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Full text of "Flora von Bern; systematische Uebersicht der in der Gegend von Bern wildwachsenden und allgemein cultivirten Phanerogamen und Gefässkryptogamen"

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der 

in  der  Gegend  von  Bern  wildwachsenden  und  allgemein 
cultivirten  Phanerogamen  und  Gefässkryptogamen. 

Von 

D^-  L.  Fischer, 

Professor  der  Botanik. 


Fünfte   verbesserte    Auflage. 

Mit  einer  Karte 

(Abdruck  aus  der  topographischen  Karte  der  Schweiz  von  G-.  H.  Dufour). 

^^^j/^-^t^ New  vokt 


Bern,  1888. 
Verlag  von  Huber  &  Comp. 

(Hans  Körber.) 


I9rg9r 


Buohdruckerei  Körber  in  Bern. 


Vorw^ort.        ^^uEN 


Die  Gegend,  auf  welche  sich  die  vorliegende  Flora  be- 
zieht, umfasst  den  Amtsbezirk  Bern  und  grössere  oder  kleinere 
Theile  der  benachbarten  Aemter  und  zwar  in  folgender,  mög- 
lichst den  topographischen  Verhältnissen  angepasster  Begren- 
zung: Moosseedorfsee,  Hindelbank,  Kirchberg,  Emme,  Biglen- 
bach,  Biglen,  GrossHöchstetten,  Zäziwyl,  Kiesenbach,  Jaberg, 
Mühlethurnen,  Riggisberg,  Grünibach,  Schwarzwasser,  Sense, 
Saane,  Aare,  Lyssbach,  Moosseedorfsee. 

Die  vorzüglichsten  Erhebungen  erscheinen  in  drei  Gruppen 
vertheilt :  Von  Bern  südlich  eine  vielfach  gegliederte,  von  engen 
Thälern  und  Schluchten  durchzogene  Hügelmasse,  deren  Gipfel, 
die  Bütschelegg  (1058™),  zugleich  der  höchste  Punkt  des  ganzen 
Gebietes  ist ;  im  Nordwesten  der  ziemlich  einförmige  Höhenzug 
der  Frienisberghöhe,  und  in  nordöstlicher  Richtung  ein  weit- 
läufiges Hügelland  vom  Bantiger  bis  zur  Emme,  an  welches 
sich  südlich,  durch  ein  breites  Thal  getrennt,  der  Hürnberg  an- 
schliesst.  Zwischen  diesem  und  dem  Längenberg  erhebt  sich, 
zwischen  der  Aare  und  Gürbe,  der  einzeln  stehende  Belpberg. 
•*  Wiesen  und  Aecker,  zahlreiche  Buchen-  und  Tannenwälder, 

Tj  welche  besonders  die  Gipfel  und  Abhänge  der  Hügel  bekleiden, 
zerstreute  Dörfer  und  einzelne  Häuser,  von  Obstbäumen  um- 
j^  geben,  bestimmen  den  landschaftlichen  Charakter.  Nur  wenige 
_j  steile  Abhänge  und  Schluchten,  sowie  einige  Sumpfgebiete  sind 
ZD  der  Gultur  unzugänglich  geblieben. 

^  Die  geologische  Unterlage  besteht  durchgängig  aus  Sand- 

steinfels,   der  Molasseformation    angehörend.    Dieser   erscheint 


IV  Vor  10  ort. 

jedoch  nur  selten  unmittelbar  unter  der  Dammerde,  sondern 
wird,  besonders  in  den  Niederungen,  von  dicken  Lagen  dilu- 
vialer Gebilde,  Kies  und  Lehm  oder  Gletscherschutt,  bedeckt. 
Im  südlichen  Theile  tritt  hin  und  wieder  Nagelfluh  zu  Tage, 
bildet  jedoch  erst  weiterhin,  am  Fuss  der  Alpen,  zusammen- 
hängende grössere  Massen. 

Von  botanischen  Standorten  sind  folgende  besonders  her- 
vorzuheben : 

1.  Bergwiesen  und  Weiden  kommen  nur  vereinzelt  und 
in  geringer  Ausdehnung  vor.  Bei  ihrer  verhältnissmässig  tiefen 
Lage  zeigt  die  Vegetation  wenig  Eigenthümliches.  Nur  an  den 
höchst  gelegenen  Punkten  findet  sich  eine  Anzahl  PÜanzen  der 
benachbarten  Voralpen,  doch  im  Allgemeinen  ziemlich  selten 
und  vereinzelt. 

2.  Sitmpfe  und  Torfmoore  sind  durch  eine  Menge  cha- 
rakteristischer Pflanzen  ausgezeichnet.  Reichhche  Ausbeute  ge- 
währen besonders  das  Seihofenmoos ,  die  Sumpfwiesen  am 
Moosseedorfsee,  das  Münchenbuchsee-  und  Walkringenmoos. 
Mehrere  seltene  Species  finden  sich  am  Ufer  des  kleinen  Lob- 
sigensees  bei  Seedorf.  Durch  die  in  neuerer  Zeit  eifrig  betriebenen 
Entsumpfungsarbeiten  haben  jedoch  die  genannten  Standorte 
einen  Theil  ihres  ursprünglichen  Reichthums  eingebüsst. 

3.  Flussufer.  Die  kiesigen,  mit  Weiden-  oder  Erlen- 
gebüsch bewachsenen  Ufer  der  Flüsse  gewähren  ein  besonderes 
Interesse.  Verschiedene  Alpenpflanzen,  durch  die  Strömung  aus 
höheren  Regionen  herabgeschwemmt ,  entwickeln  sich  dort, 
theils  sporadisch  und  einzeln,  theils  finden  sie  daselbst  einen 
bleibenden  Wohnort.  Am  reichsten  ist  in  dieser  Beziehung  das 
linke  Ufer  der  Aare  von  Kiesen  bis  zur  Mündung  der  Gürbe 
bei  Seihofen.  Einzelne  alpine  Species  finden  sich  auch  weiter 
unten,  bei  Aarberg  und  Lyss,  ferner  an  der  Emme,  am  Schwarz- 
wasser, an  der  Sense  und  Saane. 

4.  Wälder  und  Schluchten.  Ausser  der  gewöhnlichen, 
ziemlich  einförmigen  Waldvegetation  finden  sich  hin  und  wieder 


I  Vorwort.  V 

einige  seltenere  Pflanzen,  besonders  Orchideen  und  Gyperaceen. 
Zu  den  reichhaltigsten  Waldungen  gehört  der  zunächst  bei  Bern 
gelegene  Bremgartenwald.  Eine  grössere  Mannigfaltigkeit  bieten 
die  feuchten  Schluchten  und  waldigen  Abhänge,  besonders  das 
Schwarzwasserthal  mit  seinen  Nebenthälern,  der  nördhche  Ab- 
sturz des  Belpberges,  die  Schluchten  auf  der  Ostseite  des  Ban- 
tiger  und  die  felsigen  Abhänge  an  der  Aare  unterhalb  Bern. 

5.  Felsen  kommen  fast  ausschliesslich  an  steilen  Abhängen 
und  Flussufern  vor.  Es  finden  sich  an  denselben,  sowie  auf 
dem  durch  Verwitterung  entstandenen  Schutt,  mehrere  eigen- 
thümliche  Pflanzen,  so  bei  Burgdorf,  Thorberg,  an  den  sandigen 
Abhängen  unterhalb  Gümmenen,  im  Schwarzwasserthal  u.  s.  w. 

6.  Das  cultivirte  Land,  Wiesen,  Aecker  und  Gärten. 
Die  Gulturpflanzen  sind  von  einer  Reihe  wildwachsender  For- 
men begleitet,  welche  im  Allgemeinen  zu  den  gemeinsten 
Pflanzen  gehören;  indessen  finden  sich  auch  hin  und  wieder 
seltene  Gäste,  durch  Samen  aus  anderen  Ländern  eingeführt; 
diese  erscheinen  meist  nur  in  geringer  Zahl  und  vorübergehend, 
nur  einzelne  derselben  werden  nach  und  nach  einheimisch. 

7.  Auch  die  Kiesplätze  in  der  Nähe  der  Eisenbahnsta- 
tionen bieten  einzelne,  auf  den  neueren  Verkehr  zurückführ- 
bare, oft  nur  vorübergehende  Einschleppungen. 

Ueber  den  Plan  und  die  Einrichtung  der  vorliegenden 
Flora  ist  Folgendes  zu  bemerken: 

Ich  habe  nur  solche  Pflanzen  aufgenommen,  die  ich  selbst 
gesehen  oder  über  die  mir  zuverlässige  Angaben  aus  neuerer 
Zeit  bekannt  waren.  Ausser  den  wildwachsenden  Pflanzen  sind 
noch  die  allgemeiner  verbreiteten  Gulturpflanzen  berücksichtigt, 
jedoch  nur  die  zu  oeconomischen  oder  technischen  Zwecken 
angebauten,  sowie  einige  als  Schatten-  oder  Zierpflanzen  culti- 
virte Bäume  und  Sträucher  in  die  systematische  Reihenfolge 
aufgenommen.  Arten,  welche  nur  vorübergehend  beobachtet 
wurden,  sind  in  Anmerkungen  erwähnt :  ebenso  eine  nicht  un- 
beträchtliche Zahl  von  Arten,  die  nach  älteren  Angaben  (bes. 


VI  Vorwort. 

Haller,  Historia  Stirpium  indigenarum  Helvetiae  inchoata, 
1768;  Gaudin  Flora  Helvetica  1828—33  u.  a.)  im  Gebiete  vor- 
handen waren,  aber  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  gefunden  wurden, 
und  eine  Auswahl  der  verbreitetsten  Zierpflanzen.  Die  Zahl  der 
Species  (mit  Ausschluss  der  iu  Anmerkungen  erwähnten)  beträgt 
1041,  von  welchen  122  Spec.  nur  cultivirt  oder  verwildert  vor- 
kommen. Von  den  übrigen  919  einheimischen  Ai-ten  sind  891 
Phanerogamen  (663  Bicotyledonen ,  222  Monocotyledonen, 
6  Gymnospei^meri)  und  28  Gefä^skryptogamen.  —  Von  sub- 
alpinen oder  alpinen,  erst  in  den  benachbarten  Alpen  in  grösserer 
Verbreitung  auftretenden  Pflanzen  finden  sich  im  Gebiet  c.  50 
Arten.  In  der  Folge  werden  sich  ohne  Zweifel  noch  einzelne 
neue  Species  finden,  andererseits  dürften  (wie  schon  früher) 
einzelne  seltenere  Pflanzen,  durch  die  fortschreitende  Gultur 
verdrängt,  gänzlich  aus  dem  Florengebiete  verschwinden.  Mit- 
theilungen dieser  Art,  sowie  überhaupt  jede  Ergänzung  und 
Berichtigung  werde  ich  stets  mit  Dank  aufnehmen. 

Die  systematische  Anordnung  befolgt  (mit  einigen  Ab- 
weichungen) das  von  Eichler  (Syllabus  der  Vorlesungen  über 
specielle  und  med,  pharm.  Botanik,  Ed.  1 V,  1886)  verbesserte 
System.  Von  deutschen  Pflanzennamen  sind  nur  die  allgemeiner 
gebräuchlichen  aufgenommen,  die  vorwiegend  oder  ausschliess- 
lich localen  in  (  );  eine  vollständigere  Aufzählung  derselben 
findet  man  in  «  Burheim,  Schioeizerisehes  Pßanzen- Idiotikon 
1856.»  Den  Familien-  und  Gattungs-Gharakteren  sind  meist 
Hülfsmerkmale  beigefügt  (von  den  erstem  durch  einen  Strich 
getrennt).  Es  beziehen  sich  dieselben  entweder  auf  Merkmale 
von  untergeordnetem  systematischem  Werth  oder  gelten  nur 
für  die  im  Gebiete  vertretenen  Güeder  der  Familie  oder  Gattung. 
In  der  Tabelle  zur  Bestimmung  nach  dem  Linneischen  System 
ist  dagegen  ohne  Unterschied  der  wichtigeren  und  weniger 
wichtigen  Merkmale  ausschliesslich  die  Erleichterung  des  Auf- 
findens  bezweckt ;  es  sind  daher  viele  Familien  und  Gattungen 
an  mehreren  Orten  berücksichtigt,  jedoch  da,  wo  sie  nur  durcb 
einzelne  ihrer  GUeder  oder  als  Ausnahme  ihre  Stelle  finden,  in 


Vorwort.  YII 

(  )  gefasst.  Der  Kürze  wegen  siüd  die  Dormalen,  schon  im  Be- 
griff der  übergeordneten  Abtheilung  liegenden  Merkmale  in  der 
Regel  bei  den  einzelnen  Familien,  Gattungen  und  Species  nicht 
wiederholt,  dagegen  sind  interessantere  Entwicklungsverhältnisse 
und  morphologische  Eigenthümlichkeiten,  so  weit  es  zum  Ver- 
ständniss  der  betreffenden  Pflanzen  noth wendig  schien,  etwas 
ausführlicher  behandelt.  Vergleichende  Merkmale  beziehen  sich 
stets  auf  die  vorhergehende  Species. 

Mit  dem  Ausdruck  «  zygomor^h  »  (im  engeren  Sinn)  sind 
Blüthen  bezeichnet,  die  in  Folge  ungleicher,  2 seitig- symme- 
trischer Ausbildung  der  Bestandtheile  in  einem  oder  mehreren 
Organkreisen  nur  durch  eine  Durchschnittsebene  in  symme- 
trische Hälften  theilbar  sind.  Bei  regelmässigen  Blüthen  (im 
weiteren  Sinn)  sind  die  Bestandtheile  in  jedem  einzelnen  Organ- 
kreis [oder  Spirale)  rings  um  den  Mittelpunkt  gleichmässig  aus- 
gebildet. 

Als  officinell  sind  die  in  der  Phcü^macopoea  Helvetica 
Ed.  2.  1872,  mit  Supplement  v.  J.  1876,  und  Pharmacopoea 
germanica  Ed.  2.  1882,  aufgenommenen  Arten  bezeichnet. 

Bei  Ausarbeitung  der  Flora  habe  ich  ausser  den  bereits 
genannten  (und  den  neueren  Lehrbüchern)  hauptsächlich  noch 
folgende  Werke  benutzt :  Ascher son ,  Flora  der  Provinz 
Brandenburg,  1864.  —  Bentham  et  Hooker,  Genera  Plan- 
tai'um,  1862—83.  —  Be  Candolle,  Ber  Ursprung  der  Cultur- 
pßanzen,  1884.  —  Böll,  Flora  des  Grossherzogthums  Baden, 
1857—1862.  —  Eichler,  Blüthendiagramme,  1875—1878.  — 
Garche,  Flora  von  Beutschland,  15.  Aufl.  1885.  —  Godet, 
Flore  du  Jura,  1853  und  Suppl.  1869.  —  Gremli,  Excursions- 
ßora  für  die  Schtoeiz,  5.  Aufl.  1885.  —  Irmisch,  zur  Mor- 
phologie der  monocotylischen  Knollen-  und  Zwiebelgewächse, 
1850,  und  mehrere  andere  Arbeiten  desselben  Verfassers.  — 
Koch,  Synopsis  der  Beutschen  und  Schweizer- Flora,  2.  Aufl. 
1846.  —  Le  Maout  et  Becaisne,  Traite  gener al  de  Botanique 
descriptive  et  analytique,  i868.  —  Luerssen,  Bie  Farnpflanzen 
oder   Gefässbündelkryptogamen   (Band   3   von   Rabenhorst's 


VIII  Vorwort. 

Kryptogamenflora  von  Deutschland,  0 esterreich  und  der  Schweiz. 
Ed.  IL)  1884  u.  ff.  —  und  desselben  Verfassers  medieinisch- 
'pharmaceutische  Botanik.  Bd.  2.  1882.  —  Trachsel,  Verzeich- 
niss  der  Pflanzen  der  Stockhornkette  etc.,  in  welchem  auch 
die  Gegend  von  Rüeggisberg  berücksichtigt  ist.  —  Wydler, 
Kleinere  Beiträge  zur  Kenntniss  einheimischer  Gewächse, 
Flora  1859  und  1860,  und  Mitth.  der  bern.  naturf.  Gesellschaft 
1861—72,  nebst  anderen  Abhandlungen  desselben  Verfassers. 
Für  die  etymologischen  Erklärungen  habe  ich  namentlich  Martin, 
die  Pßanzennamen  der  deutschen  Flora^  1851,  Wittstein, 
etymologisch-botanisches  Wörterbuch,  1852,  und  die  ange- 
führte Flora  von  Ascher son  benutzt,  auf  welche  Werke  ich  für 
ausführlichere  Erörterungen  verweise. 

Für  zahlreiche  Mittheilungen  über  die  Pflanzen  des  Ge- 
bietes bin  ich  ferner  zu  Dank  verpflichtet  den  Herren :  G.  Chri- 
sten Stud.  phil;  Dr.  Dick;  Dr.  Dutoit;  Gymnasiallehrer  Fank- 
hauser;  Dr.  E.  Fischer;  Kantonsbuchhalter  Hügli;  E.  Kisshng 
Stud.  phil. ;  F.  de  Quervain  Stud.  med. ;  A.  Rüedi  Stud.  med. ; 
Dr.  Ziegler  —  in  Bern ;  ferner  den  Herren  G.  Bigler,  Lehrer  in 
Belp;  Dr.  Fankhauser  in  Burgdorf;  Prof.  Flückiger  in  Strass- 
burg;  A.  Gaille,  Pharmaceut;  Gerber,  Lehrer  in  Tägertschi; 
Jäggi,  Docent  in  Züricl\;  Noll,  Gymnasiallehrer  in  Burgdorf; 
Rothenbach,  Seminarlehrer  in  Küssnacht;  Prof.  Rütimeyer  in 
Basel;  Pfarrer  von  Rütte  in  Radelfingen;  Schneider,  Seminar- 
lehrer  in  Hofwyl;  Schnell,  gew.  Apotheker  in  Burgdorf;  Dr. 
F.  von  Tavel;  Pfarrer  Volz  in  Aarberg.  —  Endlich  sei  noch 
in  dankbarer  Erinnerung  gedacht  der  verstorbenen  Herren 
Bamberger,  Brunner,  Ghristener,  Fischer-Ooster ,  Guthnick, 
Perty,  Rothenbach,  Shuttleworth,  Uhlmann,  Wydler,  die  mir 
s.  Zeit  ebenfalls  ihre  freundüche  Unterstützung  gewährten. 

Den  neuen  eidgen.  Karten  entnehme  ich  folgende  Höhen- 
angaben (in  Metern): 

Bütschelegg  .  .  .  .  1058  1  Kühlewylwald  (Längenb.)  973 
Rüeggisbergegg  .  .  .  1050  Wegissen  (Gipfel)  .  .  .  966 
Tschuggen  (bei  Oberbalm)  984  |  Bantiger  (höchster  Punkt)  959 


V07^W07^t 


IX 


Bantiger  (Signal)    ...  949 
Kühlewylegg      .      .      •      .948 

Ulmizberg 933 

Rüeggisßerg 930 

Hürnberg 920 

Gummihubel  (beiUtzigen)  900 


Belpberg  (Kautzen) 
Hinterfultigen    .... 
Gurten  (Signal) 
Zimmerwald  (Kirche). 
Kautzenhubel(Frienisberg- 

höhe) 

Scliloss  Wyl      .... 

Biglen 

Amselberg  (bei  Gtimligen)  746 
Obere       Schwarzwasser  - 

brücke  (Wislisau)  .  .715 
Ledihöhe  (bei  Mühleberg)  712 
Zäziwyl 689 


865 
860 
855 

823 
763 
755 


Könizberg 678 

Heiteren  (Forst)  .  .  .618 
Gerzensee  (See)  .  .  .  604 
Schwarzwassermündung  .  588 
Gürbe  bei  Mühlethurnen.  550 
Bern ,  Bundesrathauster- 
rasse      542 

Emme  bei  Burgdorf  .  .  537 
Aare  bei  Jaberg  .  .  .537 
Sense  bei  Neueneck  .  .  525 
Gürbe  bei  Belp.  .  .  .524 
Moosseedorfsee  ....  524 
Aare    bei    der    Hunzil^en- 

brücke 521 

Aare  unterhalb  d.  Schwelle 

bei  Bern 500 

Saane  bei  Laupen  .  .  .  485 
Aare  bei  Oltigen  .  .  .  459 
Aare  bei  Lyss  ....  443 


Yerzeichniss  der  Abkürzungen, 


B.  = 

Blatt. 

BIB.     : 

=  Blumenblatt. 

BlIO-. 

=  Blumenkrone. 

Bth.  -- 

=  Blüthe. 

Carp. 

=  Garpell  (Fruchtblatt). 

Cult. 

=  cultivirt. 

Fr.  = 

Frucht. 

Fr.K. 

=  Fruchtkelch  (K. 

nach 

den^ 

i  Verblühen). 

FrKn. 

=  Fruchtknoten. 

Gf.  = 

Griffel. 

K.  = 

Kelch. 

KB.  = 

=  Kelcliblatt. 

Off.  = 

=  OfTicinell. 

P.  =  Perigon. 

PB.  =  Perigonblatt. 

Spec.  =  Species. 

Var.  =  Varietät  oder  variirt. 

St.  =  Stengel. 

St.B.  =  Stengelblatt. 

Stbf.  =  Staubfaden. 

Stbg.  =  Staubgefäss  (Staub- 
blatt). 

W.  =  Wurzel. 

W.Stock  =  Wurzelstock  (un- 
terirdischer St.,  St.Theil  oder 
Sympodium). 

Zw.  =  Zwitter. 


M.Buchsee   =   Münchenbuchsee. 
dorf.  —  u.  a.  O.  =  und  andere  Orte. 


M.Seedorf 


Moossee- 


Abgekürzte  Endungen. 

bl.  =  blätterig.  —  bth.  =  blüthig.  —  f .  =  förmig.  —  sp. 
—  spaltig.  —  st.  =  ständig.  —  th.  =  theilig.  —  z.  =  zähnig. 


Namen  der  Autoren. 


All.    Allioni. 

Andrz.    Andrzeiowski. 

Beauv.    Palisot  de  Beauvois. 

BeU.    BeUardi. 

Gav.    Gavanilles. 

Gurt.    Gurtis. 

DG.    De  Gandolle. 

Desf.    Desfontaines. 

Desv.    Desvaux. 

Desr.    Desrousseaux. 

Ehrh.    Ehrhart. 

Gaud.    Gaudin. 

Good.    Goodenough. 

Hoffm.    Hoffmann. 

Huds.    Hudson. 

Jacq.    Jacquin. 

Juss.    Jussieu. 

Lam.    Lamarck. 

L.    Linne. 

Lois.    Loiseleur. 

M.B.  Marschall  von  Bieberstein. 


M.  K.    Hertens  &  Koch. 

Pers.    Persoon. 

R.  Brw.    Robert  Brown. 

Rchb.    Reichenbach. 

Rieh.    Richard. 

R.  &  Seh.    Römer  &  Schultes. 

Schrad.    Schrader. 

Ser.    Seringe. 

Sibth.    Sibthorp. 

Schreb.    Schreber. 

Scop.    Scopoh. 

Sm.    Smith. 

Sw.    Swartzv 

Vill.    Villars. 

W.  K.    Waldstein  &  KitaibeL 

Wahl.    Wahlenberg. 

Willd.    Willdenow. 

Wimm.  u.  Grab.    Wimmer  und 

Grabowski. 
Wulf.    Wulfen. 


©  =  einjährig,  —  @  =  zweijährig;  alle  im  Text  be- 
schriebenen Species  ohne  diese  Zeichen  sind  ausdauernd  (für 
die  in  Anmerkungen  erwähnten  Spec.  ist  die  Dauer  nicht  an- 
gegeben). Die  Zahlen  am  Ende  der  Speciesbeschreibungen  be- 
zeichnen die  Grösse  der  Pflanze  (Höhe  über  dem  Boden,  oder 
bei  kriechenden  Pflanzen  die  Länge  des  St.)  in  Metern  (m.) 
oder  Gentimetern  (cm.). 

Die  Monatsnamen  bezeichnen  bei  den  Phanerogamen  die 
Bth.Zeit  (ein  vorgesetztes  A.  M.  E. :  Anfang,  Mitte,  Ende),  bei 
den  Gefässkryptogamen  die  Sporenreife. 


XI 


Talbelle 

zur 

Bestimmung  der  Familien  und  Gattungen 
nach  dem  Linneischen  System. 


Uebersicht  der  Klassen. 

I.  Deutlich  sichtbare  Bth. 


A.  Zw.Bth. 

i.  Stbg.  weder  unter  sich,  noch  mit  dem 
Gf.  verivachsen. 

a.  Stbg.  ohne  die  bei  b.  angegebenen 

Längenunterschiede. 

b.  2  längere  und  2  kürzere,  oder  4 

längere  und  2  kürzere  Stbg. 

2,  Stbg.  unter  sich  oder  mit  dem  Gf. 
vericachsen. 

a.  Stbg,  mit  zus.hängenden  Trägern. 

b.  Stbg.  mit  zus.hängenden  Antheren. 

c.  Stbö*.  mit  dem  Gf.  verwachsen. 


B.    Bth.  elvgeschlechlig. 

II.  Ohne  deutlich  (mit  blossem  Auge) 
sichtbare  Bth. 


Klasse : 
1-13. 

14-15. 


16—18. 
19. 

20. 

21-23. 
24. 


I.  Klasse.     Monandria. 

1  freies  Stbg.  in  einer  Zw.Bth. 

Monog-ynia.    1  Gf. 

Wasserpflanzen  mit  quirhgen,  linealen  B 
Landpflanzen  mit  handf.-gelappten  B.     . 


Hippuris  180. 
(Alchemilla)  190. 


XII 


Digrynia.     2  Gf. 

Wasserpflanzen  mit  gegenst.,  ungeth.  B. 

Gräser  mit  ährenf.  oder  traubenf.  Rispe. 

Aehrchen  mehrbth.,  langbegrannt .     . 


(Gallitriche)  161. 
(Festuca)  66. 


II.  Klasse.    Diandria. 

2  (nicht  zus.gewachsene)  Stbg.  in  einer  Zw.Btli. 

Monogynia.    1  Gf. 

1.    Bth.  mit  K.  und  BlKr. 


BlKr.  2bl.  FrKn.  unterst.  SchliessFr.  mit 
hakigen  Borsten 

BlKr.  4th.  Sträucher  oder  Bäume  mit 
rispigen  Bth. Ständen 

BlKr.  ungleich  4sp.,  kurzröhrig,  mit  fla- 
chem Saum.    KapselFr 

BlKr.  21ippig.  Fr.  4  einsamige  Schliess- 
früchtchen  (Nüsschen).    B.  gegenst.  . 

BlKr.  undeutlich  21ippig.  Bth.  klein , 
sitzend,  in  langen  Aehren    .... 

BlKr.  2nppig,  gespornt.  B.  ungeth.,  in 
bodenst.  Rosette 

BlKr.  21ippig.  Wasserpflanzen  mit  viel- 
theiligen  B 

BlKr.  gespornt.  BIB.  4,  paarweise  un- 
gleich. Zwei  Stbg.,  welche  je  eine 
2fächerige  und  zwei  1  fächerige  An- 
theren  tragen 

2.  Bth. Decken  rudimentär  oder  fehlend. 

Baum  mit  gegenst.,  gefiederten  B.  und 
geflügelten  SchhessFr 

Bth.  im  Winkel  häutiger  Schuppen  (in 
Aehrchen).  B.  lineal  oder  lanzettlich, 
mit  scheidiger  Basis 

Kleine,  hnsenf.-flache,  schwimmende  Was- 
serpflänzchen 

Digynia.    2  Gf. 

Bth.  im  Winkel  trockenhäutiger  Schuppen, 
in  ährenf.  Rispe 


Gircsea  179. 
Oleaceen  217. 
Veronica  235. 
(Labiaten)  243. 
(Verbena)  257. 
Pinguicula  242. 
Utrieularia  242. 

Fumariaceen  125. 

Fraxinus  218. 

(Cypej^aceen)  36. 
(Lemna)  34. 

Anthoxanthum  57. 


XIII 


Valerianaceen  268. 


III.  Klasse.    Triandria. 

3  (nicht  zus.gewachsene)  Stbg.  in  einer  Zw.Bth. 

i.  Bth.  mit  deutlich  ausgebildetem  R, 
oder  K.  und  BlKr. 

BlKi\  klein,  oberst.,  3— 5sp.  St.  gabel- 
ästig oder  mit  gabelästigem  Bth.  Stand. 
SchüessFr 

BlKr.  seitlich  aufgeschlitzt,  mit  ungleich 
5th.  Saum.  Kleines  Pflänzchen  mit 
spatelf.  B.,  sehr  kleinen,  gestielten, 
weissen  Bth.  und  3klappig  aufsprin- 
gender KapselFr Montia  114. 

P.  gross,  6th.,  blumenkronenartig  gefärbt. 

FrKn.  unterst Irideen  28. 

P.  klein,  6th.,  trockenhäutig.  FrKn.  oberst.    (Juncaceen)  26. 

2.  P.  rudimentär  oder  fehlend.    Bth. 
im,  Winkel  schuppen  f.  DeckB. 

Bth.  im  Winkel  einer  einzelnen  Deck- 
schuppe. Antheren  mit  der  Basis  auf 
dem  Träger  befestigt.  St.  ohne  ver- 
dickte Knoten.  B.Scheiden  geschlossen. 

Bth.  zmschen  je  2  gegenst.  Schuppen 
(Deck-  und  Vorspelze).  Antheren  auf 
dem  Rücken  befestigt  (beweglich).  St. 
mit  verdickten  Knoten.  B.Scheiden 
meist  gespalten 


(Cyperaceen)  86. 


Gramineen  49. 


IT.  Klasse.     Tetrandria. 

4  (nicht  zus.gewachsene)  Stbg.  von  gleicher  Länge  in  einer 
Zw.Bth. 

Monogynia.    1  Grf. 

i.   Bth.  mit  K.  und  BlKr. 


a.   BIB.  frei. 


mit 


SteinFr.    Sträucher  oder  Bäumchen 
weissen  oder  gelben  Bth 

KapselFr.  Stbg.  vor  den  Zwischenräumen 
der  BIB.  stehend.  Strauch  mit  kleinen, 
grünhchen  Bth 

SteuiFr.  Stbg.  vor  den  BIB.  stehend.  — 
Strauch  er  mit  kleinen,  grünhchen  Bth. 

Fr.  eine  lineale  Kapsel  (Schote).  B.  ge- 
fiedert.   Bth.  traubig . 


Gornus  171. 

(Evonymus)  155. 
(Rhamnus)  156. 
(Gardamine)  180. 


XIV 


b.    BIB.  mehr  oder  weniger  verwachsen. 

Bth.  in  behüllten  Köpfchen.     B.  gegenst. 

Bth.  in  endst.  Aehre.  B.  bodenst.,  rosettig. 

Bth.  in  B. winkelst.,  einzelnen  oder  ährig 
vereinigten  Knäueln  oder  Büscheln 
(Scheinquirlen).  BlKr.  21ippig  (seltener 
fast  regelm.  oder  Ihppig).  Vier  ein- 
samige Nüsschen  im  Grunde  des  Kel- 
ches.   B.  gegenst 

Bth.  klein,  sitzend,  in  langen  Aehren 

BlKr.  21ippig.    Fr.  eine  Kapsel     .     .     . 

Bth.  klein,  mit  oberst.  BlKr.  B.  in  Schein- 
quirlen   

Bth.  sehr  klein,  fast  sitzend,  mit  unterst., 
4th.  BlKr.  Kleines  Pflänzchen  mit  eif., 
einzelnen  (nicht  gegenst.)  B.     .     .     . 

Bth.  gross,  mit  trichterf.-röhriger,  blauer 
oder  violetter  BlKr.    B.  gegenst.  . 

2.    Nur  eine  Bth.HüUe  (K,  BlKr. 
oder  F.). 

Bth.  klein,  mit  oberst.  BlKr.  —  B.  in 
Scheinquirlen 

Bth.  grünlich.    B.  handf.-gelappt  . 

Bth.  roth,  in  endst.,  rundlichen  oder  etwas 
länglichen  Aehren.    B.  gefiedert    .     . 

P.  4— 5sp.,  innen  weiss.  B.  einzeln,  hneal. 

P.  4th.,  weiss.  Bth.  klein,  in  endst.  Traube. 
B.  herzeif 

Digynia.    2  öf. 

Bth.  klein,  mit  oberst.  BlKr.  B.  in  Schein- 
quirlen     

Bth.  gross,  mit  trichterf.-röhriger,  blauer 
oder  violetter  BlKr.    B.  gegenst.   . 

Bth.  klein,  in  sitzenden  Knäueln.  Blatt- 
lose, parasitische  Schlingpflanzen  mit 
fadenf.  St 

Bäume  mit  geknäuelten  oder  gebüschelten 
Bth.,  geflügelten  Fr.  und  gezähnten  B. 

Tri-Pentagynia,    3—5  Gtf.  oder  sitzende 
Narben. 

Kräuter  mit  gabeligem  Bth.Stand  und 
gegenst.,  ungeth.  B 


Dipsaceen  270. 
Plantago  257. 


(Labiaten)  243. 
(Verbena)  257. 
(Scrophulariaceen) 
231. 

(Rubiaceen)  262. 


Gentunculus  216. 
(Gentiana)  219. 


(Rubiaceen)  262. 
Alchemilla  190. 

Sanguisorba  190. 
(Thesium)  96. 

Majanthemum  24. 


(Rubiaceen)  262. 
(Gentiana)  219. 

(Guscuta)  223. 
(Ulmus)  95. 


(CaryophyUeen)  105 


XV 


Strauch  mit  lederartigen,  stachelig  -  ge- 
zähnten B.    Bth.  klehi,  geknäuelt.     . 

Wasserpflanzen,  mit  schwimmenden  oder 
untergetauchten  B.  Bth.  klein,  in  äh- 
renf.  Bth.Stand 


Hex  155. 


Potamogeton  34. 


V.  Klasse.    Pentandria. 

5  (nicht  zus. gewachsene)  Stbg.  in  einer  Zw.Bth. 

Monogynia.    1  Gf. 

1.    Bth.  mit  K.  und  BlKr. 
a.   BIB.  frei. 

f    FrKn.  unterst. 

Sträucher  mit  traubigen  Bth.Ständen  (sel- 
tener einzelnen  Bth.)  und  handf.- ge- 
lappten B.   Fr.  eine  Beere  ....    Ribes  176. 

Kletternde  Pflanze  mit  doldigem  Bth.- 
Stand.   B.  lederartig Hedera  170. 

ff    FrKn.  oberst. 

Bth.  hängend,  gelb.    KB.  ungleich,   das 

eine  (hintere)  viel  grösser,  blumenkro- 

nenartig,  gespornt.  Fr.  elastisch  auf- 
springend.   St.  knotig 

Bth.  mit  grünem  K.  und  gespornter  BlKr. 

Stbg.   mit  kurzen   Trägern,      Kapsel 

Sfächerig 

Bth.  in  doldenf.  Bth.Stand.    FrKn.  5fäche- 

rig.    B.  gefiedert 

Bth.  klein,  in  rispigem  Bth.Stand.  B.  handf. 

gelappt.    Fr.  eine  Beere 

Strauch  mit  kleinen,  grünlichen  Bth.  Stbg. 

vor    den    Zwischenräumen    der    BIB. 

stehend.  Fr.  eine  rothe  Kapsel  .  . 
Strauch  mit  kleinen,  grünlichen  Bth.  Stbg. 

vor  den  BIB.  stehend.  Fr.  eine  schwarze 

oder  rothe  SteinFr 

b.    BIB.  mehr  oder  weniger  verwachsen. 

t    FrKn.  unterst.  (oder  halbunterst.) 

Kräuter  mit  KapselFr.  und  blauen,  vio- 
letten (oder  weissen)  Bth 

Sträucher  mit  gegenst.  B.  und  fleischigen 
Fr 

Z  tt    FrKn.  oberst. 

FrKn.  4höckerig,   in  4  (oder  durch  Fehl- 


Impatiens  151. 

Viola  139. 
(Erodium)  148. 
Vitis  157. 

Evonymus  155. 

Rhamnus  156. 


Campanulaceen  258 
(Caprifoliaceen)  265 


XVI 


schlagen  1 — 3)  Isamige  Nüsschen  zer- 
fallend. Bth.  in  einseitigen,  anfangs 
eingerollten,  trauben-  oder  ährenf. 
Wickeln.  —  Meist  rauhhaarig  . 

FrKn.  2— 4fächerig.  Antheren  2fächerig. 
Fr.  eine  Kapsel  oder  Beere.  B.  wech- 
selst  

FrKn.  1  fächerig,  mit  centralem  Samen- 
träger.   Stbg.  vor  den  BIB.  stehend  . 

FrKn.  1— 2fächerig.  Fr.  eine  Kapsel.  B. 
ungeth.,  gegenst.,  oder  3th.  und  wech- 
selst  

FrKn.  2— 4fächerig.  Schlingpflanzen  mit 
grossen,  trichterf.  Bth 

Stbg.  ungleich,  mit  1  fächerigen  Antheren. 
Bth. Stand  ährig,  traubig  oder  rispig  . 

BlKr.  gross,  mit  flachem  Saum  und  Secki- 
gem  Schlund.    B.  gegenst 

Bth.  klein,  weiss,  in  gabelig-doldentrau- 
bigen  Bth.Ständen.    B.  gegenst.     . 

2.    Nur  eine  Bth.Hülle  (R). 

FrKn.  unterst.    B.  lineal,  ohne  NebenB.. 
FrKn.  oberst.    B.  mit  scheidig  verwach- 
senen Nebenß 

Digynia.    2  Gf. 

i.    FrKn.  unterständig. 

Bth.  klein,  meist  in  zus.gesetzten  Dolden. 
FrKn.  2fächerig.  Fr.  trocken.  B.  meist 
1— mehrfach  gefiedert 

Sträucher  mit  handf.-gelappten  B.  und 
BeerenFr 

2.    FrKn.  oberständig. 

Kräuter  mit  ungeth.,  gegenst.  B.  und  ga- 
behgem  Bth.Stand 

Bth.  klein,  grünliöh,  in  geknäuelten  oder 
ährenf.  Bth.Ständen.    Ohne  NebenB. . 

Bth.  klein,  in  sitzenden  Knäueln.  Blatt- 
lose, parasitische  Schlingpflanzen  mit 
fadenf.  St 

Bth.  gross,  mit  trichterf.-röhriger  BlKr. 
B.  gegenst 

Bth.  klein,  weiss,  in  gabelig-doldentrau- 
bigem  Bth.Stand.    B.  gegenst. .     .     . 


Borragineen  224. 

Solanaceen  227. 
Primulaceen  215. 

(Gentianaceen)  218. 
Gonvolvulus  222. 
Verbascum  232. 
Vinca  221. 
Vincetoxicum  22  L. 

Thesium  96. 
(Polygonum)  100. 


ümbelliferen  161. 
(Ribes)  176. 


(Ca7yophyUeen)  105- 
(Chenopodiaceen) 
102. 


Guscuta  223. 
Gentiana  219. 
Vincetoxicum  221. 


XVII 


Bäume  mit  geknäuelten  oder  gebüschelten 
Bth.,  geflügelten  Fr.  und  2zeiligen,  ge- 
zähnten B 

Kräuter  mit  kleinen  Bth.  und  scheidenf. 
verwachsenen  NebenB 

Trigynia.    3  Gf.  oder  sitzende  Narben. 

Sträucher  oder  Stauden  mit  fleischigen  Fr, 

u.  doldigen  oder  rispigen  Bth.Ständen. 
Sumpfpflanzen   mit  rosettigen,  drüsig  ge- 

wimperten  B 

Kräuter  mit  ungeth.,  gegenst.  B.  und  ga- 

behgem  Bth.Stand 

Kräuter  mit  kleinen  Bth.  und  scheidenf. 

verwachsenen  NebenB 

lü'äuter  mit  kleinen,  grünlichen  Bth.  und 

geknäuelten  oder  ährigen  Bth.Ständen. 

Ohne  NebenB 

Tetragynia.  4  Grf.  oder  sitzende  Narben. 

Bth.  einzeln,  endständig,  mit  5  vor  den 
BIB.  stehenden,  wimperig  zerschlitzten 
Schuppen,  deren  Fortsätze  in  gelbhch 
glänzende  Köpfchen  endigen    . 

Pentag-ynia.    5  Gf. 

FrKn.  1  fächerig.  Bth.  in  gabeligem  Bth.- 
Stand.   B.  gegenst 

FrKn.  Sfächerig,  Fächer  durch  «  unechte  » 
Scheidewände  2kammerig.  Bth.  blau 
oder  weiss 

Sumpfpflanzen  mit  rosettigen,  drüsig  ge- 
wimperten  B 


Ulmus  95. 
(Polygonum)  100. 

(Caprifoliaceen)  265 

Drosera  141. 

(Caryophylleen)  105 

(Polygonum)  100. 

(Chenopodiaceen) 
102. 


Parnassia  175. 


(Cayyophylleen)  105. 

(Linum)  150. 
(Drosera)  141. 


YI.  Klasse.    Hexandria. 

6  (nicht  zus.gewachsene)  Stbg.  von  gleicher  Länge  (oder 
3  längere  und  3  kürzere)  in  einer  Zw.Bth. 

Monogynia.    1  Gf.  oder  sitzende  Narbe. 

1.     FrKn.  unter  ständig. 
Zwiebelpflanzen  mit  bodenst.  B.  und  ein- 


zelnen (oder  doldig  gebüschelten)  Bth. 


AmarylUdeen  24. 
11. 


XVIII 


2.     FrKn.  oherständig. 
a.    Nur  eine  Bth.Hülle  (P.). 

Fr.  eine  Kapsel  oder  Beere.  P.  blumeii- 
kronenartig  (oder  grünlich).  Mit  Zwie- 
beln, oder  W.Stöcken 

Fr.  eine  Kapsel.  Bth.  klein.  PB.  trocken- 
häutig.   B.  lineal 

Fr.  eine  1  sämige  SchliessFr.  (Nüsschen). 
Bth.  klein,  mit  blumenkronenartigem  P. 
Kräuter  mit  scheidig  verwachsenen 
NebenB 

Bth.  klein,  eine  (scheinbar  seilenst.)  etwas 
fleischige  Aehre  (Kolben)  dicht  be- 
deckend.   B.  lineal 


b.   Bth 
BIB.  und  KB.  4. 


mit  K.  und  BlKr. 

Bth.  in  endst.  Trauben. 

Fr.  trocken,  meist  2klappig  .... 

Stachliger   Strauch    mit   traubigen   Bth.- 

Ständen  und  BeerenFr 


Di-Trigynia.     2—3  öf. 

Bäume  mit  geknäuelten  oder  gebüschelten 
Bth.,  geflügelten  Fr.  und  gezähnten  B. 

Bth.  bodenst.,  gross,  röhrig-trichterf.  B. 
zur  Bth.-Zeit  unentwickelt  .... 

Bth.  klein,  quirlartig  gehuschelt.  Fr.  vom 
vergrösserten  P.  bedeckt      .... 

Bth.  klein.    NebenB.  scheidig  verwachsen 

Bth.  klein,  gelb,  in  endst,,  ährenf.  Traube. 
B.  2zeilig,  flach-lineal 

Bth.  klein,  grünlich  oder  röthlich.  Narben 
federig.  St.  an  der  Basis  mit  einem 
Büschel  lineal-pfriemlicher  B.  .     .     . 

Polygynia.    Gf.  zahlreich. 

Bth.  in  quirlig-ästiger  Rispe.  Sumpfpflanze 
mit  bodenst.  B 


Lüiaceen  16. 
Juncaceen  26. 

(Polygonum)  100. 
Acorus  33. 

iCruciferen)  126. 
Berberis  115. 

(Ulmus)  95. 

Colchicum  22. 

Rumex  98. 
(Polygonum)  100. 

Tofieldia  22. 
Triglochin  82. 

Alisma  83. 


VII.  Klasse.    Heptandria. 

7  (nicht  zus.gewachsene)  Stbg.  in  einer  Zw.Bth. 

Bäume  mit  rispigen  Bth.Ständen  u.  handf.  1 

zusammengesetzten  B |  Aesculus  152. 


XIX 


Till.  Klasse.     Octandria. 

8  (nicht  zus.gewachsene)  Stbg.  in  einer  Zw.Bth. 
Monog-ynia.    1  Gf. 


i.    Bth.  mit  K.  und  BlKr. 

Kleine  Sträuclier  mit  iingeth.  B.  Antheren 
mit  Poren  oder  kurzen  Spalten  auf- 
springend     

Kräuter  mit  4bL  BlKr.,  unterst.  FrKn. 
und  KapselFr 

Kräuter  oder  Halbsträucher  mit  4— 5bl. 
BlKr.,  Oberst.  FrKn.  und  2— Sfach  ge- 
fiederten B.       . 

Bäume  mit  handf.  gelappten  B.  und  ge- 
flügelten Fr.  Bth.  gelblich  od.  grünlich 

Bäume  mit  handf.  zusammengesetzten  B. 
und  KapselFr.  Bth.  weiss  oder  röth- 
lich,  in  aufrechten  Rispen    .... 

Fleischige,  gelbliche  Pflanzen  ohne  grüne 
B.,  mit  traubigem  Bth.Stand.    . 

2.  Nur  eine  Bth.HiXlle  (K.  oder  P.) 
Strauch  mit  rothen,  vor  den  B.  entwickel- 
ten Bth.    Fr.  fleischig 

Kräuter  mit  kleinen  Bth.  und  scheidenf. 
verwachsenen  NebenB.  SchliessFr. 
(Nüsschen) 

Di-Trigynia.     2—3  Gf. 

Kräuter  mit  gelben  Bth.  und  nierenf.  B. 
Kräuter  mit  kleinen  Bth.   und   scheidenf. 

verwachsenen  NebenB 

Bäume  mit  geknäuelten  oder  gebüschelten 

Bth.,  geflügelten  Fr.  und  gezähnten  B. 

Tetragynia.     4  Gf. 

Bth.  einzeln,  endst.    B.  ungeth.,  quirlig  . 

Bth,   klein,  grünhch,  in  endst.  Köpfchen. 

JB.  zusammengesetzt 


(Ericaceen)  209. 
(Onagraceen)  177. 

Ruta  151. 
Acer  153. 

(Aesculus)  152. 
Monotropa  214. 

Daphne  182. 
Polygonum  100. 

Ghrysosplenium  175. 
(Polygonum)  100. 
(Ulmus)  95. 

Paris  23. 
Adoxa  266. 


X.  Klasse.     Decandria. 

10  (nicht  zus.gewachsene)  Stbg.  in  einer  Zw.Bth. 
Monogynia.    1  Gf. 
Kleine  Sträucher  mit  ungeth.  B,  und  ver- 


XX 


wachsenbl.  BlKr.  Antheren  mit  endst. 
Poren  od.  kurzen  Spalten  aufspringend 

Kräuter  mit  ungeth.,  grünen  B.  K.  ötheilig. 
BIB.  frei 

Fleischige,  gelbliche  Pflanze  ohne  grüne  B. 

Kräuter  mit  handf.  gelappten  oder  zu- 
sammengesetzten B.    Fr.   geschnäbelt 

Ki'äuter  oder  Halbsträucher  mit  2— 3fach 
gefiederten  B.  und  gelben  Bth. 

Kräuter  mit  ungeth.,  fleischigen  B.  und 
sitzenden  Bth.    K.  2sp 

Di-Pentagynia.     2—5  Gf. 

Bth.  in  gabelästigem  oder  gebüscheltem 
Bth.Stand.    B.  ungeth.,  gegenst.     .     . 

Bth.  weiss,  röthlich  oder  gelb.  B.  Szählig 

5  freie  FrKn.    Kräuter  mit  fleischigen  B. 

FrKn.  einzeln,  mehr  oder  weniger  unterst., 
selten  oberst.    BIB.  5.    Gf.  2     .     .      . 

Bth.  klein,  grünlich,  in  endst.  Köpfchen. 
B.  zusammengesetzt 

I^'äuter  mit  handf.  gelappten  oder  zusam- 
mengesetzten B.    Fr.  geschnäbelt  . 

Kräuter  mit  nierenf.  B.  und  gelben  Bth. 
ohne  BlKr 


(Erieaceen)  209, 

Pirola  213. 
(Monotropa)  214. 

(Geraniaceen)  146. 

Ruta  151. 

(Portulaca)  114. 


Caryojßhylleen  105. 
(OxaUs)  149. 
Sedum  171. 

Saxifraga  174. 

Adoxa  266. 

(Gei^aniaceen)  146. 

(Ghrysosplenium)  175 


XI.  Klasse.    Dodecandria. 

12 — 18  (nicht  zus.gewachsene)  Stbg.  in  einer  Zw.Bth. 


Mono-Digynia.    1—2  Gf. 

K.  4— Szähhg,  zuweüen  mit  4— Szähligem 

AussenK.    BIB.  4-5  (oder  fehlend).  B. 

meist  mit  NebenB 

K.  mit  4—6  kurzen   und  4—6  pfriemUch 

verlängerten  Zähnen.  BIB.  4—6.   Stbg. 

12,  auf  der  K.Röhre.  B.  ohne  NebetiB. 
K.  2sp.  Bth.  sitzend.  B.  ungetheilt,  fleischig 

Tri-Polygynia.    3— viele  Gf. 

K.  4— 5zähhg,  zuweilen  mit  4— 5zähligem 
AussenK.  BIB.  4—5,  nebst  den  Stbg. 
peri-  oder  epigynisch  eingefügt,  (oder 
BIB.  fehlend).    B.  meist  mit  NebenB. 

KB.  und  BIB.  5.  Stbg.  auf  dem  (nicht 
Scheiben-  oder  krugf.  erweiterten)  Bth.- 
Boden 


(Rosaceen)  183. 


Lythrum  181. 
Portulaca  114. 


(Rosaceen)  183. 
(Ranunculus)  118. 


XXI 


BIB.  4—7,  meist  fingerig  getheilt.  Bth.  in 
Trauben  oder  Aehren 

BIB.  12.  B.  fleischig,  rosettig     .... 

Stbg.  (männl.  Bth.)  mit  einem  einzehien, 
gestielten  FrKn.  (weibl.  Bth.)  in  kelch- 
artiger Hülle.  Allg.  Bth. Stand  doldig- 
gabelig.  Kräuter  mit  weissem  Milchsaft 


Reseda  138. 
Sempervivum  173. 


(Euphorbia)  158. 


XII.  Klasse.    Icosandria. 

20  oder  mehr  (nicht  zus.gewachsene),  auf  dem  K.  (oder  dem  Rand 
des  erweiterten  Bth.Bodens)  stehende  Stbg.  in  einer  Zw.Bth, 


BIB.  4  (od.  5).  FrKn.  unterst.  Fr.  kapseif. 

Strauch  mit  gegenst.  B.  ohne  NebenB. 
BIß.   4—5   (oder  fehlend).    B.   meist  mit 

NebenB 

BIB.  12.    B.  fleischig,  rosettig   .... 


Philadelphus  175. 

Rosaceen  183. 
(Sempervivum)  173. 


XIII.  Klasse.    Polyandria. 

20  oder  mehr  (nicht  zus.gewachsene),  auf  dem  (nicht  Scheiben- 

oder  krugf.  erweiterten)  Bth.Boden  eingefügte  Stbg. 

in  einer  Zw.Bth. 


BIB.  4.    KB.  2,  abfallend.  FrKn.  1      .     . 

BIB.  zahlreich.  Wasserpflanzen  mit  gros- 
sen, schwimmenden  B 

BIB.  4—7,  m.eist  fingerig  getheilt  .     .     . 

BIB.  5.  Bth. Stände  mit  grossen,  netzade- 
rigen DeckB.  Fr.  ein  rundliches  Nüss- 
chen. Bäume  mit  ungeth.  B.     .     .     . 

BIB.  5,  in  der  Knospe  gedreht.  Gf.  3—5. 
B.  meist  durchscheinend  punktirt  . 

BIB.  5,  in  der  Knospe  gedreht.  Gf.  1.  St. 
unten  holzig,  liegend.    B.  gegenst. 

BIB.  4— viele,  zuweilen  rudimentär  oder 
fehlend.    FrKn.  1  -  viele       .... 

Antheren  und  FrKn.  (männl.  und  weibl. 
Bth.)  in  getrennten  Gruppen  an  der 
Basis  eines  fleischigen  Kolbens,  vom 
trichterf.  HüUB.  umschlossen    .     .     . 


Papaveraceen  124. 

Nymphaeaceen  123. 
(Reseda)  138. 


Tilia  144. 
(Hypericum)  142. 
Helianthemum  142, 
Ranunculaoeen  115. 

(Arum)  33. 


XIY.  Klasse.    Didynamia. 

2  längere  und  2  kürzere  Stbg.  in  einer  Zw.Bth. 

i.     Mit  grünen  B. 
FrKn.  4höckerig,  mit  mittelst.  Gf.  Fr.  (im 
Grunde  des  bleibenden  K.)  aus  4  ein- 


XXII 

sämigen  Nüsschen  bestehend.  BlKr.  2- 
lippig  (selten  1  Üppig  oder  fast  regelm.). 
B.  gegenst 

FrKn.  zur  Bth.Zeit  ungeth.,  mit  endst.  Gf., 
bei  der  Reife  in  4  einsamige  Nüssclien 
zerfallend.  —  Bth.  klein,  in  langen, 
dünnen  Aehren 

FrKn.  2fäeherig,  Fr.  eine  meist  vielsamige 
Kapsel.  BlKr.  21ippig  oder  ungleich 
4— 5sp 

2.    Ohne  grüne  B. 

FrKn.  Ifächerig.  BlKr.  2nppig.  Bth.  in 
Iseitswendiger  Traube.  W.Stock  ästig, 
mit  fleischigen  Schuppen      .... 

FrKn.  Ifächerig.  BlKr.  2hppig,  in  ährigem 
Bth.Stand.   Ohne  ästigen  W.Stock 


Labiaten  243. 


Verbena  257. 

Scrophu  lariaceen 
231. 


Lathraea  240. 
Orobanche  240. 


XY.  Klasse.     Tetradynamia. 

4  längere  und  2  kürzere  Stbg.  in  einer  Zw.Bth. 
KB.  u.BlB.  4.  FrKn.  1.  Bth.Stand  traubig  j  Cruciferen  126. 


XVI.  Klasse.     Monadelphia. 

Sämmtliche  Stbg.  einer  Zw.Bth.  an  der  Basis  verwachsen. 


Pent-Octandria.    5—8  Stbg. 

BIB.  mit  der  Stbg.Röhre  verwachsen.  Zwei 
KB.  grösser,   blumenblattartig  gefärbt 

BlKr.  5th.,  mit  kurzer  Röhre.  Stbg.  vor 
den  BlKr.Lappen   stehend.    Bth.    gelb 

5  freie  BIB.  FrKn.  Sfächerig.  Fächer  durch 
« unechte  »  Scheidewände  2kammerig. 
Bth.  blau  oder  weiss 

5  freie  BIB.  Bth.  roth,  in  doldenf.  Bth.- 
Stand.   B.  gefiedert 

Bth.  klein,  weiss,  in  gabehg-doldentraubi- 
gen  Bth.Ständen.    B.  gegenst.   .     .     . 

P.  6bl,  Bth.  in  endst,  dolden-  und  kopff. 
Bth.Stand 

Decandria.    10  Stbg*. 

BIB.  ungleich.  BlKr.  schmetterlingsförmig. 
Gf.  1.    B.  meist  gefiedert  oder  3zählig. 


(Polygala)  154. 
(Lysimachia)  215. 

Linum  150. 
Erodium  148. 
Vincetoxicum  221. 
(AUium)  19. 

( Papüionaceen)  197 


XXIII 


BIB.  gleich  (oder  etwas  ungleich).  Fr.  ge- 
schnäbelt. B.  handf.  gelappt  oder  zu- 
sammengesetzt        

BIB.  in  der  Knospe  gedreht.  Gf.  5.  Bth. 
weiss,  röthüch  oder  gelb.    B.  Szähhg 

Strauch.  Zweige  von  kleinen  schuppenf., 
bläulich-grünen  B.  dicht  bedeckt  . 

Polyandria.    12— viele  Stbg. 

K.  an  der  Basis  von  3— mehrbl.  Hülle  um- 
geben. FrKn.  und  Fr.  ringf.  verwachsen 


Geraniaceen  146. 
(Oxalis)  149. 
Myricaria  143. 

Malvaceen  145. 


XYII.  Klasse.    Diadelphia. 

Die  Stbg.  einer  Zw.Bth.  an  der  Basis  in  2  Bündel  verwachsen, 
oder  9  verwachsen,  1  frei. 

BIB.  ungleich.  BlKr.  schmetterlingsförmig. 

9  Stbg.  verwachsen,  1  frei.    Gf.  1.    B. 

meist  gefiedert  oder  3zählig.      .     . 
BIB.  mit  der  Stbg.Röhre  verwachsen.  2KB. 

grösser,  blumenblattartig  gefärbt.  Stbg. 

an  der  Basis  in  eine  (oben  in  2  Bündel 

gesp.)  Röhre  verwachsen.  B.ungetheilt 
BlKr.  gespornt.  BIB.  4,  paarweise  ungleich. 

Zwei  Stbg.,  welche  je  eine  2fächerige 

und  zwei   Ifächerige  Antheren  tragen 

(nach  anderer  Ansicht  2  Bündel  von 

je  3  Stbg.) 


Papüionaceen  197. 
Polygala  154. 

Fumariaceen  125. 


XYIII.  Klasse.    Polyadelphia. 

Die  Stbg.  einer  Zw.Bth.  an  der  Basis  in  3— mehr  Bündel 


verwachsen. 

Gf.  3—5.  Fr.  eine  Kapsel.  Kräuter  mit 
gelben  Bth.  und  meist  durchscheinend 
punktirten  B 


Hypericum  142. 


XIX.  Klasse.    Syngenesia. 

Die  Antheren  der  sämmtlichen  Stbg.  einer  Zw.Bth.  zusammen- 
hängend, eine  den  Gf.  umschliessende  Röhre  bildend. 

Bth.  klein,  röhrenf.  oder  zungenf.,  in  be- 
hüllten Köpfchen Compositen  272. 

Antheren  nur  am  Grunde  zusammen- 
hängend. BlKr.  blau,  mit  ünealen 
Zipfeln.    Bth.  in  köpfchenf.  Dolden    .    (Jasione)  259. 


XXIV 


K.  blumenkronenartig  gefärbt,  gespornt. 
St.  Imotig.    Bth.  hängend,  gelb 

Bth.  mit  grünem  K.  und  gespornter  ßlKr. 

BlKr.  am  Grunde  kurzrölirig,  mit  ausge- 
breitetem Saum.    BeerenFr. 

BlKr.  trichterf.-röhrig,  blau  oder  violett. 
B.  gegenst 


(Impatiens)  151. 
(Viola)  139. 

(Solanaceen)  227. 

(Gentiana)  219. 


XX.  Klasse.    Oynandria. 

Die  Stbg.  einer  Zw.Bth.  mit  dem  Gf.  zu  einem  gemeinschaftl., 
1— mehrere  Antheren  tragenden  Körper  (Säule)  verwachsen. 


P.  6th.    Antheren  1  oder  2.    Bth.  in  endst. 

Traube  oder  Aehre 

P.  1  lippig,    röhrig-zungenf.    Antheren    6. 

Bth.  in  B.winkelst.  Büscheln    . 


Orchideen  Ti 
Aristolochia  { 


XXI.  Klasse.    Moncecia. 

Bth.  sämmtlieh  1  geschlechtig;  männl.  und  weibl.  Bth.  auf 
derselben  Pflanze. 

i.    Bäume  oder  Sträucher. 
a.  B.  ungetheilt  oder  buchtig-fiedersp. 


Bth.  gelblich,  in  B.winkelst.  Knäueln. 
KapselFr.    B.  lederartig,  gegenst.  .     . 

Bth.  grünlich,  in  kurzährigen  Bth. Ständen. 
Stbg.  4.  Fr.Stände  beerenartig.  B.  ge- 
zähnt       

Männl.  Bth.  in  ährenf.  oder  rundhchen, 
abfälligen  Bth. Ständen.  Weibl.  Bth.  ein- 
zeln oder  zu  mehreren  von  einer  Hülle 
(Gupula)  umgeben.  Gf.  oder  Narben 
3  — mehr.  Einsamige  SchUessFr.  in 
kapselartiger  oder  becherf.  Fr.Hülle  . 

Männl.  Bth.  in  ährenf.,  abfälligen  Bth.- 
Ständen.  Weibl.  Bth.  zu  2—3  im  Win- 
kel der  Deckschuppen  ährenförmiger 
oder  knospenf.  Bth.Stände.  Narben  2. 
Einsamige  SchliessFr.  von  den  ver- 
grösserten  Deck-  und  VorB. Schuppen 
umhüllt  oder  gestützt 

Samen  nackt  (kein  geschlossener  FrKn.). 
Bäume  mit  schmallinealen  (oft  nadelf.) 
B.,  und  Zapfenbildungen      .... 


Buxus  160. 
Morus  94. 

Cupuliferen  86. 


Betulaceen  83. 
Abietineen  13. 


XXV 


Strauch  er  oder  Bäume  mit  sehr  kleinen, 
schuppenf.,  dicht  dachigen  B.  und  kur- 
zen Zäpfchen 

b.    B.  handf.  gelappt. 

Bth.  mit  K.  und  BlKr.,  in  traubigen  oder 
doldentraubigen  Bth.Ständen.  Fr.  ge- 
flügelt      

Bth.  in  kugelf.,  hängenden  Bth.Ständen. 
Einsamige  SchliessFr 

Bth.  grünlich,  in  kurzährigen  Bth.Ständen. 
Fr.Stände  beerenartig-fleischig .     .     . 

c.    B.  gefiedert. 

Männl.  Bth.  in  Knäueln  oder  Rispen.  Fr. 
trocken,  geflügelt 

Männl.  Bth.  in  ährenf.,  abfälligen  Bth.Stän- 
den.   Nuss  in  grüner,  fleischiger  Hülle 

2.    Krautartige  Pflanzen. 
a.    Land-  oder  Sumpfpflanzen. 

Bth.  ohne  P.,  im  Winkel  schuppenf.  Deck- 
B.,  zu  Aehren  (Aehrchen)  vereinigt. 
Stbg.  3.  FrKn  u.  Fr.  in  einer  schlauchf. 
Hüfle  (Fr.Schlauch)  eingeschlossen.  B. 
lanzettlich  oder  lineal,  mit  geschlosse- 
nen Scheiden 

Bth.  mit  trockerihäutigen  Deck-  und  VorB. 
(Spelzen).  Männl.  Bth.Stand  rispenf. 
Weibl.  Bth.  in  seitenst.  Kolben.  B.  breit 
lanzettlineal 

Eine  gestielte  (auf  den  FrKn.  reduzirte) 
weibl.  Bth.  mit  einer  Anzahl  (auf  ein 
einzelnes  Stbg.  reduzirte)  männl.  Bth. 
in  kelchartiger  Hülle.  Allg.  Bth.Stand 
doldig-gabeüg.  —  Mit  Milchsaft     . 

Männl.  und  weibl.  Bth.  (nackte  Antheren 
und  FrKn.)  in  getrennten  Gruppen  an 
der  Basis  eines  fleischigen  Kolbens, 
vom  trichterf.  HüllB.  umschlossen 

Männl.  und  weibl.  Bth.  in  übereinander- 
stehenden  cylindrischen  oder  kugehgen 
Kolben  oder  Köpfchen.  Sumpfpflanzen 
mit  linealen  B.       . 

Männl.  Bth.  meist  einzeln,  auf  bodenst. 
Träger.  Stbg.  4,  weit  vortretend.  Klei- 
nes Pflänzchen  mit  bodenst,  pfrieml.  B. 


Thuja  12. 


(Acer)  153. 
Platanus  176. 

Morus  94. 

(Fraxinus)  218. 
Juglans  88. 


Garex  37. 
Zea  55. 

Euphorbia  158. 

Arum  33. 

Typhaceen  30. 
Litorella  257. 


XXVI 


Stbg.  20  —  30.  Bth.  in  endst,  köpfchenf. 
Aehren.    B.  gefiedert 

Stbg.  4.  Bth.  klein,  in  B.winkelsi,  ähren- 
oder  rispenf.  Bth. Ständen.  Mit  steifen 
Brennhaaren 

Stbg.  3—5.  Bth.  klein,  grünlich,  geknäuelt, 
in  end-  und  seitenst.  Aehren.  B.  lan- 
zettl.  oder  spiessf.-3eckig      .     .     .     . 

Stbg.  3—5.  Bth.  klein,  in  sitzenden  B.- 
winkelst.  oder  ährenf .  vereinigten  Knäu- 
eln.   B.  aus  keilf.  Basis  eif.      .     .     . 

Stbg.  scheinbar  3  (5,  wovon  2  Paare  ver- 
wachsen). Bth.  mit  K.  und  BlKr.  St. 
kletternd  oder  kriechend,   mit  Ranken 

b.  Untergetauchte  oder  schwimmende 
Wasserpflanzen. 

Kleine,  hnsenf.-flache  Pflänzchen  . 

Bth.  klein,  in  übereinanderstehenden,  rund- 
lichen Köpfchen.    B.  Mneal  .... 

B.  gegenst.,  einfach.  Bth.  sehr  klein.,  blatt- 
winkelst., die  männl.  mit  1  Stbg. . 

B.  quirlig,  kammf.  gefiedert.  Männl.  Bth. 
mit  8  (2—8)  Stbg 

B.  quirlig,  gabelsp.  Männl.  Bth.  mit  10—20 
fast  sitzenden  Antheren 


Poterium  190. 
(Urtica)  93. 
Atriplex  104. 
Amarantus  105. 
Cucurbitaceen  261. 

Lemna  34. 
(Sparganium)  32. 
Gallitriche  161. 
Myriophyllum  180. 
Geratophyllum  96. 


XXII.  Klasse.    Dicecia. 

männl.  und  weibl.  Bth.  auf 
verschiedenen  Pflanzen. 


1.    Bäume  und  Sträuche7\ 

Sparrig  -  ästiger ,  dorniger  Strauch  mit 
lineal-lanzettlichen,  unten  silberweissen 
B.    Fr.Hülle  fleischig,  rothgelb 

Sträucher  mit  grünlichen,  gebüschelten 
Bth.  und  elliptischen  B.  SteinFr.  bee- 
ren!, roth  oder  schwarz       .... 

Sträucher  mit  traubigen  Bth.  und  handf. 
gelappten  B.    BeerenFr 

Sträucher  oder  Bäume  mit  ährigen  Bth.- 
Ständen  (Kätzchen)  und  ungeth,  B. 
KapselFr.  Samen  mit  eineniHaarschopf 

Sträucher  oder  Bäume  mit  schmallinealen, 
einzelst. ,  2seitswendigen  B.  Frucht- 
knoten fehlend.  Samen  durch  den 
fleischigen  Samenmantel  beeren  artig  . 


Hippophae  182. 

(Rhamnus)  156. 
(Ribes)  176. 

Salicineen  88. 
Taxus  12. 


XXVII 


Holzpflanzen  mit  nadel-  oder  schuppenf., 
quirligen  B.,  und  Scheinbeeren  .     .     . 

Bäume  mit  handf.  gelappten  B.  Btli.  mit 
K.  und  BlKr.    Fr.  2Üügelig       .     .     . 

Baum  mit  gefiederten  B.  Bth.  ohne  K. 
und  BlKr.,  in  rispigen  [Bth.Ständen, 
vor  den  B.  entwickelt 

Kleines  gabelästiges,  auf  Bäumen  schma- 
rotzendes Sträuchlein,  mit  gegenst., 
lederartigen  B.  und  weisser  BeerenFr. 

2.    Kräuter  oder  Schlingpflanzen. 
a.    Stbg.  3-5. 

Bth.  mit  K.  und  BlKr.  FrKn.  unterst.  3 
Stbg.  Bth.Stand  gabelig-doldenf.,  oder 
köpfchenartig  gedrängt 

Stbg.  4—5,  vor  den  P.Theilen  stehend. 
Gf.  1—2 

Bth.  mit  bleibendem,  mit  der  Fr.Schale  ver- 
wachsendem P.  Gf.  4theilig.  B.  spiessf. 

Bth.  in  behüilten  Köpfchen.  Antheren 
röhrig-zusammenhängerid     .... 

Bth.  ohne  F.,  im  Winkel  schuppenf.  DeckB. 
Stbg.  3.  Bth.Stand  ährenf.  B.  lanzett- 
lich oder  lineal ,  mit  geschlossenen 
Scheiden 

b.    Stbg.  6 -viele. 

Schlingpflanzen  mit  langgestielten,  herzf. 
B.  und  rother  BeerenFr 

Bth.  klein,  grünlich.  Stbg.  8—20.  B.  ge- 
genst  

Bth.  klein,  grünlich  oder  röthlich,  quirl- 
artig gehuschelt.   Stbg.  6     .     .     .     . 

Bth.  grünüch,  glockenf.  Stbg.  6.  Beeren- 
Fr. Aeste  mit  nadelartigen,  gebüschel- 
ten  Zweiglein 

Bth.  weiss  oder  roth,  mit  K.  und  BlKr., 
in  gabeligem  Bth.Stand.  Stbg.  10.  B. 
gegenst 

Bth.  klein,  weiss,  mit  K.  und  BlKr.,  in 
rispigem  Bth.Stand.  B.  zusammenge- 
setzt   


Juniperus  12. 
(Acer)  153. 

(Fraxinus)  218. 

Viscum  97. 


(Valeriana)  269. 
(Urticaceen)  92. 
Spinacia  104. 
(Compositen)  212. 

(Garex)  87. 

Tamus  30. 
Mercurialis  159. 

(Rumex)  98. 

Asparagus  24. 
Melandryum  113. 
Ulmaria  195. 


XXVIII 


XXIII.  Klasse.    Polygamia. 

Bth.  theils  zw.,  theils  Igeschleehtig. 

(Die  von  Linne  in  diese  Klasse  gestellten  Pflanzen  sind  nach  der 
Beschaffenheit  der  Zw.Bth.  in  die  übrigen  Klassen  vertheilt) 


Lyco^odiaceen  10. 


XXIY.  Klasse,    Kryptogamia. 

Keine  deutlich  (mit  blossem  Auge)  sichtbaren  Bth.  Fortpflan- 
zungsorgane mikroskopisch,  von  den  Stbg.  und  Carp.  der 
Phanerogamen  verschieden,  oder  fehlend.  —  Sporen  (bei 
den  in  der  Flora  beschriebenen  Abtheilungen)  Izeflig,  in 
häutigen  oder  kapseif.  Behältern  (Sporangien). 

Sporangien  einzeln  auf  der  Basis  oder  im 
Winkel  der  B.  Sporangien  tragende  B. 
den  sterilen  gleich,  oder  deckblattartig 
und  zu  ähren-  oder  zäpfchenf.  Sporan- 
gienständen  vereinigt.  St.  gabelästig, 
dicht  beblättert.  B.  ungetheilt  .     .     . 

Sporangien  zu  mehreren  auf  der  Unter- 
seite gestielter  Schildchen,  welche  einen 
zapfenf.  Sporangienstand  bilden.  St. 
aus  kriechendem  W.Stock  aufrecht  (od. 
liegend),  quirlig  verästelt  oder  einfach. 
B.  schuppenf.,  zu  gezähnten  Scheiden 
verwachsen 

Sporangien  in  ähren-  oder  rispenf.  Spo- 
rangienstand. St.  (W.Stock)  unterir- 
disch. B.  einzeln,  bodenst.,  in  ein  blatt- 
artiges, steriles  und  ein  Sporangien  tra- 
gendes Segment  getheilt       .... 

Sporangien  mikroskopisch,  in  Sporangien- 
häufchen  gruppirt  auf  der  Unterseite 
der  B.  St.  unterirdisch  (W  Stock).  B. 
bodenst.,  gestielt,  meist  1— mehrfach 
fiederig  verzweigt Polypodiaceen  1. 

Anm.    Die  gefässbündellosen  Kryptogamen  sind  in  der  vorliegenden  Flora 
nicht  berücksichtigt. 


Equisetaceen  7. 


Ophioglossaceen  6. 


XXIX 


Uebersicht  der  Hauptabtheiliingen 
des  Systems. 

(Von  Familien  sind  nur  die  in  der  Flora  von  Bern  vertretenen  aufgezählt.) 


Kreis  l*.     Gefässkryptogamen. 

(Pteridopliyten.) 

Pflanzen  mit  2giieclrigem  Generationswechsel.  Geschlechts- 
generation :  Aus  den  Sporen  entstellende,  kleine,  blatt-  und 
gefässlose  Zellkörper  (Prothallien)  mit  Antheridien  und  Arche- 
gonien.  Sporenbilde^ide  Generation :  Aus  dem  im  Arche- 
gonium  entstehenden  Embryo  entwickelt  sich  (ohne  Samen- 
zustand) die  beblätterte  und  bewurzelte,  von  Gefässbündeln 
durchzogene  Pflanze,  welche  die  Sporangien  (Sporenbehälter) 
bildet. 

Reihe  I.    Pilicinen. 

Sporangien  an  den  fertilen  ß.  oder  B.Segmenten  zahlreich, 
meist  zu  Sporangienhäufchen  (Sori)  vereinigt.  B.  meist  gross, 
1— mehrfach  verzweigt,  seltener  einfach.  St.  (bei  den  inlandi- 
schen) unterirdisch. 

a.  Isospore  Filicinen.    Nur  eine  Art  von  Sporangien 
und  Sporen. 

Ordo  I.  FILIGES.  (FAPiNE.)  Sporangien  (aus  einer  Epidermis- 
zelle  entstanden)  mit  einer  meist  leistenf,  vorragenden  Gruppe 
dickwandiger  Zehen  (Ptingj,  zu  Sporangienhäufchen  (Sori) 
vereinigt.  B.  vor  der  Entfaltung  spiralig  eingerollt.  —  Pro- 
thallien meist  blattartig,  grün. —  Familie  1  Polypodiaceen. 

Ord.  II.  OPHIOGLOSSAGEAE.  Sporangien  aus  Zehgruppen 
des  zusammengezogenen  fertilen  B.Segments  gebüdet,  derb- 
wandig,  ohne  Ring.  B.  in  der  Knospe  nicht  eingerollt.  Pro- 
thallien  (ganz   oder  grösstentheüs)  unterirdisch  und  chloro- 


*   Die  Thallophyten  und  Bryophyten  (Mv.scineen)  sind  in  der  vorliegender 
Flora  nicht  berücksichtigt. 


XXX 

phyllfrei,  mit  eingesenkten  Antheridien.  —   (Einzige)  Farn. 
2  Ophioglossaceen. 
(Ord.  Marattiaceen  in  der  Flora  von  Bern  nicht  vertreten.) 

b.  Heteros^ore   Filicinen.     Mikrosporangien  mit  Mikro- 
spuren, und  Makrosporangien  mit  Makrosporen.    (Die   hieher 
gehörende  Ord.  Hydropterides  in  der  Flora  von  Bern  nicht  ver- 
treten.) 

Reihe  II.    Equisetinen. 

Sporangien  zu  mehreren  auf  der  Unterseite  umgebildeter 
lertiler  B.  B.  klein,  quirlig.  Oberirdische  Sprosse  oft  quirlig 
verzweigt. 

a.  Isospore  Equisetinen.    Nur  eine  Art  von  Sporangien 
und  Sporen. 

Ord.  III.  EQUISETAGEAE.  Sporangien  auf  der  Unterseite  ge- 
stielter Schildchen,  diese  zu  endst.,  ähren-  oder  zäpfchenf. 
Sporangienständen  vereinigt.  —  Prothalhen  blattartig-lappig, 
chloropliyllh altig,  mit  Antheridien  und  Archegonien  in  meist 
diöcischer  Vertheilung.  —  (Einzige)  Farn.  3  Equisetaceen. 

(Von  heterosporen  Eq.  sind  keine  lebenden  Vertreter  bekannt.) 

Reihe  III.    Lycopodinen. 

Sporangien  einzeln  auf  der  Basis  der  Oberseite  der  fertilenB. 
oder  axillär,  oder  zu  2—3  vereinigt  auf  kurzen  Seitenästchen. 
B.  einfach,  meist  klein.    St.  oft  gabelästig  (selten  Knolle). 

a.  Isos'pore  Lycopodinen.    Nur  eine  Art  von  Sporangien 
und  Sporen. 
Ord.  IV.  LYGOPODIACEAE.   Sporangien  auf  der  Basis  der  B. 
(oder  axillär).    Prothalhen  chlorophyllfrei   oder  chlorophyll- 
haltig,  nur  für  einzelne  Arten  bekannt  (bei  L.  annotinum  un- 
regelm.-knöllchenf.,  unterirdisch).  —  (Einzige)  Fani.  4  Lyco- 
podiaceen. 
(Ord.  Psilotaceen  in  der  Flora  von  Bern  nicht  vertreten.) 

b.  Heterospore  Lycopodinen.  Mikrosporangien  mit  Mikro- 
sporen,  und  Makrosporangien  mit  Makrosporen.  (Die  hieher 
gehörenden  Ord.  Isoetaceae  und  Selaginellaceae  in  der  Flora 
von  Bern  nicht  vertreten.) 

Kreis  II.     Phanerogamen. 

(Anthophyten,  ^permatophyten,  oder  l^iphoiio- 
gamen.) 

Beblätterte  und  bewurzelte,  von  Gefässbündeln  durchzogene 
Pllanzen.  An  den  entwickelten  Pflanzen  entstehen  die  Blüthen 


XXXI 

mit  Fortpflanzungsorganen:  Die  Staubgefässe  (Staubblätter) 
mit  den  Pollensäcken,  welche  den  Pollen  enthalten,  die  Garpelle 
(Fruchtblätter)  erzeugen  die  Samenanlagen  (Samenknospen, 
Ovula),  welche  den  Embryosack  enthalten.  Seltener  Samen- 
anlagen aus  der  ßth.Axe.  Durch  Einwirkung  der  Pollenschläuche 
werden  die  Samenanlagen  zu  Samen,  welche  den  Keim  (Embryo) 
enthalten. 

Kllasse   I.     Gr^iTniospermen. 

Samenanlagen  und  Samen  nicht  in  einen  Behälter  (Frucht- 
knoten) eingeschlossen.  In  den  Pollenkörnern  und  Samenanlagen 
entstehen  den  Prothahien  der  heterosporen  Gefässkryptogamen 
entsprechende  Zellbildungen.  Eizellen  in  Archegonien  enthalten. 
Embryo  mit  2  oder  mehr  (selten  1)  Gotyledonen. 

Ord.  I.  GONIFERAE.  Bth.  1  geschlechtig,  ohne  P.,  meist  Zäpfchen-, 
ähren-  oder  köpfchenf.  MäDuhche  Bth. :  Stbg.  meist  schnppen- 
oder  schildf.,  auf  der  Unterseite  2— viele  Pollensäcke  tragend. 
—  Weibl.  Bth..  2 — mehrere  (selten  einzehie)  Samenanlagen 
auf  schuppenf.  Garpellen  oder  im  Winkel  derselben,  selten 
Garp.  fehlend.  Nach  der  Bth.Zeit  entstehen  durch  die  ver- 
grösserten,  holzig,  lederig  (oder  fleischig)  werdenden  Gar- 
pellarschuppen  die  Zapfen  (oder  Scheinbeeren).  Meist  immer- 
grüne Holzpflanzen  mit  einfachen,  schmalHnealen  oder  schup- 
penf. B.  —  Farn. :  1  Taocineen.  2  Cupressineen.  3  Abie- 
tineen. 

(Ord.  Gycadeae  u.  Gnetaceae  in  der  Flora  v.  Bern  nicht  vertreten.) 

Klasse   II-     Ang^iospex-men. 

Samenanlagen  und  Samen  in  einen  (später  zur  Frucht  um- 
gebildeten) Fruchtknoten  eingeschlossen.  Eizelle  direkt  im  Em- 
bryosack. 

Reihe  I.     Monocotyledonen. 

Embryo  mit  einem  Gotyledon.  Axentheile  meist  von  zer- 
streuten (jefässbündeln  durchzogen.  B.  meist  ungetheilt  und 
parallelnervig,  mit  oft  scheidiger  Basis.  Bth.  vorherrschend 
aus  Szähhgen  Organkreisen  gebildet,  mit  mehr  oder  weniger 
entwickeltem  (seltener  fehlendem)  P.  (selten  K.  und  BlKr.). 

Ord.  I.  LILIIFLORAE.  Bth.  meist  regelmässig  und  zw.  P. 
meist  blumenkronenartig.  Stbg,  in  2  dreizähligen  Kreisen, 
seltener  in  abweichender  Zahl.  Fr.Kn.  ober-  oder  unterst., 
meist  Sfächerig.  —  Farn.:  1  Lüiaceen.  2  Amaryllideen. 
3  Juncaceen.  4  Irideen.  5  Bioscoreaceen. 


\ 


XXXII 

Ord.  IL  SPADIGIFLORAE.  Bth.  meist  klein,  Igeschlechtig,  mit 
unscheinbarem  oder  fehlendem  P.,  in  gedrängten,  oft  kol- 
bigen  und  mit  HüllB.  versehenen  Bth.Ständen.  B.  oft  vom 
Monocotyledonentypus  abweichend.  —  Fmn. :  6  Typhaceen. 
7  A^^aceen.  8  Leninaceen.  9  Potameen. 

Ord.  IIL  GLUIVriFLORAE.  Bth.  zw.  oder  Igeschlechtig,  mit 
rudimentärem  oder  fehlendem  P.,  mit  schuppenf.  DeckB., 
in  1 —  mehrbth.  Aehrchen,  diese  oft  in  ährig  oder  rispig  zu- 
sammengesetzten Bth.Ständen.  Stbg.  meist  3.  FrKn.  oberst.^ 
mit  1  Samenanlage.  B.  schmal.  —  Farn. :  10  Cyperaceen. 
11  Gramineen. 

Ord.  IV.  GYNANDRAE.  Bth.  zw.,  zygomorph.  P.  meist  blumen- 
kronenartig  gefärbt.  Stbg.  meist  1,  mit  dem  Gf.  verwachsen. 
FrKn.  unterst.  —  Farn.  12  Orchideen. 

Ord.  V.  HELOBIAE.  Bth.  zw.  oder  Igeschlechtig,  regelmässig» 
P.  kelchartig,  oder  K.  und  BlKr.  FrKn.  unterst,  oder  oberst. 
und  meist  apocarp.  Sumpf-  oder  Wasserpflanzen.  —  13  Jun- 
cagineen.  14  Alismaceen. 

(Ord.  Enantioblastae   und  Scitamineae  in  der  Flora  von  Bern 
nicht  vertreten.) 

Reihe  IL    Dicotyledonen, 

Embryo  mit  2  Gotyledonen.  Axentheile  von  meist  ringf. 
geordneten  Gefässbündeln  durchzogen.  B.  von  mannigfaltigeu 
Formen,  meist  netzaderig.  Bth.  oft  aus  özähligen  Organkreiseu 
gebildet,  oft  mit  K.  und  BlKr. 

Abth.  A.     Choripetalen  fEleutheropetalenJ 
[mit  Einschluss  der  ApetalenJ, 

BlKr.  aus  freien  (nicht  unter  sich  verwachsenen.)  BIß.  ge- 
bildet, oder  fehlend.  —  Bth.  mit  K.  und  BlKr.,  oder  nur  eine- 
Bth.Hülle  (K.  oder  P.),  oder  Bth.Hülle  fehlend. 

Ord.  VI.  AMENTAGEAE.  Bth.  Igeschlechtig,  apetal,  mit  kleinem, 
oft  rudimentärem,  oder  fehlendem  P.  Männl.  Bth.  in  ab- 
fälligen, ährenf.  Bth.Ständen  (Kätzchen).  —  Holzgewächse. 
—  Farn. :  15  Betulaceen.  16  Cupuliferen.  17  Juglandaceen. 
18  Salicineen. 

Ord.  VII.   URTIGINAE.   Bth.  meist  Igeschlechtig,  seltener  zw., 
mit  kelchartigem  P.  Stbg.  oft  4—5,  vor  den  P.B.,  selten  mehr. 
FrKn.  oberst.  mit  1  Samenanlage.  Kräuter  oder  Holzpflanzen, 
mit  oft  rauhen  B.  —   Farn. :  19  TJrticaceen.  20  ülmaceen. 
21  Ceratophylleen. 


XXXIII 

Ord.  VIII.  SANTALINAE.  Bth.  zw.  oder  Igesclilechtig.  Stbg. 
vor  den  P.B.  FrKn.  unterst.  Samenanlagen  hüllenlos  (ohne 
Integumente).  Grüne,  meist  auf  Wurzeln  oder  Bäumen  para- 
sitirende  Pflanzen.  —  Farn. :  22  Santalaceen.  *  23  Loran- 
thaceen.  * 

Ord.  IX.  SERPENTARIAE.  Bth.  zw.,  regelmässig  oder  zygo- 
morph.  P.  bhimenkronenartig.  Stbg.  6--mehr.  FrKn.  unterst. 
—  Farn.  24  Aristolochieen.  * 

Ord.  X.  POLYGONINAE.  Bth.  meist  zw.,  mit  blumenkronen- 
oder  kelchartigem  (oder  fehlendem)  P.  Stbg.  2—9.  FrKn. 
Oberst.,  mit  1  atropen,  aufrechten  Samenanlage.  —  Farn. 
25  Polygonaeeen. 

Ord.  XL  GENTROSPERMAE.  Bth.  apetal  oder  mit  K.  und 
BlKr.,  mit  meist  2— ozähhgen  Organkreisen.  FrKn.  oberst., 
meist  syncarp  mit  freien  Gf.,  meist  Ifächerig  mit  Central - 
oder  Basilarplacenta.  —  Farn. .-  26  Chenopodiaceen.  21  Ama- 
rantaceen.  28  Caryophylleen.  29  Portulacaceen. 

Ord.  XII.  POLYGARPIGAE.  Bth.  mit  K.  und  BlKr.,  seltener 
apetal,  oft  ganz  oder  z.  Theil  acyklisch,  mit  meist  hypo- 
gynischer  Einfügung  der  Stbg.  FrKn.  oft  zahlreich  und  frei, 
oder  einzeln.  —  Farn.:  30  Berberideen.  31  Ranunculaceen. 
32  Nymphaeaceen. 

Ord.  XIII.  RHOEADINAE.  K.  und  BlKr.  2-4zählig.  Stbg.  2, 
4,  6  oder  viele.  FrKn.  oberst.,  mit  wandst.  Placenten,  oft 
(durch  «unechte»  Scheidewände)  2— mehrkammerig.  — 
Farn. :  33  Pccpaveraceen.  34  Fumariaceen.  35  Cruciferen. 

Ord.  XIV.  GISTIFLORAE.  K.  und  BlKr.  meist  Szählig.  K.  in 
der  Knospenlage  dachig.  Stbg.  5— viele.  FrKn.  oberst.,  syn- 
carp, 1-  oder  mehrfächerig.  —  Farn. :  36  Resedaceen.  37 
Violaceen.  38  Droseraceen.  39  Cistaceen.  40  Hypericaceen. 

41  Tamay^iscineen. 

Ord.  XV.  GOLUMNIFERAE.  K.  und  BlKr.  meist  5zählig.  K. 
in  der  Knospenlage  klappig.  BlKr.  oft  gedreht.  Stbg.  (der 
Anlage  nach)  in  1—2  Kreisen,  doch  meist  zahh'eich  (nach 
neuerer  Auffassung  durch  Verzweigung  vervielfacht)  und 
oft  verwachsen.    FrKn.  oberst.,  2— mehrfächerig.  —  Farn. : 

42  Tiliaceen.  43  Malvaceen. 

Ord.  XVI.  GRUINALES.  Bth.  regelmässig,  seltener  zygomorph, 
meist  durchgehend  5zählig.  Stbg.  in  1  oder  2  Kreisen,  oft 
am  Grunde  verwachsen.  FrKn.  oberst.,  syncarp.  Kein  ringf . 

*     Heber  die  Stellung  der  Pam.  22—24  im  System  vergl.  die  Notiz  auf  pag.  96. 

III. 


XXXIV 

Zellpolster  (Discus)  zwischen  Stbg.  und  FrKn.  —  Farn.  : 
44  G-eraniaceen.  45  Oxalideen.  46  Linaceen.  47  Balsa- 
mineen. 

Ord.  XVII.  TEREBINTHINAE.  Bth.  meist  regelmässig,  mit  4— 
özähligen  Gyklen,  und  meist  2  Kreisen  von  Stbg.  FrKn. 
Oberst.  Ein  ringf.  Zellpolster  (Ring)  zwischen  Stbg.  und 
FrKn.  Meist  Holzpflanzen.  —  Farn.  48  Rutaceen. 

Ord.  XVIII.  AESGULINAE.  Bth.  zygomorph,  seltener  regel- 
mässig. K.  und  BlKr.  meist  5zählig.  Stbg.  doppelt  so  viel 
als  BIB.  oder  z.  Theil  unterdrückt  (oft  7—8).  FrKn.  oberst., 
aus  2—3  verwachsenen  Garp.  gebildet.    Meist  Holzpflanzen. 

—  Farn. :  49  Sapindaceen.  50  Acei^aceen.  51  Polyga- 
laceen. 

Ord.  XIX.  FRANGULINÄE.  Bth.  regelmässig,  meist  mit  drü- 
sigem Ring.  K.  und  BlKr.  4— Szählig.  Stbg.  so  viel  als  BIB. 
(seltener  weniger).  FrKn.  meist  oberst.  Holzpflanzen.  — 
Farn. :  52  Celastraceen.  53  Aquifoliaceen.  54  Rhamnaceen. 
55  Ampelideen. 

Ord.  XX.    TRIGOGGAE.    Bth.  1  geschlechtig,  meist  apetal  oder 
•    nackt.  Stbg.  1— viele.  FrKn.  oberst.,  meist  3fächerig,  Fächer 

mit  1—2  Samenanlagen.  —    Farn.  ':  56  Euphorbiaceen.  57 

Buxaceen.  58  Callitrichaceen. 

Ord.  XXI.  UxMBELLIFLORAE.  Bth.  regelmässig,  meist  in  Dol- 
den. K.  oft  rudimentär,  nebst  BIB.  und  Stbg.  meist  4—5. 
FrKn.  unterst.,  mit  meist  2  einsamigen  Fächern.  —  Farn. : 
59   Umhelliferen.  60  Araliaceen.  61  Cornaceen. 

Ord.  XXII.  SAXIFRAGINAE.  Bth.  meist  regelmässig,  mit  K. 
und  BlKr.  (oder  BlKr.  fehlend).  Stbg.  in  1  oder  2  Kreisen, 
seltener  viele  (oft  5,  8  oder  10  Stbg).  Garp.  2—5,  frei  oder 
mehr  oder  weniger  verwachsen.  FrKn.  oberst.,  hall^unterst. 
oder  unterst.  —  Farn. :  62  Crassulaceen.  63  Saxifragaceeyi. 
64  Platanaceen. 

Ord.  XXIII.  MYRTIFLORAE.  Bth.  meist  regelmässig.  K.  in  der 
Knospenlage  meist  klappig.  Stbg.  in  2  (oder  1)  Kreisen,  oder 
viele,  mit  peri-  oder  epigynischer  Einfügung.  FrKn.  oft 
unterst.,  2 — mehrfächerig,  mit  meist  1  Gf.  B.  oft  gegenst.  — 

—  Fam. :  65  Onag?^aceen.  Q6  Haloragideen.  67  Lythraceen. 

Ord.  XXIV.  THYMELINAE.  K.  meist  4zählig,  oft  blumenkronen- 
artig.  BlKr.  meist  fehlend  oder  rudimentär.  Stbg.  perigynisch, 
in  1   oder  2  Kreisen.    FrKn.  oberst.,   meist  Ifächerig  mit  1 


XXXV 

Samenanlage.    Meist   Holzpflanzen.   —    Farn. :   68    Thyme- 
laeaceen.  69  Elaeagnaceen. 

Ord.  XXV.  ROSIFLORAE.  Bth.  meist  regelmässig.  K.  und 
BlKr.  meist  Szählig,  selten  BIB.  fehlend.  Stbg.l— viele  (oft 
20—30),  peri-  oder  epigynisch  eingefügt.  FrKn.  1 — viele, 
ober-  oder  unterst.  B.  meist  mit  NebenB.  —  (Einzige)  Fmn. 
70  Rosaceen. 

Ord.  XXVI.  LEGUMINOSAE.  Bth.  meist  zygomorph.  K.  und 
BlKr.  meist  Szählig.  Stbg.  1 — viele  (oft  10),  perigyn  (seltener 
hypogsai)  eingefügt.  Garp.  1,  oberst.  Meist  Itacherige  Kapsel- 

•  Fr.  (Hülse).  B.  fast  immer  zusammengesetzt,  mit  NebenB. 
—  Farn.  71  Papilionaceen. 

(In  der  Flora  v.  Bern  nicht  vertreten   die  Ord.  Opuntinae  und 
Passiflorinae.) 


Abth.  B.     Sympetalen. 

BlKr.  aus  mehr  oder  weniger  verwachsenen  BIB.  gebildet. 
—  Bth.  mit  K.  und  BlKr.  (K.  zuweilen  rudimentär).  Stbg.  vor- 
herrschend der  BlKr.  eingefügt. 

Ord.  XXVII.  BIGORNES.  Bth.  regelmässig,  meist  4-5zählig, 
mit  2  (selten  1)  meist  nicht  mit  der  BlKr.  zusammenhängenden 
Stbg.Kreisen.  Antheren  oft  mit  Anhängseln  (2hörnig).  Pollen 
oft  in  Tetraden.  FrKn.  2— mehrfächerig,  ober-  oder  unterst. 
Meistjdeine  Holzpflanzen.  —  Farn.  72  Ericaceen. 

Ord.  XXVIII.  PRIMÜLINAE.  Bth.  regelmässig,  meist  4 -Szählig. 
Stbg.  meist  in  1  Kreis,  vor  den  BlKr.Lappen  stehend.  B'^rKn. 
(fast  immer)  oberst.,  Ifächerig,  mit  grundst.  Placenta  oder 
1  grundst.  Samenanlage.  —  Farn.  73  Primulaceen. 

Ord.  XXIX.  GONTORTAE.  Bth.  regelmässig.  BlKr.  meist  4—5- 
zählig,  in  der  Knospenlage  meist  gedreht.  Stbg.  2—5  (oder 
mehr).  Garp.  2,  vollständig  oder  z.  Theil  verwachsen.  FrKn. 
oberst.  B.  meist  gegensl.  —  Farn.  74  Oleaceen.  75  Gen- 
tianaceen.  76  Apocyneen.  77  Asclepiadeen. 

Ord.  XXX.  TUBIFLORAE.  Bth.  regelmässig  oder  schräg-zygo- 
morph.  K.,  BlKr.  und  Stbg.  Szählig.  FrKn.  oberst.,  aus  2—5 
verwachsenen  Garp.  gebildet.  B,  wechselst.  —  Fani. :  78  Con- 
volvulaceen.  79  Borragineen.  80  Solanaceen. 

Ord.  XXXI.  LABIATIFLORAE.  Bth.  meist  zygomorph  mit 
21ippiger  BlKr.    Stbg.  4,  2  längere   und  2  kürzere,   seltener 


XXXYI 

4  Stbg.  von  gleicher  Länge  oder  2  oder  5  Stbg.  FrKn. 
Oberst.,  aus  2  verwachsenen  Garp.  gebildet.  —  Farn.:  81 
Scrophulariaceen.  82  Orobancheen.  83  Lentibularieen. 
84  Labiaten.  85   Verbenaceen.  86  Plantagin een. 

Ord.  XXXII.  GAMPANULINAE.  Bth.  meist  regelmässig.  Stbg. 
meist  5,  frei  oder  verwachsen,  meist  nicht  mit  der  BlKr. 
zusammenhängend.  Carp.  1—5.  FrKn.  meist  unterst.  — 
Farn.:  87.  Campanulaceen.  88  Cucurbitaceen. 

Ord.  XXXIII.  RUBIINAE.  Bth.  regelmässig,  seltener  zygomorph. 
K.  oft  rudimentär.  Stbg.  4—5.  Carp.  2—5.  FrKn.  unterst. 
B.  gegenst.,  meist  mit  NebenB.  —  Farn. :  89  Rubiaceen, 
90  Caprifoliaceen. 

Ord.  XXXIV.  AGGREGATAE. '  Bth.  oft  in  Köpfchen,  regel- 
mässig oder  zygomorph.  K.  meist  durch  einen  Pappus  ver- 
treten, oder  rudimentär  oder  fehlend.  Stbg.  5  (oder  weniger), 
FrKn.  unterst.,  mit  1  Samenanlage.  —  Farn. :  91  Valeria- 
naceen.  92  Bipsaceen.  93  Compositen. 

(In  der  Flora  von  Bern  nicht  vertreten  Ord.  Diospyrinae.) 


•i-^-j- 


Kreis  I.   Gefässkryptogamen. 

(I*teridophyten,) 

Reihe  I.    Filicinen. 


ORD.  I.    FILIGES  (FARNE). 

Farn.   1.     Polypodiaceen. 

Sporangien  mit  verticalem,  unvollständigem  Ring,  quer  auf- 
springend, gestielt.  —  Zahlreiche  sehr  kleine  Sporangien  bilden 
grössere  oder  kleinere,  auf  der  Unterseite  der  B.  verschiedenartig 
angeordnete  Sporangienhäufchen  (Sori),  welche  meist  von  einer 
bleibenden  oder  abfallenden  Hautfalte  (Schleier)  bedeckt  sind. 
Sporangien  tragende  B.  den  sterilen  gleichgestaltet  oder  mehr 
oder  weniger  zusammengezogen.  —  St.  (bei  den  inländischen 
Arten)  unterirdisch.  B.  sämmtlich  bodenst.,  meist  1— mehrfach 
fiederig  geth.  B.Stiel  oft  mit  trockenhäutigen  Spreuschüppchen 
besetzt. 

3000  Spec,  meist  in  den  Tropen  und  der  südl.  gemässigten  Zone. 

i.    S'porangienhäufchen    dem    Verlauf  der 
Nerven  folgend,  oder  besondere  Anasto- 
mosen oder  den  Rücken  oder  das  Ende 
der  Nerven  einnehmefid,  meist  schleier-      POLYPO- 
los.  —    W.Stock  kriechend.  DIEEN. 

Sporangienhäufchen  nackt  (bei  unserer  Art 
rundlich,  auf  den  keulenf.  verdickten  Enden 
von  Seitennerven).  Blattstiel  unten  abglie- 
dernd. —  B.  tief  fiederspaltig.     .      .      -      . 

Sporangienhäufchen  linienf.,  längs  des  Randes 
der  B.Lappen,  mit  2  schmalen  Schleiern.  — 
B.  langgestielt,  3fach  gefiedert 

2.  Sporangienhäufchen  länglich  oder  lineal, 
an  der  Seite  der  Nerven,  mit  seitenst. 
(selten  fehlendem)  Schleier,  oder  Sporan- 
gienhäufchen haken-  oder  hufeisenf  ge- 
krümmt. —  W.Stock  kurz,  B,  dicht  ge- 
huschelt. 


Polypodium. 
Pteridium, 

ASPLENIEEN. 


Polypodiaceen. 


Sporangienhäufchen  2  der  Mittelrippe  paral- 
lele, meist  ununterbrochene  Linien  bildend, 
mit  Schleier.  —  B.  tief  fiedersp.,  die  Spor- 
angien  tragenden  mit  schmäleren  Lappen.    Blechnum. 

Sporangienhäufchen  mit  Schleier  (bei  unsern 
Arten  einzeln,  oft  später  die  B.Lappen  fast 
vollständig  bedeckend).  —  B.  1— 3fach  fie- 
derig  getheilt Asplentum. 

3.  Sporangienhäufchen  meist  rundlich,  auf 
dem  Rücken,  selten  auf  dem  Ende  der 
Nerven,  mit  Schleier,  selten  schleierlos.   ASPIDIEEN. 

Schleier  fehlend.     Blattstiel   ungegliedert.   — 

W.Stock  kriechend.  B. mehrfach  fiedertheihg.    Phegopteris, 

Schleier  nierenf.,  in  der  Einbuchtung  angehef- 
tet —  oder  kreisrund,  in  der  Mitte  befestigt. 
—  W.Stock  meist  kurz  mit  dicht  gebü- 
schelten  B .    Aspidium. 

Schleier  gewölbt,  zuletzt  zurückgeschlagen.— 

Sterile  und  fertile  B.  gleichgestaltet.     .     .    Cystopteris. 

Polypödium.     Tüpfelfarn. 

{izoXxjq  viel,  TtoStov  Füsschen,  von  dem  mit  den  Narben 
abgestorbener  B.Stiele  besetzten  W.Stock.) 
P.  vulgäre  L.    Engelsüss.    B.  von  derber  Gonsistenz  (überwin- 
ternd), lanzett-länglich,  tief  fiedersp.,  mit  lineal-länglichen, 
unregelmässig  kleingesägten  oder  gekerbten,  oder  fast  ganz- 
randigen    (selten   tiedersp.)   Lappen.      Sporangienhäufchen 
gross,  rund,  auf  jedem  B.Lappen  2  einfache  Reihen  bildend. 
Aug.— Nov.   An  Molassefelsen,  in  Wäldern,  selten.   Brem- 
gartenwald  an  steilen  Abhängen  längs  der  Aare,  Eiholz  bei 
Bethlehem,  Gurten  unterhalb  Gurtendorf,  Ulmizberg,  N.Seite 
des  Belpberges,  M. Buchsee wald,  Grauholz,  Manne nberg,  Ge- 
ristein,  Lochbach  bei  Burgdorf,  Samstalwald  bei  Oberburg, 
Thorberg.    (Häufig  in  Wäldern  der  Voralpen  und  des  Jura.) 
Off.  der  W.Stock. 

Pteridium.     Saumfarn. 

(TUTsp^  Farn,  TTTspu^  oder  XTSpov  Flügel,  Feder.) 

P.  aquilinum  Kuhn.  (Pteris  aquilina  L.)  Adlerfarn.  B.  aus 
ki'iechendem  W.Stock  einzeln,  langgestielt,  mit  grosser,  3ecki- 
ger,  meist  zurückgebogener,  3fach  gefiederter  Spreite.  —  Vai;. 
mit  ganzrandigen,  gezähnten  oder  fiedersp.  Fiederläppchen, 
seltener  mit  2fach  gefiederten  B.  —  Der  Querschnitt  durch 
die  Basis  des  B.Stiels  zeigt  in  Folge  der  eigenthümhchen 
Anordnung  der  Sklerenchymbänder  und  Gefässbündel  die 
Figur  eines  Doppeladlers.  —  ^1%—Vli^. 


Polypodiaceen.  3 

JuL— Oct.  In  Wäldern,  besonders  in  Lichtungen  und  auf 
Heideplätzen  häufig  (jedoch  meist  steril).  Mit  Sporangien  an 
sonnigen  Abhängen  im  Gurtenthal,  Bantiger,  M.Buchseewald. 

Bl^chnum.     Rippenfarn. 

B.  Spicant  Roth.  (B.  boreale  Sw.)  B.  derb,  überwinternd,  in 
dichten  Büscheln,  kurzgestielt,  lanzettlich,  nach  der  Basis 
allmählig  verschmälert,  kammf.-tieffiedersp.  Fiederblättchen 
lineal-lanzettlich,  ganzrandig,  oben  dunkelgrün,  unten  matt. 
Die  Sporangien  tragenden  (nicht  überwinternden)  B.  länger, 
mit  schmalhnealen,  etwas  entfernten  Fiedern. 

JuL— Oct.  In  Wäldern  ob  Englisberg  (Längenberg).  Selten 
im  Sollrütiwald  bei  Köniz,  Ulmizberg,  Ballenbühl,  Krauch- 
thalberg, Grauholz,  Oberburg.     (Häufig   auf  den  Voralpen.) 

Aspi^nium.     Milzfarn,  Streifenfarn,    {aizkr^  Milz). 

i.  B.  V erläng ert-eilanzettlich,  2 — 3 fach  gefiedert,  ijahrig. 
B.Stiel  77iit  2  bandartig  schmalen,  im  Querschnitt  meist 
etwas  gehrixmmten  Ge fassbündeln.    (Athyrium  Roth.) 

A.  Filix-femina  Bernhardi.  (Name  von  den  im  Vergleich  mit 
Aspid.  Filix  raas  zarteren  B.)  B.  in  grossem  Büschel,  kurz- 
gestielt, mit  lanzettlichen,  lang  zugespitzten  Fiederblättchen. 
Fiederchen  zahlreich,  lanzettlineal,  rechtwinklig  abstehend, 
kammf.  gezähnt  oder  fiedersp.  Sporangienhäufchen  oft  zu- 
sammenfliessend.  —  V^— l""- 

Jul. — Sept.    In  feuchten  Wäldern,  ziemlich  häufig. 

2,  B.  eif.Seckig  oder  länglich,  2—Sfach  gefiedert,  über- 
winteimd.    B.Stiel  mit  i  GefässbiAndel. 

A.  Rüta-murdria  L.  (von  der  Aehnlichkeit   der  B.  mit  Ruta 
graveolens).    Mauerrautc.    B.  gehuschelt,  derb,  langgestielt, 
mit  kurzer,  unregelmässiger  Spreite.     Fiederchen   aus  keilf. 
Basis  eif.  oder  eilanzettlich.  ~  5— 15cm. 
Jul. — Sept.    An  alten  Mauern,  gemein. 

3.  B.  lineal,  einfach  gefiedert,  meist  vLberwinternd.   B. Stiel 
mit  1  GefässbiXndel. 

A.  Trichömanes  Huds.  (O-piJ  Haar,  [^.aivo|7.ai  rasen,  von  den 
zahlreichen,  schopfartig  gehäuften  B.Stielen.)  B.  gebüschelt, 
kurzgestielt.  Fiederblättchen  sitzend  oder  fast  sitzend,  rund- 
lich-oval, kleingekerbt,  zuletzt  einzeln  von  der  giänzend- 
braunrothen  Spindel  abfallend.  —  Var.  mit  kleineren  und 
grösseren,   mehr  oder  weniger   eingeschnittenen  Fiederchen. 

_    5-20cni. 

Jul.— Sept.  An  alten  Mauern,  auf  Felsköpfen  an  waldigen 
Abhängen,  gemein. 


4  Polypodiaceen. 

A.  vhnde  Huds.  Verschieden  durch  die  weicheren,  hellgrünen  B. 
mit  grüner  Spindel,  und  die  bleibenden,  deutUch  gestielten, 
stärker  gekerbten  Fiederblättchen.  —  Var.  mit  grösseren,  fie- 
dersp.  gelappten  Fiederblättchen.  —  5— 20ci«. 

Jul.— Sept.  An  felsigen  Abhängen,  in  Waldschluchten, 
stellenweise  häufig.  Engewald  bei  Bern  an  Abstürzen  ge- 
genüber Bremgarten,  Gurten,  SoUrütiwald  bei  Köniz;  häufig 
am  Scherlibachfall  und  im  Schwarzwasserthal,  Thalgut  in 
der  Schlucht  gegen  Kirchdorf,  Burgdorf. 

Phegöpteris.     Buchenfarn. 

(cp'/iyog  Buche  [urspr,  eine  Eichenart],  TtTSpt?  Farn.) 

P.  ;polypodioides  Fee.  (Poli/podium  Phegopteris  L.)  B.  lang- 
gestielt, von  zarter  Gonsistenz,  Seckig-lanzettlich,  kurz  flaum- 
haarig, gefiedert,  mit  fiedersp.,  an  der  Basis  meist  paarweise 
zusammenfliesseuden  Blättchen ;  das  unterste  Paar  oft  herab- 
gebogen. 

Jul.— Sept.  In  Wäldern,  an  Hohlwegen,  hin  und  wieder. 
SoUrütiwald  bei  Köniz,  Bremgartenwald  bei  der  Eimatt, 
M.Buchseewald,  Burgdorf  u.  a.  O. 

P.  Dri/öpteris  Fee.  (f^pu^  Eiche.)  (Polypodium  L.)  B.  lang- 
gestielt, dünn,  gelblich-grün,  breit  3eckig,  glatt  und  kahl,  mit 
etwas  zurückgebogener,  an  der  Basis  2— 3fach  gefiederter 
Spreite.  Die  untersten  Fiederblättchen  gestielt,  gefiedert  (mit 
tief  fiedersp.  Fiederchen),  fast  so  gross  als  der  oberhalb  der- 
selben liegende  Theil  des  B.  —  W.Stock  verlängert,  dünn, 
glänzend  schwarz. 

Jul. — Sept.  In  Wäldern,  an  Hohlwegen,  stellenweise 
häufig.     Sollrütiwald  bei  Köniz,  Bremgartenwald  u.  a.  O. 

P,  Robertidna  A.  Braun.  (Von  schwachem,  an  Geranium 
Robertianum  erinnerndem  Geruch.)  (Polypodium  Hoffm. 
Polypodium  calcareum  Sm.)  Verschieden  durch  die  etwas 
dunkler-grünen  und  derberen,  an  der  Unterseite  und  am 
B.Stiel  von  kleinen,  blassen  Drüsen  besetzten  B.  Die  un- 
tersten Fiederblättchen  viel  kleiner  als  der  Endtheil  des  B. 
—  W.Stock  dunkelbraun. 

Jul.— Sept.  An  steinigen  Orten,  in  lichten  Wäldern,  an 
Mauern,  stellenweise  häufig,  z.  B.  im  Bremgartenwald  am 
steilen  Absturz  unterhalb  der  Garlsruhe  u.  a.  O.  (Häufig  an 
Kalkfelsen  des  Jura  und  der  Alpen.) 

Aspidium.     Schildfarn. 

(a^TTiSwv  Schildchen,  von  der  Form  des  Schleiers.) 

i.  Schleier  nierenf .  am  Grunde  der  Bucht  angeheftet.  — 
B.  einjährig  (nicht  iÄherwinternd).  (Polystichum  Roth. 
Nephrodium  R.  Brw.) 


Polypodiaceen.  5 

A.  FiUx-mds  Sw.  Wui^mfarn.  W.Stock  stark,  dicht  mit  B. Stiel- 
resten besetzt.  B.  in  grossem,  diclitem  Büschel,  kurzgestielt, 
länglich-lanzettlich,  gefiedert.  Fiederblättchen  lanzettlich,  tief 
fiedersp.,  mit  abgerundet-stumpfen,  gezähnelten,  an  der  Basis 
die  Sporangienhäufchen  tragenden  Fiederchen.  —  B.Stiel 
mit  5—8  (stellemveise  durcli  Anastomosen  vermehrten)  Ge- 
fässbündeln.  —  7'^— l""- 

JuL— Sept.  In  etwas  feuchten  Wäldern  gemein.  Off.  der 
W. Stock  (Rhiz,  Filicis). 

A.  montdnum  Ascherson.  (A.  Oreöpteris  Sio.)  (opo?  Berg, 
TTTspi;  Farn.)  Verschieden  durch  die  schmäleren,  weniger 
breit  abgerundeten,  fast  ganzrandigen  Fiederchen,  an  wel- 
chen die  Sporangienhäufchen  längs  des  Randes  verlaufen, 
und  die  hellgrünen,  unten  mit  kleinen  gelben  Drüsen  be- 
setzten B.  B.Stiel  mit  2  bandartigen,  im  Querschnitt  etwas 
gekrümmten  Gefässbündeln. 

Jul. — Sept.  In  Wäldern,  selten.  Bremgartenwald,  Sollrüti- 
wald  bei  Köniz,  Schw^arzwasserthal,  M.Buchseewald,  Grau- 
holz, Bantiger,  Meyenmoos  bei  Burgdorf. 

A.  Thelypteris  Sw.  (9-^ Au;  weiblich.)  B.  aus  dünnem,  krie- 
chendem W.Stock  einzeln,  oder  in  schwachen  Büscheln,  lang- 
gestielt, meist  ohne  Spreaschuppen,  länglich-lanzettlich,  am 
Grunde  wenig  verschmälert,  geüedi^rt,  mit  lanzettlichen,  tief 
fiedersp.  Fiedern.  Fiederläppchen  mit  breitem  Grunde  zu- 
sammenfliessend,  länglich-eif.,  oder  fast  Seckig,  ganzrandig 
oder  schwach  gezähnelt,  zuletzt  von  den  zusammenfliessenden 
Sporangienhäufchen  dicht  bedeckt,  mit  eingerolltem  Rand.  — 
B.Stiel  mit  2  im  Querschnitt  ovalen,  im  oberen  Theil  des 
B.Stiels  zusammenfliessenden  Gefässbündeln. 

Jul.— Sept.  Auf  Torfmooren  und  Sumpfwiesen.  Wyler- 
hölzchen  an  der  Aare,  Löhrmoos,  Gümligenmoos,  Gerzensee, 
Meyenmoos  bei  Burgdorf,  Lobsigensee  u.  a.  O. 

A,  spinulöstim  Sw.  B.  in  lockeren  Büscheln,  langgestielt,  läng- 
lich-lanzettlich, 2 — 3fach  gefiedert,  mit  mehr  oder  weniger 
entfernten  Fiedern.  Fiederchen  stachelspitzig  gesägt,  oder  fie- 
dersp. mit  stachelspitzig  gesägten  Läppchen.  —  B.Stiel  mit 
2  stärkeren  der  Oberseite  genäherten  und  1  oder  mehreren 
kleineren  Gefässbündeln.  —  Sehr  veränderlich,  bes.  in  Form 
und  Theilung  der  B.  —  Var.  cristatiim  (A.  cristatum  Sw.). 
B.  schmal,  mit  einfach  fiedersp.  Fiederblättchen;  diese  mit 
stumpfen,  gezähnelten  Lappen.  Die  untersten  Fiederblättchen 
aus  breiter  Basis  Seckig,  mit  5-7-paarigen  Lappen.  Fieder 
der  sporangientragenden  B.  gedreht  und  nach  vorn  gerichtet. 
Jul.— Sept.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  an  Hecken,  auf 
^   Torfmooren,  häufig.  Var.  c?nstatum  auf  dem  Walkringenmoos. 


6  Ophioglossaceen. 

2.  Schleier  hreisymnd,  in  der  Mitte  angeheftet.  —  B.  derb, 
überiointernd. 

A.  aculedtum  Doli.  Var.  lobatum  Kunze.  {A.  lobatum  Sw.) 
B.  oben  dunkelgrün,  in  grossem,  dichtem  Büschel,  meist  kurz- 
gestielt, lanzettlich,  doppelt  gefiedert,  mit  zahlreichen,  ge- 
näherten, oft  etwas  sichelf.  gekrümmten  Fiederblättchen.  Fie- 
derchen  ungleichseitig,  gestielt  oder  etwas  herablaufend, 
stachelspitzig  gesägt,  die  untersten  meist  am  Grunde  in  eine 
nach  vorn  gerichtete  Ecke  vorgezogen.  -  An  jungen  Exem- 
plaren sind  die  Fiederblättchen  seicht  fledersp.,  an  der  Basis 
geöhrt.  —  B.Stiel  mit  2  stärkeren,  der  Oberseite  genäherten 
und  1—4  schwächeren  Gefässbündeln.  —  V^— l'"- 

Jul.— Oct.  In  feuchten  Wäldern  und  Schluchten,  hin  und 
wieder.  Bremgartenwald  längs  der  Aare,  z.  B.  am  Abhang 
unterhalb  der  Garlsruhe  u.  a.  O. ;  Ulmizberg,  Belpberg,  Lau- 
fenbad am  Bantiger  u.  a.  O. 

Cystöpteris.    Blasenfarn. 

(xu(7T'/]  Blase,  tztz^'ic,  Farn,  von  dem  gewölbten  Schleier.) 

C,  frdgilis  Bernhardt.  B.  gebüschelt,  länglich-eif.  oder  lanzett- 
lich, 2— 3fach  gefiedert,  zart  und  sehr  zerbrechlich.  B.Stiel 
an  der  Basis  glänzend  braun,  mit  2  (im  Querschnitt  ellipti- 
schen) Gefässbündeln.  W.Stock  kurz.  —  Var.  mit  breiteren 
oder  schmäleren,  stumpfen  oder  zugespitzten,  gezähnten  oder 
fiedersp.  B.Läppcheu. 

Jul. — Sept.  An  schattigen,  steinigen  Orten,  bes.  an  alten 
Mauern  und  Felsen,  häufig. 


ORD.  IL    OPHIOGLOSSACE^. 

Fam.  2.    Ophiog^lo^saceen. 

Sporangien  ohne  Ring,  2klappig  aufspringend,  zu  einem 
ähren-  oder  rispenf.  Sporangienstand  vereinigt.  —  Aus  dem 
kurzen,  aufrechten  W.Stock  entspringen  (unterhalb  der  Stamm- 
spitze) mehrere  B.,  von  welchen  alljährlich  ein  einzelnes,  in 
2  Segmente  getheiltes  B.  über  den  Boden  hervortritt.  Das  eine 
(sterile)  Segment  bildet  die  grüne  B.Fläche,  das  andere  (zusam- 
mengezogene) den  Sporangienstand. 

45  Spec,  zerstreut  in  der  trop.  und  gemässigten  Zone. 

Sporangienstand  rispenf.,  mit  sitzenden,  frei 
vorragenden  Sporangien.  —  Steriles  B.Seg- 
ment gefiedert Botrychium. 

Sporangienstand    ährenf. ,    mit    eingesenkten 

Sporangien.  —  Steriles  B.Segment  ungeth.    Ophioglossum* 


Equisetaceen.  7 

Botrychium.     Mondraute,     (ßorpu;  Traube.) 

B.  Lundria  Sic.  Fieder  des  sterilen  B.Segments  aus  keilf.  Basis 
nierenf.  oder  halbmondf. ,  ganzrandig  oder  eingeschnitten. 
Sporangien  an  den  Rispenästen  2zeilig.  —  5— 20cm. 

Jun.— Aug.  An  sandigen  Abhängen,  auf  trockenen  Weiden, 
selten  (meist  in  kleinen  Exemplaren).  Abstürze  an  der  Aare 
unterhalb  derEimatt,  Stockerensteinbruch,  Geristein,  Krauch- 
thalalp, Burgdorf  (Flühe),  Lochbach,  Rappenfluh  bei  Ober- 
burg, Gaset.  —  Auf  Weiden  der  Alpen  und  des  Jura  stel- 
lenweise häufig. 

Ophioglössum.     Natterzunge. 

(6(pi;  Schlange,  -^"Xi^aGy.  Zunge.) 

O.  vulgdtum  L.  Steriles  B.Segment  länghch-eif.,  ganzrandig, 
allmählig  in  den  B.Stiel  verschmälert.  Sporangien  gelb,  in 
schmaler,  2-zeiliger  Aehre.  —  5— 30cm. 

Jun.  Jul.  Auf  Sumpfwiesen,  sehr  selten.  Rüeggisberg 
(Trachsel).  —  Früher  in  Mühlethal  bei  Radelflngen  und  auf 
dem  Belpmoos  (in  Folge  der  Entsumpfung  verschwunden). 


Eeihe  II.    Equisetinen. 

ORD.  III.  EQUISETAGEiE. 

Fam.  3.     Equisetaceen. 

Sporangien  häutig,  zu  5—14  auf  der  Unterseite  gestielter 
Schildchen  (modificirter  B.),  welche  in  dichtgedrängten  Quü'len 
einen  endst.,  ähren-  oder  zapfenf.  Sporangienstand  bilden.  Sporen 
mit  2  hygroscopischen,  im  feuchten  Zustande  die  Sporen  spirahg 
umwindenden  Fasern  (Schleuderer,  Elateren).  —  Stamm  unter- 
irdisch (Wurzelstock),  mit  emporsteigenden,  einfachen  oder 
quirlig  verzweigten,  meist  einjährigen  Sprossen  (Stengel);  diese 
meist  mit  einer  Markhöhle  und  peripherischen  Höhlen.  Letztere 
entsprechen  theils  den  Kanten  des  St.  (Garin alhöhlen  oder  Ge- 
fässbündelhöhlen),  theils  den  Furchen  (Vallecularhöhlen  oder 
Rindenhöhlen).  Oberhaut  mehr  oder  weniger  verkieselt.  B.  klein, 
schuppenf.,  quirhg,  zu  gezähnten  Scheiden  verwachsen.  —  Fort- 
pflanzung vorherrschend  durch  Knospenbildung  an  unterirdi- 
schen Theilen. 

Einzige  Gattung  Equisetum,  mit  40  Spec,  fast  über  die  ganze  Erde, 
bes.  in  der  nördl.  gemässigten  Zone  verbreitet. 


8  Equisetaceen. 

Equis^tum.     Schafthalm.     Schachtelhahn. 

(Equus  Pferd,  seta  Borste,   von  den  langen  dünnen  Quiiiästen 
einiger  Arten.) 

A.  Spaltöffnungen  in  der  Fläche  der  Oberhautzellen, 
E.  phaneropora  Milde. 

Oberirdische  Sprosse  einjährig  (nicht  übermnternd). 

i.  Sporangientrage7ide  infertile)  Sp7'0sse  einfach,  hlass  (nicht 
grün),  nach  der  Reife  absterbend,  die  später  entwickelten 
sterilen  Sprosse  quirlig  verästelt. 

E.  arvense  L.  (Katzen stiel.)  Sporangientragende  Sprosse  röth- 
lich-braun,  etwas  fleischig,  mit  bauchigen,  braunen,  in  8—12 
pfriemliche  Zälme  auslaufenden  Scheiden.  Sterile  Sprosse 
grün,  mit  scharfkantigen,  grünen,  meist  einfachen  Aesten. — 
Verzweigungen  des  W.Stocks  oft  mit  knolligen  Verdickun- 
gen. —  Fr.Sprosse  10— 20cm,  sterile  Sprosse  20— 40^^ 

Apr.  Mai.  Auf  etwas  feuchter  Erde,  besonders  auf  Lehm- 
boden, auf  Aeckern,  an  Wegen,  häufig. 

E.  Telmateia  Ehrli.  (Tzk\Ly,  Sumpf.)  (E.  eburneum  Roth.) 
Sporangientragende  Sprosse  stark,  blass  bräunlich,  etwas 
fleischig,  mit  genäherten,  trichtert,  braunen,  in  20—30  pfriem- 
liche Zähne  auslaufenden  Scheiden.  Sterile  Sprosse  (im  aus- 
gebüdeten  Zustand)  weiss,  mit  sehr  langen,  dünnen,  hell- 
grünen, meist  einfachen  Quirlästen.  —  Fertile  Sprosse  15— 
30cm^  sterile  Va— 1"". 

Apr.  Mai.  An  sumpfigen  Stellen  der  Wälder,  an  lehmigen 
Abhängen,  stellenweise  häufig. 

2.  Sporangientragende  und  sterile  Sprosse  gleichzeitig  ent- 
wickelt, die  ersteren  anfangs  astlos  und  blass,  nach  der 
Sporenreife  grün  icerdend,  und  Quirläste  entwickelnd. 
Aeste  verzweigt. 

E.  silvdticum  L.  Sporangientragende  Sprosse  mit  grossen, 
bauchigen,  oben  braunen,  2 — 5sp.  Scheiden  (Zähne  10— 14,  par- 
thieenweise  bis  oben  verwachsen).  Sterile  Sprosse  (und  die 
fruchtbaren  nach  der  Sporenreife)  hellgrün,  mit  dünnen,  quirlig 
verzweigten,  bogenf.  herabgebogenen  Aesten.    -   20— 50cm. 

Apr.  Mai.  An  sumpfigen  Stellen  der  Wälder,  ziemlich 
selten,  jedoch  an  den  betr.  Standorten  meist  in  grosser  Menge. 
Riederen wald  bei  der  Stürleren,  Bremgartenw^ald  an  meh- 
reren Orten,  Schupfen,  Radelfingen,  Deisswyl,  Grauholz, 
Krauchthal,  Burgdorf,  Rüeggisberg  u.  a.  O. 

5.  Sporangientragende  und  sterile  Sprosse  gleichzeitig  ent- 
wickelt und  gleichgestaltet.    Aeste  einfach  oder  fehlend. 

E.  palüstre  L.  St.  ästig,  tief  gefurcht,  grün.  Markhöhle  kleiner 
als   die  Rindenhöhlen  (Vallecularhöhlen).    Seheiden  locker, 


Equisetaceen.  9 

grüD,  in  6—8  lanzettliche,  braune,  am  Rande  trockenhäutige 
Zähne  auslaufend.  —  30— 60fm. 

Mai — Aug.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Gräben  und  Ufern,  häufig. 

E.  limösum  L.  St.  einfach  oder  oben  ästig,  feingestreift,  glatt, 
grün,  an  der  Basis  röthlich-braun,  mit  sehr  grosser  Mark- 
höhle. Scheiden  eng  anliegend,  grün,  mit  12—20  pfriemlichen, 
schwarz-braunen  Zähnen.  —  V^ — !""• 

Mai.  Jun.    In  Teichen   und  Gräben,  stellenweise  häufig. 
Egelmoos  bei  Bern,  Teich  bei  Brünnen  u.  a.  O. 


B.  Spaltöffnungen  in  Vertiefungen  [scheinbar  unter 
der  OberhautJ.  —  Sporangie72 stände  stachelspitzig. 
—  E.  cryptopora  (RippochaeteJ  Milde. 

(Oberirdische  Sprosse  ausdauernd  [überwinternd],  durch  kleine  Kieselhöckerchen 
rauh.     Sporangientragende  und  sterile  Sprosse  gleicbgestaltet.) 

E.  hiemdle  L.  Schaßheu.  (Schaßelen.)  St.  stark,  steif,  auf- 
recht, kantig  gestreift,  mit  10—34  Kanten  und  weiter  Mark- 
höhle, einfacli  oder  an  der  Basis  ästig,  graugrün.  Scheiden 
röhrenf.,  anliegend,  grün,  mit  1 — 2  schwarzen  Ringen  und 
kurzen,  lineal-pfriemhchen,  bald  abfallenden  Zähnchen.  — 
Va7\  ßillax  Milde.  St.  10 — 12kantig.  Scheiden  weit,  nur 
die  unterste  mit  schwarzem  Ring. 

Apr. — JqI.  In  Wäldern  und  Waldschluchten,  stellenweise 
häufig,  Bremgartenwald  längs  der  Aare  und  bei  der  Eimatt, 
am  waldigen  Abhang  zwischen  Bremgarten  und  Seftau,  an 
der  Aare  gegenüber  Elfenau,  Sohrütiwald  bei  Köniz,  Schwarz- 
wasserthal u.  a.  O.  —  Var.  fallax  in  einem  feuchten  Wald 
bei  Burgdorf,  auf  sandigem  Boden.  —  V2— 1™. 

E.  variegdtum  Schleicher.  Verschieden  durch  die  viel  dünneren 
und  schwächeren  (4  -  Bkantigen),  meist  an  der  Basis  gebü- 
schelt-ästigen  St,  mit  engerer  Markhöhle,  die  nach  oben  erwei- 
terten Scheiden,  mit  breit-randhäutigen,  in  eine  feine,  zer- 
brechliche Spitze  auslaufenden,  bleibenden  Zähnchen.  — 
10— 20cm.  _  Nach  Milde  mit  der  vorigen  durch  Uebergangs- 
formen  verbunden. 

Jun. — Aug.  An  feuchten,  sandigen  Stellen,  an  Ufern,  auf 
Lichtungen  der  Wälder,  ziemlich  häufig.  Marzili  an  der  klei- 
nen Aare,  am  Weg  vom  Hasli  zum  Glasbrunnen,  Eimatt, 
Gurtenthal,  am  Aardamm  unterhalb  Elfenau,  Schwarzwas- 
serthal u.  a.  O. 

Anm.  Die  meisten  Equisetum-Arten  zeigen  mancherlei  Abänderungen. 
—  Nicht  selten  finden  sich,  bes.  bei  E.  palustre  und  limosum,  Formen  mit 
Sporangienstände  tragenden  Quirlästen  (Var.  polystaohyum). 


10  Lycopodiaceen. 


Eeihe  III.    Lycopodinen. 

ORD.  IV.    LYGOPODIAGE^. 

Farn.  4.    Lycopodiaceen. 

Sporangien  klappig  aufspringend,  einzeln  auf  der  Basis 
(oder  im  Winkel)  der  ß.  Sporangientragende  B.  den  sterilen 
gleichgestaltet,  oder  schuppenf.  reducirt  und  zu  endst.,  ähren- 
oder  zäpfchenf.  Sporangienständen  vereinigt.  —  St.  gabelästig, 
mit  centralem  Gefässbündelstrang ,  mit  kleinen,  ungetheilten, 
sitzenden  B. 

100  Spec,  fast  über  die  ganze  Erde  verbreitet,  meist  in  den  Tropen. 

Sporangien  1  fächerig,  meist  2klappig  aufsprin- 
gend, mit  staubfeinen,  rundlich-tetraedri- 
schen  Sporen.  —  St.  gabelästig,  von  sitzen- 
den, mehrjährigen  B.  dicht  besetzt  .     .     .      Lycopodium. 

Lycopödiuiii.  Bärlapp.  (X\)y.oq  Wolf,  rof^wv  Füsschen.) 

i.  Sporangien  an  der  Basis  unveränderter  {den  sterilen 

gleichgestalteter)  B. 

L.  Seldgo  L.  St.  aufstrebend,  büschelig-ästig.  B.  gedrängt,  lineal- 

lanzettlich,  stachelspitzig.    Sporangien  gelb,  in  der  Mitte  der 

Jahrestriebe,  an  der  Basis  unveränderter  B.  —  5— 20ci». 

Jul.— Oct.  In  feuchten  Wäldern  und  Schluchten,  an  Mo- 
lassefelsen, selten.  Schwarzwasserthal,  an  felsigen  Abhängen 
bei  der  alten  Brücke,  Grauhoiz  an  felsigen  Abhängen.  (Häufig 
in  Alpenwäldern.) 

2.  Sporangien  in  endst.,  cylindrischen  Zäpfclien^  an  der 
Basis  blasshäutiger,  reducirt  er  B. 
L.  annötinum  L.    St.  kriechend,  mit  aufsteigenden  Aesten.    B. 
lineallanzettlich,  abstehend,  stachelspitzig;  die  Zweige  bis  an 
die  blassgelblichen,  einzelnstehenden  Zäpfchen  gleichmässig- 
beblättert.  —  St.  oft  über  1""  lang. 

Jul.— Oct.  In  moosigen  Tannenwäldern,  selten.  M.Buch- 
seewald,  Grauholz,  Wälder  bei  der  « Tanne  »  (bei  Lauter- 
bach), Rappentluh  bei  Oberburg.  (Häufig  in  Wäldern  der 
Yoralpen.) 

L.  clavdtum  L.  St.  kriechend,  mit  aufsteigenden,  gabelig  ver- 
zweigten Aesten.  B.  lineal-pfriemlich,  mit  weisser  Haarspitze. 
Zäpfchen  lineal,  blassgelblich,  meist  zu  2  (selten  1  oder  3), 
auf  langem,  endst.,  von  kleinen,  blassen  Schüppchen  besetz- 
tem Träger.  —  40— 80cm. 


Taccineen.  11 

Jul.— Oct.  In  moosigen  Wäldern,  ziemlich  selten,  an  ver- 
einzelten Stellen.  Bremgartenwald  bei  Bern  auf  der  hohen 
Uferkante  zwischen  Hasli  und  der  Mündung  des  Glasbaches, 
Eiholz  unweit  der  Eimatt,  Könizbergwald,  Kühschatten-  und 
Sollrütiwald  bei  Köniz,  Bantiger,  Lindenthalberg,  Rappen- 
fluh bei  Oberburg ;  Uettligenwald  bei  Meykirch,  M.Buchsee- 
wald;  Bütschelegg.  (Häufig  auf  den  Voralpen.)  Off.  die 
Sporen  (Lycopodium,  Bä7Happsamen,  Hexenmehl) 

Anm.  L.  complanatum  Spring,  Eimatt  (Herb.  Brunner),  wurde  in 
neuerer  Zeit  nicht  mehr  gefunden. 


Kreis  IL  Phanerogamen. 

(Anthophyten,   Spertnatophyten 
oder  Siphonogamen.) 

Klasse   I.     O^ymnospermen, 

ORD.  I.   GONIFER^. 

Farn.   1.     Taxineen. 

Männl.  Bth.:  Stbg.  meist  schildf.,  oder  schuppenf,  mit  2— 8 
Pollensäcken.  Weibl.  Bth.:  Samenanlagen  auf  nackten  oder 
unten  mit  SchuppenB.  besetzten  Zweiglein  end-  oder  seitenst. 
(oder  Samenanlagen  auf  schuppenf.  Garpellen).  Ohne  (oder  mit 
unvollkommener)  Zapfenbildung.  Samen  eiweisshaltig,  oft  mit 
fleischigem  Samenmantel  (oder  fleischiger  Aussen  schiebt  der 
Samenschale).  Embryo  mit  2  Gotyledonen.  —  Sträucher  oder 
Bäume  mit  oft  linealen  B. 

80  Spec.  meist  in  der  gemässigten  Zone  der  südl.  HK.  und  in  den  Tropen. 

Diöcisch.  Männl.  Bth.  ein  gestieltes,  kugeliges 
Köpfchen  bildend.  Pollensäcke  3 — 9,  auf 
der  Unterseite  der  schildf.,  gestielten  Träger. 
Samenanlage  einzeln,  am  Ende  eines  kur- 
zen, aus  dem  Winkel  vorjähriger  B.  ent- 
springenden, unten  mit  dachigen  Schuppen 
besetzten  Stielchens.  Samen  von  dem  flei- 
schigen, oben  offenen  Samenmantel  umhüllt.      Taxus. 


12  Cupressineen. 

Taxus.     Eibe. 

2.  baccdta  L.  Strauch  oder  kleiner  Baum  mit  flachen,  wagrecht 
ausgebreiteten  Aesten.  B.  flachlineal,  zugespitzt,  nach  2  Seiten 
abstehend,  oben  dunkelgrün  und  glänzend,  unten  mattgrün. 
Reife  Samen  durch  den  saftigen,  rothen  Samenmantel  beeren- 
artig. —  Giftig. 

März.  Apr.  In  Wäldern  hin  und  wieder  (meist  in  männl. 
Exemplaren).  Häufig  an  der  N.  und  O.Seite  des  Belpberges, 
Lauterbach  u.  a.  O.    Auch  in  Gärten  und  Anlagen  cultivirt. 


Farn.  2.    Cupressineen. 

Männl.  Bth. :  Pollensäcke  zu  2—6  auf  der  Unterseite  meist 
schildf.  Stbg.  Weibl.  Bth.:  Samenanlagen  zu  1  —  mehreren  an 
der  Basis  (im  Winkel  oder  etwas  seithch)  sclmppenf.  Garpelle. 
Diese  in  1  oder  mehreren,  2—4  zähligen  Quirlen,  bei  der  Reife 
holzig  oder  lederartig,  meist  kurze  Zäpfchen  bildend,  oder  flei- 
schig und  beerenf.  verwachsen.  Samen  eiweisshaltig.  Embryo 
meist  mit  2  Gotyledonen.  —  Sträucher  oder  Bäume  mit  ge- 
genst.  oder  quirligen,  meist  schuppenf.,  seltener  hnealen  B. 

75  Spec.  meist  in  den  gemässigten  Zonen. 


Carp.Schuppen  bei  der  Reife  lederartig,  ein 
kurzes  Zäpfchen  bildend.  Samen  geflügelt. 
—  B.  schuppenf.,  dicht  dachig.  —  Monöcisch. 

Carp.Schuppen  beerenartig  verwachsend.  — 
B.  nadel-  oder  schuppenf.  —  Diöcisch  (oder 
monöcisch) 


Thuja. 


Juniperus. 


Thuja,     Lebensbaum.     (Ouw  opfern,  räuchern.). 

T.  occidentdlis  L.  Strauch  mit  ausgebreiteten  Aesten,  B.  sehr 
klein,  schuppenf.,  mit  einem  Längshöcker,  4reihig  (paarig- 
gegenst.),  die  flachen,  fiederästigen  Zweige  dicht  bedeckend. 
Zäpfchen  klein,  mit  dünnen,  braunen  Schuppen  — Aromatisch. 
März.  Apr.  In  Gärten  und  Anlagen,  zuweilen  in  Hecken, 
häufig  cultivirt.  —  Aus  N.Amerika  stammend. 

Anm.  Biota  orientalis  Encll.  (Thuja  L.),  verschieden  durch  grössere 
Zäpfchen  mit  etwas  fleischigen,  bei  der  Reife  bläulich  bereiften  Sdiuppen,  un- 
geflügelte Samen,  die  mit  einer  Längsfurche  versehenen  B.  und  vorwiegend 
vertikale  Zweige,  —  in  Grärten  hin  und  wieder  cult.  Aus  China  und  Japan 
stammend. 

Juuiperus.     Wachholder. 

J.  communis  L.  Gemeiner  Wachholder.  (Reckholder.)  Diö- 
cisch. Kleiner,  ästiger  Strauch.  B.  in  Szähligen  Quirlen,  lineal- 
pfriemlich,  stechend,  mit  breitem,  weisslichem  Mittelstreifen 


Ahietineen.  13 

(von  zahlreichen  Spaltöffnungen),  unten  stumpfkielig,  mit 
schwacher  Längsfurche.  Bth.  an  kurzen,  aus  dem  Winkel 
vorjähriger  B.  entspringenden  Zweigiein.  Garpellarschuppen 
in  8zähhgem  Quirl.  Samenaulagen  einzeln  am  Grunde  der- 
selben (seitlichj,  scheinbar  mit  den  Garpellarschuppen  alter- 
nirend.  Scheinbeeren  aus  3  vervv^achsenen  Schuppen  gebildet, 
Ssamig,  im  zweiten  Jahre  reifend,  schwarz,  blaubereift. 

Apr.  Mai.  In  lichten  Wäldern,  auf  Heideplätzen,  stellen- 
weise häufig,  so  in  Ufergebüschen  oberh.  der  Hunzikenbrücke, 
am  Abhang  des  Frienisbergwaldes  bei  Säriswyl,  Schwarz- 
wasserthal u.  s.  w.    Off.  das  Holz  und  die  Scheinbeeren. 

A  n  m.  ,/.  virginidna  L.  Baum  mit  kegelf.,  abstehend-ästiger  Krone. 
B.  abstehend,  pfriemlich-lanzettlich,  oder  kürzer  und  dachig -angedrückt. 
Scheinbeeren  klein,  aufrecht.  —  In  Gärten  und  Anlagen  hie  und  da  cultivirt. 
Aus  N.Amerika  stammend. 

J.  Sahina  L.  (Sahina  officinalis  Garcke).  Sade-  oder  Sevenhaum. 
Strauch  oder  kleines  Bäumchen  mit  ausgebreiteten,  gedrungen-ästigen  Zweigen. 
B.  klein,  meist  4zeilig,  schuppenf.-dachig,  oder  lanzett-pfriemlich  und  mehr 
abstehend.  Scheinbeeren  blaubereift,  auf  zurückgekrümmten  Stielen.  —  Aro- 
matiscli.  Giftig.  In  Gärten,  hie  und  da  cult.  Von  Haller  (Hist.  Stirp.)  auf 
der  Hunzikenau  citirt,  wo  sie  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  beobachtet  wurde. 
Aus  den  südlicheren  Alpen  stammend.  Off.  die  jüngeren  Ziveige  (Herh. 
Sahinae). 


Farn.  3.    Abietineen. 

Männl.  Bth. :  Pollensäcke  zu  2  auf  der  Unterseite  schuppenf . 
Träger.  Pollenkörner  meist  mit  2  rundhchen,  lufthaltigen  An- 
hängseln. Weibl.  Bth.  mit  zahlreichen,  spirahg  geordneten 
Schuppen  (Garpellen).  Diese  aus  2  Segmenten  bestehend :  Eine 
untere  Schuppe  (Deckschuppe),  und  aus  der  Basis  derselben 
entspringend  (oft  scheinbar  axillär)  eine  obere,  2  Samenanlagen 
tragende  Schuppe  (Samenschuppe,  Fr.Schuppe).  Letztere  bei 
der  Reife  vergrössert,  holzig  oder  lederartig  (Zapfen  bildend). 
Samen  eiweisshaltig,  meist  geflügelt  (durch  Ablösen  einer  Ge- 
webeplatte der  Samenschuppe).  Embryo  mit  mehreren  (3—15) 
Gotyledonen.  —  Monöcische  Bäume  mit  linealen  B. 

120  Spec,  meist  in  der  gemässigten  Zone  der  nördl.  HK. 

Zapfenschuppen  zuletzt  einzeln  von  der  Axe 
abfallend.  Deckschuppen  so  lang  oder  län- 
ger als  die  Samenschuppen.  B.  einzelst., 
flachüneal Abies. 

Samenschuppen  (der  ausgebildeten  Zapfen)  die 
viel  kleineren  Deckschuppen  überragend, 
bleibend;  der  ganze  Zapfen  abfallend.  B. 
einzelst.,  4kantig Picea. 

Samenschuppen  (der  ausgebildeten  Zapfen)  die 
kleineren  Deckschuppen  überragend,  blei- 


14  Abietineen. 

bend.    B.  weich,  in  kurzen   ßüschelchen, 
nicht  überwinternd.    Pollen  kugelig  (ohne 

Anhängsel) Larix. 

Samenschuppen  (der  ausgebildeten  Zapfen) 
oben  verdickt,  die  Deckschuppen  überra- 
gend, bleibend.  B.  zu  2— mehreren  gehu- 
schelt (an  verkürzten  Seitenzweigen).  Männl. 
Bth.  zahlreich  an  gemeinschaftlicher,  später 
in  einen  Laubtrieb  verlängerter  Axe.  Zapfen 
erst  im  zweiten  oder  dritten  Sommer  reifend.      Pinus. 

Abies.     Tanne. 

A.  pectindta  BC.  (A.  alba  Mill.  Pinus  Abies  Du  Roi.  Pinus 
Picea  L.)  Weisstanne.  Edeltanne.  Hoher  Baum  mit  weiss- 
licher,  harzreicher,  glatter  Rinde  und  wagrecht  abstehenden, 
flachen  Aesten.  B.  flach -lineal,  meist  ausgerandet,  oben 
dunkelgrün  und  glänzend,  unten  mit  2  bläulich  -  weissen 
Streifen,  auf  welchen  mehrere  Spaltöffnungsreihen  verlaufen, 
an  den  Zweigen  (durch  Drehung)  meist  scheinbar  2zeilig, 
am  Gipfeltrieb  entfernter  und  allseitig  abstehend.  Bth.  an 
den  Enden  der  oberen  Zweige.  Zapfen  aufrecht,  walzenf. 
Deckschuppen  mit  pfriemlicher,  ott  zurückgebogener  Spitze 
über  die  Samenschuppen  vortretend.  B.  10—12  Jahre  dauernd. 
—  24—36'",  selten  höher  (bis  über  50"^). 

Mai.  Häufig  in  Wäldern,  auf  fruchtbarem,  etwas  feuchtem 
Boden,  meist  mit  Rothtannen  gemischt,  seltener  in  reinen 
Beständen. 

Picea.     Fichte,     (pix  Pech.) 

P.  excelsa  Link,  in  Linnaea.  (Pinus  Picea  Du  Roi.  Pinus 
Abies  L.  Abies  excelsa  BC.  Picea  vulgaris  Link.)  Roth- 
tanne.  Fichte.  Hoher  Baum  mit  braunrother,  schuppig-rauher 
Rinde  und  abstehenden  Aesten.  B.  dunkelgrün,  stumpf  4kantig, 
kurz  stachelspitzig,  auf  jeder  der  4  Seiten  mit  mehreren  Spalt- 
öffnungsreihen besetzt.  Weibl.  Bth.  (junge  Zäpfchen)  aufrecht, 
meist  roth.  Ausgebildete  Zapfen  "länglich- walzenf.,  zuletzt 
hängend,  mit  mehr  oder  weniger  zugespitzten  und  ge- 
stutzten, oder  abgerundeten  Schuppen.  B.  10—12  Jahre 
dauernd.  —  24—36'",  selten  höher  (bis  über  50"). 

E.  Apr.  Mai.  Als  Hauptbestandtheil  der  Nadelholzwälder 
allgemein  verbreitet.  Off.  (von  Picea  excelsa  u.  a.  Abietineen) 
das  Harz. 

Lärix.    Lärche. 

L.  euro'pma  BC.  (Pinus  Larix  L.  Larix  decidua  Miller.) 
Lärche.  Baum  mit  abstehenden  Aesten.  B.  schmalüneal,  hell- 
grün, an  den  verkürzten  Seitenzweigen  gebüsehelt,   an  den 


Abietineen.  15 

sich  verlängernden  Trieben  auseinandergerückt,  spiralig. 
Männl.  Bth.  und  weibl.  Bth.Stände  im  Winkel  vorjähriger 
(abgefallener)  B.  Zapfen  eif.,  klein  mit  dünnen  (zur  Bth.Zeit 
rothen)  Schuppen.  —  15-25'". 

Apr.  Mai.  In  Wäldern  und  Anlagen,  hin  und  wieder  cult. 
Bei  Bern  im  Bremgartenwald,  Dählhölzli,  Könizbergwald, 
Gümligenberg  u.  a.  O.  Off.  der  Balsam  (Terebinthina 
Laricis). 

Pinus.     Kiefer.     Föhre. 

