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'j'^liii fis Siii.
;-^-i-
Sistßiüatisclie Uekrsiclit
der
in der Gegend von Bern wildwachsenden und allgemein
cultivirten Phanerogamen und Gefässkryptogamen.
Von
D^- L. Fischer,
Professor der Botanik.
Fünfte verbesserte Auflage.
Mit einer Karte
(Abdruck aus der topographischen Karte der Schweiz von G-. H. Dufour).
^^^j/^-^t^ New vokt
Bern, 1888.
Verlag von Huber & Comp.
(Hans Körber.)
I9rg9r
Buohdruckerei Körber in Bern.
Vorw^ort. ^^uEN
Die Gegend, auf welche sich die vorliegende Flora be-
zieht, umfasst den Amtsbezirk Bern und grössere oder kleinere
Theile der benachbarten Aemter und zwar in folgender, mög-
lichst den topographischen Verhältnissen angepasster Begren-
zung: Moosseedorfsee, Hindelbank, Kirchberg, Emme, Biglen-
bach, Biglen, GrossHöchstetten, Zäziwyl, Kiesenbach, Jaberg,
Mühlethurnen, Riggisberg, Grünibach, Schwarzwasser, Sense,
Saane, Aare, Lyssbach, Moosseedorfsee.
Die vorzüglichsten Erhebungen erscheinen in drei Gruppen
vertheilt : Von Bern südlich eine vielfach gegliederte, von engen
Thälern und Schluchten durchzogene Hügelmasse, deren Gipfel,
die Bütschelegg (1058™), zugleich der höchste Punkt des ganzen
Gebietes ist ; im Nordwesten der ziemlich einförmige Höhenzug
der Frienisberghöhe, und in nordöstlicher Richtung ein weit-
läufiges Hügelland vom Bantiger bis zur Emme, an welches
sich südlich, durch ein breites Thal getrennt, der Hürnberg an-
schliesst. Zwischen diesem und dem Längenberg erhebt sich,
zwischen der Aare und Gürbe, der einzeln stehende Belpberg.
•* Wiesen und Aecker, zahlreiche Buchen- und Tannenwälder,
Tj welche besonders die Gipfel und Abhänge der Hügel bekleiden,
zerstreute Dörfer und einzelne Häuser, von Obstbäumen um-
j^ geben, bestimmen den landschaftlichen Charakter. Nur wenige
_j steile Abhänge und Schluchten, sowie einige Sumpfgebiete sind
ZD der Gultur unzugänglich geblieben.
^ Die geologische Unterlage besteht durchgängig aus Sand-
steinfels, der Molasseformation angehörend. Dieser erscheint
IV Vor 10 ort.
jedoch nur selten unmittelbar unter der Dammerde, sondern
wird, besonders in den Niederungen, von dicken Lagen dilu-
vialer Gebilde, Kies und Lehm oder Gletscherschutt, bedeckt.
Im südlichen Theile tritt hin und wieder Nagelfluh zu Tage,
bildet jedoch erst weiterhin, am Fuss der Alpen, zusammen-
hängende grössere Massen.
Von botanischen Standorten sind folgende besonders her-
vorzuheben :
1. Bergwiesen und Weiden kommen nur vereinzelt und
in geringer Ausdehnung vor. Bei ihrer verhältnissmässig tiefen
Lage zeigt die Vegetation wenig Eigenthümliches. Nur an den
höchst gelegenen Punkten findet sich eine Anzahl PÜanzen der
benachbarten Voralpen, doch im Allgemeinen ziemlich selten
und vereinzelt.
2. Sitmpfe und Torfmoore sind durch eine Menge cha-
rakteristischer Pflanzen ausgezeichnet. Reichhche Ausbeute ge-
währen besonders das Seihofenmoos , die Sumpfwiesen am
Moosseedorfsee, das Münchenbuchsee- und Walkringenmoos.
Mehrere seltene Species finden sich am Ufer des kleinen Lob-
sigensees bei Seedorf. Durch die in neuerer Zeit eifrig betriebenen
Entsumpfungsarbeiten haben jedoch die genannten Standorte
einen Theil ihres ursprünglichen Reichthums eingebüsst.
3. Flussufer. Die kiesigen, mit Weiden- oder Erlen-
gebüsch bewachsenen Ufer der Flüsse gewähren ein besonderes
Interesse. Verschiedene Alpenpflanzen, durch die Strömung aus
höheren Regionen herabgeschwemmt , entwickeln sich dort,
theils sporadisch und einzeln, theils finden sie daselbst einen
bleibenden Wohnort. Am reichsten ist in dieser Beziehung das
linke Ufer der Aare von Kiesen bis zur Mündung der Gürbe
bei Seihofen. Einzelne alpine Species finden sich auch weiter
unten, bei Aarberg und Lyss, ferner an der Emme, am Schwarz-
wasser, an der Sense und Saane.
4. Wälder und Schluchten. Ausser der gewöhnlichen,
ziemlich einförmigen Waldvegetation finden sich hin und wieder
I Vorwort. V
einige seltenere Pflanzen, besonders Orchideen und Gyperaceen.
Zu den reichhaltigsten Waldungen gehört der zunächst bei Bern
gelegene Bremgartenwald. Eine grössere Mannigfaltigkeit bieten
die feuchten Schluchten und waldigen Abhänge, besonders das
Schwarzwasserthal mit seinen Nebenthälern, der nördhche Ab-
sturz des Belpberges, die Schluchten auf der Ostseite des Ban-
tiger und die felsigen Abhänge an der Aare unterhalb Bern.
5. Felsen kommen fast ausschliesslich an steilen Abhängen
und Flussufern vor. Es finden sich an denselben, sowie auf
dem durch Verwitterung entstandenen Schutt, mehrere eigen-
thümliche Pflanzen, so bei Burgdorf, Thorberg, an den sandigen
Abhängen unterhalb Gümmenen, im Schwarzwasserthal u. s. w.
6. Das cultivirte Land, Wiesen, Aecker und Gärten.
Die Gulturpflanzen sind von einer Reihe wildwachsender For-
men begleitet, welche im Allgemeinen zu den gemeinsten
Pflanzen gehören; indessen finden sich auch hin und wieder
seltene Gäste, durch Samen aus anderen Ländern eingeführt;
diese erscheinen meist nur in geringer Zahl und vorübergehend,
nur einzelne derselben werden nach und nach einheimisch.
7. Auch die Kiesplätze in der Nähe der Eisenbahnsta-
tionen bieten einzelne, auf den neueren Verkehr zurückführ-
bare, oft nur vorübergehende Einschleppungen.
Ueber den Plan und die Einrichtung der vorliegenden
Flora ist Folgendes zu bemerken:
Ich habe nur solche Pflanzen aufgenommen, die ich selbst
gesehen oder über die mir zuverlässige Angaben aus neuerer
Zeit bekannt waren. Ausser den wildwachsenden Pflanzen sind
noch die allgemeiner verbreiteten Gulturpflanzen berücksichtigt,
jedoch nur die zu oeconomischen oder technischen Zwecken
angebauten, sowie einige als Schatten- oder Zierpflanzen culti-
virte Bäume und Sträucher in die systematische Reihenfolge
aufgenommen. Arten, welche nur vorübergehend beobachtet
wurden, sind in Anmerkungen erwähnt : ebenso eine nicht un-
beträchtliche Zahl von Arten, die nach älteren Angaben (bes.
VI Vorwort.
Haller, Historia Stirpium indigenarum Helvetiae inchoata,
1768; Gaudin Flora Helvetica 1828—33 u. a.) im Gebiete vor-
handen waren, aber in neuerer Zeit nicht mehr gefunden wurden,
und eine Auswahl der verbreitetsten Zierpflanzen. Die Zahl der
Species (mit Ausschluss der iu Anmerkungen erwähnten) beträgt
1041, von welchen 122 Spec. nur cultivirt oder verwildert vor-
kommen. Von den übrigen 919 einheimischen Ai-ten sind 891
Phanerogamen (663 Bicotyledonen , 222 Monocotyledonen,
6 Gymnospei^meri) und 28 Gefä^skryptogamen. — Von sub-
alpinen oder alpinen, erst in den benachbarten Alpen in grösserer
Verbreitung auftretenden Pflanzen finden sich im Gebiet c. 50
Arten. In der Folge werden sich ohne Zweifel noch einzelne
neue Species finden, andererseits dürften (wie schon früher)
einzelne seltenere Pflanzen, durch die fortschreitende Gultur
verdrängt, gänzlich aus dem Florengebiete verschwinden. Mit-
theilungen dieser Art, sowie überhaupt jede Ergänzung und
Berichtigung werde ich stets mit Dank aufnehmen.
Die systematische Anordnung befolgt (mit einigen Ab-
weichungen) das von Eichler (Syllabus der Vorlesungen über
specielle und med, pharm. Botanik, Ed. 1 V, 1886) verbesserte
System. Von deutschen Pflanzennamen sind nur die allgemeiner
gebräuchlichen aufgenommen, die vorwiegend oder ausschliess-
lich localen in ( ); eine vollständigere Aufzählung derselben
findet man in « Burheim, Schioeizerisehes Pßanzen- Idiotikon
1856.» Den Familien- und Gattungs-Gharakteren sind meist
Hülfsmerkmale beigefügt (von den erstem durch einen Strich
getrennt). Es beziehen sich dieselben entweder auf Merkmale
von untergeordnetem systematischem Werth oder gelten nur
für die im Gebiete vertretenen Güeder der Familie oder Gattung.
In der Tabelle zur Bestimmung nach dem Linneischen System
ist dagegen ohne Unterschied der wichtigeren und weniger
wichtigen Merkmale ausschliesslich die Erleichterung des Auf-
findens bezweckt ; es sind daher viele Familien und Gattungen
an mehreren Orten berücksichtigt, jedoch da, wo sie nur durcb
einzelne ihrer GUeder oder als Ausnahme ihre Stelle finden, in
Vorwort. YII
( ) gefasst. Der Kürze wegen siüd die Dormalen, schon im Be-
griff der übergeordneten Abtheilung liegenden Merkmale in der
Regel bei den einzelnen Familien, Gattungen und Species nicht
wiederholt, dagegen sind interessantere Entwicklungsverhältnisse
und morphologische Eigenthümlichkeiten, so weit es zum Ver-
ständniss der betreffenden Pflanzen noth wendig schien, etwas
ausführlicher behandelt. Vergleichende Merkmale beziehen sich
stets auf die vorhergehende Species.
Mit dem Ausdruck « zygomor^h » (im engeren Sinn) sind
Blüthen bezeichnet, die in Folge ungleicher, 2 seitig- symme-
trischer Ausbildung der Bestandtheile in einem oder mehreren
Organkreisen nur durch eine Durchschnittsebene in symme-
trische Hälften theilbar sind. Bei regelmässigen Blüthen (im
weiteren Sinn) sind die Bestandtheile in jedem einzelnen Organ-
kreis [oder Spirale) rings um den Mittelpunkt gleichmässig aus-
gebildet.
Als officinell sind die in der Phcü^macopoea Helvetica
Ed. 2. 1872, mit Supplement v. J. 1876, und Pharmacopoea
germanica Ed. 2. 1882, aufgenommenen Arten bezeichnet.
Bei Ausarbeitung der Flora habe ich ausser den bereits
genannten (und den neueren Lehrbüchern) hauptsächlich noch
folgende Werke benutzt : Ascher son , Flora der Provinz
Brandenburg, 1864. — Bentham et Hooker, Genera Plan-
tai'um, 1862—83. — Be Candolle, Ber Ursprung der Cultur-
pßanzen, 1884. — Böll, Flora des Grossherzogthums Baden,
1857—1862. — Eichler, Blüthendiagramme, 1875—1878. —
Garche, Flora von Beutschland, 15. Aufl. 1885. — Godet,
Flore du Jura, 1853 und Suppl. 1869. — Gremli, Excursions-
ßora für die Schtoeiz, 5. Aufl. 1885. — Irmisch, zur Mor-
phologie der monocotylischen Knollen- und Zwiebelgewächse,
1850, und mehrere andere Arbeiten desselben Verfassers. —
Koch, Synopsis der Beutschen und Schweizer- Flora, 2. Aufl.
1846. — Le Maout et Becaisne, Traite gener al de Botanique
descriptive et analytique, i868. — Luerssen, Bie Farnpflanzen
oder Gefässbündelkryptogamen (Band 3 von Rabenhorst's
VIII Vorwort.
Kryptogamenflora von Deutschland, 0 esterreich und der Schweiz.
Ed. IL) 1884 u. ff. — und desselben Verfassers medieinisch-
'pharmaceutische Botanik. Bd. 2. 1882. — Trachsel, Verzeich-
niss der Pflanzen der Stockhornkette etc., in welchem auch
die Gegend von Rüeggisberg berücksichtigt ist. — Wydler,
Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse,
Flora 1859 und 1860, und Mitth. der bern. naturf. Gesellschaft
1861—72, nebst anderen Abhandlungen desselben Verfassers.
Für die etymologischen Erklärungen habe ich namentlich Martin,
die Pßanzennamen der deutschen Flora^ 1851, Wittstein,
etymologisch-botanisches Wörterbuch, 1852, und die ange-
führte Flora von Ascher son benutzt, auf welche Werke ich für
ausführlichere Erörterungen verweise.
Für zahlreiche Mittheilungen über die Pflanzen des Ge-
bietes bin ich ferner zu Dank verpflichtet den Herren : G. Chri-
sten Stud. phil; Dr. Dick; Dr. Dutoit; Gymnasiallehrer Fank-
hauser; Dr. E. Fischer; Kantonsbuchhalter Hügli; E. Kisshng
Stud. phil. ; F. de Quervain Stud. med. ; A. Rüedi Stud. med. ;
Dr. Ziegler — in Bern ; ferner den Herren G. Bigler, Lehrer in
Belp; Dr. Fankhauser in Burgdorf; Prof. Flückiger in Strass-
burg; A. Gaille, Pharmaceut; Gerber, Lehrer in Tägertschi;
Jäggi, Docent in Züricl\; Noll, Gymnasiallehrer in Burgdorf;
Rothenbach, Seminarlehrer in Küssnacht; Prof. Rütimeyer in
Basel; Pfarrer von Rütte in Radelfingen; Schneider, Seminar-
lehrer in Hofwyl; Schnell, gew. Apotheker in Burgdorf; Dr.
F. von Tavel; Pfarrer Volz in Aarberg. — Endlich sei noch
in dankbarer Erinnerung gedacht der verstorbenen Herren
Bamberger, Brunner, Ghristener, Fischer-Ooster , Guthnick,
Perty, Rothenbach, Shuttleworth, Uhlmann, Wydler, die mir
s. Zeit ebenfalls ihre freundüche Unterstützung gewährten.
Den neuen eidgen. Karten entnehme ich folgende Höhen-
angaben (in Metern):
Bütschelegg . . . . 1058 1 Kühlewylwald (Längenb.) 973
Rüeggisbergegg . . . 1050 Wegissen (Gipfel) . . . 966
Tschuggen (bei Oberbalm) 984 | Bantiger (höchster Punkt) 959
V07^W07^t
IX
Bantiger (Signal) ... 949
Kühlewylegg . . • .948
Ulmizberg 933
Rüeggisßerg 930
Hürnberg 920
Gummihubel (beiUtzigen) 900
Belpberg (Kautzen)
Hinterfultigen ....
Gurten (Signal)
Zimmerwald (Kirche).
Kautzenhubel(Frienisberg-
höhe)
Scliloss Wyl ....
Biglen
Amselberg (bei Gtimligen) 746
Obere Schwarzwasser -
brücke (Wislisau) . .715
Ledihöhe (bei Mühleberg) 712
Zäziwyl 689
865
860
855
823
763
755
Könizberg 678
Heiteren (Forst) . . .618
Gerzensee (See) . . . 604
Schwarzwassermündung . 588
Gürbe bei Mühlethurnen. 550
Bern , Bundesrathauster-
rasse 542
Emme bei Burgdorf . . 537
Aare bei Jaberg . . .537
Sense bei Neueneck . . 525
Gürbe bei Belp. . . .524
Moosseedorfsee .... 524
Aare bei der Hunzil^en-
brücke 521
Aare unterhalb d. Schwelle
bei Bern 500
Saane bei Laupen . . . 485
Aare bei Oltigen . . . 459
Aare bei Lyss .... 443
Yerzeichniss der Abkürzungen,
B. =
Blatt.
BIB. :
= Blumenblatt.
BlIO-.
= Blumenkrone.
Bth. --
= Blüthe.
Carp.
= Garpell (Fruchtblatt).
Cult.
= cultivirt.
Fr. =
Frucht.
Fr.K.
= Fruchtkelch (K.
nach
den^
i Verblühen).
FrKn.
= Fruchtknoten.
Gf. =
Griffel.
K. =
Kelch.
KB. =
= Kelcliblatt.
Off. =
= OfTicinell.
P. = Perigon.
PB. = Perigonblatt.
Spec. = Species.
Var. = Varietät oder variirt.
St. = Stengel.
St.B. = Stengelblatt.
Stbf. = Staubfaden.
Stbg. = Staubgefäss (Staub-
blatt).
W. = Wurzel.
W.Stock = Wurzelstock (un-
terirdischer St., St.Theil oder
Sympodium).
Zw. = Zwitter.
M.Buchsee = Münchenbuchsee.
dorf. — u. a. O. = und andere Orte.
M.Seedorf
Moossee-
Abgekürzte Endungen.
bl. = blätterig. — bth. = blüthig. — f . = förmig. — sp.
— spaltig. — st. = ständig. — th. = theilig. — z. = zähnig.
Namen der Autoren.
All. Allioni.
Andrz. Andrzeiowski.
Beauv. Palisot de Beauvois.
BeU. BeUardi.
Gav. Gavanilles.
Gurt. Gurtis.
DG. De Gandolle.
Desf. Desfontaines.
Desv. Desvaux.
Desr. Desrousseaux.
Ehrh. Ehrhart.
Gaud. Gaudin.
Good. Goodenough.
Hoffm. Hoffmann.
Huds. Hudson.
Jacq. Jacquin.
Juss. Jussieu.
Lam. Lamarck.
L. Linne.
Lois. Loiseleur.
M.B. Marschall von Bieberstein.
M. K. Hertens & Koch.
Pers. Persoon.
R. Brw. Robert Brown.
Rchb. Reichenbach.
Rieh. Richard.
R. & Seh. Römer & Schultes.
Schrad. Schrader.
Ser. Seringe.
Sibth. Sibthorp.
Schreb. Schreber.
Scop. Scopoh.
Sm. Smith.
Sw. Swartzv
Vill. Villars.
W. K. Waldstein & KitaibeL
Wahl. Wahlenberg.
Willd. Willdenow.
Wimm. u. Grab. Wimmer und
Grabowski.
Wulf. Wulfen.
© = einjährig, — @ = zweijährig; alle im Text be-
schriebenen Species ohne diese Zeichen sind ausdauernd (für
die in Anmerkungen erwähnten Spec. ist die Dauer nicht an-
gegeben). Die Zahlen am Ende der Speciesbeschreibungen be-
zeichnen die Grösse der Pflanze (Höhe über dem Boden, oder
bei kriechenden Pflanzen die Länge des St.) in Metern (m.)
oder Gentimetern (cm.).
Die Monatsnamen bezeichnen bei den Phanerogamen die
Bth.Zeit (ein vorgesetztes A. M. E. : Anfang, Mitte, Ende), bei
den Gefässkryptogamen die Sporenreife.
XI
Talbelle
zur
Bestimmung der Familien und Gattungen
nach dem Linneischen System.
Uebersicht der Klassen.
I. Deutlich sichtbare Bth.
A. Zw.Bth.
i. Stbg. weder unter sich, noch mit dem
Gf. verivachsen.
a. Stbg. ohne die bei b. angegebenen
Längenunterschiede.
b. 2 längere und 2 kürzere, oder 4
längere und 2 kürzere Stbg.
2, Stbg. unter sich oder mit dem Gf.
vericachsen.
a. Stbg, mit zus.hängenden Trägern.
b. Stbg. mit zus.hängenden Antheren.
c. Stbö*. mit dem Gf. verwachsen.
B. Bth. elvgeschlechlig.
II. Ohne deutlich (mit blossem Auge)
sichtbare Bth.
Klasse :
1-13.
14-15.
16—18.
19.
20.
21-23.
24.
I. Klasse. Monandria.
1 freies Stbg. in einer Zw.Bth.
Monog-ynia. 1 Gf.
Wasserpflanzen mit quirhgen, linealen B
Landpflanzen mit handf.-gelappten B. .
Hippuris 180.
(Alchemilla) 190.
XII
Digrynia. 2 Gf.
Wasserpflanzen mit gegenst., ungeth. B.
Gräser mit ährenf. oder traubenf. Rispe.
Aehrchen mehrbth., langbegrannt . .
(Gallitriche) 161.
(Festuca) 66.
II. Klasse. Diandria.
2 (nicht zus.gewachsene) Stbg. in einer Zw.Btli.
Monogynia. 1 Gf.
1. Bth. mit K. und BlKr.
BlKr. 2bl. FrKn. unterst. SchliessFr. mit
hakigen Borsten
BlKr. 4th. Sträucher oder Bäume mit
rispigen Bth. Ständen
BlKr. ungleich 4sp., kurzröhrig, mit fla-
chem Saum. KapselFr
BlKr. 21ippig. Fr. 4 einsamige Schliess-
früchtchen (Nüsschen). B. gegenst. .
BlKr. undeutlich 21ippig. Bth. klein ,
sitzend, in langen Aehren ....
BlKr. 2nppig, gespornt. B. ungeth., in
bodenst. Rosette
BlKr. 21ippig. Wasserpflanzen mit viel-
theiligen B
BlKr. gespornt. BIB. 4, paarweise un-
gleich. Zwei Stbg., welche je eine
2fächerige und zwei 1 fächerige An-
theren tragen
2. Bth. Decken rudimentär oder fehlend.
Baum mit gegenst., gefiederten B. und
geflügelten SchhessFr
Bth. im Winkel häutiger Schuppen (in
Aehrchen). B. lineal oder lanzettlich,
mit scheidiger Basis
Kleine, hnsenf.-flache, schwimmende Was-
serpflänzchen
Digynia. 2 Gf.
Bth. im Winkel trockenhäutiger Schuppen,
in ährenf. Rispe
Gircsea 179.
Oleaceen 217.
Veronica 235.
(Labiaten) 243.
(Verbena) 257.
Pinguicula 242.
Utrieularia 242.
Fumariaceen 125.
Fraxinus 218.
(Cypej^aceen) 36.
(Lemna) 34.
Anthoxanthum 57.
XIII
Valerianaceen 268.
III. Klasse. Triandria.
3 (nicht zus.gewachsene) Stbg. in einer Zw.Bth.
i. Bth. mit deutlich ausgebildetem R,
oder K. und BlKr.
BlKi\ klein, oberst., 3— 5sp. St. gabel-
ästig oder mit gabelästigem Bth. Stand.
SchüessFr
BlKr. seitlich aufgeschlitzt, mit ungleich
5th. Saum. Kleines Pflänzchen mit
spatelf. B., sehr kleinen, gestielten,
weissen Bth. und 3klappig aufsprin-
gender KapselFr Montia 114.
P. gross, 6th., blumenkronenartig gefärbt.
FrKn. unterst Irideen 28.
P. klein, 6th., trockenhäutig. FrKn. oberst. (Juncaceen) 26.
2. P. rudimentär oder fehlend. Bth.
im, Winkel schuppen f. DeckB.
Bth. im Winkel einer einzelnen Deck-
schuppe. Antheren mit der Basis auf
dem Träger befestigt. St. ohne ver-
dickte Knoten. B.Scheiden geschlossen.
Bth. zmschen je 2 gegenst. Schuppen
(Deck- und Vorspelze). Antheren auf
dem Rücken befestigt (beweglich). St.
mit verdickten Knoten. B.Scheiden
meist gespalten
(Cyperaceen) 86.
Gramineen 49.
IT. Klasse. Tetrandria.
4 (nicht zus.gewachsene) Stbg. von gleicher Länge in einer
Zw.Bth.
Monogynia. 1 Grf.
i. Bth. mit K. und BlKr.
a. BIB. frei.
mit
SteinFr. Sträucher oder Bäumchen
weissen oder gelben Bth
KapselFr. Stbg. vor den Zwischenräumen
der BIB. stehend. Strauch mit kleinen,
grünhchen Bth
SteuiFr. Stbg. vor den BIB. stehend. —
Strauch er mit kleinen, grünhchen Bth.
Fr. eine lineale Kapsel (Schote). B. ge-
fiedert. Bth. traubig .
Gornus 171.
(Evonymus) 155.
(Rhamnus) 156.
(Gardamine) 180.
XIV
b. BIB. mehr oder weniger verwachsen.
Bth. in behüllten Köpfchen. B. gegenst.
Bth. in endst. Aehre. B. bodenst., rosettig.
Bth. in B. winkelst., einzelnen oder ährig
vereinigten Knäueln oder Büscheln
(Scheinquirlen). BlKr. 21ippig (seltener
fast regelm. oder Ihppig). Vier ein-
samige Nüsschen im Grunde des Kel-
ches. B. gegenst
Bth. klein, sitzend, in langen Aehren
BlKr. 21ippig. Fr. eine Kapsel . . .
Bth. klein, mit oberst. BlKr. B. in Schein-
quirlen
Bth. sehr klein, fast sitzend, mit unterst.,
4th. BlKr. Kleines Pflänzchen mit eif.,
einzelnen (nicht gegenst.) B. . . .
Bth. gross, mit trichterf.-röhriger, blauer
oder violetter BlKr. B. gegenst. .
2. Nur eine Bth.HüUe (K, BlKr.
oder F.).
Bth. klein, mit oberst. BlKr. — B. in
Scheinquirlen
Bth. grünlich. B. handf.-gelappt .
Bth. roth, in endst., rundlichen oder etwas
länglichen Aehren. B. gefiedert . .
P. 4— 5sp., innen weiss. B. einzeln, hneal.
P. 4th., weiss. Bth. klein, in endst. Traube.
B. herzeif
Digynia. 2 öf.
Bth. klein, mit oberst. BlKr. B. in Schein-
quirlen
Bth. gross, mit trichterf.-röhriger, blauer
oder violetter BlKr. B. gegenst. .
Bth. klein, in sitzenden Knäueln. Blatt-
lose, parasitische Schlingpflanzen mit
fadenf. St
Bäume mit geknäuelten oder gebüschelten
Bth., geflügelten Fr. und gezähnten B.
Tri-Pentagynia, 3—5 Gtf. oder sitzende
Narben.
Kräuter mit gabeligem Bth.Stand und
gegenst., ungeth. B
Dipsaceen 270.
Plantago 257.
(Labiaten) 243.
(Verbena) 257.
(Scrophulariaceen)
231.
(Rubiaceen) 262.
Gentunculus 216.
(Gentiana) 219.
(Rubiaceen) 262.
Alchemilla 190.
Sanguisorba 190.
(Thesium) 96.
Majanthemum 24.
(Rubiaceen) 262.
(Gentiana) 219.
(Guscuta) 223.
(Ulmus) 95.
(CaryophyUeen) 105
XV
Strauch mit lederartigen, stachelig - ge-
zähnten B. Bth. klehi, geknäuelt. .
Wasserpflanzen, mit schwimmenden oder
untergetauchten B. Bth. klein, in äh-
renf. Bth.Stand
Hex 155.
Potamogeton 34.
V. Klasse. Pentandria.
5 (nicht zus. gewachsene) Stbg. in einer Zw.Bth.
Monogynia. 1 Gf.
1. Bth. mit K. und BlKr.
a. BIB. frei.
f FrKn. unterst.
Sträucher mit traubigen Bth.Ständen (sel-
tener einzelnen Bth.) und handf.- ge-
lappten B. Fr. eine Beere .... Ribes 176.
Kletternde Pflanze mit doldigem Bth.-
Stand. B. lederartig Hedera 170.
ff FrKn. oberst.
Bth. hängend, gelb. KB. ungleich, das
eine (hintere) viel grösser, blumenkro-
nenartig, gespornt. Fr. elastisch auf-
springend. St. knotig
Bth. mit grünem K. und gespornter BlKr.
Stbg. mit kurzen Trägern, Kapsel
Sfächerig
Bth. in doldenf. Bth.Stand. FrKn. 5fäche-
rig. B. gefiedert
Bth. klein, in rispigem Bth.Stand. B. handf.
gelappt. Fr. eine Beere
Strauch mit kleinen, grünlichen Bth. Stbg.
vor den Zwischenräumen der BIB.
stehend. Fr. eine rothe Kapsel . .
Strauch mit kleinen, grünlichen Bth. Stbg.
vor den BIB. stehend. Fr. eine schwarze
oder rothe SteinFr
b. BIB. mehr oder weniger verwachsen.
t FrKn. unterst. (oder halbunterst.)
Kräuter mit KapselFr. und blauen, vio-
letten (oder weissen) Bth
Sträucher mit gegenst. B. und fleischigen
Fr
Z tt FrKn. oberst.
FrKn. 4höckerig, in 4 (oder durch Fehl-
Impatiens 151.
Viola 139.
(Erodium) 148.
Vitis 157.
Evonymus 155.
Rhamnus 156.
Campanulaceen 258
(Caprifoliaceen) 265
XVI
schlagen 1 — 3) Isamige Nüsschen zer-
fallend. Bth. in einseitigen, anfangs
eingerollten, trauben- oder ährenf.
Wickeln. — Meist rauhhaarig .
FrKn. 2— 4fächerig. Antheren 2fächerig.
Fr. eine Kapsel oder Beere. B. wech-
selst
FrKn. 1 fächerig, mit centralem Samen-
träger. Stbg. vor den BIB. stehend .
FrKn. 1— 2fächerig. Fr. eine Kapsel. B.
ungeth., gegenst., oder 3th. und wech-
selst
FrKn. 2— 4fächerig. Schlingpflanzen mit
grossen, trichterf. Bth
Stbg. ungleich, mit 1 fächerigen Antheren.
Bth. Stand ährig, traubig oder rispig .
BlKr. gross, mit flachem Saum und Secki-
gem Schlund. B. gegenst
Bth. klein, weiss, in gabelig-doldentrau-
bigen Bth.Ständen. B. gegenst. .
2. Nur eine Bth.Hülle (R).
FrKn. unterst. B. lineal, ohne NebenB..
FrKn. oberst. B. mit scheidig verwach-
senen Nebenß
Digynia. 2 Gf.
i. FrKn. unterständig.
Bth. klein, meist in zus.gesetzten Dolden.
FrKn. 2fächerig. Fr. trocken. B. meist
1— mehrfach gefiedert
Sträucher mit handf.-gelappten B. und
BeerenFr
2. FrKn. oberständig.
Kräuter mit ungeth., gegenst. B. und ga-
behgem Bth.Stand
Bth. klein, grünliöh, in geknäuelten oder
ährenf. Bth.Ständen. Ohne NebenB. .
Bth. klein, in sitzenden Knäueln. Blatt-
lose, parasitische Schlingpflanzen mit
fadenf. St
Bth. gross, mit trichterf.-röhriger BlKr.
B. gegenst
Bth. klein, weiss, in gabelig-doldentrau-
bigem Bth.Stand. B. gegenst. . . .
Borragineen 224.
Solanaceen 227.
Primulaceen 215.
(Gentianaceen) 218.
Gonvolvulus 222.
Verbascum 232.
Vinca 221.
Vincetoxicum 22 L.
Thesium 96.
(Polygonum) 100.
ümbelliferen 161.
(Ribes) 176.
(Ca7yophyUeen) 105-
(Chenopodiaceen)
102.
Guscuta 223.
Gentiana 219.
Vincetoxicum 221.
XVII
Bäume mit geknäuelten oder gebüschelten
Bth., geflügelten Fr. und 2zeiligen, ge-
zähnten B
Kräuter mit kleinen Bth. und scheidenf.
verwachsenen NebenB
Trigynia. 3 Gf. oder sitzende Narben.
Sträucher oder Stauden mit fleischigen Fr,
u. doldigen oder rispigen Bth.Ständen.
Sumpfpflanzen mit rosettigen, drüsig ge-
wimperten B
Kräuter mit ungeth., gegenst. B. und ga-
behgem Bth.Stand
Kräuter mit kleinen Bth. und scheidenf.
verwachsenen NebenB
lü'äuter mit kleinen, grünlichen Bth. und
geknäuelten oder ährigen Bth.Ständen.
Ohne NebenB
Tetragynia. 4 Grf. oder sitzende Narben.
Bth. einzeln, endständig, mit 5 vor den
BIB. stehenden, wimperig zerschlitzten
Schuppen, deren Fortsätze in gelbhch
glänzende Köpfchen endigen .
Pentag-ynia. 5 Gf.
FrKn. 1 fächerig. Bth. in gabeligem Bth.-
Stand. B. gegenst
FrKn. Sfächerig, Fächer durch « unechte »
Scheidewände 2kammerig. Bth. blau
oder weiss
Sumpfpflanzen mit rosettigen, drüsig ge-
wimperten B
Ulmus 95.
(Polygonum) 100.
(Caprifoliaceen) 265
Drosera 141.
(Caryophylleen) 105
(Polygonum) 100.
(Chenopodiaceen)
102.
Parnassia 175.
(Cayyophylleen) 105.
(Linum) 150.
(Drosera) 141.
YI. Klasse. Hexandria.
6 (nicht zus.gewachsene) Stbg. von gleicher Länge (oder
3 längere und 3 kürzere) in einer Zw.Bth.
Monogynia. 1 Gf. oder sitzende Narbe.
1. FrKn. unter ständig.
Zwiebelpflanzen mit bodenst. B. und ein-
zelnen (oder doldig gebüschelten) Bth.
AmarylUdeen 24.
11.
XVIII
2. FrKn. oherständig.
a. Nur eine Bth.Hülle (P.).
Fr. eine Kapsel oder Beere. P. blumeii-
kronenartig (oder grünlich). Mit Zwie-
beln, oder W.Stöcken
Fr. eine Kapsel. Bth. klein. PB. trocken-
häutig. B. lineal
Fr. eine 1 sämige SchliessFr. (Nüsschen).
Bth. klein, mit blumenkronenartigem P.
Kräuter mit scheidig verwachsenen
NebenB
Bth. klein, eine (scheinbar seilenst.) etwas
fleischige Aehre (Kolben) dicht be-
deckend. B. lineal
b. Bth
BIB. und KB. 4.
mit K. und BlKr.
Bth. in endst. Trauben.
Fr. trocken, meist 2klappig ....
Stachliger Strauch mit traubigen Bth.-
Ständen und BeerenFr
Di-Trigynia. 2—3 öf.
Bäume mit geknäuelten oder gebüschelten
Bth., geflügelten Fr. und gezähnten B.
Bth. bodenst., gross, röhrig-trichterf. B.
zur Bth.-Zeit unentwickelt ....
Bth. klein, quirlartig gehuschelt. Fr. vom
vergrösserten P. bedeckt ....
Bth. klein. NebenB. scheidig verwachsen
Bth. klein, gelb, in endst,, ährenf. Traube.
B. 2zeilig, flach-lineal
Bth. klein, grünlich oder röthlich. Narben
federig. St. an der Basis mit einem
Büschel lineal-pfriemlicher B. . . .
Polygynia. Gf. zahlreich.
Bth. in quirlig-ästiger Rispe. Sumpfpflanze
mit bodenst. B
Lüiaceen 16.
Juncaceen 26.
(Polygonum) 100.
Acorus 33.
iCruciferen) 126.
Berberis 115.
(Ulmus) 95.
Colchicum 22.
Rumex 98.
(Polygonum) 100.
Tofieldia 22.
Triglochin 82.
Alisma 83.
VII. Klasse. Heptandria.
7 (nicht zus.gewachsene) Stbg. in einer Zw.Bth.
Bäume mit rispigen Bth.Ständen u. handf. 1
zusammengesetzten B | Aesculus 152.
XIX
Till. Klasse. Octandria.
8 (nicht zus.gewachsene) Stbg. in einer Zw.Bth.
Monog-ynia. 1 Gf.
i. Bth. mit K. und BlKr.
Kleine Sträuclier mit iingeth. B. Antheren
mit Poren oder kurzen Spalten auf-
springend
Kräuter mit 4bL BlKr., unterst. FrKn.
und KapselFr
Kräuter oder Halbsträucher mit 4— 5bl.
BlKr., Oberst. FrKn. und 2— Sfach ge-
fiederten B. .
Bäume mit handf. gelappten B. und ge-
flügelten Fr. Bth. gelblich od. grünlich
Bäume mit handf. zusammengesetzten B.
und KapselFr. Bth. weiss oder röth-
lich, in aufrechten Rispen ....
Fleischige, gelbliche Pflanzen ohne grüne
B., mit traubigem Bth.Stand. .
2. Nur eine Bth.HiXlle (K. oder P.)
Strauch mit rothen, vor den B. entwickel-
ten Bth. Fr. fleischig
Kräuter mit kleinen Bth. und scheidenf.
verwachsenen NebenB. SchliessFr.
(Nüsschen)
Di-Trigynia. 2—3 Gf.
Kräuter mit gelben Bth. und nierenf. B.
Kräuter mit kleinen Bth. und scheidenf.
verwachsenen NebenB
Bäume mit geknäuelten oder gebüschelten
Bth., geflügelten Fr. und gezähnten B.
Tetragynia. 4 Gf.
Bth. einzeln, endst. B. ungeth., quirlig .
Bth, klein, grünhch, in endst. Köpfchen.
JB. zusammengesetzt
(Ericaceen) 209.
(Onagraceen) 177.
Ruta 151.
Acer 153.
(Aesculus) 152.
Monotropa 214.
Daphne 182.
Polygonum 100.
Ghrysosplenium 175.
(Polygonum) 100.
(Ulmus) 95.
Paris 23.
Adoxa 266.
X. Klasse. Decandria.
10 (nicht zus.gewachsene) Stbg. in einer Zw.Bth.
Monogynia. 1 Gf.
Kleine Sträucher mit ungeth. B, und ver-
XX
wachsenbl. BlKr. Antheren mit endst.
Poren od. kurzen Spalten aufspringend
Kräuter mit ungeth., grünen B. K. ötheilig.
BIB. frei
Fleischige, gelbliche Pflanze ohne grüne B.
Kräuter mit handf. gelappten oder zu-
sammengesetzten B. Fr. geschnäbelt
Ki'äuter oder Halbsträucher mit 2— 3fach
gefiederten B. und gelben Bth.
Kräuter mit ungeth., fleischigen B. und
sitzenden Bth. K. 2sp
Di-Pentagynia. 2—5 Gf.
Bth. in gabelästigem oder gebüscheltem
Bth.Stand. B. ungeth., gegenst. . .
Bth. weiss, röthlich oder gelb. B. Szählig
5 freie FrKn. Kräuter mit fleischigen B.
FrKn. einzeln, mehr oder weniger unterst.,
selten oberst. BIB. 5. Gf. 2 . . .
Bth. klein, grünlich, in endst. Köpfchen.
B. zusammengesetzt
I^'äuter mit handf. gelappten oder zusam-
mengesetzten B. Fr. geschnäbelt .
Kräuter mit nierenf. B. und gelben Bth.
ohne BlKr
(Erieaceen) 209,
Pirola 213.
(Monotropa) 214.
(Geraniaceen) 146.
Ruta 151.
(Portulaca) 114.
Caryojßhylleen 105.
(OxaUs) 149.
Sedum 171.
Saxifraga 174.
Adoxa 266.
(Gei^aniaceen) 146.
(Ghrysosplenium) 175
XI. Klasse. Dodecandria.
12 — 18 (nicht zus.gewachsene) Stbg. in einer Zw.Bth.
Mono-Digynia. 1—2 Gf.
K. 4— Szähhg, zuweüen mit 4— Szähligem
AussenK. BIB. 4-5 (oder fehlend). B.
meist mit NebenB
K. mit 4—6 kurzen und 4—6 pfriemUch
verlängerten Zähnen. BIB. 4—6. Stbg.
12, auf der K.Röhre. B. ohne NebetiB.
K. 2sp. Bth. sitzend. B. ungetheilt, fleischig
Tri-Polygynia. 3— viele Gf.
K. 4— 5zähhg, zuweilen mit 4— 5zähligem
AussenK. BIB. 4—5, nebst den Stbg.
peri- oder epigynisch eingefügt, (oder
BIB. fehlend). B. meist mit NebenB.
KB. und BIB. 5. Stbg. auf dem (nicht
Scheiben- oder krugf. erweiterten) Bth.-
Boden
(Rosaceen) 183.
Lythrum 181.
Portulaca 114.
(Rosaceen) 183.
(Ranunculus) 118.
XXI
BIB. 4—7, meist fingerig getheilt. Bth. in
Trauben oder Aehren
BIB. 12. B. fleischig, rosettig ....
Stbg. (männl. Bth.) mit einem einzehien,
gestielten FrKn. (weibl. Bth.) in kelch-
artiger Hülle. Allg. Bth. Stand doldig-
gabelig. Kräuter mit weissem Milchsaft
Reseda 138.
Sempervivum 173.
(Euphorbia) 158.
XII. Klasse. Icosandria.
20 oder mehr (nicht zus.gewachsene), auf dem K. (oder dem Rand
des erweiterten Bth.Bodens) stehende Stbg. in einer Zw.Bth,
BIB. 4 (od. 5). FrKn. unterst. Fr. kapseif.
Strauch mit gegenst. B. ohne NebenB.
BIß. 4—5 (oder fehlend). B. meist mit
NebenB
BIB. 12. B. fleischig, rosettig ....
Philadelphus 175.
Rosaceen 183.
(Sempervivum) 173.
XIII. Klasse. Polyandria.
20 oder mehr (nicht zus.gewachsene), auf dem (nicht Scheiben-
oder krugf. erweiterten) Bth.Boden eingefügte Stbg.
in einer Zw.Bth.
BIB. 4. KB. 2, abfallend. FrKn. 1 . .
BIB. zahlreich. Wasserpflanzen mit gros-
sen, schwimmenden B
BIB. 4—7, m.eist fingerig getheilt . . .
BIB. 5. Bth. Stände mit grossen, netzade-
rigen DeckB. Fr. ein rundliches Nüss-
chen. Bäume mit ungeth. B. . . .
BIB. 5, in der Knospe gedreht. Gf. 3—5.
B. meist durchscheinend punktirt .
BIB. 5, in der Knospe gedreht. Gf. 1. St.
unten holzig, liegend. B. gegenst.
BIB. 4— viele, zuweilen rudimentär oder
fehlend. FrKn. 1 - viele ....
Antheren und FrKn. (männl. und weibl.
Bth.) in getrennten Gruppen an der
Basis eines fleischigen Kolbens, vom
trichterf. HüUB. umschlossen . . .
Papaveraceen 124.
Nymphaeaceen 123.
(Reseda) 138.
Tilia 144.
(Hypericum) 142.
Helianthemum 142,
Ranunculaoeen 115.
(Arum) 33.
XIY. Klasse. Didynamia.
2 längere und 2 kürzere Stbg. in einer Zw.Bth.
i. Mit grünen B.
FrKn. 4höckerig, mit mittelst. Gf. Fr. (im
Grunde des bleibenden K.) aus 4 ein-
XXII
sämigen Nüsschen bestehend. BlKr. 2-
lippig (selten 1 Üppig oder fast regelm.).
B. gegenst
FrKn. zur Bth.Zeit ungeth., mit endst. Gf.,
bei der Reife in 4 einsamige Nüssclien
zerfallend. — Bth. klein, in langen,
dünnen Aehren
FrKn. 2fäeherig, Fr. eine meist vielsamige
Kapsel. BlKr. 21ippig oder ungleich
4— 5sp
2. Ohne grüne B.
FrKn. Ifächerig. BlKr. 2nppig. Bth. in
Iseitswendiger Traube. W.Stock ästig,
mit fleischigen Schuppen ....
FrKn. Ifächerig. BlKr. 2hppig, in ährigem
Bth.Stand. Ohne ästigen W.Stock
Labiaten 243.
Verbena 257.
Scrophu lariaceen
231.
Lathraea 240.
Orobanche 240.
XY. Klasse. Tetradynamia.
4 längere und 2 kürzere Stbg. in einer Zw.Bth.
KB. u.BlB. 4. FrKn. 1. Bth.Stand traubig j Cruciferen 126.
XVI. Klasse. Monadelphia.
Sämmtliche Stbg. einer Zw.Bth. an der Basis verwachsen.
Pent-Octandria. 5—8 Stbg.
BIB. mit der Stbg.Röhre verwachsen. Zwei
KB. grösser, blumenblattartig gefärbt
BlKr. 5th., mit kurzer Röhre. Stbg. vor
den BlKr.Lappen stehend. Bth. gelb
5 freie BIB. FrKn. Sfächerig. Fächer durch
« unechte » Scheidewände 2kammerig.
Bth. blau oder weiss
5 freie BIB. Bth. roth, in doldenf. Bth.-
Stand. B. gefiedert
Bth. klein, weiss, in gabehg-doldentraubi-
gen Bth.Ständen. B. gegenst. . . .
P. 6bl, Bth. in endst, dolden- und kopff.
Bth.Stand
Decandria. 10 Stbg*.
BIB. ungleich. BlKr. schmetterlingsförmig.
Gf. 1. B. meist gefiedert oder 3zählig.
(Polygala) 154.
(Lysimachia) 215.
Linum 150.
Erodium 148.
Vincetoxicum 221.
(AUium) 19.
( Papüionaceen) 197
XXIII
BIB. gleich (oder etwas ungleich). Fr. ge-
schnäbelt. B. handf. gelappt oder zu-
sammengesetzt
BIB. in der Knospe gedreht. Gf. 5. Bth.
weiss, röthüch oder gelb. B. Szähhg
Strauch. Zweige von kleinen schuppenf.,
bläulich-grünen B. dicht bedeckt .
Polyandria. 12— viele Stbg.
K. an der Basis von 3— mehrbl. Hülle um-
geben. FrKn. und Fr. ringf. verwachsen
Geraniaceen 146.
(Oxalis) 149.
Myricaria 143.
Malvaceen 145.
XYII. Klasse. Diadelphia.
Die Stbg. einer Zw.Bth. an der Basis in 2 Bündel verwachsen,
oder 9 verwachsen, 1 frei.
BIB. ungleich. BlKr. schmetterlingsförmig.
9 Stbg. verwachsen, 1 frei. Gf. 1. B.
meist gefiedert oder 3zählig. . .
BIB. mit der Stbg.Röhre verwachsen. 2KB.
grösser, blumenblattartig gefärbt. Stbg.
an der Basis in eine (oben in 2 Bündel
gesp.) Röhre verwachsen. B.ungetheilt
BlKr. gespornt. BIB. 4, paarweise ungleich.
Zwei Stbg., welche je eine 2fächerige
und zwei Ifächerige Antheren tragen
(nach anderer Ansicht 2 Bündel von
je 3 Stbg.)
Papüionaceen 197.
Polygala 154.
Fumariaceen 125.
XYIII. Klasse. Polyadelphia.
Die Stbg. einer Zw.Bth. an der Basis in 3— mehr Bündel
verwachsen.
Gf. 3—5. Fr. eine Kapsel. Kräuter mit
gelben Bth. und meist durchscheinend
punktirten B
Hypericum 142.
XIX. Klasse. Syngenesia.
Die Antheren der sämmtlichen Stbg. einer Zw.Bth. zusammen-
hängend, eine den Gf. umschliessende Röhre bildend.
Bth. klein, röhrenf. oder zungenf., in be-
hüllten Köpfchen Compositen 272.
Antheren nur am Grunde zusammen-
hängend. BlKr. blau, mit ünealen
Zipfeln. Bth. in köpfchenf. Dolden . (Jasione) 259.
XXIV
K. blumenkronenartig gefärbt, gespornt.
St. Imotig. Bth. hängend, gelb
Bth. mit grünem K. und gespornter ßlKr.
BlKr. am Grunde kurzrölirig, mit ausge-
breitetem Saum. BeerenFr.
BlKr. trichterf.-röhrig, blau oder violett.
B. gegenst
(Impatiens) 151.
(Viola) 139.
(Solanaceen) 227.
(Gentiana) 219.
XX. Klasse. Oynandria.
Die Stbg. einer Zw.Bth. mit dem Gf. zu einem gemeinschaftl.,
1— mehrere Antheren tragenden Körper (Säule) verwachsen.
P. 6th. Antheren 1 oder 2. Bth. in endst.
Traube oder Aehre
P. 1 lippig, röhrig-zungenf. Antheren 6.
Bth. in B.winkelst. Büscheln .
Orchideen Ti
Aristolochia {
XXI. Klasse. Moncecia.
Bth. sämmtlieh 1 geschlechtig; männl. und weibl. Bth. auf
derselben Pflanze.
i. Bäume oder Sträucher.
a. B. ungetheilt oder buchtig-fiedersp.
Bth. gelblich, in B.winkelst. Knäueln.
KapselFr. B. lederartig, gegenst. . .
Bth. grünlich, in kurzährigen Bth. Ständen.
Stbg. 4. Fr.Stände beerenartig. B. ge-
zähnt
Männl. Bth. in ährenf. oder rundhchen,
abfälligen Bth. Ständen. Weibl. Bth. ein-
zeln oder zu mehreren von einer Hülle
(Gupula) umgeben. Gf. oder Narben
3 — mehr. Einsamige SchUessFr. in
kapselartiger oder becherf. Fr.Hülle .
Männl. Bth. in ährenf., abfälligen Bth.-
Ständen. Weibl. Bth. zu 2—3 im Win-
kel der Deckschuppen ährenförmiger
oder knospenf. Bth.Stände. Narben 2.
Einsamige SchliessFr. von den ver-
grösserten Deck- und VorB. Schuppen
umhüllt oder gestützt
Samen nackt (kein geschlossener FrKn.).
Bäume mit schmallinealen (oft nadelf.)
B., und Zapfenbildungen ....
Buxus 160.
Morus 94.
Cupuliferen 86.
Betulaceen 83.
Abietineen 13.
XXV
Strauch er oder Bäume mit sehr kleinen,
schuppenf., dicht dachigen B. und kur-
zen Zäpfchen
b. B. handf. gelappt.
Bth. mit K. und BlKr., in traubigen oder
doldentraubigen Bth.Ständen. Fr. ge-
flügelt
Bth. in kugelf., hängenden Bth.Ständen.
Einsamige SchliessFr
Bth. grünlich, in kurzährigen Bth.Ständen.
Fr.Stände beerenartig-fleischig . . .
c. B. gefiedert.
Männl. Bth. in Knäueln oder Rispen. Fr.
trocken, geflügelt
Männl. Bth. in ährenf., abfälligen Bth.Stän-
den. Nuss in grüner, fleischiger Hülle
2. Krautartige Pflanzen.
a. Land- oder Sumpfpflanzen.
Bth. ohne P., im Winkel schuppenf. Deck-
B., zu Aehren (Aehrchen) vereinigt.
Stbg. 3. FrKn u. Fr. in einer schlauchf.
Hüfle (Fr.Schlauch) eingeschlossen. B.
lanzettlich oder lineal, mit geschlosse-
nen Scheiden
Bth. mit trockerihäutigen Deck- und VorB.
(Spelzen). Männl. Bth.Stand rispenf.
Weibl. Bth. in seitenst. Kolben. B. breit
lanzettlineal
Eine gestielte (auf den FrKn. reduzirte)
weibl. Bth. mit einer Anzahl (auf ein
einzelnes Stbg. reduzirte) männl. Bth.
in kelchartiger Hülle. Allg. Bth.Stand
doldig-gabeüg. — Mit Milchsaft .
Männl. und weibl. Bth. (nackte Antheren
und FrKn.) in getrennten Gruppen an
der Basis eines fleischigen Kolbens,
vom trichterf. HüllB. umschlossen
Männl. und weibl. Bth. in übereinander-
stehenden cylindrischen oder kugehgen
Kolben oder Köpfchen. Sumpfpflanzen
mit linealen B. .
Männl. Bth. meist einzeln, auf bodenst.
Träger. Stbg. 4, weit vortretend. Klei-
nes Pflänzchen mit bodenst, pfrieml. B.
Thuja 12.
(Acer) 153.
Platanus 176.
Morus 94.
(Fraxinus) 218.
Juglans 88.
Garex 37.
Zea 55.
Euphorbia 158.
Arum 33.
Typhaceen 30.
Litorella 257.
XXVI
Stbg. 20 — 30. Bth. in endst, köpfchenf.
Aehren. B. gefiedert
Stbg. 4. Bth. klein, in B.winkelsi, ähren-
oder rispenf. Bth. Ständen. Mit steifen
Brennhaaren
Stbg. 3—5. Bth. klein, grünlich, geknäuelt,
in end- und seitenst. Aehren. B. lan-
zettl. oder spiessf.-3eckig . . . .
Stbg. 3—5. Bth. klein, in sitzenden B.-
winkelst. oder ährenf . vereinigten Knäu-
eln. B. aus keilf. Basis eif. . . .
Stbg. scheinbar 3 (5, wovon 2 Paare ver-
wachsen). Bth. mit K. und BlKr. St.
kletternd oder kriechend, mit Ranken
b. Untergetauchte oder schwimmende
Wasserpflanzen.
Kleine, hnsenf.-flache Pflänzchen .
Bth. klein, in übereinanderstehenden, rund-
lichen Köpfchen. B. Mneal ....
B. gegenst., einfach. Bth. sehr klein., blatt-
winkelst., die männl. mit 1 Stbg. .
B. quirlig, kammf. gefiedert. Männl. Bth.
mit 8 (2—8) Stbg
B. quirlig, gabelsp. Männl. Bth. mit 10—20
fast sitzenden Antheren
Poterium 190.
(Urtica) 93.
Atriplex 104.
Amarantus 105.
Cucurbitaceen 261.
Lemna 34.
(Sparganium) 32.
Gallitriche 161.
Myriophyllum 180.
Geratophyllum 96.
XXII. Klasse. Dicecia.
männl. und weibl. Bth. auf
verschiedenen Pflanzen.
1. Bäume und Sträuche7\
Sparrig - ästiger , dorniger Strauch mit
lineal-lanzettlichen, unten silberweissen
B. Fr.Hülle fleischig, rothgelb
Sträucher mit grünlichen, gebüschelten
Bth. und elliptischen B. SteinFr. bee-
ren!, roth oder schwarz ....
Sträucher mit traubigen Bth. und handf.
gelappten B. BeerenFr
Sträucher oder Bäume mit ährigen Bth.-
Ständen (Kätzchen) und ungeth, B.
KapselFr. Samen mit eineniHaarschopf
Sträucher oder Bäume mit schmallinealen,
einzelst. , 2seitswendigen B. Frucht-
knoten fehlend. Samen durch den
fleischigen Samenmantel beeren artig .
Hippophae 182.
(Rhamnus) 156.
(Ribes) 176.
Salicineen 88.
Taxus 12.
XXVII
Holzpflanzen mit nadel- oder schuppenf.,
quirligen B., und Scheinbeeren . . .
Bäume mit handf. gelappten B. Btli. mit
K. und BlKr. Fr. 2Üügelig . . .
Baum mit gefiederten B. Bth. ohne K.
und BlKr., in rispigen [Bth.Ständen,
vor den B. entwickelt
Kleines gabelästiges, auf Bäumen schma-
rotzendes Sträuchlein, mit gegenst.,
lederartigen B. und weisser BeerenFr.
2. Kräuter oder Schlingpflanzen.
a. Stbg. 3-5.
Bth. mit K. und BlKr. FrKn. unterst. 3
Stbg. Bth.Stand gabelig-doldenf., oder
köpfchenartig gedrängt
Stbg. 4—5, vor den P.Theilen stehend.
Gf. 1—2
Bth. mit bleibendem, mit der Fr.Schale ver-
wachsendem P. Gf. 4theilig. B. spiessf.
Bth. in behüilten Köpfchen. Antheren
röhrig-zusammenhängerid ....
Bth. ohne F., im Winkel schuppenf. DeckB.
Stbg. 3. Bth.Stand ährenf. B. lanzett-
lich oder lineal , mit geschlossenen
Scheiden
b. Stbg. 6 -viele.
Schlingpflanzen mit langgestielten, herzf.
B. und rother BeerenFr
Bth. klein, grünlich. Stbg. 8—20. B. ge-
genst
Bth. klein, grünlich oder röthlich, quirl-
artig gehuschelt. Stbg. 6 . . . .
Bth. grünüch, glockenf. Stbg. 6. Beeren-
Fr. Aeste mit nadelartigen, gebüschel-
ten Zweiglein
Bth. weiss oder roth, mit K. und BlKr.,
in gabeligem Bth.Stand. Stbg. 10. B.
gegenst
Bth. klein, weiss, mit K. und BlKr., in
rispigem Bth.Stand. B. zusammenge-
setzt
Juniperus 12.
(Acer) 153.
(Fraxinus) 218.
Viscum 97.
(Valeriana) 269.
(Urticaceen) 92.
Spinacia 104.
(Compositen) 212.
(Garex) 87.
Tamus 30.
Mercurialis 159.
(Rumex) 98.
Asparagus 24.
Melandryum 113.
Ulmaria 195.
XXVIII
XXIII. Klasse. Polygamia.
Bth. theils zw., theils Igeschleehtig.
(Die von Linne in diese Klasse gestellten Pflanzen sind nach der
Beschaffenheit der Zw.Bth. in die übrigen Klassen vertheilt)
Lyco^odiaceen 10.
XXIY. Klasse, Kryptogamia.
Keine deutlich (mit blossem Auge) sichtbaren Bth. Fortpflan-
zungsorgane mikroskopisch, von den Stbg. und Carp. der
Phanerogamen verschieden, oder fehlend. — Sporen (bei
den in der Flora beschriebenen Abtheilungen) Izeflig, in
häutigen oder kapseif. Behältern (Sporangien).
Sporangien einzeln auf der Basis oder im
Winkel der B. Sporangien tragende B.
den sterilen gleich, oder deckblattartig
und zu ähren- oder zäpfchenf. Sporan-
gienständen vereinigt. St. gabelästig,
dicht beblättert. B. ungetheilt . . .
Sporangien zu mehreren auf der Unter-
seite gestielter Schildchen, welche einen
zapfenf. Sporangienstand bilden. St.
aus kriechendem W.Stock aufrecht (od.
liegend), quirlig verästelt oder einfach.
B. schuppenf., zu gezähnten Scheiden
verwachsen
Sporangien in ähren- oder rispenf. Spo-
rangienstand. St. (W.Stock) unterir-
disch. B. einzeln, bodenst., in ein blatt-
artiges, steriles und ein Sporangien tra-
gendes Segment getheilt ....
Sporangien mikroskopisch, in Sporangien-
häufchen gruppirt auf der Unterseite
der B. St. unterirdisch (W Stock). B.
bodenst., gestielt, meist 1— mehrfach
fiederig verzweigt Polypodiaceen 1.
Anm. Die gefässbündellosen Kryptogamen sind in der vorliegenden Flora
nicht berücksichtigt.
Equisetaceen 7.
Ophioglossaceen 6.
XXIX
Uebersicht der Hauptabtheiliingen
des Systems.
(Von Familien sind nur die in der Flora von Bern vertretenen aufgezählt.)
Kreis l*. Gefässkryptogamen.
(Pteridopliyten.)
Pflanzen mit 2giieclrigem Generationswechsel. Geschlechts-
generation : Aus den Sporen entstellende, kleine, blatt- und
gefässlose Zellkörper (Prothallien) mit Antheridien und Arche-
gonien. Sporenbilde^ide Generation : Aus dem im Arche-
gonium entstehenden Embryo entwickelt sich (ohne Samen-
zustand) die beblätterte und bewurzelte, von Gefässbündeln
durchzogene Pflanze, welche die Sporangien (Sporenbehälter)
bildet.
Reihe I. Pilicinen.
Sporangien an den fertilen ß. oder B.Segmenten zahlreich,
meist zu Sporangienhäufchen (Sori) vereinigt. B. meist gross,
1— mehrfach verzweigt, seltener einfach. St. (bei den inlandi-
schen) unterirdisch.
a. Isospore Filicinen. Nur eine Art von Sporangien
und Sporen.
Ordo I. FILIGES. (FAPiNE.) Sporangien (aus einer Epidermis-
zelle entstanden) mit einer meist leistenf, vorragenden Gruppe
dickwandiger Zehen (Ptingj, zu Sporangienhäufchen (Sori)
vereinigt. B. vor der Entfaltung spiralig eingerollt. — Pro-
thallien meist blattartig, grün. — Familie 1 Polypodiaceen.
Ord. II. OPHIOGLOSSAGEAE. Sporangien aus Zehgruppen
des zusammengezogenen fertilen B.Segments gebüdet, derb-
wandig, ohne Ring. B. in der Knospe nicht eingerollt. Pro-
thallien (ganz oder grösstentheüs) unterirdisch und chloro-
* Die Thallophyten und Bryophyten (Mv.scineen) sind in der vorliegender
Flora nicht berücksichtigt.
XXX
phyllfrei, mit eingesenkten Antheridien. — (Einzige) Farn.
2 Ophioglossaceen.
(Ord. Marattiaceen in der Flora von Bern nicht vertreten.)
b. Heteros^ore Filicinen. Mikrosporangien mit Mikro-
spuren, und Makrosporangien mit Makrosporen. (Die hieher
gehörende Ord. Hydropterides in der Flora von Bern nicht ver-
treten.)
Reihe II. Equisetinen.
Sporangien zu mehreren auf der Unterseite umgebildeter
lertiler B. B. klein, quirlig. Oberirdische Sprosse oft quirlig
verzweigt.
a. Isospore Equisetinen. Nur eine Art von Sporangien
und Sporen.
Ord. III. EQUISETAGEAE. Sporangien auf der Unterseite ge-
stielter Schildchen, diese zu endst., ähren- oder zäpfchenf.
Sporangienständen vereinigt. — Prothalhen blattartig-lappig,
chloropliyllh altig, mit Antheridien und Archegonien in meist
diöcischer Vertheilung. — (Einzige) Farn. 3 Equisetaceen.
(Von heterosporen Eq. sind keine lebenden Vertreter bekannt.)
Reihe III. Lycopodinen.
Sporangien einzeln auf der Basis der Oberseite der fertilenB.
oder axillär, oder zu 2—3 vereinigt auf kurzen Seitenästchen.
B. einfach, meist klein. St. oft gabelästig (selten Knolle).
a. Isos'pore Lycopodinen. Nur eine Art von Sporangien
und Sporen.
Ord. IV. LYGOPODIACEAE. Sporangien auf der Basis der B.
(oder axillär). Prothalhen chlorophyllfrei oder chlorophyll-
haltig, nur für einzelne Arten bekannt (bei L. annotinum un-
regelm.-knöllchenf., unterirdisch). — (Einzige) Fani. 4 Lyco-
podiaceen.
(Ord. Psilotaceen in der Flora von Bern nicht vertreten.)
b. Heterospore Lycopodinen. Mikrosporangien mit Mikro-
sporen, und Makrosporangien mit Makrosporen. (Die hieher
gehörenden Ord. Isoetaceae und Selaginellaceae in der Flora
von Bern nicht vertreten.)
Kreis II. Phanerogamen.
(Anthophyten, ^permatophyten, oder l^iphoiio-
gamen.)
Beblätterte und bewurzelte, von Gefässbündeln durchzogene
Pllanzen. An den entwickelten Pflanzen entstehen die Blüthen
XXXI
mit Fortpflanzungsorganen: Die Staubgefässe (Staubblätter)
mit den Pollensäcken, welche den Pollen enthalten, die Garpelle
(Fruchtblätter) erzeugen die Samenanlagen (Samenknospen,
Ovula), welche den Embryosack enthalten. Seltener Samen-
anlagen aus der ßth.Axe. Durch Einwirkung der Pollenschläuche
werden die Samenanlagen zu Samen, welche den Keim (Embryo)
enthalten.
Kllasse I. Gr^iTniospermen.
Samenanlagen und Samen nicht in einen Behälter (Frucht-
knoten) eingeschlossen. In den Pollenkörnern und Samenanlagen
entstehen den Prothahien der heterosporen Gefässkryptogamen
entsprechende Zellbildungen. Eizellen in Archegonien enthalten.
Embryo mit 2 oder mehr (selten 1) Gotyledonen.
Ord. I. GONIFERAE. Bth. 1 geschlechtig, ohne P., meist Zäpfchen-,
ähren- oder köpfchenf. MäDuhche Bth. : Stbg. meist schnppen-
oder schildf., auf der Unterseite 2— viele Pollensäcke tragend.
— Weibl. Bth.. 2 — mehrere (selten einzehie) Samenanlagen
auf schuppenf. Garpellen oder im Winkel derselben, selten
Garp. fehlend. Nach der Bth.Zeit entstehen durch die ver-
grösserten, holzig, lederig (oder fleischig) werdenden Gar-
pellarschuppen die Zapfen (oder Scheinbeeren). Meist immer-
grüne Holzpflanzen mit einfachen, schmalHnealen oder schup-
penf. B. — Farn. : 1 Taocineen. 2 Cupressineen. 3 Abie-
tineen.
(Ord. Gycadeae u. Gnetaceae in der Flora v. Bern nicht vertreten.)
Klasse II- Ang^iospex-men.
Samenanlagen und Samen in einen (später zur Frucht um-
gebildeten) Fruchtknoten eingeschlossen. Eizelle direkt im Em-
bryosack.
Reihe I. Monocotyledonen.
Embryo mit einem Gotyledon. Axentheile meist von zer-
streuten (jefässbündeln durchzogen. B. meist ungetheilt und
parallelnervig, mit oft scheidiger Basis. Bth. vorherrschend
aus Szähhgen Organkreisen gebildet, mit mehr oder weniger
entwickeltem (seltener fehlendem) P. (selten K. und BlKr.).
Ord. I. LILIIFLORAE. Bth. meist regelmässig und zw. P.
meist blumenkronenartig. Stbg, in 2 dreizähligen Kreisen,
seltener in abweichender Zahl. Fr.Kn. ober- oder unterst.,
meist Sfächerig. — Farn.: 1 Lüiaceen. 2 Amaryllideen.
3 Juncaceen. 4 Irideen. 5 Bioscoreaceen.
\
XXXII
Ord. IL SPADIGIFLORAE. Bth. meist klein, Igeschlechtig, mit
unscheinbarem oder fehlendem P., in gedrängten, oft kol-
bigen und mit HüllB. versehenen Bth.Ständen. B. oft vom
Monocotyledonentypus abweichend. — Fmn. : 6 Typhaceen.
7 A^^aceen. 8 Leninaceen. 9 Potameen.
Ord. IIL GLUIVriFLORAE. Bth. zw. oder Igeschlechtig, mit
rudimentärem oder fehlendem P., mit schuppenf. DeckB.,
in 1 — mehrbth. Aehrchen, diese oft in ährig oder rispig zu-
sammengesetzten Bth.Ständen. Stbg. meist 3. FrKn. oberst.^
mit 1 Samenanlage. B. schmal. — Farn. : 10 Cyperaceen.
11 Gramineen.
Ord. IV. GYNANDRAE. Bth. zw., zygomorph. P. meist blumen-
kronenartig gefärbt. Stbg. meist 1, mit dem Gf. verwachsen.
FrKn. unterst. — Farn. 12 Orchideen.
Ord. V. HELOBIAE. Bth. zw. oder Igeschlechtig, regelmässig»
P. kelchartig, oder K. und BlKr. FrKn. unterst, oder oberst.
und meist apocarp. Sumpf- oder Wasserpflanzen. — 13 Jun-
cagineen. 14 Alismaceen.
(Ord. Enantioblastae und Scitamineae in der Flora von Bern
nicht vertreten.)
Reihe IL Dicotyledonen,
Embryo mit 2 Gotyledonen. Axentheile von meist ringf.
geordneten Gefässbündeln durchzogen. B. von mannigfaltigeu
Formen, meist netzaderig. Bth. oft aus özähligen Organkreiseu
gebildet, oft mit K. und BlKr.
Abth. A. Choripetalen fEleutheropetalenJ
[mit Einschluss der ApetalenJ,
BlKr. aus freien (nicht unter sich verwachsenen.) BIß. ge-
bildet, oder fehlend. — Bth. mit K. und BlKr., oder nur eine-
Bth.Hülle (K. oder P.), oder Bth.Hülle fehlend.
Ord. VI. AMENTAGEAE. Bth. Igeschlechtig, apetal, mit kleinem,
oft rudimentärem, oder fehlendem P. Männl. Bth. in ab-
fälligen, ährenf. Bth.Ständen (Kätzchen). — Holzgewächse.
— Farn. : 15 Betulaceen. 16 Cupuliferen. 17 Juglandaceen.
18 Salicineen.
Ord. VII. URTIGINAE. Bth. meist Igeschlechtig, seltener zw.,
mit kelchartigem P. Stbg. oft 4—5, vor den P.B., selten mehr.
FrKn. oberst. mit 1 Samenanlage. Kräuter oder Holzpflanzen,
mit oft rauhen B. — Farn. : 19 TJrticaceen. 20 ülmaceen.
21 Ceratophylleen.
XXXIII
Ord. VIII. SANTALINAE. Bth. zw. oder Igesclilechtig. Stbg.
vor den P.B. FrKn. unterst. Samenanlagen hüllenlos (ohne
Integumente). Grüne, meist auf Wurzeln oder Bäumen para-
sitirende Pflanzen. — Farn. : 22 Santalaceen. * 23 Loran-
thaceen. *
Ord. IX. SERPENTARIAE. Bth. zw., regelmässig oder zygo-
morph. P. bhimenkronenartig. Stbg. 6--mehr. FrKn. unterst.
— Farn. 24 Aristolochieen. *
Ord. X. POLYGONINAE. Bth. meist zw., mit blumenkronen-
oder kelchartigem (oder fehlendem) P. Stbg. 2—9. FrKn.
Oberst., mit 1 atropen, aufrechten Samenanlage. — Farn.
25 Polygonaeeen.
Ord. XL GENTROSPERMAE. Bth. apetal oder mit K. und
BlKr., mit meist 2— ozähhgen Organkreisen. FrKn. oberst.,
meist syncarp mit freien Gf., meist Ifächerig mit Central -
oder Basilarplacenta. — Farn. .- 26 Chenopodiaceen. 21 Ama-
rantaceen. 28 Caryophylleen. 29 Portulacaceen.
Ord. XII. POLYGARPIGAE. Bth. mit K. und BlKr., seltener
apetal, oft ganz oder z. Theil acyklisch, mit meist hypo-
gynischer Einfügung der Stbg. FrKn. oft zahlreich und frei,
oder einzeln. — Farn.: 30 Berberideen. 31 Ranunculaceen.
32 Nymphaeaceen.
Ord. XIII. RHOEADINAE. K. und BlKr. 2-4zählig. Stbg. 2,
4, 6 oder viele. FrKn. oberst., mit wandst. Placenten, oft
(durch «unechte» Scheidewände) 2— mehrkammerig. —
Farn. : 33 Pccpaveraceen. 34 Fumariaceen. 35 Cruciferen.
Ord. XIV. GISTIFLORAE. K. und BlKr. meist Szählig. K. in
der Knospenlage dachig. Stbg. 5— viele. FrKn. oberst., syn-
carp, 1- oder mehrfächerig. — Farn. : 36 Resedaceen. 37
Violaceen. 38 Droseraceen. 39 Cistaceen. 40 Hypericaceen.
41 Tamay^iscineen.
Ord. XV. GOLUMNIFERAE. K. und BlKr. meist 5zählig. K.
in der Knospenlage klappig. BlKr. oft gedreht. Stbg. (der
Anlage nach) in 1—2 Kreisen, doch meist zahh'eich (nach
neuerer Auffassung durch Verzweigung vervielfacht) und
oft verwachsen. FrKn. oberst., 2— mehrfächerig. — Farn. :
42 Tiliaceen. 43 Malvaceen.
Ord. XVI. GRUINALES. Bth. regelmässig, seltener zygomorph,
meist durchgehend 5zählig. Stbg. in 1 oder 2 Kreisen, oft
am Grunde verwachsen. FrKn. oberst., syncarp. Kein ringf .
* Heber die Stellung der Pam. 22—24 im System vergl. die Notiz auf pag. 96.
III.
XXXIV
Zellpolster (Discus) zwischen Stbg. und FrKn. — Farn. :
44 G-eraniaceen. 45 Oxalideen. 46 Linaceen. 47 Balsa-
mineen.
Ord. XVII. TEREBINTHINAE. Bth. meist regelmässig, mit 4—
özähligen Gyklen, und meist 2 Kreisen von Stbg. FrKn.
Oberst. Ein ringf. Zellpolster (Ring) zwischen Stbg. und
FrKn. Meist Holzpflanzen. — Farn. 48 Rutaceen.
Ord. XVIII. AESGULINAE. Bth. zygomorph, seltener regel-
mässig. K. und BlKr. meist 5zählig. Stbg. doppelt so viel
als BIB. oder z. Theil unterdrückt (oft 7—8). FrKn. oberst.,
aus 2—3 verwachsenen Garp. gebildet. Meist Holzpflanzen.
— Farn. : 49 Sapindaceen. 50 Acei^aceen. 51 Polyga-
laceen.
Ord. XIX. FRANGULINÄE. Bth. regelmässig, meist mit drü-
sigem Ring. K. und BlKr. 4— Szählig. Stbg. so viel als BIB.
(seltener weniger). FrKn. meist oberst. Holzpflanzen. —
Farn. : 52 Celastraceen. 53 Aquifoliaceen. 54 Rhamnaceen.
55 Ampelideen.
Ord. XX. TRIGOGGAE. Bth. 1 geschlechtig, meist apetal oder
• nackt. Stbg. 1— viele. FrKn. oberst., meist 3fächerig, Fächer
mit 1—2 Samenanlagen. — Farn. ': 56 Euphorbiaceen. 57
Buxaceen. 58 Callitrichaceen.
Ord. XXI. UxMBELLIFLORAE. Bth. regelmässig, meist in Dol-
den. K. oft rudimentär, nebst BIB. und Stbg. meist 4—5.
FrKn. unterst., mit meist 2 einsamigen Fächern. — Farn. :
59 Umhelliferen. 60 Araliaceen. 61 Cornaceen.
Ord. XXII. SAXIFRAGINAE. Bth. meist regelmässig, mit K.
und BlKr. (oder BlKr. fehlend). Stbg. in 1 oder 2 Kreisen,
seltener viele (oft 5, 8 oder 10 Stbg). Garp. 2—5, frei oder
mehr oder weniger verwachsen. FrKn. oberst., hall^unterst.
oder unterst. — Farn. : 62 Crassulaceen. 63 Saxifragaceeyi.
64 Platanaceen.
Ord. XXIII. MYRTIFLORAE. Bth. meist regelmässig. K. in der
Knospenlage meist klappig. Stbg. in 2 (oder 1) Kreisen, oder
viele, mit peri- oder epigynischer Einfügung. FrKn. oft
unterst., 2 — mehrfächerig, mit meist 1 Gf. B. oft gegenst. —
— Fam. : 65 Onag?^aceen. Q6 Haloragideen. 67 Lythraceen.
Ord. XXIV. THYMELINAE. K. meist 4zählig, oft blumenkronen-
artig. BlKr. meist fehlend oder rudimentär. Stbg. perigynisch,
in 1 oder 2 Kreisen. FrKn. oberst., meist Ifächerig mit 1
XXXV
Samenanlage. Meist Holzpflanzen. — Farn. : 68 Thyme-
laeaceen. 69 Elaeagnaceen.
Ord. XXV. ROSIFLORAE. Bth. meist regelmässig. K. und
BlKr. meist Szählig, selten BIB. fehlend. Stbg.l— viele (oft
20—30), peri- oder epigynisch eingefügt. FrKn. 1 — viele,
ober- oder unterst. B. meist mit NebenB. — (Einzige) Fmn.
70 Rosaceen.
Ord. XXVI. LEGUMINOSAE. Bth. meist zygomorph. K. und
BlKr. meist Szählig. Stbg. 1 — viele (oft 10), perigyn (seltener
hypogsai) eingefügt. Garp. 1, oberst. Meist Itacherige Kapsel-
• Fr. (Hülse). B. fast immer zusammengesetzt, mit NebenB.
— Farn. 71 Papilionaceen.
(In der Flora v. Bern nicht vertreten die Ord. Opuntinae und
Passiflorinae.)
Abth. B. Sympetalen.
BlKr. aus mehr oder weniger verwachsenen BIB. gebildet.
— Bth. mit K. und BlKr. (K. zuweilen rudimentär). Stbg. vor-
herrschend der BlKr. eingefügt.
Ord. XXVII. BIGORNES. Bth. regelmässig, meist 4-5zählig,
mit 2 (selten 1) meist nicht mit der BlKr. zusammenhängenden
Stbg.Kreisen. Antheren oft mit Anhängseln (2hörnig). Pollen
oft in Tetraden. FrKn. 2— mehrfächerig, ober- oder unterst.
Meistjdeine Holzpflanzen. — Farn. 72 Ericaceen.
Ord. XXVIII. PRIMÜLINAE. Bth. regelmässig, meist 4 -Szählig.
Stbg. meist in 1 Kreis, vor den BlKr.Lappen stehend. B'^rKn.
(fast immer) oberst., Ifächerig, mit grundst. Placenta oder
1 grundst. Samenanlage. — Farn. 73 Primulaceen.
Ord. XXIX. GONTORTAE. Bth. regelmässig. BlKr. meist 4—5-
zählig, in der Knospenlage meist gedreht. Stbg. 2—5 (oder
mehr). Garp. 2, vollständig oder z. Theil verwachsen. FrKn.
oberst. B. meist gegensl. — Farn. 74 Oleaceen. 75 Gen-
tianaceen. 76 Apocyneen. 77 Asclepiadeen.
Ord. XXX. TUBIFLORAE. Bth. regelmässig oder schräg-zygo-
morph. K., BlKr. und Stbg. Szählig. FrKn. oberst., aus 2—5
verwachsenen Garp. gebildet. B, wechselst. — Fani. : 78 Con-
volvulaceen. 79 Borragineen. 80 Solanaceen.
Ord. XXXI. LABIATIFLORAE. Bth. meist zygomorph mit
21ippiger BlKr. Stbg. 4, 2 längere und 2 kürzere, seltener
XXXYI
4 Stbg. von gleicher Länge oder 2 oder 5 Stbg. FrKn.
Oberst., aus 2 verwachsenen Garp. gebildet. — Farn.: 81
Scrophulariaceen. 82 Orobancheen. 83 Lentibularieen.
84 Labiaten. 85 Verbenaceen. 86 Plantagin een.
Ord. XXXII. GAMPANULINAE. Bth. meist regelmässig. Stbg.
meist 5, frei oder verwachsen, meist nicht mit der BlKr.
zusammenhängend. Carp. 1—5. FrKn. meist unterst. —
Farn.: 87. Campanulaceen. 88 Cucurbitaceen.
Ord. XXXIII. RUBIINAE. Bth. regelmässig, seltener zygomorph.
K. oft rudimentär. Stbg. 4—5. Carp. 2—5. FrKn. unterst.
B. gegenst., meist mit NebenB. — Farn. : 89 Rubiaceen,
90 Caprifoliaceen.
Ord. XXXIV. AGGREGATAE. ' Bth. oft in Köpfchen, regel-
mässig oder zygomorph. K. meist durch einen Pappus ver-
treten, oder rudimentär oder fehlend. Stbg. 5 (oder weniger),
FrKn. unterst., mit 1 Samenanlage. — Farn. : 91 Valeria-
naceen. 92 Bipsaceen. 93 Compositen.
(In der Flora von Bern nicht vertreten Ord. Diospyrinae.)
•i-^-j-
Kreis I. Gefässkryptogamen.
(I*teridophyten,)
Reihe I. Filicinen.
ORD. I. FILIGES (FARNE).
Farn. 1. Polypodiaceen.
Sporangien mit verticalem, unvollständigem Ring, quer auf-
springend, gestielt. — Zahlreiche sehr kleine Sporangien bilden
grössere oder kleinere, auf der Unterseite der B. verschiedenartig
angeordnete Sporangienhäufchen (Sori), welche meist von einer
bleibenden oder abfallenden Hautfalte (Schleier) bedeckt sind.
Sporangien tragende B. den sterilen gleichgestaltet oder mehr
oder weniger zusammengezogen. — St. (bei den inländischen
Arten) unterirdisch. B. sämmtlich bodenst., meist 1— mehrfach
fiederig geth. B.Stiel oft mit trockenhäutigen Spreuschüppchen
besetzt.
3000 Spec, meist in den Tropen und der südl. gemässigten Zone.
i. S'porangienhäufchen dem Verlauf der
Nerven folgend, oder besondere Anasto-
mosen oder den Rücken oder das Ende
der Nerven einnehmefid, meist schleier- POLYPO-
los. — W.Stock kriechend. DIEEN.
Sporangienhäufchen nackt (bei unserer Art
rundlich, auf den keulenf. verdickten Enden
von Seitennerven). Blattstiel unten abglie-
dernd. — B. tief fiederspaltig. . . - .
Sporangienhäufchen linienf., längs des Randes
der B.Lappen, mit 2 schmalen Schleiern. —
B. langgestielt, 3fach gefiedert
2. Sporangienhäufchen länglich oder lineal,
an der Seite der Nerven, mit seitenst.
(selten fehlendem) Schleier, oder Sporan-
gienhäufchen haken- oder hufeisenf ge-
krümmt. — W.Stock kurz, B, dicht ge-
huschelt.
Polypodium.
Pteridium,
ASPLENIEEN.
Polypodiaceen.
Sporangienhäufchen 2 der Mittelrippe paral-
lele, meist ununterbrochene Linien bildend,
mit Schleier. — B. tief fiedersp., die Spor-
angien tragenden mit schmäleren Lappen. Blechnum.
Sporangienhäufchen mit Schleier (bei unsern
Arten einzeln, oft später die B.Lappen fast
vollständig bedeckend). — B. 1— 3fach fie-
derig getheilt Asplentum.
3. Sporangienhäufchen meist rundlich, auf
dem Rücken, selten auf dem Ende der
Nerven, mit Schleier, selten schleierlos. ASPIDIEEN.
Schleier fehlend. Blattstiel ungegliedert. —
W.Stock kriechend. B. mehrfach fiedertheihg. Phegopteris,
Schleier nierenf., in der Einbuchtung angehef-
tet — oder kreisrund, in der Mitte befestigt.
— W.Stock meist kurz mit dicht gebü-
schelten B . Aspidium.
Schleier gewölbt, zuletzt zurückgeschlagen.—
Sterile und fertile B. gleichgestaltet. . . Cystopteris.
Polypödium. Tüpfelfarn.
{izoXxjq viel, TtoStov Füsschen, von dem mit den Narben
abgestorbener B.Stiele besetzten W.Stock.)
P. vulgäre L. Engelsüss. B. von derber Gonsistenz (überwin-
ternd), lanzett-länglich, tief fiedersp., mit lineal-länglichen,
unregelmässig kleingesägten oder gekerbten, oder fast ganz-
randigen (selten tiedersp.) Lappen. Sporangienhäufchen
gross, rund, auf jedem B.Lappen 2 einfache Reihen bildend.
Aug.— Nov. An Molassefelsen, in Wäldern, selten. Brem-
gartenwald an steilen Abhängen längs der Aare, Eiholz bei
Bethlehem, Gurten unterhalb Gurtendorf, Ulmizberg, N.Seite
des Belpberges, M. Buchsee wald, Grauholz, Manne nberg, Ge-
ristein, Lochbach bei Burgdorf, Samstalwald bei Oberburg,
Thorberg. (Häufig in Wäldern der Voralpen und des Jura.)
Off. der W.Stock.
Pteridium. Saumfarn.
(TUTsp^ Farn, TTTspu^ oder XTSpov Flügel, Feder.)
P. aquilinum Kuhn. (Pteris aquilina L.) Adlerfarn. B. aus
ki'iechendem W.Stock einzeln, langgestielt, mit grosser, 3ecki-
ger, meist zurückgebogener, 3fach gefiederter Spreite. — Vai;.
mit ganzrandigen, gezähnten oder fiedersp. Fiederläppchen,
seltener mit 2fach gefiederten B. — Der Querschnitt durch
die Basis des B.Stiels zeigt in Folge der eigenthümhchen
Anordnung der Sklerenchymbänder und Gefässbündel die
Figur eines Doppeladlers. — ^1%—Vli^.
Polypodiaceen. 3
JuL— Oct. In Wäldern, besonders in Lichtungen und auf
Heideplätzen häufig (jedoch meist steril). Mit Sporangien an
sonnigen Abhängen im Gurtenthal, Bantiger, M.Buchseewald.
Bl^chnum. Rippenfarn.
B. Spicant Roth. (B. boreale Sw.) B. derb, überwinternd, in
dichten Büscheln, kurzgestielt, lanzettlich, nach der Basis
allmählig verschmälert, kammf.-tieffiedersp. Fiederblättchen
lineal-lanzettlich, ganzrandig, oben dunkelgrün, unten matt.
Die Sporangien tragenden (nicht überwinternden) B. länger,
mit schmalhnealen, etwas entfernten Fiedern.
JuL— Oct. In Wäldern ob Englisberg (Längenberg). Selten
im Sollrütiwald bei Köniz, Ulmizberg, Ballenbühl, Krauch-
thalberg, Grauholz, Oberburg. (Häufig auf den Voralpen.)
Aspi^nium. Milzfarn, Streifenfarn, {aizkr^ Milz).
i. B. V erläng ert-eilanzettlich, 2 — 3 fach gefiedert, ijahrig.
B.Stiel 77iit 2 bandartig schmalen, im Querschnitt meist
etwas gehrixmmten Ge fassbündeln. (Athyrium Roth.)
A. Filix-femina Bernhardi. (Name von den im Vergleich mit
Aspid. Filix raas zarteren B.) B. in grossem Büschel, kurz-
gestielt, mit lanzettlichen, lang zugespitzten Fiederblättchen.
Fiederchen zahlreich, lanzettlineal, rechtwinklig abstehend,
kammf. gezähnt oder fiedersp. Sporangienhäufchen oft zu-
sammenfliessend. — V^— l""-
Jul. — Sept. In feuchten Wäldern, ziemlich häufig.
2, B. eif.Seckig oder länglich, 2—Sfach gefiedert, über-
winteimd. B.Stiel mit i GefässbiAndel.
A. Rüta-murdria L. (von der Aehnlichkeit der B. mit Ruta
graveolens). Mauerrautc. B. gehuschelt, derb, langgestielt,
mit kurzer, unregelmässiger Spreite. Fiederchen aus keilf.
Basis eif. oder eilanzettlich. ~ 5— 15cm.
Jul. — Sept. An alten Mauern, gemein.
3. B. lineal, einfach gefiedert, meist vLberwinternd. B. Stiel
mit 1 GefässbiXndel.
A. Trichömanes Huds. (O-piJ Haar, [^.aivo|7.ai rasen, von den
zahlreichen, schopfartig gehäuften B.Stielen.) B. gebüschelt,
kurzgestielt. Fiederblättchen sitzend oder fast sitzend, rund-
lich-oval, kleingekerbt, zuletzt einzeln von der giänzend-
braunrothen Spindel abfallend. — Var. mit kleineren und
grösseren, mehr oder weniger eingeschnittenen Fiederchen.
_ 5-20cni.
Jul.— Sept. An alten Mauern, auf Felsköpfen an waldigen
Abhängen, gemein.
4 Polypodiaceen.
A. vhnde Huds. Verschieden durch die weicheren, hellgrünen B.
mit grüner Spindel, und die bleibenden, deutUch gestielten,
stärker gekerbten Fiederblättchen. — Var. mit grösseren, fie-
dersp. gelappten Fiederblättchen. — 5— 20ci«.
Jul.— Sept. An felsigen Abhängen, in Waldschluchten,
stellenweise häufig. Engewald bei Bern an Abstürzen ge-
genüber Bremgarten, Gurten, SoUrütiwald bei Köniz; häufig
am Scherlibachfall und im Schwarzwasserthal, Thalgut in
der Schlucht gegen Kirchdorf, Burgdorf.
Phegöpteris. Buchenfarn.
(cp'/iyog Buche [urspr, eine Eichenart], TtTSpt? Farn.)
P. ;polypodioides Fee. (Poli/podium Phegopteris L.) B. lang-
gestielt, von zarter Gonsistenz, Seckig-lanzettlich, kurz flaum-
haarig, gefiedert, mit fiedersp., an der Basis meist paarweise
zusammenfliesseuden Blättchen ; das unterste Paar oft herab-
gebogen.
Jul.— Sept. In Wäldern, an Hohlwegen, hin und wieder.
SoUrütiwald bei Köniz, Bremgartenwald bei der Eimatt,
M.Buchseewald, Burgdorf u. a. O.
P. Dri/öpteris Fee. (f^pu^ Eiche.) (Polypodium L.) B. lang-
gestielt, dünn, gelblich-grün, breit 3eckig, glatt und kahl, mit
etwas zurückgebogener, an der Basis 2— 3fach gefiederter
Spreite. Die untersten Fiederblättchen gestielt, gefiedert (mit
tief fiedersp. Fiederchen), fast so gross als der oberhalb der-
selben liegende Theil des B. — W.Stock verlängert, dünn,
glänzend schwarz.
Jul. — Sept. In Wäldern, an Hohlwegen, stellenweise
häufig. Sollrütiwald bei Köniz, Bremgartenwald u. a. O.
P, Robertidna A. Braun. (Von schwachem, an Geranium
Robertianum erinnerndem Geruch.) (Polypodium Hoffm.
Polypodium calcareum Sm.) Verschieden durch die etwas
dunkler-grünen und derberen, an der Unterseite und am
B.Stiel von kleinen, blassen Drüsen besetzten B. Die un-
tersten Fiederblättchen viel kleiner als der Endtheil des B.
— W.Stock dunkelbraun.
Jul.— Sept. An steinigen Orten, in lichten Wäldern, an
Mauern, stellenweise häufig, z. B. im Bremgartenwald am
steilen Absturz unterhalb der Garlsruhe u. a. O. (Häufig an
Kalkfelsen des Jura und der Alpen.)
Aspidium. Schildfarn.
(a^TTiSwv Schildchen, von der Form des Schleiers.)
i. Schleier nierenf . am Grunde der Bucht angeheftet. —
B. einjährig (nicht iÄherwinternd). (Polystichum Roth.
Nephrodium R. Brw.)
Polypodiaceen. 5
A. FiUx-mds Sw. Wui^mfarn. W.Stock stark, dicht mit B. Stiel-
resten besetzt. B. in grossem, diclitem Büschel, kurzgestielt,
länglich-lanzettlich, gefiedert. Fiederblättchen lanzettlich, tief
fiedersp., mit abgerundet-stumpfen, gezähnelten, an der Basis
die Sporangienhäufchen tragenden Fiederchen. — B.Stiel
mit 5—8 (stellemveise durcli Anastomosen vermehrten) Ge-
fässbündeln. — 7'^— l""-
JuL— Sept. In etwas feuchten Wäldern gemein. Off. der
W. Stock (Rhiz, Filicis).
A. montdnum Ascherson. (A. Oreöpteris Sio.) (opo? Berg,
TTTspi; Farn.) Verschieden durch die schmäleren, weniger
breit abgerundeten, fast ganzrandigen Fiederchen, an wel-
chen die Sporangienhäufchen längs des Randes verlaufen,
und die hellgrünen, unten mit kleinen gelben Drüsen be-
setzten B. B.Stiel mit 2 bandartigen, im Querschnitt etwas
gekrümmten Gefässbündeln.
Jul. — Sept. In Wäldern, selten. Bremgartenwald, Sollrüti-
wald bei Köniz, Schw^arzwasserthal, M.Buchseewald, Grau-
holz, Bantiger, Meyenmoos bei Burgdorf.
A. Thelypteris Sw. (9-^ Au; weiblich.) B. aus dünnem, krie-
chendem W.Stock einzeln, oder in schwachen Büscheln, lang-
gestielt, meist ohne Spreaschuppen, länglich-lanzettlich, am
Grunde wenig verschmälert, geüedi^rt, mit lanzettlichen, tief
fiedersp. Fiedern. Fiederläppchen mit breitem Grunde zu-
sammenfliessend, länglich-eif., oder fast Seckig, ganzrandig
oder schwach gezähnelt, zuletzt von den zusammenfliessenden
Sporangienhäufchen dicht bedeckt, mit eingerolltem Rand. —
B.Stiel mit 2 im Querschnitt ovalen, im oberen Theil des
B.Stiels zusammenfliessenden Gefässbündeln.
Jul.— Sept. Auf Torfmooren und Sumpfwiesen. Wyler-
hölzchen an der Aare, Löhrmoos, Gümligenmoos, Gerzensee,
Meyenmoos bei Burgdorf, Lobsigensee u. a. O.
A, spinulöstim Sw. B. in lockeren Büscheln, langgestielt, läng-
lich-lanzettlich, 2 — 3fach gefiedert, mit mehr oder weniger
entfernten Fiedern. Fiederchen stachelspitzig gesägt, oder fie-
dersp. mit stachelspitzig gesägten Läppchen. — B.Stiel mit
2 stärkeren der Oberseite genäherten und 1 oder mehreren
kleineren Gefässbündeln. — Sehr veränderlich, bes. in Form
und Theilung der B. — Var. cristatiim (A. cristatum Sw.).
B. schmal, mit einfach fiedersp. Fiederblättchen; diese mit
stumpfen, gezähnelten Lappen. Die untersten Fiederblättchen
aus breiter Basis Seckig, mit 5-7-paarigen Lappen. Fieder
der sporangientragenden B. gedreht und nach vorn gerichtet.
Jul.— Sept. In Wäldern und Gebüschen, an Hecken, auf
^ Torfmooren, häufig. Var. c?nstatum auf dem Walkringenmoos.
6 Ophioglossaceen.
2. Schleier hreisymnd, in der Mitte angeheftet. — B. derb,
überiointernd.
A. aculedtum Doli. Var. lobatum Kunze. {A. lobatum Sw.)
B. oben dunkelgrün, in grossem, dichtem Büschel, meist kurz-
gestielt, lanzettlich, doppelt gefiedert, mit zahlreichen, ge-
näherten, oft etwas sichelf. gekrümmten Fiederblättchen. Fie-
derchen ungleichseitig, gestielt oder etwas herablaufend,
stachelspitzig gesägt, die untersten meist am Grunde in eine
nach vorn gerichtete Ecke vorgezogen. - An jungen Exem-
plaren sind die Fiederblättchen seicht fledersp., an der Basis
geöhrt. — B.Stiel mit 2 stärkeren, der Oberseite genäherten
und 1—4 schwächeren Gefässbündeln. — V^— l'"-
Jul.— Oct. In feuchten Wäldern und Schluchten, hin und
wieder. Bremgartenwald längs der Aare, z. B. am Abhang
unterhalb der Garlsruhe u. a. O. ; Ulmizberg, Belpberg, Lau-
fenbad am Bantiger u. a. O.
Cystöpteris. Blasenfarn.
(xu(7T'/] Blase, tztz^'ic, Farn, von dem gewölbten Schleier.)
C, frdgilis Bernhardt. B. gebüschelt, länglich-eif. oder lanzett-
lich, 2— 3fach gefiedert, zart und sehr zerbrechlich. B.Stiel
an der Basis glänzend braun, mit 2 (im Querschnitt ellipti-
schen) Gefässbündeln. W.Stock kurz. — Var. mit breiteren
oder schmäleren, stumpfen oder zugespitzten, gezähnten oder
fiedersp. B.Läppcheu.
Jul. — Sept. An schattigen, steinigen Orten, bes. an alten
Mauern und Felsen, häufig.
ORD. IL OPHIOGLOSSACE^.
Fam. 2. Ophiog^lo^saceen.
Sporangien ohne Ring, 2klappig aufspringend, zu einem
ähren- oder rispenf. Sporangienstand vereinigt. — Aus dem
kurzen, aufrechten W.Stock entspringen (unterhalb der Stamm-
spitze) mehrere B., von welchen alljährlich ein einzelnes, in
2 Segmente getheiltes B. über den Boden hervortritt. Das eine
(sterile) Segment bildet die grüne B.Fläche, das andere (zusam-
mengezogene) den Sporangienstand.
45 Spec, zerstreut in der trop. und gemässigten Zone.
Sporangienstand rispenf., mit sitzenden, frei
vorragenden Sporangien. — Steriles B.Seg-
ment gefiedert Botrychium.
Sporangienstand ährenf. , mit eingesenkten
Sporangien. — Steriles B.Segment ungeth. Ophioglossum*
Equisetaceen. 7
Botrychium. Mondraute, (ßorpu; Traube.)
B. Lundria Sic. Fieder des sterilen B.Segments aus keilf. Basis
nierenf. oder halbmondf. , ganzrandig oder eingeschnitten.
Sporangien an den Rispenästen 2zeilig. — 5— 20cm.
Jun.— Aug. An sandigen Abhängen, auf trockenen Weiden,
selten (meist in kleinen Exemplaren). Abstürze an der Aare
unterhalb derEimatt, Stockerensteinbruch, Geristein, Krauch-
thalalp, Burgdorf (Flühe), Lochbach, Rappenfluh bei Ober-
burg, Gaset. — Auf Weiden der Alpen und des Jura stel-
lenweise häufig.
Ophioglössum. Natterzunge.
(6(pi; Schlange, -^"Xi^aGy. Zunge.)
O. vulgdtum L. Steriles B.Segment länghch-eif., ganzrandig,
allmählig in den B.Stiel verschmälert. Sporangien gelb, in
schmaler, 2-zeiliger Aehre. — 5— 30cm.
Jun. Jul. Auf Sumpfwiesen, sehr selten. Rüeggisberg
(Trachsel). — Früher in Mühlethal bei Radelflngen und auf
dem Belpmoos (in Folge der Entsumpfung verschwunden).
Eeihe II. Equisetinen.
ORD. III. EQUISETAGEiE.
Fam. 3. Equisetaceen.
Sporangien häutig, zu 5—14 auf der Unterseite gestielter
Schildchen (modificirter B.), welche in dichtgedrängten Quü'len
einen endst., ähren- oder zapfenf. Sporangienstand bilden. Sporen
mit 2 hygroscopischen, im feuchten Zustande die Sporen spirahg
umwindenden Fasern (Schleuderer, Elateren). — Stamm unter-
irdisch (Wurzelstock), mit emporsteigenden, einfachen oder
quirlig verzweigten, meist einjährigen Sprossen (Stengel); diese
meist mit einer Markhöhle und peripherischen Höhlen. Letztere
entsprechen theils den Kanten des St. (Garin alhöhlen oder Ge-
fässbündelhöhlen), theils den Furchen (Vallecularhöhlen oder
Rindenhöhlen). Oberhaut mehr oder weniger verkieselt. B. klein,
schuppenf., quirhg, zu gezähnten Scheiden verwachsen. — Fort-
pflanzung vorherrschend durch Knospenbildung an unterirdi-
schen Theilen.
Einzige Gattung Equisetum, mit 40 Spec, fast über die ganze Erde,
bes. in der nördl. gemässigten Zone verbreitet.
8 Equisetaceen.
Equis^tum. Schafthalm. Schachtelhahn.
(Equus Pferd, seta Borste, von den langen dünnen Quiiiästen
einiger Arten.)
A. Spaltöffnungen in der Fläche der Oberhautzellen,
E. phaneropora Milde.
Oberirdische Sprosse einjährig (nicht übermnternd).
i. Sporangientrage7ide infertile) Sp7'0sse einfach, hlass (nicht
grün), nach der Reife absterbend, die später entwickelten
sterilen Sprosse quirlig verästelt.
E. arvense L. (Katzen stiel.) Sporangientragende Sprosse röth-
lich-braun, etwas fleischig, mit bauchigen, braunen, in 8—12
pfriemliche Zälme auslaufenden Scheiden. Sterile Sprosse
grün, mit scharfkantigen, grünen, meist einfachen Aesten. —
Verzweigungen des W.Stocks oft mit knolligen Verdickun-
gen. — Fr.Sprosse 10— 20cm, sterile Sprosse 20— 40^^
Apr. Mai. Auf etwas feuchter Erde, besonders auf Lehm-
boden, auf Aeckern, an Wegen, häufig.
E. Telmateia Ehrli. (Tzk\Ly, Sumpf.) (E. eburneum Roth.)
Sporangientragende Sprosse stark, blass bräunlich, etwas
fleischig, mit genäherten, trichtert, braunen, in 20—30 pfriem-
liche Zähne auslaufenden Scheiden. Sterile Sprosse (im aus-
gebüdeten Zustand) weiss, mit sehr langen, dünnen, hell-
grünen, meist einfachen Quirlästen. — Fertile Sprosse 15—
30cm^ sterile Va— 1"".
Apr. Mai. An sumpfigen Stellen der Wälder, an lehmigen
Abhängen, stellenweise häufig.
2. Sporangientragende und sterile Sprosse gleichzeitig ent-
wickelt, die ersteren anfangs astlos und blass, nach der
Sporenreife grün icerdend, und Quirläste entwickelnd.
Aeste verzweigt.
E. silvdticum L. Sporangientragende Sprosse mit grossen,
bauchigen, oben braunen, 2 — 5sp. Scheiden (Zähne 10— 14, par-
thieenweise bis oben verwachsen). Sterile Sprosse (und die
fruchtbaren nach der Sporenreife) hellgrün, mit dünnen, quirlig
verzweigten, bogenf. herabgebogenen Aesten. - 20— 50cm.
Apr. Mai. An sumpfigen Stellen der Wälder, ziemlich
selten, jedoch an den betr. Standorten meist in grosser Menge.
Riederen wald bei der Stürleren, Bremgartenw^ald an meh-
reren Orten, Schupfen, Radelfingen, Deisswyl, Grauholz,
Krauchthal, Burgdorf, Rüeggisberg u. a. O.
5. Sporangientragende und sterile Sprosse gleichzeitig ent-
wickelt und gleichgestaltet. Aeste einfach oder fehlend.
E. palüstre L. St. ästig, tief gefurcht, grün. Markhöhle kleiner
als die Rindenhöhlen (Vallecularhöhlen). Seheiden locker,
Equisetaceen. 9
grüD, in 6—8 lanzettliche, braune, am Rande trockenhäutige
Zähne auslaufend. — 30— 60fm.
Mai — Aug. Auf Sumpfwiesen, an Gräben und Ufern, häufig.
E. limösum L. St. einfach oder oben ästig, feingestreift, glatt,
grün, an der Basis röthlich-braun, mit sehr grosser Mark-
höhle. Scheiden eng anliegend, grün, mit 12—20 pfriemlichen,
schwarz-braunen Zähnen. — V^ — !""•
Mai. Jun. In Teichen und Gräben, stellenweise häufig.
Egelmoos bei Bern, Teich bei Brünnen u. a. O.
B. Spaltöffnungen in Vertiefungen [scheinbar unter
der OberhautJ. — Sporangie72 stände stachelspitzig.
— E. cryptopora (RippochaeteJ Milde.
(Oberirdische Sprosse ausdauernd [überwinternd], durch kleine Kieselhöckerchen
rauh. Sporangientragende und sterile Sprosse gleicbgestaltet.)
E. hiemdle L. Schaßheu. (Schaßelen.) St. stark, steif, auf-
recht, kantig gestreift, mit 10—34 Kanten und weiter Mark-
höhle, einfacli oder an der Basis ästig, graugrün. Scheiden
röhrenf., anliegend, grün, mit 1 — 2 schwarzen Ringen und
kurzen, lineal-pfriemhchen, bald abfallenden Zähnchen. —
Va7\ ßillax Milde. St. 10 — 12kantig. Scheiden weit, nur
die unterste mit schwarzem Ring.
Apr. — JqI. In Wäldern und Waldschluchten, stellenweise
häufig, Bremgartenwald längs der Aare und bei der Eimatt,
am waldigen Abhang zwischen Bremgarten und Seftau, an
der Aare gegenüber Elfenau, Sohrütiwald bei Köniz, Schwarz-
wasserthal u. a. O. — Var. fallax in einem feuchten Wald
bei Burgdorf, auf sandigem Boden. — V2— 1™.
E. variegdtum Schleicher. Verschieden durch die viel dünneren
und schwächeren (4 - Bkantigen), meist an der Basis gebü-
schelt-ästigen St, mit engerer Markhöhle, die nach oben erwei-
terten Scheiden, mit breit-randhäutigen, in eine feine, zer-
brechliche Spitze auslaufenden, bleibenden Zähnchen. —
10— 20cm. _ Nach Milde mit der vorigen durch Uebergangs-
formen verbunden.
Jun. — Aug. An feuchten, sandigen Stellen, an Ufern, auf
Lichtungen der Wälder, ziemlich häufig. Marzili an der klei-
nen Aare, am Weg vom Hasli zum Glasbrunnen, Eimatt,
Gurtenthal, am Aardamm unterhalb Elfenau, Schwarzwas-
serthal u. a. O.
Anm. Die meisten Equisetum-Arten zeigen mancherlei Abänderungen.
— Nicht selten finden sich, bes. bei E. palustre und limosum, Formen mit
Sporangienstände tragenden Quirlästen (Var. polystaohyum).
10 Lycopodiaceen.
Eeihe III. Lycopodinen.
ORD. IV. LYGOPODIAGE^.
Farn. 4. Lycopodiaceen.
Sporangien klappig aufspringend, einzeln auf der Basis
(oder im Winkel) der ß. Sporangientragende B. den sterilen
gleichgestaltet, oder schuppenf. reducirt und zu endst., ähren-
oder zäpfchenf. Sporangienständen vereinigt. — St. gabelästig,
mit centralem Gefässbündelstrang , mit kleinen, ungetheilten,
sitzenden B.
100 Spec, fast über die ganze Erde verbreitet, meist in den Tropen.
Sporangien 1 fächerig, meist 2klappig aufsprin-
gend, mit staubfeinen, rundlich-tetraedri-
schen Sporen. — St. gabelästig, von sitzen-
den, mehrjährigen B. dicht besetzt . . . Lycopodium.
Lycopödiuiii. Bärlapp. (X\)y.oq Wolf, rof^wv Füsschen.)
i. Sporangien an der Basis unveränderter {den sterilen
gleichgestalteter) B.
L. Seldgo L. St. aufstrebend, büschelig-ästig. B. gedrängt, lineal-
lanzettlich, stachelspitzig. Sporangien gelb, in der Mitte der
Jahrestriebe, an der Basis unveränderter B. — 5— 20ci».
Jul.— Oct. In feuchten Wäldern und Schluchten, an Mo-
lassefelsen, selten. Schwarzwasserthal, an felsigen Abhängen
bei der alten Brücke, Grauhoiz an felsigen Abhängen. (Häufig
in Alpenwäldern.)
2. Sporangien in endst., cylindrischen Zäpfclien^ an der
Basis blasshäutiger, reducirt er B.
L. annötinum L. St. kriechend, mit aufsteigenden Aesten. B.
lineallanzettlich, abstehend, stachelspitzig; die Zweige bis an
die blassgelblichen, einzelnstehenden Zäpfchen gleichmässig-
beblättert. — St. oft über 1"" lang.
Jul.— Oct. In moosigen Tannenwäldern, selten. M.Buch-
seewald, Grauholz, Wälder bei der « Tanne » (bei Lauter-
bach), Rappentluh bei Oberburg. (Häufig in Wäldern der
Yoralpen.)
L. clavdtum L. St. kriechend, mit aufsteigenden, gabelig ver-
zweigten Aesten. B. lineal-pfriemlich, mit weisser Haarspitze.
Zäpfchen lineal, blassgelblich, meist zu 2 (selten 1 oder 3),
auf langem, endst., von kleinen, blassen Schüppchen besetz-
tem Träger. — 40— 80cm.
Taccineen. 11
Jul.— Oct. In moosigen Wäldern, ziemlich selten, an ver-
einzelten Stellen. Bremgartenwald bei Bern auf der hohen
Uferkante zwischen Hasli und der Mündung des Glasbaches,
Eiholz unweit der Eimatt, Könizbergwald, Kühschatten- und
Sollrütiwald bei Köniz, Bantiger, Lindenthalberg, Rappen-
fluh bei Oberburg ; Uettligenwald bei Meykirch, M.Buchsee-
wald; Bütschelegg. (Häufig auf den Voralpen.) Off. die
Sporen (Lycopodium, Bä7Happsamen, Hexenmehl)
Anm. L. complanatum Spring, Eimatt (Herb. Brunner), wurde in
neuerer Zeit nicht mehr gefunden.
Kreis IL Phanerogamen.
(Anthophyten, Spertnatophyten
oder Siphonogamen.)
Klasse I. O^ymnospermen,
ORD. I. GONIFER^.
Farn. 1. Taxineen.
Männl. Bth.: Stbg. meist schildf., oder schuppenf, mit 2— 8
Pollensäcken. Weibl. Bth.: Samenanlagen auf nackten oder
unten mit SchuppenB. besetzten Zweiglein end- oder seitenst.
(oder Samenanlagen auf schuppenf. Garpellen). Ohne (oder mit
unvollkommener) Zapfenbildung. Samen eiweisshaltig, oft mit
fleischigem Samenmantel (oder fleischiger Aussen schiebt der
Samenschale). Embryo mit 2 Gotyledonen. — Sträucher oder
Bäume mit oft linealen B.
80 Spec. meist in der gemässigten Zone der südl. HK. und in den Tropen.
Diöcisch. Männl. Bth. ein gestieltes, kugeliges
Köpfchen bildend. Pollensäcke 3 — 9, auf
der Unterseite der schildf., gestielten Träger.
Samenanlage einzeln, am Ende eines kur-
zen, aus dem Winkel vorjähriger B. ent-
springenden, unten mit dachigen Schuppen
besetzten Stielchens. Samen von dem flei-
schigen, oben offenen Samenmantel umhüllt. Taxus.
12 Cupressineen.
Taxus. Eibe.
2. baccdta L. Strauch oder kleiner Baum mit flachen, wagrecht
ausgebreiteten Aesten. B. flachlineal, zugespitzt, nach 2 Seiten
abstehend, oben dunkelgrün und glänzend, unten mattgrün.
Reife Samen durch den saftigen, rothen Samenmantel beeren-
artig. — Giftig.
März. Apr. In Wäldern hin und wieder (meist in männl.
Exemplaren). Häufig an der N. und O.Seite des Belpberges,
Lauterbach u. a. O. Auch in Gärten und Anlagen cultivirt.
Farn. 2. Cupressineen.
Männl. Bth. : Pollensäcke zu 2—6 auf der Unterseite meist
schildf. Stbg. Weibl. Bth.: Samenanlagen zu 1 — mehreren an
der Basis (im Winkel oder etwas seithch) sclmppenf. Garpelle.
Diese in 1 oder mehreren, 2—4 zähligen Quirlen, bei der Reife
holzig oder lederartig, meist kurze Zäpfchen bildend, oder flei-
schig und beerenf. verwachsen. Samen eiweisshaltig. Embryo
meist mit 2 Gotyledonen. — Sträucher oder Bäume mit ge-
genst. oder quirligen, meist schuppenf., seltener hnealen B.
75 Spec. meist in den gemässigten Zonen.
Carp.Schuppen bei der Reife lederartig, ein
kurzes Zäpfchen bildend. Samen geflügelt.
— B. schuppenf., dicht dachig. — Monöcisch.
Carp.Schuppen beerenartig verwachsend. —
B. nadel- oder schuppenf. — Diöcisch (oder
monöcisch)
Thuja.
Juniperus.
Thuja, Lebensbaum. (Ouw opfern, räuchern.).
T. occidentdlis L. Strauch mit ausgebreiteten Aesten, B. sehr
klein, schuppenf., mit einem Längshöcker, 4reihig (paarig-
gegenst.), die flachen, fiederästigen Zweige dicht bedeckend.
Zäpfchen klein, mit dünnen, braunen Schuppen — Aromatisch.
März. Apr. In Gärten und Anlagen, zuweilen in Hecken,
häufig cultivirt. — Aus N.Amerika stammend.
Anm. Biota orientalis Encll. (Thuja L.), verschieden durch grössere
Zäpfchen mit etwas fleischigen, bei der Reife bläulich bereiften Sdiuppen, un-
geflügelte Samen, die mit einer Längsfurche versehenen B. und vorwiegend
vertikale Zweige, — in Grärten hin und wieder cult. Aus China und Japan
stammend.
Juuiperus. Wachholder.
J. communis L. Gemeiner Wachholder. (Reckholder.) Diö-
cisch. Kleiner, ästiger Strauch. B. in Szähligen Quirlen, lineal-
pfriemlich, stechend, mit breitem, weisslichem Mittelstreifen
Ahietineen. 13
(von zahlreichen Spaltöffnungen), unten stumpfkielig, mit
schwacher Längsfurche. Bth. an kurzen, aus dem Winkel
vorjähriger B. entspringenden Zweigiein. Garpellarschuppen
in 8zähhgem Quirl. Samenaulagen einzeln am Grunde der-
selben (seitlichj, scheinbar mit den Garpellarschuppen alter-
nirend. Scheinbeeren aus 3 vervv^achsenen Schuppen gebildet,
Ssamig, im zweiten Jahre reifend, schwarz, blaubereift.
Apr. Mai. In lichten Wäldern, auf Heideplätzen, stellen-
weise häufig, so in Ufergebüschen oberh. der Hunzikenbrücke,
am Abhang des Frienisbergwaldes bei Säriswyl, Schwarz-
wasserthal u. s. w. Off. das Holz und die Scheinbeeren.
A n m. ,/. virginidna L. Baum mit kegelf., abstehend-ästiger Krone.
B. abstehend, pfriemlich-lanzettlich, oder kürzer und dachig -angedrückt.
Scheinbeeren klein, aufrecht. — In Gärten und Anlagen hie und da cultivirt.
Aus N.Amerika stammend.
J. Sahina L. (Sahina officinalis Garcke). Sade- oder Sevenhaum.
Strauch oder kleines Bäumchen mit ausgebreiteten, gedrungen-ästigen Zweigen.
B. klein, meist 4zeilig, schuppenf.-dachig, oder lanzett-pfriemlich und mehr
abstehend. Scheinbeeren blaubereift, auf zurückgekrümmten Stielen. — Aro-
matiscli. Giftig. In Gärten, hie und da cult. Von Haller (Hist. Stirp.) auf
der Hunzikenau citirt, wo sie in neuerer Zeit nicht mehr beobachtet wurde.
Aus den südlicheren Alpen stammend. Off. die jüngeren Ziveige (Herh.
Sahinae).
Farn. 3. Abietineen.
Männl. Bth. : Pollensäcke zu 2 auf der Unterseite schuppenf .
Träger. Pollenkörner meist mit 2 rundhchen, lufthaltigen An-
hängseln. Weibl. Bth. mit zahlreichen, spirahg geordneten
Schuppen (Garpellen). Diese aus 2 Segmenten bestehend : Eine
untere Schuppe (Deckschuppe), und aus der Basis derselben
entspringend (oft scheinbar axillär) eine obere, 2 Samenanlagen
tragende Schuppe (Samenschuppe, Fr.Schuppe). Letztere bei
der Reife vergrössert, holzig oder lederartig (Zapfen bildend).
Samen eiweisshaltig, meist geflügelt (durch Ablösen einer Ge-
webeplatte der Samenschuppe). Embryo mit mehreren (3—15)
Gotyledonen. — Monöcische Bäume mit linealen B.
120 Spec, meist in der gemässigten Zone der nördl. HK.
Zapfenschuppen zuletzt einzeln von der Axe
abfallend. Deckschuppen so lang oder län-
ger als die Samenschuppen. B. einzelst.,
flachüneal Abies.
Samenschuppen (der ausgebildeten Zapfen) die
viel kleineren Deckschuppen überragend,
bleibend; der ganze Zapfen abfallend. B.
einzelst., 4kantig Picea.
Samenschuppen (der ausgebildeten Zapfen) die
kleineren Deckschuppen überragend, blei-
14 Abietineen.
bend. B. weich, in kurzen ßüschelchen,
nicht überwinternd. Pollen kugelig (ohne
Anhängsel) Larix.
Samenschuppen (der ausgebildeten Zapfen)
oben verdickt, die Deckschuppen überra-
gend, bleibend. B. zu 2— mehreren gehu-
schelt (an verkürzten Seitenzweigen). Männl.
Bth. zahlreich an gemeinschaftlicher, später
in einen Laubtrieb verlängerter Axe. Zapfen
erst im zweiten oder dritten Sommer reifend. Pinus.
Abies. Tanne.
A. pectindta BC. (A. alba Mill. Pinus Abies Du Roi. Pinus
Picea L.) Weisstanne. Edeltanne. Hoher Baum mit weiss-
licher, harzreicher, glatter Rinde und wagrecht abstehenden,
flachen Aesten. B. flach -lineal, meist ausgerandet, oben
dunkelgrün und glänzend, unten mit 2 bläulich - weissen
Streifen, auf welchen mehrere Spaltöffnungsreihen verlaufen,
an den Zweigen (durch Drehung) meist scheinbar 2zeilig,
am Gipfeltrieb entfernter und allseitig abstehend. Bth. an
den Enden der oberen Zweige. Zapfen aufrecht, walzenf.
Deckschuppen mit pfriemlicher, ott zurückgebogener Spitze
über die Samenschuppen vortretend. B. 10—12 Jahre dauernd.
— 24—36'", selten höher (bis über 50"^).
Mai. Häufig in Wäldern, auf fruchtbarem, etwas feuchtem
Boden, meist mit Rothtannen gemischt, seltener in reinen
Beständen.
Picea. Fichte, (pix Pech.)
P. excelsa Link, in Linnaea. (Pinus Picea Du Roi. Pinus
Abies L. Abies excelsa BC. Picea vulgaris Link.) Roth-
tanne. Fichte. Hoher Baum mit braunrother, schuppig-rauher
Rinde und abstehenden Aesten. B. dunkelgrün, stumpf 4kantig,
kurz stachelspitzig, auf jeder der 4 Seiten mit mehreren Spalt-
öffnungsreihen besetzt. Weibl. Bth. (junge Zäpfchen) aufrecht,
meist roth. Ausgebildete Zapfen "länglich- walzenf., zuletzt
hängend, mit mehr oder weniger zugespitzten und ge-
stutzten, oder abgerundeten Schuppen. B. 10—12 Jahre
dauernd. — 24—36'", selten höher (bis über 50").
E. Apr. Mai. Als Hauptbestandtheil der Nadelholzwälder
allgemein verbreitet. Off. (von Picea excelsa u. a. Abietineen)
das Harz.
Lärix. Lärche.
L. euro'pma BC. (Pinus Larix L. Larix decidua Miller.)
Lärche. Baum mit abstehenden Aesten. B. schmalüneal, hell-
grün, an den verkürzten Seitenzweigen gebüsehelt, an den
Abietineen. 15
sich verlängernden Trieben auseinandergerückt, spiralig.
