eine harmoniſch vielſeitige Veranlagung be— 
figen. Die muſikaliſche Begabung freilich beherrſcht ihr ganzes 
Geiſtesleben und gibt ihm die Signatur, alle übrigen geiſtigen 
Funktionen treten dagegen zurück, aber nicht ſo weit, daß etwa 
von einer geiſtigen Disharmonie die Rede ſein könnte. Im 
Gegenteil, gerade bei den genialen Muſikern ſehen wir, im 
Gegenſatz zu den talentierten, das Univerſale des Genies, den 
weltumſpannenden Geiſtesflug, deutlich ausgeprägt. „Leipziger 
Neueſte Nachrichten“. 


Eine noch wenig bekannte Verwandtſchaft des Fürſten 
Bülow. 

Daß der nunmehrige Altkanzler Fürſt Bülow, demnächſt 
Hamburgs dauernder Nachbar in Klein-Flottbek, wie einſt der 
Altkanzler Fürſt Bismarck zu Friedrichsruh, in nahen verwandt— 
ſchaftlichen Beziehungen zu den Hamburger Familien Rücker, 
Joniſch und Godeffroy ſteht, iſt bekannt. Seine Mutter, die 
Hamburger Senatorsenkelin und Senatorsſchweſter Viktoria 
Louiſe Rücker, war die Tochter der Hamburger Senatorstochter 
Emilie Joniſch, deren jüngere Schweſter Marianne die Mutter 
des Dr. jur. Wilh. Martin Godeffroy auf Lehenkuhlen in 
Holſtein wurde. Aber noch eine andere in Hamburg bekannte 
Perſönlichkeit ſteht zu dem Fürſten in noch recht abſehbaren Ver— 
wandtſchaftsverhältniſſen, und dies dürfte noch fo gut wie unbe» 
kannt ſein. Der Direktor des kaiſerlichen Automobilklubs, der 
Hamburger Herr Heinrich Hasperg junior hat mit dem Fürſten 
denſelben Urgroßvater und auch eine gemeinſame Großtante. 
Herrn Haspergs Mutter, eine geborene Rendtorff aus alter 
Hamburger Familie, war die Urenkelin desſelben Hamburger 
Kaufmanns und Lizentiaten der Rechte Johann Heinrich Rend— 
torff (1723—1786), deffen Tochter Katharina Dorothea Renda 
torff (F 1811), als Frau Senator Martin Johann Joniſch 
ſenior die Mutter der Familie Joniſch, der Großmutter des 
Kanzlers, wurde. Fürſt Bülow und Herr Hasperg ſind ſomit 
rechte Vettern dritten Grades. Die gemeinſame Großtante war 
die mecklenburgiſche Freiin Karoline von Lützow aus Groß— 
Brig bei Schwerin (1805—1882), die, in erſter Ehe mit einem 
Grafen von Weſtphalen zu Fürſtenberg vermählt geweſen, als 
junge Witwe den Hamburger Kaufmann Gottlieb Joniſch 
(1798—1875) wieder heiratete, den Stifter des jetzt Gräflich 
Groteſchen Fideikommiſſes Varrhentin in Mecklenburg und 
jüngeren Großonkel des Fürſten Bülow; Karolines ältere 
Schweſter Freiin Sophie von Lützow (geb. 1803) vermählt 1824, 
war die Gemahlin des Hamburger Kaufmanns und preußiſchen 
Vizekonſuls Heinrich Hasperg und Mutter des jetzt hochbetagten 
(geb. 1826) Herrn Heinrich Hasperg fenior. So führen väter— 
licher⸗ wie mütterlicherſeits Stammbaumwege von Herrn Hasperg 
junior zum Fürſten Bülow. (Aus den „Hamburger Nachr.“) 


EE 
Verantwortlich für die Redaktion: Ober- Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerfitätsitraße 2; für den e A. Schulz, Leipzig 
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig. ' 


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Familiengeſchichtliche Blatter 


s Monatsfchrift zur Förderung der g 
Gegründet oon D. o. Daſſel 

Herausgegeben von der Daſſel⸗ Stiftung bei der Jentral⸗ 

ſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte 


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ERRI 


Der jabrlidje Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchliefflich des Titels, Inhaltsperzeichniffes und Namen-Regifters zu dem 
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Sentralftelle für 
deutfche Perfonens und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beftellungen 
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Famlllzugeſchichte in Ceipzig, Univerfitätsftrafe 2!!! richten. Die Beftellung gilt 
A = EH E 


als fortlaufend, wenn nicht Kündigung oor dem 15. Dezember erfolgt. 


X. Jahrg. 


| Movember 1912 | Nummer 11 


„ Geſchäftliche Mitteilung. — Eingänge. — Weitere Studien über ſymmetriſche Ahnenproben auf Grabdenk⸗ 
mälern (Leonhardt). (Hierzu 2 Kunſtbeilagen.) — Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein in Sachſen⸗Altenburg 
1591 — 1840 (von Thümmel). (Fortſ.) — Wappenverleihungen an bürgerliche Familien (von Arnswaldt). — Die Familie 
Schläffer in Taxenbach (Scheiber). — Gelegenheitsfindlinge. — Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rund- 
fragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes. 


Geſchäftliche Mitteilung. 


Der dritte genealogiſche Abend der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte im 


laufenden Winter findet 


Dienstag, den 3. Dezember 1912, abends 8 Uhr, 
im unteren, kleinen Saale des Hotels Palmbaum, Gerberſtraße 3, ſtatt, wobei Herr Dr. phil. Hohlfeld 
aus Leipzig über Genealogie und Sozialgeſchichte ſprechen wird. Gäſte, insbeſondere auch Damen, ſind 


herzlich willkommen. 


Die Dezembernummer der „Familiengeſchichtlichen Blätter“ wird in dieſem Jahre außer ihrem ſonſtigen 
Inhalt auch ein ausführliches Inhalts⸗ Verzeichnis und Namen⸗Regiſter zu dem geſamten Jahrgang 1912 
enthalten und deshalb erſt nach Weihnachten erſcheinen. 


Der Vorſitzende der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte. 
Dr. Breymann. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 


Beiträge zur Geſchichte der Familie Lampe; — von der 
Familie. 

Frankfurter Bücherfreund, Mitteilungen a. d. Antiquariat 
Joſ. Baer & Co.; — von der Firma, Frankfurt a. M. 

Erich Seuberlich, Fünfzig Jahre Goldſchmiedemeiſter. 
Ein Gedenkblatt 3. 50 jährig. Meiſter⸗Jubiläum Friedr. Wilh. 
Windiſchs; — vom Herrn Verfaſſer, Riga. 

Prof. Dr. Rob. Müller, Inzuchtverſuch mit vierhörnigen 
Ziegen, (S.⸗Abdr. aus: Zeitſchr. f. induktive Abſtammungs⸗ und 
Vererbungslehre); — vom Herrn Verfaſſer, Tetſchen. 

Verbandsblatt der Familien Glafey, Haſenclever, Mentzel 
und Gerſtmann; — von dem Familienverband. 

Hermann Gutbier, Beiträge zur Häuſerchronik der Stadt 
Langenſalza, 1911, Heft 4; — vom Herrn Verfaſſer, Archivar 
und Ehrenbürger der Stadt Langenſalza. 

Mitteilungen der Familie David Kade; — von Herrn 
Dipl.⸗Ing. Kade, Sorau. 

Zur Hundertjahrfeier der Firma Krupp, 1812—1912. 
Sonderausgabe der Krupp'ſchen Mitteilungen; — von Herrn 
Bibliothekar Olszewski, Efien-Rubr. 


Guſtav Kloppenburg, Geſchichte der Familie Kloppen⸗ 
burg (1671—1910); — vom Serrn Verfaſſer in Hoden bei 
Rodenkirchen. 

Alte Wittenberg. Namen und Familien (Vortrag v. Mittel» 
ſchullehrer Belding); — von Herrn Senf, Wittenberg. 

Adreſſen⸗Katalog d. Weltadr.⸗Verlags R. Reiß; — vom 
Verlag, Leipzig. 

Verhandlungen der Kreisſynode Bonn in ihrer 16. Ver⸗ 
ſammlung in Bornheim am 16. Juni 1910; von Herrn Prof. 
Munſcheid, Sondershauſen. 

Antiquariatskatalog Nr. 2 und 8; von der Firma F. W. 
Haſchke, Leipzig. 

Den Danske Landmandsbank, Hypothek⸗ og Vekſelbank 
Kopenhagen 1871 — 1911; von Herrn K. W. Weber, Hannover. 

O. von Tiedemann, Unſere Großmutter Friederike von 
Selchow, geb. Kummer, Ein Lebens- und Zeitbild, 1899; — von 
Herrn Dr. Gottfried Heſſe, Zoppot. 

J. Hohlfeld, Stadtrechnungen als hiſtoriſche Quellen. 
Ein Beitrag 3. Quellenkunde des ausgehend. Mittelalters, 
dargel. a. d. Pegauer Stadtrechn. des 14.—15. Jahrh.; vom 
Verfaſſer, Herrn Dr. Hohlfeld, Leipzig. 

Stammbaum (Stammliſte mit Regiſter) der Familien 
Rögner und Regner; Düffeldorf 1909; lithographierter Text, — 
vom Verfaſſer Herrn Ernſt Rögner, Düſſeldorf. 

Ein Patenzettel von 1759, — von Herrn Lehrer A. Vogeler, 
Meißen. 


Zeitungsausſchnitte aus d. Iſerlohner Volkszeitung, — von 
Herrn Lentz⸗Spitta. 

Perſonalnachrichten aus d. Witteilungen der literariſchen 
Geſellſchaft Mafovia Heft 8 (1912), auf 852 Zettel d. Zentral, 
ſtelle übertragen; — von Herrn stud. jur. Peter von Geb⸗ 
hardt, Leipzig. 

Eine kleine Sammlung von Wappen und Siegeln, — von 
Herrn Gerhard Schwann in Berlin⸗-⸗ Lichterfelde. 

Exlibris — von Herrn Kriegsgerichtsrat Konrad Hoff- 

ſchulte in Münſter⸗W. . 


Exlibris — von Herrn Bradäc, Kgl. Weinberge bei Prag. 


Stammbaum der Familie Panfe, Abſchrift aus einer 
Erbbibel des Paſtors Paul Keitſch in Zwielipp, eine Heirats⸗ 
urkunde dazu und ein Familienzettel Keitſch, — von Herrn 
Lehrer Asmus in Zwielipp. 

23. Jahresbericht d. Vereins ſächſ. Nealſchullehrer 1912; 
Verzeichnis d. Ehrenmitglieder und alt. Herren des klaſſiſch⸗ 
philolog. Vereins zu Leipzig; Jahresbericht d. Kgl. Sächſ. Alter⸗ 
tumsvereins über d. 82. und 83. Vereins⸗Jahr 1906/07, 1907/08; 
Verzeichnis d. Mitgl. d. Vereins „Herold“ 1907; — von Herrn 
Prof. Dr. Schmertoſch von Rieſenthal, Leipzig⸗Gohlis. 

Antiquariatskatalog Nr. 20, — von der Firma Heims, 
Leipzig. 

Frhr. v. Pappenheim, Urkundl. Nachrichten über den Ur⸗ 
ſprung des Namens u. Wappens der Raben von Pappenheim 
(S. 1—44), Beiträge z. Geſch. des ſächſ. Heſſengaues, d. Burg 
u. d. Stadt Warburg u. d. ehemalig. Parochie Pappenheim 
(S. 45—56), Kurze Geſchichte des Ordenskonvents d. Prediger- 
brüder in Warburg (S. 69—88), Nachträge; — vom Verf., 
Herrn G. Rabe Frhrn. von Pappenheim, Rittmſtr. a. D., 
Carlshafen a. d. Weſer. 

, Katalog der Antiquariats- u. Sortimentsbuchhoͤlg. Alfr. 
Lorentz, — von d. Firma, Leipzig. 

Deutſche Literatur (Goethe, Werther, Schiller, Heine &.). 
Aus d. Bibl. d. Herrn K. Wolff, Leipzig, verſteigert in Frant- 
furt am M. vom 11.—14. Nov. 1912; — v. d. Firma J. Baer 
& Co. Frankfurt a. M. Lagerkatalog von R. Bertling, — von 
der Firma, Dresden- A. 

H. Gier, Hohenlimburg und Elſey. Ein Beitrag zur 


weſtfäl. Orts- und Territorialgeſchichte; derf, Die Geſchichte 
d. Elſeyer Volksſchule. Feſtſchr. 3. 300 jähr. Jubelfeier der 
Schule; — vom Verfaſſer, Herrn Hauptlehrer H. Eſſer in 
Hohenlimburg. 

Histoire de l’ Europe (Antiqu.-Ratalog) v. d. Firma C. Kinds 
ſieck. Paris. 

Mitteilungen aus dem Mitzſchkeſchen Familienverband; 
vom Fam. e Verband. 

Karl Kiefer, Stammbaum d. Fam. Kraemer aus Neckarems 
nebſt einer Ahnentafel, — vom Herrn Verfaſſer, Frankfurt a. M. 

Stammbaum Stephan aus Schleſien (Lithographie 1892) 
und Exlibris, — von Herrn Dr. Robert Lehmann ⸗Nitſche 
in La Plata. 

Paul Witzſchke, Nikolaus Krottenſchmidt; Ausſchnitt 
aus dem Naumburger Tageblatt 1912, Nr. 250, Beilage, — vom 
Herrn Verfaſſer, Archivrat a. D. in Weimar. 

Guſtav H. Lucas, Bier und Brauer in Familiennamen; 
S.-A. aus Tageszeitung für Brauerei, 1912, Nr. 239 u. 240, — 
vom Herrn Verfaſſer in Düſſeldorf. 

Bernd. Roſt, Die kgl. Gewerbe⸗Akademie in Chemnitz: 
wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung 1911, Nr. 18; — 
2 Ausſchnitte aus der Allgemeinen Zeitung in Chemnitz über 
das Jubiläum der vorm. Hartmannſchen Maſchinenfabrik 
daſ.; — Mitteilungen des Verbandes alter Herren der kgl. 
Gewerbe⸗ Akademie zu Chemnitz J. 5, Nr. 3 u. 1; — Bl. 22 der 
Meiſterbilder fürs deutſche Volk, herausgeg. vom Kunſtwart, — von 
Herrn Ing. Kriebel in Leipzig⸗Gohlis. 

Meldezettel der Gemeinde Neuftadt bei Chemnitz, Juni bis 
Sept. 1912, — von der Gemeindevertretung. 

Exlibris, — von Herrn Graf Emilio Budan, Venedig. 

Sauerländ. Burgen Il. Ausſchnitt a. d. Märkiſchen Volks⸗ 
zeitung Nr. 250, 1912; — vom Zeitungsverlag in Jſerlohn. 

Verſchiedene Poſtkarten über das Wappen d. Familie 
Apian⸗ Bennewitz u. aus Bennewitzſchen Werken; — von Herrn 
Maximus Apian-⸗ Bennewitz, Leipzig. 

Otto Winckelmann, Zur Frage der Kirchenbücherbeſtände 
in Elſaß⸗Lothringen; S.⸗A. aus der Zeitſchr. f. d. Geſch. des 
Oberrheins, WF. Bd. 27, Heft 4, — vom Verfaſſer Prof. 
Dr., Stadtarchivdir. zu Straßburg i. Elf. 


Weitere Studien über ſymmetriſche Ahnenproben auf 
Grabdenkmälern. 


Von Dr. K. Fr. Leonhardt (vgl. S. 75 ff. u. 106 ff. d. Bl.) 


ie Schwierigkeit der Auflöſung ſymmetriſcher Ahnen⸗ 
proben wächſt mit abermaliger Verdoppelung der 
Schilde. Dieſe Fälle, in denen ſich zwei Wappenreihen 


zu 16 Schilden gegenüberſtehen, ſind nun allerdings 


nicht ſehr häufig, in den theoretiſchen Darſtellungen 
werden ſie, ſoweit ich ſehe, überhaupt nicht beſprochen, 
denn wenn es regelmäßig heißt, man findet auf Grab- 
denkmälern Ahnenproben bis zu 16 Schilden, ſo ſind 
darunter ſtets zwei Achterreihen verſtanden. Auch die 
gelegentlich vorkommende Zerlegung einer 32 ſtelligen 
Ahnenprobe in 4 Schildreihen gehört natürlich nicht 
eigentlich hierher. Als ein Beiſpiel dieſer Art nenne 
ich lediglich das Epitaph des 1611 verſtorbenen Hein- 


rich v. d. Aſſeburg und ſeiner Gemahlin Sophia v. 


Hahn im Magdeburger Dom, auf dem ſeitlich des 
Bildniſſes des Mannes unter ſeinem Wappen je acht 
Ahnen feiner Eltern, fettlid) deffen der Frau ebenſo 
die ihrer Eltern aufgereiht ſind. 

Die einfachſte Methode (A), welche die Schilde 
einfach in der Folge aufführt, in der ſie in der oberſten 
Reihe einer Ahnentafel ſtehen, iſt hier ſo ſelten, wie 
bei den Achterkolumnen. Aus älterer Zeit kann ich mir 
ein korrekt durchgeführtes Beiſpiel namhaft machen, 
einen verſchollenen Grabſtein für Maria Sarah v. Hauns⸗ 


perg (t 1622), den v. Prey in zu Landshut verzeich⸗ 
nete. Dieſes Syſtem iſt für den Intereſſenten, dem die 
Wappen der Großeltern beider Seiten vertraut ſind — 
ſind ſie es nicht, ſo iſt der Verſuch eine nochſtellige 
Ahnenprobe auf einen Grabſtein ohne weitere Hilfs- 
mittel aufzulöſen, von vornherein ausſichtslos —, daran 
ſofort erkennbar, daß dieſe weit auseinanderſtehen, 
nämlich das des mütterlichen Großvaters an neunter, 
die der beiden Großmütter an fünfter und dreizehnter 
Stelle. 

Die bei Achterreihen häufigſte Methode (B), die 
den Schilden der beiden Großmütter entweder (I) die 
der Mütter der Großväter und dieſen die der Mütter 
der Großmütter, oder (II) die der Großmütter des Vaters 
und dieſen die der Großmütter der Mutter folgen läßt, 
wird auch hier bevorzugt. Ihre erſte Möglichkeit ergibt 
aber bereits wieder drei Variationen, nämlich je nachdem 
(a) mit den Müttern der Urgroßväter beginnend mit 
Waters und Mutterſeite abwechſelnd (ſpringend) fort» 
gefahren wird, oder indem man (b) die Mütter jedes 
Urgroßelternpaares ebenfalls ſpringend aneinanderreiht 
oder endlich (c) die Ururgroßmütter in der Reihenfolge 
der Ahnentafel (durchzählend) aufeinanderfolgen läßt. 
Von den theoretiſch möglichen zwei Variationen der 


— ——— 


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Möglichkeit II ſcheint nur die einfachere und konſe⸗ 
quentere vorzukommen, die der eben unter Ic beſchrie⸗ 
benen entſpricht. 

Welche dieſer vier Variationen gewählt iſt, läßt 
ſich auf den erſten Blick nicht entſcheiden, da die drei 
erſten untereinander in den neun erſten und Der fed- 
zehnten, die vierte mit dieſen in den fünf erſten der 
neunten und der letzten Stelle übereinſtimmen. 

Ein nächſt lehrreiches Beiſpiel dieſer Gattung mit 
Abbildungen zu erläutern ermöglicht uns das liebens⸗ 
würdige Entgegenkommen des Herrn Hauptmanns Frei⸗ 
herrn v. Bothmer, der die betreffenden Kliſchees zu dieſem 
Zwecke zur Verfügung ſtellte. Der Epitaph für Otto 
v. Bothmer (t 26. 7. 1616) und Adelheid v. Stöck— 
heim (t 6. 1. 1623) in der St. Wichaeliskirche zu 
Hildesheim (Abb. 1) auf das bereits in Nr. 10 des 
VIII. Jahrganges d. Zeitſchr. aufmerkſam gemacht wurde, 
iſt lange Zeit für die genealogiſche Wiſſenſchaft ein 
ſchweres Kreuz geweſen. Es zeigte vor ſeiner im Jahre 
1883 erfolgten eingehenden Reftauration, nach einer 
mir vorliegenden Photographie folgende Anordnung 
der Ahnenwappen: 


= d. h. neben den Wappen 

oe Ss des Stifterehepaares 
3 & 8 8 8 % ſtehen je acht in zwei 
22 2 Sl. E £ -52 — ne ges 
Ss Ss sic ols. > ordnete Wappen, dar» 
ete e ao 4 8 8 unter eine Reihe von 
a a 2x7 Wappen; ſämt⸗ 

s g ROJ 2 liche Schilde find mit 
5 2 o S 888 3 5 „ Namen verfehen, der 
Æ 3 8 ES = Dumstorpſche irrtümlich 
sand & 8 8 He infolge der Ahnlichkeit 
8 8 58 8 ss ss der Schildfigur mit v. 


Oinhauſen. Wie foll 


an 

GË 5 nun dieſe Whnenprobe 
seas LS 332 aufgelöft werden? Die 
EESE DE SESESEE Satjase, daß die 
& E BROS c Gruppen ſeitlich der 
22 ANALA HAA 8 


Stifterwappen von die⸗ 
ſem und den übrigen ſcharf abgetrennt ſind, die letzteren 
mit den Stifterwappen ebenfalls 2 Gruppen zu acht 
Wappen ergeben, müßte zunächſt die Vermutung nahe 
legen, daß wir es mit einer ähnlichen Anordnung zu 
tun haben, wie auf dem erwähnten Epitaph für Hein⸗ 
rich v. d. Aſſeburg, ſomit hier nicht mehr zu beſprechen 
brauchen. Die vier Gruppen wären alſo 1. v. Bothmer, 
Kerſſenbrock, v. Knigge uſw., 2. v. Werder, v. Zerſſen 
uſw., 3. v. Stöckheim, 7, v. Bothmer uſw., 4. Raus 
ſchenplat, Bock uſw. Sicher hat dem Architekten 
eine ſolche Gruppierung bei der Kompoſition des Denk⸗ 
mals vorgeſchwebt. Die Richtigkeit dieſer Annahme 
ſcheint eine Aufzeichnung zu beſtätigen, die ein auf der 
Kgl. Bibliothek in Hannover aufbewahrtes Notizbuch 
(Mic. VIII, 648) eines wappenſammelnden Reifenden 
auf S. 5a enthält, und die um 1600, wahrſcheinlich 
alſo noch ehe das hier in Frage ſtehende Denkmal 
exiſtierte, gemacht wurde. Es wird da berichtet, daß 
der Epitaph für den 1592 geſtorbenen Otto v. Bothmer, 
eines unverheirateten Bruders Johannes im Magde⸗ 
burger Dom folgende Ahnenproben aufweiſe: 


17114?! K«— AE AAR AAR AE AE AE AE AE AAR dE AR Ae, 


Bothmer Werder 
Kerſſenbrock Zerſſen 
Knigge Hagberg 
Freitag Mandelsloh 
Staffhorſt Rebod 
Exteren Süderſen 
Quernheim Holtorp 
Dumstorp v. d. Wenſe 


alſo zwei, denen auf der Seite des Mannes auf dem 
Hildesheimer Epitaph genau gleiche Gruppen. Die 
Aufſtellung der Ahnentafel wäre danach, die Anwendung 
der häufigſten Methode (B) vorausgeſetzt, ſehr einfach, 
nur über die Unterbringung der Stellen 6 und 7 in jeder 
Gruppe, ob nach I oder II könnten Zweifel beſtehen. 
Nun iſt aber glücklicherweiſe dieſes Denkmal (Abb. 2) 
und noch ein drittes (Abb. 3), das der Eltern beider 
Brüder Johann v. Bothmer, + 1586 und Ilſe v. d. 
Werder in Schwarmſtedt erhalten, und da ergibt ſich 
die überraſchende Tatſache, daß jener Sammler, auf 
den wir, wenn dieſe Denkmäler wie ſo viele andere 
zerſtört worden wären, allein angewieſen wäre, unrichtig 
aufgezeichnet hat. Das Magdeburger Epitaph enthält 
nur eine einzige Reihe von 16 Wappen in dieſer Folge: 


2 D Dewy S oc om La 

E TE 5 85 8 8 

= Q oa 2 8 

SAD SERA KREE 
mM AOEGR HS 

SA Go ai 8 2 Si 958 


Auch dieſes Denkmal ift anfangs der achtziger 
Jahre renoviert und dabei iſt die Platte mit den Wappen 
v. d. Wenſe, Holtorp, erneuert worden, und zwar falſch, 
wie das an dieſer Stelle intakte Schwarmſtedter Denk⸗ 
mal beweiſt, denn dort iſt die Reihenfolge: Holtorp, 
v. d. Wenſe. Dieſes Denkmal iſt auch inſofern von Be⸗ 
deutung, als es mit Namen verſehen, das 14. lange 
unbeſtimmbare mit v. Exteren, das 16. richtig mit Dums⸗ 
torp bezeichnet. 

Für das Hildesheimer Denkmal ergibt ſich alſo das 
für jeden, der nur dieſes und jene Notiz kennt, über⸗ 
raſchende Reſultat, daß der Steinmetz, ohne die Archi- 
tekturgliederung zu beachten ganz ſinnlos die ihm mit⸗ 
geteilten 16 Wappen jeder Seite ſo anbrachte, daß er 
von innen nach außen, erſt die oberſte Reihe, dann die 
mittlere und endlich die untere Reihe ausfüllte. 

So kommt neben die Großeltern die erſte Urgroß⸗ 
mutter, neben die übrigen Urgroßmütter die erſte Ur⸗ 
urgroßmutter zu ſtehen. Es ergibt ſich weiter, daß allen 
drei Steinen dasſelbe Syſtem zugrunde liegt, und zwar 
das Syſtem B, da wir aus dem Schwarmſtedter Stein 
die Eltern der beiden Brüder kennen (von vorhandenem 
urkundlichem Material wird bier. abgeſehen, da wir in 
zahlreichen verwandten Fällen notgedrungen darauf ver⸗ 
zichten müſſen), deren Wappen auf dem Ottos zweifels⸗ 
frei nebeneinanderſtehen. Ständen dieſe Eltern nicht feſt, 
ſo wäre ein viertes Denkmal die erhaltene Grabplatte für 
Otto v. Bothmer im Kreuzgang des Magdeburger 
Domes geeignet, abermals Verwirrung anzurichten, 
denn es zeigt in den vier Ecken die Wappen der Grof- 
eltern ſo: Bothmer Zerſſen 

Werder Hasperg 


9Jꝗ'“„%Gͤ˖-w—%ͤu ß ð MMxꝶddſt LE LLIN 


d. h. ungewöhnlicher Weiſe, die Wappen der Eltern 
nicht oben nebeneinander, ſondern ſeitlich untereinander. 
Wäre mangels ſicherer Quellen zuläſſig, Zerſſen als 
Mutter, Werder als Großmutter anzunehmen, ſo müßte 
damit gerechnet werden, daß dem Magdeburger und 
Hildesheimer Epitaph ein drittes Syſtem (C) zugrunde 
liegt, das noch mit einem Beiſpiel beſprochen werden 
ſoll. Welche Variationen des Syſtems B auf den drei 
Epitaphien gewählt wurde, läßt ſich leider nicht mehr 
feſtſtellen, und ſo iſt es bedauerlich, daß ſie alle drei 
die gleiche Zählung anwenden, im andern Falle ließe 
ſich aus den Abweichungen leicht herausrechnen, welche 
Variation jeweils gewählt ſein würde. So läßt ſich aus 
ihnen nur erſehen, daß die Mutter der beiden Brüder 
eine v. Werder, die Großmutter eine v. Zerſſen und 
eine v. Haspergen, die Urgroßmutter in der Bothmerſchen 
Filiation eine v. Mandelsloh, die Ururgroßmutter eine 
v. Wenſe geweſen iſt. Das Hildesheimer Epitaph ergäbe, 
vorausgeſetzt, daß die Schilde in der urſprünglichen 
Reihenfolge hängen, was nicht ganz ſicher zu ſein ſcheint, 
die Stöckheimſche Filiation: 
v. Stöckheim oo v. Klenke 


(Cord, t 1496) j co p. Mandelsloh 
(Seband, t 1538) „ co v. Bock (Anna) 
(Wulbrand) Š co v. Raufchenplat (Anna) 


Adelheid v. Stöckheim 

Wegen der mannigfaltigen Ungewißheiten, die das 
Syſtem B bei längeren Ahnenreihen beſtehen läßt, hat 
man gelegentlich zu einem dritten, überſichtlicheren ges 
griffen, indem man (C) nicht von den beiden Eltern, 
ſondern von den vier Großeltern ausgeht, die man 
ſo aufeinanderfolgen läßt, wie ſie in der Ahnentafel 
ſtehen. Dann läßt man in der Reihenfolge dieſer Wappen 
die der entſprechenden Mütter aus der Urgroßeltern⸗ 
reihe, endlich in der Reihenfolge aller vorhergehenden 
die der Mütter aus der Ururgroßelternreihe folgen. 
Jedes Wappen iſt damit von dem ſeiner Mutter um 
die Zahl der Stellen entfernt, die die Ahnenreihe, in 
der es ſelbſt ſteht, aufweiſt. Dieſen Vorzug teilt das 
Syſtem mit Bla. Die Syſteme B und C find alfo daran 
erkennbar, daß die vier Schilde, deren Kenntnis vom 
Intereſſenten vorausgeſetzt werden muß, an erſter Stelle 
ſtehen, ſie unterſcheiden ſich aber durch die Reihenfolge 
der beiden mittleren von dieſen. 

Eine intereſſante Ahnenprobe dieſes dritten Syſtems 
gibt das Epitaph für den 1693 vor Belgrad gefallenen 
Feldmarſchall Alexander Ludwig v. Seiboldsdorf in 
Seiboldsdorf in Niederbayern. Es zeigt ſeitlich einer 
Schrifttafel, die in der üblichen ſchwulſtigen Weiſe Lebens⸗ 
daten und Verdienſte des kaiſerlichen Feldherrn auf- 
zählt, die Ahnenreihen der beiden Eltern, Georg 
v. Seiboldsdorf und Marie Geſche v. Münchhauſen. Ich 
beginne mit der Auflöſung der mütterlichen Reihe, wegen 
ihrer Berührung mit den vorigen Epitaphien. Schild 1 bis 4 
ſind die der Großeltern Marie Geſches“), nämlich 1. 


*) Ihre Eltern find Stats v. Münchhauſen (f 1633) und 
Dorothea v. Bothmer. 


Hilmar v. Münchhauſen (t 1573), co 2. Lucia v. 
Reden, 3. Lippold v. Bothmer, oo 4. Marie Geſche 
v. Holle. Es folgen deren Mütter: 5. Margarethe 
v. Oberg (co Stats v. Münchhauſen, + 1518), 6. Mette 
v. Schwichelt (oo Hans v. Reden, t 1543), 7. Ilſe v. 
Werder (co Johann v. Bothmer, F 1586) und 8. Eli- 
ſabeth v. Münchhauſen (co Johann v. Holle); dann 
die Mütter der Urgroßväter (1—4): 9. Urfula v. Warpe 
(co Ludolf v. Münchhauſen, f 1497), 10. Ilſe Berner 
(co Henning v. Reden, t 1503), 11. Helene v. Zerſſen 
( Ernft v. Bothmer, t 1475) und 12. Geſche v. Man 
delsloh (co Johann v. Holle); endlich die Mütter der 
Urgroßmütter (5—8): 13. N. v. Weyde ( Conrad 
v. Oberg), 14. Adelheid v. Veltheim (co Cord. v. 
Schwicheld, t 1511), 15. Elfe v. Hasperg ( Friedrich 
v. Werder) und 16. Engel v. Freſe (co Eberhard v. 
Münchhauſen). Nicht fo bis in die letzte Stelle völlig 
korrekt iſt die väterliche Reihe. Sie beginnt analog mit 
den vier Großeltern Georgs v. Seybolds dorf: 1. Hans 
Leonhard v. Seybolds dorf, oo 2. Margarethe Hundt 
v. Lauterbach, 3. Hans Albrecht v. Preyſing, oo 4. Anna 
Trainerin. Es folgen deren Mütter: 5. Anna v. 
Lichtenſtein (co Florian v. Seyboldsdorf, t 1556), 
6. Barbara Rehlingern (co Georg Hundt v. Lauter- 
bach), 7. Catharina v. Tanberg (co Hans v. Preyſing) 
und 8. Sabina v. Staring ( Stephan Trainer). Die 
Mütter der Urgroßväter ſind: 9. Catharina Waller 
v. Wildturn (co Sigmund v. Seyboldsdorf, f 1520), 
Dorothea v. Adelzhofen (co Engelmayr Hundt), 11. 
Brigitta v. Schmiehen (co Thomas v. Preyſing) und 
12. eine Stöckl (oo Trainer). An Stelle des ſomit nach 
10 gehörigen Wappens Adelzhofen ſteht das in dieſe 
Ahnenprobe nicht mehr gehörige der Mutter Engelmayr 
Hundts, 10. Margaretha Traunerin. Die Mütter der 
Urgroßmütter find 13. eine v. Seckendorf ( Lichten⸗ 
ſtein), Anna Peringer (co Johann Reblinger), Margret 
v. Fridenberg (co Heinrih v. Tanberg) und eine 
Ridlerin (co Jörg v. Staring). Das Peringerſche 
Wappen iſt durch das hieher geſchobene 14 der v. Adelz⸗ 
hofen erſetzt, woher die Schilde 15. Franking, und 16. 
Schönſtett, für Freidenberg und Ridler kommen, ver⸗ 
mochte ich nicht feſtzuſtellen. Wahrſcheinlich gehören ſie 
der nächſthöheren Generation an und ſind als ſolche alter, 
turnierfähiger Geſchlechter zum verſchönernden Abſchluß 
der durch die Wappen zahlreicher nur patriziſchen Fa⸗ 
milien nicht ganz einwandfrei erſcheinenden Ahnenreihe 
dorthingeſtellt worden. Das ift keine Eigentümlichkeit dies 
ſes Epitaphs allein, ſondern, wie oben ſchon erwähnt, ein 
weitverbreiteter Brauch, der umſo unbedenklicher erſchien, 
als nicht anzunehmen war, daß an Ort und Stelle die 
Richtigkeit dieſer letzten Wappen nachgeprüft werden 
würde. Unangenehm kann er dem Genealogen, der die 
Unzuverläſſigkeit dieſer Stellen ſtets vorauszuſetzen hat, 
nur dort werden, wo er bis in die erſten Stellen hinein 
ausgedehnt wird, deren Korrektheit unbedingt erforder⸗ 
lich iſt, will man beſtimmen, welches Syſtem der Ahnen⸗ 
probe zugrunde liegt. 


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3. Epitaph für Johann v. Bothmer (F 1586) 
und Ilſe v. Werder in Schwarmſtedt. 


Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912, Heft 11. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. 


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173 


Aus Dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein 
in Sachſen⸗ Altenburg 1594—1840. 