P.  süvestris  L.  Kiefe7\  Föhre.  (Dähle.)  Baum  mit  rothbrauner, 
im  Alter  grauer  Rinde  und  schirmartig  ausgebreiteter  Krone, 
selten  Strauch.  B.  schmallineal,  planconvex,  steif,  bläulich- 
grün, auf  beiden  Seiten  mit  mehreren  Spaltöffnungsreihen,  zu 
2  vereinigt,  an  der  Basis  von  häutigen  Schuppen  umgeben. 
Zapfen  conisch  oder  länglich-eif.,  auf  hakigem  Stiel  herab- 
gebogen, glanzlos.  Schuppen  mit  starker,  rhombischer,  bei 
der  Reife  graubrauner  Verdickung.  —  Var.  mit  kürzeren  und 
längeren  B.  Der  verdickte  Theil  der  Schuppen  mit  mehr  oder 
w^eniger  entwickeltem,  geradem  oder  gekrümmtem  Anhängsel, 
(Var.  reßexa).  —  15—25™. 

Mai.  In  Wäldern  und  an  Waldrändern,  bes.  auf  sandigem 
Boden,  an  felsigen  Abhängen,  häufig,  jedoch  selten  in  grösseren 
Beständen.  —  Eine  verkrüppelte,  strauchartige  Form  (z.  Thl. 
Var.  reßexa)  auf  Torfmooren.  Löhrmoos  u.  s.  w\  —  Off.  die 
Knospen  (Turiones  Pini)  und  das  Harz. 

P.  montdna  Miller.  Berg  fahre.  Verschieden  durch  die  glän- 
zenden, fast  sitzenden,  meist  wagrecht  abstehenden,  braunen 
oder  gelbÜch-braunen  Zapfen  und  die  kürzeren  (3— 6cm.  langen) 
dunkelgrünen  B.  —  Sehr  veränderlich  in  der  Form  der  Zapfen 
und  der  Beschaffenheit  des  verdickten  Anhängsels  der  Samen- 
schuppen. —  Var.  Pumilio  (P.  Pumilio  Hanke)  Zapfen 
eirund,  symmetrisch,  wagrecht  abstehend.  —  Var.  uliginosa 
(P  uliginosa  Neumann)  mit  conisch  verlängerten,  unsym- 
metrischen, etwas  herabgebogenen  Zapfen.  Samenschuppen 
mit  mehr  oder  weniger  hakenf.  Anhängsel. 

Mai.  Auf  einem  Torfmoor  bei  Ober-Muhleren  (Längen- 
berg bei  c.  860"),  als  172-4"*  hohe,  dunkelgrüne,  eif.  oder 
pyramidenf.  Bäumchen,  in  beiden  oben  angeführten  (durch 
Zwischenformen  verbundenen)  Varietäten. 

P,  Larieio  Poiret.  Var.  austriaca.  (P  nigricans  Host.) 
Schioarzkiefer.  Schicarz fahre.  Von  P.  süvestris  verschie- 
den durch  die  viel  grösseren,  etwas  glänzenden,  fast  sitzen- 
den und  abstehenden  Zapfen,  die  viel  längeren  (8— 15cm), 
derberen,  scharf  zugespitzten,  dunkelgrünen,  an  den  Zweig- 
enden dichtgebüschelten  B.,  die  längeren,  scharf  zugespitzten 
Zweigknospen  und  dunklere  Rinde. 


16  Lüiaceen. 

Mai.  Hin  und  wieder,  meist  vereinzelt  oder  in  kleineren 
Gruppen  cultivirt.  Bremgartenwald  an  mehreren  Stellen,  z.  B. 
an  der  Neubrückstrasse  (Fussweg),  Steinhölzli,  Löhrwald. 

P,  Ströbus  L.  (GTpoßo;  Wirbel,  Kreisel.)  Weymouthskiefer. 
Baum  mit  grauer,  glatter  (an  alten  Stämmen  rauher)  Rinde 
und  pyramidenf  Krone.  B.  nadelf.,  Skantig,  sehr  lang  und 
dünn,  hellgrün,  zu  5  gehuschelt.  Zapfen  hängend,  locker, 
walzenf.  Samenschuppen  nach  oben  wenig  verdickt.  — 
15— 25"\ 

Mai.  In  Wäldern  und  Anlagen,  stellenweise  cult.  Brem- 
gartenwald, Löhrwald  u.  a.  O.  —  Aus  N.Amerika  stammend. 

A  n  m.  Pinus  Cembra  L.  Arve,  mit  dunkelgrünen,  zu  5  gebüschelten  B., 
rundl.-eif.  Zapfen  und  grossen,  flügellosen  Samen,  hie  und  da  in  Wäldern  und 
Anlagen  cultivirt.     Bremgartenwald,  Löhrwald  u.  a.  0. 


K^lasse   II.     .A^xig-iospermen. 

Eeihe  I.    Monocotyledonen. 

ORD.  I.    LILIIFLOR^. 

Farn.  1.    liiliaceen. 

(Lüiaceen  DG.,  Golchicaceen  DG.  und  Asparageen  Juss.) 

ßth.  meist  zw.  und  regelmässig.  P.  blumenkronenartig, 
selten  grünlich.  P.B.  6  (selten  4  oder  8),  in  2  Kreisen,  frei  oder 
verwachsen.  Stbg.  6  (selten  4  oder  8),  in  2  Kreisen,  dem  Bth- 
boden  oder  dem  P.  eingefügt.  Fr.Kn.  oberst.,  3  (1—4)  fächerig. 
Gf.  Ij  oder  3—4.  Fr.  eine  meist  3klappige  Kapsel,  oder  Beere. 
Samen  eiweisshaltig.  —  Meist  krautartige  Pflanzen  mit  Zwie- 
beln oder  W.Stöcken,  seltener  St.Knollen  (oder  mit  holzigen 
Stämmen). 

2100  Spec,  meist  in  den  wärmeren  Zonen,  viele  in  den  Mediterranländern. 

I.  Kapsel  meist  fachsp.  (loculicid)  aufspringend.  — 
Stbg.  6.    Gf.  I.    Meist  Zwiebeipflanzen. 


i.  PB.  frei  (oder  ganz  am  Grunde  etwas 
zusammenhängend). 

a.    Bth.Stand  traubig  oder  doldentraubig. 

Stbf.  fadenf.    Bth.Stiel  2gUedrig.  —  Bth.  weiss. 
Mit  W.Stock  (ohne  Zwiebel) 


LILM.GEEN 

(im  engeren  Sinn). 


Anthericum. 


Lüiaceen. 


17 


Stbf.  pfriemlich,  dem  Grund  der  PB.  eingefügt. 

—  Bth.  blau 

Stbf.  flach,  blumenblattartig,   dem  Bth.Boden 

eingefügt.  —  Bth.  weiss  oder  grünlich. 

b.   Bth.Stand  doldenf.  (aus  1  oder  mehreren 

Schraubein  gebildet). 

Antheren  mit  der  Basis  auf  dem  Träger  sitzend. 

—  P.  gelb 

Antheren  mit   dem  Rücken  angeheftet.  ~  P. 

roth,  grünlich  oder  weiss,  meist  bleibend, 
vertrocknend.  Bth.  in  dolden-  oder  köpf- 
chenf.  Bth.Stand.    Geruch  knoblauchartig. 

2.    PB.  röhrig  vertoachsen. 
P.  trichterf.  —  Bth.  gross,  in  doldig-gabeligen 

Bth.Ständen  (Schraubein).    Ohne  Zwiebel. 
P.  giockenf.,   mit  kurzem,   6z.  Saum.  —  Bth. 

klein,  in  einfacher  Traube 

II.  Kapsel   meist   scheidewandsp.  (septicid)   auf- 
springend. —  Stbg.  6.    Gf.  3.    Mit  W.Stöcken 

oder  St.Knollen. 

P.  röhrig,  mit  6th.,  trichterf.  Saum.  Samen  rund- 
lich. —  Mit  St  Knolle.    Bth.  und  B.  bodenst. 

P.  6bl.  Samen  länglich.  —  Bth.  in  endst , 
ährenf.  Traube 

III.  BeerenFr.  —  Stbg.  4,  6  oder  8.    Gf.  I  oder  4. 

Mit  W.Stöcken. 

1.  Bth.  ziv.     Gf.  4. 

Bth.  einzeln,  endst.  B.  quirhg.  —  P.B.  und 
Stbg.  meist  8 

2.  Bth.  zio.     Gf.  1. 

Stbg.  6.    P.  röhrenf.,  mit  6z.  Saum.    Gf.  fadenf. 

—  Bth.  in  kurzen  Trauben  (oder  einzeln) 
im  Winkel  der  LaubB 

Stbg.  6.    P.  kurz  giockenf.,  6zähnig.    Gf.  kurz. 

—  Bth.  einzeln  im  Winkel  häutiger  Deck- 
schuppen   

Stbg.  4.   P.  tief  4th.,  mit  abstehenden  Zipfeln 

5.    Bth.  (durch  Fehlschlagen)  diöcisch. 

Gf.  i,  mit  3  Narben. 

Stbg.  6.    P.  giockenf.,   mit   6th.  Saum.    Bth.- 

Stiel  (durch  eine  röhrige  Verlängerung  des 

Bth.Grundes)  scheinbar  2gliedrig.  —  Ohne 

LaubB 


Scilla. 
Ornithogalum. 

Gagea. 
Allium. 

Hemerocallis. 
Muscari. 

GOLGHIGA- 

GEEN. 

(Melanthaceeii.) 

Colchicum. 
Tofieldia. 
ASPARAGEEN 

(Smilaceen.) 

Paris. 
Polygonatum. 


Convallaria. 
Majanthemum. 


As^aragus. 
2 


18  Lüiaceen. 

Anthericum.     Graslilie,     (avöiptj  Aehre,  Halm.) 

A.  ramösum  L.  St.  oben  abstehend-ästig.  B.  schmallineal, 
rinnig,  kürzer  als  der  St.  Bth. Stand  rispig,  mit  kurzen  Deek- 
schuppen.    Gf.  gerade. 

E.Jun.  Jul.  An  steinigen  Orten,  an  Waldrändern,  selten. 
Am  steilen  Abhang  an  der  Aare  zwischen  Brunnadern  und 
Elfenau,  Wäldchen  zwischen  Bodenacker  und  Elfenau,  in 
Gebüschen  oberhalb  der  Hunzikenbrücke,  Längenberg,  Burg- 
dorf, Radelfmgen  an  der  Aare. 

A.  Lüiägo  L.  St.  einfach.  B.  lineal,  fast  so  lang  als  der  St. 
Bth.  gross,  in  einfacher  Traube.    Gf.  gebogen. 

Jun.  Jul.  An  felsigen  Abhängen,  selten.  Burgdorf,  Güm- 
menen. 

Scilla,    Meerzwiebel.    {fjyXXkcL^  Name  der  S.  maritima.) 

S.  hifölia  L.  B.  2  (oder  3),  lanzettlineal,  unterseits  gleichmässig 
rippig  gestreift,  mit  scheidiger  Basis  den  St.  bis  gegen  die 
Mitte  umhüllend.  Bth.  in  2— 9bth.  Traube,  blau  (selten  weiss 
oder  röthlich),  ohne  DeckB.,  die  unteren  langgestielt.  —  Die 
(zur  Bth. Zeit)  fleischigen  Schalen  der  Zwiebel  aus  dem  ver- 
dickten Grunde  der  NiederB.  und  LaubB.  früherer  Jahrgänge 
bestehend. 

E.März.  Apr.  In  Baumgärten,  stellenweise  häufig.  Zwi- 
schen Wichtrach  und  Kiesen,  Dentenberg,  Worb,  Linden- 
thal (bei  der  Linde),  Tanne  bei  Lauterbach,  Hindelbank, 
Kirchberg,  Schupfen,  Schüpberg,  Aarberg,  Lyss,  Radelfingen. 

Anm.  S.  italica  L.,  mit  kleineren  hellblauen  Bth.,  nacktem  St.  und 
mehreren  B.  —  S.  am<ena  L.,  mit  dunkelblauen  Bth.  und  mehreren  auirech- 
ten,  breiten  B.  —  hie  und  da  in  Gärten,  selten  verwildert. 

Ornithögalnm.     Milchstern. 

(opvi;  Vogel,  yocXa.  Milch,  von  den  milchweissen  Bth.) 

0.  umbelldtum  L.  B.  schlaff,  rinnig.  Bth.  weiss,  aussen  grün, 
in  endst.  Doldentraube,  die  unteren  langgestielt.  Stbf.  lanzett- 
lich.—  Die  (zur  Bth.Zeit)  fleischigen,  theil weise  verwachse- 
nen Schalen  der  Zwiebel  sind  die  modificirten  untersten 
Theile  der  vorjährigen  B.  (1  NiederB.  und  mehrere  LaubB.). 
Mai.  A.Jun.  Auf  Wiesen  und  Aeckern,  stellenweise  sehr 
häufig. 

0.  nütans  L.  B.  schlaff,  rinnig.  Bth.  nickend,  grünlich-weiss, 
kurzgestielt,  in  einfacher  Traube.  DeckB.  länger  als  die  Bth.- 
Stiele.  Stbf.  zu  beiden  Seiten  der  Anthere  in  2  Zähnchen  ver- 
längert. —  Die  fleischigen  (nicht  verwachsenen)  Schalen  der 
Zwiebel  bestehen  aus  den  untersten  Theilen  der  LaubB.  der 
vorhergehenden  Jahrgänge.    (Ohne  NiederB.) 


LiUaceen.  19 

E.Apr.  Mai.  Auf  Wiesen  und  Grasplätzen,  in  Baumgärten, 
stellenweise  häufig,  z.  B.  Bern  am  Stadtbach,  an  der  Neu- 
brückstrasse,  Holligen,  Gurtenthal,  Wabern,  Elfenau,  Waldau, 
Muri,  Gümligen,  Ruhigen,  Zollikofen,  Burgdorf  u.  a.  O. 

Gägea.     Gelbstern.     (Nach  dem  Engländer  T.  Gage.) 

G.  lutea  Schultes.  Bodenst.  B.  einzeln,  lineallanzettlich,  rinnig. 
Bth.  Stand  doldenf.,  aus  2-7  ungleich  gestielten  (in  1—2 
Schraubein  geordneten)  Bth.  bestehend.  HüllB.  2,  laubblatt- 
artig.  PB.  gelb,  aussen  grünlich.  —  Die  Zwiebel  besteht  (zur 
Bth.  Zeit)  aus  vertrockneten  Schalen  der  früheren  Jahrgänge, 
einem  fleischigen  (theilweise  verschrumpften)  NiederB.,  der 
scheidenf.  Basis  des  grundst.  LaubB.  und  dem  damit  theü- 
weise  verwachsenen  fleischigen  NiederB.  des  folgenden  Jah- 
restriebes (einer  aus  der  Achsel  des  LaubB.  entspringenden 
Knospe). 

Apr.  Mai.  In  Baumgärten,  an  Hecken,  hin  und  wieder. 
Bei  Kleinwabern,  Gurtenthal,  Englisberg,  Belp,  Worb,  Tanne 
bei  Lauterbach,  Uetigen  bei  Hasle,  Farneren  und  Zimmerberg 
bei  Oberburg,  Burgdorf. 

AUium.     Lauch.     (Lat.  Name  des  Knoblauchs.) 

i.    B.  gestielt,  mit  eilanzettliche?^  S^weite,    P.  ausgebreitet. 

A.  uy^sinum  L.  (Ramseren.)  Zwei  bodenst.,  langgestielte  LaubB., 
das  untere  (mit  scheidiger  Basis)  dem  blühenden  St.,  das 
obere  (mit  fleischig  verdickter  Basis)  dem  im  folgenden  Jahr 
blühenden  Seitenspross  angehörend.  B.Fläche  (durch  Dre- 
hung) verkehrt,  die  (nach  ihrer  Stellung  zur  B.Scheide)  obere 
Seite  nach  unten  gekehrt.  Bth.  in  locker-doldigem  Bth.Stand. 
P.  weiss. 

Mai.  In  lichten  Wäldern  und  Hecken,  hin  und  wieder. 
Neubrück  bei  Bern,  Bremgarten,  Gurten,  Längenberg,  Belp- 
berg,  Schupfen,  Radelfingen,  Stettlen,  Burgdorf  u.  a.  O. 

2.  B.  lineal  oder  röhrig. 

a.   P.  glockig.  Innere  Stbf.  Sspitzig,  mit  fädUchen  Seitenzähnen. 
—  St.  bis  zur  Mitte  von  B.Scheiden  umhüllt. 

f    Bth.Stand  ohne  Zwiebelknöspchen. 

A.  Pörrum  L.  Lauch.  Wintey^lauch.  B.  lang,  breitlineal.  Bth.- 
Stand kugehg,  vor  dem  Aufblühen  von  der  Iblättrigen,  in  eine 
lange,  grüne  Spitze  auslaufenden  Hülle  eingeschlossen.  P. 
weiss  oder  röthlich.  —  72— 1'".     ®  und  ausdauernd. 

Jul.  Aug.  In  Gärten  cult.  Wahrscheinlich  Gulturvarietät 
der  folgenden  Spec. 

A.  Ampelöprasum  L.  {c/.iJ.izz'koq  Weinstock,  Trpaaov  Lauch.) 
Sommerlaiich.    Verschieden  durch  die  längeren  Zähne  der 


20  Lüiaceen. 

inneren  Stbf.  (der  die  Antliere  tragende  Zahn  so  lang  als 
der  ungeth.  Theil  des  Trägers.  Seitenzähne  fädlich,  meist 
gewunden)  und  purpurne  Bth. Stiele,  —  P.  röthlich. 

Jun.  Jul.    In  Gärten  hie  und  da  cult.   Aus  der  Mediterran- 
region stammend. 

ff    Bth  .stand  mit  Zwiebelknöspchen. 

A.  vinedle  L.  B.  röhrig-lineal,  rinnig,  zur  Bth.Zeit  z.  Thl.  ver- 
trocknet. Bth.  langgestielt.  P.  roth.  —  An  der  Basis  des 
Bth. Standes  bilden  sich  eif.  Zwiebelchen,  welche  die  Bth.Bil- 
dung  mehr  oder  weniger  (zuweilen  vollständig)  unterdrücken. 
—  Die  Zwiebel  besteht  (zur  Bth.Zeit)  aus  mehreren,  von 
trockenhäutiger  Hülle  umschlossenen  Zwiebelknospen. 

Jun.  Jul.    Auf  sandigem   oder  steinigem  Boden,   selten. 
Schupfen. 

A.  sativum  L.  Knoblauch.  B!  breitlineal,  flach.  Bth.Stand 
armbth.  Hülle  in  eine  lange  Spitze  verschmälert.  Bth.  von 
den  zahlreichen  glänzenden  Zwiebelchen  mehr  oder  weniger 
unterdrückt.  P.  weiss  oder  röthhch.  —  St.  vor  der  Bth.Zeit 
meist  ringf.  gebogen. 

Jun.  Jul.    In  Gärten  cult.    Verwildert  auf  Grasplätzen  der 
Elfenau  unweit  Muri.     Aus  W.Asien  stammend. 

b.  P.  glockig.     Stbf.  ohne  seitliche  Zähne.  —  St.  bis  zur  Mitte 

von  B.Scheiden  umhüllt.  Bth.Stand  mit  Zwiebelknösp- 
chen, mit  2  ,Hüll.B.,  das  eine  derselben  (oder  beide) 
in  eine  lange  Spitze  auslaufend. 

A.  carindtum  L.  ß.  lineal,  schwach  rinnig.  Bth.  langgestielt. 
P.B.  abgerundet-stumpf,  nebst  den  Bth. Stielen  violettroth. 
Stbg.  viel  länger  als  das  P. 

Jun.— Aug.    An   Hecken  und  steinigen   Orten,  hin   und 
wieder.    Bei  der  Hunzikenbrücke,  Thurnen,  M.Buchsee. 

A.  olerdceum  L.  Verschieden  durch  die  kürzeren,  das  P.  nicht 
(oder  kaum)  überragenden  Stbg.,  das  grünliche  oder  blass- 
röthliche  P.  und  die  meist  schmäleren,  tiefer  rinnigen  B.  — 
Bth.  durch  die  zahlreichen  Zwiebelchen  mehr  oder  weniger 
unterdrückt,  nicht  selten  ganz  fehlend. 

Jul.  Aug.  Wie  vorige,  aber  seltener.  Schosshalde  bei  Bern. 
Wäldchen  bei  Kräyigen,  Aarberg. 

c.  P.  ausgebreitet.    Stbf.  einfach  oder  mit  kurzen  Seitenzähnen. 
A,  Cepa  L.    Zioiehel.    Sommer zioiebel.    St.  röhrig,  unter  der 

Mitte  aufgeblasen.  B.  aufgeblasen  röhrig.  Hülle  2bl.,  kürzer 
als  der  grosse,  kugelf.  Bth.Stand.  Innere  Stbg.  mit  2  seit- 
lichen Zähnchen.  P.  schmulzig-weiss.  Zwiebel  gross,  aus 
fleischig  verdickten  NiederB.  und  LaubB.Basen  zusammen- 
gesetzt. —  72—1™. 

Jun.  Jul.    In  Gärten  cult.    Aus  dem  Orient  stammend. 


Liliaceen.  21 

A.  fistulösimi  L.  Winterzwiebel.  Verschieden  durch  kleinere 
Bth. Stände,  grünUche,  kürzer  gestielte  ßth,  und  einfache  Stbf. 
(ohne  seitliche  Zähne).  —  Zwiebeln  gehuschelt,  mit  dünnen 
Schalen  (meist  Laub  B.Basen). 

Jun.  Jul.  In  Gärten  hie  und  da  cult.  Aus  Sibirien  stammend. 

A.  ascalönicum  L.  (Name  von  der  Stadt  Askalon  in  Palästina). 
Schalotte.  St.  röhrig,  ohne  Anschwellung.  B.  pfriemlich, 
hohl.    Hülle  2bl ,  kurz.  P.  violett.    Zwiebeln  gehuschelt. 

Jun.  Jul.  In  Gärten  cult.  Wahrscheinlich  Culturvarietät 
von  A.  Gepa  L. 

A.  Schoenö'prasum  L.  (n/olvo^  Binse,  Troarrov  Lauch.)  Schnitt- 
lauch. St.  cylindrisch.'B.  röhrig,  pfriemlich-lineal.  Bth.Stand 
kugelig.  P.  Violettroth,  länger  als  die  ungezähnten  Stbg. 
—  Zwiebeln  (durch  die  wenig  verdickten  B.Scheiden}  dünn, 
in  einen  kurzen  W.Stock  auslaufend. 

Jun.  Jul.  In  Gärten  cult.  In  N.Asien,  Europa  (auch  in 
den  Alpen)  und  in  N.Amerika  einheimisch. 

A.  acutdngulum  Schrader.  St.  aus  kurzem  W.Stock  (Sym- 
podium)  aufrecht,  nur  an  der  Basis  von  B.Scheiden  umhüllt, 
oben  scharfkantig.  B.  lineal.  Bth.Stand  kugelig,  reichbth. 
P.  violettroth.  Stbg.  so  lang  als  das  P.  Hülle  trockenhäutig, 
kurz.  —  B.Scheiden  an  der  St.Basis  wenig  verdickt,  daher 
ohne  eigentliche  Zwiebel. 

Jul.  Aug.    Belpmoos,  an  Gräben,  selten. 

Hemerocällis.     Tagblume. 

(/,yipa  Tag,  x.aA);o;  Schönheit,  von  der  kurzen  Dauer  der  Bth. 
—  Ursprünglich  Name  mehrerer  Liliaceen.) 

H.  flava  L.  St.  oben  ästig.  B.  lineallanzettlich,  2zeilig.  Bth. 
gross,  braunroth,  in  armbth.  Schraubein.  —  V^— !"'• 

Jul.  Aug.  In  Gärten  cult.  (Aus  S.Europa  stammend.)  Hie 
und  da  verwildert.  Bei  Bern  an  der  Aare  unterhalb  Neu- 
brück, Muri,  Hunzikenbrücke,  Belpberg  bei  Oberaar,  Kiesen. 

Anm.  In  Gärten  cult.  H.  flava  L.,  mit  kleineren,  gelben  Bth.  —  Aus 
S.Europa  stammend. 

Muscari.     Bisamhyacinthe. 
(Name  nach  dem  Moschusgerueh  einiger  Ai'ten.) 

M.  botryoides  DC.  (Blaue  Meierysli.)  B.  2—5,  bodenst.,  auf- 
recht, breitlineal.  Bth.  kurzgeslie'lt,  klein,  hellblau,  von  schwa- 
chem, an  Pflaumen  erinnerndem  Geruch,  in  eif.  oder  cyündri- 
scher  Traube,  die  obersten  steril.  Die  (zur  Bth.Zeit)  fleischigen 
Schalen  der  Zwiebel  aus  dem  verdickten  untersten  Theil  der 
NiederB.  und  LaubB.  früherer  Jahrgänge  bestehend. 


22  Lüiaceen. 

Apr.  In  Baumgärten  und  Gebüschen,  an  grasigen  Abhän- 
gen, hin  und  wieder.  Bern  im  Rabbenthalwäldchen,  Schoss- 
halde; Gurtendorf,  Kü'chdorf,  Kiesen,  Bächi  bei  Utzigen; 
NiederLindach,  Schupfen;  Sensethal  bei  Burg. 

M.  raeemösum  DC.  Verschieden  durch  die  zahlreicheren,  schmal- 
linealen,  schmal-  und  tiefrinnigen,  schlaffen,  zur  Blüthezeit 
zurückgekrümmten  und  theilweise  welken  B.  und  die  dich- 
teren, kürzeren  Bth.Trauben  mit  dunkelblauen,  stärker  rie- 
chenden Bth. 

Apr.  A.Mai.  In  Gebüschen,  auf  sonnigen  Grasplätzen,  hin 
und  wieder.  Bern  zwischen  Weyermannshaus  and  Bethle- 
hem, Altenberg,  Zehendermätteli ;  Muri,  Ruhigen,  Gerzensee, 
Herrenschwanden,  Radelflngen  u.  a.  O. 

Anm.  M.  comosum  Mill.  Bth.  in  verlängerter,  lockerer  Traube,  die 
obersten  steril,  langgestielt,  schopfig-genähert,  nebst  den  Bth. Stielen  blau- 
violett. —  In  Grärten  und  hie  und  da  verwildert. 

Colchicum.     Zeitlose.    (Nach  der  Landschaft  Kolchis.) 

C.  autumndle  L.  Bth.  gross,  hell-violettroth  (selten  fast  weiss), 
mit  langer  Röhre.  Die  im  folgenden  Frühjahr  nebst  den  Fr. 
erscheinenden  B.  lanzettlich,  glänzend  dunkelgrün,  mit  röhrig 
geschlossenen  Scheiden.  —  Die  unterirdischen  Theile  von 
braunen  Hüllen  (den  Ueberresten  vorjähriger  B.)  umgeben. 
Innerhalb  derselben  findet  sich  (zur  Bth.Zeit)  eine  eif.  Knolle 
mit  seitlicher  Furche  und  gestutztem  Ende  (die  verdickte 
Basis  des  vorjährigen  St.,  d.  h.  das  zwischen  LaubB.  1  und 
2  gelegene  St.Glied  desselben).  Am  Grunde  der  Knolle  ent- 
springt (als  entwickelte  Seitenknospe)  der  kurze  blühende  St. 
Dieser  trägt  2  scheidenf.  NiederB.,  einige,  zur  Bth.Zeit  noch 
kurze  LaubB.  und  1 — 4  B. winkelst,,  aus  der  Mündung  der 
NiederB. Scheide  hervorragende  Bth.  Im  Frühjahr  werden 
durch  Verlängerung  des  St.  die  B.  und  Fr.  über  den  Boden 
emporgehoben.  —  Giftig. 

E.Aug.— Oct.  (selten  und  vereinzelt  im  Frühjahr).  Auf 
feuchten  Wiesen,  gemein.     Off.  die  Samen. 

Tofi^ldia.     (Nach  dem  engl.  Botaniker  Tofield.) 

T.  calyculdta  Wahl.  St.  aus  kurzem,  faserigem  W.Stock  auf- 
recht. B.  lineallanzettlich,  die  bodenst.  in  2zeiligen  Büscheln. 
Bth.  klein,  gelblich,  kurzgestielt,  in  ährenf.  Traube.  Unter 
der  Bth.  eine  kurze,  kelchartige  Hülle  (VorB). 

E.Mai— Jul.  (u.  Herbst).  An  feuchten  Orten,  besonders 
auf  Tuffboden,  stellenweise  häufig.  Wylerhölzchen  an  der 
Aare,  Eimatt,  Wabern  an  der  Aare,  Längenberg;  bei  der 
Hunzikenbrücke ;  Schwarzwasserthal  u.  a.  O. 


Lüiaceen.  23 

Paris.     Einbeere. 
(Par  gleich,  von  den  gieicbzähligen  Quirlen  der  LaubB.  und  Bth.- 
Organe.  Nach  Anderen  nach  dem  trojanischen  Prinzen  Paris.) 

jR  quadrifölia  L.  St.  aus  langem,  kriechendem  W.Stock  auf- 
recht, mit  4  quirligen,  ovalen  B.  PB.  grün,  die  4  äusseren 
lanzettlich,  die  4  inneren  lineal.  Anthere  von  dem  pfriem- 
lichen Gonnecliv  überragt.  Fr.  blauschwarz,  etwas  glänzend. 
—  Yar.  mit  5-  (selten  3-  oder  6-)  zähhgem  B.Quirl  und  meist 
entsprechender  Abänderung  in  der  Zahl  der  Bth.Theile.  — 
Giftig. 

Mai.  A.Jun.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen  stellen- 
weise sehr  häufig. 

Polygönatum. 

(y:o'k\jc,  viel,  yovu  Knie,  Knoten,  vom  W.Stock.) 

P.  verticilldtum  All.  (Convallaria  L.)   St.  aufrecht.  B.  lanzett- 
lich, in  4-  (3—6-)  bl.   (oft  theilweise   aufgelösten)   Quirlen. 
Bth.  in  2— Bbth.  Büschelchen.    P.  grünlich-weiss.    Fr.  roth. 
Mai.  Jun.    In   Gebüschen   und  lichten  Wäldern,   selten. 
Bei  Wyl,  Rüeggisberg. 

P.  muUißorum  All.  (Convallaria  L.)  St.  cylindrisch  (oder 
schwach  kantig),  etwas  überhängend.  B.  länghch-eif.,  2zeüig, 
Bth.  in  meist  2— 5bth.,  Iseitswendigen  Büschelchen.  P.  weiss 
mit  grünlichem  Saum.  Stbf.  behaart.  Fr.  blauschwarz.  — 
W.Stock  (Sympodium)  stark,  knotig,  mit  runden  Narben 
(von  abgestorbenen  Bth.Sprossen  früherer  [oft  zahlreicher] 
Jahrgänge). 

Mai.  Jun.  In  Gebüschen,  lichten  Wäldern  und  Hecken, 
gemein. 

Anm.  P.  officinäle  All.  (Convallaria  Polygonatum  L.)  Verschieden 
durch  kantige  St.,  meist  l— 2bth.  Bth. Stände,  grössere  Bth.  (mit  dickerer  P.- 
Röhre) und  kahle  Stbf.  —  Nach  älteren  Angaben  im  Brenigartenwald  und  im 
Schwarzwasserthal,  wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  beobachtet. 

Convallaria.     Maiblume.     (Gonvalhs,  Thal.) 

C  majdlis  L.  Maiglöckchen.  (Meierysli.)  LaubB.  2  (selten  3), 
länglich-elliptisch.  Bth.  wohlriechend,  in  langgestielter,  ein- 
seitswendiger,  nickender  Traube.  P.  weiss.  Fr.  roth.  —  Der 
aus  kriechendem  W.Stock  aufsteigende  Jahresspross  trägt 
an  kurzer  Axe  mehrere  scheidenf.  NiederB.,  das  (durch  die 
langen,  eingerollten  Scheiden)  scheinbar  langgestielte  Laub- 
B.Paar  und  (als  Zweig  aus  dem  Winkel  des  obersten  Nie- 
derB.) den  seitenst.  Bth.St. 

Mai.  In  Gebüschen  und  lichten  Wäldern,  stellenweise 
häufig.  Engewald  behn  ZehendermätteU,  Wylerhölzchen,  bei 


24  A7na7yllideen. 

Reichenbach,  Eimatt,   Wiggiswyl   bei   M.Buchsee   u.  a.  0. 
Auch  cult.  (zuweilen  mit  gefüllter  Bth.). 

Majänthemum.    Schattenblume. 

(Majus  Mai,  avO-saov  Blume.) 

M.  hifölium  Schmidt.  (Smüacina  Desf.)  St.  aus  dünnem, 
kriechendem  W.Stock  aufrecht  (endst.),  2-  (selten  1  oder  3-) 
blättrig,  B.  gestielt,  aus  herzf.  Grunde  eilanzettlich.  Bth.  klein, 
weiss,  meist  zu  2  (an  unentwickelten  Zweigen)  im  Winkel 
kurzer  Deckschuppen,  in  endst.,  aufrechter  Traube.  Fr.  roth. 
E.Mai.  Jun.    In  Wäldern,  gemein. 

Aspäragus.     Spargel. 

A.  ofßcindlis  L.  St.  pyramidenf.-ästig,  mit  kleinen,  schuppenf. 
B.  Aeste  mit  kurzen,  gebüschelten  Zweiglein.  Bth.  zu  1—2, 
gelblich-grün,  hängend.  Fr.  roth.  —  Die  jungen,  mit  Nieder- 
B.Schuppen  besetzten  Sprosse  fleischig.  —  60— 120cm. 

Jun.  Jul.  In  Gemüsegärten  cultivirt,  selten  verwildert,  — 
Off.  die  jungen  Sprosse. 

Anm.  Aus  der  Farn,  der  Liliaceen  werden  zahlreiche  Spec.  als  Zierpfl. 
cult.,  hQs.  Lilium  candidum  L.,  Weisse  Lilie;  L.  bulbiferum  L.  (Bth.  roth) 
u.  a.  Spec.  —  Fritillaria  imperialis  L.,  Kaiserkrone.  —  Tulipa  Gesne- 
riana  L.  in  zahlreichen  Var.  —  Hyacinthus  orientalis  L.  (Hyacinthe)  u.  a. 


Fam.  2.    Aniaryllideeii. 

Bth.  zw.,  regelmässig  (oder  zygomorph).  P.  oberst.,  blu- 
menkronenartig  mit  6  (in  2  Kreisen  stehenden)  freien  oder  am 
Grunde  röhrig  verwachsenen  P.B.  Stbg.  meist  6,  in  2  Kreisen, 
der  P.Röhre  oder  einer  oberst.  Scheibe  eingefügt.  Antheren  nach 
Innen,  seltener  seitlich  oder  an  der  Spitze  aufspringend.  FrKn. 
Unterst.,  8fächerig.  Gf.  1.  Fr.  meist  eine  Sfächerige,  vielsamige 
Kapsel.  Samen  eiweisshaltig.  —  Meist  Zwiebelpflanzen  mit  bo- 
denst.,  linealen  B.  Bth.  vor  der  Entfaltung  von  häutiger  Scheide 
umschlossen.  Aus  der  das  Ende  der  Zwiebelaxe  (des  verkürz- 
ten St.)  bildenden  Endknospe  entstehen  alljährlich  einige  aus 
der  Zwiebel  hervortretende  B.  (scheidige  NiederB.  und  LaubB). 
und  ein  seitl.  Bth.Stengel,  welcher  nach  langgestrecktem  Inter- 
nodium ein  häutiges  DeckB.  (VorB.)  und  eine  terminale  Bth. 
(oder  einen  Bth.Stand)  trägt.  Die  fleischigen  Schalen  der  Zwie- 
bel sind  die  modificirten  untersten  Theile  der  B.  früherer  Jahr- 
gänge. Im  Winkel  der  Zwiebelschalen  bilden  sich  zwiebelf. 
Seitenknospen. 

650  Spec,  meist  in  den  wärmeren  Zonen. 


Amaryllideen.  25 


P.  röhrig,  mit  flachem  Saum;  am  Ende  der 
Röhre  eine  schüssel-  oder  glockenf.  Neben- 
krone   

PB.  frei,  fast  gleich,  glockenf.  zus.neigend 
PB.  frei,  die  inneren  viel  kürzer,  die  äusseren 
zuletzt  abstehend.  Antheren  oben  zugespitzt 


Narcissus. 
Leucojuin. 

Galanthus. 


Narcissus.     Narcisse. 
(vaox'/i  Betäubung,  vom  starken  Geruch  einiger  Arten.) 

N.  poeticiis  L.  Weisse  N.  (Sternenblume.)  Bth.  gross,  nickend, 
wohlriechend.  Saum  des  P.  weiss.  Nebenkrone  kurz,  gelb, 
mit  gekerbtem,  rothem  Saum, 

Mai.  Auf  Wiesen,  in  Baumgärten,  in  der  Nähe  der  Häuser, 
hin  und  wieder.  Abhang  unterhalb  Brunnadern.  In  Gärten 
häufig  cultivirt. 

N.  Pseudonarcissus  L.  Gelbe  N.  (Glockenblume.)  Bth.  gross, 
nickend.  P.  hellgelb.  Nebenkrone  weit  vortretend  (ungefähr 
so  lang  als  die  P.Zipfel),  röhrig-glockenf.,  goldgelb,  mit  un- 
regelmässig gekerbtem,  faltigem  Saum 

Apr.  In  Baumgärten  in  der  Nähe  der  Häuser,  stellen- 
weise häufig,  z.  B.  bei  Bern  an  mehreren  Orten,  Gurtendorf, 
Englisberg,  Belpberg,  Zollikofen,  Aezikofen  bei  Kirchlindach, 
Aarberg  u.  a.  O.  —  Giftig. 

Eine  wahrscheinlich  hybride  Zwischenform  (P.Zipfel  hellgelb, 
Nebenkrone  dunklergelb,  ungefähr  V^  so  lang  als  die  P.- 
Zipfel) auf  einer  Wiese  bei  Diessbach. 

A  n  m.  In  Gärten  cult.  N.  Jonquilla  L.,  N.  Tazetta  L.  Aus  S.Europa 
stammend. 

Leucöjum.  Knotenblume.    {Iz'jysjc  weiss,  l'ov  Veilchen.) 

L.  vermmi  L.  Grosses  Schnee-  oder  Märzglöckchen.  B.  breit- 
lineal,  hellgrün.  Bth.  nickend.  PB.  weiss,  an  der  Spitze 
mit  grünem  Fleck.     Gf.  oben  keulenf.  verdickt. 

März.  A.Apr.  In  Baumgärten,  in  der  Nähe  der  Häuser, 
stellenweise  häufig.  Hasli  bei  Bern,  Schliern  bei  Köniz, 
Gurtendorf,  Kehrsatz,  Belpberg,  Schupfen;  an  der  Sense  bei 
Burg,  Hinterfultigen ;  häutiger  im  östl.  Gebiet :  Zäziwyl,  Mir- 
chel  bei  Konolfingen,  Worb,  Bantiger,  Geristein,  Krauchthal, 
Burgdorf  u.  a.  0. 

Galanthus.     Schneeglöckchen. 

(ya^va  Milch,  avOo;  Blüthe.) 

G.  nivalis  L.  Schnee-  oder  Märzglöckchen.  B.  lineal,  bläulich- 
grün. Bth.  nickend,  weiss.  Innere  PB.  aufrecht,  oben  aus- 
gerandet,   mit  grünem   Fleck,   innen  grüngestreift.   —  Der 


26  Juncaceen. 

blühende  Jalirestrieb  Inldet  an  der  sehr  verkürzten  Axe  1 
scheidiges  NiederB.,  2  LaubB.  und  den  seitlichen  (aus  dem 
Winkel  des  oberen  B.  entspringenden)  Bth.St.  Nach  der 
Fr.Reife  sterben  die  oberirdischen  Theile  vollst,  ab ;  die  un- 
tersten Theile  des  NiederB.  und  der  LaubB.  werden  zu  flei- 
schigen Schalen,  welche  zur  Bth.Zeit  des  folgenden  (aus  der 
Gipfelknospe  entwickelten)  Jahrestriebes  den  Hauptbestand- 
theil  der  Zwiebel  bilden.  —  Bei  den  vorhergehenden  Spec. 
erzeugt  der  Jahrestrieb  meist  eine  grössere  Anzahl  von  B., 
die  Zwiebel  besteht  aus  zahlreicheren  Schalen  (den  Pro- 
dukten mehrerer  Jahrgänge)  und  zwischen  denselben  finden 
sich  die  Rudimente  der  abgestorbenen  Bth.St. 

März.  A.Apr.  Wie  vorige,  jedoch  im  Ganzen  häufiger. 
Bei  Bern  im  Altenberg,  Schosshalde ;  Köniz,  Schiiern,  Ober- 
balm,  Gurtendorf,  Mühlethurnen,  Riggisberg,  Gerzensee, 
Kiesen,  Herbhgen  bei  Diessbach,  Hursellen,  Zäziwyl,  Rüfe- 
nacht  bei  Gümügen,  zwischen  Bolligen  und  Krauchthal  un- 
weit der  Stockerensteinbrüche,  Zollikofen,  Hindelbank,  Burg- 
dorf (seltener  als  vorige).  Häufig  bei  Seedorf,  Aarberg, 
Radelfing-en  u.  a.  0. 


Farn.  3.    Juncaceen. 

Bth.  meist  zw.,  regelmässig.  P.  trockenhäutig.  PB.  6,  in 
2  Kreisen,  bleibend.  Stbg.  6,  in  2  Kreisen,  die  3  inneren  zu- 
weilen fehlend.  FrKn.  oberst,  aus  3  Garp.  gebildet,  1-  oder 
3fächerig.  Gf.  1,  mit  3  Narben.  Fr.  eine  3klappige,  3— viel- 
samige  Kapsel.  Samen  eiweisshaltig.  —  B.  lineal  oder  cylin- 
drisch.  Bth.  klein,  grünlich  oder  bräunhch,  einzeln  oder  in  kleinen 
Knäuelchen,  Köpfchen  oder  Aehren  und  meist  zu  doldentrau- 
bigen  oder  zusammengesetzten,  rispig-doldentraubigen ,  durch 
überwiegende  Entwicklung  je  der  unteren  Zweige  übergipfeln- 
den Bth. Ständen  (Spirren)  vereinigt. 

250  Spec,  zerstreut,  meist  in  den  gemässigten  Zonen. 

Fr.  vollst,  oder  unvollst.  3fächerig,   oder   Ifä- 

cherig,  vielsamig.  —  B.  röhrig  oder  rinnig 
Fr.  Ifächerig,  3samig.  —  B.  flach,  flaumig  ge- 

wimpert 


Juncus. 
Luzula. 


Jlincus.     Binse.     (Jüngere  binden.) 


1.  Bth.  Stand  (durch  das  aufgerichtete  unterste  DeckB.)  schein- 
bar seitenst.    St.  nackt,  an  der  Basis  mit  B.Scheiden. 

a.     Stbg.  3.  —  St.  grün,  mit  ununterbrochenem  Mark. 

/.  effüsus  L.  St.  aus  kurzem  W.Stock  büschefig  gehäuft,  grün, 
etwas   glänzend,   (in  frischem  Zustand)  ganz  glatt,  an  der 


Juncaceen.  27 

Basis  mit  rothbraunen,  glanzlosen  Schuppen.  Spirren  mehr 
oder  weniger  locker.  Gf.  aus  einer  kleinen  Vertiefung  des 
Fr.Scheitels  entspringend.  —  Va7\  compactiis  Spirre  dicht- 
knäuelig  zusammengezogen. 

Jun.— Aug.    An  feuchten  Orten,   an  Gräben,  Ufern,   auf 
Waldschlägen,  häufig. 

b.     Stbg.  6.  —  St.  bläulich-grün,  mit  fächerigem  Mark. 

/.  glaucus  Ehrh.  St.  rinnig-gestreift,  an  der  Basis  mit  glän- 
zend-braunen Schuppen.  Spirre  büschehg-ästig,  schief  auf- 
recht. Fr.  stumpf  8kantig,  schwarzbraun,  durch  den  blei- 
benden Gf.  stachelspitzig. 

Jun.— Aug.    An  Gräben  und  Ufern,  gemein. 

2.    Bth.Stajid  endst.    St  beblättert. 

a.    Bth.  sitzend  oder  kurzgestielt,  in  2— 8bth.  Knäueln.  — 
B.  querfächerig.    Mit  kriechendem  W.Stock. 

J.  obtusiflörus  Ehrh.  Bth.Stand  ausgebreitet-ästig,  mit  abstehen- 
den und  zuriickgebrochenen  Aesten.    Bth. Knäuel  vor  dem 
Aufblühen  weisslich.  PB.  länglich-lineal,  weisslich  oder  blass- 
bräunhch,  stumpf,  so  lang  als  die  eif.,  kurzzugespitzte  Fr. 
Jul.  Aug.    An  Ufern  und  feuchten  Stellen,  ziemlich  häufig. 

J.  lamprocclrpus  Ehrh.  (k%[jJK^o^  glänzend,  x-ap-o;  Fr.)  Spirre 
abstehend-ästig.  PB.  von  ungefähr  gleicher  Länge,  braun, 
lanzetthch,  kurz  stachelspitzig,  oder  die  inneren  stumpflich, 
kürzer  als  die  glänzend  braune,  eilanzettliche,  in  einen  kur- 
zen Schnabel  zus. gezogene  Fr. 

Jul.  Aug.  An  Ufern  und  Gräben,  auf  Sumpfwiesen,  gemein. 

/.  acutiflöinis  Ehrh.  (J.  süvaticus  Reichard.)  Verschieden 
durch  die  sämmtlich  lang  und  schmal  zugespitzten  PB.  (die 
inneren  länger  und  meist  an  der  Spitze  auswärts  gebogen) 
und  die  in  den  längeren  Schnabel  allmählig  verschmälerte 
Fr.  —  Köpfchen  meist  kleiner. 

Jul.  Aug.    Wie  vorige,  aber  seltener. 

J,  alpinus  Vill.  (J.  ustulatus  Hoppe.)  Spirre  aufrecht-ästig, 
Köpfchen  klein.  PB.  schwarzbraun,  abgerandet-stumpf,  die 
äusseren  unter  dem  Ende  kurz  stachelspitzig,  meist  kürzer 
als  die  schwarze  Fr. 

Jul.  Aug.    An  Ufern,  hie  und  da.    Schwarzwasser,  Sense. 

b.    Bth.  einzeln  (nicht  geknäuelt). 

J.  compressus  Jacq.  W.Stock  kriechend.  St.  etw^as  zus. gedrückt. 
B.  Schmallineal.  Spirre  aufrecht-ästig.  PB.  stumpf,  ungefähr 
halb  so  lang  als  die  fast  kugelige  Fr. 

Jun.— Aug.    Auf  Sumpfwiesen,  an  Gräben  und  Ufern,  hin 
und  wieder. 


28  Irideen. 

J.  bufönius  L.  W.  faserig.  B.  pfriemlich.  Bth.Stand  locker- 
gabelästig,  mit  entfernteD,  grünlichen  Bth.  PB.  lanzettlich, 
mit  breitem  Hautrand,  länger  als  die  Fr.  —  Bth.Stand  oft 
schon  an  der  Basis  der  Pflanze  beginnend,  die  Bth.  auf  der- 
selben, der  Abstammungsaxe  abgewandten  Seite  der  Spir- 
renäste  (scheinbar  mit  Iseitigen,  sitzenden  SeitenBth.  be- 
setzte Axen)  (Sicheln).     0 

Jul.  Aug.    An   feuchten   Orten,   an  Wegen  und  Gräben, 
gemein. 

Lüzula.     Hainsimse.     (Aus  dem  ital.  lucciola.) 
i.    Bth.  einzeln  {nicht  geknäuelt). 

L.  pilösa  Willd.    (L.  vernalis  DC.)   Bodenst.   B.  lineal-lanzett- 
lich,  gewimpert.  Spirre  fast  doldenf.,  mit  gabelig  2  — 3bth.,  und 
einfachen  Ibth.,    nach  dem  Verblühen  zum  Theii  zurückge- 
brochenen Aesten.  Samen  ujit  einem  gekrümmten  Anhängsel. 
Apr.  A.Mai.    In  Wäldern  und  Gebüschen,  gemein. 

2.  Bth.  in  2—5Uh.,  zu  einer  Spirre  vereinigten  Knäueln. 

L.  mdccima  BC.   (L.  silvdtica  Gaud.)   W.Stock  stark,  holzig. 

Bodenst.  B.  breitlanzetthch,  in  grossem  Büschel.    Spirre  mit 

verlängerten  Aesten,  die  DeckB.  meist  weit  überragend.   Bth. 

braun.  —  50  — 70cm. 

Mai.  Jun.    In  Wäldern,  hin  und  wieder.    Ulmizberg,  Belp- 

berg,  Gümligenberg,  Bantiger,  Burgdorf  u.  a.  O. 
L.  dlbida   BC.    (L.  angustifolia   Gar  che.)     B.  lanzett-lineal. 

Spirre   meist    von    dem   untersten   DeckB.    überragt.     Bth. 

schmutzig-weiss.   —  Var.  rubella  mit  röthlichen  Bth. 
Mai.  Jun.     In  lichten  Wäldern  gemein. 

5.    Bth.  in  6—i5bth.  Aehrchen. 

L.  campestris  BC.  B.  lineallanzettlich,  gewimpert.  Aehrchen 
meist  3 — 5,  elf.  oder  kugehg,  die  seitenst.  gestielt,  das  Gipfel- 
ährchen  überragend,  zuletzt  nickend.  —  Mit  bogenf.  auf- 
steigenden Ausläufern.  —  Var.  congesta  mit  knäuehg  zus.- 
gedYkngien  AehYGhen.YRr.multißora(  L.multiflora  Bejeune) 
mit  zahlreicheren,  aufrechten  Aehrchen,  höherem  St.  und 
dicht  rasenf.  Wuchs  (ohne  Ausläufer). 

Apr.  Mai.    An  Waldrändern  und  Hecken,  gemein.     Var. 
muUiflora  auf  Waldlichtungen  hin  und  wieder. 

Farn.  4.     Irideen. 

Bth.  zw.,  meist  regelmässig.  P.  oberst.,  blumenkronenartig, 
PB.  6,  in  2  Kreisen,  am  Grunde  meist  röhrig  verwachsen.  Stbg. 
3,    der  Basis   der   äusseren  P.Theile   eingefügt,   vor  den  Garp. 


Irideen.  29 

stehend  (ein  zweiter,  innerer  Stbg.Kreis  fehlend).  Antheren 
auswärts  oder  seitwärts  aufspringend.  Garp.  3.  FrKn.  unterst.^ 
Sfächerig.  Gf.  nach  oben  in  3  (meist  mehr  oder  weniger  blumen- 
blattarlig  verbreiterte)  Sclienkel  getheilt.  Fr.  eine  3fächerige 
Kapsel.  Samen  eiweisshaltig.  —  Mit  W.Stöcken  oder  St.Knollen. 
Bth.Knospen  von  scheidigen  DeckB.  umhüllt. 

700  Spec,  meist  in  den  wärmeren  gemässigten  und  subtropischen  Zonen, 
bes.  am  Cap.  d.  g.  H. 

P.  röhrig-trichterf ,  mit  langer  Röhre  und  auf- 
rechtem, 6th.  Saum.  —  Mit  St.Knollen.  Bth. 
und  B.  bodenst Crocus. 

Aeussere  PB.  zurückgeschlagen,  die  inneren 
aufrecht.  Die  blumenblattartigen  Gf.Schenkel 
auseinandertretend,  die  Stbg.  verdeckend. 
Ein  an  der  unteren  Seite  des  2sp.  Vorder- 
endes derselben  befmdhches  Läppchen  (Du- 
plicatur)  stellt  die  Narbe  dar.  —  Mit  W.Stock.        B^is. 

Crocus.     Safran.     {y.^6}(.oc,  Safran.) 

C.  vernus  All.  (Var.  "parviflorus  Gay.)  B.  schmallineal,  mit 
eingerollten  Rändern,  nebst  der  P.Röhre  von  häutiger  Scheide 
umhüllt.  Saum  des  P.  trichterf.-glockig,  meist  weiss,  am 
Grunde  mit  violetten  Streifen.  Narben  kurz,  von  den  An- 
theren und  dem  P.Saum  überragt.  —  Bth.  endst,  aus  kurzem, 
zu  einer  kleinen  Knolle  verdicktem,  unterirdischem  St.; 
dieser  auf  einer  grösseren  Knolle  (dem  vorjährigen  St.) 
sitzend.  Knollen  in  netzig-faseriger  Hülle  (den  Resten  der 
vorjährigen  ScheidenB.).  Die  Knospe  für  den  folgenden 
Jahrestrieb  im  Winkel  des  obersten  LaubB.  —  7— 15cm. 

März.  Apr.  Auf  etwas  feuchten  Wiesen,  in  Baumgärten, 
stellenweise  häufig.  Oberbühl  unweit  der  Bachmühle  im 
Scherlithal,  Längenberg  bei  Englisberg  und  am  W.Abhang 
der  Bütschelegg,  Kirchdorf,  häufig  bei  Rüeggisberg.  —  Ort- 
schwaben bei  Kirchlindach. 

Anm.  In  Gärten  cult. :  C.  lute,us  Lam.  u.  a.  Spec.  und  mehrere  Var. 
von  0.  vernus. 

Iris.  Schwertlilie.  (Ipi;  Regenbogen,  v.  d.  bunten  Bth.) 

/.  Pseuddcorus  L.  (von  der  Aehnlichkeit  der  B.  mit  denen 
des  Acorus  Galamus).  B.  breit  lineallanzettlich,  2zeilig.  P. 
gross,  gelb.  Innere  PB.  spatelf.,  kürzer  und  schmäler  als 
die  Gf.Schenkel.  —  V^— 1™- 

Mai.  Jan.  An  Gräben  und  Ufern,  nicht  selten.  Egelmoos 
bei  Bern,  Seihofenmoos,  bei  der  Hunzikenbrücke,  häufig  in 
Gräben  bei  Münsingen,  Gerzensee,  M.Buchseemoos,  am  Lyss- 
bach,  u.  s.  w. 


30  Dioscoreaceen. 

1.  ühirica  L.  B.  lineal,  kürzer  als  der  St.  P.  blauviolett.  Aeus- 

sere  PB.  aderig-gezeichnet,  am  Grunde  bräunlich,  die  inneren 

länger  als  die  blumenblattartigen  Gf.Schenkel.   —  40 — 80cm. 

Jun.  Auf  Sumpfwiesen  auf  dem  Belpmoos.  (Früher  häufig, 

seit  der  Entsumpfung  nur  noch  in  vereinzelten  Exemplaren.) 

Anm.  In  Gärten  häufig  oiilt. :  I.  germanica  L.  u.  a.  Spec.  —  Gladiolus 
inibricatua  L.,  psittacinus  L.  u.  a. 


Farn.  5.    Dioscoreaceen. 

Bth.  meist  1  geschlechtig,  regelmässig.  P.  oberst.,  kurz- 
röhi'ig,  mit  6th.  Saum.  Stbg.  6  (in  2  Kreisen),  (oder  3),  an  der 
Basis  der  P.Zipfel.  FrKn.  unterst.,  Sfächerig.  Gf  3,  frei  oder 
verwachsen.  Fr.  eine  Beere  (bei  ausländischen  meist  eine  Kapsel). 
Samen  eiweisshaltig.  —  Schlingpflanzen  mit  kleinen  grünlichen 
Bth.,  knolhgem  W.Stock  und  netzaderigen  B. 

160  Spec,  meist  in  der  tropischen  und  südl.  gemässigten  Zone. 

Diöcisch.   Fr.  eine  3— ösamige  Beere.    Samen! 

kugehg I      Tamus. 

Tämus.     Schmeerwurz. 

T.  communis  L.  St.  (aus  grosser,  fleischiger  Knolle)  kletternd 
(rechtswindend).  B.  langgestielt,  herzf.,  zugespitzt,  glänzend. 
Bth.  klein,  gelbgrün,  in  B.winkelst.  Bth.Ständen,  die  weibl. 
in  kurzen  Trauben  (oder  einzeln),  die  männl.  in  verlängerten 
lockeren  Trauben  oder  schmalen  Rispen.  Fr.  roth. 

Mai  Jun.  In  Wäldern  und  Ufergebüschen,  hin  und  wieder. 
Wylerhölzchen,  Engehalde,  an  der  Aare  (1.  U.)  unterhalb 
Reichenbach,  Eimatt  und  Dählhölzh  bei  Bern,  Belpberg, 
Längenberg,  Bantiger  oberhalb  Flugbrunnen,  M.Buchsee, 
Radelfingen  u.  a.  0. 


ORD.  IL   SPADIGIFLOR^. 

Farn.  6.     Typhaceen. 

Monöcisch.  P.  aus  3  trockenhäutigen  Schüppchen  oder  feh- 
lend. Männl.  Bth.:  Stbg.  meist  3  (1—8),  frei  oder  an  der  Basis 
verwachsen.  WeibL  Bth. :  FrKn.  einzeln,  Ifächerig,  sitzend  oder 
gestielt.  Gf.  1,  mit  verlängerter  Narbe.  Fr.  1  sämig,  trocken  oder 
fast  steinfruchtartig.  Samen  eiweisshaltig.  —  Bth.  sehr  klein 
und  zahlreich,  in  übereinanderstehenden,  Igeschlechtigen,  cylin- 
drischen  oder  kugelf.   Bth.Ständen,   die  unteren  weiblich,   die 


Typhaceen.  31 

oberen  männlich.  —   Sumpfpflanzen  mit  kriechendem  W.Stock 
und  linealen  B. 

16  Spec,  zerstreut. 

Bth.Stände  walzenf.  (Kolben). ,  Bth.  von  feinen 

Borsten  mngeben,   die  männl.  mit  meist  3 

(1—5)  unten  verwachsenen  Stbg.  —  Weibl. 

Bth.  (gestielter  Fr.Kn.)  theils  einzeln,  theils 

zu  mehreren  vereinigt  (an  unentwickelten 

Zweigen)  aus  der  Kolbenaxe  entspringend 
Bth.  in   kugehgen   Köpfchen.    P.  aus  meist  3 

häutigen  Schüppchen  gebildet.    Männl.  Bth. 

mit  3—8   Stbg.  —  Weibl.  Bth  :   FrKnoten 

sitzend,   zugespitzt,  frei  hervorragend,   mit 

1  seifiger  Narbe 


Typha. 


Sparganium, 


Typha.     Rohrkolben. 


i.  Narbe  spatelf.-  oder  rJiomhisch-lanzettUch.  —  Weibl.  und 
7nännl.  Bth.  Stand,  meist  genähert. 

T.  latifolia  L.  St.  und  B.  steif-aufrecht.  B.  breit-lineal,  bläu- 
lich grün,  den  Bth.Stand  überragend.  Weibl.  Kolben  cylin- 
drisch,  zuletzt  schwarzbraun.  Narben  länger  als  die  Borsten. 
-  IV2-2V2-. 

E.Jun.  Jul.  In  Sumpfgräben,  an  Ufern,  hin  und  wieder. 
Gerzensee;  an  der  Sense  oberhalb  Thörishaus;  an  der  Saane 
zwischen  Laupen  und  Gümmenen;  Lobsigensee,  Lyss. 

T.  Shuttleivörthii  Koch  6c  Sonder  (nach  dem  engl.  Naturfor- 
scher Rob.  Shuttleworth)  Verschieden  durch  die  (nach  der 
Bth.Zeit)  von  den  vortretenden  Borsten  hellgrauen  weibl. 
Kolben,  die  kürzeren,  dünneren  männl.  Bth.Stände  und  schmä- 
leren B.  —  80— 150C1«. 

Jul.  Hin  und  wieder  an  der  Aare:  Kiesen,  Hunziken- 
brücke,  Lyss,  Radelfingen.  An  der  Sense  bei  Thörishaus 
und  Neueneck. 

2.     Narbe  lineal.  —   Weibl.  und  männl.  Bth.Stand  meist 
du?^ch  einen  Zwischenraum  getrennt. 

T.  angustifölia  L.  Weibl.  Kolben  lang  und  schmal-cylindrisch. 
St.  von  den  schmal-linealen  B.  überragt.  —  1—2'". 

Jul.  An  Ufern,  in  Sümpfen,  selten.  M.Seedorfsee,  Ra- 
delfingen. 

T.  mi7iima  Hoppe.  (  T.  Laxmanni  Lepechin.)  Weibl.  Kolben 
kurz-cylindrisch  oder  fast  kugelig.  Männl.  Bth.Stand  ohne 
Borsten.  Blühende  St.  mit  kurzen,  lanzettlichen  B.  B.  der  ste- 
rilen Sprosse  schmallineal,  rinnig,  bläulich-grün.  —  40— 80cm. 
Mai.  In  stehenden  Gewässern,  längs  der  Aare,  ziemlich 
selten.    Wichtrach,  Belpmoos,  unterhalb  Muri,  Eiholzmoos 


32  Araceen. 

bei  Wabern,   Prägels   unterhalb  Wohlen,   Radelfingen,  Aar- 
berg, Lyss. 

Spargänium.     Igelkolben. 
(GTtapYavov  Wickelband,  von  den  langen,  schmalen  B.) 

S.  ramösum  Huds.    St.  stark,   aufrecht.    B.  breitlineal,   an  der 

Basis  Skantig,  mit  concaven  Aussenseiten.   Bth.Köpfchen  in 

abstehend-ästigem  Bth.Stand  (in  end-  und  seitenst.,  lockeren 

Aehren). 

Jul.  Aug.    In  Gräben,  stellenweise  häufig.    Egelmoos  bei 

Bern,  Gümligenmoos,  Belpmoos,  M.Bachseemoos  u.  a.  0. 
S.  Simplex  Huds.   Verschieden   durch    den    einfachen,   unter- 

brochen-ährigen  Gesammt-Bth. Stand.   Die   untersten   weibl. 

Köpfchen  gestielt.  B.  an  der  Basis  mit  flachen  Aussenseiten. 

—  Kleiner. 

Jul.   Aug.    Wie   vorige,    aber  seltener.    Muri  unterhalb 

Mettlen,    Gaset   bei    Köniz,    M.Buchseemoos,   Schupfen   am 

Lyssbach,  Lobsigensee. 
S.   minimum    Fries    (S.   natans    Sm.).    St.    schwach,   meist 

fluthend.    B.    flach,    schmallineal,    dünn   und    schlaff,    meist 

schwimmend.   Bth.Köpfchen   wenig   zalilreich,   männl.  1—2. 

Fr.  kurzgeschnäbelt. 

Jul.   Aug.   In  Gräben  im  Seihofenmoos.   Meyenmoos  bei 

Burgdorf. 

Farn.  7.     Araceen. 

Bth.  1  geschlechtig  oder  zw.,  an  einer  mehr  oder  weniger 
fleischigen  Axe  (Kolben)  sitzend,  am  Grunde  derselben  ein 
scheiden!".,  oder  abstehendes  HüllB.  P.  fehlend  oder  4— 9bL 
Stbg.  1—9,  mit  oft  kurzen  oder  fehlenden  Trägern,  frei  oder 
verwachsen.  FrKn.  1— 9fächerig,  mit  oft  sitzender  Narbe.  Fr. 
beerenartig,  1— mehrsamig  (oder  trocken).  Samen  eiweisshaltig 
(oder  eiweisslos).  —  Mit  unterirdischen  (oft  knolhgen)  Wurzel- 
stöcken. B.  meist  mit  anastomosirenden  Rippen. 

900  Spec.  meist  in  den  Tropen. 

i.  Bth.  eingeschlechtig,  ohne  R,  an  der  Basis 

des  Kolbens AREEN. 

Weibl.  Bth.  (einzelne,  Ifächerige  FrKn.) 
in  Mehrzahl  am  Grunde  des  Kolbens,  ober- 
halb desselben  eine  Gruppe  von  Antheren 
(je  3—4  eine  männl.  Bth.  bildend).  Fr.  eine 
vielsamige  Beere Arum. 

2.  Bth.  zw.,   mit  R,   den  Kolben  ganz  be- 
deckend     ORONTIEEN. 

Bth.  mit  6th.  P.,  6  Stbg.  und  2— Sfäche- 
rigem  FrKn Acorus. 


Lemnaceen.  33 

Arum.     Aron. 

A.  maculdtum  L.  St.  aus  kurzem,  knolligem  W.Stock  (dem 
verdickten  untersten  Theil  der  vorjährigen  Pflanze)  aufrecht, 
mit  endst.  Bth.Stand.  HüllB.  trichterf.-eingerollt,  oben  ein- 
seitig geöffnet,  blass  oder  etwas  röthlich.  Kolben  mit  vor- 
ragendem, keulenf.  verdicktem,  meist  violettem  Ende.  Fr. 
roth.  B.  bodenst.,  spiessf.-Seckig  (an  jungen  Pflänzchen  läng- 
lich-elliptisch oder  eif.,  mit  gerundeter  oder  schwach  herzf. 
Basis),  mit  schwarzen  Flecken  oder  ungefleckt.  —  15— 30cm. 

—  Giftig. 

Mai.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,  stellenweise 
häufig,  z.  B.  Wylerhölzchen,  Reichenbach,  Eimatt,  Gurten- 
thal, Längenberg,  Schupfen,  zwischen  Laupen  und  Gümme- 
nen  u.  a.  O.  —  Mit  gefleckten  B.  bisher  nur  bei  Radel- 
fingen (in  lichtem  Wald  stellenweise  unter  der  ungefleckten 
Form)  gefunden. 

Acorus.     Kalmus. 

A.  Cdlamus  L.  (xocT^ajxoc  Rohr,  Schilf.)  W.Stock  kriechend. 
St.  kantig.  B.  lineal.  Bth.  Aehre  (Kolben)  gelblichgrün,  durch 
das  aufgerichtete,   lineale,    grüne  HüllB.  scheinbar   seitenst. 

—  Aromatisch.  -   60— 120cm.  _  O/f. ;  der   W.Stock. 

Jun.  Jul.  An  2  Stellen  am  grossen  und  kleinen  M.See- 
dorfsee  (angepflanzt). 

Anm.  Als  Zierpfl.  cult,  :    Calla  sethiopica  L.   (HüllB.   trichterf.,  weiss), 
vom  Cap  d.  g.  H. 


Farn.  8.    liemnaceen. 

(Nach  Engler  Subfam.  der  Fam.  Araceen.) 

Bth.  1  geschlechtig,  ohne  P.  Eine  endst.  weibl.  Bth.  (ein- 
zelner FrKn.  mit  kurzem  Gf.  und  trichterf.  Narbe)  mit  1—2 
seitenst.,  je  aus  einem  Stbg.  gebildeten  (ungleichzeitig  ent- 
wickelten) männl.  Bth.,  von  einer  häutigen  Hülle  umschlossen 
(oder  ohne  solche).  Fr.  häutig,  1 — mehrsamig.  Samen  eiweiss- 
haltig.  —  Sehr  Ideine,  schwimmende  Wasserpflanzen,  aus  blatt- 
artig-flachen (einzelnen  oder  zu  mehreren  zusammenhängenden) 
Sprossen  bestehend.  B.  fehlend  (oder  sehr  klein).  Gefässbündel 
oft  rudimentär  (oder  fehlend).  Einige  Arten  ohne  W.  —  Die 
Arten  dieser  Familie  gehören  zu  den  kleinsten  und  niedrigst 
organisirten  Phanerogamen. 

20  Spec,  zerstreut,  z.  Th.  mit  sehr  grossen  Verbreitungsbezirken. 


34  Potameen. 

Stbg.  (männl.  Bth.)  2.  Bth.Stand  in  einer 
wagrechten  Spalte  am  Rande  der  Sprosse 
eingeschlossen,  zur  Bth.Zeit  vortretend.  — 
Mit  1  oder  mehreren  NebenW 


Lemna. 


L^mna.     Wasserlinse.     QS.[j.y{]  Sumpf,  Teich.) 

minor  L.  Sprosse  üach-linsenf.,  rundlich  oder  länglich 
(2 — 5mm)^  einzeln  oder  zu  2—3  zusammenhängend,  hellgrün, 
mit  einer  einzelnen,  hängenden  W.Faser.  Seitensprosse,  %Yie 
die  Bth.Stände,  ans  seitlichen  Spalten  hervortretend.  Durch 
vereinzelte,  schwimmende  Sprösschen  überwinternd. 

Mai.  Jun.  In  Gräben  und  Teichen,    oft  als  grüne  Ueber- 
züge  die  Wasserfläche  vollständig  bedeckend. 

An  in.    Lemna  gibha  L.  fand  sich  früher  in  dem  (jetzt  ausgetrockneten) 
„Weiher"  bei  Burgdorf. 


Farn.  9.     Potameen. 

(Theil  der  Fam.  Najadaceen  Benth.  et  Hook.) 

Bth.  z^\^  (oder  1  geschlechtig).  P.  fehlend  (oder  glockenf.). 
Stbg.  4  (1—3).  FrKn.  meist  4.  Fr.  1  sämig,  nicht  aufspringend, 
trocken  oder  SteinFr.  Samen  eiweisslos.  —  Wasserpflanzen  mit 
untergetauchten  oder  schwimmenden  B.  und  kleinen  grün- 
lichen Bth. 

65  Spec,  zerstreut,  meist  in  den  gemässigten  Zonen. 

Stbg.  4.  Gonnectiv  in  ein  perigonartiges  An- 
hängsel erweitert.  Gf.  kurz  oder  fehlend. 
Bth.  zw^,  in  gestielten,  über  das  Wasser 
emporragenden  Aehren Potamogeton. 

Potamog^ton.     Laichkraut. 

(TüOTajj.o?  Fluss,  ys^'c-cov  Nachbar.) 

i.  B.  sämmüich  abioechselnd-2 zeilig  (oder  nur  die  obersten 
gegenst.)j  mit  Scheiden  oder  NebenB.  versehen, 

a.    B.  rundlich-elliptisch  bis  lanzett-lineal. 

P.  ndtans  L.  St.  meist  einfach.  B.  langgestielt,  die  oberen 
schwimmend,  lederartig,  breiter  oder  schmäler  elhptisch, 
ganzrandig,  die  untergetauchten  lanzettlich,  zur  Bth.Zeit  mehr 
oder  weniger  zerstört.  Aehre  cylindrisch.  —  Var.  fluitans 
Roth.  B.  länglich-lanzettlich,  mit  oben  gewölbtem  B.Stiel, 
die  untergetauchten  zur  Bth.Zeit  noch  vorhanden.  Fr.  scharf 
gekielt. 


Potayneen.  35 

Jul.  Aug.  In  stehendem  und  langsam  fliessendem  Wasser 
nicht  selten.  Belpmoos,  M.Seedorfsee  u.  s.  w.  (Var.  fiuüans 
seltener.) 

P.  plantagineus  Ducroz.  (P.  Horyiemanni  Meyer.)  B.  km*z- 
gestielt  (B.Stiel  meist  kürzer  als  die  halbe  B.Fläche),  haut- 
artig durchscheinend,  am  Rande  glatt,  oft  rothbraun;  die 
obersten  B.  meist  schwimmend,  elf.,  mit  oft  etwas  herzf. 
Basis. 

Jul.— Sept.  In  einem  Seitengraben  des  Gürbekanals  bei 
Seihofen. 

P.    lücens   L.    St.    ästig.   B.    gestielt,   elliptisch    oder   länglich- 
lanzettUch,  stachelspitzig,  am  Rande  feingezähnelt-rauh,  haut- 
artig durchscheinend,  gross,  lebhaft  grün,  glänzend,  sämmt- 
lich  untergetaucht.  Aehrenstiele  oben  dicker  als  der  St. 
Jul.  Äug.  Im  Gerzensee,  am  nördlichen  Ufer. 

P.  perfolidtus  L.  St  gabelästig.  B.  sämmtlich  untergetaucht, 
hautartig  durchscheinend,  dunkelgrün,  aus  herz  f. -St. umfas- 
sender Basis  eif.  oder  eilanzettüch,  in  der  Knospe  seitlich 
eingerollt.  Aehren  kurz. 

Jun.  Jul.  In  stehendem  oder  langsam  fliessendem  Wasser 
hin  und  wieder.  An  der  Aare  bei  Bern  (Gasanstalt),  Elfenau, 
Belpmoos,  M.Seedorfsee  u.  a.  O. 

P.  crispus  L.  St.  ästig.  B.  sitzend,  sämmtlich  untergetaucht, 
hautartig  durchscheinend,  länglich-lanzett-lineal,  mit  wellig- 
ki'ausen  Rändern,  in  der  Knospe  flach.  Aehren  km'z.  Fr.  mit 
verlängertem  Schnabel. 

Jun.  Jul.  Wie  vorige.  Sulgenbach  beim  Mattenhof  u.  a.  O. 

b.    B.  schmal-lineal.     St.  fädlich. 

P,  pusillus  L.  St.  ästig.  B.  schmallineal,  meist  3— Srippig. 
Aehren  klein,  4 — 8bth.,  auf  fadenf.  Stielen.  Fr.  eif. 

Jul.  Aug.  In  Sumpfgräben  und  Teichen,  hin  und  wieder. 

P.  pectindtus  L.  St.  ästig,  sehr  verlängert.  B.  fadenf. -lineal, 
mit  einer  (durch  Querrippen  mit  dem  B.Rande  verbundenen) 
Mittelrippe,  sehr  lang,  an  der  Basis  mit  einer  den  B.winkelst. 
Zweig  röhrig  umfassenden  Scheide.  Bth.  in  getrennten 
Knäuelchen,  in  unterbrochener,  langgestielter  Aehre.  Fr. 
fast  halbkreisf.,  zusammengedrückt. 

Jul.  Aug.  In  Gräben  und  Bächen,  hin  und  wieder.  Egel- 
moos bei  Bern,  Dalmazi,  Elfenau,  Belpmoos  u   a.  O. 

2.  B.  sämmtlich  gegenst.,  B.Paare  in  derselben  Ebene  liegend. 

P.  densus  L.  St.  gabelästig.  B.  St.umfassend,  eif.  oder  lanzett- 
lich, durchscheinend  häutig,  hellgrün,  meist  gefaltet,  die 
oberen  dicht  gedi'ängt.  Aehren  armbth.,  kurzgestielt. 


36 


Cyperaceen. 


Jul.  Aug.  In  Gräben  und  Bächen,  häufig,  z.  B.  Sulgen- 
bach  beim  Mattenhof  u.  s.  w. 

Anm.  Zannichellia  palustris  L.p  unweit  der  westl.  Gebietsgrenze  bei 
Busswyl;  früher  im  Seihofenmoos,  wurde  daselbst  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr 
gefunden. 

ORD.  III.    GLUMIFLORiE. 


GARIGEEN. 


Farn.  lO.     Cyperaceen. 

Bth.  zw.  oder  1  geschlechtig.  P.  aus  feinen  Borsten  bestehend 
oder  fehlend.  Stbg.  3,  seltener  1—2  (oder  4— mehr).  Antheren 
mit  der  Basis  auf  dem  Träger  befestigt.  FrKn.  Ifächerig,  mit 
1  Samenanlage.  Gf.  1,  mit  2  oder  3  Narben.  Fr.  eine  1  sämige 
SchliessFr.  (Nüsschen),  nackt  oder  in  eine  Hülle  (Fr.Schlauch) 
eingeschlossen.  Samen  eiweisshaltig,  mit  sehr  kleinem  Embryo. 
—  Bth.  im  Winkel  schuppenf.  DeckB.  (Deckschuppen),  zu  Aehren 
vereinigt;  diese  einzeln,  in  zus.gesetzten  Aehren  oder  Trauben 
oder  kopfartigen  Knäueln,  z.  Thl.  in  rispig-doldentraubigen,  durch 
überwiegende  Entwicklung  je  der  untern  Zweige  übergipfelnden 
GesammtBth.Ständen  (Spirren).  B.  mit  geschlossenen  Scheiden. 

2200  Spec.   (Carex  c.  500,   Cyperus  c.  400  Spec),   über  die  ganze  Erde  verbreitet, 
meist  an  feuchten  Standorten. 

'/.  Bth.  Igeschlechtig,  ohne  P.  FrKn.  und 
Fr.  in  scheidiger  Hitlle  (Fr.Schlauch) 
eingeschlossen. 

Weibl.  Bth.  (FrKn.)  an  einem  verkürzten,  aus 
dem  Winkel  der  Deckschuppe  entspringen- 
den Zweiglein  seithch  (in  der  Achsel  eines 
an  den  Rändern  verwachsenen,  den  Fr.- 
Schlauch bildenden  TragB.  [VorB.]).  Männl. 
Bth.  (8  Stbg.)  im  Winkel  schuppenf.  DeckB. 
—  Bth.  in  einfachen  oder  zus.gesetzten 
Aehren 

2.  Bth.  meist  zic,  mit  oder  ohne  P.  (Borsten). 

a.    Deckschuppen  2zeihg-dachig. 

P.  fehlend.  Aehrchen  meist  reichbth.,  —  doldig 
gehuschelt 

P.Borsten  1—6,  oder  fehlend.  Aehrchen  wenig- 
bth.  Untere  Deckschuppen  steril.  —  Aehr- 
chen in  endst.  Köpfchen 

b.    Deckschuppen    spiralig    (allseitig-dachig). 

a.    P.Borsten  kürzer  als  die  Deckschuppen   oder  fehlend, 
t    Stbg.  2  (selten  3). 

P.    fehlend.   Aehrchen    1— 3bth.,    die   unteren 


Carex. 
SGIRPEEN. 


Cypei^iis. 


Schoenus. 


Cladium. 


Rhynchospora. 

Heleocharis. 

Scivpus. 
Eynophorum, 


Cyperaceen.  37 

Deckschuppen  kleiner,  steril.  —  Aehrchen 
geknäuelt,  in  end-  und  seitens!.  Spirren    . 

tt    Stbg.  3. 

Gf.  mit  verdickter,  bleibender  Basis.  Untere 
Deekschuppen  Ideiner,  ohne  Bth.  —  Aehr- 
chen mehrere,  in  endst.,  köpfchenf.  ge- 
drängten Spirren 

Gf.  mit  verdickter,  durch  eine  Einschnürung 
vom  FrKn.  getrennter,  bleibender  Basis. 
Aehrchen  einzeln,  endst.  St.  mit  röhrigen 
Scheiden,  ohne  LaubB 

Gf.  ohne  Verdickung,  abfallend  oder  als  kurze 
Stachelspitze  bleibend.  —  Aehrchen  in 
Knäueln,  zus.gesetzten  Aehren  oder  Spirren, 
seltener  einzeln 

ß.     P.Borsten  meist  zalilreicli,  nach  dem  Verblühen  die 
Deckschuppen  als  weisser  Haarschopf  weit  überragend. 

Aehrchen  einzeln  oder  doldig  gehuschelt   .     . 

Cärex.     Riedgras.     Segge. 
1.     Aehrchen  einzeln,  endständig.     Narben  2. 

C.  Davallidna  Sm.  (nach  dem  Schweiz.  Botaniker  E.  Davall). 
Diöcisch.  St.  dünn,  oben  nackt.  B.  eingerollt-fädüch,  nebst 
dem  St.  durch  kleine  Zähnchen  rauh.  Aehrchen  1  geschlechtig. 
Fr.Aehre  locker,  mit  abstehenden,  lanzetthchen  Fr.Schläuchen. 
In  dichten  Rasen.  —  Hin  und  wieder  finden  sich  Exemplare 
mit  androgynischen  Aehrchen  (meist  weibl.  Bth.  an  der 
Basis  des  männl.  Aehrchens). 

Apr.  Mai.  Auf  Sumpfwiesen  und  Torfmooren,  häufig. 

C.  diöica  L.  Verschieden  durch  den  Ausläufer  treibenden  W.- 
Stock, die  einzelnen  (oder  zu  wenigen  gebüschelten),  nebst 
den  B.  glatten  St.  und  die  kürzeren,  eif.  Fr.Schläuche.  — 
Auch  bei  dieser  Art  kommen  hin  und  wieder  androgynische 
Aehrchen  vor. 

Apr.  Mai.  Auf  Sumpfwiesen,  selten.  Lochbach  und  Win- 
tersei (oberhalb  Burgdorf}. 

C,  pulicdris  L.  Monöcisch.  St.  dünn,  oben  nackt.  B.  fädhch- 
eingerollt.  Aehrchen  androgynisch  (männl.  und  weibl.  Bth. 
enthaltend),  oben  männl.,  unten  weibl.  Die  wenig  zahlreichen, 
etwas  entfernten  Fr.Schläuche  nach  beiden  Enden  verschmä- 
lert, rippenlos,  glänzendbraun,  abstehend,  zuletzt  hängend. 
Deckschuppen  vor  den  Fr.Schläuchen  abfallend. 

Mai.  Jun.   Auf  Sumpfwiesen,    selten.    Eimatt  bei  Bern, 
Eiholzmoos  bei  Wabern,  Lobsigensee,  Lochbach  bei  Burgdorf. 


38  Cyperaceen. 

II.  Aehrchen  mehrere,  androgynisch  [männl.  und 
weibl  Bth.  enthaltend),  in  eine  endst.,  zus.gesetzte 
Aehre  vereinigt.    Narben  2. 

(Selten  einzelne  oder  sämmtliche  Aehrchen  Igeschlechtig.) 

i.  Aehrchen  ungleich,  die  einen  weibl.,  die  andern  männl. 
oder  androgynisch. 

C.  disticha  Huds.  (C.  intermedia  Good.)  W.Stock  kriechend, 
mit  faserigen  Scheiden.  St.  unterhalb  der  Aehre  scharf  3- 
kantig,  rauh.  B.  lineal.  Aehre  längiich-eif.,  gelbbraun,  oft  an 
der  Basis  unterbrochen.  Die  unteren  Aehrchen  weibl.,  die 
mittleren  männl.  oder  androgynisch  (an  der  Basis  weibl.),. 
das  oberste  weibl.  Fr. Schläuche  plan-convex,  gerippt,  mit 
verlängertem  Schnabel.  —  Zuweilen  mit  abweichender  Ver- 
theilung  der  männl.  und  weibl.  Bth. 

Mai.  Jun.  In  Sumpfgräben  und  Teichen,  hin  und  wieder. 
Egelmoos  bei  Bern,  M.Buchseemoos,  M.Seedorfsee,  Lob- 
sigensee. 

2.   Aehrchen  sämmtlich  androgynisch. 

a.   Aehrchen  oben  männl.,  unten  weibl. 

C.  vulpina  L.  St.  scharf  Skantig,  mit  concaven  Seiten  und 
rauhen  Kanten.  B.  breitlineal.  Aehren  eif.-länglich,  braun, 
an  der  Basis  oft  doppelt  zus.gesetzt.  Fr.Schläuche  sparrig- 
abstehend,  plan-convex,  geschnäbelt,  5— 9rippig.  —  In  dichten 
Büscheln.  —  Var.  mit  grünlicher  Aehre  (C.  nemorosa 
Willd). 

Mai.  Jun.  In  Sümpfen  und  Gräben,  hin  und  wieder. 
Belpmoos,  Laupen,  Lobsigensee  u.  a.  O. 
C  muricdta  L.  St.  3kantig,  mit  flachen  Seiten,  unter  der  Aehre 
rauh.  B.  flach.  Aehren  grünlich-braun,  an  der  Basis  meist 
unterbrochen.  Fr.Schläuche  sparrig-abstehend,  eilanzettlich, 
mit  undeutlichen  oder  fehlenden  Rippen,  etwas  länger  als 
die  Deckschuppen.  —  Var.  mit  blassen  Deckschuppen  and 
unterbrochener  Aehre  (C.  divulsa  Gaud.). 

Mai.  Jun.  Auf  Wiesen,  an  Wegen  und  Hecken,  gemein. 
Var.  divulsa  an  schattigen  Orten. 
C.  teretiüscula  Good.  St.  dünn,  stumpf  Skantig.  B.  schmal- 
lineal,  bläulich-grün.  Aehre  länglich,  braun,  meist  ziemlich 
dicht.  Fr.Schläuche  höckerig-gewölbt,  aufrecht,  glänzend- 
braunschwarz, auf  der  Innenseite  rippenlos,  auf  der  äusseren 
mit  einigen  divergirenden  Falten.  Schnabel  so  lang  oder 
länger  als  der  verdickte  Theil  der  Fr.Schläuche.  —  In  schwa- 
chen Büscheln. 

Mai,  Jun.  Auf  Sumpfwiesen  und  Torfmooren,  selten.  Am 
Lobsigensee. 


Cyperaceen.  39 

C,  paniculdta  L.  St.  Skantig,  mit  flachen  Seiten  und  sehr 
rauhen  Kanten,  an  der  Basis  mit  braunen  Scheiden.  B.  breit- 
lineal.  Aehrchen  zahlreich,  in  grossem,  rispig  zusammenge- 
setztem Bth.Stand.  Fr.Schläuche  aufrecht,  gelblicli-braun,  mit 
schwachen  oder  fehlenden  Rippen.  —  In  grossen,  dichten 
Büscheln.  —  V2— 1". 

Mai.  Jun.  In  Sümpfen,  an  Gräben,  Ufern,  häufig. 

C.  "paradöxa  Willd.  St.  Skantig,  mit  etwas  gewölbten  Seiten, 
an  der  Basis  von  braunen,  zerfaserten  B.Resten  umhüllt,  ß. 
schmallineal,  bläulich-grün.  Aehrchen  in  länglichem,  zu- 
sammengezogen-rispigem  Bth.Stand.  Fr.Schläuche  aufrecht, 
glanzlos,  beiderseits  mit  zahlreichen  starken  Rippen. 

Mai.  Jun.  Auf  Sumpfwiesen  und  Torfmooren,  hin  und 
wieder.  Eimatt  bei  Bern,  Gümligenmoos,  Worblensümpfe 
bei  Vechigen,  Lobsigensee  u.  a.  O. 

b.    Aehrchen  oben  weibl.,  unten  männl. 

t   St.  einzeln  oder  zu  wenigen  gebfischelt,  aus  verlängertem,  kriechendem 
W.Stock. 

C  hrizoides  L.  Seegras.  Crin  vegetal.  St.  dünn,  nickend.  B. 
schmallineal,  hellgrün.  Aehre  blassbräunlich,  aus  4—8  ge- 
näherten, lanzettlichen,  meist  auswärts  gekrümmten  Aehrchen 
bestehend.  Fr.Schläuche  planconvex,  lanzettüch,  mit  gezäh- 
neltem  Rand. 

M.Mai.  Jun.  In  lichten  Wäldern,  an  einzelnen  Stellen  sehr 
häufig.  Bremgartenwald  bei  Weyermannshaus,  Wylerhölzli 
bei  Bern,  Uettligen,  M.Buchseewald,  Schupfen,  Krauch thal 
u.  a.  O. 

tt    St.  in  dichten  Büscheln,  aus  kurzem  (nicht  kriechendem)  dichtfaserigem 
W.Stock. 

C.  re^nöta  L.    St.  dünn,  meist  überhängend.    B.  schmallineal, 
schlaff.  Aehrchen  5—10,  eif.,  grünlich,  die  unteren  sehr  ent- 
fernt, im  Winkel  langer,  abstehender,  schmaUinealer  DeckB. 
Fr.Schläuche  aufrecht,  planconvex,  länger  als  dieDeckschuppen. 
Mai.  Jun.  An  feuchten  Stellen  der  Wälder,  ziemlich  häufig. 

C.  echindta  Murr.  (C.  stellulata  Good.)  B.  schmal,  scharf  zu- 
gespitzt, kürzer  als  die  St.  Aehre  aus  3—5  rundhch-sternf., 
grünen  oder  bräunlichen  Aehrchen  bestehend.  DeckB.  schup- 
penf.,  kürzer  als  die  Aehrchen.  Fr.Schläuche  sparrig- abste- 
hend, geschnäbelt,  ihre  Deckschuppen  weit  überragend. 

Mai.  Jun.  Auf  Sumpfwiesen  und  Waldsümpfen  hin  und 
wieder.  Bremgartenwald,  Löhrmoos,  N.Lindachwald,  Meyen- 
moüs  bei  Burgdorf  u.  s.  w. 

C.  leporina  L,  St.  fast  glatt.  Aehre  aus  3—6  genäherten,  ovalen, 
hellbraunen,  etwas  glänzenden  Aehrchen  bestehend.  Fr. 
Schläuche  aufrecht,  mit  flügelartigem  Hautrand,  so  lang  als 


40  Cyperaceen. 

die  bräunlichen,  von  grüner  Rippe  durchzogenen  Deekschup- 
pen.  —  In  dichten  Rasen. 

Mai.  Jun.  Auf  Sumpf-  und  Wald  wiesen,  ziemlich  häufig. 

C.  elongdta  L.  St.  scharf  Skantig,  rauh.  Aehre  aus  8—12  läng- 

hchen,   schief  abstehenden,   etwas  entfernten,  bräunlichen 

Aehrchen  bestehend.    Fr.Schläuche  abstehend,   starkgerippt, 

länger  als  die  breiteif.  Deckschuppen.  —  Hellgrün. 

Mai.  Jun.  In  Gräben  und  Sümpfen,  hin  und  wieder. 
Bremgartenwald,  Meyenmoos  bei  Burgdorf. 

111.  Aehrchen  (AehrenJ  getrennt,  sämmtlich  igeschlech- 
tig,  die  oberste  oder  die  oberen  mömnl.,  die  unteren 
weibl. 

(Selten  einzelne  androgynische  Aehren.) 

A.   NARBEN  2. 

C.  striata  Good.  (C.  caespitosa  Gay.  non  L.)  St.  scharf  3- 
kantig,  steif.  Fr.Aehren  2—3,  aufrecht,  walzenf.,  schwarz  und 
grün  gescheckt,  sitzend  oder  die  untersten  kurzgestielt.  DeckB. 
der  untersten  Aehre  laubblattartig.  Fr.Schläuche  gedrängt, 
flach,  breitelliptisch,  grün,  mit  deutlichen  Rippen.  Deck- 
schuppen schwärzlich,  mit  grüner  Rippe.  —  In  grossen,  dichten 
Büscheln  mit  netzig  zerfaserten  B.Scheiden.  —  Var.  in  Zahl, 
Form  und  Länge  der  Aehren,  Lauge  und  Form  der  Deck- 
schuppen. —  72—1™. 

Mai.  Jun.    In  Sümpfen,  an  Ufern,  gemein. 

C.  vulgaris  Fries.  (C.  caesj)itosa  Good.  C.  Goodenoughii  Gay.) 
Verschieden  durch  den  Ausläufer  treibenden  W.-Stock,  die 
mehr  vereinzelten,  kürzeren  St.,  die  auf  der  Vorderseite  ge- 
wölbten Fr.Schläuche  mit  undeutlichen  Rippen  und  die  meist 
kürzeren  Aehren.  —  B.Scheiden  nicht  netzig  zerfasert.  ~ 
Sehr  veränderlich.  (Mehrere  Formen  in  neuerer  Zeit  als 
eigene  Arten  beschrieben.)  Var.  chlorocarpa  Fr.Schläuche 
hellgrün,  mit  kurzen  Deckschuppen.  Var.  fuliginosa  Deck- 
schuppen und  der  freie  Theil  der  Fr.Schläuche  schwärzlich 
—  u.  a.  —  10— 60cm. 

Mai.  Jun.     Auf  Sumpfwiesen  und  Torfmooren,  häufig. 

C.  acuta  L.  St.  scharf  3kantig,  oben  sehr  rauh.  Fr.Aehren  3—5, 
verlängert-walzenf.,  gegen  die  Basis  verdünnt  und  lockerbth., 
die  unteren  gestielt,  nickend,  mit  langen  DeckB.  Männl. 
Aehren  meist  3.  Fr.Schläuche  gestielt,  oval,  beiderseits  ge- 
wölbt. Deckschuppen  schwärzlich,  mit  grüner  Rippe.  ~ 
Mit  Ausläufern.  Weibliche  Aehren  nicht  selten  an  der  Spitze 
männl.  —  60— 120cm. 

Mai.  Jun.  In  Sümpfen,  an  Ufern,  hin  und  wieder.  Egel- 
moos bei  Bern  u.  a.  0. 


Cyperaceen.  41 

B.  NARBEN  3. 

1.  F7\ Schläuche  ungeschnäbelt  oder  mit  cylindrischem,  meist 
kurzem  Schnabel.  —  Männl.  Aehren  meist  einzeln. 

a.    Fr.Schläuche  behaart. 

f    DeckB.  der  Aehren  scheidenlos   (oder  das  unterste  mit  kurzer  Scheide). 

C.  j^ilulifera  L.  Ohne  Ausläufer.  St.  lang  und  schlaff,  zuletzt 
überhängend.  Fr.Aehren  meist  3  (seltener  bis  5),  rundlich, 
dicht  gedrängt  und  der  sehmalen  männl.  Aehre  sehr  ge- 
nähert. Fr.Schläuche  rundlich,  grün,  ungefähr  so  lang  als 
die  braunrothen,  scharf  zugespitzten  Deckschuppen.  DeckB. 
der  unteren  Aehre  linealpfriemlich,  abstehend. 

Apr.  Mai.  In  Wäldern,  besonders  in  Lichtungen,  hin  und 
wieder,  Bremgartenwald,  N.Lindachwald,  Bantiger,  Schupfen, 
u.  a.  O. 

C.  tomentösa  L.  Mit  Ausläufern.  St.  steif- aufrecht.  B.  schmal- 
lineal,  bläulich-grün.  1 — 2  sitzende,  kurz-cylindrische ,  ge- 
näherte oder  etwas  entfernte  Fr.Aehren,  mit  wagrecht  ab- 
stehenden DeckB.  Fr.Schläuche  fast  kugelig,  dicht  graufilzig, 
länger  als  die  Deckschuppen. 

Mai.  Jun.     Auf  Sumpfwiesen,  an  feuchten  Stellen  der  Wäl- 
der, selten.  Belpmoos;  zwischen  Aarberg  und  Lyss. 

C.  montdna  L.  W.Stock  stark,  holzig,  mit  zerfaserten  B.Resten 
dicht  besetzt,  ohne  Ausläufer.  St.  schlaff,  zuletzt  überhän- 
gend. B.  schlaff,  hellgrün,  die  unteren  mit  rothen  Scheiden. 
Männl.  Aehren  cylindrisch-keulenf.  Fr.Aehren  1—3,  sehr  ge- 
nähert, DeckB.  häutig  mit  kurzer  Stachelspitze  oder  grüner, 
pfriemlicher  Spitze.  Fr.Schläuche  kurzflaumig,  so  lang  oder 
etwas  länger  als  die  schwarzbraunen  Deckschuppen. 

E.März— Mai.  In  Gebüschen  und  lichtem  Wald,  an  Wald- 
rändern, ziemlich  häufig. 

C.  vei^na  Vill.  (C.  praecox  Jacq.)  W.Stock  mit  kurzen  Aus- 
läufern. B.  starr,  gekielt,  meist  kürzer  als  der  St.  Fr.Aehren 
1—3,  länglich-eif.,  braun,  genähert,  die  untersten  meist  ge- 
stielt, mit  einem  häutigen,  seltener  laubblattartigen  DeckB. 
Fr.Schläuche  verkehrt-eif.,  stumpf  3kantig,  sehr  kurz  ge- 
schnäbelt. Deckschuppen  braun,  mit  grüner,  in  eine  Stachel- 
spitze auslaufender  Rippe.  Männl.  Aehre  keulenf.  —  Var. 
mit  langen,  schlaffen  St.  und  B.  und  blattartigem  unterem 
DeckB.  (C.  umbrosa  Host.),  selten  mit  langgestielter,  fast 
grundst.  unterster  Aehre. 

März-Mai.  Auf  trockenen  Rasenplätzen,  häufig;  y?ii\  um- 
brosa an  schattigen  Orten. 

tt  DeckB.  der  Aehren  sämmtlich  häutig-scheidig. 

C.  hümilis  Leysser.  W.Stock  stark,  holzig.  B.  schmalhneal, 
ausgebreitet,  viel  länger  als  die  St.  Weibl.  Aehren  locker, 
meist  3-  (selten   mehr-)  bth.,   entfernt,   die  unterste  fast  am 


42  Cyperaceen. 

Grunde  des  kurzen  St.;  Aehrenstiele  in  locker  anliegende, 
am  Rande  weisshäutige  Scheiden  eingeschlossen.  Deckschup- 
pen (der  Bth.)  weisshäutig. 

Apr.  Mai.  An  felsigen  Abhängen  im  Schwarzwasserthal, 
selten. 

C  digitdta  L.  B.  flach-lineal,  in  bodenst.  Büschel.  Blühende 
St.  seitenst.,  an  der  Basis  mit  braunrothen  Scheiden,  ohne 
LaubB.  Fr.Aehren  2—3,  gestielt,  lineal,  locker  (Fr.  5—8),  die 
oberste  meist  die  männl.  Aehre  überragend.  Fr.Schläuche 
länglich,  ungefähr  so  lang  als  die  gelbbraunen  Deekschuppen. 
Apr.  Mai.    In  Wäldern  und  Gebüschen,  gemein. 

C.  ornühöpoda  Willd.  (opvi?  Vogel,  ttou;  Fuss,  von  den 
dicht  gedrängten  Aehrchen.)  Verschieden  durch  die  kürzeren 
und  kürzer  gestielten  Fr.Aehren,  welche  unter  der  männl. 
Aehre  dichtgedrängt  stehen  und  dieselbe  oft  überragen.  Deck- 
schuppen kürzer  als  die  Fr.Schläuche.  —  5—15  cm. 

Apr.  Mai.  In  Gebüschen  und  lichten  Wäldern,  bes.  auf 
Waldschlägen,  stellenw^eise  häufig.  Steinhölzli  und  Dählhölzli 
bei  Bern,  Gurten,  Belpberg  u.  s.  w. 


b.    Fr.Schläuche  kahl. 

t   Mit  kriechenden  Ausläufern.   St.  einzeln  oder  zu  wenigen  gebüschelt. 

C  alba  Scop.  B.  borstlich-lineal,  hellgrün,  kürzer  als  der  St. 
Fr.Aehrchen  2—3,  gestielt,  locker,  entfernt,  die  oberen  zu- 
letzt die  männl.  überragend.  Aehrenstiele  aus  den  häutig- 
scheidigen  DeckB.  vortretend,  Fr.Schläuche  eif.  oder  birnt., 
mit  zahlreichen  Längsrippen.  Deckschuppen  weisshäutig, 
abfällig.  —  Mit  verlängertem,  kriechendem  W.Stock. 

Apr.  Mai.  In  lichten  Wäldern,  stellenweise  sehr  häufig. 
Dählhölzli  und  Steinhölzli  bei  Bern,  Egghölzli  bei  Muri,  in 
Ufergebüschen  der  Aare  oberhalb  der  Hunzikenbrücke,  an 
der  Sense,  im  Schwarzwasserthal  u.  a.  O. 

C.  pilösa  Scop.  St.  an  der  Basis  mit  rothbraunen  Scheiden.  B. 
der  sterilen  Büschel  breitUneal,  gewimpert.  Fr.Aehren  2 — 3, 
sehr  locker  (Fr.  auseinandergerückt),  entfernt,  langgestielt. 
DeckB.  langscheidig,  mit  laubblattartiger  Spitze.  —  30— 60cm. 
Mai.  Jun.  In  Wäldern,  selten,  aber  meist  in  zahlreichen 
Exemplaren.  Bremgartenwald  bei  Bern,  an  mehreren  Stellen, 
z.  B.  am  Weg  vom  Glasbrunnen  nach  der  Eimatt  und  ober- 
halb Hasli;  Gäbelbachschlucht ;  unweit  Felsenau;  Engewald; 
Steinhölzli  u.  a.  O. 

C.  panicea  L.  (panicum,  Hirse,  von  den  gedunsenen  Fr.Schläu- 
eben.)  B.  bläulich-grün,  lanzettlineal,  kurz.  Fr.Aehren  1 — 3, 
cylindrisch,  locker,  aufrecht,  etwas  entfernt.  DeckB.  mit  schei- 


Cyperaceen.  43 

diger  Basis.    Fr. Schläuche  gedunsen,  grünlich,  die  breit-eif., 
rothbraunen  Deckschuppen  überragend. 

Mai.  Auf  sumpfigen  Wiesen,  an  Bächen,  häufig. 
C  limösa  L.  St.  dünn  und  glatt  (oder  oben  etwas  rauh).  B, 
Schmallineal,  rinnig,  zus.gefaltet.  Fr.Aehren  1 — 2,  länglich- 
oval, lang  und  dünn  gestielt,  nickend,  z aletzt  hängend.  DeckB. 
ohne  Scheiden  (oder  das  unterste  kurzscheidig).  Fr.Schläuche 
zus.gedrückt,  gerippt,  grünlich,  ungefähr  so  lang  als  die  roth- 
braunen Deckschuppen. 

Mai.  Jun.  Auf  Sumpfwiesen,  selten.  Am  Lobsigensee, 
Badelfingen. 
C.  glauca  Scop.  (C.  ßacca  Schreb.)  St.  fast  rund,  glatt.  B. 
bläulich-grün,  gekielt.  Männl.  Aehren  1—3.  Fr.Aehren  2—4, 
verlängert-cylindrisch,  zuletzt  nickend,  schwarzbraun.  Fr. 
zahlreich,  gedrängt.  Fr.Schläuche  ohne  Bippen.  —  Sehr  ver- 
änderlich. Fr.Schläuche  zuweilen  etwas  behaart.  DeckB.  der 
Aehren  mit  kürzeren  oder  längeren  Scheiden. 

Apr.— Jun.  An  feuchten  Stellen,  in  Wäldern  und  Gebü- 
schen, gemein. 

ff    Ohne  Ausläufer.    St.  in  grösseren  Büscheln. 

C.  mdxima  Scop.  (C.  pendula  Huds.)  St.  SkanLig.  B.  breit, 
lanzettlineal.  Fr.Aehren  3—6,  sehr  verlängert  (10— 15cm)^ 
grünhch,  nickend,  zuletzt  hängend,  am  Grunde  verdünnt  und 
locker.  DeckB.  langscheidig.  Fr.Schläuche  kurz  geschnäbelt. 
—  In  grossen,  starken  Büscheln.  —  7^—1  Vs"". 

Mai.  Jun.  In  feuchten  Wäldern  und  Schluchten,  hin  und 
wieder.  An  waldigen  Abhängen  an  der  Aare,  Engewald^ 
Bremgartenwald,  Gurtenthal,  Belpberg,  Burgdorf,  Badelfingen 
u.  a.  O. 

C  pallescens  L.  B.  schmallineal,  schlaff,  die  unteren  mit  kurz- 
flaumiger Scheide.  Fr.Aehren  2—3,  gestielt,  länglich-eif.,  blass- 
grün, ziemlich  genähert,  aufrecht,  oder  die  untersten  nickend. 
Fr.Schläuche  schnabellos,  grün,  gestreift,  ungefähr  so  lang 
als  die  blassen  Deckschuppen. 

Mai.  Jun.  Auf  schattigen  Grasplätzen  und  Waldwiesen, 
häufig. 

2.  Schnabel  der  Fr.Schläuche  plan-convex,  verlängert,  mit 
2  geraden  (nicht  div er gir enden)  Zähnen.  —  Männl.  Aeh- 
ren meist  einzeln. 

(Fr.Schläuche  kahl.  —  Meist  ohne  Ausläufer.    St.  gebüschelt.) 

C  p^dva  L»  Fr.Aehren  2 — 4,  rundlich,  oder  etwas  länglich,  geLb- 
lich-grün,  sitzend  oder  kurzgestielt,  mit  abstehenden  DeckB. 
Fr.Schläuche  gedrängt,  sparrig- abstehend,  kugehg-eif.,  ge- 
rippt, mit  langem,  2zähnigem  Schnabel.  Deckschuppen  kürzer 
als  die  Fr.Schläuche.  Sehr  veränderlich.  —    Var.  Oederi  (C. 


44  Cyperaceen. 

Oederi  Ehrh.).  Fr.Aehren  Idein,  randlich,  gedrängt.  Fr.- 
Schläuche  klein,  mit  kurzem,  geradem  Schnabel.  —  Var. 
'polystachya  Gaud  Fr.Aehren  3—6,  grösser,  etwas  verlän- 
gert, mehr  oder  weniger  auseinandergerückt.  Fr.Schläuche  in 
einen  langen,  zurQckgeki'ümmten  Schnabel  allmählig  ver- 
schmälert. 

Mai.  Jun.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Wegen,  Ufern,  gemein. 
Var.  Oederi  auf  feuchtem  Sandboden,  hin  und  wieder  (z. 
Thl.  in  sehr  kleinen,  2— 5cm,  hohen  Exemplaren).  An  der  Aare 
oberhalb  der  Hunzikenbrücke  u.  a.  O.  Var.  polystachya  Ei- 
matt  bei  Bern  u.  a.  O. 
€.  Horyiscliuchiäna  Hopiße  (nach  F.  Hornschuch,  Prof.  in  Greifs- 
wald). Locker  rasig,  oft  mit  kurzen  Ausläufern.  St.  stumpf 
Skantig,  glatt.  B.  flachlineal.  Fr.Aehren  2—3,  längUch-eif.,  die 
unterste  etwas  entfernt,  meist  vortretend-gestielt.  DeckB. 
meist  aufrecht,  mit  verlängerten  Scheiden.  Fr.Schläuche  ge- 
drängt, eif.,  mit  langem  2zähnigem  Schnabel.  Deckschuppen 
kürzer  als  die  Fr.Schläuche,  mit  grüner,  vor  der  Spitze  ver- 
schwindender Rippe.  —  Zeigt  je  nach  dem  Standort  ver- 
schiedene Abänderungen,  auch  linden  sich  hie  und  da  (wahr- 
scheinl.  hybride)  Uebergangsformen  zwischen  dieser  und  der 
vorigen  Spec. 

Mai.  Jun.    Auf  Sumpfwiesen,  an  Ufern,  hin  und  wieder. 

C.  distans  L.    Verschieden   durch  die   weiter  entfernte  untere 
Aehre,  die  (durch  die  vortretende  Rippe)  kurz  stachelspitzigen 
Deckschuppen  und  die  an  der  Innenseite  mit  kleinen  Stachel- 
chen besetzten  Zähne  des  Fr.Schlauches.  —  Ohne  Ausläufer. 
Mai.  Jan.  Wie  vorige.    Eimatt,  Belpmoos  u.  a.  O. 

C  süvdtica  Huds.  St.  nickend.  B.  hellgrün,  breitlineal,  schlaff. 
Fr.Aehren  3—6,  lineal,  locker,  grünlich,  langgestielt,  zuletzt 
hängend,  mit  langen,  an  der  Basis  scheidigen  Deck-B.  Fr.- 
Schläuche glatt,  langgeschnäbelt.  Deckschuppen  blasshäutig, 
mit  grüner  Rippe.  —  In  dichten  Büscheln. 

Mai.  Jun.     In  Wäldern  und  Gebüschen,  gemein. 

3.  Schnabel  der  Fr.Schläuche  mit  2  diver gir enden  Zähnen. 
—  Männl.  Aehren  meist  2 — 5. 

(Mit  kriecheudeu  Ausläufern.) 

a.  Fr.Schläuche  kahl.  —  DeclvB.  der  Aehren  nicht  scheidig. 

C,  ampulldcea  Good.  (C.  rostrata  Withering.)  St.  stumpf- 
kantig, glatt.  B.  blaugrün,  schmallineal,  rinnig,  meist  länger 
als  die  St.  Fr.Aehren  2—3,  cylindrisch,  gelblich-grün,  auf- 
recht. Fr.Schläuche  fast  wagrecht  abstehend,  gedrängt,  dünn- 
häutig, rundlich-eif.,  aufgeblasen,  geschnäbelt.  Männl.  Aehren 
dünn,  blassbraun. 


Cyperaceen.  45 

Mai  Jun.  In  Gräben,  an  Bächen  und  seichten,  stehenden 
Gewässern,  ziemlich  häufig  und  meist  gesellig,  z.  B.  im  Löhr- 
moos  bei  Herrenschwanden  u.  a.  O. 

C.  vesicdria  L.  Verschieden  durch  die  dickeren  Aehren  mit 
grösseren  Fr.Schläuchen,  die  lanzetthnealen,  gekielten,  grünen 
B.  und  die  scharfkantigen  rauhen  St. 

Mai.  Jun.  Wie  vorige,  aber  seltener.  Bremgartenwald  in 
kleinen  Tümpeln  zwischen  Länggasse  und  Neubrückstrasse, 
Drakaugraben  u.  a.  O. 

C.  pahidösa  Good.  (C.  acutiformis  EJwh.)  St.  scharf  Skantig, 
mit  rauhen  Kanten,  an  der  Basis  mit  braunen,  zerfaserten 
Scheiden.  B.  graugrün,  lanzettlineal,  gekielt.  Fr. Aehren  2 — 
3,  cylindrisch,  aufrecht.  Fr.Schläuche  länglich-eiförmig,  längs- 
rippig,  meist  länger  als  die  schwarzbraunen,  lanzettlichen 
Deckschuppen.  Männl.  Aehren  2  —  3,  dunkelbraun,  mit  abge- 
rundet-stumpfen unteren  Deckschuppen.  —  V2— l""- 
Mai.  Jun.    In  Gräben,  an  Ufern,  gemein. 

C.  7Hpd7^ia  Curtis.  Verschieden  durch  die  ei-kegelf.  Fr.Schläuche, 
die  scharf  zugespitzten  Deckschuppen  der  männl.  Aehren  und 
die  nicht  faserig  zerreissenden  Scheiden  der  B.  —  Stärker 
und  grösser  als  vorige.  B.  breit  lanzettlineal.  Männl.  Aehren 
3—5.  —  1—172"^. 

Mai.  Jun.  In  Teichen  und  Sumpfgräben,  selten.  Schupfen, 
Seedorf. 

b.    Fr.Schläuche  behaart. 

C.  filiförmis  L.  St.  dünn,  fast  cylindrisch,  glatt  oder  unter  den 
Aehren  rauh.  B.  borstenf.-lineal,  rinnig,  kahl,  graugrün.  Fr.- 
Aehren  2—3,  länghch-eif.  DeckB.  ohne  Scheiden  (oder  das 
untere  kurzscheidig).  Fr.Schläuche  gedunsen.  Deckschuppen 
braun,  mit  blasserer  Rippe. 

Jun.  In  stehenden  Gew^ässern,  hin  und  w^ieder.  Am  Lob- 
sigen-  und  Moosseedorfsee.  Gerzensee,  Meyenmoos  bei  Burg- 
dorf. 

C.  hirta  L.  St.  stumpfkantig,  glatt.  B.  lineal,  nebst  den  Scheiden 
behaart.  Fr.Aehren  2—3,  entfernt,  aufrecht.  Fr.Schläuche 
längsrippig,  mit  langzugespitzten,  grünlichen  oder  bräunlichen 
Deckschuppen.  Das  unterste  DeckB.  langscheidig.  —  Mit 
langem,  kriechendem  W.Stock.  —  Var.  mit  kahlen  B.  und 
B.Scheiden  (C.  hirtaefor^nis  Pers.) 

Mai.  Jun.  Auf  feuchten  Rasenplätzen,  an  Wegen  und 
Gräben,  ziemlich  häufig,  z.  B.  am  Stadtbach  beim  Insel- 
spital u.  a.  O. 

Anm.  C  Buxbaumii  Wahl.,  früher  auf  einer  Sumpfwiese  des  Belp- 
mooses  (unweit  des  Hühnerhubeis)  häufig,  ist  daselbst  in  Folge  der  Ent- 
sumpfung  verschwunden.  —  0.  canescens  L.,  früher  auf  dem  Gümligenmoos 
und  0.  caespitosa  L,,  früher  auf  dem  Meyenmoos,  wurden  in  neuerer  Zeit, 
so  weit  uns  bekannt  geworden,  nicht  mehr  gefunden. 


46  Cyperaceen. 

Cyperus.     Cypergras. 

(/(.uTTSpo?  oder  x.u7t£ipo^,  griech.  Pflanzennamen.) 

€.  flavescens  L.  St.  gebüschelt,  an  der  Basis  beblättert.  Meist 
3  laubblattartige  HüllB.  an  der  Basis  des  Bth.Standes.  Aehr- 
chen  lanzettlich,  zus.gedrückt,  1— 2fach  doldig-gebüschelt, 
gelblich-  oder  grünlich-braun,  mit  dachig  anliegenden  Deck- 
schuppen. Narben  2.    Fr.  zus.gedrückt.     0 

Aug.  Sept.  Auf  nassen  Wiesen,  an  Wegen,  Ufern,  stellen- 
weise häufig.  Eiholzmoos  bei  Wabern,  Eimatt,  und  an 
sumpfigen  Stellen  zwischen  Eimatt  und  Hasli;  Bodenacker, 
Belpmoos,  an  der  Aare  oberhalb  Münsingen;  Gümligen, 
Vechigenmoos ;  M.Seedorfsee;  Radelfingen;  an  der  Sense  u. 
a.  O. 

C.  füscus  L.  Verschieden  durch  die  kleineren,  schwarzbraunen 
Aehrchen,  deren  Deckschuppen  zuletzt  sparrig  abstehen,  3 
Narben,  Skantige  Fr.  und  scharf  Skantige  St.     © 

Aug.  Sept.  Wie  vorige,  jedoch  seltener.  Eiholzmoos  bei 
Wabern,  Bodenacker,  Belpmoos,  M. Buchseemoos,  Diemers- 
wylmoos,  Radelfingen  u.  a.  O. 

Schoenus.     Knopfgras.     (g/oivo<;  Binse.) 

S.  nigricans  L.  St.  oben  nackt,  steif  aufrecht,  in  dichten  Rasen. 
B.  borstlich,  steif.  Aehrchen  schwarzbraun,  zu  5—10  in  endst. 
Köpfchen.  P.Borsten  fehlend,  oder  1—6,  kürzer  als  die  Fr. 
Das  unterste  DeckB.  des  Btli.Standes  in  eine  das  Köpfchen 
meist  weit  überragende  Spitze  auslaufend. 

Mai.  Jun.  Auf  Sumpfwiesen,  stellenweise  häufig.  Eimatt. 
Abhang  zwischen  Brunnadern  und  Elfenau,  Belpmoos,  Län- 
genberg oberhalb  Eppenried  u,  a.  O. 

S.  ferrugineus  L.  Verschieden  durch  kleinere,  aus  2—3  Aelii'- 
chen  bestehende,  durch  das  steif-aufrechte,  meist  kürzere 
DeckB.  scheinbar  seitliche  Köpfehen,  3—6  die  Fr.  überra- 
gende P.Borsten  und  kürzere  B. 

Mai.  Jun.  Auf  Sumpfwiesen,  selten.  Eimatt  bei  Bern 
u.  a.  O. 

Clädium.     Sumpfgras.     (x'Xy.^o?  Zweig,  Spross.) 

C.  Mariscus  R.  Brw.  St.  stark,  glatt,  beblättert.  B.  starr,  ge- 
kielt, am  Rand  und  auf  dem  Kiel  scharf  gezähnelt.  Sphären 
locker,  mehrfach  zus.-gesetzt,  endst.  und  im  Winkel  der 
oberen  B.  Aehrchen  klein,  rostbraun,  in  rundlichen  Knäueln. 
Fr.  glänzend-dunkelbraun.  —  1—1 V2" 

Jul.  Aug.  Am  M.Seedorfsee,  Lobsigensee,  Gerzensee. 


Cyperaceen.  47 

Rhynchöspora.     Schnabelsame. 

(p'uyy^o;  Schnabel,  <77ropa  Same.) 

R.  alba  Vahl.  St.  gehuschelt,  dünn,  stumpf  Skantig,  beblättert. 
B.  schmaUineal.  Aehrchen  ellanzettlich,  weiss,  zuletzt  bräun- 
lich. DeckB.  den  endst.,  köpfchenf.  Bth.Stand  nicht  oder 
kaum  überragend  (im  Winkel  der  obersten  B.  oft  noch  1—2 
kleinere  Bth.Stände). 

Jul.  Aug.  Au  sumpfigen  Stellen,  selten.  Löhrmoos  bei 
Herrenschwanden,  am  Lobsigensee.  (Früher  auch  auf  dem 
Gümligenmoos.) 

Heleöcharis.     Teichbinse. 

{zkoc,  Sumpf,  jy^ii^  sich  freuen.) 

H.  palüst7'is  R.  Brw.  (Sciiyus  L.)  St.  nackt,  aus  kriechendem 
W.Stock.  Aehre  eilanzettlich,  vielbth.,  die  2  untersten  DecliB. 
meist  gegenst.,  halb  St.umfassend.  Narben  2.  —  10— 30cm 
—  Bleibend  im  Wasser  stehende  Exemplare  mit  dickerem 
und  höherem  St.  (V2— l"".) 

E.Mai— Aug.  Auf  feuchtem  Sandboden,  au  Ufern,  ziem- 
hch  häufig. 

H.  uniglumis  Schultes,  (Scirpus  Link.)  Verschieden  durch  die 
grössere,  den  St,  vollständig  umfassende,  unterste  Deck- 
schuppe und  den  schlankeren,  glänzenden  St. 

E.Mai— Aug.  Wie  vorige,  aber  seltener.  An  der  Aare 
unterhalb  Jaberg,  M.Seedorfsee,  Kirchlindach. 

H.  aciculcbns  R.  Brw.  (Scirpus  L.)  St.  fädüch,  4kantig,  in 
kleinen  Büscheln,  aus  fadenf.  W.Stock.  Aehrchen  sehr  klein, 
lanzetthch.   Narben  3.   Fr.  länghch,  fein  längsrippig.  —  3— 

10  cm. 

Jun.— Aug.  Auf  feuchtem  Sandboden,  hin  und  wieder. 
An  der  Aare  längs  des  Belpmooses,  Lyss  u.  a.  O. 

Scirpus.     Binse. 

1.    Aehrchen  einzeln,  endst.  (Baeothryon). 

K  pauciflöi^us  Lightfoot.  (S.  Baeothryon  Ehrh.)  St.  gehuschelt, 
cylindrisch,  nackt,  ohne  LaubB.,  an  der  Basis  von  röhrigen 
B.Scheiden  umhüllt.  Aehrchen  2— 7bth.,  klein,  eif.,  aufrecht. 
P.Borsten  mit  rückwärts  gerichteten  Zähnchen.  Fr.  3kantig, 
rippenlos,  stachelspitzig,  im  reifen  Zustand  hellgrau.  —  Mit 
kriechenden  Ausläufern.  —  5— 20«™. 

Jun.— Aug.  Auf  feuchtem  Sandboden,  an  Ufern,  selten. 
Belpmoos  bei  der  Haldenfähre,  Schupfen. 


48  Cypej^aceen. 

2.  Aehrchen  in  einfachem,  scheinbar  seitenst.  Knäuel. 
—  Einjährig.   (Isolepis.) 

S.  setdceus  L.  St.  dünn,  gehuschelt,  an  der  Basis  mit  kurz 
bespitzten  B.Scheiden,  Aehrchen  klein,  eif.,  meist  zu  2 — ^ 
vereinigt,  durch  das  aufgerichtete  DeckB.  scheinbar  seitenst. 
P.Borsten  meist  fehlend.  Fr.  eif.,  längsrippig.  —  5 — 15cm.  0 
Jul.  Aug.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Ufern,  selten.  Gwatt- 
moos  bei  Wyl,  M.Buchseemoos,  Spinswald,  Radelfingen: 
Schwarzwasserthal. 

5.  Aehrchen  geknäuelt.  Knäuel  in  lockerer  oder  zus.ge- 
zogener  Spirre.  St.  nackt.  LaubB,  fehlend  oder  wenig 
entiüickelt. 

S.  lacüstris  L.  W.Stock  kriechend.  St.  stark,  cylindrisch,  auf- 
recht, glatt,  mit  lockerem  Mark,  am  Grunde  mit  röhrigen^ 
in  kürzere  oder  längere  blattartige  Spitzen  auslaufenden 
Scheiden.  Aehrchen  länglich  eif.  Knäuel  sitzend  und  gestielt^ 
in  endst.  Spirre.  Narben  3.  Deckschuppen  (der  Bth.)  rost- 
braun, glatt,  an  der  Spitze  ausgerandet,  mit  vortretender 
Rippe.  Fr.  zus.gedrückt-Skantig.  —  172—272"". 

Jul.  Aug.  In  stehendem  Wasser,  am  Ufer  der  Seen  und 
Flüsse,  stellenweise  häufig.  Egelmoos  bei  Bern,  M.Seedorf- 
see,  Gerzensee,  an  der  Aare  längs  des  Belpmooses  u.  a.  O. 

S.  Tabernaemontdni  Gmelin.  (Th.  Müller  aus  Saverne,  gen. 
Taberngemontanus,  Botanilver  des  16.  Jahrhunderts).  Ver- 
schieden durch  den  niedrigeren,  bläulich-grünen  St.,  den 
einfacheren,  oft  knäuelig  zus.gezogenen  Bth.Stand,  die  punk- 
tirt  rauhen  Deckschuppen,  2  Narben  und  die  flacheren,  plan- 
convexen  Fr.  —  7"^~^°'- 

Jul.  Aug.  An  der  Aare  längs  des  Belpmooses  und  bei 
Lyss,  stellenweise  häufig. 

S,  Pollichii  Grenier  et  Godron  (S.  triqueter  Koch).  Von  S. 
lacüstris  verschieden  durch  den  niedrigeren,  scharf  Skantigen 
St.  (mit  flachen  oder  concaven  Seiten),  den  einfacheren,  oft 
zus.gezogenen  Bth.Stand  und  2  Narben.  —  Deckschuppen, 
glatt  oder  rauhpunktirt.  —  72—1™- 

Jul.  Aug.  An  Ufern,  sehr  selten.  Bei  Lyss. 

4.  Aehrchen  geknäuelt.  Knäuel  m  mehrfach  zus.gesetzter 
Spirre.  St.  mit  entwickelten  LaubB. 

S.  silvdticus  L.  St.  stumpf  Skantig,  beblättert.  B.  lineallanzett- 
lich,  am  Rand  und  am  Kiel  durch  kleine  Zähnchen  rauh, 
meist  den  Bth.Stand  überragend.  Aehrchen  klein,  schwärz- 
lich-grün. Knäuelchen  in  ausgebreitet-ästiger  Spirre.  —  30— 

80cni. 

Jun.— Aug.  An  sumpfigen  Stellen,  Gräben,  Ufern,  häufig. 


Gramineen,  49 

5.  Aehrchen  in  2zeiliger,  endst.  Aehre.    St.  am  Grunde 
mit  LaubB.    (Blysmus.) 
S.  compressus  Fers.  St.  stumpf  Skantig,  B.  lineal,  rinnig.  Aehr- 
chen braun,  in  länglich-eif.,  flach  2zeinger  Aehre.    Antheren 
mit  einem  endst.,  gezähnten  Anhängsel.  —  8— 30cm. 

Jun. — Aug.  Auf  Sumpfwiesen,  an  nassen  Stellen,  an 
Gräben,  Ufern,  hin  und  wieder.  Dalmazi  bei  Bern,  Belp- 
moos,  an  der  Aare  bei  Kiesen,  Gurtenthal  u.  a.  O. 

Anm.  S.  parvulus  R.  &  Seh.,  niedriges  Pflänzchen  mit  sehr  kleinen, 
endst.  Aehrchen  und  qiierfächerigem  St.,  früher  auf  feuchtem  Sandboden  bei 
TJrtenen,  wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  wieder  gefunden. 

Eriöphorum.    Wollgras,    (spiov  Wolle,  cpspav  tragen.) 

i.  Aehre  einzeln,  endst. 
E.  vagindtum  L.  St.  mit  bauchigen  B.Scheiden,  die  oberste 
oder  die  2  oberen  ohne  Spreite.  Bodenst.  B.  Skantig,  steif. 
Aehre  länglich-eif.,  mit  lanzettlich  zugespitzten,  dünnhäutigen 
Schuppen.  Fr.Aehre  (mit  Haarschopf)  fast  kugehg.  In  dichten 
Rasen. 

E.März.  Apr.  Auf  Sumpfboden  und  Torfmooren,  Jorden- 
sumpf  im  Bremgartenwald,  N.Lindachwald,  Löhrmoos  u.  a.  O. 

2.  Aehren  doldig  gebüschelt. 
E.  latifölium  Hoppe.  St.  stumpf  3kantig,  glatt.  B.  schmal- 
lanzettlich,  flach,  an  der  Spitze  Skantig.  Aehren  5—12,  die 
seitlichen  gestielt,  die  Gipfelähre  überragend,  nickend.  Stiele 
von  kleinen,  aufwärts  gerichteten  Zähnchen  scharf.  Deck- 
schuppen (der  Bth.)  1  rippig. 

Apr.  Mai.  Auf  Sumpfwiesen  und  Torfmooren,  häufig. 
E.  angustifölium  Roth.   Verschieden  durch  die   glatten  Stiele 
der  weniger  zahlreichen  (meist  3—5)  Aehren,  die  schmäleren, 
rinnig  gekielten  B.,  und  die  fast  stielrunden,  durch  kriechende 
Ausläufer  mehr  vereinzelten  St. 

Apr.  Mai.  Auf  Torfmooren.  M.Buchseemoos,  Meyenmoos 
bei  Burgdorf  u.  a.  O. 
E.  grdcile  Koch.  Von  E.  latifölium  verschieden  durch  krie- 
chende Ausläufer,  dünnere  St.,  3kantige  B.,  von  kurzem 
Filz  rauhe  Aehrenstiele  und  weniger  zahlreiche  (3—4), 
kleinere,  kurzgestielte  Aehren. 

Mai.  Auf  Sumpfwiesen  am  Lobsigen-  und  Moosseedorfsee. 

Farn.  11.     Gramineen. 

Bth.  zw.,  selten  1  geschlechtig,  von  trockenhäutigen  (vor 
und  nach  der  Bth.Zeit  meist  zus.schliessenden)  Schuppen 
(Spelzen)  umschlossen.  P.  rudimentär,  aus  1  —  3  kleinen  Schüpp- 
chen bestehend   (nach  anderer   Auffassung  als   VorB.   zu   be- 

4 


50 


Gramineen. 


trachten),  oder  fehlend.  Stbg.  3,  selten  1—2,  (bei  einigen 
ausländischen  Gräsern  sind  2  Szählige  Kreise  ausgebildet).  An- 
theren  an  der  Mitte  des  Rückens  dem  Träger  angeheftet,  be- 
weghch.  FrKn.  oberst.,  frei,  Ifächerig,  mit  1  Samenanlage.  Gf. 
oder  sitzende  Narben  2  (oder  1—3).  Narben  federig  oder  spreng- 
wedelf.  verästelt.  Fr.  eine  Isamige  SchliessFr.  (Karyopse).  Fr.- 
Schale  meist  mit  dem  Samen  verwachsen.  Samen  mit  mehligem 
Eiweiss.  Embryo  ausserhalb  des  Eiweisskörpers  am  Grunde  des 
Samens,  mit  schildf.  KeimB.  —  Bth.  in  2zeihgen,  1— vielblh.  Aehr- 
chen.  Bth.  einzeln  im  Winkel  häutiger  oder  derber  Deckschuppen 
(Deckspelzen,  untere  Spelzen),  welche  oft  einen  borstenf.  Fortsatz 
(Granne)  tragen.  Aus  dem  (meist  verkürzten)  Bth.Stiel  ent- 
springt ein  der  Deekspelze  gegenst.  (mit  dieser  die  Bth.  ein- 
schliessendes),  häutiges  VorB.  (Vorspelze,  obere  Spelze).  Das 
Aehrchen  an  der  Basis  oder  mehr  oder  weniger  vollständig  von 
den  2  (seltener  1  oder  3)  untersten  (sterilen)  Deckschuppen 
(Hüllspelzen,  Balgklappen)  umhüllt.  Aehi-chen  meist  in  zus.ge- 
setzten  Bth.Ständen  (Aelu-en,  Trauben,  Rispen).  An  den  Rispen 
erscheinen  die  Hauptäste  zuweilen  (durch  die  am  Grunde  statt- 
findende Verästelung  derselben)  scheinbar  halbquirlig.  St.  (Halm) 
meist  hohl,  mit  in  den  Knoten  unterbrochener  Höhlung.  B. 
lineal  oder  lanzettlineal,  mit  (meist  gespaltenen)  Scheiden,  aus 
deren  oberem  Rand  ein  häutiges  Anhängsel  (Blatthäutchen) 
entspringt. 

3500  Spec,  über  die  ganze  Erde  verbreitet. 


$1.    Bth.  sämmtlich    Igeschlechtig,    in   ge- 
trennten Bth.Ständen. 

Männl.  Aehrchen  2bth.,  in  endst.  Rispe.  Weibl. 
Aehrchen  Ibth.,  in  seitenst.  (durch  An- 
w^achsen  der  zahlreichen,  meist  2ährigen 
Aestchen),  kolbenf.  Bth.Stand.  Fr.  rundlich- 
nierenf. 

S3.    Bth.  zw.  (selten  z.  Th.  männl.). 
I.   Aehrchen  Ibth.,  meist  gestielt. 

A.  Aehrchen  (vor  dem  Auf  blühen J  vom 
Rücken  her  zus. gedrückt  oder  fast 
cylindrisch. 

(Spelzen  mehr  oder  weniger  flach  aneinander- 
liegend.) 
i.  Aehi-chen  mit  3  Hüllspelzen,  die  2  unteren 

grösser.  Narben  an  den  Seiten  des  Aehr- 

chens  vortretend. 
Aehrchen  zu  2  an  unentwickelten  Seitenästchen, 


OLYREEN. 


Zea. 


ANDROPOGO- 

NEEN. 


Gramineen. 


51 


das  eine  sitzend,  zw.,  langbegrannt,  das  an- 
dere gestielt,  männl.,  grannenlos  (oder  kürzer 
begrannt) 

2.  Aehrchen  mit  3  Hüllspelzen,  die  unterste 
kleiner.  G f.  lang.  Narben  an  (oder  unter) 
der  Spitz e des  Aehrchensv07^tretend.  Aehr- 
chen zuioeilen  mit  einer  ^^e«  (männl.  oder 
rudimentären)  Bth. 

Aehrchen  ohne  grannenf.  Hüllborsten,  in  Ris- 
pen, Trauben  oder  Aehren 

Aehrchen  von  grannenf.  Hüllborsten  (den  ste- 
rilen Verzweigungen  der  Rispenästchen) 
überragt,  in  einer  cylindrischen,  ährenf. 
Rispe 

3.  Aehrchen  mit  2  Hülls'pelzen.  Gf.  kurz, 
Narben  an  den  Seiten  des  Aehrchens  vor- 
tretend. Beckspelze  eingerollt,  die  Fr.  ein- 
schliessend. 

Spelzen  grannenlos.  —  Aehrchen  in  ausge- 
breitet-ästiger,  lockerer  Rispe      .... 

JB.  Aehrchen  von  der  Seite  zus. gedrückt. 
(Spelzen  gewölbt  oder  gekielt.) 

i.   Gf.  lang.  Narben  an  der  Spitze  des 
Aeh7^chens  vortretend. 

a.  Aehrchen  mit  4  Hüllspelzen,   die  2  oberen 

viel  kleiner. 

Stbg.  3.  Die  2  unteren  Hüllspelzen  fast  gleich, 
die  oberen  sehr  klein,  schupp enf.  Hüll-  und 
Deckspelzen  grannenlos 

Stbg.  2.  Die  unterste  Hüllspelze  viel  kleiner 
als  die  zweite,  die  2  oberen  begrannt  .     . 

b.  Aehrchen  mit  2  Hüllspelzen.   —   Aehrchen 

in  cylindr.,  ährenf.  Rispen. 

Hüllspelzen  meist  am  Grunde  verwachsen. 
Deckspelze  am  Grunde  röhrig  eingerollt, 
mit  verwachsenen  Rändern,  mit  rückenst. 
Granne.  Vorspelze  und  P.Schüppchen  meist 
fehlend.  Gf.  oft  mehr  oder  weniger  ver- 
wachsen     

Hüllspelzen  frei.  Mit  einer  Vorspelze  und  meist 
2  P.Schüppchen.  Gf.  frei 


Andropogon. 

PANIGEEN. 
Panicum. 

Setaria. 

STIPEEN. 
Milium. 


PHALARI- 
DEEN. 


Phalaris. 
Anthoxanthum, 

ALOPEGU- 
REEN. 


Alopecurus. 
Phleum. 


52 


Gramineen. 


2.    Gf.  kurz  oder  fehlend.    Narben  an  den 

Seiten  des  Aehrchens  vortretend. 
a.  Hüllspelzen  (bei  unserer  Art)  fehlend  oder 

rudimentär. 
Deck-    und    Vorspelze    papierartig.    Stbg.    3 
(1 — 6).  —  Aehrchen  in  lockerer  Rispe  .     . 

b.    Hüllspelzen  2. 

Untere  Hüllspelze  länger  als  die  obere.  Aehr- 
chenaxe  am  Grunde  der  Deckspelze  kahl 
oder  mit  sehr  kurzen  Haaren      .... 

Untere  Hüllspelze  kleiner  als  die  obere.  Axe 
des  Aehrchens  in  ein  kurzes  Spitzchen  aus- 
laufend. —  Deckspelze  lang  begrannt  .     . 

Hüllspelzen  etwas  ungleich.  Aehrchenaxe  am 
Grunde  der  Deckspelze  mit  einem  Büschel 
feiner  Haare 

II.   Aehrchen  2— Tielbth.,  meist  gestielt. 

i.  Narben  fädlich,  an  der  Spitze  der  Deck- 
s'pelzen  vortretend.  Hüllspelzen  das  Aehr- 
chen fast  ganz  einschliessend. 

Hüllspelzen  häutig.  Aehrchen  2— 6bth.,  in 
kurzer,  ährenf.  Rispe 

2.  Narben  an  der  Mitte  der  Deckspelzen  vo7^- 

tretend.  HiXllspelzen  kürzer  als  das  Aehr- 
chen. 
Aehrchen    2— mehrbth.,    die  Axe   mit  langen 
Seidenhaaren  besetzt.    —  Rispe  gross,  py- 
ramidenf. 

3.  Narben  an  der  Basis  der  Deckschuppen 

vortretend. 

a.    Hüllspelzen  das  Aehrchen  ganz   oder 

fast  ganz  einschliessend. 

f  Aehrchen  meist  mit  1  Zw.Bth.  und  1  männl.  Bth. 

Obere  Bth.  männl.  (selten  beide  Bth.  zw.). 
Deckspelze  mit  vortretender  oder  einge- 
schlossener Granne.  Hüllspelzen  fast  gleich 
lang,  die  Deckspelzen  überragend    . 

Untere  Bth.  männl.  Untere  Deckspelze  mit 
starker,  geknieter  Granne.  Untere  Hüll- 
spelze kleiner  als  die  obere 

tt  Aehrchen  mit  2 — mehr  Zw.Bth. 

Aehrchen  2bth.  Deckspelzen  oben  gestutzt,  un- 
regelm.  3— 5z.,  an  der  Basis  oder  am  Rücken 
begrannt.  Hüllspelzen  gekielt 


ORYZEEN. 

Oryza. 

AGROSTI- 
DEEN. 

Agrostis. 

Apera. 

Calamagrostis. 

SESLERIEEN. 

Sesleria. 

ARUNDINEEN. 
Phragmites. 

AVENEEN. 

Holcus. 
Arrh  enath  er  um 

Aira. 


Gramineen. 


53 


Aehrchen  2 — mehrbth.  Deckspelzen  2z,  am 
Rücken  mit  einer  geknieten  Granne     .     . 

Aehrchen  3— mehrbth.  Deckspelzen  3z.  (2sp., 
mit  kurzer,  flacher  Granne).  Hüllspelzen 
bauchig  gewölbt.  —  Aehrchen  wenig  zahl- 
reich, in  einfacher  oder  fast  einfacher 
Traube      

b.   Hüllspelzen  kürzer  (meist  viel  kürzer)   als 
das  Aehrchen. 

t  Deckspelzen  gekielt. 

Hüllspelzen  lanzettlich,  zugespitzt,  fast  so  lang 
als  die  unterste  Deckspelze.  Deckspelzen 
grannenlos  oder  begrannt.  —  Aehrchen  in 
ährenf.  Rispe 

Hüll-  und  Deckspelzen  grannenlos,  letztere  an 
der  Basis  meist  wollig  behaart.  Aehrchen- 
spindel  zuletzt  in  Ibth.  Glieder  zerfallend. 
—  Aehrchen  in  lockerer  Rispe    .... 

Deckspelzen  grannenlos.  3rippig,  abfäUig.  — 
Aehrchen  meist  vielblüthig,  zusammenge- 
drückt, in  Rispen 

Deckspelzen  kurzbegrannt.  Aehrchen  in  kurzer, 
geknäuelter  Rispe.  —  B.Scheiden  (weit  hin- 
auf) geschlossen 


tt  Deckspelzen  gewölbt. 

Aehrchen  1—2-  (oder  mehr-)  bth.,  mit  einem 
keulenf.  Rudiment  oberer,  verkümmerter 
Bth.  —  Aehrchen  in  Rispen  oder  Trauben. 
Deckspelzen  knorpelig,  grannenlos.  B.Schei- 
den geschlossen  (oder  kurz  gespalten) . 

Aehrchen  4— 11  bth.  Deckspelzen  5— 7rippig, 
grannenlos.  —  Wasserpflanzen  mit  linealen 
Aehrchen 

Aehrchen  rundlich,  5— lObth.  Hüll-  und  Deck- 
spelzen stumpf,  dicht  dachig,  grannenlos.  — 
Aehrchen  auf  dünnen  Stielen,  in  lockerer 
Rispe 

Aehrchen  2— 5bth.,  mit  kurzhaariger  Axe.  Deck- 
spelzen spitz,  grannenlos.  ~  St.  oberhalb 
der  beblätterten  Basis  nackt  und  knotenlos 

Aehrchen  2— 5bth.,  mit  je  einem  ans  kammf. 
2zeiiigen,  sterilen  Spelzen  bestehenden  Seiten- 
ährchen.  Deckspelzen  stachelspitzig  oder 
begrannt.  —  Aehrchen  in  einseitiger,  ährenf. 
Rispe 

Aehrchen  3— vielbth.  Deckspelzen  zugespitzt, 
mit  endst.  Granne,  selten  grannenlos.  Vor- 


Avena, 

Triodia. 
B^ESTUGEEN. 

Koeleria. 

Poa. 

Eragrostis. 

Dactylis. 

Melica. 
Glyceria. 

Briza. 
Molinia. 

Cynosurus. 


54 


Gramineen. 


Spelzen  an  den  Rändern  feingewimpert 
oder  kahl.  Gf.  kurz,  auf  dem  Scheitel  des 
FrKn.  —  Hauptäste  der  Rispen  einzeln 
oder  durch  einen  grundständigen  Seiten- 
zweig scheinbar  zu  2 

Vorspelzen  von  steifen  Rörstchen  kamrnf.  ge- 
wimpert.  Sonst  wie  Festuca.  —  Aehr- 
chen  lineal,  fast  sitzend,  etwas  entfernt,  2- 
zeilig 

Gf.  unterhalb  des  Scheitels  am  FrKn.  ent- 
springend. Sonst  wie  Festuca.  —  Untere 
Rispenäste  meist  mit  2—6  (seltener  1) 
grundständigen  Seitenzweigen.  B.Scheiden 
(weit  hinauf)  geschlossen 

III.  Aehrchen  1— vielbth.,  in  den  Ausschnitten 
der  gegliederten  Axe  sitzend,  eine  zus.ge- 
setzte  Aehre  bildend. 

i.  Narben  2,  an  der  Basis  der  Deckspelzen 
vortretend. 

a.  Seitliche  Aehrchen  (in  den  Ausschnitten  der 

Axe)  einzeln. 

Aehrchen  2— mehrbth.,  die  breite  Seite  der- 
selben der  Axe  zugekehrt.  Hüllspelzen  2, 
eif.  oder  lanzettlich,  mehrrippig  .... 

Aehrchen  2bth.  (mit  einer  meist  rudimentären 
3ten  Bth.),  die  breite  Seite  derselben  der 
Axe  zugekehrt.  Hüllspelzen  2,  linealpfriem- 
lich,  Irippig,  wie  die  Deckspelzen  scharf 
gekielt.  —  Ohne  Gipfelährchen   .... 

Aehrchen  mehrbth.,  der  schmale  Rücken  der- 
selben der  Axe  zugekehrt.  An  den  Seiten- 
ährchen  nur  1  Hüllspelze.  Mit  einem  Gipfel- 
ährchen      

b.  Seitliche  Aehrchen  (in  den  Ausschnitten 
der  Axe)  zu  2— mehreren  vereinigt.  (Unent- 
wickelte Hauptäste  der  Rispe  mit  1—3, 
ebenfalls  unentwickelten  Seitenästen.) 

Aehrchen  Ibth.,  je  zu  3  vereinigt,  die  seitlichen 
(desselben  Spindelausschnittes)  zw.,  männl. 
oder  geschlechtslos,  sitzend  oder  kurz  ge- 
stielt. Hüllspelzen  pfriemlich-begrannt.  Deck- 
spelzen langbegrannt.  Aehre  ohne  Gipfel- 
ährchen. —  Grannen  viel  länger  als  die 
Spelzen 

Aeln-chen  1— mehrbth.,  je  zu  2—6  vereinigt. 


Festuca. 


Brachypodium. 


Bromus. 


HORDEEN. 


Triticum. 


Seeale. 


Lolium, 


Hordeum, 


Aehre  mit  einem  Gipfelährchen.  —  Grannen 
2mal  so  lang  als  die  Spelzen 


Gramineen,  55 

Elymus. 


2.  Narbe  i,  an  der  Spitze  der  Deckspelze^i 

vortretend.  NARDEEN. 

Aehrchen  Ibth.  Hüllspelzen  fehlend  oder  rudi- 
mentär. Aehrchen  an  2  Seiten  der  Sseitigen 
Axe,  zu  einer  zus. gesetzten,  Iseitswendigen 
Aehre  vereinigt Nardus. 

Zea,     Mais.     (CzÖl  Spelz,  Getreide.) 

Z,  Mai/s  L.  (amerik.  Name).  TiArlienkorn.  Welschkorn.  St. 
stark,  ohne  Markhöhle.  B.  breit  lanzett-lineal.  Männl.  Aehr- 
chen meist  zu  2  an  kurzen  Aestchen  der  ährenf.  Rispenäste. 
Weibl.  Bth.Stand  von  scheidigen  B.  umhüllt,  von  den  langen 
Gf.  überragt.  Fr.Kolben  meist  8— 16zeiüg  (je  2  Fr.  einem 
angewachsenen  2ährigen  Zweiglein  angehörend).  Fr.  meist 
gelb.  —  172—272™.  © 

Jul.— Sept.  Hin  und  wieder  in  Gärten,  selten  auf  Aeckern 
(als  Grünfutter)  cult.  —  Aus  Amerika  stammend,  aber  nicht 
wild  bekannt. 

Andropögon.     Bartgras. 

(avTjp  Mann,  TTwycov  Bart,  von  den  behaarten  Aehren.) 

A.  Ischaemum  L.  (l'^^X^"^  hemmen,  cd[j.cL  Blut,  von  der  angebt. 
Wirkung.)  St.  glatt,  ohne  Markhöhle,  meist  mit  violetten 
Knoten.  B.  lineal,  rinnig,  an  der  Basis  (der  B.Fläche)  ge- 
wimpert.  Aehrchen  violett  oder  röthlich,  am  Grunde  seiden- 
haarig, der  Spindel  der  schmallinealen  ährenf.  Rispen  an- 
liegend; diese  zu  3—10  fast  doldenf.  gebüschelt.  Narben 
roth.  —  30— 60cm. 

Jul.— Oct.  Auf  trockenen  Grasplätzen,  selten.  Lindenthal 
am  Bantiger,  Lyss  (ausserhalb  des  Gebietes);  früher  auch 
am  Muristalden  bei  Bern  und  bei  der  Papiermühle. 

Pänicum.     Fennich. 
(Panis  Brod,  —  ursprüngl.  Name  von  Sorghum-Arten.) 

i.  Aehrchen  an  kurzen,  meist  2-  (1 — 4-)  ährigen  Aestchen, 
in  linealen,  Iseitigen  ährenf.  Rispen  (Scheinähren);  diese 
fast  doldenf.  gebüschelt.  Aehrchen  grannenlos,  auf  der 
Unterseite  der  bandartig -flachen  Spindel  (Digita7'ia  Scop.). 

P.  sanguindle  L.   {Bigitaria  Scop.)   St.  aufsteigend.   B.  und 
B.Scheiden  flaumig-behaart.    Aehrenf.  Rispen  schmal-lineal, 
meist  4 — 6,  grünlich  oder  violett.  Aehrchen  lanzettlich.  © 
Jul. — Sept.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  Mauern,  häufig. 


56  Gramineen. 

P.  gldhrum  Gaud.  {Bigitaria  filiformis  Koeler.)  Verschieden 
durch  weniger  zahh'eiche  (meist  2 — 3)  ährenf.  Rispen,  kür- 
zere, eif.  Aehrchen  und  l^ahle  B.  und  B.Scheiden.  —  Kleiner, 
meist  ausgebreitet  ästig.   © 

Jul.— Sept.  Auf  Aeckern  und  Waldlichtungen,  stellenweise 
häufig.  Wylerfeld  bei  Bern,  alte  Kiesgrube  im  M.Buchsee- 
wald,  Rychigen,  Biglen,  Radelflngen  u.  a.  O. 

