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Full text of "Fontes rerum austriacarum. Österreichische Geschichtsquellen. Erste Abteilung, Scriptores"

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FONTES  RERll  AUSTRIACARll 
(ESTERREICHISCHE  GESCHICHTSQUELLEN 


HERAUSGEGEBEN 

VON   DER 

HISTOEISCHEN  COMMISSION 

DER 

KAISERLICHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN  IN  WIEN 


ERSTE  ABTHEILUNG: 
SCRIPTOREi^ 

I.  BAND 

JOH.  TICHTEL  —  S.  v.  HERBERSTEIN  —  J.  CUSPINIAN  — 
G.  KIRCHMAIR 


WIEN 

AUS  DER  KAISERL.  KÖNIGE.  HOF-  UND  STAATSDRUGKEREI 

MDCCCLV 


JOHANNES  TICHTEL'S  TAGEBUCH 


MCCCCI.XXVIT  BIS  MCCCCXCV 


SIGMUNDS  VON  HERBERSTEIN  SELBSTBIOGRAPHIE 


MCCCCLXXXVI  BIS  MDLIIT 


JOHANNES  CUSPINIAN'S  TAGEBUCH 


MDII  BIS  MDXXVn 


GEORG  KIRCHMAIR'S  DENKWÜRDIGKEITEN 


MDXIX  BIS  MDLIII 


HERAUSGEGEBEN 


WIEN 

AUS  DER  KAISERL.  KÖNIOL.  HOF-  UND  STAATSDRUCKEREI 

MDCCCLV 


M 

3 


Die  hier  zum  ersten  Male  vollständig  veröffentlichten  vier 
Quellenschriften  umfassen  einen  Zeitraum  von  sechsundsieben- 
zig  Jahren.  Allerdings  nicht  viel  mehr  als  ein  Menschenalter, 
gerade  aber  ein  solches,  das  in  einen  der  dunkelsten  Abschnitte 
unserer  Geschichte  fällt.  Denn  es  ist  bekannt,  dass  die  Zeiten 
Maximilians  I.  und  Ferdinands  I. ,  besonders  da  wo  sie  in  ein- 
ander übergehen,  wo  die  Knotenpuncte  liegen  zum  Verständ- 
nisse alles  Folgenden,  an  gleichzeitigen  heimischen  Geschicht- 
schreibern mehr  als  dürftig  zu  nennen  sind,  was  auch  für  eine 
reiche  Fülle  von  Acten  und  Urkunden  unsere  Archive  bergen 
mögen.  Aber  mit  diesen  allein  kann  sich  nur  begnügen ,  wem 
Geschichte  nicht  mehr  ist,  als  trockene  Aufzählung  und  Anein- 
anderreihung belegter  Thatsachen,  wer  keinen  Sinn  hat  für  das 
Gewicht  und  die  frische,  bunte  Färbung  der  jedesmaligen  Zeit- 
ansichten, für  den  geistigen,  häufig  fieberhaften  Pulsschlag  der 
bewegenden  Ideen,  die  der  Vergangenheit  nicht  weniger  zu 
schaffen  gaben,  als  sie  es  der  Gegenwart  thun.  Diese  aber 
sind  in  trockenen  Geschäftsschriften  höchstens  in  ihren  Folgen 
bemerkbar,  während  sie  oft  in  den  unbedeutendsten  Geschicht- 
schreibern klar  zu  Tage  liegen,  namentlich  in  jenen  ihrer  Schrif- 
ten, die  nicht  für  die  Öffentlichkeit  bestimmt  waren. 