Von Regierungsrat von Thümmel in Pirna. 
Abkürzungen: N = Nöbbdenitz; P Poſterſtein; V— Vollmers hain; P = Pate; ux. = Ehefrau oder vermählt; inf. od. fil. Kindler); 
T= Tochter; sep. begraben; get. getauft. 


von Schaurott, 1. Heinrich Bernhard kauft N. von 
Volkmar Dietrich v. Zehmen, belehnt 4. Nov. 1691, 
Verkauf ſ. v. Hühnefeld. 

ux. . . . Pate 16. Apr. 1686 (P.). 

inf. a. Carl Heinrich, get. zu N. 9. April 1683, 
Paten: Wiltitz 1, Schierſtädt ux., Zehmen 3a ux., 
Carol Gottfried von Boke auf Atzſcha (7), kurſächſ. 
Hofmarſchall, Joh. Cochner, Pfarrer zu Meerane. 

b. Tochter“), geb. zu N. 29. März 1684 zw. 11 u. 
12 Mitt. 

c. Johanna Eliſabetha, geb. zu N. 12. Aug. 1685, 
get. 17.; von den Paten nur genannt Pflug 7. 

d. Wauritius Wilhelm, geb. zu N. 12. Sept. 1587 
nachmitt. 2, get. zu Michael. Paten: Herr v. Schön⸗ 
berg auf Reidftadt, v. Weiſſbach, v. d. Planitz 2, 
v. Wiltitz 2, Pflug 7 ux 2, v. Thumbshirn 1 ux und 
fil b, v. Zehmen 5 inf.; f zu N. 2. Mai 1688, sep. 4, 
alt 23 Wochen. 

e. Moritz Heinrich, geb. zu N. 17. Mai 1589, get. 
22. Paten: v. Löſer ux., v. d. Planitz 1, v. d. Gabe⸗ 
[eng 3, v. Nauendorff, v. Miltitz 3, Agneſe Sophia 
v. Beuſt auf Colm. + zu N., 23. Mai 1690 um 12. 
1 Jahr 6 Tg., sep. Dom. Rogate. 

f. Dam(ian), geb. zu N. 19. Mai 1691, get. 21. 
Paten: v. Nauendorff, v. Weiſſbach, v. Wetzſch 6; 
sep. zu N. 21. Nov. 1692. 


2. Suſanna Dorothea, Schweſter zu 1, Pate 12. Febr. 


1584, 21. Jan. 1585 (N.) t zu N. 11., sep. 12. Dez. 1592. 
3. Maria Dorothea, Pate, 25. Sept. 1585 (N). 
4, Marie Magdalena, ux. zu Pfordta bei Gera 
1688. v. Ende auf Pfordta. 
von Schepplitz, Wolff auf Hommſen, Pate, 7. Aug. 
1693 (P). 
von Schierſtädt, Rittmeiſter auf Colm, 
ux. Urſula geb. von Schaurott, P. als Wittwe 
9. Apr. 1683 (N.) 
von Schlehenrieth?, die edle Anna Schle⸗ 
che)ndernin von Elcknitz, Haushälterin zu P. Pate 
24. Febr., 20. Aug. 1607, 15. Jan., 8. Febr., 1. Nov. 
1608, 14. Aug. 1610, 23. Jan. 1613, 18. Juni 1617 (P). 
von Schleinitz, 1. Haubold, Pate 22. März 1635 (P). 
2. Johann Philipp Dietrich eod. die. 
von Schönberg, 1. Heinrich auf Muhldorf, Weißbach 
und N. erwähnt 1. Apr. 1591. 
2. Eva Eliſabeth, Pate als Wittwe 16. Febr. 1629 (P). 
ux. . . . v. Bünaw auf Blankenhayn und Mannichs⸗ 
walde. 
3. ſ. v. Schaurott 1d. 
von Schönfeld, Haubold, Pate 1. Jan. 1544 (P). 
von der Schulenburg, Hans auf Vollmershain. 


- *) Name und Vauftag fehlen; am Rande fteht in anderer 
Schrift: Johanna Elifabeth. 


ux. Clara Maria P. als Wittwe 26. Apr. 
1699 (N). 
von Selmnitz, ſ. v. Wöllnitz. 
von Glebe (?), Marla, Pate 22. März 1635 (P). 
von Thumbshirn, 1. Adolf Conrad auf Ponitz, Nobitz, 
Lohma und Frauenfeld, fürftl. ſächſ. Canzler und 
Geh. Rat zu Altenburg. 
N Pate, Michael. 1687 (N). 
fil. a. Dorothea Felicitas ux. v. Zehmen Za. 
b. Sybilla, Pate 25. Jan. 1684 (P), Michael. 1687 (N). 
2. Chriſtian Wilhelm auf Ponitz und Lohma, Pate 
24. Okt. 1674 (N). 
von Thümmel, Hans Wilhelm, geb. zu Schönfeld bei 
Leipzig, 17. Febr. 1744, herzogl. ſächſ. goth. Geh. Rat 
und WMiniſter, Cammerpräſident, Oberſteuerdirektor 
und Direktor der Armenverſorgungs⸗Anſtalt zu Alten⸗ 
burg, auf Nobitz, + zu Altenburg 1. März 1824 im 
81. Lebensjahr, sep. zu N. 3. 
ux. zu N. 29. Apr. 1785, v. Rothfird 3b. 
inf. a, Julius Ernſt, ſächſ. goth. Kammerherr und 
Oberforſtmeiſter. ' 
b. Alfred Benjamin, F zu Altenburg 2. Apr. 1828 
früh / 11, sep. zu N. am 5. früh 8, alt 36 J. 9 M. 
1 W. 1 CT. 


c. Conſtantia Charlotte ux. v. Wietersheim inf. 

d. Clementine Dorothea Friederike, Zwillings- 
ſchweſter von c, t zu N. 15. Okt. 1820 früh '/,9, alt 
25 J., Sep. 19. Okt., „als am Siegesfeſte der deutſchen 
Mächte bei Leipzig“ (). 

e. Hans Emanuel, herzgl. ſachſ.⸗Cobg. Kanzleirat, 
+ zu Altenburg 30. Mai 1825 früh 11, sep. zu N. 
1. Juni, alt 27 Jahr. 

von Trach, Frhr., 1. Heinrich Levin, Edler Herr von 
Birkau, Herr auf Goldſchwitz und Breitenwieſen. 

ux. 2 in Schleſien 6. p. Trin. 1710 Helene Caroline 
Freiin von Malhan, verw. v. d. Aſſebach auf N., 
t 23. Apr. 1752. 

2. Johann Wenzel auf Sägewitz, Polokwitz und 
Liebenau, kgl. preuß. Kammerherr, Landrat des 
Fürſtentums Breslau, P. 16. Jan. 1764, 14. Nov. 
1765 (N). 

ux. v. Rothfird, 2 P. 14. Nov. 1765 (N). 

fil. unica Helena Henriette Eliſabeth, P. 13. März 
1742 (N). 

von Voigt, Auguſte Agneſe Friederike, P. 3. Juni 
1779 (N). 
ux. Martin Ludwig Heinicke, Paftor in Patzdorff. 
von Watzdorff, Anna Waria, damals auf dem Schloß 
P, P. 10. Mai 1614 (P). 
vom Wehle, Kirſten. 
ux. Martha von der Grune, F zu P. 3. Jan. 1604. 
von Weißlen) bach, Lieutenant auf Selka, P. 12. Sept. 
1687, 21. Mai 1691 (N). 
(Schluß folgt.) 


174 


Wappenverleihungen an bürgerliche Familien. 
Von Werner Konſtantin von Arnswaldt, Archivar der Zentralſtelle für Deutſche Perſonen- und Familiengeſchichte. 


Das Recht der Wappenführung, das noch heut⸗ 
zutage vielfach von Laien für ein Vorrecht des Adels 
angeſehen wird, iſt ſchon von Alters her von bürger- 
lichen Familien ausgeübt worden. Schon im 12. Jahr- 
hundert, als auch die Wappen des ritterlichen Adels 
ſich zu ſtändigen Sippſchaftszeichen ausbildeten, alſo 
noch in der Zeit heraldiſcher Blüte, finden ſich Wappen 
bürgerlicher Familien namentlich auf Grabſteinen in 
Städten, aber auch häufig als Siegel unter ſtädtiſchen 
Urkunden. Dieſe bürgerlichen Wappen weichen weder 
ihrem Inhalt noch ihrer Form nach von den Wappen 
adeliger Familien ab und zeigen im Mittelalter nur 
verhältnismäßig felten Bildungen, die man als Haus» 
marken bezeichnen möchte. 

Faſt zu derſelben Zeit, als der ritterliche Adel, 

der durch die Kreuzzüge ſtark reduziert war, durch neu⸗ 
geadelte Familien, den Briefadel, dem der Kaiſer einen 
Adelsbrief erteilte, ergänzt wurde, fangen auch die 
Kaiſerlichen Wappenbriefe für bürgerliche Familien an, 
nämlich um die Mitte des 14. Jahrhunderts. Zunächſt 
wurden die Wappenbriefe hauptſächlich für Gelehrte 
ausgeſtellt, die ſich in der Umgebung des Kaiſers 
befanden, wie denn auch für verdienſtvolle Männer 
förmliche Patente ohne Wappenverleihungen als Kaiſer⸗ 
liches „Hofgeſind, Haus- und Tiſchgenoſſen“ feit Mitte 
des 14. Jahrhunderts erteilt wurden. Der Gloffator 
Bartolus de Saxoferrato, der 1359 ſtarb, erwähnt 
bereits in feinem Tractat „de insigniis et armis“ pers 
ſchiedene Wappenverleihungen Kaiſer Carls IV. an 
Nichtadelige. Derartig verliehene Wappen wurden wie 
andere Lehen betrachtet, fielen beim Ausſterben der 
Familien an den Kaiſer heim und konnten von dieſem 
anderen Familien weiterverliehen werden; auch konnten 
Wappenhelme allein durch Belehnung verliehen, geſchenk⸗ 
weiſe gegeben, verkauft und gekauft, ſowie vom Letzten 
eines ausſterbenden Geſchlechts teſtamentariſch vermacht 
und erbweiſe übertragen werden. Dieſe Fälle werden 
bei bürgerlichen Wappen damals in gleicher Weiſe wie 
bei adeligen Wappen vorgekommen ſein. 
Noch heute werden die bürgerlichen Wappenver⸗ 
leihungen bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts häufig 
als Adelserhebungen angeſehen, ſie waren es aber 
nicht. Bei Neuadelungen wird ſtets in den Diplomen 
hervorgehoben, daß der Erhobene nun zu den Edel⸗ 
leuten zu rechnen ſei. In den Wappenbriefen für 
Bürgerliche iſt davon nie die Rede. 

Unter den Nachfolgern Carls IV. wurden Wappen⸗ 
verleihungen immer häufiger. J. W. Albert zählt in 
feinem Aufſatze über „Wappenbriefe und Adelsbriefe“ !) 
eine ſtattliche Anzahl von Wappenverleihungen aus der 
erſten Hälfte des 15. Jahrhunderts auf. Dieſe Auf⸗ 
zählung ſcheint aber noch nicht erſchöpfend zu ſein, es 
fehlt zum Beiſpiel der Wappenbrief Kaiſer Sigismunds 
für die Gebrüder Albrecht und Heinrid) Varentrappe 
vom 4. Auguſt 1417.2) Beſonders viele Wappenver⸗ 

a Jab Selin aa E für Sal Sphragiſtik u. Genealogie 

erlin 1884, 


Ja r 
ne Conft. v. Sa ae Aus der 1 der 
e Varrentrapp, Frankfurt a. M. 1908, S. 1 


leihungen find aus der Regierungszeit Kaiſer Friedrichs Ill. 
nachzuweiſen. 

Es kam ſpäter eine Zeit, in der die Kaiſer ſich 
nicht mehr ſelbſt um Wappenverleihungen, deren Zahl 
mit dem Verfall der Heraldik immer mehr wuchs, 
kümmerten. Sie übertrugen die Macht Wappen zu 
verleihen neben anderen Befugniſſen Einzelperſonen und 
ganzen Körperſchaften, zum Beiſpiel juriſtiſchen Fakul⸗ 
täten an Univerſitäten. Dieſes Vorrecht hieß das große 
oder kleine Palatinat, die Einzelperſonen, denen es 
übertragen wurde, nannten fih Kaiſerliche Hofpfalz⸗ 
grafen. Je mehr das Hofpfalzgrafenamt verliehen 
wurde, deſtomehr wuchs auch die Zahl der Wappen- 
verleihungen. Hofpfalzgrafen wurden auch Bürgerliche, 
zumeiſt Juriſten, ſie erteilten bald ihren Verwandten 
und Freunden Wappen. So kommt es, daß die Wappen- 
verleihungen ſeitens der Hofpfalzgrafen ſich vielfach auf 
eine beſtimmte Gruppe von akademiſch gebildeten Leuten 
beſchränken. Nebenbei kommen zu gleicher Zeit in 
anderen Kreiſen neue Wappen ohne Wappenverleihungen 
auf und zwar in den Städten bei dem immer mehr auf⸗ 
blühenden Handwerk und auch bei den Bauern auf dem 
Lande. Dieſen Wappen ſieht man, obwohl ſie vielfach 
auch Helm und Helmzier tragen, meiſtens an, daß fie 
aus Hausmarken und Handwerkszeichen entſtanden ſind. 
Ihre Exiſtenz iſt aber ein Beweis dafür, daß ſich Wappen 
eben auch ohne Wappenverleihungen neu bildeten. 

Die Hofpfalzgrafenichaften verſchwanden in Folge 
des Zuſammenbruches des alten deutſchen Reiches. 


Soviel bekannt, hat ſich heutzutage nur noch die K. K. 


Leopoldina in Halle a. d. Saale erhalten, die auch ab 
und an noch in neuerer Zeit von ihrem Privileg 
Wappen zu verleihen Gebrauch gemacht hat. Das 
Recht den Adel zu verleihen behielt ſich der Kaiſer vor 
und erſt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts 
ging dieſes Recht auch auf die Souveräne über. 

Nach dem Zuſammenbruch des alten Reiches gingen, 
wie ſchon geſagt, die Hofpfalzgrafſchaften ein und das 
Recht, Wappen an Bürgerliche zu verleihen, wurde 
nur noch ſelten ausgeübt. In Sachſen iſt es nicht 
ganz eingeſchlafen, denn unter dem 11. Jan. 1819 wird 
in der ſächſiſchen Stempeltaxe aufgeführt: Wappenbrief 
für einen Nichtadeligen 50 Thlr. König Anton von Sach⸗ 
ſen erteilte d. d. Dresden 1829, Mai 9. den David Anger, 
Kgl. ſächſ. Kammerrat in Leipzig, Herrn auf Eythra, Go⸗ 
ritzſch und Zweinaundorf bei Leipzig einen Wappenbrief.!) 
Neuerdings ijt wieder, d. d. Dresden, 4. Juni 1904, 
ſeitens des Kgl. Sächſ. Miniſteriums des Innern der 
Familie Krippendorf eine Genehmigung erteilt worden, 
ein Wappen zu führen;) und die neugegründete Kgl. 
Stiftung für Familienforſchung bei demſelben Winiſte⸗ 
rium hat in neueſter Zeit ſich entſchloſſen, der Krone 
alte Wappen zur Beſtätigung und neue zur Verleihung 
zu unterbreiten. Ein ſolcher Fall iſt ſchon bekannt 
geworden und weitere werden folgen. 


1) M. a Gritzner, „ und Gnadenakte deut- 
ſcher Bundesfürſten, S. 769. 
) Geneal. Handbuch bürgerl. Familien 12. Bd. 1906, S. 237. 


Die „Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und 
Familiengeſchichte“ begrüßt mit dieſem Vorgehen die 
Erfüllung eines lange gehegten Wunſches und SE? 
ſich vor, Einzelfälle mitzuteilen. 

Leider fehlt noch, daß die neuverliehenen ober 
bejtatigten Wappen für Birgerlide einen rechtlichen 


175 


KE 


Schutz haben und daß eine Strafe auf dem Mißbrauch 
dieſer Wappen ſteht. Es iſt aber zu hoffen, daß bei 
einer häufigeren Anwendung der neuen Abung ſich auch 
der rechtliche Schutz einſtellen wird. Inzwiſchen be⸗ 
deutet ſchon die urkundliche Feſtlegung und Sanktion 
einen hocherfreulichen Fortſchritt. 


Die Familie Schläffer in Taxenbach im Pongau, Salzburg. 


Bearbeitet nach den Daten der dortigen Watrikeln von Dr. Artur Maria Scheiber in Wien. 


Die nachſtehenden ſchmuckloſen Ausführungen folen 
ein Verſuch ſein, die genealogiſchen Daten, die ein von 
mir nach den Angaben der Kirchenbücher aufgeſtellter 
Stammbaum enthält, in erzählender Form wiederzugeben. 

Als Aelteſter ſeines Namens erſcheint in den 
Matrikeln Martin Schläffer. Er ehelichte am 
22. Nov. 1616 Martha Purgſchwayger, war ſeines 
Zeichens Schwarzfärber in dieſem Orte und muß 
bei ſeinen Mitbürgern ſehr angeſehen und beliebt ge- 
weſen ſein, denn er erſcheint ſehr häufig als Trauzeuge 
(18. November 1619, 11. Oktober 1621, 28. Juli 1627, 
7. Auguſt 1628, 23. Jänner 1630, 19. Februar 1631, 
17. Februar und 25. Oktober 1632) und als Taufpate 
(28. Februar 1632). Auch feine Frau Martha 
Schläffer wird 12. Mai 1636 als Taufpatin genannt. 
Von ihr iſt ſonſt nichts bekannt, weder ihr Geburts⸗ 
noch Todesjahr iſt feſtgeſtellt. Martin, der zirka 1580 
geboren fein dürfte, ſtarb am 7. Jänner 1633 in Taxen- 
bach und hinterließ zwei Kinder, Katharina und Udalrich, 
jene am 14. September 1617, dieſer am 19. Mai 1620 
geboren. 

Katharina verehelichte ſich am 27. Februar 1642 
mit Chriſtian Gerl, Müller⸗ und Bäckermeiſter in Taxen⸗ 
bach, dem fie zwei Kinder (Thomas, 19. Dezember 1642 
und Barbara, 19. Juni 1644) ſchenkte. 

Udalrich der wie fein Vater Färbermeiſter 
und Bürger von Taxenbach war, war dreimal ver⸗ 
heiratet. Im Alter von 23 Jahren vermählte er ſich 
am 2. Juni 1643 mit Anna Fux, die nicht lange 
nach 1650 geſtorben ſein dürfte. Als ſeine zweite 
Frau Apollonia am 4. Dezember 1679 im Alter von 
56 Jahren geſtorben war, heiratete er am 12. November 
1680 Margaretha, Tochter des Johann Grainsperger 
und deſſen ſchon verſtorbenen Gattin Chriſtine Hoffer. 
Nur von feiner erſten Frau hatte Martin Nachkommen⸗ 
ſchaft. Von zweien ſeiner Kinder, Margarethe, geboren 
28. Jänner 1646 und Sebaſtian, geboren 16. Jänner 
1650 iſt nichts Näheres bekannt. Ein in Taxenbach 
am 14. Oktober 1730 verſtorbener Burchard Schläffer 
iſt vielleicht ein Sohn dieſes Sebaſtian, der, wenn dies 
zutrifft, ausgewandert wäre; denn weder er noch Burchard 
ſcheinen in den Taxenbachern Pfarrmatrikeln ſonſt auf. 
Burchard wäre dann in ſeine väterliche Heimat zurück⸗ 
gekehrt und dort geſtorben. Eine nicht unweſentliche 
Stütze findet dieſe Annahme in der Tatſache, daß 
Burchard Färbergeſelle und höchſtwahrſcheinlich auch bei 
ſeinem Oheim bezw. Vetter Chriſtian und Johann 
beſchäftigt war. 

Ein Sohn, Wartin, geboren 29. März 1647, 
heiratete am 11. November 1675 die am 24. Oktober 
1648 als Tochter des Jakob und der Chriſtine SForft- 
hoffer geborene Katharina Forſthoffer, die ihm nur zwei 


Töchter gebar, Katharina (9. Oktober 1676) und Maria 
(15. November 1687). Am 17. November 1688 ſtarb 
ſie, nachdem ihr am 10. Oktober 1688 ihr Töchterchen 
Maria im Tode vorausgegangen war. Martins Todes- 
tag iſt nicht feſtgeſtellt. Udalrichs älteſter Sohn Chriſtian 
ſetzte allein die Familie fort. 
Chriſtian, der am 29. Auguſt 1644 geboren war, 
wurde, wie ſein Vater und Großvater, Walker und Färber⸗ 
meiſter. Entgegen der Sitte dieſer Zeiten, ſchon in ſehr 
jungen Jahren eine Ehe einzugehen, entſchloß er ſich erſt 
als hoher Vierziger zur Heirat und führte am 28. April 1692 
die Tochter des Paul Schwab „am Wänglerlehen“ 
und der Margarethe Gſchwandtner (verheiratet 
8. Juni 1666), die am 23. März 1667 geborene 
Brigitta Schwab als Gattin heim. Mit ihr hatte 
Chriſtian, der im 71. Lebensjahre am 28. Mai 1725 
verſchied, acht Kinder, fünf Töchter und drei Söhne: 
Johann, von dem ſpäter gehandelt werden wird; 
Juſtina, geboren 15. Mai 1693, verehelicht am 
20. November 1714 mit Mathias Empacher 
(„am Empach“), dem Angehörigen einer noch 
jetzt im Salzburgiſchen blühenden weitverzweigten 
Familie; 
Margaretha, geboren 20. Juni 1695; 
Peter, geboren 28. Juni 1697; 
Paul, geboren 25. Dezember 1700; 
Anna, geboren 11. Oktober 1703, verehelicht am 
31. Jänner 1724 mit Andreas Mayr; 

Maria, geboren 10. November 1705, verehelicht 
am 4. Februar 1732 mit Mathias Nikolaus 
Reſch; und 

Katharina, geboren 6. November 1707, verehelicht 
am 23. Oktober 1724 mit einem Witwer, dem 
Müller „am grieß“ Mathaeus Lakhner. 

Von den Schickſalen der Söhne Peter und Paul 
iſt nichts bekannt. Die Kirchenbücher führen ihre Namen 
nicht mehr auf. 

Johann, von dem die Geburtsdaten bisher noch 
nicht eruiert werden konnten, und der vermutlich 
ſchon vor der Ehe geboren und legitimiert wurde, 
führte ſich, bald nachdem er durch den Tod ſeines 
Vaters ſelbſtändiger Färbermeiſter nunmehr in der 
vierten nachweisbaren Generation geworden war, am 
18. Februar 1726 die Tochter Maria des Peter Neus 
mayer, Bauers „zu Wiſſerm im hintermGlemp“ und 
der Chriſtine Enzinger als Gattin heim. Wie ſeine 
Voreltern genoß er hohes Anſehen und wurde in noch 
jungen Jahren (vor 1738) ſogar Bürgermeiſter. Er iſt 
zirka 1774 verſtorben; in dieſem Jahre wurde an ſeinen 
Sohn Simon die Färbergerechtſame verliehen (Mitteilung 
des ſtädtiſchen Muſeums Carolino-Wugufteum in Salz⸗ 
burg). Johann hatte, ſoweit bekannt, drei Söhne. Der 


älteſte, Andreas, geboren im Oktober 1731, ſtarb ſchon am 
28. Dezember desſelben Jahres. Durch ſeine zwei 
anderen Söhne, Ignaz und Simon, teilte ſich der 
Hauptſtamm in zwei Linien. 

Während Simon, der jüngere Bruder, geboren 
24. Oktober 1743, in Taxenbach verblieb, das Gewerbe 
feiner Väter fortſetzte und eine in der Hauptſache in 


den drei ſalzburgiſchen Orten Taxenbach, Witterſill und 
Saalfelden heute noch anſäſſige weitverzweigte Nach⸗ 
kommenſchaft aufweiſt, verließ Johann die Heimat ſeiner 
Vorfahren, um in der grünen Steiermark als Schul⸗ 
meiſter und Organiſt in Kindberg im Mürztale fein 
ferneres Leben hinzubringen und zu beſchließen. 


Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten | 


Gelegenheitsfindlinge. 


Auſſer. 

1642 Januar 17. dankt Michel Auſſer von Perſinus, 
einverleibter Edler der Krone Ungarn, für empfangene Wohl— 
taten. (StA. Zürich). 

Zürich. Dr. Hegi. 
Berli — Anderten — Buttlar. 

Johann Berli, Webergeſell aus der Neuſtadt Hanau,“ 
1681 als Sohn des Johann Berli u. d. Judith CI 1700 März 19. 
zu Mainſtockheim. 

Bartholomaeus Chriſtoph von Anderten, des 7 Matthias 
von Anderten, Kauf- und Handelsmannes in Lüneburg ehel. 
Sohn, Kauf- u. Handelsm. in Prixenſtadt oo Prirenftadt 1713 
März 14. Barbara Maria Gözin, Hr. Joh. Philipp Gözens 
Handelsmannes in Nürnberg u. Durlach. Agenten ehel. Tr. 


—— ... —— ss 2 U 
Joh. Hieronymus 1714 Jan. 26., ſpäter noch mehrere Kinder. 

Hans Phil. Götz, des 7 Phil. Caſpar Götzen, Caſtners alhier 
in Prixenſtadt hinterl. Sohn, Handelsm. in Nürnberg co 1676 
Jan. 17. Nürnberg Urſula Maria, Hans Anton Götzens, Handelsm. 
in Nürnberg, hinterl. Tr. 

Friedr. Eitel v. Buttlar co I. Rofina Salome. 
co Il. 1650 Eva Catharina 


Friedr. Ernſt in Kirchſchönbach 1645 Dez. 15. 


Friedr. Chriſtian „ p 1646 Dez. 30. 
Amalia NRofina „ S 1648 März 12. 
Adolf Chriſtian „ = 1650 Gent 7. 


Nikolaus Dewehr von Cormio, einem Dorf 2 Meilen von 
Paris in Frankr. bürtig, Soldat zu Roß unter dem Sporckſchen 
Ramt., fo neben anderen alhier fein Quartier gehabt, co 1644 
Jan. 39. in Prixenſtadt m. Berſaba, Dietrich Hänen, Kloſterdiener 
im Kloſter Sonnenfeld, Herzogtums Koburg, Tochter. Quellen: 
die betr. Kirchenbücher. 

Leipzig. v. Arnswaldt. 


Fichler, Krumnow (Krumnau), Thiem, Prütz, Jacob, 
v. Bailliodz. 

In einem „neuen Teſtament“ Bean im Beſitz des Herrn 
Kaufmann Emil Fidler in Stettin befinden fic folgende hand⸗ 
ſchriftliche Notizen: 

„Johanne Wilhelmine Krumnow ift “ d. 8. Sept. 1821 zu Wuzig, 


„Julianne Frederike Krumnow ift * den 28. Febr. 1824 zu Wuzig, 


„Guſtav Albert ift * den 18. Juni 1826 zu Wuzig.“ 
(Wie ich nach meinen Forſchungen mitteilen kann, iſt Johanne 
Wilhelmine Krumnow eine Tochter des (23. 1. 1696 *) Reviers 


Förſters Johann Friedrich Krumnow (T 2. 8. 1874) und feiner 
(am 23. 6. 1799 *) Ehefrau Johanne Luiſe geb. Prütz (t 16. 6. 
1875). Sie heiratete am 16. 5. 1842 zu Hermsdorf (Neumark) 
den Lehrer und Kantor Gottlieb Eduard Thiem (* 19. 11. 1819 
zu Silberberg, F 17. 6. 1875 zu Hermsdorf). Sie t am A. 5. 1904 
zu Rathenow a. H. bei ihrem Schwiegerſohne Herrn Rektor Auguſt 
Jacob, der am 31. 5. 1871 ihre älteſte Tochter Cornelie Luiſe 
Thiem (* 5. 3. 1843 zu Hermsdorf) geheiratet hatte. 

Einen Johann Krumnow, Größe: 51 Zoll 2 Strich, fand ich 
in einer handſchriftlichen Quartierliſte vom Jahre 1780 des Dos 
maligen „ Pommerſchen Kürraſſier⸗Rgmt. Prinz Louis v. Württem⸗ 
berg Nr. 5“ (jetziges 1 Brdbg. Drag.-Rgmt. Nr. 2 in Schwedt a. O.) 
unter dem Rittmeifter v. Bailliodz im 1. Gliede als zweiten Mann 
verzeichnet. Er war damals alt: 30 Jahr 1 Monat und 1 Jahr 
und 1 Monat im Dienſt). 

Poſen W. 3 
GlogauersGtr. 55 b ll. 


Dr. jur. Eduard Paul Thiem 

a. d. H. Rehder, Referendar. 
Heidenreich. 

Meyer, Quellen zur alten Geſchichte des Fürſtentums Bays 
reuth 1. Band Bayreuth 1895. S. 230. Johann Lindners Kirchen⸗ 
ordnung von St. Lorenz zu Hof 1479: 

„Nunc de vicariis habentibus beneficia confirmata in ecclesia s. 
Michaelis 1.—2. pp. 

3. M. Johannes Heidenreich habet beneneficium fundatum in 
altari s, Catharinae. 

Leisnig, am Eichberg 9. 
v. Helmsdorf. 

Frau Elsbeth v. Helmsdorf, die 1504 Kloſterfrau zu 
Töß bei Winterthur war (Glücksbahnrodel des Freiſchießens zu 
Zürich), verheiratete ſich in 1. Ehe mit Balthaſar Hamenhofer, 
der ftarb, dann in 2. Ehe mit hans Roler genannt Ringler; 
von letzterem wurde ſie am 10. Juli 1531 geſchieden und heiratete 
in 3. Ehe Peter Criſtan oder Gillmann (Ehegerichtsprotokoll 
1531 u. 1532 im ©t.-A. Zürich) — Im Oberbad. Geſchlechter⸗ 
buche fehlt diefe v. Helms dorf. 


Zürich. 

v. Köller. 
Dem Kgl. preuß. Premierleutnant Friedrich Ferdinand Hein⸗ 
rich v. Köller im Rgmt. Heſſen⸗Philippstal und feiner Gemahlin 
Maria Thereſia Johanna Magdalena von Meyern in Wertheim 
a. M. wurden 1776 Xl. 8. u. 1778 VII. 26. Kinder Friedrich Adolf 
Karl Ludwig und Dorothea Henriette Karoline Friederike geboren 

(ev. Kb. Wertheim). 
Tauberbiſchofsheim. 


C. A. Knab. 


Dr. Hegi. 


Regierungsaſſeſſor Strack. 


Rundfragen und Wünſche.“ 


Nr. 382. Baß — von Wehren. 

Anläßlich der Drucklegung des Stammbuches der Geſchlechter 
Baß — von Wehren — Lies — Schaeferlein — Grot— 
kaß — Deuticke — Warmuth bitte ich um gef. Angabe, wo 
bereits familiengeſchichtl. Unterlagen über dieſe Namen ge— 
ſammelt ſind. 

Leipzig-Marienhöhe. Verlagsbuchh. Alfred Baß. 

Naunhoferſtr. 33. 


. Nr. 383. Breckwoldt, Brekewold. 

Erbitte Auskunft, in welchen Orten es eingeſeſſene 
Familien dieſes Namens gibt (Blankeneſe, Hamburg u. Altona 
ausgenommen). 

Hamburg, Blumenau 50. Erw. Breckwoldt. 

Nr. 384. Freiherrn Gebhardi. (Braunſchweig). Breymann. 

Geſucht wird Geburtsdatum für Wilhelm Gebhardi, ge» 
adelt 8. IX. 1785 als braunfdw. Kammerrat. Soll Enkel von 


*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter beier Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geichä 
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir S die ch GE 


foftenfret, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile ift mit 50 Pfg. zu berechnen. 


en 
Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der 


Fragen bitten wir dringend, beſonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen. 


ITALIA LEAD EDAD PEO PEGA DD 


Johann Albrecht G. fein, alfo Sohn von J. Ludw. Levin G. 
Welche Kirche in B. kommt in Betracht? — Weſſen Sohn iſt 
Carl Ludw. Rud. v. G. (* 1774 i. B.)? Geſucht Datum fur 
1. Caroline Sophie Wilhelmine Breymann, co m. Kloſterrat 
von Gebhardi; 2. Karoline Antoinette B., Geh. Kammerrätin 
zu Braunſchweig. Welche Gebhardi's find die Gatten? 

Leipzig, Ferd. Rhodeſtr. 3. P. v. Gebhardt. 

Nr. 385. Gerling, Dömler, v. Nauchhaupt. 

1. Johann Gerling 7 1657, Prediger in Soeſt. 
Eltern? Studium? — 2. Margarete Unna Stammig *? TF? 
oo Dr. med. Gerhard Gerling-Roftod. — 3. Johann Dömler, 
Amtsverwalter auf dem Amtsſchloß Vizpach i. Thür. co? vor 
1645 Eliſabeth Schöppich. Lebensdaten. Eltern? — 4. N. N. von 
Rauchhaupt co Giſela Dorothea von Röſſing. Lebensdaten. 
Vorfahren? N. N. ſoll General geweſen ſein. Iſt er identiſch 
mit dem celliſchen Oberſten Hans Chriſtoph v. R., der 1. 7. 1664 
bei St. Gotthard a. d. Raab focht? 

Obrawalde, Meſeritz. 

Nr. 386. Goeze, Goetze. 

1. Cath. Jul. Chriſt. Goe ze, Tochter des Rektor Zach. G. 
in Osnabrück, wann u. wo *? f? o 1716 mit Rector Andr. 
Cappelmann in Hannover. 7 T? Vorfahren desſelben, Kinder? — 
2. Marg. Dor., Tochter wie zu 1, wann u. wo *? FP? co 1732 
mit Joh. Bertr. Hugo. Med. Dr. in Lippſtadt. 7 T? Bors 
fahren, Kinder? — 3. Marie Eliſ. Goeze, 1735 in Osnabrück, 
To. d. Super. Herm. Theoph. G. in Osnabrück, oo 1760 (Tag?) 
mit Joh. Eberhard Wehrkamp, Dr. med. in Osnabrück. Wann 
find beide 77 Kinder? — 4. Gerh. Wilh. Goe ze, Sup. (* 21. VII. 
1730 in Osnabrück, t 21. XI. 1791 in Warberg) oo (wann, wo?) 
mit So. Chr. Henr. Ahrens aus Höxter od. Meinbrexen? Vor⸗ 
fahren derſelben? — 5. Dr. med. Theod. Arnold, * 18. IX. 1780 
in Hamburg, wann T? Eltern? 

Berlin W. 15. Landesaſſeſſor Dr. jur. Goeze. 

Nr. 387. Gravenhorſt. 

, 1. Nachricht erbeten über Herkunft, Geburtsdatum, Eltern 

des Ploener Paſtors Hinrich Gravenhorſt, * ca. 1668 im 
Lande Braunſchweig, Hofdiakonus u. Informator des Prinzen 
Chriſtian Carl von Ploen, f 1729 in Ahrensböck. — 2. Ritters 
gutsbeſitzer v. Grabenhorſt, um 1777 auf Rittergut Hörden bei 
Elbingerode b. Herzberg am Harz. 

Hamburg 25. Hermann Gravenhorſt. 
Nr. 388. Zenſel. 

Mein Vater Ernſt Julius Henſel (Poſamentierer, Freiberg, 
Ritterftrake) ift in Freiberg geboren. Angabe über die Gee 
burt der früheren Vorfahren u. über das von ihnen geführte 
Wappen erwünſcht. 

Berlin W. 25, Behrensſtr. 33. Ernſt Johannes Henſel. 


Nr. 389. Hoffmann, v. Romer, v. Schutz, v. Nottleben. 

1. Benedikta Eleonora Hoffmann verw. v. Puttkamer h. 
Friedrich Theodor v. Petrikowsky Oberſtleutnant auf Geyers. 
berg, * Hoyerswerda 9. 5. 1703, T Geyersberg 27. 9. 1771. Ges 
ſucht die 16 Ahnen der Hoffmann. — 2. Karoline Sophie Wil⸗ 
helmine von Roemer a. d. o Albernau t 1810 h. Carl Gott, 
lob von Schütz auf Albernau * 1716, f 1790. Geſucht die 
16 Ahnen des von Schütz u. f. Gattin. — 3. Suſanna Maria 
von Rottleben * 12. 11. 1628, Tochter d. Chriſtoph von Rotts 
leben auf Rottleben u. ſ. Gattin Agathe von Poſeck. Geſucht 
die Eltern des von Rottleben u. f. Gattin. 

