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Monatsſchrift zur Förderung
der Familiengeſchichtsforſchung
Gegründet von O. von Daſſel
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i Herausgegeben von der Daſſelſtiftung
bei der Zentralſtelle für deutſche Perſonen- und Familiengeſchichte
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Jahrgang X: 1912
Mit ausführlichem Inhalts -Verzeichnis und Namen⸗Regiſter, 20 Kunſt⸗
beilagen, 17 Abbildungen und 20 genealogiſchen Tafeln im Text.
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Leipzig
Verlag von H. A. Ludwig Degener
1913
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AP 71-2625
er jun -4 1851
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Vorwort.
Auch der vorliegende zehnte Jahrgang der Familiengeſchichtlichen Blätter iſt in
erſter Linie dazu beſtimmt, die Quellen für die Familiengeſchichte ihrer Abonnenten zu
erſchließen. Der tatkräftigen Unterſtützung unſerer Mitarbeiter, denen für ihre Mühe—
waltung hierdurch noch beſonders gedankt ſei, ſchreiben wir es zu, daß wir eine Anzahl
Abhandlungen veröffentlichen konnten, die über den Kreis unſerer Abonnenten hinaus
die allgemeine Beachtung der Hiſtoriker verdienen.
Sehr lohnend hat ſich die Abteilung „Familiengeſchichtliche Notizen für unſere
Abonnenten“, insbeſondere die Rubrik „Rundfragen und Wünſche“ erwieſen. Die
zahlreich eingegangenen Antworten haben viele Familienforſcher weſentlich gefördert.
Wir bitten, uns auch durch zahlreiche Einſendungen ſolcher Antworten in Zukunft
wiederum zu unterſtützen.
Das Regifter der Familiennamen iſt dadurch ermöglicht worden, daß die Herren
Major Rogge in Halle und Direktor Wanteuffel in Fulda die Verzettelungsarbeit für
die Monate Januar bis November gütigſt übernahmen und Herr P. von Gebhardt in
Leipzig bei der alphabetiſchen Anordnung der Zettel uns freundlichſt unterſtützte. Wir
ſagen dieſen drei Herren für ihre mühevolle Arbeit auch hierdurch den beſten Dank.
Die Schriftleitung.
121 Google
Inhalts⸗Verzeichnis des X. Jahrganges.
I. Geſchäftliche Mitteilungen.
1, 17, 37, 137, 153,
II. Eingänge.
Seite
169, 195
1—2, 18—19, 37—38, 57—58, 73—74, 89—90, 105—106, 121—122,
23.
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Hohlfeld, Zur Kunſtbeilage (Hochzeitsſchüſſel).
. Kekule v. Stradonitz, Stephan, Die Genealogie
137, 153—154, 169—
III. Abhandlungen.
v. Arnswaldt, Werner Conſtantin, e
Kapitelherren des St. Michael
. — Aus der Chronik der Familie Löbbecke p
. — Bur farbigen Kunſtbeilage .
. — Das Wappen der Freiherrn von Waldenfels .
. — Da8 wiedergefundene ee pon ieee
werda. . .
— Zur farbigen Wappentafel
. — Seraldif der Freiherrn ER
. — Wappenverleihungen an bürgerliche Familien
. — Ein angeblicher Vorfahr des deutſchen Reichs-
kanzlers
Beck, Aus der Geſchlechtergeſchichte Navensburgs
. Büttner, Karl, Eine feltene Art der Entſtehung
von Familiennamen
v. Dachenhauſen, Alex. Frhr., Wieberlänbifche
Totenſchilde mit Ahnenwappen :
v. Daſſel, Ein weiterer Beitrag zum Adelsrecht.
. Devrient, E., Patenzettel .
Edel, Ludwig, Ein dem Untergang ausgeſebtes
Kirchenbuch
. Fieker, Hans, Subftribentenliften . :
. Glethman, Georg, Exzellenz u. Gleichmann;
Alexander, Die Familie Gleichman 1485—1910
Heydenreich, Eduard, Aus der Geſchichte der
Familie Heufd
. — Die Gopbienfirde in! Dresden und ihre Grabs
denfmäler .
. — Aus der Geſchichte der Familie Hoeſch pai
. — Das ältefte Ratsbud im Beſitz der Stadt Leipzig
, 122—124
. — Die Sonderausſtellung der Leipziger Bildnis⸗
und feine familiengeſchichtliche Bedeutung .
malerei 1700—1850 im Se
Muſeum in Leipzig
— Ludwig Uhland, Ein Gedenkblatt zur 50 jährigen
Wiederkehr ſeines Todestages. (Mit Ahnentafel
und Kunſtbeilage)
auf der Internationalen Hygiene-⸗Ausſtellung zu
170, 195
125
154—155
. 137—138
19
90—91
155—156
23—24
41—44
75—78
125
. 186—188
39
Dresden . 3—4, 19—20, 39—40
. Rod, Herbert, Das Archiv des Jenaer Schöppen⸗
ſtuhl und ſeine familiengeſchichtliche Bedeutung
Langwerth v. Simmern, Heinrich Freiherr,
Der Freiherrntitel der ehemaligen Reichäritter-
ſchaft
: Leonhardt, e Fr., „Symmetriſche Ahnenproben
auf Grabdenkmälern . 74 —75,
. — Weitere Studien über ſymmetriſ che Ahnenproben
auf Grabdenfmalern .
Lotichius, Die Kirchenbuchordnung für die
evangeliſch⸗lutheriſche n des König⸗
reichs Sachſenn . . . 5, 40—41,
109
106—109
. 170—172
98—59
31. Munſcheid, Albert, Nachtrag zur Nachfahrenliſte
der Familie Munſcheid E . . 159—160
32. Olszewski, Walter, Zur älteren Geſchichte der
Familie von Teſchen 157
33. Puſch, A., Von einigen alten Grabſteinen auf dem
Friedhofe Groß⸗Salze
34. Raitz von Frentz, Maximilian Fr. g., Reichs
freiherr, Aus alten Familien- Papieren
35. von Rauch, Moritz, Die Vorfahren Robert
Mayers . « 142—144
36. Schäfer, Karl Heinrich, Deutiche Notare zu
Rom im 16. Jahrhundert. 126
37. Scheiber, Die Familie Schläffer in Taxenbach
im Pongau, Salzburg. . . . 175—176
38. Schmidt, Georg, Zur Gefdhidte der Zweimen au- 7, 62—63
39. Siebs, Bruno Eich., Zur a der Familie
von Berlichingen 145
40. von Thümmel, Aus dem Kirchenbuche von
Nöbdenitz und Poſterſtein in Sachſen⸗Altenburg 1594—1840
112, 140—142, 160, 173, 190—191
41. von den Velden, Adolf, Friedrich der Große,
* 24. Januar 1712. . . i 6
42. — Deutſche Ritter in Italien . 91—92
43. von Waldenfels, W. Frhr., Das Markgräflich
Brandenburg' de Hofgericht zu Kulmbach und
Bayreuth. . . . 126—129, 138—139
AA. Weber, K. W., Ein Studenten - Stammbuch des
Advokaten Jakob Ludwig Auguſt Weber 92
45. Winkler, Robert, Die Leichenpredigten in der
Bibliothek des Domkapitels zu Merfeburg . . 7—8
IV. Familiengeſchichtliche Notizen für unſere
Abonnenten.
8—14, 24—31, 47—53, 63—70, 81—85, 95—100, 113—117, 129—133,
145—148, 161—165, 176—181, 191—194
V. Bücherbeſprechungen.
1. Bahnſon, WIH., Stamm- und Ahnentafeln zur
politiſchen Geſchichte (E. Heydenreich ) 149
2. Bär, Max, Der Adel und der adlige Grundbeſitz
in Polniſch-Preußen (E. Hehdenreid). . - 71
3. — Das K. Staatsarchiv zu Danzig, feine Bee
gründung, feine Einrichtungen und feine Vee
ſtände (E. Hendenreid) . . . 134—135
4, Berner, K. v., Beiträge zur Geſchichte der Familie
von Berner (E. Heydenreih) . - 71
5. Bode, WIH., Charlotte von Stein (Schmertoſch
von Riefenthal) . 5 180
6. Boetticher, Walter von, Geſchichte des Ober⸗
lauſitziſchen Adels u. feiner Güter 1635—1815,
Bd. 1 (E. Heydenreichch ea 180
7. Brüggemann, Fritz, Geſchichte der Familie
Hoefd. Karten zum erſten Bande (E. Heyden⸗
reich) 117
8. Cappeller, C., Jena und die Salzburger Emi⸗
granten (1732 u. 1733) (W. C. von Arnswaldt) 166
9. Caro, Georg, Zur Minifterialenfrage (Frdr. Hegi) 101
10. Clemen, O., Handſchriftenproben aus der Refor-
mationszeit (E. Heyden reich) 15
11. Degener, Herrm. A. L., Wer lee VI. 1. Ausgabe
(E. Hendenreid). . - . . . 179—180
12.
13.
14.
15.
16.
17.
25.
26.
31.
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47.
Drerup, Engelbert, Geſchichte und Genealogie
der Familie Drerup (E. Heyden reich)
Duncker, M., Verzeichnis der württembergiſchen
Kirchenbücher (Weinberg)
Ebner, J., Stammbaum der Württembergifchen
Familie Ebner (Devrient) . .
Elgenſtierna, Svenska Släkttalendern 1911
(geydenreich) :
Eſſer, Herm., Hohenlimburg u. Elſey (Heydenreich)
Eſſer, Hrm., Die Geſchichte der n Volksſchule
(Heydenreich)
. Feith u. a., Grafſchriften ii ‘tad « en lande (Fieter)
. Ferd, Georg, Baperifche Behörden u. Beamte
1550—1804 (W. Freiherr von Waldenfels) .
Franz, Hrm., Alter und Beſtand der Kirchen«
bücher, insbeſ. im Großh. Baden (E. Heydenreich)
Gerhard, Oswald, Beiträge zur Geſchichte der
Familie Gerhard (Hohlfeld)
. Goebler, K. und 9. A. L. Degener, Mein
Stammbuch
Grohne, Ernſt, Die Hausnamen und Hauszeichen
(E. Heydenreich)
Gunkel, Karl, Zweihundert Fahre Rechtleben in
Sannover (R. v. Damm)
Grimm, Ldw. Emil, Erinnerungen aus meinem
Leben, hrsg. v. Stoll (E. Devrient) e
Hauch⸗Fausboll, Th. og. H.R. Hiort-Lorenzen,
Patriciske Slaegter 1911 (E. Heydenreich).
Helbig, Jul., Urkundliche Beiträge zur Geſchichte
der edlen Herren von Biberſtein und ihrer
Güter (Schmertoſch von Rieſenthal)
. Hiort-Lorenzen, H. R. og. A. This et, Danmarks
Adels Aarbog (E. Heydenreich)
. Holder, A., Robert Vollmöller (Fr. Lörcher) .
R Soltmanns, Joh. „Bergiſches Wappenbuch bürger⸗
licher Familien (E. Heydenreich).
Hüttenhain, Die Familie Hüttenhen, Hüttenhein,
Hüttenhain (A. Ranft)
. Keil, g., Bilder aus der Geſchichte eines Thüringer
Walddorfes (Karl H. Lampe)
Klingemann, K., Ein Blatt aus der Geſchichte des
evangeliſchen Pfarrhauſes (Schwen)
Knott, Herm., Wallenröder Chronik (E. Devrient)
von Kohlhagen, Her. Th., Der deutſche „Raub⸗
ritter (E. Heydenreih) . .
von Köller, E. M., Urkundenbuch des Pommerſchen
Geſchlechts v. Köller 1280 — 1900 (Joh. Hohlfeld)
. Rrollmann, C., Die Herkunft der deutſchen An
ſiedler in Preußen (E. Heydenreich)
Lang, Guſtav, Friedrich Karl Lang (Mäſchel)
Lenz, Frdr. und Otto Unholtz, Geſchichte des
Bankhauſes Gebrüder Schickler (E. Heydenreich)
„Krell, Alfr., Herzog Johann Adolf ll. von Sachſen⸗
Weißenfels als ſächſiſcher ee e (E.
Devrient)
. Ruefitein, Rarl Graf, Studien zur Familien-
geſchichte (E. Heydenreich)
Linke, WIH., Niederſächſiſche Familienkunde (E.
Heydenreich)
Lüdicke, Ruh., Die R Königs- und Kaiſerurkunden
des Kgl. Preuß. Staatsarchiv u. d. Kgl. Haus-
archivs bis 1439 (E. Heydenreich)
Machholz, Ernſt, Materialien zur Geſchichte! der
Reformation in Altpreußen und im Ermlande
(E. Heydenreich)
Malſch, Rudolf, Heinrich Rafpe, Landgraf von
Seite
71
151
180
117
101
134
165
Thüringen und deutſcher König (Karl H. Lampe) 165—166
Merk, G., Das Ravensburger Bürgerbuch, hrsg.
v. Karl Kiefer (E. Heydenreich)
Merr, O., Urkundenbuch des Clariſſenkloſters,
ſpäteren Damenſtiftes Clarenberg bei ee (Fr.
v. Klocke)
. Müller, Karl Otto, Die Königszinſe in der
Reichsſtadt Ravensburg i. J. 1366 (Hohlfeld).
195
Seite
49. Redlich, Oswald, Die Privaturkunden des
Mittelalters (E. Heydenreich) k 5A
50. Rothert, W., Allgemeine Hannoverſche Biographie
(R. v. Damm) 8 32—33
51. Roux, Paul, Die Fechtmeiſterfamilien Kreußler
und Roux (Orb. Koch)) 86
52. Rubbrecht, Oswald, L’origine du type familial
de la maison de Habsbourg (E. Devrient) 10⁴
53. Sarrazin, Frl. R., Stammbaum der weſtfäliſchen
Familie Sarrazin (Herm. Rump ))) . 150—151
54. Schmidt, Hang Georg, Die Familie Georg
Schmidt (E. Heydenreid). . . 14—15
55. Schön, Theodor, Geſchichte der Familie von Ow
(E. Devrient) 71
56. Schütz, C. W., u. ©. Weſtberg, Zwölf Dezennien.
Die Geſchichte der Geſellſchaft „Harmonie“ zu
Hamburg (K. Herbig) . . de oe 33
57. (Schwaizer, D. 2) Bernh. Hof. ‘Grund (Joh.
Hohlfeld 181
58. Schweikert, Ernſt, Die deutſchen edelfreien Ge⸗
ſchlechter des Berner Oberlandes mit zur Mitte
des XIV. Jahrhunderts (Joh. Hoblfeld) . . . 33
59. Gombert, Werner u. a., Judentaufen (E. Devrient) 86—87
60. Stauber, Emil, Schloß Widen (Fr. Hegi). . - 87
61. Stauff, Ph., Deutſche Judennamen (Ferdinand
Rhull-Rholwald) . Ze 195
62. Stölting⸗Einbeckhauſen ‘und Börries Frei
herr von Münchhauſen⸗Moringen, Die
Rittergüter der Fürſtentümer Calenberg,
Göttingen u. Grubenhagen (E. Heydenreich) 54—55
63. Thierer, Georg, Ortsgeſchichte von Guſſenſtadt
auf der ſchwäbiſchen Alb (Joh. Hohlfeld und E.
Heyden reich“! “9;‚;)5y))9)99 n 102, 119
64. Toll, Michael, Die deutſche Nationalkirche
S. Marta dell' Anima in Neapel (E. heydenreich) 134
65. Trippenbach, Max, Stammtafeln zur Affeburger
Familiengeſchichte (E. Hendenreid) . . 195
66. (Ungenannt) Abiturientenliſte der Auguftiner
ſchule zu Friedberg (Dreher) 87
67. — Familienſtammbuch (E. Devrient) . . 72
68. — Die Gothaer Genealogiſchen Tafhenbücher für
1912 (A. von den Belden). . . 32
69. — Krupp 1812—1912 (W. O.)) 165
70. — Stammbaum der Familie Löbbecke, Aſt: Caspar
Diedrich Löbbecke (W. C. v. . — 166
71. — Die Geſchichte der . F. W. Moll
(Joh. Hohlfeld) 55
72. — Genealogiſche Forſchungen über die Familte
NReubaur . . 166
73. von den Belden, Adolf, Registres de P Eglise
Réformée Néerlandaise de Frankenthal au
Palatinat 1565—1689 (Karl Knetſch )) 101
74. Veskamp, A., Geſchichte der Stadt Dülmen (Fr.
v. Riode) . . . 71-72
75. Volkmann, Ldw., Die Familie Volkmann, Nad-
trage 1896—1911 (E. Heydenreich )) 55
76. Wutke, Konrad, Stamm- u. Aberſichtstafeln der
ſchleſiſchen Fürſten (E. Devrient) 86
77. Zimmermann, Paul, Das Haus Braunschweig.
Grubenhagen (E. Devrient) Dee e 180
VI. Zeitſchriftenſchau.
16, 35—36,. 55—56, 87—88, 102, 117—118, 135—136, 166—167,
181—182, 196.
VII. Verſchiedenes.
1. Adel, neuer unter neuem Namen e e 12 152
2. Adelsaberkennung und Adelsniederlegung pasiak ©, 00
3. Adelsdekret Napoleons í 184
4. Adelsrecht (von Dr. G. Weſtberg, Dr. e Schulz). 104, 196
5. Adlige Höfe der Stadt Osnabrück 151
6. Whnentafel des GC erde von Cleve, Bilis
und Berg 16
Seite
7. Antiquariſche Kataloge . . 56, 103, 104, 183
8. Archivaliſches Zeugnis 5 168
9. Braunſche Familienblatter . . . . ër Bok 36
10. Brandis, Freiherren (von Dr. Hegi) g
11. Bülow, eine nod) wenig befannte Verwandtſchaft
des Fürſten 168
12. Druckfehlerberichtigungen 36, 56 72, 88, 104, 120, 152
13. Einziehung von EE d. . . 120, 152
14. Grelibri8 . . . : Ba i Mee wes OA “sks. deh wes fe 56
15. Familie Engelbrecht Bia ai se A 102
16. 5 von Eſtorff (W. C. v. Arnswalbt) . 8 4 196
17. A Groeneved . . . dër A 196
18. 3 Haie: e & = Sk We are era 196
19. e Held): 2.5 6 Be te A EE wë 88
20. = // Oe a ne 167
21. $ Qutteroth `, hk 102
22. von Wiludi . . . e 182
23. Familienverband, Großhoffſcher er es 182
24. Kautzſcher : 88
25. Fretherrntitel der SE Kelcheriterſchaft ; 136
26. Friedhof Bockenheim : 152
27. > Dresden DEENS 120
28. Genealogie u. Phyſiologie der Muſiker be BS 168
29. Genealogiſche Forſchungen in Amerika 36
30. in Frankreich 36
31. Geſamtverein der deutſchen Geſchichts⸗ und Alters
tumsvereine, Hauptverfammlung . . 136
32. Gießener Kurs und Kongreß für Famitienforfehung,
Vererbungslehre und en ene ds A 16
33. Gothaiſcher Hoffalender . . . eal wt 151
34. Grabſteine derer von Schaumberg : CS 136
35. Grabſteine zu Siegburg (von v. Gülich) RE 136
36. Heilbronn, Bevölkerung von = 183
37. Hunnius, Superintendent (von Dr. e Koch) at A 136
38. Jüdiſche Geſchlechterforſchung ; 183
39. Kamprads Plan der Stadt an v. 3 1753. i 72
40. Knigge, Freiherr von 136
Seite
41. Kunſtbeilage, Zu unſerer farbigen A 196
42. Kurioſum (Frdr. Frhr. v. Galeberg- Schdeinger : 196
43. Magdeborn, Grabmäler in . 56
44. Mendelihe Vererbung . . . . 2 2000. 16
45. Muffel re 88 18
46. Niederſächſiſche Familiengeſchichte Su ee Ee ys 102
47. Orts-, Häuſer⸗ und SE DESEN 119
48. Oftfriefifches Geſchlechterbuch . Ir A 196
49. Pfälziſches Mundarten wörterbuch ; 183
50. Reichsinſtitut für . Vererbungs
u. Regenerationslebre . . . : 152
51. J. Frhr. v. Reifenftein `, . 2 2 2 2 ew we 136
52. Reinftorffher Zamilienverband . . . .... 136
53. Rofcheriana ` 36
54. Schad, Grafen und Herren, 750jähriges Familien-
jubilaum . . E ts . . . 182, 196
55. Semi⸗Gotha (E. Heydenreich) woe ew ew ee 118—119
56. Gilhouetten-Rataloge . . DECHE 119
57. Stammbuch, ein altes (Georg Hänel) 20002. 183-184
58. Stammbuch, aus einem alten (V. Gallentien) . . 168
59. Stammbuch des Kronenwirtes zu Heidenheim
Auguſt Chriſtian Knab (C. A. Knab) 136
60. Stammtafeln Iſerlohner Familien (Grote) . . 167—168
61. v. Steinberg, Ausſterben des Geſchlechtes in der
männlichen Linie (von Urnswaldt). . . . . 56
62. Stiftung von Goldftein . . . 183
63. Tagebuch des Leipziger Tiſchlermeiſters Pleſſe aus
dem Anfange des 19. Gg (Marten?) 167
64. Todesanzeige . 56, 152, 184
65. Univerfitats-Matrifel von Selmitedt u. Göttingen 152
66. Vorſterman van Open, A. . . . Br 167
67. Vorträge von Prof. Dr. Haeckeeeeeee 167
68. Wappen am Rathaus zu Herborn 167
69. Wappenfenſter im Muſeum zu Celle 120
VIII. Regtfter der Familiennamen . . . 197—211
Verzeichnis der Mitarbeiter.
Herr Fieker, Dr., Aſſeſſor, Elbing.
Herr Albrecht, Landrat, Koſchmin.
„ von Andrian, Freiherr, Leutnant, Paſſau.
„ von Arnswaldt, Archivar der Zentralſtelle für deutſche
Perſonen- und Familiengeſchichte, Leipzig.
„ Auerswald, Richard, Leipzig.
Frau von Baerenfels⸗ Warnow, geb. von Oeynhauſen, Neuſtrelitz.
Herr Balck, Dr., Geheimer Oberfinanzrat, Schwerin in Mecklenb.
„ Berndt, Eiſenbahn⸗Sekretär, Chemnitz⸗ Hilbersdorf.
Beck, Amtsrichter a. D., Ravensburg.
Böcker, Mittelſchullehrer, Stade.
Berckwoldt, Erwin, Hamburg.
Brower, Regierungsreferendar, Poſen.
Britt, Schulrat, Hamburg.
von Burkersroda, Graf, Erfurt.
von dem Buſſche⸗Ippenburg, Freiherr, Osnabrück.
Büttner, Dr., Zwickau.
Herren Chibert & Colin, Brüſſel.
Herr von Dachenhauſen, Freiherr, Brüſſel.
„ von Damm, Dr., Hannover.
» von Daffel, Oberlandesgerichtsrat, Hamburg.
„ Devrient, Dr., I. Archivar der Zentralſtelle für Perſonen⸗
und Familiengeſchichte.
Dimpfel, Kaufmann, Leipzig.
Donat, Apotheker, Crumſtadt.
Dreher, Dr., Oberlehrer und Stadtarchivar, Friedberg.
von Dücker, Oberleutnant, Berlin.
von Düring, Leipzig.
Edel, Dr., Quendorf bei Schüttorf.
Eggert, Oberleutnant, Dietrichsdorf bei Kiel.
Falkenhayn, Oberſtleutnant 3. D., Hamburg.
Feiber, Hauptmann, Bergiſch⸗Gladbach.
Funk, Dr., Lübeck.
Gaisberg = Schöckingen, Friedrich Freiherr von, Mitglied
der 1. Kammer u. des Denkmalrates für Württemberg.
von Gebhardt, Paul, Leipzig.
Gerlach, Dr., Lauchheim.
von Germar, Oberleutnant, Hamburg.
Giſſingen, Apotheker, Ründeroth.
Gleichman, Exzellenz, Staatsminiſter S' eee,
Gleichman, Alexander, Hamburg.
Goebel, O., Hamburg.
von Goeſſel, Oberleutnant, Hamburg.
Göring, P., Obermais.
von Goetze, Oberleutnant, Plauen i. V.
Golde, Dr., Regierungsaffeffor, Schleiz.
Goverts, 2. Direktor am Landgericht, Hamburg.
Greebe, Max W., Stettin.
Grofebert, Landrichter, Graudenz.
Grote, Regierungsbaumeiſter, Hannover.
von Gülich, Oberleutnant, Berlin.
von Guttenberg, Freiherr, Oberſt a. D., Steinenhauſen.
von Hacke, Freiherr, Hauptmann, Hagenau i. E.
Haedicke, Dr., Braunſchweig.
Hänel, Georg, Dresden.
Frau von Hardenberg, Gräfin, geb. von Alten.
Herr Has, Dr., Stabsarzt, Oranienſtein.
Hegi, Dr., Staatsarchivar, Zürich.
Helbig, Baurat, Wiesbaden.
Heller, Otto, Metz.
Helmrich, Regierungsbaumeifter, Königsberg in Pr.
Herbig, Dr. K., Regierungsrat, Hamburg.
Herr Herdtmann, Dr., Arzt, Senftenberg.
Pre
Hermsdorf, Fr., Neukölln.
von Heſſe, C., St. Petersburg.
Heydenreich, Oberregierungsrat Prof. Dr., Leipzig-Connewitz.
Hoffmann, Adolf, Straßburg i. E.
Hoffmann, Ernſt, Hauptmann, Groß- Lichterfelde.
Hohlfeldt, Dr., Leipzig.
Hommerden, Theodor, Nürnberg.
Houwald, Frhr., v., Regierungsrat, Poſen.
Hunt, Dr., Lübeck.
Karſten, Paſtor, Colmar i. E.
Kekule von Stradonitz, Dr., Kammerherr, Groß-Lichterfelde.
von Ketten, Wolfenbüttel.,
Khull⸗Kholwald, Prof. Dr. Ferdinand, Graz.
von Klocke, Friedrich, München.
Knab, C. A., Leisnig.
Knetſch, Dr., Staatsarchivar, Marburg a. L.
von Knobelsdorff, Oberſtleutnant 3. D., Gießen.
Knuſt, Dr., Obrawalde.
Koch, Dr., Herbert, Sondershauſen.
Krüger, P. in Eſchefeld, bei Frohburg.
von Künsberg, Freiherr, Speyer.
Lampe, Dr., Karl H., Jena.
Langwerth von Simmern, Heinrich, Freiherr, Wichtring—
hauſen.
e von Lees, Kammerherr, Ludwigsluſt.
Lehmann, Dr. R., Geheimer Regierungsrat, Berlin-Grune-
wald.
Leimbach, General, Leipzig⸗Gohlis.
Lemke, Joachim, Charlottenburg.
Leonhardt, Dr. phil., K. Fr., München.
Lörcher, Pfarrer, Clenbronn in Württemberg.
Frau Lohmann, H., Münſter i. W.
Herr de Lorme, Ed., Genealoge, Hannover.
Lotichius, Geheimrat, Dresden.
Lucius, Präzeptor, Forſthaus b. Echzell.
Macco, H. F., Berlin-Steglitz.
Machholz, Konſiſtorial⸗Sekretär, Magdeburg.
Martens, Dr., Kuſtos an der Univerſitätsbibliothek.
Mäſchel, Prof. Dr., Wurzen.
Frln. Motherby, Helene, Königsberg i. Pr.
Frau von Münchhauſen, Freifrau, Hannover.
Herr Munſcheid, Profeſſor, Sondershauſen.
By E OO 33 WK?
von Nauendorf, Wilh., Freiherr, Major, Weimar.
Niedner, Paſtor, Glauchau.
Olszewski, W., Bibliothekar, Eſſen.
von Pannwitz, W., Liegnitz.
Petri, Dr. med., Walter, Detmold.
von Petzold, Dr. Alexander, Reval.
Puſch, Dr. A., Leopoldshall.
von Raifon, Paſtor, Sahten in Kurland.
Raig von Frentz, Marlin., Reichsfreiherr, Godesberg.
Herr
a a sg a sg a a a vg „ ng a a sg ag * zs
Frin.
Herr
C wg wg a „ sg sg a sg ag a sg ag a
Ranft, Albrecht, Leipzig.
von Rauch, Dr., Heilbronn.
Reimers, Dr., Rechtsanwalt, Hamburg.
Rogge, Major, Halle a. S.
Roſcher, Dr., Juſtizrat, Hannover.
Rumann, Juſtizrat, Alfeld.
Rump, Amtsrichter, Berlin⸗-Lichtenberg.
Ruidh, F., Archivregiſtrator, Schwerin in Mecklenburg.
Sallentin, Dr. Victor, Wolfenbüttel.
Sarnighauſen, Ludwig, Hamburg.
von Schaumberg, Hauptmann, Hannover.
Scheiber, Dr. Artur, Maria, Wien.
Schmertoſch von Riefenthal, Prof. Dr., Leipzig-Gohlis.
Schmidt, Amtsrichter, Köslin.
Schmidt, Paſtor, Dr. Georg, Halle a. S.
Schmoller, Ldw. v., Naumburg.
von Schönberg, Freiherr, auf Thammenhain.
Schubert, Dr., Archivaſſiſtent, Düſſeldorf.
Schulz, Dr. Hans, Reichsgerichtsbibliothekar, Leipzig.
Schwen, Paul, Paſtor Lic. theol., Freiberg i. S.
Siebs, Benno Eide, Geeſtemünde.
von Sobbe, Hauptmann, Deſſau.
von Stetten- Buchenbach, Freiin E.
Strack, Regierungsaffeffor, Tauberbiſchofsheim.
Straka, Hermann, Breslau.
Stüve, Oberſtleutnant, Straßburg i. E.
von Tautphöus, H., Freiherr, München.
von Thadden, Reinhold, Greifswald.
Thiem, Dr. Eduard Paul, a. d. H. Rehder, Referendar.
Tiedemann, Dr., Stade.
Tille, Dr., Landtagsbibliothekar, Dresden.
von Thümmel, Regierungsrat, Pirna.
von Velden, Dr., Weimar.
Vogtherr, Fr., Konſiſtorialrat Dr., Bayreuth.
Vollmöller, Prof. Dr. Karl, Dresden.
Wachtsmuth, Oberlehrer, Riga.
Wahn, Paſtor, Cöthen.
von Waldenfels, General, Bayreuth.
Weber, Karl Wilh., Hannover.
Weinberg, Dr., Sanitätsrat, Stuttgart.
von Welck, Freiherr, Major, Dresden.
Welder, Eugen, Eiſenbahn-Sekretär, Neuſtadt.
Frau von Wenckſtern, geb. von Engel, Oldenburg i. Gr.
Herr
”
*
”
”
Wentzel, Joh. Vinc., Hamburg.
Weſtberg, Rechtsanwalt Dr., Hamburg.
Wiedemann, Dr., Nürnberg.
Winckler, Rob., Merſeburg.
von Windheim, Generalleutnant und Oberquartiermeiſter,
Berlin.
Frau Wittekind, Julie, Frankfurt a. M.
Herr
NA
Wündiſch, Notar, Biſchweiler.
von Zanthier⸗Dechowshof, Dechowshof b. Domgarten.
— —
Regiſter der Familiennamen.
Wenn ein Name teils mit, teils ohne von erſcheint, ift das v. im Regifter eingeklammert. Die Ziffern hinter den Namen bee
zeichnen die Seitenzahl. Mehrfaches Vorkommen auf einer Seite iſt nicht berückſichtigt; man wolle daher ſtets die ganze Seite
abſuchen. Das Verzeichnis ift ganz rein alphabetiſch geordnet, å,
A.
Aa, v. d. 10
Aalff 113, 191
Abbe 73
Abel 90
Abenberg, v. 130
Abendroth 90
Abt 90
ach 36
Achgelis 92
Achtung 195
Ackermann 57, 90, 120, 195
Acton 25
Adam 124
Adelsheim, v. 66
Adels de v. 172
Adickes
Adrian 196
Aeltius 103
Aff, v. 64
Ageſto 102
Agricola 35
Aheim, v. 107, 108
Ahlefeldt 55
Ahlhorn 36
Ahlmann 102
nert 120
olfing ee
Ahrenholtz 63
Ahrens 90, 177
Aigler 60
Akeleye 35
Akoluth 67
Albers 2, 57, 74
Albert 72, 166
Alberthal 14
Alb
Aleff 113, 191, 192
Alemann 28
Alers 92
Aleſina, (v.) 118
Allan 192
Allevyn 130
Allmers 33
Alsbach 195
Alsberg 118
Alsleben 90
Alſter 72
Alten, v. 15, 90, 98, 148
Altenbockum, v v. 3
ee dorf G EEN v. 107, 141
Altersleben 90
Altgeld 137
Altgelt 83
Altmann 108
Altner 120
Altrock, v. 38
Altſchner 72
Kee ee v. = 190, 194
Amberbach, de 1
Amboten, v. 27, 99, 116
i (b.) 29, 30, 32, 95,
Amende 72
Ammann 167, 182
Ammendorf, v. 51
Ammon, v. 192
Amrhein 196
Anderfuhr 90
Anders 195
Anderten, v. a 176
Wndrea 143, Beil. Heft 9
Andreae 69
Andrian, Frhr. v. 100
Angelinus 116
Anger 90
Anſchütz 38
Anſorg 95
Anthon 36
a (v.) 49, 167
Apenburg, v. 102
Apfalterer 107
Apian⸗ Bennewitz 170
icz 124
Apicz
Appold 84, 96
Arco, v. 108
Arenberg, Fürſt v. 156
Arens 92
Arkio 35
Arndt 81, 195
Arnhold 120
Arnim, v. 50, 85, 86, 90, 113,
114, 115, 195
Arnold 7, 72
Arnoldt 57, 116, 133
Arnsberg, v. 59
Arnſtedt, v. 91, 190
Arnswaldt, v. 6, 9, 15, 25, 38,
53, 56, 59, 65, 69, 73, 85, 95,
106, 113, 114, 121, 142, 154,
157, 161, 166, 174, 176, 187,
188, 193, 196
Aſche, 195
Aſchersleben, v. 114, 145
Asmus 170
Asmuß 98
Aſſeburg, v. d. 7, 25 91, 112,
114, 170, 190, 195
E 183
Aſtor 36
Wing, v. 107
Auer 74
Auersberg, Grf. v. 129
Auerswald 96
Augsburg 91
Auguſtin 65, 91
Aulock, v. 67, 99
Außer v. Perſinus 176
Auwach, v. 1
Axen, v. 91
B.
Baak 167
Baars 92
Baaſch 35
Bach 3, 91, 195
Bachmann 38, 63, 92
Bachov, v. 160
Bachſtein u. i v. 24
Ba e 57, 161
Baczko, v. 30
Badicker 69
Baecker 195
Baehne 72
Bähr 49
Baelde 156
Bär 71, 134, 169
Bärfelt 64
Bärenfels 64, 85
Bärens 64
Baeumer 136
Bahnke 91
Bahnſon 149
Baier 186
Bailliodz, v. 176
en ear
Balbi De 49
Bald 168, 194
Baldamus 91
Baldeder 107.
Balint 196
Balinth 57
Balfe 161, 194
Ballerſtedt 91
Ballhorn 101
Baltzer 30
Banja 87, 118
Bantzmann 123
Bar, v. 15, 151
Bardeleben 15
Gardili 187, Beil. Heft 12
Bardinsky v. 162
Barelli v. 130
Barfus, v. 131
Barfuß, v. 25.
Bargmann 91, 120
Baring 91
Barner, v. 171
Barnewitz 91
6 und ũ find unter ae, ve und ue zu ſuchen.
Bala) rnholt 81
Barre 28
Barrenſchen 91
Barſien 148
Barſtorf 18
Bart 72
Bartels 8, 30, 91, 113, 122
Bartensleben, v. 98, 131
en 47, 156
SC Schr. v
Ba ing ti be 16, 35
Baltian 9
Bauer, (v.) (Ritter) 30, 57, 80,
91, 131, 136, 163, 164, 167, 184
Bauernfreund 195
Baum 136
Baumann 32, F 136, 196
Baumbach, v.
Baumeiſter 32, 5190
Baumgärtner 72, 184
Baur-Hartung 38
Bayer 69, 144, 184
Banersdorffer "195
Bayerthal 87
Baymer 48, 163
Bazentin 196
Becano 134
Becher 136
Bechtberger, Beil. Heft 9
Beck 60, 63, 78, 91, 95, 131,
136, 146
Bede, (v. d.) 14, 83, 120, 167
Becker 7, 60, 72, 91, 123
Bederingh 32
Beckmann 29, 52, 178, 184
Beeren, v. 163, 179
Beerenthal, von 193
Beerfelde, v. 12
Beernink 55
Beeſe 91
Beger 136
Behagel 101
Behr, (von) 8, 15, 167.
Behrend 35
Behrens 91, 135
Behrmann 91
Beidler 36
Beinhoff 189
Beisner 28
Bekuhrs 91
Bel, v. 156
Belbe 91
Bele 123
Belger 120
Belhradsky v. Kosmacow 177
Belinsky 91
Belli, Si 191
Below, v. 35, 120
Belwe 91
Beminga 32
Benckitzſch 122
Bendixen 91
Benedick 134
Beninga 92
Benkendorff, (v.) 38, 48, 96
Benndorf 36, 37, 38, 48, 154, 163
Benne 72
Benning 156
Benningfen, v. 33
Bennftorff 123
Bentelin 60
Bentin 91
Bentind, v. 32
Bentinf 35
Benzler 91
Berbisdorf, v. 62, 131, Veil. geft d
Berch van Heemskde, Baron,
van den 156
Berchem, v. 6, 9, 34, 63
Bercken, v. 9
a ae v. 160
Bere 6
Bee 99
Berendts 65
Berens 70
Bereſteyn, Baron van 156
Berg (von) (van den) 14, 25,
48, 64, 78, 83, 97, 130, 134, 156
Berga, v. 13
Berge, pom 12, 26, 29
Berger, (v.) 225 48, 72, 107
Berghaus 100
Berghe, Graf gen. Trips, v. 25
Berghen, de 126
Bergmann 91, 92
Beringe, v. 9, 130
Berker ech
Berkhan
SE . 3, 49, 98, 164, Bl. §.4
erli
Berliching, v. 22, 108
Berlichingen, v. 31, 145
Berlin 134
Bernburg, v. 21
Berncloe 129
Berndt 52
Berner, 15 48, 69, 71, 172
Bernhardi 73
Bernhiſel 196
Bernide 156
Bernigeroth 65
Bernſtein, v. 8, 112, 132
Bernſtorff, v. 15.
Bernus, de 118
Berreß 27
Berron 113
Bertels 91
Berth 91
Berthold 72
Bertholdi 92
Bertini 182
Bertog 91
Bertram 91
120
Beſſerer 135, 166, 187, 188, Beil.
Heft 12
Bethe 57, 163
ie ee 58, 118,
Betrano 134
Bettger 105
Bettſchold 161
Beuchel 120
Beuhne 120
nis v. 112, 113, 139, 148,
1
Beuſt, v. 120. 141
Beutler 44
Beutter 153
Bexhoft 91
Beyer, (v.) 11, 19, 26, 48, 50,
a 116, 136, 147, 184, 189
Beyle 9
e tee 78
Beyſe 91
Bezelin 35
Bezold, v. 135
Biberſtein, v. 101
Bibra, v. 3
Bibrach, v. 161
Bibran, v. 29
Bickel 131
Bicker, v. 92, 156
Biebach 120
Bieber 91
Biedenkapp 57
Biederſee, v. 91
Bielinsky 184
Biener 72
Bierbaum 82
Biermann 103
Bigelow 135
Biglin 156
Bilberitz, v. 83
Bilefeldt 131
Billerbeck, v. 49
Biltert 91
Birkner 184
Birnbaum 120
Birt 88, 156
Biſchof 91
Biſchoff 88, 154, 167
A . 27, 70, 91, 195
Bitfde 36
Bittinger 36
Blacha u. Lub, v. 25
Bland (in) 190
Blanckmeiſter 57
Blankenburg 91
Blankenſchün 91
Blankenſee 13, 115
Blankmeiſter 35
Bleibfeld 118
Blefing 123
Bleſius 124
Bleſſin 123
Blettermann 184
Blick v. „ 81
Bloch 88, 135
Blöchl 38, 64, 85, 177, 179
Blom 156
Blome 35, 69
Bloyleben, v. 48
Bloys 56
Bluhm 182
Blum 91, 132, 167
Blume 91
Blumencron, v. 64
e (v.) 10, 30, 31, 64,
Garg 136
Bocholtz, von 195
Bock, (v.) 72, 91, 133, 136, 160,
162, 196
Bock v. Bläsheim 178
Bock v. Nordholz 171
Bockelberg, v. 11, 25, 31, 52, 132
Bockelmann 91
Bockhardt 144
Bocksfeld 12
Bockum⸗Dolphus, v. 59, 60
erte (v.) 91, 96, 145, 180, 191,
193
Bodelſchwingh, v. 34, 66, 90
Boden 48, 69, 120
Bodenkamp 19
Bodmann 163
Boeck 102
Böcker 84
Böcklin v. Böcklinſau 67
Bödecker 92
Bödker 33
Böhme 2, 72, 91, 120
Böhnert 74
Bölzig, v. 22
Boenen, v. 34
Böning 120
Böninger 134
sun ER v. 146
Börckel 154
Boerner 48, 184
Böſeler, v. Ap
Böſen 103
Boete 63
Böthel 91
Boether 161
Boethius 184
Böttger 72
Bötticher, (v.) 65, 180
Bogaard 118
Bogaers 156
Boghs 35
Bohm 177
Bohne 72
Bone art: Frhr. v. 133
Boie 102
Bolberitz, von 192
Bolfras 8
Bollmann 91
Bolſenheim, v. 161
Bommerle 18
Bondeli 96
Bonhorſt, v. 163
Bonin, v. 67, 121
Boode 118
Boogaard, Uyt den 156
Boppelſen, v. 101
Borch, v. d. 34
Borchert 91
Borchteren 91
Borck, v. 80
Borcke, v. 131, 162
Borluut 125
Born 88
Bornemann 36, 91
Borner 73
Bornier, de 182
Bornim, v. 123
Bornträger 91
Borries, v. 15
Borrmann 120
Borsberger 120
Sognin, v. 82, 115
Bors
Bortig 885
Borlow 157
Borthius 161
Bosboom 181
Boſchan, v. 183
Boſe, (b.) 10, 31, 49, 63, 120,
133, 148, 167, Beil. Heft 1
Bofe + Schwweingburg, v. 113,
Boſeck 147
Boffau 157
Boſſelli 182
Boſtel, v. 18
Boſtell, v. 96
Bosword, v. 30
Bothe 91
Bothmer, (Frhr.) v. 9, 15, 25,
29, 130, 145, 151, 163, 171,
172
Bottcher 120
Bottenberg gen. Keſſel, v. 94
Bottger 182
Bouquet 136
Bourbon-Montpenjier, v. 6
Bourry 136
Boygen 189
Boyneburg, v. 47, 116
Boyſen 91
Bozi 13
Braam, von 102
Brachmann 91
Brachtenbrock, v. 1
Brachvogel 97, 113, 133, 162
Brade 91
Bradel, v. 93
Braden 84
Bradae 170
Brädels 178
Brämer 91
Bräuning⸗Octavio 16
Brand, (v.) 52, 91, 192
Brand v. Linden 148
Brand de Jollait 72
Brandenburg 69, 104
Brandenftein, v. 2, 45, 130
Brandes 91
Brandis, (v.) 27, 51, 104
Brandſtein, v. 43
Brandſtetter 73
Brandt 10, 23, 91
Brauer, (v.) 91, 115
Braun 36, 65, 80, 81, 114, 122,
154, 191, 192
Braun v. Wartenberg 130
Braunbehrens 91
Braune 91
Braunſchweig, v. 48, 189
Braunſchweig⸗Bevern, v. 6
Braunſchweig⸗Celle, v. 6
Braunſchweig⸗Grubenhagen
180
Braunſchweig⸗Lüneburg, Hers
zog v. 29, 63, 189
Braunwald 81, 100
Brauſe 136
Brea, de 91
Brechte 60
Brechwoldt, v. 192
Breckwoldt, (v.) 176, 191, 192
SES p. 3, 27, 29, 51, 53,
Brehmer 91
Breidbach, v. 136
Breidtſchwerdt 136
Breimann 113
Breitenbauch, v. 3
Breithaupt 92
Breitkopf 184
Brem 63
Bremen, v. 44
Bremer, v. 142, 146
Bremſel 13
Brenkman 55
Brentano, (v.) 86, 131
Breßler 120
Bretſchneider 120, 136
Brett 147
Breunlin 136
Breymann 2, 18, 38, 52, 73, 74,
106, 121, 122, 176, 185, 191
Brieſen, v. 164
Brink, ten 73
Brinkmann 173
Brinkmeier 92
Brinnighofen, v. 81
Brockdorff, v. 35
Brocke, v. 38
Brockhaus 181
= — — —
~
Brockhauſen, (v.) 35, 91
Brockmann 192
Brockmeyer 91
Bröckel 49, 91
Brömbſen, v v. 28
Broitzem, v. 38
Broner 70
Brons 32
Broſius 124
Brotuf 124
Brouwer 135
52, 68, 73
5 178
Brunning 91
Brunnquell 30
Bruns 91
Brutſchuh 91
Bryarde, de 125
Bucelin 188
Bucelinus 10
Buchholtz, (v.) 81
Buchholz 91, 167, 178
Buchmann 72, 91
Bu e? 63 69, 178
Budler, v. 145
Buechhauer 103
Büchner 120
Büchsner 161
Büchting 38, 91
Bühel, v. 106
Bühl, von 193
Bühring 91
nn * Fürft) p. 7, 27, 46, 55,
62, 63, 91, 95, 113, 114, 168,
Beil. De ft 4
Bumper 167
Bünau, v. 3, 70, 112, 131, 141,
161, 162, 179
Büren, ©) 34, 59, 195
Bürgle 1
Büſtorff 91
Bütler 104
Büttner 12, 33, 105, 120, 154
Sie 125 =
Se, v. 25, 130
Bulach, v. 85
Bullinger 9
zn 153
Burckardt 91
Burckersroda, v. 100
Burckhardt 33
Buren, v. 156
Burghoff, (v.) 11, 26, 50
Burgner 36
Burgsdorff, v. 131
Burkard 132
Burkersroda, v. 29, 63, 185,
Beil. Heft 1
Burkert 72
Burkhardt 120
Burmann v. der Beck 72
Burmeſter 91
Burnitz 120
Bursky, von 192
Buſch, (v. d.) 10, 33, 50, 72, 184,
Beil. ah 9
Buſche, v. d. 91
Buldhenbagen 15
Busſche, v
Bus SC pendurg, v. d. 100
Su e⸗Haddenhauſen, Frhr.
Der 1 120
Bußmann 57
Buttlar, v. 176
Buttſtedt 91
Buuren, van 156
Buwinghauſen, v. 9, 10
Buxbaum 72
Buxdorff, v. 179
oe 49
Byern, v. 91
C.
Caffe 126
Caine 196
Caleb 147
Calenberg, v. 179
Calliſſen 102
Camargo, de 125
Camerberg, von 161
Canitz, v. 19, 192
Cantzler 7
Cappeller 166
. 177
Caretto, de 29
Carlowitz, v. 10, 31, 43
Carmer, de 101
Carner, v. 183
Caro 101
Carolsfeld, von 126
Carron du Val 163
Caspari 120
Caſſel 134
Caſſel, zu, SE 105
Caſtell, v., Graf 139
Catell- g lingen (Graf), Beil.
Cautius 161
Cavendiſch 16
Celichius 7
Cellarius 136
Cettritz u. Neuhaus 26
Chales de Beaulieu 81
Chambailhorc, de, Baron 193
Champrenaud 49
Chandelle 87
Changuion 196
Chapelle, de la 115
Chibert 129
Chomberger 152
Criſtan 176
„ 118
Chriſtgrul 72
Chriſtiani 159
Chriſtmann 144
Chur 136
Cirkſena 56 s
Ckuſchinsky, v. 9
Claaſen 118
Claaßen 182
Claes 103
Clar 178
Clauer 7
Claulin 72
Claus 72, 131
Claushen 92
Clemen 15, 133, 182
Clemens 120
Clemm 48
Clerck, de 101
Cleve, v., Herzog 16, 50
Clodius 178, 194
v. 108
Clyſt 162
nyphauſen, v. 92
oblig 114
Coccius 103
Cochius 67
Cochlovius 64
Cock 196
Cock von Delwinen 93
Coligny, v. 6
Colin 129
Colle da, v. 83
Collenbuſch 81, 162
Colſon, v. 19
Concin, v. 10
un 156
Coninxloo, e 35
Conradi, 49, 69
Conse zh 15
Conſens 19
Coolman 32
Cordemann 48, 99
Cornberg, v. 136
Cort van der Linden 156
Cortenbach, v. 100, 103
Corti 182
Corvinus 78
Cotta 66, 181
Cottaventto 136
Couette 13, 31
Crailsheim, v. 31
Cramer 55, 142, 166, 167
Cramer v. Clausbruch 104
Cranel 146
Cremer 156
Crentzelt 64
Sr v. 3
SET, v. 93
Croll 120
Croſtitz, v. 62
Croy- Dülmen, v. 72
Crupicz 124
Cruſius 65, 167
Crzellitzer 3
Cubach, v. 100
Cüſtenoeder 136
Cunevis, v. 93
Curt 72
Curtius 28
Cyprian 28
Czarnikau⸗Carnkowski, v. 98
Czecher, v. 150
Czeleſta, v. 25
Czellius 98
Czettritz u. Neuhaus, v. 50
Czykhart 124
Czyſſener 123
D.
Dachbeck 150
Dachenhauſen, v. (Frhr.) 25,
28, 125
Dachsberg, v. 9
Dähnhar t 120
Dablem 196
Dablemann. 136
am,
Damm, (6b. 15, 33, 38, 39, 68,
69, 115, 116, 148, 167
Damman 82
Dammeyer 66
Dangers 192
Dannenberg, v. 114, 161
Dannenberger 8
Danzer 163
Dargun
Daſſel, v. 53, 73, 155
Daubenſpeck 168
Daum 114, 117
Daun, v. 90
Daur 144
Darberg, v. 10
Decken, v. d. 1, 15, 29, 33
Dedert 167
Deeling 156
Degener 18, 47, 97, 113
Deba 5 v. 2.
De n-⸗Rothelſſer, v. 65, 81, 178
Dehneke 10
Dehning 70
Deigfuß 72
Deißlingen, v. 177
Delius 156
Delprat 156
Denker 105
Dennſtedt 97
pall (w) 48
Denſtedt, v. 3
Deonna 87
Dermbach, v. 167
Derns 196
Dettelbach, v
Detten, v. 33
Deuring 60
Deutert 82
Deuticke 176
Devrient 9, 18, 47, 57, 64, 71,
72, 101, 113, 137, i61, 166,
180, 195
Dewehr 176
Dhun 68
Diamant 196
mann, v., Graf 94
Diasdo 120
Dibelius 38
Diedemann 167
Diederichs 166
Diedmann 72
Diehl 16, 136
Diemer Gebr. v.) 14, 143, 144,
Dienheim, v Zi
Diepenbrod, v 92, 94
Dieskau, v. bg, „147, Beil. Heft 4
Dießfurth, v.
Dieterlen ds"?
Diet(e)rid, (v.) 49
Dietri , 85
Dietrichſtein, d Beil. Heft 12
Diettmann 97 SE?
Dietz SCH 52, 137
Dietze 1
Dieze e 72
Dillmann 89
Dillner 72
ame. 38, 83, 84, 133
Diſteldorf 120
Dithmar 179
Ditten, v. 146
Ditterich zu Erbmannszahl 83
Dobeneck, v. 6, 129, 139
Dobert 185
Doederlein 136
Doehlau, v. 82
Döhmann 99
Dömler 177
Dönhoff, v., Grf. 6
Doering 81, 162
Dombrowska, v. 67
Domerleps 72
zn Beernind, van 166
Donat
Dornen 84
Donop, v. 49
Doring 123
Dorn 18
Dornſtock 60
Doft, v. 112
Drachſtädt 130
Dreber ge
Dred fel
SEL Deufitetten, v. (Graf)
Orechzler 72
ae ` ?
rerup
Dreffer 8
se > Pertenſtein) 25, 120
Dreyck
De, a 114, 163
Droege 81
Dromme 192
Droſte 35
BEIDEN, v. 25, 99
Dubois 2
Düngelen, v. 159
Düngeln, v. 34
Dürer 103
Düring, v. 2, 15, 57, 74
Düwell 178
Duchthaus, v. 74
Dugend 92
Duhn, v. 183
Duisberg 167
Dulmene 72
Dulong 162
Dumitorp, p. 171
Dunder 73, 122, 154
Dungeln, v. 145, 179
Dunger 196
Dungern, v. 135
Dunzinger 136
Durlad 95
Dule)wel(l) 13
E.
Eberbach, v. 109
Eberhardi 92
Ebers 15
Ebert 60, 120
Eberth 88
Eberty 167
Ebner 166
Echart 72
Echle 48
Eckardt 152
Eckardtſtein, Frhr. v. 152
Eckbrecht v. Türkheim 147
Ecke 72
Ecker, Beil. Heft 12
Eckertz 63
Eckhardt 2
Eckhold 72
Edel 19, 49, 52, 70, 96, 99,
113, 132, 195
Edelsheim, Frhr. p. 152
Edlebach, v
Efringen, v. 100
Egbert 74
Egenhofen 108
Egenthal, v. 10
Egger 185
Eggers 32
Eggert 147
Egholm 135
Egloff, Beil. Heft 12
Geller v. 139
Ed 9 önig v. A
re v. · 31
Ehi Ce Sch Heft 12
Ehlers 5
Sirenen 116
Ger de v. 9
Ehrlich 38
Eihbaum 115 164, 178
Eichberg 25, 53, 97
Eichelbach, v. 43
Eichenberg, v. 3, 97
Eichendorf, o p. 24
Eichthal, Frhr. v. 152
Eidenbenz 18
Einbeck, v. 9
Einem, v. 25, 29, 19, 52, 68,
84, 113, 133
Einſiedel, v. 7, 43, 120, 160, 163
Eifelin 113
Eiſenbergk, Herzog zu 141
Eiſenhart 88
Eiſenſtuck 146, 181
Eitel 66
Eitgen, von 102
Eldingen, v. 50
Elgg, v. 100
Elgenſtierna 106, 134
Ellendt 133
Ellerbach 108
Elmenhoff 133
Elmering 27
Elrichhauſen, v. 31
Elsbeck, v. 25, 48
Eltern, v. 92
Eltz, v. 69
Elverfeld, (v.) 9, 34
Empacher 175
Empte, v. 72
Ende, v. 3, 18, 43, 66, 82, 95,
112, 161, 190
Enderlen 136
Engel, (v.) 85, 182
Engelbrecht 102 114, 130
Engelbrechten, pi 28
Engelhardt 120,
Engelmann 2, 15
Engels 89
Engelſchall 72
Engler 60
Ennen 63
Enslin 136
Enſſlinger 120
Enzinger 175
Eoſumb, v. 93
Eppe, v. 51, 70
Epen, van 181
Epping 92
Eppinghoven, Frhr. v. 152
en dl ), Beil. Heft 12
Erdtel
Erffa, `. 8 140
Erich 72
Erive 63
Erkel 72
Erkelbrecht, v. 162
Erlichheim, v. 106
Erlin v. Rohrberg 177
Ermel, v. 52
Erneſti 72
Ernſt 72
Esbach (beck), (v.) 38, 59
Esbeck, v. 12, 51, 52, 66
Eſcher 156
Eſcherich 163
Eſchke 72
Eſebeck, v. 22
Esmarch 102
Esmark 57
Eſſer 170, 180
Eſtorff, von 196
Etienne 120
Ettlinger 136
Etzbach, v. 94
Etzdorf, v. 3, 83
Etzingen, v. 93
Euzler 120
Evans 196
Eversdijd, v. 50
Exteren, v. 171
Eyb, v. 139
Eychhäuſer, v. 24
Eyfers 70
Eynatten, v. 2
Eyner 124
Eys, Frhr. v. 163
F.
3515 32, 58, 103, 136, 142, 187
abian, v. 11, 27, 53
abrice, v. 15, 99, 152
abricius 35, 56
alckenhayn, v. 50
alckenſtein, v. 98
alk 182
Falke 32,
e > 12, 51, 72
a . 18, 69
alkenſtein, v, 164
SE 35
arnroda, v. 3
Faulde 72
(Fautt) 187
Fah, du 16
aye 16 Ä
ederlein 136
eenders 56
eiber 99
eibern 37
eichter 130
a du 66
enner 156
erchl 134
erreira 89
eca 66
idler 176
ichtner 120
ickelſcherer 120
elbert 120
eldau, v. 179
eldner 154
eller 72
elſch 120
elſtau, v. 162
2 120
iefer 32, 47, 63, 73, 82, 90, 96,
irks, v
ch
iſchen⸗ SC 35
iſcher 7, 12, 65, 72, 131, 167
ittig 38, 65, 85
itzweiler 156
jelſtrup 35
ledenftein, v. 18, 81, 106
leiſchauwer 124
7 ³² EA Ae Gett E Get FOGG
lemming, (v.) 68, 140
loret 48, 163
Flügel 113
51180 von Aſpermont, Baron
SE 143, Beil. Heft 9
od
lemming v. 113
9
ee, (v.) 67
en Y Vargas, de 182
orberg 72, 123
e 167
orsboom 196
orft 2, 16, 73
ournier 166
Grande 15, 97
Franckenberg, v. 50
Frank 124
ranfe 120, 130
Frankenberg, v. 82
Frankenroth 30
Franking 172
rel 146
ranz 151
Franzenburg 102
ranzkowski 73
raſſoni 182
rauenburg, v. 27
raunberg, v. 107
raunhofen, v. 107
recht 78
rederick 36
redersdorf, v. 114
alle v. 171
35 a 101
1 (v.) 92, 113, 172
e SEN v. 3⁴
reudiger 8
reund 162, 179
CACACACACACACA
reh 1 v. 108
ur 146
reytag 15
Greta 1 p. 140
rid 15, 67, 72, 147
ride 33
ride 72
ridenberg, v. 172
riedland 131
riedrich 18, 120
ries, (Graf), p. 118, 162
riefe 113, 192
11 u (Frhr. ), v. 7, 47, 95,
134, 135, 140, 141
ch
robelwitz, v. 162
roede (0) 12, 120
röden 167
röhlich⸗Feldan, v. 162
Fronhofen, v. 106
Froſthoffer 103
roſthoffer 175
rydag
rytz 64
nOs, (v.) 8, 49, 113, 116, 120,
Fünfer 188
Fürſt 136
Fürth, Frhr., v. 24
ues 99
ugger 103
ullen v. 151
ullſtein 149
unfad 120
unf 100, 116, 133
uten dag v., Beil. Heft 12
uſſten) 1
x 175
— — —
—
©.
Gabelentz, v. d. 3, 69, 140
Gabelmann 113
Gabler 2, 72
Gabriel 120
Gademann 136
Gadner 19
Gäbler 120
Gaertner 3
Gaffron, v. 25, 64
Gaisberg (Schödingerm, v. 6,
10, 13, 48, 49, 50, 51, 65, 66,
81, 82, 83, 8, 147, 161, 162,
177 187, 188, 196, Beil. Heft12
5 (Grf.), v. 32, 94
Galliera, 19109, v. 35
Galippe 1
Gand 12
Gandechen 73
Gangelt, v. 81
Gans, v. 3, 117
Gardner 36
Garlepow 69
Garnier, v. 25, 48, 64
Gartened, v. 109
5 120
Gaſt 120
Gaſteiger 16
Gates 196
Gaudlitz 72
Gauhe 29
Gauvain, v. 178
Gebhard, Beil. Heft 9
Gebhardi, rh. (v.) 176
Gebhardt, (v.) 18, 73, 85, 89,
97, 105, 115, 116, 121, 144,
154, 163, 170, 178, 179, 185
Gebhart 72
Gebichenſtein, v.
Gebſattel (gen. Rach, v. 10, 31.
Geier (p) 120, 188, 192
Geffden 17
Geibel 57, 185
Geiger 11, 186
Geiling 144, Beil. Heft 9
Geiſel 187
Geißmann 72
Geiſt 21
Geiſt v. Wildegg 60
Geiszberg 9
Gelder, van 129
Gelſtenberger 72
Dean Ge p. 51, 48, 67, 70,
82, 100
Gemmingen-Guttenberg, Frh.,
Gemmingen⸗ Hornberg, v. 145
Geng 60
Genſau, v. 29
Gentzel v. Berneck 7
Gentzkow, v. 178
Georg 127
Geres 153
Gerhard 72
Gerhardine 191
Gerhardt e
Geriſcher 1
Gerlach, ei 52, 72, 133.
Gerling 1
Germar, 6) 2, 29, 50, 58, 73
Gernet 105
Gersdorff, Ke 142, 146, 193
Gerſtenberg, v. 163
Gerſtenberger 154
Gerſtmann 11, 47, 169
Gervinus 15
Geſchwandtner 175
Geſell 167
Geßler 60
Geßner 7, 8
Gettritz, v. 120
Geuſau, v. 62, Beil. Heft 4
Geuſen, v. 3
Geyer 118
Giffenig 167
Gilbert 156
Gilhofer 73, 103
Gillmann 176
Ginzkey 145
Giroucourt, v. 66
Girtanner 152
Giſe, Frh., v. 38
Giſſingen 97
Giffinger 57, 89, 99, 163, 178
Glaefemer 105
Glafey 57, 169
Glandenberg 27
Glandorf 143, Beil. Heft 9
Glarn, v. 151
Glaſer 72, 120
Glaubitz, v. 29, 69
Glauche 72
Glehn, v. 191
Gleichen, v. 3, 83
Gleichenſtein, v. 164
Gleichman(n) 155, 156
Gleim 97, 116, 133, 192
Gleſer 8
Glitſch 132
Glogin 100
Glock 144
Glöckner 120
Gluth 57
Gmelin x SCH Beil. Heft 9
Godeffroy 168
Godens, v. 95
Godsfelder 30
Göbel (oe) 9, 52, 147, 148, 164
Goeben, v. 81, 100
Göchhauſen, v. 141
Goecke 1
Goede 70
Goedecke 101
Goeden 50
Gödens 98
5 136
Os 66
örſchen
Gf. e Stat 114
Göſchel 1
05 (b) 10, 25, 30, 50, 122,
Götz 60, 99 144
9 v. 113, 114, 116, 162,
Soeben, v. 183
65
03 1
Goeze, "ii 162, 176, 177, 194
Goldammer 72
Goldbach 72
Goldhahn 192
Goldmann 48
Goldſchadin 72
oom 61
Goler, v.
Gols, v. d. „(Frhr. 10, 28, 73
Goltze 66
Gonzaga 154
Gorcum 118
Gorre 72
Gothe 26
Gothus 51
Gotſch 120
Gotſchalk 124
Gotter 58, 73
Gottfahrt, v. 83, 140
Gotthardt 120
Gottſchall 186
Gottſche 121
Gotze 123
Goverts 82, 84
Grabbe 65
Grabner 120
Grabow, v. 11
Grabner 72
Gramer 120
Gränicher 87
Gravell, v. 120
Graevenitz, v. 131
Graevinck 167
Grafe KE
Grahn
S 175
Gramberg 92
Granns, (v.) 107
Grape 162
Grasdorf, van 129
Graßhoff 182
Gratianus 136
Gratios 87
Grau 88
Grauetſch 56
Graupe 104
Grautoff 100
Grautopf 81
Gravemann 131
Graveneck, v. 31
Gravenhorſt 153, 177
Gray 89
Greebe 95
Grefendorff, v. Se
Gregersdorff, v
Gregori 72, 178, ec?
Greifenberg, v v. 3
Greiffendan v. Vollraths 69
Greiggenſchild 11
5 v. 150
Grellen 1
Gremp 83
Ce v. 43
Griebin 156
Griesheim, v. 117
Grieszheim, v. 97
Grifen 124
Grimenburg 123
Grimm 85, 186
Griſchow⸗Kirchner 38
Gritzner 17, 53, 87
Grobb 36
Grober 185
Grobner 150
Gröben, v. d. 22
Groeben-Bünau, v. d. 25
Groeneveld 32, 185, 196
Grofebert 18, 25, 29, 35, 50,
52, 87, 89, 105, 106, 196
Grohmann 134
Grohne 165
Gronaz, v. 18
Groſchuff 15
Groſpitſch 15
Groß 11. 120
Groſſe 72, 120, 166
Groſſen 30
Großkopp 97, 105, 120, 123
Großmann 118
Grote, (v.) 15, 29, 30, 105, 115,
131, 168, 177, 181
Grotefend 16
EEE nea eens 201 „„
Grove 2
Grube 32, 81, 95, 192
Gruber, v. 179
Grudding, v. 114
Grün, v. d. 81
Grünbach 142, 144
Gründler 120
Grüne 92
Grünfeld, v. 67
Gruenne, v. d. 65
Grüter, v. 34, 145
Gruhl 72
Grund 120, 181
Grundler 136
Grundy 156
Gruneberg 44
Grunelius, v. 118
Grunfeld, Frhr. v. 132
Grunhoffer 30
Grunwald 196
Gruttſchreiber, v. 115
Guaita, v. 89, s
Gudenrath, v. 30, 35
Gülich, v. 18, 28, 51, 121, 136,
51, 192
1
Günther 72, 178 ù
Güntherodt, v. 116
Gürtler 178
Güttig 167
Gugel 103
Gumbracht 69
p v. Liechtenſtein, Orf.
Gundermann 8
Gunkel 15
8 63
Guſe 5
Guſſenſtadt, v. 102
Gutbier 119, 137, 169
Gutermann 136
Gutfeld, v.
Guttenberg, (Frhr. (v.) 30, 64,
Gwinner 113, 131, 146, 163
g.
Haack, v
3 toy 50, 66, 100
Haag 99
Haan, be 35
Haas 74, 103
Daale, (be) 14, 167
Habbaeus 85
Habel 83
Habeus 65
9
SEH 67
37
Hade, ), v. 2, 53, 67, 69, 131
Hader 1
Haeder 136, 154
Haedide 84
Haen, v. 34
Händel 120, 167
SCH 183, 184
anen 176
Haenſel 156
Dee Vë
Hafeler
les Gs Beil. Heft 9.
831 72
ne 69
agen, (v.) 3, 10, 21, 68, 124,
136, 145, 164 `
Hagen, v. d. 115
SE =
Ce
abn, (v) 170 184, 195
a are 100
nen v. 141
ailer 121
Hafe, v.) 45, 105, 115, 145, 148,
Beil. Heft 4 i
Haken, v. 56
alcke 46
alen, v. 34
Gecke 120
all, der 156, 178
Haller 1
amen 102
allwig 92
Hallwitz 120
Hamann 156
Hamenhofer 176
5 v. 162
amm, 27
Hammer 16, 163
ammerſtein⸗Gesmold, v. 151
an 103
andbog 144
ane, v. 94 l
Sonapi pe o
Seid . 171
anfiten Br Beil. Heft A
Baller 87
anſen 2, 35, 66, 90, 196
anfing 120
anſtein, v. 3, 13, 81, 139
antſch 2
Hantzſch 120
1 (Grf.), v. 140, 148
ardt 134
n 102
Harms 2, 32, 137, 196
Harniſch 120
Harpprecht 187, Beil. Heft 12
SE 97, 131, 166
arſcher v. Almendingen 145
Harter 120
i (v.) 11, 29, 120, 167,
Hartner 136
Hartung 119
Has 49, 53, 66, 69, 83, 95, 96,
98, 115, 116, 132, 147, 163
Hasbergen, v. 171
Haſchke 169
Hale, (v.) 33, 73
Haſenclever 169
Hashagen 2
Haskin 196
Haslinge v. 108
aslinger 50, 116
Hasperg, (v.) 168, 172
Haſſe
Haſſell, v. 15
Haſſelmann 102
CECR 124
Haßlingen, von 196
Haubold 18, 112
Hauff 17, Bel. 35
187, Beil. Heft 12
1 5 27, 99
auger 78
Haugg 60
Haugwitz, v. 12, 49, 73, 83
Haunsberg, v. 170
aupt 72
R 87
auptoogel 105
Ger (v.) 34, 109
auſchilt 184
Hanjemann v.Lowmannsegg 132
Haufer 87
Hauviller 167
avelaar 156
Hebentreger 13
Heber 120
Heberle 136
Heberlein 60
Hechtermann 156
Schengen v. 114
eederen-Rechteren, v. 50
Heel, van 156
Heemitede, van 156
Heerdemerten 92
Heeſche, de 156
Heeſe, v. 179
eee Ee
100
geidelbach 35
Heiden, v. d. 101
Beler 3 be 182
Beppe, ©) A 66, 82
Kerber e
Herbig 33
Herbit 52, 167
Herda, v. 3
Herder 184
Herdtmann 10, 50, 53, 57, 65,
99, 113
7
Herfurth 120
ering 72
eringen, v. 50
Herl 175
Hermann 143, 11 Heft 9
Hermensdorf, v
104, 147, 160, 176 Hermite, P 125
Herold oh 26, 85
erold 64 99
Sinn (v.) 9, 47, 72, 103, | Herrmann 8, 120
114, 176
Heidler v. Heilborn 80
Heier 72
Heiligenberg, v. 101
Heimburg, v. 100
Heimrod, v. 66
Heims 170
Eh 167
einich er
Heinichen 1
EEK (Brat v.) 44, 62, 114
Heinider 7
Heinitz, v.
Heinius 192
einrich 10, 72, 143, 167, B. Heft 9
einroth 15
eintſchke 120
SE Ko 67, 132, 184
einz 7
einze 72 161
cle is 66
eiſe 120
Heisler 72
big 70, 136
Ib 72
Selbmann 38, 84
ad 180 v. 98, 140, 141
eldring 1
Heldritt, v. 3
Helle 107 von 188
elke 167
Helldorf, v. 2, 178, Beil. Heft 9
Heller 66, 130, 132, = B. Heft 12
Hellewe he, van 1
Hellmut D 72
oe Di 143
elmodt, v. 115
Helmolt, v. 104, 146, 196
ana 13, 50, 67
elms, v. 81
Helmsdorf, v. 176
Helmſtadt, v. 69, 106
Helmitetter 113
Helmwerdershauſen, v. 147
Hempel 167
Hems 72
Henckenrott 184
Henemann 72
Hengeveldt 184
ER 38
Henke 92
Henkel 17, 56
Sentelmann 182
enner 97
Henning 102
Henniges 92
Hennings 14
SE CS
SE
Henſel 72, 120, 177
Beer 143, Beil. Heft 9
9
Dertenitetn 154
ertwig 70
ay eae 124
ertzberg, von 193
ertzog 72, 143
erweck 136
e van 9
cB, 03
eſſberg, v. 139
Heſſe, (v.) 30, 100, 120, 154,
Le 169, 179
Pal 72
ettelſtein, v. 52
Heubert 72
SR 191
14, 114, 1
euvel, van den 1 181
Heyde, v. d. 148
E ee :
EE Frhr. v. d. 131
e
Geen (v.) 2, 9, 11, 13,
15, 23, 26, 29, 36, 41, 50, SA.
55, 57, 65, 71, 75, 81, 82, 100,
117, 119. 122, 125, 126, 129,
133, 134, 136, 149, 150, 153,
164, 165, 180, 186, 194, 195
9 61
be euſch, (de) 23, 57, 88, 125, 191
Hey
Bielfcher 11
Hiemer 137
Hierſekorn 57
Hilchenbach 82
Hildebrand 9, 64, 196
ildebrandt 184
ilebrand 132
ile v. Müſebeck 35
iller 120, 187
illmann 72
ilner 72
indenburg, v. 164
ink 182
innenburg, von 195
intzenſtern, v. 177
inuber, v. 2, 15
iort⸗Lorenzen 15
Hipp 8
| Sirnbetm, (v.) 188
30
Hirſchfeld, v. 43, 160, 193
os 57
Hjorth⸗Nielſen 35
Hobe, v. 27
Böge 144, "Beil. Heft 9
igen 12
Bari nger 16, 87
Höhle 72
Höhn ween
Hoelde, v.
Hoen de Kom (v.) 10, 31
Heongen, v. 178
Hönger 185
Hoenniger, v. 97
SEN 25
Hörmann v. Hörbach 80
Horwart 78
15 2, 75, 90, 102, 117
Wi 136
Hövel, v. 34, 179
Hofele (ich 146
Hofen, v. 49
Hoffer 175
Hoffer v. Lobenſtein 130
Hoffleben, v. 156
Hoffmann, (v.) er 67, 72, 120,
121, 156, 167,
aan teile 66
Hoffmann-Holland 38
ee 14, 47,
84, 85,
Soffmanns enti 7, 8
Hoheneck, v. 56
es von, Beil. Heft 12
ohenfels, v. 152
SS enlobe, v. 118
ohenthal, Grf. v. 62, 140, 152
e enwart, v. 87
Sobensollern-Hechingen 182
[feld 31, 33, 34, 38, 53, 55,
57, 69, 102, 169, 181
Sohmann 8, 152
See H
olbein 61
Holder 151
Holderberg, v. 48
Holdmann 35
Holewein 8
Holland 186
Bolle 184
olle, v. 172
Holler 57, 73, 102, 105, 121, 154
Hollmann 178
eon 10 66
olſt 105, 121, 146
Holitein, (Herzog, Graf), v.,
49, 195 |
Holten, v. 183
Salto, 186
Holgap
Solgendortf, v. 9, 114
Holtzmüller 8
Holz 67
Holz, vom 74
Holzendorf, v. 3
Holzhalb 96
— — .
Holzhauſen, (Frh., v.) 16, 35, Igen, v. 93
102, 120 mhof, v. 51
Holzheu 136 Imhoff, von 194
Hombrigh, v. 10 mmelshauſen 30
Hommel 136 ngersleben, v. 21
Hommerden 116 nſenbach, 61
Honig 166 nſinger 156
nns u. Knipshauſen, v. 32
rlen 67
ſenbart 147
fing 134
Biendorf, (v.) 1, 113, 191, 192
ternbed 8
Siterähagen 120 `
tzenplitz, v. 97
ponnings 102
onsborg, v. 8
Hoogendhk 181
Hop arten, v. 3
Hopffgarten, v. 97
Horion, v. 10
orker, v. 164
orn, (v.) 51, 65, 70, 72, 82,
94, 134, 147, 163, 167, 177,
78, 184
Hornauer 120
Hornig 11
Hornftein, v. 106
Horold, Beil. Heft 9
orrer 120
orſt, zur 7
Jacob 61, 83, 176
Jacobi 56, 88, 162
Jacobſen 70, 102
abns 38
ager 81, 120, 166
2
oſer, 187 Beil. 12 aenede
an wé Bh Sahn 72, 120
Hottmanns 134 Jähnig 167
Hohen 92 Jänicke 167
Houwald, (Frh.), v. 178, 194 N 3
Ce 103 Sande v. 146, 165
oha, Grf., v. 102
oper 72, 120, 130, 148
oym, v. 145, 162, 164
Dopnf van Papendrecht 156
Hradetzky 146
übel 72
Jatzkow, v. 164
eger 81
einſen, v. 171
eniſch 168
Jentſch 58, 73
ueber 9 derulalem, (van) (von) 51, 70,
üb
Sabicea Jeſperſen 135
Dibnefelb, v. 112, 140 eise n
Hülsberg⸗Schlauw, v. 10 oder Ae
Hülfemann 18, 74, 121 vepen
ültlin, v. 153 ohn 35, 44, 56, 88, 90, 102, 120
Jonge, de 156
ordan 83, 192
ordan u. Altpatſchkau, v. 38
ünide, v. 139, 148
Sr, v. 103
emann 184
Hüttenhein 34 13 a
Hütteroth 18 of
Hũttner 102 1000 Cleve· Berg, Herzog, v.
Huffhauſen, v. 156 J
Huffleben, b. 156 üngſt vi 181
uffnagel 120 urgensburg
310 61 unghans 72, 191
Jungingen, v. 100
SC KE 7 ürgenſen 167
udelsbach 157
Cie 8 Ls 15, 192 E 166
ujtus
Zum SC SE 136
umbracht 35 K
umbrecht 16
ummel 131 Kaalund 135
Hund 61 Kachelofen 104
Hundorf, v. 24 Kade 18, 72, 73, 121, 169
5 v. 3 Kadeland 114
undt u. Alt ngrottfau, Frh., 24 ammerer 69
Hundt v. Lauterbad 172 Kämpf 97
7 Kärner 82
Wei A8 2
un 110 v. 133 Käſewurm 121
unk 7 Kageneck, v. 161, 178
Hunnius 7, 8, 136 Kahlden, v. 145
Hunold 72 Kahlenberg ⸗Bernewitz, v. 25
Huth 82, 83 Kahlenbach⸗Schroeter 57
Hutter, Beil. Heft 12 Kaiſer 83
Suber 136 Kalau vom Hofe 162
Kalckreuth, v. 158
guon b. Amſtenradt 100
Dardt (v.) 84, 96 Kalen 38
ymmen, v. 25, 192 Kalich 38
bio 144 Kalitſch, v. 116
Kalkſtein, v. 150
8. Kalling, v. 74
Ide 65, 85 Kalm, v. 39
Shan 124 Kamenz 149
e 72 Ramin 129
Sleburg 123 Kampen 32
Kamprad 72
Rania, v. 8
Kannawurf, v. 62
Kanne, v. 70, 130
Kanz 154
Kaphils, v. 9
Kappe 72
Kaps 167
Karras, v. 51
Karſtädt, v. 56
Karſten 57, 131, 133, 178
Kartels 195
rad al 79
Ra 136
Kaske 28, 53, 82
Kaſſinski 97
Kaſtenmeyer 163
Kathen 120
Katten, v. 22
Kattenſterdt 70
Kauffberg, v. 121
Kauffmann 7, 35, 121
Kauffungen, v. 3
Kaufmann 83, 136
Kautz 26, 68, 88, 146
Kautzner 136
Rayen, v. 12
Kahn, a., Beil. Heft 4
Kegel 26, 120
Kehler, v. 49
Keil 72, 117, 126
Keilhau 161
Keiſer 27
Keith, v. 64
Keitſch 170
Keizenſtier 30
Kekule v. Stradonitz 2, 3, 16,
19, 39, 58, 73, 121, 137, 167,
185, 187, 188, 194
Kelchner 135
Keller, v. 186
Kellermann 83
Kellers 92
Kellner 87
Kellner gen.
Kelvin 154
Kemerer 124
Kemeter 143
Kempe 8
Kempelen, v. 51
Kempenaer, de 156
Kemper 19
Kenchen 88
Keppel, v. 72
Keppler 136
Kerner 72
Kerſſenbrock, v. 171
Kerwyn de Lettenhove 194
Kesler 36
Keſſelmeyer 146
Keſſig 144
Ketten, v. 53
Kettenbeil 113
Kettenburg, v. d. 139
Kettler, v. 29,
Kettner 116
Schwab 129
9
aenn 177
Kielmann 152
ielmannsegg,
Kienitz, v. 164
Kielin 136
Kieſewetter 90
Kiesling 72
Kieſſig 72
el 35
ling
Kietz 37, 99, 186
Kindsberg, v. 139
Graf v. 15, 152
Kirchner 136
Kirſten 56, 72, 156
Kiſſing 167
Kißlinger 134
Kitſcher, (v.) 9, 30, 52
Kitz 68, 83
Kitzingen 51
Kitzſchen, v., Beil. Heft 4
Klachrin 178
Klambeck 98
Klapproth 82
Klein 72, 136
Kleine 50
Kleinhars 98
Kleinpeter 50, 68
Kleinſchmidt 27, 35, 66, 88
Kleiſt, v. 13
Klemm 136
Klencke, v. 15
Kleppenbach, v. 177
Klepping, v. 59
Klieſt 162
Klinckſieck 170
Klindert 136
Klingelſtein 8
lingemann 101
linggraef, v. 120
Klitgaard 35
Klitzing, v. 163, 179
Klocke, v. 9, 12, 13, 26, 27, 29,
34, 51, 52, 63, 66, 68, 70, 72,
82, 90, 97, 100, 131, 137, 146,
148, 191
Kloot, van der 135
Klopp 33
Kloppenburg 169
Klorer 136
Kloß 72
Klotz 52
Klüchtzner, v. 13
Klüx, v. 130
Kluge 7, 73
Klunk 167
aoe Frhr. v. 29
ig S 2, 12, 18, 68, 72, 135,
Knackl(e) 191
Vente? 105
Knapp
Knauer 132
v. 158 |
Knetſch 18, 57, 88, 101, 105,
119, 152
Knieper 199
Knigge, Frhr. v. 121, 131, 136,
148, 171
Kniſel, Beil. Heft 9
Knobelsdorff, v. 8, 179
Knobloch, (v.) 3, 38, 123, 162
Knoch, v. 99
Knöbel 120
Knöllin 143, Beil. Heft 9
Knöring, v. 109
oll, v. 61
Knopf 73
Knotſch 182
Knott 1
Knüsli 182
Knuſt 51, 69,
70, 82 130
147, 177, 15 8 130,
Kobell, v. 50 )
Koch 3, 33, 35, 56, 86, 103, 120,
123, 134, 136, 147,156, 192, 195
Kockerols 105
‚8
Köhler 2, 31, 72, 120
Koelhoff 104
Köhn v. Jaski 162
Köhne, v. 18
Kölle 136
Köller, v. 2, 55, 80, 176
Rönemann, v. og
König 2, 120
nonta v. Montferat, Graf 98,
Königsdorff, v. 152
Königsheim, v. 11
EEN v. 98, 193
Köpke 73
rn 120, 158
rber pan
Körbitz, v.
Koerner 0) 2 er 57, 63, 72,
73, 133, 135, 196
Kötzſchau, v. 62, Beil. Heft 4
Rogge 1
Kohl 72
Robler 196
Ro 0 88 135
olb, (db.
Kolbe 1
18
Koler 1 Ringler 176
Kolff 156
Rollmeyer 105
Kolroß 61
„„ v. 140
Konuye 38
SH, v. lee 120
Zoppen Ka v. 152
Koppen tein, v. 136
Korer 129
Koſer 72
Kospodt, v. 161
Kospoth, v. 130
Zop, v. 83
wib 65
si 159
Koſtkaw, v. 123
Kotte 66
Kottwitz, v. 25, Sé?
Kotulinski, v.
. 51, 66, 97, 114, 131,
148, 162, 164, 177, 179, 193
Roven, von 192
Krabbe 35, 88
Kracht, v. 81, 114, 116, 163
Kraemer 170
Kragen, v. 98
Krah 15
Krahmer 167
Krakkau, v. 97
Kramer 156
Krane, v. 66
sang! 120
Ss bon, Beil. Heft à
rabid, von, Be e
Krauch v. Kirchheim 69
Krauſe 120
Krauthoff, v. 11
Krautvogel 7, 8
Krebs 30, 120
Rrechwis, v v. 12, 82
Kreiſer 163
Kreiſin
Krell 101
ig 120
reß 98
Kretſchmar 12, 72, 120
Kretzer 72
Kreußler 86
Kreutzen, v. 98, 190, 193
Kreys v. Lindenfels 106
Kriebel 18, 36, 37, 58, 72, 82,
154, 170
Kriegelſtein 72
Krieger 9, 72
Kriegk 16
Krieg Sheim, v. 152
Kriele 177
5 SE Heft 12
Kripp,
e 174
Rrittler, v. 66
Rri 163
tzky
Krochlinska 146
Krocker 36
Krohn 102
Krollmann 50, 149
Krona, v. 3, 8, 27, 131
Krosne 182
Rrottenjchmibt 170
Rrueger 15
Krug 98
Krummenſee, v. 131
Krumnow 176
Krupp 36, 154, 165, 169
Bue 123
Kruſemark, v. 83
Ku nbud 57
Küchmeiſter v. rent 192
Kuefſtein, Grf. 1
1 (v.) 97, Gage
Kühnhold 18
Kühnis 72
Küklich 120
Külewein 7
Kümmel 120
Kuenring, v. 150
Künsberg, v. 6,
129, 161
Künzli 27
Küſter, v. 97
Kugelmann 116, 143
Kuhlmann 162
Kuhn
Kuhorn 27
Kulmbach, v. 136
Kummer, (v.) 169, 183
Kummerow 69
Kunde 192
Kunert 120
Kuntſche 120
Se 103
abt bet E
Kutzſchenbach, v. 164
Kutzer 120
L.
Labes 114, 148
Labis 167, 182
Lachmund 115
Lätzig 120
La na v. 139
Laiminger 107
Lakhner 175
Lalain, de 92
Lamay 37
Lampadius 14
nr 14, 18, 58, 68, 69, 73,
, 126, 153, 166, 167, 169
9, 30, 64, 80,
At A At Age At Age 201
— —
FE JJ õ ³⁰¹¹i¹A ü ⁵ ↄÜͤY ³ð%A Ai A 8
D
Lamprecht 82, 120
Lancken, v. d. 157
Landau, von, Beil. Heft 12
Landauer 123
„ Frhr. v. 118
Landesper
Landſchad v. Steinach 70, 106
Landsberg, v
Landskron, v. 140
Landwich 120
Lang, (v.) 14, 113, 120, 127,
136, 180
Lange 72
Lafigena
Langwert
berr 109
Lankhard 56
v. 69
v. Simmern, Freis
Laumayer 113
Lauppe 115
Laurer 144
Lauter 114
Sant reed: (v.) 132, 139
Lauth 1
Vom, 2 51
8⁴
Ledderhoſe 97, 113, 115, 130,
131, 146
Leben, v. 151
Leers, v. 29, 100, 178
Lefferdinck 70
Lehmann 26, 72, 113, 120, 194
Le mann -Nitſche 170
ce: Graf vonj156, 178,182
ebr 1
Lehre 72
Leibnitz 85
Leimbad 129
Leimer 120
Leining 131
Leiningen, v. 93
Leipner 72
Leipold Ve
Leipzig,
Seip; oe ki Sg 70, 114, 131
Leite, d v. d.
Lemcke (n), v. Go
Lemeden, von 192
Lemke 194
Lendersheim 30
Lengefeld, v. 85
v. 28
Lenz 117
Lenzburg, Grf. v. 87
Lenzgarten 73
Leon 117
Leonhard 102, 189
Leonhardi 38
Leonhardt We 106, 163, 170
Leonrodt, v.
Leopold 118
Lerber 115
Lepel, v. 14, 114
Lerch 82
Lerſner, v. 183
Lesdain, de 181
Leffel, v. 64
Lekner 130
Leſtwitz, v. 82
Lettow, v. 10
Letz 146
Letzſch 120
Leube 133
Leuchart 92
Leupold 82, 100, 116, 163, 177
Leutenbach, v. 107
Leutz⸗Spitta 16
Levetzow, v. 27, 114
Lewe van Middelstum 156
Ley (van der) 51, 70, 99, 194
Leyen, v. 69
Leyherr 153
Leymbach 122
a“ 114, 131, 147, 162, 177,
1
L'homme de Courbiere, v. 13
Liagre, de 183
„ von, Beil.
Libes 65 [Heft 4
Libiſch 105
Libzſchen 124
Lichtenhain 122
„ 167
Lichtenhayn. v. 82
Lichtenſtein, v. dE
Lichtenberg, v. 117
Lichtenſtein, von, Beil. Heft 12
Lichthammer 182
Lichtmann 120
Lidwach, v. 139
Liebe 136
Liebeneier 192
Liebenroth, v. 156
Liebermann 136
Liebermann v. Sonnenberg 96
Liebig 72
Liebmann EM 37, 73
sinne, be, Sch 156
adie Frhr. v. 152
Lillie 138
un Graf 1 Herr v. 180
Limpert 88
Limpurg, zu 8
Lina, de 182
Lind 67
Lindemann, (v.) 114, 120
Linden, van 181
Lindenau, v. 45
eler E 6, 139, 196
Lindholz 1
Lindner 8, 72
Lindſtrom 35
Lingken 56
Linke 54, 68
Lippe, v. d. 85
SE (Fehr) v. 117, 192
Lippold 18
Liſche, v. d. 116
sit, CA 116, 136
Lobbe 83
Lobe 192
Loblach 26
Lochmann 120
Lochner 8
Lockner 167
Lodewig 167
Loe, v. 136
Löbbecke 2, 58, 166, 167
Loebe 38
Loeben, v. 26, 50, 116, 140
Löchner 143
Loeding 1
Löffler 120
Loehr 126
Löneyſen, (v.) 30
Löper 184
Lörcher 151
Löſchebrandt, v. 131 Magenfließ 146
Löſchwitz, v. 139 Wager(in) 162, 188
Loeſecke, (v.) 52, 113, 154 SE 114
Ofer, v. M, 140 Maguſch, v. 26, 50
Löw 188, Beil. Heft 12 Mahlo 2
Löwel 146 Maier 136
Löwenhaupt, v., Grf. 49 Malaſpina, v. 115
Löwenklau, v. 158 Malcomes, (v.) 192, 193
Löwenſtein, zu, Graf zu Würt⸗ Malcomeſtus 192
temberg u. 188 Malet 101
Lohma, v. 140 Maliſius 177
Lohmann 66, 179 Malkewitz 124
Lohſe 120 Wallinkrodt, v. 151
Lommatzſch 120 alo 25
Loopuyt 156 WMalfd, 165
Loive, v. 95 Malltitz, v. 7, 50, 114
Igan, Frhr. v. 112
Lome de St. Ange, de 36
28 Mandelslo, v. 136
Loos, v.
Lopke 65 Mandelsloh, v. 15, 171, 172
Lorentz 170 Mangold 66, 115, 167
Lorentzen 156 Mann 106, 113, 120
Lorenz 20, 66, 115 nninga, b. 93
Lorenz«Meper 16 Mansfeld, Grf. v. 136, 189
Wank 184
Lorme, be 19, 25, 28, 31, 35,
2 7 ?
Manteuffel (Grf. v. 12, 120
Loje 72 Manz 61 )
Loffow, v. 145 Marcus 115
Lotichius 5, 40, 58 Marenholtz, v. 130
Lotter 188 Marillac, v. 163
Lottring 134 ark, v. d. 179
Lots 1 Marks 131
Louverſe 156 Marloth 120
Lowatter 35 Marquard 35
Lowtzow, v. 12
Loy 70
Lucas 35, 120, 154, 170
Lucius 7, 30, 37, 105 Maridalt v. Oſtheim 51, 70
Luck, v. 25 ridall, v. 100, 140, 158
Ludolff 30 Marſoin 35, 95
Lubwig, (v.) 35, 120
ner 2 fl, v. 28
Lũchaw 30
Luebecke, v. 121
Lũder, v., Frhr. 145
ER (v.) 36, 56, 72, 115,
Martin 37, 87
Martitzſch, de 156
Mare v. d. 12, 179
20
Lüderitz, v. 3, 167 Marx
Lũdicke 134 Maſchwitz, von, Beil. Heft A
Lühe, v. d. 157 Maſius 121
Lüning, v. 94 Maſſenbach, Frhr. v. 154
Lürmann 167 Maſſow, v. 145
Lüſchwitz, v. 140 Maſte 167
Lüttelrand 115 Mathenes, de 103
Lũtterod (in) 189 Matheſius 72
Lüttichau, v. 140 Mathyſſen 156
Lüttfemüller 193 Malſchoß 73
itz, v. 67, 99 Watt 136
Ligelburg, v. 44 Matthes 120
ützenrath, v. 99 Maukiſch 120
ützenrobe, v. 29 Mauſchwitz, v. 130
Mayer 35, 57, 136, Beil. Heft 9
Lützow, Re, 96, 146, 163, 168 Maper-Heilbronn 142
m
d der-Nlain3 132
Lugeln, v. 98 Wlahern 134
Lundborg 118 Mayr, 175
sungenberg, v. 3 aren, v. 12
Lurk 1 Mebefius 163, 179
Lutteroth 102, 122 Mechtel 105
Lüttwitz, v. 12 Meckenheim, v. 27
Luxburg, v. 152 Mees 156
Luxenburg, v. 88 Meebold 136
Luzzani 136 eer, van der 35
Lycius 7
Megenzer 136
Lykowski, v. 102 Mehe 30
Lynker, v. 139 Mehner 72
, Melon. v. Ce 96
eier-Seegeburg 81
M. Meiners 90
Macey 199 Meinhaufen 89
Wad (e) 64 Meinshauſen 18, 35, 87
Wa botz 30, 49, 70 133, 165, | Mei
101 193, 194 9 OU, 7
Machwitz, v. 3 Mejer 18
Sc 181 Mes 177
Mäuß 168 Welanchthon 36, 143
Wengert 28
Mengs 136
Menius 8
Mensdorf 190
Mentzel 169
Menzler) 163
Merens 166
Merfeld, v. 72
Mericke, v. 115
Merk 16, 136, 195
erker 72
Werling, v. 80
Merode, v. 72
Merswin 177
Werten 124
Mertens 15, 167
Merx 34
Meſchte 72
Mesmacker 70
Meſſerſchmidt 116, 120, 152
Meth 8
Metſch, SE 51
Metzler 167
Mesid, v. 43, 82, 84, 112, 140,
[190
Meusbach, v. 141
Meuſebach, v. 3
Meußbach, v. 161
Meyens 189
Meyer 15, 35, 66, 68, 72,
120, 127, 152, 187, 192
Meyer-Gotberg 83
Meyere, de 87
Meyerfeld, v. 115
Webern, v. 25, 51, 99, 176,
194
Webern · Hohenberg, Frhr. v.
Meyher 123
Meyr 27
Miche 15 e
aelben
Michel 72
Michelet 156
Michels, (v.) 12, 26, 52, 59
Middendorf 115, 177
Middendorff 194
Minder 187
Minnigerode, v. 6, 18, 115
Minns 196
Minoprio 13, 31, 52
Miquel, (v.) 33, 118
Miſpelbom⸗Beyer 156
Mittelhaus, v. 178
Mittler 131
Mittweg 184
Mitzlaff v. 48
Mitzſchke 2, 89, 170
Möbius 37, 72, 120
Möhl, v. 153
Wöller 2, 16, 102, 120, 129,
158, 166
Mönchen 72
Woeſchler 73
92,
rn
Moeske 51
Möttelin, Beil. Heft 12
Mohr 37, 136
Moll 18, 55, 156
Moller 35, 123
Molther 69
Moltecke, v. 94
Moltke, v. 55, 95, 113, 160
Mombel 156
Monchy, Graf de 156
Monje 57
Monmartin, Graf 160
Monſter, v. 136
Mont de Venemont, du 131
Montauban 196 |
Mooger 82
Morien, (Frhr.) v. ‚145, [164,
9
Mu ſchiedler, v. 162
Mücke, v. 120
Müffling, v. 105
Tag gen. Weiß, v. 139,
Müflingen, v. 112
Mügge 120
Mühle 92
ühlen, v. 12, 160
Mülbe, v. d. 162
Müldner 131
uelen, v. d. 55
Müllenheim, v. 109
Mülhofen, v. 81
Müllenthal, v. 10
Müller, (Frhr. von) 72, 82, 92,
135 121, 136, 163, 164, 189,
Willer-Uugsburg 1
Müller⸗Dresden 120
Müller ⸗ Frankfurt a. M. 113
Müöller⸗ ülich 28
Müller-Lahr 146
Müller- Leipzig 167
Müller-Ludwigsburg 106
Müller⸗Navensburg 18, 34, 36
Müller⸗Stegen 152
Nüller-Zetichen 198
Müller- Wittenberg 146
Müler-Wölfiz 117
Mültz 103
Mülverſtedt, v. 133
ünchhauſen, v. 29, 30, 31,
„54, 69, 70, 160, 172, 192
Münchweil, v. 31
Münkwitz, von 191
Münder 44
Münnenberg, v. 64
Münnich, (v. 8, 100
Münſter, (Grf.) (v.) Gu) 6, 35,
66, 143, 151
Muffel, v. 88
Muhl 182
Mulert 32
Mullerus 103
Mumm (Muomm) 9
Mumſen 2, 185
an nbeläbeim, v. 67
18, 73, 74, 105, 121,
9
Muntinghe 35
Musculus, (v.) 98, 183
Mutſchelwitz, v. 50
Mylius 8, 35
N.
Wabholz 61, 136
Nägeli 153
Naegeli-Aderblom 39
Nägelin 144
Nagel, (v.) SC? a 136
Nagengaſt 68
Nanta 35
E 81
Naflau, Grf. v. 56
Naſſau⸗-Oranien, v. 6
Naſſau⸗Siegen, v. 94
Naubert 72
Nauendorf, Frhr. v. 114, 131,
145, 164, 179
Nauendorif, v. 112, 141
Naumann 72
Naumburger 120
Naumeiſter 21
Naundorf, von und zu 161
Neander 18
Nebel v. Türkheim 56
Neef 167
Negelein, v. 92
Negendank 9
Neidecker 126
Neſſelroda, v. 100
Neſſelröden, v. 3
Neubaur 90, 166
Neuber 78, 120
Neubert 120
Neubronn v. Eiſenburg 80
Neuendorff 167
Neuhaus, v. 27, 150
Neuhof gen. Ley, v. 94
Neuhoff, v. 34
Neumann 103, 120
Neumayer 175
Neundorf, v. 3
Neuneck 83
Neupert 154
Neuſchüz 72
Neuſpitzer 102
Nichtswitz, v. 3
Nicolai 106
Aida, v. 66, 121, 130
Niebeder 82, 100
Niedner 85, 105
Niemann 21
Niemeiſter 21
Nies 167
Nieſewand, v. 80
Niewald 100
Niezer 136
Aich Saken, v. 25
Nikolai 20
Nimptſch, v. 12, 28
Nippen urg, v. 106
Noah 29, 161
Nobiling 166
Nobis 72
Nördlinger 61
Nolden 28
Noot, van der 182
Nordbeck 52
Northauſen, v. 62, Beil. Heft 4
Norendin 72
Noſſeni 44
Noſtitz, v. 12, 49, 99, 190
Nothaft, v. 108
Nüneck, v. 100
Nüſe 159
Numers, v. 131
Nusdorff 108
Nusperg, v. 107
— ——— ZE u .ã0 — — —
O.
Oberg, v. 172
Oberndorff, v. 167
Obernitz, v. 10, 38, 181
Obin 182
Oblinger 99
Obſer 151
Ochſenſtein, v. 109
Ochſer 61
GE 177
Se SEH
Ohme 8
3 102
Oeler 72
Oelſchnitz, v. d. 62
Oelsnitz, von der 38, Beil. Heft 4
Oeri 153
Oertzen, v. 28, 114, 116
Oeſer 120
Oeſt, van 194
Oetinger, v. 183
Oetmueller 7
Oettingen, Grf. v. 79, 87
Oettinger 136
Oeynhauſen, v. 27, 53, 85, 92,
99, 116
Offen, v. 94
Offenſand 57
Offterdinger 136
Oginsky 130
Ohlendorff 156
d'Olbreuſe 6
Oldenburg, v. 50, 93. 166
d'Ollon 182
Olszewski 53, 85, RE 154, 157,
164, 169, 192,
Omphal u. Steinkehle, v. 164
Ompteda, v. 15, 32
Opfenbach 79
Oppermann 115
Orleans 35
Ortl 18
d' Orville 69
Oſang 72
Oſiander 7, 187
1 97
Oſt 72
Oſtau, v. 150
Oſten, v. d. 15
Oſterhauſen, v. 12
Oſtermair 19
Ott 153
Ottenperger, v. 74
Otto 63, 72, 73, 136
Ovelacker, v. 34
Oven, v. 13
Ovenius 19
Overbeck 167
Ow, v. 71
Owen, v. 156
P.
Pabsdorf 72
Padberg, v. 164, 179
Päßler 120
Paige, de 135
Paisiéres, de la 166, 181, 196
Pak 149
Palandt, v. 92
Palm 156
Palme du Pré, de la 162
Pandelaert 35
Pander 35
Panhus 35
Pannwitz, v. 12, 74, 81, 82, 97,
99, 115, 116, 130, 162
Panſe 154, 170
Pantz, v. 16, 87, 196
Pape, v. 15
Papenheim 195
Pappenheim, (Frhr.
87, 170
„Beil. Heft A
Grf.), v
—— . ͤ—— t- ä—6E d—b—Hw —ä w — ü -„—ä—' —b—ö. e w— ͤ—.0ẽ J—ę:n¾04 t — —ęU: — —-—-—ᷣ — — — — — = —— —
Pappritz 120
Pappus, v. 60
Pardey 167
Parsberg 95
Paſar 167
Paſig 57
Pasgquinelli 18
Patrie 167
Paucker 12
Pauli 132, 152
Paulin, de 182
Paulſtarffer 107
Pauſch 132
Peccatel, v. 83, 100
Pechel 131
Peereboom- Voller 156
Peerboom, van den 81
Peile 116
Peill 184
Peiſſert 29
Peithmann 92
Pelſter 37
Pencz 136
Penſe 66
Pentling, v. 34
Peplow, v. 11
Pierre, de St. 183
Perczſchmann 124
Pereira 118
Peringer 172
Perkhaim 150
Perrin 105
Peſce 182
Peſch 124
Peſchel 72
Peſtel, v. 164
Peters 32
Peterſen 12, 67, 72
Petitpierre 152
Petri 100
Petrikowsky, v. 26, 53, 69, 177
Petutſchnizk 167
Petzig 72
Peus 72
Peuſt, v. 7
Pezold, (von) 72, 191, 194
Pfaff, 68, 118
Pfaffenrode, van 102
Pfaltz 27, 53
Pfalz, v. d. 6
Pfannenſtiel 7
Pfeffenhauſen, v. 108
Pfeifer 87
Pfeiffer 72, 186
abo 1 18 °
Pfizmaje
Pflug ` 195 8, 112, 141
Pflugk, v
Pflugfelder 113
Pfuhl, v. 132
Pforte, v. d. 98, 131, 162
Pforten, de 104
Pfretſchner, (v.) 13, 52, 68, 99
Pfreunder 30
Pful 189
Pienzenau, v. 107
Pierre de Fremeur, Marquiſe,
de la 156
Pietſch 196
Pietzing 120
Pigenoth, v. 142
Pilliger 120
Pinder 126
Piper 82
Pirch, v. 67
Pirnſtein, v. 112
Piſtor 28, 132
Pit 156
Pitz 143
Planck 15
Plage 159
Plank 163
Planitz, SC 8 d. 142
Planitz, v , 120
—— ͤ ᷓ Vr! EE
Plate, v. 1
Platen, v. 22
Blaten-Hallermund, Grf. v. 27,
53
30,
Platner 36
Plattenberg 165
Plauck 33
Plawenn, v. 103
Pleſſe 167
Plettenberg, v. 12, 26, 34, 52,
146, 192
Pletz, v. 23
Plieningen u. Wangen, Edle
von 187
Plitz 144
Plobsheim, v. 85
Plotow 10
Plüskow, v. 146
Pluskus 163
Pockels 2
Podel 167 .
Podewils, v. 64, 115
Pöckel 120
Poelmahn 28
Pöllnitz, v. 89
Pölnitz, v. 141
Pölting, v. 150
Pöplarlen) 12
Pötzſch 120
Pözinger 129
Polentz, v. 142
Polko 181
Polmann, v. 94
Pollmann 167
Pommern, Herzog v. 43
Ponchenius (f. a. ou) 97
Poniatowski, v. 131, 164
Ponnier 166
Ponsgen 168
Poppe 72
Popken Datters 83
Porbeck, (v.) 28, 53, 69
Porta 8
Poſadowsky, v. 82
Poſeck, v. 35, 117, 177
Poſer, v. u. Gr. Nädlitz 10,
26, 50
Poß 139
Poſſchl 156
Potoliet 181
Pott 88
Potthoff 163
Pouchenius (f. a. on) 116, 148
Praetorius 16, 152
Prager 72
Prechtel 167
Preen, von 192
P
Preitzſchke 120
Premfels 49
Preuſche 120
Preuſchen, v. 163
Previniaire 156
Preyhſing, v. 172
Preziger 187
Priemer 72
Prill 133
Prinz 38, 65, 85, 99
Prittwitz, v. 64, 96
Pritzbuer, v. 114, 146, 163, 179
Probſthayn 72
Pröck, v. 133
Proenen 28
Promnitz 64
Proſten (v.) 93
Prückner 99
Prütz 176
Prütze 18, 69
Pruchenius 152
Pitter 167
Pufendorf, v. 15
Puff 72
Purgſchwayger 175
Purmann 72
Puſch, (v.) 20, 67, 121
Puſter, (v.) 3, 10, 115
Putkammer 126
Puttfacken 102
Puttkamer, v. 67, 177
Puttkammer, v. 145
Puy, Du 27
Q.
Quadt-Landskron, v. 179
Quadt von Landscron 192
Quaelen, v. 98
Qualen, v. 117
Quakenbrügge, van 70
Quandt, (v.) 130, 145, 162, 192
Quari 72
Quel 72
Quaſt, v. 11.
Queck 52
Quernheim, v. 171
Quitmann 167
Quitzow, v. 114
R.
Raabe 66, 120
Rabe 177
Raben, v. 96
Rabener 103
Rabenftein, v. 130
Rabus 136
Rad, v. 13, 66
Raddatz 36
Rademacher 167, 182
Radics, v. 119
Rabfe, v. 120
Rabolt 103
Rabdziejewski 2
Rabziwill, v. 43
Rämſch 120
Raesfeld, v. 66, 72
Raifon, v. 14, 29, 38, 147
Raih v. Frentz, Kchsfrhr. 92
Rameher 10
Ram, (v.) 12, 26
Ramin, v. 11, 145
Ramm 177
Rammin, v. 130
Ramminger, Beil. Heft 12
Samen, v. 106
Rande 7
Ranft e ie 81, 179, 191
Ranfft 1
Rappard, v
Kappertswil, Grf. v. 101
Rappoldb, v. 48
SEH 35, 81, 113
ka 27
= pe 72
atbfambaufen, v. 65, 81,
sohen, Grf. v. 35
enburg, v. 106
Rau v. ivnenden 10
„ v. 142
Raus baupt, v. 10, 68, 113,
Kaumen, v. 52, 132
een 73
Raufdhenbufd 132
Raufdenplat, v. 171
Raven, (v.) 27, 53, 69, 98,
103, 193
Ravens 103
Ravenspurg 78
Reibnik, v. 132
Reich v. Reichenftein 83
Reichardt 28, 103
Reiche, (v.) 72, 183
Reichel 120, 136
Reichenau, v. 163
Reichenſtein, v. 100
Reichmann 72, 136
Reichert 120
Reif 167
Reiffarth 132
Reimandsdorf, v. 13
Reimann 132
Reimerdes 28
Reimers 84, 100
Rebod, v. 171
Rebſtock 161, 177, 178
Rechberg, v. 108, 188
ont 143
Rede, v. d. 29, 34, 115
Rederodt, v. 3
Recklinghauſen, v. 115, 148, 193
Recklinhuſen 193
Recordon 132
Reda, van 63
Redberg, v. 100
Reden, v. 15, 171, 172
Reber, v. 22
Redewik, v. 3
Redlich 16, 54
Redwik, v. 129, 139
Redwiz, v. 8
Bene v. 101
Regius 152
Rehden, v. 32
Reben, v. 44
Rehfeldt 158
Rehlingern 172
Rehn 38
Reibnit, v. 67
Reimers 36
Reinbeck 26, 50
Reined, v. 97
Reinerdes 38
Reinhardt, v. 52, 120
Reinhart, v. 25, 132
Keinherz 113
Reinhold 7
Reinicke 83, 167
Reinken, v. 83
Reinländer, v. 156
Reinfd 27
Reinsperg, v. 98
Reinstorf 18
Reinstorff 36
Reisbach 72
Reifin, Renfin (Reuffen?) 141
Reismann 132
Reilfing 72
Reißner 193
Reiten 81
Reikenftein, v. 27, 53, 121, 129,
130, 136, 139
Remenſchneider 14
Remmerdes 38
Remter 50
Remultowsky u. Kornitz, v. 50
Renaw 123
Rendtorff 168
Reneffe, Comte de 17
Renger 61
Rengers, v. 93
Rennenberg, v. 92
Rennenkampf, v. 132, 148
5 143, Beil. Heft 9
Renſing 1
Renth, de 12
Renzing 167
Repelaar 88
Reſandt, van 181, 196
Refd 37, 175
Reffel 58
Retzdorff, v. 22
Reudlin 144
Reuſcher 193
Reusner, von 193
Reufin 69
Reuß 35, Beil. Heft 12
Reuter 102, 144
Reutlinger 48
Reutter 103
Reynlender 123
Reytter, v. 9
Rhede, van 135
Rheden, v. 25
Rheindorff 28
Rheſe 99
Rhyn, van 32
Ribow 92
Ricci 89
Richter 72, 120, 136, 163, 185
Richters 192
Richthofen, (Frhr.) v. 25, 67,
132, 152
Ridler 172
Ridlon 196
Rieber 135, 188
Riebling 87
Riedel 115 120, 167, 177
Riedheim, von, Beil. Heft 12
Riedingen, v.
Riedner 196
Rieger 144
Riegert 146
Riefer 72
Rielftap 17
Riemberg, v. 50
Riemers 63
Riepe 132
Riefch, Graf v. 178
Rieſe 8
Riek 92
Rietberg 195
Riffel 20
Rimpler 72
Rindfleiih 27
Rindorff, v. 164
Rinne 73
Rintorff, von 193
Ripperda, v. 32, 66, 93
Rifebither 44
Ritter 36, 144
Rodow 2, 132
Rodhaufen, v., Beil. = 4
Roclants 156
Rode 102, 122
Rodhardt 167
Roebel, v. 82, 178
Roede 35
Röder, v. 22, 167
Roderer 14
Köhe 103 (Regner) 169
Roemer, (v.) 27, 66, 140, 141,
142, 177, 182
o ën Uc 72
Ronnebed, v. 152
Rong d 178.
Roerhand 82
Rorrer 74
on 182
Roefing, (v.) 92
Roffing, v. 177
Roekler 164, 179
Rotting 44
Rogge 12, 27, 38, 52, 63, 66,
191
Roggen, v. 157
Rohden, v. 96
Rohfeldt 35
Ro
Ro
Rohr, v. 9, 64
Rohrburg, v. 178
Roloff 146, 178
Roman 181
a (v.) 34, 48, 52, 120,
Romondt, van 35
Ron,
Rorfing 92
Rofd 84
Roſcher 2, 36, 70
ail (v.) 2, 121, 145, 154
en, (v. d.) 44, 148
Rofenau, v. 3
Rofenberg, v. 49, u 164, 179
Roſencrantz, v. 117
1 (v.) 78, 186
enkrantz⸗Stieda 57
Roſenkranz 167
Roſenthal, (v.) 38, 132
Rofor 137
Roßlau, v. 83, 116
Roft 170
Rot, Veil. Heft 12
Rotermund 52, 70, 193
de 16
Rothauer 196
Rothkirch, v. 67, 160
Rotten 189
Rottenbau anD v. 48
Rottleben, v. 177
Roucqueau 182
Rour 86, 146
Rubbrecht 194
Rubens 134
Ruder 167
Rudelmann 192
Berena = Ss Heft 9
Rudowsky 1
Rueb 156
Nübel 195
Rueber, v. 150
Rider 168
Rückert 120, 167
v. 74
v. 160
Roth 74, 92, 136
Roth v. Schredenttein 107
Rothert 32
Rühle von Lilienftern 196
Rülde auf (zur) Linda 8
Ruping 29
Ruring,
Rürleben,
Ruhſtrat 92
Ruinen, v. 66
Ruland 136
Rumann 15, 133°
Rump, (v.) 12, 26, 52, 151
Rumpf 131
Runge 7, 67
Ruoff 187
Ruperti 92, 146
Ruping 70
Ruppel 137
ENKE 136
SE 8
113
urleben, v. 97
Rubhchhauer 103
S.
Saalfeld 167
Saarn 53
Sabach, v. 83
Sachſe 124
Sachſen, Herzog zu 8, 13
Sachſen, Krfrſt. v. 29
Sachſen⸗ Coburg,
Beil. Heft 12
Herzog v.,
ECH Billig, Cleve u. Berg,
er
Sachſen⸗ den DN v. 101
Sa en v. 106
Sack, v. 3, 28
Sack e Groben, p. 12
Ganger 96, 177
Salchaer 115
Saldern, v. 7
Salen, v. 19
Salle, Comte de la 183
Sallentien 168
Sallentin 18
Saller 72
Salpius, v. 133
Salzer 136
Sambucus 104
Sammler 72
Samſon 183
Sanct George, v. 16
Sand 84
Sandbüchler 25
Sander 28, 92, 132
Sanders 135
Sandig 72
Sannwitz v. 64
Sarcerius 8
Saringhauſen 68
Sarntheim, v. 19
Sarrazin 150
Sartorius 92, 98, 106, 191
Saſſe 193
Saſſen 181
Saſter, v. 115
Saß, (Frhr.) v. 13, 27
Satlpog 108
Sattler 61
Sauerbier 148
Saul 96
Saur 97
Saure 131
Sauter 7, e
Savigny, v
Savorninefobmann, Baron de
Sawade 120
Saxoferrato, v. 174
Schaafhauſen 178
Schaak 121
Schaal 120
5 SC SCH 120, 133
roy 5
acht, v. Wittenan 134
Sie t, (de) 35, 102, 154, 167
ad, (Grf.) v. 97, 182, 196
8 ado von Bardowiek 196
Schade, (von) 21, 72, 93
Schaborisy v., v. 31
126, 196
Schaeferlein "Oe
Schäffer 73
Schaffgotſch, Frhr. v. 131
Schalk 178
Schallenbach 28
S 118, 182
Scharff (f.) 16, 82, 118, 147
arfſchmit 72
Scharnhorſt 18
Schartau 50
Schaumann 102
e v. 6, 30, 64, 117,
129, 136, 139
Schaumbule)rg, p. 3, 136, 193
8 v.
SEH v. 161, 173
Schaurott, v. 140, 191
Schedelich, v. 72
Schedler 136
Scheffel 82
Gelle 26, 35, 53, 68, 96, 136,
Scheffler 115, 133
Scheib 163
Scheibe 7, 72
Scheiber 175
Scheit 83
Schel 72
Schele, v. 14, 16,
K Frhr. v.
Schelen 26
Schell, (v.) 67, 72, 164, 179
EEN
D
Schellersheim, v. 83
Schelling 136
Schempp 78
Schenaw 124
Schenck 48
Schendel (e) 98
Schendell 74
Schenfels, von 190
Schenk 90, 192, 193
Schenk v. Nydeggen 50
Schenk v. Tautenburg 43
Schenk v. Weydenbach 13
Schensperger 103
Scheper 70
Scheppler 87
Schepplitz, v. 173
Scherer 49
Scherff, v. 146
Schermbeck, v. 156
Schertlin 144
Scheuermann 143, Beil. Heft 9
Schewir-Burbad), v. 10
Schick 146
Schickler 106, 117
Schiedungen, v. 3, 97
Schierſtädt, v. 21, 28, 173
Schierſtedt, v. 85, 164, 179
Schießer 67
Schiedler 133
Schilde 72
Schiller 73
Schilling 44, 72
Schilling v. Cannſtatt 80
= ling Stygepbornus 13
Schilter 7, 8
Schimmelbuſch 134
Schimony⸗Simonsky, v. 80
Schindelin 61
Schindler 72, 97, 115
Schmidt⸗ Magdeburg 152
Schirmer 52, 132
Schirnding, v. 120
Schirrmann 194
Schkölen, v. 62
Schläffer 175
Schlarbaum 146
Schleck 120
Schlegel 72, 114, 131
Schlehenrieth, v. 173
Schleich 136
Schlei ert 136
leinitz, v. 43
Schleitheim, v. 82
Schlemm 29, 92
Schlepegrell, v. 15
EE p. 135
Schlers 8
Schleſing = 152
Sälesmig-Holfein, Herzog zu
Giliditarstt v. 50
Schlichthaber 68
Schlicke 120
Schlieben, v. 43, 120
Schliz 57
Schlobach 57
Schlorck 72
Schloßberger 187
Schlüſſelfelder 52
Schlüter 9, 130, 146, 182
Schluter 120
Schmelzeiſen 146
Schmerſahl 48
208
Schmertoſch v. Riefenthal 2, 17,
18, 36, 101, 170, 180, 182
Schmetzer 136
Schmid 61, 144
Schmiedlin) 189
Schmid v. Schmidtſeck 29.
Schmid v. Uri 29
Schmidberg 123
an, > p. 152
Schmiede
Schmidt 15, 35, 73, 152, 156, 182
Schmidt⸗Darmſtadt 38
Schmidt⸗Dresden 120
Schmidt⸗Gotha 18
Schmidt⸗Halle 2, 44, 121, 133
Schmidt-Dummadel 57
Schmidt⸗Kahllene 14
Schmidt⸗ Magdeburg 152
Schmidt⸗ Marburg 164
Schmidt v. Schmiedeseck 85
Schmidt⸗Steglitz 57
„ 63
Schmidt- Wertheim 116
Schmidt⸗Zwickau 35
n (v.) 28,
9
84
Schmiebeberg, v. 10, 13
Schmieden, v. 191
Schmiehen, v. 172
Schmiemann, 167
Schmiſing 72
Schmit 72
Schmithals 37
Schmitt 49
Schmitthals 159
Schmoll 83
Schmoller, e 194, Veil. Heft 9
Schnabel 67, 85, 99
Ce GE (v.) 49,
Schneider 12, 18, 37, 73, ne 195
Schneidewind 22
Schnelle 195
Schnellenberg-Schönholt—
hauſen, v. 26
Schnierlin 187
Schnitzler 28
Schnorr 126, 147, 179
Schöller 7
Schön, (Frhr. v.) 35, 36, 71, 167
Schönaich, von 192
Schönauer 69
Schönberg, (v.) 7, 8, 43, 72, 96,
98, 99, 115, 121, 136, 137, 173
Schöne 120
Schönebeck, v. 22
Schönenſtein, v. 10
Schöner 115
Schönermark 182
Schönfeld, v. 43, 141, 173
Schönflies, v. 161
Schöning, v. 6, 12
Schöningh 103
Schönkopf 184
Schönſtedt, v. 15, 172
Schöppich 177
Schört, v. 146
Scholin Vu
Ce v. 162, 179
Scholtz 1
GE 114
Schoof 102
Schorlemer 195
Schorlemmer, v. 9, 12
Schotten, v. 55
Schottler 134
Schrader, v. 99
Schrain 106
Schramm 120, 191
Schraplau, v. 45
Schreiber, ( 126 132, 136, 177
Schreiner 7
Schreiter 146
Schreh 7
Schrod 136
53,
——— . ů—ß85r. ———ů—rßrrr̃růůĩ ˙—ñäz.:ꝛ —Ä2—.ͤ äk·ͥ ——ůꝛĩV»ͥĩ ̃——0ͥü — — . '. ᷑ . ö '' b. . '—. MÜ ñ.0.u'̃ͥ m ʃ᷑xꝝẽ dh.kñ³]—: ...:0.:ñ Ʒäv8i.unwũ ——᷑;yqↄ a ! —g—? 4᷑C ——yę—-—¾3
TCC ˙ m 7.7...
Schroeder 12, 28, 56, 72, 74
Schröter 81, 1
Schroetter, Freiherr von 156
Schubert, 38, 69
Schué 57
Schüler 72
Schüller 37
Schümer 49
Schümmer 132
Schürer 147
Schürer v. Waldheim 67, 99
Schüſſel 13
Schüſſler 103
Schütte 92 f
„ (v.) 27, 33, 80, 177
Schu kraft 136
Schule 72
Schulenburg, Grf. v. 47, 98,
141, 173
Schuler 136
Schulte 37
Schultheß 135
Schultius 166
Schultz 99, 103, 156
Schultz⸗Celle 49, 69
Schultz⸗Raſtatt 121
Schultze, (v.) 123, 178
Schulz 18, 28, 35, 65, 68, 196
Schulzl(e)-Guhrau 53
Schulz-Holftein 35
Schulz Leipzig 30, 36, 56, 83, 99
Schulz-⸗Reichenwalde 56
Schulz. Tegel 154
Schulze 120
Schulze⸗Celle 69
Schulze-Dresden AN
Schulze-Leisnig 18, 72
Schumacher 98, 152, 182
Schumann 120
Schummer 148
Schurich 72
Schurmann 145
Schuß 132
Schuſter 120
Schwab 175
Schwaben, v. 186
Schwägrichen 72
Schwaizer 181
Schwalbach, v. 83
Schwallenberg 7
Schwanenflügel 35
Schwann 170
Schwartz, (v.) 64, 133, 178
on (v.) 98, 120, 193
re u. Sobnitein, Graf
Gawarse 37
Schwarzenberg, (v.) 57,
120, 139
Schwarzer, v. 30
Schwarzerdt 144
Schweder 187
Schweickardt 8
Schweigern, v. 107
Schweickert 33, 37
Schweiner 143, Beil. Heft 9
Schweinichen, v. 99
Schweitzer 190
Schweizer, 0 118
Schwemmler, v. 120
Schwen 101
Schwencke 191, 192
Schwendi, v. 84
Schwenkfelder 36
Schwerdtfeger 9
Schwertfeger 68
Schwerin, Graf v. 146, 154
Schwichelt, v. 172
Schwickert 2
Schwoſchau v. Prochinsky 64
Schyban 123
Scott 50
Scriba 74, 132, 137
Gebbelow 118
109,
Seckendorf, v. 109, 172 Stein auf Nord» und Oſthe im, | Strölin 188, Beil. Heft 12
Sommerfelt 123, 153, 196
Seckendorff, v. 6, 139, 161 Somnitz, v. 32 Frhr. v. 139 | Srobmaver 87, 118, 121, 154
Seebach, v. 43, 62, Beil. Heft 4 Sonneberg, von 193 Stein zu Reißenberg, v. 49 Strombeck, v. 15
Seelig 120 Sonnenberg, v. 149 Steinarr 10 Strubberg 56
Seelinger 97 Soppe, v. 85 Steinbeck 72 Strube 196
Seelmann 120 Sorbiers de la Touraffe, de 189 Steinberg 56, 70 Strüffling 158
Segard, v. 10 Sorge 179 Steinen, v. 52, 167, 191 Strutz 134
e e „Graf 147 Sottag 182 Steiner 84 Stubbe 27
Seiberſtarffer 107 Spach 85 Steinert 72 Stubenrauch 132
Seibol sdorf, (v.) 108, 172 Spack 36 Steinhäuſer 72 Studt 102
Seidel 8, 104 | Spät von Swiefalten 109 Steinhauſen 32 Stüve 28, 31
Seiblitz, v. 58 ' Spangenberg 29, 47, 100, 148 Steiniger 72 Stulſchrieber 123
Seifert 120, 152 Spanuth 154 Steinkopf 49 Stumpf 69
Seiffert 72 Sparneck 30 Steinkühler 193 Sturmfeder, v. 107
Seikel 162 Sparre 92 Steinmetz 8 Stutterhain, v. 179
Seipel 136 Spatz 132 Steinweg 136 Stutterheim, v. 139
Selchow, v. 169 Spauerkamp 196 Steimrehr, v. 162 Süderſen, v. 171
Seldeſte, v. 171 Specklin 79 Steitmann 72 Sümmermann 167
eligmann 152 Spegg 162 Steller 72 Ginbdermabler 83, 100, 115
Selle, v. 132 Spelt 193 Stellmacher 15 ulz, Get v. 104
Sellenbodt 84, 96 Spelt v. Zwiefalten 31 Stenzel 72 Suſchke 120
Selmnitz, v. 173 Sperfeld 72 Stephan 120, 170 Swartze 124
Sellſchopp 133 Sperling 124 Sternberg, v. 115 Swieten, van 156
Spet, v. 44 Stetten, v. 13 Syberg, v. 34
Selmitz (Selmnitz) 190 |
embrzycki 133 Spiegel, (v.) 13, 134, 1 2 zu Kocherſtetten, v. 10, Sydenhefter 123
27
Senf 169 | Spiegel v. Peckelsheim 116 ; Sydow, (v.) 2, 9, 29, 49, 73
Senfft v. Pilſach 115, 139, 147, Spies 136 Stettin, v. 164 Szenttery 196
161, 163, 192 Spießen, v. 72 Stettner 107 Szymanowitz, v. 66
Senner 61, 79 | Spitta 16 Steuben, v. 53, 193
Septſous 115 Spitz 63 Steudel 120 g
Seraing, Frhr. v. 136 Spitznaſe, v. 117 Stevens 156 :
Sethe (von) 193 Splitgerber 117 Stewingk 134 Tabouillot, v. 184
Seuberlich 49 169, 181 Spittorf 147 Steynitz, v. 152 Taets v. Amerongen 147
Severus 81, 192 Spölin 144 Stiehr 120 Taenel 72
Seydel 72 | Sporſchmidt 167 Stiel, v. 114 Talcke 69
Sepdewitz⸗Piſtorius, v. 5 Sbrinck 66 Stieler 182 Talmage 196
Sehfart 123 | Gprind 72 Stietz 147 Tammonis 68
Seyler 17, 120 Spruyt 156 Stifft 154 Tanberg, v. 172
Sforza 182 | Stabrey⸗Stabrowsky 66 Stilpner 72 Tandreczky, Grf. v. 30
Shakespeare 186 Stachel, v. 107 Stippe 167 Tangl 17
Shiprock 196 Staczka 124 Stobber 144 Tann, v. d. 139, 147
Sickler 191 Stade 12 Stock 72, 136, 196 Tappe 115
Sidtermann 35 Stadler 144 Stockar 87 Tarnow 35
iebel 134 Stadion, v. 9, 31 Stockart 124 Tarrach, v. 178
Siebenbeutel 163 Stadtler 97 Stockmann 7, 72 Taube, (v.) 13, 38, 43, 105, 121,
Siebert 120 Stachelin 182 ckmanns 182 146
Siebmacher 17 Stählin, v. 38 8 35, 167 Taubenſtein 96
Siebold, (v.) 21, 178 Stäudlin 187 Stoczek 134 Tauchnitz 181
Siebs 145 Staffhorſt, v. 171 Stöbe 64 Tauenſtein 136
Siegel 72 Stahl 184 Stoeckel 10, 26 auſche 72
Siegl 136 Stahremberg, (v.) 47, 132 Stöckheim, v. 171 Tautphoeus, v. 6, 68, 99, 115,
Siemers 178 Stahrſchedel, v. 117 Stöckicht 48 157
Sigmund 166 | tammer, v. 10, 136 Stöckl 172 Taylor 52
Silberſchlag 8 Stammig 177 Stölting-Einbedhaufen 54 Segen 35
Sillem 156 Stammler 182 Stöltzer 8 Teck, Herzog von 188
Silling 99 Stange, (v.) 31, 123, 150 Stör v. Störenſtein 61 Tecklenburg, Frhr. v. 178
Silvaden, v. 98 Stangen 140 Störing 167 Tegen 188
Simbergen, v. 12 Starck 116 Stötzner 72 Tegeler 100
Simmern, Pfalzgraf v. 78 Starcke 147, 166 Stolberg 7 Tegetmeier 38
Simolin, v. 120 Starcko 35 Stolberg u. Hohnſtein, Graf zu | Te ler 83
Simon 37, 152 Starekloff 147 190 Teichgraeber 72
Simonetti 72 Staring, v. 172 Stolk, v. 156 eichmann 72
Simonis 67 Starke 120, 196 Stoltz, v. 160 Teigeler 83
Sinapius 17 | Starjchebel, v. 43 Stork 156 Teixeira 196
Sjorteen 35 Staßfort, v. 83 Storckau 189 Teixeira de Mattos 156
Slang 190 Staßky, v. 25 Stoſch, v. 29, 50, 66, 183 Tenzler 72
Slehe, v. 173 Stauber 2, 87 totzingen, v. 38 T per-Ferguſſon, v. 183
Slingerland, van 156 Staudinger 1 Strachni u. Gr. Zauche, v. 67 Teſchen, v. 157
meth 123 . | Gtauff 195 Strack 1, 55, 81, 83, 115, 116, Tettau, v. 3, 94
Smieſonka 64 Stauffenbuel 89 6 Teufenſtein, Frhr. v. 80
Sneyber 124 Stauffenbul 8 Strata 178, 193 Teuſcher 153
Snoukaert v. Schaumburg 18 Stebenroch 123 Strandes 120 Teutleben, v. 3
Snow 56, 102 Stecher, v. 49 Strantz, v. 9, 159 Textor 132
Gobbe, v. 13, 28, 30, 31, 34, Stechow, v. 99 Stranzen 156 Thadden, v. 27, 49, 59 67, 80,
j 67, 70, 83, 84, 85, 98, 99, Steckhoven 90 Straube 167 115
100, 105, 115, 116, 132, 146, Steenfamp 55 Streitberg, v. 139 an 100, 167
164, 178, 179, 192, 194 Steewij 55 Streithorſt 90 Tharoulle, Frhr. v. 24
Soden, v. 177 Steffen 105 trieder 147 Thangelen, b. 116
Sohr, v. 179 Steffenhagen 50 trigenicius 7 Theilhaber 118, 183
ohre 72 Stegen, v. 152 | Strobel 36 er mo, v. 178, 194
Solbrig 136 | Steger (v.) 61, 150 Stroblhof, v. 121 Thiede 2
Solms, v. 93 Steier 72 Strodt 50 Thiel 16 4
Sommer 123, 146 Steigerthal 92 Stroebel 136 Thiele 48, 72
Sommerfeld 87 Stein, (von) 72, 109, 180, 193 Ströhl 87, 196 telemann 120, 183
TEEN DPA A DT DAN TINTE DT
Su, 98, 133
Thiem 1
Thieme e
SG hierer 37, 57, 90, 102, 119,
121, 146, 154, 163
Thieſing 15
Thilo 72
Thörmitz 72
Thomae 195
Thomas 72
Thomasz 120
Thommel 123
Thomſon 102
Thorbecke 97
Thorn, v., Veil. Heft 4
Thorſchmied 8
Thrap 35
on v. 112, 140, 160, 173
Thüna, v.
Thumb v. Neuburg 81, 147
Thumbshirn, v. 141, 173, 190
Tiedemann, (v.) 81, 100, 169,
192, 194
Tiefenbach 8
Tilemann 7, 193
Tileſius (Tiliſch) 7
Tiling 14, 191
Tille 2, 73, 103
Tiſchbein 126
Titius, v. 19
Titze 12⁴
Tluck 10 Toſchonowitz, v. 25
Tobe 7
Toeslong, van 181
Toll, v. 120, 134, 135
Zooftenberg, v. 57
Torck, v.
Toscana, Sade v. A
Touſſaint 1
Trach, v. 160 173
rage 7
Vrainer(in) 172
Trambach 147
Traublin 144
Trebra, v. 27, 37, 51, 82, 177
een Beil. Heft g
Trenbach, v. 107
Treppe 123
Tresckow, v. 25
Treſeburg 182
Greëtan v 115, 131, 148, 193
Treslong, Prins van 196
Trier 147
Triller 195
Trincks 191
Trinius 83, 85
Trinks 113, 192
Trippenbach 195
Trittelwitz 69
Trobelwitz, v. 74
Troegelius 167
Tröger 154
Trognitz 105
Troiſch 72
Trojan 153
Troldenier 63
Troppen 123
Troſt 26
Trotha, v. 8, 46, 90, 145
an gen. Trenden, v. 142
Sram Grf. 152
uller 189
800 Szen, 13
ge oe
Su
Sir
Sulla u
Tuswald 64, 85
Twiſte, v. 106
Tykocinsky 17
u.
Udro, v. 152
Uechtritz, v. 17, 120
Ueding 72
Uetterodt, v 147
Uffeln, Frhr. v. 147
Uhland 186
Uhlbach 18, 37
Uhlenbruch 65
Uhlhorn 16, 33
ulih 72
Ulm-Erbad, Frhr. v. 178
Ullmann 124
Ulmenjtein, Frhr. v. 152
Ulmer 136, 146
Ulrich 12, 14, 133, 188
Ulrict 146, 161
Ungar 72
Ungerer, Beil. Heft 9
Unbolg 117
Unraſch 120
Unrein 73
Unrub, (v.) 31, 44, 132
Unſta, v. 92
Unterrichter, Frhr. v. 87
Urbännt 18
ling, v. 141
Uslar, v. 105
Uffeln, v. 53
Utermann 29
Utterodt, v. 160
Utweiler, v. 178
V.
Vaerſt, v. 34
Vaes 125
Valcke 36, 56
Valmale 182
Vangerow, von 193
Varell, v. 127, 139
Varentrappe 174
Vederhen 126
Vechelde, v. 39
Vehſe 6
Veillant 156
Veit 38
Velde, von den 101
Velden, v. d.
35, 38, 70, 92, 96, 101, 105
Velhagen 13
Velhauer 39
Vellhagen, v. 145
Velters 196
Veltheim, v. 172
Vendenheim, v. 85
Venema 35
De v. 84
Eer
Verlohr 72
Verlohren 148
Vernatti 88
Verſchuer, Frhr. v. 147
eren 92
Veskamp 71
Vetter 72, Beil. Heft 12
Veyhern, v.
Widen, v. 96, 148
Vielſen 35
Viering 50, 98
Vierorth 132
6, 16, 18, 31, 32,
IFſchirſchy u. Bögendorff, v. 142 Vierweg 72
Vietinghoff, v. 29
Vietinghoff gen. Scheel, v. 179
Viettinghoff, v. 27
Villon 29, 99
Vinhuizen 32
Viol 61
Vippach 142
Virnich 37
Viruly 156
Visbecke, v. 72
Viſcher 186, 187
Vittinghoff, v. 34
Vitzthum, v. 13
Vitzthum v. Eckſtaedt 3, 8, 31,
83, 136, 142, 154
Vlierden, van 118
Vöhlin, Beil. Heft 12
Voemel 16
Vogel 18, 103, 120, 124, 181
Vogel v. Ulleben 22
Vogeler 169
Vogher 49
Vogt 8, 72
Bogtherr 49, 52, 67, 83, 98, 99
Vogtz 1
Voigt (3 15, 173, 185
Voigtlander 167
Voit v. Salzburg 160
Volckmann 98
Volger, 28, 92
Volkhart 136
Volkmann 18, 55
Volkra, (v.) 150, Beil. Heft 12
Volkſtedt, v. 117
Vollenhowen, v. 156
Vollers 92
Vollmer 113
Vollmüller 151, 183
Vollprecht 136
Vollrath 72
Colmar 147, 163
Volpening 70
Volzem, van 182, 196
Vonwerden 116
VBormann-Billerbed, v. 9
Vorſterman van Oyen 152, 167
Vorwerk 167
Voß, (v.) 32, 34, 35, 158
de Vos von Steenwyk 66
Boyt 123
Vyſcher 123
W.
Waal, de 118
Wachs 120
Wachsmuth 13, 57, 105
Wachter 99, 156
Wachtsmuth 137, 148, 181
Waelcker 72
D 2
Wagler 1
Wagner 25 37, 52, 72, 118,
120, 184
Wahn 132, 133, 148
Wahrendorff 102
Waldbaum 164
Waldeck, v. 107
Waldek 177
Waldenfels, v. 6, 95, 126, 134,
138, 139
Waldmann, (Cdler v.) 132, 163
Waldner 61
Waldow, v. 10, 25, 52, 130, 132
Waldow⸗Neuwalde, v. 145
Waldsprum, v. 27
Waldtburger 79
Wallau 154
Wallauch 24
Wallbrecht 33
Wallenfels, v. 129, 136
Wallenrod, v. 139
Wallenroth 30
Waller v. Wildturn 172
Wallmoden, v. 15
Wallwitz, v. 23
Walſachſen, v. 161
Walter 72
en, (v.) 118
Walther 43, 1
Wangelin, v. o
Wangenheim, v. 3, 117
Wangenſteen 88
Wardenburg 92
Warmuth 176
Warnede 30, 57
Warnourny 156
Warnsdorf, v. 130
Warnſtedt, v. 22, 135
Warpe, v. 172
Waſenberg, v. 178
Wasmansdorff 193
Waſſerott 136
Watdorf, v. 3, 130, 161
Watzdorff, v. 173
Watzmannsdorf, v. 108
Weber, (v.) 57, 67, 72, 103,
119, 120, 144, 153, 167, 169, 179
Weber-Oldenburg 92
Weckebroten, v. 44
Weckerling 85
Wechsler 164
Wedde 49
Weddinge, v. 23
Wedel, v. 9, 29, 31, 55, 67, 89,
102, 130, 156
Wedell, v. 132
Wederden, v. 72
Weerth, (v.) 133
Wefer 92
Wegeleben 120
Wegelin, Beil. Heft 9
Wehlen, v. 82
Wehle, v. 173
Wehnert 72
Wehr, v. 10
Wehren, v. 176
Wehrkamp 177
Wehrmann 35, 184
Kaes? 113
Weichs, v. 109
Weidler 65, 193
Weidlich 56
Weiher, v. 182
Weik 143
Weinberg 87, 118, 151
Weinert 49
Weingarten, v. 109, 131
Weinhold 120
Weinmann 144
Weinrich 7
Weis 136
Weisbach, v. 53, 6
Weiſe, E Beil. Heft 4
Weiſſe 13, 72
Weiſſenberg 118
Weiſſenrode, v. 183
Weiſſenwolf, v. 132
Weiß (W v) 61, 99
Weikbad, v. 27, Beil. Heft 4
Wei (en)badh, v. v. 173
Weikgerber 136
Weißlich 163
Weikmann 136
Kit d ga 22
Welck, Frhr. v. 70, 99
Welcker 99, 100
Welſen, v. 82
Welzel 120
Welden, v. 108
Wenckſtern, v. 15, 85
Wendel 72
Wendt, v. 52, 142
Weningen, v. 74
Wenſe, v. d. 15, 171, 190
SE 47, 50, 53, 70, 81, 82,
Wenzel 35, 37, 72, 88, 96, 120 | Wilke, von 190 Wolfsriegel, v. 107 | Zedwitz, v. 139
Werdeck 14, 115, 122, 163 Wilfen 126 Wolfer 99 Zedtwitz 30, AA
Werden, v. 115 Willamſen 35 | Wolle 184 Zehmen, v. 74, 98, 99, 112, 131
Werder, (v.) 72, 163, 171, 172 | Wilcke 66 Wollwart, v. 147 | 142, 146, 161, 162, 163, 179
Werder, v. bem 98, 131, 190 Wille 163 Wolters 9, 98 | 190
Werdum, v. 94 ' Willerding 9, 84 Wolzogen, v. 139 SE v. 133
Werla, v. 35 Willich 57, 132 Wonneberger 120 eier 84
Werlhof, v. 15 Willig 146 Wopgarten, von 192 Zeiſener 124
N (von) 7, 25, 72, 120, | Willmerstorff, v. 29 Woringer 53 Zeißig 72
163 Wilms 10 Worms, v. 48 Belding, v., Beil. Heft 12
Wernert 99 Wiludi, v. 182 Woſtrowsky u. Skalka, v. 196 | Zelion gen. Brandis, v. 51
Werſabe, v. 93 Windel (), aus dem 97, 136, Wouters 125 Zeller 187
Werth 83, 164, 195 190 Wrechen, v. 94 Zencker 120
Wertheimer 195 Winckelmann 170 Wrede 38 Zende 137
Werthern, v. 67 Winckler 7, 72, 161 Wreech, v. 6 Zenegg, v. 87
Wertner 196 Windfuhr 193 Wrisberg, (v.) 83, 96, 192 Zenger 107
Wesch 120 Windheim, v. 14, 184 Wülfing 84, 134 Zenker 120
Weiding 72 Windhorſt 15, 33 Wülfingh 167 Bentner 66
Wesdehlen, Grf. v. 152 Windiſch 181 Wülknitz, v. 178 Zepelin, v. 55
Weſenfeld 98 Windiſchgraetz, v. 129 Wüllersleben, v. 3 Zerener 185
Weſſel 35 Winkel, aus em 46, 83, 102, | Wündiſch 99, 100 Zernikow, v. 116
Weſſeling 96, 152 121, Beil. Heft 4 Würben, v. 93 Zerrener 185
Weſſelmann 13 Winkelmann, (v.) 26, 73 Württemberg, zu 8 Zerßen, v. 171, 172
Weſtberg 33, 152 Winkler, (v.) 120, 163, 184 Würtzburg, v. 43 Zeſchau, v. 130
Weſtburg 104 Winslow 35 Wulf 22 Zeſchlin, v. 117
Weſten 167 Winter 72 Wulffen, v. 10, 12 Zeſterfleeth 191
Weſterholt, v. 72 Winter v. Alzey 99 [Wulfffersdorff, v. 51 Zetſch 72
Weſtermann 18 Winterfeldt, v. 131 Wulfhorſt 90 Zeuner 38
Weſternach, v. 9, 31 Winterhoff 120 Wulfrath 11 Ziegelheim, v. 13
Weſternhagen, v. 163 Winters 104 Wumkes 32 Ziegenbalg 120
Weſthoff 63 Winterſtein 11 Wundiſch 154 Ziegenbein 156
Weſtphal 147, 166 Wipper, v. d. 30 Wundt 15 Ziegenhorn 188, 189
Weſtphalen, (v.) 52, 107, 195 Wippermann, v. 164 Wunnerlich 184 Bieger 72
Wett 136 | Wirfert 72 Wurmb, (v.) 3, 30, 117, 120, Ziegeſar, v., Beil. Heft A
Wetzel 163 Wirsberg, v. 139 139, 153 Ziegler 73, 92, 104
Wever 134, 167 Wirth⸗Knudſon 118 Wurmſer v. Vendenheim 67 Zier 166
Weyde, v. 179 Wiſer 167 Wurſter 136 Bieten, v. 11
Weyer 10 Wiſſekerke, de 135 Wuſtmann 9, 120 Ziethen, v. 18
Weymann 69 Wiſſniowiecki 140 Wuttke 86 Zimmermann 16, 72, 103, 120
Wezel 72 Witt, KS 102, 156 Wylich 164 180
Whitney 135 Witte Wyneken 177, 194 Zimpel 184
Wiarda 56 Wittekind 38, 48, 50, 52, 58, 74, Wynkeler 123 Zinſendorf, v. 150
Wichmann 72 84, 118, 131, 167, 195 Wynter 113 | Zinsendorf v. 182, Beil. Heft 12
Widemann 136 Wittemer 2 Zipperlen 136
Wieden, v. 148 Witten, v. 12 X. Zitelmann 50
Wiedemann 17, 178 Wittern, v. 83, 97, 116 Xeber 184 Zitzwitz, v. 50
Wiederholt 50, 163 Wittich 64, 120, 121 Zizmann 184
Wieler 167 Wittorf, v. 50 e Bogen, v. 44
Ge 163 Witzleben, v. 3, re 117, 120 Dcafel 36 Zöllner 72
Ser 72 Wobeſer, v. 99, are 184
Wieſe Woedtke, v. 64 3 omnitz, v. 83
Wieſen 118 Wöhrmann 181 S oppenfeld 167
Wiejener 35 Woelderen, van 181 Babel 166 orn v. Plobsheim 67
Wieſenthau, v. 139 Wölffing 143, Beil. Heft 9 Zabern, v. 14, 85 Zoſchoche 120
Wieſinger 150 Wöllnitz, von 190 Zacharias 72 oute, v. 93
Wieſner 72 Woermann 105 Zahn 57, 167 ſchaderitz, v. 3
„ von 190 Woeſtyne, van de 125 Zaiskam, e) 84, 100 ) a 178
Wietring 163 Woisky)y, v. Zamler 51 ſchock 10
Wi cab. 69 Woldringh 196 Zander 120 ſchoka 120
Wit, van der 56 Woleben 72 Zangemeiſter 18 ſchocke 134
Wijnants, ban OR 35 Wolf, (v.) 15, 103, 136, 163 Ben v. 30, 67, 99 ſchorre 124
Wildehau 24 Wolf, gen. Lüdinghauſen, v.93 Zaſtrow, v 130 jo, v. 10
Wildeiſſen 136 Wolfersdorf, v. 62 Zaunſchiffer 101 Zuckſchwerdt 166
Wildeman 56 Wolfersdorff, v. 66, 112 Zaunſchliffer 167 Zülow, v. 146
Wilden 123 Wolff 72, 73, 118. 124, 134, 136, Zauſch 120 Zürn 74, 84
Wildenſtein, v. 108 184, 188 Zcencker 123 Buiden, ban 196
Wildungen, v. 83 Wolframsdorf, v. 3, 83, 161 Zechau, v. 8, 140 Zumbach 163
Wilhelm 72 i v., Beil. Heft 4 Bed 67 weimen, v. 44, 62
Wilhelmi 92 Wolfs Zedlitz, v. 24, 130 weymen, v., Beil. Heft A
Druck von G. Reichardt, Groigid i. Sa.
— H— —— — —
— — — "7" "er
D wg omg o geg — —y— P —
Familiengeſchichtliche Blätter
ss a zur Förderung der gen 22
Gegründet oon D. o. Daſſel
Herausgegeben von der Daſſel⸗Stiftung bei der Jentral⸗
ſtelle für deutſche Perfonens und Familiengeſchichte
Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchließlich des Titels, Inhaltsberzeichniſſes und Mamen-Regifters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der 3entralftelle für
deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beſtellungen
wolle man an die Zentralſtelle für deutſche perſonen- und Familiengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsftrafe 2!!! richten. Die Beſtellung gilt
at At AT AE AT AT dE AT AT Ar At Ar Als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. mern AT AER
X. Jahrg. | Januar 1912 Nummer 1
Inhaltsverzeichnis: Geſchäftliche Mitteilungen. = Eingänge. — Das Archiv des Jenaer Schöppenſtuhles und feine familien
geſchichtliche Bedeutung (Koch). — Die Genealogie auf der Internationalen Hygiene-Ausſtellung in Dresden (Kekule von
Stradonitz). — Die Kirchenbuchordnung für die evangeliſch-lutheriſche Landeskirche des Königreichs Sachſen (Lotichius). —
Friedrich der Große, 24. Januar 1712 (von den Velden) (hierzu eine Kunſtbeilage). — Wappen der Kapitelherren des
St. Michael (von Arnswaldt) (hierzu eine Kunſtbeilage). — Die Leichenpredigten in der Bibliothek des Domkapitels zu
Merfeburg (Winckler). — Gelegenheitsfindlinge. — Rundfragen und Wünſche. —
beſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes.
Antworten auf die Rundfragen. — Bücher⸗
Geſchäftliche Mitteilungen.
Die Familiengeſchichtlichen Blätter erſcheinen regelmäßig am 15. jeden Monats. Wir bitten deshalb, die
Manuffripte bis zum 15. des vorhergehenden Monats, Rundfragen und Antworten aber bis ſpäteſtens zum
letzten Tage desjenigen Monats einzuſenden, welcher dem Erſcheinen der betreffenden Nummer
unmittelbar vorausgeht.
Der vierte genealogiſche Abend der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte im
Mittwoch, am 7. Februar 1912, abends 8 Uhr,
im Königlich Sächſiſchen Inſtitut für Kultur⸗ und Univerſalgeſchichte, Leipzig, Univerſitätsſtraße 11,
Goldner Bär, 1. Etage, großer Sitzungsſaal, Eingang durch Nr. 9, wenn Pforte verſchloſſen,
ſtatt. Nach einer Begrüßung der Anweſenden durch den Leiter des Inſtituts Herrn Geh. Hofrat Dr. Lamprecht,
laufenden Winter findet
Ord. Prof. der Geſchichte an der Univerſität Leipzig,
träge über genealogiſche Gegenſtände gehalten werden.
3. Z. Prorector der Univerfität Leipzig, werden kleine Bors
Bis jetzt find angemeldet Mitteilungen
über praktiſche Vervielfältigung von Stamm⸗ und Ahnentafeln von Herrn Archivar von Arnswaldt,
über Sippſchaftstafeln von Herrn J. Archivar Dr. Devrient,
zur Erhaltung von Grabdenkmälern von Herrn Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich und von
Herrn stud. Gahlen (mit Lichtbildern).
Weitere Mitteilungen ſind ſehr erwünſcht.
Es wird gebeten, dieſelben bei Herrn Ober—
regierungsrat Prof. Dr. Heydenreich in Leipzig anzumelden.
Gäſte, insbeſondere auch Damen, find herzlich willkommen.
Der geſchäftsführende Ausſchuß
durch den Vorſitzenden Rechtsanwalt Dr. Breymann.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Zirka 500 Zettel mit Auszügen aus Joh. Phil. Wilh. Lurt,
Verſuch einer Reformations⸗ und Kirchengeſchichte der Grafſchaft
Erbach und Herrſchaft Breuberg, und aus verſchiedenen anderen
Quellen. Heinrich Friedrich Ernſt Staudinger, Stammbaum der
Familie Staudinger und Monatsblätter des Badiſchen Schwarz-
waldvereins — von Herrn Regierungsaſſeſſor Paul Strack,
Tauberbiſchofsheim.
Iſſendorff, Manuſkript für die Familie (gedruckt) von
einem Mitglied derſelben; Franz von Plate, Stammtafel des
Geſchlechts derer von Plate, früher zu benannt von Baſſenfleth,
infoweit die Generationen zuſammenhängend haben nachgewieſen
werden können, und Stammtafel der Familie von Warſchalck,
gen. von Brachtenbrock im Herzogtum Bremen — von Frau
A. Marſchalck- von Bachtenbrock, geb. v. d. Decken, Hecht-
hauſen.
Ex⸗- libris — von Herrn Reg.» Baumeifter Fritz Müller,
Augsburg.
Bücherzeichen — von Herrn Max Loeding, Kunſtwart
der Zenger Studentiſchen Vertreterſchaft.
Geſchichtsblätter für den Kreis Lauterbach 1, 1.2. — von
Herrn Pfarrer Knott, Wallenrod.
AE AE PHPAPAPADAPAPHAD HPAP AR AE A AE AE AR AT A AR AT AR At APA ` DPPH AE AE AE AER AE AE AE AE ANE AAR AE AAR AE ARA deg Ae
Stammbuch der Familie, Verlag von Richard MWahlo,
Gummersbach — vom Verlag Richard Mahlo, Gummersbach.
Albrecht der Bär, ein brandenburgiſches Feſtſpiel — von
Herrn Eberhard König.
Gebrüder Jänecke, Verzeichnis der höheren Beamten,
Eiſenbahnbeamten, Ranglifte der Preußiſchen Elſaß-Lothringi—
Iden Reichs-Baubeamten; Eckhardt, Rang⸗Liſte der ſüddeutſchen
und ſächſiſchen Staats⸗Baubeamten, Architektenverein zu Berlin,
Mitgliederverzeichnis und Verein deutſcher Eiſenhüttenleute,
Mitgliederverzeichnis; Verein deutſcher Eiſenhüttenleute, Mit—
gliederverzeichniſſe 1908, 1909, Verband deutſcher Elektrotechniker,
Mitgliederverzeichniſſe 1907, 1909, 1910, Witgliederverzeichnis
des deutſchen Hopfenbau-Vereins — von Herrn Hauptmann
Feiber, Berg.⸗Gladbach.
Knud Melf Hanſen, Chronikblätter der Nachkommen im
Mannesſtamme der Broder Mumſen zu Bopflut im Nordſtrande
— von Herrn Knod Melf Hanſen.
v. Hantſch, Dresdner auf Univerſitäten, Nachtrag (Wittlgn.
d. Ver. f. Geſch. Dresdens); Gerhard L. Grove, Arkivr og Ge—
nealagr (Perf. Tidsſkrift V, 6, 1909); Literatur zur ſächſ. Geſch.
(N. Arch. f. Geſch. u. Altertk. 1911); von Roſe, Stammtafel der
heſſiſchen Familie Köhler, 2. A. 1908 — von Herrn Landtags—
bibliothekar Dr. Armin Tille, Dresden.
Bericht des Sächſ. Gymnaſiallehrervereins. 21. Vereins—
jahr. Leipzig 1911 (hierin u. a. Lebensabriſſe der im vorigen
Vereinsjahr verſtorbenen Mitglieder) — von Herrn Ober—
regierungsrat Prof. Dr. Heydenreich, Leipzig.
Schweizeriſches Landesmuſeum in Zürich. 19. Ihrb. 1910
— von Herrn Il. Staatsarchivar Dr. Hegi, Zürich.
Exposition de la Toison d'or. Bruges. Juin - Septembre 1907.
Noms des souverains-chefs et des chevaliers de la Toison d'or
depuis 1429, date de la fondation de l'ordre jusqu’en 1559, date
du vingt-troisieme chapitre; Kekule von Stradonitz, Ein biblio»
philer Adelsabenteuer der Neuzeit — von Herrn Kammerherrn
Dr. Kekule von Stradonitz, Groß⸗Lichterfelde.
3 Totenzettel der Familie von Egnatten — von Herrn
Bürgermeiſter Leopold von Beſſel-Bullingen.
Chronik der Familie Löbbecke — von der Löbbeckeſchen
Familienſtiftung, Braunſchweig.
Korrekturabzüge zum Genealog. Handbuch bürgerl. Fami—
lien, Sonderdrucke und Familienanzeigen, dazu eine handſchrift—
liche Ahnentafel Waentig⸗Zſchille — von Herrn Regierungsrat
Dr. Koerner, Berlin.
Mayer & Müller, Antiquariat, Berlin NW., Prinz Louis
Ferdinandſtraße 2, Katalog 261 (reichhaltig über Genealogie,
Hiſtoriſche Hilfswiſſenſchaften, Kulturgeſchichte) — von der Firma
Mayer & Müller.
Fred. Th. Dubois, Armoiries de diocése et des évéques de
Lausanne des 1500 a nos jours 1910 — vom Herrn Verfaſſer.
Forſt, Kritiſche Bibliographie der polniſchen Literatur über
Genealogie (Separatabdruck) — vom Herrn Verfaſſer.
Genealogiſches Handbuch zur Schweizer Geſchichte, hrsg. v.
d. Schweizeriſchen Herald. Geſellſch. 1. Bd., Zürich 1900 — 1908 —
von der Kantons- und Univerſitätsbibliothek Freiburg i. d. Schweiz.
Hashagen, Geſchichte der Familie Hoeſch, unter Mitwirkung
von Brüggemann, I. Band, die Anfänge, 2 Teile geb. — von
der Familie Hoeſch.
Bremer Adreßbuch 1906, Jahrbuch des Kaiſerl. Padt-
Clubs f. d. 15. Clubjahr 1905; Stecherts Armeeeinteilung und
Quartierlifte des deutſchen Reichsheeres u. der Kaiſerl. Marine
Nr. 351, 354, 355, 357; Anciennetätsliſte der Kaiſerl. Bayriſchen
Offiziere, 3. Jhrg. 1872; Rang⸗Liſte der Kaiſerl. Deutſchen Land⸗
u. Seeſtreitkräfte für Oſtaſien. 2. Aufl., herausgegeb. v. Eich—
holtz; F. Möller, Biographiſche Notizen über die Offiziere,
Militärärzte u. Beamten der ehemaligen Schleswig-Holſteiniſchen
Armee u. Marine, Kiel 1885; Hirth, Deutſcher Parlaments-
Almanach, 7. Ausg. 1868 u. 11. Ausg. 1874; The China directory
for 1863. Hongkong 1863; Ranglijten der Kgl. Preuß. Marine
aus d. Jahren 1848 bis 1864; Radziejewski, Rangliſte d. Offis
ziere des Beurlaubtenſtandes der Kgl. Preuß. Armee, I. 1906;
Anciennetätsliſte der Kgl. Preuß. Offiziere, 16. Ihrg. 1873.
Anciennetätsliſte d. Kgl. Preuß. Offiziere, 22. Ihrg. Burg 1879;
Julius v. Schmidt, Die vormals kurheſſiſche Armeediviſion,
Caſſel 1892; Almanach d. Kriegsmarine 1892, 96, 1900, 1904 - 1910;
Rangs und Anciennetätsliſte d. Kgl. Preuß. Armee u. Marine
f. d. Jahr 1856; Liſte der Marine des norddeutſchen Bundes
für 1870; Rang- u. Quartierliſte, ſowie Anciennetätsliſte d.
Kirl. Marine f. die Jahre 1875, 1880, 1885, 1890, 1895, zuſammen
in 1 Band gebunden; Rang- u. Quartiers, ſowie Anciennetäts⸗
lifte der Kſrl. Marine 1868, 74, 76—79, 81—84, 86-1910;
Anciennetätsliſte der Offiziere des deutſchen Heeres u. der
Marine 1875—1910; — von Herrn W. C. Albers in Bremen.
Wappen Böhme (neu angenommen) — von Herrn Paſtor
Böhme, Rübfe.
Zeitſchrift des allgem. deutſchen Sprachvereins (26. Jahrg.);
Wiſſenſch. Beihefte zur Zeitſchr. des allgem. deutſchen Sprach⸗
vereins — von Herrn Rechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig.
Wolf von Brandenſtein, Verzeichnis der im November 1911
lebenden Mitglieder der von Brandenſteinſchen Familie. Anhang
zur von Brandenſteinſchen Familiengeſchichte — von Herrn
Oberſtleutnant 3. D. von Brandenſtein, Werſeburg.
Mitteilungen aus dem Witzſchkeſchen Familien⸗Verband —
von Herrn Archivrat Witzſchke, Weimar.
Stammbaum Pockels — von Herrn Prof. Dr. F. Pockels,
Heidelberg.
Stauber, Schloß Wieden (Neujahrsblatt der Natsbibliothek
Winterthur 1912) — von Herrn Staatsarchivar Dr. Hegi, Zürich.
C. v. Dalen, Kalender für Freimaurer auf das Jahr 1909,
bearbeitet von Merker, 49. Jahrg.; Stammbaum der Familie
Wittemer, 1907 — von Herrn von Düring, Leipzig.
Geſchichtsblätter für die Familie Knab, 4. Folge, als Manus
ſkript autographiſch vervielfältigt. (Inhalt u. a.: Frau Dekan
Gabler geb. Knab F. Familienftiftungen) — von Herrn Carl
Alwin Knab, Leisnig.
Roſcheriana. Weihnachtsblatt 1911, hrsg. von Juſtizrat
Dr. Theodor Roſcher, Hannover — vom Herrn Verfaſſer
ſelbſt.
Dr. Georg Schmidt, Das Geſchlecht v. Helldorf. Halle 1911
— von Herrn Dr. jur. v. Helldorf, St. Ulrich, Reg.-Bez. Halle.
Eine Anzahl Totenzettel — von Herrn Leopold v. Beſſel,
Büllingen.
Die Bibraer Forfter, von Landrichter Dr. Karl Förſter
in Zwickau, Selbſtverlag 1911 — vom Herrn Verfaſſer.
Familie Harms zum Sprockel, bearbeitet von Dr. o Harms,
Kgl. Bezirksarzt in Annaberg — vom Herrn Verfaſſer.
Kunze's Kalender fur das höhere Schulweſen Preußens,
Jahrg. 16, 1909 und 17, 1910 — von Herrn Herm. Thiede in
Naumburg.
Ernſt Schwickert, Die deutſchen, edelfreien Geſchlechter des
Berner Oberlandes bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. Ein
Beitrag zur Entwickelungsgeſchichte der Stände im Mittelalter.
Bonn 1911 — vom Herrn Verfaſſer.
Curt Bogislav Graf von Hacke, Entwurf zu einer Geſchichte
der Grafen von Hacke. 1911, 386 Seiten 8° (reich illuſtriert) —
vom Herrn Verfaſſer.
Prof. Dr. Schmertoſch von Rieſenthal, Die Beziehungen
der Leipziger Kaufherrnfamilie „Lebzelter“ zur Leipziger Unis
verſität (Separatabdruck) — vom Herrn Verfaſſer.
Walter Rochow, Genealogie der Familie Rochow — (Manus
ſkript) — vom Herrn Verfaſſer.
Familiengeſchichtliche Blätter des Geſchlechts von Germar
— vom Herausgeber Herrn Oberleutnant v. Germar in
Hamburg.
1811—1911. Jubiläumskatalog der Verlagsbuchhandlung
Wilhelm Engelmann in Leipzig. 1911 — von Herrn Verlags-
buchhändler Wilhelm Engelmann, leipzig.
Katalog 102 von Gilhofer & Rauſchburg, Wien 1, Bozener⸗
gaffe 2: Flugblätter, Einblattdrude ec., febr reichhaltig, mit
ausführlichem Perſonenregiſter — von Herrn Oberregierungsrat
Prof. Dr. Heydenreich, Leipzig.
Ernſt Matthias von Köller, Urkundenbuch des Pommer”
ſchen Geſchlechts v. Köller 1280—1900. Straßburg i. Elf. 1896/1911
— von Sr. Exzellenz Herrn Staatsminiſter von Köller, Cammin
in Pommern.
von Hinüber'ſche Familienzeitung, Dezember 1911 — vom
Herausgeber Herrn Rittmeiſter Ernſt Auguſt von Hinüber.
Beiträge zur Geſchichte derer von Sydow. Die Linie
Schönfeld. Hrsgeg. von Hans von Sydow unter Witwirkung
von Siegfried von Sydow. Bremen und Berlin 1911 — vom
Herausgeber Herrn Major Hans von Sydow, Bremen.
Da
3 mm
Das Archiv des Jenaer Schöppenſtuhles und jeine
familiengeſchichtliche Bedeutung.
Von Dr. phil. Herbert Koch in Jena.
n einem dumpfen, feuchten Seitengemach der Kollegien⸗
kirche in Jena, in das nie ein Sonnenſtrahl
ſich verirrt, liegt unter Staub und Ruß auf hohen
Regalen der Reſt des Archives des ehemaligen
Schöppengerichts. Es ift dürftig geordnet, ohne Regiſter
— für den Forſcher reiches, kulturgeſchichtlich wie rechts⸗
geſchichtlich gleichmäßig intereſſantes Gebiet.
Soweit ich bis jetzt es überſehen kann, ſtammen
die älteſten erhaltenen Akten aus dem Jahre 1588.
Ich habe davon ſechs Bände durchgeſehen und habe
mich überzeugen können, daß hier eine ganz ungeahnte
Quelle für den Familienforſcher vergraben iſt. |
Aufbewahrt find hier nur die Anfragen an Die
Juriſtenfakultät in ihrer Eigenſchaft als Schöppenſtuhl.
Auf die Anfragen iſt dann ſtets die Antwort im Konzept
geſchrieben. Die oft erwähnten Beilagen ſind aber mit
den Antworten faſt ſtets den Frageſtellenden zurückge⸗
ſandt worden.
Wenn man aus der Häufigkeit der Prozeſſe auf
eine Lücke im Geſetz ſchließen darf, ſo muß dieſe in der
Regelung der Erbverhältniſſe gelegen haben.
teilen ſich z. B. die 249 Prozeſſe, die in drei Bänden
von Februar bis Oktober 1588 reichen, ſo, daß
105 Prozeſſe ſich mit Erbregelungen befaſſen, dagegen
nur 10 mit Diebereien, je 7 mit Unzuchts- und Mord⸗
ſachen, 6 mit Beleidigungsſachen, 5 mit Frohndienſten
und 3 mit Zaubereien. Und gerade darin liegt der
hohe familiengeſchichtliche Wert dieſer Akten.
In den Anfragen, die z. T. ſehr langatmig ſind, die
außerdem in vielen Fällen ſehr ſchwer leſerlich ſind,
werden nämlich ſtets genau die verwandtſchaftlichen
Beziehungen klargelegt, manchmal fogar durch Cine
zeichnung eines Stammbaumes ergänzt. Wenn man
dazu bedenkt, daß wir nur ganz verſchwindend wenige
So ver⸗
Kirchenbücher aus dieſer Zeit beſitzen, wird man über
den Wert, den dieſe verwahrloſten Papiere für unſere
Zwecke haben, kaum ſtreiten wollen.
Aber noch aus einem anderen Grunde dürften
dieſe Papiere wertvoll ſein: die Antragſteller haben die
Akten ſtets verſiegelt eingeſandt, und in ſehr vielen
Fällen ſind uns dieſe Siegel noch erhalten. Für die
Sphragiſtik der bürgerlichen Familien, in denen während
des 30 jährigen Krieges gar oft die Erinnerung an die
Familienwappen verloren gegangen iſt, bieten dieſe
Akten eine reichhaltige Fundgrube.
Es iſt ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen, hier die
Namen der Familien folgen zu laſſen, die in dieſen
Akten genannt werden. Ich muß dies mir auf irgend
eine andere Gelegenheit verſparen. Ich laſſe heute nur
die adligen Familiennamen folgen; es find dies: "Ber,
lepſch, Bibra, Bredow, Breitenbauch, Bünau, Creutzburg,
Dirn(Den)ftedt, Eichenberg, Ende, Erffa, Etzdorf, Farn⸗
roda, Gabelentz, Gans, Geuſen, Gleichen, Görſchen,
Greifenberg, Häſeler, Hagen, Hanſtein, Heldritt, Herda,
Holzendorf, Hopfgarten, Hundt, Kauffungen, Kirchberg,
Knobloch, Kroſigk, Lüderitz, Lungenberg, Machwitz,
Meuſebach, Neſſelröden, Neuchingen, Neundorf, Nichs⸗
witz, Planitz, Puſter, Redewitz, Roſenau, Reckerodt,
Sack, Schaumbule)rg, Schaurodt, Schiedungen, Thüna,
Tettau, Teutleben, Trützſchler, Vitzthum von Eckſtedt,
Wangenheim, Watzdorf, Witzleben, Wolframsdorf,
Wüllersleben, Wurmb, Zſchaderitz.
Schon aus dieſer Zuſammenſtellung ergibt ſich, daß
die Akten nicht ausſchließlich thüringiſcher Herkunft ſind.
Es iſt z. B. der brandenburgiſche Kurfürſt ein häufiger
Schreiber, es finden ſich auch Anfragen aus Halber—
ſtadt, Franken Ec.
Die Genealogie auf der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung
zu Dresden.
Von Dr. Stephan Kekule von Stradonitz.
A* der diesjährigen, von ſo großem Erfolge gekrönten
Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung zu Dresden,
die nunmehr geſchloſſen iſt, befand ſich auch eine
Sondergruppe: „Raſſenhygiene“. Sie iſt jedenfalls
der erſte Verſuch geweſen, die Tatſachen nicht nur der
Raſſen hygiene, ſondern auch derjenigen der Fortpflanzung
und Vererbung in allgemeinverftändlicher Zuſammen—
faſſung auf einer Hygiene-Ausſtellung vorzuführen.
Vielleicht iſt es der erſte Verſuch, dieſes zu tun, — was
ich nicht nachprüfen kann — überhaupt. Schon allein
von vorſtehendem Geſichtspunkte aus muß diefe Gonders
gruppe als beſonders bedeutſam bezeichnet werden.
Mit Recht hebt aber das Vorwort des „Katalogs der
Gruppe Raſſenhygiene der Internationalen Hygiene-
Ausſtellung in Dresden“, der den Obertitel: „Fort—
pflanzung, Vererbung, Naſſenhygiene“ führt und von
Prof. Dr. Max von Gruber und Privatdozent Dr. Ernſt
Rädin, beide in München, verfaßt und in J. F. Lehmanns
Verlag in München erſchienen iſt, die außerordentlich
große Bedeutung der in der Neuzeit errungenen Gin:
ſichten aus den vorbezeichneten Gebieten hervor, die
diefe für unſere geſamte Natur- und Kulturauffaſſung
haben und für unſer Handeln gewinnen müſſen, und
mit noch größerem Recht ſprechen die Verfaſſer a. a. O.
die Hoffnung aus, durch die Ausſtellung die Bedeutung
dieſer Einſichten zum Bewußtſein der führenden Geiſter
zu bringen.
Daß in der genannten Gruppe auch die wiſſen⸗
ſchaftliche Genealogie Berückſichtigung gefunden hat,
darf den leitenden Männern der Gruppe als eine beſondere
Ruhmestat angerechnet werden. Iſt doch die Genealogie
noch immer das Stiefkind der deutſchen Hochſchulen und
wird, von einigen wenigen einſichtsvollen Medizinern,
um es allgemein auszudrücken, abgeſehen, von dem
größten Teile der Gelehrtenwelt immer noch nicht als
eine „werdende Wiſſenſchaft“ erkannt, oder als „Wiſſen—
530088808
ſchaft“ ſchlechthin anerkannt, von der Allgemeinheit
ganz zu ſchweigen.
Dieſe ſtattgehabte Berückſichtigung der Genealogie
iſt daher nicht nur für die Fachgenealogen von größtem
Intereſſe, ſondern ſie läßt es auch als erforderlich
erſcheinen, in einem weſentlich für ſolche beſtimmten
Blatte einiges über die vorgenannte Sondergruppe zu
berichten.
Vorausgeſchickt aber werden muß, daß grundſätzlich
auf den erwähnten Katolog der Sondergruppe zu ver—
weiſen iſt. Dieſer Katalog iſt ein umfangreiches gelehrtes
Werk von rund 180 Seiten 80 mit 230 Abbildungen.
Es ſtellt einen umfangreichen erklärenden Text von
165 Seiten dar, während der Reft einen Uberblid über
die einſchlägige Literatur enthält.
Muß aber derart auf dieſen Katalog verwieſen
werden, ſo kann der nachfolgende Bericht ſich nur auf
Einzelheiten beſchränken, wobei ſich einige kritiſche Be⸗
merkungen, vom Standpunkte des Fachgenealogen aus,
von ſelbſt ergeben werden.
Daß ich meine Schritte bei dem Beſuche der Sonder⸗
gruppe zuerſt zu denjenigen 4 Tafeln lenkte, für die
ich ſelbſt die Vorlagen geliefert habe, wird mir niemand
verargen. Da iſt zunächſt die im „Katalog“ nicht ab⸗
gebildete „Ahnentafel zu 64 Ahnen“ der Erzherzogin
Maria de los Dolores von Toskana zu erwähnen,
die ich hergeſtellt hatte, um das Beiſpiel eines unge-
wöhnlich großen „Ahnenverluſtes“ bei einem Mitgliede
eines regierenden Hauſes der Gegenwart vorzuführen.
Der Ahnenverluſt iſt hier ſo groß, daß ſtatt der 126
(2+4+8-+ 16+ 32 + 64) Individuen, die als „Ahnen“
auf jeder, fünf „Ahnenfolgen“ verzeichnenden, Ahnentafel“
jedes Menſchen zu verzeichnen ſind, auf der „Ahnentafel“
der vorgenannten Erzherzogin deren nur 63 Verſchie⸗
dene ſtehen und die wirkliche Zahl in jeder einzelnen
„Ahnenreihe“, je weiter man nach oben kommt, im
Vergleiche zur theoretiſchen Zahl naturgemäß fort-
während abnimmt. Daß bei Herftellung der
großen Tafel für die Ausſtellung die auf der Vorlage
befindliche Aberſchrift: „Die 64 Ahnen uſw.“ geändert
ift in: „Die 63 nächſten Ahnen uſw.“ ift ein unange⸗
nehmer Verſtoß gegen die genealogiſche Terminologie
und bewirkt jedenfalls, daß die meiſten Genealogen, als
ſie die Tafel geſehen haben, auf den erſten Blick nicht
wußten, was gemeint iſt, und ſich erſt hineinleſen mußten.
Weiter unangenehmerweiſe iſt auf der Tafel auch das
Geburtsdatum der Erzherzogin Maria de los Dolores
(1891) durch ein Mißverſtehen der üblichen genealogiſchen
Sigle für „geboren“ (“) in „f 1891“, alfo in „geſtorben
1891“ abgeändert worden. Für beides trifft die Ver⸗
antwortung den Kopiſten, nicht mich, als den Herſteller
der Vorlage!
Die zweite genealogiſche Tafel, zu der ich eine Vorlage
geliefert hatte, iſt eine Ahnentafel Kaiſer Karl V. und
ſeiner Geſchwiſter zu 32 Ahnen, d. h., urſprünglich
war mein Manuffript bloß ein „Ahnentafelauszug“, der
die Entſtehung der ſogenannten „Habsburger Lippe“
verdeutlichen ſollen, womit auch die Ueberſchrift, die ich
angegeben hatte, übereinſtimmt. Bei der Ausführung
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der Tafel nach meiner Vorlage für die Ausſtellung ſind
nach der bekannten „Genealogie“ von Ottokar Lorenz
auch noch die anderen Ahnen eingetragen worden, wobei
Angaben eingefügt wurden, die, ebenfalls nach Lorenz,
das Vorkommen geiſtiger Störungen verdeutlichen ſollen.
Bei dem in der 32er Ahnenreihe mehrfach auftretenden
Johann I. von Caſtilien, geſtorben 1390, wurde bei
dieſer Gelegenheit auch noch der Vater: Heinrich Il. von
Caſtilien hinzugefügt und dazu vermerkt, Heinrich II. fei
1375 geſtorben. Dieſes Todesjahr ſtimmt aber nicht;
in Wirklichkeit iſt er 1379 geſtorben. Ich mußte das
ebenſo wie die kleinen Ausſtellungen gegen die Ahnen⸗
tafel der Herzogin Maria de los Dolores hier vermerken,
um nicht den Verdacht aufkommen zu laſſen, der Fehler
liege an mir.
Endlich hatte ich ſelbſt noch die Vorlagen zu zwei
weiteren Tafeln geliefert: einer Ahnentafel von
16 Ahnen des Königs Ptolemäus X. Soter ll.
Lathyros von Egypten, geſtorben 81 v. Chr. Geb.
und ſeiner Enkelin, der berühmten Kleopatra, geſtorben
Auguſt 30 v. Chr. Geb., zu ebenſoviel Ahnen. Dieſe
beiden Tafeln gehören zum Kapitel: „Inzucht in re⸗
gierenden Häufern“, indem das egyptiſche Königsgeſchlecht
der Ptolemäer, wie im allgemeinen wenig bekannt iſt,
den Grundſatz der „Ebenbürtigkeit“ fo febr auf die
Spitze trieb, daß ein Thronerbe, um im ſtrengſten Sinne
„ebenbürtig“ zu heiraten, nur ſeine leibliche Schweſter
ehelichen durfte. Es iſt hier nicht der Ort, dieſe beiden
Tafeln (244 und 245 des Katalogs) näher zu ſchildern
und auch nicht, über etwaige Folgen dieſer Inzucht im
Geſchlechte der Ptolemäer zu ſprechen. Es muß dies
ſes vielmehr für eine ſpätere Gelegenheit vorbehalten
bleiben. r
Vorbemerkend fei ſodann dem „genealogiſchen
Rundgang“ durch die Gruppe noch vorausgeſchickt, daß
der Fachgenealoge mit Freuden einige treffliche Beiſpiele
von „alten Bekannten“ antrifft, unter denen namentlich
die Crzellitzerſchen „Sippſchaftstafeln“ beſonders
hervorgehoben werden ſollen. Auch die große Tafel:
„Vererbung muſikaliſcher Befähigung im Stamm:
baum der Familie Bach“ (106 des Katalogs) iſt nach
ihrer Anlage und Darſtellung geeignet, Freude zu er—
wecken, obwohl auch hier ſchon der Fachgenealoge eine
Ausſtellung machen muß, nämlich diejenige, daß es ſich
empfiehlt, für die Perſonen männlichen oder weiblichen
Geſchlechts deutlich unterſchiedliche Zeichen zu wählen,
etwa für Perſonen männlichen Geſchlechts ein Quadrat
und für ſolche weiblichen Geſchlechts einen Kreis oder
für ſolche männlichen Geſchlechts ein Quadrat und für
ſolche weiblichen Geſchlechts ein gleichſeitiges Dreieck
und dergleichen (oder umgekehrt). Die ausſchließliche
Anwendung von Kreiſen, oder ſonſtiger, unter ſich gleicher
Zeichen für beide Geſchlechter, mögen dieſe Zeichen auch
durch das Aufſetzen und Fehlen von Pfeilen oder das
Anfügen von Pfeilen nach oben und nach unten die
Geſchlechter untereinander unterſcheiden, erſchwert die
Aberſichtlichkeit beträchtlich, die auf genealogiſchen Tafeln
jeder Art ſtets ſehr wichtig iſt.
Schluß folgt.
Die Kirchenbuchordnung für die evangeliſch⸗lutheriſche Landes⸗
kirche des Königreichs Sachſen.
Von Geh. Rat Lotichius in Dresden.
Die Einrichtung und Führung der Kirchenbücher iſt
im jetzigen Königreich Sachſen längſt als eine
überaus wichtige Sache erkannt und geordnet geweſen.
Schon als es noch Kurfürſtentum war, im Jahre 1799,
erließ die Landesregierung mit Generale vom 18. Febr.
eine förmliche „Anweiſung für die Pfarrer und Küſter
in den Churſächſiſchen Landen zu beſſerer Einrichtung
der Kirchenbücher“. Zunächſt für die ſogenannten Erb-
lande erlaffen, wurde diefe Anweiſung mit Oberamts⸗
patent vom 7. Dezember 1799 in faſt wörtlicher Aberein⸗
ſtimmung auch in der Oberlauſitz eingeführt. Sie trat
alſo im ganzen Kurfürſtentum in Geltung. Sie hebt
ſo an: „Die Pfarrer und Küſter haben, wie wichtig das
Führen und Aufbewahren der Kirchenbücher für die
kirchliche und bürgerliche Geſellſchaft ſey, wohl zu be—
denken, und auf den Fall, da von ihnen hierunter Un⸗
ordnungen oder Ungebührniſſe verhangen würden, ſtrenge
Ahndung zu erwarten“. Das Oberamtspatent aber er⸗
klärt die Anweiſung für nötig, „um die bey Führung
und Aufbewahrung der Kirchenbücher zeither wahrzu⸗
nehmen geweſenen Unordnungen und Gebrechen, welche
auf das gemeine Weſen und die Wohlfahrt einzelner
Familien zuweilen ſehr nachteiligen Einfluß gehabt, ab⸗
zuſtellen“. Die Einrichtung der außer den Kommuni⸗
kantenbüchern zu haltenden Bücher über Geburten und
Taufen, Aufgebote und Trauungen, Todesfälle und
Begräbniſſe wird genau vorgeſchrieben unter Vorzeich⸗
nung tabellariſcher Schemata. „Beym Eintragen der
Nachrichten iſt mit der größten Sorgfalt und Vorſicht
zu Werke zu gehen, mithin zuvörderſt über jeden zu
bemerkenden Umſtand die genaueſte Erkundigung ein⸗
zuziehen, und nichts aufzuzeichnen, wovon man nicht
völlige Aberzeugung hat“. Die Anlegung und Fort⸗
führung von Kirchenbuch⸗„Duplicaten“ und von alpha⸗
betiſchen Regiſtern wird angeordnet. Die kirchlichen
Aufſichtsbehörden folen bei Gelegenheit der Kirch—
rechnungsabnahmen und ſonſt den Zuſtand der Kirchen⸗
bücher prüfen. Auch über die auf Grund der Kirchen⸗
bücher auszuſtellenden Zeugniſſe ſind Vorſchriften bei⸗
gefügt. Ä
Die Ordnung, welche durch die Anweiſung von
1799 geſchaffen worden iſt, hat ſich im ganzen bewährt.
Verſchiedene Nachträge und Anderungen ſind natürlich
im Laufe der Zeit nötig geworden, zum Teil ſchon vor
dem Reichsgeſetz über die Beurkundung des Perſonen⸗
ſtands und die Eheſchließung vom 6. Februar 1875,
zumeiſt aber mit Rückſicht auf dieſes Geſetz und in
Folge desſelben. Die Kirchenbuchführung über ſolche
Geburten und Taufen, Aufgebote, Eheſchließungen und
Trauungen, Todesfälle und Begräbniſſe, die ſeit dem
Inkrafttreten eben dieſes Geſetzes vorgekommen ſind,
hat ja einen ganz anderen Charakter, als die über die
vorherigen Fälle. Sie braucht nur noch kirchlichen
Aufgaben zu dienen, während die ſtaatlichen Aufgaben
hinſichtlich der neueren Fälle auf die Standesämter
übergegangen ſind.
Aber nicht bloß die Vorſchriften über das Kirchen⸗
buch⸗ und Kirchenzeugnisweſen hatten im Laufe der
Zeit die Einheitlichkeit eingebüßt, ſondern es hatten ſich
auch in die tatſächliche Handhabung mancherlei Ub-
weichungen eingeſchlichen. Unſicherheiten und Ungleich⸗
mäßigkeiten waren die Folge. Das empfand ein großer
Teil der Kirchenbuchführer ſelbſt ſehr ſtark. Viele
Kirchenbuchführer in großen und mittleren Stadt⸗ und
Landgemeinden ſind Mitglieder des „Vereins ſächſiſcher
Kirchenbeamten“. Der nahm ſich ihrer Nöte an und
wurde deshalb beim evangeliſch⸗lutheriſchen Landes⸗
konſiſtorium vorſtellig, indem er dieſem das Ergebnis
der von ihm angeſtellten Erörterungen über die herr—
ſchenden Unſicherheiten und Ungleichmäßigkeiten unter⸗
breitete. Das Landeskonſiſtorium unterzog den geſamten
Stoff eingehender Prüfung und Bearbeitung. Das Er⸗
gebnis iſt die unter dem 4. Auguſt 1911. mit Zuſtimmung
der in Evangelicis beauftragten Herren Staatsminiſter
erlaſſene „Kirchenbuchordnung für die evangeliſch⸗luthe⸗
riſche Landeskirche des Königreichs Sachſen““), die am
1. Januar 1912 in Kraft treten ſoll.
Wie vielerlei es iſt, was die Kirchenbuchordnung
zuſammenfaßt, erſetzt oder ſonſt beſeitigt, davon gibt ihr
§ 41 ein Bild. Dort find außer dem Generale vom
18. Februar 1799, dem Oberamtspatent vom 7. Dezember
und der ihnen beigefügten Anweiſung noch 15 Bers
ordnungen und dergl. aufgeführt als ſolche, die ſich für
die ev.⸗ luth. Landeskirche mit dem Inkrafttreten der
Kirchenbuchordnung erledigen.
Dieſe ſelbſt ergeht im kirchlichen Verordnungswege,
ohne förmliches Kirchengeſetz wie ohne Staatsgeſetz.
Ob das eine oder andere zur Sicherung ihrer Bor-
ſchriften notwendig ſei, iſt Gegenſtand der Vernehmung
zwiſchen dem Kirchenregimente und der Staatsregierung
geweſen. Die Frage iſt verneint worden. Doch behält
§ 39 der Kirchenbuchordnung inſoweit, als die auf die
Zeit bis zum 31. Dezember 1875 geführten Kirchen-
bücher zugleich der Beurkundung des bürgerlichen
Perſonenſtands gedient haben, den ſtaatlichen Bore
ſchriften hinſichtlich dieſer Bücher ausdrücklich vor, daß
ſie durch ſie ſelbſt „nicht berührt“ werden.
Die Kirchenbuchordnung ſchreibt vor, daß die fünf
Arten von Kirchenbüchern, die bisher ſchon zu führen
waren, auch fernerhin zu führen ſind: Taufbuch,
Konfirmandenbuch, Kommunikantenbuch, Traubuch, Be⸗
gräbnisbuch.
Auch der Inhalt bleibt im weſentlichen der gleiche
wie ſeither. Zwar war angeregt und erwogen worden,
ob er nicht dahin eingeſchränkt und rein kirchlich ge⸗
ſtaltet werden möchte, daß Geburten nur und erſt dann,
wenn die Taufe nachfolgt, Eheſchließungen nur und erſt
dann, wenn Trauung nachfolgt, Todesfälle nur dann,
wenn kirchliches Begräbnis ſtattfindet, eingetragen würden.
Schluß folgt.
*) Drudabzüge können für 40 Pfg. von Meinhold & Söhne
in Dresden bezogen werden.
Friedrich der Große. 24. Januar 1712.
Von A. von den Velden, Weimar. Hierzu eine Kunſtbeilage.
Ar mc des bevorſtehenden 200 jährigen Geburt-
feſtes des großen Königs verdienen auch deſſen
genealogiſche Beziehungen Beachtung.
Die Ahnentafel Friedrichs d. Gr. zeigt, da ſeine
Eltern Geſchwiſterkinder waren, ſchon bei den Urgroß—
eltern Ahnenverluſt; ftatt 8 find deren nur 6 vorhanden.
(Vergl. d. Kunſtbeilage.) Aber auch die mütterlichen
Großeltern waren Geſchwiſterkinder, und die väterlichen
Großeltern unter ſich verwandt, wodurch ſich die Ahnen—
verluſte in den höheren Reihen erheblich mehren.
Unter den Urgroßeltern ſteht an erſter Stelle der
„Große Kurfürſt“, von dem ſich viele Züge im gewaltigen
Charakter und überragenden Geiſt des „Großen Königs“
wiederfinden, und des Kurfürſten erſte Gemahlin Luiſe
von Naſſau⸗Oranien.
Es folgen — zweimal — Kurfürſt Ernſt Auguſt
von Hannover und Sophie von der Pfalz, und ſchließlich
Georg Wilhelm, Herzog von Braunſchweig-Celle, der
Bruder Ernſt⸗Auguſts, und deſſen ſchöne hugenottiſche
Gemahlin Eleonore Desmier d' Olbreuſe, deren uneben—
bürtiges Blut jetzt in den meiſten proteſtantiſchen wie
katholiſchen Regentenhäuſern fließt.
Auffallen muß in den unteren Ahnenreihen das
Vorwiegen der Welfen, unter denen beſonders die
hervorragende und geiſtvolle Königin Sophie Charlotte
zu nennen iſt. Bemerkenswert iſt ferner in den oberen
Ahnenreihen (die auf der beiliegenden Kunſtbeilage nicht
zur Erſcheinung kommen) das viermalige Auftreten
Wilhelms des Schweigers von Naſſau-Oranien. Denn
nicht nur war die Gemahlin des Großen Kurfürſten
Enkelin des Schweigers aus deſſen 4. Ehe mit Luife
von Coligny, der Große Kurfürſt ſelbſt und Sophie
v. d. Pfalz (die zweimal zählt) waren beide Urenkel des
Schweigers aus deffen 3. Ehe mit Charlotte v. Bourbon⸗
Montpenſier.
Friedrichs d. Gr. Ahnentafel gilt ſelbſtverſtändlich
ebenſogut für deſſen jüngeren Bruder, den Prinzen
Auguſt Wilhelm, den Stammvater des heutigen preußiſchen
Königs» und deutſchen Kaiſerhauſes, bildet demgemäß
alſo auch 3. B. einen Teil der Ahnentafel Kaiſer
Wilhelms lI.
Des großen Königs erzwungene Ehe mit Eliſabeth
Chriſtine von Braunſchweig-Bevern war bekanntlich
kinderlos.
Aber auch über illegitime Nachkommen des Königs,
der in jungen Jahren dem ſchönen Geſchlecht ſehr
zugetan war, iſt ſicheres nicht bekannt geworden, trotz
verſchiedener Andeutungen in der Literatur und trotz
der Offenheit, mit der die Fürſten des 18. Jahrhunderts
ſolche Dinge zu behandeln pflegten.
Auch die Behauptung von Vehſe ), Sophie Friede—
rike v. Wreech, ſeit 7. Sept. 1752 Gemahlin des Grafen
Stanislaus Gerhard v. Dönhoff und Stammutter zahl—
reicher, noch blühender Nachkommen), ſei eine Tochter
Friedrichs II. aus deffen Verbindung mit Frau v. Wreech
auf Tamſel bei Küſtrin (Eleonore Luiſe, geb. v. Schöning)
geweſen, kennzeichnet ſich ſchon deshalb als höchſt un—
glaubwürdig, weil Sophie Friederike am 28. Mai 17309)
und nicht wie Vehſe will, am 27. Mai 1732 geboren
iſt. Die Zeit des näheren Verkehrs des Prinzen auf
dem Herrenhaus zu Tamſel fällt aber in die ſpätere
Zeit von Friedrichs unfreiwilligem Aufenthalt in Küſtrin,
in das Jahr 1731. Es müßte denn eine zweite Sophie
Friederike v. Wreech, etwa nach dem frühen Tod der
erſten, im Jahr 1732 geboren ſein. Doch über beide,
immerhin möglichen Geſchehniſſe, konnten Nachrichten
nicht aufgefunden werden.
Das Blut des großen Mannes ſollte, wie es
ſcheint, nicht fortbeſtehen.
1) Geſch. d. preuß. Hofes III, 159 u. IV, 56.
) Vergl. Gothaer Taſchenbücher und Hoffalender.
8) Mitt. des Pfarramts der evangel. Schloßkirche zu Küſtrin:
die Regijter find regelmäßig geführt, irgendwelche ſpätere Ande»
rung oder Einſchiebung ſcheint ausgeſchloſſen.
Wappen der Kapitelherren des St. Michael.
Von Werner Conſtantin v. Arnswaldt.
Nachdem das Kapitel des St. Michael durch Tod
und Austritt verſchiedene Mitglieder verloren und ſich
durch Neuwahl ergänzt hat, hat Meiſter Cloß den
neuen Kapitelherren eine Tafel gewidmet, auf der
St. Michael als Ritter und Erzengel zugleich mit dem
Wappen des Vereins auf der Fahne neben den Wappen
der 12 Kapitelherren dargeſtellt iſt.
v. Arnswaldt, Werner Conſtantin: In Blau ein ſilberner
mit drei roten Rofen belegter Schrägrechtsbalken.
v. Berchem, Frhr. Egon: In Not ein ſilberner von
zwei grünen Seeblättern begleiteter Schrägrechts—
fluß über grünem Dreiberg.
v. Dobeneck, Frhr. Arnold: In Silber ein roter Hut
mit goldenem Sturmband.
v. Gaisberg⸗-Schöckingen, Frhr. Friedrich: In Gold
ein gekrümmtes, ſchwarzes Steinbockshorn.
v. Künsberg, Frhr. Max Joſef: In Blau eine filb. Spitze.
v. Lindenfels, Frhr. Ludwig: In Silber ein ſchwarzer
mit drei goldenen Sternen belegter Schrägrechts⸗
balken.
v. Minnigerode, Frhr. Auguſt: In Rot ein ſilberner
Angelhaken mit Widerhaken.
zu Münſter, Graf Hermann: Von Rot und Gold
quergeteilt.
v. Schaumberg, Oskar: Quergeteilt; oben von Silber
und Rot geſpalten, unten Blau.
v. Seckendorff, Frhr. Erwin: In Silber ein roter wie
eine 8 verſchlungener Lindenzweig mit 4 Blättern
auf jeder Seite.
v. Tautphoeus, Frhr. Helmut: In Blau zwei ins
Andreaskreuz gelegte ſilberne Pilgerſtäbe, von vier
ſilbernen Pilgermuſcheln begleitet.
v. Waldenfels, Frhr. Wilhelm: In Blau ein ſilbernes
aufſpringendes Einhorn.
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Ahnentafel Friedrichs des Großen.
Als Wandteppich gemalt von A. von den Velden.
Familiengeschichtliche Blätter 1912 Nr. 1.
Druck: Sinsel & Co., G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch.
Verlag H. A. Ludwig Degener, Leipzig.
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Die Leichenpredigten in der Bibliothek des Domkapitels
zu Merſeburg.
en Freunden der Familienforſchung dürfte es uns
bekannt fein, daß in der Bibliothek des Dom-
kapitels in Merſeburg ſich eine Sammlung von Leichen—
predigten befindet. Sie iſt zwar klein im Vergleiche
mit den großen Sammlungen an anderen Orten. Um
ſo eher aber iſt es angängig, ihren Inhalt im Rahmen
dieſer Zeitſchrift zuſammenzuſtellen und dadurch den
Mangel eines Inhaltsverzeichniſſes zu erſetzen.
Im ganzen ſind 12 Bände vorhanden. Ein Teil
dieſes Beſtandes ſoll bei der gegenwärtigen Witteilung
ausgeſchieden und einer ſpäteren vorbehalten werden.
Bei ihm überwiegt das theologiſche Intereſſe das fa-
miliengeſchichtliche. Es ſind dies zuſammenhängende
Werke, deren jedes geſammelte Leichenpredigten eines
Pom enthält, nämlich
1. Band 288, 289, 290: drei Teile Leichenpredigten des
Superintendenten der Grafſchaft Mansfeld Hierony-
mus Mencelius, herausgegeben Eisleben 1585, 1596,
1599,
2. Band 292: zwei Teile Leichenpredigten des Mecklen⸗
burgiſchen Superintendenten Andreas Celichius, ber,
ausgegeben Güſtrow 1591 und 1593,
3. Band 293, 294, 295: Predigten, hauptſächlich Leichen⸗
predigten, des Superattendenten, Profeſſors und
Doctors d. Heil. Schr. Georg Weinrich in Leipzig,
herausgegeben 1616, 1617, 1618,
4, Band 296, 1: drei Teile Leichenpredigten, vom Pfarrer
Caſpar Sauter in Augsburg gehalten 1594—1599,
herausgegeben 1599 und 1600.
Aus den in dieſen vier Sammelwerken abgedruckten
Leichenpredigten iſt zum Teil nur wenig für die Familien⸗
forſchung zu entnehmen. Bei manchen iſt nur die Perſon,
zu deren Begräbniſſe ſie verfaßt iſt, und der Tag des
Begräbniſſes angegeben, bei manchen auch das nicht
einmal, bei anderen freilich — ſo bei den Weinrichſchen
— erheblich mehr. Der Pfarrer Sauter ſagt in ſeiner
Vorrede, er habe die commendationes personarum
beim Drucke fortgelaſſen, weil die verſtorbenen Perſonen
in Augsburg hinlänglich bekannt ſeien, „auch bey andern,
die ſolche getruckte Predigten leſen möchten (weil dieſe
Perſonen denſelben gantz vnbekant) viel zu comimens
Diren vnnöhtig“. Er hat deshalb die Perſonen nebſt
dem Tage ihres Todes und ihres Begräbniſſes nur im
Inhaltsverzeichniſſe angegeben.
Der übrige Teil der Merſeburger Sammlung be—
ſteht aus rund 100 einzelnen in 5 Bänden zuſammen⸗
gebundenen Leichenpredigten, die über Abſtammung
und Leben der geſtorbenen Perſonen mehr oder weniger
ausführliche Kunde geben. In der nachfolgenden Zu-
ſammenſtellung dieſer Perſonen bedeuten die Abkürzungen
M. Magiſter, E. Ehefrau, W. Witwe.
Band 285.
1. Anaſtaſia Werner geb. Clauer, E. des Rathsverwandten Carl
Werner in Schleuſingen, f 8. 11. 1602.
2. 1. Zacharias Schilter, Doktor der heil. Schr. und Profeſſor
in Leipzig, Canonicus des Stifts Meißen, T 4. 7. 1604.
2. Maria Külewein, E. Balthaſar Külewein's in Leipzig,
T 5. 7. 1604.
Von Robert Winckler.
3. 1. Cornelius Becker, Doctor d. heil. Schr., Profeſſor und
Pfarrer in Leipzig, t 25. 5. 1604.
2. Deſſen erſte Ehefrau Dorothea geb. Stockmann, f 1. 5. 1603.
4. Caſpar Fiſcher, Pfarrer in Meerane, f 28. 7. 1603,
5. Aegidius Hunnius, Doctor d. heil. Schr., Profeſſor und
Superintendent in Wittenberg, T A. 4. 1603.
6. Lucas Oſiander, Doctor d. heil. Schr. in Stuttgart, f 17. 9. 1604.
7. Benigna zur Horſt geb. Gentzel von Berneck, E. des Doctors
der Rechte Dethart zur Horſt in Wittenberg, W. des Doctors
der Arznei Gernaſius Marſtaller, 7 23. 3. 1604.
8. David Runge, Doctor d. heil. Schr., Profeſſor und Prediger
an der Schloßkirche in Wittenberg, F 7. 7. 1604.
9. Salomon Geßner, Doctor d. heil. Schr. und Profeſſor in
Wittenberg, 7 Februar 1605.
10, M. Johannes Lucius, Diaconus in Dresden, T 23. 4. 1604.
11. M. Wolfgang Stolberg, Paſtor und Superintendent in
Annaberg, f Juli 1601.
12. Johann Reinhold, Oberdiaconus in Schleuſingen, f 9. 7. 1602.
13. David Krautvogel, Pfarrer und Superintendent in Freiberg,
+ 5. 10. 1601.
14. Georg Pfannenſtiel, Rathsfreund in Culmbach, f 25. 2. 1603.
15. Fredeke von Bülow geb. von der Aſſeburg, W. Buſſos von
Bülow auf Oebisfelde, T Magdeburg A. 10. 1604.
16. 1. Gregor Strigenicius, Superintendent und Domprediger
in Meißen, 7 Mai 1603.
2. Anna Kauffmann geb. Strigenicius, E. des Coadjutors
M. Johannes Kauffmann in Braunſchweig, f 10. 3. 1603.
17. M. Tobias Schreiner, Rector in Mittweida, F 25. 12. 1605.
18. Hans Georg von Waltitz, 7 Glauchau 2. 6. 1604 (hingerichtet).
19. Eberhard von Raiman, t Zerbſt 3. A. 1601 (hingerichtet).
Band 286.
2. Mathäus Trage, Hofprediger in Dresden, f 7. 5. 1596.
(Dieſer Leichenpredigt unter Ziffer 1 vorgeheftet iſt eine 1597
in Dresden gedruckte Sammlung von Predigten des Ver—
ſtorbenen).
3. Chriſtoph Cantzler aus Leipzig, 7 Marienberg 2. 1. 1599.
4. 1. Melchior Tileſius (Tiliſch), Pfarrer in Warmbrunn,
T 21. 11. 1598.
2. Caſpar Tileſius (Tiliſch), Sohn des Vorigen, T Leipzig
1. 11. 1599.
5. Georg Külewein, Schöſſer im S. Georgen⸗Kloſter vor Naums
burg a. d. S., f Leipzig 11. 4. 1600.
6. Nicolaus von Peuſt auf Sceuditz, Domherr zu WMWerſeburg,
t 27. 6. 1599.
Friedrich Tilemann, Profeſſor in Wittenberg, f 9. 6. 1598.
Eliſabeth, E. Thomas Wolfs in Leipzig, F 25. 1. 1597.
Johann Schwallenberg, Student der Rechte in Leipzig,
T Dezember 1599.
10. Carl von Frieſen auf Rötha, Geheimer Rat, Hofmarſchall
und Amtshauptmann, F Altenburg 25. 7. 1599.
11. Zacharias Finſinger, Weißgerber in Leipzig, t 1. 8. 1597.
12. Eliſabeth von Einſiedel geb. von Schönberg, E. Heinrich
Abrahams von Einſiedel zum Fenichsberge, 7 Torgau
19. 6. 1598.
13. Burchhard von Saldern auf Hera und Hennickenrode, f Walſch⸗
leben 25. 6. 1599.
14. Simon Scheibe, Profeſſor der Medizin in Leipzig, f 2. 10. 1597.
15. Euphroſyna Oetmüller geb. Schöller, E. Georg Oetmüllers in
Leipzig, T 30. 1. 1600.
16. Heinrich von Einſiedel (Bruchſtück).
17. Andreas Grothenius, Pfarrer in Göttingen, f 18. 9. 1597.
18. Lucretia von Schönberg geb. von Schönberg, E. Georgs von
Schönberg auf Wittelfrohna, f 15. 12. 1599.
19. Jeremias Schrey, Amtsſchöſſer in Lauchſtedt, 7 Leipzig
5. 4. 1598.
20. Chriſtina Kluge geb. Lycius, E. des Doctors der Rechte Georg
Kluge in Leipzig, F 17. 5. 1597.
21. Margaretha Hoffmann, E. des Pfarrers Anton Hoffmann in
Topplitz (Teplitz), F Juli 1597.
22. Anſelm Arnold, Amtsverwalter in Sceuditz, F 21. 8. 1599.
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KE EE 8
23. M. Johann Schilter, Rathsverwandter und Hofpitalberr in
Leipzig, t 28. 11. 1597.
24. Zacharias Kempe, Pfarrer in Göttingen, F 25. 10. 1600.
Band 287.
Friedrich Wilhelm Herzog zu Sachſen, t Weimar 7. 7. 1602.
Johann der jüngere Herzog zu Sachſen, t 6. 10. 1604.
Johann Herzog zu Sachſen, 7 Weimar 31. 10. 1605.
. Derfelbe.
. Derjelbe.
Sibylle Eliſabeth Herzogin zu Sachſen geb. Herzogin zu
Württemberg, Gemahlin Johann Georgs Herzogs zu Sachſen,
poſtulierten Adminiſtrators des Stifts Merſeberg, T 20. 1. 1606.
7. Dieſelbe.
8. Brigitta Rülcke zur Linda geb. von Honsberg, W. des Stadt—
hauptmanns Dietrich Rülcke zur Linda, 7 Dresden 9. 12. 1591.
9. Oswald Bartels, Bergmann, verunglückt 1507 im Berge zu
Ehrenfriedsdorf, begraben 1598.
10. Jonas Greuß, Student der Theologie, t Freiberg 8. 12. 1602.
11. Margarethe Rulde zur Linda geb. von Schönberg, W. Welfs
Rülde zur Linda, F Linda 23. 4. 1604.
12. Matthes Thorſchmied, Bürger und Gerichtsſchöppe in Frei—
berg, t 9. 1. 1604.
13. Urſula Hoffmann geb. Sternbeck, E. des Pfarrers Anton Hoffe
mann in Töplitz, 7 14. 8. 1605.
14. Hieronymus Freudiger, Amtsvogt in Oſchatz, t 26. 12. 1606.
15. Dorothea von Bernſtein geb. von Kanitz, E. Albrechts von
Bernſtein auf Polenz, t 19. 4. 1606.
16. Jacob Lindner, em. Rector von Schulpforte, f Naumburg
a. d. S. 2. 4. 1606.
17. Adam Herrmann, Pfarrer und Superintendent in Colditz,
T 30. 6. 1606. l
18. Johann Vogt, Bürgermeifter in Sangerhauſen, t Mai 1606.
19. Eſaias Silberſchlag, Doctor d. heil. Schr., Profeſſor, Pfarrer
und Senior in Erfurt, f 3. 9. 1606.
20. Johann Holtzmüller, Bürger und Handelsmann in Odern,
T 28. 12. 1606.
21. Jobſt Chriſtoph von Feilitzſch auf Dobertitz, F 25. 4. 1606.
22. Johann Gleſer, Ratsherr und Stadtrichter in Pegau,
+ 12. 5. 1606.
23. Mathias Meth, Medicus und Architectonicus, f Leipzig
21. 2. 1607.
24. Georg Mylius, Doctor d. heil. Schr., Profeſſor und Super—
intendent in Wittenberg, T 28. 5. 1607.
25. Franz Dietrich, Maler und Bildſchnitzer in Freiberg,
F 15. 3. 1607.
26. Sigismund Schlaginhauff, Rathsherr und Handelsmann in
Leipzig, T auf feinem Bergwerke Hengſt 20. 3. 1607.
27. Barbara von Knobelsdorff geb. von Pflug, E. Georgs von
Knobelsdorff auf Arnsdorf, f 5. 3. 1607.
28. Caſpar Rülcke auf Linda, t 23. 6. 1607.
29. Martha Tieffenbach geb. Ruppricht, Witwe des Handels-
manns Wilhelm Tieffenbach in Liegnitz, 7 Bunzlau 17. 1. 1607.
30. Hans Holewein, Rathsfammerer und Handelsmann in Freis
berg, f 22. 11. 1607.
aur ON sch
Band 291.
1. Gottfried zu Limpurg, Erbſchenk und Gemperfrei, T Ortens
burg 1581.
2. Joachim zu Limpurg, Sohn des Vorigen, F Ortenburg 1580.
3. Adelheid zu Limpurg geb. Wilds und Rheingräfin, Witwe
Carls zu Limpurg, Mutter des Erſten, f Ortenburg 1580.
4. Julius, Sohn des Grafen Julius zu Salm und Neuburg,
t Neuburg am Inn 1581.
5. Moritz Steinmetz, Profeſſor und Apotheker in Leipzig,
7 Juni 1584.
. Martin Bolfras, Doctor und Mecklenburgiſcher Hofrat in
Leipzig, T 19. 1. 1589.
7. Orthia Dannenberger, E. des Schichtmeiſters Martin Dannen⸗
berger in Wildemann, t 5. 5. 1581.
8. M. Chriſtoph Stauffenbül, Diaconus in Eisleben, f 24. 7. 1585.
(Wit Nachrichten über eine Reihe von Geiſtlichen an
S. Andreas zu Eisleben).
9. Peter Stöltzer, Gräflich Mansfeldſcher Rath und Diener in
Eisleben, 7 1584.
10. M. Conrad Porta, Pfarrer in Eisleben, f Oktober 1585.
Band 296.
Zacharias Schilter Duplikate der Band 285 unter 2,
Aegidius Hunnius 5 und 9 enthaltenen Leichenpre⸗
Salomon Geßner digten.
Fabian Hipp aus Stolp, Profeſſor in Leipzig, 7 12. 2. 1599.
Juliana Dreſſer geb. Sarcerius, E. des Profeſſors Mathäus
Dreſſer in Leipzig, 7 16. 8. 1598.
7. Chriſtoph Vitzſchke, Kürſchner in Leipzig, 7 Palmſonntag
1599.
8. Bartolomäus Meißner, ein Jüngling aus Breslau, 7 Leipzig
A. 1. 1600.
9. Katharina von Kroſigk geb. von Trotha, W. des fürſtlich
Magdeburgiſchen Hauptmanns auf der Woritzburg Lorenz
von Kroſigk, f Halle 26. 9. 1598.
10. 1. Georg Vitztum von Eckſtädt auf Cannawurff Geheimer
und Appellationsrath in Dresden, F Leipzig 28. 2. 1605.
2. Chriſtoph Vitztum von Eckſtädt, + Leipzig 23. 1. 1605.
11. Johann Herzog zu | Duplifate der in Band 287 unter
=>
S Ol cu N
Sachſen 5 und 2 enthaltenen Leichenpre⸗
12. Derſelbe digten.
13. 1. Daniel Menius aus Weißen, f Leipzig 1604.
2. Bernhard Schweickard (Schweicker), artium et philosophiae
baccalaureus, f Leipzig 1604.
3. Johann Seidel, Bürgermeiſter in Leipzig, T 1604.
14. Joſeph Behr (Urſinus) aus Cottbus, Doctor der Rechte in
Leipzig, T 13. 12. 1604.
15. Johannes, Maria und Anna Gundermann, Kinder des
Amtsſchöſſers Friedrich Gundermann in Glauchau, + 18., 19.
und 20. 10. 1605. |
16. Johann Münnich, Doctor der Rechte, Profeffor und Bürgers
meifter in Leipzig, Domherr von Werſeburg, F Leipzig
Auguſt 1599.
17. David Krautvogel (Duplikat der in Band 285 unter 13 ent-
haltenen Leichenpredigt).
18. Magdalena von Pflug geb. von Pflug, E. Andreas' von
Pflug auf Eythra, F 22. 12. 1597.
19. Regina Hohmann geb. Kneipe, E. des verfolgten evangeliſchen
Predigers Marcus Hohmann aus Geyſa im Stifte Fulda,
+ 16. 12. 1591 in Strehla a. d. Elbe.
20. Jacob Rieſe, Bürgermeiſter und Schwarzfärber in Hainichen,
+ 5. 1. 1603.
Den vorſtehenden Witteilungen ſei die weitere
hinzugefügt, daß die Bibliothek des Merſeburger Dom-
kapitels von dem Domſtifts⸗ Prokurator verwaltet wird
und daß der gegenwärtige Inhaber dieſer Stelle der
Herr Prokurator Klingelſtein iſt.
Gelegenheitsfindlinge.
Aufſeß⸗Waldenfels.
1678. 20 May. Wüſtenſtein. Die Schweſtern Anna Rofina
Dorothea von Zech au, geb. von Auffſes, Unna Maria Lochnerin
geb. von Auffſes, Sophie Margarethe von Redwiz geb. von
Auffſes und Maria Sabina von Auffſees ratifizieren und
genehmigen einen Vergleich, welchen ihr Bruder, der Neichsfrey—
Wohlgebohrene Herr Herr Johann Ludwig von Auffſes, Herr auf
Freyenfels u. Wüſtenſtein, d. Churf. Durchl. in Bayern beſtellter
Hauptmann über eine Comp. zu Fuß pp. mit den Wildenſtein
u. Waldenfels'ſchen et consorten als Regredient-Erben wegen
der Fuchs'ſchen Erbſchaft bei der churf. Regierung in Amberg
geſchloſſen hat.
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LIRDANFALS-MINNIGARODA MINSTAR-
SANFVMBARG SAUKANDORFRTRVIPHÖVS 1 LS:
DAVTSARASREIAh -
Wappentafel der Kapitelherren des St. Michael.
Familiengeschichtliche Blatter 1912 Nr. 1.
Verlag H. A. Ludwig Degener, Leipzig. Druck : Sinsel& Co., G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch,
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Sämtl. Aufſees'ſche Geſchwiſter erhalten aus der Erbſchaft
ohne die Lehen insgeſamt 3200 fl. rh., die Hälfte zahlbar Pfingſten
1679, der Reit Pfingſten 1680. S. u. U. der 4 Schweſtern.
(Siegel: Ringf. Einzelw. Auſſeß, Lochner, Redwitz, Aufſ.) O. in
meinem Archiv.
Speyer. M. J. Frhr. v. Künsberg.
v. Berchem.
1767. — Dem Herrn Joann Frantz Dietr. Philipp von
Klocken zum Borghauſe iſt von ſeiner Frau Gemahlin Concordia
Charlotta von Schorlemmer den 23. Auguſt vorm. 4 Uhr ein
Söhnl. geboren und den 24. getauft und genannt worden: Fried-
rich Carl Ferdinand. Tauffp. Freyherr Jo. Friedrich von
Schorlemmer zu Niederhellinghauſen, Htm. Carl von Berchem
zu Schadeburg und HE. Ferdinand von Ckuſchinsky zu Dorn-
burg. (Kirchenbuch der Gemeinde Borgeln, Kreis Soeſt, Weſtf.)
München. Friedrich von Klocke.
Devrient.
Im Kirchenbuche von Trebenow fand ich unter dem 17. Jan.
1759 die Trauung des Kaufmanns Philipp Devrient in
Prentzlow mit Frau Chriſtine Dorothee Wolters, Mitr. Negen»
dancks aus Werbelow hinterlaſſener Witwe, copul. in Trebenow.
Johann Chriſtoph Negendanck, molitor, ſtarb Werbelow 1758
Mai 2., nachdem er ſich am 27. Apr. 1752 mit des Joh. Friedr.
Schwerdtfeger, Waſſermüllers ( 1751 Febr. 2.) Witwe Der,
heiratet hatte.
Leipzig. von Arnswaldt.
Geißberg.
Im Glückshafenrodel des Freiſchießens zu Zürich vom
Jahre 1504 finden ſich ſolgende Geißberg:
1. Barbely Geißbergin, ſetzt 3 mal, von Wil im Thurgau.
2. (Bryda Elſeſerin zur Leyter), Hans Geysberg zur Leytter,
Gallus Geysberg zur Leytter, Wolfgang Geysberg zum Truben,
(Elsbeth Luxin, Krämerin zur Leytter), alle von Konſtanz.
St.⸗A. Zürich, Orig.⸗Rodel. — Merkwürdigerweiſe findet
ſich in der Studie des Freiherrn Friedr. v. Gaisberg⸗Schöckingen
über die im Thurgau vorkommenden zwei Geſchlechter Gaisberg
(Schweiz. Archiv für Heraldik 1901) keine dieſer Perſonen
erwähnt.
Zürich.
Göbel.
1689 März 5. wurde zu Weiach, Kt. Zürich, getauft:
Anna Regina, Tochter des Johann David Goebel aus der
Schleſing, (sie.), Oculiſt, Bruch- und Steinſchneider, und der
Frau Anna Barbara Muommin von Eringshauſen aus
der Wetterau unter dem Grafen v. Ehrenſtein. Jedenfalls
war die Tochter im Gaſthaus zu Weiach geboren, da die Wirts-
frau als Patin erſcheint. Taufbuch Weiach.
Zürich.
Dr. Hegi.
Dr. Hegi.
CCC BOO WP OOTP
eydenreich.
e zu Weimar:
27414 anno 1640.
p. 417 Johann Friedrich Heydenreich, Schulmeiſter im
Dorf Maw;
p. 4605 Hans Heydenreich zu Iſerſtedt (u. f. Frau?) Barbara g.;
p. 462 Bartel Heidenreich;
B. 38407 anno 1762. Major? oder Mayer? Heydenreich zu
Gerſtungen;
B. 19433 anno 1729 erwähnt Heydenreich in Weimar.
wähnt 1737 — 1772 Hofrat Dr. Heydenreich;
Herren Krautheim Nr. 1370 erwähnt anno 1795 Müller-
meiſter Johann Friedrich Heydenreich;
B. 27414 noch erwähnt anno 1640 ein Hans Heidenreich im Dorfe
Leßweda (?); weiter ein Schulmeiſter Martin Heidenreich.
Hl. Wuſtmann, Quellen 3. (Geld Leipzigs, I. B. Lpzg. 1889.
B. I. Landſteuerbuch von 1506 wird erwähnt: p. 149 ein
Dictus Heydenreich, zahlt A gl.; p. 165 ein Türkenſteuerbuch
von 1529 Clemen Heidenreich in 315 R.; p.169 ein Moritz
Heydenreich 70 R.; p. 189 ein Alex Heydenreidh.
Sonſtige Funde:
IL 1595 ift Elias Heidenreich, Lip. J. U. D. Misn.,
Univerſität Leipzig.
ae ift Bartholomäus Heydenreich Paſtor zu St. Thomae
eipzig
IV. Im Trauregiſter St. Thekla bei Leipzig, anno 1629: „Hans
Heidenreich Thomas H. zu Wolßhritz (7) hinterlaſſener
Sohn (und) Junckfraw Maria, Hans Habrich zu plösen
hinterlaſſene Tochter.“
Eſchefeld bei Frohburg.
Heidenreich.
Ludwig Heidenreich, Bürger und Zinngießer zu Frant-
furt, ſetzt durch Teſtament vom 19. Dezember 1761 die Hälfte
ſeines Vermögens für drei Stipendien aus, die heute von der
Univerſität Breslau verwaltet werden. Ludwig verſtarb wie ſein
Bruder Johann Georg D. ohne Deſcendenten. Seine Mutter
war eine geborene Hildebrand, Tochter des Prokonſul Georg
(Wartin) Hildebrand zu Reppen. (Quelle: M. Baumgart, Die
Stipendien und Stiftungen .... an allen Univerſitäten des
Er⸗
Rektor der
P. Krieger.
Deutſchen Reiches. Berlin 1885. S. 211/212.)
München. Friedrich von Klocke.
Holbain.
1. Item vicesima quinta die mensis junii [1468] confessus
est Johannes Holbain 4 q (Schilling-Pfenninge) Verene in
Egenhoff alias Wältin, infra quatuordecim dies proximos
persolvendos etc. (St.-A. Zürich, W. II, Confessbuch Reichenau
im Bodensee).
2. Myconius an Bullinger betr. den Sohn Hans Holbeins,
des Malers, 1549 Mai 29. (St.-A. Zürich, E. II 336, h. 301).
Zürich. Dr. Hegi.
Rundfragen und Wünſche.
Nr. 1.
| Knapp: Geſchichte, Statiſtik und Topographie der Städte
Elberfeld⸗Barmen, Iſerlohn und Barmen 1835, S. 177: „Der
Leimbeckerhof (in Barmen) gehörte bereits 1126 einer Familie
von Bercken“. — Aander Heyden, Geſchichte des Geſchlechts
Elverfeld Bd. I Nr. 497. — Johan van gheſcheyde und defen
Sohn Arnold vergleichen ſich mit Johan van Elvervelde. —
Eylbroke 1352, 22. Februar. Als Zeuge Smende van den
Byrkin (von den Birken).
Um Mitteilungen über den Zuſammenhang obiger Stellen
und etwaige andere Nachrichten über Vorkommen des Namens
vor 1600 wird freundlichſt gebeten.
Dortmund, Moltkeſtr. 20.
Nr. 2. von Beringe, von Einbeck, von Holtzendorff, von
Rohr, von Vormann⸗Billerbeck, Willerding.
a. Zur Ergänzung von Ahnentafeln erbitte ich Eltern und
Großeltern von:
1. Kath. W. J. H. v. Rohr a. d. 9. Wilmersdorf, 1716,
FT 1745, œ 1738 A. E. v. Strang.
2. Sophie Hyppol. v. Holtzendorff a. d. 9. Rittgarten, t 1762,
0 Hans Frh. v. Sydow auf Zernikow.
v. Bercken, v. den Bercken.
R. v. den Berten.
3. Sophie Charl. v. Eimbeck, * 1743, T 1794, co Priemern
1768 Lupold Chriſt. v. Wedel⸗Cremzow.
4. Kaſimir Friedr. Alb. von Vormann⸗ Billerbeck, * 1751,
+ 12 10. 1807.
5. Georg Friedr. Schlüter, Beſitzer der Stralſunder Spiel⸗
fartenfabrif, 7 1823 dort, und um feiner Frau Friederike
Charlotte von Beringe. Nachrichten über letztgen. Familie.
b) Nachrichten über die im 17. und 18. Jahrhundert in Hildes⸗
heim und Braunſchweig vorkommende Familie Willerding.
Braunſchweig, geinrichſtr. 53. Frhr. v. Bothmer.
Nr. 3. Besnitz (Posnitz ?), v. Buwinghauſen, Kaphils,
Kitſcher, Rehtter.
In der v. Buwinghauſen'ſchen Ahnenprobe in Bucelin II. 97
kommen folgende Ahnen vor:
| Johann (Agnes! a Dachsberg
Johann Georg) a Dachsberg Agnes Hueberin
Cardus a | Dachsberg N. de Besnitz
Dachsberg . Vesnitz ( N de Reytter
in Zangen⸗ Hildebrandus N. de Kitſcher
berg uſw. Katharina | de Ritfcer 2. de Kaphils
de Kitſcher Barbara 5 de Stadion
de Stadion \Ugnes de Weſternach
Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der Fragen wird dringend gebeten, beſonders die Namen möglichſt poate u ſchreiben, da ſich fbnft
Druckfehler it vermeiden laſſen.
Die Schriftleitung.
Näheres über die Perſonen der Familien Besnitz (wohl
Posnitz?), Reytter (aus Salzburg ?), Kitſcher und beſonders
Kaphils und deren Wappen werden erbeten von
Friedrich Frhr. v. Gaisberg-Schöckingen, Württ.
Nr. 4. von Bockelberg.
Zur Aufſtellung einer Ahnentafel bitte ich um folgende
Angaben und um event. Ergänzung:
1. Eltern der Chriſtine Charlotte Plotow, f 3. Juli 1745
zu Soldin, co 26. Nov. 1726 mit Johann Heinrich Zſchock, Obers
prediger in Soldin.
2. Eltern und Großeltern der Maria Dorothea Heinrich,
* 29. Juni 1747, T 23. Mai 1787, ©... . mit Johann geinrich
von Zſchock, Ob. Finanz-, Kriegs- u. Domänenrat, * 25. Mai 1733
zu Schmerze b. Halle, F 20. Nov. 1801 zu Berlin.
3. Eltern der Beate Katharina von Schmiedeberg, 1719,
F 29. Auguft 1802, oo 11. Nov. 1750 mit Georg Ulrich von Lettow,
* 1714, f 1. Januar 1792 zu Natelfitz.
4A. Eltern und Großeltern der Friederike Karoline Freiin
von der Goltz, * 25. Febr. 1763, F 1836 zu Starpel N. M.,
oo 16. Januar 1781 mit Georg Friedrich Wilhelm Ludwig von
Lettow, fal. preuß. Kammerherr, * 1. Mai 1753 zu Natelfitz,
+ 13. Januar 1821 zu Starpel N. M.
5. Eltern, Groß⸗ und Urgroßeltern des Johann Friedrich
Ludolph von Waldow, * 23. Febr. 1761 zu Friedeberg, t 29. Au-
guſt 1836 zu Kurtſchow, Herrn auf Mehrenthin.
6. Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Henriette Albertine
Katarina von Waldow a. d. H. Adamsdorf, * 2. Okt. 1769 zu
Adamsdorf, F 1. März 1840 zu Mehrenthin, oo mit (fiebe 5.).
7. Eltern der Eliſabeth Anna von Stammer, t 26. Sept.
1732, co 6. Okt. 1702 mit Hans Chriſtoph von Wulffen, * 7. Juli
1671 zu Pietzpuhl, F 28. Okt. 1720 zu Grabow.
8. Eltern und Großeltern der Auguſte Luiſe von Rauſch—
haupt a. d. 9. Trebnitz, * 19. März 1719, f 20. Januar 1774
zu Grabow, oo 14. April 1739 mit Werner Philipp Chriſtoph
von Wulffen, Herrn auf Grabow, * 5. Febr. 1710 zu Grabow,
T daf. 14. Okt. 1752.
9. Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Friederike Amalie
Thereſe Gräfin von Blumenthal, * 13. Mai 1768, f 1. Mai
1825 zu Grabow, œ .. .. zu Potsdam mit Karl Chriſtoph
Chriſtian von Wulffen, Lt. a. D., * 12. Juli 1753 zu Grabow,
t daf. 6. Mai 1813.
Frankfurt a. O., von Vollard Bockelberg,
Fürſtenwalderſtr. 5 ll. Oberleutnant.
Nr. 5. v. Boſe.
1. Iſt Wolf v. Bofe a. d. H. Kötzſchau und Stiftshaupt⸗
mann zu Zeitz, f 1590 14. 9. ebenda, welcher 1569 Canig bei
Wurzen im Tauſch gegen Zins, Lehn und Erbgerichte in Wilſch—
dorf und Reichenberg bei Dresden erhält, (vgl. Kirchl. Sächſ.
Magazin VIII, p. 260), derſelbe Wolf, welcher als Meißn.
Hauptmann in Wurzen fih 1561 mit Martha v. Carlowitz vers
mählt und wo war dieſe geboren und wo waren ihre Eltern?
2. War Wilſchdorf und Reichenberg vor 1561 in von
Carlowitzſchen Beſitz?
3. Wann und wo war die Tochter Margarete (Martha)
dieſes Ehepaars, welche ſich 1581 mit Hans Veit v. Obernitz auf
Cölmle bei Wurzen vermählt, geboren und ebenſo die zweite
Tochter Brigitte, welche mit .... Puſter, Probſt zu Zeitz vers
heiratet war? Wann ſind dieſe geſtorben?
Antworten durch die Zentralſtelle erbeten.
Ernſt v. Bofe, Rittmeifter a. D. auf Ober-Frankleben.
Nr 6. Pfarramt Böringhauſen. Peter Rameher, Familie
Dehneke u. Diekmann. Amt Glauchau.
Welches Pfarramt iſt für Böringhauſen (Kr. Dortmund)
zuſtändig?
Sind nähere Daten über den Kaufmann Peter Rameyer
in Hamburg (um 1720) bekannt?
Exiſtieren geſammelte Nachrichten über die Familie Dehneke
(Denike) aus Braunſchweig reſp. Niederſachſen?, Diekmann aus
Magdeburg reſp. Niederſachſen?
Gibt es Adreßbuch von Gr. Flottbeck?
Liegen in ſächſiſchen Archiven noch Akten des Amtes Glauchau
(Amtsſchöſſer) aus der Zeit um 1600?
Senftenberg, We. Dr. Herdtmann.
Nr. 7. Brand.
Wer waren die Eltern von Paul Brand, den 1. Febr.
1757, co in erſter Ehe mit Suſanne Drees am 17. Sept. 1788 zu
Möderſcheid, Pfarre Amel in der Eifel, co in zweiter Ehe mit
Maria Magd. Willms am 20. Jan. 1802 zu Heßſcheid, Pfarre
Heppenbach i. d. Eifel (Poft Amel), F am 11. Jan. 1832 zu Heß⸗
ſcheid.
Wo wohnten die Eltern reſp. Voreltern, wann geboren,
wann geſtorben ?
Haltern i. W. Frl. Eliſabeth Heukemes.
Nr. 8. v. Buwinghauſen.
In Bucelinus II. 97 kommt folgende Ahnentafel:
Conradus de Buwingk⸗
Conradus hauſen
de Buwingk-J Anna de Schönenſtein
Buwingthauſen ee prope Sigam fluvium.
liſabetha a Matthias ab Hombrigh
Hermannus . f 3
de Buwingt Nombrigh )Ubterada de Müllenthal
baujen Jacob Weyer de
Catharina Joannes MWerckelbach
Weyerin de Weyer Ju. de Schewir cognom.
Merckelbach Burich gam.
Benjamin Catharina IN. Steinarr de Rumpum
de Steinarrin IN. de et in Wehr
Buwingf- Joannes er pore de
bauien Joan Hodn S Gart
de Cartils Maria ab Saaie
ee cognom. Caius
en Beel a Petrus de Segrad
Agnes Hoen Segrad \Medtildes ab Hagen
de Cartils fun ab Gorton in
Nicolaus be
Herrmanus Rummen.
ab Horion [ugat von der Aa
Anna ab Gorion, Elifabeth (Wilhelmus von ber
von der cognom. Maggerting
Wi Otthilia de Ziyi
Benjamin v. Buwinghauſen, ca. 6. 1570, kam jung an den
Würtembergiſchen Hof, war Ritter, Obrifter, Geh. Rat, Würtemb.
Statthalter in Wlencon, und Herr auf Zavelſtein und Altburg,
er ſtarb am 24. Sept. 1635, in der Stuttgarter Spitalkirche ſteht
ſein prächtiges Grabmal. Seine 1. Frau war Urſula Eliſabet
v. Daxberg, T 20. 3. 1619, feine 2. Frau war Freiin Johanna
Urſula v. Concin, co am hl. Pfingſttag 1621 zu Hernals bei
Wien. Aus ſeiner erſten Ehe ſtammen mehrere Kinder, er iſt der
Urahn von vielen ſchwäbiſchen Geſchlechtern geworden, und es
wäre deshalb an der Zeit, die obige Ahnenprobe auf ihre
Richtigkeit zu prüfen und zu ergänzen. Wer iſt in der Lage, über
die einzelnen Familien und Perſonen etwas Näheres zu fagen?
Friedrich Frhr. v. Gaisberg in Schöckingen, Württemb.
Nr. 9. v. Egenthal.
Clara heiratete den zwiſchen 1411 und 1447 urkundlich ere
wähnten Albrecht Rau v. Wivnenden.
Wer waren ihre Eltern?
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ.
Nr. 10. v. Gebfattel.
Barbara war an den 1506 f Götz v. Stetten zu Kocher⸗
ſtetten verheiratet.
Weitere Daten erbeten.
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ.
Nr. 11. v. Goeſſel.
Ahnentafel nach der Methode Kekule von Stradonitz vers
öffentlicht mit der Bitte um Ergänzung:
1. Günther v. Goeffel, * Magdeburg, 1881 April 1.
2. Emil Wilhelm Juſtin Karl Francois v. Goeſſel, Neiße,
1843 März 6.; oo Il. Bingerau Kr. Trebnitz, 1880 Mai 8. mit
3. Julie Karoline Emilie Martha v. Poſer u. Gr. anh
* Bingerau, 1854 April 4.
4. Otto Ernſt Ludwig v. Goeſſel, D Rotenburg a. F.,
1816 Juni 19.; 7 Urbanowitz b. Cofel i. Oberſchl., 1859 Febr. 19.;
co Ratibor, 1840 Febr. 18. mit
5. Amanda Klara Gertrud Stoeckel, * Ratibor, 1819 Dez. 2.;
T Ratibor, 1890 Jan. 4.
6. Hugo Karl Julius v. Poſer u. Gr. Nädlitz, Vingerau,
1828 Febr. 1.; co Bukowine, 1853 Juni 8. mit
7. Julie Emilie Friederike v. Poſer u. Gr. Nädlitz, Jerolt⸗
ſchütz, 1831 Juni 10.; 7 Bingerau, 1858 Jan. 25.
i
1
— —
4
8. Karl Wilhelm v. Goeffel, * Celle, 1772 Dez. 30.;
+ Berlin, 1822 Okt. 21.; © Rotenburg a. F., 1798 Mai 21. mit
9. Franziska Winterftein, * Rotenburg a. F., 1772 Sept. 12.;
T Urbanowitz, ? ;
10. Karl Friedrich Ernit Stoeckel, ? , 1786 Febr. 26. oder
Dezember 20. ? ; 7 Ratibor, 1854 Nov. 11.; co ? mit
11. Wilhelmina Friederica Helene v. Burghoff, ?, 1792
März 29. oder März 15. 7; 7 Ratibor, 1850 März 22.
12. Karl Sigismund Heinrih v. Poſer u. Gr. Nädlitz,
* Bingerau, 1786 April 25.; T Bingerau, 1851 Dez. 17.;
co Pannwitz, 1815 Jan. 16. mit
13. Karoline Jeanette Franziska Groß,
Juli 28.; f Bingerau, 1874 Mai 20.
14. Heinrich Friedrich Ludwig v. Poſer u. Gr. Nädlitz,
* Oels, 1791 Juni 6.; 7 Grunau b. Camenz, 1882 Juni 24.;
oo Droſchkau, 1816 Dez. 29. mit
15. Emilie Eſſolda Mathilde v. Poſer u. Gr.
»Naſſadel, 1802 März 31.; F Grunau, 1872 Mai 1.
Hamburg, Renkelitr. 16. Oberitltn. v. Goeffel.
Nr. 12. Haniſch, Peplow, Ramminen u. a.
Zur Aufſtellung meiner Ahnentafel bitte ich um folgende
Angaben und um event. Erzänzungen.
a) Eltern der Dorothea Danid, * 1. Nov. 1590 zu Schwerin?
co mit Wilhelm von Hertell, * ? , f 1628,
b) Eltern des Hang von Peplow, Sg, f 2, Oberftleutnant
in Der Armee des König Guftav ll. von Schweden,
c) Eltern der Dorothea von Remminen (Ramin),
oo mit Hans von Peplow, Oberſtleutnant,
d) Eltern und Großeltern des Julius Henric Claeſen Edler
von Königsheim, * ? , f? Ob ritleutnant,
e) Eltern und Großeltern der Maria Auguſta Wulfrath,
*? f 7 , œ mit Julius Henric Claeſen Edler von Königsheim,
f) Eltern, Groß- und Urgroßeltern des Gualtar von
Greiggenſchild, *?, TS, Herrn auf Conſages, Pommern,
g) Mutter der Hedwig Eleonore Chriſtina von Greiggen-
ſchild (Vater ift f), * 3. Sept. 1748, f 7. Febr. 1772, oo 1769
mit Hermann Chriſtoph von Hertell, * 27. März 1732 zu Poggen=
dorf, t 8. Dezember 1803 zu Anklam,
h) Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Bertha von Kraut-
hoff, * 6. Mai 1820 zu Gr. Bünzow, Pommern, F 17. April
1896 zu Daugzin, Pommern, co 1837 zu Jamitzow mit Gualtar,
Auguſt Hermann von Hertell, Hofjägermeifter, * 8. Dez. 1769 zu
Conſages, Pommern, f 22. Oktober 1848 zu Daugzin, Pommern,
i) Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Karoline Johanna
Louiſe von Quaſt a. d. 5. Garz, 1730, f 15. Dezember 1802 zu
Wildberg, co 1774 Balthaſar, Joachim von Zieten, * 20. Mai
1706 zu Wildberg, f 12. Okt. 1758 zu Berlin,
k) Eltern der . . von Grabow, * ? , F? œ ? mit
Wilhelm Friedrich von Ziethen, * ? , T 1674 zu Wildberg,
1) Eltern und Großeltern der Sophie Gottliebe von Fabian
a. d. O. Gartow, 26. April 1655, T 28. Okt. 1726, co Bal»
thaſar von Bieten, 15. Jan. 1655, oo ? , T 20. Dezember 1728,
m) Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Auguſte Wilhelmine
Mathilde von Ramin, 23. Febr. zu Brunn, F 2. Juni 1866
zu Radewitz, co 27. Sept. 1838 zu Stettin mit Hans Karl
Ludwig von Ziethen, 9. Juni 1808 zu Wildberg, T 20. Sept.
1866 zu Radewitz.
Frankfurt a. O.,
Fürſtenwalderſtr. 5 1.
Nr. 13. Hartmann, Hornig, Scholtz.
Ergänzung der Daten, des Berufs und der event. Nach-
kommen uſw. erbeten.
1. Chrn. Gottlob Hornig, Kriegsrat und Inſpektor der
Haupt⸗Stempel⸗ und Kartenkammer in Breslau, * 1734.
7 Breslau 1805 IV. 5., 71 Ihr. 2 M. 8 Tge. (Sohn des Ehrenfried
Hornig, gräfl. Golm’ ſchen Oberamtmannes i. Baruth), co Breslau
1771 IX. 26. Agneta Chriſtiana Hielſcher, Breslau 1747 X. 30.,
+ 1793 IV. 20. Kinder: a. Karoline Ugnete, ~~ Breslau 1772
X. 19. oo (wann?) Kriegsrat von F .
b. Juliane Quife,*...,T.
2. Otto Karl Hartmann, Kriegs- und Domänen», {pater
Geh. Finanz.Rat in Breslau, 1740 „ f. . (alt. Sohn
des Geh. Rats u. 2. Direktor der Kriegs- u. Dom. = Rammer
* Erlangen, 1794
Nädlitz,
„2,2
von Bollard Bockelberg,
| Oberleutnant.
Karl Gottfrd. Hartmann in Königsberg). Der Bruder des Erſteren,
Gottfried Ludwig, Oberſtleutn. d. Artillerie, erhielt 179 ; V. 6.
die Adelsrenovation und F 1808 als Generalmajor. Otto Karl
Hartmann heir. 1778 IV. 30. Juliane Dorothea Hielſcher,
* Breslau 1748 X. 17., ... . Kinder: a) Karl Chrn. Ludwig,
* . . . „ b) Otto Emil, .. „ beide erhielten 1794 V. 24. das
näml. Adelsdiplom ihres Oheims.
3. Emil Scholtz, Ober⸗Amts⸗Reg.⸗Rat (2. Gobn bes Obere,
Dot, und Domprediger Scholtz in Berlin)) , 7
oo Breslau 1776 V. 23. Joha, Karole Hielſcher, 1751, V. 19.,
+.... Scholtz erhielt 1796 IV. 2. als Geb. Ober-Juftiz- und
Tribunalsrat die Anerkennung des Adels und die Erlaubnis
zur Wiederaufnahme des Beinamens „von Hermensdorf“.
1803 II. 22. werden als unmündige Kinder genannt: a) Karole
SE Ugnete, * „ b) Luife Wilhelmine Charl. Juliane,
= „c) Auguſt Friedr. Wilhelm, ES
Dresden A. 16, B. E. Hugo Gerſtmann,
Krenkelſtr. 25. Archivar des Verbandes der Familien
Glafey, Haſenclever, Mentzel u. Gerſtmann uſw.
Nr. 14. Heydenreich, von HZeydenreich. (Melchior Familie).
I. Chriſtian Gottfried (von) Heydenreich, Kurf. Brandenb.
Leutnant, Sohn des Bürgermeiſters David Hehdenreid in
Frankenhauſen und Enkel des Kurf. Gad. Amtsſchöſſers
Melchior * in Weißenſee in su 26. VI. 1637 in
SE F AN A e em DÉI in mit
Nn
II. Elias Gottfried (von) Heydenreich, Kurf. Brandenburg.
Hauptmann, Bruder zu I, 10. V. 1639 in Frankenhauſen,
(vor 1690) in ., o am . . in . .. mit Eliſabet geb. Sturm,
e e EE .. (lebte 1690 als Witwe in Berlin).
Geſucht werden für vorſtehend genannte Perſonen, ſoweit
Daten nicht angegeben find, Kirchenbuch⸗ oder ſonſtige amtliche
Einträge betreffend Geburts-, Vermählungs⸗, Sterbetag und
sort uſw. und wird hierzu im Einzelnen folgendes bemerkt:
Zu l. ift Näheres nicht bekannt. Geſucht wird Trau⸗ und
Sterbeeintrag für Chriſtian Gottfried (von) Heydenreich ſowie
Geburts- und Sterbeeintrag für feine Gemahlin.
Bull. Von Elias Gottfried (von) Heydenreich wird Grous
und Sterbeeintrag ſowie Geburts- und Sterbeeintrag für feine
Gemahlin geſucht. Sein Sohn Chriſtian Ludwig von Heyden⸗
reich war nach einem Briefe ſeiner Mutter vom 8. VII. 1690, die
damals als Witwe in Berlin lebte, 16 Jahre alt. Der Tod
Elias Gottfried (von) Heydenreich's muß daher in die Zeit von
1674 — 1690 fallen. Seine Trauung ift vermutlich einige Jahre
vor 1674 erfolgt, da Chriſtian Ludwig von Heydenreich einen
älteren Bruder Hans Davidt hatte.
Zu l. und Il. Da ſowohl Chriſtian Gottfried (von) H. als
auch Elias Gottfried (von) H. dem kurbrandenburgiſchen Heere
als Offiziere angehörten, ſo ſind die geſuchten Einträge ver⸗
mutlich in einem Kirchenbuche eines kurbrandenburgiſchen
Garniſonortes oder eines kurbrandenburgiſchen Ortes überhaupt
zu ſuchen. Doch ift es auch nicht ausgeſchloſſen, daß die Gins
träge in einem Kirchenbuche derjenigen Orte enthalten ſind, die
das brandenburgiſche Heer auf feinen Kriegszügen berührte und
zwar kommen hierbei folgende Gegenden in Frage: Oſtpreußen,
Pommern, Magdeburg, Mansfeld, Thüringen, Halberſtadt, Han⸗
nover, Weſtfalen, Rheinprovinz, Elſaß, Bayern (Linie Schwein⸗
furt— Heilbronn), Württemberg, Baden, Mecklenburg u. Bremen.
Prämien: Für Nachweiſung des Eintrags betreffend Tod
Elias Gottfried (von) og werden 50 Mk., für Nachweiſung des
Eintrags betreffend Vermählung desſelben ſowie für Nachweiſung
des Todeseintrags für ſeine Gemahlin und für Nachweiſung des
Todeseintrags für Chriſtian Gottfried (von) 9. werden je
20 Mk. von Rechtsanwalt Dr. Heydenreich in Leipzig, Schulſtr.
Nr. 1! gezahlt.
Leipzig⸗Connewitz, Kochſtr. 115 l.
Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich.
Nr. 15. Hüffel. Stumpf. Dietz.
Der fürſtlich Solm-Braunfels'ſche Hofrat und Amtmann
Karl Ludwig Amandus Hüffel, * 2. IV. 1768 war co mit
Eleonore Stumpf, t 2. III. 1831 in Braunfels. Wie hießen
ihre Eltern? — Karl Dietz, * 31. V. 1779 in Braunfels war
fürſtl. Solm⸗Braunfels'ſcher Kammerdiener. Sein Bater hieß
Johann Heinrich Dietz, wie hieß feine Mutter? Kleinere Aus-
gaben werden nach Vereinbarung gerne vergütet.
München N. 46, Schopenhauerſtr. 4. Adolf Kiefer.
Nr. 16. v. Klocke.
1. Anna und Maria Klocke, Töchter des Soeſter Ratsherrn
Anton (Tonies) Klocke (urk. 1542 u. 1548) und beten Gemahlin
Anna vom Berge, heirateten in die ſeit Anfang des 16. Jahrh.
in Sdeſt anſäſſige, noch heute daſelbſt begüterte Familie von
Michels. Und zwar vermählte fih Anna (t 6. VI. 1608) mit
dem Soeſter Bürgermeiſter Goswin Michels (F 6. XI. 1572) und
Maria (F 27. X. 1592) mit dem Soeſter Bürgermeiſter Simon
Michels (t 8. X. 1597). Woher kam diefe Familie M. nach
Soeſt? Angeblich ſoll das Land Geldern die Stammesheimat ſein.
2. Der ſcheinbar älteſte Enkel des in 1. erwähnten Anton
Klocke, Goswin Klocke (Sohn des Ratsherrn Johann und
der Dorothea von Greſte), urf. 1589 bis 1629, 1634 ſchon f,
Ratsherr zu Soeſt, feit 9. I. 1619 Beſitzer des Gutes Borghauſen
bei Goeft, war vermählt mit Anna Margarethe von Plettenberg.
Anna Margarethe war nach einer Urkunde vom 2. VII. 1634
die Schweſter Dietrichs von Plettenberg zu Heide (im heutigen
Kreiſe Bochum⸗Land) und Schwägerin (Schweſter der Frau)
Hermanus v. Rump zur Wenne. Wie heißen ihre Eltern?