Männl. Bth. und weibl. Bth.Stände im Winkel vorjähriger
(abgefallener) B. Zapfen eif., klein mit dünnen (zur Bth.Zeit
rothen) Schuppen. — 15-25'".
Apr. Mai. In Wäldern und Anlagen, hin und wieder cult.
Bei Bern im Bremgartenwald, Dählhölzli, Könizbergwald,
Gümligenberg u. a. O. Off. der Balsam (Terebinthina
Laricis).
Pinus. Kiefer. Föhre.
P. süvestris L. Kiefe7\ Föhre. (Dähle.) Baum mit rothbrauner,
im Alter grauer Rinde und schirmartig ausgebreiteter Krone,
selten Strauch. B. schmallineal, planconvex, steif, bläulich-
grün, auf beiden Seiten mit mehreren Spaltöffnungsreihen, zu
2 vereinigt, an der Basis von häutigen Schuppen umgeben.
Zapfen conisch oder länglich-eif., auf hakigem Stiel herab-
gebogen, glanzlos. Schuppen mit starker, rhombischer, bei
der Reife graubrauner Verdickung. — Var. mit kürzeren und
längeren B. Der verdickte Theil der Schuppen mit mehr oder
w^eniger entwickeltem, geradem oder gekrümmtem Anhängsel,
(Var. reßexa). — 15—25™.
Mai. In Wäldern und an Waldrändern, bes. auf sandigem
Boden, an felsigen Abhängen, häufig, jedoch selten in grösseren
Beständen. — Eine verkrüppelte, strauchartige Form (z. Thl.
Var. reßexa) auf Torfmooren. Löhrmoos u. s. w\ — Off. die
Knospen (Turiones Pini) und das Harz.
P. montdna Miller. Berg fahre. Verschieden durch die glän-
zenden, fast sitzenden, meist wagrecht abstehenden, braunen
oder gelbÜch-braunen Zapfen und die kürzeren (3— 6cm. langen)
dunkelgrünen B. — Sehr veränderlich in der Form der Zapfen
und der Beschaffenheit des verdickten Anhängsels der Samen-
schuppen. — Var. Pumilio (P. Pumilio Hanke) Zapfen
eirund, symmetrisch, wagrecht abstehend. — Var. uliginosa
(P uliginosa Neumann) mit conisch verlängerten, unsym-
metrischen, etwas herabgebogenen Zapfen. Samenschuppen
mit mehr oder weniger hakenf. Anhängsel.
Mai. Auf einem Torfmoor bei Ober-Muhleren (Längen-
berg bei c. 860"), als 172-4"* hohe, dunkelgrüne, eif. oder
pyramidenf. Bäumchen, in beiden oben angeführten (durch
Zwischenformen verbundenen) Varietäten.
P, Larieio Poiret. Var. austriaca. (P nigricans Host.)
Schioarzkiefer. Schicarz fahre. Von P. süvestris verschie-
den durch die viel grösseren, etwas glänzenden, fast sitzen-
den und abstehenden Zapfen, die viel längeren (8— 15cm),
derberen, scharf zugespitzten, dunkelgrünen, an den Zweig-
enden dichtgebüschelten B., die längeren, scharf zugespitzten
Zweigknospen und dunklere Rinde.
16 Lüiaceen.
Mai. Hin und wieder, meist vereinzelt oder in kleineren
Gruppen cultivirt. Bremgartenwald an mehreren Stellen, z. B.
an der Neubrückstrasse (Fussweg), Steinhölzli, Löhrwald.
P, Ströbus L. (GTpoßo; Wirbel, Kreisel.) Weymouthskiefer.
Baum mit grauer, glatter (an alten Stämmen rauher) Rinde
und pyramidenf Krone. B. nadelf., Skantig, sehr lang und
dünn, hellgrün, zu 5 gehuschelt. Zapfen hängend, locker,
walzenf. Samenschuppen nach oben wenig verdickt. —
15— 25"\
Mai. In Wäldern und Anlagen, stellenweise cult. Brem-
gartenwald, Löhrwald u. a. O. — Aus N.Amerika stammend.
A n m. Pinus Cembra L. Arve, mit dunkelgrünen, zu 5 gebüschelten B.,
rundl.-eif. Zapfen und grossen, flügellosen Samen, hie und da in Wäldern und
Anlagen cultivirt. Bremgartenwald, Löhrwald u. a. 0.
K^lasse II. .A^xig-iospermen.
Eeihe I. Monocotyledonen.
ORD. I. LILIIFLOR^.
Farn. 1. liiliaceen.
(Lüiaceen DG., Golchicaceen DG. und Asparageen Juss.)
ßth. meist zw. und regelmässig. P. blumenkronenartig,
selten grünlich. P.B. 6 (selten 4 oder 8), in 2 Kreisen, frei oder
verwachsen. Stbg. 6 (selten 4 oder 8), in 2 Kreisen, dem Bth-
boden oder dem P. eingefügt. Fr.Kn. oberst., 3 (1—4) fächerig.
Gf. Ij oder 3—4. Fr. eine meist 3klappige Kapsel, oder Beere.
Samen eiweisshaltig. — Meist krautartige Pflanzen mit Zwie-
beln oder W.Stöcken, seltener St.Knollen (oder mit holzigen
Stämmen).
2100 Spec, meist in den wärmeren Zonen, viele in den Mediterranländern.
I. Kapsel meist fachsp. (loculicid) aufspringend. —
Stbg. 6. Gf. I. Meist Zwiebeipflanzen.
i. PB. frei (oder ganz am Grunde etwas
zusammenhängend).
a. Bth.Stand traubig oder doldentraubig.
Stbf. fadenf. Bth.Stiel 2gUedrig. — Bth. weiss.
Mit W.Stock (ohne Zwiebel)
LILM.GEEN
(im engeren Sinn).
Anthericum.
Lüiaceen.
17
Stbf. pfriemlich, dem Grund der PB. eingefügt.
— Bth. blau
Stbf. flach, blumenblattartig, dem Bth.Boden
eingefügt. — Bth. weiss oder grünlich.
b. Bth.Stand doldenf. (aus 1 oder mehreren
Schraubein gebildet).
Antheren mit der Basis auf dem Träger sitzend.
— P. gelb
Antheren mit dem Rücken angeheftet. ~ P.
roth, grünlich oder weiss, meist bleibend,
vertrocknend. Bth. in dolden- oder köpf-
chenf. Bth.Stand. Geruch knoblauchartig.
2. PB. röhrig vertoachsen.
P. trichterf. — Bth. gross, in doldig-gabeligen
Bth.Ständen (Schraubein). Ohne Zwiebel.
P. giockenf., mit kurzem, 6z. Saum. — Bth.
klein, in einfacher Traube
II. Kapsel meist scheidewandsp. (septicid) auf-
springend. — Stbg. 6. Gf. 3. Mit W.Stöcken
oder St.Knollen.
P. röhrig, mit 6th., trichterf. Saum. Samen rund-
lich. — Mit St Knolle. Bth. und B. bodenst.
P. 6bl. Samen länglich. — Bth. in endst ,
ährenf. Traube
III. BeerenFr. — Stbg. 4, 6 oder 8. Gf. I oder 4.
Mit W.Stöcken.
1. Bth. ziv. Gf. 4.
Bth. einzeln, endst. B. quirhg. — P.B. und
Stbg. meist 8
2. Bth. zio. Gf. 1.
Stbg. 6. P. röhrenf., mit 6z. Saum. Gf. fadenf.
— Bth. in kurzen Trauben (oder einzeln)
im Winkel der LaubB
Stbg. 6. P. kurz giockenf., 6zähnig. Gf. kurz.
— Bth. einzeln im Winkel häutiger Deck-
schuppen
Stbg. 4. P. tief 4th., mit abstehenden Zipfeln
5. Bth. (durch Fehlschlagen) diöcisch.
Gf. i, mit 3 Narben.
Stbg. 6. P. giockenf., mit 6th. Saum. Bth.-
Stiel (durch eine röhrige Verlängerung des
Bth.Grundes) scheinbar 2gliedrig. — Ohne
LaubB
Scilla.
Ornithogalum.
Gagea.
Allium.
Hemerocallis.
Muscari.
GOLGHIGA-
GEEN.
(Melanthaceeii.)
Colchicum.
Tofieldia.
ASPARAGEEN
(Smilaceen.)
Paris.
Polygonatum.
Convallaria.
Majanthemum.
As^aragus.
2
18 Lüiaceen.
Anthericum. Graslilie, (avöiptj Aehre, Halm.)
A. ramösum L. St. oben abstehend-ästig. B. schmallineal,
rinnig, kürzer als der St. Bth. Stand rispig, mit kurzen Deek-
schuppen. Gf. gerade.
E.Jun. Jul. An steinigen Orten, an Waldrändern, selten.
Am steilen Abhang an der Aare zwischen Brunnadern und
Elfenau, Wäldchen zwischen Bodenacker und Elfenau, in
Gebüschen oberhalb der Hunzikenbrücke, Längenberg, Burg-
dorf, Radelfmgen an der Aare.
A. Lüiägo L. St. einfach. B. lineal, fast so lang als der St.
Bth. gross, in einfacher Traube. Gf. gebogen.
Jun. Jul. An felsigen Abhängen, selten. Burgdorf, Güm-
menen.
Scilla, Meerzwiebel. {fjyXXkcL^ Name der S. maritima.)
S. hifölia L. B. 2 (oder 3), lanzettlineal, unterseits gleichmässig
rippig gestreift, mit scheidiger Basis den St. bis gegen die
Mitte umhüllend. Bth. in 2— 9bth. Traube, blau (selten weiss
oder röthlich), ohne DeckB., die unteren langgestielt. — Die
(zur Bth. Zeit) fleischigen Schalen der Zwiebel aus dem ver-
dickten Grunde der NiederB. und LaubB. früherer Jahrgänge
bestehend.
E.März. Apr. In Baumgärten, stellenweise häufig. Zwi-
schen Wichtrach und Kiesen, Dentenberg, Worb, Linden-
thal (bei der Linde), Tanne bei Lauterbach, Hindelbank,
Kirchberg, Schupfen, Schüpberg, Aarberg, Lyss, Radelfingen.
Anm. S. italica L., mit kleineren hellblauen Bth., nacktem St. und
mehreren B. — S. am<ena L., mit dunkelblauen Bth. und mehreren auirech-
ten, breiten B. — hie und da in Gärten, selten verwildert.
Ornithögalnm. Milchstern.
(opvi; Vogel, yocXa. Milch, von den milchweissen Bth.)
0. umbelldtum L. B. schlaff, rinnig. Bth. weiss, aussen grün,
in endst. Doldentraube, die unteren langgestielt. Stbf. lanzett-
lich.— Die (zur Bth.Zeit) fleischigen, theil weise verwachse-
nen Schalen der Zwiebel sind die modificirten untersten
Theile der vorjährigen B. (1 NiederB. und mehrere LaubB.).
Mai. A.Jun. Auf Wiesen und Aeckern, stellenweise sehr
häufig.
0. nütans L. B. schlaff, rinnig. Bth. nickend, grünlich-weiss,
kurzgestielt, in einfacher Traube. DeckB. länger als die Bth.-
Stiele. Stbf. zu beiden Seiten der Anthere in 2 Zähnchen ver-
längert. — Die fleischigen (nicht verwachsenen) Schalen der
Zwiebel bestehen aus den untersten Theilen der LaubB. der
vorhergehenden Jahrgänge. (Ohne NiederB.)
LiUaceen. 19
E.Apr. Mai. Auf Wiesen und Grasplätzen, in Baumgärten,
stellenweise häufig, z. B. Bern am Stadtbach, an der Neu-
brückstrasse, Holligen, Gurtenthal, Wabern, Elfenau, Waldau,
Muri, Gümligen, Ruhigen, Zollikofen, Burgdorf u. a. O.
Gägea. Gelbstern. (Nach dem Engländer T. Gage.)
G. lutea Schultes. Bodenst. B. einzeln, lineallanzettlich, rinnig.
Bth. Stand doldenf., aus 2-7 ungleich gestielten (in 1—2
Schraubein geordneten) Bth. bestehend. HüllB. 2, laubblatt-
artig. PB. gelb, aussen grünlich. — Die Zwiebel besteht (zur
Bth. Zeit) aus vertrockneten Schalen der früheren Jahrgänge,
einem fleischigen (theilweise verschrumpften) NiederB., der
scheidenf. Basis des grundst. LaubB. und dem damit theü-
weise verwachsenen fleischigen NiederB. des folgenden Jah-
restriebes (einer aus der Achsel des LaubB. entspringenden
Knospe).
Apr. Mai. In Baumgärten, an Hecken, hin und wieder.
Bei Kleinwabern, Gurtenthal, Englisberg, Belp, Worb, Tanne
bei Lauterbach, Uetigen bei Hasle, Farneren und Zimmerberg
bei Oberburg, Burgdorf.
AUium. Lauch. (Lat. Name des Knoblauchs.)
i. B. gestielt, mit eilanzettliche?^ S^weite, P. ausgebreitet.
A. uy^sinum L. (Ramseren.) Zwei bodenst., langgestielte LaubB.,
das untere (mit scheidiger Basis) dem blühenden St., das
obere (mit fleischig verdickter Basis) dem im folgenden Jahr
blühenden Seitenspross angehörend. B.Fläche (durch Dre-
hung) verkehrt, die (nach ihrer Stellung zur B.Scheide) obere
Seite nach unten gekehrt. Bth. in locker-doldigem Bth.Stand.
P. weiss.
Mai. In lichten Wäldern und Hecken, hin und wieder.
Neubrück bei Bern, Bremgarten, Gurten, Längenberg, Belp-
berg, Schupfen, Radelfingen, Stettlen, Burgdorf u. a. O.
2. B. lineal oder röhrig.
a. P. glockig. Innere Stbf. Sspitzig, mit fädUchen Seitenzähnen.
— St. bis zur Mitte von B.Scheiden umhüllt.
f Bth.Stand ohne Zwiebelknöspchen.
A. Pörrum L. Lauch. Wintey^lauch. B. lang, breitlineal. Bth.-
Stand kugehg, vor dem Aufblühen von der Iblättrigen, in eine
lange, grüne Spitze auslaufenden Hülle eingeschlossen. P.
weiss oder röthlich. — 72— 1'". ® und ausdauernd.
Jul. Aug. In Gärten cult. Wahrscheinlich Gulturvarietät
der folgenden Spec.
A. Ampelöprasum L. {c/.iJ.izz'koq Weinstock, Trpaaov Lauch.)
Sommerlaiich. Verschieden durch die längeren Zähne der
20 Lüiaceen.
inneren Stbf. (der die Antliere tragende Zahn so lang als
der ungeth. Theil des Trägers. Seitenzähne fädlich, meist
gewunden) und purpurne Bth. Stiele, — P. röthlich.
Jun. Jul. In Gärten hie und da cult. Aus der Mediterran-
region stammend.
ff Bth .stand mit Zwiebelknöspchen.
A. vinedle L. B. röhrig-lineal, rinnig, zur Bth.Zeit z. Thl. ver-
trocknet. Bth. langgestielt. P. roth. — An der Basis des
Bth. Standes bilden sich eif. Zwiebelchen, welche die Bth.Bil-
dung mehr oder weniger (zuweilen vollständig) unterdrücken.
— Die Zwiebel besteht (zur Bth.Zeit) aus mehreren, von
trockenhäutiger Hülle umschlossenen Zwiebelknospen.
Jun. Jul. Auf sandigem oder steinigem Boden, selten.
Schupfen.
A. sativum L. Knoblauch. B! breitlineal, flach. Bth.Stand
armbth. Hülle in eine lange Spitze verschmälert. Bth. von
den zahlreichen glänzenden Zwiebelchen mehr oder weniger
unterdrückt. P. weiss oder röthhch. — St. vor der Bth.Zeit
meist ringf. gebogen.
Jun. Jul. In Gärten cult. Verwildert auf Grasplätzen der
Elfenau unweit Muri. Aus W.Asien stammend.
b. P. glockig. Stbf. ohne seitliche Zähne. — St. bis zur Mitte
von B.Scheiden umhüllt. Bth.Stand mit Zwiebelknösp-
chen, mit 2 ,Hüll.B., das eine derselben (oder beide)
in eine lange Spitze auslaufend.
A. carindtum L. ß. lineal, schwach rinnig. Bth. langgestielt.
P.B. abgerundet-stumpf, nebst den Bth. Stielen violettroth.
Stbg. viel länger als das P.
Jun.— Aug. An Hecken und steinigen Orten, hin und
wieder. Bei der Hunzikenbrücke, Thurnen, M.Buchsee.
A. olerdceum L. Verschieden durch die kürzeren, das P. nicht
(oder kaum) überragenden Stbg., das grünliche oder blass-
röthliche P. und die meist schmäleren, tiefer rinnigen B. —
Bth. durch die zahlreichen Zwiebelchen mehr oder weniger
unterdrückt, nicht selten ganz fehlend.
Jul. Aug. Wie vorige, aber seltener. Schosshalde bei Bern.
Wäldchen bei Kräyigen, Aarberg.
c. P. ausgebreitet. Stbf. einfach oder mit kurzen Seitenzähnen.
A, Cepa L. Zioiehel. Sommer zioiebel. St. röhrig, unter der
Mitte aufgeblasen. B. aufgeblasen röhrig. Hülle 2bl., kürzer
als der grosse, kugelf. Bth.Stand. Innere Stbg. mit 2 seit-
lichen Zähnchen. P. schmulzig-weiss. Zwiebel gross, aus
fleischig verdickten NiederB. und LaubB.Basen zusammen-
gesetzt. — 72—1™.
Jun. Jul. In Gärten cult. Aus dem Orient stammend.
Liliaceen. 21
A. fistulösimi L. Winterzwiebel. Verschieden durch kleinere
Bth. Stände, grünUche, kürzer gestielte ßth, und einfache Stbf.
(ohne seitliche Zähne). — Zwiebeln gehuschelt, mit dünnen
Schalen (meist Laub B.Basen).
Jun. Jul. In Gärten hie und da cult. Aus Sibirien stammend.
A. ascalönicum L. (Name von der Stadt Askalon in Palästina).
Schalotte. St. röhrig, ohne Anschwellung. B. pfriemlich,
hohl. Hülle 2bl , kurz. P. violett. Zwiebeln gehuschelt.
Jun. Jul. In Gärten cult. Wahrscheinlich Culturvarietät
von A. Gepa L.
A. Schoenö'prasum L. (n/olvo^ Binse, Troarrov Lauch.) Schnitt-
lauch. St. cylindrisch.'B. röhrig, pfriemlich-lineal. Bth.Stand
kugelig. P. Violettroth, länger als die ungezähnten Stbg.
— Zwiebeln (durch die wenig verdickten B.Scheiden} dünn,
in einen kurzen W.Stock auslaufend.
Jun. Jul. In Gärten cult. In N.Asien, Europa (auch in
den Alpen) und in N.Amerika einheimisch.
A. acutdngulum Schrader. St. aus kurzem W.Stock (Sym-
podium) aufrecht, nur an der Basis von B.Scheiden umhüllt,
oben scharfkantig. B. lineal. Bth.Stand kugelig, reichbth.
P. violettroth. Stbg. so lang als das P. Hülle trockenhäutig,
kurz. — B.Scheiden an der St.Basis wenig verdickt, daher
ohne eigentliche Zwiebel.
Jul. Aug. Belpmoos, an Gräben, selten.
Hemerocällis. Tagblume.
(/,yipa Tag, x.aA);o; Schönheit, von der kurzen Dauer der Bth.
— Ursprünglich Name mehrerer Liliaceen.)
H. flava L. St. oben ästig. B. lineallanzettlich, 2zeilig. Bth.
gross, braunroth, in armbth. Schraubein. — V^— !"'•
Jul. Aug. In Gärten cult. (Aus S.Europa stammend.) Hie
und da verwildert. Bei Bern an der Aare unterhalb Neu-
brück, Muri, Hunzikenbrücke, Belpberg bei Oberaar, Kiesen.
Anm. In Gärten cult. H. flava L., mit kleineren, gelben Bth. — Aus
S.Europa stammend.
Muscari. Bisamhyacinthe.
(Name nach dem Moschusgerueh einiger Ai'ten.)
M. botryoides DC. (Blaue Meierysli.) B. 2—5, bodenst., auf-
recht, breitlineal. Bth. kurzgeslie'lt, klein, hellblau, von schwa-
chem, an Pflaumen erinnerndem Geruch, in eif. oder cyündri-
scher Traube, die obersten steril. Die (zur Bth.Zeit) fleischigen
Schalen der Zwiebel aus dem verdickten untersten Theil der
NiederB. und LaubB. früherer Jahrgänge bestehend.
22 Lüiaceen.
Apr. In Baumgärten und Gebüschen, an grasigen Abhän-
gen, hin und wieder. Bern im Rabbenthalwäldchen, Schoss-
halde; Gurtendorf, Kü'chdorf, Kiesen, Bächi bei Utzigen;
NiederLindach, Schupfen; Sensethal bei Burg.
M. raeemösum DC. Verschieden durch die zahlreicheren, schmal-
linealen, schmal- und tiefrinnigen, schlaffen, zur Blüthezeit
zurückgekrümmten und theilweise welken B. und die dich-
teren, kürzeren Bth.Trauben mit dunkelblauen, stärker rie-
chenden Bth.
Apr. A.Mai. In Gebüschen, auf sonnigen Grasplätzen, hin
und wieder. Bern zwischen Weyermannshaus and Bethle-
hem, Altenberg, Zehendermätteli ; Muri, Ruhigen, Gerzensee,
Herrenschwanden, Radelflngen u. a. O.
Anm. M. comosum Mill. Bth. in verlängerter, lockerer Traube, die
obersten steril, langgestielt, schopfig-genähert, nebst den Bth. Stielen blau-
violett. — In Grärten und hie und da verwildert.
Colchicum. Zeitlose. (Nach der Landschaft Kolchis.)
C. autumndle L. Bth. gross, hell-violettroth (selten fast weiss),
mit langer Röhre. Die im folgenden Frühjahr nebst den Fr.
erscheinenden B. lanzettlich, glänzend dunkelgrün, mit röhrig
geschlossenen Scheiden. — Die unterirdischen Theile von
braunen Hüllen (den Ueberresten vorjähriger B.) umgeben.
Innerhalb derselben findet sich (zur Bth.Zeit) eine eif. Knolle
mit seitlicher Furche und gestutztem Ende (die verdickte
Basis des vorjährigen St., d. h. das zwischen LaubB. 1 und
2 gelegene St.Glied desselben). Am Grunde der Knolle ent-
springt (als entwickelte Seitenknospe) der kurze blühende St.
Dieser trägt 2 scheidenf. NiederB., einige, zur Bth.Zeit noch
kurze LaubB. und 1 — 4 B. winkelst,, aus der Mündung der
NiederB. Scheide hervorragende Bth. Im Frühjahr werden
durch Verlängerung des St. die B. und Fr. über den Boden
emporgehoben. — Giftig.
E.Aug.— Oct. (selten und vereinzelt im Frühjahr). Auf
feuchten Wiesen, gemein. Off. die Samen.
Tofi^ldia. (Nach dem engl. Botaniker Tofield.)
T. calyculdta Wahl. St. aus kurzem, faserigem W.Stock auf-
recht. B. lineallanzettlich, die bodenst. in 2zeiligen Büscheln.
Bth. klein, gelblich, kurzgestielt, in ährenf. Traube. Unter
der Bth. eine kurze, kelchartige Hülle (VorB).
E.Mai— Jul. (u. Herbst). An feuchten Orten, besonders
auf Tuffboden, stellenweise häufig. Wylerhölzchen an der
Aare, Eimatt, Wabern an der Aare, Längenberg; bei der
Hunzikenbrücke ; Schwarzwasserthal u. a. O.
Lüiaceen. 23
Paris. Einbeere.
(Par gleich, von den gieicbzähligen Quirlen der LaubB. und Bth.-
Organe. Nach Anderen nach dem trojanischen Prinzen Paris.)
jR quadrifölia L. St. aus langem, kriechendem W.Stock auf-
recht, mit 4 quirligen, ovalen B. PB. grün, die 4 äusseren
lanzettlich, die 4 inneren lineal. Anthere von dem pfriem-
lichen Gonnecliv überragt. Fr. blauschwarz, etwas glänzend.
— Yar. mit 5- (selten 3- oder 6-) zähhgem B.Quirl und meist
entsprechender Abänderung in der Zahl der Bth.Theile. —
Giftig.
Mai. A.Jun. In lichten Wäldern und Gebüschen stellen-
weise sehr häufig.
Polygönatum.
(y:o'k\jc, viel, yovu Knie, Knoten, vom W.Stock.)
P. verticilldtum All. (Convallaria L.) St. aufrecht. B. lanzett-
lich, in 4- (3—6-) bl. (oft theilweise aufgelösten) Quirlen.
Bth. in 2— Bbth. Büschelchen. P. grünlich-weiss. Fr. roth.
Mai. Jun. In Gebüschen und lichten Wäldern, selten.
Bei Wyl, Rüeggisberg.
P. muUißorum All. (Convallaria L.) St. cylindrisch (oder
schwach kantig), etwas überhängend. B. länghch-eif., 2zeüig,
Bth. in meist 2— 5bth., Iseitswendigen Büschelchen. P. weiss
mit grünlichem Saum. Stbf. behaart. Fr. blauschwarz. —
W.Stock (Sympodium) stark, knotig, mit runden Narben
(von abgestorbenen Bth.Sprossen früherer [oft zahlreicher]
Jahrgänge).
Mai. Jun. In Gebüschen, lichten Wäldern und Hecken,
gemein.
Anm. P. officinäle All. (Convallaria Polygonatum L.) Verschieden
durch kantige St., meist l— 2bth. Bth. Stände, grössere Bth. (mit dickerer P.-
Röhre) und kahle Stbf. — Nach älteren Angaben im Brenigartenwald und im
Schwarzwasserthal, wurde in neuerer Zeit nicht mehr beobachtet.
Convallaria. Maiblume. (Gonvalhs, Thal.)
C majdlis L. Maiglöckchen. (Meierysli.) LaubB. 2 (selten 3),
länglich-elliptisch. Bth. wohlriechend, in langgestielter, ein-
seitswendiger, nickender Traube. P. weiss. Fr. roth. — Der
aus kriechendem W.Stock aufsteigende Jahresspross trägt
an kurzer Axe mehrere scheidenf. NiederB., das (durch die
langen, eingerollten Scheiden) scheinbar langgestielte Laub-
B.Paar und (als Zweig aus dem Winkel des obersten Nie-
derB.) den seitenst. Bth.St.
Mai. In Gebüschen und lichten Wäldern, stellenweise
häufig. Engewald behn ZehendermätteU, Wylerhölzchen, bei
24 A7na7yllideen.
Reichenbach, Eimatt, Wiggiswyl bei M.Buchsee u. a. 0.
Auch cult. (zuweilen mit gefüllter Bth.).
Majänthemum. Schattenblume.
(Majus Mai, avO-saov Blume.)
M. hifölium Schmidt. (Smüacina Desf.) St. aus dünnem,
kriechendem W.Stock aufrecht (endst.), 2- (selten 1 oder 3-)
blättrig, B. gestielt, aus herzf. Grunde eilanzettlich. Bth. klein,
weiss, meist zu 2 (an unentwickelten Zweigen) im Winkel
kurzer Deckschuppen, in endst., aufrechter Traube. Fr. roth.
E.Mai. Jun. In Wäldern, gemein.
Aspäragus. Spargel.
A. ofßcindlis L. St. pyramidenf.-ästig, mit kleinen, schuppenf.
B. Aeste mit kurzen, gebüschelten Zweiglein. Bth. zu 1—2,
gelblich-grün, hängend. Fr. roth. — Die jungen, mit Nieder-
B.Schuppen besetzten Sprosse fleischig. — 60— 120cm.
Jun. Jul. In Gemüsegärten cultivirt, selten verwildert, —
Off. die jungen Sprosse.
Anm. Aus der Farn, der Liliaceen werden zahlreiche Spec. als Zierpfl.
cult., hQs. Lilium candidum L., Weisse Lilie; L. bulbiferum L. (Bth. roth)
u. a. Spec. — Fritillaria imperialis L., Kaiserkrone. — Tulipa Gesne-
riana L. in zahlreichen Var. — Hyacinthus orientalis L. (Hyacinthe) u. a.
Fam. 2. Aniaryllideeii.
Bth. zw., regelmässig (oder zygomorph). P. oberst., blu-
menkronenartig mit 6 (in 2 Kreisen stehenden) freien oder am
Grunde röhrig verwachsenen P.B. Stbg. meist 6, in 2 Kreisen,
der P.Röhre oder einer oberst. Scheibe eingefügt. Antheren nach
Innen, seltener seitlich oder an der Spitze aufspringend. FrKn.
Unterst., 8fächerig. Gf. 1. Fr. meist eine Sfächerige, vielsamige
Kapsel. Samen eiweisshaltig. — Meist Zwiebelpflanzen mit bo-
denst., linealen B. Bth. vor der Entfaltung von häutiger Scheide
umschlossen. Aus der das Ende der Zwiebelaxe (des verkürz-
ten St.) bildenden Endknospe entstehen alljährlich einige aus
der Zwiebel hervortretende B. (scheidige NiederB. und LaubB).
und ein seitl. Bth.Stengel, welcher nach langgestrecktem Inter-
nodium ein häutiges DeckB. (VorB.) und eine terminale Bth.
(oder einen Bth.Stand) trägt. Die fleischigen Schalen der Zwie-
bel sind die modificirten untersten Theile der B. früherer Jahr-
gänge. Im Winkel der Zwiebelschalen bilden sich zwiebelf.
Seitenknospen.
650 Spec, meist in den wärmeren Zonen.
Amaryllideen. 25
P. röhrig, mit flachem Saum; am Ende der
Röhre eine schüssel- oder glockenf. Neben-
krone
PB. frei, fast gleich, glockenf. zus.neigend
PB. frei, die inneren viel kürzer, die äusseren
zuletzt abstehend. Antheren oben zugespitzt
Narcissus.
Leucojuin.
Galanthus.
Narcissus. Narcisse.
(vaox'/i Betäubung, vom starken Geruch einiger Arten.)
N. poeticiis L. Weisse N. (Sternenblume.) Bth. gross, nickend,
wohlriechend. Saum des P. weiss. Nebenkrone kurz, gelb,
mit gekerbtem, rothem Saum,
Mai. Auf Wiesen, in Baumgärten, in der Nähe der Häuser,
hin und wieder. Abhang unterhalb Brunnadern. In Gärten
häufig cultivirt.
N. Pseudonarcissus L. Gelbe N. (Glockenblume.) Bth. gross,
nickend. P. hellgelb. Nebenkrone weit vortretend (ungefähr
so lang als die P.Zipfel), röhrig-glockenf., goldgelb, mit un-
regelmässig gekerbtem, faltigem Saum
Apr. In Baumgärten in der Nähe der Häuser, stellen-
weise häufig, z. B. bei Bern an mehreren Orten, Gurtendorf,
Englisberg, Belpberg, Zollikofen, Aezikofen bei Kirchlindach,
Aarberg u. a. O. — Giftig.
Eine wahrscheinlich hybride Zwischenform (P.Zipfel hellgelb,
Nebenkrone dunklergelb, ungefähr V^ so lang als die P.-
Zipfel) auf einer Wiese bei Diessbach.
A n m. In Gärten cult. N. Jonquilla L., N. Tazetta L. Aus S.Europa
stammend.
Leucöjum. Knotenblume. {Iz'jysjc weiss, l'ov Veilchen.)
L. vermmi L. Grosses Schnee- oder Märzglöckchen. B. breit-
lineal, hellgrün. Bth. nickend. PB. weiss, an der Spitze
mit grünem Fleck. Gf. oben keulenf. verdickt.
März. A.Apr. In Baumgärten, in der Nähe der Häuser,
stellenweise häufig. Hasli bei Bern, Schliern bei Köniz,
Gurtendorf, Kehrsatz, Belpberg, Schupfen; an der Sense bei
Burg, Hinterfultigen ; häutiger im östl. Gebiet : Zäziwyl, Mir-
chel bei Konolfingen, Worb, Bantiger, Geristein, Krauchthal,
Burgdorf u. a. 0.
Galanthus. Schneeglöckchen.
(ya^va Milch, avOo; Blüthe.)
G. nivalis L. Schnee- oder Märzglöckchen. B. lineal, bläulich-
grün. Bth. nickend, weiss. Innere PB. aufrecht, oben aus-
gerandet, mit grünem Fleck, innen grüngestreift. — Der
26 Juncaceen.
blühende Jalirestrieb Inldet an der sehr verkürzten Axe 1
scheidiges NiederB., 2 LaubB. und den seitlichen (aus dem
Winkel des oberen B. entspringenden) Bth.St. Nach der
Fr.Reife sterben die oberirdischen Theile vollst, ab ; die un-
tersten Theile des NiederB. und der LaubB. werden zu flei-
schigen Schalen, welche zur Bth.Zeit des folgenden (aus der
Gipfelknospe entwickelten) Jahrestriebes den Hauptbestand-
theil der Zwiebel bilden. — Bei den vorhergehenden Spec.
erzeugt der Jahrestrieb meist eine grössere Anzahl von B.,
die Zwiebel besteht aus zahlreicheren Schalen (den Pro-
dukten mehrerer Jahrgänge) und zwischen denselben finden
sich die Rudimente der abgestorbenen Bth.St.
März. A.Apr. Wie vorige, jedoch im Ganzen häufiger.
Bei Bern im Altenberg, Schosshalde ; Köniz, Schiiern, Ober-
balm, Gurtendorf, Mühlethurnen, Riggisberg, Gerzensee,
Kiesen, Herbhgen bei Diessbach, Hursellen, Zäziwyl, Rüfe-
nacht bei Gümügen, zwischen Bolligen und Krauchthal un-
weit der Stockerensteinbrüche, Zollikofen, Hindelbank, Burg-
dorf (seltener als vorige). Häufig bei Seedorf, Aarberg,
Radelfing-en u. a. 0.
Farn. 3. Juncaceen.
Bth. meist zw., regelmässig. P. trockenhäutig. PB. 6, in
2 Kreisen, bleibend. Stbg. 6, in 2 Kreisen, die 3 inneren zu-
weilen fehlend. FrKn. oberst, aus 3 Garp. gebildet, 1- oder
3fächerig. Gf. 1, mit 3 Narben. Fr. eine 3klappige, 3— viel-
samige Kapsel. Samen eiweisshaltig. — B. lineal oder cylin-
drisch. Bth. klein, grünlich oder bräunhch, einzeln oder in kleinen
Knäuelchen, Köpfchen oder Aehren und meist zu doldentrau-
bigen oder zusammengesetzten, rispig-doldentraubigen , durch
überwiegende Entwicklung je der unteren Zweige übergipfeln-
den Bth. Ständen (Spirren) vereinigt.
250 Spec, zerstreut, meist in den gemässigten Zonen.
Fr. vollst, oder unvollst. 3fächerig, oder Ifä-
cherig, vielsamig. — B. röhrig oder rinnig
Fr. Ifächerig, 3samig. — B. flach, flaumig ge-
wimpert
Juncus.
Luzula.
Jlincus. Binse. (Jüngere binden.)
1. Bth. Stand (durch das aufgerichtete unterste DeckB.) schein-
bar seitenst. St. nackt, an der Basis mit B.Scheiden.
a. Stbg. 3. — St. grün, mit ununterbrochenem Mark.
/. effüsus L. St. aus kurzem W.Stock büschefig gehäuft, grün,
etwas glänzend, (in frischem Zustand) ganz glatt, an der
Juncaceen. 27
Basis mit rothbraunen, glanzlosen Schuppen. Spirren mehr
oder weniger locker. Gf. aus einer kleinen Vertiefung des
Fr.Scheitels entspringend. — Va7\ compactiis Spirre dicht-
knäuelig zusammengezogen.
Jun.— Aug. An feuchten Orten, an Gräben, Ufern, auf
Waldschlägen, häufig.
b. Stbg. 6. — St. bläulich-grün, mit fächerigem Mark.
/. glaucus Ehrh. St. rinnig-gestreift, an der Basis mit glän-
zend-braunen Schuppen. Spirre büschehg-ästig, schief auf-
recht. Fr. stumpf 8kantig, schwarzbraun, durch den blei-
benden Gf. stachelspitzig.
Jun.— Aug. An Gräben und Ufern, gemein.
2. Bth.Stajid endst. St beblättert.
a. Bth. sitzend oder kurzgestielt, in 2— 8bth. Knäueln. —
B. querfächerig. Mit kriechendem W.Stock.
J. obtusiflörus Ehrh. Bth.Stand ausgebreitet-ästig, mit abstehen-
den und zuriickgebrochenen Aesten. Bth. Knäuel vor dem
Aufblühen weisslich. PB. länglich-lineal, weisslich oder blass-
bräunhch, stumpf, so lang als die eif., kurzzugespitzte Fr.
Jul. Aug. An Ufern und feuchten Stellen, ziemlich häufig.
J. lamprocclrpus Ehrh. (k%[jJK^o^ glänzend, x-ap-o; Fr.) Spirre
abstehend-ästig. PB. von ungefähr gleicher Länge, braun,
lanzetthch, kurz stachelspitzig, oder die inneren stumpflich,
kürzer als die glänzend braune, eilanzettliche, in einen kur-
zen Schnabel zus. gezogene Fr.
Jul. Aug. An Ufern und Gräben, auf Sumpfwiesen, gemein.
/. acutiflöinis Ehrh. (J. süvaticus Reichard.) Verschieden
durch die sämmtlich lang und schmal zugespitzten PB. (die
inneren länger und meist an der Spitze auswärts gebogen)
und die in den längeren Schnabel allmählig verschmälerte
Fr. — Köpfchen meist kleiner.
Jul. Aug. Wie vorige, aber seltener.
J, alpinus Vill. (J. ustulatus Hoppe.) Spirre aufrecht-ästig,
Köpfchen klein. PB. schwarzbraun, abgerandet-stumpf, die
äusseren unter dem Ende kurz stachelspitzig, meist kürzer
als die schwarze Fr.
Jul. Aug. An Ufern, hie und da. Schwarzwasser, Sense.
b. Bth. einzeln (nicht geknäuelt).
J. compressus Jacq. W.Stock kriechend. St. etw^as zus. gedrückt.
B. Schmallineal. Spirre aufrecht-ästig. PB. stumpf, ungefähr
halb so lang als die fast kugelige Fr.
Jun.— Aug. Auf Sumpfwiesen, an Gräben und Ufern, hin
und wieder.
28 Irideen.
J. bufönius L. W. faserig. B. pfriemlich. Bth.Stand locker-
gabelästig, mit entfernteD, grünlichen Bth. PB. lanzettlich,
mit breitem Hautrand, länger als die Fr. — Bth.Stand oft
schon an der Basis der Pflanze beginnend, die Bth. auf der-
selben, der Abstammungsaxe abgewandten Seite der Spir-
renäste (scheinbar mit Iseitigen, sitzenden SeitenBth. be-
setzte Axen) (Sicheln). 0
Jul. Aug. An feuchten Orten, an Wegen und Gräben,
gemein.
Lüzula. Hainsimse. (Aus dem ital. lucciola.)
i. Bth. einzeln {nicht geknäuelt).
L. pilösa Willd. (L. vernalis DC.) Bodenst. B. lineal-lanzett-
lich, gewimpert. Spirre fast doldenf., mit gabelig 2 — 3bth., und
einfachen Ibth., nach dem Verblühen zum Theii zurückge-
brochenen Aesten. Samen ujit einem gekrümmten Anhängsel.
Apr. A.Mai. In Wäldern und Gebüschen, gemein.
2. Bth. in 2—5Uh., zu einer Spirre vereinigten Knäueln.
L. mdccima BC. (L. silvdtica Gaud.) W.Stock stark, holzig.
Bodenst. B. breitlanzetthch, in grossem Büschel. Spirre mit
verlängerten Aesten, die DeckB. meist weit überragend. Bth.
braun. — 50 — 70cm.
Mai. Jun. In Wäldern, hin und wieder. Ulmizberg, Belp-
berg, Gümligenberg, Bantiger, Burgdorf u. a. O.
L. dlbida BC. (L. angustifolia Gar che.) B. lanzett-lineal.
Spirre meist von dem untersten DeckB. überragt. Bth.
schmutzig-weiss. — Var. rubella mit röthlichen Bth.
Mai. Jun. In lichten Wäldern gemein.
5. Bth. in 6—i5bth. Aehrchen.
L. campestris BC. B. lineallanzettlich, gewimpert. Aehrchen
meist 3 — 5, elf. oder kugehg, die seitenst. gestielt, das Gipfel-
ährchen überragend, zuletzt nickend. — Mit bogenf. auf-
steigenden Ausläufern. — Var. congesta mit knäuehg zus.-
gedYkngien AehYGhen.YRr.multißora( L.multiflora Bejeune)
mit zahlreicheren, aufrechten Aehrchen, höherem St. und
dicht rasenf. Wuchs (ohne Ausläufer).
Apr. Mai. An Waldrändern und Hecken, gemein. Var.
muUiflora auf Waldlichtungen hin und wieder.
Farn. 4. Irideen.
Bth. zw., meist regelmässig. P. oberst., blumenkronenartig,
PB. 6, in 2 Kreisen, am Grunde meist röhrig verwachsen. Stbg.
3, der Basis der äusseren P.Theile eingefügt, vor den Garp.
Irideen. 29
stehend (ein zweiter, innerer Stbg.Kreis fehlend). Antheren
auswärts oder seitwärts aufspringend. Garp. 3. FrKn. unterst.^
Sfächerig. Gf. nach oben in 3 (meist mehr oder weniger blumen-
blattarlig verbreiterte) Sclienkel getheilt. Fr. eine 3fächerige
Kapsel. Samen eiweisshaltig. — Mit W.Stöcken oder St.Knollen.
Bth.Knospen von scheidigen DeckB. umhüllt.
700 Spec, meist in den wärmeren gemässigten und subtropischen Zonen,
bes. am Cap. d. g. H.
P. röhrig-trichterf , mit langer Röhre und auf-
rechtem, 6th. Saum. — Mit St.Knollen. Bth.
und B. bodenst Crocus.
Aeussere PB. zurückgeschlagen, die inneren
aufrecht. Die blumenblattartigen Gf.Schenkel
auseinandertretend, die Stbg. verdeckend.
Ein an der unteren Seite des 2sp. Vorder-
endes derselben befmdhches Läppchen (Du-
plicatur) stellt die Narbe dar. — Mit W.Stock. B^is.
Crocus. Safran. {y.^6}(.oc, Safran.)
C. vernus All. (Var. "parviflorus Gay.) B. schmallineal, mit
eingerollten Rändern, nebst der P.Röhre von häutiger Scheide
umhüllt. Saum des P. trichterf.-glockig, meist weiss, am
Grunde mit violetten Streifen. Narben kurz, von den An-
theren und dem P.Saum überragt. — Bth. endst, aus kurzem,
zu einer kleinen Knolle verdicktem, unterirdischem St.;
dieser auf einer grösseren Knolle (dem vorjährigen St.)
sitzend. Knollen in netzig-faseriger Hülle (den Resten der
vorjährigen ScheidenB.). Die Knospe für den folgenden
Jahrestrieb im Winkel des obersten LaubB. — 7— 15cm.
März. Apr. Auf etwas feuchten Wiesen, in Baumgärten,
stellenweise häufig. Oberbühl unweit der Bachmühle im
Scherlithal, Längenberg bei Englisberg und am W.Abhang
der Bütschelegg, Kirchdorf, häufig bei Rüeggisberg. — Ort-
schwaben bei Kirchlindach.
Anm. In Gärten cult. : C. lute,us Lam. u. a. Spec. und mehrere Var.
von 0. vernus.
Iris. Schwertlilie. (Ipi; Regenbogen, v. d. bunten Bth.)
/. Pseuddcorus L. (von der Aehnlichkeit der B. mit denen
des Acorus Galamus). B. breit lineallanzettlich, 2zeilig. P.
gross, gelb. Innere PB. spatelf., kürzer und schmäler als
die Gf.Schenkel. — V^— 1™-
Mai. Jan. An Gräben und Ufern, nicht selten. Egelmoos
bei Bern, Seihofenmoos, bei der Hunzikenbrücke, häufig in
Gräben bei Münsingen, Gerzensee, M.Buchseemoos, am Lyss-
bach, u. s. w.
30 Dioscoreaceen.
1. ühirica L. B. lineal, kürzer als der St. P. blauviolett. Aeus-
sere PB. aderig-gezeichnet, am Grunde bräunlich, die inneren
länger als die blumenblattartigen Gf.Schenkel. — 40 — 80cm.
Jun. Auf Sumpfwiesen auf dem Belpmoos. (Früher häufig,
seit der Entsumpfung nur noch in vereinzelten Exemplaren.)
Anm. In Gärten häufig oiilt. : I. germanica L. u. a. Spec. — Gladiolus
inibricatua L., psittacinus L. u. a.
Farn. 5. Dioscoreaceen.
Bth. meist 1 geschlechtig, regelmässig. P. oberst., kurz-
röhi'ig, mit 6th. Saum. Stbg. 6 (in 2 Kreisen), (oder 3), an der
Basis der P.Zipfel. FrKn. unterst., Sfächerig. Gf 3, frei oder
verwachsen. Fr. eine Beere (bei ausländischen meist eine Kapsel).
Samen eiweisshaltig. — Schlingpflanzen mit kleinen grünlichen
Bth., knolhgem W.Stock und netzaderigen B.
160 Spec, meist in der tropischen und südl. gemässigten Zone.
Diöcisch. Fr. eine 3— ösamige Beere. Samen!
kugehg I Tamus.
Tämus. Schmeerwurz.
T. communis L. St. (aus grosser, fleischiger Knolle) kletternd
(rechtswindend). B. langgestielt, herzf., zugespitzt, glänzend.
Bth. klein, gelbgrün, in B.winkelst. Bth.Ständen, die weibl.
in kurzen Trauben (oder einzeln), die männl. in verlängerten
lockeren Trauben oder schmalen Rispen. Fr. roth.
Mai Jun. In Wäldern und Ufergebüschen, hin und wieder.
Wylerhölzchen, Engehalde, an der Aare (1. U.) unterhalb
Reichenbach, Eimatt und Dählhölzh bei Bern, Belpberg,
Längenberg, Bantiger oberhalb Flugbrunnen, M.Buchsee,
Radelfingen u. a. 0.
ORD. IL SPADIGIFLOR^.
Farn. 6. Typhaceen.
Monöcisch. P. aus 3 trockenhäutigen Schüppchen oder feh-
lend. Männl. Bth.: Stbg. meist 3 (1—8), frei oder an der Basis
verwachsen. WeibL Bth. : FrKn. einzeln, Ifächerig, sitzend oder
gestielt. Gf. 1, mit verlängerter Narbe. Fr. 1 sämig, trocken oder
fast steinfruchtartig. Samen eiweisshaltig. — Bth. sehr klein
und zahlreich, in übereinanderstehenden, Igeschlechtigen, cylin-
drischen oder kugelf. Bth.Ständen, die unteren weiblich, die
Typhaceen. 31
oberen männlich. — Sumpfpflanzen mit kriechendem W.Stock
und linealen B.
16 Spec, zerstreut.
Bth.Stände walzenf. (Kolben). , Bth. von feinen
Borsten mngeben, die männl. mit meist 3
(1—5) unten verwachsenen Stbg. — Weibl.
Bth. (gestielter Fr.Kn.) theils einzeln, theils
zu mehreren vereinigt (an unentwickelten
Zweigen) aus der Kolbenaxe entspringend
Bth. in kugehgen Köpfchen. P. aus meist 3
häutigen Schüppchen gebildet. Männl. Bth.
mit 3—8 Stbg. — Weibl. Bth : FrKnoten
sitzend, zugespitzt, frei hervorragend, mit
1 seifiger Narbe
Typha.
Sparganium,
Typha. Rohrkolben.
i. Narbe spatelf.- oder rJiomhisch-lanzettUch. — Weibl. und
7nännl. Bth. Stand, meist genähert.
T. latifolia L. St. und B. steif-aufrecht. B. breit-lineal, bläu-
lich grün, den Bth.Stand überragend. Weibl. Kolben cylin-
drisch, zuletzt schwarzbraun. Narben länger als die Borsten.
- IV2-2V2-.
E.Jun. Jul. In Sumpfgräben, an Ufern, hin und wieder.
Gerzensee; an der Sense oberhalb Thörishaus; an der Saane
zwischen Laupen und Gümmenen; Lobsigensee, Lyss.
T. Shuttleivörthii Koch 6c Sonder (nach dem engl. Naturfor-
scher Rob. Shuttleworth) Verschieden durch die (nach der
Bth.Zeit) von den vortretenden Borsten hellgrauen weibl.
Kolben, die kürzeren, dünneren männl. Bth.Stände und schmä-
leren B. — 80— 150C1«.
Jul. Hin und wieder an der Aare: Kiesen, Hunziken-
brücke, Lyss, Radelfingen. An der Sense bei Thörishaus
und Neueneck.
2. Narbe lineal. — Weibl. und männl. Bth.Stand meist
du?^ch einen Zwischenraum getrennt.
T. angustifölia L. Weibl. Kolben lang und schmal-cylindrisch.
St. von den schmal-linealen B. überragt. — 1—2'".
Jul. An Ufern, in Sümpfen, selten. M.Seedorfsee, Ra-
delfingen.
T. mi7iima Hoppe. ( T. Laxmanni Lepechin.) Weibl. Kolben
kurz-cylindrisch oder fast kugelig. Männl. Bth.Stand ohne
Borsten. Blühende St. mit kurzen, lanzettlichen B. B. der ste-
rilen Sprosse schmallineal, rinnig, bläulich-grün. — 40— 80cm.
Mai. In stehenden Gewässern, längs der Aare, ziemlich
selten. Wichtrach, Belpmoos, unterhalb Muri, Eiholzmoos
32 Araceen.
bei Wabern, Prägels unterhalb Wohlen, Radelfingen, Aar-
berg, Lyss.
Spargänium. Igelkolben.
(GTtapYavov Wickelband, von den langen, schmalen B.)
S. ramösum Huds. St. stark, aufrecht. B. breitlineal, an der
Basis Skantig, mit concaven Aussenseiten. Bth.Köpfchen in
abstehend-ästigem Bth.Stand (in end- und seitenst., lockeren
Aehren).
Jul. Aug. In Gräben, stellenweise häufig. Egelmoos bei
Bern, Gümligenmoos, Belpmoos, M.Bachseemoos u. a. 0.
S. Simplex Huds. Verschieden durch den einfachen, unter-
brochen-ährigen Gesammt-Bth. Stand. Die untersten weibl.
Köpfchen gestielt. B. an der Basis mit flachen Aussenseiten.
— Kleiner.
Jul. Aug. Wie vorige, aber seltener. Muri unterhalb
Mettlen, Gaset bei Köniz, M.Buchseemoos, Schupfen am
Lyssbach, Lobsigensee.
S. minimum Fries (S. natans Sm.). St. schwach, meist
fluthend. B. flach, schmallineal, dünn und schlaff, meist
schwimmend. Bth.Köpfchen wenig zalilreich, männl. 1—2.
Fr. kurzgeschnäbelt.
Jul. Aug. In Gräben im Seihofenmoos. Meyenmoos bei
Burgdorf.
Farn. 7. Araceen.
Bth. 1 geschlechtig oder zw., an einer mehr oder weniger
fleischigen Axe (Kolben) sitzend, am Grunde derselben ein
scheiden!"., oder abstehendes HüllB. P. fehlend oder 4— 9bL
Stbg. 1—9, mit oft kurzen oder fehlenden Trägern, frei oder
verwachsen. FrKn. 1— 9fächerig, mit oft sitzender Narbe. Fr.
beerenartig, 1— mehrsamig (oder trocken). Samen eiweisshaltig
(oder eiweisslos). — Mit unterirdischen (oft knolhgen) Wurzel-
stöcken. B. meist mit anastomosirenden Rippen.
900 Spec. meist in den Tropen.
i. Bth. eingeschlechtig, ohne R, an der Basis
des Kolbens AREEN.
Weibl. Bth. (einzelne, Ifächerige FrKn.)
in Mehrzahl am Grunde des Kolbens, ober-
halb desselben eine Gruppe von Antheren
(je 3—4 eine männl. Bth. bildend). Fr. eine
vielsamige Beere Arum.
2. Bth. zw., mit R, den Kolben ganz be-
deckend ORONTIEEN.
Bth. mit 6th. P., 6 Stbg. und 2— Sfäche-
rigem FrKn Acorus.
Lemnaceen. 33
Arum. Aron.
A. maculdtum L. St. aus kurzem, knolligem W.Stock (dem
verdickten untersten Theil der vorjährigen Pflanze) aufrecht,
mit endst. Bth.Stand. HüllB. trichterf.-eingerollt, oben ein-
seitig geöffnet, blass oder etwas röthlich. Kolben mit vor-
ragendem, keulenf. verdicktem, meist violettem Ende. Fr.
roth. B. bodenst., spiessf.-Seckig (an jungen Pflänzchen läng-
lich-elliptisch oder eif., mit gerundeter oder schwach herzf.
Basis), mit schwarzen Flecken oder ungefleckt. — 15— 30cm.
— Giftig.
Mai. In lichten Wäldern und Gebüschen, stellenweise
häufig, z. B. Wylerhölzchen, Reichenbach, Eimatt, Gurten-
thal, Längenberg, Schupfen, zwischen Laupen und Gümme-
nen u. a. O. — Mit gefleckten B. bisher nur bei Radel-
fingen (in lichtem Wald stellenweise unter der ungefleckten
Form) gefunden.
Acorus. Kalmus.
A. Cdlamus L. (xocT^ajxoc Rohr, Schilf.) W.Stock kriechend.
St. kantig. B. lineal. Bth. Aehre (Kolben) gelblichgrün, durch
das aufgerichtete, lineale, grüne HüllB. scheinbar seitenst.
— Aromatisch. - 60— 120cm. _ O/f. ; der W.Stock.
Jun. Jul. An 2 Stellen am grossen und kleinen M.See-
dorfsee (angepflanzt).
Anm. Als Zierpfl. cult, : Calla sethiopica L. (HüllB. trichterf., weiss),
vom Cap d. g. H.
Farn. 8. liemnaceen.
(Nach Engler Subfam. der Fam. Araceen.)
Bth. 1 geschlechtig, ohne P. Eine endst. weibl. Bth. (ein-
zelner FrKn. mit kurzem Gf. und trichterf. Narbe) mit 1—2
seitenst., je aus einem Stbg. gebildeten (ungleichzeitig ent-
wickelten) männl. Bth., von einer häutigen Hülle umschlossen
(oder ohne solche). Fr. häutig, 1 — mehrsamig. Samen eiweiss-
haltig. — Sehr Ideine, schwimmende Wasserpflanzen, aus blatt-
artig-flachen (einzelnen oder zu mehreren zusammenhängenden)
Sprossen bestehend. B. fehlend (oder sehr klein). Gefässbündel
oft rudimentär (oder fehlend). Einige Arten ohne W. — Die
Arten dieser Familie gehören zu den kleinsten und niedrigst
organisirten Phanerogamen.
20 Spec, zerstreut, z. Th. mit sehr grossen Verbreitungsbezirken.
34 Potameen.
Stbg. (männl. Bth.) 2. Bth.Stand in einer
wagrechten Spalte am Rande der Sprosse
eingeschlossen, zur Bth.Zeit vortretend. —
Mit 1 oder mehreren NebenW
Lemna.
L^mna. Wasserlinse. QS.[j.y{] Sumpf, Teich.)
minor L. Sprosse üach-linsenf., rundlich oder länglich
(2 — 5mm)^ einzeln oder zu 2—3 zusammenhängend, hellgrün,
mit einer einzelnen, hängenden W.Faser. Seitensprosse, %Yie
die Bth.Stände, ans seitlichen Spalten hervortretend. Durch
vereinzelte, schwimmende Sprösschen überwinternd.
Mai. Jun. In Gräben und Teichen, oft als grüne Ueber-
züge die Wasserfläche vollständig bedeckend.
An in. Lemna gibha L. fand sich früher in dem (jetzt ausgetrockneten)
„Weiher" bei Burgdorf.
Farn. 9. Potameen.
(Theil der Fam. Najadaceen Benth. et Hook.)
Bth. z^\^ (oder 1 geschlechtig). P. fehlend (oder glockenf.).
Stbg. 4 (1—3). FrKn. meist 4. Fr. 1 sämig, nicht aufspringend,
trocken oder SteinFr. Samen eiweisslos. — Wasserpflanzen mit
untergetauchten oder schwimmenden B. und kleinen grün-
lichen Bth.
65 Spec, zerstreut, meist in den gemässigten Zonen.
Stbg. 4. Gonnectiv in ein perigonartiges An-
hängsel erweitert. Gf. kurz oder fehlend.
Bth. zw^, in gestielten, über das Wasser
emporragenden Aehren Potamogeton.
Potamog^ton. Laichkraut.
(TüOTajj.o? Fluss, ys^'c-cov Nachbar.)
i. B. sämmüich abioechselnd-2 zeilig (oder nur die obersten
gegenst.)j mit Scheiden oder NebenB. versehen,
a. B. rundlich-elliptisch bis lanzett-lineal.
P. ndtans L. St. meist einfach. B. langgestielt, die oberen
schwimmend, lederartig, breiter oder schmäler elhptisch,
ganzrandig, die untergetauchten lanzettlich, zur Bth.Zeit mehr
oder weniger zerstört. Aehre cylindrisch. — Var. fluitans
Roth. B. länglich-lanzettlich, mit oben gewölbtem B.Stiel,
die untergetauchten zur Bth.Zeit noch vorhanden. Fr. scharf
gekielt.
Potayneen. 35
Jul. Aug. In stehendem und langsam fliessendem Wasser
nicht selten. Belpmoos, M.Seedorfsee u. s. w. (Var. fiuüans
seltener.)
P. plantagineus Ducroz. (P. Horyiemanni Meyer.) B. km*z-
gestielt (B.Stiel meist kürzer als die halbe B.Fläche), haut-
artig durchscheinend, am Rande glatt, oft rothbraun; die
obersten B. meist schwimmend, elf., mit oft etwas herzf.
Basis.
Jul.— Sept. In einem Seitengraben des Gürbekanals bei
Seihofen.
P. lücens L. St. ästig. B. gestielt, elliptisch oder länglich-
lanzettUch, stachelspitzig, am Rande feingezähnelt-rauh, haut-
artig durchscheinend, gross, lebhaft grün, glänzend, sämmt-
lich untergetaucht. Aehrenstiele oben dicker als der St.
Jul. Äug. Im Gerzensee, am nördlichen Ufer.
P. perfolidtus L. St gabelästig. B. sämmtlich untergetaucht,
hautartig durchscheinend, dunkelgrün, aus herz f. -St. umfas-
sender Basis eif. oder eilanzettüch, in der Knospe seitlich
eingerollt. Aehren kurz.
Jun. Jul. In stehendem oder langsam fliessendem Wasser
hin und wieder. An der Aare bei Bern (Gasanstalt), Elfenau,
Belpmoos, M.Seedorfsee u. a. O.
P. crispus L. St. ästig. B. sitzend, sämmtlich untergetaucht,
hautartig durchscheinend, länglich-lanzett-lineal, mit wellig-
ki'ausen Rändern, in der Knospe flach. Aehren km'z. Fr. mit
verlängertem Schnabel.
Jun. Jul. Wie vorige. Sulgenbach beim Mattenhof u. a. O.
b. B. schmal-lineal. St. fädlich.
P, pusillus L. St. ästig. B. schmallineal, meist 3— Srippig.
Aehren klein, 4 — 8bth., auf fadenf. Stielen. Fr. eif.
Jul. Aug. In Sumpfgräben und Teichen, hin und wieder.
P. pectindtus L. St. ästig, sehr verlängert. B. fadenf. -lineal,
mit einer (durch Querrippen mit dem B.Rande verbundenen)
Mittelrippe, sehr lang, an der Basis mit einer den B.winkelst.
Zweig röhrig umfassenden Scheide. Bth. in getrennten
Knäuelchen, in unterbrochener, langgestielter Aehre. Fr.
fast halbkreisf., zusammengedrückt.
Jul. Aug. In Gräben und Bächen, hin und wieder. Egel-
moos bei Bern, Dalmazi, Elfenau, Belpmoos u a. O.
2. B. sämmtlich gegenst., B.Paare in derselben Ebene liegend.
P. densus L. St. gabelästig. B. St.umfassend, eif. oder lanzett-
lich, durchscheinend häutig, hellgrün, meist gefaltet, die
oberen dicht gedi'ängt. Aehren armbth., kurzgestielt.
36
Cyperaceen.
Jul. Aug. In Gräben und Bächen, häufig, z. B. Sulgen-
bach beim Mattenhof u. s. w.
Anm. Zannichellia palustris L.p unweit der westl. Gebietsgrenze bei
Busswyl; früher im Seihofenmoos, wurde daselbst in neuerer Zeit nicht mehr
gefunden.
ORD. III. GLUMIFLORiE.
GARIGEEN.
Farn. lO. Cyperaceen.
Bth. zw. oder 1 geschlechtig. P. aus feinen Borsten bestehend
oder fehlend. Stbg. 3, seltener 1—2 (oder 4— mehr). Antheren
mit der Basis auf dem Träger befestigt. FrKn. Ifächerig, mit
1 Samenanlage. Gf. 1, mit 2 oder 3 Narben. Fr. eine 1 sämige
SchliessFr. (Nüsschen), nackt oder in eine Hülle (Fr.Schlauch)
eingeschlossen. Samen eiweisshaltig, mit sehr kleinem Embryo.
— Bth. im Winkel schuppenf. DeckB. (Deckschuppen), zu Aehren
vereinigt; diese einzeln, in zus.gesetzten Aehren oder Trauben
oder kopfartigen Knäueln, z. Thl. in rispig-doldentraubigen, durch
überwiegende Entwicklung je der untern Zweige übergipfelnden
GesammtBth.Ständen (Spirren). B. mit geschlossenen Scheiden.
2200 Spec. (Carex c. 500, Cyperus c. 400 Spec), über die ganze Erde verbreitet,
meist an feuchten Standorten.
'/. Bth. Igeschlechtig, ohne P. FrKn. und
Fr. in scheidiger Hitlle (Fr.Schlauch)
eingeschlossen.
Weibl. Bth. (FrKn.) an einem verkürzten, aus
dem Winkel der Deckschuppe entspringen-
den Zweiglein seithch (in der Achsel eines
an den Rändern verwachsenen, den Fr.-
Schlauch bildenden TragB. [VorB.]). Männl.
Bth. (8 Stbg.) im Winkel schuppenf. DeckB.
— Bth. in einfachen oder zus.gesetzten
Aehren
2. Bth. meist zic, mit oder ohne P. (Borsten).
a. Deckschuppen 2zeihg-dachig.
P. fehlend. Aehrchen meist reichbth., — doldig
gehuschelt
P.Borsten 1—6, oder fehlend. Aehrchen wenig-
bth. Untere Deckschuppen steril. — Aehr-
chen in endst. Köpfchen
b. Deckschuppen spiralig (allseitig-dachig).
a. P.Borsten kürzer als die Deckschuppen oder fehlend,
t Stbg. 2 (selten 3).
P. fehlend. Aehrchen 1— 3bth., die unteren
Carex.
SGIRPEEN.
Cypei^iis.
Schoenus.
Cladium.
Rhynchospora.
Heleocharis.
Scivpus.
Eynophorum,
Cyperaceen. 37
Deckschuppen kleiner, steril. — Aehrchen
geknäuelt, in end- und seitens!. Spirren .
tt Stbg. 3.
Gf. mit verdickter, bleibender Basis. Untere
Deekschuppen Ideiner, ohne Bth. — Aehr-
chen mehrere, in endst., köpfchenf. ge-
drängten Spirren
Gf. mit verdickter, durch eine Einschnürung
vom FrKn. getrennter, bleibender Basis.
Aehrchen einzeln, endst. St. mit röhrigen
Scheiden, ohne LaubB
Gf. ohne Verdickung, abfallend oder als kurze
Stachelspitze bleibend. — Aehrchen in
Knäueln, zus.gesetzten Aehren oder Spirren,
seltener einzeln
ß. P.Borsten meist zalilreicli, nach dem Verblühen die
Deckschuppen als weisser Haarschopf weit überragend.
Aehrchen einzeln oder doldig gehuschelt . .
Cärex. Riedgras. Segge.
1. Aehrchen einzeln, endständig. Narben 2.
C. Davallidna Sm. (nach dem Schweiz. Botaniker E. Davall).
Diöcisch. St. dünn, oben nackt. B. eingerollt-fädüch, nebst
dem St. durch kleine Zähnchen rauh. Aehrchen 1 geschlechtig.
Fr.Aehre locker, mit abstehenden, lanzetthchen Fr.Schläuchen.
In dichten Rasen. — Hin und wieder finden sich Exemplare
mit androgynischen Aehrchen (meist weibl. Bth. an der
Basis des männl. Aehrchens).
Apr. Mai. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, häufig.
C. diöica L. Verschieden durch den Ausläufer treibenden W.-
Stock, die einzelnen (oder zu wenigen gebüschelten), nebst
den B. glatten St. und die kürzeren, eif. Fr.Schläuche. —
Auch bei dieser Art kommen hin und wieder androgynische
Aehrchen vor.
Apr. Mai. Auf Sumpfwiesen, selten. Lochbach und Win-
tersei (oberhalb Burgdorf}.
C, pulicdris L. Monöcisch. St. dünn, oben nackt. B. fädhch-
eingerollt. Aehrchen androgynisch (männl. und weibl. Bth.
enthaltend), oben männl., unten weibl. Die wenig zahlreichen,
etwas entfernten Fr.Schläuche nach beiden Enden verschmä-
lert, rippenlos, glänzendbraun, abstehend, zuletzt hängend.
Deckschuppen vor den Fr.Schläuchen abfallend.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen, selten. Eimatt bei Bern,
Eiholzmoos bei Wabern, Lobsigensee, Lochbach bei Burgdorf.
38 Cyperaceen.
II. Aehrchen mehrere, androgynisch [männl. und
weibl Bth. enthaltend), in eine endst., zus.gesetzte
Aehre vereinigt. Narben 2.
(Selten einzelne oder sämmtliche Aehrchen Igeschlechtig.)
i. Aehrchen ungleich, die einen weibl., die andern männl.
oder androgynisch.
C. disticha Huds. (C. intermedia Good.) W.Stock kriechend,
mit faserigen Scheiden. St. unterhalb der Aehre scharf 3-
kantig, rauh. B. lineal. Aehre längiich-eif., gelbbraun, oft an
der Basis unterbrochen. Die unteren Aehrchen weibl., die
mittleren männl. oder androgynisch (an der Basis weibl.),.
das oberste weibl. Fr. Schläuche plan-convex, gerippt, mit
verlängertem Schnabel. — Zuweilen mit abweichender Ver-
theilung der männl. und weibl. Bth.
Mai. Jun. In Sumpfgräben und Teichen, hin und wieder.
Egelmoos bei Bern, M.Buchseemoos, M.Seedorfsee, Lob-
sigensee.
2. Aehrchen sämmtlich androgynisch.
a. Aehrchen oben männl., unten weibl.
C. vulpina L. St. scharf Skantig, mit concaven Seiten und
rauhen Kanten. B. breitlineal. Aehren eif.-länglich, braun,
an der Basis oft doppelt zus.gesetzt. Fr.Schläuche sparrig-
abstehend, plan-convex, geschnäbelt, 5— 9rippig. — In dichten
Büscheln. — Var. mit grünlicher Aehre (C. nemorosa
Willd).
Mai. Jun. In Sümpfen und Gräben, hin und wieder.
Belpmoos, Laupen, Lobsigensee u. a. O.
C muricdta L. St. 3kantig, mit flachen Seiten, unter der Aehre
rauh. B. flach. Aehren grünlich-braun, an der Basis meist
unterbrochen. Fr.Schläuche sparrig-abstehend, eilanzettlich,
mit undeutlichen oder fehlenden Rippen, etwas länger als
die Deckschuppen. — Var. mit blassen Deckschuppen and
unterbrochener Aehre (C. divulsa Gaud.).
Mai. Jun. Auf Wiesen, an Wegen und Hecken, gemein.
Var. divulsa an schattigen Orten.
C. teretiüscula Good. St. dünn, stumpf Skantig. B. schmal-
lineal, bläulich-grün. Aehre länglich, braun, meist ziemlich
dicht. Fr.Schläuche höckerig-gewölbt, aufrecht, glänzend-
braunschwarz, auf der Innenseite rippenlos, auf der äusseren
mit einigen divergirenden Falten. Schnabel so lang oder
länger als der verdickte Theil der Fr.Schläuche. — In schwa-
chen Büscheln.
Mai, Jun. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, selten. Am
Lobsigensee.
Cyperaceen. 39
C, paniculdta L. St. Skantig, mit flachen Seiten und sehr
rauhen Kanten, an der Basis mit braunen Scheiden. B. breit-
lineal. Aehrchen zahlreich, in grossem, rispig zusammenge-
setztem Bth.Stand. Fr.Schläuche aufrecht, gelblicli-braun, mit
schwachen oder fehlenden Rippen. — In grossen, dichten
Büscheln. — V2— 1".
Mai. Jun. In Sümpfen, an Gräben, Ufern, häufig.
C. "paradöxa Willd. St. Skantig, mit etwas gewölbten Seiten,
an der Basis von braunen, zerfaserten B.Resten umhüllt, ß.
schmallineal, bläulich-grün. Aehrchen in länglichem, zu-
sammengezogen-rispigem Bth.Stand. Fr.Schläuche aufrecht,
glanzlos, beiderseits mit zahlreichen starken Rippen.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, hin und
wieder. Eimatt bei Bern, Gümligenmoos, Worblensümpfe
bei Vechigen, Lobsigensee u. a. O.
b. Aehrchen oben weibl., unten männl.
t St. einzeln oder zu wenigen gebfischelt, aus verlängertem, kriechendem
W.Stock.
C hrizoides L. Seegras. Crin vegetal. St. dünn, nickend. B.
schmallineal, hellgrün. Aehre blassbräunlich, aus 4—8 ge-
näherten, lanzettlichen, meist auswärts gekrümmten Aehrchen
bestehend. Fr.Schläuche planconvex, lanzettüch, mit gezäh-
neltem Rand.
M.Mai. Jun. In lichten Wäldern, an einzelnen Stellen sehr
häufig. Bremgartenwald bei Weyermannshaus, Wylerhölzli
bei Bern, Uettligen, M.Buchseewald, Schupfen, Krauch thal
u. a. O.
tt St. in dichten Büscheln, aus kurzem (nicht kriechendem) dichtfaserigem
W.Stock.
C. re^nöta L. St. dünn, meist überhängend. B. schmallineal,
schlaff. Aehrchen 5—10, eif., grünlich, die unteren sehr ent-
fernt, im Winkel langer, abstehender, schmaUinealer DeckB.
Fr.Schläuche aufrecht, planconvex, länger als dieDeckschuppen.
Mai. Jun. An feuchten Stellen der Wälder, ziemlich häufig.
C. echindta Murr. (C. stellulata Good.) B. schmal, scharf zu-
gespitzt, kürzer als die St. Aehre aus 3—5 rundhch-sternf.,
grünen oder bräunlichen Aehrchen bestehend. DeckB. schup-
penf., kürzer als die Aehrchen. Fr.Schläuche sparrig- abste-
hend, geschnäbelt, ihre Deckschuppen weit überragend.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen und Waldsümpfen hin und
wieder. Bremgartenwald, Löhrmoos, N.Lindachwald, Meyen-
moüs bei Burgdorf u. s. w.
C. leporina L, St. fast glatt. Aehre aus 3—6 genäherten, ovalen,
hellbraunen, etwas glänzenden Aehrchen bestehend. Fr.
Schläuche aufrecht, mit flügelartigem Hautrand, so lang als
40 Cyperaceen.
die bräunlichen, von grüner Rippe durchzogenen Deekschup-
pen. — In dichten Rasen.
Mai. Jun. Auf Sumpf- und Wald wiesen, ziemlich häufig.
C. elongdta L. St. scharf Skantig, rauh. Aehre aus 8—12 läng-
hchen, schief abstehenden, etwas entfernten, bräunlichen
Aehrchen bestehend. Fr.Schläuche abstehend, starkgerippt,
länger als die breiteif. Deckschuppen. — Hellgrün.
Mai. Jun. In Gräben und Sümpfen, hin und wieder.
Bremgartenwald, Meyenmoos bei Burgdorf.
111. Aehrchen (AehrenJ getrennt, sämmtlich igeschlech-
tig, die oberste oder die oberen mömnl., die unteren
weibl.
(Selten einzelne androgynische Aehren.)
A. NARBEN 2.
C. striata Good. (C. caespitosa Gay. non L.) St. scharf 3-
kantig, steif. Fr.Aehren 2—3, aufrecht, walzenf., schwarz und
grün gescheckt, sitzend oder die untersten kurzgestielt. DeckB.
der untersten Aehre laubblattartig. Fr.Schläuche gedrängt,
flach, breitelliptisch, grün, mit deutlichen Rippen. Deck-
schuppen schwärzlich, mit grüner Rippe. — In grossen, dichten
Büscheln mit netzig zerfaserten B.Scheiden. — Var. in Zahl,
Form und Länge der Aehren, Lauge und Form der Deck-
schuppen. — 72—1™.
Mai. Jun. In Sümpfen, an Ufern, gemein.
C. vulgaris Fries. (C. caesj)itosa Good. C. Goodenoughii Gay.)
Verschieden durch den Ausläufer treibenden W.-Stock, die
mehr vereinzelten, kürzeren St., die auf der Vorderseite ge-
wölbten Fr.Schläuche mit undeutlichen Rippen und die meist
kürzeren Aehren. — B.Scheiden nicht netzig zerfasert. ~
Sehr veränderlich. (Mehrere Formen in neuerer Zeit als
eigene Arten beschrieben.) Var. chlorocarpa Fr.Schläuche
hellgrün, mit kurzen Deckschuppen. Var. fuliginosa Deck-
schuppen und der freie Theil der Fr.Schläuche schwärzlich
— u. a. — 10— 60cm.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, häufig.
C. acuta L. St. scharf 3kantig, oben sehr rauh. Fr.Aehren 3—5,
verlängert-walzenf., gegen die Basis verdünnt und lockerbth.,
die unteren gestielt, nickend, mit langen DeckB. Männl.
Aehren meist 3. Fr.Schläuche gestielt, oval, beiderseits ge-
wölbt. Deckschuppen schwärzlich, mit grüner Rippe. ~
Mit Ausläufern. Weibliche Aehren nicht selten an der Spitze
männl. — 60— 120cm.
Mai. Jun. In Sümpfen, an Ufern, hin und wieder. Egel-
moos bei Bern u. a. 0.
Cyperaceen. 41
B. NARBEN 3.
1. F7\ Schläuche ungeschnäbelt oder mit cylindrischem, meist
kurzem Schnabel. — Männl. Aehren meist einzeln.
a. Fr.Schläuche behaart.
f DeckB. der Aehren scheidenlos (oder das unterste mit kurzer Scheide).
C. j^ilulifera L. Ohne Ausläufer. St. lang und schlaff, zuletzt
überhängend. Fr.Aehren meist 3 (seltener bis 5), rundlich,
dicht gedrängt und der sehmalen männl. Aehre sehr ge-
nähert. Fr.Schläuche rundlich, grün, ungefähr so lang als
die braunrothen, scharf zugespitzten Deckschuppen. DeckB.
der unteren Aehre linealpfriemlich, abstehend.
Apr. Mai. In Wäldern, besonders in Lichtungen, hin und
wieder, Bremgartenwald, N.Lindachwald, Bantiger, Schupfen,
u. a. O.
C. tomentösa L. Mit Ausläufern. St. steif- aufrecht. B. schmal-
lineal, bläulich-grün. 1 — 2 sitzende, kurz-cylindrische , ge-
näherte oder etwas entfernte Fr.Aehren, mit wagrecht ab-
stehenden DeckB. Fr.Schläuche fast kugelig, dicht graufilzig,
länger als die Deckschuppen.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen, an feuchten Stellen der Wäl-
der, selten. Belpmoos; zwischen Aarberg und Lyss.
C. montdna L. W.Stock stark, holzig, mit zerfaserten B.Resten
dicht besetzt, ohne Ausläufer. St. schlaff, zuletzt überhän-
gend. B. schlaff, hellgrün, die unteren mit rothen Scheiden.
Männl. Aehren cylindrisch-keulenf. Fr.Aehren 1—3, sehr ge-
nähert, DeckB. häutig mit kurzer Stachelspitze oder grüner,
pfriemlicher Spitze. Fr.Schläuche kurzflaumig, so lang oder
etwas länger als die schwarzbraunen Deckschuppen.
E.März— Mai. In Gebüschen und lichtem Wald, an Wald-
rändern, ziemlich häufig.
C. vei^na Vill. (C. praecox Jacq.) W.Stock mit kurzen Aus-
läufern. B. starr, gekielt, meist kürzer als der St. Fr.Aehren
1—3, länglich-eif., braun, genähert, die untersten meist ge-
stielt, mit einem häutigen, seltener laubblattartigen DeckB.
Fr.Schläuche verkehrt-eif., stumpf 3kantig, sehr kurz ge-
schnäbelt. Deckschuppen braun, mit grüner, in eine Stachel-
spitze auslaufender Rippe. Männl. Aehre keulenf. — Var.
mit langen, schlaffen St. und B. und blattartigem unterem
DeckB. (C. umbrosa Host.), selten mit langgestielter, fast
grundst. unterster Aehre.
März-Mai. Auf trockenen Rasenplätzen, häufig; y?ii\ um-
brosa an schattigen Orten.
tt DeckB. der Aehren sämmtlich häutig-scheidig.
C. hümilis Leysser. W.Stock stark, holzig. B. schmalhneal,
ausgebreitet, viel länger als die St. Weibl. Aehren locker,
meist 3- (selten mehr-) bth., entfernt, die unterste fast am
42 Cyperaceen.
Grunde des kurzen St.; Aehrenstiele in locker anliegende,
am Rande weisshäutige Scheiden eingeschlossen. Deckschup-
pen (der Bth.) weisshäutig.
Apr. Mai. An felsigen Abhängen im Schwarzwasserthal,
selten.
C digitdta L. B. flach-lineal, in bodenst. Büschel. Blühende
St. seitenst., an der Basis mit braunrothen Scheiden, ohne
LaubB. Fr.Aehren 2—3, gestielt, lineal, locker (Fr. 5—8), die
oberste meist die männl. Aehre überragend. Fr.Schläuche
länglich, ungefähr so lang als die gelbbraunen Deekschuppen.
Apr. Mai. In Wäldern und Gebüschen, gemein.
C. ornühöpoda Willd. (opvi? Vogel, ttou; Fuss, von den
dicht gedrängten Aehrchen.) Verschieden durch die kürzeren
und kürzer gestielten Fr.Aehren, welche unter der männl.
Aehre dichtgedrängt stehen und dieselbe oft überragen. Deck-
schuppen kürzer als die Fr.Schläuche. — 5—15 cm.
Apr. Mai. In Gebüschen und lichten Wäldern, bes. auf
Waldschlägen, stellenw^eise häufig. Steinhölzli und Dählhölzli
bei Bern, Gurten, Belpberg u. s. w.
b. Fr.Schläuche kahl.
t Mit kriechenden Ausläufern. St. einzeln oder zu wenigen gebüschelt.
C alba Scop. B. borstlich-lineal, hellgrün, kürzer als der St.
Fr.Aehrchen 2—3, gestielt, locker, entfernt, die oberen zu-
letzt die männl. überragend. Aehrenstiele aus den häutig-
scheidigen DeckB. vortretend, Fr.Schläuche eif. oder birnt.,
mit zahlreichen Längsrippen. Deckschuppen weisshäutig,
abfällig. — Mit verlängertem, kriechendem W.Stock.
Apr. Mai. In lichten Wäldern, stellenweise sehr häufig.
Dählhölzli und Steinhölzli bei Bern, Egghölzli bei Muri, in
Ufergebüschen der Aare oberhalb der Hunzikenbrücke, an
der Sense, im Schwarzwasserthal u. a. O.
C. pilösa Scop. St. an der Basis mit rothbraunen Scheiden. B.
der sterilen Büschel breitUneal, gewimpert. Fr.Aehren 2 — 3,
sehr locker (Fr. auseinandergerückt), entfernt, langgestielt.
DeckB. langscheidig, mit laubblattartiger Spitze. — 30— 60cm.
Mai. Jun. In Wäldern, selten, aber meist in zahlreichen
Exemplaren. Bremgartenwald bei Bern, an mehreren Stellen,
z. B. am Weg vom Glasbrunnen nach der Eimatt und ober-
halb Hasli; Gäbelbachschlucht ; unweit Felsenau; Engewald;
Steinhölzli u. a. O.
C. panicea L. (panicum, Hirse, von den gedunsenen Fr.Schläu-
eben.) B. bläulich-grün, lanzettlineal, kurz. Fr.Aehren 1 — 3,
cylindrisch, locker, aufrecht, etwas entfernt. DeckB. mit schei-
Cyperaceen. 43
diger Basis. Fr. Schläuche gedunsen, grünlich, die breit-eif.,
rothbraunen Deckschuppen überragend.
Mai. Auf sumpfigen Wiesen, an Bächen, häufig.
C limösa L. St. dünn und glatt (oder oben etwas rauh). B,
Schmallineal, rinnig, zus.gefaltet. Fr.Aehren 1 — 2, länglich-
oval, lang und dünn gestielt, nickend, z aletzt hängend. DeckB.
ohne Scheiden (oder das unterste kurzscheidig). Fr.Schläuche
zus.gedrückt, gerippt, grünlich, ungefähr so lang als die roth-
braunen Deckschuppen.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen, selten. Am Lobsigensee,
Badelfingen.
C. glauca Scop. (C. ßacca Schreb.) St. fast rund, glatt. B.
bläulich-grün, gekielt. Männl. Aehren 1—3. Fr.Aehren 2—4,
verlängert-cylindrisch, zuletzt nickend, schwarzbraun. Fr.
zahlreich, gedrängt. Fr.Schläuche ohne Bippen. — Sehr ver-
änderlich. Fr.Schläuche zuweilen etwas behaart. DeckB. der
Aehren mit kürzeren oder längeren Scheiden.
Apr.— Jun. An feuchten Stellen, in Wäldern und Gebü-
schen, gemein.
ff Ohne Ausläufer. St. in grösseren Büscheln.
C. mdxima Scop. (C. pendula Huds.) St. SkanLig. B. breit,
lanzettlineal. Fr.Aehren 3—6, sehr verlängert (10— 15cm)^
grünhch, nickend, zuletzt hängend, am Grunde verdünnt und
locker. DeckB. langscheidig. Fr.Schläuche kurz geschnäbelt.
— In grossen, starken Büscheln. — 7^—1 Vs"".
Mai. Jun. In feuchten Wäldern und Schluchten, hin und
wieder. An waldigen Abhängen an der Aare, Engewald^
Bremgartenwald, Gurtenthal, Belpberg, Burgdorf, Badelfingen
u. a. O.
C pallescens L. B. schmallineal, schlaff, die unteren mit kurz-
flaumiger Scheide. Fr.Aehren 2—3, gestielt, länglich-eif., blass-
grün, ziemlich genähert, aufrecht, oder die untersten nickend.
Fr.Schläuche schnabellos, grün, gestreift, ungefähr so lang
als die blassen Deckschuppen.
Mai. Jun. Auf schattigen Grasplätzen und Waldwiesen,
häufig.
2. Schnabel der Fr.Schläuche plan-convex, verlängert, mit
2 geraden (nicht div er gir enden) Zähnen. — Männl. Aeh-
ren meist einzeln.
(Fr.Schläuche kahl. — Meist ohne Ausläufer. St. gebüschelt.)
C p^dva L» Fr.Aehren 2 — 4, rundlich, oder etwas länglich, geLb-
lich-grün, sitzend oder kurzgestielt, mit abstehenden DeckB.
Fr.Schläuche gedrängt, sparrig- abstehend, kugehg-eif., ge-
rippt, mit langem, 2zähnigem Schnabel. Deckschuppen kürzer
als die Fr.Schläuche. Sehr veränderlich. — Var. Oederi (C.
44 Cyperaceen.
Oederi Ehrh.). Fr.Aehren Idein, randlich, gedrängt. Fr.-
Schläuche klein, mit kurzem, geradem Schnabel. — Var.
'polystachya Gaud Fr.Aehren 3—6, grösser, etwas verlän-
gert, mehr oder weniger auseinandergerückt. Fr.Schläuche in
einen langen, zurQckgeki'ümmten Schnabel allmählig ver-
schmälert.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen, an Wegen, Ufern, gemein.
Var. Oederi auf feuchtem Sandboden, hin und wieder (z.
Thl. in sehr kleinen, 2— 5cm, hohen Exemplaren). An der Aare
oberhalb der Hunzikenbrücke u. a. O. Var. polystachya Ei-
matt bei Bern u. a. O.
€. Horyiscliuchiäna Hopiße (nach F. Hornschuch, Prof. in Greifs-
wald). Locker rasig, oft mit kurzen Ausläufern. St. stumpf
Skantig, glatt. B. flachlineal. Fr.Aehren 2—3, längUch-eif., die
unterste etwas entfernt, meist vortretend-gestielt. DeckB.
meist aufrecht, mit verlängerten Scheiden. Fr.Schläuche ge-
drängt, eif., mit langem 2zähnigem Schnabel. Deckschuppen
kürzer als die Fr.Schläuche, mit grüner, vor der Spitze ver-
schwindender Rippe. — Zeigt je nach dem Standort ver-
schiedene Abänderungen, auch linden sich hie und da (wahr-
scheinl. hybride) Uebergangsformen zwischen dieser und der
vorigen Spec.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen, an Ufern, hin und wieder.
C. distans L. Verschieden durch die weiter entfernte untere
Aehre, die (durch die vortretende Rippe) kurz stachelspitzigen
Deckschuppen und die an der Innenseite mit kleinen Stachel-
chen besetzten Zähne des Fr.Schlauches. — Ohne Ausläufer.
Mai. Jan. Wie vorige. Eimatt, Belpmoos u. a. O.
C süvdtica Huds. St. nickend. B. hellgrün, breitlineal, schlaff.
Fr.Aehren 3—6, lineal, locker, grünlich, langgestielt, zuletzt
hängend, mit langen, an der Basis scheidigen Deck-B. Fr.-
Schläuche glatt, langgeschnäbelt. Deckschuppen blasshäutig,
mit grüner Rippe. — In dichten Büscheln.
Mai. Jun. In Wäldern und Gebüschen, gemein.
3. Schnabel der Fr.Schläuche mit 2 diver gir enden Zähnen.
— Männl. Aehren meist 2 — 5.
(Mit kriecheudeu Ausläufern.)
a. Fr.Schläuche kahl. — DeclvB. der Aehren nicht scheidig.
C, ampulldcea Good. (C. rostrata Withering.) St. stumpf-
kantig, glatt. B. blaugrün, schmallineal, rinnig, meist länger
als die St. Fr.Aehren 2—3, cylindrisch, gelblich-grün, auf-
recht. Fr.Schläuche fast wagrecht abstehend, gedrängt, dünn-
häutig, rundlich-eif., aufgeblasen, geschnäbelt. Männl. Aehren
dünn, blassbraun.
Cyperaceen. 45
Mai Jun. In Gräben, an Bächen und seichten, stehenden
Gewässern, ziemlich häufig und meist gesellig, z. B. im Löhr-
moos bei Herrenschwanden u. a. O.
C. vesicdria L. Verschieden durch die dickeren Aehren mit
grösseren Fr.Schläuchen, die lanzetthnealen, gekielten, grünen
B. und die scharfkantigen rauhen St.
Mai. Jun. Wie vorige, aber seltener. Bremgartenwald in
kleinen Tümpeln zwischen Länggasse und Neubrückstrasse,
Drakaugraben u. a. O.
C. pahidösa Good. (C. acutiformis EJwh.) St. scharf Skantig,
mit rauhen Kanten, an der Basis mit braunen, zerfaserten
Scheiden. B. graugrün, lanzettlineal, gekielt. Fr. Aehren 2 —
3, cylindrisch, aufrecht. Fr.Schläuche länglich-eiförmig, längs-
rippig, meist länger als die schwarzbraunen, lanzettlichen
Deckschuppen. Männl. Aehren 2 — 3, dunkelbraun, mit abge-
rundet-stumpfen unteren Deckschuppen. — V2— l""-
Mai. Jun. In Gräben, an Ufern, gemein.
C. 7Hpd7^ia Curtis. Verschieden durch die ei-kegelf. Fr.Schläuche,
die scharf zugespitzten Deckschuppen der männl. Aehren und
die nicht faserig zerreissenden Scheiden der B. — Stärker
und grösser als vorige. B. breit lanzettlineal. Männl. Aehren
3—5. — 1—172"^.
Mai. Jun. In Teichen und Sumpfgräben, selten. Schupfen,
Seedorf.
b. Fr.Schläuche behaart.
C. filiförmis L. St. dünn, fast cylindrisch, glatt oder unter den
Aehren rauh. B. borstenf.-lineal, rinnig, kahl, graugrün. Fr.-
Aehren 2—3, länghch-eif. DeckB. ohne Scheiden (oder das
untere kurzscheidig). Fr.Schläuche gedunsen. Deckschuppen
braun, mit blasserer Rippe.
Jun. In stehenden Gew^ässern, hin und w^ieder. Am Lob-
sigen- und Moosseedorfsee. Gerzensee, Meyenmoos bei Burg-
dorf.
C. hirta L. St. stumpfkantig, glatt. B. lineal, nebst den Scheiden
behaart. Fr.Aehren 2—3, entfernt, aufrecht. Fr.Schläuche
längsrippig, mit langzugespitzten, grünlichen oder bräunlichen
Deckschuppen. Das unterste DeckB. langscheidig. — Mit
langem, kriechendem W.Stock. — Var. mit kahlen B. und
B.Scheiden (C. hirtaefor^nis Pers.)
Mai. Jun. Auf feuchten Rasenplätzen, an Wegen und
Gräben, ziemlich häufig, z. B. am Stadtbach beim Insel-
spital u. a. O.
Anm. C Buxbaumii Wahl., früher auf einer Sumpfwiese des Belp-
mooses (unweit des Hühnerhubeis) häufig, ist daselbst in Folge der Ent-
sumpfung verschwunden. — 0. canescens L., früher auf dem Gümligenmoos
und 0. caespitosa L,, früher auf dem Meyenmoos, wurden in neuerer Zeit,
so weit uns bekannt geworden, nicht mehr gefunden.
46 Cyperaceen.
Cyperus. Cypergras.
(/(.uTTSpo? oder x.u7t£ipo^, griech. Pflanzennamen.)
€. flavescens L. St. gebüschelt, an der Basis beblättert. Meist
3 laubblattartige HüllB. an der Basis des Bth.Standes. Aehr-
chen lanzettlich, zus.gedrückt, 1— 2fach doldig-gebüschelt,
gelblich- oder grünlich-braun, mit dachig anliegenden Deck-
schuppen. Narben 2. Fr. zus.gedrückt. 0
Aug. Sept. Auf nassen Wiesen, an Wegen, Ufern, stellen-
weise häufig. Eiholzmoos bei Wabern, Eimatt, und an
sumpfigen Stellen zwischen Eimatt und Hasli; Bodenacker,
Belpmoos, an der Aare oberhalb Münsingen; Gümligen,
Vechigenmoos ; M.Seedorfsee; Radelfingen; an der Sense u.
a. O.
C. füscus L. Verschieden durch die kleineren, schwarzbraunen
Aehrchen, deren Deckschuppen zuletzt sparrig abstehen, 3
Narben, Skantige Fr. und scharf Skantige St. ©
Aug. Sept. Wie vorige, jedoch seltener. Eiholzmoos bei
Wabern, Bodenacker, Belpmoos, M. Buchseemoos, Diemers-
wylmoos, Radelfingen u. a. O.
Schoenus. Knopfgras. (g/oivo<; Binse.)
S. nigricans L. St. oben nackt, steif aufrecht, in dichten Rasen.
B. borstlich, steif. Aehrchen schwarzbraun, zu 5—10 in endst.
Köpfchen. P.Borsten fehlend, oder 1—6, kürzer als die Fr.
Das unterste DeckB. des Btli.Standes in eine das Köpfchen
meist weit überragende Spitze auslaufend.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen, stellenweise häufig. Eimatt.
Abhang zwischen Brunnadern und Elfenau, Belpmoos, Län-
genberg oberhalb Eppenried u, a. O.
S. ferrugineus L. Verschieden durch kleinere, aus 2—3 Aelii'-
chen bestehende, durch das steif-aufrechte, meist kürzere
DeckB. scheinbar seitliche Köpfehen, 3—6 die Fr. überra-
gende P.Borsten und kürzere B.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen, selten. Eimatt bei Bern
u. a. O.
Clädium. Sumpfgras. (x'Xy.^o? Zweig, Spross.)
C. Mariscus R. Brw. St. stark, glatt, beblättert. B. starr, ge-
kielt, am Rand und auf dem Kiel scharf gezähnelt. Sphären
locker, mehrfach zus.-gesetzt, endst. und im Winkel der
oberen B. Aehrchen klein, rostbraun, in rundlichen Knäueln.
Fr. glänzend-dunkelbraun. — 1—1 V2"
Jul. Aug. Am M.Seedorfsee, Lobsigensee, Gerzensee.
Cyperaceen. 47
Rhynchöspora. Schnabelsame.
(p'uyy^o; Schnabel, <77ropa Same.)
R. alba Vahl. St. gehuschelt, dünn, stumpf Skantig, beblättert.
B. schmaUineal. Aehrchen ellanzettlich, weiss, zuletzt bräun-
lich. DeckB. den endst., köpfchenf. Bth.Stand nicht oder
kaum überragend (im Winkel der obersten B. oft noch 1—2
kleinere Bth.Stände).
Jul. Aug. Au sumpfigen Stellen, selten. Löhrmoos bei
Herrenschwanden, am Lobsigensee. (Früher auch auf dem
Gümligenmoos.)
Heleöcharis. Teichbinse.
{zkoc, Sumpf, jy^ii^ sich freuen.)
H. palüst7'is R. Brw. (Sciiyus L.) St. nackt, aus kriechendem
W.Stock. Aehre eilanzettlich, vielbth., die 2 untersten DecliB.
meist gegenst., halb St.umfassend. Narben 2. — 10— 30cm
— Bleibend im Wasser stehende Exemplare mit dickerem
und höherem St. (V2— l"".)
E.Mai— Aug. Auf feuchtem Sandboden, au Ufern, ziem-
hch häufig.
H. uniglumis Schultes, (Scirpus Link.) Verschieden durch die
grössere, den St, vollständig umfassende, unterste Deck-
schuppe und den schlankeren, glänzenden St.
E.Mai— Aug. Wie vorige, aber seltener. An der Aare
unterhalb Jaberg, M.Seedorfsee, Kirchlindach.
H. aciculcbns R. Brw. (Scirpus L.) St. fädüch, 4kantig, in
kleinen Büscheln, aus fadenf. W.Stock. Aehrchen sehr klein,
lanzetthch. Narben 3. Fr. länghch, fein längsrippig. — 3—
10 cm.
Jun.— Aug. Auf feuchtem Sandboden, hin und wieder.
An der Aare längs des Belpmooses, Lyss u. a. O.
Scirpus. Binse.
1. Aehrchen einzeln, endst. (Baeothryon).
K pauciflöi^us Lightfoot. (S. Baeothryon Ehrh.) St. gehuschelt,
cylindrisch, nackt, ohne LaubB., an der Basis von röhrigen
B.Scheiden umhüllt. Aehrchen 2— 7bth., klein, eif., aufrecht.
P.Borsten mit rückwärts gerichteten Zähnchen. Fr. 3kantig,
rippenlos, stachelspitzig, im reifen Zustand hellgrau. — Mit
kriechenden Ausläufern. — 5— 20«™.
Jun.— Aug. Auf feuchtem Sandboden, an Ufern, selten.
Belpmoos bei der Haldenfähre, Schupfen.
48 Cypej^aceen.
2. Aehrchen in einfachem, scheinbar seitenst. Knäuel.
— Einjährig. (Isolepis.)
S. setdceus L. St. dünn, gehuschelt, an der Basis mit kurz
bespitzten B.Scheiden, Aehrchen klein, eif., meist zu 2 — ^
vereinigt, durch das aufgerichtete DeckB. scheinbar seitenst.
P.Borsten meist fehlend. Fr. eif., längsrippig. — 5 — 15cm. 0
Jul. Aug. Auf Sumpfwiesen, an Ufern, selten. Gwatt-
moos bei Wyl, M.Buchseemoos, Spinswald, Radelfingen:
Schwarzwasserthal.
5. Aehrchen geknäuelt. Knäuel in lockerer oder zus.ge-
zogener Spirre. St. nackt. LaubB, fehlend oder wenig
entiüickelt.
S. lacüstris L. W.Stock kriechend. St. stark, cylindrisch, auf-
recht, glatt, mit lockerem Mark, am Grunde mit röhrigen^
in kürzere oder längere blattartige Spitzen auslaufenden
Scheiden. Aehrchen länglich eif. Knäuel sitzend und gestielt^
in endst. Spirre. Narben 3. Deckschuppen (der Bth.) rost-
braun, glatt, an der Spitze ausgerandet, mit vortretender
Rippe. Fr. zus.gedrückt-Skantig. — 172—272"".
Jul. Aug. In stehendem Wasser, am Ufer der Seen und
Flüsse, stellenweise häufig. Egelmoos bei Bern, M.Seedorf-
see, Gerzensee, an der Aare längs des Belpmooses u. a. O.
S. Tabernaemontdni Gmelin. (Th. Müller aus Saverne, gen.
Taberngemontanus, Botanilver des 16. Jahrhunderts). Ver-
schieden durch den niedrigeren, bläulich-grünen St., den
einfacheren, oft knäuelig zus.gezogenen Bth.Stand, die punk-
tirt rauhen Deckschuppen, 2 Narben und die flacheren, plan-
convexen Fr. — 7"^~^°'-
Jul. Aug. An der Aare längs des Belpmooses und bei
Lyss, stellenweise häufig.
S, Pollichii Grenier et Godron (S. triqueter Koch). Von S.
lacüstris verschieden durch den niedrigeren, scharf Skantigen
St. (mit flachen oder concaven Seiten), den einfacheren, oft
zus.gezogenen Bth.Stand und 2 Narben. — Deckschuppen,
glatt oder rauhpunktirt. — 72—1™-
Jul. Aug. An Ufern, sehr selten. Bei Lyss.
4. Aehrchen geknäuelt. Knäuel m mehrfach zus.gesetzter
Spirre. St. mit entwickelten LaubB.
S. silvdticus L. St. stumpf Skantig, beblättert. B. lineallanzett-
lich, am Rand und am Kiel durch kleine Zähnchen rauh,
meist den Bth.Stand überragend. Aehrchen klein, schwärz-
lich-grün. Knäuelchen in ausgebreitet-ästiger Spirre. — 30—
80cni.
Jun.— Aug. An sumpfigen Stellen, Gräben, Ufern, häufig.
Gramineen, 49
5. Aehrchen in 2zeiliger, endst. Aehre. St. am Grunde
mit LaubB. (Blysmus.)
S. compressus Fers. St. stumpf Skantig, B. lineal, rinnig. Aehr-
chen braun, in länglich-eif., flach 2zeinger Aehre. Antheren
mit einem endst., gezähnten Anhängsel. — 8— 30cm.
Jun. — Aug. Auf Sumpfwiesen, an nassen Stellen, an
Gräben, Ufern, hin und wieder. Dalmazi bei Bern, Belp-
moos, an der Aare bei Kiesen, Gurtenthal u. a. O.
Anm. S. parvulus R. & Seh., niedriges Pflänzchen mit sehr kleinen,
endst. Aehrchen und qiierfächerigem St., früher auf feuchtem Sandboden bei
TJrtenen, wurde in neuerer Zeit nicht wieder gefunden.
Eriöphorum. Wollgras, (spiov Wolle, cpspav tragen.)
i. Aehre einzeln, endst.
E. vagindtum L. St. mit bauchigen B.Scheiden, die oberste
oder die 2 oberen ohne Spreite. Bodenst. B. Skantig, steif.
Aehre länglich-eif., mit lanzettlich zugespitzten, dünnhäutigen
Schuppen. Fr.Aehre (mit Haarschopf) fast kugehg. In dichten
Rasen.
E.März. Apr. Auf Sumpfboden und Torfmooren, Jorden-
sumpf im Bremgartenwald, N.Lindachwald, Löhrmoos u. a. O.
2. Aehren doldig gebüschelt.
E. latifölium Hoppe. St. stumpf 3kantig, glatt. B. schmal-
lanzettlich, flach, an der Spitze Skantig. Aehren 5—12, die
seitlichen gestielt, die Gipfelähre überragend, nickend. Stiele
von kleinen, aufwärts gerichteten Zähnchen scharf. Deck-
schuppen (der Bth.) 1 rippig.
Apr. Mai. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, häufig.
E. angustifölium Roth. Verschieden durch die glatten Stiele
der weniger zahlreichen (meist 3—5) Aehren, die schmäleren,
rinnig gekielten B., und die fast stielrunden, durch kriechende
Ausläufer mehr vereinzelten St.
Apr. Mai. Auf Torfmooren. M.Buchseemoos, Meyenmoos
bei Burgdorf u. a. O.
E. grdcile Koch. Von E. latifölium verschieden durch krie-
chende Ausläufer, dünnere St., 3kantige B., von kurzem
Filz rauhe Aehrenstiele und weniger zahlreiche (3—4),
kleinere, kurzgestielte Aehren.
Mai. Auf Sumpfwiesen am Lobsigen- und Moosseedorfsee.
Farn. 11. Gramineen.
Bth. zw., selten 1 geschlechtig, von trockenhäutigen (vor
und nach der Bth.Zeit meist zus.schliessenden) Schuppen
(Spelzen) umschlossen. P. rudimentär, aus 1 — 3 kleinen Schüpp-
chen bestehend (nach anderer Auffassung als VorB. zu be-
4
50
Gramineen.
trachten), oder fehlend. Stbg. 3, selten 1—2, (bei einigen
ausländischen Gräsern sind 2 Szählige Kreise ausgebildet). An-
theren an der Mitte des Rückens dem Träger angeheftet, be-
weghch. FrKn. oberst., frei, Ifächerig, mit 1 Samenanlage. Gf.
oder sitzende Narben 2 (oder 1—3). Narben federig oder spreng-
wedelf. verästelt. Fr. eine Isamige SchliessFr. (Karyopse). Fr.-
Schale meist mit dem Samen verwachsen. Samen mit mehligem
Eiweiss. Embryo ausserhalb des Eiweisskörpers am Grunde des
Samens, mit schildf. KeimB. — Bth. in 2zeihgen, 1— vielblh. Aehr-
chen. Bth. einzeln im Winkel häutiger oder derber Deckschuppen
(Deckspelzen, untere Spelzen), welche oft einen borstenf. Fortsatz
(Granne) tragen. Aus dem (meist verkürzten) Bth.Stiel ent-
springt ein der Deekspelze gegenst. (mit dieser die Bth. ein-
schliessendes), häutiges VorB. (Vorspelze, obere Spelze). Das
Aehrchen an der Basis oder mehr oder weniger vollständig von
den 2 (seltener 1 oder 3) untersten (sterilen) Deckschuppen
(Hüllspelzen, Balgklappen) umhüllt. Aehi-chen meist in zus.ge-
setzten Bth.Ständen (Aelu-en, Trauben, Rispen). An den Rispen
erscheinen die Hauptäste zuweilen (durch die am Grunde statt-
findende Verästelung derselben) scheinbar halbquirlig. St. (Halm)
meist hohl, mit in den Knoten unterbrochener Höhlung. B.
lineal oder lanzettlineal, mit (meist gespaltenen) Scheiden, aus
deren oberem Rand ein häutiges Anhängsel (Blatthäutchen)
entspringt.
3500 Spec, über die ganze Erde verbreitet.
$1. Bth. sämmtlich Igeschlechtig, in ge-
trennten Bth.Ständen.
Männl. Aehrchen 2bth., in endst. Rispe. Weibl.
Aehrchen Ibth., in seitenst. (durch An-
w^achsen der zahlreichen, meist 2ährigen
Aestchen), kolbenf. Bth.Stand. Fr. rundlich-
nierenf.
S3. Bth. zw. (selten z. Th. männl.).
I. Aehrchen Ibth., meist gestielt.
A. Aehrchen (vor dem Auf blühen J vom
Rücken her zus. gedrückt oder fast
cylindrisch.
(Spelzen mehr oder weniger flach aneinander-
liegend.)
i. Aehi-chen mit 3 Hüllspelzen, die 2 unteren
grösser. Narben an den Seiten des Aehr-
chens vortretend.
Aehrchen zu 2 an unentwickelten Seitenästchen,
OLYREEN.
Zea.
ANDROPOGO-
NEEN.
Gramineen.
51
das eine sitzend, zw., langbegrannt, das an-
dere gestielt, männl., grannenlos (oder kürzer
begrannt)
2. Aehrchen mit 3 Hüllspelzen, die unterste
kleiner. G f. lang. Narben an (oder unter)
der Spitz e des Aehrchensv07^tretend. Aehr-
chen zuioeilen mit einer ^^e« (männl. oder
rudimentären) Bth.
Aehrchen ohne grannenf. Hüllborsten, in Ris-
pen, Trauben oder Aehren
Aehrchen von grannenf. Hüllborsten (den ste-
rilen Verzweigungen der Rispenästchen)
überragt, in einer cylindrischen, ährenf.
Rispe
3. Aehrchen mit 2 Hülls'pelzen. Gf. kurz,
Narben an den Seiten des Aehrchens vor-
tretend. Beckspelze eingerollt, die Fr. ein-
schliessend.
Spelzen grannenlos. — Aehrchen in ausge-
breitet-ästiger, lockerer Rispe ....
JB. Aehrchen von der Seite zus. gedrückt.
(Spelzen gewölbt oder gekielt.)
i. Gf. lang. Narben an der Spitze des
Aeh7^chens vortretend.
a. Aehrchen mit 4 Hüllspelzen, die 2 oberen
viel kleiner.
Stbg. 3. Die 2 unteren Hüllspelzen fast gleich,
die oberen sehr klein, schupp enf. Hüll- und
Deckspelzen grannenlos
Stbg. 2. Die unterste Hüllspelze viel kleiner
als die zweite, die 2 oberen begrannt . .
b. Aehrchen mit 2 Hüllspelzen. — Aehrchen
in cylindr., ährenf. Rispen.
Hüllspelzen meist am Grunde verwachsen.
Deckspelze am Grunde röhrig eingerollt,
mit verwachsenen Rändern, mit rückenst.
Granne. Vorspelze und P.Schüppchen meist
fehlend. Gf. oft mehr oder weniger ver-
wachsen
Hüllspelzen frei. Mit einer Vorspelze und meist
2 P.Schüppchen. Gf. frei
Andropogon.
PANIGEEN.
Panicum.
Setaria.
STIPEEN.
Milium.
PHALARI-
DEEN.
Phalaris.
Anthoxanthum,
ALOPEGU-
REEN.
Alopecurus.
Phleum.
52
Gramineen.
2. Gf. kurz oder fehlend. Narben an den
Seiten des Aehrchens vortretend.
a. Hüllspelzen (bei unserer Art) fehlend oder
rudimentär.
Deck- und Vorspelze papierartig. Stbg. 3
(1 — 6). — Aehrchen in lockerer Rispe . .
b. Hüllspelzen 2.
Untere Hüllspelze länger als die obere. Aehr-
chenaxe am Grunde der Deckspelze kahl
oder mit sehr kurzen Haaren ....
Untere Hüllspelze kleiner als die obere. Axe
des Aehrchens in ein kurzes Spitzchen aus-
laufend. — Deckspelze lang begrannt . .
Hüllspelzen etwas ungleich. Aehrchenaxe am
Grunde der Deckspelze mit einem Büschel
feiner Haare
II. Aehrchen 2— Tielbth., meist gestielt.
i. Narben fädlich, an der Spitze der Deck-
s'pelzen vortretend. Hüllspelzen das Aehr-
chen fast ganz einschliessend.
Hüllspelzen häutig. Aehrchen 2— 6bth., in
kurzer, ährenf. Rispe
2. Narben an der Mitte der Deckspelzen vo7^-
tretend. HiXllspelzen kürzer als das Aehr-
chen.
Aehrchen 2— mehrbth., die Axe mit langen
Seidenhaaren besetzt. — Rispe gross, py-
ramidenf.
3. Narben an der Basis der Deckschuppen
vortretend.
a. Hüllspelzen das Aehrchen ganz oder
fast ganz einschliessend.
f Aehrchen meist mit 1 Zw.Bth. und 1 männl. Bth.
Obere Bth. männl. (selten beide Bth. zw.).
Deckspelze mit vortretender oder einge-
schlossener Granne. Hüllspelzen fast gleich
lang, die Deckspelzen überragend .
Untere Bth. männl. Untere Deckspelze mit
starker, geknieter Granne. Untere Hüll-
spelze kleiner als die obere
tt Aehrchen mit 2 — mehr Zw.Bth.
Aehrchen 2bth. Deckspelzen oben gestutzt, un-
regelm. 3— 5z., an der Basis oder am Rücken
begrannt. Hüllspelzen gekielt
ORYZEEN.
Oryza.
AGROSTI-
DEEN.
Agrostis.
Apera.
Calamagrostis.
SESLERIEEN.
Sesleria.
ARUNDINEEN.
Phragmites.
AVENEEN.
Holcus.
Arrh enath er um
Aira.
Gramineen.
53
Aehrchen 2 — mehrbth. Deckspelzen 2z, am
Rücken mit einer geknieten Granne . .
Aehrchen 3— mehrbth. Deckspelzen 3z. (2sp.,
mit kurzer, flacher Granne). Hüllspelzen
bauchig gewölbt. — Aehrchen wenig zahl-
reich, in einfacher oder fast einfacher
Traube
b. Hüllspelzen kürzer (meist viel kürzer) als
das Aehrchen.
t Deckspelzen gekielt.
Hüllspelzen lanzettlich, zugespitzt, fast so lang
als die unterste Deckspelze. Deckspelzen
grannenlos oder begrannt. — Aehrchen in
ährenf. Rispe
Hüll- und Deckspelzen grannenlos, letztere an
der Basis meist wollig behaart. Aehrchen-
spindel zuletzt in Ibth. Glieder zerfallend.
— Aehrchen in lockerer Rispe ....
Deckspelzen grannenlos. 3rippig, abfäUig. —
Aehrchen meist vielblüthig, zusammenge-
drückt, in Rispen
Deckspelzen kurzbegrannt. Aehrchen in kurzer,
geknäuelter Rispe. — B.Scheiden (weit hin-
auf) geschlossen
tt Deckspelzen gewölbt.
Aehrchen 1—2- (oder mehr-) bth., mit einem
keulenf. Rudiment oberer, verkümmerter
Bth. — Aehrchen in Rispen oder Trauben.
Deckspelzen knorpelig, grannenlos. B.Schei-
den geschlossen (oder kurz gespalten) .
Aehrchen 4— 11 bth. Deckspelzen 5— 7rippig,
grannenlos. — Wasserpflanzen mit linealen
Aehrchen
Aehrchen rundlich, 5— lObth. Hüll- und Deck-
spelzen stumpf, dicht dachig, grannenlos. —
Aehrchen auf dünnen Stielen, in lockerer
Rispe
Aehrchen 2— 5bth., mit kurzhaariger Axe. Deck-
spelzen spitz, grannenlos. ~ St. oberhalb
der beblätterten Basis nackt und knotenlos
Aehrchen 2— 5bth., mit je einem ans kammf.
2zeiiigen, sterilen Spelzen bestehenden Seiten-
ährchen. Deckspelzen stachelspitzig oder
begrannt. — Aehrchen in einseitiger, ährenf.
Rispe
Aehrchen 3— vielbth. Deckspelzen zugespitzt,
mit endst. Granne, selten grannenlos. Vor-
Avena,
Triodia.
B^ESTUGEEN.
Koeleria.
Poa.
Eragrostis.
Dactylis.
Melica.
Glyceria.
Briza.
Molinia.
Cynosurus.
54
Gramineen.
Spelzen an den Rändern feingewimpert
oder kahl. Gf. kurz, auf dem Scheitel des
FrKn. — Hauptäste der Rispen einzeln
oder durch einen grundständigen Seiten-
zweig scheinbar zu 2
Vorspelzen von steifen Rörstchen kamrnf. ge-
wimpert. Sonst wie Festuca. — Aehr-
chen lineal, fast sitzend, etwas entfernt, 2-
zeilig
Gf. unterhalb des Scheitels am FrKn. ent-
springend. Sonst wie Festuca. — Untere
Rispenäste meist mit 2—6 (seltener 1)
grundständigen Seitenzweigen. B.Scheiden
(weit hinauf) geschlossen
III. Aehrchen 1— vielbth., in den Ausschnitten
der gegliederten Axe sitzend, eine zus.ge-
setzte Aehre bildend.
i. Narben 2, an der Basis der Deckspelzen
vortretend.
a. Seitliche Aehrchen (in den Ausschnitten der
Axe) einzeln.
Aehrchen 2— mehrbth., die breite Seite der-
selben der Axe zugekehrt. Hüllspelzen 2,
eif. oder lanzettlich, mehrrippig ....
Aehrchen 2bth. (mit einer meist rudimentären
3ten Bth.), die breite Seite derselben der
Axe zugekehrt. Hüllspelzen 2, linealpfriem-
lich, Irippig, wie die Deckspelzen scharf
gekielt. — Ohne Gipfelährchen ....
Aehrchen mehrbth., der schmale Rücken der-
selben der Axe zugekehrt. An den Seiten-
ährchen nur 1 Hüllspelze. Mit einem Gipfel-
ährchen
b. Seitliche Aehrchen (in den Ausschnitten
der Axe) zu 2— mehreren vereinigt. (Unent-
wickelte Hauptäste der Rispe mit 1—3,
ebenfalls unentwickelten Seitenästen.)
Aehrchen Ibth., je zu 3 vereinigt, die seitlichen
(desselben Spindelausschnittes) zw., männl.
oder geschlechtslos, sitzend oder kurz ge-
stielt. Hüllspelzen pfriemlich-begrannt. Deck-
spelzen langbegrannt. Aehre ohne Gipfel-
ährchen. — Grannen viel länger als die
Spelzen
Aeln-chen 1— mehrbth., je zu 2—6 vereinigt.
Festuca.
Brachypodium.
Bromus.
HORDEEN.
Triticum.
Seeale.
Lolium,
Hordeum,
Aehre mit einem Gipfelährchen. — Grannen
2mal so lang als die Spelzen
Gramineen, 55
Elymus.
2. Narbe i, an der Spitze der Deckspelze^i
vortretend. NARDEEN.
Aehrchen Ibth. Hüllspelzen fehlend oder rudi-
mentär. Aehrchen an 2 Seiten der Sseitigen
Axe, zu einer zus. gesetzten, Iseitswendigen
Aehre vereinigt Nardus.
Zea, Mais. (CzÖl Spelz, Getreide.)
Z, Mai/s L. (amerik. Name). TiArlienkorn. Welschkorn. St.
stark, ohne Markhöhle. B. breit lanzett-lineal. Männl. Aehr-
chen meist zu 2 an kurzen Aestchen der ährenf. Rispenäste.
Weibl. Bth.Stand von scheidigen B. umhüllt, von den langen
Gf. überragt. Fr.Kolben meist 8— 16zeiüg (je 2 Fr. einem
angewachsenen 2ährigen Zweiglein angehörend). Fr. meist
gelb. — 172—272™. ©
Jul.— Sept. Hin und wieder in Gärten, selten auf Aeckern
(als Grünfutter) cult. — Aus Amerika stammend, aber nicht
wild bekannt.
Andropögon. Bartgras.
(avTjp Mann, TTwycov Bart, von den behaarten Aehren.)
A. Ischaemum L. (l'^^X^"^ hemmen, cd[j.cL Blut, von der angebt.
Wirkung.) St. glatt, ohne Markhöhle, meist mit violetten
Knoten. B. lineal, rinnig, an der Basis (der B.Fläche) ge-
wimpert. Aehrchen violett oder röthlich, am Grunde seiden-
haarig, der Spindel der schmallinealen ährenf. Rispen an-
liegend; diese zu 3—10 fast doldenf. gebüschelt. Narben
roth. — 30— 60cm.
Jul.— Oct. Auf trockenen Grasplätzen, selten. Lindenthal
am Bantiger, Lyss (ausserhalb des Gebietes); früher auch
am Muristalden bei Bern und bei der Papiermühle.
Pänicum. Fennich.
(Panis Brod, — ursprüngl. Name von Sorghum-Arten.)
i. Aehrchen an kurzen, meist 2- (1 — 4-) ährigen Aestchen,
in linealen, Iseitigen ährenf. Rispen (Scheinähren); diese
fast doldenf. gebüschelt. Aehrchen grannenlos, auf der
Unterseite der bandartig -flachen Spindel (Digita7'ia Scop.).
P. sanguindle L. {Bigitaria Scop.) St. aufsteigend. B. und
B.Scheiden flaumig-behaart. Aehrenf. Rispen schmal-lineal,
meist 4 — 6, grünlich oder violett. Aehrchen lanzettlich. ©
Jul. — Sept. Auf Aeckern, an Wegen, Mauern, häufig.
56 Gramineen.
P. gldhrum Gaud. {Bigitaria filiformis Koeler.) Verschieden
durch weniger zahh'eiche (meist 2 — 3) ährenf. Rispen, kür-
zere, eif. Aehrchen und l^ahle B. und B.Scheiden. — Kleiner,
meist ausgebreitet ästig. ©
Jul.— Sept. Auf Aeckern und Waldlichtungen, stellenweise
häufig. Wylerfeld bei Bern, alte Kiesgrube im M.Buchsee-
wald, Rychigen, Biglen, Radelflngen u. a. O.
2. Aeh7^chen an kurzen, 2— öährigen Aestchen, in einseitigen
ährenf. Rispen (Scheinähren); diese zu einer endst. Rispe
vereinigt (Echinochloa Beauv.J.