2.  Aeh7^chen  an  kurzen,  2— öährigen  Aestchen,  in  einseitigen 
ährenf.  Rispen  (Scheinähren);  diese  zu  einer  endst.  Rispe 
vereinigt  (Echinochloa  Beauv.J. 

P.  Cims-gdlli  L.  (crus  Unterschenkel,  gallus  Hahn.)  B.  lanzett- 
lich, durch  feine  vorwärts  gerichtete  Zähnehen  rauh.  Rispe 
abstehend-ästig  oder  mehr  oder  weniger  ährenf.  zus.gezogen. 
Aehrchen  grün  oder  violett.  Hüllspelzen  und  Rispenäste 
borstig  behaart.  —  Var.  mit  stachelspitziger  oder  begrannter 
oberer  Hüllspelze.  0 

Jul. — Sept.  Auf  Schutt,  an  gedüngten  Stellen  in  der  Nähe 
der  Häuser,  ziemlich  häufig. 

8,  Aehrchen  langgestielt,  in  zus.gesetzter,  ausgebreitet-ästiger 

Rispe.  (Panicum  Beauv.) 
P.  milidceum  L.   Hirse.   B.  breit  lanzettlineal.  Rispe  nickend, 
mit  langen,  düunen,  zuletzt  überhängenden  Aesten.  0 
Jul.  Aug.  Hie  und  da  cult.  —  Nicht  wild  bekannt. 

Setäria  (seta  Borste). 

S.  glauca  Beauv.  St.  einfach  oder  an  der  Basis  ästig.  B.  lan- 
zettlineal. Rispe  cylindrisch,  gelblich.  Hüllborsten  gelbröth- 
lich,  durch  aufwärts  gerichtete  Zähnchen  rauh,  die  Aehr- 
chen weit  überragend.  Deckspelzen  gewölbt,  deutlich  quer- 
runzelig. 0 

Jul.  Aug.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  gemein. 

S.  viridis  Beauv.  Verschieden  durch  grüne  (seltener  röthlich 
oder  violett  angelaufene)  Rispen  und  Hüllborsten  und  die 
fast  glatten  (nicht  querrunzeligen)  Deckspelzen.  0 

Jul.  Aug.  Auf  cultiv.  Boden,  auf  Schutt,  hin  und  wieder. 

S.  verticilldta  Beauv.  Rispe  grün,  schmalcylindrisch,  an  der 
Basis  oft  unterbrochen.  Hüllborsten  die  Aehrchen  wenig 
überragend,  durch  abwärts  gerichtete  Zähnchen  rauh.  Deck- 
spelzen fast  glatt.  0 

Jul.  Aug.  Auf  Aeckern,  ziemlich  selten. 

S.  itdlica  Beauv.  Kolbenhirse.  (Fench.)  B.  breitlanzettlich, 
grün.  Rispe  dick-cylindrisch,  doppelt  zus.gesetzt,  mit  viel- 
ährigen  Aesten,  oft  etwas  überhängend.  —  Var.  mit  län- 
geren und  kürzeren  Borsten,   -  72— 1™.  0 

Jul.  Aug.  In  Gärten  hie  und  da  cult.  —  Wahrscheinlich 
eine  aus  Asien  stammende  GulturVar.  von  S.  viridis  L. 


Gramineen.  57 

Milium.     Flattergras.     Waldhirse. 

M.  effüsuni  L.  B.  lanzettlineal,  schlaff.  Aehrchen  klein,  grün 
(selten  röthlich  oder  violett),  in  verlängerter,  lockerer,  zur 
Bth.-  und  Fr.Zeit  abstehend-ästiger  Rispe.  Hauptäste  ent- 
fernt, an  der  Basis  verzweigt  und  dadui'ch  scheinbar  halb- 
quirlig. —  Mit  Ausläufern.  —  V^— !'"• 

Jun.  Jul.  In  Wäldern,  stellenweise  häufig.  Bei  Bern  häufig 
im  Bremgartenwald,  Eiigewald,  Dählhölzli,  Steinhölzü,  Köniz- 
bergwald;  M.Buchseewald  bei  ZoUikofen  u.  a.  O. 

Phälaris.     Glanzgras. 

(cpa'Xapot;  glänzend,  oder  cpa);apov  Helmschmuck.) 

P.  arundindcea  L.  Rohrglanzgras.  St.  aus  kriechendem  W.- 
Stock aufrecht,  nebst  den  B.Scheiden  glatt.  Aehrchen  in 
büschelig-ästiger,  pyramidenförmiger  (zur  Bth.Zeit  ausge- 
breiteter), grünlicher  oder  violett  gescheckter  Rispe.  —  1—2°'. 

Jun.  Jul.  Häufig  am  Ufer  der  Flüsse  und  Bäche.  —  Var. 
picta  mit  weissgestreiften  B.  (Bandgras,  spanisches  Gras) 
in  Gärten  hie  und  da  cultivirt. 
JP.  canariensis  L.  Kanarienhirse.  St.  oft  ästig.  Aehrchen  in 
dichter,  längUch-eif,  blasser  Rispe.  Aeussere  Hüllspelzen 
flügehg  gekielt,  grüngestreii't.  © 

Jun.  Jul.  Hie  und  da  cult.  oder  verwildert.  —  Aus  Süd- 
Europa  stammend. 

Anthoxänthum.     Ruchgras. 

(avi^o;  Blüthe,  H^-vO-o;  gelb.) 

A.  odordtum  L.  St.  gehuschelt,  glatt.  B.  flach-lineal.  Aehrchen 
lanzettlich,  grün,  zuletzt  gelblich-glänzend,  zu  einer  eif.  oder 
länglichen,  ährenf.  Rispe  vereinigt.  —  Entwickelt  beim  Trock- 
nen einen  angenehmen  (Cumarin-)  Geruch. 

Mai.  Jun.  (einzeln  bis  Herbst).  Auf  Wiesen,  an  Wegen, 
Waldrändern,  gemein. 

Alopeciirus.  Fuchsschwanz. 

(aAcoTT'/iJ  Fuchs,  oupcc  Schwanz.) 

i.  Hüllspelzen  spitz,   bis  gegen  die  Mitte  verioachsen.  — 
St.  aufrecht. 

A.  pratensis  L.  St.  aus  kurzem  W.Stock  aufrecht.  Oberste 
B.Scheide  etwas  aufgeblasen.  Aehrenf.Rispe  grünlich,  stumpf, 
seidenhaarig.  Aeste  4—10  Aehrchen  tragend.  Hühspelzen  am 
Kiel  von  längeren  Haaren  gewimpert.  Antheren  violett,  zu- 
letzt bräunlich. 


58  Gra^nineen. 

Mai.  A.Jun.  Auf  Wiesen,  stellenweise  häufig.  Spitalacker, 
Schosshalde  und  Elfenau  bei  Bern,  Gurtenthal  bei  Köniz^ 
Gümhgenthal,  Belpmoos,  M.Buchsee,  Schupfen,  Schwanden 
u.  a.  O. 

A.  agrestis  L.  Aehrenf.  Rispe  grünlich  oder  violett,  schmal- 
cylindrisch,  zugespitzt,  fast  kahl,  mit  feinen  Grannen.  Aeste 
1—2  Aehrchen  tragend.  © 

E.Mai— Jul.  Auf  Aeckern,  selten.  Bei  M.Buchsee,  Schupfen, 
Aarberg. 

2.  Jlüllspelzen  stumpf,  nur  am  Grunde  vericachsen. 
St.  an  der  Basis  liegend,  gekniet. 

A.  geniculdtus  L.  Var.  fulvus  (A.  fulvus  Sm.)  St.  aufsteigend, 
gekniet.  B.  bläulich-grün,  mit  bauchigen  Scheiden.  Rispe 
cylindrisch,  stumpf,  grünhch.  Granne  an  der  Mitte  der 
Deckspelzen  entspringend,  die  Hüllspelzen  nicht  oder  kaum 
überragend.  Antheren  nach  dem  Verstäuben  rothgelb.  —  0 
oder  ausdauernd. 

Mai— Aug.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Gräben,  selten.  Egel- 
moos bei  Bern,  Waldsumpf  bei  Zollikofen,  Lyssach. 

Anm.  A.  utriculatus  Pers.  (Rispe  kurz,  eif.)  vereinzelt  bei  M.Buchsee 
(mit  fremdem  Samen  eingeschleppt). 

Phl^am.     Lieschgras. 

P.  pratense  L.  (Timothegras.)  St.  aufrecht  oder  aufsteigend. 
Rispe  cylindrisch,  grünlich,  durch  die  der  Axe  angewach- 
senen Aestchen  (und  dadurch  sitzenden  oder  fast  sitzenden 
Aehrchen)  eine  dichte  Scheinähre  bildend.  Hüllspelzen  häu- 
tig berandet,  gestutzt,  mit  grünem,  borstig  gewimpertem, 
in  eine  kurze,  derbe  Granne  auslaufendem  Kiel.  —  Var.  mit 
knolhg  verdickter  St.Basis  (P.  nodosum  L.) 

Jun.  Jul.  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  häufig.  P.  nodosum, 
an  trockenen,  steinigen  Orten,  hin  und  wieder. 

Oryza.     Reis. 

0.  clandestina  A.  Braun,  {Leersia  oryzoides  Sw.)  W.Stock 
kriechend.  B.  lanzettlineal,  flach,  gelblichgrün,  von  feinen 
Stachelchen  sehr  rauh.  Rispe  locker,  mit  schlängeligen  Aesten, 
anfänglich  (oder  bleibend)  in  der  bauchig  erweiterten  oberen 
B.Scheide  eingeschlossen.  Aehrchen  eilanzettlich,  zusammen- 
gedrückt, grannenlos.  Deck-  und  Vorspelze  borstig  gewim- 
pert.  Fr.  von  der  Deck-  und  Vorspelze  lose  umhüllt. 

Aug.  Sept.  An  Sumpfgräben,  selten.  Am  Canal  zwischen 
dem  grossen  und  kleinen  M.Seedorfsee,  M.Buchseemoos, 
Lobsigensee,  Heiterenmoos  bei  Toffen. 


Gramineen.  59 

Agröstis.     Straussgras.    Windhalm,     (aypo;   Acker.) 

A  vulgaris  Withering.  St.  aufrecht  oder  aufsteigend.  B.  flach 
lineal,  mit  kurzem,  gestutztem  Blatthäutchen.  Rispe  läng- 
lich-eif.,  mit  haarfeinen,  an  der  Basis  nackten,  auch  nach 
der  Bth.Zeit  allseitig  abstehenden  Verzweigungen.  Aehrchen 
meist  grannenlos,  violett,  selten  grünlich. 

Jal.  Aug.   Auf  trockenen  Wiesen,   an  Wegen,  auf  Wald- 
lichtungen, gemein. 

A,  alba  Schrader.  (A.  stolonifera  Koch.)  Fioringras.  Ver- 
schieden durch  verlängerte  Blatthäutchen,  die  schmälere, 
conisch  zugespitzte,  nach  der  Bth.Zeit  zusammengezogene 
Rispe,  mit  kürzeren  und  etwas  dickeren  Verzweigungen.  — 
Var.  mit  begrannten  Aehrchen,  mit  mehr  oder  weniger 
verlängerten  Ausläufern  oder  am  Grunde  wurzelndem  St. 
Jun.  Jul.  Auf  feuchten  Grasplätzen,  an  Wegen,  Ufern, 
häufig. 

A.  canina  L.  Bodenst.  B.  borstlich-lineal,  kurz,  gehuschelt. 
Blatthäutchen  länglich.  Rispe  eif,  mit  rauhen  Aesten,  nach 
dem  Verblühen  zus. gezogen.  Aehrchen  blassgrün  oder  vio- 
lett, meist  mit  geknieten  Grannen  (seltener  Granne  kurz 
oder  fehlend).  Vorspelze  fehlend  oder  sehr  klein. 

Jun.— Aug.    Auf  Wiesen,    an  Wegen,   bes.   an   feuchten 
Orten,  ziemlich  häufig. 

Ap^ra.     Windfahne,     Windhalm. 

(aTTTjpo?   unverstümmelt,    von   der  langen,    bei  Agröstis   meist 
kurzen  oder  fehlenden  Granne.) 

A.  Spica-venti  Beauv.  (Agröstis  L.)  B.  lineal,  flach.  Aehrchen 
sehr  klein,  grün,  röthlich  oder  braun,  mit  langer,  feiner 
Granne,  in  grosser,  ausgebreitet-ästiger,  nach  der  Bth.Zeit 
zus.gezogener  Rispe    -    V^— !'"•  © 

Jun.  Jul.  Auf  Aeckern,  im  Getreide,  steUenweise  häufig. 
Bern,  Ostermundigen,  M.Buchsee  u.  s.  w. 

Calamagröstis.     Reithgras. 

(/,alaji.og  Rohr,  aypcocTTi?  Gras.) 

i.  Ohne  Axenv  erläng  er  ung  oberhalb  des  Ursprungs  der 
Deckspelze.  —  Granne  kurz  und  gerade. 
C.  litörea  BC.  St.  glatt  oder  etwas  rauh,  nebst  den  lanzett- 
linealen  B.  graugrün.  Aehrchen  lanzettlich,  violettroth,  sel- 
tener grün,  in  grosser,  lockerer,  zur  Bth.Zeit  abstehend- 
ästiger, nach  dem  Verblühen  etwas  überhängender  Rispe. 
Deckspelzen  mit  endst.  oder  aus  kurzer  Spalte  vortretender 
Granne,  welche  meist  das  Ende  des  Haarbüschels  erreicht 
oder  überragt.  —  Mit  kiiechenden  Ausläufern.  —  60— 120cm. 


60  Gramineen. 

E.Jun.— Aug.  An  Ufern,  stellenweise  häufig.  Dalmazi  bei 
Bern,  Belpmoos  am  Aardamm,  Lyss;  an  der  Sense  bei 
Thörisliaus;  Emmeschachen  bei  Burgdorf. 

C  e^igea  Roth.   (iTuiysio;    auf  der  Erde.)   (Aimndo  L.)   Ver- 
schieden  durch   die   steif-aufrechte,    gedrängtere,   l^näuehg- 
ästige  Rispe,  die  aus  dem  Rücken  der  Declispelze  vortretende 
Granne  und  die  sehr  rauhen  St.  und  B. 
E.Jun.— Aug.  Wie  vorige. 

2.  Axe  oberhalb  des  Ursprungs  der  Deckspelze  in  ein 
kurzes  Stielchen  verlängert.  (Deyeuxia  Beauv.)  —  Granne 
meist  voi^tretend  und  gekniet. 

C.  vdria  Link.  (C.  montana  Host.)  Rispe  länglich,  aufrecht, 
nach  dem  Verblühen  zus.gezogen,  grün,  violett  oder  röth- 
lich.  Granne  über  der  Basis  der  Declispelze  entspringend, 
die  Hüllspelzen  meist  etwas  überragend.  Haarbüschel  V^— 
Imal  so  lang  als  die  Deckspelze.  —  Mit  kriechendem  W.- 
Stock. —  72-1'". 

Jul.  Aug.  An  waldigen  Abhängen,  an  etwas  feuchten 
Stellen  der  Wälder,  stellenweise  häufig.  Bei  Bern  am  AJa- 
hang  zwischen  Brunnadern  und  Elfenau,  und  gegenüber 
Bremgarten;  Eimatt,  Schwarzwasserthal  u.  a.  O. 

C.  arundindcea  Roth.  (C.  silvatica  DC.)  Verschieden  durch 
die  unterhalb  der  Mitte  der  Deckspelze  entspringende,  die 
Hüllspelzen  weit  überragende  Granne,  den  kurzen,  von  der 
Deckspelze  weit  überragten  (nur  7^  der  Deckspelze  erreichen- 
den) Haarbüschel  und  die  längere,  lockere,  meist  grünliche 
Rispe. 

Jul.  Aug.  In  Wäldern,  selten.  Bei  Krauchthal. 

A  n  m.  C.  Halleriana  DC.  (von  C.  varia  verschieden  durch  die  unterhalb 
der  Mitte  der  Spelze  eingefügte  gerade  Granne,  die  unter  der  Rispe  glatten 
St.  und  stark  glänzenden  Aehrchen)  nach  Gaud.  Fl.  helv.  bei  Gümligen, 
wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  gefunden. 

Sesl^ria.     Seslerie. 

(Nach  L.  Seslero,  Arzt  und  Botaniker  in  Venedig.) 

S.  caeridea  Arduino.  St.  gehuschelt,  aus  schiefem,  mit  ver- 
trockneten B.Scheiden  besetztem  W.Stock.  Untere  B.  steif- 
lineal,  stumpf,  mit  kurzer  Stachelspitze.  Obere  B.  mit  langer, 
geschlossener  oder  kurz  gespaltener  Scheide  und  sehr  kurzer 
Spreite.  Aehrchen  meist  bläulich-violett,  in  eif.  oder  läng- 
licher, ährenf.  Rispe. 

Apr.  Mai.  An  felsigen  Abhängen  und  auf  Tuffboden, 
ziemUch  selten.  Bei  Bern,  unterhalb  der  Karlsruhe  und 
unterhalb  der  Eimatt,  Gummersloch  im  Gurtenthal,  Nord- 
abhang des  Belpberges;  in  lichtem  Wald  oberhalb  der 
Huuzikenbrücke,  Rüeggisberg ;  im  Schwarzwasserthal  stellen- 
weise häufig. 


Gramineen.  61 

Pliragniites.     Schilf. 
((ppaYjJi,a  Zaun.  —  In  S.Europa  zuweilen  als  Umzäunung  benutzt.) 

P.  communis  Trinius.  St.  aus  kriechendem  W  Stock  aufrecht, 
stark,  ß.  breit-Janzettlineal,  graugrün.  Aehrchen  braun  oder 
violett,  in  grosser,  nach  dem  Verblühen  nickender  Rispe.  — 
172—3"^. 

Aug.  Sept.  An  Ufern,  in  Sumpfgräben,  häufig. 

Hölcus.     Honiggras. 

H.  landtus  L.  St.  gehuschelt.  B.  (und  B.Scheiden)  weich- 
haarig. Rispe  grautlaumig,  zur  Bth.Zeit  abstehend-ästig,  mit 
grünlichen  oder  etwas  gefärbten  Aehrchen.  Hüllspelzen  am 
Kiel  kurzgewimpert.  Deckspelze  der  oberen  Bth.  mit  kurzer, 
zurückgekrümmter  (nicht  oder  kaum  vortretender)  Granne, 
Aehrchen  mit  1  Zw.Bth.  und  1  männl.  Bth.  (selten  mit  2 
Zw.ßth.,  oder  1  Zw.Bth.  und  2  männl.  Bth.) 

Jun.  Jul.  Auf  Wiesen  und  Grasplätzen,  gemein. 

H.  möllis  L.  Verschieden  durch  den  kriechenden  W.Stock,  die 
kahlen  oder  fast  kahlen  B.  (und  B.Scheiden)  und  die  ver- 
längerten, geknieten,  die  Aehrchen  überragenden  Grannen. 
—  Meist  mit  behaarten  St.Knoten. 

Jul.  Aug.  An  Wegen  und  Waldrändern,  hin  und  wieder. 
Gurten,  Kirchündach,  M.Buchsee,  Schupfen  u.  a.  O. 

Arrhenätherum.     Glatthafer. 

{cx.pf)riV  männlich,   ocO^vip   Granne.  Deckspelze  der  männl.  Bth. 
begrannt.) 

A.  eldtius  M.  K.  (Avena  L.)  Französisches  Raygras,  Fro- 
mental.  St.  nebst  den  B.Scheiden  glatt.  Aehrchen  glänzend, 
gelblich,  meist  violett  gescheckt,  mit  weit  vortretender,  ge- 
knieter  Granne,  in  langer,  lockerer,  vor  und  nach  dem  Ver- 
blühen zusammengezogener  Rispe.  Deckspelze  der  oberen 
Bth.  grannenlos  oder  mit  kurzer,  unterhalb  der  Spitze  ent- 
springender Granne.  —  Var.  tuberosa  mit  knollig  verdickten 
(rosenkranzartig  zus  hängenden)untersten  St.Gliedern.f^vewo^ 
bulbosa    Willd.)  V2— l"". 

E.Mai— Jul.  Auf  Wiesen,  in  Hecken,  stellenweise  auch 
im  Getreide,  sehr  häufig.  —  Var.  tuberosa  auf  Aeckern^ 
hin  und  wieder. 

Aira.     Schmiele, 

A.  caes'pitösa  L.  (Deschampsia  Beauv.)  St.  gehuschelt,  glatt 
B.  mit  stark  vortretenden,  durch  sehr  kleine,  vorwärts  ge- 
richtete Zähnchen  rauhen  Rippen.  Aehrchen  klein,  glänzend. 


62  Gramineen. 

grünlich  oder  violett,  in  grosser,  pyramidenf.,  ausgebreitet- 
ästiger  Rispe.  Axe  der  Aehrcheii  behaart,  zwischen  den 
beiden  Bth.  etwas  verlängert.  Grannen  kurz,  kaum  vor- 
tretend. —  V2— 1"". 

Jun.  Jul.  An  etwas  feuchten  Orten,  auf  Grasplätzen,  in 
lichten  Wäldern,  an  Ufern,  ziemlich  häufig. 

Ay^na.    Hafer. 

i.   Hüllspelzen  5 — Oripptg.   Aehrchen  nach  dem  Verblühen 
hängend.  —  Einjährige  Arten. 

A.  sativa  L.  Rispen-Hafer.  Aehrchen  gross,  grün,  zuletzt 
gelb  (oder  schwärzlich),  mit  langer,  starker  Granne  (selten 
grannenlos).  Rispe  pyramidenf.,  aufrecht,  mit  allseitig  ab- 
stehenden Aesten.  ©  —  In  mehreren  Varietäten. 
Jul.  Aug.  Häufig  cultivirt. 
A.  07nentdlis  Schreh.  Fahnen-Hafer.  Verschieden  durch  die 
zusammengezogene,  einseitswendige  Rispe.  —  Var.  mit  un- 
begrannten  Aehrchen.  © 

Jul.  Aug.  Hin  und  wieder  cultivirt. 

2.  Hüllspelzen  i—Srippig.  AeMchen  aufrecht.  — 
Ausdauernde  A7^ten. 
A.  pubescens  L.  B.  flach-lineal.  Untere  B.Scheiden  flaumig  be- 
haart, seltener  kahl.  Rispe  locker,  untere  Aeste  mit  1—3 
Aehrchen.  Aehrchen  gross,  grünhch,  meist  violett  gescheckt. 
Spelzen  oben  trockenhäutig,  glänzend.  Aehrchenaxe  mit 
langen,  feinen  Haaren  besetzt.  Grannen  stark,  gekniet.  Fr.- 
Kn.  am  Scheitel  behaart. 

E.Mai.  Jun.  Auf  trockenen  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 
A.  flavescens  L.  (Trisetum  Beauv.)  Gold-Hafer.  B.Scheiden 
meist  behaart.  Rispe  zur  Bth.Zeit  abstehend-ästig.  Aehrchen 
zahlreich,  klein,  glänzend,  gelblich-grün  oder  bräunlich. 
Deckspelzen  2spitzig,  mit  rückenst.,  haarfeiner  (z.  Theil  un- 
deutUch  geknieter)  Granne.  Fr.Kn.  kahl. 
Jun.  Jul.  Wie  vorige. 

Anm.  A.  caryophyllea  Wiggers  (Aira  L.).  B.  kurz,  borstlich  einge- 
rollt. Rispe  klein,  locker  mit  2 — S-gabeligen  Aesten.  Aehrchen  sehr  klein, 
mit  kurzen,  haarfeinen  Grannen.  Einjährig.  —  Auf  sandigem  Boden  unweit 
Laupen  (ausserhalb  des  Gebiets). 

A.  fdtua  L.,  Flug-Hafer.  Von  A.  sativa  verschieden  durch  die  an  der 
Basis  von  rostgelben  Haaren  besetzten  Deckspelzen,  die  behaarte  Axe  der 
(meist  3bth.)  Aehrchen.  Bth.  bei  eintretender  Reife  leicht  ausfallend.  Auf 
Haferäckern,  selten  und  vorübergehend. 

Triödia,     Dreizahn. 

(rpi..  drei,  oSou;  Zahn,  von  der  3z.  Deckspelze.) 

T.  decümbens  Beauv.   (Danthonia  LC.    Sieglingia  Bernh.) 
B.  steif.    Scheiden  von  feinen,  abstehenden  Haaren  flaumig, 


Gramineen.  63 

oben  mit  einem  Haarkranz.  Aehrchen  4—12,  länglich-eif., 
grünlich,  in  ährenf.  zus. gezogener  Traube.  (Aeste  meist  1- 
älirig,  die  unteren  zum  Theil  2— 3ährig.) 

Jun.  Jul.  An  Waldrändern,  auf  mageren  Grasplätzen, 
ziemlicli  selten.  Eimatt  bei  Bern,  Schliern  bei  Köniz,  Möris- 
wyl  bei  Wohlen,  Bärenried  bei  M.Buchsee,  Zollikofenwald, 
Hindelbank,  Radelfingen. 

Kcel^ria.  Koelerie.  (Nach  G.  L.  Koeler,  Prof.  in  Mainz.) 

K,  cristdta  Pers.  St.  aus  kurzem  W.Stock  aufrecht,  gebüschelt. 
B.  Schmallineal,  die  unteren  flaumig.  Aehrchen  grünlich- 
weiss,  glänzend,  kurzgestielt,  2— 4bth.,  in  länglicher,  ährenf., 
oft  an  der  Basis  unterbrochener  Rispe.  —  Var.  mit  grannen- 
losen oder  kurz  begrannten  Deckspelzen. 
Jun.  Jul.  Auf  Wiesen,  stellenweise  häufig. 

Pöa.     Rispengras.     {jzö%  Gras.) 

1.  Untere  Rispenäste  einzeln,  oder  (durch  einen  m^undst. 
Seitenzweig)  scheinbar  zu  2.  Rippen  der  Deckspelzen 
schwach. 

P.  ännua  L.  St.  gebüschelt.  B.  flach-lineal.  Rispe  kurz,  mit 
abstehenden,  glatten  Aesten,  die  unteren  verlängert.  Aehr- 
chen länglich  eif.,  3— 7bth.,  grün,  seltener  violett.  0  (oder 
ausdauernd). 

März— Nov.  Auf  cult.  Boden,  auf  Aeckern,  an  Wegen, 
als  Gartenunkraut  gemein. 

P.  bulbösa  L.  St.  und  sterile  ß.Büschel  an  der  Basis  durch 
verdickte  Scheiden  zwiebelartig.  B.  schmal,  am  Grunde 
des  St.  gebüschelt,  die  oberen  kurz,  mit  langer  Scheide. 
Aehrchen  eif.,  4 — 6bth.,  grünlich  oder  gefärbt.  Deckspelzen 
flaumig.  Rispe  länglich,  mit  rauhen,  zur  Bth.Zeit  abste- 
henden Aesten,  vor  und  nach  der  Bth.Zeit  zusammengezogen. 
—  Forma  vivipara,  Aehrchen  oberhalb  der  Hüllspelzen  in 
Laubknospen  umgewandelt.   Spelzen  meist  kahl. 

Mai.  Jun.  Auf  trockenen  Wiesen,  an  Wegen,  hin  und 
wieder.  —  Forma  vivipara  an  der  Schänzlihöhe  bei  Bern, 
Waldau,  Muriallee,  Elfenau  u.  a.  O. 

P,  compressa  L.  W.Stock  mit  verlängerten  Ausläufern.  St. 
nebst  den  B.Scheiden  2schneidig  zusammengedrückt,  meist 
gekniet.  Aehrchen  4— 9bth.,  meist  grün  (oder  Deckspelzen 
oben  röthlich),  in  länglicher,  schmaler  Rispe.  Aeste  kurz, 
die  unteren  mit  1—2  (selten  mehr)  grundst.  Seitenzweigen. 
Jun.  Jul.  An  trockenen  Orten,  an  Wegen,  Mauern,  hin 
und  wieder. 


64  Gramineen. 

2.   TJntere  Ris'penäste  durch  3—5  grundst.  Seitenzweige 
scheinbar  quirlig. 

a.  Rippen  der  Deckspelzen  schwach. 

P.  nemordlis  L.  St.  cylindrisch,  meist  schlaff.  B.Scheiden  kürzer 
als  die  St.GUeder,  die  oberste  kürzer  als  die  Spreite.  B.- 
Häntchen  sehr  kurz  oder  fehlend.  Aehrchen  klein,  eilanzett- 
hch,  2— 5bth.,  grünhch  oder  gefärbt.  Rispe  verlängert,  oft 
tiberhängend,  locker,  mit  aufrechten  oder  abstehenden, 
rauhen  Aesten.  In  schwachen  Büscheln.  —  Sehr  veränderlich. 
Jun.  Jul.  In  lichten  Wäldern,  an  Wegen,  an  Mauern^ 
gemein. 

P.  serötina  Ehrh.  (P  fertilis  Host.  P  'palustris  Roth.)  Ver- 
schieden durch  die  länglichen  B.Häutchen  und  die  am  obern 
Theil  später  meist  gelbröthlieh  gefärbten  Spelzen.  —  St.  oft 
an  der  Basis  wurzelnd. 

Jun.— Aug.    Auf  feuchten  Wiesen,  an  Ufern,    selten.    Bei 
Lyss. 

b.  Rippen  der  Deckspelzen  stark  vortretend. 

P,  pratensis  L.  St.  nebst  den  oberen  B.Scheiden  glatt.  B.- 
Scheiden der  Laubtriebe  mit  einer  der  Mittelrippe  gegen- 
überliegenden Einfaltung.  B.Häutchen  kurz,  gestutzt.  Aehr- 
chen 3— 5bth.,  oval,  meist  grünlich,  in  ausgebreiteter  (vor 
dem  Aufblühen  zus. gezogener)  Rispe.  —  Mit  unterirdischen, 
kriechenden  Ausläufern.  —  Var.  mit  fädlich  eingerollten 
unteren  B.  (P.  angustifolia  L.) 

E.Mai.   Jun.    Auf  Wiesen,   an  Wegen,   gemein.   —   Var. 
angustifolia  an  trockenen,  steinigen  Orten. 

P.  trividlis  L.  St.  nebst  den  etwas  zus.gedrückten  B.Scheiden 
rauh  (selten  glatt).  B.Häutchen  verlängert,  spitz.  Aehrchen 
meist  3bth.,  grün,  seltener  violett,  in  länglich-eif.,  abstehend- 
ästiger Rispe.  —  Ausläufer  fehlend,  oder  oberirdisch  krie- 
chend und  oft  wurzelnd. 

Jun.  Jul.  Auf  feuchten  Wiesen  und  Aeckern,  an  Gräben, 
Ufern,  gemein. 

Eragröstis. 

E.  minor  Host.  (E.  poaeoides  Beauv.)  Durch  grundst.,  auf- 
steigende Verzweigungen  ausgebreitet-ästig.  B.Scheiden  durch 
abstehende  Haare  mehr  oder  weniger  zottig.  Rispen  kurz, 
abstehend  ästig.  Aeste  einzeln  oder  mit  1  grundst.  Seitenast. 
Aehrchen  hneal-lanzettl.,  nif^ist  6— 8'"""  lang,  braunröthlich.  0 
E.Jul.  Aug.  Auf  Kiesboden  der  Eisenbahnlinien,  in  der 
Nähe  der  Stationen,  stellenweise  häufig.  —  Eine  erst  in 
neuerer  Zeit  eingeschleppte  Art,  seit  1875  beobachtet. 


Gramineen.  65 

Däctylis.     Knäuelgras. 

(f^ax,TuAo?  Finger,  von  der  Form  der  Rispe.) 

D.  glomerdta  L.  St.  gehuschelt.  B.  graugrün,  gekielt,  rauh. 
B.-Häutchen  verlängert.  Aehrchen  graugrün,  seltener  etwas 
gefärht,  in  dichten,  zu  einer  kurzen,  einseitswendigen  Rispe 
vereinigten  Knäueln.  Deckspelzen  und  obere  Hüllspelze  am 
Kiel  borstig-gewimpert.  —  72— l^"- 

E.Mai— Jul.  (und  bis  Herbst).  Auf  Wiesen  und  Rasen- 
plätzen, gemein. 

M^lica.     Perlgras. 
{j^zki  Honig,  —  tj.s'Xiv'/]  war  ursprüngl.  Name  einer  Hirse-Art.) 

M.  nütans  L.  B.  lanzettlineal,  hellgrün,  mit  sehr  kurzem  B.- 
Häutchen.  Aehrchen  mit  2  Zw.Bth.,  eif.,  nickend,  meist  vio- 
lettroth,  in  etwas  überhängender,  einseits wendiger,  ährenf. 
zus. gezogener  Rispe  oder  Traube. 

Mai.  Jun.    In  lichten  Wäldern   und  Gebüschen,   gemein. 

M.  uniflöra  Retzius.  B.Scheiden  oben  (der  B.Spreite  gegen- 
über) mit  pfriemhchem  Anhängsel.  Aehrchen  wenige,  mit  1 
Zw.Bth.,  die  unteren  entfernt,  auf  langen,  abstehenden,  1 — 
Sährigen  Stielen  aufrecht. 

Mai.  Jun.  In  Ufergebüschen  der  Aare  oberhalb  der  Hun- 
zikenbrücke,  am  Ostermundigenberg,  Radelfingen,  Aarberg. 

Glyc^ria.     Süssgras. 

(Y^uxEpo?  süss,  von   den  Fr.  von  G.  fluitans  [Mannagrütze].) 

G.  ßidtans  R.  Brio.  W.Stock  kriechend.  St.  aufsteigend  oder 
lluthend.  B.  breitlineal,  schlaff.  Aehrchen  blassgrünlich,  lineal, 
vor  und  nach  der  ßth.Zeit  der  Axe  anliegend.  Deckspelzen 
gerippt,  oben  weisshäutig.  Rispe  locker  und  sehr  verlängert, 
die  unteren  Knoten  mit  einem  einzelnen,  verzweigten  (mehr- 
ährigen),  zur  Bth.Zeit  abstehenden  Ast,  an  dessen  Basis 
1 — 2  einzelne,  gestielte  Aehrchen  entspringen.  —  Var.  mit 
fast  allseitiger  Rispe  mit  (von  der  Basis  an)  reich  ver- 
zweigten Aesten  und  zahlreicheren,  kürzeren,  gedrängteren 
Aehrchen  (G.  plicata  Fries).  —  Sehr  charakteristisch  in 
ihren  extremen  Formen  ist  doch  diese  Var.  durch  Ueber- 
gänge  mit  der  Stammart  verbunden. 

E.Mai -Jul.  In  Sumpfgräben  und  Teichen,  häufig.  — 
Var.  plicata  seltener.  Walkringenmoos,  Badhaus  unweit 
Bolligen. 

A  n  m.  Catahrosa  aquatica  Beauv.  (Glyceria  Presl.  Poa  airoides 
Kceler.J  Aehrchen  klein,  meist  2bth.  mit  kurzen  Hüllspelzen  und  3rippigen, 
oben  -weisshäutigen,  abgestutzten  und  gezähnelten  Deckspelzen  und  lockerer 
Rispe.  —  Im  Marzili  bei  Bern  (Haller  Hist.  Stirp.)  und  bei  Schupfen  citirt, 
wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  gefunden. 


66  Gramineen. 

Briza.     Zittergras. 

B.  media  L.  St.  glatt.  B.  kurz.  Aehrchen  breit-oval,  meist  mit 
herzf.  Basis,  gelblich  und  violett  gescheckt,  selten  blass. 
Rispe  locker,  mit  abstehenden,  fädhchen  Aesten  und  leicht 
beweglichen  Aehrchen. 

Jun.  Jul.  Auf  trockenen  Wiesen  und  Rasenplätzen, 
gemein. 

Moliuia.     Molinie. 

(Nach   dem  span.  Missionar  und  Botaniker  J.  Molina. j 

M.  caerulea  Moench.  St.  gebüschelt,  steif-aufrecht,  am  Grunde 
mit  lang  zugespitzten,  steifen  B.,  oben  nackt  und  glatt 
(knotenlos).  B.Häutchen  durch  einen  Haarkranz  vertreten. 
Aehrchen  klein,  violett-roth  oder  bläulich,  seltener  gelblich- 
grün, in  verlängerter,  meist  zus.gezogener,  an  der  Basis 
unterbrochener  Rispe.  —  Mit  langen,  ausläuferartigen  W.- 
Fasern. —  Var.  arundinacea.  Grösser,  mit  abstehend-ästiger, 
oft  grünlicher  Rispe  und  breiteren  B.   —  30— 150^™. 

E.Jul.-Sept.  Auf  Sumpfwiesen  und  Torfmooren,  häufig. 
Var.  arundinacea  an  feuchten  Stellen  der  Wälder. 

Cynosürus.     Kammgras. 

(x,ucov  Hund,  oOpa  Schwanz,  von  der  Form  der  Rispe.) 

C  cristdtus  L.  St.  glatt.  B.  schmallineal.  Aehrchen  fast  sitzend, 
einseitswendig,  grünlich,  seltener  gefärbt,  in  2zeihger,  linealer, 
ährenf.  Rispe.  Deckspelzen  der  fruchtbaren  Aehrchen  stachel- 
spitzig oder  kurzbegrannt. 

Jun.  Jul.  Auf  Wiesen  und  Rasenplätzen,  gemein. 

A  n  m.  C.  echinattis  L.  Aehrchen  langbegrannt,  in  eif.,  dichter  Rispe.  — 
Selten  und  vorübergehend,  mit  fremdem  Samen  eingeführt. 

Festüca.     Schwingel. 

1.   Einjährige  Arten.  Sthg.  meist  1.  (VuJpia  Gmelin.) 

F.  Pseudomyürus  Sot/er-  Willemet.  ('i/sur^o..  unächt,  [jiuoupo; 
Mäuseschwanz.)  St.  bis  gegen  die  Ris23e  von  B.Scheiden 
umhüllt.  Rispe  zusammengezogen,  meist  sehr  verlängert  und 
etwas  überhängend.  Obere  Hüllspelze  ungefähr  die  Mitte 
der  nächsten  Deckspelze  erreichend.  Granne  länger  als  die 
(am  Rande  nicht  gewimperten)  Deckspelzen.  © 

Mai.  Jun.  An  steinigen  Orten,  selten  (mit  fremdem  Samen 
eingeführt).  Bei  Bern  in  der  Nähe  des  P'örsterhauses  am 
Bremgartenwald.  M.Buchsee  und  Zollikofen,  am  Eisenbahn- 
damm; Schönbühl. 


Gramineen.  67 

F.  sciuroides  Roth,  (a/.ioupo?  Eichhörnchen,  vom  Bth.Stand.) 
Verschieden  durch  den  aus  den  B.Scheiden  meist  weit  her- 
vortretenden St.,  die  kurze,  aufrechte  Rispe  und  die  längere 
(die  Basis  der  Granne  der  folgenden  Deckspelze  fast  er- 
reichende) obere  Hüllspelze.  © 

Mai.  Jun.  Wie  vorige,  doch  etwas  seltener. 

2.  Ausdauernde  Ay^ten.  Stbg.  3. 

a.   B.  (wenigstens  die  unteren)  borstenf.,  in  der  Knospe 
zusammengefalzt. 

F.  ovina  L.  Dichtrasig,  Seitensprosse  in  den  B.Scheiden  auf- 
wärts wachsend.  B.  alle  borstenf,  mit  2öhrigem  Blatthäut- 
chen.  Aehrchen  grünlich  oder  gefärbt.  Fr.Knoten  kahl.  — 
Sehr  veränderhch.  Mit  grösseren  oder  kleineren,  wehrlosen, 
oder  kürzer  oder  länger  begrannten  Aehrchen,  steiferen  oder 
schlafferen,  grünen  oder  mehr  oder  weniger  bläulichgrünen 
B.  etc.  —  20— 60cm. 

E.Mai.  Jun.  Auf  trockenen  Wiesen  und  Rasenplätzen,  auf 
Torfmooren,  an  Mauern  und  felsigen  Abhängen,  in  lichten 
Wäldern,  gemein.  —  Bläulichgrüne,  steif bl.  Var.  auf  trocke- 
nem Sandboden  und  an  Sandsteinfelsen,  Stockerensteinbruch, 
Thorberg,  Burgdorf. 

F.  rubra  L.  Locker-rasig,  Seitensprosse  z.  Theil  die  B.Scheiden 
durchbrechend  und  kürzere  oder  längere  Ausläufer  bildend. 
B.  der  seitlichen  Laubtriebe  borstenf.  St.B.  üach.  FrKn. 
kahl.  —  In  mehreren  Standortsformen. 

Jun.  Jul.  Auf  trockenen  Grasplätzen,  an  Wegen  und 
Waldrändern,  hin  und  wieder. 

b.    B.  alle  flach-lineal  (in  der  Knospe  eingerollt). 

F.  gigantea  Vill.  St.  glatt.  B.  breit,  lanzettlineal,  meist  rauh. 
B.Scheiden  kahl.  Rispe  verlängert,  locker,  meist  überhängend, 
mit  dünnen  rauhen  Aesten,  die  unteren  mit  1  grundst.  Seiten- 
zweig. Aehrchen  klein,  3 — 8bth.,  grünlich,  mit  langen,  feinen, 
meist  geschlängelten  Grannen.  —  1— IV2'". 

Jun. — Aug.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  stellenweise 
häufig.  Könizbergwald,  Bremgartenwald,  Engewald,  M.Buch- 
seewald  u.  s.  w. 

F.  'pratensis  Huds.  (F.  elatior  L.)  B.  breitlineal.  Aehrchen 
meist  7— 8bth.  und  grannenlos,  grünlich  oder  violett,  in  ver- 
längerter Rispe.  Aeste  zur  Bth.Zeit  abstehend,  die  unteren 
an  der  Basis  mit  einem  1— Sährigen,  kürzeren  Seitenast.  — 
40_90cm. 

Jun.  Jul.  Auf  etwas  feuchten  Wiesen,  an  Bächen,  häufig. 

F.  arundindcea  Schreb.  Verschieden  durch  höhere  und  stärkere 

St.,  breitere,  derbere  B,,  die  grössere  und  längere,  nach  der 


68  Gramineen. 

Bth.Zeit  überhängende  Rispe,  die  zahlreichere  Aehrchen  tra- 
genden Haupt-  und  Seitenäste  und  die  kürzeren,  meist  4 — 
5bth.  Aehrchen.  —  80— 150cm. 

Jun.  Jul.    An  Ufern  der  Flüsse  und  Bäche,   stellenweise 
häufig. 

Brachypödium.     Zwenke. 
{^^cLyyc,  kurz,  Tror^iov  Füsschen,  von  den  kurzgestielten  Aehrchen.) 

B.  süvdticum  Roemer  et  Schiiltes.  St.  schlaff.  B.  lanzetthneal, 
schlaff.  St. Knoten  und  B.Scheiden  behaart.  Aehrchen  6 — 
15bth.,  lanzettlich,  grün,  fast  sitzend,  in  lockerer,  abwech- 
selnd 2zeihger,  überhängender^  ährenf.  Traube.  Obere  Gran- 
nen so  lang  oder  länger  als  ihre  Spelzen,  meist  etwas  schlän- 
gelig  und  das  Aehrchen  schopfig  überragend. 

Jul.  Aug.    In  hebten  Wäldern  und  Gebüschen,   ziemlich 
häufig. 

B.  pinndtum  Beauv.  W.Stock  kriechend.  St.  und  B.  steif  auf- 
recht, hellgrün.  Aehrchen  verlängert,  reichblüthig,  meist  ent- 
fernt und  zur  Bth.Zeit  abstehend.  Grannen  kürzer  als  die 
Spelzen.  Var.  mit  entfernteren  oder  gedrängteren,  kahlen 
oder  behaarten,  geraden  oder  etwas  gekrümmten  Aehrchen. 
Jun.  Jul.  In  Gebüschen  und  Hecken,  an  Waldrändern, 
hin  und  wieder. 

Bröinus.     Trespe. 

(ßptojxa  Nahrung,  —  ursprüngl.  Name  des  Hafers.) 

i.    Untere  Hüllspelze  3 — 5-,  obere  5—vielrippig.    Vorspelze 
durch  starre  Borsten  kammf.  geioimpert.  (Serrafalcus.) 

B.  secaUnus  L.  (Turt.)  B.Scheiden  kahl.  Rispe  gross,  nach 
der  Bth.Zeit  überhängend.  Aeste  ungleich,  theils  einfach, 
theils  verzweigt.  Aehrchen  länglich,  5— 15bth.  Deckspelzen 
so  lang  als  die  Vorspelzen,  nach  dem  Verblühen  durch  die 
eingezogenen  Ränder  von  den  zunächst  stehenden  deutlich 
getrennt  und  sparrig  abstehend.  —  Var.  mit  länger  und 
kürzer  begrannten,  seltener  wehrlosen  Spelzen,  —  kleineren, 
kahlen,  und  grösseren,  sammetig-behaarten  Aehrchen  (letz- 
tere ist  B.  velutinus  Schrad.).  —  '/a— 1"".  © 
Jun.  Jul.  Im  Getreide,  stellenweise  häufig. 

B.  racemösus  L.  Var.  commutatus  (B.  commutatus  Schrad.). 
B.  und  untere  B.Scheiden  mehr  oder  weniger  behaart.  Rispe 
traubenf.,  mit  meist  lährigen  Aesten,  aufrecht,  nach  der 
Bth.Zeit  zusammengezogen  und  nickend,  die  unteren  Aeste 
meist  mit  1—2  grundst.  Seitenzweigen.  Aehrchen  5  — lObth., 
länglich-eif.,  kahl.  Deckspelzen  am  Rande  oberhalb  der  Mitte 
stumpfwinklig- vorragend,  auch  nach  dem  Verblühen  dachig, 
länger  als  die  Vorspelzen.  © 


Gramineen.  69 

Mai.  Jun.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  hin  und  wieder.  Bei 
Bern,  Belpmoos,  Burgdorf  u.  a.  O. 

B.  möllis  L.  B.  (und  B.Scheiden)  weichbehaart.  Rispe  aufrecht? 
nach  der  Bth.Zeit  zusammengezogen,  durch  die  meist  kurzen? 
lährigen  Aeste  gedrängt;  einzelne  Aeste  2— 3ährig,  mehr 
oder  weniger  verlängert.  Aehrchen  eif.-länglich,  5 — lObth., 
weichbehaart.  —  Var.  mit  dichteren  oder  lockereren  Rispen, 
seltener  mit  kahlen  Deckspelzen.  (Var.  glabratus.)  —  © 
Mai.  Jun.  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

B.  arvensis  L.  B.  (nebst  den  Scheiden)  behaart.  Rispe  auf" 
recht,  zuletzt  nickend,  mit  dünnen,  verlängerten,  theils  ein- 
fachen, theils  verzweigten  Aesten.  Aehrchen  5— lObth.,  lineal- 
lanzettl.,  kahl,  mit  langen,  feinen,  oft  sparrig  abstehenden 
Grannen.  Deckspelze  so  lang  als  die  Vorspelze.  © 

Jun.  Jul.    Auf  Aeckern,  an  Wegen,  hin  und  wieder.   M.- 
Buchsee  u.  a.  O. 

2.   Untere  Hüllspelze  1-,  obere  Sripjng.   Vorspelze  kurz- 
geioimpert. 

a.  Aehrchen  nach  oben  verschmälert.  —  Ausdauernde  Arten. 

B.  dsper  Murray.  B.  breitlineal,  rauh,  mit  behaarten  Scheiden. 
Aehrchen  6 — lObth.,  in  grosser,  lockerer,  überhängender 
Rispe.  Grannen  kürzer  als  die  Deckspelzen.  Aeste  verlän- 
gert, meist  verzweigt,  von  aufwärts  gerichteten  Zähnchen 
sehr  rauh.  —  1 — IV2'". 

Jun.  Jul.    In  Wäldern,    hin   und   wieder.    Bei   Bern   im 
Bremgartenwald,  Steinhölzli  u.  a.  O. 

B.  erectus  Huds.  St.  glatt  und  kahl.  B.  schmallineal,  gewim- 
pert,  die  der  seitl.  Laubtriebe  meist  borstlich  zus. gefaltet. 
Rispe  steif  aufrecht  mit  1— 2ährigen  Aesten.  Aehrchen  läng- 
lich, 5 — 8bth.,  grünlich  oder  violett.  Grannen  halb  so  lang 
als  die  Deckspelzen.  Antheren  dottergelb,  zuletzt  braun. 

E.Mai.    Jun.     Auf   trockenen    Wiesen,    an    Wegen    und 
Dämmen,  gemein. 

b.  Aehrchen  oben  breiter.  —  Einjährige  Arten. 

B.  sterüis  L.  Rispe  locker,  nach  der  Bth.Zeit  überhängend, 
mit  sehr  verlängerten,  sehr  rauhen  Aesten.  Aehrchen  lang- 
begrannt.  © 

Mai— Jul.  An  Wegen,  Mauern,  auf  Schutt,  häufig. 

B.  tectörum,  L.  Verschieden  durch  die  gedrängtere,  einseits- 
wendige,  überhängende  Rispe  mit  kürzeren,  fast  glatten, 
feinbehaarten  Aesten,  die  kürzeren  Aehrchen,  die  meist 
etwas  behaarten,  und  an  den  Rändern  des  gespaltenen 
Theiles  der  Scheiden  zottig-gewimperten  B.  © 

Mai— Jul.    Auf  kiesigem   oder  sandigem  Boden,    in  der 
Nähe  der  Eisenbahnstationen,  hin  und  wieder.    Gümligen, 


70  Gramineen. 

Ruhigen,  M.Buclisee,  Hofwyl,  Lyss ;  Thorberg,  an  Felsköpfen 
bei  den  Felsenwohnungen. 

Triticum,     Weizen,     (triturare  dreschen.) 
i.  Aehrchen  gedunsen.  Einjährige  Arten. 

a.  Fr.  den  Spelzen  nicht  anhängend,  bei  der  Reife  herausfallend. 

Axe  der  Aehren  mit  zäher  (nicht  zerbrechliclier)  Axe. 

-T.  vulgäre  Vill.  Weizen.  Aehre  4kantig.  Hüllspelzen  bauchig, 
oben  zusammengedrückt-gekielt,  gestutzt,  so  lang  oder  etwas 
kürzer  als  die  Deckspelzen.  —  Var.  mit  wehrlosen  und  be- 
grannten,  kahlen  oder  behaarten,  bei  der  Reife  gelblichen, 
röthlichen  oder  schwärzlichen  Aehrchen.  —  © 

Jun.  Jul.  Häufig  cultivirt.  (Winter-  und  Sommerweizen.) 
Die  wilde  Stammform  dieser  und  der  3  folgenden  Arten 
unbekannt.  Off.  das  Stärhmehl  der  Samen.  (Amylum 
Tritici.) 
T.  iürgidum  L.  Englischer  Weizen.  Verschieden  durch  die 
von  der  Basis  an  fast  flügelig-gekielten  Hüllspelzen,  dickere 
Aehren  und  meist  langbegrannte  Deckspelzen.  —  In  meh- 
reren Var.  —  Var.  compositum,  Wunderweizen,  Aehre 
unten  ästig.  —  0 

Jun.  Jul.  Hin  und  wieder  cult. 

b.  Fr.  von  den  Spelzen  bleibend  eingeschlossen.    —    Axe  der 

Aehren  bei  der  Fr.Reife  in  einzelne  Glieder  zerfallend. 

T.  Spelta  L.  Spelz.  (Dinkel,  Korn.)  Aehre  undeutlich  4kantig, 
mit  einem  Gipfelährchen.  Aehrchen  beiderseits  etwas  ge- 
wölbt, locker  deckend.  Hüllspelzen  elf.,  gestutzt,  mit  2 — 3 
kurzen,  stumpfen  Zähnen.  Deckspelzen  meist  unbegrannt. 
—  Var.  mit  unbegrannten  und  begrannten  Deckspelzen, 
kahlen  und  feinfilzig  behaarten,  bei  der  Reife  weissen  (hell- 
gelblichen) oder  bräunlichen  Aehrchen.  —  © 
Jun.  Jul.  Allgemein  cult. 

T,  dicöccum  Schrank.  (T.  amyleum  Ser.)  Etnmer.  (Ammer.) 
Aehre  etwas  zusammengedrückt,  mit  dicht  dachigen,  auf  der 
inneren  Seite  flachen,  begrannten  Aehrchen.  Die  2  unteren 
Bth.  (des  Aehrcliens)  fruchtbar.  Hüllspelzen  nach  oben  ver- 
schmälert, mit  scharfem,  in  eine  gerade  oder  einwärts  ge- 
bogene Spitze  auslaufendem  Kiel.  © 
Jun.  Jul.  Hie  und  da  cult. 

T.  m,onocöccum  L.  Einkorn.  Aehre  2zeilig  zusammengedrückt, 
ohne  Gipfelährchen,  mit  dicht  dachigen,  innen  vertieften 
Aehrchen,  welche  meist  nur  1  fruchtbare  Bth.  mit  lang  be- 
grannter  Deckspelze  enthalten.  Hüllspelzen  mit  2  spitzen 
Zähnen.  © 


Gramineen.  71 

Jun.  Jul.  Auf  magerem  Boden  hie  und  da  cult.  Die  wilde 
Stammform  in  S.O.Europa  und  dem  Orient  einheimisch. 

2.   Aehrchen  schmal.  -—  Ausdauernde  Arten.   (Agropyrum 

Beauv.) 

T.  repens  L.  Quecke.  W.Stock  kriechend.  St.  steif-aufrecht, 
glatt  und  kahl.  B.  tlach-lineal,  oberseits  rauh,  unten  fast 
glatt.  Aehrchen  grün,  lanzettlich,  meist  wehrlos,  in  2zeihger, 
aufrechter  Aehre.  —  In  mehreren  Varietäten.  Spelzen  wehr- 
los oder  stachelspitzig,  oder  mit  kurzer,  gerader  Granne.  — 
Grün,  seltener  bläulichgrün.  —  72—172"'- 

Jul.  x\ug.  In  Hecken  und  Gebüschen,  gemein.  Off.  der 
W.Stock.  (Rhiz.  Graminis.) 

T.  caninum  Schreb.  Verschieden  durch  den  kurzen  (nicht 
kriechenden)  W.Stock,  beiderseits  rauhe  B.,  die  dünnere, 
oft  etwas  überhängende  Aehre  und  die  lang  begrannten 
Deckspelzen.  —  Aehrchen  grün,  oder  röthlich  angelaufen. 

Jun.  Jul.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  hin  und  wieder. 
Schosshalde  bei  Bern,  in  Anlagen;  an  der  Sense  oberhalb 
Thörishaus,  Zollikofen,  Bargdorf,  Aarberg. 

Secäle.     Roggen.     (Secare  schneiden.) 

S.  ceredle  L.  B.  breitlineal,  graugrün.  Aehren  länghch,  dicht 
2zeilig,  nickend.  Deckspelzen  lanzettlich,  am  Kiel  borstig 
gewimpert,  in  eine  lange,  von  aufwärts  gerichteten  Zähn- 
chen rauhe  Granne  auslaufend.  —  17-2 — 2".  © 

E.Mai.  Jim.  Allgemein  cultivirt.  Als  wilde  Stammform  wird 
das  in  den  Mediterranländern,  im  Orient  und  Gentral-Asien 
vorkommende  S.  montanum  Guss.  angegeben.  —  Die  Aehren 
werden  nicht  selten  von  einem  parasitischen  Pilz  (Clavi- 
ceps  purpurea  Tulasne)  befallen,  welcher  im  sterilen 
(Sclerotiwyi-)  Zustand  das  officinelle,  giftige  Mutterkorn, 
Seeale  cornutum  (Wolfszähne)  bildet. 

Löliuin.     Lolch. 

L.  perenne  L.  Englisches  Raygras.  (Name  vom  enghschen 
Rye,  Roggen.)  St.  gehuschelt.  B.  schmal,  in  der  Knospe  zu- 
sammengefalzt. Aehrchen  meist  y— lObth.,  wehrlos,  länger 
als  die  Hüllspelze.  Aehre  flach,  2zeilig,  mit  mehr  oder 
weniger  entfernten  Aehrchen.  —  In  dichten  Rasen.  —  Var. 
cristatum,  Aehrchen  dicht  zusammengedrängt.  Var.  ramo- 
sum,  Aehre  rispig  zus  gesetzt.  Var.  tenue,  kleiner,  mit  2 — 
4bth.  Aehrchen. 

Jun.— Sept.   Auf  Wiesen  und  Grasplätzen,  gemein. 

L.  itdlicum  A.  Braun.  Italienisches  Raygras.  Verschieden 
durch   die   hellgrünen,   in  der  Knospe   eingerollten  ß.    und 


72  Gramineen. 

die  zahlreicheren,  zur  Bth.Zeit  abstehenden,  meist  8— 20bth., 
begrannten  Aehrclien.  —  Grösser  (bis  über  1°").  —  Aehi*- 
chen  2— 3mal  so  lang  als  die  Hüllspelze.  —  Var.  muticum 
ohne  Grannen. 

Jun.— Sept.  Aufwiesen  und  Rasenplätzen  cult.  und  ver- 
wildert. 

Anm.  L.  temulintiim  L.  Taumellolch.  (Trümmel.)  St.  stark.  Aehrclien 
länglicli-eif.,  5 — 9bth.,  zuletzt  gedunsen,  so  lang  oder  kürzer  als  die  Hüll- 
spelze. Var.  arvense  (L.  arvenae  Witliering,  L.  speciosum  Bieb.  z.  Theil) 
mit  kurzer,  geschlängelter  Granne  und  glatten  St.  und  B.Scheiden.  —  Im  Ge- 
treide, selten  und  vorübergehend. 

Lolium  perenne  bildet  mit  Festuca  pratensis  eine  hybride  Zwischen- 
form (F.  loliacea  Gurt.),  von  Lolium  perenne  durch  etwas  gestielte,  zum 
Theil  schief  stehende  Aehrchen  mit  2  Hüllspelzen  verschieden.  —  Hin  und 
wieder  auf  Grasplätzen.  Engehalde  bei  Bern,  am  Stadtbach  zwischen  Holligen 
und  Weyermannshaus. 

Hördeum.     Gerste. 

H.  vulgäre  L.  Gemeine  oder  4zeüige  Gerste.  B.  breitlineal. 
Aehre  mit  2  weniger  vortretenden,  gegenüberliegenden  (aus 
den  Mittelährchen  gebildeten)  Reihen,  und  2  Doppelreihen 
von  Seitenährchen.  Aehrchen  alle  sitzend  und  fruclitbar,  mit 
langen,  die  Aehre  meist  weit  überragenden,  von  kleinen, 
vorwärts  gerichteten  Zähnchen  sehr  rauhen  Grannen.  — 
Var.  mit  gleichmässig  6zeiliger  (6seitiger)  Aehre  (H.  liexa- 
stichimi  L.,  sechszeilige  Gerste).  —  0 

Jun.  Hin  und  wieder  cultivirt.  —  Als  wilde  Stammform 
der  cult.  Gerste  wird  das  in  S.W.Asien  einheimische  H. 
spontaneum  C.  Koch  angegeben. 

H.  distichum  L.  Zweizeilige  G.  Aehre  zusammengedrückt, 
nur  das  Mittelährchen  (von  je  3  Aehrchen)  fruchtbar  und 
begrannt  (Grannen  2zeihg).  Die  sterilen  Seitenährchen  lineal, 
stumpf.  0 

Jun.  Häufig  (meist  als  Sommerfrucht)  cultivirt. 

H.  murinam  L.  St.  aufsteigend,  gehuschelt.  B.  lanzettlineal. 
Aehre  cylindrisch.  Hüll-  und  Deckspelzen  in  lange,  durch 
vorwärts  gerichtete  Zähnchen  rauhe  Grannen  auslaufend, 
das  mittlere  Aehrchen  sitzend,  zw.,  mit  pfriemlichen,  ge- 
wimperten  Hüllspelzen,  die  seitlichen  gestielt,  männl.,  von 
ihren  HüUspelzen  die  eine  schnial-pfriemlich,  gewimpert,  die 
andere  auf  eine  Granne  reducirt.  0 

Jun.  Jul.  An  Wegen,  Mauern,  auf  Schutt,  gemein. 
Von  H.  vulgare  und  distichum  off.  die  Samen. 

Elymus.     Haargras. 

E.  europaeus  L.  (Hordeum  All.)  St.  aufrecht.  B.  breithneal, 
untere  Scheiden  von  rückwärts  gerichteten  Haaren  zottig. 
Aehrchen  meist  Ibth.   Hüllspelzon  pfriemlich.   Deckspelzeii 


Ch^chideen.  73 

begrannt.   Grannen  ungefähr  2mal  so  lang  als  die  Spelze. 
Aehre  cylindrisch.  —  ^ji—V^. 

Jun.— Aug.     In    Wäldern,    selten.    Dählhölzli   bei   Bern, 
Rüeggisberg,  Radelfingen. 

Närdus.     Borstengras. 

(Ursprüngl.  Name  aromat.  Valeriana-Arten.) 

-N.  st^ncta  L.  St.  dünn,  oben  nackt,  ß.  borstenf.,  steif.  Aehr- 
chen  klein,  pfriemlich,  zuletzt  etwas  abstehend,  fein  be- 
grannt, meist  bläulich  oder  violett,  in  linealer,  lockerer,  ein- 
seitswendiger  Aehre.  —  In  dichten  Rasen.  St.Basis  und 
sterile   B.Büschel   von   blassen   NiederB. Schuppen   umhüllt. 

—   10— 20cm. 

Mai.  Jun.    Auf  mageren  Weiden  und  Grasplätzen  ober- 
halb Zimmerwald,  Bütschelegg,  Rüeggisberg, 


ORD.  IV.    GYNANDRAE. 

Farn.  12.    Orchideen. 

Bth.  zw.,  zygomorph.  P.  oberst.,  aus  zwei  3bl.  Kreisen  be- 
stehend. Die  äusseren  PB.  abstehend  oder  mit  2  PB.  des 
inneren  Kreises  zusammenneigend  (Helm).  Das  obere  (durch 
Drehung  der  Bth.  scheinbar  untere)  PB.  des  inneren  Kreises 
meist  von  abweichender  Grösse  und  Form  (Lippe),  an  der 
Basis  oft  mit  einer  sackartigen  Ausstülpung  (Sporn).  Stbg. 
mit  dem  Gf.  zu  einer  Säule  verwachsen,  welche  meist  eine 
(aus  2  länglichen  Pollenbehältern  bestehende)  Anthere  trägt. 
Diese  entspricht  dem  medianen  (der  Lippe  gegenüberliegen- 
den) Stbg.  eines  Szähhgen  Stbg.Kreises.  Seltener  kommen 
nur  2  seithche,  einem  inneren  Stbg.Kreis  angehörende  An- 
theren  zur  Ausbildung.  Pollenkörner  meist  parthieenweise 
zus.hängend,  oft  in  jeder  Antherenhälfte  eine  keulenf.,  ge- 
stielte Pollenmasse  bildend,  das  Stielchen  derselben  am  un- 
teren Ende  mit  einer  rundhchen,  unbedeckten  oder  in  eine 
Hautfalte  (Beutelchen)  eingeschlossenen  Drüse  (Klebdrüse) 
zusammenhängend.  Narbe  durch  eine  drüsige  Fläche  an  der 
Vorderseite  der  Säule  (unterhalb  der  Anthere)  gebildet.  Fr- 
Kn.  Unterst,  meist  Ifächerig,  mit  3  wandst.  Samenträgern. 
Fr.  kapselartig,  meist  durch  Längsspalten  in  (oben  und 
unten  verbunden  bleibende)  Klappen  aufspringend.  Samen 
sehr  klein,  eiweisslos,  mit  lockerer  Samenschale.  —  Mit 
Wurzelstöcken  oder  paarig  an  der  St.Basis  stehenden  Knol- 
len, von  welchen  die  eine  den  blühenden  St.,  die  andere  die 
Knospe  der  nächstjährigen  Pflanze  trägt.  (Nach  Irmisch  ist 
die  Knolle   die   frühzeitig   entwickelte   erste   Nebenwurzel  der 


74 


Orchideen, 


Knospe.)  Seltener  mit  St.Knollen  oder  mehreren  knollig  ver- 
dickten Nebenwurzeln.  St.  einfach,  mit  ganzrandigen,  an  der 
Basis  meist  scheidigen  B.  Bth.  im  Winkel  schuppenf.,  sel- 
tener blaltartiger  DeckB.,  in  Aehren  oder  Trauben. 

5000  Spec,  meist  in  den  Tropen. 


1.  Anthere  i  ßfächerigj,  der  Säule  ganz 

angewachsen.  —  Mit  Knollen. 

1.  Lippe  gespornt. 

Lippe  meist  31appig.  Klebdrüsen  2,  in  ein  2- 
fächeriges  Beutelchen  eingeschlossen.  — 
Knollen  ungeth.  oder  handf. 

Lippe  Slappig.  Klebdrüsen  nackt  (Beutelchen  | 
fehlend).  —  Knollen  flach,  handf.  geth. 

Lippe  lineal,  mit  kurzem,  beutelf.  Sporn.  P. 
helmf.    —    P.  grünlich.    Knollen  meist  2sp. 

Lippe   lineal,   ungetheilt,    mit   langem    Sporn. 

—  P.  weiss  oder  grünlich.    Knollen  läng- 
lich, ungeth 

2.  Lippe  ungespornt.  —  Knollen  rundlich, 

ungetheilt. 

PB.  abstehend.  Klebdrüsen  und  Beutelchen  2. 

—  Lippe  sammetig-behaart.  Aehre  locker . 
Aeussere  PB.  helmartig  zus.neigend.  Klebdrüse 

und  Beutelchen  1.  —  Lippe  4sp. 
PB.  vorgestreckt,   mit  der  Lippe   zus.neigend. 
Pollenmassen  kurzgestielt,  mit  nackten  Kleb- 
drüsen. —  Bth.  klein,  grünlich    .... 

IL  Anthere  i,  frei  und  beweglich,  an  der 
Spitze  der  Saide.  —  Meist  mit  Wurzel- 
stöcken. 

1.   Laubß.  fehlend.    St.  mit  scheidigen 

Nieder  B.Schuppen. 

a.   Lippe  gespornt. 

Lippe  Slappig,  nebst  dem  stumpfen  Sporn 
(durch  die  fehlende  Drehung  des  FrKn.) 
aufwärts  gerichtet.  —  Bth.,  B.Scheiden  und 
St.  gelblich  oder  röthUch.  W.Stock  koral- 
lenartig-ästig. W.  fehlend 

Bth.  aufrecht,  mit  abwärts  gerichtetem  Sporn. 
Lippe  2gliedrig.  —  Bth.,  B  Scheiden  und 
St.  violett.  W.Stock  mit  Neben W.    .     .      . 


OPHRYDEEN. 

Orchis. 

Gymnadenia. 

Coeloglossum. 

Piatanthera. 


Ophrys. 
Aceras. 

Herminiura. 

LIMODOREEN 

& 
MALAXIDEEN 


Epipogon. 
Limod07'uni. 


Orchideen. 


75 


b.  Lippe  ungespornt. 

P.  offen.    Lippe  mit  2  divergirendeii  Lappen. 

—  St.,  B.Scheiden  und  Bth.  blassbräunlich. 
W.Stock  mit  NebenW 

PB.  zusammenneigend.  Lippe  zungenf.  —  St., 
B.Scheiden  und  Bth.  grünlich.  W.Stock 
korallenartig-ästig.  W.  fehlend     .... 

2.    Mit  grünen  LcmhB.    Lippe  ungespor^it. 

a.  Lippe  durch  eine  tiefe,  quere  Einschnürung 
2gliedrig. 

FrKn.  sitzend,  gewunden.  Bth.  aufrecht.  Säule 
verlängert.  Anthere  auf  kurzem  Stielchen. 

FrKn.  nicht  gewunden,  auf  gedrehtem  Bth.- 
Stiel.  Bth.  nickend.  Säule  kurz.  Anthere 
sitzend 

b.  Lippe  ohne  quere  Einschnürung. 

Lippe  hängend,  schmal.  —  St.  mit  2  LaubB. 
P.  grün.  Lippe  2sp.,  mit  linealen  Lappen . 

Lippe  an  der  Basis  sackartig  vertieft,  in  eine 
rinnige,  zurückgebogene  Spitze  verschmä- 
lert. —    B.  netzaderig.  Bth.  klein,  P.  weiss 

Lippe  rinnig,  mit  verbreitertem,  welUg  ge- 
kerbtem Ende.  —  Bth.  klein,  in  spiraliger 
Aehre.  P.  weiss.  W.Fasern  rübenf.  ver- 
dickt      

in.  Antheren  2,  an  den  Seitenschenkeln 
der  3sp.  Säule.  Ein  Stes^  steriles  Stbg. 
blumenblattartig ,  die  Narbe  bedeckend. 

Bth.  gross,   mit  bauchig  aufgeblasener  Lippe. 

—  Aeusseres  P.   (durch  Verwachsung   der 
2  seitlichen  PB.)  2bl 

Orchis.     Knabenkraut. 
1.   Knollen  imgetheilt.    BeckB. 


Neottia. 
Corcdlorrhiza. 


Ce^halanthera. 
Epip  actis. 

Listera. 
Goodyera. 

Spiranthes. 


GYPRI- 
PEDIEEN. 


Cypripedium. 


so  lang  oder  kürzer  als  der 
FrKn.,  meist  Irippig. 
0.  'militdris  Jacq.  (0.  galeata  Poiret.  0.  Rivini  Gouan.) 
DeckB.  häutig,  kurz.  Lippe  3th.,  rothpunktirt,  mit  linealen 
Lappen,  der  mittlere  vorn  verbreitert,  mit  2  divergirenden 
Schenkeln.  Helm  eilanzettlich ,  aussen  grauröthlich  oder 
weisslich.  Sporn  kürzer  als  der  FrKn. 

Mai.    Juti.    In   lichten  Wäldern,    an   felsigen  Abhängen, 
ziemlich  selten.  Waldige  Abhänge  an  der  Aare  bei  Frauen- 


76  Orchideen, 

kappelen,  Stockerensteinbruch,  Krauchthal,  Burgdorf,  Stieg- 
rain bei  M.Buchsee,  Radelfingen  u.  a.  O. 

0.  füsca  Jacq.  (0.  purpurea  Huds.)  Verschieden  durch  den 
kürzeren,  braunrothen  Helm  und  den  von  der  Basis  an  all- 
mählig  verbreiterten  Mittellappen  der  Lippe.  —  Meist  grösser, 
mit  dichter,  vielbth.  Aehre. 

Mai.  Jun.  Wie  vorige,  aber  selten  und  vereinzelt.  An 
waldigen  Abhängen  bei  Frauenkappelen,  Gümmenen;  bei 
Schwanden;   in  Gebüschen   unterhalb  der  Hunzikenbrücke. 

O.  ustuldta  L.  Bth.  klein,  in  dichter,  elf.  oder  cylindrischer 
Aehre.  Lippe  weiss,  mit  rothen  Punkten.  Helm  an  den  un- 
geöffneten Bth.  schwarzpurpurn,  später  blasser.  Sporn  sehr 
kurz. 

Mai.  Jun.  Auf  Grasplätzen,  selten.  Reichenbach  bei  Bern, 
Längenberg,  Radelfingen,  Burgdorf. 

O.  Mörio  L.  (morio  Narr,  von  der  meuschenähnl.  Form  einiger 
OrchisBth.)  Knollen  rundlich.  Obere  B.  scheiden!.  Bth.  in 
lockerer,  meist  wenigbth.,  kurzer  Aehre.  P.  purpurn,  selten 
weiss.  Lippe  breit,  stumpf  Slappig.  Die  übrigen  PB.  helmf. 
zusammenneigend,  die  3  äusseren  grün  gestreift. 

Apr.  Mai.  Auf  Weiden  und  mageren  Wiesen,  hin  und 
wieder.  Gurten  unterhalb  Gurtendorf,  Wylerfeld  bei  Bern, 
Wohlei  bei  Wohlen,  Schlucht  bei  Hinterkappelen,  M.Buch- 
see, Kirchlindach,  Radelfingen  u.  a.  O. 

0.  mdscula  L.  (von  den  Botanikern  des  Mittelalters  der  Grösse 
wegen  so  benannt).  Bth.  in  lockerer  Aehre.  P.  violett-roth, 
selten  weiss.  Lippe  tief  Slappig,  gezähnelt,  die  übrigen  PB. 
zugespitzt,  die  seitlichen  abstehend  oder  zurückgeschlagen. 
Sporn  wagrecht  oder  aufsteigend.  —  St.  oft  röthlich.  B.  zu- 
weilen gefleckt. 

Mai.  Jun.  Auf  Grasplätzen,  an  Waldrändern,  hin  und 
wieder.  Gummersloch  im  Gurtenthal. 

2.   Knollen  flach,  handf.  geth.  —  DeckB.  (ivenigstens  die 
unteren)  länger  als  der  FrKn.,  tyieist  3—mehrrippig . 

O.  macidäta  L.  St.  meist  ohne  Höhlung.  B.  bis  10,  meist 
braungefleckt,  die  obersten  kleiner,  den  Bth. Stand  nicht  er- 
reichend. Bth.  in  dichtbth.  Aehre.  P.  blassviolett  oder  weiss- 
lich,  mit  purpurnen  oder  braunen  Streifen  (selten  P.  weiss, 
oder  purpurn  mit  dunkleren  Streifen).  Seitliche  PB.  ab- 
stehend. 

Jun.  Jul.  Auf  Waldwiesen  und  schattigen  Grasplätzen, 
stellenweise  häufig,  z.  B.  am  N.Abhang  des  Gurten  in  der 
Nähe  der  Steinbrüche  u.  a.  O. 

O.  latifölia  L.  St.  hohl.  B.  3—6,  gefleckt,  das  oberste  den 
Bth. Stand  erreichend  oder  überragend.  Untere  und  mittlere 
DeckB.  länger  als  die  Bth.    Bth.  in  längüch-eif.  Aehre.    P. 


Orchideen,  77 

Violettroth,  mit  dunkleren  Punkten  und  Streifen  auf  der 
Lippe.  Lippe  mit  zurückgeschlagenen  Seitenlappen.  —  Var. 
mit  ungetleckten  B.  und  blassrothen  Bth. 

Mai.  Jun.  Auf  Sumpfwiesen,  hin  und  wieder. 
0.  incarndta  L.  (0.  angustifölia  Wimm.  u.  Grab.)  Ver- 
schieden durch  den  höheren  St.,  die  aufrechten,  von  der 
Basis  an  verschmälerten,  an  der  Spitze  kaputzenf.  zusam- 
mengezogenen, meist  ungefleckten  B.,  die  blasseren  Bth.  und 
die  spätere  Bth.Zeit. 

Jun.  Auf  Sumpfwiesen.  Seihofenmoos,  Belpmoos  längs 
der  Aare,  Uettligen,  M. Buchseemoos  (selten),  Lyss. 

0/f.  die  Knollen  verschiedener  europ.  und  asiat, 
Ophrydeen.  (Salep.j 

Grymnad^nia.  Nacktdrüse.  (yu(y.v6(;  nackt,  a^riv  Drüse.) 

(r.  conopea  R.  Brw.  (x,covto'j/  Mücke.)  B.  lineallanzettlich.  Bth. 
klein,  in  langer,  cylindrischer  Aehre.  P.  blassviolettroth  (selten 
purpurn  oder  w^eiss).  Sporn  fädlich,  viel  länger  als  der 
FrKn.  —  Unangenehm  riechend.  —  Var.  intermedia  (pseudo- 
conopea)  Grenier.  B.  breiter.  Bth.Stand  schmäler,  nach 
oben  allmählig  zugespitzt.  Bth.  später  entwickelt,  von  an- 
genehmem, hyacinthenartigem  Geruch. 

E.Jun.  Jul.  Auf  Waldwiesen,  an  felsigen  Abhängen,  an 
Ufern,  stellenweise  häufig.  Eimatt,  Wylerhölzchen,  Wabern 
an  der  Aare;  häufig  in  der  Nähe  der  Hunzikenbrücke, 
Längenberg,  Krauchthal,  Stiegrain  bei  M.Buchsee;  an  der 
Emme,  Sense  u.  a.  O.  -  Var.  intermedia  an  etwas  feuchten, 
grasigen  Stellen  in  lichtem  Wald  oder  an  Waldrändern.  Bei 
der  Hunzikenbrücke,  Radelfingen. 

CiBloglössum.     Hohlzunge. 

(x.otXo?  hohl,  Y>;co(7rra  Zunge,  vom  kurzen,  sackartigen  Sporn.) 

C.  viride  Hartmann.  (Habenaria  R.  Brio.  Piatanthera  Lindl.) 
B.  oval,  die  oberen  lanzettUch.  Aehre  länghch,  locker.  P. 
grünlich,  mit  flacher,  am  Ende  Szähniger  Lippe,  der  mittlere 
Zahn  kürzer  als  die  seithchen,  die  übrigen  PB.  helmf.  zu- 
sammenneigend. Sporn  kurz.  —  10— 20cm.  _  Var.  mit  roth- 
brauner Lippe. 

Jun.  Jul.  Auf  Weiden  an  der  Bütschelegg  und  bei  Rüeg- 
gisberg,  Thorbergalp.  (Häufig  auf  den  Alpen.) 

Piatanthera.     Breitkölbchen.     {izIoltvc,  breit.) 

P.  bifölia  Rchb.  Zwei  spatelf.  längliche  LaubB.  an  der  Basis 
des  St.,  die  oberen  klein,  lanzettüch.  Bth.  in  lockerer  Aehre. 
Antherenhälften  gleichlaufend.  P.  weiss.  Lippe  lineal,  weiss 
oder  grünlich.  —  Bth.  wohlriechend. 


78  Orchideen. 

Jun.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  stellenweise  häufig, 
z.  B.  Eiholz  bei  Bethlehem,  Könizbergwald,  Gurtenthal  u.  a.  O. 
P.  montdna  Rchb.  (P.  chlorantha  Ciister.)  Verschieden  durch 
grössere,  grünliche,  fast  geruchlose  Bth.,  mit  nach  unten 
divergirenden  Antherenhälften  und  keulenf.  verdicktem 
Sporn. 

Jun.  Jal.  In  schattigen  Wäldern,  hin  und  wieder.  In 
Wäldern  bei  Gümhgen;  Gurtenthal,  Ulmizberg,  Bubenberg, 
Bütschelegg,  Thorberg,  Frienisberghöhe,  Schwanden  u.  a.  0. 

Ophrys.     (o(^^^'^^  Augenbraune,) 

O.  niuscifey^a  Huds.  (musca  Fhege,  von  der  Form  der  Bth.). 
(0.  myodes  Jacq.)  Bth.  in  lockerer  Aehre.  Lippe  länglich, 
mit  kürz  2sp.  Mittellappen,  ohne  endst.  Anhängsel,  braun- 
sammetig,  mit  kahlem  Fleck.  Aeussere  PB.  grünlich,  die  2 
inneren  schmalhneal. 

Mai.  Jun.  An  grasigen  Stellen  der  Wälder,  an  felsigen 
Abhängen,  hin  und  wieder.  Reichenbach;  beim  Stockeren- 
steinbruch,  Geristein,  Gurtenthal,  Längenberg,  Oltigen  bei 
Radelfingen  u.  a.  O. 

0.  arachnites  Host.  (0.  fucißora  Rchb.)  {y.^y.yvrt  Spinne.) 
Bth.  gross.  Lippe  breitoval,  braunsammetig,  mit  kahler 
Zeichnung,  an  der  Basis  mit  2  Höckern  und  endst,  aufge- 
richtetem, kahlem  Anhängsel.  Aeussere  PB.  blassviolettroth 
oder  rosenroth  (seltener  weiss),  mit  grünem  Streifen.  Säule 
über  der  Anthere  in  einen  kurzen,  geraden  Schnabel  ver- 
längert. 

Mai.  Jun.  Auf  etwas  feuchten,  mageren  Grasplätzen, 
selten.  An  der  Aare  unterhalb  Muri,  Längenberg  ob  Kehr- 
satz, Rüeggisberg,  Schupfen,  Radelfingen  u.  a.  O.  Wird  wie 
viele  andere  Orchideen  durch  die  Gultur  mehr  und  mehr 
verdrängt.   («Berna^  vulgatissima».  Haller  Hist.  Stirp.  1768.) 

O.  apifera  Huds.  (apis  Biene.)  Verschieden  durch  die  längere, 
in  einen  gekrümmten  Schnabel  auslaufende  Säule.  Lippe 
schmäler,  3— 5lappig,  mit  herab  gekrümmtem,  endst.  An- 
hängsel. 

Mai.  Jun.  Wie  vorige.  An  der  Aare  unterhalb  Muri,  Radel- 
fingen, Rebhalde  bei  Lobsigen,  Laupen,  Bütschelegg,  Rüeg- 
gisberg. 

Aceras.     Ohnhorn. 

(a  priv.,  ydooLc,  Hörn,  wegen  des  fehlenden  Sporns.) 

A.  anthropöphora  R.  Briv,  (ava)^p(07roc  Mensch,  (pspstv  tragen, 
von  der  Form  der  Bth.)  Bth.  in  lockerer,  cylindrischer 
Aehre.  PB.  gelblich-grün,  meist  rothberandet.  Lippe  hängend, 
mit  4  Schmallinealen  Lappen,    braunröthlich    oder   gelblich. 


Orchideen,  79 

Mai.  Jun.  Auf  Grasplälzen,  in  lichten  Wäldern  und  Ge- 
büschen, sehr  selten.  Reichenbach  bei  Bern,  Mannenberg 
bei  Ittigen,  Riedhubel  bei  Bütschel. 

Herminium.     {i^[jk  Säule,  Fuss.j 

H.  Monörchis  R.  Brie.  Knolle  rundlich,  zur  Bth.Zeit  einzeln 
(eine  2te,  gestielte  Knolle  später  entstehend).  St.  an  der  Basis 
2— 3bl.  Bth.  klein,  in  dünner,  verlängerter  Aehre.  P.  grün- 
lich. Lippe  spiessf.-Slappig.  —  Geruch  der  Bth.  ameisenartig. 
—  10— 20o™. 

Jun.  Jul.  Auf  Weiden  und  Rasenplätzen,  selten.  An  der 
Aare  oberhalb  Münsingen,  Ulmizberg,  Längenberg  unter- 
halb Enghsberg,  Rüeggisbergegg,  Laupen :  auf  Weiden  über 
Krauchthal. 

Epipögon. 

(sTTi  auf,  über,  Trcoycov  Bart,  von  der  aufwärts  gekehrten  Lippe.) 

E.  aphyllus  Sw.  (E.  Gmelini  Rieh.)  St.  an  der  Basis  meist 
verdickt.  Bth.  gestielt,  in  2— 6bth.  Traube.  P.  gelblich  oder 
blassröthlich,  oft  mit  rothen  Punkten  oder  Strichen.  PB. 
(mit  Ausnahme  der  Lippe)  lineallan zeitlich.  —  10— 20cm, 

Jul.— Sept.  In  Wäldern,  sehr  selten  und  vereinzelt  (nicht 
in  jedem  Jahr  Bth. Sprosse  entwickelnd).  Am  Längenberg 
ob  Belp,  Rüeggisberg.  Früher  auch  im  Kesselgraben  bei 
Burgdorf. 

Limodörum .     Dingel . 
(Xi'xo;  Hunger,  r^copov  Geschenk,  ursprüngl.  Name  einer 
Schmarotzerpflanze.) 

L.  ahorfAvum  Sm.    St.  und  B.Scheiden  violett.    Bth.  gross,   in 

lockerer,    verlängerter    Traube.     P.    violett,    mit    dunkleren 

Streifen.  Sporn  ungefähr  so  lang  als  der  FrKn.  —  25— 60cm 

E.Jun.  Jul.  In  sandigen  Wäldern,  selten.  Zwischen  Güm- 

menen  und  Marfeldingen,  Oltigen,  Bantiger  ob  Flugbrunnen. 

Neöttia.     Nestwurz. 

(vsoTTia  Nest,  von  dem  dichtfaserigen  W.Stock.) 

N.  Nidus  dvis  Rieh.  W.Stock  kurz,  mit  zahlreichen,  zu  einem 
dichten  Knäuel  vereinigten,  fleischigen  W.Fasern.  St.  mit 
scheidigen,  bräunlichen  Schuppen.  Bth.  in  reichbth.,  cylin- 
drischer  Traube.  P.  bräunlich.  Lippe  2sp.  mit  divergirenden 
Lappen. 

Mai.  Jun.  In  schattigen  Wäldern,  auf  humusreichem 
Boden,  hin  und  wieder.  Steinhölzli  und  Eimatt  bei  Bern, 
Gurtenthal,  Ulmizberg  u.  a.  O. 


80  Orchideen. 

Corallorrhiza.     Korallenwurz. 

(xopaXXiov  Koralle,  fj'CC^oL  Wurzel.) 

C.  inndta  R.  Brw.  (C.  Halleri  Rieh.)  Bth.  klein,  gelblich- 
grün, in  armbth.  Traube.  Lippe  weiss,  mit  röthlichen 
Punkten.  Fr.  hängend. 

Mai.  Jun.  In  Wäldern,  sehr  selten.  Längenberg  ob  Belp, 
Tschuggen  bei  Oberbalm,  Rüeggisberg. 

Ceplialanthera.     (y.zoy.'kr,  Kopf.) 

i.    FrKn.  kahl.    P.  weiss  oder  gelblich. 

C.  grandiflöra  Babingt.  (C.  pallens  Rieh.)  B.  länghch-eif., 
die  oberen  schmäler.  DeckB.  länger  als  der  FrKn.,  die  un- 
teren laubblattartig.  P.  gross,  gelblich-weiss.  Aeussere  PB. 
stumpflich.  Lippe  auf  der  Innenseite  gelb. 

Jun.  In  lichten  Wäldern,  stellenweise  ziemlich  häufig. 
Steinhölzli  und  Bremgartenwald  bei  Bern,  Könizbergwald 
über  Köniz,  Gurten,  Längenberg ;  beim  Stockerensteinbruch, 
Geristein,  Thorberg,  Burgdorf,  Stiegrain  bei  M.Buchsee  u.  a.  O. 

C.  ensifölia  Rieh,  (ensis  Schwert.)  (C.  Xiphophyllum  Rchb. 
fil)  B.  lanzettUch,  2zeilig,  die  oberen  schmäler.  Obere  DeckB. 
viel  kürzer  als  der  FrKn.  P.  reinweiss.  Lippe  mit  gelbem 
Fleck.  Aeussere  PB.  spitz. 

E.Mai.  Jun.  In  hebten  Wäldern,  selten.  Stockeren,  Han- 
tiger, Gümligen,  Ulmizberg,  Burgdorf. 

2.  FrKn.  flaumig  behaart.  P.  hellpurpmm. 
C.  rubra  Rieh.  B.  lanzettlich,  2zeihg.  DeckB.  länger  als  der 
FrKn.  PB.  zugespitzt,  Lippe  fast  so  lang  als  die  übrigen  PB. 
Jun.  Jul.  In  lichten  Wäldern,  stellenweise  häufig.  Wyler- 
hölzchen,  Engewald  bei  Bern,  Bremgartenwald  an  der  Neu- 
brückstrasse,  Birchiwald  bei  Herrenschwanden,  Gurten- 
thal, Bubenberg,  Längenberg,  Stockerensteinbruch,  Geristein, 
Thorberg,  Bärenried  bei  M.Buchsee,  Laupen,  Gümmenen, 
Radelflngen  u.  a.  O. 

Epipäctis.     Sumpfwurz. 

E,  latifölia  All.  B.  eif.  oder  eilanzettl.  P.  grünhch  oder  blass- 
röthlich,  das  Endghed  der  Lippe  3eckig-herzf.,  zugespitzt, 
an  der  Basis  beiderseits  mit  einem  glatten,  oder  schwach 
gefurchten,  oder  undeutlichen  Höcker. 

E.Jul.  Aug.  In  Wäldern,  ziemUch  häufig. 

E.  rubiginösa  Gaud.  (E.  atrorubens  Schult.)  Verschieden 
durch  das  kleinere,  rothbraune  P.  und  die  faltig  krausen 
Höcker  der  Lippe.  —  DeckB.  meist  kürzer  als  die  Bth.  St. 
und  FrKn.  oft  röthlich  überlaufen. 


Orchideen.  81 

Jul.  Aug.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,  hin  und 
•wieder.  Engewald  bei  Bern.  Oberhalb  der  Hunzikenbrücke, 
Gurten,  Ulmizberg,  an  der  Sense  oberhalb  Thörishaus, 
Laupen,  Burgdorf  u.  a.  O. 
E.  palustris  Crantz.  B.  länglich-lanzetthch.  Bth.  hängend, 
röthhch-weiss,  das  Endglied  der  Lippe  gerundet,  welUg  ge- 
kerbt, weiss,  an  der  Basis  mit  einem  länglichen,  tiefrinnigen 
Höcker,  das  innere  Glied  rothgestreift,  —  St.,  Bth.Stiele  und 
FrKn.  flaumig. 

Jul.  Aug.  Auf  sumpfigen  Wiesen,  an  Ufern,  stellenweise 
häufig.  Dalmazi  bei  Bern;  Seihofenmoos,  Belpmoos  bei  den 
Auhäusern,  in  der  Nähe  der  Hunzikenbrücke;  Thurnen- 
moos,  Schupfen,  Meyenmoos  bei  Burgdorf  u.  a.  0. 

List^ra.  Listere.  (Nach  dem  engl.  Botaniker  M.  Lister.) 

L.  ovdta  R.  Brw.  St.  mit  2  fast  gegenst.  (genäherten),  breit- 
eif.  Laubß.  (selten  3  LaubB.).  Bth.  in  lockerer  Traube.  P. 
grün. 

Jun.  Auf  schattigen  Rasenplätzen,  in  Ufergebüschen, 
stellenweise  häufig,  z.  B.  an  der  Neubrückstrasse  bei  Bern 
(Anlagen  beim  Sod).  Häufig  auf  Sumpfwiesen  am  Längen- 
berg oberhalb  Eppenried  u.  a.  O. 

Goody^ra.     Goodyere. 

(Nach  dem  engl.  Botaniker  J.  Goodyer.) 

G,  repens.  R.  Brw.  Untere  B.  eif.,  in  den  B.Stiel  verschmä- 
lert, mit  (nach  dem  Vertrocknen)  deutlich  hervortretendem 
Adernetz.  Bth.  klein,  in  lockerer,  meist  einseitswendiger 
Aehre.  P.  weiss,  kurz  drüsig-flaumig.  —  Mit  kriechenden, 
B.Rosetten  tragenden  Ausläufern. 

E.Jul.  Aug.  In  trockenen  Tannenwäldern,  selten.  Gurten 
ob  Köniz  und  unterhalb  Gurtendorf,  Schupfen,  Radelfingen; 
Wälder  oberhalb  der  Schwarzwasserschlucht  bei  Hinter- 
fultigen,  Rüeggisberg. 

Spiränthes.     Drehblume. 
(GTtSipa  Spirale,  av^ot;  Blüthe,  von  der  gedrehten  Aehre.) 

Ä  autumndlis  Rieh.  W.Knollen  länglich.  St.  aufrecht,  zur 
Bth.Zeit  ohne  LaubB.  (von  spitzen  Schuppen  besetzt).  An 
der  Basis  des  St.  ein  seitlicher  B.Büschel  mit  länghch-eif. 
ß.  (die  theilweise  entwickelte  Knospe  des  nächstjährigen 
Sprosses).  Bth.  klein,  in  spiralig  gedrehter  Aehre.  P.  weiss. 
Sept.  Oct  Auf  mageren  Gras-  und  Weideplätzen,  sehr 
selten.  Rüeggisberg,  DettUgen  bei  Radelflngen.  Früher  auch 
bei  Lochbach  (Burgdorf). 

6 


82  Juncagineen. 

S.  aestivdlis  Rieh.  Verschieden  durch  den  mit  mehreren 
lanzettlichen  LaubB.  besetzten  St.,  ohne  seitlichen  B.Büschel. 
E.Jul. — Sept.  Auf  feuchten  Grasplätzen,  sehr  selten. 
Ostermanigen  bei  Radelfmgen.  Früher  auch  am  M.Seedorf- 
und  Lobsigensee  und  auf  dem  Belpmoos.  —  Faulenmatt 
bei  Lyss  (ausserhalb  des  Gebietes). 

Cypripediuiii.    Frauenschuh. 

(KuTrpi^  Venus,  tts^lov,  dimin.  v.  tte^'/i,  Fussfessel.) 

C  Calceolus  L.  (calceolus  Schuh.)  St.  2zeilig  beblättert,  1 — 
2bth.,  B.  eilanzettlich.  Bth.  gross,  mit  aufgeblasener,  gelber 
Lippe.  Die  übrigen  PB.  abstehend,  lanzettlich,  rothbraun. 

Mai.  Jun.  In  Gebüschen  und  an  waldigen  Abhängen, 
besonders  längs  der  Aare,  ziemhch  selten.  Hunzikenbrücke, 
Wylerhölzchen,  Worblaufen,  Drakau,  Frauenkappelen,  Frie- 
nisberg,  Ostermanigen  und  Oltigen,  Radelfingen;  bei  Schupfen, 
Schwanden,  Stiegrain  bei  M.Buchsee,  Oberburg  u.  a.  O. 

Anm.  Himantoglossum  hircinum  Rieh.  (Lippe  mit  sehr  langem,  an- 
fangs spiralig  eingerolltem  Mittellappen.  Von  starkem  Bocksgeruch)  früher 
in  einzelnen  Exemplaren  bei  Hofwyl  und  am  Muristalden,  wurde  in  neuerer 
Zeit  nicht  mehr  gefunden.  —  Anacamptis  pyramidalis  Rieh.  Ein  verein- 
zeltes Exemplar  unweit  Jennershaus  am  W.Abhang  des  Gurten  (Jun.  85).  — 
Sturmia  Loeselii  Rchb.,  früher  am  Lobsigensee,  kommt  daselbst  nicht  mehr 
vor. 

ORD.  V.    HELOBIAE. 

Farn.  13.     Juiicag^ineen. 

Bth.  zw.  (oder  Igesehlechtig),  regelmässig.  P.  6-  (selten 
4-)  bl.,  grünlich  oder  etwas  gefärbt,  in  2  gleichartigen  Kreisen. 
Stbg.  6  (selten  4),  in  2  Kreisen,  Garp.  3  oder  6  (selten  4),  frei 
oder  verwachsen.  Fr.  kapselartig  oder  SchliessFr.  Samen  ei- 
weisslos.  —  Sumpfpflanzen  mit  2zeiligen,  pfriemüchen  B. 

17  Spec,  meist  in  den  gemässigten  Zonen. 

PB.  6,  abfallend.  Stbg.  6.  Garp.  3  (oder  6), 
Isamig,  meist  verwachsen  und  bei  der 
Reife  von  der  bleibenden  Axe  von  unten 
nach  oben  abspringend Triglochin. 

Triglöchin.     Dreizack. 

(xpL  drei  und  yMoyiv  Spitze,  von  der  Fr.) 

T.  palustris  L.  St.  einfach,  steif-aufrecht,  am  Grunde  mit 
einem  Büschel  hneal-pfriemlicher,  aufrechter  B.  Bth.  klein, 
kurzgestielt,  in  langer,  endst.  Traube.  P.  grün  oder  etwas 
röthüch.    FrKn.  länghch.    Narben  sitzend,  pinselig  behaart. 


Alismaceen.  83 

Fr.fäclier  3,  unten  pfriemlich  zugespitzt,  bei  der  Reife  diver- 
girend.   -  15— 40cm. 

Jun.— Aug.  Auf  feuchtem,  sandigem  Boden,  an  Ufern, 
stellenweise  häufig.  Eimatt,  Belpmoos  längs  der  Aare  und 
unterhalb  Kehrsatz,  Gurtenthal,  M  Seedorfsee,  M.Buchsee- 
und  Vechigenmoos,  an  der  Sense  oberhalb  Thörishaus  u.  a.  O^ 

Farn.  14.     Alismaceen. 

Bth.  zw.  (oder  Igeschlechtig),  regelmässig.  Bth  Hülle  in  K. 
und  BlKr.  dififerenzirt.  KB.  3,  meist  bleibend.  BIB.  3.  Stbg.  6 
(oder  mehr).  FrKn.  6— viele,  frei  oder  etwas  verwachsen. 
Fr.  trocken,  1 — 2-  (oder  viel-)  sämig.  Samen  eiw eisslos.  — 
Meist  Sumpfpflanzen. 

60  Si^ec,  zerstreut,  meist  in  den  gemässigten  Zonen. 

Bth.  ZW.  Stbg.  6  (oder  mehr).  Fr.  Isamig, 
meist  zahlreich,  zusammengedrückt,  in 
kreisf.  Fr.ständen 


Alisma. 


Alisma.     Froschlöffel. 


Plantdgo  L.  St.  aufrecht.  LaubB.  sämmtlich  bodenst.,  lang- 
gestielt, herz-eif.,  länglich-eif.  oder  eilanzettlich,  an  der  Basis 
scheidig  erweitert.  Bth.  weiss  oder  röthlich,  in  grosser, 
quirlig-ästiger  Rispe.  —  Var.  mit  lanzettlichen  B.,  in  tieferem 
Wasser  mit  schwimmenden,  linealen  B.  (spreitenlosen  B.- 
Stielen). 

Jul.  Aug.    In  Sumpfgräben  und  Teichen,   an  Ufern,   ge- 
mein. 


Reihe  II.    Dicotyledonen. 

Abth.  A.    Choripetalen  (Eleutheropetalen) 

(mit  Einschluss  der  Apetalen). 
ORD.  VI.    AMENTAGEAE. 

Fam,  15.     Betulaceen. 

(Theil  der  Gupuliferen  Benth.  Hook.   —  Betulaceen  und 
Gorylaceen  DG.  Prodr.) 

Monöcisch.  Männl.  Bth.  zu  1—3  im  Winkel  der  Deck- 
schuppen abfälliger,  ährenf.  Bth.Stände  (Kätzchen).  PB.  4-1 
(oder  fehlend).  Stbg.  2 -mehr,  oft  gespalten  (2schenklig).  — 
Weibl.  Bth.  in  ährenf.,    oder  kurzen  (eif.  oder  knospenf.)  Bth.- 


84 


Betulaceen. 


BETULEEN. 


Ständen,  zu  2—3  (in  verkürzten,  gabelf.  Bth. Ständen  mit  oft 
fehlender  MittelBth.)  im  Winkel  der  Deckschuppen,  mit  kleinen, 
denselben  oft  anwachsenden  Deck-  und  VorB. Schüppchen.  P. 
Oberst.,  rudimentär  (4 — lOzähnig),  oder  fehlend.  FrKn.  2fäche- 
rig,  Fächer  mit  1—2  Samenanlagen.  Narben  2.  SchliessFr.  1- 
samig,  von  den  vergrösserten  Deck-  und  YorB.Schuppen  um- 
hüllt oder  gestützt.  Samen  eiweisslos.  —  Bäume  und  Sträucher 
mit  ungeth.  B.  und  abfälligen  NebenB. 

60  Spec,  meist  in  der  gemässigten  und  kälteren  Zone,  bes.  der  nördl.  HK. 

i.  Männl.  Bth.  mit  4-  (4—1-)  bl.  oder  -sp. 
P.,  zu  3  (in  i^erkürzten,  gabelf.  Bth.- 
Ständen)  im  Winkel  der  Deckschwppen. 
Stbg.  2 — 4  (in  jeder  Bth.)  mit  ungeth. 
oder  2sp.  Träge^m.  Weibl.  Bth.  ohne  F., 
zu  2 — 3  im   Winkel  der  Beckschuppen. 

Männl.  Bth.Stände  cylindrisch.  Weibl.  Bth.- 
Stände  klein,  länglich-eif.,  traubig  gehu- 
schelt. Weibl.  Bth.  zu  2  im  Winkel  der 
Deckschuppen.  Fr.  schmal-berandet  oder 
geflügelt,  in  kurzen  Zäpfchen  mit  verhol- 
zenden, bleibenden  Schuppen.  (Deckschup- 
pen mit  je  4  angewachsenen  Deck-  und 
vorB.Schüppchen  der  2  Bth.)      .... 

Männl.  und  weibl.  Bth.Stände  cyhndi'isch. 
Weibl.  Bth.  meist  zu  3  im  Winkel  der 
Deckschuppen.  Fr.  geflügelt,  in  cylindri- 
schen  Fr.Ständen  mit  abfälhgen,  häutigen 
(durch  die  angewachsenen  Deckschüppchen 
der  2  seitl.  Bth.  31appigen)  Schuppen  . 

2.  Männl.  Bth.  ohne  F.,  zu  i  (oder  mehr) 
im  Winkel  der  Beckschuppen  und  den- 
selben aufgeioachsen.  Stbg.  4 — i2,  2sp. 
(scheinbar  8-24  Stbg.).  Weibl.  Bth.  mit 
sehr  kleinem,  oberst.  F.,  zu  2  im  Win- 
kel der  Beckschuppen. 

Männl.  und  weibl.  Bth.  in  lockeren,  ährenf. 
Bth.Ständen.  Fr.  eif.,  kantig-gerippt,  vom 
P.Saum  gekrönt,  an  der  Basis  der  Iseiti- 
gen,  zuletzt  trockenhäutigen,  31appigen 
Hülle  (ans  den  verwachsenen  Deck-  und 
VorB.Schüppchen  der  Einzelbth.  gebildet). 
Deckschuppen  der  Bth. Paare  abfallend 

Männl.  Bth.  mit  2  der  Deckschuppe  ange- 
wachsenen VorB.,  in  cylindrischen  Bth.- 
Ständen. Weibl.  Bth  Stände  knospenf.  Fr. 
eif.,  in  grüner,  zerschhtzter  Hülle  (aus  den 


Alnus. 


Betula. 


GOBYLEEN. 

(Carpineen.) 


Carpinus. 


Betulaceen.  85 

vergrösserten  Deck-  und  VorB.Schüppchen  1 

der  Einzelbth.  gebildet) |    Corylus. 

Alnus.     Erle.     Eller. 

i.  Mannt  und  iveibl.  Bth.  Stände  an  den  vorjahrigen  Zwei- 
gen, unbedeckt  überiointernd,  vor  der  Entfaltung  der  B. 
blühend.  Fr.  flügellos  oder  mit  derbem,  meist  schmalem. 
Flieget 

A.  incdna  BC.  Weiss- Erle.  Strauch  oder  Baum  mit  hell- 
grauer Rinde.  B.  eif,,  spitz,  doppelt  gesägt,  unten  von  kur- 
zem Filz  graugrün.  Die  seitlichen,  weibl.  Bth.-  und  Fr.- 
Zäpfchen  kurzgestielt,  oder  fast  sitzend. 

März  (oft  schon  Febr.).  Ä.m  Ufer  der  Flüsse  und  Bäche, 
gemein. 

A.  glutinösa  Gaertner.  Schwarz- Erle.  Baum  oder  Strauch 
mit  dunkler  Rinde.  B.  rundlich  verkehrt-eif.,  ungleich  ge- 
zähnt, kahl,  im  Winkel  der  Adern  gebartet,  in  der  Jugend 
klebrig.  Die  seitlichen  weibl.  Bth.-  und  Fr.Zäpfchen  deut- 
lich gestielt. 

März.  Apr.  An  feuchten  Orten,  an  Bächen,  Waldrändern, 
hin  und  wieder.  Wjderhölzchen  an  der  Aare,  Eimatt,  Löhr- 
moos  u.  a.  O. 

2,   Weibl.  Bth. Stände  an  den  diesjährigen  Zweigen,  Fr.  mit 
breitem  diinnhäutigem  Flixgel. 

A,  viridis  BC.  Be7'g-Erle.  (Broos.)  Strauch.  B.  eif.,  doppelt 
gesägt,  kahl,  oder  unten  behaart. 

Mai.  An  Waldrändern,  auf  Weiden,  besonders  in  der 
höhern  Region,  stellenweise  häufig.  Rüeggisbergegg,  Büt- 
schelegg  (häufig  an  der  NWSeite) ;  Kühle wylegg  (NSeite), 
Gurten,  Ballenbühl,  Amselberg,  Thorberg,  Oberburg,  Schup- 
fen, Dettügen  bei  Radelfingen  u.  a.  O.  (Häufig  auf  den 
Alpen.) 

B^tula.     Birke. 

JB»  alba  L.,  nach  Koch.  (B.  verrucosa  Ehy^h.)  Baum  mit 
weisser,  in  dünnen  Häuten  abblätternder,  später  rissiger 
Rinde.  B.  rautenf.-Seckig,  zugespitzt,  doppelt  gesägt,  kahl. 
Flügel  der  Fr.  ungefähr  2mal  so  breit  als  die  Nuss. 

Apr.  Mai.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,  in  An- 
lagen, hin  und  wieder,  meist  vereinzelt. 

B»  pubescens  Ehrh.  Verschieden  durch  fast  eif.,  in  der  Jugend 
(nebst  den  Jüngern  Zweigen)  filzig  behaarte  B.,  und  schmä- 
ler geflügelte  Fr.  —  Meist  strauchartig,  von  der  Basis  an 
ästig. 


86  Cwpuliferen. 

Apr.  Mai.  Auf  Torfmooren,  hin  und  wieder.  Hirzenmoos 
im  Bremgartenwald,  Gasel,  Längenberg,  Gümligenmoos, 
Meyenmoos  bei  Burgdorf. 

Carpinus.     Hainbuche. 

C.  Betulus  L,  Weissbuche.  (Hagbuche.)  Baum  oder  Strauch. 
Stamm  meist  etwas  stumpfkantig,  mit  hellgrauer  Rinde.  B. 
länglich-eif.,  doppelt  gesägt.  Deckschuppen  der  männl.  Bth.- 
Stände  rundlich-eif.,  mit  kurzem,  oft  röthlichem  Spitzchen. 
Fr. Stände  hängend,  locker,  am  Grunde  beblättert.  Hülle  1- 
seitig,  die  Fr.  weit  überragend,  mit  lanzettlich  verlängertem 
Mittellappen. 

E.Apr.  Mai.  An  Waldrändern,  in  Hecken  und  Anlagen, 
hin  und  wieder, 

Cörylus.     Haselnuss. 

()c6pu(;  Helm,  Haube,  von  der  umhüllten  Fr.,  nach  Andern  von 

xopuvT)  Keule,  Kolben,  vom  männl.  Bth. Stand.) 

C.  Avelldna  L.  (nach  der  Stadt  Avella  bei  Neapel).  Strauch. 
B.  herz-eif ,  zugespitzt,  doppelt  gezähnt,  behaart,  nach  den 
Bth.  entwickelt.  Männl.  Bth.Stände  überwinternd,  meist  ge- 
huschelt, hängend.  Weibl.  Bth.Stände  sitzend,  mit  vortre- 
tenden rothen  Narben. 

März  (oft  schon  Febr.).  In  Wäldern  und  Hecken,  ge- 
mein; auch  cult.,  selten  baumartig. 

Anm.  In  Gärten  hie  und  da  cuU. :  C.  tubulosa  Willd.,  Lambertsnuss 
(Hülle  röhrenf.,  die  Fr.  weit  überragend),  z.  Tbl.  mit  rothen  B.  (Var.  atrO' 
jpurpurea). 

Farn.  16.     Cnpuliferen. 

(Theil  der  Cnpuliferen  Benth.  Hook.) 

Monöcisch.  Männl.  Bth.  in  ährig-verlängerten  oder  rund- 
lichen, abfälhgen  Bth. Ständen  (Kätzchen).  P.  meist  4— 7th.  Stbg. 
5—20  (oder  mehr).  Weibl.  Bth.  zu  1— mehreren  in  einer  (später 
vergrösserten),  mit  Schüppchen  besetzten  Hülle  (Gupula).  P. 
Oberst.,  meist  6th.  FrKn.  meist  3-  (oder  6-)  fächerig;  Fächer 
mit  2  Samenanlagen.  Gf.  oder  Narben  3  (oder  mehr).  Sclüiess- 
Fr.  (durch  Fehlschlagen)  1  fächerig  und  meist  1  sämig,  zu  1 — 
mehreren  von  der  holzigen  oder  lederartigen  Fr.HüUe  voll- 
ständig (kapselartig)  oder  nur  an  der  Basis  (becherf.)  um- 
schlossen. Samen  eiweisslos.  —  Bäume  und  Sträucher  mit  un- 
geth.  oder  gelappten  B.  und  abfälhgen  NebenB. 

340  Spec.  (Quercns  c.  300);   meist  in  der  gemässigten  und  wärmeren  Zone 
der  nördl.  HK. 


Cwpuliferen. 


87 


Männl.  Bih.  in  rundlichen,  köpfchenf.  Bth.- 
Ständen.  Weibl.  Bth.  zu  2  (1—4)  in  rund- 
liclien  Bth.-Ständen.  Fr.  Skantig,  zu  2  (1—4) 
in  holziger,  4klappig  aufspringender  Hülle. 
—  B.  eif 

Männl.  Bth.  in  kleinen,  zu  linealen  Aehren 
vereinigten  Knäuelchen.  Weibl.  Bth.  meist 
zu  3  in  gemeinschafthcher  Hülle.  Fr  rund- 
lich-oval, in  lederartiger,  von  scharfen 
Stacheln  dicht  besetzter,  klappig  aufsprin- 
gender HüUe.  —  B.  gesägt 

Männl.  Bth.  in  Unealen  (meist  lockerbth.)  Aeh- 
ren. Weibl.  Bth.  (in  jeder  Hülle)  einzeln. 
Fr.  eif.,  aus  der  becherf.  Hülle  mehr  oder 
weniger  vorragend.  —  B.  buchtig-fiedersp. 


Fagus. 


Castanea. 


Quercus. 


Fägus.     Buche. 

((p-ziyo;  Name  einer  Eichenart  mit  essbaren  Fr.,  von 
(paysTv  essen.) 

F.  süvdtica  L.  Baum  mit  eif.,  im  Frühjahr  hellgrünen 
und  gewimperten,  später  dunklergrünen  B.  Männl.  Bth.- 
Stände  langgestielt,  hängend.  Fr.Hülle  dornig.  —  Gotyle- 
donen  zu  breitnierenf.,  oben  dunkelgrünen  B.  anwachsend. 
Mai.  Bildet  zahlreiche  Wälder,  bes.  in  der  unteren  und 
mittleren  Höhenzone.  —  In  Gärten  zuweilen  cult. :  Var. 
atropuri^urea,  Blutbuche. 

Castänea.     Kastanie. 

(Name  nach  der  Stadt  Kastana  in  Thessalien.) 

C.  sativa  Miller.  (C.  vulga7Hs  Lam.  C.  vesca  Gaertn.)  Baum 
mit  länglich-lanzettUchen,  zugespitzt-gesägten  B.  Männl.  Bth. 
in  langen,  dünnen  Aehren.  Cotyledonen  dick,  nicht  über 
den  Boden  vortretend. 

Jun.  Jul.  Aus  den  Mediterranländern  und  dem  Orient 
stammend.  Selten  cult.  Um  Bern  sehr  vereinzelt  in  Anlagen 
und  Wäldern.  Gerzensee,  Burgdorf  (Düttisberg,  Oschwand), 
Seedorf,  Oltigen. 


Quercus.     Eiche. 

Q.  pedunculdta  Ehrh.  Stieleiche,  Sotnme^^ eiche.  Grosser  Baum. 
B.  kurzgestielt,  buchtig-fiedersp.,  an  der  Basis  meist  ausge- 
randet,  kahl.  Weibl.  Bth.  und  Fr.  zu  1— mehreren  an  langen, 
hängenden  Stielen.  —  Yar.  in  Form  und  Grösse  der  Fr.  und 
mit  mehr  oder  weniger  tief  geth.  B. 


88  Juglandaceen. 

Mai.  In  Wäldern,  an  Strassen,  vereinzelt  oder  gruppen- 
weise, selten  in  grösseren  Beständen. 
Q.  sessiliflöra  Smith.  Steineiche,  Wintereiche.  Verschieden 
durch  die  fast  sitzenden  (geknäuelten)  weibl.  Bth.-  und  Fr.- 
Stände  und  die  länger  gestielten,  an  der  Basis  oft  keilf. 
verschmälerten  B. 

Mai.    Wie   vorige,    aber   selten.    Schosshalde   bei   Bern. 
Grauholz.  Von  beiden  Arten  off.  die  Rinde. 


Farn.  17.    Ja^laiidaceen. 

Monöeisch.  Männl.  Bth.  einzeln  im  Winkel  schuppenf. 
DeckB.  und  denselben  angewachsen,  in  cjdindri sehen,  nach 
dem  Verblühen  abfälligen  ährenf.  Bth.Ständen  (Kätzchen).  P. 
2— 6th.  (oder  fehlend).  Stbg.  3— viele,  mit  kurzen  Trägern. 
Weibl.  Bth.  in  kurzen,  wenigbth.  (oder  verlängerten)  Aehren. 
P.  Oberst.,  meist  4z.  Garp.  2.  FrKn.  unterst,  Ifächerig,  später 
durch  unvollst.  Scheidewände  unten  2 — 4fächerig,  mit  1  Samen- 
anlage, von  einer  aus  den  mehr  oder  weniger  anwachsenden 
Deck-  und  VorB.  bestehenden  Hülle  eingeschlossen.  Narben 
meist  2.  Nuss  1  sämig,  mit  harter,  meist  2klappiger  Schale. 
Samen  eiweisslos,  mit  dünner  Haut.  —  Bäume  mit  gefieder- 
ten B. 

33  Spec,  meist  in  der  gemäss.  Zone  der  nördl.  HK.,  bes.  Amerika. 

Nuss   in    grüner,    fleischig-faseriger,    unregel- 1 
massig   (oder  nicht)  aufspringender  Hülle.  | 
Embryo    mit   grossen,    buchtig    gefalteten 
Gotyledonen |    Juglans. 

JÜglans.     Wallnuss.     (Glans  Jovis,  Jupiters  Eichel.) 

J.  regia  L.  Grosser  Baum  mit  hellgrauer  Rinde.  B.  unpaarig 
gefiedert,  mit  5—9  länglich-eif.  Blättchen,  kahl,  aromatisch. 
Männl.  Bth.Stände  seitlich,  aus  der  Achsel  vorjähriger 
LaubB.  Weibl.  Bth.Stände  am  Ende  der  diesjährigen,  be- 
blätterten Zweige.  —  Var.  in  Grösse  und  Form  der  Fr. 

Mai.  Gült.  In  Asien  (und  Griechenland)  einheimisch.  Off, 
die  B. 

Anm.  In  Anlagen  hie  und  da  cult.  :  J.  nigra  L.  (Fr.  rundlich,  B.  7— 
llpaarig),  J.  cinerea  L.  (Fr.  länglich,  Nuss  mit  rauher,  tiefgrubiger  Ober- 
fläche. B.  8 — lOpaarig,  beiderseits  kurzfilzig).  Aus  N.Amerika  stammend. 


Farn.  18.     ^alicineen. 

Diöcisch.  Bth.  in  cylindrischen  Aehren  (Kätzchen),  einzeln 
im  Winkel   häutiger   Deckschuppen.    P.  durch   1  oder  wenige 


Salicineen.  89 

Drüsen  oder  eine  becherf.  Scheibe  vertreten.  Stbg.  2— viele. 
FrKn.  frei,  Ifächerig,  mit  zahlreichen  Samenanlagen.  Gf.  kurz, 
mit  2  einfachen  oder  21appigen  Narben.  Fr.  eine  2klappig  auf- 
springende Kapsel.  Samen  eiweisslos,  mit  einem  Haarschopf. 
—  Sträucher  oder  Bäume  mit  ungeth.  oder  gelappten  B.  mit 
abfäUigen  oder  bleibenden  NebenB. 

180  Spec.    (Salix  160),   meist  in  der  gemässigten  und  kalten  Zone  der  nördl.  HK» 

P.  durch  1—2  Drüsen  vertreten.    Stbg.  2—12. 

—  Deckschuppen  ganzrandig       ....      Salix, 

P.  durch  eine  becherf.  Scheibe  vertreten.  Stbg. 
4—30.  —  Deckschuppen  zerschlitzt  oder 
gezähnt Populus. 

Salix.    Weide. 

[zkic,  Windung,  von  der  Anwendung  zu  Geflechten.) 

i.  Deckschuppen  gleichfarbig.  Bth.  (loenigstens  die  7nännl.) 
mit  2  Drüsen.'  Bth.Aehren  mit  den  B.  gleichzeitig  ent- 
wickelt. Fr.  kahl.  —  Bäume  oder  Sträucher. 

S.  alba  L.  Silberweide.  Baum  oder  Strauch.  B.  lanzettlich, 
zugespitzt,  feiugesägt,  beiderseits  seidig  behaart,  zuletzt 
mehr  oder  weniger  kahl,  unten  blassgrün  oder  bläulichgrün. 
NebenB.  lanzetthch.  Stbg.  2.  Weibl.  Bth.  mit  1  Drüse.  FrKn. 
und  Fr.  fast  sitzend.  —  Var.  mit  gelben  oder  rothen,  sehr 
biegsamen  Aesten  (S.  vitellina  L.  Dotterweide,  Bandw^eide). 
Apr.  A.Mai.  An  Ufern,  gemein ;  als  grössere  Bäume  z.  B. 
unterhalb  Elfenau  bei  Bern.  —  Var.  vitellina  an  Teichen 
und  Bächen  häufig  gepflanzt. 

S.  frdgilis  L.  Bruchioeide.  Verschieden  durch  die  meist  mit 
2  Drüsen  versehenen  weibl.  Bth.,  die  länger  gestielten  FrKn. 
und  Fr.,  die  kahlen  B.  mit  halb-herzf.  NebenB.  und  die  an 
der  Einfügung  sehr  leicht  abbrechenden  Zweige. 

Apr.  A.Mai.  An  Ufern  und  Gräben,  hin  und  wieder. 
Holligen  bei  Bern,  Burgdorf,  Radelfingen  u.  a.  O. 

S,  babylönica  L,  Trauerweide.  Baum  mit  hängenden  Aesten. 
B.  schmallanzettlich,  kahl.  FrKn.  sitzend,  in  kurzen,  ge- 
krümmten Aehren. 

Apr.  Mai.  In  Anlagen,  besonders  an  Teichen  und  Brun- 
nen (nur  in  weibl.  Exemplaren)  cultivirt.  —  Aus  Asien 
stammend. 

Ä  pentdndra  L.  Lorbeer  weide.  Baum,  seltener  Strauch.  B. 
elliptisch  oder  eilanzetthch,  drüsig-gesägt,  kahl,  oben  glän- 
zend dunkelgrün.  NebenB.  eif.-länglich.  Stbg.  5—12.  Fr 
gestielt. 

Mai.  Jun.    Hie  und  da  an  Ufern  und  in  Anlagen  (cult.). 


90  Salicineen. 

S,  amygddlina  Koch.  (Mandelweide.)  Strauch,  seltener  Baum. 
B. '  eilanzettlich  oder  lanzettlich,  kahl.  NebenB.  halbherzf. 
Bth.Aehren  anfangs  aufrecht.  Stbg.  3.  Fr.  gestielt.  DeckB. 
oben  kahl.  —  Var.  concolor.  (S.  triayidra  L.)  B.  beider- 
seits grün.  —  Var.  discolor.  (S.  amygdalina  L.)  B.  unten 
bläuhch-grün. 

Apr.  Mai.  An  Flussufern,  häufig. 

2.    Deckschuppen  an  der  Spitze  braun  oder  schicarz.    Bth. 
mit  1  J)rüse.  Stbg.  meist  2.  —  Meist  Sträucher. 

a.  FrKn.  sitzend  oder  fast  sitzend.  Bth.Aehren  vor  den  B. 

entwickelt. 

*S.  daphnoides  Vill  ij^yj^rt]  Lorbeer,  nach  den  B.)  Strauch 
oder  Baum.  Jüngere  Zweige  oft  von  bläulichem  Reif  über- 
zogen. B.  länglich-lanzettlich,  drüsig  gesägt,  oben  glänzend 
grün,  unten  mehr  oder  weniger  bläulich.  Bth  Aehren  sitzend, 
dick,  von  den  langgewimperten  Deckschuppen  weich-zottig. 
Fr.  kahl.  Gf.  verlängert. 

März.  Apr.  (die  am  frühesten  aufblühende  Art).  Hie  und 
da  an  der  Aare :  Bodenacker,  Belpmoos,  Hunzikenbrücke, 
Aarberg.  An  der  Sense  oberhalb  Thörishaus. 

S.  purpürea  L.  (S.  monandra  Hoff.)  B.  lanzettlich,  nach  der 
Basis  allmählig  verschmälert,  oben  feingesägt,  kahl,  bläulich- 
grün. Stbf.  bis  zur  Spitze  verwachsen  (scheinbar  1  Stbg. 
mit  4fächeriger  Anthere).  Antheren  vor  dem  Verstäuben 
purpurn,  zuletzt  schwärzUch.  Gf.  sehr  kurz.  Fr.  filzig.  — 
B.  nicht  selten  (ganz  oder  annähernd)  gegenst. 

E.März.  April.  An  feuchten  Orten,  an  Flussufern,  Gräben 
und  Bächen,  gemein. 

S.  vimindlis  L.  (vimen,  Reis,  Ruthe.)  Bandioeide.  B.  lang, 
schmallanzettlich,  am  Rande  wellig,  unten  von  anliegenden. 
Härchen  silberweiss  glänzend,  mit  starker  Mittelrippe.  Fr. 
behaart. 

E.März.  Apr.  An  Teichen  und  Bächen,  an  Wegen,  in  der 
Nähe  der  Häuser,  meist  cultivu't.  Dalmazi  und  Neubrück 
bei  Bern,  Gurtendorf,  M. Seedorfsee,  Hindelbank,  Burgdorf; 
Sensematt  u.  a.  O. 

b.  FrKn.  deutüch  gestielt.  Bth.Aehren  vor  oder  mit  den  B. 

entwickelt. 
S,  incdna  Schrank.  B.  schmal  lanzett-lineal,  mit  etwas  ein- 
gerolltem, meist  feingezähneltem  Rand,  unten  weissfilzig 
(nicht  glänzend),  mit  starker  Mittelrippe.  Aehren  fast  sitzend, 
meist  kurz  und  anfangs  herabgebogen  oder  gekrümmt. 
Deckschuppeti  gewimpert  oder  kahl.  Stbf.  unten  verwach- 
sen. Fr.  kahl. 

Apr.  A.Mai.  An  Ufern,  sehr  häufig. 


Salicineen.  91 

S.  nigricans  Smith.  B.  eif.,  oder  eilanzettlich,  wellig-gesägt 
oder  gezähnelt,  oben  dunkelgrün,  kahl  oder  in  der  Jugend 
feinfilzig,  unten  matt,  meist  mehr  oder  weniger  bläulich. 
NebenB.  halb-herzf.  Bth.Aehren  an  der  Basis  meist  beblät- 
tert. Fr.  kahl,  seltener  behaart.  —  Yar.  besonders  in  der 
B.Form  und  Behaarung.  Die  B.  beim  Trocknen  mehr  oder 
weniger  schwarz  werdend. 

Apr.  A.Mai.  An  Ufern,  in  Gebüschen,  häufig. 

S.  Caprea  L.  (/-axpoc;  Eber.)  SaaUoeide.  Starker  Strauch  oder 
kleiner  Baum  mit  hellgrauer  Rinde.  B.  elliptisch  oder  läng- 
licheif ,  mit  kurzer,  oft  zurückgekrümmter  Spitze,  oben  im 
jungen  Zustand  sammetig-feinfllzig,  später  kahl,  unten  mehr 
oder  weniger  filzig.  Knospenschuppen  und  Zweige  kahl. 
Bth.Aehren  vor  den  B.  entwickelt,  kurz,  eif.,  anfangs  glän- 
zend weiss,  mit  seidenhaarig-zottigen  DeckB.  Fr.Aehren  ver- 
längert. Fr.  behaart,  —  Var.  rotundifolia  Seringe.  B.  rund- 
lich, mit  etwas  herzf.  Basis,  unten  weichfilzig. 

E.März.  Apr.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,  häufig. 
Var.  rotundifolia  im  Dalmazi  bei  Bern. 

S.  cinerea  L.    Verschieden   durch    den   graufilzigen   Ueberzug 
der  Knospen  und  Jüngern  Zweige,  die  länglich  verkehr L-eif., 
oben  kurzflaumigen   und  graugrünen  B.  mit  unterseits  stär- 
ker vorspringendem  Adernetz. 
Apr.  Wie  vorige. 

S,  grandifölia  Seringe.  B.  länglich  verkehrt-eif ,  zuletzt  sehr 
verlängert  und  beiderseits  kahl,  unten  bläulich-grün,  mit 
stark  vortretendem  Adernetz.  NebenB.  gross,  nieren-  oder 
halbherzf.  Bth.Aehren  mit  den  B.  fast  gleichzeitig  entwickelt. 
Apr.  Mai.  Brenigarten-  und  Riederenwald  an  felsigen 
Abhängen  an  der  Aare,  Belpberg,  Schwarzwasserthal. 

S,  aurita  L.  (Name  von  den  öhrchenf.  NebenB.).  Strauch  mit 
anfangs  fein  flaumigen,  dann  kahlen  Zweigen  und  Knospen. 
B.  klein,  verkehrt-eif,  gezähnelt,  oben  runzelig,  kurzflaumig, 
unten  filzig,  bläulich-grün.  Fr.  graufilzig.  —  Var.  in  Grösse, 
Form  und  Behaarung  der  B. 

Apr.  Mai.    Auf  Torfmooren  und  Waldsümpfen,   hin  und 
wieder.  Löhrmoos  u.  a.  O. 

S,  rejiens  L.  Kleiner  Strauch  mit  kriechendem,  oft  unter- 
irdischem Stamm  und  aufsteigenden  Aesten.  B.  länglich- 
lanzettlich,  mit  meist  etwas  eingerollten  Rändern,  unten 
seidig  behaart.  NebenB.  lanzettlich.  Bth.Aehren  klein.  Fr. 
graufilzig,  selten  kahl.  —  Sehr  veränderlich.  Var.  fusca  (S. 
fusca  Sm.)  B.  länglich- elliptisch,  unten  bläulich,  oben  zu- 
letzt kahl  oder  fast  kahl.  —  20— 50  cm. 

Apr.  Mai.   Auf  Torfmooren,  ziemlich  häufig.   Var.  fusca 
auf  dem  Vechigen-,  Gümligen-  und  Walkringenmoos. 


92  Urticaceen. 

Anm.  Ausser  den  genannten  Arten  finden  sich  hie  und  da  (meist  in 
einzelnen  Exemplaren)  hybride  Zwischenformen,  die  früher  z,  Tbl.  als  Spe- 
cies  beschrieben  wurden.  —  S.  aurita  X  incana  Wimmer  (S.  salvicefolia 
Koch,  S.  patula  Seringe)  früher  in  der  Eimatt  bei  Bern,  ferner  S.  aurita 
]><  repens  (S.  ambigua  Ehrh.  S.  versifoUa  Ser.),  von  Seringe  bei  Grüm- 
ligen  citirt,  kommen  daselbst  nicht  mehr  vor. 

Pöpulus.     Pappel. 

i.   Stbg.  8.  Beckschuppen  der  Bth.  geivimpert.   Junge 
Triebe  weiss  filzig. 

P.  alba  L.  Silber- Pappel.  Grosser  Baum  mit  weisslicher 
Rinde.  B.  gestielt,  rundlich-eif.,  eckig  gezähnt,  oder  gelappt, 
unten  dicht  weissfllzig. 

März.  Apr.  In  Anlagen  und  bei  Häusern  häufig  ge- 
pflanzt. Als  Strauch  an  der  Aare  längs  des  Belpmooses, 
hin  und  wieder. 

P.  tremula  L.  Zitier- Pappel.  Espe.  Kleiner  Baum.  B.  lang- 
gestielt, fast  kreisrund,  buchtig  gezähnt,  kahl  (an  Stock- 
ausschlägen eif.,  weichhaarig).  Deckschuppen  der  Bth.  braun, 
handf.-eingeschnitten,  von  graubräunlichen  Haaren  zottig 
gewimpert.  Bth.Aehren  bräunlich.  Antheren  und  Narben  roth. 
März.  Apr.    In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,  gemein. 

2.   Stbg.  12 — 30.   Deckschuppen  der  Bth.  kahl.    Junge 
Triebe  kahl.  Knospen  klebrig. 

P.  nigra  L.  Schivarz- Pappel.  Baum  mit  grauer  Rinde  und 
ausgebreiteten  Aesten.  B.  3eckig-eif.,  kahl.  Antheren  vor 
dem  Verstäuben  roth.  Fr.Aehren  locker. 

Apr.  An  Ufern,  ziemlich  häufig.  Auch  cultivirt. 
P.   pyramidalis   Rozier.    (P.    nigra   var.   pyramidalis   BC. 
Prodr.,  P.  italica   Mönch.)    Italienische  Pappel.    (Saar- 
baum.)  Hoher  Baum  mit  schmaler   und  sehr  verlängerter, 
aufrecht-ästiger  Krone.  B.  3eckig-eif.,  kahl. 

März.  Apr.  Bei  Häusern,  an  Strassen  und  Ufern,  häufig 
cult.  (nur  in  männl.  Exemplaren).  —  Aus  Asien  stammend. 

Von  Populus  nigra  L.  u.  a.  Spec.  off.  die  Knospen 
(Gemmae  Populi). 

ORD.  VII.    URTIGINAE. 
Farn.  19.     Urticaceen. 

Bth.  Igeschlechtig  (selten  zw.).  P.  4—5-  (2—5-)  zählig, 
meist  kelchartig  (selten  fehlend).  Stbg.  4— 5  (1—5)  vor  den  P.- 
Theilen  stehend.  FrKn.  meist  Ifächerig  mit  1  Samenanlage. 
Gf.  einfach  oder  2th.,   oder  1—2  sitzende  Narben.    Fr.  1  sämig, 


Urticaceen. 


93 


nicht  aufspringend,  frei  oder  vom  bleibenden  (zuweilen  fleischig 
werdenden)  P.  umhüllt.  —  Kräuter  oder  (meist  Milchsaft  füh- 
rende) Holzpflanzen  mit  NebenB.  und  oft  gabel-  oder  wickel- 
artigen, meist  ähren-,  rispen-  oder  büschelf.  vereinigten  Bth.- 
Ständen. 

1500  Spec,  zerstreut,  meist  in  wärmeren  Zonen. 

1.  Stbg.  4  (2—5),  in  der  Knospe  einwärts 
gekrümmt.  P.  4-  (2—5-)  th.  (oder  -z.). 
Samen  meist  eiweisshaltig.  —  Monöcisch 
od,  diöcisch. 

a.  Samenanlage  aufrecht.  —  Kräuter  oder 

Stauden. 
Zwei  innere  PB.  der  weibl.  Bth.  grösser,    die 
Fr.  einschliessend.  Narbe  1,  pinself. -kopfig. 
Borstig  behaart,  mit  Brennhaaren.  B.gegenst. 

b.  Samenanlage  hängend.  —  Bäume  oder 

Sträucher  mit  Milchsaft. 

Fr.  Stand  beeren- 


Fr.P.  fleischig.  Narben  2. 
artig 


2,  Stbg.  5,  in  der  Knospe  gerade.  P.  der 
männl.  Bth.  5th.  Weibl.  Bth.  mit  schei- 
denartigem DeckB.  P.  becherf.,  kurz,  mit 
ungeth.  Rand.  Samen  eiw  eisslos.  —  Diö- 
cisch. 

Embryo    gekrümmt    (rückenwurzelig).  —  St. 

aufrecht.  B.  handf.  zusammengesetzt     . 
Fr.Stand  zapfenf.    Embryo  spiralig  eingerollt. 

—  St.  kletternd.  B.  handf.  gelappt  . 


ÜRTIGEEN. 

Urtica. 

MOREEN. 
Morus. 


CANNA- 
BINEEN. 

Cannabis. 
Humulus. 


Urtica.     Nessel,     (urere  brennen.) 

U^  dioica  L.  Brennnessel.  Diöcisch.  St.  aufrecht.  B.  herz-eif., 
zugespitzt,  grobgesägt,  nebst  dem  St.  borstig  behaart.  — 
Aus  dem  Winkel  der  oberen  B.  entspringen  (meist  wenig 
entwickelte)  Laubzweige,  an  deren  Basis  je  zwei  2zeing- 
verästelte,  rispig-ährige  (wickelartige)  Bth.Stände  stehen 
(diese  scheinbar  zu  je  4  an  den  St.Knoten).  Bth.  klein, 
grünhch,  kurzgestielt,  meist  geknäuelt. 

E.Jun. — Sept.  An  Hecken,  auf  Schutt,  gemein. 

U.  ürens  L.  Verschieden  durch  monöcische,  meist  kürzere 
(vom  B.Stiel  überragte)  Bth.Stände  und  elliptische,  tiefge- 
sägte B.  —  Kleiner  als  vorige.  Der  B.winkelst.  Laubzweig 
mehr  oder  weniger  entwickelt  und  zuweilen  ebenfalls  Bth. 
tragend.  © 


94  ürticaceen. 

E.Jun.— Sept.  An  Mauern,  auf  Schutt,  in  der  Nähe  der 
Häuser,   hin  und  wieder.    Bern,   Köniz,  M.Buchsee  u.  a.  O. 

Mörus.     Maulbeerbaum,     (j^opov  Maulbeere.) 

M.  nigra  L.  Schwarzer  M.  Baum  mit  herzeif.,  einfachen  oder 
huchtig  gelappten,  oben  durch  kleine  Bör stehen  rauhen  B. 
Narben  zottig.  Bth.  in  kurzährigen  (aus  Wickeln  zusammen- 
gesetzten), meist  Igeschlechtigen  Bth. Ständen.  BYStand  fast 
sitzend,  bei  der  Reife  schwarzpurpurn.  —  Sehr  veränderlich 
in  Form  und  Theilung  der  B. 

Mai.     Gült.,    meist   an   Häusern,    selten  frei.    Aus  Asien 
stammend.  Off.  die  Fr. Stände. 
M.  alba  L.     Weisser  M.    Kleiner  Baum.    B.  oben  kahl,  eif., 
einfach  oder  gelappt.  Fr.Stand  gestielt,  weiss. 

Mai.  Hie  und  da  cult.  Aus  Asien  stammend. 

Cännabis.    Hanf. 

C.  sativa  L.  (W^erch,  Hausset  [die  Fr.],  Fimmel  [die  männl. 
Pflanze]).  St.  steif  aufrecht.  B.  handf.  3— 9zählig,  mit  lan- 
zettlichen, scharf  gesägten  Blättchen,  die  unteren  gegenst. 
Männl.  Bth. Stände  zu  2  an  der  Basis  (meist  unentwickelter) 
Zweige,  die  oberen  zu  blattlosen,  lockeren  Rispen  vereinigt. 
Weibl.  Bth.  meist  ährig,  am  dichtbeblätterten  St.Efude  ge- 
häuft. —  Die  männl.  Pflanze  kleiner  und  schwächer,  die 
weibl.  stärker,  dunkelgrün.  —  Stark  riechend.  —  V2 — 2"".  0 
E.Jul.  Aug.  Gült.  Aus  Asien  stammend.  Off.  die  Fr. 

Hümulus.     Hopfen. 

H.  Lüpulus  L.  St.  kletternd  (rechtswindend),  von  kleinen 
Stachelchen  rauh.  B.  handf.  3 — 51appig,  zuweilen  ungeth. 
oder  mit  nur  l  Seitenlappen,  grobgezähnt,  rauh.  Männl. 
Bth.Stände  locker-rispig,  im  Winkel  der  oberen  B.  Weibl. 
Bth. Stände  kurzährenf.,  besetzt  mit  den  NebenB.Paaren  un- 
entwickelter B.,  aus  deren  Achseln  je  4  (selten  2  oder  6) 
Bth.  (einem  verkürzten  Bth. Stand  angehörend)  entspringen. 
Nach  dem  Verblühen  bilden  die  vergrösserten  NebenB.- 
Schuppen  nebst  den  DeckB.  der  einzelnen  Bth.  die  trocken- 
häutigen Schuppen  der  eif.,  hängenden  Fr.Zäpfchen.  Diese 
durch  kleine  gelbe  Drüsen  (Lupulindrüsen)  von  aromati- 
schem Geruch  und  bitterem  Geschmack. 

Jul.  Aug.  In  Hecken  und  Gebüschen,  bes.  an  Flussufern, 
häufig,   auch  cult.    Off.  die  Fr.Zä'pfchen  und  die  Drüsen. 

An  in.  Aus  der  Tribus  Artocarpeen  cult.  Ficus  Carica  L.,  Feigenbaum 
(Bth. Stand  birnf.,  ausgehöhlt,  die  kleinen  Igeschlechtigen  Bth.  einschliessend). 
Aus  den  Mittelmeerländern  stammend.  Off.  die  Fr. Stände,  CariccB.  (Nicht  im 
Freien  überwinternd.) 


Ulmaceen.  95 

Farn.  20.     Ulmaceen. 

(Theil  der  Urticaceen  Benth.  Hook.) 

Bth.  zw.  (oder  1  geschlechtig).  P.  4— Szählig.  Stbg.  4—12, 
bei  Gleichzähl igkeit  vor  den  P.Theilen  stehend.  FrKn.  meist 
Ifächerig,  mit  1  Samenanlage.  Fr.  eine  oft  geflügelte  Schliess- 
Fr.  (oder  SteinFr.).  Samen  mit  spärlichem  oder  fehlendem  Ei- 
weiss.  —  Bäume  mit  2zeiligen,  einfachen  B.  und  geknäuelten  Bth. 

140  Spec.  in  gemässigten  und  wärmeren  Zonen. 

Bth.  meist  zw.  P.  4— 8sp.  Stbg.  4—10.  Narben  i 

2.  Fr.  ringsum  häutig-geflügelt   .     .     .     .  |     Uhnus. 

Ulmus.     Ulme.     Rüster. 

U,  campestris  L.  Baum  oder  Strauch  mit  ovalen,  doppelt  ge- 
zähnten, an  der  Basis  meist  unsymmetrischen  B.  Bth.  vor  den 
B.  erscheinend,  braunroth,  in  seitlichen  Knäueln  (im  Win- 
kel der  Deckschuppen  einzeln,  oder  zu  mehreren).  —  Var. 
montana  (U.  montana  Wühei^ing).  Samen  in  (oder  etwas 
unterhalb)  der  Mitte  der  Fr.,  von  der  Ausrandung  des  Fr.- 
Flüp;els  entfernt.  B.  mehr  oder  weniger  kurzhaarig,  oben 
rauh.  —  Var.  glabra  (U.  glabra  Miller).  Samen  dicht 
unterhalb  der  Ausrandung  des  Fr. Flügels.  B.  kleiner,  meist 
nur  auf  der  Unterseite,  im  Winkel  der  Bippen,  bärtig,  sonst 
kahl,  oben  meist  glatt.  —  Fo7^ma  suberosa.  Zweige  mit 
leistenartig  vortretenden  Korkstreifen. 

März,  Apr.  In  Wäldern,  hin  und  wieder;  in  Anlagen 
und  an  Strassen  cult.  Var.  montana  häufig  um  Bern,  Var. 
glabra  seltener. 

U.  effüsa  Willd.  (Name  vom  lockeren  Bth.Stand.)  Verschieden 
durch  die  langgestielten,  hängenden  ^th.  und  Fr.  und  die 
am  Rande  dichtgewimperten  Fr.Flügel. 

März.  Apr.  Hin  und  wieder  cultivirt.  Bern  an  der 
Schützenmatte.  Tiefenaustrasse. 


Farn.  21.     Ceratophylleen. 

Bth.  Igeschlechtig.  P.  grünlich  oder  blass,  6— 12th.  Männl. 
Bth.  mit  meist  10— 20  Stbg.  Antheren  fast  sitzend.  Weibl.  Bth.: 
FrKn.  Ifächerig,  mit  1  Samenanlage.  Gf.  1.  Einsamige  Schliess- 
Fr.,  oft  mit  bleibendem  Gf.  imd  seitlichen  spitzen  Fortsätzen. 
—  Untergetauchte  Wasserpflanzen,  mit  quirligen,  gabelsp.  B. 
und  kleinen,  fast  sitzenden,  blattwinkelst.,  monöcischen  Bth.  — 
Stellung  im  System  zweifelhaft. 

Einzige  Gatt.  Ceratophyllum  mit  wenigen  Spec. 


96  Santalaceen. 

Ceratophyllum.     Hornblatt. 

(x-spoc?  Hörn,  (^viXko^  Blatt,  von  den  derben  B.) 

C.  demei^sum  L.  Untergetaucht,  dunkelgrün.  St.  ästig,  mit 
dichtbeblätterten  Spross-Enden.  B.  1— 2fach  gabelig,  mit 
linealen,  derben,  sparrig  abstehenden,  stachehg  gezähnten 
Zipfeln.  Bth.  klein,  sitzend.  Fr.  1— Sstachelig,  der  endst. 
Stachel  (Gf.)  so  lang  oder  länger  als  die  Fr. 

Ju).— Sept.  In  stehenden  Wassern,  selten.  Moosseedorf see, 
Teich  bei  Ortschwaben. 


ORD.  VIII.     SANTALINAE. 

Die  drei  folgenden  Fam.  in  Eichler  Syll.  Ed.  IV  (nebst  2  ausländ.  Farn.)  wegen 
zweifelhafter  Verwandtschaft  als  Anhang  (Hysterophyta)  am  Schluss  der 
Choripetalen. 

Farn.  22.    Santalaceen. 

Bth.  meist  zw.,  regelmässig.  P.  röhrig,  mit  3— 6th.  Saum, 
grünüch,  oder  blumenkronenartig.  Stbg.  3—6,  an  der  Basis  der 
P.Lappen  und  vor  denselben  stehend.  FrKn.  unterst.,  Ifächerig, 
mit  1—3  nackten  (hüllenlosen)  Samenanlagen  an  freier  Gentral- 
placenta.  Gf.  1.  Fr.  eine  Isamige  SchliessFr.  (oder  SteinFr.). 
Samen  eiweisshaltig.  —  Kräuter  (Sträucher  und  Bäume),  zum 
Theil  Wurzelparasiten,  welche  durch  Saugwärzchen  (Haustorien) 
auf  den  Wurzeln  verschiedener  Phanerogamen  festsitzen. 

Ueber  200  Spec,  meist  in  der  gemässigten  und  tropischen  Zone. 

Bth.  zw.    P.  4— 5sp.    Stbg.  4—5.    Fr.  trocken,  | 

vom  bleibenden  P.  gekrönt |    Thesium, 

Th^sium. 

T.  'pratense  Ehrh.  St.  an  der  Basis  auRgebreitet-ästig.  B. 
sitzend,  lineal,  3rippig.  Bth.  klein,  mit  2  VorB.,  in  langen, 
endst.  Rispen.  Die  oberen  DeckB.  am  Bth. Stiel  hinaufge- 
wachsen, mit  den  2  VorB.  der  Bth.  eine  3bl.  Hülle  bildend. 
P.  meist  5sp.,  aussen  grünUch,  innen  weiss.  Stbg.  meist  5. 
Fr.Stiele  wagreeht  abstehend. 

Jun.  Auf  Idesigem  Boden,  in  Ufergebüschen,  hin  und 
wieder.  An  der  Aare  im  Dalmazi  bei  Bern,  längs  des  Belp- 
mooses  und  oberhalb  der  Hunzikenbrücke ;  an  der  Sense 
bei  Laupen  und  oberhalb  Thörishaus;  an  der  Saane  zwi- 
schen Laupen  und  Gümmenen. 

7.  alpinum,  L.  Verschieden  durch  den  einfach  traubigen  Bth.- 
Stand  mit  kurzgestielten,  Iseits wendigen  Bth.,  die  aufrecht  ab- 
stehenden Fr.Stiele  und  Irippigen  B.  —  Kleiner,  Bth.  oft  mit 
4sp.  P.  und  4  Stbg. 


Loranthaceen.  97 

Jun.  In  Ufergebüschen  der  Aare  oberhalb  der  Hunziken- 
brücke.  (In  den  Alpen  stellenweise  häufig.) 


Farn.  33.     lioranthaceen. 

Bth.  Igeschlechtig  (oder  zw.),  meist  regelmässig.  P.  kelch- 
artig oder  gefärbt,  4  oder  6-  (2—8-)  bl.  oder  -th.  (bei  ausländ. 
Gatt,  oft  mit  kelchartiger  Aussenhülle  [Galyculus]).  Stbg.  in 
gleicher  Zahl,  den  PB.  angewachsen.  FrKn.  unterst.,  die 
(hüllenlosen)  Samenanlagen  mit  der  FrKn. Wand  verwachsen. 
Gf.  1  oder  Narbe  sitzend  Fr.  eine  1  sämige  Beere  (oder  SteinFr.). 
Samen  meist  eiweisshaltig,  oft  mehrere  Embryonen  enthaltend. 
—  Immergrüne,  meist  auf  Bäumen  schmarotzende  Parasiten. 

500  Spec,  meist  in  den  Tropen. 

Antheren  mit  der  Innenfläche  der  4  (3-6) 
PB.  vollständig  verwachsen,  zellig-fächerig. 
—  Diöcisch Viscum. 

Yiscum.     Mistel. 

(^Viscum  Leim,  von  dem  zähen  Fr.Schleim.) 