Berlin, Calvinſtr. 9. M. v. Trebra. 

Nr. 390. Horn. 

Nach mündlicher Überlieferung unſerer Familie fol 
Napoleon dem Kurfürſten von Sachſen ſeinerzeit e. Herde 
Merinoſchafe zum Geſchenk gemacht haben. Mein Urgroß- 
vater u. feine älteften Söhne (damals kurfürſtl. Schafmeiſter in 
Stolpen, Altſtadt, Rennersdorf u. Langenwolmsdorß) feien mit 
Roß und Wagen nach Spanien gefahren u. hätten die Schafe 
von dort abgeholt. Mancherlei überlieferte Einzelheiten u. Reife» 
ſchilderungen laſſen darauf ſchließen, daß etwas wahres daran 
ſein muß. Wer weiß näheres darüber? Mir iſt die Einfuhr 
von Merinoſchafen nach Kurſachſen nur aus den Jahren 1765 
u. 1778 bekannt. | 

Leipzig, Elifenftr. 3911. Joh. Wigand Horn. 

Nr. 391. Kriele, Malifius. 
Geſucht werden Geburtsort und Eltern von: 1. Dorothea 


Dr. Knuſt. 


oof 


Eliſabeth Kriele. * 21. 8. 1770 wo? co wo? 1790 Johann 
Chriſtoph Bohm Kgl. Amtsrat auf Belin a. O. Es kommen nur 
die Provinzen Brandenburg excl. Berlin und Pommern in Vee 
tracht. — Louiſe Amalie Maliſius. * 10. 2, 1797 wo? O ca. 
1825 wo? Carl Gottlieb Kiehn, Beſitzer der Herrſchaft Schubin 
bei Bromberg. Es kommt nur Süd⸗Poſen in Betracht. 

Kiel, Feldſtraße 681. Saenger, Regierungsrat. 

Nr. 392. Leupold. 

Erbitte Auskunft über Carl Gottlob Leupold, der 1807 
als Bürgermeiſter in Danzig geſtorben iſt. Wann und wo iſt 
er geboren d 

Zittau, Gretheſtraße 201. Werner Leupold. 

Nr. 393. Lezius in Franken. 

Der Kupferſchmied und Bürger Chriſtoph Lezius in Aub 
(Franken) iſt 23. Jan. 1685 75 Jahre alt geſtorben, alſo 1610 oder 
1609 geboren. Nachkommen in Aub und Rothenberg bis ins 
18. u. 19. Jahrhundert nachzuweiſen. Woher ſtammte dieſer 
Chriſtoph Lezius? Iſt er der Enkel e. nach Franken ver- 
ſchlagenen Paſtors Letz, der feinen Namen in Lezius latiniſierte? 
Ums Jahr 1560 hat in Wittenberg ein Letz aus Siebenbürgen 
ſtudiert, der fih wohl auch ſpäter Lezius genannt hat. 

Königsberg i. P. Prof. Dr. Fr. Lezius. 

Nr. 391. Mejo. 

Nachrichten jeder Art über das Vorkommen des Namen 

Mejo vor 1785 erbeten direkt an 
Leipzig, Kronprinzſtraße 42. Walther Geißler, stud. jur. 
Nr. 395. Middendorf. 

Johann Giesbert Riedel, Bürger zu Iſerlohn, oo "erte 
lohn 20. 8. 1764 Chriſtine Marie Theodore Middendorf aus 
Lünen, * 1745, Tochter des Johann Franz Widdendorf, Bürgers 
zu Lünen. Wie heißt die Ehefrau Middendorf, wer ſind die 
beiderſeitigen Vorfahren der Eltern Middendorf? Kirchenbücher 
Lünen verbrannt. l 

Hannover, Sallſtr. 1091. Grote, Regierungsbaumeiſter a. D. 
Nr. 396. Raabe oder Rabe. 

Jeannette Luiſe Rabe ... 18. 3. 1801, t Hamersleben 
11. 5. 1845, co . . . 12. 4. 1819 Hans Friedrich Werner Wil- 
helm v. Kotze, Kgl. Preuß. Oberamtmann und Pächter der Do⸗ 
mane Hamersleben. 1. Wo tft Jeannette geboren und an welchem 
Orte war die Vermählung? — 2. Wer waren ihre Eltern? — 
3. Wo leben noch Verwandte von ihr? 

Pots dam, Viktoriaſtr. 17. Hauptm. a. D. Hans v. Roge. 
Nr. 397. ab Ramm, v. Schreiber. v. Hingenftern, v. Soden. 
Wyneken, Waldeck. 

1. Sophia Juliane ab Ramm 1700, f 1779, oo mit bem 
Notar Höfer in Wolgaſt. Ihre Eltern? — 2. Chriſtian von 
Schreiber, * %, t 17. 9, Ingenieur du place u. Hauptmann in 
Stralſund. Eltern? Wappen 7 — 3. Deſſen Frau Amalie von 
Hintzenſtern. Eltern? Wappen? — 4. Vorfahren des Hofrats 
Prof. Peter Waldeck in Göttingen. — 5. Vorfahren der Frau 
von 4.: Charlotte Wyneken, f 1848. Vater: Friedrich Wilh. 
Wyneken, Oberzollinſpektor in Brunsbüttel (ſein Großvater diente 
unter Karl XII. von Schweden). Mutter: v. Soden, Tochter 
des Geh. Kriegsrates v. S. in Halle. Für jede Nachricht über 
dieſe Perſonen und ihre weiteren Vorfahren bin ich dankbar. 

Spandau, Neuendorferſtr. 99. Dr. Odebrecht. 

Nr. 398. Nebſtock. 

Peter v. Firdenheim 1509 in Dachſtein ehelichte Margarete 
Rebſtock, Tochter des Hans Diebold R. aus Straßburg, der 
zweimal verheiratet war, 1. mit Euphroſine v. Deißlingen und 
2. mit Veronika v. Kleppenbach. Welches iſt die Mutter der 
Margarete? 

Schöckingen, Württemb. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 

Nr. 399. Belhradsky von Kosmacov. 

Wo leben heute die Nachkommen dieſes 1631 in Böhmen 
(Taits) anfäfligen Geſchlechtes? Wer ift Inhaber nachſtehend 
beſchriebenen Wappens u. z. Schild: In der Witte geteilt, rechts 
im roten Felde ein ſilbernes Pferd, links im goldenen Felde 
ein ſchwarzer Lowe. Helm über dem Schilde ſtehend, mit ſilber⸗ 
rotem und ſchwarz⸗ goldenem Federbuſche. Landſchaft rechts 
ſchwarz⸗golden, links ſilbern⸗ rot. 

Pilſen, Pragerſtr. 10. Fr. Blöchl. 

Nr. 100. Erlin v. Nohrburg. 
Johannes Merswin, 1450 Stättmeiſter in Straßburg 


heiratete Eva Erlin v. Rohrburg, Tochter des Stättmeiſters 
Claus E. v. R. Dieſer hatte 2 Frauen, Margarethe Schalk, 
1420, und Odilia Gürtler, 1434. Welche iſt die Mutter der 
Eva? 
Schöckingen, Württemb. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 
Nr. 101. Rongfd. 

Bei Aufſtellung meiner Ahnentafel finde ich folgende 
Schreibarten des Familiennamens meiner Mutter: Röntzſch, 
Rentzſch, Röntſch, Nönſch, Ryntzſch, Rentſch, Renſch, Rehnitſch, 
Renitſch, Renitzſch, Reniſch, Reiniſch. Was bedeutet der Name? 

Leipzig, Eliſenſtr. 39 ll. Joh. Wigand Horn. 

Nr. 102. v. Nathſamhauſen. Nebftod. v. Nohrburg. 

Hans Michel v. Rathſamhauſen zu Echenweyer, * 1583, 
7 kurz vor 9. 1. 1652; hatte 2 Frauen, 1. Maria Magd. Bock 
v. Bläsheim und Maria Katharina v. Mittelhaus. Welche 
iſt die Mutter ſeines Sohnes Wolf Georg, der 28. 4. 1639 in 
Rappoltsweiler geboren ift? Wann ift die M. M. Bock v. 
Bläshe im geſtorben? 

Schöckingen, Württemb. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 
Nr. 103. v. Siebold. 

Karl Kaſpar Siebold, * 4. 11. 1736 zu Nideggen, Sohn 
des Chriſtophorus Siebold und deffen Gattin Eſther, geb. Brus 
ninghauſen, Würzburgiſcher Hofrat, Profeſſor und Oberwundarzt 
im Juliusſpital zu Würzburg, erhielt am 1. 10. 1801 vom Kaiſer 
Franz I. ein Adelsdiplom. In Heft 2, S. 21, Ihrg. 1912 find 
alle Sieboldſchen Grabſteine in Groß⸗Salze beſchrieben. Beſteht 
ein Zuſammenhang beider Familien? 

Ulm⸗Erbach. Max Frhr. v. Ulm⸗Erbach. 

Nr. 101. Siemers. 

Geſucht werden Nachrichten über Familie Siemers in Dorf 
Lohbrügge, Kreis Stormarn, Schleswig⸗Holſtein. Diefe hat in 
12 Generationen denſelben Hof beſeſſen, und befindet ſich der 
letztere noch in der Familie? 1563 wurde Hans Siemers dae 
ſelbſt geboren. 1589 war Johann Siemers Hufner von Loh- 
brügge, muß der Vater des Erſteren geweſen fein. Die Kirchen 
bücher ſowie Urkunden reichen nicht weiter zurück. Wohin kann 
ich mich wenden? Wo kann ich erfahren ob ein Wappen vor⸗ 
handen war? 

Sande-Lohbrüg ge, Kr. Stormarn. Emilie Günther, 
geb. Siemers. 
Nr. 105. v. Sobbe. 

1. Bitte zu ergänzen a. Bogislaus v. Sobbe auf Rühſtedt 
(Priegnitz), co in 2. Ehe mit .. .? Tochter: Charl. Louiſe v. 
Sobbe, .. . zu. . . . . . zu . . . CO mit Moritz Joh. Friedr. 
Hollmann am... zu .. ., Kriegsrat in Berlin, . .. 9. 1811 
b. Johann Ernſt v. Sobbe, Kgl. Rat, 7. J. 1710 in... F 
19. A. 1770 in Berlin, oam ... 3u... mit C.. . UA... D. 
Schultze. Eltern? Vater war Kapitän in mecklenburgiſchen 
Dienſten. — 2. Suche die Nachkommen von a. Frau Oberamtmann 
Schwartz, geb. v. Sobbe, vermutlich Tochter des Leutnants 
Fr. Wilh. v. S., F 12. 2. 1810 in Zoſſen. b. der im 16. und 17. 


Jahrhundert in Bückeburg, Hagenburg, Arensburg und Noden- 
berg blühenden Familie Clodius. 3. Wo leben Mitglieder 
der Familie Gregori oder auch Gregorius? 

Deſſau. v. Sobbe, Hauptmann. 


Nr. 106. Stammliſte der Nitterakademie Brandenburg. 

Für Stammliſte der Ritterakademie Brandenburg Angaben 
über den Lebensgang geſucht: 1. v. Roebel, Ad. Wilh. Herm. 
Adalb., Glogau 28. 11. 1821. — 2. Roloff, Ottomar, Daber⸗ 
pog 5. 7. 1829. — 3. v. Wülknitz, Hang, Glogau 22. 10. 1827. 
— 4. Frhr. v. Houwald, Ernit, * Straupitz 23. 10. 1819. — 
5. v. Thermo, Oswald, Starzeddel 14. 2. 1820. — 6. v. 
Tarrach, Friedr., 26. 1. 1819. — 7. v. Gentzkow, Karl, 
Brook 26. 10. 1816. — 8. Graf v. Rieſch, Theodor Brünn 
8. 4. 1819. — 9. v. Gauvain, Anton Genthin 16 9. 1827. — 
10. Buchholz, Max, Hertzberg 27. 1. 1854. 

Ludwig sluft. Rammerberr v. Leers. 

Nr. 107. Freiin von Tecklenburg. 

Zur Ergänzung meiner Ahnentafel ſuche ich: Geburtsdatum, 
Eltern, Großeltern uſw. der Eliſabeth Wilhelmine Guſtave Freiin 
von Tecklenburg. Sie vermählte ſich 11. 9. 1755 mit Ferdinand 
Sigmund Freiherr von Rotberg auf Rheinweiler in Baden und 
ſtarb am 16. 4. 1795. l 

Schloß St. Ulrich 

bei Mücheln (Bez. Halle). 
Nr. 108. Urkundenkauf wird vermittelt. 

Ich vermittle den Ankauf eines Notizbuches über die Güter 
des Herrn Schaaffhauſen in Lechenich und anderen Orten, be⸗ 
ginnend 1818, dabei Ernte» und Wetterberichte, Notizen über 
Reifen bis 1836 u. a.; einer Pergamenturkunde des Dietrich 
pon Waſenberg zur Hoehe von 1664; einer Pergamenturkunde 
des Joducus Wilh. Freiherr von Hall zu Peſch von Waſenberg 
vom 20. Febr. 1772 und einer Lehnsurkunde Herzogs Joh. Wilh. 
v. Jüliſch⸗Cleve⸗Berg fur Eberhart von Hoengen genannt Waſen⸗ 
berg mit dem Hof zu Obberdorf 1596. 

Ründersroth (Rhld.). K. Giſſinger. 

Nr. 109. v. Utweiler. 

Moriz v. Kageneck, T 1496, ehelichte Margarete v. It 
weiler. Geſucht deren Eltern und Großeltern. 

Schöckingen, Württemb. Fr. Frhr. v. Gaisberg. 
Nr. 110. Wiedemann. Klachrin. Clar. 

Chriſtian Martin Wiedemann wurde getauft am 21. 2. 
1686 zu Waldheim als Sohn des Sattlers Chriſtian Wiedemann 
allda und feiner Ehefrau Anna Maria, wohl einer Schweſter 
Conrad Zſchocha's, Schönfärber zu Roßwein. Er heiratete zu 
Leipzig Regina Eliſabeth, Herrn Johann Brädels, Gaſtwirt zum 
Rothen Adler in Leipzig eheliche Tochter, aufgeboten 15. Trin. 
1720 zu Waldheim. Sophia Eliſabeth Klachrin war ohne 
Zweifel verwandt mit dem Kaufmann Johann Friedrich Wilhelm 
Clar aus Storckow gebürtig, der den 17.5.1771 Bürger zu Fürſten⸗ 
walde wurde. Geſucht alle in Betracht kommenden Vorfahren. 

Erlangen. Dr. Ernſt Wiedemann. 


K. R. von Helldorf. 


Antworten auf die Rundfragen. 


Zu Nr. 28. Duwell (Duewel). 

In der proteſt. Kirche in Ohlau iſt 1632 ein K. Oberſt 
Duvell (mit v gefchrieben) interemiſtiſch beigeſetzt worden. Später 
wurde die Leiche von ſeinem Bruder abgeholt. Wohin iſt un⸗ 
bekannt. In den alten Matrikeln findet ſich nur die Eintragung 
der interemiſtiſchen Beiſetzung ohne Geburts- u Sterbedatum, 
ohne Angabe des Rots. Zur Abſchrift bin ich erbötig. 

Breslau. Straka. 

Zu Nr. 71. Buck. 

In Joh. Beckmanns Chronik v. Stralſund werden erwähnt: 
Koene Buk wegen Bulerei mit e. Brauerknecht aus der Stadt 
geſtäupt. 29. 8. 1569. — Karſten Buchow zum Ratmann gewählt. 
14. 1. 1579. — Ratmann Bartholomeus Buchow, f Dienstag vor 
Reminiscere 1557. — Hinrich Buchow zum Ratmann gewählt. 
1556. f 18. 5. 1582, beſitzt 1579 eine Olmühle auf dem Franfens 
damm. — Dr. Hinrich Buchow zum Ratmann gewählt. 12. 1. 1586. 

Dr. Knuſt. 
Zu Nr. 128. Dehn. 

Vielleicht findet ſich näheres in Val. König Geneal. hiſtor. 

Beſchreibung nebſt deren Stamm- u. Ahnentafeln derer von 


Dehn ⸗Rothfelſſer, Leipzig 1727 fol. 12 S. (angezeigt im Kat. 
Nr. 74 von Richard Bertling, Dresden, S. 41. M. 10.—). 
P. v. Gebhardt. 


Zu Nr. 276. v. Morien. 

In den Tagebüchern des Grafen Ernſt Ahasverus Heinrich 
von Lehndorff aus der Mitte des 18. Ihdts., kommt der Name 
häufig vor. Ein Teil der Tagebücher (8. Heft der „Mitteilungen 
der Litterar. Geſellſch. Maſovia“ in Lötzen) iſt ſoeben von mir 
für die Zentralſtelle verzettelt. Näheres alſo daſelbſt zu erfahren. 
Ein Exemplar der übrigen Hefte der gen. „Witteilungen“ mit 
den Fortſetzungen der „Tagebücher“ befindet ſich auf der hieſigen 
Univerſitäts-⸗Bibliothek. 


Leipzig. P. v. Gebhardt. 


Zu Nr. 311. Eichbaum. 
Träger des Namens Eichbaum kommen vor in Plau i. Meckl. 
Die dortigen Kirchenbücher geben Auskunft. Angehörige einer 
Plauer Familie find 1. Droſt Eichbaum in TCrienitz i. Meckl. 
2. Intendantur-⸗Sekretär (79) Eichbaum⸗Altona. 
Colmar i. E., Schöpflinſtr. 9. Paſtor Karſten. 


Zu Nr. 316. v. Dungeln. v. Grüter. 

Zu 1. Soph. Amalie von Dungeln war Tochter von Joh. 
Chr. v. D. zu Daalhauſen u. Gudula Johanna von Hugenpot zu 
Statum, oo 1697. — Zu 2. Eltern: Dietrich Reinhard Chriſtian 
v. Quadt-Landskron u. Joſine Charl. v. der Mark zu Villigſt. — 
Zu 3. Soll Adolf von Grüter nach Fahne, Geſch. der weſtfäl. Ge⸗ 
ſchlechter am 19. 1. 1755 geb. u. bereits 16. 11. 1786 geft. fein und 
ſtarb ſeine Gattin Alb. Dor. Jakobine bereits 16. 11. 1786 zu 
Ickern, könnte alſo nicht 1769 geb. ſein. 


Deſſau. v. Sobbe, Hptm. 


Zu Nr. 333. Schnorr. 

Dr. Schnorr, war von 1792 — 1834 evangel. Pfarrer in 
Amelunxen. Amtsnachfolger ſeines Vaters Conrad Gottlieb 
Schnorr, der ſeit 1758 die Pfarrſtelle inne hatte. Näheres im 
Kirchenbuche von Amelunxen. 

Münſter i. W. Frau 9. Lohmann. 


Zu Nr. 316. v. Zehmen. 

Hermann Freiherr v. Zehmen, Reichenhall 22. Sept. 1855, 
+ Stauchitz 2. Juli 1900, Fideikommißherr auf Stauchitz, Kaiſerl. 
deutſch. Bez.⸗Sekr. a. D., Kgl. ſächſ. Oberlt. d. Ref. des 1 Ulanen- 
Reg.Nr. 17, 00 Auſſee 22. 8. 1889 mit Maria geſchiedene Freund, 
geb. Fröhlich v. Feldau, 13. 7. 1860, t Baden-Baden. 8. 3. 1902. 
S. Freiherrl. Tſchb. Gotha 1904, S. 886. 

St. Petersburg. C. v. Heße. 


Zu Nr. 356, 3. v. Bünau. 
Vgl. Uradl. Taſchenb., Gotha 1903, S. 240. 
St. Petersburg. C. v. Heße. 


Zu Nr. 356. v. Schollenſtern. 

Eltern des Johann Gotthelf Scholz von Schollenſtern, Herrn 
auf Tſchecheln; Heinrich Siegmund Scholz von Sch., Herr auf 
Tſchecheln u. Tſchaiksdorf, geb. Tſcheiheln 18. 8. 1718. vermählt 
zu Wüſtenhagen b. Kottbus 1740 mit Johanna Gottliebe von 
Gtutterhain aus dem Haufe Wüſtenhagen. Zu weiterer Aus» 
kunft erbotig. 


Gießen. 9. v. Knobelsdorff, Oberftleutnant 3. D. 


Zu Nr. 364. London. 

Vielleicht iſt nähere Auskunft zu erlangen durch The General 
Register Office, Somerset House, London. Es iſt dies die 
Zentralſtelle für das geſamte Kirchenbuchweſen Großbritaniens, 
das ſchon durch Beſtimmungen („acts“) Wilhelms IV. geregelt 
wurde. 

Leipzig. P. v. Gebhardt. 

Zu Nr. 365. Mebeſius. 

Dieſer Name iſt mir bei den Forſchungen über meine Familie 
begegnet. An der Kirche (St. Anna) zu Ganderkeſee i. Delmen⸗ 
horſtiſchen amtierten als Geiſtliche: 1. Mag. Petrus Erneſtus 
Mebeſius — Sohn des Helmitedter Profeſſors der ebräiſchen 
Sprache u. Theologie Johann M., deſſen Vater Hofprediger in 
Aurich geweſen — bis 1603, kommt von da nach Berne i. Oldbg. 
(St. Aegidius) u. wird 1607 nach St. Jacob in Hildesheim be⸗ 
rufen. 2. Mag. Fridericus Mebeſius — Bruder u. Amts⸗ 
nachfolger des vorgen. Petrus Erneſtus M. — fett 1603, ftirbt 
1625. Sohn: Friedrich Mebeſius, Ganderkeſee 16. 3. 1604, 
Schulbeſuch: Schule zu Varel i. Oldbg., Gymnaſium zu Stade, 
Bremen, ſtudiert 1 ½ Jahre in Rinteln, 31. 10. 1631 Paftor an 
der Kirche (Maria) zu Hude i. Oldbg. (Quelle: Dr. L. Schauen⸗ 
burg „Hundert Jahre Oldenb. Kirchengeſch. von Hamelmann bis 
auf Cadovius (1573— 1667)“, Bd. I., S. 105, 107, 112). Geſtorben 
iſt er in Hude vor 28. 6. 1672, denn in einem Delmenhorſter 
Gerichtsprot. von dieſem Tage wird feine „Wittib Paſtorin 
gedewig“ genannt. Im Großh. General-Kirchenarchiv zu Olden» 


burg iſt vielleicht in den Viſitationsakten das Wappen zu er⸗ 
mitteln. 
Hannover, Wedekindſtr. 29. Karl Wilh. Weber. 


Zu Nr. 370. v. Pritzbuer. 
Herr Intendanturrat v. Pritzbuer, Friedenau, Südweſt⸗ 
Korſo 1511, der ſich mit geneal. Forſchungen befaßt hat, wird 
vermutl. Auskunft geben können. 


Hannover. Karl Wilh. Weber. 


Zu Nr. 370. v. Klitzing. 

Luiſe Karoline Wilhelmine v. Klitzing,“ zu Batho 12. 1. 1753, 
verm. zu Gr. Beſſor 27. 7. 1772 mit Johann Ernſt v. Beeren, 
war die T. des Karl Erdmann auf Batho, 10. 4. 1708, f 6. 9. 1754 
u. der Johanna Friederike v. Sohr. Väterliche Großeltern: 
Ernſt Chriſtian auf Batho, 10. 6. 1672, t 2. 11. 1720 (S. des 
Hans Zacharias auf Geefe éc. u. der Chriſtine v. Maltitz) u. der 
Urſula Eleonore v. Buxdorff (T. des Balthaſar Dietrich auf 
Pflabemdorf). Dr. Gg. S. 


Zu Nr. 375. v. Noſenberg. 

Der Stammvater aller böhmiſchen Roſenberge war Veit v. 
Pitic (1169—1194), defen zwei Söhne, Veit der jüngere (1194 
bis 1236) u. Veit der ältere (1194 — 1236) zwei Linien begründeten. 
Zur I. (jüngeren) Linie gehörte auch Zavis v. Falfenftein, Dellen 
erſter Sohn aus zweiter Ehe mit der Königin Wittwe Kunigunde, 
namens Johann in den Kreuzherrnorden eintrat u. 1196 ſtarb, 
von ſeinem zweiten Sohne aus dritter Ehe mit Judith v. Ungarn 
iſt weder der Name noch ſonſt etwas bekannt. 

Pilſen, Pragerſtr. 10. Franz Blöchl. 


Zu Nr. 371. Rößler, Noeßler u. Rösler. 

In meiner „Geſchichte der Familie Ranft“ (ſ. Anzeigenteil) 
S. 155—157 u. 276 mache ich ausführliche Mitteilungen über 
den Mag. Karl Gottfried Rößler (1784 — 1837), Superinten⸗ 
denten in Merſeburg, deſſen Ehefrau Luiſe Albertine geb. 
Ranft (1784—1854) und deren Sohn, den bekannten Profeſſor 
Dr. phil. Konſtantin Rößler, * 1820, der 1896 als Geheimer 
Legationsrat verſchied. Vergl. A. D. B. Bd. 53, S. 514—522. Nads 
kommen dieſes Mannes leben noch. Ein Bruder namens Guido 
Rößler war Buchhändler in Leipzig. — Wit dieſer Familie iſt 
nicht verwandt der a. a. O. S. 348—349, 353 u. 355 von mir ers 
wähnte Buchhändler u. Buchdrucker Wilhelm Rößler, Bürger 
zu Camburg a. Saale, ſpäter in Naumburg (1805), der ſich 1803 
in Leipzig mit Johanna Louiſe geb. Sorge verheiratete, der 
1783 geborenen Tochter des Weinviſierers und Bürgers Karl 
Gottfried Gorge, (1756—1810). 

Großdeuben b. Leipzig. Albrecht Ranft. 


Zu Nr. 376. v. Schell, v. Morien. 

Eltern von 1. Georg Chriſtoph v. Vietinghoff gen. Scheel 
zu Reihen und Goldſchmieding, f 16. 6. 1639 u. Anna v. Dungeln . 
zu Daalhauſen. — Ludw. Friedr. v. Padberg u. Anna Eliſ. v. 
Calenberg zu Weſtheim. 2. M. W. v. Schell, Sohn der Vorigen. 
— Von S. v. Omphat vermutlich Conr. Jac. v. O. u. Anna 
Lucretia v. Heeſe zu Beddenog. — Nr. 5. Walther D. J. v. 
Morien u. Nr. 6. Ferdinand B. D. v. M. (co Charl. Wilh. 
Dor. v. d. Marwitz) ſind Brüder, Nr. 4 iſt Sohn von Nr. 5. 
(Fahne, Geſch. d. Herren v. Hövel, der köln. jül. u. der weſtf. 
Geſchlechter). 


Deſſau. v. Sobbe, Hauptmann. 


Zu Nr. 377, 1. v. Schierſtedt. 

Die Eltern des Gebhard v. Schierſtedt u. der Urſula v. 
Kotze finden ſich bei: Juſtus Chriſtoph Dithmar. Geſchichte des 
ritterlichen Johanniter⸗Ordens. Frankfurt a. O. 1728. Anderer 
Teil. Ahnentafel Nr. V. 

Weimar, Südſtr. 28. Wilhelm Frhr. v. Nauendorf. 


Unſere Zeitge noſſen. Wer tes? Biographien nebſt 
Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebens- 
lauf, Werke, Lieblingsbeſchäftigungen, Parteiangehörigkeit, 
Mitgliedſchaft bei Geſellſchaften, Adreſſe. Andere Mitteilungen 
von allgemeinem Intereſſe. Begründet, herausgegeben und redi⸗ 
giert von Herrmann A. L. Degener. VI. Ausgabe. Vollkom⸗ 


men neu bearbeitet und um rund 3800 neue Aufnahmen erweitert. 


Leipzig, Verlag von H. A. Ludwig Degener, 1912. 1862 
Seiten 8°. 

Die ſchnelle Aufnahme, welche auch die V. Ausgabe bei den 

Gebildeten aller Stände, bei den Miniſterien, Behörden, Gelehrten, 


Bibliotheken uſw. gefunden hat, iſt ein Beweis des entſchieden 


praktiſchen Nutzens dieſes Werkes. Trotz des bedeutend geftiegenen 

Umfanges iſt der Preis doch der ungewöhnlich mäßige wie früher 

geblieben. Der ſchwierige Druck iſt ſehr ſorgfältig ausgeführt. 
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Paul Zimmermann, Das Haus Braunſchweig⸗Grubenhagen; 
ein genealogiſch⸗biographiſcher Verſuch. Wolfenbüttel 1911 in 
Kommiſſion bei Jul. Zwißler. 70 S. Quart mit einer Stammtaf. 

Als Feſtgabe für die Teilnehmer der 12. Verſammlung 
deutſcher Hiſtoriker hat der Leiter des Wolfenbütteler Archivs 
eine Probe veröffentlicht von einer Arbeit, mit der er ſich ſeit 

Jahren beſchäftigt, und zu der er vermöge feiner amtlichen Stellung 

und ſeiner wiſſenſchaftlichen Tätigkeit ganz beſonders berufen 

erſcheint. Der Mangel einer zuverläſſigen umfaſſenden Welfen⸗ 
genealogie hat ſich ſchon öfter empfindlich bemerkbar gemacht, und 
die vorliegende Probe gibt die Gewähr, daß dieſem Mangel 
nunmehr in höchſt erfreulicher Weiſe abgeholfen wird. Wie der 
Titel des Buches ſagt, bietet Zimmermann etwas mehr als eine 
nackte Genealogie, indem er die wichtigſten Angaben über Wohn- 
orte, Regierungshandlungen u. a. Taten in knappem Regeften= 
ſtil hinzufügt. Auf irgendwelche Charakteriſtiken ift dagegen durch- 
weg verzichtet worden, ſodaß weder über körperliche noch über 
geiftige Eigenſchaften der behandelten Familie unmittelbare Aus- 
künfte in dieſem Werke zu finden ſind. Ich halte dies für einen 
Fehler, da dem Verf. die Quellen auch für dieſe Kenntniſſe näher 
ſind als irgend einem anderen Forſcher, und ihre Berückſichtigung 
bei dieſer Gelegenheit jedenfalls ſpätere Forſchungen erheblich 
erleichtern würde. Der Verfaſſer würde ſich noch größeren Dank 
erwerben, wenn er für den Ausbau feines Werkes weitere Grund» 
linien ziehen wollte etwa in der Richtung, wie der Berichterſtatter 
es vor Jahren in einer Arbeit über die älteren Erneſtiner vers 
ſucht hat (Vierteljahrsſchrift für Wappen-, Siegel. und Familien- 
kunde J. 1897, Heft 1; dieſe Arbeit wäre auch heranzuziehen zu 

Zimmermanns Nr. 63, S. 60). — Die Wahl der Grubenhagener 

Linie wird durch äußere Umſtände beſtimmt worden ſein, da ſie 

fich leicht herausheben läßt (F 1596). An fih wenig bedeutend, 

iſt ſie wichtig für eine Reihe fürſtlicher Ahnentafeln; z. B. iſt ihr 
jüngſtes Glied Eliſabeth die Stammutter des Hauſes Schleswig- 

Holſtein-⸗Sonderburg geworden. — Die äußere Einrichtung des 

Heftes ift recht zweckmäßig. Der Text ift als Stammliſte in zwei 

Spalten mit durchlaufender Zählung gegeben, bei jeder Perſon 

die Quellenbelege zu jedem Datum in kleinerem Druck hinzuge⸗ 

fügt. In dieſen Anmerkungen ſteckt die Hauptarbeit, welche erſt 
derjenige richtig ſchätzt, der zu eigenen Forſchungszwecken das 

Werk ſtudiert. Beachtenswert ift 3. B. die Feſtſtellung, daß der 

Zuname „von Griechenland“ bei Heinrich v. Br. — Gr. (F 1351) 

höchſtwahrſcheinlich auf einem Leſefehler beruht. Ein alphabetiſches 

Literaturverzeichnis, eine Vornamenliſte und eine angehängte 

äußerſt klare Stammtafel gewähren eine gute Überficht und laſſen 

nur noch eine Liſte der angeheirateten Häuſer für das Hauptwerk 
zu wünſchen übrig. 
Leipzig. Ernſt Devrient. 


Geſchichte des Oberlauſitziſchen Adels und ſeiner Güter 
1635-1815 von Dr. Walter von Voetticher Bd. l. 1912. 961 S. 8°. 
Das klaſſiſche Werk Knothes über den oberlauſitziſchen Adel, 

das zum erſten Mal den wohlgelungenen Verſuch machte, nicht 
nur die Genealogie zahlreicher Familien, ihren Urſprung, ihre 
Ausbreitung und Verzweigung zu erörtern, ſondern auch die 
Reihen der Beſitzer von faſt jeder Ortſchaft aufzuſtellen, reicht über 
die Anfänge des 17. Jahrhunderts nicht hinaus; Knothe ſchloß ſein 
Werk mit dem Zeitpunkte ab, an dem die Oberlauſitz unter fur- 
ſächſiſche Verwaltung gelangte. Vor 20 Jahren faßte W. v. Boet- 
ticher den Entſchluß, eine Fortſetzung von Knothes Werk zu 
ſchreiben, alſo für die Zeit, in der die Oberlauſitz unter kurſächſiſcher 
Herrſchaft ſtand, diejenigen Adelsgeſchlechter zu bearbeiten, die 
in der Oberlauſitz, ſei es vorübergehend, ſei es viele Generationen 
hindurch in der Oberlauſitz anſäſſig geweſen waren, die Gonder» 
ſtellung, die der Adel im Lande einnahm, ſeine obrigkeitlichen 
und reprafentativen Befugniſſe, aber auch ſeine Sonderpflichten 
zu ſchildern, auf den Erwerb und Verluft des Grundbeſitzes eins 
zugehen und die Reihen der Beſitzer der einzelnen Landgüter 
aufzuſtellen. Die von W. v. Boetticher dargebotenen Genealogien 


der älteren Oberlauſitzer angeſeſſenen Adelsfamilien beginnen 


im allgemeinen mit d. J. 1635 und reichen etwa bis zur Teilung 
der Oberlauſitz in einen ſächſiſchen und preußiſchen Anteil. 


Nach einer verfaſſungs⸗ und kulturgeſchichtlichen Einleitung 
behandelt der vorliegende erſte Band in alphabetiſcher Reihen⸗ 
folge die Geſchlechter v. Alnpeck (führten im ſchwarzen Schild 
Kopf und Hals eines rechtsſehenden goldenen Adlers) bis mit von 
Kyaw (führen im goldenen Schilde einen mit den Saxen nach 
rechts gekehrten ſchwarzen Flügel). Die einſchlagende Literatur und 
die Akten des Bautzener Lehnhofes und Dresdner Hauptſtaatsarchi⸗ 
ves find fleißig benutzt. Sehr bedauerlicher Weiſe ſtanden der Aus⸗ 
nutzung der Kirchenbücher „vorläufig noch ſo bedeutende, durch 
die räumlichen Entfernungen, die mitunter ſchwere Zugänglich⸗ 
keit, ſowie die oft auch nicht unbeträchtlichen Koſten bedingte 
Hinderniſſe entgegen“, daß Berfaffer in abſehbarer Zeit an die Be⸗ 
wältigung dieſes Stoffes nicht zu denken vermochte. Aus dieſer 
Quellengattung werden ſich zahlreiche Ergänzungen zu dem Werke 
W. v. Boettichers ergeben. Beſonders ausführlich iſt das Geſchlecht 
der v. Gersdorf behandelt (Schild geteilt und halb geſpalten von 
Rot, Silber, Schwarz). Von wiederholten Standeserhebungen, 
die Angehörige des Geſchlechts erfuhren, feien das Freiherrn⸗ 
diplom vom 17. Okt. 1672 und die Grafendiplome vom 20. Mai 
1723 und vom 28. Auguſt 1745 erwähnt. 