P. Cims-gdlli L. (crus Unterschenkel, gallus Hahn.) B. lanzett-
lich, durch feine vorwärts gerichtete Zähnehen rauh. Rispe
abstehend-ästig oder mehr oder weniger ährenf. zus.gezogen.
Aehrchen grün oder violett. Hüllspelzen und Rispenäste
borstig behaart. — Var. mit stachelspitziger oder begrannter
oberer Hüllspelze. 0
Jul. — Sept. Auf Schutt, an gedüngten Stellen in der Nähe
der Häuser, ziemlich häufig.
8, Aehrchen langgestielt, in zus.gesetzter, ausgebreitet-ästiger
Rispe. (Panicum Beauv.)
P. milidceum L. Hirse. B. breit lanzettlineal. Rispe nickend,
mit langen, düunen, zuletzt überhängenden Aesten. 0
Jul. Aug. Hie und da cult. — Nicht wild bekannt.
Setäria (seta Borste).
S. glauca Beauv. St. einfach oder an der Basis ästig. B. lan-
zettlineal. Rispe cylindrisch, gelblich. Hüllborsten gelbröth-
lich, durch aufwärts gerichtete Zähnchen rauh, die Aehr-
chen weit überragend. Deckspelzen gewölbt, deutlich quer-
runzelig. 0
Jul. Aug. Auf Aeckern, an Wegen, gemein.
S. viridis Beauv. Verschieden durch grüne (seltener röthlich
oder violett angelaufene) Rispen und Hüllborsten und die
fast glatten (nicht querrunzeligen) Deckspelzen. 0
Jul. Aug. Auf cultiv. Boden, auf Schutt, hin und wieder.
S. verticilldta Beauv. Rispe grün, schmalcylindrisch, an der
Basis oft unterbrochen. Hüllborsten die Aehrchen wenig
überragend, durch abwärts gerichtete Zähnchen rauh. Deck-
spelzen fast glatt. 0
Jul. Aug. Auf Aeckern, ziemlich selten.
S. itdlica Beauv. Kolbenhirse. (Fench.) B. breitlanzettlich,
grün. Rispe dick-cylindrisch, doppelt zus.gesetzt, mit viel-
ährigen Aesten, oft etwas überhängend. — Var. mit län-
geren und kürzeren Borsten, - 72— 1™. 0
Jul. Aug. In Gärten hie und da cult. — Wahrscheinlich
eine aus Asien stammende GulturVar. von S. viridis L.
Gramineen. 57
Milium. Flattergras. Waldhirse.
M. effüsuni L. B. lanzettlineal, schlaff. Aehrchen klein, grün
(selten röthlich oder violett), in verlängerter, lockerer, zur
Bth.- und Fr.Zeit abstehend-ästiger Rispe. Hauptäste ent-
fernt, an der Basis verzweigt und dadui'ch scheinbar halb-
quirlig. — Mit Ausläufern. — V^— !'"•
Jun. Jul. In Wäldern, stellenweise häufig. Bei Bern häufig
im Bremgartenwald, Eiigewald, Dählhölzli, Steinhölzü, Köniz-
bergwald; M.Buchseewald bei ZoUikofen u. a. O.
Phälaris. Glanzgras.
(cpa'Xapot; glänzend, oder cpa);apov Helmschmuck.)
P. arundindcea L. Rohrglanzgras. St. aus kriechendem W.-
Stock aufrecht, nebst den B.Scheiden glatt. Aehrchen in
büschelig-ästiger, pyramidenförmiger (zur Bth.Zeit ausge-
breiteter), grünlicher oder violett gescheckter Rispe. — 1—2°'.
Jun. Jul. Häufig am Ufer der Flüsse und Bäche. — Var.
picta mit weissgestreiften B. (Bandgras, spanisches Gras)
in Gärten hie und da cultivirt.
JP. canariensis L. Kanarienhirse. St. oft ästig. Aehrchen in
dichter, längUch-eif, blasser Rispe. Aeussere Hüllspelzen
flügehg gekielt, grüngestreii't. ©
Jun. Jul. Hie und da cult. oder verwildert. — Aus Süd-
Europa stammend.
Anthoxänthum. Ruchgras.
(avi^o; Blüthe, H^-vO-o; gelb.)
A. odordtum L. St. gehuschelt, glatt. B. flach-lineal. Aehrchen
lanzettlich, grün, zuletzt gelblich-glänzend, zu einer eif. oder
länglichen, ährenf. Rispe vereinigt. — Entwickelt beim Trock-
nen einen angenehmen (Cumarin-) Geruch.
Mai. Jun. (einzeln bis Herbst). Auf Wiesen, an Wegen,
Waldrändern, gemein.
Alopeciirus. Fuchsschwanz.
(aAcoTT'/iJ Fuchs, oupcc Schwanz.)
i. Hüllspelzen spitz, bis gegen die Mitte verioachsen. —
St. aufrecht.
A. pratensis L. St. aus kurzem W.Stock aufrecht. Oberste
B.Scheide etwas aufgeblasen. Aehrenf.Rispe grünlich, stumpf,
seidenhaarig. Aeste 4—10 Aehrchen tragend. Hühspelzen am
Kiel von längeren Haaren gewimpert. Antheren violett, zu-
letzt bräunlich.
58 Gra^nineen.
Mai. A.Jun. Auf Wiesen, stellenweise häufig. Spitalacker,
Schosshalde und Elfenau bei Bern, Gurtenthal bei Köniz^
Gümhgenthal, Belpmoos, M.Buchsee, Schupfen, Schwanden
u. a. O.
A. agrestis L. Aehrenf. Rispe grünlich oder violett, schmal-
cylindrisch, zugespitzt, fast kahl, mit feinen Grannen. Aeste
1—2 Aehrchen tragend. ©
E.Mai— Jul. Auf Aeckern, selten. Bei M.Buchsee, Schupfen,
Aarberg.
2. Jlüllspelzen stumpf, nur am Grunde vericachsen.
St. an der Basis liegend, gekniet.
A. geniculdtus L. Var. fulvus (A. fulvus Sm.) St. aufsteigend,
gekniet. B. bläulich-grün, mit bauchigen Scheiden. Rispe
cylindrisch, stumpf, grünhch. Granne an der Mitte der
Deckspelzen entspringend, die Hüllspelzen nicht oder kaum
überragend. Antheren nach dem Verstäuben rothgelb. — 0
oder ausdauernd.
Mai— Aug. Auf Sumpfwiesen, an Gräben, selten. Egel-
moos bei Bern, Waldsumpf bei Zollikofen, Lyssach.
Anm. A. utriculatus Pers. (Rispe kurz, eif.) vereinzelt bei M.Buchsee
(mit fremdem Samen eingeschleppt).
Phl^am. Lieschgras.
P. pratense L. (Timothegras.) St. aufrecht oder aufsteigend.
Rispe cylindrisch, grünlich, durch die der Axe angewach-
senen Aestchen (und dadurch sitzenden oder fast sitzenden
Aehrchen) eine dichte Scheinähre bildend. Hüllspelzen häu-
tig berandet, gestutzt, mit grünem, borstig gewimpertem,
in eine kurze, derbe Granne auslaufendem Kiel. — Var. mit
knolhg verdickter St.Basis (P. nodosum L.)
Jun. Jul. Auf Wiesen, an Wegen, häufig. P. nodosum,
an trockenen, steinigen Orten, hin und wieder.
Oryza. Reis.
0. clandestina A. Braun, {Leersia oryzoides Sw.) W.Stock
kriechend. B. lanzettlineal, flach, gelblichgrün, von feinen
Stachelchen sehr rauh. Rispe locker, mit schlängeligen Aesten,
anfänglich (oder bleibend) in der bauchig erweiterten oberen
B.Scheide eingeschlossen. Aehrchen eilanzettlich, zusammen-
gedrückt, grannenlos. Deck- und Vorspelze borstig gewim-
pert. Fr. von der Deck- und Vorspelze lose umhüllt.
Aug. Sept. An Sumpfgräben, selten. Am Canal zwischen
dem grossen und kleinen M.Seedorfsee, M.Buchseemoos,
Lobsigensee, Heiterenmoos bei Toffen.
Gramineen. 59
Agröstis. Straussgras. Windhalm, (aypo; Acker.)
A vulgaris Withering. St. aufrecht oder aufsteigend. B. flach
lineal, mit kurzem, gestutztem Blatthäutchen. Rispe läng-
lich-eif., mit haarfeinen, an der Basis nackten, auch nach
der Bth.Zeit allseitig abstehenden Verzweigungen. Aehrchen
meist grannenlos, violett, selten grünlich.
Jal. Aug. Auf trockenen Wiesen, an Wegen, auf Wald-
lichtungen, gemein.
A, alba Schrader. (A. stolonifera Koch.) Fioringras. Ver-
schieden durch verlängerte Blatthäutchen, die schmälere,
conisch zugespitzte, nach der Bth.Zeit zusammengezogene
Rispe, mit kürzeren und etwas dickeren Verzweigungen. —
Var. mit begrannten Aehrchen, mit mehr oder weniger
verlängerten Ausläufern oder am Grunde wurzelndem St.
Jun. Jul. Auf feuchten Grasplätzen, an Wegen, Ufern,
häufig.
A. canina L. Bodenst. B. borstlich-lineal, kurz, gehuschelt.
Blatthäutchen länglich. Rispe eif, mit rauhen Aesten, nach
dem Verblühen zus. gezogen. Aehrchen blassgrün oder vio-
lett, meist mit geknieten Grannen (seltener Granne kurz
oder fehlend). Vorspelze fehlend oder sehr klein.
Jun.— Aug. Auf Wiesen, an Wegen, bes. an feuchten
Orten, ziemlich häufig.
Ap^ra. Windfahne, Windhalm.
(aTTTjpo? unverstümmelt, von der langen, bei Agröstis meist
kurzen oder fehlenden Granne.)
A. Spica-venti Beauv. (Agröstis L.) B. lineal, flach. Aehrchen
sehr klein, grün, röthlich oder braun, mit langer, feiner
Granne, in grosser, ausgebreitet-ästiger, nach der Bth.Zeit
zus.gezogener Rispe - V^— !'"• ©
Jun. Jul. Auf Aeckern, im Getreide, steUenweise häufig.
Bern, Ostermundigen, M.Buchsee u. s. w.
Calamagröstis. Reithgras.
(/,alaji.og Rohr, aypcocTTi? Gras.)
i. Ohne Axenv erläng er ung oberhalb des Ursprungs der
Deckspelze. — Granne kurz und gerade.
C. litörea BC. St. glatt oder etwas rauh, nebst den lanzett-
linealen B. graugrün. Aehrchen lanzettlich, violettroth, sel-
tener grün, in grosser, lockerer, zur Bth.Zeit abstehend-
ästiger, nach dem Verblühen etwas überhängender Rispe.
Deckspelzen mit endst. oder aus kurzer Spalte vortretender
Granne, welche meist das Ende des Haarbüschels erreicht
oder überragt. — Mit kiiechenden Ausläufern. — 60— 120cm.
60 Gramineen.
E.Jun.— Aug. An Ufern, stellenweise häufig. Dalmazi bei
Bern, Belpmoos am Aardamm, Lyss; an der Sense bei
Thörisliaus; Emmeschachen bei Burgdorf.
C e^igea Roth. (iTuiysio; auf der Erde.) (Aimndo L.) Ver-
schieden durch die steif-aufrechte, gedrängtere, l^näuehg-
ästige Rispe, die aus dem Rücken der Declispelze vortretende
Granne und die sehr rauhen St. und B.
E.Jun.— Aug. Wie vorige.
2. Axe oberhalb des Ursprungs der Deckspelze in ein
kurzes Stielchen verlängert. (Deyeuxia Beauv.) — Granne
meist voi^tretend und gekniet.
C. vdria Link. (C. montana Host.) Rispe länglich, aufrecht,
nach dem Verblühen zus.gezogen, grün, violett oder röth-
lich. Granne über der Basis der Declispelze entspringend,
die Hüllspelzen meist etwas überragend. Haarbüschel V^—
Imal so lang als die Deckspelze. — Mit kriechendem W.-
Stock. — 72-1'".
Jul. Aug. An waldigen Abhängen, an etwas feuchten
Stellen der Wälder, stellenweise häufig. Bei Bern am AJa-
hang zwischen Brunnadern und Elfenau, und gegenüber
Bremgarten; Eimatt, Schwarzwasserthal u. a. O.
C. arundindcea Roth. (C. silvatica DC.) Verschieden durch
die unterhalb der Mitte der Deckspelze entspringende, die
Hüllspelzen weit überragende Granne, den kurzen, von der
Deckspelze weit überragten (nur 7^ der Deckspelze erreichen-
den) Haarbüschel und die längere, lockere, meist grünliche
Rispe.
Jul. Aug. In Wäldern, selten. Bei Krauchthal.
A n m. C. Halleriana DC. (von C. varia verschieden durch die unterhalb
der Mitte der Spelze eingefügte gerade Granne, die unter der Rispe glatten
St. und stark glänzenden Aehrchen) nach Gaud. Fl. helv. bei Gümligen,
wurde in neuerer Zeit nicht mehr gefunden.
Sesl^ria. Seslerie.
(Nach L. Seslero, Arzt und Botaniker in Venedig.)
S. caeridea Arduino. St. gehuschelt, aus schiefem, mit ver-
trockneten B.Scheiden besetztem W.Stock. Untere B. steif-
lineal, stumpf, mit kurzer Stachelspitze. Obere B. mit langer,
geschlossener oder kurz gespaltener Scheide und sehr kurzer
Spreite. Aehrchen meist bläulich-violett, in eif. oder läng-
licher, ährenf. Rispe.
Apr. Mai. An felsigen Abhängen und auf Tuffboden,
ziemUch selten. Bei Bern, unterhalb der Karlsruhe und
unterhalb der Eimatt, Gummersloch im Gurtenthal, Nord-
abhang des Belpberges; in lichtem Wald oberhalb der
Huuzikenbrücke, Rüeggisberg ; im Schwarzwasserthal stellen-
weise häufig.
Gramineen. 61
Pliragniites. Schilf.
((ppaYjJi,a Zaun. — In S.Europa zuweilen als Umzäunung benutzt.)
P. communis Trinius. St. aus kriechendem W Stock aufrecht,
stark, ß. breit-Janzettlineal, graugrün. Aehrchen braun oder
violett, in grosser, nach dem Verblühen nickender Rispe. —
172—3"^.
Aug. Sept. An Ufern, in Sumpfgräben, häufig.
Hölcus. Honiggras.
H. landtus L. St. gehuschelt. B. (und B.Scheiden) weich-
haarig. Rispe grautlaumig, zur Bth.Zeit abstehend-ästig, mit
grünlichen oder etwas gefärbten Aehrchen. Hüllspelzen am
Kiel kurzgewimpert. Deckspelze der oberen Bth. mit kurzer,
zurückgekrümmter (nicht oder kaum vortretender) Granne,
Aehrchen mit 1 Zw.Bth. und 1 männl. Bth. (selten mit 2
Zw.ßth., oder 1 Zw.Bth. und 2 männl. Bth.)
Jun. Jul. Auf Wiesen und Grasplätzen, gemein.
H. möllis L. Verschieden durch den kriechenden W.Stock, die
kahlen oder fast kahlen B. (und B.Scheiden) und die ver-
längerten, geknieten, die Aehrchen überragenden Grannen.
— Meist mit behaarten St.Knoten.
Jul. Aug. An Wegen und Waldrändern, hin und wieder.
Gurten, Kirchündach, M.Buchsee, Schupfen u. a. O.
Arrhenätherum. Glatthafer.
{cx.pf)riV männlich, ocO^vip Granne. Deckspelze der männl. Bth.
begrannt.)
A. eldtius M. K. (Avena L.) Französisches Raygras, Fro-
mental. St. nebst den B.Scheiden glatt. Aehrchen glänzend,
gelblich, meist violett gescheckt, mit weit vortretender, ge-
knieter Granne, in langer, lockerer, vor und nach dem Ver-
blühen zusammengezogener Rispe. Deckspelze der oberen
Bth. grannenlos oder mit kurzer, unterhalb der Spitze ent-
springender Granne. — Var. tuberosa mit knollig verdickten
(rosenkranzartig zus hängenden)untersten St.Gliedern.f^vewo^
bulbosa Willd.) V2— l"".
E.Mai— Jul. Auf Wiesen, in Hecken, stellenweise auch
im Getreide, sehr häufig. — Var. tuberosa auf Aeckern^
hin und wieder.
Aira. Schmiele,
A. caes'pitösa L. (Deschampsia Beauv.) St. gehuschelt, glatt
B. mit stark vortretenden, durch sehr kleine, vorwärts ge-
richtete Zähnchen rauhen Rippen. Aehrchen klein, glänzend.
62 Gramineen.
grünlich oder violett, in grosser, pyramidenf., ausgebreitet-
ästiger Rispe. Axe der Aehrcheii behaart, zwischen den
beiden Bth. etwas verlängert. Grannen kurz, kaum vor-
tretend. — V2— 1"".
Jun. Jul. An etwas feuchten Orten, auf Grasplätzen, in
lichten Wäldern, an Ufern, ziemlich häufig.
Ay^na. Hafer.
i. Hüllspelzen 5 — Oripptg. Aehrchen nach dem Verblühen
hängend. — Einjährige Arten.
A. sativa L. Rispen-Hafer. Aehrchen gross, grün, zuletzt
gelb (oder schwärzlich), mit langer, starker Granne (selten
grannenlos). Rispe pyramidenf., aufrecht, mit allseitig ab-
stehenden Aesten. © — In mehreren Varietäten.
Jul. Aug. Häufig cultivirt.
A. 07nentdlis Schreh. Fahnen-Hafer. Verschieden durch die
zusammengezogene, einseitswendige Rispe. — Var. mit un-
begrannten Aehrchen. ©
Jul. Aug. Hin und wieder cultivirt.
2. Hüllspelzen i—Srippig. AeMchen aufrecht. —
Ausdauernde A7^ten.
A. pubescens L. B. flach-lineal. Untere B.Scheiden flaumig be-
haart, seltener kahl. Rispe locker, untere Aeste mit 1—3
Aehrchen. Aehrchen gross, grünhch, meist violett gescheckt.
Spelzen oben trockenhäutig, glänzend. Aehrchenaxe mit
langen, feinen Haaren besetzt. Grannen stark, gekniet. Fr.-
Kn. am Scheitel behaart.
E.Mai. Jun. Auf trockenen Wiesen, an Wegen, gemein.
A. flavescens L. (Trisetum Beauv.) Gold-Hafer. B.Scheiden
meist behaart. Rispe zur Bth.Zeit abstehend-ästig. Aehrchen
zahlreich, klein, glänzend, gelblich-grün oder bräunlich.
Deckspelzen 2spitzig, mit rückenst., haarfeiner (z. Theil un-
deutUch geknieter) Granne. Fr.Kn. kahl.
Jun. Jul. Wie vorige.
Anm. A. caryophyllea Wiggers (Aira L.). B. kurz, borstlich einge-
rollt. Rispe klein, locker mit 2 — S-gabeligen Aesten. Aehrchen sehr klein,
mit kurzen, haarfeinen Grannen. Einjährig. — Auf sandigem Boden unweit
Laupen (ausserhalb des Gebiets).
A. fdtua L., Flug-Hafer. Von A. sativa verschieden durch die an der
Basis von rostgelben Haaren besetzten Deckspelzen, die behaarte Axe der
(meist 3bth.) Aehrchen. Bth. bei eintretender Reife leicht ausfallend. Auf
Haferäckern, selten und vorübergehend.
Triödia, Dreizahn.
(rpi.. drei, oSou; Zahn, von der 3z. Deckspelze.)
T. decümbens Beauv. (Danthonia LC. Sieglingia Bernh.)
B. steif. Scheiden von feinen, abstehenden Haaren flaumig,
Gramineen. 63
oben mit einem Haarkranz. Aehrchen 4—12, länglich-eif.,
grünlich, in ährenf. zus. gezogener Traube. (Aeste meist 1-
älirig, die unteren zum Theil 2— 3ährig.)
Jun. Jul. An Waldrändern, auf mageren Grasplätzen,
ziemlicli selten. Eimatt bei Bern, Schliern bei Köniz, Möris-
wyl bei Wohlen, Bärenried bei M.Buchsee, Zollikofenwald,
Hindelbank, Radelfingen.
Kcel^ria. Koelerie. (Nach G. L. Koeler, Prof. in Mainz.)
K, cristdta Pers. St. aus kurzem W.Stock aufrecht, gebüschelt.
B. Schmallineal, die unteren flaumig. Aehrchen grünlich-
weiss, glänzend, kurzgestielt, 2— 4bth., in länglicher, ährenf.,
oft an der Basis unterbrochener Rispe. — Var. mit grannen-
losen oder kurz begrannten Deckspelzen.
Jun. Jul. Auf Wiesen, stellenweise häufig.
Pöa. Rispengras. {jzö% Gras.)
1. Untere Rispenäste einzeln, oder (durch einen m^undst.
Seitenzweig) scheinbar zu 2. Rippen der Deckspelzen
schwach.
P. ännua L. St. gebüschelt. B. flach-lineal. Rispe kurz, mit
abstehenden, glatten Aesten, die unteren verlängert. Aehr-
chen länglich eif., 3— 7bth., grün, seltener violett. 0 (oder
ausdauernd).
März— Nov. Auf cult. Boden, auf Aeckern, an Wegen,
als Gartenunkraut gemein.
P. bulbösa L. St. und sterile ß.Büschel an der Basis durch
verdickte Scheiden zwiebelartig. B. schmal, am Grunde
des St. gebüschelt, die oberen kurz, mit langer Scheide.
Aehrchen eif., 4 — 6bth., grünlich oder gefärbt. Deckspelzen
flaumig. Rispe länglich, mit rauhen, zur Bth.Zeit abste-
henden Aesten, vor und nach der Bth.Zeit zusammengezogen.
— Forma vivipara, Aehrchen oberhalb der Hüllspelzen in
Laubknospen umgewandelt. Spelzen meist kahl.
Mai. Jun. Auf trockenen Wiesen, an Wegen, hin und
wieder. — Forma vivipara an der Schänzlihöhe bei Bern,
Waldau, Muriallee, Elfenau u. a. O.
P, compressa L. W.Stock mit verlängerten Ausläufern. St.
nebst den B.Scheiden 2schneidig zusammengedrückt, meist
gekniet. Aehrchen 4— 9bth., meist grün (oder Deckspelzen
oben röthlich), in länglicher, schmaler Rispe. Aeste kurz,
die unteren mit 1—2 (selten mehr) grundst. Seitenzweigen.
Jun. Jul. An trockenen Orten, an Wegen, Mauern, hin
und wieder.
64 Gramineen.
2. TJntere Ris'penäste durch 3—5 grundst. Seitenzweige
scheinbar quirlig.
a. Rippen der Deckspelzen schwach.
P. nemordlis L. St. cylindrisch, meist schlaff. B.Scheiden kürzer
als die St.GUeder, die oberste kürzer als die Spreite. B.-
Häntchen sehr kurz oder fehlend. Aehrchen klein, eilanzett-
hch, 2— 5bth., grünhch oder gefärbt. Rispe verlängert, oft
tiberhängend, locker, mit aufrechten oder abstehenden,
rauhen Aesten. In schwachen Büscheln. — Sehr veränderlich.
Jun. Jul. In lichten Wäldern, an Wegen, an Mauern^
gemein.
P. serötina Ehrh. (P fertilis Host. P 'palustris Roth.) Ver-
schieden durch die länglichen B.Häutchen und die am obern
Theil später meist gelbröthlieh gefärbten Spelzen. — St. oft
an der Basis wurzelnd.
Jun.— Aug. Auf feuchten Wiesen, an Ufern, selten. Bei
Lyss.
b. Rippen der Deckspelzen stark vortretend.
P, pratensis L. St. nebst den oberen B.Scheiden glatt. B.-
Scheiden der Laubtriebe mit einer der Mittelrippe gegen-
überliegenden Einfaltung. B.Häutchen kurz, gestutzt. Aehr-
chen 3— 5bth., oval, meist grünlich, in ausgebreiteter (vor
dem Aufblühen zus. gezogener) Rispe. — Mit unterirdischen,
kriechenden Ausläufern. — Var. mit fädlich eingerollten
unteren B. (P. angustifolia L.)
E.Mai. Jun. Auf Wiesen, an Wegen, gemein. — Var.
angustifolia an trockenen, steinigen Orten.
P. trividlis L. St. nebst den etwas zus.gedrückten B.Scheiden
rauh (selten glatt). B.Häutchen verlängert, spitz. Aehrchen
meist 3bth., grün, seltener violett, in länglich-eif., abstehend-
ästiger Rispe. — Ausläufer fehlend, oder oberirdisch krie-
chend und oft wurzelnd.
Jun. Jul. Auf feuchten Wiesen und Aeckern, an Gräben,
Ufern, gemein.
Eragröstis.
E. minor Host. (E. poaeoides Beauv.) Durch grundst., auf-
steigende Verzweigungen ausgebreitet-ästig. B.Scheiden durch
abstehende Haare mehr oder weniger zottig. Rispen kurz,
abstehend ästig. Aeste einzeln oder mit 1 grundst. Seitenast.
Aehrchen hneal-lanzettl., nif^ist 6— 8'""" lang, braunröthlich. 0
E.Jul. Aug. Auf Kiesboden der Eisenbahnlinien, in der
Nähe der Stationen, stellenweise häufig. — Eine erst in
neuerer Zeit eingeschleppte Art, seit 1875 beobachtet.
Gramineen. 65
Däctylis. Knäuelgras.
(f^ax,TuAo? Finger, von der Form der Rispe.)
D. glomerdta L. St. gehuschelt. B. graugrün, gekielt, rauh.
B.-Häutchen verlängert. Aehrchen graugrün, seltener etwas
gefärht, in dichten, zu einer kurzen, einseitswendigen Rispe
vereinigten Knäueln. Deckspelzen und obere Hüllspelze am
Kiel borstig-gewimpert. — 72— l^"-
E.Mai— Jul. (und bis Herbst). Auf Wiesen und Rasen-
plätzen, gemein.
M^lica. Perlgras.
{j^zki Honig, — tj.s'Xiv'/] war ursprüngl. Name einer Hirse-Art.)
M. nütans L. B. lanzettlineal, hellgrün, mit sehr kurzem B.-
Häutchen. Aehrchen mit 2 Zw.Bth., eif., nickend, meist vio-
lettroth, in etwas überhängender, einseits wendiger, ährenf.
zus. gezogener Rispe oder Traube.
Mai. Jun. In lichten Wäldern und Gebüschen, gemein.
M. uniflöra Retzius. B.Scheiden oben (der B.Spreite gegen-
über) mit pfriemhchem Anhängsel. Aehrchen wenige, mit 1
Zw.Bth., die unteren entfernt, auf langen, abstehenden, 1 —
Sährigen Stielen aufrecht.
Mai. Jun. In Ufergebüschen der Aare oberhalb der Hun-
zikenbrücke, am Ostermundigenberg, Radelfingen, Aarberg.
Glyc^ria. Süssgras.
(Y^uxEpo? süss, von den Fr. von G. fluitans [Mannagrütze].)
G. ßidtans R. Brio. W.Stock kriechend. St. aufsteigend oder
lluthend. B. breitlineal, schlaff. Aehrchen blassgrünlich, lineal,
vor und nach der ßth.Zeit der Axe anliegend. Deckspelzen
gerippt, oben weisshäutig. Rispe locker und sehr verlängert,
die unteren Knoten mit einem einzelnen, verzweigten (mehr-
ährigen), zur Bth.Zeit abstehenden Ast, an dessen Basis
1 — 2 einzelne, gestielte Aehrchen entspringen. — Var. mit
fast allseitiger Rispe mit (von der Basis an) reich ver-
zweigten Aesten und zahlreicheren, kürzeren, gedrängteren
Aehrchen (G. plicata Fries). — Sehr charakteristisch in
ihren extremen Formen ist doch diese Var. durch Ueber-
gänge mit der Stammart verbunden.
E.Mai -Jul. In Sumpfgräben und Teichen, häufig. —
Var. plicata seltener. Walkringenmoos, Badhaus unweit
Bolligen.
A n m. Catahrosa aquatica Beauv. (Glyceria Presl. Poa airoides
Kceler.J Aehrchen klein, meist 2bth. mit kurzen Hüllspelzen und 3rippigen,
oben -weisshäutigen, abgestutzten und gezähnelten Deckspelzen und lockerer
Rispe. — Im Marzili bei Bern (Haller Hist. Stirp.) und bei Schupfen citirt,
wurde in neuerer Zeit nicht mehr gefunden.
66 Gramineen.
Briza. Zittergras.
B. media L. St. glatt. B. kurz. Aehrchen breit-oval, meist mit
herzf. Basis, gelblich und violett gescheckt, selten blass.
Rispe locker, mit abstehenden, fädhchen Aesten und leicht
beweglichen Aehrchen.
Jun. Jul. Auf trockenen Wiesen und Rasenplätzen,
gemein.
Moliuia. Molinie.
(Nach dem span. Missionar und Botaniker J. Molina. j
M. caerulea Moench. St. gebüschelt, steif-aufrecht, am Grunde
mit lang zugespitzten, steifen B., oben nackt und glatt
(knotenlos). B.Häutchen durch einen Haarkranz vertreten.
Aehrchen klein, violett-roth oder bläulich, seltener gelblich-
grün, in verlängerter, meist zus.gezogener, an der Basis
unterbrochener Rispe. — Mit langen, ausläuferartigen W.-
Fasern. — Var. arundinacea. Grösser, mit abstehend-ästiger,
oft grünlicher Rispe und breiteren B. — 30— 150^™.
E.Jul.-Sept. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, häufig.
Var. arundinacea an feuchten Stellen der Wälder.
Cynosürus. Kammgras.
(x,ucov Hund, oOpa Schwanz, von der Form der Rispe.)
C cristdtus L. St. glatt. B. schmallineal. Aehrchen fast sitzend,
einseitswendig, grünlich, seltener gefärbt, in 2zeihger, linealer,
ährenf. Rispe. Deckspelzen der fruchtbaren Aehrchen stachel-
spitzig oder kurzbegrannt.
Jun. Jul. Auf Wiesen und Rasenplätzen, gemein.
A n m. C. echinattis L. Aehrchen langbegrannt, in eif., dichter Rispe. —
Selten und vorübergehend, mit fremdem Samen eingeführt.
Festüca. Schwingel.
1. Einjährige Arten. Sthg. meist 1. (VuJpia Gmelin.)
F. Pseudomyürus Sot/er- Willemet. ('i/sur^o.. unächt, [jiuoupo;
Mäuseschwanz.) St. bis gegen die Ris23e von B.Scheiden
umhüllt. Rispe zusammengezogen, meist sehr verlängert und
etwas überhängend. Obere Hüllspelze ungefähr die Mitte
der nächsten Deckspelze erreichend. Granne länger als die
(am Rande nicht gewimperten) Deckspelzen. ©
Mai. Jun. An steinigen Orten, selten (mit fremdem Samen
eingeführt). Bei Bern in der Nähe des P'örsterhauses am
Bremgartenwald. M.Buchsee und Zollikofen, am Eisenbahn-
damm; Schönbühl.
Gramineen. 67
F. sciuroides Roth, (a/.ioupo? Eichhörnchen, vom Bth.Stand.)
Verschieden durch den aus den B.Scheiden meist weit her-
vortretenden St., die kurze, aufrechte Rispe und die längere
(die Basis der Granne der folgenden Deckspelze fast er-
reichende) obere Hüllspelze. ©
Mai. Jun. Wie vorige, doch etwas seltener.
2. Ausdauernde Ay^ten. Stbg. 3.
a. B. (wenigstens die unteren) borstenf., in der Knospe
zusammengefalzt.
F. ovina L. Dichtrasig, Seitensprosse in den B.Scheiden auf-
wärts wachsend. B. alle borstenf, mit 2öhrigem Blatthäut-
chen. Aehrchen grünlich oder gefärbt. Fr.Knoten kahl. —
Sehr veränderhch. Mit grösseren oder kleineren, wehrlosen,
oder kürzer oder länger begrannten Aehrchen, steiferen oder
schlafferen, grünen oder mehr oder weniger bläulichgrünen
B. etc. — 20— 60cm.
E.Mai. Jun. Auf trockenen Wiesen und Rasenplätzen, auf
Torfmooren, an Mauern und felsigen Abhängen, in lichten
Wäldern, gemein. — Bläulichgrüne, steif bl. Var. auf trocke-
nem Sandboden und an Sandsteinfelsen, Stockerensteinbruch,
Thorberg, Burgdorf.
F. rubra L. Locker-rasig, Seitensprosse z. Theil die B.Scheiden
durchbrechend und kürzere oder längere Ausläufer bildend.
B. der seitlichen Laubtriebe borstenf. St.B. üach. FrKn.
kahl. — In mehreren Standortsformen.
Jun. Jul. Auf trockenen Grasplätzen, an Wegen und
Waldrändern, hin und wieder.
b. B. alle flach-lineal (in der Knospe eingerollt).
F. gigantea Vill. St. glatt. B. breit, lanzettlineal, meist rauh.
B.Scheiden kahl. Rispe verlängert, locker, meist überhängend,
mit dünnen rauhen Aesten, die unteren mit 1 grundst. Seiten-
zweig. Aehrchen klein, 3 — 8bth., grünlich, mit langen, feinen,
meist geschlängelten Grannen. — 1— IV2'".
Jun. — Aug. In Wäldern und Gebüschen, stellenweise
häufig. Könizbergwald, Bremgartenwald, Engewald, M.Buch-
seewald u. s. w.
F. 'pratensis Huds. (F. elatior L.) B. breitlineal. Aehrchen
meist 7— 8bth. und grannenlos, grünlich oder violett, in ver-
längerter Rispe. Aeste zur Bth.Zeit abstehend, die unteren
an der Basis mit einem 1— Sährigen, kürzeren Seitenast. —
40_90cm.
Jun. Jul. Auf etwas feuchten Wiesen, an Bächen, häufig.
F. arundindcea Schreb. Verschieden durch höhere und stärkere
St., breitere, derbere B,, die grössere und längere, nach der
68 Gramineen.
Bth.Zeit überhängende Rispe, die zahlreichere Aehrchen tra-
genden Haupt- und Seitenäste und die kürzeren, meist 4 —
5bth. Aehrchen. — 80— 150cm.
Jun. Jul. An Ufern der Flüsse und Bäche, stellenweise
häufig.
Brachypödium. Zwenke.
{^^cLyyc, kurz, Tror^iov Füsschen, von den kurzgestielten Aehrchen.)
B. süvdticum Roemer et Schiiltes. St. schlaff. B. lanzetthneal,
schlaff. St. Knoten und B.Scheiden behaart. Aehrchen 6 —
15bth., lanzettlich, grün, fast sitzend, in lockerer, abwech-
selnd 2zeihger, überhängender^ ährenf. Traube. Obere Gran-
nen so lang oder länger als ihre Spelzen, meist etwas schlän-
gelig und das Aehrchen schopfig überragend.
Jul. Aug. In hebten Wäldern und Gebüschen, ziemlich
häufig.
B. pinndtum Beauv. W.Stock kriechend. St. und B. steif auf-
recht, hellgrün. Aehrchen verlängert, reichblüthig, meist ent-
fernt und zur Bth.Zeit abstehend. Grannen kürzer als die
Spelzen. Var. mit entfernteren oder gedrängteren, kahlen
oder behaarten, geraden oder etwas gekrümmten Aehrchen.
Jun. Jul. In Gebüschen und Hecken, an Waldrändern,
hin und wieder.
Bröinus. Trespe.
(ßptojxa Nahrung, — ursprüngl. Name des Hafers.)
i. Untere Hüllspelze 3 — 5-, obere 5—vielrippig. Vorspelze
durch starre Borsten kammf. geioimpert. (Serrafalcus.)
B. secaUnus L. (Turt.) B.Scheiden kahl. Rispe gross, nach
der Bth.Zeit überhängend. Aeste ungleich, theils einfach,
theils verzweigt. Aehrchen länglich, 5— 15bth. Deckspelzen
so lang als die Vorspelzen, nach dem Verblühen durch die
eingezogenen Ränder von den zunächst stehenden deutlich
getrennt und sparrig abstehend. — Var. mit länger und
kürzer begrannten, seltener wehrlosen Spelzen, — kleineren,
kahlen, und grösseren, sammetig-behaarten Aehrchen (letz-
tere ist B. velutinus Schrad.). — '/a— 1"". ©
Jun. Jul. Im Getreide, stellenweise häufig.
B. racemösus L. Var. commutatus (B. commutatus Schrad.).
B. und untere B.Scheiden mehr oder weniger behaart. Rispe
traubenf., mit meist lährigen Aesten, aufrecht, nach der
Bth.Zeit zusammengezogen und nickend, die unteren Aeste
meist mit 1—2 grundst. Seitenzweigen. Aehrchen 5 — lObth.,
länglich-eif., kahl. Deckspelzen am Rande oberhalb der Mitte
stumpfwinklig- vorragend, auch nach dem Verblühen dachig,
länger als die Vorspelzen. ©
Gramineen. 69
Mai. Jun. Auf Aeckern, an Wegen, hin und wieder. Bei
Bern, Belpmoos, Burgdorf u. a. O.
B. möllis L. B. (und B.Scheiden) weichbehaart. Rispe aufrecht?
nach der Bth.Zeit zusammengezogen, durch die meist kurzen?
lährigen Aeste gedrängt; einzelne Aeste 2— 3ährig, mehr
oder weniger verlängert. Aehrchen eif.-länglich, 5 — lObth.,
weichbehaart. — Var. mit dichteren oder lockereren Rispen,
seltener mit kahlen Deckspelzen. (Var. glabratus.) — ©
Mai. Jun. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
B. arvensis L. B. (nebst den Scheiden) behaart. Rispe auf"
recht, zuletzt nickend, mit dünnen, verlängerten, theils ein-
fachen, theils verzweigten Aesten. Aehrchen 5— lObth., lineal-
lanzettl., kahl, mit langen, feinen, oft sparrig abstehenden
Grannen. Deckspelze so lang als die Vorspelze. ©
Jun. Jul. Auf Aeckern, an Wegen, hin und wieder. M.-
Buchsee u. a. O.
2. Untere Hüllspelze 1-, obere Sripjng. Vorspelze kurz-
geioimpert.
a. Aehrchen nach oben verschmälert. — Ausdauernde Arten.
B. dsper Murray. B. breitlineal, rauh, mit behaarten Scheiden.
Aehrchen 6 — lObth., in grosser, lockerer, überhängender
Rispe. Grannen kürzer als die Deckspelzen. Aeste verlän-
gert, meist verzweigt, von aufwärts gerichteten Zähnchen
sehr rauh. — 1 — IV2'".
Jun. Jul. In Wäldern, hin und wieder. Bei Bern im
Bremgartenwald, Steinhölzli u. a. O.
B. erectus Huds. St. glatt und kahl. B. schmallineal, gewim-
pert, die der seitl. Laubtriebe meist borstlich zus. gefaltet.
Rispe steif aufrecht mit 1— 2ährigen Aesten. Aehrchen läng-
lich, 5 — 8bth., grünlich oder violett. Grannen halb so lang
als die Deckspelzen. Antheren dottergelb, zuletzt braun.
E.Mai. Jun. Auf trockenen Wiesen, an Wegen und
Dämmen, gemein.
b. Aehrchen oben breiter. — Einjährige Arten.
B. sterüis L. Rispe locker, nach der Bth.Zeit überhängend,
mit sehr verlängerten, sehr rauhen Aesten. Aehrchen lang-
begrannt. ©
Mai— Jul. An Wegen, Mauern, auf Schutt, häufig.
B. tectörum, L. Verschieden durch die gedrängtere, einseits-
wendige, überhängende Rispe mit kürzeren, fast glatten,
feinbehaarten Aesten, die kürzeren Aehrchen, die meist
etwas behaarten, und an den Rändern des gespaltenen
Theiles der Scheiden zottig-gewimperten B. ©
Mai— Jul. Auf kiesigem oder sandigem Boden, in der
Nähe der Eisenbahnstationen, hin und wieder. Gümligen,
70 Gramineen.
Ruhigen, M.Buclisee, Hofwyl, Lyss ; Thorberg, an Felsköpfen
bei den Felsenwohnungen.
Triticum, Weizen, (triturare dreschen.)
i. Aehrchen gedunsen. Einjährige Arten.
a. Fr. den Spelzen nicht anhängend, bei der Reife herausfallend.
Axe der Aehren mit zäher (nicht zerbrechliclier) Axe.
-T. vulgäre Vill. Weizen. Aehre 4kantig. Hüllspelzen bauchig,
oben zusammengedrückt-gekielt, gestutzt, so lang oder etwas
kürzer als die Deckspelzen. — Var. mit wehrlosen und be-
grannten, kahlen oder behaarten, bei der Reife gelblichen,
röthlichen oder schwärzlichen Aehrchen. — ©
Jun. Jul. Häufig cultivirt. (Winter- und Sommerweizen.)
Die wilde Stammform dieser und der 3 folgenden Arten
unbekannt. Off. das Stärhmehl der Samen. (Amylum
Tritici.)
T. iürgidum L. Englischer Weizen. Verschieden durch die
von der Basis an fast flügelig-gekielten Hüllspelzen, dickere
Aehren und meist langbegrannte Deckspelzen. — In meh-
reren Var. — Var. compositum, Wunderweizen, Aehre
unten ästig. — 0
Jun. Jul. Hin und wieder cult.
b. Fr. von den Spelzen bleibend eingeschlossen. — Axe der
Aehren bei der Fr.Reife in einzelne Glieder zerfallend.
T. Spelta L. Spelz. (Dinkel, Korn.) Aehre undeutlich 4kantig,
mit einem Gipfelährchen. Aehrchen beiderseits etwas ge-
wölbt, locker deckend. Hüllspelzen elf., gestutzt, mit 2 — 3
kurzen, stumpfen Zähnen. Deckspelzen meist unbegrannt.
— Var. mit unbegrannten und begrannten Deckspelzen,
kahlen und feinfilzig behaarten, bei der Reife weissen (hell-
gelblichen) oder bräunlichen Aehrchen. — ©
Jun. Jul. Allgemein cult.
T, dicöccum Schrank. (T. amyleum Ser.) Etnmer. (Ammer.)
Aehre etwas zusammengedrückt, mit dicht dachigen, auf der
inneren Seite flachen, begrannten Aehrchen. Die 2 unteren
Bth. (des Aehrcliens) fruchtbar. Hüllspelzen nach oben ver-
schmälert, mit scharfem, in eine gerade oder einwärts ge-
bogene Spitze auslaufendem Kiel. ©
Jun. Jul. Hie und da cult.
T. m,onocöccum L. Einkorn. Aehre 2zeilig zusammengedrückt,
ohne Gipfelährchen, mit dicht dachigen, innen vertieften
Aehrchen, welche meist nur 1 fruchtbare Bth. mit lang be-
grannter Deckspelze enthalten. Hüllspelzen mit 2 spitzen
Zähnen. ©
Gramineen. 71
Jun. Jul. Auf magerem Boden hie und da cult. Die wilde
Stammform in S.O.Europa und dem Orient einheimisch.
2. Aehrchen schmal. -— Ausdauernde Arten. (Agropyrum
Beauv.)
T. repens L. Quecke. W.Stock kriechend. St. steif-aufrecht,
glatt und kahl. B. tlach-lineal, oberseits rauh, unten fast
glatt. Aehrchen grün, lanzettlich, meist wehrlos, in 2zeihger,
aufrechter Aehre. — In mehreren Varietäten. Spelzen wehr-
los oder stachelspitzig, oder mit kurzer, gerader Granne. —
Grün, seltener bläulichgrün. — 72—172"'-
Jul. x\ug. In Hecken und Gebüschen, gemein. Off. der
W.Stock. (Rhiz. Graminis.)
T. caninum Schreb. Verschieden durch den kurzen (nicht
kriechenden) W.Stock, beiderseits rauhe B., die dünnere,
oft etwas überhängende Aehre und die lang begrannten
Deckspelzen. — Aehrchen grün, oder röthlich angelaufen.
Jun. Jul. In Wäldern und Gebüschen, hin und wieder.
Schosshalde bei Bern, in Anlagen; an der Sense oberhalb
Thörishaus, Zollikofen, Bargdorf, Aarberg.
Secäle. Roggen. (Secare schneiden.)
S. ceredle L. B. breitlineal, graugrün. Aehren länghch, dicht
2zeilig, nickend. Deckspelzen lanzettlich, am Kiel borstig
gewimpert, in eine lange, von aufwärts gerichteten Zähn-
chen rauhe Granne auslaufend. — 17-2 — 2". ©
E.Mai. Jim. Allgemein cultivirt. Als wilde Stammform wird
das in den Mediterranländern, im Orient und Gentral-Asien
vorkommende S. montanum Guss. angegeben. — Die Aehren
werden nicht selten von einem parasitischen Pilz (Clavi-
ceps purpurea Tulasne) befallen, welcher im sterilen
(Sclerotiwyi-) Zustand das officinelle, giftige Mutterkorn,
Seeale cornutum (Wolfszähne) bildet.
Löliuin. Lolch.
L. perenne L. Englisches Raygras. (Name vom enghschen
Rye, Roggen.) St. gehuschelt. B. schmal, in der Knospe zu-
sammengefalzt. Aehrchen meist y— lObth., wehrlos, länger
als die Hüllspelze. Aehre flach, 2zeilig, mit mehr oder
weniger entfernten Aehrchen. — In dichten Rasen. — Var.
cristatum, Aehrchen dicht zusammengedrängt. Var. ramo-
sum, Aehre rispig zus gesetzt. Var. tenue, kleiner, mit 2 —
4bth. Aehrchen.
Jun.— Sept. Auf Wiesen und Grasplätzen, gemein.
L. itdlicum A. Braun. Italienisches Raygras. Verschieden
durch die hellgrünen, in der Knospe eingerollten ß. und
72 Gramineen.
die zahlreicheren, zur Bth.Zeit abstehenden, meist 8— 20bth.,
begrannten Aehrclien. — Grösser (bis über 1°"). — Aehi*-
chen 2— 3mal so lang als die Hüllspelze. — Var. muticum
ohne Grannen.
Jun.— Sept. Aufwiesen und Rasenplätzen cult. und ver-
wildert.
Anm. L. temulintiim L. Taumellolch. (Trümmel.) St. stark. Aehrclien
länglicli-eif., 5 — 9bth., zuletzt gedunsen, so lang oder kürzer als die Hüll-
spelze. Var. arvense (L. arvenae Witliering, L. speciosum Bieb. z. Theil)
mit kurzer, geschlängelter Granne und glatten St. und B.Scheiden. — Im Ge-
treide, selten und vorübergehend.
Lolium perenne bildet mit Festuca pratensis eine hybride Zwischen-
form (F. loliacea Gurt.), von Lolium perenne durch etwas gestielte, zum
Theil schief stehende Aehrchen mit 2 Hüllspelzen verschieden. — Hin und
wieder auf Grasplätzen. Engehalde bei Bern, am Stadtbach zwischen Holligen
und Weyermannshaus.
Hördeum. Gerste.
H. vulgäre L. Gemeine oder 4zeüige Gerste. B. breitlineal.
Aehre mit 2 weniger vortretenden, gegenüberliegenden (aus
den Mittelährchen gebildeten) Reihen, und 2 Doppelreihen
von Seitenährchen. Aehrchen alle sitzend und fruclitbar, mit
langen, die Aehre meist weit überragenden, von kleinen,
vorwärts gerichteten Zähnchen sehr rauhen Grannen. —
Var. mit gleichmässig 6zeiliger (6seitiger) Aehre (H. liexa-
stichimi L., sechszeilige Gerste). — 0
Jun. Hin und wieder cultivirt. — Als wilde Stammform
der cult. Gerste wird das in S.W.Asien einheimische H.
spontaneum C. Koch angegeben.
H. distichum L. Zweizeilige G. Aehre zusammengedrückt,
nur das Mittelährchen (von je 3 Aehrchen) fruchtbar und
begrannt (Grannen 2zeihg). Die sterilen Seitenährchen lineal,
stumpf. 0
Jun. Häufig (meist als Sommerfrucht) cultivirt.
H. murinam L. St. aufsteigend, gehuschelt. B. lanzettlineal.
Aehre cylindrisch. Hüll- und Deckspelzen in lange, durch
vorwärts gerichtete Zähnchen rauhe Grannen auslaufend,
das mittlere Aehrchen sitzend, zw., mit pfriemlichen, ge-
wimperten Hüllspelzen, die seitlichen gestielt, männl., von
ihren HüUspelzen die eine schnial-pfriemlich, gewimpert, die
andere auf eine Granne reducirt. 0
Jun. Jul. An Wegen, Mauern, auf Schutt, gemein.
Von H. vulgare und distichum off. die Samen.
Elymus. Haargras.
E. europaeus L. (Hordeum All.) St. aufrecht. B. breithneal,
untere Scheiden von rückwärts gerichteten Haaren zottig.
Aehrchen meist Ibth. Hüllspelzon pfriemlich. Deckspelzeii
Ch^chideen. 73
begrannt. Grannen ungefähr 2mal so lang als die Spelze.
Aehre cylindrisch. — ^ji—V^.
Jun.— Aug. In Wäldern, selten. Dählhölzli bei Bern,
Rüeggisberg, Radelfingen.
Närdus. Borstengras.
(Ursprüngl. Name aromat. Valeriana-Arten.)
-N. st^ncta L. St. dünn, oben nackt, ß. borstenf., steif. Aehr-
chen klein, pfriemlich, zuletzt etwas abstehend, fein be-
grannt, meist bläulich oder violett, in linealer, lockerer, ein-
seitswendiger Aehre. — In dichten Rasen. St.Basis und
sterile B.Büschel von blassen NiederB. Schuppen umhüllt.
— 10— 20cm.
Mai. Jun. Auf mageren Weiden und Grasplätzen ober-
halb Zimmerwald, Bütschelegg, Rüeggisberg,
ORD. IV. GYNANDRAE.
Farn. 12. Orchideen.
Bth. zw., zygomorph. P. oberst., aus zwei 3bl. Kreisen be-
stehend. Die äusseren PB. abstehend oder mit 2 PB. des
inneren Kreises zusammenneigend (Helm). Das obere (durch
Drehung der Bth. scheinbar untere) PB. des inneren Kreises
meist von abweichender Grösse und Form (Lippe), an der
Basis oft mit einer sackartigen Ausstülpung (Sporn). Stbg.
mit dem Gf. zu einer Säule verwachsen, welche meist eine
(aus 2 länglichen Pollenbehältern bestehende) Anthere trägt.
Diese entspricht dem medianen (der Lippe gegenüberliegen-
den) Stbg. eines Szähhgen Stbg.Kreises. Seltener kommen
nur 2 seithche, einem inneren Stbg.Kreis angehörende An-
theren zur Ausbildung. Pollenkörner meist parthieenweise
zus.hängend, oft in jeder Antherenhälfte eine keulenf., ge-
stielte Pollenmasse bildend, das Stielchen derselben am un-
teren Ende mit einer rundhchen, unbedeckten oder in eine
Hautfalte (Beutelchen) eingeschlossenen Drüse (Klebdrüse)
zusammenhängend. Narbe durch eine drüsige Fläche an der
Vorderseite der Säule (unterhalb der Anthere) gebildet. Fr-
Kn. Unterst, meist Ifächerig, mit 3 wandst. Samenträgern.
Fr. kapselartig, meist durch Längsspalten in (oben und
unten verbunden bleibende) Klappen aufspringend. Samen
sehr klein, eiweisslos, mit lockerer Samenschale. — Mit
Wurzelstöcken oder paarig an der St.Basis stehenden Knol-
len, von welchen die eine den blühenden St., die andere die
Knospe der nächstjährigen Pflanze trägt. (Nach Irmisch ist
die Knolle die frühzeitig entwickelte erste Nebenwurzel der
74
Orchideen,
Knospe.) Seltener mit St.Knollen oder mehreren knollig ver-
dickten Nebenwurzeln. St. einfach, mit ganzrandigen, an der
Basis meist scheidigen B. Bth. im Winkel schuppenf., sel-
tener blaltartiger DeckB., in Aehren oder Trauben.
5000 Spec, meist in den Tropen.
1. Anthere i ßfächerigj, der Säule ganz
angewachsen. — Mit Knollen.
1. Lippe gespornt.
Lippe meist 31appig. Klebdrüsen 2, in ein 2-
fächeriges Beutelchen eingeschlossen. —
Knollen ungeth. oder handf.
Lippe Slappig. Klebdrüsen nackt (Beutelchen |
fehlend). — Knollen flach, handf. geth.
Lippe lineal, mit kurzem, beutelf. Sporn. P.
helmf. — P. grünlich. Knollen meist 2sp.
Lippe lineal, ungetheilt, mit langem Sporn.
— P. weiss oder grünlich. Knollen läng-
lich, ungeth
2. Lippe ungespornt. — Knollen rundlich,
ungetheilt.
PB. abstehend. Klebdrüsen und Beutelchen 2.
— Lippe sammetig-behaart. Aehre locker .
Aeussere PB. helmartig zus.neigend. Klebdrüse
und Beutelchen 1. — Lippe 4sp.
PB. vorgestreckt, mit der Lippe zus.neigend.
Pollenmassen kurzgestielt, mit nackten Kleb-
drüsen. — Bth. klein, grünlich ....
IL Anthere i, frei und beweglich, an der
Spitze der Saide. — Meist mit Wurzel-
stöcken.
1. Laubß. fehlend. St. mit scheidigen
Nieder B.Schuppen.
a. Lippe gespornt.
Lippe Slappig, nebst dem stumpfen Sporn
(durch die fehlende Drehung des FrKn.)
aufwärts gerichtet. — Bth., B.Scheiden und
St. gelblich oder röthUch. W.Stock koral-
lenartig-ästig. W. fehlend
Bth. aufrecht, mit abwärts gerichtetem Sporn.
Lippe 2gliedrig. — Bth., B Scheiden und
St. violett. W.Stock mit Neben W. . . .
OPHRYDEEN.
Orchis.
Gymnadenia.
Coeloglossum.
Piatanthera.
Ophrys.
Aceras.
Herminiura.
LIMODOREEN
&
MALAXIDEEN
Epipogon.
Limod07'uni.
Orchideen.
75
b. Lippe ungespornt.
P. offen. Lippe mit 2 divergirendeii Lappen.
— St., B.Scheiden und Bth. blassbräunlich.
W.Stock mit NebenW
PB. zusammenneigend. Lippe zungenf. — St.,
B.Scheiden und Bth. grünlich. W.Stock
korallenartig-ästig. W. fehlend ....
2. Mit grünen LcmhB. Lippe ungespor^it.
a. Lippe durch eine tiefe, quere Einschnürung
2gliedrig.
FrKn. sitzend, gewunden. Bth. aufrecht. Säule
verlängert. Anthere auf kurzem Stielchen.
FrKn. nicht gewunden, auf gedrehtem Bth.-
Stiel. Bth. nickend. Säule kurz. Anthere
sitzend
b. Lippe ohne quere Einschnürung.
Lippe hängend, schmal. — St. mit 2 LaubB.
P. grün. Lippe 2sp., mit linealen Lappen .
Lippe an der Basis sackartig vertieft, in eine
rinnige, zurückgebogene Spitze verschmä-
lert. — B. netzaderig. Bth. klein, P. weiss
Lippe rinnig, mit verbreitertem, welUg ge-
kerbtem Ende. — Bth. klein, in spiraliger
Aehre. P. weiss. W.Fasern rübenf. ver-
dickt
in. Antheren 2, an den Seitenschenkeln
der 3sp. Säule. Ein Stes^ steriles Stbg.
blumenblattartig , die Narbe bedeckend.
Bth. gross, mit bauchig aufgeblasener Lippe.
— Aeusseres P. (durch Verwachsung der
2 seitlichen PB.) 2bl
Orchis. Knabenkraut.
1. Knollen imgetheilt. BeckB.
Neottia.
Corcdlorrhiza.
Ce^halanthera.
Epip actis.
Listera.
Goodyera.
Spiranthes.
GYPRI-
PEDIEEN.
Cypripedium.
so lang oder kürzer als der
FrKn., meist Irippig.
0. 'militdris Jacq. (0. galeata Poiret. 0. Rivini Gouan.)
DeckB. häutig, kurz. Lippe 3th., rothpunktirt, mit linealen
Lappen, der mittlere vorn verbreitert, mit 2 divergirenden
Schenkeln. Helm eilanzettlich , aussen grauröthlich oder
weisslich. Sporn kürzer als der FrKn.
Mai. Juti. In lichten Wäldern, an felsigen Abhängen,
ziemlich selten. Waldige Abhänge an der Aare bei Frauen-
76 Orchideen,
kappelen, Stockerensteinbruch, Krauchthal, Burgdorf, Stieg-
rain bei M.Buchsee, Radelfingen u. a. O.
0. füsca Jacq. (0. purpurea Huds.) Verschieden durch den
kürzeren, braunrothen Helm und den von der Basis an all-
mählig verbreiterten Mittellappen der Lippe. — Meist grösser,
mit dichter, vielbth. Aehre.
Mai. Jun. Wie vorige, aber selten und vereinzelt. An
waldigen Abhängen bei Frauenkappelen, Gümmenen; bei
Schwanden; in Gebüschen unterhalb der Hunzikenbrücke.
O. ustuldta L. Bth. klein, in dichter, elf. oder cylindrischer
Aehre. Lippe weiss, mit rothen Punkten. Helm an den un-
geöffneten Bth. schwarzpurpurn, später blasser. Sporn sehr
kurz.
Mai. Jun. Auf Grasplätzen, selten. Reichenbach bei Bern,
Längenberg, Radelfingen, Burgdorf.
O. Mörio L. (morio Narr, von der meuschenähnl. Form einiger
OrchisBth.) Knollen rundlich. Obere B. scheiden!. Bth. in
lockerer, meist wenigbth., kurzer Aehre. P. purpurn, selten
weiss. Lippe breit, stumpf Slappig. Die übrigen PB. helmf.
zusammenneigend, die 3 äusseren grün gestreift.
Apr. Mai. Auf Weiden und mageren Wiesen, hin und
wieder. Gurten unterhalb Gurtendorf, Wylerfeld bei Bern,
Wohlei bei Wohlen, Schlucht bei Hinterkappelen, M.Buch-
see, Kirchlindach, Radelfingen u. a. O.
0. mdscula L. (von den Botanikern des Mittelalters der Grösse
wegen so benannt). Bth. in lockerer Aehre. P. violett-roth,
selten weiss. Lippe tief Slappig, gezähnelt, die übrigen PB.
zugespitzt, die seitlichen abstehend oder zurückgeschlagen.
Sporn wagrecht oder aufsteigend. — St. oft röthlich. B. zu-
weilen gefleckt.
Mai. Jun. Auf Grasplätzen, an Waldrändern, hin und
wieder. Gummersloch im Gurtenthal.
2. Knollen flach, handf. geth. — DeckB. (ivenigstens die
unteren) länger als der FrKn., tyieist 3—mehrrippig .
O. macidäta L. St. meist ohne Höhlung. B. bis 10, meist
braungefleckt, die obersten kleiner, den Bth. Stand nicht er-
reichend. Bth. in dichtbth. Aehre. P. blassviolett oder weiss-
lich, mit purpurnen oder braunen Streifen (selten P. weiss,
oder purpurn mit dunkleren Streifen). Seitliche PB. ab-
stehend.
Jun. Jul. Auf Waldwiesen und schattigen Grasplätzen,
stellenweise häufig, z. B. am N.Abhang des Gurten in der
Nähe der Steinbrüche u. a. O.
O. latifölia L. St. hohl. B. 3—6, gefleckt, das oberste den
Bth. Stand erreichend oder überragend. Untere und mittlere
DeckB. länger als die Bth. Bth. in längüch-eif. Aehre. P.
Orchideen, 77
Violettroth, mit dunkleren Punkten und Streifen auf der
Lippe. Lippe mit zurückgeschlagenen Seitenlappen. — Var.
mit ungetleckten B. und blassrothen Bth.
Mai. Jun. Auf Sumpfwiesen, hin und wieder.
0. incarndta L. (0. angustifölia Wimm. u. Grab.) Ver-
schieden durch den höheren St., die aufrechten, von der
Basis an verschmälerten, an der Spitze kaputzenf. zusam-
mengezogenen, meist ungefleckten B., die blasseren Bth. und
die spätere Bth.Zeit.
Jun. Auf Sumpfwiesen. Seihofenmoos, Belpmoos längs
der Aare, Uettligen, M. Buchseemoos (selten), Lyss.
0/f. die Knollen verschiedener europ. und asiat,
Ophrydeen. (Salep.j
Grymnad^nia. Nacktdrüse. (yu(y.v6(; nackt, a^riv Drüse.)
(r. conopea R. Brw. (x,covto'j/ Mücke.) B. lineallanzettlich. Bth.
klein, in langer, cylindrischer Aehre. P. blassviolettroth (selten
purpurn oder w^eiss). Sporn fädlich, viel länger als der
FrKn. — Unangenehm riechend. — Var. intermedia (pseudo-
conopea) Grenier. B. breiter. Bth.Stand schmäler, nach
oben allmählig zugespitzt. Bth. später entwickelt, von an-
genehmem, hyacinthenartigem Geruch.
E.Jun. Jul. Auf Waldwiesen, an felsigen Abhängen, an
Ufern, stellenweise häufig. Eimatt, Wylerhölzchen, Wabern
an der Aare; häufig in der Nähe der Hunzikenbrücke,
Längenberg, Krauchthal, Stiegrain bei M.Buchsee; an der
Emme, Sense u. a. O. - Var. intermedia an etwas feuchten,
grasigen Stellen in lichtem Wald oder an Waldrändern. Bei
der Hunzikenbrücke, Radelfingen.
CiBloglössum. Hohlzunge.
(x.otXo? hohl, Y>;co(7rra Zunge, vom kurzen, sackartigen Sporn.)
C. viride Hartmann. (Habenaria R. Brio. Piatanthera Lindl.)
B. oval, die oberen lanzettUch. Aehre länghch, locker. P.
grünlich, mit flacher, am Ende Szähniger Lippe, der mittlere
Zahn kürzer als die seithchen, die übrigen PB. helmf. zu-
sammenneigend. Sporn kurz. — 10— 20cm. _ Var. mit roth-
brauner Lippe.
Jun. Jul. Auf Weiden an der Bütschelegg und bei Rüeg-
gisberg, Thorbergalp. (Häufig auf den Alpen.)
Piatanthera. Breitkölbchen. {izIoltvc, breit.)
P. bifölia Rchb. Zwei spatelf. längliche LaubB. an der Basis
des St., die oberen klein, lanzettüch. Bth. in lockerer Aehre.
Antherenhälften gleichlaufend. P. weiss. Lippe lineal, weiss
oder grünlich. — Bth. wohlriechend.
78 Orchideen.
Jun. In Wäldern und Gebüschen, stellenweise häufig,
z. B. Eiholz bei Bethlehem, Könizbergwald, Gurtenthal u. a. O.
P. montdna Rchb. (P. chlorantha Ciister.) Verschieden durch
grössere, grünliche, fast geruchlose Bth., mit nach unten
divergirenden Antherenhälften und keulenf. verdicktem
Sporn.
Jun. Jal. In schattigen Wäldern, hin und wieder. In
Wäldern bei Gümhgen; Gurtenthal, Ulmizberg, Bubenberg,
Bütschelegg, Thorberg, Frienisberghöhe, Schwanden u. a. 0.
Ophrys. (o(^^^'^^ Augenbraune,)
O. niuscifey^a Huds. (musca Fhege, von der Form der Bth.).
(0. myodes Jacq.) Bth. in lockerer Aehre. Lippe länglich,
mit kürz 2sp. Mittellappen, ohne endst. Anhängsel, braun-
sammetig, mit kahlem Fleck. Aeussere PB. grünlich, die 2
inneren schmalhneal.
Mai. Jun. An grasigen Stellen der Wälder, an felsigen
Abhängen, hin und wieder. Reichenbach; beim Stockeren-
steinbruch, Geristein, Gurtenthal, Längenberg, Oltigen bei
Radelfingen u. a. O.
0. arachnites Host. (0. fucißora Rchb.) {y.^y.yvrt Spinne.)
Bth. gross. Lippe breitoval, braunsammetig, mit kahler
Zeichnung, an der Basis mit 2 Höckern und endst, aufge-
richtetem, kahlem Anhängsel. Aeussere PB. blassviolettroth
oder rosenroth (seltener weiss), mit grünem Streifen. Säule
über der Anthere in einen kurzen, geraden Schnabel ver-
längert.
Mai. Jun. Auf etwas feuchten, mageren Grasplätzen,
selten. An der Aare unterhalb Muri, Längenberg ob Kehr-
satz, Rüeggisberg, Schupfen, Radelfingen u. a. O. Wird wie
viele andere Orchideen durch die Gultur mehr und mehr
verdrängt. («Berna^ vulgatissima». Haller Hist. Stirp. 1768.)
O. apifera Huds. (apis Biene.) Verschieden durch die längere,
in einen gekrümmten Schnabel auslaufende Säule. Lippe
schmäler, 3— 5lappig, mit herab gekrümmtem, endst. An-
hängsel.
Mai. Jun. Wie vorige. An der Aare unterhalb Muri, Radel-
fingen, Rebhalde bei Lobsigen, Laupen, Bütschelegg, Rüeg-
gisberg.
Aceras. Ohnhorn.
(a priv., ydooLc, Hörn, wegen des fehlenden Sporns.)
A. anthropöphora R. Briv, (ava)^p(07roc Mensch, (pspstv tragen,
von der Form der Bth.) Bth. in lockerer, cylindrischer
Aehre. PB. gelblich-grün, meist rothberandet. Lippe hängend,
mit 4 Schmallinealen Lappen, braunröthlich oder gelblich.
Orchideen, 79
Mai. Jun. Auf Grasplälzen, in lichten Wäldern und Ge-
büschen, sehr selten. Reichenbach bei Bern, Mannenberg
bei Ittigen, Riedhubel bei Bütschel.
Herminium. {i^[jk Säule, Fuss.j
H. Monörchis R. Brie. Knolle rundlich, zur Bth.Zeit einzeln
(eine 2te, gestielte Knolle später entstehend). St. an der Basis
2— 3bl. Bth. klein, in dünner, verlängerter Aehre. P. grün-
lich. Lippe spiessf.-Slappig. — Geruch der Bth. ameisenartig.
— 10— 20o™.
Jun. Jul. Auf Weiden und Rasenplätzen, selten. An der
Aare oberhalb Münsingen, Ulmizberg, Längenberg unter-
halb Enghsberg, Rüeggisbergegg, Laupen : auf Weiden über
Krauchthal.
Epipögon.
(sTTi auf, über, Trcoycov Bart, von der aufwärts gekehrten Lippe.)
E. aphyllus Sw. (E. Gmelini Rieh.) St. an der Basis meist
verdickt. Bth. gestielt, in 2— 6bth. Traube. P. gelblich oder
blassröthlich, oft mit rothen Punkten oder Strichen. PB.
(mit Ausnahme der Lippe) lineallan zeitlich. — 10— 20cm,
Jul.— Sept. In Wäldern, sehr selten und vereinzelt (nicht
in jedem Jahr Bth. Sprosse entwickelnd). Am Längenberg
ob Belp, Rüeggisberg. Früher auch im Kesselgraben bei
Burgdorf.
Limodörum . Dingel .
(Xi'xo; Hunger, r^copov Geschenk, ursprüngl. Name einer
Schmarotzerpflanze.)
L. ahorfAvum Sm. St. und B.Scheiden violett. Bth. gross, in
lockerer, verlängerter Traube. P. violett, mit dunkleren
Streifen. Sporn ungefähr so lang als der FrKn. — 25— 60cm
E.Jun. Jul. In sandigen Wäldern, selten. Zwischen Güm-
menen und Marfeldingen, Oltigen, Bantiger ob Flugbrunnen.
Neöttia. Nestwurz.
(vsoTTia Nest, von dem dichtfaserigen W.Stock.)
N. Nidus dvis Rieh. W.Stock kurz, mit zahlreichen, zu einem
dichten Knäuel vereinigten, fleischigen W.Fasern. St. mit
scheidigen, bräunlichen Schuppen. Bth. in reichbth., cylin-
drischer Traube. P. bräunlich. Lippe 2sp. mit divergirenden
Lappen.
Mai. Jun. In schattigen Wäldern, auf humusreichem
Boden, hin und wieder. Steinhölzli und Eimatt bei Bern,
Gurtenthal, Ulmizberg u. a. O.
80 Orchideen.
Corallorrhiza. Korallenwurz.
(xopaXXiov Koralle, fj'CC^oL Wurzel.)
C. inndta R. Brw. (C. Halleri Rieh.) Bth. klein, gelblich-
grün, in armbth. Traube. Lippe weiss, mit röthlichen
Punkten. Fr. hängend.
Mai. Jun. In Wäldern, sehr selten. Längenberg ob Belp,
Tschuggen bei Oberbalm, Rüeggisberg.
Ceplialanthera. (y.zoy.'kr, Kopf.)
i. FrKn. kahl. P. weiss oder gelblich.
C. grandiflöra Babingt. (C. pallens Rieh.) B. länghch-eif.,
die oberen schmäler. DeckB. länger als der FrKn., die un-
teren laubblattartig. P. gross, gelblich-weiss. Aeussere PB.
stumpflich. Lippe auf der Innenseite gelb.
Jun. In lichten Wäldern, stellenweise ziemlich häufig.
Steinhölzli und Bremgartenwald bei Bern, Könizbergwald
über Köniz, Gurten, Längenberg ; beim Stockerensteinbruch,
Geristein, Thorberg, Burgdorf, Stiegrain bei M.Buchsee u. a. O.
C. ensifölia Rieh, (ensis Schwert.) (C. Xiphophyllum Rchb.
fil) B. lanzettUch, 2zeilig, die oberen schmäler. Obere DeckB.
viel kürzer als der FrKn. P. reinweiss. Lippe mit gelbem
Fleck. Aeussere PB. spitz.
E.Mai. Jun. In hebten Wäldern, selten. Stockeren, Han-
tiger, Gümligen, Ulmizberg, Burgdorf.
2. FrKn. flaumig behaart. P. hellpurpmm.
C. rubra Rieh. B. lanzettlich, 2zeihg. DeckB. länger als der
FrKn. PB. zugespitzt, Lippe fast so lang als die übrigen PB.
Jun. Jul. In lichten Wäldern, stellenweise häufig. Wyler-
hölzchen, Engewald bei Bern, Bremgartenwald an der Neu-
brückstrasse, Birchiwald bei Herrenschwanden, Gurten-
thal, Bubenberg, Längenberg, Stockerensteinbruch, Geristein,
Thorberg, Bärenried bei M.Buchsee, Laupen, Gümmenen,
Radelflngen u. a. O.
Epipäctis. Sumpfwurz.
E, latifölia All. B. eif. oder eilanzettl. P. grünhch oder blass-
röthlich, das Endghed der Lippe 3eckig-herzf., zugespitzt,
an der Basis beiderseits mit einem glatten, oder schwach
gefurchten, oder undeutlichen Höcker.
E.Jul. Aug. In Wäldern, ziemUch häufig.
E. rubiginösa Gaud. (E. atrorubens Schult.) Verschieden
durch das kleinere, rothbraune P. und die faltig krausen
Höcker der Lippe. — DeckB. meist kürzer als die Bth. St.
und FrKn. oft röthlich überlaufen.
Orchideen. 81
Jul. Aug. In lichten Wäldern und Gebüschen, hin und
•wieder. Engewald bei Bern. Oberhalb der Hunzikenbrücke,
Gurten, Ulmizberg, an der Sense oberhalb Thörishaus,
Laupen, Burgdorf u. a. O.
E. palustris Crantz. B. länglich-lanzetthch. Bth. hängend,
röthhch-weiss, das Endglied der Lippe gerundet, welUg ge-
kerbt, weiss, an der Basis mit einem länglichen, tiefrinnigen
Höcker, das innere Glied rothgestreift, — St., Bth.Stiele und
FrKn. flaumig.
Jul. Aug. Auf sumpfigen Wiesen, an Ufern, stellenweise
häufig. Dalmazi bei Bern; Seihofenmoos, Belpmoos bei den
Auhäusern, in der Nähe der Hunzikenbrücke; Thurnen-
moos, Schupfen, Meyenmoos bei Burgdorf u. a. 0.
List^ra. Listere. (Nach dem engl. Botaniker M. Lister.)
L. ovdta R. Brw. St. mit 2 fast gegenst. (genäherten), breit-
eif. Laubß. (selten 3 LaubB.). Bth. in lockerer Traube. P.
grün.
Jun. Auf schattigen Rasenplätzen, in Ufergebüschen,
stellenweise häufig, z. B. an der Neubrückstrasse bei Bern
(Anlagen beim Sod). Häufig auf Sumpfwiesen am Längen-
berg oberhalb Eppenried u. a. O.
Goody^ra. Goodyere.
(Nach dem engl. Botaniker J. Goodyer.)
G, repens. R. Brw. Untere B. eif., in den B.Stiel verschmä-
lert, mit (nach dem Vertrocknen) deutlich hervortretendem
Adernetz. Bth. klein, in lockerer, meist einseitswendiger
Aehre. P. weiss, kurz drüsig-flaumig. — Mit kriechenden,
B.Rosetten tragenden Ausläufern.
E.Jul. Aug. In trockenen Tannenwäldern, selten. Gurten
ob Köniz und unterhalb Gurtendorf, Schupfen, Radelfingen;
Wälder oberhalb der Schwarzwasserschlucht bei Hinter-
fultigen, Rüeggisberg.
Spiränthes. Drehblume.
(GTtSipa Spirale, av^ot; Blüthe, von der gedrehten Aehre.)
Ä autumndlis Rieh. W.Knollen länglich. St. aufrecht, zur
Bth.Zeit ohne LaubB. (von spitzen Schuppen besetzt). An
der Basis des St. ein seitlicher B.Büschel mit länghch-eif.
ß. (die theilweise entwickelte Knospe des nächstjährigen
Sprosses). Bth. klein, in spiralig gedrehter Aehre. P. weiss.
Sept. Oct Auf mageren Gras- und Weideplätzen, sehr
selten. Rüeggisberg, DettUgen bei Radelflngen. Früher auch
bei Lochbach (Burgdorf).
6
82 Juncagineen.
S. aestivdlis Rieh. Verschieden durch den mit mehreren
lanzettlichen LaubB. besetzten St., ohne seitlichen B.Büschel.
E.Jul. — Sept. Auf feuchten Grasplätzen, sehr selten.
Ostermanigen bei Radelfmgen. Früher auch am M.Seedorf-
und Lobsigensee und auf dem Belpmoos. — Faulenmatt
bei Lyss (ausserhalb des Gebietes).
Cypripediuiii. Frauenschuh.
(KuTrpi^ Venus, tts^lov, dimin. v. tte^'/i, Fussfessel.)
C Calceolus L. (calceolus Schuh.) St. 2zeilig beblättert, 1 —
2bth., B. eilanzettlich. Bth. gross, mit aufgeblasener, gelber
Lippe. Die übrigen PB. abstehend, lanzettlich, rothbraun.
Mai. Jun. In Gebüschen und an waldigen Abhängen,
besonders längs der Aare, ziemhch selten. Hunzikenbrücke,
Wylerhölzchen, Worblaufen, Drakau, Frauenkappelen, Frie-
nisberg, Ostermanigen und Oltigen, Radelfingen; bei Schupfen,
Schwanden, Stiegrain bei M.Buchsee, Oberburg u. a. O.
Anm. Himantoglossum hircinum Rieh. (Lippe mit sehr langem, an-
fangs spiralig eingerolltem Mittellappen. Von starkem Bocksgeruch) früher
in einzelnen Exemplaren bei Hofwyl und am Muristalden, wurde in neuerer
Zeit nicht mehr gefunden. — Anacamptis pyramidalis Rieh. Ein verein-
zeltes Exemplar unweit Jennershaus am W.Abhang des Gurten (Jun. 85). —
Sturmia Loeselii Rchb., früher am Lobsigensee, kommt daselbst nicht mehr
vor.
ORD. V. HELOBIAE.
Farn. 13. Juiicag^ineen.
Bth. zw. (oder Igesehlechtig), regelmässig. P. 6- (selten
4-) bl., grünlich oder etwas gefärbt, in 2 gleichartigen Kreisen.
Stbg. 6 (selten 4), in 2 Kreisen, Garp. 3 oder 6 (selten 4), frei
oder verwachsen. Fr. kapselartig oder SchliessFr. Samen ei-
weisslos. — Sumpfpflanzen mit 2zeiligen, pfriemüchen B.
17 Spec, meist in den gemässigten Zonen.
PB. 6, abfallend. Stbg. 6. Garp. 3 (oder 6),
Isamig, meist verwachsen und bei der
Reife von der bleibenden Axe von unten
nach oben abspringend Triglochin.
Triglöchin. Dreizack.
(xpL drei und yMoyiv Spitze, von der Fr.)
T. palustris L. St. einfach, steif-aufrecht, am Grunde mit
einem Büschel hneal-pfriemlicher, aufrechter B. Bth. klein,
kurzgestielt, in langer, endst. Traube. P. grün oder etwas
röthüch. FrKn. länghch. Narben sitzend, pinselig behaart.
Alismaceen. 83
Fr.fäclier 3, unten pfriemlich zugespitzt, bei der Reife diver-
girend. - 15— 40cm.
Jun.— Aug. Auf feuchtem, sandigem Boden, an Ufern,
stellenweise häufig. Eimatt, Belpmoos längs der Aare und
unterhalb Kehrsatz, Gurtenthal, M Seedorfsee, M.Buchsee-
und Vechigenmoos, an der Sense oberhalb Thörishaus u. a. O^
Farn. 14. Alismaceen.
Bth. zw. (oder Igeschlechtig), regelmässig. Bth Hülle in K.
und BlKr. dififerenzirt. KB. 3, meist bleibend. BIB. 3. Stbg. 6
(oder mehr). FrKn. 6— viele, frei oder etwas verwachsen.
Fr. trocken, 1 — 2- (oder viel-) sämig. Samen eiw eisslos. —
Meist Sumpfpflanzen.
60 Si^ec, zerstreut, meist in den gemässigten Zonen.
Bth. ZW. Stbg. 6 (oder mehr). Fr. Isamig,
meist zahlreich, zusammengedrückt, in
kreisf. Fr.ständen
Alisma.
Alisma. Froschlöffel.
Plantdgo L. St. aufrecht. LaubB. sämmtlich bodenst., lang-
gestielt, herz-eif., länglich-eif. oder eilanzettlich, an der Basis
scheidig erweitert. Bth. weiss oder röthlich, in grosser,
quirlig-ästiger Rispe. — Var. mit lanzettlichen B., in tieferem
Wasser mit schwimmenden, linealen B. (spreitenlosen B.-
Stielen).
Jul. Aug. In Sumpfgräben und Teichen, an Ufern, ge-
mein.
Reihe II. Dicotyledonen.
Abth. A. Choripetalen (Eleutheropetalen)
(mit Einschluss der Apetalen).
ORD. VI. AMENTAGEAE.
Fam, 15. Betulaceen.
(Theil der Gupuliferen Benth. Hook. — Betulaceen und
Gorylaceen DG. Prodr.)
Monöcisch. Männl. Bth. zu 1—3 im Winkel der Deck-
schuppen abfälliger, ährenf. Bth.Stände (Kätzchen). PB. 4-1
(oder fehlend). Stbg. 2 -mehr, oft gespalten (2schenklig). —
Weibl. Bth. in ährenf., oder kurzen (eif. oder knospenf.) Bth.-
84
Betulaceen.
BETULEEN.
Ständen, zu 2—3 (in verkürzten, gabelf. Bth. Ständen mit oft
fehlender MittelBth.) im Winkel der Deckschuppen, mit kleinen,
denselben oft anwachsenden Deck- und VorB. Schüppchen. P.
Oberst., rudimentär (4 — lOzähnig), oder fehlend. FrKn. 2fäche-
rig, Fächer mit 1—2 Samenanlagen. Narben 2. SchliessFr. 1-
samig, von den vergrösserten Deck- und YorB.Schuppen um-
hüllt oder gestützt. Samen eiweisslos. — Bäume und Sträucher
mit ungeth. B. und abfälligen NebenB.
60 Spec, meist in der gemässigten und kälteren Zone, bes. der nördl. HK.
i. Männl. Bth. mit 4- (4—1-) bl. oder -sp.
P., zu 3 (in i^erkürzten, gabelf. Bth.-
Ständen) im Winkel der Deckschwppen.
Stbg. 2 — 4 (in jeder Bth.) mit ungeth.
oder 2sp. Träge^m. Weibl. Bth. ohne F.,
zu 2 — 3 im Winkel der Beckschuppen.
Männl. Bth.Stände cylindrisch. Weibl. Bth.-
Stände klein, länglich-eif., traubig gehu-
schelt. Weibl. Bth. zu 2 im Winkel der
Deckschuppen. Fr. schmal-berandet oder
geflügelt, in kurzen Zäpfchen mit verhol-
zenden, bleibenden Schuppen. (Deckschup-
pen mit je 4 angewachsenen Deck- und
vorB.Schüppchen der 2 Bth.) ....
Männl. und weibl. Bth.Stände cyhndi'isch.
Weibl. Bth. meist zu 3 im Winkel der
Deckschuppen. Fr. geflügelt, in cylindri-
schen Fr.Ständen mit abfälhgen, häutigen
(durch die angewachsenen Deckschüppchen
der 2 seitl. Bth. 31appigen) Schuppen .
2. Männl. Bth. ohne F., zu i (oder mehr)
im Winkel der Beckschuppen und den-
selben aufgeioachsen. Stbg. 4 — i2, 2sp.
(scheinbar 8-24 Stbg.). Weibl. Bth. mit
sehr kleinem, oberst. F., zu 2 im Win-
kel der Beckschuppen.
Männl. und weibl. Bth. in lockeren, ährenf.
Bth.Ständen. Fr. eif., kantig-gerippt, vom
P.Saum gekrönt, an der Basis der Iseiti-
gen, zuletzt trockenhäutigen, 31appigen
Hülle (ans den verwachsenen Deck- und
VorB.Schüppchen der Einzelbth. gebildet).
Deckschuppen der Bth. Paare abfallend
Männl. Bth. mit 2 der Deckschuppe ange-
wachsenen VorB., in cylindrischen Bth.-
Ständen. Weibl. Bth Stände knospenf. Fr.
eif., in grüner, zerschhtzter Hülle (aus den
Alnus.
Betula.
GOBYLEEN.
(Carpineen.)
Carpinus.
Betulaceen. 85
vergrösserten Deck- und VorB.Schüppchen 1
der Einzelbth. gebildet) | Corylus.
Alnus. Erle. Eller.
i. Mannt und iveibl. Bth. Stände an den vorjahrigen Zwei-
gen, unbedeckt überiointernd, vor der Entfaltung der B.
blühend. Fr. flügellos oder mit derbem, meist schmalem.
Flieget
A. incdna BC. Weiss- Erle. Strauch oder Baum mit hell-
grauer Rinde. B. eif,, spitz, doppelt gesägt, unten von kur-
zem Filz graugrün. Die seitlichen, weibl. Bth.- und Fr.-
Zäpfchen kurzgestielt, oder fast sitzend.
März (oft schon Febr.). Ä.m Ufer der Flüsse und Bäche,
gemein.
A. glutinösa Gaertner. Schwarz- Erle. Baum oder Strauch
mit dunkler Rinde. B. rundlich verkehrt-eif., ungleich ge-
zähnt, kahl, im Winkel der Adern gebartet, in der Jugend
klebrig. Die seitlichen weibl. Bth.- und Fr.Zäpfchen deut-
lich gestielt.
März. Apr. An feuchten Orten, an Bächen, Waldrändern,
hin und wieder. Wjderhölzchen an der Aare, Eimatt, Löhr-
moos u. a. O.
2, Weibl. Bth. Stände an den diesjährigen Zweigen, Fr. mit
breitem diinnhäutigem Flixgel.
A, viridis BC. Be7'g-Erle. (Broos.) Strauch. B. eif., doppelt
gesägt, kahl, oder unten behaart.
Mai. An Waldrändern, auf Weiden, besonders in der
höhern Region, stellenweise häufig. Rüeggisbergegg, Büt-
schelegg (häufig an der NWSeite) ; Kühle wylegg (NSeite),
Gurten, Ballenbühl, Amselberg, Thorberg, Oberburg, Schup-
fen, Dettügen bei Radelfingen u. a. O. (Häufig auf den
Alpen.)
B^tula. Birke.
JB» alba L., nach Koch. (B. verrucosa Ehy^h.) Baum mit
weisser, in dünnen Häuten abblätternder, später rissiger
Rinde. B. rautenf.-Seckig, zugespitzt, doppelt gesägt, kahl.
Flügel der Fr. ungefähr 2mal so breit als die Nuss.
Apr. Mai. In lichten Wäldern und Gebüschen, in An-
lagen, hin und wieder, meist vereinzelt.
B» pubescens Ehrh. Verschieden durch fast eif., in der Jugend
(nebst den Jüngern Zweigen) filzig behaarte B., und schmä-
ler geflügelte Fr. — Meist strauchartig, von der Basis an
ästig.
86 Cwpuliferen.
Apr. Mai. Auf Torfmooren, hin und wieder. Hirzenmoos
im Bremgartenwald, Gasel, Längenberg, Gümligenmoos,
Meyenmoos bei Burgdorf.
Carpinus. Hainbuche.
C. Betulus L, Weissbuche. (Hagbuche.) Baum oder Strauch.
Stamm meist etwas stumpfkantig, mit hellgrauer Rinde. B.
länglich-eif., doppelt gesägt. Deckschuppen der männl. Bth.-
Stände rundlich-eif., mit kurzem, oft röthlichem Spitzchen.
Fr. Stände hängend, locker, am Grunde beblättert. Hülle 1-
seitig, die Fr. weit überragend, mit lanzettlich verlängertem
Mittellappen.
E.Apr. Mai. An Waldrändern, in Hecken und Anlagen,
hin und wieder,
Cörylus. Haselnuss.
()c6pu(; Helm, Haube, von der umhüllten Fr., nach Andern von
xopuvT) Keule, Kolben, vom männl. Bth. Stand.)
C. Avelldna L. (nach der Stadt Avella bei Neapel). Strauch.
B. herz-eif , zugespitzt, doppelt gezähnt, behaart, nach den
Bth. entwickelt. Männl. Bth.Stände überwinternd, meist ge-
huschelt, hängend. Weibl. Bth.Stände sitzend, mit vortre-
tenden rothen Narben.
März (oft schon Febr.). In Wäldern und Hecken, ge-
mein; auch cult., selten baumartig.
Anm. In Gärten hie und da cuU. : C. tubulosa Willd., Lambertsnuss
(Hülle röhrenf., die Fr. weit überragend), z. Tbl. mit rothen B. (Var. atrO'
jpurpurea).
Farn. 16. Cnpuliferen.
(Theil der Cnpuliferen Benth. Hook.)
Monöcisch. Männl. Bth. in ährig-verlängerten oder rund-
lichen, abfälhgen Bth. Ständen (Kätzchen). P. meist 4— 7th. Stbg.
5—20 (oder mehr). Weibl. Bth. zu 1— mehreren in einer (später
vergrösserten), mit Schüppchen besetzten Hülle (Gupula). P.
Oberst., meist 6th. FrKn. meist 3- (oder 6-) fächerig; Fächer
mit 2 Samenanlagen. Gf. oder Narben 3 (oder mehr). Sclüiess-
Fr. (durch Fehlschlagen) 1 fächerig und meist 1 sämig, zu 1 —
mehreren von der holzigen oder lederartigen Fr.HüUe voll-
ständig (kapselartig) oder nur an der Basis (becherf.) um-
schlossen. Samen eiweisslos. — Bäume und Sträucher mit un-
geth. oder gelappten B. und abfälhgen NebenB.
340 Spec. (Quercns c. 300); meist in der gemässigten und wärmeren Zone
der nördl. HK.
Cwpuliferen.
87
Männl. Bih. in rundlichen, köpfchenf. Bth.-
Ständen. Weibl. Bth. zu 2 (1—4) in rund-
liclien Bth.-Ständen. Fr. Skantig, zu 2 (1—4)
in holziger, 4klappig aufspringender Hülle.
— B. eif
Männl. Bth. in kleinen, zu linealen Aehren
vereinigten Knäuelchen. Weibl. Bth. meist
zu 3 in gemeinschafthcher Hülle. Fr rund-
lich-oval, in lederartiger, von scharfen
Stacheln dicht besetzter, klappig aufsprin-
gender HüUe. — B. gesägt
Männl. Bth. in Unealen (meist lockerbth.) Aeh-
ren. Weibl. Bth. (in jeder Hülle) einzeln.
Fr. eif., aus der becherf. Hülle mehr oder
weniger vorragend. — B. buchtig-fiedersp.
Fagus.
Castanea.
Quercus.
Fägus. Buche.
((p-ziyo; Name einer Eichenart mit essbaren Fr., von
(paysTv essen.)
F. süvdtica L. Baum mit eif., im Frühjahr hellgrünen
und gewimperten, später dunklergrünen B. Männl. Bth.-
Stände langgestielt, hängend. Fr.Hülle dornig. — Gotyle-
donen zu breitnierenf., oben dunkelgrünen B. anwachsend.
Mai. Bildet zahlreiche Wälder, bes. in der unteren und
mittleren Höhenzone. — In Gärten zuweilen cult. : Var.
atropuri^urea, Blutbuche.
Castänea. Kastanie.
(Name nach der Stadt Kastana in Thessalien.)
C. sativa Miller. (C. vulga7Hs Lam. C. vesca Gaertn.) Baum
mit länglich-lanzettUchen, zugespitzt-gesägten B. Männl. Bth.
in langen, dünnen Aehren. Cotyledonen dick, nicht über
den Boden vortretend.
Jun. Jul. Aus den Mediterranländern und dem Orient
stammend. Selten cult. Um Bern sehr vereinzelt in Anlagen
und Wäldern. Gerzensee, Burgdorf (Düttisberg, Oschwand),
Seedorf, Oltigen.
Quercus. Eiche.
Q. pedunculdta Ehrh. Stieleiche, Sotnme^^ eiche. Grosser Baum.
B. kurzgestielt, buchtig-fiedersp., an der Basis meist ausge-
randet, kahl. Weibl. Bth. und Fr. zu 1— mehreren an langen,
hängenden Stielen. — Yar. in Form und Grösse der Fr. und
mit mehr oder weniger tief geth. B.
88 Juglandaceen.
Mai. In Wäldern, an Strassen, vereinzelt oder gruppen-
weise, selten in grösseren Beständen.
Q. sessiliflöra Smith. Steineiche, Wintereiche. Verschieden
durch die fast sitzenden (geknäuelten) weibl. Bth.- und Fr.-
Stände und die länger gestielten, an der Basis oft keilf.
verschmälerten B.
Mai. Wie vorige, aber selten. Schosshalde bei Bern.
Grauholz. Von beiden Arten off. die Rinde.
Farn. 17. Ja^laiidaceen.
Monöeisch. Männl. Bth. einzeln im Winkel schuppenf.
DeckB. und denselben angewachsen, in cjdindri sehen, nach
dem Verblühen abfälligen ährenf. Bth.Ständen (Kätzchen). P.
2— 6th. (oder fehlend). Stbg. 3— viele, mit kurzen Trägern.
Weibl. Bth. in kurzen, wenigbth. (oder verlängerten) Aehren.
P. Oberst., meist 4z. Garp. 2. FrKn. unterst, Ifächerig, später
durch unvollst. Scheidewände unten 2 — 4fächerig, mit 1 Samen-
anlage, von einer aus den mehr oder weniger anwachsenden
Deck- und VorB. bestehenden Hülle eingeschlossen. Narben
meist 2. Nuss 1 sämig, mit harter, meist 2klappiger Schale.
Samen eiweisslos, mit dünner Haut. — Bäume mit gefieder-
ten B.
33 Spec, meist in der gemäss. Zone der nördl. HK., bes. Amerika.
Nuss in grüner, fleischig-faseriger, unregel- 1
massig (oder nicht) aufspringender Hülle. |
Embryo mit grossen, buchtig gefalteten
Gotyledonen | Juglans.
JÜglans. Wallnuss. (Glans Jovis, Jupiters Eichel.)
J. regia L. Grosser Baum mit hellgrauer Rinde. B. unpaarig
gefiedert, mit 5—9 länglich-eif. Blättchen, kahl, aromatisch.
Männl. Bth.Stände seitlich, aus der Achsel vorjähriger
LaubB. Weibl. Bth.Stände am Ende der diesjährigen, be-
blätterten Zweige. — Var. in Grösse und Form der Fr.
Mai. Gült. In Asien (und Griechenland) einheimisch. Off,
die B.
Anm. In Anlagen hie und da cult. : J. nigra L. (Fr. rundlich, B. 7—
llpaarig), J. cinerea L. (Fr. länglich, Nuss mit rauher, tiefgrubiger Ober-
fläche. B. 8 — lOpaarig, beiderseits kurzfilzig). Aus N.Amerika stammend.
Farn. 18. ^alicineen.
Diöcisch. Bth. in cylindrischen Aehren (Kätzchen), einzeln
im Winkel häutiger Deckschuppen. P. durch 1 oder wenige
Salicineen. 89
Drüsen oder eine becherf. Scheibe vertreten. Stbg. 2— viele.
FrKn. frei, Ifächerig, mit zahlreichen Samenanlagen. Gf. kurz,
mit 2 einfachen oder 21appigen Narben. Fr. eine 2klappig auf-
springende Kapsel. Samen eiweisslos, mit einem Haarschopf.
— Sträucher oder Bäume mit ungeth. oder gelappten B. mit
abfäUigen oder bleibenden NebenB.
180 Spec. (Salix 160), meist in der gemässigten und kalten Zone der nördl. HK»
P. durch 1—2 Drüsen vertreten. Stbg. 2—12.
— Deckschuppen ganzrandig .... Salix,
P. durch eine becherf. Scheibe vertreten. Stbg.
4—30. — Deckschuppen zerschlitzt oder
gezähnt Populus.
Salix. Weide.
[zkic, Windung, von der Anwendung zu Geflechten.)
i. Deckschuppen gleichfarbig. Bth. (loenigstens die 7nännl.)
mit 2 Drüsen.' Bth.Aehren mit den B. gleichzeitig ent-
wickelt. Fr. kahl. — Bäume oder Sträucher.
S. alba L. Silberweide. Baum oder Strauch. B. lanzettlich,
zugespitzt, feiugesägt, beiderseits seidig behaart, zuletzt
mehr oder weniger kahl, unten blassgrün oder bläulichgrün.
NebenB. lanzetthch. Stbg. 2. Weibl. Bth. mit 1 Drüse. FrKn.
und Fr. fast sitzend. — Var. mit gelben oder rothen, sehr
biegsamen Aesten (S. vitellina L. Dotterweide, Bandw^eide).
Apr. A.Mai. An Ufern, gemein ; als grössere Bäume z. B.
unterhalb Elfenau bei Bern. — Var. vitellina an Teichen
und Bächen häufig gepflanzt.
S. frdgilis L. Bruchioeide. Verschieden durch die meist mit
2 Drüsen versehenen weibl. Bth., die länger gestielten FrKn.
und Fr., die kahlen B. mit halb-herzf. NebenB. und die an
der Einfügung sehr leicht abbrechenden Zweige.
Apr. A.Mai. An Ufern und Gräben, hin und wieder.
Holligen bei Bern, Burgdorf, Radelfingen u. a. O.
S, babylönica L, Trauerweide. Baum mit hängenden Aesten.
B. schmallanzettlich, kahl. FrKn. sitzend, in kurzen, ge-
krümmten Aehren.
Apr. Mai. In Anlagen, besonders an Teichen und Brun-
nen (nur in weibl. Exemplaren) cultivirt. — Aus Asien
stammend.
Ä pentdndra L. Lorbeer weide. Baum, seltener Strauch. B.
elliptisch oder eilanzetthch, drüsig-gesägt, kahl, oben glän-
zend dunkelgrün. NebenB. eif.-länglich. Stbg. 5—12. Fr
gestielt.
Mai. Jun. Hie und da an Ufern und in Anlagen (cult.).
90 Salicineen.
S, amygddlina Koch. (Mandelweide.) Strauch, seltener Baum.
B. ' eilanzettlich oder lanzettlich, kahl. NebenB. halbherzf.
Bth.Aehren anfangs aufrecht. Stbg. 3. Fr. gestielt. DeckB.
oben kahl. — Var. concolor. (S. triayidra L.) B. beider-
seits grün. — Var. discolor. (S. amygdalina L.) B. unten
bläuhch-grün.
Apr. Mai. An Flussufern, häufig.
2. Deckschuppen an der Spitze braun oder schicarz. Bth.
mit 1 J)rüse. Stbg. meist 2. — Meist Sträucher.
a. FrKn. sitzend oder fast sitzend. Bth.Aehren vor den B.
entwickelt.
*S. daphnoides Vill ij^yj^rt] Lorbeer, nach den B.) Strauch
oder Baum. Jüngere Zweige oft von bläulichem Reif über-
zogen. B. länglich-lanzettlich, drüsig gesägt, oben glänzend
grün, unten mehr oder weniger bläulich. Bth Aehren sitzend,
dick, von den langgewimperten Deckschuppen weich-zottig.
Fr. kahl. Gf. verlängert.
März. Apr. (die am frühesten aufblühende Art). Hie und
da an der Aare : Bodenacker, Belpmoos, Hunzikenbrücke,
Aarberg. An der Sense oberhalb Thörishaus.
S. purpürea L. (S. monandra Hoff.) B. lanzettlich, nach der
Basis allmählig verschmälert, oben feingesägt, kahl, bläulich-
grün. Stbf. bis zur Spitze verwachsen (scheinbar 1 Stbg.
mit 4fächeriger Anthere). Antheren vor dem Verstäuben
purpurn, zuletzt schwärzUch. Gf. sehr kurz. Fr. filzig. —
B. nicht selten (ganz oder annähernd) gegenst.
E.März. April. An feuchten Orten, an Flussufern, Gräben
und Bächen, gemein.
S. vimindlis L. (vimen, Reis, Ruthe.) Bandioeide. B. lang,
schmallanzettlich, am Rande wellig, unten von anliegenden.
Härchen silberweiss glänzend, mit starker Mittelrippe. Fr.
behaart.
E.März. Apr. An Teichen und Bächen, an Wegen, in der
Nähe der Häuser, meist cultivu't. Dalmazi und Neubrück
bei Bern, Gurtendorf, M. Seedorfsee, Hindelbank, Burgdorf;
Sensematt u. a. O.
b. FrKn. deutüch gestielt. Bth.Aehren vor oder mit den B.
entwickelt.
S, incdna Schrank. B. schmal lanzett-lineal, mit etwas ein-
gerolltem, meist feingezähneltem Rand, unten weissfilzig
(nicht glänzend), mit starker Mittelrippe. Aehren fast sitzend,
meist kurz und anfangs herabgebogen oder gekrümmt.
Deckschuppeti gewimpert oder kahl. Stbf. unten verwach-
sen. Fr. kahl.
Apr. A.Mai. An Ufern, sehr häufig.
Salicineen. 91
S. nigricans Smith. B. eif., oder eilanzettlich, wellig-gesägt
oder gezähnelt, oben dunkelgrün, kahl oder in der Jugend
feinfilzig, unten matt, meist mehr oder weniger bläulich.
NebenB. halb-herzf. Bth.Aehren an der Basis meist beblät-
tert. Fr. kahl, seltener behaart. — Yar. besonders in der
B.Form und Behaarung. Die B. beim Trocknen mehr oder
weniger schwarz werdend.
Apr. A.Mai. An Ufern, in Gebüschen, häufig.
S. Caprea L. (/-axpoc; Eber.) SaaUoeide. Starker Strauch oder
kleiner Baum mit hellgrauer Rinde. B. elliptisch oder läng-
licheif , mit kurzer, oft zurückgekrümmter Spitze, oben im
jungen Zustand sammetig-feinfllzig, später kahl, unten mehr
oder weniger filzig. Knospenschuppen und Zweige kahl.
Bth.Aehren vor den B. entwickelt, kurz, eif., anfangs glän-
zend weiss, mit seidenhaarig-zottigen DeckB. Fr.Aehren ver-
längert. Fr. behaart, — Var. rotundifolia Seringe. B. rund-
lich, mit etwas herzf. Basis, unten weichfilzig.
E.März. Apr. In lichten Wäldern und Gebüschen, häufig.
Var. rotundifolia im Dalmazi bei Bern.
S. cinerea L. Verschieden durch den graufilzigen Ueberzug
der Knospen und Jüngern Zweige, die länglich verkehr L-eif.,
oben kurzflaumigen und graugrünen B. mit unterseits stär-
ker vorspringendem Adernetz.
Apr. Wie vorige.
S, grandifölia Seringe. B. länglich verkehrt-eif , zuletzt sehr
verlängert und beiderseits kahl, unten bläulich-grün, mit
stark vortretendem Adernetz. NebenB. gross, nieren- oder
halbherzf. Bth.Aehren mit den B. fast gleichzeitig entwickelt.
Apr. Mai. Brenigarten- und Riederenwald an felsigen
Abhängen an der Aare, Belpberg, Schwarzwasserthal.
S, aurita L. (Name von den öhrchenf. NebenB.). Strauch mit
anfangs fein flaumigen, dann kahlen Zweigen und Knospen.
B. klein, verkehrt-eif, gezähnelt, oben runzelig, kurzflaumig,
unten filzig, bläulich-grün. Fr. graufilzig. — Var. in Grösse,
Form und Behaarung der B.
Apr. Mai. Auf Torfmooren und Waldsümpfen, hin und
wieder. Löhrmoos u. a. O.
S, rejiens L. Kleiner Strauch mit kriechendem, oft unter-
irdischem Stamm und aufsteigenden Aesten. B. länglich-
lanzettlich, mit meist etwas eingerollten Rändern, unten
seidig behaart. NebenB. lanzettlich. Bth.Aehren klein. Fr.
graufilzig, selten kahl. — Sehr veränderlich. Var. fusca (S.
fusca Sm.) B. länglich- elliptisch, unten bläulich, oben zu-
letzt kahl oder fast kahl. — 20— 50 cm.
Apr. Mai. Auf Torfmooren, ziemlich häufig. Var. fusca
auf dem Vechigen-, Gümligen- und Walkringenmoos.
92 Urticaceen.
Anm. Ausser den genannten Arten finden sich hie und da (meist in
einzelnen Exemplaren) hybride Zwischenformen, die früher z, Tbl. als Spe-
cies beschrieben wurden. — S. aurita X incana Wimmer (S. salvicefolia
Koch, S. patula Seringe) früher in der Eimatt bei Bern, ferner S. aurita
]>< repens (S. ambigua Ehrh. S. versifoUa Ser.), von Seringe bei Grüm-
ligen citirt, kommen daselbst nicht mehr vor.
Pöpulus. Pappel.
i. Stbg. 8. Beckschuppen der Bth. geivimpert. Junge
Triebe weiss filzig.
P. alba L. Silber- Pappel. Grosser Baum mit weisslicher
Rinde. B. gestielt, rundlich-eif., eckig gezähnt, oder gelappt,
unten dicht weissfllzig.
März. Apr. In Anlagen und bei Häusern häufig ge-
pflanzt. Als Strauch an der Aare längs des Belpmooses,
hin und wieder.
P. tremula L. Zitier- Pappel. Espe. Kleiner Baum. B. lang-
gestielt, fast kreisrund, buchtig gezähnt, kahl (an Stock-
ausschlägen eif., weichhaarig). Deckschuppen der Bth. braun,
handf.-eingeschnitten, von graubräunlichen Haaren zottig
gewimpert. Bth.Aehren bräunlich. Antheren und Narben roth.
März. Apr. In lichten Wäldern und Gebüschen, gemein.
2. Stbg. 12 — 30. Deckschuppen der Bth. kahl. Junge
Triebe kahl. Knospen klebrig.
P. nigra L. Schivarz- Pappel. Baum mit grauer Rinde und
ausgebreiteten Aesten. B. 3eckig-eif., kahl. Antheren vor
dem Verstäuben roth. Fr.Aehren locker.
Apr. An Ufern, ziemlich häufig. Auch cultivirt.
P. pyramidalis Rozier. (P. nigra var. pyramidalis BC.
Prodr., P. italica Mönch.) Italienische Pappel. (Saar-
baum.) Hoher Baum mit schmaler und sehr verlängerter,
aufrecht-ästiger Krone. B. 3eckig-eif., kahl.
März. Apr. Bei Häusern, an Strassen und Ufern, häufig
cult. (nur in männl. Exemplaren). — Aus Asien stammend.
Von Populus nigra L. u. a. Spec. off. die Knospen
(Gemmae Populi).
ORD. VII. URTIGINAE.
Farn. 19. Urticaceen.
Bth. Igeschlechtig (selten zw.). P. 4—5- (2—5-) zählig,
meist kelchartig (selten fehlend). Stbg. 4— 5 (1—5) vor den P.-
Theilen stehend. FrKn. meist Ifächerig mit 1 Samenanlage.
Gf. einfach oder 2th., oder 1—2 sitzende Narben. Fr. 1 sämig,
Urticaceen.
93
nicht aufspringend, frei oder vom bleibenden (zuweilen fleischig
werdenden) P. umhüllt. — Kräuter oder (meist Milchsaft füh-
rende) Holzpflanzen mit NebenB. und oft gabel- oder wickel-
artigen, meist ähren-, rispen- oder büschelf. vereinigten Bth.-
Ständen.
1500 Spec, zerstreut, meist in wärmeren Zonen.
1. Stbg. 4 (2—5), in der Knospe einwärts
gekrümmt. P. 4- (2—5-) th. (oder -z.).
Samen meist eiweisshaltig. — Monöcisch
od, diöcisch.
a. Samenanlage aufrecht. — Kräuter oder
Stauden.
Zwei innere PB. der weibl. Bth. grösser, die
Fr. einschliessend. Narbe 1, pinself. -kopfig.
Borstig behaart, mit Brennhaaren. B.gegenst.
b. Samenanlage hängend. — Bäume oder
Sträucher mit Milchsaft.
Fr. Stand beeren-
Fr.P. fleischig. Narben 2.
artig
2, Stbg. 5, in der Knospe gerade. P. der
männl. Bth. 5th. Weibl. Bth. mit schei-
denartigem DeckB. P. becherf., kurz, mit
ungeth. Rand. Samen eiw eisslos. — Diö-
cisch.
Embryo gekrümmt (rückenwurzelig). — St.
aufrecht. B. handf. zusammengesetzt .
Fr.Stand zapfenf. Embryo spiralig eingerollt.
— St. kletternd. B. handf. gelappt .
ÜRTIGEEN.
Urtica.
MOREEN.
Morus.
CANNA-
BINEEN.
Cannabis.
Humulus.
Urtica. Nessel, (urere brennen.)
U^ dioica L. Brennnessel. Diöcisch. St. aufrecht. B. herz-eif.,
zugespitzt, grobgesägt, nebst dem St. borstig behaart. —
Aus dem Winkel der oberen B. entspringen (meist wenig
entwickelte) Laubzweige, an deren Basis je zwei 2zeing-
verästelte, rispig-ährige (wickelartige) Bth.Stände stehen
(diese scheinbar zu je 4 an den St.Knoten). Bth. klein,
grünhch, kurzgestielt, meist geknäuelt.
E.Jun. — Sept. An Hecken, auf Schutt, gemein.
U. ürens L. Verschieden durch monöcische, meist kürzere
(vom B.Stiel überragte) Bth.Stände und elliptische, tiefge-
sägte B. — Kleiner als vorige. Der B.winkelst. Laubzweig
mehr oder weniger entwickelt und zuweilen ebenfalls Bth.
tragend. ©
94 ürticaceen.
E.Jun.— Sept. An Mauern, auf Schutt, in der Nähe der
Häuser, hin und wieder. Bern, Köniz, M.Buchsee u. a. O.
Mörus. Maulbeerbaum, (j^opov Maulbeere.)
M. nigra L. Schwarzer M. Baum mit herzeif., einfachen oder
huchtig gelappten, oben durch kleine Bör stehen rauhen B.
Narben zottig. Bth. in kurzährigen (aus Wickeln zusammen-
gesetzten), meist Igeschlechtigen Bth. Ständen. BYStand fast
sitzend, bei der Reife schwarzpurpurn. — Sehr veränderlich
in Form und Theilung der B.
Mai. Gült., meist an Häusern, selten frei. Aus Asien
stammend. Off. die Fr. Stände.
M. alba L. Weisser M. Kleiner Baum. B. oben kahl, eif.,
einfach oder gelappt. Fr.Stand gestielt, weiss.
Mai. Hie und da cult. Aus Asien stammend.
Cännabis. Hanf.
C. sativa L. (W^erch, Hausset [die Fr.], Fimmel [die männl.
Pflanze]). St. steif aufrecht. B. handf. 3— 9zählig, mit lan-
zettlichen, scharf gesägten Blättchen, die unteren gegenst.
Männl. Bth. Stände zu 2 an der Basis (meist unentwickelter)
Zweige, die oberen zu blattlosen, lockeren Rispen vereinigt.
Weibl. Bth. meist ährig, am dichtbeblätterten St.Efude ge-
häuft. — Die männl. Pflanze kleiner und schwächer, die
weibl. stärker, dunkelgrün. — Stark riechend. — V2 — 2"". 0
E.Jul. Aug. Gült. Aus Asien stammend. Off. die Fr.
Hümulus. Hopfen.
H. Lüpulus L. St. kletternd (rechtswindend), von kleinen
Stachelchen rauh. B. handf. 3 — 51appig, zuweilen ungeth.
oder mit nur l Seitenlappen, grobgezähnt, rauh. Männl.
Bth.Stände locker-rispig, im Winkel der oberen B. Weibl.
Bth. Stände kurzährenf., besetzt mit den NebenB.Paaren un-
entwickelter B., aus deren Achseln je 4 (selten 2 oder 6)
Bth. (einem verkürzten Bth. Stand angehörend) entspringen.
Nach dem Verblühen bilden die vergrösserten NebenB.-
Schuppen nebst den DeckB. der einzelnen Bth. die trocken-
häutigen Schuppen der eif., hängenden Fr.Zäpfchen. Diese
durch kleine gelbe Drüsen (Lupulindrüsen) von aromati-
schem Geruch und bitterem Geschmack.
Jul. Aug. In Hecken und Gebüschen, bes. an Flussufern,
häufig, auch cult. Off. die Fr.Zä'pfchen und die Drüsen.
An in. Aus der Tribus Artocarpeen cult. Ficus Carica L., Feigenbaum
(Bth. Stand birnf., ausgehöhlt, die kleinen Igeschlechtigen Bth. einschliessend).
Aus den Mittelmeerländern stammend. Off. die Fr. Stände, CariccB. (Nicht im
Freien überwinternd.)
Ulmaceen. 95
Farn. 20. Ulmaceen.
(Theil der Urticaceen Benth. Hook.)
Bth. zw. (oder 1 geschlechtig). P. 4— Szählig. Stbg. 4—12,
bei Gleichzähl igkeit vor den P.Theilen stehend. FrKn. meist
Ifächerig, mit 1 Samenanlage. Fr. eine oft geflügelte Schliess-
Fr. (oder SteinFr.). Samen mit spärlichem oder fehlendem Ei-
weiss. — Bäume mit 2zeiligen, einfachen B. und geknäuelten Bth.
140 Spec. in gemässigten und wärmeren Zonen.
Bth. meist zw. P. 4— 8sp. Stbg. 4—10. Narben i
2. Fr. ringsum häutig-geflügelt . . . . | Uhnus.
Ulmus. Ulme. Rüster.
U, campestris L. Baum oder Strauch mit ovalen, doppelt ge-
zähnten, an der Basis meist unsymmetrischen B. Bth. vor den
B. erscheinend, braunroth, in seitlichen Knäueln (im Win-
kel der Deckschuppen einzeln, oder zu mehreren). — Var.
montana (U. montana Wühei^ing). Samen in (oder etwas
unterhalb) der Mitte der Fr., von der Ausrandung des Fr.-
Flüp;els entfernt. B. mehr oder weniger kurzhaarig, oben
rauh. — Var. glabra (U. glabra Miller). Samen dicht
unterhalb der Ausrandung des Fr. Flügels. B. kleiner, meist
nur auf der Unterseite, im Winkel der Bippen, bärtig, sonst
kahl, oben meist glatt. — Fo7^ma suberosa. Zweige mit
leistenartig vortretenden Korkstreifen.
März, Apr. In Wäldern, hin und wieder; in Anlagen
und an Strassen cult. Var. montana häufig um Bern, Var.
glabra seltener.
U. effüsa Willd. (Name vom lockeren Bth.Stand.) Verschieden
durch die langgestielten, hängenden ^th. und Fr. und die
am Rande dichtgewimperten Fr.Flügel.
März. Apr. Hin und wieder cultivirt. Bern an der
Schützenmatte. Tiefenaustrasse.
Farn. 21. Ceratophylleen.
Bth. Igeschlechtig. P. grünlich oder blass, 6— 12th. Männl.
Bth. mit meist 10— 20 Stbg. Antheren fast sitzend. Weibl. Bth.:
FrKn. Ifächerig, mit 1 Samenanlage. Gf. 1. Einsamige Schliess-
Fr., oft mit bleibendem Gf. imd seitlichen spitzen Fortsätzen.
— Untergetauchte Wasserpflanzen, mit quirligen, gabelsp. B.
und kleinen, fast sitzenden, blattwinkelst., monöcischen Bth. —
Stellung im System zweifelhaft.
Einzige Gatt. Ceratophyllum mit wenigen Spec.
96 Santalaceen.
Ceratophyllum. Hornblatt.
(x-spoc? Hörn, (^viXko^ Blatt, von den derben B.)
C. demei^sum L. Untergetaucht, dunkelgrün. St. ästig, mit
dichtbeblätterten Spross-Enden. B. 1— 2fach gabelig, mit
linealen, derben, sparrig abstehenden, stachehg gezähnten
Zipfeln. Bth. klein, sitzend. Fr. 1— Sstachelig, der endst.
Stachel (Gf.) so lang oder länger als die Fr.
Ju).— Sept. In stehenden Wassern, selten. Moosseedorf see,
Teich bei Ortschwaben.
ORD. VIII. SANTALINAE.
Die drei folgenden Fam. in Eichler Syll. Ed. IV (nebst 2 ausländ. Farn.) wegen
zweifelhafter Verwandtschaft als Anhang (Hysterophyta) am Schluss der
Choripetalen.
Farn. 22. Santalaceen.
Bth. meist zw., regelmässig. P. röhrig, mit 3— 6th. Saum,
grünüch, oder blumenkronenartig. Stbg. 3—6, an der Basis der
P.Lappen und vor denselben stehend. FrKn. unterst., Ifächerig,
mit 1—3 nackten (hüllenlosen) Samenanlagen an freier Gentral-
placenta. Gf. 1. Fr. eine Isamige SchliessFr. (oder SteinFr.).
Samen eiweisshaltig. — Kräuter (Sträucher und Bäume), zum
Theil Wurzelparasiten, welche durch Saugwärzchen (Haustorien)
auf den Wurzeln verschiedener Phanerogamen festsitzen.
Ueber 200 Spec, meist in der gemässigten und tropischen Zone.
Bth. zw. P. 4— 5sp. Stbg. 4—5. Fr. trocken, |
vom bleibenden P. gekrönt | Thesium,
Th^sium.
T. 'pratense Ehrh. St. an der Basis auRgebreitet-ästig. B.
sitzend, lineal, 3rippig. Bth. klein, mit 2 VorB., in langen,
endst. Rispen. Die oberen DeckB. am Bth. Stiel hinaufge-
wachsen, mit den 2 VorB. der Bth. eine 3bl. Hülle bildend.
P. meist 5sp., aussen grünUch, innen weiss. Stbg. meist 5.
Fr.Stiele wagreeht abstehend.
Jun. Auf Idesigem Boden, in Ufergebüschen, hin und
wieder. An der Aare im Dalmazi bei Bern, längs des Belp-
mooses und oberhalb der Hunzikenbrücke ; an der Sense
bei Laupen und oberhalb Thörishaus; an der Saane zwi-
schen Laupen und Gümmenen.
7. alpinum, L. Verschieden durch den einfach traubigen Bth.-
Stand mit kurzgestielten, Iseits wendigen Bth., die aufrecht ab-
stehenden Fr.Stiele und Irippigen B. — Kleiner, Bth. oft mit
4sp. P. und 4 Stbg.
Loranthaceen. 97
Jun. In Ufergebüschen der Aare oberhalb der Hunziken-
brücke. (In den Alpen stellenweise häufig.)
Farn. 33. lioranthaceen.
Bth. Igeschlechtig (oder zw.), meist regelmässig. P. kelch-
artig oder gefärbt, 4 oder 6- (2—8-) bl. oder -th. (bei ausländ.
Gatt, oft mit kelchartiger Aussenhülle [Galyculus]). Stbg. in
gleicher Zahl, den PB. angewachsen. FrKn. unterst., die
(hüllenlosen) Samenanlagen mit der FrKn. Wand verwachsen.
Gf. 1 oder Narbe sitzend Fr. eine 1 sämige Beere (oder SteinFr.).
Samen meist eiweisshaltig, oft mehrere Embryonen enthaltend.
— Immergrüne, meist auf Bäumen schmarotzende Parasiten.
500 Spec, meist in den Tropen.
Antheren mit der Innenfläche der 4 (3-6)
PB. vollständig verwachsen, zellig-fächerig.
— Diöcisch Viscum.
Yiscum. Mistel.
(^Viscum Leim, von dem zähen Fr.Schleim.)
V. dlbum L. Mistel. St. holzig, gabelästig, durch Saugorgane
(Senker) auf den Aesten der Nährpflanzen befestigt. B. leder-
artig, gegenst., sitzend, länglich, stumpf, nach der Basis ver-
schmälert, ganzrandig. Bth. klein, gelblich, meist zu 3 im
Winkel und am Ende der Aeste. PB. kurz, lederartig. Fr.
kugelig, weiss, mit zäh-schleimigem Fr.Fleisch ( F2scm,Vogel-
lenn). Eiweisskörper grün. — Jeder Spross der dicht ver-
zweigten Pflanze besitzt nur 1 entwickeltes Internodium, an
dessen Ende die 2 LaubB. stehen. Bth.Stand mit 1 Gipfel-
bth. und je 2 aus den Achseln von 2 HochB. entsprin-
genden, sitzenden Seltenbth.