V.  dlbum  L.  Mistel.  St.  holzig,  gabelästig,  durch  Saugorgane 
(Senker)  auf  den  Aesten  der  Nährpflanzen  befestigt.  B.  leder- 
artig, gegenst.,  sitzend,  länglich,  stumpf,  nach  der  Basis  ver- 
schmälert, ganzrandig.  Bth.  klein,  gelblich,  meist  zu  3  im 
Winkel  und  am  Ende  der  Aeste.  PB.  kurz,  lederartig.  Fr. 
kugelig,  weiss,  mit  zäh-schleimigem  Fr.Fleisch  (  F2scm,Vogel- 
lenn).  Eiweisskörper  grün.  —  Jeder  Spross  der  dicht  ver- 
zweigten Pflanze  besitzt  nur  1  entwickeltes  Internodium,  an 
dessen  Ende  die  2  LaubB.  stehen.  Bth.Stand  mit  1  Gipfel- 
bth.  und  je  2  aus  den  Achseln  von  2  HochB.  entsprin- 
genden, sitzenden  Seltenbth. 

März.  Apr.  Parasitisch  auf  verschiedenen  Bäumen,  be- 
sonders auf  Apfelbäumen,  hin  und  wieder;  seltener  auf 
andern  Bäumen,  so  auf  Ulmen  bei  Hofwyl,  auf  Schwarz- 
pappeln an  der  Aare  unterhalb  Elfenau,  auf  Salix  alba 
unterhalb  Mettlen,  auf  Weisstannen  im  Grauholz,  München- 
buchsee- und  Hühnliwald,  bei  Thalgut  u.  a.  O. 


ORD.  IX.    SERPENTARIAE. 

Fam.  24.     Aristolochieen. 

Bth.  zw.,  zygomorph  (oder  regelmässig).  P.  blumenkronen- 
artig  gefärbt,  mit  Uippigem  oder  Bsp.  Saum.  Stbg.  6  ( 5— viele), 

7 


98  Polygonaceen. 

mit  kurzen  oder  fehlenden  Trägern.  FrKn.  ui;iterst.,  meist  (4—) 
Gfächerig.  Gf.  1,  kurz,  mit  strahliger  N.  Fr.  kapselartig  (selten 
Beere).  Samen  eiweisshaltig,  mit  sehr  kleinem  Embryo. 

200  Spec,  meist  in  wärmeren  Zonen. 

P.  aus  krugf.  erweitertem  Grunde  röhrenf., 
in  einen  verschieden  gestalteten  Saum  aus- 
laufend. Antheren  meist  6,  dem  Gf.  ange- 
wachsen     A^nstolochia, 

Aristolöchia.     Osterluzei. 

A.  Clematüis  L.  St.  gefurcht.  B.  rundlich-eif.,  an  der  Basis 
mit  tiefer  Bucht.  Bth.  in  B.winkelst.  Büscheln.  P.  gelbMch, 
mit  gerader  oder  wenig  gekrümmter  Röhre  und  zungenf. 
Saum, 

Mai.  Jun.   In  Gärten  hie  und  da  cult.  und  zuweilen  auf 
Schutt,  an  Mauern  und  Hecken  (verwildert). 

Anm.    In  Gärten:  A,  Siplio  L'Heritier,  Tab aksjyfeifenstr auch,   häufig 
als  Schlingpflanze  cult. 


ORD.  X.    POLYGONINAE. 

Fam.  25.     Polygonaceen. 

Bth.  zw.,  seltener  1  geschlechtig,  regelmässig.  P.  3— 6bl.  oder 
-th.,  in  1  oder  2  Kreisen,  grün  oder  hlumenkronenartig  gefärbt, 
bleibend.  Stbg.  meist  5—9,  in  1  oder  2  Kreisen,  meist  der  P.- 
Basis eingefügt.  FrKn.  oberst.,  Ifächerig,  mit  eine?^  grundstän- 
digen, atropen  Samenanlage.  Gf.  2—3  (selten  4).  Fr.  eine  meist 
vom  P.  umsclilossene,  flache  oder  3kantige  1  sämige  Schliess- 
Fr.  (Nüsschen).  Samen  eiweisshaltig.  —  Kräuter  mit  scheidig 
verwachsenen  NebenB.  (Tuten).  Bth.  klein,  in  getrennten,  oder 
trauben-,  ähren-  oder  rispenf.  vereinigten  Büschelchen  (Wickel). 

700  Spec.,  fast  über  die  ganze  Erde  verbreitet. 

PB.  meist  6,  die  3  inneren  nach  dem  Ver- 
blühen zu  einer  3klappigen  Fr.HüUe  ver- 
grössert.  Klappen  meist  mit  gelblichen  oder 
röthlichen,  schwieligen  Verdickungen.  Stbg. 
6.  Narben  pinselig-vielth Rumeoc. 

P.  5-  (3—4-)  sp.,  meist  hlumenkronenartig  ge- 
färbt, zuletzt  die  Fr.  einschliessend.  Stbg. 
5—8.  Narben  meist  kopfig Polygonum. 

Riimex.     Ampfer, 
i.  Bth.  ziü.  ode^"  polygamisch.  B.  länglich-oval  oder  lanzettL 
R.  conglomei'dttis  Mmi^ay.  St.  ausgebreitet-ästig,  meist  liegend 
oder  aufsteigend.  Untere  B.  länglich-oval,  die  oberen  lanzett- 


Polygonaceen.  99 

lieh,  kurzgestielt.  Bth.Büschel  getrennt,  in  langen,  end-  und 
seitenst.,  unterbrochen-ährigen  und  beblätterten  Bth. Ständen. 
Klappen  der  Fr.HüUe  lineal-längiich,  stumpf,  ganzrandig,  mit 
länglichen  Schwielen. 

Jul.— Sept.  An  feuchten  Stellen,  an  Wegen,  Gräben, 
häufig. 

K.  nemorösus  Meyer.  Verschieden  durch  die  aufrechten,  ein- 
fachen oder  auf recht-äs Ligen  St.,  die  meist  nackten  Bth,- 
Stände  (nur  die  untersten  Bth.Büschel  in  der  Achsel  kleiner 
LaubB.)  und  die  an  2  Klappen  der  Fr.HüUe  fehlenden  oder 
sehr  kleinen  Schwielen.  —  Var.  mit  rothem  St.  und  B.Rip- 
pen (R.  sanguineus  L.). 

Jul.  Aug.  An  feuchten  Stellen  der  Wälder,  hin  und 
wieder.  Bremgartenwald,  am  Abhang  gegenüber  Brem- 
garten;  Burgdorf,  Radelfingen  u.  s.  w. 

R.  obtusifölius  L.  Grindiourzel.  St.  rispig-ästig.  Untere  B. 
gross,  herz-eif.,  meist  stumpf,  fast  ganzrandig  oder  wellig- 
gekerbt, die  oberen  eilanzettlich.  Obere  Bth.Büschel  ge- 
nähert. Klappen  der  Fr.HüUe  3eckig-eif.,  an  der  Basis  mit 
pfriemlich-zugespitzten  Zähnen.  —  Var.  discolor.  mit  rothen 
St.  und  B  Rippen. 

Jun.— Aug.  An  Wegen,  auf  Wiesen,  an  etwas  feuchten 
Orten,  häufig. 

R.  crispus  L.  B.  alle  länglich-lanzettlich,  oder  lanzettlich,  mit 
wellig  krausem  Rand.  Bth.Büschel  in  end-  und  seitenst., 
meist  blattlosen,  gedrängtbth.  Trauben.  Klappen  der  Fr.- 
HüUe herzf -eirundlich,  ganzrandig  oder  schwach  gezähnelt, 
meist  nur  die  eine  mit  einer  dicken  Schwiele. 

Jul.— Aug.  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  ziemlich  häufig. 

R.  Patientia  L.  Grosser  Gartenampfer.  Englischer  Spinat. 
Untere  B.  gross,  langgestielt,  eif.-länglich,  meist  schwach- 
weUig  oder  flachrandig,  mit  rinnigem  B.Stiel,  obere  lanzett- 
lich. Bth.Stand  aufrecht-ästig,  ohne  LaubB.  Klappen  der 
Fr.HüUe  herzf.-rundlich,  nur  1  mit  einer  Schwiele.  —  80— 
120cm, 

Jul.  Aug.  In  Gärten  cult.  Aus  S.Europa  und  W.Asien 
stammend. 

2.   Diöcisch.  B.  durch  abstehende  oder  rückwärts  gerichtete 
Anhängsel  (Oehrchen)  spiessf. 

R.  Acetösa  L.  Sauerampfer.  Untere  B.  langgestielt,  obere 
pfeilf.  St.umfassend.  Bth.Büschel  in  endst.,  blattlosen  Ris- 
pen. P.,  Antheren  und  Narben  mehr  oder  weniger  roth. 
Klappen  der  Fr.HüUe  die  Fr.  weit  überragend,  rundlich- 
herzf.,  netzaderig,  an  der  Basis  mit  einer  kleinen  Schwiele. 
Aeussere  PB.  klein,  zurückgeschlagen.  —  40— 80cm. 


100  Polygonaceen, 

Mai.  Jun.  Auf  Wiesen  und  Grasplätzen,  gemein.  Auch 
cult. 
R.  Acetosella  L.  B.  lanzettlich  oder  lineal,  mit  schmalen,  ab- 
stehenden Oehrchen.  meist  bläulich-grün.  NebenB.Scheiden 
häutig.  Bth.Büschel  klein,  in  blattloser  Rispe.  P.,  Antheren 
und  Narben  oft  roth.  Klappen  der  Fr.Hülle  klein,  ohne 
Schwielen.    Aeussere    B.   des    FrP.   der   FrHülle   anliegend. 

—  Var.  mit  2— Szähnigen  oder  fehlenden  Oehrchen   der  B. 

—  10 -30cm. 

Mai— Jul.  An  sonnigen  Orten,  an  Wegen,  Waldrändern, 
auf  WaldhchtuDgen,  auf  ausgetrocknetem  Torfboden,  häufig. 

Anm.  R.  scutatus  L.  (B.  alle  gestielt,  graugrün),  verwildert  am  Schloss- 
berg Burgdorf.  —  Mehrere  Spec.  der  Gatt.  Rheum,  Rhabarber  (verschieden 
durch  meist  9  Stbg.  und  geflügelte  Fr.)  in  Gärten  hie  uud  da  cult. 

Polygonuin.     Knöterich. 

{jZoXxjc,  viel,  yovu  Knie,  Knoten.) 

i.   Bth.Büschel  in  end-  oder  seüenst,  ährenf.  Bth. Ständen. 

Stbg.  5—8. 

a.  Bth.Stand  cylindrisch  oder  länghch-eif.,  gedrungen. 

P.  Bistörta  L.  (Name  von  dem  gekrümmten  W.Stock).  Natte?^- 
wm^zel.  W.Stock  knotig,  gebogen,  mit  langgestielten,  läng- 
lich-eif.  B.  B.Stiele  oben  geflügelt.  Blühende  St.  seitlich, 
aufrecht,  einfach,  mit  langen  NebenB.Scheiden.  Obere  B. 
sitzend,  zugespitzt.  Bth.Stand  endst.,  cylindrisch.  P.  rosenroth. 
E.Mai.  Jun.  Auf  feuchten  Wiesen,  an  Bächen,  hin  und 
wieder  (meist  gesellig).  Am  Stadtbach  bei  Holligen,  Gäbel- 
bachschlucht  bei  der  Eimatt,  Köniz,  Gaset,  Kühlewyl  ob 
Kehrsatz;  ziemhch  häufig  im  Scherlithal,  Rüeggisbergegg 
gegen  den  Thanwald,  AUmendingenmoos,  Lauterbach, 
Weissenstein   bei  Maykirch,    Schupfen,    M.Buchsee   u.  a.  O. 

—  Häufig  auf  Bergwiesen  der  Alpen  und  des  Jura. 

P.  amphibium  L.  W.Stock  kriechend.  St.  mehr  oder  weniger 
ästig.  B.  länghch-lanzettlich.  B.Stiele  ungeflügelt.  Bth.  in 
dicht-ährenf.,  endst.  Bth.Stand,  oft  mit  einem  kürzeren, 
seitlichen  Bth.Stand.  P.  rosenroth.  Stbg.  5.  —  Standorts- 
formen :  a)  natans.  St.  fluthend.  Obere  B.  schwimmend, 
langgestielt,  kahl.  —  b)  terrestre.  St.  aufrecht.  B.  kurzge- 
stielt, langzugespitzt,  nebst  den  NebenB.Scheiden  kurzhaarig. 
Jim.— Sept.  a)  In  stehendem  und  langsam  fliessendem 
Wasser.  Egelmoos  bei  Bern,  Egelsee  bei  Hirzenfeld;  b)  an 
Ufern,  ausserhalb  des  Wassers,  z.  Theil  an  denselben  Orten. 

P.  PersicdiHa  L.  (von  der  Aehnlichkeit  der  B.  mit  PfirsichB.) 
St.  ästig.  B.  eilanzettlich,  nach  beiden  Enden  verschmälert. 
NebenB.Scheiden  behaart  und  langgewimpert.  Bth. Stände 
end-  und  seitenst.,  ihre  Stiele   und    die  P.  meist  drüsenlos. 


Polygonaceen,  101 

Stbg.  6.  —  Sehr  veränderlich.  St.  aufrecht  oder  liegend, 
meist  ästig-.  B.  kahl,  kurzbehaart  oder  unten  weissfllzig  (Var. 
incana),  oft  mit  schwarzem  Fleck.  P.  rosenroth,  grün- 
lich oder  weiss.  0 

Jul.— Oct.  An  feuchten  Orten,  an  Wegen  und  Gräben, 
auf  Aeckern,  gemein. 

P.  lapathifölium  L.  (T^aTiaO-ov  Ampfer.)  Verschieden  durch 
die  unterseits  eingedrückt-punktirtea  B.,  die  kahlen  oder 
fast  kahlen,  kurzgewimperten  NebenB. Scheiden,  die  mehr 
oder  weniger  drüsig-rauhen  P.  und  Bth. Standstiele  und 
die  beiderseits  vertieften  Fr.  —  Meist  stärker  als  die  vorige 
und  in  ähnlicher  Weise  abändernd.  © 
Jul. — Oct.  Wie  vorige. 

b.  Bth. Stand  fädlich,  unterbrochen. 

P.  Hydvö'pi'per  L.  Wassevpfeffer.  St.  aufrecht  oder  aufstei- 
gend, ästig,  oft  roth  angelaufen.  B.  länglich-lanzettlich,  nach 
der  Basis  und  Spitze  verschmälert,  kahl,  mit  kahlen  oder 
fast  kahlen,  gewimperten  NebenB.Scheiden.  P.3— 4sp.,  aussen 
drüsig  punktirt,  roth,  grünhch  oder  weiss.  Stbg.  meist  6. 
Bth.Slände  meist  nickend.  —  Geschmack  brennend-scharf.  © 
Aug.— Oct.  An  Gräben  und  feuchten  Waldwegen,  stellen- 
weise häufig.  • 

P.  mite  Schrank.  B.  längUch-lanzettl.,  nach  der  Basis  und 
Spitze  verschmälert,  mit  etwas  behaarten,  langgewimperten 
NebenB.Scheiden.  P.  5sp.,  drüsenlos  (oder  mit  wenigen, 
vereinzelten  Drüsen).  Stbg.  6.  —  Ohne  scharfen  Geschmack.  © 
Jul.— Oct.  Wie  vorige,  aber  seltener.  An  der  Aare  unter- 
halb Brunnadern  bei  Bern;  Walkringenmoos;  zwischen 
Oberburg  und  Krauchthal. 

P.  minus  Huds.  B.  lineal-lanzettlich,  nach  der  Basis  nicht  oder 
wenig  verschmälert.  NebenB.Scheiden  langgewimpert.  Bth.- 
Stände  dünn,  meist  aufrecht.  P.  5sp.,  drüsenlos,  meist  roth. 
Stbg.  meist  5.  Fr.  glänzend.  © 

Aug.— Oct.  An  Gräben  und  feuchten  Orlen,  hin  und 
wdeder.  Bremgartenwald  an  feuchten  Waldwegen,  Gümligen- 
und  M.Buchseemoos,  ZoUikofen,  Schupfen,  Radelfingen, 
Krauchthal,  Burgdorf,  Zimmerwald  u.  a.  O. 

2.  Bih.Büschel  armhth.,  im   Winkel  der  LauhB. 
Stbg.  m,eist  8. 

P,  cwiculdre  L.  Meist  liegend  oder  aufsteigend,  ausgebreitet- 
ästig.  B.  elf.  oder  lanzetthch,  kurzgestielt.  NebenB.Scheiden 
oben  trockenhäutig,  zuletzt  zerschlitzt.  Bth.  klein,  fast 
sitzend,  in  2— 5bth.  Büschelchen.  P.  grünUch-weiss  oder 
röthlich.  © 

Jul.— Oct.  An  Wegen,  auf  cult.  Boden,  gemein. 


102  Chenopodiaceen. 

P.  Convölvulus  L,    St.  liegend  oder  (rechts-)  windend.    B.  ge- 
stielt, herzf.   oder  pfeilf.    Bth.  gestielt,   in  3— 5bth.  Büschel- 
chen. P.  grünlich- weiss.  Fr.  mattschwarz.  © 
EJun.— Oct.  An  Wegen,  auf  Aeckern,  gemein. 

3.  Bth.Büschel  in  endsi.  Rispen  oder  Doldentrauhen. 
—  B.  herzf.  Stbg.  8. 
P,  Fagopyrum  L.  (Fagopyruyii  esculentum  Mönch.)  (fagus 
Buche,  -TTupo;  Weizen.)  Buchiceizen.  (Schwarzkorn.)  St. 
aufrecht.  B.  eif.-3eckig,  mit  herzf.  oder  pfeilf.  Basis.  Bth.  in 
end-  und  seitenst.  Trauben,  die  obersten  rispig  oder  dolden- 
traubig  vereinigt.  P.  hellroth  oder  w^eiss.  Fr.  Skantig,  mit 
scharfen,  ganzrandigen  Kanten.  © 

Jul.  Aug.  Selten  cult.,  oder  verwildert.  Aus  Asien  stam- 
mend. 

A  n  m.  P.  tataricum  L.  (mit  breiteren  und  kürzeren  B.,  viel  kleineren, 
grünlich-weissen  Bth.  nnd  wellig  gezähnten  Kanten  der  Fr.)  und  P.  emargi- 
natum  Roth  (mit  geflügelt-kantiger  Fr.).  Selten  und  vorübergehend,  mit  P.- 
Fagopyrum.  —  P.  dnmetorum  L.  (von  P.  Convölvulus  versch.  d.  d.  häutig 
geflügelten  äusseren  P.Zipfel)  früher  bei  Bern  citirt,  wurde  in  neuerer  Zeit 
nicht  mehr  beobachtet.  —  P.  Orientale  L.  (Bth.  roth  oder  weiss,  in  hängen- 
den Trauben)  als  Zierpflanze  cult. 

Zwischen  P.  Persicaria  und  den  verwandten  Arten  kommen  hin  und 
wieder  hybride  Zwischenformen  vor. 


ORD.  XL     GENTROSPERMAE. 

Farn.  26.     Chenopodiaceen. 

Bth.  zw.  oder  Igeschlechtig,  meist  regelmässig.  PB.  2 — 5, 
frei  oder  verwachsen,  grünlich,  bleibend  (selten  fehlend).  Stbg. 
5  (1—5),  vor  den  PB.  auf  dem  Bth. Boden  oder  an  der  Basis 
des  P.  FrKn.  frei  oder  mit  dem  Grund  des  P.  verwachsen, 
Ifächerig,  mit  1  Samenanlage.  Gf.  1—3,  oder  2 — 5  sitzende 
Narben.  Fr.  eine  im  bleibenden  und  vergrösserten  P.  einge- 
schlossene 1  sämige  SchliessFr.  Sanien  meist  eiweisshaltig,  mit 
gekrümmtem  Embryo.  —  Blh.  klein,  grünhch,  meist  ohne  VorB., 
in  gabehgen,  in  Wickel  übergehenden  (meist  zu  kleinen  Knäuel- 
chen zusammengedi'ängten)  Bth. Ständen,  welche  mehr  oder 
weniger  zusammengesetzte,  ähren-  oder  rispenf.  GesammtBth.- 
Stände  bilden. 

500  Spec,  meist  in  den  gemässigten  Zonen. 

1.  Bth.  Zwitter  ig. 

Fr.  mit  dünnhäutiger  Schale,  dem  krautartigen 

P.  nicht  angewachsen  .  Chenopodium. 

Fr.  unten  dem  P.  angewachsen,  Bth.  in  2— 4bth. 
am  Grunde  etwas  verwachsenden  Knäuel- 
chen Beta. 


Chenopodiaceen.  103 


2.  Bth.  meist  igeschlechtig. 

Narben  4.  Bth.  ohne  VorB.  Fr.  in  dem  erhär- 
teten P.  eingeschlossen.  —  Diöcisch      .     . 

Narben  2.  Weibl.  Bth.  meist  ohne  P.,  mit  2 
VorB.,  welche  nach  dem  Yerblühen  die 
2klappige  Fr.Hülle  bilden.  —  Monöcisch   . 


Spinacia. 
AtripleoG. 


Chenopödium.     Gänsefuss.    Melde. 

(^Tiv  Gans,  Trof^wv  Füsschen,   von   der  B.Form   einiger  Arten.) 

1.    Samen  (sämmtlich  oder  meist)  wagrecht.   —    Einjährige 

Arten. 

C.  hybridum  L.  B.  3eckig-eif.,  an  der  Basis  meist  herzf.,  oder 
gestützt,  buchtig  gezähnt,  mit  wenigen  (meist  beiderseits 
2—3)  Zähnen,  glanzlos.  Bth.Knäuel  in  end-  und  seitenst. 
Rispen.  Samen  glänzend,  grubig  punktirt,  mit  stumpfem 
Rand.  0 

Jul.— Sept.  An  Wegen,  auf  Schutt,  in  der  Nähe  der 
Häuser,  hin  und  wieder.  Bern,  Thorberg,  Burgdorf,  Radel- 
fingen, u.  a.  O. 

C.  'murale  L.  B.  rauten-eif.,  ungleich  gezähnt,  an  der  Basis 
meist  keilf,  dunkelgrün,  etwas  glänzend.  Bth.Knäuel  in 
Rispen.  Samen  mattschwarz,  kielig  berandet.  © 

Jul.— Sept.  Auf  Schutt,  an  Mauern,  selten.  Kirchdorf, 
Burgdorf,  Radelfingen. 

C  dlbum  L.  St.  aufrecht,  kantig,  gestreift.  B.  rauten-eif.  oder 
lanzettlich,  ungleich  gezähnt  oder  ganzrandig,  mattgrün. 
Bth.Knäuel  in  end-  und  seitenst.  Aehren  oder  Rispen.  Samen 
schwarz,  glänzend.  —  Sehr  veränderhch.  Mehr  oder  weniger 
weissbestäubt  (durch  die  blasigen,  vertrocknenden  Endzellen 
kleiner  Köpfchenhaare).  Var.  mit  rispig-ästigen  Bth.Ständen 
und  beiderseits  grünen  B.  (C.  viride  L.)  © 

Jul.— Sept.   Auf  Schutt,  an  Wegen,  auf  Aeckern,  gemein. 

C.  polijspermum  L.  St.  ausgebreitet-ästig.  B.  länglich-eif.,  ganz- 
randig,  kahl.  Bth  Knäuel  klein,  armbth.,  in  end-  und  seitenst., 
abstehend-ästigen  Bth.Ständen.  Fr.P.  offen.  —  Sehr  ver- 
änderlich. —  Var.  mit  ährig  zus.gezogenen  Bth.Ständen.  — 
Oft  roth  überlaufen.  © 

Jul.— Sept.  Auf  cult.  Boden,  auf  Aeckern,  gemein. 

2.    Samen  senkrecht.  —  Ausdauernd. 

C.  Bonus- Henricus  L.  (Blitum  C.  A.  Meyer.)  Blühende  St« 
aus  bodenst.  B.Rosette  seitlich.  B.  spiessf  -3eckig.  Obere  Bth.- 
Knäuel zu  einer  endst.,  zus.gesetzten  Aehre  vereinigt.  Samen 
aufrecht,  stumpfrandig.  —  Mehr  oder  weniger  mehlig-be- 
stäubt  (durch  die  blasigen  Endzellen  kleiner  Köpfchenhaare). 


104  Chenopodiaceen, 

Mai—Sept.  Auf  Schutt,  in  der  Nähe  der  Häuser,  an 
Wegen  und  Mauern,  gemein. 

Anm.  C.  foetidum  Lam.  Früher  in  der  Nähe  des  Pelikan  in  Bern, 
kommt  daselbst  nicht  mehr  vor ;  in  neuerer  Zeit  an  einer  Mauer  bei  Burg- 
dorf beobachtet. 

Bdta. 

B.  vulgaris  L.  St.  aufrecht,  kantig.  B.  etwas  fleischig,  oval, 
glänzend,  mit  dicker  Rippe,  die  bodenst.  gross,  langgestielt. 
Bth.Knäuel  meist  von  den  lineallanzettlichen  DeckB.  über- 
ragt, in  langen  end-  und  seitenst.  Aehren.  —  In  verschie- 
denen Var. :  Mangold  (B.  Cicla  Pers.),  Runkelrübe,  rothe 
Rübe  (rother  Rettig).  ©  und  ® 

Jun.— Aug.  In  Gärten  und  auf  Aeckern  cult.  Die  wilde 
Stammform  in  der  Mediterranregion  und  dem  Orient  ein- 
heimisch. 

Spinäcia.     Spinat. 

(Spina  Dorn,  von  dem  stachehgen  Fr.P.,  nach  Andern  aus  dem 

arab.  Isfänädsch.) 
S.  olerdcea  L.  B.  spiessf.-3eckig,  die  oberen  länglich.  Bth.- 
Knäuel der  weibl.  Pflanze  ß. winkelst.,  der  mäunl.  in  end- 
und  seitenst.,  unterbrochenen  Aehren.  —  Var.  mit  stache- 
ligem Fr.P.  (S.  spinosa  Mönch),  und  mit  unbewehrtem 
Fr.P.  (S.  inermis  Mönch).  ©  und  @ 

Mai—Sept.  In  Gärten  cult.  Nicht  wild  bekannt.  Aus  dem 
Orient  eingeführt. 

Atriplex.    Melde. 

A.  pdtulum  L.  St.  abstehend-ästig.  B.  gestielt,  die  unteren 
lanzettlich,  ganzrandig  oder  an  der  Basis  gezähnt,  die 
oberen  schmäler,  ganzrandig.  Bth.Knäuel  grünlich,  in  end- 
und  seitenst.  Aehren.  Fr.Hülle  2klappig,  mit  spiessf.  (an 
der  Basis  mit  2  spitzen  Zähnen  versehenen)  Klappen.  — 
Sehr  veränderlich.  Klappen  der  Fr.Hüüe  glatt  oder  kurz 
weichstachelig.  © 

Jul.  Aug.  An  Wegen,  auf  cult.  Boden,  auf  Aeckern  nach 
der  Ernte,  häufig. 

A.  hastdtum  L.  z.  Thl.  (A.  latifolium  Wahl.)  Verschieden 
durch  die  fast  Seckig-spiessf.,  abstehend-geöhrten  unteren 
und  mittleren  B.  und  die  Seckigen,  ganzrandigen  oder  klein- 
gezähnelten  Fr.Klappen.  © 

Jul.— Sept.  An  Wegen  und  gedüngten  Stellen  in  der 
Nähe  der  Häuser,  selten.  Bei  Aarberg. 

Anm.  In  G-ärten  hie  und  da  cult.  und  zuweilen  verwildert:  Blitum  vir- 
gatum  L.  &  caintatum  L.,  Erdheerspinat  (Fr. Knäuel  durch  die  fleischig- 
vergrösserten  P.  beerenartig,  roth). 


Amarantaceen.  105 

Farn.  27.     Amarantaceen. 

Bth.  zw.  oder  Igesehlechtig,  regelmässig  oder  fast  regel- 
mässig. P.  meist  3- 5bl.  oder  -tli.,  grünlich,  oder  gefärbt,  meist 
mehr  oder  weniger  trockenhäutig,  bleibend.  Stbg.  1  —  5,  vor 
den  PB.  auf  dem  Bth.Boden  oder  auf  der  Basis  der  PB.,  frei 
oder  am  Grunde  verwachsen.  FrKn.  frei,  Ifächerig.  Gf.  einfach 
oder  2— 3th ,  oder  2—3  sitzende  Narben.  Fr.  eine  1  sämige 
SchliessFr.  oder  häutige,  unregelm.  oder  deckelartig  aufsprin- 
gende Kapsel  (selten  Fr.  fleischig).  Samen  eiweisshaltig,  mit 
ringf.  gekrümmtem  Embryo.  -  Bth.  klein,  mit  2  (oft  gefärbten) 
YorB.,  in  kuäuelig  gedrängten  Dichasien  oder  Wickeln,  welche 
meist  zu  ähren-  oder  rispenf.  Bth. Ständen  vereinigt  sind. 

500  Spec,  in  den  wärmeren  und  gemässigten  Zonen. 

Bth.   monöcisch   (oder   polygamisch).    Stbg.  5 1 

(oder  1—3),  frei.  Fr.  Isamig |    Amarantus. 

Amaräntus.     Amarant.     (dc;xapy.vTO(;  unverwelkhch.) 

A.  Bhtmn  L.  (Albersia  Kimth.  Euxolus  viridis  Moquin- 
Tandon),  St,  liegend  oder  aufstrebend,  kahl.  B.  gestielt, 
oval,  stumpf  oder  ausgerandet,  mit  keilf.  Basis.  Bth.Knäuel 
grünlich,  blatt winkelst.,  die  endst.  ährenf.  gedrängt.  Stbg.  3. 
Fr.  nicht  aufspringend.  —  B.  oft  mehr  oder  weniger  roth- 
braim,  mit  grünlichem  Fleck.  © 

Jul.— Sept.    An  Mauern,    auf  Schutt,    als  Gartenunkraut, 
stellenweise  häufig. 

A.  retroflexus  L.  St.  aufrecht,  rauhhaarig.  B.  länglich-eif.  Bth.- 
Knäuel grünlich,  in  end-  und  seitens!.,  ährigen  Bth.Ständen, 
am  Ende  des  St.  eine  verlängerte,  ährenf.  Bispe  bildend. 
VorB.  stachelspitzig,  die  Bth.  überragend.  Slbg.  5.  Fr.  quer 
aufspringend.  © 

Jul. — Sept.    Auf  Schutt,    hin  und  wieder.    Burgdorf,  M.- 
Buchsee,  Lobsigen. 

Anm.    Als  Zierpfl.  cult. :     A.  caudatus  L.,   Fuclisschwanz   u.  a.  Spec. 
Celosia  cristata  L.,  Hahnenkamm.  Gomphrena  globosa  L.,  Kugelamarant. 

Farn.  28.     Caryophylleen. 

(Paronychieen  [incl.  Sclerantheen],  Alsineen  u.  Sileneen.) 

Bth.  zw.,  selten  Igesehlechtig,  regelmässig.  KB.  5  (4),  frei 
oder  verwachsen.  BIB.  5  (4),  selten  rudimentär  oder  fehlend. 
Stbg.  meist  10  (8)  in  2  Kreisen,  seltener  nur  1  Kreis  von  5 
(4  oder  weniger)  Stbg.  FrKn.  aus  2—5  Garp.  gebildet,  1-  oder 
seltener  unvollständig  mehrfächerig,  mit  centralem  oder  grundst. 
Samenträger.   Gf.  2—5,  frei  (oder  verwachsen).    Fr.  eine  meist 


106 


Caryophylleen. 


vielsamige  Kapsel,  selten  1  sämig,  (oder  fleischig).  Samen  eiweiss- 
haltig,  mit  meist  gekrümmtem  Embryo.  —  B.  ungetheilt,  gegen- 
ständig. Bth.  meist  in  gabelig  verzweigten  Bth. Ständen  (Dichasien), 
mit  oft  mehr  oder  weniger  überwiegender  Entwicklung  je  des 


einen  Zweiges. 


1000  Spec,  meist  in  der  gemässigten  Zone  der  nördl.  HK. 


I.  BIB.  oft  fehlend  oder  rudimentär.   Fr.  meist 
einsamig. 

BIB.  fehlend.  Stbg.  10  (meist  5  ohne  An- 
theren)  oder  1-5,  dem  K.  eingefügt.  Fr.  in 
dem  erhärteten  K.  eingeschlossen 

II.   Mit  K.  und  BIKr.   KB.  frei.   KapselFr. 

(BIB.  meist  weiss,  selten  fehlend.) 

i.  Fr.  3 — öklappig. 

a.  Gf.  4-5. 

ungeflügelt.    Stbg.  oft  4. 


B.  ohne 


Samen 
NebenB: 

Samen  scharfrandig  oder  geflügelt.  Stbg.  10 
(oder  5).  —  B.  fadenf.-hneal,  mit  trocken- 
häutigen NebenB 

b.  Gf.  3. 

B.  mit  trockenhäutigen  NebenB 

B.  ohne  NebenB.  Samen  nierenf 


2.  Fr.  6—  lOJdappig. 

a.  Gf.  3.  Fr.Klappen  6. 

BIB.    ungetheilt.    Samen   glatt  und   glänzend, 

mit  einem  Anhängsel 

BIB.  ungetheilt.  Samen  ohne  Anhängsel     . 
BIB.  2spaltig.  Samen  ohne  Anhängsel  . 

b.  Gf.  5.  Fr.Klappen  iO. 

BIB.  tief  2th.  Gf.  vor  den  BIB.  Fr.Klappen 
anfangs  paarweise  zusammenhängend  . 

BIB.  2sp.  Gf.  vor  den  KB.  Fr.Klappen  gleich- 
massig  getrennt 

III.   Mit  K.  und  BIKr.  KB.  röhrig  verwachsen.  ~ 
KapselFr. 

(BIB.  meist  langbenagelt  [aus  einem  verbrei- 
terten oberen  und  einem  schmaHinealen 
unteren  Theil  bestehend].) 


PARONY- 
GHIEEN. 


Scleranthus. 
ALSINEEN. 


Sagina. 
Spergula. 


Spe7'gularia. 
Alsine. 


Mce?tringia. 

Arenaria. 

Stellaria. 


Malachium. 
Cerastium. 

SILENEEN. 


Caryo'phyUeen. 


107 


a.  Gf.  2.  Fr. Klappen  4.  K.  ohne  Commis- 
sural-  (den  venoachsenen  Rändern  der 
KB.  entsprechenden)  Rippen. 

BIB.  nach  der  Basis  allmählig  verschmälert   . 

BIB.  deutlich  benagelt,  K.  an  der  Basis  von 
Schuppen  umgeben 

BIB.  deutlich  benagelt,  an  der  Basis  der  Platte 
meist  mit  schuppenf.  Anhängseln  (Krön- 
chen).  K.  röhrig,  an  der  Basis  nackt     .     . 

b.   Gf.  3—5.   Fr. Klappen  5-10.  K  mit 
Commissuralrippen. 

Gf.  3  (selten  4—5).  Fr.  an  der  Basis  3— 5fäche- 
rig  (selten  Ifächerig),  6klappig    .... 

Gf.  5.  Fr.  Sklappig.  —  K.Zähne  kürzer  als  die 
BlKr 

Gf.  5.  Fr.  lOklappig.  —  Diöcisch      .... 

Gf.  5.  Fr.  öklappig.  K.Zähne  lanzettlich,  die 
BlKr.  überragend 


Gypsophila. 
Dianthus. 

Saponaria. 


Silene. 

Lychnis. 
Melandryum. 

Agrostemma. 


Scleränthus.     Knäuel.     (a/Avipo;  dürr,  av^og  Blume.) 

S.  dnnuiis  L.  Ausgebreitet  gabelästig.  B.  pfriemlich,  bläuhch- 
grün.  Bth.  klein,  mit  lanzettl.  zugespitzten,  grünen,  schmal 
häutig-berandeten,  zur  Fr.Zeit  etwas  abstehenden  KB.  0 

Jun.— Sept.  Auf  sandigen  Aeckern,  in  Waldlichtungen, 
stellenweise  häufig.  Wylerfeld,  Thörishaus,  Längenberg, 
Kiesen;  Kirchlindach,  M.ßuchsee,  Schupfen,  Radelflngen, 
Burgdorf  u.  a.  O. 

S.  perennis  L*  Ausdauernd.  Verschieden  durch  die  stumpfen, 
zur  Fr.Zeit  aufrechten  oder  etwas  zusammenneigenden, 
breitrandhäutigen  KB.,  wodurch  die  Bth.  weisslich  erscheinen. 
Bth.  am  Ende  der  stärkeren,  aufsteigenden,  oft  röthlichen 
Zweige  gedrängt. 

Jun.— Sept.    Wie  vorige,  aber  selten.    Rüeggisberg. 

Sagina.     Mastkraut. 

(Sagina  Mast,  ursprünglich  in  Beziehung  auf  die  als  Futterkraut 
gebaute  Spergula  arvensis.) 
1.    Bth. Organe  4zählig. 
S.  procümbens  L.   St.  meist  kurz,  in  einer  B.  Rosette  endigend. 
Zweige  hegend,  am  Grunde  wurzelnd.    B.  üneal,  kahl,  selten 
kurzwimperig   gezähnelt.    Bth.  Stiele  nach   dem  Verblühen 
herabgekrümmt,   zuletzt  wieder   aufrecht.    Bth.  klein.    KB. 
stumpf  (ohne  Stachelspitze),  nach  dem  Verblühen  abstehend. 
BIB.  weiss,  kürzer  als  der  K. 

Mai— Oct.    Auf  feuchten  Aeckern,  an  Wegen  gemein. 


108  Caryophylleen. 

2.    Bth.Organe  5zählig.    (Sthg.  10,  in  2  Ky^eisen.) 

S.    nodosa    Fenzl.     St.    ausgebreitet-ästig,    mit    aufsteigenden 
Aesten.    B.  pfriemlich,  kurz.    BIB.   länger  als  der  K.  —  St. 
durch  die  B.winkelst.,   kurzen  Sprösschen  gleichsam  knotig. 
Jun.— Sept.    Auf  Torfmooren,  selten.    M.Buchseemoos. 

Anm.  S.  apetala  L.  Von  S.  procumhens  verschieden  durch  die  auf- 
rechten, nicht  wurzelnden  St.  und  Aeste,  die  an  der  Basis  gewimperten  B., 
die  stets  aufrechten  Bth. Stiele,  die  mit  kurzen  Stachelspitzeu  versehenen  2 
äusseren  KB.,  die  sehr  kleinen  oder  fehlenden  BIB.  und  einjährige  Dauer.  — 
Früher  bei  Schupfen  und  Burgdorf  citirt,  wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  wieder 
gefunden. 

Sp^rgula.     Spark. 

(Name  wahrscheinl.  aus  dem  Deutschen.) 

S,  arvensis  L.  St.  ästig.  B.  hneal,  unten  gefurcht,  durch  die 
aus  den  B.Winkeln  entspringenden  kurzen,  beblätterten 
Zweige  scheinbar  gehuschelt.  BIB.  weiss.  Stbg.  10.  Samen 
von  einem  scharfkantigen  Ring  umzogen  (sehr  schmal  ge- 
flügelt).  © 

Jun.— Aug.  Auf  sandigen  Aeekern,  an  Wegen,  stellen- 
weise häufig.    Auch  als  Futterkraut  zuweilen  cult. 

Sperguläria.     Schuppenmiere. 

S.  rubra  Presl.  (LepigonuTn  Wahl.)  St.  ausgebreitet-ästig, 
oben  drüsig  behaart.  B.  lineal,  etwas  fleischig.  NebenB. 
weisshäutig.  KB.  am  Rande  trockenhäutig.  BIB.  rosenroth, 
ungefähr  so  lang  als  der  K.     Samen  ungeflügelt.  © 

Mai— Sept.  Auf  sandigen  Aeekern,  selten.  Fries wyl,  Radel- 
fingen, Seedorf. 

Alsine.     Miere.     (aA^o;  Hain.) 

A.  tenuifölia  Wahl.  St.  ausgebreitet-ästig.  B.  lineal-pfriemlich, 
Srippig.  KB.  häutig  berandet,  Srippig.  eilanzettlich,  scharf 
zugespitzt.    BIB.  kürzer  als  der  K.  —  Meist  kahl.    © 

Jun. — Jul.  An  trockenen,  steinigen  Orten,  auf  Aeekern, 
selten.  Bei  Kirchlindach ;  M.Buchsee  und  Burgdorf,  am  Eisen- 
bahndamm. 

Moehringia.     Möhringie. 
(Nach  dem  Arzte  und  Botaniker  Möhring  aus  Danzig.) 

M.  trinervia  Clairvüle.  St.  schlaff,  ausgebreitet-ästig,  kurz 
behaart.  B.  eif.,  spitz,  3— Srippig.  KB.  lanzetthch,  mit  kielig 
vortretender  Mittelrippe,  länger  als  die  BIB.    © 

Mai— Jun.  An  Wegen  und  Waldrändern,  auf  Waldlich- 
tungen, gemein. 


Caryophylleen.  109 

Arenaria.     Sandkraut.     (Ar^ena  Sand.j 

A,  serpylliföUa  L.  (A.  sphaerocarpa  Ten.)  St.  gabelästig. 
B.  kurz,  eiförmig,  zugespitzt.  KB.  lanzettlich,  länger  als  die 
BIB.  Fr.  eif.,  unten  bauchig-gedunsen.    0 

Mai— Sept.  Auf  steinigen  Aeckern,  an  Wegen  und  Mauern^ 
ziemlich  häufig. 

Stelläria.     Sternmiere.     (Stella  Stem.j 

i.    St.  eylindrisch.    Untere  B.  gestielt. 

S.  nemorum  L.  St.  aufsteigend,  nebst  den  B.Stielen  mehr  oder 
weniger  flaumhaarig.  B.  herz-eif.,  zugespitzt.  BIB.  tief  2sp., 
mit  keilf.-linealen  Lappen,  viel  länger  als  der  K. 

Jun.  Jul.  An  feuchten,  schattigen  Stellen,  in  Wäldern, 
stellenweise  häufig.  Bremgartenwald,  am  Waldrand  zwi- 
schen dem  Försterhaus  und  Bethlehem  und  am  Wege  von 
der  Enge  nach  dem  Glasbrunnen;  Burgdorf  u.  a.  O. 

S.  media  Vill.  (Alsine  L.)  Vogehniere.  (Hühnerdarm.)  St. 
ausgebreitet-ästig,  liegend  oder  aufsteigend,  mit  einem  (an 
jedem  B.Paar  um  V*  des  St.Umfanges  zur  Seite  gerückten} 
Haarstreifen.  B.  eif.,  kurz  zugespitzt,  die  oberen  sitzend. 
BIB.  2sp.,  so  lang  oder  kürzer  als  der  K.  Stbg.  meist  3 — 5.  0 
März  (oft  schon  Febr.)  —  Nov.  Auf  cult.  Boden,  in 
Gärten,  an  Wegen,  auf  Schutt,  gemein. 

2.  St.  4kantig.    B.  sämnitlich  sitzend. 

S.  graminea  L»  St.  dünn  und  schlaff,  mit  langen  Internodien. 
B.  schmal  lanzettlich.  DeckB.  gewimpert.  BIB.  tief  2sp.,  so 
lang  oder  länger  als  der  K. 

E.  Mai— Aug.    In  Hecken  und  Gebüschen,  gemein. 

S.  uliginösa  Murray.  St.  ästig.  B.  eilanzettlich.  DeckB.  kahl. 
Bth.  sehi'  klein.  Bth.Stiel  unter  der  Bth.  allmählig  verdickt. 
KB.  lanzettl.,  länger  als  die  BIB. 

E.  Mai— Aug.  An  feuchten,  grasigen  Stellen  der  Wälder, 
an  Gräben  und  Waldwegen  hin  und  wieder.  Bremgarten- 
wald u.  a.  O. 

Malächium.     Weichkraut.     (j^.a'Xax.o;  weich.) 

M.  aqicdticum  Fries.  St.  aufsteigend,  oft  am  Grunde  wur- 
zelnd, zerbrechlich,  oben  nebst  den  Bth.stielen  und  K.  drüsig 
behaart.  B.  aus  herzf.  Basis  eilanzettlich,  die  untersten  ge- 
stielt.   BIB.  2sp.,  länger  als  der  K. 

Jul.— Oct.  An  feuchten  Stellen,  in  Gräben,  besonders  auf 
Torfmooren,  ziemlich  häufig.  Eimatt,  Gümligen  und  M.Buch- 
seemoos  u.  s.  w. 


110  Caryo'phylleen. 

Cerästium.     Hornkraut/^ 
{/Jpac  Hörn,  von  der  länglichen  aus  dem  K.  hervorragenden  Fr.) 
i.  BIB.  ungefähr  so  lang  als  der  K. 
a.   DeckB.  sämmtlich  krautartig-grün. 

C  glomerdtum  Thuülier,  Fr.Stiele  ungefähr  so  lang  als  der 
K.  Bth.Stand  gedrängt.  —  Gelblichgrün,  meist  reichlich  drüsen- 
haarig (selten  drüsenlos).  © 

Mai — Sept.  Auf  Aeckern,  an  Wegen  hie  und  da.  Köniz, 
M.Buchsee,  Burgdorf. 

C.  brachypetalum  Desportes.  Fr.Stiele  2— 3mal  so  lang  als 
der  K.  Bth.Stand  locker.  BIB.  meist  kürzer  als  der  K.  St. 
und  B.  weichbehaart,  graugrün.    © 

Mai.  Jun.   Auf  trockenen  Wiesen,  an  Wegen  und  Mauern 
hin  und  ^vieder.   Bern,  Murifeld,  Gümligen  u.  a.  O. 

b.  DeckB.  (wenigstens  die  oberen)  mit  trockenhäutigem  Rand. 

C.  triviale  Link.  St.  aufsteigend,  an  den  unteren  Knoten  wur- 
zelnd. BIB.  meist  etwas  länger  als  der  K.  Fr.Stiele  2— 3mal 
so  lang  als  der  K.  —  ©  oder  ausdauernd.  —  10—30  cm. 

Apr.— Oct.  Auf  cult.  Boden,  an  Wegen,  auf  Wiesen, 
gemein. 

C  semidecändimm  L.  St.  aufrecht  oder  aufsteigend,  nicht 
wurzelnd.  BIB.  so  lang  oder  etwas  kürzer  als  der  K.  Stbg. 
oft  nur  5.  Fr.Stiele  abstehend  oder  herabgebogen,  2— 3mal 
so  lang  als  der  K.  —  Var.  glutinoswin  (C.  glutinosum  Fr.) : 
Hautrand  der  DeckB.  schmäler,  an  den  unteren  oft  fehlend, 
Fr.Stiele  weniger  herabgebogen,  meist  drüsig-klebrig  © 
Apr.  Mai.    Auf  Aeckern,  an  Wegen,  hin  und  wieder. 

2.  BIB.  doppelt  so  lang  als  der  K. 

C.  arvense  L.  W.Stock  kriechend,  mit  sterilen,  an  der  Basis 
wurzelnden  und  aufsteigenden  blühenden  Sprossen.  Fr.Stiele 
aufrecht,  mit  nickendem  K.  —  15— 30cm. 

Mai— Jun.  Auf  Wiesen,  an  Hecken,  stellenweise  häufig. 
Wylerhölzli  beim  Löchhgut,  Brunnadern,  Murifeld  bei  Bern, 
Wabern,  Gurten,  Bantiger,  Ostermundigen,  Gümligen,  Worb, 
M.Buchsee.  Schupfen  u.  a.  O. 

Anm.  Die  meisten  Spec.  var.  mit  schwächerer  und  stärkerer,  drüsiger 
oder  drüsenloser  Behaarung. 

Gypsöphila.     Gypskraut. 

(yutj^o;   Gyps,   Kreide,   und  (piXo;  lieb,    von  dem  Vorkommen 
mehrerer  Arten  auf  Kalkboden.) 

G.  repens  L.  W.Stock  kriechend,  mit  aufsteigenden,  gebüschel- 


Caryophylleen.  111 

ten  Aesten.    B.  lineal-lanzettlich,   bläulieh-grün.    BIB.  weiss 
oder  röthlich. 

Jun.— Sept.  Im  Kies  der  Flüsse  (aus  den  Alpen  herab- 
geschwemmt). Hin  und  wieder  an  der  Aare  von  Kiesen  bis 
Bodenacker,  bei  Radelfmgen  und  Lyss.  An  der  Saane,  Sense, 
Emnie. 
G.  'inurdlis  L.  St.  aufrecht,  gabelästig.  B.  lineal.  Bth.  klein, 
auf  langen,  dünnen  Stielen.  BIB.  rosenroth,  mit  dunkleren 
Adern.  0 

Jul. — Oct.  Auf  sandigen  oder  lehmigen  Feldern,  hin  und 
wieder.  Tiefenau  bei  Bern,  Köniz,  Liebewyl,  M.Buchsee, 
Schupfen,  Seedorf,  Radelfingen,  UettUgen. 

Diänthus.     Nelke.     (Nägeli.) 
(Atö;  avO-o;  Blume  des  Zeus.  Name  der  Lychnis  Flos  Jovis.) 
1.  Bth.  büschelig  gehäuft. 

D.  pi'öhfer  L.  (Tunica  Scop.)  St.  kahl.  Bth.Büschel  von 
ovalen,  durchscheinend-häutigen  Schuppen  fast  vollständig 
eingehüllt.  B.  schmal-lineal.  Bth.  meist  zahlreich  (selten  1), 
sehr  klein,  BIB.  blass  violett-röthlich.    © 

E.  .Jun.— Aug.  An  trockenen,  steinigen  Orten,  ziemlich 
selten.  Grosse  Schanze  bei  Bern,  Wylerfeld,  üstermundigen 
am  Damm  der  Steinbruchbahn.  Bei  der  Tiefenaubrücke, 
Bolligen,  Burgdorf  und  M.Buchsee  am  Eisenbahndamm, 
Lyss.  ^ 

D.  Armeria  L.  St.  oben  rauhhaarig.  B.  lineal-lanzettlich,  am 
Grunde  in  eine  sehr  kurze  Scheide  verwachsen.  Hüllschuppen 
lanzett-pfriemlich,  grün,  behaart,  so  lang  oder  länger  als  der 
K.  Bth.  zu  meist  3—8  gehuschelt.  Platte  der  BIB.  klein,  ge- 
zähnelt,  roth.    ® 

Jul.— Aug.  An  steinigen  Orten,  an  Waldrändern,  hin 
und  wieder.  Eimatt,  Steinhölzli,  Gurten,  Dählhölzh,  Muri, 
Kräyigen,  I^irchlindach,  UettUgen,  M.Buchsee,  Schupfen, 
Lyss,  Geristein,  Burgdorf  u.  a.  O. 

B.  CarthusianÖ7'um  L.  Karthäusernelke.  St.  kahl.  B.  lineal, 
an  der  Basis  scheidenf.  verwachsen.  Hüllschuppen  der  Bth. 
lederartig,  braun,  mit  pfrieml.  Spitze,  kürzer  als  der  K^.  Bth. 
in  2— 8bth,  Büscheln.     BIB.  purpurn. 

Jun.  Jul.  Auf  trockenen  Grasplätzen,  an  Waldrändern, 
selten.  Bern,  am  Abhang  unterhalb  Brunnadern,  Rebhalde 
bei  Lobsigen. 

2.  Bth  einzeln  {nicht  gehuschelt).   Hüllschuppen  viel  kürzer 
als  der  K. 

D.  ccBsius  Sm.  Stämmchen  liegend,  mit  aufstrebenden,  Iblü- 
thigen  Zweigen.   B.  lineal,  bläulich-grün.    Bth.  gross,  wohl- 


112  Caryophylleen. 

riechend.  BIB.  verkebrt-eif.,  vorn  gezähnt,  heUroth,  am 
Grunde  der  Platte  bärtig.  —  Unterscheidet  sich  von  der 
typischen  Form  durch  längere,  schlaffere  B. 

Jun.  Jul.  An  Molassefelsen  (Flühe)  bei  Burgdorf.  An 
den  Schlossfelsen  von  Burgdorf.  Thorberg  auf  Felsköpfen 
in  der  Nähe  des  Schlosses  und  bei  den  Felsenwohnungen. 

D.  superbus  L.  St.  aufsteigend,  einfach  oder  ästig.  B.  lanzett- 
liiieal.  BIB.  blassvioletl-roth,  selten  weiss,  fiedersp.-vielth., 
mit  schmal-linealen  Lappen    ®  oder  ausdauernd. 

Jul. — Sept.  In  lichten  Wäldern,  an  Waldrändern,  stellen- 
weise häufig.  Muri  (bei  Kräyigen),  Elfenau,  Gümligen, 
Gerzensee,  Rüeggisberg,  Ballenbühl,  Krauchthal,  Burgdorf, 
Frienisberg,  Schupfen  u.  a.  O. 

A  n  m.  In  Gärten  cult. :  D.  CaryopJiyllus  L.  Gartennelke.  —  D.  plumarius 
L.  Federnelke  (Friesli).  —  D.  chinensis  L.  Chinesern elke.  —  D.  caesius  Sm. 
Pfingstnelke.  —  D.  barbatus  L.  Bartnelke,  letztere  hie  und  da  verwildert. 

Saponäria.     Seifenkraut. 

{Sapo  Seife,  von  dem  Gebrauche  der  Wurzel  von  S.  offic.  zum 

Waschen.) 

S.  officindlis  L.  W.Stock  kriechend,  mit  aufrechten  Stengeln. 
B.  eilanzettlich.  Bth.  gross,  gebüschelt.  BIB.  blassroth  oder 
fast  weiss. 

Jul.— Sept.  An  Hecken  und  Ufern,  stellenweise  häufig. 
Bern  am  Sandrain,  Steinhölzli,  Muri,  Belpmoos  am  Aar- 
damm u.  a.  O.  —  Zuw^eilen  mit  gefüllten  Bth.  —  Off.  der 
W.  Stock. 

S.  ocimoides  L.  St.  liegend,  ausgebreitet-ästig,  dicht  kurz- 
haarig. K.  drüsig  behaart.  Untere  B.  spatehg,  die  oberen 
lanzetthch.    BIB.  hellroth. 

Mai— Jul.  An  felsigen  Abhängen  bei  Laupen  und  Güm- 
menen,  Oltigen.  Radelüngen,  Aarberg. 

Anm.  Vaccaria  parviflora  Mönch  (Saponäria  Vaccaria  L.)  St.  auf- 
recht, gabelästig,  kahl.  B.  lai.zettl.  K.  bauchig,  geflügelt — ökantig.  BlKr.  hell- 
roth. —  Im  Getreide,  selten,  vorübergehend  mit  fremdem  Samen  eingeführt, 
so  bei  M. Buchsee,  Seedorf,  Aarberg,  Lyss,  Burgdorf  u.  a.  0. 

Silöne.    Leimkraut. 

S,  nütans  L.  St.  behaart,  oben  drüsig-klebrig.  Bth.  in  Iseits- 
wendigem,  nickendem,  durch  überwiegende  Entwicklung  der 
Hauptaxe  rispenf.  Bth.Stand.  K.  lOrippig.  BIB.  2sp.,  weiss, 
gelblich  oder  röthlich. 

Jun.  Jul.  An  steinigen  Abhängen  und  Waldrändern, 
stellenweise  häufig,  z.  B.  an  der  Neubrückstrasse  am  Fuss- 
weg,  Bremgartenwald  beim  Försterhaus,  Gurtenthal  u.  a.  O. 


Caryophylleen.  113 

S.  infldta  Sm.  Kahl.  Bth.  in  gabelf.  verzweigten  Bth-Ständen. 
K.  aufgeblasen,  netzig-aderig.  BIB.  2sp.,  weiss,  seltener 
röthlich. 

Jun.— Herbst.    Auf  Wiesen,  gemein. 

Anm.  S.  gallica  L.  St.  drüsig  behaart.  Bth.  klein,  fast  sitzend,  in 
Iseitiger,  traubenf.  Wickel.  BIB.  ungeth.,  gezähnelt,  röthlich-weiss.  Im  Gre- 
treide,  selten. 

S.  noctiflora  L.  (Melandryum  Fr.)  St.  oben  nebst  B.  und  K.  drüsig- 
klebrig. Bth.  in  armbth.,  gabelf.  Bth. Ständen.  K.Zähne  pfriemlich.  BIB.  2sp., 
weiss  oder  röthl.  Fr.  Ifächerig.  —  Auf  Aeckern,  selten  und  vereinzelt. 

S.  Armeria  L.  Kahl.  St.  unter  den  oberen  Knoten  klebrig.  B.  eif.  Bth. 
roth,  in  doldig-gabeligem  Bth. Stand,  —  In  Gärten  hin  und  wieder  cult.,  selten 
verwildert. 

Lychnis.     Lichtnelke. 
{\\jjyo<;  Leuchte,  von  der  hochrothen  Farbe  der  L.  chalcedomca.) 

L.  Flos  cücuU  L.  Kukuhsblume.  St.  aufrecht,  oben  gabehg 
verzweigt,  von  angedrückten  Härchen  rauh.  B.  und  K.  kahl. 
BIB.  tief  4sp.,  mit  linealen  Lappen,  hellroth,  selten  weiss. 
Fr.  Szähnig. 

Mai.  Jun.  (u.  bis  Herbst).  Auf  feuchten  Wiesen,  ziemlich 
häufig,  z.  B.  Dalmazi  bei  Bern,  Elfenau,  Gurtenthal  u.  s.  w. 

Melandryum.     ([^iXa;  schwarz,  SpOg  Eiche.) 

M.  dlbum  Garcke  (M.  pratense  Rohling,  Lychnis  vespei^tina 
Sibth.)  St.  aufrecht,  gabehg,  Gabeläste  meist  Scheinaxen 
bildend.  Bth.Stiel  und  K.  abstehend  behaart,  mit  kürzeren 
Drüsenhaaren.  BIB.  2sp.  gross,  weiss.  (Bth.  über  die  Mitte 
des  Tages  meist  geschlossen.)  Fr.  eikegelf.,  mit  vorgestreck- 
ten, oder  (trocken)  auswärts  gebogenen  Zähnen.  —  Var.  mit 
rosenrother  Blkr.    ©  oder  ®. 

E.Mai— Herbst.  An  Wegen,  auf  Aeckern  und  Gras- 
plätzen, gemein;  die  rothblühende  Var.  selten  (Eimatt  bei 
Bern,  M.Buchsee,  Lyss). 

M.  rubrum  Garcke  (M.  süvestre  Rohling,  Lychnis  diurna 
Sibth.)  Verschieden  durch  die  von  längeren  Haaren  zottigen 
K.  und  Bth.stiele,  die  rothen  BIB,  und  die  (im  trockenen 
Zustande)  zurückgerollten  Zähne  der  rundüch-eif.  Fr.  St.  und 
B.  weichhaarig.    Bth.  den  Tag  über  geöffnet. 

Mai,  Jun.  An  feuchten,  schattigen  Orten,  auf  Wald  wiesen, 
an  Bächen  hin  und  wieder.  In  Schluchten  zwischen  Bütschel- 
Qgg  und  Schwarzwasser,-  bei  Krauchthal,  Lauterbach,  Burg- 
dorf, Deisswyl  bei  Münchenbuchsee,  Schupfen. 

Anm,  In  Gärten  L.  chalcedonica,  Feuernelke,  Brennende  Liebe. 

Agrost^mma.  Kornrade,    (aypot;  Feld,  GTSjj.jj.a  Kranz.) 

A.  Githdgo  L.  (Gith,  lat.  Name  des  Schwarzkümmels,  von 
der  Aehnhchkeit  der  Samen).    Rade  (Radden).    St.  steif- 


114  Portiilaeaceen. 

aufrecht,  oben  meist  mit  einigen  aufrechten  Aesten.  B.  schmal- 
lineallanzettlich.  Bth.  gross.  BIß.  violettroth,  mit  dunkleren 
Linien.  —  ^j'i—V^-    © 

Jun.  Jul.    Im  Getreide,  besonders  im  Roggen,  häufig. 

Farn.  29.     Portulacaceen. 

Bth.  zw.,  meist  regelmässig.  K.  2— 5-bl.  oder  -th.  BIB.  4—6 
(selten  mehr),  frei  oder  seltener  verwachsen.  Stbg.  1— viele. 
FrKn.  oberst.  oder  halbunterst.,  Ifächerig  oder  am  Grunde  ge- 
fächert. Gf.  1,  meist  2— 8sp.  Fr.  meist  eine  vielsamige  Kapsel. 
Samen  eiweisshaltig  mit  gekrümmtem  Embryo.  —  Oft  mehr 
oder  weniger  fleischige  Kräuter  mit  ungeth.  B. 

125  Spec,  meist  in  wärmeren  Zonen,  bes.  Amerika. 

ßlB.  frei,  oder  am  Grunde  verwachsen.  Stbg. 

8— viele.  Fr.  deckelartig  aufspringend   .     .      Portulaca. 
BlKr.    röhrig-trichterf.,    seitlich    aufgeschlitzt, 

mit  unregelm.  5th.  Saum.    Stbg.  3— 5.   Fr. 

Sklappig  aufspringend Montia. 

Portulaca.     Portulak. 

P.  olerdcea  L.  St.  wiederholt  gabelästig,  rosettenartig  ausge- 
breitet, nebst  den  sitzenden,  keilf.  B.  lleischig.  Bth.  klein,  zu 
1—3  .end-  und  gabelst.,  mit  gelblicher,  abfälliger  BlKr.  © 

Jun.— Sept.  Auf  Schutt,  auf  cult.  Boden,  als  Unkraut  auf 
Gartenwegen,  stellenweise  häufig.  Var.  sativa  (P.  sativa 
Haworth)  (grösser,  mit  aufrechtem  Stengel.  K.Zipfel  flügelig- 
gekielt)  hie  und  da  cult. 

A  n  m.  Als  Zierpfl.  cult. :  P.  grandiflora  Lindl.  in  mehreren  Var. 

Möntia.     Montie. 

(Nach  G.  Monti,  Prof.  der  Botanik  in  Bologna.) 

M.  minor  Gmelin  (M.  fontana  L.  z.  Thl).  Kleines,  gabel- 
ästiges Pflänzchen  mit  gegenst.,  spatelf.  B.,  sehr  kleinen 
weissen  Bth.  und  schwarzen,  körnig -rauhen,  fast  glanzlosen 
Samen.    © 

E.Apr.— Jul.  Auf  feuchtem  Sand-  und  Lehmboden,  selten. 
Auf  Aeckern,  bei  Schönegg  und  « im  Ursprung  »  bei  M.- 
Buchsee. 

ORD.  XII.    POLYGARPIGAE. 

Farn.  30.     Berberideen. 

Bth.  meist  zw.,  regelmässig.  KB.  oft  blumenblattartig,  in 
2  bis  mehr  (BIB.  in  zwei)  2— 3zähligen  Kreisen.  Stbg.  so  viel  als 


Ranunculaceen.  115 

BIB.  (selten  mehr),  vor  denselben  stehend.  Antherenfächer 
meist  2klappig  aufspringend.  FrKn.  1,  1  fächerig,  mit  1— vielen 
Samenanlagen.  Fr.  eine  Beere  (oder  trocken).  Samen  eiweiss- 
haltig. 

100  Spec,  vorherrschend  in  der  gemässigten  Zone. 

BIB.  u.  Stbg.  6,  in  2  Kreisen.  Fr.  fleischig.  —  1 

Sträucher |    Berberis.  . 

Berberis.     Sauerdorn.     Berberitze. 

B.  vulgaris  L.  (Erbselen.)  Stachliger  Strauch.  B.  länglich  ver- 
kehrt eif.,  wimperig  gesägt.  Bth.  gelb,  in  hängenden  Trau- 
ben. Fr.  eine  längliche  rothe  Beere.  —  Stbg.  reizbar  (bei 
Berührung  der  Basis  einwärts  biegend).  B.  büschelig,  an 
unentwickelten  Seitenzweigen,  die  aus  der  Achsel  eines  3th. 
Stachels  (modiiicirten  B.)  entspriügen. 

Mai.  Jun.  In  Hecken  und  Ufergebüschen,  an  Waldrän- 
dern hin  und  wieder.  Zwischen  Kiesen  und  der  Hunziken- 
brücke;  unterhalb  der  Lorraine  bei  Bern;  im  Zehender- 
mätt 
cult. 

Anm.  Als  Zierpflanze  cult.:  Mahonia  Äquifolium  Nuttall.,  Strauch 
mit  immergrünen,  gefiederten,  stachelig-gezähnten  B.  und  gelben  Bth.  —  Aus 
N.Amerika. 


Farn.  31.    Ranuncnlaceen. 

Bth.  zw.,  meist  regelmässig,  seltener  zygomorph.  KB.  3—6 
(selten  mehr),  oft  blumenkronenartig  gefärbt,  bleibend  oder  ab- 
fallend. BIB.  meist  5  oder  mehr,  oft  rudimentär  oder  fehlend. 
Stbg.  meist  zahlreich,  spiralig  (in  unbestimmter  Zahl),  seltener 
in  Kreisen.  FrKn.  5  —  viele,  selten  1.  Fr.  Isamige  SchliessFr. 
(Nüsschen)  oder  vielsamige,  einfächerige  Kapseln  (Balgkapseln), 
selten  Beeren.  Samen  eiweisshaltig,  mit  kleinem  Embryo.  Meist 
krautartige  Pflanzen,  oft  scharfe,  z.  Theil  giftige  Stoffe  enthal- 
tend. 

1200  Spec,  verbreitet,  bes.  in  der  gemässigten  und  kälteren  Zone. 

I.  Einsamige  SchliessFr.  FrKn.  mehrere. 


i.  K.  in  der  Knospenlage  hlappig.  Samen 
hängend.  —  K.  blumenkronenartig  ge- 
färbt. BlKr.  fehlend.  B.  gegenst. 

KB.  meist  4.  Fr.  vom  bleibenden  Gf.  gekrönt. 
—  Schlingpflanzen 


GLEMATI- 
DEEN. 

Clematis. 


116 


Ranunculaceen. 


2.  K.  in  der  Knospenlage  dachig.  Samen 
hängend.  —  K.  blumenkronenartig.  BlKr. 
(bei  den  im  Gebiet  vorkommenden  Gat- 
tungen) fehlend. 

KB.  4—5,  abfällig.  Fr.Boden  flach    .... 

KB.  5— mehr.  Fr.Boden  gewölbt.  Unterhalb 
der  Bth.  eine  3bl ,  genäherte  (kelch artige), 
oder  entfernte,  laubblattartige  Hülle      .     . 

3.  K.  in  der  Knospenlage  dachig.  Samen 
aufrecht.  —  Bth.  mit  K.  und  BlKr.,  BIB. 
am  Grunde  mit  einem  Honig griibchen. 

KB.  5.  BIB.  meist  5 

KB.  3  (—5).  BIB.  6—12.  Embryo  mit  1  Keim- 
blatt       

II.  Mehrsamige  Kapseln  (selten  Beere).  FrKn. 
mehrere,  selten  I.  —  K.  meist  blumenkronen- 
artig. 

i.  Kapsel  Fr.  FrKn.  meist  zu  mehreren. 

a.  Bth.  regelmässig. 

BlKr.  fehlend.  —  KB.  5,  gelb 

BIB.  5— viele,  klein,  mit  linealer  Platte.  —  KB. 
10-15,  gelb 

BIB.  8— mehr.  Idein,  röhrig.  KB.  5,  grün  oder 
blumenblattartig,  bleibend.  —  B.  von  derber 
Gonsistenz 

BIB.  5,  trichterf.,  gespornt.  KB.  5,  blumen- 
blattartig    

b.  Bth.  zygomorph. 

KB.  5,  blumenblattartig,  das  obere  gespornt. 
BIB.  scheinbar  1  (aus  2  verwachsen),  mit 
einem  in  dem  Sporn  des  K.  eingeschlosse- 
nen Sporn,  oder  4  BIB.,  die  2  oberen  ge- 
spornt   

KB.  5,  nlumenblattartig,  das  obere  grösser, 
helmförmig.  BIB.  rudimentär,  die  2  oberen 
S-förmig,  langgestielt,  im  Helm  einge- 
schlossen    

2.  Beeren  Fr.  FrKn.  1. 

KB.  3—5,  abfallend.  BIB.  4  (—10),  klein, 
spatelf. 


ANEMONEEN. 
Thalictrum. 

Anemone. 

RANUN- 
GULEEN. 

Ranunculus. 
Ficaria. 


HELLE- 
BOREEN. 


Caltha. 
Trollius. 

Helleborus. 
Aquilegia. 


Delphinium. 


Aconitum. 


Aetaea. 


Ranunculaceen.  117 

Clematis.     Waldrebe.     {y.Vh[j.y.  Ranke.) 

C.  Vitdlba  L.  (zus.gezogen  aus  Vitis  alba).  (Niele.)  St.  holzig, 
kletternd.  B.  gegenst.,  gefiedert,  mit  5  eiförmigen,  ganzran- 
digen  oder  grobgezähnten  Blättehen  und  etwas  entfernten 
Paaren.  Bth.  weiss,  in  B. winkelst.,  rispigeu  Bth. ständen. 
K.  filzig  behaart.  Fr.  vom  verlängerten,  zottig  behaarten 
Gf.  gelvrönt. 

Jul.  Aug.  In  Hecken  und  Gebüschen,  an  Waldrändern, 
Flussufern,  stellenweise  häufig,  z.  ß.  Belpmoos  am  Aar- 
damm, Sense  bei  Thörishaus  u.  s.  w. 

Anm.  C.  Viticella  L.,  Schlingpflanze  mit  violetten  oder  röthl.  Bth.,  aus 
Süd-Europa  stammend  (nebst  andern  Spec.  als  Zierpflanze  cult.)  verwildert  am 
Aarufer  unweit  der  Hunzikenbrücke. 

Thalictrum.     Wieseoraute. 

T.  aquilegifölium  L.  B.  2— 3fach  gefiedert,  mit  breiten, 
stumpfen,  eingeschnitten-gekerbten  Fiederchen,  Bth.  in  rispig- 
doldentraubigen  Bth.Ständeri  (mit  Serialzweigen).  KB.  früh 
abfallend.    Stbg.  violett.    Fr.  gestielt,  geflügelt-Skantig. 

E.Mai,  Jun.  In  Ufergebüschen,  hin  und  wieder  an  der 
Aare,  Gürbe,  Emme;  Gäbelbachschlucht  bei  der  Eimatt 
u.  a.  O. 

Anemone.     Windröschen,     (avs^xo;  Wind.) 

i.  Bth.  (am   W.Stock)  seitenst.    HüllB.  ungeth.,  dicht  unter- 
halb der  Bth.  {kelchartig). 

A.  Hepdtica  L.  ('/i^rap  Leber,  nach  der  B.Form  und  angeb- 
lichen Wirkung).  (Hepatica  triloba  Chaix).  Leberblume, 
St.  unterirdisch.  B.  31appig,  von  derber  Gonsistenz.  Bth. 
langgestielt,  heh  blauviolett,  seltener  röthlich.  —  Der  .Jahres- 
trieb umfasst  mehrere  schuppenf.  NiederB.  und  2—5  Laub.B. 
Aus  dem  Winkel  der  oberen  NiederB.  entspringen  die  Bth.- 
Stiele.  Zur  Bth.zeit  sind  die  vorjährigen  LaubB.  noch  er- 
halten, die  diessjährigen  noch  unentwickelt. 

März,  Apr.  In  hebten  Wäldern,  an  sonnigen  Abhängen, 
stellenweise  häufig,  z.  B.  Engewald,  Wylerhölzchen  und 
Reichenbach  bei  Bern,  Eimatt,  Gurtenthal,  Aegertenhügel 
bei  Gurtendorf,  Belpberg,  Thalgut,  Geristein,  Krauchthal, 
Burgdorf,  Schwarzwasserthal.  —  In  Gärten  (mit  einfacher 
und  gefüllter,  blauvioletter,  röthlicher  oder  weisser  Bth.) 
häufig  cult. 

2.  Bth.endst.  HüllB.  laubblattartig,  von  der  Bth.  entfernt. 

A.  nemorösa.  (Geissblume.)  St.  aufrecht.  B.  Szähhg  zusammen- 
gesetzt,   mit  eingeschnittenen  Lappen,    unterhalb   der  Bth. 


118  Ranunculaceen. 

einen  Szähligen  Quirl  (Hülle)  bildend,  die  bodenst.  B,  lang- 
gestielt. Bth.  einzeln,  endst.  KB.  meist  6  (oder  mehr),  weiss, 
seltener  rötiilich.  Der  blühende  St.  bildet  das  Ende  des 
verlängerten,  kriechenden  W.Stocks. 

E.März— Mai.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  sehr  häufig. 
A.  ranunculoides  L.  Verschieden  durch  die  fast  sitzenden 
HüilB.  und  gelben  Bth.  (zuweilen  mit  seitlichen  Bth.  aus  den 
Achseln  der  HüllB.).    KB.  meist  5. 

Apr.  Mai.  An  schattigen,  feuchten  Orten  hin  und  wieder. 
Häutig  in  Ufergebüschen  des  linken  Aarufers  unterhalb 
Reichenbach ;  Brenigartenwald  unweit  HasU ;  Eimatt  am 
Gäbelbach  ;  an  der  Worblen  bei  Vechigen  und  Worblaufen ; 
Kehrsatz,  Münsingen,  Wichtrach,  Kiesen ;  an  der  Saane  zwi- 
schen Laupen  und  Gümmenen ;  Aarberg,  Bundkofen  bei 
Schupfen. 

Ranünculus.     Hahnenfuss. 
(Rana  Frosch,  von  den  im  Wasser  vorkommenden  Arten.) 

1.  BlKr.  weiss. 

a.  Bth. Stiele  nach  dem  Verblühen  zur üchgekrümmt. —  Wasser- 
^pflanzen  (Batrachium  E.  Meyer). 

R.  aqudtüis  L.  B.  untergetaucht,  gabelig- viel  spaltig,  mit  borst- 
liehen,  allseitig  abstehenden  Zipfeln,  die  oberen  schwimmend, 
nierenf.  lappig,  oder  B.  sämmtlich  untergetaucht.  —  Sehr 
veränderlich,  besonders  in  der  Grösse  der  Bth.,  Form  der 
BIB.,  Zahl  und  Länge  der  Stbg ,  Beschaffenheit  der  Fr.  und 
B.  —  Nach  diesen  Merkmalen  sind  in  neuerer  Zeit  mehrere 
Formen  als  besondere  Species  aufgestellt  und  beschrieben 
worden.  Im  Gebiete  wurde  bisher  beobachtet:  R.  tricho- 
phyllus  Chaix  (R.  paucistamineus  Tausch).  Bth.  klein, 
mit  schmalen  BIB.  Stbg.  8—18.  Untergetauchte  B.  grün, 
ausserhalb  des  Wassers  pinself.-zusammenfallend  oder  durch 
Incrustation  mit  kohlens.  Kalk  mehr  oder  weniger  weisslich 
und  steif.  Schwimmende  B.  meist  fehlend,  selten  vorhanden 
(handf.-3sp.,  mit  mehr  oder  weniger  tief  gespaltenen  Lappen). 
—  Ausserhalb  des  Wassers  (an  Ufern)  eine  kleinere  Form, 
mit  kurzem,  aufrechtem,  dichtbeblättertem  St.  (var.  succu- 
lentus  Koch). 

Apr.  —  Sept.  In  stehendem  und  langsam  fliessendem 
Wasser,  stellenweise  häufig.  Egelmoos  bei  Bern,  Teich  bei 
Brünnen,  Vechigenmoos  u.  a.  O. 

R.  divaricdtus  Schrank.  Verschieden  durch  die  kürzeren, 
steifen,  in  eine  kreisrunde  Fläche  ausgebreiteten,  ausserhalb 
des  Wassers  nicht  zusammenfallenden  Zipfel  der  sämmtlich 
untergetauchten,  kleinen,  kurzgestielten  oder  sitzenden  B. 


Ranunculaceen.  119 

Jun.— Aug.    An   ähnlichen   Orten,   selten.    An   der  Aare 
bei  Lyss. 
R.  flüitans  Lam.  B.  untergetaucht,  mit  sehr  verlängerten,  fast 
gleichlaufenden  fadenf.  Zipfeln.    Untere  B.  langgestielt,  Stbg. 
meist  kürzer  als  das  FrKn.Köpfchen.    Fr.  kahl. 

Jun.— Aug.  In  langsam  fliessendem  Wasser,  selten.  Im 
Lyssbach. 

b.  Bth.stiele  nach  dem   Verblühen  gerade.  —  Land^ßanzen, 
R.  aconüiföUus  L.     St.   aufrecht,   ästig,   kahl   oder  fast  kahl. 
B.  handf.  tief  3— Tlappig,    mit   eilanzettlichen,  grobgesägten 
Lappen,  die  obersten  B.  sitzend.    K.  abfälHg. 

Mai.  Jun.  An  schattigen,  etwas  feuchten  Stellen,  beson- 
ders an  Ufern  hin  und  wieder.  An  der  Worblen  bei  der 
Wegmühle  u.  a.  O.  Worb  in  der  Schlucht  beim  Schloss ; 
Enggistein,  Walkringen,  Biglen,  Lauterbach,  Biembach  ;  zwi- 
schen Bargdorf  und  Lochbach;  am  Bütschelbach,  im  oberen 
Schwarzwasserthal  (Wishsau),  Rüeggisberg. 

?.  BlKr.  gelb. 
a.  B.  ungetheiU. 

R.  Flmnmula  L.  (Name  nach  dem  brennend  scharfen  Saft). 
St.  meist  aufstrebend  oder  liegend.  Untere  B.  langgestielt, 
länglich-elliptisch,  die  oberen  sitzend,  lanzettlich  oder  lineal. 
Bth.  klein,   glänzend.    Fr.  mit  kurzem  Spitzchen.  —  10  bis 

30   cm. 

Jun.— Oct.    Auf  Sumpfboden,  an  Gräben  häufig. 
R.  Lingua    L.    St    aufrecht,   hohl.    B.   verlängert-lanzettlich, 
sitzend.  Bth.  gross.    Fr.  mit  sichelf.  gekrümmtem  Schnabel. 

—  60  — 120  cm. 

Jul.— Sept.  In  Sumpfgräben,  selten.  Lobsigensee  (früher 
auch  bei  M.Buchsee,  Gümligen,  Seihofen  und  Gaset). 

b.  ß.  handf.  gelappt  oder  zusammengesetzt. 

t    Ausdauernde  Arten. 

R.  auricomus  L.  Bodenst.  B.  (z.  Theil  seitenst.  Sprossen  an- 
gehörend) nierenf.-kreisrund,  ungetheilt,  gekerbt  oder  3 — viel- 
spaltig  mit  keilf.  Lappen.  Obere  B.  sitzend  mit  linealen 
Lappen.    FrKn.  feinbehaart.    Bth.  klein,  glänzend  goldgelb. 

—  St.  und  B.  meist  kahl.  Die  Bth.  zeigt  häufig  Missbil- 
dungen (verkümmerte  oder  vergrünte  BIB.,  in  FrKn.  umge- 
wandelte Antheren  u.  a  ). 

Apr.  Mai.  An  schattigen,  etwas  feuchten  Orten,  auf  Gras- 
plätzen, an  Hecken,  Waldrändern,  stellenweise  häufig.  Enge- 
halde und  Marzili  bei  Bern,  Mettlenhölzli  bei  Muri,  Holligen, 
Gurtendorf,  Belpberg,  Kiesen,  M.Buchsee  u.  a.  O. 


120  Ranunculaceen. 

R.  dcer  L.  (Ankenölümli).  Bodenst.  B.  handf.  getheilt,  mit 
eingeschnittenen  Lappen.  Obere  B.  3th.  mit  linealen  Lappen. 
Bth. Stiele  cylindrisch  (nicht  gefurcht).  BIB.  goldgelb.  Fr.- 
Boden  kahl,  Fr.  kahl,  mit  kurzem  Schnabel.  —  St.  u.  B. 
mehr  oder  weniger  angedrückt-behaart. 

Apr.  Mai  (vereinzelt  bis  Herbst).  Aufwiesen,  an  Wegen, 
gemein. 

R.  nemo7^ösus  DC.  Verschieden  durch  den  von  einem  Schopf 
brauner  Fasern  besetzten  W.Stock,  deuthch  gefurchte  Bth.- 
Stiele,  den  borstig  behaarten  Fr.boden  und  den  hackenf- 
eingerollten  Schnabel  der  Fr. 

E.  Mai.  Jun.  Auf  Waldwiesen,  selten.  Bremgartenwald 
in  der  Drakau. 

R.  lanuginösus  L.  St.,  Aeste  und  B.stiele  von  abstehenden 
Haaren  zottig.  Untere  B.  handf.  Slappig,  mit  breit-eif.,  ein- 
geschnittenen Lappen,  wollig-behaart.  Fr.  mit  starkem, 
hackenf.  gekrümmtem  Schnabel.     Bth.  gross. 

Mai,  Jun.  In  Waldschluchten,  an  waldigen  Abhängen, 
hin  und  wieder.  Engewald,  Belpberg,  Bantiger,  Krauchthal, 
Lauterbach,  Wegissen,  Enuneschachen  bei  Lochbach,  Gum- 
mersloch  im  Gurtenthal,  Schwarz wasserthal  u.  a.  O. 

R.  repens  L.  Bodenst.  B.  1— 2mal  3zähhg,  das  Mittelblättchen 
länger  gestielt.  K.  abstehend.  Fr.  feinpunktirt  mit  kurzem 
Schnabel.  Bth. Stiele  gefurcht.  BIB.  goldgelb.  —  An  feuchten 
Orten  kahl,  dunkelgrün,  an  trockenen  mehr  oder  weniger 
behaart. 

Mai— Jul.  An  Wegen  und  Gräben,  auf  Wiesen,  auf  cult. 
Boden,  häufig. 

R.  bulbösus  L.  St.  an  der  Basis  knollig  verdickt.  Bodenst.  B. 
1  — 2mal  3zählig,  obere  Szählig.  Bth.Stiele  gefurcht.  K.  zurück- 
geschlagen.   BIB.  hellgelb. 

Apr.  Mai.    Auf  trockenen^Wiesen,  an  Abhängen,  häufig. 

tt  Einjährige  Arten. 

R.  scelerdtus  L.  Bodenst.  B.  handf.  geth.,  obere  3sp.  Bth.  sehr 
klein,  BIB.  blassgelb,  Honiggrübchen  unbedeckt.  Fr.  klein, 
zahlreich,  feinrunzelig,  auf  walzenf.  verlängertem,  vortreten- 
dem Fr.Boden.  —  Giftig.    0 

Mai— Sept.  An  Gräben,  auf  Schutt,  selten.  M.Seedorf, 
M.Buchseemoos,  Aarberg. 

R.  arvensis  L.  Bodenst.  B.  ungetheilt,  oder  3sp.,  die  oberen 
1— 2fach  3theilig  mit  keilf.-linealen  Lappen.  BIB.  klein,  blass- 
gelb. Stbg.  oft  nur  9—10.  Fr.  flach,  berandet,  langgeschnä- 
belt und  meist  mit  zahlreichen  Stacheln  oder  Höckerchen 
besetzt.  © 

Mai.  Jun.  Auf  Aeckern,  im  Getreide,  stellenweise  häufig, 
besonders  im  nördüchen  Theil  des  Gebietes.  Wohleibei  Wohlen, 


Ranunculaceen.  121 

Maykirch,  Seedorf,  Schupfen,  M.Buchsee,  Lyssach,  Burgdorf. 
Bei  Bern  nur  vereinzelt  und  selten. 

Ficäria.     Scharbock. 

F.  verna  Huds.  (Ranunculus  Ficaria  L.)  St.  aufsteigend 
oder  liegend.  NebenW.  z.  Thl.  in  längliche  Knöllchen  ver- 
dickt. B  herzf.-3eckig  oder  nierenf.,  eckig-gezähnt,  glatt  und 
glänzend.  BIB.  gelb.  —  In  den  B.Winkeln  bilden  sich  rund- 
liche Knöllchen  (kleine  Knospen  mit  frühzeitig  und  über- 
wiegend entwickelter  Nebenwurzel),  durch  welche  sich  die 
(selten  fructificirende)  Pflanze  stark  vermehrt. 

Apr.  A.  Mai.  In  Hecken,  Gebüschen  und  Anlagen,  in 
ßaumgärten,  ziemlich  häufig,  z.  B.  Enge  bei  Bern,  Wohlen- 
strasse  zwischen  Glasbrunnen  und  Hasli  u.  a.  O. 

Cältha.     Dotterblume. 

(y.oikoiQ-Oi  Korb,  Kelch,  von  der  Form  der  Bth.) 

C.  palustris  L.  B.  rundlich  nierenf.,  gekerbt,  kahl  und  glän- 
zend. Bth.  gross,  gelb.  Früchte  bei  der  Reife  strahlig-aus- 
gebreitet. 

Apr.— Jun.  (vereinzelt  auch  im  Herbst).  An  Gräben  und 
Bächen  gemein. 

Tröllius.     Trollblume. 

(T7-ullimn  Schüssel,  von  der  Form  der  Bth.) 

T.  europaeus  L.  (AnkenbälU.)  St.  aufrecht.  B.  handf.-gelappt, 
die  bodenst.  langgestielt.  Bth.  hellgelb,  durch  die  zusammen- 
neigenden, rundl.-eif.  KB.  fast  kugehg. 

Mai,  Jun.  Auf  sumpfigen  Bergwieseu.  Längenberg  bei 
Muhleren  und  Kühle wyl;  Scherlithal  bei  Blaken;  Fultigen ; 
Rüeggisberg,Riggisberg;Landerswyl,Niederhndach,  Schupfen. 
(Häufig  auf  Voralpenwiesen.) 

Helleborus.     Niesswurz. 

H.  foetidus  L.  Untere  B.  lederartig,  handf.  7— 91appig,  mit  lan- 
zettlichen Lappen.  Obere  B.  blass,  schuppenf.  Bth.  nickend, 
glockenf.,  grünhch. 

März,  Apr.  An  Molassefelsen,  in  Gebüschen,  an  Ufern, 
selten  und  vereinzelt.  Am  Belpberg  (N.Seite).  Häufiger  längs 
der  westlichen  Gebietsgrenze :  Laupen,  Gümmenen,  Oltigen, 
Radelfingen,  Aarberg,  Lyss.  Früher  auch  im  Brem garten wald 
bei  Bern  (Haller  Hist.  Stirp.  Helv.  1768).   (Häufig  am  Jm-a.) 

Anm.  In  Gärten  zuweilen  cult. :  H.  niger  L.,  schwarze  Niesswurz, 
Christblume  (Off.  der  W.Stock)  mit  grossen,  weissen,  oft  schon  im  Winter 
entfalteten  Bth. 


122  Ranunculaceen. 

Aquil^gia.     Akelei     (aquüegtis  Wasser  sammelnd). 

A,  vulgaris  L.  (Schweizerhose).  Bodenst.  B.  lariggestielt,  dop- 
pelt 3zählig,  mit  eingeschnittenen  Lappen.  Bth.  nickend, 
end-  und  seitenst,  hellviolettblau.  Stbg.  in  alternirenden 
Szähligen  Kreisen.  —  Var.  mit  violettrothen,  seltener  weissen 
Bth.,  und  mit  kleineren,  braunröthlichen  Bth.,  aus  welchen 
die  Stbg.  weit  hervortreten    (A.  atrata  Koch). 

Mai,  Jun.  In  Gebüschen,  an  Waldrändern  hin  und  wieder. 
Var.  atrata  an  trockeneren  Standorten.  Belpmoos  am  Aar- 
damm, Steinhölzli  bei  Bern  u.  a.  O. 

Aconitum.     Eisenhut. 

(jtovTi  Tödtung,  nach  Andern  von  az-ov/i  P'els,  Stein,  vom  Vor- 
kommen an  felsigen  Orten.) 

A.  Lycöctonmn  L.  (k\jy.oq  Wolf,  xtsivco  tödte).  B.  handf. 
5— 7sp.  Bth.  in  endst.  Trauben  oder  Rispen.  KB.  hellgelb, 
das  obere  bildet  einen  aufgerichteten,  länghchen,  vorn  über 
der  Basis  meist  etwas  zuzammengezogenen  Helm  —  Giftig. 
Jul.  Aug.  An  der  Aare  oberhalb  der  Hunzikenbrücke. 
An  der  Emme  («im  Schachen»)  zwisciien  Bm'gdorf  und 
Hasli;  Uettligenwald  bei  Maykirch.  —  Häutig  auf  den  Vor- 
alpen. 

A  n  m.  Als  Zierpflanzen  cult.  A.  variegatum  L.  Bth.  blauviolett  u.  weiss 
gescheckt  mit  hochgewölbtem  Helme,  in  rispigem,  kahlem  Bth. Stand;  A.  Na- 
pellus  L.  Bth.  dunkelvioletthlau  in  dicht-traubigem  Bth. Stand,  die  jungen  Fr. 
spreitzend.  B.  schmaüappig.  (Off.  die  B.  und  Knollen.)  —  Giftig.  Letztere 
Spec.  wurde  auch  vereinzelt  an  der  Sense  unweit  Thörishaus  gefunden. 

Delphinium.     Rittersporn. 

(Name  von  der  Form  der  Bth.Knospe.) 

D.  Ajacis  L.  (Name  v.  d.  griechischen  Helden  Ajax,  aus  dessen 
Blut  eine  Blume,  welche  die  Anfangsbuchstaben  seines  Na- 
mens trug,  entstanden  sein  sollte.)  St.  ästig.  B.  vieltheihg,  mit 
linealen  Abschnitten.  Bth.  blau  (seltener  roth  oder  weiss),  auf 
dicken  Stielen,  in  reichbth.  Trauben.  Fr.  meist  einzeln,  behaart, 
in  den  kurzen  Gf.  zugespitzt.    © 

Jun.  Aug.  —  In  Gärten  häufig  cult.  und  hin  und  wieder 
verwildert. 

Anm.  D.  Consolida  L.  Bth.  auf  langen,  dünnen  Stielen  in  armbth. 
Trauben.  Fr.  kahl.  Auf  Aeckern  selten  und  vereinzelt. 

Actaea.     Christophskraut. 

A.  spicdta  L.  B.  gross,  mehrfach  fiederig  zusammengesetzt, 
mit  gestielten,  eif.,  unregelmässig  eingeschnittenen,  grob  ge- 


Nymphaeaeeen.  12B 

sägten    Lappen.    Bth.   klein,    weiss,    in    eif.    Trauben.    Fr. 
schwarz.  —  Giftig. 

Mai.  Jun.  An  waldigen  Abhängen,  in  Schluchten,  hie  und 
da.  Bremgartenwald  an  der  Aare,  Wylerhölzchen,  Engewald, 
Reichenbach.  Dählhölzli.  Unterhalb  Wabern  an  der  Aare. 
Gurten  (N.Seite),  Ulmizberg,  beim  Scherlibachfall;  Belpberg, 
Krauchthal,  Samstalwald  bei  Oberburg,  Burgdorf,  Schupfen 
u.  a.  O. 

Anm.  Als  Zierpflanze  cult. :  Paeonia,  Pfingstrose  (in  mehreren  Spec.), 
mit  grossen  rothen  oder  weissen,  meist  gefüllten  IJth. 

Myosurus  minimus  L.  zwischen  Schupfen  und  Schwanden  (nach  Heget- 
schweiler  Flora  der  Schweiz),  wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  gefunden. 

Farn.  32.     Nymphaeaeeen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  KB.  3—5,  grün  oder  blumenblatt- 
artig. BIB.  (3—)  viele.  Stbg.  (6—)  viele.  FrKn.  einzeln  aus 
zahlreichen  Garp.  gebildet,  vielfächerig,  mit  scheibenf.,  strah- 
liger Narbe.  Fr.  mit  schwammigem  Zellgewebe  erfüllt,  viel- 
samig.  —  (Bei  ausländ.  Abth.  3  —  viele  freie  Garp.  und  Isa- 
mige  Schliessfr).  Samen  mit  doppeltem  Eiweiss  (Endosperm 
und  Perisperm),  (oder  eiweisslos).  —  Wasserpflanzen  mit  krie- 
chendem W.Stock  und  langgestielten,  schwimmenden  B.  und  Bth. 

35  Spec,  zerstreut. 

KB.  4.  BIB.  zahlreich,  nach  innen  allmählig 
in  die  zahl'reichen,  der  Seite  des  FrKn.  ein- 
gefügten Stbg.  übergehend Nymphaea. 

KB.  5.  BIB.  zahlreich,  kürzer  als  die  KB.  Stbg. 

zahlreich,  dem  Bth.Boden  eingefügt       .     .      Nuphar. 

Nymphaea.     Seerose.     (vuf7/p-/i  Nymphe.) 

N.  alba  L.  Weisse  Seerose.  B.  schwimmend,  fast  kreisrund, 
ganzrandig,  an  der  Basis  tief  herzf.  B.Stiel  cylindrisch.  Bth. 
gross,  weiss.  (Var.  mit  grösseren  und  kleineren  B.  und  Bth.) 
—  B  -  und  Bth. Stiel  mit  vier  grösseren  centralen,  und  klei- 
neren peripherischen  Lufthöhlen. 

Jan.— Aug.  In  Gräben  und  stehenden  Gewässern.  Egel- 
moos bei  Bern ;  häufig  im  Moosseedorfsee  und  M.Buchsee- 
moos,  Lobsigensee,  Gerzensee  u.  a.  O. 

Niiphar. 

N.  luteum  Sm.  Gelbe  Seerose.  B.  schwimmend,  oval,  mit 
tiefer  Bucht.  B.Stiel  3kantig.  Bth.  dottergelb,  mit  zusammen- 
neigenden KB.  —  B.-  und  Bth.  Stiel  mit  zahlreichen  kleinen 
Lufthöhlen. 

Jun.-Aug.  Wie  vorige,  aber  weniger  verbreitet.  Moos- 
seedorfsee, Gerzensee,  Lobsigensee. 


124  Papaveraceen. 

ORD.  XIII.    RHOEADINAE. 

Fam.  33.     Papaveraceen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  KB.  2  (oder  3),  abfallend.  BIß.  4 
(oder  6),  in  2  Kreisen,  abfallend.  Stbg.  zahlreich.  FrKn.  aus 
2— mehr  Garp.  gebildet,  Ifächerig  oder  durch  die  vorragenden 
Samenträger  unächt  2  —  mehrfächerig.  Fr.  eine  vielsamige 
Kapsel.  Samen  mit  fleischigem  oder  öligem  Eiweiss.  —  Kräuter 
mit  Milchsaft. 

60  Spec,  meist  in  der  gemäss,  u.  subtrop.  Zone  der  nördl.  HK. 

FrKn.  mit  strahhger  Narbenscheibe.  Fr.  kuge- 
lig, oval  oder  keulenf.,  durch  Löcher  unter- 
halb der  Narbenscheibe  aufspringend.  — 
Bth.  einzeln  (an  St.  und  Zweigen  endst.)  .      Papave7\ 

FrKn.  mit  21appiger  Narbe.  Fr.  lineal,  2klap- 
pig  aufspringend.  Samen  mit  einem  kamm- 
artigen Anhängsel.  —   Bth.  doldig    .     .     .      Chelidonium. 

Papäver.     Mohn. 

i.  B.  l—2fach  fiedersp. 

P.  Rhoeas  L.  (poick  Granatapfel,  v.  d.  Form  der  Bth.)  Rothe 
Kornblume.  St.,  B.  und  K.  steifhaarig.  Bth.  gross,  mit 
glänzend-rothen  (am  Grunde  oft  mit  schwärzhchem  Fleck 
gezeichneten)  BIB.  Fr.  eif.,  an  der  Basis  gerundet,  kahl,  mit 
mit  6  — 14-strahliger  Narbenscheibe.    0 

Jun.  Jul.  (und  Herbst).  Auf  Aeckern,  im  Getreide,  häufig. 
Off.  die  HIB. 

P.  dübium  L.  Verschieden  durch  die  keulenf.,  nach  der  Basis 
allmählig  verschmälerte  Fr,  mit  5—9  deutlich  gesonderten 
Narbenlappen,  und  die  meist  blasser-rothen  BIB.  —  In  meh- 
reren Varietäten.  Var.  Lecoquii  Lamot.  Narbenstrahlen  den 
Rand  der  Kapsel  erreichend.  Milchsatt  weiss,  bald  gelb  wer- 
dend. —  Var.  collinvm  Bogenh.  Narben  strahlen  den  Rand 
nicht  erreichend.  Milchsaft  farblos  oder  grünlich,  weiss 
werdend.  —  © 

Jun.  Jul.  (und  Herbst).    Wie  vorige,  stellenweise  häufig. 

P.  Argemöne  L.  (ol^jz[j.ov  eine  Augenkrankheit,  als  angebl.  Heil- 
mittel). St.  steifhaarig.  Bth.  kleiner  als  bei  P.  Rhoeas.  BIB. 
roth,  am  Grunde  mit  schwärzlichem  Fleck.  Stbf.  nach  oben 
verbreitert,  mit  kurzem  Spitzchen.  Fr.  keulenf.,  mit  aufrechten, 
steifen  Borsten  (selten  kahl).    0 

Jun.  Auf  Aeckern,  selten.  Im  Getreide  zwischen  M.Buchsee 
und  Hirzenfeld,  Bolhgen. 


Fumariaoeen.  125 

2.  B.  gezähnt,  die  oberen  St.umfassend, 

P.  somniferum  L.  (Kolben).  St.  und  B.  kahl,  bläulichgrün.  B. 
länglich,  ungleich  gezähnt.  Bth.  gross,  Blb.  violett  oder  weiss^ 
meist  am  Grunde  mit  dunklem  Fleck.    In  mehreren  Var.  — 

60— 120  cm.    0 

Jun.  Jul.  Als  OelpÜanze  cult.  Wahrscheinlich  Gultur- 
Var.  des  in  den  Mediterranländern  einheimischen  P.  seti- 
gerum  BC.   Off",  der  Milchsaft  (Opium),  die  Fr.  u.  Samen. 

A  n  m.  In  Gärten  P.  Orientale  L.,  ausdauernd,  mit  grossen,  Scharlach* 
rothen  Bth.,  u.  a.  Spec. 

Chelidönium.     Schöllkraut,     (//ki^tow  Schwalbe.) 

C.  mdjics  L.  St.  ästig.  B.  gefiedert  oder  fiedersp.,  mit  breiten, 
eingeschnittenen  Lappen.  BIB.  gelb.  —  Mit  röthhchgelbem 
Milchsaft.  —  Giftig. 

E.Apr.— Aug.  In  Hecken,  an  alten  Mauern,  auf  Schutt, 
häufig ;  auch  auf  Torfboden.  0/f.  die  blühende  Pflanze. 


Farn.  34.     Fnmariaceen. 

Bth.  zw.,  meist  zygomorph.  KB.  2,  abfäUig,  klein.  BIB.  4, 
in  2  Kreisen,  paarweise  ungleich,  meist  zusammenschliessend 
oder  die  äusseren  oben  21ippig  divergirend ;  das  eine  (oder 
beide)  der  äusseren  gespornt  oder  mit  kurzer,  höckerartiger 
Erweiterung  (selten  ungespornt).  Innere  BIB.  meist  oben  zusam- 
menhängend. Stbg.  2,  je  eine  mittlere  2fächerige  und  zwei 
seitliche  1  fächerige  Antheren  tragend.  (Nach  anderer  Ansicht  4 
oder  6,  in  2  Bündel  verwachsene  Stbg.)  —  Selten  4  freie  Stbg. 
FrKn.  aus  2  Garp.  gebildet,  1  fächerig.  Gf.  1.  Fr.  eine  mehr- 
samige  Kapsel  oder  1  sämige  Schliess-Fr.  (Nüsschen).  Samen 
eiweisshaltig. 

100  Spec,  meist  in  der  gemässigten  Zone  der  nördl.  HK. 

Fr.  eine  mehrsamige  Kapsel |    Corydalis. 

Fr.  ein  1  sämiges  Schliessfrüchtchen.     .     .     .  |    Fumaria. 

Corydalis.     Lerchensporn. 

{^/.o^xj^oiXki^  oder  /-opu^ocTvOt;  Haubenlerche.) 

C.  cdva  Schweigger.  Mit  Knolle.  B.  doppelt  3zähhg,  einge- 
schnitten-gelappt.  DeckB.  ungetheilt.  Bth.  roth  oder  weiss, 
mit  langem,  am  Ende  gekrümmtem  Sporn,  in  lockerer  Traube, 
Embryo  mit  1  Gotyledo.  —  Die  mehrjährige,  ziemlich  tief 
liegende,  meist  ausgehöhlte  Knolle  trägt  am  Scheitel  schup- 
penf.  NiederB.  und  langgestielte  LaubB.  Aus  dem  Winkel 
der   obersten  NiederB.   und   untersten  LaubB.   entspringen 


126  Cruciferen. 

als   Seitenzweige   die   mit  2   alternirenden  LaubB.  und  den 
Hoch-B.  (DeckB.)  versehenen  Bth.St. 

E.März.  Apr.  An  Hecken,  in  Baumgärten  und  Gebü- 
schen, stellenweise  häufig,  z.  B.  bei  Holligen,  Köniz,  Wabern, 
Bremgartenwald  oberhalb  Hasli ;  M.Buchsee,  Stettlen  u.  a.  O. 

A  n  m.  Corydalis  lutea  DC.  mit  gelben  Bth.  hie  und  da  in  Gärten  cult. 
Verwildert  an  Mauern  in  der  Nähe  der  Kircheufeldbrücke  u.  a.  0. 

Fumäria.     Erdrauch. 

(Fumus  Rauch,  von  den  graugrünen,  feingetheilten  B.  einiger 

Arten.) 

F.  officindlis  L.  St.  ästig,  B.  doppelt  gefiedert,  mit  kleinen, 
eingeschnitten  gelappten  Fiederchen.  Bth.  in  Trauben,  klein, 
rosenroth,  an  der  Spitze  schwärzlich,  mit  kurzem  Sporn. 
Fr.  rundlich,  breiter  als  hoch,  am  Scheitel  oft  etwas  ver- 
tieft.   © 

Apr.— Sept.  Auf  Aeckern,  auf  Schutt,  häufig.  Off.  die 
blühende  Pflanze. 

F.  Vailldntii  Lots  (nach  dem  französischen  Botaniker  Vaillant). 
Verschieden  durch  die  sehr  kleinen  KB.,  welche  schmäler 
sind  als  die  Breite  des  Bth.Stiels,  die  kleinern,  kugeUgen, 
am  Scheitel  (im  reifen  Zustand)  stumpfen,  nicht  zugespitzten 
und  nicht  vertieften  Fr.  und  die  kleineren,  blasseren  Bth.  © 
Jun.— Sept.  Auf  Aeckern,  selten.  Bei  Rüeggisberg,  Burg- 
dorf (Gsteig,  Finkhubel). 

Anm.  Die  Angabe  von  jP.  parviflora  Lam.  (Reife  Fr.  rundlich-eif.,  be- 
spitzt) bei  Rüeggisberg  scheint  auf  einer  Verwechslung  mit  F.  Vaillantii  zu 
beruhen. 

Farn.  35.     Cruciferen. 

Bth.  zw.,  meist  regelmässig.  KB.  4.  BIB.  4,  zwischen  die 
KB.  fallend.  Stbg.  6,  in  2  Kreisen,  von  dem  äusseren  Kreise 
nur  2,  meist  seitliche  Stbg.  entwickelt,  die  4  Stbg.  des  inneren 
Kreises  länger,  vor  die  BIB.  fallend.  (Nach  anderer  Ansicht 
2  Paare  von  Stbg.,  die  des  inneren  Paares  2th.  (verdoppelt).  — 
Selten  nur  4  oder  2  Stbg.  FrKn.  aus  2  seitlichen  Garp.  gebildet, 
2fächerig.  Gf.  einfach,  meist  mit  21appiger  Narbe.  Fr.  lineal 
(Schote)  oder  kurz,  rundlich,  oval  oder  Seckig  (Schölchen), 
durch  eine  dünne  (« falsche »)  Scheidewand  2fächerig,  bei  der 
Reife  von  unten  nach  oben  2klappig  aufspringend  (selten  Ifä- 
cherig,  nicht  aufspringend,  oder  in  Isamige  Glieder  zerfallend). 
Samen  eiweisslos  mit  verschiedenartig  geki'ümmtem  Embryo.  — 
Bth.  in  anfangs  doldentraubigen,  später  verlängerten  Trauben. 
DeckB.  meist  fehlend. 

lieber  2000  Spec.  beschrieben    (nach  Benth.  Hook,    auf  c.  1200  zu  reduciren),    fast 
über  die  ganze  Erde  verbreitet,  viele  in  S.Europa  u.  Kl.Asien. 


Cruciferen. 


127 


I.  Frucht  lineal  (Schote),  2klappig. 

1.  Würzelchen  des  Embryo  den  Rändern 
der  flachen  Gotyledonen  anliegend,  (o  =) 

a.   Klappen  der  Fr.  ohne  deutliche 
Längsrippen. 

Fr.  lineal  oder  elliptisch  (bis  rundlich),  mehr 
oder  weniger  gedunsen.  Samen  in  jedem 
Fach  2reihig.  —  BIB.  gelb  oder  weiss 

Fr,  zusammengedrückt.  Samen  in  jedem  Fach 
Ireihig.  Gotyledonen  flach.  —  BIB.  violett 
oder  weiss 

Fr.  zusammengedrückt.  Samen  in  jedem  Fach 
Ireihig.  Gotyledonen  gestielt,  am  Bande 
mehr  oder  weniger  eingebogen.  —  W.Stock 
mit  fleischigen  B.Schuppen.  BIB.  violett     . 

b.  Klappen  der  Fr.  tnit  i  oder  mehreren 
Längsrippen. 
Samen  in  jedem  Fach  Ireihig.    Fr.  im  Quer- 
schnitt rundlich-4kantig.  —  BIB.  gelb    . 
Samen  in  jedem  Fach  2reihig.    Fr.  lineal.    — 

BIB.  gelbl.-weiss 

Samen  in  jedem  Fach  Ireihig.  Fr.  meist  za- 
sammengedrückt.  —  BIB.  weiss  oder  violett 

2.  Würzelchen  des  Embryo  auf  der  Fläche 

der  flachen  Gotyledonen.  (o  ||  ) 

Fr.Klappen  1  rippig.  Narbe  in  2  flache  Lappen 
geth.  —  BIB.  violett  oder  weiss  .... 

Fr.Klappen  3-  (oder  1-)  rippig,  die  seitenst. 
oft  schwach  oder  fehlend.  —  BIB.  gelb  oder 
weiss 

3.  Würzelchen  des  Embryo  in  der  Rinne 
der  gefalteten  Gotyledonen.  —  BIß.  gelb. 

a.  Samen  kugelig,  in  jedem  Fach  einreihig. 

Fr.Klappen  mit  einer  starken  Mittelrippe,   die 

seitenst.  fehlend  oder  schwach  (geschlängelt) 

Fr.Klappen  mit  3—5  starken,  geraden  Rippen 

h.  Samen  länglich,  zus.gedrückt. 

Fr.Klappen  Irippig.  Samen  in  jedem  Fach 
Ireihig 

Fr.Klappen  Irippig.  Samen  in  jedem  Fach 
2reihig •     . 


SILIQUOSEN. 

ARABIDEEN. 

Nasturtium. 
Cardamine. 

Bentaria. 

Barharaea. 

Turritis. 

Arabis. 

SISYMBRIEEN 

Hesperis. 

Sisymhrium. 
BRASSIGEEN. 


Brassica. 
Sinapis. 


Erucastrum. 
Diplotaxis. 


128  Criiciferen. 

II.  Fr.  kurz  (Schötchen),  2klappig,  vom  Rücken 
her  zusammengedrückt  (Scheidewand  der  Fläche 
der  Fr.  parallel),  oder  fast  kugelig. 

1.  Würzelchen  des  Embryo  den  Rändern 

der  Gotyledonen  anliegend,  (o  =) 

Fr.  flach,  mit  1— 4samigen  Fächern.  Stbf. 
(wenigstens  z.  Theil)  mit  zahnförmigen  An- 
hängsehi.  —  Dm'ch  einen  Ueberzug  von 
Sternhaaren  grau  oder  weisslich.  BIB.  gelb- 
lich oder  weiss 

Fr.  längUch,  flach  oder  schwach  gedunsen. 
Stbf.  zahnlos.  —  BIB.  weiss 

Fr.  rundlich  oder  länghch,  gedunsen.  Stbf. 
zahnlos.  —  BIB.  weiss 

2.  Würzelchen  des  Embryo  auf  der  Fläche 

der  Gotyledonen.  (o  ||  ) 

Fr.  verkehrt-eif.  oder  fast  birnförmig,  mit  ge- 
wölbten, Irippigen  Klappen.  —  BIB.  gelb. 

III.  Fr.  kurz  (Schötchen),  2klappig,  von  der  Seite 
her  zus.gedrückt  (Scheidewand  auf  der  Fläche 
der  Fr.  senkrecht).  —  BIB.  weiss. 

1.  Würzelchen  des  Embryo  den  Rändern 

der  Gotyledonen  anliegend,  (o  =) 

BIB.  gleich.  Fr.  mit  2— vielsamigen,  gekielten 
oder  geflügelten  Fächern 

BIB.  ungleich.  Fr.  mit  1  sämigen,  gekielten  oder 
geflügelten  Fächern 

2.  Würzelchen  des  Embryo  auf  der  Fläche 

der  Gotyledonen.  (o  ||  ) 

Fr.Fächer  1  sämig,  gekielt  oder  geflügelt.  BIB. 
klein  (oder  fehlend) 

Fr.Fächer  vielsamig.  —  Fr.  Seckig-keilf.,  un- 
geflügelt      

IV.  Fr.  kurz,  nicht  aufspringend,  Ifächerig  und 
Isamig,  kugelig  oder  keilf.  —  BIB.  gelb. 

Würzelchen  des  Embryo  auf  der  Fläche 
der  Gotyledonen.  (o  || ) 

Fr.  länglich  (oder  rundlich)  —  bei  unserer 
Art  keilf.,  flach,  bei  der  Reife  schwarz. 


LATISEPTEN. 

ALYSSINEEN. 

Alyssum. 

Draba. 

Cochlearia. 

GAMELINEEN. 

Camelina. 

ANGUSTI- 
SEPTEN. 

THLASPI- 
DEEN. 

Thlaspi. 
Iberis. 

LEPIDINEEN. 

Lepidium. 
Capsella. 

NUCAMEN- 
TACEEN. 

ISATIDEEN. 

Isatis. 


Cruciferen. 


129 


V.  Fr.  lineal  oder  kegelförmig,  nicht  aufspringend, 
mehrsamig,  meist  durch  quere  Einschnürung 
2— mehrgliedrig. 

Würzelchen  des  Embryo  in  der  Rinne  der 
gefalteten  Gotyledonen. 

Fr.  kurz,  aus  2  ungleichen  GUedern  bestehend, 
das  untere  stielartig,  das  obere  rundüch, 
zugespitzt.  —  BIB.  gelb 

Fr.  lineal,  durch  Einschnürungen  2— vielglie- 
drig,  oder  scheinbar  querfächerig;     . 


LOMENTACEEN. 

RAPHANEEN. 

RapistruTYi. 
Raphanus. 


Nastürtium.     Brunnenkresse. 

i.  BIB.  weiss. 

N.  officindle  R.  Brto.  Gebräuchliche  Brunnenkresse.  St. 
hohl,  an  der  Basis  liegend,  wurzelnd.  B.  gefiedert.  Fieder- 
ehen 3—9,  die  seitlichen  elliptisch,  das  endst.  eif.,  oder  herzt'., 
grösser.  Bth.  klein.  Antheren  gelb.  Fr.  abstehend,  walzenf., 
meist  etwas  gekrümmt. 

Mai— Oct.  In  Gräben,  Teichen  und  langsam  fliessenden 
Bächen,  ziemhch  häufig.  (Off.  die  B.) 

2.  BIB.  gelb. 

N.  amphibium  R.  Brie.  St.  am  Grunde  wurzelnd,  ß.  länglich 
oder  lanzettlich,  ausserhalb  des  Wassers  meist  ungetheilt, 
in  den  B.Stiel  allmähhg  verschmälert,  gezähnt,  die  unterge- 
tauchten meist  fiedersp.  BIB.  länger  als  der  K.  Fr.  oval, 
2 — 4mal  kürzer  als  der  Fr.Stiel.  —  Zeigt  je  nach  dem  Stand- 
ort vielfache  Abänderungen. 

Jul.  Aug.  In  Gräben  und  Teichen,  und  an  sumpfigen 
Stellen  ausserhalb  des  Wassers,  selten.  Meyenmoos  und 
Ramsi  bei  Burgdorf. 

N.  silvestre  R.  Brw.  St.  ästig.  B.  sämmtlich  gefiedert  oder  tief 
fiedersp.,  mit  lanzettlichen,  meist  gezähnten,  an  den  obern 
B.  hnealen  Fiedern.  BIB.  länger  als  der  K.  Fr.  lineal,  un- 
gefähr von  der  Länge  des  Fr.Stiels. 

Jun.— Aug.  An  Gräben  und  Teichen,  an  Wegen,  hin  und 
wieder.  M.Buchseemoos,  M.Seedorfsee ;  an  Waldwegen  im 
Grauholz;  Krauchthal. 

TV.  palüstre  BC.  St.  ästig.  B.  tieffiedersp.,  mit  eif.  oder  eilan- 
zettl.,  gezähnten  Lappen.  BIB.  blassgelb,  ungefähr  so  lang 
als  der  K.  Fr.  gedunsen,  ungefähr  so  lang  als  der  Fr.Stiel. 
©,  (2)  oder  ausdauernd. 

Jun. — Sept.  Auf  Sumpfboden  und  Torfmooren,  häufig. 

9 


130  Cruciferen. 

Cardamine.     Schaumkraut. 

(/»ap(V-fj,ov,  Name  einer  kressenartigen  Pflanze.) 

C.  hirsüta  L.  FiederB.  der  rosettig-gedrängten  unteren  B. 
rundlieh-eif.,  die  der  oberen  B.  schmäler.  Bth.  klein.  BIB. 
weiss,  2  mal  so  lang  als  der  K.  Stbg.  6  oder  4.  Fr.  auf- 
recht. ©  —  Var.  campestris  (C  hirsuta  Koch  Syn.)  St. 
von  der  Basis  an  ästig,  über  der  Rosette  armbl.  Stbg.  meist 
4.  Fr.Stiele  aufrecht.  —  Var.  süvatica  (C.  silvatica  Link) 
St.  gleichmässiger  beblättert.  Stbg.  meist  6.  Fr.  auf  mehr 
abstehenden  Fr.Stielen  aufrecht. 

März — Mai.  An  Wegen,  auf  Aeckern  und  Gartenboden, 
stellenweise  häufig.  Bern,  M.Buchsee,  Burgdorf.  Var,  sü- 
vatica (C.  silvatica  Link)  an  Waldwegen.  Bremgartenwald 
u.  a.  O. 

C.  pratensis  L.  Fieder  der  oberen  B.  lineal,  ganzrandig.  BIB. 
violett,  selten  weiss,  ungefähr  3  mal  so  laug  als  der  K. 
Stbg.  viel  kürzer  als  die  BIB..  mit  gelben  Antheren.  — 
Kommt  hin  und  wieder  mit  gefüllten  und  sprossenden 
Bth.  vor. 

Apr.  Mai.  Auf  feuchten  Wiesen,  gemein. 

C.  amdra  L.  Fieder  der  oberen  B.  längUch-eif.,  gezähnt.  BIB. 
weiss,  2— 3mal  so  lang  als  der  K.  Stbg.  fast  so  lang  als  die 
BIB.,  mit  violettrothen  Antheren. 

Mai.  An  Bächen  und  Gräben,  häufig. 

Dentäria.     Zahnwurz. 
(Dens  Zahn,  von  den  zahnartigen  Schuppen  des  W.Stocks.) 

D.  digitdta  Lara.  St.  unten  nackt.  B.  handf.  3— 5th.,  mit  lan- 
zettl.-zugespitzten,  gesägten  Blättchen.  Bth.  gross.  BIB.  röth- 
lich-violett. 

Mai.  In  schattigen  Schluchten,  hin  und  wieder.  Belp- 
berg,  Bantiger  l)eim  Laufenbad;  Samstalwald  und  Zimmer- 
berg bei  Oberburg;  am  Scherlib achfall  bei  N.Scherli,  Schwarz- 
wasserthal. 

Barbariea.     (Nach  der  heil.  Barbara.) 

B.  vulgaris  R.  Brw.  St.  aufrecht,  kantig.  Untere  B.  gefiedert, 
mit  grossen  Endblättchen,  obere  gezähnt.  BIB.  goldgelb,  un- 
gefähr 2mal  so  lang  als  der  K.  Fr.  aufrecht-abstehend.  — 
Kahl.  ®  und  ausdauernd. 

Mai,  .Jun.  An  Gräben,  auf  Schutt,  nicht  selten.  Enge- 
halde bei  Bern,  M  Buchseemoos,  Ahmend  bei  Burgdorf, 
Aarberg. 


Cruciferen.  131 

Anm.  B.  atricta  Anclrz.  Verschieden  durch  viel  kleinere  Bth.  (BIB.  den 
K.  wenig  überragend,  hellgelb)  and  aufrechte  Fr.  —  Auf  Schutt  nnd  cultiv. 
Boden,  selten. 

Turritis.     Thurmkraut.     (Von  turris  Thurm.) 

T.  (jldbra  L.  St.  einfach,  steif  aufrecht.  Bodenst.B.  rosettig, 
buchtig  gezähnt,  behaart,  die  oberen  ganzrandig,  kahl,  pfeilf.- 
Stumfassend.  BIB.  gelblich-weiss.  Fr.  dem  St.  anliegend.  — 

72—1™.     (2) 

Jun.  An  steinigen  Orten,  in  Gebüschen,  an  Waldrändern, 
selten.  Thorberg;  zwischen  Krauchthal  und  Oberburg,  Radel- 

fiiigen. 

Arabis.     Gänsekraut. 

A.  alpina  L.  St.  ästig,  aufsteigend,  am  Grunde  mit  seitlichen 
B.Rosetten.  B.  länglich-eif.,  gezähnt,  feinfilzig,  die  oberen 
St.umfassend.    BIB.  länglich-verkehrt-eif.    Fr.  abstehend. 

Apr.— Sept.  An  der  Aare  unterhalb  Bodenacker  und  längs 
des  Belpniooses,  selten  und  vereinzelt  (häufig  in  den  Alpen). 

A.  hirsüta  Scop.  St.  steif-aufrecht.  B.  länglich,  gezähnelt,  die 
oberen  mit  herzt  Basis  sitzend.  BIB.  klein,  weiss  Fr.  auf- 
recht. —  Var.  mit  grobgezähnten,  deutlich  geöhrten  B.  und 
mit  ganzrandigen,  kaum  geöhrten  B.    ®  und  ausdauernd. 

Mai,  Juni.  Auf  mageren  Wiesen,  in  lichten  Wäldern,  an 
Mauern,  hin  und  wieder.  Bern,  an  der  Mauer  der  Klein- 
schanzenpromenade;  unterhalb  Brunnadern,  Gurten  am  Weg 
nach  Gurtendorf,  Gurtenthal,  Gümhgenmoos.  Bei  der  Hun- 
zikenbrücke:  oberhalb  Neubrück  (1.  Aarufer);  M.Buchsee- 
moos  u.  a.  Ö. 

A.  arenösa  Sco^p.  St.  ästig,  mit  abstehenden  einfachen  Haaren. 
Untere  B.  fiedersp.,  obere  gezähnt  oder  ganzrandig.  BIB. 
Violettroth.  Fr.  abstehend.  ®  oder  ausdauernd. 

Apr.— Jul.  x\n  Sandsteinfelsen  und  sandigen  Abhängen 
bei  Burgdorf  (Lochbach  u.  a.  O.). 

Anm.  A.  albida  Steven.  (A.  caucasica  Willd.J  von  A.  alpina  ver- 
schieden durch  die  beiderseits  nur  2 — 3zähnigen,  meist  stärker  weissfilzigen 
B.  und  grösseren  Bth.  —  Aus  dem  Orient  stammend,  hin  und  wieder  cult. 
und  an  Mauern  verwildert.  Jaberg  u.  a.  0. 

Hesperis.     Nachtviole.     (sViTrspoc  Abend.) 

H.  mairondlis  L.  (Julienne.)  St.  aufrecht,  meist  einfach.  B. 
eilanzettlich,  gezähnt,  die  oberen  sitzend.  Bth.  ziemlich  gross, 
BIB.  violett  oder  weiss.  ®  und  ausdauernd. 

E.Mai— Jul.  In  Gebüschen,  an  Bächen,  selten  und  ver- 
einzelt. Gummersloch  im  Gurtenthal;  Wiesen  am  M.See- 
dorfsee,  Riggisberg.  —  Häufig  in  Gärten  cult. 


132  Cruciferen. 

Sisymbrium.    Rauke. 

S.  officindle  Scop.  St.  abstehend-ästig.  B.  fiedersp.,  die  oberen 
spiessf.  Bth.  klein.  BIB.  gelb.   Fr.  dem  St.  anliegend.  © 
•Tun.— Aug.  An  Wegen,  auf  Schutt,  gemein. 

S.  Allidina  Scop.  (Alliaria  officinalis  A7idrz.)  Lauchkraut. 
B.  breit  ei-herzf..  die  unteren  langgestielt,  wellig-gekerbt,  die 
oberen  buchtig-gezähnt.  BIB.  weiss.  Fr.  abstehend,  auf  kurzen, 
dicken  Stielen.  —  Meist  kahl,  beim  Zerreiben  nach  Knob- 
lauch riechend.  —  V*— 1""-  ® 

Mai.  In  Hecken,  an  Waldrändern,  um  Bern  ziemlich 
häufig. 

*S'.  Thalidnum  Gaud.  (Stenophi^agma  Thalianum  Celakovsky.) 
(Nach  J.  Thahus  benannt.)   St.  meist  ästig.   B.  länglich-län- 
zettl.,   mit  meist  2— ögabeügen  Haaren.    BIB.  klein,   w^eiss. 
Fr.  abstehend,  auf  dünnen  Stielen.    -  10— 30cm.  q 
E.März— Mai  (und  bis  Herbst).  Auf  Aeckern,  häufig. 

Anm.  S.  Sophia  L.  ausgezeichnet  durch  feinzertheilte,  2 — 3fach  fiedrige 
B.,  von  Haller  (Hist.  Stirp.  Helv.  1768)  im  unteren  Kirchhof  in  Bern  citirt  — 
wurde  bei  Burgdorf  am  Schlossfelsen  und  bei  der  Brauerei  Steinhof  gefunden. 

Brassica.     Kohl. 

B.  olerdcea  L.  Kohl.  B.  etwas  fleischig,  kahl,  die  unteren  ge- 
stielt, ungeth.  oder  fiedersp.  mit  grossem  Endlappen,  die 
oberen  sitzend.  Bth. Trauben  schon  vor  dem  Aufblühen  ver- 
längert. KB.  und  Stbg.  aufrecht.  BIB.  blassgelb.  ©  und  ® 
Mai,  Juni  (und  bis  Herbst).  In  zahlreichen  Var.  cult. 
Var.  capitata^  Kopfkohl  (weisser  und  rother  Kabis).  —  Var. 
acephala,  Winterkohl,  ßlattkohl.  —  Var.  gemmifera.,  Rosen- 
kohl. ~  Var.  gongi/lodes,  Oberkohlrabi.  —  Var.  BotrytiSy 
Blumenkohl  (eine  constant  gewordene  Missbildung  der  oberen 
B.  und  Bth. Stände  mit  meist  verkümmerten  Bth).  —  u.  a.  — 
Die  wilde  Stammpflanze  an  europ.  Meeresküsten. 

B.  Rdpa  L.  Weisse  Rühe.  Obere  B.  mit  tief  herzf.  Grunde 
St.umfassend.  Bth.Trauben  während  des  Aufblühens  flach, 
die  geöffneten  Bth.  die  Knospen  überragend.  K.  zuletzt  wag- 
recht abstehend.  BIB.  gelb.  Kürzere  Stbg.  abstehend-auf- 
strebend. ©  und  © 

Mai,  Juni  (und  bis  Herbst).  In  mehreren  Var.  cult.  (Var. 
oleifera,  Rübenreps,  als  Oelpflanze  gebaut.)  —  Zuweilen 
verwildert. 

Bn  Ndpus  L.  {yoLTz^j  Senf.)  Reps.  B.  sämmtlich  bläulich-grün, 
die  oberen  herzf.  St  umfassend.  Bth.Trauben  während  des 
Aufblühens  verlängert,  die  geöffneten  Bth.  die  Knospen  nicht 
überragend.  KB.  schief  abstehend.  BIB.  gelb.  Kürzere  Stbg. 
abstehend-aufstrebend.  ©  und  @ 


Cruciferen.  133 

Apr.  Mai.  Hauptsächlich  als  Oelpflanze  cult.  (Var.  rapi- 
fera,  Erdkohlrabi,  Rutabaga.)  —  Hin  und  wieder  verwil- 
dert. Von  den  cult.  5r«sszm-Arten  off.  das  fette  Oel  (Ol. 
Ra'pae). 

Sinäpis.     Senf,     (criva-t  Senf.) 

S,  arvensis  L.  Acker  senf.  St.  ästig,  meist  steif  haarig.  B.  elf. 
oder  längUch,  gezähnt,  die  unteren  gestielt,  meist  an  der 
Basis  fieclersp.,  die  oberen  einfach,  kurzgestielt  oder  sitzend. 
Fr.  kahl  (selten  steifhaarig),  mit  3rippigen,  etwas  höckeri- 
gen Klappen.  Samen  schwarz.  © 

Mai— Nov.  Auf  Aeckern,  häufig. 
S.  alba  L.   Weisser  Senf.  St.  aufrecht.  B.  sämmtlich  gefiedert 
oder  tief  fiedersp.,   mit   grobgezähnten  Lappen.    Fr.  mehr 
oder  weniger  steifhaarig,  mit  5rippigen,  höckerigen  Klappen 
und  langem,  flachem  Schnabel.  Samen  gelblich.  © 

Jun.  Jul.  Auf  Aeckern,  auf  Schutt,  selten  und  vereinzelt. 
Selten  cult.  Off.  die  Samen  (Sem.  Sinapis  albae). 

Erucästrum.     Rempe. 

(Von  der  Aehnlichkeit  mit  der  Gattung  Eruca.) 

E.  Pollichii  Schimper  de  Spenner  (nach  dem  pfälzischen  Bo- 
taniker J.  Pollich).  B.  tief-fledersp ,  mit  gezähnten  Lappen. 
Bth.  traubig,  die  unteren  mit  grünen  DeckB.  BIB.  blassgelb. 
Apr.— Sept.  An  kiesigen  Stellen,  besonders  an  Ufern. 
Häufig  an  der  Aare  oberhalb  Bern,  Bodenacker,  Belpmoos; 
an  der  Sense,  Emme;  M.Buchsee,  Hofwyl;  Lyss,  Aarberg, 
Radelfingen. 

E,  obiusdngulum  Rchb.  Verschieden  durch  die  fast  kammf. 
fiedersp.  unteren  B.,  die  fehlenden  DeckB.,  die  wagrecht  ab- 
stehenden KB.  und  lebhaftgelben  BIB. 

Mai — Aug.  Wie  vorige,  aber  seltener.  An  der  Saane  bei 
Laupen;  Aarberg,  Lyss,  Burgdorf. 

Biplotäxis.    Doppelsame. 

i^i'Kkoxjr  doppelt,  ToccK  Reihe,  von  den  2reihigen  Samen.) 

D.  niurdlis  BC.  St.  nur  am  Grunde  beblättert.  B.  buchtig  ge- 
zähnt oder  fiedersp.  BIB.  citronengelb,  verkehrt-eif.,  mit 
kurzem  Stielchen  (Nagel).  Fr.  auf  abstehenden  Stielen  auf- 
recht. Klappen  der  Fr.  das  obere  Ende  des  Fr.Stieles  er- 
reichend oder  fast  erreichend.  ©  und  ® 

Mai— Oct.  An  Wegen,  Dämmen,  hin  und  wieder.  Bern 
an  der  grossen  Schanze  und  bei  der  Eisenbahnbrücke,  Lor- 
raine, Wylerfeld,  Ostermundigen,  Stockeren;    zwischen  cien 


134  Cruciferen. 

M.Seedorfseen ;  Schönbühl  am  Urtenencanal,  Burgdorf  (beim 
Bahnhof,  Ahmend). 

A  n  m.  D.  tenuifolia  DC.  Verschieden  durch  stärker  getheilte  untere  B. 
mit  linealen  Lappen  und  die  vom  Fr.Stiel-Ende  durch  eine  Verenperung  ge- 
trennten Fr.Klappen.  —  Früher  an  der  Engehalde  bei  Bern,  wurde  in  neuerer 
Zeit  nicht  mehr  gefunden. 

Alyssum.     Steinkraut,    (a  privativ,  und  lua^a  Wuth.) 

A,  montdnum  L.  St.  mit  aufsteigenden  Aesten.  B.  länglich 
verkehrt-eif.  oder  lanzetthch.  Bth.  in  endst.  Trauben.  BIB. 
goldgelb.  Längere  Stbf.  geflügelt.  K.  nach  dem  Verblühen 
abfallend.  —  Von  anliegenden,  flachen  Sternhaaren  mehr 
oder  weniger  weisslich. 

Apr.— Jun.  An  sandigen  Abhängen  «Flühe»  und  am 
Schlossfelsen  bei  Burgdorf. 

A.  calycinum  L.  St.  an  der  Basis  ästig.  B.  lanzettlich,  nach 
unten  verschmälert.  BIB.  blassgelb,  zuletzt  weiss,  aus  dem 
bleibenden  K.  kaum  vortretend.  Längere  Stbf.  ohne  An- 
hängsel. —  Von  zahlreichen  Sternhaaren  graugrün.  ©  und 
ausdauernd. 

Mai.  Juni.  An  trockenen,  steinigen  Stellen,  an  Wegen 
und  Dämmen,  stellenweise  häufig.  Bern  bei  der  Eisenbahn- 
brücke, beim  Försterhaus  am  Bremgartenwald,  Wylerfeld; 
am  Dählhölzli  u.  s.  w.  Auch  auf  Torfboden. 

Dräba.     Hungerblümchen. 

i).  verna  L.  (Erojphila  E.  Meyer.)  St.  mit  bodenst.  B.Rosette, 
oben  nackt.  Bth.  klein,  mit  2sp.  BIß.  Fr.  breiter  oder  schmäler 
elliptisch.  —  Var.  in  der  Behaarung,  in  Form  und  Grösse 
der  B.,  KB.,  BIB.,  Fr.  und  Zahl  der  Samen  3-12cm  ©  _ 
Var.  majuscula.  B.  verkehrteif.-spatehg,  gezähnt,  mit  reich- 
lichen Gabelhaaren.  Fr.  länglich-elliptisch.  —  Var.  steno- 
carpa.  B.  länglich-lanzettlich,  fast  ganzrandig,  reichlich  gabel- 
haarig, Fr.  elliptisch-lineal.  —  Var.  praecox.  Fr.  rundlich. 

März— Mai.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  Mauern,  stellen- 
w^eise  häufig,  bes.  Var.  majuscula. 

Anm.  D.  muralis  L.  Früher  am  Sandrain  bei  Bern,  wurde  in  neuerer 
Zeit  nicht  mehr  gefunden. 

Cochleäria.     Löffelkraut. 

(Cochlear  Löffel,  von  der  Form  der  bodenst.  B.  von  C.  officinalis.) 

C.  saxdtilis  Lam.  (Kernera  Rchb.)  St.  meist  abstehend-ästig. 
Bodenst.B.  rosettig,  spatelf.,  gezähnt  (seltener  ganzrandig 
oder  fiedersp.).  Obere  B.  lineal-länghch.  Bth.  klein.  Längere 
Stbf.  in  der  Mitte  mit  knief.  Biegung.  Fr.  fast  kugelig,  mit 
harter  Schale. 


Cruciferen.  135 

.Tun.  Jul.  Im  Kies  der  Aare  oberhalb  der  Huiizikenbrücke. 
(Häufig  auf  KalkfeJsen  der  Voralpen  und  des  Jura.) 
C.  Armordcia  L.  (Armoracia  rusticana  Flora  der  Wetterau.) 
Meerrettig.  Bodenst.B.  gestielt,  aufrecht,  gross,  länglich,  ge- 
kerbt, untere  St.B.  fiedersp.,  obere  lanzettUch.  Längere  Stbf. 
gerade. 

Mai — Jul.  In  Gärten  cult.^'und  hie  und  da  verwildert.  — 
Aus  O.Europa  stammend.  Off.  der   W.Stock. 

Camelina.     Leindotter.     (yj^[J^^^  niedi*ig,  aivov  Lein.) 

C.  sativa  Crantz.  (Beselireps.)  St.  meist  einfach.  Mittlere  und 
obere  B.  länglich- lanzettlich,  pfeilf.  St.umfassend,  ganzrandig 
oder  entfernt  gezähnelt.  BIB.  blassgelb.  Fr.  verkehrt-eif.  oder 
fast  birnf.  —  Kahl  oder  behaart.  © 

Jun.  Jul.  Hie  und  da  als  Oelpflanze  cult.,  zuweilen  ver- 
wildert, besonders  im  Lein.  Bei  Bern;  Belpmoos,  Burgdorf, 
M.Buchsee  u.  a.  O. 
C.  dentdta  Pers.  Verschieden  durch  die  lineal-län glichen, 
buchtig-gezähnten  oder  fiedersp.  mittleren  B.,  die  grösseren, 
oben  mehr  abgestutzten  Fr.  mit  kurzem  Gf.  und  grösseren 
Samen. 

Jun.  Jul.  Hin  und  wieder  unter  dem  Lein. 

Thläspi.     Täschelkraut.     Pfennigkraut. 

(B->^a£tv  zerquetschen,   von   der  flachen  Fr.,   nach  Andern  von 
der  Anwendung  der  zerquetschten  Samen.) 

T.  arvense  L.  B.  länglich,  gezähnt,  mit  pfeilf.  Basis  sitzend. 
Fr.  gross,  oval  oder  fast  kreisrund,  flach,  breit  geflügelt,  mit 
schmaler  und  tiefer  Bucht  ausgerandet.  Fächer  5— mehr- 
samig.  Samen  runzelig.  © 

Mai,  Jun.  Auf  Aeckern  häufig. 

T.  perfolidtum  L.  B.  bläulich-grün,  mit  herzf.  Basis  sitzend, 
meist  ganzrandig.  Fr.  verkehrt-eif.,  mit  breiter  Bucht  aus- 
gerandet. Fächer  meist  4samig.  Samen  glatt.  0 

Apr.  A.Mai.  Auf  Aeckern  und  mageren  Wiesen,  an 
Dämmen,  stellenweise  häufig. 

Iberis.    Bauernsenf.    ('Iß'/ipia  Spanien.) 

/.  amdra  L.  St.  ästig.  B.  längUch,  grobgezähnt.  Bth.  dolden- 
traubig,  BIB.  weiss  oder  röthüch.  Fr.  2spitzig,  mit  spitzer 
Bucht  ausgerandet.  © 

Jun.— Sept.  An  Wegen  und  Ufern,  selten  und  vereinzelt. 
Am  Aardamm  unterhalb  Elfenau,  Burgdorf,  M.Buchsee- 
moos,  Lyss. 


136  Cruciferen. 

Anm.  I.  pinnäta  L.  Verschieden  durch  die  tiedersp.,  in  wenige  linealo 
Lappen  getheilten  B.,  die  auch  im  Fr.Zustande  flachen  Doldentrauben  und  die 
mit  breiter,  stumpfwinkliger  Bucht  ausgeraudeten  Fr.  —  Auf  Aeckern,  au 
Dämmen,  selten  und  vorübergehend,  z.  B.  Lyss  am  Eisenbahndamm,  Burgdorf. 
—  I.  umbellata,  semperflorens  u.  a.  Spec.  als  Zierpflanzen  cnlt. 

Lepidium.     Kresse. 

(XsTTu^iov  Schüppchen,  von  der  Form  der  Fr.) 

Zi.  Drdba  L.  B.  länglich,  ungleich  gezähnt,  die  bodenst.  in  den 
B.Stiel  verschmälert,  die  oberen  pfeilf.  St.umfassend.  Bth.Stand 
doldentraubig.  Fr.  herz-eif.,  ungeflügelt,  mit  langem  Gf.  0 
Mai,  Jun.  Auf  Schutt,  an  Wegen  und  Dämmen,  an  ver- 
einzelten Standorten,  z.  B.  bei  Bern,  Holligen,  Waldau, 
Stockerensteinbruch,  Burgdorf.  —  Eine  erst  in  neuerer  Zeit 
eingeschle23pte  Pflanze.    (In  Gaud.  Fl.  helv.  nicht  erwähnt.) 

L.  sativum  L.  Gartenkresse.  Bläuhchgrün.  Untere  B.  1— 2fach 
fiedersp.,  die  obersten  meist  lineal.  Fr.Stiele  aufrecht.  Fr. 
rundlich-oval,  geflügelt,  oben  ausgerandet.  Gf.  kurz.  —  Go- 
tyledonen  3sp.  © 

Jun. — Aug.  In  Gärten  cult.,  selten  verwildert.  —  Wahr- 
scheinlich aus  dem  Orient  stammend. 

L.  campestre  L.  St.  meist  mit  doldentraubig  gedrängten  Aesten. 
B.  buchtig  gezähnt,  die  oberen  pfeilf.  St.umfassend.  Fr.Stiele 
wagrecht  abstehend.   Fr.  nach  oben  breit  geflügelt.   —   Von 
kurzfilzigem  Ueberzug  mehr  oder  weniger  graugrün.  ® 
Mai,  Juni.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  nicht  selten. 

L.  latifölium  L.  B.  kahl,  derb,  die  bodenst.  langgestielt,  oval, 
gekerbt,  die  oberen  kurzgestielt,  eilanzettl.  Bth.Stand  rispig. 
Fr.  rundl.-oval,  un geflügelt.  Gf.  sehr  kurz. 

Jun.— Aug.  Selten  und  vereinzelt.  Bei  Laupen  und  Burg- 
dorf an  den  Schlossfelsen,  Aarberg. 

Anm.  L.  ruderale  L.  Kleines,  abstehend-ästiges  Pflänzchen,  beim  Zer- 
reiben unangenehm  riechend.  Bth.  klein,  mit  kurzen  oder  fehlenden  BIB.  und 
meist  nur  2  Stbg.  —  An  steinigen  Orten,  auf  Schutt,  hin  und  wieder  (vor- 
übergehend). Bern,  Burgdorf. 

Capsella.    Hirtentäschel.    (Ca^jsa  Kapsel,  von  der  Fr.) 

C.  Bursa  pastöris  Mönch.  Bodenst  B.  rosettig,  fiedersp.  oder 
gezähnt,  selten  ganzrandig.  Fr.  flach,  Secldg-keilf.  (Var.  in 
Form  und  Behaarung  der  B.)  0 

März — Nov.  Auf  Wiesen  und  Aeckern,  an  Wegen,  als 
Gartenunkraut,  gemein. 

Isatis.     Waid. 

/.  tinctöria  L.  St.  oben  abstehend-ästig.  Bodenst.B.  länglich- 
lanzettl.,  die  oberen  lanzettl.,  pfeilf.-St.umfassend.  Bth.  klein. 


Cruciferen.  137 

goldgelb.    Fr.  häügend,  keilf. -länglich,  schwarz.    St.  und  B. 
Bläulich-grün.  y2—V\  © 

Mai,  Jun.  Auf  Grasplätzen,  an  Dämmen,  hin  und  wieder. 
Bern,  Kl. Wabern,  Belpmoos,  Münsingen,  Kiesen;  Oster- 
mundigen,  Gümligen,  Hindelbank,  Burgdorf,  Lyss  u.  a.  O. 

Rapistrum.     Repsdotter.     (Eapa  Rübe.) 

E.  rugösum  All.   Untere  B.  fiedersp,,  mit  grossem  Endlappen, 

die  oberen  lanzettlich,  gezähnt.   Gf.  so  lang  oder  länger  als 

das  obere  Glied  der  Fr.   Bth.  kurzgestielt.  BIB.  goldgelb.  © 

Jun.— Sept.    Auf  Aeckern,    selten.    Belpmoos,    Burgdorf, 

Aarberg. 

Räphanus.     Rettig. 

JR.  sativus  L.  St.Basis  (hypocotyles  St.Glied)  rübenf.  verdickt. 
B.  leierf.-fiedersp.  BIB.  violett  oder  weiss,  geädert.  Fr.  meist 
Ighedrig,  kegelf.  zugespitzt,  seltener  2gliedrig.  —  Var.  niger, 
schwarzer  Rettig.  —  Var.  Radiola^  Radieschen,  Monat- 
rettig.  © 

Jun.— Sept.  In  Gärten  cult.  Wahrscheinhch  aus  Asien 
stammend. 

R.  Ra^ßhanistrum  L.  (Raphanistruyn  Lampsana  Gaertner.) 
B.  leierf.-fiedersp.  BIB.  weiss  mit  violettem  Adernetz.  Fr. 
hneal,  4— lOgliedrig.   -  Var.  mit  gelben  BIB.   © 

Mai— Oct.  Auf  Aeckern,  besonders  nach  der  Ernte  häufig  ; 
die  gelbblühende  Var.  seltener:  Dahnazi,  Liebefeld  und 
Reichenbach  bei  Bern,  Ostermundigen,  M.Buehsee,  Radel- 
fingen. 

Anm.  Berteroa  incana  DC.  (Farsetia  li.  Briv.J.  Durch  Sternhaare 
graufilzig,  BIB.  2sp.,  weiss.  Fr.  elliptisch,  mit  2-6sainigeii  Fächern.  Ver- 
einzelt bei  Burgdorf,  M.Buehsee. 

Bunias  Erucago  L.  St.  von  kleinen  Höckerchen  rauh.  BIB.  gelb.  Fr. 
gefltlgelt-4kantig,  zugespitzt.  Bei  M.Buehsee  beobachtet, 

Conringia  Orientalis  Andrz.  (Erysimum  R.  Brio.)  mit  St.umfassenden, 
ganzrandigen  B.  und  gelblichen  Bth.,  selten  und  vorübergehend,  mit  fremdem 
Samen  eingeschleppt. 

Neslia  paniculata  Desv.  Bth.  klein,  goldgelb,  in  langen  Trauben.  Fr. 
fast  kugelig,  netzig-runzlig.  —  Im  Getreide  vereinzelt  und  vorübergehend. 
Burgdorf  u.  a.  0. 

Senebiera  didyma  Fers.  Kressenartig  riechende  Pflanze,  mit  tieffiedersp. 
B.,  sehr  kleinen,  meist  BlB.losen  Bth.  und  2knotigen  Fr.  (ohne  Gf.)  Schon 
von  Gaudin  citirt,  und  auch  in  neuerer  Zeit  in  der  Nähe  des  Güterbahnhofes 
bei  Bern  beobachtet,  wo  sie  jedoch  seither  nicht  mehr  gefunden  wurde. 

Aus  der  Familie  der  Cruciferen  werden,  ausser  den  bereits  genannten, 
häufiger  in  Gärten  cult.  :  Cheiranthus  Cheiri  L.  Goldlack.  —  Matthiola 
incana  R.  Brw  ,  glabrata  DC ,  annua  DC.  Levkoi.  —  Lunaria  hiennis 
Mönch. 


138  Resedaceen. 

ORD.  XIV.  GISTIFLORAE. 

Farn.  36.    Resedaceen. 

Bth.  meist  zw.,  zygomorph.  K.  4— 8bl.  BIB.  4—8,  mehr 
oder  weniger  ungleich,  oft  fingerig  getheilt,  Stbg.  meist  zahl- 
reich, auf  einer  drüsigen,  nach  hinten  erweiterten  Scheibe. 
Garp.  2 — 6,  zu  einem  1  fächerigen,  meist  oben  offenen  FrKn.  ver- 
wachsen (selten  frei).  Fr.  meist  eine  vielsamige  Kapsel.  Samen 
eiweisslos. 

60  Spec,  meist  in  der  nördl.  gemäss.  Zone,  bes.  Mediterranländer. 

BIB.  4 — 7,   ungleich,    mehr  oder  weniger  zer- 1 
schlitzt,  die  unteren  klein,  oft  ungeth.  Stbg. 
10—40.'  Fr.  oben  offen.  —  Bth.  blassgelb  .  |    Reseda. 

Reseda.    (Resedare  beruhigen,  v.  d.  angebl.  Wirkung.) 

R.  lutea  L.  St.  ästig.  St.B.  1 — 2fach  fiedersp.,  mit  lineal-lanzettl., 
oft  welüg  krausen  Lappen,  die  oberen  Sspaltig.  Bth.  in  endst. 
Trauben.  KB.  und  BIB.  6.  ® 

E.Mai— Herbst.  An  steinigen  Orten  hin  und  wieder.  Bei 
Bern  an  Eisenbahndämmen  und  steinigen  Orten,  Wylerfeld 
u.  a.  O.;  Gummersloch  im  Gurtenthal;  häufig  an  dem  Aar- 
damm des  Belpmooses;  Saane  bei  Laupen:  Aarberg,  Burg- 
dorf. 

R.  luteola  L.  Stengel  steif-aufrecht,  mit  aufrechten  Aesten. 
St.B.  lanzettlich,  ungetheilt.  Bth.  kurzgestielt,  in  langen, 
ährenf.  Trauben.  KB.  4,  BIB.  4,  die  seitUchen  kleiner,  das 
untere  oft  rudimentär.  ® 

Jun.— Aug.  An  Wegen  und  steinigen  Orten,  auf  Schutt, 
hin  und  wieder.  Bern,  Burgdorf,  Lyss. 