3. Caſpar Klock (Klocke), Bruder Goswins, zu Soeſt
28. H. 1583 oder 22. I. 1586 (was ift richtig?), F zu Braunſchweig
15. 1. 1655, Dr. jur. utr., kaiſerl. Hofpfalzgraf und eques auratus,
Braunſchweig⸗Lüneburgiſcher Rat und Stolbergiſcher Kanzler,
heiratete (wo?) 1611 Eliſabeth (v.) Ram, die Tochter des Kanzlers
Nikolaus und der Judith von Schnellenberg-Schönholthauſen.
Wo und wann wurde Eliſabeth geboren, wo und wann ftarb fie?
4. Als Caſpar Klocke 1617 in Angelegenheiten von Braun«
ſchweig und anderen Städten in Prag weilte, wurde er vom
Kaiſer in den Hofpfalzgrafenſtand erhoben. Wo mag ſich das
darauf bezügliche Diplom befinden? Hat Caſpar von dem ihm
durch die Comitiva minor zuſtehenden Rechte, Wappenbriefe
ausſtellen zu können, Gebrauch gemacht?
5. Dietrich Goswin von Klocke, Witbeſitzer von Borghauſen,
* 6. IV. 1656, f 11. IV. 1699, heiratete 1685 Anna Elifabeth
von Metſch, T 29. V. 1717, Tochter des Johann Rudolf und der
Eliſabeth Katharine von Esbeck. Ihr Vater Johann Rudolf
von Metſch kommt in Soeſter Kirchenbüchern als „Adjutant
v. M.“ vor; er wurde 1672 im Duell erſchoſſen. Welcher Linie
des Geſchlechtes v. M. gehörte er an? (Seine Mutter war eine
v. Falkenhagen). Sind ſeine 8 oder 16 Ahnen bekannt?
Bei ev. Antworten wird höflichſt um genaue Quellenangaben
gebeten. e
München, Friedrich von Klocke,
Leopoldſtr. 23 Il r. Stud. d. Archivwiſſenſchaften.
Nr. 17. v. Klocke — v. Schorlemmer.
Johann Franz Dietr. Philipp von Klocke zu Borghauſen
heiratete in erſter Ehe am 13. IX. 1764 Concordia Charlotta
von Schorlemmer a. d. H. Niederhellinghauſen. Den zu Nieder-
hellinghauſen (Kr. Lippſtadt, Weſtfalen) am 20. VIII. 1764 ges
ſchloſſenen Ehevertrag unterzeichneten außer der Braut und dem
Bräutigam die Mutter der Braut, Frau Concordia von Ghor»
lemer, geb. de Simbergen und der Bruder der Braut Friedrich
v. Sch. Wie hieß nun ihr 1764 offenbar ſchon verſtorbener
Vater mit Vornamen? Und wo iſt das Geſchlecht ihrer Mutter,
v. Simbergen, zu Hauſe?
(Event. Antworten mit mögl. genauer Quellenangabe erbeten).
München, Friedrich von Klocke,
Leopoldſtr. 23! r. Flügel. Stud. d. Archivwiſſenſchaften.
p Nr. 18. Knab.
In der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M. ſoll ſich eine
Knab'ſche Stammtafel mit Wappen (nicht die Geſchichtsblätter
der Familie R nab!) befinden, welche ohne nähere Angaben nicht
aufzufinden iſt. Dem Finder wird eine Belohnung von 10 Mk.
zugeſichert.
Leisnig in Sachſen, Am Eichberg.
Nr. 19. Manteuffel.
Am 7. XI. 1756 laſſen Franz Heinrich Manteuffel und
feine Ehefrau Maria Eliſabeth geb. Pöplaren in der Marien-
kirche zu Stargard in Pommern einen Sohn taufen.
Wann iſt Franz Heinrich M. geboren? Wann geſtorben?
C. A. Knab.
Wer waren ſeine Eltern? Wann und wo geboren, getraut und
geftorben?
Fulda, Am Frauenberg. Direktor Guſtav Manteuffel.
Nr. 20. v. Nimptſch, v. Witten, v. Habsberg, v. Raven u. a.
Wer waren die Vorfahren von?
1. Johanna Friederike von Nimptſch, co um 1743 mit
Georg Friedrich v. d. Marwitz auf Sellin, 1720 31. 10., t
Landsberg a. W. 1777? 1800?
2. Agnes von Witten a. d. 9. Hagan, œ mit Curt v. d.
Marwitz, tot 1521.
3. Barbara von Habsberg, œ mit Thilo von Oſterhauſen,
1522—1539 auf Gatterftedt.
4. Anna Barbara von Rayen a. d. H. Zangenberg, oo
mit Hans von Oſterhauſen auf Gatterſtedt (Sohn von 3.).
5. Caſpar Friedrich von Maxen auf Jehſer und ſeiner
Frau Urſula Gottliebe von Mühlen. Die Tochter Juliane
Eleonore von Maren, 10. 6. 1684, 7 Müſchen 6. 5. 1724, war
2. Frau des Landrath Heinrich Wilhelm v. Pannwitz auf Werben.
6. Barbara von Sack u. Graben a. d. 9. Radſchütz,
œ mit Tobias von Haugwitz u. Kl. Obiſch auf Kaltebortſchen,
T 1595.
7. Sigismund von Gad, co mit Catharina von Schöning.
Die Tochter Anna von Sack a. d. H. Blankenfelde, co mit
Moritz v. d. Marwitz auf Sellin u. Bärfelde. 1560, 1569.
8. Dorothea von Beerfelde a. d o Quilitz, o mit Anton
(Pönnies) von Wulffen auf Steinhöfel 1482, T 1519.
9. Eva von Kreckwitz a. d. o Jacobskirch, F 22. 2. 1588,
O Chriſtoph von Noſtitz auf Ranjen.
10. Salome von Kreckwitz a. d. o Goble, Kreis Rojen-
berg, lebte 1601, Chriſtoph von Lüttwitz auf Brona, um
1520, + vor 1586.
Wiesbaden, Adolf Allee 21.
von Lowtzow, Major a. D.
Nr. 21. Offizier⸗Stammliſte.
Für eine Offizier⸗Stammliſte werden folgende Nachrichten
eſucht:
Si e Fiſcher, Heinrich, * 9. 12. 1777 Grafſchaft Mark, wo d,
+ als Major a. D. 5. 5. 1839, wo?, Eltern ?, Gattin?
2. Fiſcher, Woldemar Auguſt, * Kgr. od. Prov. Sachſen
Dezember 1808, 1832—35 Leutn. in 4. Art. Brigade, Geburts-
und Sterbedaten, Eltern, Gattin?
3. Peterſen, Johann, Holſtein, wo?, 8. 5. 1785, t als
Major a. D. 5. 10. 1863, wo?, Eltern?, Gattin?
4. Froede, Auguft, * Prov. Brandenburg, wo?, 2. 1. 1786,
7 Berlin 8. 9. 1841, Eltern 7, Gattin?
5. Stade, Wilhelm, Prov. Brandenburg, wo?, 7 Wefel
30. 3. 1832, Eltern?, Gattin?
6. de Renty, Friedr. Ludwig, Oſtpreußen 25. 11. 1791, wo f,
7 18. 9. 1819, wo?, Eltern?, Gattin?
7. Ulrich, * Prov. Brandenburg 24. 5. 1790, wo?, t als
Kapitän a. D. 2. 1. 1835, wo?, Eltern 7, Gattin?
8. Höffgen, Joh. Karl, * Schleſien 12. 9. 1791, wo?,
+ 17. 7. 1830, wo?, Eltern?, Gattin?
9. Kretzſchmar, Friedrich, Anhalt⸗Cöthen 21. 3. 1795,
wo?, Pr. Lt. d. Art., 7 wo u. wann?, Eltern?, Gattin?
10. Bocksfeld, Daniel Friedrich, Prov. Brandenburg
4. 6. 1789, wo?, f 11. 12. 1873, wo?, Eltern , Gattin?
11. Nagel, Karl Wilhelm, Oſtpreußen 6. 9. 1790, wo 7,
T 27. 4. 1837, wo?, Eltern?, Gattin?
12. Schröder, Karl Eduard, Prov. Brandenburg 23. 2.
1790, wo?, F wo u. wann?, Eltern?, Gattin?
13. Gand, Andreas, Oſtpreußen 26. 9. 1790, wo?, f 4. 8.
1834, wo d, Eltern?, Gattin?
14. Schneider, Karl Friedrich Auguſt, Prov. Branden⸗
burg, 7. 11. 1788, wo?, 7 April 1824, wo d, Eltern?, Gattin?
15. Büttner, Johann Karl, * Oftpreußen 3. 8. 1790, wo d,
7 16. 11. 1858, wo?, Eltern 7, Gattin?
Halle a. S., Magdeburger Str. 40. Major Rogge.
Nr. 22. Paucker.
Mitteilungen jeder Art erbeten über den Sekretär Paucker
in Kolberg und deſſen Familie. Sein Sohn Johann Chriſtoph
Bauder, * daſelbſt 1736 Il. 10., f zu Reval 1776 II. 26., hatte
in Deutſchland Theologie ſtudiert, wanderte dann nach Rußland
aus und war dort in Eſtland erſt Hauslehrer, dann Paſtor.
Riga, Andreasſtr. 3, Rußland. Staatsrat K. Haller.
Nr. 23. Pfretſchner, von Pfretſchner.
Nicol. Pfretſchner, Rechtsgelehrter, kurſ. Juſtiz-, Grenz:
und Kammergerichts⸗Hofrat erhielt am 31. März 1656 den ritter⸗
mäßigen Reichsadelſtand. Am 7. April 1664 erhielt Nicol.
Pfretſchner (höchſt wahrſcheinlich der Vorige), Erbſaß auf Troſchen⸗
reuth und Oelſen, das kleine Palatinat. Aus der Familie von
Pfretſchner iſt die Gemahlin des Vize⸗Kanzlers Dr. jur. Ludwig
Heinrich Heydenreich hervorgegangen. Nachrichten über die
Familie Pfretſchner, von Pfretſchner, deren Stammbäume und
lebenden Nachkommen, ſowie über das v. Pfretſchnerſche Familien⸗
archiv werden erbeten.
Leipzig⸗Connewitz, Kochſtr. 115.
Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich.
Nr. 21. v. Rad.
Geſucht werden die 8 Ahnen der Maria Cordula v. Rad,
* 1739, f 21. 10. 1774, o0 1730 mit Paulus v. Stetten, Geh. Rat
und Oberkirchenpfleger zu Augsburg, 8. 11. 1705, f 9. 2. 1786.
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, (Württ.)
Nr. 25. von Sobbe.
1. Ich ſuche die Eltern von:
a) . . . von Hanftein, *.. zu , t.
1. Gattin des Pr. Generalmajors Georg Dietrich von Sobbe
in Berlin, 1748—1823.
” en. Zugendreih von Blantenfee, *... zu
+. .. „ CO mit Juſtisrat Ernſt Ludwig von Sobbe zu
Schildeſche (Weſtfalen), , 3zu .. , 1. . . zu. .. Außer
e Tochter Sophia Charlotte, 2. Gattin des Vorigen
.. 4 T. . . zu Stift Obernkirchen bei Minden (1841?) ſollen
2 Söhne Ludwig und Carl der Ehe entſtammen? Was iſt über
ſie bekannt?
c) Sophie Albertine von Blanfenfee, n zu,
T. . . zu . . „ OO mit 11. von Schmiedeberg LT
2. Carl von Sobbe auf Schlagentin, Kr. Arnswalde,
1753 . . . zu, . . . zu ... Beſaß dieſer das Gut Rohrbeck bei
Stendal? Wer waren ſeine Eltern, ſind Nachkommen?
d) Benjamine von Oven, *... au. . „ F 1811 zu Goin,
œo ant... zu . .. mit Oberpräſident Ludwig von Sobbe in
Münſter, . 1752 3u . . . f 28. 4. 1810.
> Charlotte Velhagen aus Bielefeld, *.... zu.
+. . . . CO mit Clamor Moritz von Sobbe, Major im
Rat. Wedel 1777.
f) Johanna Dorothea Auguſte Bozi aus Bielefeld,
zu . „ 1. . . zu . „ 0 mit Auguſt Ferdinand Julius von
Sobbe 3u Minden 1793—1872.
2. Ich ſuche die Vorfahren von:
a) Thereſe Conette, 29. 10. 1809 zu Magdeburg, oo mit
Fhr. Oberſtleutnant Friedrich Auguſt von Sobbe zu Naum-
burg a. S. Vater: Friedrich Conette, “ zu Coswig i. A.,
Kaufmann in Magdeburg, und Joh. Caroline Weiße aus
Dresden. Eltern und Großeltern von Friedrich Conette? Wo
ſtammt die Familie her?
b) Caroline Magdalena Minoprio aus Frankfurt a. M.,
f 16. 7. 1844 zu . . , co mit Theodor von Sobbe in Livers
pool, 14. 5. 1833. Die Familie fol aus Italien ftammen?
Was iſt über ſie bekannt?
3. Ich ſuche die Gattin von:
Carl Joachim von Sobbe, .
(17309) 3u . . „ In-
tendant der Abtei Herford. Sie war vielleicht eine von Kleiſt.
Sind Nachkommen vorhanden? Näheres über beide erwünſcht.
Braunſchweig. von Sobbe, Hauptmann, FR. 92.
Nr. 26. von Taube.
Im Januar 1682 werden von 4 ſächſiſchen Brüdern
v. Taube 2, nämlich Guſtav Friedrich und Heinrich Adolph als
„ausländiſch“ bezeichnet. Vermutlich waren fie an einer Unis
verfitat oder Ritterakademie oder auf der ſogenannten Kavaliers⸗
reife begriffen. Nachweiſe über ihren damaligen Aufenthalt ere
wünſcht. In Betracht kommen beſonders Stammbücher.
Leipzig, Univerſitätſtr. 2. Zentralſtelle.
Nr. 27. Trygophorus. |
Ich intereſſiere mich für die Feſtſtellung, ob der Name
Trygophorus (gräzifiert aus Hebentreger, Hefentreger) noch
irgendwo im Reiche vorkommt. Die Familie war urſprünglich
in Fritzlar anſäſſig, etwa 1350 bis 1535, dann in Waldeck. Dort
lebt aber kein Träger dieſes Namens mehr. In Betracht kommen
vielmehr die Gegenden von Caſſel, Frankfurt a. d. O., Greifs-
wald, Küſtrin. Für jede Nachricht bin ich dankbar.
Da ermſtadt.
Oberlandesgerichtsrat Schilling-Trygophorus.
Nr. 28. Weſſelmann, Bremſel, Duwell, (Duewel).
1. Am 2. Dez. 1731 wird in Bielefeld dem Magifter Hin»
rich Chriſtoph Weſſelmann und ſeiner Ehefrau Marg. Doroth.
Bremſel ein Sohn David Hinrich geboren. Der Mag. W. iſt
Rektor einer Lateinſchule geweſen. Welche Schule in Bielefeld
käme in Betracht? Gibt es Verzeichniſſe der Lehrkräfte an alten
Bielefelder Schulen, aus denen ſich nähere Daten über den Mag.
W. ermitteln ließen?
2. Um 1680 wird in Loburg bei Magdeburg Chriſtian
Friedrich Duwell geboren. Er erwirbt in Hamburg das Groß
bürgerrecht und ftirbt 15. Dez. 1734. — Sein Vater iſt vermute
lich Caſpar Duwell (auch Duewel) in Loburg. — Iſt über eine
Loburger Familie Duwell im 17. Jahrh. etwas bekannt? Wos-
her ließe ſich ev. Auskunft erhalten?
Riga, Rußland, Fellinerſtr. 12.
Oberlehrer Wachtsmuth.
Nr. 29. v. Woisty.
Für Ergänzung der Woiskyſchen Familiengeſchichte
bezw. Stammtafel erbitte ich:
1. Angaben von Quellen (Kirchenbücher, Archive, Druckwerke),
2. Mitteilung über Grabſteine,
3. werden geſucht Ort der Geburt des Erdmann Sylvius
v. Woisky * 13. 10. 1764 angeblich Naßadel, Kreis Namslau,
Schleſien, kam als Kind nach Oſtpreußen und ſtand ſpäter als
Dragoneroffizier in Riefenburg, Weſtpreußen kaufte die Ramter
Güter, Kreis Mohrungen, Oſtpreußen und war verheiratet mit
Sophia Elifabeth v. Klüchtzner, verwitwete de Phomme de
Courbiére, * 1. 10. 1770 Terpen Oſtpr., f 31. 8. 1803 zu Ramten.
4. Ferner die Eltern dieſes „Erdmann Sylvius“ v. Woisky
„Sylvius Erdmann“ v. W. auf Goslau in Schleſien, 28. 10.
1741 zu Naßadel, Kreis Namslau, Schleſien, Ft ? angeblich
Kreuzburg in Schleſien, oo mit Suſanne Sophie v. Reimands-
dorf, verwitwete v. Spiegel, geb. wann? wo? Gibt es über-
haupt eine Familie v. Reimandsdorf? Kann jemand Aus-
kunft geben?
Ballau b. Salpkeim, Oſtpreußen.
L. v. Woisky, geb. Töbing.
Antworten auf die Rundfrager.
Zu Nr. 17. Heugel.
Ernſt Guſtav v. Heugel iſt ſehr wahrſcheinlich der Sohn
des Ernſt Gottlieb Sigismund v. H. auf Gieraltowitz bei Coſel,
welder 23. 2. 1763 zu Neu⸗Panthenau, 7 A. 12. 1835 zu
Borislawitz, begr. zu Gnadenfeld, geweſen Kgl. Pr. Lieutenant a.D.
und Landrath des Kreiſes Coſel, verm. I. mit Helene Margarethe
Gottliebe Gertrud, welche 21. 2. 1767 zu Gieraltowitz, t 12. 10.
1803 zu Borislawitz, Tochter des Kgl. Preuß. Generalleutn. u.
Kommandanten von Coſel Gerhard Alexander Frhr. v. Saß
und der Helene Eleonore Benigna geb. v. Lariſch.
Königsberg i. Pr., Kaiſerſtr. 38. Helmrich.
Zu Nr. 33. Schüſſel.
Der Name Schüſſel kommt in München mehrfach vor.
Im Münchener e 1911 iſt er elfmal vertreten.
München. Friedrich von Klocke,
Stud. d. Archivwiſſenſchaften.
Zu Nr. 11. Familienſtiftung.
Die Brüder Felix und Johannes von Berga ſtifteten
durch Urkunde von 1497 das von Bergaſche Stipendium (bei
der Univerſität Jena), das durch die Arnshaugker Artikel vom
15. März 1593 näher beſtimmt wurde. ;
Bedingungen binfichtlich der Verleihung fiebe M. Baum
gart, Die Stipendien und Stiftungen .... an allen Univerfi-
täten des Deutſchen Reiches. Berlin 1885. S. 452.
München. Friedrich von Klocke,
Stud. d. Archivwiſſenſchaften.
Zu Nr. 75. Alberthal.
Eine Beſchreibung des Wappens von Joh. Wilh. Alber-
thal, Pfarrer in Oberhausbergen bei Straßb. befindet ſich im
»Armorial de la généralité d'Alsace“, im Original angelegt
1696—1704. Der gen. Alberthal könnte Vater oder Großvater
der Anna Maria Alberthal fein; Kirchenbücher in Oberhaus⸗
bergen ſeit 1615.
Straßburg i. Elſ. Adolf Hoffmann.
Zu Nr. 96. Schulz.
Major Hermann Schulz wird mehrmals genannt in
„A. Keller, Geſchichte der Gendarmerie⸗Brigade in Elſaß⸗Loth⸗
ringen 1872—97“.
Straßburg i. Elf. Adolf Hoffmann.
Zu Nr. 101. Werdeck.
Ritters Geogr.-ftat. Lexikon. 9. Aufl. 1910 nennt auf S. 1241:
Werdeck, Gemeinde in Böhmen, Bezirkshauptmannſchaft
und Gerichtsbezirk Königinhof an der Elbe, 410 E.
München. Friedrich von Klocke,
Stud. d. Archivwiſſenſchaften.
Zu Nr. 62/1910 und 213 / 1911 Heuk.
Das Schloß in Kogenheim bei Benfeld kam nach dem Aus-
ſterben der Attenheim zum Namſtein 1676 in die Hände der
Heuß, die es 1725 den Glaubitz verkauften. Das Schloß Hegle
in Adelshofen (Schiltigheim), das nacheinander die Stadt Straß
burg, die Heuß, die Lang, die Geiger erworben hatten, wurde
1690 niedergeriſſen. (Beide Angaben aus dem Werk „Das
Reichsland Elſaß⸗Lothringen“, herausgegeben vom Minifterium.)
Nachrichten über einen Michael Heuß, regierenden Amtmeiſter
von Straßb. F 18. 3. 1556 finden ſich in E. Lehr, D’ Alsace
noble (vollſtändiger Titel bei Heydenreich, Quellenkunde, S. 261);
Wappenbrief vom 12. 6. 1541 von Kaiſer Karl V. Ein kaiſer⸗
licher Notar Heuß lebt 1606 in Straßburg, ſein Sohn Pfarrer
an St. Niklaus. Die Beſchreibung eines Wappens von Joh.
Jak. Heuß, Pfarrer an der Neuen Kirche in Straßb. befindet
ſich in „Armorial de la généralité d'Alsace“, im Original one
gelegt 1696 — 1704, (genauer Titel bei Heydenreich).
Straßburg i. Elſ. Adolf Hoffmann.
Zu Nr. 252. Lampe.
Friedrich Adolf Lampe, Dr. und Prof. der Theol.,
* 18. oder 19. II. 1683, f als Paſtor zu St. Ausgorii zu Bremen,
den 8. XII. 1729 co Marta Freifräulein von Diemar. Hinter-
ließ drei Töchter, von denen die mittlere mit einem Dr. jur.
de Haaſe in kinderloſer Ehe lebte, die altefte aber mit dem jüngſten,
die jüngfte aber mit dem älteſten Sohn von Paftor Nikolaus
Tiling vermählt waren.
1. Johann Heinrich Tiling, * 12.1. 1712, f 1. VI. 1770,
Paftor zu Oberneuland im Stadtbremiſchen, o Wilhelmine
Marie Lampe, 5. XII. 1717, T Dez. 1781, nach dem Kirchen-
buch begraben Oberneuland 27. XII. 1781.
2. Nikolaus Tiling, * 23. IX. 1707, F 3. VII. 1793,
Kaufmann zu Bremen, co Anna Frederike Lampe, * 18. IX.
1724, + 7. VIII. 1760.
Die Nachkommen des erſten Paares ſind weit verzweigt in
Kurland und Rußland, in letzter Zeit auch in Deutſchland. Der
Stammbaum liegt mir vor.
Das zweite Paar hat ſeine Nachkommen, ſoweit von mir
aufgezeichnet in Bremen und Umgegend.
Auguſt v. Raiſon, Paftor zu Sahten in Kurland.
Die Familie Georg Schmidt. Eine Gelehrtenchronik aus drei
Jahrhunderten von Dr. Hans Georg Schmidt, Pfarrer von
Kallehne. Halle a. S. 1911. Als Handſchrift für die Familie
gedruckt. 31 Seiten. gr. 8°.
„Zum bleibenden Gedächtnis derer, die vor uns lebten, zum
Dank für alle, welche mir freundliche Handreichung leiſteten, in
der Hoffnung, durch dieſe gemeinſamen Erinnerungen die zer—
ſtreuten Glieder unſerer Familie zuſammenzuhalten und in ihrem
Zuſammenhalt zu ſtärken“ hat der Verfaſſer dieſes ſehr nach—
ahmungswürdige Schriftchen geſchrieben. Eine um Land und
Leute vielverdiente Familie tritt uns hier in Biographien näher.
Lampe, Friedrich, * Dresden 1781, F 11. VIII. 1823
alten Styles, ſtud. 1801-03 Leipzig. 1813 Prof. des Kurlän⸗
diſchen Provinzialrechtes Dorpat. 1814 Prof. des Staats- und
Völkerrechtes. cf. Näheres: Becke-Napiersky Allg. Schriftiteller-
und Gelehrtenlexikon der Prov. Livl. Eſtl. Kurland. Bd. III,
pag. 11
deffen Sohn Ferdinand Karl, * 3. J. 1821 in Dorpat,
bereits erwähnt Familiengeſch. Bl. Nr. 11, pag. 186. cf. auch
Album der Korporation Eſtonia an d. Univ. Dorpat Ar. 355,
oO Henriette geb. Berg.
Jöcher, Gelehrtenlerifon 17262 erwähnt pag. 1493 wohl
2 Lampes mit dem lateiniſchen Namen Lampadius:
Jakobus Lampadius, * 1593 im Hannöverſchen. Prof.
juris publici zu Helmſtadt, t A. V. 1649 zu Münſter.
Johannes Lampadius aus Braunſchweig, zuletzt Paſtor
an der Stephanskirche in Bremen, F 21. I. 1621 im 52. Jahr.
Näheres cf. am angeführten Ort.
Sahten Paſtorat Kurland, Rußland pr. Tuckum.
Auguſt v. Raiſon, Paſtor zu Sahten.
Zu Nr. 253. Schele.
Johann Schele aus Celle, © Hannover (Warktk.) 1612
I, 12. Barbara Remenſchneider.
(Auszug des 7 Majors v. Daſſel aus den K.⸗B. der Markt⸗
kirche zu Hannover). Die Schriftleitung.
Zu Nr. 255. Kurheſſiſche Offiziere.
Herr Paul Hennings in Kopenhagen, Amagertorv 22, iſt
bereit, Auskunft über kurheſſiſche Offiziere in däniſchen Dienſten
zu geben. Die Schriftleitung.
Zu Nr. 268. Lepel.
Seitens eines Herrn Curt von Lepel zu Marburg ſind
Stammtafeln der Familie v. Lepel zuſammengeſtellt. Von dem—
ſelben Verfaſſer ift Heft I eines v. Lepelſchen Jahrbuchs zum
Familientag am 9. Nov. 1898 herausgegeben. Inhalt: 1. All-
gemeiner Überblick. 2. Perſonenſtand. 3. Stiftungen, Stipendien.
4. Ein Beitrag zur Geſchichte des Wappens. 5. Die erſte Lepelſche
Ahnenfrau.
Berlin. von Windheim,
Generalleutnant und Oberquartiermeiſter.
Zu Nr. 278. Schifferzunft „zum Anker“. Diemer. Zabern.
Die Ankerzunft wurde 1789 durch die Revolution auf—
gehoben, ihre Witglieder bildeten dann die Verbindung der
Rheinſchiffer. Der letzte Alteſte der Rheinſchiffer, feines Namens
Ulrich, übergab 1854 nach Auflöſung der Verbindung die alten
Zunfturkunden der Stadtbibliothek, dort gingen ſie 1870 durch
Brand zugrunde (Straßb. Poſt u. Bürgerzeitung vom 15. 9. 1911).
Reichhaltige Zunftakten finden ſich indeſſen noch im Stadtarchiv
Straßburg, ebenda werden auch die Kirchenbücher der Gemeinde
St. Wilhelm, in welche die Schiffleute eingepfarrt waren, aufs
bewahrt.
Diemer Melchior, der 1654 gemeinfam mit Röderer
Baſtian der Kirche zum alten St. Peter einen Altar ſchenkt,
könnte als Vorfahr der Kath. Diemer in Frage kommen; Kirchen-
bücher im Stadtarchiv.
Das Zunft-Büchlein einer ehrſamen Zunft zum Anker vom
Jahre 1787 nennt mehrere Glieder der Familie von Zabern.
Straßburg i. Elſ. Adolf Hoffmann.
Bücherbeſprechungen. — —
Beſonders zahlreich in ihr find Theologen; ich nenne beiſpiels—
halber nur den Stiftsſuperintendent und Konſiſtorialaſſeſſor zu
Merſeburg Mag. Chriſtian Ernſt Schmidt (1715—1786) und den
jetzigen Senior Dr. Georg Max Coleftin Schmidt, geb. 1838,
Lazarettprediger im deutſch-franzöſiſchen Kriege, ſpäter Prediger
in Luckau, Schollene, Leuna und Sachſenburg. Seit feiner Eme—
ritierung 1903 in Halle lebend, widmete er ſich mehr und mehr
geſchichtlichen, genealogiſchen und heraldiſchen Studien, ,fodak
er ſich auf dieſem Spezialgebiet der hiſtoriſchen Wiſſenſchaft zu
einer erſten Autorität emporſchwang.“ Die Zentralſtelle für
deutſche Perſonen- und Familiengeſchichte ſchätzt ſich glücklich,
ihn zu ihren Vorſtandsmitgliedern zählen zu dürfen. Nühmend
hervorgehoben zu werden verdient die Berückſichtigung der Frauen
und der eingeheirateten, verwandten Familien. So begegnen
wir dem Direktor Frick der Franckeſchen Stiftungen in Halle, der
mit Recht als einer der bedeutendſten Pädagogen aus der zwei⸗
ten Hälfte des 19. Jahrhunderts bezeichnet wird. Das pietät-
volle Schriftchen iſt „den Geſchwiſtern zum 22. März 1911, dem
73. Geburtstag unſeres Vaters, überreicht“ und durch Porträts
einer Reihe von Familienmitgliedern geziert.
Leipzig ⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Oberlandesgerichtsrat Dr. Karl Gunkel, Zweihundert Jahre
Netsleben in Hannover, Feſtſchrift zur Erinnerung an die
Gründung des kurhannoverſchen Ober⸗Apellationsgerichts in
Celle am 14. Oktober 1911. Hannover, Hellwingſche Verlags-
buchhandlung 1911. 556 Seiten Großquart, Preis 20 Mk.
Das Oberlandesgericht in Celle fühlt ſich — wohl mit Recht
— als Rechtsnachfolger des 1711 gegründeten Ober-Appellations-
gerichts und hat daher am 14. Okt. ds. J. fein 200 jähriges Be-
ſtehen gefeiert. Rechtzeitig zu dieſem Feſte iſt das vorſtehend
angezeigte Werk erſchienen, das, wie ſchon der Haupttitel ſagt,
fich die umfaſſende Aufgabe geſtellt hat, das Rechtsleben im
Hannoverſchen während der letzten 200 Jahre zu ſchildern, und
das dieſe Aufgabe geradezu glänzend gelöſt hat. Das Werk, zu
dem der Plan bereits 1905 gefaßt iſt, konnte der urſprünglich in
Ausſicht genommene Bearbeiter, Senatspräſident v. Reden,
krankheitshalber nicht in Angriff nehmen; einen kleinen Teil,
die eriten 36 Seiten, hat dann der inzwiſchen ins Juſtiz⸗Mini⸗
ſterium berufene Hülfsrichter Dr. Thieſing verfaßt, das geſamte
übrige Werk verdanken wir dem Oberlandesgerichtsrat Gunkel.
Welche Arbeit in dem Buche ſteckt, kann jemand, der anläßlich
der Jubelfeier ſelbſt einen beſcheidenen Beitrag zu der Geſchichte
des Gerichts geliefert hat“), am beſten beurteilen, und es kann
nur wiederholt werden: das Buch iſt als eine außerordentlich
verdienſtliche Tat anzuſprechen, mag man ſich auch zu ber An⸗
ſicht, die der Verfaſſer bezüglich der bei einem ſolchen Werke
nun einmal notwendiger Weiſe zu berührenden politiſchen Ereigniſſe
vertritt, ſtellen, wie man will; wer künftig ſich mit hannoverſchen
Verhältniſſen und hannoverſcher Geſchichte beſchäftigen will, wird
das Buch, in dem eine Fülle von Material zuſammengetragen
iſt, nicht unbeachtet laſſen dürfen.
Eine eingehende Beſprechung des Buches dürfte die Leſer
dieſer Blätter kaum intereſſieren, es ſei auf die Beſprechungen
in rein juriſtiſchen oder rein geſchichtlichen Zeitſchriften verwieſen.
Aber auch hier muß auf das Buch aus dem Grunde hin-
gewieſen werden, weil es eine Fülle von für Familiengeſchichts⸗
forſcher intereſſanten Angaben enthält, namentlich vollſtändige
Verzeichniſſe ſämtlicher am Ober⸗Appellationsgericht bezw. Obers
landesgericht feit 1711 tätig geweſenen Beamten nebſt Bee
förderungs⸗Daten — aus ber Zeit von 1711—1866: 13 Präſidenten,
30 Vizepräſidenten, 70 + 62 + 33 Räte; 1866 — 1879: 2 Präſidenten,
3 Bizeprafidenten, 31 Rate; feit 1879: 6 Präſidenten, 7 Senats⸗
Präſidenten, 74 Rate, 12 Oberſtaatsanwälte, (S. 463 bis 492) —
und mehr oder minder ausführliche Lebensläufe von einer Reihe
dieſer Beamten, ſo W. L. v. Fabrice, G. F. A. v. d. Wenſe, E. A.
Rumann, C. F. v. Strombeck, F. A. E. v. d. Often, O. A. v. Düring,
C. E. L. v. Klencke, G. F. C. V. E. v. Düring, G. F. Francke, F.
E. A. Meyer, C. F. Schmidt, H. Kühne, M. F. Bardeleben, K.
H. v. Schönstedt, A. Krab, W. Heinroth, J. Wolf, H. A. W.
v. Wolff, L. F. W. Consbruch, A. R. Stellmacher, E. A. Mertens,
J. K. L. A. Groſchuff, 9. A. M. Laue, F. Grospietſch, G. A.
Freytag, Windthorſt, Planck u. a. m. Unter den Mitgliedern
des Gerichts im Laufe der Zeit finden wir Angehörige faſt ſämt⸗
licher hannoverſcher Adelsgeſchlechter; ſo ſind vertreten die v.
Alten, v. Arnswaldt, v. Bar, v. Behr, v. Bernſtorff, v. Borries,
v. Bothmer, v. d. Buſſche, v. d. Decken, v. Grote, v. Haſſell, v.
Hinüber, v. Hugo, Graf Kielmannsegg, v. Lenthe, v. Mandels⸗
loh, v. Marſchalk, v. Ompteda, v. Pape, v. Pufendorf, v. Schlepe⸗
grell, v. Voigt, v. Wallmoden, v. Wenckſtern, v. Werlhof und
viele andere.
Das Buch iſt, wie ſchließlich noch bemerkt ſein mag, mit
*) Ich verweiſe auf meine Aufſätze: „Das Oberlandesgericht Celle“ in der
Oft. Wr. 1911 von „Hannoverland“ S. 218 ff. und „Die Präſidenten des Obers
Appellations -Gerichts bezw. Oberlandes⸗Gerichts“ in „Niederſachſen“ Nr. 3 vom
1. Nov. 1911 S. 118 ff.
einer Reihe von Bildern, ſo denen aller bisherigen Präſidenten,
aller Ober-Staatsanwälte u. a. m. geſchmückt.
Dr. jur. R. v. Damm.
Handſchriften proben aus der Reformationszeit, herausgegeben
von Prof. Lic. Dr. O. Clemen in Zwickau. 1. Lieferung:
67 Handſchriftenproben nach Originalen der Zwickauer Rats-
ſchulbibliothek. Zwickau, Ullmann 1911. M. 15.—.
Die vorliegende neue paläographiſche Publikation vereinigt
Briefe von ſolchen Perſönlichkeiten, die ſich um Martin Luther
als deſſen Freunde und Mitarbeiter, Korreſpondenten, Anhänger
und Gegner gruppieren und ift allen denen, die aus Original-
quellen des 16. Jahrhunderts ſchöpfen wollen, als ein brauch—
bares Hilfsmittel, ſich in die Schriftworte jener Zeit einzuleſen,
angelegentlichſt zu empfehlen. Die Grundſätze, nach denen die
Auswahl aus dem faſt 4000 Nummern enthaltenden Schatz
von Briefen der Zwickauer Ratsſchulbibliothek getroffen find,
verdienen Zuſtimmung: die Stücke find nach den Leſeſchwierig⸗
keiten abgeſtuft; auch in Einzelheiten iſt der paläographiſche
Geſichtspunkt betont. Das Bedürfnis der Bibliothekare und
Archivare, Schriftſtücke ungenannter Herkunft zu beſtimmen,
führte dazu, auch längere Stücke aufzunehmen. Erſt in dritter
Linie iſt der Inhalt der Briefe berückſichtigt worden. Auch längſt
bekannte Briefe find mit vollem Recht fakſimiliert worden. Wo
mehrere Briefe desſelben Mannes zur Verfügung ſtanden, wurde
in der Regel der inhaltlich intereſſanteſte gewählt. Literariſche
Nachweiſe und eine vollſtändige Abertragung der fakſimilierten
Texte in modernem Typendruck erleichtern die Benutzung dieſes
nützlichen Tafelwerkes. Für den zweiten Band möchten wir
dringend raten, wenigſtens in der Hauptſache nicht abermals
Briefe, ſondern die zahlreichen ſonſtigen archivaliſchen Quellen
jener Zeit zu fakſimilieren 3. B. NRatsbücher, Bürgerliſten, Kir—
chenbücher u. a. Der Preis des Heftes iſt mäßig und wird ſicher
dazu beitragen, daß das Heft, wie es dies durchaus verdient,
viel gekauft und benutzt wird.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
1811—1911. Jubiläumskatalog der Verlagsbuchhandlung Wilhelm
Engelmann in Leipzig. Druck von Breitkopf & Härtel in
Leipzig 1911. 118 + 447 Seiten lex“.
Dieſer außerordentlich reichhaltige, durch ausführliche Res»
gifter bequem nutzbar gemachte Jubiläumskatalog enthält mit
beſonderer Paginierung eine Geſchichte der Firma feit ihrer Bes
gründung am 20. Dezember 1811. Das Familiengeſchichtliche
kommt wie gewöhnlich in ſolchen Jubiläumsſchriften zur Geltung.
Auch ein Stammbaum der Buchhändlerfamilie Wilhelm Engel—
mann iſt beigegeben. Höheren Wert haben die hochintereſſanten
Korreſpondenzen mit Koryphäen der Wiſſenſchaften. Beſonders
reich find Gervinus und Binding vertreten. Ferner feien dies-
bezüglich genannt Ebers, Gegenbaur, Nietzſche und Wundt.
Abbildungen der Geſchäftsinhaber und der von ihnen benutzten
Lokalitäten, ſowie Fakſimiles von Gelehrten zieren den gedie—
genen, auch äußerlich vortrefflich ausgeſtatteten Band. Die end⸗
loſe Reihe deutſcher und ausländiſcher Heroen der Wiſſenſchaft,
deren Namen den Jubiläumskatalog ſchmücken, iſt ein beredtes
Zeugnis des Anſehens und der Erfolge, deren fic) die Verlags-
buchhandlung Wilhelm Engelmann erfreut.
Leipzig⸗Conne witz. Eduard Heydenreich.
Th. Hauch-Fausboll og H. R. Hiort-Lorenzen, Patriciske
Slægter. Anden Samling. Med 43 portrætter og 8 va-
abenafbildninger. Kjøbenhavn. Dansk genealogisk instituts
forlag 1911. 366 Seiten.
Im Jahre 1891 kam ein Band dänischer Patriziergeſchlechter
heraus, von Elvius und Hiort Lorenzen herausgegeben. Dieſer
ſollte ſolche däniſche Familien behandeln, die „nicht allein in
Wiſſenſchaften, Kirche, Heer, Flotte und Verwaltung, ſondern
auch in Kunſt, Induſtrie, Handel und dem Gebiet der Land-
wirtſchaft“ ſich ausgezeichnet haben. In den 20 Jahren, die
ſeitdem vergangen find, ift es nicht geglückt, eine Fortſetzung heraus-
zugeben. Während außerhalb Dänemarks dergleichen Werke
herauskamen wie das Genealogiſche Handbuch bürgerlicher Famts
lien in Berlin, Niederlands Patriciat in Haag, Svensk slägt-
Kalender, Svenska ättartal, Ny svensk slaktbog in Schweden, iſt
in Dänemark nur das von Hauch-Faustb@ll herausgegebene
Slaegthaandbogen (Verlag der Genealogisk Tidsskrift) erſchienen,
welches jedoch das Hauptgewicht auf die jetzt lebende Generation
legt. Indem nun Hauch-Faustb@ll und Hiort-Lorenzen die hier—
kaa aa a a a a A A A A d A A A A A A
aus fic) ergebende Lücke auszufüllen ſuchten, haben fie fidh nicht
auf einzelne hervorragende Geſchlechter beſchränkt, wie dies die
erite Sammlung der Danske Patriciske Slœgter tat, ſondern die
Geſchlechter in ihrer Geſamtheit vorgeführt. Auch ausländiſche
Linien ſind berückſichtigt wie bei den Familien Faye, Heiſe und
Holten. Mit Freude lieſt man in der Vorrede dieſes neuen,
— Ex
Der Deutſche Herold, XLII. Nr. 12, Berlin Dez. 1911.
Heroldsamt und Gericht (St. Kekule v. Stradonitz). — Die
Wappen der amerikaniſchen Bundesftaaten. — Neue Wappen—
figuren (E. L. Lorenz⸗Meyer). — Genealogiſche Aufgaben.
(O. H.) — Die Familie Cavendish.
Monatsblatt der Kaiſ. Kön. Heraldiſchen Geſellſchaft
„Adler“. Nr. 372, Wien, Dez. 1911. Einige Ergänzungen zu
der Publikation „Die Adels- und Wappenbriefe des Namens
Mayer in allen feinen Schreibungen“ (Dr. Höfflinger). — No—
tizen über einige Geſchlechter des Uradels von Brescia. [Mar—
tinengo]. Hans Gafteiger (Dr. v. Pang). — Auszüge aus den
zwei älteſten Matrikelbänden der Stadtpfarre zu Loeben.
Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte, Jahrg. 4,
1911, Heft 11. — 256 ſtellige Ahnentafel der Freiin Caroline
Charlotte v. Schele (Schluß). — Aus der Lade des löbl. Wagner—
handwerks zu Frankfurt a. M. (K. Kiefer). — Nochmals die
Familie de Ron (A. v. d. Velden). — Zur Stammtafel Dietz⸗
Wetzlar (O. Praetorius). — Die älteſten Generationen der
Familie du Fay in Frankfurt a. M. (A. v. d. Velden). —
Familie Spitta (J. F. Leutz⸗ Spitta). — Die Nachkommen von
Johann Balthaſar Scharff (Emma Boemel). — Das Ravens
burger Bürgerbuch (G. Merk). — Heft 12. — Einiges über die
Cölniſche Poft in Frankfurt a. M. (Dr. Kriegk f). — Das
Ravensburger Bürgerbuch (Schluß. G. Merk). — 32ſtellige
Ahnentafeln von Johann Georg von Heyder und Gujanna
Elifabeth v. Gender, geb. v. St. George. — Stammbaum der
Familie Haider Tafel l.; Stammbaum der Familie v. Hender,
Tafel II.; Stammbaum der Familie von Heyder aus dem Hauſe
Arleſter. Tafel III. (K. Kiefer). — Zur Erforſchung der Mendel—
ſchen Vererbung beim Menſchen (Dr. Fr. Hammer). — Jahrg. 5,
1912, Heft 1: Die Herren und Freiherren v. Holzhauſen mit
Zeitſchriftenſchau.
US
gediegenen, auch äußerlich vortrefflich ausgeſtatteten Bandes, daß
das familiengeſchichtliche Intereſſe in Dänemark ſo groß iſt, daß
gleichzeitig mit der Verſendung dieſes Bandes der Druck des
nächſten beginnt. Wir empfehlen dieſes nützliche und ſchöne
Unternehmen unſeren Leſern angelegentlichſt.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
SS
Stammbaum. Ahnentafel Humbrecht. Herkunft der Frankfurter
Familie de Baſſompierre.
Roland (Archiv f. Namen- u. Wappenkunde) XII, 6. 1911,
Dezember. Preußiſche Standeserhebungen aus dem Jahre 1910.
Laubaner Bürgermeiſter u. Ratsherren 1222—1845.
Heraldiſche Mitteilungen, hrsg. v. Herald. Verein „Zum
Kleeblatt“ in Hannover, XXII. Ihrg. 1911, Nr. 10, 11. Die
200 jährige Jubelfeier des Oberlandesgerichts in Celle. — Etwas
Heraldiſches von der 200 jährigen Jubelfeier des Oberlandes-
gerichts in Celle. — Franz v. Liſzt, ſein Adel und ſein Wappen.
— Zur Schreibweiſe „v.“ und „von“. — — Buhmann, Herale
diſches von der Schaumburg. — Wöller, Die Hauptkirche „Beata
Maria Virginis“ in Wolfenbüttel. — Buhmann, Wenig bekannte
heraldiſche Kunſtſchätze in der Münſterkirche zu Hameln a. W.
Korreſpondenzblatt des Geſamtvereins der deutſchen Ge—
ſchichts⸗ und Altertumsvereine. 59. Ihrg. 1911, Nr. 11 u. 12.
Redlich, Staatliches Archivweſen in Öfterreih. Zimmermann,
Was follen Archive ſammeln? Grotefend, Neuere Archiv—
bauten in Norddeutſchland. Thiel, Das ſteiermärkiſche Statt⸗
haltereiarchiv in Graz.
Heſſiſche Chronik. Monatsſchrift für Familien- u. Orts⸗
geſchichte in Heffen u. Heſſen-Naſſau, hrsg. v. Bräuning⸗Oktavio
u. Wilh. Diehl, J. Jhrg. 1912, Heft 1. Diehl, Aus dem Haus-
buch des Amtsverweſers Johann Philipp Lichtenberg.
Heſſenland 25. "bro, Nr. 24, 1911. Aus der Geſchichte
der Schauenburg.
Niederſachſen 17. Ihrg., Nr. 5, 1. Dzbr. 1911. W. Uhl⸗
horn, Die alten Kirchhöfe in Wilkenburg, Bothfeld und Kirch—
horſt als Stätten niederſächſiſcher Friedhofskunſt (mit zahlreichen
Abbildungen von Grabdenkmälern).
Verſchiedenes.
In der Oſterwoche, vom 9. bis 13. April 1912 findet in
Gießen ein Kurs und Kongreß für Familienforſchung, Ver⸗
erbungslehre und Naſſenhygiene ſtatt. Der Kurs wird Dieng»
tag und Mittwoch 9—1, 4—7 in der Klinik für phyſiſche und nervöſe
Krankheiten, Frankfurterſtr. 99, und Donnerstag 9—11 im großen
Hörſal der Univerſität, Ludwigſtr., abgehalten. Hieran ſchließt ſich
unmittelbar in demſelben Hörſal der Kongreß. Eine große Anzahl
einſchlagender Vorträge von Fachautoritäten erſten Ranges find
zu Kurs und Kongreß angemeldet. Anmeldungen bei Herrn Geh.
Rat Prof. Dr. Sommer in Gießen.
Im 44. Band, Jahrgang 1911, der Zeitſchrift des Bergiſchen
Geſchichtsvereins hat Otto Forſt die Ahnentafel des letzten
Herzogs von Cleve, Jülich und Berg behandelt. Die letzten
Sproſſen jenes Zweiges der Grafen von der Mark, die zu fürft-
licher Würde emporſtiegen, mitten im Glanz einer königlichen
Macht als unglückliche, ihrer Vernunft beraubte Weſen ein trau—
riges Daſein endeten, find ein erſchütterndes Beiſpiel eines Ge-
ſchlechts, dem ſchwer belaſtete Töchter geiſtig anormaler Vorfahren
mit reichem Gut die unheilvolle Gabe des Wahnſinns mitbrachten.
Ferner iſt die Tatſache, daß die geiſtig minderwertige Tochter
eines blödſinnigen Vaters und einer Mutter, deren Großmutter
in jahrzehntelangem Wahnſinn dahinlebte, einen wahnſinnigen
Jüngling heiratet, daß dieſer fluchbeladenen Ehe Nachkommen
entſproſſen und dieſes unglückſelige Geſchlecht nach ein paar
Generationen Genies wie den Großen Kurfürſten hervorbringt,
faſt verblüffend. Ebenfalls ſehr bemerkenswert iſt der Umſtand,
daß der letzte Herzog von Jülich bis zur Reihe der 64 Ahnen
keinen Ahnenverluſt aufzuweiſen hat. Was eine vollſtändige
Ahnenreihe von 64 Ahnen für fürſtliche Perſonen bedeutet, iſt jedem
bekannt, der nur einigermaßen die ungeheuren Ahnenverluſte in
jenen Kreiſen kennt. Wir machen unſere Leſer auf die intereſſante
Arbeit von Otto Forſt auch deshalb aufmerkſam, weil der rühm-
lichſt bekannte Wiener Genealog hier im Gegenſatz zu Freiherrn
von Dungern und zu Graf Drohojowski für Tages- und Orts-
angaben von Geburt, Tod und Vermählung in Ahnentafeln
eintritt. l
In der Zeitſchrift „Kosmos, Handweiſer für Naturfreunde,
herausgegeben und verlegt vom Kosmos, Geſellſchaft der Natur-
freunde, Sitz Stuttgart“. 1911, Heft 9, iſt ein ſehr intereſſanter
Aufſatz „Zur Erforſchung der Mendelſchen Vererbung beim
Menſchen“, von Sanitätsrat Dr. Fr. Hammer, Stuttgart, abge-
druckt. Der Herr Verfaſſer fordert ſeine Leſer auf, ihn bei Be⸗
arbeitung der Vererbungsfragen zu unterſtützen und ihm möglichſt
zahlreiche Beiſpiele zur Verfügung zu ſtellen, „weil in den vers
hältnismäßig geringzähligen menſchlichen Familien die Zahlen-
verhältniſſe meiſt nicht zum Ausdruck kommen, ſondern erſt beim
Zuſammenfaſſen längerer Reihen.“ Dem Aufſatz ift ein „ausge-
fülltes Muſter des zu der Umfrage benutzten Schemas einer Whe
ſtammungsliſte“ beigegeben. Exemplare dieſes Schemas werden
denen, die ſich an der Beantwortung der Umfrage und an den
entſprechenden Feſtſtellungen beteiligen wollen, auf Wunſch durch
die Redaktion des „Kosmos“, Stuttgart, Pfitzerſtraße 5, koſtenlos
zugeſchickt. Die ausgefüllten Vorlagen find wieder an die Re-
daktion einzuſenden, die ſie zur Bearbeitung weitergibt.
Berantwortlich für die Redaktion: Ober-Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den Inſeratenteil: O. 555 geipsig
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig. :
Familiengeſchichtliche Blatter
s Monatsfchrift zur Förderung der BR s
Gegründet von D. o. Daffel
Herausgegeben von der Daffel=Stiftung bei der Jentral⸗
ſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte
Der jahriidje Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchließlich des Titels, Inhalts perzeichniſſes und Namen- Regiſters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für
deutſche perſonen⸗ und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Clebhaber-flusgabe für 13 Mark. Beſtellungen
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen- und Famillengeſchichte in Leipzig, Univerfitatsftrafe 2!!! richten. Die Beſtellung gilt
CCC ͥĩ ĩ˙ð¹ EDO Ae Ga Ae, KE H
als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. ern
X. Jahrg. Februar 1912 Nummer 2
Inhaltsverzeichnis: Geſchäftliche Mitteilungen. — Eingänge. — Ein dem Untergang ausgeſetztes Kirchenbuch (Edel). — Die
Genealogie auf der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung in Dresden (Kekule von Stradonitz). (Fortſetzung.) — Von einigen
alten Grabſteinen auf dem Friedhofe zu Groß-Salze (Puſch) (hierbei eine Kunſtbeilage). — Aus der Geſchichte der Familie
Heuſch (Heydenreich) (hierbei eine Kunſtbeilage). — Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücher⸗
beſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes.
Geſchäftliche Mitteilungen.
, Von einem hochherzigen Gönner find der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte
500 Mk. zur Verfügung geſtellt worden. Hierfür wurden für die Bücherei folgende Werke angekauft: Dictionnaire
des figures héraldiques par le comte Théodore de Renesse, 7 vols., Bruxelles 1894—1903. — Armorial général
précédé d'un dictionnaire des termes de blason par J. B. Rietstap 2. éd. Gonda (ohne Jahr), 2 vols. — Gritzner,
Handbuch der heraldiſchen Terminologie, Nürnberg 1890. — Seyler, Geſchichte der Heraldik, Nürnberg,
1885 — 1889. — Bürgerliches Wappenbuch oder des Großen und allgemeinen Wappenbuches von J. Siebmacher,
„fünfter Band, Teil VIII.“ 8 Bände mit zahlreichen Tafeln. Nürnberg, 1857—1909. — Sinapius, Schleſiſcher
Curiofitaten Vorſtellung. 2 ftarfe Quartbände. Leipzig 1720. 1728. (Neudruck). — Langl, Schrifttafeln zur Gre
lernung der lateiniſchen Paläographie, herausg. v. Wilh. Arndt, 2. Hft. 4. Aufl. Berlin 1906. — von Uech⸗
tritz, Diplomatiſche Nachrichten adeliger Familien, 7 Teile. 1790 — 1795. — Geffcken und Tykocinsky, Stiftung?»
buch der Stadt Leipzig, 1905. Wir wiederholen (vgl. diefe Zeitſchrift 1911, Seite 89) hierdurch für diefe Spende
unſeren verbindlichſten Dank. Die ſtets wachſenden Aufgaben der Zentralſtelle laſſen den Wunſch gerechtfertigt
erſcheinen, daß dieſe Schenkung recht zahlreiche Nachahmung finden möge.
Prof. Dr. Schmertoſch v. Rieſenthal als Bücherwart.
Das Programm zu dem Kurs und Kongreß für Familienforſchung, Vererbungslehre und
Raffenhygiene in Gießen vom 9. bis 13. April 1912 iſt erſchienen und liegt der Februarnummer dieſer
Blätter bei. Wir empfehlen den Beſuch dieſer Tagung angelegentlichſt. Anmeldungen bei Herrn Geh. Rat Prof.
Dr. Sommer in Gießen.
Infolge häufiger Nachfragen hat ſich unfer Verleger bereit erklärt, vom 1. Heft unſerer „Mit-
teilungen“, deſſen Auflage vergriffen iſt, einen Neudruck zu veranſtalten, wenn genügende Beſtellungen
darauf eingehen. Wir bitten daher alle Witglieder, welche das Heft zur Vervollſtändigung ihres Exemplars
zu erwerben wünſchen, fi) deswegen möglichſt bald bei der „Zentralſtelle“ oder beim Verlag von H. A.
Ludwig Degener, Leipzig, Hoſpitalſtraße 15, zu melden. Das Heft enthält die für die Geſchichte unſerer Be⸗
ſtrebungen wichtigen erſten Berichte des „Vereins zur Begründung und Erhaltung einer Zentralſtelle für deutſche
Perſonen⸗ und Familiengeſchichte“ und die beiden Aufſätze von Adolf von den Velden über „Wert und
Pflege der Ahnentafel“ und von Stefan Kekule von Stradonitz über „Wiſſenſchaftliche Genealogie als Yehr-
fach“. Der Preis des Neudrucks ift auf ca. Mk. 1,50 angeſetzt worden. Wir raten unſern Mitgliedern von
dieſer günſtigen Gelegenheit Gebrauch zu machen. Schon abgeſehen von dem wertvollen Inhalt des Heftes wird
jeder Bücherfreund, auch vom rein geſchäftlichen Standpunkt aus, wünſchen, eine vollſtändige Reihe unſerer Hefte
zu beſitzen.
Infolge der außergewöhnlichen Steigerung der Druckpreiſe hat ſich eine derartige Erhöhung unſerer
Herſtellungskoſten ergeben, daß wir in Zukunft nur gegen einen Mehrbetrag von jährlich 50 Pfennig in der
Lage ſind, die Verſendung auf ſteifen Pappen vorzunehmen. Soweit wir diesbezüglich keine Mitteilung erhalten,
werden wir unſere Hefte künftig in der ſonſt allgemein üblichen Weiſe mittelſt Umbruches verſenden.
dt Ak AA, SU AE AE AAA AE
Der fünfte genealogiſche Abend der Rentralftelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte im
laufenden Winter findet
Montag, den 4. März 1912, abends 8 Uhr
im hinteren Zimmer des Theater⸗Reſtaurants ſtatt, wobei Herr Oberbibliothekar Prof. Dr. Kroker aus
Leipzig über das Thema:
„Der Leipziger Chroniſt J. J. Vogel als Genealog“
ſprechen wird. Gäſte, insbeſondere auch Damen, ſind herzlich willkommen.
Der Vorſitzende der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte.
Dr. Breymann.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Die Geſchichte der Lederfabrik F. W. Moll, Brieg 1811—1911
— von der Firma F. W. Moll, Brieg.
Wappengeſchichte der Grafen und Herren von Falkenhayn,
von Falckenhayn — von Herrn M. von Falckenhayn.
Apothekerkalender 1911. — Pharmazeutiſcher Kalender,
2. Teil; Pharmazeutiſches Jahrbuch 1911 — von Herrn Apo-
theker Donat, Grünſtadt.
Mitteilungen der Familie Kade 1912,; Niederſachſen XVII,
(I 1912) von Herrn Dipl.-Ing. Kade, Gorau.
Münchener Kalender für 1905 und 1907 — von Herrn
Dr. Devrient.
Beiträge zur Geſchichte der Familie Lampe II, (Jan. 1912)
— von Herrn Dr. Lampe, Jena und Herrn A. Lampe, Berlin.
Lehrerbuch für die ſtädtiſchen höheren Schulen Dresdens,
hrsg. von der Vereinigung von Lehrern an den ſtädtiſchen
höheren Schulen Dresdens, XVI. 1908; XVIII. und XIX. Jahres-
bericht des Vereins ſächſiſcher Realſchullehrer 1909, 1910 (mit
Perſonalnachweiſen; Bericht der Sächſ. Realgymn. Ver. f. d. Zeit
von Pfingſten 1907 bis Pfingſten 1909 (mit Lebensläufen ver⸗
ſtorbener Mitglieder) — von Herrn Prof. Dr. Schmertoſch
von Rieſenthal, Leipzig⸗Gohlis.
Geſellſchaft von Berlin, Charlottenburg und Potsdam,
I. Jahrg. 1889 — von Herrn stud. von Gebhard, Leipzig.
Lagerkatalog von Rid. Bertling in Dresden-⸗A., Nr. 73
— von Serrn Verlagsbuchhändler Degener, Leipzig.
Ex⸗libris — von Herrn Max Dorn, Hamburg, Herrn
Chev. Dr. Ferd. Pasquinelli, Advokat in Lucia, Herrn
Oberltnt. v. Gronaz, Hamburg und Herrn Urbänyi, Budapeſt.
Baron Snoukaert von Schauburg, Inventarie der boeken
en handſchriften van het genealogiſch-heraldiek genootſchaft de
Nederlandſche Leeuw — von den „Nederl. Leeuw.“
Zahn und Jaenſch, Antiquariatskatalog Nr. 242 — von
der Firma Zahn und Jaenſch.
Meldebogen der Gemeinde Neuſtadt bei Chemnitz — von
der Gemeinde Neuſtadt.
Geſchichtsblätter der Familien Meinshauſen und Grofebert
1912,; Jahresbericht des Kgl. Gymnaſiums in Bonn 1907 —
von Herrn Landrichter Grofebert, Graudenz.
Zur Erinnerung an Herrn Kommerzienrat C. H. Haubold
1844/1905 (S. A.); Kühnhold, Herkunft und Bedeutung des Orts-
und Familiennamens Scharnhorſt (S. A.) — von Herrn Johs.
Kriebel, Leipzig⸗Gohlis.
Satzungen des Reinstorfſchen Familienverbandes — von
Herrn Rektor E. Reinstorf, Wilhelmsburg (Elbe).
N. G. Mejer, Braunſchweig, Leichenpredigt auf Joh. Georg
Ortl (t 1758) — von Herrn Dr. V. Sallentien, Charlottenburg.
Frankfurter Bücherfreund, Witteilungen aus dem Verlag
Joh. Beer u. Co., 10. Ihrg. 1912, — von der Firma Joh.
Beer u. Co.
Adreßbuch von Weimar 1910 — von Herrn Dr. von den
Velden, Weimar.
Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte VI. (1912), 2 Expl.
— von Herrn K. Kiefer, Frankfurt a. M.
Eine Anzahl Siegelabdrücke — von Herrn Staatsarchivar
Dr. Knetſch, Marburg.
Korrekturabzüge zum deutſchen Geſchlechterbuch — von
Herrn Reg.⸗Rat Dr. Körner, Berlin.
Dr. L. Volkmann, Die Familie Volkmann, Nachträge
1896/1911 — vom Herrn Verfaſſer.
Frhr. v. Minnigerode-Allerburg, Stammbaum der
Freiherrn von Fleckenſtein — vom Herrn Verfaſſer.
Mitteilungen über Konzerte und Vorträge in Leipzig,
Nov.⸗Dez. 1911 — von Herrn Zeichenlehrer Friedrich, Leipzig⸗
Gohlis. ;
Dr. o Schulz, Ahnentafel des Herzogs Friedrich Chriftian
zu Schleswig-Holftein (S. A.) — vom Herrn Verfaſſer.
Zeitſchrift des allgemeinen deutſchen Sprachvereins XXVII.
(1912) — von Herrn Dr. Breymann, Leipzig.
K. O. Müller, Die Königszinſe in der Reichsſtadt Ravens⸗
burg i. J. 1366 (S. A.); Reutlinger Geſchichtsblätter XXII. XXIII.
Jhrg. (2 Hefte) 1912 — von Herrn K. O. Müller, Ravensburg.
Johanniter-Ordensblatt L,,—LII,, (1910/11) — von Herrn
Gen.⸗Major Frhr. v. Ende, Flensburg.
Plan der Stadt Leisnig 1753, Neudruck von 1873, mit
alphabet. Verz. der Hausbeſitzer — von Herrn Zahlmeiſter Knabe,
Leisnig.
O. Hütteroth, Die Reinhardswalddörfer Holzhauſen, Knick⸗
hagen, Wilhelmshauſen in Vergangenheit und Gegenwart,
Caſſel 1911 — vom Herrn Verfaſſer.
Ex-libris u. Biographie — von Herrn Walter Schneider,
Frankfurt a. M.
Mitgliederverzeichnis der Hülfskaſſe für deutſche Rechts-
anwälte — von Herrn Rechtsanwalt und Notar Fr. Uhlbach,
Berlin Mariendorf.
Verzeichnis der Abgeordneten zur J. deutſchen Reichsver⸗
ſammlung in Frankfurt a. M. 1848 — von Herrn Prof. Liebmann.
Verzeichnis der am Krönungs- und Ordensfeſte verliehenen
Orden und Ehrenzeichen (Voſſiſche Zeitung) — von Herrn Rechts-
anwalt F. Uhlbach, Berlin⸗ Mariendorf.
Schriften des Vereins für Geſchichte Leipzigs I, V- VIII
— vom Verein für Geſchichte Leipzigs.
Upſtalsboom⸗Blätter für oſtfrieſiſche Geſchichte und vater⸗
ländiſche Altertümer — von der Geſellſchaft für bildende Kunſt
und vaterl. Altertümer. Emden.
Eine Sammlung von Familiennachrichten — von herrn
Major von Köhne, Berlin.
Leipziger Adreßbuch 1910 — von Herrn Rechtsanwalt Dr.
Breymann, Leipzig.
v. Gülich, Aus dem Leben des Polizeidirektors von Boſtel
(S. A.); Eine Ahnentafel aus dem 16. Jahrhundert (S. A.) —
von Herrn Oberleutnant von Gülich, Berlin.
Dr. Pfingſthorn, Stammbaum der Familie Pfingſthorn —
vom Herrn Verfaſſer.
Schmidt, Ein Gang über den z. Zt. älteſten Friedhof der
Stadt Gotha — von Herrn Hülſe mann, Gotha.
Stammliſte Eidenbenz — von Herrn Donat, Krumſtadt.
Lampe, Die bäuerlichen Miniſterialen des 14/16. Jahrh.
im Erzbistum Magdeburg (S. A.); Amtliches Verzeichnis der
Lehrer & der Univerſität Jena 1908, 1911 — von Herrn Dr.
Lampe, Jena.
Munſcheid, Beiträge zur Nachfahrenliſte der Familie
Munſcheid (S. A.); Munſcheider Familienblatt I 1912 — von
Herrn Prof. Munſcheid, Sondershauſen.
Dr. Weſtermann, Genealogie der Familie Zangenmeiſter
— pom Herrn Verfaſſer.
i
Oſtermair, Die Oftermair; Stammtafel der de Lorme;
Auszüge aus den Matrikeln der ehemaligen franz. reformierten
Gemeinde in Hannover und den Kirchenbüchern in Karlshofen
(S. A.) — von Herrn Ed. de Lorme.
Genealogie und Geſch. der gräfl. Familie von Sarntheim,
ſowie ihrer Anſätze. Mit Zugrundelegung einer von Stefan von
Mayrhofen herrührenden und i. J. 1838 als Manuffript gedruck⸗
ten Zuſammenſtellung i. J. 1897 — von Herrn Verlagsbuchhändler
H. A. L. Degener, Leipzig.
Mitgliederverzeichnis des Akademiſchen Vereins Hütte 1910
— von Herrn Gewerbeaſſeſſor Dr. Beyer, Effen.*)
*) Aber die ſonſtigen uns gütigft im Januar überſandten Schenkungen
werden wir in der Februarnummer dankend berichten. Die Schriftleitung.
Ein dem Untergang ausgeſetztes Kirchenbuch.
Von Dr. jur. Ludwig Edel.
Die gebundenen Kirchenbücher der Stadt Schüttorf
beginnen erſt mit dem Jahre 1740 und ſind unter
franzöſiſcher Herrſchaft ungefähr 1811 nach älteren Re-
giſtern angelegt. Paſtor Petrus Ovenius hat aber ſchon
1654 mit der Führung von Regiftern begonnen, zunächſt
wohl nur um die Einnahmen aufzuzeichnen. Dieſe
älteſten Kirchenregiſter beſtehen aus ſchmalen Heften,
die immer nur einen Jahrgang umfaſſen, und befinden
ſich in einem Zuſtand, daß ihr allmählicher Untergang
ſicher ift.) Tatſächlich find auch ſchon mehrere Jahr—
gänge verloren gegangen. Für die genealogiſche Forſchung
ift alfo für die älteſte Zeit von 1654 - 1739 ein lücken⸗
loſes Material ſchon nicht mehr vorhanden.
Wenn auch die älteſte und ehemals bedeutendſte
Stadt der Grafſchaft Bentheim durch die Nöte des
) Vorausgeſetzt, daß der Staat nicht eingreift! Nur durch
ſachgemäße Behandlung, wie ſie gefährdeten Handſchriften in gut
verwalteten Staatsarchiven zuteil wird, find die alten Kirchen-
bücher auf die Dauer zu erhalten. — Die Schriftleitung.
30 jährigen Krieges viel gelitten hatte und von ihrer
Höhe geſunken war, ſo finden wir damals doch noch
einen Stamm von betriebſamen Bürgern in ihren
Mauern, welche durch Handel mit Holland und durch
Einführung der Leinen⸗ und Pergamentinduſtrie den
verlorenen Wohlſtand wieder zu erwerben trachten.
Dazu kommen eine Anzahl gräflicher Beamten, die Be-
ſitzer der Burgmannshäuſer und als ungebetene Gäſte
die Soldaten des Münſtriſchen Fürſtbiſchofs Chriſtoph
Burchard von Salen.
Die vorzüglichſten Familien habe ich zuſammen⸗
geſtellt in Stammliſten, welche dem Zettelkatalog der
Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte
überwieſen werden.
Am ſchwierigſten war die Zuſammenſtellung bauers
licher Familien, wie Bodenkamp, Kemper uſw., die aber
gerade wichtig find, auch in Bezug auf die Entwicklungs-
geſchichte der Namen. Zu Auskünften bin ich gern bereit.
Die Genealogie auf der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung
zu Dresden.
(Fortſetzung).
Dieſes Anfügen von Pfeilen nach oben und unten
zur Unterſcheidung der Geſchlechter iſt auch bei einer
erwähnenswerten Tafel (144 des Katalogs): „Heredität
der moraliſchen Idiotie (moral insanity) der
Familie 9.“ angewendet. Wenn bei dieſer ſonſt ſehr
überſichtlichen Tafel außerdem aber das altmodiſche
Verfahren angewendet worden iſt, die Kinder mit dem
Vater oder der Mutter einzeln je durch die bekannten
Schrägſtriche zu verbinden, fo muß hiergegen der Fach—
genealoge einwenden, daß die wiſſenſchaftliche Genealogie
dieſe Darſtellungsweiſe längſt als unpraktiſch erkannt und
in die Rumpelkammer geworfen hat, bei welcher Feſt—
ſtellung hier allerdings dieſe Tatſache lediglich zu ver—
zeichnen iſt, auf die Gründe dazu aber nicht weiter
eingegangen werden kann. Ganz beſonders meine
Aufmerkſamkeit gefeſſelt, allerdings nicht aus genealo—
giſchen, ſondern aus ſachlichen Gründen, hat die Tafel
145 des Katalogs, die die Aberſchrift trägt: „Kaſtration
und Steriliſation von Geiſteskranken aus ſo—
zialen Gründen“ (vorgenommen in ſchweizeriſchen
Anſtalten), die acht kleine Tafeln enthält und ſomit acht
Fälle von Kaſtration und Steriliſation bei Männern und
Weibern verzeichnet, bei denen die, mit Zuſtimmung der
betreffenden Perſonen und der Behörden vorgenommene,
Operation zu dem Ergebnis führte, daß vor der Operation
durchaus unſoziale Individuen nach der Operation zu
ſozial verhältnismäßig brauchbaren Perſonen wurden.
Für Familiengeſchichtsforſcher, die darauf ausgehen,
Von Dr. Stephan Kekule von Stradonitz.
Eigenſchaften der einzelnen Glieder der Familie zu
verzeichnen, die vielleicht für das Studium der Bers
erbungslehre wichtig ſein können, iſt beſonders beachtens⸗
wert die Tafel 108 des Katalogs: „Aberſicht über die
wichtigſten vererblichen Mißbildungen, krank—
haften Anlagen und Krankheiten des Menſchen.“
Im allgemeinen hat man nämlich über das, was beim
Menſchen vererblich ift, ganz falſche Vorſtellungen.
Wohl die meiſten Menſchen werden glauben, daß blaue
Augen und blonde Haare z. B. eine vererbliche Cigens
ſchaft ſeien, und doch iſt dieſes mit nichten der Fall.
Wenn man alſo als Genealoge zum Studium der
Vererbungslehre Bauſteine herbeiſchaffen will, muß man
wiſſen, welche Eigenſchaften wichtig ſind und welche
nicht. Es iſt deshalb ein von mir häufig ausgeſprochener
Wunſch, daß die Mediziner, Pſychiater uſw. uns Geneas
logen endlich mit einer diesbezüglichen ausführlichen
Anleitung an die Hand gehen möchten. An dieſer fehlt
es leider bisher, und ſo bietet die vorerwähnte Tafel
wenigſtens einen brauchbaren Behelf. Ich gebe die in
ihr angeführten „Mißbildungen, krankhaften Anlagen
und Krankheiten des Menſchen“ deshalb im Nad-
ſtehenden wieder:
Haſenſcharte,
Wolfs rachen,
Monodactylie,
Polydactylie,
Brachydactylie,
Spalthand,
Spaltfuß,
Hypospadie und andere Ent-
wicklungsſtörungen der
Genitalien,
Aplaſie der Bruſtdrüſe,
Zwergwuchs,
Rieſenwuchs, Pigmentmäler,
Angeborener Katarakt, Neurome,
Praeſeniler Katarakt, Neurofibrome,
Angeb. Kolobom, Exostosen,
Hydrophtalmus, Mikrokephalie,
Ptosis congenita, Progreſſive Muskelatropie,
Myopie, Hämophilie,
Farbenblindheit, Kurzlebigkeit,
Nachtblindheit, Cystinurie,
Retinitis pigmentosa, Diabetes insipidus,
Taubſtummheit, Dispoſition zu Geiſtes- u.
Progreſſive Schwerhörigkeit,
Situs viscerum perversus,
Nervenkrankheiten (Debi-
lität und Vulnerabilitat des
Alopekie, Nervenſyſtems),
Ungenügende Fruchtwaſſer⸗ Gicht,
bildung, Fettſucht,
Vererbl. Elefantiasis (Trophoe- Diabetes melitus,
dem), Morbus Basedowi,
Ichtyosis, Arteriosklerose,
Prurigo, Lungenemphyſem,
Dermatitis bullosa congen., Zahnkaries,
Psoriasis, Krebs (d), Tuberkuloſe (7).
Bedauerlich iſt nur für uns Genealogen, die wir
die mediziniſchen Fachausdrücke meiſt nicht kennen, daß
hier faſt überall nur die betreffenden Fremdwörter ge⸗
braucht find. Was Haſenſcharte, Wolfsrachen, Spalt»
hand, Spaltfuß, Zwergwuchs, Rieſenwuchs uſw. uſw.
find, weiß jeder. Was Monodactylus, Polydactylus
und Brachydactylus iſt, wird wohl jeder, der eine höhere
Schule beſucht hat, entweder wiſſen oder leicht heraus-
bekommen. Was man ſich aber unter Aplasie der
Bruſtdrüſe, Retinitis pigmentosa, Psoriasis uſw. vim,
denken ſoll, wird von den Gebildeten derjenige, der
nicht Arzt iſt, wohl keiner wiſſen.
Als Tafel 247 der Sondergruppe erſcheint unter der
Aberſchrift „Ahnentafel eines deutſchen Fürſten“
die aus dem mehrerwähnten Lorenzſchen Werke bekannte
Tabelle: „Ahnentafel Kaiſer Wilhelms II.“, die für
die zwölf erſten Ahnenreihen des Kaiſers neben der
Angabe der theoretiſchen Zahlen: die für jede Ahnen⸗
reihe tatſächlich gefundene Zahl, die hiernach in der
nächſten Ahnenreihe zu erwartende Zahl der Ahnen,
die in den betreffenden Ahnenreihen unbekannt ges
bliebenen und fehlenden Perſonen und endlich neben
dieſen: die wahrſcheinliche, wirkliche Geſamtſumme (in
jeder Reihe) verzeichnet. Es muß aber bei dieſer Ge»
legenheit endlich einmal ausgeſprochen werden, daß die
betreffende Aufſtellung von Lorenz auf Grund ſehr
mangelhafter literariſcher Hilfsmittel hergeſtellt und in⸗
folgedeſſen irreführend iſt. Sie verzeichnet (auf Seite 307
ſeines Werkes) geradezu eine Unmenge von Perſonen
als unbekannt und unauffindbar, die längſt feſtſtehen!
Es muß alſo, anſchließend an dieſe Feſtſtellung, hier
darauf aufmerkſam gemacht werden, daß bei Unters
ſuchungen des „Ahnenverluſtes“ in ſolchen Fällen der
wirklichen oder vermeintlichen Unfeſtſtellbarkeit einzelner
Ahnen ganz beſondere Vorſicht am Platze iſt, will man
eben für die Berechnung des „Ahnenverluſtes“ nicht zu
falſchen Ergebniſſen gelangen. Insbeſondere iſt genau
zu prüfen, ob nach der ganzen Lage des Falles für die
bei einer beſtimmten, als Ahne vorkommenden, Perſon
fehlenden Eltern, Großeltern uſw. die Identität mit
anderen auf der betreffenden „Ahnentafel“ vorkommenden
Ahnen, alſo „Ahnenverluſt“, anzunehmen iſt oder um⸗
gekehrt die Nichtidentität, alſo kein „Ahnenverluſt“.
Durch ihre originelle Anordnung fallen 10 von Dr.
A. Riffel ausgeſtellte Stammtafeln in Kreis form
in die Augen. Eine davon iſt als Tafel 124 des
Katalogs abgebildet. Dr. Riffel gibt dazu folgende
kurze Erläuterung (S. 77 des Katalogs): „Im Zentrum
ſtehen die Stammeltern, auf dem innerſten Kreiſe ſtehen
die Kinder derſelben, die zentralwärts mit Ordnungs⸗
zahlen verſehen ſind, die der beſſeren Orientierung halber
durch alle Generationen fortlaufen. In den Ausbuch⸗
tungen des nächſten Kreiſes ſteht die Nummer der Söhne
der erſten Generation und der Frau (Frauen), mit der
(mit denen) ſie eine neue Generation erzeugt haben uſw.
Die Töchter der erſten uſw. Generation ſind in den
Familien wiederzufinden, in die ſie geheiratet haben.“
Ohne ein Beiſpiel vor Augen zu haben, dürfte es nicht
leicht ſein, hiernach klar zu erkennen, wie die Anordnung
getroffen iſt. Kreisförmige Stammtafeln in ähnlicher
Anordnung ſind ja wiederholt verſucht worden, als
zweckmäßig haben ſie ſich niemals erwieſen, eher iſt die
kreisförmige Anordnung der Natur der Sache nach für
Ahnentafeln verwendbar. Schluß folgt.
Von einigen alten Grabſteinen auf dem Friedhofe Groß⸗Salze.
Von Dr. A. Puſch in Leopoldshall.
Au dem Friedhofe von Groß⸗Salze find in die Oſt⸗
und Südmauer im Ganzen 80 Stück alte Grab-
ſteine eingelaſſen auf Veranlaſſung eines Syndikus dieſer
Stadt mit Namen Friedrich Gotthelf Benjamin Nicolai,
der daſelbſt 68 Jahre alt am 17. September 1782 vers
ſtarb. Dieſe Grabſteine, Deckel der Gräber von Salzer
Junkern und Patriziern und deren Angehörigen lagen
zum Teil mit Erde bedeckt auf dem Friedhofe umher.
Dieſe ließ Nicolai 1760 ſammeln und in die Friedhofs-
mauer einmauern, um ſo dieſe wertvollen und unerſetz⸗
lichen Zeugen aus der Vergangenheit der Stadt vor
Vernichtung zu retten. Es wäre im Intereſſe der Pietät,
der Familien⸗ und Gemeindegeſchichte aufrichtig zu
wünſchen, daß das Beiſpiel Nicolais in den verſchiedenen
Stadt- und Dorfgemeinden nacheifernd wirken möchte,
um die noch vielfach ſich findenden Zeugen aus längſt
vergangenen Tagen, die unbeachtet umherliegen, durch
zweckmäßige Unterbringung in oder an Mauern der
Friedhöfe oder der zugehörenden Gebäude künftigen
Generationen unverſehrt zu erhalten.
Nicolai hat ferner die Inſchriften dieſer Grabſteine
damals, ſoweit es ihm möglich war, entziffert und in
Niederſchrift der Nachwelt hinterlaſſen, eine Maßnahme,
die wir ihm wegen des zerſtörenden Einfluſſes des
Klimas auf dieſe Denkmäler nicht genug danken können.
Heute könnten fidh Berufs- und Amateurphotographen
dadurch recht verdient machen, daß fie Alles Ort3- und
Familiengeſchichte Intereſſierende aus jetziger und alter
Zeit im Bilde in heutiger Erhaltung feſthielten und gute,
haltbare Bilder mit kurzem erläuternden Text und Datum
der Aufnahme verſähen und den Gemeindearchiven fos
wie den genealogiſch tätigen Vereinen überließen. Den
T 21. April 1589.
Nov. 1351
5.
1. Anna Neumeiſter geb. v. Hagen
8. Walburga v. Wallwitz geb. Nivirth
¢ 9. Februar 1507.
Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig.
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3. Arſula Siebold 1545—1608.
Martha Siebold f 1616.
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16. Febr. 1603.
Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912, Heft 2.
2. Katharina Niemann
t 1463 Nov. 1.
6. me v. Eſebeck geb. v. Röder
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— ger A NE " | ar
Grabſte
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— 1597.
20
1
5. Burk
1. Eilhart u. Gertrut Niemann
mit ihren 3 Töchtern.
hohen Wert folder Sammlungen wird man bei dem
zerſtörenden Einfluß der Witterung, bei Brand oder
ſonſtigen Unfällen in künftigen Tagen ſehr zu ſchätzen
wiſſen. N
Die Erhaltung der Wappen auf den Grabſteinen
ift heute zum Teil fo mangelhaft, daß ich bei der Bes
ſchreibung auf das angewieſen bin, was uns Nicolai
überliefert hat. Aber auch ſchon zu Nicolais Zeiten
war vieles unkenntlich geworden. Die teilweiſe Angabe
der Wappenfarben war mir nach gemalten, gut er-
haltenen Wappen in der im 15. Jahrhundert erbauten
Kirche zu Groß⸗Salze möglich.
Die beiden erſten Bilder der Kunſtbeilage ſind zwei
Grabſteine aus Kalkſtein mit einfachſter Tiefſtrichzeichnung,
weshalb die Porträts wohl kaum auf große Ahnlichkeit
Anſpruch machen dürfen. Auf dem einen Stein (Nic.
Nr. 3, unſere Abbildung Nr. 1) befindet ſich rechts eine
Frau und links ihr Gatte, vor beiden ihre drei Töchter
in betender Stellung. In den vier Ecken des Steines
ſind die Zeichen der vier Evangeliſten mit ihren Namen
angebracht. Aber den drei Kindern ſtehen ihre Namen
Gertrud, Katrin und Margar. Die Unmſſchrift lautet:
Anno domini MCCCC obt Eylhart Nyeman anno M- |
Gertrud obiit uxor ejus requiescant in pace.
Allem Anſchein nach ift der Stein noch zu Lebzeiten
der beiden Ehegatten angefertigt worden, weshalb Platz
für Anbringung des Sterbedatums gelaſſen iſt. Die
Ausfüllung der Lücken iſt aber nach dem Tode unter»
blieben.
Der andere Stein (Nic. Nr. 4, unſere Abbildung
Nr. 2) iſt Eylhart Niemans Tochter Katharina geſetzt
und trägt die Umſchrift:
Anno domini MCCCCLXIII beate mortua in die omnium
sanctorum Katharina filia eilert nieman cujus anima
requiescat in pace amen.
Auf dem Stein erkennt man das Bild einer jungen
Dame in langem auf die Erde aufſtoßenden Taillenrock.
Das Haupt ſchmückt ein Rofenfran3 und ihr Haar wallt
offen bis zur Hüfte nieder. Die Hände ſind zum Gebet
gefaltet.
Von den Niemanns war weiter nichts zu erfahren,
als daß ſie zu den Patriziern der Stadt zählten.
Die beiden Kreuze, (Nic. Nr. 11 u. 12, unſer Bild
Nr. 3), find zwei Mitgliedern der alten und reich begiiters
ten Familie der Siebold gewidmet. Das obere Kreuz
trägt die Inſchrift: „Anno 1608 iſt des edlen geſtrengen
Severin Siebolds Dochter Urſula Sybolds den 26 Aus
guſt ſelig entſchlafen ihres Alters 63 Jahr der Seelen
Gott Gnade.“
Dieſe Jungfrau Urſula v. Siebold ſtiftete 1606
ihren Eltern Severin Siebold und Urſula geb. Schadin
und ihren verſtorbenen Geſchwiſtern Albrecht, Valentin,
Hans und Dorothea ein noch in der Kirche befindliches
ſchönes Epitaphium.
Auf dem unteren Kreuze ſteht: „Anno 1616 den
15 Septembris iſt Jungfrau Martha zwiſchen 6 und
7 Schlegen vormittage verſchieden und den 19 September
umb 12 Uhr begraben worden. Gott wolle ihr am
jüngſten Tage eine friedliche Auferſtehung verleihen.“
Rechter Hand auf den beiden Kreuzen befindet
ſich je das Wappen der Siebold. Im blauen Schilde
214K 4
ſind zwei diagonal gelegte mit den goldenen Spitzen
nach unten gekehrte ſchwarze Pfeile. Die Helmzier iſt
die gleiche und die Decken ſind außen grau, innen blau.
Anderen Ortes finden ſich an Stelle der Pfeile, ebenſo
wie auf dem v. Schierſtädtſchen Wappen, das drei Pfeile
im Felde zeigt, Armbruſtbolzen. Das linke Wappen
des oberen Kreuzes iſt horizontal geteilt. Die obere
Schildhälfte trägt zwei, die untere eine Weintraube.
Den Namen dieſer Familie konnte ich nicht erfahren.
Das untere Kreuz hat links ein Wappen mit drei
Querbalken. Auch den Namen dieſes Wappenträgers
kenne ich nicht.
Von Zugehörigen der Siebold erzählt uns noch
der Stein (Nic. No. 8), nach welchem Chriſtoph Siebold,
ein Geiſtlicher, deſſen Bild auch der Stein zeigt, am
Montag nach Galli (22. Oktober) 1492 verſtorben iſt,
und Grabſtein Nr. 9 kündet am 19. Oktober 1575 das
Ableben des edlen und ehrenveſten Severin Siebold,
des Vaters obengenannter Urſula an. Auf einem
Kreuz (Nic. Nr. 36) iſt bemerkt, daß Eliſabeth v. Siebold,
Burchart v. Siebolds nachgelaſſene Witwe, 65 Jahre alt,
am 2. April 1622 geſtorben iſt.
Das vierte Bild (Nic. Nr. 15) zeigt einen Stein
mit einer ſich in betender Stellung befindenden Frau
in Tiefſtrichzeichnung. Die Umſchrift lautet: „Anno dom.
1589 den 21. April in der Nacht ein viertel vor eins
iſt die edle und vieltugendſame Frau Anna von Hagen
des edlen und ehrenveſten Chriſtoffel Niemeiſter ehlige
Hausfrauen in Gott ſelig entſchlafen.“ Aber dem Haupte
ſteht beſonders: „Anno 1551 den Donnerstag nach
Allerheiligen (5. Nov.) iſt ſie geboren.“ Unter den
Füßen ſteht der Leichentext Joh. 3, 16. 17. 18 Alſo hat
Gott uſw.
Rechts vom Haupte ſteht das v. Hagenſche oder
Geiſtſche Wappen, links das Naumeiſterſche. Erſteres
führt in ſilbernem Felde drei ſchwarze Haken. Ein
gleicher ſchwarzer Haken wird als Helmzier links von
einem blauen, rechts von einem ſchwarzen halben Flug
bekleidet. Die Decken find ſchwarz⸗ſilbern gefärbt.
Das Naumeiſterſche Wappen hat im Felde das
Bruſtbild einer Frau und als Zier einen bekleideten
nach oben ausgeſtreckten Arm, in der Hand einen Kranz
haltend.
Eine andere Anna v. Hagen ftarb 1594. Sie war
die Gattin Carl v. Ingerslebens. Ihr Grabſtein wird
von Nicolai unter Nr. 28 beſchrieben. Das Ingers⸗
lebener Wappen hat im Schilde und als Helmzier ein
Pentagramm, deffen Ecken je eine Rofe tragen.
Von Witgliedern der lange in Groß⸗Salze anſäſſig
geweſenen Familie Naumeiſter — auch kommt die
Schreibweiſe Wies und Neumeiſter vor — erzählt uns
Grabſtein Nr. 25, daß Margarete geborene Neu⸗
meiſter am 25. Juni 160. verſtarb; Stein Nr. 5, daß der
edle Andreas Naumeiſter am 3. September 1601 beim,
gerufen wurde. Grabſtein Nr. 16 meldet uns den Tod
der Jungfrau Maria Naumeiſter für den 19. Mai 1658
im 26. Lebensjahr (nach dem Kirchenbuch am 28. Juni).
Der letzteren Eltern waren nach dem Kirchenbuche
Andreas Naumeiſter und Margarete v. Bernburg, die
am 22. p. Trin. 1631 (6. November) kopulieret wurden.
Margareten Vater hieß Hans v. Bernburg.
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Die Naumeiſters waren ein reiches Patrizier—
geſchlecht.
Das fünfte unſerer Bilder iſt der Grabſtein
Burchards v. Eſebeck. Nicolai nennt ihn unter Nr. 18.
Man ſieht ihn hier als Ritter in voller Rüſtung mit
Streithammer in der rechten Hand, die linke am Schwert—
knauf. Aber der Rüſtung trägt er auf der linken
Schulter eine Schärpe. Seinen mit 3 Straußenfedern
geſchmückten Helm hat er rechtsſeitig zu Füßen ſtehen.
Den Hals ſchmückt der damaligen Sitte entſprechend
ein ſpaniſcher Kragen. Der Stein trägt folgende
Inſchrift:
„Anno 1597 d. II. Junii zwiſchen 10 und 11 Uhr
vormittage iſt der edle und ehrenveſte Burchard von
Eſebeck in Gott entſchlafen ſeines Alters 67 Jahr.“
Rechts und links neben der Figur befinden ſich je
vier Wappen und zwar rechts oben das v. Eſebeckſche
Wappen. Das Feld iſt wagrecht halbiert. In der
oberen blauen Hälfte ſind zwei, in der unteren goldenen
eine rote innen goldene Roſe. Die Helmzier iſt ein
ſchwarzer Flug und die Decken ſind rot⸗golden tingiert.
Das darunter ſtehende Wappen zeigt im Schilde
einen Schrägbalken und darauf in der Witte desſelben
ein halbes Tier, anſcheinend einen wachſenden Hund.
Die Helmzier bilden Straußenfedern. Der Name des
Wappenträgers iſt mir unbekannt.
Das unter dieſem befindliche Wappen führt im
Schilde einen Ochſenkopf und als Kleinod zwei nach
außen gebogene Hörner mit abgeſchnittenen Spitzen.
Rechts unten ſteht das Wappen der Welchhauſen,
in ſchwarzem Felde ein aufrechtſtehender ſchwarzer Löwe.
Die Decken find ſchwarz.
Links oben ſteht das Wulfiſche Wappen, im Felde
ein ſpringender Hund und als Zier denſelben wachſend.
Darunter ift ein Wappen, das in der oberen Schild⸗
hälfte zwei, in der unteren einen Gänſekopf mit langem
Hals zeigt, als Kleinod ein desgleichen. Vielleicht ges
hört das Wappen den Vogel von Ulleben.
Unter dieſem ſteht das v. Lattorffſche Wappen, ein
Ring mit ſternähnlichen Anſätzen rings um denſelben.
Als Kleinod dient das gleiche Bild.
Das vierte linksſeitige Wappen iſt heute nicht mehr
zu erkennen. Auch Nicolai hat 1760 im Schilde nur
eine geflügelte Figur feſtſtellen können. Vielleicht iſt es
das v. Bölzigſche Wappen, das im Felde einen ges
geflügelten Fiſch und als Helmzier eine lange Mütze zeigt.
Dieſer Burchard v. Eſebeck und ſeine Gemahlin
Margarete v. Katten haben auch noch ein Epitaph in
der Kirche. Nach dieſem iſt Margarete v. K. 1601 d.
2. Auguſt um 2 Uhr nachmittags ſelig in Gott entſchlafen.
Die von Eſebeck find ein in Groß⸗Salze alt ans
geſeſſenes Salz⸗Junker⸗Geſchlecht. Burchard v. E. iſt
1530 geboren und war Erbſaſſe und Bürgermeiſter von
Groß⸗Salze. Er war vermählt mit Margarete v. Katte.
Beider Sohn Heinrich ift 1560 in Groß-Salze geboren
und wurde ebenda am 1. November 1609 mit einer
noch erhaltenen in der Groß-Salzer Kirchenbibliothek
aufbewahrten Leichenpredigt beerdigt. Er ſtarb an der
Schwindſucht. Heinrich ſtudierte Philoſophie und Jura
in Halle, Wittenberg und Helmſtedt und war dreimal
verheiratet, und zwar mit Urſula v. Warnſtedt, Baltzer
Hochrelief,
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v. Warnftedt auf Wüſtro nachgeborenen ehel. Tochter,
welche ihm im ſechſten Ehejahr am 22. October 1598
durch die Peſt entzogen wurde. Ihr Leichenſtein be—
findet ſich, wie der ſeiner zweiten Gemahlin, auf dem
Friedhof zu Groß⸗Salze und wird von Nicolai unter
Nr. 19 beſchrieben. Nach Zjährigem Witwenſtand
heiratete er Margarete v. Röder, Görge v. Röder auf
Schwante und Wansdorff Erbſeſſen ehel. Tochter. Dieſe
verlor er im dritten Ehejahr und war dann vier Jahr
Witwer. Seine dritte Gemahlin Eliſabeth Magdalene
v. Stechow, Joachim v. Stechown des Elteren Erbſeſſen
auf Fahrland ehel. Tochter mußte er nach dreijähriger
Ehe als Witwe zurücklaſſen.
Unter No. 17 nennt Nicolai einen Grabſtein, der
Burchard v. Eſebecks Großeltern geſetzt ift. Seine Jn»
ſchrift lautet: Anno dom. 1516 jar des dritten Dins⸗
daghes nach Oſtern (8. April) ſtarf de erbar borchard
v. Eſebeck 1503 jar des dinsdaghes in de Pfingſten
(6. Juni) ſtarf Cordula fine eliche Husfrawe denn God
gnedich ſey.
Rechts auf dem Steine, der zwei betende Perſonen,
rechts einen Mann, links eine Frau als Bilder führt,
befindet ſich das Eſebeckſche und links ein Wappen mit
einem Anker im Felde, vermutlich das Schneidewindſche
Wappen. Zwiſchen den Eltern ſtehen ihre fünf betenden
Kinder Johannes, Balthaſar, Caſpar, Burchard und
Valentin. Dieſer letztere iſt der Vater des Burchard
v. E., deſſen Grabſtein unſer Bild zeigt.
Das nächſte, ſechſte Bild iſt der Leichenſtein der
Margarete v. Röder (Nic. No. 20), der zweiten Ges
mahlin Heinrich v. Eſebecks. Er trägt die Umſchrift:
„Ao. 1603 d. 16. Februar um 9 Uhr uf den Abend
iſt die edle und vielehrentugendſame Margarete v. Res
dern, Heinrich v. Eſebeck eheliche Hausfraw ſelig in
Gott entſchlafen der Seelen Gott gnedig ſey“.
Der Stein zeigt das Bild der Entſchlafenen in
angetan mit langem Kragenmantel und
Trauerſchleier in betender Stellung. Zu beiden Seiten
der Frau ſind je vier Wappen und zwar oben rechts
vom Haupte das der v. Reder und v. Berger, am
rechten Fuße v. Schönebeck und v. Berliching. Oben
linkshäuptig ſind die Wappen von d. Gröben und
v. Platen, unten links v. Gadau und v. Retzdorff.
Leider läßt der heutige Zuſtand der Wappen
Einzelheiten kaum noch erkennen, ſodaß eine eingehende
Beſchreibung derſelben unmöglich iſt.
Die vorletzte Abbildung, ein Grabſtein, den Nicolai
unter No. 22 aufführt, ſtellt einen Ritter in der gleichen
Rüftung und Schmuck dar, wie Burchard v. Eſebeck.
Sein Name iſt Chriſtoph Laue. Umſchrieben iſt der Stein:
„Chriſtopherus Law geboren zu Staßforth den
27. Juni 1585 iſt in Chriſto ſelig entſchlafen Ao. 1609
den 8. Februar ſeines Alters im 24 Jahr Gott verleihe
ihm eine fröhliche Auferſtehung zum ewigen Leben.“
Auf der rechten Seite des Körpers ſtehen die
Worte: „Herr Jeſu Dir lebe ich, Herr Jeſu Dir ſterbe
ich, Herr Jeſu Dir bin ich tot und lebendig“.
Linksſeitig lieſt man die Worte: „O Jeſu Gottes
Lämmlein, ich lebe oder ſterbe ſo bin ich Dein, ich bitt,
laß mich mit Dir zugleich, ein Erbe ſein in Deinem
Reich“.
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Diplom der juriſtiſchen Fakultät zu Reims für den Bakkalaureus beider Rehte Gerhard Xaver Bernhard geuſch
vom 27. Mai 1786.
Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912 Heft 2. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig.
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Rechts vom Haupte fteht das Lauiſche Wappen
und die Buchſtaben D. L. A. W. der Lauen adlig
Wappen, am rechten Fuß das v. Pletziſche Wappen
und die Worte D. Pletz. Oben links iſt das Wappen
der v. Weddinge mit der Beiſchrift D. v. Weddinge
und unten links ein Wappen und die Worte D. v. Ge-
bichenſtein.
Auch hier läßt der Zuſtand der Wappen eine Be—
ſchreibung nicht mehr zu.
Da die vorhandenen Kirchenbücher von Staßfurt
erſt 1609 beginnen, ſo war aus ihnen für Chriſtopherus
Laue nichts zu entnehmen. Nach Akten aus dem Staß—
furter Stadtarchiv kann unter Berückſichtigung des Ge—
burtsjahres 1585 unſeres Chriſtoph Laue als Vater
desſelben höchſtens ein Caſpar Laue in Frage kommen,
der 1578 in Staßfurt Bürger wird. Er iſt auch Mit-
pächter des Salz⸗Kothes St. Johannes, beſchwert ſich
1582 von Staßfurt, 1583 von Polleben aus beim
Adminiſtrator über die Salzgrafen und ift 1590 Stadt-
voigt von Staßfurt.
Das letzte Bild unſerer Kunſtbeilage iſt ein ver—
hältnismäßig gut erhaltener ſehr alter Stein (Nic. No. 80).
Auf ihm iſt eine mit gefalteten Händen betende Frau
in langem, ſchleppenden Mantel dargeſtellt. Der Stein
ſtammt aus der alten abgebrochenen Kirche von Alt—
Aus der Geſchichte
23
Salze, wo er rechts von den Frauenſtühlen gelegen
hat. Dieſer Schutz vor Witterungseinflüſſen hat weſent—
lich zu ſeiner guten Erhaltung beigetragen. Um den
Stein ſteht folgende De
„Uno dm 1507 - tag - fant - aplania - ift -
perftorben - di Herber - Zeie balpurg - nivirth - hans
vo - balwic - eliche - hauSfraw -d-g-g-i- ën, Im
Jahre 1507 am Tage fanct Apollonia (9. Febr.) ift
verſtorben die ehrbare Frau Walburga Wivirth, Hans
von Wallwbitz eheliche Hausfrau. Die folgenden Buch—
ſtaben konnte ich nicht deuten.) .
Zu beiden Seiten des Hauptes findet ſich je ein
Wappenſchild, von denen der rechte einen ſpringenden
Hiridh zeigt. Es ift das Wappen der v. Wallwitz.
Das linke, heute nicht mehr erkennbare Wappen ließ
zu Nicolais Zeit noch zwei miteinander kämpfende
Hähne erkennen. Den dazu gehörenden Familiennamen
nennt Nicolai nicht. Im Ratsarchive von Groß-Salze,
wo ſich nach einer Bemerkung von Nicolai „wegen
dieſer adligen Perſon und ihres Herrn einige Nach—
richten finden ſollen“, kann nur feſtgeſtellt werden, daß
Hans v. Wallwitz 1498, 1504 und 1510 Bürgermeiſter
von Groß⸗Salze war.
1) „Daß Gott gnädig ihr fei“? Die Schriftleitung.
der Familie Heuſch.
Von Oberregierungsrat Prof. Dr. Eduard Heydenreich.
3 ift eine Freude, über Leben und Gedeihen Der hoch—
achtungswerten Familie Heuſch zu berichten, die in
mehr als ſieben Jahrhunderten an zahlreichen Orten gewirkt
und in Albert Heuſch einen begeiſterten DIES gefunden
hat. Deſſen „Geſchichte der
Familie Heuſch“ (Aachen 1909,
351 Seiten in Großquart mit
zahlreichen Abbildungen und
genealogiſchen Tafeln, vom Ver⸗
faffer der Bibliothek der Zentral-
ſtelle für deutſche Perſonen—
u. Familiengeſchichte geſchenkt)
zeigt, daß beharrlicher Fleiß und
zielbewußtes Streben auch auf
dem Gebiete der genealogiſchen
Forſchung Erfolge hervorbringt.
Mehrere Mitglieder der Fami—
lie Heuſch waren Lehnsleute des
Aachener Krönungsſtifts; andre
waren Lehnsträger der Herzöge
von Jülich. Manche gelangten |
zu hohen Würden, viele zeich- HIERHER ey
neten fich auf dem Gebiete des A: a
Handels und der Induſtrie aus
und mehrten ſo den Ruhm ihrer
Heimat und die Ehre ihres Na—
mens. Auch dem Gelehrten—
ſtande widmete ſich nicht ohne
Erfolg ein Teil ihrer Angehöri—
gen.
Bereits im 14. Jahrhundert
begegnen wir Repräſentanten
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Familienbuch der Eheleute Heuſch⸗Brandt, Bl. 6.
der Familie. Allerdings die Darſtellung der älteren Ver—
hältniſſe im genannten Werke iſt inzwiſchen durch das
Werk von Hashagen über die Familie Hoeſch (2 Bände
1911) weſentlich berichtigt worden. (Vgl. darüber auch
Macco im Deutſchen Herold
1912, Seite 13). Im 15. Jahr-
hundert beginnt mit Heinrich
Heuſch, Schöffen der Ge-
richtsbank Walhorn, die uns
unterbrochene Namenreihe der
Limburger Heuſch. Viele ange—
ſehene Geſchlechter ſind bereits
zu jener Zeit mit ihnen durch
Heirat verbunden. Durch die
Alba'ſche Verfolgung zur Aus—
wanderung veranlaßt, verzweig—
te ſich die Familie Heuſch bald
in den verſchiedenſten Handels—
ſtädten Europas. Durch dieſe
wiederholten Auswanderungen
BR ~ i] ging ein großer Teil des Fa⸗
um gagaer Se milienarchivs zu Grunde. Doch
phat ſich in der Familie die Nei-
gung zu chronikaliſchen Auf—
zeichnungen erhalten. Wir
bringen als Beiſpiel eines Fas
milienbuches und zum Anſporn,
daß dergleichen Niederſchriften
in recht vielen Häuſern wieder
Sitte würden, Blatt 6 aus dem
Familienbuch der Eheleute
Heuſch⸗Brandt.
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Lat A,
` {i Oe
si,
Der Name Heufch bedeutet foviel als höviſch, feins
gebildet. In der modernen holländiſchen Sprache iſt
heusch gleichbedeutend mit complaisant, poli. Im
Aachener Dialekt und anderswo heißt heutzutage heusch
ſoviel wie vorſichtig, langſam. Die von geuſch find ein
Zweig der ſeit dem 17. Jahrhundert in Aachen anſäſſigen
Linie. Der älteſte bekannte Stammvater der heute noch
in Belgien und Holland blühenden freiherrlichen Familie
de Heuſch war „Heinrich die Hoeſch“, der im Jahre 1435
als Schöffe und im Jahre 1453 als Vizepräſident des
Schöffenſtuhles zu Herzogenbuſch genannt wird. Seine
Abkömmlinge führen im Wappen einen rechtsſchrägen
roten Pfeil. Im 16. Jahrhundert entſtanden vier Linien.
Die älteſte war in Zülpich anſäſſig; von hier verzweigte
ſie ſich nach Antwerpen. Die zweite verblieb im Beſitze
des Lehngutes Eicherſcheid im Amte Montjoie, vers
pflanzte ſich nach Fourron⸗Saint⸗Martin in der Graf-
ſchaft Dalhem und von dort nach Aachen. Der Stamm-
vater der dritten kam ſchon vor den Religionswirren
- nad) Aachen, und die vierte wurde durch Macarius
(Karris) Heuſch begründet, der von Alba aus den
Niederlanden verbannt wurde. Sein Sohn Johann
floh zunächſt nach Pfalzburg. Als dieſes lothringiſch
wurde und man die Reformierten dort vertrieb, kam er
an der Spitze der Réfugiés nach Biſchweiler, wo feine
Nachkommen noch heute anſäſſig ſind.
In Biſchweiler war das Schultheißenamt feit Jos
hann Heuſch (F 1638) ſozuſagen erblich: bis zur fran⸗
zöſiſchen Revolution bekleidete immer ein Heuſch dieſes
Amt. Von ſeinen zehn Kindern zogen viele wieder fort
in andere reformierte walloniſche Gemeinden, hauptſächlich
der Pfalz (Heidelberg, Frankenthal, Annweiler, Bergs
zabern und Mannheim), auch nach Magdeburg und
Straßburg. Seit dem 17. Jahrhundert fingen die Heuſch
wieder an zu wandern, ſo daß es heute Glieder dieſer
Familie auch in Kolmar, Baſel und Frankreich, in
neueſter Zeit auch in Hamburg und Amerika gibt.
Zu den katholiſch gebliebenen Gliedern der Familie
Heufh gehört Gerhard Xaver Bernhard, * 20. Auguft
1768, Kanonicus, archivarius und thesaurarius beim
Königlichen Krönungsſtifte zu Aachen. Das Diplom
der juriſtiſchen Fakultät zu Reims für ihn vom 27. Mai
1786 bringen wir als bemerkenswertes Beiſpiel dieſer
familiengeſchichtlichen Quellenart auf unſerer Kunſtbeilage.
Mit ſeinem Freunde dem Freiherrn Joſeph Aloys Felix
von Fürth, vormaligem Kanonikus des Königlichen Kron⸗
PPP
ſtiftes, ſpäteren Geheimen Regierungsrat und Landrat
des Kreiſes Geilenkirchen, betrieb er zu Aachen eine
Tuchfabrik unter der Firma „Heuſch & Fürth“. Am
8. Februar 1820 kaufte er vom preußiſchen Fiskus die
Deutſchordenskommende Siersdorf bei Aldenhoven. Er
ſtarb hochbetagt als vorletzter Kanonikus des ehemaligen
Krönungsſtifts am 13. Januar 1857.
Nikolaus Heufh, * 1711. zu Hamburg, wanderte
nach Italien aus und ließ ſich als Kaufmann zu Livorno
nieder. Sein Sohn Nikolaus, geb. zu Caprona in der
Provinz Piſa am 9. März 1837, machte eine glänzende
Karriere. Er trat in das italieniſche Kriegs miniſterium
ein, wurde Inſpekteur der Alpenregimenter, dann Dis
viſionskommandeur in Livorno. Er ſtarb als General,
leutnant zu Bari am 11. März 1902.
Maria Ferdinand Auguſt Albert Heufd, geb. zu
Aachen am 14. April 1868, Inhaber der von ſeinem
Großvater begründeten Firma Auguſt Heuſch & Söhne,
auch Mitbegründer der Geſellſchaften „Lousbergſtraßen⸗
bau, G. m. b. H.“ und „Südendſtraßenbau, G. m. b. H.“
zu Aachen, wurde bei Begründung der Sparkaſſe der
Stadt Aachen in deren Vorſtand und bei Errichtung
des Kaufmannsgerichtes der Stadt Aachen zu deſſen
Beiſitzer gewählt. Er ift der Verfaſſer der bereits gës
nannten Familiengeſchichte. Zahlreiche Nachforſchungen
im Stadtarchiv zu Aachen und in den Staatsarchiven
zu Düſſeldorf und Lüttich, ſowie auf deutſchen und
belgiſchen Standesämtern haben ihn inſtand geſetzt, an
der Hand der noch erhaltenen Familienpapiere eine
Genealogie aufzuſtellen. „Bei Herausgabe der vor⸗
liegenden Familiengeſchichte“, ſagt er, „iſt ſtets die
Wahrheit unſer höchſtes Geſetz geweſen; auch hoffen
wir zuverſichtlich, daß es uns gelungen iſt, unparteiiſch
zu bleiben. Natürlich mußten wir unter dieſen Um⸗
ſtänden manche Familientradition, die der geſunden
Grundlage entbehrte, entweder unerwähnt laſſen oder in
das Reid) der Fabel verweilen.“ Von der geſchmack⸗
vollen und reichhaltigen Illuſtrierung geben die Proben,
die wir über die Familie Heuſch in dieſer und der letzten
November⸗Nummer unſerer Blätter veröffentlichten, eine
Vorſtellung. Mit Recht weiſt der Verfaſſer am Schluß
der Vorrede auf den ethiſchen Wert der Familiengeſchichte
hin, indem er der Hoffnung Ausdruck gibt, ſein Werk
werde durch eine Reihe von Beiſpielen edler Perſön⸗
lichkeiten die kommenden Generationen zur Nacheiferung
antreiben.
Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten |
Rundfragen und Wünſche.“
Nr. 30. Ahnentafeln zu vervollſtändigen gefudt.
Zur Vervollſtändigung von Ahnentafeln werden geſucht je
8 Ahnen:
1. Suſanne Wildehau (verw. David v. Eychhäuſer t 1665),
Erbfrau auf Leonhardtwitz Kr. Neumarkt, * u. f 7, OO. . 16. . ?,
Elias Michael von Bachſtein und Frankendorf, . . 1620 7,
22. 10. 1677 ?, Breslauer Fürſtentums Aſſiſtenzrat und Kanzler.
2. Anna Elifabeth v. Hundorf (bezw. Hobendorf), * u
+ 2, co ? Franz Sigismundt Frhr. Hundt u. Altengrottkau, auf
Boithmannsdorf, Kr. Grottkau, Fürſtbiſchöſl. Breslauiſcher Rat
u. Landeshptm. zu Ottmachau (“ 1700).
3. Franzisca Helene von Kotulinski (verw. Freiin von
Eichendorf), * u. f 7, œ . . 16 . . ? Heinrich Frhr. v. Tharoulle,
Landeshptm. in Breslau.
4, Anna Elifabeth v. Zedlitz, * u. f ?, co. . 17. . P
Georg Gottlieb Frhr. v. Zedlitz Leipe auf Blasdorf Kreis
Landeshut, t 22. 1. 1746 zu Blasdorf.
5. Gottfried Ignatz Wallauch, * u. f 7, um 1700 Burgver⸗
leit un
m Intereſſe der richtigen Beantwortung der Fragen wird dringend gebeten, beſonders die Namen möglichſt eet S nr da ſich ſonſt
r
*)
Druckfehler nicht v vermeiden laſſen.
walter der Deutſchordens⸗Commende Namslau, Herr auf Noldau
und Steinersdorf Kr. Namslau, co ? Clara Maria Gand-
büchler, “ u. TS
6. Ferdinande Freiin v. Bek, 16. 3. 1760 7, f 8. 3. 1843
Breslau, © . . 17 . 7 Hans Hiob von Garnier, Herrn auf
Chroſt Kr. Koſel; Fürſtl. Pleß'ſcher Hofcavalier, T 23. 5. 1833
Schebetau (Mähren).
7. Anna Rofina Lübeck, . . 1769 7, f 12. 1. 1845 Breslau,
oo 1) 27. 12. 1795 Polkwitz Hans Jakob v. Werner, f 31. 5. 1799 7,
co 2) 16. 7. 1810 Polkwitz Rittmeiſter Ferdinand von Gaffron,
+ 20. 1. 1817 Polkwitz.
8. Suftina v. Staßky, . . 1732 ?, T 27. 3. 1808 Liſſek, Kr.
Nybnik, Ehekontrakt Ratibor 19. 6. 1759 mit Joſef v. Tluck und
Toſchonowitz, t 3. 2. 1820 Liſſek. Die Mutter der Juſtina v. S.
ſoll eine v. Czeleſta geweſen ſein.
9. Anna Dorothea Dreßler v. Pertenſtern (a. d. H. Ob.
Raptra), u. f 7, 00. . 17 . . 7 Karl Wenzel v. Tluck u. Toſcho⸗
nowitz, auf Gr. Dubensko, Kr. Rybnif, . . 1765 7
10. Julianne Anna v. Hohberg, .. 1716 ?, f. . 1774 7,
œo 3. 9. 1731 Oppeln Karl Friedrich v. Blacha et Lub, Landrat
auf Jaſchine, Kr. Roſenberg, . . 1696 7, f. . 1752 ?
Patſchkau O. S., von Garnier,
Zollſtr. 13 a. Hauptmann.
Nr. 31. v. d. Aſſeburg, v. Barfuß, von Berg, v. d. Groeben⸗
Bünow, von Rheden.
Ich bitte um Nachricht über:
1. Eltern und Großeltern der Luiſe Friederike von Berg,
T 2. 12. 1784, co Fr. G. Felix von Buggenhagen auf Dambeck.
2. Eltern der Margarethe von Rheden, Daten?
co Heinrich von Tresckow, 7 nach 1640, Domherr zu
Magdeburg.
3. 8 Ahnen für Anna Sabine v. d. Groeben-Bünow,
1645— 1715, co Otto Hilmar v. Tresckow. Ihre Eltern: Adam
v. d. Gr. u. Anna Marg. v. Kahlenberg⸗Perwenitz.
A, Eltern und Daten für Johann Ludwig von Barfuß
und ſeine Frau Erdmuthe von Luck; Tochter ward 1723
geboren.
5. Wer kann über Aſſeburg'ſche Genealogie Auskunft
geben?
Braunſchweig, Freiherr von Bothmer.
Heinrichſtr. 53.
Nr. 32. Baſſe.
Chriſtoph Heinrich Melchior Baſſe, Dr. jur. uſw., in
Iſerlohn 1. 3. 1678, f in Hattingen 7. 5. 1755, co 1701 mit
Margarethe Elifabeth von Summen, 1677, F in Hattingen
30. 10. 1741. Wo und wann hat ſie geheiratet? Wo und wann
tft fie geboren? Wo waren ihre Eltern?
Gerhard Baſſe, * in Iſerlohn 1665, f daſelbſt 22. 9. 1731
Dr. jur. uſw., co 1708 mit Chriſtine Philippine Wilhelmine von
Romberg, auf Edelburg, ..... 1685?, 7 in Iſerlohn
13. 11. 1757, Tochter des Jobſt Diedrich v. Komberg aus
bem Haufe Edelburg, *...., .. . 1696 und Eliſabeth ge⸗
borene v. Elsbeck zu Brockhauſen, . „ f 10. 4. 1710.
Wann iſt Gerhard Baſſe geb.? Wann und wo hat er
geheiratet? Wann und wo ift Wilhelmine v. Romberg geb.?
Sind die Namen der Eltern richtig? Die fehlenden Daten?
Am 23. 2. 1837 ſtarb zu Leipzig Chriſtiane Erdmuthe Friede⸗
rike Baſſe, geborene v. Seydewitz-Piſtorius, Witwe von
Johann Baſſe aus Iſerlohn. Wo und wann ift fie geb. 7 Wo
und wann hat fie geheiratet? Wer waren ihre Eltern? Wann
iſt ihr Mann in Iſerlohn geb.7 Wie waren feine Namen noch
außer Johann? Er iſt am 22. 10. 1813 in Leipzig geftorben?
J. v. Baſſe, Oberſtleutnant a. D.
Nr. 33. v. Bodelberg.
(Fortſetzung von Nr. 4 in der Januar-⸗Nummer Seite 10).
Zur Aufſtellung einer Ahnentafel bitte ich um folgende
Angaben und um event. Ergänzung.
10. Eltern der Albertine Charlotte von Reinhart, * ?,
t ?, œ 18. Sept. 1714 mit Johann Georg von Räumer, 1. Mai
1671, f daf. 5. Febr. 1747. g
11. Eltern und Großeltern der Anna Eleonore von Waldow
a. d. O. Bernſtein, 7, f ?, co ? mit Leopold Guſtav Dietrich
von Räumer, 20. März 1726, f 23. Auguft 1788, Fürftl. anh.
Reg.⸗Dir.
12. Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Luiſe von Marrées,
f 1811, co 1780 mit Georg Friedrich von. Räumer, * 10. April
1756 9, f 15. Auguft 1822, Hgl. anh. Deſſau. Kammerdir.
13. Eltern der Barbara Henriette Freiin von Kottwitz
a. d. 9. Ruchelberg, * 23. Sept. 1716, t Kauffung 7. Mai 1761,
co 5. Mai 1735 mit Sylvius Ferdinand von Nickiſch-Roſenegk,
* Konradswaldau 12. Mai 1710, f daf. 16. Okt. 1748.
14. Eltern und Großeltern der Johanne Eleonore Erneſtine
Freiin von Richthofen, Heinersdorf 1. Nov. 1707, f 30. Juni
1817 zu Zedlitz, oo 13. Auguſt 1758 zu Heinersdorf mit Heinrich
Ferdinand Wilhelm von Nickiſch⸗Roſenegk, 24. April 1736
Gr. Krutſchau, t 4. Nov. 1801 zu Mühlrädlitz.
15. Eltern, Groß- und Urgroßeltern der Elifabeth Julianne
Erdmuthe Friederike von Richthofen, * 1. Dezember 1770 zu
Kohlhöhe, t 28. Juli 1810 zu Kuchelberg, co 13. Okt. 1789 zu
Gr. Rofen mit Ernſt Heinrich Gottlieb von Nickiſch⸗Roſenegk,
11. Nov. 1766 zu Mühlrädlitz, t 16. Dezember 1832 zu Schwarzau.
Frankfurt a. Oder, von Vollard Bockelberg,
Fürſtenwalderſtr. 5 II. Oberleutnant.
Nr. . Brütt.
In welchen Teilen Deutſchlands, Hollands und Dänemarks
kommt der Name Brütt (Brüdt, auch Brett und Brutten)
bor? Wo iſt die Heimat des Namens zu ſuchen, wann und in
welcher Schreibweiſe tritt er zuerſt auf? Gibt es ein Wappen?
Welche Archive kommen für die Forſchungen in Betracht? Im
Beſonderen vor 1750. Was bedeutet der Name?
Paris, Rue Leutonnet No. 14. Kurt P. Brütt.
Nr. 35. v. Dachenhauſen.
Johann Heinrich von Dachenhauſen (* 1781, t 1865),
vermählte ſich als Lieut. in der Engliſch⸗Deutſchen Legion zu
Palermo 15. Aug. 1812 mit Iſabella geb. Acton (* 1794, t 1841),
Tochter des neapolitaniſchen Generallieut. u. Gouverneurs von
Gaéta Edward Acton und der Eleonore geb. Gräfin von Berghe
genannt Trips.
Im Trauſchein von 1812 ſteht, Iſabella fei in Deutſchland
geboren. Kennt jemand der geneigten Leſer dieſen Geburtsort?
Alex. Frhr. v. Dachen hauſen.
Nr. 36. v. Druchtleben, v. Mepern.
Wer waren die Eltern der Catarina Margaretha
von Meyern (Mejer), die ſich 1717 mit Johann Auguſt v.
Druchtleben auf Hainholz und Borgentreich, kurbraunſchweig.
Generalleutnant u. Kommandanten v. Göttingen, verheiratete
und 1731 ſtarb? Ihr Vater ſoll Oberkommiſſar in Göttingen
geweſen fein (vgl. Wolffſche genealog. Sammlung in Gottingen).
Welches Wappen führte die Familie von Meyern?
Hannover, Edenſtraße 37. Ed. de Lorme,
Mitglied des Herold uſw.
Nr. 37. Eichberg.
Geſucht werden das Geburtsdatum und weitere Vorfahren
des Lehrers und Schneidermeiſters Samuel Eichberg zu
Spütendorf (Pfarrei Stahnsdorf) bei Großbeeren (Kr. Teltow),
* um 1718, f Spütendorf 1764, Febr. 17., 46 Jahre alt, oo da-
ſelbſt 1744, Apr. 16, mit Anna Elifabeth Mal o, Witwe des
Schul- und Schneidermeiſters Peter Hörchner, t daſelbſt 1764,
März 23. Vorfahren des gen. Eichberg folen der Familiens
tradition nach Paſtoren geweſen ſein.
Leipzig, Univerſitätsſtr. 2. i
Werner Conftantin v. Arnswaldt.
Nr. 38. von Einem.
Die Zeit- und Geſchichtsbeſchreibung der Stadt Göttingen
1734—38, Buch IV, S. 239 und 274 macht genauere Mitteilungen
über den aus Einbeck ſtammenden Profeſſor Juſt Heinrich
v. Einem in Göttingen und ſeine Söhne Joh. Juſtus und Joh.
Chriſtoff. Unterzeichneter möchte gern wiſſen, ob es eine Lebens⸗
beſchreibung von Johann Juſtus v. Einem gibt.
Graudenz. Grofebert.
Nr. 39. v. Goeſſel.
(Fortſetzung von Nr. 11 in der Januarnummer Seite 10. 11).
Ahnentafel nach der Methode Kekule von Stradonitz veröffentlicht
mit der Bitte um Ergänzung.
16. Georg Chriſtian Goel, Sg: Celle, 1731 April 4;
t Celle, 1804 März 11; oo ? mit?
17. Lucia Chriſtiana Schelen * ?, 1746 Juni ?; F Celle,
1822 Juli 19.
18. ? Winterſtein, 7; F 7; O mit
19. ?, 7; f ?.
20. Ernſt Amandus Stoeckel, * Kreuzburg O.⸗S., 1753
Juli 15.; t Ratibor, 1821 März 15.; co Brieg, 1784 April 27. mit
21. Dorotea Beyer, 7, 1789 7; f Ratibor, 1834 März 19.
22. Johann Friedrich Auguft v. Burghoff * ?, 1744 Febr. 18;
+ Berlin, 1802 Sept. 29; co Berlin, 1790 Dez. 20. mit?
23. Helene Henriette Gottliebe Reinbeck, ?; ~~ ?, 1760
Okt. 15.; T Berlin, 1829 Nov. 27.
24. Julius Konrad v. Poſer u. Gr. Nädlitz, ?, 1749
Nov. 26.; t Bingerau, 1795 März 5.; oo ?, 1778 Aug. 12 mit?
25. Helene Eleonore Marianne v. Cettritzu. Neuhausa. d. 9.
Seitendorf, * ?, 1755 Juni 20.; f ?; 1783 Jan. 21.
26. 7 Groß, * ?; f 2; co ? mit?
27. 7; * 2; t?
28. Johann Gottlieb Sylvius v. Poſer u. Gr. Nädlitz,
* Perſchau, 1739 Mai 25.; f Oels 1817 April 30.; co Breslau,
1778 Febr. 16. mit?
29. Amalie Johanna Henriette Helena v. Loeben a. d. 9.
Lied ritz, Koſel O.⸗S., 1762 Nov. 19.
30. 9 v. Poſer u. Gr. Nädlitz auf Hultſchin u. Naſſadel,
* 2; f 7; co ? mit?
31. Friederike v. Maguſch, * 77 if Droſchkau, 1824 Dez. 3.
32. Friedrich Thomas Goel, * ?; F 7; co mit?
33. ?; * t?
34. ? Schelen, * ?; f 7; œ? mit?
35. ?; 27; t?
36. ? Winterſtein, SS + 2; œ? mit?
37. 7; * 2; +?
38. ? * ?; te oo ? mit ?
39. 7 7; t?
40. Wilhelm Amandus Stoeckel, Leobſchütz O.⸗S., 1719
Nov. 22.; T Kreuzburg, 1791 Dez. 23.; co ? mit?
Hamburg, Rentzelſtr. 16. Oberſtlin. v. Goeſſel.
Nr. 10. Gothe.
Ich ſuche Heinrich Gothe 1766 in Mörbach bei Nordhauſen
wohnhaft, verehelicht mit einer Troſt, geb. 1725. Letztere iſt
1787 mit Caſpar Rafpe in Sallſtedt (Halle-Kaſſeler Bahn) vers
heiratet und den 19. 3. 1791 geſtorben. Dieſe hatten vermutlich
als älteſten Sohn Joh. Gottfr. Gothe, der am 14. Nov. 1784 in
Sallſtedt getraut iſt. Der jüngſte Sohn war 1766 in Mörbach
geboren und hieß Heinr. Chriſtian. Wer kann mir Geburtsort
und Zeit des Joh. Gottfr. Gothe um 1700 angeben? Er muß
in der Nähe von Nordhauſen und Bleichrode geboren ſein.
Ebeleben. Paſtor Gothe.
Nr. 41. Hermsdorf.
Angaben über Vorkommen des Namens — auch in ab-
weichender Schreibweiſe — vor 1660 erbeten.
Nixdorf, Janſaſtr. 11. F. Herms dorf.
Nr. 12. Heydenreich, von Heydenreich. (Melchior⸗Familie.)
Geſucht werden:
1. Geburts- und Sterbeurkunde für Hans Davidt (von) $.,
geb. vor 1674, geft. vor 1690, Sohn des kurbrandenb. Haupt-
manns Elias Gottfried (von) H., Enkel des Bürgermeiſters
David H. in Frankenhauſen und Urenkel des Kurf. Sächſ.
Amtsſchöffers Melchior H. in Weißenſee.
2. Geburts-, Trau- und Sterbeurkunde für den Soit, Ruff.
Generalmajor Chriſtian Ludwig von H., Bruder zu 1, ſowie
Geburtsurkunde für deffen Gemahlin. Chriſtian Ludwig von H.
iſt, da er in vorhandenen Urkunden 1690 als 16 und 1697 als
24 Jahre alt und aus der Mark gebürtig erwähnt wird, annehm⸗
bar 1673 — 1674 in der Mark geboren. Zwiſchen 1736 und 1744
hat er ſich mit Judith Rebecca, verw. Bergrätin Lehmann, geb.
Wagner vermählt und ſtirbt auch während dieſer Zeit, da ſeine
Gemahlin noch 1736 als verw. Bergrätin Lehmann, 1744 aber
als verw. Generalin von Haydenreich nachgewieſen ift. Dieſe
ſelbſt ſtirbt Anfang Febr. 1760 83 Jahre alt in Dresden, (ſie
muß alſo um 1677 geboren ſein).
Da der Vater der vorgenannten Perſonen dem kurbrandenb.
Heere als Offizier angehörte, fo find die Einträge — mit Aus»
nahme des Grous und Sterbeeintrags für Chriſtian Ludwig v. 9.,
ſowie des Geburtseintrags für ſeine Gemahlin, — vermutlich in
Kirchenbüchern eines Garniſonortes oder eines Ortes der Mark
Brandenburg überhaupt zu finden. Doch iſt es auch nicht aus—
geſchloſſen, daß die Einträge in einem Kirchenbuche derjenigen
Orte enthalten ſind, die das brandenburgiſche Heer auf ſeinen
Kriegszügen berührte und zwar kommen hierbei flg. Gegenden
in Frage: Oſtpreußen, Pommern, Provinz Sachſen, namentlich
Magdeburg, Mansfeld, Halberſtadt, Thüringen, Hannover,
Weſtfalen, Rheinprovinz, Elſaß, Bayern, (Linie Schweinfurt«
Heilbronn), Württemberg, Baden, Mecklenburg und Bremen.
Grous und Sterbeeintrag für Chriſtian Ludwig von D. und
Geburtseintrag für ſeine Gemahlin finden ſich vermutlich in
Kirchenbüchern von Gemeinden des Königreichs Sachſen, da
ſeine Gemahlin an verſch. Orten Sachſens Grundbeſitz bez.
Familien beziehungen, insbeſondere in den Kreishauptmann⸗
ſchaften Dresden und Bautzen, hatte.
Prämien: Für Nachweiſung des Geburtseintrags für
Chriſtian Ludwig von H. werden 50 Mk., des Trau- und Sterbe⸗
eintrags je 30 Mk., des Geburtseintrages für Hans Davidt
(von) H. 20 Mk., des Geburtseintrags für Frau Judith Rebecca
von H. 10 Mk. von Rechtsanwalt Dr. Heydenreich in Leipzig,
Schulſtraße 11 gezahlt.
Leipzig-⸗Connewitz, Kochſtraße 11511 links.
Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich.
Nr. 13. Kautz, Scheffer.
Nachrichten aller Art über das Vorkommen der Namen
Kautz und Scheffer erbittet
Bochum, Weſtfäliſche Straße 11.
Bibliothekar Walter Kautz.
Nr. 44. von Klocke.
(Fortſetzung von Nr. 301, Dez.⸗Nr. 1911, Seite 194/195.)
1. Anna und Maria Klocke, Töchter des Soeſter Rats-
herrn Anton (Tonies) Klocke (urk. 1542 u. 1548) und deſſen Ge⸗
mahlin Anna vom Berge, heirateten in die ſeit Anfang des
16. Jahrh. in Soeſt anſäſſige, noch heute daſelbſt begüterte Fas
milie von Michels. Und zwar vermählte fidh Anna (F 6. 6. 1608)
mit dem Soeſter Bürgermeiſter Goswin Wichels (F 6. 11. 1572)
und Maria (f 27. 10. 1592) mit dem Soeſter Bürgermeiſter Simon
Michels (F 8. 10. 1597). Woher kam dieſe Familie M. nach
Goeft? Angeblich foll das Land Geldern die Stammesheimat fein.
2. Der ſcheinbar älteſte Enkel des in 1) erwähnten Anton
Klocke, Goswin Klocke (Sohn des Ratsherrn Johann und der
Dorothea von Grefte), urf. 1589 — 1629, 1634 ſchon 7, Ratsherr
zu Soeſt, ſeit 9. 1. 1619 Beſitzer des Gutes Borghauſen bei Soeſt,
war oo mit Anna Margarethe von Plettenberg. Anna Margas
rethe war nach einer Urkunde vom 2. 7. 1634 die Schweſter Diets
richs von Plettenberg zu Heide (im heutigen Kreiſe Bochum-Land)
und Schwägerin (Schweſter der Frau) Hermanns v. Rump zur
Wenne. Wie hießen ihre Eltern?
3. Caſpar Klock (Klocke), Bruder Gowin, zu Soeſt
28. 2. 1583 oder 22. 2. 1586 (was ift richtig?), f zu Braunſchweig
15. 1. 1655, Dr. jur. utr., faiferl. Hofpfalzgraf und eques auratus,
Braunſchweig-Lüneburgiſcher Rat und Stolbergiſcher Kanzler,
heiratete (wo?) 1611 Elifabeth (v.) Ram, die Tochter des Kanz⸗
lers Nikolaus und der Judith von Schnellenberg⸗Schönholt—
hauſen. Wo und wann wurde Elifabeth geboren, wo und wann
ſtarb ſie?
4. Als Caſpar Klocke 1617 in Angelegenheiten von Brauns
ſchweig und anderen Städten in Prag weilte, wurde er vom
Kaifer in den Hofpfalzgrafenſtand erhoben? Hat Caſpar von dem
ihm durch die Comitiva minor zuſtehenden Rechte, Wappenbriefe
ausſtellen zu können, Gebrauch gemacht?
Bei event. Antworten wird höflichſt um genaue Quellen-
angabe gebeten.
München, Leopoldſtraße 23 H r.
Friedrich von Klocke, Stud. d. Archivwiſſenſchaften.
Nr. 15. Kögel, Koegel, Kegel.
Zur Ergänzung einer mehr als 200 Perſonen umfaſſenden
Stammtafel wird um Angabe über das Vorkommen des Namens
vor 1718 gebeten. (Harzgegend).
Rixdorf, Janſaſtr. 11. F. Hermsdorf.
Nr. 46. Lobad. von Petrikowsky. von Winkelmann.
1. Theodor Gottlieb von Petrikowsky, ſächſ. General
auf Albernau, * 1756, f daſelbſt 1818, war ein Sohn des Oberſt—
lieutenant Friedrich Theodor von Petrikowsky auf Geyers—
berg bei Geyer. Theodor Gottlieb war vermählt mit einer von
Schütz, deren Eltern waren Carl Gottlob von Schütz auf
Albernau, 1716, f 1790 u. f. Gemahlin eine geb. von Roemer,
+ 1810.
Geſucht werden die 16 Ahnen der Theodor Gottlieb von
Petrikowsky und ſeiner Gemahlin von Schütz.
2. Chriſtoph Georg Friedrich von Bismarck auf Döbbelin
u. Creveſe geb. Brieſt 23. 6. 1732, 7 Tangermünde 25. 1. 1818
co Stettin 8. 6. 1768 Charlotte Auguſte Lobach, * 17. 9. 1736,
7 Stettin 29. 8. 1789.
Geſucht werden die 32 Ahnen der Charlotte Auguſte Lobach.
3. Johanna Henriette Friederike von Winkelmann,
* 24. 9. 1734 Tochter des Generalmajors und Kommandanten
Chriſtian Friedrich von Winkelmann und ſeiner Gemahlin
Johanna Friederike Rudolfine von Körbitz.
Geſucht werden die 16 Ahnen des Generalmajor Chriſtian
Friedrich von Winkelmann.
Um Auskunft bittet
Berlin, Calvinſtr. 9. M. v. Trebra. j
Ar. 47. von Meckenheim. von Weißbach. von Moßberg.
von Neuhaus. von Waldsprun.
von Meckenheim gen. Bollant, Köln. Patrizier. Blüht
das Geſchlecht noch? Ich ſuche die Eltern von Heinrich
v. Meckenheim gen. B. der um 1583/84 ſtarb, und Anna von
Stetten-Kocherſtetten zur Ehe gehabt hatte.
von Weißbach auf Kallbarth zu Elſterſtrebnitzen.
Ich ſuche das Wappen dieſes Geſchlechtes und die Eltern von
Joachim v. W. a. K. zu E., Churſächſ. Stallmeiſter, der um 1564
mit Katharine von Stetten-Kocherſtetten vermählt war.
Katharine war Herzogl. Pommer'ſche Hofmeiſterin in Franzburg.
von Moßberg auf Langenlois und Deresburg. Ich
ſuche die Eltern von Georg Andreas v. M. a. L. u. D., der
zwiſchen 1592 u. 1648 mit Sabina von Stetten-Kocherſtetten ver—
mählt war. Wo ſind die Orte Langenlois u. Deresburg? Sein
Wappen findet ſich in Albertis Adel und Wappenbuch S. 52.
von Neuhaus. Ich ſuche die Eltern und das Wappen
von Baltas von Neuhaus, der vor dem Jahr 1529 mit Anna
von Stetten-Kocherſtetten vermählt war. Sie heiratete in
2 ter Ehe Ludwig v. Frauenberg, Württ. Rat und Warſchall,
Obervogt z. Lauffen.
von Waldsprun. (Nicht Wallbrunn). Ich ſuche die
Eltern von Hans von Waldsprunn, zu Rodenhaufen wohn—
haft (1557), der bis 1549 mit Kunigund v. Stetten-Kocher—
ſtetten vermählt war. Die v. W. ſollen ein augsburg. Geſchlecht
ſein. Sein Wappenſchild weißt eine Figur wie eine Hafte,
vielleicht ift es ein ſchlecht gezeichnetes Hufeifen; darunter ein Stern.
Um Nachrichten wird freundl. gebeten.
Ludwigsburg. Freiin E. v. Stetten- Buchenbach.
Nr. 18. v. Deynhauſen.
Iſt jemand in der Lage und ſo freundlich Auskunft geben
zu wollen:
1. Aber Goda Sophie von Oeinhauſen — die um 1670
ung. nach Kurland geheiratet hat und zwar einen Herrn Johann
von Amboten?
2. In welchem Verwandſchaftsgrade zu ihr ſteht ein Dom
herr zu Paderborn — an welchen ein folgendermaßen adreſſierter
Brief ſich in der Brieflade des Gutes Amboten findet?
„Dem wohl Edlen Gebohrenen H. Herrn von Oeinhauſzſen
Erbgeſzenen zum Eichholz Duhm Herr zu Paderborn anitzo
Hannover 1676.“
Dieſer Brief iſt an einen Herrn Stubbe geſchrieben und
es werden darin Gelder erwähnt, die ein Jude Lehmann Vers
reb für Oeinhauſens bei den Capuzinern eingezahlt hat.
Braunſchweig, Löwenwall. Baronin Tony v. Saß.
Nr. 19. Offizier⸗Stammliſte.
Für eine Offizier-Stammliſte werden folgende Nachrichten
geſucht:
1. Wilhelm v. Viettinghoff, Weſtpreußen 27. 4. 1798,
wo ?, Eltern ?, Gattin ?, f 1. 2. 1868 wo ?, bis 1843 Hauptm.
i. 4. Art.⸗Brigade.
2. Eduard Ludw. Karl Dohſe, Pommern Juli 1800, wo 7,
wann ?, Eltern ?, Gattin ?, f Erfurt 22. 10. 1838.
3. Au guſt Heſſe, * Mark 1798, wo ?, wann ?, Eltern ?,
Gattin ?, d 17. 11. 1846 als Pr. Lt. a. D.
4. Ludwig v. Hamm, Weſtfalen 7. 5. 1793, wo ?, Eltern ?,
Gattin 7, f als Major a. D., März 1869, wo ?, wann?
5. Moritz Reijer, Schleſien 9. 11. 1800, wo 7, Eltern ?,
Gattin 2, fals Pr. Lt. u. Adj. d. Gen.⸗Inſp. d. Art. 10. 2.1836, wo?
6. Karl Aug. Heinrich Glandenberg, * Mart 26. 10. 1796,
wo ?, Eltern ?, Gattin 7, f als Leutn., Minden 1. 6. 1827.
7. Eduard Kühne, * Prov. Sachſen 15. 12. 1798, wo ?,
Eltern ?, Gattin ?, 1819—29 Leutn. i. 4. Art.⸗Brig., T wo u. wann?
8. Karl Ernſt Rindfleiſch, * Schleſien März 1798, wo ?,
Eltern ?, Gattin ?, F als Pr. Lt. a. D. 15. 5. 1836, wo ?
9. Salomon Künzli, * Schweiz 17. 2. 1794, wo ?, Eltern ?,
Gattin 7, t Berlin als Hauptm. a. D. 31. 12. 1853.
10. Theodor Hübner, * Schleſien Januar 1798, wo ?,
Eltern ?, Gattin 7, FT als Hptm. a. D. 21. 10. 1844, wo ?
11. Ernſt Friedr. Aug. Raſchke, Schleſien März 1800,
wo 7, Eltern ?, Gattin 2, f als Hptm. a. D. 14. 9. 1876.
12. Joh. Friedr. Kleinſchmidt, Weſtfalen 10. 11. 1801,
wo ?, Eltern ?, Gattin ?, als Obſtleutn. 3. D. 7. J. 1867, wo?
13. Karl El merin3, Weſtfalen 13. 12. 1796, wo 7, Eltern ?,
Gattin ?, T wann u. wo ?, Leutn. d. A. Art.⸗Brig.
14. Friedrich Peiſſert, * Schlefien 3. 3. 1799, wo ?, Eltern ?,
Gattin ?, F wo u. wann?
15. Eduard Rienſch, * Weſtfalen April 1801, wo ?, Eltern 7,
Gattin ?, f als Pr. Lt. a. D., wo u. wann?
16. Karl Haſſenkamp, Weſtfalen 30. 4. 1798, wo 7,
Eltern $, Gattin 2, f als Kap. d. 4. Art.⸗Brig., Torgau 1. 9. 1838.
Halle a. S. Major Rogge.
Nr. 50. Pfaltz, Haug, Drechſel.
1. Dr. jur Chriſtoph Brandis (aus der Hildesheimer Patri-
zierfamilie), * Hildesheim 11. 5. 1523, f 3. 9. 1584, co Catharina
Pfaltz, Tochter des Weinſchenken Friedrich Pfaltz. Iſt ein
Wappen dieſer Familie Pfaltz befannt?
2. Johann Reinhard Kuhorn, Reichskammergerichts⸗
advokat in Speyer, T 1609, o Anna Rofina Haug. Das Wappen
dieſer Familie Haug wird geſucht.
3. Bernhard Kuhorn in Speyer, Vater des Johann Rein-
hard, co Katharina Drechſel aus Unterlaufſtedten. Gibt es ein
Wappen der Familie Drechſel?
München, Leopoldſtraße 23.
Friedrich von Klocke, Stud. d. Archivwiſſenſchaften.
Nr. 51. Graf von Platen⸗Hallermund, von Reigenftein,
von Bredow, von Fabian, von Levetzow, von Hobe,
von Raven.
1. Auguſt Philipp Graf von Platen-Hallermund,
. (um 1750), T. . . 7, heiratete. . 1776 in erfter Che:
5 11 Louiſe SCH von Reigenftein (aus Anſpach),
1751 ?, t.
Geſucht CC genaue Perſonalangaben und Daten, fowie
die Eltern der beiden Eheleute! Bemerkt ſei, daß der Graf
Platen der Vater des bekannten Dichters geweſen iſt.
2. Ehrenreich Sigismund von Bredow auf Prillwitz,
* Marfau 18. Juli 1686, t Prillwitz. . . 1743, heiratele
1720 (?) Louiſe Hedwig von Fabian a. d. 9. Gartow, Gartow
12. Oktober 1698, t Neubrandenburg 21. Juni 1755.
Geſucht ſind die fehlenden Daten, ſowie die Eltern der
Frau von Bredow, geb. von Fabian.
3. Theodoſius von Levetzow, auf Markow, Lelkendorf und
Klenz, Kgl. bon, Kapt., heiratet um . . . 1700 Sophia Elifabeth
von Hobe a. d. H. Nieköhr, * (wo?) 8. Aug. 1676, f. . 7
Geſucht find genauere Daten nnd die Eltern der Frau von
Levetzow geb. von Hobe.
4. Asmus Wilhelm von Bredow auf Prillwitz, Kgl. pr.
Landrat d. Kr. Stargardt heiratet den 18. April 1760 (wo?)
Sophie Elifabeth von Raven a. d. H. Noſentin, “ . 1740,
t Prillwitz 5. Nov. 1772.
Geſucht ſind die fehlenden Daten, ſowie die Eltern und
Großeltern der Frau von Bredow geb. von Raven.
5. Geſucht ſind Eltern und Großeltern von:
Heinrich von Bülow auf Helmsdorf und Stedten, Grfſchft.
Mansfeld, Stände-Direktor, * (wo?), 27. Mai 1647, t (wo d),
6. Juni 1721. Er war verm. mit Helene Auguſte von Kroſigk
d. 9. Alsleben.
Greifswald,
Hunnenſtr. 26.
Reinold von Thadden,
cand. iur. et cam.
BRITTA TAT AE AAA
Nr. 52. Porbeck.
Wo und wann fand die Trauung des (wahrſcheinlich
heſſen⸗caſſelſchen) Majors Carl Porbeck (F 1762, wo ?) mit
Wilhelmine Charlotte von Dachenhauſen (* 1. 12. 1733,
T zu Caſſel am 20. 6. 1761) ftatt? Wer kann nähere Auskunft
über die heſſiſche Familie Porbeck geben?, die bis in die neuere
Zeit noch blühte.
Brüſſel, 16 rue de Constantinople.
Alex. Frhr. v. Dachenhauſen.
Nr. 53. Reichardt.
Emil Chriſtian Reichardt, * 9. 6. 1826, Eiſenach.
Georg Julius Reichardt, * 11. 4. 1827, Eiſenach.
Guſtav Otto Reichardt, * 2. 10. 1831, Eiſenach.
Georgina Alwina Reichardt, * 1. 9. 1837, Eiſenach.
Dieſe 4 find Kinder des Kauf⸗ und Handelsherrn Johann
Chriſtian R., f 22. 3. 1866 in Eiſenach, oo 15. 5. 1825 mit Jo-
hanna Friderika Cyprian aus Mülvenſtedt.
Sind Nachkommen dieſer A Kinder vorhanden? Jede Mit-
teilung über die Schickſale dieſer 4 tft willkommen.
Braunſchweig, Kaiſer Wilhelmſtraße 3.
G. Reichardt.
Nr. 51. Sander.
Ich ſuche:
1. Den Nachweis der Eheſchließung des kurbrandenburg.
Leutnants Sander mit einer Reimerdes (von Reimers?) aus
Hameln. Trauungsjahr: ca. 1725.
2. Geburtsort und⸗Jahr (ca. 1727) des Oberſtleutnts. und
Kommandanten von Lübeck, Johann Arnold Chriſtian (von)
Sander (geadelt 1790). Derſelbe ſtand 1742—1751 in der han⸗
noverſchen Armee.
3. Eheſchließzung des vorigen mit Dorothea Elifabeth
v. Brömbſen aus Lübeck (vgl. Gritzner II 733).
Hannover, Edenſtr. 37. de Lorme,
Mitglied des Herold uſw.
Nr. 55. Kloſter Saren oder Zarn.
Iſt ein ehemaliges Kloſter Saren oder Zarn in Weſtfalen
oder Rheinland bekannt? Kommt auch als Zarn vor.
Deſſau. von Sobbe.
Nr. 56. Schallenbach, Nheindorff, Schnitzler, Joepen,
Beiſner, Barre und Alemann.
ar Daten und Vorfahren nachſtehender Perſonen
geſucht:
1. Wilhelm Müller zu Jülich, verm. um 1751 mit Maria
Gertrude Lentzen.
2. Friedrich Franz Schallenbach, Adminiſtrator des
Grafen Hatzfeld,“ 13. 2. 1700, f 13. 2. 1770 zu Nothberg (Rheinl.).
3. Aegidius Rheindorff, 1767 zu Coeln, verm. mit
Anna Gertrud Nolden.
4. Anna Catharina Schnitzler, 1718, — 18. 9. 1795
Zülpich, verm. mit Bürgermſtr. Peter Joepen zu Zülpich.
5. Johann Joepen, * 1672, — 20. 12. 1751 Zülpich, verm.
mit Anna Gertrud Proenen.
6. Johann Georg Beiſner, * Oldendorf (Kreis Welle),
Kaufmann in Osnabrück, verm. 27. 8. 1731 mit Anna Margarethe
von Lengecke.
7. Ludwig Barre (Bahre), 11. 5. 1679 zu Lübbecke (i. W.),
— 2. 2. 1758.
8. Johann Friedrich Barre (des Vorſtehenden Sohn),
verm. 7. 2. 1734 zu Lübbecke mit Sophie Catharina Poelmahn.
9. J. B. Alemann, Dr. um 1701 Obergograf zu Welle.
10. Clara Eliſabeth Alemann (des Vorſtehenden Tochter),
verm. 4. 10. 1701 mit Johann Wilhelm Mengert zu Osnabrück.
Straßburg i. E., Dietrichſtaden 1. Stüve, Oberſtltn.
Nr. 57. Schmidtman [n].
Nachrichten jeder Art erbeten über die weſtfäliſche Familie
Schmidtman, auch v. Schmidtmann. [Größere Wappenwerke ſind
bekannt!.
Berlin W. 50,
Nachodſtr. 2811.
Nr. 58. Schröder.
Im Dorfe Gr. Schneen, in deſſen Nähe bis 1866 ein
Abungsplatz der hannoveriſchen Reiterei war, iſt dem Lieutenant
Oberleutnant
v. Gülich.
d
Wa 28 . m TT DEAN AN LEE AAN AN ˙ e ] AN NLA Ge AER Ae Gg de
Johann Chriſtoph Schröder am 5. Juni 1749 ein Sohn Johann
Chriſtian geboren.
Geſucht werden Nachrichten über Johann Chriſtoph
Schröder und deſſen Frau (beider Vorfahren, Geburtsort,
Geburts- und Todestag, Trauung).
Braunſchweig, Altewiekring 711.
Forſtaſſeſſor Volger.
Nr. 59. Schulz (e).
1. Wie kann ich erfahren, wann Chriſtoph Schulz,;
Scholz od. Schulze geb. iſt und woher ſeine Eltern ſtammen,
wenn Guhrau erft von 1742 an Kirchenbücher führt. Auf dem
Trauſchein ſeines Sohnes, der in Breslau ausgefertigt iſt, ſteht
des ehrbaren Ch. Schulzes Bürgers und Tuchmachers in Guhrau
hinterlaßner einiger Sohn“. Daraus entnahm ich, daß er 1753,
dem Trauungsjahr ſchon tot war. — Sein Sohn Johann Scholz
war Tuchmacher in Breslau und 1798 mit 74 Jahren geſtorben.
Daraus entnehme ich, daß er 1724 in Guhrau geboren ift. Doch
nun weiß ich abſolut nicht, wie ich weiter kommen ſoll und bitte
um gutige Auskunft. —
2. Was bedeutet der Name Kaskel? Wo gibt es noch
Familien gleichen Namens? Man hat mir erzählt, es wäre
früher Chasreel (Heſekiel) geweſen und die Vorfahren wären
ſpaniſche Juden geweſen und um des Glaubens willen ausge⸗
wandert. Wie kann ich das aber nachweiſen? Die Familie
Kaskel lebte ſo lange ich denken kann in Poſen und in der
Umgegend von Poſen. Mein Urgroßvater iſt in Poſen Bankier
geweſen, aber dann weiß ich nichts weiter.
Görlitz, Viktoriaſtr. 41. Eliſabeth Kaskel.
Nr. 60. von Sobbe.
Ich ſuche die Eltern von:
1. Anna Catharina von Schierſtaedt, * 1620 od. 21 am
. .. . zu . . „ f 17. 7. 1678 zu Bückeburg, Hofjungfer am Gräfl.
Schaumburg⸗Lippeſchen Hof, co . 1652 mit Hermann von
Sobbe, Schaumb.⸗Lipp. Kammerdirektor.
2. Johanna Charlotte (von?) Engelbrechten aus dem
Oldenburgſchen? . . zu d, éi SU d EE
mit Carl von Gobbe, Kriegsrat und Amtmann zu Schildeſche
(Ravensberg), * 27. 5. 1687 in Rinteln, .. . . in Schildeſche.
3. Friedrich Wilhelm von Gobbe, * j 1872 NW
T 12. 2. 1810 in Zoſſen, Leutnant im Feldjäger⸗Rgt., 0
zu . . . . mit Louiſe Wilhelmine Piſtor, 2. Tochter des Bürger⸗
Bi Nachkommen?
4. Friedrich Carl von Gobbe, * 1753 in . e ME
in ... ., 1806 Capitain im Rgt. Oranien (Nr. 19) Berlin und
ſeines Bruders.
5. Chriſtian Friedrich Ludwig von Sobbe, “ . 1765 in
Fi . in , 2. 6. 1787 Leutnant im Rat. v. d. Goltz,
dann v. Owſtien (Ar. 7) Stettin, 1820 Major im 7. Garn.⸗Btln.
Waren beide verheiratet? Nachkommen?
Deſſau. von Sobbe,
Hauptmann J.-R. 93.
Nr. 61. Stammliſte der Zöglinge der Ritterakademie zu
Brandenburg.
Für Stammliſten der Zöglinge der Ritterakademie zu
Brandenburg a. H. ſuche ich über folgende Perſonen nähere
Daten und auch Angaben über den Lebensgang:
11. von Sack, Hans Chriſtoph, * . 1713. Eltern:
Hans George auf Vietnitz u. Charl. Sophie v. Plötz a. d. $.
Wartenberg.
12. von Sack, George Friedrich, *
wie vor
13. von Lübberstorff, Ludwig . 1709. Eltern:
Henning auf Jatzke u. Helene v. Oertzen a. d. H. Helpt.
14. von Dyhern, Georg Karl, *... ca. 1710. Eltern
15. von Dyherr, Johannes Ernft, *.... 1716. Eltern:
Chriſtoph Ernſt, Landrat in Rauden, auf Urſowitz u. Eulalia
Apollonia v. Loos.
16. von Dyhern, Melchior Abraham, *... 1716. Eltern:
Melchior Friedr. auf Ober-Herzogswalde und Anna Helene
v. Nimptſch.
17. von Birckholz, Ernſt Ludwig, * . . 1715. Eltern:
Karl Bernd auf Schilde und Sophie Charlotte v. d. Goltz
a. d. H. Mellen.
: 1724. Eltern:
18. von Willmerstorff, Johann Otto, 1717.
Eltern: Kuno auf Dahlem u. Ottilie Hedwig v. Bredow.
19. von Willmerstorff, Kuno Ludwig, * Eltern:
wie vor
20. von Willmerstorff, Kuno Hans, * .. . . 1726.
Eltern: wie vor
21. von Genſau, Levin... ., * . 1718. Eltern:
Viktor auf Fahrnſtedt u. Helene Sophie v. Srel ft a. d. H. Delig.
22. vom Berge, Gottlob Benjamin, . 1714. Eltern:
Hans Kaspar auf Wendiſch⸗Paulsdorf und Henriette Juliane
v. Riedingen a. d. o Mittel⸗Oderwitz.
23. Freiherr von Klyx, Hans Gottlob Leopold,,
1715. Eltern: Bernhard Wilhelm auf Adamsdorf u. Henriette
Eleonore v. Sydow a. d. H. Adamsdorf.
24. Freiherr von Glaubitz, Kaspar Abraham Leopold,
. . . 1717. Eltern: Balthaſar Abraham auf Groß- u. Wenig
Walditz u. (2. Ehe) Urfula Freiin v. Stoſch.
25. Freiherr von Glaubitz, Hans Chriſtoph, . . . 1718.
Eltern: wie vor.
26. Freiherr v. Glaubitz, Balthaſar Friedr., . . 1712.
Eltern: Balthaſar Abraham auf Groß⸗Walditz u. (1. Ehe) Urſula
Kathar. v. Bibran.
Ludwigsluſt. Kammerherr von Leers.
Nr. 62. Utermann.
Ich ſuche Nachrichten aller Art über die Familien Uter-
mann aus Bochum, Dortmund, Langendreer und anderen Orten.
Iſt ein Wappen dieſer Familie bekannt und wie kann man den
Namen erklären ?
Naumburg, Haſſelbrookſtr. 13611. Max Utermann.
Nr. 63. Villon.
Villon, Karl oder Pierre. Laut Tradition ums Jahr
1785 kurze Zeit in der Gegend von Tilſit lebend, ſiedelte darauf
nach Kurland über. Die Nachkommen ſind bekannt. Stammt
angeblich aus Frankreich. Nähere Angaben über Vorfahren
und Herkunft erwünſcht.
Sahten Paſtorat zu Tuckum, Kurland Rußland.
Auguft v. Raiſen, Paftor zu Sahten.
Nr. G4. Wedell, Vietinghoff.
„Chriſtoph Reinhold Vietinghoff (in Kurland) oo Elifabeth Wedell
Alexander Magnus Vietinghoff f 1811.
Geſucht Nachrichten über Eliſabeth Wedell und ihre Eltern.“
Wolfenbüttel. Major v. Kettler.
Antworten auf die Rundfragen.
Zu Nr. 80 (1911). Hertmanni.
v. Hertmanni, Kölner Patrizierfamilie, die am 19. Juni
1741 in den Freiherrnſtand erhoben wurde. Sie hieß früher
Hermantz. Das urſprüngliche Wappen: In Silber ein aufwärts⸗
ſpringender Hirſch (12⸗Ender), begleitet von 3 (2: 1) blauen
Sternen. Auf dem Helm ein roter offener Flug, dazwiſchen ein
blauer Stern; wurde 1741 vermehrt: quergeteilt, oben geſpalten;
1) in Rot ein goldenes Schildchen, 2) in Blau 12 (4:4: A
ſechsſeitige goldene Sterne; unten das Stammwappen, jedoch
der Hirſch flüchtig. Auf dem Helm ein 5 Hirſch.
Eine lückenhafte Genealogie bringt A. Fahne in ſeiner
Geſchichte der Kölniſchen uſw. 5 Ergänzungen dazu
im „Deutſchen Herold“ Bd. VII, S. 43 u. 101.
München. 5 von Klocke.
Zu Nr. 105. Beckmann.
Ein Generalmajor Beckmann ſtand 1636 im Dienſte der
Schweden. Seine Frau und Kinder befanden ſich in der Ge⸗
fangenſchaft des in Kaiſerl. Dienſten ſtehenden Marquis de
Caretto. Für ſie verwendete ſich Herzog Georg von Braunſchweig⸗
Lüneburg beim Kurfürſten von Sachſen und dem Marquis de
Caretto ſelbſt. Als ſeine Bemühungen ohne Erfolg blieben und
die Gemahlin des Generals darüber ſtarb, ſchrieb Herzog Georg
d. d. 3. 2. 1636 für die Kinder an Kaiſer Ferdinand Il. — Vgl.
Frdr. Graf von der Decken, Herzog Georg v. Braunſchweig⸗
Lüneburg, Hannover 1833/34. Teil III. S. 259.
München. Friedrich von Klocke.
Zu Nr. 118. Nüping.
1418 lebte Henricius Schnetetus de Rüpinck, Parochian
in Datteln, Weſtfalen.
| Zum Oberhof Hofſtede (Gemeinde Datteln) gehörte im
16./17. Jahrhundert der Hof Rüpink. (Zeitſchrift für vaterland.
Geſchichte und Altertumskunde Weſtfalens, Münſter 1881, Bd. 39,
S. 16 u. 53).
Heute kommt der Name Rüping in Barmen mehrfach vor.
Karl R., Steindruckereibeſitzer wohnt in Barmen, Kreugzſtr. 231.
In Soeſt iſt Dr. phil. H. Rüping Beſitzer der Engel⸗
apotheke am Markt.
München. Friedrich von Klocke.
Zu Nr. 216. Heydenreich.
Im Katalog 102 von Gilhofer & Ranſchburg, Wien,
ur 2:
Conjugium felix... Dr. M. Andreae Mullero SS. theol.
stud. et Marthae Dr. Chr. Heidenreich, acad. Salanae
notarii filiae etc. Jena Lippold 1606 4. br. 12 n. gez. S
8 Kronen.
Erfurt. v. Burkersroda.
Zu Nr. 258. Bothmer. Spangenberg.
Zu 1a: zahlreiche Einträge über die Familie Bothmer
finden fih in der Erfurter Matrikel.
Zu 3: Chriſtoph Spangenberg, Staats- und Kammerherr
zu Münden war der Sohn des Wilhelm Sp., Hof- und Kammer⸗
herr zu M. Chriſtophs Tochter Margarethe Juliane Sp.
heiratete zu Münden am 10. 10. 1671 Juſtus Schlemm, Amt⸗
mann zu Uslar.
Hannover, Schloßſtr. 109.
Grote, Regierungsbaumeiſter a. D.
Zu Nr. 263 (1911). von Einem.
Zahlreiche Eintragungen von Trägern des Namens von
Einem finden ſich in der Erfurter Matrikel.
Hannover, Schloßſtr. 109.
Grote, Regierungsbaumeiſter a. D.
Zu Nr. 263 (1911). von Einem.
K. Kayſer, Die reform. Kirchenviſitationen in d. welt,
Landen S. 284, nennt den Paſtor Joh. Juſt v. Einem in
Oſterweddingen bei Magdeburg als den Verfaſſer der unter dem
Pſeudonym P. G. erſchienenen Göttinger Zeit, und Geſchichts⸗
beſchreibung: „Antiquitates Moringenses“, d. i. die Beſchreibung
des Amts und Städtleins Moringen; erſchienen 1739 (in Magde⸗
burg 7). Sehr dankbar wäre ich, zu erfahren, welche Beziehungen
Joh. Juſt v. Einem zu Wloringen, wo er nicht Paſtor geweſen
iſt, oder überhaupt zu Südhannover hatte, weshalb er ſich P. G.
nannte und woher Kayſer die Bedeutung des Pſeudonyms hat.
Graudenz. Landrichter Otto Grofebert.
Zu Nr. 269. Noa, Noah.
In Mewe, Weſtpr., ift ein Amtsrichter Noah.
Grauden3. Landrichter Otto Grofebert.
Zu Nr. 272. Schmid von Schmidtſeck.
Der Oberleutnant a. D. von Schmidſeck beſitzt oder beſaß
einen vollſtändigen Stammbaum der Familie Schmid von
Schmidtſeck, auch zurückgehend auf die Schmid von Uri.
Herr v. Schm., bis vor Kurzem GR. 76, wohnt jetzt in Berlin.
Hamburg. B. v. Germar, Oberleut.
Zu Nr. 281. v. Lützenrode, v. d. Rede.
Die v. Lützenrode ſtammen vom Rhein. Frau Oberin
v. L., Hannover, Clementinenhaus, beſitzt Familiennachrichten.
Ein v. d. Reckeſches Archiv befindet ſich bei Frhr v. d. R.
in Obernfeld bei Lübbecke, Weſtfalen. )
Hannover, Landſchaftſtraße 2.
Freifrau v. Münchhauſen.
Zu Nr. 284. v. Amelunxen.
Altere Nachrichten über das Geſchlecht v. A. finden ſich
n J. F. Gaue's Adelslexikon, Leipzig 1719. Nach dieſem
hat Friedr. v. Amelunxen ein „Chronicon“ geſchrieben. Ferner
wird das Geſchlecht erwähnt in Spangenbergs Adelsſpiegel,
Part ll. und in Tab. geneal. König's.
Hamburg. v. Germar, Oberleut.
Zu Nr. 284. von Sobbe, von der Wipper.
Nachrichten über die ältere Geſchichte der Familien von
Amelunxen und von Sobbe findet man bei Fahne, Weſtfäl.
Geſchlechter. Es mag dahingeſtellt ſein, ob die Familie von
der Wippen etwa irgendwie mit der thüringiſchen Familie
v. Wiggra, Wiggera zuſammenhängt, welche 1440 ausſtarb.
In Weſtfalen finde ich keine Familie mit auch nur ähnlichem
Namen, auch nicht in dem ſeltenen, viele früh ausgeſtorbene
Familien enthaltenden Weſtfäliſchen Stammbuch von Bosword.
Hannover, Landſchaftſtraße 2.
Freifrau von Münchhauſen.
Zu Nr. 286. Bartels.
Zacharias Bartels,
* zu Oſterode, Hauptmann des Herzogs Eberhard zu Württem-
berg, t 1663 in Ungarn nach der Schlacht bei St. Gotthardt,
co Eliſabetha geb. Bauerin aus Braunſchweig;
Antonius Bartels,
~~ 10. Dez. 1651 zu Heidelberg, Stallmeiſter zu Ottweiler, t
20. Juli 1714 zu Ottweiler, oo 10. Febr. 1688 Kathar., des
Pfarrers Ludwig Brunnquell zu Greſten-Bölmar und der
Claudina Mehe Tochter,
|
Chriſtian Ludw. Bartels,
~~ 9. Juli 1688 zu Ottweiler, Pfarrer zu Dudweiler, t 17. Sept.
1749, co 14. Mai 1715 Kath. Marg. Baltzer aus Biſchmikheim.
l
Philippine Joh. Sophia Bartels vereh. Lucius.
(Auszug aus „Die Familie Lucius [Lotz] aus Buch in der Wetterau.)
Forſthaus b. Ech zell i. d. Wettterau.
Präceptor Julius Lucius
Zu Nr. 287. Regimentsliſten.
Das Dragoner-Rat. Nr. 6 in Königsberg, Wehlau i. Pr.
hieß 1766 v. Meyer, 1747 v. Schorlemmer, iſt 1808 im 3.
und 4. Küraſſier⸗ Regiment aufgegangen. Ein Oberſt v. Mors
ſtein ſtand dort 1806. Das Drag.⸗Rgt. Nr. 7 in Tilſit hatte
1806 Oberſt v. Baczko, jetzt 1. Drag.⸗Rgt. Die betr. Rgtr.
werden Liften beſitzen. (Quellen: Rangliſten 1786, 1806 u. 1827).
Deſſau. von Sobbe, Hptm. J.-R. 93.
Zu Nr. 289. Berkhan.
1533 wird bei einem Grundſtücksverkauf des Kloſters St.
Blaſii in Northeim der Name Berkhan zuſammen mit Geverd
Warnecke und Hans Immelshauſen erwähnt. Quelle:
Hannoverſches Staatsarchiv, Calenb. Briefſchaften, Archiv.
def. 7 des Kloſters St. Blaſii zu Northeim Nr. 32. D. Lazerus
Berckhanen ift dem Kloſter St. Blaſii gegenüber mit Zehend-
Roggen im Rückſtand. Quelle wie oben Nr. 23.
Hannover, Schloßſtr. 109.
Grote, Regierungsbaumeiſter a. D.
Zu Nr. 291. Blumenthal.
1789 hat Carl Wilhelm Blumenthal, Kaufmann, gebürtig aus
Loburg und geweſener Enrollierter des v. Lengefeld'ſchen
Regiments, nach beigebrachtem Abſchied das Bürgerrecht
in Magdeburg erhalten.
1764 erwarb das Bürgerrecht daſelbſt Johann Arnd Blumen-
thal, „Obſthändeler und eines hieſigen Bürgers Sohn“.
1742 wurde Bürger in Magdeburg Peter Chriſtian Blumen-
thal, „ein Schuſter und Bürgers Sohn“, „hat 28 Jahr
als Soldath gedient“.
1737 wurde Valentin Wilhelm Blumenthal, „ein Schuſter
und Bürgers Sohn alhier“ in die Magdeburger Bürger-
rolle eingetragen.
1710 erwarb Johann Blumenthal, Kammerdiener bei dem
-General-Lieutnant v. Börſtell, das Bürgerrecht.
1693 recognoscirte das Bürgerrecht Hans Blumenthal, Schuſter,
„Bürgers Sohn“.
1665 erwarb Henrich Blumenthal, Schuſter, „bürtig von
Robnitz (oder Rebnitz?) in Mekelnburg“ das Bürgerrecht
in Magdeburg.
Für die Zeit von 1671—93 einſchl. fehlen die hieſigen
Bürgerrollen. Sie beginnen mit dem Jahre 1632.
Magdeburg, Am Dom 2. Machholz.
Zu Nr. 293. Frhr. v. Gemmingen⸗ Guttenberg, Grf. Platens
Hallermund, von Zanthier.
Ausführliche Nachrichten zu dieſer Anfrage find im Jahr-
buch der K. K. Herald. Geſellſch. „Adler“ in Wien, N. F. Bd. VII,
Wien 1897, S. 162 gegeben.
St. Petersburg.
Zu Nr. 296. Ludolff.
Aber Maria Ludolff können vielleicht die Gedächtnistafeln
und Leichenſteine, die ſich in der Predigerkirche zu Erfurt bes
finden, Aufſchluß geben.
Hamburg.
C. v. Heffe.
Oberleutnant von Goeſſel.
Zu Nr. 303 (1911). von Gudenrath.
Die Familie von Gudenrath, die ich weder in Hofner-
Alteneck noch im Rittſtap finde, ſcheint aus dem Rheinland zu
ſtammen. Rittſtap kennt eine Familie Gutrath von Puch—
ſtein, Beiern, die am 3. Sept. 1537 geadelt wurde. Handelt es
ſich vielleicht um die Familie Berner von Gothenradt, die
nach Ledebur zu Anfang des 17. Jahrhunderts ausſtarb?
Hannover, Landſchaftſtr. 2.
Freifrau von Münchhauſen.
Zu Nr. 305 (1911). Löneyſen.
In der Ausgabe Val. Trichters v. Löhneyhſens „Neu
eröffnete Hof-Kriegs u. RNeitſchule“ Wnbg. 1729 befindet fih auf
S. 1 das Bild Georg Engelhard Löhneyſen in Kemlingen
umgeben von 16 Ahnen⸗W. m. Inſchr. Vaterſeits: Löhneiſen,
Franckenrath, Krebs (v. Dießfurth), Hirſchberg, Pfreunder (Pfreim⸗
der), Godsfelder, Hirſcheider, Großen. Mutterſeits: Wallenroth,
Guttenberg, Lendersheim, Schaumburg (rdt.: berg), Keizenſtier,
Sparneck, Zewitz (Zedtwitz), Lüchaw.
Die Familien der väterl. Ahnen waren durchwegs in der
näheren oder ferneren Umgebung v. Kaibitz (b. Stadtkemnath,
Oberpfalz) begütert. Als Beſitzer von Kaibitz finde ich in
meinem Archiv:
Ulrich Loneyſen, Bürger zu Sulzbach 1420, 1447. oo Katrein
Grunhofferin. Kauft vor 31. Juli 1420 das Hamnergut Kaibitz
von der Familie Grunhoffer, Bürger zu Kemnath.
Heinrich Loneyſen, Bürger zu Sulzbach 1475. 1482
Gebrüder.
Jakob Lonenfen Wilhelm Löhney⸗ Jorg Löhneyhen
zu Keybitz 1485, 1503 fen zu Keybitz zu Keybitz
Richter u. Caſtner 1502, 1510. 1502—1517.
zu Waldeck 1513.
In einer alten Stammtafel des 7 Geſchl. der Pfreimder
(Abſchr. im Archiv des „St. Michael“) finden ſich zwei geb.
Frl. v. Löhneyſen als oo mit Pfreimder.
S. op. geſch. Not. i. Got. Taſchenb. d. Frhrl. o 1858 S. 400.
Danach war G. E. v. L. Gattin eines v. Wurmb.
Speyer. M. J. Frhr. v. Künsberg.
Zu Nr. 311 (1911). Stammliſte. Graf von Tandreczky.
Erdmann Karl Gottlob Graf v. Tandreczky und Tans
droſchütz ift am 22. Juli 1774 geboren und am 10. April 1841
geſtorben.
St. Petersburg.
Zu Nr. 3 (1912). Kitſcher.
Am 20. November 1747 vertrat bei der Taufe der Karoline
Friederike Auguſte Luiſe v. Schwarzer (meiner Urgroßmutter) in
Babenhauſen bei Darmſtadt ein Fräulein Maria Dorothea
v. Kitſcher die Stelle der Prinzeſſin Karoline zu Heſſen⸗Darm⸗
ſtadt. Unter den Paten kommt der Name Kitſcher nochmals vor.
Leipzig. Dr. Hans Schulz.
Zu Nr. 3 (1912). Kitſcher.
Meiner Ahnenprobe von 64 X 128 entnehme ich folgendes
(die geſperrten Namen find aus Gattſtein, das Abrige band»
ſchriftlich aus Nachrichten auf meinem elterlichen Gute; das
Ehepaar Kitſcher-Stadion zählt zu den Vorfahren meines
Vaters):
C. v. Heſſe.
E r ad ad mm e ee
1 t Ei
KO
—
8 E v. Kitſcher
82 | Georg v. Kitſcher auf
Se | Ritihar, Brunswig und v. Stange
& e | Sterbad, Hauptmann (vielleicht aus Ober-
8 in Zeitz lödla b. Altenburg
gË i. S. 7)
Së Margarete v. Schadoritz . v. Schadoritz
28 aus Rumſchütz (Dorf u..
E| Rittergut Romidiis
387] . Altenburg l. 6)
81 g Georg v. Stadion Burchard Ludwig v. Stadion
a v. Stadion Agnes Marg.
& Margarete Speet V
= v. Zwiefalken v. Zwiefalten,
8 + 24. 11. 1365
$ v. Weſternach Clara v. Ehe⸗
tt
8 Agathe v. Weſternach KOTIEN
Wappen v. Kitſcher: von Silber und Schwarz, 7mal
balkenweiſe geteilt, Helmzier 5 Straußfedern, weiß und ſchwarz
abwechſelnd.
Hannover. Freifrau v. Münchhauſen.
Zu Nr. 1 (1912). v. Blumenthal, v. Bodelberg.
Die 16 Ahnen der Gräfin Friederike Amalie Thereſe von
Blumenthal finden ſich in „Geſchichte des Geſchlechts der
Grafen und jener v. Blumenthal von Hans Graf Blumenthal.
Bielefeld 1903. Velhagen & Klaſing.“ Tafel III. — (Abſchrift
eines Originals im Kgl. Staatsarchiv Berlin vom 1. Juli 1778.) —
Abſchrift ſteht auf Wunſch zur Verfügung.
Weimar, Südſtr. 28. Frhr. v. Nauendorf, Major.
Zu Nr. 5, 1 (1912). v. Bofe, v. Carlowitz.
Der Wolf Bofe ift derſelbe, wie gefragt. In dem als Mft.
gedruckten Werke „Aus dem Archive der Fam. v. Carlowitz“
finde ich S. 21: „Chriſtoph hatte urkundlich 2 Schweſtern:
Margarete, anfänglich Kloſterjungfrau zu Hain, verließ 1543
das Kloſter und oo 1) Hans Vitzthum v. Eckſtädt, Amtmann zu
Herbisleben, 2) 1555 Wolf v. Boſe, Stiftshauptmann zu Wurzen,
dann zu Zeitz, f 1591 oder 82.
Die Vorfahren jener Margarete von Carlowitz finden
fidh im genannten Druckwerk.“
Hannover. Freifrau v. Münchhauſen.
geb. v. d. Gablentz.
Zu Nr. 5, 2 (1912). Reichenberg und Wilſchdorf.
Ich finde in dem ſehr großen Ledeburſchen Verzeichnis
von Carlowitzſchen Gütern weder Reichenberg noch Wilſch⸗
dorf. Wohl aber Reichenbach bei Camentz 1447, 1466. Viel⸗
leicht iſt Wilſchdorf Leſefehler für Wünſchendorf (Meißen), das
1440 vorkommt.
Hannover, Landſchaftſtr. 2.
Freifrau v. Münchhauſen.
*) Auf der Kgl. Öffentl. Bibliothek in Dresden-Neuftadt erhältlich.
Die Schriftleitung.
Die Gothaer Genealogiſchen Taſchenbücher für 1912
find wie alljährlich pünktlich im Verlag von H. Perthes ers
ſchienen. In bewährter Gründlichkeit und Gewiſſenhaftigkeit,
und in dem löblichen Streben „der hiſtoriſchen Wahrheit fo
nahe als möglich zu kommen“, wie in den Vorworten geſagt iſt,
verzeichnen fie in der Hauptſache die bereits feit Jahren aufs
genommenen Familien und die Veränderungen in deren Perſonal-⸗
beſtand, bringen aber auch in dieſem Jahr wieder eine Anzahl
neuer Familien im gräflichen, freiherrlichen, uradeligen, wie im
briefadeligen Taſchenbuch.
Von uradeligen Familien ſind leider nur 7 neue hinzu⸗
getreten, im Vergleich zu der Anzahl der noch Fehlenden nicht
gerade viele. Die Zurückhaltung zahlreicher Familien mag auf
Gleichgültigkeit in Bezug auf ihre Geſchichte, auf ſozialem Rid
gang oder ſonſtigen beſonderen Gründen beruhen, immerhin iſt
ſie lebhaft zu bedauern und nicht geeignet, das Anſehen dieſer
Familien zu erhöhen.
Zu Nr. 8 (1912). Hoën de Cartils (v. Buwinghauſen).
In einem Auszuge aus dem Taufbuche der Pfarrkirche zu
Cornelimünfter erſcheint unterm 30. 10. 1677 der Abt u. Landes-
herr der Abtei Cornelimünſter: Johann Theodor von Hoen
de Cartils als Pate.
Straßburg i. E., Dietrichſtaden 1.
Stüve, Oberſtleutnant.
Zu Nr. 16 (1912). von Gebſattel gen. Nack.
1468 Mittwoch n. Lätare. Heiratsabrede zwiſchen Götzen
v. Stetten z. Koeherſtetten u. des Jörgen von Gebſetteln,
Rad genannt, Tochter Barbara, verabredet durch Jörg von
Ellrichhauſen, Thumbherr z. Würzburg, Sigmund v. Crails⸗
heim u. Conrad v. Berlichingen. Jörg Rack ſoll 800 fl
Heimſteuer geben, u. ſoll ſeine Tochter verfertigen zu Betth und
Tiſch nach ſeinen eren; Wiederlage des Bräutigams 800 fl, u.
Morgengabe nach ſeinen eren. Wittum: Die 1600 fl ſollen ver⸗
zinst werden von 15 fl mit 1 fl Zins. Es iſt auch eingeſchloßen
der Verzicht der Jungfrau Barbara auf alles väterliche, mütter-
liche und brüderliche Erbe.
Frhrrl. Archiv zu Schloß Stetten Org. Perg.
Jörg von Gebſattel gen. Rack war Würzburgiſcher
Marſchalk laut einer gleichzeitigen Zeugenausſage, welche lautet:
„Daß Götz v. Stetten hat ein Sweher, den man nennet den
Raden, der dô war WMarſchalk zu Würzburg, der impetuirt denen
von Stetten ein Mandat des Biſchofs,“ uſw. Die Zeit dieſer
Handlung ift zwiſchen 1468 u. 1487. Die Württ. Vierteljahrs-
hefte für Landesgeſchichte 1879 S. 71, 3. 9—10 bringen einen Leſe⸗
fehler, denn es heißt dort: Den Würzburg. Marſchall, einen Rüd.“
Barbara v. Gebſattel's Mutter war vermutlich eine
von Dettelbach, denn das Grabmal ihres Sohnes Wolf von
Stetten zeigt an Stelle des großmütterlichen Wappens mütter⸗
licher Seite einen Schild mit einem Hahnenkopf. Dankbar wäre
ich, wenn mir jemand Beſtätigung geben könnte, und Vornamen
beifügen.
Ludwigsburg. Freiin E. v. Stetten- Buchenbach.
Zu Nr. 25, 2a (1912). v. Sobbe.
Magdeburger Bürgerbücher Bd. 8 (1801—1831) „Friedrich
Couette, Kaufmann, aus Coswig gebürtig, hat das Bürgerrecht
erhalten den 22. Auguſt 1807“.
Hannover, Edenſtr. 37.
de Lorme, Mitglied des Herold uſw.
Zu Nr. 25, 2b (1912). Minoprio.
Nach A. Dietz, Frankf. Bürgerbuch war Aloys Vincens
Minoprio, der Stammvater der M. in Frankfurt a. M.,
Handelsmann aus Pavia, und wurde 1788 Frankf. Bürger und
Teilhaber einer Schnupftabaksfabrik.
Weimar. A. von den Velden.
Zu Nr. 18 (1912), Wedell. Wedel. ;
Aber die Wedels gibt Auskunft: M. v. Wedel, Geſamt⸗
matrikel der ſchloßgeſeſſenen Geſchlechter der Grafen und Herren
v. Wedel. Berlin 1905. (Der Name, früher Wedell geſchrieben,
wurde durch Kaiſerl. Erlaß 10. 8. 1892 in Wedel umgewandelt).
Leipzig. Dr. Hohlfeld.
Bücherbeſpre chungen. —
Unter den neu aufgenommenen ſind u. a. die Unruh.
Leider findet ſich die Filiation bei den direkten Vorfahren der
vielgenannten Modeſte nicht mit der Gründlichkeit und den
vollſtändigen Daten belegt, wie es nach den Streitigkeiten der
letzten Zeit wohl zu wünſchen geweſen wäre.
Im briefadeligen Taſchenbuch ſind die Neuaufnahmen
naturgemäß weit zahlreicher. Um die Fülle des Stoffes beſſer
zu bewältigen, hat die Redaktion eine Neuerung eintreten laſſen,
und beabſichtigt fortan in den „geraden“ Jahren, d. h. 1912,
1914 uſw., die vor Auflöſung des alten deutſchen Reiches im
Auguſt 1806 nobilitierten, in den ungeraden Jahren, alſo von
1913 an, die nach 1806 nobilitierten Familien zu bringen, ohne
daß der Umfang jedes Bandes geringer wird.
Die Erweiterung iſt zu begrüßen; die ziemlich willkürliche,
mehr auf praktiſche Erwägungen zurückzuführende Grenze für
die Teilung in zwei annähernd gleiche Bände wird ſich jedoch
mit der Zeit verſchieben müſſen. Denn die Zahl der älteren
Familien des Briefadels nimmt ab, die des neueren nach
heutigen Gepflogenheiten rapid zu. Sollten aber auch nur ans
nähernd alle noch jetzt blühenden briefadeligen Familien ihre
Aufnahme veranlaſſen, ſo werden auch die zwei Bändchen bei
weitem nicht mehr genügen!
Noch mag hier eine dringende Bitte wohl aller Genealogen
an die Redaktion Platz finden. Wit Recht weiſt ſie zwar im
Vorwort zum briefadeligen
Taſchenbuch die unberech⸗
tigten Anſprüche einzelner
Familien zurück, die auf
Grund unhaltbarer „Aber⸗
lieferungen“ ihren, uralten
Adel“ betont haben wol-
len; im gräflichen und frei⸗
herrlich. Taſchenbuch aber
wird bei zahlreichen Fas
milien jährlich wieder in
Bezug auf deren ältere und
älteſte Geſchichte an uns
haltbaren Nachrichten feſt⸗
gehalten, oder es wird auf
frühere Jahrgänge ver—
wieſen, die aber vielfach
auch nur längſt überholte
und von gründlicher Quel-
lenforſchung als falſch er⸗
kannte Nachrichten enthal⸗
ten, wie der Redaktion be⸗
kannt ſein muß oder müßte.
Wenn ſie hierin Wandel
ſchaffen, und auch in die⸗
ſem Punkt, der hiſtoriſchen
Wahrheit fo nahe wie mög-
lich“ kommen wollte, würde
fie das Anſehen der fami-
liengeſchichtlichen Forſch⸗
ung wie ihr eigenes nur
erhöhen.
Weimar.
A. von den Velden.
Grafſchriften in fiad en
lande. Geſammelt und
herausgegeben von Ihr.
Mr. F. A. Feith, Prof.
Dr. C. H. van Rhyn,
Ib. Vinhuizen u. Dr.
G. A. Wumkes. Gro-
ningen, J. B. Wolters,
1910. Preis 9,20 Mk.
Aber die Grabdenf-
måler gibt es bereits zahl⸗
reiche Veröffentlichungen,
die jedoch regelmäßig nur
einzelne Grabdenkmäler
u. ſeltener ſämtliche Grab⸗
ſteine einer Kirche oder
eines Friedhofs beſchrei—
ben. Dagegen fehlt es mei⸗
nes Wiſſens bisher an
den Aufzeichnungen aller
reciivise
G rss Cy Ga Gab
WERDET THO Saree VETSINA Vit gg
A? ERIE DOCHTER THO
Mi
Grabinſchriften eines grö- Grabdenkmal für Æpko Onstha tho Sauwert + 1564 und feine Gattin
Gela van Eweſum. Muſeum in Groningen.
ßeren Gebiets. Eine Aus-
nahme bildet die niederlän⸗
diſche Provinz Groningen, für die unter oben genanntem Titel
eine vollftändige Sammlung von Grabinſchriften herausgegeben
iſt. Berückſichtigt ſind ſämtliche in Kirchen und auf Friedhöfen
befindlichen Grabdenkmäler bis 1828, in welchem Jahre die Be—
ſtattung in den Kirchen verboten wurde. Das Werk enthält
im Ganzen 2165 Grabinſchriften mit einer ſehr großen Anzahl
von Wappen und Hausmarken. Falls die Wappen in Riets-
taps Armorial Général aufgenommen find, ift von einer Bes
ſchreibung abgeſehen und auf dieſes Werk verwieſen worden.
Die älteſten und ſchönſten Grabdenkmäler ſind in vorzüglichen
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Abbildungen wiedergegeben. Das ſehr ausführliche, vortreff-
liche Namenverzeichnis führt unter Berückſichtigung der nieder-
deutſchen Namengebung (ſ. Fam.⸗Bl. Bd. II S. 175) alle ge⸗
nannten Perſonen zweimal — unter ihrem Bore und ihrem
Nachnamen — auf. Das Buch bietet für jeden, der ſich für
Familien der Niederlande und Nordweſtdeutſchlands intereffiert*),
eine unerwartete Fülle von Namen, Wappen, Daten uſw. Er-
wähnt ſeien von den auch
in Deutſchland bekannten
. Familien die Namen von
Amelunxen, Beder-
ingh, Beminga, von
Bentinck, Brons, Cool⸗
man, v. Inn⸗ und Knip”
hauſen, v. Galen, Groe-
neveld, v. Ompteda,
v. Rehden, v. Ripperda.
Möge dieſe hervor⸗
ragende Arbeit zahlreiche
Nachfolgen auch in Deutſch⸗
land finden, bilden die In⸗
ſchriften auf den Grabdenk⸗
mãlern doch eine der beſten
und ſicherſten Quellen für
Familiengeſchichtsforſcher.
Leider werden dieſe der
Zerſtörung febr ausgeſetz⸗
ten Inſchriften aber viels
fach nicht genügend bes
achtet, da das Aufſuchen
und beſonders das Ent-
ziffern der Grabſteine oft
mit großer Mühe verbun⸗
den ift, und mancher "ro:
milienforſcher auf keinen
Erfolg für die ihn intereſ⸗
ſierenden Familien rechnet,
oft mit Unrecht, wie das
vorliegende Werk für die
beiden beſten genealogiſch.
Bücher der Provinz Gro”
ningen — Huizinga,
Stamboek der Nakome⸗
lingen van Derk Pieters
en Katrina Tomas (1555
bis 1883) und van Diepke
Foppes en Diever Olferts
| (1655—1887), Groningen
1884 und 1887 — beweift.
D. Fieker.
fr W. Nothert, Allgemeine
HBSannoverſche Biogra-
phie. 1. Band: Sanno-
verſche Männer und
Frauen feit 1866. Han”
nover 1912, Verlag von
A d. Sponholtz. 375 S.
Preis geh. 6 M., geb.
7
M.
Das vorliegende Buch
ſtellt den erſten Band eines
auf 3 bis 4 Bände berech⸗
neten Werkes über Per”
ſonen dar, die entweder
*) Bei der Freizügigkeit der Gegenwart finden ſich ſolche Familien, die
in dem oben beſprochenen Werke erwähnt ſind, in allen Gegenden Deutſchlands.
So verzeichnet das Regifter 3. B. folgende bekannte deutſche Familiennamen:
Eggers, Faber, Grube, Harms, Kampen, Mulert, Peters, Voß. Inwieweit
Familien niederländiſcher Namensform mit deutſchen Familien innerhalb des
deutſchen Reiches verwandt ſind, das zu unterſuchen iſt eine verlockende Aufgabe.
So verzeichnet das Regifter 3. B. die Namen Bouwman, Bouwmeeſter, Valde,
Stenhuis, vgl. dazu die deutſchen Familien Baumann, Baumeifter, Falke, Stein;
hauſen. Um die vorzügliche Illuſtration des vom Verlag Wolters auch äußer⸗
lich vortrefflich ausgeſtatteten Buches zu veranſchaulichen, bieten wir im Text
dieſer Nummer die Abbildungen zweier Grabdenkmäler im Muſeum zu
Groningen. Die Schriftleitung.
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in Hannover geboren find oder deren Lebenswerk Hannover
gehört hat und die würdig erfdienen, vor dem Schickſal, der
Vergeſſenheit anheimzufallen, bewahrt zu werden. Dieſer erſte
Band behandelt die Zeit ſeit 1866, der zweite ſoll, rückwärts er⸗
ſcheinend, die Zeit von 1815 bis 1866 — „Unter königlich hanno⸗
verſchem Szepter“ — umfaſſen, der dritte die von 1636 bis 1815
und ein vielleicht vierter die Zeit vor Herzog Georg.
Der vorliegende Band erfüllt eine beſondere Aufgabe infos
fern, als er eine Zeit betrifft, über die wir ſonſt, was Biographien
angeht, ſchlecht beraten ſind, iſt doch der „Neue Nekrolog der
Deutſchen“ 1834 mit dem 30. Jahrgange eingegangen, während
das „Biographiſche Jahrbuch und deutſcher Nekrolog“ erſt wieder
ſeit 1896 erſcheint. Er zerfällt in zwei Teile völlig verſchiedenen
Weſens: der erſte enthält auf 325 Seiten die ausführlichen
Lebensbilder von 54 Perſönlichkeiten, der zweite auf S. 329 bis
373 — ſage und ſchreibe: — 616 Lebensabriſſe.
Aus den im erſten Abſchnitt behandelten Perſonen ſeien
genannt: Königin Marie von Hannover, Windthorſt, Brühl, Abt
Uhlhorn, Rudolf v. Bennigſen, Miquel, Senior Bödcker, der
Marſchendichter Allmers, der nationalliberale Abgeordnete Walls
brecht, der Hiſtoriker Onno Klopp, der Kirchenbaumeiſter C. W. Haſe,
Paſtor Büttner vom Henrietten⸗ und Paftor Fricke vom Stephan⸗
Stifte, die Schriftſtellerin Frau v. d. Decken (A. v. d. Elbe), der
Forſtmann Burckhardt, Wilhelm Buſch — welch beide letztere
übrigens im Inhaltsverzeichnis fehlen — der „Vater des Bürgerl.
Geſetzbuchs“ Planck, der Kultusminiſter und nachherige Präſident
des Landes⸗Konſiſtoriums Lichtenberg und endlich Robert Koch.
Alle Lebensbilder ſind mit großer Liebe geſchrieben, und man
merkt faſt überall heraus, daß der Verfaſſer mit den meiſten
behandelten Perſonen im Laufe ſeines Lebens perſönlich bekannt
geworden iſt, wie er im Vorworte ſelbſt ſagt: das iſt m. E. der eine
Punkt, der das Buch über andere feiner Art erhebt, diefe perſön⸗
liche Note, die durch faſt alle Schilderungen geht, und der
andere iſt, daß es dem Verfaſſer durchweg gelungen iſt, objektiv
zu bleiben, was eine große Schwierigkeit namentlich bei Leuten,
die im politiſchen Leben geſtanden haben, bedeutet; denn nirgend⸗
wo mehr als im Hannoverlande gilt doch wohl inbezug auf
Männer wie z. B. Brühl, Miquel, Windthorſt und Bennigſen
das Dichterwort von dem durch der Parteien Gunſt und
Haß verwirrten und daher in der Geſchichte ſchwankenden
Charakterbilde.
Konnte der Verfaſſer im erſten Teile des Buches weſentlich
aus Eigenem fchöpfen, ſodaß denn auch jedes Lebensbild ſeine
eigene Perſönlichkeit atmet, ſo handelt es ſich bezüglich des
zweiten Teils um eine völlig andere Arbeit, nämlich einmal
darum, Stoff zu ſammeln, und ſodann darum, den geſammelten
Stoff zu ſichten und zu verarbeiten. Seit 20 Jahren hat der
Verfaſſer keine Zeitung geleſen, ohne auf darin enthaltene Perſo⸗
nalien zu achten, ſtets mit der Schere in der Hand bereit, dieſe
auszuſchneiden und ſeiner Sammlung einzuverleiben, und man
wird es dem Verfaſſer ohne weiteres glauben müſſen, wenn man
hört, daß er durch die Arbeit letzten Sommer nahe am Erblinden
geweſen iſt. Eine beträchtliche Anzahl Lebensabriſſe, 616 Stück,
enthält der zweite Teil; gleichwohl ſieht der Verfaſſer ihn als
einen Entwurf an, den erſt eine etwaige zweite vermehrte und
verbeſſerte Auflage ſeinem erſtrebten Ziele näher führen könne.
Wenn die ferneren Bände dem erſchienenen, der, wie noch
bemerkt ſein mag, mit einer Reihe von Perſonenbildern — ich
habe 39 gezählt — und anderen Abbildungen geſchmückt iſt,
gleich werden, fo wird jeder andere deutſche Stamm uns Hanno⸗
veraner um dieſe Biographie beneiden können.
Dr. jur. R. v. Damm.
Zwölf Dezennien. Die Geſchichte der Geſellſchaft „Harmonie“
zu Hamburg von 1789 bis 1909. Zuſammengeſtellt und be⸗
arbeitet von C. W. Schütz t und Dr. G. Weſtberg. Zu bes
ziehen zum Selbſtkoſtenpreis von Mk. 5,— aus dem Archiv
der Geſellſchaft Harmonie, Hamburg, große Bleichen 19. Mit
Abbildungen, 293 Seiten.
Die Gründung der in Hamburg hochangeſehenen Geſellſchaft
„Harmonie“ fällt in das Revolutionsjahr 1789. Daß fie einem
damals dringend gewordenen Bedürfniſſe abhalf, wurde bewieſen
durch die Tatſache, daß die urſprünglich nur auf 30 Mitglieder
berechnete Geſellſchaft ſchon nach einem halben Jahre deren 100,
nach 3 Jahren 300 zählte und daß bis zum Jahre 1815 über
33K .
1000 Mitglieder aufgenommen waren. Der Werdegang dieſer
Geſellſchaft ſtellt ein gutes Stück nicht bloß hamburgiſcher,
ſondern allgemeiner Kultur- und Zeitgeſchichte dar, obwohl den
Zweck der Vereinigung keine wiſſenſchaftlichen, wohltätigen oder
gemeinnützigen Beſtrebungen, ſondern lediglich der „Genuß ge»
ſelliger Unterhaltung und erlaubten Vergnügens, Erwerb und
Mitteilung gemeinnütziger Kenntniſſe und vertrauliche Näherung
ihrer Mitglieder“ bildeten. Die Harmonie zählte von jeher die
hervorragendſten und angeſehenſten Männer Hamburgs zu den
ihrigen. Gleichzeitig wurde ſie aber ſchon in den früheſten
Zeiten ihres Beſtehens geradezu ein Sammelpunkt für alle nach
Hamburg kommenden Fremden von irgendwelcher Bedeutung.
Dieſen letzteren Vorzug verdankte die Geſellſchaft nicht zum
wenigſten ihrem mit beſonderer Sorgfalt organiſierten und mit
den geleſenſten europäiſchen Zeitſchriften ausgeſtatteten Leſe⸗
zimmer. Hochintereſſant ift die aus einer im Jahre 1800 ers
ſchienenen Schrift des damaligen Leſezimmer⸗Vorſtehers, Dome
berrrn Dr. Meyer, abgedruckte Darſtellung des geradezu Dier,
nationalen Lebens und Treibens in dieſem Leſezimmer, wie er
ſie auf Grund des Fremdenprotokolls und ſeiner perſönlichen
Einblicke in dieſe Bildungsſtätte entwirft. — Auch für den
Perfonens und Familiengeſchichtsforſcher, zumal dann, wenn fein
Studium ihn für die Zeit der franzöſiſchen Revolution und der
darauf folgenden Jahrzehnte nach Hamburg verweiſt, hat das
Buch und das ihm zu Grunde liegende Archivmaterial größtes
Intereſſe. Bilden doch allein die — mit geringen Lücken um
die Mitte des 19. Jahrhundert — von der Gründung bis heute
fortlaufend erhaltenen Mitgliederliſten mit ihren unzähligen
Namen geradezu eine Fundgrube für derartige Nachforſchungen.
Dr. K. Herbig.
Dr. Ernſt Schweikert, Die deutſchen edelfreien Geſchlechter
des Berner Oberlandes bis zur Witte des XIV. Jahr
hunderts. Diſſ. Bonn 1911.
Die vorliegende Diſſertation, aus dem Bonner hiſt. Seminar
Aloys Schultes hervorgegangen, geht von dem Standpunkte aus,
daß die bloße Unterſuchung der idealen Rechtsverhältniſſe aus
den Rechtsbüchern zur Erforſchung der tatſächlichen Standes⸗
verhältniſſe nicht genügt, daß man vielmehr ſuchen müſſe, „über
den theoretiſch-juriſtiſchen Standpunkt“ durch eine vollſtändige
ſtatiſtiſche Unterſuchung hinauszukommen. Das Ergebnis der
Unterſuchung iſt dieſes, daß der Ausgleich zwiſchen hohem Adel
und Miniſterialität nicht, wie von Dungern (Der Herrenſtand im
Mittelalter. 1908) annimmt, im 13. Jahrhundert erfolgt iſt, daß
vielmehr erſt kurz nach 1300 die erſten Vorboten des Umſchwunges
ih einſtellten, der eigentliche Umſchwung aber erft nach 1400
eingetreten ijt. Weiterhin findet Sch., daß Armut und BVefik-
verluſt faſt immer die Urſache von Heiraten von Freiherren mit
reichen unfreien Damen waren, und daß als weitere Folge das
Herabſinken zum niederen Adel erfolgte; daß aber niemals
Miniſterialengeſchlechter durch Erwerb umfangreichen reichs⸗
unmittelbaren Beſitzes und häufige Verſchwägerung mit edel⸗
freien Familien im 13. Jahrhundert in hochadeligen Stand out,
gerückt ſind.
Schweikerts Arbeit reiht ſich den zahlreichen Unterſuchungen
über die mittelalterlichen Standesverhältniſſe an, die Aloys
Schulte, der in ſeiner Schrift „Der Adel und die deutſche
Kirche im Mittelalter“ (1910) ſelbſt zu dieſer Frage Stellung
nahm, von ſeinen Schülern hat vornehmen laſſen; ſo liegen vor
Arbeiten über die Standesverhältniſſe: der Abtelen Fulda und
Hersfeld (Wilhelm Hack — 1910), dreier Frauenſtifter der Diözefe
Lüttich (Peter Wenzel — 1909), der oberrheiniſchen Biſchöfe der
Mainzer Kirchenprovinz (Johs. Simon — 1908), der freiherrlichen
Stifter am Niederrhein (Otto Schmithals — 1907), der rheiniſchen
Biſchöfe der Kölner Kirchenprovinz (Wilhelm Pelſter —
1909), elſäſſiſcher Klöſter (Georg Wagner — 1911), des Hildes-
heimer Domkapitels (Georg Lamay — 1909), in Klöſtern und
Stiftern der Didzefe Münſter und Stift Herford (Georg kint 1909),
im Erzbistum Trier im linksrheiniſchen deutſchen Sprachgebiet
(Aloys Reſch — 1911). Alle dieſe Arbeiten liefern uns ein
umfangreiches wertvolles Material in den aufgeſtellten oder be⸗
arbeiteten Matrikeln für die. Familienforſchung und helfen das
Problem der mittelalterlichen Standesverhältniſſe löſen.
Leipzig. Johannes Hohlfeld.
II WTA TATEN
Karl Otto Müller, Die Königszinſe in der Reichsſtadt Ravens
burg im Jahre 1366. Ein Beitrag zur Ravensburger Familien-
kunde. (SA aus den Schriften des Vereins für Geſchichte
des Bodenſees. XL 1911, S. 53 ff.)
Die vorliegende Arbeit iſt inſofern bemerkenswert, als ſie
einen der ſeltenen Verſuche darſtellt, durch Verzettelung des
geſamten vorhandenen hiſtoriſch⸗ſtatiſtiſchen Materials ſyſtematiſch
genealogiſche Zuſammenhänge in einer Stadt aufzuſuchen für
eine Zeit, in der uns noch nicht Kirchenbücher das bequeme Ge-
rippe für eine ſolche Arbeit bieten. Rollers umfangreiche Arbeit
über die Einwohnerſchaft der Stadt Durlach im 18. Jahrhundert
oder auch Petris Verſuch über die Bevölkerung Eiſenachs im
17. Jahrhundert können methodiſch nie auf ſolche Schwierigkeiten
ſtoßen in der Identifizierung einer Perſon oder der Zuordnung
einer Perſon zu einem Geſchlecht wie Arbeiten über die ſtädtiſche
Bevölkerung im 14.— 15. Jahrhundert, über deren genealogiſche
Zuſammenhänge niemals unmittelbare Quellen gegeben ſind.
Müller hat in feiner Ar⸗
beit die Bürgermatrikel
Ravensburgs in das Regis
ſter der Königszinſe (das
— bisher unverarbeitet —
in die Bürgermatrikel beim
Jahre 1366 eingetragen
worden ift) hineingearbei⸗
tet. Er hat aus dieſem
Material überhaupt etwa
15000 Nachrichten über
mehr denn 2000 Familien
erhalten und veröffentlicht
hier das über die königs⸗
zins zahlenden Bürger und
deren Familien (138 Na-
men) gefundene Material.
Leipzig.
Johannes Hohlfeld.
di jii ji
E
Bach, KE >
Urkundenbuch des Clas
riſſenkloſters, fpäteren
Damenſtiftes Clarens
berg bei Hörde. Be⸗
arbeitet von O. Merr.
Dortmund, Verlag des
Hiſtoriſchen Vereins. Im
Kommiſſionsverlag von
Fr. Wilh. Ruhfus. 1908.
V + 542 S.
Schon zweieinhalb
Jahre find feit dem Gre
Leinen dieſes Werkes
vergangen, ohne daß es — Grabplatte für Herrn Hinrid von Circkſen, f 1447. Muſeum zu Groningen.
ſoweit ich ſehen kann —
eine wohlverdiente eingehendere Beſprechung in einer genealogi⸗
ſchen Zeitſchrift gefunden hat. Da glaube ich im Intereſſe
der familiengeſchichtlichen Forſchung zu handeln, wenn ich das Ver⸗
ſäumte nachhole und heute noch auf das Buch und ſeinen be⸗
deutenden Wert für die Familienkunde der Grafſchaft Mark
aufmerkſam mache. Der Verfaſſer, Archivrat Dr. Merg zu
Münſter i. W., der durch ſeine Vorbildung und ſeine amtliche
Stellung am Staatsarchiv zu Münſter zu dieſer Arbeit beſonders
geeignet war, hat außerordentlich viel Material beigebracht, das
ihm nicht allein das Clarenberger Stiftsarchiv, ſondern auch die
Staatsarchive zu Münſter, Düſſeldorf und Wetzlar, das Geh.
Staatsarchiv zu Berlin, das Archiv der luth. Kirche zu Görde
und das v. Nombergſche Archiv Brünninghauſen lieferten.
Dieſes reiche Material iſt äußerſt glücklich bearbeitet. Die vor
1400 ausgeſtellten Urkunden find im Wortlaut, die fpateren in
Regeftenform aufgeführt. Die Siegel find ſorgfältig beſchrieben;
find fie ſchon publiziert (3. B. in dem großen wertvollen Werk
„Die weſtfäliſchen Siegel des Wittelalters“), ſo iſt auf die be⸗
treffende Stelle verwieſen. Es gehören ferner von den 650 Urs
kunden allein 400 der Zeit von 1400 bis zum Anfang des
19. Jahrhunderts, dem Auflöſungs zeitpunkt des Stiftes, an.
Wenn man bedenkt, daß das große weſtfäliſche Urkundenbuch
34
CP 0 p ALD N N ST AB ALD ABO LDOAL>
in feinen verſchiedenen Abteilungen nur bis ca. 1300 geht, daß
die Inventare der nichtſtaatlichen Archive Weſtfalens nur die
Urkunden bis 1400 aufnehmen, ſo erkennt man, wie wertvoll
die Veröffentlichung dieſes Materials für die Geſchichte zunächſt
des Kloſters reſp. (elt 1583/1584) Stiftes Clarenberg, dann aber
auch der Umgegend, der Graſſchaft Mark, ift. Und nicht nur
für die Geſchichte von Kloſter und Stift, ſondern auch für die
der Inſaſſen und ihrer Geſchlechter; nicht nur für die der Grat,
ſchaft Mark, ſondern auch für die ihrer Bewohner und deren
Familien. Ein Blick in das Regiſter, das übrigens außerordent-
lich ſorgfältig und eingehend bearbeitet iſt (es umfaßt 71 von
den 542 Seiten) und die Arbeit in dem Werke zu einem wahren
Vergnügen macht, zeigt, wie häufig Adels- und Bürgergeſchlechter
der Grafſchaft Mark, aber auch des übrigen Weſtfalen in dieſen
Blättern vorkommen. Z. B. die v. Altenbockum, v. Berchem,
v. Bodelſchwingh, v. Boenen, v. d. Borch, v. Büren, v. Kettler,
v. Düker, v. Düngeln, v. Vaerſt, v. Vittinghoff, v. Voß, v. Halen,
v. Grüter, v. Haen, v. d.
Leithe, von Neuhoff, von
Ovelacker, v. Pentling,
d v. Plettenberg, v. Gobbe.
Beſonders zahlreich ers
|
|
|
ſcheinen die v. Elverfeld,
v. Freſendorp, Frydag,
v. Haus, v. Hövel, v. d. Recke,
v. Romberg, v. Syberg.
Daneben in Menge Bür⸗
germeiſter, Ratsherren,
Bürger und Einwohner
der Städte Dortmund,
Hamm, Hörde, Kamen,
Schwerte und Unna. Wer
ſich mit Familien jener
Gegend beſchäftigt, darf
im Intereſſe ſeiner Arbeit
an dieſem Werke nicht
vorbeigehen!
München.
Friedrich von Klocke.
Die Familie Hüttenhen,
Hüttenhein, Hütten-
bain. Herausgegeben
von Gerichtsaſſeſſor Dr.
Hüttenhain. Siegen 1910.
72 Seiten in 8, Beilage
ein buntes Wappenbild.
Nach den eigenen
Worten des Herausgebers
ſoll das geſchmackvoll ge⸗
bundene Büchlein „ledig⸗
lich als Grundlage für
weitere Forſchungen dienen und dazu anregen.“ Demgemäß
erhalten wir keine ee ie Familiengeſchichte, wohl
aber höchſt beachtenswerte Vorarbeiten. Jeder Familienforſcher
ſollte die vorläufigen Ergebniſſe ſeiner Arbeit in ähnlicher Weiſe
veröffentlichen. Ohne Zweifel wird ſo die Teilnahme der Verwandt⸗
ſchaft gewonnen und ein genaueres Studium der Familiengeſchichte
angeregt. — Die Familie Hüttenha in, ſeit dem 16. Jahrhundert
im Siegerlande anſäſſig, betrieb ſeit alters das Gerberhandwerk.
Erſt in den jüngſten Generationen hat ſich die Familie, über
ganz Deutſchland zerſtreut, auch anderen Berufen zugewandt. —
Im erſten Teile (S. 5-39) des Büchleins werden Wappen und
Familienname eingehend beſprochen. Dann folgen in zwangloſer
Anordnung Auszüge aus Druckſchriften, Urkunden und Kirchen-
büchern, die auf die Familie Bezug haben, darunter manches
kulturhiſtoriſch ſehr intereſſante Stück. Im zweiten Teile (S. 40
bis 72) werden die Ergebniſſe mühevoller Nachforſchungen in
Form von Stammliſten dargeboten, die „im einzelnen ergän⸗
zungsbedürftig find.“ — Leider fehlt das unbedingt nötige Res
gifter der Perſonennamen. Die Aberfchrift „Stammbaum“ auf
Seite 41 tft falſch, es muß „Stammliſten“ heißen.
Albrecht Ranft.
— ell 3eitihriftenichau.
Der deutſche Herold, Zeitfchrift für Wappens, Giegel- und
Familienkunde. XLIII, 1 (Jan. 1912): Bericht über die 848. u.
849. Sitzung (Lignitzz. — Wappenſchmuck der Häuſer. — Das
Archiv der Blomeſchen Fideikommißgüter Dobersdorf, Schaedt⸗
beck und Hagen. — Bücherſchau.
Vierteljahrsſchrift für Wappen⸗, Siegels und Familiens
kunde, XXXIX, 4. 1911. Kießkalt, Die altertümlichen Grab-
denkmäler und Gedächtnistafeln der k. bayer. Bezirksämter
Cham, Waldmünchen und Burglengenfeld in genealogiſcher und
heraldiſcher Beziehung. Max von Poſeck, Viertes Verzeichnis
der in den von Poſeck'ſchen familiengeſchichtlichen Sammlungen
vorkommenden Namen. Schacht, Aber die Zuverläſſigkeit genea-
logiſcher Forſchungen. Ed. de Lorme, Auszüge aus den Ma⸗
trikeln der ehemaligen franzöſiſch⸗ reformierten Gemeinde von
Hannover; derf., Auszüge aus den Kirchenbüchern von Carls⸗
hafen an der Weſer. Hager, Genealogie und Preſſe.
Noland (Archiv für Stamm- und Wappenkunde), 1912,
Januar. Die Blutsverwandtſchaft des Fürſtenhauſes Reuß mit
dem Kaiſerhauſe der Hohenſtaufen (Schmidt). Die neue Kirchen-
buchordnung für das Königreich Sachſen (Blanckmeiſter). Chronica
Cygnea [Namenauszug aus des Tobias Schmidt Zwickauer
Chronik] (Mylius). Einheitliches Blut [in Anſchluß an die
Ahnentafel der beiden Söhne des Herzogs von Galliera aus
dem jüngſten Zweige des Hauſes Orleans] (O. H.). Bemerkungen
zu den alten Schwager Namen (Guſtav H. Lucas). Das Gemerk
der Garnweber in Cottbus 1443—1909.
Monatsblatt der k. k. Heraldiſchen Geſellſchaft „Adler“.
Nr. 373 (VII 13): Mitteilungen der Geſellſchaft. — Einige Gre
gänzungen zu der Publikation „Die Adels- und Wappenbriefe
des Namens Mayer in allen ſeinen Schreibungen.“ — Auszüge
aus den zwei alteften Matrikelnbänden der Stadtpfarre zu
Leoben (1 1666—1714). — 26 reſolvierte Geſuche um Adels und
Wappenverleihung aus der Reichskanzlei im Germaniſchen
Muſeum zu Nürnberg. — Anfragen.
Maandblad van het Genealogisch-heraldiek Genoot-
schap „De Nederlansche Leeuw“, XXIX, 12 (De3. 1911), XXI, 1
(Jan. 1912). Eenige aanteekeningen nit het kerkarchief te Tiel
(Forsetzung. — von Ihr. van Kinschot). — Alberti-Sidterman-
Venema-Nanta-Muntinghe. — van Romondt. — Pandelaert. —
Portretten van Hollandsche Gouverneurs van Ceylon. — Vragen
en Antwoorden. — Bestuursberichten. — De’s-Hertogenbossche
familie Wijnants van Oss later genaamd Wijnants van Gelenberch.
— Kwartierstaat van Wolter Jan Gerrit Bentink, den held van
Doggersbank von W. M. C. Rgt. — Begrafenis van Mattheus
de Haan von F. C. van der Meer.
Personalhistorisk Tidsskrift, Il, 2, 3. (Jahrgang 31).
Norske Studenter fra K@benhavns Universitet i det Kongelige
Frederiks Universitets Stiftelsesaar (D. Thrap). — Uddrag af
Kancelliets Registranter angaaende Vielser, Daab og Begravelser
1660/70 (Archivassiss. L. H. C. Roede). — Ingeborg Akeleye
(Fjelstrup). — Fra Departementet tor udenrigske Anliggender
(Archivass. L. Marquard). — Et Epitafiummaleri af Jorgen Urne
(1598—1642), hans Huston, Margrethe Marsvin (1606—1650) og
deres Børn (A. Fjelstrup). — Kgl. Skuespiller Carl Winsløw
(Nicolai Boghs). — Bidrag til den Fossiske-Fabriciusske Stam-
tavle (T. Møller). — Svar. Vedr. Sp@rsmaal: On Kaptain Jakob
von Gudenraths Herkomst (A. Jantzens. —
Lidt om Peder Nielsen Gad, Herredsfoged i Bjeverskoo-Herred
og Ridefoged paa Gieselfeld (Hjorth-Nielsen). — Bidrag til
Familien Willamsens-Historie (Klitgaard). — Et Brev fra Joachim
Wessel (Behrend). — Breve fra Rosendal Baronis Arkio (Wiesener).
— Besidderne af Stamhuset Birkelse (Aug. Fjelstrup). — Uddrag
af Kancelliets Registranten angaaende Vielsen, Daab og Begra-
velser 1660—70 (H. C. Roede). — Lucile Grahn (C. Schwanen-
flügel). — Et Par Fejlskriften i bornholmske Kirkebøger (Rasch-
Hansen). — Ingeborg Akeleye (Aug. Fjelstrup). — Spørgsmaal 2:
Om Jakob Bezelins’s Stammoder, Charlotte Amalie Sjorteen,
født Scheffer (Lindstrom). — Svar 2: Vedr. Spørgsmaal 1 i.
Raekke, 1. Bind: Om den aeldre Familie Krabbe (Hauch-Fausbøll).
PPMP TU DU ITS
D
Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte V, 1. (Ja⸗
nuar 1912). Die Herren und Freiherren v. Holzhauſen (A. Klein⸗
ſchmidt). — Stammbaum derſelben. — Ahnentafel der Humbracht
in Frankfurt a. M. (B. v. Ludwig). — Herkunft der Frankfurter
Familie de Baſſompierſe (v. d. Velden). — Bücherbeſprechungen.
— Nachruf für Hofrat Schön.
Geſchichtsblätter der Familien Meinshauſen und
Grofebert, 11, 3 (Januar 1912): Stammtafel von Hans Weins-
hauſen senior (Moringer Stamm) nebſt Quellenangabe. —
Friedrich Meinshauſen zum 23. Januar 1912. — Lehensakten.
— Noch nicht angegliederte Meinshauſen. — Meinhalſen 1341.
— Aus dem Auslande. — Bekanntmachungen. — Groffeberts
Blatt. — e
L’indicateur généalogique, héraldique et biographique,
1912 Janvier. Questions: Famille Panhus ou van den Panhuyzen (?),
de Tielemont (Bon de Troostembergh) etc. Réponses: Famille
Faoinart etc. Notes biographiques sur Pierre Stockmans par
J. B. Stockmans et par H. Obreen. Claessens, greffier de
Bruxelles, par Chibert et Colin.
Mitteilungen aus dem Verein der Königl. Sammlung
für deutſche Volkskunde zu Berlin C 1911, bringen eine Ab⸗
bildung und Beſchreibung von K. Brunner eines ſogen. „Hunger⸗
tuches“, das kürzlich vom Muſeum erworben wurde. Nach dem
deutſchen Herold 1912, S. 17, ſind in dem heraldiſchen Schmuck
dieſes Tuches die Familien v. Voß, Burgmänner zu Tolgto
und wahrſcheinlich auch die Droſte, v. Brockhauſen und v. Münſter
vertreten.
Unſer Egerland. XVI. Jahrg. 1912, Heft I. Der Name
John und die Verbreitung desſelben. Geſchichte und Genealogie
der Familie John im Egerlande. Von Alois John.
Heſſenland, Zeitſchrift f. heſſiſche Geſchichte, 26. Jahrg.
1912, Januar. Wenzel, Wittelalterliche Gräber, insbeſondere
die auf heſſiſchem Boden. Heidelbach, Johann Lowalter.
Jahrbücher und Jahresberichte des Vereins für
mecklenburgiſche Geſchichte und Altertumskunde. 76. Ihrg.
Schwerin 1911. Meyer, Geſchichte der Grafen von Ratzeburg
und Dannenberg. Kohfeldt, Autobiographiſches von Fanny
Tarnow. Techen, Die Geburtstage der Herzoge Ulrich und Georg.
Wehrmann, Mechtilde von Werla.
Niederfadfen, 17. Jahrgang, Nr. 7, 1. Januar 1912.
Niederſächſiſche Familiengeſchichte, von O. G.
Zeitſchrift der Geſellſchaft für Schleswig⸗Holſteiniſche
Geſchichte. 41. Bd., Leipzig, In Komm. bei Ed. Avinarius 1911.
Rudolph Jacob Diedrich v. Fiſcher-Benzon von F. Kauffmann
nebſt Schriftenverzeichnis von O. Agricola; Briefe von K. W.
Nitzſch, hrsg. v. G. v. Below u. Marie Schulz; Aus dem Leben
des Althüfners Hans W. H. Baaſch, hrsg. v. Paul v. Heyde⸗
mann⸗Heeſpen; Zur Kritik der Schleswig⸗Holſteiniſchen Adels-
genealogien und Adelschroniken des 16. Ih. von Berthau;
Georg Hille von Müſebeck; Verbeſſerungen zu dem Repertorium
zur Geſchichte der altadligen Familie Brockdorff, mitgeteilt von
Woldemar Freiherr Weber v. Roſenkrantz; Das Archiv der
Blomeſchen Fideikommißgüter Dobersdorf, Schädtbeck und Hagen
von Kupke; Ahnentafel für Friedrich Chriſtian den Jüngeren,
Herzog zu Schleswig-Holſtein, von Hans Schulz.
Thüringiſch⸗ſächſiſche Zeitſchrift für Geſchichte und
Kunſt, hrsg. v. Holdmann, 1. Bd., Halle 1911. Herbert Koch,
Preußiſche Einquartierung im Hochſtifte Merſeburg vom
22. Nov. 1805 bis 4. April 1806. Karl Mayer, Der Kurialiſt
Johannes Pander aus Nordhauſen (1455 bis 1544).
Upftalsboom» Blätter für oſtfrieſiſche Geſchichte und
Heimatkunde. Hrsg. v. d. Gefellfd. f. bildende Kunſt u. vater⸗
länd. Altertümer zu Emden. I. Jhrg., 1912, Nr. A u. 5. Reife
eines Emder Malers nach Jeruſalem [nämlich des Malers
Franz van Coninxloo, vgl. über diefe Malerfamilie Starcko im
Emder Jahrb. XII, S. 36 u. f.], von B. Hagedorn. David Fabri-
ciu8 und Graf Gundacker von Liechtenftein, von H. Reimers.
Gtadtbaumeifter Martens in Emden und Aurich (1794—1874),
von H. Reimers. Der Kirchhof zu Marienmohr, der Valckhof
in Emden, die Familie des Greetſieler Droſten Ocko Valcke, von
F. Ritter.
Schriften des Vereins für die Geſchichte Leipzigs,
X. Band. Leipzig, Johannes Körner's Verlag 1911. Kroker,
Anekdoten Melanchthons und Leipzig. Benndorf, der Alte
iſraelitiſche Friedhof in Leipzig. Schulz, Aber Ernſt Platner.
Schmertoſch von Riefenthal, Die Beziehungen der Leipziger
Kaufherrenfamilie „Lebzelter“ zur Leipziger Univerſität. Gerhard
Wilhelm, Gerhards Teilnahme an den „tollen“ Tagen Leipzigs
im Juli 1807.
Reutlinger Geſchichtsblätter. Mitteilungsblatt des
Tülchgauer Altertumsvereins. Reutlingen 1911/12, XXII. XXIII.
Ihrg., Nr. 2. Ein Eutinger Jahrtagskalender aus dem 15. Jahr-
hundert (14299. Von Karl Otto Müller in Ravensburg. —
Wappenträger in Reutlingen. Von Theodor Schön.
Verſchiedenes.
Das Weihnachtsfeſt 1911 hat das erſte Heft der Braunſchen
Familienblätter gebracht, und wir möchten die Aufmerkſamkeit
unſerer Leſer auf dieſe neue Zeitſchrift lenken, die des Schönen
und Intereſſanten viel bietet. Außer einem ausführlichen Be—
richt über den erſten Braunſchen Familientag, über den wir im
vorigen Jahrgang unſerer Blätter Seite 140 und Seite 199
bereits berichtet haben, finden wir ein Referat „Der Familien—
fonds“ und Nekrologe verſtorbener Familienglieder mit Porträt—
darſtellungen, auch einen in die Geſchichte der Familie einführenden
Artikel „Weihnachtsabend im Jahre 1611 bet Brauns“. Einen
prächtigen Schmuck enthält dieſes erſte Heft durch die in Folio
ausgeführten Bilder der Teilnehmer am erſten Familientag und
der mit demſelben verbundenen Ausſtellung (Bilder, Ahnentafeln,
Wappen, Bücher, allerhand Gerät mit familiengeſchichtlichen
Andenken). Möchte dieſes ſchöne Beiſpiel bei anderen Familien
recht viel Nachahmung finden! Den hocherfreulichen Gedanken,
ein Weihnachtsblatt aus der Geſchichte feiner Familie heraus—
zugeben, hat Juſtizrat Dr. Theodor Roſcher in Hannover mit
dem febr anſprechenden Hefte verwirklicht: Noſcheriana, Weih⸗
nachtsblatt 1911. Es werden hier allerhand Nachrichten über
die Familie Noſcher zuſammengeſtellt, fo über den Geheimen
Hofrat Wilhelm Heinrich Rofder, den Herausgeber des ausführ⸗
lichen Lexikons der griechiſchen und römiſchen Mythologie, und
über Miniſterialdirektor Geheimen Rat Dr. Karl Roſcher in
Dresden. Auch über die Familie Ahlborn, aus der die Gattin
des Herausgebers hervorgegangen ift, werden Seite 10 ff. Zu-
ſammenſtellungen dargeboten. Weihnachts- oder Neujahrs—
blätter können auch von ſolchen Familien heraus-
gegeben werden, welche genügendes Material zu einer
umfaſſenden Familiengeſchichte noch nicht beſitzen.
Möchte auch Roſchers Beiſpiel recht viel Nachahmung finden!
Am 8. Oktober 1911 ijt in Lüneburg der Reinſtorfſche
Familienverband gegründet worden. Nach § 1 der im Druck
erſchienenen Satzungen vertritt dieſer Verband „die Intereſſen
aller Reinſtorf, pflegt insbeſondere das Gefühl der Zuſammen⸗
gehörigkeit, ſorgt für die Erhaltung etwaiger Familiendenkmäler
‚und Urkunden, fördert die Familienforſchung uſw.“ Wir
empfehlen die Begründung derartiger Familienverbände ange⸗
legentlichſt.
Genealogiſche Forſchungen in Frankreich ſind bekannt⸗
lich dadurch ſehr erſchwert, daß es bei der republikaniſchen
Verfaſſung unſeres Nachbarlands daſelbſt keine ſtaatliche Behörde
gibt, die ſich mit einſchlagenden Rechtsfragen beſchäftigt. Vgl.
Heydenreichs Familiengeſchichtliche Quellenkunde, Leipzig 1909,
Seite 425. Man ift daſelbſt auf private Nachforſchungen ans
gewieſen. Der Leiter des ſehr angeſehenen Annuaire de la
noblesse de France, fondé par Borel’ S’Hanterioe, du Vicomte
Révérend 25 rue Fontaine, Paris IX, iſt kürzlich geſtorben, ſodaß
es ſich empfiehlt, ſich zu wenden an die Adreſſe: Archives de la
noblesse et le collége heraldique de France, 101 rue de Miro-
mesnit. Der Oberftleutnant de Lome de St. Ange empfiehlt im
Deutſchen Herold 1912, Seite 17, auf das wärmſte den Herrn
Abbé E. Paulus, Paris XX, 10 rue du Jour daiw, „derſelbe war
während dreier Jahre im Intereſſe meiner Familiengeſchichte
tätig und hat mir darin unſchätzbare Dienſte geleiſtet“.
Genealogiſche Studien in Amerika. Macht es ſchon
Schwierigkeiten, den in der alten Heimat abgeriſſenen Faden des
genealogiſchen Zuſammenhangs anderweit anzuknüpfen, wenn die
auswandernde Familie von einem deutſchen Territorium in ein
anderes zog, ſo ſind die Schwierigkeiten bei Auswanderungen
Verantwortlich für die Redaktion: „ Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den
; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von ©. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig.
Hoſpitalſtraße 1
in einen fremden Erdteil noch viel größer. Zollamtsurkunden,
Paſſagierliſten, Erlaubnisſcheine zum Benutzen der Seefahrt und
Ausſchiffungsurkunden kommen zu den übrigen Materialien als
Quellen der Forſchung in Betracht. Die Urkunden zur Er—
forſchung der Auswanderer nach Amerika ſind von Gerald
Fothergrill erörtert; vgl. meine Familiengeſchichtliche Quellen-
kunde, S. 236. Die Studien über die Auswanderung werden
jetzt auch von den Deutſch- Amerikanern getrieben. Dieſelben
ſuchen in deutſchen Archiven nach Nachrichten über deutſche
Familien, die nach Amerika auswanderten. Es handelt ſich
dabei zunächſt um eine Sammlung von Nachrichten (Quellen-
auszügen), die zur Verwertung für die deutſch⸗- amerikaniſche
Forſchung in der Deutſch-amerikaniſchen Sammlung (New-York
Lenox Library Building) niedergelegt werden ſollen. Näheres
darüber enthalten die Deutſch-amerikaniſchen Geſchichtsblätter,
8. Ihrg. 1908, S. 138 ff. Manche einſchlagende Notiz findet ſich
in der auf Amerika bezüglichen biographiſchen Literatur. Ich
nenne aus dieſer Spacks „Library of American biography“ (Boſton
1834 bis 1848, 25 Bde.); Appletons „Cyclopaedia of American
biography“ (Newyork 1887- 89, 6 Bde.); die „National Cyclopaedia
of American biography“ (Newyork 1892 - 1903, 12 Bde.); Lambs
„Biographical dictionnary of the United States“ (Boſton 1900 ff.)
und verweiſe in Bezug auf die weitere einfchlagende Literatur
auf meine Quellenkunde S. 238. MWancher uns Deutſchen wohl—
bekannter Name begegnet in den familiengeſchichtlichen Studien
amerikaniſcher Zeitſchriften. So enthält „The Pennsylvania-
German, a popular magazine of biography, history, genealogy,
folklore, literature etc.“ eine intereſſante Studie über die Familie
Krupp oder Grobb, Grubb, Grob, die im 17. Jahrhundert nach
Amerika kam, und Zuſammenſtellungen von Rich. Helbig über
genealogiſche Bearbeitungen der Familien Achenbach, Anthon,
Aſtor, Beidler, Bitſche, Bittinger, Borneman, Bretz, Brubacher,
Burgner und vieler anderer. Seit 1894 ift the Genealogical
Society of Utah organiſiert. Dieſe Geſellſchaft gibt feit 1910
„the Utah genealogical and historical magazine“ heraus, eine
reichhaltige Monatsſchrift. Wenn man die hier veröffentlichten
Liſten der Verſtorbenen durchſieht, begegnen auch deutſche Fas
miliennamen, 3. B. Keſler, Frederick, Gardner, auch in der engs
liſchen Geſtaltung leicht als deutſches Sprachgut erkennbar.
Ebenſo veröffentlicht die Society for the History of the Germans
in Maryland im 6. report 1891/2 einen Aufſatz von Raddatz über
deutſch⸗amerikaniſche Familien in Maryland. Eine umfangreiche
Literatur über die Geſchichte einzelner deutſch-amerikaniſcher
Familien ift vorhanden. So ſchrieb 3. B. Kriebel 1879 ein Buch
»Genealogical Record of the Descendants of the Schwenkfelders,
who arrived in Pennsylvania in 1733, 1734, 1736, 1737, das zu
Manayunk im Verlag von Jofeph Veakel erſchien und XXXII
und 339 Seiten ſtark iſt. Auf das reichhaltige, in engliſcher
Sprache geſchriebene Werk von Strobel über die Salzburger
und ihre Deſzendenten (308 Seiten, Baltimore 1855) habe ich im
neueſten Hefte der „Mitteilungen“ der Zentralſtelle für deutſche
Perſonen⸗ u. Familiengeſchichte 8, 1911, S. 3 aufmerkſam ges
macht. Der Anſchluß der amerikaniſchen Forſchungen
über deutſche Familien an unſere Zentralſtelle ift
dringend erwünſcht. Die Schriftleitung der Familiengeſchicht⸗
lichen Blätter iſt zu jeder einſchlagenden Auskunft gern bereit.
Leipzig, Univerſitätsſtr. 2.
Oberregierungsrat Prof. Dr. E. Heydenreich.
Druckfehlerberichtigung: Seite 13, Nr. 25, 2a lies: Couette,
nicht Conette.
nſeratenteil: O. Salzmann, Leipzig
Familiengeſchichtliche Blätter
ss Monats(drift zur Förderung der ii tig bs s
Gegründet von D. o. Daſſel
herausgegeben von der Daſſel⸗ Stiftung bei der Zentrale
ſtelle für deutſche Perfonens und Familiengeſchichte
Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchliefßlich des Titels, Inhaltsverzeidyniffes und Namen- Regiſters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für
deutſche perſonen⸗ und Famillengeſchichte erhalten die einfache flusgabe für 8 Mark, die Ciebhaber-Rusgabe für 13 Mark. Beftellungen
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchlchte in Leipzig, Unioerfitatsftrafe 2!!! richten. Die Beſtellung gilt
STAT AE AE AT als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt.. c «%« AT AA
. KEE
Inhaltsverzeichnis: Geſchäftliche Mitteilungen. — Eingänge. — Hochzeitsſchüſſeln (Dr. v. Damm und Dr. Hohlfeld) (mit einer
Kunſtbeilage). — Die Genealogie auf der Internationalen Hygiene-Ausſtellung zu Dresden (Dr. Kekule von Stradonitz). (Schluß). —
Die Kirchenbuchordnung für die evangel.-luth. Landeskirche des Königreichs Sachſen (Lotichius) (Fortſ.) — Die Sophienkirche in
Dresden und ihre Grabmäler (Heydenreich). — Zur Geſchichte der Zweimen (Heinecke und Schmidt). — Gelegenheitsfindlinge. —
Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes.
Geſchäftliche Mitteilungen.
Einbanddecken betreffend.
Da wir auf Vorrat nur ganz wenige Exemplare der Einbanddecken herſtellen laffen können, Nach.
beſtellungen aber mindeſtens doppelt ſo teuer werden, bitten wir alle Leſer, die für den Jahrgang 1911 der
„Familiengeſchichtlichen Blätter“ wieder eine Original⸗Einbanddecke wünſchen und ſolche noch nicht beſtellt haben,
ſofort zu beſtellen (Preis bei ſofortiger Beſtellung 2,75 M.), da wir in acht Tagen die Beſtellungsliſte
ſchließen müſſen, um dann Mitte April die Decken liefern zu können. Wir bitten, genau anzugeben, welche
Farbe gewünſcht wird. Es ſind bisher folgende Farben beſtellt worden: rot, weinrot, braun, blau, hellbraun,
gelb, grün, olivgrün, grau. Falls keine andere Farbe angegeben wird, laſſen wir die Decken rot herſtellen.
Hochachtungsvoll
Die Zentralſtelle, Univerſitätsſtr. 2 Ill.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Hack, Unterſuchungen über die Standesverhältniſſe der
Abteien Fulda und Hersfeld (Fulda 1910); Reſch, Die Edel⸗
freien des Erzbistums Trier im linksrhein. deutſchen Sprach⸗
gebiet (Trier 1911); Wenzel, Drei Frauenſtifter der Diözefe
Lüttich und ihre ſtändiſche Zuſammenſetzung (Bonn 1909);
Simon, Stand und Herkunft der oberrheiniſchen Biſchöfe der
Mainzer Kirchenprovinz (Weimar 1908); Schmithals, Drei
freiherrliche Stifter am Niederrhein (Bonn 1907); Fink, Stans
desverhältniſſe in Frauenklöſtern und Stiften der Diszeſe
Münſter und Stift Herford (Münſter 1907); Lamay, Die
Standesverhältniſſe des Hildesheimer Domkapitels im Mittel»
alter (Bonn 1909); Wagner, Unterſuchungen über die Standes⸗
verhältniſſe Elſäſſiſcher Klöſter, I. Abtei Murbach (Straß⸗
burg 1911); Pelſter, Stand und Herkunft der rheiniſchen
Biſchöfe der Kölner Kirchenprovinz (Weimar 1909); — von Herrn
Geheimrat Prof. Dr. Aloys Schulte, Bonn.
Schweikert, Die deutſchen edelfreien Geſchlechter des Berner
Oberlandes bis zur Mitte des XIV. Jahrhunderts — vom Herrn
Verfaſſer.
Dr. Thereſe Virnich, Corvey, Studien zur Geſchichte der
Stände im Wittelalter. Bonner Diſſertation 1908 — von der
Verfaſſerin Fräulein Dr. Virnich in Bonn.
Ulmer Adreßbuch 1853, 1865, 1880 — von Herrn Georg
Thierer, Stuttgart.
R. Heck, Die Induſtrieſchule zu Dietz 1805—1808. (Bers
öffentlichungen der Ortsgruppe Dietz des Ver. f. Naſſauiſche
Altertumskunde u. Geſchichtsforſch. VII. 1910) — von Herrn
Dr. Benndorf, Leipzig⸗Gohlis.
Eine Sammlung von Zeitungsausſchnitten — von Herrn
von Trebra, Berlin.
O. Koehler, Stammbaum der Ober⸗Heſſiſchen Pfarrers
familie Koehler — von Herrn Karl Kiefer, Frankfurt a. M.
N Schwarze, Bernh. Jof. Grund, ein Gedenkblatt — von
Eckſteins biographiſchem Verlag, Berlin.
Exlibris — von Herrn Opernſänger Walter Schneider,
Frankfurt a. M.
Hülfskaſſe für deutſche Rechtsanwälte — von Herrn Rechts-
anwalt u. Notar Fr. Uhlbach, Berlin⸗Oraniendorf. |
Verzeichnis der Abgeordneten zur erften deutſchen Reichs⸗
verſammlung in Frankfurt a. M., 1848 — von Herrn Prof.
H. Liebmann.
Nachrichten a. der Familie Lucius — von d. Familie Lucius.
Henſer, Henſerſches Familienbuch mit Nachrichten über
verwandte Geſchlechter — von Herrn Oberlehrer Martin.
266 Zettel mit Auszügen der Weinböhlaer Kirchenchronik
1910, der kirchlichen Nachrichten von Hartenſtein u. a. Quellen;
Möbius, Weinböhlaer Kirchenchronik 1910; Neujahrszettel
der Kirchgemeinde Hartenſtein — von G. Kietz.
Der Verein deutſcher Ingenieure 1856/1906; Die Familie
Johann Martin Kriebel aus Pegau, Leipzig 1911 — von Herrn
Ingenieur Joh. Kriebel, Leipzig⸗Gohlis.
Schüller, Carl Friedrich Mohr (S. A.) — von Herrn
Hauptmann a. D. Feibern.
EEE
Vorbeimarſchliſte des II. Armeekorps 1911; Militäradreßbuch
des II. Armeekorps; Loebe, Lehrer und Abiturienten des
fgl. Pädagogiums zu Putbus 1836—1911 (1912) — von Herrn
v. Benkendorf, Gneſen.
Rofenthals Katalog 146: Napoleon und feine Zeit — von
Rofenthals Antiquariat.
Namenverzeichnis aus Stammbüchern der Großherzoglichen
Bibliothek zu Weimar; von Obernitz, Das Stammbuch des
Samuel von Jordan u. Altpatſchkau (1605—1654) [S. A. — von
Herrn Major a. D. v. Obernitz.
Kirchenbuchauszüge und Zeitungsausſchnitte — von Herrn
Major v. d. Oelsnitz, Coblenz. Se
Exlibris von Herrn Nägel Joſef Konuyve, Budapeſt; Herrn
Franz Blöchl, Pilſen; L. Rehn; K. Freifrau von Giſe, München.
Sächſiſches Archiv für Rechtspflege VII 3% (II 1912): Die
Stellung des Richters zu einer Entſcheidung des Königs von
Preußen oder des preuß. Heroldsamtes über die Adelsberech⸗
tigung eines Adelsprätendenten — von Herrn Reg.⸗Aſſeſſor
Schmiedel, Berlin Wilmersdorf.
Verzeichnis der in der Zeit vom 1. Januar 1911 bis 31. Jan.
1912 im Regierungsbezirk Poſen genehmigten Anderungen-pole `
niſcher Familiennamen in deutſche Familiennamen — vom Herrn
Kgl. Regierungspräſidenten in Poſen.
„Ahnentafel für Dr. iur. Paul Benndorf — von Herrn Ref.
Dr. Benndorf, Leipzig⸗-Gohlis.
Dimpfel, Geſchichte der Familie Türk 1911 — vom Herrn
Verfaſſer, Herrn Dimpfel jun.
Anſchütz, Der Fall Frieſenhauſen, Tübingen 1904; Es bach,
Fürſt Leopold von Hohenzollern, S.⸗Altenburg 1906; Schmidt,
Baron Hüpſch und fein Kabinet, Darmſtadt 1906 — von Herrn
Archivar W. C. von Arnswaldt.
18 Jahre Blaukreuzheim in Leipzig (011 — von Herrn
Rechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig.
Wittekind, Stammbaum der Familie Wittekind, 1912 —
vom Verf. Herrn Prof. Wittekind, Büdingen in Oberheſſen.
Beiträge zur Geſchichte der Familie ie SC vom Verf.
Herrn Kette Fittig, Hees feld. l |
38 ETUI N cr U ER Ze AER Ae ABAD PLS
Jahns, Friedrich Wilhelm Jahns und Mar Jähns —
von Herrn Obert und Regimentsfommandeur v. Altrock,
Karlsruhe.
Der Freundſchaftsſtempel im Gleimhauſe zu Halberſtadt,
Halberſtadt 1911; Münchener Kalender 1898 — von Herrn Dr.
v. d. Velden, Weimar.
Oberbadiſches Geſchlechterbuch, Heidelberg 1911, III 5, hrsg.
von K. v. Knobloch und Frhr. v. Stotzingen — von Herrn
Frhr. v. Stotzingen, Innsbruck, Falkſtr. 16.
Hoffmann, Bijdrage tot de genealogie der Familie Hoff-
mann, hollandsche (rotterdamsche) tak, (S. A.) 1911 — von Herrn
Dr. N. v. Dam, Delft.
Veit, Die mangelhafte Anlage, Reftoratsrede, Wiesbaden
1911 — von Herrn Prof. Dr. Heldmann, Halle a. S.
Katalog der heraldiſchen Ausſtellung, Mitau 1903 — von
Herrn P. A. v. Raiſon, Sehten.
Zeuner, Geſchichte des fürſtl. Reuß j. L. Wilitärverein
Gera 1886—1911 — vom Herrn Verfaſſer.
Frhr. v. Taube, Archiv des uradeligen Geſchlechts Taube,
I, Regifter u. Anhang, Petersburg 1911 — vom Herrn Verfaſſer.
Perſonalverzeichnis der Tierärztlichen Hochſchule in Dreg-
den SS 1911; Feſtſchrift des Predigerkollegiums zu St. Pauli in
Leipzig von Baur- Hartung, Leipzig 1887; Feſtſchrift der Ehr-
lichſchen Stiftung in Dresden von Dir. Schubert, Dresden
1893; Jahresberichte des Wettiner Gymnaſiums Dresden 1907/10;
Anſere Kreuzkirche, Dresden 1892; Bachmann, Ernſt Wilhelm
Hengſtenberg, Gütersloh 1879; Kalich, Die Reformation in der
Lauſitz, 1867; Dibelius, Die Einführung der Reformation in
Dresden, 1889; Büchting, Erinnerungen aus der alten Zeit,
Dippold iswalde 1605; Griſchow-Kirchner, Kurzgefaßte Nach⸗
richt von älteren und neueren Liederverfaſſern, Halle 1771;
v. Stählin, Carl Ludwig Auguſt Stählin, Leipzig 1887; 47., 48.
und 49. Bericht des Zentralausſchuſſes für die innere Miſſion
der deutſchen evangeliſchen Kirche, Berlin 1905/07; Zum Gedächt⸗
nis Lic. th. G. Leonhardis, f Pfarrer zu Zſchaitz, Leipzig 1894;
7. Mitteilung über die Lauſitzer Predigergeſellſchaft 1847/50 —
von Herrn cand. des höh. Schulamts Noa, Dresden- A., Teds
niſche Hochſchule.
Hochzeitsſchü ſſeln.
Von Dr. jur. Richard v. Damm. Mit einem Nachtrag von Dr. phil. Johannes Hohlfeld.
Hierzu eine Kunſtbeilage.
Das herzogliche Muſeum in Braunſchweig beſitzt 6 aus
Holz gearbeitete Schüſſeln, die in Schrank 1 des
die Sammlung der mittelalterlichen und allgemein kirch⸗
lichen Gegenſtände enthaltenden Raumes 2 im Erd⸗
geſchoß aufgeſtellt find, mit Malereien in Hlfarbe verziert
ſind und herkömmlich als „Hochzeitsſchüſſeln“ bezeichnet
werden. Der Katalog, der die Schüſſeln unter Nr. 122
ziert und mit dem Familienwappen verſehen wurden.
Daß nur noch ſehr wenig ſolcher Stücke erhalten ſind,
erklärt ſich daraus, daß hölzerne Geräte den obt,
hunderten nicht widerſtehen, wenn nicht etwa der Zufall
oder eine beſondere Sorgfalt über ihnen wachen.
Die Schüſſel Nr. 122 ift im Katalog als „Brockeſche“
bezeichnet, da das rechte der im unteren Felde ab—
bis 127 aufführt, belehrt uns, daß ſolche Schüſſeln fos gebildeten Wappen „für das der Familie von Brocke
wohl in öffentlichen Sammlungen als auch in Pribut⸗
beſitz ſelten vorkommen und daß daher zwei 1876 von
Seiten des Muſeums nach der deutſchen Kunſtgewerbe⸗
Ausſtellung in München geſchickte dort berechtigtes Auf⸗
ſehen erregt haben. ber die Bedeutung derartiger
Schüſſeln gibt der Katalog das Folgende an: Hetzog
Auguſt (1635 — 1666) beſtimmte in der „Verlöbniss,
Hochzeits⸗, Kindtaufs⸗ und Begräbnis⸗Ordnung“ vom
24. Oktober 1646 u. a., daß bei Hochzeiten die Gee
ſchenke in eine große auf den Tiſch gebrachte Schüſſel
gelegt werden ſollten. Im allgemeinen werden nun wohl
zu dieſem Zwecke meſſingene Becken benutzt worden ſein,
die fabrikmäßig hergeſtellt oder, richtiger, in beſonderen
Werkſtätten „geſchlagen“ wurden; die Vornehmen haben
aber bei dieſem Gebrauche etwas voraus haben wollen,
und ſo werden ſie dazu gekommen ſein, große hölzerne
Schüſſeln zu verwenden, die mit koſtbarer Malerei ver—
gehalten“ wurde. Neuere Forſchung hat indes ergeben,
daß es das einer Familie Rogge iſt, während das
linke das der Dörrien iſt; Beſitzer der aus dem Jahre
1529 ſtammenden Schüſſel find nach eben dieſen neuer-
lichen Ermittelungen Hans Rogge und Sophie Dörrien
aus Hildesheim geweſen. Die folgende Schüſſel,
Nr. 123, enthält im Spiegel das Bild der Belagerung
der Burg Peine durch Herzog Heinrich d. J. von Braun-
ſchweig 1522 in der Hildesheimer Stiftsfehde, Nr. 124
ſtammt aus Kalen'ſchem Beſitz, Nr. 126 und 127 find
im Katalog als „Broitzem'ſche“ bezeichnet, die erſtere
trägt die Wappen Tegetmeier, v. Broitzem, Reinerdes
und ein noch unbekanntes, letztere die der Familien
Remmerdes, Wrede, v. Detten und v. Broitzem.