März. Apr. Parasitisch auf verschiedenen Bäumen, be-
sonders auf Apfelbäumen, hin und wieder; seltener auf
andern Bäumen, so auf Ulmen bei Hofwyl, auf Schwarz-
pappeln an der Aare unterhalb Elfenau, auf Salix alba
unterhalb Mettlen, auf Weisstannen im Grauholz, München-
buchsee- und Hühnliwald, bei Thalgut u. a. O.
ORD. IX. SERPENTARIAE.
Fam. 24. Aristolochieen.
Bth. zw., zygomorph (oder regelmässig). P. blumenkronen-
artig gefärbt, mit Uippigem oder Bsp. Saum. Stbg. 6 ( 5— viele),
7
98 Polygonaceen.
mit kurzen oder fehlenden Trägern. FrKn. ui;iterst., meist (4—)
Gfächerig. Gf. 1, kurz, mit strahliger N. Fr. kapselartig (selten
Beere). Samen eiweisshaltig, mit sehr kleinem Embryo.
200 Spec, meist in wärmeren Zonen.
P. aus krugf. erweitertem Grunde röhrenf.,
in einen verschieden gestalteten Saum aus-
laufend. Antheren meist 6, dem Gf. ange-
wachsen A^nstolochia,
Aristolöchia. Osterluzei.
A. Clematüis L. St. gefurcht. B. rundlich-eif., an der Basis
mit tiefer Bucht. Bth. in B.winkelst. Büscheln. P. gelbMch,
mit gerader oder wenig gekrümmter Röhre und zungenf.
Saum,
Mai. Jun. In Gärten hie und da cult. und zuweilen auf
Schutt, an Mauern und Hecken (verwildert).
Anm. In Gärten: A, Siplio L'Heritier, Tab aksjyfeifenstr auch, häufig
als Schlingpflanze cult.
ORD. X. POLYGONINAE.
Fam. 25. Polygonaceen.
Bth. zw., seltener 1 geschlechtig, regelmässig. P. 3— 6bl. oder
-th., in 1 oder 2 Kreisen, grün oder hlumenkronenartig gefärbt,
bleibend. Stbg. meist 5—9, in 1 oder 2 Kreisen, meist der P.-
Basis eingefügt. FrKn. oberst., Ifächerig, mit eine?^ grundstän-
digen, atropen Samenanlage. Gf. 2—3 (selten 4). Fr. eine meist
vom P. umsclilossene, flache oder 3kantige 1 sämige Schliess-
Fr. (Nüsschen). Samen eiweisshaltig. — Kräuter mit scheidig
verwachsenen NebenB. (Tuten). Bth. klein, in getrennten, oder
trauben-, ähren- oder rispenf. vereinigten Büschelchen (Wickel).
700 Spec., fast über die ganze Erde verbreitet.
PB. meist 6, die 3 inneren nach dem Ver-
blühen zu einer 3klappigen Fr.HüUe ver-
grössert. Klappen meist mit gelblichen oder
röthlichen, schwieligen Verdickungen. Stbg.
6. Narben pinselig-vielth Rumeoc.
P. 5- (3—4-) sp., meist hlumenkronenartig ge-
färbt, zuletzt die Fr. einschliessend. Stbg.
5—8. Narben meist kopfig Polygonum.
Riimex. Ampfer,
i. Bth. ziü. ode^" polygamisch. B. länglich-oval oder lanzettL
R. conglomei'dttis Mmi^ay. St. ausgebreitet-ästig, meist liegend
oder aufsteigend. Untere B. länglich-oval, die oberen lanzett-
Polygonaceen. 99
lieh, kurzgestielt. Bth.Büschel getrennt, in langen, end- und
seitenst., unterbrochen-ährigen und beblätterten Bth. Ständen.
Klappen der Fr.HüUe lineal-längiich, stumpf, ganzrandig, mit
länglichen Schwielen.
Jul.— Sept. An feuchten Stellen, an Wegen, Gräben,
häufig.
K. nemorösus Meyer. Verschieden durch die aufrechten, ein-
fachen oder auf recht-äs Ligen St., die meist nackten Bth,-
Stände (nur die untersten Bth.Büschel in der Achsel kleiner
LaubB.) und die an 2 Klappen der Fr.HüUe fehlenden oder
sehr kleinen Schwielen. — Var. mit rothem St. und B.Rip-
pen (R. sanguineus L.).
Jul. Aug. An feuchten Stellen der Wälder, hin und
wieder. Bremgartenwald, am Abhang gegenüber Brem-
garten; Burgdorf, Radelfingen u. s. w.
R. obtusifölius L. Grindiourzel. St. rispig-ästig. Untere B.
gross, herz-eif., meist stumpf, fast ganzrandig oder wellig-
gekerbt, die oberen eilanzettlich. Obere Bth.Büschel ge-
nähert. Klappen der Fr.HüUe 3eckig-eif., an der Basis mit
pfriemlich-zugespitzten Zähnen. — Var. discolor. mit rothen
St. und B Rippen.
Jun.— Aug. An Wegen, auf Wiesen, an etwas feuchten
Orten, häufig.
R. crispus L. B. alle länglich-lanzettlich, oder lanzettlich, mit
wellig krausem Rand. Bth.Büschel in end- und seitenst.,
meist blattlosen, gedrängtbth. Trauben. Klappen der Fr.-
HüUe herzf -eirundlich, ganzrandig oder schwach gezähnelt,
meist nur die eine mit einer dicken Schwiele.
Jul.— Aug. Auf Wiesen, an Wegen, ziemlich häufig.
R. Patientia L. Grosser Gartenampfer. Englischer Spinat.
Untere B. gross, langgestielt, eif.-länglich, meist schwach-
weUig oder flachrandig, mit rinnigem B.Stiel, obere lanzett-
lich. Bth.Stand aufrecht-ästig, ohne LaubB. Klappen der
Fr.HüUe herzf.-rundlich, nur 1 mit einer Schwiele. — 80—
120cm,
Jul. Aug. In Gärten cult. Aus S.Europa und W.Asien
stammend.
2. Diöcisch. B. durch abstehende oder rückwärts gerichtete
Anhängsel (Oehrchen) spiessf.
R. Acetösa L. Sauerampfer. Untere B. langgestielt, obere
pfeilf. St.umfassend. Bth.Büschel in endst., blattlosen Ris-
pen. P., Antheren und Narben mehr oder weniger roth.
Klappen der Fr.HüUe die Fr. weit überragend, rundlich-
herzf., netzaderig, an der Basis mit einer kleinen Schwiele.
Aeussere PB. klein, zurückgeschlagen. — 40— 80cm.
100 Polygonaceen,
Mai. Jun. Auf Wiesen und Grasplätzen, gemein. Auch
cult.
R. Acetosella L. B. lanzettlich oder lineal, mit schmalen, ab-
stehenden Oehrchen. meist bläulich-grün. NebenB.Scheiden
häutig. Bth.Büschel klein, in blattloser Rispe. P., Antheren
und Narben oft roth. Klappen der Fr.Hülle klein, ohne
Schwielen. Aeussere B. des FrP. der FrHülle anliegend.
— Var. mit 2— Szähnigen oder fehlenden Oehrchen der B.
— 10 -30cm.
Mai— Jul. An sonnigen Orten, an Wegen, Waldrändern,
auf WaldhchtuDgen, auf ausgetrocknetem Torfboden, häufig.
Anm. R. scutatus L. (B. alle gestielt, graugrün), verwildert am Schloss-
berg Burgdorf. — Mehrere Spec. der Gatt. Rheum, Rhabarber (verschieden
durch meist 9 Stbg. und geflügelte Fr.) in Gärten hie uud da cult.
Polygonuin. Knöterich.
{jZoXxjc, viel, yovu Knie, Knoten.)
i. Bth.Büschel in end- oder seüenst, ährenf. Bth. Ständen.
Stbg. 5—8.
a. Bth.Stand cylindrisch oder länghch-eif., gedrungen.
P. Bistörta L. (Name von dem gekrümmten W.Stock). Natte?^-
wm^zel. W.Stock knotig, gebogen, mit langgestielten, läng-
lich-eif. B. B.Stiele oben geflügelt. Blühende St. seitlich,
aufrecht, einfach, mit langen NebenB.Scheiden. Obere B.
sitzend, zugespitzt. Bth.Stand endst., cylindrisch. P. rosenroth.
E.Mai. Jun. Auf feuchten Wiesen, an Bächen, hin und
wieder (meist gesellig). Am Stadtbach bei Holligen, Gäbel-
bachschlucht bei der Eimatt, Köniz, Gaset, Kühlewyl ob
Kehrsatz; ziemhch häufig im Scherlithal, Rüeggisbergegg
gegen den Thanwald, AUmendingenmoos, Lauterbach,
Weissenstein bei Maykirch, Schupfen, M.Buchsee u. a. O.
— Häufig auf Bergwiesen der Alpen und des Jura.
P. amphibium L. W.Stock kriechend. St. mehr oder weniger
ästig. B. länghch-lanzettlich. B.Stiele ungeflügelt. Bth. in
dicht-ährenf., endst. Bth.Stand, oft mit einem kürzeren,
seitlichen Bth.Stand. P. rosenroth. Stbg. 5. — Standorts-
formen : a) natans. St. fluthend. Obere B. schwimmend,
langgestielt, kahl. — b) terrestre. St. aufrecht. B. kurzge-
stielt, langzugespitzt, nebst den NebenB.Scheiden kurzhaarig.
Jim.— Sept. a) In stehendem und langsam fliessendem
Wasser. Egelmoos bei Bern, Egelsee bei Hirzenfeld; b) an
Ufern, ausserhalb des Wassers, z. Theil an denselben Orten.
P. PersicdiHa L. (von der Aehnlichkeit der B. mit PfirsichB.)
St. ästig. B. eilanzettlich, nach beiden Enden verschmälert.
NebenB.Scheiden behaart und langgewimpert. Bth. Stände
end- und seitenst., ihre Stiele und die P. meist drüsenlos.
Polygonaceen, 101
Stbg. 6. — Sehr veränderlich. St. aufrecht oder liegend,
meist ästig-. B. kahl, kurzbehaart oder unten weissfllzig (Var.
incana), oft mit schwarzem Fleck. P. rosenroth, grün-
lich oder weiss. 0
Jul.— Oct. An feuchten Orten, an Wegen und Gräben,
auf Aeckern, gemein.
P. lapathifölium L. (T^aTiaO-ov Ampfer.) Verschieden durch
die unterseits eingedrückt-punktirtea B., die kahlen oder
fast kahlen, kurzgewimperten NebenB. Scheiden, die mehr
oder weniger drüsig-rauhen P. und Bth. Standstiele und
die beiderseits vertieften Fr. — Meist stärker als die vorige
und in ähnlicher Weise abändernd. ©
Jul. — Oct. Wie vorige.
b. Bth. Stand fädlich, unterbrochen.
P. Hydvö'pi'per L. Wassevpfeffer. St. aufrecht oder aufstei-
gend, ästig, oft roth angelaufen. B. länglich-lanzettlich, nach
der Basis und Spitze verschmälert, kahl, mit kahlen oder
fast kahlen, gewimperten NebenB.Scheiden. P.3— 4sp., aussen
drüsig punktirt, roth, grünhch oder weiss. Stbg. meist 6.
Bth.Slände meist nickend. — Geschmack brennend-scharf. ©
Aug.— Oct. An Gräben und feuchten Waldwegen, stellen-
weise häufig. •
P. mite Schrank. B. längUch-lanzettl., nach der Basis und
Spitze verschmälert, mit etwas behaarten, langgewimperten
NebenB.Scheiden. P. 5sp., drüsenlos (oder mit wenigen,
vereinzelten Drüsen). Stbg. 6. — Ohne scharfen Geschmack. ©
Jul.— Oct. Wie vorige, aber seltener. An der Aare unter-
halb Brunnadern bei Bern; Walkringenmoos; zwischen
Oberburg und Krauchthal.
P. minus Huds. B. lineal-lanzettlich, nach der Basis nicht oder
wenig verschmälert. NebenB.Scheiden langgewimpert. Bth.-
Stände dünn, meist aufrecht. P. 5sp., drüsenlos, meist roth.
Stbg. meist 5. Fr. glänzend. ©
Aug.— Oct. An Gräben und feuchten Orlen, hin und
wdeder. Bremgartenwald an feuchten Waldwegen, Gümligen-
und M.Buchseemoos, ZoUikofen, Schupfen, Radelfingen,
Krauchthal, Burgdorf, Zimmerwald u. a. O.
2. Bih.Büschel armhth., im Winkel der LauhB.
Stbg. m,eist 8.
P, cwiculdre L. Meist liegend oder aufsteigend, ausgebreitet-
ästig. B. elf. oder lanzetthch, kurzgestielt. NebenB.Scheiden
oben trockenhäutig, zuletzt zerschlitzt. Bth. klein, fast
sitzend, in 2— 5bth. Büschelchen. P. grünUch-weiss oder
röthlich. ©
Jul.— Oct. An Wegen, auf cult. Boden, gemein.
102 Chenopodiaceen.
P. Convölvulus L, St. liegend oder (rechts-) windend. B. ge-
stielt, herzf. oder pfeilf. Bth. gestielt, in 3— 5bth. Büschel-
chen. P. grünlich- weiss. Fr. mattschwarz. ©
EJun.— Oct. An Wegen, auf Aeckern, gemein.
3. Bth.Büschel in endsi. Rispen oder Doldentrauhen.
— B. herzf. Stbg. 8.
P, Fagopyrum L. (Fagopyruyii esculentum Mönch.) (fagus
Buche, -TTupo; Weizen.) Buchiceizen. (Schwarzkorn.) St.
aufrecht. B. eif.-3eckig, mit herzf. oder pfeilf. Basis. Bth. in
end- und seitenst. Trauben, die obersten rispig oder dolden-
traubig vereinigt. P. hellroth oder w^eiss. Fr. Skantig, mit
scharfen, ganzrandigen Kanten. ©
Jul. Aug. Selten cult., oder verwildert. Aus Asien stam-
mend.
A n m. P. tataricum L. (mit breiteren und kürzeren B., viel kleineren,
grünlich-weissen Bth. nnd wellig gezähnten Kanten der Fr.) und P. emargi-
natum Roth (mit geflügelt-kantiger Fr.). Selten und vorübergehend, mit P.-
Fagopyrum. — P. dnmetorum L. (von P. Convölvulus versch. d. d. häutig
geflügelten äusseren P.Zipfel) früher bei Bern citirt, wurde in neuerer Zeit
nicht mehr beobachtet. — P. Orientale L. (Bth. roth oder weiss, in hängen-
den Trauben) als Zierpflanze cult.
Zwischen P. Persicaria und den verwandten Arten kommen hin und
wieder hybride Zwischenformen vor.
ORD. XL GENTROSPERMAE.
Farn. 26. Chenopodiaceen.
Bth. zw. oder Igeschlechtig, meist regelmässig. PB. 2 — 5,
frei oder verwachsen, grünlich, bleibend (selten fehlend). Stbg.
5 (1—5), vor den PB. auf dem Bth. Boden oder an der Basis
des P. FrKn. frei oder mit dem Grund des P. verwachsen,
Ifächerig, mit 1 Samenanlage. Gf. 1—3, oder 2 — 5 sitzende
Narben. Fr. eine im bleibenden und vergrösserten P. einge-
schlossene 1 sämige SchliessFr. Sanien meist eiweisshaltig, mit
gekrümmtem Embryo. — Blh. klein, grünhch, meist ohne VorB.,
in gabehgen, in Wickel übergehenden (meist zu kleinen Knäuel-
chen zusammengedi'ängten) Bth. Ständen, welche mehr oder
weniger zusammengesetzte, ähren- oder rispenf. GesammtBth.-
Stände bilden.
500 Spec, meist in den gemässigten Zonen.
1. Bth. Zwitter ig.
Fr. mit dünnhäutiger Schale, dem krautartigen
P. nicht angewachsen . Chenopodium.
Fr. unten dem P. angewachsen, Bth. in 2— 4bth.
am Grunde etwas verwachsenden Knäuel-
chen Beta.
Chenopodiaceen. 103
2. Bth. meist igeschlechtig.
Narben 4. Bth. ohne VorB. Fr. in dem erhär-
teten P. eingeschlossen. — Diöcisch . .
Narben 2. Weibl. Bth. meist ohne P., mit 2
VorB., welche nach dem Yerblühen die
2klappige Fr.Hülle bilden. — Monöcisch .
Spinacia.
AtripleoG.
Chenopödium. Gänsefuss. Melde.
(^Tiv Gans, Trof^wv Füsschen, von der B.Form einiger Arten.)
1. Samen (sämmtlich oder meist) wagrecht. — Einjährige
Arten.
C. hybridum L. B. 3eckig-eif., an der Basis meist herzf., oder
gestützt, buchtig gezähnt, mit wenigen (meist beiderseits
2—3) Zähnen, glanzlos. Bth.Knäuel in end- und seitenst.
Rispen. Samen glänzend, grubig punktirt, mit stumpfem
Rand. 0
Jul.— Sept. An Wegen, auf Schutt, in der Nähe der
Häuser, hin und wieder. Bern, Thorberg, Burgdorf, Radel-
fingen, u. a. O.
C. 'murale L. B. rauten-eif., ungleich gezähnt, an der Basis
meist keilf, dunkelgrün, etwas glänzend. Bth.Knäuel in
Rispen. Samen mattschwarz, kielig berandet. ©
Jul.— Sept. Auf Schutt, an Mauern, selten. Kirchdorf,
Burgdorf, Radelfingen.
C dlbum L. St. aufrecht, kantig, gestreift. B. rauten-eif. oder
lanzettlich, ungleich gezähnt oder ganzrandig, mattgrün.
Bth.Knäuel in end- und seitenst. Aehren oder Rispen. Samen
schwarz, glänzend. — Sehr veränderhch. Mehr oder weniger
weissbestäubt (durch die blasigen, vertrocknenden Endzellen
kleiner Köpfchenhaare). Var. mit rispig-ästigen Bth.Ständen
und beiderseits grünen B. (C. viride L.) ©
Jul.— Sept. Auf Schutt, an Wegen, auf Aeckern, gemein.
C. polijspermum L. St. ausgebreitet-ästig. B. länglich-eif., ganz-
randig, kahl. Bth Knäuel klein, armbth., in end- und seitenst.,
abstehend-ästigen Bth.Ständen. Fr.P. offen. — Sehr ver-
änderlich. — Var. mit ährig zus.gezogenen Bth.Ständen. —
Oft roth überlaufen. ©
Jul.— Sept. Auf cult. Boden, auf Aeckern, gemein.
2. Samen senkrecht. — Ausdauernd.
C. Bonus- Henricus L. (Blitum C. A. Meyer.) Blühende St«
aus bodenst. B.Rosette seitlich. B. spiessf -3eckig. Obere Bth.-
Knäuel zu einer endst., zus.gesetzten Aehre vereinigt. Samen
aufrecht, stumpfrandig. — Mehr oder weniger mehlig-be-
stäubt (durch die blasigen Endzellen kleiner Köpfchenhaare).
104 Chenopodiaceen,
Mai—Sept. Auf Schutt, in der Nähe der Häuser, an
Wegen und Mauern, gemein.
Anm. C. foetidum Lam. Früher in der Nähe des Pelikan in Bern,
kommt daselbst nicht mehr vor ; in neuerer Zeit an einer Mauer bei Burg-
dorf beobachtet.
Bdta.
B. vulgaris L. St. aufrecht, kantig. B. etwas fleischig, oval,
glänzend, mit dicker Rippe, die bodenst. gross, langgestielt.
Bth.Knäuel meist von den lineallanzettlichen DeckB. über-
ragt, in langen end- und seitenst. Aehren. — In verschie-
denen Var. : Mangold (B. Cicla Pers.), Runkelrübe, rothe
Rübe (rother Rettig). © und ®
Jun.— Aug. In Gärten und auf Aeckern cult. Die wilde
Stammform in der Mediterranregion und dem Orient ein-
heimisch.
Spinäcia. Spinat.
(Spina Dorn, von dem stachehgen Fr.P., nach Andern aus dem
arab. Isfänädsch.)
S. olerdcea L. B. spiessf.-3eckig, die oberen länglich. Bth.-
Knäuel der weibl. Pflanze ß. winkelst., der mäunl. in end-
und seitenst., unterbrochenen Aehren. — Var. mit stache-
ligem Fr.P. (S. spinosa Mönch), und mit unbewehrtem
Fr.P. (S. inermis Mönch). © und @
Mai—Sept. In Gärten cult. Nicht wild bekannt. Aus dem
Orient eingeführt.
Atriplex. Melde.
A. pdtulum L. St. abstehend-ästig. B. gestielt, die unteren
lanzettlich, ganzrandig oder an der Basis gezähnt, die
oberen schmäler, ganzrandig. Bth.Knäuel grünlich, in end-
und seitenst. Aehren. Fr.Hülle 2klappig, mit spiessf. (an
der Basis mit 2 spitzen Zähnen versehenen) Klappen. —
Sehr veränderlich. Klappen der Fr.Hüüe glatt oder kurz
weichstachelig. ©
Jul. Aug. An Wegen, auf cult. Boden, auf Aeckern nach
der Ernte, häufig.
A. hastdtum L. z. Thl. (A. latifolium Wahl.) Verschieden
durch die fast Seckig-spiessf., abstehend-geöhrten unteren
und mittleren B. und die Seckigen, ganzrandigen oder klein-
gezähnelten Fr.Klappen. ©
Jul.— Sept. An Wegen und gedüngten Stellen in der
Nähe der Häuser, selten. Bei Aarberg.
Anm. In G-ärten hie und da cult. und zuweilen verwildert: Blitum vir-
gatum L. & caintatum L., Erdheerspinat (Fr. Knäuel durch die fleischig-
vergrösserten P. beerenartig, roth).
Amarantaceen. 105
Farn. 27. Amarantaceen.
Bth. zw. oder Igesehlechtig, regelmässig oder fast regel-
mässig. P. meist 3- 5bl. oder -tli., grünlich, oder gefärbt, meist
mehr oder weniger trockenhäutig, bleibend. Stbg. 1 — 5, vor
den PB. auf dem Bth.Boden oder auf der Basis der PB., frei
oder am Grunde verwachsen. FrKn. frei, Ifächerig. Gf. einfach
oder 2— 3th , oder 2—3 sitzende Narben. Fr. eine 1 sämige
SchliessFr. oder häutige, unregelm. oder deckelartig aufsprin-
gende Kapsel (selten Fr. fleischig). Samen eiweisshaltig, mit
ringf. gekrümmtem Embryo. - Bth. klein, mit 2 (oft gefärbten)
YorB., in kuäuelig gedrängten Dichasien oder Wickeln, welche
meist zu ähren- oder rispenf. Bth. Ständen vereinigt sind.
500 Spec, in den wärmeren und gemässigten Zonen.
Bth. monöcisch (oder polygamisch). Stbg. 5 1
(oder 1—3), frei. Fr. Isamig | Amarantus.
Amaräntus. Amarant. (dc;xapy.vTO(; unverwelkhch.)
A. Bhtmn L. (Albersia Kimth. Euxolus viridis Moquin-
Tandon), St, liegend oder aufstrebend, kahl. B. gestielt,
oval, stumpf oder ausgerandet, mit keilf. Basis. Bth.Knäuel
grünlich, blatt winkelst., die endst. ährenf. gedrängt. Stbg. 3.
Fr. nicht aufspringend. — B. oft mehr oder weniger roth-
braim, mit grünlichem Fleck. ©
Jul.— Sept. An Mauern, auf Schutt, als Gartenunkraut,
stellenweise häufig.
A. retroflexus L. St. aufrecht, rauhhaarig. B. länglich-eif. Bth.-
Knäuel grünlich, in end- und seitens!., ährigen Bth.Ständen,
am Ende des St. eine verlängerte, ährenf. Bispe bildend.
VorB. stachelspitzig, die Bth. überragend. Slbg. 5. Fr. quer
aufspringend. ©
Jul. — Sept. Auf Schutt, hin und wieder. Burgdorf, M.-
Buchsee, Lobsigen.
Anm. Als Zierpfl. cult. : A. caudatus L., Fuclisschwanz u. a. Spec.
Celosia cristata L., Hahnenkamm. Gomphrena globosa L., Kugelamarant.
Farn. 28. Caryophylleen.
(Paronychieen [incl. Sclerantheen], Alsineen u. Sileneen.)
Bth. zw., selten Igesehlechtig, regelmässig. KB. 5 (4), frei
oder verwachsen. BIB. 5 (4), selten rudimentär oder fehlend.
Stbg. meist 10 (8) in 2 Kreisen, seltener nur 1 Kreis von 5
(4 oder weniger) Stbg. FrKn. aus 2—5 Garp. gebildet, 1- oder
seltener unvollständig mehrfächerig, mit centralem oder grundst.
Samenträger. Gf. 2—5, frei (oder verwachsen). Fr. eine meist
106
Caryophylleen.
vielsamige Kapsel, selten 1 sämig, (oder fleischig). Samen eiweiss-
haltig, mit meist gekrümmtem Embryo. — B. ungetheilt, gegen-
ständig. Bth. meist in gabelig verzweigten Bth. Ständen (Dichasien),
mit oft mehr oder weniger überwiegender Entwicklung je des
einen Zweiges.
1000 Spec, meist in der gemässigten Zone der nördl. HK.
I. BIB. oft fehlend oder rudimentär. Fr. meist
einsamig.
BIB. fehlend. Stbg. 10 (meist 5 ohne An-
theren) oder 1-5, dem K. eingefügt. Fr. in
dem erhärteten K. eingeschlossen
II. Mit K. und BIKr. KB. frei. KapselFr.
(BIB. meist weiss, selten fehlend.)
i. Fr. 3 — öklappig.
a. Gf. 4-5.
ungeflügelt. Stbg. oft 4.
B. ohne
Samen
NebenB:
Samen scharfrandig oder geflügelt. Stbg. 10
(oder 5). — B. fadenf.-hneal, mit trocken-
häutigen NebenB
b. Gf. 3.
B. mit trockenhäutigen NebenB
B. ohne NebenB. Samen nierenf
2. Fr. 6— lOJdappig.
a. Gf. 3. Fr.Klappen 6.
BIB. ungetheilt. Samen glatt und glänzend,
mit einem Anhängsel
BIB. ungetheilt. Samen ohne Anhängsel .
BIB. 2spaltig. Samen ohne Anhängsel .
b. Gf. 5. Fr.Klappen iO.
BIB. tief 2th. Gf. vor den BIB. Fr.Klappen
anfangs paarweise zusammenhängend .
BIB. 2sp. Gf. vor den KB. Fr.Klappen gleich-
massig getrennt
III. Mit K. und BIKr. KB. röhrig verwachsen. ~
KapselFr.
(BIB. meist langbenagelt [aus einem verbrei-
terten oberen und einem schmaHinealen
unteren Theil bestehend].)
PARONY-
GHIEEN.
Scleranthus.
ALSINEEN.
Sagina.
Spergula.
Spe7'gularia.
Alsine.
Mce?tringia.
Arenaria.
Stellaria.
Malachium.
Cerastium.
SILENEEN.
Caryo'phyUeen.
107
a. Gf. 2. Fr. Klappen 4. K. ohne Commis-
sural- (den venoachsenen Rändern der
KB. entsprechenden) Rippen.
BIB. nach der Basis allmählig verschmälert .
BIB. deutlich benagelt, K. an der Basis von
Schuppen umgeben
BIB. deutlich benagelt, an der Basis der Platte
meist mit schuppenf. Anhängseln (Krön-
chen). K. röhrig, an der Basis nackt . .
b. Gf. 3—5. Fr. Klappen 5-10. K mit
Commissuralrippen.
Gf. 3 (selten 4—5). Fr. an der Basis 3— 5fäche-
rig (selten Ifächerig), 6klappig ....
Gf. 5. Fr. Sklappig. — K.Zähne kürzer als die
BlKr
Gf. 5. Fr. lOklappig. — Diöcisch ....
Gf. 5. Fr. öklappig. K.Zähne lanzettlich, die
BlKr. überragend
Gypsophila.
Dianthus.
Saponaria.
Silene.
Lychnis.
Melandryum.
Agrostemma.
Scleränthus. Knäuel. (a/Avipo; dürr, av^og Blume.)
S. dnnuiis L. Ausgebreitet gabelästig. B. pfriemlich, bläuhch-
grün. Bth. klein, mit lanzettl. zugespitzten, grünen, schmal
häutig-berandeten, zur Fr.Zeit etwas abstehenden KB. 0
Jun.— Sept. Auf sandigen Aeckern, in Waldlichtungen,
stellenweise häufig. Wylerfeld, Thörishaus, Längenberg,
Kiesen; Kirchlindach, M.ßuchsee, Schupfen, Radelflngen,
Burgdorf u. a. O.
S. perennis L* Ausdauernd. Verschieden durch die stumpfen,
zur Fr.Zeit aufrechten oder etwas zusammenneigenden,
breitrandhäutigen KB., wodurch die Bth. weisslich erscheinen.
Bth. am Ende der stärkeren, aufsteigenden, oft röthlichen
Zweige gedrängt.
Jun.— Sept. Wie vorige, aber selten. Rüeggisberg.
Sagina. Mastkraut.
(Sagina Mast, ursprünglich in Beziehung auf die als Futterkraut
gebaute Spergula arvensis.)
1. Bth. Organe 4zählig.
S. procümbens L. St. meist kurz, in einer B. Rosette endigend.
Zweige hegend, am Grunde wurzelnd. B. üneal, kahl, selten
kurzwimperig gezähnelt. Bth. Stiele nach dem Verblühen
herabgekrümmt, zuletzt wieder aufrecht. Bth. klein. KB.
stumpf (ohne Stachelspitze), nach dem Verblühen abstehend.
BIB. weiss, kürzer als der K.
Mai— Oct. Auf feuchten Aeckern, an Wegen gemein.
108 Caryophylleen.
2. Bth.Organe 5zählig. (Sthg. 10, in 2 Ky^eisen.)
S. nodosa Fenzl. St. ausgebreitet-ästig, mit aufsteigenden
Aesten. B. pfriemlich, kurz. BIB. länger als der K. — St.
durch die B.winkelst., kurzen Sprösschen gleichsam knotig.
Jun.— Sept. Auf Torfmooren, selten. M.Buchseemoos.
Anm. S. apetala L. Von S. procumhens verschieden durch die auf-
rechten, nicht wurzelnden St. und Aeste, die an der Basis gewimperten B.,
die stets aufrechten Bth. Stiele, die mit kurzen Stachelspitzeu versehenen 2
äusseren KB., die sehr kleinen oder fehlenden BIB. und einjährige Dauer. —
Früher bei Schupfen und Burgdorf citirt, wurde in neuerer Zeit nicht wieder
gefunden.
Sp^rgula. Spark.
(Name wahrscheinl. aus dem Deutschen.)
S, arvensis L. St. ästig. B. hneal, unten gefurcht, durch die
aus den B.Winkeln entspringenden kurzen, beblätterten
Zweige scheinbar gehuschelt. BIB. weiss. Stbg. 10. Samen
von einem scharfkantigen Ring umzogen (sehr schmal ge-
flügelt). ©
Jun.— Aug. Auf sandigen Aeekern, an Wegen, stellen-
weise häufig. Auch als Futterkraut zuweilen cult.
Sperguläria. Schuppenmiere.
S. rubra Presl. (LepigonuTn Wahl.) St. ausgebreitet-ästig,
oben drüsig behaart. B. lineal, etwas fleischig. NebenB.
weisshäutig. KB. am Rande trockenhäutig. BIB. rosenroth,
ungefähr so lang als der K. Samen ungeflügelt. ©
Mai— Sept. Auf sandigen Aeekern, selten. Fries wyl, Radel-
fingen, Seedorf.
Alsine. Miere. (aA^o; Hain.)
A. tenuifölia Wahl. St. ausgebreitet-ästig. B. lineal-pfriemlich,
Srippig. KB. häutig berandet, Srippig. eilanzettlich, scharf
zugespitzt. BIB. kürzer als der K. — Meist kahl. ©
Jun. — Jul. An trockenen, steinigen Orten, auf Aeekern,
selten. Bei Kirchlindach ; M.Buchsee und Burgdorf, am Eisen-
bahndamm.
Moehringia. Möhringie.
(Nach dem Arzte und Botaniker Möhring aus Danzig.)
M. trinervia Clairvüle. St. schlaff, ausgebreitet-ästig, kurz
behaart. B. eif., spitz, 3— Srippig. KB. lanzetthch, mit kielig
vortretender Mittelrippe, länger als die BIB. ©
Mai— Jun. An Wegen und Waldrändern, auf Waldlich-
tungen, gemein.
Caryophylleen. 109
Arenaria. Sandkraut. (Ar^ena Sand.j
A, serpylliföUa L. (A. sphaerocarpa Ten.) St. gabelästig.
B. kurz, eiförmig, zugespitzt. KB. lanzettlich, länger als die
BIB. Fr. eif., unten bauchig-gedunsen. 0
Mai— Sept. Auf steinigen Aeckern, an Wegen und Mauern^
ziemlich häufig.
Stelläria. Sternmiere. (Stella Stem.j
i. St. eylindrisch. Untere B. gestielt.
S. nemorum L. St. aufsteigend, nebst den B.Stielen mehr oder
weniger flaumhaarig. B. herz-eif., zugespitzt. BIB. tief 2sp.,
mit keilf.-linealen Lappen, viel länger als der K.
Jun. Jul. An feuchten, schattigen Stellen, in Wäldern,
stellenweise häufig. Bremgartenwald, am Waldrand zwi-
schen dem Försterhaus und Bethlehem und am Wege von
der Enge nach dem Glasbrunnen; Burgdorf u. a. O.
S. media Vill. (Alsine L.) Vogehniere. (Hühnerdarm.) St.
ausgebreitet-ästig, liegend oder aufsteigend, mit einem (an
jedem B.Paar um V* des St.Umfanges zur Seite gerückten}
Haarstreifen. B. eif., kurz zugespitzt, die oberen sitzend.
BIB. 2sp., so lang oder kürzer als der K. Stbg. meist 3 — 5. 0
März (oft schon Febr.) — Nov. Auf cult. Boden, in
Gärten, an Wegen, auf Schutt, gemein.
2. St. 4kantig. B. sämnitlich sitzend.
S. graminea L» St. dünn und schlaff, mit langen Internodien.
B. schmal lanzettlich. DeckB. gewimpert. BIB. tief 2sp., so
lang oder länger als der K.
E. Mai— Aug. In Hecken und Gebüschen, gemein.
S. uliginösa Murray. St. ästig. B. eilanzettlich. DeckB. kahl.
Bth. sehi' klein. Bth.Stiel unter der Bth. allmählig verdickt.
KB. lanzettl., länger als die BIB.
E. Mai— Aug. An feuchten, grasigen Stellen der Wälder,
an Gräben und Waldwegen hin und wieder. Bremgarten-
wald u. a. O.
Malächium. Weichkraut. (j^.a'Xax.o; weich.)
M. aqicdticum Fries. St. aufsteigend, oft am Grunde wur-
zelnd, zerbrechlich, oben nebst den Bth.stielen und K. drüsig
behaart. B. aus herzf. Basis eilanzettlich, die untersten ge-
stielt. BIB. 2sp., länger als der K.
Jul.— Oct. An feuchten Stellen, in Gräben, besonders auf
Torfmooren, ziemlich häufig. Eimatt, Gümligen und M.Buch-
seemoos u. s. w.
110 Caryo'phylleen.
Cerästium. Hornkraut/^
{/Jpac Hörn, von der länglichen aus dem K. hervorragenden Fr.)
i. BIB. ungefähr so lang als der K.
a. DeckB. sämmtlich krautartig-grün.
C glomerdtum Thuülier, Fr.Stiele ungefähr so lang als der
K. Bth.Stand gedrängt. — Gelblichgrün, meist reichlich drüsen-
haarig (selten drüsenlos). ©
Mai — Sept. Auf Aeckern, an Wegen hie und da. Köniz,
M.Buchsee, Burgdorf.
C. brachypetalum Desportes. Fr.Stiele 2— 3mal so lang als
der K. Bth.Stand locker. BIB. meist kürzer als der K. St.
und B. weichbehaart, graugrün. ©
Mai. Jun. Auf trockenen Wiesen, an Wegen und Mauern
hin und ^vieder. Bern, Murifeld, Gümligen u. a. O.
b. DeckB. (wenigstens die oberen) mit trockenhäutigem Rand.
C. triviale Link. St. aufsteigend, an den unteren Knoten wur-
zelnd. BIB. meist etwas länger als der K. Fr.Stiele 2— 3mal
so lang als der K. — © oder ausdauernd. — 10—30 cm.
Apr.— Oct. Auf cult. Boden, an Wegen, auf Wiesen,
gemein.
C semidecändimm L. St. aufrecht oder aufsteigend, nicht
wurzelnd. BIB. so lang oder etwas kürzer als der K. Stbg.
oft nur 5. Fr.Stiele abstehend oder herabgebogen, 2— 3mal
so lang als der K. — Var. glutinoswin (C. glutinosum Fr.) :
Hautrand der DeckB. schmäler, an den unteren oft fehlend,
Fr.Stiele weniger herabgebogen, meist drüsig-klebrig ©
Apr. Mai. Auf Aeckern, an Wegen, hin und wieder.
2. BIB. doppelt so lang als der K.
C. arvense L. W.Stock kriechend, mit sterilen, an der Basis
wurzelnden und aufsteigenden blühenden Sprossen. Fr.Stiele
aufrecht, mit nickendem K. — 15— 30cm.
Mai— Jun. Auf Wiesen, an Hecken, stellenweise häufig.
Wylerhölzli beim Löchhgut, Brunnadern, Murifeld bei Bern,
Wabern, Gurten, Bantiger, Ostermundigen, Gümligen, Worb,
M.Buchsee. Schupfen u. a. O.
Anm. Die meisten Spec. var. mit schwächerer und stärkerer, drüsiger
oder drüsenloser Behaarung.
Gypsöphila. Gypskraut.
(yutj^o; Gyps, Kreide, und (piXo; lieb, von dem Vorkommen
mehrerer Arten auf Kalkboden.)
G. repens L. W.Stock kriechend, mit aufsteigenden, gebüschel-
Caryophylleen. 111
ten Aesten. B. lineal-lanzettlich, bläulieh-grün. BIB. weiss
oder röthlich.
Jun.— Sept. Im Kies der Flüsse (aus den Alpen herab-
geschwemmt). Hin und wieder an der Aare von Kiesen bis
Bodenacker, bei Radelfmgen und Lyss. An der Saane, Sense,
Emnie.
G. 'inurdlis L. St. aufrecht, gabelästig. B. lineal. Bth. klein,
auf langen, dünnen Stielen. BIB. rosenroth, mit dunkleren
Adern. 0
Jul. — Oct. Auf sandigen oder lehmigen Feldern, hin und
wieder. Tiefenau bei Bern, Köniz, Liebewyl, M.Buchsee,
Schupfen, Seedorf, Radelfingen, UettUgen.
Diänthus. Nelke. (Nägeli.)
(Atö; avO-o; Blume des Zeus. Name der Lychnis Flos Jovis.)
1. Bth. büschelig gehäuft.
D. pi'öhfer L. (Tunica Scop.) St. kahl. Bth.Büschel von
ovalen, durchscheinend-häutigen Schuppen fast vollständig
eingehüllt. B. schmal-lineal. Bth. meist zahlreich (selten 1),
sehr klein, BIB. blass violett-röthlich. ©
E. .Jun.— Aug. An trockenen, steinigen Orten, ziemlich
selten. Grosse Schanze bei Bern, Wylerfeld, üstermundigen
am Damm der Steinbruchbahn. Bei der Tiefenaubrücke,
Bolligen, Burgdorf und M.Buchsee am Eisenbahndamm,
Lyss. ^
D. Armeria L. St. oben rauhhaarig. B. lineal-lanzettlich, am
Grunde in eine sehr kurze Scheide verwachsen. Hüllschuppen
lanzett-pfriemlich, grün, behaart, so lang oder länger als der
K. Bth. zu meist 3—8 gehuschelt. Platte der BIB. klein, ge-
zähnelt, roth. ®
Jul.— Aug. An steinigen Orten, an Waldrändern, hin
und wieder. Eimatt, Steinhölzli, Gurten, Dählhölzh, Muri,
Kräyigen, I^irchlindach, UettUgen, M.Buchsee, Schupfen,
Lyss, Geristein, Burgdorf u. a. O.
B. CarthusianÖ7'um L. Karthäusernelke. St. kahl. B. lineal,
an der Basis scheidenf. verwachsen. Hüllschuppen der Bth.
lederartig, braun, mit pfrieml. Spitze, kürzer als der K^. Bth.
in 2— 8bth, Büscheln. BIB. purpurn.
Jun. Jul. Auf trockenen Grasplätzen, an Waldrändern,
selten. Bern, am Abhang unterhalb Brunnadern, Rebhalde
bei Lobsigen.
2. Bth einzeln {nicht gehuschelt). Hüllschuppen viel kürzer
als der K.
D. ccBsius Sm. Stämmchen liegend, mit aufstrebenden, Iblü-
thigen Zweigen. B. lineal, bläulich-grün. Bth. gross, wohl-
112 Caryophylleen.
riechend. BIB. verkebrt-eif., vorn gezähnt, heUroth, am
Grunde der Platte bärtig. — Unterscheidet sich von der
typischen Form durch längere, schlaffere B.
Jun. Jul. An Molassefelsen (Flühe) bei Burgdorf. An
den Schlossfelsen von Burgdorf. Thorberg auf Felsköpfen
in der Nähe des Schlosses und bei den Felsenwohnungen.
D. superbus L. St. aufsteigend, einfach oder ästig. B. lanzett-
liiieal. BIB. blassvioletl-roth, selten weiss, fiedersp.-vielth.,
mit schmal-linealen Lappen ® oder ausdauernd.
Jul. — Sept. In lichten Wäldern, an Waldrändern, stellen-
weise häufig. Muri (bei Kräyigen), Elfenau, Gümligen,
Gerzensee, Rüeggisberg, Ballenbühl, Krauchthal, Burgdorf,
Frienisberg, Schupfen u. a. O.
A n m. In Gärten cult. : D. CaryopJiyllus L. Gartennelke. — D. plumarius
L. Federnelke (Friesli). — D. chinensis L. Chinesern elke. — D. caesius Sm.
Pfingstnelke. — D. barbatus L. Bartnelke, letztere hie und da verwildert.
Saponäria. Seifenkraut.
{Sapo Seife, von dem Gebrauche der Wurzel von S. offic. zum
Waschen.)
S. officindlis L. W.Stock kriechend, mit aufrechten Stengeln.
B. eilanzettlich. Bth. gross, gebüschelt. BIB. blassroth oder
fast weiss.
Jul.— Sept. An Hecken und Ufern, stellenweise häufig.
Bern am Sandrain, Steinhölzli, Muri, Belpmoos am Aar-
damm u. a. O. — Zuw^eilen mit gefüllten Bth. — Off. der
W. Stock.
S. ocimoides L. St. liegend, ausgebreitet-ästig, dicht kurz-
haarig. K. drüsig behaart. Untere B. spatehg, die oberen
lanzetthch. BIB. hellroth.
Mai— Jul. An felsigen Abhängen bei Laupen und Güm-
menen, Oltigen. Radelüngen, Aarberg.
Anm. Vaccaria parviflora Mönch (Saponäria Vaccaria L.) St. auf-
recht, gabelästig, kahl. B. lai.zettl. K. bauchig, geflügelt — ökantig. BlKr. hell-
roth. — Im Getreide, selten, vorübergehend mit fremdem Samen eingeführt,
so bei M. Buchsee, Seedorf, Aarberg, Lyss, Burgdorf u. a. 0.
Silöne. Leimkraut.
S, nütans L. St. behaart, oben drüsig-klebrig. Bth. in Iseits-
wendigem, nickendem, durch überwiegende Entwicklung der
Hauptaxe rispenf. Bth.Stand. K. lOrippig. BIB. 2sp., weiss,
gelblich oder röthlich.
Jun. Jul. An steinigen Abhängen und Waldrändern,
stellenweise häufig, z. B. an der Neubrückstrasse am Fuss-
weg, Bremgartenwald beim Försterhaus, Gurtenthal u. a. O.
Caryophylleen. 113
S. infldta Sm. Kahl. Bth. in gabelf. verzweigten Bth-Ständen.
K. aufgeblasen, netzig-aderig. BIB. 2sp., weiss, seltener
röthlich.
Jun.— Herbst. Auf Wiesen, gemein.
Anm. S. gallica L. St. drüsig behaart. Bth. klein, fast sitzend, in
Iseitiger, traubenf. Wickel. BIB. ungeth., gezähnelt, röthlich-weiss. Im Gre-
treide, selten.
S. noctiflora L. (Melandryum Fr.) St. oben nebst B. und K. drüsig-
klebrig. Bth. in armbth., gabelf. Bth. Ständen. K.Zähne pfriemlich. BIB. 2sp.,
weiss oder röthl. Fr. Ifächerig. — Auf Aeckern, selten und vereinzelt.
S. Armeria L. Kahl. St. unter den oberen Knoten klebrig. B. eif. Bth.
roth, in doldig-gabeligem Bth. Stand, — In Gärten hin und wieder cult., selten
verwildert.
Lychnis. Lichtnelke.
{\\jjyo<; Leuchte, von der hochrothen Farbe der L. chalcedomca.)
L. Flos cücuU L. Kukuhsblume. St. aufrecht, oben gabehg
verzweigt, von angedrückten Härchen rauh. B. und K. kahl.
BIB. tief 4sp., mit linealen Lappen, hellroth, selten weiss.
Fr. Szähnig.
Mai. Jun. (u. bis Herbst). Auf feuchten Wiesen, ziemlich
häufig, z. B. Dalmazi bei Bern, Elfenau, Gurtenthal u. s. w.
Melandryum. ([^iXa; schwarz, SpOg Eiche.)
M. dlbum Garcke (M. pratense Rohling, Lychnis vespei^tina
Sibth.) St. aufrecht, gabehg, Gabeläste meist Scheinaxen
bildend. Bth.Stiel und K. abstehend behaart, mit kürzeren
Drüsenhaaren. BIB. 2sp. gross, weiss. (Bth. über die Mitte
des Tages meist geschlossen.) Fr. eikegelf., mit vorgestreck-
ten, oder (trocken) auswärts gebogenen Zähnen. — Var. mit
rosenrother Blkr. © oder ®.
E.Mai— Herbst. An Wegen, auf Aeckern und Gras-
plätzen, gemein; die rothblühende Var. selten (Eimatt bei
Bern, M.Buchsee, Lyss).
M. rubrum Garcke (M. süvestre Rohling, Lychnis diurna
Sibth.) Verschieden durch die von längeren Haaren zottigen
K. und Bth.stiele, die rothen BIB, und die (im trockenen
Zustande) zurückgerollten Zähne der rundüch-eif. Fr. St. und
B. weichhaarig. Bth. den Tag über geöffnet.
Mai, Jun. An feuchten, schattigen Orten, auf Wald wiesen,
an Bächen hin und wieder. In Schluchten zwischen Bütschel-
Qgg und Schwarzwasser,- bei Krauchthal, Lauterbach, Burg-
dorf, Deisswyl bei Münchenbuchsee, Schupfen.
Anm, In Gärten L. chalcedonica, Feuernelke, Brennende Liebe.
Agrost^mma. Kornrade, (aypot; Feld, GTSjj.jj.a Kranz.)
A. Githdgo L. (Gith, lat. Name des Schwarzkümmels, von
der Aehnhchkeit der Samen). Rade (Radden). St. steif-
114 Portiilaeaceen.
aufrecht, oben meist mit einigen aufrechten Aesten. B. schmal-
lineallanzettlich. Bth. gross. BIß. violettroth, mit dunkleren
Linien. — ^j'i—V^- ©
Jun. Jul. Im Getreide, besonders im Roggen, häufig.
Farn. 29. Portulacaceen.
Bth. zw., meist regelmässig. K. 2— 5-bl. oder -th. BIB. 4—6
(selten mehr), frei oder seltener verwachsen. Stbg. 1— viele.
FrKn. oberst. oder halbunterst., Ifächerig oder am Grunde ge-
fächert. Gf. 1, meist 2— 8sp. Fr. meist eine vielsamige Kapsel.
Samen eiweisshaltig mit gekrümmtem Embryo. — Oft mehr
oder weniger fleischige Kräuter mit ungeth. B.
125 Spec, meist in wärmeren Zonen, bes. Amerika.
ßlB. frei, oder am Grunde verwachsen. Stbg.
8— viele. Fr. deckelartig aufspringend . . Portulaca.
BlKr. röhrig-trichterf., seitlich aufgeschlitzt,
mit unregelm. 5th. Saum. Stbg. 3— 5. Fr.
Sklappig aufspringend Montia.
Portulaca. Portulak.
P. olerdcea L. St. wiederholt gabelästig, rosettenartig ausge-
breitet, nebst den sitzenden, keilf. B. lleischig. Bth. klein, zu
1—3 .end- und gabelst., mit gelblicher, abfälliger BlKr. ©
Jun.— Sept. Auf Schutt, auf cult. Boden, als Unkraut auf
Gartenwegen, stellenweise häufig. Var. sativa (P. sativa
Haworth) (grösser, mit aufrechtem Stengel. K.Zipfel flügelig-
gekielt) hie und da cult.
A n m. Als Zierpfl. cult. : P. grandiflora Lindl. in mehreren Var.
Möntia. Montie.
(Nach G. Monti, Prof. der Botanik in Bologna.)
M. minor Gmelin (M. fontana L. z. Thl). Kleines, gabel-
ästiges Pflänzchen mit gegenst., spatelf. B., sehr kleinen
weissen Bth. und schwarzen, körnig -rauhen, fast glanzlosen
Samen. ©
E.Apr.— Jul. Auf feuchtem Sand- und Lehmboden, selten.
Auf Aeckern, bei Schönegg und « im Ursprung » bei M.-
Buchsee.
ORD. XII. POLYGARPIGAE.
Farn. 30. Berberideen.
Bth. meist zw., regelmässig. KB. oft blumenblattartig, in
2 bis mehr (BIB. in zwei) 2— 3zähligen Kreisen. Stbg. so viel als
Ranunculaceen. 115
BIB. (selten mehr), vor denselben stehend. Antherenfächer
meist 2klappig aufspringend. FrKn. 1, 1 fächerig, mit 1— vielen
Samenanlagen. Fr. eine Beere (oder trocken). Samen eiweiss-
haltig.
100 Spec, vorherrschend in der gemässigten Zone.
BIB. u. Stbg. 6, in 2 Kreisen. Fr. fleischig. — 1
Sträucher | Berberis. .
Berberis. Sauerdorn. Berberitze.
B. vulgaris L. (Erbselen.) Stachliger Strauch. B. länglich ver-
kehrt eif., wimperig gesägt. Bth. gelb, in hängenden Trau-
ben. Fr. eine längliche rothe Beere. — Stbg. reizbar (bei
Berührung der Basis einwärts biegend). B. büschelig, an
unentwickelten Seitenzweigen, die aus der Achsel eines 3th.
Stachels (modiiicirten B.) entspriügen.
Mai. Jun. In Hecken und Ufergebüschen, an Waldrän-
dern hin und wieder. Zwischen Kiesen und der Hunziken-
brücke; unterhalb der Lorraine bei Bern; im Zehender-
mätt
cult.
Anm. Als Zierpflanze cult.: Mahonia Äquifolium Nuttall., Strauch
mit immergrünen, gefiederten, stachelig-gezähnten B. und gelben Bth. — Aus
N.Amerika.
Farn. 31. Ranuncnlaceen.
Bth. zw., meist regelmässig, seltener zygomorph. KB. 3—6
(selten mehr), oft blumenkronenartig gefärbt, bleibend oder ab-
fallend. BIB. meist 5 oder mehr, oft rudimentär oder fehlend.
Stbg. meist zahlreich, spiralig (in unbestimmter Zahl), seltener
in Kreisen. FrKn. 5 — viele, selten 1. Fr. Isamige SchliessFr.
(Nüsschen) oder vielsamige, einfächerige Kapseln (Balgkapseln),
selten Beeren. Samen eiweisshaltig, mit kleinem Embryo. Meist
krautartige Pflanzen, oft scharfe, z. Theil giftige Stoffe enthal-
tend.
1200 Spec, verbreitet, bes. in der gemässigten und kälteren Zone.
I. Einsamige SchliessFr. FrKn. mehrere.
i. K. in der Knospenlage hlappig. Samen
hängend. — K. blumenkronenartig ge-
färbt. BlKr. fehlend. B. gegenst.
KB. meist 4. Fr. vom bleibenden Gf. gekrönt.
— Schlingpflanzen
GLEMATI-
DEEN.
Clematis.
116
Ranunculaceen.
2. K. in der Knospenlage dachig. Samen
hängend. — K. blumenkronenartig. BlKr.
(bei den im Gebiet vorkommenden Gat-
tungen) fehlend.
KB. 4—5, abfällig. Fr.Boden flach ....
KB. 5— mehr. Fr.Boden gewölbt. Unterhalb
der Bth. eine 3bl , genäherte (kelch artige),
oder entfernte, laubblattartige Hülle . .
3. K. in der Knospenlage dachig. Samen
aufrecht. — Bth. mit K. und BlKr., BIB.
am Grunde mit einem Honig griibchen.
KB. 5. BIB. meist 5
KB. 3 (—5). BIB. 6—12. Embryo mit 1 Keim-
blatt
II. Mehrsamige Kapseln (selten Beere). FrKn.
mehrere, selten I. — K. meist blumenkronen-
artig.
i. Kapsel Fr. FrKn. meist zu mehreren.
a. Bth. regelmässig.
BlKr. fehlend. — KB. 5, gelb
BIB. 5— viele, klein, mit linealer Platte. — KB.
10-15, gelb
BIB. 8— mehr. Idein, röhrig. KB. 5, grün oder
blumenblattartig, bleibend. — B. von derber
Gonsistenz
BIB. 5, trichterf., gespornt. KB. 5, blumen-
blattartig
b. Bth. zygomorph.
KB. 5, blumenblattartig, das obere gespornt.
BIB. scheinbar 1 (aus 2 verwachsen), mit
einem in dem Sporn des K. eingeschlosse-
nen Sporn, oder 4 BIB., die 2 oberen ge-
spornt
KB. 5, nlumenblattartig, das obere grösser,
helmförmig. BIB. rudimentär, die 2 oberen
S-förmig, langgestielt, im Helm einge-
schlossen
2. Beeren Fr. FrKn. 1.
KB. 3—5, abfallend. BIB. 4 (—10), klein,
spatelf.
ANEMONEEN.
Thalictrum.
Anemone.
RANUN-
GULEEN.
Ranunculus.
Ficaria.
HELLE-
BOREEN.
Caltha.
Trollius.
Helleborus.
Aquilegia.
Delphinium.
Aconitum.
Aetaea.
Ranunculaceen. 117
Clematis. Waldrebe. {y.Vh[j.y. Ranke.)
C. Vitdlba L. (zus.gezogen aus Vitis alba). (Niele.) St. holzig,
kletternd. B. gegenst., gefiedert, mit 5 eiförmigen, ganzran-
digen oder grobgezähnten Blättehen und etwas entfernten
Paaren. Bth. weiss, in B. winkelst., rispigeu Bth. ständen.
K. filzig behaart. Fr. vom verlängerten, zottig behaarten
Gf. gelvrönt.
Jul. Aug. In Hecken und Gebüschen, an Waldrändern,
Flussufern, stellenweise häufig, z. ß. Belpmoos am Aar-
damm, Sense bei Thörishaus u. s. w.
Anm. C. Viticella L., Schlingpflanze mit violetten oder röthl. Bth., aus
Süd-Europa stammend (nebst andern Spec. als Zierpflanze cult.) verwildert am
Aarufer unweit der Hunzikenbrücke.
Thalictrum. Wieseoraute.
T. aquilegifölium L. B. 2— 3fach gefiedert, mit breiten,
stumpfen, eingeschnitten-gekerbten Fiederchen, Bth. in rispig-
doldentraubigen Bth.Ständeri (mit Serialzweigen). KB. früh
abfallend. Stbg. violett. Fr. gestielt, geflügelt-Skantig.
E.Mai, Jun. In Ufergebüschen, hin und wieder an der
Aare, Gürbe, Emme; Gäbelbachschlucht bei der Eimatt
u. a. O.
Anemone. Windröschen, (avs^xo; Wind.)
i. Bth. (am W.Stock) seitenst. HüllB. ungeth., dicht unter-
halb der Bth. {kelchartig).
A. Hepdtica L. ('/i^rap Leber, nach der B.Form und angeb-
lichen Wirkung). (Hepatica triloba Chaix). Leberblume,
St. unterirdisch. B. 31appig, von derber Gonsistenz. Bth.
langgestielt, heh blauviolett, seltener röthlich. — Der .Jahres-
trieb umfasst mehrere schuppenf. NiederB. und 2—5 Laub.B.
Aus dem Winkel der oberen NiederB. entspringen die Bth.-
Stiele. Zur Bth.zeit sind die vorjährigen LaubB. noch er-
halten, die diessjährigen noch unentwickelt.
März, Apr. In hebten Wäldern, an sonnigen Abhängen,
stellenweise häufig, z. B. Engewald, Wylerhölzchen und
Reichenbach bei Bern, Eimatt, Gurtenthal, Aegertenhügel
bei Gurtendorf, Belpberg, Thalgut, Geristein, Krauchthal,
Burgdorf, Schwarzwasserthal. — In Gärten (mit einfacher
und gefüllter, blauvioletter, röthlicher oder weisser Bth.)
häufig cult.
2. Bth.endst. HüllB. laubblattartig, von der Bth. entfernt.
A. nemorösa. (Geissblume.) St. aufrecht. B. Szähhg zusammen-
gesetzt, mit eingeschnittenen Lappen, unterhalb der Bth.
118 Ranunculaceen.
einen Szähligen Quirl (Hülle) bildend, die bodenst. B, lang-
gestielt. Bth. einzeln, endst. KB. meist 6 (oder mehr), weiss,
seltener rötiilich. Der blühende St. bildet das Ende des
verlängerten, kriechenden W.Stocks.
E.März— Mai. In Wäldern und Gebüschen, sehr häufig.
A. ranunculoides L. Verschieden durch die fast sitzenden
HüilB. und gelben Bth. (zuweilen mit seitlichen Bth. aus den
Achseln der HüllB.). KB. meist 5.
Apr. Mai. An schattigen, feuchten Orten hin und wieder.
Häutig in Ufergebüschen des linken Aarufers unterhalb
Reichenbach ; Brenigartenwald unweit HasU ; Eimatt am
Gäbelbach ; an der Worblen bei Vechigen und Worblaufen ;
Kehrsatz, Münsingen, Wichtrach, Kiesen ; an der Saane zwi-
schen Laupen und Gümmenen ; Aarberg, Bundkofen bei
Schupfen.
Ranünculus. Hahnenfuss.
(Rana Frosch, von den im Wasser vorkommenden Arten.)
1. BlKr. weiss.
a. Bth. Stiele nach dem Verblühen zur üchgekrümmt. — Wasser-
^pflanzen (Batrachium E. Meyer).
R. aqudtüis L. B. untergetaucht, gabelig- viel spaltig, mit borst-
liehen, allseitig abstehenden Zipfeln, die oberen schwimmend,
nierenf. lappig, oder B. sämmtlich untergetaucht. — Sehr
veränderlich, besonders in der Grösse der Bth., Form der
BIB., Zahl und Länge der Stbg , Beschaffenheit der Fr. und
B. — Nach diesen Merkmalen sind in neuerer Zeit mehrere
Formen als besondere Species aufgestellt und beschrieben
worden. Im Gebiete wurde bisher beobachtet: R. tricho-
phyllus Chaix (R. paucistamineus Tausch). Bth. klein,
mit schmalen BIB. Stbg. 8—18. Untergetauchte B. grün,
ausserhalb des Wassers pinself.-zusammenfallend oder durch
Incrustation mit kohlens. Kalk mehr oder weniger weisslich
und steif. Schwimmende B. meist fehlend, selten vorhanden
(handf.-3sp., mit mehr oder weniger tief gespaltenen Lappen).
— Ausserhalb des Wassers (an Ufern) eine kleinere Form,
mit kurzem, aufrechtem, dichtbeblättertem St. (var. succu-
lentus Koch).
Apr. — Sept. In stehendem und langsam fliessendem
Wasser, stellenweise häufig. Egelmoos bei Bern, Teich bei
Brünnen, Vechigenmoos u. a. O.
R. divaricdtus Schrank. Verschieden durch die kürzeren,
steifen, in eine kreisrunde Fläche ausgebreiteten, ausserhalb
des Wassers nicht zusammenfallenden Zipfel der sämmtlich
untergetauchten, kleinen, kurzgestielten oder sitzenden B.
Ranunculaceen. 119
Jun.— Aug. An ähnlichen Orten, selten. An der Aare
bei Lyss.
R. flüitans Lam. B. untergetaucht, mit sehr verlängerten, fast
gleichlaufenden fadenf. Zipfeln. Untere B. langgestielt, Stbg.
meist kürzer als das FrKn.Köpfchen. Fr. kahl.
Jun.— Aug. In langsam fliessendem Wasser, selten. Im
Lyssbach.
b. Bth.stiele nach dem Verblühen gerade. — Land^ßanzen,
R. aconüiföUus L. St. aufrecht, ästig, kahl oder fast kahl.
B. handf. tief 3— Tlappig, mit eilanzettlichen, grobgesägten
Lappen, die obersten B. sitzend. K. abfälHg.
Mai. Jun. An schattigen, etwas feuchten Stellen, beson-
ders an Ufern hin und wieder. An der Worblen bei der
Wegmühle u. a. O. Worb in der Schlucht beim Schloss ;
Enggistein, Walkringen, Biglen, Lauterbach, Biembach ; zwi-
schen Bargdorf und Lochbach; am Bütschelbach, im oberen
Schwarzwasserthal (Wishsau), Rüeggisberg.
?. BlKr. gelb.
a. B. ungetheiU.
R. Flmnmula L. (Name nach dem brennend scharfen Saft).
St. meist aufstrebend oder liegend. Untere B. langgestielt,
länglich-elliptisch, die oberen sitzend, lanzettlich oder lineal.
Bth. klein, glänzend. Fr. mit kurzem Spitzchen. — 10 bis
30 cm.
Jun.— Oct. Auf Sumpfboden, an Gräben häufig.
R. Lingua L. St aufrecht, hohl. B. verlängert-lanzettlich,
sitzend. Bth. gross. Fr. mit sichelf. gekrümmtem Schnabel.
— 60 — 120 cm.
Jul.— Sept. In Sumpfgräben, selten. Lobsigensee (früher
auch bei M.Buchsee, Gümligen, Seihofen und Gaset).
b. ß. handf. gelappt oder zusammengesetzt.
t Ausdauernde Arten.
R. auricomus L. Bodenst. B. (z. Theil seitenst. Sprossen an-
gehörend) nierenf.-kreisrund, ungetheilt, gekerbt oder 3 — viel-
spaltig mit keilf. Lappen. Obere B. sitzend mit linealen
Lappen. FrKn. feinbehaart. Bth. klein, glänzend goldgelb.
— St. und B. meist kahl. Die Bth. zeigt häufig Missbil-
dungen (verkümmerte oder vergrünte BIB., in FrKn. umge-
wandelte Antheren u. a ).
Apr. Mai. An schattigen, etwas feuchten Orten, auf Gras-
plätzen, an Hecken, Waldrändern, stellenweise häufig. Enge-
halde und Marzili bei Bern, Mettlenhölzli bei Muri, Holligen,
Gurtendorf, Belpberg, Kiesen, M.Buchsee u. a. O.
120 Ranunculaceen.
R. dcer L. (Ankenölümli). Bodenst. B. handf. getheilt, mit
eingeschnittenen Lappen. Obere B. 3th. mit linealen Lappen.
Bth. Stiele cylindrisch (nicht gefurcht). BIB. goldgelb. Fr.-
Boden kahl, Fr. kahl, mit kurzem Schnabel. — St. u. B.
mehr oder weniger angedrückt-behaart.
Apr. Mai (vereinzelt bis Herbst). Aufwiesen, an Wegen,
gemein.
R. nemo7^ösus DC. Verschieden durch den von einem Schopf
brauner Fasern besetzten W.Stock, deuthch gefurchte Bth.-
Stiele, den borstig behaarten Fr.boden und den hackenf-
eingerollten Schnabel der Fr.
E. Mai. Jun. Auf Waldwiesen, selten. Bremgartenwald
in der Drakau.
R. lanuginösus L. St., Aeste und B.stiele von abstehenden
Haaren zottig. Untere B. handf. Slappig, mit breit-eif., ein-
geschnittenen Lappen, wollig-behaart. Fr. mit starkem,
hackenf. gekrümmtem Schnabel. Bth. gross.
Mai, Jun. In Waldschluchten, an waldigen Abhängen,
hin und wieder. Engewald, Belpberg, Bantiger, Krauchthal,
Lauterbach, Wegissen, Enuneschachen bei Lochbach, Gum-
mersloch im Gurtenthal, Schwarz wasserthal u. a. O.
R. repens L. Bodenst. B. 1— 2mal 3zähhg, das Mittelblättchen
länger gestielt. K. abstehend. Fr. feinpunktirt mit kurzem
Schnabel. Bth. Stiele gefurcht. BIB. goldgelb. — An feuchten
Orten kahl, dunkelgrün, an trockenen mehr oder weniger
behaart.
Mai— Jul. An Wegen und Gräben, auf Wiesen, auf cult.
Boden, häufig.
R. bulbösus L. St. an der Basis knollig verdickt. Bodenst. B.
1 — 2mal 3zählig, obere Szählig. Bth.Stiele gefurcht. K. zurück-
geschlagen. BIB. hellgelb.
Apr. Mai. Auf trockenen^Wiesen, an Abhängen, häufig.
tt Einjährige Arten.
R. scelerdtus L. Bodenst. B. handf. geth., obere 3sp. Bth. sehr
klein, BIB. blassgelb, Honiggrübchen unbedeckt. Fr. klein,
zahlreich, feinrunzelig, auf walzenf. verlängertem, vortreten-
dem Fr.Boden. — Giftig. 0
Mai— Sept. An Gräben, auf Schutt, selten. M.Seedorf,
M.Buchseemoos, Aarberg.
R. arvensis L. Bodenst. B. ungetheilt, oder 3sp., die oberen
1— 2fach 3theilig mit keilf.-linealen Lappen. BIB. klein, blass-
gelb. Stbg. oft nur 9—10. Fr. flach, berandet, langgeschnä-
belt und meist mit zahlreichen Stacheln oder Höckerchen
besetzt. ©
Mai. Jun. Auf Aeckern, im Getreide, stellenweise häufig,
besonders im nördüchen Theil des Gebietes. Wohleibei Wohlen,
Ranunculaceen. 121
Maykirch, Seedorf, Schupfen, M.Buchsee, Lyssach, Burgdorf.
Bei Bern nur vereinzelt und selten.
Ficäria. Scharbock.
F. verna Huds. (Ranunculus Ficaria L.) St. aufsteigend
oder liegend. NebenW. z. Thl. in längliche Knöllchen ver-
dickt. B herzf.-3eckig oder nierenf., eckig-gezähnt, glatt und
glänzend. BIB. gelb. — In den B.Winkeln bilden sich rund-
liche Knöllchen (kleine Knospen mit frühzeitig und über-
wiegend entwickelter Nebenwurzel), durch welche sich die
(selten fructificirende) Pflanze stark vermehrt.
Apr. A. Mai. In Hecken, Gebüschen und Anlagen, in
ßaumgärten, ziemlich häufig, z. B. Enge bei Bern, Wohlen-
strasse zwischen Glasbrunnen und Hasli u. a. O.
Cältha. Dotterblume.
(y.oikoiQ-Oi Korb, Kelch, von der Form der Bth.)
C. palustris L. B. rundlich nierenf., gekerbt, kahl und glän-
zend. Bth. gross, gelb. Früchte bei der Reife strahlig-aus-
gebreitet.
Apr.— Jun. (vereinzelt auch im Herbst). An Gräben und
Bächen gemein.
Tröllius. Trollblume.
(T7-ullimn Schüssel, von der Form der Bth.)
T. europaeus L. (AnkenbälU.) St. aufrecht. B. handf.-gelappt,
die bodenst. langgestielt. Bth. hellgelb, durch die zusammen-
neigenden, rundl.-eif. KB. fast kugehg.
Mai, Jun. Auf sumpfigen Bergwieseu. Längenberg bei
Muhleren und Kühle wyl; Scherlithal bei Blaken; Fultigen ;
Rüeggisberg,Riggisberg;Landerswyl,Niederhndach, Schupfen.
(Häufig auf Voralpenwiesen.)
Helleborus. Niesswurz.
H. foetidus L. Untere B. lederartig, handf. 7— 91appig, mit lan-
zettlichen Lappen. Obere B. blass, schuppenf. Bth. nickend,
glockenf., grünhch.
März, Apr. An Molassefelsen, in Gebüschen, an Ufern,
selten und vereinzelt. Am Belpberg (N.Seite). Häufiger längs
der westlichen Gebietsgrenze : Laupen, Gümmenen, Oltigen,
Radelfingen, Aarberg, Lyss. Früher auch im Brem garten wald
bei Bern (Haller Hist. Stirp. Helv. 1768). (Häufig am Jm-a.)
Anm. In Gärten zuweilen cult. : H. niger L., schwarze Niesswurz,
Christblume (Off. der W.Stock) mit grossen, weissen, oft schon im Winter
entfalteten Bth.
122 Ranunculaceen.
Aquil^gia. Akelei (aquüegtis Wasser sammelnd).
A, vulgaris L. (Schweizerhose). Bodenst. B. lariggestielt, dop-
pelt 3zählig, mit eingeschnittenen Lappen. Bth. nickend,
end- und seitenst, hellviolettblau. Stbg. in alternirenden
Szähligen Kreisen. — Var. mit violettrothen, seltener weissen
Bth., und mit kleineren, braunröthlichen Bth., aus welchen
die Stbg. weit hervortreten (A. atrata Koch).
Mai, Jun. In Gebüschen, an Waldrändern hin und wieder.
Var. atrata an trockeneren Standorten. Belpmoos am Aar-
damm, Steinhölzli bei Bern u. a. O.
Aconitum. Eisenhut.
(jtovTi Tödtung, nach Andern von az-ov/i P'els, Stein, vom Vor-
kommen an felsigen Orten.)
A. Lycöctonmn L. (k\jy.oq Wolf, xtsivco tödte). B. handf.
5— 7sp. Bth. in endst. Trauben oder Rispen. KB. hellgelb,
das obere bildet einen aufgerichteten, länghchen, vorn über
der Basis meist etwas zuzammengezogenen Helm — Giftig.
Jul. Aug. An der Aare oberhalb der Hunzikenbrücke.
An der Emme («im Schachen») zwisciien Bm'gdorf und
Hasli; Uettligenwald bei Maykirch. — Häutig auf den Vor-
alpen.
A n m. Als Zierpflanzen cult. A. variegatum L. Bth. blauviolett u. weiss
gescheckt mit hochgewölbtem Helme, in rispigem, kahlem Bth. Stand; A. Na-
pellus L. Bth. dunkelvioletthlau in dicht-traubigem Bth. Stand, die jungen Fr.
spreitzend. B. schmaüappig. (Off. die B. und Knollen.) — Giftig. Letztere
Spec. wurde auch vereinzelt an der Sense unweit Thörishaus gefunden.
Delphinium. Rittersporn.
(Name von der Form der Bth.Knospe.)
D. Ajacis L. (Name v. d. griechischen Helden Ajax, aus dessen
Blut eine Blume, welche die Anfangsbuchstaben seines Na-
mens trug, entstanden sein sollte.) St. ästig. B. vieltheihg, mit
linealen Abschnitten. Bth. blau (seltener roth oder weiss), auf
dicken Stielen, in reichbth. Trauben. Fr. meist einzeln, behaart,
in den kurzen Gf. zugespitzt. ©
Jun. Aug. — In Gärten häufig cult. und hin und wieder
verwildert.
Anm. D. Consolida L. Bth. auf langen, dünnen Stielen in armbth.
Trauben. Fr. kahl. Auf Aeckern selten und vereinzelt.
Actaea. Christophskraut.
A. spicdta L. B. gross, mehrfach fiederig zusammengesetzt,
mit gestielten, eif., unregelmässig eingeschnittenen, grob ge-
Nymphaeaeeen. 12B
sägten Lappen. Bth. klein, weiss, in eif. Trauben. Fr.
schwarz. — Giftig.
Mai. Jun. An waldigen Abhängen, in Schluchten, hie und
da. Bremgartenwald an der Aare, Wylerhölzchen, Engewald,
Reichenbach. Dählhölzli. Unterhalb Wabern an der Aare.
Gurten (N.Seite), Ulmizberg, beim Scherlibachfall; Belpberg,
Krauchthal, Samstalwald bei Oberburg, Burgdorf, Schupfen
u. a. O.
Anm. Als Zierpflanze cult. : Paeonia, Pfingstrose (in mehreren Spec.),
mit grossen rothen oder weissen, meist gefüllten IJth.
Myosurus minimus L. zwischen Schupfen und Schwanden (nach Heget-
schweiler Flora der Schweiz), wurde in neuerer Zeit nicht mehr gefunden.
Farn. 32. Nymphaeaeeen.
Bth. zw., regelmässig. KB. 3—5, grün oder blumenblatt-
artig. BIB. (3—) viele. Stbg. (6—) viele. FrKn. einzeln aus
zahlreichen Garp. gebildet, vielfächerig, mit scheibenf., strah-
liger Narbe. Fr. mit schwammigem Zellgewebe erfüllt, viel-
samig. — (Bei ausländ. Abth. 3 — viele freie Garp. und Isa-
mige Schliessfr). Samen mit doppeltem Eiweiss (Endosperm
und Perisperm), (oder eiweisslos). — Wasserpflanzen mit krie-
chendem W.Stock und langgestielten, schwimmenden B. und Bth.
35 Spec, zerstreut.
KB. 4. BIB. zahlreich, nach innen allmählig
in die zahl'reichen, der Seite des FrKn. ein-
gefügten Stbg. übergehend Nymphaea.
KB. 5. BIB. zahlreich, kürzer als die KB. Stbg.
zahlreich, dem Bth.Boden eingefügt . . Nuphar.
Nymphaea. Seerose. (vuf7/p-/i Nymphe.)
N. alba L. Weisse Seerose. B. schwimmend, fast kreisrund,
ganzrandig, an der Basis tief herzf. B.Stiel cylindrisch. Bth.
gross, weiss. (Var. mit grösseren und kleineren B. und Bth.)
— B - und Bth. Stiel mit vier grösseren centralen, und klei-
neren peripherischen Lufthöhlen.
Jan.— Aug. In Gräben und stehenden Gewässern. Egel-
moos bei Bern ; häufig im Moosseedorfsee und M.Buchsee-
moos, Lobsigensee, Gerzensee u. a. O.
Niiphar.
N. luteum Sm. Gelbe Seerose. B. schwimmend, oval, mit
tiefer Bucht. B.Stiel 3kantig. Bth. dottergelb, mit zusammen-
neigenden KB. — B.- und Bth. Stiel mit zahlreichen kleinen
Lufthöhlen.
Jun.-Aug. Wie vorige, aber weniger verbreitet. Moos-
seedorfsee, Gerzensee, Lobsigensee.
124 Papaveraceen.
ORD. XIII. RHOEADINAE.
Fam. 33. Papaveraceen.
Bth. zw., regelmässig. KB. 2 (oder 3), abfallend. BIß. 4
(oder 6), in 2 Kreisen, abfallend. Stbg. zahlreich. FrKn. aus
2— mehr Garp. gebildet, Ifächerig oder durch die vorragenden
Samenträger unächt 2 — mehrfächerig. Fr. eine vielsamige
Kapsel. Samen mit fleischigem oder öligem Eiweiss. — Kräuter
mit Milchsaft.
60 Spec, meist in der gemäss, u. subtrop. Zone der nördl. HK.
FrKn. mit strahhger Narbenscheibe. Fr. kuge-
lig, oval oder keulenf., durch Löcher unter-
halb der Narbenscheibe aufspringend. —
Bth. einzeln (an St. und Zweigen endst.) . Papave7\
FrKn. mit 21appiger Narbe. Fr. lineal, 2klap-
pig aufspringend. Samen mit einem kamm-
artigen Anhängsel. — Bth. doldig . . . Chelidonium.
Papäver. Mohn.
i. B. l—2fach fiedersp.
P. Rhoeas L. (poick Granatapfel, v. d. Form der Bth.) Rothe
Kornblume. St., B. und K. steifhaarig. Bth. gross, mit
glänzend-rothen (am Grunde oft mit schwärzhchem Fleck
gezeichneten) BIB. Fr. eif., an der Basis gerundet, kahl, mit
mit 6 — 14-strahliger Narbenscheibe. 0
Jun. Jul. (und Herbst). Auf Aeckern, im Getreide, häufig.
Off. die HIB.
P. dübium L. Verschieden durch die keulenf., nach der Basis
allmählig verschmälerte Fr, mit 5—9 deutlich gesonderten
Narbenlappen, und die meist blasser-rothen BIB. — In meh-
reren Varietäten. Var. Lecoquii Lamot. Narbenstrahlen den
Rand der Kapsel erreichend. Milchsatt weiss, bald gelb wer-
dend. — Var. collinvm Bogenh. Narben strahlen den Rand
nicht erreichend. Milchsaft farblos oder grünlich, weiss
werdend. — ©
Jun. Jul. (und Herbst). Wie vorige, stellenweise häufig.
P. Argemöne L. (ol^jz[j.ov eine Augenkrankheit, als angebl. Heil-
mittel). St. steifhaarig. Bth. kleiner als bei P. Rhoeas. BIB.
roth, am Grunde mit schwärzlichem Fleck. Stbf. nach oben
verbreitert, mit kurzem Spitzchen. Fr. keulenf., mit aufrechten,
steifen Borsten (selten kahl). 0
Jun. Auf Aeckern, selten. Im Getreide zwischen M.Buchsee
und Hirzenfeld, Bolhgen.
Fumariaoeen. 125
2. B. gezähnt, die oberen St.umfassend,
P. somniferum L. (Kolben). St. und B. kahl, bläulichgrün. B.
länglich, ungleich gezähnt. Bth. gross, Blb. violett oder weiss^
meist am Grunde mit dunklem Fleck. In mehreren Var. —
60— 120 cm. 0
Jun. Jul. Als OelpÜanze cult. Wahrscheinlich Gultur-
Var. des in den Mediterranländern einheimischen P. seti-
gerum BC. Off", der Milchsaft (Opium), die Fr. u. Samen.
A n m. In Gärten P. Orientale L., ausdauernd, mit grossen, Scharlach*
rothen Bth., u. a. Spec.
Chelidönium. Schöllkraut, (//ki^tow Schwalbe.)
C. mdjics L. St. ästig. B. gefiedert oder fiedersp., mit breiten,
eingeschnittenen Lappen. BIB. gelb. — Mit röthhchgelbem
Milchsaft. — Giftig.
E.Apr.— Aug. In Hecken, an alten Mauern, auf Schutt,
häufig ; auch auf Torfboden. 0/f. die blühende Pflanze.
Farn. 34. Fnmariaceen.
Bth. zw., meist zygomorph. KB. 2, abfäUig, klein. BIB. 4,
in 2 Kreisen, paarweise ungleich, meist zusammenschliessend
oder die äusseren oben 21ippig divergirend ; das eine (oder
beide) der äusseren gespornt oder mit kurzer, höckerartiger
Erweiterung (selten ungespornt). Innere BIB. meist oben zusam-
menhängend. Stbg. 2, je eine mittlere 2fächerige und zwei
seitliche 1 fächerige Antheren tragend. (Nach anderer Ansicht 4
oder 6, in 2 Bündel verwachsene Stbg.) — Selten 4 freie Stbg.
FrKn. aus 2 Garp. gebildet, 1 fächerig. Gf. 1. Fr. eine mehr-
samige Kapsel oder 1 sämige Schliess-Fr. (Nüsschen). Samen
eiweisshaltig.
100 Spec, meist in der gemässigten Zone der nördl. HK.
Fr. eine mehrsamige Kapsel | Corydalis.
Fr. ein 1 sämiges Schliessfrüchtchen. . . . | Fumaria.
Corydalis. Lerchensporn.
{^/.o^xj^oiXki^ oder /-opu^ocTvOt; Haubenlerche.)
C. cdva Schweigger. Mit Knolle. B. doppelt 3zähhg, einge-
schnitten-gelappt. DeckB. ungetheilt. Bth. roth oder weiss,
mit langem, am Ende gekrümmtem Sporn, in lockerer Traube,
Embryo mit 1 Gotyledo. — Die mehrjährige, ziemlich tief
liegende, meist ausgehöhlte Knolle trägt am Scheitel schup-
penf. NiederB. und langgestielte LaubB. Aus dem Winkel
der obersten NiederB. und untersten LaubB. entspringen
126 Cruciferen.
als Seitenzweige die mit 2 alternirenden LaubB. und den
Hoch-B. (DeckB.) versehenen Bth.St.
E.März. Apr. An Hecken, in Baumgärten und Gebü-
schen, stellenweise häufig, z. B. bei Holligen, Köniz, Wabern,
Bremgartenwald oberhalb Hasli ; M.Buchsee, Stettlen u. a. O.
A n m. Corydalis lutea DC. mit gelben Bth. hie und da in Gärten cult.
Verwildert an Mauern in der Nähe der Kircheufeldbrücke u. a. 0.
Fumäria. Erdrauch.
(Fumus Rauch, von den graugrünen, feingetheilten B. einiger
Arten.)
F. officindlis L. St. ästig, B. doppelt gefiedert, mit kleinen,
eingeschnitten gelappten Fiederchen. Bth. in Trauben, klein,
rosenroth, an der Spitze schwärzlich, mit kurzem Sporn.
Fr. rundlich, breiter als hoch, am Scheitel oft etwas ver-
tieft. ©
Apr.— Sept. Auf Aeckern, auf Schutt, häufig. Off. die
blühende Pflanze.
F. Vailldntii Lots (nach dem französischen Botaniker Vaillant).
Verschieden durch die sehr kleinen KB., welche schmäler
sind als die Breite des Bth.Stiels, die kleinern, kugeUgen,
am Scheitel (im reifen Zustand) stumpfen, nicht zugespitzten
und nicht vertieften Fr. und die kleineren, blasseren Bth. ©
Jun.— Sept. Auf Aeckern, selten. Bei Rüeggisberg, Burg-
dorf (Gsteig, Finkhubel).
Anm. Die Angabe von jP. parviflora Lam. (Reife Fr. rundlich-eif., be-
spitzt) bei Rüeggisberg scheint auf einer Verwechslung mit F. Vaillantii zu
beruhen.
Farn. 35. Cruciferen.
Bth. zw., meist regelmässig. KB. 4. BIB. 4, zwischen die
KB. fallend. Stbg. 6, in 2 Kreisen, von dem äusseren Kreise
nur 2, meist seitliche Stbg. entwickelt, die 4 Stbg. des inneren
Kreises länger, vor die BIB. fallend. (Nach anderer Ansicht
2 Paare von Stbg., die des inneren Paares 2th. (verdoppelt). —
Selten nur 4 oder 2 Stbg. FrKn. aus 2 seitlichen Garp. gebildet,
2fächerig. Gf. einfach, meist mit 21appiger Narbe. Fr. lineal
(Schote) oder kurz, rundlich, oval oder Seckig (Schölchen),
durch eine dünne (« falsche ») Scheidewand 2fächerig, bei der
Reife von unten nach oben 2klappig aufspringend (selten Ifä-
cherig, nicht aufspringend, oder in Isamige Glieder zerfallend).
Samen eiweisslos mit verschiedenartig geki'ümmtem Embryo. —
Bth. in anfangs doldentraubigen, später verlängerten Trauben.
DeckB. meist fehlend.
lieber 2000 Spec. beschrieben (nach Benth. Hook, auf c. 1200 zu reduciren), fast
über die ganze Erde verbreitet, viele in S.Europa u. Kl.Asien.
Cruciferen.
127
I. Frucht lineal (Schote), 2klappig.
1. Würzelchen des Embryo den Rändern
der flachen Gotyledonen anliegend, (o =)
a. Klappen der Fr. ohne deutliche
Längsrippen.
Fr. lineal oder elliptisch (bis rundlich), mehr
oder weniger gedunsen. Samen in jedem
Fach 2reihig. — BIB. gelb oder weiss
Fr, zusammengedrückt. Samen in jedem Fach
Ireihig. Gotyledonen flach. — BIB. violett
oder weiss
Fr. zusammengedrückt. Samen in jedem Fach
Ireihig. Gotyledonen gestielt, am Bande
mehr oder weniger eingebogen. — W.Stock
mit fleischigen B.Schuppen. BIB. violett .
b. Klappen der Fr. tnit i oder mehreren
Längsrippen.
Samen in jedem Fach Ireihig. Fr. im Quer-
schnitt rundlich-4kantig. — BIB. gelb .
Samen in jedem Fach 2reihig. Fr. lineal. —
BIB. gelbl.-weiss
Samen in jedem Fach Ireihig. Fr. meist za-
sammengedrückt. — BIB. weiss oder violett
2. Würzelchen des Embryo auf der Fläche
der flachen Gotyledonen. (o || )
Fr.Klappen 1 rippig. Narbe in 2 flache Lappen
geth. — BIB. violett oder weiss ....
Fr.Klappen 3- (oder 1-) rippig, die seitenst.
oft schwach oder fehlend. — BIB. gelb oder
weiss
3. Würzelchen des Embryo in der Rinne
der gefalteten Gotyledonen. — BIß. gelb.
a. Samen kugelig, in jedem Fach einreihig.
Fr.Klappen mit einer starken Mittelrippe, die
seitenst. fehlend oder schwach (geschlängelt)
Fr.Klappen mit 3—5 starken, geraden Rippen
h. Samen länglich, zus.gedrückt.
Fr.Klappen Irippig. Samen in jedem Fach
Ireihig
Fr.Klappen Irippig. Samen in jedem Fach
2reihig • .
SILIQUOSEN.
ARABIDEEN.
Nasturtium.
Cardamine.
Bentaria.
Barharaea.
Turritis.
Arabis.
SISYMBRIEEN
Hesperis.
Sisymhrium.
BRASSIGEEN.
Brassica.
Sinapis.
Erucastrum.
Diplotaxis.
128 Criiciferen.
II. Fr. kurz (Schötchen), 2klappig, vom Rücken
her zusammengedrückt (Scheidewand der Fläche
der Fr. parallel), oder fast kugelig.
1. Würzelchen des Embryo den Rändern
der Gotyledonen anliegend, (o =)
Fr. flach, mit 1— 4samigen Fächern. Stbf.
(wenigstens z. Theil) mit zahnförmigen An-
hängsehi. — Dm'ch einen Ueberzug von
Sternhaaren grau oder weisslich. BIB. gelb-
lich oder weiss
Fr. längUch, flach oder schwach gedunsen.
Stbf. zahnlos. — BIB. weiss
Fr. rundlich oder länghch, gedunsen. Stbf.
zahnlos. — BIB. weiss
2. Würzelchen des Embryo auf der Fläche
der Gotyledonen. (o || )
Fr. verkehrt-eif. oder fast birnförmig, mit ge-
wölbten, Irippigen Klappen. — BIB. gelb.
III. Fr. kurz (Schötchen), 2klappig, von der Seite
her zus.gedrückt (Scheidewand auf der Fläche
der Fr. senkrecht). — BIB. weiss.
1. Würzelchen des Embryo den Rändern
der Gotyledonen anliegend, (o =)
BIB. gleich. Fr. mit 2— vielsamigen, gekielten
oder geflügelten Fächern
BIB. ungleich. Fr. mit 1 sämigen, gekielten oder
geflügelten Fächern
2. Würzelchen des Embryo auf der Fläche
der Gotyledonen. (o || )
Fr.Fächer 1 sämig, gekielt oder geflügelt. BIB.
klein (oder fehlend)
Fr.Fächer vielsamig. — Fr. Seckig-keilf., un-
geflügelt
IV. Fr. kurz, nicht aufspringend, Ifächerig und
Isamig, kugelig oder keilf. — BIB. gelb.
Würzelchen des Embryo auf der Fläche
der Gotyledonen. (o || )
Fr. länglich (oder rundlich) — bei unserer
Art keilf., flach, bei der Reife schwarz.
LATISEPTEN.
ALYSSINEEN.
Alyssum.
Draba.
Cochlearia.
GAMELINEEN.
Camelina.
ANGUSTI-
SEPTEN.
THLASPI-
DEEN.
Thlaspi.
Iberis.
LEPIDINEEN.
Lepidium.
Capsella.
NUCAMEN-
TACEEN.
ISATIDEEN.
Isatis.
Cruciferen.
129
V. Fr. lineal oder kegelförmig, nicht aufspringend,
mehrsamig, meist durch quere Einschnürung
2— mehrgliedrig.
Würzelchen des Embryo in der Rinne der
gefalteten Gotyledonen.
Fr. kurz, aus 2 ungleichen GUedern bestehend,
das untere stielartig, das obere rundüch,
zugespitzt. — BIB. gelb
Fr. lineal, durch Einschnürungen 2— vielglie-
drig, oder scheinbar querfächerig; .
LOMENTACEEN.
RAPHANEEN.
RapistruTYi.
Raphanus.
Nastürtium. Brunnenkresse.
i. BIB. weiss.
N. officindle R. Brto. Gebräuchliche Brunnenkresse. St.
hohl, an der Basis liegend, wurzelnd. B. gefiedert. Fieder-
ehen 3—9, die seitlichen elliptisch, das endst. eif., oder herzt'.,
grösser. Bth. klein. Antheren gelb. Fr. abstehend, walzenf.,
meist etwas gekrümmt.
Mai— Oct. In Gräben, Teichen und langsam fliessenden
Bächen, ziemhch häufig. (Off. die B.)
2. BIB. gelb.
N. amphibium R. Brie. St. am Grunde wurzelnd, ß. länglich
oder lanzettlich, ausserhalb des Wassers meist ungetheilt,
in den B.Stiel allmähhg verschmälert, gezähnt, die unterge-
tauchten meist fiedersp. BIB. länger als der K. Fr. oval,
2 — 4mal kürzer als der Fr.Stiel. — Zeigt je nach dem Stand-
ort vielfache Abänderungen.
Jul. Aug. In Gräben und Teichen, und an sumpfigen
Stellen ausserhalb des Wassers, selten. Meyenmoos und
Ramsi bei Burgdorf.
N. silvestre R. Brw. St. ästig. B. sämmtlich gefiedert oder tief
fiedersp., mit lanzettlichen, meist gezähnten, an den obern
B. hnealen Fiedern. BIB. länger als der K. Fr. lineal, un-
gefähr von der Länge des Fr.Stiels.
Jun.— Aug. An Gräben und Teichen, an Wegen, hin und
wieder. M.Buchseemoos, M.Seedorfsee ; an Waldwegen im
Grauholz; Krauchthal.
TV. palüstre BC. St. ästig. B. tieffiedersp., mit eif. oder eilan-
zettl., gezähnten Lappen. BIB. blassgelb, ungefähr so lang
als der K. Fr. gedunsen, ungefähr so lang als der Fr.Stiel.
©, (2) oder ausdauernd.
Jun. — Sept. Auf Sumpfboden und Torfmooren, häufig.
9
130 Cruciferen.
Cardamine. Schaumkraut.
(/»ap(V-fj,ov, Name einer kressenartigen Pflanze.)
C. hirsüta L. FiederB. der rosettig-gedrängten unteren B.
rundlieh-eif., die der oberen B. schmäler. Bth. klein. BIB.
weiss, 2 mal so lang als der K. Stbg. 6 oder 4. Fr. auf-
recht. © — Var. campestris (C hirsuta Koch Syn.) St.
von der Basis an ästig, über der Rosette armbl. Stbg. meist
4. Fr.Stiele aufrecht. — Var. süvatica (C. silvatica Link)
St. gleichmässiger beblättert. Stbg. meist 6. Fr. auf mehr
abstehenden Fr.Stielen aufrecht.
März — Mai. An Wegen, auf Aeckern und Gartenboden,
stellenweise häufig. Bern, M.Buchsee, Burgdorf. Var, sü-
vatica (C. silvatica Link) an Waldwegen. Bremgartenwald
u. a. O.
C. pratensis L. Fieder der oberen B. lineal, ganzrandig. BIB.
violett, selten weiss, ungefähr 3 mal so laug als der K.
Stbg. viel kürzer als die BIB.. mit gelben Antheren. —
Kommt hin und wieder mit gefüllten und sprossenden
Bth. vor.
Apr. Mai. Auf feuchten Wiesen, gemein.
C. amdra L. Fieder der oberen B. längUch-eif., gezähnt. BIB.
weiss, 2— 3mal so lang als der K. Stbg. fast so lang als die
BIB., mit violettrothen Antheren.
Mai. An Bächen und Gräben, häufig.
Dentäria. Zahnwurz.
(Dens Zahn, von den zahnartigen Schuppen des W.Stocks.)
D. digitdta Lara. St. unten nackt. B. handf. 3— 5th., mit lan-
zettl.-zugespitzten, gesägten Blättchen. Bth. gross. BIB. röth-
lich-violett.
Mai. In schattigen Schluchten, hin und wieder. Belp-
berg, Bantiger l)eim Laufenbad; Samstalwald und Zimmer-
berg bei Oberburg; am Scherlib achfall bei N.Scherli, Schwarz-
wasserthal.
Barbariea. (Nach der heil. Barbara.)
B. vulgaris R. Brw. St. aufrecht, kantig. Untere B. gefiedert,
mit grossen Endblättchen, obere gezähnt. BIB. goldgelb, un-
gefähr 2mal so lang als der K. Fr. aufrecht-abstehend. —
Kahl. ® und ausdauernd.
Mai, .Jun. An Gräben, auf Schutt, nicht selten. Enge-
halde bei Bern, M Buchseemoos, Ahmend bei Burgdorf,
Aarberg.
Cruciferen. 131
Anm. B. atricta Anclrz. Verschieden durch viel kleinere Bth. (BIB. den
K. wenig überragend, hellgelb) and aufrechte Fr. — Auf Schutt nnd cultiv.
Boden, selten.
Turritis. Thurmkraut. (Von turris Thurm.)
T. (jldbra L. St. einfach, steif aufrecht. Bodenst.B. rosettig,
buchtig gezähnt, behaart, die oberen ganzrandig, kahl, pfeilf.-
Stumfassend. BIB. gelblich-weiss. Fr. dem St. anliegend. —
72—1™. (2)
Jun. An steinigen Orten, in Gebüschen, an Waldrändern,
selten. Thorberg; zwischen Krauchthal und Oberburg, Radel-
fiiigen.
Arabis. Gänsekraut.
A. alpina L. St. ästig, aufsteigend, am Grunde mit seitlichen
B.Rosetten. B. länglich-eif., gezähnt, feinfilzig, die oberen
St.umfassend. BIB. länglich-verkehrt-eif. Fr. abstehend.
Apr.— Sept. An der Aare unterhalb Bodenacker und längs
des Belpniooses, selten und vereinzelt (häufig in den Alpen).
A. hirsüta Scop. St. steif-aufrecht. B. länglich, gezähnelt, die
oberen mit herzt Basis sitzend. BIB. klein, weiss Fr. auf-
recht. — Var. mit grobgezähnten, deutlich geöhrten B. und
mit ganzrandigen, kaum geöhrten B. ® und ausdauernd.
Mai, Juni. Auf mageren Wiesen, in lichten Wäldern, an
Mauern, hin und wieder. Bern, an der Mauer der Klein-
schanzenpromenade; unterhalb Brunnadern, Gurten am Weg
nach Gurtendorf, Gurtenthal, Gümhgenmoos. Bei der Hun-
zikenbrücke: oberhalb Neubrück (1. Aarufer); M.Buchsee-
moos u. a. Ö.
A. arenösa Sco^p. St. ästig, mit abstehenden einfachen Haaren.
Untere B. fiedersp., obere gezähnt oder ganzrandig. BIB.
Violettroth. Fr. abstehend. ® oder ausdauernd.
Apr.— Jul. x\n Sandsteinfelsen und sandigen Abhängen
bei Burgdorf (Lochbach u. a. O.).
Anm. A. albida Steven. (A. caucasica Willd.J von A. alpina ver-
schieden durch die beiderseits nur 2 — 3zähnigen, meist stärker weissfilzigen
B. und grösseren Bth. — Aus dem Orient stammend, hin und wieder cult.
und an Mauern verwildert. Jaberg u. a. 0.
Hesperis. Nachtviole. (sViTrspoc Abend.)
H. mairondlis L. (Julienne.) St. aufrecht, meist einfach. B.
eilanzettlich, gezähnt, die oberen sitzend. Bth. ziemlich gross,
BIB. violett oder weiss. ® und ausdauernd.
E.Mai— Jul. In Gebüschen, an Bächen, selten und ver-
einzelt. Gummersloch im Gurtenthal; Wiesen am M.See-
dorfsee, Riggisberg. — Häufig in Gärten cult.
132 Cruciferen.
Sisymbrium. Rauke.
S. officindle Scop. St. abstehend-ästig. B. fiedersp., die oberen
spiessf. Bth. klein. BIB. gelb. Fr. dem St. anliegend. ©
•Tun.— Aug. An Wegen, auf Schutt, gemein.
S. Allidina Scop. (Alliaria officinalis A7idrz.) Lauchkraut.
B. breit ei-herzf.. die unteren langgestielt, wellig-gekerbt, die
oberen buchtig-gezähnt. BIB. weiss. Fr. abstehend, auf kurzen,
dicken Stielen. — Meist kahl, beim Zerreiben nach Knob-
lauch riechend. — V*— 1""- ®
Mai. In Hecken, an Waldrändern, um Bern ziemlich
häufig.
*S'. Thalidnum Gaud. (Stenophi^agma Thalianum Celakovsky.)
(Nach J. Thahus benannt.) St. meist ästig. B. länglich-län-
zettl., mit meist 2— ögabeügen Haaren. BIB. klein, w^eiss.
Fr. abstehend, auf dünnen Stielen. - 10— 30cm. q
E.März— Mai (und bis Herbst). Auf Aeckern, häufig.
Anm. S. Sophia L. ausgezeichnet durch feinzertheilte, 2 — 3fach fiedrige
B., von Haller (Hist. Stirp. Helv. 1768) im unteren Kirchhof in Bern citirt —
wurde bei Burgdorf am Schlossfelsen und bei der Brauerei Steinhof gefunden.
Brassica. Kohl.
B. olerdcea L. Kohl. B. etwas fleischig, kahl, die unteren ge-
stielt, ungeth. oder fiedersp. mit grossem Endlappen, die
oberen sitzend. Bth. Trauben schon vor dem Aufblühen ver-
längert. KB. und Stbg. aufrecht. BIB. blassgelb. © und ®
Mai, Juni (und bis Herbst). In zahlreichen Var. cult.
Var. capitata^ Kopfkohl (weisser und rother Kabis). — Var.
acephala, Winterkohl, ßlattkohl. — Var. gemmifera., Rosen-
kohl. ~ Var. gongi/lodes, Oberkohlrabi. — Var. BotrytiSy
Blumenkohl (eine constant gewordene Missbildung der oberen
B. und Bth. Stände mit meist verkümmerten Bth). — u. a. —
Die wilde Stammpflanze an europ. Meeresküsten.
B. Rdpa L. Weisse Rühe. Obere B. mit tief herzf. Grunde
St.umfassend. Bth.Trauben während des Aufblühens flach,
die geöffneten Bth. die Knospen überragend. K. zuletzt wag-
recht abstehend. BIB. gelb. Kürzere Stbg. abstehend-auf-
strebend. © und ©
Mai, Juni (und bis Herbst). In mehreren Var. cult. (Var.
oleifera, Rübenreps, als Oelpflanze gebaut.) — Zuweilen
verwildert.
Bn Ndpus L. {yoLTz^j Senf.) Reps. B. sämmtlich bläulich-grün,
die oberen herzf. St umfassend. Bth.Trauben während des
Aufblühens verlängert, die geöffneten Bth. die Knospen nicht
überragend. KB. schief abstehend. BIB. gelb. Kürzere Stbg.
abstehend-aufstrebend. © und @
Cruciferen. 133
Apr. Mai. Hauptsächlich als Oelpflanze cult. (Var. rapi-
fera, Erdkohlrabi, Rutabaga.) — Hin und wieder verwil-
dert. Von den cult. 5r«sszm-Arten off. das fette Oel (Ol.
Ra'pae).
Sinäpis. Senf, (criva-t Senf.)
S, arvensis L. Acker senf. St. ästig, meist steif haarig. B. elf.
oder längUch, gezähnt, die unteren gestielt, meist an der
Basis fieclersp., die oberen einfach, kurzgestielt oder sitzend.
Fr. kahl (selten steifhaarig), mit 3rippigen, etwas höckeri-
gen Klappen. Samen schwarz. ©
Mai— Nov. Auf Aeckern, häufig.
S. alba L. Weisser Senf. St. aufrecht. B. sämmtlich gefiedert
oder tief fiedersp., mit grobgezähnten Lappen. Fr. mehr
oder weniger steifhaarig, mit 5rippigen, höckerigen Klappen
und langem, flachem Schnabel. Samen gelblich. ©
Jun. Jul. Auf Aeckern, auf Schutt, selten und vereinzelt.
Selten cult. Off. die Samen (Sem. Sinapis albae).
Erucästrum. Rempe.
(Von der Aehnlichkeit mit der Gattung Eruca.)
E. Pollichii Schimper de Spenner (nach dem pfälzischen Bo-
taniker J. Pollich). B. tief-fledersp , mit gezähnten Lappen.
Bth. traubig, die unteren mit grünen DeckB. BIB. blassgelb.
Apr.— Sept. An kiesigen Stellen, besonders an Ufern.
Häufig an der Aare oberhalb Bern, Bodenacker, Belpmoos;
an der Sense, Emme; M.Buchsee, Hofwyl; Lyss, Aarberg,
Radelfingen.
E, obiusdngulum Rchb. Verschieden durch die fast kammf.
fiedersp. unteren B., die fehlenden DeckB., die wagrecht ab-
stehenden KB. und lebhaftgelben BIB.
Mai — Aug. Wie vorige, aber seltener. An der Saane bei
Laupen; Aarberg, Lyss, Burgdorf.
Biplotäxis. Doppelsame.
i^i'Kkoxjr doppelt, ToccK Reihe, von den 2reihigen Samen.)
D. niurdlis BC. St. nur am Grunde beblättert. B. buchtig ge-
zähnt oder fiedersp. BIB. citronengelb, verkehrt-eif., mit
kurzem Stielchen (Nagel). Fr. auf abstehenden Stielen auf-
recht. Klappen der Fr. das obere Ende des Fr.Stieles er-
reichend oder fast erreichend. © und ®
Mai— Oct. An Wegen, Dämmen, hin und wieder. Bern
an der grossen Schanze und bei der Eisenbahnbrücke, Lor-
raine, Wylerfeld, Ostermundigen, Stockeren; zwischen cien
134 Cruciferen.
M.Seedorfseen ; Schönbühl am Urtenencanal, Burgdorf (beim
Bahnhof, Ahmend).
A n m. D. tenuifolia DC. Verschieden durch stärker getheilte untere B.
mit linealen Lappen und die vom Fr.Stiel-Ende durch eine Verenperung ge-
trennten Fr.Klappen. — Früher an der Engehalde bei Bern, wurde in neuerer
Zeit nicht mehr gefunden.
Alyssum. Steinkraut, (a privativ, und lua^a Wuth.)
A, montdnum L. St. mit aufsteigenden Aesten. B. länglich
verkehrt-eif. oder lanzetthch. Bth. in endst. Trauben. BIB.
goldgelb. Längere Stbf. geflügelt. K. nach dem Verblühen
abfallend. — Von anliegenden, flachen Sternhaaren mehr
oder weniger weisslich.
Apr.— Jun. An sandigen Abhängen «Flühe» und am
Schlossfelsen bei Burgdorf.
A. calycinum L. St. an der Basis ästig. B. lanzettlich, nach
unten verschmälert. BIB. blassgelb, zuletzt weiss, aus dem
bleibenden K. kaum vortretend. Längere Stbf. ohne An-
hängsel. — Von zahlreichen Sternhaaren graugrün. © und
ausdauernd.
Mai. Juni. An trockenen, steinigen Stellen, an Wegen
und Dämmen, stellenweise häufig. Bern bei der Eisenbahn-
brücke, beim Försterhaus am Bremgartenwald, Wylerfeld;
am Dählhölzli u. s. w. Auch auf Torfboden.
Dräba. Hungerblümchen.
i). verna L. (Erojphila E. Meyer.) St. mit bodenst. B.Rosette,
oben nackt. Bth. klein, mit 2sp. BIß. Fr. breiter oder schmäler
elliptisch. — Var. in der Behaarung, in Form und Grösse
der B., KB., BIB., Fr. und Zahl der Samen 3-12cm © _
Var. majuscula. B. verkehrteif.-spatehg, gezähnt, mit reich-
lichen Gabelhaaren. Fr. länglich-elliptisch. — Var. steno-
carpa. B. länglich-lanzettlich, fast ganzrandig, reichlich gabel-
haarig, Fr. elliptisch-lineal. — Var. praecox. Fr. rundlich.
März— Mai. Auf Aeckern, an Wegen, Mauern, stellen-
w^eise häufig, bes. Var. majuscula.
Anm. D. muralis L. Früher am Sandrain bei Bern, wurde in neuerer
Zeit nicht mehr gefunden.
Cochleäria. Löffelkraut.
(Cochlear Löffel, von der Form der bodenst. B. von C. officinalis.)
C. saxdtilis Lam. (Kernera Rchb.) St. meist abstehend-ästig.
Bodenst.B. rosettig, spatelf., gezähnt (seltener ganzrandig
oder fiedersp.). Obere B. lineal-länghch. Bth. klein. Längere
Stbf. in der Mitte mit knief. Biegung. Fr. fast kugelig, mit
harter Schale.
Cruciferen. 135
.Tun. Jul. Im Kies der Aare oberhalb der Huiizikenbrücke.
(Häufig auf KalkfeJsen der Voralpen und des Jura.)
C. Armordcia L. (Armoracia rusticana Flora der Wetterau.)
Meerrettig. Bodenst.B. gestielt, aufrecht, gross, länglich, ge-
kerbt, untere St.B. fiedersp., obere lanzettUch. Längere Stbf.
gerade.
Mai — Jul. In Gärten cult.^'und hie und da verwildert. —
Aus O.Europa stammend. Off. der W.Stock.
Camelina. Leindotter. (yj^[J^^^ niedi*ig, aivov Lein.)
C. sativa Crantz. (Beselireps.) St. meist einfach. Mittlere und
obere B. länglich- lanzettlich, pfeilf. St.umfassend, ganzrandig
oder entfernt gezähnelt. BIB. blassgelb. Fr. verkehrt-eif. oder
fast birnf. — Kahl oder behaart. ©
Jun. Jul. Hie und da als Oelpflanze cult., zuweilen ver-
wildert, besonders im Lein. Bei Bern; Belpmoos, Burgdorf,
M.Buchsee u. a. O.
C. dentdta Pers. Verschieden durch die lineal-län glichen,
buchtig-gezähnten oder fiedersp. mittleren B., die grösseren,
oben mehr abgestutzten Fr. mit kurzem Gf. und grösseren
Samen.
Jun. Jul. Hin und wieder unter dem Lein.
Thläspi. Täschelkraut. Pfennigkraut.
(B->^a£tv zerquetschen, von der flachen Fr., nach Andern von
der Anwendung der zerquetschten Samen.)
T. arvense L. B. länglich, gezähnt, mit pfeilf. Basis sitzend.
Fr. gross, oval oder fast kreisrund, flach, breit geflügelt, mit
schmaler und tiefer Bucht ausgerandet. Fächer 5— mehr-
samig. Samen runzelig. ©
Mai, Jun. Auf Aeckern häufig.
T. perfolidtum L. B. bläulich-grün, mit herzf. Basis sitzend,
meist ganzrandig. Fr. verkehrt-eif., mit breiter Bucht aus-
gerandet. Fächer meist 4samig. Samen glatt. 0
Apr. A.Mai. Auf Aeckern und mageren Wiesen, an
Dämmen, stellenweise häufig.
Iberis. Bauernsenf. ('Iß'/ipia Spanien.)
/. amdra L. St. ästig. B. längUch, grobgezähnt. Bth. dolden-
traubig, BIB. weiss oder röthüch. Fr. 2spitzig, mit spitzer
Bucht ausgerandet. ©
Jun.— Sept. An Wegen und Ufern, selten und vereinzelt.
Am Aardamm unterhalb Elfenau, Burgdorf, M.Buchsee-
moos, Lyss.
136 Cruciferen.
Anm. I. pinnäta L. Verschieden durch die tiedersp., in wenige linealo
Lappen getheilten B., die auch im Fr.Zustande flachen Doldentrauben und die
mit breiter, stumpfwinkliger Bucht ausgeraudeten Fr. — Auf Aeckern, au
Dämmen, selten und vorübergehend, z. B. Lyss am Eisenbahndamm, Burgdorf.
— I. umbellata, semperflorens u. a. Spec. als Zierpflanzen cnlt.
Lepidium. Kresse.
(XsTTu^iov Schüppchen, von der Form der Fr.)
Zi. Drdba L. B. länglich, ungleich gezähnt, die bodenst. in den
B.Stiel verschmälert, die oberen pfeilf. St.umfassend. Bth.Stand
doldentraubig. Fr. herz-eif., ungeflügelt, mit langem Gf. 0
Mai, Jun. Auf Schutt, an Wegen und Dämmen, an ver-
einzelten Standorten, z. B. bei Bern, Holligen, Waldau,
Stockerensteinbruch, Burgdorf. — Eine erst in neuerer Zeit
eingeschle23pte Pflanze. (In Gaud. Fl. helv. nicht erwähnt.)
L. sativum L. Gartenkresse. Bläuhchgrün. Untere B. 1— 2fach
fiedersp., die obersten meist lineal. Fr.Stiele aufrecht. Fr.
rundlich-oval, geflügelt, oben ausgerandet. Gf. kurz. — Go-
tyledonen 3sp. ©
Jun. — Aug. In Gärten cult., selten verwildert. — Wahr-
scheinlich aus dem Orient stammend.
L. campestre L. St. meist mit doldentraubig gedrängten Aesten.
B. buchtig gezähnt, die oberen pfeilf. St.umfassend. Fr.Stiele
wagrecht abstehend. Fr. nach oben breit geflügelt. — Von
kurzfilzigem Ueberzug mehr oder weniger graugrün. ®
Mai, Juni. Auf Aeckern, an Wegen, nicht selten.
L. latifölium L. B. kahl, derb, die bodenst. langgestielt, oval,
gekerbt, die oberen kurzgestielt, eilanzettl. Bth.Stand rispig.
Fr. rundl.-oval, un geflügelt. Gf. sehr kurz.
Jun.— Aug. Selten und vereinzelt. Bei Laupen und Burg-
dorf an den Schlossfelsen, Aarberg.
Anm. L. ruderale L. Kleines, abstehend-ästiges Pflänzchen, beim Zer-
reiben unangenehm riechend. Bth. klein, mit kurzen oder fehlenden BIB. und
meist nur 2 Stbg. — An steinigen Orten, auf Schutt, hin und wieder (vor-
übergehend). Bern, Burgdorf.
Capsella. Hirtentäschel. (Ca^jsa Kapsel, von der Fr.)
C. Bursa pastöris Mönch. Bodenst B. rosettig, fiedersp. oder
gezähnt, selten ganzrandig. Fr. flach, Secldg-keilf. (Var. in
Form und Behaarung der B.) 0
März — Nov. Auf Wiesen und Aeckern, an Wegen, als
Gartenunkraut, gemein.
Isatis. Waid.
/. tinctöria L. St. oben abstehend-ästig. Bodenst.B. länglich-
lanzettl., die oberen lanzettl., pfeilf.-St.umfassend. Bth. klein.
Cruciferen. 137
goldgelb. Fr. häügend, keilf. -länglich, schwarz. St. und B.
Bläulich-grün. y2—V\ ©
Mai, Jun. Auf Grasplätzen, an Dämmen, hin und wieder.
Bern, Kl. Wabern, Belpmoos, Münsingen, Kiesen; Oster-
mundigen, Gümligen, Hindelbank, Burgdorf, Lyss u. a. O.
Rapistrum. Repsdotter. (Eapa Rübe.)
E. rugösum All. Untere B. fiedersp,, mit grossem Endlappen,
die oberen lanzettlich, gezähnt. Gf. so lang oder länger als
das obere Glied der Fr. Bth. kurzgestielt. BIB. goldgelb. ©
Jun.— Sept. Auf Aeckern, selten. Belpmoos, Burgdorf,
Aarberg.
Räphanus. Rettig.
JR. sativus L. St.Basis (hypocotyles St.Glied) rübenf. verdickt.
B. leierf.-fiedersp. BIB. violett oder weiss, geädert. Fr. meist
Ighedrig, kegelf. zugespitzt, seltener 2gliedrig. — Var. niger,
schwarzer Rettig. — Var. Radiola^ Radieschen, Monat-
rettig. ©
Jun.— Sept. In Gärten cult. Wahrscheinhch aus Asien
stammend.
R. Ra^ßhanistrum L. (Raphanistruyn Lampsana Gaertner.)
B. leierf.-fiedersp. BIB. weiss mit violettem Adernetz. Fr.
hneal, 4— lOgliedrig. - Var. mit gelben BIB. ©
Mai— Oct. Auf Aeckern, besonders nach der Ernte häufig ;
die gelbblühende Var. seltener: Dahnazi, Liebefeld und
Reichenbach bei Bern, Ostermundigen, M.Buehsee, Radel-
fingen.
Anm. Berteroa incana DC. (Farsetia li. Briv.J. Durch Sternhaare
graufilzig, BIB. 2sp., weiss. Fr. elliptisch, mit 2-6sainigeii Fächern. Ver-
einzelt bei Burgdorf, M.Buehsee.
Bunias Erucago L. St. von kleinen Höckerchen rauh. BIB. gelb. Fr.
gefltlgelt-4kantig, zugespitzt. Bei M.Buehsee beobachtet,
Conringia Orientalis Andrz. (Erysimum R. Brio.) mit St.umfassenden,
ganzrandigen B. und gelblichen Bth., selten und vorübergehend, mit fremdem
Samen eingeschleppt.
Neslia paniculata Desv. Bth. klein, goldgelb, in langen Trauben. Fr.
fast kugelig, netzig-runzlig. — Im Getreide vereinzelt und vorübergehend.
Burgdorf u. a. 0.
Senebiera didyma Fers. Kressenartig riechende Pflanze, mit tieffiedersp.
B., sehr kleinen, meist BlB.losen Bth. und 2knotigen Fr. (ohne Gf.) Schon
von Gaudin citirt, und auch in neuerer Zeit in der Nähe des Güterbahnhofes
bei Bern beobachtet, wo sie jedoch seither nicht mehr gefunden wurde.
Aus der Familie der Cruciferen werden, ausser den bereits genannten,
häufiger in Gärten cult. : Cheiranthus Cheiri L. Goldlack. — Matthiola
incana R. Brw , glabrata DC , annua DC. Levkoi. — Lunaria hiennis
Mönch.
138 Resedaceen.
ORD. XIV. GISTIFLORAE.
Farn. 36. Resedaceen.
Bth. meist zw., zygomorph. K. 4— 8bl. BIB. 4—8, mehr
oder weniger ungleich, oft fingerig getheilt, Stbg. meist zahl-
reich, auf einer drüsigen, nach hinten erweiterten Scheibe.
Garp. 2 — 6, zu einem 1 fächerigen, meist oben offenen FrKn. ver-
wachsen (selten frei). Fr. meist eine vielsamige Kapsel. Samen
eiweisslos.
60 Spec, meist in der nördl. gemäss. Zone, bes. Mediterranländer.
BIB. 4 — 7, ungleich, mehr oder weniger zer- 1
schlitzt, die unteren klein, oft ungeth. Stbg.
10—40.' Fr. oben offen. — Bth. blassgelb . | Reseda.
Reseda. (Resedare beruhigen, v. d. angebl. Wirkung.)
R. lutea L. St. ästig. St.B. 1 — 2fach fiedersp., mit lineal-lanzettl.,
oft welüg krausen Lappen, die oberen Sspaltig. Bth. in endst.
Trauben. KB. und BIB. 6. ®
E.Mai— Herbst. An steinigen Orten hin und wieder. Bei
Bern an Eisenbahndämmen und steinigen Orten, Wylerfeld
u. a. O.; Gummersloch im Gurtenthal; häufig an dem Aar-
damm des Belpmooses; Saane bei Laupen: Aarberg, Burg-
dorf.
R. luteola L. Stengel steif-aufrecht, mit aufrechten Aesten.
St.B. lanzettlich, ungetheilt. Bth. kurzgestielt, in langen,
ährenf. Trauben. KB. 4, BIB. 4, die seitUchen kleiner, das
untere oft rudimentär. ®
Jun.— Aug. An Wegen und steinigen Orten, auf Schutt,
hin und wieder. Bern, Burgdorf, Lyss.
A n m. In Gärten die wohlriechende R. odorata L. (Vaterland unsicher).
Fam. ;^y. Yiolaceen.
Bth. meist zw. und zygomorph. KB. 5, meist bleibend.
BIB. 5, mehr oder weniger ungleich, das untere (vordere) meist
gespornt. Stbg. 5, mit sehr kurzen Trägern. Antheren zusam-
menneigend, oft von einem häutigen Fortsatz überragt. FrKn.
Ifächerig, mit wandst. Samenträgern. Gf. 1. Frucht meist eine
3klappige, vielsamige Kapsel. Samen eiweisshaltig. — B. mit
NebenB.
250 Spec, verbreitet, meist in der gemäss, u. tropischen Zone.
Violaceen. 139
BIB. ungleich, das untere gespornt. Die 2 un-
teren Stbg. mit einem in den Sporn ein-
dringenden Anhängsel J Viola.
Yiola. Veilchen, (l'ov Veilchen.)
i. Gf. oben ohne heulen f. Verdickung. Seitliche BIB. vor-
gestreckt oder abstehend. — Ausdauernd.
a. Bth.Stiele aus dem W.Stock entspringend. (2axig.) KB. stumpf.