A  n  m.   In  Gärten  die  wohlriechende  R.  odorata  L.  (Vaterland  unsicher). 

Fam.  ;^y.    Yiolaceen. 

Bth.  meist  zw.  und  zygomorph.  KB.  5,  meist  bleibend. 
BIB.  5,  mehr  oder  weniger  ungleich,  das  untere  (vordere)  meist 
gespornt.  Stbg.  5,  mit  sehr  kurzen  Trägern.  Antheren  zusam- 
menneigend, oft  von  einem  häutigen  Fortsatz  überragt.  FrKn. 
Ifächerig,  mit  wandst.  Samenträgern.  Gf.  1.  Frucht  meist  eine 
3klappige,  vielsamige  Kapsel.  Samen  eiweisshaltig.  —  B.  mit 
NebenB. 

250  Spec,  verbreitet,  meist  in  der  gemäss,  u.  tropischen  Zone. 


Violaceen.  139 

BIB.  ungleich,  das  untere  gespornt.  Die  2  un- 
teren Stbg.  mit  einem  in  den  Sporn  ein- 
dringenden Anhängsel J     Viola. 

Yiola.     Veilchen,     (l'ov  Veilchen.) 

i.   Gf.  oben  ohne  heulen  f.   Verdickung.    Seitliche  BIB.  vor- 
gestreckt oder  abstehend.  —  Ausdauernd. 

a.  Bth.Stiele  aus  dem  W.Stock  entspringend.  (2axig.)  KB.  stumpf. 

V.  hirta  L.  (Taubenkropf.)  Ausläufer  fehlend  (oder  kurz). 
B.  herz-eif.,  kurzhaarig,  zur  Bth.Zeit  wenig  entwickelt,  später 
gross  und  langgestielt.  NebenB.  eif.  oder  lanzettlich,  nebst 
den  Fransen  am  Rande  kahl.  Bth.  geruchlos.  BlKr.  violett, 
selten  weiss.  Fr.  kugehg,  kurzbehaart. 

E.März— Mai.  Auf  Wiesen  und  Grasplätzen,  in  Hecken 
und  Gebüschen,  häufig. 

V.  odordta  L.  Märzveilchen.  Mit  verlängerten  Ausläufern.  B. 
breit,  am  Grunde  tief  herzf.,  die  der  Ausläufer  nierenf.,  ge- 
rundet. NebenB.  eilanzettlich.  Bth.  wohlriechend.  BlKr. 
dunkelviolett  (selten  weiss).  Fr.  kugelig,  behaart. 

März,  Apr.  An  Hecken  und  sonnigen  Abhängen,  stellen- 
weise häufig.  Off.  die  BIB. 

V.  alba  Besser.  Var.  scotophglla  Gremli.  (V.  scotophylla 
Jordan.)  (Name  von  ny^oTOc,  Dunkelheit,  v.  d.  dunkeln  B.) 
Ausläufer  verlängert,  nicht  (oder  spät)  wurzelnd.  B.  herz- 
eif.,  zugespitzt,  z.  Thl.  überwinternd  und  mehr  oder  weniger 
trübviolett,  von  kurzen,  steifen,  meist  aus  kleinen  Höcker- 
chen entspringenden  Härchen  rauh.  NebenB.  schmal  lan- 
zetLüch.  Bth.  schwach  wohlriechend  oder  geruchlos.  K. 
meist  dunkel  (trüb-violett).  BlKr.  weiss  mit  violettem  Sporn. 
Fr.  von  abstehenden  Haaren  kurzzottig. 

E.März,  Apr.  Mühlethal  bei  Radelfingen,  auf  sonnigen 
Grasplätzen. 

b.  Bth.Stiele  aus  den   beblätterten  Stengeln  oder  Zweigen  ent- 

springend. (2-  und  3axig.)  KB.  zugespitzt. 

V.  silvestris  Lam.  (V.  canina  DC.  non  L.)  Mit  bodenstän- 
digem Blattbüschel  und  aufstrebenden  (B.  und  Bth.tragen- 
den)  Seitenzweigen  (3axig).  B.  herz-eif,  zugespitzt,  die  un- 
teren stumpf.  BlKr.  blauviolett.  Fr.  spitz,  kahl.  —  Var.  mit 
grösseren,  blassen  Bth.  und  fast  weissem,  gefurchtem  Sporn. 
(V.  Rivinia^ia  Rchb.) 

Apr.  Mai.  In  Wäldern  und  Gebüschen  sehr  häufig.  (Var. 
Riviniana  an  w^eniger  beschatteten  Orten,  auf  Waldschlägen. 
Steinhölzli  u.  s.  w.) 


140  Violaceen. 

V.  arendina  JDC.  Verschieden  durch  die  weit  kleineren,  stumpfen, 
von  dünnem  Filz  graulichen  B.,  die  kleinern  Bth.  und  filzigen 
Fr.  —  (Ist  vielleicht  eine  durch  den  sonnigen  Standort  be- 
dingte, reducirte  Form  der  vorigen  Spee.) 

Mai,  Jun.  An  sonnigen  Orten,  an  Ufern,  selten.  An  der 
Aare  oberhalb  der  Hunzikenbrücke. 

F.  caniyia  L.  (z.  Thl.)  Ohne  bodenständigen  B.Büschel.  B. 
länglich-eif.,  stumpf,  von  etwas  fester  Gonsistenz.  NebenB. 
viel  kürzer  als  der  ungeflügelte  B.Stiel.  BlKr.  blauviolett. 
Sporn  weiss  oder  gelblich,  fast  doppelt  so  lang  als  die  An- 
hängsel des  K.   Fr.  stumpf,  mit  aufgesetztem  Spitzchen. 

Mai,  Jun.  Auf  Sumpfwiesen  und  Heideplätzeu,  hin  und 
wieder,  z.  B.  Heiterenmoos,  Bütschelegg,  Rüeggisberg,  Meyen- 
moos  bei  Burgdorf. 

V.  stagnina  Kitaibel.  St.  kahl,  meist  aufrecht.  B.  aus  herz- 
förm.  Grunde  länglich-lanzettlich.  B.Stiele  nach  oben  etwas 
geflügelt.  BlKr.  klein,  blassbläulich  oder  weiss.  Sporn  so 
lang  als  die  Anhängsel  des  K. 

E.Mai,  Jun.  Auf  einer  Sumpfwiese  im  Murifeld  bei  Bern. 

c.    Bth.Stiele  theils   aus  dem  W.Stock,   theils  aus  beblätterten 
Zweigen  entspringend.  (2-  und  3axig.)  KB.  zugespitzt. 

V,  mirdbiUs  L.  St.  gestaucht,  unter  den  LaubB,  mit  braunen, 
schuppenf.  NiederB.  besetzt,  mit  einfachen,  aufrechten,  arm- 
blättrigen Zweigen.  Bodenst.  B.  langgestielt,  breit-herzf.,  ge- 
kerbt. NebenB.  ganzrandig.  Bth.  theils  frühzeitig,  mit  grosser, 
J3lass  blauvioletter  BlKr.,  langgestielt,  bodenständig,  meist 
unfruchtbar  —  theils  später  erscheinend  mit  rudimentärer  BlKr., 
im  Winkel  der  oberen  ZweigB.,  meist  fruchtbar. 

Apr.— Jun.  Radelfingen  an  einem  waldigen  Abhang  an 
der  Aare. 

2.    Gf.  obe?i  keulenf.  verdickt.    Die   vier  oberen  BIB.  auf' 
wärts  gerichtet.  —  Ei^ijährig, 

V.  tricolor  L.  StiefmiÄtterchen.  St.  aufrecht  oder  aufstrebend. 
Untere  B.  herz-eif.,  die  oberen  länglich  oder  lanzettlich. 
NebenB.  blattartig,  an  der  Basis  fiedersp.  BlKr.  meist  violett 
und  gelb  gescheckt  (in  verschiedenen  Abänderungen,  seltener 
einfarbig).  —  Sehr  veränderlich,  besonders  in  Grösse  und 
Farbe  der  Bth.  © 

Apr.— Oct.  Auf  Aeckern,  auf  cult.  Boden  gemein.  Off', 
die  blühende  Pflanze. 

Anm.  Viele  F.Arten  treten  in  vielfachen,  z.  Th.  als  Spec.  beschriebenen 
Abänderungen  auf,  auch  kommen  hybride  Zwischenformen  vor.  —  Mehrere 
Spec.  besitzen  ausser  den  gewöhnlichen,  oft  unfruchtbaren  Bth.  eine  zweite, 
später  erscheinende  Bth. Form  mit  rudimentärer  BlKr.,  welche  meist  frucht- 
bar ist. 


Droseraceen.  141 

V.  hiflora  L.  (mit  kleinen,  gelben  Bth.),  früher  im  Emmeschachen  bei 
Bnrgdorf;  V,  collina  Besser,  nach  einer  älteren  Angabe  im  Zehendermätteli 
bei  Bern ;  V.  palustris  L.,  früher  auf  dem  M. Buchseemoos  —  wurden  in 
neuerer  Zeit  nicht  mehr  gefunden. 

In  G-ärten  cult. :  V.  odorata  ;  V.  tricolor  in  zahlreichen,  gi-ossbth»  Var» 
(Pensees);  V.  altaica  Ker. 


Farn.  38.    Droseraceen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  KB.  5  (4—8),  frei  oder  am  Grunde 
verwachsen.  BIB.  5  (4—8).  Stbg.  4—20.  FrKn.  1— Sfächerig  mit 
1—5  Gf.  Fr.  eine  vielsamige  Kapsel.  Samen  klein,  eiweisshaltig. 
—  Meist  drüsentragende,  «insectivorei)^Pflanzen. 

Ueber  100  Spec.  zerstreut,  viele  im  temp.  Australien. 

BIB.  und  Stbg.  5  (4—8).  Gf.  3  (2-5),  einfach 
oder  getheilt.  —  Sumpfpflanzen  mit  roset- 
tigen, drüsentragenden  B Drosera. 

Drosera.     Sonnenthau. 
(^pocTO?  Thau,  von  den  mit  Thautröpfchen  verglichenen  Drüsen.) 

D.  rotundifölia  L.  B.  rosettig  ausgebreitet,  langgestielt,  fast 
kreisrund,  am  Rand  und  auf  der  oberen  Fläche  mit  zahl- 
reichen röthUchen,  drüsentragenden  (von  einem  Gefässbündel 
durchzogenen)  Fortsätzen  besetzt.  St.  über  der  Rosette  auf- 
recht, nackt.  Bth.  klein,  weiss  (z.  Theil  geschlossen  bleibend), 
in  endst.,  einseits wendiger  Wickel. 

E.Jul.  Aug.  Sumpf  im  N.Lindachwald,  Löhrmoos,  Meyen- 
moos  bei  Burgdorf,  Torfmoor  bei  Ober- Muhleren. 

D.  longifölia  Hayne.  (D.  anglica  Huds.)  Verschieden  durch 
die  aufrecht  stehenden,  keilförmig-linealen  B. 

E.Jul.  Aug.  Auf  nassem  Tuffboden  in  der  Eimatt  bei 
Bern,  Lobsigensee  auf  Torfboden.  Faulenmatt  bei  Lyss  (etwas 
ausserhalb  des  Gebietes). 

Anm.  Die  früher  hieher  gerechnete  Gatt.  Parnassia  zu  Farn.  Saxi» 
fragaceen, 

Farn.  39.    Cii^taeeen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  KB.  5  (3—5),  die  2  äusseren  meist 
kleiner  oder  0.  BIB.  5  (3  oder  0),  in  der  Knospenlage  oft  ge- 
dreht, abfallend.  Stbg.  zahlreich.  FrKn.  1— mehrfächerig.  Gf. 
einfach,  mit  1  oder  3—5  Narben.  Fr.  eine  meist  vielsamige 
Kapsel.  Samen  eiweisshaltig.  —  Meist  Sträucher  oder  Halb- 
sträucher. 

Gegen  200  Spec.  beschrieben   (nach  Benth.  Hook  auf  c.  60  zu  reduciren),  meist  in 
der  gemäss.  Zone  der  nördl.  HK.,  besonders  Mittelmeerländer. 


142  Hyperieaceen. 

Fr.  3klappig.    —   Bth.  in  endst.,  einseitswen- 1 

cligen  Wickeln |  Helianthemum, 

Heliänthemum.     Sonnenröschen. 

('JJXio?  Sonne,  avO^sjxov  Blume.) 

H.  vulgäre  Gaertner.  (H.  Chamaecistus  Miller.)  St.  an  der 
Basis  holzig,  liegend,  mit  aufstrebenden  Aesten.  B.  gegenst., 
länglich-oval  oder  lanzettlich,  mit  lanzett-linealen  NebenB. 
BIB.  gelb.  Stbg.  reizbar  (bei  Berührung  auswärts  biegend). 
—  (Var.  in  der  Grösse  der  Bth.  und  Behaarung  der  B.) 

Jun.— Aug.  An  trockenen,  steinigen  Orten  hin  und  wieder. 
Häufig  in  Ufergebüschen  der  Aare  bei  der  Hunzikenbrücke 
u.  a.  O. 

Farn.  40.    Hyperieaceen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  KB.  5  (4),  bleibend.  BIB.  5  (4),  in 
der  Knospe  meist  gedreht.  Stbg.  meist  in  3—5,  bei  Gleichzählig- 
keit  vor  den  BIB.  stehenden  Bündeln,  nach  anderer  Ansicht 
3—5  verzweigte  Stbg.  (Selten  zahlreiche  freie  Stbg.)  FrKn. 
Ifächerig  oder  mehr  oder  weniger  vollst.  3— Sfächerig,  mit  3 
oder  5  Gf.  Fr.  eine  vielsamige  Kapsel  (selten  beerenartig). 
Samen  eiweisslos.  —  Meist  Kräuter  mit  gegenst.  oder  quirligen 
B.  und  gelben  Bth. 

Ueber  200  Spec,  meist  in  den  Tropen  und  der  gemässigten  Zone. 

KB.  und  BIB.  5.  Stbg.  (oft  nur  am  Grunde) 
in  meist  3—5  Bündel  verwachsen.  Gf.  3 
(oder  5).   KapselFr.  —  Bth.  gelb     .     .     .      Hypericum. 

Hypericum.     Johanniskraut.     Hartheu. 

(uTwö  unter,   und  spU'/i   Erica,   von   dem  Vorkommen   einzelner 
Arten  auf  Heideplätzen.) 

^     1.  KB.  drüsenlos  oder  mit  loenigen  kleinen  Drüsen. 

H.  perf'ordtum  L.  Johanniskraut.  St.  aufrecht,  mit  2  erhabe- 
nen Längslinien.  B.  oval-länglich,  von  zahlreichen  kleinen 
Oeldrüsen  durchscheinend  punktirt.  KB.  lanzettlich,  zu- 
gespitzt. 

Jul.  Aug.  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

H.  quadrdngulum  L.  St.  aufrecht,  durch  4  vortretende  Linien 
schwach  4kantig.  B.  oval,  stumpf,  mit  meist  fehlenden  oder 
spärüchen  Oeldrüsen.  KB.  länglich-eif.,  stumpf.  BIB.  mit 
schwarzen  Punkten. 

Jul.  Aug.  In  Gebüschen,  an  Ufern,  selten.  Emmeschachen 
bei  Burgdorf. 


Tamariücineen.  143 

U.  tetrdpterum  Fries.    St.   aufrecht,    mit   4  schmal-geflügelten 

Kanten.    B.  länglich-oval,  mit  sehr  zahlreichen  kleinen  Oel- 

drüsen.  KB.  lanzetthch,  zugespitzt,  BIB.  klein,  hellgelb. 
Jul.  Aug.    An  Gräben   und   feuchten    Orten,    an   Ufern, 

ziemlich  häufig,   z.  B.  Holligen   am   Stadtbach,    Gurtenthal, 

Gümligen-    und   M.Buchseemoos,    Belpmoos    an   der   Aare 

u.  a.  O. 
H.  humifüsuni  L.  St.  an  der  Basis  ästig.  St.  und  Aeste  dünn, 

fast  fadenf.,  liegend  oder  aufsteigend,  mit  2  Längslinien.  B. 

eif.-längiich.  Bth.  klein.  KB.  stumpf,  mit  kurzer  Stachelspitze. 

KB.  und  BIB.  oft  mit  kleinen  schwarzen  Drüsen.  —  Kleiner 

als  die  vorigen  Arten. 

Jun.— Sept.  Auf  etwas  feuchtem  Sand-  und  Lehmboden, 

in  Waldlichtungen,  an  Gräben,  auf  Aeckern  nach  der  Ernte, 

häufig. 

2.  KB.  am  Rande  'nfiit  zahlreichen  schwarzen  DriXsen. 

H.  niontcinwin  L.  St.  aufrecht,  kahl.  B.  sitzend,  längiich-eif., 
kahl,  am  Bande  zuweilen  mit  einer  Reihe  schwarzer  Punkte. 
Bth.  in  gedrängtem  Bth.Stand.  BIB.  blassgelb. 

Jun.— Aug.  In  hebten  Wäldern  und  Gebüschen  hin  und 
wieder.  Dählhölzli  bei  Bern,  Reichenbach,  Sollrütiwald  bei 
Köniz,  Belpberg,  Krauchthal,  Lauterbach,  Burgdorf  u.  a.  O. 

H.  hirsütum  L.  St.  aufrecht,  nebst  den  kurzgestielten  B.  rauh- 
haarig. Bth.  in  verlängerter  Rispe.  BIB,  hellgelb.  Samen  von 
feinen  Papillen  sammthaarig. 

Jun.— Aug.  Wie  vorige.  Worblaufen,  Gümligen,  Egg- 
hölzli  bei  Muri,  Längenberg. 


Farn.  41.    Tamari^ciiieen. 

Bth.  meist  zw.,  regelmässig.  K.  4— 5th.  BIB.  4—5.  Stbg. 
4— viele,  oft  am  Grunde  verwachsen.  FrKn.  frei,  Ifächerig  oder 
unvollst.  2— Sfächerig.  Gf.  2—5,  frei  oder  verwachsen,  oder  Nar- 
ben sitzend.  Fr.  eine  Ifächerige,  2— Sklappig  aufspringende 
Kapsel.  Samen  eiweisslos  (oder  eiweisshaltig).  —  Sträucher  mit 
kleinen,  schuppenf.  Blättern. 

50  Spec,  meist  in  der  nördl.  wärmeren  u.  gemässigten  Zone  der  östl.  HK. 

Stbg.  10,  an  der  Basis  verwachsen.  Samen  mit  1 

Haarschopf |    Myricaria. 

Myricäria,     ((^upUr,,  Name  der  Tamarix  gallica.) 

M.  germanica  Besv.  (Tamarix  L.)  Strauch  mit  schlanken, 
aufrechten  Aesten ;  die  kurzen  Seitenzweige  von  sehr  kleinen, 
linealen,   bläulich-grünen   B.   dicht  bedeckt.    Bth.  in   endst., 


144  Tiliaceen. 

ährenf.  Trauben  mit  lanzettlichen  DeckB,   BIB.  blass  rosen- 
roth.  —  1—2'". 

Jun.— Aug.  An  feuchten,  steinigen  Orten  am  Ufer  der 
Flüsse,  stellenweise  häufig.  An  der  Aare  längs  des  Belp- 
mooses  und  bei  Lyss;  an  der  Sense;  Abfluss  des  Lob- 
sigensee's. 

ORD.  XV.    GOLUMNIFERAE. 

Farn.  42.  Tiliaceen. 

Bth.  meist  zw.,  regelmässig.  KB.  5  (3,  4),  frei  oder  ver- 
wachsen. BIB.  5  (3,  4  oder  fehlend).  Stbg.  meist  in  5  (4  oder 
10)  Gruppen  oder  Bündeln.  (Selten  8,  10  oder  viele,  gleich- 
massig  vertheilte  Stbg.)  FrKn.  5-  (2—10-)  fächerig.  Gf.  1  mit 
5-  (2 — 10-)  lappiger  Narbe  (selten  fehlend).  Fr.  (bei  den  inlän- 
dischen) eine  1— 2samige  SchliessFr.  (Nüsschen).  Samen  ei- 
weisshaltig.  —  Meist  Bäume  oder  Slräucher  mit  ungeth.  B. 

Ueber  300  Spec,  meist  in  den  Tropen. 

KB.  und  BIB.  5.  Stbg.  zahlreich,  frei  (oder  an 
der  Basis  in  (meist  5)  Bündel  verwachsen). 
FrKn.  öfächerig,  Fächer  mit  2  Samenan- 
lagen. Fr.  1— 2samig.  Bth.Stand  dolden- 
artig-gabelig, im  Winkel  eines  trockenhäu- 
tigen DeckB.  und  demselben  eine  Strecke 
weit  angewachsen Tüia. 

Tilia.     Linde. 

T.  grandifolia  Ehrli.  (T.  platyphylla  Scop.)  Sommerlinde, 
Grosser  Baum  mit  rundlichen,  beiderseits  grünen,  weich- 
behaarten Blättern.  Bth.Stand  meist  2— 5bth.,  hängend.  Fr. 
5kantig,  holzig.  Bth.  gelb,  wohlriechend.  —  Var.  in  der  Form 
der  DeokB.  und  Fr. 

E. Jun.  A. Jul.  In  Wäldern  hin  und  wieder ;  im  Emme- 
schachen  bei  Burgdorf;  häufig  in  Anlagen  und  bei  Häusern 
cult. 

7.  parvifölia  Ehrh.  (T.  ulmifolia  Scop.)  W^inter-  oder 
Steinlinde.  Verschieden  durch  die  kahlen,  auf  der  untern 
Seite  bläulich-grünen,  meist  kleineren  Blätter,  die  vorge- 
streckten, meist  reichblüthigeren  Bth.Stände,  die  dünn- 
schaligen, zerbrechlichen,  undeutüch  kantigen  Fr.  und  die 
spätere  Blüthezeit. 

Jul.  Wie  vorige.  Off,  die  Bth.Stände  beider  Arten. 


Malvaceen.  145 

Farn.  43.    Malvaceen. 

Bth.  meist  zw.,  regelmässig.  K.  5sp.,  bleibend,  am  Grunde 
meist  von  einer  3— mehrblättrigen  Hülle  umgeben.  BIß.  5,  in 
der  Knospenlage  gedreht.  Stbg.  zu  einer  Röhre  verwachsen, 
diese  oben  in  zahlreiche  (meist  1  fächerige  Antheren  tragende) 
Verzweigungen  gespalten.  (Nach  neuerer  Auffassung  5  ver- 
wachsene und  oben  verzweigte  Stbg.)  Garp.  3  -viele,  bei  den 
inländischen  zahlreich,  ringförmig  zu  einer  flachen  Scheibe  ver- 
wachsen, mit  centralen,  am  Grunde  verwachsenen  Gf.,  bei  der 
Reife  in  1  sämige  Theilfrüchtchen  zerfallend.  (Seltener  Fr.  eine 
1 — mehrsamige  Kapsel,  oder  Beere.)  Samen  meist  mit  spär- 
lichem oder  fehlendem  Eiweiss.  —  B.  handf.  gelappt,  seltener 
ungetheilt. 

700  Spec,  meist  in  den  wärmeren  Zonen. 

Bth.  mit  Bblättriger,  dem  K.  anhegender  Hülle  1    Malva. 
Bth.  mit  6— 9sp.  Hülle 1    Althaea. 

Mälya.     Malve.     Käspappel. 

{\LaLkcLy.öc,  weich,  von  den  erweichenden  Eigenschaften  mehrerer 

Spec.) 

1.   BtK  im   Winkel  der  LaubB.  einzeln,   am  Ende  des  St. 
büschelig  gehäuft.    St.B.  tief  8—5th. 

M.  moschdta  L.  St.  von  einfachen,  abstehenden  Haaren  rauh 
oder  fast  kahl.  Untere  B.  langgestielt,  rundücli-herzf.,  ge- 
lappt, die  oberen  tief  3— 5th.,  mit  fiedersp.  oder  doppelt- 
fiedersp.  Lappen  und  linealen  Zipfeln.  HüllB.  lineal-lanzettl. 
Bth.  gross,  mit  rosenrothen  BIB.  (beim  Verwelken  moschus- 
artig riechend).  Fr.  rauhhaarig.  —  Var.  mit  breiteren  und 
schmäleren  B.Lappen  und  mit  blassröthüchen,  selten  weissen 
BIß. 

Jul.— Sept.  An  trockenen,  steinigen  Orten,  an  Wegen, 
Dämmen,  auf  Waldschlägen  stellenweise  häufig,  z.  B.  Kirchen- 
feld bei  Bern,  Bremgarten-  und  Engewald  bei  Bern,  Köniz, 
Wabern,  Muri,  Gümligen,  Thörishaus,  Laupen  u.  a.  O. 

M.  Alcea  L.  Verschieden  durch  den  aus  Sternhaaren  gebil- 
deten Ueberzug  des  St.,  die  breiteren,  eilanzettl.  HüllB.  und 
die  fein  querrunzeügen,  kahlen  (oder  fast  kahlen)  BY  — 
Ohne  moschusartigen  Geruch. 

Jul.  Aug.  Wie  vorige,  aber  seltener.  Kirchenfeld  bei  Bern, 
Egghölzü  bei  Muri,  Burgdorf,  Schupfen,  Uettligen,  Ort- 
schwaben, M.Buchsee,  Lyss,  Radelfingen  u.  a.  0. 

2.   Bth.  gebüscheU.'lSt.B.  ö—llappig. 
M.  silvestris  L.    St.  aufsteigend,  oder  aufrecht,  ästig.  B.  5—7- 
lappig.   BlKr.  3— 4mal  so  lang  als  der  K.,   hellpurpurn,  mit 
dunkleren  Streifen.  Fr.  grubig-runzehg.  @  und  ausdauernd. 

10 


146  Geraniaceen. 

Jun.— Sept.  An  Wegen  und  Ackerrändern,  auf  Wald- 
schlägen, hin  und  wieder.  Off.  die  Bth.  und  B. 
M.  vulgaris  Fries.  (M.  neglecta  Wallr.)  St.  hegend,  ausge- 
breitet-ästig.  B.  herzf.-rundlich,  seicht  gelappt,  langgestielt. 
BlKr.  2mal  so  lang  als  der  K.,  blassröthlich  oder  fast  weiss. 
Fr.Stiele  abwärts  gebogen.  Fr.  glatt  oder  fast  glatt,  filzig 
(oder  kahl).  ©  bis  ausdauernd. 

Jun.— Oct.  Auf  Schutt,  an  gedüngten  Stellen  in  der  Nähe 
der  Häuser  ziemhch  häufig.  Off.  die  B. 

Althaea.     (JiX^oc,  Heilmittel.) 

A.  officindlis  L.  Eibisch.  (Ibsche.)  St.  aufrecht,  nebst  den 
breit-eif.,  eckig  gezähnten  B.  graugrün  (sammetig)  behaart. 
BIB.  blassroth,  länger  als  der  K. 

E.JuL— Sept.  In  Gärten  cult.  Off.  die   W.  und  B. 
A.  rösea  Cav.   Stockrose.  (Herbstrose,   Winterrose.)    St.  steif 
aufrecht.    B.   rundlich,   5— 71appig,   rauhhaarig.    Bth.   gross. 
BIB.   schwarzroth,    seltener   hellrotb,   gelb   oder   weiss.   — 
172—2".  @ 

Jul.— Oct.   In  Gärten  cult.    (Aus  dem  Orient  stammend.) 

Anm.  A.  hirsuta  L.  mit  ästigem,  steifhaarigem  St.  und  tief  3 — 5sp.  B. 
Vereinzelt  und  selten  mit  fremden  Samen  eingeführt.  —  Als  Zierpflanze  cult. 
Hibiscus  syriacus  L.,  Strauch  mit  grossen,  weissen  oder  rothen  Bth. 


ORD.  XVI.   GRUINALES. 

Farn.  44.    Oeraniaceen. 

Bth.  zw.,  regelmässig  (oder  zygomorph).  KB.  und  BIB. 
meist  5.  Stbg.  meist  10  (in  2  Kreisen),  am  Grande  verwachsen 
(oder  frei),  alle  mit  Antheren  oder  zum  Theil  ohne  solche. 
FrKn.  öfächerig,  oben  in  Verbindung  mit  dem  Gf.  eine  nach 
dem  Verblühen  schnabelartig  aus  dem  K.  hervortretende  Säule 
bildend.  Narben  5.  Bei  der  Reife  lösen  sich  die  1  sämigen  Fr.- 
Fächer  sammt  einem  (bis  zum  Ende  der  Säule  reichenden) 
linealen  Fortsatz  von  unten  nach  oben  von  dem  axilen  Theil 
der  Säule  ab.  Samen  eiweisslos.  —  Meist  Kräuter  (oder  Halb- 
sträucher)  mit  handf.  gelappten  B.  Bth.  in  gabehg-2bth.  oder 
doldenf.-mehrbth.  Bth.Ständen;  diese  in  meist  dichasischen,  in 
Wickel  übergehenden  Verzweigungssystemen  (mit  häufiger 
Scheinaxenbildung). 

350  Spec,  meist  in  den  gemässigten  Zonen,  viele  in  S.Afrika. 

Meist  alle  10  Stbg.  mit  Antheren.  Früchtchen  1 
mit  innen  kahlen,  bei  der  Reife  von  unten 
nach   oben  von  der  Säule   abspringenden  | 


Geraniaceen.  147 

Geranium. 


und   mehr  oder  weniger   aufwärts   einge- 
rollten Fortsätzen 

Die  vor  den  BIB.  stehenden  5  Stbg.  ohne 
Antheren.  Früchtchen  mit  innen  behaarten, 
beim  Ablösen  schraubenf.  gedrehten  Fort- 
sätzen   


Erodium. 


Geränium.     Storchschnabel. 

(yspavot;  Kranich,  von  der  geschnäbelten  Fr.) 

1.    Ausdauei^nde  Arten.    Wurzelstock  mit  den  Resten  der 
vorjährigen  B.  besetzt. 

a.   BIß.  wenig  länger  als  der  K.   Fr.  querfaltig. 

G.  'phaeum  L.  St.  und  K.  abstehend  behaart.  B.  handf.  5 — 7- 
lappig,  eingeschnitten-gezähnt.  BlKr.  trübviolett  oder  braun- 
röthlich,  mit  wagrecht  ausgebreiteten  BIB. 

Mai,  Jun.  An  Waldrändern,  in  Gebüschen,  selten.  Burg- 
dorf, am  Gsteig  und  beim  Sommerhaus.  Schupfen.  —  Von 
Haller  (Hist.  Stirp.  Helv.  176S)  an  mehreren  Stellen  um 
Bern  citirt. 

b.   BIB.  doppelt  so  lang  als  der  K.   Fr.  glatt,  behaart. 

G.  silvdticum  L.  St.  aufrecht,  ästig,  oben  drüsig  behaart. 
Untere  B.  handf.  7sp.  Bth.Stiele  nach  dem  Verblühen  auf- 
recht. Bth.  gross.  KB.  begrannt.  BIB.  violettroth. 

Jun.  Auf  Waldwiesen,  an  Ufern,  selten.  Schwarzwasser- 
thal, Rüeggisberg;  zwischen  Krauchthal  und  Oberburg;  an 
der  Emme  zwischen  Oberburg  und  Hasle.  (Häufig  auf 
Weiden  der  Voralpen.) 

G.  palüstre  L.  St.  ausgebreitet-ästig,  oben  mit  drüsenlosen, 
abwärts  gerichteten  Haaren.  B.  handf.  5 — 7sp.  Bth.Stiel 
nach  dem  Verblühen  abwärts  geknickt,  BIB.  verkehrt-eif., 
purpurn. 

Jul.— Sept.  An  feuchten  Orten,  in  Hecken  und  Gebüschen, 
hin  und  wieder.  Am  Gäbelbach  bei  Bern;  Gümligen,  Kiesen, 
Hünigen  bei  Konolfingen;  zwischen  Krauchthal  und  Ober- 
burg, Burgdorf,  M.Buchseemoos,  Ober-Lindach  u.  a.  O. 

G.  sanguineum  L.  St.  von  wagrecht  abstehenden,  drüsenlosen 
Haaren  zottig.  B.  handf.  tief  5 — 7sp.  Lappen  in  3 — mehr 
lineallanzettliche,  ganzrandige  Zipfel  getheilt.  Bth.  meist 
einzeln,  gross.  BIB.  hell  purpurroth. 

Jun.— Aug.  An  w^aldigen  Abhängen  an  der  Sense  zwischen 
Laupen  und  Neueneck;  Flühe  bei  Burgdorf. 

G.  pyrendicuni  L.  B.  nierenf.  kreisrund,  5— 91appig,  mit  ein- 
geschnittenen Lappen.  Bth.Stiele  nach  dem  Verblühen  herab- 


148  Geraniaceen. 

gebogen.  BIB.  verkehrt-herzf.,  über  der  Basis  beiderseits  mit 
einem  Haarbüschel,  röthlich-violett  (selten  blassröthlich  oder 
weiss). 

Mai— Oct.   An  Wegen  und  Hecken,  auf  Grasplätzen.  Um 
Bern  gemein. 

2.   Einjährige  Arten.    ]V.  spindelf. 

a.    B.  handf.  5— 9sp. 

G.  pusillum  L.  B.Lappen  3— mehrsp.  BIB.  seicht  ausgerandet, 
ungefähr  so  lang  als  der  K.  BIB.  blass-violett,  seltener  weiss. 
Die  vor  den  BIB.  stehenden  5  Stbg.  meist  ohne  Antheren. 
Früchtchen  glatt,  fein  behaart.  Samen  glatt.  © 

Mai— Sept.  An  Wegen,  Mauern,  gemein. 
G.  dissectum  L.    B.  tief  5— 7theilig,  Lappen   3— mehrsp.,   mit 
lineallanzettl.  Zipfeln.  Bth.  kurz  gestielt.  BIB.  verkehrt-herz£, 
purpurroth.  Früchtchen  behaart.   Fr.Schnabel  mit  abstehen- 
den, drüsentragenden  Haaren.  Samen  grubig-netzig.  © 

Jun. — Aug.    Auf  Aeckern,    im  Getreide,   ziemlich  häufig. 
G.  columbinum  L.  B.  tief  5— 7th.  Lappen  fiedersp.,  mit  schmal 
lineal-lanzettl.  Zipfeln.    Bth.  langgestielt.    BIB.   hellroth.    Fr. 
kahl  oder  fast  kahl.  Fr.Schnabel  ohne  Drüsenhaare.  © 

Jun.  Jul.   An  Wegen,  auf  Aeckern,  hin  und  wieder. 
G.  mölle  L,  St.  und  Bth.Stiele  von  abstehenden  Haaren  zottig. 
B.  nierenf.  7— 9sp.,  mit  eingeschnittenen  Lappen.    BIB.  ver- 
kehrt-herzf,  länger  als  der  K.,    röthlich.    Früchtchen   quer- 
runzlig, kahl.  Samen  glatt.  © 

Mai — Aug.    An   Wegen   und   Mauern,    hin   und   wieder. 
Bern  bei  der  gr.  Schanze,  Muri,  Jaberg  u.  a.  O. 

b.  B.  3— özählig  zusammengesetzt,  mit  doppelt  fiedersp.  Lappen. 

G.  Robertidnum.  L.  Ruprechtskraut.  KB.  aufrecht,  nach  dem 
Verblühen  zusammenneigend.  BIB.  langbenagelt,  viel  länger 
als  der  K.,  ganz  randig,  hellroth,  mit  weisslichen  Streifen.  — 
Beim  Zerreiben  stark  riechend.  Gegen  den  Herbst  erscheint 
oft  die  ganze  Pflanze  roth  gefärbt.  © 

M.Mai— Oct.  An  feuchten  Mauern  und  Felsen,  auf  Schutt, 
gemein. 

Anm.    G.  pratense  L.,  früher  auf  feuchten  Wiesen  zwischen  Krauohthal 
und  Oberburg  citirt,  wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  beobachtet. 

Erödium.     Reiherschnabel. 

(spoi^to;  Reiher,  von  der  langgeschnäbelten  Fr.) 

E.  cicutdrium  UHeritier.  St.  liegend  oder  aufsteigend.  B.  ge- 
fiedert,   Blättchen    fiedersp.,    mit    eingeschnitten-gezähnten 


Oxalideen.  149 

Lappen,    Bth.    in   2— mehrbth.,   doldenartigen   Bth. Ständen. 
BIß.  roth.  © 

Apr.— Herbst.  An  Wegen,  auf  cult.  Boden,  selten.  Bern, 
an  mehreren  Stellen :  Schänzli,  gr.  Schanze,  Silb erstrecke. 
Vereinzelt  am  Abhang  gegenüber  der  Felsenaufabrik;  Utzigen, 
Lindenthal,  Burgdorf,  M.Buchsee,  Gümmenen,  Aarberg,  Lyss, 
Schwarzwasserthal. 

Anm,  Als  Zierpflanzen  cult.:  Zahlreiche  Spec,  Var.  und  hybride  Formen 
der  Gattung  Pelargonmm  (BIB.  mehr  oder  weniger  ungleich),  meist  vom  Cap 
d.  g.  H.  Aus  der  verw.  Farn.  Tropaeoleen  :  Tropaeolum  majus  L.,  Kapuziner- 
kresse, Capucine,  aus  Peru, 


Fam.  45.     Oxalideen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  KB.  5,  frei  oder  am  Grunde  ver- 
wachsen. BIB.  5,  in  der  Knospe  gedreht.  Stbg.  10  (in  2  Kreisen), 
am  Grunde  verwachsen,  oder  frei.  FrKn.  5fächerig,  mit  5  Gf. 
Fr.  meist  kapselartig.  Samen  eiweisshaltig.  —  Kräuter  mit  oft 
3zähUg-zus. gesetzten  B. 

lieber  200  Spec,  in  wärmeren  Zonen,  bes.  Amerika  und  S.Afrika. 

Stbg.  10,  an  der  Basis  verwachsen  (oder  frei),  i 
meist  ungleich  (5  längere  und  5  kürzere). 
Gf.  5.   Samen   durch  Platzen  und  Zurück- 
rollen  der    äusseren    Samenhaut    elastisch 
fortgeschnellt Oxalis. 

Oxalis.     Sauerklee,     (o^ug  spitz,  sauer.) 

O.  Acetosella  L.  Sauerklee.  W.Stock  kriechend,  Ausläufer 
treibend,  mit  fleischigen  Schuppen  (theils  NiederB.,  theils 
Rudimente  abgestorbener  LaubB.).  B.  bodenst.,  langgestieJt, 
.Szählig.  Bth.  glockenf.,  auf  langen,  bodenst.  Bth.Stielen, 
welche  aus  dem  Winkel  der  LaubB.  (und  W.Stock-Schuppen) 
entspringen.  BIB.  weiss  oder  röthlich,  geädert.  Fr.  eine  elf., 
häutige  Kapsel. 

Apr.  Mai.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  gemein. 

O.  stricta  L.  St.  aufrecht,  ästig,  beblättert.  NebenB.  fehlend. 
Bth.  in  B.winkelsi,  2— 5bth.  Bth.Ständen.  BIB.  gelb.  Fr. 
lineal,  5 kantig.  —  Mit  Ausläufern. 

Jun.— Sept.  Auf  Aeckern,  an  Hecken,  an  einzelnen  Stellen 
häufig.  Bremgartenwald  beim  Försterhaus;  Kirchenfeld, 
Bremgarten,  Wylerfeld  am  Waldrand,  Ostermundigen,  Bol- 
ligen.  Steinbrück  bei  M.Buchsee,  Burgdorf.  Riedburg.  — 
Aus  N.Amerika  stammend,  in  neuerer  Zeit  häufiger  auf- 
tretend. 


150  Linaceen. 

Fam.  46.   liinaceen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  KB.  5  (4).  BIB.  5  (4),  in  der  Knos- 
penlage gedreht,  abfällig.  Stbg.  5  (4\  an  der  Basis  ringf.  ver- 
wachsen, ein  zweiter  (vor  den  BIB.  stehender)  Stbg.Krels  rudi- 
mentär oder  fehlend.  FrKn.  5-  (2—5-)  fächerig,  die  Fächer 
durch  unächte,  mehr  oder  minder  vollständige  Scheidewände 
in  2  Abtheilungen  mit  je  1  Samenanlage  geth.  Gf.  5  (2—5), 
frei  oder  am  Grunde  verwachsen.  Fr.  meist  eine  Kapsel.  Samen 
mit  spärlichem  Eiweiss.  —  B.  sitzend,  ungetheilt.  Bth.  in  Dicha- 
sien  oder  Wickeln. 

90  Spec,  meist  in  der  gemässigten  Zone. 

Bth.Organe   Szählig.    Fr.  mit  5  2theiligen  Fä-  1 

ehern |    Linum. 

Linum.     Lein.     (Atvov  Lein.)' 

L.  usüatissimum  L.  Lein.  Flachs.  St.  meist  einzeln,  auf- 
recht, oben  gabelästig.  B.  einzelst,  lanzettlich.  Bth.  an  St. 
und  Zweigen  endst.  BIB.  blau  (selten  weiss).  —  Var.  crß' 
pitans.  Spring -Lein.  Niedriger,  ästiger.  Fr.  grösser,  elastisch 
aufspringend.  —  © 

Jun.  Jul.    Häufig  cult.,  wahrscheinlich   aus   dem  Orient 
stammend.  (Var.  crepitans  selten  cult.)  Off',  die  Samen. 

L.  cathdHicum  L.  ()cai)-aLpo^  reinige),  Pur gir- Lein.  St.  gabel- 
ästig. B.  gegen  st,  die  unteren  verkehrt-eif.,  kleiner.  Bth. 
klein,  BIB.  weiss.  © 

E.Mai — Sept.  Auf  mageren  Grasplätzen,  sumpfigen  Wiesen 
und  etwas  feuchten  Aeckern  nach  der  Ernte,  häufig. 


Fam.  47.  Balsaniineen. 

Bth.  zw.,  zygomorph.  KB.  3  oder  5,  ungleich,  das  eine 
(hintere)  viel  grösser,  blumenblattartig  gefärbt,  gespornt.  BIB. 
5,  das  eine  (vordere)  grösser,  die  übrigen  paarweise  verwachsen 
(oder  BIB.  frei).  Stbg.  5,  mit  kurzen,  oft  etwas  verwachsenen 
Trägern.  Antheren  zus.neigend  (und  meist  verklebt),  ein  den 
Fr.Knoten  bedeckendes,  conisches  Mützchen  bildend.  Fr.Knoten 
5fächerig.  Narbe  sitzend.  Fr.  meist  eine  Kapsel.  Samen  eiweiss- 
los.  —  Meist  1jährige  Pfl.  mit  saftigem  St.  und  ungeth.  B. 

136  Spec,  meist  im  tropischen  Asien. 

Seitliche  BIB.  paarweise  verwachsen.  Fr.  in  5  1 

Klappen  elastisch  aufspringend  .     .     .     .  |    Impatiens, 


Rutaceen.  151 

Impätiens.     Springkraut. 

(impatiens  ungeduldig,  reizbar,  von  der  bei  Berührung 
aufspringenden  Fr.) 

/.  Noli-tdngere  L.  St.  saftig,  kahl,  mit  verdickten  Knoten.  B. 
länglich-eif.,  gezähnt.  Bth.  hängend,  gross,  gelb,  innen  meist 
roth  punktirt,  mit  hackenf.  gekrümmtem  Sporn,  in  2— 5bth., 
B.winkelst.  Trauben.  © 

M.Jul.— Sept.  An  feuchten,  schattigen  Stellen,  in  Wald- 
schluchten, an  Ufern,  hin  und  wieder.  Bern,  an  der  Schütte 
hinter  dem  Waisenhaus,  Bremgartenwald  beim  Glasbrunnen 
und  bei  der  Eimatt ;  Reichenbach,  Gurtenthal ;  am  Bütschel- 
bach,  Scherlibachfall  bei  N.Scherli ;  an  der  Sense  bei  Sensen- 
matt, N.Seite  des  Belpbergs,  Dentenberg,  Thorberg,  Lauter- 
bach, Biembach,  Burgdorf  u.  a.  O. 

An  in.  In  Gärten:  I.  Balsamina  L.,  aus  O.Indien  stammend. 


ORD.  XVir.    TEREBINTHINAE. 

Farn.  48.   Rutaceen. 

Bth.  meist  zw.,  regelmässig  (seltener  zygomorph).  KB.  und 
BIB.  meist  4—5.  Stbg.  4—5  oder  8—10  (selten  mehr),  in  1  oder 
2  Kreisen.  Garp.  und  Gf.  2 — 5  (selten  mehr),  meist  verwachsen. 
Fr.  trocken  oder  fleischig.  Samen  eiweissh altig  oder  eiweisslos. 
—  Meist  Holzpflanzen,  selten  Kräuter,  oft  mit  Oeldrüsen  (aro- 
matisch). 

700  Spec.  in  gemäss,  und  wärmeren  Zonen,  bes.  südl.  HK. 

Bth.  regelmässig.  BIB.  4  (5).  Stbg.  8  (lö).  Fr.  1 

eine  4  — 51appige  Kapsel |    Ruta. 

Ruta.     Raute. 

i?.  graveolens  L.  St.  ästig,  am  Grunde  holzig.  B.  2— 3fach  ge- 
fiedert, mit  länglich-verkehrt  eif.  oder  keilf.  Lappen,  bläu- 
lich-grün, durchscheinend  punktirt,  beim  Zerreiben  stark 
riechend.  Bth.  gelb,  in  endst.,  gabelig  zusammengesetzten 
Bth.Ständen  mit  4zähhgen  Seitenbth.  und  meist  Szähliger 
Gipfelbth.   Stbg.  abwechselnd  einwärts  gebogen. 

Jun.— Aug.  In  Gärten  hin  und  wieder  cult.  Aus  S.Europa 
stammend.  Off.  das  aetherische  Oel. 

A  n  m.  In  Gärten  aus  der  verwandten  Fam.  Anacardiaceen  :  Ehus  Ooti- 
nua  L.,  Perückenbaum  (Rispe  nach  der  Bth. Zeit  ausgebreitet,  zottig  be- 
haart. —  aus  S.Europa  und  Orient.  R.  typhina  L.,  Essigbaum  (Fr.  roth, 
filzig,  in  aufrechten  Kolben)  —  aus  N.Amerika,  u.  a.  Spec. 


152  Sapindaceen. 

ORD.  XVIII.    AESGULINAE. 

Farn.  49.  Sapindaceen. 

(incl.  Hippocastaneen.) 

Bth.  zw.  oder  Igesehlechtig,  zygomorph  (seltener  regel- 
mässig). KB.  und  BIB.  meist  4—5.  Stbg.  7—8  (5—10),  inner- 
halb eines  drüsigen  Ringes  eingefügt.  FrKn.  oft  Sfächerig,  mit 
meist  1— 2samigen  Fächern.  Gf.  1.  Fr.  verschiedenartig.  Samen 
eiweisslos.  —  Meist  Holzpflanzen  mit  zusammengesetzten  B. 

700  Spec,  meist  in  deii^Tropen. 

Bth.  zygomorph.  Stbg.  5—8  (oft  7).  KapselFr. 
Samen  gross,  mit  fleischigen,  meist  ver- 
wachsenen Gotyledonen.  —  Bäume  mit 
gegenst.,  handf.  zusammengesetzten  B.  und 
rispigen  oder  traubigen  Bth. Ständen     .      .      Aesculus. 

Aesculus.     Rosskastanie. 

(Aesculus  oder  Esculus,  Namen  einer  Eichenart  mit  essbaren 
Fr.  —  Von  esca  Speise.) 

A.  Hippocdstanum  L.  (I'tt-o;  Pferd,  xaGTavov  Kastanie).  Ge- 
meine Rosskastanie.  (  Wilde  Kastanie.)  Grosser  Baum  mit 
handf.  zusammengesetzten,  meist  Tzähhgen  B.  und  verkehrt- 
eilanzettlichen,  kurz  zugespitzten  ßlättchen.  Bth.  in  grossen, 
aufrechten,  aus  Wickeln  zusammengesetzten  Rispen.  BIB. 
weiss,  am  Grunde  mit  gelblichem  oder  röthlichem  Fleck. 
Obere  Bth.  oft  männl.  Fr.  stachelig.  Gotyledonen  beim  Kei- 
men nicht  über  den  Boden  hervortretend. 

Mai.  In  Anlagen,  bei  Häusern,  häufig  cult.  Soll  aus  Asien 
stammen  (nach  neueren  Angaben  im  nördl.  Griechenland 
wild). 

A,  cdrnea  Willd.  (A.  Pavia  X  ffippocastanum  ?).  Rothe 
Rosskastanie.  Verschieden  durch  hellrothe  BIB.,  weniger 
stachlige  oder  fast  glatte  Fr.  und  dunklere  Belaubung.  — 
Kleinerer  Baum. 

Mai.  A.Jun.  Wie  vorige. 

Anm.  Weniger  häufig  cult.:  A  Pavia  L.  (Pavia  rubra  Lam.)  und  A. 
flava  Ait.  (Pavia  flava  DC.)  mit  schmäleren,  deutlich  gestielten  Blättchen 
und  glatter  Pr.  Erstere  Spec.  dunkelroth,  letztere  blassgelb  blühend.  —  Beide 
aus  N. Amerika. 

Farn.  50.    Aceraceen. 

(Theil  der  Fam.  Sapindaceen  Benth.  et  Hook.) 

Bth.  zw.  oder  Igesehlechtig,  regelmässig.  K.  meist  5-  (4 — 12-) 
th.,   oft  gefärbt.    BIB.  5  (fehlend   oder  4—12).    Stbg.  8  (4-12), 


Polygalaceen.  153 

einem  ringf.  Wulst  eingefügt.  FrKn.  2fäclierig.  Gf.  1—2.  Fr.  in 
2  1  sämige  geflügelte  Schliess-Früchtchen  (Nüsschen)  zerfallend. 
Samen  eiweisslos.  —  Bäume  oder  Sträucher  mit  gegenst.  B. 
und  kleinen,  meist  gelblichen  oder  grünlichen  Bth.,  in  trau- 
bigen oder  doldentraubigen  Bth. Ständen. 

50  Spec,  in  der  nördl.  gemässigten  Zone,  bes.  Amerika. 

BIB.  meist  5  (oder  0).  Stbg.  meist  8.  —  Bäume  1 
oder  Sträucher  mit  handf.  3— 71appigen  B.  | 
Bth.  meist  unvollkommen  monöcisch  (oder 
—   diöcisch).   (Zw.Bth.  und  1  geschlechtige 
Bth.  auf  derselben  Pilanze) |    Acer. 

Acer.     Ahorn. 

A.  Pseiidopidtanus  L.  Bergahoim.  Baum.  B.  unten  bläulich- 
grün,  mit  ungleich  stumpfgezähnten  Lappen.  Bth.Stand 
traubenf.,  hängend.  FrKn.  zottig.  Fr.Flügel  vorgestreckt. 

Mai,  A.Jiin.  In  Anlagen,  an  Wegen,  hin  und  wieder  cult., 
z.  B.  bei  Bern  an  der  Tiefenaustrasse  u.  a.  O.  Hin  und 
wieder  in  Wäldern  und  an  Flussufern.  Emme  bei  Burgdorf. 
(Häufig  auf  den  Alpen.) 

A.  platanoides  L.  S'püzahorn,  Lenne.  Baum.  B.  beiderseits 
hellgrün.  B.Lappen  zugespitzt,  mit  wenigen,  haarspitzigen 
Zähnen.  Bth.Stand  doldentraubig,  aufrecht.  Bth.  grünlich- 
gelb. FrKn.  kahl.  Fr  Flügel  abstehend.  Vor  der  vollen  Ent- 
faltung der  B.  blühend. 
Apr.  A.Mai.  Wie  vorige. 

A.  campestre  L.  Feldahorn,  Masholder.  Kleiner  Baum  oder 
Strauch.  B. Lappen  stumpf,  ganzrandig  oder  seichtgebuchtet. 
Bth.Stand  doldentraubig.  Fr  Flügel  wagrecht-abstehend.  — 
Var.  suberosa,  Zweige  mit  flügelartig  vorragenden  Kork- 
streifen. 

Mai.  An  Waldrändern,  in  Hecken,  häufig. 

Anm.  In  Anlagen  cult.  A.  dasycarpum  Ehrh.  Bth.  geknäuelt,  vor  den 
B.  (oft  schon  im  März)  ge^tfnet ;  ans  N.Amerika.  —  A.  tataricum  L.  B.  ge- 
zähnt oder  schwach  gelappt;  aus  S.O.Europa.  —  Negundo  fraxinifolium 
Nutt.  (Acer  Negundo  L.)  B.  3— özählig  gefiedert.  Bth.  diöcisch,  vor  den  B. 
entwickelt.  Männl.  Bth.  und  Fr.  in  hängenden  Büscheln;  aus  N.Amerika  — 
u.  a.  Spec. 

Farn.  51.   Polygalaceen. 

Bth.  zw.,  zygomorph.  KB.  5,  bleibend,  die  2  seitlichen 
grösser  und  meist  blumenblattartig  gefärbt  (Flügel).  BIB.  3 
oder  5,  ungleich,  meist  mehr  oder  weniger  verwachsen.  Stbg. 
8  (4  oder  5),  meist  zu  einer  hinten  offenen  Röhre  verwachsen 
und  nach  oben  oft  in  2  Bündel  getheilt.  Antheren  durch  endst. 


154  Celastraceen. 

Löcher  aufspringend.  FrKn.  meist  2fächerig  mit  Isamigen  Fächern. 
Fr.  meist  eine  Kapsel.  Samen  eiweisshaltig  oder  eiweisslos.  — 
Kräuter  oder  Holzpflanzen  mit  ganzrandigen  B.,  ohne  NebenB. 

400  Spec,  in  den  wärmeren  Zonen  verbreitet. 

BIB.  3,  unter  sich  und  mit  den  Stbg.  mehr 
oder  weniger  verwachsen,  das  vordere 
grösser,  concav  oder  kielig-gefaltet.  Fr.  flach     Polygala. 

Polygala.     Kreuzblume. 
(ttoXu;  viel,   und  ya>^a  Milch,  nach  der  angeblichen  Wirkung.) 

i.     Voi'derlappen  der  BlKr.  vielspaltig-gefranst.    Stbf.   bis 
zur  Spitze  verwachsen. 

P.  vulgaris  L.  Blühende  Zweige  aus  holzigem  W.Stock  auf- 
steigend. B.  zerstreut,  lanzettüch,  die  unteren  kleiner,  ver- 
kehrt-eif.  oder  elliptisch.  Bth.  blau  oder  roth,  selten  weiss, 
in  endst.,  lockeren  Trauben.  Aeussere  KB.  (Flügel)  mit 
netzförmig  verbundenen  Adern.  —  Var.  comosa  (R  comosa 
Schkuhr).  DeckB.  länger,  die  unentwickelte  Bth.Traube  an 
der  Spitze  durch  die  vorragenden  DeckB,  schopfig. 

Mai,  Jun.  (und  bis  Herbst).    An  steinigen  Abhängen,    in 
lichten  Wäldern,  häufig. 

P.  amdra  L.  Var.  austriaca  (P.  austriaca  Crantz).  B.  an 
der  Basis  der  blühenden  St.  rosettig  gedrängt,  verkehrt-eif., 
stumpf.  Bth.  klein,  blau  oder  weisslich.  Flügel  schmäler  als 
die  Kapsel,  mit  nicht  netzf.  verbundenen  Adern.  —  Geschmack 
meist  bitter. 

Mai,  Jun.  Auf  nassen  Wiesen  gemein. 

/$.  Vorderlappen  der  BlKr.  mit  einem  in  wenige  kurze 
Zipfel  getheilten  A7ihängsel.  Stbf.  nur  am  Grunde  ver- 
wachsen. 

P.  Chamaebüxus  L.  {yyjj.yl  niediig.)  Stengel  holzig,  ästig.  B. 
lederartig,  elliptisch 'oder  lanzettl.,  überwinternd.  Bth.  ein- 
zeln oder  zu  '2  aus  dem  Winkel  der  oberen  B.  KB.  weiss 
oder  gelblich,  seltener  röthlich,  die  2  seitlichen  (Flügel)  an 
der  Basis  stielartig  verschmälert.  BlKr.  röhrig,  weisslich 
oder  gelbüch,  mit  dottergelbem  oder  rothem  Saum. 

Apr.  Mai.  Im  Ufergehölz  der  Aare  oberhalb  der  Hunziken- 
brücke,  stellenweise  häufig.  (Häufig  auf  den  Voralpen.) 

ORD.  XIX.    FRANGULINAE. 

Farn.  52.    Celastraceen. 

Bth.  meist  zw.,  regelmässig.  K.  4— 5sp.  oder  -th.,  bleibend. 
BIS.  4—5,  abfällig,  nebst  den  4—5  Stbg.  einer  bodenst.  Scheibe 


Aquifoliaceen.  155 

eingefügt.  FrKn.  2— Sfächerig.  Gf.  1.  Fr.  eine  Kapsel  (Schliess- 
Fr.,  SteinFr.  oder  Beere).  Samen  eiweisshaltig,  oft  mit  fleischigem 
Samenmantel.  —  Sträucher  (oder  Bäume)  mit  ungeth.  B.  und 
kleinen,  grünlichen  Bth. 

300  Speo.,  meist  in  den  wärmeren  Zonen. 

Fr.  eine  3— öfächerigeund  3— Shöckerige  Kapsel.  1 

B.gegenst |    Evonymus. 

Evönymus.     Spindelbaum.     Pfaffenhütchen. 

(eu  gut,  6vo[j.a  Namen,  Ruf.) 

E.  europaea  L.  (Bräz elenholz.)  Strauch  mit  länglich-ellipti- 
schen, kleingesägten  B.  Zweige  (z.  Theil)  durch  braune  Kork- 
leisten 4kantig.  Bth.  4zählig,  klein,  grünlich,  in  seitenst.,  ge- 
stielten, gabelästigeri,  meist  2— 5bth.  Bth.Ständen,  welche  aus 
dem  Winkel  der  NiederB.  oder  untersten  LaubB.  der  dies- 
jährigen Zweige  entspringen.  Kapsel  4höckerig,  roLh.  Samen 
von  dem  röthhch-gelben  Samenmantel  vollständig  umhüllt. 
Embryo  grün.  —  B.  im  Spätherbst  oft  lebhaft  roth  werdend. 
—  Giftig. 

Jun.  In  Hecken  und  Gebüschen,  ziemlich  häufig. 

Anm.  Aus  der  verwandten  Farn.  Staphyleaceen  cult. :  Staphylea pinnata 
L.,  Pimpernuss. 

Farn.  53.  Aqnifoliaceen. 

(Ilicineen.) 

Bth.  zw.  (oder  1  geschlechtig),  regelmässig.  K.  3— 68p.  oder 
-th.  BIB.  4—6,  oft  etwas  verklebt  oder  verwachsen,  abfallend. 
Stbg.  meist  4—6,  an  der  Basis  der  BlKr.  (oder  auf  dem  Bth.- 
Boden).  FrKn.  3— 6fächerig.  Fächer  mit  1  (oder  •2)  hängenden 
Samenanlagen.  Narben  meist  sitzend.  Fr.  eine  3— mehrsteinige 
SteinFr.  Samen  eiweisshaltig,  mit  sehr  kleinem  Embryo.  — 
Sträucher  oder  Bäume  mit  lederartigen,  überwinternden  B. 

160  Spec,  meist  im  trop.  Asien  und  Amerika. 

KB.  4—5.  BIB.  und  Stbg.  4—6.  BlKr.  radf.      .  j    Hex. 

Hex.     Stechpalme. 

i.  Aquifölium  L.  (acus  Nadel.J  ( Palmdorn.)  Strauch  oder 
kleiner  Baum.  B.  derb,  eif.,  stachelig-gezähnt,  an  alten 
Exemplaren  z.  Theil  ganzrandig,  oben  glänzend-dunkelgrün. 
Bth.  klein,  meist  4zählig,  kurzgestielt,  im  Winkel  der  vor- 
jährigen B.  büschelig-gehäuft   (aus  kurzem  Mitteltrieb   ent- 


156  Rhamnaceen. 

springen   doldig   gedrängte,    meist  3bth.   Dichasien).    BlKr. 
weiss  oder  etwas  röthlich.  Fr.  kugelig,  glänzend-roth. 

Mai,  Jun.  In  Wäldern,  ziemlich  selten.  O.Seite  des  Län- 
genberges; auf  den  Hügeln  zwischen  Krauchthal  und  Ober- 
burg. 

Farn.  54.    Rhamnaceen. 

Bth.  zw.  oder  1  geschlechtig,  regelmässig.  K.  4— 5sp.  BlKr. 
und  Stbg.  mit  peri-  oder  epigyner  Einfügung.  BIB.  4—5,  meist 
kürzer  als  der  K.  (oder  fehlend).  Stbg.  4—5,  vor  den  BIB. 
stehend.  FrKn.  2 — 5fächerig,  oberständig  oder  mehr  oder  we- 
niger Unterst.  Fr.  üeischig,  1  — 4samige  Steinfrucht  (oder  Kap- 
sel). Samen  meist  eiweisshaltig.  —  Sträucher  mit  einfachen  B. 
und  kleinen,  grünlichen  Bth. 

Ueber  400  Spec,  in  warmen  und  gemässigten  Zonen. 

SteinFr.  mit  1—4  Steinkernen.  —  Bth.  in  den 
unteren  B.Winkeln  der  diesjährigen  Zweige 
gebüschelt,  seltener  Bth.  einzeln.     .     .     .      Rhamnus. 

Rhämnus.     Wegdom.     Kreuzdorn. 

R.  cathdrtica  L.  (x,ai>atpco  reinigen,  purgiren.)  Kreuzdorn, 
Hirschdorn.  Strauch  mit  mehr  oder  weniger  gegenst,  oft 
dornig  zugespitzten  Zweigen.  Knospen  mit  Knospenschuppen. 
B.  eif.  oder  elliptisch,  klein  gekerbt-gesägt  Bth.  meist  Ige- 
schlechtig  (unvollkonmien  diöcisch ),  4zählig.  BIB.  sehr  klein, 
grünhch.  Fr.  schwarz. 

E.Mai,  Jun.  In  Gebüschen,  an  Waldrändern,  Flussufern, 
hin  und  wieder.  Off.  die  Fr. 

R.  Frdngula  L.  (frangere  brechen,  von  den  zerbrechlichen 
Aesten).  (Frangula  Alnus  Miller.)  Pulverholz.  Faulbaum. 
Strauch  mit  wechselständ.,  dornenlosen  Zweigen.  Knospen- 
schuppen fehlend.  B.  elliptisch,  ganzrandig.  Bth  zw.,  5zählig. 
BIB.  klein,  weiss,  zusammengefaltet  und  die  Stbg.  einschlies- 
send.  Fr.  roth,  zuletzt  schwarz. 

E.Mai,  Jun.  (und  bis  Herbst).  Wie  vorige.  Häufig  längs 
der  Aare  von  Kiesen  bis  Bern,  u.  a.  O.  0/f.  die  Rinde. 

Farn.  55.    Ampelideen. 

(Vitaceen.  Lindl.) 

Bth.  zw.  (oder  1  geschlechtig),  regelmässig.  K.  sehr  klein, 
undeutl.  5-  (4-)  z.  BIB.  und  Stbg.  5  (4).  Stbg.  vor  den  BIB. 
stehend.  Zwischen  Stbg.  und  FrKn.  ein  drüsiger  Ring.  FrKn. 
2— 6fächerig.  Gf.  oder  Narbe  1.  Fr.  eine  Beere.  Samen  eiweiss- 


Ewphoj'hiaceen.  157 

haltig.  —   Meist  Schlingpflanzen  mit  kleinen  Bth.,  blattgegenst. 
Bth.Ständen  und  verzweigten  Ranken  (verkümmerte  Bth.Stände). 

250  Spec,  meist  in  den  Tropen  und  in  der  wärmeren  gemässigten  Zone. 

BIB.  5,  oben  verbunden  bleibend,  an  der 
Basis  sich  ablösend  (ein  abfälliges  Mütz- 
chen bildend) Vüis. 

Yitis.     Rebe. 

V.  vinifera  L.  Weinrehe.  B.  handf.  mehr  oder  weniger  tief 
3 — 51appig.  Bth.  gelblichgrün,  in  rispenf.  Bth.Stand.  Fr.  meist 
grünlich  oder  dunkelblau. 

Jun.  In  mehreren  Var.  (nur  an  Spalieren)  cult.  Wahr- 
scheinlich aus  S.W.Asien  stammend.  Die  in  früheren  Zeiten 
im  Gebiete  (Altenberg  bei  Bern,  Weinhalde  bei  Münsingen, 
Rebhalde  bei  Lobsigen  u.  a.  O.)  vorhandenen  Weinberge 
sind  längst  verschwunden.  —  Mit  Ausnahme  weniger  ver- 
einzelter Weinberge  unweit  der  westlichen  Gebietsgrenze 
(Wyleroltigen,  Golaten  u.  a  )  und  in  südlicher  Richtung  bei 
Steffisburg  tritt  der  bernische  Weinbau  erst  an  den  ge- 
schützteren Ufern  des  Bieter-  und  Thuner-See's  in  grösserer 
Ausdehnung  auf. 

A  n  m.  Als  Schlingpflanze  häufig  cult. :  Ampelopsis  quinquefoUa  B.  et 
Seh.,  Jungfernrebe,  Canada-Eebe,  mit  handf.  zusammengesetzten,  im  Spät- 
jahr oft  lebhaft  rothen  B.  und  kleinen  blauen  Beeren,  aus  N.Amerika  stammend. 


ORD.  XX.    TRIGüGGAE. 

Farn.  56.    £npliorbiaceen. 

Bth.  Igeschlechtig.  P.  meist  3-5th.  (oder  K.  und  BlKr.). 
Stbg.  1— viele,  frei  oder  verwachsen.  FrKn.  meist  Sfächerig. 
Fächer  mit  1—2  Samenanlagen.  Fr.  meist  eine  Kapsel  mit  3 
(selten  2)  bei  der  Reife  von  einer  bleibenden  Mittelsäule  sich 
ablösenden,  meist  einsamigen  und  aufspringenden  Fächern. 
Samen  eiweisshaltig.  —  Kräuter  (oder  Holzpflanzen),  oft  mit 
Müchsaft. 

3500  Spec.  (Euphorbia  700),  meist  in  den  Tropen. 

Monöcisch.  Die  männl.  Bth.  besteht  aus  einem 
einzelnen  Stbg.  mit  scheinbar  2ghedrigem 
Füament  (das  untere  Glied  wird  als  Bth.- 
Stielchen  betrachtet).  P.  fehlend,  —  Weibl. 
Bth.  ein  3fächeriger  FrKn.  mit  3  Gf.  P. 
meist  fehlend  oder  rudimentär.  —  Eine 
centrale,  gestielte  weibl.  Bth.  mit  einer 
Anzahl  (oft  10—20),  in  5  Gruppen  (Wickel) 


158  Euphorbiaceen. 

geordneter  männl.  Bth.  in  kelchartiger,  mit 
drüsigen  Anhängseln  versehener  Hülle  (ßth.- 
Stand  einer  Zw.Bth.  ähnlich).  —  Allg.  Bth.- 
Stand  doldig-gabelig.  —  Mit  weissem  Milch- 
saft. —  Gütig 

Diöcisch.  Männl.  Bth.  mit  3th.  P.  und  8—20 
Stbg.  —  Weibl.  Bth.  mit  3th.  P.,  meist 
2fächerigem  FrKn.  und  2—3  kleinen  Sta- 
minodien  (sterile  Stbg.).  Fr.  2-  (selten  3-) 
knotig.  —  B.  gegenst.  Bth.Stände  B.winkelst. 
Männl.  Bth.  geknäuelt,  in  unterbrochenen 
Aehren 


Ewphorbia, 


Mercurialis. 


Euphorbia.  Wolfsmilch.  (Nach  einem  Arzte  Euphorbos.) 
(Tithymalus  Tourn.) 

i.  Linusen  der  kelchartigen  Hülle  elliptisch,  nicht  ausgerandet. 

a.  Einjährige  Arten. 

E.  helioscöpia  L.  (yiXio;  Sonne,  ax.o~£tü  anschauen.)  B.  ver- 
kehrt-eif.,  vorn  abgerundet  und  gezähnelt.  Dolde  meist  mit 
5  3th.  Strahlen.  Fr.  glatt.  Samen  grubig-netzig.  © 

Apr.— Herbst.    Auf  cult.  Boden,   in  Gärten,  auf  Aeckern, 
gemein. 

E.  striata  L.  B.  mit  etwas  herzf.  Basis  sitzend,  lanzett-längüch, 
spitz,  die  untersten  in  den  kurzen  B.Stiel  verschmälert, 
stumpf.  Dolde  3— Sstrahlig,  mit  wiederholt  gabelth.  Aesten. 
Obere  HüllB.  fast  3eckig-eif.  Fr.  klein  (c.  2""'"  breit),  mit 
cylindrischen  Wärzchen  dicht  besetzt.  Samen  glatt,  braun- 
röthlich.  —  Hellgrün,  St.  meist  durch  zahlreiche  seitliche 
Bth.Stände  rispig-äslig.  B.  früh  abfallend.    —    30— 80cm.    q 

Jun.— Sept.  Auf  Aeckern,  an  Gräben,  Ufern,  hin  und 
wieder.  An  der  Aare  bei  Wichtrach  und  Münsingen;  unter- 
halb der  Hunzikenbrücke,  Belpmoos,  Laupen,  Gümmenen, 
Lyss,  Zolhkofen,  Burgdorf  u.  a.  O. 
E.  platyphylla  L.  Verschieden  durch  viel  grössere  (e.  S"'"" 
breite),  mit  flacheren,  halbkugehgen  Warzen  besetzte  Fr., 
grössere,  schwärzliche  Samen,  die  meist  Sstrahüge  Dolde 
und  meist  breitere,  dunkler  grüne  B.  © 

Jul. — Sept.    Wie  vorige,  aber  seltener.    Belpmoos,  Burg- 
dorf, Lyss. 

b.  Ausdauernde  Arten. 

E.  diilcis  Jacq.  W.Stock  (Sympodium)  kriechend,  mit  bogen!'., 
je  einem  .Jahresspross  entsprechenden  Gliedern.  St.  auf- 
recht, oft  mit  einzelnen  Bth.Zweigen  unterhalb  der  Dolde. 
B.  fast  sitzend,  länglich.  Dolden  östralilig,  mit  meist  Ifach 
gabelsp.  Aesten.   Obere  HüllB.  3eckig-eif.,   mit  herzf.   oder 


EuphorOiaceen.  I59 

gestutzter  Basis.    Drüsen  grünlich,  später  oft  roth.    Fr.  mit 
kürzeren  und  längeren  Warzen  besetzt. 

Mai.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,  stellenweise 
häufig. 
K  verrucosa  Lam.  W.Stock  holzig,  ästig  (vielköpfig),  mit  auf- 
steigenden, meist  gebüschelten  St.  B.  länglich-eif.  Dolden 
4— östrahlig,  mit  meist  3sp.  Aesten.  Obere  HüUB.  nach  der 
Basis  verschmälert.  Drüsen  gelb.  Fr.  von  cylindrischen 
Warzen  dicht  besetzt. 

Mai— Jul.    An  Wegen,   in  ;Gebüschen,   im  westl.  Gebiet. 
Bei  Radelfingen,  Aarberg,  Lyss,  Bundkofen. 

2.  Drüsen  der  kelchartigen  Hülle  halbmondf.  oder  2hörmg. 

a.  Samen  glatt.  —  Ausdauernde  Art. 

E.  Cyparissias  L.  (x-uTuaptGao^  Gypresse.)  St.  aufrecht,  unter 
der  Dolde  meist  mit  sterilen,  dichtbeblätterten  Aesten  und 
einzelnen  Inflorescenzästen.  B.  lineal,  an  den  sterilen  Aesten 
schmallineal.  Dolden  vielstrahlig.  —  Oft  von  einem  parasi- 
tischen Pilz,  dem  Aecidienzustand  von  Uromyces  Pisi 
(Pers.)  (Aecidimn  Ewphorbiae)^  befallen  und  dadurch  im 
Aussehen  verändert.  (St.  meist  einfach.  B.  breiter,  gelbgrün.) 
Apr.  Mai  (und  Herbst).  An  sandigen  und  kiesigen  Orten, 
an  steinigen  Abhängen,  an  Ufern,  gemein.  —  An  sonnigen 
Orten  oft  mit  intensiv  rothen  HüllB. 

b.  Samen  runzelig  oder  grubig.  —  Einjährige  Arten. 

E.  Peplus  L.  {iziizkoc,  Decke.)  St.  einfach  oder  ästig.  B.  ge- 
stielt, verkehr t-eif.,  ganzrandig,  die  unteren  fast  rund.  Dol- 
den meist  3strahhg,  mit  wiederholt  gabeligen  Aesten.  HüllB. 
eif.  Fr.  mit  flügehg  vortretenden  Leisten.  © 

Jul.— Herbst.    Auf  cult.   Boden,    in    Gärten,    stellenweise 
häufig. 

E.  exigua  L.  St  ästig.  B.  Imeal.  Dolden  meist  3-  (seltener 
4—5-)  strahlig,  mit  wiederholt  gabeligen  Aesten.  HüllB.  aus 
fast  herzf.  Basis  lanzettlich.  Fr.  glatt  (ohne  vortretende 
Leisten).  © 

Jul.— Herbst.  Auf  Aeckern  nach  der  Ernte,  gemein.  ' 

A  n  m.  E.  amygdaloidea  L.  nach  einer  älteren  Angabe  in  der  Eimatt  bei 
Bern,  kommt  daselbst  nicht  mehr  vor. 

Mercuriälis.     Bingelkraut.     (Dem  Merkur  geweiht.) 

M.  perennis  L.  St.  aus  kriechendem  W.Stock  aufrecht,  ein- 
fach, unten  nackt.  B.  länglich-eif  oder  eilanzettl,  gekerbt- 
gesägt. Bth.  grünlich.  Weibl.  Bth. Stände  langgestielt,  Ibth. 
oder  mit  1—3  SeitenBth. 


160  Buxaceen. 

Apr.  Mai.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  stellenweise 
häufig. 

M.  dnnua  L.  W.  faserig.    St.  meist  ästig.    B.  eilanzettlich,  ge- 
kerbt-gesägt.  Bth.  grünlich,  die  weibl.  fast  sitzend.  © 

E.Jun.  — Oct.  Auf  Schutt,  an  Wegen,  hin  und  wieder. 
Bern  im  Altenberg,  Marzili  u.  s.  w.  Aarberg. 

An  in.  Als  Zierpflanze  cult. :  Ricinus  communis  L.  Aus  S.Asien,  nach 
anderen  Angaben  aus  dem  trop.  Afrika  stammend.  Off.  das  fette  Oel  der 
Samen. 

Farn.  57.    Buxaceen. 

(Theil  der  Fam.  Euphorbiaceen  Juss.) 

Bth.  Igeschlechtig.  P.  4— 6th.  (oder  fehlend).  Stbg.  4-30, 
frei.  FrKn.  2-3fächerig.  Fächer  mit  1—2  Samenanlagen.  Gf. 
2 — 3,  getrennt.  Fr.  meist  eine  fachspaltig  aufspringende  Kapsel 
(selten  Beere).  Samen  eiweisshaltig.  —  Meist  immergrüne 
Sträucher  mit  lederartigen  B. 

30  Spec,  in  warmen  und  gemässigten  Zonen. 

Monöcisch.  Männl.  Bth. :  P.  4th.  Stbg.  4,  vor 
den  Pß.  Weibl.  Bth. :  PB.  5-6.  FrKn.  3- 
fächerig,  mit  3  Gf.  Samen  3kantig.  —  B. 
gegenst.  Bth.  in  B.winkelst.  Knäueln  (1 
endst.  weibl.  und  mehrere  seitliche  männl. 
Bth.) Buxus. 

Büxus.     Buchs,     {izü^oc,  Buchs.) 

B.  sempervirens  L.    Strauch   mit  kurzgestielten,    elliptischen, 
lederartigen  B.  Bth.  klein,  grünhch-gelb.  Fr.  3höckerig. 

E.März,  Apr.  In  Gärten  und  Anlagen  häufig  cult,  be- 
sonders in  Zwergform,  als  Einfassung  der  Beete. 


Fam.  58.  Callitrichaceen. 

(Theil  der  Fam.  Halorageen  DG.) 

Bth.  monöcisch.  P.  fehlend.  Stbg.  1,  mit  nierenf.  Anthere. 
FrKn.  unächt  4fächerig  mit  2  fädlichen  Narben.  Fr.  Steinfrucht« 
artig,  in  4  1  sämige  Theilfrüchtchen  zerfallend.  Samen  eiweiss- 
haltig. —  Kleine  Wasserpflanzen  mit  ungeth.,  gegenst.  B.  und 
kleinen  B.wdnkelst.,  sitzenden  Bth.,  meist  mit  je  2  häutigen 
YorB. 

Einzige  Gatt.  Callitriche  mit  25  Spec,  an  zerstreuten  Standorten. 


Umbelliferen.  161 

Callitriche.     Wasserstern. 

{y.ÖLXkQQ  Schönheit,  O-piJ  Haar;  ursprürigüch  Name  eines 
Farnkrauts.) 

C.  verndlis  Kützing.  St.  fadenf.  Obere  B.  meist  schwimmend, 
rosettig  gedräng't,  verkehrt- eif.,  die  unteren  spatelf.  oder 
hneal.  Bth.  sehr  klein,  die  unteren  weibl.,  die  oberen  männl. 
Fr.  (bei  der  Reife)  länger  als  breit,  mit  4  schmal-gekielten 
(nicht  geflügelten)  Kanten.  Gf.  meist  vor  der  Fr.Reife  ab- 
fallend. —  Ausserhalb  des  Wassers  an  schlammigen  Stellen 
dicht  rasig  (Var.  caespitosa),  in  tieferem  Wasser  verlän- 
gert, mit  Rosetten  (Var.  stellata),  oder  ohne  solche,  mit 
sämmtlich  linealen  B.  (Var.  angustifulia). 

Mai— Oct.    In   Gräben   und    Teichen   gemein,  besonders 
Var.  stellata. 

ORD.  XXL  UMBELLIFLORAE. 

Farn,  59.    Umbelliferen. 

Bth.  meist  zw.  und  regelmässig.  K.Saum  oberst.,  klein,  5z. 
oder  fehlend.  BIB.  5.  Stbg.  5,  in  der  Knospe  einwärts  ge- 
krümmt. FrKn.  unterst.,  mit  2  medianen,  je  1  Samenanlage 
enthaltenden  Fächern.  Gf.  2,  ihre  Basis  in  das  scheibenf.  oder 
kegelf.  Stempelpolster  verbreitert.  Fr.  trocken,  mit  linien-  oder 
flügelartigen,  durch  Vertiefungen  (Thälchen)  getrennten  Längs- 
leisten  (Rippen).  Auf  jeder  Fr.Hälfte  5  Hauptrippen,  ai  sser- 
dem  zuweilen  4  Nebenrippen.  In  den  Thälchen  werden  oft 
(der  Fr.Schale  angehörende)  Oelgänge  (Striemen)  als  Längs- 
streifen sichtbar.  Bei  der  Reife  zerfällt  meist  die  Fr.  in  2  1  sä- 
mige Fächer  (Schliessfrüchtchen  oder  TheilFr.),  welche  an  der 
Spitze  der  2schenkelig  aufspringenden  Scheidewand  hängen. 
Samen  meist  mit  der  Fr.Schale  verwachsen,  mit  grossem  Ei- 
weisskörper  und  sehr  kleinem  Embryo.  —  Kräuter  mit  meist 
fiederig  zusammengesetzten  B.,  kleinen,  weissen  (selten  gelben 
oder  röthlichen)  Bth.,  meist  in  zus.gesetzten  Dolden.  (Bth.  in 
Döldchen,  diese  zu  Dolden  vereinigt,  oft  mit  DeckB.,  deren 
Vereinigung  am  Grunde  des  Döldchens  als  Hüllchen,  am 
Grunde  der  Dolde  als  Hülle  bezeichnet  wird.) 

1300  Spec,  meist  in  der  gemässigten  Zone  der  nördl.  HK. 

I.   Eiweisskörper  auf  der  Fugenseite  flach   oder 

convex.  ORTHOSPERMEN 

A.  Fr,  mit  rundlichem  Querschnitt  oder 

von     der    Seite    zusammengedrückt 

(Fugen fläche    auf    der    Fläche    der 

Fr.  senkrecht], 

11 


162  Umbelliferen. 

1.  Dolde  unvollkoimnen  {armbth.,  quirlartig, 
oder  3— 5 strahlig  mit  koyff.  Döldchen). 

a.  Fr.  von  der  Seite  flach  zus.gedrückt. 

BIB.  eif.,  ungetheilt.  —  St.  kriechend.  B.  kreis- 
rund      

b.   Fr.  mit  rundhchem  Querschnitt,  stachehg 
oder  schuppig. 

BIB.  mit  eingebogener  Spitze.  —  Bth.  theils 
zw.,  theils  männl.  B.  handf.  gelappt     . 

2.  Dolde  vollkommen  (vielstr ahlig),  zu- 
sammengesetzt. 

a.  Fr.  von  der  Seite  deuthch  zus.gedrückt. 

t  K.Saum  undeutlich,  —  Landpflanzen. 
*  BIB.  rundlich,  mit  kurzem,  eingebogenem  Spitzchen. 

Fr.Halter  ungetheilt.  —  Untere  B.  gefiedert.  Dol- 
den meist  sitzend  oder  kurz  gestielt.  Hülle 
und  Hüllchen  fehlend 

Fr.Halter  2th.  —  Untere  B.  2 -3fach  gefiedert. 
Dolden  langgestielt.  Hüllchen  mehrbl.  Bth. 
gelblich 

Fr.Halter  2th.  B.  ungetheilt,  ganzrandig.  Bth. 
gelb 

**   BIB.  verkehrt-herzf.,   ausgerandet  oder   2th.,  mit  einge- 
bogenem Läppchen. 

Thälchen  striemenlos.   —  B.  1— 2fach  Szählig 
Thälchen  Istriemig.  —  B.  2— 3fach  gefiedert . 
Thälchen  mit  mehreren  Striemen.    —   B.  ge- 
fiedert   

tt  K.Saum  5zähnig.  —  Wasserpflanzen. 

Thälchen  mit  mehreren,  von  der  dicken  Fr.- 
Schale  bedeckten  Striemen.  —  B.  gefiedert 
Thälchen  Istriemig.  —  B.  3fach  gefiedert . 

b.  Fr.  mit  rundlichem  Querschnitt. 

K.Saum  undeutlich.  Fr.Bippen  dick,  gekielt. 
Thälchen  Istriemig.  —  B.  der  Hüllchen 
hängend    

K.Saum  undeutlich.  Fr.Bippen  schmal  kiehg. 
Thälchen  mit  mehi*eren  (oder  fehlenden) 
Striemen.  Bth.  gelblich 

(Vergleiche  auch  Daucus  pag.  163.) 


HYDROGOTY- 
LEEN. 

Hydrocotyle. 
SANIGULEEN. 

Sanicula 

AMMINEEN. 


Apium. 

Petroselinum. 
Bwpleurum. 


Aego^odium. 
Caimm. 

Pimpinella. 


Berula. 
Cicuta. 

SESELINEEN. 


Aethusa, 
Silaus. 


UmbelUferen. 


163 


B.  Fr.  vom  Rücken  her  zusammen- 
gedrückt fFugenfläche  der  Fläche 
der  Fr.  parallelj. 

1.  Rijjpen  (wenigstens  die  seitenst.)  ßügel- 
artig  vei^br eitert. 

a.  Seitenflügel  klaffend. 

Rückenrippen  schmal  geflügelt.  BIB.  rundlieh, 
ganz,  In  ein  stumpfes  Läppchen  endigend. 
—  Bth.  gelb.    Hülle  und  Hüllchen  reichbl. 

Rückenrippen  geflügelt.  BIB.  ausgerandet,  mit 
einwärts  gebogenem  Läppchen.  —  Hülle 
fehlend  oder  1— 3bl.  Hüllchen  mehrbl. 

Rückenrippen  fädUch.  BIB.  eilanzettlich,  spitz. 
Hülle  fehlend,  oder  l-3bl.  Hüllchen 
mehrbl 

b.  Seitenflügel  aneinanderUegend. 

t  BIB    gelb,  einwärts  gerollt. 

Fr.  linsenf.,  mit  gekielten  Rückenrippen.  — 
B.  mehrfach  zus.gesetzt,  mit  fädlichen 
Zipfeln 

Fr.  flach,  mit  fädlichen  Rückenrippen.  —  B. 
einfach  gefiedert.  Bth.  gelb 

tt  BIB.  weiss,  mit  eingebogener  Spitze. 

Striemen  vollständig,  auf  der  Fugenseite  von 
der  Fr.Haut  verdeckt.  —  Hülle  vielbl. .     . 

Striemen  abgekürzt,  keulenf.  —  Aeussere  BIB. 
der  randst.  Bth.  grösser,  2sp 


2.  Rippen  mit  feinen  Borsten  besetzt. 

Borsten    auf    den    Nebenrippen    Ireihig. 
HüUB.  gross,  fiedersp 


il.  Eiweisskörper  auf  der  Fugenseite  concav. 

1.   Fr.  länglich,  von  der   Seite  zusammen- 
gedrückt oder  cylindrisch. 

a.  Fr.  mit  zahlreichen  Stacheln  besetzt. 

Fr.  dicht  stachelig,  mit  undeutlichen  Rippen. 

b.  Fr.  (bei  den  im  Gebiet  vorkommenden 
Arten)  ohne  Stacheln.  5  Hauptrippen  (auf 
jeder  Fr.Hälfte).  Nebenrippen  fehlend. 

Fr.  nur  am  oberen  Ende   (Schnabel)   berippt 


ANGELIGEEN. 

Levisticum. 
Selinum. 

Angelica. 

PEÜGE- 
DANEEN. 

Anethum, 
Pastinaca. 

Thysselinum. 

Heracleum. 
DAUGINEEN. 


Daucus, 

CAMPYLO-  & 
COELOSPERMEN 


GAUGALINEEN 

Torilis. 

SGANDIGEEN. 
Anthriscus. 


164  Umhelliferen. 

Fr.  mit  stumpfen  (oft  erst  bei  der  Reife  deut- 
lichen) Rippen    

Fr.  mit  scharfen,  hohlen  Rippen       .... 

2.  Fr.  fast  kugelig  (oder  2hnoUg). 

BIB.  ungleich  (Döldchen  strahlend).  Fr.  fast 
kugelig  mit  stärkeren  geraden,  und  schwä- 
cheren geschlängelten  Rippen      .... 


Chaerophyllum 
Myrrhis. 
GORIAN- 
DREEN. 


Coriandrum. 


Hydrocötyle.     Wassernabel. 

(u^wp  Wasser,   x.otu>^7i  Becher,    Nabel,   von  der  Form  der  B.) 

H,  vulgaris  L.  St.  kriechend,  wurzelnd.  B.  langgestielt,  ki*eis- 
rund,  gekerbt.  B.Stiel  aus  der  Mitte  der  Spreite  entspringend. 
Bth.  sehr  klein,  meist  in  quirlartigen  Gruppen,  an  blattlosen, 
fädlichen  Zweigen. 

Jul.— Sept.    M.Seedorfsee  (am  N.Ufer  und  am  Ausfluss 
der  Urtenen),  Lobsigensee,  Walkringenmoos,  Gerzensee. 

Sanicula.     Sanikel. 

(Sanus  gesund,  wegen  angebt,  ausgezeichneter  Heilkräfte.) 

S.  europaea  L.  St.  oben  gabelästig,  fast  nackt.  Bodenst.  B. 
langgestielt,  handf.  gelappt.  Döldchen  kopff.,  Zw.Bth.  und 
männl.  Bth.  enthaltend,  erstere  sitzend,  letztere  kurzgestielt. 
BIB.  weiss  oder  röthlich.  Fr.  mit  hakigen  Borsten. 

Mai,  Jun.    In  etwas  feuchten  Wäldern   hin   und  wieder, 
z.  B.  im  Dählhölzli,  Bremgarten-  und  Engewald  bei  Bern. 

Apium.     Selleri. 

A.  graveolens  L.  Selleri.  Untere  ß.  gefiedert,  mit  breiten,  am 
Grunde   keilf.,    oben  eingeschnittenen  Blättchen.    Obere  B. 
Szählig.    Dolden  meist  kurzgestielt  oder  sitzend.    Bth.  grün- 
lich-weiss,  in  dichten  Döldchen.  ® 
Jul.— Sept.  In  Gärten  cult. 

Petroselinum.     Petersilie. 

(TTSTpa  Felsen,  ailivov  Name  mehrerer  Umhelliferen.) 

P.  sativum  Hoffm.  Petersilie.  (Peterlig.)  B.  glänzend,  die  un- 
teren 2-3fach  gefiedert,  mit  gezähnten  Lappen,  die  oberen 
3th,  mit  lanzettlichen  Lappen.  Dolden  endst.,  langgestielt. 
Hüllchen  mehrbl,  kürzer  als  die  Bth. Stielchen ;  dadurch, 
sowie  durch  den  (beim  Zerreiben)  aromatischen  Geruch 
leicht  von  dem  giftigen  Gartenschierling  (Aethusa  Cynapium) 
zu  unterscheiden.  —  Yar.  crispum  mit  krausen  B.  ® 


JJmbelliferen.  165 

Jan.  Jul.  In  Gärten  cult.  (Aus  S.Europa  und  dem  Orient 
stammend.) 

Bupleurum.     Hasenohr.     (ßoO;  Rind,  rlsupov  Seite.) 

B.  falcdtum  L.  St.  ästig.  B.  spatelf.  oder  lanzettlich,  ganz- 
randig,  oft  etwas  sichelf.  gekrümmt.  B.  der  Hüllchen  lan- 
zettlich, ungefähr  von  der  Länge   der  Döldchen.    Bth.  gelb. 

Aug.— Oct.   An  steinigen  Orten,  selten.  Aarberg,  Lyss. 

A  n  m.  B.  rotunclifolium  L.  Obere  B.  durchwachsen,  St.  umfassend,  eif. 
oder  rundlich.  —  Auf  Aeckern,  vereinzelt  und  vorübergehend. 

Aegopödium.  Geissfuss.  (al'E  Ziege,  ro^iov  Füsschen.) 

A.  Podagrdria  L.  (Baumti^opfen.)  BodensiB.  doppelt  Szälüig, 
mit  eif.,  gesägten  Blättchen.  Obere  B.  3th.  Dolden  viel- 
strahlig.  Hülle  und  Hüllchen  fehlend. 

Jun.  Jul.  An  Hecken  und  Waldrändern  gemein. 

Cärum.     Kümmel.     (/,apov  Kümmel.) 

C.  Cdrvi  L.  Kümmel.  W.  spindelf.  St.  gabelästig.  B.  doppelt 
gefiedert,  mit  fiedersp.  Blättchen,  die  untersten  Paare  der 
Fiederchen  der  Hauptspindel  genähert;  am  Grund  der  B.- 
Scheiden meist  2  kleine,  vielsp.,  nebenblattartige  Oehrchen. 
Dolden  mit  ungleichen  Strahlen.  Hüllen  meist  fehlend.  (D 

Mai,  Jun.  Auf  nassen  Wiesen  und  Weiden  häufig.  Off. 
die  Fr. 

Anm.  C.  Bulhocästanum  Koch.  W.Stock  knoUenf.  B.  2— Sfach  gefiedert, 
mit  lanzettliuealen  Lappen.  Dolden  vielstrahlig,  mit  Hülle  und  Hüllchen.  — 
Nach  älteren  Angaben  bei  Bolligen  und  Gurtendorf,  wurde  in  neuerer  Zeit 
nicht  mehr  gefunden. 

Pimpinella.     Biberneil. 

P.  Saxifraga  L.    St.  stielrund,  oben  fast  blattlos.    Bodenst.B. 

gefiedert,  mit  eif.,  gezähnten  oder  fiedersp.  Blättchen.  Obere 

B.  mit  linealen  Lappen.    Hülle   und    Hüllchen   fehlend.    Gf. 

(bei  der  Bth.)  kürzer   als  der  FrKn.    BIB.  weiss.    20— 50^™. 
Jul.— Sept.  Auf  trockenen  Wiesen,  an  Waldrändern  und 

steinigen  Orten,  gemein. 
P.  magna  L.  Verschieden  durch  die  kantig  gefurchten,  stärker 

beblätterten  St.,  die  grösseren  B.  mit  breiteren  Fiedern  und 

den  längeren  Gf.    (Gf.  länger  als  der  FrKn.)   —  BIB.  weiss 

oder  röthlich.  —  40— 80cm. 

Jun.— Sept.   Auf  etwas  feuchten  Wiesen,  an  Wegen  und 

Gräben,  häufig.  Off.  die   W.  beider  Arten. 

Anm.  In  Gärten  hie  und  da  cult.  P.  Anisum  L.,  Anis  (bodenst.  B. 
rundlich-nierenf.  Fr.  graufilzig).  Wahrscheinlich  aus  dem  Orient  stammend. 
Of.  die  Fr. 


166  TJmhelUferen^ 

Berula.     Berle. 

B.  angustifölia  Koch.  (Sium  L.)  Wasserpflanze.  Untere  B. 
gross,  7— llpaarig  gefiedert,  mit  sitzenden,  länglich-eif.,  an 
der  Basis  meist  1— 21appigen  Blättchen  und  röhriger  Spin- 
del. Obere  B.  mit  ungleich  eingeschnitten-gesägten  Fieder- 
blättchen. Hülle  und  Hüllchen  mehrbl.,  B.  der  ersteren  ganz- 
randig  oder  fiedersp.  Dolden  kurzgestielt. 

Jul.— Sept.  In  Gräben  und  Bächen,  ziemlich  häufig. 

Cicüta.     Wasserschierling. 

C.  virösa  L.  Wasserpflanze.  W.Stock  dick,  fächerig-hohl.  St. 
ästig,  röhrig.  B.  Stach  gefiedert,  mit  lanzettlinealen,  scharf 
gesägten  Blättchen,  die  unteren  langgestielt,  mit  röhrigem 
B.Stiel.  Dolden  vielstrahlig,  end-  und  seitenst.  Hüllchea 
vielbl.  72— 1-.  —  Giftig. 

Jul.  Aug.  Am  Lobsigensee  bei  Seedorf, 

Anm.  Der  ächte  Schierling,  Conium  maculatum  L.  (Off.  Hb.  Conti  s. 
Cicutae)  kommt  im  Gebiete  nur  ausnahmsweise  zu  medicin.  Gebrauche  cult., 
und  verwildert  vor,  z.  B.  am  Schlossfelsen  Burgdorf. 

Die  von  Haller  (Hist.  Stirp.  Helv.  1768)  am  M. Seedorfsee  citirte  Oenanthe 
Phellandrium  Lam.  kommt,  dort  nicht  mehr  vor;  auch  die  von  demselben 
bei  Bern  angegebene  Oenanthe  flstulosa  L.  wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr 
gefunden. 

Aethüsa.     Gleisse. 

(al'O-co  brennen,  glühen,  von  den  glänzenden  B.) 

A.  Cyndpium  L.  (xucov  Hund,  octiov  Selleri).  Hundspetersüie, 
Garten8chierling.  St.  oft  bläuhch  bereift.  B.  unten  hellgrün, 
glänzend,  oben  dunkelgrün,  2— 3fach  gefiedert.  B.  der  Hüll- 
chen hängend,  meist  länger  als  die  Döldchen.  Fr.  dunkel- 
grün, zuletzt  gelb.  —  Geruch  (beim  Zerreiben)  unangenehm^ 
nicht  aromatisch.  —  Giftig.  © 

Jul.— Sept.  Auf  cult.  Boden,  an  Wegen,  auf  Schutt; 
häufig  als  Gartenunkraut  und  auf  Aeckern  nach  der  Ernte. 

Silaus.     Silau. 

S.  pratensis  Besser.  St.  kantig,  ästig.  B.  2— 4fach  gefiedert, 
mit  lanzettl.,  kurz  stachelspitzigen  Läppchen.  Hülle  fehlend 
oder  1— 2bl.  B.  der  Hüllchen  zahlreich,  schmal  randhäutig. 
BIB.  gelblich.  Gf.  nebst  dem  kegelf.  Stempelpolster  (an  der 
unreifen  Fr.)  gelb  oder  roth.  —  St.  mit  zerstreuten  Gefäss- 
bündeln  im  Mark. 

Jul.  Aug.  Auf  sumpfigen  Wiesen,  hin  und  wieder.  Häufig 
auf  dem  Belpmoos. 


Umbelliferen.  167 

Levisticum.     Liebstöckel. 

L,  ofßcindle  Koch.  Kahl.  B.  glänzend,  1— 2fach  gefiedert,  mit 
breiten,  am  Grunde  keilf.  Lappen.  Bth.  gelb,  in  kopff.  Döld- 
chen.  —  Aromatisch. 

Jun.  Jul.  In  Gärten  häufig  cult.  (Aus  S.O.Europa  stam- 
mend.) Off.  die  W. 

Selinum.     Silge. 

S.  Carvifölia  L.  St.  fast  geflügelt  kantig.  B.  länglich,  2— 3fach 
gefiedert,  die  unteren  St.B.  langgestielt,  mit  entfernten  Fie- 
dern. Obere  B.  klein.  Hüllchen  5— 8bl. 

Jul.  Aug.  Auf  Sumpfwiesen,  selten.  Unterhalb  Muri  an 
der  Aare,  Seihofenmoos. 

Angelica. 

(Angelus  Engel,  wegen  angeblich  vorzügl.  Heilkräfte.) 

A.  süvestris  L.  St.  röhrig,  glatt.  B.  gross,  mit  bauchigen 
Scheiden,  2— 3fach  gefiedert,  mit  eif.  oder  lanzettlichen, 
scharf  gesägten  Blättchen.  Oberste  B.  klein,  mit  mehr  oder 
weniger  reducirter  Spreite.  Dolden  vielstrahlig,  flach,  mit 
papillös-kurzhaarigen  Stielen  der  Dolden  und  Döldchen. 
Bth.  weiss,  selten  röthlich,  —  Var.  montana  (A.  montana 
Gaud.).  Oberste  Seitenblättchen  an  der  B.Spindel  herab- 
laufend. —  v^ — iV^™-  ® 

Jul  — Sept.  An  feuchten  Stellen  in  Wäldern  und  Ge- 
büschen, auf  Sum.pfwiesen,  häufig. 

Anethum.     Dill. 

A.  graveolens  L.    Kahl,    B.  mehrfach  gefiedert,  mit  lineal-fäd- 
lichen  Zipfeln.  Dolden  reichstrahlig.  Bth.  gelb.  Fr.  linsenf.  0 
Jun.  Jul.    In  Gärten  cult.    (In  S.Europa  und  dem  Orient 
einheimisch.) 

Anm.  Seltener  cult.:  Foeniculum  officinale  All.  (F.  capillaceum  Gilt- 
hert.)  Fenchel.  Aus  den  Mediterranländern  und  dem  Orient  stammend.  Ver- 
schieden durch  die  länglichen,  fast  stielrunden,  kantig  gerippten  Fr.  und  die 
grösseren,  breiteren  B.Scheiden,  welche  an  den  obersten  B.  meist  länger  sind 
als  die  B. Spreiten.  (Off.  die  Fr.) 

Pastinäca.     Pastinak. 

P.  sativa  L.  St.  gefurcht.  B.  gefiedert,  mit  eif.-län glichen, 
z.  Thl.  2— Slappigen,  gezähnten  Blättchen.  Hüllen  meist 
fehlend.  Bth.  gelb.  Fr.  oval,  flach.  ® 

Jul.  Aug.  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  stellenweise  häufig, 
z.  B.  an  der  Tiefen austrasse.  Zwischen  Neubrück  und  Rei- 
chenbach, Belpmoos  u.  a.  O. 


168  Umbelliferen. 

Thysselinura. 

7.  palüstre  Hoffm.  (Peucedanum  Mönch.)  St.  gefurcht.  Untere 
B.  Sfacli  gefiedert,  mit  fiedersp.  Blättchen  und  schmalen, 
lanzettlinealen  Lappen.  Dolde  vielstrahlig.  Hülle  und  Hüll- 
chen mehrbl.,  mit  randhäutigen,  zurückgeschlagenen  Blätt- 
chen. BIB.  weiss.  Fr.  oft  röthUch.  ® 

Jul.  Aug.  Auf  Sumpfwiesen  und  Torfmooren,  hin  und 
wieder.  Löhrmoos,  Meyenmoos  bei  Burgdorf  u.  a.  O. 

Heracleum.     Bärenklau. 

(H^7./Sk7]c  Herkules,  von  den  angebt,  ausgez.  Heilkräften.] 

II.  Sphondylium  L.  (^j^pov^uXo?  Wirbelknochen.)  (Bärentalpe.) 
St.  dick,  röhrig.  B.  mit  grossen,  bauchigen  Scheiden.  B.  ge- 
fiedert oder  tief  fiedersp.,  mit  unregelmässig  gelappten  und 
gezähnten  Abschnitten.  Döldchen  strahlend  (äussere  BIB. 
der  RandBth.  grösser,  2sp.).  Fr.  flach.  —  Rauhhaarig.  — 
Var.  mit  mehr  oder  weniger  getheilten,  breit-  oder  schmal- 
lappigen B. 

Jun.— Sept.  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

Daucus.     Möhre. 

D.  Caröta  L.  (x-apov  Kümmel.)  B.  2— 3fach  gefiedert,  mit  fie- 
dersp. Blättchen.  HüUB.  gross,  meist  fiedersp.  B.  der  Hüll- 
chen lineal,  randhäutig.  Dolden  oft  mit  einer  schwärzlich- 
rothen  MittelBth.  Aeussere  Döldchen  mehr  oder  weniger 
strahlend  (äussere  BIB.  der  von  der  Doldenmitte  abge- 
wandten Bth.  grösser).  Fr.Dolden  zusammengezogen.  (D 
und  © 

Jun. — Sept.  Auf  trockenen  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 
Auch  cult.  (grösser,  mit  fleischig  verdickter,  meist  rothgelber 
W.  Gelbe  Rübe  [RübliJ). 

Anm.  Caucolis  daucoides  L.  Fr.  mit  starken,  hakigen  Stacheln.  BIB. 
■weiss  (jrross).  Dolde  wenigstrahlig.  Selten  und  vorübergehend  auf  Aeckern. 
Burgdorf. 

Törilis.     Borstendolde. 

T.  Anthriscus  Gmelin.  St.  ästig,  durch  abwärts  gerichtete, 
kurze  Haare  rauh.  B.  trübgrün,  1— 2mal  gefiedert,  mit 
fiedersp.  Blättchen.  Dolden  lauggestielt,  mit  vielbl.  Hülle. 
Stachelchen  der  Fr.  aufwärts  gekrümmt,  ohne  Haken.  BlB. 
weiss  oder  röthlich.  —  V^— l""-  ®  und  0 

Jul.— Sept.  An  Wegen  und  Hecken,  gemein. 

Anm.  Torilis  irifesta  Koch  (T.  helvetica  Gmelin),  verschieden  d.  d* 
am  Ende  hakigen  Stachelchen  der  Fr.,  die  fehlende  oder  1— 2bl.  Hülle.  — 
Vereinzelt  und  vorübergehend  im  Getreide. 


ümhelliferen.  169 

Anthriscus.    Kerbel. 

A.  süvestris  Hoffm.    B.  2— 3fach   gefiedert,    mit  lanzettlichen, 
üedersp.   Blättchen.    Dolden   reichstrahlig.    Hülle   Ibl.    oder 
fehlend.  B.  der  Hüllchen  5—8,  zurückgeschlagen,  gewimpert. 
Fr.  länglich,  glatt,  mit  kurzem  Schnabel.        V^— l""- 
E.Apr.— Jun.  An  Hecken,  auf  Wiesen,  gemein. 

A.  Cerefölium  Hoffm.  Gartenkerbel.  (Körblikraut.)  B.  hell- 
grün, zart,  2— 3fach  gefiedert,  mit  eif.  Läppchen.  Dolden 
3— Sstrahhg.  B.  der  Hüllchen  1—4,  klein.  Fr.  lineal-länglich. 
Schnabel  ungefähr  halb  so  lang  als  der  untere  verdickte 
Theil  der  Fr.  —  Aromatisch.  —  30— 60cm. 

Mai,  A.Jun.  In  Gärten  cult.  (Wahrscheinhch  aus  dem 
Orient  stammend.)  Hie  und  da  verwildert. 

Chaerophyllum.     Kälberkropf. 

(^a.ipsiv  sich  freuen,   d^^jXkov  Blatt,  wegen  der  grossen, 
hellgrünen  B.) 

i.  Gf.  länger  als  das  Stempelpolster.  —  Ausdauernde  Arten. 

C.  Cicutdria  Vill.  (C.  hirsutum  Koch.)  St.  meist  abstehend- 
borstig. B.  behaart,  breit  3eckig,  doppelt  3zähhg,  mit  üe- 
dersp." Blättchen.  Dolde  reichstrahlig.  B.  der  Hüllchen  ge- 
v^'impert.  BIB.  gewimpert,  weiss  oder  röthlich.  Fr.Träger 
an  der  Spitze  kurz  2spaltig. 

Mai,  Jun.  An  Gräben  und  Bächen,  gemein. 

C.  aureum  L.  St.  meist  meiir  oder  weniger  roth  überlaufen 
oder  gefleckt,  unter  den  Gelenken  oft  etwas  verdickt.  B. 
3fach  gefiedert.  Blättchen  lanzettlich,  lang  zugespitzt,  an 
der  Basis  fiedersp.  BIB.  weiss,  ohne  Wimpern.  Reife  Fr. 
hellbraun.  Beim  Zerreiben   einen  schwachen,    etwas  an 

Orangen  erinnernden  Ger  ach  verbreitend. 

Jun.  Jul,  In  Gebüschen  und  Hecken,  ziemlich  häufig. 

2.  Gf.  kurz,  ungefähr  so  lang  als  das  Stempelpolster. 
C.  temulum  L.   St.  unter  den  Gelenken  verdickt,  meist  violett 
gefleckt.  B.  trübgrün,  doppelt  gefiedert,  mit  fiedersp  ,  stömpf- 
gelappten  Blättchon.  —  Soll  giftig  sein.  ® 

E.Mai— Jul.  An  Mauern  und  Hecken,  selten.  Bremgarten- 
wald  beim  Försterhaus ;  Waldrand  zwischen  ZolMkofen  und 
M.Buchsee ;   Schupfen,  Burgdorf  am  Schlossberg,  Thorberg. 

Myrrhis.     Süssdolde. 

([mfjfjy.  Mj^rrhe,  von  aromat.  Geruch.) 

M.  odordta  Scop.  Spanisch  Kerhelkraut.  B.  gross,  3fach  ge- 
fiedert,   mit   fiedersp.  Fieder chen.    Hülle  fehlend.    Hüllchen 


170  Araliaceen. 

5— 7bL  Bth.  theils  fruchtbar,  theils  steril.  Fr.  gross,  schwarz- 
braun, glänzend.    —    Geruch   (beim  Zerreiben)  fenchelartig. 

—    60— 120cm. 

Jun.  Jul.    In  Gärten  und  Baumgärten,    bei  Häusern  hie 
und  da  cult.  Bantiger,  Oschwand  bei  Burgdorf  u.  a.  O. 

Coriändrum.     Koriander. 

(xopi;  Wanze,  vom  Geruch.) 

C.  sativum  L.  St.  abstehend  ästig,  kahl.  Untere  B.  gefiedert, 
mit  rundhchen,  gelappten  Fiedern.  Döldchen  strahlend 
(äussere  BIB.  der  RandBth.  grösser).  —  Beim  Zerreiben  der 
grünen  Theile  von  wanzenartigem  Geruch.  © 

Jun.  Jul.    In  Gärten  hie  und  da  cult.  und  zuweilen  ver- 
wildert. Wahrscheinl.  aus  dem  Orient  stammend.  Off.  die  Fr. 


Farn.  60.     Araliaceen. 

Bth.  zw.  (oder  Igeschlechtig),  regelmässig.  K.Saum  meist 
klein,  ungeth.  oder  gezähnt.  BIB.  und  Stbg.  meist  5  (oder 
mehr).  FrKn.  unterst.,  2— mehrfächerig.  Fächer  mit  1  Samen- 
anlage. Gf.  so  viel  als  FrKn.Fächer,  frei  oder  verwachsen.  Fr. 
fleischig  (Beere  oder  Stein Pr.).  Samen  eiweisshaltig.  —  Meist 
Holzpflanzen  mit  gelblich-grünen  Bth.,  wechselst.,  oft  handf. 
geth.  B.  und  meist  doldigen  oder  köpfchenf.  Bth.Ständen. 

340  Spec,  meist  in  wärmeren  Zonen. 

ßlB.  und  Stbg.  5.    FrKn.  5fächerig.    Gf.   ver-  1 

wachsen.  —  Immergrüne  Schlingpflanzen .  |    Hedera. 

Hedera.     Epheu. 

(e^pa  Sitz,   von  dem  Festhalten  der  Pflanze  an  Bäumen  u.  a.) 

H.  Helix  L.  (zh.^  Windung.)  St.  kletternd,  mit  kleinen  Haft- 
wurzeln. B.  lederartig,  oben  dunkelgrün  und  glänzend,  3— 
ölappig,  an  blühenden  Zweigen  meist  ungetheilt,  eif.  oder 
eilanzettlich,  oft  etwas  unregelmässig.  Bth.  in  köpfchenf. 
Dolden.  BIB.  gelblich-grün.  Fr.  schwarz,  im  folgenden 
Sommer  reifend. 

Sept.  Oct.  In  Wäldern  gemein,  aber  meist  steril.  An 
ofitenen  Orten,  Mauern,  Bäumen,  stärkere  Stämme  bildend 
und  daselbst  blühend. 

Farn.  61.    Cornaceen. 

Bth.  zw.  (oder  Igeschlechtig),  regelmässig.  K.Saum  4-  (5-) 
z.  oder  -lappig  (oder  fehlend).   BIB.  und  Stbg.  meist  4.    FrKn. 


Crassulaceen.  171 

Unterst.,  meist  2fächerig.  Fächer  mit  1  Samenanlage.  Gf.  ver- 
wachsen. SteinFr.  (selten  Beere).  Samen  eiweisshaltig.  — 
Bäume  oder  Sträucher,  meist  mit  gegenst.  B.  und  doldigen 
oder  doldenrispigen  Bth.Standen. 

80  Spec,  meist  in  der  nördl.  gemässigten  Zone. 

BIB.  und  Stbg.  4.  Gf.  mit  kopff.  Narbe.  Stein- 1 

Fr.  —  Bäume  oder  Sträucher  mit  gegenst.  B.  |    Cornus. 

Cörnus.     Hornstrauch. 

(Cornu  Hörn,  von  der  Härte  des  Holzes.) 
C.  mas  L.  Kornelkirsche.  ( Thierlibaum.)   Kleiner  Baum.   B. 
länglich  eif.,   zugespitzt.    Bth.  gelb,  in  einfachen,  behüllten 
Dolden,  vor  den  B.  entwickelt.  Fr.  länglich-oval,  roth. 
März,  April.  In  Anlagen  und  Hecken  cult. 
C.  sanguinea  L.  Rother  Hartriegel.   Strauch.  Aeste  (bes.  im 
Herbst  und  Winter'  roth,  B.  länglich-eif.  Bth. Stände  endst., 
wiederholt  gabelästig,  doldenf flach;  die  4  untersten  Zweige 
genähert,  mit  dem  Gipfeltrieb  scheinbar  eine  5strahlige  Dolde 
bildend.  Bth.  weiss.  BIB.  lanzettlicli.  Fr.  fast  kugelig,  schwarz. 
Jun.    (oft   auch  Herbst).    In   Hecken,    an   Waldrändern, 
gemein. 

ORD.  XXII.    SAXIFRAGINAE. 

Farn.  62.  Crassulaceen. 

Bth.  meist  zw.,  regelmässig.  KB.  3—5,  selten  6— mehr,  frei 
oder  verwachsen,  bleibend.  BIB.  so  viel  als  KB.,  frei  oder  an 
der  Basis  verwachsen.  Stbg.  doppelt  so  viel  (oder  so  viel)  als 
BIB.  Garp.  so  viel  als  BIB.,  frei  (selten  am  Grunde  verwachsen), 
meist  mit  Ideinen  Schüppchen  an  der  Basis  der  Garp.  Fr. 
kapselartig,  meist  vielsamig.  Samen  sehr  klein.  —  Kräuter 
(oder  Halbsträucher)  mit  fleischigen,  ungeth.  B.  und  meist 
gabeligen  (wickelartigen)  Bth.Standen. 

400  Spec,  meist  in  den  subtropischen  und  gemässigten  Zonen. 

K.  u.  BlKr.  meist  Szählig.  Stbg.  meist  10.     .      Sedum. 
K.  u.  BlKr.  6-12-  (oder  mehr-)  zählig.  Stbg. 

12— viele.  —  B.  rosettig Sempervivum. 

Sedum.    Fetthenne. 

(Sedare  stillen,  von  der  Anwendung  der  Blätter  einiger  Arten 

bei  Verwundungen,    nach  Andern  von   sedere   sitzen,   von 

dem  kriechenden  Wuchs  mancher  Arten.) 

i.  B.  flach.  —   Bth.  in   dicht   doldig-gabeligem    Bth. Stand, 

S.  purpurdscens   Koch.    (S.    Telephium  var.  ß  L.)    W.Stock 

mit  knolüg  verdickten  NebenW.    St.  aufrecht  oder  aufstei- 


172  Crassulaceen. 

gend.  B.  einzelst.  (oft  z.  Thl.  gegenst.,  oder  zu  3),  länglieh 
eilanzettlich,  ungleich  gezähnt,  die  unteren  kurzgestielt,  die 
oberen  sitzend,  an  der  Basis  gerundet  oder  mehr  oder  we- 
niger keilf.  verschmälert.  Bth.  (BIB.,  Stbf.  u.  Garp.)  purpurn, 
oder  blass  (nur  die  BIB  mehr  oder  weniger  rötlilich).  — 
30— 60cm.  —  Exemplare  mit  keilf.  B.  nähern  sich  dem 
S.Fabaria  Koch,  das  sich  aber  durch  die  stärker  verschmä- 
lerten, tiefer  gezähnten  B.  und  frühere  Bth.Zeit  unter- 
scheidet. 

Aug.  Sept.  An  steinigen  Orten,  an  Wegen  und  Wald- 
rändern hin  und  wieder,  z.  B.  bei  Bern  am  Dählhölzli, 
Steinhölzli,  Wylerhölzchen,  Engewald,  Muri,  Burgdorf,  Ra- 
delfingen u.  a.  O. 

2.  B.  cylindrisch.  —  Bth.  in   locker -doldentrauhi gern  BtK- 
Stand.   BIB.  roth  oder  loeiss. 

S.  villösiim  L.  St.  aufrecht,  gabelästig,  nebst  den  aufrechten, 
oben  flachen  B.  drüsig  behaart.  BIB.  rosenroth.  ® 

Jul.  Aug.  Auf  sumpfigen  Waldwiesen,  selten.  Frienis- 
berghöhe.  Schupfen,  Riggisberg. 

S.  dlbum  L.  Stämmchen  kriechend.  Blühende  St.  aufrecht, 
nebst  den  abstehenden,  stumpfen  B.  meist  kahl.  BIB.  weiss 
oder  röthlich. 

Jul.  Aug.  An  Mauern  und  steinigen  Orten  hin  und 
wieder.  Bei  Bern,  Kehrsatz,  Zimmerwald;  auf  sandigem 
Boden  beim  Stockerensteinbruch,  Burgdorf,  Lyss  u.  a.  O. 

5.  B.  cylindrisch  oder  eif.  Bth.  sitzend,  in  doldig-gabeligem 
Bth.  Stand.    BIB.  gelb. 

S.  dcre  L.  Mauerpfeffer.  Stämmchen  kriechend,  mit  auf- 
rechten, dicht  beblätterten  Aesten.  B.  eif.,  sitzend.  Bth.  hell- 
gelb, in  ährenf.,  2— 5bth.  Wickeln.  —  Von  mehr  oder  we- 
niger (oft  kaum)  scharfem  Geschmack. 

Jun.  Jul.  An  steinigen  Orten,  an  Mauern,  in  Kiesgraben, 
auf  mageren  Wiesen,  stellenweise  häufig.  Auf  Torfboden 
im  M.Buchseemoos. 
5.  sexanguldre  L.  (nach  Koch).  (S.  boloniense  Loisl.)  Ver- 
schieden durch  die  schlankeren,  dicht  beblätterten  St.,  die 
hnealen  (schmal  cyhndrischen),  an  der  Basis  in  ein  stumpfes 
Anhängsel  verlängerten  B ,  die  reichblüthigeren  Bth.Stände 
mit  etwas  kleineren,  blasseren  Bth.  und  spätere  Bth.Zeit. 
—  Geschmack  nicht  scharf. 

Jul.  Wie  vorige,  doch  weniger  häufig.  Gümligen,  Thöris- 
haus  u.  a.  O. 

Anm.  S.  reflexum  L.  (Von  S.  sexangnlare  verschieden  durch  höhere, 
stärkere  St.,  die  blühenden  locker  beblättert,  mit  verlängerten,  stachelspitzigen 
B.  Bth.  in  dicht-doldenf.  Bth.Stand.)   Hin  und  wieder  cult.,  seiton  verwildert. 


Saxifragaceen. 


173 


S.  maximum  Siit.  Von  S.  purpurascens  verschieden  durch  breitere  B. 
(die  unteren  mit  breiter  Basis  sitzend,  die  oberen  mit  herzf.  Grunde  kurz 
St.umfaasend)  und  durch  blass  gelbgrtinliche  Bth  —  Vereinzelt  (wahrscheinl. 
verwildert)  bei  Burgdorf,  Bargen  bei  Aarberg  (ausserhalb  des  Gebietes). 

Sempervivum.     Hauswurz. 

(Semper  immer,  vivus  lebendig.) 
S,  tectörum  L.   B.  fleischig,  in  dichten  Rosetten.  Blühende  St. 
aufrecht,  mit  endst.,  doldig-gabeligem  Blh.Stand.  Bth.  violett- 
roth.  —  15— 30cm.    (An  den  cult.  Pflanzen   sind  nicht  selten 
die  Stbg.  ganz  oder  theilweise  in  Garp.  umgewandelt.) 

Jul.  Aug.  An  Sandsteinfelsen  bei  Rüeggisberg  und  Ful- 
tigen,  selten ;  auf  Dächern  und  Mauern  hin  und  wieder  cult. 


Fam.  63.    Saxifragaceen. 

Bth.  meist  zw.  und  regelmässig.  K.  meist  4— 5th.  BIB.  meist 
5  (4—10,  oder  fehlend).  1  oder  2  Kreise  von  4 — 5  Stbg.,  seltener 
Stbg.  zahlreich.  FrKn.  mehr  oder  weniger  unterst.,  selten 
Oberst.,  1— mehrfächerig.  Gf.  2 — mehr,  frei  oder  verwachsen 
(oder  fehlend).  Fr.  eine  meist  vielsamige  Kapsel  oder  Beere. 
Samen  meist  eiweisshaltig. 

1600  Spec.  (Saxifraga  166),  vorherrschend  in  gemäss,  und  kälteren  Zonen. 

A.  KapselFr. 

1.  Stbg.  8—10  (oder  5).  FrKn.  ober-  bis 
Unterst.,  1—2-  (3—5-)  fächerig.  Gf.  meist  2. 


BIB.  5.  Stbg.  10  (oder  5).  FrKn.  2fächerig     . 
BIB.  fehlend.  Stbg.  8  (oder  10).  FrKn.  Ifächerig 

2.  Stbg.  5,  und  5  (vor  den  BIB.  stehende) 
Staminodien.  FrKn.  oberst.  (oder  halb- 
ober st.).  3 — 4  sitzende  Narben. 

Einzige  Gattung 

5.  Stbg.  20  oder  mehr  (seltener  10).  FrKn. 
unterst.,  2— mehr  fächerig.  Sträucher  mit 
gegenst.  B.,  ohne  NebenB. 

KB.  und  BIB.  4  (oder  5).  Stbg.  20—40.  FrKn. 
3— öfächerig.  —  BIB.  weiss 

B.  BeerenFr. 

4.   Stbg.  4—5.  FrKn.  unterst.  —  Sträucher 
mit  handf.  gelappten  B. 

KB.,  BIB.  und  Stbg.  4—5.  K.Zipfel  meist  ge- 
färbt.  BIB.  klein 


SAXI- 
FRAGEEN. 

Saxifraga. 
Chryso- 
splenium. 


PARNASSIEEN 
Parnassia. 

PHIL- 
ADELPHEEN. 

Fhiladelphus. 


RIBESIEEN. 

(Grossularieen.) 

Ribes. 


174  Saxifragaceen. 

Saxifraga.     Steinbrech. 

(Name  von  dem  Vorkommen  vieler  Arten  an  Felsen,   —  nach 
Andern  wegen  angebl.  Wirkung  gegen  die  Steinkrankheit.) 

S.  aizoides  L.  Stämmchen  kriechend,  mit  rasenbildenden,  dicht 
beblätterten  Zweigen.  Blühende  Zweige  aufsteigend.  B.  lineal, 
etwas  fleischig,  stachelspitzig,  mit  einzelnem  Grübchen  (unter- 
halb der  Spitze).  Bth.  in  endst.  Trauben.  BIB.  gelb  mit  röth- 
lichen  Punkten,  oder  röthlich-gelb.  —  8— 15^™. 

Jun.— Sept.  An  Ufern  hin  und  wieder.  Auf  nassem  Kies- 
boden längs  der  Aare  am  Belpmoos  und  bei  Kiesen;  an 
der  Emme  bei  Burgdorf  (selten);  am  steilen  Absturz  des 
Wylerhölzchens  bei  Bern  und  oberhalb  Neubrück.  An  feuch- 
ten Abhängen  und  Molassefelsen  am  Scherlibachfall  bei  N.- 
Scherli  und  im  Schwarzwasserthal.  —  Häufig  in  den  Alpen; 
in  den  Polarländern  bis  zum  80*>. 

S.  mutdta  L.  Untere  B.  rosettig  gedrängt,  zungenf.,  abgerundet- 
stumpf, am  Rande  mit  weisser,  unten  wimperiger,  oben  kurz 
gezähnelter  oder  fast  ganzrandiger  Einfassung,  innerhalb 
des  Randes  mit  zahlreichen  kleinen  Grübchen,  welche  zu- 
weilen von  kleinen  Kalkschüppchen  bedeckt  sind.  Blühende 
St.  aufrecht,  drüsig  behaart.  Bth.  gelb  oder  braunröthlich, 
in  reichbth.  Rispe.  BIB.  lanzettlich,  spitz.  —  15— 30cm. 

Jun.  Jul.  Auf  feuchtem  Kiesboden  an  der  Aare  längs  des 
ßelpmooses  an  einzelnen  Stellen  ziemlich  häufig;  an  Sand- 
steinfelsen im  Schwarzwasserthal;  bei  Burgdorf  an  der 
Emme,  selten;  Lauterbach. 

S.  tridactylües  L.  St.  aufrecht,  oft  röthlich.  B.  meist  handf. 
3sp.  (an  kleinen  Exemplaren  ungetheilt),  die  unteren  rosettig. 
BIB.  klein,  weiss.  —  Drüsig  behaart.  —  3— 15cm.  © 

Apr.  Mai.  An  Mauern  und  Wegrändern,  auf  steinigem 
Boden,  ziemlich  selten,  aber  meist  gesellig.  Bern,  an  der 
Mauer  der  Kleinschanzenpromenade.  Wylerfeld  und  Waldau 
bei  Bern,  Kehrsatz,  Gümligen,  Ruhigen,  Münsingen  unweit 
der  Aare;  Radelfingen. 

S.  rotundiföUa  L.  St.  ästig,  aufrecht.  Bodenst.  B.  langgestielt, 
rundl.-nierenf.,  grobgezähnt  oder  -gekerbt.  Bth.  in  endst. 
Rispe.  BIB.  weiss,  mit  gelben  oder  rothen  Punkten.  FrKn. 
oberständig.  —  30— 60cm. 

Jun.— Aug.  In  Schluchten  bei  Oberburg,  an  der  Emme 
und  im  oberen  Schwarz wasserthal,  selten  und  vereinzelt. 
(Häufig  in  den  Alpen.) 

Anm.  S.  aizoidea  X  mutata  unterhalb  der  Hunzikenbrücke  und  im 
Schwarzwasserthal;  Rüeggisberg. 


Saxifragaceen.  175 

Chrysospleniuiii.    Milzkraut. 

(ypucro?  Gold,  GizXry  Milz,  von  der  angebl.  Wirkung  bei 
Milzkrankheiten.) 

C.  alternifölium  L.  St.  oben  gabelästig.  Zweige  scheinbar  ohne 
TragB.  (TragB.mehr  oder  weniger  dem  Zweige  angewachsen). 
B.  wechselst.,  gestielt,  nierenf.,  gekerbt.  Bth.  gelb.  Kapsel 
2klappig  aufspringend,  grün,  mit  zahlreichen  glänzend  braunen 
Samen.  —  Mit  kriechenden  Ausläufern.  —  Einzelne  Bth.  mit 
5th.  K.  und  10  Stbg. 

E.März— Mai.  An  schattigen,  feuchten  Stellen,  an  Hecken, 
in  Wäldern,  gemein. 

€.  oppositifölium  L.  Verschieden  durch  die  gegenst.,  kurzge- 
stielten, halbkreisf.,  schwach  gekerbten  St.B.  und  die  meist 
fehlende  Gipfelblüthe. 

Apr.  Mai.  In  feuchten  Wäldern  und  Schluchten,  selten, 
aber  meist  gesellig.  Bremgartenwald  beim  Glasbrunnen, 
Laufenbad  am  Bantiger,  Lauterbach,  Samstalwald  bei  Ober- 
burg, Lochbach  bei  Burgdorf. 

Farnässia.     (Vom  Berge  Parnassus  in  Griechenland.) 

P.  palustris  L.  (Stude?itenröschen.)  Der  kurze  W.Stock  trägt 
eine  Rosette  bodenst.,  gestielter,  herzf.  B.  St.  über  der  Ro- 
sette verlängert,  steif  aufrecht,  mit  einzelnem,  sitzendem 
LaubB.  und  endst.  Bth.  Dem  St.  ähnUch  gestaltete  Zweige 
mit  später  entfalteter  EndBth.  entspringen  aus  den  Winkeln 
der  RosettenB.  BIB.  weiss,  mit  durchscheinenden  Adern. 
Stbg.  nach  dem  Verstäuben  auswärts  gebogen.  Staminodien 
wimperig  zerschlitzt,  ihre  Fortsätze  in  gelblich-glänzende 
Köpfchen  endigend. 

Aug.  Sept.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Ufern,  stellenweise 
häufig.  An  der  Aare  längs  des  Belpberges  und  Belpmooses, 
unterhalb  Wabern,  im  Wylerholz,  Eimatt;  Schwarzwasser- 
thal ;  M.Buchseemoos ;  Vechigenmoos  u.  a.  O. 

Philadelphus.     Pfeifenstrauch. 

(Nach  dem  egyptischen  König  Ptolemseus  Philadelphus.) 

F.  corondrius  L.  (Faulbaum.)  Strauch.  B.  gegenst.,  elliptisch, 
zugespitzt  Bth.  wohlriechend,  an  den  Enden  der  Zweige 
traubig  gehäuft.  BIB.  geMich-weiss. 

Jun.  In  Gärten  und  Aulagen  häufig  cult.  und  zuweilen 
verwildert. 


176  Platanaceoi. 

ßibes. 

i.  Strauch  stachelig.  Bth.  in  1 — 3bth.   Trauben. 

R.  GrossuldiHaL.  (ei^weitert).  (Grossulus,  unreife  kleine  Feige.) 
Stachelbeere.  (Chrosle.)  B.  3— ölappig,  von  einem  3th.,  sel- 
tener einfachen  (aus  der  Rinde  des  St.Knotens  entspringen- 
den) Stachel  gestützt.  Bth.  klein,  kurzgestielt.  K.Zipfel  meist 
röthlich.  Fr.  gelblich-grün  oder  röthiich,  behaart  oder  kahl. 
Apr.  Mai.  In  Hecken,  an  steinigen  Orten,  gemein.  In 
mehreren  Var.  (mit  grösseren  Fr.)  cult. 

2.    Strauch  loehrlos,   Bth.  in  reichbth.   Trauben. 

R.  rubrum    L.    Johannisbeere.    (Meertrüb eli.)    Bth.Trauben 
hängend.  DeckB.  eif.,  kürzer  als  die  Bth.Stiele.  Bth.  gelblich- 
grün.   K.  kahl.    Fr.  roth,  selten  blass. 
Apr.  Mai.  In  Gärten  häufig  cult. 
R.  nigrum  L.  Verschieden  durch  die  auf  der  Unterseite  drüsig 
punktirten,  beim  Zerreiben  stark  riechenden  B.,  die  pfriem- 
lichen DeckB.,  behaarten  K.  und  schwarzen  Fr. 
Apr.  Mai.  In  Gärten  hin  und  wieder  cult. 
R.  alpinum  L.  Unvollkommen  diöcisch.  Bth.  grünlich.  Trauben 
aufrecht,    die  mämil.  vielbth.,    die  weibl.  2— 5bth.    DeckB. 
lanzettlich,   länger  als  der  Bth.Stiel.    Fr.  roth,  fade. 

Apr.  Mai.  Bei  Rüeggisberg,  selten.  Häufig  in  Anlagen 
bei  Bern,  selten  verwildert. 

Anm.  Als  Zierpflanzen  cult.:  R.  aureum  Pursh  (Bth.  goldgelb).  R, 
sanguineum  Pursh  (Bth.  roth)  u.  a.  Spec.  —  JSydrangea  Hortensia  DO. 
mit  rosenrothen  oder  blauen  Bth. 


Farn.  64.    Platanaceeii. 

Monöcisch.  Stbg.  und  Stempel  zahlreich,  zwischen  kleinen 
Schüppchen,  in  besondern,  kugelf.  Bth.Ständen.  Stbg.  mit  kurzen 
Trägern  und  oben  schildf.  verbreitertem  Gonnectiv.  FrKn.  1- 
fächerig.  Gf.  1.  —  Je  3—6  Stbg.  oder  Garp.  mit  2  Kreisen  von 
Schüppchen  (rudim.  K.  und  BlKr.,  oder  P.)  als  EinzelBth.  auf- 
zufassen? —  Einsamige  SchliessFr.  mit  bleibendem  Gf.,  in  kuge- 
ligen Fr  Ständen.  Samen  meist  mit  spärlichem  Eiweiss.  —  Bäume 
mit  handf.  gelappten  B.  B.StielBasis  die  Achselknospe  ein- 
schliessend. 

Einzige  Gattung  Platanus,  mit  5  Spec,  nördl.  HK. 

Plätanus.  Platane.  (t^Ioltxjc,  breit,  v.  d.  breiten  Krone.) 

P.  orientdlis  L.,   Var.  acerifolia  DC.   Prodr.   (P.  acerifolia 
Willd.)    Grosser  Baum.    Stamm  durch    die  in   grösseren, 


Onagraceen.  177 

unregelmässigen    Stücken   abblätternde   Rinde   gefleckt.     B. 
langgestielt,   handf.  3  -  51appig,  mit  spitzen  Lappen,   an  der 
Basis  gestutzt  oder  etwas  herzf.   Bth. Stände  kugelig,  zu  2 — 3 
an  gemeinschaftlichen,  hängenden  Stielen  sitzend. 
Mai.  In  Anlagen,  bei  Häusern,  häufig  cult. 


ORD.  XXIII.    MYRTIFLORAE. 

Farn.  65.    Onagraceen. 

Bth.  meist  zw.  und  regelmässig.  K.  und  BlKr.  meist- 4- 
(2—6-)  zählig.  K.  grün  oder  blumenkronenartig,  mit  röhriger 
Basis  oder  ohne  solche.  BlKr.  in  der  Knospe  gedreht.  Stbg.  so 
viel  oder  doppelt  so  viel  als  BIB.,  selten  weniger.  FrKn.  unterst., 
meist  4-  (1 — 6-)  fächerig.  Gf.  1.  KapselFr.,  seltener  SchliessFr. 
foder  Beere).    Samen  mit  fehlendem   oder  spärlichem  Eiweiss. 

300  Spec,  meist  in  gemässigten  Zonen. 

i.    KapselFr.   BIB.  4.    Stbg.  8. 

Samen  mit  Haarschopf.  —  FrKn.  und  Fr.  lineal. 

BIB.  roth 

Samen  ohne  Haarschopf.  —  K.  über  dem  FrKn. 

röhrig  verlängert.  BIB.  gelb 


2.    SchliessFr.   BIB.  und  Stbg.  2. 

Fr.  mit  1—2  einsamigen  Fächern,  mit  hakigen 
Börstchen  besetzt.  —  ßlB.  21appig  . 


Epüobium. 
(Enothera. 

Circaea. 


Epilöbium.     Weidenröschen. 

(STTt  auf,  'ko^Qc,  Schote,  vom  unterst.  FrKn.) 
1.   B.  einzeln.    Gf.  und  Stbg.  zurückgebogen. 

E.  spicdtum  Lam.  (E.  angustifolium  Koch.)  St.  Antons- 
kraut.  St.  aufrecht,  meist  einfach.  B.  lanzettlich,  aderig, 
unten  bläulich-grün.  Bth.  gross,  in  langen,  endst.  Trauben. 
BIB.  benagelt  (gestielt),  violettroth.  —  60— 150cm. 

Jul.  Aug.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,  besonders 
auf  abgeholzten  Stehen,  gemein. 
E.  rosmarinifölium  Haenke.  (E.  Dodonaei  Vill.)  St.  meist 
ästig.  B.  hneal,  ohne  deuthche  Queradern.  Bth.  in  kurzen, 
endst.  Trauben.  Gf.  so  lang  als  die  Stbg.,  am  Grunde  be- 
haart. —  30— 60cm. 

Jul.  Aug.  An  kiesigen  Orten,  selten.  Belpmoos  am  Aar- 
damm; an  der  Saane  zwischen  Gümmenen  und  Laupen; 
Radelflngen,  Lyss;  Stiegrain  bei  M.Buchsee. 

12 


178  Onagraceen. 

2.    Untere  B.  gegenst.    Gf.  und  Stbg.  aufrecht. 

a.    Narben  frei,  auseinandertretend. 

E.  hirsütum  L.  Mit  verlängerten  Ausläufern.  B.  eilanzettlich, 
etwas  herablaufend,  nebst  dem  St.  weich  behaart.  Bth. 
gross.  KB.  stachelspitzig.  BIB.  purpurn.  —  60— 120cm, 

Jul.  Aug.  An  Gräben  und  sumpfigen  Orten,  stellenweise 
häufig.  Engehalde  und  Egelmoos  bei  Bern,  Bremgartenwald 
zwischen  Eimatt  und  Hasli ;  Köniz,  am  Fussweg  nach  dem 
Gurtenthal;  Vechigenmoos,  M.Buchsee,  Aarberg,  Burgdorf 
u.  a.  O. 

E.  parviflörum  Schreb.  (E.  molle  Lam.)  Ohne  verlängerte 
Ausläufer.  St.Basis  im  Herbst  kurze,  Blattrosetten  tragende 
Seitentriebe  bildend.  B,  sitzend  oder  die  untersten  kurzge- 
stielt, nicht  herablaufend,  lanzettlich,  kleingezähnelt,  nebst 
dem  St.  weichhaarig.  Bth.  klein.  BIB.  blassroth.  —  Selten 
B.  zum  Theil  in  Szähhgen  Quirlen.  —  Var. :  St.  und  B.  fast 
kahl. 

E.Juu.— Aug.  An  Gräben  und  Bächen,  häufig. 

E.  niontdnum  L.    B.  kurzgestielt,    eif.   oder  länglich-eif.,    un- 
gleich gezähnt,   nebst  dem  St.  angedrückt  flaumig  oder  fast 
kahl.   Bth.  vor  der  Entfaltung  nickend.  BIB.  hellviolettroth. 
Jun.— Sept.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  gemein. 

b.  Narben  aneinanderliegend,  zu  einem  keulenf.  Körper  vereinigt. 

E.  palüstre  L.  Mit  fadenf.  Ausläufern,  deren  Enden  im  Herbst 
zwiebelartige  Knospen  bilden.  St.  stielrund,  ohne  erhabene 
Linien.  B.  Uneal-lanzettlich,  ganzrandig  oder  entfernt  ge- 
zähnelt,  mit  keilf.  Basis  sitzend.  Bth.  vor  dem  Aufblühen 
nickend.  BIB.  blassroth. 

Jul.  Aug.  An  sumpfigen  Orten,  besonders  auf  Torfboden, 
hin  und  wieder. 

E.  ohscürum  Rcltb.  (E.  virgatum  Fr.)  Mit  entfernt  beblätter- 
ten Ausläufern.  St.  mit  2—4  etwas  erhabenen  Linien.  B. 
sehr  kurz  gestielt  oder  sitzend,  länglich-lanzettlich,  klein- 
gezähnt. 

Jul.  Aug.  An  Gräben  und  feuchten  Waldstellen.  Brem- 
gartenwald, Rüeggisberg,  Burgdorf,  Lyss. 

E.  röseum  Schreb.  Mit  bodenst.  B.Rosetten,  ohne  verlängerte 
Ausläufer.  St.  mit  2—4  erhabenen  Linien.  B.  alle  gestielt, 
eilanzettlich,  am  Grunde  verschmälert,  dicht  gezähnelt.  BIB. 
blassröthlich. 

Jul.  Aug.  Wie  vorige.  Bei  Bern,  Burgdorf,  Aarberg. 

Anm.  Die  Epilobium-Avten  bilden  Mn  und  wieder  hybride  Zwischen- 
formen,  die  im  Gebiete  noch  näher  zu  beobachten  sind. 


Haloragideen.  I79 

(Enothöra.     Nachtkerze. 

O.  biennis  L.  St.  aufrecht.  Bodenst.B.  rosettig,  zur  Bth.Zeit 
meist  abgestoj-ben,  die  oberen  einzeln,  kurzgestielt  oder  fast 
sitzend,  eilanzettlich.  Bth.  gross,  sitzend  (durch  die  über 
dem  FrKn.  stehende,  lange  K. Bohre  scheinbar  gestielt), 
in  endst.  Aehren.  BIB.  gross,  hellgelb.  ®  —  1/2— 1"*. 

JuL— Herbst.  An  Flussufern  und  steinigen  Orten,  in 
Kiesgruben,  ziemlich  häufig,  z.  B.  Aardamm  am  Belpmoos  : 
nn  der  Sense  bei  Thörishaus  u.  a.  O.  Aus  N.Amerika 
stammend. 

Circaea.     Hexenkraut. 

(Nach  der  Zauberin  Girce,  wegen  der  hakigen,  sich  an  die 
Kleider  hängenden  Fr.) 

C.  lutetichia  L.  (Lutetia,  Paris).  Waldklette  St.  aus  kriechen- 
dem W.Stock  aufrecht.  B.  gegenst.,  gestielt,  eif.  oder  eilan- 
zettlich, gezähnelt.  Bth.  klein,  weiss  oder  röthlich,  in  end- 
und  seitenst.  Trauben,  ohne  DeckB.  K.  zurückgeschlagen. 
Fr.  2fächerig,  verkehrteif.  —  30— 6Ucm. 

E.Jul.— Sept.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  stellenweise 
häufig,  z.  B.  Engewald  bei  Bern. 

C.  intermedia  Ehrh.  St.  aufrecht.  B.  herz-eif.,  buchtig-gezähnt. 
Bth.Trauben  mit  sehr  kleinen,  abfälligen  DeckB.  BIB.  weiss 
oder  röthlich,  so  lang  als  der  K.  Narbe  21appig.  Fr.  mit  un- 
gleichen Fächern,  meist  vor  der  Beife  abfallend  (daher  Bth.- 
Stände  zuletzt  auf  langen,  nackten  Stielen).  15— 40cm. 

Jun.— Sept.  In  feuchten  Wäldern,  an  Waldrändern,  selten. 
Bremgartenwald,  Rüeggisberg,  Schwarzwasserthal. 

C.  alpina  L.  St.  niedrig.  B.  dünnhäutig,  hellgrün,  herzf.,  buch- 
tig gezähnt  Bth.  sehr  klein,  in  kurzen  Trauben,  mit  pfriem- 
lichen  DeckB.  BIB  röthlich,  kürzer  als  der  K.  Narbe  schwach 
ausgerandet.  Fr.  Ifächerig,  länglich-keulenf.  —  7— 15cm. 

Jun.— Aug.  In  schattigen  Bergwäldern.  Bei  Rüeggisberg, 
Schwarz  wasserthal. 

A  n  m.  Isnardia  palustris  L.,  früher  am  M.Seedorfsee,  kommt  daselbst 
luclit  mehr  vor;  Früchte  von  Trapa  natans  L.  fanden  sich  in  den  Pfahlbau- 
uberresten  dos  See's. 

Als  Zierpflanzen  cult.:  Fuchsia  (versch.  Spec.  Var.  u.  Hybriden). 

Fam.  66.    Haloragideen. 

(Halorageen  Koch  und  Hippurideen  Link.) 

Bth.  zw.   oder  Igeschlechtig.    K.  klein,   2-4th.   oder  rudi- 
mentär.   BIB.  4  (oder  2),    abfällig   oder   fehlend.    Stbg.    1-8. 


180 


Haloragideen. 


FrKn.  unterst.,  1— 4fächerig.  Fächer  mit  1  Samenanlage.  Fr. 
trocken  (Isamige  SchliessFr.)  oder  in  2—4  einsamige  Fächer 
(Nüsschen)  zerfallend,  seltener  SteinFr.  Samen  eiweisshaltig. 
—  Wasserpflanzen  mit  meist  quirligen  B.  und  kleinen,  B.- 
winkelst.,  sitzenden  Bth. 

80  Spec,  zerstreut. 

i.  Stbg.  8  (oder  2-6).  FrKn.  2— 4 fächerig. 

Männl.  Bth.:  K.  kurzröhrig  mit  4-  (oder  2-) 
lappigem  Saum.  BIB.  2—4,  abfäUig.  Weibl. 
Bth.:  K.  Oberst.,  4th.  BIB,  sehr  klein  oder 
fehlend.  Narben  4.  Fr.  in  4  (oder  2)  Isamige 
Schliessfrüchtchen  zerfallend.  —  Monöcisch. 


Untere  Bth.  weibl.,  obere  männl.  B.  kammf.- 
gefiedert,  mit  borstlichen  Zipfeln      .     . 

2.    Stbg.  1.    FrKn.  i fächerig. 

K.Sanm  ganzrandig,  klein  oder  fast  fehlend- 
BIB.  fehlend.  Gf.  1,  fadenf.  Fr.  etwas  flei- 
schig (SteinFr.).  —  Bth.  zw.  B.  hneal,  in 
vielbl.  Quirlen 

Myriophyllum.     Tausendblatt. 


Myrio'phyllum. 


Hipjßuris. 


[xuptog  unzählig,  (puXAov  Blatt.) 


M.  ve7^ticiUdtum  L.  Unterj^etaucht.  B.  sämmthch  kammf.  ge- 
fiedert, mit  borstlichen  Zipfeln.  Bth.  klein,  grünlich  oder 
röthlich,  in  getrennten  Quirlen,  im  Winkel  der  oberen  B. 
DeckB.  sämmtlich  fiedersp  ,  so  lang  oder  länger  als  die  Bth. 
—  Bildet  überwinternde,  im  Herbst  abfallende  Knospen. 

Jun.— Aug.    In  stehenden  und  langsam  fliessenden  Ge- 
wässern, ziemlich  häufig. 
M.  spicdtum  L.  Verschieden  durch  die  ganzrandigen,  von  den 
Bth.  überragten  oberen  DeckB. 

.Jun.— Sept.  Wie  vorige,  aber  seltener.  Teich  bei  Ort- 
schwaben, M.Seedorfsee,  Schupfen,  Krauchthal,  Burgdorf, 
Lyss. 

Hippüris.     Tannenwedel. 
(iTUTUo?  Pferd,  oupa  Schwanz,  von  den  zahlreichen,  linealen  B.) 

ff.  vulgaris  L.  St,  ans  kriechendem  W.Stock  aufrecht;  meist 
einfach,  dichtbeblättert  (in  fliessendem  Wasser  z.  Theil  flu- 
thend,  mit  längeren,  schlaffen  B.).  B.  Uneal,  in  8— 12bl. 
Quirlen.  Bth.  klein,  B.winkelst.,  sitzend. 

Mai— Aug.  In  Gräben  und  Bächen,  selten.  Sulgenbach 
beim  Mattenhof  (Bern),  Aarberg,  Lyss. 


Lythraceen.  181 

Farn.  67.    Lythraceen. 