Dem verdienſtvollen Werke, welches im Selbſtverlag der 
Oberlauſitzer Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Görlitz und in 
Kommiſſion der Verlagsanſtalt Görlitzer Nachrichten und Anzeiger 
erſchienen iſt, muß ein recht glücklicher Fortgang lebhaft gewünſcht 
werden. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


Hermann Eſſer, Hohenlimburg und Elſey. Ein Beitrag zur 
weſtfäliſchen Orts- und Territorialgeſchichte. Dortmund 1907. 
591 Seiten 8. Derſelbe, Die Geſchichte der Elſeyer Volksſchule. 
Feſtſchrift zur 300 jährigen Jubelfeier unſerer Schule. Hohen- 
limburg 1911. 40 Seiten 8°. 

Die mit großer Luſt und Liebe und emſigem Fleiß anmutig 
geſchriebenen Arbeiten Eſſers verdienen die wärmſte Empfehlung. 
Wir erſehen aus ihnen aufs neue die vielfachen Wechſelbeziehungen 
zwiſchen Orts» und Familiengeſchichte. Den Familienforſcher wird 
insbeſondere das Kapitel über die Grafen und Herren von Lim⸗ 
burg (I. das Haus Iſenberg, II. das Haus Neuenahr) intereſſieren. 
Aber auch von den Vertretern der Kirche und der Schule und 
von manchem anderen Manne leſen wir hier intereſſante Nad» 
richten. Die äußere Ausſtattung insbeſondere des großen Werkes 
über Hohenlimburg iſt vorzüglich; überraſchend ſchön ſind die 
zahlreichen bildlichen Einlagen, von denen wir beiſpielshalber 
die Abbildungen von Siegeln der Adelsgeſchlechter der Graf⸗ 
ſchaft Limburg und von dem maleriſch gelegenen Hobenlimburger 
Schloſſe erwähnen. 

Leipzig⸗Conne witz. Eduard Heydenreich. 


Charlotte von Stein von Wilhelm Vode. Mit zahlreichen 

Abbildungen. Ernſt Siegfried Mittler und Sohn. Neube⸗ 
arbeitete und vermehrte Auflage. Neuntes bis zehntes Tauſend. 
Berlin 1912 XXVI, 638 S., Gtammtafeln und Perfonen- 
verzeichnis. 
Entſchieden iſt Bodes Biographie der Frau von Stein, die 
Goethes Herz weit über ein Jahrzehnt zu feſſeln verſtand, eine 
der intereſſanteſten Erſcheinungen der neueſten Literatur, wie ja 
ſchon der reiche Abgang dieſes dickleibigen Buches auf dem 
Büchermarkt beweiſt. 
In allen ihren Gefühlsregungen fein und ſcharf von kundiger 
Hand gezeichnet, tritt uns die Geſtalt dieſer eigenartigen Frau 
lebensvoll entgegen. So entſteht eine wirkungsvolle Biographie, 
die der Verfaſſer bei ſeiner genauen Kenntnis der Zeiwerhältniſſe 
mit etwa einem Dutzend kleinerer Biographien aus der glanz⸗ 
vollen Zeit Weimars von 1775—1827 verflochten hat. Zahlreiche 
Abbildungen zieren das Werk und vier Stammtafeln (I. die Fami- 
lie v. Schardt, II. Joſias und Charlotte v. Stein, III. Karl v. Steins 
Nachkommen, IV. Friedrich v. Steins Nachkommen) beweiſen 
auch das Verſtändnis und Intereſſe Bodes für genealogiſche 
Forſchungen. 
Leipzig⸗Gohlis. Schmertoſch v. Riefenthal. 

Friedrich Karl Lang, Leben und Lebenswerk eines Epigonen 
der Aufklärungszeit. Von Dr. Guſtav Lang. Stuttgart 1911. 
Herausgegeb. von der württemberg. Kommiſſion für Landes⸗ 
geſchichte. 5. Bd. 

Dieſe familiengeſchichtliche Arbeit beruht ebenſo auf Bei» 
trägen nord» und ſüddeutſcher Nachkommen Friedrich Karl Langs, 


wie auf fleißiger Sammelarbeit, Archiv- und Literaturſtudien 
des Verfaſſers, der ſeinem 1766 geborenen Urgroßvater in der 
ſchwäbiſchen Literatur- und Kunſtgeſchichte wie in der Geſchichte 
des höheren Schulweſens in Sachſen den gebührenden Platz 
anweiſen will. Dem Leben Langs geht eine reizvolle Schilderung 
der Zuſtände feiner Vaterſtadt, der freien Reichsſtadt Heilbronn, 
voraus. Langs größte Gründung, das ſchwäbiſche Induſtriekontor, 
ein Kunſtverlag, der tüchtige ſchwäbiſche und auswärtige Künſtler 
beſchäftigte, brach infolge mangelhafter Geſchäftsführung 1798 zu⸗ 
ſammen; Lang flüchtete und ſah Vaterſtadt, Gattin und Kinder 
nie wieder. In Hamburg, Berlin und Leipzig ſuchte er als 
Schriftſteller, dann als Angeſtellter großer Verlagsfirmen, von 
1802 an bei Karl Tauchnitz in Leipzig, ſeinen Lebenserwerb. 
1807 erwarb er den Doktortitel der Univerfitat Erlangen. 1808 
ſiedelte er nach Dresden über. Nachdem der Unterricht ſeiner 
Töchter zweiter Ehe ſeine pädagogiſchen Neigungen verſtärkt 
hatte, gründete er 1810 in Tharand eine Erziehungsanſtalt, die 
Knaben von 7—15 Jahren für die Oberklaſſen des Gymnaſiums 
vorbereitete, aber auch in den Realien ausbildete. Nachdem die 
Schule mit 25 Jünglingen durch das Geſchick und die Aufopferung 
Langs wunderbar leicht über die Kriegsjahre hinweggekommen 
war, verlegte er fie mit 45 Schülern in feiner allzugroßen Unters 
nehmungsluſt nach dem Rittergute Wackerbartsruhe bei Kötzſchen⸗ 
broda, wo trotz des weiteren Anwachſens der Schülerzahl und 
reichlicher Staatsunterſtützung ſich bald finanzielle Schwierigkeiten 
einſtellten. Ein raſcher Tod raffte Vater Lang am 17. Mai 1822 
hinweg, und da nach ſeinem Hinſcheiden der Anſtalt bei aller 
Tüchtigkeit ſeiner zwei Schwiegerſöhne Anſehen und Zuzug fehlten, 
ſo wurde ſie Oſtern 1823 aufgelöſt. Langs Schwiegerſohn Dr. 
Karl Vogel wurde 1832 Direktor der Bürger⸗ und Realſchule in 
Leipzig und erlangte als Vertreter des Realſchulweſens einen uber 
Deutſchland hinausgehenden Ruf. Auf ſeine Kinder ging des 
Großvaters literariſche und naturwiſſenſchaftliche Begabung über: 
es find die Schriftſtellerin Eliſe Polko, der Afrikaforſcher Eduard 
und der Aſtronom Hermann Vogel. In den leider unvollſtändig 
erhaltenen Schülerliſten von Tharaͤnd und Wackerbartsruhe 
erſcheinen ſehr viele Söhne des ſächſiſchen Adels, von bekannten 
bürgerlichen Namen Cotta, Brockhaus, Eiſenſtuck und Wöhrmann, 
außerdem einige Ausländer. 

Der Lebensbeſchreibung ſind eingehende Abhandlungen über 
Langs Schrifſtellerei, künſtleriſche Tätigkeit und Pädagogik an=- 
geſchloſſen. 


Wurzen. Prof. Dr. E. Mäſchel. 


Erich Seuberlich. Fünfzig Jahre Goldſchmiedemeiſter. — Riga, 
Buchdruckerei des Rigaer Tageblattes, 1912. 
Das Büchlein ift eine Feſtſchrift zur Feier des 50-jabrigen 


— Z.oeitſchriftenſchau. 


Deutſcher Herold, 23. Jahrg. 1912, Oktober. Entſtehung 
u. Entwicklung des Naumburger Wappens. Das Prädikat 
„von“ oder „von“ vor adeligen und bürgerlichen Familiennamen 
in Deutſchland u. d. Niederlanden. Verzeichnis der in der 
Familie v. Obernitz vorkommenden Heiraten. Die Innungsrolle 
der Granfee’er Schuhmachergewerks 17411849. 

Vierteljahrsſchrift für Wappen⸗, Siegel⸗ u. Familiens 
kunde, XL. Jahrg. H. 3. 1912. Die Wohltätertafel in der 
Dominikanerkirche zu Wimpfen a. B. (Viktor Würth). Ver⸗ 
zeichnis der in den Stadtbüchern v. Bückeburg (1618—1800) ges 
nannten Perſonen (Phil. Inſinger). 

Monatsblatt der K. K. Herald. Gft. „Adler“ Wien, 
Oktober 1912. Ein unveröffentlichter Entwurf eines Taxregu⸗ 
lativs für Wappenbeſſerungen aus der Mitte des 18. Jahrh. 
15 reſolvierte Wappenverleihungen aus der Sammlung War- 
necke in Berlin. Die Grabdenkmäler in der Kirche von Alt- 
münjter in Oderöſterreich. 

Noland, Oktober 1912. Familienſtammbücher. Zum. 
ruſſiſchen Wappen⸗ und Adels Brauchtum. Herald. Kurioſi⸗ 
täten⸗Kabinett. 

Heraldiſche Mitteilungen 1912, Nr. 6. Dr. juris Ger, 


Meiſterjubiläums des Rigaifchen Goldſchmiedes Friedrich Wil- 
helm Windiſchz es trägt mithin einen privaten Charakter, und des⸗ 
halb liegt die Annahme nahe, daß es auch nur für Freunde des Ju- 
bilars von Intereſſe ſein kann. Dem iſt aber nicht ſo. „Um ein 
Menſchenleben recht verſtehen und würdigen zu können, genügt 
es nicht die äußeren Umſtände feines Lebens zu ſchildern; erſt 
ein Vergleich mit der Vergangenheit — dem was es vorfand, 
als es ſein Schaffen begann und was es erreichte — ermöglichen 
dieſes“ — ſagt Seuberlich in der Vorrede. Der hiſtoriche Hinter- 
grund iſt es, welches dem Büchlein ein allgemeines Intereſſe ſichert. 

In ſehr geſchickter Form weiß der Verfaſſer in die Feſtſchrift 
eine knappe und doch lebendige Darſtellung der „Geſchichte 
des Amtes der Goldſchmiede der großen Gilde Rigas“ 
einzuflechten, — beginnend mit der Beſtätigung des Schragens 
im Jahre 1360 bis auf unſere Tage. Reichliches genealogiſches 
Material finden wir da, fo auch die lückenloſe Reihe der Alter- 
männer, die 1516 einſetzt und deren 50. Vertreter der „Ehren⸗ 
ältermann“ Windiſch iſt, deſſen erfolgreichem Wirken für das 
Amt die Schrift gewidmet wird. 

Seuberlich hat ſich mit dieſem Büchlein ein neues Verdienſt 
um die Geſchichte baltiſcher Familien erworben, an deren Er⸗ 
forſchung er ſchon ſeit Jahren arbeitet. 

Riga. Wolfgang Wachtsmuth. 


(D. O. Schwaizer), Bernh. Jof. Grund, Breslau, 1738—1909— 
1759. Ein Gedenkblatt. Berlin (1909). 60 S. Quart. 

Schon bei der Mollſchen Jubiläumsſchrift habe ich Hinge- 
wieſen auf die Zuſammenhänge zwiſchen Wirtſchaftsgeſchichte und 
Genealogie; auch dieſes vom Breslauer Stadtbibliothekar Dr. 
Otfried Schwaizer verfaßte Jubiläums buch ber Grundſchen Drogen- 
handlung in Breslau regt zu fruchtbaren Betrachtungen derartiger 
Zuſammenhänge an. Die beſonderen Schwierigkeiten des Drogen- 
handels — Preisſturze ſind ein Spezifikum dieſes Handels — 
können auf die Schickſale einer Familie nicht ohne Einfluß ſein, 
die über 150 Jahre ihre ganze Kraft der Entwicklung dieſes 
Zweiges deutſchen Wirtſchaftslebens gewidmet hat. Das Buch 
iſt packend geſchrieben und zeichnet ſich durch eine hervor⸗ 
ragende Ausſtattung aus. Insbeſondere verdienen die ausge⸗ 
zeichneten Portraitreproduktionen beſondere Erwähnung. 

Leipzig Dr. Hohlfeld. 
Gerhard, Oswald, Beiträge zur Geſchichte der Familie 
Gerhard. (Düſſeldorf 1911). 32 Seiten. 

Das äußerlich ſehr geſchmackvoll ausgeſtattete Heft bringt 
eine Reihe Stamm- und Ahnentafeln der Familie Gerhard, die 
mit großem Fleiß und ſorgſamer Arbeit vom Verfaſſer, Lehrer 
O. Gerhard in Düſſeldorf, zuſammengetragen worden ſind und 
hier in überſichtlicher Form veröffentlicht werden. 

Leipzig. Dr. Hohlfeld. 


A 


mann Grote, der Altmeiſter unſerer Heraldik u. d. Nunismatik 
(Wilh. Rothert). Kaminſchirm mit heraldiſchem Schmuck. 

De Wapenheraut on der Leiding van D. O. van Epen 
1911, 15. Jhrg. 5—6. De regeering van Vlaardingen (J. H. van 
Linden van den Heuvel & ]. Hoogendyk, mit zahlreichen Liften . 
u. Perſonalangaben). 

De Nederlandsche Leeuw XXX, 10: 3. Okt. 1912. Anna 
Louise Oeertruida Toussaint, echt genoote van Johannes Bosboom, 
dor W. Wijnaendts van Resandt. — Les citoyens nobles de 
Perpignan et de Barcelone et leur noblesse transmissible par le 


Jonkheer H. A. Just de la Paisières. — Helmholt en run 


door Jhr. C. P. L. van Kinschot. — Engelhaard, door C. 
Polvliet. — Over namen, naams, veranderin „ naamsb gre 
enz. in Nederlandisch-Indie, door Mr. P. C. B oys van Toe 
Prins. — Aanvullingen en verbeteringen op Ber Geen 
aanteekeningen Van Woelderen,. door C. A. van Woelderen. 
Dehertog van Gelre verzoekt onderhoorige edelen eene oorkon- 
de te komen bezegelen, door Aug. Sassen. — De Cleefsche 
Ridderschap in 1665. 

Heraldica no 1 juin-juillet 1912. L. Bouly de Lesdain: 
Inventaire des sceaux de la collection des piéces originales du 
cabinet des titres A la bibliothéque nationale (J. Roman). — 


AE AR AE AAR AE AE AE AE AE AE AE AER AE AE AE 182 


Baron du Roure de Paulin, Actes de Catholicité actes d' Etat- 
civil. — J. de Sorbiers de la Tourrasse, La question des titres 
nobiliaires. — Liste générale des princes, ducs, marquis, comtes 
et barons romains créés en France de 1820 a 1911. — Notice 
sur la famille de Bornier. 

L’ indicateur généalogique, héraldique et biogra- 
phique 1912, 4.. Notes sur Jean Stockmans Réponses: famille 
Roucqueau, van der Noot, le chanoine Labis. Obin. Van Volxem. 

Archives héraldiques suisses 1912, 3. Gli stemmi e i 
sigilli di Sonvico. — Les armoiries du Père Victor Sottaz, 
général de l'ordre des franciscains. — Notice sur la famille „d' 
Ollon“ (R. de Henseler). — Die Wappen in der Sakriſtei der 
Stadtkirche in Winterthur. — Hiſtoriſche Ausſtellung Baſel 1912 
(W. N. Staehelin). — Armoiries communales suisses. — Das 
Geſchlecht Knüsli im 14. u. 15. Jahrh. 

Rivista del Collegio araldico, no. 8, août 1912. Ch. 
O. Valmale: A propos des jumeaux dans les familles souveraines. 
— A. Pesce, Una ceremonia cavalleresca a Genova nel 1451. — 
C. A. Bertini: familles romaines: Sforza A Suburra. — G. Corti: 
la nobiltà di Milano. — Monuments des chevaliers de St. Jean 
A Rhodes. — Cte J. Bosselli, la décoration de l’ordre teutonique. 
— no. 9, septembre 1912. C. A. Bertini: familles romaines 
(de Sylva à Tanari.) — L. de Fonseca y Vargas: Apellidos 
historicos de la America Jatina. — G. Corti: La nobilta di Milano. 
— Sac. C. Santa Maria: Stemmi ed. emblemi della Cisalpina. 
— F, Pasini Frassoni: Libro d’oro del Ducato di Ferrara: Marti- 
nelli à Mazzolani. — Araldica del Regno Italico: Rasponi a 
Zannini. 

Archiv für Naffen- und Gefell{daftssVtiologie. 1912, 
3. Heft. Selektion und Pathologie (Hink). Aber pſpychiatriſche 
Erblichkeitsforſchung (Roemer). Zur Frage nach der generativen 
Tüchtigkeit der deutſchen Frauen u. der raſſenhygieniſchen Bes 
deutung der ärztlichen Geburtshilfe (Bluhm). Die Ernährung 
der ländlichen Bevölkerung in 30 rheiniſchen kleinbäueriſchen 
Familien i. J. 1910 u. die Urſachen der Fettüberernährung in 
Stadt und Land (Claaßen). Unter den zahlreichen Rezenſionen 
dieſes Heftes hat die ſehr ausführliche Beſprechung des Buches 
von W. Schallmayer „Vererbung und Ausleſe in ihrer ſoziolo⸗ 
giſchen und politiſchen Bedeutung“ (Jena 1910, 2. Aufl.) den 
Charakter einer Abhandlung. 


Neues Archiv f. Sächſ. Geſch. 33 Gd. 1912. Janus 
Cornarius (Otto Clemen). Johann Friedrich Böttger (E. Zimmer, 
mann). König Friedrich Auguſt II. als Dichter (Johann Georg 
Herzog zu Sachſen). Zu Alexius Kroſners Lebensgeſchichte 
(Paul Vetter). Die Herkunft des Rektors der SE Nikolai⸗ 
ihule M. Thomas Lebzelter (Richard Schmertoſch von Rieſenthal). 

Thüringiſch⸗Sächſiſche Zeitſchrift für Geſchichte und 
Kunſt. 2. Bd. 2. Heft 1912. Otto Rademacher, Aber die 
Merſeburger Kalendarien (hier S. 188 ff. zahlreiche biographiſche 
Notizen über die in die Kalendarien eingetragenen Perſonen). 
— Wolfg. Stammler, Gellert-Briefe in der bibliotheca 
Ponickaviana zu Halle. 

Niederſachſen. 1. Okt. 1912. 9. Treſeburg, Ein altes 
niederſächſiſches Stadtgeſchlecht [Schönermark] vom Nordrande 
des Harzes. 

Heſſenland. 
Familie Duyſing. 

Heſſiſche Chronik. 1912 Oktober. Knotſch, Die Nellen» 
burg bei Neuſtadt. Diehl, Joh. Wilh. Lichthammer mit unver- 
öffentlichten Silhouetten. Ammann 7, Aus meinem Tagebuch 
III. Henkelmann, Der Kurpfälziſche Adminiſtrator Joh. Caſimir 
u. feine Erziehungen zu Bensheim. Roeschen, Der oberheſſiſche 
Genremaler C. Engel. Falck, Der Mainzer Komponiſt u. 
Dichter Paul Schumacher. 


Mitteilungen des Weſtpreuß. Geſchichtsvereins. 11. 
Ihrg. 1912. Graf Auguſt von Lehndorff in Weſtpreußen. Aus 
der Geſchichte der Geſchlechter Hohenzollern-Hechingen u. v. 
Weiher. Der Danziger Bildhauer Andreas Schlüter. Kaspar 
Stieler in Danzig. Die Gemälde und Stichſammlung der 
Familie Muhl in Danzig. 

Zeitſchrift des Vereins für Kirchengeſchichte in der 
Provinz Sachſen. Jahrg. 8, 1911 u. 9, 1912. Die Abtiſſin 
Sophia von Quedlinburg 1203—1227 (Braun). Die Funde in 
den Turmknäufen der Stadtkirche zu Wittenberg (Wüller). 
Die Pfarrbeſetzung im Fürſtentum Halberſtadt (Arndt). 

Zeitſchrift für Brüdergeſchichte, VI. Jahrg. 1912. Heft 2. 
Erzählung der mähriſchen Exulanten in Herrnhut von ihrer 
Herkunft (J. Th. Müller). Die älteſten Berichte Zinzendorfs über 
ſein Leben, ſeine Unternehmungen und Herrnhuts Entſtehen (derſ.) 


26. Jahrg. 1912. 19. 20., Die altheſſiſche 


Verſchiedenes. 


Genealogiſche Studienfahrt. Die Seite 90 des laufenden 
Jahrganges dieſer Zeiſchrift genannte Forſchungsreiſe in die Neus 
mark und die angrenzenden Teilen Pommerns und Weſtpreußens 
konnte zufolge dienſtlicher Inanſpruchnahme des betreffenden 
Herrn Forſchungsreiſenden nicht ſtattfinden und mußte verſchoben 
werden. Der Herr Forſchungsreiſende hat die eingegangenen 
Wünſche aufbewahrt, um fie ſpäter erfüllen zu können. 

Graßhoff (Graßhof)ſcher Familienverband. Wieder 
hat ſich eine deutſche Familie zuſammengetan zur Erforſchung 
ihrer Geſchichte, zur Pflege des Familienſinns und des Gefühls 
der Zuſammengehörigkeit: die Familie Graßhoff, auch Graßhof 
ſich ſchreibend. Ein altes Quedlinburger Geſchlecht, das im 15., 
16. und 17. Jahrhundert der Stadt eine Reihe von Bürger- 
meiſtern und Kämmerern geſtellt hat, das auch ſonſt, meiſt in 
Mitteldeutſchland, verbreitet geweſen iſt und noch heute in Qued⸗ 
linburg blüht. Die weithin über das Reid) verſtreuten Ange- 
hörigen haben am 14. Oktober zahlreiche Vertreter nach Berlin 
entſandt; einmütig beſchloß die von dem Regierungs- und Forſt⸗ 
rat Wilhelm Graßhoff in Marienwerder geleitete Verſammlung 
nach einem Vortrage des Kapitäns zur See Kurt Graßhoff in 
Berlin⸗Lichterfelde, einen Familienverband zu gründen und regel⸗ 
mäßige Tagungen abzuhalten. Noch nicht angeſchloſſene Zweige 
und Namensträger, die das Wappen führen — wachſenden Stein» 
bock auf geſchachtem Schildesfuß —, wollen ſich zur Prüfung 
ihrer Zugehörigkeit an einen dieſer Herren wenden. 

Körlin an der Perſante. Amtsrichter Schmidt. 

Familienjubiläum. Am 25. und 26. November feiert die 
uradelige Familie der Grafen und Herren v. Schack im Hotel 
Eſplanade ihr urkundlich nachweisbares 750jähriges Beſtehen. 
Zuerſt 1162, dann 1169 erſcheint der Edelherr Schack von Bardo⸗ 
wiek und Artlenburg in Urkunden Heinrichs des Löwen; in 


beiden Orten und deren Umgebung beſaßen die Schacks von 
Alters her ausgedehnten freieigenen Grundbeſitz. 1282 ſchenkten 
fie die von ihren Vorfahren ererbte Johanniskirche in Bardos 
wiek mit dem Patronatsrecht und allen Ländereien an das dortige 
Domkapitel, 1304 wurden ſie von dem Biſchof von Verden in den 
Bann getan, weil fie fih weigerten, von ihrem Ritterſitze in Bar- 
dowiek den Zehnten zu zahlen. 1319 verkaufte Johann Schack 
dem Herzog Erich von Lauenburg ſeine freieigenen Beſitzungen 
in dem damals Erteneborg genannten Artlenburg mit der Ge⸗ 
richtsbarkeit und allen ihm zuſtehenden Zehnten; doch blieb ein 
Zweig der Familie in Artlenburg und noch 1431 wird Vicke 
Schack to Erteneborg urkundlich genannt. Trotz zahlreicher Ver⸗ 
äußerungen von Grundbeſitz blieb die Familie bis zum 30jährigen 
Krieg in der dortigen Gegend reich begütert. Im Laufe der 
Jahrhunderte erwarb fie neuen Grundbeſitz in Schleswig⸗Holſtein 
und Dänemark, in Pommern, Preußen, Schleſien und namentlich 
in Mecklenburg, wo ſie ſchon 1269 mit Eckehard Schack de Bocene⸗ 
borch urkundlich auftritt. In Dänemark wurde der Feldherr 
Hans Schack 1671 in den Grafenſtand erhoben; er ſtiftete die 
Lehnsgrafſchaft Schackenburg, die ſich jetzt noch im Beſitz ſeiner 
Nachkommen befindet. 1876 erhielt der Dichter und Kunſtfreund 
Adolf Friedrich Schack, Begründer der Schackgalerie in München, 
den Grafentitel für ſich und den jedesmaligen Beſitzer des Fidei⸗ 
kommisgutes Zülew. Die dritte Grafenlinie blüht nur noch in 
weiblicher Abſtammung in den däniſchen Grafen Brodenhuus- 
Schack. Die Grafen Schack von Wittenau ſind mit der Familie 
nicht ſtammverwandt. (Kreuzzeitung, 7. Oktober 1912.) 
Familientag. Sonntag, 29. Sept. 1912 hielt der Familien- 


verein derer von Wilucki ſeinen 23. ordentlichen Familientag ab, 


zu dem die in Preußen und Sachſen wohnenden Vettern ſich 
zahlreich eingefunden hatten. Nach Erledigung des geſchäftlichen 


Teiles verſammelten fic) die Familienmitglieder im Hotel Kaiſer 
Wilhelm zum gemeinſchaftlichen Familiendiner. 

Jüdiſche Geſchlechterforſchung. Neuerdings beginnt man 
auch auf jüdiſcher Seite der Frage nach Blut und Herkunft 
öffentlich das Recht der Erörterung zuzugeſtehen. Bei dieſen 
Unterſuchungen rächt ſich manche alte Geld⸗ und Miſchheirat, 
die längſt als vergeſſen galt. Der Zioniſt Dr. Theilhaber macht 
im Archiv für Raffen- und Geſellſchaftsbiologie intereſſante Mit- 
teilungen über die Genealogie der jüdiſchen Familie Samſon 
in Deutſchland (aus Wolfenbüttel und Seeſen). Für dieſe 
Familie iſt ein Stammbaum aufgeſtellt worden, einer Stiftung 
wegen, aus der bedürftige Familienmitglieder, beſonders im Falle 
der Eheſchließung, unterſtützt werden. Die Stifter haben in 
Wolfenbüttel und Seeſen auch ein Schulwerk gegründet, worin 
„die Nachkommen der Samſon Erziehung und Fortkommen 
finden können.“ Ausdrücklich enthält die Stiftung eine Be⸗ 
ſtimmung, daß die Nachkommen der Familie ohne Rückſicht 
auf ihre Religion zu unterſtützen ſeien. Für die Schule in 
Wolfenbüttel wurde aber der jüdiſche Charakter feſtgelegt; 
auch die Synagoge dort wird aus den Mitteln der Stiftung 
unterhalten! Theilhaber gibt an, daß die Zahl der Familien» 
mitglieder über 1200 beträgt. Im 19. Jahrhundert ſtellte 
er unter 300 Ehen der Familienmitglieder 54 ſichere Miſchehen 
feſt, und dabei verſchmolzen ſich u. a. folgende Geſchlechter mit 
jüdiſch⸗reinraſſigen Samſon⸗Nachkommen: Frhr. von Thielemann, 
Frhr. von Weißenrode, von Boſchan, von Holten, von Tepper- 
Ferguſſon, von Musculus auf Bandel, Comte de la Salle, de 
St. Pierre; ferner waren vermählt mit dem gemiſchten Nad- 
wuchs: von Stoſch, von Kummer, von Batocki, von Duhn, von 
Reiche, von Götzen, von Carner, von Lersner, de Liagre, von 
Oetinger, de Lina. Unter den bürgerlichen Mifcheben verzeichnet 
Theilhaber viele Heiraten mit Offizieren, Gutsbeſitzern, Wha» 
demikern, Schrifſtellern und Malern. Selbſt ein evangeliſcher 
Geiſtlicher iſt infolgedeſſen erbberechtigt, während die unteren 
Schichten der Bevölkerung faſt ganz fehlen, mit Ausnahme eines 
Lokomotivführers und einiger Handwerker. Der kleinere Teil 
der Familie dürfte noch jüdiſch ſein — der Religion nach. In 
der Hauptſache ſind wohl natürlich auch hier — wie bei den 
Rothſchilds — die Töchter an die geldbedürftigen Leute aus der 
„guten Geſellſchaft“ des Wirtsvolkes abgegeben worden, während 
die Söhne das Geſchlecht rein fortzuführen ſuchten. Doch wird 
das hier nicht beſonders feſtgeſtellt. Zu den bedeutendſten jü- 
diſchen Familien wurden Verwandtſchaftsbande geſchlungen. 
Doch iſt jetzt die direkte männliche Nachkommenſchaft der Sam⸗ 
ſons (in der 8. Generation) faſt völlig erſchöpft. Die Familie 
als ſolche erſcheint zugrunde gerichtet. Aber in wieviele deutſche 
Familien hat ſie ihr Blut gegeben, und wie mag es da gewirkt 
haben! Wieviele neue Wiſchehen mag da die Blutsvermiſchung 
nach ſich gezogen haben, und wieviel mag noch an deutſcher Art 
in den Sproſſen jener Familien leben? Einer heiratete ſogar 
eine Kreolin. Alle Schutzwälle des Inſtinkts ſind eben da zer⸗ 
brochen. Und nun bedenke man, wieviele ſolcher Miſchlinge und 
Wiſchlingsſproſſen wohl die Schulftiftung für fi nützten und 
ſo geiſtig mehr oder weniger zu Volljuden geworden ſein mögen! 
Wahrlich ſie lehrt etwas, die Genealogie der Familie Samſon! 
Wir können da mit dem Zioniſten Dr. Theilhaber völlig einver⸗ 
ſtanden ſein. (Deutſche Tageszeitung, 22. Sept. 1912.) 

Stiftung. Der Churfürſtlich Sächſiſche Kammerherr von 
Goldſtein auf Paſſendorf hat für Abkömmlinge der Familien 
Marſchall von Bieberſtein, von Leipziger und von Koſeritz wäh⸗ 
rend dreijähriger Dauer ihrer Studienzeit auf den Univerfitäten 
Halle a. S. oder Leipzig unterm 20. September 1762 ein Familien- 
ſtipendium geſtiftet, welches jährlich 105 Mark beträgt und für 
die Jahre Oſtern 1912/14 vom Domkapitel zu Merſeburg zu ver⸗ 
leihen iſt. Bewerbungen ſind mit den Univerſitätszeugniſſen über 
Fleiß und Führung dahin einzureichen. 

(Leipziger Tageblatt, 106. Jahrgang, Nr. 138.) 

Muffelſcher Nachlaß. Der Seite 88 des vorliegenden 
Bandes dieſer Zeitſchrift erwähnte Nachlaß Adolf von Muffels 
befindet ſich meines Wiſſens im Kreisarchiv Nürnberg. Dr. E. 
Wiedemann. — Wie mir das Kreisarchiv Nürnberg mitteilt, 
befindet fih daſelbſt „das Archiv der Familie Muffel v. Eſchenau 
1401—1783“. Die Seite 88 von uns gebrachte Notiz war der Augs- 
burger Zeitung entnommen. Das Germaniſche Muſeum verwahrt 


(Anzeiger des germ. Nationalmuſeums S. 35, 1912, Il) das Vidi⸗ 
mus eines Wappenbriefes aus dem Nachlaß Muffels. Ein Oris 
ginalbrief Muffels im Archiv unſerer Zentralſtelle vom 26. Jan. 
1911 ſagt: „Im Sinne der mir dargelegten Aufgabe der verehrl. 
Zentralſtelle teile ich mit, daß ich als Letzter meines Stammes in 
15jabriger ſelbſt durchgeführten Arbeit die Muffelſche Familien- 
geſchichte in 7 Handſchrift⸗Bänden Fol., durchſetzt mit Wappen» 
Bildern, Kupfern, Plänen, Karten, Portraits, Abbildungen mit 
3 Stammbäumen erſtellt habe. Das Original iſt letztwillig dem 
Kgl. Kreis⸗Archiv in Nürnberg vermacht.“ 
Eduard Heydenreich. 

Vom pfälziſchen Mundartwörterbuch. Seit 1910 ift der 
Profeſſor an der Oberrealſchule Ludwigshafen a. Rh., Dr. Georg 
Küffner (ein Würzburger), mit den Vorarbeiten zur Herausgabe 
eines Pfälziſchen Mundartwörterbuches beſchäftigt. Er wandte fic 
im Verein mit dem Mundartdichter Karl Rader in einem Auf⸗ 
ruf an die Pfalzbewohner, um moglidft viel mundartliche Wörter 
und Ausdrücke zu erlangen. Die auf dieſen Aufruf hin einge⸗ 
gangenen 38 000 Wörter und Ausdrücke hat Profeſſor Dr. Küffner 
inzwiſchen gefichtet, bezettelt und alphabethiſch geordnet und wird 
ſie nun wiſſenſchaftlich bearbeiten. Doch ſind weitere Mundart⸗ 
beiträge immer noch hoch willkommen. 

Zu Seite 142, Spalte 2 des vorliegenden Jahrganges der 
Familiengeſchichtlichen Blätter, Bevölkerung von Heilbronn, 
bemerke ich: Es iſt richtig, daß die Bevölkerung urſprünglich 
fränkiſch iſt, aber durch Zuwanderung aus dem ſchwäbiſchen Teil 
von Württemberg und durch den Einfluß der Nefidenz ift es hier, 
wie überall in ähnlichen Fällen, gekommen, daß die Gebildeten 
jetzt allgemein den ſchwäbiſchen Dialekt angenommen haben, 
während ihre Eltern und Großeltern noch fränkiſch ſprachen. 
Ich habe dieſen Wandel bei meinen vielen Verwandten in Heil- 
bronn deutlich beobachtet. Nur das niedere Volk ſpricht noch 
fränkiſch. 

Dresden. Prof. Dr. Karl Vollmöller. 

Frankfurter Bücherfreund. Mitteilungen aus dem Unti» 
quariate von Joſeph Bär & Co., Frankfurt a. M., Hochſtr. 6, 
10. Ihrg. 1912, Nr. 3—4. Dieſes Doppelheft ift durch feine reiche 
Illuſtrierung bemerkenswert und enthält incunabula typographica 
1450—1500. Von den Büchern, die hier zum Kauf angeboten 
werden, erwähnen wir die 1473 gedruckte lectura super arboribus 
consanguinitatis affinitatis et cognationis spiritualis des Johannes 
Andrae mit 2 blattgroßen Holzſchnitten, den arbor consanguinitatis 
darſtellend (Mk. 160). Genealogiſch intereſſant ſind ferner das 
für 7000 Mk. angebotene, um 1493 gedruckte psalterium des Hers 
mann RNitzſchewitz mit Porträts und Wappen, das erſte in der 
berühmten Reihe der für Kaifer Maximilian hergeſtellten Holz- 
ſchnittbücher, und das für 4500 Mk. angebotene, 1475 gedruckte 
Rudimentum novitiorum: dieſer erſte datierte Lübecker Druck ent⸗ 
hält eine Univerſalgeſchichte; vorausgehen dem Text 11 Blätter 
mit Stammbäumen, die aus Ketten und Ringen beſtehen; einige 
der größeren Ringe find mit Porträts gefüllt. Tafel LXXVIII 
des vorliegenden Doppelheftes enthält eine Probe derartiger 
Stammbäume. 