V. hirta L. (Taubenkropf.) Ausläufer fehlend (oder kurz).
B. herz-eif., kurzhaarig, zur Bth.Zeit wenig entwickelt, später
gross und langgestielt. NebenB. eif. oder lanzettlich, nebst
den Fransen am Rande kahl. Bth. geruchlos. BlKr. violett,
selten weiss. Fr. kugehg, kurzbehaart.
E.März— Mai. Auf Wiesen und Grasplätzen, in Hecken
und Gebüschen, häufig.
V. odordta L. Märzveilchen. Mit verlängerten Ausläufern. B.
breit, am Grunde tief herzf., die der Ausläufer nierenf., ge-
rundet. NebenB. eilanzettlich. Bth. wohlriechend. BlKr.
dunkelviolett (selten weiss). Fr. kugelig, behaart.
März, Apr. An Hecken und sonnigen Abhängen, stellen-
weise häufig. Off. die BIB.
V. alba Besser. Var. scotophglla Gremli. (V. scotophylla
Jordan.) (Name von ny^oTOc, Dunkelheit, v. d. dunkeln B.)
Ausläufer verlängert, nicht (oder spät) wurzelnd. B. herz-
eif., zugespitzt, z. Thl. überwinternd und mehr oder weniger
trübviolett, von kurzen, steifen, meist aus kleinen Höcker-
chen entspringenden Härchen rauh. NebenB. schmal lan-
zetLüch. Bth. schwach wohlriechend oder geruchlos. K.
meist dunkel (trüb-violett). BlKr. weiss mit violettem Sporn.
Fr. von abstehenden Haaren kurzzottig.
E.März, Apr. Mühlethal bei Radelfingen, auf sonnigen
Grasplätzen.
b. Bth.Stiele aus den beblätterten Stengeln oder Zweigen ent-
springend. (2- und 3axig.) KB. zugespitzt.
V. silvestris Lam. (V. canina DC. non L.) Mit bodenstän-
digem Blattbüschel und aufstrebenden (B. und Bth.tragen-
den) Seitenzweigen (3axig). B. herz-eif, zugespitzt, die un-
teren stumpf. BlKr. blauviolett. Fr. spitz, kahl. — Var. mit
grösseren, blassen Bth. und fast weissem, gefurchtem Sporn.
(V. Rivinia^ia Rchb.)
Apr. Mai. In Wäldern und Gebüschen sehr häufig. (Var.
Riviniana an w^eniger beschatteten Orten, auf Waldschlägen.
Steinhölzli u. s. w.)
140 Violaceen.
V. arendina JDC. Verschieden durch die weit kleineren, stumpfen,
von dünnem Filz graulichen B., die kleinern Bth. und filzigen
Fr. — (Ist vielleicht eine durch den sonnigen Standort be-
dingte, reducirte Form der vorigen Spee.)
Mai, Jun. An sonnigen Orten, an Ufern, selten. An der
Aare oberhalb der Hunzikenbrücke.
F. caniyia L. (z. Thl.) Ohne bodenständigen B.Büschel. B.
länglich-eif., stumpf, von etwas fester Gonsistenz. NebenB.
viel kürzer als der ungeflügelte B.Stiel. BlKr. blauviolett.
Sporn weiss oder gelblich, fast doppelt so lang als die An-
hängsel des K. Fr. stumpf, mit aufgesetztem Spitzchen.
Mai, Jun. Auf Sumpfwiesen und Heideplätzeu, hin und
wieder, z. B. Heiterenmoos, Bütschelegg, Rüeggisberg, Meyen-
moos bei Burgdorf.
V. stagnina Kitaibel. St. kahl, meist aufrecht. B. aus herz-
förm. Grunde länglich-lanzettlich. B.Stiele nach oben etwas
geflügelt. BlKr. klein, blassbläulich oder weiss. Sporn so
lang als die Anhängsel des K.
E.Mai, Jun. Auf einer Sumpfwiese im Murifeld bei Bern.
c. Bth.Stiele theils aus dem W.Stock, theils aus beblätterten
Zweigen entspringend. (2- und 3axig.) KB. zugespitzt.
V, mirdbiUs L. St. gestaucht, unter den LaubB, mit braunen,
schuppenf. NiederB. besetzt, mit einfachen, aufrechten, arm-
blättrigen Zweigen. Bodenst. B. langgestielt, breit-herzf., ge-
kerbt. NebenB. ganzrandig. Bth. theils frühzeitig, mit grosser,
J3lass blauvioletter BlKr., langgestielt, bodenständig, meist
unfruchtbar — theils später erscheinend mit rudimentärer BlKr.,
im Winkel der oberen ZweigB., meist fruchtbar.
Apr.— Jun. Radelfingen an einem waldigen Abhang an
der Aare.
2. Gf. obe?i keulenf. verdickt. Die vier oberen BIB. auf'
wärts gerichtet. — Ei^ijährig,
V. tricolor L. StiefmiÄtterchen. St. aufrecht oder aufstrebend.
Untere B. herz-eif., die oberen länglich oder lanzettlich.
NebenB. blattartig, an der Basis fiedersp. BlKr. meist violett
und gelb gescheckt (in verschiedenen Abänderungen, seltener
einfarbig). — Sehr veränderlich, besonders in Grösse und
Farbe der Bth. ©
Apr.— Oct. Auf Aeckern, auf cult. Boden gemein. Off',
die blühende Pflanze.
Anm. Viele F.Arten treten in vielfachen, z. Th. als Spec. beschriebenen
Abänderungen auf, auch kommen hybride Zwischenformen vor. — Mehrere
Spec. besitzen ausser den gewöhnlichen, oft unfruchtbaren Bth. eine zweite,
später erscheinende Bth. Form mit rudimentärer BlKr., welche meist frucht-
bar ist.
Droseraceen. 141
V. hiflora L. (mit kleinen, gelben Bth.), früher im Emmeschachen bei
Bnrgdorf; V, collina Besser, nach einer älteren Angabe im Zehendermätteli
bei Bern ; V. palustris L., früher auf dem M. Buchseemoos — wurden in
neuerer Zeit nicht mehr gefunden.
In G-ärten cult. : V. odorata ; V. tricolor in zahlreichen, gi-ossbth» Var»
(Pensees); V. altaica Ker.
Farn. 38. Droseraceen.
Bth. zw., regelmässig. KB. 5 (4—8), frei oder am Grunde
verwachsen. BIB. 5 (4—8). Stbg. 4—20. FrKn. 1— Sfächerig mit
1—5 Gf. Fr. eine vielsamige Kapsel. Samen klein, eiweisshaltig.
— Meist drüsentragende, «insectivorei)^Pflanzen.
Ueber 100 Spec. zerstreut, viele im temp. Australien.
BIB. und Stbg. 5 (4—8). Gf. 3 (2-5), einfach
oder getheilt. — Sumpfpflanzen mit roset-
tigen, drüsentragenden B Drosera.
Drosera. Sonnenthau.
(^pocTO? Thau, von den mit Thautröpfchen verglichenen Drüsen.)
D. rotundifölia L. B. rosettig ausgebreitet, langgestielt, fast
kreisrund, am Rand und auf der oberen Fläche mit zahl-
reichen röthUchen, drüsentragenden (von einem Gefässbündel
durchzogenen) Fortsätzen besetzt. St. über der Rosette auf-
recht, nackt. Bth. klein, weiss (z. Theil geschlossen bleibend),
in endst., einseits wendiger Wickel.
E.Jul. Aug. Sumpf im N.Lindachwald, Löhrmoos, Meyen-
moos bei Burgdorf, Torfmoor bei Ober- Muhleren.
D. longifölia Hayne. (D. anglica Huds.) Verschieden durch
die aufrecht stehenden, keilförmig-linealen B.
E.Jul. Aug. Auf nassem Tuffboden in der Eimatt bei
Bern, Lobsigensee auf Torfboden. Faulenmatt bei Lyss (etwas
ausserhalb des Gebietes).
Anm. Die früher hieher gerechnete Gatt. Parnassia zu Farn. Saxi»
fragaceen,
Farn. 39. Cii^taeeen.
Bth. zw., regelmässig. KB. 5 (3—5), die 2 äusseren meist
kleiner oder 0. BIB. 5 (3 oder 0), in der Knospenlage oft ge-
dreht, abfallend. Stbg. zahlreich. FrKn. 1— mehrfächerig. Gf.
einfach, mit 1 oder 3—5 Narben. Fr. eine meist vielsamige
Kapsel. Samen eiweisshaltig. — Meist Sträucher oder Halb-
sträucher.
Gegen 200 Spec. beschrieben (nach Benth. Hook auf c. 60 zu reduciren), meist in
der gemäss. Zone der nördl. HK., besonders Mittelmeerländer.
142 Hyperieaceen.
Fr. 3klappig. — Bth. in endst., einseitswen- 1
cligen Wickeln | Helianthemum,
Heliänthemum. Sonnenröschen.
('JJXio? Sonne, avO^sjxov Blume.)
H. vulgäre Gaertner. (H. Chamaecistus Miller.) St. an der
Basis holzig, liegend, mit aufstrebenden Aesten. B. gegenst.,
länglich-oval oder lanzettlich, mit lanzett-linealen NebenB.
BIB. gelb. Stbg. reizbar (bei Berührung auswärts biegend).
— (Var. in der Grösse der Bth. und Behaarung der B.)
Jun.— Aug. An trockenen, steinigen Orten hin und wieder.
Häufig in Ufergebüschen der Aare bei der Hunzikenbrücke
u. a. O.
Farn. 40. Hyperieaceen.
Bth. zw., regelmässig. KB. 5 (4), bleibend. BIB. 5 (4), in
der Knospe meist gedreht. Stbg. meist in 3—5, bei Gleichzählig-
keit vor den BIB. stehenden Bündeln, nach anderer Ansicht
3—5 verzweigte Stbg. (Selten zahlreiche freie Stbg.) FrKn.
Ifächerig oder mehr oder weniger vollst. 3— Sfächerig, mit 3
oder 5 Gf. Fr. eine vielsamige Kapsel (selten beerenartig).
Samen eiweisslos. — Meist Kräuter mit gegenst. oder quirligen
B. und gelben Bth.
Ueber 200 Spec, meist in den Tropen und der gemässigten Zone.
KB. und BIB. 5. Stbg. (oft nur am Grunde)
in meist 3—5 Bündel verwachsen. Gf. 3
(oder 5). KapselFr. — Bth. gelb . . . Hypericum.
Hypericum. Johanniskraut. Hartheu.
(uTwö unter, und spU'/i Erica, von dem Vorkommen einzelner
Arten auf Heideplätzen.)
^ 1. KB. drüsenlos oder mit loenigen kleinen Drüsen.
H. perf'ordtum L. Johanniskraut. St. aufrecht, mit 2 erhabe-
nen Längslinien. B. oval-länglich, von zahlreichen kleinen
Oeldrüsen durchscheinend punktirt. KB. lanzettlich, zu-
gespitzt.
Jul. Aug. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
H. quadrdngulum L. St. aufrecht, durch 4 vortretende Linien
schwach 4kantig. B. oval, stumpf, mit meist fehlenden oder
spärüchen Oeldrüsen. KB. länglich-eif., stumpf. BIB. mit
schwarzen Punkten.
Jul. Aug. In Gebüschen, an Ufern, selten. Emmeschachen
bei Burgdorf.
Tamariücineen. 143
U. tetrdpterum Fries. St. aufrecht, mit 4 schmal-geflügelten
Kanten. B. länglich-oval, mit sehr zahlreichen kleinen Oel-
drüsen. KB. lanzetthch, zugespitzt, BIB. klein, hellgelb.
Jul. Aug. An Gräben und feuchten Orten, an Ufern,
ziemlich häufig, z. B. Holligen am Stadtbach, Gurtenthal,
Gümligen- und M.Buchseemoos, Belpmoos an der Aare
u. a. O.
H. humifüsuni L. St. an der Basis ästig. St. und Aeste dünn,
fast fadenf., liegend oder aufsteigend, mit 2 Längslinien. B.
eif.-längiich. Bth. klein. KB. stumpf, mit kurzer Stachelspitze.
KB. und BIB. oft mit kleinen schwarzen Drüsen. — Kleiner
als die vorigen Arten.
Jun.— Sept. Auf etwas feuchtem Sand- und Lehmboden,
in Waldlichtungen, an Gräben, auf Aeckern nach der Ernte,
häufig.
2. KB. am Rande 'nfiit zahlreichen schwarzen DriXsen.
H. niontcinwin L. St. aufrecht, kahl. B. sitzend, längiich-eif.,
kahl, am Bande zuweilen mit einer Reihe schwarzer Punkte.
Bth. in gedrängtem Bth.Stand. BIB. blassgelb.
Jun.— Aug. In hebten Wäldern und Gebüschen hin und
wieder. Dählhölzli bei Bern, Reichenbach, Sollrütiwald bei
Köniz, Belpberg, Krauchthal, Lauterbach, Burgdorf u. a. O.
H. hirsütum L. St. aufrecht, nebst den kurzgestielten B. rauh-
haarig. Bth. in verlängerter Rispe. BIB, hellgelb. Samen von
feinen Papillen sammthaarig.
Jun.— Aug. Wie vorige. Worblaufen, Gümligen, Egg-
hölzli bei Muri, Längenberg.
Farn. 41. Tamari^ciiieen.
Bth. meist zw., regelmässig. K. 4— 5th. BIB. 4—5. Stbg.
4— viele, oft am Grunde verwachsen. FrKn. frei, Ifächerig oder
unvollst. 2— Sfächerig. Gf. 2—5, frei oder verwachsen, oder Nar-
ben sitzend. Fr. eine Ifächerige, 2— Sklappig aufspringende
Kapsel. Samen eiweisslos (oder eiweisshaltig). — Sträucher mit
kleinen, schuppenf. Blättern.
50 Spec, meist in der nördl. wärmeren u. gemässigten Zone der östl. HK.
Stbg. 10, an der Basis verwachsen. Samen mit 1
Haarschopf | Myricaria.
Myricäria, ((^upUr,, Name der Tamarix gallica.)
M. germanica Besv. (Tamarix L.) Strauch mit schlanken,
aufrechten Aesten ; die kurzen Seitenzweige von sehr kleinen,
linealen, bläulich-grünen B. dicht bedeckt. Bth. in endst.,
144 Tiliaceen.
ährenf. Trauben mit lanzettlichen DeckB, BIB. blass rosen-
roth. — 1—2'".
Jun.— Aug. An feuchten, steinigen Orten am Ufer der
Flüsse, stellenweise häufig. An der Aare längs des Belp-
mooses und bei Lyss; an der Sense; Abfluss des Lob-
sigensee's.
ORD. XV. GOLUMNIFERAE.
Farn. 42. Tiliaceen.
Bth. meist zw., regelmässig. KB. 5 (3, 4), frei oder ver-
wachsen. BIB. 5 (3, 4 oder fehlend). Stbg. meist in 5 (4 oder
10) Gruppen oder Bündeln. (Selten 8, 10 oder viele, gleich-
massig vertheilte Stbg.) FrKn. 5- (2—10-) fächerig. Gf. 1 mit
5- (2 — 10-) lappiger Narbe (selten fehlend). Fr. (bei den inlän-
dischen) eine 1— 2samige SchliessFr. (Nüsschen). Samen ei-
weisshaltig. — Meist Bäume oder Slräucher mit ungeth. B.
Ueber 300 Spec, meist in den Tropen.
KB. und BIB. 5. Stbg. zahlreich, frei (oder an
der Basis in (meist 5) Bündel verwachsen).
FrKn. öfächerig, Fächer mit 2 Samenan-
lagen. Fr. 1— 2samig. Bth.Stand dolden-
artig-gabelig, im Winkel eines trockenhäu-
tigen DeckB. und demselben eine Strecke
weit angewachsen Tüia.
Tilia. Linde.
T. grandifolia Ehrli. (T. platyphylla Scop.) Sommerlinde,
Grosser Baum mit rundlichen, beiderseits grünen, weich-
behaarten Blättern. Bth.Stand meist 2— 5bth., hängend. Fr.
5kantig, holzig. Bth. gelb, wohlriechend. — Var. in der Form
der DeokB. und Fr.
E. Jun. A. Jul. In Wäldern hin und wieder ; im Emme-
schachen bei Burgdorf; häufig in Anlagen und bei Häusern
cult.
7. parvifölia Ehrh. (T. ulmifolia Scop.) W^inter- oder
Steinlinde. Verschieden durch die kahlen, auf der untern
Seite bläulich-grünen, meist kleineren Blätter, die vorge-
streckten, meist reichblüthigeren Bth.Stände, die dünn-
schaligen, zerbrechlichen, undeutüch kantigen Fr. und die
spätere Blüthezeit.
Jul. Wie vorige. Off, die Bth.Stände beider Arten.
Malvaceen. 145
Farn. 43. Malvaceen.
Bth. meist zw., regelmässig. K. 5sp., bleibend, am Grunde
meist von einer 3— mehrblättrigen Hülle umgeben. BIß. 5, in
der Knospenlage gedreht. Stbg. zu einer Röhre verwachsen,
diese oben in zahlreiche (meist 1 fächerige Antheren tragende)
Verzweigungen gespalten. (Nach neuerer Auffassung 5 ver-
wachsene und oben verzweigte Stbg.) Garp. 3 -viele, bei den
inländischen zahlreich, ringförmig zu einer flachen Scheibe ver-
wachsen, mit centralen, am Grunde verwachsenen Gf., bei der
Reife in 1 sämige Theilfrüchtchen zerfallend. (Seltener Fr. eine
1 — mehrsamige Kapsel, oder Beere.) Samen meist mit spär-
lichem oder fehlendem Eiweiss. — B. handf. gelappt, seltener
ungetheilt.
700 Spec, meist in den wärmeren Zonen.
Bth. mit Bblättriger, dem K. anhegender Hülle 1 Malva.
Bth. mit 6— 9sp. Hülle 1 Althaea.
Mälya. Malve. Käspappel.
{\LaLkcLy.öc, weich, von den erweichenden Eigenschaften mehrerer
Spec.)
1. BtK im Winkel der LaubB. einzeln, am Ende des St.
büschelig gehäuft. St.B. tief 8—5th.
M. moschdta L. St. von einfachen, abstehenden Haaren rauh
oder fast kahl. Untere B. langgestielt, rundücli-herzf., ge-
lappt, die oberen tief 3— 5th., mit fiedersp. oder doppelt-
fiedersp. Lappen und linealen Zipfeln. HüllB. lineal-lanzettl.
Bth. gross, mit rosenrothen BIB. (beim Verwelken moschus-
artig riechend). Fr. rauhhaarig. — Var. mit breiteren und
schmäleren B.Lappen und mit blassröthüchen, selten weissen
BIß.
Jul.— Sept. An trockenen, steinigen Orten, an Wegen,
Dämmen, auf Waldschlägen stellenweise häufig, z. B. Kirchen-
feld bei Bern, Bremgarten- und Engewald bei Bern, Köniz,
Wabern, Muri, Gümligen, Thörishaus, Laupen u. a. O.
M. Alcea L. Verschieden durch den aus Sternhaaren gebil-
deten Ueberzug des St., die breiteren, eilanzettl. HüllB. und
die fein querrunzeügen, kahlen (oder fast kahlen) BY —
Ohne moschusartigen Geruch.
Jul. Aug. Wie vorige, aber seltener. Kirchenfeld bei Bern,
Egghölzü bei Muri, Burgdorf, Schupfen, Uettligen, Ort-
schwaben, M.Buchsee, Lyss, Radelfingen u. a. 0.
2. Bth. gebüscheU.'lSt.B. ö—llappig.
M. silvestris L. St. aufsteigend, oder aufrecht, ästig. B. 5—7-
lappig. BlKr. 3— 4mal so lang als der K., hellpurpurn, mit
dunkleren Streifen. Fr. grubig-runzehg. @ und ausdauernd.
10
146 Geraniaceen.
Jun.— Sept. An Wegen und Ackerrändern, auf Wald-
schlägen, hin und wieder. Off. die Bth. und B.
M. vulgaris Fries. (M. neglecta Wallr.) St. hegend, ausge-
breitet-ästig. B. herzf.-rundlich, seicht gelappt, langgestielt.
BlKr. 2mal so lang als der K., blassröthlich oder fast weiss.
Fr.Stiele abwärts gebogen. Fr. glatt oder fast glatt, filzig
(oder kahl). © bis ausdauernd.
Jun.— Oct. Auf Schutt, an gedüngten Stellen in der Nähe
der Häuser ziemhch häufig. Off. die B.
Althaea. (JiX^oc, Heilmittel.)
A. officindlis L. Eibisch. (Ibsche.) St. aufrecht, nebst den
breit-eif., eckig gezähnten B. graugrün (sammetig) behaart.
BIB. blassroth, länger als der K.
E.JuL— Sept. In Gärten cult. Off. die W. und B.
A. rösea Cav. Stockrose. (Herbstrose, Winterrose.) St. steif
aufrecht. B. rundlich, 5— 71appig, rauhhaarig. Bth. gross.
BIB. schwarzroth, seltener hellrotb, gelb oder weiss. —
172—2". @
Jul.— Oct. In Gärten cult. (Aus dem Orient stammend.)
Anm. A. hirsuta L. mit ästigem, steifhaarigem St. und tief 3 — 5sp. B.
Vereinzelt und selten mit fremden Samen eingeführt. — Als Zierpflanze cult.
Hibiscus syriacus L., Strauch mit grossen, weissen oder rothen Bth.
ORD. XVI. GRUINALES.
Farn. 44. Oeraniaceen.
Bth. zw., regelmässig (oder zygomorph). KB. und BIB.
meist 5. Stbg. meist 10 (in 2 Kreisen), am Grande verwachsen
(oder frei), alle mit Antheren oder zum Theil ohne solche.
FrKn. öfächerig, oben in Verbindung mit dem Gf. eine nach
dem Verblühen schnabelartig aus dem K. hervortretende Säule
bildend. Narben 5. Bei der Reife lösen sich die 1 sämigen Fr.-
Fächer sammt einem (bis zum Ende der Säule reichenden)
linealen Fortsatz von unten nach oben von dem axilen Theil
der Säule ab. Samen eiweisslos. — Meist Kräuter (oder Halb-
sträucher) mit handf. gelappten B. Bth. in gabehg-2bth. oder
doldenf.-mehrbth. Bth.Ständen; diese in meist dichasischen, in
Wickel übergehenden Verzweigungssystemen (mit häufiger
Scheinaxenbildung).
350 Spec, meist in den gemässigten Zonen, viele in S.Afrika.
Meist alle 10 Stbg. mit Antheren. Früchtchen 1
mit innen kahlen, bei der Reife von unten
nach oben von der Säule abspringenden |
Geraniaceen. 147
Geranium.
und mehr oder weniger aufwärts einge-
rollten Fortsätzen
Die vor den BIB. stehenden 5 Stbg. ohne
Antheren. Früchtchen mit innen behaarten,
beim Ablösen schraubenf. gedrehten Fort-
sätzen
Erodium.
Geränium. Storchschnabel.
(yspavot; Kranich, von der geschnäbelten Fr.)
1. Ausdauei^nde Arten. Wurzelstock mit den Resten der
vorjährigen B. besetzt.
a. BIß. wenig länger als der K. Fr. querfaltig.
G. 'phaeum L. St. und K. abstehend behaart. B. handf. 5 — 7-
lappig, eingeschnitten-gezähnt. BlKr. trübviolett oder braun-
röthlich, mit wagrecht ausgebreiteten BIB.
Mai, Jun. An Waldrändern, in Gebüschen, selten. Burg-
dorf, am Gsteig und beim Sommerhaus. Schupfen. — Von
Haller (Hist. Stirp. Helv. 176S) an mehreren Stellen um
Bern citirt.
b. BIB. doppelt so lang als der K. Fr. glatt, behaart.
G. silvdticum L. St. aufrecht, ästig, oben drüsig behaart.
Untere B. handf. 7sp. Bth.Stiele nach dem Verblühen auf-
recht. Bth. gross. KB. begrannt. BIB. violettroth.
Jun. Auf Waldwiesen, an Ufern, selten. Schwarzwasser-
thal, Rüeggisberg; zwischen Krauchthal und Oberburg; an
der Emme zwischen Oberburg und Hasle. (Häufig auf
Weiden der Voralpen.)
G. palüstre L. St. ausgebreitet-ästig, oben mit drüsenlosen,
abwärts gerichteten Haaren. B. handf. 5 — 7sp. Bth.Stiel
nach dem Verblühen abwärts geknickt, BIB. verkehrt-eif.,
purpurn.
Jul.— Sept. An feuchten Orten, in Hecken und Gebüschen,
hin und wieder. Am Gäbelbach bei Bern; Gümligen, Kiesen,
Hünigen bei Konolfingen; zwischen Krauchthal und Ober-
burg, Burgdorf, M.Buchseemoos, Ober-Lindach u. a. O.
G. sanguineum L. St. von wagrecht abstehenden, drüsenlosen
Haaren zottig. B. handf. tief 5 — 7sp. Lappen in 3 — mehr
lineallanzettliche, ganzrandige Zipfel getheilt. Bth. meist
einzeln, gross. BIB. hell purpurroth.
Jun.— Aug. An w^aldigen Abhängen an der Sense zwischen
Laupen und Neueneck; Flühe bei Burgdorf.
G. pyrendicuni L. B. nierenf. kreisrund, 5— 91appig, mit ein-
geschnittenen Lappen. Bth.Stiele nach dem Verblühen herab-
148 Geraniaceen.
gebogen. BIB. verkehrt-herzf., über der Basis beiderseits mit
einem Haarbüschel, röthlich-violett (selten blassröthlich oder
weiss).
Mai— Oct. An Wegen und Hecken, auf Grasplätzen. Um
Bern gemein.
2. Einjährige Arten. ]V. spindelf.
a. B. handf. 5— 9sp.
G. pusillum L. B.Lappen 3— mehrsp. BIB. seicht ausgerandet,
ungefähr so lang als der K. BIB. blass-violett, seltener weiss.
Die vor den BIB. stehenden 5 Stbg. meist ohne Antheren.
Früchtchen glatt, fein behaart. Samen glatt. ©
Mai— Sept. An Wegen, Mauern, gemein.
G. dissectum L. B. tief 5— 7theilig, Lappen 3— mehrsp., mit
lineallanzettl. Zipfeln. Bth. kurz gestielt. BIB. verkehrt-herz£,
purpurroth. Früchtchen behaart. Fr.Schnabel mit abstehen-
den, drüsentragenden Haaren. Samen grubig-netzig. ©
Jun. — Aug. Auf Aeckern, im Getreide, ziemlich häufig.
G. columbinum L. B. tief 5— 7th. Lappen fiedersp., mit schmal
lineal-lanzettl. Zipfeln. Bth. langgestielt. BIB. hellroth. Fr.
kahl oder fast kahl. Fr.Schnabel ohne Drüsenhaare. ©
Jun. Jul. An Wegen, auf Aeckern, hin und wieder.
G. mölle L, St. und Bth.Stiele von abstehenden Haaren zottig.
B. nierenf. 7— 9sp., mit eingeschnittenen Lappen. BIB. ver-
kehrt-herzf, länger als der K., röthlich. Früchtchen quer-
runzlig, kahl. Samen glatt. ©
Mai — Aug. An Wegen und Mauern, hin und wieder.
Bern bei der gr. Schanze, Muri, Jaberg u. a. O.
b. B. 3— özählig zusammengesetzt, mit doppelt fiedersp. Lappen.
G. Robertidnum. L. Ruprechtskraut. KB. aufrecht, nach dem
Verblühen zusammenneigend. BIB. langbenagelt, viel länger
als der K., ganz randig, hellroth, mit weisslichen Streifen. —
Beim Zerreiben stark riechend. Gegen den Herbst erscheint
oft die ganze Pflanze roth gefärbt. ©
M.Mai— Oct. An feuchten Mauern und Felsen, auf Schutt,
gemein.
Anm. G. pratense L., früher auf feuchten Wiesen zwischen Krauohthal
und Oberburg citirt, wurde in neuerer Zeit nicht mehr beobachtet.
Erödium. Reiherschnabel.
(spoi^to; Reiher, von der langgeschnäbelten Fr.)
E. cicutdrium UHeritier. St. liegend oder aufsteigend. B. ge-
fiedert, Blättchen fiedersp., mit eingeschnitten-gezähnten
Oxalideen. 149
Lappen, Bth. in 2— mehrbth., doldenartigen Bth. Ständen.
BIß. roth. ©
Apr.— Herbst. An Wegen, auf cult. Boden, selten. Bern,
an mehreren Stellen : Schänzli, gr. Schanze, Silb erstrecke.
Vereinzelt am Abhang gegenüber der Felsenaufabrik; Utzigen,
Lindenthal, Burgdorf, M.Buchsee, Gümmenen, Aarberg, Lyss,
Schwarzwasserthal.
Anm, Als Zierpflanzen cult.: Zahlreiche Spec, Var. und hybride Formen
der Gattung Pelargonmm (BIB. mehr oder weniger ungleich), meist vom Cap
d. g. H. Aus der verw. Farn. Tropaeoleen : Tropaeolum majus L., Kapuziner-
kresse, Capucine, aus Peru,
Fam. 45. Oxalideen.
Bth. zw., regelmässig. KB. 5, frei oder am Grunde ver-
wachsen. BIB. 5, in der Knospe gedreht. Stbg. 10 (in 2 Kreisen),
am Grunde verwachsen, oder frei. FrKn. 5fächerig, mit 5 Gf.
Fr. meist kapselartig. Samen eiweisshaltig. — Kräuter mit oft
3zähUg-zus. gesetzten B.
lieber 200 Spec, in wärmeren Zonen, bes. Amerika und S.Afrika.
Stbg. 10, an der Basis verwachsen (oder frei), i
meist ungleich (5 längere und 5 kürzere).
Gf. 5. Samen durch Platzen und Zurück-
rollen der äusseren Samenhaut elastisch
fortgeschnellt Oxalis.
Oxalis. Sauerklee, (o^ug spitz, sauer.)
O. Acetosella L. Sauerklee. W.Stock kriechend, Ausläufer
treibend, mit fleischigen Schuppen (theils NiederB., theils
Rudimente abgestorbener LaubB.). B. bodenst., langgestieJt,
.Szählig. Bth. glockenf., auf langen, bodenst. Bth.Stielen,
welche aus dem Winkel der LaubB. (und W.Stock-Schuppen)
entspringen. BIB. weiss oder röthlich, geädert. Fr. eine elf.,
häutige Kapsel.
Apr. Mai. In Wäldern und Gebüschen, gemein.
O. stricta L. St. aufrecht, ästig, beblättert. NebenB. fehlend.
Bth. in B.winkelsi, 2— 5bth. Bth.Ständen. BIB. gelb. Fr.
lineal, 5 kantig. — Mit Ausläufern.
Jun.— Sept. Auf Aeckern, an Hecken, an einzelnen Stellen
häufig. Bremgartenwald beim Försterhaus; Kirchenfeld,
Bremgarten, Wylerfeld am Waldrand, Ostermundigen, Bol-
ligen. Steinbrück bei M.Buchsee, Burgdorf. Riedburg. —
Aus N.Amerika stammend, in neuerer Zeit häufiger auf-
tretend.
150 Linaceen.
Fam. 46. liinaceen.
Bth. zw., regelmässig. KB. 5 (4). BIB. 5 (4), in der Knos-
penlage gedreht, abfällig. Stbg. 5 (4\ an der Basis ringf. ver-
wachsen, ein zweiter (vor den BIB. stehender) Stbg.Krels rudi-
mentär oder fehlend. FrKn. 5- (2—5-) fächerig, die Fächer
durch unächte, mehr oder minder vollständige Scheidewände
in 2 Abtheilungen mit je 1 Samenanlage geth. Gf. 5 (2—5),
frei oder am Grunde verwachsen. Fr. meist eine Kapsel. Samen
mit spärlichem Eiweiss. — B. sitzend, ungetheilt. Bth. in Dicha-
sien oder Wickeln.
90 Spec, meist in der gemässigten Zone.
Bth.Organe Szählig. Fr. mit 5 2theiligen Fä- 1
ehern | Linum.
Linum. Lein. (Atvov Lein.)'
L. usüatissimum L. Lein. Flachs. St. meist einzeln, auf-
recht, oben gabelästig. B. einzelst, lanzettlich. Bth. an St.
und Zweigen endst. BIB. blau (selten weiss). — Var. crß'
pitans. Spring -Lein. Niedriger, ästiger. Fr. grösser, elastisch
aufspringend. — ©
Jun. Jul. Häufig cult., wahrscheinlich aus dem Orient
stammend. (Var. crepitans selten cult.) Off', die Samen.
L. cathdHicum L. ()cai)-aLpo^ reinige), Pur gir- Lein. St. gabel-
ästig. B. gegen st, die unteren verkehrt-eif., kleiner. Bth.
klein, BIB. weiss. ©
E.Mai — Sept. Auf mageren Grasplätzen, sumpfigen Wiesen
und etwas feuchten Aeckern nach der Ernte, häufig.
Fam. 47. Balsaniineen.
Bth. zw., zygomorph. KB. 3 oder 5, ungleich, das eine
(hintere) viel grösser, blumenblattartig gefärbt, gespornt. BIB.
5, das eine (vordere) grösser, die übrigen paarweise verwachsen
(oder BIB. frei). Stbg. 5, mit kurzen, oft etwas verwachsenen
Trägern. Antheren zus.neigend (und meist verklebt), ein den
Fr.Knoten bedeckendes, conisches Mützchen bildend. Fr.Knoten
5fächerig. Narbe sitzend. Fr. meist eine Kapsel. Samen eiweiss-
los. — Meist 1jährige Pfl. mit saftigem St. und ungeth. B.
136 Spec, meist im tropischen Asien.
Seitliche BIB. paarweise verwachsen. Fr. in 5 1
Klappen elastisch aufspringend . . . . | Impatiens,
Rutaceen. 151
Impätiens. Springkraut.
(impatiens ungeduldig, reizbar, von der bei Berührung
aufspringenden Fr.)
/. Noli-tdngere L. St. saftig, kahl, mit verdickten Knoten. B.
länglich-eif., gezähnt. Bth. hängend, gross, gelb, innen meist
roth punktirt, mit hackenf. gekrümmtem Sporn, in 2— 5bth.,
B.winkelst. Trauben. ©
M.Jul.— Sept. An feuchten, schattigen Stellen, in Wald-
schluchten, an Ufern, hin und wieder. Bern, an der Schütte
hinter dem Waisenhaus, Bremgartenwald beim Glasbrunnen
und bei der Eimatt ; Reichenbach, Gurtenthal ; am Bütschel-
bach, Scherlibachfall bei N.Scherli ; an der Sense bei Sensen-
matt, N.Seite des Belpbergs, Dentenberg, Thorberg, Lauter-
bach, Biembach, Burgdorf u. a. O.
An in. In Gärten: I. Balsamina L., aus O.Indien stammend.
ORD. XVir. TEREBINTHINAE.
Farn. 48. Rutaceen.
Bth. meist zw., regelmässig (seltener zygomorph). KB. und
BIB. meist 4—5. Stbg. 4—5 oder 8—10 (selten mehr), in 1 oder
2 Kreisen. Garp. und Gf. 2 — 5 (selten mehr), meist verwachsen.
Fr. trocken oder fleischig. Samen eiweissh altig oder eiweisslos.
— Meist Holzpflanzen, selten Kräuter, oft mit Oeldrüsen (aro-
matisch).
700 Spec. in gemäss, und wärmeren Zonen, bes. südl. HK.
Bth. regelmässig. BIB. 4 (5). Stbg. 8 (lö). Fr. 1
eine 4 — 51appige Kapsel | Ruta.
Ruta. Raute.
i?. graveolens L. St. ästig, am Grunde holzig. B. 2— 3fach ge-
fiedert, mit länglich-verkehrt eif. oder keilf. Lappen, bläu-
lich-grün, durchscheinend punktirt, beim Zerreiben stark
riechend. Bth. gelb, in endst., gabelig zusammengesetzten
Bth.Ständen mit 4zähhgen Seitenbth. und meist Szähliger
Gipfelbth. Stbg. abwechselnd einwärts gebogen.
Jun.— Aug. In Gärten hin und wieder cult. Aus S.Europa
stammend. Off. das aetherische Oel.
A n m. In Gärten aus der verwandten Fam. Anacardiaceen : Ehus Ooti-
nua L., Perückenbaum (Rispe nach der Bth. Zeit ausgebreitet, zottig be-
haart. — aus S.Europa und Orient. R. typhina L., Essigbaum (Fr. roth,
filzig, in aufrechten Kolben) — aus N.Amerika, u. a. Spec.
152 Sapindaceen.
ORD. XVIII. AESGULINAE.
Farn. 49. Sapindaceen.
(incl. Hippocastaneen.)
Bth. zw. oder Igesehlechtig, zygomorph (seltener regel-
mässig). KB. und BIB. meist 4—5. Stbg. 7—8 (5—10), inner-
halb eines drüsigen Ringes eingefügt. FrKn. oft Sfächerig, mit
meist 1— 2samigen Fächern. Gf. 1. Fr. verschiedenartig. Samen
eiweisslos. — Meist Holzpflanzen mit zusammengesetzten B.
700 Spec, meist in deii^Tropen.
Bth. zygomorph. Stbg. 5—8 (oft 7). KapselFr.
Samen gross, mit fleischigen, meist ver-
wachsenen Gotyledonen. — Bäume mit
gegenst., handf. zusammengesetzten B. und
rispigen oder traubigen Bth. Ständen . . Aesculus.
Aesculus. Rosskastanie.
(Aesculus oder Esculus, Namen einer Eichenart mit essbaren
Fr. — Von esca Speise.)
A. Hippocdstanum L. (I'tt-o; Pferd, xaGTavov Kastanie). Ge-
meine Rosskastanie. ( Wilde Kastanie.) Grosser Baum mit
handf. zusammengesetzten, meist Tzähhgen B. und verkehrt-
eilanzettlichen, kurz zugespitzten ßlättchen. Bth. in grossen,
aufrechten, aus Wickeln zusammengesetzten Rispen. BIB.
weiss, am Grunde mit gelblichem oder röthlichem Fleck.
Obere Bth. oft männl. Fr. stachelig. Gotyledonen beim Kei-
men nicht über den Boden hervortretend.
Mai. In Anlagen, bei Häusern, häufig cult. Soll aus Asien
stammen (nach neueren Angaben im nördl. Griechenland
wild).
A, cdrnea Willd. (A. Pavia X ffippocastanum ?). Rothe
Rosskastanie. Verschieden durch hellrothe BIB., weniger
stachlige oder fast glatte Fr. und dunklere Belaubung. —
Kleinerer Baum.
Mai. A.Jun. Wie vorige.
Anm. Weniger häufig cult.: A Pavia L. (Pavia rubra Lam.) und A.
flava Ait. (Pavia flava DC.) mit schmäleren, deutlich gestielten Blättchen
und glatter Pr. Erstere Spec. dunkelroth, letztere blassgelb blühend. — Beide
aus N. Amerika.
Farn. 50. Aceraceen.
(Theil der Fam. Sapindaceen Benth. et Hook.)
Bth. zw. oder Igesehlechtig, regelmässig. K. meist 5- (4 — 12-)
th., oft gefärbt. BIB. 5 (fehlend oder 4—12). Stbg. 8 (4-12),
Polygalaceen. 153
einem ringf. Wulst eingefügt. FrKn. 2fäclierig. Gf. 1—2. Fr. in
2 1 sämige geflügelte Schliess-Früchtchen (Nüsschen) zerfallend.
Samen eiweisslos. — Bäume oder Sträucher mit gegenst. B.
und kleinen, meist gelblichen oder grünlichen Bth., in trau-
bigen oder doldentraubigen Bth. Ständen.
50 Spec, in der nördl. gemässigten Zone, bes. Amerika.
BIB. meist 5 (oder 0). Stbg. meist 8. — Bäume 1
oder Sträucher mit handf. 3— 71appigen B. |
Bth. meist unvollkommen monöcisch (oder
— diöcisch). (Zw.Bth. und 1 geschlechtige
Bth. auf derselben Pilanze) | Acer.
Acer. Ahorn.
A. Pseiidopidtanus L. Bergahoim. Baum. B. unten bläulich-
grün, mit ungleich stumpfgezähnten Lappen. Bth.Stand
traubenf., hängend. FrKn. zottig. Fr.Flügel vorgestreckt.
Mai, A.Jiin. In Anlagen, an Wegen, hin und wieder cult.,
z. B. bei Bern an der Tiefenaustrasse u. a. O. Hin und
wieder in Wäldern und an Flussufern. Emme bei Burgdorf.
(Häufig auf den Alpen.)
A. platanoides L. S'püzahorn, Lenne. Baum. B. beiderseits
hellgrün. B.Lappen zugespitzt, mit wenigen, haarspitzigen
Zähnen. Bth.Stand doldentraubig, aufrecht. Bth. grünlich-
gelb. FrKn. kahl. Fr Flügel abstehend. Vor der vollen Ent-
faltung der B. blühend.
Apr. A.Mai. Wie vorige.
A. campestre L. Feldahorn, Masholder. Kleiner Baum oder
Strauch. B. Lappen stumpf, ganzrandig oder seichtgebuchtet.
Bth.Stand doldentraubig. Fr Flügel wagrecht-abstehend. —
Var. suberosa, Zweige mit flügelartig vorragenden Kork-
streifen.
Mai. An Waldrändern, in Hecken, häufig.
Anm. In Anlagen cult. A. dasycarpum Ehrh. Bth. geknäuelt, vor den
B. (oft schon im März) ge^tfnet ; ans N.Amerika. — A. tataricum L. B. ge-
zähnt oder schwach gelappt; aus S.O.Europa. — Negundo fraxinifolium
Nutt. (Acer Negundo L.) B. 3— özählig gefiedert. Bth. diöcisch, vor den B.
entwickelt. Männl. Bth. und Fr. in hängenden Büscheln; aus N.Amerika —
u. a. Spec.
Farn. 51. Polygalaceen.
Bth. zw., zygomorph. KB. 5, bleibend, die 2 seitlichen
grösser und meist blumenblattartig gefärbt (Flügel). BIB. 3
oder 5, ungleich, meist mehr oder weniger verwachsen. Stbg.
8 (4 oder 5), meist zu einer hinten offenen Röhre verwachsen
und nach oben oft in 2 Bündel getheilt. Antheren durch endst.
154 Celastraceen.
Löcher aufspringend. FrKn. meist 2fächerig mit Isamigen Fächern.
Fr. meist eine Kapsel. Samen eiweisshaltig oder eiweisslos. —
Kräuter oder Holzpflanzen mit ganzrandigen B., ohne NebenB.
400 Spec, in den wärmeren Zonen verbreitet.
BIB. 3, unter sich und mit den Stbg. mehr
oder weniger verwachsen, das vordere
grösser, concav oder kielig-gefaltet. Fr. flach Polygala.
Polygala. Kreuzblume.
(ttoXu; viel, und ya>^a Milch, nach der angeblichen Wirkung.)
i. Voi'derlappen der BlKr. vielspaltig-gefranst. Stbf. bis
zur Spitze verwachsen.
P. vulgaris L. Blühende Zweige aus holzigem W.Stock auf-
steigend. B. zerstreut, lanzettüch, die unteren kleiner, ver-
kehrt-eif. oder elliptisch. Bth. blau oder roth, selten weiss,
in endst., lockeren Trauben. Aeussere KB. (Flügel) mit
netzförmig verbundenen Adern. — Var. comosa (R comosa
Schkuhr). DeckB. länger, die unentwickelte Bth.Traube an
der Spitze durch die vorragenden DeckB, schopfig.
Mai, Jun. (und bis Herbst). An steinigen Abhängen, in
lichten Wäldern, häufig.
P. amdra L. Var. austriaca (P. austriaca Crantz). B. an
der Basis der blühenden St. rosettig gedrängt, verkehrt-eif.,
stumpf. Bth. klein, blau oder weisslich. Flügel schmäler als
die Kapsel, mit nicht netzf. verbundenen Adern. — Geschmack
meist bitter.
Mai, Jun. Auf nassen Wiesen gemein.
/$. Vorderlappen der BlKr. mit einem in wenige kurze
Zipfel getheilten A7ihängsel. Stbf. nur am Grunde ver-
wachsen.
P. Chamaebüxus L. {yyjj.yl niediig.) Stengel holzig, ästig. B.
lederartig, elliptisch 'oder lanzettl., überwinternd. Bth. ein-
zeln oder zu '2 aus dem Winkel der oberen B. KB. weiss
oder gelblich, seltener röthlich, die 2 seitlichen (Flügel) an
der Basis stielartig verschmälert. BlKr. röhrig, weisslich
oder gelbüch, mit dottergelbem oder rothem Saum.
Apr. Mai. Im Ufergehölz der Aare oberhalb der Hunziken-
brücke, stellenweise häufig. (Häufig auf den Voralpen.)
ORD. XIX. FRANGULINAE.
Farn. 52. Celastraceen.
Bth. meist zw., regelmässig. K. 4— 5sp. oder -th., bleibend.
BIS. 4—5, abfällig, nebst den 4—5 Stbg. einer bodenst. Scheibe
Aquifoliaceen. 155
eingefügt. FrKn. 2— Sfächerig. Gf. 1. Fr. eine Kapsel (Schliess-
Fr., SteinFr. oder Beere). Samen eiweisshaltig, oft mit fleischigem
Samenmantel. — Sträucher (oder Bäume) mit ungeth. B. und
kleinen, grünlichen Bth.
300 Speo., meist in den wärmeren Zonen.
Fr. eine 3— öfächerigeund 3— Shöckerige Kapsel. 1
B.gegenst | Evonymus.
Evönymus. Spindelbaum. Pfaffenhütchen.
(eu gut, 6vo[j.a Namen, Ruf.)
E. europaea L. (Bräz elenholz.) Strauch mit länglich-ellipti-
schen, kleingesägten B. Zweige (z. Theil) durch braune Kork-
leisten 4kantig. Bth. 4zählig, klein, grünlich, in seitenst., ge-
stielten, gabelästigeri, meist 2— 5bth. Bth.Ständen, welche aus
dem Winkel der NiederB. oder untersten LaubB. der dies-
jährigen Zweige entspringen. Kapsel 4höckerig, roLh. Samen
von dem röthhch-gelben Samenmantel vollständig umhüllt.
Embryo grün. — B. im Spätherbst oft lebhaft roth werdend.
— Giftig.
Jun. In Hecken und Gebüschen, ziemlich häufig.
Anm. Aus der verwandten Farn. Staphyleaceen cult. : Staphylea pinnata
L., Pimpernuss.
Farn. 53. Aqnifoliaceen.
(Ilicineen.)
Bth. zw. (oder 1 geschlechtig), regelmässig. K. 3— 68p. oder
-th. BIB. 4—6, oft etwas verklebt oder verwachsen, abfallend.
Stbg. meist 4—6, an der Basis der BlKr. (oder auf dem Bth.-
Boden). FrKn. 3— 6fächerig. Fächer mit 1 (oder •2) hängenden
Samenanlagen. Narben meist sitzend. Fr. eine 3— mehrsteinige
SteinFr. Samen eiweisshaltig, mit sehr kleinem Embryo. —
Sträucher oder Bäume mit lederartigen, überwinternden B.
160 Spec, meist im trop. Asien und Amerika.
KB. 4—5. BIB. und Stbg. 4—6. BlKr. radf. . j Hex.
Hex. Stechpalme.
i. Aquifölium L. (acus Nadel.J ( Palmdorn.) Strauch oder
kleiner Baum. B. derb, eif., stachelig-gezähnt, an alten
Exemplaren z. Theil ganzrandig, oben glänzend-dunkelgrün.
Bth. klein, meist 4zählig, kurzgestielt, im Winkel der vor-
jährigen B. büschelig-gehäuft (aus kurzem Mitteltrieb ent-
156 Rhamnaceen.
springen doldig gedrängte, meist 3bth. Dichasien). BlKr.
weiss oder etwas röthlich. Fr. kugelig, glänzend-roth.
Mai, Jun. In Wäldern, ziemlich selten. O.Seite des Län-
genberges; auf den Hügeln zwischen Krauchthal und Ober-
burg.
Farn. 54. Rhamnaceen.
Bth. zw. oder 1 geschlechtig, regelmässig. K. 4— 5sp. BlKr.
und Stbg. mit peri- oder epigyner Einfügung. BIB. 4—5, meist
kürzer als der K. (oder fehlend). Stbg. 4—5, vor den BIB.
stehend. FrKn. 2 — 5fächerig, oberständig oder mehr oder we-
niger Unterst. Fr. üeischig, 1 — 4samige Steinfrucht (oder Kap-
sel). Samen meist eiweisshaltig. — Sträucher mit einfachen B.
und kleinen, grünlichen Bth.
Ueber 400 Spec, in warmen und gemässigten Zonen.
SteinFr. mit 1—4 Steinkernen. — Bth. in den
unteren B.Winkeln der diesjährigen Zweige
gebüschelt, seltener Bth. einzeln. . . . Rhamnus.
Rhämnus. Wegdom. Kreuzdorn.
R. cathdrtica L. (x,ai>atpco reinigen, purgiren.) Kreuzdorn,
Hirschdorn. Strauch mit mehr oder weniger gegenst, oft
dornig zugespitzten Zweigen. Knospen mit Knospenschuppen.
B. eif. oder elliptisch, klein gekerbt-gesägt Bth. meist Ige-
schlechtig (unvollkonmien diöcisch ), 4zählig. BIB. sehr klein,
grünhch. Fr. schwarz.
E.Mai, Jun. In Gebüschen, an Waldrändern, Flussufern,
hin und wieder. Off. die Fr.
R. Frdngula L. (frangere brechen, von den zerbrechlichen
Aesten). (Frangula Alnus Miller.) Pulverholz. Faulbaum.
Strauch mit wechselständ., dornenlosen Zweigen. Knospen-
schuppen fehlend. B. elliptisch, ganzrandig. Bth zw., 5zählig.
BIB. klein, weiss, zusammengefaltet und die Stbg. einschlies-
send. Fr. roth, zuletzt schwarz.
E.Mai, Jun. (und bis Herbst). Wie vorige. Häufig längs
der Aare von Kiesen bis Bern, u. a. O. 0/f. die Rinde.
Farn. 55. Ampelideen.
(Vitaceen. Lindl.)
Bth. zw. (oder 1 geschlechtig), regelmässig. K. sehr klein,
undeutl. 5- (4-) z. BIB. und Stbg. 5 (4). Stbg. vor den BIB.
stehend. Zwischen Stbg. und FrKn. ein drüsiger Ring. FrKn.
2— 6fächerig. Gf. oder Narbe 1. Fr. eine Beere. Samen eiweiss-
Ewphoj'hiaceen. 157
haltig. — Meist Schlingpflanzen mit kleinen Bth., blattgegenst.
Bth.Ständen und verzweigten Ranken (verkümmerte Bth.Stände).
250 Spec, meist in den Tropen und in der wärmeren gemässigten Zone.
BIB. 5, oben verbunden bleibend, an der
Basis sich ablösend (ein abfälliges Mütz-
chen bildend) Vüis.
Yitis. Rebe.
V. vinifera L. Weinrehe. B. handf. mehr oder weniger tief
3 — 51appig. Bth. gelblichgrün, in rispenf. Bth.Stand. Fr. meist
grünlich oder dunkelblau.
Jun. In mehreren Var. (nur an Spalieren) cult. Wahr-
scheinlich aus S.W.Asien stammend. Die in früheren Zeiten
im Gebiete (Altenberg bei Bern, Weinhalde bei Münsingen,
Rebhalde bei Lobsigen u. a. O.) vorhandenen Weinberge
sind längst verschwunden. — Mit Ausnahme weniger ver-
einzelter Weinberge unweit der westlichen Gebietsgrenze
(Wyleroltigen, Golaten u. a ) und in südlicher Richtung bei
Steffisburg tritt der bernische Weinbau erst an den ge-
schützteren Ufern des Bieter- und Thuner-See's in grösserer
Ausdehnung auf.
A n m. Als Schlingpflanze häufig cult. : Ampelopsis quinquefoUa B. et
Seh., Jungfernrebe, Canada-Eebe, mit handf. zusammengesetzten, im Spät-
jahr oft lebhaft rothen B. und kleinen blauen Beeren, aus N.Amerika stammend.
ORD. XX. TRIGüGGAE.
Farn. 56. £npliorbiaceen.
Bth. Igeschlechtig. P. meist 3-5th. (oder K. und BlKr.).
Stbg. 1— viele, frei oder verwachsen. FrKn. meist Sfächerig.
Fächer mit 1—2 Samenanlagen. Fr. meist eine Kapsel mit 3
(selten 2) bei der Reife von einer bleibenden Mittelsäule sich
ablösenden, meist einsamigen und aufspringenden Fächern.
Samen eiweisshaltig. — Kräuter (oder Holzpflanzen), oft mit
Müchsaft.
3500 Spec. (Euphorbia 700), meist in den Tropen.
Monöcisch. Die männl. Bth. besteht aus einem
einzelnen Stbg. mit scheinbar 2ghedrigem
Füament (das untere Glied wird als Bth.-
Stielchen betrachtet). P. fehlend, — Weibl.
Bth. ein 3fächeriger FrKn. mit 3 Gf. P.
meist fehlend oder rudimentär. — Eine
centrale, gestielte weibl. Bth. mit einer
Anzahl (oft 10—20), in 5 Gruppen (Wickel)
158 Euphorbiaceen.
geordneter männl. Bth. in kelchartiger, mit
drüsigen Anhängseln versehener Hülle (ßth.-
Stand einer Zw.Bth. ähnlich). — Allg. Bth.-
Stand doldig-gabelig. — Mit weissem Milch-
saft. — Gütig
Diöcisch. Männl. Bth. mit 3th. P. und 8—20
Stbg. — Weibl. Bth. mit 3th. P., meist
2fächerigem FrKn. und 2—3 kleinen Sta-
minodien (sterile Stbg.). Fr. 2- (selten 3-)
knotig. — B. gegenst. Bth.Stände B.winkelst.
Männl. Bth. geknäuelt, in unterbrochenen
Aehren
Ewphorbia,
Mercurialis.
Euphorbia. Wolfsmilch. (Nach einem Arzte Euphorbos.)
(Tithymalus Tourn.)
i. Linusen der kelchartigen Hülle elliptisch, nicht ausgerandet.
a. Einjährige Arten.
E. helioscöpia L. (yiXio; Sonne, ax.o~£tü anschauen.) B. ver-
kehrt-eif., vorn abgerundet und gezähnelt. Dolde meist mit
5 3th. Strahlen. Fr. glatt. Samen grubig-netzig. ©
Apr.— Herbst. Auf cult. Boden, in Gärten, auf Aeckern,
gemein.
E. striata L. B. mit etwas herzf. Basis sitzend, lanzett-längüch,
spitz, die untersten in den kurzen B.Stiel verschmälert,
stumpf. Dolde 3— Sstrahlig, mit wiederholt gabelth. Aesten.
Obere HüllB. fast 3eckig-eif. Fr. klein (c. 2""'" breit), mit
cylindrischen Wärzchen dicht besetzt. Samen glatt, braun-
röthlich. — Hellgrün, St. meist durch zahlreiche seitliche
Bth.Stände rispig-äslig. B. früh abfallend. — 30— 80cm. q
Jun.— Sept. Auf Aeckern, an Gräben, Ufern, hin und
wieder. An der Aare bei Wichtrach und Münsingen; unter-
halb der Hunzikenbrücke, Belpmoos, Laupen, Gümmenen,
Lyss, Zolhkofen, Burgdorf u. a. O.
E. platyphylla L. Verschieden durch viel grössere (e. S"'""
breite), mit flacheren, halbkugehgen Warzen besetzte Fr.,
grössere, schwärzliche Samen, die meist Sstrahüge Dolde
und meist breitere, dunkler grüne B. ©
Jul. — Sept. Wie vorige, aber seltener. Belpmoos, Burg-
dorf, Lyss.
b. Ausdauernde Arten.
E. diilcis Jacq. W.Stock (Sympodium) kriechend, mit bogen!'.,
je einem .Jahresspross entsprechenden Gliedern. St. auf-
recht, oft mit einzelnen Bth.Zweigen unterhalb der Dolde.
B. fast sitzend, länglich. Dolden östralilig, mit meist Ifach
gabelsp. Aesten. Obere HüllB. 3eckig-eif., mit herzf. oder
EuphorOiaceen. I59
gestutzter Basis. Drüsen grünlich, später oft roth. Fr. mit
kürzeren und längeren Warzen besetzt.
Mai. In lichten Wäldern und Gebüschen, stellenweise
häufig.
K verrucosa Lam. W.Stock holzig, ästig (vielköpfig), mit auf-
steigenden, meist gebüschelten St. B. länglich-eif. Dolden
4— östrahlig, mit meist 3sp. Aesten. Obere HüUB. nach der
Basis verschmälert. Drüsen gelb. Fr. von cylindrischen
Warzen dicht besetzt.
Mai— Jul. An Wegen, in ;Gebüschen, im westl. Gebiet.
Bei Radelfingen, Aarberg, Lyss, Bundkofen.
2. Drüsen der kelchartigen Hülle halbmondf. oder 2hörmg.
a. Samen glatt. — Ausdauernde Art.
E. Cyparissias L. (x-uTuaptGao^ Gypresse.) St. aufrecht, unter
der Dolde meist mit sterilen, dichtbeblätterten Aesten und
einzelnen Inflorescenzästen. B. lineal, an den sterilen Aesten
schmallineal. Dolden vielstrahlig. — Oft von einem parasi-
tischen Pilz, dem Aecidienzustand von Uromyces Pisi
(Pers.) (Aecidimn Ewphorbiae)^ befallen und dadurch im
Aussehen verändert. (St. meist einfach. B. breiter, gelbgrün.)
Apr. Mai (und Herbst). An sandigen und kiesigen Orten,
an steinigen Abhängen, an Ufern, gemein. — An sonnigen
Orten oft mit intensiv rothen HüllB.
b. Samen runzelig oder grubig. — Einjährige Arten.
E. Peplus L. {iziizkoc, Decke.) St. einfach oder ästig. B. ge-
stielt, verkehr t-eif., ganzrandig, die unteren fast rund. Dol-
den meist 3strahhg, mit wiederholt gabeligen Aesten. HüllB.
eif. Fr. mit flügehg vortretenden Leisten. ©
Jul.— Herbst. Auf cult. Boden, in Gärten, stellenweise
häufig.
E. exigua L. St ästig. B. Imeal. Dolden meist 3- (seltener
4—5-) strahlig, mit wiederholt gabeligen Aesten. HüllB. aus
fast herzf. Basis lanzettlich. Fr. glatt (ohne vortretende
Leisten). ©
Jul.— Herbst. Auf Aeckern nach der Ernte, gemein. '
A n m. E. amygdaloidea L. nach einer älteren Angabe in der Eimatt bei
Bern, kommt daselbst nicht mehr vor.
Mercuriälis. Bingelkraut. (Dem Merkur geweiht.)
M. perennis L. St. aus kriechendem W.Stock aufrecht, ein-
fach, unten nackt. B. länglich-eif oder eilanzettl, gekerbt-
gesägt. Bth. grünlich. Weibl. Bth. Stände langgestielt, Ibth.
oder mit 1—3 SeitenBth.
160 Buxaceen.
Apr. Mai. In Wäldern und Gebüschen, stellenweise
häufig.
M. dnnua L. W. faserig. St. meist ästig. B. eilanzettlich, ge-
kerbt-gesägt. Bth. grünlich, die weibl. fast sitzend. ©
E.Jun. — Oct. Auf Schutt, an Wegen, hin und wieder.
Bern im Altenberg, Marzili u. s. w. Aarberg.
An in. Als Zierpflanze cult. : Ricinus communis L. Aus S.Asien, nach
anderen Angaben aus dem trop. Afrika stammend. Off. das fette Oel der
Samen.
Farn. 57. Buxaceen.
(Theil der Fam. Euphorbiaceen Juss.)
Bth. Igeschlechtig. P. 4— 6th. (oder fehlend). Stbg. 4-30,
frei. FrKn. 2-3fächerig. Fächer mit 1—2 Samenanlagen. Gf.
2 — 3, getrennt. Fr. meist eine fachspaltig aufspringende Kapsel
(selten Beere). Samen eiweisshaltig. — Meist immergrüne
Sträucher mit lederartigen B.
30 Spec, in warmen und gemässigten Zonen.
Monöcisch. Männl. Bth. : P. 4th. Stbg. 4, vor
den Pß. Weibl. Bth. : PB. 5-6. FrKn. 3-
fächerig, mit 3 Gf. Samen 3kantig. — B.
gegenst. Bth. in B.winkelst. Knäueln (1
endst. weibl. und mehrere seitliche männl.
Bth.) Buxus.
Büxus. Buchs, {izü^oc, Buchs.)
B. sempervirens L. Strauch mit kurzgestielten, elliptischen,
lederartigen B. Bth. klein, grünhch-gelb. Fr. 3höckerig.
E.März, Apr. In Gärten und Anlagen häufig cult, be-
sonders in Zwergform, als Einfassung der Beete.
Fam. 58. Callitrichaceen.
(Theil der Fam. Halorageen DG.)
Bth. monöcisch. P. fehlend. Stbg. 1, mit nierenf. Anthere.
FrKn. unächt 4fächerig mit 2 fädlichen Narben. Fr. Steinfrucht«
artig, in 4 1 sämige Theilfrüchtchen zerfallend. Samen eiweiss-
haltig. — Kleine Wasserpflanzen mit ungeth., gegenst. B. und
kleinen B.wdnkelst., sitzenden Bth., meist mit je 2 häutigen
YorB.
Einzige Gatt. Callitriche mit 25 Spec, an zerstreuten Standorten.
Umbelliferen. 161
Callitriche. Wasserstern.
{y.ÖLXkQQ Schönheit, O-piJ Haar; ursprürigüch Name eines
Farnkrauts.)
C. verndlis Kützing. St. fadenf. Obere B. meist schwimmend,
rosettig gedräng't, verkehrt- eif., die unteren spatelf. oder
hneal. Bth. sehr klein, die unteren weibl., die oberen männl.
Fr. (bei der Reife) länger als breit, mit 4 schmal-gekielten
(nicht geflügelten) Kanten. Gf. meist vor der Fr.Reife ab-
fallend. — Ausserhalb des Wassers an schlammigen Stellen
dicht rasig (Var. caespitosa), in tieferem Wasser verlän-
gert, mit Rosetten (Var. stellata), oder ohne solche, mit
sämmtlich linealen B. (Var. angustifulia).
Mai— Oct. In Gräben und Teichen gemein, besonders
Var. stellata.
ORD. XXL UMBELLIFLORAE.
Farn, 59. Umbelliferen.
Bth. meist zw. und regelmässig. K.Saum oberst., klein, 5z.
oder fehlend. BIB. 5. Stbg. 5, in der Knospe einwärts ge-
krümmt. FrKn. unterst., mit 2 medianen, je 1 Samenanlage
enthaltenden Fächern. Gf. 2, ihre Basis in das scheibenf. oder
kegelf. Stempelpolster verbreitert. Fr. trocken, mit linien- oder
flügelartigen, durch Vertiefungen (Thälchen) getrennten Längs-
leisten (Rippen). Auf jeder Fr.Hälfte 5 Hauptrippen, ai sser-
dem zuweilen 4 Nebenrippen. In den Thälchen werden oft
(der Fr.Schale angehörende) Oelgänge (Striemen) als Längs-
streifen sichtbar. Bei der Reife zerfällt meist die Fr. in 2 1 sä-
mige Fächer (Schliessfrüchtchen oder TheilFr.), welche an der
Spitze der 2schenkelig aufspringenden Scheidewand hängen.
Samen meist mit der Fr.Schale verwachsen, mit grossem Ei-
weisskörper und sehr kleinem Embryo. — Kräuter mit meist
fiederig zusammengesetzten B., kleinen, weissen (selten gelben
oder röthlichen) Bth., meist in zus.gesetzten Dolden. (Bth. in
Döldchen, diese zu Dolden vereinigt, oft mit DeckB., deren
Vereinigung am Grunde des Döldchens als Hüllchen, am
Grunde der Dolde als Hülle bezeichnet wird.)
1300 Spec, meist in der gemässigten Zone der nördl. HK.
I. Eiweisskörper auf der Fugenseite flach oder
convex. ORTHOSPERMEN
A. Fr, mit rundlichem Querschnitt oder
von der Seite zusammengedrückt
(Fugen fläche auf der Fläche der
Fr. senkrecht],
11
162 Umbelliferen.
1. Dolde unvollkoimnen {armbth., quirlartig,
oder 3— 5 strahlig mit koyff. Döldchen).
a. Fr. von der Seite flach zus.gedrückt.
BIB. eif., ungetheilt. — St. kriechend. B. kreis-
rund
b. Fr. mit rundhchem Querschnitt, stachehg
oder schuppig.
BIB. mit eingebogener Spitze. — Bth. theils
zw., theils männl. B. handf. gelappt .
2. Dolde vollkommen (vielstr ahlig), zu-
sammengesetzt.
a. Fr. von der Seite deuthch zus.gedrückt.
t K.Saum undeutlich, — Landpflanzen.
* BIB. rundlich, mit kurzem, eingebogenem Spitzchen.
Fr.Halter ungetheilt. — Untere B. gefiedert. Dol-
den meist sitzend oder kurz gestielt. Hülle
und Hüllchen fehlend
Fr.Halter 2th. — Untere B. 2 -3fach gefiedert.
Dolden langgestielt. Hüllchen mehrbl. Bth.
gelblich
Fr.Halter 2th. B. ungetheilt, ganzrandig. Bth.
gelb
** BIB. verkehrt-herzf., ausgerandet oder 2th., mit einge-
bogenem Läppchen.
Thälchen striemenlos. — B. 1— 2fach Szählig
Thälchen Istriemig. — B. 2— 3fach gefiedert .
Thälchen mit mehreren Striemen. — B. ge-
fiedert
tt K.Saum 5zähnig. — Wasserpflanzen.
Thälchen mit mehreren, von der dicken Fr.-
Schale bedeckten Striemen. — B. gefiedert
Thälchen Istriemig. — B. 3fach gefiedert .
b. Fr. mit rundlichem Querschnitt.
K.Saum undeutlich. Fr.Bippen dick, gekielt.
Thälchen Istriemig. — B. der Hüllchen
hängend
K.Saum undeutlich. Fr.Bippen schmal kiehg.
Thälchen mit mehi*eren (oder fehlenden)
Striemen. Bth. gelblich
(Vergleiche auch Daucus pag. 163.)
HYDROGOTY-
LEEN.
Hydrocotyle.
SANIGULEEN.
Sanicula
AMMINEEN.
Apium.
Petroselinum.
Bwpleurum.
Aego^odium.
Caimm.
Pimpinella.
Berula.
Cicuta.
SESELINEEN.
Aethusa,
Silaus.
UmbelUferen.
163
B. Fr. vom Rücken her zusammen-
gedrückt fFugenfläche der Fläche
der Fr. parallelj.
1. Rijjpen (wenigstens die seitenst.) ßügel-
artig vei^br eitert.
a. Seitenflügel klaffend.
Rückenrippen schmal geflügelt. BIB. rundlieh,
ganz, In ein stumpfes Läppchen endigend.
— Bth. gelb. Hülle und Hüllchen reichbl.
Rückenrippen geflügelt. BIB. ausgerandet, mit
einwärts gebogenem Läppchen. — Hülle
fehlend oder 1— 3bl. Hüllchen mehrbl.
Rückenrippen fädUch. BIB. eilanzettlich, spitz.
Hülle fehlend, oder l-3bl. Hüllchen
mehrbl
b. Seitenflügel aneinanderUegend.
t BIB gelb, einwärts gerollt.
Fr. linsenf., mit gekielten Rückenrippen. —
B. mehrfach zus.gesetzt, mit fädlichen
Zipfeln
Fr. flach, mit fädlichen Rückenrippen. — B.
einfach gefiedert. Bth. gelb
tt BIB. weiss, mit eingebogener Spitze.
Striemen vollständig, auf der Fugenseite von
der Fr.Haut verdeckt. — Hülle vielbl. . .
Striemen abgekürzt, keulenf. — Aeussere BIB.
der randst. Bth. grösser, 2sp
2. Rippen mit feinen Borsten besetzt.
Borsten auf den Nebenrippen Ireihig.
HüUB. gross, fiedersp
il. Eiweisskörper auf der Fugenseite concav.
1. Fr. länglich, von der Seite zusammen-
gedrückt oder cylindrisch.
a. Fr. mit zahlreichen Stacheln besetzt.
Fr. dicht stachelig, mit undeutlichen Rippen.
b. Fr. (bei den im Gebiet vorkommenden
Arten) ohne Stacheln. 5 Hauptrippen (auf
jeder Fr.Hälfte). Nebenrippen fehlend.
Fr. nur am oberen Ende (Schnabel) berippt
ANGELIGEEN.
Levisticum.
Selinum.
Angelica.
PEÜGE-
DANEEN.
Anethum,
Pastinaca.
Thysselinum.
Heracleum.
DAUGINEEN.
Daucus,
CAMPYLO- &
COELOSPERMEN
GAUGALINEEN
Torilis.
SGANDIGEEN.
Anthriscus.
164 Umhelliferen.
Fr. mit stumpfen (oft erst bei der Reife deut-
lichen) Rippen
Fr. mit scharfen, hohlen Rippen ....
2. Fr. fast kugelig (oder 2hnoUg).
BIB. ungleich (Döldchen strahlend). Fr. fast
kugelig mit stärkeren geraden, und schwä-
cheren geschlängelten Rippen ....
Chaerophyllum
Myrrhis.
GORIAN-
DREEN.
Coriandrum.
Hydrocötyle. Wassernabel.
(u^wp Wasser, x.otu>^7i Becher, Nabel, von der Form der B.)
H, vulgaris L. St. kriechend, wurzelnd. B. langgestielt, ki*eis-
rund, gekerbt. B.Stiel aus der Mitte der Spreite entspringend.
Bth. sehr klein, meist in quirlartigen Gruppen, an blattlosen,
fädlichen Zweigen.
Jul.— Sept. M.Seedorfsee (am N.Ufer und am Ausfluss
der Urtenen), Lobsigensee, Walkringenmoos, Gerzensee.
Sanicula. Sanikel.
(Sanus gesund, wegen angebt, ausgezeichneter Heilkräfte.)
S. europaea L. St. oben gabelästig, fast nackt. Bodenst. B.
langgestielt, handf. gelappt. Döldchen kopff., Zw.Bth. und
männl. Bth. enthaltend, erstere sitzend, letztere kurzgestielt.
BIB. weiss oder röthlich. Fr. mit hakigen Borsten.
Mai, Jun. In etwas feuchten Wäldern hin und wieder,
z. B. im Dählhölzli, Bremgarten- und Engewald bei Bern.
Apium. Selleri.
A. graveolens L. Selleri. Untere ß. gefiedert, mit breiten, am
Grunde keilf., oben eingeschnittenen Blättchen. Obere B.
Szählig. Dolden meist kurzgestielt oder sitzend. Bth. grün-
lich-weiss, in dichten Döldchen. ®
Jul.— Sept. In Gärten cult.
Petroselinum. Petersilie.
(TTSTpa Felsen, ailivov Name mehrerer Umhelliferen.)
P. sativum Hoffm. Petersilie. (Peterlig.) B. glänzend, die un-
teren 2-3fach gefiedert, mit gezähnten Lappen, die oberen
3th, mit lanzettlichen Lappen. Dolden endst., langgestielt.
Hüllchen mehrbl, kürzer als die Bth. Stielchen ; dadurch,
sowie durch den (beim Zerreiben) aromatischen Geruch
leicht von dem giftigen Gartenschierling (Aethusa Cynapium)
zu unterscheiden. — Yar. crispum mit krausen B. ®
JJmbelliferen. 165
Jan. Jul. In Gärten cult. (Aus S.Europa und dem Orient
stammend.)
Bupleurum. Hasenohr. (ßoO; Rind, rlsupov Seite.)
B. falcdtum L. St. ästig. B. spatelf. oder lanzettlich, ganz-
randig, oft etwas sichelf. gekrümmt. B. der Hüllchen lan-
zettlich, ungefähr von der Länge der Döldchen. Bth. gelb.
Aug.— Oct. An steinigen Orten, selten. Aarberg, Lyss.
A n m. B. rotunclifolium L. Obere B. durchwachsen, St. umfassend, eif.
oder rundlich. — Auf Aeckern, vereinzelt und vorübergehend.
Aegopödium. Geissfuss. (al'E Ziege, ro^iov Füsschen.)
A. Podagrdria L. (Baumti^opfen.) BodensiB. doppelt Szälüig,
mit eif., gesägten Blättchen. Obere B. 3th. Dolden viel-
strahlig. Hülle und Hüllchen fehlend.
Jun. Jul. An Hecken und Waldrändern gemein.
Cärum. Kümmel. (/,apov Kümmel.)
C. Cdrvi L. Kümmel. W. spindelf. St. gabelästig. B. doppelt
gefiedert, mit fiedersp. Blättchen, die untersten Paare der
Fiederchen der Hauptspindel genähert; am Grund der B.-
Scheiden meist 2 kleine, vielsp., nebenblattartige Oehrchen.
Dolden mit ungleichen Strahlen. Hüllen meist fehlend. (D
Mai, Jun. Auf nassen Wiesen und Weiden häufig. Off.
die Fr.
Anm. C. Bulhocästanum Koch. W.Stock knoUenf. B. 2— Sfach gefiedert,
mit lanzettliuealen Lappen. Dolden vielstrahlig, mit Hülle und Hüllchen. —
Nach älteren Angaben bei Bolligen und Gurtendorf, wurde in neuerer Zeit
nicht mehr gefunden.
Pimpinella. Biberneil.
P. Saxifraga L. St. stielrund, oben fast blattlos. Bodenst.B.
gefiedert, mit eif., gezähnten oder fiedersp. Blättchen. Obere
B. mit linealen Lappen. Hülle und Hüllchen fehlend. Gf.
(bei der Bth.) kürzer als der FrKn. BIB. weiss. 20— 50^™.
Jul.— Sept. Auf trockenen Wiesen, an Waldrändern und
steinigen Orten, gemein.
P. magna L. Verschieden durch die kantig gefurchten, stärker
beblätterten St., die grösseren B. mit breiteren Fiedern und
den längeren Gf. (Gf. länger als der FrKn.) — BIB. weiss
oder röthlich. — 40— 80cm.
Jun.— Sept. Auf etwas feuchten Wiesen, an Wegen und
Gräben, häufig. Off. die W. beider Arten.
Anm. In Gärten hie und da cult. P. Anisum L., Anis (bodenst. B.
rundlich-nierenf. Fr. graufilzig). Wahrscheinlich aus dem Orient stammend.
Of. die Fr.
166 TJmhelUferen^
Berula. Berle.
B. angustifölia Koch. (Sium L.) Wasserpflanze. Untere B.
gross, 7— llpaarig gefiedert, mit sitzenden, länglich-eif., an
der Basis meist 1— 21appigen Blättchen und röhriger Spin-
del. Obere B. mit ungleich eingeschnitten-gesägten Fieder-
blättchen. Hülle und Hüllchen mehrbl., B. der ersteren ganz-
randig oder fiedersp. Dolden kurzgestielt.
Jul.— Sept. In Gräben und Bächen, ziemlich häufig.
Cicüta. Wasserschierling.
C. virösa L. Wasserpflanze. W.Stock dick, fächerig-hohl. St.
ästig, röhrig. B. Stach gefiedert, mit lanzettlinealen, scharf
gesägten Blättchen, die unteren langgestielt, mit röhrigem
B.Stiel. Dolden vielstrahlig, end- und seitenst. Hüllchea
vielbl. 72— 1-. — Giftig.
Jul. Aug. Am Lobsigensee bei Seedorf,
Anm. Der ächte Schierling, Conium maculatum L. (Off. Hb. Conti s.
Cicutae) kommt im Gebiete nur ausnahmsweise zu medicin. Gebrauche cult.,
und verwildert vor, z. B. am Schlossfelsen Burgdorf.
Die von Haller (Hist. Stirp. Helv. 1768) am M. Seedorfsee citirte Oenanthe
Phellandrium Lam. kommt, dort nicht mehr vor; auch die von demselben
bei Bern angegebene Oenanthe flstulosa L. wurde in neuerer Zeit nicht mehr
gefunden.
Aethüsa. Gleisse.
(al'O-co brennen, glühen, von den glänzenden B.)
A. Cyndpium L. (xucov Hund, octiov Selleri). Hundspetersüie,
Garten8chierling. St. oft bläuhch bereift. B. unten hellgrün,
glänzend, oben dunkelgrün, 2— 3fach gefiedert. B. der Hüll-
chen hängend, meist länger als die Döldchen. Fr. dunkel-
grün, zuletzt gelb. — Geruch (beim Zerreiben) unangenehm^
nicht aromatisch. — Giftig. ©
Jul.— Sept. Auf cult. Boden, an Wegen, auf Schutt;
häufig als Gartenunkraut und auf Aeckern nach der Ernte.
Silaus. Silau.
S. pratensis Besser. St. kantig, ästig. B. 2— 4fach gefiedert,
mit lanzettl., kurz stachelspitzigen Läppchen. Hülle fehlend
oder 1— 2bl. B. der Hüllchen zahlreich, schmal randhäutig.
BIB. gelblich. Gf. nebst dem kegelf. Stempelpolster (an der
unreifen Fr.) gelb oder roth. — St. mit zerstreuten Gefäss-
bündeln im Mark.
Jul. Aug. Auf sumpfigen Wiesen, hin und wieder. Häufig
auf dem Belpmoos.
Umbelliferen. 167
Levisticum. Liebstöckel.
L, ofßcindle Koch. Kahl. B. glänzend, 1— 2fach gefiedert, mit
breiten, am Grunde keilf. Lappen. Bth. gelb, in kopff. Döld-
chen. — Aromatisch.
Jun. Jul. In Gärten häufig cult. (Aus S.O.Europa stam-
mend.) Off. die W.
Selinum. Silge.
S. Carvifölia L. St. fast geflügelt kantig. B. länglich, 2— 3fach
gefiedert, die unteren St.B. langgestielt, mit entfernten Fie-
dern. Obere B. klein. Hüllchen 5— 8bl.
Jul. Aug. Auf Sumpfwiesen, selten. Unterhalb Muri an
der Aare, Seihofenmoos.
Angelica.
(Angelus Engel, wegen angeblich vorzügl. Heilkräfte.)
A. süvestris L. St. röhrig, glatt. B. gross, mit bauchigen
Scheiden, 2— 3fach gefiedert, mit eif. oder lanzettlichen,
scharf gesägten Blättchen. Oberste B. klein, mit mehr oder
weniger reducirter Spreite. Dolden vielstrahlig, flach, mit
papillös-kurzhaarigen Stielen der Dolden und Döldchen.
Bth. weiss, selten röthlich, — Var. montana (A. montana
Gaud.). Oberste Seitenblättchen an der B.Spindel herab-
laufend. — v^ — iV^™- ®
Jul — Sept. An feuchten Stellen in Wäldern und Ge-
büschen, auf Sum.pfwiesen, häufig.
Anethum. Dill.
A. graveolens L. Kahl, B. mehrfach gefiedert, mit lineal-fäd-
lichen Zipfeln. Dolden reichstrahlig. Bth. gelb. Fr. linsenf. 0
Jun. Jul. In Gärten cult. (In S.Europa und dem Orient
einheimisch.)
Anm. Seltener cult.: Foeniculum officinale All. (F. capillaceum Gilt-
hert.) Fenchel. Aus den Mediterranländern und dem Orient stammend. Ver-
schieden durch die länglichen, fast stielrunden, kantig gerippten Fr. und die
grösseren, breiteren B.Scheiden, welche an den obersten B. meist länger sind
als die B. Spreiten. (Off. die Fr.)
Pastinäca. Pastinak.
P. sativa L. St. gefurcht. B. gefiedert, mit eif.-län glichen,
z. Thl. 2— Slappigen, gezähnten Blättchen. Hüllen meist
fehlend. Bth. gelb. Fr. oval, flach. ®
Jul. Aug. Auf Wiesen, an Wegen, stellenweise häufig,
z. B. an der Tiefen austrasse. Zwischen Neubrück und Rei-
chenbach, Belpmoos u. a. O.
168 Umbelliferen.
Thysselinura.
7. palüstre Hoffm. (Peucedanum Mönch.) St. gefurcht. Untere
B. Sfacli gefiedert, mit fiedersp. Blättchen und schmalen,
lanzettlinealen Lappen. Dolde vielstrahlig. Hülle und Hüll-
chen mehrbl., mit randhäutigen, zurückgeschlagenen Blätt-
chen. BIB. weiss. Fr. oft röthUch. ®
Jul. Aug. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, hin und
wieder. Löhrmoos, Meyenmoos bei Burgdorf u. a. O.
Heracleum. Bärenklau.
(H^7./Sk7]c Herkules, von den angebt, ausgez. Heilkräften.]
II. Sphondylium L. (^j^pov^uXo? Wirbelknochen.) (Bärentalpe.)
St. dick, röhrig. B. mit grossen, bauchigen Scheiden. B. ge-
fiedert oder tief fiedersp., mit unregelmässig gelappten und
gezähnten Abschnitten. Döldchen strahlend (äussere BIB.
der RandBth. grösser, 2sp.). Fr. flach. — Rauhhaarig. —
Var. mit mehr oder weniger getheilten, breit- oder schmal-
lappigen B.
Jun.— Sept. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
Daucus. Möhre.
D. Caröta L. (x-apov Kümmel.) B. 2— 3fach gefiedert, mit fie-
dersp. Blättchen. HüUB. gross, meist fiedersp. B. der Hüll-
chen lineal, randhäutig. Dolden oft mit einer schwärzlich-
rothen MittelBth. Aeussere Döldchen mehr oder weniger
strahlend (äussere BIB. der von der Doldenmitte abge-
wandten Bth. grösser). Fr.Dolden zusammengezogen. (D
und ©
Jun. — Sept. Auf trockenen Wiesen, an Wegen, gemein.
Auch cult. (grösser, mit fleischig verdickter, meist rothgelber
W. Gelbe Rübe [RübliJ).
Anm. Caucolis daucoides L. Fr. mit starken, hakigen Stacheln. BIB.
■weiss (jrross). Dolde wenigstrahlig. Selten und vorübergehend auf Aeckern.
Burgdorf.
Törilis. Borstendolde.
T. Anthriscus Gmelin. St. ästig, durch abwärts gerichtete,
kurze Haare rauh. B. trübgrün, 1— 2mal gefiedert, mit
fiedersp. Blättchen. Dolden lauggestielt, mit vielbl. Hülle.
Stachelchen der Fr. aufwärts gekrümmt, ohne Haken. BlB.
weiss oder röthlich. — V^— l""- ® und 0
Jul.— Sept. An Wegen und Hecken, gemein.
Anm. Torilis irifesta Koch (T. helvetica Gmelin), verschieden d. d*
am Ende hakigen Stachelchen der Fr., die fehlende oder 1— 2bl. Hülle. —
Vereinzelt und vorübergehend im Getreide.
ümhelliferen. 169
Anthriscus. Kerbel.
A. süvestris Hoffm. B. 2— 3fach gefiedert, mit lanzettlichen,
üedersp. Blättchen. Dolden reichstrahlig. Hülle Ibl. oder
fehlend. B. der Hüllchen 5—8, zurückgeschlagen, gewimpert.
Fr. länglich, glatt, mit kurzem Schnabel. V^— l""-
E.Apr.— Jun. An Hecken, auf Wiesen, gemein.
A. Cerefölium Hoffm. Gartenkerbel. (Körblikraut.) B. hell-
grün, zart, 2— 3fach gefiedert, mit eif. Läppchen. Dolden
3— Sstrahhg. B. der Hüllchen 1—4, klein. Fr. lineal-länglich.
Schnabel ungefähr halb so lang als der untere verdickte
Theil der Fr. — Aromatisch. — 30— 60cm.
Mai, A.Jun. In Gärten cult. (Wahrscheinhch aus dem
Orient stammend.) Hie und da verwildert.
Chaerophyllum. Kälberkropf.
(^a.ipsiv sich freuen, d^^jXkov Blatt, wegen der grossen,
hellgrünen B.)
i. Gf. länger als das Stempelpolster. — Ausdauernde Arten.
C. Cicutdria Vill. (C. hirsutum Koch.) St. meist abstehend-
borstig. B. behaart, breit 3eckig, doppelt 3zähhg, mit üe-
dersp." Blättchen. Dolde reichstrahlig. B. der Hüllchen ge-
v^'impert. BIB. gewimpert, weiss oder röthlich. Fr.Träger
an der Spitze kurz 2spaltig.
Mai, Jun. An Gräben und Bächen, gemein.
C. aureum L. St. meist meiir oder weniger roth überlaufen
oder gefleckt, unter den Gelenken oft etwas verdickt. B.
3fach gefiedert. Blättchen lanzettlich, lang zugespitzt, an
der Basis fiedersp. BIB. weiss, ohne Wimpern. Reife Fr.
hellbraun. Beim Zerreiben einen schwachen, etwas an
Orangen erinnernden Ger ach verbreitend.
Jun. Jul, In Gebüschen und Hecken, ziemlich häufig.
2. Gf. kurz, ungefähr so lang als das Stempelpolster.
C. temulum L. St. unter den Gelenken verdickt, meist violett
gefleckt. B. trübgrün, doppelt gefiedert, mit fiedersp , stömpf-
gelappten Blättchon. — Soll giftig sein. ®
E.Mai— Jul. An Mauern und Hecken, selten. Bremgarten-
wald beim Försterhaus ; Waldrand zwischen ZolMkofen und
M.Buchsee ; Schupfen, Burgdorf am Schlossberg, Thorberg.
Myrrhis. Süssdolde.
([mfjfjy. Mj^rrhe, von aromat. Geruch.)
M. odordta Scop. Spanisch Kerhelkraut. B. gross, 3fach ge-
fiedert, mit fiedersp. Fieder chen. Hülle fehlend. Hüllchen
170 Araliaceen.
5— 7bL Bth. theils fruchtbar, theils steril. Fr. gross, schwarz-
braun, glänzend. — Geruch (beim Zerreiben) fenchelartig.
— 60— 120cm.
Jun. Jul. In Gärten und Baumgärten, bei Häusern hie
und da cult. Bantiger, Oschwand bei Burgdorf u. a. O.
Coriändrum. Koriander.
(xopi; Wanze, vom Geruch.)
C. sativum L. St. abstehend ästig, kahl. Untere B. gefiedert,
mit rundhchen, gelappten Fiedern. Döldchen strahlend
(äussere BIB. der RandBth. grösser). — Beim Zerreiben der
grünen Theile von wanzenartigem Geruch. ©
Jun. Jul. In Gärten hie und da cult. und zuweilen ver-
wildert. Wahrscheinl. aus dem Orient stammend. Off. die Fr.
Farn. 60. Araliaceen.
Bth. zw. (oder Igeschlechtig), regelmässig. K.Saum meist
klein, ungeth. oder gezähnt. BIB. und Stbg. meist 5 (oder
mehr). FrKn. unterst., 2— mehrfächerig. Fächer mit 1 Samen-
anlage. Gf. so viel als FrKn.Fächer, frei oder verwachsen. Fr.
fleischig (Beere oder Stein Pr.). Samen eiweisshaltig. — Meist
Holzpflanzen mit gelblich-grünen Bth., wechselst., oft handf.
geth. B. und meist doldigen oder köpfchenf. Bth.Ständen.
340 Spec, meist in wärmeren Zonen.
ßlB. und Stbg. 5. FrKn. 5fächerig. Gf. ver- 1
wachsen. — Immergrüne Schlingpflanzen . | Hedera.
Hedera. Epheu.
(e^pa Sitz, von dem Festhalten der Pflanze an Bäumen u. a.)
H. Helix L. (zh.^ Windung.) St. kletternd, mit kleinen Haft-
wurzeln. B. lederartig, oben dunkelgrün und glänzend, 3—
ölappig, an blühenden Zweigen meist ungetheilt, eif. oder
eilanzettlich, oft etwas unregelmässig. Bth. in köpfchenf.
Dolden. BIB. gelblich-grün. Fr. schwarz, im folgenden
Sommer reifend.
Sept. Oct. In Wäldern gemein, aber meist steril. An
ofitenen Orten, Mauern, Bäumen, stärkere Stämme bildend
und daselbst blühend.
Farn. 61. Cornaceen.
Bth. zw. (oder Igeschlechtig), regelmässig. K.Saum 4- (5-)
z. oder -lappig (oder fehlend). BIB. und Stbg. meist 4. FrKn.
Crassulaceen. 171
Unterst., meist 2fächerig. Fächer mit 1 Samenanlage. Gf. ver-
wachsen. SteinFr. (selten Beere). Samen eiweisshaltig. —
Bäume oder Sträucher, meist mit gegenst. B. und doldigen
oder doldenrispigen Bth.Standen.
80 Spec, meist in der nördl. gemässigten Zone.
BIB. und Stbg. 4. Gf. mit kopff. Narbe. Stein- 1
Fr. — Bäume oder Sträucher mit gegenst. B. | Cornus.
Cörnus. Hornstrauch.
(Cornu Hörn, von der Härte des Holzes.)
C. mas L. Kornelkirsche. ( Thierlibaum.) Kleiner Baum. B.
länglich eif., zugespitzt. Bth. gelb, in einfachen, behüllten
Dolden, vor den B. entwickelt. Fr. länglich-oval, roth.
März, April. In Anlagen und Hecken cult.
C. sanguinea L. Rother Hartriegel. Strauch. Aeste (bes. im
Herbst und Winter' roth, B. länglich-eif. Bth. Stände endst.,
wiederholt gabelästig, doldenf flach; die 4 untersten Zweige
genähert, mit dem Gipfeltrieb scheinbar eine 5strahlige Dolde
bildend. Bth. weiss. BIB. lanzettlicli. Fr. fast kugelig, schwarz.
Jun. (oft auch Herbst). In Hecken, an Waldrändern,
gemein.
ORD. XXII. SAXIFRAGINAE.
Farn. 62. Crassulaceen.
Bth. meist zw., regelmässig. KB. 3—5, selten 6— mehr, frei
oder verwachsen, bleibend. BIB. so viel als KB., frei oder an
der Basis verwachsen. Stbg. doppelt so viel (oder so viel) als
BIB. Garp. so viel als BIB., frei (selten am Grunde verwachsen),
meist mit Ideinen Schüppchen an der Basis der Garp. Fr.
kapselartig, meist vielsamig. Samen sehr klein. — Kräuter
(oder Halbsträucher) mit fleischigen, ungeth. B. und meist
gabeligen (wickelartigen) Bth.Standen.
400 Spec, meist in den subtropischen und gemässigten Zonen.
K. u. BlKr. meist Szählig. Stbg. meist 10. . Sedum.
K. u. BlKr. 6-12- (oder mehr-) zählig. Stbg.
12— viele. — B. rosettig Sempervivum.
Sedum. Fetthenne.
(Sedare stillen, von der Anwendung der Blätter einiger Arten
bei Verwundungen, nach Andern von sedere sitzen, von
dem kriechenden Wuchs mancher Arten.)
i. B. flach. — Bth. in dicht doldig-gabeligem Bth. Stand,
S. purpurdscens Koch. (S. Telephium var. ß L.) W.Stock
mit knolüg verdickten NebenW. St. aufrecht oder aufstei-
172 Crassulaceen.
gend. B. einzelst. (oft z. Thl. gegenst., oder zu 3), länglieh
eilanzettlich, ungleich gezähnt, die unteren kurzgestielt, die
oberen sitzend, an der Basis gerundet oder mehr oder we-
niger keilf. verschmälert. Bth. (BIB., Stbf. u. Garp.) purpurn,
oder blass (nur die BIB mehr oder weniger rötlilich). —
30— 60cm. — Exemplare mit keilf. B. nähern sich dem
S.Fabaria Koch, das sich aber durch die stärker verschmä-
lerten, tiefer gezähnten B. und frühere Bth.Zeit unter-
scheidet.
Aug. Sept. An steinigen Orten, an Wegen und Wald-
rändern hin und wieder, z. B. bei Bern am Dählhölzli,
Steinhölzli, Wylerhölzchen, Engewald, Muri, Burgdorf, Ra-
delfingen u. a. O.
2. B. cylindrisch. — Bth. in locker -doldentrauhi gern BtK-
Stand. BIB. roth oder loeiss.
S. villösiim L. St. aufrecht, gabelästig, nebst den aufrechten,
oben flachen B. drüsig behaart. BIB. rosenroth. ®
Jul. Aug. Auf sumpfigen Waldwiesen, selten. Frienis-
berghöhe. Schupfen, Riggisberg.
S. dlbum L. Stämmchen kriechend. Blühende St. aufrecht,
nebst den abstehenden, stumpfen B. meist kahl. BIB. weiss
oder röthlich.
Jul. Aug. An Mauern und steinigen Orten hin und
wieder. Bei Bern, Kehrsatz, Zimmerwald; auf sandigem
Boden beim Stockerensteinbruch, Burgdorf, Lyss u. a. O.
5. B. cylindrisch oder eif. Bth. sitzend, in doldig-gabeligem
Bth. Stand. BIB. gelb.
S. dcre L. Mauerpfeffer. Stämmchen kriechend, mit auf-
rechten, dicht beblätterten Aesten. B. eif., sitzend. Bth. hell-
gelb, in ährenf., 2— 5bth. Wickeln. — Von mehr oder we-
niger (oft kaum) scharfem Geschmack.
Jun. Jul. An steinigen Orten, an Mauern, in Kiesgraben,
auf mageren Wiesen, stellenweise häufig. Auf Torfboden
im M.Buchseemoos.
5. sexanguldre L. (nach Koch). (S. boloniense Loisl.) Ver-
schieden durch die schlankeren, dicht beblätterten St., die
hnealen (schmal cyhndrischen), an der Basis in ein stumpfes
Anhängsel verlängerten B , die reichblüthigeren Bth.Stände
mit etwas kleineren, blasseren Bth. und spätere Bth.Zeit.
— Geschmack nicht scharf.
Jul. Wie vorige, doch weniger häufig. Gümligen, Thöris-
haus u. a. O.
Anm. S. reflexum L. (Von S. sexangnlare verschieden durch höhere,
stärkere St., die blühenden locker beblättert, mit verlängerten, stachelspitzigen
B. Bth. in dicht-doldenf. Bth.Stand.) Hin und wieder cult., seiton verwildert.
Saxifragaceen.
173
S. maximum Siit. Von S. purpurascens verschieden durch breitere B.
(die unteren mit breiter Basis sitzend, die oberen mit herzf. Grunde kurz
St.umfaasend) und durch blass gelbgrtinliche Bth — Vereinzelt (wahrscheinl.
verwildert) bei Burgdorf, Bargen bei Aarberg (ausserhalb des Gebietes).
Sempervivum. Hauswurz.
(Semper immer, vivus lebendig.)
S, tectörum L. B. fleischig, in dichten Rosetten. Blühende St.
aufrecht, mit endst., doldig-gabeligem Blh.Stand. Bth. violett-
roth. — 15— 30cm. (An den cult. Pflanzen sind nicht selten
die Stbg. ganz oder theilweise in Garp. umgewandelt.)
Jul. Aug. An Sandsteinfelsen bei Rüeggisberg und Ful-
tigen, selten ; auf Dächern und Mauern hin und wieder cult.
Fam. 63. Saxifragaceen.
Bth. meist zw. und regelmässig. K. meist 4— 5th. BIB. meist
5 (4—10, oder fehlend). 1 oder 2 Kreise von 4 — 5 Stbg., seltener
Stbg. zahlreich. FrKn. mehr oder weniger unterst., selten
Oberst., 1— mehrfächerig. Gf. 2 — mehr, frei oder verwachsen
(oder fehlend). Fr. eine meist vielsamige Kapsel oder Beere.
Samen meist eiweisshaltig.
1600 Spec. (Saxifraga 166), vorherrschend in gemäss, und kälteren Zonen.
A. KapselFr.
1. Stbg. 8—10 (oder 5). FrKn. ober- bis
Unterst., 1—2- (3—5-) fächerig. Gf. meist 2.
BIB. 5. Stbg. 10 (oder 5). FrKn. 2fächerig .
BIB. fehlend. Stbg. 8 (oder 10). FrKn. Ifächerig
2. Stbg. 5, und 5 (vor den BIB. stehende)
Staminodien. FrKn. oberst. (oder halb-
ober st.). 3 — 4 sitzende Narben.
Einzige Gattung
5. Stbg. 20 oder mehr (seltener 10). FrKn.
unterst., 2— mehr fächerig. Sträucher mit
gegenst. B., ohne NebenB.
KB. und BIB. 4 (oder 5). Stbg. 20—40. FrKn.
3— öfächerig. — BIB. weiss
B. BeerenFr.
4. Stbg. 4—5. FrKn. unterst. — Sträucher
mit handf. gelappten B.
KB., BIB. und Stbg. 4—5. K.Zipfel meist ge-
färbt. BIB. klein
SAXI-
FRAGEEN.
Saxifraga.
Chryso-
splenium.
PARNASSIEEN
Parnassia.
PHIL-
ADELPHEEN.
Fhiladelphus.
RIBESIEEN.
(Grossularieen.)
Ribes.
174 Saxifragaceen.
Saxifraga. Steinbrech.
(Name von dem Vorkommen vieler Arten an Felsen, — nach
Andern wegen angebl. Wirkung gegen die Steinkrankheit.)
S. aizoides L. Stämmchen kriechend, mit rasenbildenden, dicht
beblätterten Zweigen. Blühende Zweige aufsteigend. B. lineal,
etwas fleischig, stachelspitzig, mit einzelnem Grübchen (unter-
halb der Spitze). Bth. in endst. Trauben. BIB. gelb mit röth-
lichen Punkten, oder röthlich-gelb. — 8— 15^™.
Jun.— Sept. An Ufern hin und wieder. Auf nassem Kies-
boden längs der Aare am Belpmoos und bei Kiesen; an
der Emme bei Burgdorf (selten); am steilen Absturz des
Wylerhölzchens bei Bern und oberhalb Neubrück. An feuch-
ten Abhängen und Molassefelsen am Scherlibachfall bei N.-
Scherli und im Schwarzwasserthal. — Häufig in den Alpen;
in den Polarländern bis zum 80*>.
S. mutdta L. Untere B. rosettig gedrängt, zungenf., abgerundet-
stumpf, am Rande mit weisser, unten wimperiger, oben kurz
gezähnelter oder fast ganzrandiger Einfassung, innerhalb
des Randes mit zahlreichen kleinen Grübchen, welche zu-
weilen von kleinen Kalkschüppchen bedeckt sind. Blühende
St. aufrecht, drüsig behaart. Bth. gelb oder braunröthlich,
in reichbth. Rispe. BIB. lanzettlich, spitz. — 15— 30cm.
Jun. Jul. Auf feuchtem Kiesboden an der Aare längs des
ßelpmooses an einzelnen Stellen ziemlich häufig; an Sand-
steinfelsen im Schwarzwasserthal; bei Burgdorf an der
Emme, selten; Lauterbach.
S. tridactylües L. St. aufrecht, oft röthlich. B. meist handf.
3sp. (an kleinen Exemplaren ungetheilt), die unteren rosettig.
BIB. klein, weiss. — Drüsig behaart. — 3— 15cm. ©
Apr. Mai. An Mauern und Wegrändern, auf steinigem
Boden, ziemlich selten, aber meist gesellig. Bern, an der
Mauer der Kleinschanzenpromenade. Wylerfeld und Waldau
bei Bern, Kehrsatz, Gümligen, Ruhigen, Münsingen unweit
der Aare; Radelfingen.
S. rotundiföUa L. St. ästig, aufrecht. Bodenst. B. langgestielt,
rundl.-nierenf., grobgezähnt oder -gekerbt. Bth. in endst.
Rispe. BIB. weiss, mit gelben oder rothen Punkten. FrKn.
oberständig. — 30— 60cm.
Jun.— Aug. In Schluchten bei Oberburg, an der Emme
und im oberen Schwarz wasserthal, selten und vereinzelt.
(Häufig in den Alpen.)
Anm. S. aizoidea X mutata unterhalb der Hunzikenbrücke und im
Schwarzwasserthal; Rüeggisberg.
Saxifragaceen. 175
Chrysospleniuiii. Milzkraut.
(ypucro? Gold, GizXry Milz, von der angebl. Wirkung bei
Milzkrankheiten.)
C. alternifölium L. St. oben gabelästig. Zweige scheinbar ohne
TragB. (TragB.mehr oder weniger dem Zweige angewachsen).
B. wechselst., gestielt, nierenf., gekerbt. Bth. gelb. Kapsel
2klappig aufspringend, grün, mit zahlreichen glänzend braunen
Samen. — Mit kriechenden Ausläufern. — Einzelne Bth. mit
5th. K. und 10 Stbg.
E.März— Mai. An schattigen, feuchten Stellen, an Hecken,
in Wäldern, gemein.
€. oppositifölium L. Verschieden durch die gegenst., kurzge-
stielten, halbkreisf., schwach gekerbten St.B. und die meist
fehlende Gipfelblüthe.
Apr. Mai. In feuchten Wäldern und Schluchten, selten,
aber meist gesellig. Bremgartenwald beim Glasbrunnen,
Laufenbad am Bantiger, Lauterbach, Samstalwald bei Ober-
burg, Lochbach bei Burgdorf.
Farnässia. (Vom Berge Parnassus in Griechenland.)
P. palustris L. (Stude?itenröschen.) Der kurze W.Stock trägt
eine Rosette bodenst., gestielter, herzf. B. St. über der Ro-
sette verlängert, steif aufrecht, mit einzelnem, sitzendem
LaubB. und endst. Bth. Dem St. ähnUch gestaltete Zweige
mit später entfalteter EndBth. entspringen aus den Winkeln
der RosettenB. BIB. weiss, mit durchscheinenden Adern.
Stbg. nach dem Verstäuben auswärts gebogen. Staminodien
wimperig zerschlitzt, ihre Fortsätze in gelblich-glänzende
Köpfchen endigend.
Aug. Sept. Auf Sumpfwiesen, an Ufern, stellenweise
häufig. An der Aare längs des Belpberges und Belpmooses,
unterhalb Wabern, im Wylerholz, Eimatt; Schwarzwasser-
thal ; M.Buchseemoos ; Vechigenmoos u. a. O.
Philadelphus. Pfeifenstrauch.
(Nach dem egyptischen König Ptolemseus Philadelphus.)
F. corondrius L. (Faulbaum.) Strauch. B. gegenst., elliptisch,
zugespitzt Bth. wohlriechend, an den Enden der Zweige
traubig gehäuft. BIB. geMich-weiss.
Jun. In Gärten und Aulagen häufig cult. und zuweilen
verwildert.
176 Platanaceoi.
ßibes.
i. Strauch stachelig. Bth. in 1 — 3bth. Trauben.
R. GrossuldiHaL. (ei^weitert). (Grossulus, unreife kleine Feige.)
Stachelbeere. (Chrosle.) B. 3— ölappig, von einem 3th., sel-
tener einfachen (aus der Rinde des St.Knotens entspringen-
den) Stachel gestützt. Bth. klein, kurzgestielt. K.Zipfel meist
röthlich. Fr. gelblich-grün oder röthiich, behaart oder kahl.
Apr. Mai. In Hecken, an steinigen Orten, gemein. In
mehreren Var. (mit grösseren Fr.) cult.
2. Strauch loehrlos, Bth. in reichbth. Trauben.
R. rubrum L. Johannisbeere. (Meertrüb eli.) Bth.Trauben
hängend. DeckB. eif., kürzer als die Bth.Stiele. Bth. gelblich-
grün. K. kahl. Fr. roth, selten blass.
Apr. Mai. In Gärten häufig cult.
R. nigrum L. Verschieden durch die auf der Unterseite drüsig
punktirten, beim Zerreiben stark riechenden B., die pfriem-
lichen DeckB., behaarten K. und schwarzen Fr.
Apr. Mai. In Gärten hin und wieder cult.
R. alpinum L. Unvollkommen diöcisch. Bth. grünlich. Trauben
aufrecht, die mämil. vielbth., die weibl. 2— 5bth. DeckB.
lanzettlich, länger als der Bth.Stiel. Fr. roth, fade.
Apr. Mai. Bei Rüeggisberg, selten. Häufig in Anlagen
bei Bern, selten verwildert.
Anm. Als Zierpflanzen cult.: R. aureum Pursh (Bth. goldgelb). R,
sanguineum Pursh (Bth. roth) u. a. Spec. — JSydrangea Hortensia DO.
mit rosenrothen oder blauen Bth.
Farn. 64. Platanaceeii.
Monöcisch. Stbg. und Stempel zahlreich, zwischen kleinen
Schüppchen, in besondern, kugelf. Bth.Ständen. Stbg. mit kurzen
Trägern und oben schildf. verbreitertem Gonnectiv. FrKn. 1-
fächerig. Gf. 1. — Je 3—6 Stbg. oder Garp. mit 2 Kreisen von
Schüppchen (rudim. K. und BlKr., oder P.) als EinzelBth. auf-
zufassen? — Einsamige SchliessFr. mit bleibendem Gf., in kuge-
ligen Fr Ständen. Samen meist mit spärlichem Eiweiss. — Bäume
mit handf. gelappten B. B.StielBasis die Achselknospe ein-
schliessend.
Einzige Gattung Platanus, mit 5 Spec, nördl. HK.
Plätanus. Platane. (t^Ioltxjc, breit, v. d. breiten Krone.)
P. orientdlis L., Var. acerifolia DC. Prodr. (P. acerifolia
Willd.) Grosser Baum. Stamm durch die in grösseren,
Onagraceen. 177
unregelmässigen Stücken abblätternde Rinde gefleckt. B.
langgestielt, handf. 3 - 51appig, mit spitzen Lappen, an der
Basis gestutzt oder etwas herzf. Bth. Stände kugelig, zu 2 — 3
an gemeinschaftlichen, hängenden Stielen sitzend.
Mai. In Anlagen, bei Häusern, häufig cult.
ORD. XXIII. MYRTIFLORAE.
Farn. 65. Onagraceen.
Bth. meist zw. und regelmässig. K. und BlKr. meist- 4-
(2—6-) zählig. K. grün oder blumenkronenartig, mit röhriger
Basis oder ohne solche. BlKr. in der Knospe gedreht. Stbg. so
viel oder doppelt so viel als BIB., selten weniger. FrKn. unterst.,
meist 4- (1 — 6-) fächerig. Gf. 1. KapselFr., seltener SchliessFr.
foder Beere). Samen mit fehlendem oder spärlichem Eiweiss.
300 Spec, meist in gemässigten Zonen.
i. KapselFr. BIB. 4. Stbg. 8.
Samen mit Haarschopf. — FrKn. und Fr. lineal.
BIB. roth
Samen ohne Haarschopf. — K. über dem FrKn.
röhrig verlängert. BIB. gelb
2. SchliessFr. BIB. und Stbg. 2.
Fr. mit 1—2 einsamigen Fächern, mit hakigen
Börstchen besetzt. — ßlB. 21appig .
Epüobium.
(Enothera.
Circaea.
Epilöbium. Weidenröschen.
(STTt auf, 'ko^Qc, Schote, vom unterst. FrKn.)
1. B. einzeln. Gf. und Stbg. zurückgebogen.
E. spicdtum Lam. (E. angustifolium Koch.) St. Antons-
kraut. St. aufrecht, meist einfach. B. lanzettlich, aderig,
unten bläulich-grün. Bth. gross, in langen, endst. Trauben.
BIB. benagelt (gestielt), violettroth. — 60— 150cm.
Jul. Aug. In lichten Wäldern und Gebüschen, besonders
auf abgeholzten Stehen, gemein.
E. rosmarinifölium Haenke. (E. Dodonaei Vill.) St. meist
ästig. B. hneal, ohne deuthche Queradern. Bth. in kurzen,
endst. Trauben. Gf. so lang als die Stbg., am Grunde be-
haart. — 30— 60cm.
Jul. Aug. An kiesigen Orten, selten. Belpmoos am Aar-
damm; an der Saane zwischen Gümmenen und Laupen;
Radelflngen, Lyss; Stiegrain bei M.Buchsee.
12
178 Onagraceen.
2. Untere B. gegenst. Gf. und Stbg. aufrecht.
a. Narben frei, auseinandertretend.
E. hirsütum L. Mit verlängerten Ausläufern. B. eilanzettlich,
etwas herablaufend, nebst dem St. weich behaart. Bth.
gross. KB. stachelspitzig. BIB. purpurn. — 60— 120cm,
Jul. Aug. An Gräben und sumpfigen Orten, stellenweise
häufig. Engehalde und Egelmoos bei Bern, Bremgartenwald
zwischen Eimatt und Hasli ; Köniz, am Fussweg nach dem
Gurtenthal; Vechigenmoos, M.Buchsee, Aarberg, Burgdorf
u. a. O.
E. parviflörum Schreb. (E. molle Lam.) Ohne verlängerte
Ausläufer. St.Basis im Herbst kurze, Blattrosetten tragende
Seitentriebe bildend. B, sitzend oder die untersten kurzge-
stielt, nicht herablaufend, lanzettlich, kleingezähnelt, nebst
dem St. weichhaarig. Bth. klein. BIB. blassroth. — Selten
B. zum Theil in Szähhgen Quirlen. — Var. : St. und B. fast
kahl.
E.Juu.— Aug. An Gräben und Bächen, häufig.
E. niontdnum L. B. kurzgestielt, eif. oder länglich-eif., un-
gleich gezähnt, nebst dem St. angedrückt flaumig oder fast
kahl. Bth. vor der Entfaltung nickend. BIB. hellviolettroth.
Jun.— Sept. In Wäldern und Gebüschen, gemein.
b. Narben aneinanderliegend, zu einem keulenf. Körper vereinigt.
E. palüstre L. Mit fadenf. Ausläufern, deren Enden im Herbst
zwiebelartige Knospen bilden. St. stielrund, ohne erhabene
Linien. B. Uneal-lanzettlich, ganzrandig oder entfernt ge-
zähnelt, mit keilf. Basis sitzend. Bth. vor dem Aufblühen
nickend. BIB. blassroth.
Jul. Aug. An sumpfigen Orten, besonders auf Torfboden,
hin und wieder.
E. ohscürum Rcltb. (E. virgatum Fr.) Mit entfernt beblätter-
ten Ausläufern. St. mit 2—4 etwas erhabenen Linien. B.
sehr kurz gestielt oder sitzend, länglich-lanzettlich, klein-
gezähnt.
Jul. Aug. An Gräben und feuchten Waldstellen. Brem-
gartenwald, Rüeggisberg, Burgdorf, Lyss.
E. röseum Schreb. Mit bodenst. B.Rosetten, ohne verlängerte
Ausläufer. St. mit 2—4 erhabenen Linien. B. alle gestielt,
eilanzettlich, am Grunde verschmälert, dicht gezähnelt. BIB.
blassröthlich.
Jul. Aug. Wie vorige. Bei Bern, Burgdorf, Aarberg.
Anm. Die Epilobium-Avten bilden Mn und wieder hybride Zwischen-
formen, die im Gebiete noch näher zu beobachten sind.
Haloragideen. I79
(Enothöra. Nachtkerze.
O. biennis L. St. aufrecht. Bodenst.B. rosettig, zur Bth.Zeit
meist abgestoj-ben, die oberen einzeln, kurzgestielt oder fast
sitzend, eilanzettlich. Bth. gross, sitzend (durch die über
dem FrKn. stehende, lange K. Bohre scheinbar gestielt),
in endst. Aehren. BIB. gross, hellgelb. ® — 1/2— 1"*.
JuL— Herbst. An Flussufern und steinigen Orten, in
Kiesgruben, ziemlich häufig, z. B. Aardamm am Belpmoos :
nn der Sense bei Thörishaus u. a. O. Aus N.Amerika
stammend.
Circaea. Hexenkraut.
(Nach der Zauberin Girce, wegen der hakigen, sich an die
Kleider hängenden Fr.)
C. lutetichia L. (Lutetia, Paris). Waldklette St. aus kriechen-
dem W.Stock aufrecht. B. gegenst., gestielt, eif. oder eilan-
zettlich, gezähnelt. Bth. klein, weiss oder röthlich, in end-
und seitenst. Trauben, ohne DeckB. K. zurückgeschlagen.
Fr. 2fächerig, verkehrteif. — 30— 6Ucm.
E.Jul.— Sept. In Wäldern und Gebüschen, stellenweise
häufig, z. B. Engewald bei Bern.
C. intermedia Ehrh. St. aufrecht. B. herz-eif., buchtig-gezähnt.
Bth.Trauben mit sehr kleinen, abfälligen DeckB. BIB. weiss
oder röthlich, so lang als der K. Narbe 21appig. Fr. mit un-
gleichen Fächern, meist vor der Beife abfallend (daher Bth.-
Stände zuletzt auf langen, nackten Stielen). 15— 40cm.
Jun.— Sept. In feuchten Wäldern, an Waldrändern, selten.
Bremgartenwald, Rüeggisberg, Schwarzwasserthal.
C. alpina L. St. niedrig. B. dünnhäutig, hellgrün, herzf., buch-
tig gezähnt Bth. sehr klein, in kurzen Trauben, mit pfriem-
lichen DeckB. BIB röthlich, kürzer als der K. Narbe schwach
ausgerandet. Fr. Ifächerig, länglich-keulenf. — 7— 15cm.
Jun.— Aug. In schattigen Bergwäldern. Bei Rüeggisberg,
Schwarz wasserthal.
A n m. Isnardia palustris L., früher am M.Seedorfsee, kommt daselbst
luclit mehr vor; Früchte von Trapa natans L. fanden sich in den Pfahlbau-
uberresten dos See's.
Als Zierpflanzen cult.: Fuchsia (versch. Spec. Var. u. Hybriden).
Fam. 66. Haloragideen.
(Halorageen Koch und Hippurideen Link.)
Bth. zw. oder Igeschlechtig. K. klein, 2-4th. oder rudi-
mentär. BIB. 4 (oder 2), abfällig oder fehlend. Stbg. 1-8.
180
Haloragideen.
FrKn. unterst., 1— 4fächerig. Fächer mit 1 Samenanlage. Fr.
trocken (Isamige SchliessFr.) oder in 2—4 einsamige Fächer
(Nüsschen) zerfallend, seltener SteinFr. Samen eiweisshaltig.
— Wasserpflanzen mit meist quirligen B. und kleinen, B.-
winkelst., sitzenden Bth.
80 Spec, zerstreut.
i. Stbg. 8 (oder 2-6). FrKn. 2— 4 fächerig.
Männl. Bth.: K. kurzröhrig mit 4- (oder 2-)
lappigem Saum. BIB. 2—4, abfäUig. Weibl.
Bth.: K. Oberst., 4th. BIB, sehr klein oder
fehlend. Narben 4. Fr. in 4 (oder 2) Isamige
Schliessfrüchtchen zerfallend. — Monöcisch.
Untere Bth. weibl., obere männl. B. kammf.-
gefiedert, mit borstlichen Zipfeln . .
2. Stbg. 1. FrKn. i fächerig.
K.Sanm ganzrandig, klein oder fast fehlend-
BIB. fehlend. Gf. 1, fadenf. Fr. etwas flei-
schig (SteinFr.). — Bth. zw. B. hneal, in
vielbl. Quirlen
Myriophyllum. Tausendblatt.
Myrio'phyllum.
Hipjßuris.
[xuptog unzählig, (puXAov Blatt.)
M. ve7^ticiUdtum L. Unterj^etaucht. B. sämmthch kammf. ge-
fiedert, mit borstlichen Zipfeln. Bth. klein, grünlich oder
röthlich, in getrennten Quirlen, im Winkel der oberen B.
DeckB. sämmtlich fiedersp , so lang oder länger als die Bth.
— Bildet überwinternde, im Herbst abfallende Knospen.
Jun.— Aug. In stehenden und langsam fliessenden Ge-
wässern, ziemlich häufig.
M. spicdtum L. Verschieden durch die ganzrandigen, von den
Bth. überragten oberen DeckB.
.Jun.— Sept. Wie vorige, aber seltener. Teich bei Ort-
schwaben, M.Seedorfsee, Schupfen, Krauchthal, Burgdorf,
Lyss.
Hippüris. Tannenwedel.
(iTUTUo? Pferd, oupa Schwanz, von den zahlreichen, linealen B.)
ff. vulgaris L. St, ans kriechendem W.Stock aufrecht; meist
einfach, dichtbeblättert (in fliessendem Wasser z. Theil flu-
thend, mit längeren, schlaffen B.). B. Uneal, in 8— 12bl.
Quirlen. Bth. klein, B.winkelst., sitzend.
Mai— Aug. In Gräben und Bächen, selten. Sulgenbach
beim Mattenhof (Bern), Aarberg, Lyss.
Lythraceen. 181
Farn. 67. Lythraceen.
Bth. meist zw. und regelmässig. K. meist 4—6- (3 — 16-)
zälinig, in der Knospenlage klappig, oft mit einer zweiten Reihe
äusserer Zähne (Aussenkeich). BIB. meist 4 — 6 (3—16) am Rand
der K.Röhre, oder fehlend. Stbg 2 — 12 (oder mehr), in 1 oder
2 Kreisen, oft ungleich. FrKn. oberst., 1— 6fächerig. Gf. 1. Fr.
vielsamig, meist häutig-kapselartig, im K. eingeschlossen. Samen
eiweisslos.
360 Spec, meist in den warmen Zonen, bes. Amerika.
K. röhrig. BIß. 4—6. Gf. fädlich mit kopfiger 1
Narbe. Stbg. 8 — 12 (oder weniger) . . . j Lythrum.
Lythrum. Weiderich.
(T^u^pov Blut, von der rothen Farbe der Bth.)
L. Salicdria L. St. steif aufrecht, B. sitzend, aus herzf. Basis
lanzettlich, die unteren gegenst., seltener in Bzähligen Quirlen.
Bth. fast sitzend, im Winkel der oberen reducirten B. knäue-
lig gehäuft und zu langen, an der Basis unterbrochenen
Aehren vereinigt. BIB. länglich, violettroth. Stbg. meist 12
(6 längere und 6 kürzere), — Tritt hinsichtlich der Länge
des Gf. in 3 verschiedenen Formen auf (Narbe zwischen
den beiden Antherengruppen, oder unterhalb, oder oberhalb
derselben). V»— 1°'-
Jul.— Sept. An Gräben und feuchten Orten, häufig.