Bth.  meist  zw.  und  regelmässig.  K.  meist  4—6-  (3 — 16-) 
zälinig,  in  der  Knospenlage  klappig,  oft  mit  einer  zweiten  Reihe 
äusserer  Zähne  (Aussenkeich).  BIB.  meist  4 — 6  (3—16)  am  Rand 
der  K.Röhre,  oder  fehlend.  Stbg  2 — 12  (oder  mehr),  in  1  oder 
2  Kreisen,  oft  ungleich.  FrKn.  oberst.,  1— 6fächerig.  Gf.  1.  Fr. 
vielsamig,  meist  häutig-kapselartig,  im  K.  eingeschlossen.  Samen 
eiweisslos. 

360  Spec,  meist  in  den  warmen  Zonen,  bes.  Amerika. 

K.  röhrig.  BIß.  4—6.  Gf.  fädlich  mit  kopfiger  1 

Narbe.  Stbg.  8  —  12  (oder  weniger)  .     .      .  j    Lythrum. 

Lythrum.     Weiderich. 

(T^u^pov  Blut,  von  der  rothen  Farbe  der  Bth.) 

L.  Salicdria  L.  St.  steif  aufrecht,  B.  sitzend,  aus  herzf.  Basis 
lanzettlich,  die  unteren  gegenst.,  seltener  in  Bzähligen  Quirlen. 
Bth.  fast  sitzend,  im  Winkel  der  oberen  reducirten  B.  knäue- 
lig gehäuft  und  zu  langen,  an  der  Basis  unterbrochenen 
Aehren  vereinigt.  BIB.  länglich,  violettroth.  Stbg.  meist  12 
(6  längere  und  6  kürzere),  —  Tritt  hinsichtlich  der  Länge 
des  Gf.  in  3  verschiedenen  Formen  auf  (Narbe  zwischen 
den  beiden  Antherengruppen,  oder  unterhalb,  oder  oberhalb 
derselben).  V»— 1°'- 

Jul.— Sept.  An  Gräben  und  feuchten  Orten,  häufig. 

Anm.  Peplis  Portula  L.,  auf  feuchten  Aeckern  bei  Wiggiswyl  (un- 
weit der  nördl.  G-ebietsgrenze  bei  M. Buchsee)  und  bei  Burgdorf  citirt,  wurde 
in  neuerer  Zeit  nicht  melir  beobachtet. 

Aus  der  Farn.  Myrtaceen  als  Zierpflanzen  cult. :  Myrtus  communis  L., 
Punica  Granatmn  L.  (off.  die  Rinde).  —  Nicht  im  Freien  überwinternd. 


ORD.  XXIV,    THYMELINAE. 

Fam.  68.    Thymelseaceen. 

Bth.  zw.  (oder  1  geschlechtig),  meist  regelmässig.  K.  meist 
blumenkronenartig,  mit  meist  4-  (5-)  sp.  Saum.  BIB.  4,  häufiger 
durch  kleine  Schüppchen  vertreten  oder  fehlend,  Stbg.  8  (10) 
in  2  Kreisen,  der  K.Röhre  eingefügt  (selten  4  oder  2).  FrKn. 
oberst.,  1-  (2-)  fächerig,  meist  mit  1  hängenden  Samenanlage. 
Gf.  1  (oder  fehlend).  Narbe  kopff.  P>.  fleischig  (oder  Schliess- 
Fr.,  selten  Kapsel).  Samen  mit  meist  fehlendem  oder  spärlichem 
Eiweiss.  —  Meist  Sträucher  mit  ungeth.  B, 

360  Spec,,  viele  in  der  gemäss.  Zone  der  südl.  HK. 


182  Elaeagnaeeen. 

K.  röhrig,  mit  4sp.  Saum.  BlKr.  fehlend.  Stbg. 

8.  Beere |    Daphne. 

Däphne.     Kellerhals. 
(Sa^vY]  Lorbeer,  von  den  lorbeerartigen  B.  mancher  Arten.) 

B.  Mezereum  L.  Seidelbast.  (Zilartg.)  Kleiner  Strauch  mit 
länglich-lanzetthchen,  nach  der  Basis  verschmälerten,  ganz- 
randigen  B.  Bth.  stark  riechend,  an  den  vorjährigen  Zwei- 
gen, in  lockeren,  aus  2— 3blh.  Knäuelchen  bestehenden 
ährenf.  Bth.Ständen,  vor  der  Entfaltung  der  B.  entwickelt. 
Bth.  rosenroth  oder  hellviolettroth.  Fr.  roth.  —  Giftig. 

März,  Apr.  (oft  schon  Febr.).  In  lichten  Wäldern  und 
Gebüschen,  hin  und  wieder.  Ziemlich  häutig  längs  der  Aare 
zwischen  Kiesen  und  der  Hunzikenbrücke ;  Wylerhölzchen, 
Bremgartenwald  an  der  Aare,  Schwarzwässerthal  u.  a.  O. 
—  Off.  die  Rinde. 

Fam.  69.    Elseagnaceen. 

Bth.  Igeschlechtig  (oder  zw.),  regelmässig.  K.  (oder  P.)  2- 
oder  4— fith.,  grünlich  oder  gefärbt.  BlKr.  fehlend.  Stbg.  4—8, 
dem  K.  eingefügt.  FrKn.  oberst.,  1  fächerig,  mit  1  grundst.,  auf- 
rechten Samenanlage.  Gf.  1.  Fr.  Isamig,  mit  fleischiger  (durch 
den  anwachsenden  K.  entstandener)  Hülle.  Samen  mit  spär- 
lichem oder  fehlendem  Eiweiss.  —  Sträucher  oder  Bäume  mit 
einfachen,  meist  durch  kleine  Schüppchen  weisslichen  B. 

30  Spec,  meist  nördl.  HK. 

Männl.  Bth.:  K.  2th.  Stbg.  4.  Weibl.  Bth.:  K. 
röhrig,  2sp.  —  Diöcisch.  Bth.  mit  2  VorB., 
im  Winkel  der  SchuppenB.  kleiner  (später 
meist  zu  Laubzweigen  verlängerter)  Aehr- 
chen Hippophae. 

Hippöphae.     Sanddorn. 

(iTTTTo;  Pferd,  (^y.zivöc,  glänzend,  —  urspr.  Name  von 
Euphorbia  spinosa.) 

H.  rhamnoides  L.  Dorniger,  sparrig-ästiger  Strauch.  B.  lineal- 
lanzettlich,  unten  (z.  Thl.  auch  oben)  durch  flache,  strahlig 
ausgezackte  Schüppchen  silberweiss.  Bth.  klein,  rostbraun. 
Fr. Hülle  fleischig,  rothgelb. 

Apr.  Mai.  Häufig  auf  feuchtem  Kiesboden  an  der  Aare 
längs  des  Belpmooses  und  bei  Aarberg. 

Anm.  Elaeagnua  argentea  Pursh  und  E.  angustifolia  L.  Sträucber 
mit  elliptischen  oder  lanzettl.,  silberweissen  B.,  in  Gärten  und  Anlagen  hin 
und  wieder  cult. 


Rosaceen. 


183 


ORD.  XXV.    ROSIFLORAE. 

Fam.  70.    Rosaceen. 

(Pomaceen,  Rosaceen  [incl.  Sanguisorbeen]  und  Amygdaleen.) 

Bth.  zw.,  selten  1  geschlechtig,  regelmässig.  K.  meist  4— 5sp. 
BIB.  meist  5  (4,  oder  fehlend).  Stbg.  zahlreich  (selten  wenige), 
meist  20  oder  mehr  in  5-  oder  lOzähligen  Kreisen,  nebst  den 
BIß.  peri-  oder  epigynisch  eingefügt.  FrKn.  1— viele,  oberst., 
Ifächerig,  oder  unterständig  und  meist  mehrfächerig.  Fr.  1  sämig 
und  nicht  aufspringend  (SchliessFr.,  Nüsschen),  oder  1 — mehr- 
samige  Kapseln,  oder  fleischig  (SteinFr.  oder  ApfelFr.).  Samen 
meist  eiweisslos.  —  Kräuter,  Sträucher  oder  Bäume.  B.  meist 
mit  NebenB. 

1500  (nach  Benth.  Hook.  1000)  Spec,   viele   in    der   gemäss.  Zone  der  nördl.  HK. 


I. 


FrKn.  unterständig,  I— Sfächerig. 
Sträucher. 


Bäume  oder 


1.   Fächerhaut  knochig  ei^härtend  ( Stein- 
her ne). 
Steinkerne  1—5,  eingeschlossen.  —  B.  gelappt. 

Bth.  in  Doldentrauben 

Steinkerne  5,    eingeschlossen.    Fr.Scheitel  mit 

breiter,  vertiefter  Scheibe.  —  B.  ungetheilt. 

Bth.  gross,  einzeln 

Steinkerne  2—5,   oben   frei  vorragend.    —   B. 

ungetheilt.    Bth.    klein,    in    l-5bth.   Bth.- 

Ständen     

2.  Fächerhaut  häutig  oder  lederartig. 
Fr.Fächer  unvollst.2th ,  1— 2samig.  -    Bth.  in 

wenigbth.  Trauben.  BIB.  keilf.-lanzettl.  Fr. 

beerenartig 

Fr  .Fächer    ungeth.,     1— 2samig.     —     Bth.    in 

reichbth.,  zus.gesetzten  Doldentrauben.  Fr. 

beerenartig 

Fr.Fächer  1— 2samig.    —    Bth.  in  Dolden.  Fr. 

apfel-  oder  birnförmig,  kahl 

Fr.Fächer   vielsamig.    —   Bth.   gross,    einzeln. 

Fr.  apfel-  oder  birnförmig,  filzig.      .      . 

II.  FrKn.  mehrere  (selten  I),  oberständig. 
Kräuter  oder  Sträucher. 

A.  FrKn.  mit  i  (bei  Rubus  2J  Samenan- 
lagen. Fr.  einsamig,  nicht  aufsprin- 
gend, in  trockenen  oder  fleischigen 
Fr. Ständen,  oder  einzeln. 


POMACEEN. 

Crataegus. 

Mespilus. 

Cotoneaster. 

Amelanchier 

Sorbus. 

Pirus. 

Cydonia. 


ROSACEEN. 

(im  engeren  Sinn.) 


184 


Rosaceen. 


1.  FrKn.  und  Fr.  in  einem  vom  Bth.Boden 
(nach  anderer  Ansicht  von  der  K.Röhre) 
gebildeten  Behälter  eingeschlossen. 

a.  Fr.Behälter  bei  der  Reife  beerenartig 
fleischig.   Stbg.  20  oder  mehr 
Stachelige   Sträucher    mit    unpaarig   gefieder- 
ten B 

b.  Fr.Behälter  trocken,  bei  der  Reife  mehr 
oder  weniger  erhärtend.   Stbg.  1— viele. 

t  Bth.  mit  K.  und  BlKr. 

Stbg.  meist  15  (5-20).  FrKn.  und  Gf.  1—2. 
Fr.Behälter  mit  hakigen  Stacheln.  —  Bth. 
gelb 

tt  BlKr.  fehlend. 

Stbg.  20-30.  FrKn.  und  Gf.  2-3.  K.Saum 
4th.  —  Bth.  meist  1  geschleehtig,  grün  oder 
röthlich.  B.  gefiedert 

Stbg.  4  (—12).  FrKn.  und  Gf.  1.  K.Saum  4th. 

—  Bth.  zw.,  roth.   B.  gefiedert    .... 
Stbg.    1-4.    FrKn.  1,  mit   seitl.    Gf.    K.Saum 

4th.,  mit  4  äusseren,  kleineren  NebenB. 
(AussenK.).  —  Bth.  grünlich.  B.  handf. 
gelappt 

2.  FrKn.  und  Fr.  meist  frei  (nicht 
eingeschlossen). 

a.  Fr.  trocken  (SchhessFr.).  K,  meist  mit  5  (4) 
äusseren,  kleineren  NebenB.  (AussenK.). 

Fr.Boden  trocken.  Gf.  seitenst.  —  BIB.  gelb 
oder  weiss 

Fr.Boden  trocken.  Gf.  endst.,  nach  dem  Ver- 
blühen vergrössert.  —  Gf.  2gliedrig,  das 
untere  Glied  (nach  dem  Abfallen  des  obe- 
ren) als  derbe,  an  der  Spitze  hakenf.  ge- 
krümmte Granne  zurückbleibend     . 

Fr.Boden  bei  der  Reife   schwammig  verdickt. 

—  Bth.  braunroth.  BIB.  bis  zur  Fr.Reife 
bleibend 

Fr.Boden  bei  der  Reife  beerenartig-fleischig. 
Gf.  seitenst.  —  BIB.  weiss.  B.  3zählig  zus.- 
gesetzt 

b.  Fr.  fleischig    (SteinFr.),    in   beerenartigem 

Fr.Stand.  KB.  ohne  NebenB. 
Meist  stachehge   Sträucher   oder  Stauden   mit 
3— Tzählig-zus.gesetzten  B 


ROSEEN. 

Rosa. 

SANGUISOR- 
BEEN. 


Agrimonia. 

Poterium. 
Sanguisorha. 

Alchemilla. 


POTEN- 
TILLEEN. 

Pote7ttilla. 


Geuni. 

Comarum. 

Fragaria. 
RUBEEN. 
Rubus. 


Rosaceen. 


185 


B.  FrKn.  mit  5 — mehr  Samenanlagen. 
Fr.  meist  kapselartig. 

(Btli.  klein,   in  rispigen  oder  doldentraubigen 
Bth.Ständen.) 

Diöcisch.  FrKn.  meist  3.  —  B.  mehrfach  zus.ge- 
setzt,  ohne  NebenB 

Bth.  zw.  FrKn.  meist  mehr  als  5.  —  B.  unter- 
brochen-gefiedert,  mit  NebenB 


ill.   FrKn.  i,  oberständig., SteinFr.   Bäume  oder 
Sträucher. 

Steinfrucht  fleischig,  mit  glatter  oder  rmiz- 
liger  Steinschale.  —  BIB.  weiss,  selten 
röthlich 

Steinfrucht  fleischig,  mit  tief-grubiger  Stein- 
schale. —  BIB.  roth 


SPIR^AGEEN. 

A7^uncus. 
Ulmaria. 

AMYGDALEEN. 

Prunus. 
Persica. 


Crataegus.     Weissdorn. 

C.  Oxyacdntha  L.  (Mes^nlus  Gaertn.)  Dorniger  Strauch  mit 
haiidf.  3— 5lai:)pigen  B.  Bth.  weiss  oder  röthhch,  in  Dolden- 
trauben. Fr,  hellroth.  Gf.  und  Steinkerne  meist  2.  —  Aus 
den  B.Winkeln  entspringen  theils  beblätterte  (normale  oder 
in  eine  Spitze  auslaufende)  Zweige,  ausserdem  kurze  Zweige 
mit  rudimentären  B.,  welche  zu  einfachen,  scharfen  Dornen 
erhärten.  Von  den  2  an  der  Basis  derselben  befindlichen 
Knospen  entwickelt  sich  meist  nur  die  eine  zu  einem  (neben 
dem  Dorn  stehenden),  oft  ebenfalls  zugespitzten  Seitenzweig. 
Mai.  In  Hecken  und  Gebüschen,  gemein. 

C.  monögyna  Jacq.  (Mespilus  Willd.)  Verschieden  durch  die 
tiefer  getheilten,    meist  fiedersp.  B.,    die  dunkler  rothen  Fr. 
und  spätere  Bth. Zeit.  Gf.  und  Steinkern  meist  1. 
E.Mai,  Jun.  Wie  vorige. 

A  n  m.     In  Gärten  cult.  C.  pyracantha  Fers.  (Feuerbusch). 

Mespilus.     Mispel. 

M.  germanica  L.    Kleiner  Baum   oder  Strauch,    mit  länghch- 
lanzettl.  B.  Btli.  endsi,  gross.  BIB.  weiss.  Fr.  braun. 
Mai.  In  Gärten  hin  und  wieder  cult. 

Cotoneäster.     Steinmispel. 

(Cotoneum  Quittenbaum,  und  aster  [als  Endung]  unächt.) 

C.   vulgaris   Lindley.    Strauch.    B.   rundlich-eif.,    ganzrandig, 
oben  kahl,  unten  weichfilzig.    Bth.  klein,  zu  1 — 3  am  Ende 


186  Rosaceen. 

kurzer,  beblätterter  Zweige.  BIB.  röthlich  oder  weiss.  K.  und 
Bth.Stiele  kahl  oder  etwas  flaumig.  Fr.  nickend,  roth. 

Apr.  Mai.  An  felsigen  Abhängen  im  SchwarzwasserthaL 
Lochbach  bei  ßurgdorf. 

C.  to'mentösa  Lindley.  Verschieden  durch  grössere,  abgerundet- 
stumpfe B.,  meist  reich blüthigere  Bth. Stände,  filzig  behaarte 
K.,  längere,  filzige  Bth.Stiele  und  aufrechte  Fr. 
Mai,  Jun.  Wie  vorige. 

Amelänchier.     Felsenmispel. 

(Vom   französ.  Amelanche.) 

A.  vulgaris  Mönch.  (A7^onia  rotundifolia  Pers.)  Strauch. 
B.  oval,  gezähnelt,  im  jüngeren  Zustand  (zur  Bth.Zeit)  unten 
weissfllzig,  später  kahl.  Bth.  in  kurzen  (anfangs  dolden- 
traubigen)  Trauben  am  Ende  diesjähriger,  beblätterter 
Sprosse.  BIB.  lang  und  schmal,  weiss."  Fr.  bläulich-schwarz. 
Mai  An  felsigen  Abhängen,  selten.  Stockerensteinbruch, 
Geristein,  Thorberg,  Burgdorf;  Schwarzwasserthal. 

Sörbus.     Eberesche. 

Ä  aucwpdria  L.  (aucupium  Vogelfang).  (Pirus  Gaertn.) 
Vogelbeerbaum,  Eberesche  (Gürmsch).  Baum  mit  un- 
paarig gefiederten,  in  der  Jugend  behaarten  B.  Blättchen 
scharf  gesägt.  Bth.  in  reichbth.,  ästigen  Doldentrauben.  BIB. 
weiss.  Fr.  roth. 

Mai,  Jun.  In  lichten  Wäldern,  hin  und  wieder;  häufig  cult. 

S.  Aria  Crantz.  (Pirus  Ehrh.)  Mehlbeerbaum.  Kleiner  Baum 
oder  Strauch  mit  grossen,  länglich-eif.,  gesägten,  unten 
weissfilzigen  B.  Fr.  gelblich  roth. 

Mai,  Jun.  An  waldigen  Abhängen,  Flussufern,  nicht 
selten.  Bern  an  der  Eri  geh  aide,  Breragartenwald  an  der 
Aare,  Belpberg,  Schwarzwasserthal  u.  a.  O. 

A  n  m.  8.  scandica  Fr.  mit  tiefer  eingeschnittenen,  beiderseits  seicht 
4 — ölappigen  B.,  Ü.  Aria  X  aucuparia  (S.  hybrida  Koch)  mit  an  der  Basis- 
gefiederten, oben  fiedersp.  B.,  an  Strassen,  in  Anlagen  liie  und  da  cult. 

Pirus. 

P.  communis  L.  Birnbaum.  Krone  mehr  oder  weniger  pyra- 
midenf.  B.Stiel  so  lang  oder  etwas  kürzer  als  die  B.Fläche. 
BIB.  weiss.  Gf.  frei.  Fr.  nach  der  Basis  verschmälert ;  Fächer 
(im  Querschnitt)  nach  Aussen  abgerundet,  mit  häutiger 
Wandung. 

E.Apr.  Mai.  In  vielen  Var.  cult.  Im  gemässigten  Europa 
und  W.Asien  einheimisch. 


Rosaceen.  187 

P,  Malus  L.  (Malus  communis  Lam.)  Apfelbaum.  Krone 
ausgebreitet-ästig.  B.Stiel  ungefähr  halb  so  lang  als  die  B.- 
Fläche. BIB.  mehr  oder  weniger  röthlich.  Gf.  an  der  Basis 
verwachsen.  Fr.  an  der  Einfügungsstelle  des  Fr.Stiels  ver- 
tieft; Fächer  (im  Querschnitt)  nach  Aussen  scharfl^antig, 
mit  derber  Wandung. 

Mai,  A.Jun.  In  Wäldern,  hin  und  wieder  (mit  herben 
Fr.  P.  acerba  7)C.,  Holzapfel).  In  vielen  Var.  cuit.  In  Eu- 
ropa und  W.Asien  einheimisch. 

Cydönia.     Quitte.     (Name  v.  d.  Stadt  Kydon  auf  Kreta.) 

C  vulgaris  Pers.  (Pirus  Cijdonia  L.)  Kleiner  Baum.  B.  eif., 
ganzrandig,  unten  filzig.  '  Bth.  gross  mit  weissen  oder  röth- 
lichen  BIB.  Fr.  gelblich,  kurzfilzig,  apfel-  oder  birnf. 

E.Mai,  Jun.  In  Gärten  und  Anlagen  hie  und  da  cult. 
Aus  dem  Orient  stammend.  Off.  die  Fr. 

Anm.  Als  Zierpflanzen  cult.:  C.  japonica  Pers.  Strauch  mit  rothen, 
vor  den  B.  erscheinenden  Bth. 

Rosa.     Rose. 

Vergl.  zu  näherem  Studium  der  Arten  und  mannigfaltigen 
Formen  dieser  schwierigen  Gattung:  Christ,  Die  Rosen  der 
Schweiz,  1873,  und  Gremli,  Excursionsflora. 

i.    Gf  frei.    BIB.  roth. 

a.    K.Zipfel   ganz,   nach   dem  Verblühen    zusammenschhessend 
und  bleibend. 

R.  cinnamömea  L.  Zimmtrose.  Zweige  rothbraun,  mit  kurzen 
und  derben,  gekrümmten,  meist  zu  2  au  der  Basis  der  B. 
stehenden  Stacheln.  .Junge  Triebe  mit  schwachen,  geraden 
Stacheln  dicht  besetzt.  B.  mit  5—7  einfach  gesägten,  unten 
meist  graugrünen  und  weichhaarigen  B.  NebenB.  der  nicht 
blühenden  Sprosse  röhrig  zusammenneigend,  an  den  blü- 
henden Zweigen  breit  und  flach.  BIB.  lebhaft  roth.  Fr.Be- 
hälter  klein,  kugelig,  scharlachroth. 

Jun.  In  Ufergebüschen  der  Aare,  stellenweise  häufig,  be- 
sonders längs  des  Belpberges  und  Belpmooses;  Dalmazi  bei 
Bern,  Wylerhölzchen,  Reichenbach,  Radelfingen,  Aarberg. 
An  der  Emme  bei  Burgdorf  vereinzelt  und  selten. 

R.  alpina  L.  Stämme  und  ältere  Zweige  meist  wehrlos.  Junge 
Sprosse  mit  borsthchen,  seltener  pfriemlichen  Stacheln.  B. 
mit  7—11  doppelt  gesägten  Blättchen,  mit  vorwärts  gerich- 
teten, scharf  gespitzten  Zähnen.  NebenB.  drüsig-gewimpert, 
von  der  Basis  an  divergirend.  K.Zipfel  so  lang  oder  länger 
als  die  BIB.    BIB.  gross,  hellpurpurn.    Fr.Behälter  hellroth, 


188  Rosaceen. 

nickend,  rundlich  oder  länglich,  meist  nach  oben  verschmä- 
lert und  mehr  oder  weniger  flasclienförmig.  —  Bth.Stiele  und 
K.  ganz  oder  th  eil  weise  drüsig-borstig  (R.pyrenaica  Gouan.). 
Jun.  In  Gebüschen  an  der  Aare  bei  der  Hunzikeiibrücke. 
Diessbach,  Längenberg,  häufig  im  Schwarzwasserthal. 

b.  K.Zipfel  fiederspaltig,  nach  dem  Verblühen  ausgebreitet  oder 
zurückgeschlagen,  früher  oder  später  abfällig. 

M.  tomentösa  S^n.  Ausgebreitet  ästig.  Stacheln  stark,  gerade 
oder  wenig  gebogen.  B.  mit  5—7  hellgraugrünen,  doppelt 
gesägten,  mehr  oder  weniger  weichfilzigen  Blättchen.  Blatt- 
stiel dicht  graufllzig,  oft  mit  Drüsen  und  kleinen  Stacheln. 
NebenB.  behaart  und  drüsig-gewimpert.  Bth.  zu  mehreren 
gebüschelt,  oder  einzeln,  von  grossen,  dicht  graubehaarten, 
drüsig  gewimperten  J3eckB.  gestützt.  Bth.Stiel  verlängert. 
BIB.  blassroth  oder  fast  weiss.  Fr.Behälter  aufrecht,  oval 
oder  kugelig,  meist  gelblich-roth.  —  In  mehreren  Varietäten. 
Jun.  In  Gebüschen,  an  Waldrändern,  hin  und  wieder. 
Bantiger,  Gümligen,  Belpberg,  Thurnen,  Gurtenthal,  Ulmiz- 
berg,  Schupfen  u.  a.  O. 

R.  rubiginösa  L.  Weinrose.  Gedrungen-ästig,  mit  zahlreichen, 
derben,  an  der  Basis  flachen,  hakig  gekrümmten  Stacheln, 
und  meist  mit  stellenweise  eingestreuten,  dünnen,  geraden 
oder  leicht  gekrümmten  Stachelchen.  B.  mit  5—7  rundhch- 
ovalen,  abstehend  drüsig-gesägten,  unten  mit  braunröthlichen 
(^oder  blassen)  Drüsen  dicht  besetzten  Blättchen,  beim  Zer- 
reiben von  apfel-  oder  weiiiartigem  Geruch.  Bth.  klein, 
kurzgestielt.  K.Zipfel  auf  dem  Rücken  dicht  drüsig.  BIB. 
lebhaft  roth.  Fr.Behälter  rundlich-oval. 

Jun.   In  Hecken  und  Gebüschen,  selten.  Burgdorf,  Lyss. 

R.  tomentella  Leman.  Strauch  mit  abstehenden,  hin-  und  her- 
uebo^enen  Aesten.  Junge  Zweige  rothbraun.  Stacheln  gross, 
breit  3eckig,  hakig.  B.  mit  5—7  kleinen,  rundlichen,  doppelt 
gezähnten,  unten  dicht  behaarten  und  oft  (auf  den  Rippen) 
mit  röthhchen  Drüsen  besetzten  Blättchen.  Bth.Stiele  meist 
kahl.  K.Zipfel  auf  dem  Rücken  kahl,  früh  abfäUig.  Bth. 
klein.  BIB.  blassroth  oder  fast  weiss.  Fr.Behälter  klein, 
rundlich. 

Jun.  In  Hecken  und  Gebüschen,  selten.  Thurnen. 

R.  canina  L.  (z.  Theü.)  Wilde  Rose.  {Hagrose.)  Strauch 
gross,  mit  bogenf.  überhängenden  Aesten.  Stacheln  breit, 
hakig.  B.  mit  5  —  7  ovalen  oder  elliptischen,  einfach  oder 
doppelt  scharf-gesägten,  kahlen,  grünen  Blättchen,  die  oberen 
Zähne  zusammenneigend.  K.Zipfel  früh  abfallend.  BIB.  blass- 
roth. Fr.Behälter  rundlich,  länglich  oder  flaschenförmig,  spät- 
]-eifend,  scharlachroth.  —  Sehr  veränderlich.  Var.  lutetiana 
(R.  canina  var.  vulgaris  Godet).    Blattstiel  mit  Stacheln 


Rosaceen.  189 

sonst  kahl.  Bth. Stiel  kahl.  Blättchen  einfach  gezähnt.  —  Var. 
andegavensis  Rapin  (R.  canina  v.  glandulosa  Grenier). 
Bth  Stiel  und  Fr  Behälter  drüsenborstig.  Blättchen  gross, 
breit-oval,  nach  unten  und  oben  spitz  zulaufend. 

Jun.  In  Hecken,  an  Waldrändern,  ziemüch  häufig,  bes. 
Var.  lutetiana. 
R.  dumetörum  Thuill  (R.  canina  va7\  collina  Gaud.  R. 
collina  Godet  suppl.)  Verschieden  durch  dicht  graubehaarte 
B.Stiele  und  breitere,  meist  stumpfe,  breit  gezähnte,  unten 
auf  den  Rippen  oder  auf  der  ganzen  Fläche  anhegend  be- 
haarte Blättchen. 

Jun.  In  Hecken  und  Gebüschen,  hin  und  wieder.  Muri, 
Kräyigen,  Gümligenberg,  Thurnen,  Schupfen,  Radelflngen. 
R.  coriifölia  Fries.  (R.  canina  var.  tomentosa  Gaud.)  Strauch 
gedrungen-ästig.  Blattstiel  filzig.  Blättchen  5—7,  von  derber 
Consistenz,  gedrängt,  länglich-oval,  gegen  die  Basis  ver- 
schmälert, meist  einfach  gezähnt,  unten  von  dicht  anliegen- 
den Haaren  graufilzig.  Bth.Stiele  kurz,  in  den  DeckB.  ver- 
borgen. K.Zipfel  spät  (erst  nach  der  Färbung  der  Fr.Behälter) 
abfallend.  BIB.  lebhaft  roth.  Gf.  dicht  wolhg. 

Jun.  Wie  vorige.  Thurnen. 

2.    Gf.  in  eine  kahle  Säule   (von  der  Länge  der  Stbg.) 
verwachsen.    BIB.  weiss. 

R.  arvensis  Huds.  Ausgebreitet-ästig,  mit  meist  verlängerten, 
liegenden  Aesten.  Stacheln  derb,  sichelf.  Blättchen  5—7, 
rundlich-eif.,  unten  mattgrün.  K.Zipfel  fast  ungetheilt,  ab- 
fällig. Bth.  langgestielt,  einzeln  oder  gehuschelt.  Fr.Behälter 
klein,  fast  kugelig.  —  Var.  atrata  Christ.  Bth.Stiele  und 
junge  Triebe  dunkelviolett,  blaubereift.  Bth.  doldentraubig- 
gebüschelt. 

Jun.  Jul.  An  Wandrändern  und  Hecken,  hin  und  wieder, 
z.  B.  am  Mettlenhölzli  bei  Muri,  Bubenberg  u.  a.  O.  —  Var. 
atrata  bei  Thurnen. 

Anm,  In  Gärten  cult. :  R.  centifolia  L.,  hundertblättrige  R.  (Off.  die 
BIB.)  R.  indica  auct.,  alba  L.  u.  a. ;  ferner  zahlreiche  Varietäten  und  hy- 
bride Formen. 

Agrimönia.     Odermenuig. 

(aypo?  Acker,  [j.ovioL  einsame  Wohnung.) 

A.  Eupatöria  L.  (nach  dem  pontischen  König  Mithridates 
Eupator).  St.  einfach  oder  wenig  ästig.  B.  unterbrochen  ge- 
fiedert, mit  grobgezähnten  Blättchen,  die  oberen  B.  kleiner. 
Bth.  klein,  gelb,  in  langen,  endst.,  ährenf.  Trauben.  Fr.Be- 
hälter länglich-kreiself.,  tief  gefurcht,  am  oberen  Rand  mit 
hakigen  Borsten  besetzt. 


190  Rosaceen. 

Jul.— Sept.    An  trockenen  Stellen,  an  Wegen  und  Wald- 
rändern, hin  und  wieder,  z.B.  Engehalde  bei  Bern  u.  a.  O. 

Poterium.     Becherblume. 

(TTOTTiptov  Becher,  von  der  Form  des  K.) 

P.  Sanguisörba  L.  (Sanguiso7^ba  minor  Scop.  S.  dictyo- 
carpa  Spach.)  B.  gefiedert,  mit  grobgezähnten  Blättchen. 
Bth.  grün  oder  etwas  röthlich,  in  endst.,  rundlichen  (köpf- 
ehenf.)  Aehren;  obere  Bth.  (derselben)  weibl.,  mit  pinselig- 
vielth.,  purpurnen,  selten  weissen  Narben;  untere  Bth, 
männl.,  mit  zahlreichen,  herabhängenden  Stbg.,  mittlere 
Bth.    oft   zw.    Fr.Behälter   runzelig,    mit   stumpfen   Kanten. 

—   20  — 50  cm. 

Mai— Jul.    Auf  trockenen  Wiesen,  an  Wegen  und  Däm- 
men, auf  Schutt,  gemein. 

Sanguisörba.     Wiesenknopf. 

(Sanguis  Blut,    sorhere  verschlucken,    von   der  früheren  An- 
wendung als  adstringirendes  Mittel.) 

S.  officindlis  L.  St.  aufrecht,  ästig.  B.  gefiedert,  mit  gestielten, 
länglichen,  grobgezähnten  Biättchen.  Bth.  in  endst.,  dunkel- 
rothen,  rundlichen  oder  etwas  länglichen  Aehren.  —  ^j-2 — 1". 
Jun. — Aug.  Auf  Sumpfwiesen,  hin  und  wieder.  Häufig 
auf  dem  Belpmoos  und  M.Buchseemoos;  am  Abhang  zwi- 
schen Brunnadern  und  Elfenau  u.  a.  O. 


Alchemilla.     Sinau. 
(Von  Alchemie,   in  welcher  diese  Pflanze  eine  Rolle  spielte.) 

A.  vulgaris  L,  Frauenmantel,  Thaumantel.  W.Stock  holzig, 
in  einer  B.Rosette  endigend.  Bodenst.B.  langgestielt,  handf. 
5— 91appig,  mit  gerundeten,  am  ganzen  Umfang  gesägten 
Lappen,  kahl  oder  weich  behaart.  Blühende  St.  seitenst., 
mit  kurzgestielten  B.  und  verwachsenen  NebenB.  derselben. 
Bth.  klein,  grünlich,  in  end-  und  seitenst,  gabeligen  Bth.- 
Ständen.  Stbg.  meist  4. 

Mai— Aug.  Auf  feuchten  Wiesen,  an  Bächen,  gemein. 

A.  arvensis  Scop.  St.  ausgebreitet  ästig.  B.  fächerf.-Slappig, 
mit  eingeschnittenen  Lappen.  Bth.  sehr  klein,  in  dichten, 
sitzenden  Knäueln.  Stbg.  meist  1.  © 

Mai— Aug.    Auf  Aeckern,  besonders  auf  Sandboden,   hin 
und  wieder.  Köniz,  Wabern,  Muri,  M.Buchsee  u.  a.  O. 


Rosaceen.  191 

Potentilla.     Fingerkraut. 
(Potentia  Macht,  wegen  der  angebl.  ausgez.  Heilkräfte.) 
i.  BIB.  5,  gelb, 

P.  anserina  L.  St.  gestaucht,  mit  kriechenden  Ausläufern.  B. 
vielpaarig  unterbrochen-gefiedert,  mit  scharf  gesägten  Blätt- 
chen, unten  silberweiss  behaart,  oben  grün  oder  mehr  oder 
weniger  weisslich. 

Mai — Sept.  An  feuchten  Orten,  besonders  an  Wegen  und 
Gräben,  gemein. 

P.  reptans  L.   St.  gestaucht,   mit  kriechenden,  an  den  Knoten 
wurzelnden,  meist  einfachen  Ausläufern.    B.  handf.-5zählig, 
meist  langgestielt,  mit  längUch  verkehrt-eif.  Blättchen.  NebenB. 
ungetheilt  oder  2— 3sp.  Bth.  gross,  langgestielt. 
Jun. — Aug.  Wie  vorige. 

P  verna  L.  Ausgebreitet  ästig.  Zweige  liegend  oder  aufstre- 
bend, nebst  den  B.Stielen  von  einfachen  Haaren  mehr  oder 
weniger  anhegend-  (oder  abstehend-)  behaart.  Untere  B.  5— 
7zählig.  Blättchen  meist  länglich  verkehrt-eif.,  gezähnt.  Untere 
NebenB.  lanzettlineal.  BIB.  goldgelb.  —  Var.  in  Behaarung 
und  ß.Form.  Blättchen  oft  keilf.,  nur  am  gestutzten  Ende 
gezähnt. 

E.März~Mai.  Auf  trockenen  Rasenplätzen,  an  sonnigen 
Abhängen,  an  Wegen  und  Waldrändern,  stellenweise  häufig, 
z.  B.  an  der  Mauer  der  Kleinschanzenpromenade,  Dalmazi, 
Brunnadern,  an  der  Tiefenaustrasse,  Wylerfeld,  Gurtenthal. 

jR  argentea  L.  St.  aufstrebend,  ästig,  meist  graufllzig.  B.  handf.- 
Szählig,  mit  fiedersp.,  an  der  Basis  keilf.-ganzrandigen,  unten 
weissfilzigen,  am  Rande  etwas  eingerollten  Blättchen.  Bth. 
klein,  hellgelb. 

Jun.  Jul.  An  trockenen,  steinigen  Orten,  vereinzelt.  Wyler- 
feld bei  Bern ;  zwischen  der  Papiermühle  und  Ittigen;  Belp, 
Burgdorf,  Lobsigen,  Radelfingen. 

2.   BIB.  4,  gelb. 

P.  TornienUlla  Sibth.  (P  süvestris  Neck.  Tortnentüla  erecta 
L.)  (Name  von  toy^men,  Leibschmerz.)  W.Stock  knollig.  St. 
aufsteigend,  gabelästig.  St.B.  sitzend,  Szählig,  mit  länghchen, 
grobgesägten,  an  der  Basis  keilf.-ganzrandigen  Blättchen. 
NebenB.  blattartig,  handf.  3— Ölappig.  Bth.  klein. 

E.Mai — Herbst.  In  lichten  Wäldern,  auf  Torfmooren,  ge- 
mein.   Off.  der  W.Stock. 

Anm.  Von  hybriden  Zwischen  formen  sind  im  Gebiete  beobachtet:  P. 
reptans  X  TornienUlla  (P.  ascendens  Gremli,  P.  nemoralis,  procum- 
hens  et  mixta  auct  helv.J  und  P.  argentea  X  verna  (P.  Güntheri  Pohl.). 


192  Rosaceen. 

3.  BW.  5,  loeiss. 

P.  Fragaridstrum  Ehrh.  (P.  sterüis  Garcke.  Fragaria  sie- 
iHlis  L.)  W.Stock  holzig,  ästig,  B.Rosetten  und  fädliche^ 
1— 2bth.  Bth.St.  treibend.  B.  Szählig.  BIB.  Idein,  in  der  ge- 
öffneten Bth.  einander  nicht  berührend.   —   Mit  Ausläufern. 

—  Zottig  behaart. 

März  (oft  schon  Febr.)  —Mai.  An  Hecken  und  Wald- 
rändern, gemein. 

Anm.  P.  recta  L.  St.  aufrecht.  Bth.  gross,  hellgelb,  in  endst.,  dolden- 
traubigem  Bth.Stand.  Cult.  und  hie  und  da  verwildert. 

O^um.     Nelkenwurz. 

G.  urbdnwm  L.  Nelkenwurz.  St.  gabelästig,  aufrecht.  Untere 
B.  gefiedert,  obere  meist  Szähhg,  mit  grossen  NebenB.  Bth. 
klein,  aufrecht.  BIB.  gelb.  FrK.  zurückgebogen.  Fr.Köpfchen 
sitzend.  Oberes  Glied  des  Gf.  viel  kürzer  als  das  untere. 

Jun, — Aug.  In  Hecken  und  lichten  Wäldern,  häufig.  Off. 
der  W.Stock   (Rad.  Caryophyllatae). 

G.  rivdle  L.  St.  aus  kriechendem  W.Stock  aufrecht.  Untere  Bv 
gefiedert,  mit  grossem  Endblättchen,  obere  meist  3sp.  Bth. 
glockenf.,  mit  aufrechtem,  braunrothem  K.  und  röthlich- 
gelben,  nach  oben  stark  verbreiterten  BIB.  Bth.Stiele  herab- 
gekrümmt, nach  dem  Verblühen  aufgerichtet.  Fr.Köpfchen 
gestielt  (über  den  Grund  des  K.  emporgehoben).  Glieder  des 
Gf.  von  ungefähr  gleicher  Länge. 

Mai,  Jun.  Auf  feuchtem  Boden,  an  Gräben  und  Bächen^ 
gemein. 

Anm.  Eine  hybride  Zwischenform  (G.  urbanum  X  t'ivale)  am  Stadt- 
bach bei  Holligen. 

Cömarum.     Siebenfingerkraut. 

(x,6[Aapov,  Fr.  von  Arbutus   Unedo.) 

C.  palüstre  L.  St.  aus  kriechendem  W.Stock  aufsteigend.  B. 
gefiedert,  die  unteren  mit  5—7,  die  oberen  mit  3  länglichen,, 
scharf  gesägten  Blättchen.  Blh.  an  St.  und  Zweigen  endst. 
K.,  BIB.,   Stbf.   und   Gf.  rothbraun.    BIB.  kürzer  als  der  K. 

—  20 -50cm. 

Jun.  Jul.  In  Sümpfen,  hin  und  wieder.  Häufig  im  Löhr- 
moos  bei  Bern;  Torfmoor  bei  Ober-Muhleren,  Meyenmoos 
bei  Burgdorf,  Heiterenmoos  im  Forst,  Lobsigensee. 

Fragaria.     Erdbeere.     (Fragum  Erdbeere.) 

F,  vesca  L.  Waldei^dbeere.  Ausläufer  treibend.  B.  Szählig. 
Bth.Stiele   (wenigstens   die   seitlichen)   angedrückt  behaart. 


Rosaceen.  193 

Bth.  zw.  Stbg.  kürzer  oder  kaum  länger  als  das  Köpfchen 
der  FrKn.  FrK.  abstehend  oder  zurückgeschlagen.  Fr.  zahl- 
reich, sehr  klein,  auf  vergrössertem,  bei  der  R.eife  rothem 
Fr.Boden.  —10— 15cm. 

Mai,  Jun.  In  lichten  Wäldern,  besonders  Waldschlägen, 
gemein.  In  mehreren  Var.  cult. 

F.  eldtior  Ehrh.  (F.  moschata  Duchesne.)  Grösser.  Haare 
der  Bth. Stiele  wagrecht  abstehend.  Bth.  grösser  als  bei 
voriger  Spec,  unvollkommen  diöcisch.  Stbg.  der  sterilen 
Blüthen  doppelt  so  lang  als  das  FrKn.Köpfchen.  —  20— SOcm. 
Mai,  Jun.  In  Wäldern,  selten.  Unweit  Felsenau  bei  Bern, 
Löhrmoos,  Sommerhauswald  bei  Burgdorf.  Auch  cult. 

Anm.  In  Gärten  cult. :  F.grandiflora  Ehrh.,  Ananaserdbeere,  u.a. Spec. 

Bubus. 

I.   Strauchartig.  B.  3—7zähUg.   NebenB.  der  Basis  des 
B.Stiels  angeioachsen. 

K.  Idaeus  L.  (Name  vom  Berge  Ida  auf  Kreta).  Himbeere. 
St.  aufrecht,  ästig,  mit  schwachen,  borstenartigen  Stacheln. 
B.  gefiedert,  mit  3—7,  unten  weissfilzigen  Blättchen.  BIB. 
aufrecht,  kürzer  als  der  K.  Fr.  filzig,  roth.  —  Var.  mit  gelb- 
lichen Fr.  und  mit  kahlen  B. 

E.Mai— Jul.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,  hin  und 
wieder.  In  mehreren  Var.  cult.  Off.  die  Fr. 

R.  fruticösus  Koch.  Brombeere.  St.  ausgebreitet  ästig,  stachelig. 
ß.  meist  3— özählig.  BIB.  weiss  oder  roth,  meist  länger  als 
der  K.  Fr.  bei  der  Reife  schwarz,  selten  braunroth,  glän- 
zend, unbereift.  —  Sehr  veränderlich.  Jahrestriebe  aufrecht, 
kletternd  oder  bogeuf.  niedergekrümmt  (und  zuweilen  ein- 
wurzelnd), cylindrisch  oder  kantig,  mit  ebenen  oder  ver- 
tieften Flächen,  mehr  oder  •  weniger  mit  scharfen  Stacheln 
besetzt,  überdies  kahl  oder  verschiedenartig  behaart.  Grosse 
Mannigfaltigkeit  bieten  die  B.  in  der  Grösse,  Form  vmd  Be- 
haarung der  (sitzenden  oder  gestielten)  Blättchen.  —  Bth.  in 
Trauben  oder  Rispen,  weiss  oder  röthlich,  mit  breiteren  oder 
schmäleren  BIB. 

Nach  neuerer  Aulfassung  ist  R.  fruticösus  L.  nicht  als 
einfache  Species,  sondern  als  Gruppe  von  zahlreichen,  nah 
verwandten  Arten  aufzufassen,  deren  Abgrenzung  z.  Theil 
noch  nicht  genügend  festgestellt  ist.  Vergi.  zu  eingehenderem 
Studium:  C.  v.  Fischer- Oust er,  Rubi  bernenses,  Mitth.  der 
bern.  naturf.  Gesellschaft,  1867,  und  die  neueren  Arbeiten 
von  Favrat,  Focke,  Gremli  u.  a. 

Zu  den  auffallendsten  Formen  gehören : 

13 


194  Rosaceen!. 

a.  R.  suberectus  Anderson.  Jahrestriebe  aufrecht-überhän- 
gend,  rundlich  oder  stumpf  kantig,  mit  kleiuen,  geraden, 
oft  braunrothen  Stacheln.  B.  3— 7zälilig,  beiderseits  grün. 
Bth.  in  kurzen,  oft  beblätterten  Trauben  oder  traubenf. 
Rispen.  BIB.  verkehrt-eif.,  weiss.  Reife  Fr.  braunroth. 

b.  R.  glandulosus  Bell.  (R.  Bellardii  Weihe  et  Nees.) 
Jahres  triebe  niedergestreckt,  nebst  den  Rispen  mit  Stachel- 
borsten und  Drüsen  dicht  besetzt.  B  meist  Szählig,  beider- 
seits grün.  Bth.  in  kurzen,  abstehend  ästigen  Rispen. 
BIB.  schmal,  weiss. 

c.  R.  discolor  Weihe  et  Nees.  Jahrestriebe  kletternd  oder 
überhängend,  mit  starken  Stacheln.  B  meist  özähüg,  oben 
grün,  unten  mehr  oder  weniger  weissfilzig.  Bth.  in  breiten, 
mehr  oder  weniger  reichbth.  Rispen  mit  oft  doldentrau- 
bigen  Zweigen.  BiB.  rundlich-oval,  rosenroth. 

d.  R.  tomentosus  Borkhausen.  Jahrestriebe  gefurcht.  B.  3- 
oder  özählig.  Blättchen  länglich,  mit  keilf.  Basis,  meist 
beiderseits  graufilzig.  Bth.  klein,  in  langer,  schmaler 
Rispe.  BIB.  etwas  gelblich-weiss. 

Ausserdem  kommen   auch   häufig  hybride  Zwischen- 
formen vor. 

Jun.— Aug.  In  Wäldern,  Gebüschen  und  Hecken,  gemein; 
a  und  b  vorherrschend  an  schattigen  und  etwas  feuchten 
Orten,  c  meist  auf  Waldschlägen  und  in  Hecken,  d  an 
trockenen,  steinigen  Orten  hin  und  wieder :  Gurten,  Solrüti- 
w^ald  bei  Köriiz,  Längenberg  u.  a.  O.  —  Off.  die  Fr. 

R.  caesius  L.  Blaue  Brombeere.  (Taubenkropf.)  Jahrestriebe 
liegend,  bläulich  bereift,  mit  schwachen  Stacheln.  B.  meist 
Szählig,  mit  eingeschnitten  gelappten  oder  ungleich  gezähnten 
Blättchen,  die  seitlichen  fast  sitzend.  FrK.  anfangs  anliegend. 
Fr.Stand  aus  (meist  wenigen  ungleichen)  glanzlosen,  blau- 
bereiften Früchtchen  bestehend.  In  melu-eren  Var. 

E.Mai— Herbst.  In  Hecken,  an  steinigen  Orten,  Fluss- 
ufern, häufig. 

2.    St.  krautig,   aus  holzigem  W.Stock.    B.  Szählig. 
NebenB.  frei. 

R.  saxdtilis  L.  Blühende  St.  aufrecht.  B.  langgestielt.  Bth. 
klein,  in  armbth.  Doldentrauben.  BIB.  länglich,  aufrecht, 
weiss.  Fr.  glänzend  roth,  zu  wenigen  vereinigt  (oder  ein- 
zeln). —  15- 30cm. 

Mai,  Jun.  In  Wäldern,  hin  und  wieder.  Bremgartenwald 
bei  der  Eimatt  und  beim  Glasbrunnen.  Engewald  zwischen 
Zehendermätteli  und  Reichenbach.  Bodenacker  bei  Bern, 
Schermenwald  und  Wylerhölzchen  bei  Bern,  Weissenstein 
bei  Maykirch,  Burgdorf,  Riggisberg  u.  a.  O. 


Rosaceen.  195 

Arüncus.     (aruncus  Ziegenbart,  vom  Bth.Stand.) 

A.  süvestris  Kosteletzky.    (Spiraea  Aruncus  L.)   B.  gross, 

mehrfach    fiederig    zusammengesetzt.     Bth.   klein,    gelblich- 

weiss,    in    ausgebreitet   ästiger   Rispe    mit   ährenf.    Aesten. 

Männl.  Pflanze  mit  breiterer,  dichtbth.  Rispe.  —  1 — 2™. 

E.Jun.  Jul.  An  waldigen  Abhängen,  in  Schluchten,  häufig. 

Ulniäria.     (Name  von  der  Form  der  Fiederblättchen.) 

U.  pentapetala  GiUbert.  (Spiraea  Ulmaria  L.)  (Bocksbart.) 
B.  unterbrochen  gefiedert,  mit  grösserem,  meist  Slappigem 
Endblättchen.  Bth.  in  zusammerigesetzt-doldentraubigem 
Bth.Stand,  in  welchem  die  unteren  Aeste  die  oberen  weit 
überragen  (Spirre).  Fr.  kahl,  gewunden.  —  Var.  mit  unten 
grünen  oder  weissfllzigen  B.  —  7^— ^V^"'' 

Jul.  Aug.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Gräben  und  Ufern,  häufig. 

A  n  m.  U.  Filipendula  A.  Br.  früher  (selten)  auf  dem  Belpmoos,  scheint 
daselbst  verscliwiinden  za  sein. 

Ans  der  Gatt.  Spiraea  (meist  Sträucher  mit  einfachen  B.)  in  Anlagen 
häufig  cnlt. :  S.  ulmifolia  Scop.  (Aestchen  kantig  gestreift.  B.  eif.,  ungleich 
gesägt,  am  G-runde  nanzrandig.  Bth.  weiss,  in  endst.,  fast  halbkugeligen  Dolden- 
trauben), aus  Oesterreich  stammend.  —  >S^.  opulifolia  L.  (B.  olappig.  Bth. 
in  reichbth.  Doldentrauben.  Fr.  aufgeblasen),  aus  Nord- Amerika.  —  Sp.  salici- 
folia  L.  (B.  lanzettl.,  gesägt.  Bth.  röthl.,  in  endst.  Kispen),  aus  O.Europa  u. 
Sibirien.  —  Sp.  alba  Dur.  (von  voriger  verschied  n  dureli  weisse,  mehr  ab- 
stehende Bth.  und  grössere  Bth. Stände),  aus  N.Amerika  —  u.  a.  Spec. 

In  Gärten  auch  Kerria  japonica  DO.  (Bth.  gelb,  meist  gefüllt)  u.  a. 

Prunus. 

i.   Fr.  kahl.  —  Bth.  gestielt. 

a.  Bth.  zu  1—3,  vor  den  B.  erscheinend.  B.  in  der  Knospen- 
lage eingerollt.  Fr.  mit  bläulichem  oder  weisslichem  (ab- 
wischbarem) Reif. 

P,  spinösa  L.  Schwarzdorn.  Schlehe.  Aestlger,  dorniger 
Strauch.  Bth.  meist  einzeln  (aus  jeder  Knospe).  Bth. Knospen 
einzeln  oder  zu  2—3  im  Winkel  der  vorjährigen  LaubB., 
oft  je  1  Bth.  zu  beiden  Seiten  eines  Laubtriebes.  Bth.Stiele 
kurz,  kahl.  BIB.  weiss.  Fr.  kugehg,  aufrecht,  schwarz,  mit 
blauem  Reif. 

Apr.  A.Mai.  In  Hecken,  an  Waldrändern,  häufig.  Off', 
die  Bth. 

P.insititia  L.  (insititius  eingepfropft,  aus  dem  Auslande  ein- 
geführt). Pflaumenbaum.  Kleiner  Baum.  Junge  Aeste  fein- 
filzig. Bth.  meist  zu  2  (aus  jeder  Knospe).  BIB.  rundlich, 
weiss.  Fr.  rundUch,  nickend,  bei  der  Reife  grün,  gelbUch, 
röthfich  oder  schwarz-violett,  mit  blauem  Reif. 


196  Rosaceen. 

Apr.  Mai.  In  vielen  Var.  cult.  :  Pflaume,  Reine-Glaude 
(Verdache),  Mirabelle  u.  a.  —  Aus  S.Enropa  und  dem  Orient 
stammend. 

P.  domestica  L.  Zicetsehenbaum.  Verschieden  durch  längliche 
Fr.,  verlängerte,  grünhch-weisse  BIB.,  kahle  Zweige  und 
spätere  Bth.Zeit.  —  Fr.  meist  blauschwarz. 

Mai.  In  mehreren  Var.  cult.  Aus  dem  Orient  stammend. 

b.  Bth.  doldig,  vor  oder  mit  den  B.  erscheinend.  B.  in  der 
Küospenlage  einfach  zus.gefaltet.  Fr.  kahl,  unbereift. 

P.  avium  L.  Kirschbaum.  Süsse  Kh^sche.  B.  etwas  runzelig, 
unten  behaart,  am  oberen  Ende  des  B  Stiels  meist  2  Drüsen. 
Bth.Stände  an  der  Basis  ohne  LaubB.  Fr.  schwarz  oder 
roth,  in  verschiedenen  Nuancen. 

Apr.  A.Mai.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  hin  und  wieder. 
In  vielen  Var.  cult. 

P.  Cerasus  L.  Saure  Kirsche.  B.  flach,  kahl,  glänzend.  B.- 
Stiel drüsenlos.  Bth.Stand  an  der  Basis  beblättert.  Fr.  roth 
oder  schwarzroth,  sauer.  —  Mit  Ausläufern. 

Apr.  Mai.  In  mehreren  Var.  cult.  (Zahmkirsche,  Weich- 
sel.) Aus  dem  Orient  stammend.  Hin  und  wieder  verwildert. 
—  Off.  die  Fr.  der  schwarzen   Var. 

c.  Bth.  in  Trauben  oder  Doldentrauben,  nach  den  B.  erscheinend, 
B.  in  der  Knospenlage  einfach  zusammengefaltet. 

P.  Pddus  L.  Ahlkirsche.  Traubenhirsche.  Kleiner  Baum  oder 
Strauch.  B.  elliptisch,  zugespitzt,  kleingesägt.  Bth.  in  reichbth., 
zuletzt  hängenden,  an  der  Basis  beblätterten  Trauben.  Fr. 
rund,  schwarz.  Stein  runzelig. 

E.Apr.  Mai.  In  lichten  Wäldern,  an  Waldrändern,  liin 
und  wieder. 

P.  Mdhaleb  L.  (arabischer  Name).  Steinkirsche,  Weichsel- 
holz. Strauch  oder  kleiner  Baum.  B.  rundhch-eif.,  stumpf- 
gesägt. Bth.  in  Doldentrauben.  Fr.  rundlich,  schwarz.  Stein 
glatt" 

Mai.  In  Anlagen  und  Hecken  liie  und  da  cult.  Holligen, 
Felsenau  und  Elfenau  bei  Bern,  Aarberg. 

2.  Fr.  kurzsammetig-behaart.  —  Bth.  fast  sitzend,  zu  1—2. 

P.  Armeniaca  L.  Aprikosenbaum.  (Barillen.)  Kleiner  Baum. 
B.  eif.,  kahl.  BIB.  weiss  oder  aussen  röthlich.  Fr.  gelb  oder 
röthlich. 

März,  Apr.  In  Gärten,  meist  an  Spalieren  cult.  Aus  Asien 
stammend. 


Papüionaceen.  197 

Persica.     Pfirsich. 

P.  vulgaris  Miller.  (Amygdalus  Persica  L.)  Kleiner  Baum 
mit  lanzettlichen,  scharf  gesägten  B.  BIB.  roth.  Fr.  sammetig 
behaart,  selten  kahl. 

März,  April.    In   Gärten,    meist   an  Spalieren,    in  vielen 
Var,  cult.  Aus  Asien  stammend.  Off.  die  Bth. 


ORD.  XXVI.   LEGUMINOSAE. 

Farn.  71.    Papilionaceen. 

Bth.  zw.,  zygomorph.  K.  rölirig,  5sp.  oder  2hppig.  BlKr. 
schmetterlingsf.,  das  hintere  BIB.  grösser,  meist  aufgerichtet 
(Fahne),  2  seitliche  (Flügel)  gleich,  die  2  vorderen  kielf.  zu- 
sammenneigend, mehr  oder  minder  zusammenhängend  (Kiel 
oder  Schiffchen),  die  Stbg.  und  den  FrKn.  einschliessend.  Stbg. 
lU,  in  eine  Röhre  verwachsen,  oben  frei,  oder  9  verwachsen 
und  1  frei  (selten  alle  frei).  FrKn.  einfach,  mit  1  Gf.  Fr.  meist 
eine  längliche,  1  fächerige  und  mehrsamige,  in  2  Klappen  auf- 
springende Kapsel  (Hülse),  seltener  durch  unächte  Scheide- 
wände mehrfächerig,  quer  in  1  sämige  Glieder  zerfallend,  oder 
1  sämige  SchhessFr.  Samen  meist  eiweisslos  oder  mit  spärlichem 
Eiweiss.  Embryo  meist  gekrümmt,  mit  dicken  Gotyledonen.  — 
Kräuter,  Sträucher  (oder  Bäume)  mit  traubigen  Bth.Ständen 
und  meist  gefiederten  oder  3zähhg  zusammengesetzten  B.  Meist 
mit  NebenB. 

3000  (nach  anderer  Angabe  über  5000)  Spee.  fast  über  die  ganze  Erde  verbreitet. 

L  Fr.  einfächerig  oder  durch  Einfaitung  (längs-)  | 
2fächerig.  KeimB.  beim  Keimen  zu  oberirdischen,  | 
grünen  B.  entwici(elt.  —  B.  Szählig  zusammen- 1 
gesetzt,  unpaarig  gefiedert  oder  ungetheilt.      |    LOTEEN. 

A.   Stbg.  sämmtUch  verivachsen. 

i.  K.Saum  deutlich  2lippig. 


Gf.  lang,  spiralig  eingerollt.  Narbe  kopfig, 
endst.  —  B.  meist  Szählig 

Gf.  gekrümmt,  mit  schiefer  (meist  einwärts 
geneigter)  Narbe.  —  B.  ungetheilt    .     .      . 

2.  K.Saum  nicht  (oder  undeutlich)  2lippig, 

K.  nach  dem  Verblühen  offen.  —  B.  Szählig 
(oder  zum  Theil  einfach) 

K.  aufgeblasen,  mit  kurzgezähnter  Mündung, 
die  Fr.  einschliessend.  —  B.  gefiedert  .     . 


Sarothamnus. 
Genista. 

Ononis. 
Anthyllis. 


198 


Papüionaceen. 


B.  9  Stbg.  verwachsen,  1  frei. 

i.  B.  Szählig  zusammengesetzt. 

a.    Kiel  stumpf  (ohne  schnabelai^tige  Ver- 
längerung.) 

Stbf.Röhre  frei.  BlKr.  abfallend.  Fr.  spiralig 
gewunden  (oder  sichel-  oder  nierenf.  ge- 
krümmt)     

Stbf.Röhre  frei.  BlKr.  abfallend.  Fr.  rundlich- 
oval, nicht  (oder  unvollkommen)  aufsprin- 
gend. —  Bth.  in  langen,  lockeren  Trauben 

Stbf.Röhre  mehr  oder  weniger  mit  den  BIB. 
verwachsen.  BlKr.  vertrocknend,  bleibend. 
Fr.  länglich  oder  rundlich,  dünnschalig, 
oft  nicht  (oder  unregelmässig)  aufsprin- 
gend. —  Bth.Stand  meist  koplf.  oder  ährenf. 

b.  Kiel  geschnäbelt  (mit  aufsteigender 
Spitze). 

Fr.  lineal,  ungeflügelt.  —  Bth.Stand  doldig     . 
Fr.  mit  4  flügelartigen  Längsleisten.  Gf.  nach 

oben  verdickt.  —  Bth.  einzeln     .... 
2.  B.  gefiedert. 
Fr.  Ifächerig.  —  Baum  mit  paarigen  Stacheln 
Fr.    durch    die    eingeschlagene     Rückennaht 

mehr  oder   weniger    vollständig   2 fächerig. 

—  Kräuter 

II.  Fr.  durch  Querwände  in  einsamige  Glieder  ge- 
theilt,  oder  einsamige  SchliessFr.  —  B.  unpaarig 
gefiedert. 

1.  Bth.  in  2—mehrbth.  Dolden. 
Fr.  stielrund  oder  4kantig,   zwischen  den  Sa- 
men eingeschnürt 

Fr.  zusammengedrückt,  buchtig  ausgeschnitten 
(Gheder   halbmondf.    gekrümmt).    —    Bth. 

goldgelb 

2.  Bth.  in  reichbth.   Trauben. 
Fr.  Igliedrig,  grubig-netzig,  nicht  aufspringend 

III.  Fr.  einfächerig,  2klappig.  KeimB.  nicht  über 
den  Boden  vortretend.  —  B.  paarig  gefiedert, 
in  eine  Ranke  oder  Spitze  auslaufend. 

i.  Stbf.Röhre  schief  abgeschnitten. 

Fr.  zusammengedrückt,  ohne  Querwände.  Sa- 
men meist  kugehg.    —    St.  schlingend.    B. 


Medicago. 
Melilotus. 

Trifolium. 

Lotus. 
Tetragonolobus 

Robinia. 
Astragalus. 

HEDYSAREEN 

Coronilla. 

Hippocrepis. 

Onobrychis. 

VICIEEN. 


Papüionaceen. 


199 


2— vielpaarig,  mit  einfacher  oder  verzweig- 
ter Ranke       

Fr.  gedunsen,  mit  schwammigen  Querwänden. 
Samen  länghch.  —  St.  aufrecht.  B.Spindel 
in  eine  kurze  Spitze  auslaufend  .... 

2.  Stbf.Rölire  gerade  (oder  fast  gerade) 
abgeschnitten. 

Gf.  auf  der  Vorderseite  rinnig,  hinten  gekielt. 

—   B.  mit  verzweigten   Ranken.    NebenB. 

grösser  als  die  Blättchen 

Gf.   flach.    —    B.    1— mehrpaarig,   mit  Ranke 

oder  kurzer  Spitze 

IV.  Fr.  einfächerig  oder  mit  schwammigen  Quer- 
wänden, 2klappig.  —  Schlingpflanzen  mit  3- 
zählig  zus.gesetzten  B. 

Gf.  mit  den  Stbg.  und  dem  Kiel  schraubenf. 
gedreht      


Vicia. 
Faha. 


Plsum. 
Lathyrus. 


PHASEOLEEN 
Phaseolus. 


Sarothämnus.     Besenstrauch.     Pfriemenstrauch, 
(aapo?  Besen,  ^^ay.vo;  Strauch.) 

S.  sco][)drius  Koch.  (S.  vulgaris  Wimmer.)  Strauch  mit  auf- 
rechten, kantigen  Aesten.'  B.  meist  Szähhg  (z.  Theil  einfach). 
Bth.  gross,  goldgelb.  Fr.  flach  zusammengedrückt,  gewim- 
pert,  zuletzt  schwarz.  —   1—2'". 

Mai,  Jun.  In  lichten  Waldungen.  Dählhölzli  bei  Bern, 
am  steilen  Absturz  gegenüber  Wabern.  Ostermundigenberg, 
Frienisberghöhe,  Schupfen,  Aarberg.  (Ursprünglich  ange- 
pflanzt.) 

Genista.     Ginster. 

i.  St.  und  Aeste  ungefUcgelt. 

G.  tinctöria  L.  Färbeginster  (Farbkraiit).  Aeste  aufrecht, 
dornenlos.  B.  lanzettlich  oder  eUiptisch,  am  Rande  fein  ge- 
wimpert.  BlKr.  gelb,  Flügel  und  Kiel  zuletzt  herabgebogen. 
Fr.  länglich.  Aeste,  Bth.  und  Fr.  kahl  oder  fast  kahl. 

E.Jun.  Jul.  In  lichten  Wäldern,  an  Waldrändern,  stellen- 
weise ziemlich  häufig.  Könizbergwald  am  Waldrand  bei 
Holligen  und  oberhalb  Landorf  u.  a.  O.  Bremgartenwald 
unweit  Bethlehem,  NiederUndachwald,  Waldrand  zwischen 
Hirzenfeld  und  Reichenbach,  ZoUikofen,  Mannenberg  ob , 
Ittigen,  Maykirch,  Grauholz,  Krauchthal,  Burgdorf. 

G.  germanica  L.  St.  ästig,  von  kurzen,  spitzen  Aestchen  dor- 
nig. B.  eilanzetthch.  Bth.  an  verlängerten,  wehrlosen  Zwei- 
gen. BlKr.  gelb,  Kiel  vorgestreckt,  länger  als  die  Flügel.  Fr. 


200  Papüio7iaceen. 

länglich-oval  oder  fast  rauteüf.,  geschnäbelt.  Jüngere  Aeste, 
B.,  K.  und  Fr.  abstehend  behaart. 

Jun.  Jul.  In  sandigen  Wäldern,  an  Waldrändern,  selten. 
Krauchthal.  An  der  Strasse  zwischen  Hindelbank  und  Kirch- 
berg und  im  Nassiwald  bei  Lyssach. 

2.  St.  und  Aeste  geflügelt. 
G.  sagittdlis  L.  (Cytisus  Koch.)  St.  liegend,  mit  aufsteigenden, 
breitgeflügelten   (2-,   3-    und   mehrflügeligen)    Zweigen.     B. 
sitzend,   länghch-ellip tisch.    Bth.  in  eiidst.,   kurzen  Trauben. 
BlKr.  gelb. 

Jun.  A.Jul.  Auf  trockenen  Hügeln,  an  Waldrändern,  hin 
und  wieder.  Zwischen  Wangen  und  Neueneck  stellenweise 
häufig;  Stiftwald  bei  N.Scherli;  Gurten,  Längenberg  bei 
Kühlewyl  und  Englisberg;  Rüeggisbergegg ;  zwischen  Ober- 
iDurg  und  Krauchthal;  Kühweid  bei  Burgdorf;  häufig  am 
Waldrand  an  der  Strasse  zwischen  Hindelbank  und  Kirchberg. 

Anm.  In  Gärten  cult.  Cytisus  Laburnum  L.,  Goldregen,  n.  a.  Spec. 

Onöiiis.     Hauhechel,     (ovo;  Esel.) 

0.  spinösa  L.  St.  aufrecht  oder  aufstrebend,  ästig,  von  kurzen, 
scharf  zugespitzten  Zweigen  dornig,  kahl  oder  mit  1—2 
Haarstreifen.  Blättchen  länghch-eif.  BlKr.  roth  (selten  weiss). 
K.  kürzer  als  die  Fr.  —  Mehr  oder  weniger  drüsig  behaart. 
E.Jun. — Sept.  Auf  Aeckern,  an  Wegen  und  steinigen  Ab- 
hängen, gemein.  Off.  die  W. 

0,  repens  L.  (0.  iwocurrens  Wallroth.)  Verschieden  durch 
die  am  Grunde  liegenden,  unterirdische  Ausläufer  bildenden, 
meist  ringsum  abstehend  behaarten  St.  mit  wenigen  oder 
fehlenden  Dornen,  die  grösseren,  breiteren  Blättchen,  und 
die  nach  dem  Verblühen  vergrösserten,  die  Frucht  über- 
ragenden K.Zipfel.  —  BlKr.  meist  grösser  und  heller. 
E.Jun.— Aug.  Wie  vorige. 

Anthyllis.     Wundklee,     (av,So:  Blume.j 

A.  Vulnerdria  L.  B.  gefiedert  mit  grösserem  Endblättchen, 
die  unteren  mit  kleinen  (oder  fehlenden)  Seitenblättchen. 
Bth.  in  endst.,  köpfchenartig  gedrängten  Bth.Ständen  mit 
handf.-geth.  HüUB.  K.  blass,  mehr  oder  weniger  behaart. 
BlKr.  gelb. 

Mai,  Jun.  (einzeln  bis  Herbst).  Auf  trockenen  Wiesen, 
an  Böschungen  und  sonnigen  Abhängen,  gemein. 

Medicägo.     Schneckenklee. 

(;j//lSi/-6:  aus  Medien  stammend.) 

M.  sativa  L.  Luzerne.  St.  aufrecht.  Blättchen  länglich  ver- 
kehrt-eif.,  stachelspitzig  gezähnelt,  die  oberen  schmäler.  Bth. 


Papüionaceen.  201 

in  kurzen,  seitenständ.  Trauben.  BlKr.  heller  oder  dunkler 
violett.  Btb.Stielchen  so  lang  oder  kürzer  als  die  K.Röhre. 
Fr.  schraubenf.  gewunden,  mit  2—3  Windungen. 

E.Jun. — Sept.  Auf  Wiesen  häufig  cult.,  zuweilen  ver- 
wildert. Aus  W.Asien  stammend. 

M.  f'alcdta  L.  Verschieden  durch  den  ausgebreitet  ästigen  St., 
die  gedrängteren  Bth.  mit  hellgelber  BlKr.  und  die  nur 
V2— 1  Windung  beschreibende,  sichelt'.  Frucht.  —  Bildet  mit 
der  vorigen  Art  hybride  Zwischenformen  mit  gelbl.-grünen 
oder  violett-grünen  Bth.  Dahin  gehört  M.  media  Fers. 

Jun  — Aug.  An  trockenen,  steinigen  Stellen,  selten.  Liebe- 
feld bei  Bern,  Wichtrach;  Aarberg;  Schüpfeji,  Schönbühl, 
Burgdorf. 

M.  lupvMna  L.  Hopfenklee.  St.  aufsteigend.  B.  mit  breitver- 
kehrt-eif.  Blättchen.    Bth.   sehr   klein,    gelb,  kurzgestielt,   in 
dichten  eif.  Köpfchen.  Fr.  nierenf.,  Isamig.  ©  und  (D 
Mai— Sept.  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

Melilötus.     Steinklee. 

(j7£A'.  Honig,    AcoTo;  Lotus,    Name  verschied.  Pflanzen  bei  den 
Griechen.) 

M,  albus  Desr.  St.  aufrecht,  ästig.  Untere  B.  mit  verkehr t-eif., 
gezähnten,  die  oberen  mit  lanzettlichen  Blättchen.  BlKr. 
weiss,  Flügel  so  lang  als  der  Kiel.  Fr.  netzig-runzelig.  — 
1/2-11/2-    (?) 

E.Jun.  -  Sept.  An  steinigen  Orten,  im  Kies  der  Flussufer, 
ziemlich  häufig,  Bern  bei  der  Felsenau,  Tiefenaubrücke.  An 
der  Aare,  Emme,  Sense  u.  a.  O. 

M.  offiemdlis  Desr.  (M.  arvensis  Wallroth.)  St.  meist  lie- 
gend oder  aufsteigend,  ausgebreiLet-ästig.  B.  mit  verkehrt-eif. 
oder  länglich-elliptischen,  spitz  gezähnelten  Blättchen.  BlKr. 
gelb.  Flügel  länger  als  der  Kiel.  Fr.  stumpf,  mit  kurzer 
Stachelspitze,  querrunzelig  mit  wenigen  Anastomosen,  kahl, 
braun.  —  Vs— 1"\  ® 

E.Jun.— Sept.  An  Wegen  und  kiesigen  Orten,  auf  Schutt, 
stellenweise  häufig.  Off.  (von  dieser  und  der  folgenden 
Spec.)  :  die  blühenden  Zweige. 

M.  altissimus  Thuillier.  (M.  macrorrhizus  Koch.)  St.  auf- 
recht, ästig.  Obere  B.  mit  länglichen,  meist  stachelspitzig- 
gesägten  Blättchen.  BlKr.  gelb.  Flügel  ungefähr  so  lang  als 
der  Kiel.  Fr.  zugespitzt,  netzig-runzehg,  behaart,  bei  der 
Reife  schw^arz.  —  72—172™-  ® 

E.Jun.— Sept.  An  etwas  feuchten  Orten,  an  Gräben, 
Ufern,  hin  und  wieder,  z.  B.  Belpmoos. 


202  Papüionaceen. 

Trifolium.     Klee. 

A.  Bth.  roth  oder  weiss. 

i.  Bth.  sitzend  (oder  fast  sitzend). 

a.  Bth.Stände  an  aufrechten,  beblätterten  St.  oder  Zweigen. 

f   Bth. Stand  rundlich-eif.  —  Ausdauernde  Arten. 

2\  "pratense  L.  Wiesenklee,  Rothklee.  Blühende  St.  (aus  ge- 
stauchter Hauptaxe)  seitlich,  aufrecht  oder  aufstrebend.  B. 
mit  eif.  oder  elliptischen,  ganzrandigen  oder  fast  ganzrandigen 
Blättchen.  Der  freie  Theil  der  NebenB.  3eckig-eif.,  in  eine 
Granne  auslaufend.  Bth.Stände  meist  zu  2,  an  der  Basis 
durch  die  obersten  B.  umhüllt.  K.Röhre  behaart.  BlKr.  pur- 
purn (selten  blassroth  oder  weiss). 

Mai-  Herbst.  Auf  Wiesen  cult.  Ausserdem  vereinzelt  auf 
Aeckern,  an  Wegen  u.  s.  w.  —  Die  cult.  Form  grösser. 

T.  medium  L.  Blühende  St.  aufsteigend.  Blättchen  längUch- 
elliptisch,  der  freie  Theil  der  NebenB.  lanzettlich.  Bth.Stände 
meist  einzeln  (oder  mit  einem  kleineren  seitensländigen), 
ohne  Hülle  (von  dem  obersten  B.  etwas  entfernt).  K.Röhre 
kahl.  BlKr.  liellroth. 

E.Jun. — Aug.  An  Wegen  und  Waldrändern,  in  Uferge- 
büschen, stellenweise  häufig. 

tt  Bth.Stände  länglich-eif.  oder  walzenf.  —  Einjährige  Arten. 

T.  incarndtum  L.  Inkarnatklee.  St.  aufrecht,  weichhaarig. 
Blättchen  rundlich  verkehrl-eif.  Bth.Stand  zuletzt  sehr  ver- 
längert. K.  langhaarig,  Zähne  ptViemlich  zugespitzt,  kürzer 
als  die  dunkel-  oder  hellrothe  BlKr.  —  30  — 50cm.  © 

E.Mai— Jul.  (und  bis  Herbst).  Selten  cult.  (aus  S.Europa 
stammend);  hin  und  wieder  (vorübergehend)  auf  neu  an- 
gesäeten  Grasplätzen. 

T.  arvense  L.  St.  ausgebreitet-ästig,  behaart.  Blättchen  schmal. 
K.Zähne  borstenf.,  dicht  abstehend  behaart,  die  anfangs 
weisse,  dann  blassröthliche  BlKr,  weit  überragend.  —   10 — 

30cm.    0 

Jul- Sept.  Auf  mageren  Wiesen,  an  Wegen,  auf  Aeckern 
nach  der  Ernte,  hin  und  wieder,  z  B.  zwischen  Elfenau 
und  Boden acker,  Zollikofen,  Laubberg  bei  M.Buchsee,  Ban- 
tiger,  Burgdorf  u.  a.  O. 

b.    Bth.Stände  auf  blattlosen,  aus  kriechendem  St. 
aufstellt  enden  Aesten. 

T.  fragiferum  L  Bth.Stände  langgestielt,  klein,  an  der  Basis 
mit  vielth.  Hülle.  Kelche  nach  dem  Verblühen  kugelig  auf- 
geblasen, Tietzig-aderig,  zu  einem  kugeligen  Köpfehen  dicht 
zusammenschUessend.  BlKr.  fleischroth. 


Papüionaceen.  203 

Jun.— Sept.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Gräben  und  Wegen, 
stellenweise  häufig.  Seihofen-  und  Belpmoos,  M.Buchsee- 
moos,  Burgdorf  u.  a.  O. 

2.  Bth.  gestielt. 

T.  montdnufn  L.  St.  unentwickelt  (gestaucht).  Blühende  Zweige 
aufsteigend,  filzig  behaart.  Blättchen  elliptisch  oder  lanzett- 
lich, am  Rande  dicht-aderig,  fein  gezähnelt.  Bth.  kurzge- 
stielt. BlKr.  weiss. 

Mai— Sept.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Ufern,  hin  und  wieder. 
An  der  Aare  unterhalb  der  Neubrücke,  (jurten,  Längen- 
berg, Belpmoos ;  bei  der  Hunziken brücke;  Amselberg,  Burg- 
dorf, Aarberg  u.  a.  O.  (Häufig  auf  den  Voralpen.) 

T.  repens  L.  Weissklee.  St.  gestaucht.  Blühende  Sprosse 
kriechend,  wurzelnd,  kahl.  Blättchen  verkehrt-eif.,  ausge- 
randet,  feingczähnelt.  Bth.Stände  einzeln,  auf  langen,  blatt- 
losen, aufsteigenden  Aesten.  Bth.  gestielt,  nach  dem  Ver- 
blühen herabgebogen.  BlKr.  weiss  oder  blassröthlich. 
Mai— Sept.  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

T.  hybridum  L.  Bastardklee  (wurde  von  Linne  für  einen 
Bastard  zwischen  Roth-  und  Weissklee  gehalten).  St.  auf- 
steigend oder  aufrecht,  ästig,  röln-ig-hohl,  kahl.  Blättchen 
elliptisch  oder  verkehrt-eif.  Köpfchen  gestielt,  B.winkelst. 
Obere  K.Zähne  durch  eine  gerundete  Bucht  getrennt.  BlKr. 
zuerst  w^eiss,  dann  blassroth.  —  Var.  elegans  (T.  elegans 
Savij.  Kleiner  St.  aufsteigend,  derb  (nicht  oder  kaum  hohl), 
oft  etwas  flaumig.  Köpfchen  kleiner.  BlKr.  anfangs  blass-, 
daim  lebhaft  rosenroth. 

Mai— Sept.  Auf  feuchten  Wiesen,  ziemlich  selten.  M.- 
Buchsee,  Belpmoos,  Gerzensee,  Riggisberg,  Burgdorf.  — 
Auch  hie  und  da  cult.  —  Var  elegans  seltener.  An  der 
Sense  oberhalb  Thörishaus;  Radelfingen,  Lyss. 

B.  Bth.  gelb. 

T.  agrdrium  L.  (T.  aureum  Pollich.)  St.  stark,  aufrecht  oder 
aufsteigend.  B.  mit  sitzenden  oder  sehr  kurz  gestielten  Blätt- 
chen. NebenB.  lanzettlich,  meist  länger  als  der  B.Stiel.  Bth.- 
Stände rundhch,  reichblüthig.  BlKr.  goldgell3,  zuletzt  bräun- 
lich. Fahne  mit  Längsfurchen.  Gf.  ungefähr  so  lang  als  die 
Fr.  —  20— 40cm.   (2) 

Jun.— Aug.  An  Waldrändern,  auf  Grasplätzen  in  lichten 
Wäldern,  hin  und  wieder,  z.  B.  Dählhölzli,  Waldrand  zwi- 
schen Hirzenfeld  und  Reichenbach,  Zehendermätteli  bei 
Bern  u.  a.  O. 

T.  procümbens  L.  (T.  campestre  Schy^eb.)  St.  aufsteigend.  B. 
mit  länger  gestieltem  Mittelblättchen.    NebenB.  eif.,  so  lang 


204  Papilionaceen. 

oder  kürzer  als  die  B.Stiele.  Bth. Stände  reichbth.,  mndlich 
oder  oval.  BlKr.  goldgelb.  Fahne  mit  Längsfarchen.  Gf.  viel 
kürzer  als  die  Fr.  —  Schwächer  als  die  vorige  Spec.  — 
15— 25cm.    0 

E.Mai—Sept.  An  Waldrändern  und  Wegen,  auf  trocke- 
nen Wiesen,  ziemlich  häufig. 
T.  minus  Relhan.  (T.  filiforme  Koch.)  St.  schwach.  B.  kurz- 
gestielt mit  verkehrt-eif.  Blättchen  und  eif.  NebenB.  Bth.- 
Stände  klein,  locker,  meist  5-  20bth.,  auf  ladlichen  Stielen. 
Bth.  nach  dem  Welken  herabgebogen.  BlKr.  blassgelb.  Fahne 
zusammengefaltet,  gekielt,  fast  glatt  (kaum  gefurcht).  Flügel 
vorgestreckt.  —  10  — 20cm.  q 

Mai— Sept.  An  Wegen,  auf  Grasplätzen,  stellenweise 
häufig. 

Lotus,     Schoteoklee.     Hornklee. 
(XtoTO?  bei  den  Griechen  Name  verschiedener  Pllanzen.) 

L.  corniculdtus  L.  Schotenklee.  St.  aufsteigend,  ß.  Szählig. 
NebenB.  schief-eif.  Blh.in  langgestielten,  meist  5-  (2-8-)  bth. 
Dolden.  K  Zähne  aufrecht.  BlKr.  gelb,  oft  mehr  oder  weniger 
roth  überlaufen,  Kiel  in  den  aufwärts  gebogenen  Schnabel 
verschmälert.  —  Kahl,  seltener  behaart.  —  15— 30cm. 

M.Mai— Sept.  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 
L.  uliginösits  Schkuhr.  St.  aus  kriechendem  W.Stock  auf- 
recht, hohl.  Dolden  6— 15bth.  K.Zähne  lineal-pfriemlich,  vor 
dem  Aufblühen  abstehend  oder  zurückgekrümmt,  von  langen 
Haaren  gewimpert.  BlKr.  gelb,  Kiel  allmählig  in  den  Schna- 
bel verschmälert.  —  40— 80cm. 

M.Jun.— Aug.  An  Gräben  und  feuchten  Stellen,  an  Wald- 
rändern, hin  und  wieder,  z.  B.  Schosshaldenholz  bei  Wald- 
eck, Gümligenmoos,  am  Könizbergwald  bei  Landorf  u.  a.  0. 

Tetragonölobus.     Spargel  erbse. 

(TSTpocycovoc  vierkantig,  und  Aoßoc  Hülse.) 

T.  siliquöstcs  Roth.  St.  liegend  oder  aufsteigend.  Blättchen 
keilig  verkehrt-eif.,  die  seitenst.  ungleichseitig.  Bth.  ziemlich 
gross,  einzeln,  langgestielt.  BlKr.  schwefelgelb. 

M.Mai— Sept.  Auf  sumpfigen  Wiesen,  an  Ufern,  stellen- 
weise häufig.    Eimatt,  Belpmoos,  Längenberg,  Lyss  u.  a.  O. 

Robinia.     Robinie.     (Akazie.) 

(Nach  dem  französ.  Botaniker  J.  Robin.) 

E.  Pseudacdcia  L.  Baum  mit  vielpaarig  gefiederten  B.  (Fieder- 
blättchen zum  Theil  nicht  genau  gegenst.)  NebenB.  an  den 


Papüionaceen.  205 

holzig  gewordenen  Zweigen  zu  paarigen,  spitzen  Stacheln 
erhärtet.  Bth.  wohlriechend,  in  hängenden  Trauben.  BlKr. 
weiss. 

Jun.  In  Anlagen,  an  Strassen  und  bei  Häusern  häufig 
cult.  (Aus  N.Amerika  stammend,  von  .J.  Robin  nach  Europa 
eingeführt.) 

Anm.  In  Anlagen  cult.  li.  Mspida  L.,  viscosa  Vent.  u.  a.  Spec. 

Asträgalus.     Traganth. 

(adTpayaAoc  Knöchel,  Würfel,  v.  d.  eckigen  Form  der  Samen.) 

A.  glycyphyllus  L.  St.  ausgebreitet  ästig,  liegend,  fast  kahl. 
B.  5— 6paarig.  Obere  NebenB.  frei.  Bth.  kiirzgestielt,  in  eif., 
gestielten,  B.winkelst.  Trauben.  BlKr.  gelbüch-weiss,  zuletzt 
grünlich.  Fr.  länglich,  kahl,  gekrümmt. 

Jul.  In  lichten  Wäldern,  an  Waldrändern,  stellenweise 
häufig.  Steinhölzli  und  Eimatt  bei  Bern,  Bremgartenwald 
an  der  Neubrückstrasse,  Solrütiwald,  Engehalde,  Gurtenthal 
bei  Köniz,  Babenberg,  Schwarzwasserthal,  Kräyigen,  Muri, 
Ostermundigenberg,  Stockerensteinbruch,  Bantiger,  Thorberg, 
Burgdorf,  Aarberg  u.  a.  0. 

A.  Cicer  L.  (lat.  Name  der  Kichererbse).  St.  ästig,  behaart. 
B.  8— 12paarig.  Obere  NebenB.  verwachsen.  Bth.  sitzend 
oder  fast  sitzend,  in  eif.,  langgestielten  Bth.Ständen.  BlKr. 
gelblich-weiss.  Fr.  rundlich -oval,  rauhhaarig. 

Jun.— Aug.  An  Waldrändern,  an  Wegen,  selten.  Aarberg 
bei  der  Rappenfluh  (häufiger  am  linken  Aarufer). 

Coronilla.     Kronwicke. 

(Corona  Krone,   v.  d.  Bth.Ständen  einiger  Arten.) 

C.  Emerus  L.  Aestiger  Strauch.  B.  mit  5—9  verkehrt-eif., 
unten  bläulich-grünen  Blättchen.  Bth.  in  gestielten,  2— 5bth. 
Dolden.  BIB.  langbenagelt,  gelb.  Fr.  fast  stielrund.  —  V2— 
172™. 

Mai,  Jun.  An  waldigen  Abhängen,  selten.  Belpberg  (N.- 
Seite und  bei  der  Krämerfluh);  beim  Stockerensteinbruch; 
Gümmenen,  Oltigen,  Aarberg.  (Häufig  im  Jura  und  Ober- 
land.) 

C.vdria  L.  St.  liegend,  ausgebreitet  ästig.  B.  mit  11—25  läng- 
lichen Blättchen.  Bth.  in  langgestielten,  reichbth.  Dolden. 
BlKr.  buntfarbig  (Fahne  rosenroth,  Flügel  weiss  oder  röth- 
lich,  Kiel  weiss  mit  dunkelpurpurnem  Schnabel). 

Jun.— Sept.  An  Wegen,  Waldrändern,  selten.  Belpberg, 
Ostermundigenberg,  Gümligen,  Bolligen,  M.Buchseewald, 
Lyss,  Burgdorf. 


206  Papüionaceen. 

Hippocr^pis.     Hufeisenklee. 

(iTtTiro;  Pferd,  und  /.p'/ixic  Schuh,  von  der  Fr.) 

M.  comösa  L.  St.  hegend,  mit  ausgebreiteten,  aufsteigenden 
Aesten.  B.  3 — Tpaarig  gefiedert.  Bth.  in  langgestielten,  5 — 
12bth.  Dolden.  BlKr.  goldgelb.  Fr.  mit  halbmondf.  gekrümm- 
ten, feinwarzigen  Gliedern. 

Mai-  Jul.  An  trockenen,  steinigen  Orten,  an  sonnigen 
Abhängen,  an  Wegen,  Waldrändern,  hin  und  wieder.  Um 
Bern  im  Gurtenthal,  Bodenacker,  Eimatt  u.  a.  O. 

Onöbrychis.     Esparsette. 

(ovoc  Esel,  und  ßpu/ao  verschlinge.) 

O.  sativa  Lam.  (0.  viciaefolia  Scop.)  St.  aufrecht  oder  auf- 
strebend. B.  6— 12paarig.  Bth.  kurzgestielt,  in  langgestielten, 
aufrechten  Trauben.  BlKr.  hellroth  mit  dunkleren  Streifen. 
Fr.  rundlich,  netzig-grubig,  dornig  gezähnt. 

E.Mai,  Jun.  Auf  Wiesen  häufig  cult.  und  verwildert.  Im 
temp.  Europa  und  Asien  einheimisch. 

Ticia.     Wicke. 

i.   Trauben  6 — vielbth.,   so  lang  oder  länger  als  das  B. 
—  Ausdauernde  Arten. 

V.  süvdtica  L.  B.  6-9paarig,  mit  kleinen,  länglichen  Blätt- 
chen. NebenB.  handf.  eingeschnitten,  mit  verlängerten, 
pfriemlich-haarspitzigen  Zähnen.  Bth.  in  reichbth.  Trauben. 
BlKr.  weiss,  mit  violettem  Adernetz.  —  Vs-lV^™- 

Jun.— Sept.  In  Wäldern,  selten.  Längenberg,  N.-  und  O.- 
Seite des  Belpberges. 
V.  dumetörum  L.    B.  4— 5paarig,  mit  eif.  Blättchen.   NebenB. 
halbmondf.,    buchtig    gezähnt,    mit    haarspitzigen    Zähnen. 
Trauben  meist  6— 7bth.  BlKr.  violettroth.  —  1—2'". 

Jul.  Aug.  Wie  vorige.  Gurtenthal,  Längenberg,  Belpberg, 

Lindenthal  am  Bantiger,   Krauchthal,   Oberburg,  Burgdorf. 

V.  Cr^dcca  L.     Vogelwicke  (Vogelheu).    B.  8— 12paarig,    mit 

schmalen  Blättchen.   NebenB.  halbspiessf.,  ganzrandig.   Bth. 

in  reichbth.  Trauben.  BlKr.  blau-  (seltener  röthlich-)  violett. 

Jun.— Aug.  In  Hecken  und  Gebüschen,  gemein. 

2.    Trauben  i—6bth.,  ^/2 — Imal  so  lang  als  das  B.  — 
Einjährige  Arten.  (Ervum  L.) 

V.  hirsüta  Koch.  B.  5— lOpaarig,  mit  schmalen  Blättchen  und 
ästiger  Ranke.  K.Zähne  so  lang  oder  länger  als  die  K.Röhre. 


Papilionaceen.  207 

Bth.  sehr  klein,   zu  2—6.    BlKr.  bläulich-weiss.   Fr.  2samig, 
zottig.  0 

Jun.— Sept.  Auf  Aeckern,  im  Getreide,  stellenweise  häufig. 
Bei  Bern,  Wohlen,  Matzenried,  M. Buchsee,  Burgdorf  u.  a.  0. 

F.  tetrasperma  Mönch.  B.  2— 5paarig,  mit  schmalen  Blättchen 
und  einfacher  oder  wenig  verzweigter  Ranke.  K.Zähne  kürzer 
als  die  K.Röhre.  Bth.  sehr  klein,  meist  zu  1—3.  BlKr.  bläu- 
lich-weiss. Fr.  4samig,  kahl.  © 

Jun.— Sept.  Wie  vorige.  Bei  Bern,  Köniz,  M.Buchsee, 
Schupfen,  Burgdorf  u.  a.  O. 

5.   Trauben  i—7bth.,  viel  kürzer  als  das  B. 

V.  sepium  L.  Zaunwicke.  B.  4— Spaarig,  mit  eif.-l anglichen, 
kurz  stachelspitzigen  Blättchen.  Bth.  zu  2—7,  in  kurzen 
Trauben.  BlKr.  trüb  violett  (selten  röthlich  oder  weiss).  Fr. 
schwarz,  kahl. 

Mai— Aug.  In  Hecken  und  Gebüschen,  gemein. 

V.  sativa  L.  Futterioicke.  B.  6— Spaarig.  Blättchen  länghch 
(an  den  unteren  B.  verkehrt-eif.),  gestutzt  und  kurz  stachel- 
spitzig. Bth.  zu  1—2,  fast  sitzend.  Fahne  bläulich-  oder 
röthlich-violett,  Flügel  roth.  Fr.  zusammengedrückt,  behaart, 
hell  gelblich-braun.  —  Var.  mit  breiteren  und  schmäleren 
Blättchen.  © 

Mai— Jul.  Hie  und  da  cult.  und  verwildert  (im  Getreide). 

V.  angustifölia  Roth.  Verschieden  durch  meist  3— Spaarige 
B.  mit  schmäleren  Blättchen,  kleinere,  hellrothe  BlKr.  und 
schmälere,  bei  der  Reife  kahle,  schwarze  Fr. 

Mai— Jul.  Im  Getreide,  hie  und  da.  Wylerfeld.  Bei  Woh- 
len, N.Lindach,  Schupfen,  M.Buchsee,  Burgdorf  u.  s.  w. 

Anm.  Vicia  hybrida  L.  Bth.  (im  Winkel  der  B.)  einzeln,  gelb,  mit  be- 
haarter Fahne  —  V.  villosa  Roth.  Von  V.  Cracca  verschieden  durch  die 
langrfihrige  BlKr.  und  den  sackartig  vorgezogenen  K.Grund.  —  V.  Ervilia 
Willd.  (Ervum  L)  B.  10— 12paarig,  ohne  verzweigte  Ranke,  Fr.  fast  perl- 
schnurf.  eingeschnürt.  Früher  (nach  Haller  Hist.  Stirp.  17tj>i)  nebst  der  Linse 
bei  Bern  cult.  und  verwildert.  —  Lens  esculenta  31önch.  (Ervum  Lens  L.) 
Linse,  mit  4 — öpaarigen  B.,  einfacher  oder  2sp.  Ranke  und  linsenf.  Samen.  — 
Oicer  arietinum  L.,  Kichererbse,  mit  5— 6paarigen  (unpaarigen)  B.  und  ge- 
dunsener, behaarter  Fr.,  —  kommen  im  Gebiet  nur  selten,  vereinzelt  und  vor- 
übergehend vor. 

Faba. 

F.  vulgaris  Mönch.  (  Vicia  Faba  L.)  Ackerbohne,  Saubohne. 
St.  aufrecht,  kantig.  B.  2— 3paarig,  mit  elliptischen  Blätt- 
chen. Bth.  zu  2—4  in  kurzgestielten  Trauben.  BIB.  weiss, 
die  Flügel  mit  schwärzUchem  Fleck.  © 

Jun.  Jul.  Auf  Aeckern  cult.  (Soll  aus  W.Asien  stammen.) 
Hie  und  da  verwildert. 


208  Papilionaceen. 

Pisum.     Erbse. 

P.  sativum  L.  B.  2— Spaarig,  mit  ovalen  Blättchen  und  ästiger 
Ranke.  NebenB.  gross,  blattartig.  Bth.  zu  1—2.  BlKr.  weiss 
(seltener  violett  oder  roth).  Fr.  flach.  Samen  kugelig,  hell- 
gelb oder  grünlich,  glatt  oder  runzelig  einschrumpfend,  — 
Kahl,  bläulich-grün.  —  V2— 2"'.  © 

Mai,  Jun.  Auf  Aeckern  und  in  Gärten  cult.  In  mehreren 
Var.  (Erbse,  Zucke7'erbse,  Kiefel.)  —  Nicht  wild  bekannt. 
WahrscheinUch  aus  W.Asien  stammend. 

P.  arvense  L.  Graue  Erbse.  Verschieden  durch  fast  wwfelf.- 
kantige,  grau-grüne  oder  braune  Samen  und  meist  violett- 
rothe  ßlKr.  © 

Mai,  Jun.  Hie  und  da  cult.  Aus  S.Europa  stammend. 

Läthyrus.     Platterbse. 

i.  B.  ipaarig,  mit  verzweigter  Ranke. 

L.  pratensis  L.  St.  kantig.  Blättchen  lanzettlich.  Bth.  in 
mehrbth.,  langgestielten  Trauben.  BlKr.  gelb.  Fr.  kahl  oder 
etwas  flaumig,  schief  geädert. 

Jun.~Aug.  In  Hecken,  an  Wegen,  gemein. 

L.  hirsütus  L.  St.  schmal  geflügelt.  Blättchen  breiter  oder 
schmäler  lanzettlich.  Bth.  in  1— 3bth.,  langgestielten  Trauben. 
BlKr.  Violettroth.  Fr.  rauhhaarig,  die  Haare  auf  kleinen 
Knötchen  stehend.  ©  oder  (D 

Jun.— Aug.  Auf  Aeckern,  im  Getreide,  selten.  Wohlen, 
Schupfen,  Bolligen. 

L.  silvestris  L.  St.  schlaff,  kletternd,  breit  geflügelt.  Blättchen 
lanzetthch.  Bth.  gross,  in  mehrbth.,  langgestielten  Trauben. 
BlKr.  blassroth,  mit  dunkleren  Flügeln.  Fr.  kahl.  —  1—2"^. 
Jul.  Aug.  In  lichten  Wäldern,  an  Waldrändern,  hin  und 
wieder.  Zehendermätteü  bei  Bern,  Gurtenthal,  O.Seite  des 
Belpberges,  Rüeggisberg,  Laupen,  Schupfen,  Bärenried  bei 
M.Buchsee,  Grauholz,  Mannenberg  bei  Ittigen,  Bantiger, 
Krauchthal,  Oberburg,  Burgdorf. 

2.    B.  2— mehr  paarig,    Spindel  in  eine  kurze  Spitze  aus- 
laufend (Orobus  L.). 

L.  vernus  Bernhardt.  (Ch^obus  vernus  L.)  St.  aufrecht,  kantig. 
B.  2— 4paarig,  mit  länglich-eif.,  langzugespitzten,  unten 
glänzenden  Blättchen.  BlKr.  purpurn,  später  blau  und 
grünhch. 

Apr.  Mai.  In  Wäldern  um  Bern  ziemlich  häutig.  In  der 
Gegend  von  Burgdorf  vereinzelt  und  selten. 


Ericaceen,  209 

L.  montdnus  Bernhardi.  (L.  macrorrhizus  Wimmer.  Orobus 
tubej^osus  L.)  W  Stock  mit  knolligen  Verdickungen.  St. 
liegend,  aufsteigend,  geflügelt.  B.  2— 3paarig.  Blättchen  läng- 
lich, unten  bläulich-grün.  BlKr.  roth,  zuletzt  bläulich. 

Apr.— Jun.  In  lichten  Wäldern,  an  Waldrändern,  ziem- 
lich häufig.  Bern,  im  Wylerhölzchen,  Steinhölzli,  Engewald, 
Gümligen,   Ostermundigenberg ;    Aarberg,  Burgdorf  u.  a.  O. 

Anm.  In  Gärten  cult. :  L.  latifolius  L.,  mit  breitgeflügelten  St.  und 
B.Stielen  und  grossen  carminrothen  Bth.,  u.  a.  Spec. 

Phaseolus.     Bohne. 

P.  vulgmHs  L.  St.  windend.  B.  Szählig,  mit  grossen,  breit-eif. 
Blättchen.  Bth.Trauben  kürzer  als  das  B.  BlKr.  weiss  (selten 
violett).  Fr.  glatt.  ©  —  Var.  nanus,  Zioergbohne,  Krup- 
bohne.  St,  niedrig,  nicht  oder  kaum  windend. 

Jul.  Aug.  Auf  Aeckern,  in  Gärten  in  mehreren  Var.  cult. 
Nicht  wild  bekannt. 

P.  m,ultiflörus  Lam..    Bth.Trauben  vielbth.,  länger  als  das  B. 
BlKr.   hochroth   (Feuerbohne),   selten   weiss.   Fr.   rauh.    © 
Jul.  Aug.  Ebenso,  doch  weniger  allgemein  cult. 

Anm.  Aus  der  Farn,  der  Papilionaceen  werden  ausser  den  bereits  ge- 
nannten häufig  in  Gärten  und  Anlagen  cult.:  Colutea  arborexcens  L.,  Blasen- 
strauch (Bth  bräunlich-gelb.  Fr.  aufgeblasen).  —  Galega  officinalis  L.,  Qeis- 
raute  (Bth.  violett  und  weiss,  in  reichbth.  Trauben),  auch  hie  und  da  ver- 
wildert.—  Lupi'nus  (B.  handf.  geth.)  in  mehreren  Spec.  xind  Var.  —  Amorpha 
'  fruticosn  L ,  Strauch  mit  kleinen,  duukelvioletten  Bth.  ohne  Flügel  und  Kiel. 
Aus  der  verw.  Farn,  der  Caesalpmieen :  Gleditschia  triucantha  L.  iBaum 
mit  starken,  oft  verzweigten  Dornen.  B.  meist  doppelt  gefiedert).  —  Aus  N.- 
Amerika. 


Abth.  (der  Dicot.)  B.  Sympetalen. 

ORD.  XXVII.    BIGORNES. 

Farn.  72.    Ericaceen. 

(Vaccinieen,  Ericaceen,  Pirolaceen  und  Monotropeen.) 

(Siphonandraceen,  Ericaceen,  Rhodoraceen  und  Hypopityaceen.) 

Bth.  ZW.,  meist  regelmässig.  K.  und  BlKr.  meist  4— 5sp. 
oder  -z.,  seltener  freibl.  Stbg.  "meist  8  oder  10  (in  2  Kreisen), 
meist  nicht  mit  der  BlKr.  zusammenhängend.  Antheren  mit  endst. 
(oder  seithchen)  Poren  oder  kurzen  Spalten  aufspringend,  oft 
in  röhrenf.  Fortsätze  auslaufend  und  überdies  zuweilen  mit 
hornartigen  Anhängseln  versehen,  selten  mit  oben  zusammen- 
fliessenden  Hälften   und   queraufspringend.    Pollenkörner  meist 

14 


210 


Ericaceen. 


in  Tetraden  zusammenhängend.  FrKn.  meist  4— 5fächerig, 
Oberst,  oder  uriterst.  Gf.  1.  Fr.  eine  Kapsel,  SteinFr.  oder  Beere. 
Samen  eiweisshaltig.  —   Meist  kleine  Sträucher  mit  ungeth.  B. 

1300  Spec,   vorzugsweise  in  gemässigten  Zonen.    —  Erica  (c.  400  Spec.)  meist  in 

S.Afrika. 


A.  FrKn.  unterst.  --  Fr.  fleischig. 

BlKr.  krugf.  oder  glockenf.,  mit  4— 5z.  Saum. 
Stbg.  8  oder  10.  —  Kleine  Sträucher   .     . 

BlKr.  4-  (oder  5-)  hl.  (oder  -th.),  zurückge- 
schlagen. Stbg.  8  (oder  10).  —  St.  kriechend 

B.  FrKn.  oberst.  —    BlKr.  verwachsenbi.   Kleine 

Sträucher. 

i.  Fr.  fleischig. 

BlKr.  krugf.  Stbg.  10  (oder  8).  Fr.  kugehg 
(SteinFr.  mit  5  einsamigen  Steinkernen). 
—  Antheren  auf  der  Rückseite  mit  2  bor- 
sten!. Anhängseln 

2.  F7\  trocken  (Kapsel). 

a.  BlKr.  abfallend.  Kapsel  fachsp.  (loculi- 
cid)  aufs'pringend. 

BlKr.  krugf.,  5z.  Stbg.  10.  Antheren  mit  2 
endst.,  pfriemlichen  Anhängseln .... 

h.  BlKr.  bleibend  (verh^ocknend).  —  Stbg.  8. 
BlKr.  4sp. 

Fr.Klappen  von  den  in  der  Axe  verbunden 
bleibenden  Scheidewänden  abspringend. 
BlKr.  kürzer  als  der  (blumenkronenartig 
gefärbte)  K 

Fr.Klappen  mit  den  Scheidewänden  absprin- 
gend. —  BlKr.  länger  als  der  (blumen- 
ki'onenartig  gefärbte)  K 

c.  BlKr.  abfallend.  Kapsel  wandsp.  (septicid). 

BlKr.  trichterf.  Antheren  ohne  Anhängsel.  — 
Stbg.  10    . 

C.  FrKn.  oberst.    Embryo  sehr  klein,  ohne  Coty- 
ledonen.  —  BlKr.  freibl.  —  (Hypopityaceen). 

i.   Mit  grienen  B. 

K.  und  BlKr.  5zählig.  Stbg.  10.  Antheren 
durch  2  Löcher  aufspringend.  —  Blühende 


VAGGINIEEN. 

Vaccinium. 
Ocoycoccos. 

ARBÜTEEN. 

Arctostaphylos. 

ANDROME- 
DEEN. 

Andromeda. 
ERIGEEN. 


Calluna. 

Erica. 
RHODOREEN. 

Rhododendron. 


PIROLEEN. 


Ericaceen.  211 


St.    mit    lederartigen,    überwinternden    B., 
oben  nackt  oder  mit  häutigen  Schuppen  . 

2.  Ohne  grüne  B. 

KB.  und  BIB.  4.  Stbg.  8.  (GipfelBth.  Szähhg.) 
BIB.  an  der  Basis  mit  einer  sackartigen 
Erweiterung.  Anlheren  nierenf.,  durch  eine 
Querspalte  aufspringend.  Gf.  kurz  und  dick, 
mit  trichterf.  Narbe 


Pirola. 

MONO- 
TROPEEN. 


Monotropa. 


Yaccinium.     Heidelbeere. 

i.  BlKr,  krugf.  Antheren  auf  dem  Rücken  (am  Grunde  der 
endst.  Fo7^tsätze)  mit  2  abstehenden^  pfriemlichen  An- 
hängseln. Fr.  schwarz.  B.  abfallend  (nicht  überwinternd). 

V.  Myrtillus  L.  (dimin.  v.  Myrtus).  Heidelbeere.  (Heiti.)  St. 
gabelästig,  mit  scharfkantigen,  grünen  Aesten.  B.  eif.,  klein- 
gesägt.   Bth.  B. winke] st.    BlKr.  grünlich  oder  röthlich. 

E.Apr.  Mai.   In  Wäldern  gemein,  oft  ganze  Strecken  des 
Bodens  bedeckend. 

V.  uliginösum  L.  Rauschbeere.  St.  und  Aeste  rund,  holzig. 
B.  ganzrandig,  stumpf,  blaugrün.  Bth.  in  armbth.  Trauben, 
oder  einzeln,  an  kurzen,  mit  SchuppenB.  (seltener  auch  mit 
LaubB.)  besetzten  (am  Ende  der  vorjährigen  Zweige  ent- 
springenden) Sprösschen.  BlKr.  weiss  oder  röthlich.  Fr. 
hellblau  bereift,  innen  w^eisslich,  fade,  grösser  als  bei  vori- 
ger Art. 

E.Mai,   Jun.    Auf  Torfmooren,    selten.    Längenberg   auf 
einem  Torfmoor  bei  Ober-Muhleren,  Meyenmoos  bei  Burgdorf. 

2.  BlKr.  glockig -offen.  Antheren  ohne  rückenst.  Anhängsel. 
Fr.  roth.  B.  lederartig,  übe^^iotnternd. 

V.  Vitis  idaea  L.  (vom  Berg  Ida  auf  Kreta).  Preisseibeere. 
(Bergbuchs.)  B.  verkehrt-eif.,  mit  eingerolltem  Rand,  oben 
glänzend-dunkelgrün,  unten  heller  und  punktirt.  Bth.  in 
kurzen,  endst.,  nickenden  Trauben.  BlKr.  weiss  oder  röthlich. 
Mai — Jul.  An  Waldrändern,  bes.  auf  Sandboden,  stellen- 
weise häufig.  Belpberg  ob  Gerzensee,  Rüeggisberg,  oberes 
Schwarz wasserthal,  Frienisberghöhe,  Waldrand  bei  Ober- 
lindach, Uetlligenwald,  Löhrmoos,  Burgdorf  am  Weg  nach 
Krauchthal;  Tanne  bei  Lauterbach,  Thorberg,  Trimstein, 
Gümligenberg.  (Häufig  auf  den  Voralpen.) 

Oxycoccos.     Sauerbeere. 

(o^uc;  sauer,  y.rj/:/.o:^  Kern,  Beere.) 

O.  palustris  Pers.  (Vaccinium  Oxycoccos  L.)  Moosbeere. 
Kriechend,  mit  langen,  fadenf.  Aesten.  B.  klein,  länglich-eif,. 


212  Ericaceen. 

unten  weisslich,  mit  eingerolltem  Rand.  Bth.  nickend,  lang- 
gestielt (im  Winkel  schuppenf.  HociiB.),  zu  1  —  3  am  Ende 
der  Aeste.   BlKr.  hellroth.   Fr.  kugelig,  roth. 

E.Mai,  Jun.  Auf  Torfmooren,  stellenweise  häufig.  N.Lin- 
dachwald,  Löhrmoos,  Meyenmoos  bei  Burgdorf,  Torfmoor 
bei  Ob. Muhleren. 

Arctostäpliylos.     Bärentraube. 

(apx,TO?  Bär,  (jTacpuT^Ti  Traube.) 

A.  Uva-ürsi  Sprengel.  (A.  officinalis  Wimmer  et  Grabowski.) 
St.  kriechend,  holzig,  mit  aufsteigenden  Aesten.  B.  verkehrt- 
eif.,  lederartig,  flach,  unten  netzaderig.  Bth.  klein,  in  kurzen, 
endst.  Trauben.    BlKr.  röthhch.   Fr.  kugelig,  roth. 

Mai,  Jun.  Gümhgenberg  (an  einer  vereinzelten  Stelle 
der  W.Seite);  im  oberen  Schwarzwasserthal.  (Häufig  auf 
dem  Kandergrien  bei  Thun.)  Off.  die  B. 

Andrömeda. 

(Von  der  nach  der  griech.  Sage  an  einen  Felsen  geschmiedeten 
Andrömeda,  in  Bezug  auf  eine  an  Felsen  wachsende  nor- 
dische Art.) 

A.  'poUfölia  L.  (v.  d,  Aehnlichkeit  der  B.  mit  denen  des  Teu- 
crium  Polium).  Stämmchen  holzig,  kriechend,  mit  aufstei- 
genden Aesten.  B.  schmalelliptisch  oder  lineallanzettlich, 
mit  eingerolltem  Rande,  unten  bläulich.  Bth.  gestielt,  nickend, 
in  endst.,  armbth ,  doldenf.  Trauben.  BlKr.  blassroth. 

Mai.  Kwi  Torfmooren.  Ijöhrmoos  und  N.Lindachwald  bei 
Bern,  Torfmoor  bei  Ober-Muhleren  (Längenberg),  Meyen- 
moos bei  Burgdorf. 

Callüna.     Besenheide. 

(x.(x);>.uv£tv  reinigen,  von  der  Anwendung  zu  Besen.) 

C.  vulgaris  Salishury.  (Erica  vulgaris  L.)  Heidekraut. 
(Bruuch.)  Kleiner,  ästiger  Strauch.  B.  sehr  klein,  lanzett- 
lich, an  der  Basis  mit  pfeilf.  Anhängseln,  an  den  Seiten- 
ästchen  dicht  4zeilig,  überwinternd.  Bth.  klein,  violettroth 
(selten  weiss),  an  kurzen  Zweiglein  endst.  und  zu  langen, 
ährenf.,  einseitswendigen  Trauben  vereinigt. 

Aug.— Oct.  In  hebten  Wäldern,  an  Waldrändern,  gemein. 

Erica.     Heide. 

E.  cdrnea  L.  Kleines,  ästiges  Sträuchlein.  B.  meist  in  4zäli- 
ligen    Quirlen,    schmaUineal,    abstehend.    Bth.   lebhaft   roth, 


Ericaceen.  213 

mit  vortretendea,  schwärzlich-braunen  Antheren,  in  endst., 
meist  einseitswendigen  Trauben. 

E.März,  Apr.  In  lichtem  Wald  unweit  der  Aare  an 
mehreren  vereinzelten  Stellen  bei  Kiesen  und  Wichtrach. 
(Häufig  auf  dem  alten  Kandergrien  bei  Thun,  und  im 
Oberland.) 

Bhododendrou.     Alpenrose.     (Bergrose.) 

[po^ov  Rose,  f^svf^pov  Baum,  ursprüngl.  Name  von  Nerium 
Oleander.) 

it.  ferrugineuni  L.  Aestiger,  niedriger  Strauch.  B.  eilanzett- 
lich,  lederartig,  kahl,  am  Rand  meist  etwas  eingerollt,  unten 
rostbraun  (durch  sehr  kleine,  die  B.Fläche  dicht  bedeckende, 
rundUche  Schüppchen).  Bth.  in  endst.,  doldenf.  Trauben. 
K.Zähne  sehr  kurz.  BlKr.  dunkelroth,  aussen  mit  gelben 
Schüppchen  punktirt. 

Jun.  An  felsigen  Abhängen  im  oberen  Schwarzwasser- 
thal unweit  Steiglen  (bei  Hinterfultigen\  selten. 

R.  hirsütmn  L.  Verschieden  durch  beiderseits  grüne  (unter- 
seits  mit  zerstreuten  bräunlichen  oder  blassen  Schüppchen 
besetzte),  am  Rande  gewimperte  B.,  lanzettl.  K.Zähne  und 
heller  rothe  BlKr. 

Jun.  Jul.   Wie  vorige. 

Als  Zierpflanzen  cult. :  B.  ponticuin  L.,  Azalea  indica  L.  u.  a. 

Pirola.     Wintergrün. 

(Diminutiv  von  Pirus,  wegen  der  Aehnlichkeit  der  B.) 

i.  Bth.  in  allseitigen  Trauben.  Bodenst.  B.  rundlich,  stumpf. 

P.  rotundifölia  L.  Bodenst.  B.  langgestielt.  Bth.  in  verlän- 
gerter, lockerer  Traube.  KB.  lanzettlich.  Stbg.  aufwärts  ge- 
krümmt. Gf.  abwärts  gebogen,  unter  der  schmäleren  Narbe 
verdickt,  länger  als  die  weisse,  offene  BlKr. 

Jun.  Jul.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen  hin  und 
wieder.  Längenberg,  Belpberg,  in  Ufergebüschen  oberhalb 
der  Hunzikenbrücke,  Bantiger  u.  a.  O. 

P.  chlordntha  Sio.  Verschieden  durch  die  kürzere,  3— 8bth. 
Traube,  die  kurzen,  breiteif.,  anliegenden  KB.  und  die  grün- 
liche BlKr.  —  St.  meist  niedriger.  B.  kleiner. 

Jun.  Jul.  In  trockenen  Wäldern,  ziemlich  selten.  Güm- 
ligenberg,  Mannenberg,  Stockeren,  Geristein,  Thorberg, 
Burgdorf;  Schupfen;  Frienisberghöhe ;  Bütsehelegg,  Tschug- 
gen,  Rüeggisberg. 


214  Ericaceen. 

P.  minor  L.  Bodenst.  B.  rundlich-oval.  Bth. Stand  10— 20bth. 
K.Zipfel  3eckig-eif.,  angedrückt  BlKr.  weiss  oder  röthlich, 
fast  kugelig  zusammenschliessend.  Gf.  aufrecht,  gerade,  in 
die  viel  breitere  Narbenscheibe  plötzlich  erweitert,  kürzer 
als  die  BlKr. 

Jun.  Jul.  In  schattigen  Wäldern,  hin  und  wieder.  Breni- 
gartenwald,  SoUrütiwald  und  Ulmizberg  bei  Köniz,  Forst, 
Gurten,  Hühnliwald,  Rüeggisberg,  Bantiger,  Radelfingen 
u.  a.  O. 

2.  Bth.  Traube  ein seitsio endig,  —  Bodenst.  B.  eif.,  spitz. 

P.  secünda  L.  (Ramischia  Garcke.)  St.  aufstrebend,  an  der 
Basis  unterbrochen-beblättert.  ß.  klein-gesägt.  Bth.  klein, 
gedrängt,  mit  vortretendem  Gf.  BlKr.  weiss  oder  etwas 
grünlich. 

E.Jun.  Jul.  In  Wäldern,  gemein. 

3.  Bth.  einzeln.,  endst.  —  Bodenst,  B.  rundlich. 

P.  unißöra  L.  B.  kleingezähnelt.  Bth.  gross,  wohlriechend,  mit 
flach  ausgebreiteter,  weisser  BlKr.  Narbe  kopfig  verdickt, 
5lappig.  Fr.  aufrecht. 

Jun.  In  Wäldern,  sehr  selten.  Bütschelegg.  (Früher  auch 
am  Gurten  ob  Köniz.) 

Anm.  P.  media  Sw.  (P.  rotundifolia  X  rninor?)  von  P.  rotundifolia 
verschieden  durch  die  zusamraenschliessende  BlKr.,  die  gleichförmig  zus.nei- 
genden  Stbg.  und  den  nicht  gekrümmten,  meist  etAvas  schiefen  Gf.  —  Früher 
an  der  Bütschelegg  und  bei  Schupfen  citirt,  wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr 
gefunden. 

Monötropa.     Ohnblatt.     Fichtenspargel. 

(fjLOvoTpoTTO!;  einsam.) 

M.  Hypöpitys  L.  (utto  unter,  izmc,  Fichte).  St.  aufrecht,  flei- 
schig, mit  häutigen  Schuppen.  Bth.  kurzgestielt,  glockig,  im 
Winkel  häutiger  Deck-Schuppen,  in  endst.,  nickender  (nach 
dem  Verblühen  aufrechter)  Traube.  —  Die  ganze  Pflanze 
blassgelblich,  ohne  GhlorophyU  und  Spaltöfl'nungen.  —  Var. 
hirsuta.  Bth.Stand  und  Bth.Organe  mehr  oder  weniger  be- 
haart. FrKn.  länghch.  —  Var.  glabra  (M.  glabra  Ber^i- 
hardi.  M.  Hypophegea  Wallr.)  Bth.Stand  und  Bth.Organe 
kahl.  FrKn.  rundlich,  mit  kurzem  Gf. 

Jul.  Aug.  In  Wäldern,  hin  und  wieder.  —  Var.  hirsuta 
vorherrschend  in  Tannenwäldern.  Bremgartenwald  und 
Engewald  bei  Bern,  Könizbergwald,  Gurten,  Hühnliwald 
bei  Allmendingen,  Stockeren  u.  a.  0.  —  N2iX.  glabra  seltener; 
im  Buchenwald  bei  Belp,  Burgdorf  (Sommerhaus),  Tannen- 
wald am  Ulmizberg,  Radelfingen. 


Primulaceen.  215 

ORD.  XXVIII.    PRIMULINAE. 

Fam.  73.    Primulaceen. 

Bth.  zw.,  meist  regelmässig.  K.  5-  (4— 10-)  z.,  -sp.  oder 
-th.,  bleibend.  BlKr.  kurz-  oder  langröhrig,  mit  5-  (4— 10-)  sp. 
oder  -th.  Saum  (selten  felilend).  Stbg.  5  (4—10),  der  BlKr.  einge- 
fügt und  vor  den  Lappen  derselben  stehend.  FrKn.  oberst.  (selten 
halbunterst.),  Ifächerig,  mit  centralem,  freiem  Samenträger. 
Gf.  1.  Fr.  eine  vielsamige  Kapsel.  Samen  eiweissh altig. 

250  Spec,  vorherrschend  in  gemässigten  Zonen  und  auf  Gebirgen. 


PRIMULEEN. 
Lysimachia. 

Primula. 

ANAGALLI- 
DEEN. 

Anagallis. 

Centunculus. 


1.  Fr.  klappig  aufspringend.  —  Ausdauej^nd. 

BIKr.Röhre  sehr  kurz.  ~  Bth.  B.winkelst., 
traubig  oder  rispig 

BIKr.Röhre  verlängert.  —  B.  in  bodenst.  Ro- 
setten. Bth.  doldig,  auf  nacktem  Träger 
(dem  verlängerten  St.Ende) 

2.  Fr.  deckelartig  aufspringend.  — Einjährig. 

K.  und  BlKr.  5th.  Stbg.  5.  —  B.  gegenst.  Bth. 

ß'estielt 
K.  und  BlKr.*  4-  (oder  5-')  tli.    Stbg.  4   (oder 

5).  —  Bth.  fast  sitzend 

Lysimachia.     Lysimachie. 

(Nach  Lysimachus,  Feldherr  Alexanders  des  Grossen.  — 
Urspr.  Name  von  Lythrum  Salicaria.) 

1.  Bth.  in  endst.  Rispe. 

L.  vulgaris  L.  St.  aufrecht.  B.  kurzgestielt,  länglich-eif.  bis 
lanzettlich,  meist  gegenst.  oder  in  3— 4zähligen  Quirlen.  K.- 
Zipfel meist  roth  berandet.  BlKr.  gelb.  Stbf.  an  der  Basis 
röhrig  verwachsen.  —  V^— IV^"'- 

Jul.  Aug.   An  feuchten  Orten,  an  Gräben,  Ufern,   häufig. 

2.  Bth.  einzeln  in  der  Achsel  der  LaubB. 

L.  Nummuldria  L.  (nummus  Münze,  von  den  rundlichen  B.) 

(Natternkraut,   Goldstriten).    St.  kriechend,   wurzelnd.    B. 

gegenst.,  kurzgestielt,  rundhch-oval.   Bth.  gestielt,  gross,  mit 

herzeif.  K.Lappen  und  goldgelber  BlKr. 

Jun.  Jul.    An  feuchten   Orten,    an  Hecken    und  Gräben, 

hin  und  wieder. 
L.  nemorum  L.    St.  aufstrebend.    B.  gegenst.,  eif.,  spitz.    Bth. 

auf  langen,   fädUchen    Stielen.    K.Lappen   lineal-pfriemlich. 

BlKr.  gelb. 


216  Primulaceen, 

M.Mai— Jul.  In  feuchten  Wäldern,  besonders  auf  Gras- 
plätzen, an  Wegen,  auf  Liehtungen,  häufig. 

Anm.  L.  thyrsiflora  L.,  früher  am  Egelmoos  bei  Bern,  kommt  daselbst 
nicht  mehr  vor. 

Primula.  Schlüsselblume.  (Name  v.  d.  frühen  Bth.Zeit.) 

P.  farinösa  L.  B.  länglich  verkehrt- eif.,  wellig-gezähnelt.  BIKj.'. 
fleischroth,  mit  gelblichem  Schlund.  BlB.  tief  ausgerandet. 
—  St.,  Unterseite  der  B.,  und  K.  von  weissem  Pulver  (dem 
Produkte  kleiner  Köpfchenhaare)  bestäubt. 

Apr.  Mai.  Auf  Sumpfwiesen,  hin  und  wieder.  Ziemhch 
häufig  auf  feuchten  Grasplätzen  oberhalb  der  Hunziken- 
brücke;  Belpmoos;  Bodenacker;  Eiholzmoos  bei  Wabern; 
Eimatt;  Gummersloch  im  Gurtenthal,  Längenberg,  Radel- 
fingen; Vechigenmoos  u.  a.  O. 

P.  eldtior  Jacq.  B.  länglich-eif.,  kleingezähnt,  mit  geflügeltem 
B.Stiel.  BlKr.  gross,  schwefelgelb,  mit  fast  flachem  Saum. 

März,  Apr.  An  feuchten  Orten,  in  Wäldern  und  Ge- 
büschen, gemein. 

P.  officindlis  Jacq.  Verschieden  durch  den  kleineren,  coneaven, 
goldgelben,  am  Schlund  mit  5  röthlich-gelben  Flecken  be- 
zeichneten Saum  der  BlKr.  und  den  etwas  aufgeblasenen 
K.  —  Bth.  wohlriechend. 

Apr.  Mai.  Auf  trockenen  Wiesen,  seltener.  Bern  hin  und 
wieder  an  Eisenbahndämmen,  Gurten:  am  O.Abhang  des 
Belpberges,  Ferrenberg  am  Bantiger  u.  a.  O.  Off.  die  BlKr. 

Anm.  Viele  Primula-A.rten  treten  in  2  Formen  auf:  mit  langem  Gf.  und 
tiefer  eingefügten  Stbg.  —  und  mit  kurzem  Gf.  und  höher  eingefügten  Stbg. 
Als  Zierpfl.  cult.  :  P.  Auricula  L.  (Aurikel),  P.  acanlis  Jacq.  u.  a. 

Anagällis.     Gauchheil.     (ayyAAoj  zieren.) 

A.  arvensis  L.  St.  ästiy:.  B.  gegenst.  (selten  in  3bl.  Quirlen), 
sitzend,  eif.  Bth.  B. winkelst.,  langgestielt.  BlKr.  mennigroth, 
mit  flachem,  drüsig-gewimpertem  Saum.  Fr.  mit  5  braunen 
Längsstreifen.  ©  —  Giftig. 

Jun.— Sept.  Auf  Aeckern,  gemein. 

A,  caerulea  Schreb.  Verschieden  durch  die  blaue,  meist  drüsen- 
lose BlKr.  und  die  zahlreicheren  (6—10)  Längsstreifen  der 
Fr.  B.  meist  dunkelgrün.  ©  —  Giftig. 

Jul.— Sept.  Auf  lehmigen  Aeckern,  selten  und  meist  ver- 
einzelt. Muri,  Lindenthal  unweit  Boll,  Bärenried  bei  M.- 
Buchsee,  Burgdorf,  Radelflngen. 

Centünculus.     (Cento  Lappen.) 

C  minimus  L.  St.  ästig.  B.  eif.,  einzelst.  Bth.  B.winkelst.,  fast 
sitzend,  sehr  klein.  BlKr.  kürzer  als  der  K.,  blassröthlich 
oder  weiss.  —  2— 6cm.  © 


Oleaceen.  217 

JuL— Sept.  Auf  lehmig-sandigen  Aeckern,  hin  und  wieder; 
zwischen  Elfen  au  und  Bodenacker,  Langacker  am  Gümligen- 
berg,  Rüeggisberg ;  im  nördlichen  Theil  des  Gebietes  bei 
Schlipfen,  Seedorf,  Radelfingen,  stellenweise  häufig. 

Anm.  Als  Zierpfl.  cult. :  Cyclamen  europaevm  L,  u,  a.  Spec.  Aus  der 
Fam.  Plumbagineen:  Statice  Armeria  L.,  Cfrasnelke  u.  a. 


ORD.  XXIX.    GONTORTAE. 

Fam.  74.    Oleaceen. 

(Oleaceen  und  Jasminaceen  Lindl.) 

Bth.  regelmässig,  zw.,  selten  1  geschlechtig.  K.  und  BlKr. 
4-  (oder  mehr-)  sp.  oder  -th.,  selten  K.  und  BlKr.  fehlend  (oder 
BIB.  frei).  BlKr.  in  der  Knospenlage  klappig  (dachig  oder  ge- 
dreht). Stbg.  2  (selten  4),  mit  kurzen  Trägern  der  BlKr.Röhre 
eingefügt.  FrKn.  2fächerig.  Gf.  1.  Fr.  eine  Beere,  Kapsel,  Schliess- 
Fr.  (oder  SteinFr.).  Samen  eiweisshaltig  (oder  eiweisslos).  — 
Bäume  oder  Sträucher  mit  gegenst.  B.  und  rispigen  Bth.Ständen. 

280  Spec,  meist  in  wärmeren  Zonen, 

BeerenFr.  Bth.  zw.  —  B.  ungetheilt     .     .     .  Ligustrum. 

KapselFr.  Bth.  zw.  —  B.  ungetheilt      .      .     .  Syringa. 
SchliessFr.   mit   endst.  Flügel.    Bth.  zw.  oder 

Igeschlechtig.  —  B.  gefiedert Fraxinus. 

Ligustrum.     Hartriegel.     Rainweide. 

L.  vulgäre  L.  (Tintenbeere.)  Strauch  mit  kurzgestielten,  ellip- 
tischen oder  lanzett-länglichen,  ganzrandigen  B.  Bth.  klein, 
weiss,  in  endst.,  eif.  Rispen.  Fr.  schwarz. 

E.Jun.  A.Jul.  In  Hecken  und  Gebüschen,  gemein. 

Syringa.     Flieder. 

(cuptyc  Rohrpfeife,  urspr.  Name  von  Philadelphus  coronarius.) 

S.  vulgaris  L.  (Lila.  Schneeballen.)  Strauch  oder  kleiner 
Baum  mit  herz-eif.,  zugespitzten  B.  Bth.  wohlriechend,  in 
pyramidenf.  Rispen.  BlKr.  blassviolett  oder  weiss. 

Mai.  In  Gärten  und  Anlagen  häufig  cult.  und  hie  und 
da  verwildert.  —  In  Siebenbürgen  und  der  Wallachei  ein- 
heimisch. 

Anm.  S.  persica  L.,  mit  eilanzottlichen  B.  und  violettrotlien  (oder 
weissen)  Bth.,  u.  a.  Sp.  in  G-ärten  nnd  Anlagen  häufig  cult. 


218  Gentianaceen. 

Fräxinus.     Esche. 

F.  excelsior  L.  Hoher  Baum  mit  gegenst.,  unpaarig  gefiederten 
B.  und  schwarzen  Knospen.  Blättchen  eilanzettUch,  gesägt. 
Bth.  ohne  K.  und  BlKr.,  vor  den  B.  entwickelt,  in  seitüchen, 
rispenf  (aus  dem  Winkel  der  vorjährigen  LaubB.  entsprin- 
genden) Bth.Ständen.  Fr.  1  sämig,  flach,  keilf.-länglich,  in 
grossen,  hängenden  Büscheln.  —  Polygam  oder  diöcisch. 

Apr.  In  Wäldern,  an  Ufern.  Häufig  an  Strassen  und  bei 
Häusern  angepflanzt. 

A  n  m.  In  Gärten  und  Anlagen  cult. :  Verschiedene  Var.  von  F.  excelsior 
L.  —  Var.  pendula,  Trauereache  u.  a.  —  F.  Ornus  L.,  Manna-Esche,  mit 
grossen,  weissen  Bih. Rispen,  aus  S.Europa  stammend.  Off.  der  eingetrocknete 
Saft.  (Manna).  —  Jasmintim  officinale  L.,  mit  kleinen,  weissen,  wohlrie- 
chenden  Bth. 

Farn.  75.    Oentianaeeen. 

Bth.  meist  zw.  und  regelmässig.  KB.  4—5  (—mehr),  meist 
mehr  oder  weniger  verwachsen.  BlKr.  4—5-  ( — 12-)  lappig  oder 
-th.  Stbg.  4—5  (-12),  dpr  BlKr.Röhre  eingefügt.  FrKn.  1—2- 
fächerig,  sitzend  oder  gestielt.  Gf.  1,  ungeth.  oder  2th.  Fr.  eine 
meist  2klappig  aufspringende,  vielsamige  Kapsel.  Samen  ei- 
weisshaltig.  —  Kräuter  mit  bitterem  Saft  und  meist  gegenst.  B. 

Ueher  500  Spec,  viele  auf  Gebirgen  der  wärmereu  und  gemässigten  Zonen. 


i.  BlKr.  in  der  Knospe  klappig.  B.  ivechselst. 

BlKr.  trichterf.,  mit  innen  zottigem  Saum.  — 
B.  bodenst.,  langgestielt,  Szählig  zus.gesetzt 

2.  BlKr.  in  der  Knospe  gedreht.  B.  gegenst. 

FrKn.  einfächerig.  Antheren  frei  oder  röhrig 
zus.hängend.  —  BlKr.  blau  oder  violett     . 

FrKn.  unvollst.  2fächerig.  Antheren  nach  dem 
Aufspringen  schraubenf.  gedreht.  —  BlKr. 
roth 


MENYAN- 
THEEN. 

Menyanthes, 
GENTIANEEN. 

Gentiana. 
Erythraea. 


Menyänthes.     Zottenblume. 

(7//)v6to  anzeigen,  av9-o;  Blume.) 

M.  trifolidta  L.  Bitter-.,  Fieber-  oder  Biberklee.  St.  aus  krie- 
chendem W.Stock  aufsteigend,  mit  endst.  Bth.Traube  B.  bo- 
denst., 2zeilig,  langgestielt,  mit  scheidenf.  Basis  und  Szähliger 
Spreite,  mit  verkehrteif.  Blättchen.  BlKr.  weiss  oder  röthlich. 
Mai.  Auf  Sumpfwiesen,  selten,  aber  meist  gesellig.  Ei- 
holzmoos  bei  Wabern;   an  der  Worblen  bei  Vechigen,  Big- 


Gentianaceen.  219 

gisberg,  Oberburg,   Moosseedorfsee,  Diemerswylmoos,  Lob- 
sigensee.  Off.  die  B.  (Fol.    Trifolii  fihrini.) 

Gentiäna.     Enzian. 

(Angebl.  nach  dem  illyr.  König  Gentius  benannt.) 

1.  BlKr.  kahl,  ohne   Wimpern. 

G.  crucidta  L.  W.Stock  in  einer  B.Rosette  endigend.  Blühende 
St.  seithch,  aufsteigend.  B.  lanzettlich,  am  Grunde  scheidig 
verwachsen,  die  unteren  Scheiden  verlängert.  Bth.  sitzend, 
in  end-  und  seitenst.  Büscheln.  BlKr.  grünlich-blau,  4sp.  — 
10— 30cni. 

Jul. — Sept.  Auf  trockenen  Weiden  und  Rasenplätzen, 
selten.  Belpberg,  Krauchthal,  Oltigen. 

G.  Pneuniondnthe  L.  (TTvsuawv  Lunge,  avO-o;  Blume.)  W.Stock 
kurz.  Blühende  St.  seitlich,  steif-aufrecht,  1— mehrbth.  B. 
lanzettlineal,  am  Rande  meist  etwas  eingerollt,  die  unteren 
kleiner.  Bth.  gross,  einzeln,  end-  und  seitenst.,  die  unteren 
gestielt.  BlKr.  dunkelblau,  5sp.,  mit  5  grün  punktirten  Strei- 
fen. —  20— 60cm. 

Aug. — Oct.  Auf  Sumpfwiesen,  selten.  Seihofenmoos. 

G.  asclepiadea  L.  (nach  'Aax.'X'/iTrw;;,  Aesculap).  HauptSt.  ent- 
wickelt. B.  sitzend,  aus  breit-eif.  Basis  lanzettlich  zugespitzt. 
Bth.  end-  und  seitenst.,  einzeln  im  Winkel  der  oberen  B. 
(oder  zuweilen  mit  accessorischen  Bth.),  sitzend  oder  kurz- 
gestielt, etwas  Iseitswendig.  BlKr.  blauviolett,  innen  punk- 
tirt.  ~  30— 60cm. 

Aug.  Sept.  An  feuchten,  waldigen  Abhängen,  selten.  N.- 
Seite des  Belpberges;  in  Gebüschen  an  der  Aare  bei  der 
Hunzikenbrücke. 

G.  verna  L.  W.Stock  ästig,  mit  bodenst.  B.Rosetten.  B.  eilan- 
zetthch.  Blühende  St.  kurz,  meist  Ibth.  K.  röhrig,  mit  schmal 
geflügelten  Kanten.  BlKr.  mit  cylindrischer  Röhre.  Saum 
ausgebreitet,  51appig,  mit  kurzen  Zwischenzähnchen,  dunkel- 
blau. —  3 -8cm. 

Apr.  (einzeln  auch  im  Herbst).  Auf  nassen  Wiesen  und 
Weiden,  hin  und  wieder.  Eimatt  bei  Bern,  Bodenacker, 
Gurtenthal,  Belpmoos;  AUmendingenmoos;  zwisclien  Mün- 
singen und  Wichtrach  längs  der  Aare;  Längenberg;  Stett- 
len,  Dentenberg,  Vechigenmoos ;  M.Buchseemuos,  Oberburg, 
Burgdorf  u.  a.  O. 

2.  BlKr.  gewimpert. 

G.  cilidta  L.  St.  aufrecht,  Ibth.  oder  mit  einigen  Ibth.  Aesten. 
B.  lineallanzettlich.  BlKr.  gross,  hellblau,  4sp.,  am  Schlünde 


220  Apocyneen. 

kahl,    Saumlappen  am  Rande  gewimpert.    —    10 — 25cm.    0 
oder  ausdauernd. 

Aug.  Oct.  An  Waldrändern,  in  Ufei-gebüschen,  hin  und 
wieder.  Gurtenthal,  Belpmoos;  an  der  Aare  bei  Muri  und 
zwischen  Wichtrach  und  Münsingen;  Längenberg,  Bütschel- 
egg,  Dentenberg;  an  der  Emme  oberhalb  Burgdorf;  Aar- 
berg u.  a.  O. 

G.  germanica  Willd.  St.  meist  ästig.  B.  eilanzettlich.  K.  mit 
5  lanzettlichen  Lappen.  BlKr.  violett,  mit  ölappigem,  aus- 
gebreitetem, am  Rande  kahlem  Saum,  an  der  Basis  der  ei- 
lanzetllichen  Lappen  5  aufrechte,  wimperig  zerschlitzte 
Schuppen.  —  5— äücm,  q 

Aug.  Sept.  Auf  Sumpfwiesen  und  Weiden,  in  Uferge- 
büschen, ziemlich  selten.  Gummersloch  im  Gurtenthal, 
Rüeggisberg,  Bütschelegg;  im  oberen  Schwarzwasserthal, 
an  der  Aare  oberhalb  Münsingen,  Frienisberg. 

Erythraea.     Tausendgüldenkraut.     (£pu9-p6c  roth.) 

E.  Centaurium  Pers.  (v.  d.  Gentauren  Chiron).  St.  aufrecht, 
4kantig.  B.  sitzend,  länglich-eif.  oder  lanzettlich,  die  unteren 
rosettig.  Bth.  in  endst.,  gabeligem,  meist  doldenf.  flachem 
Bth.Stand.  MittelBth.  (jeder  Gabel)  fast  sitzend.  BlKr.  rosen- 
roth,  selten  weiss.  ~  15— 4 0^^.  @  oder  0 

Jul— Sept.  An  trockenen  Orten,  an  Waldrändern  und 
abgeholzten  Stellen,  hin  und  wieder.  Gurten,  Sollrütiwald 
bei  Köniz,  Egghölzli  bei  Muri,  Neubrück,  Reichenbach,  Lyss 
u,  a.  O.  Off.  die  blühende  Pflanze  (Hb.  Centaiirii). 
E.  pulchella  Fries.  Verschieden  durch  die  von  unten  (oder 
von  der  Mitte)  an  abstehend  ästigen  St.  ohne  bodenst.  B.- 
Rosette, den  lockeren,  abstehend  ästigen  Bth.Stand  und  die 
deutheil  gestielten  MittelBth.  (jeder  Gabel).  Kleiner.  3— 15cm. 
(Kleine  Formen  zuweilen  Ibtii.)  0 

JuL— Oct,  An  feuchten  Orten,  auf  lehmigen  Aeckern,  hie 
und  da.  Bodenacker,  Belpmoos,  Hinterkappelen,  Uetthgen, 
Frienisberg,  M.Buchsee,  M.Seedorf,  Burgdorf,  Lyss,  Radel- 
fingen u.  a.  0. 

Farn.  76.    Apocyneen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  K.  und  BlKr.  5-  (selten  4-)  Ih.  oder 
-sp.  Stbg.  5  (selten  4),  der  BlKr.Röhre  eingefügt,  mit  kurzen 
Trägern.  Antheren  oft  vom  Gonnectiv  überragt.  Pollen  körnig. 
Carp.  2,  durch  Narbe  und  Gf.  (oder  vollständig)  verwachsen. 
Fr.  trocken  (oder  fleischig).  Samen  meist  eiweisshaltig.  — 
Kräuter  (Bäume  oder  Sträucher)  mit  meist  gegenst.  B.,  oft  mit 
Milchsaft. 

900  Spec,  meist  in  den  Tropen. 


Asclepiadeen.  221 

BlKr.  röhrig,  mit  flachem  Saum.  —  Antheren 
über  der  scheibenf.,  in  einem  Haarschopf 
endigenden  Narbe  zus.neigend     ....       Vinca. 

Vinca.     Sinngrün.     Immergrün. 

(Vincio  fesseln,  binden,  von  den  fädlichen  Ausläufern.) 

V.  minor  L.  (Striten.)  St.  kriechend,  mit  Ausläufern.  Blü- 
hende Sprosse  aufrecht,  mit  gegenst.,  eilanzettlichen,  glän- 
zend grünen,  überwinternden  B.  Bth.  meist  einzeln,  gestielt, 
scheinbar  (durch  überwiegende  Entwicklung  von  beblät- 
terten Zweigen)  seitenst.  BlKr.  gross,  trich^terf.,  hellblau  oder 
Violettroth  (selten  weiss),  mit  5eckigem  Schlund  und  flach 
ausgebreitetem  (aus  unsymmetrischen,  Iseitswendigen  Lappen 
bestehendem)  Saum.  Fr.  cylindrisch  (selten  ausgebildet). 

Apr.  Mai  (vereinzelt  bis  Herbst).  In  lichten  Wäldern,  an 
Hecken,  stellenweise  häufig,  z.  B.  im  Bremgartenwald  an 
mehreren  Stellen ;  am  Weg  von  Muri  nach  dem  Bodenacker, 
am  Weg  von  der  Enge  nach  Reichenbach',  zwischen  Reichen- 
bach und  Bremgarten,  Gurtenthal ;  bei  der  Ruine  von  Buben- 
berg; Schwarzwasserthal  u.  a.  O. 

A  n  m.  Als  Zierpflanzen  cult. :  V.  major  L.  —  Nerium  Oleander  L. 
Oleander,  Laurier-Rose,  mit  meist  Bzählig  quirligen  B.  und  grossen  rothen 
Bth.  (nicht  im  Freien  überwinternd).  Giftig. 

Fam.  77.    Asclepiadeen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  K.  und  BlKr.  5th.  oder  -sp.  Stbg. 
der  BlKr.Röhre  eingefügt,  mit  meist  mehr  oder  weniger  ver- 
wachsenen Trägern,  mit  verschieden  gestalteten  Anhängseln, 
welche  oft  einen  Stbg.Kranz  (Krönchen)  bilden.  Antheren  der 
Narbe  anliegend.  Pollen  meist  zu  Pollenmassen  verklebt.  FrKn. 
2,  getrennt.  Gf.  2.  Narben  zu  einem  gemeinschaftl.,  scheibenf. 
oder  kopff.  Körper  verwachsen,  mit  5  drüsigen  Stellen,  an 
welchen  nach  dem  Aufspringen  der  Antheren  die  Pollenmassen 
paarweise  angeheftet  sind.  Fr.  kapseif.,  1  fächerig,  vielsamig. 
Samen  meist  eiweisshaltig,  mit  einem  Haarschopf.  —  Kräuter 
(und  Sträucher),  oft  windend,  mit  gegenst ,  ganzrandigen  B. 
(Oft  mit  Milchsaft.) 

1300  Spec,  meist  in  den  Tropen. 

Stbg.Kranz  einfach,  mit  fleischigen  oder  häu- 
tigen Lappen.  —  Bth.  in  gabehg-dolden- 
traubigen  Bth.Ständen Vincetoxicuni. 

Tincetöxicum.     Schwalbenwurz. 

( Vincere  siegen,  toxicum  Gift.) 

V.  officindle  Mönch.  (Cynanchum,  Vineetoxicum  R.  Brw.) 
B.  kurzgestielt,  herz-eif.,  die  oberen  eilanzettlich.  Bth.  klein, 


222 


Convolvulaceen. 


weiss,  in  end-  und  (scheinbar)  seitenst.,  gabelig-doldigen 
ßth.Ständen.  StbgKranz  ölappig,  mit  5  (mit  den  BIB.  ab- 
wechselnden), halbkugehg  nach  innen  gewölbten  Lappen. 
Antheren  flach,  häutig-gerandet,  der  Narbe  dicht  anliegend. 
Zwischen  denselben  sitzen  an  der  Narbe  kleine,  längliche, 
braune  Körperchen,  welche  nach  unten  in  2  zarte  Quer- 
fortsätze  auslaufen.  An  diesen  letzteren  haften  (nach  dem 
Aufspringen  der  Antheren)  die  keulenf.,  blassgelblichen 
Pollenmassen  der  2  benachbarten  Antherenfächer.  Fr.  läng- 
lich, zugespitzt.   —  Giftig. 

Jun.— Aug.  An  steinigen  Orten,  selten.  Dählhölzli  bei 
Bern  in  Gebüschen  an  der  Aare;  am  Abhang  zwischen 
Brunnadern  und  Elfenau,  Reichenbach. 


ORD.  XXX.    TUBIFLORAE. 


Fam.  78.    Convolvulaceen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  K.  5-  (4-)  bl.  oder  -sp.,  meist  blei- 
bend. BlKr.  mehr  oder  weniger  5-  (4-)  lappig.  Stbg.  5  (4)  der 
BlKr.Röhre  eingefügt.  FrKn.  meist  2fächerig,  oft  von  einem 
bodenst.  Ring  umgeben.  Gf.  1—2.  Fr.  meist  eine  Kapsel  (Beere 
oder  SchliessFr.).  Samen  eiweisshaltig.  —  Meist  linkswindende 
Schlingpflanzen. 

800  Spec,,  meist  in  den  Tropen  und  den  wärmeren  gemäss,  Zonen. 

i.  Mit  grünen  B.  versehene,  nicht  'parasi- 
tische Pflanzen.  Embryo  mit  gefalteten 
Cotyledonen.  BlKr.  in  der  Knospenlage 
gefaltet  und  gedreht. 

BlKr.  trichterf.  Narben  2.  —  Bth.  einzeln,  B.- 
winkelst 

2.  Ohne  grüne  B.,  nach  der  Keimung  pa- 
rasitisch (auf  den  St.  verschiedene?^' Pha- 
nerogamen).  Embryo  spiralig  eingerollt, 
ohne  Cotyledonen.  BlKr.  in  der  Knospen- 
lage dachig. 