Und  gerade  solcher  Art  sind  die  hier  gelieferten.    Wo 
finden  sich  sonst  so  bedenkliche  Äusserungen  über  Friedrich  III., 


V 


VI 


Mathias  Corvin  und  Maximilian  I.  wie  in  Tichtel's  täglichen  Auf- 
zeichnungen ,  oder  bei  Kirchmair  über  die  Behandlung  Luther's, 
über  Maximilian  I.  und  Karl  V.,  über  die  spanische  Wirthschaft 
in  Tirol  1523?  Äusserungen  wie  die  Herberstein's  über  seine 
Standesgenossen,  dieser  über  den  Regenten  1514,  der  Lands- 
knechte über  Maximilian  L,  dieses  letzteren  über  sein  Verhält- 
niss  zu  jenen  und  über  seine  Kriegführung?  u.  s.  w.  Solche 
Dinge  wagte  Niemand  in  Schriften  niederzulegen,  die  in  die 
Öffentlichkeit  treten  sollten.  Darin  aber  liegt  gerade  der  Haupt- 
werth  unserer  hier  erscheinenden  Quellen ,  denn  als  schul- 
gerechte Geschichtsbücher  wird  sie  Niemand  ausbieten ,  keiner 
hinnehmen  \vollen.  Cuspinian's  Tagebuch  namentlich  ist  so  wort- 
karg wie  ein  Kalender  und  dennoch  muss  ihm  für  die  Durch- 
ordnung der  dort  nach  Tag  und  Stunde  aufgezeichneten  Staats- 
verhandlungen entschiedene  Bedeutung  zuerkannt  werden. 

Hier  nur  noch  Weniges  über  die  Überlieferung  und  bis- 
herige VeröffentHchung  unserer  Quellen. 

Nr.  I.  Tichtel's  Tagebuch,  1477  bis  1493,  war  bis- 
her nur  zum  Theile  in  A.  Rauch's  Scriptores  rerum  austriaca- 
rum  2,  533  bis  563  veröffentlicht.  Weniger  die  Lese-  und 
Druckfehler,  als  die  absichtlichen  Auslassungen  dieser  Ausgabe 
sind  es,  die  sie  in  wissenschaftlicher  Beziehung  völlig  ungenü- 
gend erscheinen  lassen.  Diese  letzteren  gehen  so  weit,  dass 
sich  der  Umfang  jener  früheren  Ausgabe  zur  vorliegenden  ver- 
hält wie  2  zu  5.  Rauch  liess  nämlich  eine  Abschrift  abdrucken, 
welche  ein  Wiener  Gelehrter,  Namens  Hieronymus  Weinhofer, 
von  einer  Abschrift  des  Gustos  der  k.  k.  Hofbibliothek  Joseph 
Benedict  Heyrenbach  genommen  hatte.  Wer  von  beiden,  Hey- 
renbach oder  Weinhofer,  die  Auswahl  der  zu  druckenden  Stellen 
traf,  kann  ich  nicht  entscheiden,  weil  mir  keine  dieser  Abschrif- 
ten vorliegt.  Auch  das  wäre  möglich,  dass  Rauch  selbst  strich, 
was  ihm  minder  anziehend  schien.  Dadurch  aber  hat  die  ganze 