Ein altes Stammbuch. Von Georg Hänel in Dresden. 


In meinem Beſitze befindet fidh ein intereſſantes Stamm⸗ 
buch eines Witgliedes meiner Familie aus den Jahren 1768 bis 
1781, und gebe ich in folgendem wenigſtens eine Aufſtellung vor ⸗ 
kommender Familien- und Ortsnamen mit Jahreszahlen, hierzu 
bemerkend, daß einzelne Blätter feiner Tuſchzeichnungen und 
herrlicher Malereien auf Schweinsleder darin ſind. Die Einträge 
ſind in deutſcher, lateiniſcher, griechiſcher, hebräiſcher, engliſcher, 
franzöſiſcher, italieniſcher, holländiſcher und wendiſcher Sprache 
abgefaßt. Eigentümer des Buches war Johann Friedrich Hänel, 
* 12. September 1749 in Lauter i. Erzgeb., T 7. September 1818 in 
Lauter. 1764 kam er nach Halle, 1768 auf die Univerſität Leipzig, 
um Theologie zu ſtudieren; 1772 bis 1777 war er Hauslehrer in 
Dresden, 1780 bis 1781 in Altdorf bei Nürnberg, 1781 im De⸗ 
zember wurde er als Pfarrer in Lauter ordiniert und amtierte 
daſelbſt 37 Jahre bis 1818, er ſtarb unvermählt. Blatt 3 und 4 
ſtehen feine Eltern Chriſtian Auguſt Hänel und Anna Maria 
Hänelin unterm 27. May 1768. Weitere nahe Angehörige habe 
ich alphabetiſch eingeordnet zur leichteren Aberſicht und kommen 
folgende Einträge vor von: Aßmann, C. G., stud. jur., Leipzig 
1772. Blatt 144. — Balbach, J., .. . , Altdorf 1780. Blatt 68. 


kat, gengt 


Bauer, Joh. Gottlob, Leipzig 1770. - Baumgärtner, A. W., 
Schneeberg 1774. — Bayer, Joh. Georg, aus Erfurth, Halle 1768. 
— Bielinsky, Emanuel Gotthilf, 1768. — Birkner, P. F., aus 
Nürnberg, Altdorf 1780. — Boerner (Goelferbytanum), Leipzig 
1772. — Blettermann, C. F., ein Holländer vom Kap der 
guten Hoffnung, Leipzig 1770. — Breitkopf, Chriſtoph Gottlob, 
der jüngere, Leipzig 1772. — Buſch, Ad. Fr. S. Min. Cand., 
Buchholz. — Hahn, Friedr. Chriſtoph, in Hof 1769. — Hänel, 
Anna Maria, Lauter 1768. — Hänel, Chr. Auguſt, Lauter 1768. 
— Hänel, Chriſtiane Sophie, Lauter 1769. — Hänel, Chriſt. 
Gottfried, Schneeberg 1769. — Hänel, Johe Charlotte, Buchholz 
1770. — Hänel, Johe Friederika, Buchholz 1769. — Hanel, 
Joh. Gottlieb, Lauter 1770. — Hänel, Joh. Heinrich, Lauter 1769. 
— Saenel, Chriſt. Friedr., Leipzig 1772. — Haenel, Chr. Heinr., 
med. cultor, Leipzig 1772. — Haenel, Chr. Heinr., Schneeberg 
1768. — Haenel, Joh. Auguſt, Hof 1768. — Hahmann, Chr. 
Gottlob, Leipzig 1770. — Hauſchilt, Chr. Gottfried, diac. subst. 
zu Lauſigk, Dresden 1775. — Haertel, Mag. Florens Chriftoph, 
Dresden 1773, Pastor design. apud Schmenses. — Heintze, Carl 
Friedr. Ernft, Premier⸗Leutnant, Dresden 1777. — Heintzin, 
Chriſtiane Louiſe geb. Hänel, Dresden 1777. — Hengeveldt, 
Caroline, Chre Maria. — Heuckenrott, Joh. Chriſt., Dresden 
1775, Pristeblichio- Merseburgens, cand. 1776 Paftor in Frank- 
leben. — Heun, Friedr. Wilh., Bergrath, Dresden 1775. — 
Hildebrand, Mag. Chr. Gottlieb, Leipzig 1778, Cantor in Schul- 
pforta. — Hofmann, Dr. Carl Gottlob, Wittenberg 1769. — 
Hofmann, Carl Gottfried, theol. cult., Wittenberg 1769. — Horn, 
Joh. Erd, Halle 1768. — Horn, Ludw. Gottlieb, aus Verden 
im Hannövriſchen, Halle 1768. — Hüttemann, J. G. aus Schles⸗ 
wig⸗Holſtein, Leipzig 1770. — Hollaz, A. J. D., theol. cult., aus 
Pommern, Halle 1768, f 1770 als Feldprediger. — Wagner, 
Johannes Gottlob, Paſtor in Schweikershain, Dresden 1773. 
— Walther, D. A.; et en Droits, Leipzig 1772. — Winkler, 
Joh. Carl, von Mohrenfels, Altdorf 1780. — Winkler, Joh. 
Heinr., Phyſik⸗Profeſſor, Leipzig 1769, t 1770. — Wehrmann, 
Friedr. Rud. Theod., Halle 1786 (Palaeomarchico scribenz). — 
Wolff, Joh. G., aus Mediaſch in Siebenbürgen, Dresden 1774. 
— Wolle, M. C. J., Leipzig 1772. — Wunnerlich, Joh. 
Albrecht aus Niederzwönitz 1768. — Xeder, Joh. George, 
Evangel. Prediger zu Poln. Freyſtadt od. Rackwitz im kargiſchen 
Kreis in der Provinz Groß⸗Pohlen, Altorf 1780, lebte noch 1791. 
— Zimpel, 5. G., Leipzig 1769. — Zizmann, stud. theol. aus 
Annaberg, Leipzig 1771, war 1776 an der Schule in Ganger- 
hauſen. — Zöper od. Löper, Carl Ludwig, aus Hinterpommern, 
Halle 1768. — Hiermit ſchließt das alphabetiſche Namensver⸗ 
zeichnis. Wertvoll und intereſſant iſt auch die im Buche befind⸗ 
liche feine Bleiſtiftzeichnung von der Hand von Goethe's Jugend- 
liebe, der Anna Catharina Schönkopf verehel. Kannin und die 
Carmoiſin⸗Federzeichnung von deren Mutter, Catharina Sibylla 
Schönkopfin vom 6. Juni 1772. Zu weiterer Auskunft iſt gern 
bereit der jetzige Beſitzer des Stammbuches Georg Hänel in 
Dresden 16, Nikolaiſtraße 10. 

Adelsdekret. Unſer Abonnent, Herr Gewerbeaſſeſſor Dr. 
Beyer zu Eſſen⸗Ruhr, hatte die Freundlichkeit, den Neudruck 
einer Zeitung vom 13. Oktober 1811 zu überſenden. Es iſt 
Nr. 82 der Allgemeinen Politiſchen Nachrichten, zu Effen heraus. 


Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von 
dem Hinſcheiden Seiner Exzellenz des Herrn 
l Generalleutnant3 


Paul von Windheim, 


langjährigen Mitgliedes unſerer Zentralſtelle, ge: 
ziemend Kenntnis zu geben. 


Leipzig, im Oktober 1912. 
Die Schriftleitung. 


181 Ae Aer Af Ae A AE AE AE PAPAL AP AE PNA ADAP AER AE AR APA ALPS 


gekommen. Diefe Nummer 82 enthält auf A Seiten Kleinquart 
außer Bekanntmachungen des Maire v. Tabouillot und des 
Domänen - Rentmeifters J. H. J. Wittweg in Effen, des Obers 
förſters Stahl in Stoppenberg und der Herder'ſchen Buchhand⸗ 
lung in Meersburg und Rottweil den Wortlaut eines zu 
Amſterdam publizierten Dekretes des Kaiſers Napoleon über 
Adelstitel. Dasſelbe hat folgenden Wortlaut: Napoleon &. 
Wir haben beſchloſſen und befohlen etc. Art. 1. Unſere Unters 
thanen in den Departementen des Arns, der Appenninen, der 
Mündungen der Maas, der Elbe, der Schelde, der Iſſel, des 
Rheines, der Weſer, der Doire, der Süd- und Weſt⸗, fo wie 
der Ober-Ems, jene von Frießland, von Genua, von der Lippe, 
von Marengo, an dem mittelländiſchen Meere, von Montenotte, 
von Mambrone, an dem Po, von Rom, am Simplon, von 
Gefia, von Stura, von Traſimena, vom Taro, von der obern 
Inſel des Zuiderſee's, welche vor der Vereinigung dieſer Länder 
mit dem franz. Reiche Feudalrechte genoſſen haben, erhalten 
hiemit die Erlaubniß, ſich innerhalb 16 Monaten, das heißt: 
bis zum 1. Januar 1813, an Unſeren Vetter, den Prinzen Erz⸗ 
kanzler des Reichs, zu wenden, um bei demſelben durch Unſere 
Gnade neue Reichsadelsdiplome, neue Wappen und 
Farben zu erhalten, welche an die Stelle derjenigen treten 
miffen, deren Beibehaltung ihnen die Staatsgeſetze nicht mehr 
erlauben. 2. Das Anſuchen muß durch einen Unſerer Staats- 
rathsanwalte abgefaßt und verhandelt werden, wie ſolches Unſer 
Dekret vom 24. 1808 vorſchreibt. 3. Die diesfallſige Vorſtellung 
mit ihren Beilagen wird Unſerm Generalſekretair des Adels- 
diplomſiegelamtes übergeben, worauf ſie auf Verordnung des 
Prinzen Erzkanzlers dem Generalprokurator Unſers Staatsrats 
mitgeteilt wird, welcher die Rechte, Anſprüche und Beſitzungen 
der Suchenden zu verifiziren beauftragt ift. 4. Das Adels- 
diplomſiegelamt wird nach Anhörung Unſeres Generalprokurators 
und ſeines Gutachtens über die eingereichte Vorſtellung und 
ihre Beilagen delibriren. 5. Uns wird ſodann die erwähnte 
Deliberation nebſt einem Auszuge aus der überreichten Vor⸗ 
ſtellung und ihren Beilagen und dem Gutachten des General- 
prokurators durch den Prinzen Erzkanzler vorgelegt werden, 
welcher ſodann auf Unſern Befehl, auf Anrufen der Impetranten, 
die offenen Briefe ausfertigen laſſen wird, welche die neuen 
Titel und Vorzüge enthalten, die wir zu ertheilen für gut finden 
werden. 6. Alle auf dieſem Wege erlangten Titel und Anſprüche 
gehen auf die direkte und legitime, natürliche oder adoptirte 
Nachkommenſchaft männlichen Geſchlechts nach der Reihe der 
Erſtgeburt über, und in dem Falle ſie von ſolchen beſeſſen 
werden, welche nach Unſern kaiſerl. Statuten vom 1. März 1808, 
deren Dispoſitionen, auf das Genaueſte erfüllt werden müſſen, 
ein Majorat errichtet haben, fo folen ihre Titel und Anſprüche 
in Kraft dieſes gegenwärtigen Dekrets übertragen werden. 
7. Unfer Vetter, der Prinz Erzkanzler des Reichs, ift mit Bol- 
ziehung dieſes Dekrets beauftragt, welches dem Gejegbülletin 
einverleibt werden ſoll. Unterz. Napoleon. 


Druckfehler. 
S. 133 rechte Sp. Zeile 10 v. u. lies Anna Peill. S. 161 


rechte Sp. Zeile 9 v. u. lies M. Sebaſtianus Boethius. S. 168 
linke Sp. Zeile 28 v. u. lies Matthias Manß. 


Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von 
dem Hinſcheiden des Herrn Hauptmann z. D. 


Oskar Beckmann, 


langjährigen Mitgliedes unſerer Zentralſtelle und, 
ſolange er in Leipzig war, Vorſitzenden unſerer 


Ortsgruppe Leipzig, der ſich in Sachen unſerer 
Beſtrebungen mit großem Erfolg betätigt hat, ge⸗ 
ziemend Kenntnis zu geben. 

Leipzig, im Oktober 1912. 


Die Schriftleitung. 


— —̈—d5— 5 3——:..:.!.!:!.᷑tꝛi3 . —— . ... ꝗùũ]t. EA EEEE 
Verantwortlich für die Redaktion: Ober⸗ Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heyde nreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den Inſeratenteil: A. Schulz, Leipzig 
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: 5. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch-Leipzig. 


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ss — nai zur Förderung der Fr s 


Gegründet oon D. o. Daffel 
herausgegeben von der Daffel=Stiftung bei der 3entral= 
ftelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte 


Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einfdlichlid) des Titels, Inhaltsverzeichniffes und Mamen-Regifters zu dem 

betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der 3entralftelle für 

deutſche Perfonen- und Famillengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beftellungen 

wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Famillengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsfirake 2!!! richten. Die Beſtellung gilt 

2 als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. men 
X. Jahrg 


i | Dezember 1912 | Nummer 12 


Inhaltsverzeichnis: Geſchäftliche Mitteilungen. — Eingänge. — Zur 50jährigen Wiederkehr von Uhlands Todestag (mit Ahnen⸗ 


tafel des Dichters) (Heydenreich). — Ein angeblicher Vorfahr des deutſchen Reichskanzlers (von Arnswaldt). — Aus dem 
Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein in Sachſen⸗Altenburg 1594— 1840 (von Thümmel). (Schluß). — Gelegenheitsfind⸗ 
linge. — Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — 


Verſchiedenes. 


Geſchäftliche Mitteilung. 


Damit das Dezemberheft pünktlich zum 15. Dezember erſcheinen kann, werden das alpha- 
betiſche Regiſter der Familiennamen, das Inhalts verzeichnis zum 10. Jahrgang, Titel und Vor⸗ 
wort, etwa 20 Seiten in gr. 4°, koſtenlos dem Januarheft beigegeben werden. 

Eine heraldiſche Einbanddecke in der Art der früheren Jahrgänge kann für den 10. Jahrgang nur dann 
hergeſtellt werden, wenn die Beteiligung dafür groß genug ift. Wir bitten daher um möglichſt zahlreiche Be- 
ſtellung auf Einbanddecken, damit der alte Brauch erhalten bleibt. Falls keine andere Farbe angegeben wird, 
laſſen wir die Decken rot herſtellen. Der Preis beträgt 3 M. und wird mittels Nachnahme erhoben, wenn er 


nicht im voraus eingeſandt wird. 


Der vierte genealogiſche Abend der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte im 
Dienstag, den 1%. Januar 1913, abends 8 Uhr, 


laufenden Winter findet 


im Hotel Palmbaum, Leipzig, Gerberſtraße 3, unterer kleiner Gaal, ſtatt. Es werden Vorträge halten 


1., Herr Pfarrer Gellert aus Rückmarsdorf bei Leipzig: Die Seelgeräte des Mittelalters. 
2., Herr Pfarrer Richter aus Königswalde bei Annaberg: Bilder aus der Geſchichte einer alten 
Leipziger Familie und deren kulturgeſchichtliche Bedeutung. 


Gajte, auch Damen, find herzlich willkommen. 


Der Vorſitzende der Zentralſtelle für deutſche Perfonen⸗ und Familiengeſchichte. 
Dr. Breymann. 


Eingänge: 


Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen 
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ 
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden 
für ihre Sammlungen: 


Hönger, Die Entwickelung der literariſchen Darſtellungs⸗ 


form der Genealogie bei den germaniſchen Stämmen bis in die 
Karolingerzeit 1912 — vom Verf. Herrn Dr. Hönger in Leipzig. 

Voigt, Die Anleihen der Stadt Hamburg während d. Jahre 
1601—1650 1912 — vom Vorſtand des Vereins für Hamburger 
Geſchichte in Hamburg. 

Die Grenzboten 1912, 34. 35. 38. 42 — von deren Mitarbeiter 
Herrn Kammerherrn Dr. Kekule von Stra donitz in Groß 
lichterfelde bei Berlin. 

Nachrichten zur Geſch. der Familien Groeneveld, hrsg. 
v. Groeneveld. 2 Bände 1911 und 1912. 


Prof. Dr. Grober, Die Behandlung der Naſſenſchäden, 
Separatdruck 1912 — vom Herrn Verfaſſer. 


2 Exemplare der Chronik der Familie Zerrener Gerener) 
nebſt gedrucktem Stammbaum 1912 — von Sr. Exzellenz Herrn 
Generalleutnant 3. D. Zerener in Liegnitz. 

Schriften des Ver. für Geſch. der Neumark — von Herrn 
Aſſeſſor Dobert in Probſtdeuben. 

Oskar Falck, Familie Falck aus Kirwitzi (Pom.) — vom 
Herrn Verfaſſer. 

Chronikblätter der Nachkommen im Mannesſtamm des 
Broder Mumſen zu Bopslut — von der Familie. 

Niederſachſen. Ein Verzeichnis von Büchern. 1912 — von 
der Firma Ernſt Geibel in Hannover. 

Schleſiens Adel im politiſchen Leben der Gegenwart 1912; 
Kalender der deutſchen Adelsgenoſſenſchaft 1912 — von Herrn 
von Burkersroda in Erfurt. 

Verſteigerungs⸗Katalog von Münzen und Medaillen von 
Brüder Egger, Wien 1912 (mit zahlreichen Abbildungen) — von 
Herrn P. v. Gebhardt in Leipzig. 

Ueber die weiteren Eingänge wird in der nächſten Nummer 
dankend quittiert werden. 


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186 


Ludwig Uhland. 


Ein Gedenkblatt zur 50jährigen Wiederkehr ſeines Todestages. 
Von Oberregierungsrat Prof. Dr. Eduard Heydenreich in Leipzig⸗Connewitz. (Hierzu eine Kunſtbeilage). 


Am 13. November 1862 ſtarb Ludwig Uhland, ein 
hervorragender Politiker, ein bahnbrechender Gelehrter, 
ein gottbegnadeter Dichter, Dellen Dichtungen Gemein- 
gut des deutſchen Volkes geworden ſind. 

Nach gut abſolvierter lateiniſcher Schule wurde der begabte 
Knabe ſchon im 15. Jahre als Juriſt auf der Univerſität ſeiner 
Vaterſtadt Tübingen inffribiert, wo er am 26. April 1787 geboren 
war. Von einer wiſſenſchaftlichen Reiſe aus Paris zurückgekehrt, 
widmete er fid) 1811 zunächſt der Advokatur und arbeitete zu 
Stuttgart im Büro des Juſtizminiſters. Als rheinländiſcher 
Württemberger konnte er die Ereigniſſe der Befreiungskriege nur 
mit begeiſterten Hoffnungen begleiten. Refigniert fang er damals: 
Und bin ich nicht geboren Doch möcht ich eins erringen 
Zum hohen Heldentum, In dieſem heiligen Krieg: 

Iſt mir das Lied erkoren Das edle Recht, zu ſingen 
Zu Luſt und ſchlichtem Ruhm, Des deutſchen Volkes Sieg. 

Seine Lieder reihen ſich würdig denen der norddeutſchen 
Sangesgenoſſen an, ſo wenn er ſagt: 

Es rauſcht und ſingt im goldnen Licht; 
Der Herr verläßt die Seinen nicht, 
Er macht fo Heil’ge nicht zum Spott, 
Viktoria! mit uns iſt Gott. 

In die Fragen der inneren Politik wurde Uhland durch 
die Abſicht des Königs von Württemberg gezogen, ſeinem Lande 
eine neue Verfaſſung zu geben. Da fühlte auch Uhland fih be, 
rufen, als Dichter das Wort zu erheben. Mit Enthuſiasmus 
wurden ſeine Lieder in fliegenden Blättern verbreitet. Er wurde 
1819 von dem Oberamte Tübingen, 1820 von ſeiner Vaterſtadt, 
1832 von der Stadt Stuttgart in die Ständeverſammlung und 
von der Kammer in der Folge zum Beiſitzer des weiteren Aus- 
ſchuſſes gewählt. Uhland gehörte zu den hervorragendſten Mit— 
gliedern der konſtitutionellen Oppoſition. 1839 leiſtete er auf 
eine Wiederwahl Verzicht. Doch wählten ihn 1848 die Wahl- 
bezirke Tübingen⸗Rotenburg in die deutſche Nationalverfamm- 
lung; hier hielt er auf ſeinem Poſten bis zur Auflöſung der 
Nationalverſammlung aus und begleitete fie noch nach Stutt- 
gart. Die Geſchichte hat den politiſchen Anſchauungen Uhlands 
Unrecht gegeben: hat ſich doch Uhland entſchieden gegen das 
preußiſche Erbkaiſertum und gegen den Ausſchluß Ofterreidhs aus 
Deutſchland ausgeſprochen. Aber die Mannhaftigkeit, mit der 
er für feine politiſchen Überzeugungen eintrat und die ihm ſo⸗ 
gar ſeine Tübinger Univerſitätsprofeſſur koſtete, iſt vorbildlich 
und der höchſten Anerkennung würdig. 

Als Germanift gehört Uhland zu den Begründern dieſer 
Wiſſenſchaft. Seine Werke ſind wiederholt herausgegeben, ſo 
von Holland, v. Keller und Pfeiffer (8 Bände, Stuttgart 1865 — 73), 
von L. Geiger (4 Bände, Leipzig 1896), Gottſchall (1 Bände ebd. 
1899), Holthof (Stuttgart 1901) u. a. Es liegt ein ergreifender 
Hauch von Poeſie und ein liebevolles Sichhineinleben in den 
Geiſt alter Zeiten über dieſen Arbeiten. Mit Freuden erinnert 
ſich der Schreiber dieſer Zeilen an die Jahre, in denen er Uhlands 
„Schriften zur Geſchichte der Dichtung und Sage“ (ſo lautet der 
Titel der Ausgabe von 1865 ff.) für den deutſchen Unterricht 
verwenden konnte. Dieſe Arbeiten würden allein ausreichen, 
Ludwig Uhland ein dauerndes Andenken für alle Zeit zu ſichern; 


ſie ſind ein monumentum aere perennius, nachdrücklicher noch 


redend als das Standbild Uhlands, welches von G. Kietz model⸗ 
liert und zu Tübingen 1873 enthüllt wurde. 

Uhland war der erſte fachmänniſche Vertreter feiner Wiſſen⸗ 
ſchaft auf der ſchwäbiſchen Hochſchule. Seine Kollegienhefte, die 
nach ſeinem Tode herausgegeben wurden, zeigen ihn nicht bloß 
als Herrn des Stoffes, ſondern haben auch eine ſehr geſchickte 
Anordnung und eine große Fertigkeit im Diſponieren und in der 
Zubereitung für den mündlichen Vortrag. Er las über Geſchichte 
Der deutſchen Poeſie im Mittelalter, ſowie im 15. und 16. Jahr- 
hundert, über Sagengeſchichte der germaniſchen und romaniſchen 
Völker, ferner von ſpezielleren Gegenſtänden über das Nibelungens 
lied, mit viel Beifall. Noch beliebter waren die unter dem Namen 
des „Stiliſtikums“ bekannten Übungen, welche Uhland anſtellte. 


Es waren das eine Art von Diſputatorium; Studierende aller 
Fakultäten haben ſich daran beteiligt. Uhland iſt nicht in dem 
Sinne wie Jakob Grimm ein großer Entdecker und Bahnbrecher. 
Aber er iſt ein ganz außerordentlich fleißiger und treuer Arbeiter, 
der hiſtoriſchen Sinn und eine auch nicht durch die ſchönſten 
Perſpektiven verführbare Vorſicht im Schlüſſeziehen mitbrachte. 
Von den zwei vollen Dutzenden vollendeter und unvollende⸗ 
ter Dramen, die Uhland ſchrieb, ſind Ernſt von Schwaben und 
Ludwig der Baier die bekannteſten; in das erſtere hat Uhland 
ſein poetiſches, in das zweite ſein politiſches Ideal gegoſſen. Ernſt 
von Schwaben gehört nach der Schönheit ſeiner Sprache nicht 
nur zu Uhlands beſten Leiſtungen, ſondern überhaupt zu dem 
Prächtigſten, was wir beſitzen, es iſt der höchſte Geſang der 
Freundestreue. Der dramatiſche Aufbau iſt in Ludwig dem 
Baiern entſchieden beſſer. Aber freilich die pſychologiſche Dialektik, 
ohne die wir uns eine große Tragödie nicht zu denken vermögen, 
fehlt auch hier. Viſcher traf den Nagel auf den Kopf, wenn er 
ſagte, daß bei Uhland zwar für die erzählende Dichtung, nicht 
aber für die dramatiſche die Fähigkeit ausgereicht habe, ſich in 
einen fremden Zuſtand zu verſetzen. Uhland war kein Shakeſpeare. 
Dagegen gehört Uhland als Lyriker und Epiker durch die 
Wahrheit und Schlichtheit der Empfindung, die maleriſche Natur- 
anſchauung und durch die ſeltene Kunſt, mit wenigen Worten 
vollkommen abgerundete Geſtalten und lebendige Vorgänge zu 
zeichnen, zu unſeren allergrößten Klaſſikern. Das Geheimnis 
ſeiner unvergänglichen Wirkung liegt vor allem in der tiefen 
und poetiſchen Erfaſſung des Volkstümlichen. Hiermit verband 
er eine einfache, höchſt knappe Prägnanz der Form, die ſo wie er 
nur noch Goethe und Heine erreicht haben. Er feſſelt uns durch 
Geradheit, Treue und Klarheit des Charakters, die ihn als 
einen edlen Typus des germaniſchen Menſchen erſcheinen laſſen. 
Uhlands Geſang umfaßt einen weiten Bereich. Er ſelbſt hat es 
angedeutet: 
Ich fang in vor'gen Tagen | von alten frommen Sagen, 
der Lieder mancherlei, von Winne, Wein und Mai. 
Von Minne klingt es wieder in den „Wanderliedern“, 
deren letztes alles Liebesglück und alle Liebesſehnſucht in wenigen 
Worten ſo ergreifend durchfühlen läßt: 
O brich nicht Steg, du zitterſt ſehr! 
O ſtürz nicht, Fels, du dräueſt ſchwer! 
Welt geht nicht unter, Himmel fall nicht ein, 
eh' ich mag bei der Liebſten ſein! 
Häufig feiert er den Frühling, die hoffnungsvolle Jugend- 
zeit der Natur: 
Die linden Lüfte ſind erwacht, 
fie ſãuſeln u. weben Tag u. Nacht, Nun, armes Gerze, fet nicht bang, 
ſie ſchaffen an allen Enden. nun muß ſich alles, alles wenden. 
Von der Natur richtet ſich ſein Blick empor zu der Welt 
der Ewigkeit, von dem irdiſchen zu dem künftigen Frühling, der 
drüben anbricht. So wenig Worte er davon macht, fo entſchieden 
ernſt und ſchlicht fromm iſt der Grundton der Uhlandſchen 
Dichtung. Uhlands höchſte Bedeutung liegt aber in ſeiner 
epiſchen Poeſie, in ſeinen Balladen und Romanzen. Ihm ver⸗ 
danken wir es, daß wir von den Sagen der Väter nicht bloß 
Kenntnis haben, ſondern daß wir ſie als unſer geiſtiges Eigentum 
wirklich beſitzen. Er hat uns die Geſtalten der Vorzeit ſo lebendig, 
ſo wirklich wieder heraufgezaubert, daß wir ſie zu ſehen glauben 
und ſie für immer feſt umriſſen in der Erinnerung behalten. 
So hat der württenbergiſche Held Graf Eberhard der Raufchebart 
ſich aller Deutſchen Herzen erworben. Doch auch die ferner 
liegenden Stoffe hat uns Uhland nahe zu bringen verſtanden. 
1820 heiratete Uhland Emilie Viſcher, die früh verwaiſte 
Tochter eines Calwer Kaufmanns. Es iſt ein ſtilles Glück ge⸗ 
weſen, das die Gatten miteinander genoſſen; leider in einer 
Beziehung nur zu ſtill, denn die Ehe war kinderlos. Die Kinder 
der frühverſtorbenen Schweſter Uhlands, ſowie ein Sohn eines 
Freundes, welche das Paar an Kindesſtatt annahm, mußten den 
eigenen Kinderſegen erſetzen. Uhlands Frau wußte ſehr genau, 
was ſie an ihrem Manne hatte; ſie war die treue Begleiterin 
feiner Reifen und die aufmerkſame Teilnehmerin an ſeinen 


O friſcher Duft, o neuer Klang! 


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Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912, Heft 12. 


Heinrich Beſſerer 1296. 1309 


Otto Beſſerer 1338—58 auf dem Judenhof, Gattin Margareth Strölin 


Alrich Beſſerer 1358—79 


Conrad Beſſerer + 1388, W Cath. Ehinger 


Conrad Beſſerer + 1447 
œ Urfula Möttelin 


Amalie Beſſerer ~ L. v. Landau 
+ 11. T. 1488 


Deronica v. Landau oo Alr. v. Riedheim 1472 
Sibilla v. Riedheim Joh. von Hohenems 


Anna von Hohenems 1535 
Johann Freiherren von Zinzendorf 


Alex. Freiherr von Sinzendorf * 1541 
œ Guf. v. Dolbra 


| 
Joh. Joach. Freiherr von Sinzendorf 
œ Jud. v. Lichtenſtein 


Otto Hd. Freiherr von Sinzendorf 
œ 1627 A. Apoll. v. Selching 


Max Erasmus Graf Sinzendorf 
œ 1659 A. Amal. Gräfin von Dietrichſtein 


Doroth. Renata Gräfin Sinzendorf 
œc 1693 Wolfg. Dte. Grafen Caſtell- Remlingen 


S. Theod. Gräfin Caſtell- Remlingen 
oo 1721 Heinrich XXIX. Graf Reuß 


Heinrich XXIV. Graf Reuß 
oo 1754 Kar. Ern. Gräfin Erbach 


Aug. Karol. Gräfin Reuß 
œ 1777 $3. Fch. Anton Herzog von Sachſen-Coburg 


Ernſt l. Herzog von Sachſen-Coburg 
o 1817 D. Louiſe P. von Sachſen- Gotha 


Albert Prinz von Sachſen· Coburg-Gotha 
co 1840 Piktoria 1. Königin von England 


Victoria co Kaifer Friedrich 


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Kaiſer Wilhelm ll. 


Heinrich Beſſerer œ Elsbet Rot 


Heinrich Beſſerer 1377 Bürgermeifter 
oo l. Eliſabeth Löw 1394 


Wilhelm Beſſerer 
+ Memmingen 1458, oo Elifabeth Egloff 


Wilhelm Beſſerer Bundeshauptmann, + 1503 
Agatha Döblin 


Georg Beſſerer Hildegard Hutter 
Wilhelm Beſſerer x Brigitta Vetter 


Georg Beſſerer Urſula v. Furtenbach 


Sabina Beſſerer + 1625 
oo Conrad Schloßberger, Ratsherrn in Eßlingen, 
württemb. Kloſterpfleger, t 1638 


Sabina Schloßberger + 1670 
oo Johann Philipp Ecker, 
Hofgerichts-Aſſeſſor u. ritterſchaftl. Syndikus 
zu Tübingen, 7 1670 


Juſtina Eker 


x Bardili t 1692 Apr. 10. 
Omal Rektor der Aniverſität Tübingen 


Marie Bardili 
x Samuel Hofer 7 1692 Juli 25. 


Paul Burkhard Hojer + 1763 April 2. 
Jacob Samuel Hofer + 1796 Jan. 12. 


| 
Rofina Elifabeth Hofer + 1831 Jan. 1. 
œ Johann Friedrich Whland F 1831 


Johann Ludwig Uhland, der Dichter 


+ 1862 November 13. 


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Derlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. 


Georg von Gaisberg, Vogt in Schorndorf, t 1539 


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Maria von Gaisberg, 1535, t 1613 
œ Matthaeus Heller in Stuttgart 


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Marie Heller, * 1559 Juli 30., t 1618 Febr. 11. 
Johann Dalentin Moſer, * 1588 März 26., T 1613 März 23. od. 24. 


E Pe ee SS} 


Johann Dalentin Moſer, * 1588 März 26., t 1631 Jan. 24. 
Anna Marie Ramminger, * 1594 Nov. 30., 7 1660 Juli 9. 


Johann Jacob Moſer, 1620 Juni 20., t 1666 Apr. 4. 
Anna Rofina Hauff, 1622 Apr. 8., t 1655 Aug. 6. 


Johann Valentin Moſer, * 1645 Dez. 29., + 1688 Mai 7. 
Anna Kunigunde Krimmel 


— — VV — . E— Ʒʒ¹ʒb:-5.— 
Anna Roſina Moſer, * Balingen 1671 Apr. 8., t Stuttgart 1734 Aug. 17. 
oo Derendingen 1689 Sept. 21. Moritz David Harpprecht * Tübingen 1664 Juli 14. 7 Wetzlar 1712 Sept. 4. 


—— KÄA—— ——————————— 


Juliane Rojine Harpprecht, * 1699 Dez. 12., + Tübingen 1737 Sept. 18. 
co Stuttgart 1716 Juli 14. Johannes Seller, Maulbronn 1690 Juli 30., 7 Königsbronn 1765 Sept. 11. 


Rofina Elifabeth Seller, Calw 1718 Mai 30., + 1788 Jan. 14. 
œ Tübingen 1738 Sept. 23. Johann Samuel Hofer, Tübingen 1714 März 12., F 1796 Jan. 12. 


Rofina Elifabeth Hofer, * 1760 Aug. 11., + Tübingen 1831 Jan. 1. 
oo Tübingen 1783 März 20. Johann Friedrich Whland, * 1756 Juli 11., f 1831 


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Johann Ludwig Ahland, Tübingen 1787 Apr. 26., t daf. 1862 Nov. 13. 


22 ⁰ rere AT. EE E ARE, ET, E GEBE, ET. E EC O 


G. Reichardt, Groitzsch. 


Studien. Sie hat nach feinem Tode feinem Andenken das Buch 
gewidmet: „Ludwig Uhlands Leben. Aus deſſen Nachlaß und 
aus eigener Erinnerung zuſammengeſtellt von ſeiner Witwe.“ 
(Stuttgart, Cotta, 1874.) Hier ſtellt ſie uns Ludwig Uhland in 
voller Lebensfriſche und plaſtiſcher Rundung vor Augen. Es 
iſt ein Buch, das zu den freundlichſten Erſcheinungen unſerer 
modernen deutſchen Literaturgeſchichte zählt. 