BlKr.  krugf.,  innen  mit  gewimperten  Schüpp- 
chen. Fr.  meist  quer  aufspringend.  —  Bth. 
geknäuelt.  St.  fadenf.,  mit  Saugwärzchen 
(Haustorien),  welche  in  das  St.Gewebe  der 
Nährpflanze  eindringen.  —  Wenig  Chloro- 
phyll enthaltend 


GONVüL- 
VULEEN. 

Convolvulus. 


GUSGUTEEN. 


Cuscuta. 


Convölyulus.  Winde.  {Convolvere  zusammenwickeln.) 
C.  sepium  L.    Zaumvinde.    St.  windend.    B.  eif.,  mit   herzf. 


Convolvulaceen.  223 

oder   pfeilf.  Basis.    Bth.  langgestielt,   mit  2  genäherteD,   den 
K.  einschliessenden,  herz-eif.  VorB.  BlKr.  gross,  weiss. 
jul. — Sept.    In  Gebüschen  und  Hecken,    ziemlich  häufig. 

C  arvensis  L.  Ackerunnde.  (Ko7^nioinde.)  St.  liegend  oder 
windend.  B.  länglich-eif.  oder  lanzettlich,  am  Grunde  meist 
mehr  oder  weniger  herzf.  oder  pfeilf.  VorB.  klein,  lineal, 
von  der  Bth.  entfernt.  BlKr.  weiss  oder  röthlich,  mit  pur- 
purnen Streifen.  —  Var.  in  der  B.Form. 

E.Jun.— Sept.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  häufig. 

Anm.    Als  Zierpflanzen  calt.  C.  tricolor  L.  u.  a.  Spec. 

Cuscüta.     Flachsseide.     Seide.     (Grind.) 

i.    Gf.  so  lang  oder  kürzer  als  der  FrKn.    Schuppen 
der  BlKr.  aufrecht. 

C.  europaea  L.  St.  ästig.  Bth.  klein,  weiss  oder  roth,  in  dich- 
ten, sitzenden  Knäueln  (gabelige,  durch  zahlreiche  accesso- 
rische  Zweige  dicht  gedrängte  Bth. Stände).  BlKr.  länger  als 
der  K.,  Röhre  ungefähr  so  lang  als  der  4— ölappige  Saum. 
©  (oder  ausdauernd). 

Jul.— Sept.  Auf  Urtica  dioica,  Humulus  Lupulus  und 
anderen  Pflanzen,  selten.  Riggisberg,  am  Fussweg  nach 
Tromwyl;  Burgdorf,  Radelfingen. 

C  Epüinum  Weihe.  St.  einfach  oder  wenig  verzweigt.  Bth. 
fast  kugelig,  grünlich-weiss,  in  dichten  Knäueln.  Röhre  der 
BlKr.  doppelt  so  lang  als  der  Saum.  © 

Jul.  Aug.  Auf  Linum  usitatissimum  (auch  auf  andere 
im  Lein  vorkommende  Pflanzen  übergehend).  Selten.  Belp- 
moos,  M. Buchsee,  Radelfingen,  Burgdorf. 

2.    Gf.  länger  als  der  FrKn.    Schuppen  der  BlKr. 

zus. neigend. 

C,  Epithymum  Murray.  St.  ästig,  sehr  dünn.  Bth.  klein,  röth- 
lich oder  weiss.  BlKr.  länger  als  der  K.  —  Var. :  Bth.  grös- 
ser, blasser  (fast  weiss),  in  dichteren  Knäueln.  (C.  Trifolii 
Babington.)  ©  (oder  ausdauernd). 

Jul.— Sept.  Auf  verschiedenen  Pflanzen,  bes.  Thymus 
Serpyllum,  hin  und  wieder.  —  Var.  Tinfolii  auf  Trifo- 
lium pratense;  auf  Kleefeldern  oft  grössere,  rundliche  Stel- 
len überziehend;  auch  auf  verschiedene  andere  im  Klee 
wachsende  Pflanzen  übergehend. 

Anm.  In  Gärten  aus  der  verwandten  Farn,  der  Polemoniaceen :  Phlox 
j^aniculata  L.  (B.  ungeth.,  gegenst.  Btli.  violett  oder  weiss)  u.  a.  —  Pole- 
monium  caeruleum  L.  (B.  gefiedert.  Bth.  blau  oder  weiss). 


224 


Borragineen. 


Farn.  79.    Borragineen.    (Asperifolien.) 

Bth.  zw.,  meist  regelmässig.  KB.  5,  mehr  oder  weniger 
verwachsen,  bleibend.  BlKr.  mit  meist  Slappigem  Saum.  Stbg. 
5,  der  BlKr.  eingefügt.  FrKn.  aus  2  medianen  Garp.  gebildet, 
4höckerig,  mit  4,  je  1  Samenanlage  enthaltenden  Klausen  (selten 
FrKn.  einfach).  Gf.  1,  mittelst.  Fr.  in  4  (oder  durch  Fehlschlagen 
3 — 1)  1  sämige  SchliessFrüchtchen  (Nüsschen)  zerfallend,  (selten 
SteinFr.).  Samen  meist  eiweisslos.  —  Meist  borstige  Kräuter 
(Borsten  oft  auf  kleinen  Knötchen  stehend),  mit  1  seifigen, 
anfangs  spiralig  eingerollten,  trauben-  oder  ährenf.  Bth. Ständen 
(Wickel,  nach  anderer  Ansicht  Iseitige  Trauben  oder  Aehren). 
—  Zweige  oft  durch  Anwachsen  an  den  St.  vom  TragB.  ent- 
fernt. Manche  Borragineen  zeigen  Blüthendimorphie  (Formen 
mit  grösseren  oder  kleineren  BlKr.,  mit  längerem  oder  kürzerem 
Gf.,  höher  oder  tiefer  eingefügten  Stbg.) 

1200  Spec,   fast  über  die   ganze  Erde  verbreitet,   viele  in  den  Mediterranländern.. 


i.   Fi'üchtchen  der  Basis  des  mittelst.^  blei- 
benden Gf.  angeivachsen. 

Früchtchen  kurzstachehg.  Röhre  der  BlKr. 
durch  5  Fortsätze  (Einstülpungen)  ge- 
schlossen. —  Weichhaarig 

2.    Gf.  frei.    Früchtchen   mit  ausgehöhlter 
Basis  sitzend. 

a.  Röhre  der  BlKr.  mit  5,  nach  innen  als 
hohle  Schuppen  oder  Höcker  vortretenden 
Einstülpungen. 

BlKr.  röhrig,  mit  flachem  Saum.  Stbf.  mit 
hornartigem  Anhängsel.  —  BlKr.  mit  spitzen 
Lappen      ....  

BlKr.  röhrig-trichterf.,  Röhre  mit  stumpfen, 
behaarten  Höckerchen.  Stbf.  ohne  Anhängsel 

BlKr.  röhrig-glockenf.,  mit  zugespitzten,  kegelf. 
zus.neigenden  Schuppen.  —  B.  herab- 
laufend       

b.  Röhre  der  BlKr.  ohne  Schuppen. 

BlKr.  röhrig-trichterf.,  am  Schlund  mit  5  Haar- 
büscheln   .* 

5.    Gf.  frei.    Früchtchen  mit  flacher  Basis 

sitzend. 

BlKr.  trichterf.,  mit  ungleich  Slappigem  (fast 
21ippigem)  Saum 


GYNOGLOS- 

SEEN. 


Cynoglossum. 


ANGHÜSEEN. 


Borrago. 
Anchusa. 

Sym'phytum. 

Pulmonaria. 

LITHOSPER- 
MEEN. 

Echium. 


Borragineen.  225 


BlKr.  röhrig-glockig,  Röhre  oberhalb  der  Stbg. 

mit  5  behaarten  Längsleisten 

BUü".  korzröhrig,  mit  flachem  oder  concavem 

Saum,  Schlund  mit  5  kahlen  Höckerchen. 


Lithos'per'mu'm. 
Myosotis. 


Cynoglössum.     Hundszunge. 

(xucov  Hund,  yT^waca  Zunge.) 

C.  officindle  L.  W.  spindelf.  St.  aufrecht.  Untere  B.  länglich, 
in  den  B.Stiel  verschmälert,  die  oberen  sitzend,  lanzettlich, 
BlKr.  Idein,  braunroth.  —  St.,  B.,  Bth.Stiele  und  K.  weich- 
haarig. ® 

Mai,  Jun.  An  steinigen  Orten,  ziemlich  selten.  An  der 
Aare  oberhalb  der  Hunzikenbrücke  und  bei  Aarberg,  Lau- 
pen. Off.  die  W. 

Borrägo.     Borretsch. 

(JBorj^a  [ital.]  Scherwolle,  von  dem  steifhaarigen  Ueberzug.) 

B.  officindlis  L.  St.  ästig,  etwas  fleischig.  B.  oval,  die  oberen 
sitzend.  BlKr.  gross,  heflblau.  Stbg.  mit  schwärzlichen,  lan- 
zeltlichen  Antheren  und  violetten  Anhängseln.  —  Var.  mit 
weissen  Bth.  —  Steifborstig.  © 

Jun.— Herbst.  In  Gärten  und  zuweilen  auf  Schutt,  in  der 
Nähe  der  Häuser,  verwildert.  —  Aus  dem  Orient  stammend. 

Anchüsa.     Ochsenzunge. 

A.  arvensis  MB.  (Lycopsis  L.)  B.  länglich-lanzettlich,  buch- 
tig gezähnelt.  BlKr.  trichtert'.,  mit  gekrümmter  Röhre,  hell- 
blau. —  Steifborstig.   © 

Jun.— Sept.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  ziemlich  selten.  Bei 
Schupfen,  Wyler  bei  Aarberg,  Radelfingen;  Schönbühl, 
Krauchthal,  Burgdorf. 

Symphytuni.     Beinwurz. 

(cru[;.(pu£i.v   zus.wachsen,  v.  d.   angebt.  Wirkung   auf  Wunden.) 

S.  officindle  L.  Bodenst.  B.  gestielt,  länglich-eif.  St.B.  eilanzett- 
lich,  die  oberen  sitzend,  flügelig-herablaufend.  Bth.  nickend, 
BlKr.   gelblich- weiss    oder  roth.  Rauhhaarig.   —   Obere 

Zweige   durch  Anwachsen   an   den   St.  mehr  oder  weniger 
weit  über  ihre  TragB.  hinaufgerückt. 

Mai — Jul.  (u.  bis  Herbst).  Auf  Sumpfwiesen,  an  Gräben 
und  Bächen,  in  Ufergebüschen,  ziemlich  häufig.  —  In  der 
Nähe  von  Bern  meist  mit  gelbl.  Bth.;  bei  Bofl,  Hindel- 
bank,   Burgdorf  u.    a.    O.    vorherrschend   mit   rothen   Bth. 

15 


226  BoiTagineen. 

Pulmonäria.     Lungenkraut. 
{^Pulmo  Lunge,  von  der  frühern  medicin.  Anwendung.) 

P.  obscüra  I)uMoi^tiet\  (R  officinalis  Koch  Syn.  Ed.  2.)  B. 
der  nichtblühenden  Sprosse  langgestielt,  aus  herzf.  Basis 
eilanzettlich,  oberseits  von  längeren  Borsten  und  dichtge- 
drängten, sehr  kurzen  Spitzchen  rauh.  St.B.  länglich-eif., 
die  oberen  sitzend.  BlKr.  röthlich,  später  meist  violett  oder 
blau.  —  B.  ungefleckt,  selten  mit  blassgrünlichen  Flecken. 
E.März— Mai.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  stellenweise 
häufig.  Bremgartenwald,  Gäbelbachschlucht,  Engewald,  Gur- 
ten, DählhölzÜ,  Mettlenhölzli  bei  Muri  u.  a.  O.  —  Mit  ge- 
fleckten B.  an  der  Aare  bei  Radelfingen. 

P.  montdna  Lejeune.  (P.  mollis  auct.)  Verschieden  durch  die 
eilanzettlichen,  allmähhg  in  den  geflügelten  B.Stiel  ver- 
schmälerten, mehr  oder  weniger  weichbehaarten  B.  der  nicht 
blühenden  Sprosse.  St.B.  eif.  oder  lanzettlich,  halb  St.um- 
fassend.  Bth.Stiele  und  K.  durch  zahlreiche  Drüsenhaare 
etwas  klebrig.  BlKr.  grösser,  mit  breiten,  gerundeten  Lappen. 
Apr.  Mai.  Wie  vorige.  Dalmazi  bei  Bern;  am  Weg  vom 
Bodenacker  nach  Muri;  an  der  Aare  unterhalb  Muri. 

Echium.     Natterkopf. 

{zyic,  Otter,  v.  d.  mit  einem  Schlangenrachen  verglichenen  BlKr.) 

E.  vulgdt^e  L.  St.  aufrecht.  B.  lanzettlich,  Bth.  in  zahlreichen, 
B. winkelst.,  kurzen,  ährenf.  Wickeln,  welche  einen  endst., 
schmalen  Gesammt-Bth. Stand  bilden.  BlKr.  anfangs  röthlich, 
später  blau,  selten  roth  oder  weiss.  —  Steifborstig.  (D 

Jun.— Aug.  An  steinigen  Orten,  an  Wegen,  Ufern,  gemein. 

Lithospermum.     Steinsame. 

("XiB-o?  Stein,  GTirspjj.a  Samen,  von  den  harten  Fr.) 

L.  officindle  L.  Perlh^aut.  Sonnenhi7^se.  St.  aufrecht,  oben 
ästig.  B.  lanzettlich,  mit  deutlichen  Seitenrippen.  Bth.  klein, 
BlKr.  grünhch-  oder  gelblich-weiss.  Früchtchen  glatt,  glän- 
zend weiss. 

Jun.  Jul.  An  steinigen  Orten,  hin  und  wieder.  Häufig  an 
der  Aare  längs  des  Belpmooses  und  bei  Lyss;  Burgdorf- 
aflmend  und  im  Emmenschachen ;  in  Utergebüschen  der 
Sense. 
L.  arvense  L.  St.  an  der  Basis  oder  nur  oben  ästig.  B.  lineal- 
lanzetthch,  nur  die  Mittelrippe  hervortretend.  BlKr.  weiss 
(selten  bläulich).  —  Früchtchen  runzelig,  braun.  © 

E.Apr.— Jun.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  stellenweise  häufig. 


Solanaceen.  227 

Myosötis.     Vei'gissmeinnicht. 

(aO;  Maus,  toTiov  OehrcheD,  von  den  B.) 

1.  K.  mit  anliegenden  Haaren. 

M.  palustris  Roth.  Vergissmeinnicht.  W.Stock  meist  kiie- 
chend.  St.  kantig.  B.  lanzett-länglich,  meist  stumpf.  Bth.  in 
kurzen,  seltener  verlängerten  Bth  Ständen.  BlKr.  mit  flachem 
Saum,  hellblau  (seltener  weiss  oder  röthlich).  —  Sehr  ver- 
änderhch.  St.  mit  abstehenden  oder  anUegenden  Haaren 
oder  fast  kahl,  an  der  Basis  meist  Ausläufer  treibend. 
Mai — Aug.  Auf  feuchten  Wiesen,  an  Bächen,  häufig. 

2.  K.  mit  abstehenden,  hakigen  Haaren. 
a.  Fr. Stiele  (wenigstens  die  unteren)  länger  als  der  K. 

M.  silvdtica  Hoffm.  St.  aufrecht,  abstehend-behaart.  BlKr. 
blau,  mit  flachem  Saum.  K.  nach  dem  Verblühen  offen.  (D 
oder  ausdauernd. 

Mai,  Jun.  Auf  Wiesen,  an  Waldrändern,  häufig. 
M.   intermedia    Link.    Verschieden    durch   dichter   behaarte, 
graugrüne  B.,    die  bei   der   Fr.Reife   geschlossenen   K.   und 
die  viel  kleineren  BlKr.  mit  concavem  Saum.  St.  meist  ästig. 
©  oder  ® 

Mai— Oct.  Auf  Wiesen  und  Aeckern,  gemein. 

b.  Fr.Stiele  so  lang  oder  kürzer  als  der  K. 

M.  hispida  Schlechtendal.  BlKr.  sehr  klein,  blau,  mit  gelbem 

Schlund.    K.  bei  der  Fr.Reife  offen.    Fr.Stiele  abstehend.    © 

Mai,  Jun.    Auf  Aeckern  und  trockenen  Wiesen,    gemein. 

M.  versicolor  Sm.   St.  meist  ästig.   BlKr.  gelb,  später  röthUch 

und  blau,  Röhre  länger  als  der  K.  Fr.Kelch  fast  geschlossen, 

auf  kurzen,  aufrecht-abstehenden  Stielen.  © 

Mai,  Jun.  Auf  sandigen  Aeckern,  stellenweise  häufig. 
Garten,  Bantiger,  Wylerfeld,  ZoUikofen,  M.Buchsee,  Schupfen, 
Radelfingen,  Oberburg  u.  a.  O. 

Anm.  In  Gärten  cult. :  Heliotropium  peruvianum  L.  (Vanille.)  (Bth. 
violettblau,  wohlriechond.)  —  Omphalodes  verna  Mönch.  (B.  fast  kahl.  Bth. 
hellblau.) 

Farn.  80.    I^olanaceeii. 

Bth.  zw.,  meist  regelmässig,  KB.  5  (4—7),  mehr  oder  we- 
niger verwachsen,  meist  bleibend.  BlKr.  5  (4-7)  -th.,  -sp. 
oder  -z.  Stbg.  5  (4—7),  der  ßlKr.Röhre  eingefügt.  FrKn  meist 
aus  2  (schief  nach  vorn   und  hinten  stehenden)  Garp.  gebildet. 


228 


Solanaceen. 


2fächerig,  mit  wulstig  vorspringenden  Samenleisten  und  zalil- 
reichen  Samenanlagen,  selten  3— Sfächerig  oder  durch  unächte 
Scheidewände  unvollkommen  41acherig.  Gf.  1,  mit  einfacher 
oder  '^lappiger  Narbe.  Fr.  eine  Kapsel  oder  Beere.  Samen  ei- 
weisshaltig,  mit  mei>t  gekrümmtem  Embryo.  —  Durch  über- 
wiegende Ausbildung  von  Zweigen  entstehen  häufig  Schein- 
axen.  Die  endst.  Bth.  oder  Bth.Stände  (Wickel)  werden  dadurch 
scheinbar  seitenst.  und  extra-axillär.  TragB.  oft  mehr  oder 
weniger  am  Zweig  hinaufgerückt.  —  Meist  narkotisch-giftige 
Kräuter  oder  Standen. 

c.  1250  Spec.  (nach  Beiith.  Hook),  nach  anderen  Angaben  1800.  —  Gatt.  Solanum 
über  700.  —  Meist  in  den  Tropen,  bes.  Amerika. 

i.  Beerenfi^ucht. 

a.  BlKr.  mit  kurzer  Röhre  und  ausgebreitetem 
Saum.  Stbg.  mit  kurzen  Trägern  und  zus.- 
neigenden  Antheren. 

Antheren  mit  2  endst.  Löchern   aufspringend. 

—  BlKr.  weiss  oder  violett 

Antheren   mit  Längsspalten   aufspringend.   — 

BlKr.  gelb 


b.  BlKr.  glockenf. 

K.  tief  5th.,  zuletzt  abstehend.   —   BlKr.  röth- 
lich-braun.  Fr.  glänzend  schwarz     . 

2.  Kapselfrucht. 

BlKr.  trichterf.,  mit  etwas  ungleichen  Lappen. 

Fr.  deckelartig   aufspringend,    im    vergrös- 

serten,    oben  offenen  K.  eingeschlosseji.  — 

BlKr.  blassgelb Hyoscyamus. 

BlKr.  röhrig-trichterf.  Fr.  meist  unvollständig 

4fächerig,  4klappig  aufspringend.  —   BlKr. 

weiss  oder  bläulich Datura. 

BlKr.  röhrig-trichterf.    Fr.  meist  2fächerig. 

BlKr.  roth  oder  grünlich Nicotiana, 

Solanum.     Nachtschatten. 

S.  nigrum  L.  St.  (Scheinaxe)  ästig.  B.  eif.,  meist  buchtig  ge- 
zähnt, kahl  oder  behaart.  Bth.  klein,  in  scheinbar  seitenst. 
(und  extra-axillären\  doldenartigen  Wickeln.  BlKr.  weiss 
oder  blass-violett.  Fr.  kugehg,  schwarz,  herabgebogen.  — 
Var.  in  der  Behaarung?  und  Farbe  der  Fr.  —  St.  und  B. 
fast  kahl.  Fr.  grünlich-gelb.  (S.  huniile  Bernhardi.)  —  St. 
und  B.  zottig-behaart.  Fr.  gelb.  (S.  vülosum  Lam.)  —  St. 
und  B.  kurztilzig.  Fr.  roth.  (S.  miniatum  Bernh.)  — 
Giftig.  © 


Solanum. 
Lycopersicum, 

Atropa. 


Solanaceen.  229 

M.JuL— Oct.  Auf  Schutt,  an  Wegen  in  der  Nähe  der 
Häuser,  auf  cult.  Boden,  stellenweise  häufig;  auch  auf  Torf- 
boden. —  Var.  humile,  miniatum  und  vülosum  selten 
(und  vorübergehend)  auf  Schutt. 

S.  Dulcamdra  L.  Bittersüss.  St.  an  der  Basis  holzig,  krie- 
chend oder  kletternd.  B.  eilanzettlich,  die  oberen  spiessf. 
oder  mit  2  Seitenläppchen.  Bth.  in  abstehend-ästigen  (schein- 
bar extra-axillären)  Bth.Ständen.  BlKr.  violett  mit  je  2 
grünen  Flecken  an  der  Basis  der  Zipfel.  Fr.  länglich,  roth. 
Jun. — Aug.  In  Gebüschen,  bes.  an  Ufern,  hin  und 
wieder.  Engehalde  bei  Bern;  an  der  Aare,  Sense,  Emme 
u.  s.  w.  —  Off.  die  St.  und  Zweige.  (Stipites  Dulcamai^ae.) 

S.  tuberosum  L.  Kai^toffel.  (Erdapfel.)  W.Stock  mit  Aus- 
läufern, welche  zu  Knospen  (Augen)  tragenden  Knollen  an- 
schwellen. B.  unpaarig  gefiedert  mit  kleineren  Zwischen- 
fiederchen.  Bth.  in  doldenartigen  Bth.Ständen.  BlKr.  weiss 
oder  violett.  Fr.  gelbgrün,  seit  dem  Auftreten  der  (durch 
den  parasit.  Pilz  Phytophthora  infestans  veranlassten) 
Kartoffelkrankheit  selten  zur  Ausbildung  gelangend. 

E.Jun. — Aug.  In  vielen  Var.  allgemein  cult.  Aus  Chile 
stammend. 

A  n  m.  Als  Zierpflanzen  cult.  S.  Pseudo-Capsicum  L.  u.  a.  Spec. 

Lycop^rsicum.     Wolfspfirsich. 

(kuy.oc,  Wolf,  7:£pGix,6v  [a7i>.ov]  persischer  Apfel,  Pfirsich.) 

L.  esculentum  Miller.  Liebesapfel.  Tomate.  St.  hegend  oder 
aufsteigend,  steifhaarig.  B.  gefiedert.  BlKr.  gelb.  Fr.  gross, 
abgeplattet-kngehg,  gefurcht,  roth  oder  gelb.  0 

Aug.  Sept.  In  Gärten  hie  und  da  cult.  Aus  dem  trop. 
Amerika  stammend. 

Atropa.     Tollkirsche. 

(ocTpoTToc  unabwendbar,  von  der  giftigen  Wirkung.) 

A.  Belladonna  L.  Tollkirsche.  Wolfskirsche.  St.  stark,  oben 
doldig-gabelig.  B.  gestielt,  elliptisch  oder  elf. -länglich,  zuge- 
spitzt, ganzrandig.  Bth.  meist  einzeln,  nickend,  BlKr.  glockig, 
röthlichbraun.  Reife  Fr.  kugehg,  glänzend  schwarz.  —  7^ — 
l'/2'".  Sehr  giftig. 

Jun.— Aug.  In  Wäldern,  bes.  in  Lichtungen,  stellenweise 
häufig.  Bremgarten-  und  Engewald,  Gurtenthal,  Längenberg, 
Belpberg,  Ostermundigenberg  u.  a.  0.  Off.  die  W.  und 
die  B. 


230  Solanaceen. 

Hyoscyamus.     Bilsenkraut. 

(u;  Schwein,  yJjyjj.oc,  Bohne.) 

H.  niger  L.  St.  einfach  oder  ästig.  B.  eckig  gezähnt  oder  fast 
fiedersp.  Bth.  fast  sitzend,  in  endst.,  beblätterten,  nach  dem 
Verblühen  ährenf.  verlängerten  Wickeln.  BlKr.  blassgelb, 
mit  violettem  Adernetz.  Fr.Kelch  mit  stachelspitzigen  Zähnen. 

—  Drüsig-weichhaarig.    —    Var.  mit  blassgelber  BlKr.  ohne 
Adernetz.  (H.  pallidus  Küaibel.)  —  ©  oder  ©  Giftig. 

Jun.  Jul.  Auf  Schutt,  als  Gartenunkraut,  hie  und  da. 
Bei  Bern,  Burgdorf,  Laupen  am  Schlossfelsen.  Off.  die  B. 
und  Samen. 

Datüra.     Stechapfel.     (Aus  dem  arabischen   tatörah.^ 

D.  Stramönium  L.  St.  gabelästig.  B.  gestielt,  eif.,  buchtig  ge- 
zähnt. BlKr.  trichtert.,  mit  langer,  vortretender  Bohre,  w^eiss 
(seltener  bläulich).  Fr.  aufrecht,  elf.,  von  derben  Stacheln 
besetzt.  0  Giftig. 

Jul.  Aug.  Auf  Schutt,  als  Gartenunkraut,  hin  und 
wieder;  selten  cult.  Aus  den  Ländern  um  das  Gaspische 
und  Schwarze  Meer  stammend.   Off.  die  B.  und  Samen. 

Nicotiäna.     Tabak. 

(Nach  J.  Nicot,   welcher  die  Pflanze  in   Frankreich   einführte.) 

N.  Tahdcum  L.  Virginischer  Tabak.  St.  aufrecht.  B.  läng- 
lich-lanzettlich. Bth.  in  rispigem,  aus  Wickeln  zusammen- 
gesetztem Bth.Stand.  BlKr.  hellroth,  mit  vortretender  Röhre 
und  spitzen  Saumlappen.  Fr.  länglich.  1—2™.  © 

Jul.— Sept.  In  Gärten  hie  und  da  cult.  Aus  Amerika 
stammend.  Off.  die  B.  —  (Eine  ähnliche  Spec.  mit  breiteren, 
eif.  B.  und  eif.,  stumpfen  Fr.  ist  A^.  macro'phylla  Spi^eng.) 

N.  rüstica  L.  B.  gestielt,  eif,  BlKr.  grünlich-gelb,  mit  kurzen 
und  breiten  Saumlappen  und  kurzer  Röhre.  Fr.  fast  kugehg. 

-  v^-r-. 

Jul.  Aug.  In  Gärten  hie  und  da  cult.  Aus  Amerika 
stammend. 

Anm.  Als  Zierpfl.  cult.:  Petunia  violucea  Lindl.,  aus  S.Amerika  (Bth. 
gross,  trichterf.,  meist  violett)  u.  a.  Spec.  —  Lycium  barbarum  L.  Bocks- 
dorn. (Strauch  mit  laiizettl.  B.  und  kleinen,  \  ioletten  Bth.)  —  Nicandra 
physaloides  Gaertner.  (Bth.  blauviolett.  Fr.  zuletzt  tmcken,  von  dem  yer- 
grösserten,  netzig  aderigen  K.  umschlossen)  und  Physalis  Alkekengi  L. 
(Beere  roth,  in  dem  blasig  vergrösserten,  hochrothen  K.  eingeschlossen),  in 
Gärten  hie  und  da  cult.,  und  verwildert. 


Scro'phulariaceen.  231 

ORD.  XXXI.   LABIATIFLORAE. 

Farn.  81.  8crophulariaceen. 

Bth.  zw.,  mehr  oder  weniger  zygomorph.  K.  4 — ,5th.,  -sp., 
oder  -z.,  bleibend.  BlKr.  meist  '21ippig  (2  BIB.  die  obere,  3  die 
untere  Lippe  bildend),  seltener  mit  ausgebreitetem,  ungleich. 
4— ölappigem  Saum.  Stbg.  der  BlKr.  eingefügt,  2  längere  und 
2  kürzere  (das  5te,  hintere,  der  Milte  der  Oberlippe  entspre- 
chende, fehlend  oder  rudimentär),  seltener  5  etwas  ungleiche, 
oder  2.  FrKn.  aus  2  medianen  Carp.  gebildet  (nicht  4höckerig), 
2-  (selten  1-)  fächerig.  Gf.  1,  mit  ungeth.  oder  21appiger  Narbe. 
Fr.  eine  meist  vielsuujige  Kapsel  (selten  Beere).  Samen  eiweiss- 
haltig.  —  Bth.  in  Trauben  oder  Aehren,  seltener  einzeln  im 
Winkel  der  LaubB.,  oder  in  seitenst.,  gabelf.  Bth.Ständen. 

c.  1900  Spec,  vorherrschend  in  den  gemäs.sigten  Zonen. 

1.  BlKr.  kurzröhrig  mit  ölapißigem.,  ausge- 
breitetem Saum.  Stbg.  5  (4).  Antheren 
einfächerig.  B.  loechseUt.  YERBASGEEN. 

Stbg.  5.    —    Bth.Stand   ährenf.,    traubig   oder 

rispig,  meist  mit  accessorischen  Bth.     .      .       Verbascum. 

2.  BlKr.  röhrig-2li'p'pig.  Stbg.  4.  Antheren 
(bei  der  inländ.  Gatt.)  einfächerig.  B. 
meint  gegenst.  —  Bth.Stand  gabelig -ris'pig. 

BlKr.  fast  kugelig,  mit  kurz  21ippigem  Saum. 
Stbg.    4 

3.  BlKr.  röhrig-2lippig,  meist  mit  Sporn 
oder  Aussackung  am  Grund  der  Röhre. 
Stbg.  4.  Fr. Fächer  oben  durch  Löcher 
geöffnet. 

BlKr.    ungespornt,    mit    meist   geschlossenem 

Schlund 

BlKr.  gespornt 

4.  BlKr.  röhrig,  mit  meist  kurzen  Saum- 
lappen. Antheren  ohne  Stachelspitzen. 
Stbg.  4  (2).  Fr.  meist  loandsp.  (septicid) 
aufspinngend.  —  Bth.Stand  traubig. 

BlKr.  glockig-offen,  mit  kurzem  Saum.  Stbg.  4. 

5.  BlKr.  meist  kurzröhrig,  yyiit  4 — olappi- 
gem  Saum.  Stbg.  (bei  der  inländ.  Gatt.) 
2.  Fr.  meist  fachsp. 

BlKr.  kurzröhrig,  mit  ausgebreitetem,  4th. 
Saum  (undeutl.  21ippig.  Oberlippe  an  der 
Basis  die  2  Stbg.  tragend.  Unterlippe  3th.). 


GHELONEEN. 

Scrophularia, 


ANllRRHI- 

NEEN. 

AntirrJiinum. 
Linaria. 


DIGITALEEN. 
Digitalis. 

VERONIGEEN. 

Veronica. 


232 


Scrophulariaceen. 


6.  BlKr.  2Uppig.  Obet^lippe  gewölbt.  Stbg. 
4  (2).  Aniherenhälften  unten  tneist 
stachelspitzig.  —  Meist  mehr  oder  we- 
niger parasitisch  (du7^ch,SaugwärzGhen 
IHaustorien]  mit  den  Wurzeln  verschie- 
dener Pflanzen  zus.hängend). 

t  FrKn.  2fächerig.  —  Mit  grünen  B. 

K.  röhrig,  4sp.  Fr.Fächer  1— 2samig.  Samen 
glatt.  —  B.  lanzettlich 

K.  röhrig  oder  aufgeblasen,  21appig  (oder  4— 
5z.).  Oberlippe  der  BlKr.  helmf.,  zus.ge- 
drückt.  —  B.  fiederth.  BlKr.  roth     .     .     . 

K.  aufgeblasen,  4z.  Samen  flach,  geflügelt.  — 
B.  lanzettlich.  BlKr.  gelb 

K.  röhrig  oder  glockig,  4sp.  oder  -z.  Samen 
länghch,  gerippt.  —  B.  eif.  oder  eilanzett- 
lich 

tt  FrKn.  Ifächerig.  —  Ohne  grüne  B. 

K.  glockig,  4sp.  An  der  Basis  des  FrKn.  eine 
freie,  halbmondf.  Drüse.  —  W.Stock  ästig, 
mit  fleischigen  Schuppen 


EUPHRASIEEN 

Melampyrum. 

Pedicularis. 
Rhinanthus. 

Euphrasia. 
Lathraea. 


Yerbäscum.     Wollkraut.     Königskerze. 

1.  B.  herablaufend,  von  Sternhaaren  dicht  wollig- filzig.  Bth. 
fast  sitzend  (in  gehnäuelt-ahrigem.  Bth. Stand). 

V,  Thdpsus  L.  ( V.  Schraderi  Meyer.)  St.  steif  aufrecht,  durch 
die  vollständig  herablaufendeii  B.  geflügelt.  B.  länghch-eif. 
oder  lanzettlich,  die  bodenst.  rosettig,  in  den  B.Stiel  ver- 
schmälert. Bth.  in  langen,  endst.  Aehren.  BlKr.  gelb,  mit 
concavem  Saum.  Die  2  unteren  Stbf.  fast  kahl.  Narbe  kopff., 
nicht  herablaufend.  —  1—1 V2™.  ® 

Jul.   Aug.    An   steinigen   Orten,    auf  Waldschlägen,    hin 
und  wieder. 

F.  thapsiförme  Schrader.  Verschieden  durch  die  viel  grössere 
BlKr.  mit  ausgebreitetem  Saum,  die  an  den  längeren  Stbg. 
weit  herablaufenden  Antheren  (Anthere  wenigstens  V^  so 
lang  als  der  freie  Theil  des  Trägers),  und  die  am  Gf.  herab- 
laufende Narbe.  1— 2"\  © 

Jul.  Aug.  Wie  vorige;  auch  cult.  —  Von  dieser  und  der 
folgenden  Spec.  off.  die  BlKr. 

V.  phlomoides  L.  (von  der  Aehnlichkeit  mit  der  Labiaten- 
Gatt.  Phlomis).  St.  steif  aufrecht  mit  kurz-  oder  halb-herab- 
laufenden B.    BlKr.  gross,  gelb,  mit  ausgebreitetem  Saum. 


Scro'phulariaceen.  233 

Narbe   am   Gf.   herablaufend.    Aehre   oft  unterbrochen.    — 
Jul.  Aug.  Wie  vorige. 

2.   B.  nicht  oder  kaum  her  ablaufend,   schwach  filzig 
oder  kahl. 

V.  Lychnitis   L.    {Xxjjyoq  Leuchte.)    St.  meist  ästig.   B.  unten 

dünnfilzig,  die  oberen  eilanzettUch,  zugespitzt.    Bth.  liurzge- 

stielt,  in  rispigem  Bth. Stand.    K.   und  Bth. Stiele   graufilzig. 

Stbf.  weisswollig.   —   Var.  mit  weissen  und  gelben  Bth.  ® 

Jul.  Aug.  An  steinigen  Orten,  an  Wegen,  hin  und  wieder. 

V.  nigruni  L.    St.  oben  kantig-gerippt.   Untere  B.  langgestielt, 

länglich-eif.,  am  Grund  meist  herzt".,  obere  eilanzettlich.  Bth. 

ungleich  gestielt,  in  mehrbth.  Büschelchen,   diese  in  endst, 

ährenf.  Trauben.  BlKr.  gelb.  Stbf.  mit  violettrother  Wolle,  (f) 

Jun.— Sept.    An  Hecken  und  Waldrändern,   nicht  selten. 

Anm.  Die  Verhascum- KxiQW  bilden  hie  und  da  hybride  Zwischenformen. 
Die  Fr.  derselben  sind  meist  unvollkommen  oder  gar  nicht  entwickelt. 

Scrophuläria.    Braunwurz.     (v.  d.   angebl.  Heilkraft.) 

i.  B.  ungetheilt. 

S.  nodosa  L.  W.Stock  mit  knolhgen  Verdickungen.  St.  4kantig. 
B.  länglich-eif.,  gesägt.  Bth.  in  gabeligen,  in  Wickel  über- 
gehenden Bth.Ständen,  welche  aus  dem  Winkel  der  oberen, 
reducirten  B.  entspringen  und  einen  rispigen  GesammtBth.- 
Stand  bilden.  BlKr.  grünlich-braun. 

Jun. — Sept.  In  Gebüschen,  an  Hecken,  gemein. 

S.  Ehrhd7^ti  Stevens.  (S.  aquatica  auct.  non  L.)  St.  an  den 
Kanten  breit  geflügelt.  B.Stiele  geflügelt.  K.Zipfel  breit 
häutig-berandet.  BlKr.  röthlich-braun.  Rudiment  des  5.  Stbg. 
(Staminodium)  2flügelig,  oben  ausgerandet.  —  Var.  Neesii 
(S.  Neesii  Wirtgen)  Staminodium  fast  3mal  so  breit  als 
lang,  mit  deutlich  abgesetztem  Stiel.  Untere  B.  breit-gekerbt. 
Jul.  Aug.  An  Bächen  und  feuchten  Orten,  nicht  selten. 
(Bisher  nur  die  Var.  Neesii  beobachtet.) 

2.  B.  fiederig  getheilt. 

S.  canina  L.  W.  spindelf.  B.  gefiedert  oder  tief  fiedersp.,  mit 
gezähnten  oder  fiedersp.  Lappen.  Bth.  klein.  K.  mit  weissem 
Hautrand.  BlKr.  dunkelviolettroth,  meist  mit  weisslichem 
Rand.  Staminodium  lanzettlich  oder  fehlend. 

Jun.  Jul.  Auf  dem  Kies  der  Saane  bei  Laupen  und 
Güminenen;  an  der  Aare  bei  Aarberg  und  Lyss;  Radel- 
fingen. 


234  Scrophulariacee7i. 

Antirrhinum.     Löwenmaul. 

(avTi  gegen,   statt,   [Ac,  Nase,   von   der  mit  einem  Affengesicht 
verglichenen  Form  der  geöffneten  Fr.) 

A.  mdjus  L.  St.  oben  drüsig-kurzhaarig.  B.  lanzettlich,  die 
unteren  gegen  st.  Bth.  in  endst.  Trauben.  BlKr.  gross,  roth^ 
mit  gelbem  Gaumen  (seltener  weiss).  Samen  grubig-netzig. 
Jun.— Sept.  In  Gärten  cult,  (mit  verschieden  gefärbten 
Bth.)  und  zuweilen  verwildert.  An  Mauern  bei  Bern,  Brem- 
garten,  am  Aardamm  längs  des  Belpmooses  u.  a.  O. 

Liuäria.     Leinkraut. 

(^Linum  Lein,   von  der  Aehnlichkeit  der   beblätterten  St.   der 
L.  vulgaris  mit  denen  des  Leins.) 

i.  Bth.  einzeln  (im    Winkel  der  LaubB.),  langgestielt. 
Samen  ungeflügelt. 

a.  B.  rundlich,  eif.  oder  Seckig,  sämmtlich  gestielt. 

L.  Cymhaldria  Miller.  {Cymhalum  Cymbel,  von  der  Form 
der  B.)  Kahl.  St.  und  Äeste  fadenf.,  wurzelnd.  B.  herzf.- 
rundlich,  meist  51appig,  kahl.  BlKr.  blauviolett,  mit  2  gelben 
Flecken  am  Gaumen. 

Mai— Sept.  An  Mauern  bei  Bern  (Marzili,  Sulgenbach 
u.  a.  O.)-  Burgdorf  am  Schlossfelsen,  Oberburg,  Laupen, 
Gerzensee. 

L.  spüria  Miller.  St.  aufsteigend,  mit  kriechenden  Aesten, 
nebst  den  B.  und  Bth  Stielen  zottig  behaart.  B.  kurzgestielt, 
breit-eif.  BlKr.  blassgelb,  mit  dunkel  violetter  Oberlippe  und 
bogenf.  gekrümmtem  Sporn.  © 

Aug.— Oct.  Auf  Aeckern,  nach  der  Ernte,  stellenweise 
häufig.  Bei  Bern,  Muri.  Gümhgen,  Belpmoos,  Wichtrach, 
Gerzensee,  Riggisberg;  M.Buchsee,  Schupfen  u.  a.  O. 

L.  Elatine  Miller.  Verschieden  durch  die  meist  spiessf.-Seckigen 
B.,  die  feinen,  kahlen  Bth. Stiele,  die  kleineren  Bth.  mit 
blassvioletter  Oberlippe  und  meist  weniger  gekrümmtem 
oder  geradem  Sporn.  © 

Aug.  Sept.  Auf  Aeckern,  selten.  Schupfen,  Lyss,  Radel- 
fingen. 

b.  B.  lanzettlich  oder  lineal. 

L.  minor  Des  f.  St.  aufrecht,  abstehend-ästig.  Die  untersten  B. 
gegen  St.,  die  oberen  einzeln.  BlKr.  klein,  blassviolett,  Unter- 
lippe gelblich.  Samen  längsrippig.  —  Drüsig  behaart.  © 

Jun.— Sept.  An  Mauern  und  steinigen  Orten,  an  Wegen, 
auf  Aeckern,  ziemlich  häufig. 


Scrophulariaceen.  235 

2.  Bth.  in  endst.  Traube  (im  Winkel  c?er  oberen  reducirte7i 
B.),  kurzgestielt.  Samen  flach,  geflügelt. 

L.  alpina  Miller.  St.  an  der  Basis  ästig,  mit  aufstrebenden 
Aesten.  B.  meist  quirlst.,  lineal-länglich,  etwas  fleischig, 
bläulich-grün.  Bth.  in  kurzer  Traube.  ßlKr.  blauvioiett,  mit 
rolhgelbem  Fleck.  —  Kahl.  © 

Jun.— Aug.  Auf  dem  Kies  der  Flüsse,  selten.  An  der 
Aare  bei  Radelfingen  und  Aarberg;  an  der  Sense  und  Emme. 
(Häufig  auf  den  Alpen.) 

L.  vulgaris  Miller.  St.  aufrecht.  B.  einzelst.,  gedrängt,  lanzett- 
lineal,  kahl.  Bth.  gross,  in  dichten,  ährenf.  Trauben.  BlKr. 
hellgelb,  mit  röthlich-gelbem  Gaumen  und  pfriemlich  zuge- 
spitztem Sporn. 

Jun.— Sept.  An  steinigen  Orten,  an  Wegen,  auf  Aeckern, 
auch  auf  Torfboden,  gemein. 

Anm.  L.  arvensis  L.  nach  einer  altern  Angabe  bei  Schupfen  citirt, 
■wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  beobachtet. 

Digitalis.     Fingerhut.     (Digitale  Blngerhut.) 

J).  grandiflöra  Lam.  (D.  ambigua  Murr.)  St.  meist  einfach, 
oben  nebst  den  Bth.Stielen  und  K.  drüsig  behaart.  B.  läng- 
lich-lanzettlich, meist  kurzhaarig.  Bth.  gross,  nickend,  in 
Iseitswendiger  Traube.  BlKr  glockenf.,  hellgelb,  innen  bräun- 
lich gefleckt,  aussen  drüsig- tlaumig,  mit  breiter,  stumpfer 
Oberlippe.  —  Giftig. 

E.Jun. — Aug.  In  lichten  Wäldern,  an  waldigen  Abhängen, 
stellenweise  häufig.  Engehalde  bei  Bern,  Sollrütiwald  und 
Gurtenthal  bei  Köniz,  Thörishaus,  Laupen,  Krauchthal,  Burg- 
dorf u.  a.  O. 

D.  lutea  L.  Verschieden  durch  die  viel  kleinere  und  engere, 
meist  blassere,  innen  gleichfarbige  BlKr ,  die  in  2  kurze, 
spitze  Läppchen  gespaltene  Oberlippe  und  die  kahlen  oder 
fast  kahlen  St.,  B.  und  Bth  Stiele.  —  Giftig. 

Jun.  Jul.  Wie  vorige,  jedoch  seltener.  Engehalde  bei 
Bern,  Belpberg,  Längenherg  bei  Belp,  Lindenthal  am  Ban- 
tiger,  an  der  Sense  bei  Thörishaus,  Dettligen  bei  Radelflngen. 

Anm.  Als  Zierpflanze  cult.  D.  purpurea  L.,  mit  grossen,  purpurnen, 
innen  gefleckten  BlKr.  —  Giftig.  Off.  die  B. 

Terönica.     Ehrenpreis. 

(Nach  der  heil.  Veronica,  nach  Andern  von  vera  unica  die  wahre 
Einzige,  nach  den  Heilkräften,  davon  auch  der  deutsche  Name.) 

i.  Bth.  in  seitenst.   Trauben  oder  Aehren  (Saxige, 
ausdauernde  Arten). 

a.  St.  und  B.  meist  kahl.  —  An  feuchten  Standorten. 

V.  scutelldta  L.    St.  schlaff.    B.  sitzend,  lanzettlineal.    Bth.  in 


236  ScrophulmHaceen. 

lockeren,  einzelnen  (selten  gegenst.)  Trauben.  BlKr.  blass, 
röthlich-  oder  bläulich-gestreift.  Fr.  zus. gedrückt,  ausge- 
randet-21appjg. 

Jun. — Sept.  Auf  Sumpfwiesen  und  Torfmooren,  hin  und 
wieder.  Murifeld  bei  Bern,  Niederlindach wald,  M. Buchsee- 
moos, Waldsümpfe  bei  Zollikofen,  Meyenmoos  bei  Burgdorf, 
Lobsigensee  u.  a.  O. 

V.  Anagdllis  L.  (aya7^>.co  zieren.)  St.  aufrecht.  B.  sitzend, 
eilanzettlich,  spitz,  meist  klein  gesägt.  Bth.  in  reichbth., 
gegenständigen  Trauben.  BlKr.  blassviolett,  mit  dunkleren 
Streifen. 

Jun.— Sept.  In  Gräben  und  Bächen,  nicht  selten.  Marzili 
bei  Bern,  Gümligenmoos,  M. Buchsee  u.  a.  0. 

V.  Beccahünga  L.  (Name  aus  dem  deutschen  «Bachbunge».) 
(Bachbummeln.)  St.  aus  liegender  Basis  aufsteigend,  cylin- 
drisch.  B.  kurzgestielt,  oval,  stumpf,  etwas  fleischig,  klein- 
gesägt oder  fast  ganzrandig.  BlKr.  blau. 

E.Mai— Sept.  An  Bächen  und  Gräben,  gemein.  —  Off, 
die  beblätterten  St. 

b.  St.  und  B.  behaart.  —  An  trockenen  Standorten. 

V.  urticifölia  L.  fll.  St.  aufrecht,  ringsum  behaart.  B.  sitzend, 
eif.  oder  lanzettlich,  scharf  gesägt,  die  oberen  lang  zuge- 
spitzt. K.  kürzer  als  die  Fr.  BlKr.  klein,  blassviolett  oder 
röthlich,  mit  dunkleren  Streifen.  —  St.  oft  mit  einer  endst., 
schwächeren  Bth. Traube.  —  30— 60cm. 

Jun.  Jul.  In  Waldschluchten,  an  waldigen  Abhängen, 
ziemlich  häufig. 

V.  Chamaedrys  L.  {yy.[j.yl  niedrig,  r^pu;  Eiche.)  (Katzenauge.) 
St.  aufstrebend,  abwechselnd  2zeilig  behaart.  B.  fast  sitzend, 
eif,  grob  gesägt.  K.  länger  als  die  (selten  ausgebildete)  Fr. 
BlKr.  gross,  hellblau,  mit  dunkleren  Streifen. 

Mai.  Jun.  An  Hecken  und  Waldrändern,  gemein. 

V.  montdna  L.  St.  kriechend,  wurzelnd.  B.  langgestielt,  eif., 
grob  gezähnt.  Bth.  in  2— 6bth.  Trauben.  BlKr.  bläulich  oder 
röthlich,  mit  dunkleren  Streifen.  Fr.  elhptisch,  breiter  als 
hoch,  länger  als  der  K.,  kürzer  als  der  Fr.Stiel. 

Mai,  Jun.  In  schattigen  Wäldern,  selten.  Hürnberg  bei 
Wyl,  Bütschelegg,  Rüeggisberg,  Schwanden. 

F.  officindlis  L.  St.  aufstrebend,  an  der  Basis  wurzelnd,  ringsum 
dicht  behaart.  B.  länghch-eif.,  in  den  kurzen  B.Stiel  ver- 
schmälert, gesägt,  durch  kurze  Behaarung  mehr  oder  weniger 
graugrün.  Bth.  in  ährenf.  Trauben.  BlKr.  blassbläulich  mit 
dunkleren  Streifen,  seltener  röthlich  oder  weiss.  Fr.  fast 
3eckig-keilf.,  länger  als  der  K. 


Scrophulariaceen.  237 

Jun.— Aug.  In  lichten  Wäldern,  auf  Lichtungen,  an  Wald- 
rändern, gemein.  Off.  die  blühenden  St. 

2.  Bth.  einzeln  im  Winkel  der  St.B.  (2axige,  meist 
einjährige  Arten.) 

a.    Bth.    im    Winkel   reducirter   B.   (HochB.),    zu   einer  endst. 
Traube  vereinigt.  —  St.  aufrecht  oder  aufsteigend. 

V.  sevpyllifölia  L.  St.  aus  kriechender,  wurzelnder  Basis  auf- 
recht. B.  oval  oder  länglich,  fast  ganzrandig,  kahl.  Bth.  in 
lockerer  Traube.  BlKr.  bläulich  oder  weiss,  mit  violetten 
Streifen. 

Mai— Sept.    Auf  Aeckern,  an  Wegen,  an  etwas  feuchten 
Orten,  stellenweise  häufig. 

V.  arvensis  L.  St.  aufrecht.  B.  herz-eif.,  gekerbt,  flaumig,  die 
unteren  kurzgestielt.  Bth.  fast  sitzend,  klein,  in  ährenf. 
Traube.  BlKr.  hellblau.  © 

Apr.— Aug.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  Mauern,  häufig. 

V.  triphylla  L.  St.  ästig,  drüsig-behaart.  Unterste  B.  eif.,  die 
oberen  handf.  tief3 — 5sp.,  mit  stumpfen  Lappen.  Bth.  ge- 
stielt, klein,  in  lockerer  Traube.  BlKr.  dunkelblau.  Fr.Stiel 
so  lang  oder  länger  als  das  DeckB.  —  B.  auf  der  Unter- 
seite meist  roth.  © 

März— Mai.     Auf  sandigen  Aeckern    bei   Schupfen  und 
RadelfiDgen,  stellenweise  häufig. 

b.  Bth.  im  Winkel  der  LaubB.  —  St.  meist  liegend, 
ausgebreitet-ästig. 

V.  agrestis  L.  ( V.  agrestis  pulchella  Gaud.  Fl.  helv.)  B. 
länglich-eif.,  gekerbt-gesägt,  hellgrün  oder  bräunüch.  Bth. 
klein.  K.Zipfel  länglich,  stumpf.  BlKr.  weiss,  seltener  röth- 
lich  oder  bläulich.  Fr.  spitz  ausgerandet,  mit  gedunsenen, 
meist  2 — 6samigen  Fächern.  © 

März— Mai  (u.  Herbst).    Auf  cult.  Boden,  in  Gärten,  auf 
Aeckern,  stellenweise  häufig. 

F.  polita  Fries.  (V.  agrestis  vidgaris  Gaud.)  Verschieden 
durch  kleinere,  rundlich- eif.,  tiefer  gesägte,  trübgrüne  B., 
eif.,  spitze  K.Zipfel,  dunkelblaue  BlKr.  und  meist  8—12- 
samige  Fr.Fächer.  © 

März— Mai  (u.  Herbsl).  Wie  vorige. 

V.  persica  Poiret.  (V.  Buxbaumii  Tenor e.  V.  Tournefortii 
Gmelin.)  B.  ei-herzf.,  grob  gesägt.  Obere  Bth.Stiele  viel 
länger  als  das  B.  BlKr.  gross,  hellblau,  mit  dunkleren  Adern. 
Fr.  flach,  viel  breiter  als  hoch,  stumpfwinklig  ausgerandet, 
mit  gekielten  Fächern.  © 


238  Scrophulariaceen. 

März  (oft  schon  Febr.)  — Oct.  Auf  cult.  Boden,  auf 
Aeckern,  an  Wegen,  stellenweise  häufig.  Bern,  M.Buchsee, 
Burgdorf.  Soll  aus  dem  Orient  stammen  und  hat  sich  erst 
in  neuerer  Zeit  eingebürgert.  Wird  von  Haller  (Hist.  Stirp. 
1768)  nicht  erwähnt. 

F.  hederifoUa  L.  B.  breit-eif.,  3— Slappig.  K.Zipfel  herzf., 
länger  als  die  blassbläuUche  BlKr.  Fr.  fast  kugelig-gedunsen, 
mit  1 — '2samigen  Fächern.  © 

März — Jun.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  gemein. 

Anm.  V.  Teucrmm  L.  Von  V.  Chamaedrys  verschieden  durch  den  5- 
(nicht  4-)  th.  K.,  dichtere  Bth. Trauben  und  den  allseitig  behaarten  St.  — 
früher  am  Dählhölzli  bei  Bern  gefunden,  scheint  daselbst  nicht  mehr  vorzu- 
kommen. 

Melampyrum.     Wachtelweizen. 

((i,£>.a?  schwarz,  Trupo;  Weizen,  von  den  schwärzlichen  Samen 
des  M.  arvense.) 

M.  'pratense  L.  St.  abstehend-ästig.  B.  lanzettlich.  Bth.  kurz- 
gestielt, fast  wagrecht  abstehend,  in  lockeren,  einseitswen- 
digen  Trauben.  DeckB.  grün,  an  der  Basis  pfriemlich  ge- 
zähnt. BlKr.  viel  länger  als  der  K.,  mit  gelbem  Saum  und 
gelblicher  oder  weisser  Röhre.  Unterlippe  gerade  vorge- 
streckt. —  Var.  mit  etwas  röthlichen  Bth.  —  © 

Jun.— Aug.  In  lichten  Wäldern,  gemein.  (In  N.Europa 
auch  auf  Wiesen.) 

M.  süvdticum  L.  (M.  alpestre  Pers.)  Verschieden  durch  die 
viel  kleineren,  aufrechten,  goldgelben  BlKr.  und  die  meist 
ganzrandigen,  schmallanzettlichen  DeckB.  BlKr.Röhre  und 
Fr.  kaum  länger  als  die  K.Zähne.  © 

Jul.  Waldrand  am  Gurten  ob  Kehrsatz ;  in  lichtem  Wald 
unterhalb  der  Hunzikenbrücke,  Schwarzwasserthal,  Radel- 
fingen. (Auf  den  Voralpen  häufig.) 

Anm.  M.  arvense  L.  Bth.  im  Winkel  wimperig-gezähnter,  meist  rother 
DeckB.  in  allseitswendigen  Aehren,  BlKr.  roth  mit  gelbem  Fleck  au  der 
Unterlippe.  —  Auf  Aeckern  selten  und  vorübergehend  eingeschleppt. 

Pediculäris.     Läusekraut.     {PedicuJus  Laus.) 

P.  palustris  L.  St.  aufrecht-ästig.  B.  tief-fiederth.,  mit  einge- 
schnitten-gezähnten  Lappen.  Bth.  kurzgestielt,  im  Winkel  der 
oberen  B.  K.Saum  21appig,  krau.'^gezähnt.  BlKr.  hellviolett- 
roth  (selten  fast  weiss),  mit  sichelt.  Oberlippe.  —  20— 50cm.  @ 
Mai— Jul.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Ufern,  hin  und  wieder. 
Eiholzmoos  und  Seihofenmoos,  Belpmoos  längs  der  Aare; 
Eimatt  bei  Bern;  Sumpfwiesen  bei  Vechigen,  Walkringen- 
moos, Lyss,  Lobsigensee. 


Scrophulariaceen.  239 

Bhinänthus.     Klappertopf.     {f)ic  Nase,  avö-o^  Blume.) 

R.  mdjo?^  Ehrh.  (Alectorolop/ius  major  Rclih.)  St.  4kaQtig. 
B.  länglich-lanzettlich,  grobgesägt.  Bth.  im  Winkel  blass- 
häntiger,  eif.  DeckB.  BlKr.  hellgelb,  mit  aufwärts  gekrümmter 
Röhre.  Oberlippe  mit  2  läiighchen,  violetten  Zähnchen.  — 
Var.  glaher  (R.  majoi'  Koch)  K.  kahl  oder  schwach  flaumig. 
Samen  breit  geflügeh.  —  Var.  hirsutus  (R.  hirsutus  Lam. 
R.  Alectorolophus  Poll.)  K.  zottig.  Samen  schmal  geflügelt. 

—  © 

Jun.  Jul.  Auf  Wiesen  und  Aeckern,  steUenweise  häufig 
(meist  Var.  hirsutus). 

R.  minor  Ehrh.  (Alectorolo'phusm.inor  Wimmer  et  Grabowski.) 
Kahl.  St.  4kantig,  oft  einfach.  B.  schmal-lanzettlich,  grobge- 
sägt. DeckB.  grün  oder  bräunlich.  BlKr.  gelb,  mit  gerader 
Röhre  und  sehr  kleinen,  stumpfen,  violetten  oder  weisslichen 
Zähnchen  der  Oberlippe.  © 

Mai,  Jun.  Auf  sumpfigen  Wiesen,  an  Ufern,  häufig. 

Euphräsia.     Augentrost.     (£u9paGLa:  Frohsinn.) 

E.  officindlis  L.  St.  meist  von  der  Basis  an  ästig.  B.  eif.,  ge- 
zähnt. Bth.  fast  sitzend,  im  Winkel  der  oberen  B.  Oberlippe 
der  BlKr.  dunkler  oder  blasser  violett.  Unterlippe  ausge- 
breitet, mit  3  seicht  2sp.  Lappen,  weiss,  mit  gelbem  Fleck. 
Die  eine  Antherenhälfte  der  kürzeren  Stbg.  mit  einer  län- 
geren Stachelspitze.  —  Sehr  veränderlich,  besonders  in  der 
Grösse  und  Farbe  der  BlKr.,  Form  der  B.  und  Behaarung. 

—  Var.  'pratensis.  Abstehend-ästig,  oben  mehr  oder  weniger 
drüsenhaarig.  B.  spitz  gezähnt.  —  Var.  ne?yiorosa.  (E.  striata 
Host.)  St.  und  Aeste  steif-aufrecht.  B.  haarspitzig  gezähnt, 
meist  kahl.  Bth.  kleiner,  —  © 

Jul.— Oct.  Auf  feuchten  Grasplätzen,  gemein.  Var.  ne- 
rnorosa  auf  Kiesboden,  an  Ufern,  hin  und  wieder. 

E.  Odontites  L.  (or^ouc  Zahn,  von  der  angebl.  Heilkraft.)  B. 
lanzettlich  oder  lanzettlineal,  entfernt  gezähnt.  Bth,  im 
Winkel  der  oberen  B.,  kurzgestielt,  einseitswendig.  BlKr. 
blassroth,  flaumig.  Unterlippe  mit  3  ungeth.  Lappen,  kürzer 
als  die  Oberlippe.    Antherenhälften  gleichmässig  zugespitzt. 

—  Var.  mit  kürzeren,  die  Bth.  nicht  überragenden  DeckB., 
nach  der  Basis  verschmälerten  B.  und  mehr  abstehenden 
Aesten.  (E.  serotina  Lam.)  © 

Jun.— Oct.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  stellenweise  häufig. 
M.Buchsee,  Belpmoos  u.  a.  O.  Var.  serotina  auf  Stoppel- 
feldern im  Herbst,  selten. 

Aum.  E.  lutea  L.  Nach  Haller  Hist.  Stirp.  bei  Frienisberg  —  wurde  in 
neuerer  Zeit  rächt  mehr  gefunden. 


240  Orobaneheen. 

Lathraea.     SchuppeDWurz.      ("Xaö^paLQc  verborgen.) 

L.  Squamdria  L.  W.Stock  mit  fleischigen  Schuppen  dicht  be- 
setzt. St.  einfach,  fleischig.  Bth.  in  einseitswendiger,  vor  dem 
Aufblühen  nickender  Traube,  mit  breiteji  DeckB.  BlKr. 
röthlich,  den  blassen  K.  wenig  überragend.  —  10— 20cm. 

Apr.  Auf  den  Wurzeln  verschiedener  Bäume  und 
Sträucher,  besonders  Gorylus  Avellana,  selten.  Zwischen 
Reichenbach  und  Neubrück  an  mehreren  Stellen :  Pieichen- 
bach,  Birchi,  Aeschenbrunnmatt  und  am  1.  Aarufer  im 
Wäldchen  unterhalb  der  Reichenbachfähre ;  Schwarzwasser- 
thal, Schupfen,  Sommerhauswald  bei  Burgdorf. 


Farn.  82.    Orobaneheen. 

(Nach  Eichler   zu  Farn.   Gesneraceen,    nach   Garcke  zu   Fam, 
S  crophularia  ce  en.) 

Bth.  zw.,  zygomorph.  K.  meist  2— 5z.  oder  -th.  BlKr.  meist 
2hppig.  Stbg.  4,  2  länger  und  2  kürzer,  der  BlKr.  eingefügt. 
FrKn.  1  fächerig,  mit  1  Gf.  und  kopfiger  oder  21appiger  Narbe. 
Fr.  eine  2klappige,  vielsamige  Kapsel.  Samen  sehr  klein,  ei- 
weisshaltig.  Embryo  ohne  Gotyledonen.  —  Parasiten  ohne 
grüne  B.  (mit  braunen  Schuppen),  durch  die  (oft  verdickte) 
StBasis  den  Wurzeln   verschiedener  Phanerogamen  aufsitzend. 

180  Spec,  meist  in  der  nördl.  gemässigten  Zone. 

K.  4— 5z.   oder  2th.    BlKr.  21ippig  mit  Slappi-  i 

ger  Unterlippe.  Bth.  in  ährigem  Bth.Stand  |    Orobanche. 

Orobänche.     Sommerwurz. 

(Von  opoßo?,  Namen  mehrerer  Hülsenpflanzen,  und  oLyjziv 
würgen,  ursprüngl.  Name  der  Guscuta.) 

i.  Bth.  ohne  VorB,    K.  tief  2th. 

0.  Epithymum  BC.  Bth.  in  lockerer,  meist  kurzer  Aehre.  BlKr. 
röhrig-glockig,  auf  dem  Rücken  schwach  gewölbt,  violett- 
röthhch  oder  gelblich,  mit  rothen  Streifen,  seltener  blass- 
gelb. Mittellappen  der  Unterlippe  grösser  als  die  seitlichen» 
Stbf.  unten  zerstreut-behaart.  Narbe  rothbraun  (oder  gelb). 
—  10— 20cm. 

E.Jun.  Jul.  Auf  Thymus  Serpyllum,  hin  und  wieder  auf 
trockenen  Wiesen;  an  sonnigen  Abhängen  zwischen  Neu- 
brück und  Reichenbach,  Gurtenthal  bei  Jennershaus  u.  a.  0. 

0.  Gdlii  Buhy.  (0.  caryojßhyllacea  Sm.)  Bth.  meist  in  langer, 
reichbth.  Aehre.    BlKr.   röhrig-glockig,   mit  gewölbt-hervor- 


Lentibularieen.  241 

tretendem  Rücken,  braunrötlilich,  gelblich,  oder  blass-violett. 
Lappen  der  Unterlippe  fast  gleich  gross.  Stbf.  unten  dicht- 
behaart. Narbe  gelb  oder  rothbraun.  —  20 — 40cm. 

Jun.  Jul.  Auf  Galium  Mollugo  und  verum.  An  trockenen 
Abhängen,  Waldrändern,  selten. 
0.  minor  Sutton.  Bth.  in  lockerer  Aehre.  KB.  eif.,  in  eine 
pfriemliche  Spitze  verschmälert  oder  2sp.  BlKr.  röhrenf., 
leicht  bogenf.-gekrümmt,  mit  enger  Mündung,  meist  blass, 
mit  violetten  Streifen  oder  röthlich-violett.  Stbf.  unten  zer- 
streut behaart,  sonst  kahl.  Narbe  röthlich  oder  violett.  — 
15_30cm. 

Jun.— Sept.  Auf  Trifolium  pratense  und  repens,  selten. 
Ortschwaben,  Kirchlindach,  Radelflngen,  Aarberg,  M.Buch- 
see,  Bargdorf. 

2,   Bth.  mit  2   VorB.    IC  4— 5z.    (Phelipaea   C.  A.  Meyer.) 

0.  caeriilea  Vill.  St.  einfach.  K.  5z.  BlKr.  röhrig,  etwas  ge- 
krümmt, bläulich  oder  violett,  mit  dunkleren  Adern.  Unter- 
lippe mit  3  spitzen  Lappen.  Narbe  gelblich-weiss.  —  15— 
30  cm 

Jun.  Jul.  Auf  Achillea  Millefohum.  An  sonnigen,  trocke- 
nen Abhängen,  selten.  Schärloch,  Holligen,  Neubrück  und 
Reichenbach  bei  Bern;  M  Buchsee,  Oberburg,  Riggisberg. 
0.  ramösa  L.  St.  meist  ästig.  K.  4z.  BlKr.  klein,  röhrig,  blass- 
gelblich oder  bläulich,  mit  stumpfen  Lappen.  Narbe  gelb- 
lich. —   10— 30cm.   0 

Jun.  Jul.    Auf  Cannabis  und  Nicotiana,  selten.    Aarberg. 


Farn.  83.    lientibularieen. 

Bth.  zw.,  zygomorph.  K.  21ippig  oder  4— 5sp.,  bleibend. 
BlKr.  mit  kurzer  Röhre  und  21ippigem  Saum,  gespornt,  abfal- 
lend. Stbg.  2,  bogenf.  zusammenneigend,  der  BlKr.  eingefügt. 
FrKn.  Ifächerig,  mit  freiem,  centralem  Samenträger.  Gf  kurz 
oder  fehlend.  Fr.  eine  2  — 4kiappig  aufspringende  oder  uiiregel- 
mässig  zerreissende,  vielsamige  Kapsel.  Samen  eiweisslos.  — 
Meist  Wasser-  oder  Sumpfpflanzen. 

laG-egen  2o0  Spec,  zerstreut,  meist  in  gemässigten  und  wärmeren  Zonen. 

K.  4— 5sp.  BlKr.  offen.  —  B.  ungeth.,  rosettig, 
oben  drüsig- schleimig  (dadurch  oft  kleine 
Insekten  festhaltend) 

K.  21ippig.  BlKr.  mit  vorspringendem  Gau- 
men. —  Untergetauchte  Wasserpflanzen. 
B.  feinzertheilt,  mit  kleinen  Bläschen,  welche 
oft  Wasserthierchen  gefangen  halten     . 


Pinguicula. 


Utricularia. 
16 


242  Lentibularieen. 

Pinguicula.     Fettkraut. 

{Pinguis  fett,  von  den  drüsigen  B.) 

P.  vulgaris  L.  St.  gestaucht,  mit  rosettig  ausgebreiteten,  läng- 
lichen, etwas  fleischigen,  am  Rande  mehr  oder  weniger  ein- 
gerollten B.,  welche  auf  ihrer  oberen  Fläche  mit  kleinen, 
gestielten,  mehrzellig-köpfchenf.,  Schleim  absondernden  Drü- 
sen besetzt  sind.  Bth.  nickend,  auf  langen,  bodenst.  Bth.- 
Stielen  (seitlich  aus  dem  Ende  des  verkürzten  St.  entsprin- 
gend). BlKr.  violett,  mit  pfriemlichem  Sporn.  Fr.  eif. 

Mai;  Jun.  An  nassen  Stellen,  besonders  auf  Tuffboden, 
stellenweise  häufig.  Eimatt  und  Reichenbach  bei  Bern,  M.- 
Buchsee,  Lyss;  an  der  Aare  unterhalb  Wabern,  längs  des 
Belpmooses  und  bei  der  Hunzikenbrücke,  Längenberg  u.  a.  0. 

P.  alpina  L.  Verschieden  durch  die  weisse,  auf  der  Unterlippe 
gelbgefleckte  BlKr.,  den  kurz  kegelf.  Sporn  und  die  zuge- 
spitzte Fr. 

Mai.  An  feachten  Molassefelsen.  Bremgartenwald  an  der 
Aare;  am  Scherlibaehfall ;  ziemlich  häufig  im  Schwarz- 
wasserthal. 

Utriculäria.    Wasserschlauch.    {Utriculus  Schlauch.) 

U.  vulgaris  L.  B.  in  zahlreiche,  borstliche  Zipfel  fein  zertheilt. 
mit  kleinen,  rundlichen  Bläschen.  Bth.  in  3 — lObth.,  auf 
blattlosem  Träger  über  das  Wasser  emporgehobenen  Trau- 
ben. BlKr.  dottergelb,  Gaumen  mit  braunröthlichen  Streifen. 
Oberhppe  der  BlKr.  so  lang  oder  wenig  länger  als  der  Gau- 
men. —  Ueberwintert  durch  kugelige  Knöspchen. 

E.Jun.— Aug.  In  Sumpfgräben,  hin  und  wieder.  Löhr- 
moos,  Belpmoos,  Walkringenmoos,  M.Buchseemoos  u.  a.  O. 

U.  minor  L.  B.  sehr  klein,  in  kurze,  haarf ,  ganzrandige  Läpp- 
chen getheilt.  Bth.  klein,  mit  blassgelber,  am  Gaumen  bräun- 
lich gestreifter  BlKr.,  mit  kurzem,  höckerartigem  Sporn.  — 
Viel  kleiner  und  zarter  als  die  vorige  Spec. 

Jul.— Sept.  Wie  vorige,  seltener.  Unterhalb  der  Hunziken- 
brücke, Seihofenmoos,  Lobsigensee. 

U.  intermedia  Hayne.  B.  2zeilig,  handf.-vielsp.,  mit  wimperig 
gezähnelten  Zipfeln.  Bläschen  an  besonderen,  grundst.  Zwei- 
gen.   BlKr.  schw^efelgelb.    Oberlippe  doppelt  so  lang  als  der 
Gaumen.    Sporn  zugespitzt,  fast  so  lang  als  die  Unterlippe. 
Jul.  Aug.  In  Sumpfgräben,  selten.  Seihofenmoos. 

Anm.  U.  neglecta  Lehmanyi.  (Von  U.  vulgaris  versch.  durch  blasser 
gelbe  BlKr.,  mit  viel  längerer  Oberlippe  und  fast  flacher  Unterlippe),  1834  im 
Egelmoos  bei  Bern  beobachtet,    wurde  in   neuerer  Zeit  nicht  wieder  gefunden. 


Labiaten. 


243 


Farn.  84.    Labiaten. 

Bth.  zw.,  zygomorph.  K.  röhrig,  4— 5z.  oder  21ippig,  blei- 
bend. BlKr.  röhrig,  mit  21ippigem  Saum  (2  BIB.  die  obere,  3 
die  untere  Lippe  bildend),  selten  fast  regelmässig  4— 5sp.  oder 
einlippig.  Stbg.  der  BlKr.  eingefügt,  4  (durch  Fehlschlagen  des 
5ten,  hinteren,  der  Mitte  der  Oberlippe  entsprechenden),  2  län- 
ger und  2  kürzer,  selten  4  fast  gleiche  oder  2  Stbg.  Antheren 
oft  mit  mehr  oder  weniger  divergir enden  Hälften,  FrKn.  aus 
2  medianen  Garp.  gebildet,  4höckerig,  mit  4  Samenanlagen. 
Gf.  1,  mittelständig,  mit  meist  2sp.  Narbe.  Fr.  in  4  (seltener 
durch  Fehlschlagen  3  —  1 )  einsamige  Schliessfrüchtchen  (Nüsschen) 
zerfallend.  Samen  mit  fehlendem  oder  spärlichem  Eiweiss.  — 
Kräuter  oder  seltener  Halbsträucher  mit  gegenst.,  meist  ungeth. 
B.  und  4kantigem  St.  Bth.  meist  sitzend  oder  kurzgestielt,  in 
B.winkelst.  Knäueln  oder  Büscheln  (nieist  verkürzten,  gabeligen, 
in  Wickel  übergehenden  Bth. Ständen).  Je  2  gegenüber  liegende 
Bth. Stände  scheinbar  einen  Quirl  bildend.  Selten  einzelne,  B.- 
winkelst. Bth.  Bth.Stände  theils  in  den  Achseln  der  LaubB., 
theils  in  den  Achseln  der  oberen  reducirten  B.  (DeckB.)  zu 
endst.  Aehren  oder  Trauben  vereinigt.  —  Viele  Labiaten  treten 
in  2  Formen  (unvollkommen  diöcisch)  auf :  Mit  grösserer  BlKr., 
längeren,  vollkommen  ausgebildeten  Stbg.  und  mehr  oder  we- 
niger verkümmertem  Gf.  —  und  mit  kleinerer  BlKr.,  kürzeren, 
mehr  oder  weniger  verkümmerten  Stbg.  und  vollkommen  aus- 
gebildetem Gf. 

2600  Spec.  (Salvia  c.  450  Spec.)  vorherrschend  in  den  gemässigten  Zonen,  viele  in 
den  Mediterranländern. 

I.  BlKr.  trichtert.  Saum  tast  regelm.  4— 5sp.      1  MENTHOI- 

Stbg.  4,  fast  gleich.    Früchtchen  eif.    —    Aro-  DEEN. 

matisch.    BlKr.  violett,  röthlich  oder  weiss  Mentha. 

Stbg.  2  (2  rudimentär  oder  fehlend).  Frücht- 
chen Skantig.  —  BlKr.  klein,  weiss.     .      .  Lycopus. 

II.  BlKr.  deutlich  zweilippig. 

1  Stbg.  2,  unter  der  Oberlippe  gleichlaufend.    MONARDEEN, 

K.  fast  gleichmässig-özähnig.  —  Bth.  in  endst., 

kopff.  Bth.Stand Monarda. 

K.  21ippig.  Antheren  auf  kurzem  Träger,  mit 
fadenf.,  2schenkligem  Gonnectiv,  das  frucht- 
bare Fach  am  Ende  des  längeren,  das 
sterile  (rudimentäre)  am  kürzeren  Schenkel     Salvia. 

2.  Stbg.  4,  der  Unterlippe  aufliegend  oder 
in  der  BlKr.Röhre  verborgen.  Antheren 
nierenf  OCIMOIDEEN. 

K.  kurz  5z.,  der  obere  Zahn  grösser  oder  mit 


244  Labiaten. 

deckelartigem    Anhängsel.     Oberlippe    der 

BlKr.  21appig.  --  St. Basis  holzig      .     .     . 

K.  21ippig.  Oberlippe  der  BlKr.  41appig     .     . 

3.  Stbg.  4,  entfernt  {nicht  gleichlaufend). 

a.  Antherenhälften  getrennt,  dem  verbreiterten 

Gonnectiv  schief  angewachsen. 

t  Bth.  (bei  don  inländ.  Spee.)  einzeln  im  Winkel  der  DeckB. 

K.  fast  gleichmässig  5z.  oder  21ippig.  —  DeckB. 
den  K.  überragend 

tt  Bth.  in  den  B.Winkeln  geknäuelt  oder  gebüschelt. 

K.  21ippig,  nach  dem  Verblühen  durch  einen 
Haarkranz  geschlossen.  Aeussere  Stbg.  aus- 
wärts gebogen     

K.  fast  gleichmässig-5z.  Stbg.  zusammennei- 
gend      

K.  21ippig.  Stbg.  oben  zusammenneigend  . 

b.  Antherenhälften  an  der  Spitze  zusammen- 
hängend, divergirend,  oder  gerade  ausge- 
breitet und  durch  eine  gemeinschaftl.  Längs- 
ritze aufspringend. 

K.  21ippig.  Stbg.  zus.neigend.  —  Bth.  in  B.- 
winkelst.  Knäueln 

K.  fast  gleichmässig-oz.  Stbg.  auseinander- 
tretend. —  Bth.  in  einseitswendigem  Bth.- 
Stand 

4.  Stbg.  4,  genähert  und  meist  gleichlau- 
fend (nach  dem  Verblühen  zuweilen 
seitioäi'ts  gebogen). 

a.  Vordere  (der  Unterlippe  entsprechende) 
Stbg.  von  den  hinteren  überragt. 

Mittellappen  der  Unterlippe  concav.  —  Obere 
Bth.Knäuel  (in  der  Achsel  reducirter  B.) 
ährenf.  gedrängt 

Mittellappen  der  Unterlippe  flach.  Je  2  ge- 
näherte Antheren  (durch  die  divergirenden 
Hälften)  ein  Kreuz  bildend.  —  Bth.  ge- 
stielt, in  der  Achsel  der  LaubB 

b.  Vordere  Stbg.  die  hinteren  überragend.  K. 
nach  dem  Verblühen  offen,  mit  mehr  oder 
weniger  abstehenden  Zähnen. 

t  Stbg.  nach  dem  Verblühen  nicht  auswärts  gebogen. 

K.  21ippig,  gross,  glockig-offen.  Oberlippe  der 


Lavandula. 
Ocimum. 


SATUREI- 

NEEN. 


Otnganum. 


Jhymus. 

Satureja. 
Calamintha. 


MELISSEEN. 

Melissa. 

Hgssopus. 


NEPETEEN. 

Nepeta. 

Glechoma. 
STAGHYDEEN 


Labiaten. 


245 


BlKr.  gerade,  fast  flach  und  ungetheilt. 
Antherenhälften  der  paarigen  Stbg.  ein 
Kreuz  bildend.  —  Bth.  gestielt   .... 

Unterlippe  der  BIKr.  mit  fehlenden  oder  sehr 
kleinen  Seitenlappen.  —  Bth.  in  B.winkelst., 
Scheinquirle  bildenden  Knäueln  .... 

Unterlippe   der  BIKr.  mit  3   spitzen  Lappen. 

—  BIKr.  gelb 

Unterhppe   der  BIKr.   Slappig,    an  der  Basis 

mit  2  vorragenden,  hohlen  Zähnen.  An- 
therenhälften durch  eine  Querspalte  (klap- 
pig) aufspringend.  —  K.Zähne  stachel- 
spitzig   

Unterlippe  der  BIKr.  Slappig,  mit  herzf.  Mittel- 
lappen. Röhre  mit  einem  Haarring.  —  K. 
kantig-gerippt 

Unterhppe  der  BIKr.  Slappig.  Röhre  ohne 
Haarring.  —  Mit  bodenst.  B.Rosette.  Blü- 
hende St.  seitlich 

ff  Stbg.  nach  dem  Verblühen  auswärts  gebogen. 

Früchtchen  oben   gerundet.    Röhre  der  BIKr. 

mit  einem  Haarring 

Früchtchen  Skantig,  oben  flach.   —    B.  handf. 

gelappt 

c.  Vordere  Stbg.  die  hinteren  überragend.  K. 
21ippig,  nach  dem  Verblühen  durch  das 
Zusammenneigen  der  Zähne  mehr  oder 
weniger  geschlossen. 

Oberlippe  des  K.  mit  helmf.  Anhängsel.  BlKr.- 
Röhre  ohne  Haarring.  —  Bth.  einzeln,  im 
Winkel  der  LaubB.,  einseitswendig. 

Oberlippe  des  K.  ohne  Anhängsel.  Röhre  der 
BIKr.  mit  einem  Haarring.  Längere  Stbf. 
unter  der  Anthere  mit  zahnartigem  An- 
hängsel. —  Bth.  geknäuelt,  in  endst.  Aehre 

lil.    BIKr.   durch   die  sehr   kleine    oder  tief  ge- 
spaltene Oberlippe  scheinbar  einlippig. 

Oberlippe  der  BIKr.  karz,  seicht  21appig, 
Unterlippe  Slappig  . 

Oberlippe  der  BIKr.  tief  gespalten,  die  2  Ab- 
schnitte derselben  mit  der  Unterlippe  ver- 
bunden, welche  dadurch  ölappig  erscheint. 

—  Bth.  (in  der  Achsel  der  TragB.)  serial, 
seltener  einzeln 


MeliUis. 

Lamium. 
Galeobdolon. 

Galeopsis. 

Ballota. 

Betonica. 

Stachys. 
Leonurus. 


SGUTELLA- 
RIEEN. 


Scutellaria. 

Bru7iella. 

AJUGOIDEEN. 
Ajuga. 

Teuer  ium. 


246  Labiaten. 

Mentha.     Minze.     (Münze.)     (griech.  [xivO-n.) 

M.  süvestris  L.  (erweitert.)  ß.  sitzend  oder  sehr  kurz  gestielt, 
eilanzettlich  oder  lanzettlich,  scharf  gesägt,  mehr  oder  we- 
niger weissfilzig.  Bth. Knäuel  zu  dichten,  cylindrischen  Aehren 
vereinigt.  —  Selten  mit  fast  kahlen  St.  und  B.  (M.  viridis  L.) 
E.Jul.  — Sept.  An  feuchten  Orten,  in  Gebüschen  und  lichten 
Wäldern,  häufig.  Var.  viridis  hie  und  da  cult. 

M.  piperita  L.    Pfefferminze.    B.  gestielt,   eif.  oder  eilanzett- 
lich,   scharf  gesägt,   beiderseits   grün,    kahl   oder  fast   kahl. 
Bth. Knäuel  in  cylindrischen,    oft  an  der  Basis  unterbroche- 
nen Aehren.  —  Stark  aromatisch  (Pfefferminzöl  enthaltend). 
E.Jul.  Aug.  In  Gärten  cult.  Off. :  Fol.  Menthae  piperitae. 

M.  aqudtica  L.  B.  gestielt,  eif.,  gesägt,  beiderseits  grün,  meist 
flaunng  behaart.  Bth. Knäuel  (sämmtlich  oder  nur  die  oberen) 
zu  endst.,  rundlich-köpfchenf.  Bth.Stäiiden  vereinigt.  K.Zähne 
aus  Seckiger  Basis  pfrienilich.  —  Zottig  behaart  (Var.  hir- 
suta)  oder  fast  kahl. 

E.Jul.— Oct.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Gräben,  Ufern,  häufig. 

M.  arcensis  L.  B.  gestielt,  eif.,  gesägt.  Bth.Knäuel  im  Winkel 
der  LaubB.  (ohne  eiidst.  Bth. Stand).  K.  glockig,  Zähne 
Seckig  (ungefähr  so  lang  als  breit).  —  Var.  mit  kahlen  und 
behaarten  B. 

E.Jul.— Oct.  An  etwas  feuchten  Orten,  an  Wegen,  Grä- 
ben, auf  Aeckern,  häufig. 

A  n  m.  Die  M. Arten  sind  zahlreichen  Abänderungen  unterworfen,  die  zum 
Theil  als  Spec.  beschrieben  sind;  überdies  finden  sich  nicht  selten  hybride 
Zwischenformen.  —  M.  aqiiatica  x  arvensis  (31.  sativa  L.)  von  M.  ar- 
vensis  verschieden  durch  die  röhrigen,  starkrippigen  K.  mit  pfriem].  Zähnen 
—  u.  a. 

Von  krausblättrigen,  Krauseminzöl  enthaltenden  Culturvarietäten  off.  Fol. 
Menthae  crispae, 

Lycopus.     Wolfsfuss.     (aux-o?  Wolf,  -ouc  Fuss.) 

L.  europaeus  L.  St.  meist  abstehend-ästig.  B.  eilanzettlich, 
grobgesägt,  am  Grunde  fiedersp.  Bth.  in  dichten,  B.  winkelst. 
Knäueln.  K.Zähne  pfriemlich  zugespitzt.  BlKr.  klein,  weiss, 
mit  rothen  Punkten. 

Jul.  Aug.  Auf  Sumpfwiesen  und  Torfmooren,  an  Ufern^ 
ziemlich  häufig.  Gümligenmoos,  Beipmoos,  M.Buchseemoos 
u.  a.  O. 

Monärda.     Monarde. 

(Nach  dem  span.  Arzt  N.  Monardes.) 

M.  didyma  L.  (Goldmelisse.)  St.  meist  einfach.  B.  gestielt, 
eilanzettlich,  mit  gerundeter  oder  etwas  herzf.  Basis,  die 
obersten  sitzend.  Bth.Knäuel  (Scheinquirle)  zu  einem  endst., 


Labiaten.  247 

kopff.  Bth. Stand  vereinigt.  DeckB.  pfriemlicb,  nebst  den  K. 
braunroth.  K.Schlund  kahl  oder  wenig  behaart.  BlKr.  hoch- 
roth,  —  Aromatisch.  —   1—1  Va"'. 

Jul. — Sept.   In  Gärten  cult.  Aus  N.Amerika  stammend. 

Sälvia.     Salbei.     (^Salvare  retten,  heilen.) 

1.  Bth.Knäuel  (Scheinquirle)  15—30bth. 

S.  verticüldta  L.  B.  fast  3eckig  herzf.,  die  unteren  meist  mit 
2  kleinen  Seitenläppchen.  Bth.  gestielt,  in  dichten,  rundlichen, 
meist  getrennten  Knäueln  (Scheinquirlen).  BlKr.  blauviolett. 
Gf.  der  Unterlippe  genähert. 

Jul. — Sept.  An  Wegen  und  steinigen  Orten,  selten.  Hun- 
zikenbrücke,   Feldweg  beim  Bärenriedwald  bei  M.Buchsee. 

2.  Bth. KnäuelK Scheinquirle)  2—12bth. 

S.  pratensis  L.  B.  länglich-eif.,  runzehg-aderig,  die  unteren 
gestielt,  an  der  Basis  meist  herzf.  Bth.  kurz  gestielt,  im 
Winkel  kurzer,  eif.  HochB.  BlKr.  gross,  blau  oder  blau- 
violett (selten  rosenroth  oder  weiss).  Oberlippe  sichelf.  ge- 
krümmt. —  Die  sterilen  Anthcrenfächer  löffelf.  verbreitert, 
den  Schlund  der  BlKr.  verschliessend.  Beim  Eindringen 
von  Bienen  werden  dieselben  zurückgestossen  und  bewirken 
dadurch  das  Hervortreten  der  in  der  zusammengefalteten 
Oberlippe  verborgenen  fruchtbaren  Antherenfächer. 
Mai— Herbst.  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

6".  glutinösa  L.  St.  oben  nebst  Deckß.  und  K.  drüsig-klebrig. 
B.  gestielt,  herz-eif.,  grobgezähnt,  die  oberen  zugespitzt. 
Bth.  gestielt.  BlKr.  gross,  hellgelb  mit  bräunlichen  Streifen 
und  Punkten.  —  V^~f"- 

E.Jul. — Sept.  In  (4ebüschen,  hin  und  wieder.  Am  Längen- 
berg bei  Toffen,  Thurnen,  Rüeggisberg;  Schwarz wasser- 
thal;  an  der  Sense,  Saane,  Aare  bei  Münsingen  und  Aar- 
berg; Radelflngen;  Thorberg,  Burgdorf  an  der  Emme. 

S.  officindlis  L.  Halbstrauchig.  St.  am  Grunde  holzig.  B.  ge- 
stielt, länglich-eif.  oder  eilanzetthch,  runzelig-aderig,  klein- 
gekerbt, die  j milderen  graufilzig.  BlKr.  violett,  seltener  weiss. 
—  Aromatisch. 

Mai— Jul.  In  Gärten  cult.  Aus  S, Europa  stammend.  Off. 
die  B. 

Anm.  Als  Zierpflanze  cult.:  S.  coccinea  L.,  mit  hochrothen  Btli..  u.  a. 
Spec.  —  RoHmarinus  officinalis  L.  (Salvia  Rosmarinus  Spenner),  ästiger, 
aromatischer  Strauch  mit  linealen  B.,  aus  S.Europa  (nicht  im  Freien  über- 
winternd).   Off.  die  B. 

Layändula.     Lavendel. 
(Lavare  waschen,  von  der  Anwendung  zu  Waschungen.) 
L.  Vera   DC.    (L.   officinalis   Chaix.)    St.  und  Aeste  an  der 


248  Labiaten. 

Basis  holzig.  B.  sitzend,  lineal,  eingerollt,  durch  Sternhaare 
filzig,  später  fast  kahl.  Bth.  in  endst ,  an  der  Basis  nackten 
Aehren  mit  kurzen,  meist  braunhäutigen  Deckschuppen.  K. 
mehr  oder  weniger  blau.  BlKr.  blauviolett.  —  Aromatisch. 
Jul.  Aug.  Hin  und  wieder  cult.  In  S.Europa  einheimisch. 
Off.  die  Bth. 

Ocimum. 

0.  Basilicum  L.  Basilienkraut.  St.  ästig.  B.  gestielt,  länglich 
eif.,  kahl.  Bth.Büschel  in  endst.,  unterbrochenen  Trauben. 
Bth.  kurzgestielt.  BlKr.  weiss  oder  röthlich.  DeckB.  und  K. 
gewimpert.  —  Aromatisch.  0 

.Jul.  Aug.  Hin  und  wieder  cult.  Aus  O.Indien  stammend. 

Origanum.     Dosten. 

0.  vulgäre  L.  Wilder  Majoran.  St.  oben  ästig.  B.  eif.  Bth. 
einzeln,  im  Winkel  eif.,  meist  rothbrauner,  den  K.  über- 
ragender DeckB.,  in  kurzen,  am  Ende  des  St.  und  der  Aeste 
doldig-gedrängten  Aehrchen.  K.  Szähnig.  BlKr.  hell  violett- 
roth.  —  Selten  mit  grünen  DeckB.  und  weissen  BlKr. 
E.Jul.  Aug.  An  steinigen  Orten,  Waldrändern,  häufig. 

0.  Major dna  L.  Majoran,  Sommermajoran.  St.  ästig.  B. 
ovaJ,  stumpf,  fein  graufilzig.  K.  fast  bis  zur  Basis  gespalten. 
Bth.  klein,  im  Winkel  dichtdachiger,  graugrüner,  weich  be- 
haarter DeckB.  Bth. Aehren  oval.  BlKr.  weiss  oder  blass- 
röthlich.  —  Aromatisch.  © 

Jul— Sept.    In  Gärten  cult.   In  N. Afrika  und  dem  Orient 
einheimisch.  Off.  die  blühende  Pflanze. 

Thymus.     Quendel.     Thymian.     (O^uoj  opfern.) 

T.  Serpyllum  L.  (spTToj  kriechen.)  Quendel.  (Kölm,)  St.  und 
Aeste  liegend  oder  aufstrebend,  an  der  Basis  holzig  und 
wurzelnd.  B.  klein,  elliptisch,  verkelirt-eif.  oder  länglich,  in 
den  kurzen  B.Stiel  plötzlich  oder  allmählig  verschmälert. 
BlKr.  klein,  roth,  seltener  weiss.  Obere  Bth. Knäuel  zu  endst, 
rundlichen  oder  länglichen  Bth.Ständen  vereinigt.  —  Aro- 
matisch. —  B.  meist  eif.,  St.  2-  oder  4zeilig  behaart  (T. 
Chamaedrys  Fr.),  seltener  mit  schmäleren  B.  und  gleichf. 
behaartem  St.  (T.  angustifolius  Pers.,  T.  Serpyllum  Fr.) 
Jun.— Oct.  Auf  trockenen  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 
Var.  angustifolius  Belpmoos  am  Aardamm,  auf  sandigem 
Boden  beim  Stockerensteinbruch  u.  a.  O.  —  Off.  die  blü- 
hende P^.  (Hb.  Serpylli.) 

T.  vulgaris  L.  Thymian.  Niedrig.  St.  holzig,  ästig,  mit  auf- 
rechten Aesten.    B.  länglich-eif.  oder  lineal,    am  Rande  ein- 


Labiaten.  249 

gerollt,  graufilzig,  drüsig  puDktirt.  BlKr.  röthlich.  In  den 
B.Winkeln  meist  kleine  B.Büschel  (verkürzte  Zweige).  —  Aro- 
matisch. 

Jun.    In  Gärten  cult.    In  S.Europa  einheimisch.    Off.  die 
blühenden  Aeste  (Hb.   Thymi). 

Saturöja. 

S.  hortensis  L.  Pfefferhraut,  Bohnenkraut.  St.  ästig.  B.  lineal- 
lanzettlich.  Bth.  kurzgestielt,  in  B. winkelst.,  2— 5bth.  Büschel- 
chen. BlKr.  blassviolett  oder  weiss,  am  Schlund  roth  punk- 
tirt.  —  Aromatisch.  0 

Jul.— Sept.  In  Gärten  cult.  und  hie  und  da  in  der  Nähe 
der  Gärten  verwildert.  —  In  S.Europa  einheimisch. 

€alamintlia.      (x.a.);0?  schön,  [jh^-t\  Minze.) 

€.  officindlis  Mönch.  St.  aufsteigend  oder  aufrecht.  B.  eif.,  ge- 
sägt oder  gekerbt.  Bth.  gestielt,  in  3— vielbth.,  gestielten, 
gabelästigen  Büscheln.  BlKr.  blass  violettroth.  Bth  Büschel 
ungefähr  so  lang  als  die  B.  —  Aromatisch.  —  30— 50cm. 

Jul. — Sept.  In  Gebüsclien,  an  Hecken  und  Waldrändern, 
selten.  Bei  Muri,  Reichenbach,  Thorberg. 

C  Acinos  Clairville.  St.  ästig,  mit  ausgebreiteten  oder  auf- 
steigenden Aesten.  B.  klein,  eif.,  kurzgestielt.  Bth.  kurzge- 
stielt, in  meist  3bth.,  B  winkelst ,  sitzenden  Büschelchen.  K. 
über  der  Basis  bauchig  gewölbt.  BlKr.  violett.  —  7_30cm. 
Ausdauernd,  seltener  ©  oder  @ 

Jun.— Sept.    Auf   trockenen  Aeckern,    an    Hecken,    nicht 
selten. 

C.  Clinopödiuni  Spenne7\  (Clinopodium  vulgare  L.)  (Name 
von  ySXiv'/]  Bett,  Trof^iov  Füsschen,  von  dem  mit  übereinander- 
stehenden,  rundl.  Bth.Knäueln  besetzten  St.)  —  St.  meist 
einfach.  B.  kurzgestielt,  eif.-länglich,  schwach  gezähnt,  weich- 
haarig. Bth.  in  vielbth.,  dichten  Knäueln  mit  pfriemlichen, 
borstig  gewimperten  (eine  Art  Hülle  bildenden)  VorB. 
Oberste  Bth.Knäuel  scheinbar  erdst.  K.Röhre  gekrümmt. 
BlKr.  roth.  -  30— 60cm. 

M.Jul. — Sept.  An  Hecken  und  Waldrändern,  gemein. 

Melissa.     Melisse.     {u.iliaGOL  Biene.) 

M.  officindlis  L.  St.  meist  ästig.  B.  eif.,  gekerbt  oder  stumpf 
gesägt.  Bth.  in  einseitswendigen,  B.winkelst.  Knäueln.  BlKr. 
vor  dem  Aufblühen  gelblich,  später  weiss  oder  blassröthlich. 
—  Aromatisch. 


250  Labiaten. 

Ju].— Sept.  In  Gärten  eult.;  selten  verwildert.  In  S.Europa 
und  dem  Orient  einheimisch.    Off.  die  B. 

Hyssöpus.    Ysop. 

(Von  dem  hebräischen  Esob,  Name  einer  aromat.  Pflanze.) 

H.  officindlis  L.  St.  ästig,  an  der  Basis  holzig.  B.  lanzettlich, 
ganzrandig,  fast  kahl,  drüsig  punktirt.  Bth.Büschel  zu  endst, 
einseitswendigen,  ährenf.  Trauben  vereinigt.  BlKr.  blau, 
seltener  röthlich  oder  weiss.  —  Aromatisch. 

Jul.  Aug.  In  Gärten  cult.  Aus  S.Europa  stammend.  Off. 
die  B.  und  blühenden  Gi'pfel. 

Nepeta.     Katzenkraut. 

(Nach  der  Stadt  Nepete  in  Etrurien.) 

A'.  Catdria.  L.  St.  aufrecht,  meist  ästig,  dünn  filzig.  B.  ge- 
stielt, herz-eif,  grobgezähnt,  unten  von  kurzem  Filz  grau- 
grün. Bth.  in  reichbth.  (zu  end-  und  seitenst.,  ährenf.  Bth.- 
Ständen  vereinigten)  Knäueln.  BlKr.  weiss  (gelblich  oder 
röthUch)  nnt  purpurnen  Punkten.  —  Von  eigenthümlichem 
Geruch. 

Jul.  Aug.  Auf  Schutt,  an  Mauern,  selten  und  vereinzelt. 
Neueneck,  Laupen,  Burgdorf  (Flühe),  Schwarzwasserthal. 

Glechöma.     Gundelrebe. 

(yAT/cov,  ursprüngl.  Mentha  Pulegium.) 

G.  hederdcea  L.  St.  kriechend,  wurzelnd,  mit  aufsteigenden 
Aesten  und  kriechenden  Ausläufern.  B,  gestielt,  nierenf. 
oder  herzf.,  gekerbt.  Bth.  gestielt,  in  2— 3bth.,  B.winkelst., 
einseitswendigen  Büschelchen  (oder  einzeln).  BlKr.  violett- 
blau (oder  rötlilich).  —  Var.  mit  mehr  oder  weniger  be- 
haarten St.  und  B. 

Apr.  Mai.  Auf  Wiesen,  an  Hecken  und  Waldrändern, 
gemein,  die  rothblühenden  seltener,  z.  B.  am  oberen  Sand- 
rain und  bei  Holhgen. 

Melittis.     Immenblatt.     {[LzkiGay,^  ij^ilirry.  Biene.) 

M.  MelissophyUum  L.  St.  weichhaarig.  B.  gestielt,  eif.  oder 
länglich,  grobgekerbt.  Bth.  meist  in  2— 3bth.,  B.winkelst, 
einseitswendigen  Büscheln.  BlKr.  gross,  blass  violettroth, 
selten  weiss.  —  30— 60c»i. 

E.Mai,  Jun.  In  Gebüschen  am  Girisberg  bei  Burgdorf, 
Lyss  (etwas  ausserhalb  der  Gebietsgrenze). 


Labiaten.  251 

Lämiuni.     Taubnessel.     Bienensaug. 

i.  Röhre  der  BlKr.  gerade.  —  Einjährig. 

L.  amplexicaule  L.  B.  mndlich-nierenf.,  grobgekerbt,  die  oberen 
sitzend,  halb  St.umfassend.  K.Zähne  nach  der  Bth.Zeit  zus.- 
neigend.  BlKr.  klein,  roth.  —  Mit  Bth. Dimorphie.  (Früh- 
lings- und  HerbstBth.  mit  kleiner,  im  K.  verborgener 
BlKr.)  © 

Apr.— Oct.  An  Mauern,  auf  Aeckern,  selten.  Bern  am 
Münzrain,  Muri,  Gümligen,  Bolligen,  Thorberg,  Burgdorf, 
M.Buchsee,  Schupfen,  Radelfingen,  Riggisberg. 

L.  purpureum  L.  B.  gestielt,  eiherzf.,  gekerbt-gesägt,  die  oberen 
gedrängt,  kurzgestielt,  von  den  unteren  durcli  ein  langes 
Internodium  getrennt.  K.Zähne  nach  dem  Verblühen  ab- 
stehend. BlKr.  roth.  —  St.  und  obere  B.  oft  röthlich  ange- 
laufen. © 

März— Nov.  (bei  milder  Witterung  auch  in  den  Winter- 
monaten).   Auf  cult.  Boden,    auf  Aeckern,    an  Wegen,    auf 


2.  Röhre  der  BlKr.  gekrümmt  (aufsteigend).  —  Ausdauernd. 

L.  maculdticm  L.  B.  gestielt,  eif ,  ungleich  -grob  gezähnt,  die 
oberen  fast  3eckig.  BlKr.  gross,  purpurn  (selten  weiss). 

Apr.— Jun.  (und  bis  Winter).  An  Hecken  und  Wald- 
rändern, gemein.  Die  weissblühende  bei  der  Neubrücke, 
Gurtendorf. 

Aiim.  L.  album  L.  Von  L.  maculatum  verschieden  durcli  die  langzu- 
gespitzten, scharf  gesägten  oberen  B.,  die  meist  reichhlüthigeren  Bth. Knäuel 
und  gelblich-weisse  BlKr.  mit  kürzerer  Röhre  und  gelben  Fleckchen  an  der 
Basis  der  Unterlippe  —  früher  bei  Bern  und  Burgdorf;  scheint  daselbst  nicht 
mehr  vorzukommen. 

Galeöbdolon.     Waldnessel.     Goldnessel. 

(valr,  Wiesel,  [i(^6>.o;  Gestank.) 

G.  luteum  Huds.  (Lamium  Galeobdolon  Crantz.)  B.  gestielt, 
eif.  oder  eilanzettlich,  grobgesägt  oder  gekerbt.  Bth.  in  dichten 
(Scheinquirle  bildenden),  B.winkelst.  Knäueln.  BlKr.  gelb. 
Antheren  kahl. 

Mai,  Jun.    In  Wäldern  und  Gebüschen,  häufig. 

Galeöpsis.     Hohlzahn. 

(vyA'^  Wiesel,  6'k;  Aussehen,  von  der  Form  der  BlKr.) 

i.    St.  unter  den  Gelenken  nicht  verdickt. 

G.  Lddanum  L.  (Name  eines  Harzes).  St.  meist  abstehend- 
ästig.  B.  lineallanzettlich  bis  eif.   Bth.Knäuel  im  Winkel  der 


252  '  Labiaten. 

oberen  B.  BlKr.  violettroth.  Unterlippe  am  Grunde  mit  gelb- 
licher oder  weisser  Zeichnung.  —  Sehr  veränderhch :  B. 
lineallanzettlich  oder  lanzettlich,  entfernt  gezähnt  oder  fast 
ganzrandig  (G.  angustifolia  Ehrh.).  —  B.  eif.  oder  eilan- 
zettlich,  gleichmässig  und  stärker  gesägt.  St.  oben  meist 
drüsig  behaart  (G.  latifolia  Hofftn.,  G.  üiterTnedia  VüL). 
—  Var.  ausserdem  in  der  Behaarung,  Grösse  der  BlKr., 
Länge  der  DeckB.  Bth.Knäuel  sämmtUch  entfernt  oder  die 
oberen  genähert.  BlKr.  zuweilen  blassroth.  0 

JuL— Oct.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  gemein,  bes.  Var. 
angustifolia,  welche  auf  Stoppelfeldern  im  Herbste  stellen- 
weise ganze  Strecken  überzieht,  so  bei  Münsingen,  Wich- 
trach  u.  a.  0.  —  Var.  latifolia  viel  seltener.  Rüeggisberg. 
G.  ochroleuca  Lani.  (G.  dubia  Leers.)  Verschieden  durch  die 
weichbehaarten,  eilanzetthchen  B,,  die  grösseren,  schwefel- 
gelben oder  weisslich-gelben  (seltener  blassröthlichen  oder 
rothgefleckten)  BlKr.,  welche  meist  mit  langer  Röhre  weit 
aus  dem  K.  hervorragen.  0 

JuL—  Oct.  x\uf  Aeckern,  an  einzelnen  Stellen  häufig. 
Wabern,  Köniz,  Gümhgenberg,  Uettligen,  Frieswyl,  Radel- 
fingen, Oberburg. 

2.   St.  unter  den  Gelenken  verdickt. 

G.  Tetrahit  L.  Hanfnessel.  (Glure.)  St.  abstehend-ästig,  mehr 
oder  weniger  steifborstig.  B.  gestielt,  länglich-eif.  oder  ei- 
lanzettlich,  grobgezähnt.  Bth.Knäuel  im  Winl^el  der  oberen 
B.  BlKr.  blassroth,  seltener  dunkler  roth  oder  weiss.  Unter- 
lippe meist  mit  gelbhcheni  Fleck  und  violettrother  Zeich- 
nung. K.Zähne  pfriemlich,  stechend-stachelspitzig.  0  —  Var. 
pubescens.  St.Glieder  weichbehaart. 

Jun.  Sept,  Auf  Aeckern,  in  lichten  Wäldern,  besonders 
auf  Schlägen,  gemein.  Var.  pubescens  im  Bremgartenwald 
u.  a.  0. 

Anm.  Die  G-aleopsis-Arteu  sind  zahlreichen  Abänderungen,  bes.  in  der 
Form  der  B.,  G-rösse  und  Farbe  der  BlKr.  unterworfen,  auch  scheinen  hybride 
Zwischenformen  vorzukommen. 

Ballöta. 

JB.  nigra  L.  St.  ästig,  meist  mit  accessorischen  Zweigen.  B. 
gestielt,  eif.,  grobgekerbt,  runzelig.  Bth.Knäuel  reichbth., 
im  Winkel  der  LaubB.,  meist  etwas  gestielt.  K.  starkrippig. 
BlKr.  blass  violettroth,  selten  weiss.  —  Dunkelgrün,  unan- 
genehm riechend.  —  K.Zähne  3eckig,  mit  kurzer  Stachel- 
spitze (B.  foetida  Lam.). 

Jun, — Sept.  Auf  Schutt,  in  der  Nähe  der  Häuser,  hin 
und  wieder  (Var.  foetida^.  Bern  an  der  Könizstrasse,  Kö- 
niz.  Ruhigen,  Kirchdorf,  Ortschwaben,  Schupfen,  M.Seedorf, 
Burgdorf  u.  a.  O. 


Labiaten.  25^ 

Betönica.     Betonie. 

(Urspr.  Vettonica,  von  den  Vettonen,  einer  span.  Völkerschaft, 
von  denen  die  Römer  den  arzneil.  Gebrauch  kennen  lernten.) 

B.  officindlis  L.  (Stachys  ßetonica  Bentha^n.)  HauptSt.  un- 
entwickelt (gestaucht).  Blühende  St.  seithch,  unterhalb  des 
endst.,  meist  kurzährigen  Bth. Standes  mit  sehr  verlänger- 
ten Interuodien.  B.  länglich,  gekerbt,  die  unteren  langge- 
stielt. BlKr.  roth.  —  Durch  die  Sghedrige  Sprossfolge  aus- 
gezeichnet. 

Jul.  Aug.  An  trockenen  Stellen  in  Gebüschen  und  lichten 
Wäldern,  hin  und  wieder.  Engehalde  bei  Bern,  Kräyigen 
bei  Muri,  Zollikofenwald,  Thörishaus  u.  a.  O. 

Stächys.     Ziest.     (gtÖl'/uc,  Aehre,  vom  Bth.Stand.) 

1.  BlKr.  roth  oder  braunroth. 

S.  alpina  L.  St.  flaumhaarig  und  oben  drüsig.  B.  gestielt, 
länglich-eif.,  gekerbt-gesägt,  die  oberen  sitzend,  eilanzettlich, 
Bth.Knäuel  reichbth.,  von  weissen  Haaren  flaumig,  in  unter- 
brochener, beblätterter  Aehre.  K.Zähne  eilanzettlich,  drüsig, 
meist  bräunlich.  BlKr.  braunröthhch. 

Jun.  Jul.  In  Gebüschen,  an  Hecken,  selten.  Längenberg, 
Scherligraben  bei  Sensenmatt;  in  Ufergebüschen  der  Emme, 
Sense  und  Saane,  an  der  Aare  unweit  der  Hunzikenbrücke. 

S.  süvdtica  L.  St.  steifhaarig.  B.  langgestielt,  breit  eiherzf., 
zugespitzt,  gesägt.  Bth.Knäuel  armbth.  (meist  4 — 6bth. 
Scheinquirle),  in  unterbrochenen  Aehren,  mit  kurzen,  lan- 
zettlichen DeckB.  BlKr.  bräunlich-roth  mit  weisser  Zeich- 
nung auf  der  Unterlippe.  —  Var.  mit  blasseren  Bth. 

E.Jun. — Aug.  In  Gebüschen,  lichten  Wäldern  und  Hecken, 
gemein. 

S.  palustris  L.  W.Stock  mit  am  Ende  knollig  verdickten  Aus- 
läufern. St.  meist  einfach,  steif  haarig.  B.  kurzgestielt  oder 
sitzend,  lanzett-länglich,  gekerbt-gesägt.  BlKr.  heUroth.  Unter- 
lippe am  Grunde  weisslich  mit  rother  Zeichnung. 

Jul.  Aug.  An  Ufern  und  Gräben  stellenweise  häufig. 
In  Ufergebüschen  der  Aare,  Sense  und  Emme;  Schupfen. 

2.  BlKr.  gelblich  oder  toeiss. 

S.  dnnua  L.    W.  faserig.    B.  eilanzettlich,   gekerbt-gesägt,   die 
oberen    ganzrandig,    meist   kahl.    Bth.   in   4— 6bth.   Schein- 
quirlen.   K.Zähne  lanzettlich,  bis  zur  Spitze  behaart.    BlKr. 
weiss,  mit  blassgelber  Unterlippe.  —  15— 30cm.  q 
Jul— Oct.  Auf  Aeckern,  an  Wegen,  häufig. 


254  Labiaten. 

S.  recta  L.  Abnehmkraut.  W.Stock  holzig,  mit  aufsteigenden 
St.  B.  länglich-lanzettlicii,  gekerbt,  meist  kurzhaarig.  Bth.  in 
6 — 12bth.  Scheinquirlen,  die  oberen  ährenf.  gedrängt.  K.- 
Zähne Seckig,  in  eine  kahle  Stachelspitze  auslaufend.  BlKr. 
blassgelb,  Oberlippe  an  der  Basis  violett-  oder  rothgerandet. 
—  15— 30cm. 

Jun. — Oct.  An  trockenen,  steinigen  Orten,  gemein. 

Anm.  S.  arvensis  L.,  nach  älteren  Angaben  auf  dem  Belpmoos,  und 
S.  germanica  L-,  nach  Haller  (Hist.  Stirp.)  bei  Gümligen  und  Worb,  wurden 
in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  beobachtet. 

S.  palustris  y^silvatica  (S.  ambigua  Sm.),  hin  und  wieder.  Hunziken- 
brücke,  Burgdorf  im  Emmeschachen;  an  der  Aare  bei  Lyss. 

Leouürus,     Löwenschweif. 

(T^swv  Löwe,  oupa  Schweif,  vom  Bth.Stand.) 

L.  Cardiaca  L.  (xap^iy.  Herz,  von  der  angebt.  Heilkraft.)  St. 
aufrecht,  meist  ästig.  B.  langgestielt,  handf.  3— 51appig,  oben 
dunkelgrün,  die  oberen  lanzettlich,  mit  zahnartigen  Seiten- 
lappen. Bth.  klein,  in  dichten,  reich  bth.  Knäueln,  im  Winkel 
der  oberen  B.  K.Zähne  stachelspitzig.  BlKr.  blassroth,  zottig 
behaart.  —  60— 120cm. 

Jul.— Sept.  Auf  Schutt,  in  der  Nähe  der  Häuser,  selten. 
Gaset  bei  Köniz,  Vorderfiiltigen;  Maykirch,  Schupfen,  Bagg- 
wyl,  Seedorf,  Radelfingen;  Thorberg. 

Scutelläria.    Helmkraut. 

{Scutella  Schüsselchen,  v.  d.  vertieften  Anhängsel  des  K.) 

S.  galericuldta  L.  (^Galeriis  Mütze.)  St.  aufrecht  oder  an  der 
Basis  liegend.  B.  kurz  gestielt,  aus  herzf.  Basis  länglich- 
lanzettlich,  gekerbt.  Bth.  einzeln  (im  Winkel  der  LaubB.), 
einseitswendig.  BlKr.  hellblau,  mit  aufwärts  gebogener 
Röhre. 

Jun. —Aug.  Auf  Sumpfwiesen  und  Torfmooren,  hin  und 
wieder.  Gümligenmoos,  Gerzensee,  Löhrmoos,  M.Buchsee- 
moos,  M.Seedorfsee,  Lobsigensee,  Meyenmoos  i3ei  Burgdorf. 

Brun^Ua.     Braunheil. 

(Soll  vom  deutschen  «  Bräune  »  abgeleitet  sein.) 

B.  oulgdris  L.  B.  gestielt,  länglich-oval,  ganzrandig  oder 
schwachgezähnt.  Bth.Knäuel  in  endst.,  an  der  Basis  meist 
von  2  sitzenden  LaubB.  gestützten,  kurzen  Aehren.  DeckB. 
und  K.  meist  violett  oder  röthüch.  BlKr.  blau  oder  violett 
(selten  weiss),  17^— 2mal  so  lang  als  der  K.  Längere  Stbg. 
unter  der  Anthere  mit  pfriemlichem  Anhängsel.  —  Var.  mit 
mehr  oder  weniger  gezähnten  oder  fiedersp.  B. 


Labiaten.  255 

Juii. — Sept.  Auf  Wiesen  und  Weiden,  an  Wegen  und 
Waldrändern,  gemein. 
B.  grandiflöra  Jacq.  Verschieden  durch  die  viel  grössere, 
meist  S-förmig  gekrümmte  BlKr.,  die  kurzen,  höckerartigen 
Anhängsel  der  Stbg.  und  den  vom  obersten  LaubB.Paar 
meist  etvv'as  entfernten  Btli.  Stand. 

JuL— Sept.  Auf  mageren  Wiesen  und  Weiden,  hin  und 
wieder.  Engehalde  bei  Bern,  Eimatt,  Hinterlvappelen ;  an 
der  Aare  oberhalb  Muri,  in  Ufergebüschen  oberhalb  der 
Hunzikenbrücke,  Belpberg,  Längenberg,  Gurtenthal;  Güm- 
nienen,  Laupen,  Radelfmgen  u.  a.  O.  (Häufig  auf  Voralpen- 
weiden.) 

Ajuga.     GünseL 

A.  repians  L.  St.  mit  Ausläufern.  B.  länglich-oval,  gekerbt 
oder  fast  ganzrandig,  kahl  oder  fast  kahl,  die  unteren 
rosettig.  Bth.Knäuel  in  endst.  Aehren,  mit  ungeth.,  mehr 
oder  weniger  röthhchen  DeckB.  BlKr.  blau,  seltener  röth- 
lich  oder  weiss.  —  Var.  mit  kurzen  oder  fehlenden  Aus- 
läufern. 

Apr. — Jun.  Auf  feuchten  Grasplätzen  und  Waldschlägen, 
gemein. 

A.  genevensis  L.  Verschieden  durch  die  dicht  zottig  behaarten 
St.,  die  grösseren,  buchtig  gezähnten  St.B.  und  meist  31ap- 
pigen  DeckB.  Bth.  grösser.  —  Ausläufer  fehlend,  dagegen 
häufig  Adventivknospen  an  den  Wurzeln. 

Mai,  Jun.  (vereinzelt  bis  Herbst).  Auf  Grasplätzen,  .  an 
Hecken  und  Waldrändern,  ziemlich  häufig.  —  Mit  weisser 
Bth.  bei  der  Neubrücke. 

A.  Cha^naepitys  Schreb.  [yyjj.yl  am  Boden,  ttltu;  Fichte,  von 
den  schmalen  B.Lappen')  St.  meist  an  der  Basis  ästig.  B. 
tief  3sp.,  mit  linealen  Lappen,  die  untersten  meist  ungeth. 
oder  kurz  2 — 3z.  Bth.  einzeln  im  Winkel  der  LaubB,  BlKr. 
gelblich.  —  Zottig  behaart.-© 

JuL— Sept.  Auf  Aeckern,  an  steinigen  Orten,  selten.  Bei 
Aarberg,  Lobsigen,  Laupen. 

Teucrium.     Gamander. 

i.  K.  2lippig,  mit  ungeth.  Obet^lippe.  —  BlKr.  gelblich. 

T.  Scorodönia  L.  (Gx,6pOf^ov  Knoblauch.)  B.  gestielt,  herz-eif., 
runzelig.  Bth.  kurzgestielt,  einzeln  im  Winkel  kurzer  DeckB., 
in  end-  und  seitenst.,  ährenf.,  einseitswendigen  Trauben.  BlKr. 
grünhch-gelb. 

Jul.  Aug.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,  an  Wald- 
rändern, stellenweise  häufig. 


256  Verbenaceen. 

2.   K.  özähnig.  —  BlKr.  roth. 

T.  Bötrys  L.  (ßoTpu«;  Traube.)  B.  gestielt,  1 — 2fach  fiedersp. 
Bth.  meist  zu  2  —  3  im  Winkel  der  LaubB.  K,  etwas  aufge- 
blasen, an  der  Basis  mit  einem  Höcker.  —  Drüsig-flaumig, 
beim  Zerreiben  stark  riechend.   © 

Aug. — Oct.  Auf  Aeckern,  hin  und  wieder.  Reichenbach, 
Seihofen,  Muri,  Gurten,  Gümhgen,  M.Buchsee,  Burgdorf 
u.  a.  O. 

T.  Scördium  L.  (c/-6pOf^ov  Knoblauch.)  W.Stock  kriechend,  mit 
Ausläufern.  St.  aufstrebend,  zottig  behaart.  B.  sitzend,  läng- 
lich, grobgezähnt,  flaumig.  Bth.  meist  zu  2  im  Winkel  der 
Laubß.  —  Geruch  knoblauchartig. 

Jul.— Sept.  Auf  Sumpfwiesen,  selten.  Murifeld  bei  Bern, 
Gümhgenmoos,  Lobsigensee. 

2\  Chamaedrys  L.  {yyjj.yl  niedrig,  r^pu?  Eiche.)  St.  am  Grunde 
etwas  holzig,  mit  aufstrebenden  Aesten.  B.  kurzgestielt, 
länghch-eif.,  tief  gekerbt,  oben  meist  dunkelgrün.  Bth.  zu 
1—3  B.winkelst.,  die  oberen  ährenf.  gedrängt.  —  K.  und 
obere  DeckB.  oft  röthlich. 

Jul. — Sept.  An  steinigen  Orten,  hin  und  wieder.  Am 
steilen  Aarufer  zwischen  Brunnadern  und  Elfenau,  Halden 
bei  Kräyigen,  Belpmoos  am  Aardamm,  auf  dem  Kies  der 
Aare  oberhalb  der  Hunzikenbrücke  stellenweise  häufig^ 
Gerzensee  u.  a.  O. 

5.  K.  5 zähnig.  —  BlKr.  gelblich. 

T.  wiontdnum  L.  St.  holzig,  kriechend,  ausgebreitet-ästig.  B. 
klein,  eilanzetthch  oder  lineal-lanzettlich,  mit  eingerolltem 
Rand,  unten  weissfilzig.  Bth.  einzeln  im  Winkel  der  obersten 
reducirten  B.,  in  endst.,  köpfchenf.  Bth.Stand.  BlKr.  blass- 
gelblich. 

Jun. — Sept.  Auf  dem  Kies  der  Aare  oberhalb  der  Hun- 
zikenbrücke, stellenweise  häufig;  Aarberg. 

Anm.  Marrubium  vulgare  L.  Andorn  (St.  dichtfilzig.  B.  runzelig. 
Bth. Knäuel  dicht  und  reichbth.  K  Zähne  10,  mit  hakiger  Stachelspilze)  hie 
und  da  in  Gärten  cult.  und  verwildert.    Off.  die  B. 


Farn.  85.    Verbenaceen. 

Bth.  meist  zw.  und  zygomorph.  K.  röhrig,  bleibend.  BlKr. 
röhrig,  meist  mit  2Uppigem  oder  ungleich  4— 5sp.  Saum.  Stbg. 
der  BlKr.  eingefügt,  4  (durch  Fehlschlagen  des  5ten,  hinteren), 
2  länger  und  2  kürzer  (seltener  nur  2  Stbg.  mit  Antheren,  oder 
4—5  gleich  lange  Stbg.).  FrKn.  meist  aus  2  medianen  Garp.  ge- 
bildet,   1—2-  oder  durch   unächte   Scheidewände  2— 4fächerig, 


Hantagineen.  257 

mit  endst.  Gf.  Fr.  bei  der  Reife  in  2—4  einsamige  Scliliess- 
früchtchen  (Nüsschen)  zerfallend  (oder  fleischig).  Samen  meist 
eiweisslos.   —   Kräuter  (oder  Sträucher)   mit  meist  gegenst.  B. 

700  Spec,  in  den  wärmeren  Zonen. 

BlKr.  undeutlich  21ippig.   Fr.  trocken,  bei  der  1 

Reife  in  4  einsamige  SchliessFr.  zerfallend  |    Verbena. 

Yerb^na.     Eisenkraut. 

V.  officindlis  L.  St.  abstehend-ästig.  B.  länglich,  grobgezähnt 
oder  üedersp.  Bth.  klein,  sitzend,  einzeln  im  Winkel  sehr 
kleiner  (meist  nicht  gegenst.)  DeckB.,  in  end-  und  seitenst. 
Aehren.  BlKr.  blassviolett.  Stbg.  kurz,  in  der  Röhre  einge- 
schlossen. 

Jul.— Sept.  An  Wegen  und  steinigen  Orten,  gemein. 

Anm.  In  Gärten  verschiedene  Spec.,  Var.  und  hybride  Formen  der  Gat- 
tung Verbena.  —  Lippia  citriodora  Kunth.  B.  lanzettlich,  in  3 — 4zähligen 
Quirlen.  Aromatisch.  Kicht  im  Freien  überwinternd. 


Farn.  86.    Plantagineen. 

Bth.  zw.  oder  1  geschlechtig,  regelmässig.  K.  meist  4  (2—4) 
-th.,  bleibend.  BlKr.  trockenhäutig,  meist  4sp.  Stbg.  4,  meist 
weit  hervorragend,  in  der  Knospe  einwärts  gebogen.  Antheren 
beweglich.  FrKn.  2  (1—4)  -fächerig.  Gf.  1.  Fr.  eine  deckelartig 
aufspr.  Kapsel  oder  einsamige  SchliessFr.  Samen  eiweisshaltig. 

200  Spec,  zerstreut,  bes.  in  den  gemässigten  Zonen. 

Monöcisch.  Männl.  Bth.  meist  einzeln,  lang- 
gestielt. Weibl.  Bth.  grundst.,  mit  röhriger, 
häutiger  BlKr.  Einsamige  SchhessFr.    .     .      Lüorella. 

Zw.  Fr.  deckelartig  aufspr.  —  St.  gestaucht, 
mit  bodenst.  B.Rosette  und  aufsteigenden, 
nackten  Zweigen  mit  endst.  Bth.Aehre      .      Plantago. 

Litor^Ua.     Strändling.     (Lüus  Ufer.) 

L.  lacüstris  L.  B.  bodenst.,  pfriemUch,  oben  flach,  etwas  flei- 
schig. Männl.  Bth.  langgestielt.  Stbf.  weiss,  weit  vortretend. 
Weibl.  Bth.  zwischen  den  B.Basen  verborgen,  mit  langem 
Gf.  —  3 -8cm. 

Mai— Jul.    Auf  feuchtem  Sandboden   an  der  Aare  unter- 
halb der  Jabergbrücke  (1.  Ufer). 

Plantägo.     Wegerich.     (Planta  Fusssohle,    v.  d.  B.) 

P.  major  L.  B.  gestielt,  rundlich  eif.,  abstehend  oder  aufrecht. 
Bth.  in  langen,   linealen,    an  der  Basis   oft  unterbrochenen 

17 


258  Campanulaceen. 

Aehren.    Aehrenstiele  meist  kürzer  (oder  wenig  länger)   als 
die  B.    Stbf.  (Träger)  weisslich. 

Jun.— Oct.  Auf  Schutt,  an  Wegen  und  auf  Waldschlägen, 
häufig,  auch  auf  Torfboden.  —  Auf  etwas  feuchten,  sandigen 
oder  lehmigen  Aeckern  im  Herbst  zuweilen  als  2— 4cm.  hohe 
Zwergform,   mit  kurzer,    armbth.  Aelu-e. 

P.  media  L.  B.  fast  sitzend,  in  den  kurzen,  breiten  B.Stiel 
verschmälert,  eif.  oder  elliptisch,  flach  ausgebreitet.  Bth.- 
Aehre  dicht  walzenf.,  langgestielt.  Stbf.  violett,  weit  vor- 
tretend. 

Mai— Sept.    Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

P.  lanceoldta  L.  B.  lanzetthch,  in  den  B.Stiel  verschmälert, 
aufrecht  oder  abstehend.  Bth.Aehre  länghch  oder  eif.,  auf 
langem,  rinnig  gefurchtem  Träger.  Stbf.  weiss.  —  Yar.  in 
Form  und  Grösse  der  Aehren  und  Behaarung  der  B. 

Mai— Sept.  Auf  Wiesen  und  Grasplätzen,  an  Wegen, 
gemein. 

ORD.  XXXII.    GAMPANULINAE. 

Farn.  8*7.    Campanulaceen. 

Bth.  zw.,  regelmässig.  K.  und  BlKr.  mehr  oder  weniger 
tief  5  (3—10)  -sp.  oder  -th.  Stbg.  meist  5  (3—10),  mit  oft  an 
der  Basis  verbreiterten  Trägern,  meist  ohne  Zusammenhang 
mit  der  BlKr.  FrKn.  unterst.  (oder  halbunterst.),  2—5  (—10) 
-fächerig.  Gf.  1,  mit  2— mehrth.  Narbe.  Fr,  eine  vom  bleibenden 
K.  gekrönte,  meist  vielsamige  Kapsel  (selten  Beere).  Samen 
eiweisshaltig.  —  Kräuter  (oft  mit  Milchsaft)  mit  ungeth.  B.  und 
meist  blauen  oder  violetten  Bth. 

500  Spec,  vorherrschend  in  den  gemässigten  Zonen. 

i.  BIK7\  5th.,  mit  linealen,  anfangs  röhrig 

zusammenhängenden,   später  von  unten 

nach  oben  sich  trennenden  Zipfeln.  — 

Bth.  Stand  ähreyi-  oder  köpf  förmig. 
Antheren  an   der  Basis  zus.hängeud.    Narben 

2,  kurz.  Fr.  mit  endst.  Oeffnung  aufspringend     Jasione. 
Antheren  frei.    Narben  fädlich.    Fr.  mit  seitl. 

Oeffnungen  aufspringend Phyteuma. 

2.  BlKr.  glockenf,  oder  hurzröhrig  7mt 
flachem  Saum.  —  Bth. Stand  meist  trau- 
big oder  rispig. 

BlKr.  meist  giockenf.  Fr.  oval  oder  kreiself. .      Campanula. 

BlKr.    meist   kurzröhrig,    mit   flachem    Saum. 

Fr.  lineal Specularia. 


Campanulaceen.  259 

Jasiöne.     paaic  Heilung.) 

J.  montdna  L.  St.  und  Aeste  oben  nackt.  B.  lanzettlich, 
sitzend  Bth.  in  endst.,  rundlichen,  köpfchenf.  Dolden  mit 
mehrbl.  Hülle   BlKr.  hellblau.  ©  oder  @ 

jQl._Oct  Auf  trockenen  Rasenplätzen,  an  Waldrändern, 
hin  und  wieder.  Gurten  unterhalb  Gurtendorf;  auf  den 
Hügeln  zwischen  Köniz  und  Thörishaas,  N.Seite  der  Büt- 
schelegg;  Frienisberg.  Landerswyl  bei  Radelfingen;  Oster- 
mundigenberg,  Dentenberg,  Bantiger,  Burgdorf. 

Phyteuma.     Rapunzel.     (9ut6v  Pflanze.) 

P.  spicdtum  L.    Waldrapunzel    W.  spindelf.,  etwas  fleischig. 
St.  einfach.  Untere  B.  langvestielt,  herz-eif.,  oft  mit  schwar- 
zem Fleck,    die  oberen  laiizetüich,  kurzgestielt  oder  sitzend. 
Bth.  in  ovaler,  zuletzt  walzenf.  Aehre.   BlKr.  gelblich-weiss. 
E.Mai.  Jim.  In  Wäldern  und  Gebüschen,  gemein. 

Anm.  P.  orbiculare  L.  (Bth.  blauviolett,  in  rundlichen  Köpfchen  mit 
eilanzettl.  HüllB.),  früher  auf  einer  Sumpfwiese  am  Längenberg,  wurde  in 
neuerer  Zeit  nicht  mehr  gefunden.  (Häufig  auf  den  Voralpen.) 

Campänula.     Glockenblume.     (Campana  Glocke.) 
A.  Bth.  gestielt,  in   Trauben  ode?^  Rispen. 

i.  HauptSt.  unentwickelt,  in  einer  B.Rosette  endigend. 
BliXhende  St.  seitlich.  —  Bodenst.  B.  gestielt,  rundlich 
oder  eif. 

C.  rotundifölia  L.  Bodenst.  B  zur  Bth.Zeit  meist  vertrocknet. 
Untere  St.B.  lanzetthch,  kleingezähnelt  oder  ganzrandig,  die 
oberen  lineal.  Bth.Stand  locker-rispig.  BlKr.  blau  oder  blau- 
violett (selten  weiss). 

Jun.— Oct.   An  Mauern,  Wegen,  Waldrändern,  gemein. 
C.  pusilla  Haenke.  Bodenst.  B.  gezähnt,  bleibend.  Untere  St.B. 
eilanzettlich,  gesägt.    Bth.Stand  meist  einfach-traubig.    Bth. 
klein,  mit  blauer  (selten  weisser)  BlKr.    —    Selten  mit  ent- 
wickeltem HauptSt. 

Jun,— Aug.  An  feuchten  Felsen,  an  Ufern,  stellenweise 
häufig.  An  der  Aare  längs  des  Belpmooses,  Bremgartenwald 
bei  Bern,  bei  Aarberg  und  I.yss;  an  der  Sense,  Emme  bei 
Burgdorf.  Häufig  an  feuchten  Felsen  am  Scherlibach  und 
im  Schwarzwasserthal;  am  Belpberg,  Stockerensteinbruch, 
Geristein,  Thorberg.  (Häufig  in  den  Voralpen.) 

2.  HauptSt.  verlangen. 

a.    Bodenst.  B.  herz-eif.    Fr.  nickend. 

C.  rhomboiddlis    L.    W.Stock  kriechend.    St.   einfach.    B.  der 


260  Campanulaceen. 

sterilen  Sprosse   nierenf.     Obere  B.  sitzend,    eif.  oder  eilan- 
zettlich,  gesägt.  Bth.  meist  einseitswendig.  BlKr.  blauviolett. 
M.Jun.— Sept.     Selten.     Auf  dem   Walkringen-   und  M.- 
Buchseemoos,  Hofwyl.  (Häufig  auf  den  Voralpen.) 
C.  rapunculoides  L.  W.Stock  kriechend,  mit  Ausläufern.  Obere 
B.    lanzettlich,    sitzend.     Bth.    in    langer,     einseitswendiger 
Traube.   KZipfel  lanzett-lineal,  abstehend.  BlKr.  hellviolett. 
Jun.— Aug.    In  Waldlichtungen,   an  Hecken   und  Acker- 
rändern,   hin  und  wieder.    Häufig  im  Engewald  bei  Bern 
u.  a.  O. 

C.  Trachelium  L.  {y^y.-^/rn'koq  Hals,  von  der  angebt.  Heilkraft.) 
Ohne  Ausläufer.  St.  kantig.  Obere  B.  eilanzetLlich,  gezähnt, 
die  unteren  herzeif.,  grobgezähnt.  Bth.  zu  1—3  auf  ß. winkelst. 
Stielen.  K.Zipfel  eilanzettlich,  meist  steifborstig.  BlKr.  gross, 
violett  (selten  weiss).  —  Bauhhaarig. 

Jul.— Sept.  In  Gebüschen  und  lichten  Wäldern,  besonders 
auf  Waldschlägen,  häufig. 

b.  Bodenst.  B.  länglich,  in  den  B.Stiel  verschmälert. 
Fr.  aufrecht. 

C.  Rapünculus  L.  (Rapünzli.)  W.  spindelf.,  etwas  fleischig. 
B.  gekerbt  oder  ganzrandig,  die  unteren  stumpf,  die  oberen 
lanzettlineal.  Bth.  aufrecht,  in  verlängerter,  reichbth.  Rispe. 
K.Zipfel  pfriemlich,  aufrecht.  BlKr.  hellviolett  (selten 
weiss).  ® 

M.Jun.— Sept.  Auf  trockenen  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

C.  pdtula  L.  Verschieden  durch  die  lockeren,  abstehend-ästigen 
(fast  doldentraubigen)  Rispen,  die  an  oder  über  der  Mitte 
der  seitl.  Bth.Stiele  stehenden  kleinen  VorB.  und  die  etwas 
grösseren,  tiefer  getheilten,  ofleneren  BlKr.  ® 

Jul.— Sept.  An  trockenen,  steinigen  Orten,  selten.  Linden- 
thal unweit  Boll,  Krauchthal,  Flühn  (bei  Oberbalm). 

C  persicifölia  L.  St.  steif  aufrecht,  meist  einfach.  B.  lineal- 
lanzettlich,  entfernt-kleingesägt.  Bth.  in  endst.,  armbth. 
Traube  oder  Rispe.  K.Zipfel  lanzettlich.  BlKr.  gross,  breit- 
glockig, hellblau  oder  blauviolett,  selten  weiss.  —  V^— l""- 
Jun.  Jul.  An  felsigen  Abhängen,  stellenweise  häufig  Am 
steilen  Aarufer  zwischen  Reichenbach  und  Zehendermätteli; 
an  der  Sense  bei  Laupen;  an  der  Saane  zwischen  Laupen 
und  Gümmenen;  Oltigen,  Radelfingen,  Aarberg,  Rebhalde 
bei  Lobsigen;  an  waldigen  Abhängen  bei  Burgdorf, 
Krauchthal. 

B.  Bth.  sitzend,  in  end.-  und  seitenst.  Knäueln. 

C.  Cervicdria  L.  (Cervix  Hals,  von  der  angebl.  Heilkraft.) 
Rauhborstig.   St.  steif  aufrecht,  einfach,  kantig.    Bodenst.  B. 


Cucurbitaceen.  261 

lanzettlich,   in   den  B.Stiel  verschmälert.    Obere  B.  lanzett- 
lineal.    K.Zipfel   eif.    Gf.  länger  als   die  hellblaue  BlKr.  — 

40— SÜcin. 

Jul.  Aug.  An  Waldrändern,  in  Gebüschen,  selten.  Gurten- 
thal unterhalb  Jennershaus;  Ulmizberg  und  Sollrütiwald  bei 
Köniz,  Laupen,  Thorberg ;  Tanne  bei  Lauterbach ;  zwischen 
Krauchthal  und  Oberburg;  Burgdorf. 
C.  glomerdta  L.  Kurzhaarig  oder  fast  kahl.  Bodenst.  B.  lang- 
gestielt, länglich,  meist  an  der  Basis  herzf.  oder  gerundet. 
Obere  B.  sitzend,  eilanzetthch.  K.Zipfel  lanzettlich,  spitz. 
BlKr.  blauviolett  oder  röthlich-violett  (selten  weiss). 

E.Mai— Herbst.  Auf  feuchten  Wiesen,  an  Gräben,  stellen- 
weise häufig.  Bern  an  der  Aare  unterhalb  der  Lorraine, 
Gurtenthal,  Belpmoos,  Belpberg,  Längenberg,  M.Buchsee- 
moos  u.  a.  O. 

Anm.  Als  Zierpflanzen  cult.:  C.  Medium  L.,  pyramidalis  L.  u.  a. 

Speculäria.     Frauenspiegel.     (Speculum  Spiegel.) 

S.  Speculum  A.DC.  St.  abstehend  ästig.  B.  länglich-eif.,  die 
oberen  schmäler.  Bth.  end-  und  seitenst.  K.Zipfel  abstehend, 
lineal.  BlKr.  dunkelviolett  (selten  weiss),  vor  dem  Auf- 
blühen durch  die  einwärts  gefalteten  BIB.  Ökantig,  später 
flach  ausgebreitet.  © 

Jun.  Jul.  (einzeln  bis  Herbst).  Auf  Aeckern,  im  Getreide, 
stellenweise  häufig.  Kirchenfeld,  Wabern,  Köniz,  M.Buch- 
see  u.  a.  O. 

Farn.  88.    Cucurbitaceen. 

Bth.  meist  1  geschlechtig  und  regelmässig.  K.  meist  5 
(3—6)  -zählig.  BlKr.  meist  5  (3-6)  -sp.,  seltener  BIB.  frei. 
Stbg.  5  (1—5),  auf  kurzen  Trägern,  sämmtlich  oder  paarweise 
verwachsen  (selten  frei).  Antheren  oft  schlängelig  gekrümmt. 
FrKn.  unterst.,  1 — mehrfächerig.  Fr.  meist  beerenartig-fleischig, 
oft  mit  fester  Aussenschicht,  selten  Fr.  trocken.  Samen  eiweiss- 
los.  —  Kletternde  Kräuter  mit  einfachen  oder  verzweigten 
Ranken  und  meist  handf.  gelappten  B. 

600  Spec,  meist  in  der  heissen  Zone. 

Monöcisch.  BlKr.  ölappig.  Stbg.  (durch  paar- 
weise Verwachsung  der  5  Träger)  schein- 
bar 3,  oben  zu  einem  Antherenköpfchen 
verwachsen.  —  Ranken  2— mehrth.       .     .      Cucurbita. 

Meist  monöcisch.  BlKr.  tief  5th.  Stbg.  (schein- 
bar) 3.  Antheren  mit  über  die  Fächer 
verlängertem.  Gonnectiv.  —  Ranken  Ifach.      Cucumis. 


262  Ruhiaceen. 

Cucurbita.     Kürbis. 

C.  Pepo  L.  St.  kriecheod  oder  kletternd.  B.  gross,  herzf.,  mit 
spitzen  Lappen.  BlKr.  gross,  trichterf.,  gelb.  Bth.Stiele 
stumpf-Ökantig.  Fr.  von  verschiedener  Form  und  Farbe  (oft 
gross,  rundlich),  auf  gefurchtem  Fr.Stiel. 

Jun.— Sept.  Auf  Schutt,  an  Düngerhaufen,  hin  und 
wieder  cult. 

C.  maxima  Duchesne.  Riesenkürbis.  Verschieden  durch  sehr 
kurze,    gerundete    B.Lappen,     cylindrisehe    Bth.Stiele    und 
nicht  gefurchte  Stiele  der  meist  sehr  grossen  Fr. 
Jun.— Sept.  Wie  vorige. 

Cucumis.      (Cucumis  Gurke.) 

C.  sativus  L.  Gurke.  Kukummer.  St.  hegend.  B.  herzf.,  mit 
spitzen  Lappen.  Bth.  einzeln  oder  gebüschelt.  BlKr.  gelb. 
Fr.  länglich,  meist  warzig.  0 

Jun. — Sept.  Cult.  Aus  Ostindien  stammend. 

C.  Melo  L.  (von  [jrf\kov^  Apfel).  Melone.  Verschieden  durch 
die  stumpfen  B.Lappen  und  die  glatten,  meist  ovalen  und 
netzaderigen  Fr.  © 

Jun.— Sept.  Hie  und  da  cult.  Aus  S.Asien  und  Guinea 
stammend. 

Aiim.  Bryonia  dioica  Jacq.  (Schlingpflanze  mit  handf. -lappigen  B., 
schraubenf.  gewundenen  Ranken,  kleinen  grünlichen  Bth.  und  rothen  Beeren- 
Fr.),  früher  am  Sandrain  bei  Bern,  wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  ge- 
funden. 

ORD.  XXXIII.   RUBIINAE. 

Farn.  89.    Rubiaceen. 

Bth.  meist  zw.  und  regelmässig.  K.,  BlKr.  und  Stbg.  meist 
4 — 5  (3— mehr)  -zählig.  K.  oberst.,  oft  klein,  rudimentär  oder 
fehlend.  Stbg.  der  BlKr.  eingefügt.  FrKn.  unterst.,  meist  2 
(1—10)  -fächerig.  Fr.  trocken  (oder  fleischig).  Samen  eiweiss- 
haltig.  —  Kräuter  (oder  Holzpflanzen)  mit  oft  rispigen  oder 
gabeligen  Bth.Ständen.  B.  meist  einfach  und  ganzrandig,  gegenst., 
mit  NebenB. 

Ueber  4000  Spec,  meist  in  den  warmen  Zonen. 

FrKn.  ^fächerig.  Fr.  meist  trocken,  2- 
knöpßg,  mit  Isamigen  Fächern  (Nüss- 
chen). NebenB.  den  B.  gleichgestaltet, 
mit  denselben  4 — mehrzählige  Schein- 
quirle bildend.  (Die  eigentl.  B.  durch 
die  achseist.  Zweige  bezeichnet.)  STELLATEN. 

K.Saum  4— 6z.,  bleibend.  BlKr.  trichterf.,  4sp 

Stbg.  4.  —  Bth.  violett Sherardia. 


Rubiaceen.  263 

Asperula. 


K.Saum  undeutlich.  BlKr.  trichterf.,  4  (3—5) 
-sp.    Stb.  4 

K.Saum  undeutlich.  BlKr.  radf.,  mit  sehr 
kurzer  Röhre  und  4  (3)  -th.  Saum.  Stbg. 
4  (3) 


Galium. 


Sherärdia.     Sherardie. 

(Nach  dem  englischen  Botaniker  W.  Sherard.) 

S.  arvensis  L.  St.  liegend,  ästig,  nebst  den  B.  von  kleinen 
Stachelchen  rauh.  B.  eilanzeltlich  oder  lanzettlich,  in  4—6- 
zähligen  Scheinquirlen.  Bth.Stand  (an  St.  und  Zweigen) 
endst.,  mit  fast  sitzenden  Bth.,  von  mehrbl.  Hülle  umgeben. 
BlKr.  violett.  © 

Jun. — Oct.  Auf  Aeckern,  ziemlich  häufig. 

Asp^rula.     Waldmeister,     (asper  rauh.) 

A.  odordta  L.  Waldmeister.  W.Stock  kriechend.  St.  aufrecht. 
B.  eilanzettlich,  die  oberen  in  meist  Szähligen  Scheinquirlen. 
BlKr.  weiss.  Fr.  von  hakenf.  gekrümmten  Börstchen  rauh. 
—  Die  Zweigpaare  des  Bth.Standes  bilden  meist  mit  dem 
etwas  zur  Seite  gedrängten  Gipfeltrieb  3strahlige  Schein- 
dolden. 

Mai.  A.Jun.  In  Wäldern,  gemein.  Off',  die  hliXhenden  St. 

A.  cyndnchica  L.  (}(.\)vÖLyj^n  Halsentzündung,  von  der  angebl. 
Heilkraft.)  St.  aufstrebend,  ausgebreitet-ästig.  B.  lineal,  die 
untersten  klein,  eif.  Scheinqiiirle  meist  4zählig,  die  oberen 
oft  (durch  Verkümmerung)  scheinbar  2zählig,  BlKr.  meist 
röthlich.  Fr.  körnig-rauh,  kahl. 

E.Jun. — Aug.  An  trockenen,  steinigen  Orten,  hin  und 
wieder,  z.  B.  Engehalde  bei  Bern,  Abhang  bei  Brunnadern 
u.  a.  O. 

A.  glauca  Besser.  (A.  galioides  MB.)  St.  aufrecht.  B.  lineal, 
stachelspitzig,  am  Rande  eingerollt,  bläulich-grün,  am  St. 
in  meist  8— 9zähhgen  Scheinquirlen.   BlKr.  weiss.   Fr.  glatt. 

E.Mai— Jul.  Auf  trockenen  Grasplätzen,  selten  und  oft 
nur  vorübergehend  mit  fremdem  Samen  eingeführt.  Kirchen- 
feld bei  Bern,  Tannacker  bei  ZoUikofen ;  zwischen  Burgdorf 
und  Lyssach,  Lyss  am  Eisenbahndamm. 

Anm.  A.  arvensis  L.  Bth.  blau,  in  kopfig  gedrängtem  Bth.Stand,  von 
den  borst ig-gewiiuperten  HüllB.  überragt  —  auf  Aeckern,  an  Weg^-n,  selten 
und  vorübergehend  eingeschleppt. 


264  Rubiaceen. 

Oälimn.     Labkraut. 
(yaXa  Milch,  G.  verum  soll  das  Gerinnen  derselben  bewirken.) 

A.  Bth.  theils  zw.,  theils  mannt,  in  B.winkelst. 
Bth.  Ständen. 

G.  crucidtum  Sm.  (G.  Cruciata  Scop.)  St.  4kantig,  meist 
einfach,  abstehend  behaart.  B.  länglich-eif.,  in  4zähligen 
Scheinquirlen,  nach  dem  Verblühen  herabgebogen.  Bth.- 
Stände  kürzer  als  die  B.,  gabelästig,  meist  zu  3  aus  dem 
Winkel  der  gegenst.  B.  (serial)  entspringend.  Die  Mittelbth. 
der  Gabelzweige  zw.,  die  seitlichen  männl.  BlKr.  gelb.  Fr.- 
Stiele  herabgekrümmt. 

E.Apr.— Jun.  An  Hecken,  Waldrändern,  Wegen,  gemein. 

B.  Bth.  zw.,  in  end-  und  seitensi.,  rissigen  Bth. Ständen. 

i.  BlKr.  weiss. 

a.  St.  durch  abwärts  gerichtete  Stachelchen  scharf. 

G.  Apai^ine  L.  Klebkraut.  (Kletten.)  St.  kletternd.  B.  in  6—8- 

zähligen  Scheinquirlen,   lineallanzettlich,   stachelspitzig,   von 

hakigen  Stachelchen,   (bes.   am  Rande  und   auf  der  Rippe) 

rauh.   Bth.  klein,   in  armbth.  Bth.Ständen.   Fr.Stiele  gerade. 