Die nun noch zu erwähnende endlich, Nr. 125 des
Katalogs, iſt auf der Beilage abgebildet; ſie iſt von
Holz, ihr Geſamtdurchmeſſer beträgt 71 cm, der des
Hochzeitsſchüſſel im Herzoglichen Muſeum zu Braunſchweig.
Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912 Heft 3. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig
eh Google
288888
Spiegels 32 em. Im Spiegel iſt die Geſchichte der
Enthauptung Johannes des Täufers in 2 Szenen Dor,
geſtellt, und auf dem Rande find inmitten von Ser,
zierungen, die in Gold auf braunem Grunde gemalt
ſind, vier Wappenſchilder angebracht, von denen das
obere einen Wappenhelm, das untere das Wappen der
Familie v. Vechelde, dasjenige zur Rechten das der
Familie v. Damm und das zur Linken das Velhauerſche
darſtellen. Die Schüſſel muß alſo von Perſonen benutzt
worden fein, die zu den genannten 3 Familien in Bes
ziehung geſtanden haben.
Prüft man die in Betracht kommenden Stamm⸗
tafeln, ſo ergibt ſich, daß ſie von dem Zehnmann Tiele
von Vechelde (geb. 1494, geſt. 1572) benutzt worden ſein
muß, und zwar gelegentlich ſeiner im Jahre 1539 erfolgten
Verheiratung mit Lucie Velhauer. Er war in erſter
Ehe ſeit 1521 mit Remborg v. Damm, einer am
4, Juni 1496 geborenen Tochter des Bürgermeiſters
Tiele v. Damm und deſſen Ehefrau Ilſe geb. v. Kalm
(dem 13. von 14. Kindern), verheiratet und heiratete
nach deren am 14. April 1536 erfolgten Tode in zweiter
Ehe Lucie Velhauer. Bei Schließung dieſer Ehe, aus
der übrigens noch 4 Kinder den 9 Nachkommen, Die
Tiele ſchon aus erſter Ehe hatte, folgten, wird wohl die
Hochzeitsſchüſſel gebraucht worden ſein.
39
E TTC
Nachtrag.
In der Geſchichte des Kunſtgewerbes reiht ſich das
in der Abbildung beigegebene Exemplar einer Hochzeits
ſchüſſel ganz dem Charakter anderer erhaltener künſtleriſch
geſtalteter Gegenſtände der gleichen Zeit an; in doppelter
Hinſicht iſt das in dem Spiegel der Schüſſel wieder-
gegebene Bild aus den heiligen Geſchichten von Intereſſe;
daß eine Hochzeit kaum in Zuſammenhang mit der Ent⸗
hauptung des Johannes zu bringen iſt, muß zugegeben
werden: das heißt, man war künſtleriſch nicht gezwungen,
den Zweck des Gegenſtandes mit der Darſtellung in
ſinnvollen Zuſammenhang zu bringen; den äſthetiſchen
Zwang zu ſolchem künſtleriſchen Verhalten hat eigentlich
erſt die jüngſte Entwicklung des Kunſtgewerbes gebracht.
Und eine zweite Eigentümlichkeit ſeiner Zeit weiſt das
Bild auf: der ſtarke ſelbſtbewußte Charakter des Mittel⸗
alters bis ins 17. Jahrhundert hinein rechtfertigt ein
Aberſetzen der dargeſtellten hiſtoriſchen Situation ins
Moderne; die mittelalterliche Kunſt, insbeſondere die
religiöfe, ift radikal unhiſtoriſch: die im Hintergrunde zu
Tiſch ſitzende Geſellſchaft, wie die beiden im Vordergrund
ſtehenden an der Enthauptung beteiligten Perſonen ſind
in Koſtüm und Ausdruck Kinder des 16. Jahrhunderts —
freilich eins mutet dabei doch etwas merkwürdig an: daß
der am Boden liegende Leichnam des Johannes nackt iſt.
Die Genealogie auf der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung
zu Dresden.
(Schluß).
Höchſt inſtruktiv ift auch für Genealogen die Aber-
ſichtstafel (58 des Katalogs), die die 24 fogenannten
Chromoſome der Kerne jeder Somazelle des Vaters
und der Mutter beim Menſchen veranſchaulicht und
dann die Kombinationsmöglichkeiten zur Darſtellung
bringt, die ſich bei den Spermien und Eiern, beziehentlich
bei den 24 Chromoſomen der befruchteten Eizelle ergeben.
Ich kann hierauf nicht näher eingehen, muß vielmehr
auf die Ausführungen S. 41 des Katalogs und die dort
angeführte Literatur verweiſen. Nur die Tatſache will
ich, um wenigſtens einigermaßen verſtändlich zu ſein,
anführen, daß der Menſch im Zellkern jeder Somazelle
21 Chromoſome beſitzt, von denen 12 vom Vater und
12 von der Mutter herſtammen.
Mit dem im Katalog nicht abgebildeten „Stamm-
baum einer im Mannesſtamm ausgeſtorbenen
Patrizierfamilie“ (Tafel 173), der an ſich von großem
Intereſſe iſt, kann ich mich inſofern nicht einverſtanden
erklären, als er in der Aberſchrift als „Typiſcher
Stammbaum einer im Mannesſtamm ausgeſtorbenen
Patrizierfamilie“ bezeichnet ift. Er zeigt 6 Geſchlechts⸗
folgen, es ift aber gegen ihn zu fagen, daß wir Genea⸗
logen „typiſche Stammbäume“ überhaupt nicht an⸗
erkennen können. Kein Stammbaum ſieht aus, wie der
andere, und jedem derartigen Beiſpiel iſt, wie Lorenz
ſchon feſtgeſtellt hat, die Genealogie imſtande, ein anderes
Beiſpiel entgegenzuſetzen, aus dem genau das Gegenteil
gefolgert werden kann.
Im allgemeinen wäre zu den von Medizinern zur
Ausſtellung gebrachten Tafeln noch zu ſagen, daß das
Von Dr. Stephan Kekule von Stradonitz.
bloße Verzeichnen von Eigenſchaften ohne Hinzufügen
der zugehörigen Namen und Jahreszahlen in hohem
Grade unbefriedigend ift, weil jede Prüfung der Richtig⸗
keit dadurch ausgeſchloſſen wird. Es haben ſich in von
Medizinern hergeſtellten genealogiſchen Arbeiten, wie
Naegeli-⸗Ackerblom und ich an anderen Stellen nod,
gewieſen haben, bisher ſo häufig genealogiſche Irrtümer
vorgefunden, daß, ehe man wichtige Schlußfolgerungen
zieht, die Möglichkeit einer Nachprüfung gegeben ſein
muß. Nun weiß ich febr wohl, daß den Perjonen-
angaben die Pflicht der Wahrung des ärztlichen Berufs-
geheimniſſes entgegenſteht. Mit um ſo größerem Nach⸗
druck muß deshalb aber hier die Forderung aufgeſtellt
werden, daß jeder Mediziner, Pſychiater uſw., der
derartige genealogiſch⸗mediziniſche, um es ſo auszudrücken,
Veröffentlichungen vornimmt, bei einem wiſſenſchaftlichen
Inſtitute oder an ähnlicher Stelle die perſonellen Unter:
lagen derartig handſchriftlich hinterlege, daß der Fach-
welt zu ſpäterer Friſt die Nachprüfung wenigſtens
möglich gemacht wird.
Daß ich meine, in ihrer Vollſtändigkeit wohl einzig⸗
artige, Sammlung gedruckter genealogiſcher Bi—
bliographien gleichfalls in Dresden zur Ausſtellung
gebracht habe, möchte ich in dieſem Zuſammenhange zum
Schluß nicht unerwähnt laſſen. Es lag dabei die Abſicht
zugrunde, den genealogiſch arbeitenden Vertretern der
Naturwiſſenſchaft, die ſo häufig darüber klagen, die und
die perſonalſtatiſtiſchen Tatſachen wären nicht zu ers
mitteln, einmal möglichſt eindringlich vor Augen zu
führen, über welche Hilfsmitel für die Feſtſtellung der⸗
artiger perſonalſtatiſtiſcher Tatſachen die wiſſenſchaftliche
Genealogie aller Lander bereits verfügt. Go viel über
die Sondergruppe „Raſſenhygiene“.
„Genealogiſches“ iſt auch noch in einer benachbarten
Gruppe zu finden: derjenigen, die ſich mit dem „Alkoho⸗
lismus“ beſchäftigt. Insbeſondere ſind dies Tafeln zur
Frage des Einfluſſes des Alkoholismus auf die
Nachkommenſchaft. Indeſſen ſoll in dieſem Zuſammen⸗
hange darauf nicht weiter eingegangen werden.
(Anhang. Heraldiſches finden die Freunde der
Wappen⸗ und Geſchlechterkunde an einer anderen Stelle
der Ausſtellung, wo man ſolche kaum erwarten ſollte,
DIV
nämlich in der Gruppe „Armee⸗, Marines und Kolonial-
hygiene“. Hier treten als Ausſteller auf: das Groß⸗
magiſterium des Souveränen Walteſerordens, das Groß⸗
priorat von Oeſterreich und Böhmen des gleichen Ordens,
die Italieniſche Genoſſenſchaft der Ritter des gleichen
Ordens, der Verein der Schleſiſchen Walteſer-Ritter,
die Genoſſenſchaft der Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Ritter,
endlich die Balley Brandenburg des Johanniterordens
und der Bayeriſche Hausritterorden vom Heiligen Georg,
jede mit Koſtümen, Bildern, e Wappen uſw.
ausgiebig vertreten).
Die Kirchenbuchordnung für die evangeliſch⸗lutheriſche Landes⸗
kirche des Königreichs Sachſen.
(Fortſetzung.)
Es erhoben ſich aber weit mehr Stimmen gegen als
für dieſe Einſchränkung. Gegen ſie wurde namentlich
das Intereſſe vorgeſtellt, welches die Landeskirche als
Volkskirche auch an denjenigen Geburten innerhalb der
Kirchgemeinde, denen die Taufe nicht nachfolge, an den⸗
jenigen Eheſchließungen von Kirchgemeindegliedern, denen
keine Trauung folge, an den Sterbefällen ohne kirchliches
Begräbnis innerhalb der Gemeinde und deshalb auch
an der Buchführung über alle dieſe Fälle habe. Das
ſeelſorgerliche Intereſſe wurde betont, insbeſondere gegen⸗
über Tauf⸗ und Trauſäumigen. Die Aberfichtlichfeit im
Tauf⸗, Trau⸗ und Begräbnisbuch wurde als gefährdet,
ja ausgeſchloſſen bezeichnet, wenn die Einträge nicht in
der Reihenfolge der Geburten, Eheſchließungs⸗ und
Todesfälle bewirkt würden, weshalb dieſe nach wie vor
insgeſamt und der Zeitfolge nach, in der ſie tatſächlich
eintreten, eingetragen werden müßten. Auf die häufig
begehrten amtlichen Auskünfte aus den Kirchenbüchern
über einzelne Familienglie der oder Familienverzweigungen
wurde hingewieſen, die gleichfalls Vollſtändigkeit der
Einträge über Geburten, Eheſchließungen, Todesfälle
zur Vorausſetzung hätten. Endlich wurde geltend ges
macht, welches Intereſſe auch die Statiſtik und die
künftige Geſchichtsſchreibung an folder Vollſtändigkeit
habe. Dieſen Vorſtellungen konnte die Berechtigung
nicht abgeſprochen werden. Demzufolge läßt es die
Kirchenbuchordnung dabei, daß in das Taufbuch ſämt⸗
liche Geburten, in das Traubuch ſämtliche Eheſchließungen,
in das Begräbnisbuch ſämtliche Todesfälle, die in der
Kirchgemeinde vorkommen, einzutragen ſind.
Ausführliche Vorſchriften enthält ſie über die äußere
und innere Einrichtung der Kirchenbücher und über
die Art ihrer Führung, insbeſondere über das Verfahren
beim Eintragen. Muſter ſind beigegeben. Neu oder
doch faſt ganz neu ſind folgende Beſtimmungen über
den Eintrag der Familiennamen (§ 11) und über die
Schreibweiſe der Namen (§ 12):
Für den Eintrag von Familiennamen find, ſoweit Get,
ſtellungen der zuſtändigen politiſchen Verwaltungs- oder Regies
rungsbehörden vorliegen, dieſe maßgebend.
Als „Meiſter“ dürfen nur ſolche Handwerker bezeichnet
werden, denen die Führung dieſes Titels wirklich zuſteht.
Iſt von der zuſtändigen Behörde der Adel feſtgeſtellt, ſo iſt
dies in der Anmerkungsſpalte zu verlautbaren unter ausdrück⸗
licher Bezugnahme auf den Feſtſtellungsnachweis. Solchenfalls
iſt womöglich mit einzutragen, welcher Linie der Familie der
Eingetragene angehört.
Von Geh. Rat Lotichius in Dresden.
Betrifft ein Eintrag das außereheliche Kind einer Adeligen,
ſo iſt zu beachten, daß außerehelichen Kindern der Adel nicht
zukommt, wenn ſie nicht etwa durch nachfolgende Ehe der Mutter
mit dem adeligen Vater legitimiert ſind. Kommt hiernach dem
Kinde der Adel nicht zu, ſo iſt dies in der Anmerkungsſpalte
ausdrücklich zu verlautbaren, vorausgeſetzt, daß der Adel der
Mutter von der zuſtändigen Behörde feſtgeſtellt und das Pfarr-
amt hiervon amtlich benachrichtigt iſt.
Bei Eintragung der Vornamen Neugeborener ins Taufbuch
iſt die durch die Verordnung ſämtlicher Königlichen Winiſterien
vom 19. Dezember 1902 eingeführte einheitliche deutſche Recht⸗
ſchreibung zu verwenden, falls nicht der zur Beſtimmung der
Vornamen des Neugeborenen Berechtigte bez. ſein Stellvertreter
oder Bevollmächtigter eine andere Schreibweiſe verlangen ſollte.
Wenn nach der bezeichneten Rechtſchreibung doppelte Schreib-
weiſe eines Vornamens zugelaſſen iſt, hat der Kirchenbuchführer
eine ausdrückliche Frage dahin zu ſtellen, welche Schreibweiſe
zur Anwendung gelangen ſoll.
Bei allen ſonſtigen Beurkundungen in den Kirchenbüchern
hat diejenige Schreibweiſe der Vornamen zur Anwendung zu
kommen, die ſich aus den vorgelegten Urkunden oder, wenn ſolche
nicht vorgelegt werden, nach den ſonſtigen Erörterungen als die
bisher angewendete ergibt.
Bei Nachträgen, Berichtigungs- und ſonſtigen Rand-
vermerken zu Kirchenbucheinträgen ſind die Vornamen in der⸗
ſelben Weiſe zu ſchreiben, wie in dem Eintrage, zu dem der
Nachtrag oder die Berichtigung bewirkt wird. Dasſelbe gilt auch
für die Ausſtellung pfarramtlicher Zeugniſſe.
Familiennamen unterſtehen den Regeln der Rechtſchreibung
nicht. Bei ihnen hat daher lediglich die urkundlich oder ſonſt
nachgewieſene bisherige Schreibweiſe zur Anwendung zu kommen.
Duplikate (Nebenbücher), durch jeweilige Abſchrift
aus dem Hauptkirchenbuche herzuſtellen, folen auch ferner⸗
hin neben dem Taufbuche, dem Konfirmandenbuche,
dem Traubuche und dem Begräbnisbuche geführt werden.
Es iſt erwogen worden, ob ſie nicht wenigſtens zu dem
Traubuche und dem Begräbnisbuche fernerhin entbehrlich
feien, in einer Zeit, in der für den Nachweis der Ehe-
ſchließung und des Todes nicht mehr das Kirchenbuch
und ſein Duplikat, ſondern das Standesregiſter und
deffen Nebenregiſter dienen. Es kam folgendes in Bee
tracht: Die Kirche kann zwar am Nachweiſe der Taufe
und der Konfirmation im einzelnen Falle ſoviel
eigenes Intereſſe haben, daß ſie dieſen Nachweis auch
für den Fall zu ſichern beſtrebt ſein muß, daß das
Kirchenbuch (Hauptbuch) untergeht. Dann müßte eben
das Duplikat in die Lücke treten. Gleiches läßt ſich
aber kaum ſagen in bezug auf den Nachweis, daß einer
ſtandesamtlich beurkundeten Eheſchließung die Trauung
gefolgt ſei und daß in einem ſtandesamtlich beurkundeten
Todesfalle kirchliches Begräbnis ſtattgefunden habe.
In Wirklichkeit wird ja dieſer Nachweis faft ausnahms⸗
los dem Kirchenbuche (Hauptbuche) entnommen werden
können, und nur ganz ausnahmsweiſe wird dies nicht
der Fall ſein. Daran aber, daß auch in ſolchen ganz
ſeltenen Ausnahmefällen jener Nachweis zu erbringen
ſein und deshalb auch fernerhin Duplikate zum Trau⸗
und zum Begräbnisbuche geführt werden müßten, iſt
ein eigenes Intereſſe der Kirche kaum denkbar. Und
auch Privatperſonen werden ſchwerlich jemals ein
ſoweit gehendes Intereſſe daran haben können, daß
zu einer beſtimmten ſtandesamtlich beurkundeten Ehe⸗
ſchließung die nachgefolgte Trauung und zu einem
beſtimmten, ſtandesamtlich beurkundeten Todesfalle das
kirchliche Begräbnis unbedingt nachweisbar ſein müſſe.
Es konnte alſo wohl in Frage kommen, ob nicht die
Duplikatführung wenigſtens zu dem Fraus und dem
Begräbnisbuche überflüſſiges Regiſter⸗ und Schreibwerk
ſei, das unbedenklich wegfallen könnte, d. h. für die
Folgezeit. Daß die bereits vorhandenen Duplikate, ins⸗
beſondere die auf die Zeit bis zur Einführung der
Standesregiſter bezüglichen auch fernerhin aufzubewahren
ſeien, war außer Frage. Indeſſen hat ſich doch die
Kirchenbuchordnung um der größeren Sicherheit willen
dafür entſchieden, auch neben den Trau⸗ und den
Begräbnisbüchern Duplikate weiterführen zu laſſen. Sie
geſtattet nur da von der Duplikatführung abzuſehen,
und zwar von der Duplikatführung überhaupt, „wo
Einrichtungen getroffen ſind, durch welche der an ſich
durch die Duplikatführung zu führende Nachweis für
Notfälle auf andere Weiſe ſichergeſtellt wird“ (§ 3).
Die Entſchließung darüber weiſt ſie der Kircheninſpektion
zu. Es iſt da hauptſächlich an Erſatz der Duplikate durch
ſorgfältige Sammlung, überſichtliche Ordnung und ſichere
Aufbewahrung der Unterlagen zu den Kirchenbuch⸗
einträgen gedacht. Erleichtert wird übrigens die Führung
der Duplikate dadurch, daß die Kirchenbuchordnung die
bisherige Vorſchrift: „Kirchenbuch und Duplikat ſind
nicht von einer und derſelben Perſon, ſondern ſtets von
zwei verſchiedenen Kirchendienern zu führen“ fallen
läßt und ausdrücklich geſtattet, daß der Kirchenbuchführer
auch das Duplikat führt (§ 3, Abſ. 2, § 8, Abſ. 4).
Der fremdſprachliche Name „Duplikat“ iſt von der
Kirchenbuchordnung beibehalten und nicht durch die
deutſche Bezeichnung „Nebenbuch“ erſetzt, weil er in
den beteiligten Kreiſen von alters her eingebürgert und
ſo geläufig iſt, daß er entſchieden leichter verſtanden
wird, als „Nebenbuch“. Zweifellos iſt der Grundſatz
richtig, daß die Säuberung der amtlichen Sprache von
Fremdworten nicht auf Koſten des Verſtändniſſes und
der richtigen und ſicheren Anwendung geſchehen darf.
Die alte Vorſchrift, daß zu allen Kirchenbüchern
und Duplikaten alphabetiſche Namenverzeichniſſe
vorhanden ſein müſſen, hat die Kirchenbuchordnung
ſelbſtverſtändlich beibehalten. Ausgenommen ſind ebenſo
ſelbſtverſtändlich diejenigen Kommunikantenbücher, die
ohne Namenseinträge geführt werden, alſo nur die
jedesmalige Zahl der Abendmahlsgäſte angeben.
Schluß folgt.
Die Sophienkirche in Dresden und ihre Grabdenkmäler.
Von Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich in Leipzig.
Die Sophienkirche in Dresden, ihre Geſchichte und ihre Kunſtſchätze von Dr. Robert Bruck. Mit 64 Lichidrudtafeln. Veröffentlichung
des Vereins für Geſchichte Dresdens. Verlag: H. von Keller, Dresden. Druck von Wilhelm Hoffmann, U.-G., Dresden⸗A. 1912.
102 Seiten lex. Preis 12 Mk.,
ie Sophienkirche iſt die einzige Kirche Dresdens,
von der trotz mehrfacher baulicher Veränderungen
im Laufe der Jahrhunderte noch weſentliche Teile ihrer
mittelalterlichen Geſtaltung erhalten geblieben ſind. Sie
war urſprünglich als die Kirche des Dresdner Franzis⸗
faner= oder Barfüßer⸗Kloſters erbaut worden. Die
Kirchenbauten der Franziskaner entſprachen völlig den
Regeln des Ordens und ſeiner Aufgabe. Es ſind
ſchmuckloſe Bauten, wie es das Gelübde der Armut
forderte, und als Predigtkirchen mit einem möglichſt
einheitlichen und großen Raum im Innern ausgeſtattet,
damit die in der Kirche verſammelten Gläubigen von
allen Plätzen gleich gut die Predigt hören konnten. Die
Bettelmönchkirchen dienten alſo nicht, wie andere Mönchs⸗
kirchen ausſchließlich den Kloſterbrüdern zur Abhaltung
ihrer gottesdienſtlichen Handlungen, Gebet und Meſſe,
ſondern ſind die erſten Gemeindekirchen. Nicht nur
Kultgebäude für Prozeſſion und Opferfeier wollten die
Bettelmönche ſchaffen, ſondern fie bildeten einen eins
fachen Predigtraum aus. Als ein ſolcher war auch die
Kloſterkirche in Dresden von Grund aus erbaut worden.
Dieſe Dresdner Kloſterkirche beanſprucht in der Geſchichte
der deutſchen Baukunſt eine beſondere Stelle deshalb,
weil ſie ſogleich bei der Gründung zweiſchiffig mit zwei
Choranlagen erbaut worden iſt.
Das Barfüßerkloſter und die Kirche übergab Herzog
in Leinen gebunden 14 Mk.
Heinrich der Fromme 1541 dem Rat von Dresden zu
eigen. Jedoch nahm der Rat die ihm zugeeigneten
Baulichkeiten nicht in Benutzung, und das Kloſtergrund⸗
ſtück wurde von dem Landesherrn als Zeughaus Der,
wertet. Nach Vollendung eines neuen Zeughauſes
diente die Kloſterkirche zur Lagerung von Boyſalz, Ge⸗
treide und anderem Proviant; in ihr war ferner eine
Werkſtatt zur Anfertigung der Weinkuffen für die Hof-
kellerei eingerichtet worden. Von der verwitweten Sur:
fürſtin Sophia (Gemahlin Kurfürſt Chriſtians J.), erhielt
der Rat die Kirche zurück; nach ihr heißt fie noch heute
Sophienkirche. Sie hatte bis ins 19. Jahrhundert nur
einen einzigen Turm und wurde von Prof. Arnold
zu einer zweitürmigen Kirche umgebaut, dabei im Außeren
und Innern verändert.
Mit Ausnahme einer Ausbeſſerung am Altarplatze
im Jahre 1893, wobei einige Grabplatten aus dem
17. Jahrhundert teilweiſe freigelegt, aber wieder mit
Schutt bedeckt wurden (O. Richter, Gräber in der Sophien⸗
kirche, Dresdner Geſchichtsblätter II. Jahrg. 1893, Nr. 4,
S. 103), machten fih größere Inſtandſetzungen im Jahre
1910 wiederum nötig.
Nach Entfernung des Balkenlagers unter dem
Bretterfußboden fand man, von einer Schuttſchicht Des
deckt, den Boden der Kirche mit Grabplatten, zumeiſt
aus dem 17. Jahrh. ſtammend, belegt. Der ganze Raum
unter der Kirche war mit Grüften ausgeftattet, die zwei-, tuſchen und Wappen in erhabener und gravierter Arbeit
drei- und vierfach übereinander angelegt, wegen ſchlechter wieder erkennen. Die durch ſiebenarmige Leuchter elef-
Mauerung der Gewölbe aus loſen Ziegeln ohne Mörtel triſch zu erhellende Krypta wurde von Maler Paul
in fih zuſammengeſtürzt vorgefunden wurden. Die Grab- Rößler in Dresden reich ausgemalt.
platten waren an vielen Alle gefundenen Grab—
Stellen in die Grüfte platten find zu ebener Erde,
hineingefallen. gegen Feuchtigkeit iſoliert,
Bei der Unterſuchung in die Wände der Kirche
der Grüfte fand man, eingelaſſen worden. Als
daß faſt gar keine Aber— Zeichen von Liebe und
reſte von Leichnamen Verehrung einſt geſtiftet,
mehr vorhanden waren; geben ſie nunmehr den
denn die unter der Erd— | fpateren Gefdledtern
ſohle angelegten Grab— Kunde von den in der
ſtätten waren ſchon vor Kirche Beſtatteten. Als
langer Zeit durch öfter ſtimmungauslöſende Zeu-
eingetretenes Hochwaſſer gen einer längſt vergange—
zerſtört worden. Durch nen Zeit bilden ſie auch
das Ineinanderſtürzen künſtleriſch einen hervor—
der Grabanlagen war ragenden Schmuck der
ein Nachweis, welchem Kirche.
Grabe der oberhalb lie— Die in der Kirche auf—
gende Grabſtein zuge- É- — gefundenen Grabdenkmä—
hörte und welchem Be— ler geben in ihrer Geſamt—
ſtatteten die zahlreich in e t Buftand ia E EE heit einen Beitrag zur
den Grüften gefundenen Wertgegenſtände einſtmals bei, Kunſt und Kultur des 17. Jahrhunderts in Sachſen.
gegeben worden waren, nicht möglich. Die Grabmäler Beim Leſen der Namen und Grabſchriften der in der
und Wertgegenſtände wurden ſorgfältig geborgen, die nee Beſtatteten wird ſo manches geſchichtliche
Grüfte ausgefüllt, der Boden ett: EIER DS? | und kulturelle Bild aus dem 17.
geebnet und mit einer ſich übern 8 Jahrhundert lebendig. Man
die ganze Kirche erſtreckenden empfindet noch heute mit jenen
Betonſchicht überdeckt. Menſchen die Drangſale des
Vor der Zuſchüttung der 30 jährigen Krieges, das Bangen
Grüfte erſetzte man die in den um die Erhaltung des Glaubens-
Jahren 1858/59 angelegte Zem: bekenntniſſes, die Not der Peſt—
tralheizung durch eine an das jahre. Der Fund bietet zugleich
Fernheizwerk angeſchloſſene neue. einen bemerkenswerten Hinweis
Man fand bei der Aufdeckung auf die Grabmalskunſt jener Zeit.
der alten Heizung, daß die da— Die in der Sophienkirche ange—
mals mit der Ausführung und troffene Sitte, Verſtorbene in der
Aufſicht der Heizungs-Anlagen Kirche und deren Nebenräumen
Beauftragten in der verantwor— zu begraben und die Stätten mit
tungsloſeſten Weiſe gewirtſchaftet Grabdenkmälern zu bezeichnen,
hatten. Wertvolle Grabſteine war eine aus früheren Jahrhun—
mit reichem bildhaueriſchen derten ſtammende und während
Schmucke ſind zerſchlagen und des ganzen chriſtlichen Wittel—
Stücke derſelben an weit von alters übliche. Auch nachdem
einander gelegenen Stellen in ſchon längere Zeit Friedhöfe, die
den Heizkanal vermauert, Wap— zumeiſt außerhalb der Stadt an—
pen abgeſpitzt worden, um die gelegt wurden, beſtanden, ver—
Steine beffer auf den Heizfanal blieb dennoch einzelnen Familien
einzupaſſen. das Recht, ihre Witglieder in
Unter techniſch ſehr erſchwer— den von ihnen errichteten oder
ten Umſtänden fand die Anlage erkauften Gruftbauten in oder
Gegenwärtiger Zuſtand der Sophienkirche in Dresden
einer neuen, gegen Grundwaſſer nach dem Umbau von Arnold. an der Kirche zu beſtatten. Die
geſicherten zweiräumigen Krypta letzte Beiſetzung in der Sophien—
zur würdigen Aufſtellung der aus der alten unter dem kirche fand am 29. Juni 1802 ſtatt.
Altar befindlichen Gruft dahin überführten Fürſten— Die älteſten erhaltenen Grabſteine zeichnen ſich durch
ſarkophage ſtatt. Die von einer dicken Schmutzſchicht be- eine beſondere Art künſtleriſcher Bearbeitung aus, welche
freiten prächtigen Zinkſärge laſſen jetzt ihre reiche zum das Bild des Verſtorbenen in vertieften Umriſſen, die
Teil vergoldete Verzierung mit Engeln, Girlanden, Kar- mit einer ſchwarzen oder roten kittartigen Maſſe aus—
gefüllt wurden, auf den Steinen zur Darſtellung brachte.
Dieſes Verfahren fand Anwendung, um den Fußboden
der Kirche nicht uneben zu machen. Als man im
ſpäteren Mittelalter zur
bei den Grabplatten über⸗ —
ging, wurden Maßnah⸗ | gd
men getroffen, die das
häufige Betreten der
Steine verhindern und
dieſe vor Verletzung bes
wahren ſollten. In der
Sophienkirche hatte man
aus dieſem Grunde, ſo
lange fie in der Haupt-
ſache Begräbniszwecken
diente, die Plätze für die
Andächtigen auf einzelne
Teile der Kirche be—
ſchränkt und nur kleine
bewegliche Sitzgelegen⸗
heiten, ſogenannte
„Hitſchchen“ erlaubt.
Wenn auch Bildniſſe in
Relief ſchon auf Grabs © "Ze
ſteinen des 13. Jahrhunderts zu finden ſind, ſo kann
man bei ihnen von einer eigentlichen Porträtdarſtellung
in unſerer heutigen Auffaſſung doch nicht ſprechen. Wie
in der hohen ſächſiſchen Kunſt dieſes ers
Jahrhunderts, wurden auch mitwenigen
Ausnahmen in der Grabplaſtik Ideal⸗
typen geſchaffen.
Erſt die Hochgotik befreit die Grab⸗
plaſtik von dieſer Typiſierung. Das
15. und 16. Jahrhundert bilden dann
das weiter aus, was das 14. Jahr⸗
hundert bereits vorbereitet hatte, ins⸗
beſondere die Darſtellung des Perſön⸗
lichen in der Erſcheinung, die beſtimmte
Durchbildung einer bis in das Ein⸗
zelne naturwahren Auffaſſung. Eine
ganze Reihe bemerkenswerter Grab⸗
platten mit Bildnis darſtellungen find
in der Sophienkirche zu finden. Wir
bringen als Beiſpiel den Grabſtein
des Rudolph von Vitzthum aus dem
Haufe Apolda, geſtorben 1639, kurfürſtl.
ſächſ. Oberkämmerer und Hauptmann
der Amter Chemnitz, Auguſtusburg
und Lichtenwalde. Es iſt dies der
Begründer des Vitzthumſchen Gym⸗
naſiums in Dresden. Dieſe Arbeit
von Sebaſtian Walther zeigt zu Seiten
ausſchließlichen Reliefbildung
Inneres der Krypta der Sophienkirche in Dresden
mit Särgen von Gliedern des Hauſes Wettin, nach den Reftaurationsarbeiten des Jahres 1910.
konventionellen Zügen ſind, für die Bildnis darſtellung
und Trachtenkunde manchen bemerkenswerten Hinweis.
Der Kleiderluxus machte ſelbſt nicht vor den Särgen
der Toten halt.
Spitzenbeſatz, wertvolle
Treſſen, Knöpfe aus
Edelmetall finden ſich
faſt in allen Gräbern
vornehmer Perſonen des
17. Jahrhunderts. In
den Grüften der Sophien⸗
kirche wurden gefunden
und in das Stadtmuſeum
| gebracht 69 Ringe, 8 ein-
| 3elne Anhänger und
116 IW Kleinodien, 28 Armbän⸗
der, 21 Ketten und eine
Anzahl Knöpfe, Zierate
und einzelne Kettenteile.
In der Fürſtengruft
der Sophienkirche ſind
beigeſetzt: Herzog Johann
Wilhelm von Sachſen 7
1632. Herzogin Sophie
von Pommern, Schweſter
des Kurfürſten Johann Georgs |. + 1635. Sophie Hedwig
von Schleswig⸗Holſtein, Gemahlin Herzogs Woritz von
Sachſen, t 1652 nebſt ihren Kindern Herzog Johann
| Philipp von Sachſen und Herzog
Woritz. Eleonore Magdalena, Tochter
des Herzogs Woritz, t 1661. Sophie
Agneſa von Radzivil, 7 1636.
Die Grabdenkmäler bieten zunächſt
für den ſächſiſchen Adel ein beachtens⸗
wertes familiengeſchichtliches Material,
über welches das „Verzeichnis der
Namen auf Epitaphien und Grab-
platten“ bei Bruck Seite 96 ff. eine
Aberſicht gewährt. Ein wie reicher
genealogiſcher Stoff hier vorliegt,
mögen zwei Beiſpiele erläutern: Der
Grabſtein der Sara Pflug zeigt im
Mittelſtück das Familienwappen der
von Pflugk und von Starſchedel, auf
Inſchriftbändern die Worte „Sara
Pflugin auf Graßdorff gebohrne von
Starſchedel, Oberſtin“ und 32 kleine
Texttafeln mit darunter befindlichen
Alhnenwappen und zwar in der Reihen-
\ folge links die Wappen von Pflugk,
A von Einfiedel, von Schönberg, Schenk
von Weydenbach, von Hirſchfeld, von
Ende, von Schönfeld, von Eichelbach,
Koſtbarer
des Hauptes die Wappen der Familien Hrabſtein des 5 von Bigs von Carlowitz, von Pflugk, von Schön⸗
Vitzthum von Apolda und von Lift.
Freilich war eine Reihe von Grabplatten mit Bildniſſen
derart abgetreten, verwittert oder verſtümmelt, daß die
Feſtſtellung des Namens der Beſtatteten aus den Rejten
der Inſchriften oder die der Familie durch das Wappen
nicht mehr möglich war. In ihrer Geſamtheit ſind die
Grabſteine mit Bildnisdarſtellungen ein getreuer Spiegel
ihrer Zeit und bieten, wenn auch einige nicht frei von
thum in der Sophien
rhe zu Dresden. berg, von Heinitz, von Ende, von Ziegel⸗
heim, von Würtzburg, von Wetzſch, rechts von Starſchedel,
von Pflugk, von Schönberg, von Schleinitz, von Schön⸗
berg, von Geinig, von Schleinitz, Schenk von Tauten⸗
burg, von Schleinitz, von Haugwitz, von Schlieben, von
Seebach, von Schön, von Grenſigk, von Schönberg, von
Brandſtein. Ebenſo befinden ſich auf dem Grabſtein
des kurf. ſächſ. Kammerjunkers Ludwig von Taube,
+ 1624 und feiner Gattin Anna Marie geb. von Yüßel-
burg, t 1625 je acht Ahnenwappen und zwar auf der
Grabplatte des Mannes links die Familien von Taube
auf Pajack, von Gilſen, Rifebither, von Tödwen, rechts
von Bremen, von Weckebroten, Rofen, von Rogen, auf
der Grabplatte der Frau links der Familien von Taube,
von Bremen, von Gilſen, von Weckebroten, rechts von
Lützelburck, von Löſer, von Landesperk, von Spet.
Neben dem Adel fand auch das Bürgertum in der
Sophienkirche ſeine letzte Ruheſtätte. So haben ſich auf
den dortigen Grabdenkmälern Bildnisdarſtellungen er—
halten der Marie Schilling t 1623, Gattin des turf.
ſächſ. Kammermeiſters Gregor Schilling; des Wichael
Schulze + 1624, turf. ſächſ. Kammerdieners; der Elifas
betha Rotting geb. Münder t 1629, Gattin des kaiſerl.
Pfennigmeiſters Paul Rotting; des Paul John f 1631,
kurf. ſächſ. Kammerdieners und Kavalleriezahlmeiſters uff.
Die Grabſtätten aller Stände find für den Familien-
forſcher insbeſondere auch durch Inſchriften und Wappen
wertvoll. Die Steine des 17. Jahrhunderts in der
Sophienkirche zeigen die lateiniſchen Inſchriften mit
wenigen Ausnahmen aus großen Buchſtaben zuſammen⸗
geſetzt, während die deutſchen Inſchriften in ihrer
Mehrzahl nur mit großen, mit den im 17. Jahrhundert
fo beliebten Schreibezügen ausgeſtatteten Anfangsbuch—
ſtaben verſehen ſind. Zu allen Zeiten bildete die Schrift
auf den Grabſteinen einen weſentlichen Teil der Bers
zierung. Das kunſtgeſchichtlich berühmte Grabmal
Noſſeni's 3. B. trägt folgende Inſchrift: „Johannes
Maria Nossenius, Luganensis, Italus, natus Ao. MDXLV
Mense Maii, Serenissimorum: Augusti, Christiani primi,
Christiani secundi et Johannis Georgii,
Saxoniae Architectus . Fragilitatis humanae memor in
spem beatae resurrectionis vivens, sibi et tribus
uxoribus: Elisabethae, natae XVII. Julii Ao. Christi
MDLVII, defunctae XIII. Februasii Ao. Chr. MDXCI,
Christianae natae XXV Decembris Ao. Chr. MDLXXV,
denatae XXX Novembris Ao. Chr. MDCVI; Annae
Mariae superstitinae Ill. Februarii Ao. Chr. MDLXXXIX
hoc monumentum poni curavit mense Septembris Ao.
Chr. MDCXVI.“ Die erfte Frau Noſſenis war eine
Tochter des Syndikus Unruh zu Liegnitz, die zweite
eine Tochter des kurfürſtlichen Rentmeiſters Matthias
Hanitzſch; die dritte, die den Gatten überlebte, war eine
Tochter des kurfürſtlichen Münzmeiſters von Rehen.
Von Wappen wird bereits im 15. und 16. Jahr-
hundert reichlich Gebrauch gemacht, derart, daß das
oder die Wappen oft den größten Raum auf dem
Grabſteine einnehmen. Dies zeigt 3. B. der Grabſtein
der Urſula Grunebergin (?) t 1479, der bis zu feiner
Bergung im Jahre 1910 einem Gasmeſſer als Fuß—
platte gedient hat. Der Stein war durch dieſe Ver—
wendung verſtümmelt worden, und die Inſchrift darauf
ift nur noch undeutlich zu erkennen. Schild und Helms
zier nehmen hier den geſamten Wittelraum ein. Die
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Electorum -
1
Inſchrift, ſonſtiges Zierwerk und ſelbſt die etwa Dor,
geſtellte Perſönlichkeit des Verſtorbenen, die bei dieſem
Grabmal ganz fehlt, treten häufig vor den Wappen⸗
darſtellungen zurück. Als Grund dafür hat man wohl
mit Recht den Stolz der Familie auf die Abſtammung
des Toten bezeichnet. Der Grabſtein ſollte eine be⸗
ftimmte Urkunde in familiengeſchichtlicher Hinſicht fein.
Das kommt nicht nur bei Mitgliedern von Adels-
familien in Betracht, auch unter den Grabſteinen Bürger—
licher kann man eine große Anzahl finden, bei denen
das Aberwuchern der Wappendarſtellung vor der
anderen plaſtiſchen Arbeit in gleicher Weiſe erſichtlich iſt.
Die durch die Bildung der Helmzier und der mannig—
fachen Formen des Schilds und ſeiner Figuren reizvoll
zu geſtaltenden Wappen eigneten fih überdies vortreff=
lich zur künſtleriſchen ornamentalen Füllung der Fläche.
Durch die vorſtehenden Proben kann der Reichtum
an Gedanken des Werkes von Dr. Robert Bruck, Pros
feſſor an der Kgl. Techn. Hochſchule und Vorſtand des
Kgl. Sächſ. Denkmalarchivs, nur ganz entfernt ans
gedeutet werden. Dieſe von Bruck in edler Sprache
und mit vollſter Beherrſchung des Stoffes dargebotene
Baugeſchichte der älteſten erhaltenen Kirche Dresdens
läßt uns, wie dies ſelten an einem Kunſtdenkmal mög⸗
lich iſt, die Wandlungen in den Kunſtanſchauungen der
verſchiedenen Zeiten erkennen. Wer, wie Referent, den
hohen Genuß gehabt hat, den kunſtgeſchichtlichen Bors
leſungen des Verfaſſers an der Kgl. Techniſchen Hod-
ſchule zu Dresden zu lauſchen, wird mit den größten
Erwartungen an das Buch herantreten, und er wird ſich
bei ſeiner Lektüre nicht getäuſcht finden. Auch die
mittelſt Photographie und Lichtdruck vorzüglich ber,
geſtellten LXIV Tafeln ſind für die Kunſthiſtoriker wie
für die Familienforſcher vom höchſten Wert. Ins—
beſondere iſt durch die Erörterung der durch die 1910
vorgenommenen Grabungen zu Tage geförderten über
100 Grabplatten dem Genealogen ein neues wertvolles
Material zugänglich gemacht.
Das Herrn Oberbürgermeiſter Geheimen Rat Dr.
Ing. Dr. jur. h. c. Beutler gewidmete Werk gereicht allen
Beteiligten zur höchſten Ehre, der Kgl. Kommiſſion zur
Erhaltung der Kunſtdenkmäler, die den Verfaſſer bes
auftragte, über die Inſtandſetzungsarbeiten in der
Sophienkirche zu berichten; dem Rate zu Dresden, der
Herrn Prof. Dr. Bruck beauftragte, die Ausgrabungen zu
überwachen, und ihm das Recht erteilte, alle Grabſteine
zu veröffentlichen; Herrn Freiherrn A. von Zedtwitz, der
mit bekannter Liebenswürdigkeit ſeine reichen heraldiſchen
Kenntniſſe zur Verfügung ſtellte; vor allem aber Herrn
Prof. Dr. Bruck ſelbſt, der mit ſeiner Arbeit einen ganz
ausgezeichneten Beitrag zur Kunſt⸗ und Familien⸗
geſchichte dargeboten hat. Der Verleger hat das Werk,
ſeinem gediegenen Inhalt entſprechend, glänzend aus⸗
geſtattet. Wir können dasſelbe nur auf das allerwärmſte
empfehlen.
Zur Geſchichte der Zweimen.
Von Paſtor Heinicke in Zöſchen und Dr. Gg. Schmidt.
Wenn der Weg nach Kötzſchlitz, einem Dorfe halbwegs Einfahrt ein in Stein gehauenes Wappen, das in einem
zwiſchen Leipzig und Merſeburg zum dortigen Schrägrechtsbalken drei Lindenblätter aufweiſt mit der
Rittergute führt, gewahrt an dem Türbogen über der
Jahreszahl 1536 und den Initialen O. v. Z. Dieſelben
deep AE INN DANS TAT NE
Buchſtaben und das gleiche Wappen finden fih an der
Oſtſeite der gegenüberliegenden Kapelle. Es iſt das
Wappen mit dem Namen Ottos v. Zweimen. Auch in
der Kirche zu Wattendorf iſt dasſelbe Wappen an der
äußeren Seite des Wegwitzer Herrſchaftsſtuhles zu
ſehen und im Wohnhauſe des Rittergutes Wegwitz
meldet ein Denkſtein, daß Chriſtoph v. Zweimen dies
Haus, nachdem es 50 Jahre wüſt gelegen, 1694 wieder
aufgebaut habe. Vor der Lehrerwohnung im Kirchdorf
Piſſen bei Altranſtädt liegt der Grabſtein des 7 jährigen
Karl Otto v. Zweimen, der 1710 beim Spiel mit einem
geladenen Piſtol verunglückte.
Genau angegeben zeigt das Wappen des Geſchlechts
in rotem Felde einen ſilbernen mit 3 grünen Blättern
belegten Schrägrechtsbalken, auf dem Helme um die
ſilberne Scheibe mit 3 grünen Blättern 2, 1 belegt, oben
mit Fahnenfedern beſteckt.
Die v. Zweimen, von denen dieſe ſtummen Zeugen
der Vergangenheit reden, gehörten zu dem älteſten Adel
im Stift Merſeburg und waren in Zweimen, Kötzſchlitz,
Günters dorf, aber auch in Zſchöcherchen, Großdölzig,
Wegwitz und Propſtdeuben, Körbisdorf, Schladebach,
Kröbern und Weßmar angeſeſſen. Die Familie hat
über 500 Jahre an der Elſter- und Luppenaue anſehn⸗
lichen Beſitz gehabt und iſt erſt nach dem 7jährigen
Kriege ausgeſtorben, v. Ledebur führt einen noch 1787
lebenden Friedrich Chriſtian v. Zweymen auf. Die
Familien⸗Güter find in andere Hände übergegangen,
der Name vergeſſen und die Träger desſelben ruhen
auf den Kirchhöfen von Zweimen, Piſſen, Wallendorf,
Weßmar und Großdölzig.
Den Namen hat das Geſchlecht von dem kleinen
Orte Zweimen, an den niedrigen Ufern der Luppe,
entlehnt. Vor etwa 800 Jahren ſtand wohl hier eine
Burg, die ebenſo wie eine ſolche in Schkeuditz, Golleben
und anderswo zum Schutz und zur Sicherung im Sorben⸗
wendenland errichtet ſein mag. Einem ſeiner Getreuen
gab der Biſchof von Merſeburg wohl dieſe Burg zu
Lehen und Wohnſitz. Von dem Wohnorte nahm der
WMiniſteriale des Bistums den Namen von Zweimen
an. Wan findet heute im Orte keine Spur mehr von
einer alten Burg, auch mündliche Tradition weiß darüber
nichts zu melden, doch will man ſüdweſtwärts der
Kirche Zweimen auf einer kleinen Anhöhe, die ſich
etwa bis zu 1 m Höhe über dem Auenboden erhebt, alte
Fundamentſteine gefunden haben, die den Ort des
alten Burgwarts Zweimen angeben ſollen. Aus der
. alteften Vergangenheit bis etwa zu Luthers Zeiten find
nur einige Namen von Gliedern der Familie Zweimen
bekannt, welche als Zeugen bei Belehnungen des
Biſchofs, bei Käufen oder Verkäufen auftreten.
wird 3. B. in den Urkunden des Domkapitels von
Merſeburg 1291 und 1299 ein Ritter Ulrich v. Zweimen
genannt, ſpäterhin erſcheinen auch 1436 Thomas und
Otto v. Zweimen und 1451 Kriſt v. Zweimen.
Erſt von 1500 wird der Namen v. Zweimen in
den verſchiedenſten Urkunden und einige Zeit ſpäter in
den Kirchenbüchern häufiger angetroffen. Zur Zeit des
30 jährigen Krieges find die Familienglieder ungemein
zahlreich und weit verbreitet, man könnte wohl 75 Une
gehörige der Familie von 1500 bis 1770 zählen. In
So
dieſer Zeit aber iſt bereits der Ort, welche der Sippe
den Namen gegeben hat verlaſſen, die Familienglieder
wohnen als Erb-, Lehn- und Gerichtsherren auf den
Edelſitzen in Kötzſchlitz, Güntersdorf, Großdölzig und
Wegwitz.
Zu Beginn der Reformationszeit hatte ein Otto
v. Zweimen, der ſeinen Wohnſitz zu Kötzſchlitz auf dem
dortigen Herrenſitze, welchen 1340 der Biſchof Gebhard
von Schraplan zu Werſeburg hatte erbauen laſſen.
Durch Kauf oder auf ſonſtige Weiſe mögen die v. Zweimen
dieſen Beſitz erlangt und mit ihm vom Biſchof belehnt
worden ſein. Jedenfalls hatte Kötzſchlitz ſchon damals
gegenüber dem früheren Wohnſitz in Zweimen eine
unſtreitig vorteilhaftere Lage; in der Nähe die zum
Beſitz gehörenden Felder und die große nach Leipzig
und Merſeburg führende Geers und Handelsſtraße, auf
welcher ſich zu Zeiten der Meſſe die mit Kaufmanns⸗
gütern belaſteten Wagen bewegten. Von dieſem Otto
v. Zweimen ift das Wappen mit den Initialen noch
heute am Torbogen von Kötzſchlitz ſichtbar. Er ließ 1516
die vom Biſchof Gebhard errichtete Kapelle dicht vor
dem Tor ſeines Hofes erneuern und richtete dort einen
wöchentlichen Gottesdienſt ein, in welchem regelmäßige
Frühmeſſe gefeiert wurde, ſtiftete dazu auch von ſeinen
eigenen Gütern etliche Acker Land ſowie reichliche Ab-
gaben an Geld und Getreide. Bald danach hielt die
Reformation ihren Einzug in das Hochſtift Merſeburg.
1539 berief der Biſchof Sigismund v. Lindenau alle
ſeine Vaſallen zu einem Stiftstag ins Schloß nach
Werſeburg. Er erinnerte die verſammelten Herren an
den Eid der Treue, den ſie ihm geſchworen, und erſuchte
ſie mit ernſten Worten, zu ihm zu halten und die
weitere Verbreitung der neuen Lehre zu verhindern.
Ein großer Teil des Adels gab ihm zufriedenſtellende
Antwort, andere aber erklärten ihm: Seine Gnaden der
Biſchof dürfte ſich in allen Stücken auf ihre Treue ver-
laſſen, ſie wollten ſonſt in keiner Weiſe ihrem Lehns⸗
herrn ungehorſam ſein, aber in allem was das Gewiſſen
und die Religion angehe, verlangten ſie ungebunden
zu fein. Zu denen, die ſolche mutige Erklärung ob,
gaben, gehörte auch Otto v. Zweimen, der Sohn des
eben genannten Otto, mit Kaſpar von Hake zu Oberthau
und Wolf von Brandenſtein auf Zöſchen. Ihren Worten
folgten auch die Taten. In den 3 Auendörfern, wo
die genannten Herren ihren Sitz hatten, wurde nach⸗
weislich ſeit 1539 evangeliſcher Gottesdienſt gehalten,
während in Lützen dies erſt nach etlichen Jahren und
in Merſeburg erſt ſeit 1543 geſchah.
So hörte denn auch die Frühmeſſe in Kötzſchlitz
auf, und Otto v. Zweimen trug kein Bedenken, jene
Acker, Güter und Zinſen, die einſt ſein Vater für dies
gottesdienſtliche Werk geſtiftet hatte, wieder an ſich zu
nehmen. Aber 1575, als ſich im ganzen Hochſtift die
evangeliſche Lehre befeſtigt hatte und eine Kirchenviſi⸗
tation ſtattfand, wurde ſein Sohn Alexander v. Zweimen
trotz ſeiner Proteſte genötigt, wenigſtens einen Teil
jener Güter wieder für die Beſorgung evangeliſchen
Gottesdienſtes an der Kötzſchlitzer Kapelle zu beſtimmen.
Der Zeitraum von 1600 bis 1700 führte die Familie
zu erhöhtem Anſehn, größerer Macht und reicherem
Beſitz. Um 1600 gehörte den v. Zweimen nicht nur
das Schloß zu Kötzſchlitz, auch im benachbarten Günters⸗
dorf ſtand ihnen ein Herrenhaus vor einem fiſchreichen
Teiche zu. Auch in Zſchöcherchen, wo ein Haus mit
Hof und Zubehör 1470 gegen andere Güter in Schlade-
bach vom Biſchof Tilo von Trotha eingetauſcht war,
blühte ein Nebenzweig der Familie. Ferner war Hans
Albrecht v. Zw. in den Beſitz eines der Rittergiiter in
Großdölzig gelangt und hinterließ es ſeinen Nachkommen.
Namentlich bedeutſam war aber der Beſitz der Erb»,
Lehn⸗ und Gerichtsherrſchaft über das am Ufer der
Luppe zwiſchen alten Bäumen ſich verbergende Wegwitz
und der dortige geräumige Ritterfi mit ſeinem reichen
Beſitz an Auenwieſen und Höhenfeldern. Dazu kam,
daß auch in Weßmar und Zſchernitz ſich jetzt Glieder der
Familie als Pächter der dortigen Rittergüter aufhielten.
Es waren nicht nur tüchtige Landwirte, die Winterſaat,
Sömmerung und Brachfeld bearbeiteten, die Fröhner
beaufſichtigten, ihren Untertanen als geſtrenge Herren
Recht und Gericht ſprachen, nicht bloß treffliche Haus⸗
pater für ihre Angehörigen, ſondern auch tapfere Gol-
daten, die ehrenvoll in den Kriegsjahren ihrem Landes-
herrn, dem Kurfürſten von Sachſen und König von
Polen, dienten.
Der 30-jährige Krieg begann, erträglich noch im
erſten Jahrzehnt für die oben genannten Dörfer, in
feinen ſpäteren Jahren aber war aller Wohlſtand ver—
nichtet, bis endlich 1650 nach dem Abzug der Schweden
aus dem eroberten Leipzig das Friedensfeſt gefeiert
werden konnte.
Im Jahre 1633 kam der kaiſ. General Halcke an
der Spitze einer verwilderten Truppe ins Stift gezogen,
drohte mit allgemeiner Plünderung, verſprach aber
gegen eine Abfindung ſich aller Bedrückung zu enthalten.
Man zahlte ihm eine ganz bedeutende Summe und
verteilte fie dann in einzelnen Beträgen auf die ſtif⸗
tiſchen Stände. Der anteilige Betrag, welchen damals
Alexander und Wolf Chriſtoph v. Zweimen nur für
Güntersdorf und Kötzſchlitz aufzubringen hatten, betrug
900 Meißn. G.
Als 1644 die Nachricht durch Sturmläuten der
Glocken verkündigt wurde, daß eine kaiſerliche Armee
von Pegau her anrücke, ergriffen die angſterfüllten Bes
wohner von Kötzſchlitz wiederum die Flucht, wie dies
jedesmal in allen Dörfern geſchah, ſobald beſonders
gefürchtete Heerhaufen herannahten. Damals lebte
Wolf Chriſtoph v. Zweimen auf Kötzſchlitz; er hatte
eben den Schmerz erlitten, feinen Bruder, den kurfürſt⸗
lich ſächſ. Leutnant Alexander v. Zw. zu Güntersdorf
ſterben zu ſehen. Den Tag darauf erfolgte die eilige
Flucht vor den Kaiſerlichen. Des Bruders Leiche wurde
auf einen Wagen gepackt und mit nach Halle geführt.
Von dort wurde der Tote, als die Zuſtände zeitweilig
wieder ſicherer geworden waren, nach Weßmar gebracht
und in dem Erbbegräbnis der dort wohnenden Bers
wandten feierlich beſtattet. Der damalige Pfarrer von
Weßmar ſchreibt voll freudiger Aberraſchung, daß ihm
für die Grabpredigt, die auf Wunſch des Entſchlafenen
die Worte zum Texte hatte: es iſt ein elend jämmerlich
Ding um aller Menſchen — 2 Dukaten gegeben wurden.
Aus dieſer für die damalige Zeit außerordentlich hohen
Gabe ift ein Schluß zul ziehen nicht bloß auf die trotz
CFT
der Kriegszeiten noch leidlich günſtige Lage der Kötzſch⸗
litzer und Güntersdorfer Zweige v. Zweimen, ſondern
auch auf ihren vornehmen Sinn. l
Die trüben Jahre des ganzen 30-jährigen Krieges
hat Wolf Chriſtoph v. Zw. zu Kötzſchlitz von Anfang
bis zum Schluß durchlebt, zuſammen mit ſeiner Ge—
mahlin Sybilla, geborner v. Hake⸗Oberthau. 1762 ſtarb
er, während ſeiner letzten Lebensjahre geiſtig umnachtet.
Seine Ehefrau aber überlebte ihn um 9 Jahre und
ſtarb, „viel geliebt wegen ihrer edlen Werke unermüd⸗
licher Barmherzigkeit, die fie den durch lange Kriegs-
jahre verarmten Untertanen erwies“.
Einer ihrer Söhne, Melchior Chriſtoph, der anfangs
in kurbrandenburgiſchen Kriegsdienſten am Rhein gegen
Frankreich und bei Fehrbellin gegen die Schweden ges
fochten hatte, war 1686 mit Herzog Chriſtian von
Sachſen⸗Weißenfels zum Kampf gegen den damaligen
Erbfeind die Türken, mit nach Ungarn gezogen und
hatte die Stadt Ofen den Türken wieder entreißen helfen.
Er war kurf. Sächſ. Oberſtwachtmeiſter und ſtarb 1686
bald nach der Eroberung Ofens am „hitzigen Fieber“.
Er wurde in Ofen beigeſetzt.
Wie Wolf Chriftoph die traurige Zeit des 30 jäh⸗
rigen Krieges durchleben mußte, ſo hat ſein Enkel
Johann Chriſtoph, 1680, f 1756, die nur einen Winter
währende, aber trotzdem recht verluſtreiche ſchwediſche
Invaſion unter Karl XIL erlebt. Nachdem Karl XII.
Dänemark, Rußland, Polen und Sachſen niederge-
zwungen hatte, nahm er den Winter 1706 auf 1707 in
Altranſtädt fein Quartier; in Güntersdorf, dem Herren-
jig des Joh. Chriſtoph v. Zweimen, trafen fih die
beiden Gegner zum erſten Male, Friedrich Auguft,
Kurfürſt von Sachſen und König von Polen und Karl XII.
Hier haben die beiden Fürſten ohne Zeugen im oberen
großen Zimmer des Hauſes miteinander verhandelt.
Voltaire erzählt bekanntlich, daß zu Beginn der Unter⸗
haltung Kurfürſt Friedrich Auguſt die Rede auf nichts
beſſeres zu bringen wußte als auf die Reiterſtiefeln des
Königs. Das Herrenhaus von Güntersdorf, in dem
jene Unterredung ſtattfand, ift längſt abgebrochen und
nicht wieder aufgebaut. Die Ortseinwohner wiſſen nur
noch ungefähr die Stelle zu bezeichnen, wo es geftanden
hat. Charles XIl. und Johann Chriſtoph v. Zweimen
waren etwa gleichen Alters. Schriftliche Berichte aus
damaliger Zeit melden, daß der Schwedenkönig gar oft
den Gutsherrn in Güntersdorf aufgeſucht habe und
während des Winters mit ihm ausgeritten ſei.
Johann Chriſtoph iſt ein Jahr vor Ausbruch des
7jährigen Krieges geſtorben und liegt in Piſſen unweit
Güntersdorf begraben. Er war der letzte Erb», Lehn⸗
und Gerichtsherr von Kötzſchlitz und Günters dorf aus
dem alten Geſchlecht. Alle ſeine Kinder, aus ſeiner
Ehe mit Agnes Dorothea aus dem Winkel, ſtarben vor
ihm, außer einer Tochter, Charlotte Chriſtiane, ver-
heiratet 1709 mit dem Oberſtleutnant von Bülow. Der
älteſte Sohn Karl verunglückte im Alter von 7 Jahren,
bei einer Jagd zu Güntersdorf, durch ein geladenes
Piſtol, das er zufällig in die Gand genommen und
damit geſpielt hatte. Sein Grabſtein, im Geſchmack
der damaligen Zeit ſauber gearbeitet, iſt noch vorhanden,
liegt aber mit der Rückſeite nach oben im Schulhofe zu
Piſſen. Es ift zu wünſchen, daß die Steinplatte einen
angemeſſeneren Platz erhielte und daß der Provinzial»
Konſervator ſich der Sache annähme.
Ein anderer Sohn des Joh. Dietrich ſtarb 19 Jahr
alt in Merſeburg einen plötzlichen Tod durch einen
Schlagfluß. Er hielt ſich im Hauſe des berühmten
Conrektors Henkel auf und wurde für das akademiſche
DE PRR PAP ALP ALI ALP AL ADAP AE AE AL ALP Ae ALA AER AER AE Af Aer dE A,
Studium vorbereitet. Der dritte Sohn ftarb ebenfo
plötzlich in Leipzig, unverheiratet, 45 Jahr alt. Auch
zwei andere Söhne wurden den Eltern in jungen Jahren
durch den Tod entriſſen. 1756 iſt dann der 76jährige
Vater Joh. Chriſtoph v. Zweimen geſtorben und neben
ſeiner Ehefrau und ſeinen Kindern in Piſſen beigeſetzt.
Schluß folgte
Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten
Gelegenheitsfindlinge.
v. Boyhneburg — v. Frieſen.
In der Geſchichte der reichsfreiherrlichen Familie v. Frieſen
(1899) Bd. I, S. 120—122 und Bd. II, ©. 237 ift die Rede von
Rachel von Frieſen, mit der im Jahre 1695 der jüngſte Aſt der
jüngeren Kauerner Linie ausſtarb. Sie war vermählt mit Georg
Heinrich von Boyneburg zu Lengsfeld, welcher dann das Gut
ſeines Schwiegervaters zu Hartmannsdorf übernahm. Als Ort
der Vermählung und der Beiſetzung der Rachel wird wiederholt
Wetzlar genannt. In Wirklichkeit handelt es ſich um das Dorf
Weilar bei Stadtlengsfeld vor der Rhön. Der Trauvermerk
im dortigen Kirchenbuch, welches auch ſonſt viele Nachrichten
über die Familie von Boyneburg enthält, lautet: 1689 Mai 19
„Tit. Herr Georg Heinrich von Bohneburg zu Lengsfeld und
Frln. Radel von Frieſen wurden copuliert inter privatas parietes
feria 1. Pentecostes, Abends zwiſchen 7 und 8 Uhr“. Sowohl
in Stadtlengsfeld als in Weilar beſtehen Boyneburgiſche Schlöſſer.
Leipzig. Dr. Devrient.
Degener.
H. Heinrich Friedrich Ludwig Degener, Bürger und Kauf—
mann, auch Hausbeſitzer in der Schützenſtraße Nr. 1224, läßt
einen Sohn Julius Ferdinand, 3½ Jahr alt, begraben 1848
Sept. 10 (ſtarb am 7. Nm.).
Leipzig, Ratsarchiv, Leichenbuch.
Gerſtmann.
Johann Gottfried Gerſtmann aus Lauban wird Meiſter
beim Tuchmacherhandwerk zu Bernſtadt 1755.
Abſchrift aus dem Meiſterbuch, von Herrn W Ober⸗
kemnitz, in der Zentralſtelle.
Bartenſtein.
Im Bezirksarchiv zu Straßburg (Serie E, Nr. 5589) be»
finden ſich Akten über den Erwerb von Gütern in Gimbrett
durch den Straßburger Univerſitätsprofeſſor J. Phil. Barten⸗
ſtein (1650 — 1726).
Straßburg i. E. Adolf Hoffmann.
v. Bothmer (Spangenberg).
Puppo Spangenberg in Münden belehnt von Herzog
Julius von Braunſchweig (1568—89). — Lehns=Regiftr. General. 23.
Georg Spangenberg wird nach Abſterben von Wil-
helm Sp. 30. Oktob. 1632 ein Mutzettel erteilt — Lehns⸗Regiſtr.
General. 30.
Dr. Dt.
Die Spangenberge in Münden, Moringen und Glade-
beck 1555 von Herzog Erich belehnt. — Lehns⸗Reg. Cal. Def. 14.
Gen. 1.
Qu.: Staatsarchiv in Hannover. Dr. Fieker.
d' Eſterhazy und v. Schulenburg.
1776 Entführung der Gräfin d' Eſterhazy, geb. Gräfin
v. Stahrenberg, durch den Grafen v. Schulenburg aus
Wien nach Zürich; die Gräfin reiſte mit ihrer Gouvernante
Madame Du Puy nach Waldshut weiter.
(St.⸗A. Zürich, Akten Oeſterreich, A. 184, No. 21—27;
Ratsmanual).
Zürich. Dr. Hegi.
Heidenreich.
Michael H. zum Thall (Thale d), des verſtorbenen Hans H.
Sohn, tut als Aelteſter am 10. Mai 1624 zu Wolfenbüttel kund,
daß er und feine Brüder Andreas und Heinrich und ihre
männlichen Leibeserben von dem Herzog Friedr. Ulrich von
Braunſchweig und Lüneburg belehnt ſind mit der Mühle zum
Thall und 3 Hufen Landes auf dem Thaliſchen und Waten⸗
ſtetiſchen Felde.
Qu.: Staatsarchiv in Hannover, Lehns⸗Regiſtr. Gen. Nr. 33
(Regenſteiniſche Lehns⸗Regiſtr. Lit. H.); vgl. Hans Heiden-
reichs zum Thall Lehns⸗Revers von 1624 Calenb. Def. 14H. Nr. 33.
Dr. Fieker.
Meyr.
Specification der Jenigen Cloſters Guetter So uff den
25 Septris verſchuenen dieſes zue entlaufenden 1623 Jars ere
gangenen Fürſtl. Befelch ferner vorkhaufft und zue Lehen ges
macht worden. 3. XII. 1623 [Auf dem Umſchlag ]. Montage den
20. Octobris erkhaufft Ulrich Meyr, kurfſtl. Brandenburg. Wildt⸗
meiſter zue Aurnheim 1 Tagwerkh wieſſen daſſelbſten ſo er
biſſhero umb 1 Guld 1 ort Jährlich genoſſen um 75 8 uff Petri
deſſ nechſthoffenden 1624 Jahrs baar zue bezahlen, iſt mit 1 ort
Michels gelt nebenſt einer Faſſnachthennen, ſambt der Steur
und Handtlohn belegt, begehrt Kauffer darüber einen Kauff Brief.
Qu.: Kgl. Kreisarchiv Nürnberg, Beſtand: Regierungs-
abgabe 1909, Rep. 234, Nr. 1556. Acta, die Verkauff und
Vererbung derer zum Cloſter Heydenheim und Caſtenamt Hohen⸗
triedingen gehörigen Feldgütter zu walzenden Frohndienſt freyen
Lehen ... betreffend. Von Ao. 1623 biff 1719.
Nürnberg, Kreisarchiv. Dr. Wiedemann.
Rundfragen | und Wünſche.
Nr. 65. Adickes.
Ich bitte um Angaben 1. über das Vorkommen des Namens
Adickes, Addiks u. ähnlicher Namen im Land Wurſten vor
1700; 2. über die jetzige Verbreitung dieſer Namen in Deutſch⸗
land u. in Holland (3. B. aus Adreßbüchern); 3. ob dieſe Namen
in der Schweiz u. anderen Ländern mit Bevölkerung nicht
frieſiſchen Stammes vorkommen; 4. über e. etwa 1800 nach Nord⸗
amerika ausgewanderten Adickes u. deſſen Nachkommen, die in
Philadelphia oder Chikago leben ſollen.
Hannover, Stolzeftr. 20. E. Adickes, Referendar.
*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht ſein und bitten deshalb unſere geſchätzten
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir veröffentlichen die Anfragen
oſtenfrei, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Beile iſt mit 50 Pfg. zu berechnen.
Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der
Fragen bitten wir dringend, beſonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen.
Nr. 66. Ahnentafeln zu vervollſtändigen gefudt.
ſetzung aus der letzten Nummer.)
Zur Vervollſtändigung von Ahnentafeln werden geſucht je
8 Ahnen: 11. Thusnelda Freiin v. Rottenhau, * u. F ?,
. . ? Auguſt v. Rappold, Hauptm. im 1. Garde-RNgt. 3. F.,
auf Kl. Zauche, t um 1820? — 12. Hermine Dorothea v. Ziethen,
1726 7, f 7. 6. 1798 Berlin, co . . 1742 Breslau, Hofmarſchall
Paul Gottfried von Thiele, t 11. 5. 1793 Berlin. — 13. Friedrich
Auguſt v. Böſeler, “ Zerbſt, T 31. 5. 1738 Geldern,
Gen.⸗Maj. u. Gouverneur von Geldern. Gattin? — 14. Joſef
Regner von Bloyleben, * ?, F 18. 3. 1850 Cherſon (Ruß-
land), war Lehrer am Gymnaſium in Cherſon, co ? Luife
Moſchau von Moſchardt, * u. f ? — 15. Georg Chriſtian
v. Braunſchweig, * 17. 2. 1732 Colberg, f 6. 5. 1793 Colberg, ©
15. 9. 1757 2? Sophie Regine N. N. ?, * 9. 3. 1737 7, f 7. —
16. Caroline Erneſtine Nehrhoff von Holderberg, * ?, t?
in Stolp .. 2, oo 1) ? Rittmſtr. Balthaſar Friedrich v. Berg,
oo 2) . . 1748 ? Wilhelm Leopold v. Witzlaff, * ?, f 29. 1. 1781
Viatrow b. Stolp, Lt. a. D. (Rgt. v. Münchow), Landrat. Der
Vater der N. v. H. ſoll Kgl. Sächſ. Kapitän geweſen fein.
Patſchkau, O. ⸗S. Hauptmann v. Garnier.
Nr. 67. Bafe.
Gerhard Baſſe, “ in Iſerlohn 1665, f daſelbſt 22. 9. 1731
Dr. jur. uſw., co 1708 mit Chriſtine Philippine Wilhelmine
von Romberg, * auf Edelburg .. 1685? in Iſerlohn 13. 11.
1757, Tochter d. Jobſt Diedrich v. Romberg aus dem Hauſe
Edelburg, . . , . . . 1696 u. Elifabeth geb. v. Elsbeck zu Brock-
hauſen, .., f 10. 4.1710. Wann ift Gerhard Baffe *? Wann
u. wo hat er geheiratet? Wann u. wo ift Wilhelmine v. Roms
berg *? Sind die Namen der Eltern richtig? Die fehlenden Daten?
J. v. Baſſe, Oberſtlt. a. D.
Nr. 68. Baymer, Floret.
(Fort-
Gärtner, e. anderer Schneidermeiſter geweſen fein. Die Aus-
wanderung erfolgte zur Zeit Auguſts des Starken nach Polen,
der heutigen Provinz Poſen.
Dresden, Pragerſtr. 121.
Nr. 71. Berner.
Ich ſuche: 1. Eltern u. Geburtsort des Gerbermeiſters
Martin Berner, geb. um 1640, Stammvaters des norwegiſchen
Geſchlechtes Berner. — 2. Nachkommen des Gottlob Friedrich
Benjamin Berner gb. 27. 10. 1763 u. des Johann Chriſtoph B.
gb. 1. 3. 1767, Söhne des Superintendenten Johann Benjamin
Berner in Greiz. — 3. Nachkommen des Prof. der Med. Fried-
rich Börner gb. 1723, T 1761 in Leipzig u. des Arztes Chriſtian
Friedrich Börner gb. Leipzig 1736, 7 Braunſchweig oder Wolfen
büttel 1800, Söhne des Prof. der Theol. D. Chriſtian Friedrich
B. in Leipzig. — 4. Nachkommen des Theol. (7) Erdmann
Chriſtoph Gottlob Börner gb. 1729, Sohn des Arztes Nicolaus
B. in Neuſtadt a. O.
Poſen, Bartholdshof 13. NReg.-Referendar Berner.
Nr. 72. Beyer.
1. Geſucht werden Daten u. weitere Vorfahren von Samuel
Beyer zu Haßleben in Schwarzburg-Rudolſtadt, geb. um 1640,
Ft um 1710. — 2. Mitteilungen über Bedeutung des Namens
Beyer und das Wappen der genannten Familie, ſowie über
etwa vorhandene literariſche Beiträge zur Geſchichte derſelben
ſind erwünſcht.
Eſſen-⸗Ruhr.
Dr. Berger.
Dr. rev. pol. Dipl.-Ing. F. C. Berger.
Nr. 73. Boden.
Sophie Erneſtine Boden, verh. 1795 in Syke mit Dr jur.
Schmerſahl, geſt. 23. 8. 1846 in Nienburg, war die Tochter e.
Oberſt Boden, der 9. 11. 1783 auf ſ. Gute Plackau b. Syke im
73. Jahre ſtarb. Wann und wo iſt er geb.? wie hieß ſeine
Frau? wann und wo iſt ſ. Tochter geb.? angeblich 16. 2. 1757
in Hannover.
1. Geſucht der Geburtsort (Fulda?) u. Geburtstag ſowie
Nachrichten über die Eltern u. beiderſeitigen Großeltern des am
1% 2. 1828 in Mainz F Apothekers Philipp Baymer. — 2. Nach-
richten geſucht über die Eltern u. beiderſeitigen Großeltern der
Dorothea Charlotte Floret (* 5. 6. 1746 i. Birſtein, f 16. 4. 1812
i. Marburg) Ehefrau des Oraniſch⸗naſſauiſchen Leibarztes Friedr.
Albert Schenck (* 2. 6. 1735 i. Siegem, F 1. 5. 1805 i. Oranien⸗
Hein, co 29. 4. 1777 im Haag. Der Vater der Doroth. Charl.
Floret war Expeditionsſekretär der Gräfl. Iſenburgiſchen Res
gierung i. Birſtein. Als ihre Brüder werden 1781 genannt:
Ludwig Wilhelm Floret, Ordensrat u. Auguſt Chriſtian Floret,
Plön i. Holſtein. Gez. Juſtizrat Echle. e!
Nr. 74. Bud. Rumpel. P PIEP
Wann ift geboren Chriſtoph Buck, Frankfurter „
u. hochfürſtlicher Fuldaiſcher Münzmeiſter, verm. am 31. März
1745 mit Sabine Reutlinger? Was ift über deffen Vater, denn . y
Beckenſchläger Chriſtof Buck in Stralſund bekannt? Giebel
macher erwähnt eine aus dem Rheinland nach Stralſund gin, feu i.
gewanderte Patrizierfamilie. Zuerſt erſcheint Lambert Buckle — SC
verm. mit Catharina Prütze. Karl Buck 1677 Ratsherr, 1698,
Bürgermeiſter. Johann Conrad Rumpel, Dr. jur. Syndicus
geb. 22. März 1752 Caſſel. Mit wem war er verheiratet u. wer
bt eege
hause:
Hausverwalter des deutſchen Hauſes 4 in Marburg. — 3. Geſucht
werden Geburts-, Heirats- u. Sterbetag der Eltern der am
13. 3. 1760 i. Leisnig i. Sa. 7 Maria Roſina Schulze, Ehefrau
d. dortigen Bürgers u. Sehmiſchgerbermeiſters Gottfried Schulze
(* 22. 8. 1700, f 12. 11. 1767). Als ihr Vater wird der Kgl.
Preuß. „Kunſtmeiſter u. Grottierer“ Clemm in Oranienburg ges
nannt. Wann u. wo heiratete Maria Rofina Clemm? — 4. Im
Kirchenbuch von Neuſtadt a. d. Orla findet fih folgende Ein⸗
tragung: „1616 am 20. Auguſt getraut Lic. Bartholomäus
Stöckicht, Pfarrer i. Goſigk mit Margareta Lic. Mag. Michaelis
Neandri weiland Diaconi allhier v. fil.“
wo war i. J. 1616 ein Bartholomäus Stöckicht Pfarrer?
L.⸗Gohlis, Böttcherſtr. 9. Dr. Paul Benndorf.
Nr. 69. M. Benkendorff.
Benkendorff-Bommerle, Auskunft erbeten über Herkunft u.
Verbleib des Apothekers Julius Rudolph Benkendorff, 1855 in
Karthaus, Weſtpreußen, u. über den Hofmuſikus Johann Bommerle
1795 in Mainz, ſpäter in Aſchaffenburg.
Gneſen. Hauptmann Benkendorff.
Nr. 70. Berger.
Es wird um Auskunft gebeten über den Geburtsort des
Chriſtian Friedrich Berger oder Boerger, der 1740 in Brjanowo
(Poſen) als Schneidermeiſter Roſine Goldmann heiratete. — Woe
hin ſind die Söhne des Leinewebermeiſters Chriſtian Berger u.
feiner Ehefrau Anna Dorothea, geb. Lippold von Torgau aus—
gewandert? — a) Chriſtiane Berger, geb. 2. 1. 1666 zu Torgau,
— b) Daniel Berger, geb. 19. 4. 1669 zu Torgau, — c) Gottfried
Berger, geb. 28. 8. 1674 zu Torgau. Der Tradition nach ſoll e.
Wo liegt Goſigk u.
waren die Eltern der beiden? Alfred Wittekind.
Nr. 75. Cordemann.
Wilhelmine Juſtine Friederike Cordemann wurde als
Tochter des verſt. Amtmann Heinr. C. aus Verden am 23. 6. 1780
zu Steinhorſt b. Celle getraut mit Dr. jur. Schmerſahl; ftarb
30. 12. 1792 in Celle etwa 37 Jahre alt. Wann u. wo iſt ſie
geb.? Wann u. wo ift ihr Vater geſt. d
Plön i. Holſtein. Geh. Juſtizrat Echle.
Nr. 76. v. Dalberg.
Kämmerer v. Worms gen. v. Dalberg Anna t 1503,
Gemahlin des Pleikart v. Gemmingen f 1515. Geſucht Daten
von ihr u. ihren Eltern.
Schöckingen, Württ. Friedrich Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 77. Denſo (w).
Ich ſuche die Eltern u. den Geburtsort von Jochim Den ſo (w),
der lt. Taufbuch für Kathrinen- u. Paulikirche von Brandenburg
a. H.⸗Neuſtadt, Anno 1667 4. Trinitatis die Geburt ſeines jüngſten
Kindes: Chriſtoffer Denſo (w) meines Urururgroßhvaters anzeigt.
Es iſt anzunehmen, daß Jochim Denſo aus Granſee ſtammt. Das
Taufregiſter von Granſee eriftiert nur von 1597—1620, dann fehlt
dasſelbe bis 1725. Der Hausſee wird im Erbregiſter von
Himmelpforte u. Badingen v. Jahre 1574 Denſowſee genannt.
Der jetzige Ort Denſow ſoll zwiſchen 1745 u. 1750 erbaut fein,
während auf der alten Dorfſtätte am Denſowſee im Jahre 1747
eine Glashütte u. ein Erbzinsgut angelegt wurden. Im 14. Jahr-
hundert gehörte das alte Denſow der Familie Barſtorf. Als
Beſitzer des ganz wüſt geweſenen Dorfes wird Koppeka Barstorf
u. deſſen Vaterbruder genannt. 1550 ſoll die wüſte Feldmark
von den Barstorfs veräußert u. dem Gute Badingen beigelegt
worden fein. Iſt hierüber Jemandem weiteres befannt?
Forſt i. L., Gorauerftr. 49. William Mansfield Denſo.
Nr. 78. v. Dienheim, v. Layen.
v. Layen, Peter zu Orienſchwang u. Schupf war mit der
1568 verſtorbenen Anna v. Dienheim (Witwe des 1519 t
Eberhard v. Rofenberg) verheiratet. Geſucht beider Eltern u.
zugehörige Daten.
Schöckingen, Württ. Friedrich Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 79. v. Einem.
Niederſächſiſche Familien, die Familienarchive oder Regeſten
oder andere Aufzeichnungen haben, werden höfl. gebeten, ſofern
hierin der Name von Einem, Einhem, Eyem irgendwie ere
wähnt wird, das dem Unterzeichneten mitzuteilen.
Braunſchweig, Steintorwall 12. Ernſt Egon v. Einem.
Nr. 80. Fuchs.
Erbitte Nachrichten über das Leben und die Herkunft von
Johann Nicolaus Fuchs, 1727 „Informator beim Waiſenhauſe
in Bielefeld, vermählt mit einer Premfels, dort 1729 geſtorben.
Ebenfalls über den Chirurgen Joh. Chriſtoph Fuchs in Bielefeld
(1727—48). War er Joh. N.’3 Sohn oder Bruder? Jedenfalls
nahe verwandt. Wo iſt er geboren u. wer waren ſeine Eltern.
Wo blieb Joh. Nicolais Fuchs de Etzebig (Etzleber?) u. Th.,
welcher 1696 in Leipzig ſtudierte? Hatte er Geſchwiſter und wer
waren ſeine Eltern? Ebenſo erbitte Nachrichten über Hans
Chriſtoph von Fuchs aus Zerbſt, 1684 ſtud. i. Leipzig. Im voraus
vielen Dank.
Riga, Rußland, Ritterſtr. 32. Erich Seuberlich.
Nr. 81. Gadner.
Dr. Georg Gadner, Geſchichtsſchreiber u. Kartograph wurde
Herz. Württembergiſcher Rat und als ſolcher 1594 mit der halben
Feſte Branburg belehnt, fein Wappen kommt im alten Sieb—
macher IV. 69 unter der Rubrik „Geadelte“ vor. Dr. Georg G.
ſoll aus Bayern ſtammen. Geſucht Daten über ihn, ſeine Eltern
u. die Nobilitierung.
Friedrich Frhr. v. Gaisberg in Schöckingen Württ.
Nr. 82. RNegiments⸗Stammliſte.
Für Regts.⸗Stammliſte werden genaueſte Perſonalien fol-
gender ehemals heſſen⸗kaſſelſcher bezw. kurheſſiſcher Artilleriſten
pp. geſucht: 1. Apell, Reinhard; 1761 Sek. Lt.; {páter Commissarius
loci. — 2. von Apell, Ernſt: * 1839; 1857 Sek. Lt. — 3. Bähr,
Ludwig: 1813 Lt. — 4. de Balbi, Philipp: aus preuß. Dienſt;
1772 Oberſt; T 1779. — 5. v. Berlepſch, Thom. Chrift.: aus
hannöverſch. Dienſt; 7 1752 als Gen. Lt. — 6. v. Bofe, Wilh.;
* 1770; 1787 Sek. Lt.; T 1843. — 7. Bröckel, Henr. Chrift: t
1773 Caſſel als Gen. Major. — 8. Buyrelte, Abraham: 1772
Oberſt. — 9. v. Canig, C. Ludw.: 1817 Hudjunfer. — 10.
Champrenaud, Gam. Iſaac: t 1767 als Capitain a. D. — 11.
v. Colſon, Friedr. Wilh.: 1789 Sek. Lt.; f 1809. — 12. v. Cols
fon, Ferd. Joh. Wolfg.: * 1769, f 1788 als Sek. Lt. — 13.
v. Colſon, N. N.; aus Bückeburg; 1787 Capt. — 14. Conradi
Geo.: T 1766; Ingenieur⸗Major, aus Preußen. — 15. Conſens,
Ludwig: 1776 Lt. — 16. v. Diede zu Fürftenftein, Dietrich:
T 1758 als Gen. Lt. — 17. (v.) Diet (e) rich, Ernſt: 1794 Sek. Lt.
— 18. v. Don op, Friedr. Ludw.: 1803 Huckjunker.
Oranienſtein (Waffau). Stabsarzt Dr. H as.
Nr. 83. (v.?) Schmitt, Schmidt, Schmid u. a.
1. Wann u. wo wurde geboren der Schultheiß (Johann d)
Schmitt, der etwa 1632 in Oſtheim bei Friedberg (Oberheſſen)
ſtarb? Wer waren ſeine Eltern, wer ſeine Gattin? Sein 1610
geborener Sohn Johann ſtudierte in Marburg, Gieſen und Köln.
Sit er in Verbindung zu bringen mit dem polniſchen Schult⸗
heißen Johann Schmitt in Hungen, dem Empfänger der Briefe
des ſpäteren obriſten ſecretarii zu Hungen, Johann Eberd Schmitt
(Fabritius) ? „(ef. Briefe eines marburger Studenten 1606- 1611“.
Ztſchr. des Vereins f. heſſiſche Geſch. u. Landeskde., N. F., Bd.
XXII). — 2. Was iſt bekannt über den Notarius publicus Jo-
hann Schmitt aus Laubach in Heſſen, der 1640 in Butzbach in
Heffen lebte? — 2. Was ift bekannt über den heſſiſchen Kapitän
Ludwig Scherer, der des Schultheißen Schmitt zu Oſtheim
Tochter Barbara zur Gattin hatte? Des Oſtheimer Schultheißen
Schmitt Gattin ſoll Amalie v. Hofen (Hoven u. ä.) geweſen ſein.
Magdeburg. Konſiſtorial⸗Sekretär Machholz.
Nr. 84. v. Schnakenburg.
1. Nachrichten über Perſonen des Namens Schnackenburg,
Schnakenburg, v. Schnackenburg, v. Schnakenburg, von der
Schnakenburg, v. Schnackenberg erbeten, beſonders bis zum
Anfang d. 19. Jahrh. Ebenfalls für Auskunft über Vorkommen
d. Wappens (Rote Burg in filb. Felde, um deren 2 Türme ſich
je eine Schlange windet) dankbar. — 2. Wo erhält man Aus⸗
künfte über Offiziere der Kgl. Hannov. Armee?
Riga, Rupl., Nicolaiſtr. 69a, W. 16. E. v. Schnakenburg.
Nr. 85. Schultz.
Auskunft wird erbeten über einen 1795 in Celle lebenden
Bürgermeiſter Schultz und ſeine Frau. Seine Frau ſcheint
eine geb. Wedde aus Salzwedel geweſen zu ſein.
Frankfurt a. d. O. Frhr. v. Lützow, Major.
Nr. 86. Schümer.
„Euertt (Eberhard) Schüemer aus dem Reich Aaken“
(Aachen?, Aden?) wird 1625 Bürger in Schüttorf. Wo läßt
ſich etwas über ſeine Vorfahren in Erfahrung bringen? Was iſt
unter dem „Reich Aaken“ zu verſtehen?
Quendorf b. Schüttorf. Dr. Edel.
Nr. 87. v. Stein zu Neißenberg.
Anna v. Stein zu Reißenberg heiratete Georg Wilhelm
v. Neipperg; ſie ſtarb 1582 u. liegt in Adelshofen begraben.
Geſucht Daten über fie u. ihre 4 Ahnen.
Schöckingen, Württ. Friedrich Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 88. Steinkopf.
1. Johann Hermann Theodor Steinkopf * Ftenerode
(Brandenburg) 9. Nov. 1815, ging 1840 als praktiſcher Arzt nach
St. Petersburg, wo er 1865 noch lebte. Wo kann ich über ſeine
weiteren Schickſale u. ſeine wohl in St. Petersburg lebende
Nachkommenſchaft etwas erfahren? — 2. Im Jahre 1711 wurde
Johann Steinkopf in Ottersberg (Parochie Otterſtedt in Bremen)
e. Tochter geb. Paten waren: 1. Ihre Durchlauchtigkeit Sophia,
Herzogin von Holſtein, 2. Chriſtiana Guſtava Johanna, Gräfin
v. Löwenhaupt, 3. Herr Major v. P. (der Name iſt ſchwer zu
leſen.) — Wie kann ich über dieſe Familie Steinkopf näheres
erfahren? Werden in den Kanzleien der hohen Herrichaften
Regiſter über die Kinder geführt, bei denen fie Pate geſtanden
haben, u. an wen hätte ich mich in dieſem Falle zu wenden?
Sondershauſen. Guſtav Steinkopf.
Nr. 89. von Thadden, von Sydow, von Billerbeck.
1. Ein Major v. Thadden um 1800 fol mit e. Fräulein
von Sydow verheiratet geweſen ſein. Beruht dieſe Angabe auf
Richtigkeit? u. gegebenenfalls, welche Perſonalangaben (Namen,
Daten) find von dieſem Ehepaare bekannt? — 2. Chriſtoph von
Billerbeck, Kgl. preuß. Oberſt, früher im 1. Bataillon Leibgarde
zu Fuß, 1713, f Halle a. d. S. 16. Nov. 1790, Herr auf Beuchlitz
u. Schlettau bei Halle, heiratete Schoenebeck a. d. Elbe 20. Febr.
1755, Rudolphine Wilhelmine von Stecher a. d. H. Beuchlitz. —
Geſucht ſind die Voreltern (möglich auf 8 Ahnen) des Oberſten
Chriſtoph von Billerbeck, ſowie fein Geburtsort u.⸗Datum.
Greifswald, Hunnenſtr. 26. Reinhold v. Thadden, cand. iur.
Nr. 90. Bogtherr (Vogter, Fochter, Vogher).
1. J. J. 1484 war an der Univerfitat Leipzig e. Johannes
Vogher von Sbisfelde (Kr. Gardelegen) immatrikuliert. Kann
über ihn u. ſeine Abſtammung Näheres mitgeteilt werden?
2. Ein 1583 zu Meinheim (Mittelfr.) als Pfarrersſohn geborener
Samuel Vogtherr war Augenarzt u. Steinſchneider zu Köln
a. Rh., trat dort zum Katholizismus über u. war mit Anna
Eliſabetha N. aus Bacharach a. RH. verheiratet; er hatte 2 Töchter
u. 1 Sohn Johann Georg. Wer weiß Näheres über ihn u.
ſeine Familie? 3. Die am 13. Dezember 1597 geborene Tochter
Margareta des Meinheimer Pfarrers Georg Vogtherr war
mit e. Goldſchmied zu Öttingen verheiratet. Wie hieß dieſer?
4, Iſt über die 3 Kinder (darunter ein Sohn Samuel) e. 1634
in Hammersheim⸗Gülchsheim (Mittelfranken) verſtorbenen Pfar-
rers Samuel Vogtherr etwas befannt?
Bayreuth. Konſ.⸗Rat Dr. Vogtherr.
Nr. 91. Weinert, v. Noſtitz, v. Hocke.
Es werden geſucht: 1. Eltern der Luiſe Weinert, * um
1776 in Medzibor, co I, m. Major v. Titius, II. um 1798 in
Wielun, Polen, mit Lt. Friedrich von Kehler. — 2. Eltern der
Charlotte Magd. v. Noſtitz a. d. H. Zedlitz, 1694 wo? co wann?
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wo? mit Hans Wolff v. Falckenhayn auf Aufche u. Guſitz. —
3. Eltern der Johanna Magd. v. Hocke a. d. 9. Kl. Reudichen,
* wann? wo? co wann? wo? mit Hans heinrich v. Falckenhayn
u. Gloſchke a. Ober-Rippersdorf u.⸗Polack, f 1700 a. Polad. —
4. Eltern der Barbara v. Stoſch a d. H. Mondſchütz, * 27. 7. 1621
wo? f 1. 7. 1691 wo? co wann? wo? mit Heinrich v. Falckenhayn
u. Gloſchke auf Rippersdorf, Breßlawitz u. Hammer. — 5. Eltern
der Anna Maria v. Langenau a. d. H. Wandritſch,“ wann?
wo? co wann? wo? mit Heinrich von Falckenhayn u. Gloſchke,
welcher t . 1. 1636 wo? ihre Mutter war e. geborene v. Mutſchelwitz.
Königsberg O.⸗Pr., Kaiſerſtr. 38. Reg.-Bmſtr. Helmrich.
Nr. 92. Wentzel.
In Bingenheim in Rheinheſſen hat in den Jahren 1583
bis ca. 1800 e. Familie Wentzel alias Wenzell gelebt. Im
Jahre 1777 iſt e. Wentzel nach Hamburg ausgewandert. — Ich
bitte um Mitteilung über Geitenlinien durch die Zentralſtelle.
Hamburg, Plan 6. Johann Vinc. Wentzel.
Nr. 93. Wiederhold.
Ich ſuche Vornamen u. Eltern von N. Wiederhold,
Amtschirurg in Blomberg, ſpäter Regimentschirurg, T um 1810
am Lazaretfieber im napoleoniſchen Kriege in Spanien. Er war
verheiratet mit Charlotte Marie Dorothea Haacke aus Hameln.
Seine Tochter Caroline Suſanne Charlotte wurde 1806 2. 2. in
Hameln geboren. Nach dem noch e. Sohn Fritz geb. Seine
Schweſter Dorothee Amalie Margarete Wiederhold, geb. (wo?)
1771 N. 27 heiratete den Wundarzt Johann Georg Kleine in
Wiedenſahl u. tft, die Großmutter des bekannten Malers u.
Dichters Wilhel ;
Schlobitten. Dr. Krollmann.
Nr. 94. Wittekind.
Erbeten werden Zeit u. Ort der Geburt von Johann
Chriſtian Wittekind (auch Widdekind oder Wiedenkindt ges
ſchrieben), t am 27. 12. 1696 zu Fiſchbach im Taunus. Es liegt
e. Stammbaum vor, welcher 1687 mit David u. Chriſtian Widde⸗
kind beginnt. David Widdekind war Mühlenmeiſter auf der
Wahrener Mühle, Gemeinde Lohne, Amt Gudensberg Hauſummer.
Da auch die Büdinger Linie aus dortiger Gegend (Niedernſtein)
flammt, wäre es möglich, daß unſere Vorfahren ebenfalls von
dort auswanderten. Für jeden Fingerzeig, wie wir die Genealogie
weiter rückwärts über jenen Stammbaum hinaus verfolgen können,
wäre ich dankbar.
Frankfurt a. M., Beethovenſtr. 67. Frau J. Wittekind.
Nr. 95. v. Geldern, v. Eldingen.
Ich erbitte nähere Mitteilungen über folgende Perſonen:
1. Johann v. Gelre, Sohn Johannes v. G. u. der Margarethe
v. Eversdijck, der 1510 mit Burg Wilp belehnt wurde. —
2. Valenus v. G., Sohn Reiners v. G. u. der Aleid Schenck v.
Nydeggen, der — um 1510 geboren — 1528 mit Hof Rad, 1552
mit Barneveldt belehnt wurde. — 3. Wynant v. G., zweiter
Sohn Dietrichs v. G. u. der Friederike v. Heeckeren⸗Rechteren v.
Voerſt, der 1580 in ſeinem Hauſe Grunsfort gefangen genommen
u. mit Gewalt nach Wageningen gebracht wurde. — 4. Peter v.
G., der in der ſog. Grafenfehde unter Graf Chriſtoforus v. Olden⸗
burg auf der Seite der Lübecker gegen Dänemark kämpfte. Er
ſoll 1569 noch gelebt haben. — 5. Deſſen Brüder Johann u.
Adolf, der 1544 vom Herzog v. Cleve aus ſeinen Gütern geſetzt
wurde. — Wer kann ferner Auskunft geben, wohin die Familien-
papiere der ausgeſtorbenen Familie v. Eldingen (beſaß Wohlen⸗
rode bei Celle) gekommen ſein mögen. Mich intereſſiert beſon⸗
ders Dorothea v. E., die Schweſter des mit Clara v. Wittorf
verheirateten Georg v. E. (1589).
Dresden, Lindenauſtr. 3. v. Geldern⸗Criſpendorf.
Nr. 96. von Germar.
Wer war „Ludwig von Germar“, der im Jahre 1816 in
Leipzig e. Roman „Eine Chriſtnacht“ bei J. C. Hinrichs erſcheinen
lies. Der Roman iſt dem preußiſchen Geheimen Juſtizrat u.
Landſchaftsdirektor Herrn v. Arnim auf Heinridsdorf gewidmet.
Wer war dieſer Herr v. Arnim.
Hamburg, Hanſa⸗Str. 74. Bruno v. Germar, Hauptmann.
Nr. 97. Goeden⸗Viering.
Nachrichten jeder Art erbittet über die Familie Viering
(18. Jahrh. i. Granſee i. d. M.; 17. Jahrh. i. Gardelegen), ſowie
üb. d. Fam. Goeden (auch Göden, älter Goden, Gode, Godenius
IE DNA Or PoP GDA PrP
u. d.; event. v. G.; Wappen; letzte Spuren i. Alt- u. Neuſtrelitz
um 1730 bis 1740). Kl. Unkoſten nach vorh. Vereinbg. erſetzt.
Senftenberg, N. L. Dr. Herdtmann.
Nr. 98. v. Goeſſel.
(Fortfegung aus der letzten Nummer).
41. Leopoldine v. Frankenberg, 7; f Prietzen i. Schl., ?
— 42, Bogislaus Chriſtoph Friedrich Beyer, * 7; F Brieg,
1789 ?; co ? mit 7 — 43. Sophie Strodt, * ?, 1738 7; t ?, 1812 ?
— 44. Jacob Friedrich v. Burghoff, * ?, 17112; f?; ? mit?
— 45. Marie Elifabeth Schartau, * ?, 1711 ?; FT Magdeburg
1767 Dez. 4. — 46. 7 Reinbeck, Sg f ?; co ? mit. — 47. 7,
SS f ? — 92. Joh. Guſtav Reinbeck, * Celle, 1683 Jan. 25.;
7 Schönwalde b. Berlin, 1741 Aug. 21; oo ? 1710 mit. — 93. Nym-
pha Margaretha Elifabeth Scott, * ?, T ? — 48. Kaspar Konrad
v. Poſer u. Gr. Nädlitz, * Kl. Kniegnitz, 1710 Okt. 15.; f Nied.
Bingerau, 1776 Jan. 4.; co ? mit. — 49. Friederike Juliane
von Tſchirſchwitz a. d. H. Stein, * ?, 1728 Nov. 11.; f 7,
1803 Dez. 6. — 50. ? v. Czettritz u. Neuhaus a. d. H. Seiten-
dorf, * t, f 7, co ? mit. — 51. 7, Së: f 7. — 52. 7, Groß. ?
t ?; co ? mit. — 33. 7, 7; f 7. — 54. 7, 7; F 2; oo ? mit.
— 55. 7, * ?; f 2. — 56. Gottlieb Heinrich v. Poſer u. Gr.
Nädlitz, * Grunwitz, 1713 Juni 21.; f ?; co ? mit. — 57. Jo-
hanna Chriſtine v. Remultowsky d Kornitz a. d. 9. Bludo⸗
witz, ?; F 7. — 58. ? v. Loeben a. d. H. Liedritz, 7; F ?;
oo ? mit. — 59. 7, 7: f * — 60. ? v. Poſer u. Gr. Nädlitz
auf Droſchkau, 7; f 7; co ? mit. — 61. ? v. Riemberg, * ?;
TS — 62. 7 v. Maguſch, 2; f 7; œ? mit. — 63. 2, 7 F?
Hamburg, Rentelitr. 16. Oberltn. v. Goeſſel.
Nr. 99. Grofebert.
Mein Urgroßvater Bernhard Kleinpeter war Sergeant in
der Engliſch-Deutſchen Legion, — aber in welchem Ba—
taillon? (NB. Vor 1803 war er ſchon Korporal in der hannov.
Armee; Regiment u. Bataillon bekannt). Für den erften ere
betenen Nachweis zahlt 15 Mart.
Graudenz. Grofebert.
Nr. 100. Guſe, von Kobel, Nemter, von Schlichtegroll,
Steffenhagen, Zitelmann, von Zitzwitz.
Ich bitte um Angabe der Eltern u. Großeltern folgender
Perſonen. 1. Chriſtian Guſe, . . 12. 1717, f Zietlow 21. 10. 1803,
Unteroffizier im Prinz Woritzſchen Regiment u. deſſen Ehefrau
Hedwig Remter, * . 1733, T Zietlow 18. 11. 1810, Herrin
auf Zietlow, Pommern. — 2. Georg Friedrich Zitelmann,
Präpoſitus zu Körlin (Perſante) u. deffen Ehefrau Sophia Fries
derike Zitzwitz. — 3. Martin Chriſtoph Steffenhagen,
. 1771, T Leppin 30. 11. 1859, Herr auf Leppin u. Schleps,
„ u. deſſen Ehefrau Friederike Chriſtiane Luiſe Höß,
i bei Naugard 7. 6. 1777, T Leppin 18. 6. 1854. — A. Sophie
von Kobell, * München ? . . 1797, t München 9. 5. 1846,
fore) , 1892 mit Antonin v. Schlichtegroll, Geheimer Rat
u. Oberbaurat zu München.
e a. O., Junkerſtr. 6. Guſe, Oberſtleutnant a. D.
Nr. 101. Haslinger.
Folgende Angaben erbeten: 1. Geburtsort u. Univerſität des
Daniel Haslinger, Pfarrers in Reeg, Neumark, * 1652, f 1727
Reeg. — 2. Daten u. ev. Nachkommen von a) Stephanus Im-
manuel H., — 16. 1. 1697 Reeg, 1720 als Furier erwähnt;
b) Chriſtian Gottlieb H., * 1730 Reeg; c) Samuel Wilhelm H.,
* 21. 12. 1734 Buslar, Pommern, ſtudierte 1756—1758 in Halle
die Rechte. — 3. Vorkommen des Namens Haslinger (ob,
linger) in Deutſchland, beſonders in früheren Jahrhunderten.
Meine Familie anſcheinend einzige dieſes Namens, die ſeit
mindeſtens 1677 in Deutſchland ihre Wohnſitze hat. — 4. Adreſſe
e. Familie Haslinger, die in der Nähe von Hannover e. Ritter-
gut beſitzen ſoll.
Königsberg, Altſt. Holzwieſeſtr. 5/7.
Nr. 102. v. Heringen.
Woritz Georg Frhr. v. Heringen, . . . 1639, . . . 1708,
. Anna Eliſabet v. Maltitz, * . 1664, . . . 1716.
Um Ergänzung u. um Angabe der beiderſeitigen Eltern bittet:
Friedrich Frhr. v. Gaisberg in Schöckingen, Württ.
Nr. 103. Heydenreich, von Heydenreich.
Geſucht werden Geburts- u. Sterbeeinträge u. ſonſtige Ur⸗
kunden u. Nachrichten betr. d. Kurf. Sächſ. Lehnſecretärs Wolfgang
Erich Haslinger.
Heydenreich (Hay, Hais, Heidenreich) in Dresden. Er war e.
Sohn des am 2. 10. 1555 in Freiberg i. Sa. t Rats- u. Handelsherrn
Melchior Heydenreich (Heyderich), iſt vermutlich um 1520 in
Freiberg *, f nach Gedächtnispredigt für feinen Sohn Melchior
15. 11. 1566. Für Urkunden, den Tod betr., kommen Orte des
ehemaligen Kurfürſtent. Sachſen im allgemeinen in Frage. Das
gleiche dürfte für Urkunden ſeine Vermählung betr. gelten. Auch
Nachrichten über das von Wolfgang H. geführte Wappen ſind
erwünſcht. Für amtliche Nachrichten betr. Geburt, Heirat u. Tod
des Wolfgang H. u. Nachweis der Geburtsurf. für Melchior
(von) H. werden je 30 Mk. von Rechtsanwalt Dr. Heydenreich
in Leipzig, Schulſtraße 11 gezahlt.
Leipzig, Kochſtr. 115. Oberregierungsr. E. Heydenreich.
Nr. 104. v. Horn.
Bezugnehmend auf die Anfrage Nr. 81 in Heft 4 von 1911
betreffend v. Horn bitte ich um Auskunft über das Wappen des
Patriziergeſchlechts v. Horn in Heiligenſtadt.
Fr. Frhr. v. Gaisberg in Schöckingen, Württ.
Nr. 105. van (von) Jeruſalem.
Mitteilungen freundlichſt erbeten über die Familie (van oder
von) Jeruſalem, früher in Lübeck u. Danzig. Literatur uſw.
über den Braunſchweigiſchen Theologen u. Hofprediger, Abt
Johann Friedrich Wilhelm Jeruſalem u. deſſen Sohn (Goethes
Werther) iſt bekannt.
Berlins W 50, Nachodſtr. 28. Oberl. v. Gülich.
Nr. 106. Kitzingen, Zamler.
Die Eltern des am 5. März 1773 zu Berlin gebürtigen
Gottfried Knobloch v. Bredow waren Gottfried Ludwig und
Hanna Sofie Kitzingen. Wer könnte von den w. Leſern des
Blattes Auſſchluß darüber geben: woher die Familie Kitzingen
geweſen ſei und wo die in Betracht kommende Ehe geſchloſſen
wurde? Erwähnter Gottfried Ludwig Knobloch von Bredow
wurde angeblich 22. Oktober 1740 * und ſeine Eltern waren:
Joachim Knobloch v. Bredow und Marie Katharina Zamler.
Wo könnte Gottfried Knobloch v. Bredow geboren ſein? Woher
die Familie Zamler (angeblich aus Belgien) geweſen ſei und
wo ſie um 1727 ſich aufhielt. Die Trauung war angeblich am
30. Oktober 1727.
Bu dapeſt VIII, Joſefsring 2. A. v. Kempelen, Genealoge.
Nr. 107. von Klocke.
5. Dietrich Goswin von Klocke, Mitbeſitzer von Borgs
hauſen, * 6. A. 1656, f 11. 4. 1699, co 1685 mit Anna Elifabeth
von Metſch, + 29. 5. 1717, Tochter des Johann Rudolf und der
Eliſabeth Katharine von Esbeck. Ihr Vater Johann Rudolf
von Metſch kommt in Soeſter Kirchenbüchern als „Adjutant v. M.“
vor; er wurde 1672 im Duell erſchoſſen. Welcher Linie des Ge⸗
ſchlechtes v. M. gehörte er an? (Seine Mutter war eine v. Fals
kenhagen). Sind ſeine 8 oder 16 Ahnen bekannt? — 6. Der
Poeta laureatus Nicolaus Gothus berichtet in feiner 1651 veröffent-
lichten, in lateiniſchen Verſen abgefaßten Biographie des Hofpfalz⸗
grafen, Kanzlers Dr. Kaſpar Klocke (1583—1655) auch von deffen
Familie. So erzählt er von Caſpars Urgroßvater, dem Soeſter
Ratsherrn Johann Klocke, co mit Barbara Brandis (v. Zelion
gt. Brandis), und ſeinen Söhnen, darunter auch einem patroclus,
und fagt: „Qvinto subnascitur ortu Patroclus, egregium qvem
civem Riga Livonum ludicioqve gravem novit jussitqve Senatus
Ordine censitum communia jura tueri." Ein „her Patroclus Clocke“
iſt mir bisher ſonſt nur noch einmal in Soeſt in einer Urkunde
vom 1. Februar 1522 bekannt geworden. Er ſcheint ſich dann nach
Riga gewandt zu haben, das damals mit Soeſt in lebhaftem
Verkehr ſtand. — Ich bitte nun um Angaben über das Bors
kommen des Patroclus Klocke in Rigaer Quellen; auch der
geringſte Hinweis iſt mir ſehr willkommen.
München, Leopoldſtr. 23. Frhr. v. Klocke.
Nr. 108. Knuſt.
Erbitte Auskunft über die Lebensſchickſale folgender Stu⸗
denten: Engelbaſtus Knwſt de Hoenofer, immatrikuliert Erfurt
1413, Johannes Knuſtius Stendalenſis, immatr. Frankfurt a. O.
1561—62, Henricus Chauſtinus Hertzbergenſis, immatr. Frant-
furt a. O. 1621, Petrus Knauſt Hamburgenſis, immatr. Roftod 1600,
Theodorus Knuſt Buxtehudenſis immatr. daſ. 1620, Johannes
Knuſtius od. Knuſt Roftodienfi3, immatr. daf. 1666 u. Greifswald
1671. Iſt letzter fpater Lehrer od. Rektor in Roftod od. Greifswald
geweſen? Wo außer Stadt Hannover u. Umg., Berlin, Pommern
u. der Uckermark kommt der Name Knuſt vor?
Obrawalde b. Meſeritz.
Nr. 109. von Kotze.
Zur Vervollſtändigung des Stammbaums meiner Famllie
bitte ich um folgende Angaben ev. um Ergänzung: 1. Dietrich
v. K., 1234 iſt Zeuge bei einem Kaufe des Kloſters Marienkammer
in St. Georgen bei 5 Wer kann nähere Angaben machen?
— 2. Hermann v. K., Knappe 1316, F um 1350, oo mit Elifabeth
.. . 7 Wo finde Ge nabere Angaben ? — 3. Hermann v. K.,
x ?, T wo ? vor 1394, war erzbiſchöflicher Vogt auf Giebichen⸗
ſtein, oo mit Anna . . . 7 Näheres mir nicht bekannt. — A. Peter
Hermann v. K., 1401, 1422 Herr auf Halle a. S., Ammendorf u.
Beeſen, co mit v. Ammendorf? Wer kann nähere Angaben
machen? — 5. Hermann v. K., wann u. wor, f wo? 5. 6. 1475,
oo wann, wo? mit Anna von Wulffersdorff, F wo? 26. 11. 1483.
Wann u. wo ift Anna *?
Potsdam, Viktoriaſtr. 17. Hans v. Kotze, Hptm. a. D.
Nr. 110. Ley, Loy, Law, Lauw, Lew, Leuw, Low, Louw,
Lau, Leu.
Angaben über das elſäſſiſche Geſchlecht Ley (alte Formen
obenſtehend) febr erwünſcht. Wappen. Bereits i. 15. u. 16. Jahr⸗
hundert zu Kayſersberg (Ober-Elſaß) anſäſſig. Hans von Law
u. deſſen Ehefrau Margreth 1538 bereits f.
Le Havre, Boulevard de Strasbourg 52. René C. Ley.
Nr. 111. v. d. Lippe, v. Beſſel, v. Leipziger.
1. Bernhard Heinrich von der Lippe, * 17. 2. 1617, Sohn
des Franz Simon von der Lippe auf Wintrup u. ſ. Gemahlin
Margarethe von Eppe a. d. Hauſe Goddelsheim. Wer ſind die
Eltern des Franz Simon von der Lippe und ſeiner Gemahlin?
— 2. Anna von Beſſel, * Drakenberg 9. 9. 1630, Tochter des
Chriſtian von Beſſel auf Drakenberg u. ſ. Gemahlin Levcke von
Münchhauſen. Wer find die Eltern des Chriſtian von Beſſel
u. ſ. Gemahlin. — 3. Heinrich Siegfried von Leipziger auf
WMotterwik, * Friedersdorf 9. 1. 1680, Sohn des Georg Heinrich
von Leipziger auf Wiederau u. Friedersdorf u. ſ. Gemahlin
Martha Elifabeth von Karras a. d. H. Croſſen. Geſucht die vier
Ahnen des Georg Heinrich von Leipziger u. ſ. Gemahlin.
Berlin, Catrinſtr. 9. M. von Trebra.
Nr. 112. Marſchalk v. Oſtheim.
Wer waren die Eltern der 1569 verſtorbenen Anna Mara
ſchalk v. Oſtheim, die an den 1555 7 Wolf v. Gemmingen
verheiratet war. Nähere Daten erwünſcht.
Friedrich Frhr. v. Gaisberg in Schöckingen, Württ.
Nr. 113. Moeske, Mielke.
Wer kann Auskunft geben über folgende Frage: Adam
Moeske (angeblich ein Mitglied der ungariſchen Familie Meskö)
zog mit Franz Räköczi II. nach Polen, hielt ſich bis 1713 zu
Thorn, reſpektive zu Danzig auf. Friedrich Wilhelm J. Leibgarde
trat er bei; 1717 wurde er zum Wattmannſchen Dragoner=
regimente verſetzt, wo er 1723 Hauptmann wurde. Kurz nachher
trat er in den Dienſt des Königs von Polen. Angeblich wäre
der zirka 1724 geborene (wo?) Chriſtian Moeske fein Sohn,
dem aus der Ehe mit Maria Mielke (Wilke, Wilkin), die vor
1773 zuſtande kam, am 25. Juli 1773 zu Thurn Johann Jakob
WMoeske entſproß. Wo fand die Trauung Chriſtian Moeskes
mit Mielke ftatt? Wo lebte um 1720 Adam Woeske, reſpektive
wo hielt ſich das Wattmannſche Regiment in dieſen Jahren auf
oder wo war das Huſarenregiment, bei dem Adam Moeske
diente? Wer war die Frau von Adam Moeske, wo geſchah
ihre Trauung? Gibt es eine Spur noch von vor 1720 über
die Familie Moeske in Deutſchland oder Polen?
Budapeſt VIII., Joſefsring 2. We v. Rempelen.
Nr. 114. v. Meyern, mhof.
Geſucht werden die je acht Ae es Gothaiſchen Ober⸗
hofmarſchalls Ferdinand v. Meyern⸗ Hohenberg u. feiner Ge⸗
mahlin Henriette Freiin v. Imhof.
München, Leopoldſtr. 23 JI. r. Friedr. v. Klocke.
Nr. 115. v. Münchweil.
Berchta v. Münchweil 1484 auf die churiſchen Lehen vers
wieſen, war mit dem 1512 F Ludwig v. Neuhauſen vermählt.
Wer waren ihre Eltern? Nähere Daten erbeten.
Schöckingen, Württ. Friedrich Frhr. v. Gaisberg.
Dr. Knuſt.
Nr. 116. Nordbed.
Baron Toulon v. Norbeck, Sprößling einer nach Öfter«
reich eingewanderten belgiſchen Adelsfamilie wurde 1896 auf
den Salomoninſeln ermordet. Was iſt über fein Geſchlecht bes
kannt? Woher ſtammt der Beiname Norbeck? Johann Nort-
beck? Johann Nortbecke, 1558 im Rat der Stadt Schüttorf
iſt der älteſte, mir bekannte Vorfahr der Familie Norbeck; auch
Nordbeck etc. geſchrieben.
Quendorf b. Schüttorf. Dr. Edel.
Nr. 117. Queck, Quegk, Qudd, Quecke, Queccius.
Für jede Nachricht dieſe Familien betreffend bin ich dank⸗
bar. Im Speziellen intereſſieren mich Nachrichten über die
Nachkommen vom Konſiſtorialſekretär Conrad: 1. Balthaſar Queck
Jever ca. 1600 u. Rector Benedictus Queck ca. 1600 Jever.
Beide nannten ſich Queccius, die Familien kommen nach 1650
nicht mehr in den Kirchenbüchern von Jever vor. 2. Nach-
kommen von dem Medicus, Dr. M. Gregorius Queck (Queccius)
— Gemahlin Frau Maria Magdalena Schlüßelfelder — Nürn-
berg. Georg Andreß, * 28. 12. 1623, Nürnberg, Georg Konrad,
* 30. 3. 1627, Nürnberg. 3. Nachkommen vom Domwerkmeiſter
Niclas Queck (e) zu Mainz ca. 1500 dort wohnhaft.
Leipzig, Leibnizſtr. 26/28. Otto Queck.
Antworten auf die Rundfragen.
Zu Nr. 105 (1911). Beckmann.
In Hamburg gab es e. zum Patriziat gehörige Familie
Beckmann, der Peter B. (1588—1610), Berthold B. (1614 bis
1622) u. Lukas B. (1644—1658) entſtammten. Wappen: In B.
e. aus w. Bach im Schildesfuß wachſender, in der Linken e. w.
Stab haltender wilder Mann, über u. zur Seite desſelben e.
fliegendes w. Band. Helm: w. b. Wulſt, zwiſchen zwei w. b.
über Eck geteilten Büffelhörnern e. dieſelben an den Enden
haltender w. Mann. Decken: w. b. (Quelle: Neuer Siebmacher
V. 3, S. 20.)
München, Leopoldſtr. 23 lr. Friedrich v. Klocke.
Zu Nr. 164 (1911). Schirmer, Wagner, Herbſt.
Nachrichten über einzelne Glieder der Familien Schirmer,
Wagner, Herbſt finden fih in dem Album der ev.-luth. Geiſt⸗
lichen im Kgr. Sachſen.
Chemnitz⸗ Hilbersdorf. A. Berndt, Eiſenb.⸗Sek.
Zu Nr. 263 (1911). v. Einem.
Rotermund, Das gelehrte Hannover, 1823, nennt mehrere
v. Einem, darunter auch Johann Juſt v. E., den anonymen
Verfaſſer der Antiquitates Moringenses 1739. Quelle? In den
„Liſten u. Nachweiſungen, welche ſich auf den Dienſt der
Königl. Deutſchen Legion beziehen“ (1837) finden ſich u. a. folg.
Namen: Breymann S. 31, 87, 113; v. Einem S. 15, 75;
Heydenreich S. 89; v. Loeſecke S. 100, 110, 164, 173, 183;
Timaeus S. 76.
Graudenz. Grofebert, Landrichter.
Zu Nr. 3 (1912). Kitſcher.
Johann Berkmanns Chronik von Stralſund: 1502 do was
bi hertich Buggeslaus (X. v. Pommern) ein doctor, de hete D.
(Johann) Kitzſcher ein ouerlender. Näheres über dieſen Joh.
K. in pommerſchen Geſchichtswerken 3. B. bei Thomas Cantzow.
Drk.
Zu Nr. 6 (1912). Groß⸗Flottbeck.
Groß ⸗Flottbeck hat kein einziges Adreßbuch, ſondern e. Ab⸗
ſchnitt im Hamburg ⸗Altonager Adreßbuch. Zum Nachſchlagen
bin ich gern bereit.
Hamburg, 20. Erikaſtr. 155. O. Goebel.
Zu Nr. 16. 2. (Heft 1. 1912). v. Plettenberg.
Nach Steinen, Weſtfäl. Geſchichte u. Fahne, Grf. Bacholtz
u. weſtfäl. Geſchlechter ergibt ſich folgende Stammtafel:
Rembert v. Plettenberg zu Lübbert v. Weſtphalen zu Her⸗
Nehlen co Alberta v. Ermel. bronn u. Scheidingen oo Maria
N | Wilbrich v. Hettelftein.
Bertram v. Plettenberg
|
zu Nehlen u. Landthaufen. | Anna v. Weſtphalen.
` Elifabeth co Hermann v. Rump zur Wenne. E. andere
Tochter nicht genannt. Diedrich v. Plettenberg zu Soeſt iſt
Eliſabeths rechter Vetter, co Catharina v. Wendt, war Droſte.
Deſſau. Hptm. von Sobbe.
Zu Nr. 16. Klocke.
Das Pfalzgrafen⸗Diplom für Caſpar Klocke wird fih im
K. K. Staatsarchiv zu Wien befinden. — Bädecker⸗Heppe, Ge⸗
ſchichte der ev. Gemeinden der Grafſchaft Mark, Bd. Il, S. 18
u. 30: Engelbert Klocke ſeit 1546 Prediger in Altena, ſtammte
aus Lüdenſcheid, führte als Nachfolger des erſten Reformators,
Paſtors Johann Lycaula (Wolfſtall) die Reformation in Altena
endgültig ein. Alda S. 24: Adolf Klocke, Hochgräfe zu Altena
1621, S. 273; Hermann Klocke Vikar z. Kierſpe (Synode
Lüdenſcheid), + 1583. v. Steinen, Weſtf. Geſch., 3. Teil, S. 1189;
Engelbert Kloicke (Klugh), von Lüdenſcheid bürtig, führt die Re⸗
formation in Altena durch, 1540. — Chroniken deutſcher Städte
14.— 16. Ihrhdt., Bd. 3, S. 122: Soeſt, 1522 geladen vom Probſt
3. Soeſt Her Patroclos Klocke.
Major Rogge.
Zu Nr. 23 (1912). Pfretſchner, von Pfretſchner.
Excellenz Adolf von Pfretſchner war in Bayern 1866
bis 1872 kgl. Staatsminiſter der Finanzen und 1872—1880 des
Kgl. Hauſes u. des Äußern.
Bayreuth. Dr. Fr. Vogtherr, Konſiſtorialrat.
Zu Nr. 25 (1912). 2b Minoprio.
Frau Suſette Minoprio geb. Klotz in Frankfurt a. Main
iſt als Gemahlin des verſtorbenen Georg Minoprio e. Schwägerin
von Caroline von Sobbe, welche in Frankfurt a. M. in ihrem
elterlichen Haufe Friedbergerlandſtraße 26 am 16. Juli 1844 ges
boren wurde; ſie ſtarb in Liverpool am 18. September 1909, der
Gatte iſt noch am Leben. Aus dieſer Ehe ſtammen zwei Kinder,
eine Tochter verehelichte Taylor u. ein Sohn ebenfalls ver-
heiratet. Die Familie Minoprio ſtammt aus Pavia in Italien,
woher ſie um 1750 nach Frankfurt kamen. Siehe Frankfurter
Bürgerbuch von Dietz.
Frankfurt a. M. Frau Julie Wittekind.
Zu Nr. 32 (1912). v. Vaſſe, v. Esbeck.
Nach e. den v. Spieſſenſchen Sammlungen entnommenen
Stammtafel des von Esbeck b. Lippſtadt (sic.!) ſtammenden
ritterbürtigen, dann in das Lippſtädter und Soeſter Patriziat
eingetretenen Geſchlechtes v. Esbeck, das heute noch als
v. Esbeck⸗Platen blüht, hieß die Gemahlin des Jobſt Dietrich
von Romberg zu Edelburg nicht Eliſabeth ſondern Apollonia
Chriſtine v. Esbeck. Sie war die Tochter des Goswin v. E. zu
Brockhauſen (Kr. Soeſt) u. deſſen zweiter Gemahlin Anna
von Michels. Brockhauſen gehört zur Kirchengemeinde Weslarn.
München, 1 23 llr. Friedr. v. Klocke.
Zu Nr. 33. v. Bockelberg.
10. Albertine Charlotte v. Reinhart, Bernburg 1. Okt.
1693, f - . , co Bernburg 18. Juli 1714 mit Johann Georg
v. Rau mer, Fürſtl. anhalt. Geh. Rat, Reg.⸗Präſ., f 5. Febr.
1747. Ihre Eltern waren: Johann Joachim v. Reinhart,
„ Bernburg 31. ee 1692 mit Maria Elifas
SN Dieze (Diegin), * d, T. . .. 11. Anna Eleonore
v. Waldow a. d. 9. Bernſtein, j 24. März 1724, t 23. Mai
1796, co Deſſau 2. Mai 1751 mit Leopold Guſtav Dietrich
v. Raumer, Fürftl. anhalt. Reg.⸗Direkt. Ihre Eltern waren:
Chriſtoph v. Waldow, * 1674, f 1723, Erbherr auf Bernſtein,
Domprobſt von Kolberg, co d mit Auguſte Charlotte von
Brand a. d. 9. Wutzig, * 14. Jan. 1697. Ihre Großeltern
waren: a) Curt Rüdiger v. Waldow, . . 7, T um 1685.
Herr auf Schloß Bernſtein, co ... mit Erneſtine v. Waldow.
b) Ludwig v. Brand, * Hermsdorf 21. Aug. 1640, f 16. Juni
1711, Erbherr auf Wutzig, Kurbrandenbg. Kanzler u. Staatsrat,
oo mit Anna Chatharina v. Somnitz a. d. G. Drenow. (Bes
merkt ſei, daß dieſe letzteren Angaben von der Familie v. Wal⸗
dow ſtammen und ſich nicht in Einklang bringen laſſen mit der
Genealogie derer: v. Brand, vgl. Taſchenbuch der Uradligen
. Häufer des „Gotha“ 1905). Die übrigen Daten find der Gamm-
lung von Kirchenbuchauszügen entnommen, die ſich im Beſitz des
Hauptmanns v. Gerlach, Berlin, Alexanderufer 2, befindet.
Greifswald, Hunnenſtr. 26. Reinold v. Thadden.
Zu Nr. 34. Brütt.
Die Familie Brütt kommt namentlich in der Provinz
Schleswig⸗Holſtein vor, auch in Hamburg. Gie foll vor einigen
Jahrhunderten aus Brüttendorf (Kr. Zeven in Hannover) nach
dem Dittmarſchen (Holftein) eingewandert fein. Nähere Aus⸗
kunft wird Amtsgerichtsrat Brütt in Welldorf geben.
Hamburg, Blumenau 132. Oberlandesgerichtsrat v. Daſſel.
Zu Nr. 37. Eichberg.
Vielleicht wenden Sie ſich mit dieſer Anfrage an den Lehrer
Eichberg in Senftenberg, WsL., Schulgebäude.
Senftenberg, N.L., Poſtamt Il. Dr. Herdtmann.
Zu Nr. 13. Scheffer.
Die Preuß. Rangliſte 1911 führt verſchiedene Offiziere des
Namens Scheffer auf. Auch der kommand. General d. XI. Armee⸗
korps Frhr. v. Scheffer-Boyadel entſtammt dieſer Familie, die
übrigens in Heſſen ziemlich verbreitet iſt.
Eſſen- Ruhr. Bibliothekar Olszewski.
Zu Nr. 16 (1912). v. Petrikowsky.
Vielleicht wenden Sie ſich an Frau Modeſte Ols zewski
geb. v. Petrykowski, 3. Zt. in Potritten, Poſt Siegfriedswald in
Oftpr., die evtl. Auskunft geben kann, bei welchen Angehörigen
ihrer noch in Oſtpreußen blühenden Familie ſich die gewünſchten
Angaben ermitteln laſſen.
Eſſen-⸗ Ruhr. Bibliothekar Ols zewski.
Zu Nr. 17. v. Weisbach.
Wappen: Jn filb. Schilde e. vorwärts gekehrter ſchwarzer
Büffelkopf m. ſchwarzen Hörnern, nach der Linken ausgeſchlagener
roter Zunge u. aus den Ohren hervorgehenden, rot⸗goldenen
Feuerflammen. Den Schild bedeckt die Freiherrnkrone, auf
welcher e. Helm ſteht, welcher zwei von Schwarz u. Silber mit
gewechſelten Farben quer geteilte Büffelshörner trägt. Die
Helmdecken ſind ſchwarz u. ſilbern. (Die Wappen der deutſchen
freiherrl. u. adel. Familien 1855 J, S. 459; Siebmacher, Sächſ.
Adel 17.) — 1506 wurde nach Abgang derer von Meldingen
dem Otto v. W., ſ. Geſchlecht f. d. jeweiligen Senior, die Würde
e. der 1 Erbritter des h. r. Reiches vom Kaiſer Maximilian
verliehen; am 21. 2. 1853 wurde der Reichsfreiherrnſtand in
Sachſen anerkannt (Gotha 1837). — Nach dem Kirchenbuch zu
Clftertrebnik hat Joachim v. Weißbach mit feinem Bruder
Antonius auf Halbpart (zu gleichen Teilen!) geſeſſen. J.
ſelbſt kommt nicht vor, da die Kirchenbücher erſt 1552 beginnen.
— Wer ſein Vater war, iſt nicht ohne weiteres klar, es werden
aber verſchiedene Weisbachs ca. 1500—1550 in Pegauer Rats-
akten genannt.
Leipzig, WMoritzſtr. 111. D. phil. Johannes Hohlfeld.
Zu Nr. 18. v. Oeynhauſen.
Geſchichte des Geſchlechts von Deyn hauſen bearb. von
Julius Grafen v. Oeynhauſen. Bd. I u. IV. Linie Hinter⸗Eichholz.
Wolfenbüttel. v. Ketten.
Zu Nr. 50. Pfaltz.
Das Wappen der Familie Pfaltz (Pfalz) befindet ſich
zweimal am Gaſthauſe zum Goldenen Engel in Hildesheim (nahe
dem Dom): Alliance-Wappen Pfaltz⸗Meyer v. 1548,
5 Pfaltz⸗ Brandis v. 1594.
Koſchmin, Bez. Poſen. Albrecht, Landrat.
Zu Nr. 51, 1. betr. Graf v. Platen⸗Hallermund.
Philipp Auguſt Graf v. Platen⸗Hallermund, * 1748 Juni 22.
F 1816 als bayr. Oberförfter, war zuerſt Lint. in der hannov.
Garde, dann ansbach-bahreuth. Oberforſtmeiſter u. Kammerherr;
co 1. 1776 Aug. 2. m. Friederike Louiſe Freiin v. Reizenſtein,
1757, Tr. des ansbach. Oberſtallmeiſters Wolfgang Frhr. von
Reitzenſtein, geſchieden 1795. Eltern des Philipp Auguſt
Grafen v. Platen: Georg Ludwig Graf v. Platen⸗Hallermund,
Kurhannov. Oberſt über e. Rgmt. zu Pferde Generalltnt., General-
erbpoſtmeiſter u. Kammerherr, 1704 Febr. 14. (Hannover 7),
7 1772 Juli 18., — Hannover, Neuſtädter Kirche; oo II. 1732
Mai 22. Sabina Hedwig v. Steuben, * 1715 Apr. 15, f 1796
a. d. 9. Schnaditz in Sachſen, Tr. des Chriſtoph Liborius von
Steuben. Georg Ludwig Graf Platen war der Sohn des
Grafen Ernſt Auguft von Platen (* 1674 Auguft 3, fF 1726
Sept. 20.) und der Sophia Carolina Eva Antoinette v. Uſſeln
(* 1669 Nov. 2., co 1697, T Hannover 1726 Jan. 23.) Quelle:
Stammtafeln der Familie v. Platen.
Leipzig. W. C. v. Arnswaldt.
Zu Nr. 51, 2. betr. v. Bredow.
Ehrenreich Sigismund v. Bredow f zu Prillwitz bei Neu-
brandenburg 1743, co zu Gartow bei Wuſterhauſen a. d. D. 1729
m. Louiſe Hedwig v. Fabian a. d. H. Gartow, * (Gartow?) 1698
Oct. 12., f Neubrandenburg 1755 Juni 21., Tochter des Haupt-
manns Adam Chriſtian von Fabian auf Gartow u. Lögow
(t 1721, 66 J. alt) u. der Clara Hedwig v. Bredow a. d. $.
Kleſſen (* ca. 1680 oo 16 jährig Gartow 1696 Nov. 15., T nach
ihrem Manne). Gefd. des Geſchlechts v. Bredow I. 1. S. 352 u.
III. S. 458 f.
Leipzig. W. C. v. Arnswaldt.
Zu Nr. 52, Seite 28. Porbeck.
Aber Porbeck findet ſich Genaueres in Gritzner, Standes-
erhebungen u. Gnadenakte deutſcher Landesfürſten während der
letzten 3 Jahrhunderte. Görlitz bei Starke. Aber die heſſiſchen
Porbeck's kann beſtimmt Auskunft geben: Rechnungsdirektor
Woringer, Schriftführer des heſſiſchen Geſchichts⸗Verein in Caſſel.
Oranienſtein. Stabsarzt Has.
Zu Nr. 52, 4. v. Bredow.
Asmus Wilhelm v. Bredow, Prillwitz 1731 Jan. 4.
(jüngfter Sohn von Nr. 52, 2.), t Markau 1799 Sept. 18., oo I.
Noffentin 1760 Apr. 18. m. Sophia Eliſab. v. Raven a. d. 9.
Noſſentin bei Malchow i. Meckl.; f 1772 Nov. 5., Tochter von
Ernſt Friedrich v. Raven a. Noſſentin, Ballin, Barmen Ec.
(t Noſſentin 1753 Febr. 24.) und der Marie Juliane v. Hacke
a. d. H. Uetz bei Potsdam (F. . . . 1749 Febr. 21.) Ahnentafel
der Adolfine von Raven, Tochter des Letztgenannten im Kloſter
Dobertin i. Meckl. Quelle: Geſch. d. Geſchlechts von Bredow III.
S. 464—466.
Leipzig. W. C. v. Arnswaldt.
Zu Nr. 55. Saarn.
Eine Ortſchaft Saarn liegt bei Mülheim (Ruhr).
Obermais. P. Göring.
Zu Nr. 55 (1912). Kloſter Saarn.
Kloſter Saarn, deſſen Archivalien ſich im Staatsarchiv
Düſſeldorf befinden.
Berlin NW. 23, Claudiusſtr. 211. v. Dücker, Oberleutn.
Zu Nr. 57. Schmidtman (n).
Eine Familie dieſes Namens lebt in Aſchersleben, des-
gleichen eine ſolche in Caſſel. Ein Sohn der letzteren wohnt
hier in Hamburg, Ottersbeckallee 7.
Zu Nr. 59. Rastel.
Ein Herr v. Kaskel, Komponiſt, meiner Meinung nach
lebend in Dresden, auf jeden Fall exiſtiert das Haus in
Dresden noch.
Hamburg, Plan 6. Joh. Vinc. Wentzel.
Zu Nr. 39. Schulz (e).
Nach der Frageſtellung nehme ich an, daß es ſich um eine
evangeliſche Familie handelt. Vom Weſtfäliſchen Frieden bis
zur preußiſchen Beſitzergreifung 1741 gab es infolge der Gewalt-
maßregeln der öſterreichiſchen Regierung in Guhrau — wie in
den meiſten Städten der ſchleſiſchen Erbfürſtentümer — keine
evangeliſche Kirche. Die evangeliſchen Guhrauer ließen ihre
Taufen und Trauungen meiſtens in dem zum damaligen Fürſten⸗
tum Wohlau gehörigen Flecken Rüben vollziehen. Die
dortigen Kirchenbücher ſind ſeit etwa 1667 erhalten. Da die
eigentliche Beurkundung des Perſonenſtandes, auch für die
Evangeliſchen, Sache des katholiſchen Pfarramts zu Guhrau
war, ſo findet man die Taufe u. Trauungen der evangeliſchen
Guhrauer außerdem auch faſt immer noch im katholiſchen
Kirchenbuch zu Guhrau verzeichnet, häufig ohne jeden Ver⸗
merk, daß der Betreffende anderen Glaubens war. Die Todes⸗
fälle findet man nur in Guhrau verzeichnet. Die dortigen
katholiſchen Kirchenbücher reichen etwa bis 1653 zurück. An
beiden Stellen iſt perſönliches Forſchen dringend anzuraten.
Die Pfarrämter geben nur auf ganz beſtimmte Fragen Auskunft.
Im Guhrauer Ratsarchiv befinden fih mehrere
hundert Bände alter Stadtbücher uſw. mit vielen Steuer-,
Häufer- u. Bürgerliſten, Kaufverträgen uſw. bis zurück ins
15. Jahrhundert. Die Durchſicht iſt u. a. lohnend, aber recht
mühſam.
Gr. Lichterfelde. Ernſt v. Hoffmann, Hauptmann.
Oswald Redlich, Die Privaturkunden des Mittelalters.
München und Berlin, Verlag von R. Oldenburg 1911. VIII
und 233 Seiten 8%. Preis geheftet Mk. 7.50, gebunden Mk. 9
(= Urfundenlebre von W. Erben, L. Schmitz-Kallenbrog und
O. Redlich, III. Teil, im Handbuch der Mittelalterlichen und
Neueren Geſchichte, herausgegeben von G. von Below und
F. Meinecke).
Dieſes voll auf der Höhe der Wiſſenſchaft ſtehende, klaſſiſche
Werk iſt von einem Gelehrten verfaßt, der viele Jahre durch
eine Reihe bahnbrechender Werke unſere Kenntnis der Privat—
urkunden, d. h. aller weder von einem Papſt noch von einem
König hergeſtellten Urkunden, weſentlich erweitert und vertieft
und der ſeit 1893 an der Univerſität Wien regelmäßig Vor—
leſungen über mittelalterliche Privaturkunden gehalten hat. Dieſe
in höchſtem Maße zu empfehlende Zuſammenfaſſung eines über—
aus weitſchichtigen und ſchwierigen Materiales, deſſen Verſtändnis
von Redlich auch hier wiederum in mannigfaltigiter Weiſe ges
fördert wird, zerfällt in folgende Kapitel: Die römiſch-germaniſche
Urkunde. Die Reaktion gegen die Urkunde im 10. und 11. Jahr-
hundert. Die Siegelurkunde vom 11. bis zum 13. Jahrhundert.
Kanzleien und andere Beurkundungsſtellen feit dem 13. Jabra
hundert. Die Notariatsurkunde ſeit dem 12. Jahrhundert. Alle
die zahlreichen Familienforſcher, welche die Geſchichte ihres
oder eines anderen Geſchlechtes bis in das Mittelalter zurück—
zuführen in der Lage ſind — und die Erfahrung lehrt, daß
dieſes auch bürgerlichen Familien in immer ſteigendem Maße
gelingt — werden aus dieſem Buch die reichſte Belehrung
ſchöpfen und an ihm einen ganz zuverläſſigen Führer haben,
der namentlich auch durch die mit bewunderungswürdiger Viel—
ſeitigkeit und abgeklärter Kritik dargebotenen umfangreichen
Literaturnachweiſe den Leſer in die Lage verſetzt, ſelbſt ſehr
ſpeziellen Studien weiter nachzugehen.
| Den überaus reichen Inhalt dieſes prächtigen Buches auch
nur andeutungsweiſe in einer knappen Anzeige zu veranſchau—
lichen erſcheint unmöglich. Doch will ich verſuchen, wenigſtens
beiſpielsweiſe auf einiges aufmerkſam zu machen. Die germa-
niſche Privaturkunde iſt aus der römiſchen hervorgegangen.
Das genealogiſche Intereſſe heftet ſich ſchon an die älteſten uns
erhaltenen Urkunden aus römiſcher Zeit. Die Zeugenurkunden
mit ihrer Aufzählung einzelner Perſonen verkünden uns aus allen
Jahrhunderten ungezählte Glieder von Tauſenden von Familien.
Beſonders tritt dies 3. B. bei den Traditionsbüchern in die Gre
ſcheinung, die eine faſt erdrückende Fülle von Namen enthalten.
Zu ihnen gehören auch die libri censualium, die z. B. in Freiſing
{hon unter Biſchof Otto II. (1184 — 1200) auftraten. Dem
Familienforſcher empfehlen wir ferner ſehr die Lektüre des
Kapitels über das Siegel und ſeine Rechtskraft Seite 104 ff.
Die meiſte Belehrung für praktiſche genealogiſche Arbeiten wird
man in dem Kapitel über die Kanzleien finden (S. 153 ff.). Hier
werden u. a. Urbare, Rechnungs- und Steuerbücher, Lehenbücher,
Kanzleibücher, ſtädtiſche und landesfürſtliche Amtsbücher, Stadt-
bücher, Grundbücher, Richter⸗, Schöffen und Ratsurfunden
abgehandelt, alles Archivalien, die zu dem täglichen Brote eines
wiſſenſchaftlich arbeitenden Familienforſchers gehören. Die reiche
Mannigfaltigkeit, zu der ſich das ſpätmittelalterliche Urkunden⸗
weſen entwickelte, zeigt ſich hier augenfällig. Der eigentliche
Urkundenſtoff mehrt ſich beim Ausgang des Mittelalters ins
Ungemeſſene, angefangen von den zahlloſen Königs- und Fürſten⸗
urkunden bis zu den Urkunden der niederen Gewalten und
Stände, welche die kleineren Archive füllen. Dieſer Quellenftoff
iſt bei weitem noch nicht ausgebeutet, ja überhaupt noch lange
nicht ſo zugänglich gemacht, als es erwünſcht iſt. Zur Ver—
mittelung bei den Archiven iſt die Zentralſtelle für deutſche
Perjonen« und Familiengeſchichte bereit. Die Richtlinien, welche
Redlich mit größter Klarheit und in einer edlen Sprache ges
zogen hat, werden allen Freunden der Geſchichte und nicht zum
wenigſten auch den Genealogen hochwillkommen ſein.
Leipzig. Eduard Heydenreich.
Wilhelm Linke, Niederſächſiſche Familienkunde. Ein
biographiſches Verzeichnis. Auf Grund der Leichenpredigten
und ſonſtigen Perſonalſchriften der Königlichen Bibliothek zu
Hannover und anderer hannoverſcher Sammlungen heraus—
gegeben. VII und 421 Seiten 8°,
Bücherbeſprechungen.
Dieſes ſehr nützliche, hochverdienſtliche Verzeichnis umfaßt
in erſter Linie die in der Königlichen Bibliothek zu Hannover
befindliche Sammlung von Leichenpredigten, Hochzeits ⸗ und
ſonſtigen Gelegenheitsgedichten. Außerdem ſind noch aus den
Beſtänden der Stadtbibliothek und der Königlichen Ernſt
Auguſt-Fideikommißbibliothek zu Hannover diejenigen Perſonal⸗
ſchriften in dieſes Verzeichnis mit aufgenommen, die ſich in der
Sammlung der Königlichen Bibliothek nicht vorfinden. Das
Verzeichnis iſt alphabetiſch nach den Familiennamen, innerhalb
dieſer wiederum nach den Vornamen geordnet; die Bibliotheks-
fignaturen find überall beigegeben. So füllt z. B. der Familien-
name Münchhauſen drei Druckſeiten, Perſonen des Namens
Müller ſtehen auf vier Seiten. Allein die Leichenpredigten-
ſammlung der Kgl. Bibliothek zu Hannover umfaßt nicht weniger
als 16000 Perſonen. Das Vorwort erörtert in beachtenswerter
Weiſe dieſe Literaturgattung. Allerdings, wenn hier behauptet
wird, daß man den Angaben in den gedruckten Leichenpredigten
unbedenklich Glauben ſchenken dürfe, ſo iſt dies nur für die dem
Prediger gleichzeitigen Perſonen im allgemeinen zutreffend. Aber
die Vorfahren des Verſtorbenen war der Geiſtliche auf Nach⸗
richten angewieſen, die ihm zum Ruhme der betreffenden Familie
zugetragen wurden und über deren Glaubwürdigkeit er ein
Urteil häufig gar nicht haben konnte und bei ſeiner nicht ſeltenen
Abhängigkeit von der Familie des Verſtorbenen auch nicht zu
haben wünſchen konnte. Was in den Leichenpredigten über die
womöglich bis in das grauſte Altertum zurückreichende Ahnen-
reihe geſagt wird, iſt entweder naive Familienſage oder auch
bewußte, lobhudelnde Fälſchung, im günſtigſten Falle kritikloſe
Kompilation von mündlichen Mitteilungen und etwa vor-
gefundenen ſchriftlichen Aufzeichnungen. Durch die gläubige
Benutzung ſolcher Leichenpredigten iſt mancher Irrtum in die
Genealogie vieler Familien gebracht worden. Die ſogenannte
„Memorien-Sammlung“ der Kgl. Bibliothek in Hannover, die
den Grundſtock für Linkes Buch abgegeben hat, wurde in Brine
cipes (Mitglieder regierender Häuſer, die jedoch von Linke nicht
mit berückſichtigt find) und Nobiles (Privati und Geadelte) ger
ſchieden. Wenn Nobiles von Linke hier mit „Uradel“ erklärt
wird, ſo iſt dies bei der Vieldeutigkeit dieſes Begriffes und bei
den häufig ſehr zweifelhaften Anſprüchen auf die Zugehörigkeit
zu einem ſogenannten „Uradel“ leicht irreführend. Es empfiehlt
ſich diesbezüglich genaue Nachprüfung von Fall zu Fall. Die
Zugehörigkeit 3. B. der Götz von Olenhuſen (bei Linke S. 124)
zu einem Adelsgeſchlecht um 1350 iſt bisher nirgends nach⸗
gewieſen. Wir haben das Werk von Linke abſichtlich mit außer-
gewöhnlicher Ausführlichkeit beſprochen. Denn es iſt nicht nur
für hannoverſche Familien unentbehrlich, ſondern enthält Bei⸗
träge zur Familiengeſchichte aller deutſchen Territorien. Die
Verlagsbuchhandlung hat das Werk, feinem gediegenen wiſſen⸗
ſchaftlichen Werte entſprechend, glänzend ausgeſtattet.
Leipzig. Eduard Heydenreich.
Guftab Stölting⸗Einbeckhauſen und Vörries Freiherr von
Münchhauſen⸗Moringen. Die Ritterqiter der Fürſten⸗
tümer Calenberg, Göttingen und Grubenhagen. Be-
ſchreibung, Geſchichte, Rechtsverhältniſſe und 121 Abbildungen.
Auf Beſchluß der Ritterſchaft und unter Mitwirkung der
einzelnen Beſitzer herausgegeben. 1912. In Kommiſſion bei
Sachſe & Heinzelmann in Hannover.
Dieſes nach Inhalt und Ausſtattung vorzügliche, durch die
kunſtverſtändige Hand der Freifrau von Münchhauſen mit ſtil⸗
voller Einbanddecke ſinnig geſchmückte Werk gereicht allen Be⸗
teiligten zu höchſter Ehre und kommt einem lebhaft gefühlten
Bedürfnis entgegen. Sind doch ſeit dem Erſcheinen des einzigen
Buches, das ſich eine Beſchreibung der hannoverſchen Rittergiiter
zur Aufgabe ſtellte: die Rittermatrikeln des Königreichs Hannover
und des Herzogtums Braunſchweig, von Kneſebeck, Göttingen
1860, mit den Gütern ſo viele Veränderungen vorgegangen, daß die
dort angeführten Größenangaben nur in ſeltenen Fällen der
Wirklichkeit entſprechen. Neben Gütern, die fo lange im Beſitz
der Familie waren, daß Familie und Gut einerlei Namen führen,
begegnen ſolche, die bis in die neueſte Zeit öfteren Beſitzwechſel
durchgemacht haben. Ebenſo verſchieden waren Schickſale und
Lebenswege der Beſitzer. Die nach photographiſchen Aufnahmen
hergeſtellten vorzüglichen Bilder und das etwa 6000 Namen und
— — —
Stichwörter umfaſſende Regiiter erleichtern das Verſtändnis
dieſes ſchönen, auch dem Familienforſcher in hervorragender
Weiſe nützlichen Werkes.
Leipzig. Eduard Heydenreich.
Die Geſchichte der Lederfabrik F. W. Moll. Brieg, Bezirk
Breslau, 1811—1911; Ein Gedenkblatt. Berlin 1911.
Eine der hervorſtechendſten Eigentümlichkeiten der wirtſchafts⸗
geſchichtlichen Entwicklung im XIX. Jahrhundert tritt uns in
der Entwicklung der freien Unternehmung auf den Gebieten des
alten ehrbaren Handwerks entgegen. Nach den jüngſten Feſt⸗
ſtellungen (Mendelſohn, Die Stellung der Handwerker in den
hauptſächlichſten der ehemals zünftigen Gewerbe, Halle 1899) iſt
heute das Handwerk in zwei Berufsarten: in Seilerei und
Gerberei total verdrängt worden durch den fabrikmäßigen Be⸗
trieb. So iſt es ungemein intereſſant, an der Geſchichte einer
Firma die allmähliche Abwandlung von handwerksmäßigem zu
fabrikmäßigem Betriebe im Laufe dieſes Jahrhunderts verfolgen
zu können: denn das gefühlsſichere Nachgeben dem Zwange der
neuen Entwicklung, keine kataſtrophalen Umſtürze im Betrieb
kennzeichnen den Siegeszug, den die Jubilar⸗Firma F. W. Moll
in Brieg in der Zeitſpanne 1811—1911 nehmen durfte. 1811
begründete F. W. Moll als jugendlicher Meiſter des ehrſamen
Handwerks des Lohgerbemittels zu Brieg einen eigenen hand-
werksmäßigen Betrieb mit einem Arbeiter und einem Geſellen:
der Sohn lernt in Paris neue Verfahren kennen, während der
Vater daheim in organiſcher Entwicklung den Betrieb erweitert.
Dann kommt die Entwicklung in die Breite, als durch faſt
50 Jahre in die Tiefe gebaut worden iſt: die Begründung als
offene Handelsgeſellſchaft ermöglicht auch verfaſſungsmäßig eine
großzügigere Entwicklung. Immer neue Einkaufsmärkte müſſen
gewonnen werden zur Beſchaffung des Rohmaterials, immer
weitere Abſatzgebiete müſſen geſchaffen werden: nicht ohne auch
abſterbende Zweige des Betriebes rechtzeitig aufzugeben: ſo den
unrentabel gewordenen Markt in Rußland oder die nur zur
Feſtigung am Markt gegründeten auswärtigen Verkaufsſtellen.
— Nicht haſtende Verſuche, ſondern die weite Tragfläche der
nationalen Wirtſchaftsentwicklung hat die Firma emporgetragen,
und mit ſicherem Blick dieſen Gang erkennen, heißt ein großer
Kaufmann ſein: die Molls haben das verſtanden und ihr Glück
gemacht; wo aber blieb das Lohgerbemittel zu Brieg, das einſt
ſeinen Geſellen F. W. Moll „zufolge ſeiner Tüchtigkeit zum
Meiſter geſprochen?“ Noch einige Zeit führte es ein Scheindaſein,
als die Mitglieder der Familie Moll die letzten der ehrſamen
Meiſter waren — das Handwerk war vernichtet: ſo weit ſeine
Angehörigen ſich nicht mit Glück rechtzeitig in die neuen Stände
der Unternehmung gerettet hatten, waren ſie längſt hinabgeſunken
in eine viel tiefer ſtehende Maſſe.
Was aber hat das mit unſerer Familiengeſchichte zu tun?
Recht viel! Es wird noch vieler derartiger Arbeiten bedürfen,
ehe wir klar bis ins einzelſte erkennen, wie die wirtſchaftliche
Grundlage den Menſchen und damit auch die Familie ſchafft:
es wäre doch wunderbar, wenn alle die Eigentümlichkeiten der
Entwicklung des Hauſes Moll nicht ihre letzte Urſache hätten in
der Seele der Molls: wenn nicht der feſten Einheitlichkeit der
Entwicklung dieſer Firma ein ausgeprägter guter Mollſcher
Familiengeiſt entſpräche. Und wie die Firma ſich von der
Handwerksſtube zum fabrikmäßigen Großbetrieb entwickelt,
ſo wächſt die Familie durch 1 Generationen vom ſchlichten ehr⸗
baren Handwerker zum unternehmungsfreudigen, feinfühligen
Unternehmer empor. Dasſelbe zeigen uns die Bilder der Be⸗
triebsräume wie der Beſitzer: dort am Eingange das ſtruppige,
verſchmitzte Geſicht des alten Lohgerbermeiſters Friedrich Wilhelm
(1811), hier die feingeſchnittenen ſcharfblickenden Porträts der
heutigen Fabrikanten Theodor Wilhelm und Dr. Fritz Moll.
Und dabei doch zugleich eine unverkennbare Familienähnlichkeit.
Leipzig. Dr. phil. Johannes Hohlfeld.
Die Familie Volkmann. Nachträge 1896—1911. Zuſammen⸗
geſtellt von Dr. Ludwig Volkmann, Leipzig 1911. Druck
von Breitkopf & Härtel.
Seit dem Erſcheinen des Volkmannſchen Familienbuches
im Jahre 1895 ſind ſoviel Veränderungen im Perſonenſtand der
Familie Volkmann eingetreten, daß fih Ludwig Volkmann zu
einem Nachtrag entſchloß. Er führt das Geſchlecht bis auf
feinen eigenen Sohn weiter und gibt Nachträge feit 1635. Bes
ſonders dankenswert ift, daß außer Porträts auch einige Kunſt⸗
werke von Mitgliedern der Familie im Bilde beigegeben find.
Dem rührigen und für Familiengeſchichte begeiſterten Verfaſſer
wünſchen wir weitere ſchöne Erfolge, insbeſondere für ſeinen
Plan einer vollſtändigen „Familie Volkmann in Bildern“.
Leipzig. Eduard Hehdenreid.
E. M. v. Köller. Urkundenbuch des Pommerſchen Ges
ſchlechts v. Köller. 1280—1900. 2 Bände, 1088 S., 4°.
Straßburg i. E. 1911.
Mit einer Urkunde Herzog Bogislavs IV. von Pommern,
in der Johann Colnernz, ridder, als Zeuge auftritt, beginnend
und mit einer Präſenzliſte aller lebenden v. Köller vom 1. Januar
1900 ſchließend, bietet dieſes 1813 urkundliche Nachrichten über
die Familie v. Köller met in Form kurzer Regeften wieder-
gebende Urkundenbuch eine muſtergültige Sammlung alles note
wendigen Materials für die Geſchichte dieſer Familie. Ein dem
2. Teil beigegebenes Namenverzeichnis erleichtert die Benutzung
des Buches, allerdings wäre ein Ortsverzeichnis und ein Ver⸗
zeichnis der benutzten Archive ebenfalls recht erwünſcht geweſen.
Leipzig. Johannes Hohlfeld.
Danmarks Adels Aarbog. udgivet af en forering. redigeret
af H. R. Hiort-Lorenzen ag A. Thiset. XXIX. 1912. Kjoben-
haon. Vilh. Trydes boghandel.
Auch der 29. Jahrgang dieſes rühmlichſt bekannten Jahr-
buches bietet wiederum eine große Menge genealogiſchen Stoffes
und zwar nicht nur für die ſpezifiſch däniſchen, ſondern auch
für deutſche Familien. Ich erwähne beiſpielsweiſe die Artikel
über die holſteiniſchen Adelsgeſchlechter von Ahlefeldt und von
Buchwaldt und über die mecklenburgiſchen Familien von Bülow,
von Moltke und von Zepelin und über das Geſchlecht von Wedel.
Auch das Patriziat ijt berückſichtigt; fo findet fih 3. B. S. 474 ff.
das Patriziergeſchlecht von Scholten aus Amſterdam abgehandelt.
Die äußere Ausſtattung ift glänzend. Eine große Anzahl bild⸗
liche Beigaben (Porträts, Grabmäler u. Wappen) erhöht den
Wert dieſes verdienſtvollen Bandes.
Leipzig. Eduard Heydenreich.
let Zeitichriftenihau. |C
Deutſcher Herold XLII, (Februar 1912). Sitzungsberichte.
— Bedeutende Ahnfrauen Friedrich des Großen. — E. Wappen-
manujfript in der Stuttgarter Landesbibliothek. — Die Krone
auf dem Helme im Wappen uradeliger Geſchlechter. — Kurs u.
Kongreß für Familienforſchung, Vererbungs⸗ u. Regenerationg-
lehre in Gießen vom 9. bis 30. April 1912.
Roland XII (Februar 1912). E. Adelsſtreit aus dem
Jahre 1398. — Einige Familiennamen Sondershauſens aus der
Zeit von 1701—1800. — Neuhaldenslebiſche Kreis⸗Chronik oder
Geſchichte aller Örter. — Zur Kunſtbeilage. — Herald. Kurioſi⸗
täten. — Kabinett. — Bücherſchau. — Briefkaſten. — Wiszellen.
Schweizer Archiv für Heraldik 1911 IV. Les chevaliers
de l' Annonciade du Pays de Vand (Dubois); The nobilites of
Europe (C. v. H.); Les titres d' l’évéques de Lausanne (Reymond);
E. neue Baſeler Standesſcheibe (Genſter); Miſcellanea; Biblio-
graphie; Geſellſchaftschronik.
Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte V. (Februar
1912): Die Familie des heſſiſchen Kellers u. Rentmeiſters Kraft
Strack. — v. Baumbachſche Ahnenprobe. — Stammbaum der
Familie Cramer. — Ulmer Mannsklöſter. — Bücher. —
Maandsblad van het Genealogisch-heraldiek Genoot-
schap „De Nederlansche Leeuw“ XXX, (Februar 1912): In
Memoriam J. C. v. d. Muelen. — Bestuursberichten. — Stamt
der Vos van Steenwijk uit Hiddingh? — Aau vullingen op
„Aller“ door G. Beernink. — Vier woetige dieren in Wapens
(mit plaat) door Stenkamp. — Enkele aanteekeningen uit he
Kerkaschief van Ingen, door G. J. Brenkman. — Over namen,
naamsverandering, naamsbijroiging enz. in Nederlandsch-Indie,
o
PAD DALAI NS ATI ET
oor Mr. P. C. Bloys von Treslong Prins. — Les généraux
morts pour la patrie, door M. G. Wildeman — Een portret
van Napoleon I te Moscon. — Het Münstersche geslacht van
der Wijk door D. O. von Epen. — Vragen en antwoorden.
Turul, A Magyar Heraldikai es Genealogiai
Tärsasag Kozlonye: 1911/IV: Erdély régi csaladai. — Egyéb
brassai czimereslevelek. — A veszprémvolgyi 1109. évi oklevél
hitelessege. — Az Arvpäd-kori oklevéltan modszertananak egyes
kerdései. — Vergyes. — Tärcza.
Unfer Egerland, XVI, (1912): Aber die beliebteften u.
verbreitetſten Schutzheiligen (Namenspatrone) des Egerlandes
(Hoyer); Geſchichte u. Genealogie der Familie John im Eger-
lande (John); Die Linde u. das Gänſeblümchen (Köfel); Votiv⸗
tafeln im Egerlande (Hammerl); Kleine Mitteilungen.
Heſſiſche Chronik, |, (Febr. 1912): Zur Lebensgeſchichte
Friedrich Chriſtian Lankhards (Diehl; Johann Jakob Mendel
(Eſſelborn); Ein Gang über die alten Marburger Friedhöfe
(Knetſch); Stammtafel der altheſſiſchen Pfarrersfamilie Schröder
(Ausfeld); Kleinere Mitteilungen; Bücherſchau.
Heſſenland, XXVI, (1912): Friedrich der Gr. u. feine Bes
ziehungen zu den Landgrafen Friedrich Wilhelm VIII. u.
Friedrich 1. von Heſſen⸗Kaſſel (Eiſenhart); Zur Baugeſchichte
des Refidenzichloffes in Kaſſel (Holtmeyer): Der Miniaturmaler
J. D. A. Fiorino (Blumenthal); Gedichte von Sophie Nebel
von Türkheim, Fulda; Mittelalterliche Gräber, insbeſondere die
auf heſſiſchem Boden (Wenzel); Lehrbrief für den Muſikanten
Matthias Henkel aus Neukirchen (Dotter); Stammbaum der
Familie Strubberg; Zwei Dichter (Holmquiſt).
XXVI, (2. Febr. = 1912): Generalleutnant E. Ph. v. Gilfa
u. feine Familie (Eifentraut). — Fiſchbach (Braun). — St.
Katharinen⸗Kirche zu Eſchwege (Abbildung). — Wilhelm Jakobi,
ein heſſiſcher Arzt (P. B.)
Upftalssboom-Vlatter für oſtfrieſiſche Geſchichte u. Heimat⸗
kunde. I. Ihrg., 1—5 (1911/12): Zur Geſchichte der Familie
Wiarda (S. 15). — Die Emder Friedhöfe (S. 60). — David
Fabricius u. Graf Gundacker v. Liechtenſtein (S. 72). — Stadt-
baumeiſter Martens in Emden u. Aurich, T 1748 (S. 76). —
Der Kirchhof zu Marienwehr, der Valckhof in Emden, die Familie
des Greetſieler Droſten Odo Valcke (S. 79). — Der Tod Enno
Cirkſenas v. Emden in Paris 1545 (S. 30). — Die Mansfelder
in Oſtfriesland (S. 43). — Der Name Feenders, ein Beitrag
zur Entwicklung der Familiennamen in Oſtfriesland (S. 43). —
Eine alte Begräbnisſitte, Anfrage (S. 15). — Der Thunumer
Urnenfund. — Das Grab Graf Adolf von Naſſaus in der Kirche
zu Emden (S. 49). e
The Utal Genealogical and Historical Magacine Ill,
(Jan. 1912): The Pioneers of Missouri and Illinois (F. Dr. Lyman);
William Budge — ancestors and descendants; Genealogys Place
in the plan of salvation (N. Anderson); Lessons in genealogy
(S. Y. Gates); Erastus Snow; Record of the dead; Extracts from
scottish records (G. Minus); Genealogical Notes; Book reviews;
Donation to the library.
Verſchiedenes.
Ende Dezember 1911 ſtarb Graf Ernſt von Steinberg,
Fideicommißherr und erbliches Mitglied des preußiſchen Herren-
hauſes, Kgl. preuß. Kammerherr und Rittmeifter a. D. auf Brüg⸗
gen an der Leine als letzter männlicher Sproß ſeines Stammes,
der zuerſt urkundlich mit Conrad von Steinberg 1180 erſcheint.
In ſeinen Händen war ein bedeutender Grundbeſitz in Nieder⸗
ſachſen vereint. Seine beiden Töchter haben in die Familien
der Freiherren von Cramm und Grafen von Hardenberg geheiratet.
Leipzig. von Arnswaldt.
Wie Herr Pfarrer B. Kirſten in Magdeborn bei Leipzig
die Güte gehabt hat mitzuteilen, ſind daſelbſt unter dem Fuß⸗
boden der Kirche zwei Grabplatten aufgefunden worden. Die
eine, aus Porphyr, lag auf der Gruft des am 26. März 1707
verſtorbenen Rittergutsbeſitzers Friedrich Otto von Karſtädt auf
Kötzſchwitz, die andere, aus Sandſtein, mehrfach arg beſchädigt,
auch in der Mitte zerbrochen, lag auf der Gruft der Witwe des
Vorgenannten, der im Alter von 80 Jahren am 8. Oktober 1746
verſtorbenen Marie Agnes geb. von Seidlitz.
Die Schriftleitung.
In den Vorträgen, gehalten auf dem 30. ordentl. Adels⸗
tag zu Berlin, Berlin 1911. Karl Heymanns Verlag, befindet
fich ein Vortrag von v. Drechſel⸗Deuffſtetten über Aberkennung
und Niederlegung des Adels in deutſchen Staaten.
Leipzig. Dr. Hans Schulz.
Exlibris Fritz v. Gutfeld, von Roderich v. Haken in
Berlin. Hierzu eine Kunſtbeilage. Das vom Heraldiker R. von
Haken entworfene Exlibris des damalig angehenden stud. med.
Fritz v. Gutfeld zeigt in Eichenumrahmung eine Niſche mit ge»
öffnetem Fenſter und aufgehender Sonne. Auf dem Fenſterbrett
Bücher, Notenblatt, mediz. Embleme (Totenſchädel, Schlange und
Schale), Medizinflaſchen ſowie Liebhaberkünſte (Geige und photos
graphiſcher Apparat). Auch der nach dem Abiturium zum erſten⸗
mal ganz ausgehändigte Hausſchlüſſel ift nicht vergeſſen. Unten
Schriftband, durchſchoſſen von einem Schläger, flankiert vom
Berliner und Familienwappen. Oben die Wappen von Mähren
(Stammheimat) und Preußen, behütet von zweien (auf die Bücherei
ſich beziehenden) Eulen, von denen eine verlangend in ein Hof⸗
bräuhausmaß ſchaut, die andere vor einer Giftflaſche erſchrickt.
Ich möchte nicht unterlaſſen, auf einen für Genealogen
wichtigen Antiquariats⸗Katalog hinzuweiſen (Ant. Creutzer,
Aachen, Kat. Nr. 110). Er empfiehlt hier nicht nur ſehr geſuchte
genealogiſche Werke, wie Gatterer, Schmeizel, Siebmacher, Struve
— — —————
verantwortlich für die Redaktion: ObereRegierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, univerſttätsſtraße 2; für den
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; D i 15
ufw., ſondern vor allen Dingen wertvolle Wappenmanuffripte.
So vor allen Dingen ein zweibändiges Wappenbuch von Gör-
lig, in dem 52 Adel- und Wappenbriefe ſächſiſcher und ſchleſiſcher
Geſchlechter in genauen Abſchriften und Nachzeichnungen ents
halten find; weiter ein Wappenmanuffript mit 245 federgezeich⸗
neten limburgiſchen Wappen, handkolorierte Wappenbeilage zu
Hoffmanns däniſchem Wappenbuch, handkolorierte Wappenbei⸗
lage zu Königs ſächſ. Adels⸗Hiſtorie; 73 wappengeſchmückte Stamm-
buchblätter, die dem Rudolf Hildebrand v. Grauetſch (1596—1633)
dediziert worden find; endlich 153 Wappen aus Öfterreich, die
von J. G. A. v. Hoheneck fein gemalt find. In demſelben Ratas
loge werden noch 4 Stammbücher angepriefen: das des G. L.
Lingken aus Dresden mit 84 Eintragungen, das der Amalie
Schulz aus Reichenwalde, des Paul Wilhelm Weidlich aus Noch-
litz und des Salomon Friedrich Lingk aus Görlitz. Der Katalog
iſt mit 16 Abbildungen ausgeſtattet.
Jena. Dr. Herbert Koch.
Druckfehlerberichtigung. Seite 17, linke Spalte, Zeile 36
von oben lies Oberleutnant ſtatt Oberſtleutnant. Seite 18, linke
Spalte, Zeile 10 von unten lies Orth ſtatt Ortl. S. 18 lies:
Knab, Leisnig (nicht Knabe). — S. 19 lies: Chriſtoph Bernhard
v. Galen (nicht: Chriſtoph Burchard v. Salen). — S. 29 lies:
Henrikus Schultetus de Nüpind (nicht: Henrikus Schnetetus. —
S. 30 lies: „Stammbuch von Berswordt“ (nicht: Bosmord).
Es iſt ein Manuſcript, das von Strinen in Weſtf. Geſch. be⸗
nutzte. Das Original beſitzt Herr Kammerherr v. Berswordt⸗
Walrabe, Haus Weitmar bei Bochum.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht,
von dem Hinſcheiden des Herrn
Prokuriſt Buſchenhagen
in Berlin, der unſerer Zentralſtelle ſeit Jahren
als Mitglied angehörte und ganz plötzlich einem
Herzſchlag erlegen ift, geziemend Kenntnis zu
geben.
Leipzig, im Februar 1912.
Die Schriftleitung.
nſeratenteil: O. Salzmann, Leipzig
ruck von ©. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig.
ee Blatter
s: Bag zur Förderung der Familiengeſchichtsforſchung
Gegründet oon D. o. Daffel
herausgegeben von der Daffel=Stiftung bei der Jentral⸗
ftelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte
Der jährlidye Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchliefflich des Titels, Inhaltsoerzeidniffes und Namen-Regifters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für
deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Ciebhaber-flusgabe für 13 Mark. Beftellungen
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsftraße 2111 richten. Die Beftellung gilt
als fortlaufend, wenn nicht Kündigung oor dem 15. Dezember erfolgt.
X. Jahrg. April 1912 nummer 4
Inhaltsverzeichnis: Eingänge. — Die Kirchenbuchordnung fiir die evangel.⸗luth. Landeskirche des Kgr. Sachſen (Lotichius) (Schluß).
Aus der Geſchichte der Familie Löbbecke. (Hierzu eine Kunſtbeilage). — Aus der Geſchlechtergeſchichte Ravensburgs (Beck).
— Zur Geſchichte der Zweimen (Hierzu ein Stammbaum) (Heinecke und Schmidt) (Schluß). — Gelegenheitsfindlinge. — Rund-
fragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Verſchiedenes.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Verzeichniſſe der Arzte im Deutſchen Reiche, 1910, Nr. 4;
Stettiner Adreßbuch 1910; — von Herrn Dr. Bethge, Stettin.
Ex- libris; — von Balinth, Joſef, Kunſtmaler.
Giſſinger, Beiträge zur Geſchichte der Familie Giſſinger,
(beft.) 1912; — von Herrn Apotheker Giſſinger, Runderoth.
Thierer, Ortsgeſchichte von Guſſenſtadt 1912 1, — vom
Herrn Verfaſſer.
Stammbaum der Familie Willich (hekt.), — von Herrn
F. W. Weber, Dillingen.
Blanckmeiſter, Die Kirchenbücher im Königreich Sachſen,
(1901 S.⸗ A.), — von Herrn Oberregierungsrat Prof. Dr.
Heydenreich.
Satzungen des Vereins der Familie Karſten (Handſchrift),
— von Familie Karſten.
Gothaiſcher Hofkalender 1907; Autographen⸗ und Stamm⸗
buchkatalog, Perl. Berlin 1911; Biedenk app, James Watt und
die Erfindung der Dampfmaſchine; Gluth, Wilhelm Bauer,
der Erfinder des unabhängigen Unterſeebootes, München 1911;
Sigmund Mayer, Ein jüdiſcher Kaufmann, Leipzig 1911;
Hierſekorn, Antiquariatskatalog 23; Heimatbilder der Vergangen-
heit aus Saalfeld und Umgegend 1911; das Würzburger Semeſter,
ein Vademecum, 1912; Jahrbuch des Hamburger Vereins der
Rampfgenoffen 1870/71, 1911; Rudolph Ehlers, Lebensbild,
Frankfurt a. M., 1912; Mitteilungen zur jüdiſchen Volkskunde,
Wien 1912; Katalog des E. M. Arndt⸗Muſeums, Godesberg
1911; Hamburger Dadtclub, Witgliederverzeichnis 1911; Acker⸗
mann, Wntiquariatsfatalog 575, München; Grundeigentümer⸗
und Baugewerbeadreßbuch Hamburg 1906; Paſig, Ilmenau,
Goethe und Corona Schröder, 1911; Warnecke, Stammbücher⸗
ſammlung 1911, Katalog 1911; Schweizer Heimkatalog, Voltz-
tümliches Jahrbuch 1911, Kosmos 1911, 2; Geibel, Leipzig,
Katalog und Autographenſammlung l, 1911; — von Herrn
Auguſt Holler, Hamburg.
Altendorf, Johannes Duve, Biographie, Hannover 1903;
— von Herrn K. W. Weber, Hannover.
Jahrbuch des hum. Gymnaſiums Metten 1905/6;
Herrn Dr. Devrient.
Schliz, Verfaſſung u. Verwaltung der Reichsſtabt Heilbronn,
1911; Die Entſtehung der Stadtgemeinde Heilbronn; — vom Herrn
Verfaſſ er Dr. jur. et. phil. Schliz, Heilbronn.
— von
Roſenkrantz⸗Stieda, Album der Landsleute der Fraters
nitas Baltica 1865/1910, Riga 1910; — von Herrn Wachs-
muth, Riga.
Mitteilungen über die Familie Schlobach 1912, J, — von
Herrn W. Schlobach, Böhlitz⸗Ehrenberg b. L.
Kalender der deutſchen Adelsgenoſſenſchaft 1911; Mit⸗
gliederverzeichnis des Roland 1910; Jahresbericht der Kgl. Kloſter⸗
ſchule Ilefeld, Göttingen 1904; — von Herrn von Düring.
Wappen der Familie Schmidt-Dummadel —
Herrn Apotheker Schmidt in Steglitz.
Genealogiſche Aufſtellung über Bußmann, Esmark, offen
fand; — von Tooſtenberg, de Bruin, Biogr.; Woorden⸗
boed van voſh indiſch Predikanten, Nimwegen 1893; — von
Herrn W. Albers, Bremen. |
Verzeichnis der Alten Herren des Weimariſchen Charg.
Convents, 1909/10, Bd. VII und VIII; — von Herrn Dr. Hohl-
feld, Leipzig.
Arnoldt, Geſchichte des Gymnaſiums zu Prenzlau 1893;
— von Herrn Prof. Dr. Monje, Prenzlau.
Zeller, Die Kunſtdenkmäler der Provinz Hannover Il, 4,
von
19113 — vom Landesdirektorium der Provinz Hannover.
Korrekturbogen vom geneal. Handbuch bürgerl. Familien
XXI; — von Herrn Regierungsrat Körner, Berlin.
Kahlenbach-Schröter, Bilder aus der alten Stadt
Reinfelden, Einſiedel 1903; Morgan, Die Urgeſellſchaft, Stutt-
gart 1891; — von Herrn Otto Backſtroh, Chemnitz.
Mitgliederverzeichniſſe der Andreasloge zu Cottbus 19010 / 12
und der Johannisloge bal, 1910/11; — von Herrn Dr. Herdt-
mann, Senſtenberg.
Knetſch, Ein Gang über die alten Marburger Fried-
bofe (S. A.) Darmſtadt 1912; — vom Herrn Verfaſſer.
Schué, Nochmals die Geſchichte der Familie Heufch,
Chronik der Gegenwart 1912, vom Herrn Verfaſſer.
Schwarzenberg, Der nach Chile ausgewanderte Stamm
der Kaſſeler Schwarzenbergs I; — vom Herrn Berfaffer.
Stammbaum der Geſamtfamilie Glafey, 1. Fortſetzung
1891 / 1911; Verbandsblätter der Familien Glafey uſw.; — von
der Glafeyſchen Familienſtiftung in Nürnberg.
Zahn, Stendaler Studenten auf der Univerfitat Frant-
furt a. M. 1893; derſ., Stendaler Studenten auf der Univerſttät
Erfurt 1392/1636; — von Herrn Gewerberat Kuchen buch,
Stendal.
Hirzt⸗ Helbig, Urkundliche Beiträge zur Geſchichte der
Edlen Herren von Biberſtein und ihrer Güter, Reichenberg 1911
— vom Verein für Heimatkunde Reichenberg.
Aë AER AE AER AE AER AER AE MEF DI AE AE a
Zeitungsausſchnitte betreffend Bethmann; — von Frau
C. Wittekind. N
Chronik der Familie Reſſel; — vom Herrn Verfaſſer
Dr. med. R., Breslau.
Familiengeſchichtliche Blätter des Geſchlechtes von Germar,
1912, Nr. 6; — von der Familie von Germar.
Kekule von Stradonitz, Die Ebenbürtigkeit der Kaiſerin
(S.⸗A.); — vom Herrn Verfaſſer.
Bildniſſe des Haufes Borſig: Nachrichten über die Familie
Faber, Nürnberg; — von Herrn Joh. Kriebel, L.⸗Gohlis.
Gotter, Das weſtphäliſche Geſchlecht (Handſchrift) — von
Herrn Rechtsanwalt Gotter, Leipzig.
Satzungen und Fragebogen des Familien verbandes Jentſch;
— vom Familienverband Jentſch.
Beiträge zur Geſchichte der Familie Lampe 1912 II; —
von Familie Lampe.
Die Kirchenbuchordnung für die evangeliſch⸗lutheriſche Landes⸗
kirche des Königreichs Sachſen.
(Schluß.)
Wie es mit Nachträgen und Berichtigungen zu
Kirchenbuch⸗ und Duplikateinträgen, ferner mit den
Unterlagen und Belegen für die Einträge zu halten iſt,
beſtimmen weitere Vorſchriften der Kirchenbuchordnung.
Von beſonderer Wichtigkeit für die Erhaltung der
Bücher iſt es, daß ſie hinſichtlich der Aufbewahrung
und Benutzung folgendes feſtſetzt (§§ 2 u. 3):
Die Kirchenbücher, ſowohl die laufenden als die abge⸗
ſchloſſenen und die älteren, ſind an Amtsſtelle ſicher zu verwahren.
Sie dürfen nur dort benutzt werden, und zwar von Perſonen,
denen keine amtliche Befugnis in bezug auf ſie zuſteht, nur
unter unausgeſetzter Auſſicht.
Von der Amtsſtelle ein Kirchenbuch zu entfernen, iſt nur mit
beſonderer Genehmigung der Kircheninſpektion geſtattet. Einem
Kirchenbuche einzelne Blätter, Lagen oder Blattverbände zu
entnehmen, iſt unſtatthaft.
Das Duplikat iſt, auch wenn es vom Kirchenbuchführer
ſelbſt geführt wird, immer getrennt von dem entſprechenden
Hauptkirchenbuche zu verwahren. Nach Abſchluß jedes Jahr—
ganges iſt das Duplikat zum Ephoralarchive, in der Oberlauſitz
an die Kircheninſpektionsbehörde einzuſenden.
Die Einſendung der abgeſchloſſenen Duplikatjahrgänge kann
unterbleiben, wenn fie Mmnerbalb des Pfarrbezirks getrennt von
den Kirchenbüchern genügend ſicher verwahrt werden und die
Kircheninſpektion ihr Verbleiben in dieſer Verwahrung genehmigt.
Die zuletzt erwähnten Ausnahmen nachzulaſſen,
empfahl ſich, damit Nachträge zu und Anderungen von
Kirchenbucheinträgen, wo ſie häufig vorkommen, ohne
unverhältnismäßige Weiterungen auch in abgeſchloſſene
Duplikatjahrgänge übertragen werden können.
Unberückſichtigt geblieben iſt bei den Vorſchriften
über die Aufbewahrung der Kirchenbücher die Frage,
ob und inwieweit ältere Kirchenbücher ſtatt an Pfarr-
amtsſtelle vielmehr im Hauptſtaatsarchiv zu Dresden
aufbewahrt werden ſollen.“) Dieſe Frage iſt im Fluß.
Nach ihrem jetzigen Stande handelt es ſich dabei um
die vor dem Jahre 1800 geführten Kirchenbücher. Ver-
ſchiedene Intereſſen ringen hier miteinander. Den all⸗
gemeinen wiſſenſchaftlichen und Forſcher⸗Intereſſen ſteht
entgegen das neubelebte Intereſſe vieler Geiſtlichen und
Kirchgemeinden daran, daß der wertvolle Beſitz an
älteren und alten Kirchenbüchern der örtlichen Pflege
und Benutzung erhalten bleibe. Dieſes Intereſſe hat
ſich erſt vor kurzem noch an die 9. ordentliche Landes⸗
ſynode der ev.-luth. Kirche im Königreich Sachſen mit
* In Betracht kommen für eine etwaige Neuregelung der
Aufſtellung von älteren Kirchenbüchern auch die Schaffung von
Kirchenbücherzentralen an anderen Inſtanzen, 3. B. Super-
intendenturen und Stadtarchiven vgl. Heydenreich, Familien-
geſchichtliche Quellenkunde, Leipzig 1909, S. 16flg. Im Königreich
Sachſen ift amtlich nur die Unterbringung der älteren Kirchen-
bücher im Kgl. Hauptſtaatsarchiv geplant geweſen.
Die Schriftleitung.
Von Geh. Rat Lotichius in Dresden.
der Petition gewendet, bei dem Landeskonſiſtorium und
durch dieſes bei der Staatsregierung ſich warm und
dringend dafür zu verwenden, daß die alten Kirchen⸗
bücher auch ferner den Pfarrarchiven überlaſſen bleiben,
daß aber durch Verordnung ſichere Aufbewahrung Der,
ſelben ſeiten der Kirchgemeinden gefordert werde und
daß für das Hauptſtaatsarchiv ſeiten der Staatsregierung
auf Staatskoſten ſach⸗ und fachkundige Abſchriften der
alten Kirchenbücher beſchafft werden möchten. Die Synode
hat darauf das Kirchenregiment erſucht, daran feſtzuhalten,
daß auch die vor 1800 geführten Kirchenbücher bei den
Pfarrämtern belaſſen werden unter der Vorausſetzung,
daß ihre ſichere Aufbewahrung gewährleiſtet wird. Und
in der Tat wird man es der Kirche nicht verdenken
können, wenn ſie an ihrem Teile die Intereſſen des
geiſtlichen Amts und der Kirchgemeinde jenen anderen
Intereſſen voranſtellt. Für das geiſtliche Amt handelt
es ſich auch und nicht zuletzt um ſeelſorgerliche "Rod,
ſichten. Denn die Vergangenheit der einzelnen Familien
und die verwandtſchaftlichen Verzweigungen in der
Gemeinde an der Hand der Kirchenbücher in die Jahr-
hunderte zurück verfolgen zu können, iſt für die Stellung
des Geiſtlichen zu der Gemeinde und für ſein ſeel⸗
ſorgerliches Verhalten nicht ohne Wichtigkeit. Es iſt
nun zu erwarten, wie ſich die Staatsgeſetzgebung zu der
Frage der Abgabe der älteren Kirchenbücher an das
Hauptſtaatsarchiv ſtellen wird.“)
Die Kirchenbuchordnung trifft weiter Beſtimmungen
über die Kirchenbuchzeugniſſe, indem fie diefe aus⸗
drücklich von anderen, nicht auf Grund der Kirchenbücher
ausgeſtellten Kirchenzeugniſſen unterſcheidet. Aber auch
über Zeugniſſe dieſer letzteren Art enthält ſie Vorſchriften,
ebenſo über kirchenamtliche Einträge in ſogenannte
*) Die Schriftleitung der Familiengeſchichtlichen Blätter
teilt hinſichtlich der Zentraliſation der Kirchenbücher den Stand-
punkt der Synode und des Herrn Verfaſſers der obigen Ab⸗
handlung nicht, ſondern glaubt, daß von den ganz alten Kirchen
büchern, die nur in ſeltenen Fällen von den Geiſtlichen ſicher
geleſen werden können, die Originale im Staatsarchiv, die Ub»
ſchriften aber in den einzelnen Pfarreien aufbewahrt werden
ſollten. In zahlreichen Gegenden Deutſchlands iſt auch bereits
das ältere Kirchenbuchmaterial in ſeinen Originalen den Einzel⸗
kirchen entzogen. Wir verweiſen auf die demnächſt in dieſen
Blättern erſcheinende Abhandlung von Heydenreich, Zur Bens-
traliſierung der Kirchenbücher und auf desſelben Familien-
geſchichtliche Quellenkunde, Leipzig 1909, Seite 17. Für Auf⸗
bewahrung der älteren Kirchenbücher im zuſtändigen Staats-
archiv iſt ſeitens der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und
Familiengeſchichte auch Dr. Ernſt Devrient durch ſeinen Aufſatz
„Die Kirchenbücher und die Staatsarchive“ (Mitteilgn. der
Zentralſt. f. deutſche Perſonen⸗ u. Familiengeſch., 6. Heft, 1910,
Seite 20 ff.) eingetreten. Die Schriftleitung.
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Ex libris Fritz v. Gutfeld, von Roderich v. Haken in Berlin.
Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912 Heft 3. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig.
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Familienſtammbücher und über den „Kirchenpaß“, den
in handlicher Form und haltbarer Ausſtattung auszu⸗
ſtellenden Ausweis über die Zugehörigkeit zur ev.⸗luth.
Kirche, der den Neukonfirmierten und auf Anſuchen
auch denen, welche die Heimat verlaſſen wollen, un⸗
entgeltlich mitgegeben werden ſoll.
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Die Aufſicht über die ordnungsmäßige Führung
und über die ſorgſame Aufbewahrung der Kirchenbücher
und Duplikate, ſowie über das ordnungsmäßige Pers
fahren hinſichtlich der Unterlagen und Belege und der
Kirchenbuchzeugniſſe iſt dem Pfarrer, dem Ephorus und
der Kircheninſpektion zur Pflicht gemacht.
Aus der Chronik der Familie Löbbecke.
Von Werner Conſtantin v. Arns waldt.
8 iſt ein ehrwürdig Ding, ein altes nicht verfallenes
Schloß zu ſehen oder einen ſchönen geſunden
vollkommenen Baumſtamm. Wie viel mehr aber eine
alte edle Familie, die gegen Wogen und Wetter der
Zeit ſtandgehalten.“ Mit dieſen Worten des Francis
Bacon beginnt die Chronik einer Familie, !) die nicht
allein den Wogen und Wettern der Zeit ſtandgehalten,
ſondern noch merklich im Aufſteigen begriffen iſt. In
einer Zeit, wo der Adel oft ohne große perſönliche Ver—
dienſte von Leuten in Deutſchland erworben wird, die
keinen Tropfen indogermaniſchen Blutes in ihren Adern
rollen haben, tut es einem doppelt wohl, wenn man
ſieht, daß eine Familie durch mehrhundertjährige Regs
ſamkeit und ſtandhafte Arbeit fih einen Platz unter den
Adelsgeſchlechtern des Landes ſchafft, der eine Nobili⸗
tierung verſchiedener Linien rechtfertigt.
Namentlich in den Städten Iſerlohn und Dortmund
tritt der Name Löbbecke ſchon ſeit dem 13. Jahrhundert
häufig auf. Niederſachſen iſt immer die eigentliche
Heimat der Familie geblieben und außer der braun⸗
ſchweiger und breslauiſchen Linie iſt die Familie faſt
durchweg dem alten Stammlande Weſtfalen treu geweſen.
Leider ſind die urkundlichen Quellen in Iſerlohn zum
großen Teile durch Feuer zerſtört, ſodaß ſich bis zum
Anfange des 17. Jahrhunderts kein urkundlich beglaubigter
Zuſammenhang zwiſchen den einzelnen Linien ergibt.
Später ſteht die Stammfolge aber urkundlich feſt. Das
noch jetzt gebräuchliche Familienwappen im goldenen
Schilde drei (2 und 1) ſchwarze Schildchen und auf dem
Helme ein goldener und ein ſchwarzer Adlerflügel, das
auch den geadelten Linien ohne weitere „Wappen⸗
beſſerung“ erhalten blieb, — wenn man dahin nicht
die Zugabe ee ſubemen Pferdekopfes auf den Helm
, der einen Linie rech⸗
nen will — iſt durch
ein Siegel des Her⸗
mann Löbbecke ſchon
ſeit dem 20. Juni 1532
(f. nebenſtehend) nach⸗
weisbar. Mit einem
ähnlichen Siegel ſie⸗
gelt am 21. Mai 1605
Gerhard Löbbecke
(ſ. nebenſtehend); im
Laufe des 17. Jahr-
hunderts findet ſich
das Wappenſiegel
ſchon häufig, ſeit dem
) Chronik der Familie Löbbede, bearb. v. H. Henniges und
Dr. H. Voges, Braunſchweig 1911.
Siegel Hermann Löbeckes
7. Juli 1639 auch mit Helm
und Helmzier.
Die Löbbeckes gehörten in
den Städten ihrer Stamm⸗
heimat zumeiſt dem Kauf⸗
mannsſtande an; nur ver⸗
einzelt finden ſich Geiſtliche
und Juriſten. Der Groß⸗
handel namentlich mit Tuch,
das in Dortmund hergeſtellt
S 5 führte die Mitglieder
Siegel Gerhard Löbbeckes der ſogen. Wandſchneider⸗
gilde, der Gilde der Großkaufleute, zu der auch einige
Löbbeckes gehörten, oft in ferne Länder. Dortmund
ſtand namentlich zu England und Flandern im Mittel-
alter in reger Handelsbeziehung. Auf den Meſſen und
Märkten innerhalb des Reiches wickelten ſich große
Geſchäfte der Wandſchneider ab. Die Großkaufmanns⸗
familien, die namentlich aus ihren Reihen die Stadt.
oberhäupter ſtellten, ſchloſſen ſich durch Heiraten eng
zuſammen und bildeten ein Patriziat, das in ſeinen
Beſchäftigungen zwar ganz andere Ziele verfolgte, das
aber mindeſtens ebenſo excluſiv in der Wahl ſeiner
Angehörigen war, wie der Landadel. Die Familien
nannten ſich in einzelnen Städten, zum Beiſpiel in dem
benachbarten Goéft, mit mehr oder weniger Recht auch
mit dem Adelsprädikat „von“ und ahmten die Sitten
des Landadels in manchen Stücken nach. So brachten
ſie beiſpielsweiſe ihre Ahnenwappen auf den Grabſteinen
an, wie es der Landadel zu tun pflegte. Die beiliegende
Tafel ift ein Beweis hierfür und fol an dieſer Stelle Gr,
wähnung finden, da das Wappen der Familie Löbbecke
in der bekannten Form auf dem Grabſteine abgebildet
ift. Die Wappen find: in der Mitte von Bockum ges
nannt Dolphus; zur Rechten von oben nach unten:
Bockum⸗Dolphus, Wichels, Esbach, Klepping; zur Linken:
Arnsberg, Michels, Lobeck, Büren. Der Grabſtein iſt
für Anna Catharina Eliſabeth von Bockum genannt
Dolphus, 1685, f 19. Juli 1714, errichtet. Ihre Eltern
waren Albert Goswin v. Bockum gen. Dolphus
(* 1656 März 13., f 1717 März 26.) und Anna Maria
von Arnsberg (* 1657, F 1722 März 4, — Soeſt,
Peterskirche, co 1684 Aug. 1.). Die Eltern des Albert
Goswin v. Bockum gen. Dolphus waren: Anton Gottfried
v. Bockum gen. Dolphus (* 1624 Dez. 14., T 1676
Sept. 27.) und Catharina Michels (1640 noch unmündig,
co 1651 Aug. 17.). Die Eltern der Anna Maria von
Arnsberg waren: Bertram Michael von Arnsberg,
Bürgermeiſter zu Unna ( 1663 Oct. 30.), und Apollonia
Michels (* 1621 März 14., f 1677 Apr. 15.; Grabſtein
in der Kirche zu Unna mit den Wappen: Michels,
Esbeck, Büren, Brechte). Eltern des Anton Gottfried
v. Bockum gen. Dolphus: Albert v. Bockum gen.
Dolphus (* 1593, t 1665) und feine J. Frau Elifabeth
Esbach zu Brockhauſen (co 1624, F 1632 Apr. 7.);
Mutter der Catharina Michels: Anna von Klepping,
lebt 1640 als Witwe; Eltern der Bertram Michael von
Arnsberg: Johann v. Arnsberg (F 1668 März 21.,
CI 3u Unna) und Catharina Löbbecke; Eltern der
Apollonia Michels: Michael Michels, Rentmeifter
in Goëft (1616) und Eliſabeth v. Büren. Es iſt alfo
eine ganz regelrechte Ahnenprobe, die durch die Wappen
auf dem Grabſtein hergeſtellt wird.
Das erſte Familienbildnis, das noch im Beſitze der
Familie iſt, ſtellt Johann Anton Löbbecke, Cämmerer
und Ratsherrn zu Iſerlohn (1683—1730) dar, und von
ihm find auch die erſten ausführlichen Nachrichten vor⸗
handen, obgleich die Filiation ſchon einige Generationen
vorher nachzuweiſen iſt. Johann Anton gründete in
Iſerlohn eine Fabrik für Meſſingwaren, die durch zwei
erfahrene Werkmeiſter aus England geleitet wurde. Er
verpflanzte die Anfertigung von Fingerhüten aus Utrecht
nach Iſerlohn. Er hatte neun Kinder, von dreien ſeiner
Söhne ſtammt faſt die ganze übrige behandelte Familie
ab. Seit 1763 hatten zwei der Söhne ſtändige Be-
ziehungen zu Braunſchweig. Sie gründeten zuerſt dort
eine Niederlage, ſpäter wurde das Hauptgeſchäft nach
Braunſchweig verlegt; Johann Hermann Löbbecke,
(1727—1793), der eine der Brüder, blieb in Iſerlohn,
der andere Johann Melchior (1728—1783) ſiedelte
1763 ganz nach Braunſchweig über und begründete dort
die braunſchweigiſche Linie, die noch heutzutage in
Braunſchweig blüht, und von der ſich die breslauer
Linie abgezweigt hat.
Die Familiengeſchichte der Löbbeckes zeigt in guten
Abbildungen eine Anzahl von älteren Urkunden, Siegeln
und Familienbildern. Beſonderer Wert iſt auf Abbildung
der großen Anzahl ſchöner Landſitze und Nittergüter ges
legt, die ſich die Familie gekauft hat. Beſonders ver⸗
dient der Erwähnung, daß auch die Kinder der vers
heirateten Töchter aufgeführt find, ſodaß diefe Familien-
geſchichte auch für viele verwandte Familien großes
Intereſſe erregen muß. Zu tadeln iſt an dem Buche
nur, daß zwei Linien der Familien, die nicht dem
Familienverbande angehören, deren Zuſammenhang mit
der übrigen Familie wohl ohne große Schwierigkeiten
hätte nachgewieſen werden können, ganz fortgelaſſen ſind.
Aus der Geſchlechtergeſchichte Ravensburgs.
Von Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg.
L Namhafte Ravensburger,
d. h. in der ehemaligen Reichsſtadt Ravensburg Ges
borene, welche weder in den Stadtgeſchichten Ravens⸗
burgs von Eben und Hafner, noch in der Oberamts⸗
beſchreibung von Ravensburg (v. J. 1836) und in der
Landesbeſchreibung (v. J. 1884) verzeichnet find.
Aigler (alias Engler), Walburg, Abtiſſin des
Ziſterzienſerinnenkloſters Baindt bei Ravensburg, von
1457 — 1462. D
Beder, Chriftoph Ludwig, * 9. Dezember 1756;
t 13. Mai 1792 als Stadtphyſikus, Präſes der Wund⸗
ärzte zu Augsburg, febr tüchtiger, zu früh t Arzt
und mediziniſcher Schriftſteller.
Bentelin [Bentele], Jodocus, aus einem
Ravensburger Patriziergeſchlechte in der 2. Hälfte des
15. Jahrhunderts, (25) Abt des Benediktinerſtifts
Weingarten von 1455—1477, t daf. 17. Mai 1477,
2 Tage nach der großen Kloſterbrunſt.
Deuring, Franz Joſ. Dominik, Freiherr v., zu
Anfang des 18. Jahrhunderts, Propſt zu Konſtanz
1755 — 1777, ¢ daf. 8. Auguft 1777.
Dornſtock, Heinrich, Edler von Ravensburg, Abt
im Stift Kempten i. A. um 1063 (7), nach Eggmannd
Schrift: „Die hochberühmten Welfen.“
Ebert [h] (alias Eberlin), Jörg, * in der erften
Hälfte des 16. Jahrhunderts, tüchtiger Orgelbauer
(namentlich auch im Oſterreichiſchenß; + Ende des
16. Jahrhunderts; er hatte einen Sohn, Ulrich E.,
gleichfalls Orgelbauer (f. D. A. XX., 1902, S. 6—8).
Erb, Anſelm, 29. Januar 1688, Prälat des
Benediktinerreichsſtifts Ottobeuren von 1740 — 1767,
vorher Profeſſor der theolog. Wiſſenſchaften an den
hohen Schulen von Salzburg, Freiſing und Fulda,
T Den 21. Mai 1767 zu Ottobeuren.
Erb, Kaſpar Maximilian, Pfarrer und Schrift⸗
ſteller, 1800, + 1856 als Schulinſpektor zu Neukirch
(ſ. Gradmann, ſchwäb. Schriftſtellerlexikon uſw., S. 129).
Eſſich, Joh. Gottfried, * 28. Nov. 1757, f 9. Juli
1806 als evangeliſcher Prediger und theologiſcher Schrift⸗
ſteller zu Augsburg, (f. Baders, bayr. Schriftſteller⸗
lexikon ufw. I).
Gälelßler, Johann V, Abt des Prämonſtratenſer⸗
kloſters Weiſſenau bei Ravensburg von 1483 — 1495,
geiſtlicher Liederdichter.
Gall, Joh. Mich. von, (Glied der Familie
v. Galli aus Comde), Chorherr in Konſtanz bis 1640,
* am T.
Geiſt von Wildegg, Konr. Ferd., wohl Sohn
des Ferd. Geiſt v. W. zu Ravensburg und der Barbara
geb. v. Pappus, Dr. theol., Chorherr zu Konſtanz von
1687 an, + daf. 15. Jan. 1722.
Geng, Rud., gegen Anfang des 17. Jahr-
hunderts, Maler, lernte in den Jahren 1624—28 zu
Ravensburg bei Waler Lienh. Heberlein, f im Laufe des
17. Jahrhunderts in ? (f. D. A. XXI, 1903, Nr. 7, S. 97).
Götz, Franz Auguſtin, 1752, + in Rav. 1827,
kath. Prieſter, Maler und Gemäldeſammler (ſ. D. A.
XXIV. 1906, Nr. 4, S. 64).
Hablitzel, Michael, I. Abt des Prämonſtratenſer⸗
ſtifts Weiſſenau von 1563—1575.
Hablitzel, Chriſtian, desgleichen von 1595—99.
Haugg, Peter, dictus ſteinſtraß et zerſchloß pictor
(ſ. „das Rav. Bürgerbuch“ von Werf, in den Frankf.
Bl. f. Familiengeſchichte, IV, 1. Heft, S. 5 unten).
Grabjtein der Anna Katharina Elifabeth von Bochumb gen. Dolphus, 1714
in der Petrikirche zu Soeſt.
Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912 Heft 4. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig.
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Helmling, Michael UL. Abt des Prämonftratenfer-
reichsſtift Weiſſenau von 1722—1724.
Heupel, Karl, Sohn des Goldarbeiters H. in
Rav., zwiſchen 1790 — 1800, talentvoller Maler, lernte
bei Iſopi in Ludwigsburg, hernach in Wien und Rom,
ſpäter in Berlin Bataillenmaler (ſoll bei Waterloo durch
einen Granatſplitter verwundet worden ſein), frühver⸗
ſtorben in Berlin. |
Holbalelin, Adelheid, Abtiffin des Ziſterzienſer⸗
innenkloſters Baindt von 1342—1345.
Holbalelin, Chriſtina, desgleichen, von 1388 — 92.
Hug, Katharina, geb. zu Anfang des vorigen
Jahrhunderts, nachmals verehelichte v. Knoll in Stutt⸗
gart, Hofſängerin an der kgl. Hofoper daſ., F in den
1850 er J. daſ. (ſ. den Art.
aus Rap.“ von Beck in der Sonntagsbeilage Nr. 20
3. d. Volksbl.“ v. 1909, S. 79/80).
Humbſpliß, Anna Ill, Abtiſſin des Ziſterzienſer⸗
innenkloſters Baindt v. 1375—1388.
Hum biß, Fida, Abtiſſin ebendaſ. v. 1392—1394.
Hund, Mathäus, 1647, Konventuale im Benes
diktinerſtift Weingarten, ein vorzüglicher Organiſt und
viele Jahre Chorregent, „Musicus praesertim Organista
celeberrimus“ im Kloſter 1711.
Inſenbach, Mathias, Abt des Prämonſtratenſer-
kloſters Weiſſenau, v. 1582—95.
Juſtus, d'Allamagna, de Alemannia, Juſtus von
Ravensburg, * nad) Anfang des 15. Jahrhdts.,
hauptſächlich in Genua um 1451 tätig, f in der 2. Hälfte
des 15. Jahrhdts. in 7, bedeutendſter Maler Ravens⸗
burgs (ſ. Beck „Ein altdeutſches Freskenſtück von Juſtus
von Rav. in Genua“, im „ſchwäb. Archiv XXVI, 1908,
Nr. 6, S. 81—86 und Nr. 10, S. 145—150.
Jacob Meifter, Bildhower, 1484 Bürger in Ravens⸗
burg, Schweher von Lud. Huter. (f. Merk, Ravens«
berger Bürgerbuch aus dem 15. Jahrhrdt. in den
„Frankfurter Bl. f. eee ee Jahrg. III / V 1910
auf 1911.
Goldſchmied, Hans, Maler um d. J. 1451.
(ſ. D. A. XXVII. 1909, Nr. 4, S. 64).
Ro[elgel, Erhard, Maler um 1440, f in Ravens-
burg noch vor 1502, (ſ. Merk, Ravensburger Bürger⸗
buch in Frankfurter Bl. f. Familiengeſch., IV, 1911 S.
4, 1. Sp. oben und Jahrzeitbuch der Ravensburger
Liebfrauenkirche zu J. 1502).
Kolroß aus Rav., um das J. 1532 Leermeiſter in
Baſel (f. Maltzahns d. Bücherſchatz, S. 177 Ziffer 1080).
Manz, Euſebius, Benediktinermönch auf der
Reichenau, war unter denjenigen Konventualen, welche
ſich an dem im J. 1649 wieder ausgebrochenen Streite
wider die biſchöfliche Curie von Konſtanz beteiligten,
einer der hervorragendſten, kam deshalb ſogar in Haft,
wurde ſpäter (1664 — 71) Profeſſor der Mathematik an
der Benediktineruniverſität in Salzburg, ſtarb zu Wien
i. J. 1685; von ihm hat ſich eine jetzt im groß. bad.
Generallandesarchiv in Karlsruhe befindliche hand⸗
ſchriftliche Arbeit über die Geſchichte des Kloſters
Reichenau erhalten.
„Eine gefeierte Sängerin
6:88
Nabholz, Joh. Chriſtoph (alias Frz. Joh. Chriſtiand)
Maler und Kupferſtecher, 1752 (17417), ging 1784
nach St. Petersburg, F um 1796 zu Leipzig (ſ. D. A.
XIV., 1896, Nr. 6 S. 106; nach Naglers Künſtler⸗
lexikon fol N. in Regens burg geb. fein, was mir
verſchrieben zu ſein ſcheint.
Nördlinger, Oswald, Kunſtdrechſler, gegen Ende
des 16. Jahrhunderts, F in der 2. Hälfte des 17. Jahr-
hunderts zu Rav. (f. D. A. XVI., 1898, Nr. 4, S. 63/64).
Ochſer, Peter, 15. Abt des Ziſterzienſer Stifts
Salem (Salmansweiler) v. 1417—41).
Renger, Jakob, 6. Abt des Prämonſtratenſerkloſters
Schuſſenried von 1545—1550: fein Wappen: Im
goldenen Felde ein grüner Dreiberg im Grunde, Dote
über ein ſchwarzes umgekehrtes W und ein ſchwarzes
Kreuz.
Sattler, Ulrich, Abt des Prämonſtratenſerkloſters
Weiſſenau von 1533—1549.
Sauter, Dr. jur.,“ gegen Ende des 18. Jahr-
hunderts, Rechtskonſulent und Altertums ſammler
in Rav., F in den 1830 er Jahren daf., Vater des
gleichfalls in Ravensburg * i. J. 1880 zu Stuttgart
+ fgl. Archivſekretärs und Schriftſtellers Dr. Franz
Sauter.
Schindelin, Chriſtinie, Abtiſſin des Ziſterzien⸗
ſerinnenkloſters. Baindt, a 1434.
Schmid, 2. Gregor, * 15. Novbr. 1748, Konven⸗
tuale im Benediktinerkloſter Ochſenhauſen, Muſik⸗
inſtruktor, Chorregent, vorzüglicher Muſikus, t im
Kloſter b. Ol 6. Februar 1780.
Senner, Jodocus, 14. Abt. des Ziſterzienſerkloſters
Salem von 1395—1417.
Steger, Sebaſtian (alias Staiger) würdiger und
gelehrter Abt des Benediktinerkloſters Irrſee um 1550.
Stör v. Störenſtein, war Ende des 13. Jahr-
hunderts ein beſonders tüchtiger Kämpfer in Schlachten
und Turnieren. (Nach Eggmann, a. a. O.). Weitere
Nachrichten über ihn ſehr erwünſcht!
Viol, Michael, Maler in der 2. Hälfte des 17. Jahr⸗
hunderts, zu Konſtanz tätig („ſchwäb. Archiv“, XXVI,
1908, S. 158, aus Ravensburg?) Ein Anton Viol
erſcheint i. J. 1620 in der Ravensburger Bürgerliſte.
Waldner, Hans, geb. in der 1. Hälfte des 16. Jahr-
hunderts, Kunſtſchreiner (u. a. Meiſter des Chorſtuhl⸗
werkes in der Hofkirche von Innsbruck) und geſchickter
Wagenbauer, t in ? gegen Ausgang des 16. Jahr-
hunderts (ſ. D. A., XX, 1902, Nr. 1, S. 5/6).
Wyk (Weiß), Bernhard, Reformator, geb. in der
2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, erlernte urſprünglich das
Bäckerhandwerk und kam in der Folge nach Baden im
Aargau, wo er i. J. 1497 Bürger ward. Mit der Zeit
kam er nach Zürich, wo er ſich zum Schreiblehrer ausbildete.
Lebhaft ſchloß er ſich in dieſer Stadt der Sache der
Reformation an und ſtellte ſich ſogar als ſchon Sechzig⸗
jähriger in die Reihe der Streiter. Unter den in der
Schlacht bei Kappel i. J. 1531 Gefallenen befand ſich
auch Wyß (ſ. Finsler, die Chronik des Bernhard
Wyß, Baſel 1901). — Nachträge vorbehalten.
(Schluß folgt.)
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Zur Geſchichte der Zweimen.
(Schluß.)
Die einzig Aberlebende aus der Linie v. Zweimen
zu Kötzſchlitz und Güntersdorf, Charlotte Chriſtiane
v. Bülow, entſchloß fich, nachdem die Leiden des 7jährigen
Krieges über die Beſitztümer hinweggegangen waren,
1765 zum Verkauf der beiden Rittergüter Kötzſchlitz
und Güntersdorf. Ein entfernter Verwandter Hans
Dietrich v. Zweimen gab als Witbelehnter dazu ſeine
Einwilligung. Auch er ſtarb 1769 zu Weißenfels, wo
er als Leutnant im Herzogl. Sachſen⸗Weißenfelſiſchen
Infanterie⸗Regiment ſtand, und wurde zu Piſſen beis
geſetzt. Der ganze Beſitz kam 1765 in die Hand der
damals freiherrlichen, jetzt gräflichen Familie von Hohen⸗
thal in Dölkau, welche die beiden Rittergüter Kötzſchlitz
und Güntersdorf verpachtet hat.
Noch lebte aber 1765 in Wegwitz ein Friedrich
Magnus v. Zweimen. Seine Vorfahren beſaßen nach»
weislich bereits 1555 den dicht an der Luppe gelegenen
Herrenſitz. Damals wird ein Herr Chriſtoph von Zweimen
auf Wegwitz erwähnt, der überaus ärgerliche Streitig⸗
keiten mit ſeinem Gutsnachbar, dem Herrn Wolf von
Croſtitz auf Kriegsdorf, wegen Bau eines Dammes in
der Aue zu führen hatte. Der Stammbaum des Weg⸗
witzer Zweiges läßt ſich lückenlos und zuverläſſig erſt mit
Alexander v. Zw., 1537 71596 aufſtellen. Sein Grab⸗
ſtein war noch vor etlichen Jahrzehnten in Wallendorf
vorhanden, aber Unverſtand hat ihn zerſchlagen. Alexanders
Enkel, Chriſtoph von Zweimen, war Herr auf Wegwitz
bis in die letzten Jahre des 30 jährigen Krieges.
Er trat als Cornet ins Kurfürſtl. Sächſiſche Heer
ein, ſcheint aber bald den Kriegsdienſt aufgegeben und
als Junker ſein Erbgut bewirtſchaftet zu haben. Er
war zweimal verheiratet. Die erſte Ehefrau mit dem
Vornamen Anna Katharina ftarb 1625, ihr Familien-
name iſt im Kirchenbuch von Wallendorf nicht genannt.
In zweiter Ehe war er vermählt mit Eliſabeth v. Nort⸗
hauſen, der Tochter eines Halliſchen Ratsherren, der
auch in Collenbey Beſitz hatte, Dietrich v. Northauſen.
Nach Chriſtophs v. Zweimen Tode verheiratete ſich ſeine
Witwe wieder mit Georg Hermann von Schkölen, welcher
als Beſitzer eines größeren Bauerngutes in den unweit
von Wegwitz gelegenen Dorf Zſcherneddel war und 1686
dort verſtorben iſt. Indeſſen bei dieſer Verheiratung
wird des Chriſtoph v. Zw. Witwe im Kirchenbuch als
eine geborene v. Berbisdorf bezeichnet. Vielleicht war
Chriſtoph in 3. Ehe vermählt mit Elifabeth v. Berbis⸗
dorff, die als Witwe 1. 11. 1649 Georg Hermann v.
Schkölen heiratet.
Nach v. Dreihaupts Chronik vom Saalkreiſe war
eine Katharine T. des Kaspar v. Northauſen und der
Katharine v. Kannawurf * 10. 8. 1571 vermählt 16. 11.
1624 mit Chriſtoph von Zweymen auf Wegewitz.
Von den Nöten und Leiden des 30 jährigen Krieges
wurde Gutsherrſchaft und Dorf Wegwitz aufs ſchlimmſte
betroffen. Wiederholt mußten alle Einwohner vor dem
Feinde flüchten, und was ſie an Habe nicht mitnahmen,
und an Vieh nicht mittreiben konnten, den Schweden
oder den Kaiſerlichen überlaſſen. Im Saale des Herren⸗
hauſes zu Wegwitz war eines Tages alles verſammelt,
Von Paſtor Heinicke in Zöſchen und Dr. Gg. Schmidt.
um die Taufe des kleinen Sohnes Alexanders vorzu-
nehmen. Da kam die Nachricht, daß Soldaten anrückten.
Eilends wurde die Taufe vollzogen und die Flucht an⸗
getreten. |
Auch findet fih folgende Nachricht: „Das Herren-
haus zu Wegwitz wurde 9. April 1641 von den Schweden,
die dabei einen Kapitänleutnant ſamt etlichen Muske⸗
tieren verloren, geſtürmt und eingenommen. 16 Gemeine,
Knechte, die ſich dorthin retiriert, wurden gefangen und
ins Hauptquartier nach Merſeburg gebracht. Der Ort
wurde ruiniert.
Auch das Herrenhaus wurde von den Schweden
in Aſche gelegt. Chriſtoph von Zweimen, der nur
einige 40 Jahre alt ſein Leben beſchloß, geriet wohl in
Not und Elend.
Auch fein 1633 geborener Sohn Alexander ift früh-
zeitig 36 Jahre alt 1669 geſtorben.
Alexanders 1662 geborner Sohn wie der Großvater
Chriſtoph geheißen, iſt durch ſeine Heirat mit Katharina
Maria v. d. Oelſchnitz zu Kriegsdorf oder durch eigene
Tüchtigkeit wieder zum Wohlſtand gelangt. Außer
Wegwitz gehörte ihm — vielleicht auch bereits feinem
Vater Alexander — das an der Elſter jenſeits der Aue
gegenüberliegende Rittergut Weßmar. Am kurfürſtlichen
Hofe zu Dresden bekleidete er die Würde eines Sommer,
junkers. Das Herrenhaus zu Wegwitz, das 50 Jahre
wüſt gelegen, ließ er wieder aufbauen, wohnte aber
doch zu Weßmar. Er iſt auch dort 1727 begraben.
Außer 2 Schweſtern, deren eine Sophie Hedwig
mit Alexander Tilo v. Seebach zu Goddula, ein Chriſtoph
v. Seebach zu Gr.⸗Goddula t 17. 8. 1699 alt 88 J.
weniger 2 Tage war auch vermählt mit einer
Maria v. Zweymen, hatte Chriſtoph v. Zw. noch
einen Bruder Alexander. Dieſer war ebenfalls mit
den Sächſiſchen Truppen zum Kampf gegen die Türken
nach Ungarn gezogen, wie dies ſein Vetter Melchior
Chriſtoph v. Zweimen⸗Kötzſchlitz getan hatte. Auch ihm
brachte im fremden Land der Typhus oder eine andere
Krankheit einen ſchnellen Tod. Nach Wochen kam erſt
die Nachricht davon in der Heimat an, und im Beiſein
vieler Verwandten und Bekannten wurde ihm in der
Kirche zu Wallendorf eine Gedächtnisfeier gehalten.
Der 1727 zu Weßmar verſtorbene Chriſtoph
v. Zweimen hatte 6 Kinder, 3 Töchter und 3 Söhne.
Die 3 Töchter waren ſämtlich verheiratet, Wilhelmine
Waria 1721 mit dem Kammerherrn Hartmann v. Genſau
zu Farnſtedt, Karoline Elifabeth 1732 mit Wolf v. Wolfers⸗
dorf, wobei das Merſeburger Konſiſtorium die fehlende
Zuſtimmung der Eltern des Bräutigams durch einen
Schiedsſpruch erſetzte, und Friederike Sophie 1727 mit
Hans Julius v. Kötzſchau zu Schafſtädt. Von den 3
Söhnen iſt der älteſte Alexander Wilhelm als Kurf.
Sächſ. und Kgl. Poln. Hauptmann im Prinz Xaverfden
Regiment unverheiratet etwa 55 Jahre alt geſtorben,
der zweite Chriſtoph Karl ſtarb ebenfalls ohne Erben
ums Jahr 1747, der dritte Friedrich Magnus überlebte
ſeine Brüder und wurde der letzte v. Zweimen auf
Wegwitz.
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v. Zweyhmen⸗Wegwitz.
e nn 1555 Chriſtoph v. Zweimen auf Wegwitz
auf Wegwitz und Güntersdorf wird erwähnt bei einer Streitſache gegen Wolf v. Kroſtitz⸗Krie :
* 16. 4. 1537 zu Kötzſchlitz g DESS R
+ 29. 10. 1596 zu Wegwitz
uxor 1592 Eliſabeth v. Kroſtewitz,
T. des Peter auf Lemſel
und Brieſen
! SL eee
1606 filia relicta sr.“ 1567, f 14. 8.1 alt 69 J.
oo Euphemia v. Kannewurf
a. d. 9. Gleina, T. des Chriſtoph
T zu Werſeburg 27. 8. 1637
Katharina Euphemia Wolf Maria Chriſtoph Veronica Alexander Sibila Bernhard
co 1615 oo 1619 Heinrich * 31.10. 1600 * 16.9.1602, f vor 1646, 1629 Cornet. * 15. 12. 1603 13. 1. 1605 * 25.5. 1606 getauft
Friedrich v. Joachim v. + 1603 co 12. 6. 1628 oo 1. Anna Katharina f 15. 12. 1625 1635 Leutn. t 1669 5. 1. 1609
Maſchwitz Boſe⸗ Georg Ernſt oo 2. Eliſab. (Sybilla) v. Northauſen, Tochter erwähnt 1626
Bunſtedt v. Liberode⸗ des Ratsherrn Caſpar zu Halle und der nn
Eberſtedt, beth [pater verebel. mit Georg Herm. v. Schkõlen
H. auf zu Zſcherneddel (heißt bei ihrer zweiten Ehe⸗
Gatterſtedt e geborne v. Berbisdorf).
1641 brennen die Schweden Wegwitz nieder. |
Euphemia Alexander Maria Otto Katharina Friedrich und Chriſtoph
* 10. 12. 1625 * 6. 8. 1633 SH getauft * 19. 12. 1638 * 17. 7. 1640 * 5. 2. 1642
genannt 1648 (Eodem die, quo propter hostes insequentes in fugam conjicimur) 26. 7. 1635 t 1. 9. 1639 t 1641 T 1643 in Leipzig
16. 3. 1668 zu Pödelißt bei Weimar an Merkurvergiftung, ‚1647 (wird als
co Katharina Benigna v. Berlepſch, T. des Hans auf Seebach u. Naundorf filia reticta 3. Sohn
und der Sabina v. Wolffersdorff, bezeichnet)
1670 verh. mit Hans Sigism. v. Blegelar, + 1680,
war Pachtinhaber von Wegwitz und Kapitänleutnant
Sabina Elifabeth Katharina Chriſtoph Alexander Sophie Hedwig Selene Rath.
* 15. 2. 1657 Maria * 14. 1. 1662, f 1727 in Weßmar, * 30. 5. 1663 * 22. l. 1665 Adelgunde Maria
T 9. 4. 1719 * 6. 12. 1659 Herr auf Wegwitz und Weßmar. ftarb zu Puor St. Peter oo 1. 2. 1691: X 30. 1. 1668 + 1669
unverbetratet + 23. 10. 1669 churf. Sächſ. u. Kgl. Poln. Rammerjunfer, in Ungarn 15. 10. 1686 als Alexander Tilo v. + 11. 4. 1669
baute 1695—97 Haus Wegwitz wieder auf Volontär bei feinem Better Seebach zu Goddula
co 31. 7. 1692 Kath. Maria v. d. Oelsnitz ⸗ Oberſtwachtmeiſter
Kriegsdorf v. Zweymen,
dort begraben
Alexander Katharine Maria Chriſtoph Wilhelmina riedrich Karoline Elifabeth Friederike Sophie Johan⸗ Johann Auguſte
Wilhelm Herwig, Sabina Karl Maria agnus * 8. 7. 1702 * 21. 7. 1604 nette Auguſt Chriſtiane
„12. 4.1693 20. 11. 1604 * 20.11.1608 10. 5.1696 17. 6. 1697 2. 8. 1690, f 1766 . 1732 Wolf von 1727 zu Weßmar © Katharina 18. 1. 1700 * 8.4. 1710
+ nach 1747 + nach 1747 co 1721: 1718 Kurf. Sächſ. Wolffersdorff, des Julius Hans Julius v. Kötz. 22. 9. 1706 f 23. 1. 1709 f 3. 6. 1710
1738: Churf. i Rammerberr Jaadpage Heinrich v. W. auf Klein- ſchau auf Schafſtedt, t 1717 3u
Sächſ. u. Kgl. Hartm. v. Geuſau 1738 Kurf. Sächſ. u. goddel Tochter. Kurf. Gadj. u. Kgl. Weßmar
Poln. Hauptm. auf Farnſtedt Kgl. Poln. Hauptm. Den Widerſpruch der Poln. Hauptmann
Ee rinz — 177 Oberſtleutnant bie’ Salen botetti gegen,
e co 1730 K i w. te eira eſeitigte a
er 1721 geb. zu 30 Rath. Bedw. Conſſt. Ein vorebel. Kind
Chriftian aus Groß-Schocdher war vorhanden
p. Geujau
>
Friedrich Magnus 27. 8. 1699 begann feine Lauf⸗
bahn als Kurfürſtlich Sächſiſcher Jagdpage 1718, 1738
war er im Heere des Kurfürſten von Sachſen und
Königs von Polen Hauptmann, und feit 1747 Oberſt⸗
leutnant. Aber ſeine Teilnahme an den erſten ſchleſiſchen
Kriegen iſt nichts bekannt. Verheiratet war er ſeit 1730
mit Kath. Hedwig v. Dieskau aus Groß⸗Zſchocher bei
Leipzig, Kinder blieben ihm verſagt. 1766 ſchloß er
feine Augen als der letzte Erb», Lehn⸗ und Gerichtsherr
von Zweimen auf Wegwitz. Die Erben, feine ver-
heirateten Schweſtern, verkauften das alte Stammgut,
bereits 1769 befindet es ſich in händen des neuen Be⸗
ſitzers David Gottl. Schmidt und deſſen Sohnes Chriſtian
Schmidt. Rittergut Wegwitz hat ſeitdem bis zur Gegen⸗
wart öfter ſeine Beſitzer gewechſelt: Riemer, Otto, Ahren⸗
holtz, Bachmann haben es im Beſitz gehabt. Seit 1910
gehört es einem Herrn Troldenier.
So viel bekannt iſt, haben die v. Zweimen nur in
dem Hochſtift Merſeburg, nicht auch in anderen Gegenden
Deutſchlands ihre Wohnſitze gehabt. Außer der zu
Kötzſchlitz-Güntersdorf 1756, und der zu Wegwitz 1766
erloſchenen Linie ſind andere Zweige nirgends längere
Zeit anſäſſig geweſen. Noch in den 40er Jahren des
vorigen Jahrhunderts ſollte ein letzter Abkömmling der
Familie im Bayerſchen Heere ſtehen. Neuere Nads
forſchungen ergaben aber, daß es ſich um eine Bers
wechſelung mit dem ähnlich klingenden Namen v. Zehmen
handelte.
Familienglieder, deren Verwandtſchaft nicht er,
kennbar iſt:
mow 63
APE AE AE AA Ae
, 1250 Heinrich urkundlich genannt,
. 1300 Ulrich ebenſo,
. 1447 Hans und Otto zu Kötzſchlitz und Günters⸗
dorf haben einen Hof zu Zſchöcherchen für
einen ſolchen in Schladebach eingetauſcht,
. 1464 Chriſtoph mit feinen Vettern Chriſtoph,
Jakob und Hans,
1474 Hans und Otto Gebr. auf Kötzſchlitz,
. Wolf Heinrich, S. des Chriſtoph, + 19. 10. 1603,
. Maria, T. des 7 Alexander, + 20. 7. 1606,
Georg Otto, 1647 auf Wehlitz, 1649 Pächter
zu Weßmar von dem dem Amtsſchöſſer
Guntermann zu Schkeuditz gehörigen
Gute; ſpäterhin in Zſchernitz (Tſchörnitz),
oo I. vor 1648 Eliſab. geb. v. Boſe⸗
Ermlitz, + 1649. 1649 eine Tochter
Maria Katharina geboren, dabei heißt
die Mutter „Sibilla“,
co II. 1650 Elifab. . Burkersrode auf Kötz⸗
ſchau u. Teuditz, T. d. Dietrich v. B.,
eine Tochter Maria Katharina heißt 1677
ehel. Tochter des J. Georg Otto v. Zw.
auf Tzſchernitz,
9. Hans Dietrich auf Tſchörnitz, erwähnt 1673,
10. Hans Dietrich willigt 1765 ein in den Verkauf
der Familienſitze Kötzſchlitz u. Güntersdorf
an den Kurf. Sächſ. Stift Merſeb. Kammer-
rat Frh. Joh. Jacob v. Hohenthal,
11. Hans Dietrich, Leutnant beim Herzogl. Sächſ.
Weißenfels⸗Infant.⸗Rgt., ſtarb 18. 2. 1769
zu Weißenfels, wurde begraben in Piſſen.
(Siehe auch beiliegende Stammtafeln.)
— DUO =
O Ol
Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten |
Gelegenheitsfindlinge.
Baſſe.
In dem Stammbuche des Herzogs Georg von Braunſchweig⸗
Lüneburg (geb. 17. Februar 1582, f 2. April 1641), das Gin,
zeichnungen von 1592 bis 1612 enthält, findet ſich die Eintragung:
1597
Fide, sed cuivide L. K. U. G.
Jacob Beck Peder Baſſe. Egin handt.
Egen hand
H. O. A. Z. W. L. M. N. Z. H.
Joachim von Bulouw Moritz Erioe
egen handt. egen handt.
Das Stammbuch, deſſen Original ſich 1846 in der Kgl.
Bibliothek zu Göttingen befand, iſt von Prof. Dr. W. Havemann
im „Archiv des hiſtoriſchen Vereins für Niederſachſen Neue
Folge“ Jahrgang 1846, S. 98 ff. veröffentlicht.
München. Friedrich von Klocke.
v. Berchem.
1513. In diſſem jaer am 10 januarii iſt ein groet uploep
un der den burgern to Coln geweſen, alſo dat ſie darin etliche
des raets gekopt, als mit namen Didrichen Spitz des maendages,
wilcher was der 10 januarii, to 11 uren vor middage up dem
Houmarkt; des andern dages Darna Herrn Johann van Berchen
burgermeifter; don der dages Darna to 3 uren na mittag Johan
van Reda und Johan Aldendorp, burgermeiſter und raets⸗
verwandten.
(Dortmunder Chronik des Dietrich Weſthoff, in den Chroniken
der deutſchen Städte, Bd. 20, S. 396, Leipzig 1887, vgl. auch:
Ennen, Geſchichte der Stadt Köln III, ©. 669 ff, und Eckertz in
den Annalen des hiſtoriſchen Vereins für den Niederrhein
XXVI / XXVII S. 197 ff.).
München. Friedrich von Klocke.
Boete.
Hotten b. Oberhauſen, geb. 24. 2. 1678 Jenneken, Tochter
v. Gerrit Boeten von Homberg. Kb. Gotten.
Goin a. Rh., 8. 2. 1630 getr. Johann Achen u. Johanna
Boeths. Kb. St. Brigitten, kath., Stadtarchiv Cöln. !
Major Rogge.
Brem.
Hans Jakob Brem von Zürich, geftorben in Preßlaw
(Breslau) als Bürger der Stadt B., hat in B. Kinder Hinter-
laſſen. Die Großmutter der Kinder iſt ebenfalls geſtorben.
(St.⸗A. Zürich, Ahlen Ungarn () zum Jahre 1568).
Zürich. Dr. Hegi.
Koerner.
Mitglieder der Familie von Körner (Cornre) bei Mühl-
hauſen werden 1285 — 1309 in dem Aufſatz von Karl Meyer
„Die Grafen von Honſtein“ (Zeitſchrift des Harzvereins XXVIII.
S. 397 ff.) unter den Ziffern 266, 267, 290, 297, 299, 301, 302
u. 344 genannt. Dr. Fieker.
Ranft.
1819 Mai 14 CI Leipzig: „eine Frau 69 J. Johanne Chars
lotte geb. Coith. H. M. Michael Gebhard Ranfts pastoris senioris
zu Groß⸗Stecha Eheliebſte in der Grimmaiſchen Gaffe (Fürſten⸗
haus) ſtarb 11. May, Nachmittags /6 Uhr.“
64
1823 Mai 15 TI Leipzig: „ein Mann 78 J. Herr Mag.
Michael Gebhardt Ranft, pastor senior zu Großſtechau im
Herzogtum Altenburg, in der Grimmaiſchen Gaſſe (Fürſtenhaus),
ſtarb 12. Mai Nachmitt. 5 U. .. Wittwer.“
1826 März 16 I Leipzig: „eine unverh. Mannsperſon
68 J. H. Carl Gottfried Ranft academicus am Rannftadter
Steinwege 1003, ſtarb 14. März.“
Quelle: Leipzig, Stadtarchiv, Leichenbücher.
Dr. E. Devrient.
: Schaumberg.
1625 22/2. Georg Sebaſtian von Schaumberg pff
der alten Burck bei Burgkunſtadt bekennt ſich zu einer
Schuld von 1000 Rchstlr. an feinen lieben Vetter Achaz von
77 EA DL A POLEN TEN CNN TANTE
Guttenberg zu Viſchbach gegen 60 RehStir. j. Zins beginnend
Petri 26. Bürgen und Mitſiegler: Georg Sebaſtian Stiebar
von Büttenheim auf Birkfeld, Hagenbach und Aich, Achaz
Georg Wolf von Schaumberg zu Strößendorf und Wonfurt
r. kaiſ. Maj. Rath, Wolf Chriſtoph der Altere von Schaum-
berg zu Alberswind und Ehnes, Adam Ulrich von Schaum
berg auf Lauterburg, Wolf Chriſtoph der Jüngere von
Schaumberg zu Effelder, Brüder und Vettern und
Hieronymus Chriſtoph von Heßberg auf Boikſtadt. Geben Tag
Petri 1625. — Guttenberg, Schl. Arch. Pap. Akten Akten Ab⸗
ſchrift (Verbrannt!). :
Schloß Gteinenbaufen.
Franz Carl Frhr. v. Guttenberg, Oberft a. D.
Rundfragen und Wünfche.”
Nr. 118. v. Aff. v. Robr. v. Gregersdorff.
Geſucht werden: 1. die Eltern des Conrad von Aff auf
Mankwitz (i. Trebnitzſchen), 7 vor 1611, co Barbara v. Jeßensky
de Hagy⸗Jeſſen a. d. 9. Sirdaning. Brüder des Konrad waren
Friedrich u. Samuel (* 1567, Frankfurt a. O., 1617, 29. 9.
Breslau). 2. Die 8 Ahnen oder Stammreihe der Ludomilla
v. Rohr u. Gallwitz, * 1605, T 1651, co 1626 mit Carl
Wilhelm Poſadowsky v. Poſtelwitz a. Konſtadt. (Nach Ginas
pius ift ihre Mutter e. Burggräfin zu Dohna). 3. Die 8 Ahnen
der Anna Ludomilla v. Gregersdorff-Ranchwitz, t 1682,
4, 3., co 1640 mit Melchior v. Gaffron Oberſtradam a. Peude,
Eiſenberg.
Liegnitz, Haynauerſtr. I. v. v. Sannwitz.
Nr. 119. Ahnentafel zu vervollſtändigen geſucht. (Fortſetzung
aus der letzten Nummer).
17. Auguſte v. Podewils, a. d. 9. Barzin, 15. 9. 1784
Wendiſch⸗Puddiger, f A. 1. 1859 Jannewitz, oo 19. 2. 1805 Berlin,
Werner von Blumenthal, t 17. 6. 1844 in Varzin. 18. Johann
Karl Herold, * 25. 4. 1746 Schwiebus, t 5. 2. 1829 Züllichau
(Kaufmann), co 11. 5. 1774 ? Johanna Dorothea Promnitz, 7,
+ 10. 8. 1823 Züllichau. 19. Marie Berker, 3. 7. 1778 Berlin
(Vater war Geh. Rat), T 5. 8. 1856 Lebus, oo ? Ernſt Heinrich
Hildebrand, 10. 3. 1764 Hannover, T 19. 5. 1819 Berlin (Fabrik-
beſitzer). 20. Friedrich Mach (e), * u. f ?, Pächter von Conftadt-
Ellguth b. Conſtadt (Ob. Schleſ.), oo .
+? um 1760. 21. Schwoſchau von Proſchinsky, * u. F ?,
(um 1700), co... 7 Herr auf Stein, Kr. Rybnik (Ob. Schleſ.).
Er war früher in Keminitzka b. Czenſtochau. Gattin? 22. Jo~
hanna von Blumencron, * 19. 4.1809 Rokwald (Öfterreich-
Schleſ.). t 16. 5. 1877 Ellguth, oo ? Vinzenz Stöbe, 3. 6. 1857
in Schweinsdorf b. Steinau a. O. 23. Franz Adam Wittich,
auf Barkotzen b. Rummelsburg, . . 1696, f um 1740 ?, co
entweder mit e. v. Reith oder mit e. v. Woedtke (a. d. 9.
Poberow). 24. Gottfried Ernſt Wittich auf Barkotzen, Hochgräfl.
Wittenbergiſcher Amtmann in Velgard (f. Leichenpredigt gedruckt
Colberg 1669), t 13. 6. 1669 Belgard, CI 23. 11. 1669 zu Schlenevitz.
Gattin ?. 25. Franz von Münenberg, . . 1705 7, * 7.5. 1784
Grottkau, Bürgermeiſter von Grottkau, o, . 17 .. ? Joſefa
v. Schwartz, * . 5.1724 7, f 7. 10. 1797 Grottkau. 26. Michael
Cochlovius I., . 10. 1675 7, T 1. 12. 1733 Konſtadt, Pfeffer⸗
küchler u. Ratsälteſter, co 28. 2. 1696 Conſtadt Anna Smiejonka,
+ 17. 11. 1722 Conſtadt. Cochlovius ſoll aus der Handwerkerfamilie
Kochlowski in Pitſchen ſtammen. 27. Helene Sophie v. Leßel,
* um 1728 7, T 30. 5. 1798 Feſtenberg, Kr. Gr. Wartenberg
(Ob. Schleſ.), co 14. 6. 1744 Roſenhayn b. Ohlau, Michael
Cochlovius II. (Sohn v. Nr. 26), f 1. 7. 1764 Ohlau, evgl. Paftor.
28. Maria Helena v. Prittwitz, 1. 10. 1750 7, T 30. 10. 1808
Mangſchütz b. Brieg, co 7. 10. 1788 7 Chriſtian Wilhelm
v. Korkwitz auf Gärlitz b. Oels, 25. 3. 1743 ?, t 27. 6. 1819
Gr. Jenkwitz b. Brieg (Schleſien).
Patſchkau O. S., Zollſtr. 13a. v. Garnier, Sauptm.
Nr. 120. v. Bdrenfels.
1. Ich ſuche Vorfahren und Nachkommen von Chriſtian
Philipp Edler v. Bärenfels, “ in Bielefeld am 13. 11. 1756,
. 17 . . . Helene ?, u.
am 5. J. an das Potsdamer Kadetten⸗Korps gekommen, 13 Jahr alt
aus dem Eichsfeld trat 7. 2. 1773 in Ruppin unter Pr. Ferdinand
ein. 2. Suche die Vorfahren von Amtmann Bärens, Dargun
i. Meckl., der 1709 mit v. Baerenfels⸗Warnow geadelt wurde;
nach mündlicher Überlieferung hat er den Adel wieder out,
genommen, ſoll zur Familie v. Bärenfels aus der Schweiz und
Schweden ſtammen. 3. Die Verbindung der Familie Barfelt,
Bernhard Albrecht, im Jahre 1633 introduziert, erhielt ſelbigen
Jahres von neuem Beſtätigung ſeines Adels, wurde zuletzt 1676
2. 6. Oberſtlt. im Jenitland⸗Regt. oo 1. mit Anna Frys, 2. mit
Maria Elifabeth Crentzelt. Sohn aus der Ehe Olaf Bären⸗
felts u. .... Amtmannstochter in Oeſtergötland. Dieſe Familie
ſtammt aus adeliger Familie aus Schleſien und kam hierher
durch den Großvater Bernhard Johann Bärfelt, der in Schweden
als Schiffskapitän ſtarb, mit der Familie v. Bärenfels in Pommern.
Neuſtrelitz. Frau A. v. Baerenfels-⸗Warnow.
Nr. 121. v. Baerenfels.
Geſucht Nachrichten über die Famile v. Baerenfels.
Wappen e. aufgerichteter Bär. Es kommen Schweiz, Schleſien,
Kurland, Eichsfeld, Weſtfalen, Schweden, Mecklenburg in Frage.
Alle Nachrichten erbeten an
Neuſtrelitz Frau v. Baerenfels⸗ Warnow,
Nr. 122. v. Berg (vom Perge); v. Greutt.
Im Lehenbuche Hanſens u. Sebaſtians Gebr. von Küns⸗
berg erſcheinen als Lehenleute des Künsb. Iden Geſchlechtsälteſten
auf Seldengütern u. Höfen in Danndorf bei Kulmbach:
1. Contz vom Perge
belehnt 1529, f vor 28. 5. 1533.
Heintz, belehnt 1533
2. N. v. Perge
Heintz, f vor 27. 6. 1529 Fritz, t vor 27. 6. 1529
— — EEE
Sigmund, belehnt 1529, f vor 15. 2. 1533.
——— — —
Hanns, bel. für fih u. f. Bruder Jorg
15. 2. 1533
(Anm.: Schon 1467 war Hans vom Perge von den Brüdern
v. Künsb.⸗Wernſtein mit 1 Seldengut zu Danndorf belehnt
worden.) Desgl. in Schmeilsdorff: Chriſtoff von Greutt, welcher
am 27. 6. 1529 mit ½ Gütlein zu Schwarzach belehnt wird. —
Welchen Geſchlechtern gehörten die Genannten an?
Speyer. M. J. Frhr. v. Künsberg.
Nr. 123. Beyer. |
1. Geſucht werden Daten u. weitere Vorfahren von Samuel
Beyer zu Haßleben in Schwarzburg-Rudolſtadt,“ um 1640,
+ um 1710. — 2. Mitteilungen über Bedeutung des Namens
Beyer, über das Wappen der Familie, ſowie über etwa vor⸗
handene literariſche Beiträge zur Geſchichte derſelben ſind er⸗
wünſcht.
Eifen- Nuhr. Gewerbeaſſeſſor Dr. Beyer.
Nr. 124. Blöchl. Tuswald.
In welchen Teilen Deutſchlands kommt der Name Blöchl
Contz, bel. 1533
*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unfere geſchätzten
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir veröffentlichen die Anfragen
koſtenfrei, fowelt deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile ift mit 50 Pfg.
Fragen bitten wir dringend, deſonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druck
= berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der
ehler nicht vermeiden laſſen.
(Blechl, aud Plechl oder Plöchl) vor u. wo ift defen Heimat zu
ſuchen? Iſt der Name ein Deminutivum von Blech, oder was
hat er ſonſt zu bedeuten? Dasſelbe iſt mir erwünſcht betreffs
des Ramens Tuswald.
Pilſen, Pragerſtr. 10. Fr. Blöchl.
Nr. 125. Bötticher.
Eltern u. Vorfahren geſucht des Samuel Ernſt Dietrich
Bötticher, Bürgermeiſter, Poſtmeiſter und Gutsbeſitzer in
Bevenaar i. Holl., ca. 1730 (wo ?), f 3. 2. 1799 zu Zevenaar,
oo mit Maria Petronella Uhlenbruch, * 1747 (wo ? als Tochter
weſſen ?), f 1. 2. 1796 zu Bevenaur. Ein Sohn Gotthold
Friedrich Ludwig B. ebenfalls Bürgermeiſter, Poſtmeiſter u.
Gutsbeſitzer in Zevenaar, ein anderer, Joh. Dietrich Moritz v. B.,
ruff. Staatsrat u. Leibarzt des Kaiſers Alex. I. v. Rußl. Ab⸗
ſtammung aus alter Patrizierfamilie überliefert. Reform-
bekenntnis. (Sevenar war bis 1803 deutſch und gehörte zum
Herzogtum Cleve).
Offenburg i. B. Herm. Boetticher, Gerichtsaſſ.
Nr. 126. Braun.
Wie hieß die Ehefrau des Kaufmanns und Ratsober-
kämmerers Johann Samuel Braun in Naumburg a. S. Wann
und wo ift fie *, co, T? Iſt von ihm vielleicht eine gedruckte
Leichenpredigt vorhanden? Ein Kind aus vorgenannter Ehe,
Johanna Dorothea Braun, ift am 25. 12. 1775 in Naum-
burg a. S.
München, Schraudolphſtr. 11 part.
Nr. 127. Cruſius.
Cruſius, Johann Adam, Pfarrer zu Klarſtadt b. Baben⸗
hauſen. Tochter Lucretia Maria oo 31. 1. 1688. Ehefrau u.
beider Vorfahren geſucht.
Ad. Kiefer.
Dr. Hans Schulz.
Nr. 128. Dehn (von Dehn⸗Rothfelſer).
Geſucht werden Angaben über das Verwandtſchafts⸗
verhältnis zwiſchen dem Kurf. Sächſ. Hausvoigt Johann Georg
von Dehn-Rothfelfer auf Weißig, 1534, f 1592 u. dem
Kurf. Sächſ. Oberförſter George (von) Dehn⸗(RNothenfelſer) zu
Dresden. Johann Georg von Dehn⸗Rothfelſer co (1580 Si
Suſanna verw. Heydenreich Jäger, (f 1621). Der Kurf. Gadf.
Lehnsfefretar Wolfgang Heydenreich, (F 1566), war co mit
Martha, Tochter d. Kurf. Sächſ. Oberförſters Georg (von) Dehn-
(Rothfelſer) in Dresden. Die beiden Dehns find vermutlich nahe
Verwandte. Für amtlichen Nachweis der Verwandtſchaft zwiſchen
beiden Dehns zahlt Rechtsanwalt Dr. Heydenreich in Leipzig,
Schulſtr. 11. 30 Mk.
L.⸗Connewitz, Kochſtr. 115. O.⸗R.⸗R. Prof. Dr. Heydenreich.
Nr. 129. Dietrich.
Geſucht werden Nachkommen u. Daten von 1. Joh. Gottlob
Dietrich, Senator in Schmiedeberg (Sachſen), lebte um 1797.
2. C. F. Dietrich, verw. Amtsrentverwalter in Plauen, lebte
um 1797. 3. Joh. Andreas Dietrich, Amtsaktuar in Düben,
lebte um 1774. 4. Friedrich Aug. Gotthelf Dietrich, Land⸗
gerichtsſekretär, T 11. 8. 1850 Torgau. 5. Joh. Karl Wilhelm
Dietrich, ſtudierte 1804 in Wittenberg die Rechte, t als Rri
minalaftuar in Sangerhauſen.
Berlin S W., Großbeerenſtr. 572. Georg Dietrich.
Nr. 130. Fittig u. Prinz.
Ich ſuche Adreſſen u. Nachrichten jeder Art von Trägern
der Familiennamen Fittig u. Prinz an meine direkte Adreſſe.
| Heesfeld Poft Carthauſen i. W. Ed. Fittig, Hauptlehrer.
Nr. 131. Grabbe.
Ich ſuche: Urururgroßvater: Cord Heinrich Grabbe, * 1690,
wurde zu Hemeringen 27. Januar 1722 mit Ilſe Catharina
geb. Grabbe getraut. Möchte gern wiſſen, woher die Grabben
ſtammen, wer die Eltern waren? Wer weiß überhaupt etwas
von den Grabben, haben ſie e. Zuſammenhang mit dem ruſſ.
Grafen Grabbe? Weiß vielleicht jemand von e. geb. Grabbe,
die e. Berendts oder Berendt geheiratet hat in Paderborn?
St. Petersburg, Alexejewskaja 18. C. Grabbe.
Nr. 132. v. d. Gruenne.
Jakob Samſon v. Rathſamhauſen auf Nonnenwege,
* 14. 1. 1666, f 1731 21. 8., oo 11. 3. 1698 Sofie Dorothea von
der Gruenne. Wer waren deren Eltern? Wo kommt das
Wappen dieſer Familie vor?
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ.
Nr. 133. Habeus, Habbaeus (von Lichtenſtern).
Joh. Chriftian Habeus (Habbaeus) fol aus e. Familie
gabeus von Aldenhofen aus der Schweiz ſtammen. Er war
zuerſt am württembergſchen Hofe, dann in däniſchen Staats-
dienſten, wohin er durch Leibnitz kam, ſchließlich ſchwediſcher
Staatsminiſter u. Geſandter, 1668 in Mainz, Beſitzer e. Gutes
(jetzt im Frhrl. Langwerth v. Simmanſchen Beſitz) in Eltville a. Rh.
Wann u. wo war er *, wann, wo, wen heiratete er, wann u. wo
(Stuttgart?) wurde feine einzige Tochter Catharina Juliane
Habbaeus um 1655 *, die 1675 zu Lüneburg Detlev v. Rantzau
heiratete ?
Leipzig, Univerſitätsſtr. 21II. W. C. v. Arns waldt.
Nr. 134. Herdtmann.
Wer würde mir auf einige Tage das „Amtsbuch des
Kloſters Walsrode“, O. Jürgens überlaſſen? — Sind folgende
3 Sachen aus den Handelsbüchern zu Braunſchweig in Breslau
weiter zu verfolgen: 1) 16. 9. 1574 Henning Hertman bevoll⸗
mächtigt Conrad Lopke (lopke), Bürger in Breslau, für ihn Geld
von dem Breslauer Bürgern Libes (libes) u. Koßwitz (koßwitz)
einzuziehen; 2) 28. 4. 1585 Henning H. gibt dem Breslauer
Bürger Franz Fiſcher Vollmacht, ausſtehende Gelder von Conrad
Lopke's (lopke's) Erben einzuziehen; 3) 18. 6. 1588 Henning 9.
bevollmächtigt den Br. Bürger Balthaſar Auguſtin in derſelben
Sache. Sind in Breslau die betr. Handelsbücher erhalten? Wo?
Senftenberg, N. L. Dr. Herdtmann.
Nr. 135. Bernigeroth.