Anm. Peplis Portula L., auf feuchten Aeckern bei Wiggiswyl (un-
weit der nördl. G-ebietsgrenze bei M. Buchsee) und bei Burgdorf citirt, wurde
in neuerer Zeit nicht melir beobachtet.
Aus der Farn. Myrtaceen als Zierpflanzen cult. : Myrtus communis L.,
Punica Granatmn L. (off. die Rinde). — Nicht im Freien überwinternd.
ORD. XXIV, THYMELINAE.
Fam. 68. Thymelseaceen.
Bth. zw. (oder 1 geschlechtig), meist regelmässig. K. meist
blumenkronenartig, mit meist 4- (5-) sp. Saum. BIB. 4, häufiger
durch kleine Schüppchen vertreten oder fehlend, Stbg. 8 (10)
in 2 Kreisen, der K.Röhre eingefügt (selten 4 oder 2). FrKn.
oberst., 1- (2-) fächerig, meist mit 1 hängenden Samenanlage.
Gf. 1 (oder fehlend). Narbe kopff. P>. fleischig (oder Schliess-
Fr., selten Kapsel). Samen mit meist fehlendem oder spärlichem
Eiweiss. — Meist Sträucher mit ungeth. B,
360 Spec,, viele in der gemäss. Zone der südl. HK.
182 Elaeagnaeeen.
K. röhrig, mit 4sp. Saum. BlKr. fehlend. Stbg.
8. Beere | Daphne.
Däphne. Kellerhals.
(Sa^vY] Lorbeer, von den lorbeerartigen B. mancher Arten.)
B. Mezereum L. Seidelbast. (Zilartg.) Kleiner Strauch mit
länglich-lanzetthchen, nach der Basis verschmälerten, ganz-
randigen B. Bth. stark riechend, an den vorjährigen Zwei-
gen, in lockeren, aus 2— 3blh. Knäuelchen bestehenden
ährenf. Bth.Ständen, vor der Entfaltung der B. entwickelt.
Bth. rosenroth oder hellviolettroth. Fr. roth. — Giftig.
März, Apr. (oft schon Febr.). In lichten Wäldern und
Gebüschen, hin und wieder. Ziemlich häutig längs der Aare
zwischen Kiesen und der Hunzikenbrücke ; Wylerhölzchen,
Bremgartenwald an der Aare, Schwarzwässerthal u. a. O.
— Off. die Rinde.
Fam. 69. Elseagnaceen.
Bth. Igeschlechtig (oder zw.), regelmässig. K. (oder P.) 2-
oder 4— fith., grünlich oder gefärbt. BlKr. fehlend. Stbg. 4—8,
dem K. eingefügt. FrKn. oberst., 1 fächerig, mit 1 grundst., auf-
rechten Samenanlage. Gf. 1. Fr. Isamig, mit fleischiger (durch
den anwachsenden K. entstandener) Hülle. Samen mit spär-
lichem oder fehlendem Eiweiss. — Sträucher oder Bäume mit
einfachen, meist durch kleine Schüppchen weisslichen B.
30 Spec, meist nördl. HK.
Männl. Bth.: K. 2th. Stbg. 4. Weibl. Bth.: K.
röhrig, 2sp. — Diöcisch. Bth. mit 2 VorB.,
im Winkel der SchuppenB. kleiner (später
meist zu Laubzweigen verlängerter) Aehr-
chen Hippophae.
Hippöphae. Sanddorn.
(iTTTTo; Pferd, (^y.zivöc, glänzend, — urspr. Name von
Euphorbia spinosa.)
H. rhamnoides L. Dorniger, sparrig-ästiger Strauch. B. lineal-
lanzettlich, unten (z. Thl. auch oben) durch flache, strahlig
ausgezackte Schüppchen silberweiss. Bth. klein, rostbraun.
Fr. Hülle fleischig, rothgelb.
Apr. Mai. Häufig auf feuchtem Kiesboden an der Aare
längs des Belpmooses und bei Aarberg.
Anm. Elaeagnua argentea Pursh und E. angustifolia L. Sträucber
mit elliptischen oder lanzettl., silberweissen B., in Gärten und Anlagen hin
und wieder cult.
Rosaceen.
183
ORD. XXV. ROSIFLORAE.
Fam. 70. Rosaceen.
(Pomaceen, Rosaceen [incl. Sanguisorbeen] und Amygdaleen.)
Bth. zw., selten 1 geschlechtig, regelmässig. K. meist 4— 5sp.
BIB. meist 5 (4, oder fehlend). Stbg. zahlreich (selten wenige),
meist 20 oder mehr in 5- oder lOzähligen Kreisen, nebst den
BIß. peri- oder epigynisch eingefügt. FrKn. 1— viele, oberst.,
Ifächerig, oder unterständig und meist mehrfächerig. Fr. 1 sämig
und nicht aufspringend (SchliessFr., Nüsschen), oder 1 — mehr-
samige Kapseln, oder fleischig (SteinFr. oder ApfelFr.). Samen
meist eiweisslos. — Kräuter, Sträucher oder Bäume. B. meist
mit NebenB.
1500 (nach Benth. Hook. 1000) Spec, viele in der gemäss. Zone der nördl. HK.
I.
FrKn. unterständig, I— Sfächerig.
Sträucher.
Bäume oder
1. Fächerhaut knochig ei^härtend ( Stein-
her ne).
Steinkerne 1—5, eingeschlossen. — B. gelappt.
Bth. in Doldentrauben
Steinkerne 5, eingeschlossen. Fr.Scheitel mit
breiter, vertiefter Scheibe. — B. ungetheilt.
Bth. gross, einzeln
Steinkerne 2—5, oben frei vorragend. — B.
ungetheilt. Bth. klein, in l-5bth. Bth.-
Ständen
2. Fächerhaut häutig oder lederartig.
Fr.Fächer unvollst.2th , 1— 2samig. - Bth. in
wenigbth. Trauben. BIB. keilf.-lanzettl. Fr.
beerenartig
Fr .Fächer ungeth., 1— 2samig. — Bth. in
reichbth., zus.gesetzten Doldentrauben. Fr.
beerenartig
Fr.Fächer 1— 2samig. — Bth. in Dolden. Fr.
apfel- oder birnförmig, kahl
Fr.Fächer vielsamig. — Bth. gross, einzeln.
Fr. apfel- oder birnförmig, filzig. . .
II. FrKn. mehrere (selten I), oberständig.
Kräuter oder Sträucher.
A. FrKn. mit i (bei Rubus 2J Samenan-
lagen. Fr. einsamig, nicht aufsprin-
gend, in trockenen oder fleischigen
Fr. Ständen, oder einzeln.
POMACEEN.
Crataegus.
Mespilus.
Cotoneaster.
Amelanchier
Sorbus.
Pirus.
Cydonia.
ROSACEEN.
(im engeren Sinn.)
184
Rosaceen.
1. FrKn. und Fr. in einem vom Bth.Boden
(nach anderer Ansicht von der K.Röhre)
gebildeten Behälter eingeschlossen.
a. Fr.Behälter bei der Reife beerenartig
fleischig. Stbg. 20 oder mehr
Stachelige Sträucher mit unpaarig gefieder-
ten B
b. Fr.Behälter trocken, bei der Reife mehr
oder weniger erhärtend. Stbg. 1— viele.
t Bth. mit K. und BlKr.
Stbg. meist 15 (5-20). FrKn. und Gf. 1—2.
Fr.Behälter mit hakigen Stacheln. — Bth.
gelb
tt BlKr. fehlend.
Stbg. 20-30. FrKn. und Gf. 2-3. K.Saum
4th. — Bth. meist 1 geschleehtig, grün oder
röthlich. B. gefiedert
Stbg. 4 (—12). FrKn. und Gf. 1. K.Saum 4th.
— Bth. zw., roth. B. gefiedert ....
Stbg. 1-4. FrKn. 1, mit seitl. Gf. K.Saum
4th., mit 4 äusseren, kleineren NebenB.
(AussenK.). — Bth. grünlich. B. handf.
gelappt
2. FrKn. und Fr. meist frei (nicht
eingeschlossen).
a. Fr. trocken (SchhessFr.). K, meist mit 5 (4)
äusseren, kleineren NebenB. (AussenK.).
Fr.Boden trocken. Gf. seitenst. — BIB. gelb
oder weiss
Fr.Boden trocken. Gf. endst., nach dem Ver-
blühen vergrössert. — Gf. 2gliedrig, das
untere Glied (nach dem Abfallen des obe-
ren) als derbe, an der Spitze hakenf. ge-
krümmte Granne zurückbleibend .
Fr.Boden bei der Reife schwammig verdickt.
— Bth. braunroth. BIB. bis zur Fr.Reife
bleibend
Fr.Boden bei der Reife beerenartig-fleischig.
Gf. seitenst. — BIB. weiss. B. 3zählig zus.-
gesetzt
b. Fr. fleischig (SteinFr.), in beerenartigem
Fr.Stand. KB. ohne NebenB.
Meist stachehge Sträucher oder Stauden mit
3— Tzählig-zus.gesetzten B
ROSEEN.
Rosa.
SANGUISOR-
BEEN.
Agrimonia.
Poterium.
Sanguisorha.
Alchemilla.
POTEN-
TILLEEN.
Pote7ttilla.
Geuni.
Comarum.
Fragaria.
RUBEEN.
Rubus.
Rosaceen.
185
B. FrKn. mit 5 — mehr Samenanlagen.
Fr. meist kapselartig.
(Btli. klein, in rispigen oder doldentraubigen
Bth.Ständen.)
Diöcisch. FrKn. meist 3. — B. mehrfach zus.ge-
setzt, ohne NebenB
Bth. zw. FrKn. meist mehr als 5. — B. unter-
brochen-gefiedert, mit NebenB
ill. FrKn. i, oberständig., SteinFr. Bäume oder
Sträucher.
Steinfrucht fleischig, mit glatter oder rmiz-
liger Steinschale. — BIB. weiss, selten
röthlich
Steinfrucht fleischig, mit tief-grubiger Stein-
schale. — BIB. roth
SPIR^AGEEN.
A7^uncus.
Ulmaria.
AMYGDALEEN.
Prunus.
Persica.
Crataegus. Weissdorn.
C. Oxyacdntha L. (Mes^nlus Gaertn.) Dorniger Strauch mit
haiidf. 3— 5lai:)pigen B. Bth. weiss oder röthhch, in Dolden-
trauben. Fr, hellroth. Gf. und Steinkerne meist 2. — Aus
den B.Winkeln entspringen theils beblätterte (normale oder
in eine Spitze auslaufende) Zweige, ausserdem kurze Zweige
mit rudimentären B., welche zu einfachen, scharfen Dornen
erhärten. Von den 2 an der Basis derselben befindlichen
Knospen entwickelt sich meist nur die eine zu einem (neben
dem Dorn stehenden), oft ebenfalls zugespitzten Seitenzweig.
Mai. In Hecken und Gebüschen, gemein.
C. monögyna Jacq. (Mespilus Willd.) Verschieden durch die
tiefer getheilten, meist fiedersp. B., die dunkler rothen Fr.
und spätere Bth. Zeit. Gf. und Steinkern meist 1.
E.Mai, Jun. Wie vorige.
A n m. In Gärten cult. C. pyracantha Fers. (Feuerbusch).
Mespilus. Mispel.
M. germanica L. Kleiner Baum oder Strauch, mit länghch-
lanzettl. B. Btli. endsi, gross. BIB. weiss. Fr. braun.
Mai. In Gärten hin und wieder cult.
Cotoneäster. Steinmispel.
(Cotoneum Quittenbaum, und aster [als Endung] unächt.)
C. vulgaris Lindley. Strauch. B. rundlich-eif., ganzrandig,
oben kahl, unten weichfilzig. Bth. klein, zu 1 — 3 am Ende
186 Rosaceen.
kurzer, beblätterter Zweige. BIB. röthlich oder weiss. K. und
Bth.Stiele kahl oder etwas flaumig. Fr. nickend, roth.
Apr. Mai. An felsigen Abhängen im SchwarzwasserthaL
Lochbach bei ßurgdorf.
C. to'mentösa Lindley. Verschieden durch grössere, abgerundet-
stumpfe B., meist reich blüthigere Bth. Stände, filzig behaarte
K., längere, filzige Bth.Stiele und aufrechte Fr.
Mai, Jun. Wie vorige.
Amelänchier. Felsenmispel.
(Vom französ. Amelanche.)
A. vulgaris Mönch. (A7^onia rotundifolia Pers.) Strauch.
B. oval, gezähnelt, im jüngeren Zustand (zur Bth.Zeit) unten
weissfllzig, später kahl. Bth. in kurzen (anfangs dolden-
traubigen) Trauben am Ende diesjähriger, beblätterter
Sprosse. BIB. lang und schmal, weiss." Fr. bläulich-schwarz.
Mai An felsigen Abhängen, selten. Stockerensteinbruch,
Geristein, Thorberg, Burgdorf; Schwarzwasserthal.
Sörbus. Eberesche.
Ä aucwpdria L. (aucupium Vogelfang). (Pirus Gaertn.)
Vogelbeerbaum, Eberesche (Gürmsch). Baum mit un-
paarig gefiederten, in der Jugend behaarten B. Blättchen
scharf gesägt. Bth. in reichbth., ästigen Doldentrauben. BIB.
weiss. Fr. roth.
Mai, Jun. In lichten Wäldern, hin und wieder; häufig cult.
S. Aria Crantz. (Pirus Ehrh.) Mehlbeerbaum. Kleiner Baum
oder Strauch mit grossen, länglich-eif., gesägten, unten
weissfilzigen B. Fr. gelblich roth.
Mai, Jun. An waldigen Abhängen, Flussufern, nicht
selten. Bern an der Eri geh aide, Breragartenwald an der
Aare, Belpberg, Schwarzwasserthal u. a. O.
A n m. 8. scandica Fr. mit tiefer eingeschnittenen, beiderseits seicht
4 — ölappigen B., Ü. Aria X aucuparia (S. hybrida Koch) mit an der Basis-
gefiederten, oben fiedersp. B., an Strassen, in Anlagen liie und da cult.
Pirus.
P. communis L. Birnbaum. Krone mehr oder weniger pyra-
midenf. B.Stiel so lang oder etwas kürzer als die B.Fläche.
BIB. weiss. Gf. frei. Fr. nach der Basis verschmälert ; Fächer
(im Querschnitt) nach Aussen abgerundet, mit häutiger
Wandung.
E.Apr. Mai. In vielen Var. cult. Im gemässigten Europa
und W.Asien einheimisch.
Rosaceen. 187
P, Malus L. (Malus communis Lam.) Apfelbaum. Krone
ausgebreitet-ästig. B.Stiel ungefähr halb so lang als die B.-
Fläche. BIB. mehr oder weniger röthlich. Gf. an der Basis
verwachsen. Fr. an der Einfügungsstelle des Fr.Stiels ver-
tieft; Fächer (im Querschnitt) nach Aussen scharfl^antig,
mit derber Wandung.
Mai, A.Jun. In Wäldern, hin und wieder (mit herben
Fr. P. acerba 7)C., Holzapfel). In vielen Var. cuit. In Eu-
ropa und W.Asien einheimisch.
Cydönia. Quitte. (Name v. d. Stadt Kydon auf Kreta.)
C vulgaris Pers. (Pirus Cijdonia L.) Kleiner Baum. B. eif.,
ganzrandig, unten filzig. ' Bth. gross mit weissen oder röth-
lichen BIB. Fr. gelblich, kurzfilzig, apfel- oder birnf.
E.Mai, Jun. In Gärten und Anlagen hie und da cult.
Aus dem Orient stammend. Off. die Fr.
Anm. Als Zierpflanzen cult.: C. japonica Pers. Strauch mit rothen,
vor den B. erscheinenden Bth.
Rosa. Rose.
Vergl. zu näherem Studium der Arten und mannigfaltigen
Formen dieser schwierigen Gattung: Christ, Die Rosen der
Schweiz, 1873, und Gremli, Excursionsflora.
i. Gf frei. BIB. roth.
a. K.Zipfel ganz, nach dem Verblühen zusammenschhessend
und bleibend.
R. cinnamömea L. Zimmtrose. Zweige rothbraun, mit kurzen
und derben, gekrümmten, meist zu 2 au der Basis der B.
stehenden Stacheln. .Junge Triebe mit schwachen, geraden
Stacheln dicht besetzt. B. mit 5—7 einfach gesägten, unten
meist graugrünen und weichhaarigen B. NebenB. der nicht
blühenden Sprosse röhrig zusammenneigend, an den blü-
henden Zweigen breit und flach. BIB. lebhaft roth. Fr.Be-
hälter klein, kugelig, scharlachroth.
Jun. In Ufergebüschen der Aare, stellenweise häufig, be-
sonders längs des Belpberges und Belpmooses; Dalmazi bei
Bern, Wylerhölzchen, Reichenbach, Radelfingen, Aarberg.
An der Emme bei Burgdorf vereinzelt und selten.
R. alpina L. Stämme und ältere Zweige meist wehrlos. Junge
Sprosse mit borsthchen, seltener pfriemlichen Stacheln. B.
mit 7—11 doppelt gesägten Blättchen, mit vorwärts gerich-
teten, scharf gespitzten Zähnen. NebenB. drüsig-gewimpert,
von der Basis an divergirend. K.Zipfel so lang oder länger
als die BIB. BIB. gross, hellpurpurn. Fr.Behälter hellroth,
188 Rosaceen.
nickend, rundlich oder länglich, meist nach oben verschmä-
lert und mehr oder weniger flasclienförmig. — Bth.Stiele und
K. ganz oder th eil weise drüsig-borstig (R.pyrenaica Gouan.).
Jun. In Gebüschen an der Aare bei der Hunzikeiibrücke.
Diessbach, Längenberg, häufig im Schwarzwasserthal.
b. K.Zipfel fiederspaltig, nach dem Verblühen ausgebreitet oder
zurückgeschlagen, früher oder später abfällig.
M. tomentösa S^n. Ausgebreitet ästig. Stacheln stark, gerade
oder wenig gebogen. B. mit 5—7 hellgraugrünen, doppelt
gesägten, mehr oder weniger weichfilzigen Blättchen. Blatt-
stiel dicht graufllzig, oft mit Drüsen und kleinen Stacheln.
NebenB. behaart und drüsig-gewimpert. Bth. zu mehreren
gebüschelt, oder einzeln, von grossen, dicht graubehaarten,
drüsig gewimperten J3eckB. gestützt. Bth.Stiel verlängert.
BIB. blassroth oder fast weiss. Fr.Behälter aufrecht, oval
oder kugelig, meist gelblich-roth. — In mehreren Varietäten.
Jun. In Gebüschen, an Waldrändern, hin und wieder.
Bantiger, Gümligen, Belpberg, Thurnen, Gurtenthal, Ulmiz-
berg, Schupfen u. a. O.
R. rubiginösa L. Weinrose. Gedrungen-ästig, mit zahlreichen,
derben, an der Basis flachen, hakig gekrümmten Stacheln,
und meist mit stellenweise eingestreuten, dünnen, geraden
oder leicht gekrümmten Stachelchen. B. mit 5—7 rundhch-
ovalen, abstehend drüsig-gesägten, unten mit braunröthlichen
(^oder blassen) Drüsen dicht besetzten Blättchen, beim Zer-
reiben von apfel- oder weiiiartigem Geruch. Bth. klein,
kurzgestielt. K.Zipfel auf dem Rücken dicht drüsig. BIB.
lebhaft roth. Fr.Behälter rundlich-oval.
Jun. In Hecken und Gebüschen, selten. Burgdorf, Lyss.
R. tomentella Leman. Strauch mit abstehenden, hin- und her-
uebo^enen Aesten. Junge Zweige rothbraun. Stacheln gross,
breit 3eckig, hakig. B. mit 5—7 kleinen, rundlichen, doppelt
gezähnten, unten dicht behaarten und oft (auf den Rippen)
mit röthhchen Drüsen besetzten Blättchen. Bth.Stiele meist
kahl. K.Zipfel auf dem Rücken kahl, früh abfäUig. Bth.
klein. BIB. blassroth oder fast weiss. Fr.Behälter klein,
rundlich.
Jun. In Hecken und Gebüschen, selten. Thurnen.
R. canina L. (z. Theü.) Wilde Rose. {Hagrose.) Strauch
gross, mit bogenf. überhängenden Aesten. Stacheln breit,
hakig. B. mit 5 — 7 ovalen oder elliptischen, einfach oder
doppelt scharf-gesägten, kahlen, grünen Blättchen, die oberen
Zähne zusammenneigend. K.Zipfel früh abfallend. BIB. blass-
roth. Fr.Behälter rundlich, länglich oder flaschenförmig, spät-
]-eifend, scharlachroth. — Sehr veränderlich. Var. lutetiana
(R. canina var. vulgaris Godet). Blattstiel mit Stacheln
Rosaceen. 189
sonst kahl. Bth. Stiel kahl. Blättchen einfach gezähnt. — Var.
andegavensis Rapin (R. canina v. glandulosa Grenier).
Bth Stiel und Fr Behälter drüsenborstig. Blättchen gross,
breit-oval, nach unten und oben spitz zulaufend.
Jun. In Hecken, an Waldrändern, ziemüch häufig, bes.
Var. lutetiana.
R. dumetörum Thuill (R. canina va7\ collina Gaud. R.
collina Godet suppl.) Verschieden durch dicht graubehaarte
B.Stiele und breitere, meist stumpfe, breit gezähnte, unten
auf den Rippen oder auf der ganzen Fläche anhegend be-
haarte Blättchen.
Jun. In Hecken und Gebüschen, hin und wieder. Muri,
Kräyigen, Gümligenberg, Thurnen, Schupfen, Radelflngen.
R. coriifölia Fries. (R. canina var. tomentosa Gaud.) Strauch
gedrungen-ästig. Blattstiel filzig. Blättchen 5—7, von derber
Consistenz, gedrängt, länglich-oval, gegen die Basis ver-
schmälert, meist einfach gezähnt, unten von dicht anliegen-
den Haaren graufilzig. Bth.Stiele kurz, in den DeckB. ver-
borgen. K.Zipfel spät (erst nach der Färbung der Fr.Behälter)
abfallend. BIB. lebhaft roth. Gf. dicht wolhg.
Jun. Wie vorige. Thurnen.
2. Gf. in eine kahle Säule (von der Länge der Stbg.)
verwachsen. BIB. weiss.
R. arvensis Huds. Ausgebreitet-ästig, mit meist verlängerten,
liegenden Aesten. Stacheln derb, sichelf. Blättchen 5—7,
rundlich-eif., unten mattgrün. K.Zipfel fast ungetheilt, ab-
fällig. Bth. langgestielt, einzeln oder gehuschelt. Fr.Behälter
klein, fast kugelig. — Var. atrata Christ. Bth.Stiele und
junge Triebe dunkelviolett, blaubereift. Bth. doldentraubig-
gebüschelt.
Jun. Jul. An Wandrändern und Hecken, hin und wieder,
z. B. am Mettlenhölzli bei Muri, Bubenberg u. a. O. — Var.
atrata bei Thurnen.
Anm, In Gärten cult. : R. centifolia L., hundertblättrige R. (Off. die
BIB.) R. indica auct., alba L. u. a. ; ferner zahlreiche Varietäten und hy-
bride Formen.
Agrimönia. Odermenuig.
(aypo? Acker, [j.ovioL einsame Wohnung.)
A. Eupatöria L. (nach dem pontischen König Mithridates
Eupator). St. einfach oder wenig ästig. B. unterbrochen ge-
fiedert, mit grobgezähnten Blättchen, die oberen B. kleiner.
Bth. klein, gelb, in langen, endst., ährenf. Trauben. Fr.Be-
hälter länglich-kreiself., tief gefurcht, am oberen Rand mit
hakigen Borsten besetzt.
190 Rosaceen.
Jul.— Sept. An trockenen Stellen, an Wegen und Wald-
rändern, hin und wieder, z.B. Engehalde bei Bern u. a. O.
Poterium. Becherblume.
(TTOTTiptov Becher, von der Form des K.)
P. Sanguisörba L. (Sanguiso7^ba minor Scop. S. dictyo-
carpa Spach.) B. gefiedert, mit grobgezähnten Blättchen.
Bth. grün oder etwas röthlich, in endst., rundlichen (köpf-
ehenf.) Aehren; obere Bth. (derselben) weibl., mit pinselig-
vielth., purpurnen, selten weissen Narben; untere Bth,
männl., mit zahlreichen, herabhängenden Stbg., mittlere
Bth. oft zw. Fr.Behälter runzelig, mit stumpfen Kanten.
— 20 — 50 cm.
Mai— Jul. Auf trockenen Wiesen, an Wegen und Däm-
men, auf Schutt, gemein.
Sanguisörba. Wiesenknopf.
(Sanguis Blut, sorhere verschlucken, von der früheren An-
wendung als adstringirendes Mittel.)
S. officindlis L. St. aufrecht, ästig. B. gefiedert, mit gestielten,
länglichen, grobgezähnten Biättchen. Bth. in endst., dunkel-
rothen, rundlichen oder etwas länglichen Aehren. — ^j-2 — 1".
Jun. — Aug. Auf Sumpfwiesen, hin und wieder. Häufig
auf dem Belpmoos und M.Buchseemoos; am Abhang zwi-
schen Brunnadern und Elfenau u. a. O.
Alchemilla. Sinau.
(Von Alchemie, in welcher diese Pflanze eine Rolle spielte.)
A. vulgaris L, Frauenmantel, Thaumantel. W.Stock holzig,
in einer B.Rosette endigend. Bodenst.B. langgestielt, handf.
5— 91appig, mit gerundeten, am ganzen Umfang gesägten
Lappen, kahl oder weich behaart. Blühende St. seitenst.,
mit kurzgestielten B. und verwachsenen NebenB. derselben.
Bth. klein, grünlich, in end- und seitenst, gabeligen Bth.-
Ständen. Stbg. meist 4.
Mai— Aug. Auf feuchten Wiesen, an Bächen, gemein.
A. arvensis Scop. St. ausgebreitet ästig. B. fächerf.-Slappig,
mit eingeschnittenen Lappen. Bth. sehr klein, in dichten,
sitzenden Knäueln. Stbg. meist 1. ©
Mai— Aug. Auf Aeckern, besonders auf Sandboden, hin
und wieder. Köniz, Wabern, Muri, M.Buchsee u. a. O.
Rosaceen. 191
Potentilla. Fingerkraut.
(Potentia Macht, wegen der angebl. ausgez. Heilkräfte.)
i. BIB. 5, gelb,
P. anserina L. St. gestaucht, mit kriechenden Ausläufern. B.
vielpaarig unterbrochen-gefiedert, mit scharf gesägten Blätt-
chen, unten silberweiss behaart, oben grün oder mehr oder
weniger weisslich.
Mai — Sept. An feuchten Orten, besonders an Wegen und
Gräben, gemein.
P. reptans L. St. gestaucht, mit kriechenden, an den Knoten
wurzelnden, meist einfachen Ausläufern. B. handf.-5zählig,
meist langgestielt, mit längUch verkehrt-eif. Blättchen. NebenB.
ungetheilt oder 2— 3sp. Bth. gross, langgestielt.
Jun. — Aug. Wie vorige.
P verna L. Ausgebreitet ästig. Zweige liegend oder aufstre-
bend, nebst den B.Stielen von einfachen Haaren mehr oder
weniger anhegend- (oder abstehend-) behaart. Untere B. 5—
7zählig. Blättchen meist länglich verkehrt-eif., gezähnt. Untere
NebenB. lanzettlineal. BIB. goldgelb. — Var. in Behaarung
und ß.Form. Blättchen oft keilf., nur am gestutzten Ende
gezähnt.
E.März~Mai. Auf trockenen Rasenplätzen, an sonnigen
Abhängen, an Wegen und Waldrändern, stellenweise häufig,
z. B. an der Mauer der Kleinschanzenpromenade, Dalmazi,
Brunnadern, an der Tiefenaustrasse, Wylerfeld, Gurtenthal.
jR argentea L. St. aufstrebend, ästig, meist graufllzig. B. handf.-
Szählig, mit fiedersp., an der Basis keilf.-ganzrandigen, unten
weissfilzigen, am Rande etwas eingerollten Blättchen. Bth.
klein, hellgelb.
Jun. Jul. An trockenen, steinigen Orten, vereinzelt. Wyler-
feld bei Bern ; zwischen der Papiermühle und Ittigen; Belp,
Burgdorf, Lobsigen, Radelfingen.
2. BIB. 4, gelb.
P. TornienUlla Sibth. (P süvestris Neck. Tortnentüla erecta
L.) (Name von toy^men, Leibschmerz.) W.Stock knollig. St.
aufsteigend, gabelästig. St.B. sitzend, Szählig, mit länghchen,
grobgesägten, an der Basis keilf.-ganzrandigen Blättchen.
NebenB. blattartig, handf. 3— Ölappig. Bth. klein.
E.Mai — Herbst. In lichten Wäldern, auf Torfmooren, ge-
mein. Off. der W.Stock.
Anm. Von hybriden Zwischen formen sind im Gebiete beobachtet: P.
reptans X TornienUlla (P. ascendens Gremli, P. nemoralis, procum-
hens et mixta auct helv.J und P. argentea X verna (P. Güntheri Pohl.).
192 Rosaceen.
3. BW. 5, loeiss.
P. Fragaridstrum Ehrh. (P. sterüis Garcke. Fragaria sie-
iHlis L.) W.Stock holzig, ästig, B.Rosetten und fädliche^
1— 2bth. Bth.St. treibend. B. Szählig. BIB. Idein, in der ge-
öffneten Bth. einander nicht berührend. — Mit Ausläufern.
— Zottig behaart.
März (oft schon Febr.) —Mai. An Hecken und Wald-
rändern, gemein.
Anm. P. recta L. St. aufrecht. Bth. gross, hellgelb, in endst., dolden-
traubigem Bth.Stand. Cult. und hie und da verwildert.
O^um. Nelkenwurz.
G. urbdnwm L. Nelkenwurz. St. gabelästig, aufrecht. Untere
B. gefiedert, obere meist Szähhg, mit grossen NebenB. Bth.
klein, aufrecht. BIB. gelb. FrK. zurückgebogen. Fr.Köpfchen
sitzend. Oberes Glied des Gf. viel kürzer als das untere.
Jun, — Aug. In Hecken und lichten Wäldern, häufig. Off.
der W.Stock (Rad. Caryophyllatae).
G. rivdle L. St. aus kriechendem W.Stock aufrecht. Untere Bv
gefiedert, mit grossem Endblättchen, obere meist 3sp. Bth.
glockenf., mit aufrechtem, braunrothem K. und röthlich-
gelben, nach oben stark verbreiterten BIB. Bth.Stiele herab-
gekrümmt, nach dem Verblühen aufgerichtet. Fr.Köpfchen
gestielt (über den Grund des K. emporgehoben). Glieder des
Gf. von ungefähr gleicher Länge.
Mai, Jun. Auf feuchtem Boden, an Gräben und Bächen^
gemein.
Anm. Eine hybride Zwischenform (G. urbanum X t'ivale) am Stadt-
bach bei Holligen.
Cömarum. Siebenfingerkraut.
(x,6[Aapov, Fr. von Arbutus Unedo.)
C. palüstre L. St. aus kriechendem W.Stock aufsteigend. B.
gefiedert, die unteren mit 5—7, die oberen mit 3 länglichen,,
scharf gesägten Blättchen. Blh. an St. und Zweigen endst.
K., BIB., Stbf. und Gf. rothbraun. BIB. kürzer als der K.
— 20 -50cm.
Jun. Jul. In Sümpfen, hin und wieder. Häufig im Löhr-
moos bei Bern; Torfmoor bei Ober-Muhleren, Meyenmoos
bei Burgdorf, Heiterenmoos im Forst, Lobsigensee.
Fragaria. Erdbeere. (Fragum Erdbeere.)
F, vesca L. Waldei^dbeere. Ausläufer treibend. B. Szählig.
Bth.Stiele (wenigstens die seitlichen) angedrückt behaart.
Rosaceen. 193
Bth. zw. Stbg. kürzer oder kaum länger als das Köpfchen
der FrKn. FrK. abstehend oder zurückgeschlagen. Fr. zahl-
reich, sehr klein, auf vergrössertem, bei der R.eife rothem
Fr.Boden. —10— 15cm.
Mai, Jun. In lichten Wäldern, besonders Waldschlägen,
gemein. In mehreren Var. cult.
F. eldtior Ehrh. (F. moschata Duchesne.) Grösser. Haare
der Bth. Stiele wagrecht abstehend. Bth. grösser als bei
voriger Spec, unvollkommen diöcisch. Stbg. der sterilen
Blüthen doppelt so lang als das FrKn.Köpfchen. — 20— SOcm.
Mai, Jun. In Wäldern, selten. Unweit Felsenau bei Bern,
Löhrmoos, Sommerhauswald bei Burgdorf. Auch cult.
Anm. In Gärten cult. : F.grandiflora Ehrh., Ananaserdbeere, u.a. Spec.
Bubus.
I. Strauchartig. B. 3—7zähUg. NebenB. der Basis des
B.Stiels angeioachsen.
K. Idaeus L. (Name vom Berge Ida auf Kreta). Himbeere.
St. aufrecht, ästig, mit schwachen, borstenartigen Stacheln.
B. gefiedert, mit 3—7, unten weissfilzigen Blättchen. BIB.
aufrecht, kürzer als der K. Fr. filzig, roth. — Var. mit gelb-
lichen Fr. und mit kahlen B.
E.Mai— Jul. In lichten Wäldern und Gebüschen, hin und
wieder. In mehreren Var. cult. Off. die Fr.
R. fruticösus Koch. Brombeere. St. ausgebreitet ästig, stachelig.
ß. meist 3— özählig. BIB. weiss oder roth, meist länger als
der K. Fr. bei der Reife schwarz, selten braunroth, glän-
zend, unbereift. — Sehr veränderlich. Jahrestriebe aufrecht,
kletternd oder bogeuf. niedergekrümmt (und zuweilen ein-
wurzelnd), cylindrisch oder kantig, mit ebenen oder ver-
tieften Flächen, mehr oder • weniger mit scharfen Stacheln
besetzt, überdies kahl oder verschiedenartig behaart. Grosse
Mannigfaltigkeit bieten die B. in der Grösse, Form vmd Be-
haarung der (sitzenden oder gestielten) Blättchen. — Bth. in
Trauben oder Rispen, weiss oder röthlich, mit breiteren oder
schmäleren BIB.
Nach neuerer Aulfassung ist R. fruticösus L. nicht als
einfache Species, sondern als Gruppe von zahlreichen, nah
verwandten Arten aufzufassen, deren Abgrenzung z. Theil
noch nicht genügend festgestellt ist. Vergi. zu eingehenderem
Studium: C. v. Fischer- Oust er, Rubi bernenses, Mitth. der
bern. naturf. Gesellschaft, 1867, und die neueren Arbeiten
von Favrat, Focke, Gremli u. a.
Zu den auffallendsten Formen gehören :
13
194 Rosaceen!.
a. R. suberectus Anderson. Jahrestriebe aufrecht-überhän-
gend, rundlich oder stumpf kantig, mit kleiuen, geraden,
oft braunrothen Stacheln. B. 3— 7zälilig, beiderseits grün.
Bth. in kurzen, oft beblätterten Trauben oder traubenf.
Rispen. BIB. verkehrt-eif., weiss. Reife Fr. braunroth.
b. R. glandulosus Bell. (R. Bellardii Weihe et Nees.)
Jahres triebe niedergestreckt, nebst den Rispen mit Stachel-
borsten und Drüsen dicht besetzt. B meist Szählig, beider-
seits grün. Bth. in kurzen, abstehend ästigen Rispen.
BIB. schmal, weiss.
c. R. discolor Weihe et Nees. Jahrestriebe kletternd oder
überhängend, mit starken Stacheln. B meist özähüg, oben
grün, unten mehr oder weniger weissfilzig. Bth. in breiten,
mehr oder weniger reichbth. Rispen mit oft doldentrau-
bigen Zweigen. BiB. rundlich-oval, rosenroth.
d. R. tomentosus Borkhausen. Jahrestriebe gefurcht. B. 3-
oder özählig. Blättchen länglich, mit keilf. Basis, meist
beiderseits graufilzig. Bth. klein, in langer, schmaler
Rispe. BIB. etwas gelblich-weiss.
Ausserdem kommen auch häufig hybride Zwischen-
formen vor.
Jun.— Aug. In Wäldern, Gebüschen und Hecken, gemein;
a und b vorherrschend an schattigen und etwas feuchten
Orten, c meist auf Waldschlägen und in Hecken, d an
trockenen, steinigen Orten hin und wieder : Gurten, Solrüti-
w^ald bei Köriiz, Längenberg u. a. O. — Off. die Fr.
R. caesius L. Blaue Brombeere. (Taubenkropf.) Jahrestriebe
liegend, bläulich bereift, mit schwachen Stacheln. B. meist
Szählig, mit eingeschnitten gelappten oder ungleich gezähnten
Blättchen, die seitlichen fast sitzend. FrK. anfangs anliegend.
Fr.Stand aus (meist wenigen ungleichen) glanzlosen, blau-
bereiften Früchtchen bestehend. In melu-eren Var.
E.Mai— Herbst. In Hecken, an steinigen Orten, Fluss-
ufern, häufig.
2. St. krautig, aus holzigem W.Stock. B. Szählig.
NebenB. frei.
R. saxdtilis L. Blühende St. aufrecht. B. langgestielt. Bth.
klein, in armbth. Doldentrauben. BIB. länglich, aufrecht,
weiss. Fr. glänzend roth, zu wenigen vereinigt (oder ein-
zeln). — 15- 30cm.
Mai, Jun. In Wäldern, hin und wieder. Bremgartenwald
bei der Eimatt und beim Glasbrunnen. Engewald zwischen
Zehendermätteli und Reichenbach. Bodenacker bei Bern,
Schermenwald und Wylerhölzchen bei Bern, Weissenstein
bei Maykirch, Burgdorf, Riggisberg u. a. O.
Rosaceen. 195
Arüncus. (aruncus Ziegenbart, vom Bth.Stand.)
A. süvestris Kosteletzky. (Spiraea Aruncus L.) B. gross,
mehrfach fiederig zusammengesetzt. Bth. klein, gelblich-
weiss, in ausgebreitet ästiger Rispe mit ährenf. Aesten.
Männl. Pflanze mit breiterer, dichtbth. Rispe. — 1 — 2™.
E.Jun. Jul. An waldigen Abhängen, in Schluchten, häufig.
Ulniäria. (Name von der Form der Fiederblättchen.)
U. pentapetala GiUbert. (Spiraea Ulmaria L.) (Bocksbart.)
B. unterbrochen gefiedert, mit grösserem, meist Slappigem
Endblättchen. Bth. in zusammerigesetzt-doldentraubigem
Bth.Stand, in welchem die unteren Aeste die oberen weit
überragen (Spirre). Fr. kahl, gewunden. — Var. mit unten
grünen oder weissfllzigen B. — 7^— ^V^"''
Jul. Aug. Auf Sumpfwiesen, an Gräben und Ufern, häufig.
A n m. U. Filipendula A. Br. früher (selten) auf dem Belpmoos, scheint
daselbst verscliwiinden za sein.
Ans der Gatt. Spiraea (meist Sträucher mit einfachen B.) in Anlagen
häufig cnlt. : S. ulmifolia Scop. (Aestchen kantig gestreift. B. eif., ungleich
gesägt, am G-runde nanzrandig. Bth. weiss, in endst., fast halbkugeligen Dolden-
trauben), aus Oesterreich stammend. — >S^. opulifolia L. (B. olappig. Bth.
in reichbth. Doldentrauben. Fr. aufgeblasen), aus Nord- Amerika. — Sp. salici-
folia L. (B. lanzettl., gesägt. Bth. röthl., in endst. Kispen), aus O.Europa u.
Sibirien. — Sp. alba Dur. (von voriger verschied n dureli weisse, mehr ab-
stehende Bth. und grössere Bth. Stände), aus N.Amerika — u. a. Spec.
In Gärten auch Kerria japonica DO. (Bth. gelb, meist gefüllt) u. a.
Prunus.
i. Fr. kahl. — Bth. gestielt.
a. Bth. zu 1—3, vor den B. erscheinend. B. in der Knospen-
lage eingerollt. Fr. mit bläulichem oder weisslichem (ab-
wischbarem) Reif.
P, spinösa L. Schwarzdorn. Schlehe. Aestlger, dorniger
Strauch. Bth. meist einzeln (aus jeder Knospe). Bth. Knospen
einzeln oder zu 2—3 im Winkel der vorjährigen LaubB.,
oft je 1 Bth. zu beiden Seiten eines Laubtriebes. Bth.Stiele
kurz, kahl. BIB. weiss. Fr. kugehg, aufrecht, schwarz, mit
blauem Reif.
Apr. A.Mai. In Hecken, an Waldrändern, häufig. Off',
die Bth.
P.insititia L. (insititius eingepfropft, aus dem Auslande ein-
geführt). Pflaumenbaum. Kleiner Baum. Junge Aeste fein-
filzig. Bth. meist zu 2 (aus jeder Knospe). BIB. rundlich,
weiss. Fr. rundUch, nickend, bei der Reife grün, gelbUch,
röthfich oder schwarz-violett, mit blauem Reif.
196 Rosaceen.
Apr. Mai. In vielen Var. cult. : Pflaume, Reine-Glaude
(Verdache), Mirabelle u. a. — Aus S.Enropa und dem Orient
stammend.
P. domestica L. Zicetsehenbaum. Verschieden durch längliche
Fr., verlängerte, grünhch-weisse BIB., kahle Zweige und
spätere Bth.Zeit. — Fr. meist blauschwarz.
Mai. In mehreren Var. cult. Aus dem Orient stammend.
b. Bth. doldig, vor oder mit den B. erscheinend. B. in der
Küospenlage einfach zus.gefaltet. Fr. kahl, unbereift.
P. avium L. Kirschbaum. Süsse Kh^sche. B. etwas runzelig,
unten behaart, am oberen Ende des B Stiels meist 2 Drüsen.
Bth.Stände an der Basis ohne LaubB. Fr. schwarz oder
roth, in verschiedenen Nuancen.
Apr. A.Mai. In Wäldern und Gebüschen, hin und wieder.
In vielen Var. cult.
P. Cerasus L. Saure Kirsche. B. flach, kahl, glänzend. B.-
Stiel drüsenlos. Bth.Stand an der Basis beblättert. Fr. roth
oder schwarzroth, sauer. — Mit Ausläufern.
Apr. Mai. In mehreren Var. cult. (Zahmkirsche, Weich-
sel.) Aus dem Orient stammend. Hin und wieder verwildert.
— Off. die Fr. der schwarzen Var.
c. Bth. in Trauben oder Doldentrauben, nach den B. erscheinend,
B. in der Knospenlage einfach zusammengefaltet.
P. Pddus L. Ahlkirsche. Traubenhirsche. Kleiner Baum oder
Strauch. B. elliptisch, zugespitzt, kleingesägt. Bth. in reichbth.,
zuletzt hängenden, an der Basis beblätterten Trauben. Fr.
rund, schwarz. Stein runzelig.
E.Apr. Mai. In lichten Wäldern, an Waldrändern, liin
und wieder.
P. Mdhaleb L. (arabischer Name). Steinkirsche, Weichsel-
holz. Strauch oder kleiner Baum. B. rundhch-eif., stumpf-
gesägt. Bth. in Doldentrauben. Fr. rundlich, schwarz. Stein
glatt"
Mai. In Anlagen und Hecken liie und da cult. Holligen,
Felsenau und Elfenau bei Bern, Aarberg.
2. Fr. kurzsammetig-behaart. — Bth. fast sitzend, zu 1—2.
P. Armeniaca L. Aprikosenbaum. (Barillen.) Kleiner Baum.
B. eif., kahl. BIB. weiss oder aussen röthlich. Fr. gelb oder
röthlich.
März, Apr. In Gärten, meist an Spalieren cult. Aus Asien
stammend.
Papüionaceen. 197
Persica. Pfirsich.
P. vulgaris Miller. (Amygdalus Persica L.) Kleiner Baum
mit lanzettlichen, scharf gesägten B. BIB. roth. Fr. sammetig
behaart, selten kahl.
März, April. In Gärten, meist an Spalieren, in vielen
Var, cult. Aus Asien stammend. Off. die Bth.
ORD. XXVI. LEGUMINOSAE.
Farn. 71. Papilionaceen.
Bth. zw., zygomorph. K. rölirig, 5sp. oder 2hppig. BlKr.
schmetterlingsf., das hintere BIB. grösser, meist aufgerichtet
(Fahne), 2 seitliche (Flügel) gleich, die 2 vorderen kielf. zu-
sammenneigend, mehr oder minder zusammenhängend (Kiel
oder Schiffchen), die Stbg. und den FrKn. einschliessend. Stbg.
lU, in eine Röhre verwachsen, oben frei, oder 9 verwachsen
und 1 frei (selten alle frei). FrKn. einfach, mit 1 Gf. Fr. meist
eine längliche, 1 fächerige und mehrsamige, in 2 Klappen auf-
springende Kapsel (Hülse), seltener durch unächte Scheide-
wände mehrfächerig, quer in 1 sämige Glieder zerfallend, oder
1 sämige SchhessFr. Samen meist eiweisslos oder mit spärlichem
Eiweiss. Embryo meist gekrümmt, mit dicken Gotyledonen. —
Kräuter, Sträucher (oder Bäume) mit traubigen Bth.Ständen
und meist gefiederten oder 3zähhg zusammengesetzten B. Meist
mit NebenB.
3000 (nach anderer Angabe über 5000) Spee. fast über die ganze Erde verbreitet.
L Fr. einfächerig oder durch Einfaitung (längs-) |
2fächerig. KeimB. beim Keimen zu oberirdischen, |
grünen B. entwici(elt. — B. Szählig zusammen- 1
gesetzt, unpaarig gefiedert oder ungetheilt. | LOTEEN.
A. Stbg. sämmtUch verivachsen.
i. K.Saum deutlich 2lippig.
Gf. lang, spiralig eingerollt. Narbe kopfig,
endst. — B. meist Szählig
Gf. gekrümmt, mit schiefer (meist einwärts
geneigter) Narbe. — B. ungetheilt . . .
2. K.Saum nicht (oder undeutlich) 2lippig,
K. nach dem Verblühen offen. — B. Szählig
(oder zum Theil einfach)
K. aufgeblasen, mit kurzgezähnter Mündung,
die Fr. einschliessend. — B. gefiedert . .
Sarothamnus.
Genista.
Ononis.
Anthyllis.
198
Papüionaceen.
B. 9 Stbg. verwachsen, 1 frei.
i. B. Szählig zusammengesetzt.
a. Kiel stumpf (ohne schnabelai^tige Ver-
längerung.)
Stbf.Röhre frei. BlKr. abfallend. Fr. spiralig
gewunden (oder sichel- oder nierenf. ge-
krümmt)
Stbf.Röhre frei. BlKr. abfallend. Fr. rundlich-
oval, nicht (oder unvollkommen) aufsprin-
gend. — Bth. in langen, lockeren Trauben
Stbf.Röhre mehr oder weniger mit den BIB.
verwachsen. BlKr. vertrocknend, bleibend.
Fr. länglich oder rundlich, dünnschalig,
oft nicht (oder unregelmässig) aufsprin-
gend. — Bth.Stand meist koplf. oder ährenf.
b. Kiel geschnäbelt (mit aufsteigender
Spitze).
Fr. lineal, ungeflügelt. — Bth.Stand doldig .
Fr. mit 4 flügelartigen Längsleisten. Gf. nach
oben verdickt. — Bth. einzeln ....
2. B. gefiedert.
Fr. Ifächerig. — Baum mit paarigen Stacheln
Fr. durch die eingeschlagene Rückennaht
mehr oder weniger vollständig 2 fächerig.
— Kräuter
II. Fr. durch Querwände in einsamige Glieder ge-
theilt, oder einsamige SchliessFr. — B. unpaarig
gefiedert.
1. Bth. in 2—mehrbth. Dolden.
Fr. stielrund oder 4kantig, zwischen den Sa-
men eingeschnürt
Fr. zusammengedrückt, buchtig ausgeschnitten
(Gheder halbmondf. gekrümmt). — Bth.
goldgelb
2. Bth. in reichbth. Trauben.
Fr. Igliedrig, grubig-netzig, nicht aufspringend
III. Fr. einfächerig, 2klappig. KeimB. nicht über
den Boden vortretend. — B. paarig gefiedert,
in eine Ranke oder Spitze auslaufend.
i. Stbf.Röhre schief abgeschnitten.
Fr. zusammengedrückt, ohne Querwände. Sa-
men meist kugehg. — St. schlingend. B.
Medicago.
Melilotus.
Trifolium.
Lotus.
Tetragonolobus
Robinia.
Astragalus.
HEDYSAREEN
Coronilla.
Hippocrepis.
Onobrychis.
VICIEEN.
Papüionaceen.
199
2— vielpaarig, mit einfacher oder verzweig-
ter Ranke
Fr. gedunsen, mit schwammigen Querwänden.
Samen länghch. — St. aufrecht. B.Spindel
in eine kurze Spitze auslaufend ....
2. Stbf.Rölire gerade (oder fast gerade)
abgeschnitten.
Gf. auf der Vorderseite rinnig, hinten gekielt.
— B. mit verzweigten Ranken. NebenB.
grösser als die Blättchen
Gf. flach. — B. 1— mehrpaarig, mit Ranke
oder kurzer Spitze
IV. Fr. einfächerig oder mit schwammigen Quer-
wänden, 2klappig. — Schlingpflanzen mit 3-
zählig zus.gesetzten B.
Gf. mit den Stbg. und dem Kiel schraubenf.
gedreht
Vicia.
Faha.
Plsum.
Lathyrus.
PHASEOLEEN
Phaseolus.
Sarothämnus. Besenstrauch. Pfriemenstrauch,
(aapo? Besen, ^^ay.vo; Strauch.)
S. sco][)drius Koch. (S. vulgaris Wimmer.) Strauch mit auf-
rechten, kantigen Aesten.' B. meist Szähhg (z. Theil einfach).
Bth. gross, goldgelb. Fr. flach zusammengedrückt, gewim-
pert, zuletzt schwarz. — 1—2'".
Mai, Jun. In lichten Waldungen. Dählhölzli bei Bern,
am steilen Absturz gegenüber Wabern. Ostermundigenberg,
Frienisberghöhe, Schupfen, Aarberg. (Ursprünglich ange-
pflanzt.)
Genista. Ginster.
i. St. und Aeste ungefUcgelt.
G. tinctöria L. Färbeginster (Farbkraiit). Aeste aufrecht,
dornenlos. B. lanzettlich oder eUiptisch, am Rande fein ge-
wimpert. BlKr. gelb, Flügel und Kiel zuletzt herabgebogen.
Fr. länglich. Aeste, Bth. und Fr. kahl oder fast kahl.
E.Jun. Jul. In lichten Wäldern, an Waldrändern, stellen-
weise ziemlich häufig. Könizbergwald am Waldrand bei
Holligen und oberhalb Landorf u. a. O. Bremgartenwald
unweit Bethlehem, NiederUndachwald, Waldrand zwischen
Hirzenfeld und Reichenbach, ZoUikofen, Mannenberg ob ,
Ittigen, Maykirch, Grauholz, Krauchthal, Burgdorf.
G. germanica L. St. ästig, von kurzen, spitzen Aestchen dor-
nig. B. eilanzetthch. Bth. an verlängerten, wehrlosen Zwei-
gen. BlKr. gelb, Kiel vorgestreckt, länger als die Flügel. Fr.
200 Papüio7iaceen.
länglich-oval oder fast rauteüf., geschnäbelt. Jüngere Aeste,
B., K. und Fr. abstehend behaart.
Jun. Jul. In sandigen Wäldern, an Waldrändern, selten.
Krauchthal. An der Strasse zwischen Hindelbank und Kirch-
berg und im Nassiwald bei Lyssach.
2. St. und Aeste geflügelt.
G. sagittdlis L. (Cytisus Koch.) St. liegend, mit aufsteigenden,
breitgeflügelten (2-, 3- und mehrflügeligen) Zweigen. B.
sitzend, länghch-ellip tisch. Bth. in eiidst., kurzen Trauben.
BlKr. gelb.
Jun. A.Jul. Auf trockenen Hügeln, an Waldrändern, hin
und wieder. Zwischen Wangen und Neueneck stellenweise
häufig; Stiftwald bei N.Scherli; Gurten, Längenberg bei
Kühlewyl und Englisberg; Rüeggisbergegg ; zwischen Ober-
iDurg und Krauchthal; Kühweid bei Burgdorf; häufig am
Waldrand an der Strasse zwischen Hindelbank und Kirchberg.
Anm. In Gärten cult. Cytisus Laburnum L., Goldregen, n. a. Spec.
Onöiiis. Hauhechel, (ovo; Esel.)
0. spinösa L. St. aufrecht oder aufstrebend, ästig, von kurzen,
scharf zugespitzten Zweigen dornig, kahl oder mit 1—2
Haarstreifen. Blättchen länghch-eif. BlKr. roth (selten weiss).
K. kürzer als die Fr. — Mehr oder weniger drüsig behaart.
E.Jun. — Sept. Auf Aeckern, an Wegen und steinigen Ab-
hängen, gemein. Off. die W.
0, repens L. (0. iwocurrens Wallroth.) Verschieden durch
die am Grunde liegenden, unterirdische Ausläufer bildenden,
meist ringsum abstehend behaarten St. mit wenigen oder
fehlenden Dornen, die grösseren, breiteren Blättchen, und
die nach dem Verblühen vergrösserten, die Frucht über-
ragenden K.Zipfel. — BlKr. meist grösser und heller.
E.Jun.— Aug. Wie vorige.
Anthyllis. Wundklee, (av,So: Blume.j
A. Vulnerdria L. B. gefiedert mit grösserem Endblättchen,
die unteren mit kleinen (oder fehlenden) Seitenblättchen.
Bth. in endst., köpfchenartig gedrängten Bth.Ständen mit
handf.-geth. HüUB. K. blass, mehr oder weniger behaart.
BlKr. gelb.
Mai, Jun. (einzeln bis Herbst). Auf trockenen Wiesen,
an Böschungen und sonnigen Abhängen, gemein.
Medicägo. Schneckenklee.
(;j//lSi/-6: aus Medien stammend.)
M. sativa L. Luzerne. St. aufrecht. Blättchen länglich ver-
kehrt-eif., stachelspitzig gezähnelt, die oberen schmäler. Bth.
Papüionaceen. 201
in kurzen, seitenständ. Trauben. BlKr. heller oder dunkler
violett. Btb.Stielchen so lang oder kürzer als die K.Röhre.
Fr. schraubenf. gewunden, mit 2—3 Windungen.
E.Jun. — Sept. Auf Wiesen häufig cult., zuweilen ver-
wildert. Aus W.Asien stammend.
M. f'alcdta L. Verschieden durch den ausgebreitet ästigen St.,
die gedrängteren Bth. mit hellgelber BlKr. und die nur
V2— 1 Windung beschreibende, sichelt'. Frucht. — Bildet mit
der vorigen Art hybride Zwischenformen mit gelbl.-grünen
oder violett-grünen Bth. Dahin gehört M. media Fers.
Jun — Aug. An trockenen, steinigen Stellen, selten. Liebe-
feld bei Bern, Wichtrach; Aarberg; Schüpfeji, Schönbühl,
Burgdorf.
M. lupvMna L. Hopfenklee. St. aufsteigend. B. mit breitver-
kehrt-eif. Blättchen. Bth. sehr klein, gelb, kurzgestielt, in
dichten eif. Köpfchen. Fr. nierenf., Isamig. © und (D
Mai— Sept. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
Melilötus. Steinklee.
(j7£A'. Honig, AcoTo; Lotus, Name verschied. Pflanzen bei den
Griechen.)
M, albus Desr. St. aufrecht, ästig. Untere B. mit verkehr t-eif.,
gezähnten, die oberen mit lanzettlichen Blättchen. BlKr.
weiss, Flügel so lang als der Kiel. Fr. netzig-runzelig. —
1/2-11/2- (?)
E.Jun. - Sept. An steinigen Orten, im Kies der Flussufer,
ziemlich häufig, Bern bei der Felsenau, Tiefenaubrücke. An
der Aare, Emme, Sense u. a. O.
M. offiemdlis Desr. (M. arvensis Wallroth.) St. meist lie-
gend oder aufsteigend, ausgebreiLet-ästig. B. mit verkehrt-eif.
oder länglich-elliptischen, spitz gezähnelten Blättchen. BlKr.
gelb. Flügel länger als der Kiel. Fr. stumpf, mit kurzer
Stachelspitze, querrunzelig mit wenigen Anastomosen, kahl,
braun. — Vs— 1"\ ®
E.Jun.— Sept. An Wegen und kiesigen Orten, auf Schutt,
stellenweise häufig. Off. (von dieser und der folgenden
Spec.) : die blühenden Zweige.
M. altissimus Thuillier. (M. macrorrhizus Koch.) St. auf-
recht, ästig. Obere B. mit länglichen, meist stachelspitzig-
gesägten Blättchen. BlKr. gelb. Flügel ungefähr so lang als
der Kiel. Fr. zugespitzt, netzig-runzehg, behaart, bei der
Reife schw^arz. — 72—172™- ®
E.Jun.— Sept. An etwas feuchten Orten, an Gräben,
Ufern, hin und wieder, z. B. Belpmoos.
202 Papüionaceen.
Trifolium. Klee.
A. Bth. roth oder weiss.
i. Bth. sitzend (oder fast sitzend).
a. Bth.Stände an aufrechten, beblätterten St. oder Zweigen.
f Bth. Stand rundlich-eif. — Ausdauernde Arten.
2\ "pratense L. Wiesenklee, Rothklee. Blühende St. (aus ge-
stauchter Hauptaxe) seitlich, aufrecht oder aufstrebend. B.
mit eif. oder elliptischen, ganzrandigen oder fast ganzrandigen
Blättchen. Der freie Theil der NebenB. 3eckig-eif., in eine
Granne auslaufend. Bth.Stände meist zu 2, an der Basis
durch die obersten B. umhüllt. K.Röhre behaart. BlKr. pur-
purn (selten blassroth oder weiss).
Mai- Herbst. Auf Wiesen cult. Ausserdem vereinzelt auf
Aeckern, an Wegen u. s. w. — Die cult. Form grösser.
T. medium L. Blühende St. aufsteigend. Blättchen längUch-
elliptisch, der freie Theil der NebenB. lanzettlich. Bth.Stände
meist einzeln (oder mit einem kleineren seitensländigen),
ohne Hülle (von dem obersten B. etwas entfernt). K.Röhre
kahl. BlKr. liellroth.
E.Jun. — Aug. An Wegen und Waldrändern, in Uferge-
büschen, stellenweise häufig.
tt Bth.Stände länglich-eif. oder walzenf. — Einjährige Arten.
T. incarndtum L. Inkarnatklee. St. aufrecht, weichhaarig.
Blättchen rundlich verkehrl-eif. Bth.Stand zuletzt sehr ver-
längert. K. langhaarig, Zähne ptViemlich zugespitzt, kürzer
als die dunkel- oder hellrothe BlKr. — 30 — 50cm. ©
E.Mai— Jul. (und bis Herbst). Selten cult. (aus S.Europa
stammend); hin und wieder (vorübergehend) auf neu an-
gesäeten Grasplätzen.
T. arvense L. St. ausgebreitet-ästig, behaart. Blättchen schmal.
K.Zähne borstenf., dicht abstehend behaart, die anfangs
weisse, dann blassröthliche BlKr, weit überragend. — 10 —
30cm. 0
Jul- Sept. Auf mageren Wiesen, an Wegen, auf Aeckern
nach der Ernte, hin und wieder, z B. zwischen Elfenau
und Boden acker, Zollikofen, Laubberg bei M.Buchsee, Ban-
tiger, Burgdorf u. a. O.
b. Bth.Stände auf blattlosen, aus kriechendem St.
aufstellt enden Aesten.
T. fragiferum L Bth.Stände langgestielt, klein, an der Basis
mit vielth. Hülle. Kelche nach dem Verblühen kugelig auf-
geblasen, Tietzig-aderig, zu einem kugeligen Köpfehen dicht
zusammenschUessend. BlKr. fleischroth.
Papüionaceen. 203
Jun.— Sept. Auf Sumpfwiesen, an Gräben und Wegen,
stellenweise häufig. Seihofen- und Belpmoos, M.Buchsee-
moos, Burgdorf u. a. O.
2. Bth. gestielt.
T. montdnufn L. St. unentwickelt (gestaucht). Blühende Zweige
aufsteigend, filzig behaart. Blättchen elliptisch oder lanzett-
lich, am Rande dicht-aderig, fein gezähnelt. Bth. kurzge-
stielt. BlKr. weiss.
Mai— Sept. Auf Sumpfwiesen, an Ufern, hin und wieder.
An der Aare unterhalb der Neubrücke, (jurten, Längen-
berg, Belpmoos ; bei der Hunziken brücke; Amselberg, Burg-
dorf, Aarberg u. a. O. (Häufig auf den Voralpen.)
T. repens L. Weissklee. St. gestaucht. Blühende Sprosse
kriechend, wurzelnd, kahl. Blättchen verkehrt-eif., ausge-
randet, feingczähnelt. Bth.Stände einzeln, auf langen, blatt-
losen, aufsteigenden Aesten. Bth. gestielt, nach dem Ver-
blühen herabgebogen. BlKr. weiss oder blassröthlich.
Mai— Sept. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
T. hybridum L. Bastardklee (wurde von Linne für einen
Bastard zwischen Roth- und Weissklee gehalten). St. auf-
steigend oder aufrecht, ästig, röln-ig-hohl, kahl. Blättchen
elliptisch oder verkehrt-eif. Köpfchen gestielt, B.winkelst.
Obere K.Zähne durch eine gerundete Bucht getrennt. BlKr.
zuerst w^eiss, dann blassroth. — Var. elegans (T. elegans
Savij. Kleiner St. aufsteigend, derb (nicht oder kaum hohl),
oft etwas flaumig. Köpfchen kleiner. BlKr. anfangs blass-,
daim lebhaft rosenroth.
Mai— Sept. Auf feuchten Wiesen, ziemlich selten. M.-
Buchsee, Belpmoos, Gerzensee, Riggisberg, Burgdorf. —
Auch hie und da cult. — Var elegans seltener. An der
Sense oberhalb Thörishaus; Radelfingen, Lyss.
B. Bth. gelb.
T. agrdrium L. (T. aureum Pollich.) St. stark, aufrecht oder
aufsteigend. B. mit sitzenden oder sehr kurz gestielten Blätt-
chen. NebenB. lanzettlich, meist länger als der B.Stiel. Bth.-
Stände rundhch, reichblüthig. BlKr. goldgell3, zuletzt bräun-
lich. Fahne mit Längsfurchen. Gf. ungefähr so lang als die
Fr. — 20— 40cm. (2)
Jun.— Aug. An Waldrändern, auf Grasplätzen in lichten
Wäldern, hin und wieder, z. B. Dählhölzli, Waldrand zwi-
schen Hirzenfeld und Reichenbach, Zehendermätteli bei
Bern u. a. O.
T. procümbens L. (T. campestre Schy^eb.) St. aufsteigend. B.
mit länger gestieltem Mittelblättchen. NebenB. eif., so lang
204 Papilionaceen.
oder kürzer als die B.Stiele. Bth. Stände reichbth., mndlich
oder oval. BlKr. goldgelb. Fahne mit Längsfarchen. Gf. viel
kürzer als die Fr. — Schwächer als die vorige Spec. —
15— 25cm. 0
E.Mai—Sept. An Waldrändern und Wegen, auf trocke-
nen Wiesen, ziemlich häufig.
T. minus Relhan. (T. filiforme Koch.) St. schwach. B. kurz-
gestielt mit verkehrt-eif. Blättchen und eif. NebenB. Bth.-
Stände klein, locker, meist 5- 20bth., auf ladlichen Stielen.
Bth. nach dem Welken herabgebogen. BlKr. blassgelb. Fahne
zusammengefaltet, gekielt, fast glatt (kaum gefurcht). Flügel
vorgestreckt. — 10 — 20cm. q
Mai— Sept. An Wegen, auf Grasplätzen, stellenweise
häufig.
Lotus, Schoteoklee. Hornklee.
(XtoTO? bei den Griechen Name verschiedener Pllanzen.)
L. corniculdtus L. Schotenklee. St. aufsteigend, ß. Szählig.
NebenB. schief-eif. Blh.in langgestielten, meist 5- (2-8-) bth.
Dolden. K Zähne aufrecht. BlKr. gelb, oft mehr oder weniger
roth überlaufen, Kiel in den aufwärts gebogenen Schnabel
verschmälert. — Kahl, seltener behaart. — 15— 30cm.
M.Mai— Sept. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
L. uliginösits Schkuhr. St. aus kriechendem W.Stock auf-
recht, hohl. Dolden 6— 15bth. K.Zähne lineal-pfriemlich, vor
dem Aufblühen abstehend oder zurückgekrümmt, von langen
Haaren gewimpert. BlKr. gelb, Kiel allmählig in den Schna-
bel verschmälert. — 40— 80cm.
M.Jun.— Aug. An Gräben und feuchten Stellen, an Wald-
rändern, hin und wieder, z. B. Schosshaldenholz bei Wald-
eck, Gümligenmoos, am Könizbergwald bei Landorf u. a. 0.
Tetragonölobus. Spargel erbse.
(TSTpocycovoc vierkantig, und Aoßoc Hülse.)
T. siliquöstcs Roth. St. liegend oder aufsteigend. Blättchen
keilig verkehrt-eif., die seitenst. ungleichseitig. Bth. ziemlich
gross, einzeln, langgestielt. BlKr. schwefelgelb.
M.Mai— Sept. Auf sumpfigen Wiesen, an Ufern, stellen-
weise häufig. Eimatt, Belpmoos, Längenberg, Lyss u. a. O.
Robinia. Robinie. (Akazie.)
(Nach dem französ. Botaniker J. Robin.)
E. Pseudacdcia L. Baum mit vielpaarig gefiederten B. (Fieder-
blättchen zum Theil nicht genau gegenst.) NebenB. an den
Papüionaceen. 205
holzig gewordenen Zweigen zu paarigen, spitzen Stacheln
erhärtet. Bth. wohlriechend, in hängenden Trauben. BlKr.
weiss.
Jun. In Anlagen, an Strassen und bei Häusern häufig
cult. (Aus N.Amerika stammend, von .J. Robin nach Europa
eingeführt.)
Anm. In Anlagen cult. li. Mspida L., viscosa Vent. u. a. Spec.
Asträgalus. Traganth.
(adTpayaAoc Knöchel, Würfel, v. d. eckigen Form der Samen.)
A. glycyphyllus L. St. ausgebreitet ästig, liegend, fast kahl.
B. 5— 6paarig. Obere NebenB. frei. Bth. kiirzgestielt, in eif.,
gestielten, B.winkelst. Trauben. BlKr. gelbüch-weiss, zuletzt
grünlich. Fr. länglich, kahl, gekrümmt.
Jul. In lichten Wäldern, an Waldrändern, stellenweise
häufig. Steinhölzli und Eimatt bei Bern, Bremgartenwald
an der Neubrückstrasse, Solrütiwald, Engehalde, Gurtenthal
bei Köniz, Babenberg, Schwarzwasserthal, Kräyigen, Muri,
Ostermundigenberg, Stockerensteinbruch, Bantiger, Thorberg,
Burgdorf, Aarberg u. a. 0.
A. Cicer L. (lat. Name der Kichererbse). St. ästig, behaart.
B. 8— 12paarig. Obere NebenB. verwachsen. Bth. sitzend
oder fast sitzend, in eif., langgestielten Bth.Ständen. BlKr.
gelblich-weiss. Fr. rundlich -oval, rauhhaarig.
Jun.— Aug. An Waldrändern, an Wegen, selten. Aarberg
bei der Rappenfluh (häufiger am linken Aarufer).
Coronilla. Kronwicke.
(Corona Krone, v. d. Bth.Ständen einiger Arten.)
C. Emerus L. Aestiger Strauch. B. mit 5—9 verkehrt-eif.,
unten bläulich-grünen Blättchen. Bth. in gestielten, 2— 5bth.
Dolden. BIB. langbenagelt, gelb. Fr. fast stielrund. — V2—
172™.
Mai, Jun. An waldigen Abhängen, selten. Belpberg (N.-
Seite und bei der Krämerfluh); beim Stockerensteinbruch;
Gümmenen, Oltigen, Aarberg. (Häufig im Jura und Ober-
land.)
C.vdria L. St. liegend, ausgebreitet ästig. B. mit 11—25 läng-
lichen Blättchen. Bth. in langgestielten, reichbth. Dolden.
BlKr. buntfarbig (Fahne rosenroth, Flügel weiss oder röth-
lich, Kiel weiss mit dunkelpurpurnem Schnabel).
Jun.— Sept. An Wegen, Waldrändern, selten. Belpberg,
Ostermundigenberg, Gümligen, Bolligen, M.Buchseewald,
Lyss, Burgdorf.
206 Papüionaceen.
Hippocr^pis. Hufeisenklee.
(iTtTiro; Pferd, und /.p'/ixic Schuh, von der Fr.)
M. comösa L. St. hegend, mit ausgebreiteten, aufsteigenden
Aesten. B. 3 — Tpaarig gefiedert. Bth. in langgestielten, 5 —
12bth. Dolden. BlKr. goldgelb. Fr. mit halbmondf. gekrümm-
ten, feinwarzigen Gliedern.
Mai- Jul. An trockenen, steinigen Orten, an sonnigen
Abhängen, an Wegen, Waldrändern, hin und wieder. Um
Bern im Gurtenthal, Bodenacker, Eimatt u. a. O.
Onöbrychis. Esparsette.
(ovoc Esel, und ßpu/ao verschlinge.)
O. sativa Lam. (0. viciaefolia Scop.) St. aufrecht oder auf-
strebend. B. 6— 12paarig. Bth. kurzgestielt, in langgestielten,
aufrechten Trauben. BlKr. hellroth mit dunkleren Streifen.
Fr. rundlich, netzig-grubig, dornig gezähnt.
E.Mai, Jun. Auf Wiesen häufig cult. und verwildert. Im
temp. Europa und Asien einheimisch.
Ticia. Wicke.
i. Trauben 6 — vielbth., so lang oder länger als das B.
— Ausdauernde Arten.
V. süvdtica L. B. 6-9paarig, mit kleinen, länglichen Blätt-
chen. NebenB. handf. eingeschnitten, mit verlängerten,
pfriemlich-haarspitzigen Zähnen. Bth. in reichbth. Trauben.
BlKr. weiss, mit violettem Adernetz. — Vs-lV^™-
Jun.— Sept. In Wäldern, selten. Längenberg, N.- und O.-
Seite des Belpberges.
V. dumetörum L. B. 4— 5paarig, mit eif. Blättchen. NebenB.
halbmondf., buchtig gezähnt, mit haarspitzigen Zähnen.
Trauben meist 6— 7bth. BlKr. violettroth. — 1—2'".
Jul. Aug. Wie vorige. Gurtenthal, Längenberg, Belpberg,
Lindenthal am Bantiger, Krauchthal, Oberburg, Burgdorf.
V. Cr^dcca L. Vogelwicke (Vogelheu). B. 8— 12paarig, mit
schmalen Blättchen. NebenB. halbspiessf., ganzrandig. Bth.
in reichbth. Trauben. BlKr. blau- (seltener röthlich-) violett.
Jun.— Aug. In Hecken und Gebüschen, gemein.
2. Trauben i—6bth., ^/2 — Imal so lang als das B. —
Einjährige Arten. (Ervum L.)
V. hirsüta Koch. B. 5— lOpaarig, mit schmalen Blättchen und
ästiger Ranke. K.Zähne so lang oder länger als die K.Röhre.
Papilionaceen. 207
Bth. sehr klein, zu 2—6. BlKr. bläulich-weiss. Fr. 2samig,
zottig. 0
Jun.— Sept. Auf Aeckern, im Getreide, stellenweise häufig.
Bei Bern, Wohlen, Matzenried, M. Buchsee, Burgdorf u. a. 0.
F. tetrasperma Mönch. B. 2— 5paarig, mit schmalen Blättchen
und einfacher oder wenig verzweigter Ranke. K.Zähne kürzer
als die K.Röhre. Bth. sehr klein, meist zu 1—3. BlKr. bläu-
lich-weiss. Fr. 4samig, kahl. ©
Jun.— Sept. Wie vorige. Bei Bern, Köniz, M.Buchsee,
Schupfen, Burgdorf u. a. O.
5. Trauben i—7bth., viel kürzer als das B.
V. sepium L. Zaunwicke. B. 4— Spaarig, mit eif.-l anglichen,
kurz stachelspitzigen Blättchen. Bth. zu 2—7, in kurzen
Trauben. BlKr. trüb violett (selten röthlich oder weiss). Fr.
schwarz, kahl.
Mai— Aug. In Hecken und Gebüschen, gemein.
V. sativa L. Futterioicke. B. 6— Spaarig. Blättchen länghch
(an den unteren B. verkehrt-eif.), gestutzt und kurz stachel-
spitzig. Bth. zu 1—2, fast sitzend. Fahne bläulich- oder
röthlich-violett, Flügel roth. Fr. zusammengedrückt, behaart,
hell gelblich-braun. — Var. mit breiteren und schmäleren
Blättchen. ©
Mai— Jul. Hie und da cult. und verwildert (im Getreide).
V. angustifölia Roth. Verschieden durch meist 3— Spaarige
B. mit schmäleren Blättchen, kleinere, hellrothe BlKr. und
schmälere, bei der Reife kahle, schwarze Fr.
Mai— Jul. Im Getreide, hie und da. Wylerfeld. Bei Woh-
len, N.Lindach, Schupfen, M.Buchsee, Burgdorf u. s. w.
Anm. Vicia hybrida L. Bth. (im Winkel der B.) einzeln, gelb, mit be-
haarter Fahne — V. villosa Roth. Von V. Cracca verschieden durch die
langrfihrige BlKr. und den sackartig vorgezogenen K.Grund. — V. Ervilia
Willd. (Ervum L) B. 10— 12paarig, ohne verzweigte Ranke, Fr. fast perl-
schnurf. eingeschnürt. Früher (nach Haller Hist. Stirp. 17tj>i) nebst der Linse
bei Bern cult. und verwildert. — Lens esculenta 31önch. (Ervum Lens L.)
Linse, mit 4 — öpaarigen B., einfacher oder 2sp. Ranke und linsenf. Samen. —
Oicer arietinum L., Kichererbse, mit 5— 6paarigen (unpaarigen) B. und ge-
dunsener, behaarter Fr., — kommen im Gebiet nur selten, vereinzelt und vor-
übergehend vor.
Faba.
F. vulgaris Mönch. ( Vicia Faba L.) Ackerbohne, Saubohne.
St. aufrecht, kantig. B. 2— 3paarig, mit elliptischen Blätt-
chen. Bth. zu 2—4 in kurzgestielten Trauben. BIB. weiss,
die Flügel mit schwärzUchem Fleck. ©
Jun. Jul. Auf Aeckern cult. (Soll aus W.Asien stammen.)
Hie und da verwildert.
208 Papilionaceen.
Pisum. Erbse.
P. sativum L. B. 2— Spaarig, mit ovalen Blättchen und ästiger
Ranke. NebenB. gross, blattartig. Bth. zu 1—2. BlKr. weiss
(seltener violett oder roth). Fr. flach. Samen kugelig, hell-
gelb oder grünlich, glatt oder runzelig einschrumpfend, —
Kahl, bläulich-grün. — V2— 2"'. ©
Mai, Jun. Auf Aeckern und in Gärten cult. In mehreren
Var. (Erbse, Zucke7'erbse, Kiefel.) — Nicht wild bekannt.
WahrscheinUch aus W.Asien stammend.
P. arvense L. Graue Erbse. Verschieden durch fast wwfelf.-
kantige, grau-grüne oder braune Samen und meist violett-
rothe ßlKr. ©
Mai, Jun. Hie und da cult. Aus S.Europa stammend.
Läthyrus. Platterbse.
i. B. ipaarig, mit verzweigter Ranke.
L. pratensis L. St. kantig. Blättchen lanzettlich. Bth. in
mehrbth., langgestielten Trauben. BlKr. gelb. Fr. kahl oder
etwas flaumig, schief geädert.
Jun.~Aug. In Hecken, an Wegen, gemein.
L. hirsütus L. St. schmal geflügelt. Blättchen breiter oder
schmäler lanzettlich. Bth. in 1— 3bth., langgestielten Trauben.
BlKr. Violettroth. Fr. rauhhaarig, die Haare auf kleinen
Knötchen stehend. © oder (D
Jun.— Aug. Auf Aeckern, im Getreide, selten. Wohlen,
Schupfen, Bolligen.
L. silvestris L. St. schlaff, kletternd, breit geflügelt. Blättchen
lanzetthch. Bth. gross, in mehrbth., langgestielten Trauben.
BlKr. blassroth, mit dunkleren Flügeln. Fr. kahl. — 1—2"^.
Jul. Aug. In lichten Wäldern, an Waldrändern, hin und
wieder. Zehendermätteü bei Bern, Gurtenthal, O.Seite des
Belpberges, Rüeggisberg, Laupen, Schupfen, Bärenried bei
M.Buchsee, Grauholz, Mannenberg bei Ittigen, Bantiger,
Krauchthal, Oberburg, Burgdorf.
2. B. 2— mehr paarig, Spindel in eine kurze Spitze aus-
laufend (Orobus L.).
L. vernus Bernhardt. (Ch^obus vernus L.) St. aufrecht, kantig.
B. 2— 4paarig, mit länglich-eif., langzugespitzten, unten
glänzenden Blättchen. BlKr. purpurn, später blau und
grünhch.
Apr. Mai. In Wäldern um Bern ziemlich häutig. In der
Gegend von Burgdorf vereinzelt und selten.
Ericaceen, 209
L. montdnus Bernhardi. (L. macrorrhizus Wimmer. Orobus
tubej^osus L.) W Stock mit knolligen Verdickungen. St.
liegend, aufsteigend, geflügelt. B. 2— 3paarig. Blättchen läng-
lich, unten bläulich-grün. BlKr. roth, zuletzt bläulich.
Apr.— Jun. In lichten Wäldern, an Waldrändern, ziem-
lich häufig. Bern, im Wylerhölzchen, Steinhölzli, Engewald,
Gümligen, Ostermundigenberg ; Aarberg, Burgdorf u. a. O.
Anm. In Gärten cult. : L. latifolius L., mit breitgeflügelten St. und
B.Stielen und grossen carminrothen Bth., u. a. Spec.
Phaseolus. Bohne.
P. vulgmHs L. St. windend. B. Szählig, mit grossen, breit-eif.
Blättchen. Bth.Trauben kürzer als das B. BlKr. weiss (selten
violett). Fr. glatt. © — Var. nanus, Zioergbohne, Krup-
bohne. St, niedrig, nicht oder kaum windend.
Jul. Aug. Auf Aeckern, in Gärten in mehreren Var. cult.
Nicht wild bekannt.
P. m,ultiflörus Lam.. Bth.Trauben vielbth., länger als das B.
BlKr. hochroth (Feuerbohne), selten weiss. Fr. rauh. ©
Jul. Aug. Ebenso, doch weniger allgemein cult.
Anm. Aus der Farn, der Papilionaceen werden ausser den bereits ge-
nannten häufig in Gärten und Anlagen cult.: Colutea arborexcens L., Blasen-
strauch (Bth bräunlich-gelb. Fr. aufgeblasen). — Galega officinalis L., Qeis-
raute (Bth. violett und weiss, in reichbth. Trauben), auch hie und da ver-
wildert.— Lupi'nus (B. handf. geth.) in mehreren Spec. xind Var. — Amorpha
' fruticosn L , Strauch mit kleinen, duukelvioletten Bth. ohne Flügel und Kiel.
Aus der verw. Farn, der Caesalpmieen : Gleditschia triucantha L. iBaum
mit starken, oft verzweigten Dornen. B. meist doppelt gefiedert). — Aus N.-
Amerika.
Abth. (der Dicot.) B. Sympetalen.
ORD. XXVII. BIGORNES.
Farn. 72. Ericaceen.
(Vaccinieen, Ericaceen, Pirolaceen und Monotropeen.)
(Siphonandraceen, Ericaceen, Rhodoraceen und Hypopityaceen.)
Bth. ZW., meist regelmässig. K. und BlKr. meist 4— 5sp.
oder -z., seltener freibl. Stbg. "meist 8 oder 10 (in 2 Kreisen),
meist nicht mit der BlKr. zusammenhängend. Antheren mit endst.
(oder seithchen) Poren oder kurzen Spalten aufspringend, oft
in röhrenf. Fortsätze auslaufend und überdies zuweilen mit
hornartigen Anhängseln versehen, selten mit oben zusammen-
fliessenden Hälften und queraufspringend. Pollenkörner meist
14
210
Ericaceen.
in Tetraden zusammenhängend. FrKn. meist 4— 5fächerig,
Oberst, oder uriterst. Gf. 1. Fr. eine Kapsel, SteinFr. oder Beere.
Samen eiweisshaltig. — Meist kleine Sträucher mit ungeth. B.
1300 Spec, vorzugsweise in gemässigten Zonen. — Erica (c. 400 Spec.) meist in
S.Afrika.
A. FrKn. unterst. -- Fr. fleischig.
BlKr. krugf. oder glockenf., mit 4— 5z. Saum.
Stbg. 8 oder 10. — Kleine Sträucher . .
BlKr. 4- (oder 5-) hl. (oder -th.), zurückge-
schlagen. Stbg. 8 (oder 10). — St. kriechend
B. FrKn. oberst. — BlKr. verwachsenbi. Kleine
Sträucher.
i. Fr. fleischig.
BlKr. krugf. Stbg. 10 (oder 8). Fr. kugehg
(SteinFr. mit 5 einsamigen Steinkernen).
— Antheren auf der Rückseite mit 2 bor-
sten!. Anhängseln
2. F7\ trocken (Kapsel).
a. BlKr. abfallend. Kapsel fachsp. (loculi-
cid) aufs'pringend.
BlKr. krugf., 5z. Stbg. 10. Antheren mit 2
endst., pfriemlichen Anhängseln ....
h. BlKr. bleibend (verh^ocknend). — Stbg. 8.
BlKr. 4sp.
Fr.Klappen von den in der Axe verbunden
bleibenden Scheidewänden abspringend.
BlKr. kürzer als der (blumenkronenartig
gefärbte) K
Fr.Klappen mit den Scheidewänden absprin-
gend. — BlKr. länger als der (blumen-
ki'onenartig gefärbte) K
c. BlKr. abfallend. Kapsel wandsp. (septicid).
BlKr. trichterf. Antheren ohne Anhängsel. —
Stbg. 10 .
C. FrKn. oberst. Embryo sehr klein, ohne Coty-
ledonen. — BlKr. freibl. — (Hypopityaceen).
i. Mit grienen B.
K. und BlKr. 5zählig. Stbg. 10. Antheren
durch 2 Löcher aufspringend. — Blühende
VAGGINIEEN.
Vaccinium.
Ocoycoccos.
ARBÜTEEN.
Arctostaphylos.
ANDROME-
DEEN.
Andromeda.
ERIGEEN.
Calluna.
Erica.
RHODOREEN.
Rhododendron.
PIROLEEN.
Ericaceen. 211
St. mit lederartigen, überwinternden B.,
oben nackt oder mit häutigen Schuppen .
2. Ohne grüne B.
KB. und BIB. 4. Stbg. 8. (GipfelBth. Szähhg.)
BIB. an der Basis mit einer sackartigen
Erweiterung. Anlheren nierenf., durch eine
Querspalte aufspringend. Gf. kurz und dick,
mit trichterf. Narbe
Pirola.
MONO-
TROPEEN.
Monotropa.
Yaccinium. Heidelbeere.
i. BlKr, krugf. Antheren auf dem Rücken (am Grunde der
endst. Fo7^tsätze) mit 2 abstehenden^ pfriemlichen An-
hängseln. Fr. schwarz. B. abfallend (nicht überwinternd).
V. Myrtillus L. (dimin. v. Myrtus). Heidelbeere. (Heiti.) St.
gabelästig, mit scharfkantigen, grünen Aesten. B. eif., klein-
gesägt. Bth. B. winke] st. BlKr. grünlich oder röthlich.
E.Apr. Mai. In Wäldern gemein, oft ganze Strecken des
Bodens bedeckend.
V. uliginösum L. Rauschbeere. St. und Aeste rund, holzig.
B. ganzrandig, stumpf, blaugrün. Bth. in armbth. Trauben,
oder einzeln, an kurzen, mit SchuppenB. (seltener auch mit
LaubB.) besetzten (am Ende der vorjährigen Zweige ent-
springenden) Sprösschen. BlKr. weiss oder röthlich. Fr.
hellblau bereift, innen w^eisslich, fade, grösser als bei vori-
ger Art.
E.Mai, Jun. Auf Torfmooren, selten. Längenberg auf
einem Torfmoor bei Ober-Muhleren, Meyenmoos bei Burgdorf.
2. BlKr. glockig -offen. Antheren ohne rückenst. Anhängsel.
Fr. roth. B. lederartig, übe^^iotnternd.
V. Vitis idaea L. (vom Berg Ida auf Kreta). Preisseibeere.
(Bergbuchs.) B. verkehrt-eif., mit eingerolltem Rand, oben
glänzend-dunkelgrün, unten heller und punktirt. Bth. in
kurzen, endst., nickenden Trauben. BlKr. weiss oder röthlich.
Mai — Jul. An Waldrändern, bes. auf Sandboden, stellen-
weise häufig. Belpberg ob Gerzensee, Rüeggisberg, oberes
Schwarz wasserthal, Frienisberghöhe, Waldrand bei Ober-
lindach, Uetlligenwald, Löhrmoos, Burgdorf am Weg nach
Krauchthal; Tanne bei Lauterbach, Thorberg, Trimstein,
Gümligenberg. (Häufig auf den Voralpen.)
Oxycoccos. Sauerbeere.
(o^uc; sauer, y.rj/:/.o:^ Kern, Beere.)
O. palustris Pers. (Vaccinium Oxycoccos L.) Moosbeere.
Kriechend, mit langen, fadenf. Aesten. B. klein, länglich-eif,.
212 Ericaceen.
unten weisslich, mit eingerolltem Rand. Bth. nickend, lang-
gestielt (im Winkel schuppenf. HociiB.), zu 1 — 3 am Ende
der Aeste. BlKr. hellroth. Fr. kugelig, roth.
E.Mai, Jun. Auf Torfmooren, stellenweise häufig. N.Lin-
dachwald, Löhrmoos, Meyenmoos bei Burgdorf, Torfmoor
bei Ob. Muhleren.
Arctostäpliylos. Bärentraube.
(apx,TO? Bär, (jTacpuT^Ti Traube.)
A. Uva-ürsi Sprengel. (A. officinalis Wimmer et Grabowski.)
St. kriechend, holzig, mit aufsteigenden Aesten. B. verkehrt-
eif., lederartig, flach, unten netzaderig. Bth. klein, in kurzen,
endst. Trauben. BlKr. röthhch. Fr. kugelig, roth.
Mai, Jun. Gümhgenberg (an einer vereinzelten Stelle
der W.Seite); im oberen Schwarzwasserthal. (Häufig auf
dem Kandergrien bei Thun.) Off. die B.
Andrömeda.
(Von der nach der griech. Sage an einen Felsen geschmiedeten
Andrömeda, in Bezug auf eine an Felsen wachsende nor-
dische Art.)
A. 'poUfölia L. (v. d, Aehnlichkeit der B. mit denen des Teu-
crium Polium). Stämmchen holzig, kriechend, mit aufstei-
genden Aesten. B. schmalelliptisch oder lineallanzettlich,
mit eingerolltem Rande, unten bläulich. Bth. gestielt, nickend,
in endst., armbth , doldenf. Trauben. BlKr. blassroth.
Mai. Kwi Torfmooren. Ijöhrmoos und N.Lindachwald bei
Bern, Torfmoor bei Ober-Muhleren (Längenberg), Meyen-
moos bei Burgdorf.
Callüna. Besenheide.
(x.(x);>.uv£tv reinigen, von der Anwendung zu Besen.)
C. vulgaris Salishury. (Erica vulgaris L.) Heidekraut.
(Bruuch.) Kleiner, ästiger Strauch. B. sehr klein, lanzett-
lich, an der Basis mit pfeilf. Anhängseln, an den Seiten-
ästchen dicht 4zeilig, überwinternd. Bth. klein, violettroth
(selten weiss), an kurzen Zweiglein endst. und zu langen,
ährenf., einseitswendigen Trauben vereinigt.
Aug.— Oct. In hebten Wäldern, an Waldrändern, gemein.
Erica. Heide.
E. cdrnea L. Kleines, ästiges Sträuchlein. B. meist in 4zäli-
ligen Quirlen, schmaUineal, abstehend. Bth. lebhaft roth,
Ericaceen. 213
mit vortretendea, schwärzlich-braunen Antheren, in endst.,
meist einseitswendigen Trauben.
E.März, Apr. In lichtem Wald unweit der Aare an
mehreren vereinzelten Stellen bei Kiesen und Wichtrach.
(Häufig auf dem alten Kandergrien bei Thun, und im
Oberland.)
Bhododendrou. Alpenrose. (Bergrose.)
[po^ov Rose, f^svf^pov Baum, ursprüngl. Name von Nerium
Oleander.)
it. ferrugineuni L. Aestiger, niedriger Strauch. B. eilanzett-
lich, lederartig, kahl, am Rand meist etwas eingerollt, unten
rostbraun (durch sehr kleine, die B.Fläche dicht bedeckende,
rundUche Schüppchen). Bth. in endst., doldenf. Trauben.
K.Zähne sehr kurz. BlKr. dunkelroth, aussen mit gelben
Schüppchen punktirt.
Jun. An felsigen Abhängen im oberen Schwarzwasser-
thal unweit Steiglen (bei Hinterfultigen\ selten.
R. hirsütmn L. Verschieden durch beiderseits grüne (unter-
seits mit zerstreuten bräunlichen oder blassen Schüppchen
besetzte), am Rande gewimperte B., lanzettl. K.Zähne und
heller rothe BlKr.
Jun. Jul. Wie vorige.
Als Zierpflanzen cult. : B. ponticuin L., Azalea indica L. u. a.
Pirola. Wintergrün.
(Diminutiv von Pirus, wegen der Aehnlichkeit der B.)
i. Bth. in allseitigen Trauben. Bodenst. B. rundlich, stumpf.
P. rotundifölia L. Bodenst. B. langgestielt. Bth. in verlän-
gerter, lockerer Traube. KB. lanzettlich. Stbg. aufwärts ge-
krümmt. Gf. abwärts gebogen, unter der schmäleren Narbe
verdickt, länger als die weisse, offene BlKr.
Jun. Jul. In lichten Wäldern und Gebüschen hin und
wieder. Längenberg, Belpberg, in Ufergebüschen oberhalb
der Hunzikenbrücke, Bantiger u. a. O.
P. chlordntha Sio. Verschieden durch die kürzere, 3— 8bth.
Traube, die kurzen, breiteif., anliegenden KB. und die grün-
liche BlKr. — St. meist niedriger. B. kleiner.
Jun. Jul. In trockenen Wäldern, ziemlich selten. Güm-
ligenberg, Mannenberg, Stockeren, Geristein, Thorberg,
Burgdorf; Schupfen; Frienisberghöhe ; Bütsehelegg, Tschug-
gen, Rüeggisberg.
214 Ericaceen.
P. minor L. Bodenst. B. rundlich-oval. Bth. Stand 10— 20bth.
K.Zipfel 3eckig-eif., angedrückt BlKr. weiss oder röthlich,
fast kugelig zusammenschliessend. Gf. aufrecht, gerade, in
die viel breitere Narbenscheibe plötzlich erweitert, kürzer
als die BlKr.
Jun. Jul. In schattigen Wäldern, hin und wieder. Breni-
gartenwald, SoUrütiwald und Ulmizberg bei Köniz, Forst,
Gurten, Hühnliwald, Rüeggisberg, Bantiger, Radelfingen
u. a. O.
2. Bth. Traube ein seitsio endig, — Bodenst. B. eif., spitz.
P. secünda L. (Ramischia Garcke.) St. aufstrebend, an der
Basis unterbrochen-beblättert. ß. klein-gesägt. Bth. klein,
gedrängt, mit vortretendem Gf. BlKr. weiss oder etwas
grünlich.
E.Jun. Jul. In Wäldern, gemein.
3. Bth. einzeln., endst. — Bodenst, B. rundlich.
P. unißöra L. B. kleingezähnelt. Bth. gross, wohlriechend, mit
flach ausgebreiteter, weisser BlKr. Narbe kopfig verdickt,
5lappig. Fr. aufrecht.
Jun. In Wäldern, sehr selten. Bütschelegg. (Früher auch
am Gurten ob Köniz.)
Anm. P. media Sw. (P. rotundifolia X rninor?) von P. rotundifolia
verschieden durch die zusamraenschliessende BlKr., die gleichförmig zus.nei-
genden Stbg. und den nicht gekrümmten, meist etAvas schiefen Gf. — Früher
an der Bütschelegg und bei Schupfen citirt, wurde in neuerer Zeit nicht mehr
gefunden.
Monötropa. Ohnblatt. Fichtenspargel.
(fjLOvoTpoTTO!; einsam.)
M. Hypöpitys L. (utto unter, izmc, Fichte). St. aufrecht, flei-
schig, mit häutigen Schuppen. Bth. kurzgestielt, glockig, im
Winkel häutiger Deck-Schuppen, in endst., nickender (nach
dem Verblühen aufrechter) Traube. — Die ganze Pflanze
blassgelblich, ohne GhlorophyU und Spaltöfl'nungen. — Var.
hirsuta. Bth.Stand und Bth.Organe mehr oder weniger be-
haart. FrKn. länghch. — Var. glabra (M. glabra Ber^i-
hardi. M. Hypophegea Wallr.) Bth.Stand und Bth.Organe
kahl. FrKn. rundlich, mit kurzem Gf.
Jul. Aug. In Wäldern, hin und wieder. — Var. hirsuta
vorherrschend in Tannenwäldern. Bremgartenwald und
Engewald bei Bern, Könizbergwald, Gurten, Hühnliwald
bei Allmendingen, Stockeren u. a. 0. — N2iX. glabra seltener;
im Buchenwald bei Belp, Burgdorf (Sommerhaus), Tannen-
wald am Ulmizberg, Radelfingen.
Primulaceen. 215
ORD. XXVIII. PRIMULINAE.
Fam. 73. Primulaceen.
Bth. zw., meist regelmässig. K. 5- (4— 10-) z., -sp. oder
-th., bleibend. BlKr. kurz- oder langröhrig, mit 5- (4— 10-) sp.
oder -th. Saum (selten felilend). Stbg. 5 (4—10), der BlKr. einge-
fügt und vor den Lappen derselben stehend. FrKn. oberst. (selten
halbunterst.), Ifächerig, mit centralem, freiem Samenträger.
Gf. 1. Fr. eine vielsamige Kapsel. Samen eiweissh altig.
250 Spec, vorherrschend in gemässigten Zonen und auf Gebirgen.
PRIMULEEN.
Lysimachia.
Primula.
ANAGALLI-
DEEN.
Anagallis.
Centunculus.
1. Fr. klappig aufspringend. — Ausdauej^nd.
BIKr.Röhre sehr kurz. ~ Bth. B.winkelst.,
traubig oder rispig
BIKr.Röhre verlängert. — B. in bodenst. Ro-
setten. Bth. doldig, auf nacktem Träger
(dem verlängerten St.Ende)
2. Fr. deckelartig aufspringend. — Einjährig.
K. und BlKr. 5th. Stbg. 5. — B. gegenst. Bth.
ß'estielt
K. und BlKr.* 4- (oder 5-') tli. Stbg. 4 (oder
5). — Bth. fast sitzend
Lysimachia. Lysimachie.
(Nach Lysimachus, Feldherr Alexanders des Grossen. —
Urspr. Name von Lythrum Salicaria.)
1. Bth. in endst. Rispe.
L. vulgaris L. St. aufrecht. B. kurzgestielt, länglich-eif. bis
lanzettlich, meist gegenst. oder in 3— 4zähligen Quirlen. K.-
Zipfel meist roth berandet. BlKr. gelb. Stbf. an der Basis
röhrig verwachsen. — V^— IV^"'-
Jul. Aug. An feuchten Orten, an Gräben, Ufern, häufig.
2. Bth. einzeln in der Achsel der LaubB.
L. Nummuldria L. (nummus Münze, von den rundlichen B.)
(Natternkraut, Goldstriten). St. kriechend, wurzelnd. B.
gegenst., kurzgestielt, rundhch-oval. Bth. gestielt, gross, mit
herzeif. K.Lappen und goldgelber BlKr.
Jun. Jul. An feuchten Orten, an Hecken und Gräben,
hin und wieder.
L. nemorum L. St. aufstrebend. B. gegenst., eif., spitz. Bth.
auf langen, fädUchen Stielen. K.Lappen lineal-pfriemlich.
BlKr. gelb.
216 Primulaceen,
M.Mai— Jul. In feuchten Wäldern, besonders auf Gras-
plätzen, an Wegen, auf Liehtungen, häufig.
Anm. L. thyrsiflora L., früher am Egelmoos bei Bern, kommt daselbst
nicht mehr vor.
Primula. Schlüsselblume. (Name v. d. frühen Bth.Zeit.)
P. farinösa L. B. länglich verkehrt- eif., wellig-gezähnelt. BIKj.'.
fleischroth, mit gelblichem Schlund. BlB. tief ausgerandet.
— St., Unterseite der B., und K. von weissem Pulver (dem
Produkte kleiner Köpfchenhaare) bestäubt.
Apr. Mai. Auf Sumpfwiesen, hin und wieder. Ziemhch
häufig auf feuchten Grasplätzen oberhalb der Hunziken-
brücke; Belpmoos; Bodenacker; Eiholzmoos bei Wabern;
Eimatt; Gummersloch im Gurtenthal, Längenberg, Radel-
fingen; Vechigenmoos u. a. O.
P. eldtior Jacq. B. länglich-eif., kleingezähnt, mit geflügeltem
B.Stiel. BlKr. gross, schwefelgelb, mit fast flachem Saum.
März, Apr. An feuchten Orten, in Wäldern und Ge-
büschen, gemein.
P. officindlis Jacq. Verschieden durch den kleineren, coneaven,
goldgelben, am Schlund mit 5 röthlich-gelben Flecken be-
zeichneten Saum der BlKr. und den etwas aufgeblasenen
K. — Bth. wohlriechend.
Apr. Mai. Auf trockenen Wiesen, seltener. Bern hin und
wieder an Eisenbahndämmen, Gurten: am O.Abhang des
Belpberges, Ferrenberg am Bantiger u. a. O. Off. die BlKr.
Anm. Viele Primula-A.rten treten in 2 Formen auf: mit langem Gf. und
tiefer eingefügten Stbg. — und mit kurzem Gf. und höher eingefügten Stbg.
Als Zierpfl. cult. : P. Auricula L. (Aurikel), P. acanlis Jacq. u. a.
Anagällis. Gauchheil. (ayyAAoj zieren.)
A. arvensis L. St. ästiy:. B. gegenst. (selten in 3bl. Quirlen),
sitzend, eif. Bth. B. winkelst., langgestielt. BlKr. mennigroth,
mit flachem, drüsig-gewimpertem Saum. Fr. mit 5 braunen
Längsstreifen. © — Giftig.
Jun.— Sept. Auf Aeckern, gemein.
A, caerulea Schreb. Verschieden durch die blaue, meist drüsen-
lose BlKr. und die zahlreicheren (6—10) Längsstreifen der
Fr. B. meist dunkelgrün. © — Giftig.
Jul.— Sept. Auf lehmigen Aeckern, selten und meist ver-
einzelt. Muri, Lindenthal unweit Boll, Bärenried bei M.-
Buchsee, Burgdorf, Radelflngen.
Centünculus. (Cento Lappen.)
C minimus L. St. ästig. B. eif., einzelst. Bth. B.winkelst., fast
sitzend, sehr klein. BlKr. kürzer als der K., blassröthlich
oder weiss. — 2— 6cm. ©
Oleaceen. 217
JuL— Sept. Auf lehmig-sandigen Aeckern, hin und wieder;
zwischen Elfen au und Bodenacker, Langacker am Gümligen-
berg, Rüeggisberg ; im nördlichen Theil des Gebietes bei
Schlipfen, Seedorf, Radelfingen, stellenweise häufig.
Anm. Als Zierpfl. cult. : Cyclamen europaevm L, u, a. Spec. Aus der
Fam. Plumbagineen: Statice Armeria L., Cfrasnelke u. a.
ORD. XXIX. GONTORTAE.
Fam. 74. Oleaceen.
(Oleaceen und Jasminaceen Lindl.)
Bth. regelmässig, zw., selten 1 geschlechtig. K. und BlKr.
4- (oder mehr-) sp. oder -th., selten K. und BlKr. fehlend (oder
BIB. frei). BlKr. in der Knospenlage klappig (dachig oder ge-
dreht). Stbg. 2 (selten 4), mit kurzen Trägern der BlKr.Röhre
eingefügt. FrKn. 2fächerig. Gf. 1. Fr. eine Beere, Kapsel, Schliess-
Fr. (oder SteinFr.). Samen eiweisshaltig (oder eiweisslos). —
Bäume oder Sträucher mit gegenst. B. und rispigen Bth.Ständen.
280 Spec, meist in wärmeren Zonen,
BeerenFr. Bth. zw. — B. ungetheilt . . . Ligustrum.
KapselFr. Bth. zw. — B. ungetheilt . . . Syringa.
SchliessFr. mit endst. Flügel. Bth. zw. oder
Igeschlechtig. — B. gefiedert Fraxinus.
Ligustrum. Hartriegel. Rainweide.
L. vulgäre L. (Tintenbeere.) Strauch mit kurzgestielten, ellip-
tischen oder lanzett-länglichen, ganzrandigen B. Bth. klein,
weiss, in endst., eif. Rispen. Fr. schwarz.
E.Jun. A.Jul. In Hecken und Gebüschen, gemein.
Syringa. Flieder.
(cuptyc Rohrpfeife, urspr. Name von Philadelphus coronarius.)
S. vulgaris L. (Lila. Schneeballen.) Strauch oder kleiner
Baum mit herz-eif., zugespitzten B. Bth. wohlriechend, in
pyramidenf. Rispen. BlKr. blassviolett oder weiss.
Mai. In Gärten und Anlagen häufig cult. und hie und
da verwildert. — In Siebenbürgen und der Wallachei ein-
heimisch.
Anm. S. persica L., mit eilanzottlichen B. und violettrotlien (oder
weissen) Bth., u. a. Sp. in G-ärten nnd Anlagen häufig cult.
218 Gentianaceen.
Fräxinus. Esche.
F. excelsior L. Hoher Baum mit gegenst., unpaarig gefiederten
B. und schwarzen Knospen. Blättchen eilanzettUch, gesägt.
Bth. ohne K. und BlKr., vor den B. entwickelt, in seitüchen,
rispenf (aus dem Winkel der vorjährigen LaubB. entsprin-
genden) Bth.Ständen. Fr. 1 sämig, flach, keilf.-länglich, in
grossen, hängenden Büscheln. — Polygam oder diöcisch.
Apr. In Wäldern, an Ufern. Häufig an Strassen und bei
Häusern angepflanzt.
A n m. In Gärten und Anlagen cult. : Verschiedene Var. von F. excelsior
L. — Var. pendula, Trauereache u. a. — F. Ornus L., Manna-Esche, mit
grossen, weissen Bih. Rispen, aus S.Europa stammend. Off. der eingetrocknete
Saft. (Manna). — Jasmintim officinale L., mit kleinen, weissen, wohlrie-
chenden Bth.
Farn. 75. Oentianaeeen.
Bth. meist zw. und regelmässig. KB. 4—5 (—mehr), meist
mehr oder weniger verwachsen. BlKr. 4—5- ( — 12-) lappig oder
-th. Stbg. 4—5 (-12), dpr BlKr.Röhre eingefügt. FrKn. 1—2-
fächerig, sitzend oder gestielt. Gf. 1, ungeth. oder 2th. Fr. eine
meist 2klappig aufspringende, vielsamige Kapsel. Samen ei-
weisshaltig. — Kräuter mit bitterem Saft und meist gegenst. B.
Ueher 500 Spec, viele auf Gebirgen der wärmereu und gemässigten Zonen.
i. BlKr. in der Knospe klappig. B. ivechselst.
BlKr. trichterf., mit innen zottigem Saum. —
B. bodenst., langgestielt, Szählig zus.gesetzt
2. BlKr. in der Knospe gedreht. B. gegenst.
FrKn. einfächerig. Antheren frei oder röhrig
zus.hängend. — BlKr. blau oder violett .
FrKn. unvollst. 2fächerig. Antheren nach dem
Aufspringen schraubenf. gedreht. — BlKr.
roth
MENYAN-
THEEN.
Menyanthes,
GENTIANEEN.
Gentiana.
Erythraea.
Menyänthes. Zottenblume.
(7//)v6to anzeigen, av9-o; Blume.)
M. trifolidta L. Bitter-., Fieber- oder Biberklee. St. aus krie-
chendem W.Stock aufsteigend, mit endst. Bth.Traube B. bo-
denst., 2zeilig, langgestielt, mit scheidenf. Basis und Szähliger
Spreite, mit verkehrteif. Blättchen. BlKr. weiss oder röthlich.
Mai. Auf Sumpfwiesen, selten, aber meist gesellig. Ei-
holzmoos bei Wabern; an der Worblen bei Vechigen, Big-
Gentianaceen. 219
gisberg, Oberburg, Moosseedorfsee, Diemerswylmoos, Lob-
sigensee. Off. die B. (Fol. Trifolii fihrini.)
Gentiäna. Enzian.
(Angebl. nach dem illyr. König Gentius benannt.)
1. BlKr. kahl, ohne Wimpern.
G. crucidta L. W.Stock in einer B.Rosette endigend. Blühende
St. seithch, aufsteigend. B. lanzettlich, am Grunde scheidig
verwachsen, die unteren Scheiden verlängert. Bth. sitzend,
in end- und seitenst. Büscheln. BlKr. grünlich-blau, 4sp. —
10— 30cni.
Jul. — Sept. Auf trockenen Weiden und Rasenplätzen,
selten. Belpberg, Krauchthal, Oltigen.
G. Pneuniondnthe L. (TTvsuawv Lunge, avO-o; Blume.) W.Stock
kurz. Blühende St. seitlich, steif-aufrecht, 1— mehrbth. B.
lanzettlineal, am Rande meist etwas eingerollt, die unteren
kleiner. Bth. gross, einzeln, end- und seitenst., die unteren
gestielt. BlKr. dunkelblau, 5sp., mit 5 grün punktirten Strei-
fen. — 20— 60cm.
Aug. — Oct. Auf Sumpfwiesen, selten. Seihofenmoos.
G. asclepiadea L. (nach 'Aax.'X'/iTrw;;, Aesculap). HauptSt. ent-
wickelt. B. sitzend, aus breit-eif. Basis lanzettlich zugespitzt.
Bth. end- und seitenst., einzeln im Winkel der oberen B.
(oder zuweilen mit accessorischen Bth.), sitzend oder kurz-
gestielt, etwas Iseitswendig. BlKr. blauviolett, innen punk-
tirt. ~ 30— 60cm.
Aug. Sept. An feuchten, waldigen Abhängen, selten. N.-
Seite des Belpberges; in Gebüschen an der Aare bei der
Hunzikenbrücke.
G. verna L. W.Stock ästig, mit bodenst. B.Rosetten. B. eilan-
zetthch. Blühende St. kurz, meist Ibth. K. röhrig, mit schmal
geflügelten Kanten. BlKr. mit cylindrischer Röhre. Saum
ausgebreitet, 51appig, mit kurzen Zwischenzähnchen, dunkel-
blau. — 3 -8cm.
Apr. (einzeln auch im Herbst). Auf nassen Wiesen und
Weiden, hin und wieder. Eimatt bei Bern, Bodenacker,
Gurtenthal, Belpmoos; AUmendingenmoos; zwisclien Mün-
singen und Wichtrach längs der Aare; Längenberg; Stett-
len, Dentenberg, Vechigenmoos ; M.Buchseemuos, Oberburg,
Burgdorf u. a. O.
2. BlKr. gewimpert.
G. cilidta L. St. aufrecht, Ibth. oder mit einigen Ibth. Aesten.
B. lineallanzettlich. BlKr. gross, hellblau, 4sp., am Schlünde
220 Apocyneen.
kahl, Saumlappen am Rande gewimpert. — 10 — 25cm. 0
oder ausdauernd.
Aug. Oct. An Waldrändern, in Ufei-gebüschen, hin und
wieder. Gurtenthal, Belpmoos; an der Aare bei Muri und
zwischen Wichtrach und Münsingen; Längenberg, Bütschel-
egg, Dentenberg; an der Emme oberhalb Burgdorf; Aar-
berg u. a. O.
G. germanica Willd. St. meist ästig. B. eilanzettlich. K. mit
5 lanzettlichen Lappen. BlKr. violett, mit ölappigem, aus-
gebreitetem, am Rande kahlem Saum, an der Basis der ei-
lanzetllichen Lappen 5 aufrechte, wimperig zerschlitzte
Schuppen. — 5— äücm, q
Aug. Sept. Auf Sumpfwiesen und Weiden, in Uferge-
büschen, ziemlich selten. Gummersloch im Gurtenthal,
Rüeggisberg, Bütschelegg; im oberen Schwarzwasserthal,
an der Aare oberhalb Münsingen, Frienisberg.
Erythraea. Tausendgüldenkraut. (£pu9-p6c roth.)
E. Centaurium Pers. (v. d. Gentauren Chiron). St. aufrecht,
4kantig. B. sitzend, länglich-eif. oder lanzettlich, die unteren
rosettig. Bth. in endst., gabeligem, meist doldenf. flachem
Bth.Stand. MittelBth. (jeder Gabel) fast sitzend. BlKr. rosen-
roth, selten weiss. ~ 15— 4 0^^. @ oder 0
Jul— Sept. An trockenen Orten, an Waldrändern und
abgeholzten Stellen, hin und wieder. Gurten, Sollrütiwald
bei Köniz, Egghölzli bei Muri, Neubrück, Reichenbach, Lyss
u, a. O. Off. die blühende Pflanze (Hb. Centaiirii).
E. pulchella Fries. Verschieden durch die von unten (oder
von der Mitte) an abstehend ästigen St. ohne bodenst. B.-
Rosette, den lockeren, abstehend ästigen Bth.Stand und die
deutheil gestielten MittelBth. (jeder Gabel). Kleiner. 3— 15cm.
(Kleine Formen zuweilen Ibtii.) 0
JuL— Oct, An feuchten Orten, auf lehmigen Aeckern, hie
und da. Bodenacker, Belpmoos, Hinterkappelen, Uetthgen,
Frienisberg, M.Buchsee, M.Seedorf, Burgdorf, Lyss, Radel-
fingen u. a. 0.
Farn. 76. Apocyneen.
Bth. zw., regelmässig. K. und BlKr. 5- (selten 4-) Ih. oder
-sp. Stbg. 5 (selten 4), der BlKr.Röhre eingefügt, mit kurzen
Trägern. Antheren oft vom Gonnectiv überragt. Pollen körnig.
Carp. 2, durch Narbe und Gf. (oder vollständig) verwachsen.
Fr. trocken (oder fleischig). Samen meist eiweisshaltig. —
Kräuter (Bäume oder Sträucher) mit meist gegenst. B., oft mit
Milchsaft.
900 Spec, meist in den Tropen.
Asclepiadeen. 221
BlKr. röhrig, mit flachem Saum. — Antheren
über der scheibenf., in einem Haarschopf
endigenden Narbe zus.neigend .... Vinca.
Vinca. Sinngrün. Immergrün.
(Vincio fesseln, binden, von den fädlichen Ausläufern.)
V. minor L. (Striten.) St. kriechend, mit Ausläufern. Blü-
hende Sprosse aufrecht, mit gegenst., eilanzettlichen, glän-
zend grünen, überwinternden B. Bth. meist einzeln, gestielt,
scheinbar (durch überwiegende Entwicklung von beblät-
terten Zweigen) seitenst. BlKr. gross, trich^terf., hellblau oder
Violettroth (selten weiss), mit 5eckigem Schlund und flach
ausgebreitetem (aus unsymmetrischen, Iseitswendigen Lappen
bestehendem) Saum. Fr. cylindrisch (selten ausgebildet).
Apr. Mai (vereinzelt bis Herbst). In lichten Wäldern, an
Hecken, stellenweise häufig, z. B. im Bremgartenwald an
mehreren Stellen ; am Weg von Muri nach dem Bodenacker,
am Weg von der Enge nach Reichenbach', zwischen Reichen-
bach und Bremgarten, Gurtenthal ; bei der Ruine von Buben-
berg; Schwarzwasserthal u. a. O.
A n m. Als Zierpflanzen cult. : V. major L. — Nerium Oleander L.
Oleander, Laurier-Rose, mit meist Bzählig quirligen B. und grossen rothen
Bth. (nicht im Freien überwinternd). Giftig.
Fam. 77. Asclepiadeen.
Bth. zw., regelmässig. K. und BlKr. 5th. oder -sp. Stbg.
der BlKr.Röhre eingefügt, mit meist mehr oder weniger ver-
wachsenen Trägern, mit verschieden gestalteten Anhängseln,
welche oft einen Stbg.Kranz (Krönchen) bilden. Antheren der
Narbe anliegend. Pollen meist zu Pollenmassen verklebt. FrKn.
2, getrennt. Gf. 2. Narben zu einem gemeinschaftl., scheibenf.
oder kopff. Körper verwachsen, mit 5 drüsigen Stellen, an
welchen nach dem Aufspringen der Antheren die Pollenmassen
paarweise angeheftet sind. Fr. kapseif., 1 fächerig, vielsamig.
Samen meist eiweisshaltig, mit einem Haarschopf. — Kräuter
(und Sträucher), oft windend, mit gegenst , ganzrandigen B.
(Oft mit Milchsaft.)
1300 Spec, meist in den Tropen.
Stbg.Kranz einfach, mit fleischigen oder häu-
tigen Lappen. — Bth. in gabehg-dolden-
traubigen Bth.Ständen Vincetoxicuni.
Tincetöxicum. Schwalbenwurz.
( Vincere siegen, toxicum Gift.)
V. officindle Mönch. (Cynanchum, Vineetoxicum R. Brw.)
B. kurzgestielt, herz-eif., die oberen eilanzettlich. Bth. klein,
222
Convolvulaceen.
weiss, in end- und (scheinbar) seitenst., gabelig-doldigen
ßth.Ständen. StbgKranz ölappig, mit 5 (mit den BIB. ab-
wechselnden), halbkugehg nach innen gewölbten Lappen.
Antheren flach, häutig-gerandet, der Narbe dicht anliegend.
Zwischen denselben sitzen an der Narbe kleine, längliche,
braune Körperchen, welche nach unten in 2 zarte Quer-
fortsätze auslaufen. An diesen letzteren haften (nach dem
Aufspringen der Antheren) die keulenf., blassgelblichen
Pollenmassen der 2 benachbarten Antherenfächer. Fr. läng-
lich, zugespitzt. — Giftig.
Jun.— Aug. An steinigen Orten, selten. Dählhölzli bei
Bern in Gebüschen an der Aare; am Abhang zwischen
Brunnadern und Elfenau, Reichenbach.
ORD. XXX. TUBIFLORAE.
Fam. 78. Convolvulaceen.
Bth. zw., regelmässig. K. 5- (4-) bl. oder -sp., meist blei-
bend. BlKr. mehr oder weniger 5- (4-) lappig. Stbg. 5 (4) der
BlKr.Röhre eingefügt. FrKn. meist 2fächerig, oft von einem
bodenst. Ring umgeben. Gf. 1—2. Fr. meist eine Kapsel (Beere
oder SchliessFr.). Samen eiweisshaltig. — Meist linkswindende
Schlingpflanzen.
800 Spec,, meist in den Tropen und den wärmeren gemäss, Zonen.
i. Mit grünen B. versehene, nicht 'parasi-
tische Pflanzen. Embryo mit gefalteten
Cotyledonen. BlKr. in der Knospenlage
gefaltet und gedreht.
BlKr. trichterf. Narben 2. — Bth. einzeln, B.-
winkelst
2. Ohne grüne B., nach der Keimung pa-
rasitisch (auf den St. verschiedene?^' Pha-
nerogamen). Embryo spiralig eingerollt,
ohne Cotyledonen. BlKr. in der Knospen-
lage dachig.
BlKr. krugf., innen mit gewimperten Schüpp-
chen. Fr. meist quer aufspringend. — Bth.
geknäuelt. St. fadenf., mit Saugwärzchen
(Haustorien), welche in das St.Gewebe der
Nährpflanze eindringen. — Wenig Chloro-
phyll enthaltend
GONVüL-
VULEEN.
Convolvulus.
GUSGUTEEN.
Cuscuta.
Convölyulus. Winde. {Convolvere zusammenwickeln.)
C. sepium L. Zaumvinde. St. windend. B. eif., mit herzf.
Convolvulaceen. 223
oder pfeilf. Basis. Bth. langgestielt, mit 2 genäherteD, den
K. einschliessenden, herz-eif. VorB. BlKr. gross, weiss.
jul. — Sept. In Gebüschen und Hecken, ziemlich häufig.
C arvensis L. Ackerunnde. (Ko7^nioinde.) St. liegend oder
windend. B. länglich-eif. oder lanzettlich, am Grunde meist
mehr oder weniger herzf. oder pfeilf. VorB. klein, lineal,
von der Bth. entfernt. BlKr. weiss oder röthlich, mit pur-
purnen Streifen. — Var. in der B.Form.
E.Jun.— Sept. Auf Aeckern, an Wegen, häufig.
Anm. Als Zierpflanzen calt. C. tricolor L. u. a. Spec.
Cuscüta. Flachsseide. Seide. (Grind.)
i. Gf. so lang oder kürzer als der FrKn. Schuppen
der BlKr. aufrecht.
C. europaea L. St. ästig. Bth. klein, weiss oder roth, in dich-
ten, sitzenden Knäueln (gabelige, durch zahlreiche accesso-
rische Zweige dicht gedrängte Bth. Stände). BlKr. länger als
der K., Röhre ungefähr so lang als der 4— ölappige Saum.
© (oder ausdauernd).