Fr.  mit  hakigen  Borsten  besetzt.  —  Var.  mit  kleineren,  kahlen 

Fr.  (G.  spurium  L.)  0  —  72—1"". 

Jun.— Sept.    In  Hecken,   auf  Aeckern,  gemein.   —   Var. 

spurium  selten  unter  dem  Lein.    M.Buchsee,    Lichtung  im 

N.Lindachwald. 
G.  palüstre  L.  St.  schlaff,  abstehend  ästig.  B.  stumpf,  in  4—6 

zähligen  Scheinquirlen.   Bth.Rispen   sparrig   ästig.    Fr.  glatt 

und  kahl.  —  Var.  mit  fast  glattem  St. 

Jun.  .Jul.    Auf  Sumpfwiesen   und   Torfmooren,   ziemlich 

häufig. 

G.  uliginösum  L.  Verschieden  durch  stärkere  Stachelchen  des 
St.,  6— Szählige  Scheinquirle,  stachelspitzige,  rauhere  B.  und 
die  körnig-rauhen  Fr. 

Jun.  Jul.  Wie  vorige,  doch  etwas  seltener.  Gümligenmoos, 
M.  Buchseemoos  u.  a.  0. 

b.  St.  ohne  Stachelchen,  kahl  oder  behaart. 

t  B.  "Srippig.  Scheinquirle  4zählig. 

G.  rotundifölium  L.  St.  schlaff.  B.  oval,  mit  kurzem  Spitzchen, 
hellgrün.     Bth  Stand   endst. ,   sparrig   ästig,   armbth.    (meist 
Sstrahhge  Scheindolden).  Fr.  borstig  behaart. 
Jun.  Jul.    In  Wäldern,  stellenweise  häufig. 

G.  boredle  L.  St.  aus  kriechendem  W.Stock  steif  aufrecht. 
Untere  Zweige  reich  beblättert,  meist  nicht  blühend.  B.  lineal- 


Ca'prifoliaceen.  265 

lanzettl.,  ohne  Stachelspitze.  Rispe  endst.,  schmal,  dichtbth., 
Fr.  kurzborstig,  selten  kahl. 

Jun.— Aug.    Auf  Sumpfwiesen  selten,  Belpmoos. 

tt  B.  Irippig.  Scheinquirle  6— 8zählig. 

G,  süvdticum  L.  St.  fast  stielrund,  glatt,  aufrecht,  ästig.  B. 
länglich-lanzettHch ,  stumpf,  stachelspitzig,  bläuhch  grün. 
Rispen  ausgebreitet-ästig,  mit  haarfeinen,  vor  der  Bth.Zeit 
nickenden  Bth. Stielen.  —  72— 1"^. 

Jul.  Aug.  In  Wäldern,  stellenweise  häufig,  z.  B.  am  Ab- 
hang gegenüber  Bremgarten  u.  a.  O. 

G.  Mollügo  L.  St.  4kantig,  glatt.  B.  lineal-lanzettlich  oder  läng- 
hch  verkehrt-eif.  Lappen  der  BlKr.  haarspitzig.  Fr.  kahl, 
etwas  runzelig.  —  Var.  G.  erectum  Huds.  St.  aufrecht. 
Rispenäste  aufrecht-abstehend.  BlKr.  weiss.  —  Var.  G. 
elatwm  ThuilL  St,  schlaff.  Rispenäste  wagrecht  abstehend, 
BlKr.  schtnutzig-weiss. 

Mai— Aug.  Var.  erec^wm  auf  Wiesen,  gemein.  Var.elatum 
in  Hecken  und  Gebüschen,  später  blühend. 

G.  süvestre  Follich.  St.  4kantig,  liegend  oder  aufstrebend.  B. 
lineal-lanzettHch,  vorn  breiter,  hellgrün.  Rispen  mit  aufrecht 
abstehenden,  doldentraubigen  Aesten.  Lappen  der  BlKr.  ohne 
Haarspitzen.  Fr.  von  sehr  kleinen  Knötchen  rauh.  Sehr  ver- 
änderlich. 

Mai— Jul.  Auf  trockenen  Wiesen,  an  Wegen,  Ufern,  in 
lichten  Wäldern,  hin  und  wieder. 

2.  BlKr.  gelb. 

G.  verum  L.  St.  fast  stielrund.  B.  schmal-üneal,  am  Rand  ein- 
gerollt, in  6  — l'^zähhgen  Scheinquirlen.  Bth.Stand  länglich, 
reichbth.,  mit  kurzen,  abstehenden  Aesten.  BlKr.  goldgelb. 
—  Var.  praecox  (G.  Wirtgeni  F.  Schultz).  St.Glieder 
länger  als  die  Bth. tragenden  Aeste,  früher  (E.  Mai,  A.  Jun.) 
blühend. 

Jun.— Sept.  An  trockenen,  steinigen  Orten,  auf  Weiden, 
an  Ufern,  hin  und  wieder.  Engehalde  bei  Bern,  Belpmoos 
am  Aardamm,  M.  Buchsee,  Burgdorf  u.  a.  O.  —  Var.  praecox 
seltener:  Gümligenmoos,  Belpmoos. 

A  n  m.  G.  tricorne  WüJiering,  von  G.  Äparine  verschieden  durch 
kürzere  Bth.Stände,  lierabgekrümmte  Fr.Stiele  und  grössere,  warzige  Fr. 
Kleiner,  mit  aufrechtem  oder  liegendem  St.  —  Im  Getreide,  selten  und  vor- 
übergehend. 

Farn.  90.    Caprifoliaceen. 

Bth.  zw.  (selten  z.  Theil  geschlechtslos),  regelmässig  oder 
zygomorph.  K.  oberst.,  klein,  2— özählig,  BlKr.  5(4)sp.  oder 
röhrig-21ippig.  Stbg.  5  (4),  der  BlKr.  eingefügt.  FrKn.  unterst., 


266 


Caprifoliaceen. 


meist  2 — Sfächerig.  Fr.  meist  fleischig  (Beere  oder  Steinfrucht), 
selten  trocken.  Samen  eiweisshaltig.  Meist  Holzpflanzen  mit 
gegenst.  ß.,  meist  ohne  NebenB. 

200  Spec,  meist  in  der  gemässigten  Zone  der  nördl.  HK. 

i.    BlKr.  regelmässig.    Fr Kn.  Fächer  mit  i 
Samenanlage. 

a.  Stbg.  4—5,    tief   2th.    (scheinbar  8  oder  10 
Stbg.  mit  Ifächerigen  Antheren).  Gf.  3—5. 

Kraut  mit  zusammengesetzten  B.  u.  grünl.  Bth. 

b.  Stbg.  5    (od.  4),    ungetheilt.    Gf.  sehr  kurz 

oder  fehlend.    Narben  3—5. 

SteinFr.  3 — 5samig.  —  B.  gefiedert  .... 
SteinFr.  1  sämig.  —  B.  ganz  oder  gelappt  . 

2.    BlKr.  meist  zygomorph.    Fr  Kn.  Fächer 
mit  1— vielen  Samenanlagen. 

Stbg.  5.   Gf.  1.   BeerenFr.    —    BlKr.  röhrig-2- 
lippig.    B.  ungeth.,  ganzrandig     .... 


SAMBUGEEN. 


Adoxa. 


Sambucus. 
Viburnum. 


LONIGEREEN. 

Lonicera. 


Adöxa.     Moschuskrallt. 

{oL^o'irjq  ruhmlos,  wegen  des  unscheinbaren  Aussehens.) 

A.  Moschatellina  L.  B.  1— 2fach  3zählig,  mit  eingeschnittenen 
Lappen,  auf  der  Unterseite  glänzend.  Bth.  klein,  grürdichy 
von  moschusartigem  Geruch,  in  eiidst.,  meist  5bth.  Köpfchen. 
—  Jeder  Jahrestrieb  des  kriechenden  W. -Stocks  trägt  eine 
Anzahl  fleischiger  NiederB.Schappen  und  1—2  langgestielte 
LaubB.  Aus  der  Achsel  des  einen  oder  beider  LaubB.  (sel- 
tener eines  NiederB.)  entspringen  die  aufrechten  (2  gegenst.» 
kurz,uestielte  LaubB.  tragenden)  Bth.St.  Dicht  unteriialb  der 
Gipfel-Blh.  stehen  meist  2  Paure  Seiten-Bth.  Erstere  (in  BlKr. 
Stbg.  und  Garp.)  meist  4-,  Seitenbth.  meist  özählig.  Fr. 
beerenf,  grünUch,  meist  fehlschlagend.  7— 15ci«. 

Apr.,  A.  Mai.  In  Hecken  und  Gebüschen,  stellenweise 
ziemhch  häufig.  Bern  (am  Muristalden,  San  h'ain,  Steinhölzli, 
Holiigen,  Bremgartenwald  an  meiu'eren  Stellen,  u.  s.  w.)., 
Reichenbach,  Burgdorf,  M.Buchsee,  Schupfen  u.  a.  O. 

Sambucus.     Hollunder. 

(cajj.ßu^  oder  'jocvSu^  rother  Farbstofl',  v.  d.  Farbe  des  Fr.Safts.) 

i.  NebenB.  klein  oder  fehlend. —  Kleine  Bäumeoder  Sträucher. 

S.  nigra  L.  Schioarzer  Hollunder.  (Holder.)  Fieder-Blättchen 
länglich-eif.  Bth.Stand  (an  den  beblätterten  Zweigen)  endst, 


Ca'prifoliaeeen.  267 

reichbth.,  von  doldenartig-flacher  Form.  Bth.  weiss,  wohl- 
riechend. Fr.  schwarz.  —  Bth.Stand  wiederholt  gabelästig, 
mil  gegenst.  Zweigen,  die  4  untersten  quirhg  gedrängt,  mit 
dem  Gipfeltrieb  scheinbar  eine  fast  regelmässige  östrahlige 
Dolde  bildend.  In  den  weiteren  Auszweigungen  wiederholt 
sich  dieselbe  Anordnung,  jedoch  so,  dass  je  die  äusseren 
Zweige  eine  überwiegende  Entwicklung  zeigen,  wodurch 
eine  schirmartig  flache  Gesammtform  entsteht.  Die  obersten 
Verzweigungen  einfach  gabelf. 

Jun.  Jul.  In  Hecken,  an  Waldrändern,  hin  und  wieder, 
auch  cult.  Off.  Bth.  Stände  u.  F7\ 
S.  racemösa  L.  Waldhollunder.  Fieder-Blättchen  eilanzettlich. 
Bth.  gelbhch,  iti  elf.,  durch  die  auseinandergerückten  Zweig- 
paare rispigen  Bth.Ständen.  Zweige  gabelästig  (meist  3strahhge 
Scheindolden).  Fr.  glänzend  roth. 

Apr.,  A.  Mai.  In  Wäldern,  hin  und  wieder.  Engewald  bei 
Bern,  Gurten,  Schupfen,  Burgdorf  u.  a.  O. 

2.  NebenB.  hlattartig.  —  St.  grün,  aus  kriechendern  W. Stock. 

S.  Ebulus  L.  (Ehuliim  humile  Garcke).  Zioerghollunder, 
Attich.  (Aktenbeere.')  Fieder-Blättchen  lauzettlich.  Bth.- 
Stand ästig,  doldenartig  tlach,  dem  Bth.Stand  von  S.  nigra 
ähnlich.  Bth.  weiss  oder  etwas  röthlich,  mit  violett-rothen, 
zuletzt  schwärzlichen  Antheren.  Fr.  schwarz.  —  B.  beim 
Zerreiben  unangenehm  riechend.  —  V^ — 1™- 

Jul.  Aug.  In  Gebüschen,  besonders  in  Waldschlägen, 
ziemlich  häufig.  Off.  die  Fr.  (Baccae  Ebuli). 

Vibürnuni.     Schlinge. 

F.  Lantdna  L.  Kleiner  Mehlbaum.  Strauch  mit  eif.,  ge- 
zähnten, unten  vortretend-aderigen,  von  Sternhaaren  dicht 
filzigen  B.  Bth.  in  ästigen,  doldenartigen  Bth.Ständen. 
BlKr.  weiss.  Fr,  roth,  zuletzt  schwarz.  —  Die  untersten 
Zweige  des  Bth.Standes  meist  zu  6,  quirlig  gedrängt,  mit 
dem  Gipfeltrieb  scheinbar  eine  Tstrahlige  IJolde  bildend,  die 
weiteren  Auszweigungen  meist  mit  einzelnem  (Iseitigem) 
Zweigpaar  und  dadurch  Sstrahlig. 

Mai.  Jun.    In  Gebüschen,  an  Waldrändern,  häufig. 

V.  Opulus  L.  Strauch  mit  8— Slappigen  B.  RandBth.  der  Bth.- 
Stände  geschlechtslos,  mit  grösserer,  tlacher,  weisser  BlKr. 
Fruchtbare  Bth.  gelblich-weiss.  Fr.  roth.  —  Bth.Stand  dem 
der  vorigen  Spec.  ähnlich,  aber  im  Allgemeinen  weniger 
regelmässig  und  durch  überwiegende  Entwicklung  der  äus- 
seren Zweige  von  flacher  Gesammtform. 

Jun.    In  etwas  feuchten  Gebüschen,  häufig. 

Anm.  In  Gärten  cult.:  V.  Opulus  var.  sterilis,  Schneeball,  mit  kuge- 
ligen, aus  sterilen  Bth.  bestehenden  Bth.Ständen,  —  V.  Tinus  L.,  Winter- 
lorbeer, Laurier-Tin  (nicht  im  Freien  überwinternd). 


268  Valerianaceen. 

Lonic^ra.     Geissblatt. 

(Nach  A.  Lonitzer,  Arzt  und  Botaniker.) 

i.  Strauch  kletteimd.    Bth.  sitzend^  in  endst.  oder  end-  und 
seüenst.  (aus  Dichasien  zus.gesetzten)  Bth. Ständen. 

L.  Caprifölium  L.  Geissblatt.  B.  ganzrandig,  kahl,  an  den 
blühenden  Zweigen  paarweise  zus.gewachsen.  Bth.  wohl- 
riechend. BlKr.  weiss,  in's  Gelbe  übergehend,  oft  aussen 
röthlich.    Fr.  roth. 

E.  Mai,  Jun.  In  Gärten  cult.  (Aus  S.Europa  stammend.) 
Hie  und  da  in  Hecken  verwildert.  Bern,  am  Reichenbachweg 
unweit  Felsenau,  Dählhölzh,  Muri,  Könizbergwald  unweit 
Köniz,  M.Buchsee,  Burgdorf,  Aarberg. 

L.  Peridymenum  L.  Verschieden  durch  die  freien  (nicht  zu- 
sammengewachsenen) oberen  B.  und  die  gestielten,  von  dem 
obersten  B.Paar  entfernten,  endst.  Bth. Stände. 

Jun.  Jul.  An  Waldrändern,  hin  und  wieder.  Bern,  am 
Dählhölzli,   Bantiger   ob  Flugbrunnen,   Burgdorf,   Oberburg. 

2.  Strauch  aufrecht.  Bth. Stände  B.ioinkelst.  Bth.  paarweise 
gestielt  (Dichasien  mit  fehlender  GipfelBth.)  FrKn.  und 
Fr.  paarig  verioachsen. 

X.  Xylösteum  L.  (^uT^ov  Holz,  OGriov  Knochen.)  B.  oval,  weich- 
behaart.    Stiele   der  Bth. Paare   1— IVamal   so    lang   als   die 
Bth.    BlKr.  gelblich-weiss.    Fr.  roth.  —  Giftig. 
Mai.  Jun,    In  Wäldern  und  Gebüschen  gemein. 

L.  nigra  L.  B.  länglich-eif.,  zuletzt  kahl.  Stiele  der  Bth.Paare 
viel  länger  als  die  Bth.    BlKr.  röthlich  weiss.    Fr.  schwarz. 

—  Giftig. 

E.  Mai.  A.  Jun.  In  Wäldern,  stellenweise  häufig.  Brem- 
gartenwald  bei  Bern,  Könizbergwald,  Längenberg,  Schwarz- 
wasserthal. Zw^ischen  Krauchthal  und  Oberburg. 

Anm.  L.  coerulea  L.  (Stiele  der  Bth.Paare  viel  kürzer  als  die  blass- 
gelblichen Bth.  FrKn.  und  die  blauschwarzen  Fr.  vollständig  verwachsen), 
früher  im  Dalmazi  bei  Bern  und  bei  der  Hunzikenbrücke,  wurde  in  neuerer 
Zeit  nicht  mehr  gefunden. 

Als  Zierpflanze  häufig  cult. :     L.  tatarica  L.    (Bth.  röthlich)    u.  a.  Spec. 

—  Symphoricarpus  racemosus  Mich.,  Schneebeere  (Bth.  klein,  röthlich.  Fr. 
weiss,  gebüschelt).  Aus  N. Amerika. 


ORD.  XXXIV.    AGGREGATAE. 

Farn.  91.    Yalerianaceeu. 

Bth.  meist  zw.  und  mehr  oder  weniger  unregelmässig.    K. 
Oberst.,  gezähnt  oder  undeutlich.  BlKr.  röhrig,  (oft  an  der  Basis 


Valerianaceen.  269 

mit  einem  Höcker  oder  Sporn),  mit  3— Slappigem  oder  21ippigem 
Saum.  Stbg.  3  (1—4),  der  BlKr.Röhre  eingefügt.  FrKn.  unterst., 
3fächerig  mit  1  Samenanlage  (2  Fächer  steril).  Gf.  1.  Fr.  trocken, 
nicht  aufspringend,  Isamig,  3-  oder  (durch  Verkümmern  der  un- 
fruchtbaren Fächer)  l fächerig,  vom  bleibenden,  oft  zu  einer  Fr.- 
Krone  (Pappus)  entwickelten  K.  gekrönt.  Samen  meist  eiweiss- 
los.  —  Bth.  klein,  in  gabeligen  Bth.Ständen.    B.  gegenst. 

300  Spec,  meist  in  der  gemässigten  Zone  der  nördl.  HK. 

Fr.  Ifächerig,  mit  federigem  Pappus.  K.Saum 

zur  Bth.Zeit  eingerollt Valei^iana. 

Fr.  3fächerig  (2  Fächer   leer),    ohne   Pappus. 

—  St.  wiederholt  gabelästig.  Bth.  sehr  klein      Valerianella. 

Valeriana.     Baldrian. 

(Von   valere,    gesund  sein,    in  Beziehung   auf  die   Heilkräfte, 
nach  Andern  nach  einem  röm.  Arzt  Valerianus.) 

V.  officinalis  L.  (Katzenwu7'zel,  Tannmark).  St.  aufrecht, 
gefurcht,  ß.  3— 11  paarig  gefiedert.  Blättchen  eilanzettl.  oder 
lanzettl.,  ganzrandig  oder  gezähnt.  Bth.  blassröthlich  oder 
weiss,  in  end-  und  seitenst.,  doldig  gedrängten  Bth.Ständen. 

—  Var.  sambucifolia  (V.  sambucifolia  Mikan).   B.  3 — 5- 
paarig  gefiedert. 

E.  Jun.— Aug.  An  Hecken,  in  lichten  Wäldern  und  Ge- 
büschen, an  Ufern  häufig.  —  Off.  der  W.Stock. 
V,  diöica  L.  Diöcisch.  Bodenst.  B.  gestielt,  ungetheilt,  eif.  oder 
elliptisch.  St.B.  fiedersp.,  mit  grösserem  Endlappen.  Weibl. 
Bth.  klein,  meist  röthlich,  in  kopfartig  gedrängtem  Bth. Stand. 
Männl.  Bth.  grösser,  in  lockerem  Bth.Stand.  weiss  oder  röth- 
lich. —  Mit  Ausläufern.  —  10— 30cm. 

Mai.  Jun.  An  Bächen  und  sumpfigen  Orten,  häufig. 
V.  tri'pteris  L.  (TpL..  drei,  TUTSpov  Flügel,  von  den  3th.  B.) 
Bodenst.  B.  ungeth.,  an  den  sterilen  Sprossen  langgestielt, 
herzeif. ,  St.B.  meist  3th.  mit  grösserem  Endlappen.  Bth. 
weiss  oder  etwas  röthlich,  unvollkommen  diöcisch  (grössere 
Bth.  mit  vorragenden  Stbg.,  in  lockerem  Bth.Stand  —  und 
kleinere  Bth.  mit  rudimentären,  in  der  BlKr.Röhre  einge- 
schlossenen Stbg.   in  gedrängterem  Bth.Stand).  —  15— 30cm, 

Mai.  Jun.    Häufig   an   felsigen  Abhängen    im  Schwarz- 
wasserthal. 

Yalerianölla.     Feldsalat. 

1.  K.Saum  an  der  Fr.  undeutlich.  —  Bth.  bläulich. 

V.  olitöria  Pollich.  (Nüsslikraut.)  B.  längUch-spatelf.,  ganz- 
randig    oder    etwas   gezähnt.    Fr.   eif.,    zusammengedrückt, 


270  Dipsaceen. 

querrunzelig,  hinter  dem  fruchtbaren  P^ach  schwammig  ver- 
dickt. © 

Apr.  Mai.  An  Wegen  und  Mauern,  auf  Aeckern,  hin  und 
wieder.  Auch  cult. 

F.  carindta  Lois.  Verschieden  durch  die  länghche,  4kantige 
Fr.  mit  tiefer  Längsfurche  (zwischen  den  leeren  Fächern), 
ohne  schwammige  Verdickung.  © 

Apr.  Mai.  Auf  Aeckern  und  Grasplätzen  um  Bern  gemein. 
Wird  wie  vorige  als  « Nüsslikraut »  eingesammelt. 

2.  K.Saum  an  der  Fr.  schief  Szähnig.  —  Bth.  röthlich 
oder  weiss. 

V.  Auricula  LC.  (auris  Ohr,  von  der  B.Form).  Untere  B. 
spatelf.,  die  oberen  lanzett-hneal,  oft  gezähnt.  Fr,  rundlich- 
eif.,  die  leeren  Fächer  grösser  als  das  fruchtbare.  © 

Jun.— Sept.  Auf  Aeckern,  im  Getreide,  stellenweise  häufig. 
Köniz,  Maykirch,  M.Buchsee,  Hindelbank  u.  a.  O. 

V.  Morisönü  DC.  (nach  dem  engl.  Arzt  und  Botaniker  R. 
Morison).  (  V.  dentata  Koch).  Verschieden  durch  die  eif., 
zugespitzte,  scheinbar  1  fächerige  Fr.  (die  leeren  Fächer  sehr 
klein,  nicht  aneinanderstossend).  © 

Jun.— Sept.  Wie  vorige.  Wankdorffeld  bei  Bern.  Zwischen 
Neubrück  und  Reichenbach,  Köniz,  Gümligen,  Bolligen,  Hof- 
wyl,  M.Buchsee  u.  a.  O. 


Farn.  93.    Dipsaceen. 

Bth.  zw.,  mehr  oder  weniger  zygomorph,  von  einer  an- 
liegenden, aus  den  verwachsenen  Vorß.  der  Bth.  bestehenden 
Hülle  (K.-Hülle,  Aussenkelch)  umgeben.  K.  zuweilen  über  dem 
FrKn.  röhrig  verlängert,  mit  becherf.,  oft  in  pfrieml.  Borsten 
auslaufendem  Saum.  BlKr.  röhrig-trichterf.,  mit  4— 5sp.,  mehr 
oder  weniger  ungleichmässigem ,  oder  fast  2hppigem  Saum. 
Stbg.  4  (das  5te,  hintere  fehlschlagend),  der  BiKr.  eingefügt. 
FrKn.  unterst.,  Ifächerig,  mit  1  hängenden  Samenanlage.  Gf.  1. 
Einsamige  SchliessFr.,  in  der  K.Hülle  eingeschlossen.  Samen 
eiweisshaltig.  —  Bth.  meist  in  dichten,  an  der  Basis  von  vielbl. 
Hülle  umgebenen  Köpfchen.  Köpfchenboden  oft  mit  schuppenf. 
DeckB.  der  einzelnen  Bth.  (SpreuB.)  besetzt.  B.  gegenst. 

120  Spec,  östl.  Hl\.,  bes.  Mediterranländer  und  Orient. 

i.  SpreuB.  stachelspitzig. 

K.Hülle  mit  kurzgezähntem  Saum.  K.Saum 
beckenf.,  ganzrandig  oder  gezähnt.  BlKr. 
4sp Bipsacus. 


Dipsaceen. 


271 


2.  SpreuB.  wehrlos  ode?-  fehlend. 

a.  Köpfchenboden  behaart,   ohne  SpreuB.   — 

K.Saum  8— inehrstrahhg. 

Saum  der  K.Hülle  kurz  4— mehrz.  —  BlKr. 
41appig,  die  randst.  grösser 

b.  Köpfchenboden  mit  SpreuB.   —  K.Saum  5 

(oder  mehr)  -strahhg. 

Saum  der  K.Hülle  krautartig,  4lappig.  ~  Bth. 
gleich,  mit  41appiger  BlKr 

Saum  der  K.Hülle  glockenf.  oder  radf.,  dm'ch- 
scheinend- häutig.  —  BlKr.  Slappig,  die 
randst.  grösser 


Knautia. 

Succisa. 
Scabiosa. 


Dipsacus.     Karde. 

(Sidia  Durst,  von  dem  im  Winkel  der  paarweise  verwachsenen 
B.  einiger  Arten  sich  sammelnden  Wasser.) 

D.  süvestris  Miller.  St.  gefurcht,  stachelig.  B.  sitzend,  derb, 
mit  kurzen  Stachelchen,  die  St.ständigen  am  Grunde  paar- 
weise verwachsen.  HüllB.  pfriemlich-stachelspitzig,  zum  Theil 
länger  als  das  grosse  längliche  Köpfchen.  SpreuB.  lang  be- 
grannt,  die  Bth.  überragend.  BlKr.  hellviolett.  Mittlere  Bth. 
(des  Köpfchens)  vor  den  oberen  und  unteren  geöffnet.  — 
72— 1V2'".  ® 

Jul.  Aug.  An  steinigen  Orten,  hie  und  da.  Engehalde  bei 
Bern,  Burgdorfallmend,  Lyss,  Schwanden,  Aarberg ;  zwischen 
Neueneck  und  Laupen. 

2).  püösus  L.  (Cephalaria  Grenier  et  Godron).  St.  steifborstig. 
B.  gestielt,  die  oberen  mit  2  kleinen  Seiten  blättchen.  HüllB. 
lanzettl.,  das  rundliche  Köpfchen  nicht  überragend,  wie  die 
pfriemlich  zugespitzten  SpreuB.  borstig-behaart.  BlKr.  weiss, 
beim  Verwelken  gelbhch.  —  72—!°'.  ® 

Jul.  Aug.    In   ciebüschen,  an  Waldrändern,   selten.    Bei 
Mühlethurnen,  Toffen,  Aarberg. 

Knautia.     (Nach  G.  Knaut,  Arzt  und  Botaniker  in  Halle.) 

K.  arvensis  Coulter.   (Scabiosa  L.)    St.   borstig  behaart  und 

von  kürzeren  Haaren  mehr  oder  weniger  grau.   Bodenst.  ß. 

ungeth.,  gezähnt  oder  fiedersp.,  St.B.  meist  fiedersp..    BlKr. 

blau-violett  oder  röthlich-violett   (selten  weiss),   die  randst. 

grösser.  —  Var.  integrifoHa  mit  fast  ganzrandigen  B. 
E.Mai— Herbst.    Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 
K.  silvdtica  Duby.    (Scabiosa  L.)    St.   ästig,   steifhaarig.    B. 

dunkelgrün,  länglich-elliptisch  oder  eif.,  (die  oberen  lanzett- 


272  Compositen. 

lieh),  sämmtlich  ungeth.,  ganzrandig  oder  gezähnt,  seltener 
an  der  Basis  fiedersp,  BIKr.  violettroth,  die  randst.  wenig 
grösser.  —  Var.  mit  breit-eif.,  in  einen  geflügelten  B.Stiel 
verschmälerten  B.  (K.  dipsacifolia  Host). 

Jul.  Aug.    In  Wäldern  und  Gebüschen,  gemein. 

Succisa. 

(Succidei^e  unten  abschneiden,  v.  d.  kurzen  W.Stock.) 

S.  pratensis  Mönch.  (Scabiosa  Succisa  L.)  W.Stock  kurz, 
in  einer  B.Rosette  endigend.  Blühende  St.  seitUch,  einfach 
oder  gabelästig,  wenig  beblättert.  B.  länglich-eif.  oder  eilan- 
zettlich,  meist  ganzrandig,  die  oberen  klein,  lanzettlich.  Köpf- 
chen halbkugelig.  BIKr.  J3lauviolett. 

Aug.  Sept.    Auf  Sumpfwiesen,  häufig. 

Scabiosa.     Krätzkraut. 
(Scabies  Krätze,  v.  d.  früheren  Anwendung  der  S.  Succisa.) 

S.  Columbdria  L.  St.  meist  gabelästig.  B.  der  nichtblühenden 
bodenst.  Sprosse  rosettig  gedrängt,  länglich,  gekerbt  oder 
fiedersp.  Obere  B.  l — 2fach  fiederth.,  mit  linealen  oder  lan- 
zettüchen  Lappen.  BIKr.  hell  blau-violett  oder  röthhch  (selten 
weiss),  die  randst.  grösser.  K.Borsten  schwarzbraun.  —  Var. 
in  Form  und  Behaarung  der  B.,  Grösse  der  Köpfchen  und 
Farbe  der  BIKr.  (An  steinigen,  trockenen  Standorten  mit  fein- 
zertheilten  B.  und  kleinen  Köpfchen). 

Jun.— Sept.    Auf  Grasplätzen,   an  Wegen,  Waldrändera 
und  steinigen  Orten  gemein. 

Fam.  93.    Compositen.    (Synanthereen.) 

Bth.  zw.  oder  (durch  Fehlschlagen)  Igeschlechtig,  regel- 
mässig oder  zygomorph.  K.  oberst.,  rudimentär,  meist  durch 
zahlreiche,  1— mehrreihige,  haarf.  oder  federige  Strahlen  (Fr.- 
Krone,  Pappus)  vertreten.  BIKr.  oberst.,  röhrig,  mit  trichterf., 
5sp.  Saum  (RöhrenBth.),  oder  mit  kurzer  Röhre  und  flachem, 
zungenförmigem  Saum  (selten  21ippigj.  Stbg.  5,  der  BIKr- 
Röhre  eingefügt.  Antheren  zu  einer  den  Gf.  umschliessenden 
Röhre  vereinigt  (verklebt),  sehr  selten  frei.  FrKn.  unterst., 
1-fächerig,  mit  einer  grundst.  Samenanlage.  Gf.  1,  oben  in  2,  die 
NarbenpapiUen  tragende  Schenkel  gespalten.  Fr.  eine  Isamige 
SchliessFr. ,  meist  vom  bleibenden  Pappus  gekrönt,  seltener 
Pappus  abfällig  oder  fehlend.  Samen  eiweisslos.  -  Bth.  klein, 
sitzend,  in  dichte,  an  der  Basis  von  vielbl.  Hülle  umgebene 
Köpfchen  vereinigt.  Axe  des  Bth.Standes  (Köpfchenboden)  meist 


Compositen, 


273 


convex  oder  scheibenf.-flach,  mit  schuppenf.  SpreuB.  (DeekB. 
der  Bth.)  oder  Haaren  besetzt,  oder  ohne  solche.  Bth.  desselben 
Köpfchens  gleichartig  oder  ungleichartig. 

Grrösste  Pam,  mit  c.  10,000   (nach   anderen  Angaben  über  12,000)  Spec.    (Senecio 
gegen  900  Spoc);   fast  über  die  ganze  Erde  verbreitet. 

i.  RandBth.  des  Köpfchens  zungenf.  (Strahl),  weibl. 
oder  geschlechtslos,  die  inneren  Bth.  röhrenf., 
meist  zwitterig.  Seltener  alle  Bth.  röhrenf.  Gf. 
oben  (unter  der  Theilung)  ohne  knotige  Ver- 
dickung oder  Haarkranz. 

A.  Gf.  der  Zw. Bth.  mit  stieh^unden  oder 
halbstielrunden  (meist  langen)  Schen- 
keln. —  Pappusstrahlen  haarförmig. 

i.  Bth.  alle  röhrenf.,  zio.  —  Köpfchen  armbth. 

Hülle  mehrreihig.  BlKr.Röhre  allmählig  in  den 
Saum  erweitert.  —  B.  gegenst.,  3— 5th.     . 

Hülle  1  reihig.  BlKr.Rölire  plötzl.  in  den  glocki- 
gen Saum  erweitert.    B.  wechselst.,  herzf.. 

2.  Bth.  ungleich.  —  Köpfchen  reichbth. 
B.  der  blühenden  St.  schuppenf. 

RandBth.  des  Köpfchens  weibl.,  1  reihig,  mit 
eng-röhriger  BlKr.  Innere  Bth.  zw.,  mit 
röhrig-glockiger  BlKr.  ~  Köpfchen  einzeln. 
BlKr.  Violettroth 

Aeussere  Bth.  weibl.,  mit  schmal  zungenf. 
BlKr.  Innere  Bth.  zw.,  mit  röhrig-glockiger 
BlKr.  —  Köpfchen  einzeln.  BlKr.  gelb.     . 

Unvollkommen  diöcisch.  Köpfchen  der  Zw.- 
Pflanze  aus  unfruchtbaren  Zw.Bth.  mit 
röhrig- trichterf.  BlKr.  und  (zuweilen)  eini- 
gen randst.,  weibl.  Bth.  bestehend.  Köpf- 
chen der  weibl.  Pflanze  aus  weibl.  Bth. 
mit  fädlicher  (eng-röhrenf.)  BlKr.  und 
wenigen  Zw.Bth.  bestehend.  ~  BlKr.  röth- 
lich  oder  weiss 

B.  Gf  der  Zio.Bth.  mit  aussen  fast  flachen 

(oft    spitzlichen),    oben    papillös-kurz- 

haarigen    Schenkeln.    —     Pappus    mit 

haarf  Strahlen  (oder  fehlend). 

i.  Antheren  an  der  Basis  ohne  Anhängsel. 

a.   Köpfchen  einzeln,  auf  bodenst.,   blattlosem 

Träger.  —  StrahlBth.  weiss  oder  röthhch. 

RöhrenBth.  gelb. 

Pappus  mit  haarf.  Strahlen Bellidiastrum. 

Pappus  fehlend Bellis. 

18 


CORYMBIFEREN. 

EUPATORIA- 
GEEN. 


Eupatorium. 
Adenostyles. 


Homogyne. 
Tussilago. 


Petasites. 


ASTEROI- 
DEEN. 


274 


Compositen. 


b.  Köpfchen  zahlreich,  auf  beblättertem  St. 

StrahlBth.    2reihig.    Pappus    der    RöhrenBth. 

2reihig,    die    äussere     Reihe    aus    kurzen 

Borsten  bestehend.    Fr.  zasammengedrückt 

StrahlBth.  mehrreihig.    Fr.  zusammengedrückt 

StrahlBth.  1  reihig.  Fr.  cylindriseh,  gerippt     . 

2.  Antheren  an  der  Basis  mit  Anhängseln. 
—  BlKr.  gelb. 

Pappus  ein-  bis  mehrreihig,  mit  gleichartigen 
Strahlen 

Pappus  2reihig,  der  äussere  ein  kurzes,  zer- 
schlitztes oder  gezähntes  Krönchen  bildend 

C  Gf.  der  Ziv.Bth.  mit  linealen  Schenkeln, 
diese  am  Ende  finselig  behaart  und 
gestutzt  (oder  mit  conischer  Verlänge- 
rung über  dem  Pinsel).  —  Pappus  tnit 
haarf.  Strahlen,  rudimentär  oder  feh- 
lend. 

1.  Antheren  an  der  Basis  mit  Anhängseln. 

—  Köpfchen  geknäuelt.  St.  und  B.  filzig 
behaart.  Pappus  mit  haarf.  Strahlen. 

Den  HüllB.  gleichartige  DeckB.  zwischen  den 

äusseren  weibl.  Bth 

Keine  DeckB.  zwischen  den  Bth 

2.  Antheren  an  der  Basis  ohne  Anhängsel. 

—  Köpfchen  frei.    Pappus  fehlend  oder 
rudimentär. 

a.   Köpfchenboden  mit  SpreuB. 

t  Pappus  stachelig  oder  schuppig. 

Pappus  aus  2—5  (mit  kleinen,  scharfen  Wider- 
haken besetzten)  Spitzen  bestehend.  — 
B.  gegenst.  BlKr.  gelb 

Pappus  aus  2— mehr  spreublattartigen  abfäl- 
ügen  Schuppen  gebildet.  —  Köpfchen 
gross.   BlKr.  gelb  oder  bräunlich     .     . 

tt  Pappus  fehlend. 

Fr.   zusammengedrückt.    BlKr.   der   RandBth. 
mit  rundlichem  Saum.   —   Köpfehen  klein 
Fr.  cylindriseh  oder  kantig.  BlKr.  der  RandBth. 


mit  länglichem  Saum 


Stenactis. 
Erigeron. 
Solidago. 


Inula. 
Pulicaria. 


SENEGIONI- 
DEEN. 


Filago. 
Gnaphalium. 


Bidens. 
Helianthus. 

Achillea. 
Anthemis. 


Compositen. 
b.  Köpfchenboden  nackt  oder  behaart. 

t   Bandst.,  zungenf.Bth.  (Strahl)  bei  den  inländ.  Spec. 
fehlend. 

Fr.  V erkehrt- eif.,  am  Scheitel  mit  schmaler 
Scheibe.  —  Köpfchen  klein,  rispig  .     .     . 

Fr.  kantig-gerippt,  mit  breiter  Scheibe  und 
meist  krönchenf.  Saum.  —  Köpfchen  dol- 
dentraubig 

ff   RandBth.  zungenf.    Köpfchenboden  nackt. 

Fr.  ringsum  längsrippig.  Köpfchenboden  flach 
oder  etwas  gewölbt 

Fr.  an  der  Innenseite  mit  3—5  Rippen.  Köpf- 
chenboden halbkugelig  oder  kegelf.       .     . 

3.  Antheren  an  der  Basis  ohne  Anhängsel. 
Kö])fchenfrei.  Pa'ppusmühaarf.  Strahlen. 

Fr.  mit  vielstrahligem  Pappus.  HüllB.  Ireihig 
oder  mit  kurzer  Aussenhülle.  —  BlKr.  gelb 

II.  Alle  Bth.  röhrenf.,  zwitterig  (selten  einge- 
schlechtig, oder  die  RandBth.  geschlechtslos). 
Gf.  der  Zw. Bth.  oben  (unter  der  Theilung) 
knotig  verdickt  oder  mit  einem  Haarkranz. 

i.  Sti^ahlen  des  Pappus  unten  parthieen- 
iveise  verioachsen.  Köpfchenboden  7nit 
SpreuB.  —  B.  stachelig. 

Köpfchen  von  den  trockenhäutigen  inneren 
HüllB.  überragt 

2.  Pappus  mit  grundst.  Bing  abfallend. 
Köpfchenboden  borstig.  —  B.  stachelig. 

Pappus-Strahlen  federig.   HüllB.  an  der  Basis 

fleischig 

Pappus-Strahlen  federig.  HüllB.  nicht  fleischig 

Pappus-Strahlen    haarförmig    (gezähnelt).    — 

BlKr.  purpurn  (selten  weiss) 

3.  Pappus  mit  freien,  haar  f.  Strahlen 
oder  kurzen  Borsten,  oder  rudimentär  bis 
fehlend.  —  B.  wehrlos. 

Bth.  gleich.  Aeussere  HüllB.  hakig-stachelig  . 

Bth.  gleich.  HüllB.  zugespitzt,  wehrlos.     .      . 

RandBth.  meist  trichterf.,  grösser,  geschlechts- 
los. HüllB.  mit  trockenhäutiger,  meist  ge- 
franster (oder  stacheliger)  Spitze      .     .     . 


275 


Artemisia, 


Tanacetum. 


Chrysan- 
themum. 

Matricaria. 


Senecio. 


CYNAROCE- 
PHALEN. 


Carlina. 


Cynay^a. 
Cirsium. 

Carduus. 


Lappa. 
Ser7^atula. 


Centaurea. 


276 


Compositen. 


ill.  Alle  Bth.  zungenf.,  zwitterig.  Gf.  ohne  knotige 
Verdickung,  mit  fädlichen,  meist  zurückge- 
rollten Schenkeln.  —  Meist  mit  Milchsaft. 

A.   Pappus  fehlend  oder  aus  kleinen 
Schüppchen  bestehend. 

Fr.  ohne  Pappus.  —  BlKr.  gelb 

Fr.  mit  rudimentärem,  aus  kleinen  Schüpp- 
chen bestehendem  Pappus.    —   BlKr.  blau 

B.  Strahlen  des  Pappus  federig  (icenigstens 
die  inneren).  —  BlKr.  gelb. 

1.  Köpfchenboden  ohne  SpreuB. 
a.  Strahlen  des  Pappus  frei. 

Pappus  bleibend.  —  LaubB.  bodenst.  . 
Pappus   mit    ringförmiger  Basis    abfäUig. 

b.  Strahlen  des  Pappus  mit  ineinandergreifenden 
Seitenstrahlen.  —  B.  schmal,  ungetheilt. 

Hülle  1  reihig.   Fr.  langgeschnäbelt  .... 
Hülle  mehrreihig.   Fr.  schnabellos    .... 

2.   Köpfchenboden  mit  abfälligen  SpreuB. 

Hülle  mehrreihig,  —  Fr.  langgeschnäbelt.  St. 
fast  nackt,  mit  bodenst.  B. Rosette    .     .     . 

C.  Strahlen  des  Pappus  haarförmig. 

1.  Fr.  an  der  Basis  des  Schnabels  schuppig. 
—  Köpfchen  einzeln,  auf  bodenst.,  röh- 
rig em  Träger. 

Fr.  langgeschnäbelt.  —  LaubB.  in  bodenst. 
Rosette 


2.  Fr.  ohne  Schuppen.  —  St.  beblättert. 
a.  Fr.  zusammengedrückt. 

Fr.   mit  fehlenden    oder    schwachen   Rippen, 

schnabellos.    —    Köpfchen   3— 5bth.    BlKr. 

purpurn     

Fr.    längsrippig,    mit    dünnem    Schnabel.    — 

Köpfchen  5— 18bth.  BlKr.  gelb  .... 
Fr.    längsrippig,    schnabellos.    —     Köpfchen 

vielbth.  ßlKr.  oelb 


CICHORACEEN. 

(Ligulifloren.) 


Lampsana. 

Cichorium. 


Leontodon. 
Picris. 


Tragopogon. 
Scorzonera. 


Hypochoeris, 


Taraxacum. 


Prenanthes. 

Lactuca. 

Sonchus. 


Compositen.  277 


b.  Fr.  fast  cylindrisch. 

Fr.  nach  oben  verschmälert.  Pappus  mit 
mehrreihigen,  biegsamen  und  rein  weissen, 
selten  etwas  gelblichen  und  zerbrechlichen 
Strahlen.  Aeussere  HüllB.  meist  kurz.  — 
BlKr.  gelb 

Fr.  oben  gleich  breit.  Pappus  mit  1— 2reihigen, 
zerbrechlichen,  meist  gelbl.  oder  röthl.  Strah- 
len. HüllB.  dachig,  selten  2reihig.  —  BlKr. 
gelb 


Crepis. 


Hieracium, 


Eupatörium.    Wasserdost. 

(Nach  dem  pontischen  König  Mithridates  Eupator.) 

E.  cannahinum  L.  St.  aufrecht,  ästig.  B.  meist  gegenst.,  kurz- 
gestielt, 3— 5th.,  mit  laDzetthchen,  gesägten  Zipfeln.  Köpfchen 
klein,  in  zusammengesetzten  endst.  Doldentrauben.  BlKr. 
blassröthlich  (selten  weiss).  —  80— 150cm. 

E.JuL— Sept.  An  feuchten  Orten,  in  Gebüschen,  an  Ufern 
und  Gräben,  ziemlich  häufig. 

Adenöstyles.    Drüsengriffel. 

(a.^rv  Drüse,  axuT^o;  Griffel.) 

A*  dlbifrons  Rchb.  B.  breit  herzf.,  ungleich  gezähnt,  unten 
mehr  oder  weniger  weissfilzig.  Köpfchen  3— 6bth.,  in  endst., 
zusammengesetzten  Doldentrauben.  BlKr.  hellpurpurn.  — 
30_80cm. 

Jul.  Aug.  Schwarz wasserthal,  Thanwald  bei  Rüeggisberg, 
selten. 

Homögyne. 

(ojxoc  gleich,  yuvyi  Weib,  von  der  ähnlichen  Form  der 
weibl.  und  Zw.Bth.) 

H.  alpina  Cassini.  Bodenst.  B.  rundhch-nierenf.,  eckig  ge- 
zähnt, oder  gekerbt,  theils  dem  blühenden  St.,  theils  kurzen 
Seitensprossen  angehörend.  St.  an  der  Basis  einige  LaubB., 
höher  1—3  entfernte  SchuppenB.  tragend.  Köpfchen  endst., 
einzeln.    BlKr.  und  Hülle  violettroth.  —  15— 3öcm. 

Mai,  Jun.    In  feuchten  Wäldern  bei  Rüeggisberg,  selten. 
(Häufig  auf  den  Voralpen.) 

Tussilägo.     Huflattich.     (Tussis  Husten.) 

2.  Fdrfara  L.  Huflattich.  (Zitrösli.)  Köpfchen  einzeln,  auf 
einfachen,  von  eilanzettlichen,  meist  röthlichen  Schuppen  be- 


278  Compositen. 

setzten  St.  Blkr.  gelb.  —  Die  nach  der  Bth.Zeit  (an  neuen 
Sprossen  des  W.Stocks)  erscheinenden  bodenst.  LaubB.  breit- 
herzf.,  eckig  gezähnt,  unten  filzig.  —  Das  Ende  der  LaubB. - 
tragenden  Sprosse  bildet  sich  im. Herbst  zum  Bth.Stand  aus, 
dessen  Entfaltung  im  folgenden  Frühjahr  stattfindet.  Am 
Grunde  des  terminalen  Bth.Stengels  entspringen  meist  mehrere 
seitliche  Bth.Sprosse.  —  10— 20cm. 

März  (oft  schon  Febr.),  Apr.  Auf  lehmigem  Boden,  an 
Strassen  und  Gräben,  gemein.     Off.  die  B.  und  Köpfchen. 

Petasites.     Pestwurz. 
(TtSTaaof;  Hut,  Sonnenschirm,  von  den  grossen,  schii'mf.  B.) 

P.  albus  Gaertner.  Köpfchen  zahlreich,  in  endst.,  doldentrau- 
bigem  Bth.Stand.  BlKr.  weissUch.  B.  des  Bth.Stengels  sitzend, 
länglich-lanzettlich.  —  Zw. :  Köpfchen  doldig  gedrängt.  Gf.- 
Schenkel  der  (sterilen)  Zw.Bth.  lineal-lanzettlich.  Weibl. : 
Köpfchen  kleiner,  länger  gestielt,  in  lockerem,  nach  dem  Ver- 
blühen verlängertem  Bth.Stand.  —  Bodenst.  B.  gross,  breit 
herzf.,  gezähnt,  unten  weissflizig,  nach  der  Bth.Zeit  an  neuen 
(im  folgenden  Frühjahr  blühenden)  Sprossen  des  W.Stocks 
entwickelt. 

März,  Apr.  An  feuchten,  waldigen  Abhängen,  in  Wald- 
schluchten, stellenweise  häufig.  Bremgartenwald  längs  der 
Aare,  Belpberg,  Schwarzwasserthal  u.  a.  O. 
P.  ofßcindlis  Mönch.  Pestwurz.  (Eselsfuss.)  Verschieden  durch 
die  kurzen,  eif.  Gf.Schenkel  der  (sterilen)  Zw.Bth.,  durch 
länglichere  Bth.Stände,  röthliche  BlKr.  und  meist  braun- 
röthliche  HüUB.  —  Köpfchen  der  weibl.  Pflanzen  kleiner, 
länger  gestielt,  der  männl.  grösser,  in  kürzerem  Bth.Stand. 

März,  Apr.  An  Bächen,  auf  feuchten  Wiesen,  hin  und 
wieder.  Häufig  am  Scherlibach,  Ostermundigen,  Schupfen, 
M.Buchsee,  Krauchthal,  Burgdorf,  am  Kiesenbach,  Mühle- 
thurnen u.  a.  O. 

Bellidiästrum.     (Bellis  und  astrum  Stern.) 

B.  Michelii  Cassini  (nach  dem  ital.  Botaniker  Micheli).  B. 
verkehrt-eif.,  oder  länglich,  in  den  B.Stiel  verschmälert,  ge- 
kerbt oder  gezähnt.  Köpfchen  einzeln,  langgestielt,  mit  weissem 
oder  röthlichem  Strahl.  —  15— 30cm. 

Mai,  Jun.  An  felsigen  Abhängen,  in  Waldschluchten, 
stellenweise  häufig.  Wylerwald  und  Bremgartenwald  an  der 
Aare,  Reichenbach,  Belpberg,  Burgdorf;  Scherlibachfall, 
Schwarzwasserthal  u.  a.  O. 

Bellis.     Gänseblümchen.     Maasliebe. 
(Belliis  schön,  niedhch.) 
B.  perennis  L,  (Margritli.)  B.  rosettig,  spatelf.,  gekerbt.  Köpf- 


Compositen.  279 

chen   einzeln,   langgestielt,   mit  weissem   (oder  mehr  oder 
weniger  rothem)  Strahl.  —  5  — 15c™. 

März— Nov.  (bei  milder  Witterung  auch  in  den  Winter- 
monaten).   Auf  Wiesen  und  Rasenplätzen  gemein. 

A  n  m.  In  Gärten  in  verschiedenen  Var.  cult.  Oft  Bth.  alle  zungeuf. 
(Gartenbilrstli),  zuweilen  mit  sprossenden  Köpfchen. 

Stenäctis.  Schmalstrahl,  (cttsvo?  schmal,  ax.Tt;  Strahl.) 

S.  hellidiflöra  A.  Braun.  (S.  annua  Nees).  St.  aufrecht,  be- 
blättert, oben  ästig.  B.  lanzettlich.  Köpfchen  klein,  zahlreich, 
in  doldentraubigem  Bth.Stand.  Strahl  weiss  oder  röthlich. 
Fr.  behaart,  meist  schon  unreif  ausfallend.  ©  oder  (durch 
Anwurzeln  und  Knospenbildung  an  der  St.Basis)  ausdauernd. 
E.Jun.— Sept.  In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,  auf 
Waldschlägen,  stellenweise  häufig.  Dählhölzli  bei  Bern,  Egg- 
hölzli  bei  Muri,  Ostermundigenberg,  Lyss.  (Aus  N.Amerika 
stammend.) 

Erigeron.     Berufkraut. 

(Tipi  früh  yspcov  Greis,  von  den  nach  dem  Verblühen 
weissen  Köpfchen.) 

E.  canadensis  L.  B.  lineal-lanzetthch.  Köpfchen  zahlreich, 
klein,  in  länglicher  Rispe.  Strahl  kurz,  die  HüllB.  wenig 
überragend,  schmutzig  weiss  oder  röthlich.  © 

Jul.— Sept.  An  Mauern  und  steinigen  Orten,  an  Wegen, 
in  Waldlichtungen,  gemein.  (Aus  N.Amerika  stammend.) 

E.  dcer  L.  B.  lineal-lanzettlich,  mehr  oder  woniger  rauhhaarig. 
Köpfchen  am  Ende  des  St.  und  der  Aeste  zu  1—5,  in  ein- 
fach- oder  zusammengesetzt -doldentraubigem  Bth.Stand. 
Strahl  länger  als  die  Hülle,  violettroth.  Pappus  meist  etwas 
röthlich.  —  Var.  mit  fast  kahlem  St.  und  kahlen,  am  Rande 
kurzgewimperten  B.  (E.  dröbachensis  Müller,  E.  angulosus 
Gaud.)  ®  oder  ausdauernd. 

Jun.— Oct.  An  trockenen,  steinigen  Orten,  häufig.  Die 
kahle  Var.  an  Ufern  hie  und  da:  Belpmoos  am  Aardamm,  an 
der  Sense,  am  Schwarzwasser;  Lyss. 

Solidago.     Goldruthe. 

(Solidare  befestigen,  ganz  machen,  v.  d.  Anwendung  als 
Wundmittel.) 

S.  Virga  aurea  L.  Heidnisch  Wundkraut.  B.  eilanzettlich. 
Köpfchen  klein,  gelb,  in  verlängerter,  endst.  Rispe.  —  Var.. 
in  der  B.Form. 

E.JuL— Herbst.    Häufig  in  Wäldern  und  Gebüschen. 


280  Compositen. 

Anm.  S,  canadensia  L.,  höher,  Köpfchen  klein,  zahlreich,  in  Iseits- 
wendigen,  zu  einer  endst.  Rispe  vereinigten  Trauben.  —  In  Gärten  cult. ; 
verwildert  an  der  Aare  bei  Lyss. 

Inula.     Alant, 
i.  BlKr.  der  RandBbh.  zungenf.,  länger  als  die  ScheibenBth, 

I.  salicina  L.  St.  einfach,  kahl,  meist  1— Sköpfig.  B.  lanzettlich, 
starr,  am  Rande  rauh,  meist  abstehend  oder  zurückgekrümmt, 
die  mittleren  etwas  St.umfassend. 

Jul.  Aug.  An  Gräben,  in  Gebüschen,  selten.  Bei  Oberaar, 
Belpmoos,  an  der  Aare  unterhalb  Kräyigen,  Halden. 

J.  Vaüldntii  Vill.  (nach  dem  franz.  Botaniker  Vaillant).  St. 
ästig,  dünnfilzig.  B.  längUch-lanzettUch,  sitzend  oder  kurz- 
gestielt, unten  filzig.  Köpfchen  zahlreich,  doldentraubig.  — 
B,  etwas  aromatisch.  —  V^ — l""- 

E. Jul.— Sept.  In  Ufergebüschen  längs  der  Aare  stellen- 
weise häufig,  z.  B.  längs  des  Belpmooses,  Dalmazi  bei  Bern, 
Aarberg  und  Lyss.  Vereinzelt  im  Hühnhwald  bei  Gümligen ; 
im  untern  Scliwarzwasserthal. 

2.  BlKr.  der  RandBth.  röhrenf.^  nicht  vortretend. 
I.  Conyza  DC.  (Conyza  squarrosa  L.)  St.  oben  doldentraubig- 
ästig,  vielköpfig,  ß.  elliptisch-lanzettlich,  die  oberen  sitzend, 
die  unteren  in  den  B.Stiel  verschmälert.  Aeussere  HüllB. 
mit  zurückgekrümmter,  oft  rother  Spitze.  BlKr.  blassgelb. 
(D  oder  ausdauernd. 

Jul. — Sept.  An  Mauern  und  steinigen  Orten ,  hin  und 
wieder. 

Anm.  In  Gärten  hie  und  da  cult. :  I.  IHltnium  L.,  Alant  (Köpfchen 
gross.  B.  St.umfassend).  Off.  die  W. 

Pulicäria.     Flohkraut.     (Pulex  Floh.) 

P.  dysenterica  Gaertner.  St.  oben  abstehend-ästig,  filzig  be- 
haart. B.  länglich,  am  Rande  wellig,  mit  tief  herzf.  Basis 
St.-umfassend,  unten  filzig.  Köpfchen  doldentraubig,  gelb, 
durch  verlängerte  RandBth.  strahlend. 

E..Jul.— Sept.  An  Gräben  und  feuchten  Orten,  ziemlich 
häufig. 

Anm.  P.  vulgaris  Gaertner  (verschieden  durch  die  kurzen,  die  Scheiben- 
Blüthen  kaum  überragenden  RandBth.  und  die  nicht  St. umfassenden  B.),  früher 
bei  Baggwyl  (bei  Seedorf),  wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  gefunden. 

Filägo.    Fadenkraut.     (Filum  Faden,  v.  d.  Behaarung.) 

i.    Köpfchen  zu  15—30  geknäuelt.    HüllB.  zugespitzt,  bei 

der  Reife  nicht  ausgebreitet. 
F.  germanica  L.  St.  gabelästig.  Köpfchen  in  dichten  Knäueln. 
HüllB.  nur  am  unteren  Theil  wollig-filzig,   oben  kahl,  gelb- 


Compositen.  281 

lieh-  oder  bräunlich  glänzend,  in  eine  pfriemliche  Spitze  aus- 
laufend. —  Var.  mit  dichterem  oder  dünnerem,  grauem  oder 
gelblichem  Filz.  © 

Jul.— Sept.  Auf  Aeckern,  selten.  Rüeggisberg,  Radelfingen, 
Lobsigen,  Seedorf,  Schupfen,  Burgdorf,  Lindenthal. 

2.  Köpfchen  zu  2—7  geknäuelt.    HüllB.  stumpflich,  hei  der 
Reife  sternf.  ausgebreitet. 

F.  arvensis  L.  Diclit  filzig.  St.  mit  aufrechten  Aesten.  B.  lanzett- 
lineal,  aufreclit.  Köpfchen  zu  3  — 7  vereinigt.  HüllB.  stumpf, 
bis  zur  kurztrocken  häutigen  Spitze  dicht  wollig  behaart,  die 
äusseren  lineal.  0 

Jul.— Sept.  Auf  sandigen  Aeckern,  selten  und  vereinzelt. 
Rüeggisberg. 

F.  minima  Fries.  (F.  montana  Gaud.)  Dünnfilzig,  später  fast 
kahl.  St.  gabelästig.  B.  klein,  lineal-lanzettlich,  angedrückt. 
Köpfchen  zu  2 — 5  geknäuelt.  HüllB.  gekielt,  stumpf,  seidig 
behaart,  oben  trockenhäutig,  kahl,  die  äusseren  kurz,  eif. 
Kleiner  und  schlanker  als  die  vorhergehenden  Spec.    © 

Jul. — Sept.  An  steinigen  Orten,  auf  sandigen  Aeckern, 
selten.  Frienisberghöhe,  Seedorf,  Grauholz,  Wegissen. 

Gnaphälium.     Ruhrkraut. 

(Yva.(pa>;Ov   Filz,  Wolle,   von  dem  filzigen  Ueberzug.) 

i.  Köpfchen  gleichartig,  sämmtlich  fruchtbar. 

G.  silvdticum  L.  St.  steif-aufrecht,  kurzfilzig.  B.  lanzettlich 
oder  lineal,  oben  zuletzt  kahl.  Köpfchen  zahlreich,  in  langem, 
ährenf. ,  einfachem  oder  mehr  oder  weniger  zus. gesetztem  Bth.- 
Stand.  HüllB.  oben  trocken  häutig,  meist  bräunlich.  —  20 
bis  60cm. 

Jul.  Aug   In  lichten  Wäldern,  bes.  Waldschlägen,  häufig. 

G'  uliginösum  L.    Dicht  wollig-filzig.    St.  abstehend-ästig.    B. 

lineal-lanzettlich,  nach  der  Basis  verschmälert.  Köpfchen  in 

dichten,   an   der  Basis  beblätterten  Knäueln.     HüllB.  braun. 

Fr.  glatt,  oder  feinwarzig  (G.  pilulare   Wahl).  © 

Jul.— Sept.  Auf  feuchten  Aeckern  und  Stoppelfeldern, 
auf  Waldschlägen,  stellenweise  sehr  häufig. 
G.  lüteo-älbum,  L.  Weissfilzig.  St.  aufrecht,  meist  bis  zum  Bth.- 
Stand  einfach.  Untere  B.  spatelf.  Köpfchen  geknäuelt,  in 
endst. ,  unbeblätterten,  gedrängt  doldentraubigen  oder  fast 
kopfigen  Bth.Ständen.  HüllB.  gelblich  -  glänzend ,  durch- 
scheinend-häutig. ©  --  5— 15cm. 

Jul.— Sept  Auf  trockenem  Waldboden,  auf  Lichtungen, 
selten.  Mannenberg  ob  Ittigen,  Girisberg  bei  Burgdorf,  Dett- 
ligen  bei  Radelfingen 


282  Compositen. 

2.  Köpfchen  ungleich,  unvollkommen  diöcisch  (sterile  Zw.- 
Bth.  und  fruchtbare  weibl.  Bth.). 

G.  diöicum  L.  (Antennaria  Gärtner.)  Katzenpfötchen.  Mit 
Ausläufern.  St.  einfach,  kurzfilzig.  Bodenst.  ß.  rosettig,  spa- 
telig-verl^ehrt-eif.,  oben  meist  kahl  oder  fast  kahl,  unten  weiss- 
filzig.  Köpfchen  in  endst. ,  dichter  Doldentraube.  —  Zw. : 
Köpfchen  rundlieh,  mit  stumpfen,  weissen  oderblassröthhchen 
Hüllß.  Pappusstrahlen  keulenf.  —  Weibl. :  Köpfchen  länglich , 
mit  schmäleren,  meist  rothen  HüllB.  Pappusstrahlen  haarf. 
Mai,  Jun.  Auf  trockenen  Hügeln,  auf  Weiden  und  Heide- 
plälzen,  hin  und  wieder.  Amselberg  bei  Gümligen,  Belpberg » 
Längenberg,  Ulmizberg,  Frienisberghöhe  u.  a.  O. 

A  n  m.  In  Gärten  cult. :  G.  margaritaceum  L.  Weisse  Immortelle, 
Helichrysum  hracteatum  W.  u.  a.  Sp.    Strohblume,  Gelbe  Immortelle. 

Bidens.   Zweizahn.    (Name  vom  zweispitzigen  Pappus.) 

B.  cernuus  L.  (erio eitert).  B.  lanzettlich,  gesägt,  gegenst.,  die 
oberen  oft  paarweise  an  der  Basis  zusammenhängend.  Köpf- 
chen an  St.  und  Zweigen  endst.,  nach  dem  Verblühen  nickend. 
Aeussere  HüllB.  laubblattartig,  abstehend.  Pappus  meist 
4spitzig.  Köpfchen  mit  längerem  oder  kürzerem  (seltener 
fehlendem)  Strahl.  —  Kommt  (in  ganz  kleinen  Exemplaren) 
auch  mit  einzelnem,  armbth.  Köpfchen  vor  (B.  minimus  L.) 

—  0 

Aug.,  Sept.  An  sumpfigen  Orten,  auf  Torfmooren,  stellen- 
weise häufig.  Egelmoos  bei  Bern,  Gümligenmoos,  Walkringen- 
moos, M. Buchseemoos,  Aarberg,  Burgdorf  u.  a.  O. 

B.  tripartitus  L.  Verschieden  durch  die  in  einen  kurzen,  ge- 
flügelten B.Stiel  verschmälerten,  meist  3th.  B.,  die  aufrechten 
Köpfchen  und  den  meist  2spitzigen  Pappus.  Köpfchen  ohne 
(seltener  mit)  Strahl.  —  Var.   mit  ungeth.    und  mit  5th.  B. 

—  © 

Aug.  Sept.  An  Gräben  und  feuchten  Orten,  zum  Theil 
mit  dem  vorigen  an  densell3en  Standorten. 

Ueliänthus.  Sonnenblume.  (viXto?  Sonne,  avO-o;  Blume.) 

H.  dnnuus  L.  Sonnenblume.  B.  herz-eif.,  gesägt.  Köpfchen 
sehr  gross,  nickend.  Strahl  gelb.  Scheibe  bräunlich.  —  IV2 
-2V2-.     © 

Jul. — Sept.    Hie  und   da  cult.    Aus  Amerika  stammend. 

JI.  tuber ösus  L.  Erdbirne.   Topinambur.   Aeste  des  W.Stock& 
in  knospentragende  Knollen  verdickt.  Köpfchen  kleiner,  auf- 
recht, gelb.  —  1—2"^. 
Sept.  Oct.    Wie  vorige. 


Compositen.  283- 

Achill^a.     Schafgarbe. 
(Nach  dem  griech.  Helden  Achilles,  dem  die  Entdeckung  ihrer 
Heilkräfte  zugeschrieben  wm-de.) 

A.  Mülefölium  L.  Schafgarbe.  B.  schmal,  2— 3fach  fiederth., 
mit  zahlreichen,  kleinen,  spitzen  Läppchen.  Köpfchen  klein, 
mit  kurzem,  4— 5bth.  Strahl,  in  mehrfach  zus.gesetzten,. 
flachen  Doldentrauben.  BlKr.  weiss,  seltener  rosenroth.  — 
Var.  in  der  Breite  der  B.  und  B.Lappen,  und  der  Behaarung. 
E.Jun.— Herbst.  Auf  trockenen  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 
Off.  B.  und  Bth. Stände. 

A.  Ptdrmica  L.  (TUTapfxo?  das  Niesen.)  B.  ungetheilt,  lanzett- 
üneal,  kahl,  unten  fein-  oben  tiefer-  gesägt.  Strahl  8— lObth,, 
weiss,  der  flache  Saum  ungefähr  so  lang  als  die  Hülle. 

Jul.— Sept.  In  Gebüschen,  an  Gräben,  ziemUch  selten. 
M.Buchseemoos ;  am  Moosseedorfsee,  Schupfen;  zwischen 
Krauchthal  und  Oberburg;  Meyenmoos  bei  Burgdorf. 

Anthemis.      (avO-saov  Blume.) 

A.  arvensis  L.  St.  ästig,  mit  oben  nackten,  Iköpfigen  Aesten. 
B.  2— 3fach  fiederth.,  mit  lineal-lanzettlichen  Zipfeln.  Spreu- 
blättchen  lanzettUch,  stachelspitzig.  Strahl  weiss.  Köpfehen- 
boden  nach  dem  Verblühen  conisch  verlängert.  Fr.  kantig- 
gerippt,  die  inneren  oben  mit  scharfem  Rand.  0 

Jun.— Sept.  Auf  Aeckern,  im  Getreide,  steüenweise  sehr 
häufig,  besonders  im  nördlichen  Theil  des  Gebiets.  Maykirch, 
KirchUndach,  M. Buchsee,  Kirchberg,  ßurgdorf  u.  s.  w. 

A.  nöbilis  L.  Römische  Kamille.  St.  aufsteigend.  B.  2— 3fach 
fiederth.  Köpfchen  mit  conisch-walzenf.  Boden.  Strahl  weiss 
oder  fehlend.  SpreuB.  stumpf,  gezähnelt.  —  Aromatisch. 

Jul.  Aug.  In  Gärten  hie  und  da  cult.,  zuweilen  gefüllt 
(RöhrenBth.  durch  zungenf  Bth.  ersetzt.)  Off.  die  Köpfchen. 
(Flores  Chamomillae  romanae.) 

Anm.  A.  tinctoria  L.,  mit  flachen,  gelben  Köpfchen,  —  Selten  und 
vorübergehend  auf  Aeckern,  an  Eisenbahndämmen. 

Artemisia.     Beifuss. 

(N.  d.  Königin  Artemisia,  nach  Andern  nach  "ApTsy.i;  Diana.) 

A.  Absinthium  L.   Wermut.  B.  1— 3faeh  fiederth.,  mit  stumpfen 

Zipfeln,  fein  weissfilzig.    Köpfchen  zahlreich,  rundlich,  gelb,. 

in  endst.  Rispen.     Köpfchenboden  behaart.  —  Von  intensiv 

bitterem  Geschmack. 

E.Jul.  Aug.    In  Gärten  cult.,  selten  verwildert.     Off.  die 

blühenden  Gipfel  (Herb.  Absinthii). 
A.  vulgaris  L.  B.  1— 2fach  fledersp.,  mit  spitzen  Lappen,  unten 


284  Compositen. 

weissfilzig,  oben  dunkelgrün  und  kahl.  Köpfchen  eif.,  braun- 
röthUch.  Köpfchenboden  kahl. 

JuL— Sept.  Hin  und  wieder  auf  dem  Kies  der  Saane  und 
Aare;  zwischen  Laupen  und  Gümmenen,  bei  Radelfingen, 
Aarberg,  Lyss.  An  den  Schlossfelsen  von  Thorberg  und 
Burgdorf.  Zuweilen  cult.  und  in  der  Nähe  von  Gärten 
verwildert.     Off.  die   W. 

Anm.  A.  Dracunculus  L.  Estragon.  B.  lineallanzettl,,  ungetheilt,  kaU. 
Als  Küchengewürz  cult.  Aas  Sibirien  stammend. 

Tanacetum.     Rainfarn. 

7\  vulgare  L.  St.  aufrecht,  ß.  doppelt  fiederth.,  mit  scharfzuge- 
spitzten, meist  gesägten  Läppchen.  Köpfchen  gelb,  ohne 
Strahl,  in  endst.  Doldentraube.  —  Aromatisch. 

JuL  — Sept.  An  Mauern,  Wegen,  an  Ufern,  selten.  Bern, 
Kehrsatz;  auf  dem  Kies  der  Saane  zwischen  Gümmenen 
und  Laupen,  Radelfingen,  Aarberg  im  Stadtgraben,  Lyss, 
Baggwyl;  Lauterbach,  Burgdorf  am  Schlossfelsen. 

Chrysanthemum.     Wucherblume. 

(ypixTO?  Gold,  avi^sy.ov  Blume.) 

C.  Leucdnthemum  L.  (Leucanthemum  vulgare  Lam.)  St. 
einfach  (oder  oben  mit  verlängerten  Aesten).  B.  ungetheilt, 
die  unteren  langgestielt,  spatelf. ,  gekerbt;  obere  sitzend, 
länglieh  oder  lineal.  Köpfchen  einzeln,  gross,  flach,  mit 
breitem  weissem  Strahl  und  gelbem  Mittelfeld.  —  Var.  mit 
tiefgezähnten  oder  fast  fiedersp.  B. 

Mai— Jul.  (u.  bis  Herbst).  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

C.  Parthenium  Pers.  {Leucanthemunfi  Parthenium  Gren.  et 
Godr)  Mutterkraut.  St.  ästig.  B.  gefiedert  oder  tieffiederth., 
mit  fiedersp.  Lappen.  Köpfchen  klein,  mit  kurzem  Strahl,  in 
doldentraubigen  Bth.Ständen. 

Jun.  Jul.  In  Gärten  hie  und  da  cult.;  auch  verwildert, 
auf  Schutt,  an  Mauern. 

Anm.  Als  Zierpflanze  cnlt.:  C.  coronarium  L.  u.  a.  Spec.  —  C.  sege- 
tum  L.  (Kahl.  B.  länglich-lanzettl.,  gezähnt,  die  mittleren  und  oberen  St.- 
iimfassend.  Strahl  gelb),  auf  Aeckern,  selten  und  vorübergehend. 

Matricäria.     Mutterkraut. 

M^  inodöra  L.  (Flor,  suec.)  (Chrysanthemum  L.Spec.)  St. 
abstehend-ästig.  B.  2— 3fach  fiederth.  mit  lineal-fädlichen 
Zipfeln.  Köpfchenboden  nicht  hohl.  Fr.  mit  3  starken,  vor- 
tretend-kantigen  Rippen,  zwischen  den  Kanten  querrunzlig. 
0,  ®  oder  ausdauernd. 

Jun.— Sept.  Auf  Aeckern,  im  Getreide,  hin  und  wieder. 
Rüeggisberg,  Laupen,  M.Buchsee,  Radelfingen,  Lyssach,  Burg- 
dorf u.  a.  O. 


Compositen.  285 

M.  Chamomilla  L.  Kamille.  B.  kahl,  2— 3fach  fiederth.,  mit 
Schmallinealen  Zipfeln.  Köpfchen  klein,  conisch,  mit  später 
zurückgeschlagenem  Strahl.  Köpfchenboden  hohl.  Fr.  klein, 
mit  5  Rippen.  —  Aromatisch.     © 

Mai— Aug.  Auf  Aeckern,  im  Getreide  und  auf  Schutt,  hin 
und  wieder;  auch  cult.  —  Off.  die  Köpfchen. 

Senecio.     Kreuzkraut.     Baldgreis. 

(Senex  Greis,  von  den  weisshaarigen  Fr.Köpfchen.) 

1.  Zungen  f. RandBth.  (Strahl)  fehlend  oder  kurz  und  zurück- 
gerollt. —  Einjährige  Arten. 

S.  vulgaris  L.  Kreuzkraut.  B.  buchtig-iiedersp,,  kahl  oder 
flaumig.  Köpfchen  klein,  ohne  StrahlBth.  HüUB.  an  der 
Spitze  schwarz,  die  äusseren  sehr  kurz.  —  7— 30cm.  q 

März— Nov.    (bei  milder  Witterung  auch  in  den  Winter- 
monaten).   Auf  cult.  Boden,  auf  Schutt,  an  Wegen,  gemein. 

S.  silvdticus  L.  B.  tief  fledersp.,  spinnwebig,  zuletzt  kahl. 
Köpfchen  klein,  walzenf.  StrahlBth.  kurz,  zurückgerollt. 
Aeussere  HüllB.  grün,  sehr  kurz.  Fr.  angedrückt-kurzhaarig. 

—  30- 80cm     0 

Jul.— Sept.  In  lichten  Wäldern,  besonders  auf  abgeholzten 
Stellen,  häufig. 

S.  viscösus  L.  Verschieden  durch  die  stark  drüsig-klebrige  Be- 
haarung, die  grösseren  Köpfchen,  deren  äussere  HüllB.  halb 
so   lang  als  die  inneren,  und  die  bei  der  Reife  kahlen  Fr. 

—  © 

Jun. — Oct.  Wie  vorige,  aber  selten.  Gurten,  Bolligen. 

2.  StrahlBth.  abstehend. 

a.    B.  fiederspaltig. 

S.  erucifölius  L.  W.Stock  kriechend.  St.  aufrecht,  oben  ästig. 
B.  etwas  derb,  kammf.-fiedersp.,  die  oberen  sitzend,  mit  ein- 
fachen oder  2th.  Oehrchen  St.-Qmfassend.  B.Lappen  schmal, 
ganzrandig  oder  fiedersp.  Aeussere  Hülle  meist  halb  so  lang 
als  die  innere.    Fr.  sämmtlich  kurzhaarig.  —  7^  — l""- 

Aug.  Sept.    An  Wegen  und  Dämmen,   auf  Weiden,   hin 
und  wieder.  Bern,  Gurten,  Belpmoos  am  Aardamm  u.  a.  O. 

S,  Jacobaea  L.  (soll  nach  der  Bth.Zeit  benannt  sein).  W.Stock 
kurz.  Untere  B.  zur  Bth.Zeit  meist  abgestorben,  obere  fledersp.,. 
mit  vielsp.  Oehrchen  St.-umfassend.  B.Lappen  buchtig- 
fiedersp. ,  die  endst.  meist  grösser.  Aeussere  Hülle  kurz, 
2  -  5bl.  RandFr.  kahl,  mit  früh  abfallendem  Pappus.  —  V* 
—1°".  (2)  oder  ausdauernd. 

Jul.— Sept.     Wie  vorige.    Engehalde  bei  Bern. 


286  Compositen. 

.S.  aqudticus  Huds.  St.  niedrig,  abstehend-ästig.  Untere  B.  un- 
getheilt,  gezähnt  oder  fledersp.  mit  grossem  Endlappen,  obere 
fiedersp.  Fr.  sämmtlich  kahl  oder  die  inneren  schwach  be- 
haart. Köpfchen  grösser  und  weniger  zahlreich  als  bei  voriger 
Spec.  —  15— 30cm.  (2) 

Jul.  Aug.  Auf  Sumpfwiesen,  an  Gräben,  stellenweise 
häufig.  Gümligenmoos,  Seihofenmoos,  M.Buchseemoosu.  a.  O. 

b.    B.  sämmtlich  ungetheilt. 

S.  paludösus  L.  St.  aus  kriechendem  W.Stock  steif  aufrecht, 
oben  doldentraubig-ästig.  B.  (mit  Ausnahme  der  untersten) 
sitzend,  lineal-lanzettl.,  scharf  gesägt,  mit  etwas  eingerollten 
Rändern,  unten  mehr  oder  weniger  spinnwebig-filzig.  —  60 

—  120cm    . 

Jul.  Aug.  Selten.  Belpmoos  oberhalb  der  Kräyigen-Fähre, 
an  der  Aare  bei  Lyss. 

Carlina.  Eberwurz.  (Nach  Karl  d.  Grossen,  od.  Karl  V  ?) 

C.  acaulis  L.  St.  kurz,  gestaucht.  B.  sämmtlich  bodenst.,  fiederth., 
mit  gelappten  oder  eckig  gezähnten,  stacheligen  Lappen. 
Köpfchen  gross,  einzeln.  Innere  HüllB.  weit  vortretend,  lineal, 
weissglänzend.  —  Var.  mit  mehr  oder  weniger  verlängertem 
St.  —  (D  oder  ausdauernd. 

Jul. — Sept.  Auf  trockenen  Weiden  und  Grasplätzen,  selten 
und  vereinzelt.  Oberhalb  der  Hunzikenbrücke,  Längenberg, 
Bütschelegg,  Rüeggisberg.  (Häufig  auf  Alpenweiden.)  0^. 
die   W. 

C.  vulgdyHs  L.  St.  aufrecht,  oben  ästig.  B.  buehtig-fiedersp., 
oder  gezähnt,  stachehg.  Köpfchen  an  St.  und  Zweigen  endst. 
Innere  HüllB.  lineal,  strohgelb.     ©  oder  ® 

Aug.  Sept.  An  trockenen  steinigen  Orten,  hin  und  wieder. 
Kiesgrube  bei  Weyermannshaus,  Säriswyl,  Laupen;  Hun- 
zikenbrücke, Bütschelegg,  Ulmizberg  u.  a.  O. 

Cynara.    Artischoke. 

€.  Cardüncuhcs  L.  (Cardon.)  B.  fiederth.,  mit  fiedersp.,  stach- 
ligen Lappen.  B.Köpfchen  gross,  mit  eilanzettlichen,  in  eine 
scharfe  Spitze  auslaufenden  HüllB.  Bth.  purpurn,  mit  langem 
violettem  Gf. 

Aug.  Sept.  In  Gemüsegärten  hin  und  wieder  cult.  (Aus 
S.Europa  und  N.Afrika  stammend.) 

C.  Scölymus  L.  Artischoke.  Verschieden  durch  weniger  stach- 
lige oder  wehrlose  B.,  grössere  Köpfchen  mit  fleischigem 
Boden  und  am  Grunde  fleischig  verdickte  HüUB. 

Aug.  Sept.  Wie  vorige,  wahrscheinlich  Gulturvarietät  der- 
selben. 


Compositen.  287 

Cirsium.     Kratzdistel. 
(■/ttpao;  Krampfader,  von  der  ehemaligen  Anwendung.) 

i.  St.  aufrecht,  stachelig-geflügelt.  —  Zweijährig. 

€.  lanceoldtiim  Scop.  B.  tief-fiedersp.,  oben  von  kurzen  Borsten 
rauh,  unten  dünnfilzig.  Lappen  lanzettlich,  meist  2sp.,  mit 
starken,  in  derbe  Stacheln  auslaufenden  Rippen.  Köpfchen 
gross,  eif.,  meist  einzeln  (am  Ende  der  Zweige).  HüllB.  lan- 
zettlich, in  derbe,  abstehende  Stacheln  auslaufend.  BlKr, 
Violettroth.     ® 

Jul. — Sept.    Auf  Schutt,  an  Wegen,  ziemlich  häufig. 

C.  palüstre  Scop.  B.  fiedersp.,  mit  2— Slappigen,  stachelig  ge- 
wimperten  Lappen.  Köpfchen  klein,  meist  knäuelig-gedrängt, 
sitzend  oder  kurz  gestielt,  mit  anliegenden  HüllB.  BlKr.  pur- 
purn. —  Var.  mit  schwächer  getheilten,  weniger  herablau- 
fenden B.  (D 

Jun.— Sept.    An  sumpfigen  Stellen,   an  Gräben,   gemein. 

2,  Stengel  aufrecht,  glatt  (ohne  Flügel.)  —  Ausdauernd. 

C.  arvense  Scop.  B.  buchtig-fiedersp.,  oder  gezähnt,  stachelig 
gewimpert.  Köpfchen  einzeln,  langgestielt,  doldentraubig. 
Bth.  meist  durch  Fehlschlagen  Igeschlechtig  (diöcisch).  BlKr. 
bJass  Violettroth  (selten  weiss).  —  Var.  mit  mehr  oder  we- 
niger stachligen,  oft  fast  ungeth.,  kahlen  oder  unten  filzigen  B. 
Jul.— Sept.  Auf  Aeckern,  stellenweise  häufig. 

€.  olerdceum  Scop.  B.  St.umfassend,  fiedersp.  oder  gezähnt, 
gewimpert.  Köpfchen  einzeln  oder  gehäuft,  von  grossen, 
blassen  DeckB.  umgeben.  BlKr.  gelblich.  —  Var.  mit  mehr 
oder  weniger  geth.  B. 

Jul.— Herbst.    Auf   feuchten    Wiesen ,    an    Bächen    und 
Gräben  häufig. 


3.  St.  kurz  (gestaucht).  B.  sämmtlich  bodenst.  —  Ausdauernd. 

C.  acaule  All.  B.  rosettig,  buchtig-fiedersp.,  mit  breiten,  sta- 
chelig gewimperten  Lappen.  Köpfchen  walzenf. ,  einzeln, 
seltener  zu  2—4.  HüllB.  kahl,  anliegend.  BlKr.  purpurn.  — 
Var.  mit  etwas  verlängertem  St. 

Jul. — Sept.  Auf  Weiden,  an  trockenen  Abhängen,  hin 
und  wieder.  Engehalde  bei  Bern,  an  der  Aare  oberhalb  der 
Hunzikenbrücke ;  Längenberg,  Burgdorfallmend ;  Frienisberg- 
höhe,  an  der  Saane  bei  Wyleroltigen  u.  a.  O. 

A  n  m.  Die  meisten  Spec.  der  Gattung  Ciraium  bilden  unter  sicli  hybride 
Zwischenformen,  namentlich  kommen  C.  palüstre  X  oleracetim  (0.  hybridum 
Koch),  0.  acaule  X  oleracetim  (C.  rigens  Wallr.)  im  G-ebiete  hin  und 
wieder  vor. 


288  Compositen. 

Carduus.     Distel. 

i.  Köpfchen  meist  zu  2—5  gehäuft. 

C.  crispus  L.  St.  ästig,  bis  zu  den  Köpfchen  krausstachelig-ge- 
flügelt. B.  buchtig-fiedersp.,  kraus  gelappt  und  stachelig  ge- 
zähnt. HüUB.  lanzettlich,  stachelspitzig,  kürzer  als  die  Bth.  (D 
E.Jun. — Oct.  Auf  Schutt,  an  Wegen  und  Gräben,  ziemlich 
häufig. 

C.  Persondta  Jacq.  (personatus  verlarvt).  St.  schmal  geflügelt, 
oben  kurzfilzig.  JB.  unten  filzig  oder  fast  kahl,  die  oberen 
ungeth.,  eilanzettlich,  mit  breiter  Basis  sitzend.  Hüll  B.  in 
eine  abstehende,  pfriemliche  Spitze  auslaufend,  fast  so  lang 
als  die  Bth. 

Jul.— Sept.  Hie  und  da  in  Gebüschen  an  der  Emme 
zwischen  Burgdorf  und  Lochbach;  an  der  Saane. 

2.  Köpfchen  meist  einzeln. 

C.  nütans  L.  St.  stachelig  geflügelt.  B.  fiedersp.,  mit  derben 
Stacheln.  Köpfchen  rundlich,  gross,  nickend,  auf  weissfllzigen 
Stielen.  Aeussere  HüllB.  über  der  Basis  zurückgebrochen,  in 
starke  Stacheln  auslaufend.     © 

Jun.— Aug.    Auf  Schutt,  an  Wegen,  gemein. 

C.  deflordtus  L.  St.  aufsteigend,  unten  stachelig  geflügelt.  B. 
derb,  meist  kahl,  fiedersp.  oder  gezähnt.  Köpfchen  nickend,, 
auf  langen,  blattlosen  Stielen.  HüilB.  lanzetthch,  kurz  stachel- 
spitzig, mehr  oder  weniger  abstehend. 

Jun. — Sept.  Häufig  am  Aardamm  längs  des  Belpmooses ;. 
in  Ufergebüschen  bei  der  Hunzikenbrücke ;  am  Schwarz- 
wasser.   (Häufig  auf  den  Voralpen.) 

Anm.  Hie  und  da  finden  sich  hybride  Formen:  C.  crispus  X  nutans, 
C.  crispus  X  Personata  (an  der  Sense  bei  Riedburg  und  an  der  Emme  bei 
Bnrgdorf)  u.  a. 

Läppa.     Klette. 

L,  m.inor  DC.  St.  ästig.  B.  gestielt,  eif.,  die  unteren  gross,  herz- 
eif.,  unten  filzig.  Köpfchen  zahlreich,  in  traubigem  oder  ris- 
pigem Bth.Stand.  (Obere  Zweige  des  Bth.Standes  mit  ein- 
zelnen, untere  meist  mit  ährig  gehäuften  Köpfchen.)  HüUB. 
abstehend,  hakig-stachehg,  die  inneren  roth.  BlKr.  purpurn.  ® 
Jul.  Aug.  An  Wegen,  auf  Schutt  in  der  Nähe  der  Häuser, 
hin  und  wieder.  Wabern,  Muri,  Reichenbach,  Ortschwaben, 
M.Seedorf,  Radelfingen,  Kirchdorf,  Schwarz wasserthal  u.  a.  O.. 

L.  tomentösa  Lam.  Verschieden  durch  die  meist  einzelnen, 
an  St.  und  Zweigen  endst. ,  doldentraubig  angeordneten, 
etwas  grösseren  Köpfchen,  mit  stark  spinnwebig  behaarter 
Hülle.  Innere  HüllB.  stumpflich,  mit  aufgesetzter  Spitze.  ® 


Compositen.  289 

Jul.  Aug.  Auf  Schutt,  an  Wegen,  selten.  Seedorf,  Kirch- 
dorf. 

L.  major  Gaertner.  {L.  ofjlcinalis  All.)  Von  L.  minor  ver- 
schieden durch  viel  grössere,  doldentraubig  angeordnete 
Köpfchen,  mit  kahlen,  sämmtlich  grünen,  die  ßth.  über- 
ragenden HüUB.  @ 

Jul.  Aug.    Wie  vorige.     Gümligen,  Schupfen. 

Serrätula.     Scharte.     (Serra  Säge,  von  der  B.Form.) 

S.  tinctöria  L.    St.  aufrecht.    B.  lanzettlich,   ungeth.,   oder  an 
der  Basis  üedersp.,  feiDgesägt,   die  unteren  langgestielt,   die 
oberen   sitzend.    Köpfchen  walzenf.,  doldentraubig.    HüllB. 
lanzettlich,  meist  röthlich  oder  violett.    BlKr.  purpurn. 
E.Jul. — Sept.    Belpmoos,  seit  der  Entsumpfung  selten. 

Centaur^a.  Flockenblume.  (Nach  d.  Gentauren  Chiron.) 

a.  RandBth.  roth. 

C.  Jacea  L.  B.  länglich-lanzettlich,  meist  ungeth.,  oder  die 
unteren  fiedersp.  HüllB.  mit  rundlichen,  kammartig  ge- 
fransten, zerschlitzten  oder  ganzrandigen,  meist  braunen  An- 
hängseln. Bth,  hellroth  oder  violettroth,  selten  weiss.  Pappus 
fehlend.  —  Sehr  veränderlich.  St.  1 — mehrköpfig.  B.  ganz- 
randig,  gezähnt  oder  fiedersp.  RandBth.  zuweilen  fehlend. 
Kahl  oder  etwas  graufilzig. 

Jun.— Herbst.  Auf  Wiesen  und  Weiden ,  an  Wegen, 
gemein. 

C.  Scabiösa  L.  B.  sämmtlich  1— 2fach  fiedersp.,  mit  lanzett- 
lichen oder  linealen  Lappen.  Köpfchen  gross,  fast  kugelig. 
HüllB.  eif.,  mit  3eckiger,  schwarzer,  wimperig  gefranster 
Spitze.  Bth.  violettroth,  selten  weiss.  Pappus  so  lang  als 
die  Fr. 

Jun.— Herbst.    An  Wegen,  auf  Aeckern,  häufig. 

b.  RandBth.  blau. 

C  montdna  L.  B.  länglich  lanzettlich,  meist  ganzrandig,  mehr 
oder  weniger  wollig-  oder  spinnwebig-behaart,  flügehg  her- 
ablaufend. Köpfchen  gross,  mit  weit  vortretenden,  hellblauen 
RandBth.  Innere  Bth.  violettroth.  Pappus  kurz. 

Mai— Aug.  Hin  und  wieder  an  waldigen  Abhängen  an 
der  Aare  im  Wylerholz,  bei  der  Eimatt,  Frauenkappelen 
u.  a.  O. ;  Burgdorf  an  der  Emme;  Schwarzwasserthal;  Radel- 
fingen. 

C.  Cyanus  L.  Blaue  Kornblume.  St.B.  hneal-lanzettlich,  nicht 
h'erablaufend ,   die  unteren  oft  fiedersp.  Köpfchen   mit  hell- 

19 


290  Compositen. 

blauen  (selten   röthlichen  oder  weissen)  RandBth.     Innere 
Bth.  violett.    Pappus  fast  von  der  Länge  der  Fr.  © 

Jun. — Aug.  Auf  Aeckern,  im  Getreide,  besonders  im  nörd- 
lichen Gebiet,  stellenweise  häufig.  M.ßuchsee,  Schupfen, 
Hindelbank  u.  s.  w.  Im  übrigen  Gebiet  meist  vereinzelt  und 
vorübergehend. 

Anm.  C.  solatitialis  L.  Bth.  gelb.  Köpfchen  ohne  sterile  RandBth. 
HüllB.  in  lange,  gelbe  Stacheln  auslaufend.  B.  herablaufend.  —  Auf  Gras- 
plätzen, an  Dämmen,  selten,  vorübergehend  mit  fremdem  Samen  eingeführt. 

C.  Calcitrapa  L.  (Hülle  kahl,  mit  langen  Stacheln.  Bth.  roth.)  Ebenso, 
aber  seltener. 

Lämpsaoa.     Rainkohl. 

L.  communis  L.  St.  gabelästig.  Untere  B.  fiedersp.,  mit  grossem 
Endlappen,  obere  eilanzettlich.  Köpfchen  klein,  mit  kantiger 
Hülle,  rispig-doldentraubig.  BlKr.  hellgelb.  © 

E.Jun.— Aug.  Auf  Aeckern,  an  Wegen  und  Waldrändern, 
häufig. 

Anm.  Arnoseris  pusilla  Gaertner  (A.  minima  Link)  von  Haller  (1754) 
zwischen  Rohrmoos  und  Hindelbank  gefanden,  scheint  daselbst  nicht  mehr 
vorzukommen. 

Cichorium.     Cichorie. 

C  Intyhus  L.  Wegwarte.  (  Wegluege.)  St.  sparrig-ästig.  Untere 
B.  buehlig-fiedersp.,  obere  lanzettlich,  halb  St.-umfassend. 
Köpfchen  gross.  BlKr.  blau  (selten  weiss).  Fr.Krönchen  viel 
mal  kürzer  als  die  Fr.     @  oder  ausdauernd. 

M.Jul.— Sept.  Auf  Weiden,  an  Wegen,  gemein.  Off.  die 
B.  Auch  cult.  (Var.  sativa,  Chicoree.  Grösser,  mit  ungeth., 
buchtig  gezähnten  unteren  B.) 

C.  Endivia  L.  Endivie.  (Sonnenwiy^bel.)  Untere  B.  kahl,  flach 
oder  krausgelappt.  St.B.  eif.,  mit  herzf.  Grunde  St.umfassend. 
BlKr.  blau  oder  weiss.  Fr.Krönchen  V*— V*  so  lang  als  die 
Fr.  ©  oder  ® 

Jul.  Aug.  In  Gemüsegärten  cult.  Die  wilde  Stammform 
in  der  Mediterranregion  einheimisch. 

Leöntodon.    Löwenzahn.     (>.£cov  Löwe,  or^ou?  Zahn.) 

L.  hastilis  Koch.  (L.  proteiformis  Vill.)  St.  einfach,  Iköpfig, 
über  der  B.Bosette  nackt  oder  unterhalb  des  (vor  dem  Aul- 
blühen nickenden)  Köpfchens  mit  1—2  kleinen  Schuppen. 
B.  ländlich,  buchtig  gezähnt  oder  fiedersp.  Strahlen  des 
Pappus  ungleich,  die  äusseren  kurz,  gezähnelt.  —  Kahl  oder 
fast  kahl  (L.  hastilis  L.),  oder  von  kurzen  Gabelhaaren 
mehr  oder  weniger  rauhhaarig  (L.  hispidus  L.) 
E.Mai— Oct.    Auf  Wiesen,  an  Hecken,  gemein. 

L.  autumndlis  L.    St.   gabelästig,  mehrköpfig,  unterhalb  der 


Compositen.  291 

(vor  dem  Aufblühen  aufrechten)  Köpfchen  allmähUg  verdickt, 
mit  linealen  Schüppchen  besetzt.  B.  meist  fiedersp.,  mit  ent- 
fernten, schmalen  Lappen.  Stralilen  des  Pappus  Ireihig, 
sämmtlich  federig. 

JuL— Oct.    Auf  Wiesen  und  Rasenplätzen,  gemein. 

Picris.     Bitierkraut.     (7rix.p6c  bitter.) 

R  hieracioides  L.  Steifhaarig.  St.  kantig,  ästio-,  beblättert. 
Obere  B.  sitzend  oder  etwas  St.umfassend.  HüUB.  mit  steifen 
Börstchen,  am  Rande  meist  kahl,  die  äusseren  abstehend.  ® 
oder  ausdauernd. 

Jul.— Sept.    Auf  Wiesen,  an  Wegen,  häufig. 

Anm  Helmintliia  echioides  Gaertner.  Sparrig  ästig,  von  steifen,  an 
der  Spitze  widerhakigen  Borsten  sehr  rauh.  B.  länglich,  buchtig  gezähnt  oder 
fast  ganzrandig,  die  oberen  St.-umfassend.  HüllB.  stachelspitzig,  borstig  ge- 
wimpert,  die  äusseren  laubblattartig.  —  An  Wegen,  auf  Schutt,  selten  und 
vereinzelt,  mit  fremdem  Samen  vorübergehend  eingeführt.     Burgdorf. 

Tragopögon.     Bocksbart. 
(Tpayo;  Bock,  Trwycov  Bart,  v.  d.  weissfederigen  Fr.Köpfchen.) 

T.  pratensis  Doli  (Habermark.)  St.  kahl,  unter  dem  Köpfchen 
nicht  oder  wenig  verdickt.  B.  aus  scheidiger  Basis  lineal- 
pfriemhch.  Köpfchen  gross,  mit  goldgelben  BlKr.  —  RandBth. 
1— lV2mal  so  lang  als  die  HüllB.  Antherenröhre  gelb,  mit 
braunen  Streifen  (T.  orientalis  L.)  ®. 

Mai,  Jun.    Auf  feuchten  Wiesen,  häufig  (Var.  orientalis). 

Scorzoiiera.    Schwarzwurzel,     (v.  ital.  scorza,  Rinde.) 
5.  hispdnica  L.  (Artefüfi.)  St.  gabelästig.  B.  lanzettlich,  sitzend, 
die   unteren  in  den  B.Stiel  allmählig  verschmälert.    BlKr. 
hellgelb. 

Jun.— Oct.    In  Gemüsegärten  cult. 

Hypochoeris.  Ferkelkraut,  (utto  unter,  jo^?^^  Ferkel.) 

H.  radicdta  L.  St.  gabelästig,  nackt  (oben  mit  kleinen  Schuppen). 
LaubB.  bodenst.,  rosettig,  buchtig  gezähnt  oder  fiedersp, 
steifliaarig  oder  fast  kahl.  BlKr.  gelb,  die  kahlen  oder  borstig 
behaarten  HüllB.  überragend. 

Jun.— Sept.  Auf  Wiesen  und  Grasplätzen,  in  hebten 
Wäldern  gemein. 

Taräxacum.     Pfaffenröhrlein. 

(rapa.c^  eine  Art  Augenkrankheit,  Unruhe,  Störung,  a,z£o[j!.ai 
heilen,  als  angebt.  Heilmittel.) 

T.  officindle  Weber.  Löwenzahn.  (Säukraut.)  B.  bodenst.. 
buchtig-fiedersp.,  mit  spitzen  Lappen.  Köpfchen  gross,  einzeln 


292  Composite7i. 

auf  röhrigen  (end-  und  seitenst.)  Trägern.  Aeussere  HüUB. 
meist  zurückgebogen.  BlKr.  gelb.  Fr.Stand  kugelig.  —  Sehr 
veränderlich.  —  'Var.  lividum  Koch.  (T.  palusti^e  DC.) 
Aeussere  HüllB.  anliegend.  Köpfchen  meist  kleiner  mit  blas- 
seren BlKr.  B.  schmäler  und  weniger  getheilt,  oft  fast  ganz- 
randig.  —  Var.  T.  laevigatum  DC.  Aeussere  HüllB.  ab- 
stehend, eilanzettl.  B.  tiefer  geth.,  mit  schmäleren  Lappen. 
Apr.  Mai  (einzeln  bis  Oct.).  Auf  Wiesen,  an  Wegen,  ge- 
mein. Var.  lividum,  auf  Sumpfwiesen.  Var.  laevigatum  an 
trockenen  Orten,  hin  und  wieder.  —  Off.  die  W,  und  B. 

Prenänthes.    Hasenlattich. 

[Tzp-^ny'hc,  vorwärts  geneigt,  oLvd^oc  Blume.) 

P.  purpürea  L.  St.  oben  abstehend  ästig.  B.  unten  bläulich- 
grün, die  unteren  eif.-län glich ,  buchtig-gezähnt,  nach  der 
Basis  verschmälert,  die  oberen  schmäler,  mit  herzf.  Basis 
sitzend.  Köpfchen  zahlreich,  klein,  cylindrisch,  in  ausge- 
breitet rispigem  Bth.Stand.  BlKr.  violettroth.  —  Kahl.  — 
■  60— 120cm. 

E.Jul.— Aug.     In  Wäldern,  stellenweise  häufig. 

Lactüca.     Lattich,     (lac  Milch.) 

L,  murdlis  Lessing.  (Phoenixopus  Koch.  Syn  Ed.  1.)  Mauer- 
lattich. Kahl.  B.  St.-umfassend,  unterbrochen  fiedersp.,  mit 
eckig  gezähnten  Lappen,  der  endst.  grösser.  Köpfchen  klein, 
meist  5bth.,  in  endst.,  sparrig  ästigem  Bth.Stand.  HüllB.  oft 
röthlich.    BlKr.  gelb.  —  72-1'". 

Jul.— Sept.    In  Wäldern,  an  schattigen  Mauern,  ziemlich 
häufig. 

L.  sativa  L.  Lattich.  Salat.  B.  hellgrün,  meist  ungeth.,  die 
unteren  länglich-oval,  stumpf,  die  oberen  mit  pfeilf.  Basis 
sitzend.  Köpfchen  doldenrispig.  BlKr.  gelb.  ©  —  Wahr- 
scheinlich Cultur Varietät  von  L.  Scariola. 

Jul.— Sept.    In  mehreren  Formen  cult.  —  Var.  capitata, 
Kopfsalat,  u.  a.  —  Off.  die  frische  Pflanze. 

Sönchus.     Gänsedistel. 

S.  olerdceus  L.  (excl.  var).  St.  kahl,  röhrig.  B.  mit  pfeilf.  Basis 
(zugespitzten  Oehrchen)  St.-umfassend,  meist  fiedersp.,  mit 
grossem,  Seckigem  Endlappen,  seltener  fast  ungeth.  Köpfchen 
doldentraubig.     BlKr.    hellgelb.     Fr.    querrunzehg.    —    30— 

eOcm.    0 

Jun. — Oct.  An  cult.  Orten,  an  Wegen,  auf  Schutt,  häufig. 
S.  dsper  All.   Verschieden  durch  die  derben,  fast  stachelig  ge- 


Compositen.  293 

zahnten,  meist  ungeth.  B.,  die  gerundeten  Oehrchen  der  ß. 
und  die  nicht  querrunzeligen  Fr.  —  Var.  mit  üedersp.  B.  © 
Jun. — Oct.  Wie  vorige. 
S.  arvensis  L.  Mit  W.Adentivlmospen.  St.  unten  meist  einfach 
und  kahl,  oben  nebst  den  Köpfchenstielen  und  Hüllen  drüsig- 
steifhaarig.  B.  buchtig-fledersp.,  mit  entfernten  Fiederlappen, 
die   obersten  ungeth.    Köpfchen  doldentraubig.    BlKr.  gelb. 

—  V2— r". 

Jul.  Aug.    Auf  Aeckern,  stellenweise  häufig. 

Cr^pis.     Pippau.      (x-p'/i7ri;  Schuh,  Sohle,  v.  d.  B.Form.) 

i.  F7\  deutlich  geschnäbelt.  (Barkhausia  Mönch.) 

C.  taraxacifölia  Thuillier.  St.  ästig,  meist  am  Grunde  röth- 
lich.  B.  fiedersp.  oder  buchtig  gezähnt.  Köpfchen  dolden- 
traubig. HüUB.  graufilzig,  die  äusseren  kurz,  am  Rande 
trockenhäutig.  BlKr.  der  randständigen  Bth.  auf  der  Unter- 
seite rothgestreift.  ® 

Mai,  Jun.    Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

Anm.  C.  setosa  Haller  fll.  (St.,  Köpfchenstiele  und  HüUB.  mit  gelbl. 
Borsten  besetzt.  BlKr.  hellgelb.  Pappus  kaum  die  HüllB.  überragend.)  Im 
Getreide,  selten  (vorübergehend  mit  fremdem  Samen  eingeführt).  Frieswyl, 
Murzelen  u.  a.  0. 

2.  Fr.  ungeschnäbelt. 

C.  biennis  L.  St.  kantig  gefurcht.  B.  fiedersp.,  die  oberen  lan- 
zettlich. Köpfchen  doldentraubig,  mit  aufstrebenden  Stielen. 
Innere  HüllB.  auf  der  Innenseite  seidig  behaart,  die  äusseren 
abstehend.  BlKr.  hellgelb.  Fr.  ISrippig.  —  Var.  in  der  Be- 
haarung und  Theilung  der  B.  ® 

Mai,  Jun.    Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

C  virens  Vill.  St.  gabelästig.  Untere  B.  üedersp.  oder  gezähnt, 
die  oberen  pfeilf.  St.-umfassend,  an  der  Basis  fiedersp.  oder 
gezähnt,  mit  lanzettlicher  Spitze,  die  obersten  lineal.  Köpfchen 
klein.  HüllB.  innen  kahl,  die  äusseren  lineal-pfriemlich.  Fr.- 
Boden  kahl.  Fr,  lOrippig,  kürzer  als  der  Pappus.  —  Sehr 
veränderhch.  © 

Jun.— Oct.    Auf  Wiesen,  an  Wegen,  gemein. 

C  paludösa  Mönch.  St.  meist  kahl,  röhrig.  B.  längUch,  buchtig 
gezähnt,  die  oberen  eilanzettlich,  pfeilf.-St.umfassend.  Hülle 
mit  schwarzen  Drüsenhaaren.  Pappus  gelblich-w^eiss,  zer- 
brechlich. 

Jun.— Jul.  An  feuchten  Orten,  in  Wäldern  und  Ufer- 
gebüschen, nicht  selten.  Bei  Bern  in  der  Eimatt,  Drakau, 
Gurtenthal,  Längenberg  u.  a.  O. 

Anm.  C.  nicaeensis  Balbis.  (Von  C.  biennia  verschieden  durch  die 
zugespitzten  Oehrchen  der  B.Basis,  die  kleineren  Köpfchen,  die  auf  der  Innen- 
seite kahlen  HüllB.,  die  braunen  (nicht  gelben)  Gf.,  und  lOrippigen  Fr.)  auf 
Grasplätzen,  selten  (vorübergehend  mit  fremdem  Samen  eingeführt). 


294  Compositen. 

Hieräcium.     Habichtskraut.     (Ispa^  Habicht.) 

i.  Hülle  dachig.  F7\  klein,  am  oberen  Rande  durch  die  aus- 
laufenden Rippen  gezähnt.  B.  nach  unten  allmahlig  ver- 
schmälert, ganzrandig  oder  klein  gezähnelt.  Meist  jnit 
kriechenden  Ausläufern. 

H.  Pilosella  L.  B.  verkehrt-eilanzetüich,  stumpf  oder  zugespitzt, 
in  den  B.Stiel  verschmälert,  borstig  behaart,  unten  von  Stern- 
haaren graufilzig.  Köpfchen  einzeln  auf  nacktem  Träger. 
BlKr.  hellgelb,  die  randst.  meist  unten  rothgestreift.  —  Var. 
in  B.Form  und  Behaarung. 

Mai— Sept.  An  Wegen,  Waldrändern,  trockenen  Abhängen, 
ziemlich  häufig. 

H.  Auricula  L.  B.  lanzettlich  oder  spatelf.,  am  Grunde  ge- 
wimpert,  sonst  kahl,  meist  bläufich-grün,  Köpfchen  zu  2  -5, 
kurzgestielt,  in  endst.  Doldentrauben.  BlKr.  der  RandBth. 
gleichfarbig. 

Mai— Sept.    Wie  vorige. 

H.  praedltum  Vill.  St.  über  der  B.Rosette  meist  mit  einigen 
LaubB.  Köpfchen  klein,  zahlreich,  gestielt,  in  endst.,  zu- 
zammengesetzten  Doldentrauben.  B.  lanzettlich,  meist  steif- 
haarig. St.  abstehend  behaart.  —  Sehr  veränderlich.  Var. 
hirsutum..  B.  auf  beiden  Flächen  borstig,  auf  der  Unterseite 
1  lehr  oder  weniger  sternhaarig.  —  30— 60cm, 

Jun.  Jul.  An  steinigen  Orten,  nicht  selten.  Belpmoos, 
G  ümligenberg,  M.Buchseewald  u.  a.  O.  —  Var.  hirsutum, 
Landerswyl  bei  Radelfingen. 

H.  ]  iloselloides  Vill.  (H.  florentinum  All.)  Verschieden  durch 
;jtets  fehlende  Ausläufer,  den  oft  schon  von  der  Mitte  an 
rispig  verzweigten  St.  mit  nach  dem  Verblühen  bogig  auf- 
steigenden Aesten  des  Bth.Standes  und  die  kleineren  Köpfchen. 
Jun.  Jul.  An  Ufern  und  kiesigen  Orten.  Belpmoos  am 
Aar  dämm. 

2.  Hiille  dachig.  Fr.  oben  mit  ring  f.,  nicht  gezähntem  Rande. 
Ohne  Ausläufer. 

a.  Mit  bodenst.,  überwinternden  B.Rosetten. 

H.  murörum  L.  St.  über  der  Rosette  mit  1—2  sitzenden  oder 
kurzgestielten  B.  Bodenst.B.  meist  länglich-eif.,  buchtig  ge- 
zähnt, seltener  fast  ganzrandig.  Köpfchen  zu  mehreren,  in 
endst.,  abstehend-ästiger  Doldentraube.  Köpfchenstiele  meist 
kurzfilzig,  mit  schwarzen  Drüsenhaaren.  —  Sehr  veränder- 
lich in  der  B.-Form  und  Behaarung.  —  Var.  praecox  (H. 
'praecox  Schultz  bip.)  B.  bläuUch-grün,  meist  gefleckt  und 
oben  kahl,  früher  aufblühend. 


Compositen.  295 

E.Mai— Aug.   (einzeln   bis   Oct.)    An  Mauern,   in  lichten 
Wäldern,  sehr  häufig. 
If.  vulgdtum  Fr.  (H.  süvaticum  Lam.)  Verschieden  durch  die 
am  Grunde  allmählig  verschmälerten  bodenst.  B.  und  zahl- 
reichere obere  B.  —  Meist   grösser  und  stärker.  —  Y^ — l"*- 
Jun.  Jul.    In  Wäldern  und  Gebüschen,   hin  und  wieder. 
M.  ampleoGtcaule  L.    St.   ästig,  beblättert,  neben  den  B.  und 
Hüllen  drüsig-klebrig.   Bodenst.  B.  oval-länglich,  in  den  B.- 
Stiel verschmälert,  gezähnt.    Obere  B.  eif.,  St.-umfassend. 

Jul.  Aug.  An  Sandsteinfelsen  im  Schwarzwasserthal  und 
vereinzelt  am  Aardamm  längs  des  Belpmooses. 

b.  Ohne  B.Rosetten,  durch  unterirdische  Knospen  überwinternd. 

H.  umbelldtum  L.  St.  meist  aufrecht,  oben  ästig.  Obere  B. 
sitzend,  lanzettlich  oder  lineal,  seltener  eilanzettlicli.  Köpfchen 
meist  doldentraubig.  Aeussere  HüllB.  kahl,  an  der  Spitze 
zurückgebogen.  —  Sehr  veränderlich,  zuweilen  in  kleinen 
Iköpfigen  Formen.  —  Var.  coronopifolium.  B.  mit  wenigen, 
verlängerten  Zähnen.  —  V*— !"'• 

Jul. — Oct.    In  lichten  Wäldern  und  Gebüschen,   gemein. 

H.  boredle  Fries.  Verschieden  durch  zahlreiche,  rispige  Köpf- 
chen, derbe,  dunkelgrüne,  eilanzettliche  B.  (die  oberen  mit 
breiter  Basis  sitzend),  und  anliegende,  breite  und  stumpfe, 
meist  schwärzliche  HüllB. 

Aug.  Sept.  In  Gebüschen,  an  Ufern,  selten.  Am  Aardamm 
längs  des  Belpmooses,  Geristein,  Grauholz,  Wahlendorf. 

H.  tridentdtum  Fries.  (H.  yngidum  Koch.)  Von  H.  umbel- 
latum  verschieden  durch  dünner  gestielte,  kleinere  Köpfchen, 
stärker  gezähnte,  meist  beiderseits  2— 5z.  B.,  die  am  Rande 
blassen  (die  jungen  Köpfchen  überragenden)  HüllB.  und 
frühere  Bth.Zeit. 

Jul.    In  Gebüschen,  selten.    Bei  Ostermundigen. 

3.  Hülle  2reihig,  die  äussere  sehr  kurz,  die  innere  aus  ver- 
längerten, gleichförmigen  Schuppen  bestehend.  —  B.  schmal. 

H.  staticifölium  Vill.  (Chlorocrepis  Grisebach.)  W.Stock 
kriechend,  mit  unterirdischen  Ausläufern  und  überwinternden 
B.R.osetten.  St.  fast  nackt,  oben  mit  kleinen  Schüppchen, 
1— Sköpfig.  B.  bläulich-grün,  fast  lineal,  entfernt  gezähnelt 
oder  ganzrandig.  BIB.  hellgelb,  beim  Trocknen  grün  wer- 
dend. 

Jun.— Aug.  Schwarz wasserthal.  Auf  dem  Kies  der  Saane 
bei  Laupen,  an  der  Aare  bei  Lyss;  Burgdorf.  (Häufig  im 
Geröll  der  Alpenbäche.) 

A  n  m.  Die  meisten  Hieracien  zeigen  zahlreiche  Abänderungen,  welche  die 
Abgrenzung  der  Arten  schwierig  machen ;  überdiess  finden  sich  zuweilen 
hybride  Zwischenformen. 


296  Composüen. 

H.  sabaudum  L.,  von  Haller  (Hist.  stirp.)  bei  Bern  citirt,  wurde  in 
neuerer  Zeit  nicht  mehr  beobachtet. 

Aus  der  Farn,  der  Compositen  werden  häufig  als  Zierpflanzen  cult. :  Ca- 
lendula officinalis  L.  Ringelblume,  mit  grossen,  gelben  oder  röthl.  Köpfchen. 
Dahlia  variaMlis  Desf.  (meist  gefüllt).  —  Ferner  verschiedene  Spec.  der 
G-attungen  Aster,  Coreopsis,  Rudheckia,  Tagetes,  Zinnia  u.  a.  —  Mehrere 
Spec.  der  Gatt.  Aster  (A.  x>arviflorus  Nees,  hrumalis  Neea  u.  a.)  hin  und 
^vieder  verwildert. 

Doronicum  Pardalianches  Wüld.  (Köpfchen  gross,  gelb.  Bodenst.  B. 
rundl.-herzf.,  langgestielt,  obere  B.  St.umfassend)  hie  und  da  cult.,  verwildert 
in  Gebüschen  unweit  Muri. 

Ambrosia  artemisiifolia  L.  (aus  N.Amerika),  während  einiger  Jahre  bei 
Tägertschi  angesiedelt,  wurde  in  neuerer  Zeit  nicht  mehr  beobachtet. 

XantMum  strumarium  L.  St.  ästig.  B.  gestielt,  meist  undeutlich  3 — ölappig, 
gezähnt.  Weibl.  Bth. Stände  in  B. winkelst.  Knäueln.  Fr.Hülle  holzig,  2schnä- 
belig,  mit  derben,  hakigen  Stacheln.  —  Auf  Schutt,  an  Dämmen,  vereinzelt 
und  vorübergehend.     Burgdorf  beim  Bahnhof  und  bei  der  Ziegelhütte. 

X.  apinosum  L.  Verschieden  durch  tief  Slappige,  unten  weissfilzige  B.  und 
die  langen,  3th.  Stacheln  des  St.  —  Wie  vorige. 


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Register 

der 

Familien  und  Gattungen. 


Abies  14. 
Abietineen  13. 
Acer  153. 
Aceraceen  152. 
Aceras  78. 
AchUlea  283. 
Aconitum  122. 
Acorus  88. 
Actsea  122. 
Adenostyles  277. 
Adoxa  266. 
Aegopodium  165, 
Aesculus  152. 
Aethusa  166. 
AgrimoDia  189. 
Agrostemma  113. 
Agrostis  59. 
Aira  61. 
Ajuga  255. 
Alchemilla  190. 
Alisma  83. 
Alismaceen  83. 
AUium  19. 
Alnus  85. 
Alopecurus  57. 
Alsine  108. 
Alth^a  146. 
Alyssum  184. 
Amarantaceen  105 
Amarantus  105. 
Amaryllideen  24. 


Amelanchier  186. 
Amipelideen  156. 
Anagallis  216. 
Anchusa  225. 
Andromeda  212. 
Andropogon  55. 
Anemone  117. 
Anethum  167. 
Angelica  167. 
Anthemis  283. 
Anthericum  18. 
Anthoxanthum  57. 
Anthriscus  169. 
Anthyllis  200. 
Antirrhinum  234. 
Apera  59. 
Apium  164. 
Apocynee7i  220. 
Aquifoliaceen  155. 
Aquilegia  122. 
Arabis  131. 
Araceen  32. 
Araliaceen  170. 
Arctostaphylos  212. 
Arenaria  109. 
Aristolochia  98. 
Ainstolochieen  97. 
Arrhenatherum  61. 
Artemlsia  283. 
Arum  33. 
Aruncus  195. 
Asclepiadeen  221. 
Asparagus  24. 


Asperula  268. 
Aspidium  4. 
Asplenlum  8. 
Astragalus  205. 
Atriplex  104. 
Atropa  229. 
Avena  62. 


Ballota  252. 
Balsamineen  150. 
Barbariea  180. 
Bellidiastrum  278. 
Bellis  278. 
Berberideen  114. 
Berberis  115. 
Berteroa  137. 
Berula  166. 
Beta  104. 
Betonica  253. 
ßetula  85. 
Betulaceen  83. 
Bidens  282. 
Blechnum  3. 
Borragineen  224. 
Borrago  225. 
Botrychium  7. 
Brachypodium  68. 
Brassica  182. 
Briza  66. 
Bromus  68. 
Brunella  254. 


298 


Register. 


Bryonia  262. 
Bunias  137. 
Bupleurum  165. 
Buxaceen  160. 
Buxus  160. 

C. 

Galamagrostis  59. 
Galamintha  249. 
Callit7^ichaceenl60 
Gallitriche  161. 
Galluna  212. 
Galtha  121. 
Gamelina  135. 
Gampanula  259. 
Campanulaceen 

25b. 
Gannabis  94. 
Caprifoliaceen  265 
Gapsella  136. 
Gardamine  130. 
Garduus  288. 
Garex  37. 
Garlina  286. 
Garpinus  86. 
Caryophylleen  105 
Garum  165. 
Gastanea  87. 
Gatabrosa  65. 
Gauealis  168. 
Celastraceen  154. 
Gentaurea  289. 
Gentuncalus  216. 
Gephaianthera  80. 
Gerastium  110. 
Ceratophylleen  95. 
Geratophyllum  96. 
Ghserophyllum  169. 
Ghelidonium  125. 
Chenopodiaceen 

102. 
Ghenopodium  103. 
Ghrysanthemum 

284. 
Ghry  sospleniuml  7  5 
Gicer  207. 
Gichorium  290. 


Gicuta  166. 
Gircsea  179. 
Girsiuin  287. 
Cistaceen  141. 
Gladium  46. 
Glematis  117. 
Gochlearia  134. 
Goelogiossum  77. 
Golchicum  22. 
Gomarum  192. 
Compositen  272. 
Gonium  166. 
Gonringia  137. 
Gonvallaria  23. 
Convolvulaceen 

222. 
Gonvolvulus  222. 
Gorallorrhiza  80. 
Goriandrum  170. 
Coimaceen  170. 
Gornus  171. 
Goronilla  205. 
Gorydalis  125. 
Gorylus  86. 
Gotoneaster  185. 
Crassulaceen  171. 
Gratsegus  185. 
Grepis  293. 
Grocus  29. 
Cruciferen  126. 
Gucumis  262. 
Cucurbita  262. 
Cucurbitaceen  261. 
Cupressineen  12. 
Cupuliferen  86. 
Guscuta  223. 
Gydonia  187. 
Gynara  286. 
Gynoglossum  225. 
Gynosurus  QQ. 
Cyperaceen  36. 
Gyperus  46. 
Gypripedium  82. 
Gystopteris  6. 

D. 

Dactylis  65. 


Daphne  182. 
Datura  230. 
Daucus  168. 
Delphinium  122. 
Dentaria  130. 
Dianthus  111. 
Digitalis  235. 
Dioscoreaceen  30. 
Diplotaxis  133. 
Dipsaceen  270. 
Dipsacus  271. 
Doronicum  296. 
Draba  134. 
Drosera  141. 
Broseraceen  141. 

E. 

Ecliiuni  226. 
Elaeagnaceen  182. 
Elymus  72. 
Epilobium  177. 
Epipactis  80. 
Epipogon  79. 
Equisetaceen  7. 
Equisetum  8. 
Eragrostis  64. 
Erica  212. 
Ericaceen  209. 
Erigeron  279. 
Eriophorum  49. 
Erodium  148. 
Erucastrum  133. 
Erythraäa  220. 
Eupatorium  277. 
Euphorbia  158. 
Euphorbiaceen  157 
Euphrasia  239. 
Evonymus  155. 


Faba  207. 
Fagus  87. 
Festuca  66. 
Ficaria  121. 
Filago  280. 
Fragaria  192. 


Register, 


299 


Fraxinus  218. 
Fumaria  126. 
Fumariaceen  125. 

O. 

Gagea  19. 
Galanthus  25. 
Galeobdolon  251. 
Galeopsis  251. 
Galium  264. 
Genista  199. 
Gentiana  219. 
Gentianaceen  218. 
Geraniaceen  146. 
Geranium  147. 
Geum  192. 
Glechoma  250. 
Glyceria  65. 
Gnaphalium  281. 
Goodyera  81. 
Gramineen  49. 
Gymnadenia  77. 
Gypsophila  HO. 

H. 

Haloragideen  179. 
Hedera  170. 
Heleocharis  47. 
Helianthemum  142. 
Helianthus  282. 
Helleborus  121. 
Helminthia  291. 
Hemerocallis  21. 
Heracleum  168. 
Herminium  79. 
Hesperis  131. 
Hieracium  294. 
Hippocrepis  206. 
Hippophae  182. 
Hippuris  180. 
Holcus  61. 
Homogyne  277. 
Hordeum  72. 
Humulus  94. 
Hydrocotyle  164. 
Hyoscyamus  230. 


Hypericaceen  142. 
Hypericum  142. 
Hypochoeris  291. 
Hyssopus  250. 

I.  J. 

Jasione  259. 
Iberis  135. 
Hex  155. 
Impatiens  151. 
Inula  280. 
Irideen  28. 
Iris  29. 
Isatis  136. 
Juglandaceen  88. 
Juglans  88. 
Juncaceen  26. 
Juncagineen  82. 
Juncus  26. 
Juniperus  12. 


Knautia  271. 
Koeleria  63. 

Labiaten  248. 

Lactuca  292. 
Lamium  251. 
Lampsana  290. 
Lappa  288. 
Larix  14. 
Lathrsea  240. 
Lathyrus  208. 
Lavandula  247. 
Lemna  34. 
Lemnaceen  33. 
Lens  207. 
Lentibidarieen241 
Leontodon  290. 
Leonurus  254. 
Lepidium  136. 
Leucojum  25. 
Levisticum  167. 
Ligustrum  217. 


Liliaceen  16. 
Limodorum  79. 
Linaria  234. 
Linaceen  150. 
Linum  150. 
Listera  81. 
Lithospermum  226. 
Litorella  257. 
Lolium  71. 
Lonicera  268. 
Loranthaceen  97. 
Lotus  204. 
Luzula  28. 
Lychnis  113. 
Lycopersicum  229. 
Lycopodiaceen  10. 
Lycopodium  10. 
Lycopus  246. 
Lysimachia  215. 
Lythraceen  181. 
Lythrum  181. 


Majanthemum  24. 
Malachium  109. 
Malva  145. 
Malvaceen  145. 
MaiTubium  256. 
Matricaria  284. 
Medicago  200. 
Melampyrum  238. 
Melandryum  113. 
Melica  65. 
Melilotus  201. 
Melissa  249. 
Melittis  250. 
Mentha  246. 
Menyanthes  218. 
Mercurialis  159. 
Mespilus  185. 
Milium  57. 
Moehringia  108. 
Molinia  66. 
Monarda  246. 
Monotropa  214. 
Montia  114. 
Morus  94. 


300 


Regist  er 


Muscari  21. 
Myosotis  227. 
Myricaria  143. 
Myriophyllum  180. 
Myrrhis  169. 

Narcissiis  25. 
Nardus  73. 
Nasturtium  129. 
Neottia  79. 
Nepeta  250. 
Neslia  137. 
Nicandra  230. 
Nicotiana  230. 
Nuphar  123. 
Nymphsea  123. 
Nym'phaeaceen 
123. 

O. 

Ochnum  248. 
Oenothera  179. 
Oleaceen  217. 
Onagraceen  177. 
Onobrychis  206. 
Ononis  200. 
Ophioglossaceen  6. 
Ophioglossum  7. 
Ophrys  78. 
Orchideen  73. 
Orchis  75. 
Origanum  248. 
Ornithogalum  18. 
Orobanche  240. 
Orobancheen  240. 
Oryza  58. 
Oxalideen  149. 
Oxalis  149. 
Oxycoccos  211. 


Panicum  55. 
Papaver  124. 
Papaveraceen  124. 
Papilionaceenl91 . 


Paris  23. 
Parnassia  175. 
Pastinaca  167. 
Pedicularis  238. 
Persica  197. 
Petasites  278. 
Petroselinum  164. 
Phalaris  57. 
Phaseolus  209. 
Phegopteris  4. 
Philadelphus  175. 
Phleum  58. 
Phragmites  61. 
Physalis  230. 
Phyteuma  259. 
Picea  14. 
Picris  291. 
Pimpinella  165. 
Pinguicula  242. 
Pinus  15. 
Pirola  213. 
Pirus  186. 
Pisum  208. 
Plantagineen  257. 
Plantago  257. 
Platanaceen  176. 
Piatanthera  77. 
Platanus  176. 
Poa  63. 
Polygala  154. 
Polygalaceen  153. 
Polygonatum  23. 
Polygonaceen  98. 
Polygonum  100. 
Polypodiaceen  1. 
Polypodium  2. 
Populus  92. 
Portulaca  114. 
Portulacaceen  114. 
Potameen  34. 
Potamogeton  34. 
Potentilla  191. 
Poterium  190. 
Prenanthes  292. 
Primula  216. 
Primulaceen  215. 
PruDus  195. 
Pteridium  2. 


Pulicaria  280. 
Pulmonaria  226. 

Quercus  87. 


Ranunculaceen 

115. 
Ranunculus  118. 
Raphanus  137. 
Rapistrum  137. 
Reseda  138. 
Resedaceen  138. 
Rhamnaceen  156. 
Rhamnus  156. 
Rhinanthus  239. 
Rhododendron  213. 
Rhynchospora  47. 
Ribes  176. 
Robinia  204. 
Rosa  187. 
Rosaceen  183. 
Rubiaceen  262. 
Rubus  193. 
Rumex  98. 
Ruta  151. 
Rutaceen  151. 

Sagina  107. 
Salicineen  88. 
Salix  89. 
Salvia  247. 
Sambucus  266. 
Sanguisorba  190. 
Sanicula  164. 
Santalaceen  96. 
Sapindaceen  152. 
Saponaria  112. 
Sarothamnus  199. 
Satureia  249. 
Saxifraga  174. 
Saxif'ragaceen  173 
Seabiosa  272. 
Schoenus  46. 


Register. 


301 


Scilla  18. 
Scirpus  47. 
Scleranthus  107. 
Scorzonera  291. 
Scrophularia  233. 
Scrophidariaceen 

231. 
Scutellaria  254. 
Seeale  71. 
Sedum  171. 
Selinum  167. 
Sempervivum  173. 
Seneblera  137. 
Senecio  285. 
Serratula  289. 
Sesleria  60. 
Setaria  56. 
Sherardia  263. 
Silaus  166. 
Silene  112. 
Sinapis  133. 
Sisymbrium  132. 
Solanaceen  227. 
Solanum  228. 
Solidago  279. 
Sonchus  292. 
Sorbus  186. 
Sparganium  32. 
Specularia  261. 
Spergula  108. 
Spergulai'ia  108. 
Spinacia  104. 
Spii'fcea  195. 
Spiranthes  81. 
Stachys  253. 
Stellaria  109. 


Stenactis  279. 
Succisa  272. 
Symphytum  225. 
Syringa  217. 


TamariscineenlA^ 
Tamus  30. 
Tanacetum  284. 
Taraxacum  291. 
Taxineen  11. 
Taxus  12. 
Tetragonolobus  204 
Teacrium  255. 
Thalictnim  117. 
Thesium  96. 
Thlaspi  135. 
Thuja  12. 
Thymelaeaceen 

181. 
Thymus  248. 
Thysselinum  168. 
Tilia  144. 
Tüiaceen  144. 
Tofieldia  22. 
Torilis  168. 
Tragopogon  291. 
Trifolium  202. 
Triglochin  82. 
Triodia  62. 
Triticum  70. 
TroUius  121. 
Turritis  131. 
Tussilago  277. 
Typha  31. 
Typhaceen  30. 


U. 

Ulmaceen  95. 
Ulmaria  195. 
Ulmus  95. 
Umhelliferen  161. 
Urtica  93. 
Urticaceen  92. 
Utricularia  242. 


V. 

Vaccaria  112. 
Vaccinium  211. 
Valeriana  269. 
Valerianaceen  268 
Valeriauella  269. 
Verbascum  232. 
Verbena  257. 
Verbenaceen  256. 
Veronica  235. 
Viburnum  267. 
Vicia  206. 
Vinca  221. 
Vincetoxicum  221. 
Viola  139. 
Violaceen  138. 
Viscum  97. 
Vitis  157. 

X. 

Xanthium  296. 

Z. 

Zea  55. 


-ptC£iSi!i3;=r- 


Register  der  deutschen  Namen. 


Abnehml^raut  254. 
Ackerbohne  207. 
Ackersenf  133. 
Adlerfarn  2. 


Ahlkirsche  196. 
Ahorn  153. 
Akazie  204. 
Akelei  122. 


Aktenbeere  267. 
Alant  280. 
Alpenrose  213. 
Amarant  105. 


302 


Register. 


Ampfer  98. 
Ammer  70. 
Ankenbälli  121. 
Ankenblümli  120. 
Antonskraut  St.  177 
Apfelbaum  187. 
Aprikosenbaum  196 
Aron  33. 
Artefüfi  291. 
Artischoke  286. 
Attich  267. 
Augentrost  239. 
Bachbummeln  236. 
Baldgreis  285. 
Baldrian  269. 
Barillen  196. 
Bartgras  55. 
Basilienkraut  248. 
Bärenklau  168. 
Bärentraube  212. 
Bärlapp  10. 
Bauernsenf  135. 
Baumtropfen  165. 
Becherblume  190. 
Beifuss  283. 
Beinwurz  225. 
Berberitze  115. 
Bergbuchs  211. 
Bergföhre  15. 
Bergrose  213. 
Berle  166. 
Berufkraut  279. 
BeseUreps  135. 
Besenheide  212. 
Besenstrauch  199. 
Betonie  253. 
Biberklee  218. 
Biberneil  165. 
Bienensaug  251. 
Bilsenkraut  230. 
Bingelkraut  159. 
Binse  26  u.  47. 
Birnbaum  186. 
Birke  85. 

Bisamhyacinthe  21. 
Bitterklee  218. 
Bitterkraut  291. 
Bittersüss  229. 


Blasenfarn  6. 
Bocksbart  195  u.  291 
Bohne  209. 
Bohnenkraut  249. 
Borretsch  225. 
Borstendolde  168. 
Borstengras  73. 
Braunheil  254. 
Braunwurz  233. 
Bräzelenholz  155. 
Breitkölbchen  77. 
Brombeere  193. 
Brunnenkresse  129. 
Bruuch  212. 
Buche  87. 
Buchenfarn  4. 
Buchs  160. 
Buchweizen  102. 
Gardon  286. 
Ghristophskraut  122 
Ghrosle  176. 
Gichorie  290. 
Gypergras  46. 
Dähle  15. 
Dill  167. 
Dingel  79. 
Dinkel  70, 
Distel  288. 
Doppelsame  133. 
Dosten  248. 
Dotterblume  121. 
Drehblume  81. 
Dreizack  82. 
Dreizahn  62. 
Droos  85. 
Drüsengriffel  277. 
Eberesche  186. 
Eberwurz  286. 
Edeltanne  14. 
Ehrenpreis  235. 
Eibe  12. 
Eibisch  146. 
Eiche  87. 
Einbeere  23. 
Einkorn  70. 
Eisenhut  122. 
Eisenkraut  257. 
Eller  85. 


Emmer  70. 
Endivie  290. 
Engelsüss  2. 
Enzian  219. 
Epheu  170. 
Erbse  208. 
Erbselen  115. 
Erdapfel  229. 
Erdbeere  192. 
Erdbirne  282. 
Erdkohlrabi  133. 
Erdrauch  126. 
Erle  85. 
Esche  218. 
Eselsfuss  278. 
Esparsette  206. 
Espe  92. 
Fadenkraut  280. 
Farbkraut  199. 
Faulbaum  156  U.175 
Feldsalat  269. 
Felsenmispel  186. 
Fennich  55. 
Ferkelkraut  291. 
Fetthenne  171. 
Fettkraut  242. 
Fichte  14. 
Fichtenspargel  214. 
Fieberklee  218. 
Fimmel  94. 
Fingerhut  235. 
Fingerkraut  191. 
Fioringras  59. 
Flachs  150. 
Flachsseide  223. 
Flattergras  57. 
Flieder  217. 
Flockenblume  289. 
Flohkraut  280. 
Föhre  15. 
Frauenmantel  190. 
Frauenschuh  82. 
Frauenspiegel  261. 
Fromental  61. 
Froschlöffel  83. 
Fuchsschwanz  57. 
Gamander  255. 
Gänseblümchen  278 


Register. 


303 


Oänsedistel  292. 
Oänsefuss  103. 
Oänsekraut  131. 
Gartenkresse  136. 
Gartenschierling 

166. 
Gauchheil  216. 
Geissblatt  268. 
Geissblume  117. 
Geissfuss  165. 
Gelbstern  19. 
Gerste  72. 
Ginster  199. 
Glanzgras  57. 
Glatthafer  61. 
Gleisse  166. 
Glockenblume  25  u. 

259 
Glure*  252. 
Goldmelisse  246. 
Goldnessel  251. 
Goldruthe  279. 
Goldstriten  215. 
Graslilie  18. 
Grind  223. 
Grindwurzel  99. 
Gundelrebe  250. 
Günsel  255. 
Gurke  262. 
Gürmsch  186. 
Gypskraut  HO. 
Haargras  72. 
Habermark  291. 
Habichtskraut  294. 
Hafer  62. 
Hagbuche  86. 
Hahnenfuss  118. 
Hainbuche  86. 
Hainsimse  28. 
Hanf  94. 
Hanfnessel  252. 
Hartheu  142. 
Hartriegel  217. 
Hartriegel(roth)171. 
Haselnuss  86. 
Hasenlattich  292. 
Hasenohr  165. 
Hauhechel  200. 


Hausset  94. 
Hauswurz  173. 
Heide  212. 
Heidekraut  212. 
Heidelbeere  211. 
Heiti  211. 
Helmkraut  254. 
Herbstrose  146. 
Hexenkraut  179. 
Himbeere  193. 
Hirschdorn  156. 
Hirse  56. 
Hirtentäschel  136. 
Hohlzahn  251. 
Hohlzunge  77. 
Hollunder  266. 
Honiggras  61. 
Hopfen  94. 
Hopfenklee  201. 
Hornblatt  96. 
Hornklee  204. 
Hornkraut  HO. 
Hornstrauch  171. 
Hufeisenklee  206. 
Huflattich  277. 
Hühnerdarm  109. 
Hundspetersilie  166. 
Hundszunge  225. 
Hungerblümchen 

134. 
Ibsche  146. 
Igelkolben  32. 
Immenblatt  250. 
Immergrün  221. 
Johannisbeere  176. 
Johanniskraut  142. 
Julienne  131. 
Kabis  132. 
Kälberkropf  169. 
Kalmus  38. 
Kamille  285. 
Kamille  (römische) 

283. 
Kammgras  QQ. 
Kanarienhirse  57. 
Karde  271. 
Karthäusernelke 

111. 


Kartoffel  229. 
Käspappel  145. 

Kastanie  87. 

Kastanie  (wilde) 
152. 

Katzenauge  236. 

Katzenkraut  250. 

Katzenpfötchen  282. 

Katzenstiel  8. 

Katzenwurzel  269. 

Kellerhals  182. 

Kerbel  169. 

Kerbelkraut  (spa- 
nisch) 169. 

Kichererbse  207. 

Kiefel  208. 

Kiefer  15. 

Kirschbaum  196. 

Klappertopf  239. 

Klebkraut  264. 

Klee  202. 

Klette  264  u.  288. 

Knabenkraut  75. 

Knäuel  107. 

Knäuelgras  65. 

Knoblauch  20. 

Knopfgras  46. 

Knotenblume  25. 

Knöterich  100. 

Koelerie  63. 

Kohl  132. 

Kolben  125. 

Kölm  248. 

Königskerze  232. 

Korallenwurz  80. 

Körbh  kraut  169. 

Koriander  170. 

Korn  70. 

Kornblume  (blaue) 
289. 

Kornblume  (rothe) 
124. 

Kornelkirsche  171. 

Kornrade  113. 

Kratzdistel  287. 

Krätzkraut  272. 

Kresse  136. 

Kreuzblume  154. 


304 


Register. 


Kreuzdorn  156. 
Kreuzkraut  285. 
Kronwicke  205. 
Kürbis  262. 
Kukuksblume  113. 
Kukummer  262. 
Kümmel  165. 
Labkraut  264. 
Laichkraut  34. 
Lärche  14. 
Lattich  292. 
Lauch  19. 
Lauchkraut  132. 
Läusekraut  238. 
Lavendel  247. 
Lebensbaum  12. 
Leberblume  117. 
Leimlvraut  112. 
Lein  150. 
Leindotter  135. 
Leinkraut  234. 
Lenne  153. 
Lerchensporn  125. 
Lichtnelke  113. 
Liebesapfel  229. 
Liebstöckel  167. 
Lieschgras  58. 
Lüa  217. 
Linde  144. 
Linse  207. 
Löffelkraut  134. 
Lolch  71. 
Löwenmaul  234. 
Löwenschweif  254. 
Löwenzahn   290  u. 

291. 
Lungenkraut  226. 
Luzerne  200. 
Maasliebe  278. 
Maiblume  23. 
Maiglöckchen  23. 
Majoran  248. 
Mais  55. 
Malve  145. 
Mangold  104. 
Margrith  278. 
Märzglöckchen  25. 
Masholder  153. 


Mastlvi-aut  107. 
Mauerlattich  292. 
Mauerpfeffer  172. 
Mauerraute  8. 
Maulbeerbaum  94. 
Meerrettig  135. 
Meertrübeh  176. 
Meerzwiebel  18. 
Mehlbaum  (kleiner) 

267. 
Mehlbeerbaum  186. 
MeierysU  21   u.  23. 
Melde  103  u.  104. 
Melisse  249. 
Melone  262. 
Miere  108. 
Milchstern  18. 
Milzfarn  3. 
Milzkraut  175. 
Minze  246. 
Mispel  185. 
Mistel  97. 
Mohn  124. 
Möhre  168. 
Moehringie  108. 
Monarde  246. 
Mondraute  7. 
Montie  114. 
Moosbeere  211. 
Moschuskraut  266. 
Münze  246. 
Mutterkraut  284. 
Nachtkerze  179. 
Nachtschatten  228. 
Nacht  viole  131. 
Nacktdrüse  77. 
Nägeh  111. 
Narcisse  25. 
Natterkopf  226. 
Natternkraut  215. 
Natterwurzel  100. 
Natterzunge  7. 
Nelke  111. 
Nelkenwurz  192. 
Nessel  93. 
Nestwurz  79. 
Niele  117. 
Niesswurz  121. 


Nüsslikraut  269. 
Ochsenzunge  225. 
Odermennig  189. 
Ohnblatt  214. 
Ohnhorn  78. 
Osterluzei  98. 
Palmdorn  155. 
Pappel  92. 
Pastinak  167. 
Perlgras  65. 
Perlkraut  226. 
Pestwurz  278. 
PetersiUe  164. 
Pfaffenhütchen  155, 
Pfaftenröhrlein  29  L 
Pfefferkraut  249. 
Pfeifenstrauch  175. 
Pfennigkraut  135. 
Pfirsich  197. 
Pflaumenbaum  195 
Pfriemenstrauch 

199. 
Pippau  293. 
Platane  176. 
Platterbse  208. 
Portulak  114. 
Preisseibeere  21L 
Pulverholz  156. 
Queke  71. 
Quendel  248. 
Quitte  187. 
Rade  113. 
Radieschen  137. 
Rainfarn  284. 
Rainkohl  290. 
Rain  weide  217. 
Ramseren  19. 
Rapunzel  259. 
Rapünzli  260. 
Rauke  132. 
Ra aschbeere  211. 
Raute  151. 
Raygras  61  u.  71. 
Rebe  157. 
Reckholder  12. 
Reiherschnabel  148. 
Reis  58. 
Reithgras  59. 


Register. 


305 


Rempe  133. 
Reps  132. 
Repsdotter  137. 
Rettig-  137. 
Rettig  (rotlier)  104. 
Riedgras  37. 
Rippenfarn  3. 
Rispengras  63. 
Rittersporn  122. 
Robinie  204. 
R.oggen  71. 
Roiirglanzgras  57. 
Rolirkolben  31. 
Rose  187. 
Rosskastanie  152. 
Rotlitanne  14. 
Rübe  (gelbe)  168. 
Rübe  (rothe)  104. 
Rübe  (weisse)  132. 
Rübli  168. 
Ruchgras  57. 
Ruhrkraut  281. 
Runkelrübe  104. 
Rupreclilskraut  148. 
Rüster  95. 
Rutabaga  133. 
Saarbaum  92. 
Sadebaum  13. 
Safran  29. 
Salat  292. 
Salbei  247. 
Sanddorn  182. 
Sandkraut  109. 
Sanikel  164. 
Saubohne  207. 
Sauerampfer  99. 
Sauerbeere  211. 
Sauerdorn  115. 
Sauerklee  149. 
Säukraut  291. 
Saumfarn  2. 
Schachtelhalm  8. 
Schafgarbe  283. 
Schafthalm  8. 
Schaftheu  9. 
Schalotte  21. 
Scharbock  121. 
Scharte  289. 


I   Schattenblume  24. 
!   Schaumkraut  130. 

Schildfarn  4. 

Schilf  61. 

Schlehe  195. 

Schlinge  267. 

Schlüsselblume  216 

Schmalstrahl  279. 

Schmeerwurz  30. 

Schmiele  61. 

Schnabelsame  47. 

Schneckenklee  200. 

Schneeball217u.267 

Schneeglöckchen  25 

Schnittlauch  21. 

Schöllkraut  125. 

Schotenklee  204. 

Sehuppenmiere  108 

Schuppenwurz  240. 

Schwalbenwurz221 

Schwarzdorn  195. 

Schwarzkorn  102. 

Schwarzwurzel  291 

Schweizerhose  122. 

Schwerthlie  29. 
I   Schwingel  QQ. 

Seegras  39. 

Seerose  123. 

Segge  37. 

Seide  223. 

Seidelbast  182. 

Seifenkraut  112. 

Selleri  164. 

Senf  133. 

Sevenbaum  13. 

Sieben  fingerkraut 
192 

Silau"l66. 

Silge  167. 

Sinau  190. 

Sinngrün  221. 

Sommerwurz  240. 

Sonnenblume  282. 

Sonnenhirse  226. 

Sonnenröschen  142. 

Sonnenthau  141. 

Sonnenwirbel  290. 

Spargel  24. 


Spargelerbse  204. 

Spark  108. 

Spelz  70. 

Spinat  104. 

Spinat,  englischer 
99. 

Spindelbaum"  155. 

Springkraut  151. 

Stachelbeere  176. 

Stechapfel  230. 

Stechpalme  155. 

Steinbrech  174. 

Steinkirsche  196. 

Steinklee  201. 

Steinkraut  134. 

Steinmispel  185. 

Steinsame  226. 

Sternenblume  25. 

Sternmiere  109. 

Stiefmütterchen  140 

Stockrose  146. 

Storchschnabel  147. 

Strändling  257. 

Straussgras  59. 

Streifenfarn  3. 

Striten  221. 

Studenten  röschen 
175. 

Sumpfgras  46. 

Sumpfwurz  80. 

Süssdolde  169. 

Süssgras  65. 

Tabak  230. 

Tagblume  21. 

Tanne  14. 

Tannenwedel  180. 

Tannmark  269. 

Täschelkraut  135. 

Taubenkropf  1 39  u. 
194. 

Taubnessel  251. 

Taumellolch  72. 

Tausendblatt  180. 

Tausendgülden- 
kraut 220. 

Teichbinse  47. 

Thaumantel  190. 

Thierlibaum  171. 

20 


306 


Register. 


Thurmkraut  131. 
Thymian  248. 
Timothegras  58. 
Tinten}3eere  217. 
Tollkirsche  229. 
Topinambur  282. 
Tomate  229. 
Traganth  205. 
Traubenkirsche  196 
Trespe  Q'^. 
Trollblume  121. 
Trümmel  72. 
Tüpfelfarn  2. 
Türkenkorn  55. 
T^rt  68. 
Ulme  95. 
Veilchen  139. 
Vergissmeinnicht 

227. 
Vogelbeerbaum  186 
Vogelheu  206. 
Vogelmiere  109. 
Wachholder  12. 
Wachtelweizen  238. 
Waid  136. 
Waldhirse  57. 
Waldklette  179. 
Waldmeister  263. 
Waldnessel  251. 
Waldrebe  117. 


Wallnus  88. 
Wasserdost  277. 
Wasserlinse  34. 
Wassernabel  164. 
Wasserpfeffer  101. 
Wasserschierling 

166. 
Wasserschlauch  242 
Wasserstern  161. 
Wegdorn  156. 
Wegwarte  290. 
Wegerich  257. 
Weichkraut  109. 
Weichsel  196. 
Weichselholz  196. 
Weide  89. 
Weidenröschen  177 
Weiderich  181. 
Weinrebe  157. 
Weissbuche  86. 
Weissdorn  185. 
Weisstanne  14. 
Weizen  70. 
Welschkorn  55. 
Werch  94. 
Wermut  283. 
Wicke  206. 
Wiesenknopf  190. 
Wiesenraute  117. 
Winde  222. 


Windfahne  59. 
Windhalm  59. 
Windröschen  117. 
Wintergrün  213. 
Winterrose  146. 
Wolfsfuss  246. 
Wolfskirsche  229. 
Wolfsmilch  158. 
Wolfspfirsich  229. 
Wollgras  49. 
Wollkraut  232. 
Wucherblume  284. 
Wundklee  200. 
Wundkraut  (heid- 
nisch) 279. 
Wurmfarn  5. 
Ysop  250. 
Zahmkirsche  196. 
Zahn  würz  130. 
Zeitlose  22. 
Ziest  253. 
Zilang  182. 
ZitrösU  277. 
Zittergras  66. 
Zottenblume  218. 
Zuckererbse  208. 
Zweizahn  282. 
Zwenke  Q'^». 
Zwetschenbauml  96 
Zwiebel  20. 


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