Familien⸗ Porträts: Meine Studie über die
„Künſtlerfamilie Bernigeroth und ihre Por-
träts“ iſt im Manufkript beendet u. wird noch in dieſem
Jahre im Druck erſcheinen. Ich mache ca. 2000 Stiche
namhaft u. verſehe die dargeſtellten Perſönlichkeiten mit bio⸗
graphiſchen Notizen. Da nun häufig alle literariſchen Hilfsmittel
verſagt haben, weil die dargeſtellten Perſonen oft für die Nach⸗
welt unbedeutende, wenn auch zu ihrer Zeit ſehr angeſehene
Perſönlichkeiten waren, richte ich an alle Kenner u. Beſitzer von
Bernigerothſchen Stichen oder deren Reproduktionen im Intereſſe
der Sache die höfliche Bitte, mir die Unterſchriften unter den ihnen
bekannten Stichen mitzuteilen. Auch die mit: J. M. B. unter-
zeichneten Porträts rühren von Bernigeroth her. Die Angabe
des Formats, ſowie die, ob mit oder ohne Wappen, iſt erwünſcht.
Da es gewiß nur ganz wenige Stiche noch ſein werden, die ich
nicht kenne, ſo empfiehlt ſich e. kurze Anfrage, ob biogr. Nachrichten
erwünſcht ſind oder nicht. Herzlichſten Dank ſchon im voraus!
Altona (Elbe). Dr. Wilh. Weidler.
Nr. 136. Horn.
Ich ſuche: 1. Geburtsort u. Eltern von Chriſtoph Horn,
Schafmeiſter in Schmölln b. Biſchofswerda (Sa.), 13. (7) 7. 1670
(wo d), f 2. 11. 1752. Er ift Stammvater der im 18. u. 19. Jahr-
hundert (rechts der Elbe): in Schmölln, Nieder ⸗(Klein⸗)Helms⸗
dorf, Stolpen Altſtadt, Stolpen⸗Tiergarten, Langenwolmsdorf,
Dittersbach, Roffendorf, (Groß⸗ Harthau, (Groß)⸗Erkmannsdorf,
Lohmen, Schönfeld, Wünſchendorf, (Lang-) Burkersdorf, Ehrens
berg, Lauterbach, (Ober-) Ottendorf, Schmiedefeld, Seeligſtadt,
Weickersdorf, Naundorf b. Gaußig, Skaska, Goldbach, (links der
Elbe): Welſchhufe, Schmiedeberg (Erzgeb.), Rochsburg, Mohs⸗
dorf, Gnandſtein, Köhra, Otterwiſch, Wolkenburg, Waldenburg
u. a. m. anſäſſig geweſenen Schafmeiſter⸗-Familien Horn auf
herrſchaftl. u. zum Teil ehemals kurfürſtl. (kgl.) Schäfereien. —
2. Geburtsort u. Eltern von Chriſtoph Horn, Schafm. in Klein⸗
Helmsdorf, * 1.(?) 5. 1701 (wo d), f 15. 11. 1750. — 3. Geburtsort
von Gottfried Horn (mittelſter [II] Sohn zu 1), Schafm. in
Schmölln, 23. (7) 1. 1707 (wo d), t 28. 2. 1784 in Klein⸗Helms⸗
dorf. — 4. Geburtsort u. Eltern von Tobias Horn, kurfürſtl.
Schafm. in Langenwolmsdorf, ? (wo?), f 2. 10. 1796 in Stolpen.
Leipzig, Vorkplatz 1. Joh. Wigand Horn.
Nr. 137. Ide.
Wo findet man Nachrichten über die öſterreichiſche Familie
Ide bis z. J. 1750? Adam Maximilian Ide angeblich 1666 in
Oſterreich kaiſerlicher Geheimer Rat.
Mogitno (Pofen).
Nr. 138. v. Klocke, Penſe.
1. Margarethe Catherine von Klocke, Tochter des Johann
Philipp Hildebrand von Klocke zu Borghauſen, Erbgeſeſſener zu
Soeſt, u. ſeiner 1. Gemahlin Eliſabeth Catherine von Esbeck,
* zu Goeft 1683 Januar 8., co (wann u. wo?) — N. N. Penſe,
über ihn u. feine Familie erbitte ich Angaben. — 7. Im Jahre
1617 hielt ſich der damalige Oberſyndikus der Stadt Braunſchweig,
Dr. jur. Kaſpar Klocke in Prag auf, um beim Kaiſer die Löſung
Braunſchweigs aus der Acht und die Beſtätigung des Gteter-
burgiſchen Pacifikationsvertrages zu erwirken. Er ſtand in Prag
in näherem Verkehr mit dem Praeses Aulici Imperatoris Consilii,
Georg Grafen, ſpäteren Fürſten von Hohenzollern und dem faifer-
lichen Vizekanzler v. Ulm. — Ich bitte um Angaben über dieſe
beiden Perſönlichkeiten oder um Nachweiſe, wo Waterial über
ſie zu finden iſt.
München, Leopolditr. 231 r. Friedr. v. Klocke.
Nr. 139. Kotze.
In dem Heft Nr. 3 der „Familiengeſchichtlichen Blätter“ bei
Frage 109, in der vorletzten Zeile muß es heißen: Anna von
Wolfersdorff. von Kotze.
Nr. 110. von Krane, von Stoſch, von Kritter.
Geſucht die Eltern von: 1. Wilhelm Goswin Freiherr von
Krane, * Matena 18. März 1777, t Darmſtadt 16. Nov. 1865.
— 2. Albrecht von Stoſch 1818—1896, General, Miniſter,
Admiral a la suite. — 3. Adolph von Kritter, . 7, F
26. Mai 1892 Göttingen, Generalmajor. Auch genaue Angaben
über Militärlebenslauf des Adolph v. K. erbeten.
Diplomingenieur W. J. Hoffmann, Amerika.
Nr. 111. v. Landsberg.
Anna v. Landsberg, „ FT. oo... mit Stefan
v. Adelsheim, der 1505 al Churpfälziſcher Vogt von Germers-
heim in Heidelberg ſtarb. Geſucht ihre Eltern.
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ.
Nr. 142. Lorenz.
Jakobina Lorenz aus Augsburg, f 13. 11. 1703, co Chriſtof
v. Rad, des Rats zu Augsburg, * 28. 10. 1628 in Lindau, t
31. 10. 1710 in Augsburg. Wer waren ihre Eltern?
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ.
Nr. 113. Mangold.
Gibila Barbara Mangold von Augsburg, f dafelbft 17. 7.
1718, œo 27. 7. 1705 Chriſtof v. Rad, des Rats in Augsburg,
* 16. 7. 1676, f 14. 7. 1730. Geſucht ihre Eltern u. Großeltern.
Fr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen, Württ.
Nr. 144. Münſter.
Um die Verbindung der 11. bis 15. Generation feſtzuſtellen,
fehlt zur urkundlichen Beglaubigung nachfolgende Stammfolge.
Es wird um gefl. Angaben der Quellen gebeten.
11. Gen. Henrich von Münſter auf Meinhövel,
oo Elſabe von Bodelſchwingh, 1374 1379.
Bernhard von Wünſter auf Ruinen, 1403, T 1443,
co 11.2.1425 Johanna von Ruinen, Erbin der Herrlich⸗
keit Ruinen, T 1478.
E WE
Henrich von Münfter auf Ruinen, 1456, f 1510, co
am Sonntag nad St. Peter u. Paul 1471 Agnes de
Vos von Steenwyk a. d. H. Entingen.
Bernhard von Münſter auf Ruinen, 1510, F 1545,
oo am 1. Freitag in der Faſten 1518 Anna Margaretha
von Raésfeld a. d. H. Lüdgenhof.
Henrich von Münſter auf Ruinen u. Meinhövel, F
17. 11. 1603 zu Ruinen (nach anderen Angaben 1590),
co 10. 6. (Margarethentag) 1551 Elſabe von Ripperda
a. d. 9. Farmſum, 1597.
Rittergut Linz. Hermann Graf zu Münſter.
Nr. 115. von Nida (Nidda).
Bei der Aufſtellung des Stammbaums unſerer Familie, der
ohne Zweifel auch der 1722 in Grötzingen bei Durlach 7 Reichs-
Dr. Ide.
1349 — 1408,
12. Gen.
13. Gen.
14. Gen.
15. Gen.
66
freiherr Joh. Nicolaus von Nidda angehörte, habe ich ermittelt,
daß 1712 3 verheiratete Träger dieſes Namens in Kleinfiſchlingen
(Pfalz) lebten. Da dort ältere Kirchenbücher nicht mehr vor⸗
handen ſind, erbitte ich Mitteilungen über das Vorkommen des
Namens vor 1712 oder über noch lebende Perſonen dieſes
Namens, um die verlorene Spur wieder aufnehmen zu können.
Vermutlich iſt dieſe Familie aus der Wetterau in die Pfalz
eingewandert.
Eſſen (Ruhr) W 4.
Nr. 116. Regimentsftammlifte. (Fortſetzung von Seite 49).
19. Eitel, Hans Henr., 1725, T 1800, Oberſt. — 20. v.
Ende, Joh. Caſp., f 1772, Capitain. — 21. du Fais, Wilh.,
1769 Geflt. — 22. Fesca, Aug., 1814 Seklt. — 23. v. Girou⸗
court, Carl, * 1833. — 24. v. Giroucourt, Carl Aug., 1776
Seklt. — 25. v. Giroucourt, Adolf, 1802. — 26. v. Goler,
Joh. Henr., 1741 Seklt., T 1784. — 27. v. Goler, Joh. Wilh.,
1749 Lt., 1787 als Gen.⸗Maj. Abſchied. — 28. Goltze, Aug.
1803 Seklt. — 29. Görcke, Caſimir, 1776 Seklt. — 30. Haacke,
Joh. Wilh., 7 1795 Capitain. — 31. Hanſen, Chrift. Friedr.,
aus Dänemark, 1795 Seklt. — 32. Haſſel, Friedr., T 1743 als
Oberſt a. D. — 33. v. Heimrod, Wilh., 1787 Seklt. — 3A.
Heippell, Conr., f 1763, Stückjunker. — 35. Heller, Joh.
Wendel, 1645 Oberſtlt., vorher im Dienſt des Grafen von Mans⸗
feld. — 36. Heppe, Joh. Phil., wahrſcheinlich aus Conſtanz,
1694 Oberſt. |
Oranienſtein (Naſſau). Stabsarzt Dr. Has.
Nr. 147. Offiziersſtammliſte.
Für eine Offizier⸗Stammliſte werden folgende Nachrichten
geſucht: 1. Hollweg, Johann, Niederrhein Dez. 1799, wo,
wann?, 1825 —1834 Leutn. 4. Art.⸗Brig., Eltern 7, Gattin ?, wo
u. wann t? — 2. Stabrey gen. Stabrowski, Karl, Schleſien
Febr. 1804, Art.- u. Srain-Off., t 1864, wo u. wann?, Eltern,
Gattin? — 3. Meyer, Wilhelm, Weſtfalen Dez. 1802, wo d,
wann?, Eltern?, Gattin?, 1828—37 Leutn. 4. Art.⸗Brig., t wo
u. wann? — 4. Sprinck, Peter Auguft, * Pommern April 1800,
Eltern ?, Gattin d, 1826—33 Leutn. 4. Art.⸗Brig., 7 wo u. wann d
— 5. Raabe, Wilhelm, Schleſien März 1800, wo, wann d,
Eltern d, Gattin 7, 1823—29 Leutn. 4. Art.⸗Brig., f wo d, wann? —
6. Lohmann, 1804, wo?, wann?, Eltern?, Gattin ?, 1830 —
39 Leutn. 4. Art.⸗Brig., fp. Grenzkontrolleur 3. Vorsfelde i.
Braunſchweig, t wo, wann? — 7. Willcke, Joh. Ludw. Friedr.,
* Mart April 1781, wo?, wann?, Eltern d, o wo, wann? m.
Henriette Jahns, deren Eltern?, T als Major a. D. 28. 5. 1831,
wo? — 8. Jentner, Franz, Weſtfalen Okt. 1808 wo, wann ,
T Erfurt 27. 9. 1846, Eltern, Gattin, 1831—44 Leutn. 4. Art.»
Brig. — 9. Kotte, Karl, Sachſen Jan. 1809, wo, wann 7,
Eltern, Gattin, 1831—36 Leutn. 4. Art.-Brig., t wo, wann? —
10. Kotte ſp. Cotta, Wilh. Münden 24. 8. 1816, Eltern,
Gattir?, t 25. 10. 1886, wo? als Oberſt a. D. — 11. Dam-
meyer, Heinr. Ferd., Mark Brand., Nov. 1801, wo, wann?,
+ Erfurt 21. 5. 1833 als Leutn. d. 4. Art.⸗Brig., Eltern? Gattin d
— 12. v. Szymanowitz, Pommern 17. 6. 1799, wo? f 20. 10.
1888, 1826—33 Pr.-Lt. A. Art.-Brig., Eltern, Gattin?
Halle a. S. Major z. D. Rogge.
Nr. 118. v. Romer.
1. Johann Carl Daniel von Romer, Straßburg 15. Sept.
1719 co ſich in Corbach 26. April 1754 mit Anna Friderike
Kleinſchmidt (oder t), 12. März 1734 in Mergeringhauſen, T
des damaligen Pfarrers, fpater General- Superintendenten und
Conſiſtorialrats zu Corbach Jeremias Kleinſchmidt (ober t).
Wann war dieſer Jeremias Kl. *, wer waren feine Eltern?, mit
wem war er oo, und wer waren die Eltern ſeiner Gemahlin?
Sind ihre Wappen bekannt? — 2. Mein Urgroßvater hat ſich
am 26. November 1797 in Brielle (Holland) oo mit einer Johanna
Maria Magdalena Catharina Niſſaeus, * 10. September 1774
Schloß Biberich in Naſſau, T. des ſpäteren ‚FChirurgynmajoor“
im holländ. Regiment von Weſterloo, Hieronimus Niſſaeus,
ca. 1738 auch in Naſſau u. e. gewiſſen Herber, T. e. Wein⸗
gärtners u. Kaufmanns ... Herber, Biberich 5. Dezember 1750.
Dieſe letzte Heirat fand ſtatt 1770. — Der alte Niſſaeus führte
noch einen Namen hinzu: von Kl(atskau d), welcher aber in dem
Manuſkript unleſerlich war. — Iſt etwas näheres über dieſen
Niſſaeus bekannt? Wer waren ſeine Eltern u. Großeltern von
Bater- u. Mutterfeite? Wer war die Frau des Weingärtners
C. A. von Nida.
Herber? Wer waren die Eltern von dieſen beiden Eheleuten?
Sind ihre Wappen befannt?
C. S. A. M. v. Römer, fol niederl. Stabsarzt, Leiden.
Nr. 119. v. Rothtird, v. Lüttwitz, v. Puſch, v. Reibnitz,
v. Grunfeld. ~
6. Eltern der Gufanne Charlotte v. Rothkirch, wann? wo?
co wann? wo? vor 1731 mit Chriſtoph Sigismund v. Lüttwitz auf
Grebline, Landrat in Wilitſch, welcher 28. 11. 1700, wo? f 12.9.
1748, wo? — 7. Eltern des Balthaſar Sigismund v. Lüttwitz auf
Wehlefranze, Mittel-Damerau, Sabel, Grebline, * 1658, wor |
7 1729, wo? — 8. Eltern der Helene Magdalene v. Puilh, * wann 7
wo? Ehefrau von 7. — 9. Eltern der Johanna Elſſabeth v. Heintze |
u. Weißenrode a. d. 9. Neudorf, * 21. 7. 1707, wo? f 23. 4. 1772,
wo? co wo? 29. 11. 1725 mit Samuel v. Ridthofen auf Borke
dorf. — 10. Eltern der Anna Eleonore v. Reibnit a. d. H. Dög-
dorf, 9. 2. 1672, wo? f 18. 1. 1728, wo? co 29. 5. 1739 wo? mit
Johann v. Richthofen auf Raufde, Kohlhöhe. — 11. Eltern der
Regine Erdmuthe Freiin v. Grunfeld u. Guttenſtetten a. d. 9.
Lehnhaus, Lehnhaus, 7. 4. 1739, t Kohlhöhe, 7. 1. 1785, 50 wann d
wo d m. Karl Ludw. v. Richthofen. — 12. Eltern der Joſefa Freiin
v. Strachwitz u. Gr. Zauche, Roftau, 3. 7. 1754, t Ober: Geid-
witz, 25. 1. 1831, co Koſtau, 6. 7. 1773, mit Sylvius v. Wulod.
Königsberg i. P., Kaiſerſtr. 38. Helmrich, Reg.⸗Bmſtr.
Nr. 150. Runge, Zeck, Holz, Peterſen.
Für die Vervollſtändigung nachſtehender Ahnentafel wäre
ich zu ergebenſtem Danke verpflichtet:
Johann Chriſtian Anna piers Johann Karl Margaretha
Runge ZS Sols Dorothea
are S p eter e en
T.. . . vor 1800 D
Bürger u. Haak zu
vor 1800 Bürger u. . Brannt⸗
weinbrenner zu +,
Stralſund F.... Stralſund.
Johann Leier Runge Anna ‚Maria Holz
t. oe
Bürger u. Branntwein-Brenner,
Bru
der Hauszimmerleute zu
RH alſund.
oo Stralſund (St. Nikolai) 23. 7. 1800
— — _
Anna Elifabeth Chriſtina Runge.
Berlin N. W. 23, Bachſtr. 2. Dr. Bernh. Koerner.
Nr. 151. Schnabel, Schell, Simonis, Hachenberg, Irlen, Frick.
Nachrichten erbeten über folgende Familien (auch Wappen-
angaben): Schnabel (ius) Rheingegend. Schell (Bacharach),
Simonis, Hachenberg, Irlen (Siegen). Frick (Würzburg).
Amerika. Diplomingenieur W. J. Hoffmann.
Nr. 152. Schürer v. Waldheim.
Schürer, Scheurer, Schürer von Waldheim, (event.
Schierer, Schirer, Shearer, Shure). Freundliche Mit-
teilungen über die Familien obiger Namen erbeten an die
Zentralſtelle“ zur Weiterbeforderung an
MWillſtadt i. Kaernten. Dr. Max Schürer v. Waldheim.
Nr. 153. v. Sobbe.
1. Bitte um Vervollſtändigung der fehlenden Perſonalien:
a) Friedrich Wilhelm von Sobbe, Sohn von Bogislaus v. Sobbe
auf Rühſtedt, 1. 8. 1750 3u... ... zu. . , war 1777 Leutnant
im Regt. Ziethen (wo d), war er co, Nachkommen d b) 1 Louiſe
> Geo feine gece * 19. 11. 1761 zu. ;
en Werthern (Werther?) (näbere Angaben)
2. Wilhelm Friedrich Jacob von Hacke (Haak), Landrat des
Kreiſes Teltow am 11. 4. 1802 zu Genslingen (wo gelegen?)
Nachkommen? 2. Wann ſtarb Johanne von Gobbe, * 19. 7. 1789
zu Cöslin, Gattin des Ruff. Majors a. D. Heinrich Caspar von
Wedel auf Voßberg in Pommern? Wann und wo fand die
Vermählung ftatt?
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
Nr. 151. v. Thadden, von Folgersberg, Cochius.
Frau Juliane Chriſtiane verw. (George Reinhold, f 1784,
Generallieutnant) von Thadden, geb. von Folgersberg ſtarb
Grottkau in Schleſ., 5. Sept. 1791. Sie ſtammte aus Breslau,
wohl aus der Familie Akoluth, die unter dem Namen von
Folgersberg geadelt wurde. Geſucht ſind die Eltern der Ge⸗
nannten, ſowie Geburts- und Vermählungsort. — Alle Nads
richten über die Familie von Folgersberg aus Breslau werden
dankbar entgegengenommen. — Friedrich Wilhelm von Thadden,
Kapitain auf Bonswitz, heiratete um 1740 Fräulein Anna
Cochius aus Berlin (F). Bekannt ift, daß die Schweſter der
Frau von Thadden einen Oberſtlt. Ernſt Vogislav von Bon in
auf Kl. Maſſow im Kr. Lauenburg i. P. geheiratet hatte. Wer
waren die Eltern dieſer Frau von Thadden geb. Cochiusd woe
her ſtammt ihre Familie? Iſt es vielleicht die bekannte Paſtoren⸗
familie, deren Mitglieder zum Teil Hofprediger in Berlin waren?
Oder iſt die Angabe der Familie von Bonin vielleicht richtiger,
die den Familiennamen in der Form „de Cochi“ nennt? Für
jede Nachricht über die Familie Cochius ſehr dankbar.
Greifswald, Hunnenſtr. 26. cand. iur. et. cam. R. v. Thadden.
Nr. 155. Vogtherr. (Fortſetzung).
5. Sind Nachkommen e. 1574 geborenen Malers Johannes
Vogtherr zu Ingolſtadt bekannt? 6. Exiſtierte zwiſchen 1500
und 1540 in Weißenburg i. Elf. eine Familie Schießerd — 7. Von
den Kindern des Buchbinders Johann Martin Vogtherr
zu Gunzenhauſen (1694 — 1780) lebten folgende in Sct. Peters⸗
burg: a) Gottlieb Kaspar, Uhrmacher, * 11. Febr. 1727,
b) Wolfgang Konrad, Buchbinder, 26. März 1732,
c) Johann Lukas Gotthilf, Hofmeiſter, 26. Oktober 1736,
d) Anna Eliſabetha, * 22. April 1741, ledig geftorben,
e) Katharina Barbara, * 30. April 1743, war mit Leibſchneider
J. G. Friedhof in St. Petersburg verheiratet. — Wer erteilt
über fie und etwaige Nachkommen Auſſchlüſſe ?
Bayreuth. Konſ.⸗Rat Dr. Vogtherr.
Nr. 156. Wurmſer v. Vendenheim.
Maria Felicitas, 1652, f 9. 12. 1699, oo 8. 9. 1668 mit Jo-
hann Philipp Johann v. Mundelsheim, Hüttenmeiſter in Straß⸗
burg, 21. 3. 1643, f 26. 7. 1706. Wer waren ihre Eltern?
Schöckingen (Württ.). Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 157. Born v. Plobsheim.
Wolf Heinrich Zorn v. Plobsheim, 1635, war verheiratet
mit Philippine Jakobine Böcklin v. Böcklinſau, 1643. Wer
waren ſeine Eltern? Sonſtige Ergänzungen erbeten. |
Schöckingen (Württ.). Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 158. Archive in Darmſtadt.
Bei meinen Nachforſchungen nach den feit der Säkulari⸗
ſation verſchwundenen alten Kirchenbüchern des Stifts Kleppel
bei Siegen höre ich, daß dieſe damals nach Darmſtadt gebracht
worden ſeien, wo ſie ſich auch jetzt noch irgendwo befinden ſollen.
Wenn dieſe Angaben zutreffen, wo werden die betr. Kirchen⸗
bücher jetzt aufbewahrt, können fie eingeſehen werden und von
wann bis wann reichen fie?
Bochum, Bergſtr. 48. Albert Lind.
Antworten auf die Rundfragen.
Zu Nr. 293.
Ludwig Hans Eugen v. Zanthier, Herr auf Kolkau,
Wend. Karſtnitz, Brotzen, Gr. Wunneſchin, Bychow b. Lauenburg
i. Pommern 25. 4. 1801, t Brotzen 18. 7. 1872, oo 1. Caroline
v. Gemmingen, . . „ f Wend. Karſtnitz 24. 9. 1851; 2. Berfin
25. 11. 1852 Charlotte v. Puttkamer auf Verſin, Verſin 14. 5. 1828,
t Stolp 10. 3. 1888. Sein Vater war: Heinrich Zabel Ehrenreich
v. Zanthier, Königsberg i. Amt. 9. 12. 1778, Kolkau 29. 4. 1837
als Major a. D., Herr auf Schimmanow, Oppalie, Kolkau, Bychow,
co 1. Clara v. Pirch, 17727 F Kl. Ganſen 1850? Dieſe Ehe
wurde geſchieden. 2. v. Dombrowska, dieſe 1837 52 J. alt. Sein
Vater war: Chriſtian Heinrich v. Zanthier, Capitain im Rgt.
v. Wallendorf, 1778 beim ſchleſ. Lazareth placiert, ſpäter 3½ Jahr
Poſtmeiſter in Kolberg, wohl Mai 1723. Vaterland: Sachſen.
t mit großer Wahrſcheinlichkeit Anfang 1785 od. Ende 1784.
co Charlotte Chriſtiane Weber, * 1748, t Müncheberg 25. 11. 1807.
Dechowshof b. Domgarten, 27. 2. 12. v. Zanthier⸗Dechowshof.
Zu Nr. 299 (1911). Infanterie⸗Regiment „von Lengefeld“.
1. Nach v. Voß, Regts.⸗Namen der preuß. Armee hat es
2 Inf.⸗Regt. v. Lengefeld gegeben; fo hat nämlich von 1785
bis 1789 das die Stamm⸗Nr. 5 führende, 1806 aufgelofte, geheißen
„„ E s At AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE Af At AE dE dE EE AT AE AE AE AER PAA
u. von 1773—1785 das die Nr. 52 führende, deffen Überlieferungen
auf das Grenadier⸗Regt. Nr. 6 bezw. das Kaiſer⸗ Franz ⸗ Garde;
Grenabier-Regt. übergegangen find. Darüber, wo beide garni⸗
ſoniert haben, enthält v. Voß nichts. 2. Der nachmalige Herzog
Friedrich Wilhelm von Braunſchweig wurde am 26. Mai 1791
von Friedrich Wilhelm II. von Preußen zum Major in dem eben
erwähnten, die Stamm⸗Nr. 5 tragenden Regiment v. Lengefeld
(das übrigens von 1755—1760 nach dem Herzog Ferdinand von
Braunſchweig „Alt⸗Braunſchweig“ u. (nach v. Voß) von 1789
bis 1801 „v. Kalckſtein“ u. von 1801—1806 „v. Kleiſt“ hieß) ers
nannt, in dem er zuvor als Stabskapitän angeſtellt war. In
dieſem kämpfte er von 1792—1795 mit gegen Frankreich u. in
dieſem wurde er am 27. Nov. 1792 bei Etſch unweit Würges in
Heffen=Waffau ſchwer verwundet. Nach dem Frieden zu Baſel
wurde er Oberſt und Kommandeur des damals zu Halle garni-
ſonierenden v. Thaddenſchen Regiments. (Bgl. Gpehr-Gorges,
Herzog Friedrich Wilhelm von Braunſchweig⸗Lüneburg, Brauns
ſchweig 1861, S. 14—18 u. die dort angeführten Memoiren des
Oberſt v. Maſſenbach). Dr. jur. R. v. Damm.
Zu Nr. 112 (1911). Kitz.
Kitz, Anna, Priv., München, Reifingerftr. 1511. — Kitz,
Hermann, Bureau für Kommiſſionsverlag und Inſeratenweſen,
München, Knöbelſtr. AIV. — Nach dem Münch. Adreßbuch 1911.
München. Friedrich v. Klocke.
Zu Nr. 221 in Nr. 9 Ihrg. IX Münch. Adreßb. 1912.
Nagengaſt, Andr., K. Wagenmſtr., Elviraſtr. 17a /0; Anton,
Damenſchneider, Lerchenfeldſtr. 18 /; Ldg., K. Sekr. Aſſiſt. d. Amts⸗
gerichts II, Schyrenſtr. 7/1; Marie, Cafetierswwe., Schelling⸗
ftr. 56 / u. 1; Max, Rentamtsaff., Kellerſtr. 22 a; Mih., Schlacht⸗
hausbedienſt., Forſtenriederſtr. 2c / l. l
München, Klarſtr. 4. H. Frhr. v. Tautpho eus.
Zu Mr. 252 von 1911. Lampe.
Johann Lampe, 1455 Freiſchöffe der Freigrafſchaft Merfeld
(Zeitſchrift des Vereins für Geſch. u. Altertumskunde Weſtfalens 3
S. 69). — Johann Lampe, 1483 Freigraf zu Velen (ebenda Bd. 30,
S. 261). — Johann Lampe, 1526 Freigraf zu Merfeld (ebendort
Bd. 17, S. 151).
München.
g Zu Nr. 263 von 1911. v. Einem.
14. Jahrhundert. Bernhart von Einhem trägt 7 Hufen
Land zu Meyngodeſſen und 2 Hufen zu Neyndorpe vons Kloſter
Corvey zu Lehen. Corv. Lehnbuch I, § 192, veröff. Wigands
Archiv für Geſch. u. Altertumskunde Weſtfalens VII, S. 297.
München. Friedrich von Klocke.
Zu Nr. 284 (Nr. 2). von Lütze ln) rode.
Eine Familie von Lützenrode gibt es meines Wiſſens
nicht, wohl aber die freiherrliche Familie v. Lützerode (alfo ohne n),
die weſtfäliſcher Uradel ift u. deren Reichsfreiherrndiplom vom
17. Dezember 1652 datiert. Sie iſt im Mannesſtamme erloſchen;
aus ihr iſt Freiin Olga Oberin des Clementinenhauſes in Han⸗
nover, nach der eine nahe dieſem Stift belegene Straße Ltzerode⸗
ſtraße heißt. Dr. jur. R. v. Damm.
Zu Nr. 300 (1911). Kleinpeter.
Selbſt in dem ausführlichſten Werk über die königl. deutſche
Legion von B. Schwertfeger (Geſchichte der ‚2 Bände,
Hannover 1907) iſt der geſuchte Kleinpeter nicht erwähnt, ins⸗
beſondere nicht im Bd. II, S. 377 ff. unter „Auszeichnende Taten
einzelner Unteroffiziere und Mannſchaften“. Bd. II, S. 461/483
iſt ein ausführliches Literaturverzeichnis enthalten; vielleicht führt
Einſichtnahme in eins der dort angegebenen Werke zum Ziele,
ſo vielleicht in „L. v. Wiſſel, Ruhmwürdige Taten, in den letzten
Kriegen von Unteroffizieren der engliſch⸗deutſchen Legion u. der
hannoverſchen Armee verrichtet find, Hannover 1846“ oder
„B. v. Linſingen⸗Geſtorf, Aus Hannovers militäriſcher Vergangen⸗
heit, Hannover (Weichelt) 1880“. Nach Bd. II, S. 476 u. 479
befinden ſich die Stammrollen ſämtlicher Legionstruppen im
Kgl. Geh. Kriegsarchiv Berlin (unter „Hann. 38 DB, I bis XVI).
Dr. jur. R. v. Damm.
Zu Nr. 4.
Eltern der Auguſte Luiſe v. Rauchhaupt (nicht v. Rauſch⸗
haupt), nach meinen Notizen 19. 3. 1720 (nicht 1719) waren:
Volvas Auguft v. R. auf Trebnitz, preuß. Oberftleutnant, “ ?,
Friedrich v. Klocke.
+ Oletzko 17. 10. 1733, u. beten 2. Frau (die erſte Ludolfine Au⸗
gufte v. Meyer f 1.4. 1716) Clara Luiſe v. Hagen, 7, f 10. 11.
1731. Großeltern väterlicherſeits: Volrad Thiemo v. R. auf
Trebnitz, braunſchw. Rittmſtr., 1651, f Oppin (nahe Halle a. S.)
19. 2. 1718 u. beten erſte Frau Auguſte Magdalene geb. v. Raud-
haupt a. d. o Hohenturm, 7, f 15. 10. 1701.
Dr. jur. R. v. Damm.
Zu Nr. 6 von 1912.
Das Gemeindelexikon für das Kgr. Preußen, Bd. X, Provinz
Weſtfalen (Berlin 1909) verzeichnet kein Böͤringhauſen bei
Dortmund, wohl dagegen 2 Orte Bövinghauſen bei Dortmund.
Von dieſen iſt der eine nach Kaſtrop, der andere nach Lütgen⸗
dortmund eingepfarrt.
München. Friedrich von Klocke.
Zu Nr. 23. Pfretſchner.
Eine Familie des Namens Pfretzſchner in der Gegend
von Kronach, Oberfranken, u. a.: Gottfried P., 5. 8. 1784 Weise
main; Auguſte P.; Wilhelm P., * 24. 6. 1821. Stockheim, t 14. 12.
1838; Gottfried P., 1912 Bankier in Kronach; Lina P., co Johann
Pfaff in Kronach; Karl P., Kronach; Hermine P., co Reidse
gerichtsſenatspräſident von Kolb, Leipzig; Rittmeifter a. D. P.,
Ludwigsburg; M. Pfretzſchner geb. Flemming aus Neuhaus (7%),
4 Kinder: B. Pfretzſchner, Philippine P., N. N. Pfretzſchner, o
Kaufmann u. Poſtexpeditor Vergho in Ebern, Mathilde P.
in Kronach.
Leisnig, am Eichberg 9. C. A. Knab.
Zu Nr. 34 in Jahrg. X, Heft 2.
Brütt: Dr. Ernſt Wilh. Vredt, K. Kuſtos an der graph.
Sammlung München, Jutaſtr. 261. Münch. Adreßbuch 1912.
München, Klarſtr. 4. Frhr. v. Tautphoeus.
Zu Nr. 3%
Für die in unſerer Familie überlieferte Annahme, daß die
Brũtts von dem gegenüberliegenden Elbufer herſtammen, ſpricht
die dortige Verbreitung und das frühere Auftreten des Namens
Brütt. Zu Cuxhaven wohnen jetzt noch Brütts u. nach einem
im Programm der dortigen höheren Staatsſchule veröffentlichten
Flurregiſter waren 1567 dort Brütts ſeßhaft. Die Stelle, wo
einer derſelben gewohnt hat, läßt ſich noch genau beſtimmen.
Eine Urkunde des Kloſters Neuenwalde (einige Meilen von
Cuxhaven) führt uns noch um reichlich 2 Jahrhunderte weiter
zurück. Am 5. Jan. 1333 löſen den Zehnten vom Kloſter ab:
der Pfarrer Johann zu Altenbruch und die Gemeinde des Dorfes
Hochwedel „Johannes rector ecclesiae in Oldenbroke, Hinricus,
Filius Tammonis, Alvericus Dhun, Odeke Hanenpepe, Johannes
Brutte, Petrus Brutte c. — 11. Febr. 1356: Da für die
ſtändige Meſſe an der Kreuzkapelle zu Altenwalde deren Dotation,
nämlich der von dem Pfarrer Willekin zu Groten geftiftete Hof,
nicht ausreicht, ſo fügt das Kloſter Neuenwalde unter anderem
die Bruttenwort jenem Hofe hinzu (area quae Bruttekenword
dicitur). area iſt ſoviel wie Hof, Landſtelle. Die Benennung
Bruettenwort iſt im Laufe der Zeit verſchwunden. ö
Hamburg. Schulrat Britt.
Zu Nr. 38. von Einem.
Nähere Angaben über Johann Juft von Einem, 1685
11. 8. zu Göttingen finden fih bei Rotermund, „Das gelehrte
Hannover“, Bd. 1, S. CXXXIV ff. Daſelbſt unter feinen Schriften:
(Nr. 70) „Antiquitates Moringenſes, Magd. 1739. 80.“
Hannover. be Lorme.
Zu Nr. 13 (1912). Kautz.
Kautz, Scheffer: Kautz, Theodor, Apotheker, St. Pauls⸗
platz 2 /. ibid. Scheffer, Karolina, Gen.⸗Maj.⸗Wwe., Brienner⸗
ftr. 24/0. — Sch., Ldg., K. Maj. a. D., Wurzerſtr. 10/0. ibid. —
Leutnant Kautz heiratete 1819 die Witwe des Leutnants Schulz,
Beſitzers des Rittergutes Huſen bei Weſthofen (Kreis Schwerte).
München. Frh. v. Tautphoeus u. Friedr. v. Klocke.
Zu Nr. 13. Scheffer. |
Nachrichten zur Geſchichte der Familie Scheffer finden
ſich in der Mindiſchen Kirchengeſchichte von A. G. Schlichthaber,
Minden 1753, Band 4, in der Hiſtor. geogr. ſtat. Beſchr. der Graf-
ſchaften Hoya u. Diepholz von H. Gade, Nienburg 1901 u. bei
W. Linke, Niederſächſ. Familienkunde, Hannover 1912.
Hamburg. Saringhauſen.
KE
Zu Nr. 16. v. Petrifowsty.
Auskunft kann vielleicht erteilen Herr Juſtizrat v. Petri-
kowsky in Plauen i. V.
Dr. jur. R. v. Damm.
Zu Nr. 17. von Weisbach.
Beſtimmte Anhaltspunkte wird ſicher die Leichenrede für
Joachims v. W. Witwe Frau Anna Chatharina, Fürſtl. Pomm.
Hofmeiſterin, 1619 von Hofprediger M. Hage über Rom. 14, 7. 8.
gehalten, geben können, die fih in den Stollberger Leidens
predigten befindet (Katalog derſelben S. 256, quart, 256 f.).
Leipzig. Joh. Hohlfeld.
Zu Nr. 52. Porbeck.
Aber die miteinander verwandten Familien von Porbeck
u. Badicker (Gritzner, St.) kann ich aus den Matrikeln der
reform. Gembe. von Carlshafen a. d. Weſer folgendes mitteilen:
Bernhard Chriſtian Badicker, kurf. Amts⸗Sekretär (S. d. f turf.
Majors Jakob B.) 1816 8. 12. co Rofine Eberhardine Molther
(T. d. Okonomie⸗-Verw. Eberhard Thil. M. zu Dankmannshauſen)
Kinder: 1. 1817 10. 10. Ludwig; Gevatter: Ludwig Badicker,
Oberſtlint. b. Jäger⸗Bat. 2. 1819 17. 8. Carol. Soph. Victoria,
Gev. Fr. Major Badicker in Gudensberg, des Kindes Großmutter.
3. 1821 16. 6. Otto Aemilius Friedr. Heinr., Gev. O. Wem. F. von
Porbeck, Regier.⸗Präſid. in Caffel. — 9. P. R. v. Porbeck ift Bers
faſſer der „Geſchichte der Operationen der Engliſch⸗combinierten
Armee zur Verteidigung Hollands 1794—95.“ 2 Tle. Brſchwg.
1802 8°.
n
Zu Nr. 52,1. v. Bredow.
Asmus Wilhelm v. Bredow, * Prillwitz 1731 Jan. 4.
(jüngfter Sohn von Nr. 52,2), 7 Markau 1799 Sept. 18.,
co 1. Noſſentin 1760 April 18., m. Sophia Eliſab. v. Raven
a. d. H. Noffentin bei Malchow i. Meckl., f 1772 Nov. 5., Tochter
von Ernſt Friedrich v. Raven a. Noſſentin, Ballin, Barmen uſw.
(T Noſſentin 1753 Febr. 24.) und der Marie Juliane v. Hacke,
a. d. 9. Reg bei Potsdam (.. . 1749 Febr. 21.), Ahnentafel
der Adolfine von Raven, Tochter der Letztgenannten im Kloſter
Dobertin i. Meckl. u.: Geſch. d. Geſchlechts v. Bredow III.
S. 464 — 166. |
Leipzig.
De Lorme.
W. C. v. Arnswaldt.
Zu Nr. 57. Schmidtmann.
Im allgemeinen Reichsarchiv zu München befindet fidh die
Abſchrift e. Wappenbriefes des römiſchen Königs, ſpäteren
Kaiſers Ferdinand L für die Gebrüder Martin Chriſtian,
Benedikt und Chriſtoph Schmidtmann, d. b. Insbruck, den
9. Januar 1532.
Hannover. de Lorme.
Zu Nr. 61. von Glaubitz.
Sinapius, S. 401. uſw. Schleſiſcher Adel, der auch in meiner
Familiengeſchichte vorkommt. Die Angaben reichen allerdings
nicht ins 18. Jahrhundert.
` Hamburg. M. von Falkenhayn, Oberſtlt. 3. D.
Zu Nr. 71 (1912).
In der Memoiren⸗Sammlung der bel, Kgl. Bibliothek
mehreres über Berner u. Börner.
Hannover. de Lorme.
Zu Nr. 72
Der Name Bayer in allen ſeinen Schreibungen bezeichnet
e. Mann, der aus Bayern kommt: häufiger wird damit der letzte
Aufenthaltsort als die Herkunft gemeint ſein.
Leipzig, Univerfitatsitr. 2, III. Dr. Hohlfeld.
Zu Nr. 73 (1912).
Aber den Oberſt Boden geben vielleicht die Anciennetäts-
liſten des Kgl. Staatsarchivs Hannover Auskunft.
Hannover. de Lorme.
Zu Nr. 71. Buck.
Nach den Angaben der Frage 74 ſcheint mir ein Zuſammen⸗
hang des Chriſtoph Buck in Stralſund mit der Familie von
Buchow nicht unwahrſcheinlich. Näheres dürfte im St. Nicolai
K. B. zu erfahren ſein. Nach meinen Notizen, wahrſcheinlich
aus Pyl, pommerſche Genealogie entnommen, ergibt fidh:
Heinrich v. Buchow senior Sundensis 1556, co Margarete
Bere filia Joh. Bere, civis Sund. oo Gefa Trittelvitz filia Zabel
| [Trittelvitz.
Albert v. Buchow, co Dorothea Priige.
Dr. Albert v. Buchow senior Sundensis 1632 50 Anna
Andreae filia Henning, Andreae
Dorothea co B. Brandenburg Margarete oo
sen. Sund. 1663 9. Hagemeiſter. consul S. 1686.
Joh. B., Sohn des Heinr. Bere. Sen. Sund. 1482, f nach 1521,
oo 1. Mechtild Garlepow filia Vriccit G. senioris Sundensis 1472,
oo 2. Margarete.
|
Lubbert Verc, Gewandhaus Altermann 1468, f vor 1483,
co Talcke Kummerow, filia Joh. Rummerow, sen. Sund. 1412.
Johann Bere, sen. Sund. 1424, Camerar. 1427, consul. 1443—59,
oo 1. Margarete Blome, filia Heinrici Blome, consul. Sund. 1412.
Lubbert Bere, civis Sundensis 1380, co Talcke.
Obrawalde (Meſeritz). Dr. Knuſt.
Zu Nr. 74. Rumpel.
Das erſte Mitglied der Familie Rumpel in Caſſel iſt
„Joh. Conrad Rumpel von Franckfurth, Tout, u. handelsmann“,
der 1681 Bürger in Caſſel wird. Er war zu Frankfurt a. M.
* 2. 2. 1651 als Sohn des Güter⸗Beſtellers u. Stadt⸗Kapitäns
Peter R. u. der Anna Elifabeth geb. Reuſin (T 12. 7. 1665). Joh.
Conrad war Buchhalter bei dem Handelsherrn Hieronymus
Schönauer in Caſſel u. nach deſſen Tode (1680) auch deſſen Nach⸗
folger. Er f als fürſtl. heſſ. Hof⸗Rentmeiſter zu Caſſel 26. 1. 1706.
Er war oo 1. 13. 7. 1682 mit Anna Gertrud, t 13. 3. 1695, des
Hieronymus Schönauer Tochter; 2. 1. 1. 1697 mit Aurelie
Eliſabeth, des Regierungsrats Joachim d' Orville Tochter. Aus
zweiter Ehe überlebte den Vater Carl * 20. 5. 1700. Vielleicht
iſt dieſes der Bater des 1752 * Joh. Conrad.
Oranienſtein (Naſſau). Stabsarzt Dr. Has
Zu Nr. 76 in Nr. 3.
Anna Kämmerer v. Worms gen. v. Dalberg, f 1503, war
die Tochter Wolfgangs, der 1446 zu Rom zum Ritter geſchlagen
wurde u. 1476 f, u. der 1502 f Gertrud Greiffenclau v. Vollraths,
5 u. Adelheid v. Langenau T. 1446. (Gumbracht, Stamm⸗
tafeln).
Freifrau v. Münchhauſen geb. v. d. Gabelentz.
Zu Nr. 78.
Anna v. Dienheim, 17. Dez. 1502, T. Paul Wigands
v. D., 3. Juli 1476, Rat u. Hofmeiſter, T 1544 u. Anna v. Eltz,
co 1500. Joh. u. Marg. v. Helmſtatt T., t 1508 29. Dez. Peter
von Leyen, fürſtl. Pfälz. Hofmeiſter zu Simmern 1533, Amtmann
zu Winterburg 1539, t 1552, 64 Jahr alt. co 1. Marg. Stumpf
v. Waldeck; 2. 1527 Anna v. Dienheim. — Seine Eltern waren
Philipps v. L. 1473, F 1529, u. Iſengard Kranch von Kirchheim,
Peters u. Marg. v. Lengenfeld T. (Humbracht).
Freifrau v. Münchhauſen geb. v. d. Gabelentz.
Zu Nr. 82.
Ein Leopold Georg Conradi ift 1719 26. 2. zu Carlig-
hafen a. d. Weſer als 5. Kind des Friedrich Conradi, Oberſtleut⸗
nant von der Fortifikation u. Artillerie u. der Helena Margaretha
Eliſabeth Weymann.
Hannover. de Lorme.
Zu Nr. 85 in Nr. 3.
Unter dem „Reich Aaken“ iff das Landgebiet der freien
Reidsftadt Aachen zu verſtehen. Die Archivalien derſelben be-
ruhen zum weitaus größten Teil im Stadtarchiv zu Aachen,
wohin eine Anfrage zu richten fein dürfte. Einen kleinen Brud-
teil derſelben beſitzt das Staatsarchiv Düſſeldorf.
Düſſeldorf. Archivaſſiſtent Dr. Schubert.
Zu Nr. 85. Schultz.
In Celle kommen 1795 neben einander vor: 1. Dr. Ernſt
Friedrich Wilhelm Schulze, * Celle 21. 1. 1759, Ratsherr (Genas
tor) 1790, Stadtſekretär 1796, Bürgermeiſter 17075 zugleich Stadt⸗
ſyndikus 1801 (1802 7), weſtfäliſcher Maire 1810, wieder Bürger⸗
meiſter und Stadtſyndikus 1813, t 1819 (18209). Er war vers
beiratet mit der Tochter eines Predigers Lampe, die früh ver⸗
ſtorben iſt. Gemeinſamer Sohn war Ernſt Schulze, der Dichter
der „bezauberten Rofe“ (* Celle 22. 3. 1789, f daſelbſt 1817). —
2. Friedrich Adolf Schultz (im Hannoverſchen Staatskalender
— wohl inkorrekt — geſchrieben Schulz), Tangermünde 25.9.1743,
in Celle Natsherr 1786, Bürgermeiſter 1801, refignierte 1814,
7 29. 4.1816. — Vergleiche Beſchreibung der Stadt Celle (von
Spangenberg) Celle 1826 S. 77, 78, 79, 293, 294. Dehning, Ge⸗
ſchichte der Stadt Celle, Celle 1891, S. 258—262. — Die Anfrage
ſcheint ſich auf den zu 2 Genannten zu beziehen.
Hannover. Juſtizrat Dr. Rofder.
Zu Nr. 84 (1912).
Im Kgl. Staatsarchiv Hannover befinden fic die Ancien⸗
netätsliſten der hannov. Offiziere.
Hannover. de Lorme.
Zu Nr. 86 (1912).
Auch Aken i. Regbez. Magdeburg kommt evtl. in Betracht.
Hannover. de Lorme.
. Bu Nr. 92 (1912).
Matrite! der Univerfität Helmſtedt: 1591 Michael Wenge»
lius und Johannes Wentzelius, fratres, Bibracensis. 1598
Jeremias Wencelaus, Bibracensis.
gannover. de Lorme.
Zu Nr. 95. v. Geldern.
5. Ein Johann van Geldern war 1755, 1559—61, 63—65
als Scheffe im Rat der Stadt Schüttorf, 1567 — 71,73 u. 74
Bürgermeiſter daſelbſt. 1575 11. 23 war er bereits tot. Im Stadt.
buch finden ſich 3 Verträge mit ſeinen Töchtern Alit, Anne u.
Thobe. 1. Hinrich Eyfers tho Gronnungh (Groningen) u. Frau
Alit bekennnen, ihr Patrimonium wegen ihrer ſeligen Mutter
von ihrem Vater Joh. v. G. empfangen zu haben. Zeugen:
Berndt Lefferdinck u. Joh. Scheper. 1568 4. 4. Kerſtien
Mesmacker (wohnhaft an der Vehſtraßen) u. Frau Aleke van
Deldern bekennen, von der Stiefmutter Lüdtgart das Patris
monium ihres ſel. Vaters J. v. G. empfangen zu haben 1675
11. 23. 2. Wiggert Hodeſeun und Frau Anne van Gelder
bedanken ſich guter Bezahlung ihres väter⸗ u. mütterlichen
Patrimoniums. 1571 11. 25. 3. Gerdt van Quakenbrügge
u. Frau Tobe bekannte vor Bürgermeiſter, Scheppen und Rat
der Stadt Schüttorf, daß ſie gütlich u. wohl vergnüget wären
des Patrimonii halber, welches Toben von wegen ihres Vaters
u. ihrer ſeligen Mutter zukäme. 1572 den gedenctagh vohr Nicolai.
Vorher u. nachher iſt mir der Name v. Geldern in Schüttorf
nicht vorgekommen.
Quendorf bei Schüttorf.
Zu Nr. 97 (1912).
Aber Goede und Goedeus vgl. Rohrmund, Gelehrtes
Hannover.
Hannover.
Bu Wr. 97 (1912) Goden.
Johannes Goeddaeus, * 1555 12. 7. in Schwerte. Dr. jur.
Profeſſor der Rechte in Herborn, dann in Marburg. t bafelbft
1632 1. 5. Näheres: Allgem. Deutſche Biographie Bd. 9 S. 312ff.
Göde, Chriſtian Auguſt Gottlieb, * 1774 2. 20. T 1812 7. 2.
Profeſſor der Rechte in Göttingen. Näheres: Allgem. Deutſche
Biographie Bb. 9. S. 314. Henning Göde (Gode, Goden), um
1450, Profeſſor der Rechte in Erfurt und Wittenberg, Hervor-
ragender Rechtskonſulent, einer ber berühmteſten Juriſten des
15.—16. Ih. „monarcha juris“. t 1521 1. 21. vgl. Allgem. Deutſche
Biographie Bd. 9. S. 314 ff.
München.
Dr. Edel.
de Lorme.
Friedrich v. Klocke.
Zu Nr. 10%.
Rietftap gibt als Wappen der Horn vom Eichsfeld, die
mit denen aus Heiligenſtadt identiſch fein dürften: im fib. Schild
ein Pfau im Profil, radſchlagend, in natürlichen Farben. Helm:
der Pfau wachſend mit gehobenem Schweif, Decken blau-filbern.
Freifrau v. Münchhauſen.
Zu Nr. 104.
Ich ſuche Verwandte der Familie Horn, reſp. v. Horn,
urſprünglich hannoverſcher Offiziers⸗Adel, derſelbe hatte Grund-
beſitz in der Nähe von Harburg. Die jüngſte Horn, verwitwete
Droege, die ihre Geſchwiſter kaum gekannt hat, iſt am 8. Januar
1891 auf ihrem Landſitz Schrevenborn bei Kiel t. Ein älterer
Bruder ſoll als Offizier mit Napoleon nach Moskau ins Feld
gezogen ſein.
Zu Nr. 105 (1912).
Stammtafel v. Jerufalem b. Manecke, Genealog. Schauplatz.
gannover. de Lorme.
Zu Nr. 105. van (von) Jerufalem.
Berurkundungen über mehrere Glieder der Familie (van,
von) Jerufalem in den Kirhenbüchern der deutſch⸗ reformierten
Kirche (Burgkirche) zu Königsberg i. Pr. Vgl. „Mitteilungen
der Zentralſtelle f. d. P. u. F. G.“ Heft 4, S. 54.
Magdeburg, a. Dom 2 Konſiſt.⸗Sekr. Machholz.
Zu Nr. 105. van Zeruſalem.
Grabſtein in der St. Katharinenkirche in Lübeck: Weſſel
van Jervſalem vnd fine erue. 1697. Der an einem Blatte
aufgehängte geſchweifte Schild zeigt ein Kreuz, in jedem Winkel
von einem kleineren Kreuze begleitet (Ztſchrft. d. V. f. Lüb.
Geſchichte u. Alteremsk. Bd. 8. S. 127. Nr. 45). a
Lübeck. Dr. Junt.
Zu Nr. 105.
Ein Geerardt Jeruſalem wird wiederholt als Taufpate
in der reformierten niederländiſchen Gemeinde Frankenthal in
der Pfalz als Taufpate genannt, 3. B. 1582 2. 18.
Weimar. A. von den Velben.
Zu Nr. 108. Knuſt.
Im Hamburger Adreßbuch von 1912 kommt der Name
Knuſt 25 mal, im Altonaer Adreßbuch von 1912 7 mal vor.
Außerdem findet ſich im Hamburger Adreßbuch von 1912 der
Name Knoſt 6 mal.
Hamburg.
Hamburg, Plan 6.
Zu Nr. 110. Ley.
In der franzöſiſchen Schweiz findet ſich auch die Namens⸗
form Louis. Auskunft wird wohl Herr Dr. med. Rud. Loy
Territet Villa l' Abri geben können. 5
Poſen. Regierungsreferendar Broner.
Zu Nr. 111.
1. Eltern von Franz Simon v. d. Lippe: Erich v. d.
Lippe zu Wintrup, oo 1576 mit Catharina v. Kanne zu Lügde u.
Brockhauſen; feiner Gattin Catharina Elifabeth von Eppe zu
Goſtelsheim u. Redenberg: Chriſtoph von Eppe, t 1585 u.
Walpurga v. Hörde zu Störmede. (Fahne, weſtf. Geſchl.).
2. Eltern von Leveke an Münchhauſen zu Oldendorf: Ludolph
v. Münchhauſen, T 1640 u. Anna v. Bismarck Chriſtian
v. Beſſel war Oberſt (Berens, Geſchichte d. Herrn v. Steinberg
1703). Die Familie Beſſel ſtammt aus Winden, ſoll 1494 gee
geadelt ſein, urſprünglich in Livland (v. Spießen, Weſtf. Abel).
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
Zu Nr. 111.
Eltern des Georg Heinrich v. Leipziger (* 1648, 22. 11.,
T 1704, 20. 4.), waren Georg Friedrich v. Leipziger auf Friedens⸗
dorf u. Klitſchen, ( 1667, 30. 5.) u. Eliſabeth v. Bünau
a. bo Prösdorf. Anfrage: Iſt Heinrich Siegfried v. Leipziger
auf Metterwitz der Vater von Wilhelmine Sophie v. L. a. d. $.
Metterwitz, 1728 ?.
Major Frhr. v. Welck.
Dresden 6.
Zu Nr. 112.
Anna Marſchalk v. Oſtheim, co 1520, war die T. Philipps
u. Anna Landſchad v. Steinach, t 1569. Ihr Gatte Wolf-
gang v. Hemmingen, t 14. 2. 1555. Seine Vorfahren nebft
Frauen durch 5 Generationen in Gumbracht.
Frhr. v. Münchhauſen.
Zu Nr. 118 (1911) Rüping.
1577 Bernt Kattenſterdt zu Dortmund, co Anna Ruping
(Beiträge zur Geſch. Dortmunds 9. S. 88) — 1583 Ditterich
Rupind zu Dortmund, oo Neiffe Volpening (ebendort S. 161)
— 1559 Berend van dem Rupinge, co Anne (ebendort S. 77).
München. Friedrich v. Klocke.
Zu Nr. 136.
Nach der Zeitſchrift des Harz-Bereins Jahrg. 1888 S. 344
in dem Artikel „Die Reichsſtadt Northuſen als Feſtung“ wird
ein Ciliax Hertwig 1491, 1493 und 1499 als Bürger Nord-
hauſens aufgeführt, welcher der zur Verteidigung der Stadt
beſtellten Rotte St. Georius zugeteilt war.
Wiesbaden. H. Helbig, Baurat.
Edm. Jacobſen, Rechtsanwalt.
J. B. Wentzel.
Der Adel und der adlige Grundbeſitz in Polniſch⸗Preußen
zur Zeit der Preußiſchen Beſitzergreifung. Nach Auszügen
aus den Vaſallenliſten und Grundbüchern von Dr. Max Bär,
Geh. Archivrat, Archivdirektor in Danzig. XI und 274 Seiten
gr. 8. Preis geheftet 9 Mark, gebunden 11 Mark. Verlag
von S. Hirzel in Leipzig. (Mitteilungen der K. Preußiſchen
Archivverwaltung Heft 19).
Durch die älteſten Vaſallenliſten von Weſtpreußen, über
welche der Verfaſſer des vorgenannten Buches bereits in ſeinem
klaſſiſchen Werke „Weſtpreußen unter Friedrich dem Großen“
(Publikationen aus den K. Preuß. Staatsarchiven, 83. u. 84. Bd.
Leipzig 1909) in hochverdienſtlicher Weiſe gehandelt hat, und durch
die bald nach der Preußiſchen Beſitzergreifung angelegten Grund⸗
und Hypothekenbücher der adligen Güter können bei der Eigen-
art ihrer Anlage die Beſitzer der adligen Güter im vormaligen
Polniſch⸗ Preußen, ihre Familien und Verwandtſchaftsbe ziehungen
für nahezu ein volles Jahrhundert ermittelt werden. Knappe
Auszüge aus dieſer bedeutenden Quellengruppe bieten eine Fülle
von Einzelnachrichten dar für den vormals in Polniſch⸗Preußen
angeſeſſenen Adel und für einige zu adligem Grundbefi gelangte
bürgerliche Familien. Die vorliegende Veröffentlichung dieſer
Auszüge enthält nun aber nicht nur an ſich eine überaus große
Menge für viele Familien wichtiger Nachrichten, ſie hat noch
einen weiteren Wert. Sie bietet den Familien durch die An⸗
gabe von Beſitz und von Wohnort die Möglichkeit weiterer
Nachforſchungen in den Kirchenbüchern. Die größte Bedeutung
der Veröffentlichung aber beruht darin, daß ſie geradezu als ein
Nachſchlagebuch fih darſtellt zu einer der wichtigſten Quellen-
gruppen für die Beſitz⸗ und Familiengeſchichte überhaupt, als ein
Regiſter nämlich zu den teils bei den Amtsgerichten der Provinz
Weſtpreußen, teils im Kgl. Staatsarchive zu Danzig aufbewahrten
älteſten Beilageakten zu den Grund- und Hypothekenbüchern.
Denn in dieſen Beilageakten find alle jene urkundlichen Unters
lagen enthalten, auf denen die Eintragungen in die Grund⸗ und
Hypothekenbücher beruhen, die Kauf-, Erb-, Teilungs⸗ und
Heiratsverträge, Lebtagsverſchreibungen, Kirchenbuchauszüge und
Teſtamente. Die Veröffentlichung ift alfo nicht nur eine Gammel-
ſtelle wiſſenswerter Nachrichten, ſondern auch ein Wegweiſer und
Antrieb zu weiteren familiengeſchichtlichen Forſchungen. Ver⸗
zeichniſſe von Orts- und Familiennamen erleichtern die Benutzung
dieſes höchſt gediegenen Werkes, das zu den hervorragendſten
familiengeſchichtlichen Arbeiten der neuſten Zeit gehört und ins⸗
befondere für genealogiſche Studien über polniſche Familien
in Zukunft unentbehrlich iſt.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Engelbert Drerup, Geſchichte und Genealogie der Familie
Drerup. Mit einer Tafel. Paderborn, Schöningg. 1911.
VHI und 88 ©. gr. 8. M. 2.—.
Auf Grund ſehr eingehender archivaliſcher Forſchungen gibt
Prof. Dr. Drerup in München eine Geſchichte des Drerup⸗Hofes
in Nordwalde und eine Genealogie der Familie Drerup. Wenn
auch Vollſtändigkeit der Genealogie für die Seitenlinien des 17.
und 18. Jahrhunderts nicht zu erreichen war, ſo iſt doch eine ſehr
anerkennenswerte Fülle von Stoff zuſammengetragen bis zurück
zu dem um 1600 geborenen Johannes Drerup. Ueber die Genea⸗
logie der Familie hinaus führt uns die Geſchichte des Drerup⸗
Hofes, der, ſeit Jahrhunderten im Beſitze der Familie, für die
ältere Zeit auch ihre Geſchichte verkörperte. Die Arbeit iſt als
ein intereſſanter Beitrag zur Kulturgeſchichte des weſtfäliſchen
Bauernſtandes auch für den Kultur- und Rechtshiſtoriker be»
achtenswert. Durch Berückſichtigung der nach Amerika ausge-
wanderten Familienglieder ergibt ſich ein weiterer Intereſſenkreis.
Wir können uns den auch für viele andere Familien ſehr bes
herzigenswerten Worten nur anſchließen, mit denen der Verfaſſer
ſeine Vorrede ſchließt: „Möge denn dieſes Büchlein, deſſen vor⸗
nehmere Ausſtattung durch die finanzielle Unterſtützung von Frau
Witwe Konſul Bernard Drerup ermöglicht wurde, dazu beitragen,
das Band der Blutsverwandſchaft, das die weitzerſtreute Familie
umſchlingt, enger zu knüpfen, jenſeits des Ozeans das Bewußt⸗
ſein deutſcher Art zu erhalten und für jedes Glied der Familie
ein Anſporn zu ſein zu ehrenhaftem und kraftvollem Handeln,
vv Bücherbeſprechungen.
auf daß der ſtarre und enge Bauernſtolz einer fernen Vergangen⸗
heit ſich vermähle mit dem freieren Geiſte einer neuen Zeit.“
Der ethiſche Wert der Familiengeſchichte gilt in der Tat für alle
Stände; und es ift eine hocherfreuliche Tatſache, daß nicht nur
adlige und bürgerliche Familien, ſondern auch Geſchlechter des
Bauernſtandes ihre Geſchichtsſchreiber finden. Die Familie Dre⸗
rup war ein beſonders intereſſantes Objekt. Denn ſelbſt in den
ſtabilen Verhältniſſen des Münſterlandes gehört es faſt zu den
Seltenheiten, daß eine Familie in der geraden Linie des Man⸗
nesſtammes dieſelbe Stätte wenigſtens drei Jahrhunderte un⸗
unterbrochen im Beſitz gehabt hat.
Leipzig ⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Theodor Schön, Geſchichte der Familie von Ow, ergänzt und
herausgegeben von den Freiherren Hans Otto von Ows
Wachendorf und Anton von Ow-Felldorf. Müchen 1910
Kaſtner u. Kallwey, kgl. Hofbuchdruckerei, (wo noch Aberſchuß⸗
exemplare zu 5 Mk. zu haben ſind). 523 S. 8. Mit einer
Karte und mehreren Bildern und Stammtafeln.
Die Geſchichte des alten, ſeit dem 15. Jahrhundert der
ſchwäbiſchen Reichsritterſchaft zugerechneten Geſchlechts von Aue
(Ow), wird durch den bekannten württembergiſchen Genealogen
Schön zum erſten Male umfaſſend auf urkundlicher Grundlage
dargeſtellt. Die nachweisbare Stammreihe geht bis zur Mitte
des 13. Jahrhunderts zurück. Unſicher bleibt der Zuſammenhang
dieſer ritterlichen Familie mit den alten Edelfreien Wolferat und
Adalbert von Aue (Witte des 12. Jahrhunderts) und mit dem
großen Minneſänger Hartmann. Der von Schön verſuchte Be⸗
weis, daß Hartmann der noch blühenden Familie von Ow an⸗
gehöre, iſt nicht überzeugend. Die ganze Darſtellung leidet unter
dem Mangel rechtshiſtoriſcher Kenntniſſe; namentlich ſcheint dem
Verfaſſer der Unterſchied zwiſchen MWiniſterialen und Vaſallen
nicht ganz klar zu ſein. Auch ſind die Quellenangaben nicht
immer hinreichend, ſodaß eine Nachprüfung ſehr ſchwierig iſt.
Die Genealogie des ziemlich zahlreichen Geſchlechts iſt in Art
einer erweiterten Stammliſte behandelt, durch viele überſichtliche
Stammtafeln erläutert und durch eine Reihe von Bildern ge⸗
ſchmückt. Der größte Teil dieſer Familiengeſchichte ſpielt ſich in
der ſchwäbiſchen Heimat ab; in neuerer Zeit ſind aber mehrere
Glieder im Dienſte geiſtlicher Fürſten und des bayeriſchen
Staates hervorgetreten. Den Herausgebern gebührt der Dank
der Genealogen und der Geſchichtsfreunde für dieſe umfangreiche
Veröffentlichung.
Leipzig. Ernſt Devrient.
Beiträge zur Geſchichte der Familie von Berner, geſammelt
und zuſammengeſtellt von dem am 13. Auguſt zu Wiesbaden
verſtorbenen Kgl. däniſchen Kammerherrn Kon rad von Berner
a. d. 9. Zaſchendorf⸗Eskildstrup. Unter Mitwirkung und auf
Koſten des Großh. Mecklenb. Kammerherrn Ulrich von Berner
auf Trebbow und Bülow a. d. §. Zafchenborf- Bülow übers
arbeitet, ergänzt und herausgegeben von Archivregiſtrator F.
Ruſch zu Schwerin. Bd. Il. Urkunden und Regeften (1302 bis
1699). Nachträge und Berichtigungen zu den Stammtafeln.
Perſonenregiſter. Schwerin i. Mecklenb. 1911. 172 Seiten 1.
Die im vorliegenden, ſehr geſchmackvoll gedruckten Bande
vereinigten 348 Urkunden und Regeften reichen vom 18. März
1303, an welchem Tage Otto dictus Berner in einer Schenkungs⸗
urkunde des Grafen Nikolaus von Schwerin als Zeuge erwähnt
wird, bis zum 5. Juli 1699; an dieſem Tage verkaufte Curd
Berner das Lehn- und Eigentumsrecht an Zaſchendorf an den
Pfandinhaber Major Ludolf Dietrich v. Deging. Das ausführ⸗
liche Regiſter erleichtert die Benutzung. Die aus den Adels-
verzeichniſſen des Großherzoglichen Archivs zu Schwerin abge⸗
druckten Stücke enthalten Stoff zur Geſchichte auch zahlreicher
anderer Familien.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Geſchichte der Stadt Dülmen. Aus Anlaß der 600 jährigen
Jubelfeier der Stadt, herausgegeben von Prof. Dr. A. Vez-
kamp. Dülmen 1911. Laumannſche Buchhandlung. 223 S.
geb. 3 Mk.
Anfang Auguſt feierte Dülmen fein 600 jähriges Stadt-
jubiläum. Bei dieſer Gelegenheit iſt als Feſtbuch dieſe nach
den Anregungen einer literariſchen Feſtkommiſſion bearbeitete
und von Prof. Dr. Veskamp herausgegebene ,Gefdhidte der Stadt
Dülmen“ erſchienen. Im erſten Teile des Werkes gibt der
Herausgeber in fünfzig Kapiteln die geſchichtliche Entwicklung
Dülmens. Ein zweiter Teil enthält aus verſchiedenen Federn
Beiträge zur Geſchichte der Stadt und ihrer Umgebung. Sind
ſchon in den 1. Teil zahlreiche Familien- und Perſonennach⸗
richten, eine Darſtellung des Dülmener Burgmannenkollegiums
und eine Aufzählung der dazu gehörenden Geſchlechter ver—
woben, ſo ſind im zweiten Teil einige Aufſätze ganz oder doch
faſt ganz der Familienkunde gewidmet.
Da iſt vor allem ein Aufſatz von M. v. Spieſſen und
A. Veskamp über die Ritterſitze in Dülmens Umgebung und die
darauf angeſeſſenen Familien. Dieſe familiengeſchichtlichen Nach»
richten, Stammtafeln und (leider!) Stammtafelfragmente (betr.
die v. Dulmene, v. Dulmene gt. Norendin, v. Merfeld, v. Korff
gt. Schmiſing, v. Merode, v. Wederden, v. Keppel, v. Empte,
v. Raesfeld, v. Weſterholt, v. Visbecke, v. Schedelich, Schule,
Ueding), die wir in der Hauptſache Herrn v. Spieſſen verdanken,
bedeuten eine willkommene Erweiterung der weſtfäliſchen Ge-
ſchlechterkunde, da über manche dieſer Familien bisher nichts
veröffentlicht war. Um ſo bedauerlicher iſt es für die Genealogie,
daß nicht auch, wie auf M. v. Spieſſens Anregung urſprünglich
geplant war, die vollſtändigen Stammtafeln der auf S. 9 an=
geführten Burgmannengeſchlechter und der auf S. 146 genannten
Familien zum Abdruck gekommen find. Leider find einige Drud-
fehler ſtehen geblieben. So muß es 3. B. S. 133 Esbeck ſtatt
Esbede zu Brockhauſen, S. 134 Brüggeney gt. Haſenkamp ſtatt
Harenkamp, S. 144 v. d. Broil ſtatt v. d. Broye heißen.
Ein anderer Aufſatz, der den Regierungsaffeffor Peus zum
Verfaſſer hat, behandelt die Geſchichte der Herzöge von Croy⸗
Dülmen. Herr Peus beſchäftigt ſich zunächſt mit der Abſtammung
der Familie aus ungariſchem Königsblute, jedoch ohne für dieſe
Anſicht einen völlig überzeugenden Beweis zu erbringen, und
gibt dann eine Aberſicht über die einzelnen Linien Croy⸗Arſchot,
Eroy-Hapre (ältere Linie) Croy⸗Chimay, Croy⸗Solre, Eroy-Hapre
(jüngere Linie) Croy⸗Roeux. Drei leider fragmentariſche Stamm⸗
tafeln ſchließen den Aufſatz ab. i
Sehr zu bedauern ift das Fehlen eines Regiſters zu dem
Werke. Dagegen ſind Papier und Druck ſehr gut, die zahl⸗
reichen Illuſtrationen (darunter die Bilder der letzten 6 Herzöge
von Croy⸗Dülmen) ganz vorzüglich. Der Preis, 3 Mk. für das
gebundene Exemplar, iſt äußerſt niedrig. f
München. Friedrich von Klocke.
Familienſtammbuch. Verlag von Richard Mahlo, Gummers-
bach (Rhld.) [1911] (Preis nicht angegeben).
Die Wichtigkeit regelmäßiger Aufzeichnungen von Familien⸗
ereigniſſen und Verwandtſchaftsbeziehungen für ideale und ge⸗
ſchäftliche Zwecke wird immer mehr erkannt. Auch von Seiten
der Wiſſenſchaft wird neuerdings den Familienſtammbüchern
Aufmerkſamkeit zugewendet, worüber das neueſte Heft der „Mit⸗
teilungen der Zentralſtelle“ ausführliche Darlegungen und Bore
ſchläge bringt. Das vorliegende Formularbüchlein verfolgt
ſolche Ziele nicht. Es enthält lediglich Blätter zur Eintragung
von 60 Lebensläuften und Familiendaten. Für amtliche Be⸗
ſcheinigungen iſt kein Platz vorgeſehen; auch fehlen bei den
Kindern die Spalten für Krankheiten und Tod. Zu Vorarbeiten
für Familiengeſchichten, als eine Art Zettelkatalog iſt es gut zu
gebrauchen. Ernſt Devrient.
Verſchiedenes.
Kamprads Plan der Stadt Leisnig v. J. 1753 ift gengs
alogiſch inſofern wertvoll, als auf demſelben nicht nur jedes
Haus, ſondern auch die einzelnen Hausbeſitzer der damaligen
Zeit nachgewieſen werden. In nachſtehendem alphabetiſchen Ver⸗
zeichniſſe geben die beigefügten Zahlen an, wie oft die betr. Namen
auf dem Stadtplane erſcheinen (1 Exemplar befindet ſich im
Archiv der Zentralſtelle f. d. P. u. F. G. zu Leipzig): Albert 2,
Altſchner, Amende 2, Andrae 2, Arnold 4, Alſter 2, Baehne,
Bart 2, Becker, Benne, Berger, Berthold, Biener 4, Bock, Böhme,
Bohne, Böttger, Bötger 4, Brückmann, Buchmann, Bugenhagen,
Burkert 2, Buſch, Buxbaum 9, Chriſtgrul, Claus, Claulin, Curt,
Deigfuß, Diedmann 3, Dieze, Dillner, Ditmann, Dittmann 2,
Domerleps, Drechsler (Düdloff) 3, Duxbann, Eckart 2, Ecke,
Eckhold 2, Ehe, Erich, Ernſt, Eſchke 3, Falkenhagen, Faulcke
(Faulke, Faulike) 3, Felber, Feller, Fichtner 2, Findeiſen, Fiſcher 3,
Forberg 3, Frick, Fride, Fritſch, Fritz, Gabler, Gaitſch 2, Gaud-
lig 4, Gebhart, Heier, Heinz, Heifler 2, Hems, Gerhard, Gerlach,
Gelſtenberger, Gießmann, Glaſer 2, Glande, Goldammer, Gold⸗
bach, Goldſchadin, Grabner, Gregori, Gribler, Große 3, Gruhl,
Grul (Chriſt.), Günther 2, Haferkorn, Harich, Haupt 4, Hayn
(Probſt), Heidenreich, Heinicker, Heinrich 2, Heinze, Held, Hellmuth,
Henemann, Henig, Henſchel 6, Henſel 2, Hentſchel, Hering, Hertel,
Hertzog, Heſſel 2, Heymann, Hillmann, Hilner 2, Hoch, Hoffmann,
Höhle, Hörig, Horn, Hoyer, Hübel, Hubert, Huhn, Hunger, Hunold 2,
Jahn, Fahne, Ile, Junghans 7, Kade 3, Kamprad 4, Kappe,
Keil 2, Kerner, Kiesling, Kießig 2, Kirbann, Kirſten, Klein,
Kleine, Kloß, Köder, Kohl 2, Köhler, Koſer, Kranz, Kreiſing,
Kretſchmar, Kretzer, Kriebel 2, Krieger (Kriger) 2, Kriegelſtein 2,
Kühn, Kühnis, Kuntze 2, Kunze 5, Lange 4, Lehmann, Lehre,
Leipner, Liebig, Lindner 2, Lofe, MWatheſius, Mattheſius 2,
Mehner, Melzer 4, Merker, Meſchke 2, Meyer, Michel 3,
Möbius, Müller 7, Naubert, Naumann 7, Neuſchüz, Nitſche,
Nobis, Oeler, Oſang, Oſt, Otto 3, Pabsdorf, Peſchel 4, Peterſen,
Petzig, Pezold, Pfeiffer, Poppe, Prager 2, Preiße, Priemer
(Primer) 2, Probſthayn, Puff, Purmann, Quari, Quel 3, Rande 2,
Raſchke 2, Raspe, Reiche 2, Reichmann, Reisbach 4, Reißbach,
Richter A, Rider 2, Rieder 2, Rimpler 4, Röniſch 3, Rudolph 2,
Rühle, Sandig 4, Galler 2, Schade 2, Scharfſchnit, Scheibe,
Schel, Schell, Schilde 6, Schilling, Schlegel 2, Schlorck 2, Schmit,
Schönberg 4, Schröder, Schüler, Schulze 9, Schurich, Schuricht,
Seiffert 5, Seydel, Seyffert, Siegel, Simonetti, Sohre 2, Sper⸗
feld, Sprind, Steier, Stein, Steinbeck 2, Steinert, Steinhäuſer,
Steiniger, Steitmann 2, Steller 2, Stellerin, Stengel, Steuer-
nagel, Stilpner 2, Stockmann 4, Stötzner, Taenel, Tauſche,
Teichgräber, Teichmann, Tenzler, Thiele, Thieme, Thomas 3,
Thörmitz, Töpfer, Töpper, Troiſch, Ulich 3, Ungar, Verlohr,
Vetter, Vierweg 2, Vogt, Vollrath, Wagner, Waelcker 2, Walter 3,
Weber 2, Weiße 2, Wehnert, Wendel 5, Wenzel, Werber,
Werner 3, Weſching, Wezel, Wichmann, Wieſner, Wilhelm,
Winckler, Winter, Wirckert, Wolff, Wolleben 3, Zacharias,
Zeißig, Zetſch, Zieger 3, Zimmermann, Zöllner, Zölner 4.
Zu weiterer Auskunft bereit: C. A. Knab, Leisnig, am
Eichberg 9.
Auf einem jetzt meiner Mutter gehörigen Fächer fand ich
folgende Namen eingetragen: Juliane Baumgärtner, A. Brand
de Jollait aus Hamburg, Helene Brückner aus Salzungen,
Juliane Curtius, Karoline Engelſchall, Henriette Erckel, Henriette
Erneſti, Erneſti — deren Gatte, Joh. Chr. Gottlob, 7 1802,
Prof. d. Philoſ., Leipzig —, Friederike Gorre, Wilhelmine Gorre
— Zerbſt 11. Inli 1790, Dr. C. G. Körner, Minna Körner
— Theod. Körners Eltern, C. D. Burmann von der Beck, geb.
Nönchen aus Hamburg, Auguſte Reißing, Karoline Sammler,
Karoline Schindler, Zerbſt 9. Juli 1790, Dr. Schwägrichen, Dora
Stock — Schweſter von Minna Körner, Henriette Leonore Thilo,
Karoline Wieſand 1792.
Ob die nicht datierten Einträge gleichzeitig erfolgt ſind und
wann, läßt ſich nicht feſtſtellen. Sie müſſen aber vor dem
9. Juli 1790 erfolgt ſein, da die Zerbſter Einträge an freigelaſſene
Stellen eingeflickt ſind. Nur der Eintrag „Karoline Sammler“
iſt wahrſcheinlich etwas ſpäteren Datums.
Leipzig. Dr. Martens, Kuſtos an der Univ.⸗Bibliothek.
Druckfehlerberichtigung: Seite 18, Zeile 18 lies Falkenhayn
(nicht Falckenhayn); Seite 30 zu Nr. 305/1911 lies Remlingen
(nicht Kemlingen), Frankenreuth (nicht Franckenrath), Reigenftein
(n. Keizenſtier); am Schluß lies „G. E. v. L's Gattin eine v. Wurmb.“
Seite 49, linke Spalte, Zeile 12 von unten lies „ſolmſiſchen“ ſtatt
„polniſchen“; Zeile 13 von unten lies „Gießen“ ſtatt „Gieſen“.
Berantwortlich für die Redaktion: Ober-Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den
nferatenteil: O. Salzmann, Leipzig
Hofpitalftraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch-Leipzig.
Familiengeſchichtliche Blätter
ss flonatsſchrift zur Förderung der Familiengeſchichtsforſchung!:
Gegründet oon 0. o. Daſſel
herausgegeben von der Daffel=Stiftung bei der Zentral-
ſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte
Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchliefflich des Titels, Inhalts berzeichniſſes und Mamen-Regifters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für
deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beſtellungen
wolle man an dle Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsftrafe 2!!! richten. Die Beſtellung gilt
X. Jahrg.
als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt.. %tö AE AE AE AE dE AR
Mai 1912
Nummer 5
Inhaltsverzeichnis: Eingänge. — Symmetriſche Ahnenproben auf Grabdenkmälern (Leonhardt). — Aus der Geſchichte ber Familie
Hoeſch (Heydenreich). — Aus der Geſchlechtergeſchichte Ravensburgs (Beck). (Schluß). —
Zur farbigen Kunſtbeilage (hierzu eine
Kunſtbeilage) (v. Arnswaldt). — Gelegenheitsfindlinge. — Rundfragen und ä — Antworten auf die Rundfragen. —
Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
fir ihre Sammlungen:
Hermann Schäffer, Erinnerungsblatter der mathematiſchen
Geſellſchaft zu Jena, 4. Sammlung, Jena 1870. — Zur Erinne-
rung an die Feier des 70. Geburtstages des Prof. H. Schäffer.
Jena, Verlag Neuenhahn 1894. — O. Unrein, Rudolph Gande⸗
chens, Sonderabdruck aus dem Jahresbericht über die Forts
ſchritte der klaſſiſchen Altertumswiſſenſchaft. 1905. — A. Winkel
mann, Ernſt Abbe. (Rede). Jena, Verlag G. Fiſcher, 1905. —
Otto Knopf, Ernſt Abbe (mit Bildnis); S.-A. aus dem Jah⸗
resbericht, der Deutſchen Mathematiker-Vereinigung. Bd. XIV,
Heft 5, Leipzig 1905. — Wilh. Bernhardi, Rudolf Köpke; ein
Gedenkblatt. Berlin (Dr. von Mittler u. S.) 1871. — Heinrich
Ziegler, Rede am Sarge D. Sydows; S.⸗A. a. der Proteſtan⸗
tiſchen Kirchenzeitung 1882, Nr. 44. — Worte der Erinnerung
an Wilhelm Gottlieb Santel; Leipzig 1899. Druck von Pöſchel
u. Trepte. — Verſchiedene Schriftſtücke und Druckſachen zum Tode
von Karl Auguft von Gafe 1890. — Frhr. von der Goltz, Rede
am Sarge von Max Duncker. Berlin 1886. (Dr. der Volkszei⸗
tung). — Reden zum Gedächtnis von Emil Heitz. Straßburg
J. H. Ed. Heitz 1890. — F. Kluge, Bernhard ten Brink; G-A.
aus dem Jahrbuch der Deutſchen Shakeſpeare-Geſellſchaft. Bd.
XXVII, 1892. — Moritz Otto, Ueber Geſchichte, Weſen und Auf⸗
gaben der Genealogie. Jenaer Diſſertation 1895. — Geſchenkt
aus dem Nachlaß des Geh. Hofrats Profeſſors der Philoſophie
Dr. Otto Liebmann in Jena.
Nachfahrentafel Rinne — von Herrn P. v. Gebhardt in
Leipzig.
Die Geſchichte der Familie von Haugwik — von Herrn
Landtagsbibliothekar Dr. Tille, Dresden.
Jahresbericht des Friedrich Werderſchen Gymnaſiums,
Berlin — vom Gymnaſium.
Album des Gymnaſtums zu Zittau 1886 — von der Stadt-
bibliothek Zittau.
14 Antiquariatskataloge — von Fraulein Helene Motherby,
Königsberg i. Pr.
MWitteilungen der Familie Rabe, 1912 Nr. 2 — Dipl.⸗Ing.
Kade, Sorau.
Das Weſtphäliſche Geſchlecht (Hfdr.) — von Rechtsanwalt
Gotter, Leipzig.
Franzkowski, Geſchichte der freien „„ es des
Kreiſes Groß- Wartenberg — vom Serrn Verfaſſer.
Familiengeſchichtliche Blätter
Familienverb. Germar.
Katalog von Gilhofer und Rauſchberg 104 — von
Herrn v. Arnswaldt, Leipzig.
Beiträge zur Geſchichte der Familie Lampe, 1912 Il. 2 —
von Fam. Lampe.
Jahresbericht des Gymnaſiums Gonbershaujen, 1911/12 —
von Herrn Prof Munſcheid.
Satzungen und Fragebogen des Familienverb. Jentſch —
Familienverb. Jentſch.
Familienanzeigen aus der Deutſchen Zeitung — von Herrn
Dr. Fieker, Elbing.
Notizen aus dem Staatsarchiv Hannover — von Herrn
Landgerichtsrat Borner, Bielefeld.
v. Wolff, Geſchichtsbericht der reichsfreiherrlichen Familie
v. Wolff, Leipzig 1911 — vom Herrn Verfaſſer.
Moeſchler, Gutsherrlich bäuerliche Verhältniſſe — vom
Herrn Verfaſſer.
Einige Druckſchriften — von Herrn Dipl.-Ing. C. Wate
i] dof, Berlin.
nn Johann Friedrich Schiller — von Herrn
Dr. Benndorf, L.⸗Gohlis.
Familienzeitung v. Daſſel — von Familie v. . Daf fel.
Programm des Gymnaſiums zu Potsdam 1873, 87, 71, 72,
74, 77, 78, 86; Feſtſchrift zur 20jähr. Jubelfeier des Gymnaſiums
Landsberg — von Herrn Kurt Brütt, Berlin⸗Halenſee.
Lenzgarten; Chronik des Vereins Herold; 1869 — 1909,
Heroldslieder; Kleinere Druckſachen für den Zettelkatalog — von
Herrn Reg.⸗Rat Dr. Körner, Berlin.
Katalog Stargardt Nr. 230; Schwäbiſcher Schillerverein,
Rechenſchaftsbericht 1910/11; La Mara, E. Grieg; Kleinere
Druckſachen für den Zettelkatalog — von Herrn Auguft Holler,
Hamburg. l
Forſt, Ahnenverluſt und nationale Gruppen auf der
Ahnentafel des Erzherzogs Franz Ferdinand — vom Herrn
Verfaſſer, Wien.
Führer durch Innsbruck; 20 Antiquariatskataloge — von
Fräulein Motherby, Königsberg i. Pr.
Stammtafel der Familie — von Herrn Dr. Brandſtetter.
Dr. Schmidt⸗Gibichenfels, Pol.⸗Anthropol. Revue — von
Herrn Dr. Breymann, Leipzig.
Verſteigerungskatalog 1912 — von der Thomas-⸗Dru te rel,
Kempen.
Ranglifte u. Perſonalſtatus des deutſchen Ritterordens — von
Herrn Kammerherrn Dr. Kekule v. Stradonitz, Gr.⸗Lichterfelde.
von Germar — vom
KE A aa aT
Prof. B. Böhnert, Nachklänge von einem goldenen
Hochzeitstage — vom Herrn Verfaſſer.
Korreſpondenzblatt der Familie Scriba, 1912 Nr. 1 —
von der Familie Scriba.
Adreßbuch für Mainz und Umgebung, 1909 — von Fräulein
P. Haas, Mainz.
Genealogiſche Nachrichten über das Meißniſche Uradel⸗
geſchlecht v. Zehmen — von Herrn Moritz Baſtian v. Zehmen,
Bautzen.
Berichte der Deutſchen Phyſikaliſchen Geſellſchaft inkl. Mit⸗
gliederverzeichnis, 1904 — von Herrn Ing. Gerhard Schendell,
Biſſingen.
Zeitſchrift des Allgemeinen Deutſchen Sprachvereins, 1912
Nr. 4; Das Deutſchtum im Ausland, 1910 Nr. 4 — von Herrn
Nechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig.
Ahnentafel von Anna Katharina v. Frobel witz,
7 1715, mit Georg Friedrich von Pannwitz 1677 (Handſchrift) —
von Herrn W. v. Pannwitz, Liegnitz.
Kalender für das höhere Schulweſen Preußens u. einiger
and. deutſcher Staaten 1911 — von Herrn Prof. Munſcheid,
Sondershauſen.
23. Rechenſchaftsbericht d. Zentral⸗Hilfsvereins der deutſchen
Adels-⸗Genoſſenſchaft über das Jahr 1910 mit „Verzeichnis der
Mitglieder“, Berlin 1911 — von Herrn v. Düring, Leipzig.
Zeitungsausſchnitte über Familien des Kreiſes Linden —
von Herrn F. Hülſemann, Linden bei Hannover.
Stammtafel ber Familie Schroeder — von Frau Kommerzien⸗
rat Schroeder, Grimma.
Ex-libris — von Herrn Dr. Joſeph C. Egbert, Wayne
(Pennſylvanien).
Zeitungsausſchnitt über die Verwandtſchaft des Kaiſers
Wilhelm mit Dernburg — von Frau Wittekind, Franks
furt a. M.
„Aus der Geſellſchaft“, Deutſche Tageszeitung, März u.
April 1912 — Geſchenk v. H. Albers, Bremen.
Paul Roth, Nachrichten über die Familie Roth, dazu
Nachtrag 1912 — von Herrn Ganitatsrat Dr. P. Roth, Bernburg.
Stammbaum der Familie Zürn, Nachkommen von Adam
Heinrich Zürn, Kaufmann in Leipzig u. Joh. El. geb. Ningels⸗
Dörfer. 4. Asg. Fortgeſ. bis April 1911, neu bearbeitet, mit An⸗
hängen verſehen u. hrsg. v. Ralph Zürn, Grunewald 1911 —
vom Familienverband Zürn.
Symmetriſche Ahnenproben auf Grabdenkmälern.
Von Dr. phil. K. Fr. Leonhardt in München.
n zwei Aufſätzen „Aber Schwierigkeiten bei der
genealogiſchen Verwertung mittelalterlicher Grab⸗
denkmäler““) und, Der Denkſtein der Trenbecken in Raiten⸗
haslach“““) wurde verſucht, an charakteriſtiſchen Beiſpielen
die Grundſätze darzulegen, nach denen die Anordnung von
Wappen verwandter und verſchwägerter Geſchlechter in
der mittelalterlichen Denkmalskunſt erfolgte. Die neue
Zeit bringt neue Methoden. An Stelle einer jeweils
wechſelnden Zahl um ein oder mehrere Wappen grup»
pierter Ortſchilde finden wir feit dem ſechzehnten Jahr-
hundert regelmäßig eine Aufreihung von vier bis ſechs⸗
zehn Schilden in ſenkrechten oder wagerechten Kolonnen.
Der Grabſtein für Hans Gold von Lampoting, deſſen
Erläuterung den Schluß des erſtgenannten Aufſatzes
bildete, war bereits eine Abergangsform. Vier ſchein⸗
bare Gruppen von je zwei Schilden in den Ecken der
Bildfläche entpuppten ſich als zwei wagerechte Reihen
zu vier Schilden, die eine mit den Ahnenwappen des
Mannes, die andere mit denen ſeiner nicht genannten
Gattin, ſo geordnet, daß je ein Wappenpaar die Eltern,
das andere die Großmütter der Eheleute bezeichnete.
Während die erſten Beiſpiele für dieſe reihenweiſe
Anordnung in Deutſchland kaum vor Mitte des
15. Jahrhunderts fallen, finden ſich noch 100 Jahre
ſpäter ganz reine Formen des älteren Syſtems, von
denen ich nur noch ein Beiſpiel zur Sprache bringen
möchte. An der Pfarrkirche zu Rottalmünfter in Nieder⸗
bayern ſteht ein Grabſtein mit folgender Inſchrift:
Alhie ligt begraben der edl vnd
veſſt Tiwold Awer zu Tobl
Agatha gepornne vom holcz
fein liebe Hausfraw die geftorbn
fein am tag im 15
den ſellen got genedig fein (t)
über dem vollſtändigen Wappen Auer (a) in der charak⸗
teriſtiſchen Art eines Salzburger Bildhauers um 1540.
Die Ecken der Bildfläche nehmen die wie dieſes durch
*) Jahrg. IX d. Bl., Heft 10/11.
**) Jahrg. VIII d. Bl. Heft 11.
Namens bãnder bezeichnete Schilde Ottenperger (b), Rorrer
(c), Kallinger (d) und vom Holcz (e) in dieſer Uns
ordnung ein
Wie dieſe Schilde als Ahnenprobe zu leſen ſind, läßt
ſich wie immer aus dem Denkmal ſelbſt nicht erkennen.
Der Stein erſchien beim Tode der beiden Eheleute
(1560 und 1562) nicht mehr zeitgemäß, ſo ließen die Erben
ihn unverwendet liegen, ohne das Datum auszufüllen
(wie auch ſonſt häufig war nur eines für Beide vorgeſehen),
und errichteten einen neuen mit den beiden vollſtändigen
Wappen der Gatten in der Mitte und neben jedem
einer ſenkrechten Reihe von vier Schilden mit den Be⸗
zeichnungen:
Steffan Auer
Dorothea v. Kalling
Anaſtaſia Ottenpergerin | Agnes v. Duchthaus
Ottilia Rorrerin Anna v. Weningen
Das ſind offenbar jederſeits zuerſt die Eltern, dann die
beiden Großmütter der Ehegatten. Die Großväter
bleiben ungenannt.
Der ältere Stein iſt alſo bei Zugrundelegung der
üblichen Ahnentafelbezifferung
3726 48
15
— — — —
1 3 2 4
Hans vom Holz
Chriſtina v. Riring
=e’ — a
1 2
folgendermaßen geordnet
7 5
1
3 2
So ſonderbar dies auf den erſten Blick erſcheinen mag,
iſt es doch die konſequenteſte Form des alten Syſtems:
unten die beiden dem Verſtorbenen nächſtverwandten
Frauen, Mutter und Gattin, oben die beiden demnächſt⸗
verwandten, die beiden Großmutter. Der fpätere Stein
zeigt dagegen die reine Form des neuen Syſtems, das
beiden Ehegatten die gleiche Zahl Ahnenwappen zugeſteht.
Es iſt hier hervorzuheben, daß wenn ein Stein,
wie ſich aus der Inſchrift ergibt, einem Ehepaar gilt,
regelmäßig die beiden vollſtändigen Wappen erſcheinen,
was früher nur ausnahmsweiſe der Fall war. Zeigt
ein ſolcher Stein nur vier Ahnenſchilde, ſo ſind es jetzt
die der beiderſeitigen Eltern, während es in den ſeltenen
früheren Fällen die der beiderſeitigen Mütter und väter⸗
lichen Großmütter waren. Fortſetzung folgt.
Aus der Geſchichte der Familie Hoeſch.
Von Oberregierungsrat Prof. Dr. E. Heydenreich.
ie niederrheiniſche Familie Hoeſch, welche fih die
größten Verdienſte um die deutſche Induſtrie ers
worben hat und namentlich in Düren und Umgegend
wirkt, kann auf eine intereſſante Geſchichte von mehr
als einem halben Jahrtauſend zurückblicken. Sie iſt ein
altes Limburger Geſchlecht und läßt ſich ſeit dem 11.
Jahrhundert in einer zunächſt allerdings ſehr trümmer⸗
haften Ueberlieferung verfolgen. Um die Mitte des
16. Jahrhunderts hielt der Proteſtantismus ſeinen Einzug
bei ihr. Die Familie Hoeſch hat Wéi vollſtändig in
ſeinen Dienſt geſtellt und damit die Rache der Gegen⸗
reformation gegen ſich heraufbeſchworen. Ihr höchſtes
Gut, ihre Heimat, hat ſie bei dieſem Kampfe aufs
Spiel geſetzt. Sie ift darüber von Haus und Hof Vers
jagt worden, hat aber im rheiniſchen Nachbarlande nach
vielen Nöten eine neue Heimat gefunden und nun dort
eine Periode reichen Schaffens erlebt.
Hatten die älteſten Generationen der Familie nur
als einfache Bauern gelebt, ſo tat der Schöffe Hein
Hoeſch (f 1460) den erſten Schritt nach vorwärts. Seit
dieſem Manne gehörte die Familie nicht mehr zu den
rein bäuerlichen, ſondern zu den „Schöffenfamilien“,
die auf dem Lande eine ähnliche Ausnahmeſtellung ein⸗
nahmen wie in der Stadt. Die ländlichen Schöffen
bildeten im Herzogtum Limburg den „dritten Stand“ in
der ſtändiſchen Vertretung des Landes. Wenn ſich die
Stände des Herzogtums zuſammen fanden, waren die
Schöffen zum Erſcheinen berechtigt, und zwar war jede
Bank durch eins ihrer Mitglieder vertreten; hierbei er⸗
hielt der hohe Gerichtshof (Haute Cour) in der Stadt
Limburg, zu der im 16. Jahrhundert auch ein Mitglied
der Familie Hoeſch gehörte, vor den übrigen Gerichts⸗
bänken den Vorrang.
Einer der Nachkommen jenes Schöffen Hein Hoeſch
war Hein Hoeſch von Kettenis (t 1552). Er ift durch
Vermittelung ſeines Sohnes Lenart Hoeſch von Aachen
und ſeines Enkels Jeremias Hoeſch von Stolberg der
Ahnherr der Jülicher Linie. Aber auch die Nads
kommenſchaften der übrigen Söhne Heins verdienen
ſchon vom genealogiſchen Standpunkte beſondere Auf⸗
merkſamkeit. Sie haben ſich perfonell und vor allem
räumlich außerordentlich weit verzweigt und den Namen
Hoeſch bald außerhalb der engen Grenzen des Herzogs
tums Limburg in den verſchiedenſten Gegenden bekannt
gemacht. Eifriger als irgend ein anderer der uns be⸗
kannten Mitglieder der Familie Hoeſch aus der Lim⸗
burger Zeit ift Hein Hoeſch von Kettenis beſtrebt ges
weſen, das Erbe der Väter zu mehren. Eine außer⸗
ordentliche Aktivität iſt das kennzeichnende Merkmal
ſeiner ganzen geſchäftlichen Tätigkeit. Sowohl bei den
Immobiliar-⸗ wie bei den Kontorgeſchäften treten die
paſſiven d. h. die Verkäufe gänzlich in den Hintergrund.
Dagegen ſetzen die Käufe ſehr früh ein, ſodaß Hein
ſchon als junger Mann über bedeutende Barmittel
verfügt haben muß. Die zahlreichen Rentenkäufe geben
ein wechſelvolles Bild in dinglicher, wie in perſönlicher
und topographiſcher Hinſicht. Dinglich wechſeln die älteren
Natural» mit den jüngeren Geldrenten. Die Perſonen,
mit denen Hein ſeine Geſchäfte machte, gehörten nach
Stand und Wohnort ganz verſchiedenen Gruppen an.
Je nachdem die Geſchäfte vor der Kammer oder vor
der Bank abgeſchloſſen wurden, gliederten ſich die Kon⸗
trahenten in einen mehr adeligen und einen mehr
bäuerlichen Teil. Dieſe Rentengeſchäfte geben einen
Einblick in die Stellung Heins als eines Gläubigers.
Zahlreiche Perſonen ſind ihm verſchuldet. Zumal der
Adel iſt in ihren Liſten vertreten. Eindrucksvoller als
die Bekundung der Walhorner Schöffen über ſeinen
Tod iſt ſein jetzt im Leopold⸗Hoeſch⸗Muſeum in Düren
aufbewahrter Grabſtein. Die ſtark beſchädigte Verfaſſung,
in der ſich dies ehrwürdige Steindenkmal befindet, iſt
auf den traurigen Umſtand zurückzuführen, daß das
Grabmonument von feiner urſprünglichen Stelle in der
Ketteniſer Kirche verſchleppt und als Eingangsſtein vor
der Rochuskapelle benutzt und in verhängnisvoller Weiſe
abgetreten worden iſt. Die Tatſache, daß Hein Hoeſch
in der Ketteniſer Kirche ſelbſt beſtattet worden iſt, wirft
ein helles Licht auf ſeine angeſehene Stellung. Hein
Hoeſch von Kettenis darf als einer der vermögendſten
und einflußreichſten Männer im öſtlichen Grenzgebiete
des Herzogtums Limburg bezeichnet werden.
Als Hein Hoeſch von Kettenis von feinen fünf
Söhnen zur letzten Ruhe beſtattet wurde, konnten ſie nicht
ahnen, daß drei von ihnen wenige Jahre ſpäter von
Haus und Hof vertrieben fein würden, daß die Haupt-
maſſe ihres Beſitzes, das Ergebnis harter Arbeit ihrer
ſelbſt und ihrer Vorfahren, ſich in den Händen der
triumphierenden Katholiken befinden, und daß der eine
von ihnen, als er es wagte, trotz der Verbote in die
Heimat zurückzukehren, ſeinen Mut mit dem Leben be⸗
zahlte. Ebenſowenig freilich konnten ſie ahnen, daß
einer ihrer Söhne trotz aller Fährlichkeiten auf deutſch⸗
rheiniſchem Boden eine Zuflucht vor den Verfolgern
finden und dort einen neuen, bis in die Gegenwart
weiter blühenden Sproß der Familie pflanzen würde.
Das ift Jeremias Hoeſch von Stolberg, der Ahnherr
der Jülicher Linie. Gewiß iſt die Familie durch die
reformatoriſche Bewegung und ihre Bekämpfung im
Limburgiſchen zum größten Teile entwurzelt und wirt⸗
ſchaftlich zweifellos um Jahrzehnte zurückgeworfen
worden — ſie hat bisweilen ohne Zweifel wirtſchaftlich
noch einmal wieder von vorne anfangen müſſen. Wit
demſelben Mute und derſelben Energie aber, mit der
ſie ihre proteſtantiſchen Ueberzeugungen in Not und
Tod feſtgehalten hat, hat fie auch ſpäter in fremdem
Lande und unter fremden, nicht minder ſchwierigen
Verhältniſſen Saat auf Hoffnung ausgeſtreut.
Die reformatoriſche Bewegung begann in Limburg
zunächſt mit dem Eindringen des Luthertums. Es kam
nach vergeblichem Widerſtand des Hohen Gerichtshofes
von Limburg, dabei auch ſeines Sekretärs Bartholomäus
Hoeſch, zur Folterung und Verbrennung von Wieder-
täufern. Die vom Schöffen Bartholomäus Hoeſch
in der Abſchrift beglaubigte Petition der Limburger
Lutheraner vom 29. Auguſt 1566 war gemäßigt, aber
erfolglos, da die Regierung zu ſtrengen Waßregeln
griff. Erſt durch das Eindringen des Calvinismus
wurde die reformatoriſche Bewegung im Herzogtum
Limburg und innerhalb der Familie Hoeſch radikal.
Die Verbreitung des Calvinismus innerhalb der Familie
Hoeſch ift ein deut⸗
licher Beweis da-
für, daß der neue
Glaube auch un—
abhänging von der
wirtſchaftlichen Be⸗
tätigung der einzel⸗
nen Perſon den
Sieg gewinnt. Die
ſtadtlimburgiſchen
Hoefde ſind keine I
weg ſeine einzigen
Vorkämpfer. Auch
in den Landge—
meinden wird die
Lehre Calvins mit
größtem Erfolge ge⸗
predigt. Sie hat
in dem Hoeſchiſchen
Heimatdorfe Kette⸗
nis nicht minder dE
ihre begeiſterten 8
Anhänger inners “oso Mei. RS Geen
halb der Familie
Hoeſch wie in der
Stadt Limburg. Die
ſoziale und berufliche Sienten, die innerhalb der
Familie Hoeſch feit der Mitte des Jahrhunderts bis
zu einem gewiſſen Grade Platz gegriffen hat, iſt doch
keineswegs imſtande, die Familie auch konfeſſionell aus—
einanderzureißen. Agrariſche und ſtädtiſche Typen der
Familie Hoeſch ſind vielmehr in gleicher Weiſe unter
den Calviniſten anzutreffen.
Während das Aufkommen des Luthertums im
Herzogtum Limburg offenbar mehr das Ergebnis all—
mählicher, heute im einzelnen nicht mehr erkennbarer
Einwirkungen geweſen iſt, haben wir uns den Sieg
des Calvinismus als raſches Ergebnis einer trefflich
organiſierten Agitation vorzuſtellen. Ihre vornehmſten
Träger ſind in Limburg wie in den übrigen Nieder—
landen die Prädikanten. Auch die religiöſe Haltung
der Familie Hoeſch iſt durch ſie nachhaltig verändert
worden. Die Prädikanten fanden bei der Familie
Hoeſch, beſonders innerhalb der jüngeren Generation,
eine lebhafte Unterſtützung. Die ſpäteren über die
Schluß des vom Schöffen RE Hoeſch (Hueſch) geſchriebenen Buches
des Limburger Hohen Gerichtshofes.
Familie verhängten Strafen wären nicht fo ſchwer aus⸗
gefallen, wenn ihr nicht immer wieder die ſchon von
den Plakaten mit den ſchärfſten Abſchreckungsmitteln
bedrohte Begünſtigung der ketzeriſchen Prediger nach—
gewieſen worden wäre.
Außerdem wurde nach Alba's Sieg der Familie
Hoeſch als Hauptgründe der Beſtrafung noch Kriegs—
dienſt im Heere Wilhelms von Oranien und Rebellion
vorgeworfen. Für Alba und ſeine Schergen war
Wilhelm von Oranien nur der Chef des Rebelled. Für
die bedrängten Calviniſten und für einzelne Glieder der
Familie Hoeſch war er der erſehnte Retter und Glaubens-
held. Inſofern wird es unmöglich ſein, bei der Familie
Hoeſch die religiöſen von den politiſchen Motiven des
paſſiven und aktiven Widerſtandes klar zu ſondern.
Das über die Limburger und über die Familie Hoeſch
. . verhängte blutige
Strafgericht kann
man nicht mit dem
Hinweis darauf
rechtfertigen, dieſe
Ketzer feien durch⸗
weg zu Rebellen
geworden und bat,
ten ſomit nur eine
verdiente Strafe
auf ſich gezogen.
Eine ſolche An⸗
ſchauung ſteht ei⸗
nerſeits der von
der ſpaniſch. Ketzer⸗
politik beliebten
Vermiſchung von
Rebellion und
Ketzern kritiklos
gegenüber. Ande⸗
rerſeits aber per,
gißt ſie, daß ſelbſt
im Calvinismus
unpolitiſche und
antipolitiſche Stö⸗
rungen vorhanden
ſind. Es bleibt vielmehr immer ein großes Schauſpiel,
wie hier eine ganze Familie Leib und Leben, Ehre und
Gut für das einſetzte, was ſie für richtig erkannt hat.
Wer nicht rechtzeitig floh, wurde hingerichtet; ſeine
Güter wurden konfisziert. Die Verbannten haben lieber
ihre Heimat und ihren ganzen reichen Beſitz aufgegeben,
als daß fie fih ihr Gewiſſen durch den ſpaniſchen Herrn
vergewaltigen ließen. Sie konnten nicht ahnen, daß
ihnen gerade aus dieſer Auswanderung, zu der ſie nur
die bitterſte Not getrieben hatte, reicher Segen erwach—
ſen würde.
Die Familie Hoeſch hat fih für ihre Geſchichte
lebhaft intereſſiert. Leonard Heinrich Hoeſch von Moers
(1753—1815) hinterließ wertvolle genealogiſche Auf—
zeichnungen, die er teilweiſe, der Sitte der Zeit ent—
ſprechend, in eine Familienbibel eingetragen hat.
Eduard Hoeſch (1821—1894) ſammelte ebenfalls mert,
volles Material, insbeſondere auch aus niederländiſchen
Quellen. Die Familie Hoeſch in Düren gab 1906 Herrn
~s
E
Dr. Hashagen in Bonn den Auftrag zur Ausarbeitung
eines Familienbuches und ſtellte die finanziellen Mittel
zur Durchführung der im umfaſſendſten Sinne erweiterten
Studien in der liberalſten Weiſe zur Verfügung, ges
ſtattete auch ſeit 1908 die Heranziehung des Herrn
Dr. Brüggemann in Aachen. Auch gab ſie die Mittel
zu einer außergewöhnlich reichen Bilder» und Karten-
ausſtattung. Herr Walter Hoeſch in Kreuzau bei Düren
hat darüber hinaus der Ausarbeitung der Familien⸗
geſchichte ſein be⸗
ſonderes Inter⸗
eſſe zugewandt.
Desgleichen ha⸗
ben Herr Robert
Hoeſch, Herr Dr.
Hermann Hoeſch,
Herr Geheimer
Kommerzienrat
Wilhelm Hoeſch
und Herr Eugen
Hoeſch in Düren
dem Familien⸗
buche ein reges
Intereſſe ent»
gegengebracht.
So konnte im Ver⸗
lag von Paul
Neubner in Köln
1911 der erſte
Band von Julius
gashagen, Ges
ſchichte der Fa⸗
milie Hoeſch, unter
Mitwirkung von
Fritz Brügge⸗
mann, in zwei
Teilen erſcheinen
(732 Seiten lex. ).
Daß ſich dieſer
erſte Band in ſehr
ſchönem Gewan⸗
de präſentieren
darf, iſt das be⸗
ſondere Verdienſt
der Firma Eug.
Hoeſch und Ort,
haus in Düren
und ihres Chefs
des Herrn Eugen
Hoeſch. Das Pa⸗
pier ſtammt aus der Fabrik des Herrn Walter Hoeſch
in Kreuzau (Gebrüder Hoeſch, G. m. b. H.).
Die Familie Hoeſch konnte zur Ausarbeitung ihrer
Familiengeſchichte keine glücklichere Wahl treffen, als
durch ihren Auftrag an die Herren Dr. Hashagen
und Dr. Brüggemann. In enger Freundſchaft vers
bunden, haben dieſe beiden Gelehrten ein Werk ges
ſchaffen, das unter den großen Muſterbeiſpielen einer
guten Familiengeſchichte in allererſter Linie ſteht. Als
beſonders eigenartig mag der glückliche Verſuch hervor⸗
gehoben werden, die Topographie als genealogiſche
Jeremias Hoeſch der Ältere von Stolberg 1568/69 — 1633, gemalt im Jahre 1620.
III
Hilfswiſſenſchaft mehr, als bisher irgend wo anders
geſchehen iſt, zu verwenden. Auch iſt das Werk ein
klaſſiſches Beiſpiel dafür, wie eng die Wirkſamkeit einer
einzelnen Familie unter Umſtänden mit dem Schickſal
einer ganzen Gegend, ja eines ganzen Landes zus
ſammenhängt. Wir empfehlen das ſchöne Werk, deſſen
Beſitz unſere Zentralſtelle der Güte der Familie Hoeſch
verdankt, allen unſeren Mitgliedern angelegentlichſt.
Von der überaus reichen und geradezu glänzenden
> | Añ˙lluſtration des
Werkes mögen
die Proben ei⸗
nen Begriff ge⸗
ben, die wir mit
der gütigen Er⸗
laubnis der
Familie d. vor⸗
liegend. Skizze
beigeben. Eine
beſondere Er⸗
läuterung vers
dient unter die⸗
fen Illuſtratio⸗
nen das Pors
trät von Jere⸗
mias Hoeſch
dem Aelteren
von Stolberg
1568/9 — 1643.
Das Original
befindet ſich im
Beſitz des Herrn
Emil Hoeſch auf
dem Junkers⸗
hammer bei
Zweifall.
Aber dieſem
Bildnis liegt
der Zauber des
Geheimnisvol⸗
en. Die rechte
Hand des Dar⸗
geſtellten ruht
auf einem Schä⸗
del, die Fami⸗
lien = Tradition
lautet dahin,
daß Jeremias
im Jahre 1620,
dem ausdrück⸗
lich angegebenen Entſtehungsjahre des Bildes, mit dem
Schädel ſeines hingerichteten Vaters zum Bethauſe
gegangen ſei und ſich ſchließlich auch mit ihm habe
malen laſſen. Die Erinnerung an die ſchreckliche, aber
doch auch große Zeit der Religionsverfolgungen ſei
durch dieſe teure Reliquie immer in ihm wach gehalten
worden. Wan kennt den ſtrengen und enthuſiaſtiſchen
Geiſt des Calvinismus. Man weiß auch, wie ſehr ge⸗
rade das Martyrium neue Religionsgeſellſchaften, die
um ihre Exiſtenz kämpfen, zuſammenſchweißt. So
fremdartig dieſe Tradition einer nüchterneren Gegenwart
e
klingen mag, fo wenig darf man fie doch ſchon aus
inneren Gründen verwerfen. Nun haben aber genaue
Nachforſchungen ergeben, daß der Vater des Jeremias
nicht hingerichtet worden iſt. Die Tradition iſt alſo
falſch, wie ſo viele andere, insbeſondere mündliche
Überlieferungen. Aberdies ift fih die Tradition über die
Deutung des Schädels auf dem Jeremiasbilde keines-
wegs einig. H. S. van Alpen bemerkt nämlich (Reden
bey der Einführung des neuen Geſangbuches in den
proteſtantiſchen Gemeinen zu Stolberg nebſt einer kurzen
Reformationsgeſchichte, Frankfurt a. M. 1804, S. 91):
„Neben ihm liegt ein Todtenkopf zum Andenken des
Unglücks, welches er hatte: beym Aufſteigen aufs Pferd
oder bey einer anderen Gelegenheit ging eine Piſtole
los und tödtete ſeinen Knecht auf der Stelle.“
Aus der Geſchlechtergeſchichte Ravensburgs.
(Schluß.)
II. Einzelnes.
1. Magifter, Johannes Tulla von Augsburg
(wie er ſich ſchreibt), geb. den 16. Sept. 1662 zu Wank⸗
heim bei Tübingen als Sohn des dortigen Pfarrers
(1659 — 67) Juſtus Wilh. Sulla (welcher aus dem
Fürſtentum Schwarzburg ſtammte), wurde am 8. Auguſt
1683 Magifter in Tübingen und darauf von 1688 — 1703
evangeliſcher Pfarrer in der Reichsſtadt Ravensburg,
worüber in Hafners Schrift „Die evangeliſche Kirche
in Ravensburg uſw.“ (Rav. 1884, im Selbſtverlag des
Vf.) nichts zu finden iſt. Später kam Johs. Tulla im
Kirchendienſt nach Augsburg, wo er als Pfarrer (ſeit
1713) beim Hofpital zum hl. Kreuz am 25. Dezember
1721 ſtarb. Sein Bildnis hat der bekannte Augsburger
Maler Beyſchlag in Ol i. J. 1705 gemalt u. danach
J. A. Corvinus 1711 in Kupfer geſtochen (7½ cm hoch,
12 cm breit); auch von feinem Vater exiſtiert ein Kupfer-
bild aus d. J. 1684. Eine Abbildung vom erſtgenannten
Kupferblatt im Anſchluß an einen Beitrag über die Familie
Tulla in Baden von Prof. L. Oelenheinz findet ſich
in den „Heraldiſch⸗genealogiſchen Bl. für adelige und
bürgerliche Familien, Monatsſchrift uſw.“, I., 1904/05,
Bamberg, S. 186/87. Die Familie Tulla ſoll jetzt in
Süddeutſchland ausgeſtorben ſein.
2. Adam u. Georg von Ravenspurg. Pfalz⸗
graf Georg v. Simmern hatte mit Eliſabeth v. Roſen⸗
feld, gen. Häugerin 2 Söhne Georg und Adam
außerhalb der Ehe erzeugt, welche dann in einem kaiſer⸗
lichen Diplome d. d. Wien 21. Dezbr. 1566 vor Allem
legitimiert und dann in den Adelſtand des Reiches
erhoben worden unter dem Namen von Ravenspurg.
Ihr Wappen war nach dem gen. Diplom quadriert:
1. in Schwarz ein rot⸗gekrönter Löwe mit roter Zunge;
2. in Blau eine goldene Krone; 3. in Schwarz eine
rote Roſe mit goldenen Putzen; 4. wecken⸗ oder rauten⸗
weiſe in drei Teile alſo abgeteilt, daß dieſelbigen Ecken
oder Rauten unten und oben rot und gelb, in der Mitte
aber blau und weiß erſcheinen. Gekrönter Helm, darauf
der Löwe des erſten Feldes (ganz). Decken: rot⸗
ſchwarz. — Die Angabe von einer „morganatiſchen Ehe“
des von Simmern mit der Häugerin des bekannten
Heraldikers, F Hauptmanns Heyer v. Roſenfeld iſt nach
einem Artikel Guft. Seylers in Berlin im „Monats⸗Bl.“
des „Adler“ VI Nr. 31, bezw. 331, Juli 1908, S. 260
zu Anfrage 1190 falſch.
3. Das Augsburger Patriziergeſchlecht Ras
penspurg[er] war ein altes, angeſehenes, ob der Name
mit der gleichnamigen oberſchwäbiſchen Reichsſtadt in
irgendeinem Zuſammenhang ſteht, läßt ſich nicht ſagen.
Von Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg.
Ein bekanntes Mitglied derſelben war Leo Ravens
purger, 1509 Faktor der Welſer auf Madeira, 1521
vermählt mit Felicitas Hörwartin aus einer edlen
Augsburger Patrizierfamilie. Der letzte Ravenspurg,
ein Sohn des Chriſtoph Ravenspurg in A. (f. „Archiv
f. Kulturgeſchichte“ v. Steinhauſen IV, 1906, S. 296 bis
302 „Ein Vater an ſeinen Sohn“ von Friedr. Beyſchlag)
ſtarb 1590 „in ledigem Stande und in größtem Elend“
zu Augsburg (f. v. Stetten, Geſchichte der Patrizier in
Augsburg uſw.) Um das Jahr 1525 wird ein Gold⸗
ſchmied Utz Ravensburger (auch Raffenspurger),
Bürger zu Wiener⸗Neuſtadt. Ob dieſer Geſchlechts⸗
name nicht im Zuſammenhang mit dem Ortsnamen
ſteht? Der Name Ravensburger kommt übrigens in
der Rav. Bürgerliſte nicht vor. |
4, Es ift fraglich, ob der i. J. 1252 in Ravens⸗
burg genannte Hainricus medicus (auch „dietus medi-
cus“, Zeitſchrift f. Geſch. des Oberrheins, XXIX, 128 aus
1338; auch S. 125) wirklich ein Arzt war; ſicher war es
dagegen der 1307 u. 1378 angeführte „magisterHer[manno]
physicus“ bezw. der „arzat“ Cod. dipl. Salemitanus III., 132
u. 250). — Dr. Joh. Damian Klumpp hatte in Ingol⸗
ſtadt Medizin ſtudiert, war nochmals Arzt in ſeiner
Vaterſtadt Ueberlingen a. B.; i. J. 1585 erbat ihn
Ravens burg zur Apothekenbeſichtigung. (Stadtarch.
Abt. 44, Raften 2, Lade 21, Nr. 1027). Aus dem ober⸗
ſchwäbiſchen Städtchen Mengen wird „Wernherus,
dictus Arzat, civis in Mengen 1388“ genannt (Zeitfchr.
f. G. d. Oberrheins XXIX, 30) — wohl ein Laienarzt.
Am 24., 28. u. 31. März 1569 ſchreibt die Reichsſtadt
Ueberlingen a. B. zur Warnung an die benachbarten
Städte Konſtanz u. Ravensburg, daß ein Baders
knecht bei fich etliche Perſonen mit der Fran zoſen-
krankheit infiziert habe und darauf weggegangen ſei.
5. Der wahrſcheinlich Ende des 15. Jahrhunderts
zu Neenſtetten Ulmer Amts geborene, i. J. 1567 als
Pfarrer in dem Reichsſtädtchen Giengen a. B. f.
M. Wendelin Schempp, ein Schüler Frechts, gab u. a.
folgende Schrift heraus: „Hiſtorien der heiligen zwölf
Apoſtel unſers Herrn Jeſu Chriſti, iſt von St. Pauli,
auch beider heil. Evangeliſten S. Luca u. Marci, Beruf,
Lehre, Leben, Wunderwerken, letzten Marter und Tod,
ob ſtandhafter Bekenntnis des Namens Chriſti“. „Aus
heil. göttlicher und der alten Lehren glaubwürdigen
Schriften, auch anderen Kirchen, Hiſtorien, zuſammen⸗
getragen und verdeutſcht durch M. Wendel Schempp,
Pfarrer zu Ravensburg (1) O. J. u. O.“ Am Ende
ſteht: gedruckt zu Nürnberg durch Johann von Berg von
Ulrich Newber. — Die Vorrede iſt an den Grafen
Ulrich XVI. von Oettingen gerichtet, wo er ſich unter-
ſchreibt: „M. Wendelines Schempp, dieſer Zeit Prediger
des Heyligen Evangeliums zu Giengen“ an der Brenz, 1559.
— Es gibt noch zwei weitere Ausgaben außer der erſten
v. 1559, v. 1579 u. 1585. Auf der v. 1579 lauft Schempp
als proteſtantiſcher Pfarrer von Ravens burg, allein
damals lebte Sch. gar nicht mehr und dann war Sch.
überhaupt nie Pfr. in Ravensburg (oielleidt blos
hierzu deſigniert, in Ausſicht genommen) ſomit iſt dieſe
Perſonalnotiz falſch.
b) Unter den Nachweiſen gedruckter Urkunden im
v. Aufſeß'ſchen Generalrepertorium des germaniſchen
Muſeums zu Nürnberg finden ſich:
a) Ein Heinrich von Ravensburg, Kanonikus
zu Wainz 1229; III. 23: Regeſten der bis jetzt gedruckten
Urkunden zur Landes- und Ortsgeſchichte des Groß⸗
herzogtums Heſſen, geſammelt und bearbeitet von Dr.
Hd. Ed. Scriba, I. Abt., Darmſtadt, 1847, S. 32 (Nr.
329). Ebenda l., 95 (Nr. 1035) 1348, I., 27. K. Karl IV.
geſtattet den Städten Augspurch, Lyndow, Buchorn,
Wimpfen uſw. ein Jahr lang in Satz und Stattung zu treten
mit der Herrſchaft und dem Land zu Beigern, und ihm,
und voran den ſeinen und dazu, wenn ſie wollen, die⸗
ſelbe Friſt, Koſt zu kaufen geben.“ D. an dem Suntage
vor unſ. Vrowetag der Lichtmeß — Reg. Boica,
VIII, 124. (Böhmer, Reg. Imp. ed. Huber, 1889, Nr. 6,
507 vgl.).
b) Johann von Ravensburg, Laiennotar bezw.
Biſchofsſchreiber am biſchöfl. Konſtanzer Hofe des
Biſchofs Nicolaus I. v. Frauenfeld, von 1344 — 1364
( noch vor d. J. 1380), Sohn eines Schuhmachers
(nicht Tuchmachers) in Ravensburg (D. A. XVI, 1898,
Nr. 1, S. 12). In der erſten Zeit des Johann von
Ravensburg kommt neben demſelben ein biſchöfl. Proto⸗
notar Heinrich gen. Opfenbach von Isni i. A.,
Kanonikus in Konſtanz, 1347, vor, hinter welchem
Dr. Cartellieri in den von ihm bearbeiteten „Regesta
Episcoporum Constantiensium etc.“ (II. 2 u. 3, S.
4828 vgl. mit 4680/81, S. 212 vgl. mit S. 191) den in
der Zimmernſchen Chronik erwähnten, liederkundigen
Sekretär Heinrich des Konſtanzer Biſchofs Nicolaus l.
v. Fr. (1331 — 14) „der ift gleichfalls mit den deutſchen
lieder und geruempten gedichten umbgegangen“ bzw.
den biſchöfl. Notar Heinrich vermuthet, welch' letzterer
auf Veranlaſſung ſeines Biſchofs Nicolaus I. „geding
und recht der Münze zu Conſtanz, St. Gallen, Radolph⸗
zell, Ueberlingen, Ravensburg, Lindau, aus dem
Lateiniſchen ins Deutſche überſetzte: Anfang: „Wir habend
durch wenndung und durch fürſehen ſchadhaff, die jeman
ſunderlich angevallen möcht, darumb das in die gemeind
meniglich deß bas vor ſchad behütet und fleiſſig betrach⸗
tung gehegt, wie man der welſchen boßheit mug begegnen.“)
Außerdem kennt man eine Reihe von Edlen, bezw.
Miniſterialen aus dem 11.— 13. Jahrhundert, die ſich
mit mehr oder weniger Grund von bezw. nach Ravens⸗
burg ſchrieben, ſo Gebizo, Dietho, Diedrich, Bernhard,
v. Rab. insbeſ. Ritter Johannes von Ravensburg
und ſeine Gemahlin Tuta (alias Tunta, Guta), von
Angelbulelrg in der Grafſchaft Bregenz unweit Fußach
auf Burg Ailrlſtegen (= Achſtegen) an dem Flüßchen
Aach unweit Buchhorn um 1230 t nach Anfang des
79
14. Jahrhunderts als Stifter des Dominikanerinnen⸗
kloſters Aiſtegen, auch nachmals „Himmelswonne“,
Liebenthal, Lowenthal genannt; Ritter Johs. von Ravens»
burg trat nach dem Ableben ſeiner Gattin in den
Dominikanerorden zu Konſtanz und ſtarb daf. — Ueber
einen falſchen Biſchof von Ravensburg in Würzburg,
welcher vielmehr von Rabensburg heißt ſiehe D. A.
X. Jahrg., 1892, S. 24. — Ob der Biſchof Heinrich lll.
von Ravensburg, der 31. auf dem Biſchofsſitze von
Eichſtätt, in Baiern, von 1234 — 1237 aus der Reich3-
ſtadt Ravensburg ſtammt, iſt zweifelhaft. — Das frei⸗
herrliche Geſchlecht der Gooeler von Ravensburg
hat nichts mit der Reichsſtadt zu tun, ſchreibt ſich viels
mehr nach der Schloßruine Ravensburg im Kraichgau
in der badiſchen Pfalz.
8. Martin Senner, Bürger und Waffenſchmied
zu Ravensburg werden (nad) einer Notiz im „Jahrbuch
der Kunſtſammlungen des Kaiſerhauſes, VII. 2. Abteilg.
Nr. 5109) unter dem 31. Dez. 1567 für im vergangenen
J. an die kaiſerl. Trabantenleibgarde nach Wien ges
lieferte 101 Paar Panzerärmel 656 fl. 30 kr. aus-
bezahlt. Die Senner, ein altes Ravensburger Bürgers
geſchlecht, laufen in allen dortigen Bürgerliſten bis auf
die neueſte Zeit; in der älteſten Bürgerliſte kommen ſie
als „Senner von Altshauſen“ vor.
Chriſtoph Karthauſer, tüchtiger Goldſchmied von
Ravensburg, nachher (1536) zu Bozen in Tirol. In
der Ravensburger Bürgerlifte von 1436—49 kommt das
Geſchlecht der K. und zwar 1464 Hans K., der Gold-
ſchmied, ſowie 1506 Hans K., Goldſchmied vor, wäh⸗
rend dasſelbe in fpdteren Rav. Liften nicht mehr ers
ſcheint. — In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, und
noch um 1595 war ein Hans Leonhard Waldtburger
Hofbildhauer bei Erzherzog Ferdinand von Heſterreich.
In der Rav. Bürgerliſte von 1324 — 1436 kommt ein
Ulrich Waldtburger vor, welcher im Jahre 1101 in
das dortige Bürgerrecht aufgenommen wurde; in den
folgenden Bürgerliſten erſcheint dieſer Name nicht wieder.
9. Der Geſchlechtsname Specklin (Speckle) wird
bereits in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts erwähnt,
und zwar in Oberfhwaben; ein Berthold Sp., weiland
Kriegsmann, wie fein (noch im k. k. Hof⸗ und Staats-
archiv zu Wien liegender) Wappenbrief vom Jahre 1429
beſagt, zog ſich im Jahre 1433 in das Benediktiner⸗
kloſter Weingarten bei Ravensburg zurück und werden
am 29. April Beſtimmungen über ſeine Nachlaßſchaft
getroffen. In einem Schriftſtück des Straßburger Stadt⸗
archives wird ein Bürger, Ulrich Sp. von Ravens burg
genannt, wie folgt: „Item eine erſte Bete iſt geben wor⸗
den dem Erſamen Ulrich Specklin Bürger zu Ras
vensburg uff das Kloſter in der Wwe (d. d. Prämon⸗
ſtratenſenkloſter Weiſſenau bei Nav.). Geben zu Baſel
Dienstag nach des hl. crucistag ao. 1434.“ Hiernach
glaubt Schadow in ſeiner Abhandlung (im Jahrbuch II
Jahrg. 1886 des „Vogeſenklub“ S. 7 ff, Straßburg i. E.
bei J. H. Ed. Heitz) über Daniel Specklin, fein Leben
und ſeine Tätigkeit als Baumeiſter (1536 bis ca. 1589)
Schwaben als die Heimat des Geſchlechtes der Speck⸗
lin, des Formenſchneiders Veit Rudolph Specklin
und des Formenſchneiders und Seidenſtickers Daniel
Specklin betrachten zu dürfen, welches, dem Laufe
TITTEN STEPS AE AE ES A)
des Rheines folgend, aus Oberſchwaben, über Bafel
nach Straßburg i. E. eingewandert ſein mag, was aber
Rud. Reuß in ſeinen „Analecta Speckliana“ (eben
daſ. S. 197 ff.) dahingeſtellt laſſen will, da Specklin
ſchon früher, ſo im J. 1399 zu Straßburg vorkommen.
In den bei Eben und Hafner, Geſch. von Ravensburg,
Zur farbigen
CCC nn a DZ 7
veröffentlichten Bürgerliſten fowie in dem kürzlich in
„Frankfurter Bl. f. Familiengeſchichte“ von Karl Kiefer,
Jahrg. III / V, 1910/11 abgedruckten Ravensburger
Bürgerbuch aus dem 15. Jahrhundert von G. Merk
kommt übrigens der Name Specklin nicht vor, bloß in
der von 1436—1549 der Name Specker.
Kunſtbeilage.
Von Werner Conſtantin v. Arnswaldt.
v. Teufenſtein, Carl, Freiherr (Öftreih). Von Gold
und Rot quadriert, darüber ein blauer Schräg⸗
rechtsbalken mit drei goldenen Bienen. 1 und 4
leer, 2 und 3 eine aufrechte ſilberne Lilie. 3 Helme:
1. mit blaugoldenen Decken ein wachſender rots
bezungter, goldener Löwe, der in der linken Borders
pranke 3 goldene Kornähren hält; 2. Decken rechts
blau⸗gold, links rot⸗ſilber, zwiſchen einem rechts
Gold über Blau, links Silber über Rot quer-
geteilten offenen Adlerfluge eine natürliche Fichte;
3. Decken rot⸗ſilbern, ein wachſendes ſilbernes
Einhorn. |
v. Bauer, Hans Eberhard (Heffen, Preußen). Gee
ſpalten, vorne geteilt: oben in Rot eine ſchräglinks
abwärts gerichtete ſilberne Senſenklinge, unten in
Blau ein halbes goldenes Rad an der Teilungs⸗
linie, hinten in Silber auf grünem Boden ein
rechtsgekehrter Bauer in blauem Rock, der in der
erhobenen Rechten eine Peitſche trägt. Auf dem
gekrönten Helme mit rechts rot⸗ſilbernen und links
blau⸗goldenen Decken ein wachſender Bauer wie im
Schilde, die Linke in die Hüfte geſtützt.
v. Borck, Kurt (Preußen). In Blau zwei rote laufende
Füchſe übereinander. Auf dem gekrönten Helme
mit blau- roten Decken ein wachſender roter Hirſch.
Heidler v. Heilborn, Ludwig, Edler (Böhmen).
Quergeteilt, oben in Silber ein roter Schrägrechts⸗
balken, der mit der goldenen Schale der Hygeia
belegt iſt, von zwei blauen Sternen begleitet; unten
in Blau auf zwei Stufen erhöht ein goldener
Tempel mit goldenem Patriarchenkreuz auf der
Kuppel. Auf dem gekrönten Helme mit rechts rot,
ſilbernen, links blau⸗goldenen Decken ein grüner
Dreiberg, darauf ein zum Fluge geſchickter, rüd-
wärts ſehender Edelfalke.
v. e Hans (Pommern). In Silber eine rote
Raute. Auf dem rot-filbern bewulſteten Helme mit
rot⸗ſilberner Decke eine wachſende Jungfrau in von
Rot und Silber geviertem Kleide, die in jeder
Hand eine ſilberne Lilie hält, und deren Kopf mit
drei filbernen Meſſerklingen beſteckt iſt.
v. Künsberg, Carl, Freiherr (Franken). In Blau
eine aufrechte ſilberne Spitze. Auf dem Helme mit
rot⸗ſilbernen Decken auf einem roten ſilbergeſtülpten
Hute zwei rote Hörner, deren Mündungen mit
Bällen von ſilbernen Schwanenfedern beſteckt ſind.
v. Merling, Paul, Freiherr (Preußen). Innerhalb
ſilbernem Schildrandes durch einen mit vier Silber»
thalern belegten grün⸗ſilbern geſpaltenen Schräg⸗
rechtsbalken geteilt. Oben in Gold drei geſtielte
verbundene rote Rofen, unten in Blau auf grünem
Eichenaſte ein Zwergedelfalke. Auf dem gekrönten
Helme mit blau⸗ goldenen Decken drei Straußen⸗
federn, eine goldene zwiſchen zwei blauen.
Neubronn v. Eiſenburg, Alexander, Freiherr
(Schwaben, Baden). Quadriert, 1 und 4 in Rot
ein ſilberner, aus zwei Rohren fließender Brunnen,
2 und 3 in Blau eine ſilberne Burg mit drei
Zinnen und zwei gezinnten Türmen mit goldenem
Tor und Schießſcharten, darüber ein goldenes
Hufeiſen. Auf dem gekrönten Helme mit rechts
rot⸗ſilbernen, links blau⸗goldenen Decken ein
wachſender roter Löwe, der ein mit einem Pfauen-
ſchweife beſtecktes goldenes Hufeiſen hält.
Wiefewand, Friedrich Wilhelm (Preußen,
Sachſen). In Silber drei (1 und 2) rote Rofen.
Auf dem gekrönten Helme mit rot-ſilbernen Decken
fünf Straußenfedern, abwechſelnd rot und ſilbern.
Schilling v. Canſtatt, Hubert, Freiherr (Württem-
berg, Baden). In Rot eine goldene Kanne. Auf
dem Helme mit rot⸗ goldenen Decken die goldene
Kanne des Schildes.
v. Schimony⸗Schimonsky, Guido (Schleſien). In
Rot ein mit der Spitze nach unten gekehrtes, von
zwei ſilbernen Halbmonden beſeitetes ſilbernes
Schwert mit goldenem Griff. Auf dem Helme mit
rot⸗ſilbernen Decken drei Straußenfedern, eine
ſilberne zwiſchen zwei roten.
v. Schütz, Hans Julius (Preußen). Quadriert, 1 und
A in Gold ein nach der Mitte gekehrter, golden
gefronter und bewehrter ſchwarzer Adlerkopf mit
roter Zunge; 2 und 3 in Blau drei ſchräg Über-
einandergelegte mit den Spitzen nach unten gerichtete
ſilberne Pfeile mit roten Pflitſchen. Auf dem
gekrönten Helme mit blau⸗ goldenen Decken ein
geſpannter goldener Bogen mit aufgelegtem ſilbernen
Pfeile mit roten Pflitſchen vor offenem ſchwarzen,
mit je einem goldenen Kleeſtängel belegten Fluge.
v. Braun, Conſtantin (Thüringen, Preußen). Schild
quadriert, 1 und 4 in Silber drei ins Schäder-
kreuz geſtellte rote Wecken; 2 und 3 in Schwarz
über Gold geteiltem Felde ein Löwe verwedfelter
Farbe. Auf dem gekrönten Helme mit rechts rots
ſilbernen, links ſchwarz⸗goldenen Decken drei ges
ſtürzte natürliche Forellen, zwiſchen denen zwei
ſilberne Straußenfedern.
v. Künßberg, Heinrich, Freiherr (Franken). Siehe
oben v. Künsberg. |
Hörmann v. Hörbach, War (Bayern). Schrägrechts
geteilt, oben in Silber ein roter gekrönter Greif,
der ein blankes Schwert ſchwingt, unten von Gold
und Schwarz geweckt. Auf dem gekrönten Helme
mit rechts ſchwarz⸗goldenen, links rot⸗ſilbernen
Decken der Greif mit dem Schwert wachſend.
v.
Druck: Sinsel & Co. G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch,
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ener, Leipzig.
Verlag von H. A.
Familiengeschichtliche Blätter 1912 Nr. 5.
H. A. Ludwir' Deg i
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Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten
Rundfragen und Wiinjde.”
| Nr. 159. Arndt.
Wann u. wo ift Joh. Gnr. v. Anderten, der am 23. Apr.
1742 Marie Sophie Reiten oo, * u. 77 Wo gibt es e. Regis
mentsliſte v. 1742 von dem Prinz Heinrich⸗Regiment in Magde⸗
burg? Wo irgend welche Nachrichten über dieſes Regiment?
Wernigerode, Promenade 5. Oberpfarrer Arndt.
Nr. 160. Barnholt⸗Bärnholdt.
Caſpar Barnholt, Bürgermeiſter in Skien, T dort 1671,
iit wahrſcheinlich aus Nord⸗Deutſchland eingewandert, wie der
Name anzudeuten ſcheint. In Lübeck ſoll e. Familie desſelben
Namens gelebt haben, u. es iſt alſo möglich, daß der nor⸗
wegiſche Zweig von dort aus eingewandert ſei. Jede Nachricht
über Caſpar Barnholt's Geburtsort, Eltern u. Familie wird
dankbar empfangen.
Reichsarchiv Kriſtiania. A. W. Naſch, Amanuenſis.
Nr. 161. Baumann. | |
Geſucht werden Nachrichten über die im 18. Jahrhundert
u. am Anfang des 19. Jahrhunderts zu Poſen anſäſſige Familie
Baumann, die daſelbſt feit Generationen das Goldſchmiede⸗
gewerbe betrieb.
Leipzig. , Albrecht Ranft.
Nr. 162. Blick v. Rotenburg.
R. R. Blickh v. Rotenburg war co mit Eliſabet
v. Mülhofen, deren Mutter Eliſabeth v. Fleckenſtein war.
Wie hieß er mit Vornamen? Wer waren ſeine Eltern? Nähere
Daten über alle dieſe Perſonen erbeten.
Schöckingen Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 163. Braun. Meier. Moeller. Schabbel. Severus.
Schabbel, Heinrich, um 1580 Bürgermeiſter in Wismar,
deſſen Sohn Joachim, Kaufherr in Parchim u. Enkel Jakob,
Kaufmann in Roebel. — Severus, Jacob, Pfarrer in Daſſow
im Anfang des 17. Jahrh. — Meier, Gottfried, Kaufmann u.
Ratsverwandte in Seegeburg im 17. Jahrh. — Braun, Wil-
helm, Dr. med., * in Kaſſel 1792 9. 18., ſtudierte 1808/9 in
Göttingen u. lebte ſpäter als Arzt in Braunſchweig. Vater war
der Hofſattlermeiſter Ludwig Theodor Braun in Caſſel. —
Moeller, Dr. med., Leibmedicus von Friedrich II., Landgraf
von Heſſen u. König von Schweden. Nachrichten über die
Perſonen u. deren Familien werden freundlichſt erbeten von
Friedenau-Berlin, Rubenſtr. 24. Dr. Hans Braun.
Nr. 164. Braunwald. |
Geſucht Eltern u. Großeltern von Wilhelm Braunwald,
Poſtmeiſter u. Apotheker in Mecklenburg (Dömitz?) oo vor
1833 mit Auguſte Grautopf, die 1893 -F ift in hohem Alter.
Es gab in Schwerin Johann Philipp Braunwaldt, f 29. 11. 1790
im Alter von 69 Jahren, der 3 Söhne hatte. Zu den Nach-
kommen der beiden älteren Chriſtian Ludwig u. Georg Eberhard
gehört obiger Wilhelm nicht. Ob er Nachkommen des dritten
Johann Conrad Heinrich, Hofkellermeiſters in Schwerin, T 1829
im Alter von 60 Jahren, iſt, iſt nicht bekannt.
Stettin, Birkenallee 19. Max W. Grube.
Nr. 165. v. Brinnighofen.
auch Brünig — Breunighofen uſw. arie v. Br., co 8. 10.
1600 Johann Friedrich Thumb v. Neuburg, der 1647 f.
Geſucht ihre 16 Ahnen. Eine zweifelhafte u. unvollſtändige
Stammtafel kommt im 3. Band Bucelini J. 4, S. 332.
Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 166. (v.) Buchholtz. v. Pannewitz. Schröter.
Geſucht: 1 Ahnen des Abraham (von) Buchholtz, (Preuß.
Hof-, Rats- u. Landeinnehmer des Zauchiſchen Kreiſes, t 55 J.
alt am 31. 7. 1765 zu Potsdam) — Stammvater der v. B. auf
Rietz. — 2. 8 Ahnen der Anna Marg. v. Pannewitz a. d.
H. Gorno, 1664, co Bartuſch Heinr. von Kracht auf Türken⸗
dorf. — 3. 1 Ahnen des Joh. Tobias Schröter, Mitgl. d.
Rats der freien Stadt Mühlhauſen, * ca. 1695, u. ſeiner Frau.
Siemerode. von Hanſtein.
Nr. 167. Chales de Beaulin.
1. Trauurkunden des Franciscus Carulus Ch. de B.
(franzöſ. Kapitäns?) mit Eliſabeth Napierska geſucht. Zeit:
Um 1700, ſpäteſtens 1707. Ort: Wahrſcheinlich Danzig. —
2. Irgendwelcher Nachweis der Familie Chales de Beaulieu
in Frankreich. Beſonders vor 1700; wo wird ſie erwähnt?
F. Chales de Beaulien, Oberleutnant.
Nr. 168. v. Dobbelſtein.
Bitte um nähere Angaben über e. Heirat v. Wambach⸗
Dobbelſtein von Doenrath 1600 — 1700; desgl. über e. Heirat
um 1600: Dobbelſtein gen. v. Gangelt — van den Peers
boom (Holland); desgl. über die Nachkommen des Arnold
v. Dobbelſtein zu Laer u. U. Gerzen v. Sinzig um 1550 (9)
Wann kommt das Wappen der v. Dobbelſtein (Schlangen⸗
kreuz) 3. 1. Mal in dem Stammbaum der Neſſelrode vor? der
Cortenbach?
Hannover-Waldhauſen, Bruneſtr. v. Rappard.
Nr. 169. Doering u. Collenbuſch.
Ferdinand Doering, Champagnerfabrikant in Würzburg,
* Magdeburg 1792 5. 12., F Würzburg 1864 4. 23., co (wo?)
. 1817 Helene Collenbuſch, * Eiſenberg in Sachſen⸗
Altenburg 1797 6. 3., 7 Würzburg 1862 6. 13. Wer waren die
beiderſeitigen Voreltern?
Tauberbiſchofsheim. Regierungsaſſeſſor Strack.
Ar. 170. Droege.
Ich bitte um Angaben über die Familie Droege, die An⸗
fang des 19. Jahrhunderts in Bremen in der Knochenhauerſtraße
und im Sommer auf einem Landſitz in Lankenau a. Weſer ges
wohnt hat. |
Hamburg, Plan 6. Johann Vinc. Wentzel.
Nr. 171. v. Goeben.
Woher ſtammt Sophie Rofine v. Goeben, erſte Frau des
Bürgermeiſters Johann Tiedemann 1751—1828 zu Bremers
vörde? Wann wurde fie *? Wann f fie?
Stade. Dr. Fr. Tiedemann.
Nr. 172. v. d. Grün.
Jacob Samſon v. Rathſamhauſen auf Nonnenweyer
im Elfaß, * 14. 1. 1666, T 21. 8. 1731, war laut Heiratabend vom
11. 3. 1698 co mit Sophie Dorothe Freiin von der Grün
(auch von der Grünne). Auskunft über deren Eltern, Familie
u. Wappen erbeten von
Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 173. von Helms.
Jochim v. Helms, * 1667 ? in Spitzerdorf, jetzt Schulau,
co mit Gertrud geb. Brügmann, war Vater des Heinrich
von Helms in Wedel. Nähere Angaben über Jochim v. Helms
erwünſcht, ſeine Eltern geſucht.
Bremerhaven, Poſtfach 27. E. v. Helms, Zahlm. b. Nod. LID.
Nr. 171 a. HeH(et, ay, ai)denreich, Dehn, v. Dehn⸗Notfelſer.
Geſucht werden: 1. amtliche Geburts- u. Heiratsnachweiſe
für a) den Rats- u. Handelsherrn Melchior Heydenreich
(Heyderich), Freiberg i. S.,“ ca. 1479, T 1555 76 Jahre alt
(ſeine Gemahlin hieß mit Vornamen Anna) ſowie für ſeine
Söhne b) den Tuchhändler David Heydenreich in Torgau, um
1520, co vor 1577 (Gemahlin Suſanna, Tochter des Bürgers
meiſters Dr. Je(äã)ger in Freiberg); c) den Kurf. S. Hof u.
Lehnsſecretär Wolfgang Heydenreich, um 1521, co vor 1560
mit Martha, Tochter des Kurf. Oberförſters Georg Dehn,
Dresden. — 2. amtl. Heiratsnachweis für Suſanna verw. Heyden-
reich geb. Je(ä)ger (Witwe zu 1b), co um 1580 mit dem Kurf.
S. Hausvoigt Joh. Georg von Dehn⸗Rotfelſer auf Weißig. —
3. amtl. Geburtsnachweis für Martha geb. Dehn, Gemahlin zu
1c, Für Nachweiſung der erwähnten Urkunden zahlt R.-Anwalt
Dr. Heydenreich, Leipzig, Schulſtraße 1! abc je 30 Mk., zu
2 und 3 je 20 Mk.
Leipzig⸗Connewitz. O.⸗R.⸗R. Prof. Dr. Heydenreich.
*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geſchaͤtzten
Abonnenten, Leſer und nde, die Anfragen nöglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir deröffeutlt = Die Ch ie en
koſtenfrei, ſoweit deren 5 über 16 Zeilen hinausgeht; ſede weitere Zeile iſt mit 50 Pfg. zu berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der
í i
Fragen bitten wir dring o
ers die Namen möͤglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen.
Nr. 171 b Hehdenreid.
Zur Vervollſtändigung meiner Ahnentafel erbitte ich Nach-
richten über Hans Heydenreich in Stiege und ſeine Vorfahren.
Seine Tochter: Anna Margarete co Stiege 20. 11. 1677 mit
Andreas Kärner * 10. 2. 1650 daſelbſt.
Elbing, Bismarckſtr. 7. Dr. Fieker.
Nr. 175. Hofmann (Hoffmann).
Nachrichten jeder Art über die Familie Hofmann (Hoff-
mann) in Raufdenberg (Kurheſſen) erbittet
Straßburg i. Elſ., Baldungſtr. 16. Ad. Hoffmann.
Nr. 176. Horn u. v. Horn.
Ich bitte um Angabe über die Vorfahren u. Nachkommen
von Ernſt Horn u. Frau Dorette geb. Klapproth, die z. Zt. der
franzöſiſchen Kriege in Verden a. Aller gelebt u. dort ihr geſamtes
Hab u. Gut verloren haben. Im beſonderen ſind mir Angaben
über den Vater von Ernſt Horn, der wegen einer Heirat mit
einer Bürgerlichen den Adel abgelegt hat, erwünſcht. Die vier
Söhne von Ernſt Horn folen alle Offiziere geweſen fein.
Hamburg, Plan 6. Johann Vinc. Wentzel.
Nr. 177. Raffel.
Ich ſuche die Eltern von: Chriſtian Bernhard Kaſkel
(Israelit), * 19. 9. 1781 od. 78 in Dresden. Später Bankier in
Poſen. Wie kann man den Namen „Rastel“ erklären?
Görlitz, Viktoriaſtr. 41. Eliſabeth Raffel.
Nr. 178. Knuſt.
Wo iſt Johann Julius Baltaſar Knuſt, fürſtl. braunſchw.
Müntzbuchhalter, 1772 *? Welche Stellung bekleidete ein
Müntzbuchhalter ſeiner Zeit? Bitte um urkundliche Belege für
folgende Perſonen in Braunſchweig. 1. Bierbaum, Heinrich,
1695—1739, Heinrich Wilhelm, 1666—1728, Diedrich, 1636 — 74,
Diedrich, 1612—40, Diedrich, 1581 — 1634, Antonius, 1551, Hie⸗
ronymus, 1526, Benedikt, 1490. — 2. Roerhand, Damman,
Scheffel, Deutert, Piper, Schlers vor 1700.
Obrawalde-⸗Meſeritz. Dr. Knuſt.
Nr. 179. Kraichgau u. Odenwald.
Ich ſuche die Namen jener Familien, die im letzten Viertel
des 18. Jahrhunderts der ſchwäbiſchen Ritterſchaft, Kantons
Kraichgau u. jener, welche im gleichen Zeitraum der fränkiſchen
Ritterſchaft, Kantons Odenwald inkorporiert waren.
Karlsruhe. S. Frhr. von Gemmingen.
Nr. 180. Kriebel.
Wann u. wo tritt der Name Kriebel zuerſt auf? Wie
waren die früheren Schreibweiſen u. wie läßt ſich der Name
deuten d
Le ipzig⸗Gohlis. Johannes Kriebel.
Nr. 181. Lerch.
Franz Xaver Lerch, Schultheiß zu Ellenberg in Württem⸗
berg ift dort im Jahre 1796 im Alter von 79 Jahren t. Wo
war derſelbe *? u. wer waren die Eltern desſelben d
Pforzheim, Obere Iſpringerſtr. 32. Georg Lerch.
Nr. 182. Leupold.
Erbitte Mitteilungen jeder Art über das Vorkommen der
Familie Leupold.
Zittau i. Sa., Goetheſtr. 20. Werner Leupold.
Nr. 183. v. Lichtenhain. v. Haack. v. Wehlen. v. Roebel
i 1. Valentin Dietrich v. Lichtenhain auf Werdau, 1658,
+ 1724. Sohn d. Joachim Ernſt v. Lichtenhain auf Oſtrau u. d.
Chriſtiane v. Metzſch. Geſucht die Eltern des Joachim Ernſt
von Lidtenbain u. feiner Gemahlin. — 2. Maria Juſtina
v. Haack, Gemahlin des Siegmund Auguft v. Arnim, f Zeſchau
26. 1. 1759. Sie war e. Tochter des Caſpar von Haack auf
Oberthau u. f. Gemahlin Augufte von Döhlau aus Rupperts-
grün. Geſucht die 4 Ahnen des Caſpar von Haack. — 3. Hans
Georg v. Wehlen auf Sornitz, 7 Annaburg 20. 4. 1751, Sohn
d. Chriſtoph Siegmund v. Welſen aus Gorinichen u. ſ. Gemahlin
Anna Sophie v. Ende. Geſucht die Eltern des Chriſtoph Sieg⸗
mund von Wehlen u. ſ. Gemahlin. — 4. Chriſtian Gottlieb von
Roebel j. 1722 Carl Chriſtian von Dieskau auf Altenſchönfels,
S. d. Valentin Ehrenreich von Roebel auf Hirſchfeld, Ringen⸗
walde u. f. Gemahlin Louiſe Sophie von Roebel aus Hohen-
BI pp ñ p p Ae E de At Ae
ſchönhauſen. Geſucht die 1 Ahnen des Valentin Ehrenreich
von Roebel. '
Berlin, Calvinftr. 9. M. von Srebra.
Nr. 181. Meiß v. Elygau.
Barbara Meiß v. Elygau war co mit Hans Keller
v. Schleitheim, 1526 Stadtrichter in Schafhauſen, 1538 des
Rats, 1540 Seckelmeiſter, er zog nach Einführung d. Reformation
nach Schleitheim u. F dort 1558. Geſucht die Eltern u. Groß-
eltern der Barbara Meiß.
Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
. Nr. 185. Mooger.
Ich erbitte Nachrichten aller Art über das Geſchlecht
Mooger, als deſſen älteſter Stammvater bisher bekannt iſt:
Georg (Jürgen) Mooger, lebend in Lemförde am Anfange des
18. Jahrh. Von zwei Söhnen ſeines angeblich 1717 in Bremen
Bürger gewordenen Sohnes Ernſt Friedrich ſtammen zwei
Stämme ab. Der ältere kam in e. Zweige nach Hamburg, in e.
anderen nach Minden. Deren Geſchlechtsfolge iſt in der Haupt⸗
ſache bekannt. Zu dieſem Stamme gehört der in der Allgem.
deutſchen Biographie, Bd. XXII, Nr. 210, benannte Kaufmann
u. Literat Ernſt Friedrich Mooger in Bremen, ſpäter Winden,
1798—1861), welcher 1861 eine übrigens lückenhafte Stammtafel
der Familie anfertigte. Der jüngere Stamm verblieb anſcheinend
in Bremen. Ein Mitglied wanderte nach der Nabana aus, u.
hat dort Nachkommen. Aber dieſen Stamm insbeſondere ſind
Nachrichten erwünſcht.
Hamburg, Herrnhuderſtr. 30. Ernſt F. Goverts.
Nr. 186. Müller.
Nachricht über folgende Perſonen geſucht: 1. Privatgelehrter,
polniſcher Hofrat Gottfried Auguſt Gottlieb v. Müller, auch
Müller; 1784 Secretair in kaiſerlich ruſſiſchen Dienſten in
Leipzig; 1787 in Saalburg (Kurland); 1788 in Friedrichſtadt
(Kurland); 1813 am 13. Jan. t zu Mohilew in Rußland. —
2. Chriſtiana Sophie v. Müller, auch Wüller geb. Scharf,
* 17. Dez. 1758 zu Leipzig; getraut in d. Lamprechtiſchen Erben
Garten an der Waſſerkunſt 23. Sept. 1784; t 2. Juni 1827 zu
Leipzig. Schweſter: Johanne Elifabeth Ohme geb. Scharf.
Mann: Banquier Marcus Shme. Vater: Chriſtian Gottlieb
Scharf, Land- u. Acciſeeinnehmer in Leipzig. Bruder: Johann
Adolf Scharf, Archidiakonus. Mutter: Johanna Sophie Scharf
geb. Lamprechtin. Großmutter: Johanna Eliſabeth Lamprecht.
Großvater: Samuel Lamprecht, Rauf- u. Handelsherr. (Alle
in Leipzig.) — 3. Polniſcher Hofrat Karl Ernſt Chriſtian
v. Müller, auch Muller, Oberforſtmeiſter in Wilna (Rußland),
T 1813; lebte um 1790 als Privatmann in Köthen oder Glatz,
vorher in Leipzig.
Thale, Kirchſtraße 2. Louis v. Müller.
Nr. 187. Niebecker.
Es werden Nachrichten erbeten über Conrad Niebecker,
Lippeſcher Kanzler in der erſten Hälfte d. 17. Jahrh. Wann *,
wann t, wann oo u. mit wem? Woher ſtammte feine Familie?
München, Leopoldſtr. 23. Friedrich v. Klocke.
Nr. 188. Paunwitz.
Wer waren die Vorfahren von: 1. Johanna Sofia v. Kreck⸗
witz, 1681, f 1729 17. 9. Golfowe, co 1712 8. 11. Breslau mit
Georg Siegismund v. Pannwitz a. Militſch. Ihre Eltern waren
angeblich Siegismund v. Kreckwitz a. Würſchwitz u. Anna Mar-
garethe geb. v. Leſtwitz, 1642, f 1683 im Januar zu Karoſchke.
— 2. Die Voreltern auf Frankenbergiſcher Seite der Helene
Charlotte v. Frankenberg, 1715, t 1784 13. 8. Ohlau, co 1743
Ludwigsdorf mit dem Generalleutnant u. Ritter pour le mérite
Maximilian Siegismund v. Pannwitz 1715—1791. Ihre Eltern
waren: Guſtav Jaroslaw v. Frankenberg-Wienskowitz u. Helene
Ludomilla v. Poſadowsky. — 3. Die 4 Ahnen der Urſula
v. Borſchnitz, T 1660, co um 1620 mit Georg v. Pannwitz a.
Ober=Leipe, lebte 1591 — 1647.
Liegnitz. v. Pannwitz.
Rr. 189. Regiment3sftammlifte. (Fortſetzung von Seite 66.)
37. v. Heppe, Theodor,“ 1838 Caſſel, 1857 Seklt.; 38. Hilchen⸗
bad, C. Ludw., T 1800, Geflt.; 39. Holtzapfel, Carl, 1803
Seklt., 1815 Capitain; 10. Holtzapfel, Juſtus, 1813 Premlt.,
1815 Capitain; 41. v. Huth, C. Ludw., 1767, 1786 Setit., 1821
penf.; 42. Huth, Friedr. Aug., 1806 Junker, ſpäter (ſeit 1820) in
„„ 83
Mecklenburg⸗Schwerinſchen Dienſten; 43. Huth, Friedr. Wilh.,
1815 Stückjunker, 1822 ausgeſchieden; 44. Jacob, Georg, 1762
Seklt., 1772 Zollſchreiber in St. Goar; 45. Jordan, Philipp,
1794 Geflt., T 1813; 46. Jordan, Philipp, 1760 Seklt., F 1793;
47. Jordan, Carl, 1804 Stückjunker, 1821 penf.; 48. Jofeph,
Joh., 1759 Lt., T 1767; 49. Kaufmann, Wilh., 1805 Stück-
junker, ſpäter Württemberg, dann in Anhalt-Bernburg, auch
Weſtfalens Dienſten, T 1836; 50. Kayſer, Joh. Georg, 1776
Seklt.; 51. Kellermann, Aug. Wilh., 1802 Seklt., T 1834;
52. Kellermann, Friedr., 1794 Seklt., T 1803; 53. Keller-
mann, Sebaſtian, 1760 Seklt., 7 1792; 54. Kitz (Riek), Friedr.
Adolf, 1776 Seklt., T 1783.
Oranienſtein (Naſſau). Dr. Has, Stabsarzt.
l Nr. 190. Reich v. Reihenftein.
Veronika R. v. R. war co mit Heinrich v. Reuned,
* 1512, t 1553, der 1536 in |. Ehe Els v. Gültlingen zur Frau
hatte. Wer waren die Eltern der Veronika R. v. R.?
Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 191. Neinide. Popken Datters.
a) David Reinicke (Reinicius) Stargardenſis, 1584—1588
in den Königsberger Univerſitätsmatrikeln aufgeführt, iſt ver⸗
mutlich identiſch mit dem 1589 genannten gleichnamigen Präzeptor
der Domſchule in Riga, der ſ. Söhne David u. Franz wieder in
Königsberg ſtudieren ließ. Hiernach kommt für die Heimat des
Stargardenſis wohl in erſter Linie Preußiſch⸗Stargard in Frage;
immerhin iſt Stargard in Pommern nicht ausgeſchloſſen. Nähere
Nachrichten über die Stargarder Familie Reinecke erwünſcht. —
b) Hiller Popken Datters (sic.) wird in dem Teſtament
(Bremen 1737) der Lucia Maria v. Staßfort genannt. Der
nicht recht verſtändliche Rame „Popken Datters“ weiſt nach
Schweden u. vielleicht Schwediſch⸗Livland hin; der zweite Mann
der Erblaſſerin, Joachim Henrick Reineden, war vermutlich ein
Enkel des unter a genannten David Reinecke in Riga. Kommt
um 1700 der Rame Popken (oder Popkendatter) in Livland
(Riga, Wenden) vor?
Bremen, Roonsftr. 75. Hans von Reinken.
Nr. 192. Schmoll.
Geſucht 1. Eltern u. Geburtsort u. Datum d. Georg Leons
hard Schmoll, Rothgerbermeifter zu Sinsheim; er ift in
Mosboch 1747 konfirmiert, 13 Jahre alt.
Königsberg i. P. Helene Motherby.
Nr. 193. v. Schnackenburg.
1645 April 12. T zu Noſſen, Fürſtentum Münſterberg, der
Kaiſerl. Rittmeiſter Joachim Lüttich v. Schnacken burg aus der
Mark Brandenburg im Alter von 36 Jahren. oo 1636 refp.
1637 mit Anna Sabina Koßin, des Geſchlechts aus Pommern,
Tochter d. Joachim v. Koß u. d. Anna Marie geb. v. Zomnitz.
Erbeten Nachrichten über Geburts-, Trauungsort u. Datum.
Riga, Rußl., Nicolaiſtr. 69a W. 16. E. v. Schnackenburg.
Nr. 194. Siegel.
Wer iſt bereit, mir für meine Sammlung gegen Erſtattung
der Portoauslagen Siegelabdrücke zu fenden?
Hannöverſch⸗ Münden, Wilhelmshäuſerſtr. 898. v. d. Becke.
Nr. 195. v. Lobbe.
1. Suche nähere Angaben über a)... von Lobbe, Tochter
des . . . von Lobbe, oo 1750? mit Kriegsrat .. . von Kruſemark.
Nachkommen 7 b) Carl von Lobbe (Eltern?) Gutsbeſitzer in
Neu⸗Klücken b. Arnswalde, oo 31. 8. 1815 in Gotberg b. Arns⸗
walde mit Frau Chriſtiane Tugendreich Scheit, geb. Meyer?
— 2. Bitte zu ergänzen: Charlotte Dorothea Hermine von Lobbe,
* 1828 zu . „ f 1876 zu OI . mit.. . Frhrn.
von Schellersheim auf Amorkamp bei Minden. — 3. Suche
Nachrichten über die Familien von Peccatel, von Bilberitz,
von Metzerath (Meyrath ?) Wo ſtammen fie her? Wann, wo
(vermutlich in Kurland?) u. mit wem find fie erloſchen?
Deſſau. v. Sobbe, Hauptm., Inf.⸗Reg. Nr. 93.
Nr. 196. Sündermahler u. v. Ditterich zu Erbmannszahl.
Joſef Sündermahler, * Fladungen 1783 5. 18., t Würz⸗
burg 1870 2. 6., Kgl. bayr. Forſtmeiſter in Heidingsfeld, co (wo d)
1810 6. 25. Julie Ditterich zu Erbmanns zahl, Bamberg 1790
10. 16., t Würzburg 1870 9. 18. Wer waren die beiderſeitigen
Voreltern $
Tauberbiſchofsheim. Strack, Regierungsaffeffor.
Nr. 197. Telig(eler.
Geſucht Daten, Frau u. beider Ahnen für Wilhelm Rembert
Tegler oder Teigeler, Dr. jur. in Soeſt, deſſen um 1728 *
Tochter Anna Clara Eliſabeth ſich 1762 Jan. 8. mit Joh. Daniel
Altgelt verheiratete.
Leipzig. Dr. Hans Schulz.
Nr. 198. Trinius.
Wo ift 13. 3. 1680 Bernhard Trinius „Gerda⸗Hannove⸗
ranus“ *? Vielleicht in Gerdau bei Uelzen Lo oder in der
Bauernſchaft Gerben bei Melle i. 9.7) Er war Paftor in Ute-
rode u. Senior des Amts Arnſtein, beides im Mansfelder
Gebirgskreis. — Welcher Weg wäre einzuſchlagen, um die Her⸗
kunft (Geburtsort, Eltern) feſtzuſtellen von Anton Burghard
Ludolf Trinius, Großbritaniſchen Regimentsfeldſcherer, der 1722
als Pate genannt wird (ohne Angabe e. Wohnorts) u. v. Anton
Bernhard Trinius, Kgl. Großbritan. u. Churfürſtl. Lüneburgiſchen
Regimentsfeldſcherer in Stade, der 1750 gleichfalls als Pate vors
kommt. Vielleicht handelt es ſich, trotz des Zwiſchenraums von
28 Jahren, auch um nur eine Perſönlichkeit.
Le ip zig, Nordſtr. 21. Arthur Dimpfel.
Nr. 199. Vogtherr. (Fortſetzung). |
Im Wappenbuche von Hebenſpercher findet fih e. Vogt-
herr'ſches Allianzwappen, das das Vogtherr'ſche Wappenbild
(männl. Fig. mit Lilienſtäben — u. e. Straußenfeder (Eichenblatt d)
enthält. Auf welche Familien verbindung deutet letzteres Wappen
hin? E. am 8. Februar 1807 in Beuthen a. O. als Arztensſohn ge⸗
borener Otto Fedor Vogtherr war Kaufmann in Frankfurt a. O.
Iſt über ihn u. ſeine Familie Näheres bekannt? — Kann über
den Verbleib des am 30. 1. 1840 in Mkt. Nennslingen (Mittels
franken) geborenen, 1873 zu Oranicza im Temesvarer Banat als
Buchbinder in Stellung geweſenen, von da an verſchollenen
Georg Chriſtian Vogtherr etwas mitgeteilt werden?
Bayreuth, Hofgartenſtr. 1.
Konſiſtorialrat Dr. Vogtherr.
Nr. 200. Werth.
Johann Friedrich Werth, Hofzahnarzt in Berlin, 1780
wo? T 21. Juni 1858 in Berlin. Erbitte Angaben über feine
Eltern u. Großeltern.
Kiel, Feldſtr. 134 II. Alexander Werth.
Nr. 201. v. Wildungen.
Anna v. W. war co mit dem c. 1623 geftorbenen Johann
Conrad v. Schwalbach. Nach Humbracht S. 270 bei Schwalbach
war ihre Mutter e. Habel oder Gremp. Geſucht ihre 16 Ahnen.
Schöckingen (Württ.). Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 202. v. Wittern.
Geſucht werden die Geburts-, Trau-, Sterbe⸗Daten u. Orte
nachgenannter Perſonen u. deren Ehegatten. 1. Veronica
v. Wittern, ca. 1524, co m. Hans v. Gleichen zu Ingersleben,
fürſtl. Sächſ. Hofjägermeiſter; 2. Urſula Sophie v. Roßlau [Hein⸗
rich v. R. (Groß Lieberingen) u. Magdalena v. Etzdorf (Nimrib)
T.] co ca. 1556 m. Albrecht v. Wittern, * ca. 1526, f 6. 12. 1606
Thangelſtädt; 3. Magdalena v. Cölleda (Gumperde) co Albrecht
v. Wittern etwa 1560 — 64. (2. Ehe Al); A. Andreas v. Wittern,
+ 25. 4. 1559 Dietendorf, co 1. ca. 1540 m. v. Gleichen, 2. ca. 1545
m. Kathar. v. Gabah (Fahnern); 5. Joachim v. Wittern, co ca.
1564 m. Anna v. Marſchalk (Marſchall ?); 6. Veronica v. Wittern,
7 1612 Mechelroda, co m. v. Berg (Borga, Berga d); 7. Katharina
v. W. (urf. 1591—92) oo m. Ernſt v. Gottfahrt a. Vippach Edel⸗
tanne. 8. Veronica v. W. geb. v. Witzleben, co 28. 11. 1597
Wundersleben [Georg Albrecht v. Witzleben u. Anna Vitzthum
v. Eckſtädt Tochter]; 9. Barbara v. W. geb. v. Haugwitz, oo 21. 5.
1611 Weimar, t 5. 10. 1616 Tonndorf [Chriſtoph's v. X. u. Agnes
v. Wiltitz Tochter]; 10. Marie Sophie v. W. geb. v. Wolframs⸗
dorf, co 10. 4. 1587 Weſt⸗Greußen [Friedr. v. Wolfrmsdf.
u. Sophie a. d. Winkel Tochter! .
Leipzig⸗Eutritzſch, Bleichertſtr. 9.
v. Wittern, Major.
Nr. 203. Wrisberg.
Nach e. Klageantrag beim Obergericht zu Hannover aus
den Jahren 1866 u. 1867 ſtammt die Familie (von) Wris berg
1) Es tft wohl Gehrden, e. Flecken bei Hannover, Landkreis Linden, viel-
leicht auch e. gleichnamiges Dorf bei Winſen a. d. Luhe gemeint.
Die Schriftleitung.
EAR AER AAR ARA ARA AE DE DU DA AE AE AE LA U TAN AAA AER AA MÄ oe LPI E EE EEE NT AE AE AE AE EE E Ae AE ée,
von e. Ilſe Gellenbodt ab. Sie iſt gemeinſam mit den Familien
von Meiborn u. (von) Hyardt mit dem allodifizierten ſog. Sellen⸗
bodtſchen Kunkellehen belehnt geweſen. Erwünſcht ſind Angaben
über die Zwiſchenglieder von der gen. Ilſe Sellenbodt bis zu
Heinrich Chriſtian Karl Wrisberg (F 1845 8. 20. zu Ihrings⸗
hauſen), der mit der 1773 12. 3. geborenen Chriſtina Henriette
Wilhelmine Appold verheiratet war. Datum u. Ort der Geburt
des genannten Wrisberg werden ebenfalls geſucht.
Recklinghauſen-Süd.
Hugo Sand, Konzeſſ. Markſcheider.
Nr. 201. Wülfing.
Erwünſchte Daten über Charlotte von Wülfing, ver—
mählt mit Wilhelm Carl Donner, * 1667. Brandenburg, Ans-
bach, Bayreuth. Gemeinſchaftlicher Amtsvogt zu Neuhof.
Welches iſt das von Wülfingſche Wappen?
Frankfurt a. M., Beethovenſtr. 67.
Frau J. Wittekind.
Nr. 205. v. Zaiskam.
Werner v. Zaiskam zu Bechingen bei Ruhr hatte Urfula
v. Venningen zur Frau, die 1540 Rüdinger v. Habsburg geheiratet
hatte. Sein Vater war Wilhelm v. Zaiskam. Geſucht ſeine
Mutter u. deren Eltern, ſowie nähere Daten.
Schöckingen (Württ.) Fr. Frhr. v. Gaisberg
Nr. 206. Zeier, Seyer, Geier.
Hans Zeier hat in der norwegiſchen Bergſtadt Kongsberg
im Jahre 1707 gelebt, wo er e. Stelle am Silberwerke inne hatte,
u. ift wahrſcheinlich ca. 1680 *. Der Name deutet auf Deutſch⸗
land als urſprüngliche Heimat, von wo ſo viele Arbeiter für die
norwegiſchen Bergwerke in älteren Zeiten einberufen ſind, nament⸗
lich aus Sachſen. Nachrichten über ſeinen Geburtsort, Eltern
u. Familie nehme ich mit Dank entgegen.
Reichsarchiv Kriſtiania. A. W. Rof H, Amanuenſis.
Nr. 207. Zürn.
Wer kann Nachricht geben über den Geburtsort des 1668 *
u. 1762 in Rudolftadt als Hof- u. Luſtgärtner 7 Philipp Matthäus
Zürn, ferner über die Ende des 15. Jahrh. in d. Gegend von
Überlingen am Bodenſee anſäſſig geweſene Familie Burn?
Grunewald bei Berlin. Ralph Zürn.
Antworten auf die Rundfragen.
` Zu Nr. 5b. Willerding.
Aber den 1787 an die St. Petri-Kirche nach Hamburg bes
rufenen fpäteren Senior des Hamburgiſchen Minifteriums
Heinrich Julius Willerding, Theol. Dr., * zu Hildesheim
21. Oktober 1748, t zu Hamburg 12. Januar 1834, Sohn des
Münzwardeins Johann Heinrich W. in Hildesheim u. über
deſſen Sohn Chriſtian Friedrich Willerding, zu Magdeburg
1781, F zu Gothenburg in Schweden 1869, vgl. die Artikel 4393
u. 4394 des Lexikons der Hamburgiſchen Schriftſteller (Bd. VIII).
Hamburg. Ernſt F. Goverts, 2. Dir. am Landger.
Zu Nr. 15. Kegel, Kögel, Koegel.
Henning Kogele, Sohn des Hennig Kogele, aus Brauns
ſchweig, bezog 1454 die Univerſität Erfurt. (Jahrbuch des
Braunſchw. Geſchichtsvereins 1908/09). Zu Braunſchweig lebten
ums Jahr 1380 e. Hinrik Kegel, 1382 Henning Kogelen, 1385
Henningk Kogelen. (Chronik der Stadt Braunſchweig). Hinrich
Kegel, auch Henning Kogel genannt, „Gleswerte“ lebte zu Braun-
ſchweig um 1585. (Mithoff, Wittelalterliche Künſtler u. Wert
meiſter). Die Chronik der Stadt Braunſchweig erwähnt auch
das Wappen der Familie Koggel u. berichtet, daß Joſt Koggel,
ein junger Geſell, als der letzte ſeines Stammes im Jahre
1600 ſtarb.
Braunſchweig.
l Zu Wr. 62 (1910) Heth.
Ein Baron Heiß lebte 1770 in Pfalzburg als Hauptmann
(vielleicht des franz. Infanterie- Regiments Royal⸗Suedois oder
auch des Dragoner-Regiments Lothringen), Verfaſſer einer
Schrift über den Mann mit der eiſernen Maske, ſeine Frau
häufig Patin bei Soldatenkindern. (18. Jahrbuch des hiſt. litt.
Zweigvereins des Vogeſen⸗Clubs, S. 117).
Straßburg i. Elſ. Adolf Hoffmann.
Zu Nr. 68. Goſigk.
Goſigk iſt das Kirchdorf Goſeck im Kreis Querfurt.
Hamburg. Rechtsanwalt Dr. Reimers.
Zu Nr. 75. Schmidtmann.
E. G. Philipp Schmidtmann, 1843 Hofgärtner im
Orangerie- und Bellevue-Garten zu Raffel. Karl Konrad
Schmidtmann, 1843 Advokat zu Frankenberg, Georg Ernſt
Schmidtmann, 1843 Pfarrer zu Wasmutshauſen (K. Homberg).
Chriſtian Schmidtmann, 1843 Steuerinſpektor in Schmalkalden
(Churfürſtl. Heſſiſches Staatshandbuch vom Jahre 1843). In
Römershauſen (Kreis Frankenberg) lebt gegenwärtig der Bürger
meiſter Schmidtmann u. in Eimelrod (Kreis Frankenberg) lebt
gleichfalls ein Bürgermeiſter Heinrich Schmidtmann.
Braunſchweig. Dr. Haedicke.
Zu Rr. 79. v. Einem.
In J. A. R. Janſſen Dr. Ausführliche Nachrichten über
die ſämtl. ev. prot. Kirchen und Geiſtlichen der freien und Hanſe⸗
ſtadt Hamburg, 1826 wird auf Seite 312 Joh. Samuel Juſtus
Dr. Haedick.
v. Einem a. d. Anhalt als Kandidat des geiſtlichen Miniſteriums
unter Michaelis 1757 aufgeführt.
Hamburg. Rechtsanwalt Dr. Reimers.
Zu Nr. 92. Wentzel.
Gaſtwirt, ſpäter Kaufmann Ludwig Heldmann u. Ehefrau
Barbara geb. Wenzel aus Witzenhauſen (Werra) kauften 1878
ein Haus in Hedemünden (Werra), das 1881 in den Beſitz des
Apothekers Böcker (meines Vaters) überging. Der Name W.
kommt im Kr. Witzenhauſen öfter vor.
Stade. Böcker.
Zu Nr. 105. v. Jeruſalem.
Einige Daten über einen Leipziger Zweig dieſer Familie
hat G. v. Metzſch in Nr. 55/56 (Juli-Auguſt 1907) der
Familiengeſchichtl. Blätter veröffentlicht.
Leipzig, Nordſtr. 21. Arthur Dimpfel.
Im Lexikon der Hamburgiſchen Schriftſteller Bd. 3 Nr. 1817
findet ſich e. Artikel über den Vater des Abtes J. F. W.
Jerufalem (1709 — 1789) nämlich Wilhelm Theodor von Jeruſalem,
Hauptprediger, ſpäter Superintendent zu Osnabrück, f 7. Juni 1726.
Hamburg. Ernſt F. Goverts, 2. Dir. am Landger.
Zu Rr. 108. Knuſt.
In v. Steinen, Weſtfäl. Geſchichte Teil III werden als
Bürgermeiſter von Connen i. Weſtf. genannt: 1478 Artur Knuſt,
1506 Johann, 1554 Bernol, 1557 Evert, 1578 Gert, 1582 Diedrich,
1630 Johann. Wappen: 3 Pfeile, ſoll nach Spießen Weſtfäl.
Wappenb. dort bis 1700 geweſen ſein, auch den Adel geführt,
nachher abgelegt haben.
Deſſau. Hauptmann v. Sobbe.
Im Lexikon der Hamburgiſchen Schriftſteller Bd. 4 werden
mehrere Träger des Namens Knuſt aufgeführt.
Hamburg. Ernſt F. Goverts, 2. Dir. am Landger.
Zu Nr. 110. Lay (Leu uſw.).
Lay, (Löw, Leu) Antonie de Benken (Bäle) admis en 1705,
epouse Anne-Marie Bracken de Mulhouse, Leu (Lay) Nicolas
de Jebsheim, admis en 1797, épouse Salome Steiner, genießen
das Schutzrecht der Stadt Mülhauſen im Ob.⸗Elſaß. Nads
kommen beider Ehepaare ſollen heute noch in Mülhauſen leben.
Quelle: Schönhaupt, le livre d'or de Mulhouse, genauer Titel
bei Heydenreich, Quellenkunde S. 326. Baron Philipp Nikolaus
von Leyen, nach 1636 Pfandbeſitzer der Reichsvogtei Kayſersberg
durch Heirat mit Helene Elenore von Schwendi, wird in dem
3. Zt. in der Elſäſſiſchen Monatsſchrift für Geſchichte ver⸗
öffentlichten Inventar der Stadt Kayſersberg des öftern genannt.
Straßburg i. E. Adolf Hoffmann.
Zu Rr. 111. v. Leipziger. (vgl. S. 51 u. 70).
Der Beſitz des Georg Heinrich v. Leipzig hieß nicht
Friedensdorf, ſondern Friedersdorf u. liegt bei Herzberg. Der
Beſitz des Heinrich Siegfried v. Leipzig hieß nicht Metterwitz,
ſondern Motterwitz u. liegt bei Leisnig im Kgr. Sachſen.
„„ AER AE BABAR BQ) AAR AE AT AE AE a a a a AE AAR
Wilhelmine Sophie v. L., verehelichte v. d. Pforte, war eine
Tochter Heinrich Siegfrieds v. Leipzig.
Lilienthal b. Bremen. Hilmar v. Leipzig, RR.
Zu Nr. 124. Blöchl.
Ein Leutnant Chriſtian Bloechl, * 1858 in Paſſau, t 1887
in Straubing, ſtand 1878 beim Bayr. 8. Jäger-Btln. u. beim
Bayr. 17. Inf.⸗Rgt. Orff. (Geſchichte des Brſchg. Inf.⸗Rgts.
Nr. 92).
Hauptmann v. Sobbe.
Deffau.
Zu Wr. 124. VSuswald.
Vielleicht eine Verſtümmelung mit der Bedeutung ,Bolf-
wald“. Vergl. Heintze, Die deutſchen Familiennamen, ©. 258 unter
Theuda. Der Name Tuswald wäre daher altd. Urſprungs.
Neukölln, Janſaſtr. 11. Fr. Hermsdorf.
Zu Nr. 129. Dietrich.
1. Wohl ein Sohn des Joh. Gottlob Dietrich, Senators
in Schmiedeberg, ijt: Friedrich Chriſtoph Dietrich aus Schmiede⸗
berg, 1805 Pfarrer in Strauch, 1813 in Staaritz, 1823 in Axien,
1828. — 2. Dieſe Familie ſcheint lange in Schmiedeberg an⸗
ſäſſig geweſen zu ſein; denn 1585 wird e. Philipp Dittrich aus
Schmiedeb. auf die Fürſtenſchule nach Grimma gebracht, von der
er 1590 weggeſchickt wird. — 3. Joh. Andreas Dietrich, Amts⸗
aktuar in Düben iſt wohl e. Sohn des Dübner Pfarrers Dietrich,
deffen anderer Sohn Johann Chriſtian 1751—62 Grimmaer
Fürſtenſchüler, 1766 Wittenberger Magiſter, 1767 Pfarrer in
Nieska, 1776 Pfarrer in Spansberg, 1793 Pfarrer in Boragk war
wo er 1814 f. (Sein Vater 1721 Afraner, ſeine Söhne 1791,
92—98 Grimmenſer). — A. Deffen 2. Sohn Friedrich Auguft Gott,
helf t 11. 8. 1850 als Landgerichts⸗Sekretär in Torgau. — 5. Der
3. Sohn Johann Karl Wilhelm war 13. 6. 1798 bis 15. 10. 1803
Fürſtenſchüler in Grimma, f in Sangerhauſen. — 6. Der 1. Sohn
Karl Heinrich Traugott beſuchte 1791—1796 Grimmaer Fürſten⸗
ſchule, war 1814 Amtsnachfolger ſeines Vaters in Boragk, f 28. 1.
1835 dort. Sein Sohn war 1827 Fürſtenſchüler in Pforta.
Glauchau. Paſtor Niedner.
Zu Nr. 130. Fittig.
Fettich, Fittich, Fittig kommen vor vom Anfang des 16. Jahr-
hunderts an bis heute in Worms. Auskunft über ſie wird geben
können Herr Prof. Dr. Wederling-Worms. Von ca. 1525. bis
ca. 1625 kommt ein Zweig derſelben in Heidelberg vor. Wappen:
Ein Adlerfittich mit ſieben Schwingen. Näheres über ſie in mei⸗
ner demnächſt erſch. „Geſchichte der Heidelberger Apotheken“.
Crumſtadt. Apotheker Donat.
Ein Lt. Fittig, Landwehrbezirk Feld⸗Art. Hamburg, Dr.
Fittig, Straßburg, Landwehrbezirk, Oberlt. Prinz, Potsdam,
Landwehrbezirk. Ranglifte 1908.
Neuſtrelitz. Frau v. Baerenfels⸗Warnow gb. v. Oeynhſn.
Zu Rr. 130. Prinz.
Zahlreiche Träger des Namens Prinz finden ſich in der
„Preuß. Rangliſte“, im, Handbuch über den Preuß. Hof u. Staat“,
im „Handbuch des deutſchen Reiches“ u. im „Eſſener Adreßbuch
Eſſen⸗ Ruhr. Bibliothekar Ols zewski.
Zu Nr. 132. Habbaeus.
Johann Chriſtian Habbaeus von Lichtenſtern TA
nicht aus der Schweiz, fondern aus Oſtfriesland aus der Familie
Gabbe. Räheres noch unbekannt (ſiehe Tjaden, Das gelehrte
Oſtfriesland III). Er muß um 1629 * fein, war Pagen ⸗Praeceptor
in Stuttgart, co 1650 mit Barbara ....., hatte 5 Kinder, Dav.
Catharina Anna (Juliana), die älteſte, 1652 in Stuttgart *.
gabbaeus war dann in ſchwediſchen, darauf in däniſchen Dienſten
und Kaiſerl. Rat ſowie Refident an verſchiedenen deutſchen Höfen.
Leibnitz kam durch ihn nach Hannover. Seine Vorfahren bigs
her unbekannt. Seine Mutter war aus Cöln a. Rhein und
katholiſch, vielleicht eine v. Aldenhoven.
Oldenburg i. Gr. Frau v. Wenckſtern, geb. v. Engel.
EE
Mein Stammbuch. Unter Mitwirkung der Zentralſtelle für
deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte, Leipzig, hrsg. von
Karl Goehler und H. A. L. Degener. — Quer 8. Format
68 Seiten. — In Halbleinen gebd. M. 1.50, in Ganzleinen
| Zu Nr. 137. Ide.
1. Staats⸗Archiv zu Königsberg in den Hausbüchern. —
2. Kirchenbücher der franz.-ref. Kirche — oder der Burgkirche.
Königsberg, Pr. Helene Motherby.
Zu Nr. 151. Schnabel.
Die „Preuß. Ranglifte* führt folgende Träger des Namens
Schnabel in der Rheingegend auf: Hauptmann d. L. Schn. und
Oberleutnant d. L. Schn., beide im Landwehrbezirk, Deutz. Nitt-
meiſter d. L. Schn. im Landwehrbezirk Lennep. Außerdem kommt
der Name im „Eſſener Adreßbuch“ mehrfach vor.
Eſſen⸗ Ruhr. Bibliothekar Ols zewski.
Zu Nr. 153. v. Sobbe.
Unter „Genslingen“ ift vielleicht Senſingen, Dorf im heſſ.
Kreiſe Bingen, gemeint.
| Effens Rubr. Bibliothekar Ols zewski.
Zu Nr. 156. Wurmſer v. Vendenheim.
Nachrichten über die Wurmſer v. Vendenheim finden
ſich bei Kindler von Knobloch, Das goldene Buch von Straßburg,
Wien 1886 (Heydenreich, Quellenkunde, S. 325).
Straßburg. Adolf Hoffmann.
Zu Rr. 157. Zorn von Plobsheim.
Wolfgang Heinrich Zorn von Plobsheim, 2. 6. 1635,
iſt Verfaſſer einer handſchriftlichen „Collectanea genealogica“, im
Beſitze des Staatsſekretärs Hugo Zorn von Bulach auf Schloß
Oſthauſen bei Erſtein, aus der ſicher die gewünſchten Angaben
zu entnehmen ſind. Einige ſeiner Voreltern werden bei Kindler
von Knobloch (ſ. oben) genannt.
Straßburg i. E. Adolf Hoffmann.
: Zu Wr. 198. Trinius.
Glückwunſch zum 80. Geburtstage des Paſtors Bernhard
Trin ius zu Altenrode am 10. 3. 1759. Zum 50. Amtsjubiläum
1760 Glückwunſch. Kurze hiſtoriſche Nachricht von den Yubel-
predigern der Graffdaft Mansfeld von J. A. Trinius. Kgl.
Bibliothek zu Hannover, Sign. Cm. 393.
Leipzig. W. C. v. Arnswaldt.
Zu Rr. 75 u. 278 (1911). Zabern.
Pfarrer Joh. Gg. v. Zabern, ſeine Perſönlichkeit u.
Predigtweiſe werden beiläufig geſchildert in der „Geſchichte der
Kirche St. Niklaus, von Th. Gerold, Str. 1904“, u. in den
„Autobiographiſchen Aufzeichnungen von Ludwig Spach“, ver-
öffentlicht im 15. Jahrbuch des hiſt. litt. Zweigvereins des Vogeſen⸗
klubs S. 47. Der Archivar Spach iſt im Hauſe Zabern geboren.
Straßburg i. Elſ. Adolf Hoffmann.
Zu (Jahrg. 1911). Nr. 111. v. Arnim.
In der Leichenrede der Catharina von Hodenberg, geb.
von Arnim (1599 — 1641), tft der Name des Vaters (f. 1911,
S. 101) falſch angegeben. Er hieß nicht Chriſtian, ſondern
Cuno; Engel von Schierſtedt war ſeine zweite Gattin. Cuno
von Arnims Eltern waren: Lippold von Arnim auf Dretzel,
Brandenſtein u. Wendgröben (F 1582) u. Urſula von Lattorff
a. d. §. Klick.
Leipzig. W. C. v. Arnswaldt.
Zu Nr. 272 (1911). Schmidt von Schmiedeseck.
Nach v. Voß Regimentsnamen der k. preußiſchen Armee
führte den Namen Schmidt von Schmiedeseck ein Regiment,
das aus einer Eskadron zu Pferde (1655—60) und einer zu Fuß
(1665—66) beſtand. Später lag es in Magdeburg (1666 — 75).
Aus ihm ging das Regiment du Pleſſin hervor.
Leipzig. P. v. Gebhardt.
Zu Nr. 299. (1911).
Rot. Nr. 5 ſtand 1770—1806 in Magdeburg. Der Gen.»
Ltnt. v. Lengefeld erhielt es 1785, nachdem er 1773—85 das
Rot. Nr. 52 in Preußiſch Holland (Weſtpreußen) befehligt hatte.
(Rangliften 1786, 1798, 1806).
Deffau. Hauptmann v. Gobbe.
Bücherbeſprechungen.
gebd. M. 2.—, in Ganzleder mit Goldſchnitt und Schutzkarton
M. 4.—
Das Familienſtammbuch, außerordentlich reichhaltig und
genaue Sachkenntnis beweiſend, ſoll ſeinem Inhaber ermöglichen,
fidh jederzeit über feinen eigenen Lebenslauf und ferner über den
Stand ſeiner allernächſten Familie und ſeiner Verwandtſchaft
ſchnell und zuverläſſig zu unterrichten. Das Buch bricht endlich
einmal mit der Anordnung der landläufigen Familienſtamm⸗
bücher, es geht vom neugeborenen Kinde aus, nicht erſt vom
jungen Ehepaare. Das iſt der einzig richtige ſinngemäße Stand⸗
punkt. Jeder Vater oder jede Mutter möge friſchen Mutes den
Neugeborenen ſein eigenes Stammbuch anlegen und mit Ehr⸗
furcht aufbewahren, aber auch ja nicht die Führung des eigenen
vernachläſſigen. Man wird bald erkennen, welch' großen, ſchwer
zu definierenden Reiz es hat, die Eintragungen zu machen, ſie
nachzuſchlagen und vergleichen zu können; man wird bedauern,
nicht ſchon längſt ein derartiges Bild ſeines Lebensganges be⸗
ſeſſen zu haben; man wird Verſäumtes ſchnell für ſich und die
Seinen nachholen und damit ethiſche Werte wie praktiſche ſchaffen
helfen, von denen man ſich bis dahin vielleicht kaum eine Idee
gemacht hatte. Neben dem erſten, mehr praktiſchen Zweck, wird
das Stammbuch dann auch zur Unterlage für die Geſchichte der
Familie dienen. Recht geſchickt und alles nötige enthaltend, ift
am Schluß von Rechtsanwalt Gotter der, Juriſtiſche Berater“
zuſammengeſtellt.
Leipzig. Dr. Joh. Hohlfeld.
Erinnerungen aus meinem Leben von Ludwig Emil Grimm,
herausgegeben und ergänzt von Adolf Stoll, Leipzig,
Heſſe & Becker Verlag. 1911. 640 S. 8. Preis 3 M.
Wie das literariſche und künſtleriſche Berlin in Henſel,
ſo hat der weſtdeutſche Kreis der Romantiker in Ludwig Grimm
einen Bildniszeichner gehabt, der innerlich mit ihm verbunden
war. L. Grimm, der Bruder von Jakob und Wilhelm, hat aber
auch ſchriftliche Bilder ſeiner Beobachtung hinterlaſſen, welche
jetzt zum erſten Male weiteren Kreiſen bekannt gemacht werden.
Dieſe Erinnerungen umfaſſen die Zeit von 1790—1848 und ent-
halten ein ungeheuer reiches Material an literariſchen, hiſtoriſchen
und künſtleriſchen Daten und Schilderungen von Perſönlichkeiten,
die während ſeines langen Lebens mit Ludwig und ſeinen
Brüdern in Berührung gekommen ſind. Er führt uns zuerſt in
das gemütliche kleinbürgerliche Leben in Steinau (bei Schlüchtern),
wo der früh verſtorbene Vater Juſtizamtmann geweſen war, und
die Brüder den erſten Unterricht erhielten, dann nach Caſſel, wo
L. zunächſt mit den älteren Brüdern das Gymnaſium beſuchte,
ſehr bald aber zur Malakademie überging. In Landshut, wo
L. von den Familien Savigny und Brentano unterſtützt wurde,
mehr noch in Münhen, trat er in einen reichbewegten Kreis
von Künſtlern und Gelehrten, mit dem er uns bekannt macht.
Der Herausgeber fügt jedem Namen biographiſche und genea⸗
logiſche Nachweiſe bei, wodurch die Veröffentlichung einen be⸗
ſonderen Wert für die Familiengeſchichte erhält. Die Münchener
Studien wurden unterbrochen durch den Feldzug von 1814, den
L. als Offizier der heſſiſchen Landwehr mitmachte. Auch das
Kriegsjahr erweiterte feinen Bekanntenkreis. Nun folgen Studien⸗
reiſen durch Deutſchland und Italien. Spät, erſt mit 42 Jahren,
fand er in Caſſel Anſtellung und Hausſtand. — Trotz der aus⸗
führlichen Erinnerungen erhält man von L. ſelbſt kein recht
lebendiges Bild ſeiner Perſönlichkeit. Er ſchildert etwas unbe⸗
holfen und läßt fein Innenleben felten erkennen. Der Heraus⸗
geber ergänzt aber den Bericht in geſchickter Weiſe durch
Außerungen von Witlebenden, ſo von Ludwigs Brüdern, von
Goethe, Bettina von Arnim u. a., wie auch umgekehrt aus den
Erinnerungen bedeutſame Streiflichter auf bekannte Perſönlich⸗
keiten der Zeit fallen. Neben den Bildern der großen Welt von
Frankfurt, München und Caſſel enthält das Buch auch köſtliche
Schilderungen von Land u. Leuten im heimatlichen Tal der Kinzig.
Leipzig. E. Devrient.
Konrad Wutke, Stamm- und überſichtstafeln der
ſchleſiſchen Fürſten. Auf Grund von H. Grotefends
Stammtafeln der ſchleſiſchen Fürſten. Nebſt einem Verzeichnis
der Breslauer Biſchöfe von J. Jungnitz. Ferd. Hirt, Univ.»
und Verlagsbuchhandlung Breslau 1911. 45 S. Großquart
und 12 Tafeln in 2 Mappen. Preis 6.50 M.
Seit H. Grotefend die „Stammtafeln der Schleſiſchen Fürſten
bis zum Jahre 1740“ in 2. Auflage herausgegeben hat, find von
verſchiedenen Forſchern manche Ergänzungen und Berichtigungen
dazu geliefert worden, und ſo iſt es zu begrüßen, daß die
Forſchungsergebniſſe auf dieſem Gebiete jetzt wieder einmal zu⸗
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fammengefaßt werden. Warum dies aber nicht in Form einer
3. Auflage des trefflichen Werkes geſchieht, ift weniger verſtänd⸗
lich. Wutkes Arbeit war urſprünglich nur auf eine Aberſichts⸗
tafel zu Lehrzwecken gerichtet. Sicher wäre es das Beſte geweſen,
den Grotefendſchen Tafeln eine ſolche Aberſichtstafel beizugeben,
die wenigen Fehler zu berichtigen, Ergänzungen einzufügen und
die Anmerkungen entſprechend durchzuſehen. Auch die Ver⸗
wandtſchaftstafel, worin die Verbindungen ſchleſiſcher Fürſten mit
anderen Fürſtenhäuſern dargeſtellt werden, iſt als Abſchluß will⸗
kommen, leidet nur in der vorliegenden Geſtalt unter dem Zu⸗
viel. Die Wutkeſchen Tafeln ſelbſt kann ich als einen Fortſchritt
nicht betrachten; die Grotefendſchen ſind überſichtlicher, handlicher
und dauerhafter. Daß Wutke nach Möglichkeit die Ortsangaben
ergänzt und manche Einzelheiten berichtigt hat, verdient Dank.
Mehrere Stichproben ergaben die Zuverläſſigkeit ſeiner Angaben.
Zu berichtigen iſt, daß Dorothea Sibylle, die Gemahlin des Hg.
Johann Chriſtian von Liegnitz⸗Brieg, 1590, natürlich nicht eine
Tochter der Sophie von Liegnitz (F 1546) ift, ſondern aus der
3. Ehe des Kf. Johann Georg von Brandenburg ſtammt, und
daß Kf. Johann Sigismund nicht 1619, ſondern 1620 geſtorben
ift (Tafel XII). . .
Leipzig. Ernſt Devrient.
Die Fechtmeiſterfamilien Kreußler und Noux von Paul Roux.
Ein geſchichtlicher Rückblick auf die deutſche Fechtkunſt vom
Mittelalter bis zum Anfange des gegenwärtigen Jahrhunderts.
Wit 12 Abbildungen und 1 Urkunde. Jena (1912). Frommannſche
Buchdruckerei (Hermann Pohle). 40 S. br. 1.50 M.
Wenn auch dieſe kleine Schrift vor allem ein Beitrag zur
Geſchichte der Fechtkunſt in Deutſchland iſt, ſo läßt der Umſtand,
daß die Bedeutung der Familien Kreußler und Roux für die
deutſche Fechterei darin klargeſtellt wird, eine Beſprechung an
dieſer Stelle wohl als berechtigt erſcheinen. Sind doch dieſe
beiden Familien durch je 6 Generationen hindurch Führer des
deutſchen Fechtens geweſen, die weit über die Grenzen von Jena
hinaus, wo ſie meiſtens gelebt haben, Achtung u. Anerkennung ge⸗
noten, Beide Familien find zugewandert: die Kreußler a. Hadamra,
die Roux aus Frankreich, nachdem der Franz Roux feinen Adel
aufgegeben hatte. Führen letztere doch ihren Stammbaum auf
den Großſchatzmeiſter Ludwigs XIV., den Comte Louis Roux zus
rück. Beide Familien ſind mit dem deutſchen Stoßfechten ſo eng
verwachſen, daß es kaum eine Abhandlung über das deutſche
Fechten gibt, in der nicht dieſe Namen uns begegnen.
Das Werkchen ift recht nett ausgeftattet, die Bilder find
ſcharf und ermöglichen 3. T. auch Feſtſtellung typiſcher Familien⸗
eigenheiten. Nur hätte ich im Texte und namentlich den An⸗
gaben der Daten größere Genauigkeit gewünſcht. Die Jenenſer
Kirchenbücher verzeichnen Geburtstage erſt ſeit dem 17. Februar
1703 und die Todestage ſeit dem 1. Januar 1706. Mithin
müſſen alle Geburts⸗ und Sterbeangaben des Büchleins (S. 10,
11, 16, 19) in Tauf⸗ und Beerdigungstage gewandelt werden.
„Das gleiche gilt aber auch bei Wilhelm Ernſt Kreußler, wo im
Kirchenbuche nicht der Todes ſondern der Beerdigungstag an”
gegeben iſt, obwohl er erſt 1787 ſtirbt.
Ausführlicher hätten einige Angaben ſein können: ſo fehlen
die Daten bei Brinken und Bauer ganz, bei Friedrich Wilhelm
Kreußler, Heinrich Wilhelm Gottlieb Kreußler und Johann
Friedrich Roux fehlen die Todes-, bei Francois Roux und
Johann Wilhelm Bieglein die Geburtstage. Falſch angegeben
ift der Todestag von Johann Wilhelm Roux (S. 32), der im
Juli und nicht im September geſtorben iſt.
Abgeſehen von dieſen Kleinigkeiten iſt das Büchlein recht
empfehlenswert, es mag den familiengeſchichtlich Intereſſierten
ebenſo willkommen ſein wie dem, der über die Entwicklung
unſerer Fechtkunſt Näheres erfahren will.
Son ders hauſen. Dr. Herbert Koch.
Sjudentaufen von Werner Sombart, Friedrich Naumann, Watth.
Erzberger, Alfred Weber, Frank Wedekind, A. Eulenburg,
Heinrich Mann, L. Gurlitt, Fritz Mauthner, Franz Oppenheimer,
Ludwig Geiger, Hermann Bahr, Israel Zangwill, Ihs. Werthauer,
Richard Dehmel und namhaften Profeſſoren deutſcher Univerſi⸗
täten. 1912, Georg Müller, Verlag, München, 7. Auflage, 147 S.
Auf eine Rundfrage von A. Landsberger über die voraus⸗
ſichtlichen Folgen der Aſſimilation ſämtlicher Juden oder der
Verwirklichung der zioniſtiſchen Idee, ſowie über die zu hegenden
Befürchtungen für den Fall, daß weder das eine noch das andere
eintreten würde, äußern fih 29 Männer der Feder von vers
ſchiedener Abſtammung und Religion. Den Ausgangspunkt
bildet Sombarts Werk „Die Juden und das Wirtſchaftsleben“.
Die Anſichten gehen ziemlich weit auseinander. Für unbedingte
Anpaſſung erheben fidh nur ganz wenige Stimmen; der Kultur-
wert ausgeprägter Raffe wird mehrfach betont. Die meiſten
Außerungen bewegen ſich in allgemeinen Erwägungen und
Empfindungen. Wo eine wiſſenſchaftliche Begründung verſucht
wird, tritt die wirtſchaftliche Seite der Frage in den Vordergrund.
Daß der Kern des Problems genealogiſcher Natur iſt, ſcheint von
allen Beteiligten nur Hans Heinz Ewers und L. Gurlitt zum
Bewußtſein gekommen zu fein. Das Ergebnis der Rundfrage
iſt demnach nicht ſehr wertvoll. Die Beſprechung des Buches
an dieſer Stelle hat hauptſächlich den Zweck, auf dieſes Problem
hinzuweiſen und zu ſeiner ſachgemäßen Bearbeitung aufzufordern.
Dafür ware eine möglichſt große Zahl von Ahnentafeln aufzu⸗
ſtellen und dazu eine Reihe jüdiſcher Gemeinden nach der genea⸗
logiſchen Methode zu bearbeiten.
Leipzig. E. Devrient.
Abiturientenliſte der Auguſtinerſchule zu Friedberg (Heſſen)
1851—1902. 20 S. 8°. Beilage zum Jahresbericht der Großh.
Auguſtinerſchule (Gymnaſium und Realfdule) Oſtern 1912. —
30 Pfg. (Zu beziehen durch die Friedberger Buchhandlungen).
Die früheren Auguftinerfchüler und insbeſondere alle Freunde
der Familiengeſchichtsforſchung werden diefe ebenſo mühſelige
wie dankenswerte Veröffentlichung der Friedberger Auguftiner-
ſchulmatrikel freudig begrüßen. In 791 Nummern ſind darin
Beruf, Wohnort und Tod der Abiturienten von 1851—1902 Aus
ſammengeſtellt. Hoffentlich bietet ſich auch in abſehbarer Zeit
die Gelegenheit, eine gleiche Liſte der Schüler vor 1851 und
ebenſo ein Verzeichnis der Lehrer der Anſtalt zu bringen.
| Friedberg (Heffen). Dreber.
Schloß Widen, II. und Ul. Teil von Emil Stauber. Neus
jahrsblätter der Stadtbibliothek Winterthur 1911 und 1912,
246. und 247. Stück. Winterthur, Geſchwiſter Ziegler.
Dem in Heft A, 1910, angezeigten 1. Teil obiger Burg⸗
geſchichte von Widen bei Oſſingen im Kt. Zürich ſind nunmehr
die andern beiden Teile gefolgt, ſo daß das Ganze als ſtattlicher
Band im Buchhandel bezogen werden kann.
| Sa AZieitſchriftenſchau.
—— — —u-¼-¼— EE EEA ERG
Deutſcher Herold, XLIII, (März 1912): Sitzungsberichte.
— Vom Urſprunge und insbeſondere vom Wappen der v. Apen⸗
burg in der Altmark und in Pommern (v. Mülverftedt). — Neue
Wappenbilder? — Die neuen chineſiſchen Flaggen (v. Tippels⸗
kirch). — Exotiſche Landerwappen (Ströhl). — Erſte Beziehungen
der um die Mitte des 17. Jahrhunderts aus Schleſien nach Oft,
preußen eingewanderten Familie Sommerfeld (Sommerfeldt). -
Verſchiedene Kirchenbücher (Bayreuth und Feuchtwangen. —
Macco).
Zahrbuch der K. K. Heraldifden Geſellſchaft „Adler“,
N. F. 22. Bd. Mit 10 Textabbildungen, einem Stammbaum und
2 Tafeln. Wien 1912. Sigmund v. Gripp, die Kripp von Prun⸗
berg; Emerich v. Zenegg, Hochzeitsladungen der ſteiriſchen Lande
ſtände; 5. W. Höfflinger, Eine Chronik der Pötting im Schloß⸗
archiv zu Greillenſtein; A. v. Pantz, Nachträge zur Abhandlung
über die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr; Gritzner,
Urſprung u. erſte Entwicklung des alten deutſchen Neichswappens.
Monatsblatt der K. K. Heraldiſchen Geſellſchaft „Adler“
1912, April. Ströhl, Neu verliehene Wappen öſterreichiſcher
Städte und Märkte; Frhr. v. Unterrichter, Einige Ergän⸗
zungen zu Karl Kiefer: Die Familie Haider, Frankfurt a. M. 1911;
Aug. v. Doerr, Auszüge aus den älteſten Matrikenbänden der
Stadtpfarre zu Leoben.
Archives hérald. Suisses. Schweizer Archiv für geraldik.
1912, 1. Hauptmann, Das Wappen der Grafen von Lenzburg;
Martin, Notes sur l’origine de la famille des Arts de Genéve;
Hauſer, Die Wappen in der Sakriſtei der Stadtkirche in Winter⸗
thur 1493; Ex- libris de Montolieu; Gränicher, Mri. Walliers,
Denkmal in Zofingen; Deonna, Les manuscrits généalogiques
et héraldiques de la société d' bistoire et d'archéologie de Genève.
Im 2. Teil ift Widen unter den Stockar von 1546—1606
behandelt; eingehende biographiſche Witteilungen finden ſich
über dieſes Schaffhauſer Junkergeſchlecht, das ſich eben durch
dieſe Stockar zu Widen auch nach Zürich verpflanzte, wo es
ebenfalls noch blüht. Von 1606 — 1635 war Widen im Beſitze
der Familie Gratios, deren urſprüngliche Heimat nicht feſtge⸗
ſtellt werden konnte. Die urſprünglich deutſche Familie Gratios
mit dem Beinamen „von Glotz“ hatte ſich offenbar längere Zeit
in Polen oder Rußland aufgehalten. Seit ſie zu Widen wohnte,
hieß ſie ſich nur mehr „Gratios von Widen“. Den Kauf von
Widen hatte den Gratioſen ihr Gönner Graf Gottfried von
Ottingen ermöglicht. Die Schilderung dieſer Schloßherrſchaft
iſt vom kulturhiſtoriſchen und ſozialen Standpunkte aus höchſt
lehrreich; die Familie endete in Armut. Als Nachfolger trat
1635 Graf Maximilian von Pappenheim auf, der den Hof⸗
junker Friedrich von Hohenwart ins Schloß ſetzte, welcher
ſpäter bis 1641 ſelbſt als Schloßeigentümer ſchaltete. — Es war die
Zeit des 30 jährigen Krieges, in deffen Verlauf viele vom Adel
in der vom Krieg verſchonten Schweiz ein Aſyl fanden, ſo auch
die obigen zum Teil rechtmannigen Perſönlichkeiten. — 2 alte
Landkarten ſind dieſem 2. Hefte vorangeſtellt.
Das 3. (Schluß-) Heft enthält die Schloßgeſchichte von der
Mitte des 17. Jahrhunderts fortgeführt bis zur Gegenwart, bis
zur ſorgfältig und pietätvoll durchgeführten Reftauration zu
Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein ausführliches Perſonen⸗ und
Ortsregiſter für alle 3 Teile beſchließt dieſes Schlußheft, dem
einige Anſichten älteren und neueren Datums vorangehen.
Zürich. Dr. Fr. Hegi.
Wallenröder Chronik von Hermann Knott. Ein Beitrag zur
Landes-, Kirchen- und Schulgeſchichte des früher Riedeſeliſchen
Gebietes. Sonderabd. a. d. Lauterbacher Anzeiger 1911. 45 S. 8.
Der Wallenröder Pfarrherr gibt auf Grund ſorgfältiger
Quellenſtudien eine kurzgefaßte Geſchichte ſeines Kirchſpiels.
Urkundlich zuerſt 1249 erwähnt, erhält Wallenrod mit dem Jahre
1590 die fortlaufende Unterlage ſeiner Geſchichte in den Kirchen⸗
büchern. Verzeichniſſe der Pfarrer und Lehrer und der alten
Familiennamen und Vornamen machen das anſpruchsloſe
Werkchen dem Familienforſcher werwoll.
Leipzig. Ernſt Devrient.
—
Noland, XII, (III 1912): Was muß eine gute Familien
geſchichte enthalten? — Neuhaldenslebiſche Kreis⸗Chronik.
Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte, V. (März
1912): Wappenbilderſammlungen (v. Gaisberg⸗Schöckingen). —
Ulmer Mannsklöſter (Beck). — Stammtafel der Familie Scheppler
(Scheppler). — 128 ſtellige Ahnentafel des Hauptmanns A. Chr.
Kellner. — Stammbaum der Familie Chaudelle. — V. (April 1912):
Unſere Mannsklöſter. — Nachkommen der Töchter der Familie
Bauſa. — Drei Frankfurter Schützenfeſte. — Stammbaum der
Familie Riebling. — Stammbaum der Familie Pfeifer. — Nach⸗
richten von der oberheſſ. Stadt Letter und denen daraus entſtam⸗
menden Gelehrten. —
Geſchichtsblätter der Familien Meinshauſen und Grofes
bert. Nr. 4 (April 1912): Der Ludwigsluſter Aft (Fortſetzung
der Stammtafel von Hans Meinshauſen fenior in Moringen).
— Die Mainshauſenſchen Lehnsakten, Fortſetzung. — Moringens
Stadtwappen. — Bekanntmachungen. — Fortſetzung der Genea⸗
logie Grofebert (Wilhelm und Heinr. Chriſtian G. in Moringen).
— Deutung des Namens Grofebert. — Töchternachkommen
5 — Verwandte der Ehefrauen (Schachtebeck. — Abbil⸗
ungen.
Archiv für Naſſen⸗ und Geſellſchaftsbiologie, VIII,,
(Nov., Dez. 1911): De Meyere, Aber getrennte Vererbung der
Geſchlechter.— Weinberg, Vererbungsforſchung und Genealogie.
— Ploez, Zuſammenhang der Sterblichkeit der Kinder mit dem
Lebensalter der Eltern bei ihrer Geburt und mit der Geburten.
reihenfolge. — Bayerthal, Aber den gegenwärtigen Stand der
Frage nach den Beziehungen zwiſchen Hörgröße und Intelligenz. —
Strohmayer, Die Vererbung des Habsburger Familientypus.
Maandblad van het. Geneal.-heral. Oenootschap „De
Nederlandsche Leeuw“ XXX,, (März 1912). Eenige aanteeke-
ningen uit het kerkarchief te Tiel, door Jhr. van Kinschot. — Over
namen, naamsverandering, naamsbyvoeging enz. in Nederlandsch-
Indié. — Enkele aanteekeningen uit het kerkarchief van Ingen.
— Hollands Ridderschap.
XXX, (April 1912): Bestuursberichten Bijdrage tot de geschie-
denis van het geslacht Vernatti (Eschauzier). — Kevartierstaat van
Kor. Anne Maurice A. Repelaar en J. P. H. Repelaer. — Neder-
lands Adelsboek. — Enke aanteekeningen uit het Kerkarchief van
Ingen. — Namen uit „Register van Transporten en plechten.“ —
Personalhistorik Tidskrift, III:: Uddrag af kancel-
liets Registrante ang. Vielser, Daab og Begrevelser 1660/70 (Roede).
Reisememorial af C. T. de Meza (E. Kongstad Rasmussen). —
Søren klarsen Thranes Born. (Nygård). — Familien Bloch fra
Arden (Klitgaard).--Af Familien Wangensteens Papirer IV (Thrap).
— Bidrag til dansk Teaterhistorie (Bobé), — Til Krabbe-Slaegters
Stamtavle (Thiset). — Svenska Släktkalendern 1912 (Grandjean).
| Zeitſchrift des allgemeinen deutſchen Sprachvereins,
XXVII, (März 1912): Sprachfehler bei Todesanzeigen (Weins
meifter).
Turul 1912, I. Váczy János, Kazinczy Ferencz ösei; Szily
Jenö, A Kisbottyáni és Oesesgäli Batthyány család; Wertner Mor,
A Szentgyörgyi-Bazini gròhok törtenetéhey; Vegyes: Buda legrégitt
pecsétje. Kèt Mecséry czioner. Tarcza: A Magyar Heraldikai
és Genealogiai Társaság ülèsei. Jelentés a Magyar Heraldikai
és Genealogiai Társaság müködeseröl az 1911.
Z3ieitſchrift des Bergiſchen Geſchichtsvereins, XXIV (1911):
Die Ahnentafel des letzten Herzogs von Cleve, Jülich und Berg
88
(Forſt); Barmer Steuerrolle von 1655 (Muthmann); Die Barmer
Familie Kenchen und ihr Grundbeſitz im 18. Jahrhundert
(Lohmeyer).
Mitteilungen des Vereins für Geſchichte der Deutſchen
in Böhmen, Lı, Prag 1912: Johann v. Luxemburg u. feine auf
Böhmen gerichtete Heiratspolitik (1310—1342); mit einem Stamm-
baum der letzten Luxemburger (Klages). — Aus dem Pechbuche
der Stadt Braunau in Böhmen (Wintera). — Bruno Biſchoff
(Sorcida).
Unfer Egerland, XVI, (März 1912): Hoyer: Aber die
beliebteften und verbreitetſten Schutzheiligen (Namenspatrone)
des Egerlandes; John, Gedichte und Genealogie der Familie
John im Egerlande.
Fuldaer Geſchichtsblätter, X. (1911): Zur Geſchichte des
Adels im Kreiſe Hünfeld (Illgner). — Fuldaer Glockengießer
(Wenzel, Gran).
Heſſiſche Chronik, 1, (März 1912): Knetſch: Ein Gang
über die alten Marburger Friedhöfe. — Kleinſchmidt: Einiges
aus meinen Familiennadridten. — Wehrlau: Volkskundliches
über Glocken, beſonders Glockeninſchriften. — Grundſteine zu
einer Stammtafel der heſſiſch-⸗thüringiſchen Familie Limpert.
Heſſenland, XVI,: Eiſenhart, Generalleutnant Eitel Philipp
v. Gilſa und ſeine Familie. — Wilhelm Jacobi, Ein heſſiſcher
Arzt und Dichter (P. B.-.) — XVI,: B. R. Th. Birt (zu feinem
60. Geburtstage). — Der Miniaturmaler J. D. A. Fiorino, von
Alex. Fiorino. — Eberth, Vom Mondſchen Haus in Kaſſel.
8 Blätter, XII,: Jakob SES Pott (Wort
mann
Verſchiedenes.
Am 11. März 1912 ſtarb der Oberſt a. D. Adolf von
Muffel in München als der letzte adelige Sproß ſeines Hauſes,
deſſen Geſchichte er in zwanzigjähriger Arbeit erforſcht und be⸗
ſchrieben hat. Bis zum Jahre 1225 reichen die urkundlichen
Nachweiſe über die Träger ſeines Namens zurück. Mit dem
1366 verſtorbenen Hans Muffel beginnt die zuſammenhängende
Stammliſte des Nürnberger Patriziergeſchlechtes, welches fih in
mehrere Zweige ſpaltete, deren Zuſammenhang großen Teils erſt
durch Adolf v. M. nachgewieſen worden iſt. Dies gilt beſonders
für den ruſſiſchen Zweig, welcher durch einen Pfarrersſohn aus
Selb nach Ablegung des Adelsprädikats geſtiftet wurde und
noch in einigen ruſſiſchen Offizieren fortlebt.
als Offizier und Menſch hochgeachtet, hat ſich um die Genealogie
beſonders verdient gemacht, indem er die Ergebniſſe ſeiner
Studien in 6 Foliobänden dem Germaniſchen Muſeum zu Nürn⸗
berg vermachte. Die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und
Familiengeſchichte beſitzt den von ihm aufgeſtellten Stammbaum
Muffel in einem von ihm ſelbſt revidierten Exemplar (vergl.
JOB. 1911, ©. 122).
Kautzſcher Familienverband.
Auf Einladung des Prafidenten des Kaiſerlichen Kanalamts
Dr. jur. Georg Kautz in Kiel, des Geheimen Finanzrats Emil
Kautz in Berlin⸗ Zehlendorf Weft und des Hauptmanns a. D.
Paul Schultz in Berlin-Schöneberg hatte ſich am 15. März
ds. Js. eine Anzahl Mitglieder der pommerſchen Linie der
Familie Kautz zur Gründung eines Familienverbandes in den
Räumen des Landwehr-Offizier-Rafinos an der Hardenbergſtraße
in Berlin⸗Charlottenburg zuſammengefunden. Zum Vorſitzenden
dieſer Verſammlung wurde der Präſident des Kaiſerlichen Kanal-
amts Dr. jur. Georg Kautz und zum Schriftführer der Bibliothekar
Walter Kautz in Bochum beſtimmt. Der Vorſitzende erläuterte den
Zweck des Verbandes und erteilte ſodann dem Schriftführer
das Wort zu einigen Ausführungen über die Geſchichte
der Familie, worauf die Verſammelten einſtimmig die Gründung
eines Familienverbandes beſchloſſen. Das vorgelegte Grund-
geſetz wurde mit einigen vom Vorſitzenden vorgeſchlagenen
Anderungen ebenfalls einſtimmig angenommen. Bemerkens⸗
wert war die verwandtſchaftliche Treue und Hingebung, mit
der die engeren Verwandten, die nicht den Namen „Kautz“
tragen, ſich zum Familienverbande bekannten. Es wurde bes
ſchloſſen alle diejenigen, deren Mutter oder Ehefrau den Namen
Berantwortlich für die Redaktion: Ober-⸗ Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerfitätäftraße 2; für den
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzi g; d
liche Woche in Berlin ſtatt.
Adolf von Muffel,
„Kautz“ trägt oder getragen hat, zur Aufnahme als außerordent-
liche Mitglieder in den Familienverband zuzulaſſen und damit
gleichzeitig dem Verbande eine namentlich zum Anfang erwünſchte
breitere Grundlage zu geben. Darnah wurden gewählt: Zum Bors
ſteher: der Präſident des Kaiſerlichen Kanalamts Geheimer Ober⸗
regierungsrat Dr. jur. Georg Kautz in Kiel; zum ſtellvertretenden
Vorſteher und Schatzmeiſter: der Geheime Finanzrat Emil Kautz
in Berlin⸗Zehlendorf Weit; zum Archivar und Schriftführer:
der Bibliothekar Walter Kautz in Bochum. Der Familientag
findet alljährlich im Februar im Anſchluß an die landwirtſchaft⸗
Die erfreuliche Beteiligung von
59 Damen und Herren läßt eine gedeihliche Entwicklung des
Familienverbandes erwarten. Möge er blühen, wachſen und
gedeihen zum Wohle und zur Förderung des alten SES
von deſſen Mitgliedern er begründet wurde.
Gegen den ſcharfen Angriff Maccos (Deutſcher Herold 1912,
Ar. 1, vgl. Familiengeſch. Bl. 1912, S. 23) auf das Werk
von Albert Heuſch, Geſchichte der Familie Heuſch (Aachen 1909),
veröffentlicht im „Echo der Gegenwart“ (Aachen 9. März 1912)
Dr. C. Schué einen ebenſo ſcharfen Proteſt und kommt zu Gunſten
des genannten Buches zu folgendem Ergebnis: „Wenn Macco
es noch ſo beſtimmt als Schlußurteil ausſpricht, daß der Ver⸗
faſſer es leider nicht verſtanden habe, das außerordentlich reiche,
ihm zu Gebote ſtehende Material den heutigen Anforderungen
der wiſſenſchaftlichen Genealogie entſprechend zu verwerten, ich
vermag feine Kritik weder als unparteiiſch, noch — von wenigen
belangloſen Einzelheiten abgeſehen — als wiſſenſchaftlich begründet
zu betrachten.“
l Druckfehlerberichtigung: Lies S. 9 Carolus, nicht Cardus;
S. 10 Hombrigh, nicht Nombrigh; Burich gum, nicht Burich gam;
Schlaun, nicht Schlauw; Agar, nicht Agat; S. 49 Buyhrette,
nicht Buyrelte; S. 57 Verbandsblätter der Familien Glafey,
Haſenclever, Mentzel und Gerſtmann; S. 64 Nagy, W. v. Pann⸗
witz; S. 57 van Tooſtenberg de Bruyn, Biogr. Woordenboek van
Oſtindiſche Predikanten, Nimwegen 1893; S. 58 Kekule von
Stradonitz, die Ebenbürtigkeit der Kaiſerin — von Herrn W. Albers,
Barmen; S. 72 auf Kamprad's Plan der Stadt Leisnig v. J.
1753: Buchner (ſtatt Buchmann), Geier (ſtatt Heier), Grinzler
(ſtatt Heisler), Gems (ſtatt Hems), Gerſtenberger, Hennig, Quari,
Römiſch, Satler (ſtatt Saller), Scharſchmit, Vieweg.
nſeratenteil: O. Salzmann, Leipzig
ruck von ©. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig.
Familiengeſchichtliche Blatter
= Monats(drift zur Förderung der Familiengeſchichtsforſchung =
Gegründet von D. o. Daffel
herausgegeben von ée Daffel=Stiftung bei der 3entral=
Der jahrlidje Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchlleßßlich des Titels, Inhaltsberzeichniſſes und Namen- Regiſters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der 3entraiftelle für
deutſche Perfonens und FTamiliengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Clebhaber-usgabe für 13 Mark. Beſtellungen
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen- und Famillengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsftrafe 2!!! richten. Die Beſtellung gilt
als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt.
ä . I nme
Inhaltsverzeichnis: Eingänge. — Genealogiſche Studienfahrt. — Subſkribentenliſten (Fieker). — Deutſche Ritter in Italien (A.
von den Velden). — Das Studentenſtammbuch des Advokaten J. L. A. Weber (Weber). — Aus alten Familien-Papieren
(Reichsfreiherr Raig von Frentz). — Das Wappen der Freiherren von Waldenfels (v. Arnswaldt) (hierzu eine farbige Kunſt⸗
beilage). — Gelegenheitsfindlinge. — Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen.
— Zeitſchriſtenſchau. — Verſchiedenes.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Ex- libris - Sammlung - Auktion XXVI des Landgerichtsrat
Dr. Dillmann, Wien — von Herrn Rechtsanwalt Dr. Brey-
mann, Leipzig.
Er-libris des College of medicine der University of Illinois
in Chicago — vom Kolleg.
Korrekturabzüge des deutſchen Geſchlechterbuches und meh⸗
rere Familienanzeigen — von Herrn Reg.⸗Rat Dr. Koerner,
Berlin.
Mitteilungen aus dem Witzſchke' ſchen Familienverband,
Heft 6/1912 — von Herrn Archivrat Dr. Mitzſchke⸗ Weimar’
, Geſchichtsblätter der Familien Meinhauſen und Grofebert,
Jahrg. 2, Nr. 4 — von Herrn Landrichter Grofebert, Graudenz.
Bedrock a quarterly review of scientific thougt, Wr. 1,
April 1912 — vom Verlag Conſtable & Comp., Limited,
10 Orange Street, London W. C.
Adreßbuch von Königsberg i. Pr. und Vororte für 1910;
Mitteilungen der deutſchen Dendrologiſchen Geſellſchaft 1911
nebſt Mitgliederverzeichnis; Reichsmedizinal⸗Kalender 1907, 1, 2;
Oſtpreußiſches Herdbuch 1910 nebſt Witgliederverzeichnis der
Herdbuch⸗Geſellſchaft; Ecce der Kgl. Landesſchule Pforta 1901,
1905 — von Fräulein Helene Motherby, Königsberg i. Pr.
Memoiren des Baron von Pöllnitz, Kammerjunker Fried-
richs J. — von Herrn Dr. E. Devrient, Leipzig.
Eine Anzahl Ex⸗libris — von Herrn Otto Haak, Berlin.
G. L. Santos Ferreira, Descripcio methodica dos brasões
d’armas das Familias Nobres de Portugal. Lisbao 1912; Artikel
Vasconellos — von dem hiſtoriſch-genealogiſchen Snititut
in Liſſabon.
Verſchiedene Familiennachrichten, eine Stammliſte Engels
(Werden a. d. Ruhr) und 1 Photographie — von Frl. Dobbel⸗
ſtein, Minden i. W.
Ex-libris — von Herrn Corrado Ricci in Rom.
32 ſtellige Ahnentafel des Herrn Max von Guaita, auf⸗
geſtellt von Karl Kiefer, Frankfurt a. M., Druck mit Wappen
— vom Herrn Verfaſſer in Frankfurt a. M.
Allgemeine Politiſche Nachrichten Ao. 1811, Nr. 82 — von
Herrn Gewerbeaſſeſſor Dr. Beyer, Eſſen⸗Ruhr.
Heſſenland 1912, 8 und 9 — von Herrn Stabsarzt Has,
Oranienftein.
Meldezettel von der Gemeinde Fichtigsthal bei Chemnitz.
Kaufmänniſcher Verein Hanſa in Reichenbach i. V. (mit
Perſonalverzeichniſſen) 1893; Mitteilungen über Konzerte und
Vorträge in Leipzig 1909; Verzeichnis der Mitglieder des Vereins
deutſcher Zeichenlehrer 1882, 1884, 1886, 1888, 1894, 1898, 1906,
1909; Rechenſchaftsbericht des Vereins öſterreich. Zeichenlehrer
1889 mit Mitgliederverzeichnis — von Herrn Zeichenlehrer
E. H. Friedrich, Leipzig ⸗Gohlis.
Eine Anzahl Briefverſchlußmarken — von Herrn Carl
Schwiedernoch, Wien VI, Spezial-Druderei für Gelegenheits⸗,
Wohlfahrts-, Vereins- und Briefverſchluß⸗Marken.
Geſamtmatrikel des ſchloßgeſeſſenen Geſchlechts der Grafen
und Herren von Wedel, für die Familie bearbeitet von Max
von Wedel — vom gerrn Verfaſſer.
Stettiner Adreßbuch 1901; Adreßbuch der Reſidenzſtadt
Hannover, der Stadt Linden und umliegender Ortſchaften 1904,
1907, 1909; Akademiſcher Ruderbund, Mitgliederverzeichnis 1911;
Verein deutſcher Ingenieure, Mitgliederverzeichnis 1910 — von
Herrn Zivilingenieur Friedr. Boden, Hannover.
Giſſinger, Geſch. der Stadt Euskirchen 1902; derſ., Beiträge
zur Geſch. der Stadt Euskirchen und Umgebung 1909 u. 1911;
derf., Stammtafel f. Laurentius Giſſinger 7 1675 — vom Verf.
Herrn Apotheker Giſſinger, Ründeroth.
Reutlinger Geſchichtsblätter 1911/12, 3 (hierin K. O. Müller,
Ein Eutinger Jahrtagskalender aus dem 15. Ihdt.) — von Herrn
Archivſekretär Müller in Ludwigsburg.
Katalog 61 von Paul Graupe (vgl. unter „Verſchiedenes“)
— vom Verlag.
Gray’s family history Catalogue Nr. 15, II und Gray’s Por-
trait- a Nr. 2 — von F. Helene Motherby, Königs-
berg i ;
Genealogiſche Aberſicht des Pommerelliſchen Geſchlechts
von Thadden (2. Aufl.) — vom Verf. Herrn R. von Thadden-
Trieglaff, Greifswald.
Bericht über die 140. Sitzung der Geneal. Geſellſchaft der
Oſtſeeprovinzen zu Mitau vom 30. März 1912, in der Rigaiſchen
Zeitung vom 14. 5. 1912; eine Anzahl gedruckter Familienanzeigen,
— von Herrn P. von Gebhardt, Leipzig.
Leichenpredigt für M. Chriſtophorus Stauffenbuel durch
M. Hier. Mencelius, Superint. Wittenberg 1585; — Leichen⸗
predigt für den Caplan Georg Kraut, Eisleben 1586 durch den⸗
ſelben, — von Herrn Guſtav 9. Lucas in Düſſeldorf.
Kataloge Nr. 78 (Hiſtoriſche Autographen u. Urkunden,
Stammbücher, Stammbuchblätter), Nr. 90 (Orts⸗ und Familien-
„„ A A A Ae LN) Ap PPP PPP AE AAA AAR AE AE AE AE dE dE AER AE dE dE AER
urfunden), Nr. 91 (Militär), Nr. 97 (Ar3zte-Portraits), Nr. 102
(Flugblätter, Einblattdrude, Relationen), Nr. 105 (Schabkunſt⸗
portraits), — vom Antiquariat Gilhofer & Rauſchburg,
Wien l. Borgnergaſſe 2
Stammreihe der Familie Schenk, zuſammengeſtellt von
W. Albers (Handſchrift); — Aus der Geſellſchaft, Seperatabdr.
aus d. Deutſchen Tageszeitung 19. u. 26. Mai 1912 — von ern
W. Albers, Bremen.
Bethel, Blicke aus Gottes Haus in Gottes Welt, Jahrg. 4,
Nr. 1: F. v. Bodelſchwingh, Erinnerungen aus dem Leben unſres
Vaters — von Herrn Arzt Dr. Herdtmann, Senftenberg.
Der Familienverband. Organ der Familien Kieſewetter,
Meiners u. Wulfhorſt zur Förderung der verwandtſchaftlichen
Beziehungen, Nr. 1. 1912 — vom Herausgeber Herrn Paul
Wulfhorſt, Neukölln bei Berlin, Innſtraße 46.
2 Ahnentafeln für Max von Guaita — von deſſen Tochter
Frau Tilla Schwendt, geb. von Guaita, in Alvesford.
Chronikblätter von Knud Melf Hanſen, Detroit — vom
Herrn Herausgeber.
Beaux livres anciens, manuscrits, reliures, Katalog Amſter—
dam, Frederik Muller (vgl. unter „Verſchiedenes“) — von der
herausgebenden Firma.
Heydenreich, Hashagens Geſchichte der Familie Hoeſch (aus—
führliche Rezenſion), Gonderabdrud aus den Annalen des hiſtor.
Vereins f. d. Niederrhein — vom Verf. Herrn Oberregierungsrat
Prof. Dr. Heydenreich, Leipzig.
Feſtſchrift der Allgemeinen Zeitung in Chemnitz zur Weihe
des neuen Rathaufes, 2. Sept. 1911, Photographien — von
Herr Ingenieur Kriebel in Leipzig-Gohlis.
Sexual- Probleme, Zeitſchr. f. Sexualwiſſenſch. 1911, April —
von Herrn Verlagsbuchhändler Degener, Leipzig.
Schuurmans Stekhoven, over de methodiek bij de studie
Genealogiſche
Ein in genealogiſchen Studien erfahrenes Mitglied
der Zentralſtelle für deutſche Perſonen- und Familien⸗
geſchichte beabſichtigt, Ende Juni eine Forſchungsreiſe
in die Neumark und die angrenzenden Teile Pommerns
und Weſtpreußens zu unternehmen, und iſt bereit, bei
dieſer Gelegenheit auch fuͤr andere Forſcher Arbeiten
der erfelijkheid, Separatabdruck a. dem Orgaan van de christelijke
Vereeniging van Natuur- en Geneeskundigen in Nederland —
vom Herrn Verfaſſer.
Juriſtiſche Wochenſchrift, hrsg. v. deutſchen Anwaltverein
15. Febr. 1912, hierin u. a. Oelenheinz, Die Adelshoheit des
Monarchen in Preußen u. d. Selbſtändigkeit der richterlichen Ents
ſcheidung — von Herrn Rechtsanwalt Dr. Oelenheinz in Pankow.
Katalog der Bibliothek der Schweiz. Herald. Geſellſchaft.
Freiburg i. d. Schweiz 1912 — von der Geſellſchaft.
Joh. Geo. Thierer, Geſchichte der Familie Thierer.
1896 — vom Herrn Verfaſſer.
Katalog 44: Genealogie, Heraldik, Sphragiſtik, Numiſmatik;
hsg. v. M. Hauptvogel Nachf., Leipzig — vom Herausgeber.
Finhold, „Auch eine Erbſchaft“ (behandelt Friedensrichter
Fiſchbach 1847 und veröffentlicht u. a. eine Liſte von 85 Perſonen,
die in Bernsberg zuſammenkamen), Berg⸗ Gladbacher Volkszei⸗
tung, 22. Mai 1912 — von Hauptmann Feiber, Bergiſch⸗Gladbach.
Fr. v. Klocke, Lehnbriefe des Gutes Borghauſen, Soeſter
Kreisblatt 1911, Nr. 289 u. 290; derſ., Soeſter Freiheitsſinn im
16. Ihrhdt., Sonderdruck aus d. Zeitſchr. d. Ver. f. d. Geſch. v.
Soeſt Heft 28 (enthält Beiträge zur Geſch. der Familie v. Klocke)
— vom Herrn Verfaſſer in München.
Genealogiſche Forſchungen über die Familie Neubaur, —
von Herrn Landſchaftsrat Dr. H. Neubaur, Kroſigk.
Stammtafel d. Geſchlechtes derer von Trotha, zuſammengeſtellt
v. Paul v. Trotha, 1912; dazu Anlagen zu den Stammtafeln des
Geſchlechtes derer von Trotha, enth. die Quellen für die one
geführten Daten, Görlitz 1912, — vom Herrn Verfaſſer.
Auktionkatalog über die Bibliothek van Litte de Jeude etc.
Amſterdam 1912, — von der Firma Frederik Muller & Co.,
Amſterdam.
Alois John, Geſchichte u. Genealogie der Familie John im
Egerland. Mit einer Stammtafel. Eger 1912 — vom Verfaſſer,
Herrn Schriftſteller John in Eger.
Studienfahrt.
mit zu übernehmen. Die Zentralſtelle iſt zur Vermitte—
lung bereit. Reflektanten wollen ſich an die Schrift—
leitung der „Familiengeſchichtlichen Blätter“ wenden,
welche die eingehenden Wünſche an den Herrn Forſchungs⸗
reiſenden weitergeben wird.
Ulm
Subſkribentenliſten.
Von Dr. iur. Hans Fieker.
Gir noch viel zu wenig beachtete vorzügliche Quelle
der Familiengeſchichtsforſchung find die Gub-
ſkribentenliſten aus älteren Druckwerken. Geben ſie uns
doch nicht nur Aufſchluß über Wohnort und Beruf zahl-
reicher Perſonen, ſondern auch über ihre Intereſſen auf
geiſtigem Gebiete. Gar häufig findet man ſeinen Vor—
fahren unter den Subſkribenten von Werken ganz be—
ſtimmter Richtung und hat damit den ſicheren Beweis,
daß dieſer ſich für dieſen Zweig der Wiſſenſchaft be—
ſonders intereſſiert hat. So ändert ſich plötzlich das
Charakterbild eines Menſchen; hatten wir in ihm infolge
ſeines Berufs 3. B. als Landmann oder als Soldat
wenig geiſtige Intereſſen vermutet, finden wir nun, daß
er neben ſeinem Berufe ein großer Bücherfreund ge—
weſen iſt und ſich für Geſchichte, Erdkunde uſw. be—
ſonders intereſſiert hat; denn wer ein Buch fubffribiert,
hat ſicher auch manche anderen ähnlichen Inhalts ge—
leſen. — Wan ſollte daher auf die oft große Liſte der
Zeichner beſonders achten, manch altes Buch mit einem
uns gleichgültigen Inhalt ift durch feine Subſkribenten—
liſte außerordentlich wertvoll.
Vor mir liegt ein Werk von Johann Werner Streit—
horſt: „David Klaus. Ein Sittenbuch für gute Leute in
allen Ständen. Halberſtadt 1796.“ Es enthält eine
Charakteriſtik des Halberſtädter Philoſophen (früheren
Hirten) David Klaus (1718—1793) und eine Sammlung
feiner Sprüche. Die Subſkribentenliſte (951 Namen)
wird manchen Familienforſcher intereſſieren. Sie iſt in
dem genannten Buche nach Wohnorten geordnet, hier folgt
als Probe ein Teil und zwar der beſſeren Aberſicht
wegen in alphabetiſcher Reihenfolge.
Abel, Frau Doktor in Halberſtadt; Abendroth, Doktor in
Hamburg; Abt, Kaufmann in Kyritz; Ackermann, Regiments-
chirurg in Halberſtadt; Ackermann, Monſieur in Halberſtadt;
Ahrens, Martin, Ackermann in Wulferftedt; Alsleben, Frau
Großkämmerer in Halberſtadt; Alsleben, Rektor, daſelbſt; Als
leben, Frau Rektor, daſelbſt; Alsleben, Chriſtiane, daſelbſt;
Alsleben, Johanne, daſelbſt; Alsleben, Prediger in Hoppenſtedt;
Alsleben, Bürgermeiſter in Magdeburg; Alsleben, Komtoriſt,
daſelbſt; v. Alten, Frau Chanoineſſe im Kloſter Ebstorf; Alters-
leben, Prediger in Cönnern; Altersleben, Prediger in Dersheim;
v. Alvensleben, Frau in Halberftadt (4 Exemplare); Anderfuhr,
Rektor in Aſchersleben; Anger, Stadtchirurgus in Wuſterhauſen
a. d. Doffe; Appuhn, Schullehrer in Börneke; v. Arnim, Lieute-
nant in Quedlinburg; v. Arnſtedt, Rammeraffeffor in Halberſtadt;
Augsburg, Demoiſelle in Harſefeld; Auguſtin, Kreisſekretär in
Ellrich; Auguſtin, Kandidat in Halberftadt; Auguſtin, Kandidat
in Minden; Auguſtin, Aktuar in Oſchersleben; v. d. Aſſeburg,
Frau Baroneſſe in Neindorf; v. d. Aſſeburg, Freiherr, Dom⸗
kapitular und Probſt daſelbſt; v. Axen, O. in Hamburg; Bach,
Prediger in Walbeck; Baldamus, Frau in Aſchersleben; Ballers
ſtedt, Kaufmann in Kyritz; Bargmann, J. F. in Hamburg;
Barnewitz, Amtsmann in Bredenfelde; Barnewitz, Goldjuwelier
in Neubrandenburg (Meckl. ⸗Strelitz); Baring, Prediger in Nei⸗
nebſt; Barrenſchen, Urban Rudolph in Braunſchweig; Bartels,
C. in Hamburg (2 Exemplare); Bartels, Doktor, daſelbſt; Bartels,
S. C., daſelbſt; Bartels, Kammeraſſiſtenzrath in Halberſtadt;
Bartels, Witwe in Danſtedt; Barth, Superintendent in Gommern;
Baſtian, Prediger in Dingelſtedt; Bauer, Prediger in Willsleben;
Bauer, Andreas, Brauherr in Aſchersleben; Baumgarte, B. Mſtr.,
daſelbſt; Beck, Frau Oberprediger in Halberſtadt; Becker, Inſpektor
in Schlanſtedt; Becker, Herr in Halberſtadt; Becker, Ackermann,
daſelbſt; Becker, Monſ., daſelbſt; Becker, Rektor, daſelbſt; Becker,
Herr in Emersleben; Beeſe, Lehrer in Hamburg; Behnke, J. P.,
daſelbſt; Behrens, Kaufmann in Halberſtadt; Behrens, Heinrich
in Blankenburg; Behrmann, Prediger in Hamburg (2 Exemplare);
Behrmann, Lehrer, daſelbſt; Behrmann, J. D., daſelbſt; Bekuhrs,
Prediger in Klettenberg; Belbe, Hofesherr in Aſchersleben;
Belbe, Martin, Brauherr, Dafelbit; Belinsky, Magifter in
Gommern; Belwe, Bauinſpektor in Aſchersleben; Bentin, Lehrer
in Hamburg; Benzler, Rath in Wernigerode; Bendixen, Gemi»
nariſt in Kiel; Bergmann, Prediger in Stötterlingen; Berth,
Inſpektor in Börnecke; Bertels, Seminariſt in Kiel; Bertog,
Komtoriſt in Magdeburg; Bertog, Mad. in Halberſtadt; Bertram,
Kriegsrath daſelbſt; Bertram, J. A. in Aſchersleben; Beſe,
Kaſtenherr, daſelbſt; v. Beyer, Konſiſtorialrat, daſelbſt; Beyle,
Lehrer in Hamburg; Beyſe, Kaſtenherr in Aſchersleben; Bexhoft,
Herr in Wenigerode; Bieber, F. D. in Hamburg; Bieber, G. E.,
daſelbſt; v. Biederſee, Regierungspräſident in Halberſtadt; v. Bieder⸗
ſee, Frau Regierungsrätin in Magdeburg; Biltert, Gaſtwirt in
Aſchersleben; Biltert, Heinrich, Brauherr, daſelbſt; v. Binzer,
Obriſt in Kiel (2 Exemplare); Biſchof, Kalkulator in Halberſtadt;
v. Bismark, Heinrich, daſelbſt; Blume, Kommiſſionsſekretär, bo,
ſelbſt; Blume, Refrendarius, daſelbſt; Blankenſchün, Kaſtellan in
Neubrandenburg (Meckl.⸗Strelitz);; Blankenburg, Prediger in
Groß⸗Wechſungen; Blum, Regierungsrat in Wernigerode; Bock,
Sprachlehrer in Braunſchweig (4 Exemplare); Bockelmann, Land-
rentmeiſter, daſelbſt; Bock, Chriſtoph in Heudeber; Bode, Kantor
in Dingelſtedt; Bode, Rat in Wernigerode; Böhme, Lehrer
am Waiſenhauſe in Potsdam; Böthel, Herr in Billy; Bollmann,
Burgemeiſter in Aſchersleben; Bollmann, Sekretär, daſelbſt; Bols
mann, Monſieur in Halberſtadt; Bollmann, Oberprediger, daſelbſt;
Bollmann, Frau Amtmann in Dittfurth; Borchteren, Witwe in
Danſtedt; Borchert, F. D. in Hamburg; Borchert, Ernſt in Wernige⸗
rode; Bornemann, Handſchuhfabrikant in Halberſtadt; Bornemann,
Frau Kantor, daſelbſt; Bornemann, Kaufmann, daſelbſt; Born⸗
träger, Referendarius, daſelbſt; Bothe, Einnehmer in Oſterwieck;
Boyſen, G. F. in Hamburg; Brachmann, Kantor in Ermsleben;
Bracke, Hauptpaftor in Hamburg (3 Exemplare); Brämer, J. C.,
daſelbſt; Brand, Zolleinnehmer in Halberſtadt; Brandes, Herr
in Oſterwieck; Brandt, Witwe in Magdeburg; Brauer, D. $.
in Hamburg; Braunbehrens, Kriegsrat in Nienhagen; Braune,
Prediger in Börnecke; de Brea, Provinzialinſpektor in Halber
ſtadt; Brehmer, F. H. in Hamburg; Breitſchuh, Valentin
in Aſchersleben; Brockhauſen, Direktionsſekretär in Halber⸗
ſtadt; Brockmeyer, Wagemeiſter, daſelbſt; Bröckel, Herr in
Hamburg; Le Brun, Prediger in Halberſtadt; Bruns, Frau
Amtmann, daſelbſt; Bruns, Juſtizamtmann in Wolfsburg;
Buchholz, Apothekergehülfe in Halberſtadt; Buchmann, Obers
amtmann in Kochſtedt; Buchmann, Stadtmuſikus in Aſchers⸗
leben; Büchting, Liborius in Wernigerode; Bühring, Kantor
in Emersleben; v. Bülow, Lieutenant in Halberſtadt; Büſtorff,
Brauherr in Aſchersleben; Brunning, C. S. in Hamburg;
Burckardt, Subconrector in Aſchersleben; Burmeſter, J. 9.
in Hamburg (2 Exemplare); v. d. Busſche, Senior und Probſt
in Halberſtadt; Buſſius, Prediger in Eſchenrode, Buttſtedt, Wil⸗
helmine in Halberſtadt; Buttſtedt, Karoline in Weſterhauſen;
v. Byern, Generalmajor in Aſchersleben.
Deutſche Ritter in Italien.
Karl Heinrich Schäfer.
Deutſche Ritter u. Edelknechte in Italien während des 14. Jahrhunderts.