Mit Recht beginnt dieſes Gedenkbuch mit der Familie 
Uhland und wirft die Frage auf, von wem ſich die poetiſche 
Begabung auf den Dichter vererbt habe. „Ohne ein Gewicht 
darauf zu legen“, heißt es daſelbſt, „iſt hier zu bemerken, daß 
die Mutter ſeines Vaters eine Tochter des Landſchaftseinnehmers 
Stäudlin war und drei Geſchwiſter Stäudlin, zwei Brüder und 
eine Schweſter, Gedichte herausgegeben haben, und auch die 
Mutter des Aeſthetikers Friedrich Viſcher ein Glied dieſer 
Familie war. Daß die Großmutter des Dichters eine Frau von 
feinem Geiſt und Gemüt geweſen ſein muß, bezeugen die von 
ihr noch vorhandenen Briefe. Auch von ihrem Gatten, dem 
Großvater Uhlands, ſind Gedichte vorhanden, die er an Frau 
und Kind gerichtet hat. Sie zeigen aber weniger eine ent⸗ 
ſchiedene poetiſche Begabung, als einen frommen und zarten 
Sinn. Ein wahrhaftes, redliches und frommes Gemüt hat ſich 
jedenfalls von den Großeltern und Eltern auf Ludwig Uhland 
vererbt und wurde von ihnen mit großer Liebe und Treue in 
ihm ausgebildet.“ | 

In Ergänzung der bisherigen gedruckten Literatur ver- 
öffentliche ich im Folgenden eine Ahnentafel des Dichters, 
wobei ich mich der Bezifferungsmethode des Herrn Kammerherrn 
Dr. Kekule von Stradonitz bediene, und weitere Mitteilungen 
über die Vorfahren des Dichters. Ich verdanke dieſe bis in die 
12. Generation zurückreichenden Angaben der gütigen Mitteilung 
meines Kollegen Herrn Werner Conſtantin von Arnswalbdt, 
Archivars der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiens 
geſchichte, welcher durch zahlreiche Dienſtgeſchäfte verhindert war, 
dieſelben ſelbſt zu publizieren und zu beſprechen. 

Die Geſchwiſter des Dichters (1c) Johann Ludwig Uhland 
waren (1a) Friedrich Ludwig Jacob, Tübingen 1784 März 26, 
+ 1784 April 4; (1b) Friedrich Ludwig Jacob, Tübingen 
1785 April 2, 7 Tübingen 1794 März 12; (1d) Friederike 
Eliſabeth Gottliebe, Tübingen 1791 April 1, t Tübingen 
1791 April 29; (1e) Louiſe Gottliebe, Tübingen 1795 Sept. 11, 
co Diacon Meyer zu Haiterbach; (1f) Friederike Caroline, 
* Tübingen 1799 Juli 17, T Tübingen 1799 Sept. 5. — Die 
Eltern des Dichters, die L Generation der Ahnentafel bildend, 
waren 2. Johann Friedrich Uhland, J. U. Dr. u. Univerfitäts- 
ſekretär, Tübingen 1756 Juli 11, f 1831, co Tübingen 1783 
März 20; (3.) Rofina Eliſabeth Hoſer, Tübingen 1760 Aug. 11, 
t Tübingen 1831 Jan. 1. — II. Generation: 4. Ludwig Joſef 
Uhland, Prof. ord. theol. in Tübingen 1722 Mai 16, t 1803, 
co Tübingen 1720 Febr. 6; 5. Gottliebe Stäudlin, F Tübingen 
1793 April 26; 6. Jacob Samuel Hoſer, Lic., Hofgerichtsadvokat 
u. Univerſitätsſekretär,“ Tübingen 1714 März 12, 7 Tübingen 
1796 Jan. 12, co Tübingen 1738 Sept. 23; 7. Rofina Eliſabeth 
Zeller, Calw 1718 Mai 30, 7 Tübingen 1788 Jan. 14. — 
Il. Generation: Joſeph Uhland, Kaufmann in Tübingen, f 1772, 
co Tübingen 1720 Febr. 6; 9. Maria Rofina Schnierlin in 
Tübingen 1694 Nov. 27; 10. Johann Jacob Stäudlin, Land⸗ 
ſchaftse innehmer in Stuttgart, 7 Stuttgart 1765 April 12, o 
11. Maria Jacobina ..; 12. Paul Burkhard Hofer, Advokat in 
Tübingen, Stuttgart 1686 Mai 31, f Nellingen 1763 April 2, 
oo Tübingen 1713 Mai 15; 13. Tabitho Charitas Schweder, 
* Tübingen 1690 Jan. 15, f ebd. 1773 Juni 4; 14. Johannes 
Zeller, Praelat von Königsbronn, Maulbronn 1690 Juli 30, 
t Königsbronn 1765 Sept. 11, oo I. Stuttgart 1716 Juli 11; 
15. Juliana Rofina Harpprecht, 1699 Dez. 12, t Tübingen 
1737 Sept. 18. — IV. Generation: 16. Johann Michael Uhland, 
wirtt. Quartiermeiſter, dann Gerichtsverwalter in Klein⸗Gartach, 
+ 1705; 17. Marie Jacobine Faber; 18. Johann Caſpar 
Schnierlin, Bürger u. Knopfmacher in Tübingen, oo III nach 
1690, vor 1694; 19. Maria Margaretha ..; 24. Samuel Hofer, 
Rentkammer⸗Expeditionsrat in Stüttgart 1692 Juli 25, co Stutt- 
gart 1685 März 10; 25. Maria Bardili; 26. Gabriel Schweder, 
Hofgerichtsadvokat in Tübingen, Prof. jur. u. Comes palatinus, 
auch Rektor der Univerfität, * Coslin 1648 Mai 16, T Tübingen 
1735 April 30, co 1674; 27. Anna Eliſabeth Pregizer, 1650; 


8. Chriſtoph Zeller, Oberpräzeptor in Maulbronn, Ronfiftoriale 
rat u. Hofprediger in Stuttgart, Praelat von Lorch und Abt 
von Herrenalb, Münklingen 1650 Jan. 5, Stuttgart 1727 
Aug. 25., co 1680 Juli 13; 29. Maria Elifabeth Ruoff, 1662, 
+ Maulbronn 1692 Dez. 17; 30. Moritz David Harpprecht, 
Hofgerichtsadvokat in Tübingen, Reg. ⸗Rat in Stuttgart, kurſächſ. 
Reichskammerger.⸗Aſſeſſor in Wetzlar, Tübingen 1664 Juli 14, 
t Wetzlar 1712 Sept. 4, co Derendingen 1689 Sept. 21; 31. Anna 
Rofina Wofer, Belingen 1671 April 8, 7 Stuttgart 1734 
Auguſt 17. 

Nr. 16 dieſer Ahnentafel iſt dieſelbe Perſönlichkeit, von der 
die erſten Sätze des Gedenkbuches von Uhlands Witwe folgendes 
ſagen: „Die Familie Uhland, ſeit dem Jahre 1720 in Tübingen 
anſäſſig, ſtammt aus Kleingartach. Dort wurde Johann Michael 
Uhland, der Ureltervater Ludwig Uhlands, geboren, der, laut 
der Familientradition, als Quartiermeiſter den Türkenkrieg mit⸗ 
machte und bei der Einnahme von Belgrad, 1688, durch Max 
Emanuel von Bayern, einen türkiſchen Baſſa niederhieb. Zum 
Andenken ließ er über die Tür ſeines Hauſes einen Arm mit 
einem Türkenſäbel und die Anfangsbuchſtaben ſeines Namens 
in Stein einhauen.“ Die Betrachtung über die Vorfahren des 
Dichters im genannten Gedenkbuch iſt einſeitig, da ſie nach einer 
bis in die Gegenwart hineinreichenden, aber gänzlich falſchen 
Weiſe nur die väterlichen Vorfahren berückſichtigt. Aber ſchon 
die erſten vier Generationen der Ahnentafel Ludwig Uhlands 
zeigen, daß auch von Seiten ſeiner Mutter eine Summe von 
Intelligenz vorlag: Vater und Großvater von des Dichters 
Mutter waren ſtudierte Leute, ebenſo ihr Großvater und Ur- 
großvater weiblicherſeits. Ihres Vaters Großvater weiblicher⸗ 
ſeits brachte es ſogar bis zum Rektor der Univerſität Tübingen. 
Vielleicht noch deutlicher wird der Intelligenzreichtum der 
mütterlichen Ahnen des Dichters aus den weiter zurückliegenden 
Generationen: der Vater von Nr. 24 war Paul Hofer, Stadt- 
phyſikus, in Augsburg 1620, Juli 29., der Vater von Nr. 25 
Burkard Bardili, Hofgerichts⸗Aſſeſſor und berzoglicher Nat, 
Prof. jur. und 6 mal Rektor der Univerſität (F 1692), der Vater 
von Nr. 27 Johann Ulrich Pregizer, Prof. jur. in Tübingen 
(lebte 1611 — 1672), der Vater von Nr. 28 Johannes Zeller, 
Generalſuperintendent, T 1694, der Vater von Nr. 30 Johann 
Chriſtoph Harpprecht, Hofgerichts⸗Advokat, der es 1682 bis zum 
Vogt in Bebenhauſen und Pfleger in Luſtnau brachte, Urvater 
von Nr. 31 Joh. Valentin Moſer, Stadt⸗ und Amtsvogt zu 
Stuttgart (f 1688), der Großvater von Nr. 27 Joh. Ulr. Pregizer, 
Prof. theol. und Kanzler der Univerfität Tübingen (t 1656). 

Viele Orte ſind an der Ahnentafel Uhlands beteiligt. Ich 
nenne hier nur noch beiſpielsweiſe aus der 5. Generation den 
Vater von Nr. 29 Tobias Ruoff, Vogt in Mühlhauſen, 1661—94 
Kloſterpfleger in Wiernsheim; aus der 6. Generation Joſef 
Geiſel, Großvater mütterlicherſeits von Nr. 28, Gerichts ⸗ und 
Handelscompagnieverwandter in Calw; aus der 7. Generation 
Nr. 224 Johannes Zeller, Pfarrer, zuletzt in Rothfelden, wo er 
1613 Okt. 5. 7, und Nr. 250 Joh. Dan. Hauff, Rentlammer- 
expebitionsrat é in Stuttgart, der wegen der Religion 1638 
Wien verlaſſen mußte; aus der 8. Generation Nr. 157 Andreas 
Schloßberger, Rat in Eßlingen, f 1569; Nr. 138 Lucas Oſiander sen., 
Hofprediger in Stuttgart (t 1604) und Nr. 460 Bartholomäus 
Eſſich, Vogt in Bulach, t 1584 März 23.; aus der 9. Generation 
Nr. 896 Conrad Zeller zu Martinszell, Baumeiſter, er erbaute 
die Feſtung Hohentwiel, um 1500, und Nr. 870 Johann Winder, 
Phyſikus in Ulm; aus der 10. Generation Nr. 1986 Marx (III.) 
Hiller, Vogt zu Herrenberg; aus der 11. Generation Nr. 3940 
(= 3684) Joh. Vautt (Fautt) gen. „Zum Stock“, Schultheiß in 
Zuffenhauſen; aus der 12. Generation Nr. 6624 Wilh. Beſſerer, 
t Memmingen 1458. 

Es ift eine bekannte Erſcheinung, daß auf den Ahnentafeln 
alle Stände vertreten ſind, daß ſich bei bürgerlichen Probanten 
adlige Ahnen und bei adligen bürgerliche finden. Auf der 
Ahnentafel Ludwig Uhlands finden ſich neben zahlreichen 
Gliedern bürgerlicher Geſchlechter z. B. auch Nr. 995 Maria 
von Gaisberg, Schorndorf 1535, 7 Stuttgart 1613 (9. Gene» 
ration) und Eliſabeth Edle von Plieningen und Wangen 
(11. Generation) vor. Auch das Patriziat ift in Uhlands Ahnentafel 
vertreten. So finden wir in ihr wiederholt Glieder der Ulmer 
Patrizierfamilie Beſſerer, ſo ſchon in der 12. Generation Nr. 6624 
Wilhelm Beſſerer, 7 Memmingen 1458, Sohn des Heinrich 


Beſſerer (1376—1414) und ber Elifabeth Löw, fo in der 11. Ges 
neration Nr. 3312 Wilhelm Beſſerer, Bundeshauptmann, f 1503, 
in der 10. Generation Nr. 1656 Georg Beſſerer, in der 9. Ge⸗ 
neration Nr. 828 Wilhelm Beſſerer zu Memmingen ufw. Ob 
dieſe Beſſerer alle zur genannten Familie gehören, mag aller» 
dings dahingeſtellt bleiben, da dieſer Name ſeit der 2. Hälfte 
des 13. Jahrhunderts an verſchiedenen Orten Württembergs 
auftritt und es in Ulm ſelbſt neben der patriziſchen eine bürger⸗ 
liche Familie Beſſerer gab. Stadtpfarrer Rieber in Ulm be» 
zeichnet den Vater Heinrich des mit Nr. 6624 genannten Wil⸗ 
helm Beſſerer als den „Stammvater der Memminger Linie“ 
(„Ulm⸗Oberſchwaben“, Mitteilungen des Ver. f Kunſt u. Altert. 
in Ulm u. Oberſchw. Heft 17, 1911). Rieber hat die Abſtammung 
Kaiſer Wilhelms Il. von den Beſſerern erwieſen. Der Großvater 
des genannten Stammvaters Heinrich (1376—1414) war Otto 
Beſſerer 1338-58, Gatte der Margareth Strölin. Die Stamm- 
reihen, welche die Herkunft Kaiſer Wilhelms II. in der 20. Ge⸗ 
neration und des Georg von Heyder, 31. 3. 1841 in der 17. 
von jenem Otto Beſſerer 1338—58 dartun, hat Kiefer in den 
Frankfurter Blättern f. Familien-⸗Geſch. 1912 S. 150 neben⸗ 
einandergeſtellt. Alfo haben auch Ludwig Uhland und 
Kaiſer Wilhelm Il. dieſelben Ahnen aus der Ulmer 
Patrizierfamilie Beſſerer. Das Nähere iſt aus unſerer 
ſtemmatographiſchen Kunſtbeilage zu erſehen. 

Die 9. Generation der Vorfahren Ludwig Uhlands weiſt 
das Ehepar Maria von Gaisberg oo Matthaeus Heller in Stutt- 
gart auf. Die Zwiſchenglieder findet der Lefer auf der Rückſeite 
unſerer ſtemmatographiſchen Kunſtbeilage. Das Grabdenkmal 
der Frau Maria Heller geb. von Gaisberg iſt, wie Herr Friedrich 
Freiherr von Gaisberg⸗Schöckingen mitzuteilen die Güte hatte, 
in Stuttgart bei der Heizungsanlage der Hoſpitalkirche aufgefunden 
worden; dort iſt zu erſehen, daß ſie 14. 8. 1613 geſtorben iſt, 
78 Jahre alt, nach 38 jähriger Ehe, alſo geb. 1535. Sie heißt 
bei J. J. Moſer, Genealogiſche Nachrichten 1756 S. 93 im Ab- 
druck der Unfriedſchen Tabellen der Familie von Moſer von 1629: 
Maria a Gaisberg, domo Schorndorfensis. Sie ift nun von 
den älteren Genealogen unbeſehen zu einer Tochter des Vogts 
Georg von Gaisberg (t 1539) in Schorndorf gemacht worden, 
was auch von Lotter, Moſerſche Ahnen in engſter Auswahl, 
Stuttgart 1903, Seite 1 nachgeſchrieben wurde. Daß ſie das 
unmöglich fein kann, hat Stadtpfarrer Rieber (Bürgerliche Nach⸗ 
kommen Karls des Großen in Württemberg? Beſondere Beilage 
des Staats- Anzeigers für Württemberg 1904, 27. Okt.) nachge⸗ 
wieſen. Dieſer Schorndorfer Vogt erſcheint 1496 als Kanzlei⸗ 
ſchreiber in Stuttgart, als Lehenträger ſeiner Großmutter Adelheid 
Tegen, Witwe Heinrich Gaisbergs, muß alſo ſpäteſtens 1470 gee 
boren ſein. Er iſt ein Neffe des bekannten Stuttgarter Vogts 
Johannes Gaisberg und Sohn von deſſen Bruder Claus Gaisberg 
und ſeiner Frau Barbara geb. Fünfer. Söhne von ihm ſind 
Hans Ludwig, Georg, Hans Nikolaus und Jakob. Der erſtere 
magiſtriert in Tübingen 1527. Sein Bruder Joh. Nikolaus 
Gaisberger iſt 8 Jahre ſpäter, d. i. 1529 inſkribiert. Somit iſt der 
älteſte, Joh. Ludwig doch ſicherlich ſpäteſtens 1506, eher früher, ge⸗ 
boren. Alſo könnte die 1535 geborene Maria Gaisberg doch 
nicht ſeine Schweſter und derſelben Mutter Tochter ſein. Maria 
Heller kann vielmehr nur eine Tochter von Hans Ludwig Gaisberg 
fein. Somit ergibt fih die Möglichkeit, daß Maria Heller zwar 
nicht Georg von Gaisbergs Tochter war, wohl aber ſeine Enkelin. 


Wenn Maria Heller geb. von Gaisberg die Enkelin des 
Georg von Gaisberg, Vogts in Schorndorf (t 1539) war, fo ift 
Klaus Gaisberg deren Urgroßvater. Dieſer Klaus iſt auch der 
Urahne des Herrn Friedrich Freiherrn von Gaisberg⸗Schöckingen 
auf Schöckingen, Vorſtandsmitgliedes der Zentralſtelle für deutſche 
Perſonen- und Familiengeſchichte und Vorſitzenden des St. 
Michael, Vereins deutſcher Edelleute. Auch dieſer um unſere 
Zentralſtelle hochverdiente Mann ſtammt von den Beſſerern ab 
und ift ſomit ahnengeſchichtlich mit Kaiſer Wilhelm Il und dem 
Dichter Ludwig Uhland verwandt. 

Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe Ahnengleichheit noch 
weiter zurückgeht und daß die genannten drei: Kaiſer Wilhelm ll., 
der Dichter Uhland und Friedrich Freiherr von Gaisberg⸗ 
Schöckingen von Karl dem Großen abſtammen. Daß Kaiſer 
Wilhelm Il. von Karl dem Großen abſtammt, iſt aus den Unter- 
ſuchungen des Herrn Kammerherrn Dr. Kekule von Stradonitz 
(Aber die Abſtammung Kaifer Wilhelms Il. von Karl dem Großen, 
Berliner Neueſte Nachrichten Nr. 149 vom 29. März 1903, wieder 
abgedruckt in: Ausgewählte Aufſätze aus dem Gebiete des Staats- 
rechts u. der Genealogie von Stephan Kekule von Stradonitz, 
Berlin 1905) bereits bekannt. Der Weg für die Abſtammung 
des Dichters Uhland und des Herrn Friedrich Freiherrn von 
Gaisberg⸗Schöckingen zu Karl dem Großen führt über die ges- 
nannte Marie Heller, geb. von Gaisberg, bez. über den Schorn⸗ 
dorfer Vogt Georg von Gaisberg. Von dieſem ſind 11 Kinder 
bekannt. Wahrſcheinlich war er wiederholt verheiratet. Als 
ſeine Witwe iſt 1539 in den Steuerbüchern Clara Magerin 
aufgefunden. Wer die 1. Frau war, iſt nicht gewiß. Seit 
Bucelin I> 348 und 384 tft wiederholt behauptet worden, daß 
jener Georg von Gaisberg mit einer geborenen Hirnheim ver⸗ 
heiratet geweſen ſei. Der Grabſtein ſeiner Tochter Maria 
Magdalena Priorin in Kirchheim am Ries zeigt als Mutter- 
wappen einen Löwen mit einem Lilienſtab in der Pranke. Das 
iſt nicht das bekannte Wappen Hirnheim. Von einer Gattin 
des Georg von Gaisberg aus der Familie Hirnheim hat ſich 
bis jetzt noch kein Beweis gefunden; aber es iſt auch nicht aus- 
geſchloſſen, daß Georg 3 Frauen gehabt hat. Wie die Sache 
nach unſerer gegenwärtigen genealogiſchen Kenntnis liegt, iſt 
kein ausſchlaggebender Grund vorhanden zu leugnen, daß jener 
Georg von Gaisberg mit einer geborenen Hirnheim verheiratet 
war. Wenn dieſe nun zum Bernſteiner Aſt gehörte, floß kein 
Karolingerblut in ihren Adern. Gehörte ſie aber zu dem Aſte 
des Eberhard von Hirnheim, ſo ſtammte ſie allerdings möglicher⸗ 
weiſe von Karl dem Großen ab. Wir können nämlich folgende 
Stammreihe annehmen: Hiltrud, Kaiſer Karls des Großen und 
ſeiner 4. Frau Faſtrada Tochter, heiratete Eberthal, Freiherrn 
zu Württemberg und Beutelspach, t 811, deffen 5. Urenkel fol 
nach der früher beliebten genealogiſchen Sagenkonſtruktion vom 
Haus Württemberg Albrecht III., Graf zu W. u. Lowenftein, 
der Vater Konrads II. f 1112 geweſen fein. Und letzterer wird 
als Ururgroßvater Graf Ulrichs des Stifters aufgeführt. Deſſen 
Urenkelin Agnes von W. heiratete Ulrich von Helfenſtein; deſſen 
Tochter den Herzog Friedrich von Teck und deſſen Tochter 
Irmel den Ritter Veit von Rechberg, deſſen Enkelin Anna von 
Rechberg den Ritter Konrad von Hirnheim, deſſen Urenkelin 
N. N. von Hirnheim den Georg von Gaisberg, Vogt von 
Schorndorf, t 1539. 


Ein angeblicher Vorfahr des Deutſchen Reichskanzlers. 


Von Werner Conſtantin von Arnswaldt. 


m „Deutſchen Herold“ 1909, S. 223 und Tafel 

I- VIII hat Karl Kiefer⸗Frankfurt eine Ahnentafel 
vom Vater des Reichskanzlers von Bethmann Holl- 
weg aufgeſtellt und bringt auf Tafel VIII einen frag⸗ 
mentariſchen Stammbaum der Amtmannsfamilie Gebſer, 
von der mutmaßlich der Urgroßvater des Reichskanzlers 
von der väterlichen Großmutter, Johann Auguſt Theodor 
Gebſer abſtammen ſoll. Der Beweis iſt allerdings 
bisher nicht erbracht, da der Geburtsort des Letzteren 
noch unbekannt geblieben iſt und vermutlich im Lippiſchen 


geſucht werden muß (Angabe der Wolffſchen Sammlung 
in Göttingen), während die andere Amtmannsfamilie 
am Südharze anſäſſig war. Die Stammutter dieſer 
Südharzer Familie Gebſer ſoll nach der Tafel VIII der 
Ahnentafel des Reichskanzlers (ſ. o.) Anna Eliſabeth 
Ziegenhorn, die am 16. April 1660 geborene Tochter 
des Kriegskommiſſars Volkmar Ziegenhorn geweſen 
ſein. Dieſe Angabe ſcheint auch falſch zu ſein, denn 
am 10. April 1660 wurde dem Volkmar Ziegenhorn 
zu Kelbra eine Tochter getauft, die aber in der Taufe 


Die Namen Helela Chriſtina bekam, während die ane 
dere Tochter Juliane Eliſabeth (get. Kelbra 11. 12. 1646) 
am 8. November 1665 daſelbſt den Pfarrer von Eders⸗ 
leben Chriſtian Göſchel heiratete. 

Demnach iſt die Abſtammung des Reichskanzlers 


von Volkmar Ziegenhorn eine doppelte Hypotheſe. 


Trotzdem wird es unſere Leſer intereſſieren, von den 
Schickſalen eines Mannes zu erfahren, deſſen Familie 
großen Einfluß auf den Harzbergbau und das Münz⸗ 
weſen in den Grafſchaften Stolberg gehabt hat und 
deſſen Lebenslauf ein anſchauliches buntes Bild aus 
der Zeit des dreißigjährigen Krieges entwirft. 

Der Lebenslauf iſt der Leichenpredigt auf Volkmar 
Ziegenhorn, die einige Fehler der Tafel VIII der Ahnen⸗ 
tafel des Reichskanzlers berichtigt und in der berühmten 
Leichenpredigtſammlung zu Stolberg a. H. verwahrt wird, 


entnommen und iſt wörtlich wiedergegeben. 

Belangende nun des in Gott felig ruhenden Herren Bergs 
hauptmanns Volkmars Ziegenhorns Geburt, Leben und tödt⸗ 
lichen Hintritt, ſo iſt derſelbe Anno 1600, den 6. Novembris abends 
zwiſchen 10. u. 11. Uhren, aus einem reinen keuſchen Ehebette zu 
Weißenfels gebohren worden; ſein Vater iſt geweſen der weyland 
wolehrenveſte, großachtbare u. wolgelahrte Herr Volckmar Ziegen- 
horn Stadtrichter daſelbſt, ſeine Mutter die weyland erbare, 
viel ehr- und tugendreiche Frau Eliſabeth Schmiedin, eine 
Geſchlechterin aus Erfurt, ſein Großvater weyland Herr Heinrich 
Ziegenhorn, Bürgermeiſter in Weißenfels, ſeine Großmutter 
Frau Dorethea Meyens, ſein Altervater Herr Caſpar 
Ziegenhorn, Verwalter und Witverleger der Meſſinghütten 
zu Ylfenburg, deffen Hausfrau eine Lütterodin von Wernige⸗ 
rode. Stracks nach ſeiner Geburt haben deſſen geliebte Eltern 
ihn durch die H. Taufe dem Herrn Chrifto einverleiben laffen, 
und iſt, nach dem er anderthalb Jahr erreichet, und ſein ſel. 
Vater ihme allzufrüe von dem lieben Gotte durch den zeitlichen 
Tod abgefordert, nebenſt ſeiner lieben Mutter in den Waiſen⸗ 
und Wittbenſtand verſetzet worden. Gedachte ſeine liebe Frau 
Mutter hat ihn hierauf in wahrer Gottesfurcht auferzogen, 
fleißig zur Schule gehen laſſen, und ferner umbs 11. Jahr ſeines 
Alters zu ihres fel. verſtorbenen Eheherrns Bruder und feinem 
Vetter, Herrn Hans Ziegenhorn Bürgemeiſtern zu Wernigeroda 
verſchicket, von welchem er auch in die 5. Jahr lang verſorget, 
zur Schulen gehalten und im Chriſtenthum und andern guten 
Sitten alle vetterliche Anweiſung überkommen, und als er mittels 
ſolcher Zeit feine profektus erlanget, iſt Anno 1617 er ferners 
auf Halberſtadt, umb alldar denen studiis weiter nachzuſetzen, 
geſendet worden, allwo aber er ſeinen ſel. Vetter und darauf 
gewordenen Schwiegervatern Herrn Chriſtoph Ziegenhorn, 
domaligen Münzmeiſtern zu Halberſtadt angetroffen, welcher 
ihnen alſobalden aufgenommen und in Bergwergs⸗ Münz- und 
Probierſachen (zu welchen er ſonderliche Beliebung gewonnen) 
völlig unterwieſen hat, von ermeldten ſeinen Herrn Vettern iſt 
er ferners An. 1620, an den Durchläuchtigen hochgebornen Fürſten 
und Herrn, Herrn Friederich Ulrichen, Herzogen zu Braun⸗ 
ſchweig und Lüneburg unterthänig recommendieret worden, 
welche Recommendation ihme auch das Münzwerk zu Ganders⸗ 
heim und deſſen Beſtallung erlanget hatt. Alldieweil aber das 
verderbliche Kriegsweſen dazumal iemehr und mehr eingeriſſen, 
hat er an ſolchem Orte nach Verfließung zweier Jahren nicht 
länger subsistieren können, ſondern auf fein unterthäniges An⸗ 
ſuchen gnädige Erlaſſung bekommen, hierauf er umb ſich etwas 
zu verſuchen, unter des Grafen von Mansfelds Armee be⸗ 
geben, bey deffen Leib⸗ Compagnie mit drey Pferden Dienfte ge» 
nommen, in ſolchen auch bey zweyen Jahren verblieben, biß 
Anno 1624 die ganze Armee in Frießland licentieret worden, 
und er zugleich auch ſein ehrlichen Passport mitbekommen. Nach 
Solchem hat er ſich wieder zu ſeinem Vettern Herrn Chriſtoph 
Ziegenhornen auf Stolberg begeben, und bey demſelbigen die 
Münz- und Bergverwaltung alldar angetreten, in folder auch 
bis Anno 1630 verblieben, da denn faſt ganz Deutſchland in 
völlige Kriegsflammen geſetzet, wordurch Münz» und Bergwerk 
zu Stolberg ins Stecken gerathen, der Seligverſtorbene ſich 


wiederumb auf das Neue in Kriegsdienſte einlaſſen müſſen und 
unter den Schwediſchen bey Herrn Oberſten Beinhoffens 
Regiment zu Fuß, unter Kapitän Gideon Rottens Compagnie 
Fähnrich geworden. Bey Verfließung aber eines Jahres, (weil 
er mehrere Luft zur Cavalleri getragen) hat er von ſolchem Regis 
ment abgedanket, ſich nachher des durchläuchtigen hochgeborenen 
Fürften und Herrns, Herrn Wilhelms Herzogen zu Sachſen, 
Jülich, Cleve, und Berg, uſw. Regiment zu Pferde gewendet, 
und ift unter Rittmeiſter Hanſen von Braunſchweigs Com- 
pagnie Quartiermeiſter geworden, von welcher Charge nach Redu- 
cirung der Compagnie und Cassierung der Officirer, auf verfloſſene 
zweyjährige Zeit und erhaltenen ehrlichen Abſchied auch er abge- 
treten, ſich aber von neuen im 1633ten Jahr unter des Oberften 
Bohygens Regiment bei Rittmeiftern Lud eloff Müllern Com- 
pagnie vor einen Leutenant beſtellen laſſen, und über ein ganzes Jahr 
ſolcher Condition vorgeſtanden, biß Anno 1634 er anhero nacher 
Kelbra gekommen und mit des weyhland woledeln, geſtrengen, 
Det und mannbaften Herrn Wilhelm Storckauen geweſenen 
fürſtl. Braunſchweig. wolmeritirten Hauptmann und Freyſaſſens 
zu Kelbra und Lynungen, hinterlaſſenen eheleiblichen mittelſten 
Tochter, Jungfer Chriſtina Eliſabethen in ein eheliches Ver- 
bündnis fic eingelaſſen, zuvorhero aber von der Leutnants⸗ 
charge abgedanket. Folgendes bey zwey Jahren und in wärender 
ſolcher Ehe denen Storkauiſchen Gütern vorgeſtanden, worauf im 
1636ten Jahr an dieſem Orte faſt eine Totalruin vorgegangen, 
er mit ſeiner liebſten Sausehre und andern Einwohnern allbier 
durch Einquartierung, Durchzüge und Blünderungen, umb alle 
Mobilien gekommen und alſo nolens volens locum mutiren und 
fernerweit in Schwediſche Kriegsdienſte unter Herrn General- 
Major Pfulens Regiment zu Roß bei Rittmeiſter Leonhards 
Compagnie vor einen Leutenant ſich hier wieder beſtellen laſſen 
müſſen, inmittels denn der Oberſte Truckmüller von den 
Beyeriſchen dem Pfuliſchen Regiment (gleich bey feiner des 
Seligverſtorbenen Abweſenheit) in Höckſtedt eingefallen, Solches 
ruiniret und unter andern auch ſein liebes Weib hoch ſchweres 
Leibes, zuſampt ihrem Bruder Herrn Hans Wilhelm Stor- 
kauen ſel. (der ſtetig bey ihr verblieben) gefangen und mit 
nacher Radeberg in Meißen geführet worden, welches große 
Unglück und abermaliger Verluſt des Seinigen ihn zur Abs 
ſchiedsforderung bewogen, nach deſſen Erhaltung er auf Dresden 
zu Erledigung ſeiner Liebſten und deren Bruders gereiſet, alwo 
er durch ſonderlichen Vorſchub und Intercession des Kaiſerlichen 
General-Commissarii Fuſſens, (ber fein großer Freund ge⸗ 
weſen) ſolche wiederumb ohne einzige Ranzion loßgemacht. Seine 
Liebſte aber iſt acht Tage hernacher in dem 1637ten Jahre 
einer jungen Tochter geneſen und bald darauf in ſolchen Kindes⸗ 
nöthen mit höchſten ſeinen Schmerzen in dem Herrn ſelig ent⸗ 
ſchlaffen, nachdem zuvorhero mit wohlererwehnter ſeiner ſel. 
Liebſten er zwey und ein halb Jahr eine fried- und ſchiedliche 
Ehe geführet, einen Sohn und zwo Töchter erzeuget, welche 
alle auch vor ihme mit Tode abgangen. Auf ſolche Verneurung 
ſeines Schmerzens und Unfalls hat er ſich mit dem jüngſten 
Mutterwayslein wieder nacher Haus an dieſen Ort erhoben 
und ift bald hernach von dem weyland hochwolgebornen Graffen 
und Herrn Herrn Ludewig Günthern, der Vier Graffen des 
Reichs, Graffen zu Schwarzburg und Hohnſtein, unſern in 
Gott ruhenden gnädigen Graffen und Herrn, zu dero Landes- 
und Krieges Commissario der untern Graffſchaft vociret worden, 
welche Dienſte er auch Anno 1638 angetreten, und bis Anno 
1642 mit muglichſter Schuldigkeit und allen unterthänigen Eyfer 
verwaltet. Anno 1638 auf den heiligen Chriſtabend hat er mit 
des weyland woledelen, Velten und großachtbaren Herrn Chri⸗ 
ſtoph Ziegenhorns, der Römiſchen Kahſerl. Majeſtät wol» 
verdienten Münzmeiſters und Bergrates zu Wien, wie auch 
Freyſaſſens zu Eisleben, eheleiblichen älteſten Tochter, Jungfer 
Anna Eliſabethen in ein anderweit Ehegelöbnis auf Ein» 
willigung derer lieben Eltern ſich eingelaſſen, welches folgends 
den 18. Martini An. 1639 vollenzogen, und durch vorhergehende 
Chriſtliche Copulation ihm allhier beigeleget worden. Anno 1642 
hat er eines unvermuhteten Unglücks und bekommenen blutigen 
Stoßes in die linke Bruſt, (wovon dieſe Stunde noch niemande 
bewuſt, wer der leichtfertige Täter geweſen) feine Commissariats - 
dienſte resigniren müſſen. Iſt aber darauf bey in etwas 
wieder erlangter Reconvalescens im 1645ten Jahre zu dem 


DEDEDE AR A AER DADE DADA PA aT AR, 


Hochwohlgebornen Graffen und Herrn, Herrn Johan Martin 
Graffen zu Stolberg und Hohnſtein etc. auf dero fonder- 
liches gnädiges Erfordern in unterthänige Dienſte getreten und 
ſeiner hoch gräffl. Gnaden Bergverwalter geworden, und auch 
in die 12 Jahr biß Anno 1658 bei ſolcher Condition verharret, 
big Seine hochgräffl. Gnaden ſelbigen Jahres ihme feine Bes 
ſtallung vergrößert, und zu dero Berghauptmann über geſamte 
Ihre Vergwerke ihn gnädig verordnet, welche Dienſte er auch 
biß auf den 27 junii jetzt laufenden Jahres continuiret. Als 
aber große Leibesindisposition, ſo mehrenteils von vorerwehnter 
Verwundung (welche nicht zu curiren geweſen noch zugeheilet 
werden können) hergerühret, immer mehr und mehr zugenommen, 
haben ſeine hochgräfl. Gnaden in erwegender ſeiner Schwachheit 
und großen Unvermüglichkeit ihme gnädige Erlaſſung gegonnet 
und Dimission gegeben. Hierauf haben deſſen Kräfte allmehlich 
mehr abgenommen, biß vor ungefehr 14 Tagen nach gebrauchter 


Arzeney ſich einiger Durchfall bei ihme ereignet, deme auch 
nicht zu wehren geweſen, welches da es der Selig verſtorbene 
geſpüret, und daß keine medicamenta mehr verfangen wollen, 
hat er ſich zu einem ſeligen Ende bereitet 

Hierauf hat eine und andere Veränderung ſich an ihme ver⸗ 
ſpüren laffen, der völlige Verſtand ift aber allezeit ihme blieben, biß 
endlich Abends 1 Uhr ſich der Tag dieſes zeitlichen Lebens mit ihme 
geneiget. .. Jit alfo von dieſer betrübten Welt ſeliglich abgeſchieden, 
nach deme er zuvorhero mit höchſtbetrübter feiner Liebſten hinter» 
laſſenen Frau Witben 24 Jahr, 9 Monat, 9 Tage im Eheſtande 
gelebet, manches trübſelige Elend erfahren müſſen und in ſolcher 
Zeit 1 Söhne und 4 Töchter mit ihr erzeuget, darvon ein Sohn 
und zwey Töchter vor ihme im Herrn ſelig entſchlaffen, 3 Söhne 
und zwei Töchter aber ietzo noch am Leben und den ſeligen 
Herrn Vater zum Ruheſtättlein begleitet haben, feines Alters 
64 Jahr, 3 Wochen, 6 Tage. 


Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein 
in Sachſen⸗ Altenburg 1594—1840. 


(Schluß) 


Von Regierungsrat von Thümmel in Pirna. 


Abkürzungen: N = Nöbdenitz; P = Poſterſtein; V= Vollmers hain; P- Pate; ux. Ehefrau oder vermählt; inf. od. fil. Kindler); 
T= Tochter; sep. = begraben; get. = getauft. 


von dem Werder, 1. Heinrich Gottlieb auf P. und 
Vollmers hain, f zu P. 18. Nov. 1720, 11—12 Nachts, 
66 Jahr. 

2. Gebhard Paris auf P. und N., wirkl. Geh. Rat 
und Premierminiſter in Cöthen, + 27. Juni 1724 
1/41 mittags. 

ux. Henriette Auguſte von dem Werder, Pate 
19. Oct. 1722 (P). 

fil. unica Eva Juliane, Pate 25. Okt. 1720 (P). 

3. Wittwe geb. von der Wenſe, t zu P. 27. Apr. 
1727, abends 7 Uhr, alt 88 J., 2 M., 1 Tg. 

4. Carl Emanuel auf P. und N. 

- UX. Johanna Juliane von der Aſſeburg, Pate 
25. Oct. 1720, 10. Oct. 1722 (P). 

Johanna Chriſtiane. 

ux. zu P. 29. Aug. 1721 Auguſt Moritz Heinrich von 
Arnſtedt, fol. poln. und churſächſ. Oberſtl. der Cavall. 

6. Anna Sophia. 

ux. zu P. 16. Jan. 1724 Georg Dietrich von Alvens⸗ 
leben, Erbherr auf Burga, Rogig und Kalbe, Wittwer. 

von Wietersheim, Auguſt Chriſtian Ludwig, ſachſ.- 
goth. Kammerherr. 

ux. Johanna Juliane Friederike von Noſtitz. 

inf. Auguſt Wilhelm Eduard auf Mensdorf, fgl. 
ſächſ. Hof- und Juſtizienrat. 

ux. zu N. 21. Nov. 1824. Conſtantia Charlotte von 
Thümmel auf N., F zu WeusPoud 3. Oct. 1834, sep. 
zu N. 6, alt 39 Jahr 1 Mon., 1 W., 6 Tg. 

von Wilke, 1. Carl Friedrich auf Liebsdorf, Köckeritz 
und Meilitz und 2. Erneſtine Wilhelmine, geb. 
Schweitzer, Paten 8. Dez. 1812 (P). 

von Wöllnitz, Friedrich Hildebrand auf Vollmershain, 
Pate 26. Apr. 1632, 19. März 1644 (N). 

ux. Agneſe „geborene aus dem Haufe Selmitz“ 
(Selmnitz?) Pate 30. Aug. 1635 (N). 

fil. Eliſabeth Pate 22. Sept. 1640 (N). 

von Zehmen, 1. (Caspar auf Weißbach und N. ſiehe 
Herold 1889 S. 31). 
ux. Anna Sybilla, Pate für: 
fil. Anna Maria, Pate 9. Aug. 1604 (N). 


erwähnt 6. Aug. 1610 und 13. Aug. 1616. 

ux. Magdalena Blänckin, Pate 6. Aug. 1610 (N) 
als Wittib 16. Febr. 1629 (N). 

inf. a. Maria. 

ux. zu Garen 31. Okt. 1615 Wolf von Kreutzen 
(Creutzen) a. d. H. Garen, Paten beide 24. Febr. 1627 (P). 

b. Volkmar Hildebrand auf N., Wund K., Pate 
24. Febr. 1627 (P), 23. Sept. 1613, 26. Nov. 1636 (N). 

ux. (aufgebot. 10.— 12. Trin. zu N) 1616 Maria, 
des Oswald aus dem Winckell auf Brandiß und 
Mühlbach Tochter, Pate 24. Febr. 1627 (P), 15. Apr. 
1624 1634 (N), inf. 3 u. 4. 

3. Georg Oswald auf N., W., K. und Probſt Deuben, 
Pate 19. März (N), 10. Apr., 18. Dec. 1644 (N). 

ux. zu Altenburg 4. Febr. 1641 Rachel Metzſchin, 
Pate 4. Juni 1643 (P). 

inf. a. Volkmar Dietrich auf Pöltzig, „Gerichts- und 
Pachtinhaber von N. und W. Pate 22. Mai 1670 (N), 
„auf N. und W.“ 21. Apr. 1680 (N). Verkauf |. v. 
Hühnefeld. 

ux. zu Altenburg 9. Febr. 1675 v. Thumbshirn 1a, 
Pate 1. Sept. 1676, 9. Apr. 1683 (N). 

filia Pate 12. Sept. 1687 (N). 

b. Georg Ernſt auf Windiſchleuba, Reiſehofmeiſter 
zu Gotha. 

ux. . .. Pate 31. Juli 1689 (P). 

4, Hildebrand „jüngſter S.“ Pate 27. Dec. 1635 (N). 


Auszüge aus einigen Urkunden. 


1. 1546 Sonntag Jacobi. Levin von Ende zu Lohma 
vergleicht ſich mit feinem Bruder Servatius (zu 
Untſchen) wegen der Ritterdienſtpferde. Eigene 
Unterſchrift und Siegel Levins. 


2. 1553 am Tage Corporis Chriſti. Kuntz und Heinrich 


von Ende, Brüder zu Gelfo(w) beſtimmen die Ges 
brüder Levin von Ende zu Lohma und Servatius zu 
Untſchen ſich wegen der Fiſcherei zu vergleichen. 
Unterſchrieben: Kuntz von Ende, leuin von Ende, 
Heunrich v. ende. 


2. Georg Ernſt auf N., Weißbach und Kötzſchwitz 3. 1572 am Tage Matthaei Apoſt. Untſchen. Letthe (?) 


und Herman von Ende, Gebrüder zu Untſchen, be 
lehnen Nickel .. .. mit Land in Untſchen. 

4, 1582, 13. Jan. Altenburg. Amtſchöſſer und Rat 
legen dem Georg Heudel 4 Gulden Buße auf an 
Hermann von Ende. 

5. 1582, 7. Dec. Herman von Ende zu Untſchen geht 

einen Erbtauſch ein. 

6. 1582, 24. Dez. Herman v. Ende bezahlt 325 Guld. 
an Gregon Junghans für Land, das er am 27. Juni 
von ihm gekauft. 

7. 1586, 7. Apr. Görg Salomon von Ende zu Gelfa(u) 
verkauft an Hermann von Ende zu Untſchen die 
Schaaftrift für 100 Gulden. G. S. v. E. Herman von 
Ende. 

8. 1595, 5. Dec. Gabelentz. Vor Heinrich Joachim von 
Schenfels, Gerichts⸗, Erb⸗ und Lehnsherrn zu Gabe⸗ 
lentz, wird der Schreiber obigen Verkaufs wegen 
Irrungen, die nach dem Tode beider Contrahenten 
mit Heinrich von Ende zu Untſchen entſtanden find, 
vernommen. 


9. 1597, 24. Mai, Torgau. Georg Salomon von Ende 
zu Selkau, hatte UI. Ritterpferd, Ehrenfriedt v. Ende 
zu Lohma(u) oberen Teils 1 und Friedrich v. Ende 
zu L. unteren Teils ) zu ſtellen. Nachdem aber 
Balthaſar Friedrich von Ende Lohma unterm Teil 
an Hans von Schaurott verkauft, und Georg Galos 
mons Erben einige Acker von Untſchen gekauft haben, 
ſo ſollen dieſe 2 Pferde, Ehrenfried das 3. ſtellen, 
Schaurott davon befreit ſein. Herzoglicher Conſens 
hierzu. 

10. 1597, 21. Nov., Altenburg. Herzogl. Conſens: Sa⸗ 
bina von Ende zu Untſchen verkauft auf Wiederkauf 
eine zum Rittergut gehörige Wieſe für 205 Rthlr. an 
den Vormund ihrer Lehnserben, Hans von Schau⸗ 
rott zu Lohma. 


11. 1616. 4. Mai. Melchior von Münckwitz zu Lohma 


und Gottfriedt von Ende zu Untſchen gehen einen 
Tauſch ein. Unterſchriften. 


Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten | 


Gelegenheitsfindlinge. 


Breymann. 

Jahrbuch des Pädagogiums zu L. Frauen in Magdeburg 
von 1795: „Heinrich Chriſtoph Friedrich Breymann aus Voigts⸗ 
dalum im Braunſchweigſchen, hatte 3½ Jahr bei uns Unterricht u. 
Erziehung genoſſen. Erlernung alter Sprachen war nicht ſein 
Zweck, er hatte aber zuletzt den Rang eines Obertertianers bei 
uns gehabt und ward bei den Zenſuren bald zur dritten, bald 
zur erſten Hälfte der vierten Sittenklaſſe gezählt. Er ging 
Michaelis 91 auf die Univerſität, ohne ſich als Ausländer zum 
Abiturientenexamen gemeldet zu haben.“ 


Magdeburg, am Dom 2. Machholz. 


Heufd. 
König Friedrich Ill. von Dänemark beftatigt am 3 Juni 
1665 dem Fährmann von Blankeneſe Johann Heuſch die Steuer- 
freiheit. Zeitſchr. f. Schlesw.⸗Holſtein. Geſch. Bd. 37, Fol. 46. 
Hamburg 23, Blumenau 50. E. Brechwoldt. 


Nogge. i 

Dortmund 1601 Dezember 4. Bei der Morgenſprache des 
Heinrich von Steinen mit Margrete Vogtz iſt unter den Stand⸗ 
genoſſen Nudolff Rogge. (Beiträge zur Geſchichte Dortmunds 
XIII, S. 96.) 

3. Zt. Münſter i. W., Abſchnittſtr. 31. 

Frdr. von Klocke, stud. hist. 
Sartorius. 

Ein gut erhaltener Grabſtein an der Mauer der ev. Kirche 
zu Kirchhain bei Marburg in Heffen: „Hier ruhet der HodEbdle 
und Hochgelehrte Herr Heinrich Friedrich Sartorius, J. U. 
Candit. Hr. Johann Philipp Sartorius, Bürger v. Handels- 
mann alhier u. Fr. Anna Eliſabetha geb. Gerhardine ehl. 
Sohn, welcher Ao. 1703, 19t- Aug. alhier zu Kirchhein gebohren 
u. Ao. 1731, 21t. May ſelig entſchlaffen ſeines Alters 28 Jahr 
weniger 3 Monath.“ 

Leipzig. Albrecht Ranft. 


Rundfragen und Wünſche.“ 


Nr. 111. Aleff (Aalff). 

Am 23. April 1723 wurde in Oſten bei Stade (Hann.) der 
Kontributions⸗Einnehmer u. Kirchen-Jurat Otto Aleff, Gatte 
von Schwencke, geb. von Iſſendorff, beerdigt; erreichtes Alter: 
75 Jahre. Wann u. wo iſt Otto Aleff geboren? Wie hießen 
feine Eltern? 

Hamburg, Lindenſtraße 59. Oskar Trinks. 


Nr. 112. v. Belli. Knack (Knacke). v. Schmieden. 

Eltern ſowie überhaupt Ahnen u. Nachrichten erbeten über die 
Familien von: 1. Carl Maria v. Belli, 7 VIII. 1820 Weſen⸗ 
berg, co 18. III. 1787 Ulrike Juliane Baroneſſe Clodi v. Jürgens⸗ 
burg. Muß vor 1786 in Rußland eingewandert ſein zuſammen 
mit Mark u. Stieglitz, welcher ſich bekanntlich e. ſehr großes 
Vermögen erwarb u. baroniſiert wurde, Bellis Stiefbruder, 
Knieper, ſoll in Deutſchland geblieben ſein. Nach e. gefundenen 
Glaſe zu urteilen Wappen: „2 filb. Lilien i. bl. Felde“. Darunter 
G. S. B. 1 Tochter oo Dr. Sickler, deren Sohn Karl fol mit 
Familie i. Karlsruhe leben, 1 Tochter oo v. Glehn, 1 Tochter 
co v. Pezold, 3 Söhne Carl (od. Jakob 7), Johann, Peter waren 


als ruſſiſche Offiziere 1712 vor Borodino, e. f daſelbſt, die 
anderen ſowie ihre Nachkommen verſchollen. 2. Chriſtoph 
Friedrich Knack, gebürtig a. Pommern, f 21. III. 1783 Pilliſtfer 
(Livland), wo er 1764—83 Paftor u. Propſt war, co mit 
3. Friederike v. Schmieden, * 26. IV. 1752 i. 7 F 21. III. 1823 
Fellin. 2 Töchter Anna Juliane u. Catharina Eliſabeth, 
co mit Dr. med. Johann Dietrich v. Pezold, Erbherr a. Tamſal. 
Rußland, Reval (Eſtland), Narvpſche Str. 34. 
Dr. Alexander von Pezold. 


Nr. 113. Bode. 

Geſucht Bildnis des Julius Wilhelm Bode (Sohn des 
Bergmeiſters zur Eiſenhütte vor Daffel), * um 1800, 1836 — 46 
Amtmann in Alfeld, F um 1852 als Oberamtmann in Lüne⸗ 
burg (co mit Car. Mel. Mel. Luiſe Schramm aus Alfeld). 

Alfeld a. d. L. Landrat Burchard. 

Nr. 113 a. von Braun. Tiling. 
Ahnen geſucht für General Anton Ulrich von Braun, 
(* am ? 1704 zu 7, T 12. 12. 1780 zu Harburg) u. feine Ehefrau 
Juliane Marie von Zeſterfleeth, (* am ? 1701 zu 7, f 28. 3. 1780 


*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter beier Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geſchätzten 
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geftalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir veröffentlichen die Anfragen 
foftenfrei, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile ift mit 50 Big ao berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der 

eh 


Fragen bitten wir dringend, deſonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Dru 


ler nicht vermeiden laſſen. 


zu Hamburg) ſowie für den Schwiegerfohn Hauptmann Friedrich 
Wilh. Philipp Tiling, (* 1733 zu 7, F 14. 2. 1777 zu Hamburg). 
Zwickau, Carolaſtr. 23. Landgerichtsrat Dr. Förſter. 
Nr. 114. von Brechwoldt. 

von Brechwoldt, Major, Ritter v. D. Glückſtadt 1841 
(Holſtein). Wer kann Auskunft geben über deffen Adel, 
Stammbaum, Wappen u. Nachkommen? 

Hamburg 23, Blumenau 50. E. Brechwoldt. 

Nr. 115. Brodmann — Metzener. 

Zur Vervollſtändigung e. Geſchichte der Familie Brock— 
mann aus Wulſten bei Osnabrück werden Nachrichten erbeten 
über Träger dieſes Namens, beſonders über die Nachkommen 
des Gen.⸗Kommiſſars Rabe Wilhelm Brockmann in Münſter, 
* 1757, u. feines Sohnes Wilhelm, der als Oberlandesgerichtsrat 
1833 nach Münſter kam. — Ferner Nachrichten über Träger 
des Namens Metzener, (beſonders des nordweſtlichen Deutſch— 


lands) erbeten. 
Berlin W. 50, Nachodſtr. 2811. Oberleutnant v. Gülich. 
v. Bolberitz. 


Nr. 116. v. Bützow. v. Wopgarten. 
v. Lipperheide. v. Plettenberg. 

Suche Nachrichten über die Familien v. Bützow, v. Wop— 
garten, v. Bolberitz, v. Lipperheide zu Schoerlingen u. 
die Linien der Familie v. Plettenberg zu Ihenhauß u. zu 
Worinck (Mehring?) Wo liegen letztere beiden Orte oder Güter? 
Wo Sdoerlingen? 

Deſſau. von Sobbe, Hauptmann. 

Nr. 117. v. Bursky. Frieſe. Jordan. 

Adreas v. Bursky, Oktober 1782 i. Oftpreußen geb. Datum 
u. Ort ? ſtand i. 1. Oſtpr. Ynf.-Regt, i. d. 1. Schleſiſchen 
Füſilier⸗Brigade, i. d. Gensdarmerie, i. 1. Oſtpr. Ldw.⸗Regt., im 
13. Inf.⸗Regt., im 3. Inf.-Regt., 16. 6. 1852 i. Raftenburg gelt, — 
Karl Frieſe, wo u. wann geb.?, wo eingetreten und wann?, 
ſtand im 3. Oftpr. Ldw.⸗Regt., im 13. Inf.⸗Regt. im 3. Inf.⸗RNegt., 
15. 5. 1818 Abſchied. Weiteren Verhältniſſe 7, wo u. wann geft.? 
— Adolf Jordan, März 1796 i. Stalupönen geb., Datum, 
ſtand im 3. Oſtpr. Ldw.-Regt., im 13. Inf.⸗Regt., im Hammſchen 
Garbe-Ldw.-Regt., 8. 5. 1819 in Hamm geſt. Wo u. wann eins 
getreten d, wann Fähnrich, wann Sek. ⸗Lt.? 

Nr. 118. Frhr. v. Canitz. 

Um Vervollſtändigung für e. Ahnentafel wird gebeten: 
Carl Gottlob Ludwig Frhr. v. Canitz zu Kreutzſch u. Ottwitz 
1721—1788 Obriftleutnant. Gemahlin? Deren Ahnen? Vater: 
Friedrich Wilh. Frhr. v. Canig zu Kr. u. O. 1670 — 1729 Obriſt 
der Garde zu Fuß u. Kammerherr. Gemahlin: Hedwig Char- 
lotte v. Brand 1678 — 1736, George v. B.'8s Tochter aus d. $. 
Lauchſtedt- Hermsdorf. Ihre Ahnen? Großvater: Melchior 
Friedrich Frhr. (ſeit 1664) v. Canitz zu Halt Großburg uſw. 
1629—1684, Oberhofmarſchall. Gemahlin: 1. 1653 Sofie Eleonore 
v. Breen, 2. Efter v. Schönaich, t 1668, 3. Anna v. K. ? Namen 
u. Ahnen dieſer dritten Frau? Urgroßvater: Friedrich v. Canitz 
zu Halt Großburg vim, 1604—1646 Landesälteſter in Wohlau. 
Gemahlin u. deren Ahnen? Seine Ahnen? 

Stettin, Birkenallee 19. M. W. Grube. 

Nr. 119. Dangers, Nichters, Wrisberg, Geb(p)fer, v. Hugo. 

Es werden nähere Angaben erbeten über die Ehegatten 
folgender Kinder des Paſtors Peter David Dangers zu Wülfing⸗ 
hauſen: 1. Margaretha Anna Sophia, 29. 1.1723 zu Müllingen 
co Richters. 2. Sophia Charlotta, * 9. V. 1729 zu Müllingen, 
oO Anton Friedrich Wrisberg, 1736 zu Elze. 3. Eine unbekannte 
Tochter, co mit dem Amtmann Geb(p)jer zu Wiebrechtshauſen. 
4, Chriſtian David, Paſtor zu Wülfinghauſen, 21. V. 1734 zu 
Müllingen, T 2. VI. 1802 in Wülfinghauſen, co mit Chanoineſſe 
Friederica Eliſabeth v. Hugo, Tochter des Generalmajors 
v. Hugo. Ferner ſind alle Nachrichten über die Familie Dangers 
willkommen. 

Montigny⸗ Metz. Leutnant Dangers. 

Nr. 120. Dromme. 

Johann Friedrich Dromme, Kgl. pr. Amtsrat zu Loehme 
bei Berlin, * 1704, 18. X. zu . ., f 1761, 20. IX. zu Loehme? 
co wann u. wo? mit Anna Katharina Magdalena Gertrud 
Gleim (1710 — 1760). 

Nr. 121. Heyer. Kunde. Weigle. Allan. Goldhahn. 
Nudelmann. Meyer. 
Nachrichten über folgende Familien u. Perſonen werden Dot, 


lichſt erbeten an Dr. Hans Braun, Verlin=Friedbenau, Rubensſtr. 24. 
Heyer, um 1840 in Moddrow bei Bütow i. P., Kunde, 
Erdmann Wilhelm, um 1820 Gutsbeſitzer in Oſſecken, Weſtpr., 
Neitzke, um 1810 in Warblin i. Weſtpreußen, Mac Allan, 
um 1800 Gutsbeſitzer irgendwo in der ſchottiſchen Grafſchaft Perth, 
Pfarrer Goldhahn, um 1680 vermutlich in der Nähe von 
Stolberg- Harz, Rudelmann, um 1750 in Volmershauſen 
(Geff. Naau), Meyer, Gottfried, Kaufherr in Segeburg um 1700. 
Ehefrau Eleonore Catharine geb. Severus. 
Nr. 122. v. Iſſendorff. 

Am 16. Auguſt 1724 wurde in Oſten bei Stade (Hann.) 
Schwencke, geb. von Iſſendorff, des Kontributions⸗Einnehmers 
u. Kirchen⸗Juraten Otto Aleff Witwe, beerdigt; erreichtes Alter: 
71 Jahr, 2 Monate. Wann und wo ift Schwencke von Iſſendorff 
geboren? Wie hießen ihre Eltern? 

Hamburg, Lindenſtr. 59. Oskar Trinks. 

Nr. 123. Koch. 

Der am 21. Juni 1821 in Freiberg i. Sa. geſtorbene Johann 
Georg Auguſt Ehrhard Koch hinterließ Witwe, Sohn u. Tochter. 
Was ift aus dieſen geworden? Der Sohn fol in Tiflis (Rußl.) 
Staatsrat geweſen fein. Anfrage beim dortigen Konſulate er- 
gebnislos. 

Sondershauſen. 


Nr. 121. von Koven. 

Gab es einen Offizier dieſes Namens, der in der zweiten 
Hälfte des 18. Jahrhunderts Gouverneur von Harburg a. d. Elbe 
war? Im hieſigen Kgl. Staatsarchiv iſt nichts zu ermitteln. 

Hannover. be Lorme. 


Dr. Herb. Koch. 


Nr. 125. Körber. 

Einnehmer Johann Friedrich Körber, deſſen Frau 
Margaretha Elifabeth hieß, kam 1726 aus Witteldeutſchland nach 
Himmelpforten (Kr. Stade). Woher ſtammte er? 

Stade. Dr. Fr. Tiedemann. 


Nr. 126. Küchmeiſter v. Sternberg, Heinius, v. Ammon, 
b. Hymmen, Quadt v. Landskron. 

Geſucht werden die Eltern von 1. Friedrich Küchmeiſter von 
Sternberg, Oberſt im Inf. Reg. Alt Dohna Nr. 44, co ? 2. Marie 
Elifabeth Heinius, oo 1757 mit Georg Friedrich von Ammon. 
3. Charlotte Iſabella Luiſe gym men, co 1731 mit Heinrich Johann 
v. Hymmen. 4. Charlotte Quadt v. Landskron, co 1721 mit 
Ernſt Friedemann von Münchhauſen. 

Gotha. Major Senfft v. Pilſach. 


Nr. 127. v. Lemke. 

Ich ſuche Nachrichten jeder Art über die Familie v. Lemke, 
auch v. Lemcke, v. Lemcken, v. Lemecken. Uradel der Uckermark. 
Wappen in Silber, e. rotes Herz, Helmzier eine rote Burg mit 
3 Türmen. Leben noch Mitglieder der Familie? Wo? Da 
meine Familie aus derſelben Gegend ſtammt (Umgegend von 
Prenzlau) u. dasſelbe Wappen führt, halte ich es nicht für aus⸗ 
geſchloſſen, daß zwiſchen beiden Familien ein Zuſammenhang 
beſteht. 

Charlottenburg, Faſanenſtr. 6pt. Joachim Lemke. 


Nr. 128. Liebeneiner. 
Erbitte Nachrichten über ältere Mitglieder der Familie 
Liebeneiner, insbeſondere über e. L., der 1771 Landjägermeiſter 
zu Peiſterwitz (Bez. Breslau) war. 
Eſſen- Ruhr, Limbeckerſtr. 100. Bibliothekar Ols zewski. 


Nr. 129. Lobe. 

Lt. pfarramtl. Zeugnis der evang. Stadtpfarrkirche in 
Weimar wurde daſelbſt 6. Aug 1796 getraut: Johann Gottlob 
Lobe, Bürger u. Strumpfwürker in Weimar, dritter Sohn des 
Johann David Lobe, Bürgers daſelbſt, mit Jungfer Anna 


- Margarethe Louis. Wie hießen die Eltern der Anna Marg. 


Louis? Wann u. wo ſind ſie geb., getraut u. geſt.? Der Vater 
des 29. Juli 1800 geborenen Bürgers u. Schneidermſtr. Gerhard 
Schenk in Naumburg war der Bürger u. Steinhauer Conrad 
Schenk in Homberg. Wie hieß deſſen Ehefrau? 

München, Schraudolphſtr. 11 pt. Adolf Kiefer. 


Nr. 130. Malcomeſius. 
Erbeten 1. Näheres über Familien- u. Ortsname Malcomes 
in Helfen. 2. Vorfahren des Heſſ. Darmſt. Reg.⸗Rates Joh. M. 
* Sandlos 1588 Nov. 1, f Gießen 1655 Okt. 22 u. feiner Frau 


co (wo? wann?) Anna Kath. des Hef. Darmſt. Kellers Melchior 
Rühl Tochter. 3. Ludwig M., Darmſtadt 1687 Apr. 3, 7 Dome 
burg 1732 Juni 13, co wo? wann? Louiſe Ph. H. v. Bode verw. 
v. Bühl. 4. Friedr. Ernſt M., Darmſtadt 1711 Juli 14, Sohn 
d. Lin. M. (Paten Ernft Prinz zu Heſſ.⸗Darmſt., Kammerpräſ. 
Schwarz u. Freifrau v. Stein) wer war er u. ſeine Eltern? 5. 
Ldw. Dan. M. Kurköln. Oberſtl., * Gießen 1714 Mai 23, 
+ Siekershauſen 1788 For. 12, oo wo? wann? Gibila Spelt. 
6. Joh. Bernhard Joſ. Maria Franz v. M. Leutn. v. Neuwied 
* Bonn 1744 März 27, f wo, © wo? wann? (Clif. v. Berren⸗ 
thal?) 7. Kath. Eliſe, Neuwied 1783 Mai 26, T Paris 1869 
Nov. 11, co wo? wann? Antoine Baron de Chambailhorc. 8. 
Joh. Peter Maria v. M., Neuwied 1788 Il. 9, weitere 
Schickſale ? 
Wien VII., Hofſtall Nr. 5. Baron v. Walcomes. 


Nr. 131. Müller, Lüttkemüller. 

Ich erbitte Nachrichten über das Vorkommen des Familien- 
namens Lüttkemüller vor 1800. Gegen Ende des 17. Jahr- 
hunderts ſoll ein Lüttkemüller evangeliſcher Pfarrer in Hilmſen 
in der Altmark geweſen ſein. Woher ſtammte er? Woher 
ſtammte der Magdeburger Domvikar Müller (Lüttkemüller), der 
Ende des 16. Jahrhunderts in Magdeburg ſtarb? 

Magdeburg, am Dom 2. Machholz, Konſiſtorial⸗ Sekretär. 


Nr. 132. Polniſcher Adel. 

Ich bitte um Auskunft darüber 1. ob die Verleihung pol- 
niſchen Adels in der Zeit von etwa 1724 bis 1762 ſtets an Land- 
beſitz gebunden war, oder ob damals ſächſiſch polniſche Beamte, 
die keinen Landbeſitz hatten auch nobilitiert wurden, 2. wo ſich 
polniſche Adelsakten bezw. nachrichten außer in folgenden 
Archiven befinden: a) Hauptarchiv für alte Akten, Warſchau 
b) Archiv des Juſtizminiſterium Moskau, c) Hauptarchiv des 
Zartums Polen, Warſchau, d) Archiv alter Akten des Zartums 
Polen, Warſchau, e) Landesarchiv der Grod- u. Landrechtsakten, 
Lemberg, f) Archiv des galiziſchen Adelsausſchuſſes, Lemberg 
und g) Landesarchiv Krakau. Für Auskunft bezw. Literatur- 
nachweiſe würde ich ſehr verbunden ſein. 

Leipzig. Werner Conſtantin von Arnswaldt. 


Nr. 133. Raven. 

1. Georg Friedrich Burchard Raven, geboren in Ein- 
beck; 1777 Stadtchirurgus in Celle. Erbitte Todes- u. Geburts- 
datum, ſowie Namen der Gattin u. Kinder. 2. Heinrich Auguſt 
Raven, Sohn von 1, 1854 Dr. med. in Hamburg, Geburts- u. 
Todesdatum, Namen der Gattin und Kinder erbeten. 3. Johann 
Andreas Chriſtoph Raven, Sohn von 1, geb. 1785? Nähere 
Nachrichten über Todesdatum evt. Nachkommen erbeten. 

Berlin- Wilmersdorf, Duisburgerſtr. 7. v. Raven. 


Nr. 131. NRedlin(g)bla)ufen. 

Jakob Recklinhuſen aus Einbeck ſchrieb: Descriptio brevis 
genealogiae originis et prosapiae civitatis Brunsuicensis etc. Coloniae 
Ub. 1588 (Chr. Gottl. Jöchers Allgem. Gelehrtenlexicon, neu hrsg. 
u. fortgeſ. v. H. W. Rotermund, Bd. VI, Bremen 1819). Wer 
kann über Jakob Recklinhuſen (Recklinghauſen) oder fein Werk 
irgendwelche Auskunft geben? 

Münſter i. W., Sternſtr. 15. 

Guftad von Recklinghauſen, stud. hist. 


Nr. 135. Reuſcher, Caffe. 
Ich bitte um Nachrichten über das Vorkommen der Familien» 
namen Reuſcher u. Gaffe vor 1800. 
Magdeburg. Machholz, Konſiſtorial⸗Sekretär. 


Nr. 136. von Reusner. 

Andreas von Reusner (der Namen wurde auch Reiſſner 
geſchrieben), Rittergutsbeſitzer zu Adjamunde in Livland, hat 
etwa in den Jahren 1780 — 1790 als Major in den Dienſten des 
Landgrafen von Heſſen⸗Darmſtadt geſtanden. Kann man irgend 
wie feſtſtellen, in welchem Regiment er gedient und in welcher 
Garniſon er geſtanden hat? 

Königsberg i. Pr. Prof. Dr. Friedrich Lezius. 


Nr. 137. Sethe, v. Sethe. 

1. Chriſtoph Sethe, geb. 25. 4. 1767 in Cleve, f 30. 4. 1855 
in Berlin, Chefpräſident des Rheiniſchen Kaſſationshofes, erhielt 
am 11. 3. 1855 den ſchwarzen Adlerorden und damit den erblichen 
Adel. Wurde ihm hierbei ein Wappen verliehen, ev. welches? 


2. Wie iſt der Name Sethe zu erklären? Die Familie ſoll vom 
Sethenhof in Weſtfalen ſtammen. 
Schneidemühl. v. Hirſchfeld, Amtsrichter. 
Nr. 137 a. Straka. 

Erbitte Nachrichten über die Familien Straka aus 
Boehmen und Maehren, fowie die Strakas von Nedabylitz, 
Lowoß, Ernſtein, Kriegsfeld und Ehlend. Auch über die Strakas 
von Nedabylitz auf Veffay in Burgund u. in England. Gre 
gänzungen geſucht zu: Hermanns Straka de Nedabylitz S. Caes. 
M. Capitaneus equitum, filius N. .. St. v. N. et coniugis ... 
Gersdorffiana de Gersdorff, quae nata in tuglia ... copulata... 
vivit in sua patria. Tres filii et duae filiae, vivunt omnes 1736 
in matris patria, ubi et nati fuere. Hermannus + in pago 
Lhota 1730. 

Breslaul, Ring a. Rathaus 1011. Hermann Straka. 
Nr. 438. Teſtaments⸗ u. Eheſcheidungsakten. 

Wo in der Provinz Sachſen liegen ältere Teſtaments⸗ 
u. Eheſcheidungsakten? ! 

Magdeburg, am Dom 2. Machholz, Konſiſtorial⸗Sekretär. 


Nr. 139. v. Tilemann gen. Schenk. 

Das Adelsdiplom der Freiherrn v. Tilemann gen. Schenk 
(Kurheſſiſcher Adel) befindet fidh in den Händen eines 80 jährigen 
Fräuleins v. Tilemann. Die Dame ſucht nach einem Herrn 
v. Tilemann, dem ſie das Diplom vererben kann. Auskunft nur 
an einen Freiherrn v. Tilemann gen. Schenk erteilt. 

Berlin- Wilmersdorf, Duisburgerſtr. 7. 

Otto v. Vangerow. 


Nr. 440. v. Sresdow, v. Steuben, v. Königsmarck, 
v. Kreutzen, v. Nintorff. 

Bitte um nähere Angaben über Geburt u. ſ. w. 1. Joachim 
3. Tresckow auf Schollehne u. Niegripp, co 1589 Dorothea 
v. Kotze. 2. Martin Otto v. Steuben auf Gerbſtedt u. Friede⸗ 
burg, 00 Ilſe v. Roke. 3. Katharina Maria v. Königs- 
mard a. d. 9. Ketzlin, © Frühjahr 1646 Chriſtian v. Kotze. 
4, Magdalena Katharina v. Kreutzen a. d. H. Schweickers⸗ 
hayn, co 27. 6. 1671 Adam Hermann v. Roke. 5. Juliane 
Sophie v. Rintorff a. d. o Alsleben, oo 1707 Chriſtian Ehren- 
fried v. Kotze. 


Potsdam, Viktoriaſtr. 17. Hauptmann a. D. Hans v. Kotze. 


| Nr. 141. v. Vangerow. 

Anton Heinr. v. Vanger ow, geb. 1736 zu Lottin, 1758 
Leut. i. Rgt. 8 zu Glatz, erbte 1769 von e. v. Hertzberg die 
Güter Jodath u. Bahrenbuſch, Kreis Neuſtettin. Erbeten: 
Namen der Gemahlin d. Anton Heinr. v. V. u. nähere Ane 
gaben uber dieſelbe. Sterbedatum d. Anton Heinrich. Hatte er 
Kinder? Nähere Angaben über dieſelben. 

Berlin- Wilmersdorf, Duisburgerſtr. 7. v. Vangerow. 


Nr. 112. Wappenvermehrung. von Schaumberg. 

1. Wer hat in der Zeit von 1530—1545 im alten Deutſchen 
Reiche Wappen verliehen bzw. vermehrt? 2. Ich fuhe Wade 
weiſe und Urſache der i. J. 1541 zum erſten Male beurkundeten 
Wappenvermehrung: v. Schaumberg (Franken) durch die lange 
vorher abgeſtorbene Familie v. Sonneberg (Franken). Wo hätte 
ich zu fucen? 

Hannover, Vofftr. 52. Hauptmann v. Schaumberg. 