Jul.— Sept. Auf Urtica dioica, Humulus Lupulus und
anderen Pflanzen, selten. Riggisberg, am Fussweg nach
Tromwyl; Burgdorf, Radelfingen.
C Epüinum Weihe. St. einfach oder wenig verzweigt. Bth.
fast kugelig, grünlich-weiss, in dichten Knäueln. Röhre der
BlKr. doppelt so lang als der Saum. ©
Jul. Aug. Auf Linum usitatissimum (auch auf andere
im Lein vorkommende Pflanzen übergehend). Selten. Belp-
moos, M. Buchsee, Radelfingen, Burgdorf.
2. Gf. länger als der FrKn. Schuppen der BlKr.
zus. neigend.
C, Epithymum Murray. St. ästig, sehr dünn. Bth. klein, röth-
lich oder weiss. BlKr. länger als der K. — Var. : Bth. grös-
ser, blasser (fast weiss), in dichteren Knäueln. (C. Trifolii
Babington.) © (oder ausdauernd).
Jul.— Sept. Auf verschiedenen Pflanzen, bes. Thymus
Serpyllum, hin und wieder. — Var. Tinfolii auf Trifo-
lium pratense; auf Kleefeldern oft grössere, rundliche Stel-
len überziehend; auch auf verschiedene andere im Klee
wachsende Pflanzen übergehend.
Anm. In Gärten aus der verwandten Farn, der Polemoniaceen : Phlox
j^aniculata L. (B. ungeth., gegenst. Btli. violett oder weiss) u. a. — Pole-
monium caeruleum L. (B. gefiedert. Bth. blau oder weiss).
224
Borragineen.
Farn. 79. Borragineen. (Asperifolien.)
Bth. zw., meist regelmässig. KB. 5, mehr oder weniger
verwachsen, bleibend. BlKr. mit meist Slappigem Saum. Stbg.
5, der BlKr. eingefügt. FrKn. aus 2 medianen Garp. gebildet,
4höckerig, mit 4, je 1 Samenanlage enthaltenden Klausen (selten
FrKn. einfach). Gf. 1, mittelst. Fr. in 4 (oder durch Fehlschlagen
3 — 1) 1 sämige SchliessFrüchtchen (Nüsschen) zerfallend, (selten
SteinFr.). Samen meist eiweisslos. — Meist borstige Kräuter
(Borsten oft auf kleinen Knötchen stehend), mit 1 seifigen,
anfangs spiralig eingerollten, trauben- oder ährenf. Bth. Ständen
(Wickel, nach anderer Ansicht Iseitige Trauben oder Aehren).
— Zweige oft durch Anwachsen an den St. vom TragB. ent-
fernt. Manche Borragineen zeigen Blüthendimorphie (Formen
mit grösseren oder kleineren BlKr., mit längerem oder kürzerem
Gf., höher oder tiefer eingefügten Stbg.)
1200 Spec, fast über die ganze Erde verbreitet, viele in den Mediterranländern..
i. Fi'üchtchen der Basis des mittelst.^ blei-
benden Gf. angeivachsen.
Früchtchen kurzstachehg. Röhre der BlKr.
durch 5 Fortsätze (Einstülpungen) ge-
schlossen. — Weichhaarig
2. Gf. frei. Früchtchen mit ausgehöhlter
Basis sitzend.
a. Röhre der BlKr. mit 5, nach innen als
hohle Schuppen oder Höcker vortretenden
Einstülpungen.
BlKr. röhrig, mit flachem Saum. Stbf. mit
hornartigem Anhängsel. — BlKr. mit spitzen
Lappen ....
BlKr. röhrig-trichterf., Röhre mit stumpfen,
behaarten Höckerchen. Stbf. ohne Anhängsel
BlKr. röhrig-glockenf., mit zugespitzten, kegelf.
zus.neigenden Schuppen. — B. herab-
laufend
b. Röhre der BlKr. ohne Schuppen.
BlKr. röhrig-trichterf., am Schlund mit 5 Haar-
büscheln .*
5. Gf. frei. Früchtchen mit flacher Basis
sitzend.
BlKr. trichterf., mit ungleich Slappigem (fast
21ippigem) Saum
GYNOGLOS-
SEEN.
Cynoglossum.
ANGHÜSEEN.
Borrago.
Anchusa.
Sym'phytum.
Pulmonaria.
LITHOSPER-
MEEN.
Echium.
Borragineen. 225
BlKr. röhrig-glockig, Röhre oberhalb der Stbg.
mit 5 behaarten Längsleisten
BUü". korzröhrig, mit flachem oder concavem
Saum, Schlund mit 5 kahlen Höckerchen.
Lithos'per'mu'm.
Myosotis.
Cynoglössum. Hundszunge.
(xucov Hund, yT^waca Zunge.)
C. officindle L. W. spindelf. St. aufrecht. Untere B. länglich,
in den B.Stiel verschmälert, die oberen sitzend, lanzettlich,
BlKr. Idein, braunroth. — St., B., Bth.Stiele und K. weich-
haarig. ®
Mai, Jun. An steinigen Orten, ziemlich selten. An der
Aare oberhalb der Hunzikenbrücke und bei Aarberg, Lau-
pen. Off. die W.
Borrägo. Borretsch.
(JBorj^a [ital.] Scherwolle, von dem steifhaarigen Ueberzug.)
B. officindlis L. St. ästig, etwas fleischig. B. oval, die oberen
sitzend. BlKr. gross, heflblau. Stbg. mit schwärzlichen, lan-
zeltlichen Antheren und violetten Anhängseln. — Var. mit
weissen Bth. — Steifborstig. ©
Jun.— Herbst. In Gärten und zuweilen auf Schutt, in der
Nähe der Häuser, verwildert. — Aus dem Orient stammend.
Anchüsa. Ochsenzunge.
A. arvensis MB. (Lycopsis L.) B. länglich-lanzettlich, buch-
tig gezähnelt. BlKr. trichtert'., mit gekrümmter Röhre, hell-
blau. — Steifborstig. ©
Jun.— Sept. Auf Aeckern, an Wegen, ziemlich selten. Bei
Schupfen, Wyler bei Aarberg, Radelfingen; Schönbühl,
Krauchthal, Burgdorf.
Symphytuni. Beinwurz.
(cru[;.(pu£i.v zus.wachsen, v. d. angebt. Wirkung auf Wunden.)
S. officindle L. Bodenst. B. gestielt, länglich-eif. St.B. eilanzett-
lich, die oberen sitzend, flügelig-herablaufend. Bth. nickend,
BlKr. gelblich- weiss oder roth. Rauhhaarig. — Obere
Zweige durch Anwachsen an den St. mehr oder weniger
weit über ihre TragB. hinaufgerückt.
Mai — Jul. (u. bis Herbst). Auf Sumpfwiesen, an Gräben
und Bächen, in Ufergebüschen, ziemlich häufig. — In der
Nähe von Bern meist mit gelbl. Bth.; bei Bofl, Hindel-
bank, Burgdorf u. a. O. vorherrschend mit rothen Bth.
15
226 BoiTagineen.
Pulmonäria. Lungenkraut.
{^Pulmo Lunge, von der frühern medicin. Anwendung.)
P. obscüra I)uMoi^tiet\ (R officinalis Koch Syn. Ed. 2.) B.
der nichtblühenden Sprosse langgestielt, aus herzf. Basis
eilanzettlich, oberseits von längeren Borsten und dichtge-
drängten, sehr kurzen Spitzchen rauh. St.B. länglich-eif.,
die oberen sitzend. BlKr. röthlich, später meist violett oder
blau. — B. ungefleckt, selten mit blassgrünlichen Flecken.
E.März— Mai. In Wäldern und Gebüschen, stellenweise
häufig. Bremgartenwald, Gäbelbachschlucht, Engewald, Gur-
ten, DählhölzÜ, Mettlenhölzli bei Muri u. a. O. — Mit ge-
fleckten B. an der Aare bei Radelfingen.
P. montdna Lejeune. (P. mollis auct.) Verschieden durch die
eilanzettlichen, allmähhg in den geflügelten B.Stiel ver-
schmälerten, mehr oder weniger weichbehaarten B. der nicht
blühenden Sprosse. St.B. eif. oder lanzettlich, halb St.um-
fassend. Bth.Stiele und K. durch zahlreiche Drüsenhaare
etwas klebrig. BlKr. grösser, mit breiten, gerundeten Lappen.
Apr. Mai. Wie vorige. Dalmazi bei Bern; am Weg vom
Bodenacker nach Muri; an der Aare unterhalb Muri.
Echium. Natterkopf.
{zyic, Otter, v. d. mit einem Schlangenrachen verglichenen BlKr.)
E. vulgdt^e L. St. aufrecht. B. lanzettlich, Bth. in zahlreichen,
B. winkelst., kurzen, ährenf. Wickeln, welche einen endst.,
schmalen Gesammt-Bth. Stand bilden. BlKr. anfangs röthlich,
später blau, selten roth oder weiss. — Steifborstig. (D
Jun.— Aug. An steinigen Orten, an Wegen, Ufern, gemein.
Lithospermum. Steinsame.
("XiB-o? Stein, GTirspjj.a Samen, von den harten Fr.)
L. officindle L. Perlh^aut. Sonnenhi7^se. St. aufrecht, oben
ästig. B. lanzettlich, mit deutlichen Seitenrippen. Bth. klein,
BlKr. grünhch- oder gelblich-weiss. Früchtchen glatt, glän-
zend weiss.
Jun. Jul. An steinigen Orten, hin und wieder. Häufig an
der Aare längs des Belpmooses und bei Lyss; Burgdorf-
aflmend und im Emmenschachen ; in Utergebüschen der
Sense.
L. arvense L. St. an der Basis oder nur oben ästig. B. lineal-
lanzetthch, nur die Mittelrippe hervortretend. BlKr. weiss
(selten bläulich). — Früchtchen runzelig, braun. ©
E.Apr.— Jun. Auf Aeckern, an Wegen, stellenweise häufig.
Solanaceen. 227
Myosötis. Vei'gissmeinnicht.
(aO; Maus, toTiov OehrcheD, von den B.)
1. K. mit anliegenden Haaren.
M. palustris Roth. Vergissmeinnicht. W.Stock meist kiie-
chend. St. kantig. B. lanzett-länglich, meist stumpf. Bth. in
kurzen, seltener verlängerten Bth Ständen. BlKr. mit flachem
Saum, hellblau (seltener weiss oder röthlich). — Sehr ver-
änderhch. St. mit abstehenden oder anUegenden Haaren
oder fast kahl, an der Basis meist Ausläufer treibend.
Mai — Aug. Auf feuchten Wiesen, an Bächen, häufig.
2. K. mit abstehenden, hakigen Haaren.
a. Fr. Stiele (wenigstens die unteren) länger als der K.
M. silvdtica Hoffm. St. aufrecht, abstehend-behaart. BlKr.
blau, mit flachem Saum. K. nach dem Verblühen offen. (D
oder ausdauernd.
Mai, Jun. Auf Wiesen, an Waldrändern, häufig.
M. intermedia Link. Verschieden durch dichter behaarte,
graugrüne B., die bei der Fr.Reife geschlossenen K. und
die viel kleineren BlKr. mit concavem Saum. St. meist ästig.
© oder ®
Mai— Oct. Auf Wiesen und Aeckern, gemein.
b. Fr.Stiele so lang oder kürzer als der K.
M. hispida Schlechtendal. BlKr. sehr klein, blau, mit gelbem
Schlund. K. bei der Fr.Reife offen. Fr.Stiele abstehend. ©
Mai, Jun. Auf Aeckern und trockenen Wiesen, gemein.
M. versicolor Sm. St. meist ästig. BlKr. gelb, später röthUch
und blau, Röhre länger als der K. Fr.Kelch fast geschlossen,
auf kurzen, aufrecht-abstehenden Stielen. ©
Mai, Jun. Auf sandigen Aeckern, stellenweise häufig.
Garten, Bantiger, Wylerfeld, ZoUikofen, M.Buchsee, Schupfen,
Radelfingen, Oberburg u. a. O.
Anm. In Gärten cult. : Heliotropium peruvianum L. (Vanille.) (Bth.
violettblau, wohlriechond.) — Omphalodes verna Mönch. (B. fast kahl. Bth.
hellblau.)
Farn. 80. I^olanaceeii.
Bth. zw., meist regelmässig, KB. 5 (4—7), mehr oder we-
niger verwachsen, meist bleibend. BlKr. 5 (4-7) -th., -sp.
oder -z. Stbg. 5 (4—7), der ßlKr.Röhre eingefügt. FrKn meist
aus 2 (schief nach vorn und hinten stehenden) Garp. gebildet.
228
Solanaceen.
2fächerig, mit wulstig vorspringenden Samenleisten und zalil-
reichen Samenanlagen, selten 3— Sfächerig oder durch unächte
Scheidewände unvollkommen 41acherig. Gf. 1, mit einfacher
oder '^lappiger Narbe. Fr. eine Kapsel oder Beere. Samen ei-
weisshaltig, mit mei>t gekrümmtem Embryo. — Durch über-
wiegende Ausbildung von Zweigen entstehen häufig Schein-
axen. Die endst. Bth. oder Bth.Stände (Wickel) werden dadurch
scheinbar seitenst. und extra-axillär. TragB. oft mehr oder
weniger am Zweig hinaufgerückt. — Meist narkotisch-giftige
Kräuter oder Standen.
c. 1250 Spec. (nach Beiith. Hook), nach anderen Angaben 1800. — Gatt. Solanum
über 700. — Meist in den Tropen, bes. Amerika.
i. Beerenfi^ucht.
a. BlKr. mit kurzer Röhre und ausgebreitetem
Saum. Stbg. mit kurzen Trägern und zus.-
neigenden Antheren.
Antheren mit 2 endst. Löchern aufspringend.
— BlKr. weiss oder violett
Antheren mit Längsspalten aufspringend. —
BlKr. gelb
b. BlKr. glockenf.
K. tief 5th., zuletzt abstehend. — BlKr. röth-
lich-braun. Fr. glänzend schwarz .
2. Kapselfrucht.
BlKr. trichterf., mit etwas ungleichen Lappen.
Fr. deckelartig aufspringend, im vergrös-
serten, oben offenen K. eingeschlosseji. —
BlKr. blassgelb Hyoscyamus.
BlKr. röhrig-trichterf. Fr. meist unvollständig
4fächerig, 4klappig aufspringend. — BlKr.
weiss oder bläulich Datura.
BlKr. röhrig-trichterf. Fr. meist 2fächerig.
BlKr. roth oder grünlich Nicotiana,
Solanum. Nachtschatten.
S. nigrum L. St. (Scheinaxe) ästig. B. eif., meist buchtig ge-
zähnt, kahl oder behaart. Bth. klein, in scheinbar seitenst.
(und extra-axillären\ doldenartigen Wickeln. BlKr. weiss
oder blass-violett. Fr. kugehg, schwarz, herabgebogen. —
Var. in der Behaarung? und Farbe der Fr. — St. und B.
fast kahl. Fr. grünlich-gelb. (S. huniile Bernhardi.) — St.
und B. zottig-behaart. Fr. gelb. (S. vülosum Lam.) — St.
und B. kurztilzig. Fr. roth. (S. miniatum Bernh.) —
Giftig. ©
Solanum.
Lycopersicum,
Atropa.
Solanaceen. 229
M.JuL— Oct. Auf Schutt, an Wegen in der Nähe der
Häuser, auf cult. Boden, stellenweise häufig; auch auf Torf-
boden. — Var. humile, miniatum und vülosum selten
(und vorübergehend) auf Schutt.
S. Dulcamdra L. Bittersüss. St. an der Basis holzig, krie-
chend oder kletternd. B. eilanzettlich, die oberen spiessf.
oder mit 2 Seitenläppchen. Bth. in abstehend-ästigen (schein-
bar extra-axillären) Bth.Ständen. BlKr. violett mit je 2
grünen Flecken an der Basis der Zipfel. Fr. länglich, roth.
Jun. — Aug. In Gebüschen, bes. an Ufern, hin und
wieder. Engehalde bei Bern; an der Aare, Sense, Emme
u. s. w. — Off. die St. und Zweige. (Stipites Dulcamai^ae.)
S. tuberosum L. Kai^toffel. (Erdapfel.) W.Stock mit Aus-
läufern, welche zu Knospen (Augen) tragenden Knollen an-
schwellen. B. unpaarig gefiedert mit kleineren Zwischen-
fiederchen. Bth. in doldenartigen Bth.Ständen. BlKr. weiss
oder violett. Fr. gelbgrün, seit dem Auftreten der (durch
den parasit. Pilz Phytophthora infestans veranlassten)
Kartoffelkrankheit selten zur Ausbildung gelangend.
E.Jun. — Aug. In vielen Var. allgemein cult. Aus Chile
stammend.
A n m. Als Zierpflanzen cult. S. Pseudo-Capsicum L. u. a. Spec.
Lycop^rsicum. Wolfspfirsich.
(kuy.oc, Wolf, 7:£pGix,6v [a7i>.ov] persischer Apfel, Pfirsich.)
L. esculentum Miller. Liebesapfel. Tomate. St. hegend oder
aufsteigend, steifhaarig. B. gefiedert. BlKr. gelb. Fr. gross,
abgeplattet-kngehg, gefurcht, roth oder gelb. 0
Aug. Sept. In Gärten hie und da cult. Aus dem trop.
Amerika stammend.
Atropa. Tollkirsche.
(ocTpoTToc unabwendbar, von der giftigen Wirkung.)
A. Belladonna L. Tollkirsche. Wolfskirsche. St. stark, oben
doldig-gabelig. B. gestielt, elliptisch oder elf. -länglich, zuge-
spitzt, ganzrandig. Bth. meist einzeln, nickend, BlKr. glockig,
röthlichbraun. Reife Fr. kugehg, glänzend schwarz. — 7^ —
l'/2'". Sehr giftig.
Jun.— Aug. In Wäldern, bes. in Lichtungen, stellenweise
häufig. Bremgarten- und Engewald, Gurtenthal, Längenberg,
Belpberg, Ostermundigenberg u. a. 0. Off. die W. und
die B.
230 Solanaceen.
Hyoscyamus. Bilsenkraut.
(u; Schwein, yJjyjj.oc, Bohne.)
H. niger L. St. einfach oder ästig. B. eckig gezähnt oder fast
fiedersp. Bth. fast sitzend, in endst., beblätterten, nach dem
Verblühen ährenf. verlängerten Wickeln. BlKr. blassgelb,
mit violettem Adernetz. Fr.Kelch mit stachelspitzigen Zähnen.
— Drüsig-weichhaarig. — Var. mit blassgelber BlKr. ohne
Adernetz. (H. pallidus Küaibel.) — © oder © Giftig.
Jun. Jul. Auf Schutt, als Gartenunkraut, hie und da.
Bei Bern, Burgdorf, Laupen am Schlossfelsen. Off. die B.
und Samen.
Datüra. Stechapfel. (Aus dem arabischen tatörah.^
D. Stramönium L. St. gabelästig. B. gestielt, eif., buchtig ge-
zähnt. BlKr. trichtert., mit langer, vortretender Bohre, w^eiss
(seltener bläulich). Fr. aufrecht, elf., von derben Stacheln
besetzt. 0 Giftig.
Jul. Aug. Auf Schutt, als Gartenunkraut, hin und
wieder; selten cult. Aus den Ländern um das Gaspische
und Schwarze Meer stammend. Off. die B. und Samen.
Nicotiäna. Tabak.
(Nach J. Nicot, welcher die Pflanze in Frankreich einführte.)
N. Tahdcum L. Virginischer Tabak. St. aufrecht. B. läng-
lich-lanzettlich. Bth. in rispigem, aus Wickeln zusammen-
gesetztem Bth.Stand. BlKr. hellroth, mit vortretender Röhre
und spitzen Saumlappen. Fr. länglich. 1—2™. ©
Jul.— Sept. In Gärten hie und da cult. Aus Amerika
stammend. Off. die B. — (Eine ähnliche Spec. mit breiteren,
eif. B. und eif., stumpfen Fr. ist A^. macro'phylla Spi^eng.)
N. rüstica L. B. gestielt, eif, BlKr. grünlich-gelb, mit kurzen
und breiten Saumlappen und kurzer Röhre. Fr. fast kugehg.
- v^-r-.
Jul. Aug. In Gärten hie und da cult. Aus Amerika
stammend.
Anm. Als Zierpfl. cult.: Petunia violucea Lindl., aus S.Amerika (Bth.
gross, trichterf., meist violett) u. a. Spec. — Lycium barbarum L. Bocks-
dorn. (Strauch mit laiizettl. B. und kleinen, \ ioletten Bth.) — Nicandra
physaloides Gaertner. (Bth. blauviolett. Fr. zuletzt tmcken, von dem yer-
grösserten, netzig aderigen K. umschlossen) und Physalis Alkekengi L.
(Beere roth, in dem blasig vergrösserten, hochrothen K. eingeschlossen), in
Gärten hie und da cult., und verwildert.
Scro'phulariaceen. 231
ORD. XXXI. LABIATIFLORAE.
Farn. 81. 8crophulariaceen.
Bth. zw., mehr oder weniger zygomorph. K. 4 — ,5th., -sp.,
oder -z., bleibend. BlKr. meist '21ippig (2 BIB. die obere, 3 die
untere Lippe bildend), seltener mit ausgebreitetem, ungleich.
4— ölappigem Saum. Stbg. der BlKr. eingefügt, 2 längere und
2 kürzere (das 5te, hintere, der Milte der Oberlippe entspre-
chende, fehlend oder rudimentär), seltener 5 etwas ungleiche,
oder 2. FrKn. aus 2 medianen Carp. gebildet (nicht 4höckerig),
2- (selten 1-) fächerig. Gf. 1, mit ungeth. oder 21appiger Narbe.
Fr. eine meist vielsuujige Kapsel (selten Beere). Samen eiweiss-
haltig. — Bth. in Trauben oder Aehren, seltener einzeln im
Winkel der LaubB., oder in seitenst., gabelf. Bth.Ständen.
c. 1900 Spec, vorherrschend in den gemäs.sigten Zonen.
1. BlKr. kurzröhrig mit ölapißigem., ausge-
breitetem Saum. Stbg. 5 (4). Antheren
einfächerig. B. loechseUt. YERBASGEEN.
Stbg. 5. — Bth.Stand ährenf., traubig oder
rispig, meist mit accessorischen Bth. . . Verbascum.
2. BlKr. röhrig-2li'p'pig. Stbg. 4. Antheren
(bei der inländ. Gatt.) einfächerig. B.
meint gegenst. — Bth.Stand gabelig -ris'pig.
BlKr. fast kugelig, mit kurz 21ippigem Saum.
Stbg. 4
3. BlKr. röhrig-2lippig, meist mit Sporn
oder Aussackung am Grund der Röhre.
Stbg. 4. Fr. Fächer oben durch Löcher
geöffnet.
BlKr. ungespornt, mit meist geschlossenem
Schlund
BlKr. gespornt
4. BlKr. röhrig, mit meist kurzen Saum-
lappen. Antheren ohne Stachelspitzen.
Stbg. 4 (2). Fr. meist loandsp. (septicid)
aufspinngend. — Bth.Stand traubig.
BlKr. glockig-offen, mit kurzem Saum. Stbg. 4.
5. BlKr. meist kurzröhrig, yyiit 4 — olappi-
gem Saum. Stbg. (bei der inländ. Gatt.)
2. Fr. meist fachsp.
BlKr. kurzröhrig, mit ausgebreitetem, 4th.
Saum (undeutl. 21ippig. Oberlippe an der
Basis die 2 Stbg. tragend. Unterlippe 3th.).
GHELONEEN.
Scrophularia,
ANllRRHI-
NEEN.
AntirrJiinum.
Linaria.
DIGITALEEN.
Digitalis.
VERONIGEEN.
Veronica.
232
Scrophulariaceen.
6. BlKr. 2Uppig. Obet^lippe gewölbt. Stbg.
4 (2). Aniherenhälften unten tneist
stachelspitzig. — Meist mehr oder we-
niger parasitisch (du7^ch,SaugwärzGhen
IHaustorien] mit den Wurzeln verschie-
dener Pflanzen zus.hängend).
t FrKn. 2fächerig. — Mit grünen B.
K. röhrig, 4sp. Fr.Fächer 1— 2samig. Samen
glatt. — B. lanzettlich
K. röhrig oder aufgeblasen, 21appig (oder 4—
5z.). Oberlippe der BlKr. helmf., zus.ge-
drückt. — B. fiederth. BlKr. roth . . .
K. aufgeblasen, 4z. Samen flach, geflügelt. —
B. lanzettlich. BlKr. gelb
K. röhrig oder glockig, 4sp. oder -z. Samen
länghch, gerippt. — B. eif. oder eilanzett-
lich
tt FrKn. Ifächerig. — Ohne grüne B.
K. glockig, 4sp. An der Basis des FrKn. eine
freie, halbmondf. Drüse. — W.Stock ästig,
mit fleischigen Schuppen
EUPHRASIEEN
Melampyrum.
Pedicularis.
Rhinanthus.
Euphrasia.
Lathraea.
Yerbäscum. Wollkraut. Königskerze.
1. B. herablaufend, von Sternhaaren dicht wollig- filzig. Bth.
fast sitzend (in gehnäuelt-ahrigem. Bth. Stand).
V, Thdpsus L. ( V. Schraderi Meyer.) St. steif aufrecht, durch
die vollständig herablaufendeii B. geflügelt. B. länghch-eif.
oder lanzettlich, die bodenst. rosettig, in den B.Stiel ver-
schmälert. Bth. in langen, endst. Aehren. BlKr. gelb, mit
concavem Saum. Die 2 unteren Stbf. fast kahl. Narbe kopff.,
nicht herablaufend. — 1—1 V2™. ®
Jul. Aug. An steinigen Orten, auf Waldschlägen, hin
und wieder.
F. thapsiförme Schrader. Verschieden durch die viel grössere
BlKr. mit ausgebreitetem Saum, die an den längeren Stbg.
weit herablaufenden Antheren (Anthere wenigstens V^ so
lang als der freie Theil des Trägers), und die am Gf. herab-
laufende Narbe. 1— 2"\ ©
Jul. Aug. Wie vorige; auch cult. — Von dieser und der
folgenden Spec. off. die BlKr.
V. phlomoides L. (von der Aehnlichkeit mit der Labiaten-
Gatt. Phlomis). St. steif aufrecht mit kurz- oder halb-herab-
laufenden B. BlKr. gross, gelb, mit ausgebreitetem Saum.
Scro'phulariaceen. 233
Narbe am Gf. herablaufend. Aehre oft unterbrochen. —
Jul. Aug. Wie vorige.
2. B. nicht oder kaum her ablaufend, schwach filzig
oder kahl.
V. Lychnitis L. {Xxjjyoq Leuchte.) St. meist ästig. B. unten
dünnfilzig, die oberen eilanzettUch, zugespitzt. Bth. liurzge-
stielt, in rispigem Bth. Stand. K. und Bth. Stiele graufilzig.
Stbf. weisswollig. — Var. mit weissen und gelben Bth. ®
Jul. Aug. An steinigen Orten, an Wegen, hin und wieder.
V. nigruni L. St. oben kantig-gerippt. Untere B. langgestielt,
länglich-eif., am Grund meist herzt"., obere eilanzettlich. Bth.
ungleich gestielt, in mehrbth. Büschelchen, diese in endst,
ährenf. Trauben. BlKr. gelb. Stbf. mit violettrother Wolle, (f)
Jun.— Sept. An Hecken und Waldrändern, nicht selten.
Anm. Die Verhascum- KxiQW bilden hie und da hybride Zwischenformen.
Die Fr. derselben sind meist unvollkommen oder gar nicht entwickelt.
Scrophuläria. Braunwurz. (v. d. angebl. Heilkraft.)
i. B. ungetheilt.
S. nodosa L. W.Stock mit knolhgen Verdickungen. St. 4kantig.
B. länglich-eif., gesägt. Bth. in gabeligen, in Wickel über-
gehenden Bth.Ständen, welche aus dem Winkel der oberen,
reducirten B. entspringen und einen rispigen GesammtBth.-
Stand bilden. BlKr. grünlich-braun.
Jun. — Sept. In Gebüschen, an Hecken, gemein.
S. Ehrhd7^ti Stevens. (S. aquatica auct. non L.) St. an den
Kanten breit geflügelt. B.Stiele geflügelt. K.Zipfel breit
häutig-berandet. BlKr. röthlich-braun. Rudiment des 5. Stbg.
(Staminodium) 2flügelig, oben ausgerandet. — Var. Neesii
(S. Neesii Wirtgen) Staminodium fast 3mal so breit als
lang, mit deutlich abgesetztem Stiel. Untere B. breit-gekerbt.
Jul. Aug. An Bächen und feuchten Orten, nicht selten.
(Bisher nur die Var. Neesii beobachtet.)
2. B. fiederig getheilt.
S. canina L. W. spindelf. B. gefiedert oder tief fiedersp., mit
gezähnten oder fiedersp. Lappen. Bth. klein. K. mit weissem
Hautrand. BlKr. dunkelviolettroth, meist mit weisslichem
Rand. Staminodium lanzettlich oder fehlend.
Jun. Jul. Auf dem Kies der Saane bei Laupen und
Güminenen; an der Aare bei Aarberg und Lyss; Radel-
fingen.
234 Scrophulariacee7i.
Antirrhinum. Löwenmaul.
(avTi gegen, statt, [Ac, Nase, von der mit einem Affengesicht
verglichenen Form der geöffneten Fr.)
A. mdjus L. St. oben drüsig-kurzhaarig. B. lanzettlich, die
unteren gegen st. Bth. in endst. Trauben. BlKr. gross, roth^
mit gelbem Gaumen (seltener weiss). Samen grubig-netzig.
Jun.— Sept. In Gärten cult, (mit verschieden gefärbten
Bth.) und zuweilen verwildert. An Mauern bei Bern, Brem-
garten, am Aardamm längs des Belpmooses u. a. O.
Liuäria. Leinkraut.
(^Linum Lein, von der Aehnlichkeit der beblätterten St. der
L. vulgaris mit denen des Leins.)
i. Bth. einzeln (im Winkel der LaubB.), langgestielt.
Samen ungeflügelt.
a. B. rundlich, eif. oder Seckig, sämmtlich gestielt.
L. Cymhaldria Miller. {Cymhalum Cymbel, von der Form
der B.) Kahl. St. und Äeste fadenf., wurzelnd. B. herzf.-
rundlich, meist 51appig, kahl. BlKr. blauviolett, mit 2 gelben
Flecken am Gaumen.
Mai— Sept. An Mauern bei Bern (Marzili, Sulgenbach
u. a. O.)- Burgdorf am Schlossfelsen, Oberburg, Laupen,
Gerzensee.
L. spüria Miller. St. aufsteigend, mit kriechenden Aesten,
nebst den B. und Bth Stielen zottig behaart. B. kurzgestielt,
breit-eif. BlKr. blassgelb, mit dunkel violetter Oberlippe und
bogenf. gekrümmtem Sporn. ©
Aug.— Oct. Auf Aeckern, nach der Ernte, stellenweise
häufig. Bei Bern, Muri. Gümhgen, Belpmoos, Wichtrach,
Gerzensee, Riggisberg; M.Buchsee, Schupfen u. a. O.
L. Elatine Miller. Verschieden durch die meist spiessf.-Seckigen
B., die feinen, kahlen Bth. Stiele, die kleineren Bth. mit
blassvioletter Oberlippe und meist weniger gekrümmtem
oder geradem Sporn. ©
Aug. Sept. Auf Aeckern, selten. Schupfen, Lyss, Radel-
fingen.
b. B. lanzettlich oder lineal.
L. minor Des f. St. aufrecht, abstehend-ästig. Die untersten B.
gegen St., die oberen einzeln. BlKr. klein, blassviolett, Unter-
lippe gelblich. Samen längsrippig. — Drüsig behaart. ©
Jun.— Sept. An Mauern und steinigen Orten, an Wegen,
auf Aeckern, ziemlich häufig.
Scrophulariaceen. 235
2. Bth. in endst. Traube (im Winkel c?er oberen reducirte7i
B.), kurzgestielt. Samen flach, geflügelt.
L. alpina Miller. St. an der Basis ästig, mit aufstrebenden
Aesten. B. meist quirlst., lineal-länglich, etwas fleischig,
bläulich-grün. Bth. in kurzer Traube. ßlKr. blauvioiett, mit
rolhgelbem Fleck. — Kahl. ©
Jun.— Aug. Auf dem Kies der Flüsse, selten. An der
Aare bei Radelfingen und Aarberg; an der Sense und Emme.
(Häufig auf den Alpen.)
L. vulgaris Miller. St. aufrecht. B. einzelst., gedrängt, lanzett-
lineal, kahl. Bth. gross, in dichten, ährenf. Trauben. BlKr.
hellgelb, mit röthlich-gelbem Gaumen und pfriemlich zuge-
spitztem Sporn.
Jun.— Sept. An steinigen Orten, an Wegen, auf Aeckern,
auch auf Torfboden, gemein.
Anm. L. arvensis L. nach einer altern Angabe bei Schupfen citirt,
■wurde in neuerer Zeit nicht mehr beobachtet.
Digitalis. Fingerhut. (Digitale Blngerhut.)
J). grandiflöra Lam. (D. ambigua Murr.) St. meist einfach,
oben nebst den Bth.Stielen und K. drüsig behaart. B. läng-
lich-lanzettlich, meist kurzhaarig. Bth. gross, nickend, in
Iseitswendiger Traube. BlKr glockenf., hellgelb, innen bräun-
lich gefleckt, aussen drüsig- tlaumig, mit breiter, stumpfer
Oberlippe. — Giftig.
E.Jun. — Aug. In lichten Wäldern, an waldigen Abhängen,
stellenweise häufig. Engehalde bei Bern, Sollrütiwald und
Gurtenthal bei Köniz, Thörishaus, Laupen, Krauchthal, Burg-
dorf u. a. O.
D. lutea L. Verschieden durch die viel kleinere und engere,
meist blassere, innen gleichfarbige BlKr , die in 2 kurze,
spitze Läppchen gespaltene Oberlippe und die kahlen oder
fast kahlen St., B. und Bth Stiele. — Giftig.
Jun. Jul. Wie vorige, jedoch seltener. Engehalde bei
Bern, Belpberg, Längenherg bei Belp, Lindenthal am Ban-
tiger, an der Sense bei Thörishaus, Dettligen bei Radelflngen.
Anm. Als Zierpflanze cult. D. purpurea L., mit grossen, purpurnen,
innen gefleckten BlKr. — Giftig. Off. die B.
Terönica. Ehrenpreis.
(Nach der heil. Veronica, nach Andern von vera unica die wahre
Einzige, nach den Heilkräften, davon auch der deutsche Name.)
i. Bth. in seitenst. Trauben oder Aehren (Saxige,
ausdauernde Arten).
a. St. und B. meist kahl. — An feuchten Standorten.
V. scutelldta L. St. schlaff. B. sitzend, lanzettlineal. Bth. in
236 ScrophulmHaceen.
lockeren, einzelnen (selten gegenst.) Trauben. BlKr. blass,
röthlich- oder bläulich-gestreift. Fr. zus. gedrückt, ausge-
randet-21appjg.
Jun. — Sept. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, hin und
wieder. Murifeld bei Bern, Niederlindach wald, M. Buchsee-
moos, Waldsümpfe bei Zollikofen, Meyenmoos bei Burgdorf,
Lobsigensee u. a. O.
V. Anagdllis L. (aya7^>.co zieren.) St. aufrecht. B. sitzend,
eilanzettlich, spitz, meist klein gesägt. Bth. in reichbth.,
gegenständigen Trauben. BlKr. blassviolett, mit dunkleren
Streifen.
Jun.— Sept. In Gräben und Bächen, nicht selten. Marzili
bei Bern, Gümligenmoos, M. Buchsee u. a. 0.
V. Beccahünga L. (Name aus dem deutschen «Bachbunge».)
(Bachbummeln.) St. aus liegender Basis aufsteigend, cylin-
drisch. B. kurzgestielt, oval, stumpf, etwas fleischig, klein-
gesägt oder fast ganzrandig. BlKr. blau.
E.Mai— Sept. An Bächen und Gräben, gemein. — Off,
die beblätterten St.
b. St. und B. behaart. — An trockenen Standorten.
V. urticifölia L. fll. St. aufrecht, ringsum behaart. B. sitzend,
eif. oder lanzettlich, scharf gesägt, die oberen lang zuge-
spitzt. K. kürzer als die Fr. BlKr. klein, blassviolett oder
röthlich, mit dunkleren Streifen. — St. oft mit einer endst.,
schwächeren Bth. Traube. — 30— 60cm.
Jun. Jul. In Waldschluchten, an waldigen Abhängen,
ziemlich häufig.
V. Chamaedrys L. {yy.[j.yl niedrig, r^pu; Eiche.) (Katzenauge.)
St. aufstrebend, abwechselnd 2zeilig behaart. B. fast sitzend,
eif, grob gesägt. K. länger als die (selten ausgebildete) Fr.
BlKr. gross, hellblau, mit dunkleren Streifen.
Mai. Jun. An Hecken und Waldrändern, gemein.
V. montdna L. St. kriechend, wurzelnd. B. langgestielt, eif.,
grob gezähnt. Bth. in 2— 6bth. Trauben. BlKr. bläulich oder
röthlich, mit dunkleren Streifen. Fr. elhptisch, breiter als
hoch, länger als der K., kürzer als der Fr.Stiel.
Mai, Jun. In schattigen Wäldern, selten. Hürnberg bei
Wyl, Bütschelegg, Rüeggisberg, Schwanden.
F. officindlis L. St. aufstrebend, an der Basis wurzelnd, ringsum
dicht behaart. B. länghch-eif., in den kurzen B.Stiel ver-
schmälert, gesägt, durch kurze Behaarung mehr oder weniger
graugrün. Bth. in ährenf. Trauben. BlKr. blassbläulich mit
dunkleren Streifen, seltener röthlich oder weiss. Fr. fast
3eckig-keilf., länger als der K.
Scrophulariaceen. 237
Jun.— Aug. In lichten Wäldern, auf Lichtungen, an Wald-
rändern, gemein. Off. die blühenden St.
2. Bth. einzeln im Winkel der St.B. (2axige, meist
einjährige Arten.)
a. Bth. im Winkel reducirter B. (HochB.), zu einer endst.
Traube vereinigt. — St. aufrecht oder aufsteigend.
V. sevpyllifölia L. St. aus kriechender, wurzelnder Basis auf-
recht. B. oval oder länglich, fast ganzrandig, kahl. Bth. in
lockerer Traube. BlKr. bläulich oder weiss, mit violetten
Streifen.
Mai— Sept. Auf Aeckern, an Wegen, an etwas feuchten
Orten, stellenweise häufig.
V. arvensis L. St. aufrecht. B. herz-eif., gekerbt, flaumig, die
unteren kurzgestielt. Bth. fast sitzend, klein, in ährenf.
Traube. BlKr. hellblau. ©
Apr.— Aug. Auf Aeckern, an Wegen, Mauern, häufig.
V. triphylla L. St. ästig, drüsig-behaart. Unterste B. eif., die
oberen handf. tief3 — 5sp., mit stumpfen Lappen. Bth. ge-
stielt, klein, in lockerer Traube. BlKr. dunkelblau. Fr.Stiel
so lang oder länger als das DeckB. — B. auf der Unter-
seite meist roth. ©
März— Mai. Auf sandigen Aeckern bei Schupfen und
RadelfiDgen, stellenweise häufig.
b. Bth. im Winkel der LaubB. — St. meist liegend,
ausgebreitet-ästig.
V. agrestis L. ( V. agrestis pulchella Gaud. Fl. helv.) B.
länglich-eif., gekerbt-gesägt, hellgrün oder bräunüch. Bth.
klein. K.Zipfel länglich, stumpf. BlKr. weiss, seltener röth-
lich oder bläulich. Fr. spitz ausgerandet, mit gedunsenen,
meist 2 — 6samigen Fächern. ©
März— Mai (u. Herbst). Auf cult. Boden, in Gärten, auf
Aeckern, stellenweise häufig.
F. polita Fries. (V. agrestis vidgaris Gaud.) Verschieden
durch kleinere, rundlich- eif., tiefer gesägte, trübgrüne B.,
eif., spitze K.Zipfel, dunkelblaue BlKr. und meist 8—12-
samige Fr.Fächer. ©
März— Mai (u. Herbsl). Wie vorige.
V. persica Poiret. (V. Buxbaumii Tenor e. V. Tournefortii
Gmelin.) B. ei-herzf., grob gesägt. Obere Bth.Stiele viel
länger als das B. BlKr. gross, hellblau, mit dunkleren Adern.
Fr. flach, viel breiter als hoch, stumpfwinklig ausgerandet,
mit gekielten Fächern. ©
238 Scrophulariaceen.
März (oft schon Febr.) — Oct. Auf cult. Boden, auf
Aeckern, an Wegen, stellenweise häufig. Bern, M.Buchsee,
Burgdorf. Soll aus dem Orient stammen und hat sich erst
in neuerer Zeit eingebürgert. Wird von Haller (Hist. Stirp.
1768) nicht erwähnt.
F. hederifoUa L. B. breit-eif., 3— Slappig. K.Zipfel herzf.,
länger als die blassbläuUche BlKr. Fr. fast kugelig-gedunsen,
mit 1 — '2samigen Fächern. ©
März — Jun. Auf Aeckern, an Wegen, gemein.
Anm. V. Teucrmm L. Von V. Chamaedrys verschieden durch den 5-
(nicht 4-) th. K., dichtere Bth. Trauben und den allseitig behaarten St. —
früher am Dählhölzli bei Bern gefunden, scheint daselbst nicht mehr vorzu-
kommen.
Melampyrum. Wachtelweizen.
((i,£>.a? schwarz, Trupo; Weizen, von den schwärzlichen Samen
des M. arvense.)
M. 'pratense L. St. abstehend-ästig. B. lanzettlich. Bth. kurz-
gestielt, fast wagrecht abstehend, in lockeren, einseitswen-
digen Trauben. DeckB. grün, an der Basis pfriemlich ge-
zähnt. BlKr. viel länger als der K., mit gelbem Saum und
gelblicher oder weisser Röhre. Unterlippe gerade vorge-
streckt. — Var. mit etwas röthlichen Bth. — ©
Jun.— Aug. In lichten Wäldern, gemein. (In N.Europa
auch auf Wiesen.)
M. süvdticum L. (M. alpestre Pers.) Verschieden durch die
viel kleineren, aufrechten, goldgelben BlKr. und die meist
ganzrandigen, schmallanzettlichen DeckB. BlKr.Röhre und
Fr. kaum länger als die K.Zähne. ©
Jul. Waldrand am Gurten ob Kehrsatz ; in lichtem Wald
unterhalb der Hunzikenbrücke, Schwarzwasserthal, Radel-
fingen. (Auf den Voralpen häufig.)
Anm. M. arvense L. Bth. im Winkel wimperig-gezähnter, meist rother
DeckB. in allseitswendigen Aehren, BlKr. roth mit gelbem Fleck au der
Unterlippe. — Auf Aeckern selten und vorübergehend eingeschleppt.
Pediculäris. Läusekraut. {PedicuJus Laus.)
P. palustris L. St. aufrecht-ästig. B. tief-fiederth., mit einge-
schnitten-gezähnten Lappen. Bth. kurzgestielt, im Winkel der
oberen B. K.Saum 21appig, krau.'^gezähnt. BlKr. hellviolett-
roth (selten fast weiss), mit sichelt. Oberlippe. — 20— 50cm. @
Mai— Jul. Auf Sumpfwiesen, an Ufern, hin und wieder.
Eiholzmoos und Seihofenmoos, Belpmoos längs der Aare;
Eimatt bei Bern; Sumpfwiesen bei Vechigen, Walkringen-
moos, Lyss, Lobsigensee.
Scrophulariaceen. 239
Bhinänthus. Klappertopf. {f)ic Nase, avö-o^ Blume.)
R. mdjo?^ Ehrh. (Alectorolop/ius major Rclih.) St. 4kaQtig.
B. länglich-lanzettlich, grobgesägt. Bth. im Winkel blass-
häntiger, eif. DeckB. BlKr. hellgelb, mit aufwärts gekrümmter
Röhre. Oberlippe mit 2 läiighchen, violetten Zähnchen. —
Var. glaher (R. majoi' Koch) K. kahl oder schwach flaumig.
Samen breit geflügeh. — Var. hirsutus (R. hirsutus Lam.
R. Alectorolophus Poll.) K. zottig. Samen schmal geflügelt.
— ©
Jun. Jul. Auf Wiesen und Aeckern, steUenweise häufig
(meist Var. hirsutus).
R. minor Ehrh. (Alectorolo'phusm.inor Wimmer et Grabowski.)
Kahl. St. 4kantig, oft einfach. B. schmal-lanzettlich, grobge-
sägt. DeckB. grün oder bräunlich. BlKr. gelb, mit gerader
Röhre und sehr kleinen, stumpfen, violetten oder weisslichen
Zähnchen der Oberlippe. ©
Mai, Jun. Auf sumpfigen Wiesen, an Ufern, häufig.
Euphräsia. Augentrost. (£u9paGLa: Frohsinn.)
E. officindlis L. St. meist von der Basis an ästig. B. eif., ge-
zähnt. Bth. fast sitzend, im Winkel der oberen B. Oberlippe
der BlKr. dunkler oder blasser violett. Unterlippe ausge-
breitet, mit 3 seicht 2sp. Lappen, weiss, mit gelbem Fleck.
Die eine Antherenhälfte der kürzeren Stbg. mit einer län-
geren Stachelspitze. — Sehr veränderlich, besonders in der
Grösse und Farbe der BlKr., Form der B. und Behaarung.
— Var. 'pratensis. Abstehend-ästig, oben mehr oder weniger
drüsenhaarig. B. spitz gezähnt. — Var. ne?yiorosa. (E. striata
Host.) St. und Aeste steif-aufrecht. B. haarspitzig gezähnt,
meist kahl. Bth. kleiner, — ©
Jul.— Oct. Auf feuchten Grasplätzen, gemein. Var. ne-
rnorosa auf Kiesboden, an Ufern, hin und wieder.
E. Odontites L. (or^ouc Zahn, von der angebl. Heilkraft.) B.
lanzettlich oder lanzettlineal, entfernt gezähnt. Bth, im
Winkel der oberen B., kurzgestielt, einseitswendig. BlKr.
blassroth, flaumig. Unterlippe mit 3 ungeth. Lappen, kürzer
als die Oberlippe. Antherenhälften gleichmässig zugespitzt.
— Var. mit kürzeren, die Bth. nicht überragenden DeckB.,
nach der Basis verschmälerten B. und mehr abstehenden
Aesten. (E. serotina Lam.) ©
Jun.— Oct. Auf Aeckern, an Wegen, stellenweise häufig.
M.Buchsee, Belpmoos u. a. O. Var. serotina auf Stoppel-
feldern im Herbst, selten.
Aum. E. lutea L. Nach Haller Hist. Stirp. bei Frienisberg — wurde in
neuerer Zeit rächt mehr gefunden.
240 Orobaneheen.
Lathraea. SchuppeDWurz. ("Xaö^paLQc verborgen.)
L. Squamdria L. W.Stock mit fleischigen Schuppen dicht be-
setzt. St. einfach, fleischig. Bth. in einseitswendiger, vor dem
Aufblühen nickender Traube, mit breiteji DeckB. BlKr.
röthlich, den blassen K. wenig überragend. — 10— 20cm.
Apr. Auf den Wurzeln verschiedener Bäume und
Sträucher, besonders Gorylus Avellana, selten. Zwischen
Reichenbach und Neubrück an mehreren Stellen : Pieichen-
bach, Birchi, Aeschenbrunnmatt und am 1. Aarufer im
Wäldchen unterhalb der Reichenbachfähre ; Schwarzwasser-
thal, Schupfen, Sommerhauswald bei Burgdorf.
Farn. 82. Orobaneheen.
(Nach Eichler zu Farn. Gesneraceen, nach Garcke zu Fam,
S crophularia ce en.)
Bth. zw., zygomorph. K. meist 2— 5z. oder -th. BlKr. meist
2hppig. Stbg. 4, 2 länger und 2 kürzer, der BlKr. eingefügt.
FrKn. 1 fächerig, mit 1 Gf. und kopfiger oder 21appiger Narbe.
Fr. eine 2klappige, vielsamige Kapsel. Samen sehr klein, ei-
weisshaltig. Embryo ohne Gotyledonen. — Parasiten ohne
grüne B. (mit braunen Schuppen), durch die (oft verdickte)
StBasis den Wurzeln verschiedener Phanerogamen aufsitzend.
180 Spec, meist in der nördl. gemässigten Zone.
K. 4— 5z. oder 2th. BlKr. 21ippig mit Slappi- i
ger Unterlippe. Bth. in ährigem Bth.Stand | Orobanche.
Orobänche. Sommerwurz.
(Von opoßo?, Namen mehrerer Hülsenpflanzen, und oLyjziv
würgen, ursprüngl. Name der Guscuta.)
i. Bth. ohne VorB, K. tief 2th.
0. Epithymum BC. Bth. in lockerer, meist kurzer Aehre. BlKr.
röhrig-glockig, auf dem Rücken schwach gewölbt, violett-
röthhch oder gelblich, mit rothen Streifen, seltener blass-
gelb. Mittellappen der Unterlippe grösser als die seitlichen»
Stbf. unten zerstreut-behaart. Narbe rothbraun (oder gelb).
— 10— 20cm.
E.Jun. Jul. Auf Thymus Serpyllum, hin und wieder auf
trockenen Wiesen; an sonnigen Abhängen zwischen Neu-
brück und Reichenbach, Gurtenthal bei Jennershaus u. a. 0.
0. Gdlii Buhy. (0. caryojßhyllacea Sm.) Bth. meist in langer,
reichbth. Aehre. BlKr. röhrig-glockig, mit gewölbt-hervor-
Lentibularieen. 241
tretendem Rücken, braunrötlilich, gelblich, oder blass-violett.
Lappen der Unterlippe fast gleich gross. Stbf. unten dicht-
behaart. Narbe gelb oder rothbraun. — 20 — 40cm.
Jun. Jul. Auf Galium Mollugo und verum. An trockenen
Abhängen, Waldrändern, selten.
0. minor Sutton. Bth. in lockerer Aehre. KB. eif., in eine
pfriemliche Spitze verschmälert oder 2sp. BlKr. röhrenf.,
leicht bogenf.-gekrümmt, mit enger Mündung, meist blass,
mit violetten Streifen oder röthlich-violett. Stbf. unten zer-
streut behaart, sonst kahl. Narbe röthlich oder violett. —
15_30cm.
Jun.— Sept. Auf Trifolium pratense und repens, selten.
Ortschwaben, Kirchlindach, Radelflngen, Aarberg, M.Buch-
see, Bargdorf.
2, Bth. mit 2 VorB. IC 4— 5z. (Phelipaea C. A. Meyer.)
0. caeriilea Vill. St. einfach. K. 5z. BlKr. röhrig, etwas ge-
krümmt, bläulich oder violett, mit dunkleren Adern. Unter-
lippe mit 3 spitzen Lappen. Narbe gelblich-weiss. — 15—
30 cm
Jun. Jul. Auf Achillea Millefohum. An sonnigen, trocke-
nen Abhängen, selten. Schärloch, Holligen, Neubrück und
Reichenbach bei Bern; M Buchsee, Oberburg, Riggisberg.
0. ramösa L. St. meist ästig. K. 4z. BlKr. klein, röhrig, blass-
gelblich oder bläulich, mit stumpfen Lappen. Narbe gelb-
lich. — 10— 30cm. 0
Jun. Jul. Auf Cannabis und Nicotiana, selten. Aarberg.
Farn. 83. lientibularieen.
Bth. zw., zygomorph. K. 21ippig oder 4— 5sp., bleibend.
BlKr. mit kurzer Röhre und 21ippigem Saum, gespornt, abfal-
lend. Stbg. 2, bogenf. zusammenneigend, der BlKr. eingefügt.
FrKn. Ifächerig, mit freiem, centralem Samenträger. Gf kurz
oder fehlend. Fr. eine 2 — 4kiappig aufspringende oder uiiregel-
mässig zerreissende, vielsamige Kapsel. Samen eiweisslos. —
Meist Wasser- oder Sumpfpflanzen.
laG-egen 2o0 Spec, zerstreut, meist in gemässigten und wärmeren Zonen.
K. 4— 5sp. BlKr. offen. — B. ungeth., rosettig,
oben drüsig- schleimig (dadurch oft kleine
Insekten festhaltend)
K. 21ippig. BlKr. mit vorspringendem Gau-
men. — Untergetauchte Wasserpflanzen.
B. feinzertheilt, mit kleinen Bläschen, welche
oft Wasserthierchen gefangen halten .
Pinguicula.
Utricularia.
16
242 Lentibularieen.
Pinguicula. Fettkraut.
{Pinguis fett, von den drüsigen B.)
P. vulgaris L. St. gestaucht, mit rosettig ausgebreiteten, läng-
lichen, etwas fleischigen, am Rande mehr oder weniger ein-
gerollten B., welche auf ihrer oberen Fläche mit kleinen,
gestielten, mehrzellig-köpfchenf., Schleim absondernden Drü-
sen besetzt sind. Bth. nickend, auf langen, bodenst. Bth.-
Stielen (seitlich aus dem Ende des verkürzten St. entsprin-
gend). BlKr. violett, mit pfriemlichem Sporn. Fr. eif.
Mai; Jun. An nassen Stellen, besonders auf Tuffboden,
stellenweise häufig. Eimatt und Reichenbach bei Bern, M.-
Buchsee, Lyss; an der Aare unterhalb Wabern, längs des
Belpmooses und bei der Hunzikenbrücke, Längenberg u. a. 0.
P. alpina L. Verschieden durch die weisse, auf der Unterlippe
gelbgefleckte BlKr., den kurz kegelf. Sporn und die zuge-
spitzte Fr.
Mai. An feachten Molassefelsen. Bremgartenwald an der
Aare; am Scherlibaehfall ; ziemlich häufig im Schwarz-
wasserthal.
Utriculäria. Wasserschlauch. {Utriculus Schlauch.)
U. vulgaris L. B. in zahlreiche, borstliche Zipfel fein zertheilt.
mit kleinen, rundlichen Bläschen. Bth. in 3 — lObth., auf
blattlosem Träger über das Wasser emporgehobenen Trau-
ben. BlKr. dottergelb, Gaumen mit braunröthlichen Streifen.
Oberhppe der BlKr. so lang oder wenig länger als der Gau-
men. — Ueberwintert durch kugelige Knöspchen.
E.Jun.— Aug. In Sumpfgräben, hin und wieder. Löhr-
moos, Belpmoos, Walkringenmoos, M.Buchseemoos u. a. O.
U. minor L. B. sehr klein, in kurze, haarf , ganzrandige Läpp-
chen getheilt. Bth. klein, mit blassgelber, am Gaumen bräun-
lich gestreifter BlKr., mit kurzem, höckerartigem Sporn. —
Viel kleiner und zarter als die vorige Spec.
Jul.— Sept. Wie vorige, seltener. Unterhalb der Hunziken-
brücke, Seihofenmoos, Lobsigensee.
U. intermedia Hayne. B. 2zeilig, handf.-vielsp., mit wimperig
gezähnelten Zipfeln. Bläschen an besonderen, grundst. Zwei-
gen. BlKr. schw^efelgelb. Oberlippe doppelt so lang als der
Gaumen. Sporn zugespitzt, fast so lang als die Unterlippe.
Jul. Aug. In Sumpfgräben, selten. Seihofenmoos.
Anm. U. neglecta Lehmanyi. (Von U. vulgaris versch. durch blasser
gelbe BlKr., mit viel längerer Oberlippe und fast flacher Unterlippe), 1834 im
Egelmoos bei Bern beobachtet, wurde in neuerer Zeit nicht wieder gefunden.
Labiaten.
243
Farn. 84. Labiaten.
Bth. zw., zygomorph. K. röhrig, 4— 5z. oder 21ippig, blei-
bend. BlKr. röhrig, mit 21ippigem Saum (2 BIB. die obere, 3
die untere Lippe bildend), selten fast regelmässig 4— 5sp. oder
einlippig. Stbg. der BlKr. eingefügt, 4 (durch Fehlschlagen des
5ten, hinteren, der Mitte der Oberlippe entsprechenden), 2 län-
ger und 2 kürzer, selten 4 fast gleiche oder 2 Stbg. Antheren
oft mit mehr oder weniger divergir enden Hälften, FrKn. aus
2 medianen Garp. gebildet, 4höckerig, mit 4 Samenanlagen.
Gf. 1, mittelständig, mit meist 2sp. Narbe. Fr. in 4 (seltener
durch Fehlschlagen 3 — 1 ) einsamige Schliessfrüchtchen (Nüsschen)
zerfallend. Samen mit fehlendem oder spärlichem Eiweiss. —
Kräuter oder seltener Halbsträucher mit gegenst., meist ungeth.
B. und 4kantigem St. Bth. meist sitzend oder kurzgestielt, in
B.winkelst. Knäueln oder Büscheln (nieist verkürzten, gabeligen,
in Wickel übergehenden Bth. Ständen). Je 2 gegenüber liegende
Bth. Stände scheinbar einen Quirl bildend. Selten einzelne, B.-
winkelst. Bth. Bth.Stände theils in den Achseln der LaubB.,
theils in den Achseln der oberen reducirten B. (DeckB.) zu
endst. Aehren oder Trauben vereinigt. — Viele Labiaten treten
in 2 Formen (unvollkommen diöcisch) auf : Mit grösserer BlKr.,
längeren, vollkommen ausgebildeten Stbg. und mehr oder we-
niger verkümmertem Gf. — und mit kleinerer BlKr., kürzeren,
mehr oder weniger verkümmerten Stbg. und vollkommen aus-
gebildetem Gf.
2600 Spec. (Salvia c. 450 Spec.) vorherrschend in den gemässigten Zonen, viele in
den Mediterranländern.
I. BlKr. trichtert. Saum tast regelm. 4— 5sp. 1 MENTHOI-
Stbg. 4, fast gleich. Früchtchen eif. — Aro- DEEN.
matisch. BlKr. violett, röthlich oder weiss Mentha.
Stbg. 2 (2 rudimentär oder fehlend). Frücht-
chen Skantig. — BlKr. klein, weiss. . . Lycopus.
II. BlKr. deutlich zweilippig.
1 Stbg. 2, unter der Oberlippe gleichlaufend. MONARDEEN,
K. fast gleichmässig-özähnig. — Bth. in endst.,
kopff. Bth.Stand Monarda.
K. 21ippig. Antheren auf kurzem Träger, mit
fadenf., 2schenkligem Gonnectiv, das frucht-
bare Fach am Ende des längeren, das
sterile (rudimentäre) am kürzeren Schenkel Salvia.
2. Stbg. 4, der Unterlippe aufliegend oder
in der BlKr.Röhre verborgen. Antheren
nierenf OCIMOIDEEN.
K. kurz 5z., der obere Zahn grösser oder mit
244 Labiaten.
deckelartigem Anhängsel. Oberlippe der
BlKr. 21appig. -- St. Basis holzig . . .
K. 21ippig. Oberlippe der BlKr. 41appig . .
3. Stbg. 4, entfernt {nicht gleichlaufend).
a. Antherenhälften getrennt, dem verbreiterten
Gonnectiv schief angewachsen.
t Bth. (bei don inländ. Spee.) einzeln im Winkel der DeckB.
K. fast gleichmässig 5z. oder 21ippig. — DeckB.
den K. überragend
tt Bth. in den B.Winkeln geknäuelt oder gebüschelt.
K. 21ippig, nach dem Verblühen durch einen
Haarkranz geschlossen. Aeussere Stbg. aus-
wärts gebogen
K. fast gleichmässig-5z. Stbg. zusammennei-
gend
K. 21ippig. Stbg. oben zusammenneigend .
b. Antherenhälften an der Spitze zusammen-
hängend, divergirend, oder gerade ausge-
breitet und durch eine gemeinschaftl. Längs-
ritze aufspringend.
K. 21ippig. Stbg. zus.neigend. — Bth. in B.-
winkelst. Knäueln
K. fast gleichmässig-oz. Stbg. auseinander-
tretend. — Bth. in einseitswendigem Bth.-
Stand
4. Stbg. 4, genähert und meist gleichlau-
fend (nach dem Verblühen zuweilen
seitioäi'ts gebogen).
a. Vordere (der Unterlippe entsprechende)
Stbg. von den hinteren überragt.
Mittellappen der Unterlippe concav. — Obere
Bth.Knäuel (in der Achsel reducirter B.)
ährenf. gedrängt
Mittellappen der Unterlippe flach. Je 2 ge-
näherte Antheren (durch die divergirenden
Hälften) ein Kreuz bildend. — Bth. ge-
stielt, in der Achsel der LaubB
b. Vordere Stbg. die hinteren überragend. K.
nach dem Verblühen offen, mit mehr oder
weniger abstehenden Zähnen.
t Stbg. nach dem Verblühen nicht auswärts gebogen.
K. 21ippig, gross, glockig-offen. Oberlippe der
Lavandula.
Ocimum.
SATUREI-
NEEN.
Otnganum.
Jhymus.
Satureja.
Calamintha.
MELISSEEN.
Melissa.
Hgssopus.
NEPETEEN.
Nepeta.
Glechoma.
STAGHYDEEN
Labiaten.
245
BlKr. gerade, fast flach und ungetheilt.
Antherenhälften der paarigen Stbg. ein
Kreuz bildend. — Bth. gestielt ....
Unterlippe der BIKr. mit fehlenden oder sehr
kleinen Seitenlappen. — Bth. in B.winkelst.,
Scheinquirle bildenden Knäueln ....
Unterlippe der BIKr. mit 3 spitzen Lappen.
— BIKr. gelb
Unterhppe der BIKr. Slappig, an der Basis
mit 2 vorragenden, hohlen Zähnen. An-
therenhälften durch eine Querspalte (klap-
pig) aufspringend. — K.Zähne stachel-
spitzig
Unterlippe der BIKr. Slappig, mit herzf. Mittel-
lappen. Röhre mit einem Haarring. — K.
kantig-gerippt
Unterhppe der BIKr. Slappig. Röhre ohne
Haarring. — Mit bodenst. B.Rosette. Blü-
hende St. seitlich
ff Stbg. nach dem Verblühen auswärts gebogen.
Früchtchen oben gerundet. Röhre der BIKr.
mit einem Haarring
Früchtchen Skantig, oben flach. — B. handf.
gelappt
c. Vordere Stbg. die hinteren überragend. K.
21ippig, nach dem Verblühen durch das
Zusammenneigen der Zähne mehr oder
weniger geschlossen.
Oberlippe des K. mit helmf. Anhängsel. BlKr.-
Röhre ohne Haarring. — Bth. einzeln, im
Winkel der LaubB., einseitswendig.
Oberlippe des K. ohne Anhängsel. Röhre der
BIKr. mit einem Haarring. Längere Stbf.
unter der Anthere mit zahnartigem An-
hängsel. — Bth. geknäuelt, in endst. Aehre
lil. BIKr. durch die sehr kleine oder tief ge-
spaltene Oberlippe scheinbar einlippig.
Oberlippe der BIKr. karz, seicht 21appig,
Unterlippe Slappig .
Oberlippe der BIKr. tief gespalten, die 2 Ab-
schnitte derselben mit der Unterlippe ver-
bunden, welche dadurch ölappig erscheint.
— Bth. (in der Achsel der TragB.) serial,
seltener einzeln
MeliUis.
Lamium.
Galeobdolon.
Galeopsis.
Ballota.
Betonica.
Stachys.
Leonurus.
SGUTELLA-
RIEEN.
Scutellaria.
Bru7iella.
AJUGOIDEEN.
Ajuga.
Teuer ium.
246 Labiaten.
Mentha. Minze. (Münze.) (griech. [xivO-n.)
M. süvestris L. (erweitert.) ß. sitzend oder sehr kurz gestielt,
eilanzettlich oder lanzettlich, scharf gesägt, mehr oder we-
niger weissfilzig. Bth. Knäuel zu dichten, cylindrischen Aehren
vereinigt. — Selten mit fast kahlen St. und B. (M. viridis L.)
E.Jul. — Sept. An feuchten Orten, in Gebüschen und lichten
Wäldern, häufig. Var. viridis hie und da cult.
M. piperita L. Pfefferminze. B. gestielt, eif. oder eilanzett-
lich, scharf gesägt, beiderseits grün, kahl oder fast kahl.
Bth. Knäuel in cylindrischen, oft an der Basis unterbroche-
nen Aehren. — Stark aromatisch (Pfefferminzöl enthaltend).
E.Jul. Aug. In Gärten cult. Off. : Fol. Menthae piperitae.
M. aqudtica L. B. gestielt, eif., gesägt, beiderseits grün, meist
flaunng behaart. Bth. Knäuel (sämmtlich oder nur die oberen)
zu endst., rundlich-köpfchenf. Bth.Stäiiden vereinigt. K.Zähne
aus Seckiger Basis pfrienilich. — Zottig behaart (Var. hir-
suta) oder fast kahl.
E.Jul.— Oct. Auf Sumpfwiesen, an Gräben, Ufern, häufig.
M. arcensis L. B. gestielt, eif., gesägt. Bth.Knäuel im Winkel
der LaubB. (ohne eiidst. Bth. Stand). K. glockig, Zähne
Seckig (ungefähr so lang als breit). — Var. mit kahlen und
behaarten B.
E.Jul.— Oct. An etwas feuchten Orten, an Wegen, Grä-
ben, auf Aeckern, häufig.
A n m. Die M. Arten sind zahlreichen Abänderungen unterworfen, die zum
Theil als Spec. beschrieben sind; überdies finden sich nicht selten hybride
Zwischenformen. — M. aqiiatica x arvensis (31. sativa L.) von M. ar-
vensis verschieden durch die röhrigen, starkrippigen K. mit pfriem]. Zähnen
— u. a.
Von krausblättrigen, Krauseminzöl enthaltenden Culturvarietäten off. Fol.
Menthae crispae,
Lycopus. Wolfsfuss. (aux-o? Wolf, -ouc Fuss.)
L. europaeus L. St. meist abstehend-ästig. B. eilanzettlich,
grobgesägt, am Grunde fiedersp. Bth. in dichten, B. winkelst.
Knäueln. K.Zähne pfriemlich zugespitzt. BlKr. klein, weiss,
mit rothen Punkten.
Jul. Aug. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, an Ufern^
ziemlich häufig. Gümligenmoos, Beipmoos, M.Buchseemoos
u. a. O.
Monärda. Monarde.
(Nach dem span. Arzt N. Monardes.)
M. didyma L. (Goldmelisse.) St. meist einfach. B. gestielt,
eilanzettlich, mit gerundeter oder etwas herzf. Basis, die
obersten sitzend. Bth.Knäuel (Scheinquirle) zu einem endst.,
Labiaten. 247
kopff. Bth. Stand vereinigt. DeckB. pfriemlicb, nebst den K.
braunroth. K.Schlund kahl oder wenig behaart. BlKr. hoch-
roth, — Aromatisch. — 1—1 Va"'.
Jul. — Sept. In Gärten cult. Aus N.Amerika stammend.
Sälvia. Salbei. (^Salvare retten, heilen.)
1. Bth.Knäuel (Scheinquirle) 15—30bth.
S. verticüldta L. B. fast 3eckig herzf., die unteren meist mit
2 kleinen Seitenläppchen. Bth. gestielt, in dichten, rundlichen,
meist getrennten Knäueln (Scheinquirlen). BlKr. blauviolett.
Gf. der Unterlippe genähert.
Jul. — Sept. An Wegen und steinigen Orten, selten. Hun-
zikenbrücke, Feldweg beim Bärenriedwald bei M.Buchsee.
2. Bth. KnäuelK Scheinquirle) 2—12bth.
S. pratensis L. B. länglich-eif., runzehg-aderig, die unteren
gestielt, an der Basis meist herzf. Bth. kurz gestielt, im
Winkel kurzer, eif. HochB. BlKr. gross, blau oder blau-
violett (selten rosenroth oder weiss). Oberlippe sichelf. ge-
krümmt. — Die sterilen Anthcrenfächer löffelf. verbreitert,
den Schlund der BlKr. verschliessend. Beim Eindringen
von Bienen werden dieselben zurückgestossen und bewirken
dadurch das Hervortreten der in der zusammengefalteten
Oberlippe verborgenen fruchtbaren Antherenfächer.
Mai— Herbst. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
6". glutinösa L. St. oben nebst Deckß. und K. drüsig-klebrig.
B. gestielt, herz-eif., grobgezähnt, die oberen zugespitzt.
Bth. gestielt. BlKr. gross, hellgelb mit bräunlichen Streifen
und Punkten. — V^~f"-
E.Jul. — Sept. In (4ebüschen, hin und wieder. Am Längen-
berg bei Toffen, Thurnen, Rüeggisberg; Schwarz wasser-
thal; an der Sense, Saane, Aare bei Münsingen und Aar-
berg; Radelflngen; Thorberg, Burgdorf an der Emme.
S. officindlis L. Halbstrauchig. St. am Grunde holzig. B. ge-
stielt, länglich-eif. oder eilanzetthch, runzelig-aderig, klein-
gekerbt, die j milderen graufilzig. BlKr. violett, seltener weiss.
— Aromatisch.
Mai— Jul. In Gärten cult. Aus S, Europa stammend. Off.
die B.
Anm. Als Zierpflanze cult.: S. coccinea L., mit hochrothen Btli.. u. a.
Spec. — RoHmarinus officinalis L. (Salvia Rosmarinus Spenner), ästiger,
aromatischer Strauch mit linealen B., aus S.Europa (nicht im Freien über-
winternd). Off. die B.
Layändula. Lavendel.
(Lavare waschen, von der Anwendung zu Waschungen.)
L. Vera DC. (L. officinalis Chaix.) St. und Aeste an der
248 Labiaten.
Basis holzig. B. sitzend, lineal, eingerollt, durch Sternhaare
filzig, später fast kahl. Bth. in endst , an der Basis nackten
Aehren mit kurzen, meist braunhäutigen Deckschuppen. K.
mehr oder weniger blau. BlKr. blauviolett. — Aromatisch.
Jul. Aug. Hin und wieder cult. In S.Europa einheimisch.
Off. die Bth.
Ocimum.
0. Basilicum L. Basilienkraut. St. ästig. B. gestielt, länglich
eif., kahl. Bth.Büschel in endst., unterbrochenen Trauben.
Bth. kurzgestielt. BlKr. weiss oder röthlich. DeckB. und K.
gewimpert. — Aromatisch. 0
.Jul. Aug. Hin und wieder cult. Aus O.Indien stammend.
Origanum. Dosten.
0. vulgäre L. Wilder Majoran. St. oben ästig. B. eif. Bth.
einzeln, im Winkel eif., meist rothbrauner, den K. über-
ragender DeckB., in kurzen, am Ende des St. und der Aeste
doldig-gedrängten Aehrchen. K. Szähnig. BlKr. hell violett-
roth. — Selten mit grünen DeckB. und weissen BlKr.
E.Jul. Aug. An steinigen Orten, Waldrändern, häufig.
0. Major dna L. Majoran, Sommermajoran. St. ästig. B.
ovaJ, stumpf, fein graufilzig. K. fast bis zur Basis gespalten.
Bth. klein, im Winkel dichtdachiger, graugrüner, weich be-
haarter DeckB. Bth. Aehren oval. BlKr. weiss oder blass-
röthlich. — Aromatisch. ©
Jul— Sept. In Gärten cult. In N. Afrika und dem Orient
einheimisch. Off. die blühende Pflanze.
Thymus. Quendel. Thymian. (O^uoj opfern.)
T. Serpyllum L. (spTToj kriechen.) Quendel. (Kölm,) St. und
Aeste liegend oder aufstrebend, an der Basis holzig und
wurzelnd. B. klein, elliptisch, verkelirt-eif. oder länglich, in
den kurzen B.Stiel plötzlich oder allmählig verschmälert.
BlKr. klein, roth, seltener weiss. Obere Bth. Knäuel zu endst,
rundlichen oder länglichen Bth.Ständen vereinigt. — Aro-
matisch. — B. meist eif., St. 2- oder 4zeilig behaart (T.
Chamaedrys Fr.), seltener mit schmäleren B. und gleichf.
behaartem St. (T. angustifolius Pers., T. Serpyllum Fr.)
Jun.— Oct. Auf trockenen Wiesen, an Wegen, gemein.
Var. angustifolius Belpmoos am Aardamm, auf sandigem
Boden beim Stockerensteinbruch u. a. O. — Off. die blü-
hende P^. (Hb. Serpylli.)
T. vulgaris L. Thymian. Niedrig. St. holzig, ästig, mit auf-
rechten Aesten. B. länglich-eif. oder lineal, am Rande ein-
Labiaten. 249
gerollt, graufilzig, drüsig puDktirt. BlKr. röthlich. In den
B.Winkeln meist kleine B.Büschel (verkürzte Zweige). — Aro-
matisch.
Jun. In Gärten cult. In S.Europa einheimisch. Off. die
blühenden Aeste (Hb. Thymi).
Saturöja.
S. hortensis L. Pfefferhraut, Bohnenkraut. St. ästig. B. lineal-
lanzettlich. Bth. kurzgestielt, in B. winkelst., 2— 5bth. Büschel-
chen. BlKr. blassviolett oder weiss, am Schlund roth punk-
tirt. — Aromatisch. 0
Jul.— Sept. In Gärten cult. und hie und da in der Nähe
der Gärten verwildert. — In S.Europa einheimisch.
€alamintlia. (x.a.);0? schön, [jh^-t\ Minze.)
€. officindlis Mönch. St. aufsteigend oder aufrecht. B. eif., ge-
sägt oder gekerbt. Bth. gestielt, in 3— vielbth., gestielten,
gabelästigen Büscheln. BlKr. blass violettroth. Bth Büschel
ungefähr so lang als die B. — Aromatisch. — 30— 50cm.
Jul. — Sept. In Gebüsclien, an Hecken und Waldrändern,
selten. Bei Muri, Reichenbach, Thorberg.
C Acinos Clairville. St. ästig, mit ausgebreiteten oder auf-
steigenden Aesten. B. klein, eif., kurzgestielt. Bth. kurzge-
stielt, in meist 3bth., B winkelst , sitzenden Büschelchen. K.
über der Basis bauchig gewölbt. BlKr. violett. — 7_30cm.
Ausdauernd, seltener © oder @
Jun.— Sept. Auf trockenen Aeckern, an Hecken, nicht
selten.
C. Clinopödiuni Spenne7\ (Clinopodium vulgare L.) (Name
von ySXiv'/] Bett, Trof^iov Füsschen, von dem mit übereinander-
stehenden, rundl. Bth.Knäueln besetzten St.) — St. meist
einfach. B. kurzgestielt, eif.-länglich, schwach gezähnt, weich-
haarig. Bth. in vielbth., dichten Knäueln mit pfriemlichen,
borstig gewimperten (eine Art Hülle bildenden) VorB.
Oberste Bth.Knäuel scheinbar erdst. K.Röhre gekrümmt.
BlKr. roth. - 30— 60cm.
M.Jul. — Sept. An Hecken und Waldrändern, gemein.
Melissa. Melisse. {u.iliaGOL Biene.)
M. officindlis L. St. meist ästig. B. eif., gekerbt oder stumpf
gesägt. Bth. in einseitswendigen, B.winkelst. Knäueln. BlKr.
vor dem Aufblühen gelblich, später weiss oder blassröthlich.
— Aromatisch.
250 Labiaten.
Ju].— Sept. In Gärten eult.; selten verwildert. In S.Europa
und dem Orient einheimisch. Off. die B.
Hyssöpus. Ysop.
(Von dem hebräischen Esob, Name einer aromat. Pflanze.)
H. officindlis L. St. ästig, an der Basis holzig. B. lanzettlich,
ganzrandig, fast kahl, drüsig punktirt. Bth.Büschel zu endst,
einseitswendigen, ährenf. Trauben vereinigt. BlKr. blau,
seltener röthlich oder weiss. — Aromatisch.
Jul. Aug. In Gärten cult. Aus S.Europa stammend. Off.
die B. und blühenden Gi'pfel.
Nepeta. Katzenkraut.
(Nach der Stadt Nepete in Etrurien.)
A'. Catdria. L. St. aufrecht, meist ästig, dünn filzig. B. ge-
stielt, herz-eif, grobgezähnt, unten von kurzem Filz grau-
grün. Bth. in reichbth. (zu end- und seitenst., ährenf. Bth.-
Ständen vereinigten) Knäueln. BlKr. weiss (gelblich oder
röthUch) nnt purpurnen Punkten. — Von eigenthümlichem
Geruch.
Jul. Aug. Auf Schutt, an Mauern, selten und vereinzelt.
Neueneck, Laupen, Burgdorf (Flühe), Schwarzwasserthal.
Glechöma. Gundelrebe.
(yAT/cov, ursprüngl. Mentha Pulegium.)
G. hederdcea L. St. kriechend, wurzelnd, mit aufsteigenden
Aesten und kriechenden Ausläufern. B, gestielt, nierenf.
oder herzf., gekerbt. Bth. gestielt, in 2— 3bth., B.winkelst.,
einseitswendigen Büschelchen (oder einzeln). BlKr. violett-
blau (oder rötlilich). — Var. mit mehr oder weniger be-
haarten St. und B.
Apr. Mai. Auf Wiesen, an Hecken und Waldrändern,
gemein, die rothblühenden seltener, z. B. am oberen Sand-
rain und bei Holhgen.
Melittis. Immenblatt. {[LzkiGay,^ ij^ilirry. Biene.)
M. MelissophyUum L. St. weichhaarig. B. gestielt, eif. oder
länglich, grobgekerbt. Bth. meist in 2— 3bth., B.winkelst,
einseitswendigen Büscheln. BlKr. gross, blass violettroth,
selten weiss. — 30— 60c»i.
E.Mai, Jun. In Gebüschen am Girisberg bei Burgdorf,
Lyss (etwas ausserhalb der Gebietsgrenze).
Labiaten. 251
Lämiuni. Taubnessel. Bienensaug.
i. Röhre der BlKr. gerade. — Einjährig.
L. amplexicaule L. B. mndlich-nierenf., grobgekerbt, die oberen
sitzend, halb St.umfassend. K.Zähne nach der Bth.Zeit zus.-
neigend. BlKr. klein, roth. — Mit Bth. Dimorphie. (Früh-
lings- und HerbstBth. mit kleiner, im K. verborgener
BlKr.) ©
Apr.— Oct. An Mauern, auf Aeckern, selten. Bern am
Münzrain, Muri, Gümligen, Bolligen, Thorberg, Burgdorf,
M.Buchsee, Schupfen, Radelfingen, Riggisberg.
L. purpureum L. B. gestielt, eiherzf., gekerbt-gesägt, die oberen
gedrängt, kurzgestielt, von den unteren durcli ein langes
Internodium getrennt. K.Zähne nach dem Verblühen ab-
stehend. BlKr. roth. — St. und obere B. oft röthlich ange-
laufen. ©
März— Nov. (bei milder Witterung auch in den Winter-
monaten). Auf cult. Boden, auf Aeckern, an Wegen, auf
2. Röhre der BlKr. gekrümmt (aufsteigend). — Ausdauernd.
L. maculdticm L. B. gestielt, eif , ungleich -grob gezähnt, die
oberen fast 3eckig. BlKr. gross, purpurn (selten weiss).
Apr.— Jun. (und bis Winter). An Hecken und Wald-
rändern, gemein. Die weissblühende bei der Neubrücke,
Gurtendorf.
Aiim. L. album L. Von L. maculatum verschieden durcli die langzu-
gespitzten, scharf gesägten oberen B., die meist reichhlüthigeren Bth. Knäuel
und gelblich-weisse BlKr. mit kürzerer Röhre und gelben Fleckchen an der
Basis der Unterlippe — früher bei Bern und Burgdorf; scheint daselbst nicht
mehr vorzukommen.
Galeöbdolon. Waldnessel. Goldnessel.
(valr, Wiesel, [i(^6>.o; Gestank.)
G. luteum Huds. (Lamium Galeobdolon Crantz.) B. gestielt,
eif. oder eilanzettlich, grobgesägt oder gekerbt. Bth. in dichten
(Scheinquirle bildenden), B.winkelst. Knäueln. BlKr. gelb.
Antheren kahl.
Mai, Jun. In Wäldern und Gebüschen, häufig.
Galeöpsis. Hohlzahn.
(vyA'^ Wiesel, 6'k; Aussehen, von der Form der BlKr.)
i. St. unter den Gelenken nicht verdickt.
G. Lddanum L. (Name eines Harzes). St. meist abstehend-
ästig. B. lineallanzettlich bis eif. Bth.Knäuel im Winkel der
252 ' Labiaten.
oberen B. BlKr. violettroth. Unterlippe am Grunde mit gelb-
licher oder weisser Zeichnung. — Sehr veränderhch : B.
lineallanzettlich oder lanzettlich, entfernt gezähnt oder fast
ganzrandig (G. angustifolia Ehrh.). — B. eif. oder eilan-
zettlich, gleichmässig und stärker gesägt. St. oben meist
drüsig behaart (G. latifolia Hofftn., G. üiterTnedia VüL).
— Var. ausserdem in der Behaarung, Grösse der BlKr.,
Länge der DeckB. Bth.Knäuel sämmtUch entfernt oder die
oberen genähert. BlKr. zuweilen blassroth. 0
JuL— Oct. Auf Aeckern, an Wegen, gemein, bes. Var.
angustifolia, welche auf Stoppelfeldern im Herbste stellen-
weise ganze Strecken überzieht, so bei Münsingen, Wich-
trach u. a. 0. — Var. latifolia viel seltener. Rüeggisberg.
G. ochroleuca Lani. (G. dubia Leers.) Verschieden durch die
weichbehaarten, eilanzetthchen B,, die grösseren, schwefel-
gelben oder weisslich-gelben (seltener blassröthlichen oder
rothgefleckten) BlKr., welche meist mit langer Röhre weit
aus dem K. hervorragen. 0
JuL— Oct. x\uf Aeckern, an einzelnen Stellen häufig.
Wabern, Köniz, Gümhgenberg, Uettligen, Frieswyl, Radel-
fingen, Oberburg.
2. St. unter den Gelenken verdickt.
G. Tetrahit L. Hanfnessel. (Glure.) St. abstehend-ästig, mehr
oder weniger steifborstig. B. gestielt, länglich-eif. oder ei-
lanzettlich, grobgezähnt. Bth.Knäuel im Winl^el der oberen
B. BlKr. blassroth, seltener dunkler roth oder weiss. Unter-
lippe meist mit gelbhcheni Fleck und violettrother Zeich-
nung. K.Zähne pfriemlich, stechend-stachelspitzig. 0 — Var.
pubescens. St.Glieder weichbehaart.
Jun. Sept, Auf Aeckern, in lichten Wäldern, besonders
auf Schlägen, gemein. Var. pubescens im Bremgartenwald
u. a. 0.
Anm. Die G-aleopsis-Arteu sind zahlreichen Abänderungen, bes. in der
Form der B., G-rösse und Farbe der BlKr. unterworfen, auch scheinen hybride
Zwischenformen vorzukommen.
Ballöta.
JB. nigra L. St. ästig, meist mit accessorischen Zweigen. B.
gestielt, eif., grobgekerbt, runzelig. Bth.Knäuel reichbth.,
im Winkel der LaubB., meist etwas gestielt. K. starkrippig.
BlKr. blass violettroth, selten weiss. — Dunkelgrün, unan-
genehm riechend. — K.Zähne 3eckig, mit kurzer Stachel-
spitze (B. foetida Lam.).
Jun, — Sept. Auf Schutt, in der Nähe der Häuser, hin
und wieder (Var. foetida^. Bern an der Könizstrasse, Kö-
niz. Ruhigen, Kirchdorf, Ortschwaben, Schupfen, M.Seedorf,
Burgdorf u. a. O.
Labiaten. 25^
Betönica. Betonie.
(Urspr. Vettonica, von den Vettonen, einer span. Völkerschaft,
von denen die Römer den arzneil. Gebrauch kennen lernten.)
B. officindlis L. (Stachys ßetonica Bentha^n.) HauptSt. un-
entwickelt (gestaucht). Blühende St. seithch, unterhalb des
endst., meist kurzährigen Bth. Standes mit sehr verlänger-
ten Interuodien. B. länglich, gekerbt, die unteren langge-
stielt. BlKr. roth. — Durch die Sghedrige Sprossfolge aus-
gezeichnet.
Jul. Aug. An trockenen Stellen in Gebüschen und lichten
Wäldern, hin und wieder. Engehalde bei Bern, Kräyigen
bei Muri, Zollikofenwald, Thörishaus u. a. O.
Stächys. Ziest. (gtÖl'/uc, Aehre, vom Bth.Stand.)
1. BlKr. roth oder braunroth.
S. alpina L. St. flaumhaarig und oben drüsig. B. gestielt,
länglich-eif., gekerbt-gesägt, die oberen sitzend, eilanzettlich,
Bth.Knäuel reichbth., von weissen Haaren flaumig, in unter-
brochener, beblätterter Aehre. K.Zähne eilanzettlich, drüsig,
meist bräunlich. BlKr. braunröthhch.
Jun. Jul. In Gebüschen, an Hecken, selten. Längenberg,
Scherligraben bei Sensenmatt; in Ufergebüschen der Emme,
Sense und Saane, an der Aare unweit der Hunzikenbrücke.
S. süvdtica L. St. steifhaarig. B. langgestielt, breit eiherzf.,
zugespitzt, gesägt. Bth.Knäuel armbth. (meist 4 — 6bth.
Scheinquirle), in unterbrochenen Aehren, mit kurzen, lan-
zettlichen DeckB. BlKr. bräunlich-roth mit weisser Zeich-
nung auf der Unterlippe. — Var. mit blasseren Bth.
E.Jun. — Aug. In Gebüschen, lichten Wäldern und Hecken,
gemein.
S. palustris L. W.Stock mit am Ende knollig verdickten Aus-
läufern. St. meist einfach, steif haarig. B. kurzgestielt oder
sitzend, lanzett-länglich, gekerbt-gesägt. BlKr. heUroth. Unter-
lippe am Grunde weisslich mit rother Zeichnung.
Jul. Aug. An Ufern und Gräben stellenweise häufig.
In Ufergebüschen der Aare, Sense und Emme; Schupfen.
2. BlKr. gelblich oder toeiss.
S. dnnua L. W. faserig. B. eilanzettlich, gekerbt-gesägt, die
oberen ganzrandig, meist kahl. Bth. in 4— 6bth. Schein-
quirlen. K.Zähne lanzettlich, bis zur Spitze behaart. BlKr.
weiss, mit blassgelber Unterlippe. — 15— 30cm. q
Jul— Oct. Auf Aeckern, an Wegen, häufig.
254 Labiaten.
S. recta L. Abnehmkraut. W.Stock holzig, mit aufsteigenden
St. B. länglich-lanzettlicii, gekerbt, meist kurzhaarig. Bth. in
6 — 12bth. Scheinquirlen, die oberen ährenf. gedrängt. K.-
Zähne Seckig, in eine kahle Stachelspitze auslaufend. BlKr.
blassgelb, Oberlippe an der Basis violett- oder rothgerandet.
— 15— 30cm.
Jun. — Oct. An trockenen, steinigen Orten, gemein.
Anm. S. arvensis L., nach älteren Angaben auf dem Belpmoos, und
S. germanica L-, nach Haller (Hist. Stirp.) bei Gümligen und Worb, wurden
in neuerer Zeit nicht mehr beobachtet.
S. palustris y^silvatica (S. ambigua Sm.), hin und wieder. Hunziken-
brücke, Burgdorf im Emmeschachen; an der Aare bei Lyss.
Leouürus, Löwenschweif.
(T^swv Löwe, oupa Schweif, vom Bth.Stand.)
L. Cardiaca L. (xap^iy. Herz, von der angebt. Heilkraft.) St.
aufrecht, meist ästig. B. langgestielt, handf. 3— 51appig, oben
dunkelgrün, die oberen lanzettlich, mit zahnartigen Seiten-
lappen. Bth. klein, in dichten, reich bth. Knäueln, im Winkel
der oberen B. K.Zähne stachelspitzig. BlKr. blassroth, zottig
behaart. — 60— 120cm.
Jul.— Sept. Auf Schutt, in der Nähe der Häuser, selten.
Gaset bei Köniz, Vorderfiiltigen; Maykirch, Schupfen, Bagg-
wyl, Seedorf, Radelfingen; Thorberg.
Scutelläria. Helmkraut.
{Scutella Schüsselchen, v. d. vertieften Anhängsel des K.)
S. galericuldta L. (^Galeriis Mütze.) St. aufrecht oder an der
Basis liegend. B. kurz gestielt, aus herzf. Basis länglich-
lanzettlich, gekerbt. Bth. einzeln (im Winkel der LaubB.),
einseitswendig. BlKr. hellblau, mit aufwärts gebogener
Röhre.
Jun. —Aug. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, hin und
wieder. Gümligenmoos, Gerzensee, Löhrmoos, M.Buchsee-
moos, M.Seedorfsee, Lobsigensee, Meyenmoos i3ei Burgdorf.
Brun^Ua. Braunheil.
(Soll vom deutschen « Bräune » abgeleitet sein.)
B. oulgdris L. B. gestielt, länglich-oval, ganzrandig oder
schwachgezähnt. Bth.Knäuel in endst., an der Basis meist
von 2 sitzenden LaubB. gestützten, kurzen Aehren. DeckB.
und K. meist violett oder röthüch. BlKr. blau oder violett
(selten weiss), 17^— 2mal so lang als der K. Längere Stbg.
unter der Anthere mit pfriemlichem Anhängsel. — Var. mit
mehr oder weniger gezähnten oder fiedersp. B.
Labiaten. 255
Juii. — Sept. Auf Wiesen und Weiden, an Wegen und
Waldrändern, gemein.
B. grandiflöra Jacq. Verschieden durch die viel grössere,
meist S-förmig gekrümmte BlKr., die kurzen, höckerartigen
Anhängsel der Stbg. und den vom obersten LaubB.Paar
meist etvv'as entfernten Btli. Stand.
JuL— Sept. Auf mageren Wiesen und Weiden, hin und
wieder. Engehalde bei Bern, Eimatt, Hinterlvappelen ; an
der Aare oberhalb Muri, in Ufergebüschen oberhalb der
Hunzikenbrücke, Belpberg, Längenberg, Gurtenthal; Güm-
nienen, Laupen, Radelfmgen u. a. O. (Häufig auf Voralpen-
weiden.)
Ajuga. GünseL
A. repians L. St. mit Ausläufern. B. länglich-oval, gekerbt
oder fast ganzrandig, kahl oder fast kahl, die unteren
rosettig. Bth.Knäuel in endst. Aehren, mit ungeth., mehr
oder weniger röthhchen DeckB. BlKr. blau, seltener röth-
lich oder weiss. — Var. mit kurzen oder fehlenden Aus-
läufern.
Apr. — Jun. Auf feuchten Grasplätzen und Waldschlägen,
gemein.
A. genevensis L. Verschieden durch die dicht zottig behaarten
St., die grösseren, buchtig gezähnten St.B. und meist 31ap-
pigen DeckB. Bth. grösser. — Ausläufer fehlend, dagegen
häufig Adventivknospen an den Wurzeln.
Mai, Jun. (vereinzelt bis Herbst). Auf Grasplätzen, . an
Hecken und Waldrändern, ziemlich häufig. — Mit weisser
Bth. bei der Neubrücke.
A. Cha^naepitys Schreb. [yyjj.yl am Boden, ttltu; Fichte, von
den schmalen B.Lappen') St. meist an der Basis ästig. B.
tief 3sp., mit linealen Lappen, die untersten meist ungeth.
oder kurz 2 — 3z. Bth. einzeln im Winkel der LaubB, BlKr.
gelblich. — Zottig behaart.-©
JuL— Sept. Auf Aeckern, an steinigen Orten, selten. Bei
Aarberg, Lobsigen, Laupen.
Teucrium. Gamander.
i. K. 2lippig, mit ungeth. Obet^lippe. — BlKr. gelblich.
T. Scorodönia L. (Gx,6pOf^ov Knoblauch.) B. gestielt, herz-eif.,
runzelig. Bth. kurzgestielt, einzeln im Winkel kurzer DeckB.,
in end- und seitenst., ährenf., einseitswendigen Trauben. BlKr.
grünhch-gelb.
Jul. Aug. In lichten Wäldern und Gebüschen, an Wald-
rändern, stellenweise häufig.
256 Verbenaceen.
2. K. özähnig. — BlKr. roth.
T. Bötrys L. (ßoTpu«; Traube.) B. gestielt, 1 — 2fach fiedersp.
Bth. meist zu 2 — 3 im Winkel der LaubB. K, etwas aufge-
blasen, an der Basis mit einem Höcker. — Drüsig-flaumig,
beim Zerreiben stark riechend. ©
Aug. — Oct. Auf Aeckern, hin und wieder. Reichenbach,
Seihofen, Muri, Gurten, Gümhgen, M.Buchsee, Burgdorf
u. a. O.
T. Scördium L. (c/-6pOf^ov Knoblauch.) W.Stock kriechend, mit
Ausläufern. St. aufstrebend, zottig behaart. B. sitzend, läng-
lich, grobgezähnt, flaumig. Bth. meist zu 2 im Winkel der
Laubß. — Geruch knoblauchartig.
Jul.— Sept. Auf Sumpfwiesen, selten. Murifeld bei Bern,
Gümhgenmoos, Lobsigensee.
2\ Chamaedrys L. {yyjj.yl niedrig, r^pu? Eiche.) St. am Grunde
etwas holzig, mit aufstrebenden Aesten. B. kurzgestielt,
länghch-eif., tief gekerbt, oben meist dunkelgrün. Bth. zu
1—3 B.winkelst., die oberen ährenf. gedrängt. — K. und
obere DeckB. oft röthlich.
Jul. — Sept. An steinigen Orten, hin und wieder. Am
steilen Aarufer zwischen Brunnadern und Elfenau, Halden
bei Kräyigen, Belpmoos am Aardamm, auf dem Kies der
Aare oberhalb der Hunzikenbrücke stellenweise häufig^
Gerzensee u. a. O.
5. K. 5 zähnig. — BlKr. gelblich.
T. wiontdnum L. St. holzig, kriechend, ausgebreitet-ästig. B.
klein, eilanzetthch oder lineal-lanzettlich, mit eingerolltem
Rand, unten weissfilzig. Bth. einzeln im Winkel der obersten
reducirten B., in endst., köpfchenf. Bth.Stand. BlKr. blass-
gelblich.
Jun. — Sept. Auf dem Kies der Aare oberhalb der Hun-
zikenbrücke, stellenweise häufig; Aarberg.
Anm. Marrubium vulgare L. Andorn (St. dichtfilzig. B. runzelig.
Bth. Knäuel dicht und reichbth. K Zähne 10, mit hakiger Stachelspilze) hie
und da in Gärten cult. und verwildert. Off. die B.
Farn. 85. Verbenaceen.
Bth. meist zw. und zygomorph. K. röhrig, bleibend. BlKr.
röhrig, meist mit 2Uppigem oder ungleich 4— 5sp. Saum. Stbg.
der BlKr. eingefügt, 4 (durch Fehlschlagen des 5ten, hinteren),
2 länger und 2 kürzer (seltener nur 2 Stbg. mit Antheren, oder
4—5 gleich lange Stbg.). FrKn. meist aus 2 medianen Garp. ge-
bildet, 1—2- oder durch unächte Scheidewände 2— 4fächerig,
Hantagineen. 257
mit endst. Gf. Fr. bei der Reife in 2—4 einsamige Scliliess-
früchtchen (Nüsschen) zerfallend (oder fleischig). Samen meist
eiweisslos. — Kräuter (oder Sträucher) mit meist gegenst. B.
700 Spec, in den wärmeren Zonen.
BlKr. undeutlich 21ippig. Fr. trocken, bei der 1
Reife in 4 einsamige SchliessFr. zerfallend | Verbena.
Yerb^na. Eisenkraut.
V. officindlis L. St. abstehend-ästig. B. länglich, grobgezähnt
oder üedersp. Bth. klein, sitzend, einzeln im Winkel sehr
kleiner (meist nicht gegenst.) DeckB., in end- und seitenst.
Aehren. BlKr. blassviolett. Stbg. kurz, in der Röhre einge-
schlossen.
Jul.— Sept. An Wegen und steinigen Orten, gemein.
Anm. In Gärten verschiedene Spec., Var. und hybride Formen der Gat-
tung Verbena. — Lippia citriodora Kunth. B. lanzettlich, in 3 — 4zähligen
Quirlen. Aromatisch. Kicht im Freien überwinternd.
Farn. 86. Plantagineen.
Bth. zw. oder 1 geschlechtig, regelmässig. K. meist 4 (2—4)
-th., bleibend. BlKr. trockenhäutig, meist 4sp. Stbg. 4, meist
weit hervorragend, in der Knospe einwärts gebogen. Antheren
beweglich. FrKn. 2 (1—4) -fächerig. Gf. 1. Fr. eine deckelartig
aufspr. Kapsel oder einsamige SchliessFr. Samen eiweisshaltig.
200 Spec, zerstreut, bes. in den gemässigten Zonen.
Monöcisch. Männl. Bth. meist einzeln, lang-
gestielt. Weibl. Bth. grundst., mit röhriger,
häutiger BlKr. Einsamige SchhessFr. . . Lüorella.
Zw. Fr. deckelartig aufspr. — St. gestaucht,
mit bodenst. B.Rosette und aufsteigenden,
nackten Zweigen mit endst. Bth.Aehre . Plantago.
Litor^Ua. Strändling. (Lüus Ufer.)
L. lacüstris L. B. bodenst., pfriemUch, oben flach, etwas flei-
schig. Männl. Bth. langgestielt. Stbf. weiss, weit vortretend.
Weibl. Bth. zwischen den B.Basen verborgen, mit langem
Gf. — 3 -8cm.
Mai— Jul. Auf feuchtem Sandboden an der Aare unter-
halb der Jabergbrücke (1. Ufer).
Plantägo. Wegerich. (Planta Fusssohle, v. d. B.)
P. major L. B. gestielt, rundlich eif., abstehend oder aufrecht.
Bth. in langen, linealen, an der Basis oft unterbrochenen
17
258 Campanulaceen.
Aehren. Aehrenstiele meist kürzer (oder wenig länger) als
die B. Stbf. (Träger) weisslich.
Jun.— Oct. Auf Schutt, an Wegen und auf Waldschlägen,
häufig, auch auf Torfboden. — Auf etwas feuchten, sandigen
oder lehmigen Aeckern im Herbst zuweilen als 2— 4cm. hohe
Zwergform, mit kurzer, armbth. Aelu-e.
P. media L. B. fast sitzend, in den kurzen, breiten B.Stiel
verschmälert, eif. oder elliptisch, flach ausgebreitet. Bth.-
Aehre dicht walzenf., langgestielt. Stbf. violett, weit vor-
tretend.
Mai— Sept. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
P. lanceoldta L. B. lanzetthch, in den B.Stiel verschmälert,
aufrecht oder abstehend. Bth.Aehre länghch oder eif., auf
langem, rinnig gefurchtem Träger. Stbf. weiss. — Yar. in
Form und Grösse der Aehren und Behaarung der B.
Mai— Sept. Auf Wiesen und Grasplätzen, an Wegen,
gemein.
ORD. XXXII. GAMPANULINAE.
Farn. 8*7. Campanulaceen.
Bth. zw., regelmässig. K. und BlKr. mehr oder weniger
tief 5 (3—10) -sp. oder -th. Stbg. meist 5 (3—10), mit oft an
der Basis verbreiterten Trägern, meist ohne Zusammenhang
mit der BlKr. FrKn. unterst. (oder halbunterst.), 2—5 (—10)
-fächerig. Gf. 1, mit 2— mehrth. Narbe. Fr, eine vom bleibenden
K. gekrönte, meist vielsamige Kapsel (selten Beere). Samen
eiweisshaltig. — Kräuter (oft mit Milchsaft) mit ungeth. B. und
meist blauen oder violetten Bth.
500 Spec, vorherrschend in den gemässigten Zonen.
i. BIK7\ 5th., mit linealen, anfangs röhrig
zusammenhängenden, später von unten
nach oben sich trennenden Zipfeln. —
Bth. Stand ähreyi- oder köpf förmig.
Antheren an der Basis zus.hängeud. Narben
2, kurz. Fr. mit endst. Oeffnung aufspringend Jasione.
Antheren frei. Narben fädlich. Fr. mit seitl.
Oeffnungen aufspringend Phyteuma.
2. BlKr. glockenf, oder hurzröhrig 7mt
flachem Saum. — Bth. Stand meist trau-
big oder rispig.
BlKr. meist giockenf. Fr. oval oder kreiself. . Campanula.
BlKr. meist kurzröhrig, mit flachem Saum.
Fr. lineal Specularia.
Campanulaceen. 259
Jasiöne. paaic Heilung.)
J. montdna L. St. und Aeste oben nackt. B. lanzettlich,
sitzend Bth. in endst., rundlichen, köpfchenf. Dolden mit
mehrbl. Hülle BlKr. hellblau. © oder @
jQl._Oct Auf trockenen Rasenplätzen, an Waldrändern,
hin und wieder. Gurten unterhalb Gurtendorf; auf den
Hügeln zwischen Köniz und Thörishaas, N.Seite der Büt-
schelegg; Frienisberg. Landerswyl bei Radelfingen; Oster-
mundigenberg, Dentenberg, Bantiger, Burgdorf.
Phyteuma. Rapunzel. (9ut6v Pflanze.)
P. spicdtum L. Waldrapunzel W. spindelf., etwas fleischig.
St. einfach. Untere B. langvestielt, herz-eif., oft mit schwar-
zem Fleck, die oberen laiizetüich, kurzgestielt oder sitzend.
Bth. in ovaler, zuletzt walzenf. Aehre. BlKr. gelblich-weiss.
E.Mai. Jim. In Wäldern und Gebüschen, gemein.
Anm. P. orbiculare L. (Bth. blauviolett, in rundlichen Köpfchen mit
eilanzettl. HüllB.), früher auf einer Sumpfwiese am Längenberg, wurde in
neuerer Zeit nicht mehr gefunden. (Häufig auf den Voralpen.)
Campänula. Glockenblume. (Campana Glocke.)
A. Bth. gestielt, in Trauben ode?^ Rispen.
i. HauptSt. unentwickelt, in einer B.Rosette endigend.
BliXhende St. seitlich. — Bodenst. B. gestielt, rundlich
oder eif.
C. rotundifölia L. Bodenst. B zur Bth.Zeit meist vertrocknet.
Untere St.B. lanzetthch, kleingezähnelt oder ganzrandig, die
oberen lineal. Bth.Stand locker-rispig. BlKr. blau oder blau-
violett (selten weiss).
Jun.— Oct. An Mauern, Wegen, Waldrändern, gemein.
C. pusilla Haenke. Bodenst. B. gezähnt, bleibend. Untere St.B.
eilanzettlich, gesägt. Bth.Stand meist einfach-traubig. Bth.
klein, mit blauer (selten weisser) BlKr. — Selten mit ent-
wickeltem HauptSt.
Jun,— Aug. An feuchten Felsen, an Ufern, stellenweise
häufig. An der Aare längs des Belpmooses, Bremgartenwald
bei Bern, bei Aarberg und I.yss; an der Sense, Emme bei
Burgdorf. Häufig an feuchten Felsen am Scherlibach und
im Schwarzwasserthal; am Belpberg, Stockerensteinbruch,
Geristein, Thorberg. (Häufig in den Voralpen.)
2. HauptSt. verlangen.
a. Bodenst. B. herz-eif. Fr. nickend.
C. rhomboiddlis L. W.Stock kriechend. St. einfach. B. der
260 Campanulaceen.
sterilen Sprosse nierenf. Obere B. sitzend, eif. oder eilan-
zettlich, gesägt. Bth. meist einseitswendig. BlKr. blauviolett.
M.Jun.— Sept. Selten. Auf dem Walkringen- und M.-
Buchseemoos, Hofwyl. (Häufig auf den Voralpen.)
C. rapunculoides L. W.Stock kriechend, mit Ausläufern. Obere
B. lanzettlich, sitzend. Bth. in langer, einseitswendiger
Traube. KZipfel lanzett-lineal, abstehend. BlKr. hellviolett.
Jun.— Aug. In Waldlichtungen, an Hecken und Acker-
rändern, hin und wieder. Häufig im Engewald bei Bern
u. a. O.
C. Trachelium L. {y^y.-^/rn'koq Hals, von der angebt. Heilkraft.)
Ohne Ausläufer. St. kantig. Obere B. eilanzetLlich, gezähnt,
die unteren herzeif., grobgezähnt. Bth. zu 1—3 auf ß. winkelst.
Stielen. K.Zipfel eilanzettlich, meist steifborstig. BlKr. gross,
violett (selten weiss). — Bauhhaarig.
Jul.— Sept. In Gebüschen und lichten Wäldern, besonders
auf Waldschlägen, häufig.
b. Bodenst. B. länglich, in den B.Stiel verschmälert.
Fr. aufrecht.
C. Rapünculus L. (Rapünzli.) W. spindelf., etwas fleischig.
B. gekerbt oder ganzrandig, die unteren stumpf, die oberen
lanzettlineal. Bth. aufrecht, in verlängerter, reichbth. Rispe.
K.Zipfel pfriemlich, aufrecht. BlKr. hellviolett (selten
weiss). ®
M.Jun.— Sept. Auf trockenen Wiesen, an Wegen, gemein.
C. pdtula L. Verschieden durch die lockeren, abstehend-ästigen
(fast doldentraubigen) Rispen, die an oder über der Mitte
der seitl. Bth.Stiele stehenden kleinen VorB. und die etwas
grösseren, tiefer getheilten, ofleneren BlKr. ®
Jul.— Sept. An trockenen, steinigen Orten, selten. Linden-
thal unweit Boll, Krauchthal, Flühn (bei Oberbalm).
C persicifölia L. St. steif aufrecht, meist einfach. B. lineal-
lanzettlich, entfernt-kleingesägt. Bth. in endst., armbth.
Traube oder Rispe. K.Zipfel lanzettlich. BlKr. gross, breit-
glockig, hellblau oder blauviolett, selten weiss. — V^— l""-
Jun. Jul. An felsigen Abhängen, stellenweise häufig Am
steilen Aarufer zwischen Reichenbach und Zehendermätteli;
an der Sense bei Laupen; an der Saane zwischen Laupen
und Gümmenen; Oltigen, Radelfingen, Aarberg, Rebhalde
bei Lobsigen; an waldigen Abhängen bei Burgdorf,
Krauchthal.
B. Bth. sitzend, in end.- und seitenst. Knäueln.
C. Cervicdria L. (Cervix Hals, von der angebl. Heilkraft.)
Rauhborstig. St. steif aufrecht, einfach, kantig. Bodenst. B.
Cucurbitaceen. 261
lanzettlich, in den B.Stiel verschmälert. Obere B. lanzett-
lineal. K.Zipfel eif. Gf. länger als die hellblaue BlKr. —
40— SÜcin.
Jul. Aug. An Waldrändern, in Gebüschen, selten. Gurten-
thal unterhalb Jennershaus; Ulmizberg und Sollrütiwald bei
Köniz, Laupen, Thorberg ; Tanne bei Lauterbach ; zwischen
Krauchthal und Oberburg; Burgdorf.
C. glomerdta L. Kurzhaarig oder fast kahl. Bodenst. B. lang-
gestielt, länglich, meist an der Basis herzf. oder gerundet.
Obere B. sitzend, eilanzetthch. K.Zipfel lanzettlich, spitz.
BlKr. blauviolett oder röthlich-violett (selten weiss).
E.Mai— Herbst. Auf feuchten Wiesen, an Gräben, stellen-
weise häufig. Bern an der Aare unterhalb der Lorraine,
Gurtenthal, Belpmoos, Belpberg, Längenberg, M.Buchsee-
moos u. a. O.
Anm. Als Zierpflanzen cult.: C. Medium L., pyramidalis L. u. a.
Speculäria. Frauenspiegel. (Speculum Spiegel.)
S. Speculum A.DC. St. abstehend ästig. B. länglich-eif., die
oberen schmäler. Bth. end- und seitenst. K.Zipfel abstehend,
lineal. BlKr. dunkelviolett (selten weiss), vor dem Auf-
blühen durch die einwärts gefalteten BIB. Ökantig, später
flach ausgebreitet. ©
Jun. Jul. (einzeln bis Herbst). Auf Aeckern, im Getreide,
stellenweise häufig. Kirchenfeld, Wabern, Köniz, M.Buch-
see u. a. O.
Farn. 88. Cucurbitaceen.
Bth. meist 1 geschlechtig und regelmässig. K. meist 5
(3—6) -zählig. BlKr. meist 5 (3-6) -sp., seltener BIB. frei.
Stbg. 5 (1—5), auf kurzen Trägern, sämmtlich oder paarweise
verwachsen (selten frei). Antheren oft schlängelig gekrümmt.
FrKn. unterst., 1 — mehrfächerig. Fr. meist beerenartig-fleischig,
oft mit fester Aussenschicht, selten Fr. trocken. Samen eiweiss-
los. — Kletternde Kräuter mit einfachen oder verzweigten
Ranken und meist handf. gelappten B.
600 Spec, meist in der heissen Zone.
Monöcisch. BlKr. ölappig. Stbg. (durch paar-
weise Verwachsung der 5 Träger) schein-
bar 3, oben zu einem Antherenköpfchen
verwachsen. — Ranken 2— mehrth. . . Cucurbita.
Meist monöcisch. BlKr. tief 5th. Stbg. (schein-
bar) 3. Antheren mit über die Fächer
verlängertem. Gonnectiv. — Ranken Ifach. Cucumis.
262 Ruhiaceen.
Cucurbita. Kürbis.
C. Pepo L. St. kriecheod oder kletternd. B. gross, herzf., mit
spitzen Lappen. BlKr. gross, trichterf., gelb. Bth.Stiele
stumpf-Ökantig. Fr. von verschiedener Form und Farbe (oft
gross, rundlich), auf gefurchtem Fr.Stiel.
Jun.— Sept. Auf Schutt, an Düngerhaufen, hin und
wieder cult.
C. maxima Duchesne. Riesenkürbis. Verschieden durch sehr
kurze, gerundete B.Lappen, cylindrisehe Bth.Stiele und
nicht gefurchte Stiele der meist sehr grossen Fr.
Jun.— Sept. Wie vorige.
Cucumis. (Cucumis Gurke.)
C. sativus L. Gurke. Kukummer. St. hegend. B. herzf., mit
spitzen Lappen. Bth. einzeln oder gebüschelt. BlKr. gelb.
Fr. länglich, meist warzig. 0
Jun. — Sept. Cult. Aus Ostindien stammend.
C. Melo L. (von [jrf\kov^ Apfel). Melone. Verschieden durch
die stumpfen B.Lappen und die glatten, meist ovalen und
netzaderigen Fr. ©
Jun.— Sept. Hie und da cult. Aus S.Asien und Guinea
stammend.
Aiim. Bryonia dioica Jacq. (Schlingpflanze mit handf. -lappigen B.,
schraubenf. gewundenen Ranken, kleinen grünlichen Bth. und rothen Beeren-
Fr.), früher am Sandrain bei Bern, wurde in neuerer Zeit nicht mehr ge-
funden.
ORD. XXXIII. RUBIINAE.
Farn. 89. Rubiaceen.
Bth. meist zw. und regelmässig. K., BlKr. und Stbg. meist
4 — 5 (3— mehr) -zählig. K. oberst., oft klein, rudimentär oder
fehlend. Stbg. der BlKr. eingefügt. FrKn. unterst., meist 2
(1—10) -fächerig. Fr. trocken (oder fleischig). Samen eiweiss-
haltig. — Kräuter (oder Holzpflanzen) mit oft rispigen oder
gabeligen Bth.Ständen. B. meist einfach und ganzrandig, gegenst.,
mit NebenB.
Ueber 4000 Spec, meist in den warmen Zonen.
FrKn. ^fächerig. Fr. meist trocken, 2-
knöpßg, mit Isamigen Fächern (Nüss-
chen). NebenB. den B. gleichgestaltet,
mit denselben 4 — mehrzählige Schein-
quirle bildend. (Die eigentl. B. durch
die achseist. Zweige bezeichnet.) STELLATEN.
K.Saum 4— 6z., bleibend. BlKr. trichterf., 4sp
Stbg. 4. — Bth. violett Sherardia.
Rubiaceen. 263
Asperula.
K.Saum undeutlich. BlKr. trichterf., 4 (3—5)
-sp. Stb. 4
K.Saum undeutlich. BlKr. radf., mit sehr
kurzer Röhre und 4 (3) -th. Saum. Stbg.
4 (3)
Galium.
Sherärdia. Sherardie.
(Nach dem englischen Botaniker W. Sherard.)
S. arvensis L. St. liegend, ästig, nebst den B. von kleinen
Stachelchen rauh. B. eilanzeltlich oder lanzettlich, in 4—6-
zähligen Scheinquirlen. Bth.Stand (an St. und Zweigen)
endst., mit fast sitzenden Bth., von mehrbl. Hülle umgeben.
BlKr. violett. ©
Jun. — Oct. Auf Aeckern, ziemlich häufig.
Asp^rula. Waldmeister, (asper rauh.)
A. odordta L. Waldmeister. W.Stock kriechend. St. aufrecht.
B. eilanzettlich, die oberen in meist Szähligen Scheinquirlen.
BlKr. weiss. Fr. von hakenf. gekrümmten Börstchen rauh.
— Die Zweigpaare des Bth.Standes bilden meist mit dem
etwas zur Seite gedrängten Gipfeltrieb 3strahlige Schein-
dolden.
Mai. A.Jun. In Wäldern, gemein. Off', die hliXhenden St.
A. cyndnchica L. (}(.\)vÖLyj^n Halsentzündung, von der angebl.
Heilkraft.) St. aufstrebend, ausgebreitet-ästig. B. lineal, die
untersten klein, eif. Scheinqiiirle meist 4zählig, die oberen
oft (durch Verkümmerung) scheinbar 2zählig, BlKr. meist
röthlich. Fr. körnig-rauh, kahl.
E.Jun. — Aug. An trockenen, steinigen Orten, hin und
wieder, z. B. Engehalde bei Bern, Abhang bei Brunnadern
u. a. O.
A. glauca Besser. (A. galioides MB.) St. aufrecht. B. lineal,
stachelspitzig, am Rande eingerollt, bläulich-grün, am St.
in meist 8— 9zähhgen Scheinquirlen. BlKr. weiss. Fr. glatt.
E.Mai— Jul. Auf trockenen Grasplätzen, selten und oft
nur vorübergehend mit fremdem Samen eingeführt. Kirchen-
feld bei Bern, Tannacker bei ZoUikofen ; zwischen Burgdorf
und Lyssach, Lyss am Eisenbahndamm.
Anm. A. arvensis L. Bth. blau, in kopfig gedrängtem Bth.Stand, von
den borst ig-gewiiuperten HüllB. überragt — auf Aeckern, an Weg^-n, selten
und vorübergehend eingeschleppt.
264 Rubiaceen.
Oälimn. Labkraut.
(yaXa Milch, G. verum soll das Gerinnen derselben bewirken.)
A. Bth. theils zw., theils mannt, in B.winkelst.
Bth. Ständen.
G. crucidtum Sm. (G. Cruciata Scop.) St. 4kantig, meist
einfach, abstehend behaart. B. länglich-eif., in 4zähligen
Scheinquirlen, nach dem Verblühen herabgebogen. Bth.-
Stände kürzer als die B., gabelästig, meist zu 3 aus dem
Winkel der gegenst. B. (serial) entspringend. Die Mittelbth.
der Gabelzweige zw., die seitlichen männl. BlKr. gelb. Fr.-
Stiele herabgekrümmt.
E.Apr.— Jun. An Hecken, Waldrändern, Wegen, gemein.
B. Bth. zw., in end- und seitensi., rissigen Bth. Ständen.
i. BlKr. weiss.
a. St. durch abwärts gerichtete Stachelchen scharf.
G. Apai^ine L. Klebkraut. (Kletten.) St. kletternd. B. in 6—8-
zähligen Scheinquirlen, lineallanzettlich, stachelspitzig, von
hakigen Stachelchen, (bes. am Rande und auf der Rippe)
rauh. Bth. klein, in armbth. Bth.Ständen. Fr.Stiele gerade.
Fr. mit hakigen Borsten besetzt. — Var. mit kleineren, kahlen
Fr. (G. spurium L.) 0 — 72—1"".
Jun.— Sept. In Hecken, auf Aeckern, gemein. — Var.
spurium selten unter dem Lein. M.Buchsee, Lichtung im
N.Lindachwald.
G. palüstre L. St. schlaff, abstehend ästig. B. stumpf, in 4—6
zähligen Scheinquirlen. Bth.Rispen sparrig ästig. Fr. glatt
und kahl. — Var. mit fast glattem St.
Jun. .Jul. Auf Sumpfwiesen und Torfmooren, ziemlich
häufig.
G. uliginösum L. Verschieden durch stärkere Stachelchen des
St., 6— Szählige Scheinquirle, stachelspitzige, rauhere B. und
die körnig-rauhen Fr.
Jun. Jul. Wie vorige, doch etwas seltener. Gümligenmoos,
M. Buchseemoos u. a. 0.
b. St. ohne Stachelchen, kahl oder behaart.
t B. "Srippig. Scheinquirle 4zählig.
G. rotundifölium L. St. schlaff. B. oval, mit kurzem Spitzchen,
hellgrün. Bth Stand endst. , sparrig ästig, armbth. (meist
Sstrahhge Scheindolden). Fr. borstig behaart.
Jun. Jul. In Wäldern, stellenweise häufig.
G. boredle L. St. aus kriechendem W.Stock steif aufrecht.
Untere Zweige reich beblättert, meist nicht blühend. B. lineal-
Ca'prifoliaceen. 265
lanzettl., ohne Stachelspitze. Rispe endst., schmal, dichtbth.,
Fr. kurzborstig, selten kahl.
Jun.— Aug. Auf Sumpfwiesen selten, Belpmoos.
tt B. Irippig. Scheinquirle 6— 8zählig.
G, süvdticum L. St. fast stielrund, glatt, aufrecht, ästig. B.
länglich-lanzettHch , stumpf, stachelspitzig, bläuhch grün.
Rispen ausgebreitet-ästig, mit haarfeinen, vor der Bth.Zeit
nickenden Bth. Stielen. — 72— 1"^.