I. Im päpſtlichen Dienſt; 1. Buch. Paderborn 1911.
er verdiente, Genealogen und Heraldikern rühmlich
bekannte Verfaſſer, hat wieder einen Teil ſeines
großangelegten, mehrbändigen Werkes dem Druck Ober,
geben, die erſte Hälfte eines Bandes, deſſen zweite Hälfte,
das urkundliche Material enthaltend, bereits früher er—
ſchienen und in den „Familiengeſch. Blättern“ (1911,
S. 86) beſprochen iſt.
Weitere Bände, die deutſchen Ritter im Dienſt der
Ghibellinen, im Dienſt der Guelfen, und im Dienft -
der Stadtrepubliken, Territorial- und Feudal—
herren behandelnd, ſollen folgen und ſind mit Spannung
zu erwarten. Sie werden uns tauſende deutſcher Ritter
und Edelleute namhaft machen, während das vorliegende
Buch, mit ausführlichem Sach- und Perſonenregiſter
verſehen, deren allein über 1400, neben 750 Reiter
führern im päpſtlichen Dienſt nennt. Es handelt fih um
ein hervorragendes Quellenwerk zur mittelalterlichen
deutſchen Adelsgeſchichte, deſſen Bedeutung keineswegs
verkannt werden darf, wenn auch die heutige Genealogie
ſich weitere Grenzen und Ziele geſetzt hat. l
Der vorliegende Halbband befpricht eingehend und
mit erſtaunlicher Kenntnis der Quellen und gedruckten
Literatur, dabei mit unbefangenem und parteiloſem Urteil
den alten Drang deutſcher Kriegsleute im Dienſt des
Auslandes, nicht nur Italiens, zu kämpfen, wobei leider
oftmals deutſches Blut von Deutſchen vergoſſen wurde,
und beleuchtet in klarer und anziehender Weiſe die
politiſchen Zuſtände des damaligen Italien, beſonders
des Kirchenſtaates. Er verteidigt die deutſchen fahrenden
Ritter und Edelleute gegen den vielfach erhobenen Vor⸗
wurf der bloßen Abenteuerei und Wegelagerei, und zeigt,
daß bei ihnen, was auch die Welſchen anerkannten, der
Begriff des Ehrenwortes ſtets hochgehalten wurde, im
Gegenſatz zu den Italienern und der „perfida gens
Britonum“ (S. 128).
Eingehend beſchäftigt fih der Verfaſſer mit den
Gold- und Anwerbungsverträgen, wie mit der Organis
ſation der Reitertruppen und deren Pferdematerial. Er
zeigt, daß die kämpfenden Edelleute nur mit großen und
ſtarken Hengſten beritten waren und Stuten zu reiten
verſchmähten; daß die Fähnlein außer den Streithengſten
aber noch über eine Anzahl ronzini, d. h. Troßgäule, Gaum-
pferde, und palafreni, leichte Reitpferde, wohl meiſt
Wallachen, verfügte. (Den palafreno mit Zelter im
heutigen Sinn, alſo Paßgänger zu überſetzen, iſt wohl
nicht zutreffend.)
Beſondere Abſchnitte befaſſen ſich mit Kampfweiſe,
Bewaffnung und Ausrüſtung. Dabei iſt zu bemerken,
daß auch im Gefecht Helmzierden (ebenſo wie im Turnier)
nicht getragen wurden, wohl aber der Schild des eins
zelnen Reiters deſſen Wappen zeigte, während als
Lanzenfahne nur die Wappenzeichen des Führers vor⸗
kamen. Im weiteren iſt von der großen Zahl der
deutſchen Reiter und deren Herkunft aus einzelnen
Gegenden des Reiches die Rede und von ihren Standes-
verhältniſſen. Nicht wenige der Bannerherren und
Reiter gehörten dynaſtiſchen und reichbegüterten Adels⸗
geſchlechtern an.
Eine beſondere Schwierigkeit bot vielfach die Deutung
der von italieniſchen Schreibern in der unglaublichſten
Weiſe verſtümmelten und umgeformten deutſchen Namen.
Doch iſt es dem Scharfſinn des Verfaſſers in den
meiſten Fällen geglückt, das Ratfel zu löſen und fo
der genealogiſchen Forſchung ein wertvolles Hülfsmittel
zugänglich zu machen.
Schmerzlich aber iſt es zu ſehen, wie ſchon damals
deutſche Volkskraft im Dienſt der Fremde, nutzlos für
das eigene Volk vergeudet wurde, da es den Regieren«
den an Kraft und Einſicht mangelte, die überſchäumenden
Lebensgeiſter auf große gemeinſame Ziele zu lenken.
Weimar. A. von den Velden.
Ein Studenten⸗Stammbuch des Advokaten Jakob Ludwig
Auguſt Weber
(Weber wurde geboren am 6. 12. 1776 zu Holz⸗
warden in Oldenburg als Sohn des Lehrers Johann
Hinrich Weber und deffen Ehefrau Margaretha Doros
thea Juliana, geborene Sartorius, und iſt geſtorben am
12. 10. 1853 zu Ovelgönne i. O.) enthält Eintragungen
von Mitgliedern folgender Familien aus der Zeit von
1789 - 1802: Achgelis, Alers, Arens, Baars, Bachmann
(2 mal), Bergmann, Bertholdi, Bödecker, Breithaupt,
Brinkmeier, Clauſhen, Dohle, Dugend, Eberhardi, Epping
(2 mal), Fachtmann, Frahm, Gramberg, Grüne, Heerde-
merten, Henke, Henninges (2 mal), Hellwig, Herbart,
Gogen, Kellers, Kuhn, Leuchart (7), Michaelhen, Meyer,
Müller, Muhle (2 mal), von Negelein, von Oeynhauſen,
Peithmann, Ribow, Rieß, Roefing (oder v. Roeſing d),
Rorfing (?), Roth (2 mal), Ruhſtrat, Ruperti, Sander
(2 mal), Schaefer, Schlemm (2 mal), Schütte (Anmerkung
von Weber: Ging Oſtern 1800 nach Kopenhagen),
Sparre, Steigertahl, Verwey (aus Rotterdam), Volger,
Vollers, Wardenburg (3 mal), Wefer, Wilhelmi, Ziegler.
Es handelt ſich meiſtens um Jura und Theologie
Studierende während ihres Aufenthalts an der ehe—
maligen Univerſität Helmſtedt. Das Stammbuch ent,
hält ferner drei Eintragungen in holländiſcher Sprache
aus dem Jahre 1808, von P. C. van der Vooren, F.
Beneker und W. P. van Sambeeke.
Bemerkenswert iſt die Unterſchrift des wahrſcheinlich
aus dem alten hannoveriſchen Patriziergeſchlechte der
Volger ſtammenden Studenten gleichen Namens. Er
unterzeichnet fein am 6. September 1802 zu Elm⸗Athen
geſchriebenes „Denkmal akademiſcher Freundſchaft und
Bruderliebe“ mit: „Carl Bolger, ehemals ein Hildes—
heimer, jetzt durch den Willen der Götter und eines
großen Königs ein Preuße!“ Bekanntlich kam Hildes⸗
heim erft durch Reichsdeputationshauptbeſchluß vom
25. Februar 1803 infolge Säkulariſation an Preußen,
als Erſatz für das im Lüneviller Frieden an Frankreich
verlorene linksrheiniſche Gebiet.
Hannover, Gretchenſtr. 52. K. W. Weber.
Aus alten Familien⸗Papieren.
Von Maximilian Fr. J. Reichsfreiherr Raig von Frentz, Godesberg, Rh.
Geſchlechtslinie der Familie von Cnyphauſen.
(Dolep, ein Sohn Aleos (F 1474) war ſeinerzeit der
ey alleinige Vertreter ſeines Geſchlechts. Er war
Hövetling der zu Oſtfriesland gehörigen beiden Herrlich—
keiten Inhauſen und Cnyphauſen. Folep heiratete
Bindelef, eine Tochter vom Hauſe Oplevert des Ge—
ſchlechts von Beninga. Ihre Kinder waren:
Fdo — Ubbo — Tido — Subbo
Hebrich — Trina — und N.
Von den Töchtern war die älteſte an Harvo, Hövet⸗
ling der Herrlichkeiten Gödens und Olderſumb, die
zweite an Wilcke Freſe, Hövetling der Herrlichkeit
Ryſumb und die dritte an einen ausländiſchen Cdel-
mann des Geſchlechts von Bicker verheiratet.
Von den Söhnen waren die beiden Alteften und
der Jüngſte als Kriegs⸗Obriſten ohne Hinterlaffung von
Leibes⸗Erben geſtorben, ſo daß nun abermals die
Familie allein auf den vierten Bruder Tido, als ein-
zigem von überlebenden Stamm Erben beruhte. Von
dieſem Tido wurde als dem gemeinſamen Stammvater
aller nachfolgenden und in verſchiedene Branchen ge—
teilten Herren, Reichsfreiherren und Reichsgrafen von
Cnyphauſen das Geſchlecht fortgepflanzt.
Tido war verheiratet mit Eva de Lalain einer
Tochter des Wilhelm de Lalain, Grafen von Rennens
berg, Herrn zu Lalain und Hochſtraden, Königlich
ſpaniſcher Statthalter der Provinz Gröningen und der
Cornelia von Palandt, Gräfin von Knylenburg.
Aus dieſer Ehe ſtammten:
Hima — Icko — Wilhelm — Bindelef.
Gima war verheiratet an Cilde Unſta, einen Edel⸗
mann aus Gröningerland.
Bindelef heiratete Eberhard von Diepenbrock,
Hovetling zu Widdelſtewehr und ſtammte von den
Diepenbrock zu Empel im Herzogtum Cleve ab.
Icko, der Stammvater der Ickoniſchen Linie, war
verheiratet mit Oriana des Freiherrn von Eltern Erb—
Tochter, welche unter anderm auch die Herrlichkeit
Vogelſang ſambt der Erbmeierei zu Baſtonge oder
Baſtenach im Hodftift Lüttich gelegen, in die Ehe brachte.
Im Jahre 1581 wurde Icko von Kaifer Rudolph IL in
des heiligen Römiſchen Reichs Frei- und Banners
Herrn Stand erhoben.
Aus dieſer Ehe ſtammten:
Eva — Philipp Wilhelm — Tido Hermann —
Catharina — und Oriana Cornelia.
Eva war verheiratet an Freiherrn Maximilian von
Cröningen, Herrn zu Vlißin und Armuyden in See—
landt; Catharina an Haro Fritag, Herrn zu Gödens;
Oriana Cornelia an Claes Freſe, Haubtling zu Hinthe.
Philipp Wilhelm, welcher zwar die Herrlichkeiten
Inhauſen und Cnyphauſen, die ſein Großvater zum
Fideicommiß gemacht hatte, iune primogeniturae über—
nahm, mußte jedoch dieſes ſein Erbrecht an den Grafen
von Oldenburg, welcher ſeinerſeits auch Anſprüche
darauf geltend machte, für ſich und ſeine Nachkommen
gegen eine jährliche Penſion von dreitauſend Reichs-
taler Verzicht leiſten.
In erſter Ehe war Philipp Wilhelm mit Catha—
rina von Werſabe verheiratet. Aus dieſer Ehe
ſtammte ein Sohn Moritz, welcher in erſter Ehe mit
einer Gräfin von Leiningen in der Wetterau und in
zweiter mit einer Gräfin von Solms verheiratet war
und ohne Hinterlaſſung von Leibeserben geſtorben iſt.
In zweiter Ehe hatte Philipp Wilhelm, Anna
Eliſabeth eine Tochter des Grafen von Würben
und Eliſabeth von Etzingen, und Witwe eines böh—
miſchen Ritters von Cunevis zur Frau.
In dritter Ehe war Philipp Wilhelm mit einer
Prinzeſſin von Naſſau-⸗Siegen vermählt; welche Ehe
jedoch kinderlos war.
Aus der zweiten Ehe Philipp Wilhelms mit Anna
Eliſabeth Gräfin von Würben ſtammt Georg Wil—
helm. Dieſer heiratete Anna von Epſumb, die
Witwe ſeines ohne Erben verſtorbenen Vetters Carl
Hieronymus Freiherrn von Cnyphauſen zu Oplevert
und Hamswerumb. Durch dieſe Ehe kamen nicht nur
die im Gröningerland gelegenen Herrlichkeiten Nienroth
und Vredewolde, ſondern auch die Häuſer Oplevert und
Hamswerumb an die Familie von Cnyphauſen. Georg
Wilhelm wurde von Kaifer Leopold in den Reids=
Grafenſtand erhoben.
Der Sohn und Erbe Georg Wilhelms, Carl
Ferdinand Graf von Cnyphauſen heiratete Francoise
de Zoute de Laake de Villers.
Aus dieſer Ehe ſtammen ein Sohn Georg Wilhelm
und fünf Töchter: Anna — Eliſabeth Beata — Beata
Eliſabeth — Foſina Gertrut — und Charlotte Maurice.
Die Gräfin Francoise ſambt dem Sohne Georg
Wilhelm und den Töchtern Eliſabeth Beate und Beate
Eliſabeth ftarben vor dem Vater.
Die älteſte Tochter Anna, geboren 1690, heiratete
Anton Grafen von Altenburg, Herrn zu Varel und
Cnyphauſen, welche Ehe kinderlos blieb.
Joſina Gertrud, geboren 1696, lebte unvermählt.
Charlotte Maurice, geboren 1697, ſtarb bereits
1717 und war mit Johan Freiherrn von Cnyphauſen,
Herrn zu Ulzumb, verheiratet geweſen.
Dido Hermann, der zweite Sohn des Befo und
der Orania von Eltern, bekam die Herrlichkeit Vogels
ſang, heiratete Margareta Cock von Delwinen und
wird der Stifter der Vogelſang'ſchen Linie, welche je-
doch mit ſeinem Sohne Ferdinand wieder erloſchen iſt.
Wilhelm, |
der zweite Sohn des Tido von Cnyphauſen und Eva
de Lalain, Gräfin von Rennenberg, Stifter der ſoge⸗
nannten Wilminiſchen Linie, von der die blühenden
Linien zu Lützeborg, Jendelt und Ulzum ihren Urſprung
herleiteten, war verheiratet mit Hima Manninga,
Erbtochter von Unico von Wanninga und Hima
von Brackel aus dem Herzogtum Geldern. Durch
dieſe erhielt er die in Oſtfriesland gelegene Herrlichkeit
Lützeborg nebſt den verſchiedenen Zubehörungen und
das Haus und Gut Visquart; ferner durch Teſtament
ſeines ohne Erben verſtorbenen Vetters Tido von
Beninga die beiden Häuſer Oplevert und Hamswerdumb.
Aus der Ehe Wilhelms und Hima Wanninga ſtammen
fünf Söhne: Tido — Dodo — Enno Wilhelm —
Unico Manninga — und Carl Friedrich.
Tido
trat als Erſtgeborener in den Beſitz der Herrlichkeit
Lützeborg, welche von feinem Großvater zum Fidei—
commiß gemacht worden war. Er wurde von Kaiſer
Ferdinand Il. in des Heiligen Römiſchen Reichs SFrei-
herrenſtand erhoben, ſtarb aber, ebenſo wie ſeine beiden
jüngeren Brüder, Unico Manninga, geweſener adliger
Adminiſtrator des oſtfrieſiſchen Adminiſtrations⸗Collegii
der gemeinen Landes⸗Mitteln, und Carl Friedrich,
geweſener oſtfrieſiſcher Hofrichter, ohne Leibeserben zu
hinterlaſſen.
Der zweite Sohn
Dodo
bekam die von feinem Vater von Ulrich von Evſum
gekaufte in Oſtfriesland gelegene Herrlichkeit Jendelt.
Dodo war ein ſehr tapferer und geſchickter Kriegsmann.
Wegen ſeiner großen Verdienſte wurde er zum Königlich
Schwediſchen Feldmarſchall ernannt und erhielt die
beiden vortrefflichen Amtsgũter Clempenaun in Pommern
und Meppen in dem Hochſtift Münſter. Er war vers
heiratet mit Anna von Schade, Tochter des Adam
von Schade zur Ihorſt, Erbpfandherrn des Amt Wilts⸗
hauſen und der Margaretha von Welſchede. Deren
Kinder waren:
Eva — Enno Adam — und Wilhelm.
Eva war an einen Herrn von Wolf genannt
Lüdinghauſen, Königlichen Obriſten aus Polniſch—
Preußen, welcher als Generalmajor und Kommandant
der Stadt Bremen ſtarb, verheiratet; aus dieſer Ehe
ſtammte nur ein Sohn, welcher eine Erbtochter hinterließ.
Wilhelm, das dritte Kind, ſtarb in jungen Jahren
in Pommern.
Enno Adam,
der älteſte Sohn, war Königlich Schwediſcher Oberſt und
Kommandant in Meppen, war zweimal verheiratet.
In erſter Ehe hatte er zur Frau Octavia Johanna,
Tochter des verſtorbenen Hero Moritz Ripperda,
Herrn der im Gröningerland gelegenen Herrlichkeit
Farmſumb; in zweiter Ehe war er verheiratet mit
Anna Margaretha Rengers, Erbin der ebenfalls
im Gröningerland gelegenen Herrlichkeiten Helm und
Schildewolde.
Aus dieſer zweiter Ehe ſtammen:
Dodo — Anna Wargaretha — Hima Adelheid —
Eva — und Hero Morik.
Dodo,
Herr zu Lützeborg und Jendelt, Haubtling zu Visquart,
wurde von dem Kaiſer Leopold in den Freiherrenſtand
erhoben, mit dem Prädikate eines Edlen Herrn zu Lütze⸗
borg und Jendelt. Er war Oſtfrieſiſcher Hofrichter, G bur:
brandenburg. Geheimer Rat u. Ober-Rammer-Prafident.
Dodo war verheiratet mit Hedwig Oriana Freiin
von Fritag, Tochter des nachmaligen Grafen von
Fritag, Freis und Edlen Herrn zu Gödens. Von den
beiden Brüdern der Hedwig Oriana, welche jedoch vor
ihrem Vater unverheiratet geſtorben waren, war der
älteſte Kaiſerlicher Edelknabe und Erbe der Herrlichkeit
Vogelſang, der zweite Domherr zu Halberſtadt und
Churbrandenburgiſcher Rittmeiſter geweſen.
Aus der Ehe Dodos und Hedwig Oriana ſtammen:
1. Franz Ferdinand — 2. Friedrich Ernſt — und
3. Johanna Eliſabeth.
1. Franz Ferdinand, Freis und Edler Herr zu
Lützeborg, Bergers und Weſtekelbuhr, des oſtfrieſiſchen
Adminiſtrations Collegii Adlicher Adminiſtrator, heiratete
im Jahre 1687 Sophie Louiſe von Tettau. Sie
war die Tochter des Georg von Tettau, Königlichen
Kammerherrn, Generalleutnant, Oberkommandant der
Leibgarden, Gouverneur der Feſtung Spandau, Ritter
des Schwarzen Adler-Ordens und der Eva von
Wrechen. Aus dieſer Ehe ſtammen:
Dodo Johann Friedrich — Henriette Franciska —
Oriana Charlotta — Carl Philipp — Emilia Wilhelmina
— Friedrich Ernſt, welcher jung ſtarb — Auguſt Philipp
und Wilhelm.
2. Friedrich Ernſt, Freie und Edler Herr zu Jendelt,
Haubtling zu Visquart, Königlich Preußiſcher Geheimer
Rat, Kammerherr und Oberſt, Comthur des hohen
Maltefer Ritter Ordens zu Litzen hatte zur Ehe Char—
lotte Louiſe von Ilgen, des Königlich Preußiſchen
Geheimen Staatsrats von Ilgen und der Louiſe Proſten
Tochter.
3. Johanna Eliſabeth, Hofdame der Kaiſerin Leo—
pold war verheiratet an Chriſtof Heinrich Grafen von
Galen, Herrn zu Affen, Kaiſerlicher Wirklicher Reichs—
hofrat und Kammerherr. Sie ſtarb kinderlos.
Die älteſte Schweſter Dodos, des Vaters der unter
1., 2. und 3. genannten Geſchwiſter, Anna Margaretha,
war zweimal verheiratet. Zur erſten Ehe hatte ſie
Diedrich Arnold von Hane, Herr Werfe, Leer und
Uttum, Adlicher Adminiſtrator des Oſtfrieſiſchen Collegium.
Aus dieſer Ehe ſtammen vier Kinder:
a) Adda Sophia — b) Octavia Johanna — c) Joeſt
Morig — und d) Anna Margaretha.
In zweiter Ehe lebte ſie mit Friedrich Caspar
Freiherrn von Neuhof genannt Ley, Erbherrn des
in der Grafſchaft Mark gelegenen Ritterfiges Badings
hagen, zur Zeit der Heirat Obriſtwachtmeiſter, ſpäter
Obriſt zu Fuß und Commandant der Kaiſerlich Oſt—
frieſiſchen und Hadliſchen Leib-Garde. Aus dieſer Che
ſtammt nur eine Tochter Maria Anna Joſepha.
a) Adda Sophia heiratete den Freiherrn von
Blaſpil, Königlich Preußiſchen Geheimrat und General—
Kriegs-Kommiſſar, ſtarb aber kurz nach der Heirat an
der Ruhr.
b) Octavia Johanna, war Hofdame der Schwieger—
mutter Kaiſer Leopolds und heiratete den kurpfälziſchen
Ober⸗Kammerherrn Grafen von Diamantſtein. Sie ſtarb,
wie ihre vorgenannte Schweſter an der Ruhr. Beide
ohne Leibes erben zu hinterlaſſen.
c) Joes Moritz, Herr zu Uttum, Leer und Loquart,
churpfälziſcher Kammerherr und Deputierter der oſt—
frieſiſchen Ritterſchaft, heiratete Catharina Eliſabeth von
Lüning, Erbtochter des Diedrich Eberhard von Lüning
und der Hedwig Catharina Maria von Offen zu Laus
degge und Ellerbroinke. Sie hatten vier Kinder, welche
ihre Eltern überlebten:
Anna Sophia Margaretha — Hedwig Catharina
Maria — Octavia Johanna — und Diedrich Caſpar
Arnold.
d) Anna Margaretha heiratete Nicolaus Adolph
von Moltecke, churpfälziſchen Kammerherrn, Oberſt—
leutnant und Commandant zu Kaiſerslautern; aus
welcher Ehe drei Kinder ſtammen: Gebhard Arnold —
Anna Sophia Eliſabeth — Adolph.
Waria Anna Joſepha, die einzigſte Tochter des
Caſpar Freiherrn von Neuhof genannt Ley und der
Anna Wargareta, älteſten Schweſter Dodos heiratete
Mathias Werner Freiherrn von Nagel, Herrn zu
Herl und Gaul im Herzogtum Berg, churpfälziſcher
Amtmann von Hückeswagen und Bornefeld. Von ihren
vier Kindern ſtarb eine Tochter unmittelbar nach der
Taufe. Von den andern war Anna Maria Eliſabeth
am 6. Dezember 1708 — Conrad Caſpar am 6. Januar
1709 — und Maria Joſina Iſabella am 15. April 1712
geboren.
Hima Adelheid,
die zweite Schweſter Dodos heiratete Eger von Diepen-
brock, Haubtling zu Middelſtewehr und Adminiſtrator
des oſtfrieſiſchen Collegium. Sie hatten drei Kinder:
Octavia Johanna — Almuth Eliſabeth — und Arnold
Tido Eger.
Octavia Johanna heiratete Heinrich Joachim von
Wangelin aus dem Herzogtum Mecklenburg, königlich
ſchwediſcher Obriſt; fie ftarb vor ihrem Manne mit
Hinterlaſſung von drei Söhnen: Eger Alexander —
Carl Moritz — Carl Chriſtoph.
Almuth Eliſabeth heiratete Alexander von Wers
dum, Haubtling zu Werdum und Rathaufen, fie hatten
eine Tochter Catharina Eliſabeth Gisberta, Gemahlin
des Wilhelm Mordio von Botlenburg genannt
Keſſel, zu Hackhauſen und Keſſelsberg im Herzogtum
Berg, geweſener churpfälziſcher Kammerherr und Obrift-
leutnant.
Arnold Dido Eger, Haubtling zu Widdelſtewehr
und adliger Aſſeſſor beim oſtfrieſiſchen Hofgericht hatte
in erſter Ehe Ayalda von Polman, welche kurz nach
der Geburt einer Tochter Eliſabeth ſtarb. Zum zweiten
Male war er verheiratet mit Eliſabeth Eberhardine
von Freſe, Tochter des Claes Woritz von Freſe zu
Grothauſen, geweſener Hofrichter beim oſtfrieſiſchen Hof-
gericht und der Anna Eliſabeth von Etzbach Erbtochter.
Aus dieſer Ehe ſtammt ein Sohn Tido Eger Eberhard.
Eva,
die dritte Schweſter Dodos Freiherrn von Cnyphauſen
war in erſter Ehe verheiratet mit Chriſtoph von Horn,
königlich ſchwediſcher Regierungsrat und Schloßhaupt—
mann zu Stettin; in zweiter Ehe mit dem Grafen von
Melin, geweſenen königlich ſchwediſchen Geheimen
Staat3:Rat, Generalfeldmarſchall und General-Gouver—
neur von Pommern. Beide Ehen waren kinderlos.
Familiengeschichtliche Blatter 1912 Nr. 6.
Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. Druck: Sinsel & Co. G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch.
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Hero Moritz,
der zweite Bruder der eben genannten Eva, war Herr
zu Clempenau, Obriſtleutnant und Commandant der
Feſtung Leerorth iſt unverheiratet geſtorben.
Eno Wilhelm
des obengenannten Wilhelm von Cnyphauſen und Hima
Manninga dritter Sohn, königlich ſchwediſcher Obriſt
und Commandant zu Hamburg, war mit Anna Waria
von Amelunxen verheiratet. Sie hatten fünf Kinder:
Rudolph Wilhelm — Tido Conrad — Carl Hierony»
mus — Eliſabeth Adelheid — und Maria Juliana.
Die beiden Töchter ſtarben ebenſo wie Tido Conrad
unverheiratet. Der jüngſte Sohn Carl Hieronymus war
mit Anna von Eoſum, des Wilhelm von Eoſum zu
Nienroth und der Margaretha Beate Fridag von
Godens, Erbtochter zu Nienroth und Vredewolde,
ſpäteren Gräfin von Cnyphauſen, verheiratet, ſtarb jes
doch ohne Kinder zu hinterlaſſen.
Der älteſte Sohn Rudolph Wilhelm heiratete
Margaretha Beata, Witwe des Wilhelm von Eoſum
und Tochter des Haro Fritag von Gödens und der
Eliſabeth von Haren.
Sie hatten einen Sohn Haro Caſper und eine
Tochter Maria Eliſabeth. Haro Caſper heiratete
Anna von Lewe, welche die Herrlichkeit Ulrumb im
Gröningerland in die Ehe brachte.
Von ihren Kindern überlebte fie nur Heinrich Ferdi⸗
nand, welche eine von Jarges zur Ehe hatte. Aus
95
dieſer Ehe ſtammen fünf Kinder: Schelte Johann —
Anna — Haro Caſpar — Wilhelm — und Sabina.
Schelte Johann heiratete Charlotte Maurice Gräfin
von Cnyphauſen, ſtarb aber am 29. September 1716.
Ihm folgte ſeine Gattin am 5. Mai 1717 kurz nach der
Geburt eines Sohnes: Johann Carl Ferdinand. l
Anna, die Schweſter Schelte Johanns heiratete
einen Obriftleutnant von Loive. Haro Caſpar war
Capitaine zu Fuß der Provinz Gröningen, Wilhelm
Cornet derſelben Provinz.
Alphabetiſches Verzeichnis der Perſonen⸗Namen
zur Geſchlechtslinie der Familie von Cnyphauſen:
1. Altenburg. 19. Godens. 37. Oldenburg.
2. Amelunxen. 20. Hane. 38. Palandt.
3. Beninga. 21. Haren. 39. Polman.
4. Bicker. 22. Horn. 40. Proſten.
5. Blaspil. 23. Ilgen. 41. Rengers-
6. Botlenberg gen. 24. In⸗ und Cnyp⸗ 42. Rennenberg.
Keſſel. hauſen. 43. Ripperda.
7. Bradel. 25. Lalain. 4h, Schade.
8. Cod. 26. Leiningen. 45. Solms.
9. Croningen. 27. Loive. 46, Tettau.
10. Cunevis. 28. Lüning. 47. Unſta.
11. Diepenbrock. 29. Manninga. 48. Wangelin.
12. Eltern. 30. Melin. 49, Werdum.
13. Etzbach. 31. Welſchede. 50. Werſabe.
14. Etzingen. 32. Moltecke. 51. Wolfs gen. Vu,
15. Eoſumb. 33. Nagel. dinghauſen.
16. Freſe. 34. Naſſau. 52. Wrechen.
17. Fritag. 35. Neuhof gen. Ley. 53. Würben.
18. Galen. 36. Offen. 54. Zoute.
Das Wappen der Freiherrn von Waldenfels.
Von Werner Conſtantin von Arnswald.
p) Wa farbige Kunſtbeilage zeigt einen Ritter der
ſpätgotiſchen Zeit im Plattenpanzer, der dem
Wappenbuche des Ritters Grünenberg nachgebildet iſt.
Zur Rechten von ihm ſteht das Wappen der Freiherrn
von Waldenfels aus Franken: im blauen Schilde
ein aufrechtes rotbezungtes ſilbernes Einhorn und auf
dem Helme mit blausfilbernen Decken das ſilberne Gin:
horn ſitzend. In der Linken hält der Ritter eine Turnier⸗
lanze, an der eine blaue Fahne mit dem Wappenbilde
der Herren von Waldenfels angebracht iſt. Die Familie
ſoll urſprünglich nicht in Franken heimiſch geweſen, ſondern
erſt mit den Grafen von Orlamünde aus Thüringen nach
Franken gekommen ſein. In Franken iſt auch keine
wappen verwandte Familie nachzuweiſen, die Burg Wallen⸗
fels in Franken iſt erſt nach dem Auftreten dieſer Familie
in Franken erbaut, ſo daß ſie der Familie nicht den
Namen gegeben haben kann. i
Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten
Gelegenheitsfindlinge.
Zu Gelegenheitsfindlingen in Nr. 4, 1912.
Die A mitgeteilten Eintragungen von 1597 in das Stamm-
buch des Herzogs Georg von Braunſchweig⸗Lüneburg find von
däniſchen Edelleuten erfolgt.
Jacob Beck, T 1625, war mit Helle Marsvin vermählt
und Stammvater der heutigen Grafen Beck⸗Friis in Schonen.
Joachim von Bülow, T 1644 auf Ingolſtadt, war mit
Ilſabe Grube vermählt und hatte zahlreiche Nachkommenſchaft.
Peder Baſſe, f 1639 auf Sörup, war letzter Mann des
Geſchlechts mit 2 Widderhörnern im Schilde. Seine Frau hieß
Sophie Parsberg.
Moritz Erive dürfte Woritz Erici, alfo Sohn des Erik,
heißen und auch nach Dänemark hingehören, wenn ich ihn auch
augenblicklich keiner Familie zuzuweiſen vermag.
Stettin. Max W. Greebe.
Anſorg zu Augsburg.
Symprecht Anſorg iſt 1492 Bürger zu Luzern (Schweiz).
Symprechts Vater Jos Anſorg, Bürgermeiſter zu Augsburg,
iſt bereits tot wie auch Symprechts Vetter Heinrich Anſorg.
St.⸗A. Luzern, Formelbuch Luzern, 32, fol. 94.
Zürich.
Durlach.
Ernſt Sonntag, Waldkirch, erbietet ſich zu Auskünften
über Durlach und Umgebung.
von Ende.
von Ende, Johann Nikolaus: 7. 6. 1755 Fähnrich; 4.6. 1759
Lieutenant im heſſen⸗kaſſelſchen Regt. 3. F. Prinz Anhalt.
von Ende, Chriſtoph Johann: A. 10. 1755 Fähnrich; 14. 7.
1757 Leutnant im heſſen⸗kaſſelſchen Regt. 3. F. Haudring.
von Ende, Wilhelm aus Brauſchweig: 2. 4. 1769 Fähnrich
im heſſen⸗kaſſelſchen ten Regt. Garde; 1773 verabſchiedet.
Oranienſtein (Naſſau), Kadettenhaus. Stabsarzt Dr. Has.
von Frieſen, von Moltke.
Seit längerer Zeit hatten ſich in der St. Nikolaikirche in
Dr. Hegi.
AA AE Ae LITT N LIT TUE TE
Wismar an dem Gewölbe der an der Oftfeite hinter dem Altar
befindlichen alten großen Familiengruft Zeichen eintretenden
Verfalles bemerkbar gemacht. Der Vorſtand der Kirche hielt es
daher für ratſam, die Wölbung abtragen zu laſſen. Dieſe Arbeit
wird gegenwärtig ausgeführt. Man ſieht nun in der Gruft un:
gefähr ein Dutzend zerfallende Holzſärge ſtehen. Einige davon
ſind geöffnet und es zeigt ſich, daß die darin beigeſetzten Leichen
bis auf die gut erhaltenen Schädel zu Staub zerfallen ſind.
In dem einen Sarge ſah man Uniſormknöpfe und lange Stiefel—
ſchäfte, auch die Franſen von Epauletten waren erkennbar. Hier
iſt alſo wahrſcheinlich ein Offizier in Uniform beigeſetzt worden.
Außer den Holzſärgen hat ſich in der Gruft ein großer Sand—
ſtein⸗Sarkophag gefunden. Dieſer ijt herausgehoben und ſteht
nun in dem Gang vor der Gruft. Am Fußende dieſes mit
Wappen und Zierat verſehenen Sarkophags iſt folgende Inſchriſt
in den Sandſtein gehauen: „Hier liegt in Jeſus Armen zur
Seite ihres Herrn Ehegemals die wailand Hochwohlgeborene
Frau Auguſta Eliſabeth Johanna von Frieſen, vermählte von
Molteken, welche den 14. Februar 1714 geboren, den 1. September
im Jahre 1741 vereheliget und am....... 17 .. felig ents
Schlafen ift.“ Die vor dem Tode der Frau hergeſtellte Inſchrift
iſt alſo nach der Beiſetzung nicht durch das Sterbedatum er—
gänzt worden. Die Gruft ſoll jetzt mit Sand ausgefüllt und
eingeebnet werden. Dann ſoll der inzwiſchen auszubeſſernde
Sarkophag hinter den großen Gittertüren dauernd aufgeſtellt
bleiben. Die Schriftleitung.
von Görne.
Die Hufe und Waffenſchmiedeinnung zu Tabian (Oftpr.)
erhielt am 31. Okt. 1744 ein neues „Generalprivilegium u. Gülde—
brief“, unterſchrieben Friedrich R., F. von Görne u. A. O.
V. Viereck.
Leipzig, Eliſenſtr. 66. Richard Auerswald.
Hannover. l
Der Unterzeichnete hat die Matrikeln der hieſigen ehemaligen
franzöſiſch- reformierten Gemeinde bearbeitet und eine vollſtändige
Kolonialliſte aufgeſtellt. Kleinere Auskünfte bereitwilligſt gegen
Erſatz des Portos.
Hannover, Edenſtr. 37. de Lorme.
Liebermann von Sonnenberg.
Julius Heinrich Wilhelm Friedrich Liebermann von Sonnen—
berg, Major im 34. Inf.⸗Ngt., geb. 1. Mai 1785, T 14. Sept. 1839.
(Inſchrift eines Grabkreuzes auf dem alten Kirchhof zu Schierke
im Harz). A. von den Velden.
von Lützow.
von Lützow, N. N.: Fähnrich im heſſen⸗kaſſelſchen Regt. 3. F.
von Donop wird 5.7.1744 bei den Weißenburger Linien verwundet.
von Lützow, N. N.: 23. 5. 1744 Fähnrich im Regt. 3. F.
Iſenburg, ſpäter Biſchhauſen; 3. 6. 1748 Leutnant; 1. 11. 1857
mow P96
Capitain reformé; 18. 2. 1758 Cap. confirmé, t 1759; er ſtammte
aus Weßlau in Mecklenburg.
Oranienſtein (Naſſau), Kadettenhaus. Stabsarzt Dr. Has.
Meißner.
In dem Kirchenbuch von Stöckey (Grafſchaft Hohenſtein)
wird der Name M. von 1601 bis 1659 genannt. Vermutlich
wird ſich der Name auch in den umliegenden Dörfern finden.
Dr, Fieker.
von Prittwitz — von Könemann.
Im Antiquariatsgeſchäft Salomon, Dresden, Prager Straße,
ſind zwei ſchöne Paſtellbilder aus der Zeit um 1800 verkäuflich,
aus Dresdener Privatbeſitz ſtammend, einen Herrn von Prittwitz
und Gemahlin darſtellend. Ebenſo befinden fih im Antiquariats—
geſchäft Hermes, Berlin, Unter den Linden, 2 gute Ölbilder aus
dem 18. Jahrhundert, wohl 2 Mitglieder der Familie von Köne—
mann darſtellend (beſtritten), oder aus dem von Könemannſchen
Gute Pritzier in Mecklenburg ſtammend (dies ſicher).
Schloß Thammenhain. Frhr. v. Schönberg.
von Raben.
W. (27) v. Raben, Offizier, Edelmann aus dem dure
brandenburgifchen Preußen, ein armer Fremdling, der in fran»
zöſiſchen Dienſten nicht nur ſehr unglücklich, ſondern dem auch
noch große Gewalt und Unrecht getan, weswegen er ſich in ſein
weit entferntes Vaterland begeben will, bittet die Stadt Zürich
um ein Reifegeld, „weillen von gutter Extraction und daß Brodt
an der Straß mich zu ſuchen ſchäme“. Das Originalbittgeſuch
(St.⸗A. Zürich, Akten Brandenburg-Preußen) ift undatiert, da—
gegen liegt dabei ein franzöſiſches Empſehlungsſchreiben des
Herrn Bondeli aus Bern vom 15. Mai 1695 an den Chancelier
de la Republique de Zurich, Monſ. Holzhalb. — Der Züricher
Rat ſchenkte dem Petenten unterm 20. Mai 5 Reichstaler.
Zürich. Dr. Hegi.
Sänger.
Chriſtoffer Senger von Halle in Sachſen, Stifts Magde-
burg, Soldat und Ehemann von Elſe Weſſeling, Tochter von
Gerolt W. — anders Hülſken — und Schwenne vergleicht ſich
mit ſeinem Schwiegervater wegen des Patroniums ſeiner Frau
1600 X. 12. (Stadtbuch von Schüttorf.)
Celle. Dr. Edel.
Taubenſtein.
Hans Rudolf Taubenſtein, Bürger zu Neuſohl in
Ungarn 1639, ift der Sohn des verſtorbenen Hans Heinrich
Taubenſtein, Bürger und Kupferſchmidt zu Zürich (St.-A. Zürich,
Akten Ungarn).
Zürich. Dr. Hegi.
Wenzel.
Hank Adam Wenzell, gebürtig aus der Grafſchaft Reichen-
berd aus teutſch Bremen von alt Hertztorff, feit 1700 Bürger in
Schüttorf, iſt der Stammvater einer Familie Wenzel in Schüttorf.
Edel.
Rundfragen und Wünſche.“
Nr. 208. Appold. Saul. Sellenbodt. (von) Wrisberg.
Nähere Daten geſucht über Joh. Chriſtian Ldw. Appold,
Prediger in Eiterhagen u. Odelsheim (18. Ihrdt.). Nach e. Klage
antrag beim Obergericht zu Hannover aus den Jahren 1866 u.
1867 ſtammt die Familie (von) Wrisberg von e. Ilſe Sellenbodt
ab. Sie iſt gemeinſam mit den Familien von Meibom u. (von)
Hyardt mit dem allodifizierten ſ. g. Sellenbodtſchen Kunkellehn
belehnt geweſen. Erwünſcht ſind Angaben über die Zwiſchen—
glieder von der gen. Ilſe Sellenbodt bis zu Heinrich Chriſtian
Karl Wrisberg, * ? zu ?, F 1845 8. 20. zu Ihringshauſen, co
Chriſtina Henriette Wilhelmine Wppold, * 1773 12. 3. zu Eiter-
hagen, F 1836 11. 23. zu Ihringshauſen. Geſucht die Eltern von
Frdr. Wilh. Saul, * 1808 7. 16. zu Hofgeismar, F 1866 3. 10.
zu Beiſeförth, oo 1833 11. 26. Chriſtiane Charlotte Juliane Amalie
Wrisberg, * 1806 5. 21 zu Sldelsheim.
Recklinghauſen-Süd. Hugo Saul, konzeſſ. Markſcheider.
Nr. 209. Bode. von Rohden.
Auskunft erbeten über die Familie des Metropolitan Jo—
hann Konrad Bode, 1739 zu Wolfhagen bei Caſſel, des Johann
Konrad Süß 1721 Regiſtrator der fürſtl. Rentkammer zu Caſſel,
ſowie die Familie des Cornelius v. Rohden, 1762 Kaufmann
u. Ratsverwandter zu Caſſel. Gibt es e. Familiengeſchichte oder
dergl. der Familie v. Rohden?
Gneſen. Hauptmann Benkendorff.
Nr. 210. von Boſtell. von Biden. Negimentsnamen.
Wo u. wann ift geboren u. geſtorben Wilhelmine v. Boſtell
die mit dem 1876 zu München verſtorbenen ehemaligen Medlen-
burgiſchen General Andreas Scheffer (F 1796 in Caſſel) verhei⸗
ratet war? Leben noch Nachkommen von beiden? — 2. Johann
Carl von Vicken, Lieutenant in der Heſſen⸗kaſſelſchen Artillerie
fiel am 2. 7. 1747 bei Kiſtell. Wo u. wann iſt er geboren? Wer
waren feine Eltern? Exiſtiert die Familie noch? — 3. Welche
heutigen Regimenter find die früheren Infanterie-Regimenter
„Prinz Louis Ferdinand“ (1795) u. „Heſſen Cafer“ (1799)
Oranienſtein. Stabsarzt Has.
*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geſchätzten
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurs zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken.
koſtenfrei, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile iſt mit 50 Pfg. zu berechnen.
Wir veröffentlichen die Anfragen
Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der
Fragen bitten wir dringend, bejonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen.
Nr. 211. Brachvogel.
1. In Joh. Siebmachers Wappenbuch 1772, IV, Tfl. 29 iſt
das Wappen der Familie Braekvogl(e)l unter „Beadelte“ abge»
bildet. Wie iſt Näheres hierüber zu erfahren? 2. In der Prov.
Poſen (Meſeritz) u. in Oſtpreußen beſtand die Sekte der Antis
trinitarier, die auch Unitarier oder Socinianer genannt wurden.
Noch um 1800 ſoll e. gedrucktes Verzeichnis der dieſer Sekte
angehörig geweſenen Witglieder exiſtiert haben. Wer kann über
dasſelbe Auskunft geben? 3. Geſucht wird Auskunft a) über die
Vorfahren des Bürgers u. Schneidermeiſters Friedrich Brach—
vogel, dem von ſeinen 3 Frauen Dorothea geb. Janſin oder Ja—
nowska, Eliſabeth (Zuname unbekannt) u. Maria, geb. Kaſſinski,
zwiſchen 1689 u. 1724 ſechs Kinder in Marggrabowa geboren
wurden, u. b) über d. Verbleib der Hausbibel ſeines Sohnes, des
Großbürgers Andreas Br. in M., die im Nekrologe des Evang.
Gemeindebl. 1855, S. 45, 46 erwähnt wird.
Berlin, NW. 21, Bugenhagenſtr. 811. P. Fr. W. Brach vogel.
Nr. 212. Degener.
Ich ſuche ſämtliche Angaben über meine Familie aus dem
18., 17. Jahrh. u. weiter zurück. Die Familie ift im Braunſchwei⸗
giſchen u. Lüneburgiſchen anſäſſig geweſen, fie hat auch in Dome
burg, Berlin, Bremen, Brügge u. Amſterdam feit dem 16. Jahr-
hundert gelebt. Für freundliche direkte Angaben oder für Hin—
weiſe, wo Angaben zu finden ſind, bin ich dankbar.
Leipzig, Marienhöhe, Naunhoferſtr. 1. H. A. L. Degener.
Nr. 213. v. Dennſtedt etc. v. Wittern.
(Fortſetzung aus Heft 5, Seite 83).
11. Chriſtine v. W., geb. ca. 1565, verm. m. Hans v. Denn⸗
ſtedt, Churf. Rat u. Amtmann zu Neuſtädtlein; 12. Amalie v.
W., geb. ca. 1566, verm. m. Caſpar v. Reined u. Mühlberg,
Wittern, Elsleben; 13. Ewald v. W., geb. ca. 1543, verm. m. Ka⸗
tharina v. Schiedungen (urt. 1585 — 1618); 14. Ewald Hieronymus
v. W., Sohn Ewalds Nr. 13 (urt. 1602 — 62); 15. Adolarius v. W.,
Bruder v. 14., T 8. 4. 1620 Mühlberg; verm. 1. ca. 1606 m. Si-
bylle v. Berg, T 21. 5. 1608; verm. 2. ca. 1611 m. Martha Maria
v. Hoenniger (Hans v. H. a. Oſthauſen, Tochter); 16. Felicitas Ju-
liana v. W., geb. v. Hopffgarten, verm. 28. 11. 1614 Schlotheim
[Dietrichs v. 9. u. Unna Sophie v. Rurleben a. Aßleben, Tochter];
17. Anna Eliſabeth v. W., geb. 16. 6. 1594 Weimar, verm. 20. 4.
1635 Tonndorf, m. Caſpar Heinrich v. Grießheim a. Wolfershauſen;
18. Sophie v. W., geb. 29. 7. 1597 Weimar, verm. m. Alexander
v. u. auf Eich(en)berg; 19. Dorothea Maria v. W., geb. 26. 9. 1614
Weimar, verm. 15. 9. 1634 Tonndorf, m. Wolf Chriſtoph v. Kraf-
kau, Gräfl. Schwarzb. Rat u. Oberamtmann zu Rudolftadt; 20.
Carl v. Wittern, geb. 12. 3. 1617 Mühlberg i. Th.
Leipzig ⸗Eutritzſch, Bleichertſtr. g. v. Wittern, Major.
Nr. 211. van Dod.
Iſt e. Wappen der holländiſchen Familie (van) Dyck be⸗
kannt? Dieſe Familie oder viele Perſonen dieſes Namens ſind
ungefähr 1540 — 1600 von Holland nach Weſtpreußen in die Dans
ziger Weichſelniederung als Mennoniten eingewandert. Für
jede Mitteilung bin ich ſehr dankbar. Unkoſten werden ſofort
vergütet.
Gr. Montan b. Kl. Montan W.⸗P. Erich Dyck, Landwirt.
Nr. 215. Giſſingen (Gieſing). Henner. Kügelgen. Stadler.
Bin für jede Nachricht, auch über lebende Mitglieder der
Familie, dankbar. Bekannt ift: Stammtafel aus Rirheim (Elſaß)
1656—1912, Rappolt8weiler 1584 — 1750, Ellbach (Elſaß) 1782 — 1912,
Altach 1818 - 1912, Altenſtadt bei Feldkirch 1750 — 1812. — Geſucht
Ahnen der Eheleute Jacob Henner u. M. Diettmann, ca. 1730,
Bernweiler. — Eltern des Joh. Kügelgen, © M. A. Gaur, *
1751 Hangelar. — Ahnen der Eheleute Joh. Stadler, *....
Münſter (Elſaß), co A. M. Kämpf, 1704 Kuſel, (Emigrant).
Ründeroth. Apotheker Karl Giſſinger.
Nr. 216. Gleim.
Wer waren die Vorfahren des Dichters Joh. Wilh. Ldw.
Gleim, geb. 1719 2. 4. Ermsleben, 1803 18. 2. Halberſtadt.
Leipzig. von Pannwitz.
Nr. 217. von Itzenplitz. Schindler.
Anna Louife von J., O Berlin ca. 1830 Auguſt Fürchtegott
Schindler aus Döbeln. Angaben über Vorfahren beider zwecks
Aufſtellung e. Ahnentafel erbeten. Wo ift e. Stammbaum von Z.
(Grafen v. J. ſind bekannt) zu finden?
Leipzig, Ferdinand⸗Rhodeſtr. 3. Peter von Gebhardt.
Nr. 218. v. Klocke.
Am 1. November 1731 ſtarb zu Soeſt der daſelbſt im Auguſt
1689 geborene Lieutenant a. D. des kurſächſiſchen Leibregiments
zu Fuß Johann Philipp Rudolf von Klocke. Wo befindet
ſich Material über dieſes Regiment? Gibt es gedruckte Stamm—
liſten und e. Regimentsgeſchichte?
München. Frdr. v. Klocke, stud. hist.
Nr. 219. Hannoverſche Adelsfamilie.
Welche hannov. Adelsfamilie hatte unter dem Haſſe Königs
Georg II. von England zu leiden? Dieſer hatte als Kronprinz
von dem Haupte der Familie, der die gefangene Prinz. von
Aldhen zu bewachen hatte, Zutritt verlangt zur Mutter. Er
wurde ihm auf Grund des kgl. Verbotes verweigert und ver—
folgte Georg II., zur Regierung gelangt, die Familie. Das
Haupt endete aus Verzweiflung durch Selbſtmord.
Straßburg i. Elſ., Taulerſtr. 31. Frau Geheimrat Ledderhoſe.
Nr. 220. Harſcher.
In Bern beſtand im 16. und 17. Jahrh. e. bedeutendes
Handelshaus namens Harſcher. Wer gibt mir darüber Aus—
kunft? Desgleichen über verſchiedene Mitglieder der Familie,
die als Gelehrte ſich e. Namen gemacht haben.
Straßburg i. Elſ., Taulerſtr. 31. Frau Geheimrat Ledderhoſe.
Nr. 221. Kirchenbücher der holland. reform. Gemeinde
in Paris.
Exiſtieren die Kirchenbücher der holländiſchen (reform. ) Ges
meinde in Paris von 1760—70 noch und wie ift die Adreſſe, an
die ich mich wenden muß, um Auszüge zu erhalten?
Straßburg i. Elf., Taulerſtr. 31. Frau Geheimrat Ledderhoſe.
Nr. 222. von Küſter.
Erbitte Nachrichten über Eliſabeth v. Küſter a. d. H. Lome
nitz, Tochter e. Geſandten, lebte 1855 u. 1865 im München. Wer
ſind ihre nächſten noch lebenden Verwandten?
Caſſel, Reginaftr. 14. v. Schack.
Nr. 223. Ponchenius.
Wer waren die Eltern des Dr. theol. u. Profeſſors in Königs-
berg Levin Ponchen ius aus Lübeck, Hofprediger,“ 1594 26. 10.,
+ 1648 4. 5. u. die feiner Frau Katharina Francke aus Barten⸗
ftein, * 1600 31. 7., f 1654 11. 5, co 1622 3. 10.
Liegnitz. von Pannwitz.
Nr. 221. Großkopf.
1. Träger des Namens „Großkopf“, 1600 — 1800 in Thü⸗
ringen (ſpeziell G.= Gotha) geſucht. — 2. Nachrichten über
Herkunft u. Aſzendenz des Hans Großkopf, co 1683 zu Efchen-
bergen b. Gotha mit Catharina Oßwald erbeten.
Schwerin i. M., Wallſtr. 11 A. K. Großkopf.
Nr. 225. Harſcher.
Am 6. Oktober 1864 ſtarb zu Mannheim der großh. bad.
Hofgerichtsadvokat J. Harſcher, nachdem ihm Gattin, geb. Thor-
becke, und 3 Kinder im Tode vorangegangen waren. Harſcher hat
1827 die auf die Familie bezüglichen Papiere erhalten von dem
16. Jan. 1827 zu Dillenburg verſtorbenen naſſauiſchen Vize»
präſident Ludwig Harſchel, Freiherrn v. Almendingen. Wo kann
ich Nachforſchung halten, um zu erfahren, wohin die Papiere
gekommen ſind?
Straßburg i. Elſ., Taulerſtr. 31. Frau Geheimrat Ledderhoſe.
Nr. 226. Herſing.
Heinrich Andreas Herſing, evang. Sohn von Konrad
Herſing, Herzoglich Braunſchweigiſcher Grenadier, Hofbeſitzer in
Aederſtedt, Kreis Oſchersleben, wurde am 28. 2. 1808 getraut mit
Chriſtine Eliſabeth Seeliger. Wann und wo wurde Konrad
Herſing geboren? Wer waren feine Eltern, Großeltern u. weitere
Vorfahren?
Kreuznach. Geh. San.⸗Rat Prof. Dr. Herſing.
Nr. 227. von Kotze.
Bitte um Vervollſtändigung bezw. Ergänzung: 6. Hans v.
Roge, *? Jan. 1445 zu 7, t Gr. Germersleben 29. 4. 1535, verm.
2 1466 mit Anna aus dem Windel a. d. 9. Kroſigk oder Wettin ?
Wo vermählt? T 18. 5. 1501 wo? Wann u. wo ift Anna geboren?
— 7. Hermann v. Kotze, wo? 5. 6. 1475, T wo? 13. 9. 1536,
verm. wo? wann? 1502 mit Kunigunde v. d. Schulenburg aus
Butzendorf? F 14. 3. 1539 wo? Wann u. wo ift Kunigunde *?
— 8. Hans v. Koge, wo? 11. 6. 1508, 7 Warsleben 3. 8. 1559,
verm. wo? 26. 4. 1534 mit Dorothea v. Alten a. d. 9. Wiltenburg,
7 Gr. Germersleben 21. 9. 1575. Wann u. wo iſt Dorothea *?
— 9. Hans v. Kotze, wo? 15. 12. 1546, f wo? 18. 8. 1616, verm.
wo? 1.22. 11. 1579 mit Anna v. Bartensleben a. d. H. Wolfsburg,
T Gr. Germersleben 14. 4. 1604. Wann u. wo ift Anna *?
II. Gröbzig 24. 4. 1611 mit Dorothea v. dem Werder od. Werther?
a. d. 9. Gröbzig. Wann u. wo ift Dorothea * u. F? — 10. Aus
I. Ehe Hans Hermann v. Koge, * wo? 24. 9. 1594, FT Magdeburg
13. 4 1626, verm. wo? 25. 5. 1617 mit Suſanna v. Berlepſch a. d.
H. Gr. Bodungen, 7 Magdeburg 29. 10. 1736. Wann u. wo iſt
Suſanne *? — 11. Chriſtian v. Koge, * wo? 13. 9. 1623, t (ers
ſtochen) Magdeburg? 11. 3. 1650, verm. Rotenberg? 1646 mit
Katharina Maria v. Königsmarck a. d. G. Retzlin, F wo? 22. 11.
1684. Wann u. wo ift Maria *? — 12. Adam Hermann v. Koge:
* wo? 2. 11. 1650, T Gr. Germersleben 12. 4. 1690, verm. wo?
27. 6. 1671 mit Magdalene Elife v. Kreutzen a. d. 9. Schweickers⸗
heim oder Skoyer? 7 Gr. Germersleben 12. 11. 1791. Wann u.
wo iſt Magdalene *?
Potsdam, Viktoriaſtr. 17. von Kotze, Hauptmann a. D.
Nr. 228. v. Lugeln.
Geſucht Nachrichten über die Familie von Lugeln. Das
Wappen dieſer Familie iſt im Alten Siebmacher (1772) in Teil!
auf Tafel 142 unter den heſſiſchen enthalten. Woher ſtammt die
Familie? Sind noch Träger dieſes Namens am Leben?
Roßlau i. Anhalt. Albert Lucklum.
Nr. 229. von Milckau. v. d. Pforte. v. Falkenſtein.
von Zehmen.
Zur Vervollſtändigung der Ahnentafel erſuche ich um Er—
gän zungen: 1. Johanne Eleonore Friederike von Milckau,
Tochter v. Gen.⸗Mj. Frdr. v. M. a. Kriebſtein, Lebuſſa u. f. w.
(1671—1740) u. Urf. Elifab. v. Schönberg a. d. H. Pfaffroda (1685
bis 1757) * wann u. wo? oo 1729. Lebuſſa: Mj. Chph. v. Zeh men
a. Markerdorf u. f. w. (1693—1765; f 1762 Zſchippach. 2. Alxdr.
Siegm. Gottlob v. d. Pforte a. Dallwitz, * 14. 6. 1754 wo? f 1835
œo wann u. wo? (aufgeboten 1788 in Kittlitz): Charl. Friederika
v. Heldreich (1771—1850). 3. Cath. Grfn. König v. Montferat, oo
13. o. 25. 11. 1779 Venedig, f 7. 3. 1844 Dresden, wann u. wo?
Heinr. Jof. Frhr. v. Falkenſtein a. Dittersbach (1763 — 1824 o. 42).
Ihr Vater ...? Ihre Mutter e. geborene von Schwarz ...?
Bautzen. Moritz Baſtian von Zehmen.
Nr. 230. Raven.
Ausweislich des Kirchenbuchs iſt 4. Juni 1829 zu Lychen
(Krs. Templin) geboren Ernſt Auguft Theodor Raven als
Sohn des Apothekers Martin Theodor Chriſtian Raven
u. Juliane Sophie Charlotte geb. Asmuß. Geſucht werden
Nachrichten über den Verbleib des E. A. Th. Raven. Hat bere
ſelbe Nachkommen hinterlaſſen? Mit wem vermählt, Todes-
datum? Er ſoll zuletzt in London gelebt haben.
Berlin- Wilmersdorf, Duisburgerſtr. 7.
Winfried Raven.
Nr. 231. Regiments⸗Stammliſte. (Fortſetzung von Seite 82).
55. Klambeck, Joh. Heinr.: 1742 Gef At, t 1789. — 56.
Kleinhans, Chrift.: 1794 Gett. f 1807. — 57. Kleinhans,
Georg: * 1762, t 1835, Darmſtadt als Rentamtmann. — 58.
Korngiebel, C. Juft.: 1777 Gett — 59. Kreß, Joh. Mars
cus: 1756 Sek.-Lt., 7 1813. — 60. Krug, Georg: 1759 Gef At,
— 61. Krug, Otto: 1794 Sek. Lt.
Oranienſtein. Stabsarzt Dr. Has.
Nr. 232. von Reinsperg.
Ich ſuche: Eltern u. Großeltern der 6 Brüder von Reyns—
burg (Regensperg), Georg, Balzer, John, Nickel, Melchior, Franz,
welche 1565 u. 1573 Beſitzer der Lehengüter Berthelsdorf (Standes-
herrſch. Gorau, Nd.⸗Lauſitz) u. Malwitz waren. Georg von R.
(vermutl. Großv.) wurde 1509 zu Sagan mit Berthelsdf. belehnt.
Mutter bez. Großmutter müſſen d. Familien Kalckreut (Haus
Scheegeln), Löben (Nickern), Gersdorf (Kay) oder Kittlitz (Mal—
mitz) angehört haben. In den Sorauer Akten der Staats—
Archive Berlin u. Dresden fand ſich Geſuchtes nicht. — Mehr—
ache Anzeichen weiſen auf Aufenthalt in Croſſen a. O. u. Franks
furt a. O., vielleicht auch Beeskow, Storkow. Für erſteingehende
urkundliche Feſtſtellung des Vaters u. Grokv. zahle ich je 30,
der Mütter je 20 Mark.
Graz, Eliſabetſtraße 77.
v. Reinsperg, k. u. k. öſterr. Generalmajor.
Nr. 233. Schendel).
Am 16. Juni 1637 kaufte Chriſtian Schendel das Freis
ſchulzengut Beyersdorf bei Polajewo um 800 poln. Gulden
von Peter v. Czarnikau-Czarnkowski. Es werden geſucht An—
gaben über: 1. Die Ehefrau des Chriſtian Sch. 2. Die Eltern
des Chriſtian Sch. Von wo ſind letztere nach Polen eingewandert?
Findet ſich der Name Schendel oder Schindel vor 1600 in den
Provinzen Brandenburg u. Pommern?
Biſſingen a. Enz, Württembg., Bahnhofſtr. 20 p.
Ing. G. Schendell.
Nr. 234. von Sobbe. von Hoelde. von Quaclen.
von Kragen. von Haxthauſen.
1. Suche Nachrichten über: a) den furfürftl. brandenburg.
Generalmajor Heinrich von Sobbe von der Heyde, geb. um 1500.
Wo findet man Näheres über brandenburg. Offiziere dieſer Zeit?
b) die Familie von Hoelcke, 1809 ſoll e. Frau von Hoelde am
Hofe Jèrome's in Caſſel Hofdame geweſen fein, verwandt mit
Hptm. Philipp von Borcke zu Halle a. S., T 1823 in Weferlingen,
oo mit Wilhelmine von Sobbe. c) Die Familie von Quaelen
(Qualen), ein däniſch-holſteiniſches Geſchlecht. Wappen? d) Die
Familie von Kragen aus dem Sächſiſchen, auch im Brauns
ſchweigiſchen begütert in Schwentz (wo gelegen d). Wappen nach
Siebmacher 1612 e. goldener dreiarmiger Leuchter in Blau, desgl.
ſo auf Grabſtein von Bocholtz in Soeſt. 2) Wo befindet ſich
das Archiv d. Familie v. Haxthauſen?
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
Nr. 235. Stipendien: Wolters. Bruckmann. Musculus.
Volckmann.
Da ich vermute, daß die Verwaltungen der unten ange—
gebenen Stipendien im Beſitz ausführlicher Stammbäume ſind,
iſt es mir ſehr erwünſcht, zu erfahren, wo dieſelben geführt
werden. 1. Stipendium Wolters, Stifter: Stefan Wolters u.
Anna von Silvaden, Bremen, 1600. — 2. Stipendium Brud-
mann, Stifter: Maria Bruckmann u. Prof. Sartorius, wabhr-
ſcheinlich Ende des 16. Jahrh. — 3. Stipendium Musculus,
Stifter: Johann Musculus u. Charlotte Czellius (Berlin“),
wahrſcheinlich Anfang des 16. Jahrh. — 4. Stipendium Volck⸗
mann, Stifter: Wwe. Dr. Paulus Volckmann, Gertrud Hedwig,
geb. Weſenfeld, Berlin, Joachimthalſches Gymnaſium, 1721.
Ich bitte alle diejenigen, die mir über die Stipendien Nach—
richt geben können, höflichſt um Mitteilung.
Wermelskirchen. Georg Schumacher.
Nr. 236. Thilenius.
Joh. Heinr. Th. * 1696, f 1766 Eddigehauſen war bis 1715
Chirurg bei der Kaiſerl. Armee in Brabant. Wo könnte Näheres
darüber zu erfahren ſein? 1742 ff. nennt er ſich in Urkunden
Comes Palatinus Caeſareus; die Archive in Wien uſw. ent⸗
halten nichts über die Titelverleihung. Geſucht werden Urkunde
der Verleihung oder von Th. ausgeſtellte Urkunden.
Hamburg 37. Profeſſor Dr. Vhilentus.
Nr. 237. Vogtherr.
1. Kann Todesort u. -zeit e. Georg Ferdinand Bogt-
herr angeg. werden, der bis 1804 in Crailsheim Unteroffizier
war? — 2. Von den — mit Vornamen u. Geburtszeit bekannten
— Kindern des Kommerzial-Kommiſſarius Johann Friedrich
Vogtherr zu Sommerhauſen a. Main (F 1820), ſollen e. oder
einige nach Köln a. Rh. verzogen ſein. Was iſt über ſie u. ihre
etwaigen Nachkommen bekannt? — 3. Ich erſuche um Nachrichten
über Vorkommen des Namens Vogtherr, u. zwar für die Zeit
vor 1525 ganz allgemein, für die ſpätere Zeit für alle Gegenden
mit Ausnahme von Bayern u. Württemberg. Vor 1525 ſcheint
die Familie hauptſächlich im bayeriſchen u. württembergiſchen
Schwaben anſäſſig geweſen zu ſein.
Bayreuth, Hofgartenſtr. 1. Konſiſt.⸗Rat Dr. Fr. Vogtherr.
Nr. 238. Viering. Gödens.
Nachricht erbeten: 1. üb. Fam. Viering in Gardelegen um
1700; 2. üb. e. Prediger V. um 1795 in Jauer (od. Nauen ?); A
— A wë
desgl. um 1800 in Bredow (Havelland); A. üb. Apotheker Gilling
in Templin i. d. M. um 1800. — Geſchichte des Ortes u. Schloſſes
Neuſtadt⸗Gödens i. Oſtfriesland; Erklärung des Namens Gödens.
Senftenberg N. L. Dr. Herdtmann.
Nr. 239. v. Wobeſer. v. Schrader. v. Druchtleben. v. Noſtitz.
1. Geſucht 8 Ahnen der Eleonore Charlotte Erdmuthe von
Wobeſer, * 3. 11. 1737, f 6. 11. 1772, oo 17. 1. 1753 Frdr. Albr.
v. Götz; 8 Ahnen d. Carl Heinr. (Ehrenreich) v. Gersdorf, Khr.
u. Frſtm. a. Hermsdorf (* 29. 6. 1729, f 3. 4. 1786) u. 8 Ahnen
feiner Gattin Joh. Whim. v. Knoch a. d. 9. Pritzen, oo 6. 6. 1759.
— 2. Iſt Kilian v. Schrader (1708 geadelt) Geh. Juſt.⸗Rat a.
Culpin, * 1655, f 27. 9. 1721, der Vater von Amalie v. Schradern,
00 171“ Joh. Conr. von Fabrice, wann find diefe *, oo, FF — 3.
Eliſab. Albert. Aug. v. Druchtleben, * 8.9. 1718, 0 1736, Juſtus
Ludw. v. Fabrice, Tochter v. Joh. Aug. v. D. Gnltnt. u. Cath.
Marg. v. Meyern. Wann *, oo, TS, Geſucht je 8 Ahnen. — 4.
Sit Charl. Chriſtiane v. Noſtitz, * 18. 12. 1719, + 10. 8. 1791,
oO? Hs. Kaſp. Ehrenr. v. Schönberg a. Zſcheiten, die Tochter v.
Joh. Hartw. Gotth. v. Noſtitz a. Ullersdorf? Gefucht je 4 Ahnen.
Bautzen. Moritz Baſtian von Zehmen.
Antworten auf die Rundfragen.
Zu Nr. 102. (1911). Winter von Alzey.
Giſelbert, Bruder des Winter von Alzey erſcheint als
Zeuge in einer Urkunde vom 11. April 1277, It. welcher Philipp 11.
von Falkenſtein dem Rheinpfalzgrafen Ludwig II. Burg und
Stadt Caub verkauft. — Werner Winter von Alzey quittiert
dem Wildgrafen Johann von Daun über Zahlung von 30 Pf.
Heller aus dem Zolle zu Caub. 1344 Dezemb. 3. (Dr. Sauer,
Naſſ. Urk. Buch.)
Neuſtadt. Eugen Wolker, Eiſenb.⸗Sekretär.
Zu Nr. 112. (1911). Kietz. ,
Aus Münchener Adreßbuch 1912: Kietz, Otto, Buchhd.
Geh., Kazmaierſtr. 1811; Kitz, Anna, Privatiere, Reifingerftr. 15111;
Kitz, Bruno, Vertr. der Firma Wilh. Morell, Tachometerwerke
Leipzig, Vict. Scheffelſtr. 2211; Kitz, Herm., Bur. f. Kommiſſ.⸗
Verlag und Inſeratenweſen, Fröbelſtr. IN.
München, Klarſtr. 4. Helmut Frhr. v. Tautphoeus.
Zu Nr. 221. (1911). Nagengaſt.
Ein General-Perſonal⸗Schematismus der Erzdiözefe Bams
berg 1007—1907 von Wachter (Bamberg 1908) ift in der Som,
berger Druckerei Johann Nagengaſt gedruckt, er führt vier
katholiſche Geiſtliche des Namens Nagengaſt aus alter und
neuer Zeit auf. In Roth b. Wrnbg. iſt ſoviel erinnerlich ein
Bahnbeamter N.
Bayreuth. Konſiſtorialrat Dr. Vogtherr.
Zu Nr. 281, 2. (1911).
Bertram von Lütze nrath war 1594 Droſt in Burgſteinfurt.
Auskunft über ihn wird Prof. Dr. Döhmann in Burgfteinfurt
geben können.
C Dr. Edel.
elle.
Zu Nr. 293. (1911.) von Zanthier.
Ein fpäterer Pfarrer Heinrich Wilhelm Weiß von Miſtel⸗
bach (Oberfr.) war um 1726 Hofmeiſter bei einem churſächſiſchen
Oberleutnant von Zanthier zu Proſik 1½ Stunden von Torgau.
(Prückner, Bayhreuthiſche Pfarreien, Bd. A, S. 80, Manujfr.
im Beſ. d. hiſtor. Vereins für Oberfranken.)
Bayreuth, Hofgartenſtr. 1. Konſiſtorialrat Dr. Vogtherr.
Zu Nr. 23. Pfretſchner.
Hans Herold, Ratsverwandter zu Saalfeld, f 1530 daſelbſt,
ux. Margareta, Veit Pfrützſchners zu Würtzbach T. Dreyhaupt,
Beſchreibung des Saalkreiſes, Bd. 2, Genealog. Beilage S. 64.
Leipzig. Hans Schulz.
Zu Nr. 18. von ODeynhauſen.
Göda Sophie von Oeynhauſen, co 1668 mit Johann
von Amboten zu Padolorn in Curland. Franz Wolrad von
Oeynhauſen, Domherr zu Paderborn war ihr Bruder (Fahne,
Geſch. d. Herren v. Hövel).
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
Zu Nr. 50. Haug.
Haug oder Hauck in der Rheinpfalz ſehr verbreitet. Aus⸗
kunft ev. beim Bürgermeiſteramt Landau, welches nähere Adreſſen
mitteilen kann.
Biſchweiler. Notar Wündiſch.
Zu Nr. 59. Schulz(e). Schultz. Scholz.
Vielleicht führt folgende Notiz auf die Spur: Chriſtian
Leopold Schultz, * 10. 10. 1751 in Breslau, f 7. Mai 1812 in
Hördt, war Sohn des 1777 bereits verſtorbenen Säklers Friedrich
Wilhelm Schultz in Breslau. Die Nachkommen kann ich auf
Wunſch mitteilen.
Biſchweiler. Notar Wündiſch.
Zu Nr. 63. Villon.
Vielleicht gibt § aa g Bordier La France Protestante Auskunft.
Biſchweiler. Notar Wündiſch.
Zu Nr. 75. Cordemann.
Auskunft kann wohl erteilen Regierungsrat Cordemann
in Diedenhofen.
Biſchweiler. Notar Wündiſch.
Zu Nr. 105. Jeruſalem.
Apotheker Jeruſalem sen. wohnt in Köln.
Ründeroth. Giſſinger.
Zu Nr. 110. Ley.
Johann Ley, Witwer von Barbara Oblinger, heiratete in
Biſchweiler 1737 Barbara Wernert. Seine in Biſchweiler ges
borenen Kinder waren: Johann, 16. 10. 1735, Johann Georg,
* 1. 5. 1738. Die Familie Ley findet ſich heute noch in Hagenau,
Kaltenhauſen u. Wittersheim. Für die Feſtſtellung des Urſprungs
dieſer Familien geben vermutlich die Kirchenbücher der Stadt
Hagenau Aufſchluß.
Biſchweiler. Notar Wündiſch.
Zu Nr. 130. Prinz.
Conſiſtorialdirektor Carl Eugen Prinz, 1815 in Landau
als Sohn e. Buchdruckereibeſitzers, von 1851 bis 1861 Vorſtand
des pfälz. Conſiſtoriums in Speier, T 13. 3. 1891 in Weyher
bei Landau (Pfalz). Ein Sohn desſelben Robert Prinz, Ober⸗
landesgerichtsrat a. D., wohnt in München.
Neuſtadt. Eugen Welcker.
Zu Nr. 119. v. Lüttwitz.
Hans Melchior von Lüttwitz, * 1612, f 1689 3. 8., co Magda⸗
lena von Schweinichen.
N,
Balthaſar Siegismund von Lüttwitz, 1658 10. 6., co Helene
(Magdalene) Dorothea v. Aulock, T 1736 16. 3.
Liegnitz. von Pannwitz.
Zu Nr. 51. Schnabel.
Im 18. Jahrh. lebte hier e. Heinrich Schnabel, war 16. 7.
1706 *, wo, ift zurzeit nicht bekannt, T 24. Febr. 1797 hier. Seine
Gattin war e. Johanne Gerdraut Fues, f 1782. Er hatte e. Sohn,
der Dr. war. Schnabel hat ſich um die hieſige evangeliſche Ge⸗
meinde ſehr verdient gemacht. Näheres über ſein Wirken bringt
die „Geſchichte der evangel. Gemeinde Bergiſch⸗Gladbach“ von
Paſtor Rheſe. Statt Heinrich wird verſchiedentlich auch der Vor⸗
name Henrich genannt. Ueber das Wappen ſagt die genannte
Schrift: „Dann folgt das Wappen der Schnabel; auf dem Schild
drei Kleeblätter, zwei oben, eins darunter, auf dem Helme ein
Vogel mit langem Schnabel.“
Bergiſch⸗ Gladbach. Richard Feiber, Hauptmann.
Familie Schnabel wohnt in Gummersbach. A. Sch., Rent⸗
ner, Leo Sch., Fabrikant, O. Sch., Kaufmann.
Ründeroth. Apotheker Giſſinger.
Zu Nr. 152. Schürer von Waldſtein.
Schürer von Waldheim, e. Zweig nach Halberſtadt u.
Wittenberg, von dieſem ſtammt: Henning Schürer, Ratsherr in
Halberſtadt, co mit Margarethe Beremdes, Halberſtadt 1563,
F Leipzig 1615, 13. 8., Bürger u. Buchhändler in Leipzig. Nach
kommen bekannt. Mit Henning Schürer ſtirbt 1650 dieſer Leip⸗
ziger Zweig aus.
Dresden», Jägerſtr. 6. Frhr. v. Welck, Major.
Zu Nr. 159. Prinz Heinrich⸗ Regiment.
Rot. Prinz Heinrich Nr. 35, 1740 aus Leib-Komp.-Regt. 6
in Potsdam errichtet, ſtand in Spandau, 1806 aufgelöſt (Rangs
liſte 1786. 1806), Regimentslifte vielleicht im Kriegsminiſterium.
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
Zu Nr. 163. Schabbel.
Jakob Schabbel, Bürgermeiſter in Wismar. Seine Toch—
ter Anng Sophia heiratete 8. Febr. 1625 David Glogin (Advo—
fat in RNoſtock, 1642 Syndikus, 1666 Bürgermeiſter in Lübeck,
+t 1671). Sein Sohn Heinrich Schabbel, Kaufmann, errichtete
1637 e. Stiftung, aus deren Zinſen vier Studenten der Theologie,
unter Vorzug der Familie des Stifters unterſtützt werden follen.
(Neue Lübeckſche Blätter 1837 Nr. 11, S. 82. Verzeichnis der
Privat⸗Wohltätigkeits-Anſtalten im Lübeckſchen Freiſtaate 1901,
S. 110, 111). i
Dr. Funk.
Yübed.
Zu Nr. 164. Braunwald.
Im Großherzogl. Medlenburg.-Schwerinfchen Staatskalen—
der von 1853 iſt auf Seite 65 der Poſtmeiſter Wilh. Braun—
wald in Dömitz aufgeführt. Die Apotheke in Dömitz hatte da=
mals der Apotheker Spangenberg (nicht Braunwald). In v. Welle,
Gründliche Nachrichten von Lübeck, 3. Ausgabe, Lübeck 1787, fin-
det fidh im Verzeichnis der Süͤbſkribenten Herr Geo. Eberh. Brauns
waldt erwähnt, ebenfalls Herr Friederich Grautoff. Falls Auguſt
Grautopf zur Familie Grautoff gehört, würde e. Anfrage beim
Lübecker Staatsarchiv von großem Erfolg ſein, zumal die Be—
ziehungen der Familie Braunwaldt zu Lübeck auch daraus her—
vorgehen, daß Geo. Eberh. Braunwaldt, der aber auch der Groß—
vater des in Nr. 164 genannten Geo. Eberh. Braunwald ſein
kann, in Lübeck gewohnt hat.
Hamburg, Hermannſtr. 201. Rechtsanw. Dr. Reimers.
Zu Nr. 168. von Dobbelſtein, von Cortenbach.
Steinen, Weſtfäl. Gefh., nennt Margaretha v. Corten—
bach, co Hermann v. Dobbelſtein zu Niederhaven um 1500
u. Margar. v. Cortenbach, oo Arnold v. Dobbelſtein um 1550,
ferner Adrian v. Neſſelrode zu Wyler, co Maria v. Dobbelſtein
um 1500. Goswin v. Cortenbach, co Belia Guyn v. Amſtenradt
u. 1420 (führt Schlangenkreuz wie Dobbelſtein nur mit 3 Kugeln,
ſcheinbar eines Stammes).
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
Zu Nr. 171. von Goeben.
Sophie Amalie Louiſe Roſine v. Goeben, Tochter des
Heinr. Chriſtian v. G. a. Poggemühlen u. Oefe, Landrat, u.
der Sophie Wilhelmine v. Heimburg, * 14. 7. 1776 a. Doeſe,
t 12. 5. 1819 3. Bremervörde, Chanoineſſe d. Kl. Neuenwalde,
co am 25. 4. 1814 a. Poggemühlen Johann Tiedemann,
früher Bürgermſtr. v. Bremervörde, t 9. 6. 1825 daf. Dieſe Ehe
kinderlos.
Osnabrück. Frhr. v. d. Buſſche-Ippenburg.
Zu Nr. 179. Kraichgau u. Odenwald.
Die Familien der ſchwäbiſchen Reichsritterſchaft, Kanton
Kraichgau, ſind aufgeführt in dem Buch von Dr. Heinrich Berg⸗
haus, „Deutſchland feit 100 Jahren“, Band Il Seite 238—241,
die der fränkiſchen Reichsritterſchaft, Kanton Odenwald, daſelbſt
Seite 241—248. Ein Verzeichnis der reichsritterſchaftlichen
Familien im fränkiſchen Ritterfreife findet fidh auf Seite 269—270,
darunter die Familie von Gemmingen mit 23 u. 5½ u. ¼ An⸗
teilen von Gütern, im ſchwäbiſchen Nitterfreife mit 24 Anteilen.
Hamburg. Rechtsanwalt Dr. Reimers.
Ein Verzeichnis derer am Ottenwald (Odenwald) einver-
leibten Herren Mitglieder, gefertigt Menſe Junii 1789, findet fic
im Reichs⸗Kitterſchaftlichen Schema. Wüſtenſtein 1791.
St. Petersburg. C. v. Heſſe.
Zu Nr. 182. Leupold.
Oberſt Leupold, Bundeshaus, Bern. Die Familie iſt in
Aarau (Schweiz) vertreten.
Zürich. . Dr. Fr. Hegt.
Das Dresdner Adreßbuch verzeichnet e. Reihe von Trägern
des Namens Leupold, darunter den 2. Bürgermeiſter u. Stell—
vertreter des Oberbürgermeiſters, jetzt a. D.
Leipzig⸗Connewitz. Dr. E. Heydenreich.
Die Familie Leupold war u. iſt meines Wiſſens noch
heute ſeit einigen hundert Jahren in Bayreuth anſäſſig. Am
12. 10. 1752 œ in Pegnitz der Heydud Johann Wolfgang Leupold
Katharina Elifabeth Barbara Wündiſch, letztere * 23. 2. 1730
in Pegnitz.
Biſchweiler. Notar Wündiſch.
Zu Nr. 183, 2. v. Haacke.
Chriſtoph v. Burckersroda Amtmann zu Lützen auf Költzen f 1581
ux. Il Sabina Marſchallin Goſſerſtedt.
Georg v. Haacke auf Oberthau ux. Catharina von Burckersroda
Költzen.
Caſpar von Haacke auf Oberthau.
Erfurt. v. Burkersroda.
Zu Nr. 181. Meiß v. Elygau (Elgg).
Aber die Eltern u. Großeltern der Barbara Meik v. Elgg
kann Herr Major Walther v. Meiß im Kriegsminiſterium
(Reichskanzlerplatz 4), Charlottenburg, der die Geſchichte der
Junker v. M. von Zürich bearbeitet, genaue Auskunft geben.
Zürich. Dr. Fr. Hegi.
Zu Nr. 187. Niebecker.
Die Lippeſche Kanzler Conrad Niebecker war der Sohn
des Johannes Niebecker, 1576—1590 Richter in Horn (Lippe) und
feiner Frau Margareta geb. Hahnebaum. Er war in 1. Ehe co
mit Margarete Wiewald, in 2. Ehe mit Ilſabe Than.
Detmold, Paulinenſtraße 27. Dr. med. Walter Petri.
Zu Nr. 190. Reich v. Neichenftein.
Die Eltern der Veronica Reich v. R., Gattin des Heinr.
v. Nüneck zu Glatt waren: (Hans) Thüring 1 R. v. Reh., 1468 bis
1501, feit 1485 Landvogt zu Röteln, F 1503, — u. Ennelin
v. Jungingen, Tochter Ulrichs, 1503—1506. — (fhe. Stammtafel
R. v. Rd. I bei Merz, Burgen des Sisgaus, 3. Bd., Tafel 10).
Zürich. Dr. Fr. Hegi.
Zu Nr. 195, 3. v. Peccatel.
v. Peccatel, e. Mecklenburgiſche Familie, die 1775 mit
Gotthard Carl Friedrich v. P. erloſchen iſt. Ihr Stammſitz liegt
im Amte Stavenhagen. („Der Adel Mecklenburgs“ von Guſtav
von Lehſten.) Näheres wird im Geheimen Haupt-Ardiv in
Schwerin feſtzuſtellen ſein.
Ludwigsluſt. Kammerherr von Leers.
Zu Nr. 196. Sündermahler.
Eine Familie Sünder, genannt Maler kommt öfter vor in
den Kirchenbüchern zu Staffelſtein, Oberfr.
Paſſau, Magelettig 6. Frhr. v. Andrian,
Leutnant i. 16. Jnf.- Rgt.
Zu Nr. 197. Tegeler.
Nach dem Kirchenbuch von St. Petri zu Soeſt oo am
25. 7. 1715 der Soeſter Stadtſekretär Tegeler Anna Elifabeth
von Redberg (Retberg), nach v. Spieſſen, der wohl wiederum
auf Goswin v. Michel's Genealogien fußt, die Tochter des 1615 *,
1693 7 Gobel v. Retberg, Herrn zu Saſſendorf, und der 1666 +
Anna Catharina v. Cubach; doch ergibt dieſe Filiation m. E.
chronologiſche Schwierigkeiten. Vielleicht (7) ift fie die Tochter
des däniſchen Hauptmanns, ſpäteren Bürgermeiſters von Soeſt
Johann Rembert von Retberg, * 1654 F 1734, und der Helene
Eliſabeth von Münnich, * 1679 f 1733. Tegeler ift wohl identiſch
mit dem Ende des 17. u. Anfang des 18. Jahrhunderts häufiger
in Soeſter Urkunden vorkommenden Stadtſekretärs Michael
Tegeler. In welchem verwandtſchaftlichen Verhältnis dieſer zu
Dr. jur. Johann (sic!) Rembert Tegeler, 1737—38 Bürgermeiſter
von Soeſt, ſteht, kann ich 3. Zt. nicht ſagen. — Die Familie
Tegeler (niederdeutſch = Ziegeler) führt im Schilde drei (2: 1)
rechteckige Figuren, die wohl als Ziegelſteine anzusprechen find.
München. Friedrich von Klocke.
Zu Nr. 205. von Zaiskam.
Werner von Zaiskam erſcheint 1547 als herzogl. Zweibrück.
Hofmeiſter u. Amtmann, wurde 1551, als Herzog Wolfgang mit
ſeinem Hof in die Oberpfalz reiſte, zum Mitglied der Statthalter⸗
ſchaft in Zweibrücken ernannt u. erſcheint am 24. 8. 1555 als
Amtmann zu Meiſenheim u. Titularrat. Am 3. 3. 1559 wird
er als Amtmann nach Neufaftel verſetzt (ef. Eid“, Hof⸗ u. Staats⸗
dienſt im Herzogtum Zweibrücken).
Neuſtadt. Eugen Welder, Eiſenbahn⸗Sekretär.
Adolf von den Velden, Registres de l’Eglise Réformée
Néerlandaise de Frankenthal au Palatinat 1565—1689 I
(Band 2 der von der „Société d'Histoire du Protestantisme
Belge“ herausgegebenen „Documents historiques“), Bruxelles,
Librairie évangélique, 129 Chaussee d' Ixelles, 1911. XV. + 244
Seiten.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts flüchteten ihrer
Religion wegen eine große Menge Niederländer flämiſchen und
walloniſchen Stammes nach Deutſchland, zuerſt in die nächſtge⸗
legenen niederrheiniſchen Städte Aachen, Weſel und Köln, von
da zum Teil nach Norddeutſchland, in der Hauptmenge aber nach
Süden und Weſten, beſonders in die mitteldeutſchen Rheinlande.
Ueberall, wo ſie hinkamen, nahm der Handel und die Induſtrie
ebenſo wie das geiſtige Leben, Kunſt und Wiſſenſchaft, einen
großen Aufſchwung. Konkurrenz und Geſchäftsintriguen oder
auch Unduldſamkeit der lutheriſchen Geiſtlichen brachten aber
viele der calviniſtiſchen Einwanderer aus Aachen, Köln und
Frankfurt zum Weiterwandern. So kamen auch 58 flandrifche
Familien aus Frankfurt 1562 ins Land des Pfalzgrafen Fried”
rich, wo fie in Frankenthal eine neue Heimat fanden. Die Gee
meinde hielt über ein Jahrhundert feſt geſchloſſen zuſammen, bis
fie 1689 bet der furchtbaren Verwüſtung der Pfalz auseinander-
geſprengt wurde.
Daß dieſer mächtige Zuzug von betriebſamen fleißigen Men⸗
{cen von größter Bedeutung für Deutſchland war, ift wohl be
kannt, aber mit die wichtigſten Quellen werden erſt jetzt allmäh⸗
lich der Forſchung zugänglich gemacht. Von drei alten, felb-
ſtändigen flämiſchen Gemeinden haben ſich die Kirchenbücher er⸗
halten, von Frankenthal, Köln und Hanau, in Frankfurt hatte
die große niederländiſche Gemeinde keine ſelbſtändigen Regifter,
in anderen Städten, z. B. Oppenheim, ſind die Bücher verloren.
Die Tauf» und Copulationsregiſter der niederländiſchen Gemeinde
in Frankenthal, ein umfangreicher Band von 1565—1689, der
jetzt im Stadtarchiv zu Fr. aufbewahrt wird, ſind erſt 1601 mit
Benutzung älterer Zuſammenſtellungen vom Pfarrer Gaspard
von der Heiden dem Jüngeren angelegt worden. Die erſte Hälfte
dieſes Bandes), der die Taufen bringt, liegt uns jetzt in einer
muſtergültigen Publikation von Dr. Adolf von den Velden in
Weimar vor, der ſchon vor vier Jahren mit der vorbildlichen
Herausgabe des Kirchenbuchs der franzöſiſchen reformierten Ge⸗
meinde zu Heidelberg 1569 — 1577 und Frankenthal in der Pfalz
1577—1596 als erfter den bedeutungsvollen Schritt der Veröffent-
lichung von Kirchenbüchern, der wichtigſten genealogiſchen Quellen,
die wir haben, getan hat.
Daß der Verlagsort Brüſſel und die Sprache von Titel und
Einleitung die franzöſiſche iſt, wird zuerſt etwas befremden. Es
iſt beſchämend, daß bei uns in Deutſchland für derartige wichtige
und große Unternehmungen anſcheinend weder materielle noch
ideale Hülfe zu finden iſt. Wir müſſen noch froh ſein, daß die
„Société d'Histoire du Protestantisme Belge“ den Verlag Übers
nommen und damit unſere genealogiſche und hiſtoriſche Literatur
in ſehr werwoller Weiſe bereichert hat.
Der wohl bald nachfolgende zweite Band des mit unge⸗
meiner Sorgfalt bearbeiteten Werkes wird die Trauungen und
das jetzt noch ſchmerzlich vermißte Namensregiſter bringen.
Hoffentlich werden dieſen beiden Heidelberger und Frankenthaler
Kirchenbüchern, für deren Veröffentlichung wir dem Bearbeiter
zu großem Danke verpflichtet find, noch viele deutſche Publika-
tionen folgen.
Marburg. Dr. Carl Knetſch.
Urkundliche Beiträge zur Geſchichte der edlen Herren von
Biberſtein und ihrer Güter. Aus dem handſchriftlichen
Nachlaß des Generalmajors Paul Rogalla von Bieberſtein mits
geteilt von Albert Hirtz. Bearbeitet, erläutert und um einen
Regeſten⸗Nachtrag vermehrt von Jul. Helbig. Herausgegeben
vom Verein für Heimatkunde des Jeſchken⸗Iſergaues. Reichen"
berg in Deutſchböhmen, 1911. Selbſtverlag des Vereins für
1) Wir finden darin eine Menge intereſſanter Namen. Ich greife mitt,
kürlich nur ein paar heraus, wie Fremann, de Clerck, de Carmer (ſeit 1568),
die Familie, aus der der berühmte preußiſche Großfanzier Graf von Garmer
ſtammt (nach den Forſchungen von den Veldens), Behaghel (erft 1570), die
Familie des Gießener Germaniſten, von den Velde (feit 1586), Malet (feit
1655), Baunfchiffer (feit 16555.
Bücherbeſprechungen.
Heimatkunde des Jeſchken⸗Iſergaues, VIII und 498 Seiten mit
Orts- u. Perſonenverzeichnis. Eine Wappentafel, zwei Stamm
tafeln und ein Fakſimile einer Kaufurkunde.
Das Werk enthält hauptſächlich Regeſten des alten Biber-
ſteiniſchen Herrengeſchlechts, die der verſtorbene General-Major
Rogalla v. Bieberſtein mit großem Fleiße geſammelt hat, ohne
daß ſich jedoch daraus eine Zuſammengehörigkeit ſeiner Familie
mit dem altböhmiſchen Geſchlechte der Herren von Biberſtein
erweiſen ließe. Sehr wertvoll ſind aber auf jeden Fall die in
dem Buche enthaltenen Urkundenauszüge für die Geſchichte des
nordöſtlichen Böhmens und der Lauſitz. Weniger zuverläſſig ere
ſcheinen hingegen die angefügten „Biberſtein⸗ Memorabilien“ von
Julius Helwig, in denen ſich gleich auf der erſten Seite der grobe
Irrtum findet, daß Friedrich I. v. Biberſtein, nach der Angabe
auf der Stammtafel der Friedländer Linie geſtorben „angeblich
1360“. als „Froquentant der Leipziger Univerfität“ 1346 (!) im-
matrikuliert worden ſei, obgleich ja bekannterweiſe die Univerſität
Leipzig erſt 1409 eröffnet wurde.
Leipzig. Schmertoſch v. Rieſenthal.
Ein Blatt aus der Geſchichte des evangeliſchen Pfarrhauſes
von Karl Klingemann, Superintendent in Eſſen. Leipzig,
Dieterich 1911. 55 S.
Das Büchlein gibt in anſprechender Form Mitteilungen
aus der Geſchichte der Familien Goedecke und Ballhorn; dabei
fallen intereſſante Streiflichter kulturgeſchichtlicher Art auf das
Pfarrhaus früherer Zeit, namentlich um 1725. Trotzdem erſcheint
der Titel ein wenig anſpruchsvoll; „eines“ ſtatt „des Pfarr-
hauſes“ wäre richtiger.
Freiberg.
Zur Minifterialenfrage von Georg Caro.
In den Nova Turicensia (Beiträge zur Schweizeriſchen
und Züricheriſchen Geſchichte) Zürich, Beer 1911, liefert der be-
kannte, kürzlich verſtorbene, Züricher Wirtſchaftshiſtoriker G. Caro
einen Beitrag zur Löſung dieſes Problems nach der rechtlichen
und ſozialen Seite. Caro ſchenkt einigen Miniſterialengruppen
kleinerer Herren Aufmerkſamkeit, der Grafen v. Heiligenberg,
ferner der Freiherren v. Regensberg, der Grafen v. Rapperswil.
— Aus den nicht gerade ſehr klar und überſichtlich gruppierten
Ausführungen des Verfaſſers, deſſen Unterſuchungen unſeres
Erachtens nach hätten eindringender und damit gewinnbringender
ſein dürfen, ſcheinen als ſeine vorſichtigen Schlüſſe angenommen
werden zu dürfen, daß bei der Entſtehungsfrage der Minifteria-
lität aller Nachdruck auf das Schickſal der freien Leute (heißt
doch wohl „freien Herren“) fällt. Wir perſönlich vermuteten
auch ſchon bei der genealogiſchen Bearbeitung der Herren v. Lägern,
daß die freien Herren v. Boppelſen ſich in die freien Herren
v. Buchs verwandelt haben und daß dieſe dann Miniſterialen
der Freiherren v. Regensberg geworden ſind. l
Zürich. Dr. Friedr. Hegi.
Alfred Krell, Herzog Johann Adolf I von Sachſen⸗Weißen⸗
fels als ſächſiſcher Feldmarſchall, mit beſonderer Rückſicht
auf feinen Anteil am 4. ſchleſiſchen Krieg. Mit einem Bildnis.
Leipzig, Dieterich'ſche Verlagsbuchhandlung (Theodor Weicher)
1911. 189 S. 8. Preis: 4.50 M.
Kriegsgeſchichtliche Einzeldarſtellungen liegen an ſich den
Intereſſen unſerer Leſer wohl ziemlich fern. Indeſſen hebt der
Verfaſſer der vorliegenden Abhandlung mit Recht hervor, daß
ſeine Arbeit zum erſten Mal ein Charakterbild des Herzogs
gibt, welcher eine ehrliche und tapfere Soldatennatur und ge—
wiſſenhafter Regent, aber kein Feldherr war. Die Darſtellung
iſt klar und gewandt und bringt manche Einzelheiten in neuer
Beleuchtung; freilich wird die Auffaſſung Krells nicht ganz uns
beſtritten bleiben. Der Gegenſtand des Buches läßt die höchſt
anerkennenswerte Tätigkeit des Landesherrn und die Familien-
geſchichte natürlich weniger hervortreten, und man möchte wünſchen,
daß der Verf. ein vollſtändiges Lebensbild ſeines Helden gegeben
hätte, da ſich wohl nicht ſo bald wieder ein Forſcher mit ihm
beſchäftigen wird. Gewundert hat es den Ref., daß für die
genealogiſchen Daten nicht Poſſes „Wettiner“ zu Grunde gelegt
worden ſind.
Leipzig.
Schwen.
Ernſt Devrient.
Georg Thierer, Ortsgeſchichte von Guffenftadt auf der
ſchwäbiſchen Alb. I 332 S., 3 Tafeln, 63 Textbilder. Stutt-
gart 1912. Greiner & Pfeiffer.
Eine wackere Arbeit liegt uns in Thierers Ortsgeſchichte
vor; all die unerfreulichen Mängel, die Ortsgeſchichten ſonſt nur
zu oft aufzuweiſen pflegen, werden hier vergebens geſucht werden.
Die Arbeit iſt auf das Gewiſſenhafteſte quellenmäßig fundiert.
Jedes Haus wird ſo weit als möglich einzeln zurückverfolgt und
wo die ſchriftlichen Quellen verſagen, werden die Ergebniſſe archäo⸗
logiſcher und geologiſcher Forſchung mit Glück herangezogen.
Freilich dürfen wir den einen Mangel nicht verſchweigen, daß
der Thiererſchen Geſchichte ein einheitlicher Zug fehlt; es ſind
in der überreichen Darbietung an ſchätzenswertem Material zu
wenig orientierende Geſichtspunkte hineingetragen. Vielleicht
— —— von — — — — — ae
Deutſcher Herold. 43, ; April 1912. Vom Urſprunge
und insbeſondere vom Wappen der v. Apenburg in der Altmark
u. in Pommern. Heimatliche Formen. Zur Vererbungsfrage.
Die zuſammengeſetzte Stammtafel (mit Abbildung). Verzeichnis
der in dem a. d. Winckelſchen Familienarchiv befindlichen Leichen
reden. — XLIII,, Mai 1912. Die Farben der Lanzfähnlein der
preußiſchen Kavallerie. Zur Wappenkunde (Körner). Chriſtoph
Wahrendorffs Epitaphium in der Kirche zu Adenſen und die
Genealogie feines Geſchlechts (de Lorme). Heraldik und Autos
mobilismus (Ghyzy). Amerikaniſche Staatenwappen. Das
Württembergiſche [ganz verunzierte] Wappen am Kunſtaus⸗
ſtellungsgebäude.
Monatsblatt der K. K. Heraldiſchen Geſellſchaft „Adler“
Nr. 377 VII, 2. Mai 1912. Zur Frage der Führung von Reichs
Adelstiteln (Frhr. v. Unterrichter). Auszüge aus den älteſten
Watrikenbänden der Stadtpfarre zu Leoben (v. Doerr). Eine
Berichtigung u. ihre Grenzen (Hager) [bringt in Anſchluß an die
Arbeit von Krollmann „Die Ahnen der letzten Grafen von Hoya“,
die in der Jubiläumsſchrift des „Roland“, vgl. Nr. 375 des
Monatsbl. der Gft. „Adler“, abgedruckt iſt, Bemerkungen zu
Tafel XVII des Dungernſchen Ahnenwerkes über die Hohenzollern
und Erörterungen über die Dohna⸗Auerbach als Fürften- Ahnen].
Frankfurter Blätter für Familien⸗Geſchichte. 1912, ,.
Mai. Drei Frankfurter Schützenfeſte 1582, 1671, 1707; Nach⸗
richten von der oberheſſ. Stadt Wetter und denen daraus ent⸗
ſtammenden Gelehrten; Ahnentafel des Joh. Hert. v. Holzhauſen;
Stammbaum der Familie Leonhard; Biographiſche Koſten⸗
ſammlung auf die Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M.; Ulmer
Mannsklöſter; Porträts geſucht.
Noland XII Jo (1912 April). Hilfsmittel zur Familien-
forſchung (Jüngken). Neuhaldenslebiſche Kreis⸗Chronik (Behrens).
Beiträge zur Stammkunde Poſener Adelsgeſchlechter. Stammbuch⸗
Eintragungen (Fieker). Wappen Henning (v. Haken). Kurioſum
Zeitſchriftenſchau
bringt der in Ausſicht geſtellte 2. Band der Ortsgeſchichte Erſatz
hierfür. — Und damit hängt ein zweiter Mangel zuſammenf:
die einzelnen Kapitel find zuſammenhangslos aneinandergereiht
ohne jede Gliederung: beiſpielsweiſe gehören die Abſchnitte: Erd⸗
geſchichte, Lage, Klima, Boden, Waſſerverhältniſſe, Flur⸗ und
Gewannamen und Blütenfalender doch zweifellos jus
ſammen, der Abſchnitt „Das Lehen“ vor den „Die Herren von
Guſſenſtadt“ betitelten; die allgemeine Bevölkerungstabelle vor
die ſpeziellen Kapitel über einzelne Familien und nicht mittens
hinein. — Aber von dieſen kleinen Mängeln abgeſehen, iſt es
eine wirkliche Freude, in dem mit großem Fleiße und hingebender
Liebe geſchriebenen Buch zu leſen. Dem Erſcheinen des 2. Bandes
darf mit großer Erwartung entgegengeſehen werden.
Leipzig. D. Johs. Hohlfeld.
Dienaſt. Zum Wedelſchen Wappen (Körner). XII 11 (1912 Mai)
Das Neuſpitzer'ſche Stipendium und der Stammbaum der Nach
kommen des Alex. Neuſpitzer (Ritter). Beiträge zur Stammkunde
weſtpreußiſcher Adelsgeſchlechter: v. Lyskowski. Neuhaldens⸗
lebiſche Kreis⸗-Chronik (Behrens).
Maandblad van het Genealogisch-heraldick Genoot-
schap „de Nederlandsche Leeuw“ Jhrg. 30, Nr, 5,,. Mai 1912.
Eenige aanteekeningen uit het Kerkarchief te Tiel Ohr. van
Kinschot); Over namen, naamsverandering, naamsbyvoeging enz.
in Nederlandsche-Indie (Mr. P. C. Bloys van Treslong Prins;)
Engelhard (C. A. van Woelderen).
L’ indicateur généalogique, héraldique et biographique.
lo (1912 Avril). Pathmos, maison! de plaisance des abbés du
Parc à Saint-Josse-ten-Noode; questions et réponses concernant
Phistoire des familles. I (1912 Mai) Pathmos etc. (Fortſetzung).
Unter den réponses befinden ſich Notizen über die Familien van
Paffenrode und van Braam.
The Utah Genealogical and historical magazine III,.
April 1912. The opening of the British Mission (Alice Kimball
Smith); the decendants of Erastus Snow (Mor. Snow); lessons
in genealogy (Susa Joung Gates); extracts from scottish records
(George Minns); genealogical and historical notes; book review;
donations to the library; history of the society of daughters of
the Utah Pioneers (Flora B. Horne).
Jahrbuch des Geſchichtsvereins für das Herzogtum
Vraunſchweig⸗ Wolfenbüttel (1911): Elfter, Piccolomini in
Braunſchweig, mit Aktenſtücken aus dem Archiv auf Schloß Nachod
(mit Gruppen, und Offiziersverzeichniſſen).
Unfer Egerland, 16. Jahrg., 1912, Heft 5, Geſchichte und
Genealogie der Familie John im Egerlande (Schluß). Mit einer
Beilage: Stammtafel.
Verſchiedenes.
Adelsverleihungen. S. Mal. der König von Sachſen hat den
erblichen Adel verliehen dem Rittergutsbef. Heinrich Hüttner
auf Pirk mit Türbel, dem Kommerzienrat Hugo Hoeſch in Dres⸗
den und dem Rittergutsbeſitzer Ofonomierat Oehmichen auf
Scharfenberg bei Meißen.
Hildesheim. Eine uralte niederſächſiſche Familie kann
in dieſem Jahre auf eine 750 Jahre alte Geſchichte zurückblicken.
Es iſt die Familie Lutteroth, die in Hannover, in der Provinz
Sachſen, im Herzogtum Braunſchweig, in Hamburg uſw. weit
verbreitet ift. Es gibt wohl, fo ſchreibt die „Hildesh. Ztg.“, in
dieſen Ländern keine Stadt, zu der die Geſchichte der Familie
Lutteroth nicht Beziehungen nachweiſt. Die Stammheimat des
Geſchlechts ijt der Ort Lüderode auf dem Eichsfelde.
Niederſächſiſches Familien⸗ Jubiläum. Ihr 300 jähriges
Beſtehen kann in dieſem Jahre die in ganz Niederſachſen weit
verbreitete Familie Engelbrecht feiern. Ihr nachweisbarer
Begründer iſt der Fürſtlich Braunſchweig⸗Kalenbergiſche Land⸗
ſyndikus und Landrentmeiſter, ſpätere Bürgermeiſter zu Einbeck
Dr. jur. Chriſtian Wilhelm Engelbrecht, der am 15. Dezember 1612
geboren wurde und 1675 in Einbeck ſtarb. Er hatte 15 Kinder,
aus ſeiner erſten Ehe 8 und aus ſeiner zweiten 7. Die Zahl
ſeiner Nachkommen iſt ſehr groß.
(Deutſche Volkszeitung, Hannover, 3. Mai 1912.)
Niederſächſiſche Familiengeſchichte.
Wie G. Fr. Studt in den Flensburger Nachrichten
10. März 1912 berichtet, exiſtieren familiengeſchichtliche Arbeiten
über die Geſchlechter Boie, Calliffen, Esmarch, Franzenburg,
Halling, Honnings, Holler, Jakobſen, Möller, Puttfacken, Rode,
Ruder, Schacht, Schaumann, Studt, Witt. In Entſtehen find
begriffen genealogiſche Werke der Familien Ageſtoff, Boeck, von
Eitgen, Feil, Krohn, Möller, Schoof. Familientage haben ob,
gehalten, die Familien Ahlmann, Boie, Franzenburg, Haſſelmann,
Harmen, Reuter, Robe, Thomſon.
Kataloge des Buch⸗ u. Kunſtantiquariates Gilhofer &
RNanſchburg in Wien l, Bognergaſſe. 2. Unter dieſen Katalogen
verdienen beſonders die folgenden das lebhafte Intereſſe der
Familienforſcher: Nr. 78 Hiſtoriſche Autographen und Urkunden
XIV.— XVIII. Jahrh. Schriftſtücke zur Geſchichte des 30 jährigen
Krieges. Stammbücher und Stammbuchblätter XVI. XIX. Jahrh.
Autographen berühmter Perſönlichkeiten des XIX. Jahrh.: Res
genten, fürſtl. Perſönlichkeiten, Dichter, Gelehrte, Muſiker, bil-
dende und darſtellende Künſtler éc. Von den zahlreichen, hier
zum Verkauf ausgebotenen Stammbüchern ſeien beiſpielshalber
erwähnt das Studentenſtammbuch des Bernh. Coccius aus
Frankfurt a. M. mit Eintragungen (1602—1604) aus Wittenberg,
Marburg, Straßburg u. Frankfurt a. M. Das Stammbuch des
Mundharmonikavirtuos Franz Koch mit Eintragungen aus
Lübeck, Roftod, Königsberg, Dresden, Bautzen u. zahlreichen
anderen Städten aus d. J. 1796—1804. Ferner fei erwähnt ein
Stammbuch⸗Klebeband aus d. 16. u. 17. Jahrh., hierbei find haupt⸗
ſächlich Blätter aus den Stammbüchern der Niederländer Gott,
Aus dem Adelsbrief Nadolt 1628, April 21.
ſchalk Aeltius u. Joh. de Mathen es vertreten; ein kleineres
Kontingent lieferten die Stammbücher des Chr. Gottfr. Gugel
(aus Nürnberg), Chr. Böſen, Max Kurtz, Nik. Ruychhauer,
Aug. Hanolt, Arn. Kraft, Jak. Ravens, Hier. Reutter cc.
Das Stammbuch des Gottlieb Vogel zeigt Eintragungen aus
Hildburghauſen, Römhild, Sigmundsburg, Katzhütte uſw. aus
den Jahren 1799 — 1804, darunter auch ein Stammbuchblatt des
damals 12½ jährigen Karl Maria v. Weber, des Schöpfers
des „Freiſchütz“. — Nr. 90. Orts⸗ und Familienurkunden: 3. B.
Briefe u. Schriftſtücke betr. die Familie Fugger, Wappenbuch
Karls V. für Michel Han, Augsburg, 19. Aug. 1530. — Nr. 91.
Das öſterreich-ungariſche Wilitär, hierin u. a. zahlreiche Militärs
porträts. — Nr. 97. Arzte⸗Porträts. — Nr. 102. Flugblätter,
Einblattdrucke, Relationen, Gelegenheitsſchriften 15.—19. Jahrh.
(3. B. conjugium felix.. Dr. M. Andreae Mullero ss. theol.
stud. et Marthae Dr. Chr. Heidenreich, acad. Salanae notarii
filiae etc. Jena 1906: Haas, W., Schmertzen-Volle Redverfassung
in Beysetzung und Leich Begaengnuss dess... Herrn Placidi
Buechauer d. Stueffts Crembsmuenster ... Prälatens, Linz
1670). — Nr. 104. WAWdels= und Wappenbriefe 15.—19. Jahrh.
Dieſer mit Wappen reichilluſtrierte Katalog enthält eine große
Menge ſehr bemerkenswerter familiengeſchichtlicher Nachrichten.
Wir bringen eine Reproduktion der in dieſem Katalog ab»
gedruckten Wappen aus dem Wappenbriefe Kaiſer Karls V. für
die Familie Neuman vom 1. April 1552 und aus dem Adels⸗
brief Kaiſer Ferdinands IL für den Hofkammerſekretär Clem.
Radolt vom 24. April 1628. Jene Familie Neuman wurde
1627 in den Adelſtand mit dem Prädikat „zum Neuenthurn“
erhoben. Eine Tochter aus dieſem Geſchlechte verehel. von
Plawenn ſteht in St. Christophori Brüderſchaftsbuch von
Arlberg. Der Maler der mit hervorragender Virtuofität ge⸗
malten Miniaturen für Cl. Radolt hieß V. Reichardt. Aber
den Radolt vom 24. Apr. 1628 vgl. Luſchin, Oſterreicher an ital.
Univerfitäten, Bl. d. Ver. f. Landesk. v. Niederöſterreich XVII,
S. 503: er war 1631 Dekan der jur. Fakultät in Wien, wurde
am 13. Aug. 1656 in den Freiherrnſtand erhoben und ſtarb zu
Wien als Hofkammerdirektor 1670. — Nr. 105. Schabkunſtporträts
17.— 19. Jahrh. Aus dem al phabetiſchen Verzeichnis der dars
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Aus dem Wappenbrief Neuman 1552, April 1.
geſtellten Perſonen ſeien beiſpielsweiſe genannt die Namen
Biermann, Dürer, Faber, Foerſter, Heß, Howard, Ras
bener, Schultz, Vogel, Wolf, Zimmermann. Von den
verzeichneten Malern ſeien genannt Francke, Gerhard, Graff,
Grimm, Möller, Neugebauer, Vogt.
Beaux livres anciens manuscrits — reliures provenant
des collections van Lith, de Jeude, J. W. Wurfbain et de plusieurs
autres collections de la Hollande et de la Belgique. Amsterdam,
Frederik Muller & Cie., Doelenstraat 16—18. Diefer 119 Seiten
ler? umfaſſende, durch 15 Tafeln illuſtrierte Katalog verzeichnet
u. a. auch eine Autographen⸗ u. Porträtſammlung. Von bes
ſonderem Intereſſe iſt der Abſchnitt „albums amicorum“; eines
dieſer „albums“ gehört dem „George Albert Mültz à Walda,
étudiant à Annenberg et à Leipzig 1590—1594“. In den manuscrits
généalogiques et historiques, die in der Hauptſache holländiſche
und belgiſche Familien behandeln, begegnen auch ſolche Geſchlechter,
die jetzt in Deutſchland blühen, fo die v. Hueſch, v. Cortenbach,
Claes. Von den zahlreichen und wertvollen Inkunabeln werden
Drucker und Verfaſſer genau angegeben, jo 3. B. von den Druckern
Joh. Schüßler, Joh. Schensperger und Joh. Froſchauer
von Augsburg, Joh. de Amberbach und Wolff de Pforten
von Baſel, Joh. Koelhoff u. Conrad Winters von Köln,
Conr. Kachelofen von Leipzig uſw. In der Abteilung recueiles
de portraits werden auch angeboten die ſehr ſeltenen Bücher:
J. Sambucus, Icones veterum aliquot ac recentiorum medi—
corum philosophorumque elegiolis suis editae. Antverpiae 1574
und M. F. Seidel, Icones et elogia virorum aliquot praestantium
qui multum studiis suis consiliisque Marchiam olim nostram
viverunt ac illustrarunt 1671. Von den Abbildungen ſei das
Ex - libris von Hildprand Brandenburg aus dem 15. Jahrh.
erwähnt.
Der außergewöhnlich reichhaltige Katalog 61 von Paul
Graupe, Antiquariat, Berlin W. 35, Lützowſtr. 38 offeriert Werke
über Genealogie u. Heraldik und verdient die Beachtung aller
Familienforſcher. Auch handſchriftliche Materialien werden augs
geboten, ſo eine Anzahl von Adels- u. Wappendiplomen, eine
Sammlung von Patenbriefen und Stammbücher mit zahlreichen
Einträgen vieler deutſcher Familien. Beſonders wertvoll iſt das
Stammbuch des Stephan Ziegler aus Erfurt, enthaltend 362 Blatt
mit 97 Eintragungen aus Cöln, Erfurt, Marburg, Nürnberg u.
Straßburg d. J. 1595—1604.
| Zum Adelsrecht.
Das Hanſeatiſche Oberlandesgericht zu Hamburg hat kürz—
lich in einem Urteil entſchieden, daß in der Weigerung des Ver—
legers, Jemanden in einem genealogiſchen Jahrbuche aufzuführen
oder ſeine Zugehörigkeit zu einem beſtimmten Adelsſtande anzu—
erkennen, eine unerlaubte Handlung im Sinne des § 823 B. G. B.
nicht zu erblicken iſt.
Da dieſe Entſcheidung auch weitere genealogiſche Kreiſe
angeht, ſo ſei es erlaubt das Weſentlichſte aus dem Tatbeſtand
und den Entſcheidungsgründen dieſes Urteils hier in Kürze
wiederzugeben.
Der Beklagte, ein Verlagsbuchhändler, gibt das Gothaiſche
Genealogiſche Taſchenbuch für adlige Haufer heraus und zwar
in verſchiedenen Bänden für den Uradel —blau— und für den
Briefadel —grin—. In dem blauen Bande für 1910 ift der
Kläger v. d. S. ſamt dem Familienzweige, welchem er angehört,
bei der unſtreitig uradligen Familie v. d. S. aufgeführt. In dem
demnächſt erſcheinenden Taſchenbuche für 1912 will der Beklagte
den Kläger mit ſeinem Zweige in das briefadlige Taſchenbuch
überführen, weil Kläger, wenn er auch zur Führung von Namen
und Wappen derer v. d. S. nach dem Kaiſerl. Erlaß Karls VI.
vom Januar 1718 berechtigt ſein möge, doch ſeine Zugehörigkeit
zu der uradligen Familie nicht dargetan fet. Dieſem Stand-
punkte hatte der Beklagte in verſchiedenen Schreiben an den
Kläger Ausdruck gegeben und auch in dem dem Kläger über-
ſandten Korrekturbogen des briefadligen Taſchenbuchs für
1912 befolgt.
Kläger, welcher ſeine Zugehörigkeit zum Uradel auf Grund
der feinen Vorfahren erteilten Kaiſerlichen Anerkennung des—
jelben und feine Abſtammung von Angehörigen der Uradels-
familie v. d. S. behauptet, ſieht in dem Verhalten des Beklagten
eine widerrechtliche Verletzung ſeines Uradelsrechtes. Er hat
deshalb Klage gegen den Verlagsbuchhändler erhoben, weil er
nach ſeiner Meinung in dem oben geſchilderten Verhalten des
Beklagten eine nach § 823 B. G. B. zu verfolgende Rechtsver⸗
letzung findet.
Demgegenüber führt das Oberlandesgericht, das zu einer
Abweiſung der Klage kommt, in ſeinen Gründen folgendes aus.
Der § 823 B. G. B. Abſ. 1, um den allein es ſich hier
handeln kann, hat zur Vorausſetzung, daß das Recht des
Klägers mit Vorſatz oder durch Fahrläſſigkeit, alſo durch Ver—
ſchulden des Täters, widerrechtlich verletzt iſt. Dieſe Voraus—
ſetzung ermangelt hier durchaus. Die Briefe enthalten nur die
Bemerkung, daß durch das Diplom vom 4. Januar 1718 der
Adel der v. d. S. Familie verbrieft, nicht aber die Zugehörigkeit
zum alten (uradligen) Geſchlechte erwieſen ſei und daß, wenn
dieſer Nachweis ſchlagend, (d. i. durch Beſtätigung des Herolds⸗
amts oder durch Taufe und Trauſcheine) erbracht werde, die
Schriftleitung gern bereit ſei, ihre Bedenken gegen die Belaſſung
im uradeligen Taſchenbuche fallen zu laſſen. Wie in dieſen
Außerungen oder in der Zuſendung des Korrekturbogens für
das briefadlige Taſchenbuch eine ſchuldhafte, fet es fahrläſſige
oder vorſätzlich rechtswidrige Handlung liegen fol, ift nicht er-
findlich. Kläger erblickt eine ſolche anſcheinend ſchon in dem
bloßen Beſtreiten, daß feine Zugehörigkeit zum Uradel large»
‚Stellt fet. Er geht aber darin zu weit; ein ſolches Beſtreiten
kann vielleicht — wenn nämlich die Zugehörigkeit zum Uradel als
ſolchem (nicht blos zum Adel) einen dem § 12 B. G. B. analogen
Rechtsſchutz nach den Landesgeſetzen genießt — einen Rechtsgrund
für eine negatoriſche Klage abgeben, nicht aber für eine Delifts-
klage. Sonach dürfte nach der eigenen Sachdarſtellung des Klägers
eine unerlaubte Handlung nicht vorliegen. We
Das Urteil iſt abgedruckt in der Hanſeatiſchen Gerichtszeitung
von 1911 Beiblatt Nr. 150 Seite 229. -
Hamburg, Oktober 1911. X. A. Dr. G. Weſtberg.
Kirchenbuch⸗ Gebühren.
Das Preußiſche Gerichtskoſtengeſetz vom 25. Juli 1910 De:
ſtimmt in § 80:
„Der Gebührentarif zu dem Reichsgeſetze vom 6. Februar 1875
über die Beurkundung des Perſonenſtandes und die Chee
ſchließung nebſt den Vorſchriften des § 16 daſelbſt findet
auf die nach Maßgabe landesgeſetzlicher Vorſchriften geführten
und bei den Gerichten aufbewahrten Standesregiſter oder
Kirchenbücher Anwendung.“
Da in den weſtlichen Teilen Preußens alte Kirchenbücher
in ziemlich ftattliher Zahl bei den Gerichten ruhen, iſt dieſe
Beſtimmung für den Genealogen von großem Intereſſe; denn
der § 16 beſagt: „Gegen Zahlung der nach dem angehängten
Tarife zuläſſigen Gebühren müſſen die Standesregiſter jeder-
mann zur Einſicht, ſowie beglaubigte Auszüge aus denſelben
vorgelegt werden.“ Der bekannte (für alle Standesämter geltende
und hier auf die preußiſchen Kirchenbücher, die bei Gerichten
ruhen, ausgedehnte) Gebührentarif beſtimmt:
1. für Vorlegung der Regiſter zur Einſicht und zwar für
jeden Jahrgang. .. ½ Mark, für mehrere Jahrgänge
zuſammen jedoch höchſtens .. 1½ Mark.
2. . .. für jeden beglaubigten Auszug aus den Regiftern
mit Einſchluß der Schreibgebührenn ) Mark.
Bezieht ſich der Auszug auf mehrere Eintragungen und
erfordert derſelbe das Nachſchlagen von mehr als einem
Jahrgange der Regiiter, für jeden weiter nachzuſchlagenden
Jahrgang noch. ½ Mark, jedoch zuſammen
höchſtens 2 Mark.
Dresden. Dr. A. Tille.
Die Freiherren von Brandis von Plac. Bütler.
Neueſtens hat Placid Bütler im Jahrbuch für Schweizer
Geſchichte, 36. Band, eine eingehende pragmatiſche Geſchichte
der Freiherrn von Brandis aus dem berniſchen Emmentale
veröffentlicht und eine Stammtafel beigegeben. Die Familie
verzweigte ſich weit weg und ſtarb 1512 mit dem Dompropſt zu
Chur und Chorherrn zu Straßburg, Johannes v. Brandis aus.
Auf der Stammtafel laſſen ſich nicht weniger als 8 Uneheliche
nachweiſen. Erbe der brandiſiſchen Beſitzungen zu Vaduz,
Schellenberg und Blumenegg wurde Graf Rudolf v. Sulz. Das
Brandiswappen ging auf dieſen Grafen v. Sulz und von dieſem
auf das jetzt fürſtliche Haus Schwarzenberg über. — Die Brandis
gehören als urſprüngliche Emmentaler nicht dem Berner Ober-
land an und wurden deshalb von Schweikert nicht beigezogen.
Auch hier die Beobachtung, daß die männlichen Angehörigen
ſtets nur Grafinnen oder Freiinnen heirateten, weibliche erſt von
zirka 1340 ſich unter ihrem Stand verehelichten.
Zürich. Dr. Friedr. Hegi.
Im Antiquariat Schöningh, Osnabrück, Lortzingſtr. ſtehen
zum Verkauf: 1. Starkes Konvolut von Papieren der Familie
v. Helmolt (Erbzinsbriefe, Pachtkontrakt, Quittungen etc.), da⸗
runter auch Privatbriefe 1670—1890 und Akten über einen Prozeß
v. H. gegen die Stadt Göttingen ca. 1705/51. Preis 40 Mark.
b. Sehr ſtarker Konvolut Originalurkunden 3. Geſch. der Fam.
Cramer v. Clausbruch und ihrer Beſitzer im Amt Harzburg.
1704—1846. Preis 20 Mark.
Druckfehler. Nr. 195 lies ftatt Lobbe — Sobbe; zu Nr. 108
ſtatt Connen — Camen.
Verantwortlich für die Redaktion Ober-⸗ Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerfitätsftraße 2; für den Inſeratenteil: O. Salzmann, Leipzig
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch-Leipzig.
—— —vg—t—V—ͤ 2 —äü24ÿů be —
EE Blatter
= ee zur Förderung der 3 22
6egründet von D. v. Daſſel
herausgegeben von der Daſſel⸗Stiftung bei der Zentral,
ftelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte
Der jährliche Preis des in 12 Nummern erfcheinenden Jahrgangs einfdjlieflidy des Titels, Inhaltsverzeichniffes und Mamen-Regifters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für
deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beftellungen
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengefdjidhte in Leipzig, Univerfitätsfirage 2!!! richten. Die Beſtellung gilt
X. Jahrg.
als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. wenn
Juli 1912
nummer 7
Inhaltsverzeichnis: Eingänge. — Das wiedergefundene Bürgerbuch von Hoyerswerda (v. Arnswaldt). — Symmetriſche Ahnen⸗
proben auf Grabdenkmälern (Schluß) (Leonhardt). — Der Freiherrntitel der ehemaligen Reichsritterſchaft (Heinr. Freih.
von Simmern). — Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein in Sachſen-Altenburg 1594—1840 (von Thümmel).
— Gelegenheitsfindlinge. — Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeit⸗
ſchriftenſchau. — Verſchiedenes.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beftätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Adolf von den Velden, Registre de l’Eglise Réformée
Neerlandaise de Frankenthal au Palatinat 1565—1689, Bruxelles
1911 — vom Herrn Verfaſſer in Weimar.
Wohnungsanzeiger Schwerin 1909; Zeitungsausſchnitte aus
der „Mecklenburgiſchen Zeitung“ 1911; Grundlage zu einer
Stammliſte der Familie Großkopf, angef. von Karl Großkopf;
Ahnentafel des Karl Großkopf, angef. von Karl Großkopf — von
Herrn Karl Großkopf in Schwerin i. M.
Hannoverland, Ein Buch der Heimatpflege, Hannover 1910
— von Herrn Landrichter Otto Grofebert, Graudenz.
H. Denker, Die Bergchronik der Hardanus Hake (Forſchun⸗
gen zur Geſchichte des Harzgebietes II), Wernigerode 1911; 9.
Knackfuß, Geſchichte der Kgl. Kunſtakademie zu Kaſſel, Kaſſel
1908; Verzeichnis der Gemäldeſammlung im Landesmuſeum zu
Münſter; Verzeichnis der Kunſtwerke im ſtädt. Muſeum zu
Leipzig, 1903; Verzeichnis der Gemälde des ſtädt. Muſeums zu
Goin 1906; Katalog der Kgl. Gemäldegallerie zu Dresden, von
Woermann 1905; — von Herrn Kollmeyer, Quedlinburg.
Frankfurter Bücherfreund 1912 Nr. 2 — vom Herausgeber,
Jofeph Baer & Co., Frankfurt a. M.
Zwickauer Adreßbuch 1910/11 — von Herrn Dr.
Büttner, Zwickau.
Zeitungsausſchnitte, enth. Totenliſten aus deutſchen Ges
meinden der baltiſchen Provinzen und einen geneal. Aufſatz
über das Geſchlecht der von Barclay de Tolly — von Herrn
W. Wachsmuth, Riga.
Beiträge zur Geſchichte der Familie Niedner (Nietner,
Niethner, Niedtner, Nittner). 1. Jahrg. 1. Heft — vom Heraus-
geber Herrn Paſtor Niedner in Glauchau.
Stammtafel derer von Uslar zu Goßlar (1. Hälfte
des 15. Jahrh.) — von Herrn Regierungsbaumeiſter Grote.
Hannover.
Katalog Nr. 11 von Schweitzer & Mohr, Berlin-W 35,
enth. Studentenſilhouetten, 1911 — vom Verlag.
Nachrichten aus der Familie Lucius, 15. Jahrg. Il, 5, 1912.
1. Juni — vom Herausgeber Herrn Präzeptor J. Lucius,
Forſthaus.
Stammtafel für Joh. Sat. Glaeſemer, Freiſchulzen und
Gutsbeſitzer zu Jankendorf in der Provinz Poſen, f 1844 —
von Herrn Rechnungsrat Glaeſemer in Leipzig.
med.
Carl Knetſch, Die Schmalkalder Stahlſchmiede im 16. Jahrh.,
Sonderabdruck aus d. Zeitſchr. d. Henneberg. Geſch.⸗Ver. zu
Schmalkalden 1911; Die Erwerbung der Herrſchaft Schmalkalden
durch Heſſen, Marburg 1898; Aber den heutigen Stand der
genealogiſchen Forſchung in Heſſen, Sonderabdruck aus den
' Mitteilungen des Oberheſſ. Geſch.⸗Ver. 1909; Von der Hochzeit
des heſſiſchen Landgrafen Wilhelm des Mittleren zu Caſſel am
20. Okt. 1500. (Vierteljahrsſchrift Herold 1901); Beiträge zur
Genealogie des heſſiſchen Fürſtenhauſes bis auf Philipp den
Großmütigen, Gonderabdrud aus d. Zeitſchr. f. bef. Geſchichte
und Landeskunde, Kaſſel 1907; Zur Baugeſchichte des alten
Caſſeler Landgrafenſchloſſes, Sonderabdruck ebenda; Ein Gang
über die alten Marburger Friedhöfe, Sonderabdruck aus der
Heſſiſchen Chronik 1912; Der Forſthof und die Ritterſtraße zu
Marburg, Warburg 1909; Die Limburger Chronik des Joh.
Mechtel, herausg. von Carl Knetſch⸗Veröffentlichungen der
Hiſtoriſchen Kommiſſion für Naſſau VI, Wiesbaden 1909 — vom
Herrn Verfaſſer, bezw. Herausgeber, Herrn Kgl. Preuß. Staats⸗
archivar Dr. C. Knetſch in Marburg.
Handſchriftliche Stammliſte Holft — von Frau Gebh.-Rat
Taube, Wiesbaden.
Alfred E. R. Bettger, Kurze Mitteilungen über die Familie
Perrin aus Montpellier, Köln 1912, — vom Herrn Verfaſſer.
Beiträge zur Nachfahrenliſte der Familie Munſcheid III.,
— von Herrn Prof. Munſcheid in Sondershauſen.
Katalog 42 M. Hauptvogel Nachf., Leipzig, (Deutſchland:
Geſchichte, allgemeine und der Einzelſtaaten; 3698 Nummern),
— von der Firma.
Generalregiſter zum Gräflichen Taſchenbuch 1825 — 1903;
Zeitungsausſchnitte; Familienanzeigen, — von Herrn Archivrat
B. Trognitz, Gotha.
Katalog 26, Limburger Antiquariat und Verlag (Gebr.
Steffen) Limburg a. d. Lahn, (hierin Ex⸗libris, Genealogie und
Heraldik) — von der Firma.
Katalog 204, Bernh. Libiſch, Leipzig, (Geſchichte Deutſch⸗
lands, 169 Seiten) — von der Firma.
A. v. Gernet, Album Eſtonorum, Dorpat 1888, — von Herrn
P. von Gebhardt, Leipzig.
Ex⸗libris von Müffling, — von Herrn Hauptmann von
Sobbe, Deſſau.
Kockerols, Geſchichte der Familie Kockerols 1612—1912, —
vom Verfaſſer, Herrn Juſtizrat Dr. Kockerols, Coblen3.
Illuſtrierte Rundſchau, Beilage zum Hamburger Fremden⸗
blatt, mit zahlreichen Porträts, — von Herrn Auguſt Holler,
Hamburg.
*
Kirchenbuchauszüge, von Herrn Landrichter Otto Grofebert,
Graudenz.
Schriften des Vereins für Geſch. Berling XLV, 1912: Aus
der Geſchichte des Brandenburger Tors und der Quadriga;
Mitteilungen des Vereins für die Geſchichte Berlins 1912, 6, —
von Herrn Rechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig.
Reutlinger Geſchichtsblätter 1910/12, Nr. 5 (hierin Fortſetz.
und Schluß von K. O. Müller, Ein Eutinger Jahrtagskalender
a. d. 15. Jahrhundert), von Herrn Archivſekretär Müller in
Ludwigsburg.
Die Geſchichte des Bankhauſes Gebrüder Schickler. Feſt⸗
ſchriſt zum 200jährigen Beſtehen, Berlin 1912, — von Gebrüder
Schickler & Co., Berlin.
Svenska Släktkalendern 1912, utgifven af Gustav Elgen-
stierna. Första Argangen med 12 Porträt. Stockholm — von
Herrn Claes C. Schrain, Stockholm.
Das wiedergefundene Bürgerbuch von Hoyerswerda.
Von W. C. v. Arns waldt.
3% Hoyerswerda war bisher beim Magiftrat nur ein
Bürgerbuch, das 1807 anfängt, bekannt. Es war
daher manchen zugewanderten Familien in Hoyerswerda
unmöglich, die Herkunft ihres Geſchlechts zu ergründen,
wenn in den ziemlich lückenhaften Kirchenbüchern wenig—
ſtens nicht etwas über ihre Herkunft ſtand. Auf der
Suche nach verſchiedenen Familien fand ich beim Stadt—
magiſtrat das Bürgerbuch von 1807 an und einige hand—
ſchriftliche und gedruckte Sachen, die mir für meine
Forſchungen aber nichts nutzen konnten. Durch das
freundliche Entgegenkommen des Herrn Stadtſekretärs
war es mir möglich, noch eine Bücherſammlung zu durch—
ſtöbern, und da fand ich an unbemerkter Stelle das
ältere Bürgerbuch von 1680 — 1807. Vorne in dem
Buche war bemerkt, daß im Jahre 1680 ein großer
Brand zu Hoyerswerda 138 Häuſer der Stadt nebſt
dem Rathauſe und der Apotheke „aufgefreſſen“ habe
und daß deswegen dieſes neue Bürgerbuch — jedenfalls
an Stelle des alten mitverbrannten — angelegt ſei. Die
Einträge find ziemlich ausführlich z. B.: Herr Balthaſar
Mann, Apotheker von Strahlen aus Schleſien gebürtig
erlanget das Bürgerrecht durch Leiſtung des gewöhn—
lichen Bürgereides und erleget 3 Thlr. d. 9. Mart. 1684.
Herr Wenceslaus Sartorius, Pfarr zu Horne, ge—
winnet das Bürgerrecht durch ſchriftliche Angelobung
des Gehorſams den 30. Septembr. styl. nov. A® 1687,
Herr Ehrenfried Sartorius, Apothecker von Dreßden,
gewinnet das Bürgerrecht durch Leiſtung des gewöhn—
lichen Bürger- und Apothecker-Eydes den 9. Martij 1689,
Anno 1714 d. 17. Maji Hr. Johann Chriſtian Nicolai,
Apothecker von Königsbrück leget den Bürger-Eyd ab.
Es ſcheint aus den Einträgen hervorzugehen, daß nicht
immer der Geburtsort, ſondern manchmal auch der letzte
Wohnort als Herkunftsangabe eingetragen wurde. Im—
merhin wird aber auch durch den letzten Wohnort ein
Anhaltspunkt zum Weiterforſchen geboten.
Symmetriſche Ahnenproben auf Grabdenkmälern.
Von Dr. phil. K. Fr. Leonhardt in München.
Zeigt ein Stein des neuen Syſtems nur ein
Hauptwappen, dann ſind die beiden Kolonnen, auch
wenn der Verſtorbene vermählt geweſen iſt, nach den
Eltern geteilt und die Gattin mit ihren Ahnen bleibt
unberückſichtigt. Ein gutes Beiſpiel dieſer Art zeigt
unſere Abbildung 1. Das Denkmal iſt dem am 13. 3.
1583 geſtorbenen Hans Pleikhard Landſchad von
Steinach geſetzt und befindet ſich, wie auch die beiden
folgenden Landſchadendenkmäler in der Pfarrkirche
von Neckarſteinach.“) Seine Eltern waren Hans
Landſchad (F 1531) und Margarethe von SFledenftein
(t 1530), er war vermählt mit Anna Elifabeth von
Helmſtadt“ “). Die beiden Kolonnen beginnen mit den
Schilden der Großeltern, Bleikhard Landſchad (. ..)
und Mia von Helmſtadt auf der einen Seite, Jacob
von Fleckenſtein (F 1514) und Veronika von Andlau
auf der anderen. Es folgen die Großmütter der Eltern
Anna von Sachſenheim (verm. mit Dietrich Landſchad
+ 1441) und Magdalena Kreys v. Lindenfels (verm. mit
Martin von Helmſtadt F 1477) auf der einen Seite (die
beiden Schilde ſind offenbar verſehentlich vertauſcht, das
Kreysſche zudem durch falſche Bemalung entſtellt),
Margarethe v. Ratſamhauſen (verm. mit Johann v.
*) Vier andere Grabſteine der Landſchaden aus der gleichen
Kirche wurden im Jahrg. VIII d. Bl. Heft 10 abgebildet und bes
ſprochen.
**) F Aſchermittwoch 1590. Ihr Epitaph ſteht neben dem
des Gatten unter der Orgelempore.
(Fortſetzung von Jahrg. X, Seite 75 dieſer Zeitſchrift).
Fleckenſtein F 1483) und Judith v. Ramſtein (verm. mit
Lazarus von Andlau F 1494) auf der anderen.
Die konſequente Erweiterung dieſes Syſtems auf
acht Ahnen jederſeits würde an 5. und 6. Stelle die
Mütter der Großväter, an 7. und 8. Stelle die Mütter
der Großmütter folgen laſſen. So iſt es denn auch bei
unferer zweiten Abbildung der Fall. Das Denkmal“)
gilt dem Ehepaar Hans Ulrich Landſchad (F...) und
Walburg von Ratzenburg, zeigt demgemäß die beiden
Wappen und ſeitlich der Schrifttafel mit den Schilden
der beiderſeitigen Eltern beginnende Ahnenreihen. Die
Eltern waren Hans Landſchad (t 1571) und Margarethe
von Erlichheim (F 1578) einerſeits und Friedrich von
Ratzenburg (t 1569) und Apollonia v. Bibel andrer-
ſeits. Es folgen die Großmütter: Lucia v. Nippenburg
(t 1503, erte Gattin des obengenannten Hans Landſchad
+ 1531) und Lucia von Helmſtadt (verm. mit Ruprecht
oder Johann v. Erlichheim) hier, Margarethe von Twiſte
(verm. mit Friedrich von Ratzenburg F 1517) und Doro⸗
thea v. Fronhofen (verm. mit Wolfgang v. Bühel) dort.
Die Mütter der Großväter auf Landſchadſcher Seite
waren die obengenannte Mia v. Helmſtadt und eine
von Neipperg, die Mütter der Großmütter Anna v.
Hornftein (verm. mit Bernhard v. Nippenburg) und Anna
* Errichtet 1595, im Jahre der dritten Vermählung Hans
Ulrichs. Die erſte Gattin, Walburg von Ratzenburg ftarb 1585,
die zweite, Margarethe von Venningen 1593. Die dritte Ge"
mahlin war Agnes Ottilie von Greck.
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Epitaph des Hans Pleifhard Landſchad v. Steinach Epitaph für Hans Ulrich Landſchad v. Steinach und
( 1589) in Neckarſteinach. Walburg von Ratzenburg in Neckarſteinach.
Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912 Heft 7. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig.
Bet Google
v. Sturmfeder (verm. mit Reinhard v. Helmſtadt; auf der
Ratzenberger Seite waren die Mütter der Großväter
Kunigund v. Wolfsriegel (verm. mit Hans v. Ratzen⸗
burg) und eine Rot v. Schreckenſtein, die der Groß⸗
mutter Margarethe v. Weſtphalen (verm. mit Chriſtoph
v. Twiſte) und Sophia v. Schweigern (verm. mit Chriſtoph
von Fronhofen). Der Schild der letzteren ift herunter»
geſchlagen. Beziffern wir die Schilde in jeder Reihe
mit 1—8, fo finden wir fie in der oberſten Reihe einer
achtſtelligen Ahnentafel in dieſer Folge wieder 1. 5. 3. 7.
2. 6. 4. 8. BR
Nicht immer findet
ſich dieſe Anordnungs⸗
weiſe. Selten iſt die⸗
jenige, die ihr diametral
entgegengeſetzt, nicht von
dem in der Ahnenprobe
zu unterſt ſtehenden Ehe⸗
paar ausgeht, ſondern
die oberſte Ahnenreihe
in ihrer Folge von links
nach rechts wiedergibt,
ſodaß ſich alſo die Schilde
jeder Kolonne in der
oberſten Ahnenreihe ſo
wieder finden: 1. 2. 3. 4.
5. 6. 7. 8. Noch ſeltener
ſind glücklicherweiſe die
Fälle, in denen über-
haupt kein Syſtem zu
Grunde gelegt iſt und
doch acht Schilde zu
jeder Seite ſtehen. Der
Kurioſität halber führe
ich auch einen ſolchen
Fall an, den Grabſtein
des 1517 geſtorbenen
Jörg v. Trenbach. Zu
beiden Seiten einer Rits
terfigur (es iſt nicht be⸗
rechtigt in ſolchen Ge⸗
ſtalten Porträts zu ſehen,
es handelt ſich regel,
mäßig nur um Ideal⸗
geftalten!) finden ſich die
folgenden mit Namen
bezeichneten Schildreihen:
> Toe F = = es, Cd KC ta T r. S
> +a r 4 ; “ 2 d - x a, 28 iy Zo? * We o, Ap
ai e 4 r ` ae ` í í
Ah zer He ei `. te y$ ` "e — Zeët -
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1. Trenbach Aheim
2. Altenburg Pienzenauer
3. Poxauer Nusperger
4, Zenger Fraunhofen
5. Stachel Baldecker
6. Paulſtarffer Fraunberger
7. Seiberftarffer | Preiſing
8. Laiminger Granns
Die acht Ahnen des Jörg v. Trenbach ſind, ſoweit noch
feſtzuſtellen:
Hans v. Trenbach
Elspet Bergerin
Margarete v. Toblheim
N. v. Atzing oder Stettner
—— — — — : e —• — — . nn e
sm e fe
Epitaph des Hans Landſchad von Steinach (F 1531)
und der Margret von Fleckenſtein in Neckarſteinach.
N. Apfalterer
N. N.
Matheus v. Altenburg
Agnes Zengerin
Von dieſen finden ſich in der entſprechenden Kolonne
nur 3 oder möglicherweiſe, die unbekannte Stelle mitges
rechnet, 4. Etwas beffer ſieht es in der anderen aus.
Die Ahnen von Jörgs Gattin Veronica v. Aheim ſind:
| Veit v. Aheim
N. v. Pienzenau
N. v. Leutenbach
N. v. Stachel
Ludwig v. Pienzenau
Agnes v. Puchberg
Ulrich v. Nusperg
Eliſabet N.
Aus dieſer Reihe ſind
es zwar auch nur 3 oder
mit der unbekannten
Stelle 4, aber wir können
doch wenigſtens den Reft
als Ahnen höheren Gra=
des erkennen: Kungund
v. Fraunhofen (4) war die
Mutter Veits v. Aheim,
Catharina v. Waldeck (5)
die Ludwigs v. Pienze⸗
nau, Rut v. Fraunberg
(6) die Mutter der Agnes
von Puchberg, Elspet
Granns (8) die mütter⸗
liche Großmutter des
Ludwig von Pienzenau.
Wenn nicht die dem Ge⸗
ſchlechtsnamen nach un⸗
bekannte Gattin des UIs
rich von Nusperg, eine
von Preiſing war, wird
wohl auch dieſer Schild
irgendwie einer höheren
Generation angehören.
Der Schild Stachel, den
wir in der Aheimſchen Kolonne vermiſſen, iſt als fünfter
in die Trenbachſche hinübergeraten. Ein Syſtem iſt
alſo ſchlechterdings nicht zu erkennen, die Sache findet
vielmehr ihre Erklärung in dem Alter des Steins. Der
Beſteller, wohl noch Jörg von Trenbach ſelbſt, muß irgend⸗
wie von der neuen Mode der reihenweiſen Schildordnung
gehört haben, hat aber von den ihr zugrundeliegenden
Prinzipien noch nichts gewußt, ſo daß er die Schilde
mit den Wappen irgendwie verwandter oder verſchwä⸗
gerter Familien ausfüllen ließ.
Schlimmer als ſolche Fälle, deren Unbrauchbarkeit
zur Aufſtellung einer Ahnentafel ſich aus den erſten
Schilden ſofort ergibt, ſind die, welche ganz korrekt be⸗
ginnen und erſt zum Schluß ein wirres Durcheinander
zeigen. Dahin gehört beiſpielsweiſe der Grabſtein für
88888888008
Jörgs Sohn Hans (t 1567) im Kloſter Reichersberg,
vermählt in 2. Ehe mit Jacobe v. Pfeffenhauſen. Hier
lauten die Reihen:
1. Trenbach Pfeffenhauſen
2. Aheim Seiboldsdorf
3. Apfalterer Pütrich
4, Pienzenau Waldeck
5. Toblheim Altmann
6. Fraunberg Nusdorff
7. Berger Egenhofen
8. Granns Ellerbach
Auf der Trenbachſchen Seite ſind die erſten Stellen
ganz korrekt, 1 und 2 die obengenannten Eltern, 3 und
4 die Großmütter, 5 die Mutter des väterlichen Groß—
vaters, in 6 und 8 erſcheinen aber zwei ebenfalls oben
ſchon vorgekommene, nun einer noch höheren Generation
angehörenden Ahnfrauen von Pienzenauer Seite, während
7 als Ururgroßmutter aus der Trenubachſchen Filiation
der Sechzehnerreihe angehört. Ebenſo ſind Pfeffenhauſen
und Seiboldsdorf die Eltern, Pütrich und Waldeck die
Großmütter der Jacobe von Pfeffenhauſen, 5 und 6
weiß ich auch in höheren Reihen nicht unterzubringen,
während 7 wieder ganz richtig die Mutter der mütter—
lichen Großmutter bezeichnet. 8 gehört als väterliche
Großmutter des mütterlichen Großvaters wieder der
Sechzehnerreihe an.
Unzuverläſſigkeiten dieſer Art ſind nun leider das
regelmäßige auf Grabſteinen feit Anfang des 16. Jahr-
hunderts. Begründet find fie ebenſo häufig in der un-
genauen Kenntnis der Vorfahren als in dem Bedürf—
nis die Ahnenprobe zu verſchönern: ſtößt man unter
den acht Ahnen auf einen der nicht von ſtiftmäßigem
Adel oder gar nicht wappenfähig war, ſo erſetzt man
ihn gern durch einen aus einer höheren Vorfahrenreihe,
der die gewünſchten Eigenſchaften aufweiſt, oder iſt man
ſich einer noch fo entfernten Abſtammung aus einem uns
gewöhnlich angeſehenen Geſchlecht bewußt, ſo ſetzt man
deſſen Wappen an Stelle eines verhältnismäßig weniger
geſchätzten. Die abſichtliche oder unabſichtliche Unrichtig⸗
keit ſchleppt ſich dann von einer Ahnenprobe in die
andere fort, zumal dort, wo Grabdenkmäler die Ver—
mutung der unbedingten Glaubwürdigkeit für ſich hatten.
Kompliziert werden dieſe Schwierigkeiten durch die
ſchon erwähnten verſchiedenen Anordnungsmöglichkeiten
auch innerhalb des neuen Syſtems. Die beſprochene
Form 1. 2. Eltern, 3. 4. Großmütter, 5. 6. Mütter
der Großväter, 7. 8. Mütter der Großmütter, wird
variiert durch die, welche an 5. und 6. Stelle die Mütter
der väterlichen, an 7. und 8. Stelle die Mütter der
mütterlichen Großeltern ſetzt, ſo daß ſich die Schilde in
der oberſten Ahnenreihe folgendermaßen wiederfinden
1. 5. 3. 6. 2. 7. 4.8. Dieſe Form iſt auf den erſten
Blick von der erſtgenannten nicht zu unterſcheiden, da
in beiden die erſten fünf Stellen und die letzte ſich gleich
bleiben. Die erſte Form hat theoretiſch den Vorzug,
daß fich das Verwandtſchafts verhältnis der einzelnen
Schilde zu einander ſchneller erkennen läßt: Das Kind
einer beliebigen Mutter ſteht nämlich an der um die
Ahnenzahl der Generation der es angehört niedrigeren
Stelle als jene, alfo z. B. der Schild 7 bezeichnet eine
Frau aus der (achtſtelligen) Urgroßelternreihe, das Kind
108
gehört der Viererreihe an, es ſteht alfo an 7—4—3ter
Stelle; damit hat man ſelbſtverſtändlich auch den Gatten.
Oder umgekehrt die Mutter des Trägers eines bes
liebigen Schildes ſteht an der um die Ahnenzahl der
Generation in der jenes ſteht, höheren Stelle, alſo z. B.
die Mutter eines aus dem Geſchlechte 2 in der Vierer—
reihe gehört dem Geſchlechte 6 an. Dieſe Form wird
denn auch wegen ihrer Aberſichtlichkeit gern für Ahnen⸗
reihen zu 16 Schilden gewählt. Die Mutter des Trägers
des erſten Schildes aus der Achterreihe ſteht an 9ter,
die des zweiten an 10ter, die des dritten an IIter u.
ſ. f. bis zu der des achten an 16ter Stelle, fo daß die
Schilde des Grabſteines ſich in der Sechzehnerreihe
der Ahnentafel in dieſer Reihenfolge finden 19 513
311 715 210 614 A12 816
Ne —
Neben der Zweiteilung der Ahnentafel nach Vater—
und Mutterſeite (Abb. 1) oder nach den Ehegatten
(Abb. 2) findet ſich auch eine oft ſchwer erkennbare
Vierteilung. So überliefert 3. B. Ecker in feinem Grab-
ſteinbuch“) ein intereſſantes Denkmal für den 1606 ge-
ſtorbenen Heinrich von Halang und feine Gattin Bar—
bara von Cloſen, der ſich auf dem inzwiſchen aufge-
laſſenen Franziskaner-Friedhof in München (dem
heutigen Max Joſephplatz) fand. Um die beiden Wappen
der Eheleute waren 16 Schilde folgendermaßen gruppiert
Haslang er kale Nothaft
Aheim Arco I [Haag Watzmannsdorf
Wildenſtein Welden | WEN Satlpog
Freundsberg Aholfing] [Nothaft Seiboldsdorf
Die entſprechende Ahnentafel lautet:
E
e F Se
5 E = E E
S.S FSS 2 „ 3 5 88 8
23582528 22252383338
S ER Be S 2 S $5385 2
ORK AR HSRRISOHARRAHES
W Ned a cc
E S
2 5 5 5 2 8 E =
S 88 3 S2 28 8 E 8 2 2 =
ZKEKKEESIEEEKEKER
SHOES SR 8 soe SER 5
S SN oe o S8 [SS & & gë SKE
——
Rudolf Agnes v. Joh. Eberhard Wagret v.
v. Cloſen Berliching
N
Barbara v. Clofen
v. Haslang Wildenſtein
Heinrich v. Haslang t 1606
Die Anordnung zerfällt alſo in vier Quartiere nach den
beiderſeitigen Eltern, in denen die beiden zu oberſt
nebeneinanderſtehenden Schilde ein Ehepaar der Achter—
reihe, je zwei untereinanderſtehende Schilde ein ſolches
der Sechzehnerreihe bedeuten.
Der Grabſtein von Heinrichs Schweſter Benigna
bildete ein Gegenſtück dazu, das ſich äußerlich lediglich
) Cod. germ. 2267 der Münchener Hof- und Staatsbibliothek.
L eibolpbsdporf
Wf ALSAANUNAKA/
dadurch von ihm unterſchied, daß er nur ein Wappen in
der Witte trug. Die ſechzehn Schilde waren ſo geordnet:
gaslang Rechberg | Wildenſtein Welden
Aheim Arco IFreundsberg Aholfing
Knöring Schwarzenberg Seckendorf Eberbach
Weichs Garteneck Rechberg Stein
Hier bezeichnet die obere Horizontalreihe, Has—
lang — Welden, die vier Großväter, die nächſte, Aheim
bis Aholfing, deren Mütter, die folgende, Knöring bis
Eberbach die väterlichen, die letzte, Weichs — Stein, die
mütterlichen Großmüttter der vier Großväter. Jede
Vertikalreihe entſpricht einem Quartier der ſechzehnſtelligen
Ahnentafel.
Anſtatt die Quartiere ſo nebeneinander zu ſtellen,
ſetzt man ab und zu auch je zwei und zwei untereinander,
ſo daß äußerlich nur zwei Ahnenreihen vorzuliegen
ſcheinen. Ein Beiſpiel dafür bietet das erſt 1572 er⸗
richtete Epitaph für Hans Landſchad von Steinach
(11531) und feine zweite Gattin Margarethe von Flecken⸗
ſtein, der Eltern des obengenannten 1583 geſtorbenen
Hans Pleikhard. Wir finden hier jederſeits an erſter
Stelle die uns aus Abb. 1 bekannten Ehepaare Land—
{had = Gadjenbeim und SFledenftein = Ratfamhaufen,
die väterlichen Großeltern des Ehepaares. Die uns
ebenfalls bereits bekannten mütterlichen Großeltern finden
ſich jederſeits an fünfter und ſechſter Stelle der fhein-
baren Achterreihen. Die zu jedem Großelternpaare ge—
hörigen Mütter: Margret von Roſenberg (verm. mit
Pleikhard Landſchad F 1428) und Margret Spätin von
Zwiefalten (verm. mit Johann v. Sachſenheim), Elgin
v. Weingarten (verm. mit Hans v. Helmſtadt) und eine
von Leonrodt, Anna von Müllenheim (verm. mit Heinrich
v. Fleckenſtein) und eine v. Ochſenſtein, endlich Greda
von Haus (verm. mit Walter von Andlau) und Agnes
v. Efringen (verm. mit Heinrich von Ramſtein) erſcheinen
jederſeits an 3. und 4. bezw. an 7. und 8. Stelle. Die
oberſte Ahnenreihe ſetzt ſich alſo jederſeits ſo zuſammen:
1. 3. 2.4. 5. 7. 6. 8.
Dieſe Methode eine in Wirklichkeit vorgenommene
Vierteilung als Zweiteilung erſcheinen zu laſſen, kann
nur zu Verwirrungen Anlaß geben. Sie findet ſich
glücklicherweiſe nur ſelten.
Der Freiherrntitel der ehemaligen Reichsritterſchaft.“
Von Heinrich Freiherr Langwerth von Simmern.
Die Frage über die Führung des Freiherrntitels von
feiten der Mitglieder der ehemaligen Reichsritter-
ſchaft iſt bekanntlich in der letzten Zeit lebhaft diskutiert
worden. Es möge dem Unterzeichneten erlaubt fein,
ein Wort dazu zu ſagen. Daß er dabei auch pro domo
redet, wird aus dem Folgenden hervorgehen.
Es läßt ſich nicht über die Frage des Freiherrn⸗
titels ſprechen, ohne einen Blick auf die Geſchichte und
die Entſtehung des niederen deutſchen Adels zu werfen.
Ich folge dabei der Hauptſache nach Noth von Schreckenſtein.
Der niedere Adel iſt von Haus aus durch die
Lebensweiſe entſtanden. Da, wo dieſe eine vollſtändig
adlige und als ſolche anerkannt, war eine Nobilitierung
nicht nötig. Erſt durch die Luxemburger, deren nahe
Beziehungen zu Frankreich bekannt ſind, wurde der in
Frankreich ſchon früh nachweisbare Briefadel in Deutſch⸗
land eingeführt. Er iſt urſprünglich etwas uns Fremdes
und man darf nie vergeſſen, daß er abſolutiſtiſchen Urs
ſprungs war. Es wird ſtets etwas Künſtliches in ihm
liegen, während der auf hiſtoriſchem Wege und gewohn⸗
heitsrechtlich entſtandene Adel urwüchſig und ſozuſagen
aus ſich ſelbſt herausgewachſen iſt.
Häufiger wurden die Adelsbriefe unter Friedrich Ill
und namentlich unter Karl V. und Ferdinand J., bei
denen burgundo⸗ſpaniſche Einflüſſe auf allen Gebieten
mitwirkten. Zunächſt aber trat die Nobilitierung doch
nur dann ein, wenn Zweifel über die bereits vorhandene
Adelsqualität unterdrückt werden ſollten. Dies hat noch
lange hin nachgewirkt, da es Sitte blieb, bei einer
*) Auf Wunſch des St. Michael, Vereins deutſcher Edel⸗
leute, veröffentlicht die Schriftleitung den vorliegenden inter-
eſſanten Artikel, vermag ſich aber ſelbſtverſtändlich nicht in allen
Punkten mit den hier vertretenen Anſichten zu identifizieren.
Sie wird auch in Zukunft bei wiſſenſchaftlichen Streitfragen in
objektiver Weiſe den verſchiedenen Auffaſſungen Gelegenheit zur
Außerung geben.
neuen Verleihung des Adels zu ſagen, es handele ſich
nur um die Beſtätigung eines bereits vorhandenen.
Es bezieht ſich dies natürlich auf den niederen
Adel: die mediocriter nobiles, wie man ſie vorzugsweiſe
in Süddeutſchland genannt zu haben ſcheint. Dort
waren ſie mächtig durch die auch nach Mitteldeutſchland
hinübergreifenden Ritterbünde. In manchen Gegenden
war es lange Zeit zweifelhaft, ob der hohe Adel, ein—
ſchließlich der Fürſten, ſiegen werde oder der durch den
Kitt der Konföderationen zuſammengehaltene niedere.
Dies gilt namentlich für die Gegenden, wo wir ſpäter
die Reichsritterſchaft finden.
Sehr früh hatte ſich eine Beziehung zwiſchen den
Kaiſern und dem niederen Adel dieſer Gegenden heraus=
gebildet. Kaiſer Friedrich II. hatte den niederen Adel
mit den Städten zu vereinigen geſucht, um ein Gegens
gewicht gegen die feit feinen Konzeſſionen von 1231
und 1232 tatſächlich mitregierenden Fürſten zu bilden.
Es war ein geſunder Gedanke, und es würde deffen Ber-
wirklichung zu einer Entwicklung wie in England geführt
haben: das Emporkommen des Unterhauſes beruhte auf
dem Gegenſatz der gentry und der Städte gegen den höhe⸗
ren Adel und die Biſchöfe. Daß der Stauffiſche Kaiſer
bei ſeinen Bemühungen vorzüglich an das Heimatland
ſeines Geſchlechts, an Schwaben, gedacht hat, ift anzu⸗
nehmen. Und der Gedanke der Verbindung des niederen
Adels mit dem Kaiſer ſcheint jedenfalls in Schwaben
am meiſten Wurzel gefaßt zu haben. In den Kämpfen
der Habsburger mit den Schweizern war die ſchwäbiſche
Ritterſchaft die feſteſte Stütze der erſteren; und der
Bund der ſchwäbiſchen Ritter, der ſich damals gebildet
hat, kann als der Vorläufer, ja als der Keim der
Reichsritterſchaft betrachtet werden. Der allen Ideen
leicht zugängliche Kaifer Sigismund hat dann „feiner
und des Reichs Ritterſchaft in den deutſchen Landen“
geftattet, ſich zur Abwehr des von den Fürſten aus—
gehenden Zwanges zu verbinden.
Dies alles gipfelte darin, daß ſeit Kaiſer Ferdi—
nand J. Beſtimmungen febr weitgehender Art zugunſten
der Ritterſchaft in Schwaben, Franken und am Rheins
ſtrom erlaſſen wurden. Im Jahre 1561 wurde die
Ordnung der Schwäbiſchen Ritterſchaft, die 1560 zu
Munderkingen autonom zuſtande gebracht war, be—
ſtätigt. 1590 folgte die fränkiſche Ritterordnung und
1652 die rheiniſche. Die Ritterſchaft in den vorderen
Landen Oberdeutſchlands hatte fih dadurch von der
Landſäſſigkeit und der neueren landesherrlichen Gewalt,
der ſie ſchon halb verfallen war, emanzipiert. Seit 1577
traten die drei Ritterſchaften jährlich zu einem ſoge—
nannten Korreſpondenztage zuſammen. Zweifellos würde
ſich der niederelſäſſiſche Adel — der oberelſäſſiſche war
landſäſſig — dauernd angeſchloſſen haben, wenn das
Verhältnis zu Frankreich dem nicht entgegengeſtanden hätte.
Die Reichsunmittelbarkeit der Ritterſchaften wurde
durch den weſtfäliſchen Frieden garantiert und war
von da an nicht mehr zu ignorieren. Und es galt
dies auch von den Rechten der einzelnen Mitglieder.
Auch das Retraktsrecht der Reichsritterſchaft hing damit
zuſammen. Die vom väterlichen Großvater ſtammenden
Beſitzungen reichsritterſchaftlicher Familien nahmen in
den Händen des Enkels den Charakter des Stammguts
an, in das der Mannesſtamm mit Ausſchluß der
Frauen erbte, und das ohne agnatiſchen Konſens weder
veräußert noch verpfändet werden durfte. Wurde im
Gegenſatz hierzu ein Gut veräußert, ſo konnten zunächſt
die Agnaten einſchreiten, in zweiter Linie mußte das
betreffende Gut den Ritterſchaftsgenoſſen angeboten
werden. Wenn das Gut Nichtadlige erwarben, ſo ging
die reichsritterſchaftliche Qualität verloren oder blieb
doch ſuspendiert.
Die Reichsritterſchaft war frei von den Reichs- und
Kreisſteuern und beſaß in jedem Ritterſchaftskanton ein
eigenes ſelbſtgewähltes Gericht, dem nur die Reichs-
gerichte übergeordnet waren. An Stelle der Erſteren
beſtand das alte Donum charitativum an den Kaiſer.
Daß es eine Selbſtbeſteuerung der Ritterſchaften gab,
geht ſchon hieraus hervor. Nur wer ein „ kollektables“
Gut beſaß, konnte in den Ritterſchaften mitſtimmen.
Die reichsritterſchaftlichen Gebiete waren gleichſam
Oaſen, in denen ſich die alten Verhältniſſe und das alte
kaiſerliche Recht erhalten hatte. Die Reichsritterſchaft
beſaß keine Reichsſtandſchaft, aber ihr ſtand als folder
die Landeshoheit zu. Und wenn der ganzen Reichs—
ritterſchaft die Landeshoheit zukam, ſo gehörte den
einzelnen Gliedern derſelben natürlich auch ein Bruch»
teil davon.
Schon hieraus ergibt es ſich, daß es einen guten
Sinn hatte, wenn ſich reichsritterſchaftliche Familien
den Freiherrntitel geben ließen, oder ſich desſelben aus
eigener Machtvollkommenheit bedienten. Wenn die
Reichsritterſchaft als ſolche die weſentlichen Rechte
des alten Herrenſtandes beſaß, fo übertrug fie diefe
wenigſtens in der Theorie pro rata auf die einzelnen
Mitglieder. Als das Richtigere erſchien es, wenn
diefe fpontan den Freiherrntitel annahmen. Bei einem
Vorgehen aus eigener Macht hatten ſie auch das
Vorbild des hohen Adels für ſich. So ſteht es 3. B.
feſt, daß die Hohenlohe ſich im 15. Jahrhundert den
Titel Graf ſtatt freier Herr beigelegt haben, ohne hierzu
einer Ermächtigung zu bedürfen. Jedenfalls war die
Stellung der Reichsritterſchaft eine fo exzeptionelle, daß
man ſich nicht wundern kann, wenn ſie dies in einem
beſonderem Titel auszudrücken ſuchte. Roth von Schrecken⸗
ſtein ſagt gewiß mit Recht, keine allgemein gangbar
werdende Titulatur ſei je aus der Luft gegriffen. Der
ältere Titel der Mitglieder der Reichsritterſchaft war
„reichsfrei- hochwohlgeborener Herr“, und der Titel
Reichsfreiherr erſcheint eigentlich als eine Zufammen-
ziehung dieſes etwas zu weitſchweifigen Titels.
Auch die Turniergeſellſchaften gaben dem niederen
Adel in den vier Landen Franken, Schwaben, Bayern
und am Rheinſtrom eine beſondere Stellung. Nur in
dieſen vier Landen haben eigentliche Turniere ſtatt—
gefunden, und die Turniergenoſſen fudten den land»
ſäſſigen Adel auszuſchließen. Sie erſtrebten ſtatt deffen
eine Annäherung an den hohen Adel. Bayern iſt bei
dieſer Entwickelung ſpäter wieder ausgeſchaltet, weil fidh
dort ein zu mächtiges partikulares Landesfürſtentum
geltend machte.
Daß auch die Erinnerung an das Vorgehen auf
den Turnieren bei dem niederen Adel der vorderen
Kreiſe in ſpäteren Jahrhunderten nachwirkte, wird man
annehmen müſſen. Der Titel gab nie eine Grenzlinie
zwiſchen hohem und niederem Adel, ſondern die Frage
war, ob eine Familie auf ſelbſtändigen Füßen ſtand
oder der Korporation bedurfte, um ſich geltend zu machen.
Reichsgeſetzlich beſtimmt war der Begriff des hohen
Adels niemals, ſondern er beruhte nur auf der Doktrin.
Das hat dann ſpäter auf den Gebrauch des Freiherrn—
titels zurückgewirkt. Denn man iſt auch nie zu einer
widerſpruchslos anerkannten Anſicht über den Freiherrn⸗
titel gelangt. Freie Herren im alten Sinne des Wortes
gab es im 17. und 18. Jahrhundert nicht mehr. Es
gab aber Familien des niederen Adels, die auf der
Reichsgrafenbank faken, weil fie im Beſitz von Gütern
waren, die früher im Beſitze des hohen Adels geweſen
waren; und es lag nahe, daß dieſe Familien ſich für
berechtigt hielten, den Freiherrntitel zu führen. Einzelne
Familien ſind auf dieſem oder einem ähnlichen Wege,
wie die Metternich und Stadion, in den hohen Adel
aufgerückt. ö
Sehr auf die Hebung der Reichsritterſchaft hat auch
die Stiftsfähigkeit in den ſüddeutſchen Bistümern ein-
gewirkt. In Würzburg, Bamberg, Speyer, Worms
und namentlich in Mainz und Trier herrſchte ſeit dem
Anfang des 16. Jahrhunderts der reichsunmittelbare
niedere Adel, und es find faſt alle Biſchöfe und Erz⸗
biſchöfe der genannten Diözöſen ſeitdem aus ihm hervor⸗
gegangen. Das bedingte eine beſondere Strenge bei
der Ahnenprobe. Früher waren die Erzbiſchöfe von
Mainz und Trier meiſt aus dem hohen Adel Hervors
gegangen, und das mußte deren Domſtifte, als der niedere
Reichsadel an deffen Stelle trat, beſonders wähleriſch
bei der Aufnahme machen. In beiden Erzſtiften vers
langte man für den Eintritt in das Domſtift ſchließlich
nicht nur die Beibringung von 16 Ahnen, ſondern etwa
von 1712 an auch den Nachweis der Reichsunmittel⸗
W088
IE
barkeit. Ein Graf Plettenberg-Lehnhauſen wurde ausge=
ſchloſſen, weil er landſäſſig war, und ebenſo die Freiherrn
von der Recke zu Steinfurt. Es kam darüber wiederholt
zu einem prozeßualiſchen Verfahren. Der Reichshofrat
entſchied zugunſten des landſäſſigen Adels. Trier, das
nicht ſo ſehr wie Mainz inmitten der Gebiete des reichs⸗
unmittelbaren Adels lag, fügte ſich; aber Mainz, deſſen
Kurfürſt bekanntlich der erſte deutſche Reichsfürſt war,
kehrte ſich nicht an die Entſcheidung und hat 3. B. noch
ſpäter dem Grafen Neſſelrode die Aufnahme in das
Domkapitel verweigert. Vergleiche: „Der reichsunmittel⸗
bare Adel“ in den rheiniſchen Domſtiften von H. Meuer
im Jahrbuch 1912 der Rheiniſchen Volks-Zeitung. Mueer
bemerkt dazu, es ſei ſo ein dem mittelbaren Adel ange—
hörender Graf im Nachteil gegen einen reichsunmittel—
baren Freiherrn geweſen. Dies iſt ohne Zweifel richtig.
Aber gibt es einen ſtärkeren Beweis für die ganz
exzeptionelle Stellung der Reichsritterſchaft? Der Unter—
ſchied gegen den Norden Deutſchlands iſt hier mit
Händen zu greifen. Und es ergibt ſich auch hieraus,
wie wenig es zuläſſig iſt, norddeutſche Auffaſſungen auf
den Süden anzuwenden. Bei den proteſtantiſchen
Stiften des Nordens hat der Landesherr häufig aus
eigener Machtvollkommenheit von der Ahnenprobe dis—
penſiert. Im Süden betrachtete man dagegen häufig
den alten Adel als identiſch mit dem, der eine Ahnen—
probe leiſten konnte. Auch bei den Reichsritterſchaften
war eine Ahnenprobe nötig, obwohl man bekanntlich
erſt im 17. und 18. Jahrhundert die Zahl der Ahnen
von 4 oder 8 auf 16 erhöhte. Sehr verſtändigerweiſe
iſt man aber auf einem Korreſpondenztage von 1750 zu
Heilbronn von der ſtrengeren Ahnenprobe abgegangen.
Auch eine Nobilitierung durch den Kaiſer ſollte für den
zu Rezipierenden genügen, wenn derſelbe nachweiſen
könne, daß niemand von ſeinen Voreltern bis zum
vierten Grade „von geringer Profeſſion und verächt—
licher Kondition“ geweſen. Auch wurde die Aufnahme
dadurch erſchwert, daß die Zuſtimmung aller drei Kreiſe
der Ritterſchaft erforderlich fein ſollte. Daß der Bes
ſitz eines kollektablen Gutes dafür nötig war, verſteht
ſich von ſelbſt. Dasſelbe ſollte einen Wert von mindeſtens
6000 Reichsthalern haben.
Vollſtändig gleichgeſtellt war der „neo-nobilitatus“
dem älteren Adel aber noch keineswegs, da ihm das
Prädikat: „Vetter, Oheim und Schwager“ erſt nach Er—
langung der nötigen Ahnen gegeben werden ſollte. *
Wie die Sache gemeint war, zeigte ſich z. B. bei
der Erhebung der 1772 bereits geadelten Familie von
Preuſchen in den Freiherrnſtand. Dieſelbe erfolgte
am 15. Juni 1791 mit dem Bemerken, daß ſie auf den
Wunſch der Reichgritterfchaft geſchehe, damit die Familie
den andern Mitgliedern derſelben gleichgeſtellt würde.
1792 ift die Familie dann in die mittelrheiniſche Reichs-
ritterſchaft aufgenommen.“) Der bloße Adel und der Ves
ſitz eines kollektablen Gutes genügten alfo für die Auf-
nahme in die Reichsritterſchaft noch nicht, und die alten
Familien hatten eine Stellung, die den Freiherrntitel
in ſich ſchloß.
Die Reichsritterſchaft ift mit dem alten Reiche zugrunde
*) Nach Akten im Kgl. Staatsarchiv in Wiesbaden.
gegangen. In den Rheinbundsſtaaten und namentlich in
Württemberg war dann die Behandlung ihrer Witglieder
eine außerordentlich harte. Man darf nie vergeſſen, daß
die Unterdrückung eine gewaltſame war und zu den erſten
Beiſpielen einer Annexion in Deutſchland gehörte. Man
wollte aber auch die Reichsritter dafür ſtrafen, daß die
Idee des Reichs noch in ihnen lebte, und daß das
ganze Inſtitut der Reichsritterſchaft aufs engſte mit
dem alten Reiche zuſammenhing. Seit Jahrhunderten
waren treffliche Führer der kaiſerlichen Armee aus ihr
hervorgegangen. Stein war bekanntlich ein Reichsritter.
Von den Familien Stadion und Metternich war oben
ſchon die Rede. Und es ließe ſich leicht nachweiſen,
wie der in dieſen Männern fortlebende reichsritterſchaft—
liche Impuls ſehr weſentlich zur Wiederaufrichtung
Deutſchlands beigetragen hat.
Die Bemühungen der Reichsritter beim Wiener
Kongreß ſind nicht ganz ohne Erfolg geblieben. Es
war doch etwas Bedeutendes, daß ihnen eine Autonomie
gewährt wurde, die doch immerhin eine Analogie der
dem hohen Adel zugeſtandenen fein ſollte. Noch ein—
mal war die Reichsritterſchaft auf dem Wiener Kongreß
als ſolche vertreten geweſen, und fie begann fih feit-
dem wieder als Stand zu fühlen. Wie Roth von
Schreckenſtein mit Recht bemerkt, erblickten ihre Mit»
glieder in dem Freiherrntitel ein ererbtes hiſtoriſches
Wahrzeichen. In dieſem Zuſammenhange ſagt er, die
Berechtigung zur Führung, beziehungsweiſe Vererbung
des Freiherrntitels gründe ſich entweder auf aus—
drückliche Verleihung durch eine kompetente Wacht,
oder auf die in keinem ihm bekannten Staatsgebiet
fehlende Anerkennung der titularen Wirkung der
Mitgliederſchaft der 1806 aufgelöſten Reichsritterſchaft.
Der Heidelberger Profeſſor Schröder ſtellt es ebenfalls
in feiner Rechtsgeſchichte als Tatſache hin, daß den
Familien, welche zur ehemaligen Reichsritterſchaft ge»
hört hätten, eo ipso der Freiherrntitel gebühre.
Tatſächlich iſt demgemäß auch bis vor wenigen
Jahren faſt überall verfahren. Namentlich in Württem⸗
berg hat man durch die Anerkennung des Freiherrn—
titels das wieder gut zu machen geſucht, was man an
der Reichsritterſchaft zur Rheinbundszeit gefehlt hatte.
In einem Erlaß der Königl. Württ. Regierung vom
1. April 1823 wird unter Bezugnahme auf einen eben
vorhergehenden Erlaß vom 12. März 1823 ausdrücklich
angeordnet, daß ſämtlichen der ehemaligen Reichsritter—
ſchaft angehörigen Rittergutsbeſitzern das Prädikat Freis
herr „zu gewähren“ ſei. Es entſpreche das dem Begriff der
Reichsritterſchaft, und es könne keinen Unterſchied
machen, wenn einzelne, die zur Ritterſchaft oder nicht
zur Ritterſchaft gehört hätten, den Freiherrntitel erhalten
hätten. Am 19. Februar 1824 wurde dann noch an=
geordnet, daß auch diejenigen, die kein Rittergut be⸗
ſäßen, aber von reichsfreien Edelleuten abſtammten, das
Freiherrnprädikat führen ſollten. Dagegen ſollten dies
jenigen Adligen den Freiherrntitel nicht führen, welche
nach Aufhebung der Reichsritterſchaft ein ehemals reichs⸗
freies Gut erworben hätten.
In Heſſen⸗Darmſtadt galt ſchon im 18. Jahrhundert
die Vorſchrift, Reichsrittern und adligen Gerichtsherren
den Titel „Baron“ zu geben, und es ift bis auf den heu⸗
tigen Tag am rechten Rheinufer Gebrauch geblieben, ihnen
den Freiherrntitel zu geben. Nur für die linksrheiniſchen
Familien, bei denen die hiſtoriſche Continuität ja durch—
brochen war, und für die eine heſſiſche Gepflogenheit
aus dem 18. Jahrhundert nicht angeführt werden konnte,
ijt eine generelle Entſcheidung nicht getroffen, und ents
ſcheidet man von Fall zu Fall.
In Naſſau hat man ſtets anſtandslos und zwar
auch in den Lehnbriefen den ehemaligen Mitgliedern
der Reichsritterſchaft den Freiherrntitel gewährt. Wenn
man darüber hinaus auch anderen Adligen von einer
gewiſſen Stellung den Freiherrntitel gewährte, ſo be—
weiſt dies wenigſtens, wie man ſich nicht vorzuſtellen
vermochte, daß einem vollgültigen Adel der Freiherrn—
titel vorenthalten werden könnte.
Zuſammenfaſſend möchte ich es ausſprechen, daß
der Freiherrntitel von dem ehemals reichsritterſchaft—
lichen Adel auf dem Wege des Gewohnheitsrechtes er—
worben iſt. Wenn jetzt plötzlich ein Freiherrndiplom
verlangt wird, ſo halte ich das für ſehr hart und
mindeſtens für unhiſtoriſch. Daß man konſervativen
Intereſſen damit dient, möchte ich ſehr bezweifeln. Alles
von dem Staatsbegriff herzuleiten, führt auch hier zu
einem Formalismus, der ſicherlich nicht deutſch iſt.
Eine Benachteiligung des nichtfreiherrlichen Ur—
adels kann in der allgemeinen Zulaſſung des Freiherrn—
titels für den alten reichsritterſchaftlichen Adel nicht
liegen. Die Familien des Uradels im neueſten Sinne
werden mehr und mehr doch zu Freiherren erhoben
werden, wofür ſich manche Beiſpiele aus den letzten
Dezennien anführen laſſen. Auch auf öſterreichiſchen
und ſelbſt auf bayriſchen Uſus darf verwieſen werden.
Um zum Schluß als pro domo redend einige
Notizen aus meinem eigenen Archiv beizubringen, ſo
iſt es nicht richtig, wenn Roth von Schreckenſtein ſagt,
die reichsritterſchaftlichen Behörden hätten erft in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts den Witgliedern
der Reichsritterſchaft den Freiherrntitel gewährt. Ich
beſitze reichsritterſchaftliche Ausſchreiben von 1715, 1720
und 1729, in denen meinem direkten Vorfahr der Freis
herrntitel beigelegt wird.
Auch war es „mehr als eine bloße „Connivenz“
der Reichsbehörden, die bei dem, was die ritterſchaft—
lichen Behörden taten, mitwirkte. Kaiſerliche Sub—
delegationskommiſſionen von 1721 und 1726 gebrauchen
in Beziehung auf die Langwerth von Simmern ebenfalls
den Freiherrntitel. In der zweiten Hälfte des 18. Jahr—
hunderts kommt auch bei dem Ausſchreiben der Kur—
mainziſchen Gerichte der Titel Freiherr für meine
Familie vor; und das Gleiche gilt von den Behörden
des Kurfürſtentums Hannover, in dem meine Familie
ſeit 1743 anſäſſig geworden war.
Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein
in Sachſen⸗Altenburg 1594—1840.*)
Von Regierungsrat von Thümmel in Pirna.
Abkürzungen: N = Nöbdenitz; P = Poſterſtein; V Vollmers hain; P = Pate; ux. Ehefrau oder vermählt; inf. od. fil. Kindler);
T= Tochter; sep. begraben; get. = getauft.
von der Aſſeburg, 1. Johann auf Wahlhauſen und
Schermke, „herzgl. ſächſ. gotha. würtemberg. und
ansbach. Rats- und Hofmeiſter“. ux. Helene Caroline
Freiin von Malkan, kauft Vöbdenitz 28. Aug. 1699
von Friedrich Ludwig von Hühnefeld, belehnt
27. Jan. 1700 Pate. als Witwe 2. April 1702, 20. Jan.
1708 (N.) ſ. auch Trach.
inf.: a. Anna Helena „älteſte T.“
1702 (N).
b. Johanna Charlotte f zu N. 17. Febr. 1701 früh 3,
sep. 20., alt 4 Jahr.
von Bernſtein, 1. Caspar Friedrich, Gerichts- und
Pachtinhaber von N. ux. zu N. 9. Mai 1647 Agniſa
von Ende aus Reichſtadt.
inf. Sigismund Haubold, get. zu P. 8. Apr. 1649.
Paten: v. Ende, 10, Pflug 5 ux., Sabina von Wol-
fersdorff auf Endſteth geb. von Nauendorff, Michael
Henrici, Paftor in Großſtechau. — f 9. Apr. 1649,
sep. 12.
2. Maria Sophia von Pirnſtein Pate 1. Oct. 1693
(P.) ux. . . . . von Nauendorff auf Selka.
von Beulwitz, Anna Catharina geb. von Müflingen auf
Hirſchberg und Modelreith, Pate 24. Febr. 1627 (P).
von Doft, d. edle .. . Maria Catharina Doſtin damalß
uffm Schloß Puſterſtein, Pate 28. März, 14. Apr.
14. Dec. 1615, 25. Aug. 1616 (P).
*) Poſterſtein hat zwar auch eigne Kirche; die Kirchenbücher
von Poſterſtein werden aber in Nöbdenitz geführt.
Pate 2. April
von Ende, 1. Heinrich Gottfriedt, der jünger auf
Löbichalu), Pate 23. Dec. 1696 (P).
2. Wolff Georg auf Selka, Pate 8. Mai 1610 (N).
auf Nebnitz,“) damals auf dem Schloß P., Pate
12. Nov. 1641, 1. Jan. 1644 (P.), 19. März 1644 (N.
inf. a. Georg Dietrich geb. zu P. A. Juni 1643,
get. 7. Paten: Pflug 5, Zehmen 3 ux, Heinrich
v. Bünaw auf Proſtorff.
b. Anna Eliſabeth get. zu P. 18. Dec. 1644.
Paten: Zehmen 3, Pflug 5 ux, Ende 8 ux an deren
Stelle 6 ux.
3. Chriftina Elifabeth, geb. v. Bernſtein, auf Gelfa
P. 16. Febr. 1629 (P).
4, Gottfriedt zu Untſchen, Pate 16. Febr. 1629 (P).
5. Agniſa a. d. H. Lüſchwitz, Pate 16. Febr. 1629 (P).
aus Reichftadt f. v. Bernſtein 1.
6. Georg Salomon auf Selka, Pate 26. April
1632 (N). ux. 12. Dom. p. Tr. 1646 3. P. Juſtina
Metzſchin a. d. H. Frieſen.
7. Brigitta, Pate 22. März 1635 (P).
8. Hans Friedrich auf Selka, Pate 22. März
1635 (P). ux. Sabina ... Pate 18. Dec. 1644 (P).
9. Georg Haubold, Pachtinhaber von Droßdorff,
P. 6. Apr. 1649 (P).
10. Haubold auf Wildenborn, Churſächſ. Wppella-
ions⸗ und Stiftsrat zu Zeitz und Naumburg. Pate
8. Apr. 1649 (P). (Fortſetzung folgt.)
*) Nicht Nöbdenitz, wo Georg Oswald von Zehmen fag.
Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten
Gelegenheitsfindlinge.
Breymann.
Hans Breimann, Geburtsbrief 1565, iſt der Sohn des
Hans Br. und der Alheid ... (Vatersname nicht genannt).
Braunſchweig, Stadtarchiv, Edicte Bd. VI, Seite 122.
Senftenberg. Dr. Herdtmann.
Loeſecke.
Steffan Loeſeke, der Krone Schweden unter des Feld—
marſchalls Wrangel Armee beſtalter Genleral)-Pro(viant-
meiſter), beſcheinigt, daß er auf des Feldmarſchalls Befehl wegen
der Ritterfchaft von Henning von Armin 10 Winspel Roggen
empfangen hat, worüber er zu Prenzlau den 24. Apr. 1637 quittiert.
Zettel mit eigenhändiger Unterſchrift des Stefan Loeſeke
im Huadarchiv Gerswalde. W. C. v. Arnswaldt.
Nauchhaupt.
Im Quedlinburger Kirchenbuch erſcheint als Pate 1572 JI 1:
Gorge Rauchheutt nobilis und IV 19: Gorge Rauchheubt.
Ernſt Devrient.
von Frieſen. von Moltke.
Zu „Gelegenheitsfindlinge“ in Nr. 6 (1912), S. 95—96: Der
in St. Nikolaikirche zu Wismar befindliche Sarkophag auf
Auguſta Eliſabeth Johanna v. Frieſen verehelichten v. Moltken
wird nicht die Gebeine der angegebenen enthalten, da ſie in
Neuſtadt in Meckl. geſtorben und begraben iſt. Sie war in erſter
Ehe verheiratet mit dem Schwediſchen Major Caſimir Albrecht
v. Moltke auf Nieköhr i. Meckl. (Wismar war damals in
ſchwediſchem Beſitz). Die Heirat hat in Roftod ſtattgefunden.
Ebenſo ihre zweite Eheſchließung (1748 Febr. März, St. Petri,
Rundfragen und Wü
Nr. 210. Aleff (Aalff) — v. Iſſendorff.
Am 24.5. 1696 wurde Maria Dorothea Aleff, Tochter des
Contributions-Einnehmers u. Kirchen⸗Juraten Otto Aleff (Aalff)
u. ſeiner Gattin Schwencke (Schwincka), geb. von Iſſendorff,
in Oſten bei Stade (Hann.) getauft. Wann und wo ſind Otto
Aleff (Aalff) und Schwencke (Schwincka) von Iſſendorff geboren,
reſp. wie hießen ihre Eltern? Wann und wo fand die Trauung
Aalff — von Iſſendorff ſtatt?
Hamburg, Lindenſtr. 50. Oskar Trinks.
Nr. 211. Bartels. Flügel. RNeinherz. Müller. Mann.
Bartels, Johann Andreas, Kaufmann, Celle u. Braun»
ſchweig, ca. 1750—1780 u. Vorfahren. — Flügel, Frankfurt a. M.,
ca. 1750—1800 u. Vorfahren. — Reinherz, Arnold Ludwig
Gerhard, Buchhändler, Frankfurt a. M., ca. 1800 u. deffen Vor-
fahren. — Friederike Dorothea Müller, geborene Mann,
* 1768, T 1827.
VSerlin-Gdoneberg, Mühlenſtr. 8. War Rettenbeil.
Nr. 212. Berron, Helmftetter, Wehrung.
Nachrichten über die beſonders im krummen Elſaß ver-
breiteten Hugenottenfamilien Berron u. Wehrung (urſprüng⸗
lich Béron), ſowie über die Familie Helmſtetter ſammelt
Straßburg, i. E., Baldungſtr. 16. Adolf Hoffmann.
Nr. 213. v. Beulwitz auf Erlbach. Vogtl. Uradel.
Auguſt . hese v. Beulwitz, auf Erlbach,
* EG, ae „lebte 1835, co ? Kinder? Eltern?
Plauen i V. Oberleutnant v. Goetze.
Nr. 244. v. Bofe, Haus Schweinsburg. v. Fuchs.
Wo befindet ſich die ältere Genealogie der Familie von
Bofe a. d. H. Schweinsburg, insbeſonders wer find die Eltern
u. Stammreihe der Sophie Louife v. Bofe a. d. H. Schweins⸗
burg, 18. 6. 1692, f zu Zerbſt 22. 12. 1762, oo mit dem Zerbſtſchen
Oberſtallrieiſter u. Jägermeiſter Hans Chriſtoph v. Fuchs auf
Lindingerwork. In welchem Werke iſt die Familie v. Fuchs
bearbeitet u. wo leihweiſe erhältlich?
Plauen i. V., Bülowſtr. 9.
Nr. 215. Brachvogel.
Angaben über Vorkommen des Namens auch in abweichen⸗
der Schreibweiſe vor 1690 mit näheren Mitteilungen oder Hin
weiſungen erbeten.
Berlin N. W. 21, Bugenhagenſtr. 8 ll.
v. Goetze.
P. Brach vogel.
Roftod) mit Hauptmann Henning Chriftian v. Bülow auf Cummin
(bis 1776), der in Neuſtadt am 14. Dez. 1784 begraben iſt. Ver⸗
witwete Frau Hauptmann Auguſta Johanna v. Bülow geb. von
Frieſen iſt zu Neuſtadt i. M. am 8. Sept. 1788, 74 Jahre alt,
geſtorben und daſelbſt am 11. Sept. 1788 begraben. Johanna
Auguſta Eliſabeth v. Bülow geb. Frieſen legte 1757, als ihre
Adelsqualität zweifelhaft geworden war, ihre Abſtammung dar.
Danach war fie ein Sproß des alten Roftoder Natsherrn⸗ und
Kaufmannsgeſchlecht Freſe, eine Tochter von Johann Niclas
Frieſe, der Pächter des Gutes Niex (Kirchſpiel Kavelsdorf) war
und ſpäter nach Frankfurt a. Main verzog.
Schwerin i. M. F. Ruf, Archivregiſtrator.
Degener.
In der Stadt Nordhorn (Grafſchaft Bentheim) gab es eine
Bürgerfamilie dieſes Namens. Die Bürgerliſten waren: fol. 8,
den degener Wynter, grete fon hues vrou (um 1490). Diefer
kommt auch unter einer Reihe von Bürgern vor, die einen
Harniſchgulden empfangen haben. Degners wynters kommt noch
in einer Urkunde von 1540 vor.
fol. 12: Alyt goltmeds degeners Huesfrouwe 1518.
fol. 12: Mette Hermen degeners huesfrouwe (um 1520).
fol. 13: Degen en aſſele ſyn huesvrouwe (um 1540).
Grete Vowinkel, zel. Joh. Degeners Verlaſſene Huesfr. 1596.
Geſe und Bruder Herman Degener, Sohn von Johan
Ornynk 1606.
Degner Degners husfr. Anne Reckers 1615.
Hindrich Degeners 1620 &.
Auendorf b. Schüttorf. Dr. Edel.
nipe.
Nr. 246. Burg Almendingen.
Gibt es eine Geſchichte der Burg Almendingen in
Schwaben (bei Ulm) u. wie kann ich in den Beſitz (leihweiſe
oder käuflich) derſelben gelangen.?
Straßburg i. Elſ., Taulerſtr. 31.
Frau Geheimrat Ledderhoſe.
Nr. 217. Dolp. Eifelin. Pflugfelder. Laumaher. Lang.
1. Dolp, Hans Miachael, f 19.12.1706 in Stuttgart. Geburts-
ort u. Zeit? — 2. Dolp, Salome, t 27. 2. 1723 in Stuttgart.
Geburtsort u. Zeit? — 3. Eiſelin, Maxim. Ferd., T 2. 12. 1744
in Stuttgart, Geburtsort u. Zeit? — 4. Pflugfelder, Maria
Katharina, f 10. 2. 1761 in Stuttgart. Geburtsort u. Zeit? —
5. Laumayer, Andreas, Bäcker in Stuttgart. co 1713 mit Anna
Maria Vollmer (Vollmar). Geburtszeit, Todeszeit, Geburtsort,
Sterbeort beider Gatten? — 6. Lang, Joh. Kaſpar, Riedeſel'ſcher
Amtsſchultheiß in Engelrode im 17. Jahrhundert. Näheres über
ihn geſucht.
Augsburg, Frohſinnſtr. 3. Dr. Carl Gwinner.
Nr. 218. von Einem.
1. Alte Nachrichten über Vorkommen des Namens erbeten,
beſonders im 12.—13. Jahrhdt. — 2. Gibt es außer im Hiftor.
Verein f. Niederſachſen noch andere private niederſächſiſche Ur⸗
kundenſammlungen ?
Braunſchweig, Steintorwall 12. Ernſt Egon v. Einem.
Nr. 219. Fleiſcher. von Fleiſcher.
Gibt es e. genealogiſche Verbindung zwiſchen Philipp
Fleiſcher (Schreiber in Elbing, hatte 2 Söhne, Jakob u. Philipp,
dieſer um 1640 *, wurde Oberſt, 7 1681 u. Gregor Fleiſcher
(nobilitiert 15. März 1582 von Kaiſer Rudolf II., der ihm als
Wappen drei Sterne u. Hund mit Rehbein verlieh) oder Conrad
Fleiſcher (Kaufmann in Nürnberg, führte dasſelbe — bürgerliche
— Wappen, f 1524), oder Lorenz Fleiſcher (Kaufmann in Nürn⸗
berg, f 1545, Siebmacher Wpb. B. V., Tl. I., S. 60, Vfl. 85) F u.
ſind die Nachkommen jenes Philipp Fleiſcher berechtigt, das ge⸗
nannte Wappen (3 Sterne, Ban u. Rehbein) zu führen?
Kriſtiania. W. Rafd, Reichsarchiv.
Nr. 250. 5
Geſucht ſämtliche Daten für Johann Chriſtian Gabel-
mann, Bürger, Kauf- und Handelsherr in Wittenberg, f vor
1816, 4. 23. Er war verheiratet mit Joh. Chr. Eliſabeth Lehmann
aus Wittenberg, die ſich in zweiter Ehe mit Chriftoph Heinrich
Lauter vermählte. 1791 2. 11 u. 1795 7. 25. werden ihm in Wittens
berg Töchter geboren.
Grunewald, Knausſtr. 10. Dr. R. Lehmann.
Nr. 251. v. Goetze. v. Götz. v. Braun.
Georg Friedrich v. Goetze, Premierleutnant, F 1768 in
Merſeburg. Chriſtiane Friederike Wilhelmine v. Goetze in
Merſeburg, Nachlaß der Eleonore Auguſta v. Goetze. Frin. v.
Lindenau u. v. Stiel geben ſich als Erben der verſtorbenen
Auguſta v. Goetze aus. Acta publica den Nachlaß der Frin.
Auguſta v. Goetze betreffend Tochter des Oberſt Georg Heinrich
v. Goetze in Merſeburg 1780 (Kgl. Sächſ. Kriegsarchiv Dresden).
— Wer vermag nähere Angaben hierüber mitzuteilen? Stamm—
baum, Angabe der Geburtsorte cc. — Woher ſtammt Johanna
Thereſe v. Braun, die mit Karl Heinrich Haubold v. Götz,
Major bei der 1. Garde, vermählt war u. aus deren Ehe am
24. 12. 1749 zu Borna Karl heinrich v. Götz hervorging?
Plauen i. V. v. Goetze.
Nr. 252. v. Hedemann.
Ich bitte, folgende Ahnentafel zu berichtigen u. zu ergänzen:
Heinrich v. Drieberg, Landrat v. Pritzbuer v. Levetzow
Lucia v. Bülow auf Lützow u. (Gott, ?
mannsförde, co 1692
„„ ee
Hartwig Heinrich v. Drieberg, Oberſtlt.
auf Gramtzow, f vor 1771
TTT
Charlotte Louiſe v. Pritz—
buer, f vor 1771
Davidia Margarethe verw. v. Hedemann, wann 00%,
ſonſtige Daten bekannt.
Deutſch-Nienhof b. Weſtenſee (Holſt.). v. Hedemann⸗Heespen.
Nr. 253. Reichsgraf v. Heinicke, v. Goetze.
Wer ſind die Eltern u. Nachkommen von: Johann Chriſtian
Reichsgraf v. Heinicke, churſächſ. Kabinetsminiſter, t 67 Jahr
alt zu Dresden, beigeſetzt 11. 6. 1752 Niederau, co Sophie
Eliſabeth v. Goetze , F 5. 8. 1749 Meißen, 62 Jahr
alt, beigeſ. Niederau. — Was für ein Wappen führte obige
Sophie Eliſabeth v. Goetze?
Plauen i. V. Oberleutnant v. Götze.
Nr. 251. v. d. on auf Gutenfiirft. (Vogtl. Uradel).
Georg Peter v. d. Heydte a. d. = un u. N
(b. Plauen, zu an TE, . OS .
Johanna Helene v. Reibold a. d. 5. n +.
Erdmuthe Sophie v. d. Heydt, zu DEEG ef Se rg
oo 11. 9. 1692 mit Hans Moritz v. Brühl auf Gangloffſömmern,
* 1665. — Erbeten Stammreihe des obigen Georg Peter v. d.
Heydt, c. 1650, u. Verbindung mit Friedrich Wilhelm v. d.
Heydt, 1835 auf Gutenfürſt, und deſſen Nachkommen.
Plauen i. V., Bülowſtr. 9. Oberleutnant v. Goetze.
Nr. 255. Heuß.
Nähere Daten geſucht über Heinrich Heuk, * 1636, t ?
1716, Buchhändler in Hamburg, Herausgeber „Hamburger Zei—
tungen“, mit wem oo?; Johan Heuß, ?, f 21. 6. 1744, Poſt⸗
meifter in Hamburg, œ ? mit Sophie Elifabeth Schomaker, * ?,
+ 2 1739; Johann Heinrich Heuk, * ?, f ? 1764 däniſcher
Kanzleirat u. Poſtmeiſter in Hamburg, oo mit Catharina Eliſa—
beth Kirchhoff, ?, f ? 1765, hatten 6 Kinder: 1. Johann
Chriſtian, * ?, f 25. 12. 1802 in Kopenhagen, 2. Chriſtian
Friedrich, ?, f ?, 3. Chriſtiane, * ?, F 18. 2. 1787, 4. Sophie,
* 2, f ? 1799, 5. 2, 6. L.
Kopenhagen, Frederiksbergallee 53 ll. A. Heuß.
Nr. 256. von Heidenreich (Hey⸗Hay⸗Haidenreich).
Geſucht wird Geburtseintragung für den im Jahre 1803
nobilitierten Geheimen Obertribunalspräſidenten Carl Ludwig
von Heidenreich in Berlin, angeblich 1731 in Potsdam *. Sein
Vater war Chriſtoph Wilhelm Hei(y) denreich, 1720 Steuerrat
in Halle, ſpäter Geheimer Finanzrat in Berlin. Ferner werden
geſucht Nachrichten betr. die Gemahlin Carl Ludwig von Heidens
reichs ſowie Nachricht über ſeine Nachkommen. Nach Brief der
Sophie von Heidenreich vom 6. 1. 1835 ſoll e. ſeiner Söhne
Kgl. Preuß. Geheimer Tribunalsrat, deſſen Sohn wiederum Kgl.
Preuß. Leutnant a. D. u. Gutsbeſitzer geweſen ſein. Letzterer
ſoll nach ged. Briefe 3 Schweſtern gehabt haben, von denen 2
mit einem Major von Blücher vermählt geweſen u. die dritte
als Braut geftorben fein fol. — Nachrichten erbeten an Rechts-
anwalt Dr. Heydenreich, Leipzig, Schulſtr. 11.
Leipzig-Connewitz. Ob.⸗Reg.⸗Rat Prof. Dr. Heydenreich.
Nr. 257. v. Holtzendorff, v. Maltitz, v. Quigow, v. Dannenberg.
Geſucht werden je die 8 Ahnen von: 1. Urſula Tugendreich
v. Holtzendorff a. d. 9. Holtzendorff, t 1639 in Prenzlau, co
1619 Joachim v. Winterfeld auf Dalmin u. Neuenfeld, t 1631.
— 2. Margarethe v. Maltitz, co 1645 Joachim Ernſt v. Rett-
wig (Kettwig) auf Matſchdorf u. Gräden, t 1665. — 3. Wedig
Adam v. Quitzow auf Eldenburg, Rubjftedt, Stavenow u. Vogts
hagen, œ 1661 Lucretia Gertrud v. Lepel. — 4. Ernſt Franz
v. Dannenberg auf Breſelentz, Lüchow u. Gnomer, braune
ſchweig.-lüneburg. Oberftleutnant, co 1638 Abel v. Oertzen, F 1651.
Weimar, Südſtr. 28. Wilh. Frhr. v. Nauendorf.
Nr. 258. Kadeland, Engelbrecht.
1. Chriſtian Friedrich Kadeland (auch Kahdelandt geſchr.),
war zuerſt Kornſchreiber zu Karzig (Cartzig), feit 1679 Amts-
ſchreiber u. feit 1706 Amtmann zu Reeg. co 2. In den Kirchen—
büchern von Cartzig bei Naugard kommt der Name Kadeland
von 1643 - 1678 nicht vor; die Kirchenbücher zu Karzig in der
Filiale Neuenburg vor 1752 ſind vernichtet. Eine Tochter des
Chriſtian Friedrich Radeland œ ? Amtmann Johann Wolf-
gang Engelbrecht zu Rech. Wo mag die Trauung etwa 1689
ſtattgefunden haben? — 2. Daniel Chriſtian I Engelbrecht,
älteſter Sohn des Amtmanns Johann Wolfgang E., * etwa 1689,
war zuletzt u. zwar 1738—1745 Oberamtmann zu Pudagla auf
Uſedom. — Wohin mag er von dort verzogen fein? — 3. Peter
Engelbrecht, 14. 1. 1672 co Margarethe, Friedrich Heiden-
reichs Tochter in der St. Katharinen-Kirche zu Hamburg. Ich
ſuche die Eltern von Peter Engelbrecht. Welche Kinder ſind
dieſem Ehepaar geb.?
Göttingen. Engelbrecht, Major a. D.
Nr. 259. v. Kotze.
Bitte um ev. Berichtigung, ſowie um Vervollſtändigung
der Lücken, bezw. um Angabe, wo ich dieſe finde: 1. Heinrich
v. Kotze, . „ t Staßfurt 1536/37 7, 0 . Dorothea
v. Schlegel, * . — 2. Sophia v. Kotze, .. 1468,
. . „ œ... Henning v. Kracht auf Athensleben, f. . . 1526.
— 3. Stephan v. Kotze, . . . 5.4. 1467, . . . 12. 6. 1542, co
Eliſabeth ... v. Leipziger, .. „ F . — 4. Margarethe
v. Kotze, „, . „ CO... himo v. Raudbaupt auf
Trebnitz, . — 5. Leonhard v. Kotze, * „ 13. 7. 1510, f
Halle a. S. 3. 10. 1560, co Adelheid ... v. d. Aſſeburg aus
Peſekendorf, ..., T. — 6. Kunigunde v. Kotze, .
5. 9. 1536, 7 Gröbzig 6. a. 1593, oo... Balthaſar v. Grudding
auf Gröbzig, f...
Potsdam, Viktoriaſtr. 19.
Nr. 260. Labes.
Hans Labes, * 6. Jan. 1731 (in Pommern), t Zernidow
27. Juli 1776, co 1760 m. Caroline Marie Elifabeth verw. von
Fredersdorf, geſchied. v. Aſchersleben, geb. Daum. Labes
wurde durch Kaifer Joſef II. in den Reichsfreiherrnſtand erhoben
u. war preuß. Geh. Rat. Sohn von ihm, Graf Görtz-Schlitz
(durch Adoption) erbaute Burg Schlitz i. Mecklenburg, Tochter
œ an Joachim Erdmann v. Arnim. Geſucht Geburtsort u.
Ahnen des Hans Labes u. Trauort u. datum.
Leipzig, Univerſitätsſtr. 2111. v. Arnswaldt.
Nr. 261. Lauth.
Bei Königsberg gibt es e. Dorf u. e. Fort namens Lauth.
Könnte man erfahren, woher dieſer Name ſtammt u. ob e. Bes
ziehung zwiſchen demſelben u. der Familie Lauth, die im 17.,
18. u. 19. Jahrhdt. zahlreich im Elſaß vertreten war, befteht?
Gibt es Lauth in Oſtpreußen oder ſonſtwo u. wie ſind ſie
ſtammverwandt mit denen im Elſaß? — Auszüge aus Kirchen—
büchern u. and. Quellen werden nach Vereinbarung vergütet.
Straßburg i. E., Baldungſtr. 16. Adolf Hoffmann.
Nr. 262. Lezius.
In den ſiebziger Jahren des 19. Jahrhunderts hat in
Schleſien e. Förſter Lezius gelebt. Unterzeichneter bittet um
Mitteilungen über dieſen Mann, um ſeine Herkunft feſtſtellen
zu können.
Königsberg i. Pr. Prof. Dr. Fr. Lezius.
Nr. 266. Magny. Coblitz.
Erasmus Magny, Hofmufifus in Mannheim oder Karls—
von Kotze.
ruhe (F 1833 7), co Antonie Coblitz ( Mannheim 1802 11. 1.,
7 daſelbſt 1887 22. 2.) Vorfahren gefucht.
Tauberbiſchofsheim. Strack, Regierungsaffeffor.
Nr. 261. Kurf. Bayr. Münze. v. Saſter.
Bitte um Auskunft, wo die Kurf. Bayr. Münze war u. wo
ich Nachforſchung nach dem Münzzdirektor Georg Heinrich
v. Saſter halten kann. Im Amt cr. 1750. Seine Frau geb.
v. Brauer, hannov. Familie? — Sein Sohn Johann Daniel,
Kurf. Mainz. Grenadierleutn. u. Hoftruchſeß 1770, deffen Sohn
Feldprediger 1815.
Straßburg, Taulerſtr. 31. Frau Geh.-Rat Ledderhoſe.
Nr. 265. Middendorf.
Wer ſind die Ahnen von Chriſtine Marie Theodore
Middendorf aus Lünen i. Weſtf., . 1745, . . 1793,
œO . . Johann Gisbert Riedel, Kaufmann zu Iſerlohn ...
1737, T. . . 1785. Kirchenbuch Lünen aus jener Zeit nicht mehr
vorhanden.
Hannover. Grote, Regierungsbaunftr. a. D.
Nr. 266. Oppermann. Tappe.
Im genealogiſchen Handbuch von Koerner habe ich bei der
Familie Oppermann nicht finden können Frau Luiſe Karoline
Oppermann geb. von Helmoldt, (als Patin genannt 1771).
Desgleichen nicht bei Tappe Herrn Kapitain Ernſt Heinrich
Zappe, Regiment Prinz Ernſt, (Pate 1771). Würden Mit-
glieder der Familien Oppermann u. Tappe ſo liebenswürdig
ſein, mir darüber Auskunft zu geben?
Straßburg, Taulerſtr. 31. Frau Geh.⸗Rat Ledderhoſe.
Nr. 267. Potkelitz.
Jürgen von Damm iſt 1547 im Schmalkaldiſchen Kriege
gefallen und „zu Potkelitz im Lande Meißen begraben“. Wo
liegt oder lag Potkelitz?
3. Zt. Hamm L W. Dr. jur. R. v. Damm.
Nr. 268. von Pufter. von Borſchnitz. von Sternberg.
von Meride.
1. Geſucht werden die Eltern des Adam von Puſter auf
Woitsdorf, f um 1600, u. die feiner Gemahlin Anna, geb.
v. Borſchnitz, co zwiſchen 1595 u. 1600. Ihr Vater war Hans
v. B., co mit Anna, geb. .. . 7 1536 auf Pühlau. — 2. Aus-
kunft erbeten über die Gemahlin des Chriſtoph von Sternberg
auf Ellgut, deſſen Tochter Barbara an David v. Gruttſchreiber
vermählt war. — 3. Wo kann ich Nachrichten über die oſtpreuß.
Familie v. Mericke erhalten?
Liegnitz. W. v. Pannwitz.
Nr. 269. von der Recke.
Geſucht für Ahnentafel Eltern u. Großeltern mit Geburts-
u. Todesjahr von Sophie Adolfine Freiin v. d. Rede, Linie
Haus Red, * 29. 9. 1758, f 28. 3. 1814, oo 18. 11. 1784 mit Adam
Ernſt Senfft v. Pilſach. Unkoſten werden vergütet.
Gotha. Senfft v. Pilſach, Major.
Nr. 270. von Nedlingbaufen.
Mitteilungen erbeten über Vorkommen des Namens (auch in
anderer Schreibweiſe, wie: Recklinghaus, v. Reklinghauſen cc.),
insbeſondere im 16. Jahrhundert. Bekannt ſind: die Familien
v. R. zu Eſchweiler von 1600, zu Rheda von 1640 an, die
Miniſterialenfamilie v. R. von 1210 bis ca. 1500. Ferner ers
wünſcht Angaben über Herkunft Reinhards v. R., Jülichſchen
Bergvogts zu Eſchweiler (um 1600) u. Johanns v. R. (t 1658),
Bürgermeiſters zu Rheda.
Münſter i. W., Joſephſtr. 7. Guſtav v. NRecklinghauſen.
Nr. 271. Regiments⸗Stammliſte. (Fortſetzung von Seite 98.)
62. de la Chapelle, C. Aug. Emil: * 1791 Caſſel; 1805
Küchjunker. — 63. Lauppe, Ludwig: F 1799 als Generalmajor
a. D. — 64. Leopold, Phil. Wilh.: t 1785 als Oberſt. —
65. v. Lerber: 1805 als Sek.⸗Lt. angeſtellt. — 66. Lotz, Conr.
Henrich: 1746 eingetreten; 1769 ausgeſchieden als Leutnant. —
67. Lüttelrand, Wilhelm: f 1811, Artillerie-Kommiſſar a. D. —
68. v. Malaſpina, Geo. Henrich: 1790 Sek.⸗Lt., 1800 a. D. —
69. Mangold, Daniel: F 1801 als Regts.⸗Feldſchaar a. D. —
70. Marcus, Georg: 1759 Küchjunker, f 1772.— 71. v. Martens,
Henr. Jacob: 1768 Elft b. Nimwegen; angeblich in Küſtrin
geſt.; 1799—1806 in heſſiſchen, dann in holländiſchen Dienſten.
— 72. v. Meyerfeld, Friedrich: t 1830 Marburg als Oberſtlt.
a. D. — 73. v. Minnigerode, Wilh. Auguft: 1787 Gef At,
1792 a. D. — 74. Lachmund, Chriſtian Georg: t 1850 als
Regts.⸗Arzt a. D.
Oranienſtein, Naſſau. Dr. Has, Stabsarzt.
Nr. 272. Scheffler. Schindler. Schönberg.
Nachrichten über dieſe Familien aus Döbeln, Leisnig,
Grimma, Technitz, Ebersbach uſw. aus dem 17. Jahrh. geſucht.
Leipzig, Ferd. Rhodeſtr. 3. P. v. Gebhardt.
Nr. 273. Schöner.
Johann Friedrich Schöner, Paſtor in Kitzingen (1808 bis
1836), bekam im Frühjahr 1822 Urlaub, um feine Kinder u. Ver-
wandte in Sachſen zu beſuchen. An welchem Ort leben dieſelben?
Seine Kinder waren: Chriſtian Gottfried, * 1788, Heinrich Auguſt,
* 1790, Caroline Wilh. Chriftine, * 1792, Chriſtine Cleon. Wilh.,
* 1795, Joh. Tobias Wilh. * 1799. In Kitzingen iſt über dieſe
Kinder nichts zu erfahren. Ferner ſind Nachweiſe über die
Herkunft des Joh. Schöner, Aſtronom u. Profeſſor zu Nürnberg,
* 1477 in Karlſtadt, erwünſcht.
Aplerbeck i. Weſtfalen. C. Schöner.
Nr. 271. Septſous. Lorenz.
Louis Septſous, Bürger u. Gärtner in Mannheim,
+ daſelbſt 1768 A. 6., 86 Jahre alt. Wer waren feine Eltern?
Wer die Ehefrau? Sein Sohn Iſaac, Gärtner u. Weinwirt in
Mannheim (t 1761 21. 12.), © Mannheim 1745 27. 8. Maria
Magdalena, T. des Holzhändlers Johann Lodgar Lorenz in
Mannheim. Erbitte Nachrichten über die Vorfahren der Ehe-
leute Lorenz.
Tauberbiſchofsheim. Strack, Regierungsaffeffor.
Nr. 275. v. Sobbe.
U. B. auf Anfr. Nr. 25 c. (Jan. 12) erbitte Mittlg., ob der
dort genannte Carl v. Sobbe vielleicht mit Soph. Albert. von
Armin aus Blankenſee verheiratet war, deren 1. Gatte.
v. d. Hagen aus Schmiedeberg. An wen waren die Schweſtern
des Kapt. Dietrich von Blankenſee-Schlagentin, bezw. feine
Töchter aus der Ehe mit Soph. Louiſe Dor. von Podewils
vermählt? — 2. Fried. Chriſt. von Sobbe, Pr. Geh. Nat u. Direktor.
d. Mecklenburg. Amter, beſaß 1720 die Güter Weſenthal u.
Börnicke. Liegen dieſe in der Mittelmark oder Kreis Nieder
Barnim? — 3. Wo wurde Sophie Louiſe von Sobbe geboren,
19. 11. 1761, Gattin des Landrats Wilh. Fr. Jacob von Hake,
die 13. 6. 1820 in Kl. Machnow ſtarb.
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
Nr. 276. Sündermahler.
Angaben über Forſtmeiſter Joh. Sündermahler, (vgl.
unter „Antworten“ in Juli-Nummer der F.-G. Bl.) feine Ges
ſchwiſter u. Nachkommen u. Bekanntgabe des Wappens der
Sündermahler erbeten.
Marquartſtein. Helmut Frh. v. Tautphoeus.
Nr. 277. von Thaden. von Toden. von Daten.
Geſucht genaueres Material über Wappen, Herkunft u.
Geſchichte der ausgeſtorbenen Familie von Thaden (Taaden,
Daten) in Mecklenburg, der (?) Lückecker Familie von Toden,
auch in Mecklenburg angefeffen u. der jetzt in Holſtein u. Hams
burg blühenden (bürgerlichen?) Familie von Thaden.
Greifswald, Hunnenftr. 26. cand. jur. R. v. Thadden.
Nr. 278. v. Werdeck. v. Firks.
Woher ſtammen Eva Rofine v. Werdeck geb. Salchaer?
* ? 1697, in Volkſtedt F 16. 3. 1784, co 15. Juli 1725, geadelt
30. Juni 1725? Wo blieb Ferd. Gottlob v. Firks, * 8. 2. 1772
i. Volkſtedt, 1795 Leutn. b. Thadden, Halle.
Weimar. v. Werdeck, Oberſt a. D.
Nr. 279. von Werden, van Werdeln), von (van) Weerth.
Ich bitte um Angaben: 1. über das Vorkommen des
Namens von Werden, van Werden, von u. van Weerth
und ähnlicher Namen im Münſterland, bezw. an der holländiſch⸗
weſtfäliſchen Grenze vor 1750. Fahne, v. Spießen, Kiefer ſind
bekannt. — 2. Aber den jetzigen Wohnort (Adreſſe) der Witwe
Marie Elmire (geborne de Reesimont) des k. preuß. Hauptmanns
Karl Rudolf von Treskow, der am 24. 2. 1834 zu Weſel ges
boren u. am 19. 6. 1868 zu Harburg verſtorben iſt. — 3. Aber die
Herkunft der Großeltern der Mutter des vorgenannten Karl
Rudolf von Treskow, nämlich von Anna Eliſabeth Friederike
Kränklichkeit nach Dresden zurück.
von Werden geb. Dößeldorf 19. 12. 1802, geſt. Brühl 21. 6. 1872,
vermählt mit Heinrich Ferdinand von Treskow, k. preuß.
Oberſtleutnant, geb. Züllichau 14. 1. 1789, geſt. Bonn 7. 3. 1870.
Nürnberg, Findelwieſenſtr. 1. Theodor Vonwerden.
Nr. 280. von Wittern (Fortſ. aus Nr. 6, Seite 97).
Geſucht werden die Geburts-, Trau-, Sterbe-Daten u. Orte
nachgenannter Perſonen und deren Ehegatten. 21. Chriſtiane
Juliane v. W. geb. v. Thangeln, F 1670 Mühlberg (Frau d. Otto
Wolf v. W.). — 22. Joſt Albrecht v. Wittern, * 1628, f 1675,
Hauptm. in Fürſtbiſchöfl. Münſt. Kriegsdienſten. 0 1. Sophie
v. Roßlau, co 2. Marie von Zernikow —. 23. Dorothea
Eliſabeth, * 1635, f 13. 12. 1684 Großballhauſen, co 20. 2. 1657
m. Wilhelm v. Güntherodt. — 24. Juliane Katharina, 30. 5. 1671
Wundersleben, co ca. 1709 m. Meſſerſchmidt. — 25. Johanna
Margarete Elifabeth v. W., v. Hedersleben (oe ei), T 1713,
oo m. Hartm. Albrecht v. Wittern, der 1721 in Würzburgiſch. od.
Bamberg. Dienſten ſtirbt.
Leipzig-Eutritzſch. v. Wittern, Major.
Antworten auf die Rundfragen.
Zu Nr. 64 (1911) Kugelmann.
Heinrich Schmidt in Wertheim a. M., co 1623 11. 18.
Johanna, Tochter des Erbachiſchen Rats Kaſpar Kugelmann
(evang. Kb. Wertheim).
Tauberbiſchofsheim. Regierungsaſſeſſor Strack.
Zu Nr. 182. Leupold.
M. Johann Chriſtof Leipold, Diakonus in Wertheim,
Sohn des 7 Johann Leipold, geweſenen Bürger und Handels—
manns zu Schweinfurt, oo Wertheim 1658, 2. 16. Johanne Gus
ſanna, Tochter des Pfarrers M. Jakob Angelinus in Wertheim.
Kb. Wertheim a. Main.
Tauberbiſchofsheim. Regierungsaſſeſſor Strack.
Zu Nr. 225. Harſcher.
Harſcher ift der Begründer der Anna-Emilien-Stiftungen
und der Heinrichſtiftungen in Mannheim. Ich empfehle Anfrage
bei dem Verwaltungsrat dieſer Stiftungen oder dem Stadtrat
oder dem ſtädtiſchen Archiv in Mannheim.
Tauberbiſchofsheim. Regierungsaſſeſſor Strack.
Zu Nr. 18 (1912). von Oynhauſe.
Goda Sophia von Oyn hauſen co 1668 den Oberſten
Johann von Amboten zu Paddern und Peltzen in Kurland,
Sohn des Mathias Friedrich und der Auguſte von Boyneburg.
— Ihr Bruder: Franz Wolrad v. O. ſtudierte 1674 in Paris;
Domherr in Paderborn; f Coln 3. 3. 1681. Im Dom zu Paders
born befindet fih e. ihm zu Ehren 1686 erbaute Erinnerungs-
kapelle mit Gedenk-⸗Inſchrift. — Ihre Eltern waren: Franz
Burchard v. O., * 1602; 1652 Paderborniſcher Rat und Hofe
marſchall; 1664 Droſt zu Steinheim; F 15. 10. 1676; feine Gee
mahlin: Theodore von der Liſche aus dem Hauſe Vinſebeck,
t 16. 12. 1672; Tochter Simons v. d. L. und der Goda Spiegel
von Peckelsheim.
Oranienſtein. Stabsarzt Has.
Zu Nr. 59. Kaskel.
Album des Gymnaſiums zu Zittau, herausgeg. von Prof.
Dr. Oskar Friedrich, Zittau 1886, S. 83: v. Rasfel, Karl Simon
Emil, Dresden, * 10. 10. 1866, Schüler 1882—4 IIb, Ib; wegen
Sohn des Partikuliers
Felix Baron v. K. in Dresden.
Leipzig. P. v. Gebhardt.
Zu Nr. 72. Beyer.
Reiche familiengeſchichtliche Angaben über die „Beyer“ in
thüringiſchen Staaten finden ſich in „Gſchwend, Eiſenbergiſche
Chronik“, Eiſenberg 1758.
Neukölln, Janſaſtr. 11. F. Hermsdorf.
Zu Nr. 80. v. Fuchs, v. Kalitſch.
Ein Hanns Chriſtoph v. Fuchs (auf Eindingerwarte ?,
im Ortslexikon nicht zu finden) war Fürſtlich Anhalt⸗Zerbſt'ſcher
Oberſtall⸗ und Jägermeiſter. co 1719 Sophie Louiſe v. Bofe a.
d. 9. Schweinsburg, * 18. 6. 1692, t Zerbſt 1762. Deren Tochter
Johanna Friederike v. Fuchs co 28. 8. 1738 mit Leopold v. Ras
litſch auf Dobritz (vgl. Jahrb. d. Deutſch. Adels), F 10. 3. 1746.
Wer waren die Eltern?
Plauen i. V. Oberleutnant v. Goetze.
Zu Nr. 101. Haslinger.
Eine Familie dieſes Namens lebt in Eichſtätt, Bayern,
Mittelfranken; ein Sohn ift Hauptmann beim 10. oder 13. Inf.
Rgt. in Ingolſtadt (Bayern). Die Haslinger find meines Wiſſens
keine eingeſeſſenen Eichſtätter.
Nürnberg, Findelwaiſenſtr. Theodor Hommerden.
Zu Nr. 166. von Pannwitz.
Siegismund v. Pannwitz a. Lieskau, Wadelsdorf, Wel.
ſickendorf, Hornow, Bagenz, 1608 mündig, begraben 1634. 3. J.
in Peitz, cc um 1613 mit Eva von Lift, vor ihm geſtorben. —
Adolf v. P. a. Hornow, Bagenz, Wadelsdorf u. ½ Welſickendorf
* um 1622, T 1682, co Helene Marianne von Loeben, F 1694 1. 1.
in Hornow (wiedervermählt an Georg Henning v. Oertzen.)
Tochter Anna Margarethe v. P. 1679 Pathin, 1683, 1702 Frau
des Bartuſch Heinrich von Kracht auf Türkendorf.
Liegnitz. W. von Pannwitz.
Zu Nr. 182. Leupold.
Siehe Raab's Regeſten des Vogtl. Leipold, Nidel,
Müller zu Mühltroff 1543. — Vgl. auch Chronik der Köllner
Stadtſchreiber und Wendland'ſche Chronik 1648—1701 (Ausz.
Schrif. des Vereins für Geſch. Berlins). — In Plauen i. V.
ſind mehrere Leupolds wohnhaft.
Plauen i. V.
Zu 210,3. Regimentsnamen.
Rot. Prinz Ludwig Ferdinand Nr. 20 in Magdeburg und
Rgt. Kurfürſt von Heſſen Nr. 48 in Paderborn und Mühlhauſen
wurden 1806 aufgelöft (Ranglifte 1827). Rgt. 27 führt den Namen
Prinz L. Ferdinand erſt ſeit 1889.
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
Das Regiment Heffen-Caffel (Inhaber Landgraf von Heſſen⸗
Caſſel), das Füſilier-Rgt. Nr. 48 der altpreuß. Armee, führte
dieſen Namen von 1797—1803; es wurde 1806 aufgelöft. Vgl.
auch v. Voß, Regimentsnamen der altpreuß. Armee. Berlin 1904.
Eſſen⸗Ruhr. Bibliothekar Ols zewski.
Zu Nr. 216.
Die Eltern des Dichters Gleim waren Johann Laurentius
Gleim, * Seehauſen in der Altmark 24. 6. 1676, als Steuer-
einnehmer des Weichbildes Kochſtedt u. des Amtes Schneidlingen
15. 12. 1702 eingeführt, 29. 10. 1707 als Ober-Einnehmer nach
Ermsleben verſetzt, co in Brühne bei Weſel 25. 5. 1706 Anna
Gertrud Peile, erſterer F Ermsleben 26. 4. 1735, letztere daſelbſt
20. 7. 1735; beider Grabmal hat ſich noch 1811 auf dem Kirchhofe
dort befunden. — Großvater väterlicherſeits: Laurentius Gleim,
Ictus u. Bürgermeiſter in Seehauſen, * daf. 1678, co ? mit P,
t Daf. 1684; Großvater mütterlicherſeits Gottfried Peile, Son:
ſiſtorialpräſident des bergiſchen Landes, Schulinſpektor u. Paſtor
zu Worms (Wermels) kirchen. — Urgroßvater väterlicherſeits:
Laurentius Gleim, Bürgermeiſter zu Werben; Ururgroßvater:
Bernhard Gleim, Ratsverwandter u. Weinhändler zu Eſchwege.
(Quelle: W. Körte, Johann Wilhelm Ludwig Gleims Leben,
Halberſtadt 1811, S. 413 ff.)
3. Zt. Hamm i. W.
Zu Nr. 223. Pouchonius.
Die Eltern des Levin Pouchonius waren: Andreas
Pouchonius * in Braunſchweig im Juni 1552 (ab: 11. 9. 1553),
1580--83 Subrector am Katharineum in Lübeck, Dr. theol., Prof.
u. Pfarrer an der Löbenichtſchen Kirche in Königsberg, 1603
25. 3. Pfarrer an der Kneiphöfiſchen Kirche, F 14. 10. 1613, und
Maria geb. Ehrenberg, des Tübingiſchen Schloßhauptmanns
Stephan E. Tochter, des Gräfl. Eberſteiniſchen Geh. Raths Thomas
Kettner Witwe. (Caſpar Heinr. Starckens Lübeck. Kirchen-Hiſtoria
Bd. 1. Hamburg 1724, S. 408, 409. Arnolbdt, Hiftoria der
Königsbergiſchen Akademia. S. 162, 177.) Arnoldt, Nachrichten
v. d. a. d. luth. Kirchen in Oſtpreußen geſtandenen Predigern.
Königsberg 1777. S. 59, 48.)
Lübeck.
Oberleutnant v. Goetze.
Dr. jur. R. v. Damm.
Dr. Funk.
Zu Nr. 234. von Qualen.
Nach Gundlach Bibliotheca famil. nobil. finden fih Nach-
richten über die Familie von Qualen in: Angelus, Holſteinſche
Chronik. I. SHI Leipzig 1597, S. 98--99. — Nordalbing. Studien.
3. Bd. Kiel 1847. S. 103—145. — Der Deutſche Herold, Berlin
1890. S. 66. |
Lübeck. Dr. Funk.
Die Stammtafel der Familie von Qualen findet ſich im
Gothaiſchen Genealogiſchen Taſchenbuch (Uradel) 1905, S. 653 ff.
Die Geſchichte der Familie bedarf dringend einer Neubearbeitung,
Geſchichte der Familie Hoeſch. Karten zum erſten Bande.
Entworfen von Fritz Brüggemann. Köln, Paul
Neubner 1912.
Die muſtergiltige, umfangreiche, von Hashagen und Brügge—
mann bearbeitete Geſchichte der Familie Hoeſch (vgl. diefe Zeite
ſchrift 1912, S. 77) war durch eine Anzahl kleiner topographiſcher
Karten illuſtriert, welche zur Orientierung über die reichen Be—
ſitzungen der Familie dienen. Nunmehr hat Brüggemann die
größeren Karten feparat herausgegeben, in denen feine umfang—
reichen und zeitraubenden Ermittelungen in umfaſſender Form
graphiſch niedergelegt find. Die von ihm hierzu beigefügte Ein-
leitung iſt ſehr geeignet, in das Studium der ſämtlichen Karten
zum erſten Bande einzuführen und überhaupt über die metho-
diſche Anlegung einer topographiſchen Illuſtrierung familien-
geſchichtlicher Werke zu unterrichten. Es iſt das erſte Mal, daß
ein ſolches Werk in konſequenter und wohldurchdachter Weiſe
ausgeführt und vorgelegt wird. Wir können dieſe Arbeit allen
denen, die eine größere Familiengeſchichte in Druck zu geben
wünſchen, nur auf das allerwärmſte empfehlen. Die erſte Karte
gibt eine Aberſicht über die zerklüfteten politiſchen Verhältniſſe
der Heimat der Familie zur Zeit des Mittelalters unter Res
konſtruktion des alten Straßennetzes. Die Flurkarten mußten
mühſam aus Akten und durch Befragen der jetzigen Anwohner
zuſammengeſtellt werden. Durch die Verwendung verſchiedener
Farben für Acker⸗ und Wieſenland wird die völlig verſchiedene
wirtſchaftliche Benutzung von Grund und Boden ſonſt und jetzt
vortrefflich illuſtriert. Unter den Karten, welche den Beſitzſtand
einzelner Mitglieder der Familie verzeichnen, iſt Karte 12 die
intereſſanteſte: fie läßt zunächſt überſichtlich erkennen, wie Leon
hard Hoeſch durch umfaſſende Verkäufe der Konfiskation vorzu⸗
beugen verſucht hat. Die roten Felder dieſer Karten ſind die
genealogiſch bedeutſamen; ſie finden ſich hernach im Beſitz des
Jeremias Hoeſch von Stolberg und tun dadurch den Zuſammen⸗
hang dar der Stolberger Hoeſch mit den Ketteniſſer im allge—
meinen und der Abſtammung des Jeremias von Leonhard Hoeſch
im befonderen.
eipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Die Geſchichte des Bankhauſes Gebrüder Schickler. Feſt⸗
ſchrift zum 200jähr. Beſtehen von Friedrich Lenz, Dr. jur. et
phil.,, und Otto Unholtz, Berlin 1912. XXIV + 94 S. gr. 4
Dieſe vorbildliche Feſtſchrift gehört nach Inhalt, Illuſtrierung
und ſonſtiger äußerer Ausſtattung zu den beſten ihrer Art. David
Splitgerber und Gottfr. Ad. Daum gründeten 1712 das heute
älteſte und über hundert Jahre führende Haus am Berliner
Platz. Johann Jacob Schickler trat 1745 in die Dienſte des
Hauſes Splitgerber und Daum, heiratete, gefördert vom König
von Preußen, 19. April 1754 Erneſtina Johanna Splitgerber.
Seine Tatkraft und kaufmänniſcher Weitblick hat dem Hauſe für
| — E
Der Deutſche Herold XLIII, 6, 1912. Macco, Bericht
über den Kongreß für Familienforſchung, Vererbungs⸗ und
Regenerationslehre vom 11. bis 13. April 1912 zu Gießen. —
Fiſcher, Die Germaniſierung der Böhmen in Neukölln. — Hoppe,
Das auſtraliſche Wappen. — Hager, Die Marcheſa von Suſa.
— Kupke, Diplome im Kgl. Staatsarchiv zu Schleswig. —
Gravenhorſt, Das Stammbuch des Friedrich Chriftian Wurmb
in Hamburg, enthaltend Eintragungen aus den Jahren 1751 — 1780.
| Zeitſchriftenſchau
vgl. z. B. Siebmachers Wappenbuch, Schleswig⸗Holſt. Adel,
Bd. III, Tafel 6 in Vergleich mit Geneal. Taſchenb. a. a. O.
Kiel. Baron Wold. Weber v. Rofenfrant.
Chriſtine Sophie Auguſte v. Qu. a. d. 9. Bienebech (Schlesw.)
kön. Dan. Hofdame u. Conventualin d. Klo. Itzehoe,“ Bienebech
15. 10. 1733, 0 Schleswig 15. 10. 1760 m. Chriſtian Ernſt v. Shaum-
berg a. d. H. Stöckigt. k. dan. Major, Landrat, Oberamtmann u.
Kammerherr (1718—1788); fie 7 Schleswig 24. 12. 1826, I in
Schleswig, Wichaelikirchhof.
Hannover. Hauptm. v. Schaumberg.
— — VBücherbeſprechungen ees ll
immer ſeinen Namen gegeben. Durch zwei Generationen haben
die Schickler als — nicht dem Namen, aber der Sache nach —
die Privatbankiers des Preußiſchen Königs eine durchaus fingu-
läre Stellung eingenommen; weiterhin haben die Abwandlungen
der inneren wie der äußeren Politik ihrem Daſein auf lange
Zeit den Stempel aufgedrückt. So darf das vorliegende Buch,
das wir unferen Leſern auf das wärmſte empfehlen, auf allge-
meines Intereſſe rechnen.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Bilder aus der Geſchichte eines Thüringer Walddorfes von
H. Keil, Wölfis. Gotha, Perthes 1910.
Dieſe Bilder, die aus Erzählungen des Verf. in ſeiner
Gemeinde entſtanden find, verdienen es, in einer weiten Offent⸗
lichkeit bekannt zu werden. Man kann aus dieſer Arbeit ſehen,
wie wertvolles Urkunden und Aktenmaterial oft noch die Dorf-
und Kirchenarchive bieten; denn — dies ſei gleich geſagt — das
Buch iſt nicht aus andern Büchern zuſammengeſchrieben, ſondern
beruht auf eingehendem Quellenſtudium. Nur bei den Witzleben
iſt, ſoviel id) wenigſtens nachkommen kann, die gedruckte Geſchichte
dieſes Geſchlechts benutzt. Aus der Entſtehungsgeſchichte ergibt
es ſich, daß wir manches über die früheren und jetzigen Ein-
wohner von Wölfis erfahren. Bei dem Namenregiſter aus dem
Jahre 1640 (S. 63) find leider die jetzt nicht mehr in W. wohn⸗
haften Familien ausgelaſſen. Einige Jahrzehnte ſpäter legte
der Lehrer Johann Jonas Müller ein Familienbuch von W. an,
„ein lehrreiches Verzeichnis damaliger Geſchlechter und Zuſtände“.
Aber dieſen engen Kreis hinaus lernen wir das Leben der Pfarrer
und Lehrer in W. kennen. Dem Pfarrer Johann Leon (1530 — 1597)
wird eine eingehende Würdigung zuteil (S. 17—40). Ferner
werden wir über die Beſitzer des Edelhofes und ehemaligen
Hersfelder Kloſterhofes unterrichtet, ſowie über die von Heerda
und Tambuchshof. Manchen Streit muß die Gemeinde mit den
adligen Herren ausfechten. Durch den teilweiſen Abdruck der
Beſchwerden und Gegenſchriften werden Beiträge zur Charakte-
riſtik der einzelnen Perſonen geboten. Eingehender iſt von den
Adligen Dietrich v. Witzleben (S. 9 ff.) und Chriſtiane v. Zeſchlin
(S. 130 ff.) gehandelt; außerdem werden erwähnt: Kospoth,
Wangenheim, Vaſold, Griesheim, Stahrſchedel, Lichtenberg,
Poſeck, Gans, Spitznaſe, Volkſtedt u. v. a. — Sehr zu bedauern
iſt, daß ein Perſonenregiſter fehlt. Die Aufführung der Beſitzer
von Edel- und Freihof, ſowie der Pfarrer und Lehrer im Anhang,
kann doch nur als ungenügender Erſatz angeſehen werden. Zum
leichteren Auffinden führe ich die hauptſächlich in Betracht
kommenden Seitenzahlen an: 47, 63, 91, 133, 144, 151. S. 65 f.
findet ſich eine Aufſtellung über alle damaligen Verhältniſſe der
Ortſchaften im Amte Wachſenburg in den Jahren 1640/42. >
Jena. Karl o Lampe.
Vierteljahrsſchrift für Wappen⸗, Siegel⸗ u. Familien⸗
kunde. XL, 2, 1912. A. W. Riesling, Die Porträts-Sammlung
in der Freiherrlich von Lipperheidiſchen Koſtümbibliothek des
Kgl. Kunſtgewerbe-Muſeums in Berlin. — E. Schulte, Die Mit-
gliederliſte der Andernacher Schmiedezunft nebſt Namensver⸗
zeichnis. Etwa 800 Namen aus dem 15. Jahrh. — Ph. Inſinger,
Verzeichnis der in den Stadtbüchern von Bückeburg (1618—1800)
genannten Perſonen.
AAA AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE ALA AE ARA AT AR B .. . AE AE AE AE AE AE A
Frankfurter Blatter für Familien⸗Geſchichte. Jahrg. 5
(1912), Heft 6. Drei Frankfurter Schützenfeſte. 1582, 1671, 1707.
— Biographiſche Kaſtenſammlung auf der Stadtbibliothek zu
Frankfurt a. M. — Die Pfarre von Groß-Gerau. — Stammbaum
der Familie Geyer. — Ulmer Mannsklöſter. — Die große Glocke
von Oberurſel. — 1912, 7. Drei Frankfurter Schützenfeſte 1582,
1671, 1707. Archiv der Stadt Friedberg. Ahnentafel der
Magd. Eliſe Wolff. Stammbaum der Familie Wieſen.
Stammbaum der Familie Wittekind. Ahnentafel des Freih.
Ernſt Karl v. Landenberg. Biographiſche Kaſtenſammlung auf
der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M. Stammbaum Wagner
— Finger — Scharff — Banja. Der letzte Adjutant des
Frankfurter Linienbataillons. Cornelia Pfaff.
Roland XII. 12. Juni 1912. Zum Wert der Genealogie.
Neuhaldenslebiſche Kreis-Chronik. Das Kaiſerlich Ruſſiſche
Reichswappen. Ein Beitrag zur Geſchichte der heraldiſchen
Helme. Exlibris Szylke.
Archiv für Raffens und Geſellſchafts⸗ Biologie 1912,
2. Heft. Lundborg, H., Aber die Erblichkeitsverhältniſſe der
konſtitutionellen (hereditären) Taubſtummheit u. einige Worte
über die Bedeutung der Erblichkeitsforſchung für die Krankheits—
ehre. Strohmayer, Die Vererbung des Habsburger Familien—
typus. Mit 3 Überfichtstafeln und 3 Abbildungen im Gert,
Weinberg, Weitere Beiträge zur Theorie der Vererbung.
Alsberg, Schädelſorm und Umwelt-Einflüſſe. Wirths
Knudſen, Der Menſch. Weißenberg, Zur Biotik der füd-
ruſſiſchen Juden. Theilhaber, Die Genealogie einer jüdifchen
Familie in Deutſchland. Claaßen, Der Alkoholverbrauch in
den Vereinigten Staaten und in Deutſchland. Schallmayer,
Raſſenhygiene u. ſonſt. Hygiene.
De Nederlandsche Leeuw XXX, 6, 1912, 1. Juni. Eene
genealogische bronnenstudie: Het Gorcum — Schoonhovensche
geslacht van Vlierden, door C. P. J. van Vlierden. — Fragment
genealogie Kien, door Cornélie J. de Waal. — Memorie betreffende
het geslacht Bogaard, door W. M. C. Regt.
Archives héraldiques Suisses. Schweizer Archiv für
Heraldik 1912, 2. Balmer, Über die Darftellung des Schweizer
wappens. Armoiries communales suisses. Prinet, De l’origine
orientale des armoiries européennes. Staehelin, Trinkgefäß in
der Kunſthiſtoriſchen Ausſtellung Basler Kunſthalle 1912. Dubois,
Armoiries de Mr. Abbet, comte-abbé de St. Maurice et évéque
de Bethléem. Hauſer, Die Wappen in der Sakriſtei der Gtadt-
kirche in Winterthur 1493. Beilage: Genealog. Handbuch zur
Schweizergeſch. Hl 161--176, Herren von Burgiſtein.
Arkiv for genealogi og Heraldik. Samlinger til dansk
personal og familie-historie 1912 Juni: Af kommet af Michael
Frederik Bleihfeld og Anna Christensdatter. Familien Sebbelov.
Verſchiedenes.
Zum „Semi⸗ Gotha“. Soeben ift im Kyffhäuſer-Verlag,
Weimar, unter dem Titel „Semi-Gotha“ ein neues genealogiſches
Taſchenbuch über Familien erſchienen, die angeblich „alle im
Mannsſtamme jüdiſchen Urſprungs ſind“. Wir behalten uns
eine Anzeige vor, müſſen aber ſchon jetzt, damit nicht heilloſe
Konfuſion in die genealogiſchen Studien einreißt, bemerken,
daß die Angaben im „Semi⸗Gotha“ der genauſten Nachprüfung
bedürfen. Karl Kiefer, der Herausgeber der Frankfurter Blätter
für Familiengeſchichte, hat ein gedrucktes Zirkular vom 8. Juni
1912 verſandt, worin ausgeführt wird, daß dieſes neue
Taſchenbuch „entweder in unerhört leichtfertiger Weiſe gearbeitet“
oder aber „in böswilliger Abſicht von einem Dritten düpiert“
worden iſt. Hier einige Bemerkungen Kiefers über ſolche
Familien, die im Gemi-Gotha als ſolche jüdiſchen Urſprungs
angegeben werden: 1. v. Bethmann. Die Familie zählt bereits
im Beginn des 15. Jahrh. zum Patriziat der Reidsitadt Goslar
und auch auf ihren ſämtlichen Nebenlinien iſt nie und nirgends
ein Einſchlag ſemitiſchen Blutes zu ermitteln. Alle Glieder der
Familie ſind ariſcher Herkunft. Eine einzige Ausnahme bildet
die Gattin des Simon Moritz Bethmann (1768—1826): Louiſe
Friederike Boode (* 12. 4. 1792 in Demerary, Südamerika), in
deren Adern, da ihre Mutter eine Meſtizin war, indianiſches
(nicht ſemitiſches) Blut rollte. Die Familie v. Bernus iſt nicht
ausgeſtorben. Der altefte bisher erreichbare Ahnherr Jakob
Bernus (T 5. 12. 1615 in Hanau) war katholiſch und ſtammte
aus Piacenza. Außer dem aufgepfropften Freiherrlichen Zweig
exiſtieren in Deutſchland noch zwei Familien, die am 27. Jan.
1912 in den preußiſchen Adelsſtand erhoben wurden. Der Name
ift nicht mit dem Semi⸗Gotha als „Sohn des Beer“ zu erklären,
ſondern italieniſch; in Piacenza finden ſich mannigfache Formen
wie Bernus, Berni, Bernini, Berna. Die Familie v. Grunelius
ift nicht, wie der Semi⸗Gotha behauptet, noch nicht lange evans
geliſch. Der altefte zur Zeit bekannte Ahne iſt Joſt Grunelius,
Bürger der Reichsſtadt Friedberg in der Wetterau; Dellen Sohn
Johannes war 1578—1611 evangeliſcher Pfarrer in Oſſenheim
bei Friedberg. Die Familie Aleſina-Schweizer hat (vgl. Franf-
furter Blätter f. Familiengeſch. 1910) mit der geadelten jüdiſchen
Familie nichts zu tun, ſie ſtammt aus Italien, von wo Johann
Maria Alleſina ca. 1720 nach Frankfurt einwanderte. Sein
Schwiegerſohn Franz Maria Suaitzer iſt am 14. Mai 1722 zu
Verona geboren. Die Deutſche Tageszeitung hat Nr. 290, 11. Juni
1912. in einem H. D. unterſchriebenen Artikel darauf hingewieſen,
„daß manches unzutreffende, auf Grund von willkürlichen Annah—
men in Umlauf geſetzte Gerede mit aufgenommen ift, was unbe—
dingt hätte fehlen müſſen“, und beiſpielsweiſe die im Semi⸗Gotha
als angeblich jüdiſch behandelten Familien Miquel und Haniel
hervorgehoben. Der Urgroßvater des Miniſters von Wiquel,
e
‚eingedrungen.
der erſte Miquel auf deutſchem Boden, ſtammte aus Cahorſt.
Dort ſind die Miquels vom Anfang des 17. Jahrhunderts an
alle als Juriſten nachzuweiſen. Es liegt nicht die geringſte
Veranlaſſung zu der Annahme vor, daß ſie Juden geweſen ſeien.
Solche Vermutungen wurden zwar ſchon, als der ſpätere Miniſter
noch einſacher hannoverſcher Abgeordneter war, kolportiert, gehen
aber wohl lediglich auf ſeinen dunklen, ſüdfranzöſiſchen Typ
zurück, der ſo ſtark ausgeprägt war, daß er nicht einmal durch das
in drei Generationen hinzugeführte Blut niederdeutſcher Frauen
geändert werden konnte. Die niederrheiniſche Familie Haniel
iſt ſo urgermaniſch, wie überhaupt eine deutſche Familie nur
fein kann. Sie läßt fic) im rheiniſchen Bürgertum unter Kauf—
leuten, Gelehrten ufw. bis 1660 zurückverfolgen, wo der Stamm-
vater, ein evangeliſcher Juriſt, von Schivelbein in Hinterpommern
nach dem Niederrhein einwanderte. Sehr verfehlt iſt der im
Semi⸗-Gotha wiederholt vorkommende Verſuch, jüdiſche Vornamen
als Beweis jüdiſcher Abkunſt zu benutzen. Sind doch im Mittel-
alter jüdiſche Namen maſſenhaft in echtgermaniſche Familien
Der Name Haniel beweiſt ebenſowenig judifde
Abkunft, wie 3. B. die Namen Simon oder Hfrael, Namen, die
in Norddeutſchland und Holland ſich ſehr häufig finden, ohne
daß ihre Träger irgend etwas mit dem Judentum gemein haben.