Nr. 143. Wasmansdorff. 

Mitteilungen jeder Art über die Familie Was mans 
dorff (auch andere Schreibweiſen), Adreſſen von Trägern dieſes 
Namens erbeten an 
Dortmund, Märlifhe Str. 1191. Erich Wasmansdorff. 

Nr. 14%, Windfuhr, Steinkühler. 

1. Um das Jahr 1832 lebte in Prag e. Mann, deſſen 
Frau e. um das Jahr 1800 geborene Tochter des Schullehrers 
Peter Caspar Windfuhr in Wetter a. d. Ruhr war. Er 
hatte (1832) 3 lebende Kinder. Wie iſt der Name dieſes 
Mannes u. die Vornamen der Frau? Wann u. wo ſind ſie 
geboren u. geſtorben? Wann u. wo geheiratet? 2. Um dieſelbe 
Zeit lebte in Düſſeldorf e. Mann namens Steinkühler, der 
die beiden Söhne vom Prinzen Friedrich von Preußen unters 
richtet hat. Seine Frau wird vermutlich ebenfalls e. geborene 
Windfuhr fein, u. zwar e. Schweſter der obigen. Wer gibt 
Auskunft über diefe Eheleute? 


Altona, Hobenzollernweg 65. Dr. o Weidler. 


194 


Antworten auf die Rundfragen. 


Zu Nr 11. Heydenreich. 

Eiſenacher Kirchenbuch 1612—25, Seite 201. Getauft 28. 
April 1619: Hans Waglern e. ſohn, G. des Ehrentshaften 
Undt Vorachtbaren Hern Heinrich Heydenreichs F. S. 
Rentmeifters ſohn Joh. Philippus. 

Naumburg. Ludwig v. Schmoller. 


Zu Nr. 110. Ley. 
Nachrichten wohl durch Herrn R. van der Ley, Kunſt⸗ 
handlung, Reval, Goldſchmiedeſtraße 13, Ecke Königsſtraße. 
Reval, Warvfde Str. 34. Dr. Alexander v. Pezold. 


Zu Nr. 111. v. Meyern, v. Imhoff. 

Soviel ich weiß, exiſtiert in Coburg e. Erbbegräbnis 
von Meyern⸗ Hohenberg u. von Imhoff. Vielleicht können 
Frau Baronin v. Meyern⸗Hohenberg geb. v. Alvensleben, Coburg, 
Glockenberg, oder Baron v. Imhoff, Schloß Hohenſtein b. Coburg, 
Auskunft geben. 

Charlottenburg, Faſanenſtr. 6 pt. Joachim Lemke. 


Zu Nr. 265. Middendorff. 

Nachrichten über die Ahnen v. Chriſt. Marie Theod. 
Middendorf, vielleicht durch Dr. med. Max v. Middendorf, 
Reval, Gr. Rofenfranzitr. 2. 

Reval, Narvpſche Str. 34. Dr. Alexander v. Pezold. 


Zu Nr. 343. Balke. 


Aber Superintendent Balcke in Peine (Dungelbed) vgl. 
meine Abhandlung über die verſchiedenen Geſchl. B. in der 
Vierteljahrsſchrift des „Herold“ 1890. — Er hatte außer dem 
Geh. Juſtizrat Ernſt zu Hildesheim, deſſen Sohn Karl noch 
1893 als Ober.-Lt. a. D. zu Weimar mit Familie lebte, noch e. 
2. Sohn Karl, Pächter der v. Sienſtorf'ſchen Güter b. Pader- 
born; deſſen Söhne: Julius, 1892 Beſitzer e. Billardfabrik in 
Cincinati (3 Söhne, Julius, Rudolph, Walter) u. Karl, 1892 
Kaufmann in Indianopolis. Er verweilte 1892 zu Nervi in Italien. 

Schwerin i. M. Geh. Oberfinanzrat Dr. jur. Balck. 


Zu Nr. 317 a. Quandt. 


Jakob Quandt, 1465 in Cremitten (Samland, Preußen). 
— Hans Quandt, 1545 Bürger zu Koenigsberg i. Pr. — 
Die Quandt'ſche Deszendenz (abwärts von Jakob Q., Ratsherrn 
des Kneiphofs, Koenigsberg um 1580) in Altpreußiſche Monats- 
ſchrift 1883, Seite 231, 232. 


Magdeburg, Am Dom 2. Konſiſtorial⸗Sekretär Machholz. 


— TIn E 


Nubbrecht, Oswald, L'origine du type familial de la maison 
de Habsbourg; Librairie nationale d'art et d'histoire G. van 
Oest et cie. éditeurs, Bruxelles 1910 V u. 152 S. Quart. 


Das vorliegende Buch verdankt feine Entſtehung den Sin, 
regungen, welche von Galippes Werk über die Erblichkeit von 
Entartungserſcheinungen in herrſchenden Familien ausgingen, 
und den Anſchauungen, welche die Ausſtellung des Goldenen 
Vließes in Brüſſel 1907 geboten hat. Galippe und der Frhr. 
Kerwyn de Lettenhove haben dem Verf. bei feinen weiteren 
Forſchungen zur Seite geſtanden. Dieſe richteten ſich auf den 
Nachweis des ſogen. Habsburgiſchen Familientyps auf den 
Bildniſſen von Vorfahren der Kinder Karls V. Rubbrecht be⸗ 
ſtimmt dieſen nach einem an den Anfang ſeiner Unterſuchung 
geſetzten Bildnis der Maria von Hfterreich durch folgende Bes 
ſonderheiten: vorſtehender Unterkiefer (prognathisme inferieur), 
übertriebene Entwicklung der Unterlippe, ungewöhnliche Länge 
und oft Dicke der Naſe, mehr oder weniger ausgeprägte Wölbung, 
oft beträchtliche Hobe der Stirn. Ob es richtig iſt, gerade die 
Erſcheinung dieſer Generation als typiſch für das Haus Habsburg 
anzunehmen, bleibe dahin geſtellt. Die Aufgabe hat ſich der 
Verf. jedenfalls ſo gegeben, daß die Entſtehung eben dieſer Zu— 
ſammenſtellung ermittelt werden ſollte. Die weitere Unterſuchung 
hat aber leider einen großen Mangel: dem Buche fehlt die 
Ahnentafel, die jeder ſolchen Unterſuchung zu Grunde gelegt 
werden muß. R. fällt in die leidige Nachläſſigkeit vieler Mediziner 


Zu Nr. 351. Goetze, von Goeze 


wird mir mitgeteilt, daß vorausſichtlich Herr Waclaw Goetze 
in Libau, Ellenbogenſtraße 4, Quartier IX., Auskunft geben 
kann. Deſſen Vater Friedrich G., bis 1861 Pianofabrikant, 
ſtammte aus Weißenſee bei Mühlhauſen in Thüringen, wo 
ſein Vater Paſtor war. Friedrich G., der 1861 nach Warſchau 
auswanderte u. dort zum 2. Male heiratete, ſtarb 1907 in 
Iſerlohn, 94 Jahre alt. Die Beantwortung e. Anfrage kann 
ſich evtl. etwas hinausſchieben, da Herr W. Goetze das ganze 
Jahr auf Reifen iſt. 

Eſſen-Ruhr, Limbecker Str. 100. Bibliothekar Olszewski. 


Zu Nr. 364. London, Deutſche Gemeinde. 

Aber die Vorgeſchichte der Deutſchen Gemeinde in London 
kann vorausſichtlich der Deutſche Verein für Kunſt und Wiſſen— 
ſchaft „German Athenaeum" in London W. Stafford Place 
Oxford Street, Auskunft erteilen. 

Berlin- Grunewald. Geh. Reg.⸗Rat Dr. R. Lehmann. 
Zu Nr. 397. Wyneken. 

Der Name Wyneken kommt in Bremen- Serben öfter 
vor, Paſtoren u. Juriſten des Namens lebten in Stadt u. Um» 
gebung; vielleicht weiß Sanitätsrat Dr. Wyneken in Tork bei 
Stade Näheres anzugeben. 

Stade. Dr. Fr. Tiedemann. 

Zu Nr. 105. (v. Sobbe), Clodius, Gregori. 

Vielleicht gehört der Erſte Staatsanwalt Clodius in 
Magdeburg zu der betreffenden Familie Clodius. 

Stade. Dr. Tiedemann. 

Frau Konſiſtorial-Sekretär Schirrmann in Koenigsberg, 
Pr., entſtammt der Emigrantenfamilie Gregori. Sie beſitzt ein, 
wenn ich nicht irre, auf Porzellan gemaltes Porträt e. ihrer 
älteren Vorfahren. 

Magdeburg, Am Dom 2. Machholz. 

Zu Nr. 106. Stammliſte der Ritterakademie Brandenburg, 
Nr. 1. Ernſt Freiherr v. Houwald. 

Ernſt Heinrich Freiherr von Houwald, geb. Straupitz, 
Kr. Lübben, Nd.⸗Lauſitz, 23. 10. 1819, 7 Dresden 7. 2. 1891, 
bezw. Dresden-Altft, Annenkirchhof. Eltern: Karl Heinrich 
Ferdinand von Houwald, Standesherr auf Straupitz, Herr auf 
Groupe u. Radensdorf, Kgl. Sächſ. Landrichter des Markgrafen⸗ 
tums Niederlauſitz u. Johanna (Jeanette) Karoline, Reichs- 
freien von Thermo a. d. H. Lipten. 

Poſen, Königsring 3a. Freiherr v. Houwald, Reg.⸗Rat. 


Bücherbeſprechungen. 


zurück, welche nach den Arbeiten von Sommer, Strohmeyer u. a. 
eigentlich als überwunden gelten follte: er beſchränkt feine Unter- 
ſuchung auf 3 herausgegriffene Stammreihen, ohne auch nur 
anzudeuten, daß ſeine Ergebniſſe infolgedeſſen nur einen relativen 
Wert haben können. Indem wir dieſen grundſätzlichen Wider- 
ſpruch aufſtellen, können wir im Abrigen das Werk nur mit 
Freude begrüßen. An der Hand vortrefflich wiedergegebener 
Bildniſſe nach Gemälden, Münzen, Grabſteinen lernen wir die 
Vorfahren der Maria aus den Häuſern Burgund, Spanien und 
Habsburg kennen. An manchen Stellen waren nicht ganz ein- 
fache Sonderforſchungen nötig, um Wert und Gegenſtand der 
Bilder feſtzuſtellen. Dadurch hat das Buch auch größere kunſt— 
geſchichtliche Bedeutung. Das Ergebnis für die Hauptfrage ift, 
kurz geſagt, folgendes: im Hauſe Burgund lange Naſe, dicke 
Lippen (kein Vorſtehen des Unterkiefers, etwas zurücktretendes 
Kinn), Spanien ſtarke Unterlippe (von dem angeblich vorſtehen— 
den Unterkiefer iſt auf den Bildern nichts zu ſehen), Habsburg 
lange, gebogene Naſe, vorſtehender Unterkiefer. Die von Galippe 
mitgeteilte Außerung der Königin Eleonore (vgl. Kekule von 
Stradonitz in den „Mitteilungen der Zentralſtelle“ III, S. 44) 
kann alſo nur auf die Lippenbildung bezogen werden. Erſt die 
Verbindung dieſer ſtarken Lippen mit dem habsburgiſchen Unter— 
kiefer ſcheint das krankhaft erſcheinende Bild Karls V. und ſeiner 
Geſchwiſter zu verurſachen. Ob aber dabei nicht doch der Ahnen 
verluſt eine Rolle ſpielt (Portugal!), bleibt noch zu unterſuchen. 
Ernſt Devrient. 


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Familiengeschichtliche Blätter 1912, Nr. 12. 


Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. Druck :(Sinsel & Co. G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch, 


—— mmm — 


— — — — — 


Deutſche Judennamen. Zuſammengeſtellt nach Verzeichniſſen 
jüdiſcher Behörden. Herausgeg. im Auftrage des deutſch⸗ 
völkiſchen Schriftſteller-⸗Verbandes von Ph. Stauff, 1912. Im 
Buchhandel durch die Firma D. G. Th. Scheffer in Berlin⸗ 

Lichterfelde. Pr. 60 Pfg. l 

Im allgemeinen wiffen wir, wie die in Deutſchland und 
Öfterreich wohnenden Judenfamilien zu ihren Namen gekommen 
find. Auch das weiß man, daß das Tier- und Pflanzenreich 
viele Benennungen für ſie geliefert hat, ebenſo daß faſt alle 
deutſchen Städte in jüdiſchen Familiennamen erſcheinen. Auf 
ſemitiſche Wortſtämme gehen ihrer nicht ſehr viele zurück, wenn 
man die zu Familiennamen gewordenen Perſonennamen aus- 
nimmt. Intereſſant wäre es nun, für die einzelnen Familien 
die Feſtlegung oder Entſtehung ihrer Namen urkundlich zu ers 
forſchen. Welchen Zweck aber die vorliegende Sammlung hat, 
iſt ſchwer zu ſagen. Sie iſt nach „Verzeichniſſen jüdiſcher Be⸗ 
hörden“, alſo wohl vor allen nach den Matrikeln etlicher Rabbinate, 
zuſammengeſtellt, entbehrt aber leider jeglicher Vollſtändigkeit 
und aller Belege. Wenn der Verf., wie es aus der Einleitung 
hervorzugehen ſcheint, eine Art Wegweiſer für ſolche, die ſich 
vergewiſſern wollen, ob die eine oder andere Familie jüdiſcher 

Herkunft ift, liefern wollte, fo ift dieſer Wegweiſer ganz unver- 

läßlich. Sollen 3. B. alle Familien Achtung, Ackermann, Adrian, 

Alsbach, Anders, Arndt, Arnim, Bach, Baecker, Bauernfreund, 

Bayersdorffer & jüdiſch fein? Und wie viel Lücken weiſt die 

Sammlung auf! Nicht einmal alle jüdiſchen Literatennamen 

Deutſchlands find angeführt. Die intereſſanteſte Quelle für 

jüdiſche Familiennamen, die Protokolle jener Kommiſſionen, die 

in der Joſephiniſchen Zeit die Namengebung vornahmen, ſind 
nicht erwähnt, geſchweige benützt worden. Die Einleitung gibt 
auch nicht klar genug den Zweck an, die das Büchlein haben 
ſoll. Daß viele jüdiſche Familien nicht nur bei uns, ſondern in 
allen Kulturländern durch Anderung ihrer Namen ihre Volks- 
angehörigkeit für weitere Kreiſe verſchleiern wollen, iſt bekannt 
genug. Der Verf. iſt mit Recht ein Gegner dieſer Taktik — 
aber kann oder ſoll ſeine Sammlung das verhüten? Vom 
familiengeſchichtlichen Standpunkte, den er aber gar nicht er- 
wähnt, ſind ſolche Namensänderungen freilich nicht erwünſcht 
und es wäre den Staatsbehörden dringend eine größere 

Zurückhaltung dabei zu empfehlen. Wenn eine weſtfäliſche 

Behörde tatſächlich kund gemacht hat, daß jede Polizei» 

behörde in Weſtfalen „unter Vorlegung der Geburtsurkunden 

oder des Familienbuches“ Anträge auf Namensänderung bee 
reitwilligſt entgegennimmt, ſo erinnert das allerdings an 
die Namensmadjariſierung um eine Krone oder Warf, wie fie 
die ungariſche Regierung betreibt. Und wenn einer nur 
anzugeben braucht, er wolle fortab nicht mehr Wertheimer, 
ſondern Werth heißen, ohne irgend einen ſtichhaltigen Grund 
beizufügen, und die Behörde geſtattet ihm das, ſo bereitet ſie 
in der Tat einer Familiennamen-Unordnung die Wege, die 
geſperrt werden ſollten. Vom Standpunkte der Familiens 

Forſchung könnte und ſollte dagegen Verwahrung eingelegt 

werden. Solche Namen⸗ Sammlungen aber wie die vorliegende, 

bar jeder Wiſſenſchaftlichkeit, die nur die Frage nahe legen 
cui bono? werden nichts nützen. 
Graz. Prof. D. Ferdinand Khull-⸗Kholwald. 


Schnelle, Friedrich, Das Thomae'ſche Familienbuch mit Nach⸗ 
richten über verwandte Geſchlechter; als Manuffript gedruckt, 
Wiesbaden, Edelſche Druckerei 1912; 177 S. 8. 

Aus dem Naſſauiſchen und der Wetterau, Gegenden, denen 
wir ſchon ſo viele genealogiſche Arbeiten verdanken, ſtammt 
auch die Familie Thomä, deren Stammliſte uns hier von dem 
Sohn einer Thomätochter vorgelegt wird. Die Aufſtellungen 
beruhen auf fleißigen Studien und zeigen urkundlichen Zu⸗ 
ſammenhang etwas über 1600 hinauf. Manche in den Text 
aufgenommenen Aktenſtücke alter Zeiten dienen als Belege und 
zu Erläuterungen auch kulturgeſchichtlicher Art. Die Frage der 
Herkunft wird eingehend erörtert, wobei die Aberlieferung 
franzöſiſcher Abſtammung beſtritten wird. Da jedoch die Familie 
vor 1588 in Friedberg nicht nachweisbar iſt, aber ſchon um 1560 
franzöſiſche Flüchtlingskolonien in Deutſchland entſtanden waren, 
ſo kann jene Aberlieferung nicht als endgültig widerlegt be⸗ 
trachtet werden. Die Angabe über „Triller“, S. 35, iſt nach 
den Forſchungen Ernſt Kochs (,„Trillerſagen“) nicht mehr zu⸗ 


AE AA AE AA AE AE AA 


läſſig. Im übrigen muß man dem Verf. für das, auch fauber 
und nett gedruckte Büchlein dankbar ſein. E. Devrient. 


Max Trippenbach, Paftor in Wallhauſen am Kyffhäuſer, 
Stammtafeln zur Aſſeburger Familiengeſchichte. Ohne Jahres- 
angabe. Druck von Auguſt Schneider in Sangerhauſen. 

Das Aſſeburger Adelsgeſchlecht, mit deſſen Familiengeſchichte 
Paſtor Trippenbach beſchäftigt iſt, kommt bereits zu Anfang des 
12. Jahrhunderts vor. Burchard X. nannte ſich bald v. d. Aſſe⸗ 
burg, bald v. Hinnenburg, und durch die Verſchwägerung mit den 
weſtfäliſchen Geſchlechtern wie Rietberg, Büren, Papenheim, Schor⸗ 
lemer, Spiegel, Amelunxen, Weſtphalen trat auch ſeine Nachkom⸗ 
menſchaft an eine hervorragende Stelle auf der roten Erde. Mehr 
noch nahmen Glieder der Moringer Linie an öffentl. Regierungs⸗ 
amtern teil: Kurt Ill. war Vogt des Grafen von Holftein, Burchard 
VIII. Lochte Vogt zu Schöningen, Bernd III. Geheimer Rat und 
Amtmann zu Sangerhauſen und Queftenberg von feinem Gute 
Wallhauſen aus. Kurt V. nahm die Stelle eines magdeburgi-« 
ſchen Marſchalls und Stiftshauptmanns ein, wie auch Bernd V. 
dem Erzbiſchofe als Rat diente. Eine ſtolze Reihe von Kriegern 
hat das Geſchlecht geſtellt. Die Zeit des Soldatenführertums 
beginnt mit Johann VIII., der Moritz von Sachſen den Sieg 
von Sievershauſen erringen half, und reicht bis zur Gegenwart. 
1840 ſtieg eine Linie des Geſchlechtes zur Grafenwürde empor. 
Die Töchter der Aſſeburger heirateten ſtandesgemäß. Dreimal 
erſcheint die Familie Bismarck in den Eheakten: Berta wurde 
gewürdigt, die Stammutter des großen Kanzlers zu werden. 

Daß eine ſo bedeutende Familie einen Hiſtoriographen ge⸗ 
funden hat, der mit Luſt und Liebe ſich gründlichen Studien 
einſchlagender Art hingibt, iſt hocherfreulich. Als Erläuterung 
zu dem Aſſeburger Urkundenbuch, von dem bis jetzt 2 Bände 
im Verlage von Hahn in Hannover erſchienen ſind, und als Vor⸗ 
läufer der Aſſeburger Familiengeſchichte, welche die Mitglieder 
des Geſchlechtes nach ihren Schickſalen und genealogiſchen Zu⸗ 
ſammenhängen, Familienſagen und Beſitzverhältniſſen erörtern 
ſoll, ſind von Trippenbach folgende Stammtafeln herausgegeben, 
die vom Verfaſſer für 3 Mark zu beziehen find: I. Generation 
1—14. Nachkommen von Wittekind a. Wolfenbüttel bis auf die 
Söhne Johannes VIII. v. d. Aſſeburg t 1567. Moringer, Ginnes 
burger und Lecheder Linie. — II. Generation 14—20. Nachkom⸗ 
men von Auguſtus I. f 1604. Beſitz: Falkenſtein, Meisdorf, 
Neindorf, Peſekendorf, Gunsleben. Ausgeſtorben 1816. — III. 
Generation 14—19. Nachkommen von Ludwig III. T 1633. Ves 
fig: Schermke, Wallhauſen, Hinnenburg. Ausgeſtorben in männ⸗ 
licher Linie 1790; in weiblicher Linie blühend (v. Bocholtz⸗Aſſe⸗ 
burg). — IV. Generation 14—23. Nachkommen von Aſche f 1580. 
Beſitz: Ampfurt, Eggenſtadt, Gunsleben, Neindorf, Peſekendorf, 
Meisdorf, Falkenſtein. Blühende Linie. Generation 14—16. 
Nachkommen von Hans Ernſt f 1612. Beſitz: Peſekendorf, Beyer⸗ 
naumburg, Wallhauſen, Neu-Affeburg. Ausgeſtorben 1646. Das 
Geſchlecht führt als Schildzeichen auf goldenem Grunde einen 
ſchwarzen Wolf „zum Grimm bereit“. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


©. Merk, Das Navensburger Bürgerbuch, hrsg. v. Karl 

Kiefer. Erſte Lieferung XV. Jahrh. Frankfurt a. M. 1911. 

52 Seiten gr. 4. 

Der verdien ſtvolle Herausgeber der Frankfurter Blätter 
für Familien⸗Geſchichte bietet in dieſer von dem ſtädtiſchen 
Archivar G. Merk verfaßten und mit einer lehrreichen Einleitung 
verſehenen Publikation ein ſehr reiches familiengeſchichtliches 
Material in alphabetiſcher Anordnung der Eigennamen. Was 
wir aus der Veröffentlichung von Kartels über die Bürgerliſten 
von Fulda (Fulda 1904), von Rübel über die von Dortmund 
(Beiträge zur Geſchichte Dortmunds und der Grafſchaft Mark. 
12. Bd. Dortmund 1903) und aus zahlreichen Urkundenbüchern 
bereits wiſſen, erhellt auch wieder aus dieſer Arbeit von Merk: 
dieſe Liſten ſind von allergrößter Wichtigkeit für die Familien⸗ 
forſcher. Allerdings läßt ſich dieſes ungeheure Material nicht 
alles drucken, ſowenig wie dies für die Kirchenbücher möglich 
iſt. Haben ſich dieſe Liſten doch für manche Städte durch viele 
Jahrhunderte hindurch in fortlaufender Reihenfolge, für Hams 
burg von 1278, für Frankfurt von 1312 ab bis auf die neueſte 
Zeit erhalten. Aber wo dieſe Quellen gedruckt ſind, erſparen 
dieſe Drucke den Forſchern gar manche Mühe und Koſten. 

Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich. 


| SE Zieitſchriftenſchau. 


Der Deutſche Herold. LXI. 1912, Nr. 11. Deutſche Ritter 
im Dienſte der Stadt Siena (Schäfer). Die älteſten Verſchrei⸗ 
bungen über Kyſchienen und Burſch bei Soldau in Oſtpreußen 
vom Jahr 1350 und 1489 (Sommerfeldt). Auszüge aus drei 
Stammbüchern, die fic im Beſitze der Freifrau A. v. Bock, geb. 
v. Woſtrowsky und Skalka in Breslau befinden. Über pſychi⸗ 
atriſche Erblichkeitsforſchung. Der familiengeſchichtliche Wert 
des Archivs des Kgl. Konſiſtoriums der Provinz Sachſen zu 
Magdeburg. Geburtskoeffizient (Harms). 

Monatsblatt der K. K. Herald. Sft. Adler. Wien, 
Nov. 1912. Ortsgeſchichten (v. Pantz). Neuverliehene Wappen 
öſterreichiſcher Städte und Märkte (Ströhl). Die Grabdenkmäler 
in der Kirche von Altmünſter in Oberöſterreich (v. Haßlingen). 

Roland. 1912, 1. Nov. Familienſtammbücher (Grofebert). 
— Württemberger als Anſiedler in Weſtpreußen (Körner). — 
Briefadel und Wappenverleihungen einſt und jetzt (Derns). — 
Verzeichnis der bei dem Aufſtande 1831 in Rußland mit Adels⸗ 
verluſt beſtraften und nicht begnadigten polniſchen Edelleute. 
Der Ausweis des polniſchen Adels. 

Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte. Nov. 1912. 
Stammbaum der Familie Dahlem. Tabelle zur Umrechnung 
republikaniſcher franzöſiſcher Datierungen. Stammbaum der 
Familie Rühle von Lilienſtern. Ahnentafel Richard Forsboom. 
Burg Stein. 

De Nederlandsche Leeuw, 30. Jrg., 2. Nov. 1912. Eeenige 
aanteekeningen uit het kerkarchief te Tiel, door Jhr. van Kinschot. 
Les citoyens nobles de Perpignan et de Barcelone et leur nob- 
lesse transmissible, par le Jonkheer H. A. Just de la Paisiéres. 
Changuion, door W. Wijnaendts van Resandt. Over namen, 
naamsverandering, naams bijvoeging enj. in Nederlandsch-Indie, 
door Mr. P. C. Bloys van Treslong Prins. Genealogie Velters, 
door D. S. van Zuiden. Helmholt en Woldringh, door Jhr. van 
Kimchot. Cock, door J. Cock. 


Verſchiedenes. 


Zu unſerer farbigen Kunſtbeilage. Die farbige Figuren» 
tafel zeigt das Wappen der Freiherren von Lindenfels: in 
Silber einen ſchwarzen mit drei goldenen Sternen belegten 
Schrägrechtsbalken. Auf dem Helme wächſt ein ſilberbekleideter 
Jungfrauenrumpf mit ſchwarzer, ſchrägrechter, mit drei goldenen 
Sternen belegten Binde, im goldenen Haar mit einem ſchwarz⸗ 
ſilbern wechſelnden Wulſt. Durch eine Verkettung unvorherge⸗ 
ſehener Urſachen konnte dieſe Tafel nicht rechtzeitig beigegeben 
werden. Wir werden ſie daher dem nächſten Heft der Familien⸗ 
geſchichtlichen Blätter nachträglich beilegen. 


Die Herren Aſſeſſor Dr. Fieker und Juſtizrat Groeneveld 
beabſichtigen ein oſtfrieſiſches Geſchlechterbuch als Bd. 24 des 
Genealogiſchen Handbuches bürgerlicher Familien (Verlag von 
Starke in Görlitz) herauszugeben. Subſkribenten wollen fidh mit 
Herrn Juſtizrat Groeneveld in Weener (Oſtfriesland) in Bere 
bindung ſetzen. Dieſer gibt von ſeinem Werk „Nachrichten zur 
Geſchichte der Familie Groeneveld“, in welchem 7700 Perſonen 
genealogiſch behandelt ſind, noch Exemplare für 20 M. das 
broſchierte, für 25 M. das gebundene Exemplar (2 Bände) ab. 

Adelsrecht. Zu Seite 154, 155 dieſes Blattes ſei verwieſen 
auf Joſef Kohler „Gericht oder Heroldsamt“ in Goltdammers 
Archiv für Strafrecht Bd. 59, S. 193—218. 

Leipzig. Dr. Hans Schulz. 

Schack und von Eſtorff. Wie wir kürzlich berichteten, 
feierte am 25. und 26. November die Familie von Schack ihr 
urkundlich nachweisbares 750 jähriges Beſtehen. Mit dem gleichen 
Rechte würden die Herren von Eſtorff auf ein 750 jähriges 
Jubiläum ihrer Familie Anſpruch machen können, denn als 
Stammvater beider Familien wird Herr Schacko von Bardowiek 
(1162—1169) genannt. Seine Söhne Eckehard Schacko und fein 
Bruder Manegold von Eſtorff kommen in dem erſten Viertel 
des 13. Jahrhunderts häufiger vor; die Linie Eckehards nennt 
fidh durchweg Schack und beſaß Vreſtorf (= Ur-Eftorff) gegenüber 
von Bardewiek; die Linie des anderen führte neben dem Haupt- 


Verantwortlich für die „ Ober⸗ Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den 


DZ 


L’indicateur généalogique, héraldique et biographique 
1912, 5. Famille van Volxem. Les descendants de Jean, sire de 
Bazentin et de Montauban. Bibliographie die Pierre Stockmans. 
Quelques notes sur la commune de Seeverghem (Flandre orientale). 


Turul 1912, 3. Homan Balint, A honfoglalö törzek 
megtelepedése. Wertner, Az esztergomi örsekek csatädi tör- 
tenetehez. Szentpétery Imre, A datum ez az actum jelentése 
az oklevelek keltezésében. 


The Utah Genealogical and Historical Magazine. 
October 1912 (vol III, Nr. 4). Shiprock (Will. Evans), Ascen- 


‘ding and descending genealogy (Haskin). Missionary Work in 


the spirit world (Elder James E. Talmage). Pre-Pioneer history 
of Utah (Jos. Caine). Dr. John Milton Bernhisel (Dav. Bernhisel). 
Extracts from scottish records (Geo. Minns). Importance of fa- 
mily history (Ridlon). Lessons in genealogy (Gates). Genealo- 
gical and historical notes. 3 


Korreſpondenzblatt des Gefamtvereins der beutichen 
Geſchichts⸗ und Altertumsvereine 1912. Okt. u. Nov. Rückblicke 
auf das erſte Jahrhundert des Kgl. Bayer. Allgemeinen Reichs. 
archivs (v. Baumann). Die Inventariſation der katholiſchen 
fränkiſchen Pfarrarchive (Amrhein). Staatliche Fürſorge für 
die bayeriſchen Gemeindearchive und Wert der Gemeindearchive 
Unterfrankens (Riedner). 


Zeitſchrift des Allgemeinen Deutſchen Sprachvereins 
1912, Nov. Hermann Dunger t (Pietſch). 


Archiv für jüdiſche Familienforſchung 1912, Heft 1. 
Sinn u. Zweck der jüdiſchen Familienforſchung (Diamant). Zur 
Geſchichte der Familie Teixeira (Grunwald). 


Heſſenland 26. Jahrg. 1912, 21, S. 342: Rofenfelb, Mit- 
teilungen über Bruno Hildebrand aus der Zeit ſeiner Marburger 
Profeſſur (1841 — 51). 


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namen „von Eſtorff“ noch in der dritten Generation außer dem 
Rufnamen den Namen Schack als Beinamen. Die Schack⸗Linie 
bekleidete in Lauenburg das Amt der Burgmannen, während 
die Eſtorffs vorzugsweiſe in Lüneburg Burgmannen waren. 
Neben dem Beinamen Schack kommen bei den Herren von Eſtorff 
noch die Beinamen „der Struve“, ſowie „der Schlichte“ und 
„der Schwarze,“ ſchließlich noch Bromes“ vor. Herr Hans von 
Schack hat 1884 als erſten Band feiner Schack'ſchen Familien⸗ 
geſchichte 300 Schack⸗Eſtorff'ſche Urkunden aus der Zeit von 
1162 bis 1303 herausgegeben. Da die Familie von Eſtorff, wie 
wir hören, auch eine Herausgabe ihrer Familiengeſchichte plant, 
ſo dürfte man annehmen, daß zu dieſen 300 Urkunden noch eine 
ganze Menge Schack⸗-Eſtorff'ſcher Urkunden hinzukommen, die 
damals noch nicht der Familienforſchung zugänglich waren. 
Werner Conſtantin v. Arnswaldt. 

200 jähriges Jubiläum. Am 23. Jan. hat die Familie 
Tiſchler Peter Hanſen in Huſum ununterbrochen 200 Jahre in 
demſelben Haufe in der Süderſtraße gewohnt. Zahlreiche inter⸗ 
eſſante Aberlieferungen haben ſich in der Familie erhalten, z. B. 
eine alte, früher die Straßenfront zierende Sandſteintafel mit 
der Inſchrift: „Gelick de Rod und Stoff verſwindet, So fin ock 
alle Menſchenkint. Anno 1581“. 

Kurioſum. Von der Hand meines Großvaters habe ich 
hier im Archiv folgende Abſchrift gefunden: Zeugniß. Daß 
der Nachrichter von Tecklenburg Joſt Heinrich Rothhauer den 
für einige Zeit an der Heilung inbaftirt geweſenen Heinrich 
Spauerkamp nicht nur wohl, und zu einem beſonderem Ber- 
gnügen enthauptet, ſondern auch bey meines Bruder Syndici 
Zeiten einen daſelbſt inhaftirt geweſenen Költer über die Maaßen 
wohl gehenkt, alſo daß man in dergleichen Fällen wohl von 
ihm bedient wird, ein ſolches beſcheinige ich hiermit. Tecklenburg, 
den 9. Januar 1709. ++-+ Die Unterſchrift iſt nur mit drei 
Kreuzen vollzogen. 

Schöckingen. Friedr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen. 


nſeratenteil: A. Schulz, Leipzig 


oſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von ©. Reichardt, GroigimeLeipsig. 


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nfere fehr geſchützten Mitglieder und Abonnenten möchten wir 

hiermit ausdrücklich und höflichſt bitten, die Mitgliedsbeiträge 
nnd Abonnementsgelder pro 1913 mittels beiliegender Poſtanweiſung 
unſerem Bankkonto in den nüchſten Tagen zugehen zu laſſen. Wir 
haben die Anweiſungsabſchnitte gleich fertig ausſchreiben laffen, um 
die Abſendung und die Verbuchung zu erleichtern, unterlaſſen aber 
im Hinblick auf die fich fortlaufend ſteigernde Arbeit und Ausdeh⸗ 
nung der , dentralftelle” nicht die Bitte, womöglich den Beitrag etwas 
zu erhöhen. 

Es würde uns freuen, wenn unſere geſchützten Mitglieder und 
Abonnenten im neuen fahre recht viel Gebrauch von den Einrich⸗ 
tungen der Zentralſtelle machen würden. Die Herren Oberreg.-Rat 
Prof. Dr. Freydenreich, Dr. E. Devrient, W. C. v. Arnswaldt und Reg. 
Aſſeſſor Dobert ſtehen nebft drei dauernden Hilfskräften als feft an- 
geftellte Beamte der Zentralſtelle den Mitgliedern und Abonnenten 
mit Auskünften, Rat und Tat zur Verfügung. 

Fedes Mitglied der Zentralſtelle, jeder Abonnent der familien- 
geſchichtlichen Blatter ſollte es ſich zur leichten Aufgabe machen, im 
neuen fahre je mindeſtens ein neues Mitglied, einen neuen Abon- 
nenten zu gewinnen. Die ſich daraus ergebende große Weiterent- 
wicklung wird allen zu Gute kommen, da fich die Eeiſtungsfühigkeit 
der Fentralſtelle mit der Fahl der Mitglieder und Abonnenten immer 
mehr ſteigert. Mit ergebenem Neujahrsgruß 


Hodadytungspolift 
Der gefhäftsführende Ausſchuß 


der dentralftelle für deutſche Derjonen- nnd 
familiengefdjichte — Sitz Leipzig. 


— eg —— A 


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