Jul. Aug. In Wäldern, stellenweise häufig, z. B. am Ab-
hang gegenüber Bremgarten u. a. O.
G. Mollügo L. St. 4kantig, glatt. B. lineal-lanzettlich oder läng-
hch verkehrt-eif. Lappen der BlKr. haarspitzig. Fr. kahl,
etwas runzelig. — Var. G. erectum Huds. St. aufrecht.
Rispenäste aufrecht-abstehend. BlKr. weiss. — Var. G.
elatwm ThuilL St, schlaff. Rispenäste wagrecht abstehend,
BlKr. schtnutzig-weiss.
Mai— Aug. Var. erec^wm auf Wiesen, gemein. Var.elatum
in Hecken und Gebüschen, später blühend.
G. süvestre Follich. St. 4kantig, liegend oder aufstrebend. B.
lineal-lanzettHch, vorn breiter, hellgrün. Rispen mit aufrecht
abstehenden, doldentraubigen Aesten. Lappen der BlKr. ohne
Haarspitzen. Fr. von sehr kleinen Knötchen rauh. Sehr ver-
änderlich.
Mai— Jul. Auf trockenen Wiesen, an Wegen, Ufern, in
lichten Wäldern, hin und wieder.
2. BlKr. gelb.
G. verum L. St. fast stielrund. B. schmal-üneal, am Rand ein-
gerollt, in 6 — l'^zähhgen Scheinquirlen. Bth.Stand länglich,
reichbth., mit kurzen, abstehenden Aesten. BlKr. goldgelb.
— Var. praecox (G. Wirtgeni F. Schultz). St.Glieder
länger als die Bth. tragenden Aeste, früher (E. Mai, A. Jun.)
blühend.
Jun.— Sept. An trockenen, steinigen Orten, auf Weiden,
an Ufern, hin und wieder. Engehalde bei Bern, Belpmoos
am Aardamm, M. Buchsee, Burgdorf u. a. O. — Var. praecox
seltener: Gümligenmoos, Belpmoos.
A n m. G. tricorne WüJiering, von G. Äparine verschieden durch
kürzere Bth.Stände, lierabgekrümmte Fr.Stiele und grössere, warzige Fr.
Kleiner, mit aufrechtem oder liegendem St. — Im Getreide, selten und vor-
übergehend.
Farn. 90. Caprifoliaceen.
Bth. zw. (selten z. Theil geschlechtslos), regelmässig oder
zygomorph. K. oberst., klein, 2— özählig, BlKr. 5(4)sp. oder
röhrig-21ippig. Stbg. 5 (4), der BlKr. eingefügt. FrKn. unterst.,
266
Caprifoliaceen.
meist 2 — Sfächerig. Fr. meist fleischig (Beere oder Steinfrucht),
selten trocken. Samen eiweisshaltig. Meist Holzpflanzen mit
gegenst. ß., meist ohne NebenB.
200 Spec, meist in der gemässigten Zone der nördl. HK.
i. BlKr. regelmässig. Fr Kn. Fächer mit i
Samenanlage.
a. Stbg. 4—5, tief 2th. (scheinbar 8 oder 10
Stbg. mit Ifächerigen Antheren). Gf. 3—5.
Kraut mit zusammengesetzten B. u. grünl. Bth.
b. Stbg. 5 (od. 4), ungetheilt. Gf. sehr kurz
oder fehlend. Narben 3—5.
SteinFr. 3 — 5samig. — B. gefiedert ....
SteinFr. 1 sämig. — B. ganz oder gelappt .
2. BlKr. meist zygomorph. Fr Kn. Fächer
mit 1— vielen Samenanlagen.
Stbg. 5. Gf. 1. BeerenFr. — BlKr. röhrig-2-
lippig. B. ungeth., ganzrandig ....
SAMBUGEEN.
Adoxa.
Sambucus.
Viburnum.
LONIGEREEN.
Lonicera.
Adöxa. Moschuskrallt.
{oL^o'irjq ruhmlos, wegen des unscheinbaren Aussehens.)
A. Moschatellina L. B. 1— 2fach 3zählig, mit eingeschnittenen
Lappen, auf der Unterseite glänzend. Bth. klein, grürdichy
von moschusartigem Geruch, in eiidst., meist 5bth. Köpfchen.
— Jeder Jahrestrieb des kriechenden W. -Stocks trägt eine
Anzahl fleischiger NiederB.Schappen und 1—2 langgestielte
LaubB. Aus der Achsel des einen oder beider LaubB. (sel-
tener eines NiederB.) entspringen die aufrechten (2 gegenst.»
kurz,uestielte LaubB. tragenden) Bth.St. Dicht unteriialb der
Gipfel-Blh. stehen meist 2 Paure Seiten-Bth. Erstere (in BlKr.
Stbg. und Garp.) meist 4-, Seitenbth. meist özählig. Fr.
beerenf, grünUch, meist fehlschlagend. 7— 15ci«.
Apr., A. Mai. In Hecken und Gebüschen, stellenweise
ziemhch häufig. Bern (am Muristalden, San h'ain, Steinhölzli,
Holiigen, Bremgartenwald an meiu'eren Stellen, u. s. w.).,
Reichenbach, Burgdorf, M.Buchsee, Schupfen u. a. O.
Sambucus. Hollunder.
(cajj.ßu^ oder 'jocvSu^ rother Farbstofl', v. d. Farbe des Fr.Safts.)
i. NebenB. klein oder fehlend. — Kleine Bäumeoder Sträucher.
S. nigra L. Schioarzer Hollunder. (Holder.) Fieder-Blättchen
länglich-eif. Bth.Stand (an den beblätterten Zweigen) endst,
Ca'prifoliaeeen. 267
reichbth., von doldenartig-flacher Form. Bth. weiss, wohl-
riechend. Fr. schwarz. — Bth.Stand wiederholt gabelästig,
mil gegenst. Zweigen, die 4 untersten quirhg gedrängt, mit
dem Gipfeltrieb scheinbar eine fast regelmässige östrahlige
Dolde bildend. In den weiteren Auszweigungen wiederholt
sich dieselbe Anordnung, jedoch so, dass je die äusseren
Zweige eine überwiegende Entwicklung zeigen, wodurch
eine schirmartig flache Gesammtform entsteht. Die obersten
Verzweigungen einfach gabelf.
Jun. Jul. In Hecken, an Waldrändern, hin und wieder,
auch cult. Off. Bth. Stände u. F7\
S. racemösa L. Waldhollunder. Fieder-Blättchen eilanzettlich.
Bth. gelbhch, iti elf., durch die auseinandergerückten Zweig-
paare rispigen Bth.Ständen. Zweige gabelästig (meist 3strahhge
Scheindolden). Fr. glänzend roth.
Apr., A. Mai. In Wäldern, hin und wieder. Engewald bei
Bern, Gurten, Schupfen, Burgdorf u. a. O.
2. NebenB. hlattartig. — St. grün, aus kriechendern W. Stock.
S. Ebulus L. (Ehuliim humile Garcke). Zioerghollunder,
Attich. (Aktenbeere.') Fieder-Blättchen lauzettlich. Bth.-
Stand ästig, doldenartig tlach, dem Bth.Stand von S. nigra
ähnlich. Bth. weiss oder etwas röthlich, mit violett-rothen,
zuletzt schwärzlichen Antheren. Fr. schwarz. — B. beim
Zerreiben unangenehm riechend. — V^ — 1™-
Jul. Aug. In Gebüschen, besonders in Waldschlägen,
ziemlich häufig. Off. die Fr. (Baccae Ebuli).
Vibürnuni. Schlinge.
F. Lantdna L. Kleiner Mehlbaum. Strauch mit eif., ge-
zähnten, unten vortretend-aderigen, von Sternhaaren dicht
filzigen B. Bth. in ästigen, doldenartigen Bth.Ständen.
BlKr. weiss. Fr, roth, zuletzt schwarz. — Die untersten
Zweige des Bth.Standes meist zu 6, quirlig gedrängt, mit
dem Gipfeltrieb scheinbar eine Tstrahlige IJolde bildend, die
weiteren Auszweigungen meist mit einzelnem (Iseitigem)
Zweigpaar und dadurch Sstrahlig.
Mai. Jun. In Gebüschen, an Waldrändern, häufig.
V. Opulus L. Strauch mit 8— Slappigen B. RandBth. der Bth.-
Stände geschlechtslos, mit grösserer, tlacher, weisser BlKr.
Fruchtbare Bth. gelblich-weiss. Fr. roth. — Bth.Stand dem
der vorigen Spec. ähnlich, aber im Allgemeinen weniger
regelmässig und durch überwiegende Entwicklung der äus-
seren Zweige von flacher Gesammtform.
Jun. In etwas feuchten Gebüschen, häufig.
Anm. In Gärten cult.: V. Opulus var. sterilis, Schneeball, mit kuge-
ligen, aus sterilen Bth. bestehenden Bth.Ständen, — V. Tinus L., Winter-
lorbeer, Laurier-Tin (nicht im Freien überwinternd).
268 Valerianaceen.
Lonic^ra. Geissblatt.
(Nach A. Lonitzer, Arzt und Botaniker.)
i. Strauch kletteimd. Bth. sitzend^ in endst. oder end- und
seüenst. (aus Dichasien zus.gesetzten) Bth. Ständen.
L. Caprifölium L. Geissblatt. B. ganzrandig, kahl, an den
blühenden Zweigen paarweise zus.gewachsen. Bth. wohl-
riechend. BlKr. weiss, in's Gelbe übergehend, oft aussen
röthlich. Fr. roth.
E. Mai, Jun. In Gärten cult. (Aus S.Europa stammend.)
Hie und da in Hecken verwildert. Bern, am Reichenbachweg
unweit Felsenau, Dählhölzh, Muri, Könizbergwald unweit
Köniz, M.Buchsee, Burgdorf, Aarberg.
L. Peridymenum L. Verschieden durch die freien (nicht zu-
sammengewachsenen) oberen B. und die gestielten, von dem
obersten B.Paar entfernten, endst. Bth. Stände.
Jun. Jul. An Waldrändern, hin und wieder. Bern, am
Dählhölzli, Bantiger ob Flugbrunnen, Burgdorf, Oberburg.
2. Strauch aufrecht. Bth. Stände B.ioinkelst. Bth. paarweise
gestielt (Dichasien mit fehlender GipfelBth.) FrKn. und
Fr. paarig verioachsen.
X. Xylösteum L. (^uT^ov Holz, OGriov Knochen.) B. oval, weich-
behaart. Stiele der Bth. Paare 1— IVamal so lang als die
Bth. BlKr. gelblich-weiss. Fr. roth. — Giftig.
Mai. Jun, In Wäldern und Gebüschen gemein.
L. nigra L. B. länglich-eif., zuletzt kahl. Stiele der Bth.Paare
viel länger als die Bth. BlKr. röthlich weiss. Fr. schwarz.
— Giftig.
E. Mai. A. Jun. In Wäldern, stellenweise häufig. Brem-
gartenwald bei Bern, Könizbergwald, Längenberg, Schwarz-
wasserthal. Zw^ischen Krauchthal und Oberburg.
Anm. L. coerulea L. (Stiele der Bth.Paare viel kürzer als die blass-
gelblichen Bth. FrKn. und die blauschwarzen Fr. vollständig verwachsen),
früher im Dalmazi bei Bern und bei der Hunzikenbrücke, wurde in neuerer
Zeit nicht mehr gefunden.
Als Zierpflanze häufig cult. : L. tatarica L. (Bth. röthlich) u. a. Spec.
— Symphoricarpus racemosus Mich., Schneebeere (Bth. klein, röthlich. Fr.
weiss, gebüschelt). Aus N. Amerika.
ORD. XXXIV. AGGREGATAE.
Farn. 91. Yalerianaceeu.
Bth. meist zw. und mehr oder weniger unregelmässig. K.
Oberst., gezähnt oder undeutlich. BlKr. röhrig, (oft an der Basis
Valerianaceen. 269
mit einem Höcker oder Sporn), mit 3— Slappigem oder 21ippigem
Saum. Stbg. 3 (1—4), der BlKr.Röhre eingefügt. FrKn. unterst.,
3fächerig mit 1 Samenanlage (2 Fächer steril). Gf. 1. Fr. trocken,
nicht aufspringend, Isamig, 3- oder (durch Verkümmern der un-
fruchtbaren Fächer) l fächerig, vom bleibenden, oft zu einer Fr.-
Krone (Pappus) entwickelten K. gekrönt. Samen meist eiweiss-
los. — Bth. klein, in gabeligen Bth.Ständen. B. gegenst.
300 Spec, meist in der gemässigten Zone der nördl. HK.
Fr. Ifächerig, mit federigem Pappus. K.Saum
zur Bth.Zeit eingerollt Valei^iana.
Fr. 3fächerig (2 Fächer leer), ohne Pappus.
— St. wiederholt gabelästig. Bth. sehr klein Valerianella.
Valeriana. Baldrian.
(Von valere, gesund sein, in Beziehung auf die Heilkräfte,
nach Andern nach einem röm. Arzt Valerianus.)
V. officinalis L. (Katzenwu7'zel, Tannmark). St. aufrecht,
gefurcht, ß. 3— 11 paarig gefiedert. Blättchen eilanzettl. oder
lanzettl., ganzrandig oder gezähnt. Bth. blassröthlich oder
weiss, in end- und seitenst., doldig gedrängten Bth.Ständen.
— Var. sambucifolia (V. sambucifolia Mikan). B. 3 — 5-
paarig gefiedert.
E. Jun.— Aug. An Hecken, in lichten Wäldern und Ge-
büschen, an Ufern häufig. — Off. der W.Stock.
V, diöica L. Diöcisch. Bodenst. B. gestielt, ungetheilt, eif. oder
elliptisch. St.B. fiedersp., mit grösserem Endlappen. Weibl.
Bth. klein, meist röthlich, in kopfartig gedrängtem Bth. Stand.
Männl. Bth. grösser, in lockerem Bth.Stand. weiss oder röth-
lich. — Mit Ausläufern. — 10— 30cm.
Mai. Jun. An Bächen und sumpfigen Orten, häufig.
V. tri'pteris L. (TpL.. drei, TUTSpov Flügel, von den 3th. B.)
Bodenst. B. ungeth., an den sterilen Sprossen langgestielt,
herzeif. , St.B. meist 3th. mit grösserem Endlappen. Bth.
weiss oder etwas röthlich, unvollkommen diöcisch (grössere
Bth. mit vorragenden Stbg., in lockerem Bth.Stand — und
kleinere Bth. mit rudimentären, in der BlKr.Röhre einge-
schlossenen Stbg. in gedrängterem Bth.Stand). — 15— 30cm,
Mai. Jun. Häufig an felsigen Abhängen im Schwarz-
wasserthal.
Yalerianölla. Feldsalat.
1. K.Saum an der Fr. undeutlich. — Bth. bläulich.
V. olitöria Pollich. (Nüsslikraut.) B. längUch-spatelf., ganz-
randig oder etwas gezähnt. Fr. eif., zusammengedrückt,
270 Dipsaceen.
querrunzelig, hinter dem fruchtbaren P^ach schwammig ver-
dickt. ©
Apr. Mai. An Wegen und Mauern, auf Aeckern, hin und
wieder. Auch cult.
F. carindta Lois. Verschieden durch die länghche, 4kantige
Fr. mit tiefer Längsfurche (zwischen den leeren Fächern),
ohne schwammige Verdickung. ©
Apr. Mai. Auf Aeckern und Grasplätzen um Bern gemein.
Wird wie vorige als « Nüsslikraut » eingesammelt.
2. K.Saum an der Fr. schief Szähnig. — Bth. röthlich
oder weiss.
V. Auricula LC. (auris Ohr, von der B.Form). Untere B.
spatelf., die oberen lanzett-hneal, oft gezähnt. Fr, rundlich-
eif., die leeren Fächer grösser als das fruchtbare. ©
Jun.— Sept. Auf Aeckern, im Getreide, stellenweise häufig.
Köniz, Maykirch, M.Buchsee, Hindelbank u. a. O.
V. Morisönü DC. (nach dem engl. Arzt und Botaniker R.
Morison). ( V. dentata Koch). Verschieden durch die eif.,
zugespitzte, scheinbar 1 fächerige Fr. (die leeren Fächer sehr
klein, nicht aneinanderstossend). ©
Jun.— Sept. Wie vorige. Wankdorffeld bei Bern. Zwischen
Neubrück und Reichenbach, Köniz, Gümligen, Bolligen, Hof-
wyl, M.Buchsee u. a. O.
Farn. 93. Dipsaceen.
Bth. zw., mehr oder weniger zygomorph, von einer an-
liegenden, aus den verwachsenen Vorß. der Bth. bestehenden
Hülle (K.-Hülle, Aussenkelch) umgeben. K. zuweilen über dem
FrKn. röhrig verlängert, mit becherf., oft in pfrieml. Borsten
auslaufendem Saum. BlKr. röhrig-trichterf., mit 4— 5sp., mehr
oder weniger ungleichmässigem , oder fast 2hppigem Saum.
Stbg. 4 (das 5te, hintere fehlschlagend), der BiKr. eingefügt.
FrKn. unterst., Ifächerig, mit 1 hängenden Samenanlage. Gf. 1.
Einsamige SchliessFr., in der K.Hülle eingeschlossen. Samen
eiweisshaltig. — Bth. meist in dichten, an der Basis von vielbl.
Hülle umgebenen Köpfchen. Köpfchenboden oft mit schuppenf.
DeckB. der einzelnen Bth. (SpreuB.) besetzt. B. gegenst.
120 Spec, östl. Hl\., bes. Mediterranländer und Orient.
i. SpreuB. stachelspitzig.
K.Hülle mit kurzgezähntem Saum. K.Saum
beckenf., ganzrandig oder gezähnt. BlKr.
4sp Bipsacus.
Dipsaceen.
271
2. SpreuB. wehrlos ode?- fehlend.
a. Köpfchenboden behaart, ohne SpreuB. —
K.Saum 8— inehrstrahhg.
Saum der K.Hülle kurz 4— mehrz. — BlKr.
41appig, die randst. grösser
b. Köpfchenboden mit SpreuB. — K.Saum 5
(oder mehr) -strahhg.
Saum der K.Hülle krautartig, 4lappig. ~ Bth.
gleich, mit 41appiger BlKr
Saum der K.Hülle glockenf. oder radf., dm'ch-
scheinend- häutig. — BlKr. Slappig, die
randst. grösser
Knautia.
Succisa.
Scabiosa.
Dipsacus. Karde.
(Sidia Durst, von dem im Winkel der paarweise verwachsenen
B. einiger Arten sich sammelnden Wasser.)
D. süvestris Miller. St. gefurcht, stachelig. B. sitzend, derb,
mit kurzen Stachelchen, die St.ständigen am Grunde paar-
weise verwachsen. HüllB. pfriemlich-stachelspitzig, zum Theil
länger als das grosse längliche Köpfchen. SpreuB. lang be-
grannt, die Bth. überragend. BlKr. hellviolett. Mittlere Bth.
(des Köpfchens) vor den oberen und unteren geöffnet. —
72— 1V2'". ®
Jul. Aug. An steinigen Orten, hie und da. Engehalde bei
Bern, Burgdorfallmend, Lyss, Schwanden, Aarberg ; zwischen
Neueneck und Laupen.
2). püösus L. (Cephalaria Grenier et Godron). St. steifborstig.
B. gestielt, die oberen mit 2 kleinen Seiten blättchen. HüllB.
lanzettl., das rundliche Köpfchen nicht überragend, wie die
pfriemlich zugespitzten SpreuB. borstig-behaart. BlKr. weiss,
beim Verwelken gelbhch. — 72—!°'. ®
Jul. Aug. In ciebüschen, an Waldrändern, selten. Bei
Mühlethurnen, Toffen, Aarberg.
Knautia. (Nach G. Knaut, Arzt und Botaniker in Halle.)
K. arvensis Coulter. (Scabiosa L.) St. borstig behaart und
von kürzeren Haaren mehr oder weniger grau. Bodenst. ß.
ungeth., gezähnt oder fiedersp., St.B. meist fiedersp.. BlKr.
blau-violett oder röthlich-violett (selten weiss), die randst.
grösser. — Var. integrifoHa mit fast ganzrandigen B.
E.Mai— Herbst. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
K. silvdtica Duby. (Scabiosa L.) St. ästig, steifhaarig. B.
dunkelgrün, länglich-elliptisch oder eif., (die oberen lanzett-
272 Compositen.
lieh), sämmtlich ungeth., ganzrandig oder gezähnt, seltener
an der Basis fiedersp, BIKr. violettroth, die randst. wenig
grösser. — Var. mit breit-eif., in einen geflügelten B.Stiel
verschmälerten B. (K. dipsacifolia Host).
Jul. Aug. In Wäldern und Gebüschen, gemein.
Succisa.
(Succidei^e unten abschneiden, v. d. kurzen W.Stock.)
S. pratensis Mönch. (Scabiosa Succisa L.) W.Stock kurz,
in einer B.Rosette endigend. Blühende St. seitUch, einfach
oder gabelästig, wenig beblättert. B. länglich-eif. oder eilan-
zettlich, meist ganzrandig, die oberen klein, lanzettlich. Köpf-
chen halbkugelig. BIKr. J3lauviolett.
Aug. Sept. Auf Sumpfwiesen, häufig.
Scabiosa. Krätzkraut.
(Scabies Krätze, v. d. früheren Anwendung der S. Succisa.)
S. Columbdria L. St. meist gabelästig. B. der nichtblühenden
bodenst. Sprosse rosettig gedrängt, länglich, gekerbt oder
fiedersp. Obere B. l — 2fach fiederth., mit linealen oder lan-
zettüchen Lappen. BIKr. hell blau-violett oder röthhch (selten
weiss), die randst. grösser. K.Borsten schwarzbraun. — Var.
in Form und Behaarung der B., Grösse der Köpfchen und
Farbe der BIKr. (An steinigen, trockenen Standorten mit fein-
zertheilten B. und kleinen Köpfchen).
Jun.— Sept. Auf Grasplätzen, an Wegen, Waldrändera
und steinigen Orten gemein.
Fam. 93. Compositen. (Synanthereen.)
Bth. zw. oder (durch Fehlschlagen) Igeschlechtig, regel-
mässig oder zygomorph. K. oberst., rudimentär, meist durch
zahlreiche, 1— mehrreihige, haarf. oder federige Strahlen (Fr.-
Krone, Pappus) vertreten. BIKr. oberst., röhrig, mit trichterf.,
5sp. Saum (RöhrenBth.), oder mit kurzer Röhre und flachem,
zungenförmigem Saum (selten 21ippigj. Stbg. 5, der BIKr-
Röhre eingefügt. Antheren zu einer den Gf. umschliessenden
Röhre vereinigt (verklebt), sehr selten frei. FrKn. unterst.,
1-fächerig, mit einer grundst. Samenanlage. Gf. 1, oben in 2, die
NarbenpapiUen tragende Schenkel gespalten. Fr. eine Isamige
SchliessFr. , meist vom bleibenden Pappus gekrönt, seltener
Pappus abfällig oder fehlend. Samen eiweisslos. - Bth. klein,
sitzend, in dichte, an der Basis von vielbl. Hülle umgebene
Köpfchen vereinigt. Axe des Bth.Standes (Köpfchenboden) meist
Compositen,
273
convex oder scheibenf.-flach, mit schuppenf. SpreuB. (DeekB.
der Bth.) oder Haaren besetzt, oder ohne solche. Bth. desselben
Köpfchens gleichartig oder ungleichartig.
Grrösste Pam, mit c. 10,000 (nach anderen Angaben über 12,000) Spec. (Senecio
gegen 900 Spoc); fast über die ganze Erde verbreitet.
i. RandBth. des Köpfchens zungenf. (Strahl), weibl.
oder geschlechtslos, die inneren Bth. röhrenf.,
meist zwitterig. Seltener alle Bth. röhrenf. Gf.
oben (unter der Theilung) ohne knotige Ver-
dickung oder Haarkranz.
A. Gf. der Zw. Bth. mit stieh^unden oder
halbstielrunden (meist langen) Schen-
keln. — Pappusstrahlen haarförmig.
i. Bth. alle röhrenf., zio. — Köpfchen armbth.
Hülle mehrreihig. BlKr.Röhre allmählig in den
Saum erweitert. — B. gegenst., 3— 5th. .
Hülle 1 reihig. BlKr.Rölire plötzl. in den glocki-
gen Saum erweitert. B. wechselst., herzf..
2. Bth. ungleich. — Köpfchen reichbth.
B. der blühenden St. schuppenf.
RandBth. des Köpfchens weibl., 1 reihig, mit
eng-röhriger BlKr. Innere Bth. zw., mit
röhrig-glockiger BlKr. ~ Köpfchen einzeln.
BlKr. Violettroth
Aeussere Bth. weibl., mit schmal zungenf.
BlKr. Innere Bth. zw., mit röhrig-glockiger
BlKr. — Köpfchen einzeln. BlKr. gelb. .
Unvollkommen diöcisch. Köpfchen der Zw.-
Pflanze aus unfruchtbaren Zw.Bth. mit
röhrig- trichterf. BlKr. und (zuweilen) eini-
gen randst., weibl. Bth. bestehend. Köpf-
chen der weibl. Pflanze aus weibl. Bth.
mit fädlicher (eng-röhrenf.) BlKr. und
wenigen Zw.Bth. bestehend. ~ BlKr. röth-
lich oder weiss
B. Gf der Zio.Bth. mit aussen fast flachen
(oft spitzlichen), oben papillös-kurz-
haarigen Schenkeln. — Pappus mit
haarf Strahlen (oder fehlend).
i. Antheren an der Basis ohne Anhängsel.
a. Köpfchen einzeln, auf bodenst., blattlosem
Träger. — StrahlBth. weiss oder röthhch.
RöhrenBth. gelb.
Pappus mit haarf. Strahlen Bellidiastrum.
Pappus fehlend Bellis.
18
CORYMBIFEREN.
EUPATORIA-
GEEN.
Eupatorium.
Adenostyles.
Homogyne.
Tussilago.
Petasites.
ASTEROI-
DEEN.
274
Compositen.
b. Köpfchen zahlreich, auf beblättertem St.
StrahlBth. 2reihig. Pappus der RöhrenBth.
2reihig, die äussere Reihe aus kurzen
Borsten bestehend. Fr. zasammengedrückt
StrahlBth. mehrreihig. Fr. zusammengedrückt
StrahlBth. 1 reihig. Fr. cylindriseh, gerippt .
2. Antheren an der Basis mit Anhängseln.
— BlKr. gelb.
Pappus ein- bis mehrreihig, mit gleichartigen
Strahlen
Pappus 2reihig, der äussere ein kurzes, zer-
schlitztes oder gezähntes Krönchen bildend
C Gf. der Ziv.Bth. mit linealen Schenkeln,
diese am Ende finselig behaart und
gestutzt (oder mit conischer Verlänge-
rung über dem Pinsel). — Pappus tnit
haarf. Strahlen, rudimentär oder feh-
lend.
1. Antheren an der Basis mit Anhängseln.
— Köpfchen geknäuelt. St. und B. filzig
behaart. Pappus mit haarf. Strahlen.
Den HüllB. gleichartige DeckB. zwischen den
äusseren weibl. Bth
Keine DeckB. zwischen den Bth
2. Antheren an der Basis ohne Anhängsel.
— Köpfchen frei. Pappus fehlend oder
rudimentär.
a. Köpfchenboden mit SpreuB.
t Pappus stachelig oder schuppig.
Pappus aus 2—5 (mit kleinen, scharfen Wider-
haken besetzten) Spitzen bestehend. —
B. gegenst. BlKr. gelb
Pappus aus 2— mehr spreublattartigen abfäl-
ügen Schuppen gebildet. — Köpfchen
gross. BlKr. gelb oder bräunlich . .
tt Pappus fehlend.
Fr. zusammengedrückt. BlKr. der RandBth.
mit rundlichem Saum. — Köpfehen klein
Fr. cylindriseh oder kantig. BlKr. der RandBth.
mit länglichem Saum
Stenactis.
Erigeron.
Solidago.
Inula.
Pulicaria.
SENEGIONI-
DEEN.
Filago.
Gnaphalium.
Bidens.
Helianthus.
Achillea.
Anthemis.
Compositen.
b. Köpfchenboden nackt oder behaart.
t Bandst., zungenf.Bth. (Strahl) bei den inländ. Spec.
fehlend.
Fr. V erkehrt- eif., am Scheitel mit schmaler
Scheibe. — Köpfchen klein, rispig . . .
Fr. kantig-gerippt, mit breiter Scheibe und
meist krönchenf. Saum. — Köpfchen dol-
dentraubig
ff RandBth. zungenf. Köpfchenboden nackt.
Fr. ringsum längsrippig. Köpfchenboden flach
oder etwas gewölbt
Fr. an der Innenseite mit 3—5 Rippen. Köpf-
chenboden halbkugelig oder kegelf. . .
3. Antheren an der Basis ohne Anhängsel.
Kö])fchenfrei. Pa'ppusmühaarf. Strahlen.
Fr. mit vielstrahligem Pappus. HüllB. Ireihig
oder mit kurzer Aussenhülle. — BlKr. gelb
II. Alle Bth. röhrenf., zwitterig (selten einge-
schlechtig, oder die RandBth. geschlechtslos).
Gf. der Zw. Bth. oben (unter der Theilung)
knotig verdickt oder mit einem Haarkranz.
i. Sti^ahlen des Pappus unten parthieen-
iveise verioachsen. Köpfchenboden 7nit
SpreuB. — B. stachelig.
Köpfchen von den trockenhäutigen inneren
HüllB. überragt
2. Pappus mit grundst. Bing abfallend.
Köpfchenboden borstig. — B. stachelig.
Pappus-Strahlen federig. HüllB. an der Basis
fleischig
Pappus-Strahlen federig. HüllB. nicht fleischig
Pappus-Strahlen haarförmig (gezähnelt). —
BlKr. purpurn (selten weiss)
3. Pappus mit freien, haar f. Strahlen
oder kurzen Borsten, oder rudimentär bis
fehlend. — B. wehrlos.
Bth. gleich. Aeussere HüllB. hakig-stachelig .
Bth. gleich. HüllB. zugespitzt, wehrlos. . .
RandBth. meist trichterf., grösser, geschlechts-
los. HüllB. mit trockenhäutiger, meist ge-
franster (oder stacheliger) Spitze . . .
275
Artemisia,
Tanacetum.
Chrysan-
themum.
Matricaria.
Senecio.
CYNAROCE-
PHALEN.
Carlina.
Cynay^a.
Cirsium.
Carduus.
Lappa.
Ser7^atula.
Centaurea.
276
Compositen.
ill. Alle Bth. zungenf., zwitterig. Gf. ohne knotige
Verdickung, mit fädlichen, meist zurückge-
rollten Schenkeln. — Meist mit Milchsaft.
A. Pappus fehlend oder aus kleinen
Schüppchen bestehend.
Fr. ohne Pappus. — BlKr. gelb
Fr. mit rudimentärem, aus kleinen Schüpp-
chen bestehendem Pappus. — BlKr. blau
B. Strahlen des Pappus federig (icenigstens
die inneren). — BlKr. gelb.
1. Köpfchenboden ohne SpreuB.
a. Strahlen des Pappus frei.
Pappus bleibend. — LaubB. bodenst. .
Pappus mit ringförmiger Basis abfäUig.
b. Strahlen des Pappus mit ineinandergreifenden
Seitenstrahlen. — B. schmal, ungetheilt.
Hülle 1 reihig. Fr. langgeschnäbelt ....
Hülle mehrreihig. Fr. schnabellos ....
2. Köpfchenboden mit abfälligen SpreuB.
Hülle mehrreihig, — Fr. langgeschnäbelt. St.
fast nackt, mit bodenst. B. Rosette . . .
C. Strahlen des Pappus haarförmig.
1. Fr. an der Basis des Schnabels schuppig.
— Köpfchen einzeln, auf bodenst., röh-
rig em Träger.
Fr. langgeschnäbelt. — LaubB. in bodenst.
Rosette
2. Fr. ohne Schuppen. — St. beblättert.
a. Fr. zusammengedrückt.
Fr. mit fehlenden oder schwachen Rippen,
schnabellos. — Köpfchen 3— 5bth. BlKr.
purpurn
Fr. längsrippig, mit dünnem Schnabel. —
Köpfchen 5— 18bth. BlKr. gelb ....
Fr. längsrippig, schnabellos. — Köpfchen
vielbth. ßlKr. oelb
CICHORACEEN.
(Ligulifloren.)
Lampsana.
Cichorium.
Leontodon.
Picris.
Tragopogon.
Scorzonera.
Hypochoeris,
Taraxacum.
Prenanthes.
Lactuca.
Sonchus.
Compositen. 277
b. Fr. fast cylindrisch.
Fr. nach oben verschmälert. Pappus mit
mehrreihigen, biegsamen und rein weissen,
selten etwas gelblichen und zerbrechlichen
Strahlen. Aeussere HüllB. meist kurz. —
BlKr. gelb
Fr. oben gleich breit. Pappus mit 1— 2reihigen,
zerbrechlichen, meist gelbl. oder röthl. Strah-
len. HüllB. dachig, selten 2reihig. — BlKr.
gelb
Crepis.
Hieracium,
Eupatörium. Wasserdost.
(Nach dem pontischen König Mithridates Eupator.)
E. cannahinum L. St. aufrecht, ästig. B. meist gegenst., kurz-
gestielt, 3— 5th., mit laDzetthchen, gesägten Zipfeln. Köpfchen
klein, in zusammengesetzten endst. Doldentrauben. BlKr.
blassröthlich (selten weiss). — 80— 150cm.
E.JuL— Sept. An feuchten Orten, in Gebüschen, an Ufern
und Gräben, ziemlich häufig.
Adenöstyles. Drüsengriffel.
(a.^rv Drüse, axuT^o; Griffel.)
A* dlbifrons Rchb. B. breit herzf., ungleich gezähnt, unten
mehr oder weniger weissfilzig. Köpfchen 3— 6bth., in endst.,
zusammengesetzten Doldentrauben. BlKr. hellpurpurn. —
30_80cm.
Jul. Aug. Schwarz wasserthal, Thanwald bei Rüeggisberg,
selten.
Homögyne.
(ojxoc gleich, yuvyi Weib, von der ähnlichen Form der
weibl. und Zw.Bth.)
H. alpina Cassini. Bodenst. B. rundhch-nierenf., eckig ge-
zähnt, oder gekerbt, theils dem blühenden St., theils kurzen
Seitensprossen angehörend. St. an der Basis einige LaubB.,
höher 1—3 entfernte SchuppenB. tragend. Köpfchen endst.,
einzeln. BlKr. und Hülle violettroth. — 15— 3öcm.
Mai, Jun. In feuchten Wäldern bei Rüeggisberg, selten.
(Häufig auf den Voralpen.)
Tussilägo. Huflattich. (Tussis Husten.)
2. Fdrfara L. Huflattich. (Zitrösli.) Köpfchen einzeln, auf
einfachen, von eilanzettlichen, meist röthlichen Schuppen be-
278 Compositen.
setzten St. Blkr. gelb. — Die nach der Bth.Zeit (an neuen
Sprossen des W.Stocks) erscheinenden bodenst. LaubB. breit-
herzf., eckig gezähnt, unten filzig. — Das Ende der LaubB. -
tragenden Sprosse bildet sich im. Herbst zum Bth.Stand aus,
dessen Entfaltung im folgenden Frühjahr stattfindet. Am
Grunde des terminalen Bth.Stengels entspringen meist mehrere
seitliche Bth.Sprosse. — 10— 20cm.
März (oft schon Febr.), Apr. Auf lehmigem Boden, an
Strassen und Gräben, gemein. Off. die B. und Köpfchen.
Petasites. Pestwurz.
(TtSTaaof; Hut, Sonnenschirm, von den grossen, schii'mf. B.)
P. albus Gaertner. Köpfchen zahlreich, in endst., doldentrau-
bigem Bth.Stand. BlKr. weissUch. B. des Bth.Stengels sitzend,
länglich-lanzettlich. — Zw. : Köpfchen doldig gedrängt. Gf.-
Schenkel der (sterilen) Zw.Bth. lineal-lanzettlich. Weibl. :
Köpfchen kleiner, länger gestielt, in lockerem, nach dem Ver-
blühen verlängertem Bth.Stand. — Bodenst. B. gross, breit
herzf., gezähnt, unten weissflizig, nach der Bth.Zeit an neuen
(im folgenden Frühjahr blühenden) Sprossen des W.Stocks
entwickelt.
März, Apr. An feuchten, waldigen Abhängen, in Wald-
schluchten, stellenweise häufig. Bremgartenwald längs der
Aare, Belpberg, Schwarzwasserthal u. a. O.
P. ofßcindlis Mönch. Pestwurz. (Eselsfuss.) Verschieden durch
die kurzen, eif. Gf.Schenkel der (sterilen) Zw.Bth., durch
länglichere Bth.Stände, röthliche BlKr. und meist braun-
röthliche HüUB. — Köpfchen der weibl. Pflanzen kleiner,
länger gestielt, der männl. grösser, in kürzerem Bth.Stand.
März, Apr. An Bächen, auf feuchten Wiesen, hin und
wieder. Häufig am Scherlibach, Ostermundigen, Schupfen,
M.Buchsee, Krauchthal, Burgdorf, am Kiesenbach, Mühle-
thurnen u. a. O.
Bellidiästrum. (Bellis und astrum Stern.)
B. Michelii Cassini (nach dem ital. Botaniker Micheli). B.
verkehrt-eif., oder länglich, in den B.Stiel verschmälert, ge-
kerbt oder gezähnt. Köpfchen einzeln, langgestielt, mit weissem
oder röthlichem Strahl. — 15— 30cm.
Mai, Jun. An felsigen Abhängen, in Waldschluchten,
stellenweise häufig. Wylerwald und Bremgartenwald an der
Aare, Reichenbach, Belpberg, Burgdorf; Scherlibachfall,
Schwarzwasserthal u. a. O.
Bellis. Gänseblümchen. Maasliebe.
(Belliis schön, niedhch.)
B. perennis L, (Margritli.) B. rosettig, spatelf., gekerbt. Köpf-
Compositen. 279
chen einzeln, langgestielt, mit weissem (oder mehr oder
weniger rothem) Strahl. — 5 — 15c™.
März— Nov. (bei milder Witterung auch in den Winter-
monaten). Auf Wiesen und Rasenplätzen gemein.
A n m. In Gärten in verschiedenen Var. cult. Oft Bth. alle zungeuf.
(Gartenbilrstli), zuweilen mit sprossenden Köpfchen.
Stenäctis. Schmalstrahl, (cttsvo? schmal, ax.Tt; Strahl.)
S. hellidiflöra A. Braun. (S. annua Nees). St. aufrecht, be-
blättert, oben ästig. B. lanzettlich. Köpfchen klein, zahlreich,
in doldentraubigem Bth.Stand. Strahl weiss oder röthlich.
Fr. behaart, meist schon unreif ausfallend. © oder (durch
Anwurzeln und Knospenbildung an der St.Basis) ausdauernd.
E.Jun.— Sept. In lichten Wäldern und Gebüschen, auf
Waldschlägen, stellenweise häufig. Dählhölzli bei Bern, Egg-
hölzli bei Muri, Ostermundigenberg, Lyss. (Aus N.Amerika
stammend.)
Erigeron. Berufkraut.
(Tipi früh yspcov Greis, von den nach dem Verblühen
weissen Köpfchen.)
E. canadensis L. B. lineal-lanzetthch. Köpfchen zahlreich,
klein, in länglicher Rispe. Strahl kurz, die HüllB. wenig
überragend, schmutzig weiss oder röthlich. ©
Jul.— Sept. An Mauern und steinigen Orten, an Wegen,
in Waldlichtungen, gemein. (Aus N.Amerika stammend.)
E. dcer L. B. lineal-lanzettlich, mehr oder woniger rauhhaarig.
Köpfchen am Ende des St. und der Aeste zu 1—5, in ein-
fach- oder zusammengesetzt -doldentraubigem Bth.Stand.
Strahl länger als die Hülle, violettroth. Pappus meist etwas
röthlich. — Var. mit fast kahlem St. und kahlen, am Rande
kurzgewimperten B. (E. dröbachensis Müller, E. angulosus
Gaud.) ® oder ausdauernd.
Jun.— Oct. An trockenen, steinigen Orten, häufig. Die
kahle Var. an Ufern hie und da: Belpmoos am Aardamm, an
der Sense, am Schwarzwasser; Lyss.
Solidago. Goldruthe.
(Solidare befestigen, ganz machen, v. d. Anwendung als
Wundmittel.)
S. Virga aurea L. Heidnisch Wundkraut. B. eilanzettlich.
Köpfchen klein, gelb, in verlängerter, endst. Rispe. — Var..
in der B.Form.
E.JuL— Herbst. Häufig in Wäldern und Gebüschen.
280 Compositen.
Anm. S, canadensia L., höher, Köpfchen klein, zahlreich, in Iseits-
wendigen, zu einer endst. Rispe vereinigten Trauben. — In Gärten cult. ;
verwildert an der Aare bei Lyss.
Inula. Alant,
i. BlKr. der RandBbh. zungenf., länger als die ScheibenBth,
I. salicina L. St. einfach, kahl, meist 1— Sköpfig. B. lanzettlich,
starr, am Rande rauh, meist abstehend oder zurückgekrümmt,
die mittleren etwas St.umfassend.
Jul. Aug. An Gräben, in Gebüschen, selten. Bei Oberaar,
Belpmoos, an der Aare unterhalb Kräyigen, Halden.
J. Vaüldntii Vill. (nach dem franz. Botaniker Vaillant). St.
ästig, dünnfilzig. B. längUch-lanzettUch, sitzend oder kurz-
gestielt, unten filzig. Köpfchen zahlreich, doldentraubig. —
B, etwas aromatisch. — V^ — l""-
E. Jul.— Sept. In Ufergebüschen längs der Aare stellen-
weise häufig, z. B. längs des Belpmooses, Dalmazi bei Bern,
Aarberg und Lyss. Vereinzelt im Hühnhwald bei Gümligen ;
im untern Scliwarzwasserthal.
2. BlKr. der RandBth. röhrenf.^ nicht vortretend.
I. Conyza DC. (Conyza squarrosa L.) St. oben doldentraubig-
ästig, vielköpfig, ß. elliptisch-lanzettlich, die oberen sitzend,
die unteren in den B.Stiel verschmälert. Aeussere HüllB.
mit zurückgekrümmter, oft rother Spitze. BlKr. blassgelb.
(D oder ausdauernd.
Jul. — Sept. An Mauern und steinigen Orten , hin und
wieder.
Anm. In Gärten hie und da cult. : I. IHltnium L., Alant (Köpfchen
gross. B. St.umfassend). Off. die W.
Pulicäria. Flohkraut. (Pulex Floh.)
P. dysenterica Gaertner. St. oben abstehend-ästig, filzig be-
haart. B. länglich, am Rande wellig, mit tief herzf. Basis
St.-umfassend, unten filzig. Köpfchen doldentraubig, gelb,
durch verlängerte RandBth. strahlend.
E..Jul.— Sept. An Gräben und feuchten Orten, ziemlich
häufig.
Anm. P. vulgaris Gaertner (verschieden durch die kurzen, die Scheiben-
Blüthen kaum überragenden RandBth. und die nicht St. umfassenden B.), früher
bei Baggwyl (bei Seedorf), wurde in neuerer Zeit nicht mehr gefunden.
Filägo. Fadenkraut. (Filum Faden, v. d. Behaarung.)
i. Köpfchen zu 15—30 geknäuelt. HüllB. zugespitzt, bei
der Reife nicht ausgebreitet.
F. germanica L. St. gabelästig. Köpfchen in dichten Knäueln.
HüllB. nur am unteren Theil wollig-filzig, oben kahl, gelb-
Compositen. 281
lieh- oder bräunlich glänzend, in eine pfriemliche Spitze aus-
laufend. — Var. mit dichterem oder dünnerem, grauem oder
gelblichem Filz. ©
Jul.— Sept. Auf Aeckern, selten. Rüeggisberg, Radelfingen,
Lobsigen, Seedorf, Schupfen, Burgdorf, Lindenthal.
2. Köpfchen zu 2—7 geknäuelt. HüllB. stumpflich, hei der
Reife sternf. ausgebreitet.
F. arvensis L. Diclit filzig. St. mit aufrechten Aesten. B. lanzett-
lineal, aufreclit. Köpfchen zu 3 — 7 vereinigt. HüllB. stumpf,
bis zur kurztrocken häutigen Spitze dicht wollig behaart, die
äusseren lineal. 0
Jul.— Sept. Auf sandigen Aeckern, selten und vereinzelt.
Rüeggisberg.
F. minima Fries. (F. montana Gaud.) Dünnfilzig, später fast
kahl. St. gabelästig. B. klein, lineal-lanzettlich, angedrückt.
Köpfchen zu 2 — 5 geknäuelt. HüllB. gekielt, stumpf, seidig
behaart, oben trockenhäutig, kahl, die äusseren kurz, eif.
Kleiner und schlanker als die vorhergehenden Spec. ©
Jul. — Sept. An steinigen Orten, auf sandigen Aeckern,
selten. Frienisberghöhe, Seedorf, Grauholz, Wegissen.
Gnaphälium. Ruhrkraut.
(Yva.(pa>;Ov Filz, Wolle, von dem filzigen Ueberzug.)
i. Köpfchen gleichartig, sämmtlich fruchtbar.
G. silvdticum L. St. steif-aufrecht, kurzfilzig. B. lanzettlich
oder lineal, oben zuletzt kahl. Köpfchen zahlreich, in langem,
ährenf. , einfachem oder mehr oder weniger zus. gesetztem Bth.-
Stand. HüllB. oben trocken häutig, meist bräunlich. — 20
bis 60cm.
Jul. Aug In lichten Wäldern, bes. Waldschlägen, häufig.
G' uliginösum L. Dicht wollig-filzig. St. abstehend-ästig. B.
lineal-lanzettlich, nach der Basis verschmälert. Köpfchen in
dichten, an der Basis beblätterten Knäueln. HüllB. braun.
Fr. glatt, oder feinwarzig (G. pilulare Wahl). ©
Jul.— Sept. Auf feuchten Aeckern und Stoppelfeldern,
auf Waldschlägen, stellenweise sehr häufig.
G. lüteo-älbum, L. Weissfilzig. St. aufrecht, meist bis zum Bth.-
Stand einfach. Untere B. spatelf. Köpfchen geknäuelt, in
endst. , unbeblätterten, gedrängt doldentraubigen oder fast
kopfigen Bth.Ständen. HüllB. gelblich - glänzend , durch-
scheinend-häutig. © -- 5— 15cm.
Jul.— Sept Auf trockenem Waldboden, auf Lichtungen,
selten. Mannenberg ob Ittigen, Girisberg bei Burgdorf, Dett-
ligen bei Radelfingen
282 Compositen.
2. Köpfchen ungleich, unvollkommen diöcisch (sterile Zw.-
Bth. und fruchtbare weibl. Bth.).
G. diöicum L. (Antennaria Gärtner.) Katzenpfötchen. Mit
Ausläufern. St. einfach, kurzfilzig. Bodenst. ß. rosettig, spa-
telig-verl^ehrt-eif., oben meist kahl oder fast kahl, unten weiss-
filzig. Köpfchen in endst. , dichter Doldentraube. — Zw. :
Köpfchen rundlieh, mit stumpfen, weissen oderblassröthhchen
Hüllß. Pappusstrahlen keulenf. — Weibl. : Köpfchen länglich ,
mit schmäleren, meist rothen HüllB. Pappusstrahlen haarf.
Mai, Jun. Auf trockenen Hügeln, auf Weiden und Heide-
plälzen, hin und wieder. Amselberg bei Gümligen, Belpberg »
Längenberg, Ulmizberg, Frienisberghöhe u. a. O.
A n m. In Gärten cult. : G. margaritaceum L. Weisse Immortelle,
Helichrysum hracteatum W. u. a. Sp. Strohblume, Gelbe Immortelle.
Bidens. Zweizahn. (Name vom zweispitzigen Pappus.)
B. cernuus L. (erio eitert). B. lanzettlich, gesägt, gegenst., die
oberen oft paarweise an der Basis zusammenhängend. Köpf-
chen an St. und Zweigen endst., nach dem Verblühen nickend.
Aeussere HüllB. laubblattartig, abstehend. Pappus meist
4spitzig. Köpfchen mit längerem oder kürzerem (seltener
fehlendem) Strahl. — Kommt (in ganz kleinen Exemplaren)
auch mit einzelnem, armbth. Köpfchen vor (B. minimus L.)
— 0
Aug., Sept. An sumpfigen Orten, auf Torfmooren, stellen-
weise häufig. Egelmoos bei Bern, Gümligenmoos, Walkringen-
moos, M. Buchseemoos, Aarberg, Burgdorf u. a. O.
B. tripartitus L. Verschieden durch die in einen kurzen, ge-
flügelten B.Stiel verschmälerten, meist 3th. B., die aufrechten
Köpfchen und den meist 2spitzigen Pappus. Köpfchen ohne
(seltener mit) Strahl. — Var. mit ungeth. und mit 5th. B.
— ©
Aug. Sept. An Gräben und feuchten Orten, zum Theil
mit dem vorigen an densell3en Standorten.
Ueliänthus. Sonnenblume. (viXto? Sonne, avO-o; Blume.)
H. dnnuus L. Sonnenblume. B. herz-eif., gesägt. Köpfchen
sehr gross, nickend. Strahl gelb. Scheibe bräunlich. — IV2
-2V2-. ©
Jul. — Sept. Hie und da cult. Aus Amerika stammend.
JI. tuber ösus L. Erdbirne. Topinambur. Aeste des W.Stock&
in knospentragende Knollen verdickt. Köpfchen kleiner, auf-
recht, gelb. — 1—2"^.
Sept. Oct. Wie vorige.
Compositen. 283-
Achill^a. Schafgarbe.
(Nach dem griech. Helden Achilles, dem die Entdeckung ihrer
Heilkräfte zugeschrieben wm-de.)
A. Mülefölium L. Schafgarbe. B. schmal, 2— 3fach fiederth.,
mit zahlreichen, kleinen, spitzen Läppchen. Köpfchen klein,
mit kurzem, 4— 5bth. Strahl, in mehrfach zus.gesetzten,.
flachen Doldentrauben. BlKr. weiss, seltener rosenroth. —
Var. in der Breite der B. und B.Lappen, und der Behaarung.
E.Jun.— Herbst. Auf trockenen Wiesen, an Wegen, gemein.
Off. B. und Bth. Stände.
A. Ptdrmica L. (TUTapfxo? das Niesen.) B. ungetheilt, lanzett-
üneal, kahl, unten fein- oben tiefer- gesägt. Strahl 8— lObth,,
weiss, der flache Saum ungefähr so lang als die Hülle.
Jul.— Sept. In Gebüschen, an Gräben, ziemUch selten.
M.Buchseemoos ; am Moosseedorfsee, Schupfen; zwischen
Krauchthal und Oberburg; Meyenmoos bei Burgdorf.
Anthemis. (avO-saov Blume.)
A. arvensis L. St. ästig, mit oben nackten, Iköpfigen Aesten.
B. 2— 3fach fiederth., mit lineal-lanzettlichen Zipfeln. Spreu-
blättchen lanzettUch, stachelspitzig. Strahl weiss. Köpfehen-
boden nach dem Verblühen conisch verlängert. Fr. kantig-
gerippt, die inneren oben mit scharfem Rand. 0
Jun.— Sept. Auf Aeckern, im Getreide, steüenweise sehr
häufig, besonders im nördlichen Theil des Gebiets. Maykirch,
KirchUndach, M. Buchsee, Kirchberg, ßurgdorf u. s. w.
A. nöbilis L. Römische Kamille. St. aufsteigend. B. 2— 3fach
fiederth. Köpfchen mit conisch-walzenf. Boden. Strahl weiss
oder fehlend. SpreuB. stumpf, gezähnelt. — Aromatisch.
Jul. Aug. In Gärten hie und da cult., zuweilen gefüllt
(RöhrenBth. durch zungenf Bth. ersetzt.) Off. die Köpfchen.
(Flores Chamomillae romanae.)
Anm. A. tinctoria L., mit flachen, gelben Köpfchen, — Selten und
vorübergehend auf Aeckern, an Eisenbahndämmen.
Artemisia. Beifuss.
(N. d. Königin Artemisia, nach Andern nach "ApTsy.i; Diana.)
A. Absinthium L. Wermut. B. 1— 3faeh fiederth., mit stumpfen
Zipfeln, fein weissfilzig. Köpfchen zahlreich, rundlich, gelb,.
in endst. Rispen. Köpfchenboden behaart. — Von intensiv
bitterem Geschmack.
E.Jul. Aug. In Gärten cult., selten verwildert. Off. die
blühenden Gipfel (Herb. Absinthii).
A. vulgaris L. B. 1— 2fach fledersp., mit spitzen Lappen, unten
284 Compositen.
weissfilzig, oben dunkelgrün und kahl. Köpfchen eif., braun-
röthUch. Köpfchenboden kahl.
JuL— Sept. Hin und wieder auf dem Kies der Saane und
Aare; zwischen Laupen und Gümmenen, bei Radelfingen,
Aarberg, Lyss. An den Schlossfelsen von Thorberg und
Burgdorf. Zuweilen cult. und in der Nähe von Gärten
verwildert. Off. die W.
Anm. A. Dracunculus L. Estragon. B. lineallanzettl,, ungetheilt, kaU.
Als Küchengewürz cult. Aas Sibirien stammend.
Tanacetum. Rainfarn.
7\ vulgare L. St. aufrecht, ß. doppelt fiederth., mit scharfzuge-
spitzten, meist gesägten Läppchen. Köpfchen gelb, ohne
Strahl, in endst. Doldentraube. — Aromatisch.
JuL — Sept. An Mauern, Wegen, an Ufern, selten. Bern,
Kehrsatz; auf dem Kies der Saane zwischen Gümmenen
und Laupen, Radelfingen, Aarberg im Stadtgraben, Lyss,
Baggwyl; Lauterbach, Burgdorf am Schlossfelsen.
Chrysanthemum. Wucherblume.
(ypixTO? Gold, avi^sy.ov Blume.)
C. Leucdnthemum L. (Leucanthemum vulgare Lam.) St.
einfach (oder oben mit verlängerten Aesten). B. ungetheilt,
die unteren langgestielt, spatelf. , gekerbt; obere sitzend,
länglieh oder lineal. Köpfchen einzeln, gross, flach, mit
breitem weissem Strahl und gelbem Mittelfeld. — Var. mit
tiefgezähnten oder fast fiedersp. B.
Mai— Jul. (u. bis Herbst). Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
C. Parthenium Pers. {Leucanthemunfi Parthenium Gren. et
Godr) Mutterkraut. St. ästig. B. gefiedert oder tieffiederth.,
mit fiedersp. Lappen. Köpfchen klein, mit kurzem Strahl, in
doldentraubigen Bth.Ständen.
Jun. Jul. In Gärten hie und da cult.; auch verwildert,
auf Schutt, an Mauern.
Anm. Als Zierpflanze cnlt.: C. coronarium L. u. a. Spec. — C. sege-
tum L. (Kahl. B. länglich-lanzettl., gezähnt, die mittleren und oberen St.-
iimfassend. Strahl gelb), auf Aeckern, selten und vorübergehend.
Matricäria. Mutterkraut.
M^ inodöra L. (Flor, suec.) (Chrysanthemum L.Spec.) St.
abstehend-ästig. B. 2— 3fach fiederth. mit lineal-fädlichen
Zipfeln. Köpfchenboden nicht hohl. Fr. mit 3 starken, vor-
tretend-kantigen Rippen, zwischen den Kanten querrunzlig.
0, ® oder ausdauernd.
Jun.— Sept. Auf Aeckern, im Getreide, hin und wieder.
Rüeggisberg, Laupen, M.Buchsee, Radelfingen, Lyssach, Burg-
dorf u. a. O.
Compositen. 285
M. Chamomilla L. Kamille. B. kahl, 2— 3fach fiederth., mit
Schmallinealen Zipfeln. Köpfchen klein, conisch, mit später
zurückgeschlagenem Strahl. Köpfchenboden hohl. Fr. klein,
mit 5 Rippen. — Aromatisch. ©
Mai— Aug. Auf Aeckern, im Getreide und auf Schutt, hin
und wieder; auch cult. — Off. die Köpfchen.
Senecio. Kreuzkraut. Baldgreis.
(Senex Greis, von den weisshaarigen Fr.Köpfchen.)
1. Zungen f. RandBth. (Strahl) fehlend oder kurz und zurück-
gerollt. — Einjährige Arten.
S. vulgaris L. Kreuzkraut. B. buchtig-iiedersp,, kahl oder
flaumig. Köpfchen klein, ohne StrahlBth. HüUB. an der
Spitze schwarz, die äusseren sehr kurz. — 7— 30cm. q
März— Nov. (bei milder Witterung auch in den Winter-
monaten). Auf cult. Boden, auf Schutt, an Wegen, gemein.
S. silvdticus L. B. tief fledersp., spinnwebig, zuletzt kahl.
Köpfchen klein, walzenf. StrahlBth. kurz, zurückgerollt.
Aeussere HüllB. grün, sehr kurz. Fr. angedrückt-kurzhaarig.
— 30- 80cm 0
Jul.— Sept. In lichten Wäldern, besonders auf abgeholzten
Stellen, häufig.
S. viscösus L. Verschieden durch die stark drüsig-klebrige Be-
haarung, die grösseren Köpfchen, deren äussere HüllB. halb
so lang als die inneren, und die bei der Reife kahlen Fr.
— ©
Jun. — Oct. Wie vorige, aber selten. Gurten, Bolligen.
2. StrahlBth. abstehend.
a. B. fiederspaltig.
S. erucifölius L. W.Stock kriechend. St. aufrecht, oben ästig.
B. etwas derb, kammf.-fiedersp., die oberen sitzend, mit ein-
fachen oder 2th. Oehrchen St.-Qmfassend. B.Lappen schmal,
ganzrandig oder fiedersp. Aeussere Hülle meist halb so lang
als die innere. Fr. sämmtlich kurzhaarig. — 7^ — l""-
Aug. Sept. An Wegen und Dämmen, auf Weiden, hin
und wieder. Bern, Gurten, Belpmoos am Aardamm u. a. O.
S, Jacobaea L. (soll nach der Bth.Zeit benannt sein). W.Stock
kurz. Untere B. zur Bth.Zeit meist abgestorben, obere fledersp.,.
mit vielsp. Oehrchen St.-umfassend. B.Lappen buchtig-
fiedersp. , die endst. meist grösser. Aeussere Hülle kurz,
2 - 5bl. RandFr. kahl, mit früh abfallendem Pappus. — V*
—1°". (2) oder ausdauernd.
Jul.— Sept. Wie vorige. Engehalde bei Bern.
286 Compositen.
.S. aqudticus Huds. St. niedrig, abstehend-ästig. Untere B. un-
getheilt, gezähnt oder fledersp. mit grossem Endlappen, obere
fiedersp. Fr. sämmtlich kahl oder die inneren schwach be-
haart. Köpfchen grösser und weniger zahlreich als bei voriger
Spec. — 15— 30cm. (2)
Jul. Aug. Auf Sumpfwiesen, an Gräben, stellenweise
häufig. Gümligenmoos, Seihofenmoos, M.Buchseemoosu. a. O.
b. B. sämmtlich ungetheilt.
S. paludösus L. St. aus kriechendem W.Stock steif aufrecht,
oben doldentraubig-ästig. B. (mit Ausnahme der untersten)
sitzend, lineal-lanzettl., scharf gesägt, mit etwas eingerollten
Rändern, unten mehr oder weniger spinnwebig-filzig. — 60
— 120cm .
Jul. Aug. Selten. Belpmoos oberhalb der Kräyigen-Fähre,
an der Aare bei Lyss.
Carlina. Eberwurz. (Nach Karl d. Grossen, od. Karl V ?)
C. acaulis L. St. kurz, gestaucht. B. sämmtlich bodenst., fiederth.,
mit gelappten oder eckig gezähnten, stacheligen Lappen.
Köpfchen gross, einzeln. Innere HüllB. weit vortretend, lineal,
weissglänzend. — Var. mit mehr oder weniger verlängertem
St. — (D oder ausdauernd.
Jul. — Sept. Auf trockenen Weiden und Grasplätzen, selten
und vereinzelt. Oberhalb der Hunzikenbrücke, Längenberg,
Bütschelegg, Rüeggisberg. (Häufig auf Alpenweiden.) 0^.
die W.
C. vulgdyHs L. St. aufrecht, oben ästig. B. buehtig-fiedersp.,
oder gezähnt, stachehg. Köpfchen an St. und Zweigen endst.
Innere HüllB. lineal, strohgelb. © oder ®
Aug. Sept. An trockenen steinigen Orten, hin und wieder.
Kiesgrube bei Weyermannshaus, Säriswyl, Laupen; Hun-
zikenbrücke, Bütschelegg, Ulmizberg u. a. O.
Cynara. Artischoke.
€. Cardüncuhcs L. (Cardon.) B. fiederth., mit fiedersp., stach-
ligen Lappen. B.Köpfchen gross, mit eilanzettlichen, in eine
scharfe Spitze auslaufenden HüllB. Bth. purpurn, mit langem
violettem Gf.
Aug. Sept. In Gemüsegärten hin und wieder cult. (Aus
S.Europa und N.Afrika stammend.)
C. Scölymus L. Artischoke. Verschieden durch weniger stach-
lige oder wehrlose B., grössere Köpfchen mit fleischigem
Boden und am Grunde fleischig verdickte HüUB.
Aug. Sept. Wie vorige, wahrscheinlich Gulturvarietät der-
selben.
Compositen. 287
Cirsium. Kratzdistel.
(■/ttpao; Krampfader, von der ehemaligen Anwendung.)
i. St. aufrecht, stachelig-geflügelt. — Zweijährig.
€. lanceoldtiim Scop. B. tief-fiedersp., oben von kurzen Borsten
rauh, unten dünnfilzig. Lappen lanzettlich, meist 2sp., mit
starken, in derbe Stacheln auslaufenden Rippen. Köpfchen
gross, eif., meist einzeln (am Ende der Zweige). HüllB. lan-
zettlich, in derbe, abstehende Stacheln auslaufend. BlKr,
Violettroth. ®
Jul. — Sept. Auf Schutt, an Wegen, ziemlich häufig.
C. palüstre Scop. B. fiedersp., mit 2— Slappigen, stachelig ge-
wimperten Lappen. Köpfchen klein, meist knäuelig-gedrängt,
sitzend oder kurz gestielt, mit anliegenden HüllB. BlKr. pur-
purn. — Var. mit schwächer getheilten, weniger herablau-
fenden B. (D
Jun.— Sept. An sumpfigen Stellen, an Gräben, gemein.
2, Stengel aufrecht, glatt (ohne Flügel.) — Ausdauernd.
C. arvense Scop. B. buchtig-fiedersp., oder gezähnt, stachelig
gewimpert. Köpfchen einzeln, langgestielt, doldentraubig.
Bth. meist durch Fehlschlagen Igeschlechtig (diöcisch). BlKr.
bJass Violettroth (selten weiss). — Var. mit mehr oder we-
niger stachligen, oft fast ungeth., kahlen oder unten filzigen B.
Jul.— Sept. Auf Aeckern, stellenweise häufig.
€. olerdceum Scop. B. St.umfassend, fiedersp. oder gezähnt,
gewimpert. Köpfchen einzeln oder gehäuft, von grossen,
blassen DeckB. umgeben. BlKr. gelblich. — Var. mit mehr
oder weniger geth. B.
Jul.— Herbst. Auf feuchten Wiesen , an Bächen und
Gräben häufig.
3. St. kurz (gestaucht). B. sämmtlich bodenst. — Ausdauernd.
C. acaule All. B. rosettig, buchtig-fiedersp., mit breiten, sta-
chelig gewimperten Lappen. Köpfchen walzenf. , einzeln,
seltener zu 2—4. HüllB. kahl, anliegend. BlKr. purpurn. —
Var. mit etwas verlängertem St.
Jul. — Sept. Auf Weiden, an trockenen Abhängen, hin
und wieder. Engehalde bei Bern, an der Aare oberhalb der
Hunzikenbrücke ; Längenberg, Burgdorfallmend ; Frienisberg-
höhe, an der Saane bei Wyleroltigen u. a. O.
A n m. Die meisten Spec. der Gattung Ciraium bilden unter sicli hybride
Zwischenformen, namentlich kommen C. palüstre X oleracetim (0. hybridum
Koch), 0. acaule X oleracetim (C. rigens Wallr.) im G-ebiete hin und
wieder vor.
288 Compositen.
Carduus. Distel.
i. Köpfchen meist zu 2—5 gehäuft.
C. crispus L. St. ästig, bis zu den Köpfchen krausstachelig-ge-
flügelt. B. buchtig-fiedersp., kraus gelappt und stachelig ge-
zähnt. HüUB. lanzettlich, stachelspitzig, kürzer als die Bth. (D
E.Jun. — Oct. Auf Schutt, an Wegen und Gräben, ziemlich
häufig.
C. Persondta Jacq. (personatus verlarvt). St. schmal geflügelt,
oben kurzfilzig. JB. unten filzig oder fast kahl, die oberen
ungeth., eilanzettlich, mit breiter Basis sitzend. Hüll B. in
eine abstehende, pfriemliche Spitze auslaufend, fast so lang
als die Bth.
Jul.— Sept. Hie und da in Gebüschen an der Emme
zwischen Burgdorf und Lochbach; an der Saane.
2. Köpfchen meist einzeln.
C. nütans L. St. stachelig geflügelt. B. fiedersp., mit derben
Stacheln. Köpfchen rundlich, gross, nickend, auf weissfllzigen
Stielen. Aeussere HüllB. über der Basis zurückgebrochen, in
starke Stacheln auslaufend. ©
Jun.— Aug. Auf Schutt, an Wegen, gemein.
C. deflordtus L. St. aufsteigend, unten stachelig geflügelt. B.
derb, meist kahl, fiedersp. oder gezähnt. Köpfchen nickend,,
auf langen, blattlosen Stielen. HüilB. lanzetthch, kurz stachel-
spitzig, mehr oder weniger abstehend.
Jun. — Sept. Häufig am Aardamm längs des Belpmooses ;.
in Ufergebüschen bei der Hunzikenbrücke ; am Schwarz-
wasser. (Häufig auf den Voralpen.)
Anm. Hie und da finden sich hybride Formen: C. crispus X nutans,
C. crispus X Personata (an der Sense bei Riedburg und an der Emme bei
Bnrgdorf) u. a.
Läppa. Klette.
L, m.inor DC. St. ästig. B. gestielt, eif., die unteren gross, herz-
eif., unten filzig. Köpfchen zahlreich, in traubigem oder ris-
pigem Bth.Stand. (Obere Zweige des Bth.Standes mit ein-
zelnen, untere meist mit ährig gehäuften Köpfchen.) HüUB.
abstehend, hakig-stachehg, die inneren roth. BlKr. purpurn. ®
Jul. Aug. An Wegen, auf Schutt in der Nähe der Häuser,
hin und wieder. Wabern, Muri, Reichenbach, Ortschwaben,
M.Seedorf, Radelfingen, Kirchdorf, Schwarz wasserthal u. a. O..
L. tomentösa Lam. Verschieden durch die meist einzelnen,
an St. und Zweigen endst. , doldentraubig angeordneten,
etwas grösseren Köpfchen, mit stark spinnwebig behaarter
Hülle. Innere HüllB. stumpflich, mit aufgesetzter Spitze. ®
Compositen. 289
Jul. Aug. Auf Schutt, an Wegen, selten. Seedorf, Kirch-
dorf.
L. major Gaertner. {L. ofjlcinalis All.) Von L. minor ver-
schieden durch viel grössere, doldentraubig angeordnete
Köpfchen, mit kahlen, sämmtlich grünen, die ßth. über-
ragenden HüUB. @
Jul. Aug. Wie vorige. Gümligen, Schupfen.
Serrätula. Scharte. (Serra Säge, von der B.Form.)
S. tinctöria L. St. aufrecht. B. lanzettlich, ungeth., oder an
der Basis üedersp., feiDgesägt, die unteren langgestielt, die
oberen sitzend. Köpfchen walzenf., doldentraubig. HüllB.
lanzettlich, meist röthlich oder violett. BlKr. purpurn.
E.Jul. — Sept. Belpmoos, seit der Entsumpfung selten.
Centaur^a. Flockenblume. (Nach d. Gentauren Chiron.)
a. RandBth. roth.
C. Jacea L. B. länglich-lanzettlich, meist ungeth., oder die
unteren fiedersp. HüllB. mit rundlichen, kammartig ge-
fransten, zerschlitzten oder ganzrandigen, meist braunen An-
hängseln. Bth, hellroth oder violettroth, selten weiss. Pappus
fehlend. — Sehr veränderlich. St. 1 — mehrköpfig. B. ganz-
randig, gezähnt oder fiedersp. RandBth. zuweilen fehlend.
Kahl oder etwas graufilzig.
Jun.— Herbst. Auf Wiesen und Weiden , an Wegen,
gemein.
C. Scabiösa L. B. sämmtlich 1— 2fach fiedersp., mit lanzett-
lichen oder linealen Lappen. Köpfchen gross, fast kugelig.
HüllB. eif., mit 3eckiger, schwarzer, wimperig gefranster
Spitze. Bth. violettroth, selten weiss. Pappus so lang als
die Fr.
Jun.— Herbst. An Wegen, auf Aeckern, häufig.
b. RandBth. blau.
C montdna L. B. länglich lanzettlich, meist ganzrandig, mehr
oder weniger wollig- oder spinnwebig-behaart, flügehg her-
ablaufend. Köpfchen gross, mit weit vortretenden, hellblauen
RandBth. Innere Bth. violettroth. Pappus kurz.
Mai— Aug. Hin und wieder an waldigen Abhängen an
der Aare im Wylerholz, bei der Eimatt, Frauenkappelen
u. a. O. ; Burgdorf an der Emme; Schwarzwasserthal; Radel-
fingen.
C. Cyanus L. Blaue Kornblume. St.B. hneal-lanzettlich, nicht
h'erablaufend , die unteren oft fiedersp. Köpfchen mit hell-
19
290 Compositen.
blauen (selten röthlichen oder weissen) RandBth. Innere
Bth. violett. Pappus fast von der Länge der Fr. ©
Jun. — Aug. Auf Aeckern, im Getreide, besonders im nörd-
lichen Gebiet, stellenweise häufig. M.ßuchsee, Schupfen,
Hindelbank u. s. w. Im übrigen Gebiet meist vereinzelt und
vorübergehend.
Anm. C. solatitialis L. Bth. gelb. Köpfchen ohne sterile RandBth.
HüllB. in lange, gelbe Stacheln auslaufend. B. herablaufend. — Auf Gras-
plätzen, an Dämmen, selten, vorübergehend mit fremdem Samen eingeführt.
C. Calcitrapa L. (Hülle kahl, mit langen Stacheln. Bth. roth.) Ebenso,
aber seltener.
Lämpsaoa. Rainkohl.
L. communis L. St. gabelästig. Untere B. fiedersp., mit grossem
Endlappen, obere eilanzettlich. Köpfchen klein, mit kantiger
Hülle, rispig-doldentraubig. BlKr. hellgelb. ©
E.Jun.— Aug. Auf Aeckern, an Wegen und Waldrändern,
häufig.
Anm. Arnoseris pusilla Gaertner (A. minima Link) von Haller (1754)
zwischen Rohrmoos und Hindelbank gefanden, scheint daselbst nicht mehr
vorzukommen.
Cichorium. Cichorie.
C Intyhus L. Wegwarte. ( Wegluege.) St. sparrig-ästig. Untere
B. buehlig-fiedersp., obere lanzettlich, halb St.-umfassend.
Köpfchen gross. BlKr. blau (selten weiss). Fr.Krönchen viel
mal kürzer als die Fr. @ oder ausdauernd.
M.Jul.— Sept. Auf Weiden, an Wegen, gemein. Off. die
B. Auch cult. (Var. sativa, Chicoree. Grösser, mit ungeth.,
buchtig gezähnten unteren B.)
C. Endivia L. Endivie. (Sonnenwiy^bel.) Untere B. kahl, flach
oder krausgelappt. St.B. eif., mit herzf. Grunde St.umfassend.
BlKr. blau oder weiss. Fr.Krönchen V*— V* so lang als die
Fr. © oder ®
Jul. Aug. In Gemüsegärten cult. Die wilde Stammform
in der Mediterranregion einheimisch.
Leöntodon. Löwenzahn. (>.£cov Löwe, or^ou? Zahn.)
L. hastilis Koch. (L. proteiformis Vill.) St. einfach, Iköpfig,
über der B.Bosette nackt oder unterhalb des (vor dem Aul-
blühen nickenden) Köpfchens mit 1—2 kleinen Schuppen.
B. ländlich, buchtig gezähnt oder fiedersp. Strahlen des
Pappus ungleich, die äusseren kurz, gezähnelt. — Kahl oder
fast kahl (L. hastilis L.), oder von kurzen Gabelhaaren
mehr oder weniger rauhhaarig (L. hispidus L.)
E.Mai— Oct. Auf Wiesen, an Hecken, gemein.
L. autumndlis L. St. gabelästig, mehrköpfig, unterhalb der
Compositen. 291
(vor dem Aufblühen aufrechten) Köpfchen allmähUg verdickt,
mit linealen Schüppchen besetzt. B. meist fiedersp., mit ent-
fernten, schmalen Lappen. Stralilen des Pappus Ireihig,
sämmtlich federig.
JuL— Oct. Auf Wiesen und Rasenplätzen, gemein.
Picris. Bitierkraut. (7rix.p6c bitter.)
R hieracioides L. Steifhaarig. St. kantig, ästio-, beblättert.
Obere B. sitzend oder etwas St.umfassend. HüUB. mit steifen
Börstchen, am Rande meist kahl, die äusseren abstehend. ®
oder ausdauernd.
Jul.— Sept. Auf Wiesen, an Wegen, häufig.
Anm Helmintliia echioides Gaertner. Sparrig ästig, von steifen, an
der Spitze widerhakigen Borsten sehr rauh. B. länglich, buchtig gezähnt oder
fast ganzrandig, die oberen St.-umfassend. HüllB. stachelspitzig, borstig ge-
wimpert, die äusseren laubblattartig. — An Wegen, auf Schutt, selten und
vereinzelt, mit fremdem Samen vorübergehend eingeführt. Burgdorf.
Tragopögon. Bocksbart.
(Tpayo; Bock, Trwycov Bart, v. d. weissfederigen Fr.Köpfchen.)
T. pratensis Doli (Habermark.) St. kahl, unter dem Köpfchen
nicht oder wenig verdickt. B. aus scheidiger Basis lineal-
pfriemhch. Köpfchen gross, mit goldgelben BlKr. — RandBth.
1— lV2mal so lang als die HüllB. Antherenröhre gelb, mit
braunen Streifen (T. orientalis L.) ®.
Mai, Jun. Auf feuchten Wiesen, häufig (Var. orientalis).
Scorzoiiera. Schwarzwurzel, (v. ital. scorza, Rinde.)
5. hispdnica L. (Artefüfi.) St. gabelästig. B. lanzettlich, sitzend,
die unteren in den B.Stiel allmählig verschmälert. BlKr.
hellgelb.
Jun.— Oct. In Gemüsegärten cult.
Hypochoeris. Ferkelkraut, (utto unter, jo^?^^ Ferkel.)
H. radicdta L. St. gabelästig, nackt (oben mit kleinen Schuppen).
LaubB. bodenst., rosettig, buchtig gezähnt oder fiedersp,
steifliaarig oder fast kahl. BlKr. gelb, die kahlen oder borstig
behaarten HüllB. überragend.
Jun.— Sept. Auf Wiesen und Grasplätzen, in hebten
Wäldern gemein.
Taräxacum. Pfaffenröhrlein.
(rapa.c^ eine Art Augenkrankheit, Unruhe, Störung, a,z£o[j!.ai
heilen, als angebt. Heilmittel.)
T. officindle Weber. Löwenzahn. (Säukraut.) B. bodenst..
buchtig-fiedersp., mit spitzen Lappen. Köpfchen gross, einzeln
292 Composite7i.
auf röhrigen (end- und seitenst.) Trägern. Aeussere HüUB.
meist zurückgebogen. BlKr. gelb. Fr.Stand kugelig. — Sehr
veränderlich. — 'Var. lividum Koch. (T. palusti^e DC.)
Aeussere HüllB. anliegend. Köpfchen meist kleiner mit blas-
seren BlKr. B. schmäler und weniger getheilt, oft fast ganz-
randig. — Var. T. laevigatum DC. Aeussere HüllB. ab-
stehend, eilanzettl. B. tiefer geth., mit schmäleren Lappen.
Apr. Mai (einzeln bis Oct.). Auf Wiesen, an Wegen, ge-
mein. Var. lividum, auf Sumpfwiesen. Var. laevigatum an
trockenen Orten, hin und wieder. — Off. die W, und B.
Prenänthes. Hasenlattich.
[Tzp-^ny'hc, vorwärts geneigt, oLvd^oc Blume.)
P. purpürea L. St. oben abstehend ästig. B. unten bläulich-
grün, die unteren eif.-län glich , buchtig-gezähnt, nach der
Basis verschmälert, die oberen schmäler, mit herzf. Basis
sitzend. Köpfchen zahlreich, klein, cylindrisch, in ausge-
breitet rispigem Bth.Stand. BlKr. violettroth. — Kahl. —
■ 60— 120cm.
E.Jul.— Aug. In Wäldern, stellenweise häufig.
Lactüca. Lattich, (lac Milch.)
L, murdlis Lessing. (Phoenixopus Koch. Syn Ed. 1.) Mauer-
lattich. Kahl. B. St.-umfassend, unterbrochen fiedersp., mit
eckig gezähnten Lappen, der endst. grösser. Köpfchen klein,
meist 5bth., in endst., sparrig ästigem Bth.Stand. HüllB. oft
röthlich. BlKr. gelb. — 72-1'".
Jul.— Sept. In Wäldern, an schattigen Mauern, ziemlich
häufig.
L. sativa L. Lattich. Salat. B. hellgrün, meist ungeth., die
unteren länglich-oval, stumpf, die oberen mit pfeilf. Basis
sitzend. Köpfchen doldenrispig. BlKr. gelb. © — Wahr-
scheinlich Cultur Varietät von L. Scariola.
Jul.— Sept. In mehreren Formen cult. — Var. capitata,
Kopfsalat, u. a. — Off. die frische Pflanze.
Sönchus. Gänsedistel.
S. olerdceus L. (excl. var). St. kahl, röhrig. B. mit pfeilf. Basis
(zugespitzten Oehrchen) St.-umfassend, meist fiedersp., mit
grossem, Seckigem Endlappen, seltener fast ungeth. Köpfchen
doldentraubig. BlKr. hellgelb. Fr. querrunzehg. — 30—
eOcm. 0
Jun. — Oct. An cult. Orten, an Wegen, auf Schutt, häufig.
S. dsper All. Verschieden durch die derben, fast stachelig ge-
Compositen. 293
zahnten, meist ungeth. B., die gerundeten Oehrchen der ß.
und die nicht querrunzeligen Fr. — Var. mit üedersp. B. ©
Jun. — Oct. Wie vorige.
S. arvensis L. Mit W.Adentivlmospen. St. unten meist einfach
und kahl, oben nebst den Köpfchenstielen und Hüllen drüsig-
steifhaarig. B. buchtig-fledersp., mit entfernten Fiederlappen,
die obersten ungeth. Köpfchen doldentraubig. BlKr. gelb.
— V2— r".
Jul. Aug. Auf Aeckern, stellenweise häufig.
Cr^pis. Pippau. (x-p'/i7ri; Schuh, Sohle, v. d. B.Form.)
i. F7\ deutlich geschnäbelt. (Barkhausia Mönch.)
C. taraxacifölia Thuillier. St. ästig, meist am Grunde röth-
lich. B. fiedersp. oder buchtig gezähnt. Köpfchen dolden-
traubig. HüUB. graufilzig, die äusseren kurz, am Rande
trockenhäutig. BlKr. der randständigen Bth. auf der Unter-
seite rothgestreift. ®
Mai, Jun. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
Anm. C. setosa Haller fll. (St., Köpfchenstiele und HüUB. mit gelbl.
Borsten besetzt. BlKr. hellgelb. Pappus kaum die HüllB. überragend.) Im
Getreide, selten (vorübergehend mit fremdem Samen eingeführt). Frieswyl,
Murzelen u. a. 0.
2. Fr. ungeschnäbelt.
C. biennis L. St. kantig gefurcht. B. fiedersp., die oberen lan-
zettlich. Köpfchen doldentraubig, mit aufstrebenden Stielen.
Innere HüllB. auf der Innenseite seidig behaart, die äusseren
abstehend. BlKr. hellgelb. Fr. ISrippig. — Var. in der Be-
haarung und Theilung der B. ®
Mai, Jun. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
C virens Vill. St. gabelästig. Untere B. üedersp. oder gezähnt,
die oberen pfeilf. St.-umfassend, an der Basis fiedersp. oder
gezähnt, mit lanzettlicher Spitze, die obersten lineal. Köpfchen
klein. HüllB. innen kahl, die äusseren lineal-pfriemlich. Fr.-
Boden kahl. Fr, lOrippig, kürzer als der Pappus. — Sehr
veränderhch. ©
Jun.— Oct. Auf Wiesen, an Wegen, gemein.
C paludösa Mönch. St. meist kahl, röhrig. B. längUch, buchtig
gezähnt, die oberen eilanzettlich, pfeilf.-St.umfassend. Hülle
mit schwarzen Drüsenhaaren. Pappus gelblich-w^eiss, zer-
brechlich.
Jun.— Jul. An feuchten Orten, in Wäldern und Ufer-
gebüschen, nicht selten. Bei Bern in der Eimatt, Drakau,
Gurtenthal, Längenberg u. a. O.
Anm. C. nicaeensis Balbis. (Von C. biennia verschieden durch die
zugespitzten Oehrchen der B.Basis, die kleineren Köpfchen, die auf der Innen-
seite kahlen HüllB., die braunen (nicht gelben) Gf., und lOrippigen Fr.) auf
Grasplätzen, selten (vorübergehend mit fremdem Samen eingeführt).
294 Compositen.
Hieräcium. Habichtskraut. (Ispa^ Habicht.)
i. Hülle dachig. F7\ klein, am oberen Rande durch die aus-
laufenden Rippen gezähnt. B. nach unten allmahlig ver-
schmälert, ganzrandig oder klein gezähnelt. Meist jnit
kriechenden Ausläufern.
H. Pilosella L. B. verkehrt-eilanzetüich, stumpf oder zugespitzt,
in den B.Stiel verschmälert, borstig behaart, unten von Stern-
haaren graufilzig. Köpfchen einzeln auf nacktem Träger.
BlKr. hellgelb, die randst. meist unten rothgestreift. — Var.
in B.Form und Behaarung.
Mai— Sept. An Wegen, Waldrändern, trockenen Abhängen,
ziemlich häufig.
H. Auricula L. B. lanzettlich oder spatelf., am Grunde ge-
wimpert, sonst kahl, meist bläufich-grün, Köpfchen zu 2 -5,
kurzgestielt, in endst. Doldentrauben. BlKr. der RandBth.
gleichfarbig.
Mai— Sept. Wie vorige.
H. praedltum Vill. St. über der B.Rosette meist mit einigen
LaubB. Köpfchen klein, zahlreich, gestielt, in endst., zu-
zammengesetzten Doldentrauben. B. lanzettlich, meist steif-
haarig. St. abstehend behaart. — Sehr veränderlich. Var.
hirsutum.. B. auf beiden Flächen borstig, auf der Unterseite
1 lehr oder weniger sternhaarig. — 30— 60cm,
Jun. Jul. An steinigen Orten, nicht selten. Belpmoos,
G ümligenberg, M.Buchseewald u. a. O. — Var. hirsutum,
Landerswyl bei Radelfingen.
H. ] iloselloides Vill. (H. florentinum All.) Verschieden durch
;jtets fehlende Ausläufer, den oft schon von der Mitte an
rispig verzweigten St. mit nach dem Verblühen bogig auf-
steigenden Aesten des Bth.Standes und die kleineren Köpfchen.
Jun. Jul. An Ufern und kiesigen Orten. Belpmoos am
Aar dämm.
2. Hiille dachig. Fr. oben mit ring f., nicht gezähntem Rande.
Ohne Ausläufer.
a. Mit bodenst., überwinternden B.Rosetten.
H. murörum L. St. über der Rosette mit 1—2 sitzenden oder
kurzgestielten B. Bodenst.B. meist länglich-eif., buchtig ge-
zähnt, seltener fast ganzrandig. Köpfchen zu mehreren, in
endst., abstehend-ästiger Doldentraube. Köpfchenstiele meist
kurzfilzig, mit schwarzen Drüsenhaaren. — Sehr veränder-
lich in der B.-Form und Behaarung. — Var. praecox (H.
'praecox Schultz bip.) B. bläuUch-grün, meist gefleckt und
oben kahl, früher aufblühend.
Compositen. 295
E.Mai— Aug. (einzeln bis Oct.) An Mauern, in lichten
Wäldern, sehr häufig.
If. vulgdtum Fr. (H. süvaticum Lam.) Verschieden durch die
am Grunde allmählig verschmälerten bodenst. B. und zahl-
reichere obere B. — Meist grösser und stärker. — Y^ — l"*-
Jun. Jul. In Wäldern und Gebüschen, hin und wieder.
M. ampleoGtcaule L. St. ästig, beblättert, neben den B. und
Hüllen drüsig-klebrig. Bodenst. B. oval-länglich, in den B.-
Stiel verschmälert, gezähnt. Obere B. eif., St.-umfassend.
Jul. Aug. An Sandsteinfelsen im Schwarzwasserthal und
vereinzelt am Aardamm längs des Belpmooses.
b. Ohne B.Rosetten, durch unterirdische Knospen überwinternd.
H. umbelldtum L. St. meist aufrecht, oben ästig. Obere B.
sitzend, lanzettlich oder lineal, seltener eilanzettlicli. Köpfchen
meist doldentraubig. Aeussere HüllB. kahl, an der Spitze
zurückgebogen. — Sehr veränderlich, zuweilen in kleinen
Iköpfigen Formen. — Var. coronopifolium. B. mit wenigen,
verlängerten Zähnen. — V*— !"'•
Jul. — Oct. In lichten Wäldern und Gebüschen, gemein.
H. boredle Fries. Verschieden durch zahlreiche, rispige Köpf-
chen, derbe, dunkelgrüne, eilanzettliche B. (die oberen mit
breiter Basis sitzend), und anliegende, breite und stumpfe,
meist schwärzliche HüllB.
Aug. Sept. In Gebüschen, an Ufern, selten. Am Aardamm
längs des Belpmooses, Geristein, Grauholz, Wahlendorf.
H. tridentdtum Fries. (H. yngidum Koch.) Von H. umbel-
latum verschieden durch dünner gestielte, kleinere Köpfchen,
stärker gezähnte, meist beiderseits 2— 5z. B., die am Rande
blassen (die jungen Köpfchen überragenden) HüllB. und
frühere Bth.Zeit.
Jul. In Gebüschen, selten. Bei Ostermundigen.
3. Hülle 2reihig, die äussere sehr kurz, die innere aus ver-
längerten, gleichförmigen Schuppen bestehend. — B. schmal.
H. staticifölium Vill. (Chlorocrepis Grisebach.) W.Stock
kriechend, mit unterirdischen Ausläufern und überwinternden
B.R.osetten. St. fast nackt, oben mit kleinen Schüppchen,
1— Sköpfig. B. bläulich-grün, fast lineal, entfernt gezähnelt
oder ganzrandig. BIB. hellgelb, beim Trocknen grün wer-
dend.
Jun.— Aug. Schwarz wasserthal. Auf dem Kies der Saane
bei Laupen, an der Aare bei Lyss; Burgdorf. (Häufig im
Geröll der Alpenbäche.)
A n m. Die meisten Hieracien zeigen zahlreiche Abänderungen, welche die
Abgrenzung der Arten schwierig machen ; überdiess finden sich zuweilen
hybride Zwischenformen.
296 Composüen.
H. sabaudum L., von Haller (Hist. stirp.) bei Bern citirt, wurde in
neuerer Zeit nicht mehr beobachtet.
Aus der Farn, der Compositen werden häufig als Zierpflanzen cult. : Ca-
lendula officinalis L. Ringelblume, mit grossen, gelben oder röthl. Köpfchen.
Dahlia variaMlis Desf. (meist gefüllt). — Ferner verschiedene Spec. der
G-attungen Aster, Coreopsis, Rudheckia, Tagetes, Zinnia u. a. — Mehrere
Spec. der Gatt. Aster (A. x>arviflorus Nees, hrumalis Neea u. a.) hin und
^vieder verwildert.
Doronicum Pardalianches Wüld. (Köpfchen gross, gelb. Bodenst. B.
rundl.-herzf., langgestielt, obere B. St.umfassend) hie und da cult., verwildert
in Gebüschen unweit Muri.
Ambrosia artemisiifolia L. (aus N.Amerika), während einiger Jahre bei
Tägertschi angesiedelt, wurde in neuerer Zeit nicht mehr beobachtet.
XantMum strumarium L. St. ästig. B. gestielt, meist undeutlich 3 — ölappig,
gezähnt. Weibl. Bth. Stände in B. winkelst. Knäueln. Fr.Hülle holzig, 2schnä-
belig, mit derben, hakigen Stacheln. — Auf Schutt, an Dämmen, vereinzelt
und vorübergehend. Burgdorf beim Bahnhof und bei der Ziegelhütte.
X. apinosum L. Verschieden durch tief Slappige, unten weissfilzige B. und
die langen, 3th. Stacheln des St. — Wie vorige.
^x-^--:=^
Register
der
Familien und Gattungen.
Abies 14.
Abietineen 13.
Acer 153.
Aceraceen 152.
Aceras 78.
AchUlea 283.
Aconitum 122.
Acorus 88.
Actsea 122.
Adenostyles 277.
Adoxa 266.
Aegopodium 165,
Aesculus 152.
Aethusa 166.
AgrimoDia 189.
Agrostemma 113.
Agrostis 59.
Aira 61.
Ajuga 255.
Alchemilla 190.
Alisma 83.
Alismaceen 83.
AUium 19.
Alnus 85.
Alopecurus 57.
Alsine 108.
Alth^a 146.
Alyssum 184.
Amarantaceen 105
Amarantus 105.
Amaryllideen 24.
Amelanchier 186.
Amipelideen 156.
Anagallis 216.
Anchusa 225.
Andromeda 212.
Andropogon 55.
Anemone 117.
Anethum 167.
Angelica 167.
Anthemis 283.
Anthericum 18.
Anthoxanthum 57.
Anthriscus 169.
Anthyllis 200.
Antirrhinum 234.
Apera 59.
Apium 164.
Apocynee7i 220.
Aquifoliaceen 155.
Aquilegia 122.
Arabis 131.
Araceen 32.
Araliaceen 170.
Arctostaphylos 212.
Arenaria 109.
Aristolochia 98.
Ainstolochieen 97.
Arrhenatherum 61.
Artemlsia 283.
Arum 33.
Aruncus 195.
Asclepiadeen 221.
Asparagus 24.
Asperula 268.
Aspidium 4.
Asplenlum 8.
Astragalus 205.
Atriplex 104.
Atropa 229.
Avena 62.
Ballota 252.
Balsamineen 150.
Barbariea 180.
Bellidiastrum 278.
Bellis 278.
Berberideen 114.
Berberis 115.
Berteroa 137.
Berula 166.
Beta 104.
Betonica 253.
ßetula 85.
Betulaceen 83.
Bidens 282.
Blechnum 3.
Borragineen 224.
Borrago 225.
Botrychium 7.
Brachypodium 68.
Brassica 182.
Briza 66.
Bromus 68.
Brunella 254.
298
Register.
Bryonia 262.
Bunias 137.
Bupleurum 165.
Buxaceen 160.
Buxus 160.
C.
Galamagrostis 59.
Galamintha 249.
Callit7^ichaceenl60
Gallitriche 161.
Galluna 212.
Galtha 121.
Gamelina 135.
Gampanula 259.
Campanulaceen
25b.
Gannabis 94.
Caprifoliaceen 265
Gapsella 136.
Gardamine 130.
Garduus 288.
Garex 37.
Garlina 286.
Garpinus 86.
Caryophylleen 105
Garum 165.
Gastanea 87.
Gatabrosa 65.
Gauealis 168.
Celastraceen 154.
Gentaurea 289.
Gentuncalus 216.
Gephaianthera 80.
Gerastium 110.
Ceratophylleen 95.
Geratophyllum 96.
Ghserophyllum 169.
Ghelidonium 125.
Chenopodiaceen
102.
Ghenopodium 103.
Ghrysanthemum
284.
Ghry sospleniuml 7 5
Gicer 207.
Gichorium 290.
Gicuta 166.
Gircsea 179.
Girsiuin 287.
Cistaceen 141.
Gladium 46.
Glematis 117.
Gochlearia 134.
Goelogiossum 77.
Golchicum 22.
Gomarum 192.
Compositen 272.
Gonium 166.
Gonringia 137.
Gonvallaria 23.
Convolvulaceen
222.
Gonvolvulus 222.
Gorallorrhiza 80.
Goriandrum 170.
Coimaceen 170.
Gornus 171.
Goronilla 205.
Gorydalis 125.
Gorylus 86.
Gotoneaster 185.
Crassulaceen 171.
Gratsegus 185.
Grepis 293.
Grocus 29.
Cruciferen 126.
Gucumis 262.
Cucurbita 262.
Cucurbitaceen 261.
Cupressineen 12.
Cupuliferen 86.
Guscuta 223.
Gydonia 187.
Gynara 286.
Gynoglossum 225.
Gynosurus QQ.
Cyperaceen 36.
Gyperus 46.
Gypripedium 82.
Gystopteris 6.
D.
Dactylis 65.
Daphne 182.
Datura 230.
Daucus 168.
Delphinium 122.
Dentaria 130.
Dianthus 111.
Digitalis 235.
Dioscoreaceen 30.
Diplotaxis 133.
Dipsaceen 270.
Dipsacus 271.
Doronicum 296.
Draba 134.
Drosera 141.
Broseraceen 141.
E.
Ecliiuni 226.
Elaeagnaceen 182.
Elymus 72.
Epilobium 177.
Epipactis 80.
Epipogon 79.
Equisetaceen 7.
Equisetum 8.
Eragrostis 64.
Erica 212.
Ericaceen 209.
Erigeron 279.
Eriophorum 49.
Erodium 148.
Erucastrum 133.
Erythraäa 220.
Eupatorium 277.
Euphorbia 158.
Euphorbiaceen 157
Euphrasia 239.
Evonymus 155.
Faba 207.
Fagus 87.
Festuca 66.
Ficaria 121.
Filago 280.
Fragaria 192.
Register,
299
Fraxinus 218.
Fumaria 126.
Fumariaceen 125.
O.
Gagea 19.
Galanthus 25.
Galeobdolon 251.
Galeopsis 251.
Galium 264.
Genista 199.
Gentiana 219.
Gentianaceen 218.
Geraniaceen 146.
Geranium 147.
Geum 192.
Glechoma 250.
Glyceria 65.
Gnaphalium 281.
Goodyera 81.
Gramineen 49.
Gymnadenia 77.
Gypsophila HO.
H.
Haloragideen 179.
Hedera 170.
Heleocharis 47.
Helianthemum 142.
Helianthus 282.
Helleborus 121.
Helminthia 291.
Hemerocallis 21.
Heracleum 168.
Herminium 79.
Hesperis 131.
Hieracium 294.
Hippocrepis 206.
Hippophae 182.
Hippuris 180.
Holcus 61.
Homogyne 277.
Hordeum 72.
Humulus 94.
Hydrocotyle 164.
Hyoscyamus 230.
Hypericaceen 142.
Hypericum 142.
Hypochoeris 291.
Hyssopus 250.
I. J.
Jasione 259.
Iberis 135.
Hex 155.
Impatiens 151.
Inula 280.
Irideen 28.
Iris 29.
Isatis 136.
Juglandaceen 88.
Juglans 88.
Juncaceen 26.
Juncagineen 82.
Juncus 26.
Juniperus 12.
Knautia 271.
Koeleria 63.
Labiaten 248.
Lactuca 292.
Lamium 251.
Lampsana 290.
Lappa 288.
Larix 14.
Lathrsea 240.
Lathyrus 208.
Lavandula 247.
Lemna 34.
Lemnaceen 33.
Lens 207.
Lentibidarieen241
Leontodon 290.
Leonurus 254.
Lepidium 136.
Leucojum 25.
Levisticum 167.
Ligustrum 217.
Liliaceen 16.
Limodorum 79.
Linaria 234.
Linaceen 150.
Linum 150.
Listera 81.
Lithospermum 226.
Litorella 257.
Lolium 71.
Lonicera 268.
Loranthaceen 97.
Lotus 204.
Luzula 28.
Lychnis 113.
Lycopersicum 229.
Lycopodiaceen 10.
Lycopodium 10.
Lycopus 246.
Lysimachia 215.
Lythraceen 181.
Lythrum 181.
Majanthemum 24.
Malachium 109.
Malva 145.
Malvaceen 145.
MaiTubium 256.
Matricaria 284.
Medicago 200.
Melampyrum 238.
Melandryum 113.
Melica 65.
Melilotus 201.
Melissa 249.
Melittis 250.
Mentha 246.
Menyanthes 218.
Mercurialis 159.
Mespilus 185.
Milium 57.
Moehringia 108.
Molinia 66.
Monarda 246.
Monotropa 214.
Montia 114.
Morus 94.
300
Regist er
Muscari 21.
Myosotis 227.
Myricaria 143.
Myriophyllum 180.
Myrrhis 169.
Narcissiis 25.
Nardus 73.
Nasturtium 129.
Neottia 79.
Nepeta 250.
Neslia 137.
Nicandra 230.
Nicotiana 230.
Nuphar 123.
Nymphsea 123.
Nym'phaeaceen
123.
O.
Ochnum 248.
Oenothera 179.
Oleaceen 217.
Onagraceen 177.
Onobrychis 206.
Ononis 200.
Ophioglossaceen 6.
Ophioglossum 7.
Ophrys 78.
Orchideen 73.
Orchis 75.
Origanum 248.
Ornithogalum 18.
Orobanche 240.
Orobancheen 240.
Oryza 58.
Oxalideen 149.
Oxalis 149.
Oxycoccos 211.
Panicum 55.
Papaver 124.
Papaveraceen 124.
Papilionaceenl91 .
Paris 23.
Parnassia 175.
Pastinaca 167.
Pedicularis 238.
Persica 197.
Petasites 278.
Petroselinum 164.
Phalaris 57.
Phaseolus 209.
Phegopteris 4.
Philadelphus 175.
Phleum 58.
Phragmites 61.
Physalis 230.
Phyteuma 259.
Picea 14.
Picris 291.
Pimpinella 165.
Pinguicula 242.
Pinus 15.
Pirola 213.
Pirus 186.
Pisum 208.
Plantagineen 257.
Plantago 257.
Platanaceen 176.
Piatanthera 77.
Platanus 176.
Poa 63.
Polygala 154.
Polygalaceen 153.
Polygonatum 23.
Polygonaceen 98.
Polygonum 100.
Polypodiaceen 1.
Polypodium 2.
Populus 92.
Portulaca 114.
Portulacaceen 114.
Potameen 34.
Potamogeton 34.
Potentilla 191.
Poterium 190.
Prenanthes 292.
Primula 216.
Primulaceen 215.
PruDus 195.
Pteridium 2.
Pulicaria 280.
Pulmonaria 226.
Quercus 87.
Ranunculaceen
115.
Ranunculus 118.
Raphanus 137.
Rapistrum 137.
Reseda 138.
Resedaceen 138.
Rhamnaceen 156.
Rhamnus 156.
Rhinanthus 239.
Rhododendron 213.
Rhynchospora 47.
Ribes 176.
Robinia 204.
Rosa 187.
Rosaceen 183.
Rubiaceen 262.
Rubus 193.
Rumex 98.
Ruta 151.
Rutaceen 151.
Sagina 107.
Salicineen 88.
Salix 89.
Salvia 247.
Sambucus 266.
Sanguisorba 190.
Sanicula 164.
Santalaceen 96.
Sapindaceen 152.
Saponaria 112.
Sarothamnus 199.
Satureia 249.
Saxifraga 174.
Saxif'ragaceen 173
Seabiosa 272.
Schoenus 46.
Register.
301
Scilla 18.
Scirpus 47.
Scleranthus 107.
Scorzonera 291.
Scrophularia 233.
Scrophidariaceen
231.
Scutellaria 254.
Seeale 71.
Sedum 171.
Selinum 167.
Sempervivum 173.
Seneblera 137.
Senecio 285.
Serratula 289.
Sesleria 60.
Setaria 56.
Sherardia 263.
Silaus 166.
Silene 112.
Sinapis 133.
Sisymbrium 132.
Solanaceen 227.
Solanum 228.
Solidago 279.
Sonchus 292.
Sorbus 186.
Sparganium 32.
Specularia 261.
Spergula 108.
Spergulai'ia 108.
Spinacia 104.
Spii'fcea 195.
Spiranthes 81.
Stachys 253.
Stellaria 109.
Stenactis 279.
Succisa 272.
Symphytum 225.
Syringa 217.
TamariscineenlA^
Tamus 30.
Tanacetum 284.
Taraxacum 291.
Taxineen 11.
Taxus 12.
Tetragonolobus 204
Teacrium 255.
Thalictnim 117.
Thesium 96.
Thlaspi 135.
Thuja 12.
Thymelaeaceen
181.
Thymus 248.
Thysselinum 168.
Tilia 144.
Tüiaceen 144.
Tofieldia 22.
Torilis 168.
Tragopogon 291.
Trifolium 202.
Triglochin 82.
Triodia 62.
Triticum 70.
TroUius 121.
Turritis 131.
Tussilago 277.
Typha 31.
Typhaceen 30.
U.
Ulmaceen 95.
Ulmaria 195.
Ulmus 95.
Umhelliferen 161.
Urtica 93.
Urticaceen 92.
Utricularia 242.
V.
Vaccaria 112.
Vaccinium 211.
Valeriana 269.
Valerianaceen 268
Valeriauella 269.
Verbascum 232.
Verbena 257.
Verbenaceen 256.
Veronica 235.
Viburnum 267.
Vicia 206.
Vinca 221.
Vincetoxicum 221.
Viola 139.
Violaceen 138.
Viscum 97.
Vitis 157.
X.
Xanthium 296.
Z.
Zea 55.
-ptC£iSi!i3;=r-
Register der deutschen Namen.
Abnehml^raut 254.
Ackerbohne 207.
Ackersenf 133.
Adlerfarn 2.
Ahlkirsche 196.
Ahorn 153.
Akazie 204.
Akelei 122.
Aktenbeere 267.
Alant 280.
Alpenrose 213.
Amarant 105.
302
Register.
Ampfer 98.
Ammer 70.
Ankenbälli 121.
Ankenblümli 120.
Antonskraut St. 177
Apfelbaum 187.
Aprikosenbaum 196
Aron 33.
Artefüfi 291.
Artischoke 286.
Attich 267.
Augentrost 239.
Bachbummeln 236.
Baldgreis 285.
Baldrian 269.
Barillen 196.
Bartgras 55.
Basilienkraut 248.
Bärenklau 168.
Bärentraube 212.
Bärlapp 10.
Bauernsenf 135.
Baumtropfen 165.
Becherblume 190.
Beifuss 283.
Beinwurz 225.
Berberitze 115.
Bergbuchs 211.
Bergföhre 15.
Bergrose 213.
Berle 166.
Berufkraut 279.
BeseUreps 135.
Besenheide 212.
Besenstrauch 199.
Betonie 253.
Biberklee 218.
Biberneil 165.
Bienensaug 251.
Bilsenkraut 230.
Bingelkraut 159.
Binse 26 u. 47.
Birnbaum 186.
Birke 85.
Bisamhyacinthe 21.
Bitterklee 218.
Bitterkraut 291.
Bittersüss 229.
Blasenfarn 6.
Bocksbart 195 u. 291
Bohne 209.
Bohnenkraut 249.
Borretsch 225.
Borstendolde 168.
Borstengras 73.
Braunheil 254.
Braunwurz 233.
Bräzelenholz 155.
Breitkölbchen 77.
Brombeere 193.
Brunnenkresse 129.
Bruuch 212.
Buche 87.
Buchenfarn 4.
Buchs 160.
Buchweizen 102.
Gardon 286.
Ghristophskraut 122
Ghrosle 176.
Gichorie 290.
Gypergras 46.
Dähle 15.
Dill 167.
Dingel 79.
Dinkel 70,
Distel 288.
Doppelsame 133.
Dosten 248.
Dotterblume 121.
Drehblume 81.
Dreizack 82.
Dreizahn 62.
Droos 85.
Drüsengriffel 277.
Eberesche 186.
Eberwurz 286.
Edeltanne 14.
Ehrenpreis 235.
Eibe 12.
Eibisch 146.
Eiche 87.
Einbeere 23.
Einkorn 70.
Eisenhut 122.
Eisenkraut 257.
Eller 85.
Emmer 70.
Endivie 290.
Engelsüss 2.
Enzian 219.
Epheu 170.
Erbse 208.
Erbselen 115.
Erdapfel 229.
Erdbeere 192.
Erdbirne 282.
Erdkohlrabi 133.
Erdrauch 126.
Erle 85.
Esche 218.
Eselsfuss 278.
Esparsette 206.
Espe 92.
Fadenkraut 280.
Farbkraut 199.
Faulbaum 156 U.175
Feldsalat 269.
Felsenmispel 186.
Fennich 55.
Ferkelkraut 291.
Fetthenne 171.
Fettkraut 242.
Fichte 14.
Fichtenspargel 214.
Fieberklee 218.
Fimmel 94.
Fingerhut 235.
Fingerkraut 191.
Fioringras 59.
Flachs 150.
Flachsseide 223.
Flattergras 57.
Flieder 217.
Flockenblume 289.
Flohkraut 280.
Föhre 15.
Frauenmantel 190.
Frauenschuh 82.
Frauenspiegel 261.
Fromental 61.
Froschlöffel 83.
Fuchsschwanz 57.
Gamander 255.
Gänseblümchen 278
Register.
303
Oänsedistel 292.
Oänsefuss 103.
Oänsekraut 131.
Gartenkresse 136.
Gartenschierling
166.
Gauchheil 216.
Geissblatt 268.
Geissblume 117.
Geissfuss 165.
Gelbstern 19.
Gerste 72.
Ginster 199.
Glanzgras 57.
Glatthafer 61.
Gleisse 166.
Glockenblume 25 u.
259
Glure* 252.
Goldmelisse 246.
Goldnessel 251.
Goldruthe 279.
Goldstriten 215.
Graslilie 18.
Grind 223.
Grindwurzel 99.
Gundelrebe 250.
Günsel 255.
Gurke 262.
Gürmsch 186.
Gypskraut HO.
Haargras 72.
Habermark 291.
Habichtskraut 294.
Hafer 62.
Hagbuche 86.
Hahnenfuss 118.
Hainbuche 86.
Hainsimse 28.
Hanf 94.
Hanfnessel 252.
Hartheu 142.
Hartriegel 217.
Hartriegel(roth)171.
Haselnuss 86.
Hasenlattich 292.
Hasenohr 165.
Hauhechel 200.
Hausset 94.
Hauswurz 173.
Heide 212.
Heidekraut 212.
Heidelbeere 211.
Heiti 211.
Helmkraut 254.
Herbstrose 146.
Hexenkraut 179.
Himbeere 193.
Hirschdorn 156.
Hirse 56.
Hirtentäschel 136.
Hohlzahn 251.
Hohlzunge 77.
Hollunder 266.
Honiggras 61.
Hopfen 94.
Hopfenklee 201.
Hornblatt 96.
Hornklee 204.
Hornkraut HO.
Hornstrauch 171.
Hufeisenklee 206.
Huflattich 277.
Hühnerdarm 109.
Hundspetersilie 166.
Hundszunge 225.
Hungerblümchen
134.
Ibsche 146.
Igelkolben 32.
Immenblatt 250.
Immergrün 221.
Johannisbeere 176.
Johanniskraut 142.
Julienne 131.
Kabis 132.
Kälberkropf 169.
Kalmus 38.
Kamille 285.
Kamille (römische)
283.
Kammgras QQ.
Kanarienhirse 57.
Karde 271.
Karthäusernelke
111.
Kartoffel 229.
Käspappel 145.
Kastanie 87.
Kastanie (wilde)
152.
Katzenauge 236.
Katzenkraut 250.
Katzenpfötchen 282.
Katzenstiel 8.
Katzenwurzel 269.
Kellerhals 182.
Kerbel 169.
Kerbelkraut (spa-
nisch) 169.
Kichererbse 207.
Kiefel 208.
Kiefer 15.
Kirschbaum 196.
Klappertopf 239.
Klebkraut 264.
Klee 202.
Klette 264 u. 288.
Knabenkraut 75.
Knäuel 107.
Knäuelgras 65.
Knoblauch 20.
Knopfgras 46.
Knotenblume 25.
Knöterich 100.
Koelerie 63.
Kohl 132.
Kolben 125.
Kölm 248.
Königskerze 232.
Korallenwurz 80.
Körbh kraut 169.
Koriander 170.
Korn 70.
Kornblume (blaue)
289.
Kornblume (rothe)
124.
Kornelkirsche 171.
Kornrade 113.
Kratzdistel 287.
Krätzkraut 272.
Kresse 136.
Kreuzblume 154.
304
Register.
Kreuzdorn 156.
Kreuzkraut 285.
Kronwicke 205.
Kürbis 262.
Kukuksblume 113.
Kukummer 262.
Kümmel 165.
Labkraut 264.
Laichkraut 34.
Lärche 14.
Lattich 292.
Lauch 19.
Lauchkraut 132.
Läusekraut 238.
Lavendel 247.
Lebensbaum 12.
Leberblume 117.
Leimlvraut 112.
Lein 150.
Leindotter 135.
Leinkraut 234.
Lenne 153.
Lerchensporn 125.
Lichtnelke 113.
Liebesapfel 229.
Liebstöckel 167.
Lieschgras 58.
Lüa 217.
Linde 144.
Linse 207.
Löffelkraut 134.
Lolch 71.
Löwenmaul 234.
Löwenschweif 254.
Löwenzahn 290 u.
291.
Lungenkraut 226.
Luzerne 200.
Maasliebe 278.
Maiblume 23.
Maiglöckchen 23.
Majoran 248.
Mais 55.
Malve 145.
Mangold 104.
Margrith 278.
Märzglöckchen 25.
Masholder 153.
Mastlvi-aut 107.
Mauerlattich 292.
Mauerpfeffer 172.
Mauerraute 8.
Maulbeerbaum 94.
Meerrettig 135.
Meertrübeh 176.
Meerzwiebel 18.
Mehlbaum (kleiner)
267.
Mehlbeerbaum 186.
MeierysU 21 u. 23.
Melde 103 u. 104.
Melisse 249.
Melone 262.
Miere 108.
Milchstern 18.
Milzfarn 3.
Milzkraut 175.
Minze 246.
Mispel 185.
Mistel 97.
Mohn 124.
Möhre 168.
Moehringie 108.
Monarde 246.
Mondraute 7.
Montie 114.
Moosbeere 211.
Moschuskraut 266.
Münze 246.
Mutterkraut 284.
Nachtkerze 179.
Nachtschatten 228.
Nacht viole 131.
Nacktdrüse 77.
Nägeh 111.
Narcisse 25.
Natterkopf 226.
Natternkraut 215.
Natterwurzel 100.
Natterzunge 7.
Nelke 111.
Nelkenwurz 192.
Nessel 93.
Nestwurz 79.
Niele 117.
Niesswurz 121.
Nüsslikraut 269.
Ochsenzunge 225.
Odermennig 189.
Ohnblatt 214.
Ohnhorn 78.
Osterluzei 98.
Palmdorn 155.
Pappel 92.
Pastinak 167.
Perlgras 65.
Perlkraut 226.
Pestwurz 278.
PetersiUe 164.
Pfaffenhütchen 155,
Pfaftenröhrlein 29 L
Pfefferkraut 249.
Pfeifenstrauch 175.
Pfennigkraut 135.
Pfirsich 197.
Pflaumenbaum 195
Pfriemenstrauch
199.
Pippau 293.
Platane 176.
Platterbse 208.
Portulak 114.
Preisseibeere 21L
Pulverholz 156.
Queke 71.
Quendel 248.
Quitte 187.
Rade 113.
Radieschen 137.
Rainfarn 284.
Rainkohl 290.
Rain weide 217.
Ramseren 19.
Rapunzel 259.
Rapünzli 260.
Rauke 132.
Ra aschbeere 211.
Raute 151.
Raygras 61 u. 71.
Rebe 157.
Reckholder 12.
Reiherschnabel 148.
Reis 58.
Reithgras 59.
Register.
305
Rempe 133.
Reps 132.
Repsdotter 137.
Rettig- 137.
Rettig (rotlier) 104.
Riedgras 37.
Rippenfarn 3.
Rispengras 63.
Rittersporn 122.
Robinie 204.
R.oggen 71.
Roiirglanzgras 57.
Rolirkolben 31.
Rose 187.
Rosskastanie 152.
Rotlitanne 14.
Rübe (gelbe) 168.
Rübe (rothe) 104.
Rübe (weisse) 132.
Rübli 168.
Ruchgras 57.
Ruhrkraut 281.
Runkelrübe 104.
Rupreclilskraut 148.
Rüster 95.
Rutabaga 133.
Saarbaum 92.
Sadebaum 13.
Safran 29.
Salat 292.
Salbei 247.
Sanddorn 182.
Sandkraut 109.
Sanikel 164.
Saubohne 207.
Sauerampfer 99.
Sauerbeere 211.
Sauerdorn 115.
Sauerklee 149.
Säukraut 291.
Saumfarn 2.
Schachtelhalm 8.
Schafgarbe 283.
Schafthalm 8.
Schaftheu 9.
Schalotte 21.
Scharbock 121.
Scharte 289.
I Schattenblume 24.
! Schaumkraut 130.
Schildfarn 4.
Schilf 61.
Schlehe 195.
Schlinge 267.
Schlüsselblume 216
Schmalstrahl 279.
Schmeerwurz 30.
Schmiele 61.
Schnabelsame 47.
Schneckenklee 200.
Schneeball217u.267
Schneeglöckchen 25
Schnittlauch 21.
Schöllkraut 125.
Schotenklee 204.
Sehuppenmiere 108
Schuppenwurz 240.
Schwalbenwurz221
Schwarzdorn 195.
Schwarzkorn 102.
Schwarzwurzel 291
Schweizerhose 122.
Schwerthlie 29.
I Schwingel QQ.
Seegras 39.
Seerose 123.
Segge 37.
Seide 223.
Seidelbast 182.
Seifenkraut 112.
Selleri 164.
Senf 133.
Sevenbaum 13.
Sieben fingerkraut
192
Silau"l66.
Silge 167.
Sinau 190.
Sinngrün 221.
Sommerwurz 240.
Sonnenblume 282.
Sonnenhirse 226.
Sonnenröschen 142.
Sonnenthau 141.
Sonnenwirbel 290.
Spargel 24.
Spargelerbse 204.
Spark 108.
Spelz 70.
Spinat 104.
Spinat, englischer
99.
Spindelbaum" 155.
Springkraut 151.
Stachelbeere 176.
Stechapfel 230.
Stechpalme 155.
Steinbrech 174.
Steinkirsche 196.
Steinklee 201.
Steinkraut 134.
Steinmispel 185.
Steinsame 226.
Sternenblume 25.
Sternmiere 109.
Stiefmütterchen 140
Stockrose 146.
Storchschnabel 147.
Strändling 257.
Straussgras 59.
Streifenfarn 3.
Striten 221.
Studenten röschen
175.
Sumpfgras 46.
Sumpfwurz 80.
Süssdolde 169.
Süssgras 65.
Tabak 230.
Tagblume 21.
Tanne 14.
Tannenwedel 180.
Tannmark 269.
Täschelkraut 135.
Taubenkropf 1 39 u.
194.
Taubnessel 251.
Taumellolch 72.
Tausendblatt 180.
Tausendgülden-
kraut 220.
Teichbinse 47.
Thaumantel 190.
Thierlibaum 171.
20
306
Register.
Thurmkraut 131.
Thymian 248.
Timothegras 58.
Tinten}3eere 217.
Tollkirsche 229.
Topinambur 282.
Tomate 229.
Traganth 205.
Traubenkirsche 196
Trespe Q'^.
Trollblume 121.
Trümmel 72.
Tüpfelfarn 2.
Türkenkorn 55.
T^rt 68.
Ulme 95.
Veilchen 139.
Vergissmeinnicht
227.
Vogelbeerbaum 186
Vogelheu 206.
Vogelmiere 109.
Wachholder 12.
Wachtelweizen 238.
Waid 136.
Waldhirse 57.
Waldklette 179.
Waldmeister 263.
Waldnessel 251.
Waldrebe 117.
Wallnus 88.
Wasserdost 277.
Wasserlinse 34.
Wassernabel 164.
Wasserpfeffer 101.
Wasserschierling
166.
Wasserschlauch 242
Wasserstern 161.
Wegdorn 156.
Wegwarte 290.
Wegerich 257.
Weichkraut 109.
Weichsel 196.
Weichselholz 196.
Weide 89.
Weidenröschen 177
Weiderich 181.
Weinrebe 157.
Weissbuche 86.
Weissdorn 185.
Weisstanne 14.
Weizen 70.
Welschkorn 55.
Werch 94.
Wermut 283.
Wicke 206.
Wiesenknopf 190.
Wiesenraute 117.
Winde 222.
Windfahne 59.
Windhalm 59.
Windröschen 117.
Wintergrün 213.
Winterrose 146.
Wolfsfuss 246.
Wolfskirsche 229.
Wolfsmilch 158.
Wolfspfirsich 229.
Wollgras 49.
Wollkraut 232.
Wucherblume 284.
Wundklee 200.
Wundkraut (heid-
nisch) 279.
Wurmfarn 5.
Ysop 250.
Zahmkirsche 196.
Zahn würz 130.
Zeitlose 22.
Ziest 253.
Zilang 182.
ZitrösU 277.
Zittergras 66.
Zottenblume 218.
Zuckererbse 208.
Zweizahn 282.
Zwenke Q'^».
Zwetschenbauml 96
Zwiebel 20.
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