Zwei kraſſe Fälle von Entſtellung der hiſtoriſchen Wahrheit
werden dem „Semi-Gotha“ in den „Münchner Neueſten Nad"
richten“ vom 23. Juni 1912 nachgewieſen. Nach dem Semi⸗Gotha
ſind die Grafen Fries jüdiſch und im Elſaß ſchon im 14. Jahrh.
regierungsfähig geworden. Darnach gibt der Semi-Gotba ſelbſt
indirekt zu, daß dieſes Geſchlecht im 14. Jahrhundert Chriſten
waren; denn ſonſt hätten fie in Mülhauſen i. E. nicht regiments:
fähiger Patrizier fein können. Trotzdem behauptet der Gemi"
Gotha, daß Johann Fries im Jahre 1752 als Jude aus Mül⸗
hauſen nach Wien fam; er will dies dadurch beweifen, daß Fries
einer kaiſerlichen Erlaubnis zur Anſäſſigmachung in Wien be—
durfte. Aber dieſe Erlaubnis bezog ſich auf ſeine Eigenſchaft
als Ausländer. In Wirklichkeit war die Familie Fries zum
proteſtantiſchen Bekenntnis übergetreten und Johann Fries wurde
1719 in Mülhauſen von proteftantifden Eltern geboren und
proteſtantiſch getauft. Der Fall Walterskirchen im Gemi-Gotha
ift nicht befier. Unter anderem fagt der Semi-Gotha, daß die
gräfliche Linie Walterskirchen von Ida Gräfin Fries ſtammt
unter Betonung der (wie bereits bemerkt) fälſchlich behaupteten
jüdiſchen Abſtammung derſelben; ferner wird dieſer geborenen
Gräfin Fries als Mutter Florentine Freiin Pereira Arnſtein
angedichtet, während ihre Mutter eine Hohenlohe war (die Gräfin
Fries, geb. Pereira, war die Schwägerin der Ida Baronin
Walterskirchen, geb. Gräfin Fries). Von den drei Artikeln,
welche im Deutſchen Adelsblatt vom 23. Juni 1912 gegen die
Kritikloſigkeit des Gemi-Gotha Stellung nehmen, greife id nur
den erſten, mit (K.) heraus. Hier heißt es z. B.: „Der Gipfel-
punkt haltloſeſter Klatſchſucht wird erreicht, wenn über ein gräf⸗
liches Haus, das nach den eigenen Angaben der Redaktion ſeit
mindeſtens 500 Jahren katholiſch iſt, auf Grund einer bloßen
Zeitungsnotiz berichtet wird, es ſtamme angeblich von einem
jüdiſchen Geldverleiher ab, und wenn die Redaktion in Klam⸗
mern ganz naiv um gefällige Angabe der betreffenden Zeitung
erſucht! Solche „durchſchlagende“ Beweiſe ließen ſich noch nach
Dutzenden anführen. „Das Werk müßte einer gründlichen und
gediegenen Neubearbeitung unterzogen werden; — nach ſeiner
jetzigen Beſchaffenheit ift es unter Proteſt auf das allerentſchie⸗
denſte abzulehnen!“ — Nach dem Urteil des Herrn Kammerherrn
Dr. Kekule von Stradonitz im Berliner Lokal-Anzeiger vom
16. Juni 1912 ſind nicht weniger als rund hundert Geſchlechter zu
Unrecht in den Band hineingelangt. Ich teile noch folgende
Worte dieſes auf genealogiſchem Gebiete bekanntlich als Autori=
tät geltenden Gelehrten mit: „Wogegen ich als Genealoge den
ſchärfſten Widerſpruch erheben muß, das iſt, daß beweislos,
auf bloße Vermutungen, Gerüchte und auf unerwieſenes Ge—
rede hin, unbegründeter Weiſe, von einer größeren Zahl von
Adelsgeſchlechtern kritiklos und unwiſſenſchaftlich die Behauptung
in die Welt geſchleudert wird, ſie ſeien jüdiſchen Urſprungs“.
„Die Kritikloſigkeit und Unwiſſenſchaftlichkeit des , Semi⸗Gotha'
iſt wahrhaft erſtaunlich.“
Mit der unglaublichen Kritikloſigkeit, mit der dieſes wiſſen⸗
ſchaftlich gänzlich wertloſe Buch zuſammengeſtoppelt iſt, ſtimmt
die von Herrn Dr. von den Velden in Weimar mitgeteilte
Tatſache, daß der Verlag verpflichtet wurde, die Namen des
oder der Verfaſſer nicht zu nennen.
Die Staatsanwaltſchaft Weimar hat das Buch mit Beſchlag
belegt (Leipziger Neueſte Nachrichten). Da indeſſen vor der Be:
ſchlagnahme angeblich mehrere Tauſend Exemplare verkauft
worden ſind, ſo glaube ich, die vorſtehenden Bemerkungen nicht
zurückhalten zu ſollen.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Orts-, Häufer- und Familiengeſchichte hängen aufs
engſte miteinander zuſammen. In Ergänzung meiner Familien-
geſchichtlichen Quellenkunde Seite 108 nenne ich diesbezüglich
folgende Literatur: Weber, Die Häuſer und Geſchlechter in Zug
Zugerſches Neujahrsblatt. Zug 1890. — P. v. Radics, Alte
Häuſer in Laibach. Geſchichtserinnerungen. Laibach, Selbſtverlag
I 1908, H 1909 (Sonderabdrücke aus der Laibacher Zeitung). —
E. Pudor, Alte Berliner Privathäuſer, in den Mittlgn. des
Vereins f. d. Geſch. Berlins 1910. — C. Knetſch, Der Forſthof
und die Ritterftrake zu Marburg. Marburg [Ende 1909]. —
B. Hartung, Erfurter Häuſerchronik 1861. — Ich möchte aus
der ſonſtigen zahlreichen Literatur über dieſes Thema beſonders
auf zwei hervorragend tüchtige Schriftſteller hinweiſen, auf
Hermann Gutbier und Georg Thierer. Der erſtgenannte
hat in feinen Beiträgen zur Häuſerchronik der Stadt Langen
ſalza Heft 1, Langenſalza 1907, mit der Meiſterſchaft, die nur
durch langjährige tiefgründige Archivſtudien erworben wird, die
Geſchichte der Haufer und Geſchlechter Langenſalzas verfolgt und
ein erſtes Heft vorgelegt, dem hoffentlich recht bald ein zweites
folgen wird, zu Nutz und Frommen der hiſtoriſchen Wiſſenſchaft,
der Familienkunde und der Heimatliebe. Die von demſelben
Gelehrten 1901 herausgegebene Schrift „Die Grabdenkmäler der
Bergkirche zu Langenſalza“, die von der Hiſtoriſchen Kommiſſion
der Provinz Sachſen, den ſtädtiſchen Behörden von Langenſalza
und dem Verein zur Erforſchung und Erhaltung der Denkmäler
der Provinz Sachſen gefördert wurde, iſt nach Inhalt und Form
ein klaſſiſches Vorbild für ſolche Arbeiten und berührt um ſo
angenehmer, als der Verfaſſer ſeine für die Geſchichte der
Skulptur, Epigraphik, Heraldik und Genealogie wichtigen Unter=
ſuchungen ſchlicht und beſcheiden vorträgt. Auf holzfreiem Papier
elegant gedruckt, reich mit Bildern geſchmückt, aus opferwilliger
Heimatliebe geboren, bringt Georg Thierers Ortsgeſchichte von
Guſſenſtadt auf der Schwäbiſchen Alp, deffen Vorzüge bereits
Hohlfeld im laufenden Bande dieſer Zeitſchrift Seite 102 an-
erkannt hat, ein reiches orts- und familiengeſchichtliches Material.
Als beſonders wertvoll hebe ich das Häuſerverzeichnis Seite
47 ff. hervor. Von jedem einzelnen Haus werden die Beſitzer
und die beim Beſitzwechſel gezahlten Preiſe angegeben, ſoweit
dies alles feſtgeſtellt werden konnte. Den 220 jetzigen Häuſern
reiht der Verfaſſer gleiche Nachrichten über abgebrochene, ver⸗
ſchwundene Anweſen an. Sehr beherzigenswert find die Aus⸗
führungen Thierers unter der Aberſchrift Haus- u. Familien-
geſchichtliches. Ich unterſchreibe durchaus, was hier bemerkt
wird: „Es iſt ja bedauerlicherweiſe in unſerer heute ſo ſchnell
haſtenden, mehr nach dem Kommenden ausſchauenden und zu
wenig rückblickenden Lebensweiſe allzuſelten geworden, dem
guten Brauche unſerer Voreltern zu folgen und die Vorkommniſſe
in der Familie und im Orte durch Aufzeichnungen in den
Familienbibeln und Predigtbüchern kommenden Geſchlechtern zu
dauernder Erinnerung zu überliefern. Ich möchte deshalb an
dieſer Stelle ganz beſonders meine Mitbürger und alle, die es
angeht, bitten, an den gegenwärtigen und zukünftigen Ereigniſſen
nicht unbeachtend vorüberzugehen, ſondern durch deren Auf-
zeichnung, dem hier gegebenen Beiſpiel folgend, ſpäteren Forſchern
die Abfaſſung einer ausführlichen Haus- und Familiengeſchichte
zu ermöglichen“. Aus dem reichen Inhalt der Arbeit von
Thierer möchten wir insbeſondere die Zuſammenſtellungen über
Ausgewanderte und Zugezogene S. 203 ff. hervorheben. Es
gehören dieſe Abſchnitte zu denen, durch welche ſich Thierers Aus⸗
führungen vor manchen anderen Ortsgeſchichten vorteilhaft aus-
zeichnen. Die Seite 213 ff. von Thierer veröffentlichten Stamm-
bäume „von ſolchen Geſchlechtern im Orte, welche noch derzeit
in lebenden männlichen Verwandten fortbeſtehen“, ſetzen einen
wahren Bienenfleiß voraus, der ſich auch ſonſt in den Arbeiten
Thierers kundgibt, und ſind geeignet, das genealogiſche Intereſſe
bei der Einwohnerſchaft von Guſſenſtadt kräftig anzuregen.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Silhouettenkataloge von Schweitzer & Mohr (Inh. Rid.
Ry) Berlin W. 35, Potsdamerſtr. Nr. 42. Im Jahre 1911 hat
die Firma Schweitzer & Mohr eine Zentralſtelle zum Kauf und
Tauſch von Silhouetten errichtet und einen entſprechenden Katalog
erſcheinen laſſen; vgl. Devrient in dieſer Zeitſchrift 1911,
S. 17. Dieſem Katalog hat jetzt dieſelbe Firma einen zweiten
Nr. 14 folgen laffen. Sowohl Namen als auch Berbindungs⸗
zugehörigkeit der Silhouettierten werden kenntlich gemacht. Dem
Familienforſcher find diefe Kataloge um fo wertvoller, als Jahres-
Co arp 2. Pes ee
x 22 =I.
valgo J. SNE ee, 2
alah
angaben über Geburt, Tod uſw. beigegeben find. Wir geben von
den Bildniſſen, deren Kauf oder Tauſch hier angeboten wird,
probeweiſe die Otto von Bismarcks, Friedrichs von Klinggraeffs,
des Begründers des K. S. C. V., und von Leonhard Zander
(t 1890). Möchten doch in allen Familien die noch vorhandenen
Silhouetten ihrer Mitglieder pietätvoll behandelt werden!
——
Jena 7832.35
/ af:
87
Der Kirchenvorſtand der Dreikönigskirche zu Dresden-
Neuſtadt beabſichtigt, ſeiner Bekanntmachung gemäß, eine größere
Anzahl auf dem innern Neuftädter Friedhofe befindlichen Grab⸗
ſtellen einzuziehen und zwar die nachſtehenden:
1. Erbbegräbniſſe:
II. Land Nr. 18 und 19. Ernſt Graf von Manteuffel.
III. Land Nr. 1 Hammer-Neubert (Anna Auguſte Thereſe Neubert
geb. Riedel, Uhrm.⸗Wwe.).
Ill. Land Nr. 97 Karl Bruno Unraſch, Kaufmann.
2. Grabſtellen im freien Lande:
Abteilung A. Beuhne, Gaſt, Hantzſch, Ittershagen, Meſſerſchmidt⸗
Hornauer, Pappritz, Pötzſch⸗Richter, Richter, Schumann,
Schuſter, Weinhold.
Abteilung B. Belger, Bornowsky, Eroll-Zender, Grund, Holz⸗
hauſen⸗- Hammer, von Hoyer, Lätzig, Päßler, Pöckel, Plötz,
Den Schumann, Türck⸗Glöckner, von Weber, (2 Stellen)
Bidode
Abteilung C. Albrecht, Bauch, Bußius, Diftelborf = Stephan,
Fickelſcherer, Fiedler, Gey, Groß⸗Maukiſch, Herfurth, Hiller,
Köppen, Löffler, Liebſch⸗ Herwig, Mann, Müller, Mond),
Preitzſchke, Schröter, Vogel, Weſche.
Abteilung D. Beker, Biebrach⸗Gäbler, Borsberger⸗Wuſtmann,
Engelhardt, Eulzer, Fichtner, Grämer, Grabner, Gabriel,
Gerih, Harniſch, Hübner, Heſſe, Hübner, Herrmann, Horrer,
Heiſe, Köhler, Kießling, Kathen, Letzſch, Lohſe, Matthes,
Neumann, Raabe, Raabe, Raabe⸗Becke, Schmidt, Schramm,
Weber, Werner, Welzel, Zimmermann.
Abteilung E. Böhme, Boden, Caspari, Diasdo, Felbert, Fröde,
Gründig, Gründler, Kümmel, Krebs, Kretzſchmar, Lucas,
Lauermann, von Mücke, Rückert, Schleck, Schöne, Schaal,
Seifert, Starke, Thielemann.
Abteilung e. Ackermann, Altner, Burkhardt, Dreßler, Franke⸗
Kunert, Gotſch, Glaſer, Heinich, Hartmann, Hübner, Krauſe,
Kuntſche, Ruger, Lehmann, Mügge, Marloth, Neuber, Rus
dowsky, Schumann, Stiehr⸗Meyer, Thomaß-Große, Wonne-
berger, Ziegenbalg.
Abteilung F. von Gettritz⸗Hallwitz, von Grävell-von Uechtritz,
Jäger, Henſel, Huffnagel, Kühnel, Lehmann, von Wellenthin,
Reichel, Stephan, von Schlieben, von Schirnding, von Wih-
leben, von Winkler, von Wurmb.
Abteilung O. Borrmann, Clemens, Funſack, Felſch⸗Hübner,
Heber, Heinſchke, Koch, Lochmann, Lindemann » Wegeleben,
Lommatzſch, Oeſer, Preuſche, Rämſch-⸗ Kranich, Suſchke,
Wittich, Wenzel, Zenker.
Abteilung H. Birnbaum, Breßler, von Einſiedel, von Haynau,
Kopp von Kaufberg, von Vockel, von Below.
Abteilung J. Böttcher, Doerrien, Doerrien, v. d. Planitz.
Abteilung K. Böhme, Beuchel, Etienne, Gaßmeyer, Lang, Lud⸗
wig, Reichert, Seelig, Seelig, von Schwarz.
Abteilung L. Büchner, Hiller-⸗Nitzſchke, Neumann, Schlicke.
Abteilung M. Dähnhardt, Landwich, Lichtmann, Lohſe, Naum-
burger, Pietzing, Sawade, Seyler, Wagner.
Abteilung N. Arnhold, Baumeiſter, Bargmann, Büttner, Förfter,
Fuchs, Halfter, John⸗ Marquardt, Kirchhahn⸗Kremmler,
Knöbel, Leimer, Müller, Romberg, Schwarzenberg ⸗Trübe,
von Schwemmler.
Abteilung P. von Beuſt, von Boſe, Harter, Jahn, Kraft, Kokiſch,
Krauß, Küklich, Reinhardt- Zimmermann, von Simolin,
Steudel, Wachs, Zauſch.
Abteilung Qu. Bretſchneider, Enßlinger⸗Siebert, Kegel, Kühnel,
Marx, Müller, Richter, Seelmann, Schmidt, Zſchoka.
Abteilung R. Ahnert, Händel, Hoffmann, König, Möbius, von
Radke, von Toll.
Abteilung S. Gotthardt, Krauſe, Neumann.
Diejenigen, die ein Intereſſe an der Erhaltung der obigen
Grabſtellen haben, müſſen ihre Anſprüche bis zum 31. Auguſt
d. J. bei der Kanzlei des obigen Kirchenvorſtandes, Dresden-N.,
an der Dreikönigskirche 9 pt. geltend machen, andernfalls weiter
über die betreffenden Grabſtellen verfügt wird.
Leipzig. v. Düring.
Wappenfenſter geſtiftet. In der Vorhalle des Ober⸗
geſchoſſes des Vaterländiſchen Muſeums in Celle iſt jetzt wieder
eins der farbigen Wappenfenſter in feiner ganzen Fläche voll-
endet worden durch 16 neugeſtiftete und jetzt eingeſetzte Wappen
bürgerlicher Familien. Es ſind dieſes Wappen der Familien
Böning, Brückmann, Burnitz, Ebert, Friedrich, Gebſer, Groß
kopff, Hanſing, Lamprecht, Möller, Rechtern, Schluter, Schulze,
Strandes, Viktor, Winterhoff. Außer dieſen ſind bereits mehrere
andere adlige und bürgerliche Wappen geſtiftet, die angebracht
werden, ſobald die genügende Anzahl für ein Fenſter erreicht iſt.
(Deutſche Volkszeitung).
In der Antwort S. 100, Zu Nr. 163 Schabbel muß es 3.2
ſtatt Glogin heißen: Gloxin, ferner in der Beſprechung von
Knetſch über v. d. Velden S. 101 in der letzten Zeile ſtatt, deutſche“:
„ähnliche“, in der Anmerkung Frenau ſtatt Fremann und van
den Velde ſtatt von den Velde. — In der Frage Nr. 227, Heft 6,
Seite 98, Zeile 3 von oben, lies Beetgendorf, nicht Butzendorf;
Zeile 4 1636, nicht 1736; Zeile 16 Rotenburg, nicht Rotenberg;
Zeile 17 Ketzlin, nicht Retzlin; Zeile 18 1681, nicht 1684.
Verantwortlich für die Nedaktion: Ober⸗Re ee Pror: oe be rare
u egener,
Hofpitalfiraße 1
eipstg, Univerfitätäftraße 2; für den Inſeratenteil: O. Salzmann, Leipzig
de ruck von ©. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig.
Familiengeſchichtliche Blätter
ss Monatsfchrift zur Förderung der Familiengeſchichtsforſchung =
Gegründet von D. o. Daſſel
Herausgegeben von der Daſſel⸗Stiftung bei der Zentral-
ftelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte
Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchllefſlich des Titels, Inhaltsverzeidniffes und Namen- Reglſters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapler. Mitglieder der Jentralſtelle für
deutſche Perfonens und Famlliengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beftellungen
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche perſonen- und Famillengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsftrage 2!!! richten. Die Beſtellung gilt
32 SS als fortlaufend, wenn nicht Kündigung oor dem 15. Dezember erfolgt.. AE AE AE A AE «4%
X. Jahrg. Auguft 1912 Nummer 8
Inhaltsverzeichnis: Eingänge. — Genealogiſche Studienfahrten. — Das ältefte Ratsbud im Beſitze der Stadt Leipzig und feine
familiengeſchichtliche Bedeutung (Hierzu eine Kunſtbeilage). (Heydenreich). — Viederländiſche Totenſchilde mit Ahnenwappen
(Frhr. v. Dachenhauſen). —Die Sonderausſtellung der Leipziger Bildnismalerei 1700 — 1850 im Stadtgeſchichtlichen Muſeum
zu Leipzig. (Hierzu eine Kunſtbeilage). (Heydenreich). — Deutſche Notare zu Rom im 16. Jahrhundert (Schäfer). — Das
markgräflich brandenburgiſche Hofgericht zu Kulmbach und Bayreuth. (Frhrr. v. Waldenfels). — Gelegenheitsfindlinge. —
Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Zeitſchrift des Allgemeinen deutſchen Sprachvereins 1912, 6
— von Herrn Rechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig.
Meldezettel aus Buttſtädt — vom Magiſtrat der Stadt
Buttſtädt.
Beglaubigte Kirchenbuchauszüge aus Frankfurt a. M. und
Umgegend; Vorleſungsverzeichnis der Univerfität Leipzig,
Sommer 1912 — von Herrn Archivar v. Arnswaldt, Leipzig.
Mitgliederverzeichnis des Vereins deutſcher Chemiker E. V.
f. d. J. 1912; Adreßbuch von Staßfurt und Leopoldshall 1911;
Teilnehmerliſten zur 25. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher
Chemiker in Freiburg i. Br. 1912 — von Herrn Dr. A. Puid,
Leopoldshall. EE
Baltiſche Studien 1881, 2 und A und 1882, 1; Monats-
blätter, herausg. v. d. Zeitſchr. f. Pommerſche Geſchichts⸗ und
Altertumskunde 1898, 3; Pommerſche Genealogien 1878, Bd. 3
— von Herrn Dr. C. T. Hoffmann, Stettin.
Mitteilungen des Wurzener Geſchichts⸗ und Altertums
vereins. 1. Bd. 2. 9. 1912 — von Hrn. Prof. Dr. M åf H el, Wurzen.
Meldezettel der Gemeinde Neuſtadt bei Chemnitz.
Mitteilungen der Familie David Kade 1912, 9. 3 — von
Herrn Diplom-Ingenieur Kade, Gorau.
Beiträge zur Geſchichte der Familie Lampe u. verwandter
Familien — von der Familie Lampe.
Geſchichte der Familie Maſius (früher Maess, Maas,
Maffe) Wismar um 1650 — von Herrn Oberleutnant Maſius,
Colmar i. E. l
Geſchichte des hinterpommerſchen Geſchlechts v. Bonin,
3. Nachtrag — von Herrn Oberleutnant v. Gülich, Berlin.
Die Grenzboten, Heft 27 — von Herrn Kammerherrn Dr.
Kekule-v. Stradonitz, Groß⸗Lichterfelde.
Achter Bericht des Verbandes ehemaliger Goslarer Alumnen
1912 — von Herrn Oberleutnant Schultz, Raftatt.
Wittich 1691—1906 (Mitteilungen über Angehörige der
Familie Wittich) — von Herrn v. Wittich, Fuchsberg.
Beiträge zur Nachfahrenliſte der Familie Munſcheid —
von Herrn Prof. Munſcheid, Sondershauſen.
Kerkau, Geſchichtlicher Bericht von Dr. Hans Georg Schmidt
— vom gerrn Verfaſſer.
Die Hauptverſammlung des Friedberger Geſchichts⸗ und
Altertumsvereins am 20. Juni 1912 (Sonderabdruck) — vom
Verein.
Stromeyer, Die Bererbung des Habsburger Familientypus
(Sonderabdr.) — vom Verf. Herrn Prof. Dr. Strohmeyer, Jena.
Eugen Frhr. v. Müller, Zur Geſchichte der Herren von
Stroblhof — vom Herrn Verfaſſer.
Todesanzeige aus der Rigaiſchen Zeitung und Titelblatt
eines Leichencarmens auf Joh. Jak. v. Luedecke 1750, Hohen
Thurm — von Herrn P. v. Gebhardt, Leipzig.
26. Jahresbericht des Hiſtor. Vereins f. d. Grafſchaft Ra-
vensburg zu Bielefeld 1912 — vom Verein.
Der Freundfdaftstempel im Gleimhauſe zu Halberitadt,
Katalog — vom Magiſtrat der Stadt Halberſtadt.
Von dem Buſſche'ſche Familienzeitung 1911, Nr. 1 — vom
Herausgeber, Herrn Hauptmann Freiherrn von dem Buſſche⸗
Haddenhauſen, Freiberg i. Sa.
Stadtgeſchichtliches Muſeum zu Leipzig. Katalog der
Sonderausſtellung „Die Leipziger Bildnismalerei von 1750 bis
1850“. Mit 18 Abbildungen. Leipzig, Altes Rathaus, 1912 —
vom Stadtgeſchichtlichen Muſeum zu Leipzig.
Kirchenbuchauszüge und Korreſpondenzen über die fränkiſch⸗
thüringiſchen Kauffmanns (von Kauffberg) 1600 — ca. 1750 — von
Herrn Archivar Werner Conſt. v. Arnswaldt in Leipzig.
Zeitungsaufſatz (Lindener Lokalanzeiger Nr. 162) über
„Das Geſchlecht der Knigge“ — von Herrn Hülſemann in
Hannover.
Handſchriftliche Nachrichten über die Familien Taube
(Weſtpreußen), Holſt (Schleſien) und Schaak (Trier) — von
Frau Rat Taube in Wiesbaden.
Photographiſches Bildnis des Herrn Joh. Georg Thierer
in Guſſenſtadt — von ihm ſelbſt aufgenommen und geſchenkt.
Stammbaum Hailer (Vervielfältigung) — vom Verfertiger
Herrn Paul Hailer in Stuttgart.
Biographiſche Aufſätze mit Bildniſſen aus dem „Hamburger
Fremdenblatt“ — von Herrn Red.⸗Sekretär Holler in Hamburg.
Stammtafel (vielmehr Stammliſte) der Familie Käswurm
(in Maſchinenſchrift) — von Herrn Richard Rofe, Eleverbrüd
bei Schwartau.
J. Freihr. v. Reitzenſtein, Die aus Sachſen ſtammenden
braunſchweig⸗lüneburgiſchen Offiziere Johann Georg aus dem
Winkel und Andreas von Schönberg (Deutſche Volkszeitung
1912, Nr. 11957 —11 974) — vom Verfaſſer.
Exlibris von Frau verw. Profeſſor Gottſche in Ohlsdorf
bei Hamburg.
Robe, Rede am Garge von Arthur Lutteroth; Hamburg
1912 — von Herrn Landrichter Dr. Ascan Lutteroth in
Hamburg.
Ernſt von Werdeck, Beiträge zur Geſchichte von Schorbus,
1906 — von Herrn Oberſt von Werdeck, Weimar.
Braunſche Familienblätter, Sommer 1912, Nr. 2 — von
Herrn Dr. Hans Braun, Berl.⸗Friedenau.
Mitgliederverzeichnis des Haus- und Grunbbeſitzervereins
für Eſſen und Umgegend. Stand am 31. Dez. 1911 — von Herrn
von Nida, Eſſen.
Aufzeichnungen über die Familie von Goeſſel — von Herrn
Oberleutnant von Goeſſel, Hamburg.
M. Duncker, Verzeichnis der württembergiſchen Kirchen⸗
bücher — von Herrn Rechtsanwalt Dr. Breymann, Leipzig.
Genealogiſche Studienfahrten.
Die oben Seite 90 dieſer Zeitſchrift angekündigte
Forſchungsreiſe in die Neumark und die angrenzenden
Teile Pommerns und Weſtpreußens mußte zufolge une
vorhergeſehener Ereigniſſe bis in die Zeit nach den
diesjährigen Manövern verſchoben werden.
Ein anderes Mitglied unſerer Zentralſtelle hält
ſich im Auguſt im Gebiet von Trient (Süd ⸗Tirol) auf
und iſt ſpäter zu Nachforſchungen beſonders im Archiv
des Muſeum Ferdinandeum in Innsbruck bereit.
Die Zentralſtelle ift zur Bermittelung bereit. Reflets
tanten wollen fih an die Schriftleitung der „Familien-
geſchichtlichen Blätter“ wenden, welche die eingehenden
Wünſche an die Herren Forſchungsreiſenden weitergeben
wird.
Das ¢ älteſte Ratsbuch im Beſitz der Stadt Leipzig und feine
familiengeſchichtliche Bedeutung.
Von Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich in Leipzig⸗Connewitz.
ine wichtige familiengeſchichtliche Quellenart wird
durch die Stadtbücher gebildet, die ſich ſeit dem
12. Jahrhundert in den deutſchen Archiven erhalten
haben. Da dieſe Bücher außer der ſtädtiſchen Geſchichte
auch für allgemeinere Fragen der Rechtsgeſchichte von
großer Bedeutung find, exiſtiert über dieſelbe eine ftatt-
liche Reihe von Veröffentlichungen, über die ich auf
meine Familiengeſchichtliche Quellenkunde 329 ff. verweiſe.
Die ſächſiſchen Stadtbücher hat Ermiſch in einem äußerſt
gründlichen und ſehr lehrreichen Aufſatz im Neuen Archiv
für ſächſiſche Geſchichte 1889 erläutert. Unter dieſen
ſächſiſchen Stadtbüchern iſt das älteſte Ratsbuch im
Beſitze) der Stadt Leipzig ſchon feine hohen Alters
wegen beſonders bemerkenswert. Dieſes Alter wird
auf dem durch langjährigen Gebrauch vielfach einge⸗
riſſenen, jetzt auf neuem Papier hinter fol. 383 ſorgfältig
aufgeklebten Titelblatt wie folgt angegeben:
„Liber Senatus lips (i)en(sis) ab anno f XVI? usque ad
annu(m) /XXXVIII“.
Wie überhaupt die alteften dieſer Stadtbücher, ums
faßt dieſer ehrwürdige Band, der eine Zeit lang im
Kgl. Sächſ. Hauptſtaatsarchiv zu Dresden verwahrt wurde
und gegenwärtig eine Zierde der Stadtbibliothek von
Leipzig bildet, alle Geſchäftszweige ); ſpäter trat, wie
überall, ſo auch in Leipzig, bei Buchung der ſtädtiſchen
Geſchäfte eine Teilung nach den einzelnen Geſchäfts⸗
zweigen ein, deren jeder in einem beſonderen Buche
behandelt wurde. Dieſer, jetzt die Bezeichnung 1 führende
1) Nicht im Beſitze der Stadt Leipzig, ſondern in dem der
Deutſchen Geſellſchaft befindet fic) das altefte, überhaupt erhaltene
Ratsbuch von Leipzig. Dasſelbe tft von Gersdorf in den Mit-
teilungen dieſer Geſellſchaft I 107 flg. eingehend beſchrieben und
vollſtändig veröffentlicht.
) So werden alle vor dem Rat verhandelten Materien
in ein Stadtbuch verzeichnet in Garz auf Rügen (1377—1571),
vergl. Roſen, Quellen zur Pommerſchen Geſchichte, Stettin 1885;
in Lüneburg, vergl. Reinicke, Quellen u. Darft. 3. Geld, Nieder-
ſachſens VIII, 1903; in Oſchersleben (1428—1562), vergl. Setze⸗
pfand, Magdeburger Geſchichtsblätter32, 1897; in Roſtock (1258 — 62),
vergl. Dragendorff (Beitr. 3. Geſch. Roſtocks II, 2, 1897); in Stade
(von 1286 ab) vergl. 1. Heft (Stade 1882) der Zeitſchr. des Ver.
f. Geſch. und Altert. zu Stade.
(Hierzu eine Kunſtbeilage.)
Band enthält Eintragungen über alles Mögliche, deſſen
Buchung der Stadtverwaltung von Intereſſe war. Die
Einträge jeden Jahres beginnen mit Vermerken über
die Beſetzung der einzelnen Ratsämter. In buntem
Wechſel folgen dann Aufzeichnungen über die mannig⸗
fachſten Geſchäfte des Rates: Ausleihung von ihm ges
hörigen oder bei ihm deponierten Geldern, Aufnahme
von Darlehn durch den Rat, Vermerke über Vergehen
gegen denſelben und die an ihn zu entrichtenden Straf-
gelder, ſowie damit zuſammenhängende Bürgſchafts⸗
leiſtungen u. ſ. w. Einen verhältnismäßig kleinen Raum
nehmen dagegen die Verlautbarungen von Privatge-
ſchäften ein ). Daß in all dieſen Niederſchriften Perſonen
erwähnt werden und daher die Geſchichte der in Leipzig
auftretenden Familien aus dieſem Bande mannigfaches
Waterial ſchöpfen kann, leuchtet ein. Die Auffindbarkeit
einzelner Individuen wird durch ein in ſpäterer Zeit
angefügtes Perſonenverzeichnis erleichtet“). Doch ift
dieſes Verzeichnis nicht erſchöpfend. Eine weitere Erleichte⸗
rung in der Auffindbarkeit einzelner Perſonen wird durch
Randbemerkungen hergeſtellt. So iſt auf dem Rand
„Steffan lichtenhain Clara sein weib“ bemerkt zu einer
Eintragung, „daß vff den freytag nach Jnuoca (vi)t anno
etc. / XXX VIII) die ErBamen vnd weysenn Jocoff
Konich Burger und der sitzender Rath zwischen der
Tugentsamen Ju[n]ckfrawen Claren Jocoffn benckitzsch
gotseligen gelassenen tochter zu beyweBen willen vnnd
wissen HanBenn leymbachs vincencienBartels vnd hanBem
Swabenn Irer gekorn vormund(en) eines vnd Steffen
lichtenhains deB andern teils auch mit willn vnd wissenn
der Zugnant(e)n ju[n]ckfrawen®) Carenn Eyne Rechte
3) Das Leipziger Stadtbuch von 1359 enthält nur ſtädtiſche,
keine privaten Geſchäfte.
9) Dieſes Perſonenverzeichnis ift allerdings in der Weiſe
früherer Jahrhunderte nach Vornamen angelegt, fördert aber
immerhin das raſche Finden einer einzelnen Perſon.
5) 29. Februar 1488. Im Urkundenbuch der Stadt Leipzig
II ift diefe Beurkundung nicht veröffentlicht.
o) Entſprechend der in paläographiſchen Werken herrſchen⸗
den Gewohnheit bedeuten im obigen Text runde Klammern die
Auflöſung einer Abkürzung, die im Text ſteht, dagegen eckige
Klammern die Zutat von etwas, was nicht im Text ſteht.
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Die erste Seite des ältesten Ratsbuches der Leipziger Stadtbibliothek
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o G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch
Familiengeschichtliche Blätter 1912, Nr. 8.
Druck: Sinsel
Verlag v. A. H. Ludwig Degener, Leipzig.
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christliche ehe Beredt vnnd beteydiget und beslossen
habenn“.
Ich Helle im Folgenden einige Proben der Gin:
tragungen zuſammen, welche das zahlreiche Vorkommen
von Familiennamen in dieſem Ratsbuche beweiſen.
fol. 78. vff Sonnabendt Blasii Anno etc. XXVI' sein
Marcus grimenburg ein Maler von Berlin In vormundeschafft vlßen
seines eheweibes vnd Jacoff zcyBener In vormu(n)deschafft
Margaretha(n) auch seines eheweibes, vff einem vnd Matth,
doring In vormu(n)deschafft Margaretha(n) seiner HuBfrawenn
am andern teile Jorgen lleburg vnd ambrosius Stulschrieber die
sie von beyden teilen darzcu gebeten hatten, vor den Rat komen
vnd sein aldo selbst durch den Burgermeister ludewig Schyban
vnd seines Ratsfrunde mit yr beyder partt willen vnd volbort
des / vi gulden halben als steffan schultze zeliger Martino seinem
stiffzone nach lawthe eines vortheyding auch hirneben Ins
Ratsbuche ver) zeichent beschreben schuldig wurden ieee
Frederich Zcencker der holtzschwer von Erffurt hat Sollichen
Beteiding In Vormu(n)deschafft Barbaran seines eheweibes valten
Beckers tocht(er) gewilliget vnd gevolbort vnd Matt. Doring hat
ym vff daBmall seinen geburlichin teill vßgerichs .. Act( um)
2a f(eria) p(ost) scolastice v(ir)g(inis) Anno etc. d XXVIto.“)
fol. 129] vif Mitwoche prisce virginis anno etc. XXV“ ) hans
von Bornynne hat vffgelassen ein erbe gelege(n) vff dem Kwbitz
neben KruBpe hanse mit aller gerechtigkeit als sie das gehabt
hat vnnd Bartel Ranfft hat das also entpfangen vnnd darneben
bekant das sie von dem gnanten Bartell des gantz vnnd gar
v(er)gniiget ist wurden.
fol. 220. vff denn tag ist fraw Gertrud peter Reynlenders
nachgelass(en)n witwe mit (durchstrichen: Hanße) mattheBnn
Botticher vnd EliBabet troppen des gena(n)t(en) peter Reynlenders
Swester vnd swager betediget daB die gmelt frawe Gerdrud den
obgedachten matteBnn Botticher vnd EliBabet troppen vor alle
Ire anerstorben gerechtk(eit) wie sie die von Irem brud(er) vn(n)d
swag(er) anko(me)n ist nichtes auBgesloss(e)n rechen vnd betzalen
sal etc. Act(um) die et anno quo sup(ra).***)
fol. 223. Erhardt voyt vn(n)d walpurgk sein eheweyb habnn
yr haus vor dem pasthore vff dem Steinwege gelegenn Neben
Blesing(en) Erbe der Claus Seyfartin vor XII guld(en) vff gute
Rechenschaft Bo sy Im vor fische schuldig ist zu willigen pfande
zugesatzt vnd Ist er vom Burgerm(e)y(ste)r Joha(n) wilde(n)n
von Rats wegenn alBo vorrecht dornach hab(e)nn sie dasselbe
Erbe vnd Haus forder hanß(e)nn von Kostkaw von Nurenblerlek
vor XII guld(en) R(heinisch) die sie Im vor scyffe vnd lorbernn
schuldig Sind auch zu willig(en) pfande zugesatzt v(n)nd Ist Im
also vom Burgermeister zuobgerurter weyBe forder vverreicht v(n)nd
vorlihenn Actum quarta p(ost) cantate anno etc. /XXXVlto.r)
fol. 223. Jacoffen Blaßbalge vnd hanß(e)nn leymbach vff seyn
teyl vnd Jocoff bele (durchstrichen: hat auch zu seyne teyle
hanß) den Möller zu der Barfussussen mol vn(n)d Jorgenn
Bennstorff zu schetzernn gekorenn szo hat der Rath doctor(en)
valenti(um) Smidb(er)g als eynen oben Mann zu entscheydu(n)g
der sachenn auch dorzugegeb(e)nn Act(um) 20 p(ost) t(ri)nitat(is)
anno etc. “XXXVI t+).
fol. 257. Zu merckenn daß Burckart moller vnd fraw marga-
retha sein eheweyb hanß(e)nn gotz(e)nn vnd Nickel ditmars nach-
gelass(e)nn Wittwenn Mit Nickeln (durchstrichen: dithamar) vad
Micheln ditmar gebrudern In vormu[n]ndschaft (durchstrichen:
vnd auch) Ju[n]ckfrawen vrsulan Irer swester vnd In lrem
BeyweB(e)nn vnd peter Beckers deB Kannegissers In vormund-
schaft frawen margarethen seines eheweybes yres veterlichen
„) 1476, 11. Febr.
) Die Zeitangabe ſtimmt nicht, denn der Tag prisce virginis, aud Prisch-
kendach, Prissentag, Briscendag genannt, fiel überall auf ben 18. Januar und
dieſer war 1475 ein Dienstag. Bgl. Grotefend Zeitrechnung | 150 (42) II 156.
) Auf derſelben Seite ift oben eine Beurkundung anno etc. FXXXVito,
Alſo 1486.
+) 1386, 26. April.
TT) 1486, 8. Oft.
Erbteyls vnd gerechtik(eit) szo yn von dem selben Nickil dittmar
Irem vater angestorbnn ist durch virichen Meyher vnd Bertold(us)
Landawer die vom Rath dorzu gegebn wurd(en) sindt auch durch
ambrosiu(m) Sculschreyber*) vnd petru(m) forberg(er) die sie von
Beyd(en) teylenn dorzu gebet(e)n hab(e)nn also beteydinget vn(n)d
gutlich(en) entscheyd(en) sind Also daß Burckart moller den
gnant(en) Nickeln ditmars nachgelassnn UU Kindernn vor alle Ire
veterlich Erbteyl vnd gerechtik(heit) vif tagetzcyt wie he(r)nach
volget and(er)thalbhundert guld(en) Rich(e)n vnd betzalenn sal
Nemelich Sal er yn geb(e)nn ..... Act(um) qui(n)ta post)
Inuoca(vi)t anno etc. #XXXVIII°.**)
Beſonders lehrreich find in familiengeſchichtlicher
Beziehung die Liſten der jährlich gewählten Beamten.
So heißt es fol. 14 über das Jahr 1467:
„Sub doctore Nicolao pistoris p(ro)co(n)sule et suis
co(n)sulib(us) Dominice Inuocauit Anno etc. XII. Es synt
gekorn zcu Buwemeistern Heinrich Stange, Jacoff So(m)mer.
Zen Biermeist(er)n gekorn hans Vyscher, Claues Renaw.
futtermeir(er) bleBin [könnte auch bleBm oder bleßni gelesen
werden] harnischmeister: Tho(m)mel, So(m)merfelt. Es ist
gekorn von allen drien reth(e)n zcu eym Richt(er) pauel
KeyBer. Item es ist Gekorn zcu eym rangkmeister hans
bantzman. Item si hab(e)n die Rethe gekorn Contzin
Sydenheft(er) zcu Schenk(e)n. Die lute von vderitz habin
zcu Richter gekorn einen gnant vrban mollir gnant vnd(e)
der rat hat yn bestetig(et). Item Es hath der Rath pauel Koche
vffgeno(m)men zcu Garkoche. Es hat der Rath vffgeno(m)men
dysse nochgeschriebene zcu Thorhiitern: Petir wynckeler am
gry(m)misch(e)n thor, Nickel Smeth im peters thor, Steffen
GroBkopp am ramsch(e)n thor, Petir Treppe am hellischen
thor, merten Stebenroch am vssern hellisch[en thor].
Eine deutliche Borftellung von der Eigenart des
Ratsbuches I ergibt fih ſchon aus feiner erſten Seite,
von der wir ein Fakſimile bringen. Es ift kultur-
geſchichtlich intereſſant, daß der erſte Eintrag dieſes
älteſten Bandes ſich auf eine Bierſteuer bezieht.!) Die
Mannigfaltigkeit des Inhaltes ſpiegelt ſich darin wieder,
daß auf derſelben Seite zunächſt neue Statuten der
Univerſität über die Beſtrafung bei Totſchlag, Diebſtahl
und andern Verbrechen vermerkt find.2) Dann aber
folgen die Liſten der geſchworenen Vertreter der pistores
) Die Hand, welche dieſe Eintragung und die folgenden bewirkt hat,
ſchreibt Sc und St völlig gleich. Es kann daher ſowohl „Sculſchreyber“ als
auch „Stulſchreyber“ geleſen werden.
** 1488, 27. Fbr.
1) In disser hirnach geschrieb(e)n massze Solle(n) die Colle-
giaten Bier stuhir vnde mehir nicht: In das Große collegiu(m) je
vnd(e) lij vaß, vnd(e) nicht mehir. In das fursten Collegiu(m)
f XXX vaB vnd(e) nicht mehir. Invnsir liben frauw(e)n Collegiu(m)
xlvj vaß vn(de) nicht mehr Ad collegiu(m) Bichardi XII vaB.
) Statuta nova edita per universitatem in causis c(ri)mi-
(n)alibus homicidii furti (et)c(etera) ut sequi(tur).
Ut quibusdam criminalibus propter que vniu(er)sitas sepe
inquietata est quantum fieri poterit aliquaten(us)obuie(tur). placet
p(rijymo in causa homicidii Q(uod) Repert(us) in homicidio
remitta(tur) ad episcopu(m) p(er)petuis carcerib(us) mancipandus.
In causis furti placet Q(uod) in quocu(n)que furto repertus
ex gremio universitatis excludatur. Si tamen quis in notabili
furti repert(us) fuerit vitra hoc mittatur ad episcopu(m) pena
condigna pu(n)iendus.
Dieſe Niederfchrift ift nicht erwähnt von Zarncke, Die ur⸗
kundlichen Quellen zur Geſchichte der Univerſität Leipzig in den
erſten 150 Jahren ihres Beſtehens, Abhandlungen der philoſ.
hiſtor. Kl. d. Kgl. Sächſ. Gift. d. Wftn. Bd. II 1857, S. 509 ff.
und von demſelben, Die Statutenbücher der Univerſität Leipzig
aus den erſten 150 Jahren ihres Beſtehens, Leipzig 1861. Das
Urkundenbuch der Univerſität Leipzig Band II S. 173 enthält
Beſtimmungen wegen der Gerichtspflege über die Studierenden
in großen peinlichen Sachen.
(Bader) und carnifices (SFleifcher).?) Die Lektüre ift
durch die zahlreichen Korrekturen paläographiſch erſchwert.“)
Ich laſſe dieſes Verzeichnis hier mit Angabe ſämtlicher
Korrekturen folgen:
Jurati pistorum sub (hans (e)n durchſtrichen) m(a)g(is)tro
Stockartt(e)n Joha(n)ne (Schobr durchſtrichen) Wilden proconsule:
(Jacof durchſtrichen) (korrigierter undeutlicher Vorname) brotuf,
Mattis, (pauel durchſtrichen) Hans, (durchſtrichener Name, ans
ſcheinend rofeler) Doring, (drei durchſtrichene Namen), Casp(er)
Zschorre, perczschman.
Jurati Carnificuem) sub eode(m): Barttil fleischauwer,
Hanns Hertwigk, thomas, albrecht, (Matteß durchſtrichen) Swartze
(vlman durchſtrichen) Merten.
Jurati pistorum sub (Hansen durchſtrichen) Ludewico,
(Crupicz durchſtrichen), schyba(n)n: Thomes apicz, (Jorge durch-
ftrichen) Simon (beckir durchſtrichen), Apitz (peter durchſtrichen),
blesi(us) staczka, (prires durchſtrichen, letzte Silbe undeutlich)
Brosi( us) Titze (mollir durchſtrichen).
Jurati carnificu(m) s(u)b eod(em): balthazar Pesch (hans
eyner durchſtrichen), Nickel nepitz, (mattes gotschalk durchſtrichen)
Czykhart, mattes Jhan.
Vollſtändig durchſtrichen iſt folgende Abteilung: Jurati
cornificu(m) sub eode(m): Czykhart, Mattes Jhan, (Petir ... gk
doppelt durchſtrichen) Hans Eyner, Hans Kemerer (doppelt durch“
ſtrichen), Mattis Gotschalk (einmal doppelt, einmal einfach Durch“
ſtrichen), Michel vlman.
Jurati pisto(rum) sub (heinrich durchſtrichen) (stangen doctor
durchſtrichen) (Nicolao pistoris durchſtrichen) Jacobo Koniell frenczel
sachse (Sperling durchſtrichen), Jacoff Schenaw als (Rottaw durch;
ſtrichen) Zeisener, (Libzschen durchſtrichen) (Wolff durchſtrichen)
(Schultze durchſtrichen) (durchſtrichener, undeutlicher Name).
Jurati carnificum sub eodem: jacof malkewitz, haBelbach,
(Hans Hugk durchſtrichen), Hans Sneyder, (Mattes Grifen durch“
ſtrichen) (Hagen durchſtrichen) (Jeorge Fritzsche, durchſtrichen)
(mattes fritag durchſtrichen) (nickil adam durchſtrichen) (heincze
frank durchſtrichen).
Die Sprache der in vorſtehenden Proben genannten
Familiennamen iſt faſt durchgehends die oberdeutſche; nur
ganz wenig niederdeutſches Sprachgut iſt darin vorhanden.
Oberdeutſch ſind vor allem die Namen mit Z: Zschorre
(wohl gleich Schorr im heutigen Leipziger Adreßbuch),
Zcencker (jetzt Zanker, Zenker, Zencker), ZcyBener (im
heutigen Leipziger Adreßbuch Zeisener), Czykhart,
Dietze (niederdeutſch: Diecke) u. ſ. f. Oberdeutſch iſt
ferner Grifen im Gegenſatz zu niederdeutſch gripen,
vgl. nòrd. slapen, kopen, lopen u. f. w. (Lübben, Mittel»
niederd. Gramm. 1882, S. 51). Oberdeutſch iſt auch bach
(ſtatt niederdeutſch »bek) in Leymbach, HaBelbach.
Niederdeutſch ift Mollir (im heutigen Leipziger Adreß⸗
buch Möller im Gegenſatz zum oberdeutſchen Namen
Müller). Dagegen begegnet ein anderer Allerweltsname
nur in der oberdeutſchen Form Schultze (ſo noch heute in
Leipzig in Gebrauch), nicht in der niederdeutſchen Form
3) Die Bäcker und Fleiſchauer finden fic bereits im alteften
Verzeichnis (1446) der Leipziger Innungen, das auf uns gekommen
ijt, vgl. Wuſtmann, Geſchichte der Stadt Leipzig I, Seite 286.
4) Dem Familienforſcher iſt bei Arbeiten in Archiven, falls
er Archivalien nicht leſen kann, nicht zu raten, ſich während der
Dienſtſtunden an die dienſttuenden Archivbeamten zu wenden.
Dieſen iſt es in einer Reihe von Archiven ein für alle Mal
verboten, paläographiſche Belehrung dem im Archive arbeitenden
Publikum zu erteilen. Man wende ſich alſo, wenn man ſonſt
niemanden weiß, außerhalb der Dienſtſtunden an einen Archivar.
Vielleicht ift dieſer außerhalb der Dienſtſtunden erbötig, Aus-
kunft zu geben oder doch einen paläographiſch geſchulten Berater
nachzuweiſen. |
Schulte. Die Namensform Großkopp ijt in der erften
Silbe oberdeutſch, in der zweiten niederdeutſch; die heute
unter den Leipziger Einwohnern vorkommende Form
Großkopf iſt in beiden Silben oberdeutſch, die in beiden
Silben niederdeutſche Form lautet Grothkopp und kommt
z. B. in Mecklenburg vor.“) Von Orten hergenommen,
alſo die Herkunft der Familien andeutend ſind die Namen
Sachse, Swab (Schwabe), Franke, Lichtenhain, Schönau,
-Grimenburg. Hierhin gehört auch Doring (jetzt in Leipzig
Döring), welche Form mit dem Volksnamen der
Thüringer identiſch iſt. Die Beſchäftigung wird ange⸗
geben in den Namen Bäcker, Böttcher, Fischer, Seiden-
hefter, Vogt u. |. w.
Es ift eine bekannte Tatſache, daß die orthos
graphiſche Niederſchrift eines und desſelben Namens
in früheren Zeiten ſehr ſchwankte. Der Name Stockart
im älteſten Ratsbuch kann alfo mit dem heutigen Namen
Stöckhardt (in dieſer Form ſteht er im heutigen Leipziger
Adreßbuch) identiſch ſein. Stebenroch entſpricht wohl
dem Namen Staberoh im heutigen Leipziger Adreßbuch.
Ebenſo kann die Familie Kemerer mit einer der heutigen
Leipziger Familien Kemmer, Kämmerer, Cämmerer
zuſammenhängen, desgl. die Familie KeyBer mit einer
der heutigen Familie Keiser, Kaiser, Kayser oder
Keyser u. f. f. Ob BleBin mit der heutigen Leipziger
Familie Plessing zuſammenhängt, läßt ſich ohne eine
genauere genealogiſche Nachweiſung nicht ſagen.
Die folgenden Namen in den mitgeteilten Proben
begegnen in ganz derſelben Form auch in den neuſten
Leipziger Adreßbüchern: Adam, Albrecht, Bartel, Dietze,
Forberger, Fritzsche, Gotschalk, Hagen, Hugk, Ludwig,
Matthes, Merten, Pesch, Peter, Schmidt, Schneider,
Seytert, Sommer, Sperling, Thomas u. |. f. Jetzt aus-
geſtorben ſcheinen in Leipzig zu ſein die Namen
BlaBbalg, Pistoris, Reynländer. Die beiden erſtge⸗
nannten dieſer aus den jetzigen Leipziger Adreß⸗
büchern verſchwundenen Familien kommen in der Ge-
ſchichte Leipzigs wiederholt vor, vgl. 3. B. Gurlitt, Beſchr.
Darftellg. der älteren Baus und Kunſtdenkmäler des
Kgr. Sachſen, 17. Heft, Stadt Leipzig 1895, S. 26, 62.
Gleichlautende Familiennamen brauchen nicht Bers
wandtſchaft zu bedeuten. Niemand wird z. B. behaupten,
daß alle jetzt in Leipzig wohnenden Perſonen des
Namens Müller mit einander verwandt ſind. Wir
laſſen es alſo dahingeſtellt, ob die im älteſten Ratsbuch
genannten Perſonen beckir, Eyner, Fritag, Hertwigk,
Leymbach, Perczschman, Ulman, Schobr, Seyfart,
Sneider, Stange, Wynckeler u. ſ. f. zu den heutigen
Leipziger Geſchlechtern Bäcker, Einer, Freitag, Hertwig
Leimbach, Perschmann, Uhlmann, Schober, Seyfart,
Schneider, Range, Win(c)kler u. ſ. f. gehören. Wer
ſolche Zugehörigkeiten unterſuchen will, der ſei auf des
Leipziger Chroniſten J. J. Vogel handſchriftliche familien-
geſchichtliche Materialien verwieſen, welche ſehr umfang⸗
reich ſind und eine Zierde der Leipziger Stadtbibliothek
bilden.
*) In der volkstümlichen Leipziger Mundart klingt pf ause
lautend und inlautend wie p, daher Feifengopp für Pfeifenkopf.
vgl. Karl Albrecht, Die Leipziger Mundart 1881, ©. 14. 152.
=
HA KLEK
AA
KS = 28
aoe 8 A 2 4 t |
em UK
a
d
Joh. Friedr. Auguſt Tiſchbein: Caroline Wilken, geb. Tiſchbein. Daniel Caffe: Karl Heinrich Lampe, Kauf⸗ und Handelsherr,
nebſt Gattin und Tochter.
Hans Veit Schnorr von Carolsfeld: Hans Veit Schnorr von Carolsfeld:
Hofrat Dr. Joh. Georg Keil. Frau Henriette Keil, geb. Löhr.
Aus der Sonderausſtellung der Leipziger Bildnismalerei von 1700—1850 im Stadtgeſchichtl. Muſeum zu Leipzig.
Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“ X. Jahrgang 1912, Heft 8. Verlag von H, A. Ludwig Degener, Leipzig.
ei Google
125
Niederländiſche Totenſchilde mit Whnenwappen.
Von Alex. Frhrn. von Dachenhauſen in Brüffel.
Der in Nr. 11 vom Novbr. von Herrn Oberregierungs⸗
rat Profeſſor Dr. E. Heydenreich zur Abbildung
gebrachte viereckige Totenſchild der Maria de Heuſch
geb. Vaes mit den 1 Ahnenwappen veranlaßt mich,
darauf hinzuweiſen, daß in Belgien — und wohl aud.
teilweife in Holland — die viereckigen auf die Spitze
geſtellten Totenſchilde die Regel ſind. In meinen
Sammlungen beſitze ich ſelbſt deren zwei. Der eine
trägt ein vollſtändiges Wappen mit Helm, Helmzier und
Helmdecke, der andere ein gekröntes Alliancewappen
mit Schildhaltern. Sonderbarerweiſe iſt es hierzulande
Gebrauch, den Namen des Verſtorbenen nicht mit auf
den Totenſchild zu ſetzen, ſondern nur das Todesdatum,
zuweilen auch noch das Geburtsdatum.
Den Leichenſteinen iſt es vorbehalten, die vollen
Namen und Titel der Verblichenen wiederzugeben.
In dem Werke: „Inscriptions funéraires et monu-
mentales de la Province de la Flandre Orientale“
(Gand 1866) finden ſich zahlreiche Abbildungen ſolcher
auf die Spitze geſtellter viereckiger Totenſchilde, teils
mit einem Wappen allein, teils auch noch mit um den
Rand gelegten 4, 8, 16 oder gar 32 Ahnenwappen.
Bei dieſen Ahnenwappen pflegt man dann über jeden
Schild den Namen desſelben in einem kleinen Bande
beizuſetzen.
In der Dominikanerkirche zu Gent hängen z. B.
der Totenſchild der Antoinette de Camargo, t 27. Ok-
tober 1715, Tochter des Reichsfreiherrn Theodor de
Camargo Herrn auf Wienenborch und Hersfelt, und
der Marie geb. l'Hermite, mit 8 Ahnenwappen.
Ebenſo der Totenſchild mit 8 Ahnenwappen der
Eliſabeth Bernardine geb. van Helleweghe, t 17. Mai
1714, als Witwe des Philipp Franz Wouters, Herrn
auf Vinderhoute. Um ihr Wappen iſt eine Witwen-
ſchnur gelegt.
Ferner der Totenſchild des Philipp de Bryarde,
Herrn auf Beauvoorde, F 26. Auguſt 1735, mit 16
Ahnenwappen.
In der St. Wichaels⸗Kirche in Gent befinden ſich
die Totenſchilde des Malteſer Ritters Meſſire Emanuel
Joſeph Louis Borluut, F 27. Juni 1840, mit feinem
Wappen und 32 Ahnenſchilden. Sein eigener Wappen⸗
ſchild iſt auf das Walteſerkreuz gelegt und zeigt in
einem Schildeshaupte nochmals ein einfaches weißes
Kreuz in Rot. Ferner der Totenſchild ſeiner Gattin
Amelie geb. van der Brugghen, f 23. Nov. 1749,
Tochter des Meſſire Franz Johann und der Warie
Anna Louiſe Joſepha geb. van de Woestyne. Auf dieſem
Totenſchilde ſind, da die Verſtorbene wohl nicht die
Ahnen hatte, ebenfalls die 32 Ahnen ihres Gemahls
wiederholt.
Die Sonderausſtellung der Leipziger Bildnismalerei 1700-1850
im Stadtgeſchichtlichen Muſeum zu Leipzig.
Von Oberregierungsrat Prof. Dr. Heydenreich in Leipzig⸗Connewitz.
n der Familie hat das Porträt neben feinem abſo⸗
luten Kunſtwerte noch eine beſondere edlere Miſſion
zu erfüllen. Es hält die Pietät in der Familie und die
fortlaufende Erinnerung an die Familie aufrecht. Der
bürgerlichen und der adeligen Familie, dem Hohen wie
dem Niedrigen müſſen diefe Erinnerungen heilig fein.
Die alten deutſchen und holländiſchen Bilder z. B., die
wir kennen, mit den Zügen voll Treue, voll Ehrbarkeit
und Kraft zeigen uns deutlich, daß in den vergangenen
Jahrhunderten diefe moraliſchen Mächte in der Gejell-
ſchaft lebendig geweſen ſind, und wir ſehen, daß dieſe
guten Eigenſchaften des Lebens auf die Kunſt, auf die
Künſtler förderlich eingewirkt haben und daß dieſe Bilder
in erſter Linie nicht der bloßen Eitelkeit, der müßigen
Schauluſt der Salons gedient haben. Wie wertvoll
immerhin das einzelne Porträt vom künſtleriſchen Stand⸗
punkt aus iſt, im Intereſſe der Pietät mag die Familie
auch das minder wertvolle emſig ſammeln und treulich
behüten. Unglücksfälle aller Art, ſchwierige Verhältniſſe
in der Geſellſchaft und Unverſtand haben den Schätzen,
die in den Bildniſſen vorhanden ſind, oft ſehr übel mit⸗
geſpielt. Darum iſt ihnen ein ſchützendes und bleibendes
Heim von Staats oder Stadt wegen, wie es unſere Muſeen
bieten, dringend zu wünſchen. Man möchte auf dieſe
oft wandernden Zeugen der Familiengeſchichte das Wort
aus Schillers Huldigung der Künſte anwenden:
(Hierzu eine Kunſtbeilage).
Wir kommen von fernher,
Wir wandern und ſchreiten
Von Völkern zu Völkern,
Von Zeiten zu Zeiten;
Wir ſuchen auf Erden ein bleibendes Haus.
Es iſt daher mit heller Freude zu begrüßen, daß
Herr Prof. Dr. Kurzwelly, Direktor des Stadtgeſchicht⸗
lichen Muſeums zu Leipzig, welches es mit Recht für
eine ſeiner vornehmſten Aufgaben hält, das Intereſſe
für die Vergangenheit Leipzigs durch wechſelnde Aus⸗
ſtellungen von Privatbeſitz in den weiteſten Kreiſen zu
wecken und zu ſtärken, den Reigen folder Sonder⸗Aus⸗
ſtellungen mit einer ſehr reichhaltigen und höchſt anregen⸗
den Porträtausſtellung eröffnet hat. Es entſprach nicht
dem Zweck des Stadtgeſchichtlichen Muſeums, eine
reine kunſtgeſchichtliche Ausſtellung ins Leben zu rufen;
das kulturgeſchichtliche Moment mußte im Rahmen
des Muſeums naturnotwendig ſtark betont werden.
Somit lag eine Doppelaufgabe vor: einerſeits bemerkens⸗
werte Bildniſſe von Leipziger Bürgern zu zeigen, wobei
natürlich in erſter Linie ſolche von irgendwie berühmten
oder verdienſtvollen oder ſonſtwie nennenswerten
Männern und Frauen in Betracht zu ziehen waren;
andererſeits von dem Wirken der Porträtmaler, die
innerhalb der gegebenen Zeitgrenzen dauernd oder
vorübergehend in Leipzig tätig geweſen ſind, ein mög⸗
lichſt reiches Bild zu geben. Soweit es fih um Maler
handelte, die dauernd in Leipzig anſäſſig waren und ſomit
eine größere Rolle im Leipziger Kunſtleben geſpielt haben,
ſind auch Porträts von Perſonen, die nichts mit Leipzig
zu tun gehabt haben, berückſichtigt worden. Bildnis⸗
ſchöpfungen von Künſtlern, die in Leipzig nur Gaſtrollen
gegeben haben, konnten nur inſoweit Berückſichtigung
finden, als es fich um Bildniſſe von Leipziger Perfön-
lichkeiten handelte. Nur in ganz vereinzelten Fällen iſt
von dieſem Grundſatz abgewichen worden, wenn die
Möglichkeit gegeben war, Bildnisſchöpfungen von ganz
beſonderem künſtleriſchen Reiz oder kunſtgeſchichtlichem
Wert der Verborgenheit zu entreißen.
Dank des unermüdlichen begeiſternden Eifers des
Herrn Direktors Prof. Dr. Kurzwelly und feiner opfer,
freudigen Helfer und des hocherfreulichen Entgegen—
kommens zahlreicher Ausſteller hat die Ausſtellung nicht
weniger als 1820 Nummern aufzuweiſen. Davon ent⸗
fallen 883 Nummern auf die Abteilung der Miniaturen
und Silhouetten. Der mit 18 Tafeln gezierte Katalog
bietet eine große Fülle familiengeſchichtlichen Materiales
über die Künſtler und die Porträtierten. Als Probe
QGP DPA BEAD APR AP ALD AL PAPAL ALA LAA ALAA
bringen wir die auf den Tafeln 13, 10, 5 des Katalogs
reproduzierten Bildniſſe auf unſerer Kunſtbeilage, näm⸗
lich das Bild der Caroline Wilken geb. Tiſchbein
(1783—1843) in Ol gemalt von ihrem Vater, dem in
der Leipziger Porträtausſtellung ſtark vertretenen Johann
Friedrich Auguſt Tiſchbein (* 9. März 1750 in Maftricht,
7 21. Juni 1812 in Heidelberg, Sohn des Johann Valentin
Tiſchbein, Hofmalers und Kabinettſekretärs des Herzogs
von Sachſen-Hildburghauſen, Schüler ſeines Oheims
Johann Heinrich Tiſchbein in Caſſel), ausgeſtellt von
Frau Dr. Pinder in Bad Elſter, und ein Gruppenbild,
darſtellend den Kauf⸗ und Handelsherrn Karl Heinrich
Lampe mit ſeiner Gattin Chriſtiane Sophie geb. Schreiber
und ſeiner Tochter Henriette, 1792 gemalt von Daniel
Caffe (“ 21. Juli 1750 in Küſtrin; f 16. Jan. 1815 in
Leipzig), ausgeſtellt von Fräulein Gertraud Strube in
Leipzig; ferner die Miniaturen auf Elfenbein des Herrn
Hofrat Dr. Joh. Georg Keil und der Henriette Keil, geb.
Löhr, beide gemalt von Hans Veit von Carolsfeld
(* 26. März 1794 in Leipzig, f 24. Mai 1872 in Dresden,
Schüler ſeines Vaters Veit Hans Schnorr) und ausgeſtellt
von H. Keil, Schloß Weißtropp bei Dresden.
Deutſche Notare zu Rom im 16. Jahrhundert.
Bon Dr. Karl Heinrich Schäfer in Rom.
Im Jahre 1507 richtete Papſt Julius II. ein
Collegium notariorum ein, dem alle Notare beizutreten
hatten, die in Rom ihren Beruf an oder außerhalb
der Kurie ausüben wollten. Sie hatten ſich in eine
damals begonnene Matrifel einzutragen mit Abbildung
ihres Notariatszeichens und eigenhändiger Unterſchrift.
Dieſe Matrikel wurde vor einiger Zeit vom Vatikaniſchen
Archiv aus Privatbeſitz erworben und dem Studium
zugänglich gemacht. Ich konnte ſie heute als erſter
Deutſcher durchſehen und fand darin eine große Zahl
unſerer Landsleute eingeſchrieben aus allen deutſchen
Diözeſen. Manche Notare haben in ihrem Berufs-
zeichen, das oft künſtleriſch entworfen iſt, auch lateiniſche
Sinnſprüche von mehr oder weniger bemerkenswertem
Inhalt. Ein Petrus Vederhen aus der bekannten
Kölner Familie hat z. B. den Spruch „Spe vehor“, ein
Henricus de Berghen „montes et colles benedicite
Dominum“, ein Johannes Putkammer aus Pommern
„Salve felix patria“, ein Paul Neidecker aus der
Did3. Bamberg „exitus acta probat“ vim. Am bes
merkenswerteſten aber erſcheint mir der Sinnſpruch des
im März 1511 vereidigten und mit ſeinem Notarzeichen
eingetragenen Jakobus Heydenreich. Er hat „sola
fides sufficit“: der Glaube allein genügt. In dem⸗
jelben Jahre kam Luther (im Herbft) nach Rom, der
bekanntlich den gleichen Spruch ſpäterhin zum Grund⸗
prinzip der Reformation gemacht hat. Der genannte
Heydenreich trug ſich bereits am 29. Mai 1478 in das
Bruderſchaftsbuch von St. Spicito in Rom ein, das
ich mit ſeinen zahlreichen, deutſchen, für die Familien⸗
geſchichte ſehr wertvollen Namen aus der Zeit vor der
Reformation demnächſt veröffentlichen werde. Er nennt
ſich dabei: ego johannes Heydenreich de Bamberga
clericus Bambergensis diocesis. Seine Vaterſtadt
war demnach Bamberg. Ich habe eine Abhandlung
über die deutſchen Notare in Rom vor der Reformation
für das hiſtoriſche Jahrbuch der Görresgeſellſchaft in
Druck gegeben.
(Archiv. Vatic., Matricula notariorum vol. i. f. 97.)
Das Marigraflih Brandenburg'ſche Hofgericht zu Kulmbach
und Bayreuth.
Von Generalmajor 3. D. W. Frhr.
3" den wenigen Archivalien, welche geeignet find, uns
einen unmittelbaren Einblick in die Zeitverhältniſſe
und die Anſchauungen der handelnden Perſonen zu ges
währen, gehören die noch vorhandenen Gerichtsakten.
Freilich vermögen ſie uns nur ein einſeitiges Bild der
Tätigkeit unſerer Vorfahren zu geben und könnten ſie
uns leicht glauben machen, daß Haß, Feindſchaft und
Streitſucht damals eine größere Rolle geſpielt hätten als
die gegenteiligen Eigenſchaften des menſchlichen Ges
mütes. Aber gerade der Häufigkeit der Streit⸗ und
von Waldenfels in Bayreuth.
Klagepunkte und dem Mangel völlig klarer Rechts-
verhältniſſe verdanken wir ein reiches Material an
kultur⸗ und familiengeſchichtlich hochintereſſanten Prozeß⸗
akten, die dem Forſcher nach verſchiedener Richtung hin
Ausbeute gewähren. Daher ſollte niemand, der ſich mit
Familien» oder Ortsgeſchichte befaßt, verſäumen, die für
fein Forſchungsgebiet einſchlägigen alten Gerichts⸗Bücher
und Akten einer Durchſicht zu unterziehen; er wird ſeine
Mühe ſicher belohnt finden.
So beſitzt das Kgl. Bayer. Kreisarchiv Bamberg
24 Foliobände „Markgrfl. Brandenburgiſche Hof—
gerichtsbücher“, welche die Aufſchreibungen über die
„auf dem Gebirge“ abgehaltenen Hofgerichte ent,
halten.
Der Hohenzolleriſche Beſitz in Franken beſtand näm⸗
lich urſprünglich aus dem Burggrafentum Nürnberg,
welches durch vielfachen Ländererwerb fortwährend per:
größert wurde. Als die Burggrafen 1415 die Kurwürde
in der Mark Brandenburg erhalten hatten, nannten ſie
Héi als fränkiſche Landesherren „Markgraſen von
Brandenburg“ und teilten das Land ein in das Ober⸗
land oder das Fürſtentum „auf dem Gebirg“ (Kulm⸗
bach⸗Bayreuth) und das Unterland oder das Fürſtentum
„unter dem Gebirg“ (Ansbach).
Von den erwähnten Hofgerichtsbüchern find einzelne
bis zu 1000 Seiten ſtark, ſomit liegt es auf der Hand,
welch reichhaltigen Stoff der Forſcher in ihnen finden
kann. Einige Lücken — von 1484—99, 1499 — 1506,
1532—48 und 1553—56 — abgerechnet umfaſſen fie die
Zeit von 1466 — 1566. Der bekannte Hiſtoriker Ritter
von Lang, der ſelbſt eine Zeit lang Archivar des
— nunmehr in Bamberg verwahrten — Plaſſenburger
Archivs geweſen iſt, ſagt in ſeiner zu Anfang des
19. Jahrhunderts herausgegebenen „Neueren Geſchichte
des Fürſtentums Bayreuth“, daß die älteſte Hofgerichts⸗
Urkunde vom Jahre 1403 ſtamme, die Hofgerichtsbücher
1466 anfingen und 1597 endigten. Da nun nicht an=
zunehmen iſt, daß die die Zeit von 1567—97 umfaſſenden
Bücher während des letzten Jahrhunderts zugrunde ges
gangen ſind, ſo dürften ſie noch in irgend einem ſtaat⸗
lichen Archiv — vielleicht unter etwas verändertem Titel —
vorhanden ſein.
Einen dem Inhalt nach klar verfaßten, in der Form
jedoch eigenartigen „Entwurf der mittleren Geſchichte des
Hochfürſtlich Brandenburgiſchen Hofgerichts zu Bayreuth“
hat der Prozeßrath, Hofs und Ritterlehen⸗Gerichts⸗
Advocatus M. Joh. Mihael Georg geſchrieben.
Dieſes Werk beſteht aus lauter einzelnen mit pvers
ſchiedenen Titeln verſehenen Druckbögen, welche dazu
dienten, bei feſtlichen Veranlaſſungen für das Collegium
illustre Christian-Ernesti (das Gymnaſium zu Bayreuth),
an welchem der Verfaſſer Mathematiklehrer war, Gäſte
einzuladen, und die wohl auf Koſten dieſer Anſtalt ber,
geſtellt worden ſind. So zieht ſich die Herausgabe des
Werkes durch die Zeit von 1774 bis 1782 hin, ohne
daß jedoch der geplante Umfang desſelben erreicht wurde.
Die Zeit der Errichtung des Hofgerichts auf dem
Gebirge iſt nicht ſicher bekannt, die Wahrſcheinlichkeit
ſpricht für den Anfang des 15. Jahrhunderts. Sicher
iſt jedoch, daß Markgraf Albrecht Achilles unterm 18. Jan.
1458 ſchon eine ſogenannte „Reformation der Hof—
gerichtsordnung“, welche aber nur die Appellationen
betraf, zur Einführung brachte. Dieſe ſcheint jedoch zu
Mißverſtändniſſen Anlaß gegeben zu haben, denn bereits
unterm 26. Febr. 1170 wurde ſie durch eine „andere
Reformation“ erſetzt. Beide Reformationen find ins
„Bayreuther Stadtbuch“ eingetragen worden und
aus dem Abdruck desſelben im Band 1 der „Hohen⸗
zolleriſchen Forſchungen von Dr. Chriſtian Meyer“
zu erſehen. Die damals in Gebrauch geweſene gefdries
bene „Hofgerichtsordnung“ ſcheint nicht auf unſere
127
mew
Tage gekommen zu fein. Eine neue Auflage derſelben
ließ Markgraf Georg der Fromme in ſeinem und ſeines
noch unmündigen Neffen, des Markgrafen Albrecht des
jüngeren Namen in Druck erſcheinen. Als aber der
letztere die Regierung des Oberlandes allein übernommen
hatte, ließ er im Jahre 1543 durch ſeine Räte eine
„Hofgerichtsordnung auf dem Gebirg“ beifügen.
Im Kreisarchiv Bamberg ſind mit der Abſchrift der
beiden letztgenannten noch zwei Hofgerichtsordnungen
zuſammengebunden, aus unbekannten jedoch ſpäteren
Zeiten, was daraus hervorgeht, daß in ihnen Bayreuth
als Sitz des Hofgerichtes genannt wird und die Regierung
erſt 1604 dorthin verlegt wurde. Demzufolge wird die
erſte derſelben wohl zu Markgraf Chriſtians Zeiten
(1603 — 55) unter der Agide des bekannten Kanzlers
Friedrich Hilderich von Barell entſtanden ſein.
Zu bemerken bleibt ferner, daß die Markgrafen
noch das „Kaiſerliche Landgericht des Burggrafen—
tums Nürnberg“ inne hatten, welches urſprünglich
in Nürnberg tagte, im 14. Jahrhundert nach Kadolzburg
und im 15. nach Ansbach verlegt wurde. Dieſes war
vor Errichtung des Hofgerichtes für Adel und Geiſtlich⸗
keit die zuſtändige Gerichtsbehörde und in ihm ging —
vermutlich ſchon im 16. Jahrhundert — ſpäter das
Anſpacher Hofgericht auf. Die etwas verwickelten Bers
hältniſſe werden in einer Abhandlung „Von dem Goal,
gericht des Burggrafentums Nürnberg“ im Jahrgang
1797 des „Magazin für Ansbach⸗Bayreuthiſche Ges
ſchichte“ beſprochen. f
Für wen war nun das Hofgericht zuſtändig? Die
niedere Gerichtsbarkeit hatten die Amtleute in ihren
Bezirken, die Klöſter und Adeligen über ihre Untertanen.
Für diefe kam das Hofgericht nur als Appellations⸗
Inſtanz in Betracht, als erſte Inſtanz nur für diejenigen,
welche keinem niedern Gericht unterworfen waren, alſo
die markgräflichen Beamten und Diener, die Bürgers
meiſter der Städte, die Geiſtlichen und die Edelleute.
Ferner zogen letztere ihre in Städten wohnenden Unter⸗
tanen vor das Hofgericht; nur die Juden hatten ſich
das Privilegium erworben, in erſter Inſtanz nicht vor
das Hofgericht gebracht werden zu dürfen.
Aber auch nicht alle Rechtshändel kamen vor das
Hofgericht, vor allem nicht die peinlichen (Kriminal-)
Fälle. Dieſe wurden der Hauptſache nach von den
Amtleuten abgeurteilt; auch hatten manche Adelige auf
ihren Gütern die hohe Gerichtsbarkeit über Hals und
Hand. Körperverletzungen und Beleidigungen wurden
durch die niedern Gerichte mit Geldſtrafen geſühnt.
Ehe⸗ Angelegenheiten gehörten vor das geiſtliche Gericht
des Biſchofs, proteſtantiſche ſpäter vor das Konſiſtorium.
Für Lehensſtreitigkeiten beſtand ein eigenes Lehensge⸗
richt, für welches das Perſonal aus dem des Hofgerichts
jeweils entnommen wurde und deſſen Sitzungen ſich an
die des Hofgerichtes anſchloſſen.
So beſchränkte ſich die Zuſtändigkeit des Hofgerichts
im allgemeinen auf Streitſachen, welche das bürgerliche
Recht betrafen, freilich in etwas anderer Auffaſſung als
heutzutage. Für Genealogen dürften die von den adeligen
Frauen bei ihrer Verheiratung vor dem Hofgerichte ge:
leiſteten Verzichte auf alles väterliche, mütterliche und
brüderliche Vermögen, die den Anſchauungen des Lehen⸗
ſyſtems entſprachen, beſonders wichtig fein. Cine eigen⸗
artige, das Gebiet der Kriminal-Juſtiz ſtreifende Aufgabe
hatte das Hofgericht in den ſogen. „Inzichtprozeſſen“,
von denen ſpäter noch die Rede ſein wird.
Wenn nun im Nachſtehenden die Grundſätze des
Verfahrens beim Hofgericht kurz beſprochen werden, ſo
muß betont werden, daß der Wechſel der Zeiten ſich
auch hier geltend machte und ſtabile Verhältniſſe nur
für kurze Zeiträume angenommen werden können.
Vorſitzender des Hofgerichtes war der Hofrichter,
der im Namen des Markgrafen amtierte. Ihm war
eine Anzahl von adeligen Räten als Urteiler beige—
geben. Hierzu kam noch ein Hofgerichtsſchreiber und
ein Hofgerichtsbote. Die Stelle des Hofrichters kam
dem „Hauptmann auf dem Gebirge“ oder ſeinem
Stellvertreter zu. Dieſen Titel führte im 15. und 16.
Jahrhundert der Amtmann auf der Plaſſenburg, welcher
im Oberlande als markgräflicher Statthalter an der Spitze
der Regierung ſtand. Die Zahl der Urteiler war 1466
ungefähr 20, ſpäter ſank fie bis auf etwa 10 herab.
Als Schreiber diente beim Hofgericht meiſt der Land—
ſchreiber des Hauptmanns auf dem Gebirg.
Der Regel nach wurden alljährlich 4 Hofgerichte
abgehalten, welche jeweil an einem Montag anfingen
und 3 oder 4 Tage dauerten.
Ein beſonderes Siegel führte das Hofgericht in den
erſten Jahrhunderten ſeines Beſtehens nicht, ſondern
der Hofrichter verwendete amtlich ſein Privatſiegel.
Weder der Hofrichter noch die Urteiler erhielten als
ſolche Bezahlungen, dagegen während ihrer richterlichen
Tätigkeit die Beköſtigung aus der Hofküche oder bei
Abweſenheit des Hofes in einem Gaſthauſe für Rechnung
des Markgrafen. Als einſtmals die Höhe dieſer Rechnung
für Zehrung und Schlaftrunk der Hofgerichtsräte beans
ſtandet wurde, erfolgte die kurze Antwort: „Haben viel
Urthel gemacht.“ l
Jeder Prozeß begann mit der Vorladung, auch
„Fürbot“ genannt, durch den Gerichtsboten. War
die Klage auf eine Perſon geſtellt, ſo mußte ihr die
Ladung 14 Tage vor Zuſammentritt des Gerichts unter
die Augen verkündet werden; bezog ſich aber die Klage
auf eine Sache (ein Gut, Haus u. dergl.), ſo genügte
es auch, wenn die Vorladung auf dieſer rechtzeitig zu⸗
geſtellt wurde. Hatte der Beklagte eine Verhinderung
zu erſcheinen, fo konnte ihm ein „Schub“ (Aufſchub)
bewilligt werden. Der geläufige Ausdruck für Ent⸗
ſchuldigungsgrund hieß „Ehehaften“. Leiſtete der
Beklagte der Vorladung keine Folge, ohne einen Schub
erhalten zu haben, ſo galt er als ungehorſam. Erſchien
der Kläger und ließ dieſer feine Klage ins Gerichts—
buch eintragen, fo hatte er „feine erſte Klage erſtanden“.
Er konnte nun den Beklagten zum 2. und 3. Male
vorladen laſſen. Stellte ſich diesmal der Angeklagte,
ſo entſtand ihm — außer einer allenfallſigen Geldſtrafe
— kein Nachteil daraus, daß er zweimal ungehorſam
geweſen war. Kam er aber auch diesmal nicht, ſo hatte
der Kläger feine 3. Klage erſtanden und der Beklagte
wurde zum A. oder „endhaften“ Gericht geladen. Das
Gericht ſprach nur ungern ein Urteil in Abweſenheit
des Beſchuldigten oder, wie man ſich damals ausdrückte
„dem Angeklagten in den Ruden“. Bei der 4. Bers
128
handlung aber wurde unter allen Umſtänden das Urteil
gefällt, der Angeklagte in dieſer aber nur dann zur
Antwort zugelaſſen, wenn er für fein vorheriges Aus-
bleiben „Ehehaften“ nachgewieſen hatte.
Aber einen ungehorſamen Beklagten wurde die
„Follung“ ausgeſprochen, d. h. die Forderung des
Klägers wurde als rechtmäßig anerkannt, worüber dieſer
als Gerichtsurkunde einen „Follbrief“ erhalten konnte.
Kläger ſowohl als Angeklagter konnten ſich durch
Anwälte vertreten laffen. Das Verfahren vor dem Ges
richtshof war mündlich, jedoch durfte weder der Kläger
noch der Angeklagte oder ein Anwalt perſönlich ſprechen,
ſondern es war Grundſatz, daß fie fih eines Fürſprechs“
bedienen mußten, der ihre Sache vortrug, und zwar
mußte ſich in der Regel einer der Urteiler als Fürſprech
gebrauchen laſſen. Dies ging ſoweit, daß auch der
Hofrichter und die Urteiler, wenn fie Fragen oder Ein-
wände vorzubringen hatten, ſich „Fürſprecher andingen“
ließen.
Der allgemeinen Sitte nach iſt zu vermuten, daß
das Hofgericht auf dem Gebirg in früheſten Zeiten im
Freien und zwar in einem Hofe der Plaſſenburg bei
Kulmbach abgehalten wurde, ſpäter fand es im Nathauſe
zu Kulmbach ſtatt. Es wurde ein Kreis durch Stühle
gebildet, auf welchem der Richter und die Urteiler mit
bedeckten Häuptern ſaßen. Dieſer Kreis hieß der „Ring“;
in ihn trat der Fürſprech, um ſeine Sache vorzutragen.
Geiſtliche und Witwen konnten ſich außer dem Fürſprech
noch einen „Warner“ und einer „Lußner“ vom Ges
richt zur Hilfe erbitten. Dieſe beiden hatten nicht die
Aufgabe, vor Gericht zu reden, ſondern der Warner
war lediglich ein Ratgeber und der Lußner gab genau
auf alles acht, was die Gegenpartei vorbrachte.
Im Gegenſatz zum Kaiſerlichen Landgericht des
Burggrafentums Nürnberg war das Hofgericht kein
„Kampfgericht“, bei dem eine „kämpfliche Klage“
eingereicht und Recht oder Unrecht durch einen Zwei—
kampf entſchieden werden konnte.
Der oben erwähnte Prozeßrat Georg, ein ſorg—
fältiger Durchforſcher der Hofgerichtsakten, äußert ſich
folgendermaßen: „Solange die Urteiler Fürſprecher
waren, war der Vortrag deutlich, ordentlich und ohne
die geringſte Anzüglichkeit. Sie hatten die Rechte innen
und man durfte ſich auf ihre Redlichkeit verlaſſen.
Jedermann durfte zuhören, wenn Hofgericht gehalten
wurde; die Fürſprecher trugen ihre Sache vor und
gemeiniglich wurde ſolche ſogleich entſchieden. Alles
wurde teutſch vorgetragen und dahero läſſet es fidh bes
greifen, wie einer damals ohne auf Univerſitäten geweſen
zu ſein, die Rechte wiſſen konnte. Das Hofgericht konnte
ihm ſtatt der Univerſität ſein.“
In der Verhandlung erhielt zuerſt der Fürſprech
des Klägers das Wort, dann konnte der Beklagte durch
ſeinen Fürſprech antworten laſſen. Aus dieſem Grunde
wurde der Beklagte durchgängig „Antworter“ genannt.
War die Antwort nicht deutlich und ſuchte der Antworter
Ausflüchte, ſo erkannte das Gericht, daß er zur Klage
„ja“ oder „nein“ ſprechen ſollte. Man drang alſo auf
Klarheit und häufig begegnen wir einer endgiltigen
Konſtatierung, die mit den Worten eingeleitet werden
der Kläger“ oder „der Antworter ſatzt zurecht“. War
der Kläger mit der Antwort nicht einverftanden, fo
folgte deſſen Gegenrede; das gleiche Recht ſtand ſodann
dem Beklagten zu.
Bezüglich des Beweiſes herrſchte der Grundſatz,
daß nicht nur der Kläger ſeine Klage zu beweiſen hatte,
ſondern, wenn ihm dies nicht gelang, der Beklagte die
Grundloſigkeit der Anklage. Als Beweismittel galten:
der Augenſchein, die Kundſchaft und der Eid. Die
„Kundſchaft“ beſtand entweder in Vorlage von recht—
gültigen Urkunden oder in der Ausſage von Zeugen.
Da in die Hofgerichtsbücher häufig die vorgelegten
Urkunden wörtlich eingeſchrieben wurden, ſo können
wir in ihnen den Wortlaut mancher ſpäter verloren
gegangenen wichtigen Urkunde finden. Ein Zeugeneid
wurde ſchon damals verlangt; von ihm war nur der
Landesherr entbunden, wenn er ſelbſt als Zeuge auftrat.
Legten Amtleute oder Räte Zeugnis vor Gericht ab,
ſo beriefen ſie ſich auf ihren Dienſteid. Die Vernehmung
der Zeugen fand in Gegenwart beider Parteien ſtatt;
fehlte die eine Partei, ſo kam es vor, daß ſich Zeugen
weigerten, ihr das Zeugnis „in den Rücken“ zu geben.
Stand dem Beklagten kein anderer Beweis zu Ges
bote, fo konnte er ſich zum „Reinigungseid“ erbieten.
Womöglich ſollte aber dieſer Eid nicht nur von dem
Beteiligten ſondern auch noch von Unbeteiligten be⸗
ſchworen werden, welche „Folger“ genannt wurden
und zu bekräftigen hatten, daß nach ihrer Aberzeugung
129
der Eid „rein“ geſchworen fei. Unter Umſtänden Der:
langte das Gericht eine Verſchärfung dieſes Eides. So
kam es im Jahre 1473 vor, daß ein Herr v. R. die
Richtigkeit des Siegels eines Verſtorbenen unter einer
dem Gericht vorgelegten Urkunde beſtritt. Darauf hin
verlangte das Hofgericht von ihm, mit 6 Wappengenoffen
die Unechtheit des Siegels in der Weiſe zu beſchwören,
daß ſie mit dem rechten Fuß auf des Verſtorbenen
Grab traten. Da dieſer Eid nicht abgelegt wurde, mußte
das Siegel als richtig anerkannt werden. Sonſt wurde
zum Ablegen des Eides in den Ring getreten. Frauen
und Geiſtliche legten beim Schwören die rechte Hand
auf die linke Bruſtſeite, Männer des Laienſtandes
reckten die Finger in die Höhe. Beſonders ſchwierig
war der Beweis „auf molmigen (erdigen) Mund“
d. h. wenn es fih um Prozeſſe handelte, bei welchen
Verſtorbene die Hauptrolle ſpielten.
Die größte Mühe gab ſich das Hofgericht, eine
Einigung der Parteien herbeizuführen, was gewiß ſehr
anerkannt werden muß. War der Sachverhalt für einen
Vergleich noch nicht genügend geklärt, ſo wurde gern
hierfür ein „Schub“ gegeben; zeigten beide Parteien
guten Willen zum Vergleich außerhalb des Gerichtes,
ſo gab ihnen der Richter einen Obmann zur, Teidigung“
der Angelegenheit, während jede Partei die gleiche An⸗
zahl „Zuſätze“ dazu ſtellte.
Schluß folgt.
| Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten |
Gelegenheitsfindlinge.
Grafen von Auersberg.
1772 den 27. April, Abds. Dh ift allhier ſeelig verſtorben
die alhier gewohnte Reichsgräfin von Auersberg Frau
Dorothea Friederica, des weild. Hochgeb. Grafen und Herren
Conſtantin Grafen v. A. in Burgſtall geweſene Gemahlin und
wurde den 1. Mai allhier in der Gruft beigeſetzt, Alter 63 Jahr.
[Schwarzach prot. Pf. II. Kirchenbuch.]
1777 die Hochw. Reichsgräfin und Frau Frau Chriſtiane
verwittwete Grfn. v. A. geb. Gräfin von Windiſchgrätz, welche
den 23. März 1717 zu Oedenburg in Ungarn geb. und an den
Hochg. Reichsgrafen Moritz v. A. zu Burgſtall éc verh. waren,
find den 22 Febr. früh morgens 6 Uhr allhier im Herrn vers
ſchieden und den 24. darauf ihrem chriſtl. hinterlaſſenen letzten
Willen nach Abends um 7h unter Läutung der Glocken und
Vortrag ettlicher Fackeln in einer Kutſchen bis zum Kirchtor
gefahren und als dann nach geſpr. Segen in ihre Gruft ganz
in der Stille beigeſetzt worden. Mit dem Haupt liegen ſie unter
und mit dem übrigen Leib hinter dem Altar juſt in der Witten.
Gott laſſe ſie nach ſo vielen ausgeſtandenen Leiden ſanft und
ſelig ruhen. [Schwarzach prot. Pfarrei Ill. Kirchenbuch S. 21.
Steinenhauſen. Frhr. von Guttenberg.
v. Dobeneck.
1485 März 8. Heiratsabrede zw. Engelhart Korer zu Hoch⸗
ſteten u. Magdalene, des Hanns Kellner gen. Schwab zu Goten-
tawe ehel. Tochter.
Hans Kellner verſpricht feinem Schwiegerſohn () vierthalb-
hundert fl. rh. Worgengabe „die zu betzaln als Heylandsrecht ift“.
Heiratsleute und Siegler: Erhardt von Dobeneck zu Forben,
Criſtoff Berncloe zu Schönreut u. Philipp Pözinger zu Culmen.
Geben Dienstag vor Mittfaſten 1485.
S. abgefallen. O. P. in meinem Archiv.
Speyer. Frhr. v. Künsberg.
Heydenreich, Hydenrycks.
19. Maii 1735 contraxerunt matrimonium in ecclesia sanctae
Catharinae in Bruxella: Petrus van Grasdorf et Joanna-Maria
Hydenrycks, testes fuerunt: Egidius van Lathem et Joannes van
Gelder.
Bruxelles, le 9. Juillet 1912. Chibert & Colin.
Heydenreich, Heidenreich.
1. Lt. Heidenreich, 2. Poln. Inf. bei der Diviſion Dam⸗
browski, fiel bei der Verteidigung des Halliſchen Tores 16/18. 10.
1813. — 2. Thomaskirche: Magifter Bartholomäus Heydenreich
kam von Freiberg — ſpäter Superintendent zu Weißenfels.
1571 Subdiakon, 1573 Diakon, 1576 nach Weißenfels. — 3. Georg
H. 1607 Gerichtsſchreiber zu Leipzig. — 4. Leipz. Kontraktbuch
1518. Die Diet. Heydenreichin ſchuldet dem Gregor Möller. —
5. Heinrich Heydenreich, 1605 Verwalter der Pfännerei in
Salzungen, Sächſ. Amtmann. Bilder aus dem alten Salzungen,
Salzungen 1908. (Auszug aus Junckers Ehre der gefürſteten
Grafſchaft Henneberg 1704.)
Leipzig⸗-Gohlis. Leimbach, Generalmajor 3. D.
v. Schaumberg, v. Guttenberg.
1648 7. 7. Bayreuth. „Eliſabetha Loiſa Kamin ſchreibt an
Valentin Ernſt von Guttenberg auf Fiſchbach: ſie habe mit
Schmerzen vernommen, daß Gott der Allmechtige feine Gerbe
vielgeliebte Frau Schwiegermutter, ihre Frau Großmutter, Frau
Catharina von Schaumberg geb. von Reitzenſtein letzten
Montag, den 3. Juli Nachts zwiſchen 10 und 11 Uhr von die⸗
ſer Welt nach ausgeſtandener großer Leibesſchwachheit durch ein
ſeliges und ſanftes Siemoniß Stündlein abgefordert. — bedauert
wegen der vor Augen ſchwebenden Kriegsunruhen dem Leichen⸗
kondukt nicht beiwohnen zu können“. (Guttenberg Schl. Archiv
Pap. Urk. eigenhdg. Schrift, Unterſchrift u. Petſchaft).
1651 19.8. Georg Dietrich von Schaumberg, Burg-
graf zu Tundorf beurkundet für ſich und ſeine Hausfrau Sophia
Catharina geb. von Wallenfels, daß nach dem Tode des Veit
von Redwitz zu Teiſſenort u. Trumſtadt u. der Margaretha von
Abenberg geb. von Brandenſtein Witwe zu Bamberg die von
letzterer dem von Redwitz geliehenen 1000 4 nebjt 20jährigen
rückſtändigen Zinſen dem Valentin Ernſt von Guttenberg anges
fallen feien. (Guttenberg, Schloß-Arch.⸗Akten, Abſchrift).
1653 2. 3. Viſchbach. Frau Anna Amalia von Shaum-«
berg geb. Hofferin von Lobenſtein u. Jungfrau Helena Johanna
Hofferin von Lobenſtein zu Höfles Schweſtern, verkaufen um 35 2
ihrem Vetter, Schwager u. reſp. Gevatter Valentin Ernſt v. Gutten⸗
berg zu Veſchbach 2 Unterthanen m. Stuben. Sie weiſen ſie in
Beiſein des ehrwürdigen Nicolaus Leßner Pfarrers zu Viſch—
bach u. ihres Ehejunkers bezw. Schwagers Ott Chriſtian von
Schaumberg um Gelübde u. Eid an ihren Käufer. (Gutten-
berg, Schloß⸗Arch.⸗Akten, Abſchrift).
1654 23. 7. Viſchbach, unteres Schloß. Puncta matrimonialia.
Heiratsabrede — welche Valentin Ernſt mit ſeiner Hausfrau
Margaretha von Guttenberg geb. von Schaumborg aufge-
richtet hat in Gegenwart des Wolfgang Hieronymus von Raben-
ſtein zu Kirchahorn u. Adlitz u. Auguſt Moritz von Kanne auf
Bühl u. Haidhof. (Guttenberg, Schloß-Arch., Pap. Urf. mit 3
Unterſchriften).
1661 6.5. Margaretha von Guttenberg geb. v. Schaum-
berg, Witwe zu Fiſchbach u. Georg Dietrich von Guttenberg auf
Viſchbach u. Katſchenreuth Taufpaten zu Lippertsgrün bei der
Taufe des am 5. 5. geborenen Sohnes Juſt. Chriſtoph des Adam
Heinrich von Kospoth (t 1668) u. der Anna Magdalena von
Reigenftein aus dem H. Lippertsgrün (lebte noch 19. 4. 1708).
Wernigerode — Leichenpredigt Hm 1788.
1662 Margaretha von Guttenberg geb. von Schaum-
berg Wiwe beanſprucht 400 4 mit Zinſen von Groß von Trockau
u. den Bürgen Hieronymus u. Albrecht v. Egloffſtein. (Egloff⸗
ſtein Schl.⸗Arch. faſc. 62).
1700 19. 5. Stöckicht. Dorothea Blandine von Schaum-
berg * 8.11. 1681, Tochter Georg Wilhelms, Pachtinhabers von
Rottis u. der Genovefa Barbara von Watzdorf (t 83 J. alt zu
Stöckicht 23. 10. 1746), co Stöckicht 19. 5. 1700 Georg Chriſtof v.
Varelli auf Unterſteinach. (Guttenberg, mitgeteilt von Hermann
Frhr. v. Reitzenſtein (TF).
1709 24. 6. Frau Margaretha von Guttenberg geb. von
Schaumberg, Witwe des Herrn Valentin Ernit von Gutten=
berg, ſtarb den 24. Juni 1709, 86 Jahre“) alt u. wurde in der
Familiengruft in der Kirche zu Kirchleus beigeſetzt. Kirchleus,
prot. Pfarrei — Kirchenbuch⸗Sterberegiſter.
Schl. Steinenhauſen. F. C. Frhr. v. Guttenberg,
Oberſt a. D.
„) Gonad um 1623 geboren. Valentin Ernſt ift der Sohn obigen Achatz
von Guttenberg, des J. Kirchleufer Hauptſtammes des Geſchlechtes von Blaſſen⸗
berg, ſeit 1310 von Guttenberg.
Rundfragen und Wünſche.“
Nr. 281. Allevyn.
Vornehme holländiſche Familie in Amſterdam. Welche
Glieder der Familie lebten 1792 daſelbſt? Witwe Allevyn?
Söhne? Verwitwete Tochter? Bitte um freundliche Auskunft.
Straßburg i. E. Frau Geheimrätin Ledderhoſe.
Nr. 282. v. Berg, v. Beringe, v. Marenholtz,
v. Waldow, v. Wedel.
Wo finde ich 1. Material über vorpommerſche Familien? —
2. Nachrichten über Ahnenmüttter aus dem Hauſe Wedel und
Waldow? — Ich bitte um 3. Eltern uſw. der Luiſe Frieder.
von Berg, f 2. 12. 1784, © F. G. Felix von Buggenhagen auf
Dambeck; J. Eltern uſw. der Fried. Charl. v. Beringe, oo 1789
mit Georg Friedrich Schlüter, t 1823 zu Stralſund, Geh. Kom-
merzienrat; 5. Eltern der Lucia Eliſabeth v. Marenholtz, oo
Erasmus v. Lathauſen auf Hiddestorf, t 1665.
Charlottenburg, Tegeler Weg 1. Obrlt. Fhr. v. Bothmer.
Nr. 283. Braun v. Wartenberg, v. Neitſchütz,
v. Klüx, v. Zeſchau.
Erbitte Ergänzung folgender Namen u. Daten: 1. Joachim
Friedr. Braun v. Wartenberg, * Bollingen... 1632, f
Bobten .. . 1688, 00... Suſanne Helene v. Mauſchwitz o d.
9. Sarper8dorf, *..., . ..; 2 Ernſt Conrad Braun von
Wartenberg (1675—1727), 0 E (wo?) 1703 Dez. 26. m.
Friedrike Henriette v. Neitſchütz ,, Namen u-
Daten der Eltern der Letzteren; 3. Carl Fredric Wilhelm
Frhr. Braun v. Wartenberg (1712 — 1776) co . (wo?) 1755
Febr. 23. m. Dorothea Chriftiane v. Klür, *..., T. . 3 4
Sophie Wilhelmine Braun v. Wartenberg, * 1755 „
co... 1783... m. Friedrich Siegmund v. Zedlitz, Kurſächſ'
Major; 5. Wolf Siegmund Gottlob v. Klüx (“ Wendiſch⸗Soh⸗
land 1683 März 25.), . . . (wo?) 1739 März 17., œ II.
1720 (Eheſtiftung Febr. 1.) m. Margaretha Elifabeth v. Zeſchau
a. d. 5. Seffen, *..., . . ., Namen u. Daten der Eltern der
Letzteren; 6. Wolf Heinr. d. Ying. v. Klüx a. Wendiſch⸗Soh⸗
land (* Gleina 1643 Dez. 12.) 7. O... mM. SR Warie
v. Warnsdorf a. d. 9. Zaubenbeim, * BE e
Karlſtein, Poft Regenftauf, Bayern. Pr. Se Drechſel.
Nr. 284. Drachſtädt. Quandt.
Erbeten Nachrichten über die Eltern des Bartholomäus
Drachſtädt, Ratsherr u. Direktor der Salzgruben zu Halle a. ©.
u. ſeiner Gemahlin Agnes, des kurfürſtlich Sächſ. Rats u. Kanzlei⸗
direktors Kogge Tochter. Wie iſt das Drachſtädtſche Wappen?
*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht ſein und bitten deshalb unſere
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken.
koſtenfrei, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile iſt mit 50 Pfg.
Fragen bitten wir dringend, bejonders die Namen möglichit deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druck
— Nachrichten erbeten über die Königsberger Familie Quandt
Anfang des 17. u. im 16. Jahrhundert.
Liegnitz, Hainauerſtr. 1. W. v. Pannwitz.
Nr. 285. Engelbrecht, Oginski, Slang, v. Kneitling.
Auskunft erbeten: 1. Gehört Anton Engelbrecht, Bürger
u. Deſtillator zu Ratibor, co Juſtina Nogin um 1790, zu e. der
bekannten Familien Engelbrecht?; 2. Nachrichten über Oginski,
Ogiensky, um 1800 in Ratibor u. Umgebung; 3. Wo kommt
heute noch Slang vor?; 4. Eltern u. Großeltern von Friedrich
Wilhelm v. Kneitling, coo um 1715 Helene Elifabeth v. Quitzow,
Hans Albrecht v. Zaſtrow, co um 1680 Catharina Eliſabeth
v. Rammin auf Gellin?
Obrawalde Meſeritz.
Nr. 286. Feichter, v. Hover.
1. Die Feicht(n)er, wo in der Pfalz oder bei Heidelberg zu
Haufe? — Hnr. Karl Ferd. v. Hoyer, kgl. ſächſ. Leutn., 1816
noch Herr auf Roitzſch, Kr. Bitterfeld. Angaben über ihn u.
ſeine Vorfahren.
Metz, Mazellenſtr. 41. Vikar Otto Heller.
Nr. 287. Franke.
Welche andere Franke -Familie kann wohl ihren Urſprung
von Vorfahren aus Klein- u. Grok-Gorfden, ſowie Rahna, Caja
u. Umgegend herbeileiten, wo mein Urahn Andreas Francke am
3. 10. 1694 in Klein-Görſchen geboren reſp. getauft worden ift als
Sohn des Andreas Francke in Klein-Görſchen . . . 1657,
+ Klein⸗Görſchen 20. 4. 1718.
Elberfeld. Gan..Rat Dr. med. A. Franke. Nervenarzt.
Nr. 288. Göſſel.
Erbitte Mitteilungen über: 1. einen Hauptm. Adolf Göſſel.
Er ſtand 1684 bei der Stückkompagnie zu Celle u. wird von
1685—1719, in welchem Jahre er ftarb, in den Celler Schoß⸗
regiſtern geführt. Nachname feiner Frau Marie und ihr Ge
burtstag,⸗Ort bezw. Todestag, Ort. 2. den Geburtsort und
Datum des Paſtors Georg Adolf Göſſel, von 1718—1743 (F)
Paſtor in Gartow, deſſen Ehefrau u. ſeine Eltern u. Verwandten.
3. Dr. jur. Anthon Friedrich Göſſel, * 5. 1. 1771 zu Celle, t 1817
in Bleckede.
Hamburg, Rentzelſtr. 16. v. Goeſſel, Oberleutnant.
Nr. 289. Heimbach, Kloſter u. Burg Weingarten.
Ich ſuche Nachrichten, welche ſich auf das Kloſter Heimbach
bei Zeiskam beziehen. Die Hofreite der Abraham v. Nida aus
Schwegenheim fol (1689) Eigentum des Kloſters H. geweſen
geihäsgten
Wir veröffentlichen bie Anfragen
u berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortu
fehler nicht vermeiden laſſen.
Dr. Knuſt.
fein. Außerdem möchte ich über die Herren von Weingarten,
deren Burg oberhalb des gleichnamigen Dorfes lag, aber am
Ende des 18. Jahrhunderts ſpurlos verſchwunden iſt, Nachrichten
ſammeln. Sie hatten von der Kurpfalz die Vogtei⸗ und
Patronatsrechte zu Weingarten u. Kleinfiſchlingen bis zum Er⸗
löſchen des Geſchlechts im Mannesſtamm (1657).
Eſſen (Ruhr) W 4. von Nida.
Nr. 290. Grabemann.
Erbitte Nachrichten über die weſtfäliſche Familie Grave⸗
mann.
Bochum, Weſtfäliſche Straße 11. Bibliothekar W. Kautz.
Nr. 291. Harſcher.
Ich ſuche den Totenſchein von Jacobine Harſcher von
Almendingen, 20. Okt 1764 zu Paris. Die Familie lebte in
Lauenſtein u. Hameln. An beiden Orten ift der Tod nicht ere
folgt. Sie muß zwiſchen 1790 u. 95 geſtorben ſein.
Straßburg i. E. Frau Geheimrat Ledderhoſe.
Nr. 292. Hummel.
In Baſel ſtarb 1808 od. 09 ein Fräulein Hummel,
Schweſter oder Tochter des Großkaufſmanns Daniel Hummel.
Erbanſprüche machten geltend die Familien Harſcher von Almen⸗
dingen, von Harfcher, Kranz u. Huber in Baſel. Kann mir je-
mand liebenswürdiger Weiſe Auskunft über Daniel u. Frl.
Hummel geben.
Straßburg i. E. Frau Geheimrat Ledderhoſe.
Nr. 293. Kie daiſch.
Geſucht ſind die Vorfahren des Mattias Kiedaiſch,
* 1804 in Owen a. Teck (Württemberg), deſſen Vater, der lange
Zeit dort wohnte, der „Holländer“ genannt wurde. Jede Angabe
über Bedeutung und Vorkommen des Namens, der auch in der
Schweiz bekannt ſein ſoll, erwünſcht.
Frankfurt a. M. Alfred Wittekind.
Nr. 294. v. Klocke. Marks. Grote. Rumpf.
Geſucht die A oder wenn möglich 8 Ahnen (mit Daten):
1. der Louiſe v. Klocke zu Borghauſen, geborenen Bilefeldt
(* 1794, T 1833), Tochter des Hofrats u. Rittergutsbeſitzers zu
Gröneberg (Kr. Hamm) Franz Bilefeldt u. der Jeanette Marie
Chriſt. Theod. Juſtine Marks. 2. Der Freifrau Karoline v. der
Heyden-Nynſch zu Winkel u. Ruhr, geborenen Grote (* 1869),
Tochter des Richters ... Grote u. der Rumpf.
3. Zt. Münſter i. W. Friedrich von Klocke, stud. hist.
Nr. 295. Knigge, Lezius.
Heinrich Chriſtian Lezius, geboren in Giersleben in An-
halt 1671, war um 1700 in Oſtpreußen oder Kurland reformierter
Schloßgeiſtlicher eines Freiherrn von Knigge, 1700—1703 war
er Hofprediger in Mitau (Kurland), 1703—1715 Hofprediger in
Baireuth, T in Erlangen 1732. Welcher Freiherr von Knigge
kann hier gemeint ſein und welches Gut hat er beſeſſen?
Koenigsberg i. Pr. Prof. Dr. Fr. Lezius.
Nr. 296. v. Kotze.
Bitte um eventl. Berichtigung ſowie um Vervollſtändigung
der Lücken bezw. um Angabe wo ich das Fehlende finde:
1. Anna. . . . v. Kotze, . . . . 4.10. 1538, . . . . 26. 9. 1585,
co... Albrecht v. Alvensleben auf Nogätz, . . . . 26. 5. 1564.
2. Katharina.. . . v. Kotze, . . . 4.11. 1543, T. . . . 31. 5. 1619,
oO . . . Chriſtoph v. Hacke auf Stülpe, . .. 3. Hans (Jo-
hann). . . . v. Roke, *.... 15. 12. 1546, .. . . 18. 8. 16. .,
fore 22. 11. 1579 Anna. . . . v. Bartensleben a. d. H.
Wolfsburg, *...., T Gr. Germersleben 17. 4.1604. II. Gröbzig
24. 1. 1611 Dorothea .... v. dem Werder a. d. H. Gröbzig,
K . „ .. . . 4 Dorothea. . . . v. Kotze, . . 6. 2. 1550,
tT... 5. 6. 1620, 0. . . 1583 Joachim v. Tresckow auf
Schollehne u. Niegripp, .. . - 1608.
Potsdam. Hauptmann a. D. Hans v. Kotze.
Nr. 297. v. Kroſtgk. v. Krummenſee. Schaffgotſch.
v. Winterfeld.
Geſucht werden je die 8 Ahnen von: 1. Sabine Magdalene
v. Kroſigk a. d. H. Staßfurt, co 1641 Wolf v. Schlegel auf
Merzin, Zehringen uſw., * 1584, f 1658. 2. Maria v. Krummen
fee aus Alt-Landsberg, co Richard v. Barfus aus Predikow,
+ 1613. 3. Magdalene Freiin Schaffgotſch, * 1594, T 1622,
001607 Jakob v. Burgsdorff auf Blumberg, Hohenjeſar u. Podelzig,
Hofmarſchall, 1579, f 1627. 4. Eliſabeth v. Winterfeld,
oO Heinrich v. Blumenthal auf Horft, Blumenthal u. Dahlhauſen,
7 1640 oder 41.
Weimar, Sübdſtr. 23. Wilhelm Frhr. v. Nauendorf.
Nr. 298. Leining. Claus. Fiſcher. Bickel. Saure. Beck.
1. Leining (Leuning), Johann, Schuldiener in Staaden a. d.
Wetterau, etwa 1670. Genaues Datum? Ort? Eltern? 2. Leis
ning, Anna Dorothea, Gattin des Vorigen, * etwa 1669. Gee
naues Datum? Mädchenname? Eltern? 3. Claus, Nikolaus,
Ratsverwandter in Straßburg, * 10. 12. 1618. Eltern? Groß⸗
eltern? 1. Fiſcher, Johann, Handelsmann in Straßburg, ſpäter
Frankfurt a. M., f etwa 1700 in Frankfurt. Geburtstag? Eltern?
5. Bickel, Urſula, Gattin des Vorigen. Lebensdaten? Eltern?
6. Saure, Maria Elifabeth, oo 27. 1. 1691 in Oettingen i. Ries
mit Pfarrer Joh. Moll. Lebensdaten? 7. Saure, Hofprediger
in Oettingen, Vater der Vorigen. Lebensdaten? Gattin? Eltern?
8. Beck, Joh. Jakob. Um etwa 1700 Archidiakon u. Mittags-
prediger in Ansbach. Lebensdaten? Eltern?
Augsburg, Frohſinnſtr. 3. Dr. Gwinner.
Nr. 299. v. Löſchebrandt. Friedland.
Wer waren die Eltern der Eliſabetha Sophia Erneſtina
Albertina von Löſchebrandt a. d. H. Garrow? * Friedland
in Mecklenburg 23. 12. 1761 als Tochter des Hauptmanns v. L.
oo mit Carl Auguſt v. Graeveni auf Weſſelsdorf. Lebten in
Strelitz u. Schwerin. Sie ſtarb zu Doberau? In Friedland
nichts zu erfahren.
München, Kriegsſchule. P. A. von Brentano, Fähnrich.
Nr. 300. Pechel.
Theodor Pechel, ſächſiſcher Soldat im 30 jähr. Kriege, fon
wegen großer Tapferkeit zum Hauptmann des Fußvolkes befördert
u. zugleich mit e. Wappen belehnt worden ſein: ſenkrecht geteilter
Schild, rechtes Feld blau mit 3 goldenen Sternen, linkes rot
mit ſilbernen Quadraten. Den gekrönten Helm zieren 5 Straußen⸗
federn. Helmdecke rot, ſilber, gold, blau. Th. P. ſoll 1631 bei
Lützen gefallen ſein. — Nachkommen leben ſeit 150 Jahren in
Mecklenburg. — 1. Gibt es noch Angehörige des Namens Pechel
in Sachſen. 2. Iſt das beſchriebene Wappen bekannt?
Colmar i. E., Vogeſenwall 5. Paſtor Heinrich Karſten.
Nr. 301. v. d. Pforte.
1. Hanns v. d. Pforte, Obriſter, fdt. v. Wittenberg, auf Croſſen,
Weſſenig u. Puſchwitz. co 1610 Cath. Euph. v. Berbisdorf a.
d. H. Weſſenig u. Mittel Geyde. 1588.
Hanns Siegism. v. d. Pf., Ch. S. Rbr., O. Schenk, Amts- u.
Krhptm. d. Ch. Kreiſes, auf Puſchwitz u. Weſſenig. oo 18. 9. 1650
Anna Eleonore v. Bünau a. d. H. Tetſchen. * 1629, F 11. 5.
1681 Puſchwitz.
— — — ę—— —— AE
Hanns Siegism. v. d. Pf., Ch. S. Kjkr. a. Puſchwitz, Weſenig,
Döbeltitz. f 21. 8. 1719, co II. Abigail Marie v. Borde a. d.
H. Regenwalde i. Pommern, 31. 5. 1680.
Hanns Siegism. v. d. Pf., Oberſt a. Dallwitz u. Döbritzſchen,
* 8. 2. 1707, f 9. 2. 1791 a. Dallwitz, co Wilh. Soph. v. Leip⸗
ziger a. d. H. Motterwitz, * 6. 1. 1729, f 29. 9. 1792 a. Dallwitz.
Geſucht: 8 Ahnen des letzteren H. S. v. d. Pf. ſowie alle
*, cos u. f-Daten u. Orte.
Bautzen. Moritz Baſtian von Zehmen.
Nr. 302. v. Poniatowski, Bauer.
Ein Poniatowski, Verwandter des Fürſtengeſchlechts, wan⸗
derte ſeines evang. Glaubens wegen zwiſchen 1700 und 1800 aus
und kaufte fih in der Nähe von Raffel an. Sein Land ſelber
bebauend, nannte er ſich Bauer. Landgraf Friedrich VIII. von
Heffen-Naffau gab der Familie Bauer ein neues Wappen.
Nähere Daten und alle Angaben, wo hierüber etwas zu erfahren
iſt, freundlichſt erbeten.
Hannover, Göbenſtr. 19. v. Bauer.
Nr. 303. Negiments⸗Stammliſte.
(Fortſetzung von Seite 115.)
75. Mittler, Franz: 1815 Hückjunker. — 76. du Mont de
Venemont, Jean Antoine: 1766 Capitain. — 77. Müldner, Geo.
Wilh.: 1793 Regts.⸗Quartiermeiſter. — 78. Niehauſen, N. N.:
1787 Premlt., aus Bückeburg. — 79. v. Numers. Friedr. Wilh.:
1802 Seklt., f 1821 Cöln. — 80. de Paige, Jean Francois:
1763 Capitain. — 81. Pauli, Georg Heinr.: 1757 Seklt. —
82. Pauli, Joh.: 1779 Seklt., f 1814. — 83. Pauſch, Wilh.:
* 1729, f 1802, Regts.-Chirurg. — 84. Pauſch (Päuſch), Georg:
1759 Lt. — 85. Piſtor, Jokob: 1760 Lt. — 86. Rauſchenbuſch,
Albr. Georg: aus Bückeburg; 7 1803 Major. — 87. Recordon,
N. N.: gefallen 1758 bei Crefeld. — 88. Reiffarth, Theo.: 1805
Seklt. — 89. Reimann, Georg: 1805 Hückjunker, ſpäter Amts-
advokat. — 90. Neismann, Franz: 1788 Seklt.; F 1793. —
91. v. Rennenfampf, Guſtav Georg: 1770 Getit. — 92. Riepe,
Carl Ludw.: 1790 Geflt., 7 1799. — 93. Riepe, Georg: 1793 Sektl.,
t 1802. — 94. v. Rofenthal, Carl Friedr.: vorher in braun—
ſchweigiſchen Dienſten; 1870 Seklt.
Oranienſtein (Naſſau). Dr. Has, Stabsarzt.
Nr. 301. Nochow. Wieſe u. Ankerſtein.
1. Jochim Barward Nochow, * 1705 auf Sudenkrug bei
Hagenow, Meckl. (7), 1729 Penſionär daſelbſt, f 1779 als herzogl.
Oberſörſter in Wittenförden (?). Geſucht werden deffen Eltern
und Großeltern. Vater war um 1700 Verwalter des Gudens
kruges. — 2. Ev. Sophie Wieſe, Tochter des Erbmühlenmſtr.
Wieſe zu Findeshier, * 1709 (wo ?), oo 1729 mit obigem Rochow
(wo Trau-⸗Eintrag ?), T 1773 (wo?). — 3. Sophie Ev. Katharine
Rochow, Schweſter von obigem Rochow, 1702 auf Sudenkrug,
90 27. 10. 1724 mit Gebhard Ankerſtein (wo Trau⸗Eintrag?
Dömitz), T wann u. wo? — Nachrichten erbittet dankbarſt
Stuttgart, Bopſerſtr. 12. Walter RNochow.
Nr. 305. Schirmer. Schreiber. Textor. Blum. Burkard.
Mayer. Barthel. Heck. Sander.
Suche Nachrichten (Lebensſtellung, Wohnort, Geburts—
u. Todestag) über: stud. forest Juſtus Schirmer, S. v. Regies
rungs- u. Forſtrat Sch. in Köln; 2. Matthias Rid. Schreiber,
st. for., S. v. Appellationsgerichtsrat Schr. in Köln; 3. st. jur.
Hans Wilhelm Textor, S. v. Advokat Dr. T. in Frankfurt
a. M.: 4. Karl Blum, st. theol., S. v. Pfarrer Georg Bl. in
Bendorf a. Rh.; 5. Georg Burkard, st. med., S. v. Chirurg
Konſtantin B. in Mainz; 6. Johann Jakob Mayer, st. jur.,
S. v. Rentner Jokob M. in Mainz; 7. Friedrich Ph. Barthel,
st. jur, S. v. Gutsbeſitzer B. in Bretzenheim b. Mainz;
8. Karl Ph. Heck, st. med., S. v. Lehrer Matthäus H. in
Wackernheim b. Mainz; 9. Eduard Sander, stud. philol.
aus Mainz, Stiefſohn von Schuhmacher Jofeph Schraub das
ſelbſt — ſämtlich 1828 Studenten in Gießen.
Stumpertenrod, Oberheſſen. Pfarrer Auguſt Scriba.
Nr. 306. Schümmer, Schümer, Schömer.
Bitte um jede Notiz über das Vorkommen obiger Namen
u. über den Ort Schümmerquartier, Kr. Geilenkirchen, in Druck⸗
werken, Urkunden, Kirchenbüchern &. In Betracht kommt wohl
hauptſächlich die Gegend von Aachen, der Niederrhein u. Holland.
Auendorf bei Schüttorf. Dr. Edel.
Nr. 307. von Selle.
Bitte um Auskunft über Abſtammung, Namen der Eltern,
Geburtsort des Friedrich Karl Philipp Selle, * 6. Nov. (?)
1784 zu Gramenz (?) oder am 7. Sept. (?) 1784 zu Warow (7)
oder Grabo (?) oder Wahrow bei Labes (7), ſpäter Major a. D.,
Herr auf Zigahnen, Kreis Marienwerder, Ritter pp., in den
preuß. Adelſtand erhoben 18. Okt. 1861, T zu Zigahnen 7. 10. 1862.
Fürſtenſtein, Bez. Breslau. Ernſt von Selle.
Nr. 308. von Sobbe.
In Kurland blühte im 16. u. 17. Jahrhundert e. Familie
von Sobbe v. d. Heyde, die im Wappen einen Mohrenrumpf
führte. Iſt e. Familie, vielleicht v. d. Heyde, mit dieſem Wappen
bekannt, aus der e. Tochter e. Sobbe heiratete, der das Wappen
annahm? Im Beſitz der geſuchten Familie hat ſich ein Gut oder
Haus Heſſen befunden, urkundlich wiederholt erwähnt. Ein Ort
in Kurland, dem alten Heſſen, Braunſchweig u. Sachſen kommt
nicht in Frage. Welches Heffen könnte gemeint fein? Das
Wappen, in Kurland bisher als Mohrenrumpf angeſprochen,
könnte auch etwas Uhnliches darſtellen.
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
| Nr. 309. Vierorth (Vierodt, Vierot).
Erbitte Angaben über Ort und Datum der Geburt von
Johann Chriſtian Vierorth, gebürtig aus dem Fürſtentum
Waldeck Er ſtarb in ſeinem 71. Jahr am 7. 2. 1730.
Leipzig, Kochſtr. 7111. Dr. H. Glitſch.
Nr. 310. Wahn.
Wo iſt Chr. Erdmann Wahn (geb. 1665 od. 1666) geboren?
Vermutlich ſtammt er aus der Niederlauſitz. Jede Nachricht
über Wahn (Wan, Wann cc.) vor 1699 erbittet, zu Gegendienſten
ſtets bereit
Cöthen i. A. Profeſſor Wahn.
Antworten auf die Rundfragen.
Zu Nr. 101 (1911). Willich.
Martin Willich, 1643—1697 Leibmedikus in Berlin, ein
Vorfahre der Oldenburger Linie, führte das noch jetzt von Herrn
Helmuth Willich in Ellwangen geführte Wappen mit Abweichungen,
wie fie jetzt bei den adeligen Familien desſelben Namens vor—
kommen. Von Lorenz Willich (1715—1770) und von Friedrich
Chriſtoph Willich (1745 — 182) haben fih Tagebücher erhalten.
Mit der Geſchichte der Familie hat ſich Herr Helmuth Willich
in Ellwangen beſchäftigt. Fräulein Johanna Willich, Berlin,
Tauentzinſtr. gehört zu den Seelener Willichs.
Die Schriftleitung.
Zu Nr. 110 (1911). Hanſemann v. Löwmannsegg.
Johann Hanſemann, 1630 Schutzverwandter u. Bürger
zu Regensburg, hatte mit SL Conſens der Religion wegen
Oeſterreich verlaſſen. Gem. Urſula Hilebrand, Sohn: Chriſtof,
* zu Köppach, Oft. ob der Enns, 1620, 1. 21. erzogen von der
alten Gräfin Borger gb. Stahremberg, kam mit dieſer u. deren
Kindern 1632 zum Landeshauptmann Grafen v. Weißenwolf
nach Linz, kehrte aber bald nach Regensburg zurück u. trat in
Staatsdienſt, wurde 1637 Adjunkt im Vormundſchaftsamt, 1641
daſelbſt Schreiber, 1651 Steuerſchreiber, 1666 Rechenherr u. Mits
glied des dubern Rats, 1667 des Innern Rats, erhielt als KIL.
Rat d. d. Regensburg 1654, 4. 8. durch Kaiſer Ferd. III. den
Deutſchen Reichsadel mit dem Prädikat von Löwmannsegg,
co Regensburg 1643, 2. 7. Barbara, Tochter von Sebald Schuß
u. Magdalene Knauer. Der Ehe entſproſſen 6 Kinder, 2 Söhne,
4 Töchter. Jung geſtorben find 2 Kinder. Mir find nur Nads
kommen des 1645 geb. Sohnes Georg Chriſtof bekannt, deffen
Enkel Joh. Chriſtof, Joh. Thomas, Paul Moritz u. Georg
Mathias Rachel am 30. Juni 1744 unter dem Namen Rachel
von Löwmannseck geadelt worden.
Berlin-Steglitz. 9. F. Macco.
Zu Nr. 33 (1912). v. Bodelberg.
10. A. Ch. v. Reinhart, f 26. 3. 1747. Portratrepr. bei Photo-
graph Claſen, Deſſau, Kavalierſtr.: „v. Raumerbilder Nr. 3a.“ —
11. Chr. v. Waldow, oo „in 2. Ehe.“ C. R. v. W., co Bernftein,
21. 4. 1672; f. Vater: Heine v. W., T 1657, Bernſtein; beffen
Eltern: Georg v. W. auf Bernſtein, T vor 1620, co Eliſab. v.
Pfuhl. Georgs Eltern: Vivenz v. W., T vor 1582, co Ilſe v.
Wedell; Viv. Eltern: Matthias v. W., T 1565, co Barbara v.
Wedel, (Freyenwalde u. Uchtenhagen). Vater v. Math.: Hans
v. Waldow d. Jüngere, T 1500; (Gothaer ]). Alles 1911 vom
Bearbeiter der v. W.⸗F.⸗Geſch. Prof. Spatz, Berlin erhalten. —
12. Luiſe de Marées, * 17. 8. 1761, Raguhn (Anhalt), f 1. 8. 1811;
Eltern Pfarrer Joh. Noah de M., * 24. (2?) 10. 1725 [bei Nürn⸗
berg? ], F 3. 4 1772, Raguhn; co Wilhelmina Kornführer,
* 26. (?) 8. 1724, T 28. 3. 1772, Raguhn. Großeltern: Gottfried
Kornführer, Kriegsſecretarius in Stuttgart; Abrah. de M.,
2. 6. 1685, Girmd i. Schwed.; co Elifab. Adelh. Stubenrauch (?)
(2. Ehe 7], aus dem K.⸗B. zu Raguhn — vgl. K. u. Fr. v. Raumer,
Erinnerungen u. Allgem. deutſche Biographie. — 14. J. E. E.
Frein v. Richthofen,“ Heinersdorf, 1. 10. 1737. Eltern: Dieprand
Oswald Prätorius v. R., 27. 6. 1712 (&c. Gothaer). — 15. Eliſab.
J. E. Fried. Freiin v. Richthofen, Eltern: Carl Ludewig v. R.,
* 24.8.1733. (Gothaer).
Metz, Mazellenftr. 41. Vikar Otto Heller.
Zu Nr. 119. v. Heintze. v. Nichthofen, v. Neibnitz.
9. Joh. Eliſab. v. Heintze, Schweſter ihrer Schwägerin
v. Richthofen. — 10. oe Datum ift T-Datum des Mannes. —
11. R. Erdm. Freiin v. Grunfeld u. G., Eltern: Andreas Wilh.
Edler v. Waldmann, Frh. v. Grunfeld u. Guttenftatten, * 7. 10.1694,
T 3. 5. 1765, co Erdm. Juliane v. Unruh (Ochelhermsdorf),
T 4.5. 1761.
Metz, Mazellenftr. 41. Vikar Otto Heller.
Zu Nr. 163. Schabbel.
Heinrich Schabbel, * 1531, 7 Wismar 1600 Dez. 30,
Ratsherr dort 1565 Dez. 22, Bürgermeiſter 1579 Okt. co Anna
Dargun, F Wismar 1596 Mai 20. — Kinder (u. a.?): 1. Catha⸗
rina Schabbel, co, Berend Elmenhoff, Ratsherr in Wismar 1585
Febr. 18, f dort 1604 Juli 15. — 2. Heinrich Schabbel, Gout,
mann in Hamburg, ftiftet 1637 Dez. 20 in Hamburg das Gti-
pendium. f 1639 unverheiratet. (Vgl. hierzu „Das Anrecht
der Nachkommen auf das Schabbelſche Stipendium. Ein Gee
denkblatt von Adolf Sellſchopp, 1904. Auch im Archiv der
Zentralſtelle vorhanden).
Colmar i. Elſ., Vogeſenwall 5. Paſtor Heinrich Karſten.
Zu Nr. 171. Heydenreich. l
Die Wörther (U.⸗Elſaß) Heydenreichs folen aus der
Gegend von Edenkolm in der Pfalz ſtammen, einen Stamm-
baum beſitzen, der bis in's 14. Ih. zurückgeht, und verwandt mit
Familiengliedern ſein, die in Frankreich (Paris?) wohnen. Ich
erfuhr dies geſprächsweiſe von Herrn Friedr. Heydenreich in
Wörth a. S., der m. Wiſſens in Hagenau als Schreiber auf
einem Bureau tätig iſt. Von anderer Seite erfuhr ich, daß es
in Hamburg viele Heydenreich geben ſoll.
Wek, Mazellenſtr. 41. Vikar Otto Heller.
Zu Nr. 211. Brachvogel.
Unitarter-Literatur: „Die polniſchen Reformierten u.
Unitarier in Preußen“ von Johannes Sembrzycki in „Alt⸗
preußiſche Monatsſchrift“ 30. Bd. (Koenigsberg, Pr., 1893). Sam.
Fr. Lauterbachs der Polniſche Arianiſche Socinismus, wie er
ſich in dieſen Landen eingeſchlichen und ausgebreitet hat, u. wie
er endlich daraus vertilget worden (Leipzig, 1725). — Bock, Fr.
Sam., Memorabilla Unitariorum, qui vulgo Sociniani appellantur
(Regiom., 1753). — Arnoldt, D. H., Kurzgefaßte Kirchenge⸗
ſchichte (Koenigsberg, 1769), Seite 576, 818. — Ulrich, Briefe
über den Religionszuſtand in den preußiſchen Staaten (Leipzig,
1779), Bd. 4, Seite 212. — Ellendt, Questionum Arrianearum
Specimen (Koenigsberg, 1831. Im Programm der Domſchule).
— Ellendt, De Arianeorum librorum reliquiis (Koenigsberg,
1836. Im Programm des Kneiphöfſchen Gymnaſiums). — Fock,
der Sozianismus (Kiel, 1847). — Clemen, Zur Geſchichte des
Socianismus in, Zeitſchrift für Kirchengeſchichte“ 1898, Seite 140.
— Schwartz, Unitarier in der Neumark in „Schriften des
Vereins für Geſchichte der Neumark“ 1900, Seite 61. — Weitere
Auskunft kann vielleicht Herr Pfarrer Hildebrand in Schmoditten
(Oſtpr.) geben.
Magdeburg, Am Dom 2. Konſ.⸗Sekr. Machholz.
Zu Nr. 211. van Dyck.
Van Dyck, S., 1908 zu Bunde in Oſtfriesland, Mitglied
des Zentral⸗Vereins deutſcher Staatsbürger jüdiſchen Glaubens.
Berlin. Dr. B. Koerner.
Zu Nr. 216. Gleim.
Genaue Nachrichten über die Vorfahren des Dichters
Gleim finden fih Bd. 8, S. 110 des „Deutſchen Geſchlechter⸗
buchs“, Verlag C. A. Starke, Görlitz, Salomonſtr. 39.
Berlin. Dr. B. Koerner.
Zu Nr. 236. Thilenius.
Joh. Heinr. Thilenius iſt von den Freiherrn Wilhelm
Chriſtoph von Boineburg als perpetuierlichem Pfalz- u. Hofs
grafen zum Comes sacri Caesarei palatiie ernannt.
Alfeld. Juſtizrat Rumann.
Zu Nr. 244. v. Fuchs.
v. Salpius, F., Paul von Fuchs, e. brandenburgiſch⸗
preußiſcher Staatsmann vor zweihundert Jahren (Leipzig 1877).
Magdeburg, Am Dom 2. Konſ.⸗Sekr. Machholz.
Zu. Nr. 211. v. Bofe.
Sophie Luiſe v. Boſe, T. des Karl Friedr. v. B. auf
Schweinsburg, Krimmitzſchau or, S. Eiſenb. Hausmarſchall,
* 23. 2. 1662, f 21. 10. 1717 (Sohn des Friedrich Karl auf
Krimmitzſchau &., S. Altenb. Kammerjunkers u. der Magd. Eliſ.
v. Zeidler a. d. H. Berbisdorf) u. der Luiſe Dor. v. Hunicke a. d. 9.
Gamig, 16. 9. 1671, t Boſenhof, 20. 11. 1729.
Halle a. S. P. Dr. Georg Schmidt.
Zu Nr. 218. v. Einem.
Vgl. collectio genealogica von Cluſemann, handſchriftlich,
im Staats- Anzeiger zu Hannover.
Halle a. S. P. Dr. Georg Schmidt.
Zu Nr. 216. Burg Almendingen.
Bei der K. Landesbibl. in Stuttgart iſt zu erhalten: Württ.
Vierteljahrshefte f. Landesgeſchichte 1888 (50). G. Leube, die
Ruine bei Almendingen — Ferner: Beſchreibung des K. W.
Oberamts Ehingen a. Donau (in deſſen Bezirk Almendingen liegt).
Lauchheim (Württ.). Dr. Gerlach.
Zu Nr. 255. Heuk.
Die älteren Kirchenbücher Hamburgs befinden fih im Staats-
archiv. Es empfiehlt ſich eine Anfrage an das Staatsarchiv
mit der Erklärung, die (ſehr geringen) Arbeitskoſten erſtatten zu
wollen. Antwort erfolgt bereitwillig.
Cöthen i. A. Profeſſor Wahn.
Zu Nr. 261. Lauth.
1. Lauth, Fort, Dorf, Mühle, Abbau u. Chauſſeehaus im
Kreis Königsberg i. Pr. 2. Lauth, Groß- u. Klein-, Gut, Dorf
u. Vorwerk im Kreis Pr. Eylau (Oſtpreußen). — Der Familiens
namen v. d. Lauth kommt in Oſtpreußen vor im 15. Jahrhundert.
v. Mülverſtedt bemerkt im 10. Heft der „Mitteilungen der Litte⸗
rariſchen Geſellſchaft Maſovia“ (Loetzen 1904) S. 76: „Iſt es
doch feit lange .... bekannt, daß ein Zweig der großen, mäch⸗
tigen Hauptfamilie des brandenburgiſchen Gebiets, der v. Pröck,
ſich nach feinem Sitzgute Lauth dieſen Namen beilegte.* Ges
meint iſt das zu 2 genannte Lauth, denn der heutige landrätliche
Kreis Pr. Eylau liegt in dem ehemaligen „brandenburgiſchen
Gebiet“. — „Über das Vaterland der Familie von Pröck“ hat
v. Mülverſtedt geſchrieben in „Neue Preußiſche Provinzial»
Blätter“ (Königsberg i. Pr. 1851) Bd. 12, Seite 348 bis 366.
Aber auch an anderen zahlreichen Stellen genannter Zeitſchrift
wird über die Familie gehandelt.
Magdeburg, am Dom 2. Konſiſtorial-Sekretär Machholz.
Zu Nr. 272. Scheffler — Schindler.
Paul Scheffler (od. Schöffler) ſaß von 1673 bis 1697 dreizehn
Mal im Rat zu Grimma, war auch wiederholt Richter u. ftarb
10. 3. 1702 im 73. Jahre. Sein einziger Sohn, der Advokat
Johann Friedrich Scheffler (* zu Mutzſchen 1670, F zu Grimma
14. 1. 1714) ſtiftete ein Legat von 80 Gulden zur Brotverteilung
an Arme. — M. Chriſtian Gottlieb Schindler aus Grimma
war daſelbſt 1763—75 Diakonus, 1775 bis zu ſeinem Tode 1779
Archidiakonus. Sein Bild befand fih früher in der Nikolai⸗
kirche zu Grimma. Rudolf Arthur Dimpfel.
Zu Nr. 277. von Toden.
Eine Familie Tode ſtammt nachweislich von Claus Tode,
Bürgermeifter in Hamburg, T 1524 eb. Mit der Familie „von
Toden iſt vielleicht diefe Familie gemeint. Nähere Auskunft
erteilt
Lübeck Dr. jur. Funk.
Nr. 279. von Weerth u. ähnliche Namen.
Eine urſprünglich Barmer Familie, vom Hofe in Weerth
genannt, zwiſchen Wupper und Mühlengraben, iſt urkundlich
ſeit 1466 nachweisbar. Chriſtian im Werth zog gegen Witte
des 17. Jahrh. nach Elberfeld, oo Anna Prill in ber Mirte u.
nannte ſich ſeitdem Chriſtian aus'm Werth. Von ſeinem Sohne
Peter ſtammt die Familie ausm Werth. Der andere Sohn
Werner übertrug das ,aus* ins Franzöſiſche „de“ und ſchrieb
ſich de Weerth. Johann Peter, der auf dem Hofe verblieb, und
feine Nachkommen nannten fih einfach Werth. Literaturnach⸗
weiſe und farbiges Wappenbild im Bergiſchen Wappenbuch
bürgerlicher Familien von Joh. Holtmanns, Barmen, Verlag
von Wilh. Fülle 1912, Seite 254.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Vayerifhe Behörden und Beamte 1550—1804. Von Georg
Ferchl, kgl. b. Oberftleutnant 3. D., München 1908/12; in
Kommiſſion bei G. Franz.
In Kreiſen von Familiengeſchichts⸗-Forſchern konnte man
öfters die Klage hören, daß in den älteren Teilen des Königreichs
Bayern — alſo Ober- und Niederbayern — wenig Sinn für
Familiengeſchichte und Genealogie zu finden fei. Umſo anges
nehmer muß es uns berühren, gerade aus dieſer Gegend ein
Werk zu erhalten, welches, für feinen eigentlichen Zweck als hifto-
riſches Perſonen⸗-Handbuch muſtergiltig zuſammengeſtellt, auch in
genealogiſcher Beziehung alles bietet, was der Verfaſſer bei jahres
langen mühſeligen Forſchungen gefunden hat.
Das Werk umfaßt 2 Bände mit im ganzen 1518 Seiten
(großes Quartformat), es ift nach Ortsnamen alphabetiſch geord-
net und mit einem ausführlichen Namensregiſter verſehen. In
der Natur der Sache liegt es, daß unter den im Werke genannten
Perſonennamen bürgerliche mit adeligen wechſeln.
Als hauptſächlichſte Quelle haben dem Verfaſſer die baye—
riihen Hofkammerſeſſions-Protokolle gedient, ferner mehrere
tauſend Faszikel von Geridts-Literalien, dann die General=Ree
giſtratur (früher Geheime Rats-Akten genannt), die Hofamts-
Regiftratur und viele andere im Kgl. Kreisarchiv zu München
liegende Handſchriften. Infolge feines reichen genealogiſchen In-
haltes vermag das Ferchl'ſche Werk die Lücke zwiſchen dem im
16. Jahrhundert gedruckten Stammenbuch“ des berühmten Ranz-
lers Wiguleus Hund und dem 1815 erſchienenen bayeriſchen
„Adelsbuch“ des Ritters von Lang vielfach erfolgreich auszu—
füllen. So können wir der wertvollen Arbeit nur wünſchen, daß
ſie auch in andern Gegenden unſeres deutſchen Vaterlandes Nach⸗
ahmung finden möge.
Bayreuth. W. Freiherr von Waldenfels.
Bergiſches Wappenbuch burgerlicher Familien von Jos
hannes Holtmanns. Herausgegeben vom Bergiſchen Ges
ſchichtsverein zu Elberfeld. Verlag von Wilh. Fülle, Barmen.
1912. 274 Seiten gr. 8.
Jahrzehntelang hat Joh. Holtmanns in Elberfeld die
Wappen des Bergiſchen Landes geſammelt. Das vorliegende
Wappenbuch umfaßt mehr als 300 Wappen, familiengeſchichtliche
Angaben und kurze Hinweiſe auf die betreffende Literatur. Auf
Grund primärer und abgeleiteter Quellen werden die Mitteilungen
über die dortigen Familien geboten. Die farbige Ausſtattung iſt
geſchmackvoll und bietet dem Heraldiker eine Fülle von Anregung.
Häufig unterſcheiden ſich auch hier verſchiedene gleichnamige
Familien durch ihre Wappen, z. B. die Berg, Hardt, Koch,
Wolff, Wülfing. Manches intereſſante redende Wappen findet
ſich, 3. B. bei einer der verſchiedenen Familien Siebel drei
brennende Zwiebeln (niederdeutſch Sipel = Zwiebel), oder bei
der Familie Schimmelbuſch ein aus einem Buſch ſpringender
Schimmel. Bei ſchwieriger zu deutenden Wappenfiguren, z. B.
der Familien Böninger, Iſing, Renſing, Wever, Zſchocke wäre
eine kurze Erläuterung erwünſcht geweſen. Ob die Familie de
Bary in ein Wappenbuch bürgerlicher Familien gehört, iſt
zweifelhaft und hätte deshalb mit einer Bemerkung begründet
werden ſollen, um ſo mehr, als auf S. 8 ausdrücklich bemerkt
wird, daß dieſe Familie „unter Anerkennung des alten Adels
in den preußiſchen Adelsſtand aufgenommen wurde“. Dieſe
Familie gehört zum Patriziat von Tournay. Die ſtaatsrechtliche
Literatur lehrt, daß die einzelnen Regierungen innerhalb Deutſch⸗
lands das Patriziat bald zum Adel, bald zum Bürgertum
rechneten. Eine Erläuterung vermiſſe ich auch zu dem Wappen
Strutz. Dasſelbe iſt eigentlich für ein bürgerliches Wappen zu
kompliziert: geviert mit belegtem Schrägbalken und Herzfchild.
Sollte hier etwa ein ſchwindelhaftes Wappenbüro dahinter ſtecken d
S. 206 hätte geſagt werden müſſen, wie die Familie Rubens
zu einer ſiebenzackigen Krone kommt. Dieſe Wappenführung
iſt offenbar falſch und hätte nicht aufgenommen werden ſollen;
denn auf freiherrlichen Stand dieſes Geſchlechts macht auch das
vorliegende Buch keinen Anſpruch. Dieſe geringfügigen Aus-
ſtellungen können aber den hohen Wert des Buches nicht im
entfernteſten beeinträchtigen. Dasſelbe verdient nach Inhalt und
Form die wärmſte Empfehlung und iſt ein hocherfreuliches
Zeugnis für die Wappenfreudigkeit des deutſchen Bürgerſtandes.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Bücherbeſpre chungen. ñ
Michael Toll, Die deutſche Nationalkirche S. Maria
dell' Anima in Neapel. Beiträge zu ihrer Geſchichte. Mit
3 farbigen Kunſtblättern und einem Kupferdruck. Freiburg i. B.,
Herderſche Verlagsbuchhandlung 1909. 126 S. gr. 4.
In dieſer vortrefflichen, allen Genealogen warm zu
empfehlenden Schrift wird durch ſorgfältige Bauſteine zur
Geſchichte der deutſchen Brüderſchaft S. Maria dell' Anima in
Neapel eine Verbindung zahlreicher deutſcher Familien mit
Neapel und Rom hergeſtellt. Die Gründung jener deutſchen
Brüderſchaft in Neapel iſt nämlich in letzter Linie auf die
deutſche Nationalſtiftung in Rom zurückzuführen. Die Kirchen⸗
meifter der Brüderſchaft S. Maria dell' Anima in Neapel bes
ginnen 1587 mit Gallus Mayern, Daniel Stewingk, Heinrich
Lottring und Hans Spiegel und reichen in langer Reihe bis zu
Carlo Kiſſlinger, Giorgio Schottler, Vincenzo Stoczek und Frans
ceſco Grohmann 1909; die Reihe der geiſtlichen Leiter der Anima
beginnt um 1586 mit Theodoro Beccano (alias Betrano) und
endet mit dem Verfaſſer des vorliegenden Buches. Die Liſte
der Verheiratungen hat Toll aus den im ,Heurattbuoch“ ent-
haltenen Empfangsbeſtätigungen und Trauſcheinen zuſammen⸗
geſtellt; außer dieſen find in den „Rechnungsbüchern“ (1647 bis
1776) noch 131 Doten- Auszahlungen verzeichnet. Insbeſondere
bieten Tolls Veröffentlichungen aus dem Totenbuch eine Fülle
familiengeſchichtlichen Materials. Die von Toll reproduzierten
illuminierten Vorſatzblätter zu dem Beſtätigungsdiplom der
Brüderſchaft vom 28. Februar 1595 ſind köſtliche Proben ſpäter
barocker Miniaturmalerei und heraldiſch intereſſant.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Svenska Släktkalendern 1912. Utgieven af Gustav Elgen-
stierna. Första Argangen med 12 porträtt. Stockholm Albert
Bonniers vörlag. 780 Geiten 8.
Mit lebhafter Freude ift diefes neue Unternehmen zu bes
grüßen. Gar manche der hier behandelten ſchwediſchen Familien
ſind deutſchen Urſprungs; z. B. die Benedicks, Berlin, Caſſel,
v. Frieſen, v. Horn. Für die Familienkunde Schwedens tft in
dieſem Bande mit großem Fleiß ein gewaltiges Material vorgelegt.
Auch die äußere Ausſtattung macht einen ſehr guteu Eindruck.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Mitteilungen der Kgl. Preußiſchen Archivverwaltung. He ft 20.
Die Königs⸗ und Kaiſerurkunden der Kgl. Preuß.
Staatsarchive und des Kgl. Hausarchivs bis 1439.
Nachträge und Berichtigungen zu dem chronologiſchen Geſamt⸗
verzeichnis der Original-Wusfertigungen von Dr. Reinh.
Lüdicke, Archivaſſiſtenten am Geheimen Staatsarchiv. Leipzig,
Hirzel 1912. Heft 21. Das K. Staatsarchiv zu Danzig,
ſeine Begründung, ſeine Einrichtungen und ſeine
Beſtände von Dr. Max Bär, Geheimen Archivrat, Archiv-
direktor in Danzig. Leipzig, Hirzel 1912.
Die Kgl. Preuß. Archivverwaltung hat fih durch Heraus-
gabe ihrer „Mitteilungen“ ein ſehr großes Verdienſt um die
Förderung der hiſtoriſchen Studien erworben. Das gilt nament-
lich über die in dieſen periodiſchen Veröffentlichungen gegebenen
Nachweiſungen hinſichtlich der in den preuß. Staatsarchiven
hinterliegenden Beſtände. In den erſten 20 Heften der genannten
„Mitteilungen“ find diesbezüglich die Staatsarchive in Hannover,
Schleswig, Poſen und Coblenz behandelt. Das 16. Heft dieſer
Reihe, in welchem Reinhardt Lüdicke die Königs- und Kaifer-
urfunden der Kgl. preußiſchen Staatsarchive und des Kgl. Haus-
archivs bis 1439 behandelt, bedurfte der in Heft 20 vorgelegten
Ergänzung, weil der Beſtand der preußiſchen Staatsarchive an
Königs- und Kaiſerurkunden neuerdings durch Neuerwerbung,
vornehmlich aber durch Abernahme mehrerer Depoſita eine
weſentliche Bereicherung erfahren hat.
Bär hat in hochintereſſanter und lichtvoller Weiſe über
die Entſtehungsgeſchichte des Danziger Staatsarchives berichtet
und über die von demſelben vorgenommenen Ordnungsarbeiten
orientiert. Dem Familienforſcher werden hier insbeſondere die
Nachrichten intereſſieren darüber, welcherlei Akten zur Zeit der
Beſitznahme durch Preußen in die Staatsverwaltung gelangten
und welcherlei Akten anderſeits von einzelnen Familien zurück-
behalten wurden. Auch iſt es dem Genealogen erwünſcht, von
Bär zu erfahren, daß Hilfsverzeichniſſe zu den Paſallenliſten,
den Danziger Bürgerbüchern, den herzogl. Warſchauiſchen Be⸗
hörden, den Miſſivbüchern, den Kontributionskataſtern, Beſitz⸗
urkunden, Gerichtsbüchern, Grund- und Hypothekenbüchern an=
gelegt ſind. Das Danziger Staatsarchiv iſt den Bedürfniſſen
der Familiengeſchichtsforſchung dadurch noch beſonders entgegen⸗
gekommen, daß es die dortigen Adelsakten der vormaligen
weſtpreußiſchen Regierung, die in ftarfen Bänden zuſammenge⸗
heftet durcheinander zerſtreut die die einzelnen Familien be⸗
handelnden Schriftſtücke enthielten, auseinander gelöſt und über
500 Aktenſtücke nach dem Familiennamen gebildet hat. Beſonders
wichtig ſind außer den Vaſallenliſten die Verzeichniſſe der Danziger
Bürger, insbeſondere deshalb, weil der Zug des Weſtens und
Südens nach dem Often in den vergangenen Jahrhunderten ein
ſehr ſtarker war. Sehr viele deutſche Familien, die jetzt in ganz
anderen Gegenden Deutſchlands wohnen, finden in den Danziger
Bürgerbüchern wichtiges genealogiſches Material. Wer das
Danziger Staatsarchiv benutzen will, ſei noch beſonders hinge⸗
wieſen auf das Verzeichnis der in 79 Bänden vorliegenden
Hilfsverzeichniſſe bei Bär S. 56 ff. Die Mannigfaltigkeit der
im Danziger Staatsarchive vereinigten Archivalien ergibt ſich
ſchon für jeden in die Augen ſpringend aus der von Bär Seite
73 bis 94 vorgelegten, in 420 Nummern beſtehenden Aberſicht.
Es fei hier noch beſonders darauf hingewieſen, daß die zahl-
reichen Gerichtsarchive bei Nr. 14 ff., Nr. 32 ff., Nr. 91 ff. von
außerordentlicher Bedeutung ſind.
Es werden im Danziger Staatsarchiv zahlreiche ſtädtiſche
Archive verwahrt. Dieſe ſtädtiſchen Regiftraturen Weſtpreußens
beſitzen durch die ſtädtiſchen Schöffenbücher eine Bedeutung,
welche weit über den Umkreis der betreffenden Stadt hinausgeht.
Die Grodgerichte und Landgerichte nämlich waren keine ſtändigen
und ſtets geöffneten und zugänglichen Gerichte. Die Landgerichte
tagten überhaupt nur einige Mal im Jahr; und auch die Grod-
gerichte waren häufig geſchloſſen. Es war daher ſchon aus dieſem
Grunde ſeit dem 16. Jahrhundert Abung geworden und ſeit dem
17. Jahrhundert verfaſſungsgemäß beſtimmt, daß dem Adel ere
laubt fein foe, feine Rechtsgeſchäfte und Verlautbarungen
darüber mit gleicher Wirkung auch in die Akten der ſtädtiſchen
Schöffenbücher eintragen zu laſſen. Von dieſem Rechte iſt dann
ſeit dem 16. Jahrhundert in ſteigendem Maße Gebrauch gemacht
worden. Durch dieſen Gebrauch find die ſtädtiſchen Schöffen
bücher Weſtpreußens zu wichtigen Quellen für die Rechts⸗ und
Beſitzgeſchichte des umliegenden Landes und beſonders des
adeligen Grundbbeſitzes geworden.
Bei der einſtigen, zwar nicht ſtaatsrechtlich, aber doch tat⸗
ſächlichen Selbſtändigkeit der Stadt Danzig und ihren weitver⸗
zweigten politiſchen Beziehungen ragt ihr Archiv weit hinaus
über den Rahmen eines gewöhnlichen Stadtarchivs und erhält
durch dieſes Hinausragen eine europäiſche Bedeutung; denn nicht
nur für die Geſchichte der eigenen Stadt und Provinz und des
deutſchen Reiches iſt das Archiv von der allergrößten Wichtigkeit.
Es läßt uns die Wege der Hanſeſchen Politik und der europäischen
Staatsgeſchichte verfolgen und iſt eine nichtzuumgehende Quelle
für die Erforſchung der polniſchen Geſchichte aller Zeiten und
auf allen Gebieten. Aus der Aberſicht der Beſtände des Stadt-
archivs Danzig bei Bär Seite 87 ff. ift zu entnehmen, daß ſich
in dieſen ſtädtiſchen Archivalien Danzigs 3. B. Materialien über
das Kurfürſtentum Sachſen und über ſüddeutſche und wendiſche
Städte befinden. Auch ift in dieſem Stadtarchiv eine Siegel-
ſammlung von 7000 Stück enthalten.
Bei der Beſitznahme Weſtpreußens durch Preußen wurden
die Akten der Grodgerichte Chriſtburg, Schönſee, Schöneck und
Deutſch⸗Krone übernommen und für die Einrichtung der Grund⸗
und Hypothekenbücher verwandt. Wie wichtig dieſe Grodbücher
für den Familienforſcher ſind, kann man aus den Publikationen
aus den Kgl. Preußiſchen Staatsarchiven der Jahre 1887 und
1889 erſehen. Je wichtiger die Benutzung der Grodakten für
Fragen der Genealogie, der Familiengeſchichte, des Beſitzwechſels,
der Beſiedelung des Landes uſw. unſtreitig iſt, umſo mehr muß
bedauert werden, daß dieſe Gerichtsbücher, da fie keine Regifter
haben und auch nie gehabt haben, eigentlich geradezu unbrauchbar
find. Die äußerſt zeitraubende Regiftrierarbeit zu dieſen Grod⸗
büchern hat 1905 begonnen. Inzwiſchen find die in das Staats⸗
archiv Danzig gelangten Berenter Schöffenbücher, die umfangs
und inhaltsreichen Conitzer Schöffenbücher und die für die Ein⸗
tragungen des Adels in Betracht kommenden und aus dieſem
Anlaß geradezu als Grodakten bezeichneten Bücher des Gerichtes
der Altſtadt Danzig bearbeitet und ſchon dadurch rund 80000
Urkundeneintragungen erledigt worden. Weitere ſogenannte
Verzettelungen dieſer Grodbücher und anderer Akten find von
dem Kgl. Preuß. Staatsarchiv Danzig in Ausſicht genommen.
Schon jetzt aber verſpricht die höchſt ftattliche Reihe der in dieſem
Archive aufgeſtapelten Archivalien für familiengeſchichtliche
Studien die allerreichſte Ausbeute.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
— SBeeiſchriſtenſchau. ==
Der Deutſche Herold 1912, 7: Die Heraldik als Helferin der
Kunſtgeſchichte. Wappen britiſcher Beſitzungen. Namen und
Wappen der Familie „Schach (Schack) v. Wittenau“. Die Mars
cheſa von Suſa. Offene Bitte an alle Leſer dieſes Blattes [be⸗
trifft die Freiherren von Frieſen.] Compositio facta inter Do-
minum Theodoricum marchionem Misniae et Engelbertum epis-
copum Nuenburgensem super quibusdam bonis sitis juxta Albiam.
Zur Kunſtbeilage.
Monatsblatt der K. K. herald. Geſellſch. „Adler“. Semi⸗
gotha (Vorſtand der K. K. herald. Gift., „Adler“). Die „Sklaven⸗
heere“ der Hohenſtaufen (Frhr. v. Dungern). 16 reſolvierte
Wappenverleihungen aus der Sammlung Wernecke in Berlin
(A. v. Doerr).
Noland 1912, 1. Juli. Fieker, Die Provinz Hannover in
familiengeſchichtlicher Beziehung. Behrens, Neuhaldenslebiſche
Kreis-Chronik. Koerner, Württemberger als Anſiedler in Weſt⸗
preußen.
Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte. Auguſt 1912.
J. Rieber, Zur Geſchichte der Familie von Beſſerer. Ernſt Kelchner,
Drei Frankfurter Schützenfeſte 1582, 1671, 1707.
Personalhistorisk Tidsskrift. 32; 6, 3,2. 1912. Af Ba-
taillonslaege Jon Lies Optegnelser om sin Slaegt og sig selv
(Thrap). Naar ud dode den 1718 adlede Slaegt Jespersen (Scholler).
Slaegts bogsoptegnelser vedrorende Familierne Stricker og Kaa-
lund (Nobel u. Schøller). Den Egholm’ske Slaegte bog (Nystrom).
Generalmajor Frederik Adolph v. Schleppegrells Autobiografi
(Hennings). Af Warnstedts Theaterpapirer (Bokkenheuser).
Familien Bloch fra Arden (Klitgaard).
L' indicateur généalogique, héraldique et biographique
1912, Juillet. Famille Sanders. Famille Brouwer ou de Brouwer
(vgl. auch van Rhede van der Kloot, De gouverneurs generaal
van Nederlandsch-Indié, La Haye 1891). Les Montpellier. Baron-
nie de Wissekerke. Comté de Rupelmonde.
The Usah Genealogical and Historical Magazine Juli 1912.
The Beginng of the Scandinavian Mission (Sjodahl). Climbing
the family Toll (Haskin). The Whitney Family (Whitney). The
Unsel fishness of temple Work (Smith). Nahun Bigelow (Lund).
Lessons in Genealogy (Gates). Genealogical work in Provo.
Extracts from Scottish Records (Minns). Summer work for Mu-
tual Girls. The deseret news, the pioneer Newspaper of the
West (Penrose). Genealogical Sunday. The Schulthess family
(Schulthess),
Mitteilungen aus dem germaniſchen Nationalmuſeum.
Herausgeg. v. Direktorium. Jahrg. 1911. Guſtav v. Bezold,
„Zwei Grabmäler aus der Frühzeit des 14. Ihdt. in S. Eliſabeth
in Marburg“ (Nachweis daß das Doppelgrab, welches nach
Landau in der Zeitſchrift d. Ver. f. Heſſiſche Geſch. u. Landeskunde
V 1850, S. 190ff. das des Otto des Schützen f 1366 und feiner Ge-
mahlin Eliſabeth von Cleve T 1382 fein fol, zwiſchen 1315 und
1340 geſchaffen wurde und jedenfalls zwei Männer darſtellt;
v. Bezold vermutete in den Dargeſtellten Landgraf Heinrich und
ſeinen Sohn Heinrich). Fritz Traug. Schulz, Beiträge zur
Geſchichte der Außenmalerei in Nürnberg (hier insbeſondere
über die Maler Georg Pencz, Hans von Kulmbach, Paul Juvenell).
Heinrich Höhn, Johann Adam Klein als Zeichner und Radierer.
Heſſiſche Chronik. 1912, Juni. Schrod, Hofrat Bernhard
Meyer. — Diehl, Die Wormſer reformierte Militärs und Flücht⸗
lingsgemeinde 1644—1650. — Prof. Dr. Willy Lift. — Diehl,
Ein Darmſtädter Original aus dem Anfang des 19. Jahrh.
[Dr. Huth]; derſ., Zur Einwanderung der Schweizer in den
Odenwald.
Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde des Jeſchken⸗
Sjfergaues 17. Jhrg. 2. Heft. Reichenberg, Deutſchböhmen 1912.
Julius Helbig f, ein Abſchiedswort von Karl Klindert. Aus
dem Reichenauer Pfarrgedenkbuche, von Heinrich Huyer. Die
älteren Lehrer von Heeresdorf bei Friedland, von O. Vollprecht.
Perſonalnachrichten und Sterbechronik.
Reutlinger Geſchichtsblätter. Mitteilungsblatt des Sülch—
gauer Altertumsvereins. XXII / XXIII. Ihrg. Reutlingen 1911/12,
Nr. 5. Karl Otto Müller, Ein Eutinger Jahrtagskalender aus
dem 15. Jahrhundert. Döſer, Das Geſchlecht der Megenzer von
Felld orf.
Mitteilungen des Vereins für Geſchichte der Deutſchen
in Böhmen 50. Ihrg. Nr. 4, 1912: Siegl, Die Geſchichte der
Egerer Burgpflege. Ein reiches familiengeſchichtl. Material iſt
in dem Anhang über Landrichter, Burggrafen, Pfleger, Haupt-
leute und Richter Seite 557 ff. enthalten. Marian, Joh. Wich.
Bretſchneider, Maler, geb. in Auſſig 14 Il. 1656.
Fuldaer Geſchichtsblätter 1912, Nr. 1/2. G. Richter,
Der Benediktiner Iſidor Schleichert und die Dompfarrſchule
zu Fulda.
Sjahresber. des Thür. Sächſ. Ver. f. Erforſchg. d. vaterl.
Altert. u. Erhltg. feiner Denim. Halle a ©. 92/93. Vereins-
jahr 1911/2. Geo. Liebe, Preußiſche Soldatenbriefe aus dem
Gebiet der Provinz Sachſen im 18 Ihdt. Brauſe, Die Grafen
von Mansfeld u. ihre Münzen. Heydenreich, Aus d. Geſch.
der deutſchen Familiennamen. Haecker, Der Familientypus pet
Habsburger und feine vererbungsgeſchichtl. Bedeutung.
Heſſenland. 26. Jhrg. 1912, Juli. Kartſch, Wilde Triebe
am Stammbaume der heſſiſchen Landgrafen. II. Die Familie
von Cornberg.
Verſchiedenes.
Vom 9. bis 12. September findet in Würzburg die Haupt⸗
verſammlung des Geſamtvereins des deutſchen Geſchichts⸗
und Altertumsvereins, in Verbindung mit dem 12. Deuts
ſchen Urdivtag ſtatt. Vorträge werden u. a. gehalten über die
Inventariſation der katholiſchen fränkiſchen Pfarrarchive, über
den Wert der mainfränkiſchen Gemeindearchive, die deutſchen Rit-
ter in Italien (mit Lichtbildern), über den Wert des Kgl. Staats-
archivs in Wetzlar für die Genealogie und über viele andere ſehr
intereſſante Gegenſtände.
J. Freiherr von NReitenftein in Hameln hat ſoeben in der
deutſchen Volkszeitung eine Artikelſerie über die aus Sachſen
ſtammenden braunſchweigiſchen Offiziere Generalwachtmeiſter
Johann Georg aus dem Winckel und Oberſt Andreas von
Schönberg zur Zeit des 30 jährigen Krieges veröffentlicht. Diefer
„Beitrag zur älteſten Geſchichte der Hannoverſchen Armee“ ents
hält eine Fülle familiengeſchichtlichen Materials, das zum Teil
den Conciones funebres der Göttinger Univerſitätsbibliothek
entnommen iſt. Insbeſondere ſind bis jetzt (die Serie wird fort⸗
geſetzt) Beiträge zur Geſchichte der Familie aus dem Winckel,
Vitzthum von Eckſtädt, von Knyphauſen und von Stammer in
der deutſchen Volkszeitung veröffentlicht worden.
Das Geſchlecht der Freiherren von Knigge beging am
12. Juli 1912 die Feier ſeines 600 jährigen Beſitzes am Deiſter.
Dazu waren faſt ſämtliche Angehörige des Geſchlechtes erſchienen.
Außerdem wohnten der Feier die nächſten Anverwandten ſämt⸗
licher Linien bei. Auch eine Anzahl Ehrengäſte hatten fidh eine
gefunden, u. a. als Vertreter der Regierung der Regierungs-
prafident Graf von Berg, der eine Reihe von Ordensverleihungen
bekannt gab, und als Vertreter des Landkreiſes Linden Lands
rat Roßmann. Kammerherr und Herrenhausmitglied Auguſt
Freiherr Knigge-Leveſte begrüßte die Erſchienenen. Freiherr
Wilhelm Knigge-Grunau, M. d. R., hielt die Feſtrede.
(Deutſche Volkszeitung.)
Die Schriftleitung des Gothaiſchen Genealogiſchen Golden,
buches der Adeligen Häuſer macht die Schriftleitung dieſes
Blattes darauf aufmerkſam, daß ihr Standpunkt zu der Bereds
tigung der ehemaligen Reidsritterfdaft, den Freiherrntitel
zu führen, (vgl. familiengeſchichtliche Blätter Juli 1912) in
Nr. 28 des deutſchen Adelsblattes 1912 zu finden iſt.
In der Kirche der Kgl. Strafanſtalt zu Siegburg (Rhein⸗—
land) — früher Benediktiner-Abtei, 1803 aufgehoben, dann Pros
vinzialirrenanſtalt — ſtehen in den Außenwänden eingelaſſen,
die Grabſteine folgender Perſönlichkeiten (meiſt Abte): Ber⸗
tram v. Loe, T 1588. Wilhelm v. Hochkirchen, T 1617. Max
Franz Frhr. v. Baſſenheim, f 1695. Wilhelm v. Bock zu Pattern
u. Warmberg, T 1658. Anna Elifabeth v. Breidbach zu Wofel-
weis, T 1684. Emilia Rofine Baroneſſe v. Koppenſtein verw.
Baron von Auwach, T 1692. Gottfried v. Schaumberg, F um
Verantwortlich für die Redaktion: Ober-Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: 5. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch⸗
1780 (geſetzt von Abt Frhr. v. Seraing). Georg Chriſtophorus
v. Hagen, f um 1762 (vermutlich geſetzt vom Abt von Schaum⸗
berg). Wilhelm von Hochkirchen, T am 1611. Columbines von
Mandelslo, F 1649 (geſetzt von ihren Eltern Herm. Chrift. v. M.
und Margr. Gertr. v. Monſter). Die Grabſteine tragen meift
die 8 oder 16 Wappen mit Namensbändern der Ahnen, teilweiſe
total verſtümmelt, teilweiſe ſehr gut erhalten. — Der Zutritt zu
der Kirche iſt im allgemeinen nicht geftattet; nähere Auskunft ers
teilen vielleicht die Geiſtlichen des Zuchthauſes.
Berlin W. 50, Nachodſtraße 28. v. Gülich.
v. Schaumberg: Grabſtein des Chriſtoph Wolf v. Schaum-
berg, der am 16. 12. 1607 geſtorben iſt, befindet ſich in Effelder.
Ein Grabſtein des am 10. Brachmond 1559 geftorbenen Hans
v. Schaumberg findet man in Mupperg. In Rauenftein ſtehen
die Grabſteine des Georg Sebaſtian (t 1638), des Georg Ditrich
(t 21. 8. 1678) und der Catharine Sophie v. Schaumberg geb.
v. Wallenfels ( A. 8. 1678). In Schalkau hat fih ein Grabe
Hein des Kilgan Wilhelm v. Schaumberg (F 1623) erhalten.
Hunnius: Eine Gedenktafel des Superintendenten Chr.
Hunnius (F 1751) hängt in Kranichfeld. In Gotha ift ein Grab-
Hein der Frau Heydenreich geb. Hunnius (1675). In Altenburg
befinden ſich ein Grabſtein und ein Oelbild des 1642 verſtorbe⸗
nen Generalſuperintendenten Hunnius. [Näheres in Baue und
Kunſtdenkmäler Thüringens XXVII, 16, 55, 63, 64, 67 und VII,
148, VIII 54 und XXI, 21, 25].
Jena. Dr. Herbert Koch.
Stammbuch des Kronenwirtes zu Heidenheim, Auguft
Chriſtian Knab. Die Einträge ſtammen aus der Zeit zwiſchen
1796—1819. Vorkommende Familien: Albrecht, Bauer, Baum,
Baumann, Baeumer, Becher, Beck, Beger, Beyer, Boeheim,
Bouquet, Bourry, Breitſchwerdt, Breunlin, Bürgle, Cellarius,
Chur, Cottaventto, Cüſtenoeder, Dahlemann, Dieterlen, Doeder⸗
lein, Dunzinger, Enderlen, Engelhardt, Enslin, Ettlinger, Faber,
Federlein, Fink, Fürſt, Gademann, Gaertner, Geriſcher, Gmelin,
Goehrung, Göz, Gratianus, Grundler, Gutermann, Hartner,
Heberle, Herweck, Hiemer, Holzheu, Hommel, Hörmann, Hößlinger,
Joſt, Kautzner, Kaufmann, Keppler, Kienlin, Kirchner, Klemm,
Klorer, Knab, Kolb, Kölle, Krafft, Lang, Lauer, Lieberman,
Lillie, Lots, Luzzani, Maier, Matt, Mayer, Meebold, Mengs,
Merk, Metzger, Mohr, Nabholz, Nagel, Niezer, Offterdinger,
Oettinger, Otto, Pfizmajer, Plog, Rabus, Reichel, Reichmann,
Roth, Riehl, Ruland, Rupprecht, Salzer, Sautter, Schedler,
Scheffer, Schelling, Schleich, Schmetzer, Schreiber, Schubfraft,
Schuler, Schumacher, Seipel, Solbrig, Spies, Steinweg, Stock,
Stroebel, Tauenſtein, Ulmer, Volkhart, Waſſerott, Weis, Weiß⸗
mann, Weißgerber, Wett, Widemann, Wildeißen, Wolf, Wolff,
Wurſter, Zipperlen. — Auskunft erteilt C. A. Knab, Leisnig,
Am Eichberg 7.
nſeratenteil: A. Schulz, Leipzig
eipzig.
Familiengeſchichtliche Blatter
1 — u zur Förderung der ö es
Gegründet von D. o. Daffel
herausgegeben von der Daſſel⸗Stiftung bei der Jentral⸗
ſtelle für deutſche Perfonen- und Familiengeſchichte
Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſchelnenden Jahrgangs einfdlichlid) des Titels, Inhaltsverzeichniſſes und Namen- Regiſters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für
deutſche Perfonens und Famlliengeſchichte erhalten die einfache flusgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beftellungen
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen- und Familiengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsfiraße 2!!! richten. Die Beſtellung gilt
22 Wals fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt..
X. Jahrg.
Inhaltsverzeichnis: Geſchäftliche Mitteilung.
September 1912
Nummer 9
— Eingänge. — Patenzettel. (Dr. E. Devrient). — Das markgräflich brandenburgiſche
Hofgericht zu Kulmbach und Bayreuth. (Frhrr. v. Waldenfels) (Schluß). — Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein
in Sachſen⸗ Altenburg 1594 — 1840 (von Thümmel), (Fortſ.). — Zur farbigen Kunſtbeilage (von Arnswaldt). — Die Vorfahren
Robert Mayers (hierzu eine Kunſtbeilage: Ahnentafel) (von Rauch). —
Zur Geſchichte der Familie von Berlichingen (Siebs).
— Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Verſchiedenes.
Geſchäftliche Mitteilung.
Freiwillige Mitarbeiter für die Verzettelungsarbeiten der Zentralſtelle geſucht.
Wer Neigung hat, ſeine
Zeit in den Dienſt dieſer Sache zu ſtellen, wolle ſich mit der Kanzlei der Zentralſtelle Leipzig, Univerſitätsſtraße 2
in Verbindung ſetzen.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Familienanzeigen der „Deutfchen Zeitung“,
— von Herrn Dr. Fieker in Elbing.
Familiengeſchichtliche Blätter der Familie Scriba, 1912, 2
— von der Familie.
6 Erſatzſeiten für „Harms, Familie Harms zum Spreckel“
— von Herrn Bezirksarzt Dr. Harms, Annaberg.
Kekule von Stradonitz, „Semi⸗Gotha“ (Die Grenzboten),
1912. Nr. 29, 31 und 32 — vom Verfaſſer, Herrn Kammerherrn
= EDEN Kekule von Stradonitz, Groß⸗Lichterfelde bei
erlin.
Herm. Gutbier, Beiträge zur Häuſerchronik der Stadt
Langenſalza, Heft 2 und 3 — vom Verfaſſer, Herrn Archivar
H. Gutbier, Langenſalza.
Dr. E. Brinkmann, Die Reichsſtadt Mühlhauſen und der
30 jährige Krieg 1618—1630 — vom Herrn Verfaſſer.
Zeitungsausſchnitte aus den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen —
von Herrn W. Wachtsmuth, Riga.
Verzeichnis der in der Zeit v. 1. Februar — 31. Juli 1912
April-Juli 1912
im Regierungsbezirk Poſen genehmigten Aenderungen polniſcher
Familiennamen — von der Regierung in Poſen.
Libri citationum et sententiarum (seu Knihy bis puhonné
a nálezové), Brünn, 10 Bände — vom Mähriſchen Landes
ausſchuß in Brünn.
Perſonalſtand der Ludwig⸗Maximilians-Univerſität Win
chen, 1911, 1912; Bahlmann, 2 Volmarſteiner Edeldamen (Münſte⸗
riſcher Anzeiger 1912, 584); Bevölkerung des Amtes Horſtmar
im 17. Jahrh., von Dr. Symann (Münſteriſcher Anzeiger 1912,
581), — von Herrn Klocke, Münſter i. W.
Exlibris — von Herrn Alex. Ruppel, Neuſtadt a. d. Haardt.
Juſtizrat Dr. A. Dietz, Beſtimmungen und Geſchichte des
Altgeld⸗Roſor'ſchen Familien⸗Stipendiums v. 1676 — vom Vere
faſſer, Herrn Juſtizrat Dr. A. Dietz, Frankfurt a. M.
Namenlyſt van bekende Erfgenamen in de Nalatenſchap van
Johannes Zende [Nachfahrentafel; Haarlem 1909], Druck mit
lithographierter Tafel — von Herrn Dr. Devrient, Leipzig.
Stammbaum Falk aus Bingen (Vervielfältigung) — vom
Anfertiger Herrn Dr. Johann Falk in Frankfurt a. M.
Photographie eines v. Schönbergſchen Altars aus der 1906
abgebrochenen alten Kirche zu Hainichen, jetzt in Freiberg i. S.
aufgeſtellt — von Herrn Kammerherrn Freiherrn von GHn-
berg auf Thammenhain.
Patenzettel.
Von Dr. E.
Mm hat in dieſen Blättern (IX. 175) W. C. von
Arnswaldt auf die Totenzettel aufmerkſam gemacht,
welche früher allgemein gebräuchlich waren, jetzt aber
nur noch in katholiſchen Gegenden den Teilnehmern an
Leichenbegängniſſen überreicht werden. Die Zentralſtelle
für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte beſitzt auch
mehrere ſolcher Zettel und iſt für weitre Gaben der Art
dankbar. Als Gegenftüd dazu fei erwähnt, daß auch bei
Devrient.
Taufen ähnliche Zettel vorkamen, nur ſind dabei die
Gäſte die Geber, und die Zettel ſind nicht für den
einzelnen Fall gedruckt, ſondern ausgefüllte Formulare.
Der geladene Pate überreicht den Eltern des Täuflings
ein Blatt mit frommen Bildern und Sprüchen, welches
dann als Andenken aufbewahrt wird. Ein ſolcher Paten⸗
zettel von 1839 aus der Merſeburger Gegend liegt mir
vor. Er zeigt folgenden Vordruck: „Das Kind iſt ge⸗
boren den um... . Uhr, es wurde getauft
in . ... Das Kind erhielt bey der Taufe die Namen:
re und ift das ... Je Kind aus Der... ten
Ehe ſeines Vaters“, dann unter einem gereimten Spruch
Raum für Datum und Unterfdrift des Paten, darunter
drei Bibelſprüche. Die Rückſeite ift mit höchſt einfachen
bemalten Holzſchnitten verziert, welche fo angelegt find,
daß das Blatt zuſammengefaltet vorn ein größeres und
hinten 4 dreieckige kleine Bilder zeigt. Der familien-
geſchichtliche Wert dieſer Patenzettel iſt natürlich geringer
als der jener Totenzettel. Sie verdienen aber doch aufs
gehoben zu werden, und die Zentralſtelle bittet, ihr auch
ſolche Zettel zu überweiſen, wo kein Intereſſe des Fn-
habers mehr vorliegt.
Das Markgräflich Brandenburg'ſche Hofgericht zu Kulmbach
und Bayreuth.
(Schluß).
Kam ein Vergleich in Güte nicht zuſtande, ſo mußte
das Urteil geſprochen werden. Der Hofrichter ſelbſt
gab zum Urteil keine Stimme ab, dagegen waren die
Urteiler, welche als Fürſprecher verwendet geweſen waren,
ſtimmberechtigt. Die Formel, mit welcher das Urteil
eingeleitet wurde, lautete: „das Gericht ſatzt das zurecht“.
Da es ſich bei den Hofgerichtsprozeſſen meiſt um
vermögensrechtliche Angelegenheiten handelte, ſo beſtand
die Vollſtreckung des Urteils entweder in der „Im—
miſſion“ d. h. der Einſetzung in den Genuß eines
Gutes oder beſtimmter Teile desſelben oder in der
„Leiſtung“ auch „Einlager“ genannt. Letztere war
bei Geldſchulden ſehr gewöhnlich und beſtand darin,
daß der Schuldner oder fein im Schuldbriefe dazu ers
bötiger Bürge in ein beſtimmtes Wirtshaus mit einem
oder mehreren Knechten und Pferden einreiten und
dort bleiben mußte, bis die Schuld bezahlt war. Die
Zeche des Wirtes wurde durch Verkauf der Pferde be—
reinigt. Die gerichtliche Veräußerung eines Gutes kam
ſelten in Betracht, wohl wegen der Schwierigkeit, bares
Geld zu erhalten.
Die „Reformationen“ des Markgrafen Albrecht
Achilles enthielten die Beſtimmung, daß vom Hofgericht
zu Kulmbach an das zu Ansbach (auch Saalgericht
genannt) appelliert werden konnte. Dies gründete ſich
wohl auf die Vorausſetzung, daß der Markgraf, welcher
mehr in Ansbach als auf der Plaſſenburg reſidierte,
bei dieſen Berufungsfällen perſönlich als Richter walte.
Als aber Markgraf Albrecht der jüngere (Alcibiades)
eine Teilung der beiden Fürſtentümer durchgeſetzt hatte,
fiel die Berufung an das Ansbacher Hofgericht weg
und wurde deshalb im Jahre 1543 die Errichtung eines
Oberhofgerichtes zu Kulmbach als Appellationsinſtanz
verfügt. Vorſitzender dieſes Oberhofgerichtes ſollte der
Markgraf ſelbſt oder bei feiner Verhinderung einer
feiner beſonderen Räte fein. Die Urteiler am Oberhof—
gericht durften nicht zugleich am Hofgericht verwendet
werden.
Die Berufungsordnung war jetzt folgende: Von
den niedern Gerichten an das Hofgericht, wenn die
Streitſache einen Wert von (mindeſtens) 10 fl, vom
Hofgericht ans Oberhofgericht, wenn ſie einen Wert von
50 fl und vom Oberhofgericht ans Reichskammergericht,
wenn ſie einen Wert von 400 fl hatte. Aber Sachen,
die in 3. Inſtanz an das Oberhofgericht gekommen
waren, durfte nicht weiter appelliert werden. Als (wohl
in der Witte des 17. Jahrhunderts) das Oberhofgericht
wieder aufgehoben war, wurde das Landgericht des
Von Generalmajor z. D. W. Frhr. von Waldenfels in Bayreuth.
Burggrafentums Nürnberg Berufungsinſtanz für das
Hofgericht. Markgraf Albrecht Achilles hatte die Be—
ſtimmung getroffen, daß ein Appellant ſchwören mußte,
daß er nur um „redlicher Beſchwerde und nit um Ver—
längerung willen“ oder „feinem Widerteil zu Geverde“
die Berufung ergreife.
Außer den Prozeſſen erſter und zweiter Inſtanz
wurden noch die ſogenannten „Inzichtprozeſſe“ vor
dem Hofgericht verhandelt. Der Inzichter klagte, daß
man ihn unſchuldigerweiſe eines Verbrechens — Mord,
Brandſtiftung, Diebſtahl u. dgl. — zeihe; er ſtellte die
Bitte, für ſchuldlos erkannt zu werden, und war bereit,
fich gegen diejenigen zu verantworten, die ihn für ſchuldig
hielten. Ähnliches haben wir heutzutage nur bei Ehrens
gerichten. Wer einen Inzichtprozeß gegen ſich anhängig
machte, mußte noch auf freiem Fuße ſein; ſobald eine
peinliche Unterſuchung gegen ihn eingeleitet wurde, vers
lor er das Recht als Inzichter zu gelten.
Da beim Inzichtprozeß ein Ankläger nicht vorhanden
war, ſo wurde die Vorladung 3 Sonntage hintereinander
von der Kanzel der einſchlägigen Kirche aus durch eine
Gerichtsperſon verkündigt. Wer gegen den Inzichter
auftrat, hieß „Einredner“. Zum Erſcheinen vor Ges
richt erhielt der Inzichter freies Geleite, welches aber
aufgehoben wurde, ſobald er der beſchuldigten Tat Ober,
führt werden konnte. Die Form, unter welcher der
Inzichter durch feinen Fürſprech feine Verteidigung bes
ginnen ließ, lautete: „Ich ſtehe hier ungefangen und
ungebunden vor freiem Hofgericht auf fränkiſchem Erd»
reich“. War kein Einredner erſchienen oder konnte
dieſer die Urteiler nicht von der Schuld überzeugen, ſo
mußte der Beklagte den Reinigungseid ſchwören. Wurde
der Inzichter nach abgelegtem Eid , des Gerichts ledig“
geſprochen, ſo erhielt er einen Gerichtsbrief als Urkunde
zugeſtellt.
Die vorſtehend ſkizzierten Grundſätze ſind auch bei
anderen Gerichten der damaligen Zeit mit entſprechenden
Abänderungen zur Anwendung gebracht worden und
können alſo für die letzten Zeiten des Wittelalters als
typiſch gelten. Vom Anfang des 16. Jahrhunderts ab
jedoch begannen ſich Einwirkungen bemerkbar zu machen,
unter denen das Hofgericht auf dem Gebirge allmählich
eine andere Geſtalt annehmen mußte.
Vor allem war es der Einfluß des römiſchen
Rechtes, welches mit dem Reichskammergericht feinen
Einzug in Deutſchland gehalten hatte und die Einfachheit
der bisherigen deutſchen Grundſätze verdrängte. An
Stelle des mündlichen Verfahrens traten langatmige,
mit lateiniſchen Sätzen gefpidte Anklage⸗ und Ver⸗
teidigungsſchriften, an Stelle der fidh auf ihren gefunden
Menſchenverſtand ſtützenden Urteiler gelehrte Räte und
als Anwälte fungierten Advokaten und Prokuratoren,
welche es verſtanden, die Prozeſſe durch Spitzfindigkeiten
ins Endloſe zu ziehen.
Anfangs ſträubte ſich das Hofgericht mit ſeinen
bewährten Einrichtungen gegen ſolche Neuerungen, jedoch
ſchon 1507 wurden die Klagen ſchriftlich übergeben und
zunächſt ein rechtskundiger Magiſter unter die Urteiler
aufgenommen. Bald verſchwindet dieſer aber wieder
und die nächſten 40 Jahre finden wir wieder nur adelige
Urteiler beim Hofgericht. Erſt vom Jahre 1550 ab
wird es Regel, daß als Assessores (ſtatt bisher „Urs
teiler“) neben ungefähr 6 adeligen Räten 2 Doktoren
der Rechte Platz nehmen; der Hofgerichtsordnung gemäß
ſollten es 4 fein, aber es wird damals wohl an Juriſten
gefehlt haben.
Die neue Prozeßordnung brachte es mit ſich, daß
die bisher übliche Zeit nicht mehr ausreichte und ſo
wurden von 1550 ab alle 14 Tage ſogen. „Hofgerichts⸗
termine“ oder judicia abgehalten, wo durch den Gof-
richter mit einem Beiſitzer geringfügigere Sachen erledigt
werden konnten. Die wie bisher 4 mal im Jahre abs
zuhaltenden Gerichtstage wurden „Große Hofgerichte“
genannt.
Eine weitere Neuerung rüttelte an den alten Bau
des Hofgerichtes. Der fränkiſche Adel hatte als zu des
Reichs gefreiter Ritterſchaft gehörig das kaiſerliche
Privilegium erhalten, ſeine Prozeſſe ſchon in erſter
Inſtanz vor das Reichskammergericht bringen zu dürfen.
Obgleich dies nun meiſt umſtändlich, koſtſpielig und
ſchleppend war, wollten doch die oberſränkiſchen Adeligen
nicht als fürſtliche Landſaſſen gelten und brachten deshalb
ihre Klagen lieber in Worms oder Speyer als in Rulm-
bach oder Bayreuth an, oder ſie appellierten, wenn ſie beim
Hofgericht angeklagt waren, an das Reichskammergericht.
Auch die religiöfen Umwandlungen, welche bezüglich
der Klöſter und der Geiſtlichkeit neue und zunächſt un⸗
ſichere Verhältniſſe geſchaffen hatten, trugen dazu bei,
den Charakter des Hofgerichts zu verändern.
Aus dem reichen perſonellen Inhalt der auf uns
gekommenen Hofgerichts⸗Akten möchte hier nur ein Ver⸗
zeichnis der bekannt gewordenen Hofrichter auf dem
Gebirge angefügt werden, und zwar find die mit ver⸗
ſehenen den Hofgerichts büchern ſelbſt entnommen, während
die übrigen hauptſächlich aus einer Zuſammenſtellung
ſtammen, die vor etwa 120 Jahren der Bayreuther
Hiſtoriker Dr. Layritz gemacht hat.
1422—26 Caspar von Waldenfels. — 1426—33
Hartung von Egloffſtein Ritter. — 1433 Eberhard
Förtſch von Turnau. — 1443—63 Martin Förtſch von
Turnau. — 1463 Sebaſtian von Seckendorff. — 1466—74
Heinrich von Aufſeß Ritter. — 1476 Dietz von der
* Tann. — 1475 (auch 1478) Karl von Guttenberg. —
1476—82 Hans von Redwitz Ritter. — 1483 Sebaſtian
von Seckendorff Nolt gen. — 1490—91 Sigmund Herr
zu Schwarzenberg. — 1492 Sebaſtian von Wallenrod
Ritter. — 1492—93 Eberhard * Förtſch von Turnau. —
1493 Hans von Aufſeß. — 1493—99 Cunz von *
Wirsberg. — 1507—10 Ulrich von * Zedwitz Ritter. —
1510 Hans von Reitzenſtein zum Schwarzenftein. —
1510 Sebaſtian von Waldenfels Ritter. — 1511—12
Ludwig von Eyb. — 1513—20 Conrad * Bok von
Flachslanden. — 1521 Karl von * Heßberg. — 1522—26
Hans von * Lained. — 1527—29 Herr Dr. Chriſtoph
von Beulwitz. — 1530—31 Friedrich von Lidwach. —
1533—37 Wolf Chriſtoph von Wieſenthau. — 1538—43
Wolf von Schaumberg. — 1544—48 Wolf von
Truppach. — 1548 Conrad von Hanſtein. — 1549—52
Wolf Adolf von Waldenfels. — 1551 RNochius
Don Streitberg. — 1557—62 Wolf von Schaumberg.
— 1563 Ernſt von Kotzau. — 1563—66 Hans Friedrich
bon * Kindsberg. — 1566—68 Konrad Graf von Caſtell.
— 1572—76 Georg Graf von Caſtell. — 1578 Beringer
von Kotzau. — 1589 Ludwig von Wurmb. — 1604
Friedr. Hilderich von Varell (?). — 1612 Gerhard Gig:
mund von Löſchwitz. — 1615 Friedr. Thomas Senft zu
Pilſach. — 1617 Urban Caspar von Feilitzſch. — 1655
Chriſtoph Heinrich. don Müffling gen. Weiß. — 1656
Karl Freiherr von Stein auf Nord⸗ und Oſtheim. —
1676 Albrecht Friedr. von Hünide. — 1686 Hanns Paul
von Wolzogen. — 1720 Chriſtian Hieron. von Stutter-
heim. — 1731 Joh. Heinrich von Dobeneck. — 1756
Ulrich Heinr. von Lauterbach. — 1764 Carl Chriſtian
von Lindenfels. — 1769 Alexander Sigm. von Lynker.
1771 Carl Friedr. Chriſtoph von der Kettenburg. —
1783 Peter Auguſt von der Kettenburg.
Während die erſten Hofgerichtsbücher deutlich, ge:
ordnet und vollſtändig find, werden die ſpäteren immer
lückenhafter und ungeordneter. Es war eben mit der
Zeit unmöglich geworden, den Inhalt der ſich in die
Länge ziehenden Prozeſſe in Bücher einzuſchreiben. Die
loſen Akten mögen dann in den Stürmen der Zeiten
untergegangen ſein. Dieſes Schickſal ſcheinen alle Auf⸗
ſchreibungen des Ansbacher Hofgerichts erlitten zu haben.
Dagegen verwahrt das K. Kreisarchiv zu Nürnberg über
das Kaiſerl. Landgericht des Burggrafentums Nürnberg
noch „Klagebücher“ von 1394—1553, Handſchriften
von 1407 — 1756 und „Urteilsbücher“ von 1412 bis
1796, wobei jedoch jede der 3 Serien Lücken auf⸗
weiſt.
Wieviele neue „Ordnungen“ das Brandenburgiſche
Hofgericht auf dem Gebirge nun auch erlebt haben mag
und wie wenige von den geſchilderten mittelalterlichen
Gebräuchen ihm noch geblieben ſein mochten, ſein Name
überdauerte ſogar noch das Fürſtentum ſelbſt. Denn
als Markgraf Alexander 1791 ſeine fränkiſchen Fürſten⸗
tümer an die Krone Preußen abtrat, wurde ſowohl in
Bayreuth das Hofgericht als auch in Ansbach das
Kaiſerliche Landgericht des Burggrafentums Nürnberg
von der preußiſchen Regierung übernommen. Erſt 1795
dehnte der Miniſter von Hardenberg die preußiſche
Juſtizverfaſſung auch auf die ehemaligen fränkiſchen
Fürſtentümer aus und nunmehr mußten auch die alters⸗
grauen Bezeichnungen der neuen Zeit zum Opfer fallen.
140
Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein
(Fortſetzung)
in Sachſen⸗Altenburg 1594—1840.
Von Regierungsrat von Thümmel in Pirna.
Abkürzungen: N = Nobdenik; P = Pofterftein; V= Vollmers hain; P = Pate; ux. Ehefrau oder vermählt; inf. od. fil. Kindler);
T- Tochter; sep. = begraben; get. = getauft.
von Erffa, Friedrich Conrath, Stieffohn des Pflug 6
(ſ. dort), Pate 18. Juni 1676 (P).
von Flemming, Reichsgraf, 1. Jacob Heinrich, kgl.
poln. u. churſächſ. Stallmeiſter des Großherzogtums
Litthauen, Cabinetsminiſter, wirkl. Geh. Rat, Präſi—
dent des Geh. Kriegsrats, Generalfeldmarſchall, F zu
Wien 30. Apr. 1728.
Seine Witwe heiratete 1730 den litthauiſchen
Regimentarius Wißniowiecki.
2. Johann Heinrich Joſeph Georg auf Poſterſtein,
Vollmershain, Großen, Jven und ä geb.
9. März 1752, f 7. Juni 1830.
ux. 1. Chriſtiana Maria Charlotte von Harden
berg, 7 zu Bayreuth 1814.
2. Johanna Chriſtine Luiſe Gräfin Hohenthal.
fil. Carol Ludwig Adam Friedrich, Kgl. preuß.
Chefpraf. zu Arensberg.
von Freywald, Heinrich Donatus auf Schwanditz.
ux. Veronica Juſtina .... Pate 26. Dec. 1687 (P).
von Frieſen, Carol, fürftl. ſächſ. Amtmann zu Ronnes
burg, P. 10. Apr. 1644 (P).
Carol „vf die Veterau“, Pate 1. Mai 1647 (P).
von der Gabelentz, 1. Wolff Albrecht.
inf. Sophia Eleonore „hinterlaſſene T.“, P. 9. Juli
1673 (P).
2. Maria Eliſabeth, Pate als Witwe 23. Oct.
1674 (N).
ux. Hans Heinrich Stangen auf Oberlödla.
3. Friedrich Sebaſtian auf Poſchwitz, P. 22. Mai
1689 (N).
von Gottfarth, Charlotte Maria Dorothea Sophia
auf Sultza, P. 20. Oct. 1746 (N).
pon Grefendorff, Barbara, damals auf d. Schloß P.,
Pate 25. März 1606 (P).
von Heldreich, Carl, Obriſt Wachtmeiſter bei Ihrer
Churprintzl. Durchlaucht zu Sachſen Leibregt. zu Pferd.
ux. Martha Gertrudis von Romer a. d. H. Neus
mark, P. 16. Dec. 1672 (P). ſ. a. Pflug 7.
fil. Martha Magdalena, Pate 22. Jan. 1684 (P).
ux. zu P. 7. Febr. 1687 Rudolph Heinrich von
Lüttichau auf Falkenau, geweſen. fürſtl. Lüneburg.
Hauptmann. Pate 31. Juli 1689 (P).
von Hühnefeld, Friedrich Ludwig kauft Vöbdenitz
11. Oct. 1697 von Heinrich Bernhard von Schaurott,
belehnt 11. Dec.; Verkauf ſ. v. d. Aſſeburg 1 ux.
fil. Maria Wilhelmine, Nottaufe 26. Apr. 1699 (N).
von Kirchbach, Hans Haubold, gothasaltenb. Obrift-
Wachtmeiſter der Infanterie und Marſchcommiſſarius.
ux. . . . . von Warſchall, Pate 20. Dec. 1736 (N).
von Kommerſtädt, Hedwig, des auf Untſchen Haus-
ehre, P. 22. Juli 1656 (N).
von Körbitz, Caſpar Cuno Rudolph von Kürbitz, fürſtl.
ſächſ. Hof- und Jagdjunker, F im Gaſthof zu P.
Palmarum 1708 um 12, sep. in der Kirche zu Heuke—
walde; Leichenpredigt unterblieben, da Alter und
curriculum vitae unbekannt.
von Landskron, Erneſtine, Pate .. Dec. 1761 (N),
Erneſtine Charlotte, P. 17. Jan. 1764 (N).
von Loeben, Freiherr Friedrich Wilhelm auf Sommeritz,
Königl. Preuß. Obriſt⸗Wachtmeiſter und deſignierter
Commandeur des Sjohanniter-Ordeng, Pate 13. März
1742 (N).
von Lohma, 1. Hans Ernſt auf Mulsdorff, Beſitzer,
Gerichts- und Pachtinhaber des Hauſes P., Pate
29. Juli 1625 (N)., 13. Jan. 1633 (P).
ux. Maria Catharina . . .. Pate 13. Jan. 1633 (P).
fil. a. Margaretha Catharina.
ux. zu P. 31. Juli 1633 Wolf Carol von Zechau
auf Zechau.
b. Maria Eliſabeth, get. zu P. 24. Febr. 1627,
Paten: Pflug 5, 4 ux vertreten durch Zehmen 2a,
Zehmen 2a ux, Winckwitz ux, Zehmen 2b, 2b ux,
Beulwitz — iſt ſelbſt Pate 10. Oct. 1628 (P).
c. Agniſa Catharina, get. zu P. 16. Febr. 1629.
Paten: Zehmen 2 ux, Winckwitz, Schönberg 2 ux,
Ende 3, 4, 5, Lohma 3.
2. Waria Sybilla, Pate 22. Juni 1631 (P).
3. Hans Heinrich auf Liebsdorff, P. 16. Febr.
1629 (P).
von Löſer, Hans zu Salitz und Nückersdorff, Churſächſ.
Erbmarſchall und Oberſteuereinnehmer, P. 22. Mai
1689 (N).
ux. Urfula Eliſabetha von Miltitz, Pate eod. die.
inf. Tham, Pate 1. Apr. 1697 (P).
von Lüſchwitz, 1. Catharina Elifabeth, das zu Stolzen⸗
berg älteſte Tochter, Pate 7. Juli 1697 (P).
2. Bernhard (Gerhard?) Dietrich auf Stübnitz,
Pate 26. Dec. 1687 (P).
von Metzſch, 1. Hans Dietrich auf Reichenbach und
Frieſen.
fil. f. Zehmen 3.
2. Catharina a. d. H. Frieſen ux. Pflug 5.
3. Juſtine, Schweſter der 2, Pate 1. Jan. (P),
12. März (N), 18. Dec. 1644 (P). ux. Ende 6.
4. Oberſt Wachtmeiſter zu Großaupe.
fil. Agniſe, Pate 1. Mai 1647 (P).
5. Herr auf Reichenbach P. 25. Jan. 1684 (P).
6. Frau auf Sommeritz, P. 21. Mai 1691 (N).
von Miltitz, 1. Heinrich Bernhard auf Burkersdorf,
Schönbach uſw., kurſächſ. Geh. Rat und Kanzler, Pate
9. Apr. 1683 (N).
2. Centorius auf Ober- u. Nieder-Au, Pate Michael.
1687 (N).
3. Urſula Suſanna von Leiptzin auf Zweda, geb.
Miltigin, Pate 22. Mai 1689 (N).
von Winckwitz, Weldior auf Lohma, Pate 16. Febr.
1629 (P).
ux. Urſula geb. Dißkin, P. 18. Oct. 1616 (N),
24. Feb. 1627 (P).
n . — —2— —— EEE |
fil. Magdalena, Pate 5. Dec. 1622 (N).
von Nauendorff, Hans Ludwig auf Nauendorff,
Hauptmann, Pate 22. Mai 1689, 21. Mai 1691 (N).
ſ. a. von Bernſtein 1 und 2.
(von) Bfluaq(f), 1. Tham, Ritter auf P. und Vollmers⸗
hayn, erwähnt 1. Apr. 1594, f „am heiligen Chrifttag,
do man anfieng zu zehlen 1597“, sep. 4. Jan. zu P.
ux. Maria
2. Alexander, Brudersſohn des 1, Erbherr auf P.
und Vollmershayn, erwähnt 1599, F zu Joachims⸗
thal 22. Juli 1600, da er krank aus dem warmen
Bad zurückkehrte, sep. in d. Kirche zu P. am 30.
ux. zu P. 1. Mai 1598 Maria, Tham Pflugs
Witwe.
3. Bernhard, Rittmeifter in Ungaria, t zu Wien
9. Dec. 1605, sep. zu P. 17. Jan. 1606.
4. George der Elter auf P. u. V., fürſtl. ſächſ.
Kammerrat zu Altenburg, Pate 13. Febr. 1612 (P).
ux. Agnes Reifin, Reyſin (Reuſſen d), Pate 8. Juli
1604, 2. Juni 1612 (P), als „Wittib, Hofmeiſterin zu
Altenburg“ 24. Febr. 1627 (P).
inf. Bernhard „älteſter Sohn“, P. 23. Jan. 1613,
25. Aug. 1616 (P).
5. Alexander auf P. (2. Sohn des Nr. 4), Pate
25. Oct. 1626, 24. Febr. 1627, 22. März 1635 (P),
22. Sept. 1640 (N), 4. Juni 1643 (P).
ux. Catharina Metzſchin a. d. H. Frieſen, Pate
8. Nov. 1638 (N), 18. Dec. 1644, 1. Mai 1647, 8. Apr.
1649 (P).
inf. 6—10.
6. Bernhard, älteſter Sohn, Pate 23. Oct. 1647,
1. Apr. 1648, 9. Juli 1650 (P), „der älter Bruder
auf P.“ 27. Febr. 1661 (P), vertreten, „da er ſeiner
Studien halber nach Jena verreiſte“, auf Heukewalde,
Hofmarſchall zu Zeitz, Geh. Rat, Ritter des löblichen
Ordens St. Johannis 27. Febr. 1690 (N).
ux. 1... . verw. von Erffa, t zu Jena, sep. zu
P. 12. Juli 1685.
2. zu P. in der 1. Woche des Jahres 1686 Johanna
Dorothea geb. Römerin, verw. von Poleng, Pate
15. Apr. 1686 (P).
inf. a. Georg, „jüngſter Sohn“, P. 21. Dec. 1688 (P).
b. Magdalena Eliſabeth, P. 31. Juli 1689 (P).
7. Georg Dietrich, „mittlere Sohn“, Pate 28. Juni
1653, 22. Nov. 1654, 18. Juli 1665 (P), fürſtl. ſächſ.
Hofrat 9. Juli 1673 (P), auf P. u. Vollmershain, Hof⸗
und Conſiſtorialrat zu Altenburg, Aſſeſſor des fürſtl.
geſamten Hofgerichts zu Jena, Magnificenz, 24. Oct.
1674 (N), 9. Apr. 1675 (P). 18. Aug. 1685 (N). F zu
Altenburg 5. Jan. 1705 früh 10 als fürſtl. ſächſ. Geh.
Rat zu Gotha und Altenburg, des Fürſtentums Alten-
burg Cantzler, Vicedirektor des fürſtl. geſamten Hof-
gerichts zu Jena, Excellenz, sep. in der Sakriſtei zu
P. 10. Jan., alt 65 Jahr.
ux. 1. Maria Eliſabeth von Thumbshirn, Pate
12. März 1671 (P). F zu Altenburg 23. Febr. 1677
früh 3, sep. zu P. 11. März 30 annos 10 menſes;
inf. a- d.
2. 15. Dom. p. Trin. 1677 zu Neumark Wartha
Gertrudis Römerin, verw. v. Heldreich, Pate als
Braut 19. Sept. 1677 (P), als Frau 18. Oct. 1677 (P),
141
21. Apr. 1680 (N), 17. San. 1683 (P) sep. zu P.
26. Aug. 1710, alt 56 J. 2 W. 2 Tg.; inf. e—m.
inf. 1. Ehe a. Maria Eliſabeth „älteſte T.“, P.
20. Oct. 1676 (P). + zu Altenburg 20. Sept. 1686,
sep. zu P. 24.
b. Johanna Catharina als „ältefte T.“
ux zu P. 7 p. Trin. 1691 Samuel Gottlieb von
Göchhauſen auf Buttelſtädt.
c. Dorothea Felicitas „d. andre T.“
ux. zu P. 8. Mai 1693 Chriſtian Ludwig von Steg,
ling auf Kaſekirchen, kurſächſ. Lieutenant.
d. Magdalena Sophia „jüngſte T.“ 7 zu P. 11. Sept.
1676, sep. 21. alt 9 Monate.
2. Ehe e. Georg Carl „älteſter Sohn“, geb. u. get.
zu P. 23. Juli 1678. P. 12. Juli 1583, 26. Oct. 1689,
7. Aug. 1693 (P), fürſtl. ſächſ. Gof- und Juſtizienrat
zu Altenburg, auf P. und V.
ux. zu P. Montag nach Quafimodogen. 1703 Jo-
hanna Henriette von Bünau aus Lichtewalde.
inf. a Georg Heinrich sep. zu P. 8. Nov. 1705, alt
34 W.
p. Carolina Sophia, „einzige T.“, t zu Altenburg,
sep. zu P. 1. Juli 1708, alt 7/4 Jahr.
y. Georg Innocentius, f zu Altenburg 2. Jan. 1709
früh 2, sep. zu P. 5.; alt 1 Jahr 2 Mon. weniger
2 Tage.
ô. Friederica Sophia, F zu Altenburg 29. Mai
1717, sep. zu P. 30.; alt 1 Jahr und etliche Wochen.
e. Carl Adam Gottlob, Pate 25. Okt. 1720 (P).
f. Bernhard, der andre Sohn, geb. zu P. 23. Juli
1680, get. 24. Paten: Herzog Friedrich zu Altenburg,
Graf von Rudolſtadt (die andren fehlen). Pate
12. Auguſt 1690 (P). F zu P. 5. Apr. 1695, sep. 9,
alt 14 Jahr
g. Damianus, geb. zu p. 20. Juni 1682, get. 22.,
Paten fehlen; + als jüngſter zu P. 25. Aug. 1687
abends 8, sep. 28, alt 5 Jahr, 9 Woch., 3 Tg.
h. Caeſar, geb. zu P. 22. Jan. 1684, get. 25., Paten:
Metzſch 5, H. v. Schulenburg auf Vollmershain, Fr.
v. Römer aus Neumark, v. Thumbshirn 1b t zu P.
25. Juni 1684 zwiſch. 2 und 3 früh, sep. 27. in der
Kirche.
i. Sophia Gertrude, geb. zu P. 15. Apr. 1686 früh 4,
get. 16., Pat.: Chriſtian Hr3g. zu Eiſenbergk, Anna
Sophia altefte T. Herzg. Friedrichs v. Altenburg,
Pflug 6 ux. 2, Schanodt 1 ux., Hausmarſchall v.
Hahnſtein aus Gotha. Pate 21. Dec. 1688 (P),
25. Febr. 1690 (N), 22. Aug. 1699 (P).
ux. zu P. 11. Sept. 1703 Innocentius Pflug (Nr. 11).
k. Martha Elifabeth, mittlere T., geb. zu P. 28. Aug.
1689 früh 2, get. 31. Paten: Joh. Georg Baron
Meusbach auf Frieſnitz, v. Lüttichau, Pflug 6b,
Zehmen 3b ux., Fr. Kanzler v. Pölnitz zu Dresden,
Frau Geh. Rat von Erffa, General-Adjud. v. Nenntzh
(7) auf Blankenhain. Pate 1. Apr. 1697 (P).
ux. zu P. am 3. Pfingſtfeiertag 1704 Joachim Heins
rich von Beuſt auf Langenorla.
1. Chriftiana Ugnefa „jüngſte T.“, geb. zu P. 30. Sep.
1690 früh 7, get. 1. Oct., Paten fehlen. Pate 26. Aug.
1705 (N). ux. zu Gainitz Montag u. Eſtomihi 1706
Heinrich von Schönfeld auf Groß- und Klein⸗Koch⸗
berg, Meckfeld, Brudersdorf und Spahl, ſächſ. weimar.
Kammerjunker.
m. Henriette Sophie, F zu Altenburg, sep. zu P.
21. Mai 1711.
8. Sophia Agniſa, get. zu P. 9. Febr. 1643; Paten
fehlen. + zu P. 12. Juni 1644, sep. 21. in der Kirche,
alt 1 J. 22 W. NB. Leichenpredigt iſt gedruckt worden.
9. Alexander, get. zu P. 10. Apr. 1644; Paten v.
Frieſen, v. Zehmen 3, die edle .. Juliane Elifabeth
Vippachin aus Altenburg.
10. Catharina Eliſabeth geb. zu P. 7. Apr. 1646,
get. 17.; Paten fehlen; sep. zu P. 13. März 1648,
alt 2 J. 1 W. 3 Tge.
11. Innocentius, fürſtl. ſächſ.⸗goth. Kriegsrat, ux.
Pflug 7 i.
von Pigenoth, Fräulein ..
1720 (P.)
jetzt in Selka, Pate 25. Oct.
142
von der Planitz, Edle, 1. Heinrich Haubold auf
Kauffungen, Preißdorf und Weißbach, Pate 22. Mai
1689 (N.)
. . . . Lieutenant zu Chrimmitſchau im Quartier
liegend, Pate Michaelis 1687 (N.).
3. Carl Auguſt auf Lohma, Auerbach und Sorge,
goth. Cammerjunker, Pate 20. Jan. 1708 (N.), 10. Oct.
1722 (P.)
von Polentz, Suſanna Dorothea sep. zu P. 22. Oct.
1657, alt 30 Jahre.
(von) Römer, 1. Johanna Dorothea, ux. 1. von Polentz,
ux. 2. Pflug 6.
2. Martha Gertrudis, Schweſter der 1., ux. 1.
von Heldreich, 2. Pflug 7.
3. Anna Sabina, Pate 25. Febr. 1690 N.), t
26. Dec. 1716 abends 5, alt 70 J. 5 M. 3 Tg., sep.
zu P. 30. (Fortſetzung folgt).
Zur farbigen Wappentafel.
Von Werner Conſtantin v. Arnswaldt.
Das vorliegende Farbenblatt hat Meiſter Cloß auf
Wunſch mit den Ahnenwappen des Verfaſſers dieſes
Artikels, der ſich namentlich für Ahnenforſchung intereſſiert,
geſchmückt, und zwar in der Anordnung, wie man ſie
zumeiſt auf Grabſteinen antrifft. Rechts oben 1. (Vaters⸗
wappen): Hans Auguſt Friedrich Eduard Carl von
Arnswaldt (1839 — 189): in Blau ein ſilberner mit
drei goldbeſamten roten Rofen belegter Schrägrechts—
balken; 2. (Großmutter väterlicherſeits): Anna Eliſa⸗
beth Freiin von Harthaufen a. d. G. Abbenburg
(1800 — 1877): Gattin des Auguſt Friedrich Ernſt von
Arnswaldt (1798 — 1855): in Rot ein ſchrägrechtsge—
ſtelltes ſilbernes Wagenbrett; 3. (Urgroßmutter vom
väterlichen Großvater): Henriette Louiſe Eliſabeth von
Bremer (1764—1828), Gemahlin des Carl Friedrich
Alexander v. Arnswaldt auf Kelbra, Hardenboſtel,
Hoya, Guſtävel und Schönlage (1768 — 1845): von Rot
und Silber geſpalten, hinten am Spalt ein halbes rotes
Kammrad; 4. (Urgroßmutter von der väterlichen Groß—
mutter): Maria Anna Freiin von Wendt aus dem Hauſe
Papenhauſen, 2. Gattin des Werner Adolf Freiherrn
von Haxthauſen zur Abbenburg und auf Bökendorf (1744
bis 1823): in Gold drei (2 und 1) blau⸗ſilbern übered
geteilte Eiſenhüte mit roten Kinnbändern; links oben
1. (Mutterwappen): Marie anna Ida Victoria von
Se oe und Boegendorff (* 1842), Frau des Hand
A. F. E. C. von Arnswaldt (1839—1894): in Rot
ein ſchwarzer Büffelkopf mit ſilbernen Hörnern und
goldenem Naſenringe; 2. (Großmutter mütterlicherſeits):
Ida Henriette von Gersdorff aus dem Haufe Ober,
ſteinkirch (1811—1895), 2. Frau des Adam Rudolf
Levin von Tſchirſchky und Boegendorff (1801 — 1876):
quergeteilt und unten geſpalten, oben rot, unten ſilbern
vor ſchwarz; 3. (Urgroßmutter vom mütterlichen Groß⸗
vater): Friederike Theodore Eliſabeth von Trotta
gen. Treyden (1772 — 1806), 1. Gemahlin des Fried⸗
rich Ludwig von Tſchirſchky und Boegendorff auf
Wanſcha, Nieda, Reutnitz und Wilka uſw. (1769 bis
1829): Stammwappen von Trott, in Blau ein ſilbern⸗
rot geſchachter Sparren. 4. Urgroßmutter von der mütter-
lichen Großmutter): Marianne Louiſe Wilhelmine
Vitzthum von Eckſtädt aus dem Haufe Vargula
(1789 - 1815), 1. Gattin des Ferdinand Rudolf von
Gersdorff auf Niederſtrahwalde, Oberſteinkirch und
Heidersdorf (1789 - 1854): in Gold zwei rote Pfähle,
über den ganzen Schild ein ſilberner Querbalken.
In der Mitte der Ahnenwappen ſteht das Wappen
des Probanten, wie es auf Siegeln aus der Mitte
des 14. Jahrhunderts gebräuchlich war (f. Familien-
geſchichtliche Blätter 1911, Heft 12).
Die Vorfahren Robert Mayers.
Von Dr. Moriz von Rauch in Heilbronn.
Gr Wunſch der Familiengeſchichtlichen Blätter
entſprechend gebe ich hiermit eine Zufammen-
ſtellung der Vorfahren des Phyſikers Robert Mayer,
des Entdeckers des Geſetzes von der Erhaltung der
Kraft. Ich ſchicke voraus, daß ein ſehr großer Teil der
Mayer' den Ahnentafel auf dem reichen genealogiſchen
Material von Profeſſor Max Cramer in Heilbronn
beruht. Die Hauptquellen ſind die Kirchenbücher und
das Archiv in Heilbronn; von gedrudtem Material
wurden hauptſächlich benutzt: Cramers „Heilbronner
Familien“ (Heilbr. Gymnaſialprogramm von 1903), der
Stammbaum der Familie Gmelin (1877) und F. F.
Fabers „Württembergiſche Familienſtiftungen“.
Robert Mayer ſtammt von väterlicher und von
mütterlicher Seite aus der ehemaligen Reichsſtadt Geil-
bronn, die 12 Jahre vor feiner Geburt württembergifch
geworden iſt. Die Stadt wurde zwar ſeit dem ſpäteren
Mittelalter politiſch zu Schwaben gerechnet, ihre Be⸗
völkerung iſt aber fränkiſch; die Familie Mayer ſelbſt,
die mit Robert Mayers Ururgroßvater, dem Tuchſcherer
Georg Chriſtof Mayer, einem Pfarrersſohn, 1695 nach
Heilbronn gelangte, iſt jedoch ſchwäbiſchen Urſprungs;
[IRRSCALOT T'SCOIRSAKY
G@RSDORFF
van
TROTTFETREY
- Familiengeschichtliche Blätter 1912 Nr. 9,
Verlag von H
. A. Ludwig Degener, Leipzig. Druck: Sinsel & Co. G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch.
fie blüht noch in Heilbronn’), wie auch die Familie
ſeiner Mutter, Heermann (früher Hermann), aus der
neuerdings der Violinſpieler Profeſſor Hugo Heermann
hervorgegangen iſt.
Faſt alle uns bekannten Vorfahren Robert Mayers
gehören dem fränfifchen oder ſchwäbiſchen Stamm an
oder, politiſch geſprochen, dem heutigen Württemberg
und Baden nebſt dem ſüdlichen Heſſen und dem
bayeriſchen Regierungsbezirk Schwaben. Aus Mittel-
deutſchland ſtammt nur der Ururgroßvater Johann
Chriſtof Schirneck, Pfarrer in Berwangen (Baden), der
als Sachſe bezeichnet wird, über deſſen nähere Heimat
ſich aber ſo wenig wie über die ſeiner Frau Johanna
Chriſtiana Schmoller etwas feſtſtellen ließ; der württem-
bergiſchen Beamtenfamilie Schmoller, welcher der in
Heilbronn geborene Nationalökonom Guſtav v. Schmoller
entſtammt, hat dieſe Ururgroßmutter Robert Mayers
nicht angehört. Aus Norddeutſchland ſtammt nur ein
ziemlich entfernter Vorfahre Mayers, der aus Hameln
gebürtige Heilbronner Bürgermeiſter Johann Glandorf,
vielleicht ein Enkel des Philologen und lateiniſchen
Dichters Johann Glandorf aus Münſter i. W., der
eine Zeit lang Rektor in Hameln war (vgl. Allgem.
Deutſche Biographie).
Robert Mayers Vater Chriſtian Mayer war ein
kenntnisreicher Apotheker, der ſeine freie Zeit naturs
wiſſenſchaftlichen Studien und Experimenten, namentlich
chemiſchen, widmete (Guſtav Rümelin, Erinnerungen an
Robert Mayer, in G. R.s Reden und Aufſätzen, N. F.
1881, S. 352); man braucht alſo nicht weit zu ſuchen,
woher Robert Mayer Anlage und Intereſſe für die
Naturwiſſenſchaften hatte; immerhin wird es den, der
an weitere Vererbung glaubt, intereſſieren, daß eine
Urgroßmutter Mayers (von der mütterlichen Seite)
einem Zweig der bekannten württembergiſchen Familie
Gmelin angehörte, aus der eine ſo ſtattliche Reihe von
Naturforſchern und Aerzten hervorgegangen ift; unter
den direkten Vorfahren Mayers befindet ſich kein Arzt.
Theologen hat Mayer mehrere unter ſeinen Ahnen,
womit man die ſtarke theologiſche Ader des Natur—
forſchers (G. Rümelin a. a. O., S. 399 — 401) in Bus
ſammenhang bringen könnte; auf der väterlichen Seite
begegnen uns die Pfarrernamen Mayer, Münſter,
‘UWndred (nicht die berühmte Theologenfamilie) und
Schirneck, auf der mütterlichen Hermann und Gmelin;
erwähnt ſei hier, daß Robert Mayer von einer Schweſter
des Reformators Melanchthon abſtammt, der mit dem
Heilbronner Ratsmitglied Kilian Grünbach verheirateten
Anna Schwarzerdt (ſ. 11. Generation 88 und vgl.
Familieng. Bl. 1911, S. 46 und 70). Unter den
Gmelin ſchen Ahnen Mayers war auch ein Schul—
meiſter.
1) Die Nachkommenſchaft Robert Mayers ſelbſt ift im
Mannesſtamm 1909 mit ſeinem Sohn erloſchen.
*) Die Angaben des Kugelmann'ſchen Stammbaums über
die Abſtammung dieſer Familie (und damit Robert Mayers)
von Melanchthons Schweſter halte ich für richtig; daß die
Kugelmann geb. Diemer mit der Familie Grünbach nahe ver⸗
wandt war, fand ich urkundlich beſtätigt. Dagegen ſcheinen mir
die 7 Kinder, die Hertzog (Edelſaſſer Chronik X, S. 230) und
ihm folgend Nikolaus Müller (Schriften des Vereins für Res
formationsgeſchichte 96/97 [1908], S. 215—216) als Kinder des
Von Heilbronner Ratsfamilien erſcheinen unter
ſeinen Ahnen die Namen Glandorf, Grünbach, Scheck,
Weinmann, Bockhardt und Spölin, von altwürttem-
bergiſcher der Cannſtatter Bürgermeiſter Rieger; gräflich
hohenlohiſche Beamte waren die Wölfing und Hyſo,
gräflich Erbach'ſche die Glandorf und Kugelmann.
Kaufleute ſind unter Mayers Vorfahren außer
feinem Groß- und Urgroßvater väterlicherſeits faſt keine
bekannt; die meiſten feiner Vorfahren waren Hands
werker, großenteils in Heilbronn; auch ein Künſtler war
darunter, der aus dem Allgäu ſtammende Heilbronner
Bildhauer Melchior Schmid, von dem in den Kirchen
von Oehringen und Crailsheim prunkvolle Spät—
renaiſſancegrabmäler zu ſehen ſind; ob die Familie
Schweiner, von der Mayer abſtammt, mit Weiſter Hans
Schweiner, dem berühmten Erbauer des Heilbronner
Kiliansturms (vollendet 1529), im Zuſammenhang ſteht,
iſt nicht feſtzuſtellen; eine direkte Abſtammung von
Schweiner iſt nicht möglich, da dieſer nur Töchter
hinterließ. Die zu Mayers Vorfahren zählende Heil-
bronner Familie Kaſſig wurde zu den edlen Geſchlechtern
gezählt, ſank aber um 1600 in den Weingärtnerſtand
herab.
7. Generation (64 Ahnen).
[1. bis 6. Generation ſiehe auf der Ahnentafel.]
; rat Mayer, Vader in Eßlingen, * dort 5. Jan. 1591,
. Anna [Helmling ?]
. Gebaftian Renninger,
25. Dez. 1652.
Agnes Helmlinger, verheir. Eßlingen 9. April 1627.
Johann Glandorf, Erbach'ſcher Amtmann auf Reichenberg
im Odenwald, ſeit 1627 in Michelftadt, Löwenſtein'ſcher Rat,
zuletzt Bürgermeiſter in Heilbronn, Hameln etwa 1588, t
Hlbr. 27. Okt. 1649.
6. Roſina Kugelmann etwa 1592, T Hlbr. 3. Mai 1639.
7. Joachim Münſter, Magiſter, Pfarrer in Schwaigern 1607,
in Heilbronn 1609, * Hlbr. 4. Okt. 1580, f dort 11. Dez. 1626.
8. Maria Scheck, * etwa 1588, oo Hlbr. 7. Sept. 1607, f dort
15. Jan. 1668.
9. Hans Schweiner in Heilbronn.
10. Margareta Weil, oo Hlbr. 31. Mai 1613.
11. Marx Herſcher in Heilbronn.
12. Anna.
13. Hans Knöllin in Heilbronn.
14. Agnes Moſer, co Hlbr. 17. Febr. 1617.
15. Paul Andrei, Magifter, Pfarrer in Brombach, 1637 in
Gruppenbach, 1657—71 in Niederhofen, F 5. Juli 1671.
16. Magdalena Kemeter, Heilbronn 17. Mai 1599, co dort
17. April 1626.
33. Kaſpar Hermann, Pfarrer in Uffingen, T vor 1684.
35. Philipp Heinrich Wölffing, Schultheiß in Adelsheim, ritter⸗
ſchaftlicher Kaſſier in Möckmühl, dann in Tübingen, 1609,
7 Möckmühl 18. Dez. 1692.
36. Anna Maria Pitz, Möckmühl 15. April 1616.
37. Kaſpar Fochtenberger, Heilbronn 27. Febr. 1584.
38. Anna Maria Frey, 7. Mai 1577, oo Hlbr. 8. Mai 1609.
39. Johann Heinrich, * Hlbr. 12. Juni 1589.
40. Barbara, co Hlbr. 13. März 1615.
41. Wolfgang Bechtberger in Forchtenberg.
43. Leonhard Lochner in Heilbronn.
44. Anna Knobloch, * Hlbr. 19. Jan. 1584, co Hlbr. 12. Juli 1619.
49. Philipp Scheuermann, Metzger in Hlbr., F dort 19. Jan. 1621.
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Schneider in Eßlingen, 7 dort
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Hans Diemer und der Anna Grünbach nennt, einem anderen
Hans Diemer anzugehören und ſomit keine Nachkommen von
Melanchthons Schweſter zu ſein. Daß Hertzog von Melanch⸗
thons Schweſterſohn, dem Heilbronner Prokurator Kilian Grün⸗
bach (dem Jüngeren), nichts weiß, iſt ein Beweis, daß er nicht
beſonders gut unterrichtet war.
Margareta Knobloch, Hlbr. 27. März 1570, t dort 16. Jan. 1623.
Johann Jakob Gmelin, Bäcker in Herrenberg, * dort 26. Juli
1613, t dort 1678.
Sibylla Laurer, * Leonberg 7. Juli 1612, co 1638, f Herren-
berg 8. Okt. 1682.
Johann Geiling, des großen Rats, dann des Gerichts in
Heilbronn, * dort 26. Dez. 1610, t dort 18. Okt. 1680.
. Margareta RKeffig, Hlbr. 23. Juni 1614, oo dort 1. Juni 1640.
Johann Gebhardt, Metzger in Heilbronn, * dort 3. Febr.
1628, f dort 1. Aug. 1675.
„Katharina Schmid, * Hlbr. 3. April 1631, co dort 26. Juni
1655, f dort 27. Okt. 1662.
63.
1.
2.
72.
73.
Michael Höcker, Gerichtsverwandter in Kirchheim a. Neckar.
8. Generation (128 Ahnen).
Chriſtof Mayer, Schneider in Eßlingen,“ 1561, f Eßlingen
8. März 1627.
Anna Stadler, 1564, co Eßlingen 13. April 1588, f dort
7. Okt. 1634.
Hans Helmlinger in Eßlingen.
Kaſpar Kugelmann, Erbach'ſcher Rat, Bürger in Heilbronn,
* Neckarſulm, F Hlbr. 17. März 1631.
. Rofina, t Hlbr. 14. April 1629.
. Ludwig Münſter, Magifter, Pfarrer in Heilbronn feit 1668,
* Befigheim 11. Nov. 1543, f Hlbr. 22. Okt. 1619.
. Margareta Glock (verw. Schnepff), * Hall etwa 1547, co
Hlbr. 16. Aug. 1568, F Hlbr. 12. Juni 1620.
Konrad Scheck, des kleinen Rats in Heilbronn, t 13. Aug. 1614.
Stoffel Schweiner in Heilbronn.
. Sebaſtian Weit in Heilbronn.
. Marz Herſcher, Barbier in Heilbronn.
. Urfula.
Hans Knöllin in Heilbronn.
Ludwig Moſer in Heilbronn.
Jakob Andreͤä in Augsburg.
. Friedrich Remeter, Wagmeiſter in Hlbr., f dort 14. Mai 1616.
Katharina Weinmann, t Hlbr. 22. Dez. 1640.
Konrad Wolffing, Vogt in Schüpf, Keller in Ingelfingen,
Kammerrat in Langenburg.
. Urfula Hyſo, co Ingelfingen 20. April 1602.
. Ehriftof Bernhard Plig, Zehntſchultheiß in Möckmühl
1607—32, Hofmeiſter in Seligental 1632, Vogt und Stifts⸗
verwalter in Möckmühl 1635—38, * Möckmühl 26. Jan. 1578,
t dort 23. Jan. 1638.
Suſanna Chriſtina Daur, co Stuttgart 26. Juni 1609.
Wilhelm Fochtenberger in Heilbronn.
74. Margareta.
75. Wendel Frey in Heilbronn.
76. Katharina.
77. Georg Heinrich in Heilbronn.
78. Anna.
85. Michel Löchner in Kupfer.
87. Baltaſar Knobloch, Metzger in Heilbronn.
88. Agnes.
99. Wie 87.
100. Wie 88
113. Johann Michael Gmelin, Schreiner in Herrenberg, * Gart-
ringen 12. Aug. 1575, 7 Herrenberg 16. Okt. 1635.
114. Katharina Chriſtmann aus Gültſtein, co 6. Aug. 1605,
+ 8. März 1624.
115. Georg Laurer, Ratsverwandter zu Leonberg.
117. Johann Geiling, des großen Rats in Heilbronn, aus
Schluchtern, 7 Hlbr. 6. März 1649.
118. Barbara Handbog, Hlbr. 9. März 1591, oo dort 12. Juni
1609, f dort 10. Febr. 1669.
119. Michael Keſſig, des Gerichts in Heilbronn, * Hlbr. 1. Juli
1571, T dort 22. Nov. 1642.
120. Agathe.
121. Georg Gebhard, Metzger in Heilbronn, Hlbr. 22. März 1590,
T dort 29. Okt. 1635.
122. Apollonia Schölin, * Hlbr. 22. Jan. 1600,00 dort 13. April 1619.
123. Kaſpar Schmid, Bäcker in Heilbronn, * dort 23. Jan. 1598.
124.
1.
2.
Anna Katharina Weber, aus Heidelberg, © Hlbr. 13. Aug. 1627.
9. Generation (256 Ahnen).
? Stefan Mayer, Schneider, von Herrenberg.
7 Eliſabeth N. N. (Witwe des Ulrich Stobber).
3.
21.
22.
25.
26.
Al.
„Simon Weinmann, Bürgermeiſter in Heilbronn, 1534,
695.
Hans Stadler in Eßlingen.
Jakob Kugelmann, Gaſtgeber und des Rats in Neckarſulm.
[Eva ?] Diemer (auch Diem) aus Heilbronn, f ſpäteſtens 1565.
Ludwig Münſter in Beſigheim.
Anna Bayer von Bönnigheim.
7 Veit Herſcher, Barbier in Heilbronn.
t Hlbr. 6. Jan. 1606.
. Urfula Bockhardt, co 7. Febr. 1558, F 28. April 1588.
Johann Wolffing, Vogt in Weiler.
. Urfula Traublin, co 1553.
Zacharias Hyſo, Sekretär, dann Rat in Neuenſtein, 1535,
t Neuenſtein 16. Sept. 1599.
Burkard Plitz, Schultheiß in Möckmühl, aus Vellberg.
Katharina.
Baltaſar Knobloch, Metzger in Heilbronn.
Wie 173.
Wilhelm Gmelin, Magifter, Diakon in Cannſtatt 1564,
Pfarrer in Gärtringen 1565, Weilheim u. Teck 6. Nov.
1542, f Gärtringen 9. Jan. 1612.
Magdalena Rieger, oO Cannſtatt 13. Febr. 1565, 7 Gärtringen
11. Dez. 1580.
Nikolaus Geiling in Schluchtern.
Kaſpar Handbog, Küfer in Heilbronn.
Barbara, t 26. Juli 1617.
. Martin Keſſig, des großen Rats in Heilbronn, t 1603.
Sibylla.
Jakob Gebhardt, Metzger in Heilbronn, aus Eppingen,
t Hlbr. 20. Dez. 1630.
. Margareta.
Baltaſar Schölin in Heilbronn.
Apollonia. |
Melchior Schmid, Bildhauer in Heilbronn, aus Oberſont⸗
hofen (Allgäu), F 1634 oder 1635.
. Margareta Ritter, * Hlbr. 3. Aug. 1574, co 1597, f Hlbr.
8. Juni 1635.
. Hans Weber in Heidelberg.
10. Generation (512 Ahnen).
Hans Diemer (auch Diem) gen. „Eppinger“, aus Eppingen,
ſeit 1533 Bürger in Heilbronn.
. Anna Grünbach von Heilbronn, co feit ſpäteſtens 1533.
. Simon Weinmann, geiſtlicher Verwalter in Leonberg
1534 — 1540.
. Katharina Schertlin.
Konrad Bockhardt (Boder), des Rats zu Heilbronn, +t 1560.
. Margareta Spölin, t ſpäteſtens 1548.
. Michael Gmelin, Präzeptor in Weilheim u. Teck, t dort
6. Okt. 1576.
. Margareta Nagelin.
. Simon Rieger, Bürgermeiſter in Cannſtatt.
. Michael Keſſig in Heilbronn.
. Kaſpar Ritter, Neftler in Heilbronn.
. Margareta.
11. Generation (1024 Ahnen).
Kilian Grünbach, des Rats in Heilbronn, f 24. Juni 1536.
Anna Schwarzerdt (Schweſter Philipp Melanchthons), aus
Bretten, * 5 April 1499, t angeblich vor 1560 in Heilbronn.
Simon Weinmann, Wirt in Bietigheim.
12. Generation (2048 Ahnen).
Georg Schwarzerdt, aus Heidelberg, Büchſenmeiſter in
Bretten, t 27. Okt. 1508.
Barbara Reuter, * etwa 1477, f 1529.
. Erhard Weinmann, Gonnenwirt in Stuttgart.
13. Generation (1096 Ahnen).
Nikolaus Schwarzerdt in Heidelberg.
. Elifabeth.
Johann Reuter, Kaufmann und Bürgermeiſter in Bretten,
t 16. Okt. 1508.
Eliſabeth Reudlin von Pforzheim (Schweſter des Huma-
niſten Johann Reudlin).
14. Generation (8192 Ahnen).
Georg Reudlin, Verwalter am Dominikanerſtift in Pforz⸗
heim.
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Die Vorfahren Robert Mayers.
Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“ X. Jahrgang 1912, Heft 9.
Chriſtof Heinrich Hermann, Diakon in Schüpf 1666,
Pfarrer in Aſſumſtadt 1675, in Kleingartach 1696—1701
Anna Magdal. Wölffing
Philipp Fochtenberger, Büchſenmacher in Heilbronn,
geb. 13. Oktober 1612.
Euphroſine Heinrich, geb. Heilbronn 10. März 1616.
Hans Bechtberger, Bäcker in Heilbronn.
Anna Maria Löchner.
Jakob Feinbub, Hoſenſtricker in Straßburg.
Baltaſar Scheuermann, Metzger in Heilbronn, 9
geb. Hlbr. 3. April 1597, get, Hlbr. 16. März 1651.
Maria, Michel Kniſels Witwe. 10
Hans Rudolph, Anwalt in Böckingen. 11
12
Joh. Jakob Gmelin, Bäcker u. des großen Rats in Hlbr.
geb. Herrenberg 12. März 1644, geit. Hlbr. 3. Jan. 1733.
Maria Magd. Geiling,
geb. Hlbr. 15. März 1650, gelt, Hlbr. 14. Febr. 1704.
Johann Gebhard, Metzger in Heilbronn.
Anna Kathar. Höcker.
Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig.
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145
Zur Geſchichte der Familie von Berlichingen.
Von Benno Eich Siebs, stud. jur.
8 dürfte im allgemeinen wenig bekannt fein, daß die
im Buchhandel vergriffene „Geſchichte des Ritters
Götz von Berlichingen mit der eiſernen Hand und ſeiner
Familie; nach Urkunden zuſammengeſtellt und heraus-
gegeben von Friedrich Wolfgang Götze Graf von
Berlichingen⸗Roſſach; Leipzig, F. A. Brockhaus 1861“
eine bürgerliche Familie, die ihre Herkunft von einer
geborenen v. Berlichingen ableitet, vollſtändig verſchweigt.
Nach dem Werke leben heute nur noch das „Innere
Haus“ ſowie die „Roſſach⸗Jagſthäuſer Linie“, während
die „Merlinger Linie“ als ausgeſtorben verzeichnet wird.
Aber den letzten der Merlinger Linie finden ſich
auf Seite 631 des Werkes folgende Angaben: „Die
übrigen Söhne aber pflanzten die Linie fort und zwar
Reinhard Dietrich [geb. 1750, geſt. 1800], der zu
Merlingen lebte, als Gründer der mit ihm im Mannes⸗
ſtamm wieder erloſchenen ſogenannten merlinger Linie.
Er war mit Waria von Gemmingen⸗Hornberg vermählt,
hatte aber nur zwei Töchter, Chriſtiane Eberhardine und
Clara Karoline.“
Von letzterer [geb. 8. Dez. 1779, geſt. 11. April
1828] ſteht in Anm. 4: „Sie war die zweite Gemahlin
des Grafen Joſeph von Berlichingen“ [geb. 1759
geſt. 1832], von Chriſtiane Eberhardine in Anm. 3:
„Starb ledig im Jahre 1776 (Merlinger Kirchenbuch).“
Die letzte Angabe nun beruht auf einem Irrtum
oder einer abſichtlichen Vertauſchung der Tatſachen. In
Wirklichkeit wurde ſie nämlich am 18. Juni 1772 ge⸗
boren und ftarb erft am 27. März 1850 in Remlingen
als Gattin des Peter NRanzenberger, fürſtl. Löwen⸗
ſteiniſchen Revierjägers daſelbſt (geſt. den 14. Januar
1842).
Die Familienlegende ſagt, daß ſich beide aufrichtig
liebten und entflohen, daß der Vater von Chriſtiane
Eberhardine aber den Flüchtlingen nachfuhr und ſchließ⸗
lich in ihre Heirat einwilligte.
Der Ehe entſproſſen zwei Söhne: 1. Joſef Karl,
großherzogl. bad. Bezirksförſter in Hundheim, (geſt.
12. Juni 1857), verh. mit Katharine Hübſcher; 2. Wil
helm Martin, königl. bayr. Oberförſter auf dem Forſt⸗
haus Kropfbrunn im Speſſart, verh. mit Maria?
Nachkommen der beiden Ehen leben noch heute.
Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten
Rundfragen und Wünſche.“
Nr. 311. v. Aſchersleben. v. Hoym. v. Maſſow.
v. MWildenitz. v. Wobeſer.
Geſucht werden je die 8 Ahnen von: 1. Chriſtoph v. Hoym,
wird 1624 mit Poblotz in Pommern belehnt, Oberhofmarſchall
beim Herzog Bogislaw XIIl. von Pommern, f 1671. — 2. Anna
v. Maſſow, der Gattin des Vorigen. — 3. Cathar. v. Aſchers⸗
leben, © Chriſtian Sigismund von Hagen a. d. H. Naulin,
T 1644. — 4. Henning v. Mildenitz auf Lengen, lebte um 1630:
oo Emerentia v. Ramin a. d. H. Ramin. — 5. Urſula v. Wobeſer
a d. H. Barnow, f 1685, co Joachim v. Puttkamer auf Görshagen,
1671.
Weimar, Südſtr. 28. Wilh. Frhr. v. Nauendorf.
Nr. 312. Bothmer.
Für Ergänzung meiner Ahnentafel ſuche ich: 1. Eltern uſw.
des Wilhelm Aug. Frhr. v. Lüder (auch Baron de Ludre) auf
Diedendorff a. d. Saar u. ſ. Frau S. J. Angelika v. Vellhagen;
lebten um 1690; ſein Wappen? Event. Quelle für Genealogie
reichsl. Familien. — 2. Eltern uſw. der Sabina Helena v. Loſſow,
co Karl Friedrich v. Waldow⸗Neuwalde, 1706—1782. Vor allem
ihren Todestag. — 3. Eltern von Jakob Bode, Ratsherr zu
Lippſtadt, lebt 1620, und ſeiner Frau Eliſabeth Schurmann. —
A, Eltern des Andreas von Kahlden auf Renz-Rügen, 1672,
co S. M. v. Behr.
Charlottenburg, Tegeler Weg 1. Frhr. v. Bothmer.
Nr. 313. v. Budler.
Aus dem 7. Jahresbericht zur Erhaltung der Altertümer
in Weißenburg u. Umg.: Johann v. Budler, aus dem Chur-
land, Hanau⸗Lichtenbergiſcher Rittmeifter, t (erſchoſſen) 27. 8. 1620
bei Wörth. Wappen wie v. Buttler 1. Linie (Taſchenb. d. Urad.
1900 S. 165) beſchrieben. Gehört er zu dem 1. Aſt dieſer Linie?
Glatz. v. Trotha, Major.
Nr. 311. Eichbaum.
Ich bearbeite die Familiengeſchichte Eichbaum und bitte
um Nachrichten über das Vorkommen des Namens und die UAn-
gabe jetzt lebender Träger des Namens Eichbaum.
Cleverbrück bei Schwartau. R. Rofe.
Nr. 315. Ginzkey.
Nachrichten jeder Art über das Vorkommen des Namens
Ginzkey (Güntzkey, Jintzkei) aus dem In⸗ und Auslande vor
1700 erbittet
Reichenberg i. Deutſchböhmen.
Joſef Fiſcher, Bürgerſchuldirektor i. R.
Nr. 316. v. Grüter.
Geſucht werden die fehlenden Daten u. Orte. Wo u. wann
geb. u. geſt? Wo u. wann geheiratet? — 1. Jobſt Adam v. Grü-
ter co Amalie v. Dungeln zu Dahlhauſen. — 2. Karl Johann
Adam v. Grüter oo 12. 8. 1753 zu Haus lern Charlotte v.
Quandt zu Landskron. Eltern derſelben? — 3. Jobſt Wilhelm
Adolf Chriſtian Friedrich Adam v. Grüter,“ zu Haus Alten⸗
dorf 19. 1. 1754, f daſelbſt 16. 11. 1803, co Albertine Dorothea
Jakobine Freiin v. Morien, zu Haus Kalbeck 1769, f zu Unna
3. 3. 1835.
Detmold. Oberſtleutnant von Baſſe.
Nr. 317. v. Hate.
Zu Nr. 7 S. 107 (Epitaph des Hans Landſchad v. Steinach).
Unten (heraldiſch) links d. Wappen v. Hake. Ich kann d. Wap⸗
pen darüber nicht erkennen. Mit wem war diefe Hake oo. Wie
hieß ſie?
gagenau i. E. Hauptmann Frhr. v. Hake.
Nr. 318. Harfcher v. Almendingen.
In Lauenſtein ſüdlich von Hannover kaufte 1770 der Det
„) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geſchätzten
kubonnenten, Lefer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir veröffentlichen die Anfragen
oſtenfrel, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Beile iſt mit 50 Pfg. zu berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der
Fragen bitten wir dringend, beſonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen.
darmft. Geſandte Harſcher v. Almendingen ein Gut, das er
etwa 1792 wieder verkaufte. Wie kann ich darüber Näheres
erfahren? i
Straßburg i. E. Frau Gebcimratin Ledderhoſe.
Nr. 319. Hofele, Hofelid.
Alle Nachrichten erbeten.
Guſſenſtadt, Schwäb. Alb.
Nr. 320. Holft.
Wer kann mir Nachricht geben über Meno Holft? Derſ.
war Kgl. Steuerrat u. f im Alter von 70 Jahren in Marien-
werder (Weſtpr.). Wo *? Wo waren f. Eltern u. Geſchw.? Wo
1811 f. Tochter Mathilde? Wer war ihre Mutter?
Wiesbaden. Frau Rat Taube.
Nr. 321. Hradetzky.
Johannes Auguft Hradetzky trat 1812 als Volontär in d.
Ruſſiſch⸗Deutſche Legion ein. Aus ihr bildeten fih Anfang 1815
die noch jetzt exiſtierenden preuß. Inf.⸗Regimenter Nr. 30 u. 31,
das Oſtpreuß. Ulanen-Reg. Graf zu Dohna Nr. 8 u. die reiten=
den Artillerie-Reg. Nr. 18 u. 19. Wo könnte ich über den Ber-
bleib u. näheres des Obenerwähnten erfahren? Etwa aus den
Regimentsliſten?
Reval, Eſtl. Ad. Güter⸗-Kredit⸗Ver. H. Hradetzky.
Nr. 322. Graf König von Montferat. von Gersdorff.
von Lützow.
1. Wer kennt die Familie Graf König von Montferat?
2. Wer gibt Auskünfte über d. Familie v. Gersdorff?
3. Kurt v. Lützow a. Perlin, F 1628, co Dor. v. Bülow a. d. H.
Wedendorf.
— — MN
Barthold Hans v. L. auf Perlin u. Banzin, 1625, f 7 2. 1700
co 1662 Balthasra v. Plüskow a. d. 9. Trechow, t 1697.
Jürgen od. Georg v. L. auf Perlin, — 28. 12. 1679, f 6. 3. 1720,
co Elifab. Martha Soph. v. Zülow od. Marg. Eliſab. Soph.
v. Ditten, * 15. 7. 1684 a. Werle.
PE, ME
Balthaſar Valentin v. L. auf Perlin u. Söhringen, 26. 6. od.
30. 4. 1709, f 6. 5. 1772, co HI: Hedw. Carol. Wilh. v. Pritzbuer
a. d. H. Schwarzenhof u. Lanſen.
Georg Thierer.
Geſucht: 8 Ahnen des Balth. Val. v. L., ſowie alle *=
cos, F. Daten u. Orte.
Bautzen. Moritz Baſtian von Zehmen.
Nr. 323. Heydrich.
Wann u. wo hat ſich Karl Guſtav Eduard Heydrich (* 16. 2.
1792 in Prietitz b. Kamenz) mit Emilie geb. Eiſenſtuck co? Ders
felbe war zuletzt Oberpoſtſekretair in Leipzig, feit 1854 in Dres-
den. Wann u. wo ift er t? Sein Sohn Guſtav Moritz Heyd-
rich (* 13. 3. 1820 in Dresden) hat ſich wo? am 2.5. 1852 mit
Auguſte Emilie geb. Schreiter ©. Wann u. wo find diefe bei-
den t? Leben noch Nachkommen davon u. wo?
Berlin⸗ Wilmersdorf, Kaiſerpl. 1. C. O. Eiſenſtuck.
Nr. 321. von Jaſter. von Helmolt. Cranel. von Bremer.
Ich ſuche Heinrich Georg von Jaſter, turf. bayr. Münz⸗
direktor.
(War dies Hedw. Soph. Chriſtine Cranel, * 11. 2. 1702 zu Uslar,
oo Göttingen 20. 1. 1723 mit Joh. Henr. von Helmolt, * 6. 1. 1688
Witwe 20.4. 1791). Zweite Frau: Katharina Eliſabeth von
Bre mer lebte 1764 noch. Sein Sohn Johann Daniel v. Jaſter,
kurf. meinz. Obergrenadier-Leutn. u. 1770 Hoftruchſeß, lebte ca.
1810—15 in Darmſtadt. Seinen Enkel? Feldprediger in d. Freis
heitskriegen. Ich wäre ſehr dankbar für jede die Familie v. Jaſter
angehende Auskunft, da ſtandesamtliche Anfragen in Mainz,
Darmſtadt éc ergebnislos waren.
Straßburg i. E. Frau Geheimrat Ledderhoſe.
Nr. 325. Kautz.
Am 29. Oktober 1715 verheiratete fih der Königl. Frei- u.
Lehnſchulze Chriſtian Kautz (Kautzius) zu Medderſin b. Bütow
i. Pom. Er ſtarb im Jahre 1763. Erbeten werden Ort u. Zeit
ſeiner Geburt u. Angaben über ſeine Eltern.
„Bochum, Weſtfäl. Str. 11. Walther Kautz, Bibliothekar.
Nr. 326. Klocke.
Wo mag ſich e. Exemplar folgender Schrift befinden:
Applausus votivi in celebrem nuptiarum honorem Magnifici et
Seine erfte Frau?? Cranel, Wwe. von Helmolt.
consultissimi viri Dn. Casp. Klocki J. C. et illustriss. Comit.
Stolbergens. cancellarii dignissimi, quas cum nobili et florentissima
bellissimaque virgine Elisabetha Ram Zusati solenniter agitabat,
ab amicis editus et transmiss. Giessae 1611. 4°.
3. Zt. Münſter i. W., Abſchnittſtr. 31. Fr. v. Klocke, stud. hist.
Nr. 327. Ulmer. Meißner. Schick. Frantz. a Reels
meper. Müller. Riegert. (Fortſetzung aus Nr. 8, ©. 131.)
9. Ulmer Sophie Rofina, Gattin des Archidiakonus Beck
in Ansbach. Lebensdatum, Eltern? — 10. Meißner Adam.
Mitte des 17. Jahrh. Leinwandmacher in Naumburg a. S.
Lebensdaten, Eltern, Gattin? — 11. Schick Hans jun., Gerichts-
verwandter, lebte Mitte des 17. Jahrh. in Ballſtädt. Lebens⸗
daten, Gattin, Eltern? — 12. Frantz, Joh. Neter jun., Küfer u.
Gaſtgeber in Trarbach, lebte Mitte des 17. Jahrh. Lebensdaten,
Eltern? Mädchennamen der Gattin (Anna Katharina)? —
13. Willig Benjamin, Handelsmann in Lahr, t in Lahr 1778.
Geburtstag, Eltern? — 14. Keßelmeyer, Anna Elifabeth, Gattin
des Vorigen, t in Lahr 1757. Geburtstag, Geburtsort, Eltern?
— 15. Müller, Georg, Schultheiß in Lahr, lebte Ende des 17.
u. erſte Hälfte des 18. Jahrh. Lebensdaten, Eltern? — 16.
Riegert, Kath. Eliſabeth, t 1760 in Lahr, Gattin des Vorigen.
Geburtstag, Geburtsort Eltern?
Augsburg, Frohſinnſtr. 3.
Nr. 328. Lowel.
Franz Xaver Lowel, * wo, wann?, 1780—1783, Renty od.
Kuty, Galizien, deſſen Frau Franziska Letz geb. Krochlinska,
*? in welchem Jahre u. wo? (wahrſcheinlich ca. 1771). Franz
Xaver Löwel war k. k. Beamter in Galizien, bei welcher Behörde
könnte ich poſitive Daten des Geburtsortes u. Datums ſeiner
Frau erhalten? Franz Löwels Vater war Joſeph Loewel, über
dieſen habe ich folgende Daten: k. k. Staatsgüter Adminiſtration
1792 Verwaltungsamt in Piſtyn Controlor Joſeph Loewel 1793
bis 1796 dasſelbe, 1796—1799 Verwaltungsämter Direktion in
Dobromil: Kaſtner Jofeph Loewe! 1799—1804 Wirtſchaftsämter
Lisbaczow: Kaſtner Jofeph Loewel 1805—1810 Drohebyczer Bes
zirksamt Kaſtner Joſeph Loewel, ſpäter kommt nur Franz Löwel
vor. Wohin ſoll ich mich um nähere Daten wenden?
Marton väſär (Ungarn). Joh. Loewel, t. ung. Fin.⸗Wach.⸗Com.
Nr. 329. Müller. Schmel zeiſen. Freydank. Roloff. Hoslinger.
Auskunft erbeten über: 1. M. Erdmann Mueller, 1638
Diakonus in Wittenberg, t daſelbſt 1670, feine Ehefrau Marie
Eliſabeth v. Magenfliß u. beider Eltern. — 2. 7 Schmelzeiſen,
1786 geweſener Bürgermeiſter in Croſſen u. kgl. Kommiſſar u.
ſeine Ehefrau geb. Ulrici aus Kladow bei Kehrberg, Pom. —
3. verwandtſchaftliche Beziehungen zwiſchen den Paſtoren Erd-
mann Gabriel Freydanck, 1706—1743 in Goſſow, N. M., u.
Chriſtian Lodwig Ulrici, 1728—1773 in Klodow bei Kehrberg. —
4. Eltern u. Ehefrau von Jakob Roloff, ab 1691 Pfarrer in
Kloſterfelde, N M. — 5. Hoslinger, ca. 1650 evang. Geiſtlicher
in Ungariſch⸗ Altenburg.
Königsberg i. Pr. Gerichtsaſſeſſor a. D. Hoslinger.
Nr. 330. v. Plettenberg. v. Bönninghauſen. v. Tord.
1. Gibt es eine Familiengeſchichte derer v. Plettenberg,
wo auch die im Kurland angeſeſſen geweſene, jetzt ausgeſtorbene
Linie behandelt wird? — 2, Jit die Familie v. Bönninghauſen
gen. v. Budberg um 1500 im Oldenburg'ſchen angeſeſſen geweſen,
wo?, vielleicht Kloppenburg? Iſt dies identiſch mit Kloppen-
brügge? — Blüht noch die rheiniſch⸗weſtfäliſche Familie von
Zord? Wo liegen deren um 15-1600 genannten Güter
Forcheller (Vorhelm?) u. Ror? — Gibt es ein Werk, das
Nachrichten über kurkölniſche Offiziere von 1500 — 1600 enthält?
— 5. Wozu gehört jetzt die frühere Abtei Herford i. W.?
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
Nr. 331. Regimentsftammlifte. (Fortſetzung von Seite 132).
95. Roux, Joh. Daniel: 1756 Seklt., T 1784. — 96. Ruperti,
Chriſtian: 1799 Geflt., t 1828. — 97. v. Scherff, N. N.: 1610
Oberſt. — 98. Schlarbaum Friedrich: * 1828, 1846 Geflt., 1848
a. D. — 99. Schlüter, Joh. Wolrad: erft in ſachſen⸗-weißenfelſi⸗
ſchen u. ſchwediſchen Dienſten, t 1761 Gen.-Major. — 100. von
Schört, Brostruſt: 1664 Oberſt in Preußen, T 1702. — 101. von
Schört, Brostruſt Jacobſon: aus däniſchen Dienſten, t 1703
Genlt. — 102. v. Schört, Joh Heur.: aus däniſchen Dienſten,
1694 Oberſtlt. — 103. Sommer, Andreae: 1760 Getit., t 1787. —
Dr. Gwinner.
104. Gplittorf, Joh. Ludw.: 1764 Oberſtlt. — 105. v. Starekloff,
Heinrich: 1799 Perlanger Stückjunker. — 106. Stietz, Theodor:
1790 Geflt., nachher in griechiſchen Dienſten. — 107. v. d. Tann,
Heinrich: 1805 Seklt. — 108. Trambach, Philipp: 1800 Getit.,
t 1801. — 109. Trier, Andrae: 1760 Premlt., T 1772. — 110.
v. Uffeln, Johann Carl Freiherr: 1697 Oberſt, f 1716. — 111.
v. Verſchuer, Otto Chriſtoph Freiherr: 1706 Gen.⸗Major; F 1712.
— 112. Volmar, Otto: 1776 Seklt., 7 1809. — 113. Volmar,
Joh. Ludw.: 1788, 1803 Seklt.
Oranienſtein (Naſſau) Kadettenhaus. Stabsarzt Dr. Has.
Nr. 332. Scharf oder Scharff.
Wann iſt David Jonathan Scharf (oder Scharff) T. V. D.
Königl. u. Churfürſtl. Rat u. Landſyndikus im Herzogtum Lauen⸗
burg geboren u. geſtorben? Wann heiratete er die Witwe des
Amtmanns Phil. Nic. Weſtphal zu Neuhaus (Elbe) Marie
Eleonore geb. Iſenbart? Und leben noch Nachkommen von
David Jonathan Scharf (Scharff)?
Hamburg. Harveſtehuder Weg 65/67.
Nr. 333. Schnorr.
In Amelungen, Diſtrikt Höxter, war von 1792—18 . .? ein
Dr. Schnorr Pfarrer daſelbſt (1815 noch dort). Stammte ders
ſelbe aus Lauenſtein (Hannover) u. wer war ſein Vater?
Straßburg i. E. Frau Geheimr. Ledderhoſe.
Nr. 331. Graf Seherr⸗Toß. v. Dieskau.
1. Graf Leopold v. Scherr ⸗Toß, * 7. 2. 1761 zu Weigels⸗
dorf, co 13. A. 1796 mit Gräfin Juliane Chriſtiane v. Schwerin
a. d. H. Rietſchütz, t 31. 8. 1804. Geſucht Aufenthaltsort des
Grafen 1797—1804, der feiner Witwe 1820 — 1825. — 2. Chriſtian
Gottlob v. Dies kau, Churf. Sächſiſcher Landkammerrat. Geſucht
Aufenthaltsort 1786—1790, reſp. Sterbeort.
Gotha, Löwenſtraße 8. Major Senfft v. Pilſach.
Nr. 335. Starcke. Lezius.
Johannes Gottlieb Lezius, * tn Giersleben in Anhalt
1678, wird im Taufregiſter von Giersleben 1698 u. 1708
als Pate erwähnt, was iſt aus ihm geworden? Philipp
Volrath Johann Lezius, * in Merzin in Anhalt 1700 als
Sohn des Paſtors zu Merzin, Chriſtian Rudolf Lezius u. der
Johanna Eliſabeth geb. Starke, Tochter des Joh. Gottfried
Starcke, Rektors in Deſſau, ſtudierte feit 1718 in Zerbſt u. feit
1720 in Bremen. 1733 iſt er juris practicus in Cöthen. Iſt
etwas über ſeine Verheiratung, ſeinen Tod u. ſeine Nachkommen
in Anhalt zu erfahren?
Königsberg i. Po.
Weſtphal, Senator.
Prof. Dr. Friedrich Lezius.
Nr. 336. Taets v. Amerongen.
Maximilian Taets v. Amerongen, * 31. 8. 1782, f 3. 4.
1855 zu Karlsruhe, Großh. Heſſiſcher Generalmajor a. D., Sohn
des Gerhard Arnold T. v. A., 19. 3. 1754 zu Utrecht, emigriert
1795, t zu Marburg 23. 4. 1823 u. der Karoline geb. Baroneß v. d.
Duyn, 1753, .. „ co... Karoline Julie v. Uetterodt zum
Scharfenberg, *.... zu Lupnitz in Sachſen⸗Weimar, f zu
Heidelberg 1839. Geſucht je die 1 Ahnen dieſes Ehepaares und
Ergänzung der Daten.
Unterboihingen, Württ.
Konrad Frhr. Thumb v. Neuburg.
Nr. 337. Strieder.
Wäre wohl ein Abonnent der F.⸗G. Bl.⸗ bereit, als Depos
ſitum für längere Zeit der Zentralſtelle Strieders Heſſiſche
Gelehrten-Geſchichte zu überlaſſen oder gegen Duplikate
unſerer Bücherei umzutauſchen ?
Leipzig, Univerſitätsſtr. 211 ` Die Schriftleitung.
Nr. 338. Eckbrecht v. Türkheim.
Barbara E. v. T., f 24. 3. 1609, TI in Heubach bei Schw.
Gmünd, war verheiratet mit dem Ritterrat Georg Reinhart
v. Wöllwartt auf Lauterburg, Hohenorden u. Heubach, der 3. 9.
1569 ſtarb. Geſucht ihre 8 Ahnen.
Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 339. v. Utterodt, Taets v. Amerongen.
Wer war die Frau des Georg Adolph v. Utterodt zum
Scharfenberg, f 17597 Wer die Frau feines Sohnes des Ludwig
Wolf Sigmund Freiherrn v. Utterodt zum Scharfenberg,
Grßh. Heſſiſchen Oberkammerherrn? Letzteren Frau iſt die Mutter
der Karoline Julie Georgine v. Utterodt zum Scharfenberg,
* zu Lupnitz im Großh. Sachſen, t zu Heidelberg 1839 als Frau
des Großh. Heſſiſchen Generaladjutanten Freih. Maximilian
Taets v. Amerongen.
Unterboihingen, Württ. Frhr. Thumb v. Neuburg.
Nr. 340. Verkauf oder Tauſch von Büchern.
Genealog. Handbuch bürgerl. Familien, Bd. 15 bis 19, voll-
ſtändig unbenutzt, zu verkaufen, eventuell gegen gut erhaltene
Werke prähiſtoriſchen Inhalts zu tauſchen. :
Stolp (Pommern), Blücherplatz 9. Dr. Boſeck.
Nr. 341. Wilhelm von Holland.
Im Jahre 1748 warb Wilhelm von Holland fur eine
„campagne“ ein herzogl. weimariſches Hufarenregiment an. Was
iſt aus dieſem geworden? Wo findet man darüber in holländi⸗
ſchen Archiven Näheres?
Sondershauſen. Dr. Herbert Koch.
Antworten auf die Nundfragen.
Zu Nr 27. Trygophorus.
Jöcher, Gelehrtenlex. 1726“. Tr. Caleb, Profeſſor zu Frant-
furt a. O., 7 Küſtrin 10. Dez. 1613. Tr. Jo(rick!) von Helm
werdershauſen in Heflen, Prof. zu Greifswalde, T 31. Aug.
1626 im 47. Jahre. Zur näheren Auskunft gern bereit
Sahten, Paſtorat pr. Tuckum, Kurland, Rußland
Auguft v. Raiſon, Paftor zu Sahten.
Zu Nr. 31. Brütt.
Jöcher, Gelehrtenlex. 1726“. 1. Brett, Artur, engliſcher
Poet t 1677. 2. Brett, Richard, 1567 London, F 15. Apr. 1637.
Theologiae Doctor u. Prediger in England. 3. Bretus oder
le Bret, Carolus, ein Franzoſe am Ende des 16. sec. General-
abvofat beim Oberſteuerrat in Frankreich. Zur näheren Aus⸗
kunft gern bereit
Sahten, Paſtorat pr. Tuckum, Kurland, Rußland
Aug. v. Raiſon, Paſtor zu Sahten.
Zu Nr. 104. Betr. v. Horn.
Bis etwa 1908 diente bei der Signalkompagnie der
2. Matroſendiviſion in Wilhelmshaven ein Steuermann (Deck-
offizier) v. Horn. Entlaſſungsort bzw. Adreſſe ift dort zu
EE
ietrichsdorf bei Kiel. Oberleutnant E. Eggert.
Zu Nr. 108 (1912). Knuſt.
Henricus Knuſt (1680), Michael Knuſt (1690), Friedericus
Knuſt (1691), ſämtlich aus Hamburg, in der Matrikel des Akad.
Gymnaſ. zu Hamburg; Heinr. u. Michael auch im Hamb. Schrift⸗
ſtellerlexikon.
Hamburg, 20. O. Goebel.
Zu Nr. 123. Beyer.
Jöcher, Gelehrtenlex. 1726”. 1. Beyer, Andreas, luth.
Prediger, Freiberg t 18. Nov. 1716. 2. Beyer, Daniel, Juriſt
ums Jahr 1672. 3. Beyer, Georg, Juriſt, Leipzig 10. Sept.
1665, f 16. Aug. 1714. 4. Beyer, (Hartmann) Frankfurt a. M.
29. Sept. 1516, f 11. Aug. 1577. 5. Beyer (Joh. Hartmann),
Sohn von A, Medicus chyronicus, 7 1625. Zur näheren Aus-
kunft gern bereit
Sahten, Paſtorat pr. Tuckum, Kurland, Rußland
Auguſt v. Raifon, Paſtor zu Gabten.
Zu Nr. 152. Scheurer.
Geſchlecht Schürer kam laut Steuerbüchern im heutigen
Bezirk Ahholtern (Kt. Zürich) ſchon im 15. Jahrhundert ziemlich
verbreitet vor, ſo in den Gemeinden Kappel, Mettmenſtetten,
zuletzt noch 1680 in Loo bei Ahholtern, heute noch im aargau⸗
iſchen benachbarten Bezirk Muri. Der Name kommt von
Scheuren, einem Weiler bei Kappel, her. — Für weitere Aus-
künfte wende man ſich an Herrn Johannes Frick bei der Poſt
Herrliberg am Zürichſee.
Zürich. Dr. Hegi.
Zu Nr. 210. v. Biden.
Eine Familie v. Wiecken blüht in Livland. Auskünfte
durch Auguſt v. Wieden, Riga, Wndreasftr. 2.
Riga. Wachtsmuth.
Zu Nr. 215. Kügelgen.
Auskünfte durch Chefredakteur P. S. von Kügelgen,
Deutſche St. Petersburger Zeitung, Petersburg, Kl. Stallhofſtr. 3.
Riga. Wachtsmuth.
Zu Nr. 223. Pouchenius.
Nähere Angaben über Levin Pouchenius ſowie deſſen
Vater u. Großvater finden fih: Jöcher, Gelehrtenlexikon, Leipzig
17262. Erteile, falls erwünſcht, nähere Auskunft.
Sahten, Paſtorat pr. Tuckum, Kurland, Rußland.
Auguſt von Raiſon, Paftor zu Sahten.
Zu Nr. 221, 2.
Das Archiv der Familie von Haxthauſen befindet ſich
auf dem Schloſſe Abbenburg, Kreis Höxter. Aber auch in den
größeren oder kleineren Archiven der Umgegend (3. B. Vörde)
dürften ſich Urkunden der Familie finden, namentlich auch im
Staatsarchiv zu Münſter i. W. (Urkunden des Fürſtentums
Paderborn).
3. Zt. Münſter i. W. Frdr. v. Klocke.
Zu Nr. 213. v. Beulwitz.
Auguſt Alexander Wilhelm v. Beulwitz iſt * Erlach
6. 4. 1786, t Dresden 14. 7. 1858, co J. Franziska v. d. Heyde,
II. 27. 8. 1822 Ida Freiin v. Müffling ſonſt Weiß genannt, Obers
lofa 3. 7. 1803, 7 Dresden 16. 6. 1861. Kinder find im Gothaer
Taſchenbuch des Uradels 1912, S. 88, nachzuſehen.
Hannover. Dr. jur. R. v. Damm.
Zu Nr. 214 v. Bofe.
Der Zweig Schweinsburg der Familie v. Boſe mm erloſchen
(Gothaer Uradel 1902, S. 150); die Geſuchte ift dort nicht aufs
geführt, doch iſt ſie vermutlich eine Tochter von Carl Friedrich
v. B., 23. 2. 1662, F 21. 10. 1717 u. Lucia Dorothea v. Hünicke,
* 16. 9. 1671, t 20. 11. 1729, geweſen. — Anfrage bei Herrn Ritts
meiſter a. D., E. v. B.⸗Ober⸗Frankleben dürfte z. Ziele führen.
Hannover. Dr. jur. R. v. Damm.
Zu 218. Urkundenſammlung.
Bedeutende Urkundenſammlungen beſitzt der Verein für
Geſchichte u. Altertumskunde Weſtfalens in Münſter u. Bader
born. Die Urkunden der Abteilung Paderborn find veröffent-
licht von Stolte („Das Archiv des Vereins für Geſchichte und
Altertumskunde Weſtfalens, Abteilung Paderborn“).
3. Zt. Münſter i. W. Fr dr. v. Klocke, stud. hist.
Zu Nr. 258 (1911). von Vothmer⸗Spangenberg zu 3.
Chriſtoph Spangenberg, Rats- u. Kammerherr zu Münden,
war nicht, wie in Nr. 2 dieſes Jahrganges, S. 29, angegeben,
der Sohn Wilhelm Spangenbergs, ſondern der Sohn des Amts
manns Johann Spangenberg in Harſte u. der Anna Schneiders;
deſſen Vater Thilo Spangenberg, Bürger u. Handelsmann in
Münden, co Anna Barſien. Chriſtoph Spangenberg's Frau
war Maria von der Roſen, Tochter des Sebaſtian von der
Rofen zu Münden. co Anna von Motz.
Hannover, Stallſtr. 1091. Groth, Regierungsbaumſtr. a. D
Zu Nr. 260. Betr. Labes.
Die Mutter des im Frühjahr verſtorbenen General-Ltn. v.
Alten war eine geb. Labes. Vielleicht finden Sie durch ihre
Stammreihe einige Anhaltspunkte. David Labes, 1775—99
Bürgermeiſt. v. Camin (Pommern), co Sophia Sauerbier;
Sohn: Otto Friedrich Labes, Juſtizkommiſſarius, . . 2. 1764,
7 Stettin .. 2. 1846, oo 1793 mit Sophie Elisabeth Kolbe,
* 1770, + 1804; Sohn Friedrich Labes, Oberſt a. D., Stettin
13. 8. 1796, t Naumburg 26. 3. 1879, co Augufta Großmann,
* 12. 6. 1801, f 8. 5. 1858; Tochter: Bertha, Görlitz 5. 6. 1823,
co Georg Julius Bogislaw v. Alten. Verwandte Labes
wohnten, wenn ich mich recht erinnere, vor einigen Jahren in
Wiesbaden.
Gräfin v. Hardenberg geb. v. Alten.
Zu Nr. 270. von Recklinghauſen.
Im Nekrologium des Kloſters Gertrudenburg bei Osnabrück,
Pergamenthandſchrift, jetzt in der Bibliothek des Vereins für
Geſchichte und Altertumskunde Weſtfalens zu Münſter i. W.
finden ſich folgende Eintragungen:
XIII. sel. m(a)r(tii) Memoria euerhardi de rekelinckshusen
q(ui) co(ntulit) nobis sex sol(idos) a(n)nuati(m) et obi(it).“
„Vill idus no(vembris) Memoria d(omi)ni herma(n)ni reke-
linckshusen q(ui) contulit nob(is) marca(m) a(n)nuati(m) et
o(biit).“
Die Eintragungen gehören zu den alteften des Nekrologs.
— Die Klammern enthalten die Auflöſungen der landläufigen
Abkürzungen.
3. Z. Münſter i. W. Friedrich v. Klocke, stud. hist.
Zu Nr. 277. Toden.
Auskünfte würde geben: Direktor Rudolf Tode, Riga,
Nikolai⸗Str. 73.
Riga. Wachtsmuth.
Zu Nr. 278. v. Firks.
Auskünfte ließen ſich erhalten durch Vermittelung des
kurländiſchen eee eee Mitau, Ritterhaus.
Riga. Wachtsmuth.
Zu Nr. 279. v. Treskow.
Als Wohnort der Geſuchten iſt im Gothaer Uradel 1911,
S. 78, „Caſſel“ angegeben, die Angabe iſt allerdings mit einem
Fragezeichen verſehen.
Hannover. Dr jur. R. v. Damm.
Zu Nr. 286. von Hover.
Karl Heinr. Ferdinand v. Hoyer, * 1774. Erb-, Lehn⸗
u. Ger.-H. a. Roibfd. co Peyer. Kadett. 1792 Sousltnt. Kur⸗
fürſt Küraſſiere. 1801 Premltnt. Feldzug 1794. 1803 Penſion.
1810 Rapitans-Char. 26. 12. 1832 a. Noitzſch t. Sohn von
Ernſt Wlhlm. Heinr. v. H, * Roikfd 1731 auf Roitzſch,
oo v. Stentzſch.Niedewitz. 1753 Fähndr. Prinz Carl Chevaulegers.
1757 Ltnt. Kriege 1757—1761. 1761 m. Maj. Char. Abſchied.
28. 2. 1785 i. Roitzſch t. Sohn von: Auguſt Adolf v. $.
* Königsberg i. Pr. 1693. Auf Roitzſch. co v. Krebs⸗Veltheim.
1716 Ltnt. Sachſen-Weißenfels⸗Dragoner. 172, Abſchied. f 5. 12.
1760. Sohn von: Chn. Rudolf v. 9. * Noitich 1663. Auf
Roitzſch. co 1. v. Reppichau-Alt-⸗Jeßnitz. 2. v. Zanthier⸗Salz⸗
furth. 1705 Kapitän v. Dünewald-Dragoner. Krieg in Polen.
+ 6. 3. 1711.
(Verlohren, Stamm-Reg. Sächſ. Armee).
Zu Nr. 295, 21.
Maximilian Friedrich Caſimir Reichsfreiherr von Knigge,
* zu Bredenbeck am 21/11. Oktober 1653, 7 zu Thale am
24. Novbr. 1721, Herr auf Friedrichrode, Willerode u. Pfersdorf
in der Grafſchaft Mansfeld, Thale am Harz u. Birten in Gute
land, herzogl. kurländ. Ober⸗Marſchall, Exzellenz, oo 15./5. Aug.
1683 mit Anna Sybille von der Reck a. d. G. Neuenburg,
* 20. Aug. 1666, f den 30. Oktober 1710 zu Friedrichroda. Maxi-
milian nahm 1700 ſeinen Abſchied aus kurländiſchen Dienſten
und zog nach Friedrichrode; er war reformiert. Von 1712—1718
wohnte er wieder in Bixten, dann bis zu ſeinem Tode in Thale.
Endorf b. Ermsleben. E. Frhr. Knigge, Kgl. Kammerherr.
Zu Nr. 296, 2. v. Kotze.
Katharina v. Kotze, co 1584 Chriſtian v. Hake auf Stülpe,
* 1525, f 1598 (in 1. Ehe oo mit Emilie Brand v. Linden, f 1580).
Hagenau i. E. Hauptmann Frhr. v. Hacke.
Zu Nr. 303. v. Neuenkampf.
Auskünfte durch Stadt-Oberingenieur Dietrich v. Rennens
kampf, Riga, Stadt- Amt.
Riga Wachts muth.
Zu Nr. 306. Schümmer etc.
Eine Familie Schummer blüht in Livland. Auskünfte
durch Vrand-Direftor Schummer, Riga.
Riga. Wachtsmuth.
Zu Nr. 310 (1912). Wahn.
Hermann Wahn, * zu Hamburg 16. Jan. 1678, Rechnen ⸗
u. Schreiblehrer am Johanneum, Herausgeber von Kalendern uſw.
(vergl. Hamb. Schriftſtellerlexikon, Bd. 7).
Hamburg 20. Erikaſtr. 155. O. Goebel.
=== [Biiherbeiprechungen.
Wilh. Bahnſon, Stamm⸗ und Negententafeln zur politifchen
Geſchichte. 1. Band: Alien, Afrika, Amerika, Ozeanien.
Europa I: Balkan-⸗Halbinſel. Voſſiſche Buchhandlung, Ber-
lin W 62. 16 Mk.
Aber die Balkanhalbinſel und die außereuropäiſchen Erd-
teile ſind nur wenig genealogiſche Arbeiten erſchienen. Ich nenne
beiſpielsweiſe R[angabe&], E. R., Livre d'or de la noblesse
Phanariote et des familles princières de Valachie et de Moldavie.
Athénes 1904 (2. Aufl.); Lecca, Octave George, Familiele Boe-
resti Romane (Rumäniſche Bojaren⸗Geſchlechter) Bukareſt 1899;
Kekule von Stradonitz, Die ſechszehn Ahnen des t Königs
Alexander von Serbien, Jahrb. d. Ver. Adler in Wien 1909;
Stanley Lane-Podle, The Mohammadan Dynasties. West-
minster 1894. Es iſt daher mit freudigem Dank zu begrüßen,
daß Prof. Dr. Bahnſon dieſes abgelegene Gebiet mit andauern
dem, außergewöhnlichem Fleiß bearbeitet hat. Der vorliegende
erſte Band iſt der Anfang eines auf vier Bände berechneten,
großangelegten genealogiſchen Werkes. Die erſten drei Bände
ſollen alle Länder der Erde umfaſſen außer Deutſchland und ſind
im Manuſkript bereits „fertig geftellt*. Den vierten Band
(Deutſchland) hofft Verfaſſer „nach einigen Jahren zu vollenden“.
Das behandelte Gebiet iſt nach Raum und Zeit ein rieſiges:
Manche der behandelten Geſchlechter werden ſchon unſerer Jugend
beim Schulunterricht genannt, ſo die Achämeniden (unter ihnen
die Perſerkönige Xerxes und Darius), Arſakiden (unter ihnen
der Romerfeind Mithradates), Saſſaniden, Seleukiden, der Korei-
ſchiten mit dem Propheten Mohammed, die Peiſiſtratiden,
Komnenen, Paläologen éc. Man wird feine Freude daran haben,
gar manchen Helden aus Geſchichte und Sage genealogiſch eins
gereiht zu ſehen, 3. B. Agamemnon, Achilleus, Priamos, Leoni-
das, Solon, Xenophon, Pyrrhos, Hannibal! Auch die ſtem⸗
matographiſche Vorführung der Stammväter u. Regenten Iſraels
von Abraham an darf auf allgemeines Intereſſe rechnen. An⸗
dere Geſchlechter, welche uns durch die Gelehrſamkeit des Ver⸗
faſſers ſtammbaummäßig vorgeführt werden, können aus politiſchen
Gründen aktuelles Intereſſe der Gegenwart beanſpruchen, ſo die
Kaffernhäuptlinge Afrikas in den deutſchen Kolonien oder die
Herrſcherfamilien Marokkos und des griechiſchen Archipels; ſo
werden z. B. die Aiakiden auf Samos, die Gattiluſio auf Lesbos,
die Zaccaria auf Chios, das Haus Poitou auf Cypern behandelt.
Vielfach ſind allerdings die Namen der von Bahnſon erörterten
Geſchlechter nur dem Fachhiſtoriker bekannt. In Serbien z. B.
wird das große Publikum nur die Obrenowitſchen und Kara⸗
georgewitſchen kennen; es werden aber vom Verfaſſer an ſerbiſchen
Herrſchergeſchlechtern auch die Wlaſtimiriden, Boislawiden,
Laſariden, Brankowitſchen und Nemanjiden vorgeführt. Dabei
geht Bahnſon bis in die ſagenhafte Urzeit zurück; ja ſogar die
griechiſche Mythologie iſt mit den Erfindungen der Sage ver⸗
treten: ſo leſen wir, daß Hyperion (der Hohe) Phria (die Herr⸗
liche) oder Euryphaeſſa (die Weithinleuchtende) heiratete und
den Sonnengott Helios erzeugte, daß dieſer wieder Kirke gebar,
welche den Odyſſeus heiratete uſw. Ebenſo verfolgt Verfaſſer
den „ſagenhaften Bharataſtamm am oberen Ganges“ nach dem
Epos Mahabharata. Die genealogiſchen Darbietungen über die
ägyptiſchen Herrſcherfamilien nennen bereits das Jahr 1580 v. Ch.
Aber die Quellen, die vom Verfaſſer benutzt wurden, ſagt
er ſelbſt in der Vorrede: „Die benutzten Quellen ſind ſo mannig⸗
faltiger Art, daß ſie kaum mit einiger Vollſtändigkeit anzugeben
ſind, zumal ich anfangs dieſe Tafeln gar nicht zu veröffentlichen
dachte und daher nicht jede Quelle mir merkte. Natürlich benutzte
ich die bekannten genealogiſchen Werke von Hopf, Cohn, v. Behr
u. andere, ferner die Regententafel von Wilberg, manche Monos
graphien, Geſchichtswerke, wie Heeren u. Utert, Oncken, Helmolt,
Eduard Meyer uſw., den gothaiſchen Kalender, Konverſations-
lexika, Zeitungs nachrichten!“ Es find alfo keine Kirchenbücher,
überhaupt keine archivaliſchen Quellen, auch nicht für die jetzt
lebenden Mitglieder der behandelten Familien benutzt worden.
Schlimmer als dieſer Mangel iſt es, daß leider nicht einmal bei
Beginn eines Landes die einſchlagende wichtigſte Literatur an⸗
gemerkt iſt. Der Leſer aber, insbeſondere jeder, der ein ſolches
Werk, wie das von Bahnſon kauft, hat ein Recht darauf, daß
ihm der Verfaſſer die wichtigſten Quellenwerke angibt, mögen
.
fie nun vom Verfaſſer benutzt fein oder nicht. Nur auf ſolche
Weiſe iſt der Benutzer des Werkes in die Wöglichkeit geſetzt,
Kontrolle zu üben. Dieſe Art von Quellenangaben findet man
3. B. auch bei Ottokar Lorenz, Genealog. Handb. der europäiſchen
Staatengeſchichte, 3. Aufl. von Devrient, Stuttgart u. Berlin 1908.
Lorenz ſelbſt hatte den Fehler wie Bahnſon gemacht und Literatur
nachweiſe weggelaſſen; mit Recht hat ſie Devrient hinzugefügt.
Es muß im Intereſſe der Wertſchätzung von Bahnſons Buch
dringend gewünſcht werden, daß nicht nur die folgenden Bände
dergleichen Literaturnachweiſe bringen, ſondern auch daß ſie für
den vorliegenden erſten Band nachgeliefert werden. Sehr vers
miſſe ich auch ein alphabetiſches Verzeichnis der behandelten
Herrſchergeſchlechter.
Bahnſon beginnt jede Tabelle mit den erſten Regenten aus
der betreffenden Familie; alſo werden die „Koburger in Bul⸗
garien“ mit Ferdinand J. eröffnet, während Lorenz⸗Devrient die
Vorfahren Ferdinands I. bis auf Karl Anton (Friedrich T 1853)
zurückführt. Dagegen hat Bahnſon vor Devrient den Vorzug,
daß bei jenem nicht nur die Jahre, wie bei dieſem, ſondern auch
Monats- und Tagesangaben bei Geburten, Heiraten und Todes⸗
fällen angegeben werden; auch hat Bahnſon die Vornamen
vollſtändiger verzeichnet als Devrient. Bahnſon und Devrient
ergänzen ſich in den von beiden behandeltenherrſcherfamilien in
Bulgarien, Rumänien und Serbien gegenſeitig. Genealogiſche
Tafeln ſind das teuerſte, was in familiengeſchichtlicher Beziehung
überhaupt gedruckt werden kann. Die äußere Darſtellung des
Bahnſonſchen Werkes iſt gefällig und entſpricht der Gediegenheit
des Inhaltes. Der Preis von 16 Mk. für 111 Tafeln großen
Formates iſt daher ein ſehr mäßiger. Wir wünſchen der ver⸗
dienſwollen Arbeit einen glücklichen Fortgang.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heyden reich.
C. Krollmann, Die Herkunft der deutſchen Anſiedler in
Preußen. Sonderabdruck aus: Zeitſchrift des Weſtpreußiſchen
Geſchichtsvereins, Heft 54, 103 Seiten gr. 8.
Der Privatdozent an der Univerfitat Königsberg und
Fürſtliche Bibliothekar in Schlobitten Chriſtian Krollmann hat
auf Grund höchſt ſorgfältiger und gründlichſter Vorſtudien in
ſehr beachtlicher Berichtigung einzelner Anſichten von Voigt,
Perlbach, Lamprecht u. a. die in mittelalterlichen Urkunden Weſt⸗
preußens vorkommenden rittermäßigen Leute genealogiſch unters
ſucht und die Einwanderung ſolcher Perſonen aus Preußen,
Niederſachſen, Lübeck und Schleſien einwandfrei nachgewieſen.
Die Kapitalsanlage der Anſiedler war ſo gut, daß kaum be⸗
ſiedelte Länder nach ein oder zwei Generationen ſchon wieder
ihrerſeits von ihrem Kräfteüberſchuß abgeben und neue Koloniſa⸗
toren weiter nach Oſten ſenden konnten. Und dabei bemerken
wir die überraſchende Tatſache, daß es auch zu einem großen
Teile dieſelben Familien ſind, die dieſe Expanſionsfähigkeit zeigen.
Die Pak und die Kamenz treten nicht nur in Preußen, ſondern
auch in der Lauſitz und in Schleſien als Koloniſatoren auf, der
Probſt Heinrich von Sonnenberg im Ermland hat ſeine Eltern
in Schleſien, die Großeltern in Zeitz, die von Heſelech wandern
aus Schleſien ins Kulmerland, aus dem Kulmerland ins Land
Saſſen. Ebenſo tft es auch in den nichtpreußiſchen Koloniſations⸗
gebieten, überall läßt fih das ſchrittweiſe Vordringen der Fa-
milien verfolgen, ſo bei den Fullſteins von Niederſachſen nach
Mähren, von Mähren nach Schleſien und von Schleſien nach
Polen. Ich ſtimme durchaus den Schlußworten Krollmanns
S. 103 bei: „Wenn man ſich einmal die Mühe machen wird,
an der Hand der Familienforſchung dieſes etappenmäßige Bors
rücken nach Oſten weiter im Einzelnen zu verfolgen, wird man
zu höchſt merkwürdigen Ergebniſſen für die geſamte Kolonial-
geſchichte kommen. Der Vormarſch der aſkaniſchen Macht über
die Oder, die deutſche Infiltration der ſlaviſchen Länder an der
Oſtſeeküſte, die meißniſchen Einflüſſe bei Beſiedelung der Lauſttzen,
Schleſiens, Böhmens und Mährens werden in ganz anderer
Weiſe, wie bisher, klargeſtellt werden können.“
Wir könnten noch gar manches Intereſſante aus den in⸗
haltvollen, auch formell angenehm zu leſenden Ausführungen
Krollmanns anführen, z. B. wie die Ergebniſſe der genealogiſchen
Unterſuchungen fih als zuverläſſiger erweiſen, als die ſprach⸗
und rechtswiſſenſchaftlichen, welche, wie die Arbeiten von Tümpel
(„Die Herkunft der Beſiedler des Deutſchordenslandes“ im Jahr-
buch für niederdeutſche Sprachforſchung 1901 XXVII. S. A3ff.)
und Weinhold („Die Verbreitung und Herkunft der Deutſchen
in Schleſien“) zeigen, hinſichtlich der Herkunft der Bewohner
eines Landes in der Regel nur allgemeiner Natur ſein können
und nicht allzuſelten trügeriſch find. Wir könnten ferner 3. B.
noch darauf eingehen, wie fih 3. B. bei Ritter Dietrich Stange,
gegen den ſeine anderen Verwandten weit zurücktreten, die Macht
der Perſönlichkeit auch in der Geſchichte der Koloniſation zeigt
(vgl. Krollmann S. 35) oder wie mannigfad die aufgewandten
finanziellen Mittel bei der Koloniſation waren, indem 3. B.
Dietrich von Czecher teils mit Aufwendung von eigenem Kapital,
teils geſtützt auf ſeine Stellung als Neffe und Hofdiener vorging,
um in Beſitz einer großen Begüterung zu kommen (vgl. Kroll—
mann S. 74). Wir könnten die Vorſicht rühmen, mit der bei
gleichnamigen Familien (vgl. 3. B. über die Familien von Wal-
dau) Krollmann ein unwiſſenſchaftliches Zuſammenwerfen von Pers
ſonen vermeidet. Aber der knappgegebene Raum zwingt uns,
die Leſer unſeres Blattes auf Krollmanns Arbeit ſelbſt zu ver—
verweiſen. Nur auf ſeine ſehr beherzigenswerten Ausführungen
zur Geſchichte des Adels möchten wir noch mit einigen Worten
eingehen.
Johannes Voigt hat in ſeiner preußiſchen Geſchichte die
Anſicht ausgeſprochen, daß aus den deutſchen Einwanderern
adeliger Herkunft, als deren Kennzeichen er das Wort „von“
vor dem Namen betrachtete, der geſamte fpatere preußiſche Adel
hervorgegangen ſei. Dieſe Auffaſſung hat namentlich Adalbert
von Mülverſtedt (über das Geſchlecht von Kalkſtein, Magdeburg
1904 und 1906, Geſchichtliche Nachrichten von dem Geſchlecht
von Oſtau, Magdeburg 1886) mit Recht bekämpft, aber nicht
immer mit zutreffenden Gründen, und indem er übertreibend die
deutſche Abſtammung faſt aller in den Urkunden vorkommenden
Grundbeſitzer in Zweifel zog und mit oft ſophiſtiſchen Gründen
ihre Herkunft von altpreußiſchen Geſchlechtern behauptete, hat er
mit ſeiner Anſicht nicht durchdringen können. Das Richtige
liegt in der Mitte: die Einwanderung deutſcher rittermäßiger
Leute war keineswegs ſo groß, wie ſie noch heute vielfach auf
Grund der Voigt'ſchen Darſtellung eingeſchätzt wird, reicht vor
allen Dingen nicht entfernt dazu hin, einen ſo mächtigen und
zahlreichen Adelsſtand zu bilden, wie es der des ſpäteren Ordens⸗
ſtaates war. Vielmehr hat der Orden zahlreiche eingeborene
Preußen von vornherein in ſeine Dienſte gezogen und ihnen
eine ſoziale Stellung angewieſen, die der der ritterbürtigen
deutſchen Einwanderer durchaus gleich kam. Außerdem hat der
Orden aber auch Sudauer und Litauer in den altpreußiſchen
Landesteilen angeſiedelt, und zwar teilweiſe zu ebenſo günſtigen
Bedingungen wie die bevorzugten Preußen. Dazu kommen noch,
namentlich im Kulmerland und in Pomeſanien, polniſche Grund-
beſitzer, die ſchließlich auch zum Teil Gleichſtellung mit den
Deutſchen verlangten. Aus allen dieſen verſchiedenen Elementen
ijt der ſpätere Geburtsadel in Preußen hervorgegangen.
Leipzig⸗Conne witz. Eduard Heydenreich.
Karl Graf Kuefſtein, Studien zur Familiengeſchichte. 2. Teil'
16. Jahrhundert. 402 Seiten gr. 8. Wien und Leipzig’
Wilhelm Braumüller, K. u. K. Hof- und Univerſitäts =- Budy-
händler. 1911. 12 Kr.
Das ſehr werwolle und hochverdienſtliche, mit zahlreichen
Kunſtbeilagen, Stammtafeln und zahlreichen Abbildungen im
Text ausgeſtattete Werk von Karl Graf Kuefſtein über die Ges
ſchichte ſeiner Familie, deſſen erſter im Jahre 1908 erſchienener
Band in dieſer Zeitſchrift 1910, S. 134 angezeigt iſt, wird im
vorliegenden Band bis zum Ende des 16. Jahrhunderts geführt.
Die Urkundenbeilagen Nr. 62 bis Nr. 114 bieten archivaliſche
Belege zur Darſtellung. Die beiden Haupwertreter des Hauſes
Kuefſtein im Jahrhundert der Reformation waren Hans Lorenz
(1496—1547) und Hans Georg Ill. (1536—1603). Um fie grup⸗
pieren fih die weiblichen Mitglieder, die angeheirateten Gattinnen
Barbara von Volkra, Radigund von Neuhaus und Anna von
Kirchberg, dann Euphemia, die vielumworbene Schweſter des
Hans Lorenz, ſowie deſſen Töchter Anna von Rueber, Regina
von Kornſail, Veronica von Steger und Barbara von Pötting.
Die Bedeutung, die der Erwerbung und dem Beſitze der Herr-
ſchaft und ſpäteren Baronin Greillenſtein beizumeſſen iſt, brachte
es mit fih, daß der Geſchichte derſelben und der den Kuefſtein
dort vorangegangenen, längſt ausgeſtorbenen Geſchlechter der
Grellen, Dahbed und Volkra ein eigenes Kapitel gewidmet
wurde. Ebenſo fand bei Beſprechung der neuerworbenen Be⸗
ſitzungen die Geſchichte der bedeutendſten dieſer Herrſchaften, wie
Schauenſtein, Allenſteig, Spitz, Purchberg uſw., Berückſichtigung.
Der vorliegende Band bietet wie der erſte eine Fülle familien⸗
und lokalhiſtoriſcher Details. Was ihn aber beſonders intereſſant
macht und über den gewöhnlichen Durchſchnitt auch unſerer
beſſeren Familiengeſchichten weit heraushebt, ſind die vielfachen
Verdienſte der beiden genannten Hauptvertreter um das öffent⸗
liche Leben Oſterreichs. Der vorliegende Band ift geradezu ein
klaſſiſches Beiſpiel dafür, daß Familien- und Landesgeſchichte
auf das engſte miteinander verflochten ſind. Hans Lorenz machte
ſich auf den Landtagen beſonders bei den gegen die Türken ge⸗
richteten Bewilligungen verdient. Als Landuntermarſchall nahm
er den lebhafteſten Anteil an der erſten Inventariſierung der
bei den Ständen befindlichen Dokumente. Zuſammen mit den
übrigen Königlichen Räten hatte er den zahlreichen Landtagen
gegenüber die landesfürſtlichen Vorlagen zu vertreten. Er war
ferner in hervorragender Weiſe bei den Kirchenviſitationen be⸗
teiligt. Die intimen Beziehungen, in denen Hans Lorenz zu
bekannten Evangeliſchen ſtand, wie zu Hans von Zinzendorf,
Marquardt von Kuenring, Georg Perkhaim, Sebaſtian Grobner,
feine Heirat mit Barbara Bolfra und die Hagerſche Verwandt-
ſchaft laſſen kaum zweifeln, daß auch er der neuen Idee zugänglich
geweſen iſt. Er zählte zu den Gemäßigten und war von tiefer
Religiofitat getragen. Der Kaifer hat feine „unterſchiedlichen,
vornehmen Amter und Dienſte“, „inſonderheit in vielen wichtigen
und geheimen Sachen, anſehnlichen Kommiſſionen und Vorrich⸗
tungen“ ausdrücklich anerkannt. Der andere Hauptvertreter des
Kuefſteinſchen Geſchlechts im 16. Jahrhundert Hans Georg Iii.
war eine impulſive Natur von kräftiger Initiative, unermüdlicher
Tatkraft und eiſernem Willen. Wit jugendlihem Feuereifer
ergriff er die aufkeimenden Ideen ſeines Jahrhunderts und
wurde ein ebenſo eifriger Vorkämpfer der politiſchen Rechte
ſeines Standes als des mit dieſen damals eng verknüpften
Strebens nach Religionsfreiheit. Er wurde am 2. Februar 1602
von Rudolf Il. in den erblichen Freiherrnſtand des Deutſchen
Reiches erhoben. Das Geſchlecht der Kuefſteiner gehört zu denen,
die auf den Höhen der Menſchheit wandelten. So iſt dieſe Fa⸗
miliengeſchichte auch ein wichtiger Beitrag zur Staats-, Kirchen⸗
und Kulturgeſchichte.
Leipzig⸗Conne witz. Edu ard Heydenreich.
Stammbaum der weſtfäliſchen Familie Sarrazin. Heraus-
gegeben von Fel. R. Sarrazin in Dortmund. (Berlin,
Gſellius, 1911).
Aber den Titel hinaus bietet das Buch eine vollſtändige
Familiengeſchichte, aber nicht, wie die meiſten anderen, eine
trockene Aufzählung belangloſer Ereigniſſe. Was zunächſt ins
Auge fällt, iſt die reiche und gediegene Ausſtattung. Außer
prächtigem Einband, Druck und Papier eine Fülle bildlichen
Schmucks, der nicht nur die üblichen und hier beſonders ge⸗
ſchmackvollen Wappen und Urkunden enthält, nicht nur in Land-
karten, Lageplänen und zahlreichen kleinen Anſichten die be⸗
handelten Stätten lebensvoll vor Augen führt, ſondern vor allem
feſſelt durch die künſtleriſchen bedeutſamen Zeichnungen des
Regierungs⸗Bauführers Wieſinger. Der Vert ſteht nicht zurück.
Das Werk zerfällt in zwei Teile: Die Stammtafel, in denen
faſt tauſend Nachkommen des Vorvaters einzeln mit ihren
wichtigſten Lebenstaten aufgeführt find — ein Denkmal gründ-
lichen Fleißes — und vorangehend die erzählende Darſtellung.
Sie verfolgt die Familienſchickſale in großen Zügen von dem
Stammvater, wahrſcheinlich hugenottiſcher Herkunft im 17. Jahr-
hundert, bis heute. Dieſe Darſtellung hat ihr eigenes Verdienſt.
So unbefangen ſie ſich fernhält von dem Verſuche, kleine Vor⸗
fälle zu großen Ereigniſſen aufzubauſchen, ſo geſchickt und doch
natürlich weiß der Verfaſſer einen größeren Hintergrund zu
ſchaffen, indem er neben der Familie die Stammgeſchichte und
hinter beiden das große Weltgeſchehen vorführt und lebendig
macht. Alles chronologiſch langweilige ift vermieden. Das Wis
tagsleben der Väter hat ein liebevoller Sinn erfaßt und mit
leichtem, doch gefälligen Griffel nicht ohne den Hauch der Poefie
wiedergegeben. Gleich die Einführung mit dem Leitſpruch: „Es
EE 1G) EE
klingt fo fhón, was unſere Väter taten, ift ein Muſter dtefer
geſchmackvollen Darſtellung. Wir fühlen uns lebendig verſetzt
ins Land der roten Erde,
„Wo ſich der Torweg hebt, von Rauch gebräunt,
Vom grünen Eichkranz ſaſſiſch noch umzäunt,
Wo des Gehöftes Halmendächer ragen;
Wo von dem Kranz der Pilgerin umweht
Der Schrein des Heiligen dicht am Wege ſteht.“
Wir laſſen uns ergreifen von dem ſtillen Reiz weſtfäliſch⸗
ländlichen Lebens und laſſen uns willig führen bis ins weit
verbreitete lärmende Leben der Gegenwart.
Berlin⸗Lichtenberg. Amtsrichter Herm. Rump.
Verzeichnis der württembergiſchen Kirchenbücher. Im Auf⸗
trag der Württembergiſchen Kommiſſion für Landesgeſchichte
bearbeitet von M. Duncker, Pfarrer in Belſen, Stuttgart,
Kohlhammer, 1912, 2.80 Mark.
Das vorliegende Werk bietet eine wertvolle Äberficht über
Quellen der hiſtoriſchen und Familienforſchung in Württemberg,
es wird in kurzer Zeit durch eine Aberſicht der Anniverſare,
Bruderſchaftsverzeichniſſe, Pfarrchroniken, Urkunden, Verzeichniſſe
der geiſtlichen und Pflegerinventaren ergänzt werden.
Die allgemeine Einführung der Kirchenbücher erfolgte 1558
durch Herzog Chriſtof von Württemberg, angeblich nach Einficht-
nahme in ein älteres zu Erblingen beſtehendes Kirchenbuch.
Noch jetzt find aber 16 altwürttembergiſche und 24 neuwürttem⸗
bergiſche evangeliſche Kirchenbücher aus der Zeit vor 1558 er-
halten. Auf 1558 ſelbſt gehen 136 altwürttembergiſche Kirchen
bücher zurück und im ganzen 475 evangeliſche und 66 katholiſche
Kirchenbücher ſtammen aus dem 16ten Jahrhundert. Infolge
der Verheerungen durch den dreißigjährigen Krieg und die
Raubzüge Ludwig des XIVten von Frankreich beſtehen zahlreiche
Lücken und ſelbſt völlige Defekte, fo fehlen in Schillers Geburts-
ſtadt Marbach, wohin auch Keplers Ahnentafel führt, die Kirchen-
bücher von 1694 und es ift bisher unmöglich Schillers Ahnen-
tafel bis in das 16te Jahrhundert hinein vollſtändig herzuſtellen.
Auch in der Landeshauptſtadt Stuttgart ift nur das Taufbuch
und Ehenbuch vollſtändig, das Totenbuch erſt ſeit 1665. Dabei
ift aber zu bemerken, daß wie für Eßlingen, Tübingen, Ludwigs-
burg, Cöln auch für Stuttgart ein gedrucktes Kirchenregiſter ſeit
1692 bis 1848 beſteht und daß dieſes im Jahrgang 1700 eine
Aberſicht über alle 1700 noch erhältlichen Daten der Bevölkerungs-
bewegung gibt.
Bei jedem einzelnen Ort iſt angegeben, für welche Zeit
SG out, Ehe- und Totenregiſter, ſowie die feit 1808 offiziell ein-
geführten Familienregiſter und deren bis ins 16te Jahrhundert
zurückreichende Vorläufer, die Seelenregiſter, vorhanden ſind.
Es darf bei dieſer Gelegenheit auf die Beſchreibung der
Familienregiſter durch Weinberg (Württ. Jahrb. für Statiſtik
und Landeskunde 1907) und deſſen Auseinanderſetzung ihrer
wiſſenſchaftlichen Bedeutung hingewieſen werden.
Stuttgart. Sanitätsrat Dr. Weinberg.
Hermann Franz, Alter und Beſtand der Kirchenbücher, ins⸗
beſondere im Großherzogtum Baden, mit einer Aberſicht über
ſämtliche Kirchenbücher in Baden (-Zeitſchrift für die Geſchichte
des Oberrheins, hrsg. v. d. Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion,
Ergänzungsheft 1). Heidelberg, Winter 1912. 154 Seiten gr. 8.
Dieſe von dem Direktor des Großh. Generallandesarchivs
Geh. Archivrat Dr. Obſer angeregte Arbeit wurde durch die
Badiſche Hiſtoriſche Kommiſſion und eine große Anzahl von
katholiſchen und evangeliſchen Geiſtlichen und von Rabbinern
unterſtützt und muß allen Familienforſchern, die in Baden nach
ihren Geſchlechtsgenoſſen ſuchen, auf das allerdringendſte warm
empfohlen werden. Die vorgelegte Statiſtik der Kirchenbücher
in Baden gibt für jede Art mindeſtens Angabe der Konfeſſion
und des Anfangsjahres, oft aber noch weitere nützliche Be⸗
merkungen. Eine andre Tabelle gibt ein chronologiſches Ver⸗
zeichnis der Kirchenbücher nach Jahr, Ort, Bekenntnis, Terri»
torium, Bistum und wird durch die Erörterungen über die Ges
ſchichte der Kirchenbücher in Baden vortrefflich erläutert. Die
allgemeine Einleitung über die Entſtehung der Kirchenbücher
gehört zu dem Beſten, was über dieſen Gegenſtand bisher ver⸗
öffentlicht wurde. Die ſorgfältige, ſchmucke äußere Ausſtattung
des Buches entſpricht der Gediegenheit des Inhaltes.
Leipzig⸗Conne witz. Eduard Heydenreich.
Robert Vollmüller, Sein Leben und Wirken, von A. Holder,
Heilbronn, Scheurlen 1912. (VII u. 40 S. 75 Pf.). |
Am 28. Okt. 1911 ftarb in Stuttgart der ſchwäbiſche Grob"
induſtrielle Kommerzienrat Robert Vollmöller, Begründer und
Leiter der „Vereinigten Trikotfabriken A.-G. Vaihingen a. F.“,
der Bruder Karl Vollm.’3, Profeſſor der romaniſchen Philologie
an der AUniverfität Göttingen (feit 1891 Privatgelehrter in
Dresden), und Vater des in letzter Zeit manchmal genannten
Fliegers Hans Vollmöller. Seinem Gedächtnis iſt das vor⸗
liegende Schriftchen gewidmet, welches in erſter Linie die Ent⸗
wicklung und den Charakter des Verſtorbenen auf dem Hinter-
grund der Familiengeſchichte zu zeichnen verſucht. Es kommt
dabei ſelbſtverſtändlich auch die Entwicklung feines Geſchäfts in
den Grundzügen zur Darſtellung, ohne daß jedoch auf organi-
ſatoriſche und techniſche Einzelheiten eingegangen würde.
Techniker iſt V. auch nicht geweſen. Er war durch und
durch Kaufmann: raſch auffaſſend, großzügig, tatkräftig, raſtlos
und ebendeshalb hinausdrängend über die ihm von den Eltern
und ſcheinbar vom Schickſal zugewieſene Stellung eines Land⸗
kaufmanns. Die Gedanken des Bekleidungstheoretikers Guſtav
Jäger, der jüngſt ſeinen 80. Geburtstag feierte, haben V. die
Bahn gewieſen, auf die er zum Erfolge ſchritt.
Seine Eigenart iſt typiſch deutſch. Während ſich der Eng⸗
länder durch praktiſchen Blick, Mut, Selbſtändigkeit und Zähig⸗
keit auszeichnet, iſt dem Deutſchen wiſſenſchaftliche Grundlage
und organiſatoriſche Geſtaltungsgabe eigen. Wir ſind nicht
umſonſt ein Volk von Denkern und Soldaten. Typiſch deutſch
iſt an V. auch dies, daß er kein hartgeſottener business-man
wird, ſondern in warmherziger und wahrhaft kluger Weiſe ſich
an ſeinen Arbeitern ſozial betätigt, wobei ihm die Frau als
Hausmutter großen Stils zur Seite ſteht. Wenn endlich V. als
gemachter Mann nicht auf einer Jacht durch die Welt fährt,
ſondern an der Stätte ſeiner Kindheit eine Burg wieder aufbaut
(Hohenbeilſtein), fo macht auch dies feinem deutſchem Gemüt alle
Ehre.
Die Familie V. ſtammt aus Lauterbach in Heſſen, wo mehrere
Vorfahren die freiherrl. Riedeſel'ſche Stadtwirtſchaft „zum Efel“
als Erbpächter inne hatten. Einer wurde dann Schulmeiſter,
ein weiterer Schneider und Riedeſel'ſcher Hausverwalter. Es
folgen zwei Theologen, die hervorragend philologiſch veranlagt
find, und endlich V3 Vater, ein wackerer Landkaufmann, der
ſchon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts auf den Gedanken
des Warenverſands gekommen iſt. In den beiden Brüdern Karl
und Robert V. iſt die philologiſche und die kaufmänniſche
Familiengabe aufs neue verkörpert.
Cleebronn i. Württbg. Fr. Lörcher.
Verſchiedenes.
In der Osnabrücker Zeitung vom 27.— 29. März behandelt
Rub. v. Bruch „Die adligen Höfe der Stadt Osnabrück“.
Hier werden u. a. genannt v. Bar, v. Bothmer, v. Fullen,
v. Glarn, v. Hammerſtein⸗Gesmold, v. Gülich, v. Korff, v. Leden,
v. Mallinkrodt, Graf v. Münſter u. a.
Beabſichtigte Anderung im Gothaiſchen Hofkalender
eine Verletzung des Namenrechtes? Urteil des Reichsgerichts
vom 21. März 1912. Der Referendar und Leutnant a. D. Werner
v. d. Schulenburg hatte für ſich und ſeine Tochter gegen die In⸗
haberin des Verlages Juſtus Perthes in Gotha, wo der bekannte
Genealogiſche Hofkalender erſcheint, eine intereſſante Leiſtungs⸗,
Unterlaſſungs⸗ und Feſtſtellungsklage erhoben, mit benen fih
jetzt das Reichsgericht in letzter Inſtanz zu beſchäftigen hatte.
Mit dieſen Klagen ſuchte ſich der Kläger, deſſen Familie bisher
im, blauen Gotha“, alſo im Handbuch für die uradeligen Geſchlechter
eingetragen war, dagegen zu wehren, daß die Schriftleitung des
Verlages ihn und feine Familie bei der für 1912 geplanten Neu-
bearbeitung des Kalenders in den „grünen Gotha“, d. i. in die
Familien mit Briefadel überführen wollte. Die Schriſtleitung
des Verlags war der Anſicht, daß der Kläger ſeine Familie nicht
zu der „weißen Linie“ der Schulenburgs rechnen dürfe, die ſeit
1728 durch Erlaß des Kaiſers Karl VI. reichsgräflich ſei, und
hatte dies dem Kläger ſowohl brieflich mitgeteilt als auch einen
Korrekturabzug des neuen „grünen Gotha“ zugeſchickt, ſich aber
bereit erklärt, nach Entſcheidung des Heroldsamtes von der
Anderung abzuſtehen. In den Briefen und in der Zuſendung
des Korrekturbogens erblickte der Kläger eine vorſätzliche, bewußt
rechtswidrige Verletzung ſeines Namensrechtes und klagte gegen
den Verlag auf Widerruf und Unterlaſſung der Behauptung
ſowie auf Feſtſtellung, daß ſeine Familie zum Uradel gehöre.
Der Verlag machte gegenüber der Klage die Unzuſtändigkeit des
Gerichtes und die Unzuläſſigkeit des Klageweges geltend. Das
Landgericht Hamburg hatte dieſen Einwand aber nur der
Feſtſtellungsklage gegenüber für begründet erklärt, die Leiſtungs-
und Unterlaſſungsklage aber für zuläſſig erklärt. Das Obers
landesgericht Hamburg dagegen hatte dieſe beiden Klagen
wegen Unzuſtändigkeit abgewieſen. Auf unerlaubte Handlung,
ſo führte das Berufungsgericht aus, könne die Klage deshalb
nicht geſtützt werden, weil der § 823, Satz 1 BGB. bei der Bers
letzung eines „ſonſtigen Rechtes“ eines Dritten Vorſatz oder Fahr-
läſſigkeit verlange. An dieſen Vorausſetzungen fehle es aber
auf Seiten das Verlags durchaus, da der Verlag nur „behauptet“
habe, der Kläger gehöre zum Briefadel. In dem bloßen, Beſtreiten“,
daß der Kläger dem Uradel angehöre, liege noch kein Vorſatz
des Verlags. Auch die Beſtimmungen des Namensrechts gäben
dem Kläger nur eine negatoriſche, nicht aber eine Deliktsklage.
Das Reichsgericht beſtätigte das Berufungsurteil und wies die
Revifion des Klägers zurück. Aktenzeichen IV 419/11
Das Friedhofsamt zu Frankfurt a. M. macht bekannt,
daß durch Gemeindebeſchluß dem alten Bockenheimer Friedhofe
die Eigenſchaft als Friedhof zum 1. Oktober d. Js. entzogen iſt.
Das Eigentum an den Grabdenkmälern geht auf die Stadt
Frankfurt a. M. über, wenn die Berechtigten dieſelben nicht bis
zum 31. Dezember d. Js. entfernen. Es beſteht die Abſicht, den
Friedhof in eine gärtneriſche Anlage zu verwandeln und die
noch gut erhaltenen Gräber bis auf weiteres beſtehen zu laſſen.
„Ein neues Reichsinſtitut“. Unter dieſer Aberſchrift
macht Herr Dr. jur. Guſtav Weſtberg i. A. des Hamburgiſchen
Vereins für Familiengeſchichte, Siegel⸗ und Wappenkunde in
Wr. 374 der Hamburger Nachrichten (11. Aug. 1912) Propaganda
für die Schaffung eines Reichsinſtituts für Familienforſchung,
Vererbungs⸗ und Regenerationslehre. Er tut dies im Anſchluß
an den Kongreß für Familienforſchung uſw. im April 1912 zu
Gießen. Hier hat Herr Geh. Medizinalrat ord. Univ.-Prof. Dr.
Sommer vorgeſchlagen, dem ſchon beſtehenden Reichsgeſundheits⸗
amt eine pſychiatriſche Abteilung anzugliedern und in dieſer
Abteilung eine Unterabteilung für Vererbungslehre und pſychiſche
Hygiene im weiteſten Sinne mit einem ſelbſtändigen Dezernenten
zu ſchaffen. Bereits im Januar 1912 hatte die Kaiſer⸗Wilhelm⸗
Geſellſchaft zu Berlin „ein großes, reich ausgeſtattetes Inſtitut
für Entwicklungs⸗ und Vererbungslehre“ für das dringendſte
Bedürfnis erklärt. Der Sommerſche Vorſchlag iſt in der
Petitionskommiſſion des Reichstages verhandelt und vorläufig
dem Reichskanzler als Material überwieſen worden.
Die hiſtoriſche Kommiſſion für Hannover hat beſchloſſen,
die Univerſitätsmatrikel von Helmſtedt und Gottingen zu
drucken und zwar die erſtere womöglich noch in dieſem Jahre.
Die letztere, deren Bearbeitung Herr Oberſtleutnant Lehmann in
Göttingen übernommen hat, ſoll 1913 erſcheinen.
Neuer Adel unter neuem Namen. Der „Reichs⸗ und
Staatsanzeiger“ hat dieſer Tage gemeldet, daß der Kaiſer, als
König von Preußen, dem Hauptmann a. D. Heinrich Wilhelm
Arthur Schultz, Fideikommißherrn auf Weißkollm, den erblichen
Adel unter dem Namen „von Steynitz“ verliehen hat. — Es
ift keine Seltenheit, daß mit der Nobilitierung eine Namens»
änderung verbunden wird, namentlich, wenn der Adelsaſpirant
einen Namen beſitzt, der keinen beſonders vornehmen Klang hat,
— und das darf man von dem Namen Schultz, der 3. B. im Bers
liner Adreßbuche nicht weniger als 94 Spalten, die Spalte zu
65 Perſonen einnimmt, wohl ohne Uebertreibung behaupten.
Und da die Welt ein ſchwaches Gedächtnis hat, fo wird der ur-
ſprüngliche, ein wenig triviale Name, den eine Familie im Bürgers
ſtande trug, ſchnell vergeſſen, ſobald ſie unter verſchönerter Etikette
in die Reihen des Adels einrückte. Wer weiß heute noch, daß der
Ahnherr der Grafen von Hohenthal ein Leipziger Kaufmann
namens Peter gohmann (1717) war, daß die Freiherren von hohen⸗
fels von einem pfälziſchen Oberamtmann Johann Chriſtia Simon
(1776), die Freiherren von Liliencron von dem däniſchen Diplo-
maten Andreas Pauli (1752), die Freiherren von Ulmenſtein
von dem Rittmeifter Johann Ulrich Schuhmacher (1729), die
Grafen und Herren von Fabrice von dem gräflich Iſenburgiſchen
Rate Weiprecht Schmidt (um 1600), die Freiherren von Eckardt⸗
ſtein von dem Gutsbeſitzer Ernſt Jakob Eckardt, die Grafen
von Kielmannsegg von dem holſteiniſchen Hofkanzler Johann
Adolf Kielman (um 1650), die Grafen von Schmidegg von
dem Bergaſſeſſor Jeremias Meſſerſchmidt (1675), die Freiherren
von Meyern⸗ Hohenberg von dem fürſtlich brandenburgiſchen⸗
kulmbachiſchen Hofkammer-Rat Johannes Simon Meyer (1715),
die Herren von Kriegs heim von dem Gutsbeſitzer Georg Chriſtoph
Krueger (1760), die von Koppenfels von einem fürftlich
ſächſiſch⸗hildburghauſenſchen Geheimrat Johann Sebaſtian Kobe,
die Freiherren von Edelsheim von dem kurmainziſchen Gee
heimrat Johann Georg Seifert (1773), die Grafen von Lux⸗
burg von einem Bürger von St. Gallen Johann Girtanner
(1776), die Grafen von Königsdorff von dem Kaiſerlichen Rate
und Syndikus der Stadt Breslau Samuel Regius und die
Freiherren von Richthofen von dem gräflich Schaffgottſchen
Hauptmann der Bergſtadt Schmiedeberg Tobias Praetorius
(um 1650) — abftammen? Aus der neueren Zeit ließen ſich eben⸗
ſoviel Beiſpiele anführen. König Max Joſeph von Bayern
verwandelte ſeinen Hofbankier Aron Elias Selig mann in einen
Freiherrn von Eichthal, der preußiſche Legationsrat George
Petitpierre wird 1832, als er eine Gräfin Truchſeß, deren
Mutter eine Hohenzollern war, heiratete, Graf von Wesdehlen,
und Herzog Ernſt II. von Koburg ſchenkt ſeinen Vettern, den
Brüdern Georg und Arthur Meyer, Söhnen des Königs Leos
pold I. der Belgier, den freiherrlichen Namen von Eppinghoven
(1862). Der Gutsbeſitzer Karl Schmidt auf Ronnebed erhält 1885
den preußiſchen Adel als Herr von Rönnebeck, und die Brüder
Hugo Müller auf Groß⸗Stegen und Friedrich Müller auf Klein-
Stegen werden bei der Krönung des Königs Wilhelm l. von Preußen
unter dem Namen von Stegen nobilitiert. Wilhelm Schle⸗
ſinger auf Uckro, Paſerin, Picked und Pitſchen im Kreiſe Luckau,
Kreisdeputierter und Oberamtmann, hatte [hon von König Fried-
rich Wilhelm IV. von Preußen 1855 die Genehmigung erbeten und
bekommen, ſich „Uckro“ zu nennen, und 1865 wurde er als
Herr von Udro geadelt. Man erzählt, daß er ſpäter große An-
ſtrengungen machte, feinem Namen noch ein abrundendes „w“
hinzufügen zu dürfen, daß der alte Kaiſer Wilhelm J. ihm aber
ſchließlich, halb ärgerlich, halb ſcherzhaft, ſagen ließ, wenn er noch
immer nicht zufrieden wäre, würde er ihn in einen Herrn Schle⸗
finger zurüdverwandeln! Aus „Nr. 487 vom 17. 10. 1909 der
Oſtſee⸗Zeitung und Neuen Stettiner Zeitung“. Ausgabe Sonn-
tag Morgen, zweites Blatt.
Druckfehlerberichtigung: Seite 96 unter „Sänger“ lies
Geſe ſtatt Elſe; ſie war die Tochter des Gerdt (nicht Gerolt)
Weſſeling; ebenſo lies Patrimoniums ſtatt Patroniums; Seite
116 lies in der Antwort zu Frage Nr. 223 nicht Pruchonius,
ſondern Pruchenius; ebenda: die Mutter des Levin Pruchenius
iſt nicht eine geb. Ehrenberg, ſondern die Tochter des Stephan
Chomberger; Seite 136 unter „Heſſenland“ lies nicht Kartſch,
ſondern Knetſch.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem
Hinſcheiden des Herrn
A. A. Vorſterman van Open,
Direktor des genealogiſch-herald. Archivs in Maarſſen,
langjährigen Mitgliedes und eifrigen Förderers unſerer
Zentralſtelle, geziemend Kenntnis zu geben.
Leipzig, im September 1912.
Die Schriftleitung.
Verantwortlich für die Redaktion Ober-Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſttätsſtraße 2; für den Inſeratenteil: A. Schulz, Leipzig
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig.
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EEN Blatter
s — zur Förderung der Familiengeſchichtsforſchung e
= Gegründet von D. o. Daffel ;
Herausgegeben von der Daſſel⸗Stiftung bei der 3entral=
ſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte
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= Ar Ké SU V |
Der jährliche Preis des in 12 nummern erſcheinenden Jahrgangs einfdyliehlid) des Titels, Inhaltsperzeidyniffes und Mamen-Regifters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für ble einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Jentralſtelle für
deutſche Perſonen⸗
df AE AE AE
und Famillengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe fir 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beſtellungen
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsfiraße 2!!! richten.
Die Beftellung gilt
als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. ernennen «e
X. Jahrg. | Oktober 1912 | Nummer 10
Inhaltsverzeichnis: Geſchäſtliche Mitteilung. — Eingänge. — Eine feltene Art der Entſtehung von Familiennamen. (Büttner). --
Ein weiterer Beitrag zum Adelsrecht. (v. Daſſel). — Die Familie Gleichman 1485—1910. (Exzellenz Gleichman und A. Gleich“
man). — Zur Heraldik der Freiherren Tautphoeus (hierzu eine Kunſtbeilage) (v. Arnswaldt). — Zur älteren Geſchichte der
Familie v. Teſchen. (Olszewski). — Nachtrag zur Nachfahrenliſte der Familie Munſcheid II (Prof. Munſcheid). — Aus dem
Kirchenbuche von Nöbdenitz u. Poſterſtein in Sachſen⸗Altenburg 1594—1840 (von Thümmel) (Fortſ.) — Gelegenheitsfindlinge.
— Rundfragen und Wünſche. —
Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes.
Geſchäftliche Mitteilung.
Die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte veranſtaltet auch im bevorſtehenden Winter
wiederum genealogiſche Abende.
Die Vorträge nach Weihnachten werden ſpäter bekannt gemacht werden.
Für das letzte Quartal des Jahres 1912 ſind — etwa ſich nötig machende Aenderungen vorbehalten — folgende
Vorträge in Ausſicht genommen:
Dienstag, den 22. Oktober 1912, abends 8 Uhr, im Hotel Palmbaum, Leipzig,
Gerberſtraße 3, unterer kleiner Saal:
Herr Dr. Hans Schulz, Bibliothekar am Reichsgericht, Kulturgeſchichtl. Streifzüge durch eine Ahnentafel.
Herr Heinrich Pfannſtiel, Großherzoglich Sächſ. Hoflieferant, Kunſtgewerbliche Arbeiten über Genealogie
und Heraldik unter Vorlegung von Ausführungen aus den Werkſtätten für künſtleriſche Leder⸗
arbeiten und Wappenmalerei in Weimar.
Herr Oberregierungsrat Prof. Dr. Eduard Heydenreih in Leipzig, Kirchenbücher und verwandte
familiengeſchichtliche Quellen.
Dienstag, den 12. November, abends 8 Uhr, im Gotel Palmbaum, Leipzig,
Gerberſtraße 3, oberer, Großer Saal:
Herr Prof. Dr. Haeder von der Univerfität Halle a. S.: Die Erblichkeit des Habsburger Familientypus,
mit Lichtbildern.
Dienstag, den 3. Dezember, abends 8 Uhr, im Hotel Palmbaum, Leipzig,
' Gerberftraße 3, unterer kleiner Saal:
Herr Dr. Hohlfeld in Leipzig, Genealogie und Sozialgeſchichte.
Gäſte, insbeſondere auch Damen, ſind herzlich willkommen.
| Der Vorſitzende der Zentralitelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte.
Dr. Breymann.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Stammtafeln der Familien Leyherr, von Edlebach, von
Hüetlin, Ahnentafel der Familie Nageli-Geres, verſchiedene
kleine Notizen, Siegelabdrücke, Wappenkopien, Stammtafeln
der Familien Nägeli, Ott, Geres, Edlibach, Oeri, Beutter,
von Schach, von Möhl — von Frau Nägeli, Mainz.
Zeitungsausſchnitte aus dem Hannover. Anzeiger, betreffend
den jüngjt verſtorb. Geh. Oberpoſtrat Heyden reich — von Herrn
K. W. Weber, Hannover.
Das Stammbuch des Friedrich Chriſtian Wurmb in Ham⸗
burg, enthaltend Eintragungen aus den Jahren 175 — 1780
(Sonderabdrud aus „Der deutſche Herold“, 1912, Nr. 6) — von
Herrn Herm. Gravenhorſt, Hamburg.
Guſtav Sommerfeldt, Vom Brauweſen und von einigen
Mälzenbräuerfamilien Königsbergs (Königsberger Hartungſche
Zeitung) — vom Verfaſſer Herrn Dr. Guſtav Sommerfeldt,
Königsberg.
K. H. Lampe, Zu Johannes Trojans 75. Geburtstage
(Jenaer Volksblatt Nr. 190) — vom Verfaſſer Herrn Dr. Karl
H. Lampe, Jena.
Siegelabdruck, Aufſätze mit Bild über den f Bürgermeifter
Dr. Burchard in Hamburg (Hamburger Nachrichten, Hamburger
Fremdenblatt). Zum zweihundertjährigen Grafenjubilaum des
uradeligen Geſchlechtes Vitzthum von Eckſtädt (Wiſſenſchaft—
liche Beilage der Allgemeinen Zeitung, Chemnitz, 20. Juli 1911)
— von Herrn Ingenieur Kriebel, Leipzig-Gohlis.
Verſchiedene Zeitungsausſchnitte — von Herrn stud. jur.
P. von Gebhardt, Leipzig.
Aus der Geſchichte einer alten Familie [Braun] (Caſſeler
Tageblatt und Anzeiger, Nr. 435, 1912) — von Herrn Dr. Hans
Braun, Friedenau Berlin.
Aufruf betreffs Aufſtellung eines Stammbaumes der Fas
milie Spanuth (Spannuth) nebſt 2 Fragebogen — von Herrn
Oberlehrer G. Spanuth, Schleswig.
21. Jahresbericht des Wolfer Waiſenheim, verſchiedene Fa—
milien-Nachrichten — von Herrn Architekt Schulz, Berlin-Tegel.
Das Leben des hl. Aloyſius Gonzaga aus der Geſellſchaft
Jefu — von Herrn W. C. von Arnswaldt, Leipzig.
Katalog der Bibliothek des Freiherrn Chr. von Maſſen—
bach zu Bialogoſch — von Herrn Carl von Rofe, Wlajorats-
herr auf Biagoſch.
Lord Kelvin — von Herrn Ingenieur Kriebel, Leipzigs
Gohlis. f f
Tirolenſien-Katalog der Wagnerſchen Univ.-Buchhandlung,
Innsbruck — von D P. von Gebhardt, Leipzig.
Krupp, 1812—1912. Zum 100 jährigen Beſtehen der Firma
Fr. Krupp und der Gußſtahlfabrik zu Eſſen — von der Firma
Fr. Krupp, Cijen-Rubr.
Leonh. Graf von Schwerin, Schwerin'ſcher Familien—
kalender, Verzeichnis aller jetzt lebenden Mitglieder des Ge—
ſchlechts von Schwerin — von Herrn Dr. Gottfried Heſſe, Zoppot.
Verzettelung des Stammbaumes Stifft; ca. 800 Zeitungs-
ausſchnitte — von Herrn Oberleutenant Stifft, Danzig.
Dorfmuſeum (Neues Tagblatt, Stuttgart, Nr. 222) — von
Herrn Georg Thierer, Guſſenſtadt.
Guft. 9. Lucas, Aus der Geſchichte eines Elberfelder Hauſes
und ſeiner Bewohner (Monatsſchrift d. Berg. Geſchichtsvereins,
1912, Nr. 8/9) — vom Herrn Verfaſſer, Düſſeldorf.
Ex libris — von Herrn Theod. Gerſtenberger, Leipzig.
Illuſtrierte Rundſchau (April — Sept. 1912) — von Herrn
Redaftionsfefretar Aug. Holler, Hamburg.
Eſſens Entwicklung, 1812—1912 (herausg. 3. Jubelfeier der
Fa. Fr. Krupp, Eſſen) — von Herrn Bibliothekar Ols zewski,
Eſſen-Ruhr.
A. Neupert ſen., Kleine Chronik der Stadt Plauen i. V.,
1901 - 1908; derf. Carl Chr. Kanz, Vater und Sohn in Paris;
derſ. Plauiſche Familiennamen. Das Geſchlecht der Caniſe —
Canſe — Kanze durch 6 Jahrhunderte (1244—1833) in Plauen
und andere Beiträge z. Geſch. Plauenſcher Familien (Hertenſtein,
Teuſcher, Tröger) — vom Herrn Verfaſſer, Plauen i. V.
Prof. Dr. Haeder, Die Habsburger Unterlippe (Vortrag);
derf. Der Familientypus der Habsburger (S.-⸗A.); — vom Herrn
Verfaſſer, Halle a. S.
Heinrich Wallau, dem Meiſter zum 60. Geburtstag in
Dankbarkeit u. Verehrung dargebr. v. d. Hofdruderei Philipp
v. Zabern, Mainz. Aus der Mainzer Vergangenheit, Hiftor.
Schilderung v. Hofrat A. Börckel, Mainz — von Herrn Dr. Benns
dorf, Leipzig⸗Gohlis.
Mitgliederverzeichnis d. Reichsverbands f. deutſches Vols
blut — von Herrn A. Biſchoff, Haus Linde b. Aachen.
Staatshandbuch für Elſaß-Lothringen — von Herrn Notar
Wündiſch, Biſchweiler.
Prof. Dr. Strohmayer, Die Vererbung des Habsburger
Familientypus (©... aus Arch. f. Raſſen- u. Geſellſch.⸗Biologie,
1911, 6, u. 1912, 2) — vom Herrn Verfaſſer, Jena.
Eine ſeltne Art der Entſtehung von Familiennamen.
Von Dr. Kurt Büttner in Zwickau.
eit 1875 iſt die alte Frage, welchen Familiennamen
die unehelichen Kinder zu führen haben, geſetzlich
ſo geregelt, daß ſie den Namen der Mutter tragen.
Vorher herrſchte große Unſicherheit bezüglich Der Namens—
gebung, indem die Kinder meiſt den Namen der Mutter,
ſeltener den Namen des Vaters, falls dieſer bekannt
war, erhielten.
Dieſes Thema behandelt Franz Schacht in einem
intereſſanten Aufſatz im 8. Heft der Mitteilungen der
Zentralſtelle: die natürlichen Kinder und die Genealogie.
Es gibt aber noch eine andere Wöglichkeit, die
Schacht nicht erwähnt. In ſeltenen Fällen nämlich be—
kamen die unehelichen Kinder bei der Taufe einen er—
fundenen Namen vom Geiſtlichen! Es iſt dies zugleich
eine ſcheinbar wenig bekannte Art der Entſtehung von
Familiennamen, die wenn auch recht ſelten, doch nicht
unwichtig iſt.
Im älteſten, 1602 beginnenden Bande der Kirchenbücher
von Dorfhain, (ſüdlich von Tharandt) fand ich zwei der—
artige Taufeinträge, die ich deshalb veröffentlichen möchte.
Taufregiſter von 1678, Nr. 3):
„Marien, Hanns Lehmanns, geweſenen Häuslers
zu Kleinhayn nachgelaſſener Tochter junger Sohn George,
den ſie, ihrem Vorgeben nach, von einigen Vaganten
und Studenten im Gerichte zu Großdorfhayn in unehre
empfangen und gebohren, ift gebohren den 30. Martii
und wird getaufft den 31. ejusdem. Deſſen Paten find
. Und weil weder die Wutter dieſes Kindes
noch iemand anders den Vater kennt noch wie zu nennen,
das Kind aber, wie bräuchlich, einen Zunahmen nebſt
den Taufnahmen haben muß, alſo hatt man ihn, nach
dem Ort, da er in unehren gezeuget und empfangen,
nehmlich in der Scheune oder Panſe des Richters zu
Großhayn, Panſe genennet und heißet alſo mit dem
Bors alſſ Zunahmen George Panſe.“
Taufregiſter 1684, Nr. 9):
„Maria, George Geißlers Häuslers zu Kleinhayn
nachgelaſſene Tochter hatt in unehre empfangen und
den 17. Novembris einen jungen Sohn nahmens Michael
gebohren, welcher wegen Schwachheit auch alsbald die
h. Tauffe empfangen. Deſſen Paten findD..... Und
weil das Weib beſtändig bekennet, daß ſie von einem
Reuter auff dem Felde ſey genothzüchtiget, als iſt dies
uneheliche Kind mit dem Zunahmen Feldner, vom Felde,
da es empfangen, genennet worden.“
Beide Einträge ſtammen übrigens von demſelben
Geiſtlichen, Magiſter Martin Heune, der von 1674—1687
Pfarrer in Dorfhain war.
Ein weiterer Beitrag zum Adelsrecht.“
ie Frage, inwieweit die Entſcheidungen des König—
lich Preußiſchen Heroldsamtes für die Gerichte
bindend ſind, ſcheint nicht zur Ruhe zu kommen und
dürfte eine befriedigende Löſung auch wohl nur auf
dem Wege der Geſetzgebung finden. In dem bekann—
ten, auch in dieſer Zeitſchrift mehrfach beſprochenen
Rechtsſtreit der Familie v. Loeſecke hat fih das Ober,
*) In dem Beſtreben, das ſchwierige Kapitel des Adels—
rechtes möglichſt objektiv zu behandeln und die verſchiedenen
Auffaſſungen zum Worte kommen zu laſſen, wird der vorliegende
Aufſatz, obwohl er den Anſichten der Schriftleitung nicht ent⸗
ſpricht, hierdurch veröffentlicht. Die Schriftleitung.
C. EELER 155 PAPAL PAPO PIA DEAL p UL EL EN LU LTE NAEH UL WITTEN DE AG:
landesgericht Celle in feinem Urteil vom 11. Mai 1911
für Zivilprozeſſe gegen die bindende Wirkung der
Entſcheidungen des Heroldsamtes ausgeſprochen. Die
Gründe dieſes Urteils werden aber vom Heroldsamt in
einem im „Recht“ Jahrgang 1911 S. 363 veröffentlichten
Aufſatz ſcharf bekämpft. Herr Oberregierungsrat Dr.
Heydenreich hat ſich in dem Aufſatz „Familiengeſchichtl.
Blätter 1911“ der Anſicht des Heroldsamts angeſchloſſen.
Den Unterzeichneten haben dagegen die Ausführungen
des Heroldsamtes nicht überzeugen können.
Das Heroldsamt geht davon aus, daß die Aner⸗
kennung eines Adels durch den Souverän ein Willens⸗
akt, eine Willenserklärung desſelben ſei, die als ſolche
ebenſo wie die Adelsverleihung, vor den Gerichten
reſpektiert werden müſſe, ein Grundſatz, dem — auch
vom Standpunkt des gemeinen deutſchen Staatsrechts
— unbedenklich zugeſtimmt werden kann. Dann führt
das Heroldsamt weiter aus: Jedes Anerkenntnis, das
öffentlich⸗ rechtliche genau jo wie das privatrechtliche
könne, weil es eine Willenserklärung ſei, unter Einfluß
von Willensmängeln zu Stande komme und unterliege
deshalb dem „Aufruf“, Widerruf wegen ſolcher Willens⸗
mängel, jo wegen Irrtums von dem Träger der Adels-
hoheit; ein ſolcher Widerruf müſſe auch von den Ge—
richten anerkannt werden. Auch hiergegen läßt ſich
nichts einwenden. Dann heißt es alſo weiter: Es könne
keinen Unterſchied machen, ob vom Träger der Adels⸗
hoheit urſprünglich ein Adelsanerkenntnis ausgeſprochen
und ob dieſes nachher von ihm wegen Irrtums aufge⸗
rufen ſei, oder ob von Anfang an von ihm die negative
Willenserklärung abgegeben worden ſei, er erkenne den
Adelsanſpruch nicht an.
Nach der Auffaſſung des Unterzeichneten beſteht
ein weſentlicher Unterſchied zwiſchen dem Widerruf
eines vom Träger der Adelshoheit ſelbſt oder ſeinem
Rechtsvorgänger anerkannten Adels und zwiſchen der
Nichtanerkennung irgend eines Adelsanſpruchs. Daß
ein Zivilrecht zwiſchen einfacher Nichtanerkennung eines
Rechts und der Anfechtung eines anerkannten Anſpruchs
wegen Willensmängel ſcharf unterſchieden wird, iſt be⸗
kannt. Die Nichtanerkennung eines Rechts hat über⸗
haupt keinen Einfluß auf das Recht ſelbſt und zwingt
den Berechtigten höchſtens, im Fall eines Prozeſſes
dem Beſtreitenden gegenüber den Beweis zu führen.
Die Anfechtung einer Willenserklärung wegen Willens⸗
mängel hat dagegen deren Nichtigkeit zur Folge. Und
im öffentlichen Recht iſt es nicht anders. Würde man
dem Träger der Adelshoheit das Recht billigen, einen
Adelsanſpruch mit der Wirkung nicht anzuerkennen, daß
der Adel als nicht beſtehend gilt, ſo iſt das nichts anders,
als die Zubilligung des Rechts, den Adel abzuerkennen.
Dieſes Recht hat aber der Souverän weder nach Preus
ßiſchem Landrecht noch nach gemeinem deutſchen Staats⸗
recht; und dieſes Recht ſcheint ihm auch das Herolds⸗
amt nicht zu gewähren. Letzteres beſchränkt das Recht
des Widerruf anerkannten Adels auf den Fall, daß
das Anerkenntnis durch Willensmängel herbeigeführt
ift; und nach der Uberfdrift des Aufſatzes im „Recht“
(Nichtanerkennung eines zweifelhaften Adels) will
es auch die bindende Wirkung einer ſolchen Nichtaner⸗
kennung für die Gerichte nur auf den zweifelhaften
Adel beſchränken. Aber auch in dieſer Beſchränkung
unterliegt die Anſicht des Heroldsamtes großen Bedenken.
Denn dann wirft ſich ſofort die Frage auf, wer hat zu
entſcheiden, ob Willensmängel, Zweifel vorliegen, der
Souverän oder die Gerichte? Gibt man die Entſcheidung
dem Souverän, dann ift wiederum der Schluß unab-
weislich, daß der Souverän berechtigt iſt, den Adel
abzuerkennen, ein Recht, das er, wie geſagt, nicht
hat.
Nach alledem muß der Unterzeichnete an der Auf-
faſſung feſthalten, daß die Gerichte trotz Nichtanerkennung
eines Adels ſeitens des Trägers der Adelshoheit be-
rechtigt und verpflichtet ſind, im Streitfalle die Berech⸗
tigung des Adels nachzuprüfen, eine Auffaſſung, die
dem Rechtsgefühl auch mehr entſprechen dürfte, als die
Anſicht des Heroldsamtes.
Hamburg. Oberlandesgerichtsrat v. Daſſel.
Die Familie Gleichman 1485—1910.
Von Sr. Exzellenz Staatsminiſter und Kammerpräſident Dr. Joh. George Gleichman, S' Gravenhage
und von Alexander Gleichman in Hamburg. *)
Gleichman.
Gleichman von Oven. Gleichmann, von Gleich—
mann, von Gleychman.
Patrizier, Proteſt. und Kathol. (Hamburg und Holland).
Dieſes Geſchlecht, welches urſprünglich in Sachſen
anſäſſig war und dort verſchiedene adelige Güter beſaß,
leitet ſeine Abſtammung von Theoderus Gleichman
auf Gleychhauſen um 1485 ab. Da das Geſchlecht u. a.
*) Eine Genealogie der Familie Gleich man von 1485—1910
ift zuſammengeſtellt und ausgearbeitet von Sr. Exz. dem Staats-
miniſter und Kammerpräſidenten Dr. jur. Johann George
Gleichman, S' Gravenhagen, und von Alexander Gleich-
man, Hamburg. Die Angaben dieſer Genealogie werden von
der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte
verzettelt. Der zweite Band vom „Niederländiſchen Patriziat“
bringt einen Auszug aus dieſer Arbeit: hier ſind lediglich die
Perſonen aufgeführt, von denen noch heute Nachkommen in
direkter Linie leben. Es fehlen folglich die erloſchenen Zweige,
ſämtliche kinderlos verſtorbenen Mitglieder der Familie, ſowie
auch in Thüringen in der Nähe der drei Gleichen an⸗
ſäſſig geweſen iſt, erklären ſich die Sprachforſcher die
Entſtehung des Namens aus, der „Man vom Gleichen“,
woraus dann zur Zeit der Bildung der heute üblichen
Familiennamen, der Name „Gleichman“ entſtanden iſt.
Die bisher feſtgeſtellte genaue Stammfolge beginnt mit
Georgus Gleichman um 1564. Von ſeinem Sohn
ſtammen die ſpäteren vier Linien ab, von denen die
älteſte noch heute in Hamburg und Holland anſäſſig iſt,
während die übrigen drei, ſoweit bekannt, 1813 mit
Carl Friedrich von Gleychman, Sohn des Majors
und Direktors der Kurfürſtl. Sächſ. Beſitzungen in Polen
die meiſten weiblichen Nachkommen. Um Einſendung von Daten,
betreffend die Familien „Gleichman“ und „von Oven“, welche
zur Vervollſtändigung, bezw. Verbeſſerung etwaiger Fehler zur
Genealogie der Familie Gleichman dienen könnten, an die
Schriftleitung der Familiengeſchichtlichen Blätter wird gebeten.
Die Schriftleitung.
Carl Otto von Gleichmann, in einigen polniſchen
Werken aud) Baron Gleychman genannt; um 1870
mit dem Oberkirchenrat Gleid) mann, Sohn des Dr. med.
Laurens Conrad Gleichman, Hofrat und Leibarzt
zu Hildburghauſen und 1757 mit dem Bürgermeiſter
Johann Kaſpar Gleichmann, Sohn des Bürger—
meiſters Johann Georg Gleichman, des Erfinders
des Bogenklaviers, ausſtarben. 1760 ſiedelte Johann
Theodore George Gleichman, Sohn des Gutsbeſitzers
Johannes Thomas Engelbertus Gleichman und
Catharina Maria geb. von Liebenrood oder Lieben—
roth nach Rotterdam über und vermählte ſich dortſelbſt mit
Johanna Jacoba Miſpelblom-Beyer, Tochter des
Oberſten der Cavallerie Hendrik David Miſpelblom—
Beyer und Eliſabeth geb. von Liebenroth oder
Liebenrood. 1790 wurden Carl Otto Gleichmann,
Hauptmann und Direktor der Kurfürſtl. Sächſ. Beſitzungen
in und bei Warſchau, Sohn des Kurfürſtl. Sächſ.
Accisrates Chriſtian Friedrich Gleichmann und
Theodora Charitas geb. Griebin, vom Kurfürſten
Friedrich Auguft von Sachſen im Reichsvikariatswege
in den erblichen Adelsſtand des Heiligen Römiſchen
Reichs erhoben. 1801 vermählte ſich Johann George
Gleichman Herr van Steenvoorde mit Maria
Eliſabeth von Oven und nahm nach deren Tode
1802 auf Wunſch feines Schwiegervaters Carl Engels
bertus von Oven und mit allerhöchſter Genehmigung
für ſeinen aus der Ehe ſtammenden älteſten Sohn den
Namen, Titel und Wappen derer von Oven, erblich
in der Manneslinie laut Linealprimogeniturfolge, an.
Beim Tode des C. E. von Oven wurde die Verwaltung
der „von Dpven- Stiftung“ dem laut Linealprimogeni—
turfolge, jeweiligen Chef der Familie Gleichman
übertragen. 1829 wurde das von Oven'ſche Wappen
mit dem Gleichman'ſchen Stammwappen und dem von
Gleichmann'ſchen Wappen für den jeweiligen Chef der
Familie und Träger des Namens „Gleichman von Oven“
und deſſen Rechtsnachfolger verſchmolzen.
1820 ſiedelte Theodor George Gleichman von
Oven nach Hamburg über, wo er ſich mit Henriette
Wachter, Tochter des Königl. Niederl. Generalkonſuls
Wachter und ſeiner Gem. geb. Lorentzen, vermählte;
er war der Erbauer des erſten eiſernen Dampfſchiffes
in Hamburg.
Wappen.
Gleichman (Stammwappen). (1485).
Schild 2 geteilt. Im oberen Feld auf rotem Grunde
ein wachſender nach rechts ſpringender ſilberner Hirſch
mit goldenem Geweih und Hufen. Im unteren Felde
3 von rechts nach links laufende ſilberne Schrägbalken
auf rotem Grunde. Helm mit goldener Krone und
goldenem Kleinod. Helmzier zwei rote Straußfedern
(urſprünglich an Stelle der Federn ein halber Hirſch)
Helmdecken rot und ſilber.
von Gleichmann. (1790).
Schild grün in der Mitte geteilt durch einen goldenen
Querbalken. Im oberen rechten Winkel des Schildes
ein ſechsſpitziger goldener Stern. Auf dem Schilde ein
frei offener rechtsgekehrter, blau angelaufener, rot
gefütterter, mit goldenem Kleinod und beiderſeits von
gold und grün vermiſcht herabhängenden Decken gezierter
goldgekrönter adeliger Turnierhelm, aus deſſen Krone
ſich 5 grüne Straußfedern mit abhängenden Dolden
erheben, davon die mittlere mit einem goldenen ſechs—
ſpitzigen Stern belegt iſt.
Gleichman von Oven. (1802, 1829).
Schild gevierteilt mit Wittelſchild. Im 1. und 4.
Felde auf goldenem Grunde 3 grüne Pappeln, im 2.
und 3. Felde auf blauem Grunde ein ſilberner Zinnen»
turm mit Fallgitter und 2 Fenſtern (von Oven) Mittel»
ſchild geſpalten und mit adeliger Krone gekrönt, rechts
das vorbeſchriebene Gleichman'ſche Stammwappen, links
das vorbeſchriebene von Gleichmann'ſche Wappen. Auf
dem ganzen 2 goldgefrönte Helme mit goldenen Klein»
odien. Rechts der Gleichman' fhe Helm mit dem Hirſch
(Stammwappen), links der von Gleichmann'ſche Helm.
Helmdecken rot und ſilber und grün und gold. Schild»
halter ein ſilberner Hirſch mit goldenem Geweih und
Hufen und ein goldener Löwe.
Deviſe: Per aspera ad astra.
In der Genealogie der Familie Gleichman vor—
kommende Familiennamen: Fürſten v. Arenberg, Benning,
Bogaers, Bicker, Birt, Biglin, Baelde, v. Buren, Baroneſſe
van Bereſteyn, Bernicke, Blom, v. Bel, van den Berg,
Borski, Baron van den Berch- van geemſtede, van
Buuren, Bartenſtein, Cremer, Coninck, Cort van der
Linden, Dötzener, Delius, Delprat, Deeling, Eſcher,
Baroneſſe v. Ekenſtein, Feiſts, Fenner, Baron Flugi
van Aſpermont, Fitzweiler, Grundy, Gleichman, v. Gleych⸗
man, Gleichmann, v. Gleichmann, Baron Gleychman,
Gleichman von Oven, Gilbert, Griebin, von Hoffleben,
von Huffleben, Ludewegen von Huffhauſen, van Heem=
ſtede, Hamann, Havelaar, Baron van Hall, van Hall,
Haenfel, Hoynck van Papendrecht, Hoffmann, Heldring,
van Heel, de Heeſche, Hechtermann, Inſinger, de Jonge,
Kramer, Kirſten, de Kempenaer, Kolff, Koch, v. Lieben-
rood oder Liebenroth, Ludewegen von Huffhaufen,
Grafen von Lehndorf, Loopuyt, Louwerſe, Baroneſſe
Lewe van Widdelſtum, Gräfin de Lannoy, Fürſten de
Ligne, Lorentzen, Miſpelblom-Beyer, von Melle, Woll,
Wathyſſen, Mees, de Wartitzſch, Grafen de Mondy,
de Monchy, Mombel, Michelet, von Oven, Ohlendorff,
Palm, Poſſehl, Pit, Peereboom-Voller, Previniaire,
Marquiſe de la Pierre de Fremeur, von Reinlander,
Rueb, v. Rappard, v. Roggen, Roelants, van Swieten,
Stranzen, Freiherrn von Schroetter, v. Stolk, v. Scherm-
beef, Schultz, van Slingerland, Baron de Savornin—
Lohman, Sillem, Stork, Stevens, Spruyt, Schmidt,
Baron Teixeira de Mattos, Uyt den Boogaard, Viruly,
Veillant, v. Vollenhoven, Wachter, von Wedel, de Witt,
de Wit, Warnourny, Ziegenbein.
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Familiengeschichtliche Blatter 1912 Nr. 10.
Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. Druck: Sinsel & Co. G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch.
157
Heraldik der Freiherrn Tautphoeus.
Von Werner Conſtantin v. Arnswaldt.
Das Wappenſchild und die Fahne auf unſerer
farbigen Beilage tragen das Wappen der Freis
herrn Tautphoeus. Dies Wappen zeigt im blauen
Felde zwei ins Andreaskreuz gelegte ſilberne Pilger—
ſtäbe von A ſilbernen Pilgermuſcheln beeckt. Es ſind
das die Attribute, welche die Kirche dem heiligen Ja—
cobus dem Pilger zulegt und das Wappen iſt inſofern
ein redendes, als die Freiherrn Tautphoeus urſprünglich
Jacobi hießen. Von Dautphe, einem kleinen Orte in
der Nähe von Marburg in Heſſen, zogen in der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts verſchiedene Söhne eines
Johannes Jacobi auf Univerſitäten, um Theologie zu
ſtudieren; ſie waren mütterlicherſeits Enkel des erſten
evangeliſchen Pfarrers von Biedenkopf Gerlach Walther;
auf der Univerſität nannten ſie ſich zum Unterſchiede
(Hierzu eine Kunſtbeilage). |
von anderen Trägern des Namens Jacobi nach ihrem
Heimatsorte „Jacobi Tautphoeus“. Der älteſte Juſtus
Jacobi Tautphoeus wurde Paſtor in Walhauſen in der
„Goldenen Aue“, ſein älteſter Sohn Johannes Jacobi
Tautphoeus aus Walhauſen ſtudierte zu Marburg und
wurde ſpäter ein berühmter Reiterführer im 30jährigen
Kriege unter dem Namen Johannes von Walhauſen.
Schon er führte das ſpätere Tautphoeus⸗Wappen, wie
gleichzeitige Stiche zeigen. |
In kurmainziſchen Dienften erhielten Nachkommen des
dritten Sohnes Johannes Jacobi Tautphoeus ſpäter
den Adels- und Freiherrnſtand.
Unſere Abbildung ſtellt einen Landsknecht in der
Tracht des Reformationszeitalters, alfo aus der Zeit,
wo die Familie zuerſt bekannt wird, dar.
Zur älteren Geſchichte der Familie v. Teſchen.
Von Bibliothekar Walter Olszewski-Eſſen.
or einigen Jahren ſtellte ich für das Gothaer Taſchen—
buch der Briefadeligen Häuſer“ die Genealogie
der Familie Teſchen zuſammen, die zu meinen Vor—
fahren mütterlicherſeits gehört. Es gelang mir damals
nur, die Ahnenreihe bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
nachzuweiſen, erſt ſpäter vermochte ich bei eingehenderen
Forſchungen dieſe Angaben ein Jahrhundert weiter zu—
rück zu ergänzen. Da diefe älteren Daten in ihrer Ge:
ſamtheit naturgemäß über die in den Gothaer Taſchen—
büchern gezogenen Grenzen hinausgehen, konnte dort
nur die direkte Stammreihe Aufnahme finden, alles
weitere mußte fortbleiben.
Um nun die Ergebniſſe dieſer Arbeit, die zum
Teil recht große Mühe verurſachte, nicht wieder verloren
gehen zu laſſen, möchte ich ſie nachſtehend veröffentlichen;
vielleicht finden ſie, wenngleich urſprünglich nur für
einen engeren Kreis beſtimmt, auch auf anderer Seite
einiges Intereſſe.
Die Familie von Teſchen ſcheint urſprünglich in
Dänemark anſäſſig geweſen zu ſein; ſie überſiedelte dann
im zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts nach Medlen-
burg und kam von dort um 1775 nach Preußen, wo
ſie auch heute noch in der Mark Brandenburg blüht.
Am 21. Januar 1795 wurden die unter Friedrich
dem Großen in die Preußiſche Armee eingetretenen
vier Brüder: Joachim Auguſt, Kgl. Preuß. Stabsritt⸗
meiſter, Johann Carl Friedrich, Kgl. Preuß. Leutnant,
beide beim Huſaren⸗Regiment von Göcking, Gottfried
Bernhard Wilhelm und Johann Chriſtian, beide Kgl.
Preußiſche Leutnants beim Feld-⸗Artillerie-Korps von
König Friedrich Wilhelm ll. wegen „bewieſener Tapfer—
keit, Geiſtesgegenwart und ſonſtiger guter Eigenſchaften“
in den preußiſchen Adelsſtand erhoben. Da der Vater
dieſer Brüder aber ſchon zeitweilig als adlig erwähnt
wird, ſcheint es ſich um ein Renovations-Patent eines
älteren Adels gehandelt zu haben.
Als Wappen wurde ihnen ein innerhalb goldenen
Schildesrandes in Silber auf grünem Boden ſtehender,
rotbewehrter, natürlicher Kranich mit blauem Stein in
der Rechten verliehen; auf dem gekrönten Helme mit
ſchwarzſilbernen Decken ein geharniſchter Arm, der ein
blankes Schwert mit goldenem Griffe ſchwingt, zwiſchen
mit goldenen Kleeſtengeln belegtem ſchwarzen Fluge.
Der altefte, nachweisbare Ahnherr Teſch oder Teſchen
war 1644 — 45 unter König Chriſtian IV. von Dänemark
(1588—1648) Rapitain, ſpäter Major in der Dragoner⸗
Eskadron des Oberſtleutnants Judelsbach. Aber ſeine
Geburt und ſeine ſonſtigen Schickſale hat ſich leider
nirgends, auch nicht im Däniſchen Reichsarchiv zu Kopen⸗
hagen, oder im Großherzogl. Geh. und Haupt⸗Archiv zu
Schwerin irgend etwas näheres ermitteln laſſen.
Er hatte einen Sohn Hans Teſch, welcher ſich
zwiſchen dem 16. Mai 1685 und 21. November 1687
mit Anna Maria von der Lancken, welche um 1666 zu
Galenbeck i. M. geboren war, vermählte. Das Gut
Galenbeck, noch heute im Beſitze der Familie von der
Landen, war damals in 3 Teile geteilt, deren einen
ſeine Gemahlin, eine Tochter von Ernſt Chriſtoph von der
Lancken auf Neverin und Galenbeck, als Heiratsgut mit⸗
gebracht hatte. Ernſt Chriſtoph von der Lancken, welcher
kurz vor Weihnachten 1687 zu Galenbeck ſtarb, war ein
Sohn des Herzogl. Mecklenburg. Rats Ridmann von
der Lancken auf Neverin und der Eliſabeth von der Lühe.
Hans Teſch, welcher in ſeiner Jugend vermutlich
auch in däniſchen Wilitärdienſten geſtanden hat, ſtarb
zwiſchen 1708—1711 zu Galenbeck, feine Gemahlin dort
vor 1736.
Aus dieſer Ehe entſtammten folgende Kinder:
1. Ernſt Chriſtoffer Galenbeck 1688: mit feinen
Schickſalen werden wir uns weiter unten noch
eingehender befaſſen.
2. Jürgen Detloff * Galenbed ca. 1689; er vers
mählte fid) ebenda am 15. Dez. 1718 mit Ilſabe
Friederica Magdalena Borſow (7) (vermutlich
Boſſau). Aus dieſer Ehe ging eine am 30. April
1719 zu Galenbeck geborene Tochter hervor,
die am 4. Mai getauft wurde und welche früh
geſtorben zu ſein ſcheint. Jürgen Detloff war
ebenfalls in däniſchen Militärdienſten, 1731
zahlte ſein Bruder Ernſt Chriſtoffer für ihn um
ſeine Verabſchiedung zu erreichen, an den
däniſchen Kapitain von Kneſebeck 30 Thlr.
20 Gr. Er ſtarb zu Galenbeck nach 1731.
3. Eliſabeth Hedwig Galenbeck 1690, war feit
1711 verlobt mit Heinrich Daniel von der Lancken
auf Puchow, der aber bereits im März 1713
ſtarb; ſie vermählte ſich dann mit Chriſtian
Boſſau, vermutlich dem Bruder ihrer Schwägerin
Magdalena Teſch, und ſtarb nach 1721.
4A, Anna Dorothea Maria Galenbeck 1691; vers
mählte fich am 20. April 1719 mit Caſpar Samuel
von Kalckreuth, Herrn auf Galenbeck (Anteil)
und ſtarb 1734.
Aus dieſer Ehe ſtammen folgende, ſämtlich auf
dem elterlichen Gute geborene Kinder:
a) Catharina Cäcilia 1717
b) Chriſtoph Hans 15. Sept. 1719
c) Kind 15. April 1725.
d) Maria Dorothea 28. Nov. 1727
e) Ilſa Margaretha Amalia 28. Jan. 1730
f) Casper Samuel 16. Nov. 1731
g) Asmus Friedrich Rudolf 28. Mai 1734.
5. Eine im Juli 1705 jung verſtorbene Tochter.
6. Ida Sophia Galenbeck 1708; fie heiratete
1729 den Zöllner und Bürger Lorenz Strüffing
zu Lage.
Der zuerſt genannte Ernſt Chriſtoffer Teſch, ver—
mählte ſich am 27. Nov. 1728 zu Borgfeld i. M. mit
Anna Chriſtina Hedwig von WMarſchall. Sie war eine
Tochter des am 24. Juni 1730 verſtorbenen, mit Hedwig
von Löwenklau, verwitweten von Meltzing, vermählten
Rudolph Chriſtoff von Marſchall, welcher 1694 Borgs
feld als Lehn erwarb und aus dem verbreiteten
Thüringiſchen Warſchall-Geſchlecht mit den beiden
Schafſcheren im Wappen ſtammt.
Ernſt Chriſtoffer trat gleich ſeinen Vorfahren in die
däniſche Armee ein, wurde am 14. Febr. 1716 Fähnrich
im jütländiſchen geworbenen Infanterie-Regiment, am
26. Juni 1715 Sekondelieutnant, am 13. Dez. 1720
Premierlieutnant und am 2. Auguſt 1737 Kapitain im
gleichen Regiment; am 20. April 1739 erhielt er ſeinen
Abſchied und ſtarb kurz darauf.
Dieſer Ehe entſproß nur ein Kind, der am 8. Aug.
1729 zu Borgfeld i. M. geborene Rudolf Hans Chri-
ſtoffer Teich.
Er kam 1744 nach Greifswalde auf die Schule
und wurde dann, nachdem er inzwiſchen 1745 konfirmiert
worden war, 1747 an der dortigen Univerſität imma-
trikuliert. Das Studium ſcheint ihm jedoch nicht zuge—
ſagt zu haben, denn bereits im November 1748 finden
wir ihn in Mecklenburgiſchen Wilitärdienſten zu Güſtrow:
1751 wurde er Fähnrich, 1754 bereits Hauptmann im
Alt⸗Zülow'ſchen Regiment. Er vermählte ſich am 28.
Mai 1754 zu Güſtrow mit Sophia Eliſabeth Knuth,
Tochter des dortigen Stadthauptmanns Nicolas Joachim
Knuth, 7 3. Febr. 1771, und deffen Gemahlin Anna
Sophia Köppen, welche ebenfalls zu Güſtrow am 28.
Juni 1757 ſtarb. Sophia Eliſabeth von Teſchen ſtarb
am 23. März 1804 zu Plau i. M.
Rudolf Hans Chriſtoffer, welcher ſich übrigens ſchon
1760 bezw. 1787 als v. Teich, bezw. v. Teſchen unters
ſchreibt, ſchied 1755 aus dem Wilitärdienſt und Ober,
nahm im Herbſt deſſelben Jahres das Gut Knorrendorf;
ſpäter pachtete er das Gut Schlemmin bei Plau i. M.;
er geriet 1779 in Vermögensverfall, ſodaß die Herzogl.
Kammer das Gut zurücknehmen und anderweitig vers
pachten mußte. In Anerkennung feiner Militärdienfte
hatte ihm der Herzog Friedr. Franz von Mecklenburg-
Schwerin (1785 — 1837) zuletzt eine kleine Penſion aus⸗
geſetzt. Er ſiedelte ſpäter nach Satow über, wo er auch
am 30. April 1791 ſtarb.
Er hinterließ eine recht zahlreiche Nachkommenſchaft,
7 Söhne und 3 Töchter. In ſeinen Söhnen verleugnete
ſich das alte Soldatenblut nicht; vier von ihnen traten,
da das heimatliche Heer nur geringe Ausſichten bot,
angelockt durch den Ruhm Friedrichs des Großen, in
feine Armee. Sie bewieſen, beſonders in den Rhein»
feldzügen, große Tapferkeit und Geiſtesgegenwart und
wurden dafür, wie bereits vorher erwähnt, 1795 in den
preußiſchen Adelsſtand erhoben.
1. Joachim Auguſt von Teſchen Knorrendorf 30.
Mai 1755. Er vermählte ſich 1788 zu Beeskow als
Leutnant im Huſaren-Regiment von Eben (Nr. 2)
mit der Tochter eines mecklenburgiſchen Ratsherrn,
Sophie Dorothea Voß, welche vor 1815 in Berlin
ſtarb. 1795 war er Stabsrittmeiſter im Hufaren-
Regiment von Göcking und ſtarb am 14. April 1816
als Kgl. Preuß. Oberſt a. D. zu Berlin.
Er hinterließ 2 Kinder: a) Conradine Sophie
Chriſtiane Beeskow um 1789, F zu Köln
nach 1857; ſie heiratete am 14. Juni 1812
zu Sauen (Mark), dem Gute ihres Onkels
Rudolph, den am 30. März 1782 geborenen
Generalpoſtamts-Kalkulator Chriſtian Gott⸗
fried Andreas Rebfeldt, welcher am 15. Nov.
1856 als Oberpoſtdirektor von Köln ſtarb.
Aus dieſer Ehe ſtammten 2 Töchter, Julie
und Johanne Rehfeld.
b) Friedrich Auguſt Bernhard (Berend) Müll
roſe (Mark) am 14. Juli 1791; er war zuletzt
PremiersLeutnant im 3. Hufaren-Regiment,
wurde 1817 gemütskrank und ſtarb am 28.
Febr. 1824 in der Irrenanſtalt zu Gorau (N. S.)
2. Anna Sophia Dorothea "om 21. Juli 1756, wie
alle ihre nachfolgenden Geſchwiſter, zu Schlemmin;
ſie ſtarb nach 1819 zu Plau, wo ſie, ebenſo wie
ihre am 13. Nov. 1767 geborene, nach 1834 vers
ſtorbene jüngſte Schweſter Anna Maria Eliſabeth
ſeit 1799 von einer kleinen Penſion lebte, welche
der Herzog von Mecklenburg in Anerkennung
der Verdienſte des Vaters beiden bewilligt hatte.
3. Rudolf Friedrich 5. Sept. 1757, pachtete das
Rittergut Sauen (Mark) als Oekonomie-⸗Direktor
und ſtarb daſelbſt am 12. Okt. 1814; er hatte ſich
am 28. Febr. 1796 mit Marie Amalie Dorothea
Wöller vermählt, welche am 13. Febr. 1823 zu
Sauen ſtarb. Dieſe Ehe war kinderlos geblieben.
4. Chriſtian Friedrich * 5. Okt. 1758, ſtarb ganz jung.
5. Chriſtian Friedrich Wilhelm * 22. Nov. 1759,
+ 1760.
6. Maria Magdalena Chriftiane * 25. Nov. 1760.
7. Johann Carl Friedrich * 16. März 1762; trat
im Jahre 1780 in die Armee ein; 1792 erhielt er
als Lieutenant bei Kaiſerslautern (29/30. Nov. 1793)
den Orden pour le mérite und 1813 das Eiſerne
Kreuz; 1795 war er Lieutenant im Huſaren-Regi—
ment von Göcking und ſtarb als Kgl. Preuß. Oberſt⸗
leutnant a. D. zu Berlin am 11. Auguſt 1823.
Er vermählte fih vor 1806 mit der am 3. September
1774 zu Weſel geborenen Johanne Marie Schmitt—
hals, welche in Berlin am 15. Dez. 1857 ſtarb.
Aus dieſer Ehe ging nur eine Tochter: Wilhel-
mine hervor, welche am 14. Nov. 1806 zu Fürſten⸗
walde (Spree) geb. wurde; ſie heiratete am 12. Mai
1832 zu Berlin den am 29. Dez. 1807 zu Neuens
hagen i. P. geborenen Lieutenant im 5. Hufarens
Regiment zu Stolp, Karl Otto Heinrich von
Strantz, welcher ſpäter ins 3. UWlanen= Reais
ment nach Fürſtenwalde verſetzt wurde und am
31. Okt. 1881 als Kgl. Preuß. Major a. D. zu Pots⸗
dam ſtarb. Ein Sohn aus dieſer Ehe iſt der zu
Charlottenburg lebende Kgl. Preuß. Generalmajor
IP Aer Ae Aer Aer At A Ae A AR AE %%nr
3. D. Feodor v. Strantz, zuletzt Kommandeur Der
1. Kavallerie⸗Brigade.
8. Gottfried Bernhard Wilhelm v. Teſchen * 27.
Febr. 1764; er ſtarb als Kgl. Preuß. Hauptmann
im Feldartillerie-Korps an den bei der Belagerung
von Longwy erhaltenen Wunden am 12. Auguſt
1815.
9. Johann Chriſtian v. Teſchen, * am 3. Nov. 1765,
ebenfalls zu Schlemmin geboren, widmete ſich,
gleich feinen älteren Brüdern, dem Militärdienft
und ſtarb als Kgl. Preuß. Major im Feldartillerie-
Korps am 11. Auguſt 1835 zu Berlin; er war ſeit
3. Dez. 1802 vermählt mit der am 26. Febr. 1780
zu Berlin geborenen und ebenda am 24. Nov.
1843 verſtorbenen Dorothea Charlotte Chriſtiani,
einer Tochter des Berliner Kaufmanns Gottlieb
Chriſtiani und ſeiner Frau Marie Sophie Plage.
Dieſes Ehepaar ſind die Stammeltern aller heute
noch lebenden v. Teſchen; dieſe hier aufzuführen
geht über den Rahmen dieſes Artikels hinaus;
alle weiteren Angaben finden ſich außerdem im
Gothaer Taſchenbuch der Briefadligen Häuſer 1912.
Nachtrag zur Nachfahrenliſte der Familie Munſcheid (Nüſe, Koſt).
III.
Von Prof. Albert Munſcheid, Sondershauſen (Thür).
Die in der April-Nummer 1910 und in mehreren
Nummern 1911 veröffentlichten Beiträge l und ll zur Nads
fahrenliſte der Familie Munſcheid werden hierdurch
ergänzt und berichtigt:
Erneute Forſchungen in den Kirchenbüchern Weit—
mar und Bochum ſowie Altenbochum haben ergeben,
daß der älteſte Stammvorfahr Johann Wife (vgl. Nach—
fahrenliſte l) den Namen Nueſe erſt von ſeiner Frau bei
ſeiner Vermählung (aufgeboten W. 1. p. Epiphanias
16921) mit Sophia Nueſe aus Eppendorf bei Weitmar
in Weſtfalen angenommen hat. Er ſelbſt hieß urfprüng-
lich Johann Koſt und ſtammt aus Havkenſcheid (Haf-
kenſchede, Haffkenſchede, Haeffkenſche), öſtlich von
Altenbochum bei Bochum in Weſtfalen gelegen. Die
in den früheren Veröffentlichungen genannten Namen?»
träger Nueſe find alfo nicht feine Vorfahren, ſondern
die ſeiner Frau, nämlich der Stammmutter Sophia
Nueſe aus Eppendorf (vgl. Nachfahrenliſte 1). Von
dem Stammvater Johann Koſt gen. Nueſe ſteht nun⸗
mehr feft, daß er in Havkenſcheid wohl 1664 oder 1665
geboren und zu Eppendorf bei Weitmar 27. 2. 1773!
68 Jahre alt begraben worden iſt. Er verunglückte im
Düppenbeckers Kohlberge (wohl bei Varenholt gelegen)
dadurch, daß Kohlen auf ſeinen Leib fielen, infolgedeſſen
er einige Stunden darauf ſtarb. Er vermählte ſich in
erſter Ehe, aufgeboten W. am 1. p. Epiph. 1692! mit
Sophia Nueſe in Eppendorf, * Eppendorf 1655 oder
1656, II zu Eppendorf W 14. 3. 17061, 51 Jahre alt
(vgl. Nachfahrenliſte I).
Meine Forſchungen über das Vorkommen des
Namens „Koſt“ in Havkenſcheid bei Altenbochum
haben nun bisher Folgendes ergeben:
1483, in Luthers Geburtsjahr, wird der Name „Coſt in
Hafkenſcheid“ zum erſten Male genannt und zwar
in einer Urkunde vom 13. Dez. (Pfarrarchiv Bochum
Urk. 75, vgl. Darpe, Geſchichte der Stadt Bochum
Urkundenbuch Urkunde 120 Seite 84). In dieſer Ur,
kunde ſchenkt Bernd v. Düngelen der Kirche zu Bochum
zu einer Wachskerze vor dem h. Sakramente mehrere
Einkünfte, darunter den Zehnten zu Hafkenſcheid:
„Wy Bernt van Düngelen und Elzeke, ſyn echte huis⸗
frow bekennen, dat wy gevet in de ere godes in dey
ferfe van Bouckem (Bochum) den tenden (Zehnten)
to Havekescede, den nutor tijt Coſt under—
heft uſw.
1494 wird ſodann in einer Urkunde vom 15. Sept.
(Pfarrarchiv Bochum Urk. 83, vgl. Darpe U. B. Ure
kunde 132 Seite 92) Jorgen Koſt genannt. In dieſer
Urkunde ſchenkt Albert Kruſe, Rektor der Kapelle zu
Eickel vor dem Hofgerichte an die Kapelle und den
Altar des h. Michael zu Bochum das früher von
Gerwin am Helwege bewohnte Haus innerhalb der
Fredepfähle von Bochum. „Dar weren mit over ind
ane ſtantgenoten des gerichtz, mit Namen Albert
Scholemeſter, ailde burgermeſter toe Bouchem (Bochum),
Jorgen Koſt, frijgreve to Dortmunde.“
1519 enthält ein Verzeichnis der Ritters und Bauern⸗
höfe des Kirchſpiels Bochum (Pfarrarchiv Bochum,
Kl. Pergamentband in Großoktav, vgl. Darpe S. 98)
die Zahl derer, die 1519 zum Abendmahl gegangen
waren, d. h. es gibt ungefähr die Zahl der erwachſenen
Leute jedes Hofes an. Danach zählte der Hof „Koſt
in Aldenboickem (Altenbochum) 5 erwachſene
Perſonen und wird nur von 3 Höfen mit 6, 7 und
9 Perſonen überboten. Hafkenſcheid wird vielfach nicht
für ſich beſonders aufgeführt, ſondern mit unter Alten-
bochum einbegriffen.
1547 enthält das Höfe -Verzeichnis (Lagerbuch II der
Pfarrkirche Bochum, vgl. Darpe S. 212) die "Be
ſtimmung, daß zu der doppelten Kirchenſchatzung
„Koſt in Haffkenſche“ (Hafkenſcheid) 1½ Gulden
beitragen ſollte. Das iſt verhältnismäßig viel, da die
höchſten Sätze im ganzen Kirchſpiel Bochum in 16 Ort—
ſchaften 2 Gulden und in einem Falle 3 Gulden betragen.
1599 war „Joh. Koſt in Haeff kenſche“ (Hafkenſcheid)
für die Schatzung, die am 28. Juli (Stadtarchiv Bochum,
einzelnes Aktenſtück, vgl. Darpe S. 215) ausgeſchrieben
wurde und zur Hälfte Bartholomäi, zur Hälfte Martini
jenes Jahres zu zahlen war, mit 11/2 Rtlr. veranlagt.
1615 leiſtete in Bochum (Bürger-Buch S. 376, vgl.
Darpe S. 289 Anm. 14) Matheus Koſt den Ratseid.
1626 am 5. Dez. trat Jürgen Koſt in die Bürgerſchaft
ein (vgl. Darpe S. 293).
1810 wurde eine Statiſtik des Pferdebeſtandes aus An—
laß der Reiſe des Kaiſers Napoleon durch die Mark
aufgenommen, welche die Ortsvorſteher damals der
franzöſiſchen Regierung einzureichen hatten (Stadt—
archiv Bochum Ca. 2, vgl. Darpe S. 562). Nach
dieſer beſaß Koſt in Altenbochum 5 Pferde. Die
Zahl 5 wird im ganzen Kirchſpiel mit 17 Gemeinden
nur dreimal mit 6 Pferden überſchritten. In Alten—
bochum hatten außer Koſt noch 4 Bauern je 5 Pferde,
160
die übrigen 16 Bauern hatten weniger Pferde aufzu⸗
weiſen.
Noch heute leben in Altenbochum und in Haffen-
ſcheid Familien Koſt. Ihre Verwandtſchaft mit der
Familie Munſcheid iſt noch nicht erforſcht.
Die Familie Koſt und mit ihrer weiteren Namens-
führung Nüſe und Munſcheid iſt alſo eine angeſehene,
alte weſtfäliſche Bauernfamilie, die 1483 zuerſt zu Hafken⸗
ſcheid bei Altenbochum auftritt und in gerader Stammfolge
von 1692 in Eppendorf, von 1721 an bis heute in
Munſcheid bei Weitmar in Weſtfalen und an andern
Orten nachgewieſen werden kann.
Die Vorfahren der heutigen Familie Munſcheid
ſind alſo weiterhin in der aufſteigenden Stammlinie des
Johann Koſt gen. Nueſe, geboren wohl 1664 oder 1665
in Hafkenſcheid bei Altenbochum in Weſtfalen, zu ſuchen.
Ein Erfolg iſt unwahrſcheinlich, da zum großen Teil die
Kirchenbücher jener Gegend gerade für die in Frage
kommende Zeit durch den 30 jährig. Krieg vernichtet find
und diejenigen von Bochum und Altenbochum, wozu
Hafkenſcheid gehört, leider nur bis 1675 zurückreichen.
Dankbar würde ich für jede Witteilung dieſer
Art ſein.
Prof. Albert Munſcheid, Sondershauſen (Thür.), Juni 1912.
Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein
(Fortſetzung)
in Sachſen⸗ Altenburg 1594—1840.
Von Regierungsrat von Thümmel in Pirna.
Abkürzungen: N = Nöbdenitz; P = Poſterſtein; V = Vollmers hain; P = Pate; ux. = Ehefrau oder vermählt; inf. od. fil. Kindler);
T- Tochter; sep. = begraben; get. getauft.
von Rothkirch, 1. (Wolfgang Heinrich) Würtemberg.
Generallieutenant, Pate 14. Nov. 1765 und mit
ſeiner Frau 17. Jan. 1764 (N.).
2. Schweſter des 1., ſ. Trach 2.
3. Johann Freiherr von Rothfirh und Trach,
Canzler und Stiftsprobſt zu Altenburg, Präſident
a. D. des württemberg. Geh.⸗Rat⸗Collegiums, Ritt.
des Großen Jagd- und Roten Adlerordens, Excellenz,
geb. 27. Sept. 1710, F zu Altenburg 17. Wai, sep.
zu N. 21. Mai 1782, alt 72 Jahr.
ux. 1. 28. Febr. 1745 Helene Henriette Eliſabeth
Freiin v. Trach, F in Großhartmannsdorf, sep. in N.
14. Sept. 1756.
2. Juliane Helene Chriſtiane von Rothfird, t zu
N. 21. Juli 1807, abends ½ 10, alt 68 J. 6 M. 4 Tg.,
sep. 25.
inf. 2. Ehe a Johann Carl Ludwig, geb. zu N.
16. Jan. 1764, Paten: Herzg. v. Würtemberg, Herzg.
und Erbprinz von Sachſen-Gotha, dan. Geh.-Nat
v. Stoltz, würtemberg. Premierminiſt. Grf. Mons
martin, Rothfird 1 u. ux., Trach 2, Oberſtlieut.
v. Kirchbarch auf Selka, Herr u. Fr. von Rothfird
Rauffe, Herr u. Fr. v. Einſiedel auf Lumpiz, Geh.
Rätin Voit v. Salzburg aus Erlangen, Geſandtin
v. Bachov aus Regensburg, Generalin v. Mühlen
auf Kauren, v. Landſeron. — f au Altenburg 13.
Jan. 1782, 19 Jahr, sep. zu N.
b. Caroline Charlotte Friederike, geb. zu N. 12. Nov.
1765, get. 14. Paten 1. abweſende: Herzog und
Herzogin von Würtemberg, Marfgrf. von Bayreuth,
verw. MWarkgräf. v. Bayreuth, geb. Przß. von Braun⸗
ſchweig, Przß. Friederike Luiſe v. Sachſ.-Gotha, Fr.
Oberhofmeiſt. v. Buchwald, Gotha, Fr. Geh. Rätin
u. Canzler v. Rürleben, Altenburg, Fr. Geh. Rat.
Voit v. Salzburg, Erlangen, Fr. Kammerherrin u.
Geſandt. v. Bachov auf Romſchütz, Rothfird 1, Herr
u. Fr. v. Rothfird auf Groß-Schlottgau, Trach 2 u.
ux. Fr. v. Bock auf Kotzenau. 2. anweſende: däniſche
Geh.⸗Rat v. Moltke auf Lehma, Fr. v. Hirſchfeld aus
Weitsburg, Geh. Rat u. Kammerpräſ. v. Einſiedel,
Altenburg, Fr. v. Einſiedel auf Lumpiz, Fr. Oberſtl.
v. Kirchbach auf Selka, Frl. Luiſe v. Moltke, Frl.
Luiſe v. Mühlen aus Kauren. — f zu Gotha 9. März
1839, ux. von Thümmel.
c. Dorotheus, geb. zu Altenburg 2. Nov. 1766,
+ zu Cripeon bei Paris 28. Mai 1801.
d. Henriette Juliane, geb. zu Altenburg 16. Febr.
1768, 7 zu Gotha 5. Juni 1807.
ux. zu N. 30. Jan. 1793 Ludwig Ernſt von Utterodt
zum Scharfferg, (Ober- Kammerherr und Rittmeiſter
(Obriſt) der Garde in Gotha.
e. Johann Wenzel 7 zu Altenburg, sep. zu N.
11. Juni 1773, alt 3 Jahr.
f. Johanna Eleonora, f in Stuttgart, 18. Dec. 1803,
alt 31 J. 10 M. 3 T.
ux. zu Altenburg 19. Aug. 1790. Adolph Wilhelm
Gottlob von Münchhauſen auf Sugersleben, goth.
Kammerrat und Kammerjunker, nachmals würtembg.
Geh.⸗-Rat und Hofmarſchall, Excellenz.
Fortſetzung folgt.
161
| Familiengeſchichtliche Notizen für wiere Abonnenten
Gelegenheitsfindlinge.
Hegi.
Rudolf Hegi aus Zürich in der Schweiz bürtig, ein Buds
binder, wird 1. Juli 1691 Bürger zu Prenzlau. — Stadtarchiv
Prenzlau.
Leipzig. Dr. Devrient.
Kauz.
Bürgermeiſter Ernſt Gottlieb Cautius und deſſen Ehefrau
Anna Dorothea Heſin laſſen ein Töchterlein Auguſta Dorothea
taufen, Spandau 1703 Mai 29. — Franz Ernſt Cautius, Zoll-
verwalter daſelbſt als Pate 1705 Nov. 4. — Bürgermeiſter Franz
Ernſt Cautius und ſeine Ehefrau Regina von Waldſachſen
laſſen ein Töchterlein Anna Regina taufen daſelbſt 1708 Jan. 16.
— Derſelbe und feine Ehefrau Regina Fomannin von Wald-
ſaxen laſſen ein Töchterlein Friderica taufen. — Kirchenbuch zu
St. Johannis in Spandau.
Leipzig. Dr. Ernſt Devrient.
Noa.
Johannes Noah, F Granſee 1696 als civis primarius. Er
war Muſterſchreiber des Nittmeiſters v. Berckholz im Anhalt.
Rgmt. und Sohn des F Lehnſchulzen von Gr.-Glienicke im Amt
Zoſſen Antonius Noah; co Granfee 1660 Oct. 29. m. Jungfrau
Maria Elifabeth Finck, Tochter des ehemal. brandenb. Nittmſt.
ſpät. Bürgermeiſters zu Granſee Philipp Ernſt Find ( Grane
fee 1658 Nov. 28., 52 Jahr alt) und der Anna Heinze (co 1645).
Die Familie Noah war noch um Mitte des 18. Jahrhunderts
in Granſee, 1731 ein Cantor N.
Leipzig. W. C. v. Arnswaldt.
v. Seckendorff, Senfft v. Pilſach.
Chriſtoph v. Camerberg
Brigitta + Bayreuth 1571 16. 12. Anaſtaſia
oo 1. Wilhelm v. Seckendorff (2 Töchter); 2. ca. 1534 mit Hans
Kelner v. Bibrach gen. Schwab zu Guttenthau. f kurz vor 1541
17. Dez. Brigitta ſtrengte nach Ableben ihres 2. Gemahls gegen
deſſen nächſten Erben Otto Senfft v. Pilſach einen Streit an,
der endlich 1546 5. Januar zu ihren Ungunſten entſchieden wird.
Dem Otto Senfft wird Guttenthau eingeräumt. Die Anſprüche
der Brigitta werden zurückgewieſen, weil nachgewieſen wurde,
daß ſie in beide Ehen ohne jede Witgift getreten war. Der von
ihr vorgelegte Ehevertrag mit ihrem zweiten Mann Hanns Seil, .
ner wurde als Fälſchung erkannt. (Aus Urk. in meinem Archiv).
Nach Kellers Chronik t zu Bayreuth 1571 am 3. Gonnt. des
Advents Brigitta v. Seckendorff geb. v. Cammerberg; ſie ſcheint
alſo den Namen ihres 1. Gatten wieder angenommen zu haben.
Speyer. M. J. v. Künsberg.
Landtagsvertreter Neuß j. L. 1700.
In einem Aktenſtücke des Landratsamts in Schleiz (Reuß j. L.)
„Landtags-⸗Abſchied den 3. November anno 1700“ finde ich fol-
gende Vertreter der Landſchaft: Von der Ritterſchaft der
Herrſchaft Gera: Julius von Wolframsdorf zu Großaga,
Oberleutn., Friedrich Heinrich von En de zu Pforten, Hank Heins
rich von Ende zu Zſchippach, Hank Friedrich Winckler zu
Cretzſchwitz, Hank Ludwig von und zu Naundorf, Georg Berns
hard von Schauroth zu Caaſchwitz. — Von der Ritterſchaft
der Herrſchaft Schleiz: Günther von Bünau zu Pahren,
für fih und in Vollmacht Hans Baſtians von Behmen zu Wars
kersdorf, Juſt Chriſtoph von Koſpodt zu Zollgrün, Hank Fried-
rich von Koſpodt zu Frankendorf, für ſich und in Vollmacht
Jon Albrechts von Meußbach zu Wenigenauma. — Von der
Ritterfchaft der Herrſchaft Lobenſtein: Chriſtoph Adam
von Watzdorf zu Wurzbach und Oßla, Carl Siegmund von
Schönfelß zu Stöcketen, für ſich und für Adam Heinrid von
Beulwitz zu Dobareuth, Chriſtoph Friedrich von Watzdorf
zu Lothra. — Von den Städten a) Gera: Nicolaus Grafe,
Bürgermeiſter, Caſpar Keilhau, Kämmerer, Oßwald Leupold,
Stadtſchreiber; b) Schleiz: Günther Weyße, Bürgermeiſter,
Chriſtian Behr, „ſonſt Schmidt“, Ratsverwandter; c) Lobens
ſtein: Johann Erhard Wezel, Bürgermeiſter, Chriſt. Arnold,
Stadtſchreiber; d) Saalburg: Paul Benedict R oft, Kämmerer,
Johann Michael Beutmann, Stadtſchreiber; e) Tanna: Joh.
Neupert, Bürgermeiſter, Joachim Fortunat Jani, Stadtſchr.
Schleiz. Regierungsaſſeſſor Dr. Golde.
v. Treßkow.
Jacob von Treßkow und Anna Webers commissi ad-
ulterii ergo in foro decollati 1634 Mai 21. Quelle: Kirchenbuch
zu St. Marien in Angermünde.
Leipzig. W. C. v. Arnswaldt.
Rundfragen und Wünſche.“
Nr. 342. Backſtroh.
1. Wann iſt der 1734 in Warſchau lebende Hofkaſſierer
Chriſtian Gottlieb Backſtroh F, und leben noch Nachkommen —
2. Im Dez. 1703 wurde der nachmalige Proviantverwalter der
Feſtung Königſtein a. E. Johann Aug. Backſtroh geboren,
wo? Wer waren ſeine Eltern? — 3. In Weimar lebte 1690
Friedrich Wilhelm von Backſtrohe und 1656 George von
Backſtroe. — Von 1 u. 2 die gewünſchte —, von 3 jede Nach-
richt erbittet
Chemnitz, Nadlerſtr. 13. Otto Backſtroh, Ing.
Dannenberg.
Nr. 313. Balke.
Für Ahnentafel Näheres u. Ahnen geſucht von: 1 Balke,
Joh. Gg. Hd, “ Bettmar, t 13. 10. 1832 a. Superint. in Dungel«-
beck (Ehefrau bef.) — 2. Dannenberg, Joh. Chr. Fdch., um
1797 Prediger in Bülitz. (Ehefrau unbek.)
Zwickau. Landgerichtsrat Dr. Förſter.
Nr. 31. Bettſchold, v. Bolſenheim, Büchsner.
Peter Rebftod, 1420 Stättmeiſter zu Straßburg, F 20. 4.
1456, heiratete 1415 Adelheid Bettſchold, Tochter des Quäſtors
u. ſpäteren Stättmeiſters von Straßburg Johann Bettſchold
u. der Katharina ... Geſucht ihre Mutter u. 4 Großeltern u
Ergänzungsdaten. — Hans v. Firdenheim in Straßburg, 1452
heiratete Metza v. Bolſenheim. Geſucht ihre Eltern u. Groß⸗
eltern. — Reimbold v. Kageneck in Straßburg, F 1476 oder
1485, hatte Catharina Büchsner von Straßburg zur Frau.
Wer ſind deren Eltern?
Schöckin gen (Württ.) Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 315. Boether.
Geſucht die Vorfahren des Chriſtian Albrecht Boether,
Kgl. Amtmann in Derben, 5. 10. 1724 Landau a. Elbe,
T 8. 2. 1759 Derben a. Elbe, co Landau 11. 7. 1755 mit Katha⸗
rine Magdalene Ulrici, * 26. 6. 1722 Landau, F 11. 11. 1784
Siersleben. Dieſe Daten habe ich auch nicht mehr urkundlich,
ſondern ſeinem noch in Derben erhaltenen Leichenſtein ent⸗
nommen. Belohnung wird zugeſichert. — Geſucht werden ferner
die Nachkommen des bekannten Pfarrers M. Lebertiames
Borthius (* 1515, F 1573 Halle) in männlicher Descendenz,
(. auch Fam.⸗ Blätter, IX. Jahrgang, Heft 4, April 1911, Rund-
frage Nr. 73).
Duisburg. Stabsarzt 3. D. Dr. Boether.
*) Bei dem Beien Anſchwellen der Eingänge unter dieſer Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geſchätzten
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir veröffentlichen die Anfragen
foftenfrei, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile ift mit 50 Pfg. zu berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der
Fragen bitten wir dringend, beſonders die Namen möglichft deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen.
Nr. 346. von Borde, von Zehmen.
Geſucht der Zuſammenhang zwiſchen: Anton von Borde,
Hptm. v. Brandenburg, auf Quittainen, Ramten, Graßnitz,
Widen, Regenwalde, Pfandherrn auf Lechſtädt, Herzogl. Land—
bofmeiiter, * 1501, f 23. 12. 1575, oo 1554 Juſtine von Zehmen
a. d. O. Chriſtburg-Stuhm, * um 1529, f 24. 6. 1589 und
Abigail Marie von Borde a. d. H. Regenwalde, * 31. 5. 1680,
co Hanns Siegism. von der Pforte, Ch.⸗S. Kjfr. a. Puſchwitz,
Weſenig, Döbeltitz, F 21. 8. 1719. — 2. Maria von Zehmen,
geb. v. Fröhlich⸗Feldan, geſchieden gew. Freund, * 13. 6. 1860
i. Auſſee, co II) 22. 8. 1889 i. Auſſee. Wer waren ihre Eltern?
und ihr I.) Mann? Wann u. wo ift fie 1902 t, wo begraben?
Bautzen. Moritz Baſtian v. Zehmen.
Nr. 347. Brachvogel, Marggrabowa, Oſtpr.
Wer kann Auskunft geben über den Verbleib des Stadt—
buches von Marggrabowa?
Berlin⸗Friedenau, Ringftr. 211II. Paul Brachvogel.
Nr. 347a. von Bock. von der Mülbe. de la Pahne du Pré
von Felſtau. von Bardinski. Melih. Quandt.
Geſucht die Eltern folgender Perſonen:
I
Katharina von Bock, * ?, f 1629, 001597 25. n. Trinitatis
mit Melchior von Frobelwitz auf Krumpach, * ?, T 1608.
II. 4 Ahnen.
Anna Elifabeth von der Mülbe a. d. H. Schültzen oo mit
Hans Albrecht von Mubdſchiedler auf Schültzen, T nach 1712.
lil. 8 Ahnen.
Peter Thomas de la Palme du Pré, Herr zu Spittels
(b. Pr. Holland), Siebenhufen, Kapitain. Sein Vater lebte
1675 hochbetagt in der franzöſiſchen Schweiz.
IV. 1 Ahnen.
Gertrud Marie von Felftau, * ?, f 1671, co 1651 mit
Ernſt Köhn von Jaski, Holländiſcher Kapitain, Herr zu Karben—
bof, * 1619, 7 1694.
V. Mutter.
Anna von Bardinski, Danieli filia, co 1607 mit Karl
Köhn von Jaski auf Karbenhof, * 1566, f 1643.
VI. Mutter.
Eliſabeth Melich, Tochter des Konſuls u. Königsberger
Patriciers Abraham M., * 1609, 13. III., T 1680, 20. I., co Fa-
bian Kalau vom Hofe, Geh. Rat u. Lehensſekretair &. 1610—1678.
VII. i
Johann Quandt, berühmter Geiſtlicher unter Herzog
Albrecht, * ?, f ?, Frau? Kinder? Chriſtoph Quandt, Bürger
im Kneiphof, co Anna, des Johann Greiff Tochter, lebten
1651. Eltern?
Lieg nik, Haynauerſtr. I. von Pannwitz.
Nr. 348. Clyſt. Klieſt.
Wer erteilt Auskunft über das Vorkommen der Namen
Clyſt und Klieſt?
Fürſtenberg a. Oder. Dr. Jacobi, Arzt.
Nr. 349. Collenbuſch.
Medizinalrat Dr. David Collenbuſch. 1806 in Kahla(S. A.).
Erbitte Angaben über ſeine Ehefrau und ihre Vorfahren.
Tauberbiſchofsheim. Regierungsaſſeſſor Strack.
Nr. 350. Doering.
Georg Friedrich Nicolaus Doering, 1816 Kgl. preuß.
Juſtizamtmann der Amter Wolmirſtedt und Hillersleben. ns
gaben über Wohnort und Ahnen erbeten.
Tauberbiſchofsheim. Strack, Regierungsafjeffor.
Nr. 351. Dulong. Lezius.
Tiſchlermeiſter Johann Wilhelm Lezius, getraut in Coethen
7. Juli 1754 mit Dorothea Louiſa Magdalena Dulong, Tochter
des Thorſchreibers Ludwig Dulong in Nena (Weſtfalen). Kinder
geboren in Potsdam, wohin das Ehepaar verzogen war.
1. Friederike Wilhelmine, geb. 17. 7. 1756. 2. Joh. Friedrich
Wilhelm, geb. 28. 4. 1759, 7 Coethen 28. 11. 1763. 3. Johann
Friedrich Auguſt, geb. 23. 9. 1760. Die Familie kehrte nach
Coethen zurück, wo Johann Auguſt Lebrecht 2. 4. 1762 geboren
wurde und verließ Coethen 1765—1766. Johann Friedrich Auguſt
wurde Förſter zu Adjamündl in Livland (F 1812). Unters
zeichneter bittet um Auskunft über den Verbleib des Tiſchlers
und ſeiner Frau, über die Nachkommen ſeiner Tochter und
ſeines dritten Sohnes und über die Nachkommen des Thor-
ſchreibers Dulong. Auszüge aus Kirchenbüchern nach Verein⸗
barung vergütet
Königsberg i. Pr. Prof. Dr. Fr. Lezius.
Nr. 352. v. Firdenheim. Knobloch.
1390 u. 1412 kommt in Straßburg vor Johann v. Firden⸗
heim, der Stammvater der ganzen Familie, die 1624 im Manns⸗
ſtamme ausſtarb. Wer war feine Frau? — Bernhard v. Firden⸗
heim in Straßburg 1422, 1454 hatte in erſter Ehe die am
24. 1. 1449 f Lückelina Knobloch zur Frau, Tochter des am
25. 12. 1419 f u. in Niederhaslach begrabenen Erhard Knob—
loch. Wer iſt ihre Mutter?
Schöckingen, Württ. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 353. von Fries.
Erbitte Angaben, beſonders des Geburtsortes von: Oberſt
Sigismund Eberhard von Fries, Mitte des 17. Jahrhunderts
Kommandant von Höchſt a. Main, am 16. 1. 1658 von Johann
Philipp zum Landobriſten von Mainz und Würzburg ernannt.
Gemahlin Juliane Anna Tberefia geb. von Hamilton aus der
ſchottiſchen Adelsfamilie, u. deren Sohn kaiſerl. Leutenant Heins
rich Sigismund von Fries, heſſ.-homburg. Kammerjunker, Ende
Oktober 1683 vor Ofen gefallen, co am 28. 5. 1675 (wo?) mit
Maria Marg., Tochter des wrafl. hanauiſchen Amtmanns Philipp
Moritz von Erkelbrecht in Naumen (?).
Bad Nauheim, Kurſtr. 1. Carl Seikel.
Nr. 354. Goetze. von Goeze.
Auskunft erbeten (Eltern, Kinder, *, F,00) über: 1. Zacha⸗
rias Goetze, Obergildemeiſter des Schmiedeamtes in Mühl
hauſen i. Th. (ca. 1616 - 1683); 2. Joachim Gerhard Goetze,
Kgl. Preuß. Kriegskommiſſar u. Domänenrat in Berlin (ca. 1730);
3. Zarcharias von Goe ze, Oberforſtmeiſter im Herzogtum Magde⸗
burg (ca. 1778). Wappen dieſer drei Perfonen? 4. Magifter und
Rektor Zacharias Goe ze, * 3. 5. 1662 in Mühlhauſen i. Th.,
T 6. 5. 1729 in Osnabrück. War er Sohn des 1. benannten?
Geſchwiſter? Kinder? 5. Familie von Goeze in Osnabrück.
Berlin, W. 15. Landesaſſeſſor Dr. jur. Goeze.
Nr. 355. Grape.
Wo finde ich Näheres über Herkunft uſw. der Familie
Grape, die um 1340 in Audorf bei Bertzendorf (Altmark) u.
dann in Barleben bei Magdeburg angeſeſſen war.?
Potsdam, Viktoriaſtr. 17. Hauptm. a. D. Hans v. Kotze.
Nr. 356. v. Hayn. v. Schollenſtern. v. Bünau.
Ich ſuche folgendes in Erfahrung zu bringen: 1. Die Eltern
von Henriette Caroline von Hayn, * zu Bansdorf 26. 3. 1731,
T 1780. — 2. Die Eltern des Johann Gotthelf von Schollen⸗
ſtern, Erb⸗ und Gerichtsherr auf Tſchecheln, * 22. 6. 1749,
f 9. 12. 1828. — 3. Die Mutter der Anna Chriftiane Ludmilla
von Bünau a. d. 9. Gaſſen, * 24. 3. 1758, f 14. 2. 1827. Der
Vater derſelben war jedenfalls Rudolf von Bünau, Kirchen-
patron u. Herr auf Gaſſen, 1721.
Schelen burg. A. Frhr. v. Schele Schelenburg.
Nr. 357. Heuß.
Johann Georg Jofeph Heuk, Sg, F?, co 11. 1. 1746 mit
Maria Elifabeth Magerin, *?, 77; fein Bruder Jakob H-{weiteres
unbekannt, *?, f?) co ? 1752 mit Barbara Kuhlmann. Wer
waren die Eltern? Ein Sohn von Johann Georg H. war Peter
Wilhelm H., * zu Klingenmünſter 17. 7. 1760, t zu Mainz ? 1824,
oo 1792 mit Leopoldine Spegg oder Gpeg. *? FT? — Chriſtian
Friedrich H., * ? 1713 zu Gera, t 31. Mai 1766 ?, co ? ?, ſtudierte
in Leipzig die Theologie, war 1739 Magiſter in Wittenberg. —
Johann Reinhardt H., *?, F?, co? ?, war 1731—1756 reformierter
Pfarrer in Siebeldingen u. Gleisweiller (Pfalz). — Johannes
Heuk, *? zu Frankfurt, T? 1692, oo ? 7, ſtudierte 5. 10. 1652
in Straßburg, von 1658 — 1674 evangeliſcher Pfarrer in Gangen-
bieten, Nieder⸗Elſ., 1674 — 1692 Pfarrer in Ballbronn, wo er ſtarb.
Kopenhagen, Frederiksbergallee 53 JI. A. Heuß.
Nr. 358. v. Hohm. f
Vielleicht führt die Mitteilung auf eine Spur, daß Hedwig
Eliſabeth, alias Eleonore v. Hoym aus Dorf Eſebeck im Braun-
ſchweigiſchen als Gemahlin des Adam Chriſtoph v. Stein wehr
auf Wellen bei Magdeburg genannt wird. Er F 1. Nov. 1720 zu
Wellen, ſeine Frau, die er etwa 1703 heiratete, um 1740. Beim
eriten Kinde fteht Otto Philipp v. Hoym Gevatter, 1706. Er ift
auch ſpäter Vormund der Kinder.
Köln⸗Ehrenfeld. v. Stein wehr.
Nr. 359. Inſpirations⸗Gemeinde Koblenz.
Wo befinden fih die Matrikel Bücher und Akten der One
ſpirations⸗Gemeinde Koblenz? Dieſelbe beſteht heute nicht mehr.
Ründeroth, RHID K. Giſſinger.
Nr. 360. v. Kracht. v. Werdeck.
Wer ſind die Eltern von Sophie v. Kracht? 30. 3. 1680
co Georg Sigismund v. Werdeck. — v. Barbara v. Kracht?
co Wolf Georg v. W., ungefähr 1650.
Weimar. v. Werdeck, Oberſt a. D.
Nr. 361. Kreiſer.
Kreiſer, alle Nachrichten erbeten.
Guſſenſtadt, Schwäb. Alb.
Nr. 362. Kritzky.
Schulinſpektor, f 1756 Reval. Seine Tochter Marie Juliane
co 1756 Johann Gottfried Pluskus (Ploſchkus). Bin für jede
Notiz über Vorkommen des Namens Kritzky dankbar; in Frage
kommt vermutlich Norddeutſchland.
Leipzig, Ferd. Rhodeſtr. 3. Peter v. Gebhardt.
Nr. 363. Leupold. Burg Leupoldſtein.
Erbitte Nachrichten über die Gründer, ſowie Geſchichte der
Burg Leupoldſtein. einige Stunden ſüdlich von Pottenſtein
bei Petzenſtein in Franken, welche um 1397 zerſtört wurde und
über das Vorkommen der Familie Leupold, auch Leypolt, bes
ſonders von 1500—1600.
Zittau i. Sa., Goetheſtr. 20. Werner Leupold.
Nr. 361. London, Kirchenbuch. Bauer.
Bei welcher Kirche in London erhält man den Taufſchein
für ein im Jahre 1824 geborenes Kind, deſſen Vater, ein Deutſcher,
einige Jahre vorher nach London ausgewandert war? Gab es
damals ſchon eine deutſche Gemeinde dort? — Kann jemand
angeben, wo u. wann der Hofſattlermeiſter in Berlin, Johann
Martin Bauer geboren ift? f 1822 in Berlin, 86 Jahre alt.
Seine Geburt iſt in ſämtlichen evangeliſchen Kirchen Berlins
nicht verzeichnet, obwohl vieles dafür ſpricht, daß er aus Berlin
ſtammte. Um direkte Antwort bittet
Stettin, Kaiſer Wilhelmſtr. 5. Dr. M. Bethe.
Nr. 365. Mebeſius. Hammer. Baymer. Eſcherich. Zumbach.
Bodmann. v. Horn. Siebenbeutel. Wolf. Floret.
Zur Vervollſtändigung meiner Ahnentafel fuche ich Geburts-,
Sterbe⸗ und Heiratsdaten, ſowie Angaben über Eltern und
Wappen von: 1. Mag. Johann Gottfried Mebeſius, ordin.
11. 7. 1710 als Pfarrer in Burgſcheidungen. 2. Deſſen Frau
Marie Sophia Hammer. 3. Deren Vater Mag. K. (7) Fr. (7)
Hammer, Pfarrer in Braunsdorf, ordin. 19. 3. 1690. 4. Geburts-
tag des 1824 in Hünfeld gelt, Geiſtlichen Rates Laurentius
Baymer, vordem Pfarrer in Hammelburg und Weißendorf.
5. Todestag des Georg Friedrich Eſcherich aus Eltville, 1763
— 1782 Amtskeller in Hofheim. 6. Defen Frau Maria Therefia
Zumbach. 7. Deren Eltern. Vater war Georg Caſpar Zumbach,
1750 — 1763 Amtskeller in Hofheim. 8. Johann Ludwig Bodmann,.
ca. 1720 Amtskeller in Lindau (Eichsfeld) und ſeine Frau Anna
Regina von Horn. 9. Fürſtl. Würzburg. Rat N. N. Sieben
beutel, ca 1727 in Würzburg u. ſeine Frau Maria Sabina
Wolf aus Tauberbiſchofsheim. 10. Dorothea Charlotte Floret,
* 1745 in Birſtein.
Leipzig-Gohlis, Böttcherſtr. 9. Dr. Paul Benndorf.
Nr. 366. Menz (Menzer). Danzer. Plank. Scheib. v. Prändl.
Carron du Val. Kaſtenmayer. Leonhard.
1. Johann Andreas Menz (Menzer), Stadtſchreiber in
Landau a. J., T 2. 10. 1749 in Landau. Geburtstag u. sort?
Eltern? — 2. Adam Danzer, Stadtſchreiber in Landau a. J.;
lebte Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts. Lebens-
Daten? Eltern? — 3. Plank v. Haidenkoven Michael v. Miestorf;
lebte Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts. Lebens-
daten? Gattin? Eltern? — 4. Gottlieb v. Scheib, wahrſchein—
lich aus Gaubickelheim; Anfang des 18. Jahrhunderts. Lebens-
daten? Eltern? — 5. Johanna v. Brandl, Gattin des Vorigen.
Lebensdaten? Eltern? — 6. Claudius Carron du Val, Feld-
ſcherer im bayriſchen Regimente „Marquis von Maffei“, lebte
Georg Thierer.
1724 in Amberg. Geboren wahrſcheinlich 1690. Lebensdaten?
Eltern? Gattin? — 7. Franz Anton Kaſten mayer, Stadt-
ſchreiber in Rain a. L.; lebte Anfang des 18. Jahrhunderts.
Lebensdaten? Eltern? — 8. Gareis Leonhard, Bürgermeiſter
und Kommunalbraumeiſter, Weißbraumeiſter. Geſtorben 8.2. 1768.
in Weiden in der Oberpfalz. Geboren wahrſcheinlich etwa 1701.
Genaues Datum? Geburtsort? Eltern?
Augsburg, Frohſinnſtr. 3. Dr. Gwinner.
Nr. 367. Metzing. v. Werder.
ln Metzing, Bürgermeiſter zu Schwedt,
Ge we mit ?. Seine Tochter Dorothea, *..., t.
1768 (2), eee oo mit Marquard Ludwig v. Werder auf Kade,
* 1716, f 1788. Ausfüllung der Lücken erbittet
Frankfurt a. O. Frhr. v. Lützow, Major.
Nr. 368. Müller. v. Veyhern.
Ich wäre ſehr dankbar für Angabe folg. Wappen: 1. Des
kurhannoverſchen Generals Johann Vincent v. Müller, * 1707,
T Nienburg -Weſer 1781, Sohn des Johann Vincent von (?)
Muller, Major, auf Adlersburg bei Grünendeich, Bez. Stade.
— 2. Des Johann Anton v. Veyhern, celliſcher Oberſt, + 1699
zu Stockholm; auch ſchwediſcher Oberſt; oo Beate Elife v. Gerften-
berg.
Charlottenburg, Tegeler-⸗Weg 1. Frhr. v. Bothmer.
Nr. 369. Potthoff.
1. Wer kann Auskunft geben über die Vorfahren von
Ludolf Potthoff (PVothof), getraut 21. 6. 1656 in Halle (Weſt⸗
falen)? Der Vater hat vermutlich Johann Potthof geheißen.
In den Kirchenbüchern von Halle i. W. iſt nichts Näheres zu
erſehen, da fie nur bis 1653 zurückgehen. — 2. Wo ift über-
haupt in der Zeit vor 1656 die Familie Potthoff urkundlich
nachzuweiſen? (Dem Frageſteller ift nur die fog. Pothof⸗Platte
von Hermann Pothof, Münſter 1613 bekannt.) — 3. Wie iſt
der Name Potthoff zu erklären?
Leipzig, Eliſenſtr. 2011. Joh. Wigand Horn.
Nr. 370. v. Pritzbuer, v. Drieberg, v. Beeren, v. Klitzing.
1. Lewin Friedrich von Pritzbuer auf Schwarzenhof,
Lanſen u. Finken, * 6. 10. 1701 a. Finken, 7 2. 3. 1735 a.
Schwarzenhof. co 2 3. 1722 a. Gottmannsförde: Eliſabeth
(Ilſabe) Davide von Drieberg, * 12. 12. 1702 a. Gottmanns⸗
förde, T 14. 1. 1735 a. Schwarzenhof. Geſucht die beiderſeitigen
Eltern und Großeltern. — 2. Caroline Frieder. Soph. v. Beeren,
* 12. od. 13 5. 1782 wo? Eltern: Joh. Ernſt Chph. v. B.
a. d. D Zinnitz u. Lfe. Carol. Wihlm. v. Klitzing Ihre 16 Ahnen?
Bautzen. Moritz Baſtian von Zehmen.
Nr. 371. Negimentsſtammliſte. (Fortſetzung von Seite 146.)
114. Volmar, Geo. C. Friedr.: * 1789, 1805 Stückjunker,
t 1812. — 115. Waldmann, Valent. Gev.: * 1784, Compagnies
Chirurg. — 116. Weißlich, N. N.: aus Bückeburg, 1787 Premlt.—
117. Werner, Friedr. Wilh.: 1773 Seklt., 7 1781. — 118.
v. Weſternhagen, Ernſt Auguſt: 1776 Seklt., 1791 Abſchied. —
119. Wetzel, Gottfried: 1758 Premlt., T 1802. — 120. Wieder-
hold, Joh. Conr.: 1762 Seklt. — 121. Wiederhold, Wartin:
1760 Geflt. — 122. Wiederhold, Joh. Martin: 1760 Commiffarius.
— 123. Wienold, Carl Wilh.: 1760 Seklt. — 124. Wietring,
Gerhard aus Hannover: 1778 Seklt. — 125. Wille, Carl Ludwig:
1813 Stabs-Capitain. — 126. Wille, Joh. Henr.: 1814 Stabs-
Capitain. — 127. (v.) Winkler, Ernſt: 1831 Seklt. — 128.
v. Bonhorſt, Joſeph: * 1799, in nauſſauiſchen Dienſten. — 129.
v. Einſiedel, Oscar, Freiherr: * 1821, do. — 130. v. Eyß,
Matthias, Freiherr: * 1797, do. — 131. v. Marillac, Friedrich:
* 1829, do. — 132. v. Preuſchen Liebenftein, Clemens: F 1841,
do. — 133. v. Reichenau, Ernſt: * 1841, do. — 134. Senfft von
Pilſach, Ernſt Maximilian: 1819, do.
Oranienſtein (Naſſau) Kadettenhaus.
Nr. 372. Richter.
Im 17. und 18. Jahrhundert ſtand die Patrizierfamilie
Richter in Leipzig wegen ihrer großen geſchäftlichen Bedeutung
und wegen ihrer Runfte und Naturalienſammlungen, die zu den
größten Sehenswürdigkeiten Leipzigs gehörten, und die auch
von Goethe beſucht und in „Wahrheit und Dichtung“ erwähnt
werden, in großem Anſehen. Ich habe umfangreiches Material
über die Geſchichte dieſer meiner Familie aus jenen Tagen
geſammelt und möchte mit allen denjenigen in Verbindung treten,
Stabsarzt Dr. Has.
die mir irgend welche Auskunft über die Geſchichte der Familie
(auch ſcheinbare Nebenſächlichkeiten) geben können und ebenſo
mit ſolchen, die als Nachkommen dieſer Familie an deren Ge—
ſchichte intereſſiert ſind.
Königswalde i. Erzgb. Paſtor Richter.
Nr. 373. v. Rindorff. v. Kottwitz. v. Hindenburg.
v. Stettin. v. Jatzkow. v. Horder. v. Briefen.
Geſucht werden je die 16 Ahnen von: 1. Daniel Karl v.
Rindorff auf Alsleben und Ballerſtedt in Anhalt, * 28. 8. 1667.
— 2. Deſſen Gattin Eliſabeth Amalie v. Kottwitz. — 3. Curt
Ludwig v. Hindenburg auf Roggow, Kr. Saatzig, Major
1728 am Leben. — 4. Geen Gattin Dorothea v. Stettin aus
Korkhagen (Pomm.) — 5. Anna Catharina v. Jatzkow aus
Beberow (Pommern), Gattin von Claus Rüdiger v. Hoym auf
Poblotz. — 6. Reinhard v. Gorder auf Glaſow u. Wietzelfelde,
oo Anna Tugendreich v. Hagen aus Neulin, Eheſtiftung
16. 3. 1666. — 7. Maria v. Briefen, Gattin von Henning v.
Mildenitz, vermutlich auf Lentzen, der Sohn aus dieſer Ehe
heiratete 1713.
Weimar, Südſtr. 28. Wilhelm Frhr. v. Nauendorf.
Nr. 374. Noeßler, Rößler, Rösler.
Ich bearbeite vorgenannten Namen genealogiſch und wäre
dankbar für gefl. Auskunft über Herkunft und Abſtammung cc.
des fal. preuß. Revierförſters Carl Chriſtoph Rößler in Kleins
Korgan bei Schmiedeberg (Prov. Sachſen). Sein Sohn führte
den gleichen Namen Carl Chriſtoph Rößler, Kgl. Förſter in
Gräfendorf bei Torgau,“ 1. 1. 1762 (wo?), f 26. 12. 1824 (wo?
und deſſen Sohn hieß Heinrich Ernſt Rößler, Domäneninſpektor,
* 16. 8. 1800 in Gräfendorf, F 2. 8. 1864 in Eldena b. Greifs—
wald. Ich habe viel Stoff obiger Namen ſeit Jahren ge—
ſammelt in direkter Linie. Wo finde ich weiteres und wer iſt
weitere Stoffbeſchaffung zu unterſtützen in der Lage?
Glauchau, Sa., Rothenbach. Carl Rößler.
Nr. 375. von Rofenberg.
Angaben über den Verbleib der Brüder und des Sohnes
von Zawis v. Falkenſtein aus dem Haufe v. Rofenberg ere
beten in Ergänzung von Franz Palacky. Geſchichte v. Böhmen,
A. Buch, 7. Kap. S. 362. In Frage kommen anſcheinend Preußen,
Polen, Niederſachſen und Weſtfalen. Kann jemand Angaben
über einen Zuſammenhang der böhmiſchen Roſenberg mit dem
zum älteſten Adel Kurlands gehörenden Geſchlechte gleichen
Namens, welches im goldenen, mit roten Balken belegten Schilde
drei Rofen (2. 1.) führte, mitteilen? Angaben, wo zwiſchen
1290 und 1500 in Preußen, Polen, Kurland, Livland Rofen«-
berge und mit welchem Beſitz und Wappen vorkommen, ſehr
erwünſcht. .
Rotenburg i. Hannover. Hauptmann p Rofenberg.
Nr. 276. v. Schell. Frhr. v. Morien.
1. Konrad Johann v. Schell, co Elifabeth Gertrud v.
Padberg. — 2. Moritz Wilhelm v. Schell, * 1690 zu Haus
Rechen, T 21. 12. 1754 zu Haus Goldſchmieding, co Sibylle v.
Antworten auf
Zu Nr. 279. von Werden, von Werde(r), von (van) Weerth.
Der 78. Band der Annalen des hiſtoriſchen Vereins für
den Niederrhein enthält eine Abhandlung von Macco über das
Jülichſche Geſchlecht von Werth, mit Stammtafeln, ſowie eine
Arbeit von E. v. Oidtman über den Grabſtein des im Gefecht
bei Beutelsbach gefallenen kurbayriſchen Rittmeiſters Stephan
v. Werth. Der zuletzt genannte Gelehrte hat im 11. Jahrgang
der Zeitſchrift des Aachener Geſchichtsvereines über den Grab—
ſtein Stephans von Werth, eines Bruders des Feldmarſchalls
Jan von Werth, gehandelt. Die Annalen des hiſtoriſchen Vereins
für den Niederrhein enthalten im 73. Band eine Abhandlung
v. Oidtmans, „Das Linnicher Geſchlecht van weyrdt. Einleitung
zur Familiengeſchichte des Johann von Werth“, und im 73. Band
eine Arbeit von Kaſpar Keller, „Zur Familiengeſchichte des
Johann von Werth“.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Zu Nr. 302. von Poniatowski— Bauer.
Wie mir mitgeteilt wird, findet fid näheres über den Zus
Omphal u. Steinkehle. Eltern derſelben? — 3. Heinrich Moritz
v. Schell, * 1724 zu Haus Rechen, f 26. 11. 1768 daſelbſt,
co Unna Sophie Waldbaum, * 1735, T 7. 7. 1771 zu Haus
Rechen. Eltern und Großeltern derſelben. — 4. Diedrich Wil.
helm Johann Frhr. v. Morien, co J. 9. 1749 Sophie Wil⸗
helmine Dorothea Freiin v. Morien. — 5. Diedrich Johann
Frhr. v. Morien, f 1662, co Anna Gerhardine v. Wylich,
* Haus Pröbſting. — 6. Friedrich Bernhard Diedrich Frhr. v.
Morien, co Wilhelmine v. H. Marwitz.
von Baſſe.
Nr. 377. v. Schierſtedt. v. Hagen. v. Berlepſch.
Suche nähere Angaben über: 1. Gebhard v. Schierſtedt
auf Paplitz, co 1605 Urfula v. Koge. — 2. Sigmund v. Hagen
auf Biendorf und Seeben, co 13. 10. 1611 Anna Margarethe
v. Roke. -- 3. Suſanne v. Berlepſch a. d. H. Gr. Bodungen,
oo 25. 5. 1617 Hans Hermann v. Kotze.
Potsdam, Viktoriaſtr. 17. Hauptmann a. d. H. v. Roge.
378. v. Spiegel, v. Obernitz, v. Brettin, v. Gleichenſtein.
Ich bitte um Vervollſtändigung folgender Angaben zur
Aufſtellung einer Ahnentafel: 1. Siegmund Ernſt v. Spiegel,
Herr auf Uhlersdorf b. Gera, *..., F... ©... mit... v. Obernitz
a. d. H. Liebſchütz b. Schleiz, ..., F... — 2. Johann Chriſtian
v. Brettin, Herr auf Droſchkau u. Zwötzen-Semnitz, “ Droſch⸗—
kau 1. 3. 1702, T Zwötzen 6. 7. 1780, co... mit Dorothea Elifabeth
v. Gleichenſtein. ..., 7 Zwötzen 8. 3. 1775. Wer könnte mir
über die Eltern der Genannten Näheres mitteilen. Ich kenne
nur die Genealogie der Edlen Herrn v. Gleichenſtein. Kleinere
Auslagen erſtattet gern
Berlin NW. 52. Rolf v. Kutzſchenbach, Lt. i. G.⸗Ul.⸗R.
Nr. 379. Wechsler.
Ich ſuche Geburtsort und Eltern von Johann Caſpar
Wechsler, Tuchmacher in Erlangen 1734—1782, wahrſcheinlich
* 1703 und aus Nordbayern wahrſcheinlich vor 1734 nach Gre
langen eingewandert.
Marburg a. L., Kugelgaſſe 1. Guſtav Schmidt, stud. phil.
Nr. 380. Wilna.
Wo kann ich die Namen der Dozenten und Profeſſoren
der Univerſität Wilna erfahren?
Thale, Harz. Louis v. Müller.
Nr. 381. v. Wippermann. v. Peſtel. v. Kienitz.
Le ichen predigten.
1. Suche die Nachkommen der Familie Wippermann
(v. d. Wipper), die im 16. u. 17. Jahrhundert in Lemgo, Bücke⸗
burg, Paderborn, Minden und Wietersheim, 2. desgl. der
Familie v. Peſtel, die um dieſe Zeit in Bückeburg u. Minden
blühte. — 3. Wo leben Mitglieder der Familie v. Kienitz?
— 4 Wo findet ſich außer in Braunſchweig, Hann over und
Stolberg noch eine größere Sammlung von Leichenpredigten
über Mitglieder nordweſtdeutſcher Familien?
Deſſau. v. Sobbe, Hauptmann.
die Rundfragen.
ſammenhang zwiſchen den Familien Poniatowski u. Bauer
in den 1876 zu Berlin erſchienenen Lebenserinnerungen der bes
rühmten Schauſpielerin Karoline Bauer, die ihren Urſprung auf
die Poniatowskis zurückführt.
Eſſen-Ruhr. Bibliothekar Olszewski.
Zu Nr. 314. Eichbaum.
In verſchiedenen Hand- und Adreßbüchern finde ich folgende
Träger der Namen E.: Juſtizrat Dr. E., Schwetz W.-Pr.; Tier-
arzt E., Stolp i. P.; Oberarzt Dr E. an der Irrenanſtalt Schles-
wig; E., Sekretär bei der General-Verwaltung der Kgl. Muſeen,
Berlin; Robert E., Schuhmachermeiſter, Eſſen- Ruhr, Gemarken⸗
ſtraße 25; das Berliner Adreßbuch weiſt außerdem eine ganze
Reihe weiterer E. auf. .
Eſſen⸗Ruhr. Bibliothekar Ols zewski.
Zu Nr. 311. Eichbaum.
Der Name Eichbaum iſt im Hamburger Adreßbuch 9 mal,
im Altonaer 1 mal vertreten.
Hamburg. O. Goebel.
Zu Nr. 324. von Jaſter.
Katholiſcher Garniſonspfarrer in Darmſtadt, Ignaz von
Jaſter, ſ. Großherzogl. Heſſiſcher Militär⸗Etat 1830, S. 24. —
Jofeph von Jaſter, Bollauffeber zu Mainz, |. Hof- u. Staats-
handb. 1855. Darmſtadt. S. 307.
St. Petersburg. C. v. Heſſe.
Zu Nr. 330. Plattenberg.
Vielleicht geben die im Jahrg. 1855 des Gothaer Tafchen-
buches der freiherrl. Haufer bei der erſtmaligen Aufnahme der
Familie v. P. gemachten geſchichtl. Angaben weitere Hinweiſe
auf den gewünſchten Zweig.
Eſſen-⸗Ruhr. Bibliothekar Olszewski.
|] Bücherbeſprechungen.
Krupp 181281912. Zum 100 jährigen Beſtehen der Firma
Krupp und der Gußſtahlfabrik zu Eſſen⸗ Ruhr — heraus⸗
gegeben auf den hundertſten Geburtstag Alfred Krupps.
Die Firma Krupp hat zur Feier ihres 100 jährigen Beſtehens
und gleichzeitig der 100. Wiederkehr des Geburtstages Alfred
Krupps, eine groß angelegte Feſtſchrift geſchaffen, die, zunächſt
in einem vornehmen, des Rufes der Geberin würdigen Gewand
einem engeren Kreiſe von Angehörigen und Freunden zugedacht,
in kurzer Zeit aber auch im Verlage von G. Fiſcher in Jena
in einfacherer Ausſtattung, aber mit gleichem Inhalt, auch wei—
teren Kreiſen zugänglich gemacht werden ſoll.
Von den meiſten bei ähnlichen Gelegenheiten erſchienenen
Publikationen großer Unternehmungen unterſcheidet ſich dieſe
Feſtgabe vor allem dadurch, daß das Hauptgewicht der Dar—
ſtellung nicht auf die Schilderung der Werke und auf ſtatiſtiſche
Mitteilungen, ſondern auf die inneren Zuſammenhänge der
geſchichtlichen Entwicklung gelegt wurde. Macht ſchon dieſer
Umſtand das Werk für den Geſchichtskundigen im allgemeinen
leſenswert, ſo gewinnt es auch für den Freund der Familienge—
ſchichte Intereſſe durch mancherlei neue Mitteilungen aus der
Geſchichte eines Geſchlechtes, das in ſo ſeltenem Maße wie die
Krupps an einen Platz von hervorragender Bedeutung geſtellt
wurde. Es liegt auf der Hand, daß die Geſchichte eines ſolchen
Unternehmens, das ſeit 100 Jahren und durch 4 Generationen
in der Familie des Begründers ſeine Eigentümer und Leiter
behalten hat, auch von den führenden Geiſtern in dieſer Familie,
von ihren Gaben und ihrer Herkunft ſprechen muß. Andererſeits
bringt es der Hauptzweck und die gebotene Zurückhaltung der
Herausgeber mit ſich, daß auf dem Gebiete der Familiengeſchichte
eine ſtarke Zurückhaltung geübt wurde. In kurzen Abſchnitten
gleitet die Feſtſchrift, nachdem ſie die politiſchen, wirtſchaftlichen
und techniſchen Grundlagen in der Entſtehungszeit der Gußſtahl—
fabrik geſchildert hat, über die Vorgeſchichte des Kruppſchen
Geſchlechts hinweg, um ſich dann ganz der Entwicklung des
Unternehmens zu widmen. Doch ſind den Figuren des Gründers
Friedrich Krupp, des Hauptſchöpfers der Werke Alfred Krupp
und ſeines Nachfolgers Friedrich Alfred Krupp geſchloſſene Dar—
ſtellungen gewidmet, in denen ihre Charaktere nach Entſtehung
und Rückwirkung liebevoll gezeichnet ſind und in denen wie in
dem ganzen Werke die geſchichtlichen Zuſammenhänge trefflich
zur Geltung kommen.
Fülle werksgeſchichtlichen Stoffs gebotenen Sparſamkeit im Cin-
ſtreuen perſönlicher Daten, doch auch vom Standpunkt des
Familiengeſchichtsforſchers aus manchen Reiz. Beſonders auf
pſychologiſche Zuſammenhänge zwiſchen den einzelnen Genera—
tionen ijt Wert gelegt und die Vererbung von Gaben und Tras
ditionen zieht ſich wie ein diskret eingewebter, aber dem ſuchenden
Auge wohl erkennbarer Faden durch die Schilderung einer 100
jährigen Entwicklung hindurch. W. O.
Heinrich Th. von Kohlhagen, Der deutſche „Naubritter“.
Ein Beitrag zur Ständegeſchichte. Vortrag, gehalten im „Verein
für Geſchichte der Stadt Nürnberg“ und im ,Hijtorifden Bers
ein“, Lemberg 1912. 46 Seiten, 8°
Dieſer flott geſchriebene Vortrag tritt auf Grund ſehr ein—
gehender Quellenſtudien übertriebenen Anſchauungen über Aus-
breitung und Verwerflichkeit des Naubrittertums entgegen, in-
dem er alles zuſammenträgt, was zur Entſchuldigung und
Erklärung des von ihm grundſätzlich keineswegs gebilligten
Treibens ſeiner ehemaligen Standesgenoſſen geſagt werden kann.
Die ſtädtiſche Geſchichtsſchreibung kommt dabei ſchlecht weg; ſo
wenig Referent die Berechtigung des Mottos ,andiatur et altera
pars“ verkennt, ſo hält er doch die Beurteilung Kohlhagens be⸗
So bietet das Werk trotz der, durch die
züglich des Rittertums ſeit dem Interregnum für zu optimiſtiſch.
Kohlhagen ſelbſt muß von ,rückſtändigen und verworrenen Nechts⸗
anſchauungen“ in Ritterkreiſen ſprechen und zugeben, daß der
Adel jener Zeit es nicht verſtand, an Stelle der ihm verloren
gegangenen Wehraufgabe neue Werte zu ſetzen, indeß das
adelige Proletariat am Rauberunwefen des ſcheidenden Mittel-
alters in führender Rolle ſich betätigt. Der Verfaſſer ſagt ſelbſt,
es käme ihm hauptſächlich darauf an, „den treibenden Kräften
und Urſachen nachzugehen“, und diesbezüglich hat er beacht-
liches Material zuſammengeſtellt. Die angenehm zu leſende Dare
ſtellung hat er durch Einflechtung charakteriſtiſcher Quellenſtellen
vortrefflich gewürzt.
Leipzig⸗Conne witz. Eduard Heydenreich.
Ernft Grohne. Die Hausnamen und Hauszeichen, ihre Geſchichte,
Verbreitung und Einwirkung auf die Bildung der Familien-
und Gaſſennamen. Von der philoſophiſchen Fakultät der Georg
Auguſt⸗Univerſität zu Göttingen gekrönte Preisſchrift. Göt⸗
fingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1912. 213 Seiten, gr. 8°.
Das vorliegende vortreffliche Buch verfolgt an Hand der
Urkundenbücher und ſonſtigen Quellen der Städtegeſchichte die
Häuſerzeichen und Häuſernamen in ihrer Ausbreitung vom Ober—
rhein aus nach Norden und Oſten und im Zuſammenhang mit
der Heraldik. Die Sitte der Häuſerzeichen und Häuſernamen tritt
um 1200 zuerſt auf, ihre älteſte Heimat war der Wittel⸗ und
Niederrhein. Die Häuſernamen kamen unabhängig in Aufnahme
und gerieten erſt allmählich unter den Einfluß der Heraldik.
Grohne hat die Frage nach dem Zuſammenhang der Silbe mit
der Herausbildung der Familiennamen entſchieden gefördert, ing-
befondere die Wechſelbeziehungen der beiderſeitigen Namens
gebung beſtimmter, als bisher geſchehen war, nachgewieſen. Das
mit wohltuender Friſche geſchriebene Buch ſei insbeſondere allen
den Forſchern warm empfohlen, die in der glücklichen Lage ſind,
die Geſchichte ihres Geſchlechts bis in das Mittelalter zurück-
zuverfolgen.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Ernſt Machholz. Materialien zur Geſchichte der Reformation
in Altpreußen und im Ermlande. 300 Jahre preußiſche Kirchen.
geſchichte. 1912. Druck von Paul Kühnel in Lötzen, Oſtpreußen.
219 Seiten, gr. 8°.
Verfaſſer, der ſich bereits durch ſeine Arbeiten über alt⸗
preußiſche Kirchenbücher vorteilhaft bekannt gemacht hat, bietet
hier eine fleißige, verdienſtvolle, auf gründlichen Quellenftudien
beruhende Grundlage für eine umfaſſende Geſchichte der Refor-
mierten in Altpreußen und im Ermlande. Für den Familien-
forſcher ſind insbeſondere die alphabetiſch geordneten Biographien
reformierter Prediger wertvoll. Reiche Literaturnachweiſe, Pere
ſonen-, Orts- und Sachregiſter und eine Karte erleichtern die
Benützung dieſes nützlichen Buches.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Heinrich Raſpe, Landgraf von Thüringen und Deutſcher
König (T 1247) von Rudolf Malſch. Verſuch einer hiſtoriſch⸗
pſychologiſchen Würdigung. Halle a. S. 1911. Forſchungen
zur Thüringiſch-Sächſiſchen Geſchichte 1. Heft.
Die Unterſuchung zeitigt ein anderes Ergebnis als die vor
einigen Jahren erſchienene Arbeit von K. Wend, der Rafpe als
einen ehrgeizigen Schwächling hinſtellt. Hier wird verſucht auf
dem Hintergrund der ganz eigenartig politiſch und religiös bes
wegten Zeit der letzten Staufen, dem letzten Sproß des thüringer
Landgrafenhauſes gerechter zu werden. Wider ſeinen Willen
wird er erfüllt von den asketiſchen Idealen ſeiner Zeit, in den
Mittelpunkt der Parteikämpfe geſtellt. Kaiſer und Papſt werben
um ihn. Beiden ſucht er gehorſam zu ſein, doch ſiegt im Zwiſt
die geiſtliche Macht. Am Ende ſeines Lebens wird der Schwager
der heiligen Eliſabeth ein „Pfaffenkönig“. Nicht fein Ehrgeiz,
ſondern nur die Sorge um ſein Seelenheil veranlaßt ihn, als
König gegen den Staufer aufzutreten, der ihn vor allen anderen
Fürſten ausgezeichnet, und dem er, ſolange es ſein Gewiſſen er—
laubte, treu gedient hatte. Der Verf. iſt ſich der Schwierigkeit
ſeiner Aufgabe bei dem oft ſpärlichen Material wohl bewußt,
doch folgerichtig entwickelt er ung diefe Handlungsweiſe Raſpes
aus ſeinem ganzen Lebenskreiſe heraus. Sind auch vielleicht
manche Einzelheiten anfechtbar, ſo glaube ich doch, daß dieſe
Auffaſſung Raſpes gegenüber der Wencks den Vorzug verdient.
— In der Beilage wird uns zunächſt ein Lebensabriß Hermanns II.,
der 19jährig ſtirbt, gegeben. Daran wird kurz die Frage nach
dem eigentlichen Grund des Ausſterbens des Landgrafenhauſes
geknüpft. Der Verf. glaubt ihn im Erlöſchen des männlichen
Keimplasmas zu finden; den frühen Tod bringt er mit der
Geburt Hermanns von einer 15jährigen Mutter in Zuſammen—
hang, bedauert aber, daß er in der mediziniſchen Literatur keine
Auskunft erhalten konnte, ob ſeine Annahme den Tatſachen ent—
ſpricht. In der Tat liegen die Arbeiten in dieſer Hinſicht noch
ſehr im Argen. Auch ſtatiſtiſche Aufzeichnungen fehlen wohl
zur Zeit noch, da die Kliniken wohl die Geburten genau ver—
zeichnen, aber nichts über das ſpätere Leben des Kindes ausſagen
können. — Die Stammtafel in der fünften Anlage zeigt einige
Abweichungen von der Stammreihe Diemars in der Zft. f. heſſ.
Geſchichte 1903. Das Todesjahr der erſten Gemahlin Hermanns l.,
Sophia (nicht von Sommerſchenburg!), wird auf 1189 beſtimmt;
noch im gleichen Jahre heiratet Hermann Sophia v. Bayern.
Gegen Dobenecker und Diemar wird Ludwig als der älteite
Bruder Heinrich Raſpes angenommen. Nicht ganz beiſtimmen
kann ich, wenn Verf. die Geburten der anderen Kinder Hermanns l.
im Zeitraum von je 2 Jahren anſetzt. — Zum Schluß möchte
ich noch den Wunſch ausſprechen, daß die nächſten Hefte der
„Forſchungen“ mit einem Regiſter verſehen werden möchten.
Jena. Karl 5. Lampe.
C. Cappeller, Jena und die Salzburger Emigranten (1732
und 1733). Nach amtlichen Quellen bearbeitet. Jena,
B. Vopelius. 1910.
Die kleine Schrift, die wohl aus Arbeiten des Verfaſſers
über ſeine Familie entſtanden iſt, bringt wertvolles Material zu
den Zügen der Salzburger Emigranten. Wir ſehen, wie ſich die
Jenenſer Bürger und Akademiker bemühen, die Auswanderer
bei ihrem Durchzug durch Jena zu unterſtützen. Vor allem iſt
für uns wichtig, daß der Verfaſſer als Anhang die Namen der
Familien bringt, die vom 2.—6. Juli 1732 durch Jena gezogen
ſind. Er weiſt darauf hin, daß es größtenteils dieſelben Namen
ſind, die ſich in den anderen Verzeichniſſen finden, daß ſich aber
leider nur wenige identifizieren laffen. Ein Salzburger, Leo—
nard Cramer, kehrt nach manchen Irrfahrten nach Jena zurück,
„da es ihm dort unter anderen Städten am beſten gefallen“,
und erwirbt hier das Bürgerrecht. — Auch zur Charakteriſtik
verſchiedener damaliger Profeſſoren (bſ. Walch) trägt dieſe auf
Akten beruhende Darſtellung einige weſentliche Züge bei.
Jena. Karl H. Lampe.
Mitteilungen der Zentralſtelle für deutſche Berfonens
und Familiengeſchichte. 10. Heft. Leipzig, D. A. Ludwig
Degener 1912. Das Familienſtammbuch (Kneer und Devrient).
Kirchenbücher des Reichslandes Elſaß-Lothringen (Koch). Jahres-
bericht der Genealogiſchen Literatur (Devrient). Vorſtand der
Zentralſtelle.
Monatsblatt der K. K. Geſellſch. „Adler“, Wien, Auguſt
u. September 1912. Frhr. v. Dungern: Die „Sklavenheere“ der
Hohenſtaufen. Schullern: Das Geſchlecht der Gambara. Aug.
v. Dörr: 16 refolvierte Wappenverleihungen aus der Sammlung
Warnecke.
Heraldiſche Mitteilungen, hrsg. v. Ver. „Zum Kleeblatt“
in Hannover 1912, Nr. 2. Bromme, das große Königl. Preuß.
Staatswappen zur Zeit Friedrich des Großen. Wöller: Drei
Kaiſerſiegel aus dem Landes-Haupt- Archiv zu Wolfenbüttel.
Ströhl, Exotiſche Städte⸗Wappen.
Zeitſchriftenſchau. ess
Stammbaum der Familie Löbbecke, Aſt: Caſpar Diedrich
Löbbecke. 1911.
Im Anſchluß an die im vorigen Jahre erſchienene größere
Veröffentlichung über die Familie Löbbecke, über die bereits
früher eine Beſprechung erſchien, hat Herr Edwin Löbbecke, Braun—
ſchweig, auch mehrere Stammtafeln eines Aſtes der Familie, der
dem Familienverbande nicht angehört und daher in der Familien-
geſchichte unberückſichtigt blieb, herausgegeben. Es iſt dies eine
erwünſchte Vervollſtändigung der früheren Forſchungen.
Leipzig. W. C. v. Arnswaldt.
Julius Ebner, Stammbaum der Württembergiſchen Familie
Ebner. 1911. Druck von J. Ebner in Ulm.
Eine ſchwäbiſche Handwerkerfamilie, viele Generationen
hindurch im Beſitz einer Schmiede, vielfach auch im verwandten
Berufe der Wagnerei, hat ſich durch kaufmänniſche Tätigkeit in
die höhere Schicht der Stuttgarter und Ulmer Bürgerſchaft
hinaufgearbeitet. Die vorliegenden Tafeln geben eine gute Aber»
ſicht des Stammes Ebner, welche durch mehrere Tafeln über
die Nachkommen der Töchter zu einer Nachfahrentafel ergänzt
wird. Ein alphabetiſches Verzeichnis unterrichtet den Leſer über
ſämtliche vorkommende Familiennamen. Quellenbelege für die
einzelnen Angaben fehlen leider, jedoch gibt der Verfaſſer im
Vorwort Auskunft über ſeine Vorarbeiten, wobei er auch die
Familienüberlieferung von der Nürnberger Herkunft mit Recht
zu rückweiſt. Bedauerlich ift, daß trotzdem das Wappen der Nürn⸗
berger Ebner das Büchlein ſchmückt anſtatt der von den ſchwäbiſchen
Ebnern geführten Haus- oder Innungsmarken.
Leipzig. Ernſt Devrient.
Genealogiſche Forſchungen über die Familie Neubaur.
Halle a. S. 1911. Hofbuchdruckerei von C. A. Kaemmerer &
Co. 108 Seiten in Folio und ein Stammbaum.
Der gut ausgeſtattete Folioband enthält eine ganz erſtaun⸗
liche Fülle des wertvollſten genealogiſchen Materials über die
weit verzweigten 15 Generationen der Familie Neubaur (bis
1660 Niebur). Der Verfaſſer hat mit wahrem Bienenfleiß ſeinen
Stoff aus 79 Kirchenbüchern, aus zahlreichen Archiven und
Bibliotheken zuſammengetragen, ſowie die in Betracht kommende
Literatur benutzt. So ſteht dem künftigen Chroniſten der Familie
eine reiche und ſorgfältige, wenn auch nicht lückenloſe Stoff-
ſammlung zu Gebote. Leider läßt die oft unklare Anordnung
und die Häufung unzähliger Daten die Freude an der Arbeit
nicht aufkommen. Es gehört große Geduld dazu, ſich an Hand
der Stammtafel — warum ein Stammbaum? — die verwandt»
ſchaftlichen Beziehungen klar zu machen. Ein Regifter wird
ſchmerzlich vermißt. Gerade hier wäre es am Platze geweſen,
denn es werden ſehr viele verſchwägerte Familien behandelt.
Hervorzuheben find: Albert, Diederichs (von 1606 an), Fours
nier, Honig (von 1626 an), Jaeger, Lindholz, Nobiling
(von 1560 an), Oldenburg (von 1645 an), Ponnier (von 1544
an), Schlutius, Sigmund, Starcke, Zabel, Zier (von
1700 an) und Zuckſchwerdt (vonz1604 an).
Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte. Jahrg. V,
Heft 10, 1912, Oktober: Aus der Geſchichte von Uffenheim in
Franken. Uber Familiengeſchichte. Die Familie Möller. Stamm—
baum der Familie Jungbluth. Zur Familie Beſſerer. Stamm-
baum der Familie Weſtphal. Ahnentafel der Geſchwiſter Cramer.
Roland 1912, 3. Groſſe, Stargarder Quellen für die
Familienforſchung. Die Meiſter der Kottbuſer Tuchmacher—
innung von 1731—1890. Vorſchlag für eine neue Ahnentafel
von 32 und mehr Ahnen. Heraldiſches Kurioſitäten⸗Kabinett.
Zur Exlibris- Beilage.
Maandblad van het Genealogisch-heraldiek Genoot-
schap „De Nederlandsche Leeuw“. 30. Jahrg., 1912, 9.
Genealogie van het geslacht Merens (Merens). — Les citoyens
nobles des Perpignan et de Barcelone et leur noblesse trans-
missible (jonkh. Just de la Paisières). — Van Dompseler
(Beernink). —
A, ee a ER,
„
L’indicateur généalogique, héraldique et biographique.
1912, Aofit. de Vroe (Devroi). de Schacht de Winekerke et
de Rupelmonde. van Wychuns. Septbre. Jean Stockmans. Labis.
Dreyck. de Schacht,
Die Grenzboten. Zeitſchrift für Politik, Literatur und
Kunſt. 71. Jahrgang, Nr. 29, 1912. Freiherr Wilhelm von
Schoen (gegen den „Semigotha“) von Dr. Kekule v. Stradonitz.
Korreſpondenzblatt des Geſamtvereins der deutſchen
Geſchichts⸗ und Altertumsvereine 1912, Nr. 5 ff. Hauviller,
Aber Fakſimilien von Urkunden mit aufgemalten Wappen der
Ausſteller und ein verbeſſertes Verfahren zur Herſtellung von
farbigen Siegelabgüſſen; Ritter von Bauer: die Frage der
Anlegung ſtaatlicher Adelsbücher.
Fuldaer Geſchichtsblätter. 1912, Nr. 5. Ungedruckte
Aktenſtücke zur Geſchichte des Fuldaer Fürſtabtes Balthaſar von
Dermbach (1570 — 1606). (G. Richter.)
Heſſiſche Chronik. Monatsſchrift f. Familien- und Orts⸗
geſchichte in Heſſen und Heſſen⸗Naſſau 1912, 8. Raupp: Aus
den Erinnerungen eines deutſchen Malers. Rodhardt: Der
letzte deutſche Landgraf. Ammann F: Aus meinem Tagebuch. —
1912, 9. Caſpar Ammann F: Aus meinem Tagebuch. Raupp:
Aus den Erinnerungen eines deutſchen Malers. Kate Damm:
Erbgroßherzogin Auguſte von Mecklenburg-Schwerin, geb.
Prinzeſſin von Heſſen- Homburg.
Heſſenland 1912, Nr. 17. Adolf Jürgenſen (H. Blumen⸗
thal): Ausländer als Offiziere im heſſiſchen Heere (Woringer).
Verhandlungen des hiſtor. Vereins von Oberpfalz und
Regensburg. Neue Folge, 55. Bd., Jahrg. 1911 (1912 ere
ſchienen). Lambert Graf von Oberndorff: Der Wappenſtein im,
Pfarrgarten zu Mockersdorf. Dieſer Wappenſtein enthält unter
einer Inſchrift das Geſchlechtswappen der Oberndorffer zu
Mockersdorf, in Verbindung mit dem Wappen des dortigen
Pfarrers Johannes Hacker.
Verſchiedenes.
Vortrag. Herr Prof. Dr. Haeder von der Univerfitat
Halle hält im Auditorium XVIII des Seminargebäudes der
Univerſität Halle Montag, den 28. Oktober einen Vortrag über
„Vererbungsgeſchichtliches in Völkerkunde und Gene—
alogie“. Dieſer Vortrag gehört zu einer Vortragsreihe des ge—
nannten Gelehrten „über Grenzfragen der Biologie und Kultur—
wiſſenſchaften“ zum Beſten Halleſcher Univerſitätsinſtitute. Dauer-
karten für alle 1 Vorträge 5 Mk; Einzelkarte für jeden einzelnen
Vortrag vom 1. Oktober an bei Herrn Hausmeiſter Kittelmann
im Seminargebäude der Univerſität erhältlich.
Die Erneuerung von Familienwappen am Nathaus zu
Herborn ift von den ſtädtiſchen Behörden und dem Altertums—
und Geſchichtsverein zu Herborn in Ausſicht genommen. Dieſe
vor etwa 60 Jahren leider beſeitigten, in Holz geſchnitzten Wappen
ſind nicht, wie Neuding ſehr irriger Weiſe meinte, die Wappen
der die Grafentage in Herborn beſuchenden Adelsfamilien, ſondern
vorwiegend Haus- und Geſchäftsmarken Herborner Familien, aus
denen 1626 — 1660 die Bürgermeiſter entſtammten. Es find dies
folgende, teils ausgeſtorbene, teils noch hier anſäſſige Familien:
Kaps, Fiſcher, Behr, Weber, Blum, Megler, Mertens, Hoffmann,
Hentſch, Reif, Ruder (= Rückert), Paſor, Patrie, Zaunſchliffer,
Rofenfran3, Bumper, Neuendorff, Mangold, Herbſt, Klunk, Horn,
Nies, Jüngſt, Eberty und Zoppenfeld (Mitteilung des Alter-
tumsverein in Herborn, vergl. Herborner Geſchichtsbl. 1912, Nr. 3).
Im Anſchluß an die 1910 erſchienene Schrift „Familie
Lampe, Beiträge zu einer Familiengeſchichte“ gibt der Verfaſſer
derſelben eine vierteljährlich erſcheinende Zeitſchrift heraus: „Beis
träge zur Geſchichte der Familie Lampe und verwandter Fas
milien“, die den Zuſammenſchluß aller Lampen zu einem großen
Familienverbande bezwecken fol. Die Beiträge zerfallen in Fae
miliennachrichen, d. h. Vierteljahrsberichte eines jeden Familiens
mitgliedes, die fpater aneinandergereiht eine tagebuchartige Chronik
liefern, und in einem zweiten Teil „zum weiteren Ausbau“, der
zuſammenhängende kleine Aufſätze über die Vorfahren bringt
und auch Gelegenheitsfunde zuſammenſtellt. Der Herausgeber
ſammelt eifrig weiter, da in abſehbarer Zeit das Ende der Arbeit
noch nicht da iſt. Er nimmt ſehr gern Nachrichten von jetzt
lebenden Lampen in Stadt und Land entgegen, ſowie Hinweiſe
auf Bücher, die von Lampen verfaßt find oder in denen fie ers
wähnt werden. Solche Nachrichten wolle man an Herrn Dr. phil.
Karl H. Lampe, Jena, Jenergaſſe 12, ſenden.
„Am 26. d. M. erlöſte der Tod Herrn A. A. Vorſterman
van Open von einem heimtückiſchen Leiden, das der 67 jährige
willensſtarke Mann jahrelang in ſich getragen, ohne daß es in
ſchmerzfreien Stunden ſeinen Forſchungstrieb zu vermindern,
ſein heiteres Gemüt zu trüben vermocht hätte. Vorſterman van
Oyen war der erſte niederländiſche Genealog und Heraldiker von
wiſſenſchaftlicher Bedeutung. Seine Nachahmer faßten oder faſſen
die Geſchlechter⸗ und Wappenkunde mehr oder weniger als Ge—
ſchäft auf, ihm war ſie ein Stück vaterländiſcher Geſchichte, deren
Erforſchung er als ſein nationales und patriotiſches Lebensziel
erwählte. Dabei war er aber keineswegs der grübelnde, menſchen⸗
fliehende, griesgrämige Stubengelehrte, ſondern im Gegenteil ein
kunſtſinniger Idealiſt, zu febr Idealiſt, um fein Wiſſen und feine
Forſchungsergebniſſe in das Gut umzuſetzen, das nun einmal
unſere materialiſtiſche Welt regiert. So konnte er unter anderem
eine vortreffliche heraldiſche Zeitſchrift, die er einige Jahre heraus⸗
gab, leider nicht halten ... Vorſtermans Wirken wurde wieder—
holt von allerhöchſten Stellen durch Verleihung von Ordens⸗
auszeichnungen anerkannt. Und wenn auch der unermüdliche
Forſcher ſchließlich der Zeit den Zoll der Vergänglichkeit ents
richten mußte, was er geleiſtet bleibt für die niederländiſche Gee
ſchichtsforſchung von unvergänglichem Werte.“ „Deutſche Zeitung
in Amſterdam“, 31. Auguſt 1912. — Das von A. A. Vorſterman
van Oyen geleitete genealogiſche und heraldiſche Archiv in
Maarſen wird von feinen Kindern unter dem Namen ,Genea-
logisch en Heraldisch Archief Vorsterman van Oyen“ weitergeführt.
Das Tagebuch des Leipziger Tiſchlermeiſters Pleſſe
aus dem Anfange des 19. Jahrhunderts, das ſich in meinem
Beſitz befindet, enthält folgende Namen: Sehr häufig a) aus
Leipzig: Pleſſe, Petutſchnizk, Straube, Cramer, Biſchoff; b) aus
Grimma: Krahmer und Biſchoff; c) aus Hannover: Pleſſe. 1. Hier
und da: a) Sicher oder wahrſcheinlich aus Leipzig: Stadtphyſikus
Dr. Bofe, Cruſius, Deckert, Dr. Diedemann, Forbiger (Rektor
der Nikolaiſchule), Fröden, Geſell, Güttig, Haaſe, Heine, Heinichen,
Heinrich, Hempel, Hoffmann, Jähnig, Geh. Kriegsrat Müller,
Neef, Ploß, Dr. Podel, Reinicke, Voigtländer; b) aus Hannover,
ſicher oder wahrſcheinlich: Apell, Buchholz, Händel, Hartmann,
Jänicke, Lichtenhauer, Lüderitz, Mertens, Pardey, Pollmann
(Paſtor), Prechtel, Saalfeld (Küſter); c) Wohnort unbekannt:
Major Erdtel, General Lockner, Major und ſpäterer Landrat
v. Roeder, Kommiſſarius Wiſer.
Leipzig. Dr. Martens.
Stammtafeln Iſerlohner Familien.
In der Chronik der Familie Löbbecke (1. Nr. 4 des laufenden
Jahrgangs der Familiengeſch. Bl.) ift die ſogenannte Lecke'ſche
Tabelle, eine von Johann Caſpar Lecke, Dr. jur., Hofrat und
Bürgermeiſter zu Iſerlohn im Jahre 1769 aufgeſtellte und von
Johann Barton Giffenig, Bürgermeiſter und Stadtſekretär zu
Iſerlohn 1804 vervollſtändigte genealogiſche Aufzeichnung über
Familien Iſerlohns und feiner Umgebung, auszugsweiſe aufge»
führt worden. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Oskar
Löbbecke-Schöningen ift es mir geftattet worden, von dieſer Bue
ſammenſtellung, die ſich jetzt in Löbbeckeſchen Familienbeſitz be⸗
findet, Abſchrift zu nehmen. Es handelt ſich teils um ausführ⸗
lichere, teils kürzere Stammtafeln der nachſtehend aufgeführten
Familien:
Baak, Baſſe, von der Becke, Brune, Cramer, Dahlerkamp,
Duisberg, Ehrlich, *Figge, Geck, Goecke, Graevink, Helke, Kiſſing,
Lede, Lodewig, Löbbecke, Lürmann, Maſte, Möllmann, Overbeck,
Putter, Quitmann, Rademacher, Renzing, Riedel, v. Romberg,
Rumpe, Schmiemann, Sporſchmidt, v. Steinen, Stippe, Storing,
Sümmermann, Than, Troegelius, Varnhagen, Vorwerk, Weſten,
Wever, Wieler, Witte, Wittekind, Wülfingh, Zahn.
Die mit einem“ verſehenen Stammtafeln entſtammen nicht
der Tabelle, ſondern ſind von mir hinzugefügt worden.
@
Zwecks Nutzbarmachung des in dieſen Aufzeichnungen vor—
handenen genealogiſchen Stoffes bin ich gern bereit, auf An—
fragen hin über den Inhalt der Tafeln Auskunft zu erteilen.
Hannover, Sallſtraße 109%.
Grote, Regierungsbaumeiſter a. D.
Archivaliſches Zeugnis. Dem Herrn Johannes Balck,
Hauptmann in der engliſchen Armee, wird hiermit auf Grund
archivaliſcher Urkunden beſcheinigt, daß er zu der mecklenbur—
giſchen Familie Balck gehört, aus der ſchon im 17., 18. und 19.
Jahrhundert einzelne Glieder im Beſitze mecklenburgiſcher Ritters
güter waren, und die ihr eigenes Wappen führt, nämlich bis
1590 einen querliegenden Eichenſtamm, aus deſſen Mitte ein an
der Spitze mit einem fünfeckigen Stern verzierter Zweig mit je
2 Eicheln und Blättern hervorwächſt, feit 1590 uber einen Quer-
balken einen aus Wolken (oder einem Gewande) von links nach
rechts herauskommender Harniſcharm, der in der Fauſt den oben
beſchriebenen beſternten Eichenzweig hält.
Schwerin, 7. Mai 1910.
Großherzogliches Geheimes und Hauptarchiv. Witte.
Bem. Vgl. hierzu auch Siebmacher, Wappenbuch, Lieferung 403 oder
Bd. V, 6. Heft 1. 1596.
Aus einem alten Stammbuche.
Trennung iſt unſer Loos — Wiederſehen unſere Hoffnung
— Weiſe gelebt und genützt zu haben, der ſeeligſte Gedanke.
Homberg, d. 8t. Juny 1799. Zum Andenken der Freundſchaft
Von Ihrem ergebenen Daubenſpeck. Prediger. — Ihr Leben
ſey wie ein Luſtgang in Blühenden Gefilden, Die nie ein kalter
und ſtürmiſcher Wind durchrauſchet. Homberg, d. 8t. Juny 1799.
Bey erblickung dieſer Zeile erinnern Sie ſich Ihrer ergebenen
A: M: Daubenſpeck née Ponſgen. — Der Tugend ſchönſter
Lohn ſey Dein, Dieß iſt ein Wunſch für Dich — Stets Deiner
Freundſchaft würdig ſeyn, Iſt Wunſch und Glück für mich
Homberg am Rhein, d. 8. Junius 1799. Zum Andenken der
Freundſchaft ſchrieb dieſes Ihr Sie ſo zärtlich liebender Schüler
Joh: Wilh: Her: Daubenſpek. — Der Tugend nachzuſtreben
Dies ſey mein Sorgen auf der Welt. Homberg, den Sten Junius,
Fürſt. Moers 1799. Bey Durchleſung dieſer Zeilen erinnere
Dich an Deinen Dich ſo zärtlich liebenden Schüler Fried: Wilh:
Daubenſpek. — Bei Nr. 2 erſter Buchſtabe der Vornamen nicht
fiber. — Sämtlich Eintragungen im Stammbuch des fpateren
Oberkonſiſtorialrats und Dompredigers in Magdeburg Matthias
Mäuß, meines Urgroßvaters. Auf den Wert der Stamm-
bücher für die Genealogie kann überhaupt nicht nads
drücklich genug verwieſen werden. Der Sohn des M. Mäuß
ſchreibt noch über jene Zeit folg. auch für andere intereſſante
Kulturbild: Nachdem M. M. die Univ. Duisburg verlaſſen hatte,
wurde er Hauslehrer beim Paſtor Daubenſpeck zu Homberg
a. Rhein Oil, Jahr). Außer dem Unterricht, den er den Kindern
ſeines Prinzipals gab, übernahm er willig auch noch manches
andere Geſchäft, 3. B. führte er dem Prinzipal, welcher an den
Augen litt, das Hauptbuch und vertrat ihn fleißig auf der Kanzel.
Seine Dienſte und Treue fanden auch Anerkennung, wenigſtens bei
dem Herrn des Hauſes, der in jener Zeit einſt bei einer fürchter—
lichen Aberſchwemmung mit ſeiner Familie flüchtete und ſeinen
treuen Hauslehrer zurückließ. Da das Waſſer bis auf die
Kanzel reichte und faſt zufror, ſo mußte der Hauslehrer mehr—
mals mit der Gemeinde auf dem Eiſe und Schnee Gottesdienſt
halten. Sein Prinzipal belohnte ihn für ſeine Treue im Waſſer
mit einer neuen Hoſe von Kaſchmir.
Wolfenbüttel. Dr. Victor Sallentien.
Die Genealogie und Phyſiologie der Muſiker. Dr. Oswald
Feis in Frankfurt a. M. hat mit großem Fleiße alle Daten über
die ererbte muſikaliſche Veranlagung bei 200 hervorragenden
Komponiſten und Muſikkünſtlern zuſammengetragen. Möbius
hat angenommen, daß jede künſtleriſche, alſo auch muſikaliſche
Veranlagung vom Vater ſtamme. Dem widerjpricht Dr. Feis
in ſeinem Buche. Allerdings iſt in der Mehrzahl der Fälle die
Vererbung des muſikaliſchen Talents augenſcheinlich vom Vater
ausgegangen; gerade die bedeutendſten Komponiſten befinden
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fich in der Mehrzahl; aber die Ausnahmen find zu zahlreich,
um daraus ein Geſetz von dem Aberwiegen des Vaters fons
ſtruieren und den mütterlichen Einfluß verneinen zu können.
Aber auch Feis muß bei dieſer Gelegenheit die wichtige Tatſache
zugeben, daß es ſo gut wie gar keine Frauen von bedeutendem
ſchöpferiſchen Talent in der Muſik gibt. Zu nennen wären von
weiblichen Komponiſten als nicht unbedeutend Fanny Henſel, die
Schweſter Mendelsſohns, und Clara Schumann, die Gattin des
Komponiſten. Der Grund, warum wir ſo gut wie keine weib—
lichen Komponiſten von Bedeutung beſitzen, muß tief in der
Eigenart des Weibes begründet ſein. Vielleicht, daß die Ent—
äußerung der Subjektivität bei der Frau nicht in gleichem Maße
wie beim Manne ftatt hat. Für Muſiker wird das Erlöſchen
der talentierten und genialen Familien im Mannesſtamm be—
ſtätigt. Nach Reibmener iſt die geiſtige Hoch zucht mit ihren nie
fehlenden Entartungserſcheinungen nicht der Erhaltung der Raffe
dienlich, und ſo erfolgt ein frühzeitiges Abſterben. Daß bei
Kindern der muſikaliſche Sinn ſich beſonders früh offenbart, iſt
bekannt. Der Sinn für Rhythmus erwacht beim Kinde ebenſo
wie beim Unkultivierten am früheſten. Das Kind zieht die Botal-
muſik der Inſtrumentalmuſik vor wegen des damit verbundenen
gedanklichen Inhalts. Aus einer Durchſicht der Geſamtanlagen
hervorragender Muſiker kommt Dr. Feis zu dem Ergebnis, daß
dieſe faſt durchweg eine harmoniſch vielſeitige Veranlagung be—
figen. Die muſikaliſche Begabung freilich beherrſcht ihr ganzes
Geiſtesleben und gibt ihm die Signatur, alle übrigen geiſtigen
Funktionen treten dagegen zurück, aber nicht ſo weit, daß etwa
von einer geiſtigen Disharmonie die Rede ſein könnte. Im
Gegenteil, gerade bei den genialen Muſikern ſehen wir, im
Gegenſatz zu den talentierten, das Univerſale des Genies, den
weltumſpannenden Geiſtesflug, deutlich ausgeprägt. „Leipziger
Neueſte Nachrichten“.
Eine noch wenig bekannte Verwandtſchaft des Fürſten
Bülow.
Daß der nunmehrige Altkanzler Fürſt Bülow, demnächſt
Hamburgs dauernder Nachbar in Klein-Flottbek, wie einſt der
Altkanzler Fürſt Bismarck zu Friedrichsruh, in nahen verwandt—
ſchaftlichen Beziehungen zu den Hamburger Familien Rücker,
Joniſch und Godeffroy ſteht, iſt bekannt. Seine Mutter, die
Hamburger Senatorsenkelin und Senatorsſchweſter Viktoria
Louiſe Rücker, war die Tochter der Hamburger Senatorstochter
Emilie Joniſch, deren jüngere Schweſter Marianne die Mutter
des Dr. jur. Wilh. Martin Godeffroy auf Lehenkuhlen in
Holſtein wurde. Aber noch eine andere in Hamburg bekannte
Perſönlichkeit ſteht zu dem Fürſten in noch recht abſehbaren Ver—
wandtſchaftsverhältniſſen, und dies dürfte noch fo gut wie unbe»
kannt ſein. Der Direktor des kaiſerlichen Automobilklubs, der
Hamburger Herr Heinrich Hasperg junior hat mit dem Fürſten
denſelben Urgroßvater und auch eine gemeinſame Großtante.
Herrn Haspergs Mutter, eine geborene Rendtorff aus alter
Hamburger Familie, war die Urenkelin desſelben Hamburger
Kaufmanns und Lizentiaten der Rechte Johann Heinrich Rend—
torff (1723—1786), deffen Tochter Katharina Dorothea Renda
torff (F 1811), als Frau Senator Martin Johann Joniſch
ſenior die Mutter der Familie Joniſch, der Großmutter des
Kanzlers, wurde. Fürſt Bülow und Herr Hasperg ſind ſomit
rechte Vettern dritten Grades. Die gemeinſame Großtante war
die mecklenburgiſche Freiin Karoline von Lützow aus Groß—
Brig bei Schwerin (1805—1882), die, in erſter Ehe mit einem
Grafen von Weſtphalen zu Fürſtenberg vermählt geweſen, als
junge Witwe den Hamburger Kaufmann Gottlieb Joniſch
(1798—1875) wieder heiratete, den Stifter des jetzt Gräflich
Groteſchen Fideikommiſſes Varrhentin in Mecklenburg und
jüngeren Großonkel des Fürſten Bülow; Karolines ältere
Schweſter Freiin Sophie von Lützow (geb. 1803) vermählt 1824,
war die Gemahlin des Hamburger Kaufmanns und preußiſchen
Vizekonſuls Heinrich Hasperg und Mutter des jetzt hochbetagten
(geb. 1826) Herrn Heinrich Hasperg fenior. So führen väter—
licher⸗ wie mütterlicherſeits Stammbaumwege von Herrn Hasperg
junior zum Fürſten Bülow. (Aus den „Hamburger Nachr.“)
EE
Verantwortlich für die Redaktion: Ober- Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerfitätsitraße 2; für den e A. Schulz, Leipzig
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch⸗Leipzig. '
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Familiengeſchichtliche Blatter
s Monatsfchrift zur Förderung der g
Gegründet oon D. o. Daſſel
Herausgegeben von der Daſſel⸗ Stiftung bei der Jentral⸗
ſtelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte
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ERRI
Der jabrlidje Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einſchliefflich des Titels, Inhaltsperzeichniffes und Namen-Regifters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der Sentralftelle für
deutfche Perfonens und Familiengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beftellungen
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Famlllzugeſchichte in Ceipzig, Univerfitätsftrafe 2!!! richten. Die Beftellung gilt
A = EH E
als fortlaufend, wenn nicht Kündigung oor dem 15. Dezember erfolgt.
X. Jahrg.
| Movember 1912 | Nummer 11
„ Geſchäftliche Mitteilung. — Eingänge. — Weitere Studien über ſymmetriſche Ahnenproben auf Grabdenk⸗
mälern (Leonhardt). (Hierzu 2 Kunſtbeilagen.) — Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein in Sachſen⸗Altenburg
1591 — 1840 (von Thümmel). (Fortſ.) — Wappenverleihungen an bürgerliche Familien (von Arnswaldt). — Die Familie
Schläffer in Taxenbach (Scheiber). — Gelegenheitsfindlinge. — Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rund-
fragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. — Verſchiedenes.
Geſchäftliche Mitteilung.
Der dritte genealogiſche Abend der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte im
laufenden Winter findet
Dienstag, den 3. Dezember 1912, abends 8 Uhr,
im unteren, kleinen Saale des Hotels Palmbaum, Gerberſtraße 3, ſtatt, wobei Herr Dr. phil. Hohlfeld
aus Leipzig über Genealogie und Sozialgeſchichte ſprechen wird. Gäſte, insbeſondere auch Damen, ſind
herzlich willkommen.
Die Dezembernummer der „Familiengeſchichtlichen Blätter“ wird in dieſem Jahre außer ihrem ſonſtigen
Inhalt auch ein ausführliches Inhalts⸗ Verzeichnis und Namen⸗Regiſter zu dem geſamten Jahrgang 1912
enthalten und deshalb erſt nach Weihnachten erſcheinen.
Der Vorſitzende der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte.
Dr. Breymann.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Beiträge zur Geſchichte der Familie Lampe; — von der
Familie.
Frankfurter Bücherfreund, Mitteilungen a. d. Antiquariat
Joſ. Baer & Co.; — von der Firma, Frankfurt a. M.
Erich Seuberlich, Fünfzig Jahre Goldſchmiedemeiſter.
Ein Gedenkblatt 3. 50 jährig. Meiſter⸗Jubiläum Friedr. Wilh.
Windiſchs; — vom Herrn Verfaſſer, Riga.
Prof. Dr. Rob. Müller, Inzuchtverſuch mit vierhörnigen
Ziegen, (S.⸗Abdr. aus: Zeitſchr. f. induktive Abſtammungs⸗ und
Vererbungslehre); — vom Herrn Verfaſſer, Tetſchen.
Verbandsblatt der Familien Glafey, Haſenclever, Mentzel
und Gerſtmann; — von dem Familienverband.
Hermann Gutbier, Beiträge zur Häuſerchronik der Stadt
Langenſalza, 1911, Heft 4; — vom Herrn Verfaſſer, Archivar
und Ehrenbürger der Stadt Langenſalza.
Mitteilungen der Familie David Kade; — von Herrn
Dipl.⸗Ing. Kade, Sorau.
Zur Hundertjahrfeier der Firma Krupp, 1812—1912.
Sonderausgabe der Krupp'ſchen Mitteilungen; — von Herrn
Bibliothekar Olszewski, Efien-Rubr.
Guſtav Kloppenburg, Geſchichte der Familie Kloppen⸗
burg (1671—1910); — vom Serrn Verfaſſer in Hoden bei
Rodenkirchen.
Alte Wittenberg. Namen und Familien (Vortrag v. Mittel»
ſchullehrer Belding); — von Herrn Senf, Wittenberg.
Adreſſen⸗Katalog d. Weltadr.⸗Verlags R. Reiß; — vom
Verlag, Leipzig.
Verhandlungen der Kreisſynode Bonn in ihrer 16. Ver⸗
ſammlung in Bornheim am 16. Juni 1910; von Herrn Prof.
Munſcheid, Sondershauſen.
Antiquariatskatalog Nr. 2 und 8; von der Firma F. W.
Haſchke, Leipzig.
Den Danske Landmandsbank, Hypothek⸗ og Vekſelbank
Kopenhagen 1871 — 1911; von Herrn K. W. Weber, Hannover.
O. von Tiedemann, Unſere Großmutter Friederike von
Selchow, geb. Kummer, Ein Lebens- und Zeitbild, 1899; — von
Herrn Dr. Gottfried Heſſe, Zoppot.
J. Hohlfeld, Stadtrechnungen als hiſtoriſche Quellen.
Ein Beitrag 3. Quellenkunde des ausgehend. Mittelalters,
dargel. a. d. Pegauer Stadtrechn. des 14.—15. Jahrh.; vom
Verfaſſer, Herrn Dr. Hohlfeld, Leipzig.
Stammbaum (Stammliſte mit Regiſter) der Familien
Rögner und Regner; Düffeldorf 1909; lithographierter Text, —
vom Verfaſſer Herrn Ernſt Rögner, Düſſeldorf.
Ein Patenzettel von 1759, — von Herrn Lehrer A. Vogeler,
Meißen.
Zeitungsausſchnitte aus d. Iſerlohner Volkszeitung, — von
Herrn Lentz⸗Spitta.
Perſonalnachrichten aus d. Witteilungen der literariſchen
Geſellſchaft Mafovia Heft 8 (1912), auf 852 Zettel d. Zentral,
ſtelle übertragen; — von Herrn stud. jur. Peter von Geb⸗
hardt, Leipzig.
Eine kleine Sammlung von Wappen und Siegeln, — von
Herrn Gerhard Schwann in Berlin⸗-⸗ Lichterfelde.
Exlibris — von Herrn Kriegsgerichtsrat Konrad Hoff-
ſchulte in Münſter⸗W. .
Exlibris — von Herrn Bradäc, Kgl. Weinberge bei Prag.
Stammbaum der Familie Panfe, Abſchrift aus einer
Erbbibel des Paſtors Paul Keitſch in Zwielipp, eine Heirats⸗
urkunde dazu und ein Familienzettel Keitſch, — von Herrn
Lehrer Asmus in Zwielipp.
23. Jahresbericht d. Vereins ſächſ. Nealſchullehrer 1912;
Verzeichnis d. Ehrenmitglieder und alt. Herren des klaſſiſch⸗
philolog. Vereins zu Leipzig; Jahresbericht d. Kgl. Sächſ. Alter⸗
tumsvereins über d. 82. und 83. Vereins⸗Jahr 1906/07, 1907/08;
Verzeichnis d. Mitgl. d. Vereins „Herold“ 1907; — von Herrn
Prof. Dr. Schmertoſch von Rieſenthal, Leipzig⸗Gohlis.
Antiquariatskatalog Nr. 20, — von der Firma Heims,
Leipzig.
Frhr. v. Pappenheim, Urkundl. Nachrichten über den Ur⸗
ſprung des Namens u. Wappens der Raben von Pappenheim
(S. 1—44), Beiträge z. Geſch. des ſächſ. Heſſengaues, d. Burg
u. d. Stadt Warburg u. d. ehemalig. Parochie Pappenheim
(S. 45—56), Kurze Geſchichte des Ordenskonvents d. Prediger-
brüder in Warburg (S. 69—88), Nachträge; — vom Verf.,
Herrn G. Rabe Frhrn. von Pappenheim, Rittmſtr. a. D.,
Carlshafen a. d. Weſer.
, Katalog der Antiquariats- u. Sortimentsbuchhoͤlg. Alfr.
Lorentz, — von d. Firma, Leipzig.
Deutſche Literatur (Goethe, Werther, Schiller, Heine &.).
Aus d. Bibl. d. Herrn K. Wolff, Leipzig, verſteigert in Frant-
furt am M. vom 11.—14. Nov. 1912; — v. d. Firma J. Baer
& Co. Frankfurt a. M. Lagerkatalog von R. Bertling, — von
der Firma, Dresden- A.
H. Gier, Hohenlimburg und Elſey. Ein Beitrag zur
weſtfäl. Orts- und Territorialgeſchichte; derf, Die Geſchichte
d. Elſeyer Volksſchule. Feſtſchr. 3. 300 jähr. Jubelfeier der
Schule; — vom Verfaſſer, Herrn Hauptlehrer H. Eſſer in
Hohenlimburg.
Histoire de l’ Europe (Antiqu.-Ratalog) v. d. Firma C. Kinds
ſieck. Paris.
Mitteilungen aus dem Mitzſchkeſchen Familienverband;
vom Fam. e Verband.
Karl Kiefer, Stammbaum d. Fam. Kraemer aus Neckarems
nebſt einer Ahnentafel, — vom Herrn Verfaſſer, Frankfurt a. M.
Stammbaum Stephan aus Schleſien (Lithographie 1892)
und Exlibris, — von Herrn Dr. Robert Lehmann ⸗Nitſche
in La Plata.
Paul Witzſchke, Nikolaus Krottenſchmidt; Ausſchnitt
aus dem Naumburger Tageblatt 1912, Nr. 250, Beilage, — vom
Herrn Verfaſſer, Archivrat a. D. in Weimar.
Guſtav H. Lucas, Bier und Brauer in Familiennamen;
S.-A. aus Tageszeitung für Brauerei, 1912, Nr. 239 u. 240, —
vom Herrn Verfaſſer in Düſſeldorf.
Bernd. Roſt, Die kgl. Gewerbe⸗Akademie in Chemnitz:
wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung 1911, Nr. 18; —
2 Ausſchnitte aus der Allgemeinen Zeitung in Chemnitz über
das Jubiläum der vorm. Hartmannſchen Maſchinenfabrik
daſ.; — Mitteilungen des Verbandes alter Herren der kgl.
Gewerbe⸗ Akademie zu Chemnitz J. 5, Nr. 3 u. 1; — Bl. 22 der
Meiſterbilder fürs deutſche Volk, herausgeg. vom Kunſtwart, — von
Herrn Ing. Kriebel in Leipzig⸗Gohlis.
Meldezettel der Gemeinde Neuftadt bei Chemnitz, Juni bis
Sept. 1912, — von der Gemeindevertretung.
Exlibris, — von Herrn Graf Emilio Budan, Venedig.
Sauerländ. Burgen Il. Ausſchnitt a. d. Märkiſchen Volks⸗
zeitung Nr. 250, 1912; — vom Zeitungsverlag in Jſerlohn.
Verſchiedene Poſtkarten über das Wappen d. Familie
Apian⸗ Bennewitz u. aus Bennewitzſchen Werken; — von Herrn
Maximus Apian-⸗ Bennewitz, Leipzig.
Otto Winckelmann, Zur Frage der Kirchenbücherbeſtände
in Elſaß⸗Lothringen; S.⸗A. aus der Zeitſchr. f. d. Geſch. des
Oberrheins, WF. Bd. 27, Heft 4, — vom Verfaſſer Prof.
Dr., Stadtarchivdir. zu Straßburg i. Elf.
Weitere Studien über ſymmetriſche Ahnenproben auf
Grabdenkmälern.
Von Dr. K. Fr. Leonhardt (vgl. S. 75 ff. u. 106 ff. d. Bl.)
ie Schwierigkeit der Auflöſung ſymmetriſcher Ahnen⸗
proben wächſt mit abermaliger Verdoppelung der
Schilde. Dieſe Fälle, in denen ſich zwei Wappenreihen
zu 16 Schilden gegenüberſtehen, ſind nun allerdings
nicht ſehr häufig, in den theoretiſchen Darſtellungen
werden ſie, ſoweit ich ſehe, überhaupt nicht beſprochen,
denn wenn es regelmäßig heißt, man findet auf Grab-
denkmälern Ahnenproben bis zu 16 Schilden, ſo ſind
darunter ſtets zwei Achterreihen verſtanden. Auch die
gelegentlich vorkommende Zerlegung einer 32 ſtelligen
Ahnenprobe in 4 Schildreihen gehört natürlich nicht
eigentlich hierher. Als ein Beiſpiel dieſer Art nenne
ich lediglich das Epitaph des 1611 verſtorbenen Hein-
rich v. d. Aſſeburg und ſeiner Gemahlin Sophia v.
Hahn im Magdeburger Dom, auf dem ſeitlich des
Bildniſſes des Mannes unter ſeinem Wappen je acht
Ahnen feiner Eltern, fettlid) deffen der Frau ebenſo
die ihrer Eltern aufgereiht ſind.
Die einfachſte Methode (A), welche die Schilde
einfach in der Folge aufführt, in der ſie in der oberſten
Reihe einer Ahnentafel ſtehen, iſt hier ſo ſelten, wie
bei den Achterkolumnen. Aus älterer Zeit kann ich mir
ein korrekt durchgeführtes Beiſpiel namhaft machen,
einen verſchollenen Grabſtein für Maria Sarah v. Hauns⸗
perg (t 1622), den v. Prey in zu Landshut verzeich⸗
nete. Dieſes Syſtem iſt für den Intereſſenten, dem die
Wappen der Großeltern beider Seiten vertraut ſind —
ſind ſie es nicht, ſo iſt der Verſuch eine nochſtellige
Ahnenprobe auf einen Grabſtein ohne weitere Hilfs-
mittel aufzulöſen, von vornherein ausſichtslos —, daran
ſofort erkennbar, daß dieſe weit auseinanderſtehen,
nämlich das des mütterlichen Großvaters an neunter,
die der beiden Großmütter an fünfter und dreizehnter
Stelle.
Die bei Achterreihen häufigſte Methode (B), die
den Schilden der beiden Großmütter entweder (I) die
der Mütter der Großväter und dieſen die der Mütter
der Großmütter, oder (II) die der Großmütter des Vaters
und dieſen die der Großmütter der Mutter folgen läßt,
wird auch hier bevorzugt. Ihre erſte Möglichkeit ergibt
aber bereits wieder drei Variationen, nämlich je nachdem
(a) mit den Müttern der Urgroßväter beginnend mit
Waters und Mutterſeite abwechſelnd (ſpringend) fort»
gefahren wird, oder indem man (b) die Mütter jedes
Urgroßelternpaares ebenfalls ſpringend aneinanderreiht
oder endlich (c) die Ururgroßmütter in der Reihenfolge
der Ahnentafel (durchzählend) aufeinanderfolgen läßt.
Von den theoretiſch möglichen zwei Variationen der
— ———
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Möglichkeit II ſcheint nur die einfachere und konſe⸗
quentere vorzukommen, die der eben unter Ic beſchrie⸗
benen entſpricht.
Welche dieſer vier Variationen gewählt iſt, läßt
ſich auf den erſten Blick nicht entſcheiden, da die drei
erſten untereinander in den neun erſten und Der fed-
zehnten, die vierte mit dieſen in den fünf erſten der
neunten und der letzten Stelle übereinſtimmen.
Ein nächſt lehrreiches Beiſpiel dieſer Gattung mit
Abbildungen zu erläutern ermöglicht uns das liebens⸗
würdige Entgegenkommen des Herrn Hauptmanns Frei⸗
herrn v. Bothmer, der die betreffenden Kliſchees zu dieſem
Zwecke zur Verfügung ſtellte. Der Epitaph für Otto
v. Bothmer (t 26. 7. 1616) und Adelheid v. Stöck—
heim (t 6. 1. 1623) in der St. Wichaeliskirche zu
Hildesheim (Abb. 1) auf das bereits in Nr. 10 des
VIII. Jahrganges d. Zeitſchr. aufmerkſam gemacht wurde,
iſt lange Zeit für die genealogiſche Wiſſenſchaft ein
ſchweres Kreuz geweſen. Es zeigte vor ſeiner im Jahre
1883 erfolgten eingehenden Reftauration, nach einer
mir vorliegenden Photographie folgende Anordnung
der Ahnenwappen:
= d. h. neben den Wappen
oe Ss des Stifterehepaares
3 & 8 8 8 % ſtehen je acht in zwei
22 2 Sl. E £ -52 — ne ges
Ss Ss sic ols. > ordnete Wappen, dar»
ete e ao 4 8 8 unter eine Reihe von
a a 2x7 Wappen; ſämt⸗
s g ROJ 2 liche Schilde find mit
5 2 o S 888 3 5 „ Namen verfehen, der
Æ 3 8 ES = Dumstorpſche irrtümlich
sand & 8 8 He infolge der Ahnlichkeit
8 8 58 8 ss ss der Schildfigur mit v.
Oinhauſen. Wie foll
an
GË 5 nun dieſe Whnenprobe
seas LS 332 aufgelöft werden? Die
EESE DE SESESEE Satjase, daß die
& E BROS c Gruppen ſeitlich der
22 ANALA HAA 8
Stifterwappen von die⸗
ſem und den übrigen ſcharf abgetrennt ſind, die letzteren
mit den Stifterwappen ebenfalls 2 Gruppen zu acht
Wappen ergeben, müßte zunächſt die Vermutung nahe
legen, daß wir es mit einer ähnlichen Anordnung zu
tun haben, wie auf dem erwähnten Epitaph für Hein⸗
rich v. d. Aſſeburg, ſomit hier nicht mehr zu beſprechen
brauchen. Die vier Gruppen wären alſo 1. v. Bothmer,
Kerſſenbrock, v. Knigge uſw., 2. v. Werder, v. Zerſſen
uſw., 3. v. Stöckheim, 7, v. Bothmer uſw., 4. Raus
ſchenplat, Bock uſw. Sicher hat dem Architekten
eine ſolche Gruppierung bei der Kompoſition des Denk⸗
mals vorgeſchwebt. Die Richtigkeit dieſer Annahme
ſcheint eine Aufzeichnung zu beſtätigen, die ein auf der
Kgl. Bibliothek in Hannover aufbewahrtes Notizbuch
(Mic. VIII, 648) eines wappenſammelnden Reifenden
auf S. 5a enthält, und die um 1600, wahrſcheinlich
alſo noch ehe das hier in Frage ſtehende Denkmal
exiſtierte, gemacht wurde. Es wird da berichtet, daß
der Epitaph für den 1592 geſtorbenen Otto v. Bothmer,
eines unverheirateten Bruders Johannes im Magde⸗
burger Dom folgende Ahnenproben aufweiſe:
17114?! K«— AE AAR AAR AE AE AE AE AE AAR dE AR Ae,
Bothmer Werder
Kerſſenbrock Zerſſen
Knigge Hagberg
Freitag Mandelsloh
Staffhorſt Rebod
Exteren Süderſen
Quernheim Holtorp
Dumstorp v. d. Wenſe
alſo zwei, denen auf der Seite des Mannes auf dem
Hildesheimer Epitaph genau gleiche Gruppen. Die
Aufſtellung der Ahnentafel wäre danach, die Anwendung
der häufigſten Methode (B) vorausgeſetzt, ſehr einfach,
nur über die Unterbringung der Stellen 6 und 7 in jeder
Gruppe, ob nach I oder II könnten Zweifel beſtehen.
Nun iſt aber glücklicherweiſe dieſes Denkmal (Abb. 2)
und noch ein drittes (Abb. 3), das der Eltern beider
Brüder Johann v. Bothmer, + 1586 und Ilſe v. d.
Werder in Schwarmſtedt erhalten, und da ergibt ſich
die überraſchende Tatſache, daß jener Sammler, auf
den wir, wenn dieſe Denkmäler wie ſo viele andere
zerſtört worden wären, allein angewieſen wäre, unrichtig
aufgezeichnet hat. Das Magdeburger Epitaph enthält
nur eine einzige Reihe von 16 Wappen in dieſer Folge:
2 D Dewy S oc om La
E TE 5 85 8 8
= Q oa 2 8
SAD SERA KREE
mM AOEGR HS
SA Go ai 8 2 Si 958
Auch dieſes Denkmal ift anfangs der achtziger
Jahre renoviert und dabei iſt die Platte mit den Wappen
v. d. Wenſe, Holtorp, erneuert worden, und zwar falſch,
wie das an dieſer Stelle intakte Schwarmſtedter Denk⸗
mal beweiſt, denn dort iſt die Reihenfolge: Holtorp,
v. d. Wenſe. Dieſes Denkmal iſt auch inſofern von Be⸗
deutung, als es mit Namen verſehen, das 14. lange
unbeſtimmbare mit v. Exteren, das 16. richtig mit Dums⸗
torp bezeichnet.
Für das Hildesheimer Denkmal ergibt ſich alſo das
für jeden, der nur dieſes und jene Notiz kennt, über⸗
raſchende Reſultat, daß der Steinmetz, ohne die Archi-
tekturgliederung zu beachten ganz ſinnlos die ihm mit⸗
geteilten 16 Wappen jeder Seite ſo anbrachte, daß er
von innen nach außen, erſt die oberſte Reihe, dann die
mittlere und endlich die untere Reihe ausfüllte.
So kommt neben die Großeltern die erſte Urgroß⸗
mutter, neben die übrigen Urgroßmütter die erſte Ur⸗
urgroßmutter zu ſtehen. Es ergibt ſich weiter, daß allen
drei Steinen dasſelbe Syſtem zugrunde liegt, und zwar
das Syſtem B, da wir aus dem Schwarmſtedter Stein
die Eltern der beiden Brüder kennen (von vorhandenem
urkundlichem Material wird bier. abgeſehen, da wir in
zahlreichen verwandten Fällen notgedrungen darauf ver⸗
zichten müſſen), deren Wappen auf dem Ottos zweifels⸗
frei nebeneinanderſtehen. Ständen dieſe Eltern nicht feſt,
ſo wäre ein viertes Denkmal die erhaltene Grabplatte für
Otto v. Bothmer im Kreuzgang des Magdeburger
Domes geeignet, abermals Verwirrung anzurichten,
denn es zeigt in den vier Ecken die Wappen der Grof-
eltern ſo: Bothmer Zerſſen
Werder Hasperg
9Jꝗ'“„%Gͤ˖-w—%ͤu ß ð MMxꝶddſt LE LLIN
d. h. ungewöhnlicher Weiſe, die Wappen der Eltern
nicht oben nebeneinander, ſondern ſeitlich untereinander.
Wäre mangels ſicherer Quellen zuläſſig, Zerſſen als
Mutter, Werder als Großmutter anzunehmen, ſo müßte
damit gerechnet werden, daß dem Magdeburger und
Hildesheimer Epitaph ein drittes Syſtem (C) zugrunde
liegt, das noch mit einem Beiſpiel beſprochen werden
ſoll. Welche Variationen des Syſtems B auf den drei
Epitaphien gewählt wurde, läßt ſich leider nicht mehr
feſtſtellen, und ſo iſt es bedauerlich, daß ſie alle drei
die gleiche Zählung anwenden, im andern Falle ließe
ſich aus den Abweichungen leicht herausrechnen, welche
Variation jeweils gewählt ſein würde. So läßt ſich aus
ihnen nur erſehen, daß die Mutter der beiden Brüder
eine v. Werder, die Großmutter eine v. Zerſſen und
eine v. Haspergen, die Urgroßmutter in der Bothmerſchen
Filiation eine v. Mandelsloh, die Ururgroßmutter eine
v. Wenſe geweſen iſt. Das Hildesheimer Epitaph ergäbe,
vorausgeſetzt, daß die Schilde in der urſprünglichen
Reihenfolge hängen, was nicht ganz ſicher zu ſein ſcheint,
die Stöckheimſche Filiation:
v. Stöckheim oo v. Klenke
(Cord, t 1496) j co p. Mandelsloh
(Seband, t 1538) „ co v. Bock (Anna)
(Wulbrand) Š co v. Raufchenplat (Anna)
Adelheid v. Stöckheim
Wegen der mannigfaltigen Ungewißheiten, die das
Syſtem B bei längeren Ahnenreihen beſtehen läßt, hat
man gelegentlich zu einem dritten, überſichtlicheren ges
griffen, indem man (C) nicht von den beiden Eltern,
ſondern von den vier Großeltern ausgeht, die man
ſo aufeinanderfolgen läßt, wie ſie in der Ahnentafel
ſtehen. Dann läßt man in der Reihenfolge dieſer Wappen
die der entſprechenden Mütter aus der Urgroßeltern⸗
reihe, endlich in der Reihenfolge aller vorhergehenden
die der Mütter aus der Ururgroßelternreihe folgen.
Jedes Wappen iſt damit von dem ſeiner Mutter um
die Zahl der Stellen entfernt, die die Ahnenreihe, in
der es ſelbſt ſteht, aufweiſt. Dieſen Vorzug teilt das
Syſtem mit Bla. Die Syſteme B und C find alfo daran
erkennbar, daß die vier Schilde, deren Kenntnis vom
Intereſſenten vorausgeſetzt werden muß, an erſter Stelle
ſtehen, ſie unterſcheiden ſich aber durch die Reihenfolge
der beiden mittleren von dieſen.
Eine intereſſante Ahnenprobe dieſes dritten Syſtems
gibt das Epitaph für den 1693 vor Belgrad gefallenen
Feldmarſchall Alexander Ludwig v. Seiboldsdorf in
Seiboldsdorf in Niederbayern. Es zeigt ſeitlich einer
Schrifttafel, die in der üblichen ſchwulſtigen Weiſe Lebens⸗
daten und Verdienſte des kaiſerlichen Feldherrn auf-
zählt, die Ahnenreihen der beiden Eltern, Georg
v. Seiboldsdorf und Marie Geſche v. Münchhauſen. Ich
beginne mit der Auflöſung der mütterlichen Reihe, wegen
ihrer Berührung mit den vorigen Epitaphien. Schild 1 bis 4
ſind die der Großeltern Marie Geſches“), nämlich 1.
*) Ihre Eltern find Stats v. Münchhauſen (f 1633) und
Dorothea v. Bothmer.
Hilmar v. Münchhauſen (t 1573), co 2. Lucia v.
Reden, 3. Lippold v. Bothmer, oo 4. Marie Geſche
v. Holle. Es folgen deren Mütter: 5. Margarethe
v. Oberg (co Stats v. Münchhauſen, + 1518), 6. Mette
v. Schwichelt (oo Hans v. Reden, t 1543), 7. Ilſe v.
Werder (co Johann v. Bothmer, F 1586) und 8. Eli-
ſabeth v. Münchhauſen (co Johann v. Holle); dann
die Mütter der Urgroßväter (1—4): 9. Urfula v. Warpe
(co Ludolf v. Münchhauſen, f 1497), 10. Ilſe Berner
(co Henning v. Reden, t 1503), 11. Helene v. Zerſſen
( Ernft v. Bothmer, t 1475) und 12. Geſche v. Man
delsloh (co Johann v. Holle); endlich die Mütter der
Urgroßmütter (5—8): 13. N. v. Weyde ( Conrad
v. Oberg), 14. Adelheid v. Veltheim (co Cord. v.
Schwicheld, t 1511), 15. Elfe v. Hasperg ( Friedrich
v. Werder) und 16. Engel v. Freſe (co Eberhard v.
Münchhauſen). Nicht fo bis in die letzte Stelle völlig
korrekt iſt die väterliche Reihe. Sie beginnt analog mit
den vier Großeltern Georgs v. Seybolds dorf: 1. Hans
Leonhard v. Seybolds dorf, oo 2. Margarethe Hundt
v. Lauterbach, 3. Hans Albrecht v. Preyſing, oo 4. Anna
Trainerin. Es folgen deren Mütter: 5. Anna v.
Lichtenſtein (co Florian v. Seyboldsdorf, t 1556),
6. Barbara Rehlingern (co Georg Hundt v. Lauter-
bach), 7. Catharina v. Tanberg (co Hans v. Preyſing)
und 8. Sabina v. Staring ( Stephan Trainer). Die
Mütter der Urgroßväter ſind: 9. Catharina Waller
v. Wildturn (co Sigmund v. Seyboldsdorf, f 1520),
Dorothea v. Adelzhofen (co Engelmayr Hundt), 11.
Brigitta v. Schmiehen (co Thomas v. Preyſing) und
12. eine Stöckl (oo Trainer). An Stelle des ſomit nach
10 gehörigen Wappens Adelzhofen ſteht das in dieſe
Ahnenprobe nicht mehr gehörige der Mutter Engelmayr
Hundts, 10. Margaretha Traunerin. Die Mütter der
Urgroßmütter find 13. eine v. Seckendorf ( Lichten⸗
ſtein), Anna Peringer (co Johann Reblinger), Margret
v. Fridenberg (co Heinrih v. Tanberg) und eine
Ridlerin (co Jörg v. Staring). Das Peringerſche
Wappen iſt durch das hieher geſchobene 14 der v. Adelz⸗
hofen erſetzt, woher die Schilde 15. Franking, und 16.
Schönſtett, für Freidenberg und Ridler kommen, ver⸗
mochte ich nicht feſtzuſtellen. Wahrſcheinlich gehören ſie
der nächſthöheren Generation an und ſind als ſolche alter,
turnierfähiger Geſchlechter zum verſchönernden Abſchluß
der durch die Wappen zahlreicher nur patriziſchen Fa⸗
milien nicht ganz einwandfrei erſcheinenden Ahnenreihe
dorthingeſtellt worden. Das ift keine Eigentümlichkeit dies
ſes Epitaphs allein, ſondern, wie oben ſchon erwähnt, ein
weitverbreiteter Brauch, der umſo unbedenklicher erſchien,
als nicht anzunehmen war, daß an Ort und Stelle die
Richtigkeit dieſer letzten Wappen nachgeprüft werden
würde. Unangenehm kann er dem Genealogen, der die
Unzuverläſſigkeit dieſer Stellen ſtets vorauszuſetzen hat,
nur dort werden, wo er bis in die erſten Stellen hinein
ausgedehnt wird, deren Korrektheit unbedingt erforder⸗
lich iſt, will man beſtimmen, welches Syſtem der Ahnen⸗
probe zugrunde liegt.
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3. Epitaph für Johann v. Bothmer (F 1586)
und Ilſe v. Werder in Schwarmſtedt.
Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912, Heft 11. Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig.
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Aus Dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein
in Sachſen⸗ Altenburg 1594—1840.
Von Regierungsrat von Thümmel in Pirna.
Abkürzungen: N = Nöbbdenitz; P Poſterſtein; V— Vollmers hain; P = Pate; ux. = Ehefrau oder vermählt; inf. od. fil. Kindler);
T= Tochter; sep. begraben; get. getauft.
von Schaurott, 1. Heinrich Bernhard kauft N. von
Volkmar Dietrich v. Zehmen, belehnt 4. Nov. 1691,
Verkauf ſ. v. Hühnefeld.
ux. . . . Pate 16. Apr. 1686 (P.).
inf. a. Carl Heinrich, get. zu N. 9. April 1683,
Paten: Wiltitz 1, Schierſtädt ux., Zehmen 3a ux.,
Carol Gottfried von Boke auf Atzſcha (7), kurſächſ.
Hofmarſchall, Joh. Cochner, Pfarrer zu Meerane.
b. Tochter“), geb. zu N. 29. März 1684 zw. 11 u.
12 Mitt.
c. Johanna Eliſabetha, geb. zu N. 12. Aug. 1685,
get. 17.; von den Paten nur genannt Pflug 7.
d. Wauritius Wilhelm, geb. zu N. 12. Sept. 1587
nachmitt. 2, get. zu Michael. Paten: Herr v. Schön⸗
berg auf Reidftadt, v. Weiſſbach, v. d. Planitz 2,
v. Wiltitz 2, Pflug 7 ux 2, v. Thumbshirn 1 ux und
fil b, v. Zehmen 5 inf.; f zu N. 2. Mai 1688, sep. 4,
alt 23 Wochen.
e. Moritz Heinrich, geb. zu N. 17. Mai 1589, get.
22. Paten: v. Löſer ux., v. d. Planitz 1, v. d. Gabe⸗
[eng 3, v. Nauendorff, v. Miltitz 3, Agneſe Sophia
v. Beuſt auf Colm. + zu N., 23. Mai 1690 um 12.
1 Jahr 6 Tg., sep. Dom. Rogate.
f. Dam(ian), geb. zu N. 19. Mai 1691, get. 21.
Paten: v. Nauendorff, v. Weiſſbach, v. Wetzſch 6;
sep. zu N. 21. Nov. 1692.
2. Suſanna Dorothea, Schweſter zu 1, Pate 12. Febr.
1584, 21. Jan. 1585 (N.) t zu N. 11., sep. 12. Dez. 1592.
3. Maria Dorothea, Pate, 25. Sept. 1585 (N).
4, Marie Magdalena, ux. zu Pfordta bei Gera
1688. v. Ende auf Pfordta.
von Schepplitz, Wolff auf Hommſen, Pate, 7. Aug.
1693 (P).
von Schierſtädt, Rittmeiſter auf Colm,
ux. Urſula geb. von Schaurott, P. als Wittwe
9. Apr. 1683 (N.)
von Schlehenrieth?, die edle Anna Schle⸗
che)ndernin von Elcknitz, Haushälterin zu P. Pate
24. Febr., 20. Aug. 1607, 15. Jan., 8. Febr., 1. Nov.
1608, 14. Aug. 1610, 23. Jan. 1613, 18. Juni 1617 (P).
von Schleinitz, 1. Haubold, Pate 22. März 1635 (P).
2. Johann Philipp Dietrich eod. die.
von Schönberg, 1. Heinrich auf Muhldorf, Weißbach
und N. erwähnt 1. Apr. 1591.
2. Eva Eliſabeth, Pate als Wittwe 16. Febr. 1629 (P).
ux. . . . v. Bünaw auf Blankenhayn und Mannichs⸗
walde.
3. ſ. v. Schaurott 1d.
von Schönfeld, Haubold, Pate 1. Jan. 1544 (P).
von der Schulenburg, Hans auf Vollmershain.
- *) Name und Vauftag fehlen; am Rande fteht in anderer
Schrift: Johanna Elifabeth.
ux. Clara Maria P. als Wittwe 26. Apr.
1699 (N).
von Selmnitz, ſ. v. Wöllnitz.
von Glebe (?), Marla, Pate 22. März 1635 (P).
von Thumbshirn, 1. Adolf Conrad auf Ponitz, Nobitz,
Lohma und Frauenfeld, fürftl. ſächſ. Canzler und
Geh. Rat zu Altenburg.
N Pate, Michael. 1687 (N).
fil. a. Dorothea Felicitas ux. v. Zehmen Za.
b. Sybilla, Pate 25. Jan. 1684 (P), Michael. 1687 (N).
2. Chriſtian Wilhelm auf Ponitz und Lohma, Pate
24. Okt. 1674 (N).
von Thümmel, Hans Wilhelm, geb. zu Schönfeld bei
Leipzig, 17. Febr. 1744, herzogl. ſächſ. goth. Geh. Rat
und WMiniſter, Cammerpräſident, Oberſteuerdirektor
und Direktor der Armenverſorgungs⸗Anſtalt zu Alten⸗
burg, auf Nobitz, + zu Altenburg 1. März 1824 im
81. Lebensjahr, sep. zu N. 3.
ux. zu N. 29. Apr. 1785, v. Rothfird 3b.
inf. a, Julius Ernſt, ſächſ. goth. Kammerherr und
Oberforſtmeiſter. '
b. Alfred Benjamin, F zu Altenburg 2. Apr. 1828
früh / 11, sep. zu N. am 5. früh 8, alt 36 J. 9 M.
1 W. 1 CT.
c. Conſtantia Charlotte ux. v. Wietersheim inf.
d. Clementine Dorothea Friederike, Zwillings-
ſchweſter von c, t zu N. 15. Okt. 1820 früh '/,9, alt
25 J., Sep. 19. Okt., „als am Siegesfeſte der deutſchen
Mächte bei Leipzig“ ().
e. Hans Emanuel, herzgl. ſachſ.⸗Cobg. Kanzleirat,
+ zu Altenburg 30. Mai 1825 früh 11, sep. zu N.
1. Juni, alt 27 Jahr.
von Trach, Frhr., 1. Heinrich Levin, Edler Herr von
Birkau, Herr auf Goldſchwitz und Breitenwieſen.
ux. 2 in Schleſien 6. p. Trin. 1710 Helene Caroline
Freiin von Malhan, verw. v. d. Aſſebach auf N.,
t 23. Apr. 1752.
2. Johann Wenzel auf Sägewitz, Polokwitz und
Liebenau, kgl. preuß. Kammerherr, Landrat des
Fürſtentums Breslau, P. 16. Jan. 1764, 14. Nov.
1765 (N).
ux. v. Rothfird, 2 P. 14. Nov. 1765 (N).
fil. unica Helena Henriette Eliſabeth, P. 13. März
1742 (N).
von Voigt, Auguſte Agneſe Friederike, P. 3. Juni
1779 (N).
ux. Martin Ludwig Heinicke, Paftor in Patzdorff.
von Watzdorff, Anna Waria, damals auf dem Schloß
P, P. 10. Mai 1614 (P).
vom Wehle, Kirſten.
ux. Martha von der Grune, F zu P. 3. Jan. 1604.
von Weißlen) bach, Lieutenant auf Selka, P. 12. Sept.
1687, 21. Mai 1691 (N).
(Schluß folgt.)
174
Wappenverleihungen an bürgerliche Familien.
Von Werner Konſtantin von Arnswaldt, Archivar der Zentralſtelle für Deutſche Perſonen- und Familiengeſchichte.
Das Recht der Wappenführung, das noch heut⸗
zutage vielfach von Laien für ein Vorrecht des Adels
angeſehen wird, iſt ſchon von Alters her von bürger-
lichen Familien ausgeübt worden. Schon im 12. Jahr-
hundert, als auch die Wappen des ritterlichen Adels
ſich zu ſtändigen Sippſchaftszeichen ausbildeten, alſo
noch in der Zeit heraldiſcher Blüte, finden ſich Wappen
bürgerlicher Familien namentlich auf Grabſteinen in
Städten, aber auch häufig als Siegel unter ſtädtiſchen
Urkunden. Dieſe bürgerlichen Wappen weichen weder
ihrem Inhalt noch ihrer Form nach von den Wappen
adeliger Familien ab und zeigen im Mittelalter nur
verhältnismäßig felten Bildungen, die man als Haus»
marken bezeichnen möchte.
Faſt zu derſelben Zeit, als der ritterliche Adel,
der durch die Kreuzzüge ſtark reduziert war, durch neu⸗
geadelte Familien, den Briefadel, dem der Kaiſer einen
Adelsbrief erteilte, ergänzt wurde, fangen auch die
Kaiſerlichen Wappenbriefe für bürgerliche Familien an,
nämlich um die Mitte des 14. Jahrhunderts. Zunächſt
wurden die Wappenbriefe hauptſächlich für Gelehrte
ausgeſtellt, die ſich in der Umgebung des Kaiſers
befanden, wie denn auch für verdienſtvolle Männer
förmliche Patente ohne Wappenverleihungen als Kaiſer⸗
liches „Hofgeſind, Haus- und Tiſchgenoſſen“ feit Mitte
des 14. Jahrhunderts erteilt wurden. Der Gloffator
Bartolus de Saxoferrato, der 1359 ſtarb, erwähnt
bereits in feinem Tractat „de insigniis et armis“ pers
ſchiedene Wappenverleihungen Kaiſer Carls IV. an
Nichtadelige. Derartig verliehene Wappen wurden wie
andere Lehen betrachtet, fielen beim Ausſterben der
Familien an den Kaiſer heim und konnten von dieſem
anderen Familien weiterverliehen werden; auch konnten
Wappenhelme allein durch Belehnung verliehen, geſchenk⸗
weiſe gegeben, verkauft und gekauft, ſowie vom Letzten
eines ausſterbenden Geſchlechts teſtamentariſch vermacht
und erbweiſe übertragen werden. Dieſe Fälle werden
bei bürgerlichen Wappen damals in gleicher Weiſe wie
bei adeligen Wappen vorgekommen ſein.
Noch heute werden die bürgerlichen Wappenver⸗
leihungen bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts häufig
als Adelserhebungen angeſehen, ſie waren es aber
nicht. Bei Neuadelungen wird ſtets in den Diplomen
hervorgehoben, daß der Erhobene nun zu den Edel⸗
leuten zu rechnen ſei. In den Wappenbriefen für
Bürgerliche iſt davon nie die Rede.
Unter den Nachfolgern Carls IV. wurden Wappen⸗
verleihungen immer häufiger. J. W. Albert zählt in
feinem Aufſatze über „Wappenbriefe und Adelsbriefe“ !)
eine ſtattliche Anzahl von Wappenverleihungen aus der
erſten Hälfte des 15. Jahrhunderts auf. Dieſe Auf⸗
zählung ſcheint aber noch nicht erſchöpfend zu ſein, es
fehlt zum Beiſpiel der Wappenbrief Kaiſer Sigismunds
für die Gebrüder Albrecht und Heinrid) Varentrappe
vom 4. Auguſt 1417.2) Beſonders viele Wappenver⸗
a Jab Selin aa E für Sal Sphragiſtik u. Genealogie
erlin 1884,
Ja r
ne Conft. v. Sa ae Aus der 1 der
e Varrentrapp, Frankfurt a. M. 1908, S. 1
leihungen find aus der Regierungszeit Kaiſer Friedrichs Ill.
nachzuweiſen.
Es kam ſpäter eine Zeit, in der die Kaiſer ſich
nicht mehr ſelbſt um Wappenverleihungen, deren Zahl
mit dem Verfall der Heraldik immer mehr wuchs,
kümmerten. Sie übertrugen die Macht Wappen zu
verleihen neben anderen Befugniſſen Einzelperſonen und
ganzen Körperſchaften, zum Beiſpiel juriſtiſchen Fakul⸗
täten an Univerſitäten. Dieſes Vorrecht hieß das große
oder kleine Palatinat, die Einzelperſonen, denen es
übertragen wurde, nannten fih Kaiſerliche Hofpfalz⸗
grafen. Je mehr das Hofpfalzgrafenamt verliehen
wurde, deſtomehr wuchs auch die Zahl der Wappen-
verleihungen. Hofpfalzgrafen wurden auch Bürgerliche,
zumeiſt Juriſten, ſie erteilten bald ihren Verwandten
und Freunden Wappen. So kommt es, daß die Wappen-
verleihungen ſeitens der Hofpfalzgrafen ſich vielfach auf
eine beſtimmte Gruppe von akademiſch gebildeten Leuten
beſchränken. Nebenbei kommen zu gleicher Zeit in
anderen Kreiſen neue Wappen ohne Wappenverleihungen
auf und zwar in den Städten bei dem immer mehr auf⸗
blühenden Handwerk und auch bei den Bauern auf dem
Lande. Dieſen Wappen ſieht man, obwohl ſie vielfach
auch Helm und Helmzier tragen, meiſtens an, daß fie
aus Hausmarken und Handwerkszeichen entſtanden ſind.
Ihre Exiſtenz iſt aber ein Beweis dafür, daß ſich Wappen
eben auch ohne Wappenverleihungen neu bildeten.
Die Hofpfalzgrafenichaften verſchwanden in Folge
des Zuſammenbruches des alten deutſchen Reiches.
Soviel bekannt, hat ſich heutzutage nur noch die K. K.
Leopoldina in Halle a. d. Saale erhalten, die auch ab
und an noch in neuerer Zeit von ihrem Privileg
Wappen zu verleihen Gebrauch gemacht hat. Das
Recht den Adel zu verleihen behielt ſich der Kaiſer vor
und erſt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
ging dieſes Recht auch auf die Souveräne über.
Nach dem Zuſammenbruch des alten Reiches gingen,
wie ſchon geſagt, die Hofpfalzgrafſchaften ein und das
Recht, Wappen an Bürgerliche zu verleihen, wurde
nur noch ſelten ausgeübt. In Sachſen iſt es nicht
ganz eingeſchlafen, denn unter dem 11. Jan. 1819 wird
in der ſächſiſchen Stempeltaxe aufgeführt: Wappenbrief
für einen Nichtadeligen 50 Thlr. König Anton von Sach⸗
ſen erteilte d. d. Dresden 1829, Mai 9. den David Anger,
Kgl. ſächſ. Kammerrat in Leipzig, Herrn auf Eythra, Go⸗
ritzſch und Zweinaundorf bei Leipzig einen Wappenbrief.!)
Neuerdings ijt wieder, d. d. Dresden, 4. Juni 1904,
ſeitens des Kgl. Sächſ. Miniſteriums des Innern der
Familie Krippendorf eine Genehmigung erteilt worden,
ein Wappen zu führen;) und die neugegründete Kgl.
Stiftung für Familienforſchung bei demſelben Winiſte⸗
rium hat in neueſter Zeit ſich entſchloſſen, der Krone
alte Wappen zur Beſtätigung und neue zur Verleihung
zu unterbreiten. Ein ſolcher Fall iſt ſchon bekannt
geworden und weitere werden folgen.
1) M. a Gritzner, „ und Gnadenakte deut-
ſcher Bundesfürſten, S. 769.
) Geneal. Handbuch bürgerl. Familien 12. Bd. 1906, S. 237.
Die „Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und
Familiengeſchichte“ begrüßt mit dieſem Vorgehen die
Erfüllung eines lange gehegten Wunſches und SE?
ſich vor, Einzelfälle mitzuteilen.
Leider fehlt noch, daß die neuverliehenen ober
bejtatigten Wappen für Birgerlide einen rechtlichen
175
KE
Schutz haben und daß eine Strafe auf dem Mißbrauch
dieſer Wappen ſteht. Es iſt aber zu hoffen, daß bei
einer häufigeren Anwendung der neuen Abung ſich auch
der rechtliche Schutz einſtellen wird. Inzwiſchen be⸗
deutet ſchon die urkundliche Feſtlegung und Sanktion
einen hocherfreulichen Fortſchritt.
Die Familie Schläffer in Taxenbach im Pongau, Salzburg.
Bearbeitet nach den Daten der dortigen Watrikeln von Dr. Artur Maria Scheiber in Wien.
Die nachſtehenden ſchmuckloſen Ausführungen folen
ein Verſuch ſein, die genealogiſchen Daten, die ein von
mir nach den Angaben der Kirchenbücher aufgeſtellter
Stammbaum enthält, in erzählender Form wiederzugeben.
Als Aelteſter ſeines Namens erſcheint in den
Matrikeln Martin Schläffer. Er ehelichte am
22. Nov. 1616 Martha Purgſchwayger, war ſeines
Zeichens Schwarzfärber in dieſem Orte und muß
bei ſeinen Mitbürgern ſehr angeſehen und beliebt ge-
weſen ſein, denn er erſcheint ſehr häufig als Trauzeuge
(18. November 1619, 11. Oktober 1621, 28. Juli 1627,
7. Auguſt 1628, 23. Jänner 1630, 19. Februar 1631,
17. Februar und 25. Oktober 1632) und als Taufpate
(28. Februar 1632). Auch feine Frau Martha
Schläffer wird 12. Mai 1636 als Taufpatin genannt.
Von ihr iſt ſonſt nichts bekannt, weder ihr Geburts⸗
noch Todesjahr iſt feſtgeſtellt. Martin, der zirka 1580
geboren fein dürfte, ſtarb am 7. Jänner 1633 in Taxen-
bach und hinterließ zwei Kinder, Katharina und Udalrich,
jene am 14. September 1617, dieſer am 19. Mai 1620
geboren.
Katharina verehelichte ſich am 27. Februar 1642
mit Chriſtian Gerl, Müller⸗ und Bäckermeiſter in Taxen⸗
bach, dem fie zwei Kinder (Thomas, 19. Dezember 1642
und Barbara, 19. Juni 1644) ſchenkte.
Udalrich der wie fein Vater Färbermeiſter
und Bürger von Taxenbach war, war dreimal ver⸗
heiratet. Im Alter von 23 Jahren vermählte er ſich
am 2. Juni 1643 mit Anna Fux, die nicht lange
nach 1650 geſtorben ſein dürfte. Als ſeine zweite
Frau Apollonia am 4. Dezember 1679 im Alter von
56 Jahren geſtorben war, heiratete er am 12. November
1680 Margaretha, Tochter des Johann Grainsperger
und deſſen ſchon verſtorbenen Gattin Chriſtine Hoffer.
Nur von feiner erſten Frau hatte Martin Nachkommen⸗
ſchaft. Von zweien ſeiner Kinder, Margarethe, geboren
28. Jänner 1646 und Sebaſtian, geboren 16. Jänner
1650 iſt nichts Näheres bekannt. Ein in Taxenbach
am 14. Oktober 1730 verſtorbener Burchard Schläffer
iſt vielleicht ein Sohn dieſes Sebaſtian, der, wenn dies
zutrifft, ausgewandert wäre; denn weder er noch Burchard
ſcheinen in den Taxenbachern Pfarrmatrikeln ſonſt auf.
Burchard wäre dann in ſeine väterliche Heimat zurück⸗
gekehrt und dort geſtorben. Eine nicht unweſentliche
Stütze findet dieſe Annahme in der Tatſache, daß
Burchard Färbergeſelle und höchſtwahrſcheinlich auch bei
ſeinem Oheim bezw. Vetter Chriſtian und Johann
beſchäftigt war.
Ein Sohn, Wartin, geboren 29. März 1647,
heiratete am 11. November 1675 die am 24. Oktober
1648 als Tochter des Jakob und der Chriſtine SForft-
hoffer geborene Katharina Forſthoffer, die ihm nur zwei
Töchter gebar, Katharina (9. Oktober 1676) und Maria
(15. November 1687). Am 17. November 1688 ſtarb
ſie, nachdem ihr am 10. Oktober 1688 ihr Töchterchen
Maria im Tode vorausgegangen war. Martins Todes-
tag iſt nicht feſtgeſtellt. Udalrichs älteſter Sohn Chriſtian
ſetzte allein die Familie fort.
Chriſtian, der am 29. Auguſt 1644 geboren war,
wurde, wie ſein Vater und Großvater, Walker und Färber⸗
meiſter. Entgegen der Sitte dieſer Zeiten, ſchon in ſehr
jungen Jahren eine Ehe einzugehen, entſchloß er ſich erſt
als hoher Vierziger zur Heirat und führte am 28. April 1692
die Tochter des Paul Schwab „am Wänglerlehen“
und der Margarethe Gſchwandtner (verheiratet
8. Juni 1666), die am 23. März 1667 geborene
Brigitta Schwab als Gattin heim. Mit ihr hatte
Chriſtian, der im 71. Lebensjahre am 28. Mai 1725
verſchied, acht Kinder, fünf Töchter und drei Söhne:
Johann, von dem ſpäter gehandelt werden wird;
Juſtina, geboren 15. Mai 1693, verehelicht am
20. November 1714 mit Mathias Empacher
(„am Empach“), dem Angehörigen einer noch
jetzt im Salzburgiſchen blühenden weitverzweigten
Familie;
Margaretha, geboren 20. Juni 1695;
Peter, geboren 28. Juni 1697;
Paul, geboren 25. Dezember 1700;
Anna, geboren 11. Oktober 1703, verehelicht am
31. Jänner 1724 mit Andreas Mayr;
Maria, geboren 10. November 1705, verehelicht
am 4. Februar 1732 mit Mathias Nikolaus
Reſch; und
Katharina, geboren 6. November 1707, verehelicht
am 23. Oktober 1724 mit einem Witwer, dem
Müller „am grieß“ Mathaeus Lakhner.
Von den Schickſalen der Söhne Peter und Paul
iſt nichts bekannt. Die Kirchenbücher führen ihre Namen
nicht mehr auf.
Johann, von dem die Geburtsdaten bisher noch
nicht eruiert werden konnten, und der vermutlich
ſchon vor der Ehe geboren und legitimiert wurde,
führte ſich, bald nachdem er durch den Tod ſeines
Vaters ſelbſtändiger Färbermeiſter nunmehr in der
vierten nachweisbaren Generation geworden war, am
18. Februar 1726 die Tochter Maria des Peter Neus
mayer, Bauers „zu Wiſſerm im hintermGlemp“ und
der Chriſtine Enzinger als Gattin heim. Wie ſeine
Voreltern genoß er hohes Anſehen und wurde in noch
jungen Jahren (vor 1738) ſogar Bürgermeiſter. Er iſt
zirka 1774 verſtorben; in dieſem Jahre wurde an ſeinen
Sohn Simon die Färbergerechtſame verliehen (Mitteilung
des ſtädtiſchen Muſeums Carolino-Wugufteum in Salz⸗
burg). Johann hatte, ſoweit bekannt, drei Söhne. Der
älteſte, Andreas, geboren im Oktober 1731, ſtarb ſchon am
28. Dezember desſelben Jahres. Durch ſeine zwei
anderen Söhne, Ignaz und Simon, teilte ſich der
Hauptſtamm in zwei Linien.
Während Simon, der jüngere Bruder, geboren
24. Oktober 1743, in Taxenbach verblieb, das Gewerbe
feiner Väter fortſetzte und eine in der Hauptſache in
den drei ſalzburgiſchen Orten Taxenbach, Witterſill und
Saalfelden heute noch anſäſſige weitverzweigte Nach⸗
kommenſchaft aufweiſt, verließ Johann die Heimat ſeiner
Vorfahren, um in der grünen Steiermark als Schul⸗
meiſter und Organiſt in Kindberg im Mürztale fein
ferneres Leben hinzubringen und zu beſchließen.
Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten |
Gelegenheitsfindlinge.
Auſſer.
1642 Januar 17. dankt Michel Auſſer von Perſinus,
einverleibter Edler der Krone Ungarn, für empfangene Wohl—
taten. (StA. Zürich).
Zürich. Dr. Hegi.
Berli — Anderten — Buttlar.
Johann Berli, Webergeſell aus der Neuſtadt Hanau,“
1681 als Sohn des Johann Berli u. d. Judith CI 1700 März 19.
zu Mainſtockheim.
Bartholomaeus Chriſtoph von Anderten, des 7 Matthias
von Anderten, Kauf- und Handelsmannes in Lüneburg ehel.
Sohn, Kauf- u. Handelsm. in Prixenſtadt oo Prirenftadt 1713
März 14. Barbara Maria Gözin, Hr. Joh. Philipp Gözens
Handelsmannes in Nürnberg u. Durlach. Agenten ehel. Tr.
—— ... —— ss 2 U
Joh. Hieronymus 1714 Jan. 26., ſpäter noch mehrere Kinder.
Hans Phil. Götz, des 7 Phil. Caſpar Götzen, Caſtners alhier
in Prixenſtadt hinterl. Sohn, Handelsm. in Nürnberg co 1676
Jan. 17. Nürnberg Urſula Maria, Hans Anton Götzens, Handelsm.
in Nürnberg, hinterl. Tr.
Friedr. Eitel v. Buttlar co I. Rofina Salome.
co Il. 1650 Eva Catharina
Friedr. Ernſt in Kirchſchönbach 1645 Dez. 15.
Friedr. Chriſtian „ p 1646 Dez. 30.
Amalia NRofina „ S 1648 März 12.
Adolf Chriſtian „ = 1650 Gent 7.
Nikolaus Dewehr von Cormio, einem Dorf 2 Meilen von
Paris in Frankr. bürtig, Soldat zu Roß unter dem Sporckſchen
Ramt., fo neben anderen alhier fein Quartier gehabt, co 1644
Jan. 39. in Prixenſtadt m. Berſaba, Dietrich Hänen, Kloſterdiener
im Kloſter Sonnenfeld, Herzogtums Koburg, Tochter. Quellen:
die betr. Kirchenbücher.
Leipzig. v. Arnswaldt.
Fichler, Krumnow (Krumnau), Thiem, Prütz, Jacob,
v. Bailliodz.
In einem „neuen Teſtament“ Bean im Beſitz des Herrn
Kaufmann Emil Fidler in Stettin befinden fic folgende hand⸗
ſchriftliche Notizen:
„Johanne Wilhelmine Krumnow ift “ d. 8. Sept. 1821 zu Wuzig,
„Julianne Frederike Krumnow ift * den 28. Febr. 1824 zu Wuzig,
„Guſtav Albert ift * den 18. Juni 1826 zu Wuzig.“
(Wie ich nach meinen Forſchungen mitteilen kann, iſt Johanne
Wilhelmine Krumnow eine Tochter des (23. 1. 1696 *) Reviers
Förſters Johann Friedrich Krumnow (T 2. 8. 1874) und feiner
(am 23. 6. 1799 *) Ehefrau Johanne Luiſe geb. Prütz (t 16. 6.
1875). Sie heiratete am 16. 5. 1842 zu Hermsdorf (Neumark)
den Lehrer und Kantor Gottlieb Eduard Thiem (* 19. 11. 1819
zu Silberberg, F 17. 6. 1875 zu Hermsdorf). Sie t am A. 5. 1904
zu Rathenow a. H. bei ihrem Schwiegerſohne Herrn Rektor Auguſt
Jacob, der am 31. 5. 1871 ihre älteſte Tochter Cornelie Luiſe
Thiem (* 5. 3. 1843 zu Hermsdorf) geheiratet hatte.
Einen Johann Krumnow, Größe: 51 Zoll 2 Strich, fand ich
in einer handſchriftlichen Quartierliſte vom Jahre 1780 des Dos
maligen „ Pommerſchen Kürraſſier⸗Rgmt. Prinz Louis v. Württem⸗
berg Nr. 5“ (jetziges 1 Brdbg. Drag.-Rgmt. Nr. 2 in Schwedt a. O.)
unter dem Rittmeifter v. Bailliodz im 1. Gliede als zweiten Mann
verzeichnet. Er war damals alt: 30 Jahr 1 Monat und 1 Jahr
und 1 Monat im Dienſt).
Poſen W. 3
GlogauersGtr. 55 b ll.
Dr. jur. Eduard Paul Thiem
a. d. H. Rehder, Referendar.
Heidenreich.
Meyer, Quellen zur alten Geſchichte des Fürſtentums Bays
reuth 1. Band Bayreuth 1895. S. 230. Johann Lindners Kirchen⸗
ordnung von St. Lorenz zu Hof 1479:
„Nunc de vicariis habentibus beneficia confirmata in ecclesia s.
Michaelis 1.—2. pp.
3. M. Johannes Heidenreich habet beneneficium fundatum in
altari s, Catharinae.
Leisnig, am Eichberg 9.
v. Helmsdorf.
Frau Elsbeth v. Helmsdorf, die 1504 Kloſterfrau zu
Töß bei Winterthur war (Glücksbahnrodel des Freiſchießens zu
Zürich), verheiratete ſich in 1. Ehe mit Balthaſar Hamenhofer,
der ftarb, dann in 2. Ehe mit hans Roler genannt Ringler;
von letzterem wurde ſie am 10. Juli 1531 geſchieden und heiratete
in 3. Ehe Peter Criſtan oder Gillmann (Ehegerichtsprotokoll
1531 u. 1532 im ©t.-A. Zürich) — Im Oberbad. Geſchlechter⸗
buche fehlt diefe v. Helms dorf.
Zürich.
v. Köller.
Dem Kgl. preuß. Premierleutnant Friedrich Ferdinand Hein⸗
rich v. Köller im Rgmt. Heſſen⸗Philippstal und feiner Gemahlin
Maria Thereſia Johanna Magdalena von Meyern in Wertheim
a. M. wurden 1776 Xl. 8. u. 1778 VII. 26. Kinder Friedrich Adolf
Karl Ludwig und Dorothea Henriette Karoline Friederike geboren
(ev. Kb. Wertheim).
Tauberbiſchofsheim.
C. A. Knab.
Dr. Hegi.
Regierungsaſſeſſor Strack.
Rundfragen und Wünſche.“
Nr. 382. Baß — von Wehren.
Anläßlich der Drucklegung des Stammbuches der Geſchlechter
Baß — von Wehren — Lies — Schaeferlein — Grot—
kaß — Deuticke — Warmuth bitte ich um gef. Angabe, wo
bereits familiengeſchichtl. Unterlagen über dieſe Namen ge—
ſammelt ſind.
Leipzig-Marienhöhe. Verlagsbuchh. Alfred Baß.
Naunhoferſtr. 33.
. Nr. 383. Breckwoldt, Brekewold.
Erbitte Auskunft, in welchen Orten es eingeſeſſene
Familien dieſes Namens gibt (Blankeneſe, Hamburg u. Altona
ausgenommen).
Hamburg, Blumenau 50. Erw. Breckwoldt.
Nr. 384. Freiherrn Gebhardi. (Braunſchweig). Breymann.
Geſucht wird Geburtsdatum für Wilhelm Gebhardi, ge»
adelt 8. IX. 1785 als braunfdw. Kammerrat. Soll Enkel von
*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter beier Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geichä
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geſtalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir S die ch GE
foftenfret, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile ift mit 50 Pfg. zu berechnen.
en
Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der
Fragen bitten wir dringend, beſonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Druckfehler nicht vermeiden laſſen.
ITALIA LEAD EDAD PEO PEGA DD
Johann Albrecht G. fein, alfo Sohn von J. Ludw. Levin G.
Welche Kirche in B. kommt in Betracht? — Weſſen Sohn iſt
Carl Ludw. Rud. v. G. (* 1774 i. B.)? Geſucht Datum fur
1. Caroline Sophie Wilhelmine Breymann, co m. Kloſterrat
von Gebhardi; 2. Karoline Antoinette B., Geh. Kammerrätin
zu Braunſchweig. Welche Gebhardi's find die Gatten?
Leipzig, Ferd. Rhodeſtr. 3. P. v. Gebhardt.
Nr. 385. Gerling, Dömler, v. Nauchhaupt.
1. Johann Gerling 7 1657, Prediger in Soeſt.
Eltern? Studium? — 2. Margarete Unna Stammig *? TF?
oo Dr. med. Gerhard Gerling-Roftod. — 3. Johann Dömler,
Amtsverwalter auf dem Amtsſchloß Vizpach i. Thür. co? vor
1645 Eliſabeth Schöppich. Lebensdaten. Eltern? — 4. N. N. von
Rauchhaupt co Giſela Dorothea von Röſſing. Lebensdaten.
Vorfahren? N. N. ſoll General geweſen ſein. Iſt er identiſch
mit dem celliſchen Oberſten Hans Chriſtoph v. R., der 1. 7. 1664
bei St. Gotthard a. d. Raab focht?
Obrawalde, Meſeritz.
Nr. 386. Goeze, Goetze.
1. Cath. Jul. Chriſt. Goe ze, Tochter des Rektor Zach. G.
in Osnabrück, wann u. wo *? f? o 1716 mit Rector Andr.
Cappelmann in Hannover. 7 T? Vorfahren desſelben, Kinder? —
2. Marg. Dor., Tochter wie zu 1, wann u. wo *? FP? co 1732
mit Joh. Bertr. Hugo. Med. Dr. in Lippſtadt. 7 T? Bors
fahren, Kinder? — 3. Marie Eliſ. Goeze, 1735 in Osnabrück,
To. d. Super. Herm. Theoph. G. in Osnabrück, oo 1760 (Tag?)
mit Joh. Eberhard Wehrkamp, Dr. med. in Osnabrück. Wann
find beide 77 Kinder? — 4. Gerh. Wilh. Goe ze, Sup. (* 21. VII.
1730 in Osnabrück, t 21. XI. 1791 in Warberg) oo (wann, wo?)
mit So. Chr. Henr. Ahrens aus Höxter od. Meinbrexen? Vor⸗
fahren derſelben? — 5. Dr. med. Theod. Arnold, * 18. IX. 1780
in Hamburg, wann T? Eltern?
Berlin W. 15. Landesaſſeſſor Dr. jur. Goeze.
Nr. 387. Gravenhorſt.
, 1. Nachricht erbeten über Herkunft, Geburtsdatum, Eltern
des Ploener Paſtors Hinrich Gravenhorſt, * ca. 1668 im
Lande Braunſchweig, Hofdiakonus u. Informator des Prinzen
Chriſtian Carl von Ploen, f 1729 in Ahrensböck. — 2. Ritters
gutsbeſitzer v. Grabenhorſt, um 1777 auf Rittergut Hörden bei
Elbingerode b. Herzberg am Harz.
Hamburg 25. Hermann Gravenhorſt.
Nr. 388. Zenſel.
Mein Vater Ernſt Julius Henſel (Poſamentierer, Freiberg,
Ritterftrake) ift in Freiberg geboren. Angabe über die Gee
burt der früheren Vorfahren u. über das von ihnen geführte
Wappen erwünſcht.
Berlin W. 25, Behrensſtr. 33. Ernſt Johannes Henſel.
Nr. 389. Hoffmann, v. Romer, v. Schutz, v. Nottleben.
1. Benedikta Eleonora Hoffmann verw. v. Puttkamer h.
Friedrich Theodor v. Petrikowsky Oberſtleutnant auf Geyers.
berg, * Hoyerswerda 9. 5. 1703, T Geyersberg 27. 9. 1771. Ges
ſucht die 16 Ahnen der Hoffmann. — 2. Karoline Sophie Wil⸗
helmine von Roemer a. d. o Albernau t 1810 h. Carl Gott,
lob von Schütz auf Albernau * 1716, f 1790. Geſucht die
16 Ahnen des von Schütz u. f. Gattin. — 3. Suſanna Maria
von Rottleben * 12. 11. 1628, Tochter d. Chriſtoph von Rotts
leben auf Rottleben u. ſ. Gattin Agathe von Poſeck. Geſucht
die Eltern des von Rottleben u. f. Gattin.
Berlin, Calvinſtr. 9. M. v. Trebra.
Nr. 390. Horn.
Nach mündlicher Überlieferung unſerer Familie fol
Napoleon dem Kurfürſten von Sachſen ſeinerzeit e. Herde
Merinoſchafe zum Geſchenk gemacht haben. Mein Urgroß-
vater u. feine älteften Söhne (damals kurfürſtl. Schafmeiſter in
Stolpen, Altſtadt, Rennersdorf u. Langenwolmsdorß) feien mit
Roß und Wagen nach Spanien gefahren u. hätten die Schafe
von dort abgeholt. Mancherlei überlieferte Einzelheiten u. Reife»
ſchilderungen laſſen darauf ſchließen, daß etwas wahres daran
ſein muß. Wer weiß näheres darüber? Mir iſt die Einfuhr
von Merinoſchafen nach Kurſachſen nur aus den Jahren 1765
u. 1778 bekannt. |
Leipzig, Elifenftr. 3911. Joh. Wigand Horn.
Nr. 391. Kriele, Malifius.
Geſucht werden Geburtsort und Eltern von: 1. Dorothea
Dr. Knuſt.
oof
Eliſabeth Kriele. * 21. 8. 1770 wo? co wo? 1790 Johann
Chriſtoph Bohm Kgl. Amtsrat auf Belin a. O. Es kommen nur
die Provinzen Brandenburg excl. Berlin und Pommern in Vee
tracht. — Louiſe Amalie Maliſius. * 10. 2, 1797 wo? O ca.
1825 wo? Carl Gottlieb Kiehn, Beſitzer der Herrſchaft Schubin
bei Bromberg. Es kommt nur Süd⸗Poſen in Betracht.
Kiel, Feldſtraße 681. Saenger, Regierungsrat.
Nr. 392. Leupold.
Erbitte Auskunft über Carl Gottlob Leupold, der 1807
als Bürgermeiſter in Danzig geſtorben iſt. Wann und wo iſt
er geboren d
Zittau, Gretheſtraße 201. Werner Leupold.
Nr. 393. Lezius in Franken.
Der Kupferſchmied und Bürger Chriſtoph Lezius in Aub
(Franken) iſt 23. Jan. 1685 75 Jahre alt geſtorben, alſo 1610 oder
1609 geboren. Nachkommen in Aub und Rothenberg bis ins
18. u. 19. Jahrhundert nachzuweiſen. Woher ſtammte dieſer
Chriſtoph Lezius? Iſt er der Enkel e. nach Franken ver-
ſchlagenen Paſtors Letz, der feinen Namen in Lezius latiniſierte?
Ums Jahr 1560 hat in Wittenberg ein Letz aus Siebenbürgen
ſtudiert, der fih wohl auch ſpäter Lezius genannt hat.
Königsberg i. P. Prof. Dr. Fr. Lezius.
Nr. 391. Mejo.
Nachrichten jeder Art über das Vorkommen des Namen
Mejo vor 1785 erbeten direkt an
Leipzig, Kronprinzſtraße 42. Walther Geißler, stud. jur.
Nr. 395. Middendorf.
Johann Giesbert Riedel, Bürger zu Iſerlohn, oo "erte
lohn 20. 8. 1764 Chriſtine Marie Theodore Middendorf aus
Lünen, * 1745, Tochter des Johann Franz Widdendorf, Bürgers
zu Lünen. Wie heißt die Ehefrau Middendorf, wer ſind die
beiderſeitigen Vorfahren der Eltern Middendorf? Kirchenbücher
Lünen verbrannt. l
Hannover, Sallſtr. 1091. Grote, Regierungsbaumeiſter a. D.
Nr. 396. Raabe oder Rabe.
Jeannette Luiſe Rabe ... 18. 3. 1801, t Hamersleben
11. 5. 1845, co . . . 12. 4. 1819 Hans Friedrich Werner Wil-
helm v. Kotze, Kgl. Preuß. Oberamtmann und Pächter der Do⸗
mane Hamersleben. 1. Wo tft Jeannette geboren und an welchem
Orte war die Vermählung? — 2. Wer waren ihre Eltern? —
3. Wo leben noch Verwandte von ihr?
Pots dam, Viktoriaſtr. 17. Hauptm. a. D. Hans v. Roge.
Nr. 397. ab Ramm, v. Schreiber. v. Hingenftern, v. Soden.
Wyneken, Waldeck.
1. Sophia Juliane ab Ramm 1700, f 1779, oo mit bem
Notar Höfer in Wolgaſt. Ihre Eltern? — 2. Chriſtian von
Schreiber, * %, t 17. 9, Ingenieur du place u. Hauptmann in
Stralſund. Eltern? Wappen 7 — 3. Deſſen Frau Amalie von
Hintzenſtern. Eltern? Wappen? — 4. Vorfahren des Hofrats
Prof. Peter Waldeck in Göttingen. — 5. Vorfahren der Frau
von 4.: Charlotte Wyneken, f 1848. Vater: Friedrich Wilh.
Wyneken, Oberzollinſpektor in Brunsbüttel (ſein Großvater diente
unter Karl XII. von Schweden). Mutter: v. Soden, Tochter
des Geh. Kriegsrates v. S. in Halle. Für jede Nachricht über
dieſe Perſonen und ihre weiteren Vorfahren bin ich dankbar.
Spandau, Neuendorferſtr. 99. Dr. Odebrecht.
Nr. 398. Nebſtock.
Peter v. Firdenheim 1509 in Dachſtein ehelichte Margarete
Rebſtock, Tochter des Hans Diebold R. aus Straßburg, der
zweimal verheiratet war, 1. mit Euphroſine v. Deißlingen und
2. mit Veronika v. Kleppenbach. Welches iſt die Mutter der
Margarete?
Schöckingen, Württemb. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 399. Belhradsky von Kosmacov.
Wo leben heute die Nachkommen dieſes 1631 in Böhmen
(Taits) anfäfligen Geſchlechtes? Wer ift Inhaber nachſtehend
beſchriebenen Wappens u. z. Schild: In der Witte geteilt, rechts
im roten Felde ein ſilbernes Pferd, links im goldenen Felde
ein ſchwarzer Lowe. Helm über dem Schilde ſtehend, mit ſilber⸗
rotem und ſchwarz⸗ goldenem Federbuſche. Landſchaft rechts
ſchwarz⸗golden, links ſilbern⸗ rot.
Pilſen, Pragerſtr. 10. Fr. Blöchl.
Nr. 100. Erlin v. Nohrburg.
Johannes Merswin, 1450 Stättmeiſter in Straßburg
heiratete Eva Erlin v. Rohrburg, Tochter des Stättmeiſters
Claus E. v. R. Dieſer hatte 2 Frauen, Margarethe Schalk,
1420, und Odilia Gürtler, 1434. Welche iſt die Mutter der
Eva?
Schöckingen, Württemb. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 101. Rongfd.
Bei Aufſtellung meiner Ahnentafel finde ich folgende
Schreibarten des Familiennamens meiner Mutter: Röntzſch,
Rentzſch, Röntſch, Nönſch, Ryntzſch, Rentſch, Renſch, Rehnitſch,
Renitſch, Renitzſch, Reniſch, Reiniſch. Was bedeutet der Name?
Leipzig, Eliſenſtr. 39 ll. Joh. Wigand Horn.
Nr. 102. v. Nathſamhauſen. Nebftod. v. Nohrburg.
Hans Michel v. Rathſamhauſen zu Echenweyer, * 1583,
7 kurz vor 9. 1. 1652; hatte 2 Frauen, 1. Maria Magd. Bock
v. Bläsheim und Maria Katharina v. Mittelhaus. Welche
iſt die Mutter ſeines Sohnes Wolf Georg, der 28. 4. 1639 in
Rappoltsweiler geboren ift? Wann ift die M. M. Bock v.
Bläshe im geſtorben?
Schöckingen, Württemb. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 103. v. Siebold.
Karl Kaſpar Siebold, * 4. 11. 1736 zu Nideggen, Sohn
des Chriſtophorus Siebold und deffen Gattin Eſther, geb. Brus
ninghauſen, Würzburgiſcher Hofrat, Profeſſor und Oberwundarzt
im Juliusſpital zu Würzburg, erhielt am 1. 10. 1801 vom Kaiſer
Franz I. ein Adelsdiplom. In Heft 2, S. 21, Ihrg. 1912 find
alle Sieboldſchen Grabſteine in Groß⸗Salze beſchrieben. Beſteht
ein Zuſammenhang beider Familien?
Ulm⸗Erbach. Max Frhr. v. Ulm⸗Erbach.
Nr. 101. Siemers.
Geſucht werden Nachrichten über Familie Siemers in Dorf
Lohbrügge, Kreis Stormarn, Schleswig⸗Holſtein. Diefe hat in
12 Generationen denſelben Hof beſeſſen, und befindet ſich der
letztere noch in der Familie? 1563 wurde Hans Siemers dae
ſelbſt geboren. 1589 war Johann Siemers Hufner von Loh-
brügge, muß der Vater des Erſteren geweſen fein. Die Kirchen
bücher ſowie Urkunden reichen nicht weiter zurück. Wohin kann
ich mich wenden? Wo kann ich erfahren ob ein Wappen vor⸗
handen war?
Sande-Lohbrüg ge, Kr. Stormarn. Emilie Günther,
geb. Siemers.
Nr. 105. v. Sobbe.
1. Bitte zu ergänzen a. Bogislaus v. Sobbe auf Rühſtedt
(Priegnitz), co in 2. Ehe mit .. .? Tochter: Charl. Louiſe v.
Sobbe, .. . zu. . . . . . zu . . . CO mit Moritz Joh. Friedr.
Hollmann am... zu .. ., Kriegsrat in Berlin, . .. 9. 1811
b. Johann Ernſt v. Sobbe, Kgl. Rat, 7. J. 1710 in... F
19. A. 1770 in Berlin, oam ... 3u... mit C.. . UA... D.
Schultze. Eltern? Vater war Kapitän in mecklenburgiſchen
Dienſten. — 2. Suche die Nachkommen von a. Frau Oberamtmann
Schwartz, geb. v. Sobbe, vermutlich Tochter des Leutnants
Fr. Wilh. v. S., F 12. 2. 1810 in Zoſſen. b. der im 16. und 17.
Jahrhundert in Bückeburg, Hagenburg, Arensburg und Noden-
berg blühenden Familie Clodius. 3. Wo leben Mitglieder
der Familie Gregori oder auch Gregorius?
Deſſau. v. Sobbe, Hauptmann.
Nr. 106. Stammliſte der Nitterakademie Brandenburg.
Für Stammliſte der Ritterakademie Brandenburg Angaben
über den Lebensgang geſucht: 1. v. Roebel, Ad. Wilh. Herm.
Adalb., Glogau 28. 11. 1821. — 2. Roloff, Ottomar, Daber⸗
pog 5. 7. 1829. — 3. v. Wülknitz, Hang, Glogau 22. 10. 1827.
— 4. Frhr. v. Houwald, Ernit, * Straupitz 23. 10. 1819. —
5. v. Thermo, Oswald, Starzeddel 14. 2. 1820. — 6. v.
Tarrach, Friedr., 26. 1. 1819. — 7. v. Gentzkow, Karl,
Brook 26. 10. 1816. — 8. Graf v. Rieſch, Theodor Brünn
8. 4. 1819. — 9. v. Gauvain, Anton Genthin 16 9. 1827. —
10. Buchholz, Max, Hertzberg 27. 1. 1854.
Ludwig sluft. Rammerberr v. Leers.
Nr. 107. Freiin von Tecklenburg.
Zur Ergänzung meiner Ahnentafel ſuche ich: Geburtsdatum,
Eltern, Großeltern uſw. der Eliſabeth Wilhelmine Guſtave Freiin
von Tecklenburg. Sie vermählte ſich 11. 9. 1755 mit Ferdinand
Sigmund Freiherr von Rotberg auf Rheinweiler in Baden und
ſtarb am 16. 4. 1795. l
Schloß St. Ulrich
bei Mücheln (Bez. Halle).
Nr. 108. Urkundenkauf wird vermittelt.
Ich vermittle den Ankauf eines Notizbuches über die Güter
des Herrn Schaaffhauſen in Lechenich und anderen Orten, be⸗
ginnend 1818, dabei Ernte» und Wetterberichte, Notizen über
Reifen bis 1836 u. a.; einer Pergamenturkunde des Dietrich
pon Waſenberg zur Hoehe von 1664; einer Pergamenturkunde
des Joducus Wilh. Freiherr von Hall zu Peſch von Waſenberg
vom 20. Febr. 1772 und einer Lehnsurkunde Herzogs Joh. Wilh.
v. Jüliſch⸗Cleve⸗Berg fur Eberhart von Hoengen genannt Waſen⸗
berg mit dem Hof zu Obberdorf 1596.
Ründersroth (Rhld.). K. Giſſinger.
Nr. 109. v. Utweiler.
Moriz v. Kageneck, T 1496, ehelichte Margarete v. It
weiler. Geſucht deren Eltern und Großeltern.
Schöckingen, Württemb. Fr. Frhr. v. Gaisberg.
Nr. 110. Wiedemann. Klachrin. Clar.
Chriſtian Martin Wiedemann wurde getauft am 21. 2.
1686 zu Waldheim als Sohn des Sattlers Chriſtian Wiedemann
allda und feiner Ehefrau Anna Maria, wohl einer Schweſter
Conrad Zſchocha's, Schönfärber zu Roßwein. Er heiratete zu
Leipzig Regina Eliſabeth, Herrn Johann Brädels, Gaſtwirt zum
Rothen Adler in Leipzig eheliche Tochter, aufgeboten 15. Trin.
1720 zu Waldheim. Sophia Eliſabeth Klachrin war ohne
Zweifel verwandt mit dem Kaufmann Johann Friedrich Wilhelm
Clar aus Storckow gebürtig, der den 17.5.1771 Bürger zu Fürſten⸗
walde wurde. Geſucht alle in Betracht kommenden Vorfahren.
Erlangen. Dr. Ernſt Wiedemann.
K. R. von Helldorf.
Antworten auf die Rundfragen.
Zu Nr. 28. Duwell (Duewel).
In der proteſt. Kirche in Ohlau iſt 1632 ein K. Oberſt
Duvell (mit v gefchrieben) interemiſtiſch beigeſetzt worden. Später
wurde die Leiche von ſeinem Bruder abgeholt. Wohin iſt un⸗
bekannt. In den alten Matrikeln findet ſich nur die Eintragung
der interemiſtiſchen Beiſetzung ohne Geburts- u Sterbedatum,
ohne Angabe des Rots. Zur Abſchrift bin ich erbötig.
Breslau. Straka.
Zu Nr. 71. Buck.
In Joh. Beckmanns Chronik v. Stralſund werden erwähnt:
Koene Buk wegen Bulerei mit e. Brauerknecht aus der Stadt
geſtäupt. 29. 8. 1569. — Karſten Buchow zum Ratmann gewählt.
14. 1. 1579. — Ratmann Bartholomeus Buchow, f Dienstag vor
Reminiscere 1557. — Hinrich Buchow zum Ratmann gewählt.
1556. f 18. 5. 1582, beſitzt 1579 eine Olmühle auf dem Franfens
damm. — Dr. Hinrich Buchow zum Ratmann gewählt. 12. 1. 1586.
Dr. Knuſt.
Zu Nr. 128. Dehn.
Vielleicht findet ſich näheres in Val. König Geneal. hiſtor.
Beſchreibung nebſt deren Stamm- u. Ahnentafeln derer von
Dehn ⸗Rothfelſſer, Leipzig 1727 fol. 12 S. (angezeigt im Kat.
Nr. 74 von Richard Bertling, Dresden, S. 41. M. 10.—).
P. v. Gebhardt.
Zu Nr. 276. v. Morien.
In den Tagebüchern des Grafen Ernſt Ahasverus Heinrich
von Lehndorff aus der Mitte des 18. Ihdts., kommt der Name
häufig vor. Ein Teil der Tagebücher (8. Heft der „Mitteilungen
der Litterar. Geſellſch. Maſovia“ in Lötzen) iſt ſoeben von mir
für die Zentralſtelle verzettelt. Näheres alſo daſelbſt zu erfahren.
Ein Exemplar der übrigen Hefte der gen. „Witteilungen“ mit
den Fortſetzungen der „Tagebücher“ befindet ſich auf der hieſigen
Univerſitäts-⸗Bibliothek.
Leipzig. P. v. Gebhardt.
Zu Nr. 311. Eichbaum.
Träger des Namens Eichbaum kommen vor in Plau i. Meckl.
Die dortigen Kirchenbücher geben Auskunft. Angehörige einer
Plauer Familie find 1. Droſt Eichbaum in TCrienitz i. Meckl.
2. Intendantur-⸗Sekretär (79) Eichbaum⸗Altona.
Colmar i. E., Schöpflinſtr. 9. Paſtor Karſten.
Zu Nr. 316. v. Dungeln. v. Grüter.
Zu 1. Soph. Amalie von Dungeln war Tochter von Joh.
Chr. v. D. zu Daalhauſen u. Gudula Johanna von Hugenpot zu
Statum, oo 1697. — Zu 2. Eltern: Dietrich Reinhard Chriſtian
v. Quadt-Landskron u. Joſine Charl. v. der Mark zu Villigſt. —
Zu 3. Soll Adolf von Grüter nach Fahne, Geſch. der weſtfäl. Ge⸗
ſchlechter am 19. 1. 1755 geb. u. bereits 16. 11. 1786 geft. fein und
ſtarb ſeine Gattin Alb. Dor. Jakobine bereits 16. 11. 1786 zu
Ickern, könnte alſo nicht 1769 geb. ſein.
Deſſau. v. Sobbe, Hptm.
Zu Nr. 333. Schnorr.
Dr. Schnorr, war von 1792 — 1834 evangel. Pfarrer in
Amelunxen. Amtsnachfolger ſeines Vaters Conrad Gottlieb
Schnorr, der ſeit 1758 die Pfarrſtelle inne hatte. Näheres im
Kirchenbuche von Amelunxen.
Münſter i. W. Frau 9. Lohmann.
Zu Nr. 316. v. Zehmen.
Hermann Freiherr v. Zehmen, Reichenhall 22. Sept. 1855,
+ Stauchitz 2. Juli 1900, Fideikommißherr auf Stauchitz, Kaiſerl.
deutſch. Bez.⸗Sekr. a. D., Kgl. ſächſ. Oberlt. d. Ref. des 1 Ulanen-
Reg.Nr. 17, 00 Auſſee 22. 8. 1889 mit Maria geſchiedene Freund,
geb. Fröhlich v. Feldau, 13. 7. 1860, t Baden-Baden. 8. 3. 1902.
S. Freiherrl. Tſchb. Gotha 1904, S. 886.
St. Petersburg. C. v. Heße.
Zu Nr. 356, 3. v. Bünau.
Vgl. Uradl. Taſchenb., Gotha 1903, S. 240.
St. Petersburg. C. v. Heße.
Zu Nr. 356. v. Schollenſtern.
Eltern des Johann Gotthelf Scholz von Schollenſtern, Herrn
auf Tſchecheln; Heinrich Siegmund Scholz von Sch., Herr auf
Tſchecheln u. Tſchaiksdorf, geb. Tſcheiheln 18. 8. 1718. vermählt
zu Wüſtenhagen b. Kottbus 1740 mit Johanna Gottliebe von
Gtutterhain aus dem Haufe Wüſtenhagen. Zu weiterer Aus»
kunft erbotig.
Gießen. 9. v. Knobelsdorff, Oberftleutnant 3. D.
Zu Nr. 364. London.
Vielleicht iſt nähere Auskunft zu erlangen durch The General
Register Office, Somerset House, London. Es iſt dies die
Zentralſtelle für das geſamte Kirchenbuchweſen Großbritaniens,
das ſchon durch Beſtimmungen („acts“) Wilhelms IV. geregelt
wurde.
Leipzig. P. v. Gebhardt.
Zu Nr. 365. Mebeſius.
Dieſer Name iſt mir bei den Forſchungen über meine Familie
begegnet. An der Kirche (St. Anna) zu Ganderkeſee i. Delmen⸗
horſtiſchen amtierten als Geiſtliche: 1. Mag. Petrus Erneſtus
Mebeſius — Sohn des Helmitedter Profeſſors der ebräiſchen
Sprache u. Theologie Johann M., deſſen Vater Hofprediger in
Aurich geweſen — bis 1603, kommt von da nach Berne i. Oldbg.
(St. Aegidius) u. wird 1607 nach St. Jacob in Hildesheim be⸗
rufen. 2. Mag. Fridericus Mebeſius — Bruder u. Amts⸗
nachfolger des vorgen. Petrus Erneſtus M. — fett 1603, ftirbt
1625. Sohn: Friedrich Mebeſius, Ganderkeſee 16. 3. 1604,
Schulbeſuch: Schule zu Varel i. Oldbg., Gymnaſium zu Stade,
Bremen, ſtudiert 1 ½ Jahre in Rinteln, 31. 10. 1631 Paftor an
der Kirche (Maria) zu Hude i. Oldbg. (Quelle: Dr. L. Schauen⸗
burg „Hundert Jahre Oldenb. Kirchengeſch. von Hamelmann bis
auf Cadovius (1573— 1667)“, Bd. I., S. 105, 107, 112). Geſtorben
iſt er in Hude vor 28. 6. 1672, denn in einem Delmenhorſter
Gerichtsprot. von dieſem Tage wird feine „Wittib Paſtorin
gedewig“ genannt. Im Großh. General-Kirchenarchiv zu Olden»
burg iſt vielleicht in den Viſitationsakten das Wappen zu er⸗
mitteln.
Hannover, Wedekindſtr. 29. Karl Wilh. Weber.
Zu Nr. 370. v. Pritzbuer.
Herr Intendanturrat v. Pritzbuer, Friedenau, Südweſt⸗
Korſo 1511, der ſich mit geneal. Forſchungen befaßt hat, wird
vermutl. Auskunft geben können.
Hannover. Karl Wilh. Weber.
Zu Nr. 370. v. Klitzing.
Luiſe Karoline Wilhelmine v. Klitzing,“ zu Batho 12. 1. 1753,
verm. zu Gr. Beſſor 27. 7. 1772 mit Johann Ernſt v. Beeren,
war die T. des Karl Erdmann auf Batho, 10. 4. 1708, f 6. 9. 1754
u. der Johanna Friederike v. Sohr. Väterliche Großeltern:
Ernſt Chriſtian auf Batho, 10. 6. 1672, t 2. 11. 1720 (S. des
Hans Zacharias auf Geefe éc. u. der Chriſtine v. Maltitz) u. der
Urſula Eleonore v. Buxdorff (T. des Balthaſar Dietrich auf
Pflabemdorf). Dr. Gg. S.
Zu Nr. 375. v. Noſenberg.
Der Stammvater aller böhmiſchen Roſenberge war Veit v.
Pitic (1169—1194), defen zwei Söhne, Veit der jüngere (1194
bis 1236) u. Veit der ältere (1194 — 1236) zwei Linien begründeten.
Zur I. (jüngeren) Linie gehörte auch Zavis v. Falfenftein, Dellen
erſter Sohn aus zweiter Ehe mit der Königin Wittwe Kunigunde,
namens Johann in den Kreuzherrnorden eintrat u. 1196 ſtarb,
von ſeinem zweiten Sohne aus dritter Ehe mit Judith v. Ungarn
iſt weder der Name noch ſonſt etwas bekannt.
Pilſen, Pragerſtr. 10. Franz Blöchl.
Zu Nr. 371. Rößler, Noeßler u. Rösler.
In meiner „Geſchichte der Familie Ranft“ (ſ. Anzeigenteil)
S. 155—157 u. 276 mache ich ausführliche Mitteilungen über
den Mag. Karl Gottfried Rößler (1784 — 1837), Superinten⸗
denten in Merſeburg, deſſen Ehefrau Luiſe Albertine geb.
Ranft (1784—1854) und deren Sohn, den bekannten Profeſſor
Dr. phil. Konſtantin Rößler, * 1820, der 1896 als Geheimer
Legationsrat verſchied. Vergl. A. D. B. Bd. 53, S. 514—522. Nads
kommen dieſes Mannes leben noch. Ein Bruder namens Guido
Rößler war Buchhändler in Leipzig. — Wit dieſer Familie iſt
nicht verwandt der a. a. O. S. 348—349, 353 u. 355 von mir ers
wähnte Buchhändler u. Buchdrucker Wilhelm Rößler, Bürger
zu Camburg a. Saale, ſpäter in Naumburg (1805), der ſich 1803
in Leipzig mit Johanna Louiſe geb. Sorge verheiratete, der
1783 geborenen Tochter des Weinviſierers und Bürgers Karl
Gottfried Gorge, (1756—1810).
Großdeuben b. Leipzig. Albrecht Ranft.
Zu Nr. 376. v. Schell, v. Morien.
Eltern von 1. Georg Chriſtoph v. Vietinghoff gen. Scheel
zu Reihen und Goldſchmieding, f 16. 6. 1639 u. Anna v. Dungeln .
zu Daalhauſen. — Ludw. Friedr. v. Padberg u. Anna Eliſ. v.
Calenberg zu Weſtheim. 2. M. W. v. Schell, Sohn der Vorigen.
— Von S. v. Omphat vermutlich Conr. Jac. v. O. u. Anna
Lucretia v. Heeſe zu Beddenog. — Nr. 5. Walther D. J. v.
Morien u. Nr. 6. Ferdinand B. D. v. M. (co Charl. Wilh.
Dor. v. d. Marwitz) ſind Brüder, Nr. 4 iſt Sohn von Nr. 5.
(Fahne, Geſch. d. Herren v. Hövel, der köln. jül. u. der weſtf.
Geſchlechter).
Deſſau. v. Sobbe, Hauptmann.
Zu Nr. 377, 1. v. Schierſtedt.
Die Eltern des Gebhard v. Schierſtedt u. der Urſula v.
Kotze finden ſich bei: Juſtus Chriſtoph Dithmar. Geſchichte des
ritterlichen Johanniter⸗Ordens. Frankfurt a. O. 1728. Anderer
Teil. Ahnentafel Nr. V.
Weimar, Südſtr. 28. Wilhelm Frhr. v. Nauendorf.
Unſere Zeitge noſſen. Wer tes? Biographien nebſt
Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebens-
lauf, Werke, Lieblingsbeſchäftigungen, Parteiangehörigkeit,
Mitgliedſchaft bei Geſellſchaften, Adreſſe. Andere Mitteilungen
von allgemeinem Intereſſe. Begründet, herausgegeben und redi⸗
giert von Herrmann A. L. Degener. VI. Ausgabe. Vollkom⸗
men neu bearbeitet und um rund 3800 neue Aufnahmen erweitert.
Leipzig, Verlag von H. A. Ludwig Degener, 1912. 1862
Seiten 8°.
Die ſchnelle Aufnahme, welche auch die V. Ausgabe bei den
Gebildeten aller Stände, bei den Miniſterien, Behörden, Gelehrten,
Bibliotheken uſw. gefunden hat, iſt ein Beweis des entſchieden
praktiſchen Nutzens dieſes Werkes. Trotz des bedeutend geftiegenen
Umfanges iſt der Preis doch der ungewöhnlich mäßige wie früher
geblieben. Der ſchwierige Druck iſt ſehr ſorgfältig ausgeführt.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Paul Zimmermann, Das Haus Braunſchweig⸗Grubenhagen;
ein genealogiſch⸗biographiſcher Verſuch. Wolfenbüttel 1911 in
Kommiſſion bei Jul. Zwißler. 70 S. Quart mit einer Stammtaf.
Als Feſtgabe für die Teilnehmer der 12. Verſammlung
deutſcher Hiſtoriker hat der Leiter des Wolfenbütteler Archivs
eine Probe veröffentlicht von einer Arbeit, mit der er ſich ſeit
Jahren beſchäftigt, und zu der er vermöge feiner amtlichen Stellung
und ſeiner wiſſenſchaftlichen Tätigkeit ganz beſonders berufen
erſcheint. Der Mangel einer zuverläſſigen umfaſſenden Welfen⸗
genealogie hat ſich ſchon öfter empfindlich bemerkbar gemacht, und
die vorliegende Probe gibt die Gewähr, daß dieſem Mangel
nunmehr in höchſt erfreulicher Weiſe abgeholfen wird. Wie der
Titel des Buches ſagt, bietet Zimmermann etwas mehr als eine
nackte Genealogie, indem er die wichtigſten Angaben über Wohn-
orte, Regierungshandlungen u. a. Taten in knappem Regeften=
ſtil hinzufügt. Auf irgendwelche Charakteriſtiken ift dagegen durch-
weg verzichtet worden, ſodaß weder über körperliche noch über
geiftige Eigenſchaften der behandelten Familie unmittelbare Aus-
künfte in dieſem Werke zu finden ſind. Ich halte dies für einen
Fehler, da dem Verf. die Quellen auch für dieſe Kenntniſſe näher
ſind als irgend einem anderen Forſcher, und ihre Berückſichtigung
bei dieſer Gelegenheit jedenfalls ſpätere Forſchungen erheblich
erleichtern würde. Der Verfaſſer würde ſich noch größeren Dank
erwerben, wenn er für den Ausbau feines Werkes weitere Grund»
linien ziehen wollte etwa in der Richtung, wie der Berichterſtatter
es vor Jahren in einer Arbeit über die älteren Erneſtiner vers
ſucht hat (Vierteljahrsſchrift für Wappen-, Siegel. und Familien-
kunde J. 1897, Heft 1; dieſe Arbeit wäre auch heranzuziehen zu
Zimmermanns Nr. 63, S. 60). — Die Wahl der Grubenhagener
Linie wird durch äußere Umſtände beſtimmt worden ſein, da ſie
fich leicht herausheben läßt (F 1596). An fih wenig bedeutend,
iſt ſie wichtig für eine Reihe fürſtlicher Ahnentafeln; z. B. iſt ihr
jüngſtes Glied Eliſabeth die Stammutter des Hauſes Schleswig-
Holſtein-⸗Sonderburg geworden. — Die äußere Einrichtung des
Heftes ift recht zweckmäßig. Der Text ift als Stammliſte in zwei
Spalten mit durchlaufender Zählung gegeben, bei jeder Perſon
die Quellenbelege zu jedem Datum in kleinerem Druck hinzuge⸗
fügt. In dieſen Anmerkungen ſteckt die Hauptarbeit, welche erſt
derjenige richtig ſchätzt, der zu eigenen Forſchungszwecken das
Werk ſtudiert. Beachtenswert ift 3. B. die Feſtſtellung, daß der
Zuname „von Griechenland“ bei Heinrich v. Br. — Gr. (F 1351)
höchſtwahrſcheinlich auf einem Leſefehler beruht. Ein alphabetiſches
Literaturverzeichnis, eine Vornamenliſte und eine angehängte
äußerſt klare Stammtafel gewähren eine gute Überficht und laſſen
nur noch eine Liſte der angeheirateten Häuſer für das Hauptwerk
zu wünſchen übrig.
Leipzig. Ernſt Devrient.
Geſchichte des Oberlauſitziſchen Adels und ſeiner Güter
1635-1815 von Dr. Walter von Voetticher Bd. l. 1912. 961 S. 8°.
Das klaſſiſche Werk Knothes über den oberlauſitziſchen Adel,
das zum erſten Mal den wohlgelungenen Verſuch machte, nicht
nur die Genealogie zahlreicher Familien, ihren Urſprung, ihre
Ausbreitung und Verzweigung zu erörtern, ſondern auch die
Reihen der Beſitzer von faſt jeder Ortſchaft aufzuſtellen, reicht über
die Anfänge des 17. Jahrhunderts nicht hinaus; Knothe ſchloß ſein
Werk mit dem Zeitpunkte ab, an dem die Oberlauſitz unter fur-
ſächſiſche Verwaltung gelangte. Vor 20 Jahren faßte W. v. Boet-
ticher den Entſchluß, eine Fortſetzung von Knothes Werk zu
ſchreiben, alſo für die Zeit, in der die Oberlauſitz unter kurſächſiſcher
Herrſchaft ſtand, diejenigen Adelsgeſchlechter zu bearbeiten, die
in der Oberlauſitz, ſei es vorübergehend, ſei es viele Generationen
hindurch in der Oberlauſitz anſäſſig geweſen waren, die Gonder»
ſtellung, die der Adel im Lande einnahm, ſeine obrigkeitlichen
und reprafentativen Befugniſſe, aber auch ſeine Sonderpflichten
zu ſchildern, auf den Erwerb und Verluft des Grundbeſitzes eins
zugehen und die Reihen der Beſitzer der einzelnen Landgüter
aufzuſtellen. Die von W. v. Boetticher dargebotenen Genealogien
der älteren Oberlauſitzer angeſeſſenen Adelsfamilien beginnen
im allgemeinen mit d. J. 1635 und reichen etwa bis zur Teilung
der Oberlauſitz in einen ſächſiſchen und preußiſchen Anteil.
Nach einer verfaſſungs⸗ und kulturgeſchichtlichen Einleitung
behandelt der vorliegende erſte Band in alphabetiſcher Reihen⸗
folge die Geſchlechter v. Alnpeck (führten im ſchwarzen Schild
Kopf und Hals eines rechtsſehenden goldenen Adlers) bis mit von
Kyaw (führen im goldenen Schilde einen mit den Saxen nach
rechts gekehrten ſchwarzen Flügel). Die einſchlagende Literatur und
die Akten des Bautzener Lehnhofes und Dresdner Hauptſtaatsarchi⸗
ves find fleißig benutzt. Sehr bedauerlicher Weiſe ſtanden der Aus⸗
nutzung der Kirchenbücher „vorläufig noch ſo bedeutende, durch
die räumlichen Entfernungen, die mitunter ſchwere Zugänglich⸗
keit, ſowie die oft auch nicht unbeträchtlichen Koſten bedingte
Hinderniſſe entgegen“, daß Berfaffer in abſehbarer Zeit an die Be⸗
wältigung dieſes Stoffes nicht zu denken vermochte. Aus dieſer
Quellengattung werden ſich zahlreiche Ergänzungen zu dem Werke
W. v. Boettichers ergeben. Beſonders ausführlich iſt das Geſchlecht
der v. Gersdorf behandelt (Schild geteilt und halb geſpalten von
Rot, Silber, Schwarz). Von wiederholten Standeserhebungen,
die Angehörige des Geſchlechts erfuhren, feien das Freiherrn⸗
diplom vom 17. Okt. 1672 und die Grafendiplome vom 20. Mai
1723 und vom 28. Auguſt 1745 erwähnt.
Dem verdienſtvollen Werke, welches im Selbſtverlag der
Oberlauſitzer Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Görlitz und in
Kommiſſion der Verlagsanſtalt Görlitzer Nachrichten und Anzeiger
erſchienen iſt, muß ein recht glücklicher Fortgang lebhaft gewünſcht
werden.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
Hermann Eſſer, Hohenlimburg und Elſey. Ein Beitrag zur
weſtfäliſchen Orts- und Territorialgeſchichte. Dortmund 1907.
591 Seiten 8. Derſelbe, Die Geſchichte der Elſeyer Volksſchule.
Feſtſchrift zur 300 jährigen Jubelfeier unſerer Schule. Hohen-
limburg 1911. 40 Seiten 8°.
Die mit großer Luſt und Liebe und emſigem Fleiß anmutig
geſchriebenen Arbeiten Eſſers verdienen die wärmſte Empfehlung.
Wir erſehen aus ihnen aufs neue die vielfachen Wechſelbeziehungen
zwiſchen Orts» und Familiengeſchichte. Den Familienforſcher wird
insbeſondere das Kapitel über die Grafen und Herren von Lim⸗
burg (I. das Haus Iſenberg, II. das Haus Neuenahr) intereſſieren.
Aber auch von den Vertretern der Kirche und der Schule und
von manchem anderen Manne leſen wir hier intereſſante Nad»
richten. Die äußere Ausſtattung insbeſondere des großen Werkes
über Hohenlimburg iſt vorzüglich; überraſchend ſchön ſind die
zahlreichen bildlichen Einlagen, von denen wir beiſpielshalber
die Abbildungen von Siegeln der Adelsgeſchlechter der Graf⸗
ſchaft Limburg und von dem maleriſch gelegenen Hobenlimburger
Schloſſe erwähnen.
Leipzig⸗Conne witz. Eduard Heydenreich.
Charlotte von Stein von Wilhelm Vode. Mit zahlreichen
Abbildungen. Ernſt Siegfried Mittler und Sohn. Neube⸗
arbeitete und vermehrte Auflage. Neuntes bis zehntes Tauſend.
Berlin 1912 XXVI, 638 S., Gtammtafeln und Perfonen-
verzeichnis.
Entſchieden iſt Bodes Biographie der Frau von Stein, die
Goethes Herz weit über ein Jahrzehnt zu feſſeln verſtand, eine
der intereſſanteſten Erſcheinungen der neueſten Literatur, wie ja
ſchon der reiche Abgang dieſes dickleibigen Buches auf dem
Büchermarkt beweiſt.
In allen ihren Gefühlsregungen fein und ſcharf von kundiger
Hand gezeichnet, tritt uns die Geſtalt dieſer eigenartigen Frau
lebensvoll entgegen. So entſteht eine wirkungsvolle Biographie,
die der Verfaſſer bei ſeiner genauen Kenntnis der Zeiwerhältniſſe
mit etwa einem Dutzend kleinerer Biographien aus der glanz⸗
vollen Zeit Weimars von 1775—1827 verflochten hat. Zahlreiche
Abbildungen zieren das Werk und vier Stammtafeln (I. die Fami-
lie v. Schardt, II. Joſias und Charlotte v. Stein, III. Karl v. Steins
Nachkommen, IV. Friedrich v. Steins Nachkommen) beweiſen
auch das Verſtändnis und Intereſſe Bodes für genealogiſche
Forſchungen.
Leipzig⸗Gohlis. Schmertoſch v. Riefenthal.
Friedrich Karl Lang, Leben und Lebenswerk eines Epigonen
der Aufklärungszeit. Von Dr. Guſtav Lang. Stuttgart 1911.
Herausgegeb. von der württemberg. Kommiſſion für Landes⸗
geſchichte. 5. Bd.
Dieſe familiengeſchichtliche Arbeit beruht ebenſo auf Bei»
trägen nord» und ſüddeutſcher Nachkommen Friedrich Karl Langs,
wie auf fleißiger Sammelarbeit, Archiv- und Literaturſtudien
des Verfaſſers, der ſeinem 1766 geborenen Urgroßvater in der
ſchwäbiſchen Literatur- und Kunſtgeſchichte wie in der Geſchichte
des höheren Schulweſens in Sachſen den gebührenden Platz
anweiſen will. Dem Leben Langs geht eine reizvolle Schilderung
der Zuſtände feiner Vaterſtadt, der freien Reichsſtadt Heilbronn,
voraus. Langs größte Gründung, das ſchwäbiſche Induſtriekontor,
ein Kunſtverlag, der tüchtige ſchwäbiſche und auswärtige Künſtler
beſchäftigte, brach infolge mangelhafter Geſchäftsführung 1798 zu⸗
ſammen; Lang flüchtete und ſah Vaterſtadt, Gattin und Kinder
nie wieder. In Hamburg, Berlin und Leipzig ſuchte er als
Schriftſteller, dann als Angeſtellter großer Verlagsfirmen, von
1802 an bei Karl Tauchnitz in Leipzig, ſeinen Lebenserwerb.
1807 erwarb er den Doktortitel der Univerfitat Erlangen. 1808
ſiedelte er nach Dresden über. Nachdem der Unterricht ſeiner
Töchter zweiter Ehe ſeine pädagogiſchen Neigungen verſtärkt
hatte, gründete er 1810 in Tharand eine Erziehungsanſtalt, die
Knaben von 7—15 Jahren für die Oberklaſſen des Gymnaſiums
vorbereitete, aber auch in den Realien ausbildete. Nachdem die
Schule mit 25 Jünglingen durch das Geſchick und die Aufopferung
Langs wunderbar leicht über die Kriegsjahre hinweggekommen
war, verlegte er fie mit 45 Schülern in feiner allzugroßen Unters
nehmungsluſt nach dem Rittergute Wackerbartsruhe bei Kötzſchen⸗
broda, wo trotz des weiteren Anwachſens der Schülerzahl und
reichlicher Staatsunterſtützung ſich bald finanzielle Schwierigkeiten
einſtellten. Ein raſcher Tod raffte Vater Lang am 17. Mai 1822
hinweg, und da nach ſeinem Hinſcheiden der Anſtalt bei aller
Tüchtigkeit ſeiner zwei Schwiegerſöhne Anſehen und Zuzug fehlten,
ſo wurde ſie Oſtern 1823 aufgelöſt. Langs Schwiegerſohn Dr.
Karl Vogel wurde 1832 Direktor der Bürger⸗ und Realſchule in
Leipzig und erlangte als Vertreter des Realſchulweſens einen uber
Deutſchland hinausgehenden Ruf. Auf ſeine Kinder ging des
Großvaters literariſche und naturwiſſenſchaftliche Begabung über:
es find die Schriftſtellerin Eliſe Polko, der Afrikaforſcher Eduard
und der Aſtronom Hermann Vogel. In den leider unvollſtändig
erhaltenen Schülerliſten von Tharaͤnd und Wackerbartsruhe
erſcheinen ſehr viele Söhne des ſächſiſchen Adels, von bekannten
bürgerlichen Namen Cotta, Brockhaus, Eiſenſtuck und Wöhrmann,
außerdem einige Ausländer.
Der Lebensbeſchreibung ſind eingehende Abhandlungen über
Langs Schrifſtellerei, künſtleriſche Tätigkeit und Pädagogik an=-
geſchloſſen.
Wurzen. Prof. Dr. E. Mäſchel.
Erich Seuberlich. Fünfzig Jahre Goldſchmiedemeiſter. — Riga,
Buchdruckerei des Rigaer Tageblattes, 1912.
Das Büchlein ift eine Feſtſchrift zur Feier des 50-jabrigen
— Z.oeitſchriftenſchau.
Deutſcher Herold, 23. Jahrg. 1912, Oktober. Entſtehung
u. Entwicklung des Naumburger Wappens. Das Prädikat
„von“ oder „von“ vor adeligen und bürgerlichen Familiennamen
in Deutſchland u. d. Niederlanden. Verzeichnis der in der
Familie v. Obernitz vorkommenden Heiraten. Die Innungsrolle
der Granfee’er Schuhmachergewerks 17411849.
Vierteljahrsſchrift für Wappen⸗, Siegel⸗ u. Familiens
kunde, XL. Jahrg. H. 3. 1912. Die Wohltätertafel in der
Dominikanerkirche zu Wimpfen a. B. (Viktor Würth). Ver⸗
zeichnis der in den Stadtbüchern v. Bückeburg (1618—1800) ges
nannten Perſonen (Phil. Inſinger).
Monatsblatt der K. K. Herald. Gft. „Adler“ Wien,
Oktober 1912. Ein unveröffentlichter Entwurf eines Taxregu⸗
lativs für Wappenbeſſerungen aus der Mitte des 18. Jahrh.
15 reſolvierte Wappenverleihungen aus der Sammlung War-
necke in Berlin. Die Grabdenkmäler in der Kirche von Alt-
münjter in Oderöſterreich.
Noland, Oktober 1912. Familienſtammbücher. Zum.
ruſſiſchen Wappen⸗ und Adels Brauchtum. Herald. Kurioſi⸗
täten⸗Kabinett.
Heraldiſche Mitteilungen 1912, Nr. 6. Dr. juris Ger,
Meiſterjubiläums des Rigaifchen Goldſchmiedes Friedrich Wil-
helm Windiſchz es trägt mithin einen privaten Charakter, und des⸗
halb liegt die Annahme nahe, daß es auch nur für Freunde des Ju-
bilars von Intereſſe ſein kann. Dem iſt aber nicht ſo. „Um ein
Menſchenleben recht verſtehen und würdigen zu können, genügt
es nicht die äußeren Umſtände feines Lebens zu ſchildern; erſt
ein Vergleich mit der Vergangenheit — dem was es vorfand,
als es ſein Schaffen begann und was es erreichte — ermöglichen
dieſes“ — ſagt Seuberlich in der Vorrede. Der hiſtoriche Hinter-
grund iſt es, welches dem Büchlein ein allgemeines Intereſſe ſichert.
In ſehr geſchickter Form weiß der Verfaſſer in die Feſtſchrift
eine knappe und doch lebendige Darſtellung der „Geſchichte
des Amtes der Goldſchmiede der großen Gilde Rigas“
einzuflechten, — beginnend mit der Beſtätigung des Schragens
im Jahre 1360 bis auf unſere Tage. Reichliches genealogiſches
Material finden wir da, fo auch die lückenloſe Reihe der Alter-
männer, die 1516 einſetzt und deren 50. Vertreter der „Ehren⸗
ältermann“ Windiſch iſt, deſſen erfolgreichem Wirken für das
Amt die Schrift gewidmet wird.
Seuberlich hat ſich mit dieſem Büchlein ein neues Verdienſt
um die Geſchichte baltiſcher Familien erworben, an deren Er⸗
forſchung er ſchon ſeit Jahren arbeitet.
Riga. Wolfgang Wachtsmuth.
(D. O. Schwaizer), Bernh. Jof. Grund, Breslau, 1738—1909—
1759. Ein Gedenkblatt. Berlin (1909). 60 S. Quart.
Schon bei der Mollſchen Jubiläumsſchrift habe ich Hinge-
wieſen auf die Zuſammenhänge zwiſchen Wirtſchaftsgeſchichte und
Genealogie; auch dieſes vom Breslauer Stadtbibliothekar Dr.
Otfried Schwaizer verfaßte Jubiläums buch ber Grundſchen Drogen-
handlung in Breslau regt zu fruchtbaren Betrachtungen derartiger
Zuſammenhänge an. Die beſonderen Schwierigkeiten des Drogen-
handels — Preisſturze ſind ein Spezifikum dieſes Handels —
können auf die Schickſale einer Familie nicht ohne Einfluß ſein,
die über 150 Jahre ihre ganze Kraft der Entwicklung dieſes
Zweiges deutſchen Wirtſchaftslebens gewidmet hat. Das Buch
iſt packend geſchrieben und zeichnet ſich durch eine hervor⸗
ragende Ausſtattung aus. Insbeſondere verdienen die ausge⸗
zeichneten Portraitreproduktionen beſondere Erwähnung.
Leipzig Dr. Hohlfeld.
Gerhard, Oswald, Beiträge zur Geſchichte der Familie
Gerhard. (Düſſeldorf 1911). 32 Seiten.
Das äußerlich ſehr geſchmackvoll ausgeſtattete Heft bringt
eine Reihe Stamm- und Ahnentafeln der Familie Gerhard, die
mit großem Fleiß und ſorgſamer Arbeit vom Verfaſſer, Lehrer
O. Gerhard in Düſſeldorf, zuſammengetragen worden ſind und
hier in überſichtlicher Form veröffentlicht werden.
Leipzig. Dr. Hohlfeld.
A
mann Grote, der Altmeiſter unſerer Heraldik u. d. Nunismatik
(Wilh. Rothert). Kaminſchirm mit heraldiſchem Schmuck.
De Wapenheraut on der Leiding van D. O. van Epen
1911, 15. Jhrg. 5—6. De regeering van Vlaardingen (J. H. van
Linden van den Heuvel & ]. Hoogendyk, mit zahlreichen Liften .
u. Perſonalangaben).
De Nederlandsche Leeuw XXX, 10: 3. Okt. 1912. Anna
Louise Oeertruida Toussaint, echt genoote van Johannes Bosboom,
dor W. Wijnaendts van Resandt. — Les citoyens nobles de
Perpignan et de Barcelone et leur noblesse transmissible par le
Jonkheer H. A. Just de la Paisières. — Helmholt en run
door Jhr. C. P. L. van Kinschot. — Engelhaard, door C.
Polvliet. — Over namen, naams, veranderin „ naamsb gre
enz. in Nederlandisch-Indie, door Mr. P. C. B oys van Toe
Prins. — Aanvullingen en verbeteringen op Ber Geen
aanteekeningen Van Woelderen,. door C. A. van Woelderen.
Dehertog van Gelre verzoekt onderhoorige edelen eene oorkon-
de te komen bezegelen, door Aug. Sassen. — De Cleefsche
Ridderschap in 1665.
Heraldica no 1 juin-juillet 1912. L. Bouly de Lesdain:
Inventaire des sceaux de la collection des piéces originales du
cabinet des titres A la bibliothéque nationale (J. Roman). —
AE AR AE AAR AE AE AE AE AE AE AE AER AE AE AE 182
Baron du Roure de Paulin, Actes de Catholicité actes d' Etat-
civil. — J. de Sorbiers de la Tourrasse, La question des titres
nobiliaires. — Liste générale des princes, ducs, marquis, comtes
et barons romains créés en France de 1820 a 1911. — Notice
sur la famille de Bornier.
L’ indicateur généalogique, héraldique et biogra-
phique 1912, 4.. Notes sur Jean Stockmans Réponses: famille
Roucqueau, van der Noot, le chanoine Labis. Obin. Van Volxem.
Archives héraldiques suisses 1912, 3. Gli stemmi e i
sigilli di Sonvico. — Les armoiries du Père Victor Sottaz,
général de l'ordre des franciscains. — Notice sur la famille „d'
Ollon“ (R. de Henseler). — Die Wappen in der Sakriſtei der
Stadtkirche in Winterthur. — Hiſtoriſche Ausſtellung Baſel 1912
(W. N. Staehelin). — Armoiries communales suisses. — Das
Geſchlecht Knüsli im 14. u. 15. Jahrh.
Rivista del Collegio araldico, no. 8, août 1912. Ch.
O. Valmale: A propos des jumeaux dans les familles souveraines.
— A. Pesce, Una ceremonia cavalleresca a Genova nel 1451. —
C. A. Bertini: familles romaines: Sforza A Suburra. — G. Corti:
la nobiltà di Milano. — Monuments des chevaliers de St. Jean
A Rhodes. — Cte J. Bosselli, la décoration de l’ordre teutonique.
— no. 9, septembre 1912. C. A. Bertini: familles romaines
(de Sylva à Tanari.) — L. de Fonseca y Vargas: Apellidos
historicos de la America Jatina. — G. Corti: La nobilta di Milano.
— Sac. C. Santa Maria: Stemmi ed. emblemi della Cisalpina.
— F, Pasini Frassoni: Libro d’oro del Ducato di Ferrara: Marti-
nelli à Mazzolani. — Araldica del Regno Italico: Rasponi a
Zannini.
Archiv für Naffen- und Gefell{daftssVtiologie. 1912,
3. Heft. Selektion und Pathologie (Hink). Aber pſpychiatriſche
Erblichkeitsforſchung (Roemer). Zur Frage nach der generativen
Tüchtigkeit der deutſchen Frauen u. der raſſenhygieniſchen Bes
deutung der ärztlichen Geburtshilfe (Bluhm). Die Ernährung
der ländlichen Bevölkerung in 30 rheiniſchen kleinbäueriſchen
Familien i. J. 1910 u. die Urſachen der Fettüberernährung in
Stadt und Land (Claaßen). Unter den zahlreichen Rezenſionen
dieſes Heftes hat die ſehr ausführliche Beſprechung des Buches
von W. Schallmayer „Vererbung und Ausleſe in ihrer ſoziolo⸗
giſchen und politiſchen Bedeutung“ (Jena 1910, 2. Aufl.) den
Charakter einer Abhandlung.
Neues Archiv f. Sächſ. Geſch. 33 Gd. 1912. Janus
Cornarius (Otto Clemen). Johann Friedrich Böttger (E. Zimmer,
mann). König Friedrich Auguſt II. als Dichter (Johann Georg
Herzog zu Sachſen). Zu Alexius Kroſners Lebensgeſchichte
(Paul Vetter). Die Herkunft des Rektors der SE Nikolai⸗
ihule M. Thomas Lebzelter (Richard Schmertoſch von Rieſenthal).
Thüringiſch⸗Sächſiſche Zeitſchrift für Geſchichte und
Kunſt. 2. Bd. 2. Heft 1912. Otto Rademacher, Aber die
Merſeburger Kalendarien (hier S. 188 ff. zahlreiche biographiſche
Notizen über die in die Kalendarien eingetragenen Perſonen).
— Wolfg. Stammler, Gellert-Briefe in der bibliotheca
Ponickaviana zu Halle.
Niederſachſen. 1. Okt. 1912. 9. Treſeburg, Ein altes
niederſächſiſches Stadtgeſchlecht [Schönermark] vom Nordrande
des Harzes.
Heſſenland.
Familie Duyſing.
Heſſiſche Chronik. 1912 Oktober. Knotſch, Die Nellen»
burg bei Neuſtadt. Diehl, Joh. Wilh. Lichthammer mit unver-
öffentlichten Silhouetten. Ammann 7, Aus meinem Tagebuch
III. Henkelmann, Der Kurpfälziſche Adminiſtrator Joh. Caſimir
u. feine Erziehungen zu Bensheim. Roeschen, Der oberheſſiſche
Genremaler C. Engel. Falck, Der Mainzer Komponiſt u.
Dichter Paul Schumacher.
Mitteilungen des Weſtpreuß. Geſchichtsvereins. 11.
Ihrg. 1912. Graf Auguſt von Lehndorff in Weſtpreußen. Aus
der Geſchichte der Geſchlechter Hohenzollern-Hechingen u. v.
Weiher. Der Danziger Bildhauer Andreas Schlüter. Kaspar
Stieler in Danzig. Die Gemälde und Stichſammlung der
Familie Muhl in Danzig.
Zeitſchrift des Vereins für Kirchengeſchichte in der
Provinz Sachſen. Jahrg. 8, 1911 u. 9, 1912. Die Abtiſſin
Sophia von Quedlinburg 1203—1227 (Braun). Die Funde in
den Turmknäufen der Stadtkirche zu Wittenberg (Wüller).
Die Pfarrbeſetzung im Fürſtentum Halberſtadt (Arndt).
Zeitſchrift für Brüdergeſchichte, VI. Jahrg. 1912. Heft 2.
Erzählung der mähriſchen Exulanten in Herrnhut von ihrer
Herkunft (J. Th. Müller). Die älteſten Berichte Zinzendorfs über
ſein Leben, ſeine Unternehmungen und Herrnhuts Entſtehen (derſ.)
26. Jahrg. 1912. 19. 20., Die altheſſiſche
Verſchiedenes.
Genealogiſche Studienfahrt. Die Seite 90 des laufenden
Jahrganges dieſer Zeiſchrift genannte Forſchungsreiſe in die Neus
mark und die angrenzenden Teilen Pommerns und Weſtpreußens
konnte zufolge dienſtlicher Inanſpruchnahme des betreffenden
Herrn Forſchungsreiſenden nicht ſtattfinden und mußte verſchoben
werden. Der Herr Forſchungsreiſende hat die eingegangenen
Wünſche aufbewahrt, um fie ſpäter erfüllen zu können.
Graßhoff (Graßhof)ſcher Familienverband. Wieder
hat ſich eine deutſche Familie zuſammengetan zur Erforſchung
ihrer Geſchichte, zur Pflege des Familienſinns und des Gefühls
der Zuſammengehörigkeit: die Familie Graßhoff, auch Graßhof
ſich ſchreibend. Ein altes Quedlinburger Geſchlecht, das im 15.,
16. und 17. Jahrhundert der Stadt eine Reihe von Bürger-
meiſtern und Kämmerern geſtellt hat, das auch ſonſt, meiſt in
Mitteldeutſchland, verbreitet geweſen iſt und noch heute in Qued⸗
linburg blüht. Die weithin über das Reid) verſtreuten Ange-
hörigen haben am 14. Oktober zahlreiche Vertreter nach Berlin
entſandt; einmütig beſchloß die von dem Regierungs- und Forſt⸗
rat Wilhelm Graßhoff in Marienwerder geleitete Verſammlung
nach einem Vortrage des Kapitäns zur See Kurt Graßhoff in
Berlin⸗Lichterfelde, einen Familienverband zu gründen und regel⸗
mäßige Tagungen abzuhalten. Noch nicht angeſchloſſene Zweige
und Namensträger, die das Wappen führen — wachſenden Stein»
bock auf geſchachtem Schildesfuß —, wollen ſich zur Prüfung
ihrer Zugehörigkeit an einen dieſer Herren wenden.
Körlin an der Perſante. Amtsrichter Schmidt.
Familienjubiläum. Am 25. und 26. November feiert die
uradelige Familie der Grafen und Herren v. Schack im Hotel
Eſplanade ihr urkundlich nachweisbares 750jähriges Beſtehen.
Zuerſt 1162, dann 1169 erſcheint der Edelherr Schack von Bardo⸗
wiek und Artlenburg in Urkunden Heinrichs des Löwen; in
beiden Orten und deren Umgebung beſaßen die Schacks von
Alters her ausgedehnten freieigenen Grundbeſitz. 1282 ſchenkten
fie die von ihren Vorfahren ererbte Johanniskirche in Bardos
wiek mit dem Patronatsrecht und allen Ländereien an das dortige
Domkapitel, 1304 wurden ſie von dem Biſchof von Verden in den
Bann getan, weil fie fih weigerten, von ihrem Ritterſitze in Bar-
dowiek den Zehnten zu zahlen. 1319 verkaufte Johann Schack
dem Herzog Erich von Lauenburg ſeine freieigenen Beſitzungen
in dem damals Erteneborg genannten Artlenburg mit der Ge⸗
richtsbarkeit und allen ihm zuſtehenden Zehnten; doch blieb ein
Zweig der Familie in Artlenburg und noch 1431 wird Vicke
Schack to Erteneborg urkundlich genannt. Trotz zahlreicher Ver⸗
äußerungen von Grundbeſitz blieb die Familie bis zum 30jährigen
Krieg in der dortigen Gegend reich begütert. Im Laufe der
Jahrhunderte erwarb fie neuen Grundbeſitz in Schleswig⸗Holſtein
und Dänemark, in Pommern, Preußen, Schleſien und namentlich
in Mecklenburg, wo ſie ſchon 1269 mit Eckehard Schack de Bocene⸗
borch urkundlich auftritt. In Dänemark wurde der Feldherr
Hans Schack 1671 in den Grafenſtand erhoben; er ſtiftete die
Lehnsgrafſchaft Schackenburg, die ſich jetzt noch im Beſitz ſeiner
Nachkommen befindet. 1876 erhielt der Dichter und Kunſtfreund
Adolf Friedrich Schack, Begründer der Schackgalerie in München,
den Grafentitel für ſich und den jedesmaligen Beſitzer des Fidei⸗
kommisgutes Zülew. Die dritte Grafenlinie blüht nur noch in
weiblicher Abſtammung in den däniſchen Grafen Brodenhuus-
Schack. Die Grafen Schack von Wittenau ſind mit der Familie
nicht ſtammverwandt. (Kreuzzeitung, 7. Oktober 1912.)
Familientag. Sonntag, 29. Sept. 1912 hielt der Familien-
verein derer von Wilucki ſeinen 23. ordentlichen Familientag ab,
zu dem die in Preußen und Sachſen wohnenden Vettern ſich
zahlreich eingefunden hatten. Nach Erledigung des geſchäftlichen
Teiles verſammelten fic) die Familienmitglieder im Hotel Kaiſer
Wilhelm zum gemeinſchaftlichen Familiendiner.
Jüdiſche Geſchlechterforſchung. Neuerdings beginnt man
auch auf jüdiſcher Seite der Frage nach Blut und Herkunft
öffentlich das Recht der Erörterung zuzugeſtehen. Bei dieſen
Unterſuchungen rächt ſich manche alte Geld⸗ und Miſchheirat,
die längſt als vergeſſen galt. Der Zioniſt Dr. Theilhaber macht
im Archiv für Raffen- und Geſellſchaftsbiologie intereſſante Mit-
teilungen über die Genealogie der jüdiſchen Familie Samſon
in Deutſchland (aus Wolfenbüttel und Seeſen). Für dieſe
Familie iſt ein Stammbaum aufgeſtellt worden, einer Stiftung
wegen, aus der bedürftige Familienmitglieder, beſonders im Falle
der Eheſchließung, unterſtützt werden. Die Stifter haben in
Wolfenbüttel und Seeſen auch ein Schulwerk gegründet, worin
„die Nachkommen der Samſon Erziehung und Fortkommen
finden können.“ Ausdrücklich enthält die Stiftung eine Be⸗
ſtimmung, daß die Nachkommen der Familie ohne Rückſicht
auf ihre Religion zu unterſtützen ſeien. Für die Schule in
Wolfenbüttel wurde aber der jüdiſche Charakter feſtgelegt;
auch die Synagoge dort wird aus den Mitteln der Stiftung
unterhalten! Theilhaber gibt an, daß die Zahl der Familien»
mitglieder über 1200 beträgt. Im 19. Jahrhundert ſtellte
er unter 300 Ehen der Familienmitglieder 54 ſichere Miſchehen
feſt, und dabei verſchmolzen ſich u. a. folgende Geſchlechter mit
jüdiſch⸗reinraſſigen Samſon⸗Nachkommen: Frhr. von Thielemann,
Frhr. von Weißenrode, von Boſchan, von Holten, von Tepper-
Ferguſſon, von Musculus auf Bandel, Comte de la Salle, de
St. Pierre; ferner waren vermählt mit dem gemiſchten Nad-
wuchs: von Stoſch, von Kummer, von Batocki, von Duhn, von
Reiche, von Götzen, von Carner, von Lersner, de Liagre, von
Oetinger, de Lina. Unter den bürgerlichen Mifcheben verzeichnet
Theilhaber viele Heiraten mit Offizieren, Gutsbeſitzern, Wha»
demikern, Schrifſtellern und Malern. Selbſt ein evangeliſcher
Geiſtlicher iſt infolgedeſſen erbberechtigt, während die unteren
Schichten der Bevölkerung faſt ganz fehlen, mit Ausnahme eines
Lokomotivführers und einiger Handwerker. Der kleinere Teil
der Familie dürfte noch jüdiſch ſein — der Religion nach. In
der Hauptſache ſind wohl natürlich auch hier — wie bei den
Rothſchilds — die Töchter an die geldbedürftigen Leute aus der
„guten Geſellſchaft“ des Wirtsvolkes abgegeben worden, während
die Söhne das Geſchlecht rein fortzuführen ſuchten. Doch wird
das hier nicht beſonders feſtgeſtellt. Zu den bedeutendſten jü-
diſchen Familien wurden Verwandtſchaftsbande geſchlungen.
Doch iſt jetzt die direkte männliche Nachkommenſchaft der Sam⸗
ſons (in der 8. Generation) faſt völlig erſchöpft. Die Familie
als ſolche erſcheint zugrunde gerichtet. Aber in wieviele deutſche
Familien hat ſie ihr Blut gegeben, und wie mag es da gewirkt
haben! Wieviele neue Wiſchehen mag da die Blutsvermiſchung
nach ſich gezogen haben, und wieviel mag noch an deutſcher Art
in den Sproſſen jener Familien leben? Einer heiratete ſogar
eine Kreolin. Alle Schutzwälle des Inſtinkts ſind eben da zer⸗
brochen. Und nun bedenke man, wieviele ſolcher Miſchlinge und
Wiſchlingsſproſſen wohl die Schulftiftung für fi nützten und
ſo geiſtig mehr oder weniger zu Volljuden geworden ſein mögen!
Wahrlich ſie lehrt etwas, die Genealogie der Familie Samſon!
Wir können da mit dem Zioniſten Dr. Theilhaber völlig einver⸗
ſtanden ſein. (Deutſche Tageszeitung, 22. Sept. 1912.)
Stiftung. Der Churfürſtlich Sächſiſche Kammerherr von
Goldſtein auf Paſſendorf hat für Abkömmlinge der Familien
Marſchall von Bieberſtein, von Leipziger und von Koſeritz wäh⸗
rend dreijähriger Dauer ihrer Studienzeit auf den Univerfitäten
Halle a. S. oder Leipzig unterm 20. September 1762 ein Familien-
ſtipendium geſtiftet, welches jährlich 105 Mark beträgt und für
die Jahre Oſtern 1912/14 vom Domkapitel zu Merſeburg zu ver⸗
leihen iſt. Bewerbungen ſind mit den Univerſitätszeugniſſen über
Fleiß und Führung dahin einzureichen.
(Leipziger Tageblatt, 106. Jahrgang, Nr. 138.)
Muffelſcher Nachlaß. Der Seite 88 des vorliegenden
Bandes dieſer Zeitſchrift erwähnte Nachlaß Adolf von Muffels
befindet ſich meines Wiſſens im Kreisarchiv Nürnberg. Dr. E.
Wiedemann. — Wie mir das Kreisarchiv Nürnberg mitteilt,
befindet fih daſelbſt „das Archiv der Familie Muffel v. Eſchenau
1401—1783“. Die Seite 88 von uns gebrachte Notiz war der Augs-
burger Zeitung entnommen. Das Germaniſche Muſeum verwahrt
(Anzeiger des germ. Nationalmuſeums S. 35, 1912, Il) das Vidi⸗
mus eines Wappenbriefes aus dem Nachlaß Muffels. Ein Oris
ginalbrief Muffels im Archiv unſerer Zentralſtelle vom 26. Jan.
1911 ſagt: „Im Sinne der mir dargelegten Aufgabe der verehrl.
Zentralſtelle teile ich mit, daß ich als Letzter meines Stammes in
15jabriger ſelbſt durchgeführten Arbeit die Muffelſche Familien-
geſchichte in 7 Handſchrift⸗Bänden Fol., durchſetzt mit Wappen»
Bildern, Kupfern, Plänen, Karten, Portraits, Abbildungen mit
3 Stammbäumen erſtellt habe. Das Original iſt letztwillig dem
Kgl. Kreis⸗Archiv in Nürnberg vermacht.“
Eduard Heydenreich.
Vom pfälziſchen Mundartwörterbuch. Seit 1910 ift der
Profeſſor an der Oberrealſchule Ludwigshafen a. Rh., Dr. Georg
Küffner (ein Würzburger), mit den Vorarbeiten zur Herausgabe
eines Pfälziſchen Mundartwörterbuches beſchäftigt. Er wandte fic
im Verein mit dem Mundartdichter Karl Rader in einem Auf⸗
ruf an die Pfalzbewohner, um moglidft viel mundartliche Wörter
und Ausdrücke zu erlangen. Die auf dieſen Aufruf hin einge⸗
gangenen 38 000 Wörter und Ausdrücke hat Profeſſor Dr. Küffner
inzwiſchen gefichtet, bezettelt und alphabethiſch geordnet und wird
ſie nun wiſſenſchaftlich bearbeiten. Doch ſind weitere Mundart⸗
beiträge immer noch hoch willkommen.
Zu Seite 142, Spalte 2 des vorliegenden Jahrganges der
Familiengeſchichtlichen Blätter, Bevölkerung von Heilbronn,
bemerke ich: Es iſt richtig, daß die Bevölkerung urſprünglich
fränkiſch iſt, aber durch Zuwanderung aus dem ſchwäbiſchen Teil
von Württemberg und durch den Einfluß der Nefidenz ift es hier,
wie überall in ähnlichen Fällen, gekommen, daß die Gebildeten
jetzt allgemein den ſchwäbiſchen Dialekt angenommen haben,
während ihre Eltern und Großeltern noch fränkiſch ſprachen.
Ich habe dieſen Wandel bei meinen vielen Verwandten in Heil-
bronn deutlich beobachtet. Nur das niedere Volk ſpricht noch
fränkiſch.
Dresden. Prof. Dr. Karl Vollmöller.
Frankfurter Bücherfreund. Mitteilungen aus dem Unti»
quariate von Joſeph Bär & Co., Frankfurt a. M., Hochſtr. 6,
10. Ihrg. 1912, Nr. 3—4. Dieſes Doppelheft ift durch feine reiche
Illuſtrierung bemerkenswert und enthält incunabula typographica
1450—1500. Von den Büchern, die hier zum Kauf angeboten
werden, erwähnen wir die 1473 gedruckte lectura super arboribus
consanguinitatis affinitatis et cognationis spiritualis des Johannes
Andrae mit 2 blattgroßen Holzſchnitten, den arbor consanguinitatis
darſtellend (Mk. 160). Genealogiſch intereſſant ſind ferner das
für 7000 Mk. angebotene, um 1493 gedruckte psalterium des Hers
mann RNitzſchewitz mit Porträts und Wappen, das erſte in der
berühmten Reihe der für Kaifer Maximilian hergeſtellten Holz-
ſchnittbücher, und das für 4500 Mk. angebotene, 1475 gedruckte
Rudimentum novitiorum: dieſer erſte datierte Lübecker Druck ent⸗
hält eine Univerſalgeſchichte; vorausgehen dem Text 11 Blätter
mit Stammbäumen, die aus Ketten und Ringen beſtehen; einige
der größeren Ringe find mit Porträts gefüllt. Tafel LXXVIII
des vorliegenden Doppelheftes enthält eine Probe derartiger
Stammbäume.
Ein altes Stammbuch. Von Georg Hänel in Dresden.
In meinem Beſitze befindet fidh ein intereſſantes Stamm⸗
buch eines Witgliedes meiner Familie aus den Jahren 1768 bis
1781, und gebe ich in folgendem wenigſtens eine Aufſtellung vor ⸗
kommender Familien- und Ortsnamen mit Jahreszahlen, hierzu
bemerkend, daß einzelne Blätter feiner Tuſchzeichnungen und
herrlicher Malereien auf Schweinsleder darin ſind. Die Einträge
ſind in deutſcher, lateiniſcher, griechiſcher, hebräiſcher, engliſcher,
franzöſiſcher, italieniſcher, holländiſcher und wendiſcher Sprache
abgefaßt. Eigentümer des Buches war Johann Friedrich Hänel,
* 12. September 1749 in Lauter i. Erzgeb., T 7. September 1818 in
Lauter. 1764 kam er nach Halle, 1768 auf die Univerſität Leipzig,
um Theologie zu ſtudieren; 1772 bis 1777 war er Hauslehrer in
Dresden, 1780 bis 1781 in Altdorf bei Nürnberg, 1781 im De⸗
zember wurde er als Pfarrer in Lauter ordiniert und amtierte
daſelbſt 37 Jahre bis 1818, er ſtarb unvermählt. Blatt 3 und 4
ſtehen feine Eltern Chriſtian Auguſt Hänel und Anna Maria
Hänelin unterm 27. May 1768. Weitere nahe Angehörige habe
ich alphabetiſch eingeordnet zur leichteren Aberſicht und kommen
folgende Einträge vor von: Aßmann, C. G., stud. jur., Leipzig
1772. Blatt 144. — Balbach, J., .. . , Altdorf 1780. Blatt 68.
kat, gengt
Bauer, Joh. Gottlob, Leipzig 1770. - Baumgärtner, A. W.,
Schneeberg 1774. — Bayer, Joh. Georg, aus Erfurth, Halle 1768.
— Bielinsky, Emanuel Gotthilf, 1768. — Birkner, P. F., aus
Nürnberg, Altdorf 1780. — Boerner (Goelferbytanum), Leipzig
1772. — Blettermann, C. F., ein Holländer vom Kap der
guten Hoffnung, Leipzig 1770. — Breitkopf, Chriſtoph Gottlob,
der jüngere, Leipzig 1772. — Buſch, Ad. Fr. S. Min. Cand.,
Buchholz. — Hahn, Friedr. Chriſtoph, in Hof 1769. — Hänel,
Anna Maria, Lauter 1768. — Hänel, Chr. Auguſt, Lauter 1768.
— Hänel, Chriſtiane Sophie, Lauter 1769. — Hänel, Chriſt.
Gottfried, Schneeberg 1769. — Hänel, Johe Charlotte, Buchholz
1770. — Hänel, Johe Friederika, Buchholz 1769. — Hanel,
Joh. Gottlieb, Lauter 1770. — Hänel, Joh. Heinrich, Lauter 1769.
— Saenel, Chriſt. Friedr., Leipzig 1772. — Haenel, Chr. Heinr.,
med. cultor, Leipzig 1772. — Haenel, Chr. Heinr., Schneeberg
1768. — Haenel, Joh. Auguſt, Hof 1768. — Hahmann, Chr.
Gottlob, Leipzig 1770. — Hauſchilt, Chr. Gottfried, diac. subst.
zu Lauſigk, Dresden 1775. — Haertel, Mag. Florens Chriftoph,
Dresden 1773, Pastor design. apud Schmenses. — Heintze, Carl
Friedr. Ernft, Premier⸗Leutnant, Dresden 1777. — Heintzin,
Chriſtiane Louiſe geb. Hänel, Dresden 1777. — Hengeveldt,
Caroline, Chre Maria. — Heuckenrott, Joh. Chriſt., Dresden
1775, Pristeblichio- Merseburgens, cand. 1776 Paftor in Frank-
leben. — Heun, Friedr. Wilh., Bergrath, Dresden 1775. —
Hildebrand, Mag. Chr. Gottlieb, Leipzig 1778, Cantor in Schul-
pforta. — Hofmann, Dr. Carl Gottlob, Wittenberg 1769. —
Hofmann, Carl Gottfried, theol. cult., Wittenberg 1769. — Horn,
Joh. Erd, Halle 1768. — Horn, Ludw. Gottlieb, aus Verden
im Hannövriſchen, Halle 1768. — Hüttemann, J. G. aus Schles⸗
wig⸗Holſtein, Leipzig 1770. — Hollaz, A. J. D., theol. cult., aus
Pommern, Halle 1768, f 1770 als Feldprediger. — Wagner,
Johannes Gottlob, Paſtor in Schweikershain, Dresden 1773.
— Walther, D. A.; et en Droits, Leipzig 1772. — Winkler,
Joh. Carl, von Mohrenfels, Altdorf 1780. — Winkler, Joh.
Heinr., Phyſik⸗Profeſſor, Leipzig 1769, t 1770. — Wehrmann,
Friedr. Rud. Theod., Halle 1786 (Palaeomarchico scribenz). —
Wolff, Joh. G., aus Mediaſch in Siebenbürgen, Dresden 1774.
— Wolle, M. C. J., Leipzig 1772. — Wunnerlich, Joh.
Albrecht aus Niederzwönitz 1768. — Xeder, Joh. George,
Evangel. Prediger zu Poln. Freyſtadt od. Rackwitz im kargiſchen
Kreis in der Provinz Groß⸗Pohlen, Altorf 1780, lebte noch 1791.
— Zimpel, 5. G., Leipzig 1769. — Zizmann, stud. theol. aus
Annaberg, Leipzig 1771, war 1776 an der Schule in Ganger-
hauſen. — Zöper od. Löper, Carl Ludwig, aus Hinterpommern,
Halle 1768. — Hiermit ſchließt das alphabetiſche Namensver⸗
zeichnis. Wertvoll und intereſſant iſt auch die im Buche befind⸗
liche feine Bleiſtiftzeichnung von der Hand von Goethe's Jugend-
liebe, der Anna Catharina Schönkopf verehel. Kannin und die
Carmoiſin⸗Federzeichnung von deren Mutter, Catharina Sibylla
Schönkopfin vom 6. Juni 1772. Zu weiterer Auskunft iſt gern
bereit der jetzige Beſitzer des Stammbuches Georg Hänel in
Dresden 16, Nikolaiſtraße 10.
Adelsdekret. Unſer Abonnent, Herr Gewerbeaſſeſſor Dr.
Beyer zu Eſſen⸗Ruhr, hatte die Freundlichkeit, den Neudruck
einer Zeitung vom 13. Oktober 1811 zu überſenden. Es iſt
Nr. 82 der Allgemeinen Politiſchen Nachrichten, zu Effen heraus.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von
dem Hinſcheiden Seiner Exzellenz des Herrn
l Generalleutnant3
Paul von Windheim,
langjährigen Mitgliedes unſerer Zentralſtelle, ge:
ziemend Kenntnis zu geben.
Leipzig, im Oktober 1912.
Die Schriftleitung.
181 Ae Aer Af Ae A AE AE AE PAPAL AP AE PNA ADAP AER AE AR APA ALPS
gekommen. Diefe Nummer 82 enthält auf A Seiten Kleinquart
außer Bekanntmachungen des Maire v. Tabouillot und des
Domänen - Rentmeifters J. H. J. Wittweg in Effen, des Obers
förſters Stahl in Stoppenberg und der Herder'ſchen Buchhand⸗
lung in Meersburg und Rottweil den Wortlaut eines zu
Amſterdam publizierten Dekretes des Kaiſers Napoleon über
Adelstitel. Dasſelbe hat folgenden Wortlaut: Napoleon &.
Wir haben beſchloſſen und befohlen etc. Art. 1. Unſere Unters
thanen in den Departementen des Arns, der Appenninen, der
Mündungen der Maas, der Elbe, der Schelde, der Iſſel, des
Rheines, der Weſer, der Doire, der Süd- und Weſt⸗, fo wie
der Ober-Ems, jene von Frießland, von Genua, von der Lippe,
von Marengo, an dem mittelländiſchen Meere, von Montenotte,
von Mambrone, an dem Po, von Rom, am Simplon, von
Gefia, von Stura, von Traſimena, vom Taro, von der obern
Inſel des Zuiderſee's, welche vor der Vereinigung dieſer Länder
mit dem franz. Reiche Feudalrechte genoſſen haben, erhalten
hiemit die Erlaubniß, ſich innerhalb 16 Monaten, das heißt:
bis zum 1. Januar 1813, an Unſeren Vetter, den Prinzen Erz⸗
kanzler des Reichs, zu wenden, um bei demſelben durch Unſere
Gnade neue Reichsadelsdiplome, neue Wappen und
Farben zu erhalten, welche an die Stelle derjenigen treten
miffen, deren Beibehaltung ihnen die Staatsgeſetze nicht mehr
erlauben. 2. Das Anſuchen muß durch einen Unſerer Staats-
rathsanwalte abgefaßt und verhandelt werden, wie ſolches Unſer
Dekret vom 24. 1808 vorſchreibt. 3. Die diesfallſige Vorſtellung
mit ihren Beilagen wird Unſerm Generalſekretair des Adels-
diplomſiegelamtes übergeben, worauf ſie auf Verordnung des
Prinzen Erzkanzlers dem Generalprokurator Unſers Staatsrats
mitgeteilt wird, welcher die Rechte, Anſprüche und Beſitzungen
der Suchenden zu verifiziren beauftragt ift. 4. Das Adels-
diplomſiegelamt wird nach Anhörung Unſeres Generalprokurators
und ſeines Gutachtens über die eingereichte Vorſtellung und
ihre Beilagen delibriren. 5. Uns wird ſodann die erwähnte
Deliberation nebſt einem Auszuge aus der überreichten Vor⸗
ſtellung und ihren Beilagen und dem Gutachten des General-
prokurators durch den Prinzen Erzkanzler vorgelegt werden,
welcher ſodann auf Unſern Befehl, auf Anrufen der Impetranten,
die offenen Briefe ausfertigen laſſen wird, welche die neuen
Titel und Vorzüge enthalten, die wir zu ertheilen für gut finden
werden. 6. Alle auf dieſem Wege erlangten Titel und Anſprüche
gehen auf die direkte und legitime, natürliche oder adoptirte
Nachkommenſchaft männlichen Geſchlechts nach der Reihe der
Erſtgeburt über, und in dem Falle ſie von ſolchen beſeſſen
werden, welche nach Unſern kaiſerl. Statuten vom 1. März 1808,
deren Dispoſitionen, auf das Genaueſte erfüllt werden müſſen,
ein Majorat errichtet haben, fo folen ihre Titel und Anſprüche
in Kraft dieſes gegenwärtigen Dekrets übertragen werden.
7. Unfer Vetter, der Prinz Erzkanzler des Reichs, ift mit Bol-
ziehung dieſes Dekrets beauftragt, welches dem Gejegbülletin
einverleibt werden ſoll. Unterz. Napoleon.
Druckfehler.
S. 133 rechte Sp. Zeile 10 v. u. lies Anna Peill. S. 161
rechte Sp. Zeile 9 v. u. lies M. Sebaſtianus Boethius. S. 168
linke Sp. Zeile 28 v. u. lies Matthias Manß.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von
dem Hinſcheiden des Herrn Hauptmann z. D.
Oskar Beckmann,
langjährigen Mitgliedes unſerer Zentralſtelle und,
ſolange er in Leipzig war, Vorſitzenden unſerer
Ortsgruppe Leipzig, der ſich in Sachen unſerer
Beſtrebungen mit großem Erfolg betätigt hat, ge⸗
ziemend Kenntnis zu geben.
Leipzig, im Oktober 1912.
Die Schriftleitung.
— —̈—d5— 5 3——:..:.!.!:!.᷑tꝛi3 . —— . ... ꝗùũ]t. EA EEEE
Verantwortlich für die Redaktion: Ober⸗ Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heyde nreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den Inſeratenteil: A. Schulz, Leipzig
Hoſpitalſtraße 15; Verlag: 5. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von G. Reichardt, Groitzſch-Leipzig.
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ss — nai zur Förderung der Fr s
Gegründet oon D. o. Daffel
herausgegeben von der Daffel=Stiftung bei der 3entral=
ftelle für deutſche Perfonen= und Familiengeſchichte
Der jährliche Preis des in 12 Nummern erſcheinenden Jahrgangs einfdlichlid) des Titels, Inhaltsverzeichniffes und Mamen-Regifters zu dem
betreffenden Bande beträgt 11 Mark für die einfache Ausgabe, 16 Mark für die Ausgabe auf Büttenpapier. Mitglieder der 3entralftelle für
deutſche Perfonen- und Famillengeſchichte erhalten die einfache Ausgabe für 8 Mark, die Liebhaber-Ausgabe für 13 Mark. Beftellungen
wolle man an die Jentralſtelle für deutſche Perfonen= und Famillengeſchichte in Leipzig, Univerfitätsfirake 2!!! richten. Die Beſtellung gilt
2 als fortlaufend, wenn nicht Kündigung vor dem 15. Dezember erfolgt. men
X. Jahrg
i | Dezember 1912 | Nummer 12
Inhaltsverzeichnis: Geſchäftliche Mitteilungen. — Eingänge. — Zur 50jährigen Wiederkehr von Uhlands Todestag (mit Ahnen⸗
tafel des Dichters) (Heydenreich). — Ein angeblicher Vorfahr des deutſchen Reichskanzlers (von Arnswaldt). — Aus dem
Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein in Sachſen⸗Altenburg 1594— 1840 (von Thümmel). (Schluß). — Gelegenheitsfind⸗
linge. — Rundfragen und Wünſche. — Antworten auf die Rundfragen. — Bücherbeſprechungen. — Zeitſchriftenſchau. —
Verſchiedenes.
Geſchäftliche Mitteilung.
Damit das Dezemberheft pünktlich zum 15. Dezember erſcheinen kann, werden das alpha-
betiſche Regiſter der Familiennamen, das Inhalts verzeichnis zum 10. Jahrgang, Titel und Vor⸗
wort, etwa 20 Seiten in gr. 4°, koſtenlos dem Januarheft beigegeben werden.
Eine heraldiſche Einbanddecke in der Art der früheren Jahrgänge kann für den 10. Jahrgang nur dann
hergeſtellt werden, wenn die Beteiligung dafür groß genug ift. Wir bitten daher um möglichſt zahlreiche Be-
ſtellung auf Einbanddecken, damit der alte Brauch erhalten bleibt. Falls keine andere Farbe angegeben wird,
laſſen wir die Decken rot herſtellen. Der Preis beträgt 3 M. und wird mittels Nachnahme erhoben, wenn er
nicht im voraus eingeſandt wird.
Der vierte genealogiſche Abend der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiengeſchichte im
Dienstag, den 1%. Januar 1913, abends 8 Uhr,
laufenden Winter findet
im Hotel Palmbaum, Leipzig, Gerberſtraße 3, unterer kleiner Gaal, ſtatt. Es werden Vorträge halten
1., Herr Pfarrer Gellert aus Rückmarsdorf bei Leipzig: Die Seelgeräte des Mittelalters.
2., Herr Pfarrer Richter aus Königswalde bei Annaberg: Bilder aus der Geſchichte einer alten
Leipziger Familie und deren kulturgeſchichtliche Bedeutung.
Gajte, auch Damen, find herzlich willkommen.
Der Vorſitzende der Zentralſtelle für deutſche Perfonen⸗ und Familiengeſchichte.
Dr. Breymann.
Eingänge:
Mit dem Ausdruck des Dankes an die freundlichen
Geber beſtätigt die Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗
und Familiengeſchichte den Eingang folgender Spenden
für ihre Sammlungen:
Hönger, Die Entwickelung der literariſchen Darſtellungs⸗
form der Genealogie bei den germaniſchen Stämmen bis in die
Karolingerzeit 1912 — vom Verf. Herrn Dr. Hönger in Leipzig.
Voigt, Die Anleihen der Stadt Hamburg während d. Jahre
1601—1650 1912 — vom Vorſtand des Vereins für Hamburger
Geſchichte in Hamburg.
Die Grenzboten 1912, 34. 35. 38. 42 — von deren Mitarbeiter
Herrn Kammerherrn Dr. Kekule von Stra donitz in Groß
lichterfelde bei Berlin.
Nachrichten zur Geſch. der Familien Groeneveld, hrsg.
v. Groeneveld. 2 Bände 1911 und 1912.
Prof. Dr. Grober, Die Behandlung der Naſſenſchäden,
Separatdruck 1912 — vom Herrn Verfaſſer.
2 Exemplare der Chronik der Familie Zerrener Gerener)
nebſt gedrucktem Stammbaum 1912 — von Sr. Exzellenz Herrn
Generalleutnant 3. D. Zerener in Liegnitz.
Schriften des Ver. für Geſch. der Neumark — von Herrn
Aſſeſſor Dobert in Probſtdeuben.
Oskar Falck, Familie Falck aus Kirwitzi (Pom.) — vom
Herrn Verfaſſer.
Chronikblätter der Nachkommen im Mannesſtamm des
Broder Mumſen zu Bopslut — von der Familie.
Niederſachſen. Ein Verzeichnis von Büchern. 1912 — von
der Firma Ernſt Geibel in Hannover.
Schleſiens Adel im politiſchen Leben der Gegenwart 1912;
Kalender der deutſchen Adelsgenoſſenſchaft 1912 — von Herrn
von Burkersroda in Erfurt.
Verſteigerungs⸗Katalog von Münzen und Medaillen von
Brüder Egger, Wien 1912 (mit zahlreichen Abbildungen) — von
Herrn P. v. Gebhardt in Leipzig.
Ueber die weiteren Eingänge wird in der nächſten Nummer
dankend quittiert werden.
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PMP
186
Ludwig Uhland.
Ein Gedenkblatt zur 50jährigen Wiederkehr ſeines Todestages.
Von Oberregierungsrat Prof. Dr. Eduard Heydenreich in Leipzig⸗Connewitz. (Hierzu eine Kunſtbeilage).
Am 13. November 1862 ſtarb Ludwig Uhland, ein
hervorragender Politiker, ein bahnbrechender Gelehrter,
ein gottbegnadeter Dichter, Dellen Dichtungen Gemein-
gut des deutſchen Volkes geworden ſind.
Nach gut abſolvierter lateiniſcher Schule wurde der begabte
Knabe ſchon im 15. Jahre als Juriſt auf der Univerſität ſeiner
Vaterſtadt Tübingen inffribiert, wo er am 26. April 1787 geboren
war. Von einer wiſſenſchaftlichen Reiſe aus Paris zurückgekehrt,
widmete er fid) 1811 zunächſt der Advokatur und arbeitete zu
Stuttgart im Büro des Juſtizminiſters. Als rheinländiſcher
Württemberger konnte er die Ereigniſſe der Befreiungskriege nur
mit begeiſterten Hoffnungen begleiten. Refigniert fang er damals:
Und bin ich nicht geboren Doch möcht ich eins erringen
Zum hohen Heldentum, In dieſem heiligen Krieg:
Iſt mir das Lied erkoren Das edle Recht, zu ſingen
Zu Luſt und ſchlichtem Ruhm, Des deutſchen Volkes Sieg.
Seine Lieder reihen ſich würdig denen der norddeutſchen
Sangesgenoſſen an, ſo wenn er ſagt:
Es rauſcht und ſingt im goldnen Licht;
Der Herr verläßt die Seinen nicht,
Er macht fo Heil’ge nicht zum Spott,
Viktoria! mit uns iſt Gott.
In die Fragen der inneren Politik wurde Uhland durch
die Abſicht des Königs von Württemberg gezogen, ſeinem Lande
eine neue Verfaſſung zu geben. Da fühlte auch Uhland fih be,
rufen, als Dichter das Wort zu erheben. Mit Enthuſiasmus
wurden ſeine Lieder in fliegenden Blättern verbreitet. Er wurde
1819 von dem Oberamte Tübingen, 1820 von ſeiner Vaterſtadt,
1832 von der Stadt Stuttgart in die Ständeverſammlung und
von der Kammer in der Folge zum Beiſitzer des weiteren Aus-
ſchuſſes gewählt. Uhland gehörte zu den hervorragendſten Mit—
gliedern der konſtitutionellen Oppoſition. 1839 leiſtete er auf
eine Wiederwahl Verzicht. Doch wählten ihn 1848 die Wahl-
bezirke Tübingen⸗Rotenburg in die deutſche Nationalverfamm-
lung; hier hielt er auf ſeinem Poſten bis zur Auflöſung der
Nationalverſammlung aus und begleitete fie noch nach Stutt-
gart. Die Geſchichte hat den politiſchen Anſchauungen Uhlands
Unrecht gegeben: hat ſich doch Uhland entſchieden gegen das
preußiſche Erbkaiſertum und gegen den Ausſchluß Ofterreidhs aus
Deutſchland ausgeſprochen. Aber die Mannhaftigkeit, mit der
er für feine politiſchen Überzeugungen eintrat und die ihm ſo⸗
gar ſeine Tübinger Univerſitätsprofeſſur koſtete, iſt vorbildlich
und der höchſten Anerkennung würdig.
Als Germanift gehört Uhland zu den Begründern dieſer
Wiſſenſchaft. Seine Werke ſind wiederholt herausgegeben, ſo
von Holland, v. Keller und Pfeiffer (8 Bände, Stuttgart 1865 — 73),
von L. Geiger (4 Bände, Leipzig 1896), Gottſchall (1 Bände ebd.
1899), Holthof (Stuttgart 1901) u. a. Es liegt ein ergreifender
Hauch von Poeſie und ein liebevolles Sichhineinleben in den
Geiſt alter Zeiten über dieſen Arbeiten. Mit Freuden erinnert
ſich der Schreiber dieſer Zeilen an die Jahre, in denen er Uhlands
„Schriften zur Geſchichte der Dichtung und Sage“ (ſo lautet der
Titel der Ausgabe von 1865 ff.) für den deutſchen Unterricht
verwenden konnte. Dieſe Arbeiten würden allein ausreichen,
Ludwig Uhland ein dauerndes Andenken für alle Zeit zu ſichern;
ſie ſind ein monumentum aere perennius, nachdrücklicher noch
redend als das Standbild Uhlands, welches von G. Kietz model⸗
liert und zu Tübingen 1873 enthüllt wurde.
Uhland war der erſte fachmänniſche Vertreter feiner Wiſſen⸗
ſchaft auf der ſchwäbiſchen Hochſchule. Seine Kollegienhefte, die
nach ſeinem Tode herausgegeben wurden, zeigen ihn nicht bloß
als Herrn des Stoffes, ſondern haben auch eine ſehr geſchickte
Anordnung und eine große Fertigkeit im Diſponieren und in der
Zubereitung für den mündlichen Vortrag. Er las über Geſchichte
Der deutſchen Poeſie im Mittelalter, ſowie im 15. und 16. Jahr-
hundert, über Sagengeſchichte der germaniſchen und romaniſchen
Völker, ferner von ſpezielleren Gegenſtänden über das Nibelungens
lied, mit viel Beifall. Noch beliebter waren die unter dem Namen
des „Stiliſtikums“ bekannten Übungen, welche Uhland anſtellte.
Es waren das eine Art von Diſputatorium; Studierende aller
Fakultäten haben ſich daran beteiligt. Uhland iſt nicht in dem
Sinne wie Jakob Grimm ein großer Entdecker und Bahnbrecher.
Aber er iſt ein ganz außerordentlich fleißiger und treuer Arbeiter,
der hiſtoriſchen Sinn und eine auch nicht durch die ſchönſten
Perſpektiven verführbare Vorſicht im Schlüſſeziehen mitbrachte.
Von den zwei vollen Dutzenden vollendeter und unvollende⸗
ter Dramen, die Uhland ſchrieb, ſind Ernſt von Schwaben und
Ludwig der Baier die bekannteſten; in das erſtere hat Uhland
ſein poetiſches, in das zweite ſein politiſches Ideal gegoſſen. Ernſt
von Schwaben gehört nach der Schönheit ſeiner Sprache nicht
nur zu Uhlands beſten Leiſtungen, ſondern überhaupt zu dem
Prächtigſten, was wir beſitzen, es iſt der höchſte Geſang der
Freundestreue. Der dramatiſche Aufbau iſt in Ludwig dem
Baiern entſchieden beſſer. Aber freilich die pſychologiſche Dialektik,
ohne die wir uns eine große Tragödie nicht zu denken vermögen,
fehlt auch hier. Viſcher traf den Nagel auf den Kopf, wenn er
ſagte, daß bei Uhland zwar für die erzählende Dichtung, nicht
aber für die dramatiſche die Fähigkeit ausgereicht habe, ſich in
einen fremden Zuſtand zu verſetzen. Uhland war kein Shakeſpeare.
Dagegen gehört Uhland als Lyriker und Epiker durch die
Wahrheit und Schlichtheit der Empfindung, die maleriſche Natur-
anſchauung und durch die ſeltene Kunſt, mit wenigen Worten
vollkommen abgerundete Geſtalten und lebendige Vorgänge zu
zeichnen, zu unſeren allergrößten Klaſſikern. Das Geheimnis
ſeiner unvergänglichen Wirkung liegt vor allem in der tiefen
und poetiſchen Erfaſſung des Volkstümlichen. Hiermit verband
er eine einfache, höchſt knappe Prägnanz der Form, die ſo wie er
nur noch Goethe und Heine erreicht haben. Er feſſelt uns durch
Geradheit, Treue und Klarheit des Charakters, die ihn als
einen edlen Typus des germaniſchen Menſchen erſcheinen laſſen.
Uhlands Geſang umfaßt einen weiten Bereich. Er ſelbſt hat es
angedeutet:
Ich fang in vor'gen Tagen | von alten frommen Sagen,
der Lieder mancherlei, von Winne, Wein und Mai.
Von Minne klingt es wieder in den „Wanderliedern“,
deren letztes alles Liebesglück und alle Liebesſehnſucht in wenigen
Worten ſo ergreifend durchfühlen läßt:
O brich nicht Steg, du zitterſt ſehr!
O ſtürz nicht, Fels, du dräueſt ſchwer!
Welt geht nicht unter, Himmel fall nicht ein,
eh' ich mag bei der Liebſten ſein!
Häufig feiert er den Frühling, die hoffnungsvolle Jugend-
zeit der Natur:
Die linden Lüfte ſind erwacht,
fie ſãuſeln u. weben Tag u. Nacht, Nun, armes Gerze, fet nicht bang,
ſie ſchaffen an allen Enden. nun muß ſich alles, alles wenden.
Von der Natur richtet ſich ſein Blick empor zu der Welt
der Ewigkeit, von dem irdiſchen zu dem künftigen Frühling, der
drüben anbricht. So wenig Worte er davon macht, fo entſchieden
ernſt und ſchlicht fromm iſt der Grundton der Uhlandſchen
Dichtung. Uhlands höchſte Bedeutung liegt aber in ſeiner
epiſchen Poeſie, in ſeinen Balladen und Romanzen. Ihm ver⸗
danken wir es, daß wir von den Sagen der Väter nicht bloß
Kenntnis haben, ſondern daß wir ſie als unſer geiſtiges Eigentum
wirklich beſitzen. Er hat uns die Geſtalten der Vorzeit ſo lebendig,
ſo wirklich wieder heraufgezaubert, daß wir ſie zu ſehen glauben
und ſie für immer feſt umriſſen in der Erinnerung behalten.
So hat der württenbergiſche Held Graf Eberhard der Raufchebart
ſich aller Deutſchen Herzen erworben. Doch auch die ferner
liegenden Stoffe hat uns Uhland nahe zu bringen verſtanden.
1820 heiratete Uhland Emilie Viſcher, die früh verwaiſte
Tochter eines Calwer Kaufmanns. Es iſt ein ſtilles Glück ge⸗
weſen, das die Gatten miteinander genoſſen; leider in einer
Beziehung nur zu ſtill, denn die Ehe war kinderlos. Die Kinder
der frühverſtorbenen Schweſter Uhlands, ſowie ein Sohn eines
Freundes, welche das Paar an Kindesſtatt annahm, mußten den
eigenen Kinderſegen erſetzen. Uhlands Frau wußte ſehr genau,
was ſie an ihrem Manne hatte; ſie war die treue Begleiterin
feiner Reifen und die aufmerkſame Teilnehmerin an ſeinen
O friſcher Duft, o neuer Klang!
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Beilage zu „Familiengeſchichtliche Blätter“, X. Jahrgang 1912, Heft 12.
Heinrich Beſſerer 1296. 1309
Otto Beſſerer 1338—58 auf dem Judenhof, Gattin Margareth Strölin
Alrich Beſſerer 1358—79
Conrad Beſſerer + 1388, W Cath. Ehinger
Conrad Beſſerer + 1447
œ Urfula Möttelin
Amalie Beſſerer ~ L. v. Landau
+ 11. T. 1488
Deronica v. Landau oo Alr. v. Riedheim 1472
Sibilla v. Riedheim Joh. von Hohenems
Anna von Hohenems 1535
Johann Freiherren von Zinzendorf
Alex. Freiherr von Sinzendorf * 1541
œ Guf. v. Dolbra
|
Joh. Joach. Freiherr von Sinzendorf
œ Jud. v. Lichtenſtein
Otto Hd. Freiherr von Sinzendorf
œ 1627 A. Apoll. v. Selching
Max Erasmus Graf Sinzendorf
œ 1659 A. Amal. Gräfin von Dietrichſtein
Doroth. Renata Gräfin Sinzendorf
œc 1693 Wolfg. Dte. Grafen Caſtell- Remlingen
S. Theod. Gräfin Caſtell- Remlingen
oo 1721 Heinrich XXIX. Graf Reuß
Heinrich XXIV. Graf Reuß
oo 1754 Kar. Ern. Gräfin Erbach
Aug. Karol. Gräfin Reuß
œ 1777 $3. Fch. Anton Herzog von Sachſen-Coburg
Ernſt l. Herzog von Sachſen-Coburg
o 1817 D. Louiſe P. von Sachſen- Gotha
Albert Prinz von Sachſen· Coburg-Gotha
co 1840 Piktoria 1. Königin von England
Victoria co Kaifer Friedrich
|
Kaiſer Wilhelm ll.
Heinrich Beſſerer œ Elsbet Rot
Heinrich Beſſerer 1377 Bürgermeifter
oo l. Eliſabeth Löw 1394
Wilhelm Beſſerer
+ Memmingen 1458, oo Elifabeth Egloff
Wilhelm Beſſerer Bundeshauptmann, + 1503
Agatha Döblin
Georg Beſſerer Hildegard Hutter
Wilhelm Beſſerer x Brigitta Vetter
Georg Beſſerer Urſula v. Furtenbach
Sabina Beſſerer + 1625
oo Conrad Schloßberger, Ratsherrn in Eßlingen,
württemb. Kloſterpfleger, t 1638
Sabina Schloßberger + 1670
oo Johann Philipp Ecker,
Hofgerichts-Aſſeſſor u. ritterſchaftl. Syndikus
zu Tübingen, 7 1670
Juſtina Eker
x Bardili t 1692 Apr. 10.
Omal Rektor der Aniverſität Tübingen
Marie Bardili
x Samuel Hofer 7 1692 Juli 25.
Paul Burkhard Hojer + 1763 April 2.
Jacob Samuel Hofer + 1796 Jan. 12.
|
Rofina Elifabeth Hofer + 1831 Jan. 1.
œ Johann Friedrich Whland F 1831
Johann Ludwig Uhland, der Dichter
+ 1862 November 13.
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Derlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig.
Georg von Gaisberg, Vogt in Schorndorf, t 1539
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Maria von Gaisberg, 1535, t 1613
œ Matthaeus Heller in Stuttgart
— .,.. . . SE
Marie Heller, * 1559 Juli 30., t 1618 Febr. 11.
Johann Dalentin Moſer, * 1588 März 26., T 1613 März 23. od. 24.
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Johann Dalentin Moſer, * 1588 März 26., t 1631 Jan. 24.
Anna Marie Ramminger, * 1594 Nov. 30., 7 1660 Juli 9.
Johann Jacob Moſer, 1620 Juni 20., t 1666 Apr. 4.
Anna Rofina Hauff, 1622 Apr. 8., t 1655 Aug. 6.
Johann Valentin Moſer, * 1645 Dez. 29., + 1688 Mai 7.
Anna Kunigunde Krimmel
— — VV — . E— Ʒʒ¹ʒb:-5.—
Anna Roſina Moſer, * Balingen 1671 Apr. 8., t Stuttgart 1734 Aug. 17.
oo Derendingen 1689 Sept. 21. Moritz David Harpprecht * Tübingen 1664 Juli 14. 7 Wetzlar 1712 Sept. 4.
—— KÄA—— ———————————
Juliane Rojine Harpprecht, * 1699 Dez. 12., + Tübingen 1737 Sept. 18.
co Stuttgart 1716 Juli 14. Johannes Seller, Maulbronn 1690 Juli 30., 7 Königsbronn 1765 Sept. 11.
Rofina Elifabeth Seller, Calw 1718 Mai 30., + 1788 Jan. 14.
œ Tübingen 1738 Sept. 23. Johann Samuel Hofer, Tübingen 1714 März 12., F 1796 Jan. 12.
Rofina Elifabeth Hofer, * 1760 Aug. 11., + Tübingen 1831 Jan. 1.
oo Tübingen 1783 März 20. Johann Friedrich Whland, * 1756 Juli 11., f 1831
am
Johann Ludwig Ahland, Tübingen 1787 Apr. 26., t daf. 1862 Nov. 13.
22 ⁰ rere AT. EE E ARE, ET, E GEBE, ET. E EC O
G. Reichardt, Groitzsch.
Studien. Sie hat nach feinem Tode feinem Andenken das Buch
gewidmet: „Ludwig Uhlands Leben. Aus deſſen Nachlaß und
aus eigener Erinnerung zuſammengeſtellt von ſeiner Witwe.“
(Stuttgart, Cotta, 1874.) Hier ſtellt ſie uns Ludwig Uhland in
voller Lebensfriſche und plaſtiſcher Rundung vor Augen. Es
iſt ein Buch, das zu den freundlichſten Erſcheinungen unſerer
modernen deutſchen Literaturgeſchichte zählt.
Mit Recht beginnt dieſes Gedenkbuch mit der Familie
Uhland und wirft die Frage auf, von wem ſich die poetiſche
Begabung auf den Dichter vererbt habe. „Ohne ein Gewicht
darauf zu legen“, heißt es daſelbſt, „iſt hier zu bemerken, daß
die Mutter ſeines Vaters eine Tochter des Landſchaftseinnehmers
Stäudlin war und drei Geſchwiſter Stäudlin, zwei Brüder und
eine Schweſter, Gedichte herausgegeben haben, und auch die
Mutter des Aeſthetikers Friedrich Viſcher ein Glied dieſer
Familie war. Daß die Großmutter des Dichters eine Frau von
feinem Geiſt und Gemüt geweſen ſein muß, bezeugen die von
ihr noch vorhandenen Briefe. Auch von ihrem Gatten, dem
Großvater Uhlands, ſind Gedichte vorhanden, die er an Frau
und Kind gerichtet hat. Sie zeigen aber weniger eine ent⸗
ſchiedene poetiſche Begabung, als einen frommen und zarten
Sinn. Ein wahrhaftes, redliches und frommes Gemüt hat ſich
jedenfalls von den Großeltern und Eltern auf Ludwig Uhland
vererbt und wurde von ihnen mit großer Liebe und Treue in
ihm ausgebildet.“ |
In Ergänzung der bisherigen gedruckten Literatur ver-
öffentliche ich im Folgenden eine Ahnentafel des Dichters,
wobei ich mich der Bezifferungsmethode des Herrn Kammerherrn
Dr. Kekule von Stradonitz bediene, und weitere Mitteilungen
über die Vorfahren des Dichters. Ich verdanke dieſe bis in die
12. Generation zurückreichenden Angaben der gütigen Mitteilung
meines Kollegen Herrn Werner Conſtantin von Arnswalbdt,
Archivars der Zentralſtelle für deutſche Perſonen⸗ und Familiens
geſchichte, welcher durch zahlreiche Dienſtgeſchäfte verhindert war,
dieſelben ſelbſt zu publizieren und zu beſprechen.
Die Geſchwiſter des Dichters (1c) Johann Ludwig Uhland
waren (1a) Friedrich Ludwig Jacob, Tübingen 1784 März 26,
+ 1784 April 4; (1b) Friedrich Ludwig Jacob, Tübingen
1785 April 2, 7 Tübingen 1794 März 12; (1d) Friederike
Eliſabeth Gottliebe, Tübingen 1791 April 1, t Tübingen
1791 April 29; (1e) Louiſe Gottliebe, Tübingen 1795 Sept. 11,
co Diacon Meyer zu Haiterbach; (1f) Friederike Caroline,
* Tübingen 1799 Juli 17, T Tübingen 1799 Sept. 5. — Die
Eltern des Dichters, die L Generation der Ahnentafel bildend,
waren 2. Johann Friedrich Uhland, J. U. Dr. u. Univerfitäts-
ſekretär, Tübingen 1756 Juli 11, f 1831, co Tübingen 1783
März 20; (3.) Rofina Eliſabeth Hoſer, Tübingen 1760 Aug. 11,
t Tübingen 1831 Jan. 1. — II. Generation: 4. Ludwig Joſef
Uhland, Prof. ord. theol. in Tübingen 1722 Mai 16, t 1803,
co Tübingen 1720 Febr. 6; 5. Gottliebe Stäudlin, F Tübingen
1793 April 26; 6. Jacob Samuel Hoſer, Lic., Hofgerichtsadvokat
u. Univerſitätsſekretär,“ Tübingen 1714 März 12, 7 Tübingen
1796 Jan. 12, co Tübingen 1738 Sept. 23; 7. Rofina Eliſabeth
Zeller, Calw 1718 Mai 30, 7 Tübingen 1788 Jan. 14. —
Il. Generation: Joſeph Uhland, Kaufmann in Tübingen, f 1772,
co Tübingen 1720 Febr. 6; 9. Maria Rofina Schnierlin in
Tübingen 1694 Nov. 27; 10. Johann Jacob Stäudlin, Land⸗
ſchaftse innehmer in Stuttgart, 7 Stuttgart 1765 April 12, o
11. Maria Jacobina ..; 12. Paul Burkhard Hofer, Advokat in
Tübingen, Stuttgart 1686 Mai 31, f Nellingen 1763 April 2,
oo Tübingen 1713 Mai 15; 13. Tabitho Charitas Schweder,
* Tübingen 1690 Jan. 15, f ebd. 1773 Juni 4; 14. Johannes
Zeller, Praelat von Königsbronn, Maulbronn 1690 Juli 30,
t Königsbronn 1765 Sept. 11, oo I. Stuttgart 1716 Juli 11;
15. Juliana Rofina Harpprecht, 1699 Dez. 12, t Tübingen
1737 Sept. 18. — IV. Generation: 16. Johann Michael Uhland,
wirtt. Quartiermeiſter, dann Gerichtsverwalter in Klein⸗Gartach,
+ 1705; 17. Marie Jacobine Faber; 18. Johann Caſpar
Schnierlin, Bürger u. Knopfmacher in Tübingen, oo III nach
1690, vor 1694; 19. Maria Margaretha ..; 24. Samuel Hofer,
Rentkammer⸗Expeditionsrat in Stüttgart 1692 Juli 25, co Stutt-
gart 1685 März 10; 25. Maria Bardili; 26. Gabriel Schweder,
Hofgerichtsadvokat in Tübingen, Prof. jur. u. Comes palatinus,
auch Rektor der Univerfität, * Coslin 1648 Mai 16, T Tübingen
1735 April 30, co 1674; 27. Anna Eliſabeth Pregizer, 1650;
8. Chriſtoph Zeller, Oberpräzeptor in Maulbronn, Ronfiftoriale
rat u. Hofprediger in Stuttgart, Praelat von Lorch und Abt
von Herrenalb, Münklingen 1650 Jan. 5, Stuttgart 1727
Aug. 25., co 1680 Juli 13; 29. Maria Elifabeth Ruoff, 1662,
+ Maulbronn 1692 Dez. 17; 30. Moritz David Harpprecht,
Hofgerichtsadvokat in Tübingen, Reg. ⸗Rat in Stuttgart, kurſächſ.
Reichskammerger.⸗Aſſeſſor in Wetzlar, Tübingen 1664 Juli 14,
t Wetzlar 1712 Sept. 4, co Derendingen 1689 Sept. 21; 31. Anna
Rofina Wofer, Belingen 1671 April 8, 7 Stuttgart 1734
Auguſt 17.
Nr. 16 dieſer Ahnentafel iſt dieſelbe Perſönlichkeit, von der
die erſten Sätze des Gedenkbuches von Uhlands Witwe folgendes
ſagen: „Die Familie Uhland, ſeit dem Jahre 1720 in Tübingen
anſäſſig, ſtammt aus Kleingartach. Dort wurde Johann Michael
Uhland, der Ureltervater Ludwig Uhlands, geboren, der, laut
der Familientradition, als Quartiermeiſter den Türkenkrieg mit⸗
machte und bei der Einnahme von Belgrad, 1688, durch Max
Emanuel von Bayern, einen türkiſchen Baſſa niederhieb. Zum
Andenken ließ er über die Tür ſeines Hauſes einen Arm mit
einem Türkenſäbel und die Anfangsbuchſtaben ſeines Namens
in Stein einhauen.“ Die Betrachtung über die Vorfahren des
Dichters im genannten Gedenkbuch iſt einſeitig, da ſie nach einer
bis in die Gegenwart hineinreichenden, aber gänzlich falſchen
Weiſe nur die väterlichen Vorfahren berückſichtigt. Aber ſchon
die erſten vier Generationen der Ahnentafel Ludwig Uhlands
zeigen, daß auch von Seiten ſeiner Mutter eine Summe von
Intelligenz vorlag: Vater und Großvater von des Dichters
Mutter waren ſtudierte Leute, ebenſo ihr Großvater und Ur-
großvater weiblicherſeits. Ihres Vaters Großvater weiblicher⸗
ſeits brachte es ſogar bis zum Rektor der Univerſität Tübingen.
Vielleicht noch deutlicher wird der Intelligenzreichtum der
mütterlichen Ahnen des Dichters aus den weiter zurückliegenden
Generationen: der Vater von Nr. 24 war Paul Hofer, Stadt-
phyſikus, in Augsburg 1620, Juli 29., der Vater von Nr. 25
Burkard Bardili, Hofgerichts⸗Aſſeſſor und berzoglicher Nat,
Prof. jur. und 6 mal Rektor der Univerſität (F 1692), der Vater
von Nr. 27 Johann Ulrich Pregizer, Prof. jur. in Tübingen
(lebte 1611 — 1672), der Vater von Nr. 28 Johannes Zeller,
Generalſuperintendent, T 1694, der Vater von Nr. 30 Johann
Chriſtoph Harpprecht, Hofgerichts⸗Advokat, der es 1682 bis zum
Vogt in Bebenhauſen und Pfleger in Luſtnau brachte, Urvater
von Nr. 31 Joh. Valentin Moſer, Stadt⸗ und Amtsvogt zu
Stuttgart (f 1688), der Großvater von Nr. 27 Joh. Ulr. Pregizer,
Prof. theol. und Kanzler der Univerfität Tübingen (t 1656).
Viele Orte ſind an der Ahnentafel Uhlands beteiligt. Ich
nenne hier nur noch beiſpielsweiſe aus der 5. Generation den
Vater von Nr. 29 Tobias Ruoff, Vogt in Mühlhauſen, 1661—94
Kloſterpfleger in Wiernsheim; aus der 6. Generation Joſef
Geiſel, Großvater mütterlicherſeits von Nr. 28, Gerichts ⸗ und
Handelscompagnieverwandter in Calw; aus der 7. Generation
Nr. 224 Johannes Zeller, Pfarrer, zuletzt in Rothfelden, wo er
1613 Okt. 5. 7, und Nr. 250 Joh. Dan. Hauff, Rentlammer-
expebitionsrat é in Stuttgart, der wegen der Religion 1638
Wien verlaſſen mußte; aus der 8. Generation Nr. 157 Andreas
Schloßberger, Rat in Eßlingen, f 1569; Nr. 138 Lucas Oſiander sen.,
Hofprediger in Stuttgart (t 1604) und Nr. 460 Bartholomäus
Eſſich, Vogt in Bulach, t 1584 März 23.; aus der 9. Generation
Nr. 896 Conrad Zeller zu Martinszell, Baumeiſter, er erbaute
die Feſtung Hohentwiel, um 1500, und Nr. 870 Johann Winder,
Phyſikus in Ulm; aus der 10. Generation Nr. 1986 Marx (III.)
Hiller, Vogt zu Herrenberg; aus der 11. Generation Nr. 3940
(= 3684) Joh. Vautt (Fautt) gen. „Zum Stock“, Schultheiß in
Zuffenhauſen; aus der 12. Generation Nr. 6624 Wilh. Beſſerer,
t Memmingen 1458.
Es ift eine bekannte Erſcheinung, daß auf den Ahnentafeln
alle Stände vertreten ſind, daß ſich bei bürgerlichen Probanten
adlige Ahnen und bei adligen bürgerliche finden. Auf der
Ahnentafel Ludwig Uhlands finden ſich neben zahlreichen
Gliedern bürgerlicher Geſchlechter z. B. auch Nr. 995 Maria
von Gaisberg, Schorndorf 1535, 7 Stuttgart 1613 (9. Gene»
ration) und Eliſabeth Edle von Plieningen und Wangen
(11. Generation) vor. Auch das Patriziat ift in Uhlands Ahnentafel
vertreten. So finden wir in ihr wiederholt Glieder der Ulmer
Patrizierfamilie Beſſerer, ſo ſchon in der 12. Generation Nr. 6624
Wilhelm Beſſerer, 7 Memmingen 1458, Sohn des Heinrich
Beſſerer (1376—1414) und ber Elifabeth Löw, fo in der 11. Ges
neration Nr. 3312 Wilhelm Beſſerer, Bundeshauptmann, f 1503,
in der 10. Generation Nr. 1656 Georg Beſſerer, in der 9. Ge⸗
neration Nr. 828 Wilhelm Beſſerer zu Memmingen ufw. Ob
dieſe Beſſerer alle zur genannten Familie gehören, mag aller»
dings dahingeſtellt bleiben, da dieſer Name ſeit der 2. Hälfte
des 13. Jahrhunderts an verſchiedenen Orten Württembergs
auftritt und es in Ulm ſelbſt neben der patriziſchen eine bürger⸗
liche Familie Beſſerer gab. Stadtpfarrer Rieber in Ulm be»
zeichnet den Vater Heinrich des mit Nr. 6624 genannten Wil⸗
helm Beſſerer als den „Stammvater der Memminger Linie“
(„Ulm⸗Oberſchwaben“, Mitteilungen des Ver. f Kunſt u. Altert.
in Ulm u. Oberſchw. Heft 17, 1911). Rieber hat die Abſtammung
Kaiſer Wilhelms Il. von den Beſſerern erwieſen. Der Großvater
des genannten Stammvaters Heinrich (1376—1414) war Otto
Beſſerer 1338-58, Gatte der Margareth Strölin. Die Stamm-
reihen, welche die Herkunft Kaiſer Wilhelms II. in der 20. Ge⸗
neration und des Georg von Heyder, 31. 3. 1841 in der 17.
von jenem Otto Beſſerer 1338—58 dartun, hat Kiefer in den
Frankfurter Blättern f. Familien-⸗Geſch. 1912 S. 150 neben⸗
einandergeſtellt. Alfo haben auch Ludwig Uhland und
Kaiſer Wilhelm Il. dieſelben Ahnen aus der Ulmer
Patrizierfamilie Beſſerer. Das Nähere iſt aus unſerer
ſtemmatographiſchen Kunſtbeilage zu erſehen.
Die 9. Generation der Vorfahren Ludwig Uhlands weiſt
das Ehepar Maria von Gaisberg oo Matthaeus Heller in Stutt-
gart auf. Die Zwiſchenglieder findet der Lefer auf der Rückſeite
unſerer ſtemmatographiſchen Kunſtbeilage. Das Grabdenkmal
der Frau Maria Heller geb. von Gaisberg iſt, wie Herr Friedrich
Freiherr von Gaisberg⸗Schöckingen mitzuteilen die Güte hatte,
in Stuttgart bei der Heizungsanlage der Hoſpitalkirche aufgefunden
worden; dort iſt zu erſehen, daß ſie 14. 8. 1613 geſtorben iſt,
78 Jahre alt, nach 38 jähriger Ehe, alſo geb. 1535. Sie heißt
bei J. J. Moſer, Genealogiſche Nachrichten 1756 S. 93 im Ab-
druck der Unfriedſchen Tabellen der Familie von Moſer von 1629:
Maria a Gaisberg, domo Schorndorfensis. Sie ift nun von
den älteren Genealogen unbeſehen zu einer Tochter des Vogts
Georg von Gaisberg (t 1539) in Schorndorf gemacht worden,
was auch von Lotter, Moſerſche Ahnen in engſter Auswahl,
Stuttgart 1903, Seite 1 nachgeſchrieben wurde. Daß ſie das
unmöglich fein kann, hat Stadtpfarrer Rieber (Bürgerliche Nach⸗
kommen Karls des Großen in Württemberg? Beſondere Beilage
des Staats- Anzeigers für Württemberg 1904, 27. Okt.) nachge⸗
wieſen. Dieſer Schorndorfer Vogt erſcheint 1496 als Kanzlei⸗
ſchreiber in Stuttgart, als Lehenträger ſeiner Großmutter Adelheid
Tegen, Witwe Heinrich Gaisbergs, muß alſo ſpäteſtens 1470 gee
boren ſein. Er iſt ein Neffe des bekannten Stuttgarter Vogts
Johannes Gaisberg und Sohn von deſſen Bruder Claus Gaisberg
und ſeiner Frau Barbara geb. Fünfer. Söhne von ihm ſind
Hans Ludwig, Georg, Hans Nikolaus und Jakob. Der erſtere
magiſtriert in Tübingen 1527. Sein Bruder Joh. Nikolaus
Gaisberger iſt 8 Jahre ſpäter, d. i. 1529 inſkribiert. Somit iſt der
älteſte, Joh. Ludwig doch ſicherlich ſpäteſtens 1506, eher früher, ge⸗
boren. Alſo könnte die 1535 geborene Maria Gaisberg doch
nicht ſeine Schweſter und derſelben Mutter Tochter ſein. Maria
Heller kann vielmehr nur eine Tochter von Hans Ludwig Gaisberg
fein. Somit ergibt fih die Möglichkeit, daß Maria Heller zwar
nicht Georg von Gaisbergs Tochter war, wohl aber ſeine Enkelin.
Wenn Maria Heller geb. von Gaisberg die Enkelin des
Georg von Gaisberg, Vogts in Schorndorf (t 1539) war, fo ift
Klaus Gaisberg deren Urgroßvater. Dieſer Klaus iſt auch der
Urahne des Herrn Friedrich Freiherrn von Gaisberg⸗Schöckingen
auf Schöckingen, Vorſtandsmitgliedes der Zentralſtelle für deutſche
Perſonen- und Familiengeſchichte und Vorſitzenden des St.
Michael, Vereins deutſcher Edelleute. Auch dieſer um unſere
Zentralſtelle hochverdiente Mann ſtammt von den Beſſerern ab
und ift ſomit ahnengeſchichtlich mit Kaiſer Wilhelm Il und dem
Dichter Ludwig Uhland verwandt.
Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe Ahnengleichheit noch
weiter zurückgeht und daß die genannten drei: Kaiſer Wilhelm ll.,
der Dichter Uhland und Friedrich Freiherr von Gaisberg⸗
Schöckingen von Karl dem Großen abſtammen. Daß Kaiſer
Wilhelm Il. von Karl dem Großen abſtammt, iſt aus den Unter-
ſuchungen des Herrn Kammerherrn Dr. Kekule von Stradonitz
(Aber die Abſtammung Kaifer Wilhelms Il. von Karl dem Großen,
Berliner Neueſte Nachrichten Nr. 149 vom 29. März 1903, wieder
abgedruckt in: Ausgewählte Aufſätze aus dem Gebiete des Staats-
rechts u. der Genealogie von Stephan Kekule von Stradonitz,
Berlin 1905) bereits bekannt. Der Weg für die Abſtammung
des Dichters Uhland und des Herrn Friedrich Freiherrn von
Gaisberg⸗Schöckingen zu Karl dem Großen führt über die ges-
nannte Marie Heller, geb. von Gaisberg, bez. über den Schorn⸗
dorfer Vogt Georg von Gaisberg. Von dieſem ſind 11 Kinder
bekannt. Wahrſcheinlich war er wiederholt verheiratet. Als
ſeine Witwe iſt 1539 in den Steuerbüchern Clara Magerin
aufgefunden. Wer die 1. Frau war, iſt nicht gewiß. Seit
Bucelin I> 348 und 384 tft wiederholt behauptet worden, daß
jener Georg von Gaisberg mit einer geborenen Hirnheim ver⸗
heiratet geweſen ſei. Der Grabſtein ſeiner Tochter Maria
Magdalena Priorin in Kirchheim am Ries zeigt als Mutter-
wappen einen Löwen mit einem Lilienſtab in der Pranke. Das
iſt nicht das bekannte Wappen Hirnheim. Von einer Gattin
des Georg von Gaisberg aus der Familie Hirnheim hat ſich
bis jetzt noch kein Beweis gefunden; aber es iſt auch nicht aus-
geſchloſſen, daß Georg 3 Frauen gehabt hat. Wie die Sache
nach unſerer gegenwärtigen genealogiſchen Kenntnis liegt, iſt
kein ausſchlaggebender Grund vorhanden zu leugnen, daß jener
Georg von Gaisberg mit einer geborenen Hirnheim verheiratet
war. Wenn dieſe nun zum Bernſteiner Aſt gehörte, floß kein
Karolingerblut in ihren Adern. Gehörte ſie aber zu dem Aſte
des Eberhard von Hirnheim, ſo ſtammte ſie allerdings möglicher⸗
weiſe von Karl dem Großen ab. Wir können nämlich folgende
Stammreihe annehmen: Hiltrud, Kaiſer Karls des Großen und
ſeiner 4. Frau Faſtrada Tochter, heiratete Eberthal, Freiherrn
zu Württemberg und Beutelspach, t 811, deffen 5. Urenkel fol
nach der früher beliebten genealogiſchen Sagenkonſtruktion vom
Haus Württemberg Albrecht III., Graf zu W. u. Lowenftein,
der Vater Konrads II. f 1112 geweſen fein. Und letzterer wird
als Ururgroßvater Graf Ulrichs des Stifters aufgeführt. Deſſen
Urenkelin Agnes von W. heiratete Ulrich von Helfenſtein; deſſen
Tochter den Herzog Friedrich von Teck und deſſen Tochter
Irmel den Ritter Veit von Rechberg, deſſen Enkelin Anna von
Rechberg den Ritter Konrad von Hirnheim, deſſen Urenkelin
N. N. von Hirnheim den Georg von Gaisberg, Vogt von
Schorndorf, t 1539.
Ein angeblicher Vorfahr des Deutſchen Reichskanzlers.
Von Werner Conſtantin von Arnswaldt.
m „Deutſchen Herold“ 1909, S. 223 und Tafel
I- VIII hat Karl Kiefer⸗Frankfurt eine Ahnentafel
vom Vater des Reichskanzlers von Bethmann Holl-
weg aufgeſtellt und bringt auf Tafel VIII einen frag⸗
mentariſchen Stammbaum der Amtmannsfamilie Gebſer,
von der mutmaßlich der Urgroßvater des Reichskanzlers
von der väterlichen Großmutter, Johann Auguſt Theodor
Gebſer abſtammen ſoll. Der Beweis iſt allerdings
bisher nicht erbracht, da der Geburtsort des Letzteren
noch unbekannt geblieben iſt und vermutlich im Lippiſchen
geſucht werden muß (Angabe der Wolffſchen Sammlung
in Göttingen), während die andere Amtmannsfamilie
am Südharze anſäſſig war. Die Stammutter dieſer
Südharzer Familie Gebſer ſoll nach der Tafel VIII der
Ahnentafel des Reichskanzlers (ſ. o.) Anna Eliſabeth
Ziegenhorn, die am 16. April 1660 geborene Tochter
des Kriegskommiſſars Volkmar Ziegenhorn geweſen
ſein. Dieſe Angabe ſcheint auch falſch zu ſein, denn
am 10. April 1660 wurde dem Volkmar Ziegenhorn
zu Kelbra eine Tochter getauft, die aber in der Taufe
Die Namen Helela Chriſtina bekam, während die ane
dere Tochter Juliane Eliſabeth (get. Kelbra 11. 12. 1646)
am 8. November 1665 daſelbſt den Pfarrer von Eders⸗
leben Chriſtian Göſchel heiratete.
Demnach iſt die Abſtammung des Reichskanzlers
von Volkmar Ziegenhorn eine doppelte Hypotheſe.
Trotzdem wird es unſere Leſer intereſſieren, von den
Schickſalen eines Mannes zu erfahren, deſſen Familie
großen Einfluß auf den Harzbergbau und das Münz⸗
weſen in den Grafſchaften Stolberg gehabt hat und
deſſen Lebenslauf ein anſchauliches buntes Bild aus
der Zeit des dreißigjährigen Krieges entwirft.
Der Lebenslauf iſt der Leichenpredigt auf Volkmar
Ziegenhorn, die einige Fehler der Tafel VIII der Ahnen⸗
tafel des Reichskanzlers berichtigt und in der berühmten
Leichenpredigtſammlung zu Stolberg a. H. verwahrt wird,
entnommen und iſt wörtlich wiedergegeben.
Belangende nun des in Gott felig ruhenden Herren Bergs
hauptmanns Volkmars Ziegenhorns Geburt, Leben und tödt⸗
lichen Hintritt, ſo iſt derſelbe Anno 1600, den 6. Novembris abends
zwiſchen 10. u. 11. Uhren, aus einem reinen keuſchen Ehebette zu
Weißenfels gebohren worden; ſein Vater iſt geweſen der weyland
wolehrenveſte, großachtbare u. wolgelahrte Herr Volckmar Ziegen-
horn Stadtrichter daſelbſt, ſeine Mutter die weyland erbare,
viel ehr- und tugendreiche Frau Eliſabeth Schmiedin, eine
Geſchlechterin aus Erfurt, ſein Großvater weyland Herr Heinrich
Ziegenhorn, Bürgermeiſter in Weißenfels, ſeine Großmutter
Frau Dorethea Meyens, ſein Altervater Herr Caſpar
Ziegenhorn, Verwalter und Witverleger der Meſſinghütten
zu Ylfenburg, deffen Hausfrau eine Lütterodin von Wernige⸗
rode. Stracks nach ſeiner Geburt haben deſſen geliebte Eltern
ihn durch die H. Taufe dem Herrn Chrifto einverleiben laffen,
und iſt, nach dem er anderthalb Jahr erreichet, und ſein ſel.
Vater ihme allzufrüe von dem lieben Gotte durch den zeitlichen
Tod abgefordert, nebenſt ſeiner lieben Mutter in den Waiſen⸗
und Wittbenſtand verſetzet worden. Gedachte ſeine liebe Frau
Mutter hat ihn hierauf in wahrer Gottesfurcht auferzogen,
fleißig zur Schule gehen laſſen, und ferner umbs 11. Jahr ſeines
Alters zu ihres fel. verſtorbenen Eheherrns Bruder und feinem
Vetter, Herrn Hans Ziegenhorn Bürgemeiſtern zu Wernigeroda
verſchicket, von welchem er auch in die 5. Jahr lang verſorget,
zur Schulen gehalten und im Chriſtenthum und andern guten
Sitten alle vetterliche Anweiſung überkommen, und als er mittels
ſolcher Zeit feine profektus erlanget, iſt Anno 1617 er ferners
auf Halberſtadt, umb alldar denen studiis weiter nachzuſetzen,
geſendet worden, allwo aber er ſeinen ſel. Vetter und darauf
gewordenen Schwiegervatern Herrn Chriſtoph Ziegenhorn,
domaligen Münzmeiſtern zu Halberſtadt angetroffen, welcher
ihnen alſobalden aufgenommen und in Bergwergs⸗ Münz- und
Probierſachen (zu welchen er ſonderliche Beliebung gewonnen)
völlig unterwieſen hat, von ermeldten ſeinen Herrn Vettern iſt
er ferners An. 1620, an den Durchläuchtigen hochgebornen Fürſten
und Herrn, Herrn Friederich Ulrichen, Herzogen zu Braun⸗
ſchweig und Lüneburg unterthänig recommendieret worden,
welche Recommendation ihme auch das Münzwerk zu Ganders⸗
heim und deſſen Beſtallung erlanget hatt. Alldieweil aber das
verderbliche Kriegsweſen dazumal iemehr und mehr eingeriſſen,
hat er an ſolchem Orte nach Verfließung zweier Jahren nicht
länger subsistieren können, ſondern auf fein unterthäniges An⸗
ſuchen gnädige Erlaſſung bekommen, hierauf er umb ſich etwas
zu verſuchen, unter des Grafen von Mansfelds Armee be⸗
geben, bey deffen Leib⸗ Compagnie mit drey Pferden Dienfte ge»
nommen, in ſolchen auch bey zweyen Jahren verblieben, biß
Anno 1624 die ganze Armee in Frießland licentieret worden,
und er zugleich auch ſein ehrlichen Passport mitbekommen. Nach
Solchem hat er ſich wieder zu ſeinem Vettern Herrn Chriſtoph
Ziegenhornen auf Stolberg begeben, und bey demſelbigen die
Münz- und Bergverwaltung alldar angetreten, in folder auch
bis Anno 1630 verblieben, da denn faſt ganz Deutſchland in
völlige Kriegsflammen geſetzet, wordurch Münz» und Bergwerk
zu Stolberg ins Stecken gerathen, der Seligverſtorbene ſich
wiederumb auf das Neue in Kriegsdienſte einlaſſen müſſen und
unter den Schwediſchen bey Herrn Oberſten Beinhoffens
Regiment zu Fuß, unter Kapitän Gideon Rottens Compagnie
Fähnrich geworden. Bey Verfließung aber eines Jahres, (weil
er mehrere Luft zur Cavalleri getragen) hat er von ſolchem Regis
ment abgedanket, ſich nachher des durchläuchtigen hochgeborenen
Fürften und Herrns, Herrn Wilhelms Herzogen zu Sachſen,
Jülich, Cleve, und Berg, uſw. Regiment zu Pferde gewendet,
und ift unter Rittmeiſter Hanſen von Braunſchweigs Com-
pagnie Quartiermeiſter geworden, von welcher Charge nach Redu-
cirung der Compagnie und Cassierung der Officirer, auf verfloſſene
zweyjährige Zeit und erhaltenen ehrlichen Abſchied auch er abge-
treten, ſich aber von neuen im 1633ten Jahr unter des Oberften
Bohygens Regiment bei Rittmeiftern Lud eloff Müllern Com-
pagnie vor einen Leutenant beſtellen laſſen, und über ein ganzes Jahr
ſolcher Condition vorgeſtanden, biß Anno 1634 er anhero nacher
Kelbra gekommen und mit des weyhland woledeln, geſtrengen,
Det und mannbaften Herrn Wilhelm Storckauen geweſenen
fürſtl. Braunſchweig. wolmeritirten Hauptmann und Freyſaſſens
zu Kelbra und Lynungen, hinterlaſſenen eheleiblichen mittelſten
Tochter, Jungfer Chriſtina Eliſabethen in ein eheliches Ver-
bündnis fic eingelaſſen, zuvorhero aber von der Leutnants⸗
charge abgedanket. Folgendes bey zwey Jahren und in wärender
ſolcher Ehe denen Storkauiſchen Gütern vorgeſtanden, worauf im
1636ten Jahr an dieſem Orte faſt eine Totalruin vorgegangen,
er mit ſeiner liebſten Sausehre und andern Einwohnern allbier
durch Einquartierung, Durchzüge und Blünderungen, umb alle
Mobilien gekommen und alſo nolens volens locum mutiren und
fernerweit in Schwediſche Kriegsdienſte unter Herrn General-
Major Pfulens Regiment zu Roß bei Rittmeiſter Leonhards
Compagnie vor einen Leutenant ſich hier wieder beſtellen laſſen
müſſen, inmittels denn der Oberſte Truckmüller von den
Beyeriſchen dem Pfuliſchen Regiment (gleich bey feiner des
Seligverſtorbenen Abweſenheit) in Höckſtedt eingefallen, Solches
ruiniret und unter andern auch ſein liebes Weib hoch ſchweres
Leibes, zuſampt ihrem Bruder Herrn Hans Wilhelm Stor-
kauen ſel. (der ſtetig bey ihr verblieben) gefangen und mit
nacher Radeberg in Meißen geführet worden, welches große
Unglück und abermaliger Verluſt des Seinigen ihn zur Abs
ſchiedsforderung bewogen, nach deſſen Erhaltung er auf Dresden
zu Erledigung ſeiner Liebſten und deren Bruders gereiſet, alwo
er durch ſonderlichen Vorſchub und Intercession des Kaiſerlichen
General-Commissarii Fuſſens, (ber fein großer Freund ge⸗
weſen) ſolche wiederumb ohne einzige Ranzion loßgemacht. Seine
Liebſte aber iſt acht Tage hernacher in dem 1637ten Jahre
einer jungen Tochter geneſen und bald darauf in ſolchen Kindes⸗
nöthen mit höchſten ſeinen Schmerzen in dem Herrn ſelig ent⸗
ſchlaffen, nachdem zuvorhero mit wohlererwehnter ſeiner ſel.
Liebſten er zwey und ein halb Jahr eine fried- und ſchiedliche
Ehe geführet, einen Sohn und zwo Töchter erzeuget, welche
alle auch vor ihme mit Tode abgangen. Auf ſolche Verneurung
ſeines Schmerzens und Unfalls hat er ſich mit dem jüngſten
Mutterwayslein wieder nacher Haus an dieſen Ort erhoben
und ift bald hernach von dem weyland hochwolgebornen Graffen
und Herrn Herrn Ludewig Günthern, der Vier Graffen des
Reichs, Graffen zu Schwarzburg und Hohnſtein, unſern in
Gott ruhenden gnädigen Graffen und Herrn, zu dero Landes-
und Krieges Commissario der untern Graffſchaft vociret worden,
welche Dienſte er auch Anno 1638 angetreten, und bis Anno
1642 mit muglichſter Schuldigkeit und allen unterthänigen Eyfer
verwaltet. Anno 1638 auf den heiligen Chriſtabend hat er mit
des weyland woledelen, Velten und großachtbaren Herrn Chri⸗
ſtoph Ziegenhorns, der Römiſchen Kahſerl. Majeſtät wol»
verdienten Münzmeiſters und Bergrates zu Wien, wie auch
Freyſaſſens zu Eisleben, eheleiblichen älteſten Tochter, Jungfer
Anna Eliſabethen in ein anderweit Ehegelöbnis auf Ein»
willigung derer lieben Eltern ſich eingelaſſen, welches folgends
den 18. Martini An. 1639 vollenzogen, und durch vorhergehende
Chriſtliche Copulation ihm allhier beigeleget worden. Anno 1642
hat er eines unvermuhteten Unglücks und bekommenen blutigen
Stoßes in die linke Bruſt, (wovon dieſe Stunde noch niemande
bewuſt, wer der leichtfertige Täter geweſen) feine Commissariats -
dienſte resigniren müſſen. Iſt aber darauf bey in etwas
wieder erlangter Reconvalescens im 1645ten Jahre zu dem
DEDEDE AR A AER DADE DADA PA aT AR,
Hochwohlgebornen Graffen und Herrn, Herrn Johan Martin
Graffen zu Stolberg und Hohnſtein etc. auf dero fonder-
liches gnädiges Erfordern in unterthänige Dienſte getreten und
ſeiner hoch gräffl. Gnaden Bergverwalter geworden, und auch
in die 12 Jahr biß Anno 1658 bei ſolcher Condition verharret,
big Seine hochgräffl. Gnaden ſelbigen Jahres ihme feine Bes
ſtallung vergrößert, und zu dero Berghauptmann über geſamte
Ihre Vergwerke ihn gnädig verordnet, welche Dienſte er auch
biß auf den 27 junii jetzt laufenden Jahres continuiret. Als
aber große Leibesindisposition, ſo mehrenteils von vorerwehnter
Verwundung (welche nicht zu curiren geweſen noch zugeheilet
werden können) hergerühret, immer mehr und mehr zugenommen,
haben ſeine hochgräfl. Gnaden in erwegender ſeiner Schwachheit
und großen Unvermüglichkeit ihme gnädige Erlaſſung gegonnet
und Dimission gegeben. Hierauf haben deſſen Kräfte allmehlich
mehr abgenommen, biß vor ungefehr 14 Tagen nach gebrauchter
Arzeney ſich einiger Durchfall bei ihme ereignet, deme auch
nicht zu wehren geweſen, welches da es der Selig verſtorbene
geſpüret, und daß keine medicamenta mehr verfangen wollen,
hat er ſich zu einem ſeligen Ende bereitet
Hierauf hat eine und andere Veränderung ſich an ihme ver⸗
ſpüren laffen, der völlige Verſtand ift aber allezeit ihme blieben, biß
endlich Abends 1 Uhr ſich der Tag dieſes zeitlichen Lebens mit ihme
geneiget. .. Jit alfo von dieſer betrübten Welt ſeliglich abgeſchieden,
nach deme er zuvorhero mit höchſtbetrübter feiner Liebſten hinter»
laſſenen Frau Witben 24 Jahr, 9 Monat, 9 Tage im Eheſtande
gelebet, manches trübſelige Elend erfahren müſſen und in ſolcher
Zeit 1 Söhne und 4 Töchter mit ihr erzeuget, darvon ein Sohn
und zwey Töchter vor ihme im Herrn ſelig entſchlaffen, 3 Söhne
und zwei Töchter aber ietzo noch am Leben und den ſeligen
Herrn Vater zum Ruheſtättlein begleitet haben, feines Alters
64 Jahr, 3 Wochen, 6 Tage.
Aus dem Kirchenbuche von Nöbdenitz und Poſterſtein
in Sachſen⸗ Altenburg 1594—1840.
(Schluß)
Von Regierungsrat von Thümmel in Pirna.
Abkürzungen: N = Nöbdenitz; P = Poſterſtein; V= Vollmers hain; P- Pate; ux. Ehefrau oder vermählt; inf. od. fil. Kindler);
T= Tochter; sep. = begraben; get. = getauft.
von dem Werder, 1. Heinrich Gottlieb auf P. und
Vollmers hain, f zu P. 18. Nov. 1720, 11—12 Nachts,
66 Jahr.
2. Gebhard Paris auf P. und N., wirkl. Geh. Rat
und Premierminiſter in Cöthen, + 27. Juni 1724
1/41 mittags.
ux. Henriette Auguſte von dem Werder, Pate
19. Oct. 1722 (P).
fil. unica Eva Juliane, Pate 25. Okt. 1720 (P).
3. Wittwe geb. von der Wenſe, t zu P. 27. Apr.
1727, abends 7 Uhr, alt 88 J., 2 M., 1 Tg.
4. Carl Emanuel auf P. und N.
- UX. Johanna Juliane von der Aſſeburg, Pate
25. Oct. 1720, 10. Oct. 1722 (P).
Johanna Chriſtiane.
ux. zu P. 29. Aug. 1721 Auguſt Moritz Heinrich von
Arnſtedt, fol. poln. und churſächſ. Oberſtl. der Cavall.
6. Anna Sophia.
ux. zu P. 16. Jan. 1724 Georg Dietrich von Alvens⸗
leben, Erbherr auf Burga, Rogig und Kalbe, Wittwer.
von Wietersheim, Auguſt Chriſtian Ludwig, ſachſ.-
goth. Kammerherr.
ux. Johanna Juliane Friederike von Noſtitz.
inf. Auguſt Wilhelm Eduard auf Mensdorf, fgl.
ſächſ. Hof- und Juſtizienrat.
ux. zu N. 21. Nov. 1824. Conſtantia Charlotte von
Thümmel auf N., F zu WeusPoud 3. Oct. 1834, sep.
zu N. 6, alt 39 Jahr 1 Mon., 1 W., 6 Tg.
von Wilke, 1. Carl Friedrich auf Liebsdorf, Köckeritz
und Meilitz und 2. Erneſtine Wilhelmine, geb.
Schweitzer, Paten 8. Dez. 1812 (P).
von Wöllnitz, Friedrich Hildebrand auf Vollmershain,
Pate 26. Apr. 1632, 19. März 1644 (N).
ux. Agneſe „geborene aus dem Haufe Selmitz“
(Selmnitz?) Pate 30. Aug. 1635 (N).
fil. Eliſabeth Pate 22. Sept. 1640 (N).
von Zehmen, 1. (Caspar auf Weißbach und N. ſiehe
Herold 1889 S. 31).
ux. Anna Sybilla, Pate für:
fil. Anna Maria, Pate 9. Aug. 1604 (N).
erwähnt 6. Aug. 1610 und 13. Aug. 1616.
ux. Magdalena Blänckin, Pate 6. Aug. 1610 (N)
als Wittib 16. Febr. 1629 (N).
inf. a. Maria.
ux. zu Garen 31. Okt. 1615 Wolf von Kreutzen
(Creutzen) a. d. H. Garen, Paten beide 24. Febr. 1627 (P).
b. Volkmar Hildebrand auf N., Wund K., Pate
24. Febr. 1627 (P), 23. Sept. 1613, 26. Nov. 1636 (N).
ux. (aufgebot. 10.— 12. Trin. zu N) 1616 Maria,
des Oswald aus dem Winckell auf Brandiß und
Mühlbach Tochter, Pate 24. Febr. 1627 (P), 15. Apr.
1624 1634 (N), inf. 3 u. 4.
3. Georg Oswald auf N., W., K. und Probſt Deuben,
Pate 19. März (N), 10. Apr., 18. Dec. 1644 (N).
ux. zu Altenburg 4. Febr. 1641 Rachel Metzſchin,
Pate 4. Juni 1643 (P).
inf. a. Volkmar Dietrich auf Pöltzig, „Gerichts- und
Pachtinhaber von N. und W. Pate 22. Mai 1670 (N),
„auf N. und W.“ 21. Apr. 1680 (N). Verkauf |. v.
Hühnefeld.
ux. zu Altenburg 9. Febr. 1675 v. Thumbshirn 1a,
Pate 1. Sept. 1676, 9. Apr. 1683 (N).
filia Pate 12. Sept. 1687 (N).
b. Georg Ernſt auf Windiſchleuba, Reiſehofmeiſter
zu Gotha.
ux. . .. Pate 31. Juli 1689 (P).
4, Hildebrand „jüngſter S.“ Pate 27. Dec. 1635 (N).
Auszüge aus einigen Urkunden.
1. 1546 Sonntag Jacobi. Levin von Ende zu Lohma
vergleicht ſich mit feinem Bruder Servatius (zu
Untſchen) wegen der Ritterdienſtpferde. Eigene
Unterſchrift und Siegel Levins.
2. 1553 am Tage Corporis Chriſti. Kuntz und Heinrich
von Ende, Brüder zu Gelfo(w) beſtimmen die Ges
brüder Levin von Ende zu Lohma und Servatius zu
Untſchen ſich wegen der Fiſcherei zu vergleichen.
Unterſchrieben: Kuntz von Ende, leuin von Ende,
Heunrich v. ende.
2. Georg Ernſt auf N., Weißbach und Kötzſchwitz 3. 1572 am Tage Matthaei Apoſt. Untſchen. Letthe (?)
und Herman von Ende, Gebrüder zu Untſchen, be
lehnen Nickel .. .. mit Land in Untſchen.
4, 1582, 13. Jan. Altenburg. Amtſchöſſer und Rat
legen dem Georg Heudel 4 Gulden Buße auf an
Hermann von Ende.
5. 1582, 7. Dec. Herman von Ende zu Untſchen geht
einen Erbtauſch ein.
6. 1582, 24. Dez. Herman v. Ende bezahlt 325 Guld.
an Gregon Junghans für Land, das er am 27. Juni
von ihm gekauft.
7. 1586, 7. Apr. Görg Salomon von Ende zu Gelfa(u)
verkauft an Hermann von Ende zu Untſchen die
Schaaftrift für 100 Gulden. G. S. v. E. Herman von
Ende.
8. 1595, 5. Dec. Gabelentz. Vor Heinrich Joachim von
Schenfels, Gerichts⸗, Erb⸗ und Lehnsherrn zu Gabe⸗
lentz, wird der Schreiber obigen Verkaufs wegen
Irrungen, die nach dem Tode beider Contrahenten
mit Heinrich von Ende zu Untſchen entſtanden find,
vernommen.
9. 1597, 24. Mai, Torgau. Georg Salomon von Ende
zu Selkau, hatte UI. Ritterpferd, Ehrenfriedt v. Ende
zu Lohma(u) oberen Teils 1 und Friedrich v. Ende
zu L. unteren Teils ) zu ſtellen. Nachdem aber
Balthaſar Friedrich von Ende Lohma unterm Teil
an Hans von Schaurott verkauft, und Georg Galos
mons Erben einige Acker von Untſchen gekauft haben,
ſo ſollen dieſe 2 Pferde, Ehrenfried das 3. ſtellen,
Schaurott davon befreit ſein. Herzoglicher Conſens
hierzu.
10. 1597, 21. Nov., Altenburg. Herzogl. Conſens: Sa⸗
bina von Ende zu Untſchen verkauft auf Wiederkauf
eine zum Rittergut gehörige Wieſe für 205 Rthlr. an
den Vormund ihrer Lehnserben, Hans von Schau⸗
rott zu Lohma.
11. 1616. 4. Mai. Melchior von Münckwitz zu Lohma
und Gottfriedt von Ende zu Untſchen gehen einen
Tauſch ein. Unterſchriften.
Familiengeſchichtliche Notizen für unſere Abonnenten |
Gelegenheitsfindlinge.
Breymann.
Jahrbuch des Pädagogiums zu L. Frauen in Magdeburg
von 1795: „Heinrich Chriſtoph Friedrich Breymann aus Voigts⸗
dalum im Braunſchweigſchen, hatte 3½ Jahr bei uns Unterricht u.
Erziehung genoſſen. Erlernung alter Sprachen war nicht ſein
Zweck, er hatte aber zuletzt den Rang eines Obertertianers bei
uns gehabt und ward bei den Zenſuren bald zur dritten, bald
zur erſten Hälfte der vierten Sittenklaſſe gezählt. Er ging
Michaelis 91 auf die Univerſität, ohne ſich als Ausländer zum
Abiturientenexamen gemeldet zu haben.“
Magdeburg, am Dom 2. Machholz.
Heufd.
König Friedrich Ill. von Dänemark beftatigt am 3 Juni
1665 dem Fährmann von Blankeneſe Johann Heuſch die Steuer-
freiheit. Zeitſchr. f. Schlesw.⸗Holſtein. Geſch. Bd. 37, Fol. 46.
Hamburg 23, Blumenau 50. E. Brechwoldt.
Nogge. i
Dortmund 1601 Dezember 4. Bei der Morgenſprache des
Heinrich von Steinen mit Margrete Vogtz iſt unter den Stand⸗
genoſſen Nudolff Rogge. (Beiträge zur Geſchichte Dortmunds
XIII, S. 96.)
3. Zt. Münſter i. W., Abſchnittſtr. 31.
Frdr. von Klocke, stud. hist.
Sartorius.
Ein gut erhaltener Grabſtein an der Mauer der ev. Kirche
zu Kirchhain bei Marburg in Heffen: „Hier ruhet der HodEbdle
und Hochgelehrte Herr Heinrich Friedrich Sartorius, J. U.
Candit. Hr. Johann Philipp Sartorius, Bürger v. Handels-
mann alhier u. Fr. Anna Eliſabetha geb. Gerhardine ehl.
Sohn, welcher Ao. 1703, 19t- Aug. alhier zu Kirchhein gebohren
u. Ao. 1731, 21t. May ſelig entſchlaffen ſeines Alters 28 Jahr
weniger 3 Monath.“
Leipzig. Albrecht Ranft.
Rundfragen und Wünſche.“
Nr. 111. Aleff (Aalff).
Am 23. April 1723 wurde in Oſten bei Stade (Hann.) der
Kontributions⸗Einnehmer u. Kirchen-Jurat Otto Aleff, Gatte
von Schwencke, geb. von Iſſendorff, beerdigt; erreichtes Alter:
75 Jahre. Wann u. wo iſt Otto Aleff geboren? Wie hießen
feine Eltern?
Hamburg, Lindenſtraße 59. Oskar Trinks.
Nr. 112. v. Belli. Knack (Knacke). v. Schmieden.
Eltern ſowie überhaupt Ahnen u. Nachrichten erbeten über die
Familien von: 1. Carl Maria v. Belli, 7 VIII. 1820 Weſen⸗
berg, co 18. III. 1787 Ulrike Juliane Baroneſſe Clodi v. Jürgens⸗
burg. Muß vor 1786 in Rußland eingewandert ſein zuſammen
mit Mark u. Stieglitz, welcher ſich bekanntlich e. ſehr großes
Vermögen erwarb u. baroniſiert wurde, Bellis Stiefbruder,
Knieper, ſoll in Deutſchland geblieben ſein. Nach e. gefundenen
Glaſe zu urteilen Wappen: „2 filb. Lilien i. bl. Felde“. Darunter
G. S. B. 1 Tochter oo Dr. Sickler, deren Sohn Karl fol mit
Familie i. Karlsruhe leben, 1 Tochter oo v. Glehn, 1 Tochter
co v. Pezold, 3 Söhne Carl (od. Jakob 7), Johann, Peter waren
als ruſſiſche Offiziere 1712 vor Borodino, e. f daſelbſt, die
anderen ſowie ihre Nachkommen verſchollen. 2. Chriſtoph
Friedrich Knack, gebürtig a. Pommern, f 21. III. 1783 Pilliſtfer
(Livland), wo er 1764—83 Paftor u. Propſt war, co mit
3. Friederike v. Schmieden, * 26. IV. 1752 i. 7 F 21. III. 1823
Fellin. 2 Töchter Anna Juliane u. Catharina Eliſabeth,
co mit Dr. med. Johann Dietrich v. Pezold, Erbherr a. Tamſal.
Rußland, Reval (Eſtland), Narvpſche Str. 34.
Dr. Alexander von Pezold.
Nr. 113. Bode.
Geſucht Bildnis des Julius Wilhelm Bode (Sohn des
Bergmeiſters zur Eiſenhütte vor Daffel), * um 1800, 1836 — 46
Amtmann in Alfeld, F um 1852 als Oberamtmann in Lüne⸗
burg (co mit Car. Mel. Mel. Luiſe Schramm aus Alfeld).
Alfeld a. d. L. Landrat Burchard.
Nr. 113 a. von Braun. Tiling.
Ahnen geſucht für General Anton Ulrich von Braun,
(* am ? 1704 zu 7, T 12. 12. 1780 zu Harburg) u. feine Ehefrau
Juliane Marie von Zeſterfleeth, (* am ? 1701 zu 7, f 28. 3. 1780
*) Bei dem ſteten Anſchwellen der Eingänge unter beier Aberſchrift müſſen wir auf Knappheit bedacht fein und bitten deshalb unſere geſchätzten
Abonnenten, Leſer und Freunde, die Anfragen möglichſt kurz zu geftalten, und werden gern, ſoweit angängig, helfend mitwirken. Wir veröffentlichen die Anfragen
foftenfrei, ſoweit deren Umfang nicht über 16 Zeilen hinausgeht; jede weitere Zeile ift mit 50 Big ao berechnen. Im Intereſſe der richtigen Beantwortung der
eh
Fragen bitten wir dringend, deſonders die Namen möglichſt deutlich zu ſchreiben, da ſich ſonſt Dru
ler nicht vermeiden laſſen.
zu Hamburg) ſowie für den Schwiegerfohn Hauptmann Friedrich
Wilh. Philipp Tiling, (* 1733 zu 7, F 14. 2. 1777 zu Hamburg).
Zwickau, Carolaſtr. 23. Landgerichtsrat Dr. Förſter.
Nr. 114. von Brechwoldt.
von Brechwoldt, Major, Ritter v. D. Glückſtadt 1841
(Holſtein). Wer kann Auskunft geben über deffen Adel,
Stammbaum, Wappen u. Nachkommen?
Hamburg 23, Blumenau 50. E. Brechwoldt.
Nr. 115. Brodmann — Metzener.
Zur Vervollſtändigung e. Geſchichte der Familie Brock—
mann aus Wulſten bei Osnabrück werden Nachrichten erbeten
über Träger dieſes Namens, beſonders über die Nachkommen
des Gen.⸗Kommiſſars Rabe Wilhelm Brockmann in Münſter,
* 1757, u. feines Sohnes Wilhelm, der als Oberlandesgerichtsrat
1833 nach Münſter kam. — Ferner Nachrichten über Träger
des Namens Metzener, (beſonders des nordweſtlichen Deutſch—
lands) erbeten.
Berlin W. 50, Nachodſtr. 2811. Oberleutnant v. Gülich.
v. Bolberitz.
Nr. 116. v. Bützow. v. Wopgarten.
v. Lipperheide. v. Plettenberg.
Suche Nachrichten über die Familien v. Bützow, v. Wop—
garten, v. Bolberitz, v. Lipperheide zu Schoerlingen u.
die Linien der Familie v. Plettenberg zu Ihenhauß u. zu
Worinck (Mehring?) Wo liegen letztere beiden Orte oder Güter?
Wo Sdoerlingen?
Deſſau. von Sobbe, Hauptmann.
Nr. 117. v. Bursky. Frieſe. Jordan.
Adreas v. Bursky, Oktober 1782 i. Oftpreußen geb. Datum
u. Ort ? ſtand i. 1. Oſtpr. Ynf.-Regt, i. d. 1. Schleſiſchen
Füſilier⸗Brigade, i. d. Gensdarmerie, i. 1. Oſtpr. Ldw.⸗Regt., im
13. Inf.⸗Regt., im 3. Inf.-Regt., 16. 6. 1852 i. Raftenburg gelt, —
Karl Frieſe, wo u. wann geb.?, wo eingetreten und wann?,
ſtand im 3. Oftpr. Ldw.⸗Regt., im 13. Inf.⸗Regt. im 3. Inf.⸗RNegt.,
15. 5. 1818 Abſchied. Weiteren Verhältniſſe 7, wo u. wann geft.?
— Adolf Jordan, März 1796 i. Stalupönen geb., Datum,
ſtand im 3. Oſtpr. Ldw.-Regt., im 13. Inf.⸗Regt., im Hammſchen
Garbe-Ldw.-Regt., 8. 5. 1819 in Hamm geſt. Wo u. wann eins
getreten d, wann Fähnrich, wann Sek. ⸗Lt.?
Nr. 118. Frhr. v. Canitz.
Um Vervollſtändigung für e. Ahnentafel wird gebeten:
Carl Gottlob Ludwig Frhr. v. Canitz zu Kreutzſch u. Ottwitz
1721—1788 Obriftleutnant. Gemahlin? Deren Ahnen? Vater:
Friedrich Wilh. Frhr. v. Canig zu Kr. u. O. 1670 — 1729 Obriſt
der Garde zu Fuß u. Kammerherr. Gemahlin: Hedwig Char-
lotte v. Brand 1678 — 1736, George v. B.'8s Tochter aus d. $.
Lauchſtedt- Hermsdorf. Ihre Ahnen? Großvater: Melchior
Friedrich Frhr. (ſeit 1664) v. Canitz zu Halt Großburg uſw.
1629—1684, Oberhofmarſchall. Gemahlin: 1. 1653 Sofie Eleonore
v. Breen, 2. Efter v. Schönaich, t 1668, 3. Anna v. K. ? Namen
u. Ahnen dieſer dritten Frau? Urgroßvater: Friedrich v. Canitz
zu Halt Großburg vim, 1604—1646 Landesälteſter in Wohlau.
Gemahlin u. deren Ahnen? Seine Ahnen?
Stettin, Birkenallee 19. M. W. Grube.
Nr. 119. Dangers, Nichters, Wrisberg, Geb(p)fer, v. Hugo.
Es werden nähere Angaben erbeten über die Ehegatten
folgender Kinder des Paſtors Peter David Dangers zu Wülfing⸗
hauſen: 1. Margaretha Anna Sophia, 29. 1.1723 zu Müllingen
co Richters. 2. Sophia Charlotta, * 9. V. 1729 zu Müllingen,
oO Anton Friedrich Wrisberg, 1736 zu Elze. 3. Eine unbekannte
Tochter, co mit dem Amtmann Geb(p)jer zu Wiebrechtshauſen.
4, Chriſtian David, Paſtor zu Wülfinghauſen, 21. V. 1734 zu
Müllingen, T 2. VI. 1802 in Wülfinghauſen, co mit Chanoineſſe
Friederica Eliſabeth v. Hugo, Tochter des Generalmajors
v. Hugo. Ferner ſind alle Nachrichten über die Familie Dangers
willkommen.
Montigny⸗ Metz. Leutnant Dangers.
Nr. 120. Dromme.
Johann Friedrich Dromme, Kgl. pr. Amtsrat zu Loehme
bei Berlin, * 1704, 18. X. zu . ., f 1761, 20. IX. zu Loehme?
co wann u. wo? mit Anna Katharina Magdalena Gertrud
Gleim (1710 — 1760).
Nr. 121. Heyer. Kunde. Weigle. Allan. Goldhahn.
Nudelmann. Meyer.
Nachrichten über folgende Familien u. Perſonen werden Dot,
lichſt erbeten an Dr. Hans Braun, Verlin=Friedbenau, Rubensſtr. 24.
Heyer, um 1840 in Moddrow bei Bütow i. P., Kunde,
Erdmann Wilhelm, um 1820 Gutsbeſitzer in Oſſecken, Weſtpr.,
Neitzke, um 1810 in Warblin i. Weſtpreußen, Mac Allan,
um 1800 Gutsbeſitzer irgendwo in der ſchottiſchen Grafſchaft Perth,
Pfarrer Goldhahn, um 1680 vermutlich in der Nähe von
Stolberg- Harz, Rudelmann, um 1750 in Volmershauſen
(Geff. Naau), Meyer, Gottfried, Kaufherr in Segeburg um 1700.
Ehefrau Eleonore Catharine geb. Severus.
Nr. 122. v. Iſſendorff.
Am 16. Auguſt 1724 wurde in Oſten bei Stade (Hann.)
Schwencke, geb. von Iſſendorff, des Kontributions⸗Einnehmers
u. Kirchen⸗Juraten Otto Aleff Witwe, beerdigt; erreichtes Alter:
71 Jahr, 2 Monate. Wann und wo ift Schwencke von Iſſendorff
geboren? Wie hießen ihre Eltern?
Hamburg, Lindenſtr. 59. Oskar Trinks.
Nr. 123. Koch.
Der am 21. Juni 1821 in Freiberg i. Sa. geſtorbene Johann
Georg Auguſt Ehrhard Koch hinterließ Witwe, Sohn u. Tochter.
Was ift aus dieſen geworden? Der Sohn fol in Tiflis (Rußl.)
Staatsrat geweſen fein. Anfrage beim dortigen Konſulate er-
gebnislos.
Sondershauſen.
Nr. 121. von Koven.
Gab es einen Offizier dieſes Namens, der in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts Gouverneur von Harburg a. d. Elbe
war? Im hieſigen Kgl. Staatsarchiv iſt nichts zu ermitteln.
Hannover. be Lorme.
Dr. Herb. Koch.
Nr. 125. Körber.
Einnehmer Johann Friedrich Körber, deſſen Frau
Margaretha Elifabeth hieß, kam 1726 aus Witteldeutſchland nach
Himmelpforten (Kr. Stade). Woher ſtammte er?
Stade. Dr. Fr. Tiedemann.
Nr. 126. Küchmeiſter v. Sternberg, Heinius, v. Ammon,
b. Hymmen, Quadt v. Landskron.
Geſucht werden die Eltern von 1. Friedrich Küchmeiſter von
Sternberg, Oberſt im Inf. Reg. Alt Dohna Nr. 44, co ? 2. Marie
Elifabeth Heinius, oo 1757 mit Georg Friedrich von Ammon.
3. Charlotte Iſabella Luiſe gym men, co 1731 mit Heinrich Johann
v. Hymmen. 4. Charlotte Quadt v. Landskron, co 1721 mit
Ernſt Friedemann von Münchhauſen.
Gotha. Major Senfft v. Pilſach.
Nr. 127. v. Lemke.
Ich ſuche Nachrichten jeder Art über die Familie v. Lemke,
auch v. Lemcke, v. Lemcken, v. Lemecken. Uradel der Uckermark.
Wappen in Silber, e. rotes Herz, Helmzier eine rote Burg mit
3 Türmen. Leben noch Mitglieder der Familie? Wo? Da
meine Familie aus derſelben Gegend ſtammt (Umgegend von
Prenzlau) u. dasſelbe Wappen führt, halte ich es nicht für aus⸗
geſchloſſen, daß zwiſchen beiden Familien ein Zuſammenhang
beſteht.
Charlottenburg, Faſanenſtr. 6pt. Joachim Lemke.
Nr. 128. Liebeneiner.
Erbitte Nachrichten über ältere Mitglieder der Familie
Liebeneiner, insbeſondere über e. L., der 1771 Landjägermeiſter
zu Peiſterwitz (Bez. Breslau) war.
Eſſen- Ruhr, Limbeckerſtr. 100. Bibliothekar Ols zewski.
Nr. 129. Lobe.
Lt. pfarramtl. Zeugnis der evang. Stadtpfarrkirche in
Weimar wurde daſelbſt 6. Aug 1796 getraut: Johann Gottlob
Lobe, Bürger u. Strumpfwürker in Weimar, dritter Sohn des
Johann David Lobe, Bürgers daſelbſt, mit Jungfer Anna
- Margarethe Louis. Wie hießen die Eltern der Anna Marg.
Louis? Wann u. wo ſind ſie geb., getraut u. geſt.? Der Vater
des 29. Juli 1800 geborenen Bürgers u. Schneidermſtr. Gerhard
Schenk in Naumburg war der Bürger u. Steinhauer Conrad
Schenk in Homberg. Wie hieß deſſen Ehefrau?
München, Schraudolphſtr. 11 pt. Adolf Kiefer.
Nr. 130. Malcomeſius.
Erbeten 1. Näheres über Familien- u. Ortsname Malcomes
in Helfen. 2. Vorfahren des Heſſ. Darmſt. Reg.⸗Rates Joh. M.
* Sandlos 1588 Nov. 1, f Gießen 1655 Okt. 22 u. feiner Frau
co (wo? wann?) Anna Kath. des Hef. Darmſt. Kellers Melchior
Rühl Tochter. 3. Ludwig M., Darmſtadt 1687 Apr. 3, 7 Dome
burg 1732 Juni 13, co wo? wann? Louiſe Ph. H. v. Bode verw.
v. Bühl. 4. Friedr. Ernſt M., Darmſtadt 1711 Juli 14, Sohn
d. Lin. M. (Paten Ernft Prinz zu Heſſ.⸗Darmſt., Kammerpräſ.
Schwarz u. Freifrau v. Stein) wer war er u. ſeine Eltern? 5.
Ldw. Dan. M. Kurköln. Oberſtl., * Gießen 1714 Mai 23,
+ Siekershauſen 1788 For. 12, oo wo? wann? Gibila Spelt.
6. Joh. Bernhard Joſ. Maria Franz v. M. Leutn. v. Neuwied
* Bonn 1744 März 27, f wo, © wo? wann? (Clif. v. Berren⸗
thal?) 7. Kath. Eliſe, Neuwied 1783 Mai 26, T Paris 1869
Nov. 11, co wo? wann? Antoine Baron de Chambailhorc. 8.
Joh. Peter Maria v. M., Neuwied 1788 Il. 9, weitere
Schickſale ?
Wien VII., Hofſtall Nr. 5. Baron v. Walcomes.
Nr. 131. Müller, Lüttkemüller.
Ich erbitte Nachrichten über das Vorkommen des Familien-
namens Lüttkemüller vor 1800. Gegen Ende des 17. Jahr-
hunderts ſoll ein Lüttkemüller evangeliſcher Pfarrer in Hilmſen
in der Altmark geweſen ſein. Woher ſtammte er? Woher
ſtammte der Magdeburger Domvikar Müller (Lüttkemüller), der
Ende des 16. Jahrhunderts in Magdeburg ſtarb?
Magdeburg, am Dom 2. Machholz, Konſiſtorial⸗ Sekretär.
Nr. 132. Polniſcher Adel.
Ich bitte um Auskunft darüber 1. ob die Verleihung pol-
niſchen Adels in der Zeit von etwa 1724 bis 1762 ſtets an Land-
beſitz gebunden war, oder ob damals ſächſiſch polniſche Beamte,
die keinen Landbeſitz hatten auch nobilitiert wurden, 2. wo ſich
polniſche Adelsakten bezw. nachrichten außer in folgenden
Archiven befinden: a) Hauptarchiv für alte Akten, Warſchau
b) Archiv des Juſtizminiſterium Moskau, c) Hauptarchiv des
Zartums Polen, Warſchau, d) Archiv alter Akten des Zartums
Polen, Warſchau, e) Landesarchiv der Grod- u. Landrechtsakten,
Lemberg, f) Archiv des galiziſchen Adelsausſchuſſes, Lemberg
und g) Landesarchiv Krakau. Für Auskunft bezw. Literatur-
nachweiſe würde ich ſehr verbunden ſein.
Leipzig. Werner Conſtantin von Arnswaldt.
Nr. 133. Raven.
1. Georg Friedrich Burchard Raven, geboren in Ein-
beck; 1777 Stadtchirurgus in Celle. Erbitte Todes- u. Geburts-
datum, ſowie Namen der Gattin u. Kinder. 2. Heinrich Auguſt
Raven, Sohn von 1, 1854 Dr. med. in Hamburg, Geburts- u.
Todesdatum, Namen der Gattin und Kinder erbeten. 3. Johann
Andreas Chriſtoph Raven, Sohn von 1, geb. 1785? Nähere
Nachrichten über Todesdatum evt. Nachkommen erbeten.
Berlin- Wilmersdorf, Duisburgerſtr. 7. v. Raven.
Nr. 131. NRedlin(g)bla)ufen.
Jakob Recklinhuſen aus Einbeck ſchrieb: Descriptio brevis
genealogiae originis et prosapiae civitatis Brunsuicensis etc. Coloniae
Ub. 1588 (Chr. Gottl. Jöchers Allgem. Gelehrtenlexicon, neu hrsg.
u. fortgeſ. v. H. W. Rotermund, Bd. VI, Bremen 1819). Wer
kann über Jakob Recklinhuſen (Recklinghauſen) oder fein Werk
irgendwelche Auskunft geben?
Münſter i. W., Sternſtr. 15.
Guftad von Recklinghauſen, stud. hist.
Nr. 135. Reuſcher, Caffe.
Ich bitte um Nachrichten über das Vorkommen der Familien»
namen Reuſcher u. Gaffe vor 1800.
Magdeburg. Machholz, Konſiſtorial⸗Sekretär.
Nr. 136. von Reusner.
Andreas von Reusner (der Namen wurde auch Reiſſner
geſchrieben), Rittergutsbeſitzer zu Adjamunde in Livland, hat
etwa in den Jahren 1780 — 1790 als Major in den Dienſten des
Landgrafen von Heſſen⸗Darmſtadt geſtanden. Kann man irgend
wie feſtſtellen, in welchem Regiment er gedient und in welcher
Garniſon er geſtanden hat?
Königsberg i. Pr. Prof. Dr. Friedrich Lezius.
Nr. 137. Sethe, v. Sethe.
1. Chriſtoph Sethe, geb. 25. 4. 1767 in Cleve, f 30. 4. 1855
in Berlin, Chefpräſident des Rheiniſchen Kaſſationshofes, erhielt
am 11. 3. 1855 den ſchwarzen Adlerorden und damit den erblichen
Adel. Wurde ihm hierbei ein Wappen verliehen, ev. welches?
2. Wie iſt der Name Sethe zu erklären? Die Familie ſoll vom
Sethenhof in Weſtfalen ſtammen.
Schneidemühl. v. Hirſchfeld, Amtsrichter.
Nr. 137 a. Straka.
Erbitte Nachrichten über die Familien Straka aus
Boehmen und Maehren, fowie die Strakas von Nedabylitz,
Lowoß, Ernſtein, Kriegsfeld und Ehlend. Auch über die Strakas
von Nedabylitz auf Veffay in Burgund u. in England. Gre
gänzungen geſucht zu: Hermanns Straka de Nedabylitz S. Caes.
M. Capitaneus equitum, filius N. .. St. v. N. et coniugis ...
Gersdorffiana de Gersdorff, quae nata in tuglia ... copulata...
vivit in sua patria. Tres filii et duae filiae, vivunt omnes 1736
in matris patria, ubi et nati fuere. Hermannus + in pago
Lhota 1730.
Breslaul, Ring a. Rathaus 1011. Hermann Straka.
Nr. 438. Teſtaments⸗ u. Eheſcheidungsakten.
Wo in der Provinz Sachſen liegen ältere Teſtaments⸗
u. Eheſcheidungsakten? !
Magdeburg, am Dom 2. Machholz, Konſiſtorial⸗Sekretär.
Nr. 139. v. Tilemann gen. Schenk.
Das Adelsdiplom der Freiherrn v. Tilemann gen. Schenk
(Kurheſſiſcher Adel) befindet fidh in den Händen eines 80 jährigen
Fräuleins v. Tilemann. Die Dame ſucht nach einem Herrn
v. Tilemann, dem ſie das Diplom vererben kann. Auskunft nur
an einen Freiherrn v. Tilemann gen. Schenk erteilt.
Berlin- Wilmersdorf, Duisburgerſtr. 7.
Otto v. Vangerow.
Nr. 440. v. Sresdow, v. Steuben, v. Königsmarck,
v. Kreutzen, v. Nintorff.
Bitte um nähere Angaben über Geburt u. ſ. w. 1. Joachim
3. Tresckow auf Schollehne u. Niegripp, co 1589 Dorothea
v. Kotze. 2. Martin Otto v. Steuben auf Gerbſtedt u. Friede⸗
burg, 00 Ilſe v. Roke. 3. Katharina Maria v. Königs-
mard a. d. 9. Ketzlin, © Frühjahr 1646 Chriſtian v. Kotze.
4, Magdalena Katharina v. Kreutzen a. d. H. Schweickers⸗
hayn, co 27. 6. 1671 Adam Hermann v. Roke. 5. Juliane
Sophie v. Rintorff a. d. o Alsleben, oo 1707 Chriſtian Ehren-
fried v. Kotze.
Potsdam, Viktoriaſtr. 17. Hauptmann a. D. Hans v. Kotze.
| Nr. 141. v. Vangerow.
Anton Heinr. v. Vanger ow, geb. 1736 zu Lottin, 1758
Leut. i. Rgt. 8 zu Glatz, erbte 1769 von e. v. Hertzberg die
Güter Jodath u. Bahrenbuſch, Kreis Neuſtettin. Erbeten:
Namen der Gemahlin d. Anton Heinr. v. V. u. nähere Ane
gaben uber dieſelbe. Sterbedatum d. Anton Heinrich. Hatte er
Kinder? Nähere Angaben über dieſelben.
Berlin- Wilmersdorf, Duisburgerſtr. 7. v. Vangerow.
Nr. 112. Wappenvermehrung. von Schaumberg.
1. Wer hat in der Zeit von 1530—1545 im alten Deutſchen
Reiche Wappen verliehen bzw. vermehrt? 2. Ich fuhe Wade
weiſe und Urſache der i. J. 1541 zum erſten Male beurkundeten
Wappenvermehrung: v. Schaumberg (Franken) durch die lange
vorher abgeſtorbene Familie v. Sonneberg (Franken). Wo hätte
ich zu fucen?
Hannover, Vofftr. 52. Hauptmann v. Schaumberg.
Nr. 143. Wasmansdorff.
Mitteilungen jeder Art über die Familie Was mans
dorff (auch andere Schreibweiſen), Adreſſen von Trägern dieſes
Namens erbeten an
Dortmund, Märlifhe Str. 1191. Erich Wasmansdorff.
Nr. 14%, Windfuhr, Steinkühler.
1. Um das Jahr 1832 lebte in Prag e. Mann, deſſen
Frau e. um das Jahr 1800 geborene Tochter des Schullehrers
Peter Caspar Windfuhr in Wetter a. d. Ruhr war. Er
hatte (1832) 3 lebende Kinder. Wie iſt der Name dieſes
Mannes u. die Vornamen der Frau? Wann u. wo ſind ſie
geboren u. geſtorben? Wann u. wo geheiratet? 2. Um dieſelbe
Zeit lebte in Düſſeldorf e. Mann namens Steinkühler, der
die beiden Söhne vom Prinzen Friedrich von Preußen unters
richtet hat. Seine Frau wird vermutlich ebenfalls e. geborene
Windfuhr fein, u. zwar e. Schweſter der obigen. Wer gibt
Auskunft über diefe Eheleute?
Altona, Hobenzollernweg 65. Dr. o Weidler.
194
Antworten auf die Rundfragen.
Zu Nr 11. Heydenreich.
Eiſenacher Kirchenbuch 1612—25, Seite 201. Getauft 28.
April 1619: Hans Waglern e. ſohn, G. des Ehrentshaften
Undt Vorachtbaren Hern Heinrich Heydenreichs F. S.
Rentmeifters ſohn Joh. Philippus.
Naumburg. Ludwig v. Schmoller.
Zu Nr. 110. Ley.
Nachrichten wohl durch Herrn R. van der Ley, Kunſt⸗
handlung, Reval, Goldſchmiedeſtraße 13, Ecke Königsſtraße.
Reval, Warvfde Str. 34. Dr. Alexander v. Pezold.
Zu Nr. 111. v. Meyern, v. Imhoff.
Soviel ich weiß, exiſtiert in Coburg e. Erbbegräbnis
von Meyern⸗ Hohenberg u. von Imhoff. Vielleicht können
Frau Baronin v. Meyern⸗Hohenberg geb. v. Alvensleben, Coburg,
Glockenberg, oder Baron v. Imhoff, Schloß Hohenſtein b. Coburg,
Auskunft geben.
Charlottenburg, Faſanenſtr. 6 pt. Joachim Lemke.
Zu Nr. 265. Middendorff.
Nachrichten über die Ahnen v. Chriſt. Marie Theod.
Middendorf, vielleicht durch Dr. med. Max v. Middendorf,
Reval, Gr. Rofenfranzitr. 2.
Reval, Narvpſche Str. 34. Dr. Alexander v. Pezold.
Zu Nr. 343. Balke.
Aber Superintendent Balcke in Peine (Dungelbed) vgl.
meine Abhandlung über die verſchiedenen Geſchl. B. in der
Vierteljahrsſchrift des „Herold“ 1890. — Er hatte außer dem
Geh. Juſtizrat Ernſt zu Hildesheim, deſſen Sohn Karl noch
1893 als Ober.-Lt. a. D. zu Weimar mit Familie lebte, noch e.
2. Sohn Karl, Pächter der v. Sienſtorf'ſchen Güter b. Pader-
born; deſſen Söhne: Julius, 1892 Beſitzer e. Billardfabrik in
Cincinati (3 Söhne, Julius, Rudolph, Walter) u. Karl, 1892
Kaufmann in Indianopolis. Er verweilte 1892 zu Nervi in Italien.
Schwerin i. M. Geh. Oberfinanzrat Dr. jur. Balck.
Zu Nr. 317 a. Quandt.
Jakob Quandt, 1465 in Cremitten (Samland, Preußen).
— Hans Quandt, 1545 Bürger zu Koenigsberg i. Pr. —
Die Quandt'ſche Deszendenz (abwärts von Jakob Q., Ratsherrn
des Kneiphofs, Koenigsberg um 1580) in Altpreußiſche Monats-
ſchrift 1883, Seite 231, 232.
Magdeburg, Am Dom 2. Konſiſtorial⸗Sekretär Machholz.
— TIn E
Nubbrecht, Oswald, L'origine du type familial de la maison
de Habsbourg; Librairie nationale d'art et d'histoire G. van
Oest et cie. éditeurs, Bruxelles 1910 V u. 152 S. Quart.
Das vorliegende Buch verdankt feine Entſtehung den Sin,
regungen, welche von Galippes Werk über die Erblichkeit von
Entartungserſcheinungen in herrſchenden Familien ausgingen,
und den Anſchauungen, welche die Ausſtellung des Goldenen
Vließes in Brüſſel 1907 geboten hat. Galippe und der Frhr.
Kerwyn de Lettenhove haben dem Verf. bei feinen weiteren
Forſchungen zur Seite geſtanden. Dieſe richteten ſich auf den
Nachweis des ſogen. Habsburgiſchen Familientyps auf den
Bildniſſen von Vorfahren der Kinder Karls V. Rubbrecht be⸗
ſtimmt dieſen nach einem an den Anfang ſeiner Unterſuchung
geſetzten Bildnis der Maria von Hfterreich durch folgende Bes
ſonderheiten: vorſtehender Unterkiefer (prognathisme inferieur),
übertriebene Entwicklung der Unterlippe, ungewöhnliche Länge
und oft Dicke der Naſe, mehr oder weniger ausgeprägte Wölbung,
oft beträchtliche Hobe der Stirn. Ob es richtig iſt, gerade die
Erſcheinung dieſer Generation als typiſch für das Haus Habsburg
anzunehmen, bleibe dahin geſtellt. Die Aufgabe hat ſich der
Verf. jedenfalls ſo gegeben, daß die Entſtehung eben dieſer Zu—
ſammenſtellung ermittelt werden ſollte. Die weitere Unterſuchung
hat aber leider einen großen Mangel: dem Buche fehlt die
Ahnentafel, die jeder ſolchen Unterſuchung zu Grunde gelegt
werden muß. R. fällt in die leidige Nachläſſigkeit vieler Mediziner
Zu Nr. 351. Goetze, von Goeze
wird mir mitgeteilt, daß vorausſichtlich Herr Waclaw Goetze
in Libau, Ellenbogenſtraße 4, Quartier IX., Auskunft geben
kann. Deſſen Vater Friedrich G., bis 1861 Pianofabrikant,
ſtammte aus Weißenſee bei Mühlhauſen in Thüringen, wo
ſein Vater Paſtor war. Friedrich G., der 1861 nach Warſchau
auswanderte u. dort zum 2. Male heiratete, ſtarb 1907 in
Iſerlohn, 94 Jahre alt. Die Beantwortung e. Anfrage kann
ſich evtl. etwas hinausſchieben, da Herr W. Goetze das ganze
Jahr auf Reifen iſt.
Eſſen-Ruhr, Limbecker Str. 100. Bibliothekar Olszewski.
Zu Nr. 364. London, Deutſche Gemeinde.
Aber die Vorgeſchichte der Deutſchen Gemeinde in London
kann vorausſichtlich der Deutſche Verein für Kunſt und Wiſſen—
ſchaft „German Athenaeum" in London W. Stafford Place
Oxford Street, Auskunft erteilen.
Berlin- Grunewald. Geh. Reg.⸗Rat Dr. R. Lehmann.
Zu Nr. 397. Wyneken.
Der Name Wyneken kommt in Bremen- Serben öfter
vor, Paſtoren u. Juriſten des Namens lebten in Stadt u. Um»
gebung; vielleicht weiß Sanitätsrat Dr. Wyneken in Tork bei
Stade Näheres anzugeben.
Stade. Dr. Fr. Tiedemann.
Zu Nr. 105. (v. Sobbe), Clodius, Gregori.
Vielleicht gehört der Erſte Staatsanwalt Clodius in
Magdeburg zu der betreffenden Familie Clodius.
Stade. Dr. Tiedemann.
Frau Konſiſtorial-Sekretär Schirrmann in Koenigsberg,
Pr., entſtammt der Emigrantenfamilie Gregori. Sie beſitzt ein,
wenn ich nicht irre, auf Porzellan gemaltes Porträt e. ihrer
älteren Vorfahren.
Magdeburg, Am Dom 2. Machholz.
Zu Nr. 106. Stammliſte der Ritterakademie Brandenburg,
Nr. 1. Ernſt Freiherr v. Houwald.
Ernſt Heinrich Freiherr von Houwald, geb. Straupitz,
Kr. Lübben, Nd.⸗Lauſitz, 23. 10. 1819, 7 Dresden 7. 2. 1891,
bezw. Dresden-Altft, Annenkirchhof. Eltern: Karl Heinrich
Ferdinand von Houwald, Standesherr auf Straupitz, Herr auf
Groupe u. Radensdorf, Kgl. Sächſ. Landrichter des Markgrafen⸗
tums Niederlauſitz u. Johanna (Jeanette) Karoline, Reichs-
freien von Thermo a. d. H. Lipten.
Poſen, Königsring 3a. Freiherr v. Houwald, Reg.⸗Rat.
Bücherbeſprechungen.
zurück, welche nach den Arbeiten von Sommer, Strohmeyer u. a.
eigentlich als überwunden gelten follte: er beſchränkt feine Unter-
ſuchung auf 3 herausgegriffene Stammreihen, ohne auch nur
anzudeuten, daß ſeine Ergebniſſe infolgedeſſen nur einen relativen
Wert haben können. Indem wir dieſen grundſätzlichen Wider-
ſpruch aufſtellen, können wir im Abrigen das Werk nur mit
Freude begrüßen. An der Hand vortrefflich wiedergegebener
Bildniſſe nach Gemälden, Münzen, Grabſteinen lernen wir die
Vorfahren der Maria aus den Häuſern Burgund, Spanien und
Habsburg kennen. An manchen Stellen waren nicht ganz ein-
fache Sonderforſchungen nötig, um Wert und Gegenſtand der
Bilder feſtzuſtellen. Dadurch hat das Buch auch größere kunſt—
geſchichtliche Bedeutung. Das Ergebnis für die Hauptfrage ift,
kurz geſagt, folgendes: im Hauſe Burgund lange Naſe, dicke
Lippen (kein Vorſtehen des Unterkiefers, etwas zurücktretendes
Kinn), Spanien ſtarke Unterlippe (von dem angeblich vorſtehen—
den Unterkiefer iſt auf den Bildern nichts zu ſehen), Habsburg
lange, gebogene Naſe, vorſtehender Unterkiefer. Die von Galippe
mitgeteilte Außerung der Königin Eleonore (vgl. Kekule von
Stradonitz in den „Mitteilungen der Zentralſtelle“ III, S. 44)
kann alſo nur auf die Lippenbildung bezogen werden. Erſt die
Verbindung dieſer ſtarken Lippen mit dem habsburgiſchen Unter—
kiefer ſcheint das krankhaft erſcheinende Bild Karls V. und ſeiner
Geſchwiſter zu verurſachen. Ob aber dabei nicht doch der Ahnen
verluſt eine Rolle ſpielt (Portugal!), bleibt noch zu unterſuchen.
Ernſt Devrient.
diawal |
AN dé d
D'gpenn P
DE Dd ee
Familiengeschichtliche Blätter 1912, Nr. 12.
Verlag von H. A. Ludwig Degener, Leipzig. Druck :(Sinsel & Co. G. m. b. H., Leipzig-Oetzsch,
—— mmm —
— — — — —
Deutſche Judennamen. Zuſammengeſtellt nach Verzeichniſſen
jüdiſcher Behörden. Herausgeg. im Auftrage des deutſch⸗
völkiſchen Schriftſteller-⸗Verbandes von Ph. Stauff, 1912. Im
Buchhandel durch die Firma D. G. Th. Scheffer in Berlin⸗
Lichterfelde. Pr. 60 Pfg. l
Im allgemeinen wiffen wir, wie die in Deutſchland und
Öfterreich wohnenden Judenfamilien zu ihren Namen gekommen
find. Auch das weiß man, daß das Tier- und Pflanzenreich
viele Benennungen für ſie geliefert hat, ebenſo daß faſt alle
deutſchen Städte in jüdiſchen Familiennamen erſcheinen. Auf
ſemitiſche Wortſtämme gehen ihrer nicht ſehr viele zurück, wenn
man die zu Familiennamen gewordenen Perſonennamen aus-
nimmt. Intereſſant wäre es nun, für die einzelnen Familien
die Feſtlegung oder Entſtehung ihrer Namen urkundlich zu ers
forſchen. Welchen Zweck aber die vorliegende Sammlung hat,
iſt ſchwer zu ſagen. Sie iſt nach „Verzeichniſſen jüdiſcher Be⸗
hörden“, alſo wohl vor allen nach den Matrikeln etlicher Rabbinate,
zuſammengeſtellt, entbehrt aber leider jeglicher Vollſtändigkeit
und aller Belege. Wenn der Verf., wie es aus der Einleitung
hervorzugehen ſcheint, eine Art Wegweiſer für ſolche, die ſich
vergewiſſern wollen, ob die eine oder andere Familie jüdiſcher
Herkunft ift, liefern wollte, fo ift dieſer Wegweiſer ganz unver-
läßlich. Sollen 3. B. alle Familien Achtung, Ackermann, Adrian,
Alsbach, Anders, Arndt, Arnim, Bach, Baecker, Bauernfreund,
Bayersdorffer & jüdiſch fein? Und wie viel Lücken weiſt die
Sammlung auf! Nicht einmal alle jüdiſchen Literatennamen
Deutſchlands find angeführt. Die intereſſanteſte Quelle für
jüdiſche Familiennamen, die Protokolle jener Kommiſſionen, die
in der Joſephiniſchen Zeit die Namengebung vornahmen, ſind
nicht erwähnt, geſchweige benützt worden. Die Einleitung gibt
auch nicht klar genug den Zweck an, die das Büchlein haben
ſoll. Daß viele jüdiſche Familien nicht nur bei uns, ſondern in
allen Kulturländern durch Anderung ihrer Namen ihre Volks-
angehörigkeit für weitere Kreiſe verſchleiern wollen, iſt bekannt
genug. Der Verf. iſt mit Recht ein Gegner dieſer Taktik —
aber kann oder ſoll ſeine Sammlung das verhüten? Vom
familiengeſchichtlichen Standpunkte, den er aber gar nicht er-
wähnt, ſind ſolche Namensänderungen freilich nicht erwünſcht
und es wäre den Staatsbehörden dringend eine größere
Zurückhaltung dabei zu empfehlen. Wenn eine weſtfäliſche
Behörde tatſächlich kund gemacht hat, daß jede Polizei»
behörde in Weſtfalen „unter Vorlegung der Geburtsurkunden
oder des Familienbuches“ Anträge auf Namensänderung bee
reitwilligſt entgegennimmt, ſo erinnert das allerdings an
die Namensmadjariſierung um eine Krone oder Warf, wie fie
die ungariſche Regierung betreibt. Und wenn einer nur
anzugeben braucht, er wolle fortab nicht mehr Wertheimer,
ſondern Werth heißen, ohne irgend einen ſtichhaltigen Grund
beizufügen, und die Behörde geſtattet ihm das, ſo bereitet ſie
in der Tat einer Familiennamen-Unordnung die Wege, die
geſperrt werden ſollten. Vom Standpunkte der Familiens
Forſchung könnte und ſollte dagegen Verwahrung eingelegt
werden. Solche Namen⸗ Sammlungen aber wie die vorliegende,
bar jeder Wiſſenſchaftlichkeit, die nur die Frage nahe legen
cui bono? werden nichts nützen.
Graz. Prof. D. Ferdinand Khull-⸗Kholwald.
Schnelle, Friedrich, Das Thomae'ſche Familienbuch mit Nach⸗
richten über verwandte Geſchlechter; als Manuffript gedruckt,
Wiesbaden, Edelſche Druckerei 1912; 177 S. 8.
Aus dem Naſſauiſchen und der Wetterau, Gegenden, denen
wir ſchon ſo viele genealogiſche Arbeiten verdanken, ſtammt
auch die Familie Thomä, deren Stammliſte uns hier von dem
Sohn einer Thomätochter vorgelegt wird. Die Aufſtellungen
beruhen auf fleißigen Studien und zeigen urkundlichen Zu⸗
ſammenhang etwas über 1600 hinauf. Manche in den Text
aufgenommenen Aktenſtücke alter Zeiten dienen als Belege und
zu Erläuterungen auch kulturgeſchichtlicher Art. Die Frage der
Herkunft wird eingehend erörtert, wobei die Aberlieferung
franzöſiſcher Abſtammung beſtritten wird. Da jedoch die Familie
vor 1588 in Friedberg nicht nachweisbar iſt, aber ſchon um 1560
franzöſiſche Flüchtlingskolonien in Deutſchland entſtanden waren,
ſo kann jene Aberlieferung nicht als endgültig widerlegt be⸗
trachtet werden. Die Angabe über „Triller“, S. 35, iſt nach
den Forſchungen Ernſt Kochs (,„Trillerſagen“) nicht mehr zu⸗
AE AA AE AA AE AE AA
läſſig. Im übrigen muß man dem Verf. für das, auch fauber
und nett gedruckte Büchlein dankbar ſein. E. Devrient.
Max Trippenbach, Paftor in Wallhauſen am Kyffhäuſer,
Stammtafeln zur Aſſeburger Familiengeſchichte. Ohne Jahres-
angabe. Druck von Auguſt Schneider in Sangerhauſen.
Das Aſſeburger Adelsgeſchlecht, mit deſſen Familiengeſchichte
Paſtor Trippenbach beſchäftigt iſt, kommt bereits zu Anfang des
12. Jahrhunderts vor. Burchard X. nannte ſich bald v. d. Aſſe⸗
burg, bald v. Hinnenburg, und durch die Verſchwägerung mit den
weſtfäliſchen Geſchlechtern wie Rietberg, Büren, Papenheim, Schor⸗
lemer, Spiegel, Amelunxen, Weſtphalen trat auch ſeine Nachkom⸗
menſchaft an eine hervorragende Stelle auf der roten Erde. Mehr
noch nahmen Glieder der Moringer Linie an öffentl. Regierungs⸗
amtern teil: Kurt Ill. war Vogt des Grafen von Holftein, Burchard
VIII. Lochte Vogt zu Schöningen, Bernd III. Geheimer Rat und
Amtmann zu Sangerhauſen und Queftenberg von feinem Gute
Wallhauſen aus. Kurt V. nahm die Stelle eines magdeburgi-«
ſchen Marſchalls und Stiftshauptmanns ein, wie auch Bernd V.
dem Erzbiſchofe als Rat diente. Eine ſtolze Reihe von Kriegern
hat das Geſchlecht geſtellt. Die Zeit des Soldatenführertums
beginnt mit Johann VIII., der Moritz von Sachſen den Sieg
von Sievershauſen erringen half, und reicht bis zur Gegenwart.
1840 ſtieg eine Linie des Geſchlechtes zur Grafenwürde empor.
Die Töchter der Aſſeburger heirateten ſtandesgemäß. Dreimal
erſcheint die Familie Bismarck in den Eheakten: Berta wurde
gewürdigt, die Stammutter des großen Kanzlers zu werden.
Daß eine ſo bedeutende Familie einen Hiſtoriographen ge⸗
funden hat, der mit Luſt und Liebe ſich gründlichen Studien
einſchlagender Art hingibt, iſt hocherfreulich. Als Erläuterung
zu dem Aſſeburger Urkundenbuch, von dem bis jetzt 2 Bände
im Verlage von Hahn in Hannover erſchienen ſind, und als Vor⸗
läufer der Aſſeburger Familiengeſchichte, welche die Mitglieder
des Geſchlechtes nach ihren Schickſalen und genealogiſchen Zu⸗
ſammenhängen, Familienſagen und Beſitzverhältniſſen erörtern
ſoll, ſind von Trippenbach folgende Stammtafeln herausgegeben,
die vom Verfaſſer für 3 Mark zu beziehen find: I. Generation
1—14. Nachkommen von Wittekind a. Wolfenbüttel bis auf die
Söhne Johannes VIII. v. d. Aſſeburg t 1567. Moringer, Ginnes
burger und Lecheder Linie. — II. Generation 14—20. Nachkom⸗
men von Auguſtus I. f 1604. Beſitz: Falkenſtein, Meisdorf,
Neindorf, Peſekendorf, Gunsleben. Ausgeſtorben 1816. — III.
Generation 14—19. Nachkommen von Ludwig III. T 1633. Ves
fig: Schermke, Wallhauſen, Hinnenburg. Ausgeſtorben in männ⸗
licher Linie 1790; in weiblicher Linie blühend (v. Bocholtz⸗Aſſe⸗
burg). — IV. Generation 14—23. Nachkommen von Aſche f 1580.
Beſitz: Ampfurt, Eggenſtadt, Gunsleben, Neindorf, Peſekendorf,
Meisdorf, Falkenſtein. Blühende Linie. Generation 14—16.
Nachkommen von Hans Ernſt f 1612. Beſitz: Peſekendorf, Beyer⸗
naumburg, Wallhauſen, Neu-Affeburg. Ausgeſtorben 1646. Das
Geſchlecht führt als Schildzeichen auf goldenem Grunde einen
ſchwarzen Wolf „zum Grimm bereit“.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
©. Merk, Das Navensburger Bürgerbuch, hrsg. v. Karl
Kiefer. Erſte Lieferung XV. Jahrh. Frankfurt a. M. 1911.
52 Seiten gr. 4.
Der verdien ſtvolle Herausgeber der Frankfurter Blätter
für Familien⸗Geſchichte bietet in dieſer von dem ſtädtiſchen
Archivar G. Merk verfaßten und mit einer lehrreichen Einleitung
verſehenen Publikation ein ſehr reiches familiengeſchichtliches
Material in alphabetiſcher Anordnung der Eigennamen. Was
wir aus der Veröffentlichung von Kartels über die Bürgerliſten
von Fulda (Fulda 1904), von Rübel über die von Dortmund
(Beiträge zur Geſchichte Dortmunds und der Grafſchaft Mark.
12. Bd. Dortmund 1903) und aus zahlreichen Urkundenbüchern
bereits wiſſen, erhellt auch wieder aus dieſer Arbeit von Merk:
dieſe Liſten ſind von allergrößter Wichtigkeit für die Familien⸗
forſcher. Allerdings läßt ſich dieſes ungeheure Material nicht
alles drucken, ſowenig wie dies für die Kirchenbücher möglich
iſt. Haben ſich dieſe Liſten doch für manche Städte durch viele
Jahrhunderte hindurch in fortlaufender Reihenfolge, für Hams
burg von 1278, für Frankfurt von 1312 ab bis auf die neueſte
Zeit erhalten. Aber wo dieſe Quellen gedruckt ſind, erſparen
dieſe Drucke den Forſchern gar manche Mühe und Koſten.
Leipzig⸗Connewitz. Eduard Heydenreich.
| SE Zieitſchriftenſchau.
Der Deutſche Herold. LXI. 1912, Nr. 11. Deutſche Ritter
im Dienſte der Stadt Siena (Schäfer). Die älteſten Verſchrei⸗
bungen über Kyſchienen und Burſch bei Soldau in Oſtpreußen
vom Jahr 1350 und 1489 (Sommerfeldt). Auszüge aus drei
Stammbüchern, die fic im Beſitze der Freifrau A. v. Bock, geb.
v. Woſtrowsky und Skalka in Breslau befinden. Über pſychi⸗
atriſche Erblichkeitsforſchung. Der familiengeſchichtliche Wert
des Archivs des Kgl. Konſiſtoriums der Provinz Sachſen zu
Magdeburg. Geburtskoeffizient (Harms).
Monatsblatt der K. K. Herald. Sft. Adler. Wien,
Nov. 1912. Ortsgeſchichten (v. Pantz). Neuverliehene Wappen
öſterreichiſcher Städte und Märkte (Ströhl). Die Grabdenkmäler
in der Kirche von Altmünſter in Oberöſterreich (v. Haßlingen).
Roland. 1912, 1. Nov. Familienſtammbücher (Grofebert).
— Württemberger als Anſiedler in Weſtpreußen (Körner). —
Briefadel und Wappenverleihungen einſt und jetzt (Derns). —
Verzeichnis der bei dem Aufſtande 1831 in Rußland mit Adels⸗
verluſt beſtraften und nicht begnadigten polniſchen Edelleute.
Der Ausweis des polniſchen Adels.
Frankfurter Blätter für Familiengeſchichte. Nov. 1912.
Stammbaum der Familie Dahlem. Tabelle zur Umrechnung
republikaniſcher franzöſiſcher Datierungen. Stammbaum der
Familie Rühle von Lilienſtern. Ahnentafel Richard Forsboom.
Burg Stein.
De Nederlandsche Leeuw, 30. Jrg., 2. Nov. 1912. Eeenige
aanteekeningen uit het kerkarchief te Tiel, door Jhr. van Kinschot.
Les citoyens nobles de Perpignan et de Barcelone et leur nob-
lesse transmissible, par le Jonkheer H. A. Just de la Paisiéres.
Changuion, door W. Wijnaendts van Resandt. Over namen,
naamsverandering, naams bijvoeging enj. in Nederlandsch-Indie,
door Mr. P. C. Bloys van Treslong Prins. Genealogie Velters,
door D. S. van Zuiden. Helmholt en Woldringh, door Jhr. van
Kimchot. Cock, door J. Cock.
Verſchiedenes.
Zu unſerer farbigen Kunſtbeilage. Die farbige Figuren»
tafel zeigt das Wappen der Freiherren von Lindenfels: in
Silber einen ſchwarzen mit drei goldenen Sternen belegten
Schrägrechtsbalken. Auf dem Helme wächſt ein ſilberbekleideter
Jungfrauenrumpf mit ſchwarzer, ſchrägrechter, mit drei goldenen
Sternen belegten Binde, im goldenen Haar mit einem ſchwarz⸗
ſilbern wechſelnden Wulſt. Durch eine Verkettung unvorherge⸗
ſehener Urſachen konnte dieſe Tafel nicht rechtzeitig beigegeben
werden. Wir werden ſie daher dem nächſten Heft der Familien⸗
geſchichtlichen Blätter nachträglich beilegen.
Die Herren Aſſeſſor Dr. Fieker und Juſtizrat Groeneveld
beabſichtigen ein oſtfrieſiſches Geſchlechterbuch als Bd. 24 des
Genealogiſchen Handbuches bürgerlicher Familien (Verlag von
Starke in Görlitz) herauszugeben. Subſkribenten wollen fidh mit
Herrn Juſtizrat Groeneveld in Weener (Oſtfriesland) in Bere
bindung ſetzen. Dieſer gibt von ſeinem Werk „Nachrichten zur
Geſchichte der Familie Groeneveld“, in welchem 7700 Perſonen
genealogiſch behandelt ſind, noch Exemplare für 20 M. das
broſchierte, für 25 M. das gebundene Exemplar (2 Bände) ab.
Adelsrecht. Zu Seite 154, 155 dieſes Blattes ſei verwieſen
auf Joſef Kohler „Gericht oder Heroldsamt“ in Goltdammers
Archiv für Strafrecht Bd. 59, S. 193—218.
Leipzig. Dr. Hans Schulz.
Schack und von Eſtorff. Wie wir kürzlich berichteten,
feierte am 25. und 26. November die Familie von Schack ihr
urkundlich nachweisbares 750 jähriges Beſtehen. Mit dem gleichen
Rechte würden die Herren von Eſtorff auf ein 750 jähriges
Jubiläum ihrer Familie Anſpruch machen können, denn als
Stammvater beider Familien wird Herr Schacko von Bardowiek
(1162—1169) genannt. Seine Söhne Eckehard Schacko und fein
Bruder Manegold von Eſtorff kommen in dem erſten Viertel
des 13. Jahrhunderts häufiger vor; die Linie Eckehards nennt
fidh durchweg Schack und beſaß Vreſtorf (= Ur-Eftorff) gegenüber
von Bardewiek; die Linie des anderen führte neben dem Haupt-
Verantwortlich für die „ Ober⸗ Regierungsrat Prof. Dr. Ed. Heydenreich, Leipzig, Univerſitätsſtraße 2; für den
DZ
L’indicateur généalogique, héraldique et biographique
1912, 5. Famille van Volxem. Les descendants de Jean, sire de
Bazentin et de Montauban. Bibliographie die Pierre Stockmans.
Quelques notes sur la commune de Seeverghem (Flandre orientale).
Turul 1912, 3. Homan Balint, A honfoglalö törzek
megtelepedése. Wertner, Az esztergomi örsekek csatädi tör-
tenetehez. Szentpétery Imre, A datum ez az actum jelentése
az oklevelek keltezésében.
The Utah Genealogical and Historical Magazine.
October 1912 (vol III, Nr. 4). Shiprock (Will. Evans), Ascen-
‘ding and descending genealogy (Haskin). Missionary Work in
the spirit world (Elder James E. Talmage). Pre-Pioneer history
of Utah (Jos. Caine). Dr. John Milton Bernhisel (Dav. Bernhisel).
Extracts from scottish records (Geo. Minns). Importance of fa-
mily history (Ridlon). Lessons in genealogy (Gates). Genealo-
gical and historical notes. 3
Korreſpondenzblatt des Gefamtvereins der beutichen
Geſchichts⸗ und Altertumsvereine 1912. Okt. u. Nov. Rückblicke
auf das erſte Jahrhundert des Kgl. Bayer. Allgemeinen Reichs.
archivs (v. Baumann). Die Inventariſation der katholiſchen
fränkiſchen Pfarrarchive (Amrhein). Staatliche Fürſorge für
die bayeriſchen Gemeindearchive und Wert der Gemeindearchive
Unterfrankens (Riedner).
Zeitſchrift des Allgemeinen Deutſchen Sprachvereins
1912, Nov. Hermann Dunger t (Pietſch).
Archiv für jüdiſche Familienforſchung 1912, Heft 1.
Sinn u. Zweck der jüdiſchen Familienforſchung (Diamant). Zur
Geſchichte der Familie Teixeira (Grunwald).
Heſſenland 26. Jahrg. 1912, 21, S. 342: Rofenfelb, Mit-
teilungen über Bruno Hildebrand aus der Zeit ſeiner Marburger
Profeſſur (1841 — 51).
|
namen „von Eſtorff“ noch in der dritten Generation außer dem
Rufnamen den Namen Schack als Beinamen. Die Schack⸗Linie
bekleidete in Lauenburg das Amt der Burgmannen, während
die Eſtorffs vorzugsweiſe in Lüneburg Burgmannen waren.
Neben dem Beinamen Schack kommen bei den Herren von Eſtorff
noch die Beinamen „der Struve“, ſowie „der Schlichte“ und
„der Schwarze,“ ſchließlich noch Bromes“ vor. Herr Hans von
Schack hat 1884 als erſten Band feiner Schack'ſchen Familien⸗
geſchichte 300 Schack⸗Eſtorff'ſche Urkunden aus der Zeit von
1162 bis 1303 herausgegeben. Da die Familie von Eſtorff, wie
wir hören, auch eine Herausgabe ihrer Familiengeſchichte plant,
ſo dürfte man annehmen, daß zu dieſen 300 Urkunden noch eine
ganze Menge Schack⸗-Eſtorff'ſcher Urkunden hinzukommen, die
damals noch nicht der Familienforſchung zugänglich waren.
Werner Conſtantin v. Arnswaldt.
200 jähriges Jubiläum. Am 23. Jan. hat die Familie
Tiſchler Peter Hanſen in Huſum ununterbrochen 200 Jahre in
demſelben Haufe in der Süderſtraße gewohnt. Zahlreiche inter⸗
eſſante Aberlieferungen haben ſich in der Familie erhalten, z. B.
eine alte, früher die Straßenfront zierende Sandſteintafel mit
der Inſchrift: „Gelick de Rod und Stoff verſwindet, So fin ock
alle Menſchenkint. Anno 1581“.
Kurioſum. Von der Hand meines Großvaters habe ich
hier im Archiv folgende Abſchrift gefunden: Zeugniß. Daß
der Nachrichter von Tecklenburg Joſt Heinrich Rothhauer den
für einige Zeit an der Heilung inbaftirt geweſenen Heinrich
Spauerkamp nicht nur wohl, und zu einem beſonderem Ber-
gnügen enthauptet, ſondern auch bey meines Bruder Syndici
Zeiten einen daſelbſt inhaftirt geweſenen Költer über die Maaßen
wohl gehenkt, alſo daß man in dergleichen Fällen wohl von
ihm bedient wird, ein ſolches beſcheinige ich hiermit. Tecklenburg,
den 9. Januar 1709. ++-+ Die Unterſchrift iſt nur mit drei
Kreuzen vollzogen.
Schöckingen. Friedr. Frhr. v. Gaisberg⸗Schöckingen.
nſeratenteil: A. Schulz, Leipzig
oſpitalſtraße 15; Verlag: H. A. Ludwig Degener, Leipzig; Druck von ©. Reichardt, GroigimeLeipsig.
—
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nfere fehr geſchützten Mitglieder und Abonnenten möchten wir
hiermit ausdrücklich und höflichſt bitten, die Mitgliedsbeiträge
nnd Abonnementsgelder pro 1913 mittels beiliegender Poſtanweiſung
unſerem Bankkonto in den nüchſten Tagen zugehen zu laſſen. Wir
haben die Anweiſungsabſchnitte gleich fertig ausſchreiben laffen, um
die Abſendung und die Verbuchung zu erleichtern, unterlaſſen aber
im Hinblick auf die fich fortlaufend ſteigernde Arbeit und Ausdeh⸗
nung der , dentralftelle” nicht die Bitte, womöglich den Beitrag etwas
zu erhöhen.
Es würde uns freuen, wenn unſere geſchützten Mitglieder und
Abonnenten im neuen fahre recht viel Gebrauch von den Einrich⸗
tungen der Zentralſtelle machen würden. Die Herren Oberreg.-Rat
Prof. Dr. Freydenreich, Dr. E. Devrient, W. C. v. Arnswaldt und Reg.
Aſſeſſor Dobert ſtehen nebft drei dauernden Hilfskräften als feft an-
geftellte Beamte der Zentralſtelle den Mitgliedern und Abonnenten
mit Auskünften, Rat und Tat zur Verfügung.
Fedes Mitglied der Zentralſtelle, jeder Abonnent der familien-
geſchichtlichen Blatter ſollte es ſich zur leichten Aufgabe machen, im
neuen fahre je mindeſtens ein neues Mitglied, einen neuen Abon-
nenten zu gewinnen. Die ſich daraus ergebende große Weiterent-
wicklung wird allen zu Gute kommen, da fich die Eeiſtungsfühigkeit
der Fentralſtelle mit der Fahl der Mitglieder und Abonnenten immer
mehr ſteigert. Mit ergebenem Neujahrsgruß
Hodadytungspolift
Der gefhäftsführende Ausſchuß
der dentralftelle für deutſche Derjonen- nnd
familiengefdjichte — Sitz Leipzig.
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