VII 


Beschaffenheit  dieser  Quelle  eine  völlig  veränderte  Gestalt 
erhalten.  Denn  jeder  miisste  nun  glauben,  Tichtel  habe  bei 
seinen  Aufzeichnungen  mehr  oder  minder  wissenschaftliche  oder 
wenigstens  überwiegend  geschichtliche  Zwecke  gehabt,  und  an 
unsere  Quelle  einen  ganz  andern  Maassftab  legen,  als  er  gethan 
hätte,  wenn  sie  ihm  in  ihrer  ursprünglichen  Gestalt  bekannt 
geworden  wäre.  Die  von  Rauch  mitgetheilten  Auszüge  nämlich 
sind  einer  höchst  monotonen  täglichen  Aufzählung  aller  Ein- 
nahmen unseres  Arztes  entnommen.  Dazwischen  finden  sich  die 
wunderlichsten  und  unbedeutendsten  Dinge  eingetragen ,  z.  B. 
der  Ankauf,  das  Anlegen  eines  neuen  Rockes,  die  Krankheiten 
seiner  Kinder  und  Gattin,  die  Preise  der  Lebensmittel,  die  klein- 
sten Geschenke,  die  er  von  seinen  Kunden  erhielt,  F'ahrten  in 
die  Umgebungen  Wiens,  das  Beziehen  einer  neuen  Stube  u.  s.  w. 
Alles  das  habe  ich  gewissenhaft  beibehalten,  denn  es  schien 
mir  einen  lehrreichen  Einblick  in  das  Alltagsleben  jener  bedräng- 
ten Tage  zu  gewähren,  und  ist,  wie  ich  schon  oben  bemerkte, 
nothwendig  zur  Erkenntniss  der  Natur  unserer  Quelle.  Diese 
war  aber  ganz  und  gar  nicht  für  die  Öffentlichkeit  bestimmt.  Das 
lehrt  schon  das  Material  der  Handschrift.  Denn  Tichtel  wählte 
sich  zu  seinen  Aufzeichnungen  nicht  einmal  besondere  oder 
auch  nur  bewegliche  Blätter,  sondern  trug  sie  mit  kleiner,  sehr 
stark  gekürzter  Schrift  in  die  Vorstichblätter  und  Pergament- 
streifen eines  Grossfoliobandes  ein,  der  den  Text  enthielt,  über 
welchen  er  damals  an  der  Wiener  Hochschule  Vorlesungen  hielt, 
nämlich  das  dritte  Buch  von  Avicennas  Canon.  Am  Ende  des- 
selben findet  sich  die  gedruckte  Angabe : 

'Expliciunt  capitula  libri  tertii  canonum  ]  Auicene.  die. 

XXIII.  decembris.  Anno  Diii.  Mcccclxxij  |  .' 
Eine  Hand  des  fünfzehnten  Jahrhunderts  schrieb  hinzu: 
'Impressio   paduana.'     Hain   beschreibt   diese   Ausgabe   unter 
Nr.  2213  ausführlicher. 


VIII 

Auf  das  erste  bedruckte  Blatt  setzte  Tichtel  mit  eig^ener 
Hand: 

'Hie  liber  est  emptus  tribus  florenis  vngaricis  per  ma- 
gistrum  ioannem  tichtel  ex  grein  medicine  |  baccalario 
in  studio  Viennensi  Anno  domini  1473  in  anno  Jubileo 
deo  sit  gloria  in  excelsis  |  .' 
Auf  das  letzte: 

'Emptus  hie  liber  est  per  Doctorem  Tichtel  ex  greynia  | 
pro  tribus  ducatis  |  .' 
Der  ganze  Band  ist  übrigens  mit  eigenhändigen  Rand- 
glossen Tichtel's  übersäet,   die   sich    aber   nur  auf  den  Text 
Avicennas  beziehen. 

Wie  eine  spätere  Aufschrift  des  Buches  lehrt: 

'Collegii  societatis  Jesv  Viennae  Catalogo  |  inscriptus 

1662 1 ; 

gelangte  dasselbe  in  die  Bibliothek  des  Jesuiten-Collegiums  zu 
Wien  und  von  da,  wie  sich  vermuthen  lässt,  mit  vielen  anderen 
Büchern  dieser  Sammlung,  nach  Aufhebung  des  Ordens,  in  die 
k.  k.  Hofbibliothek,  wo  seine  anziehende  Beigabe  dem  scharfen 
Blicke  Heyrenbach's  nicht  entging,  ihn  zur  mühsamen  Abschrift- 
nahme  einlud,  und  wo  der  Band  noch  bis  zur  Stunde  unter  den 
Incunabeln  mit  der  Bezeichnung  HI.  A.  3.  verwahrt  wird. 

Bei  der  mir  obliegenden  Beschreibung  der  reichen  Incuna- 
bel- Sammlung  der  k.  k.  Hofbibliothek  gelangte  auch  dieser 
Band  in  meine  Hände  und  Hess  mich  allmählich  die  Quelle  von 
Rauch's  VerölTentlichung  wiedererkennen.  Nun  wusste  ich  mit 
einem  Male,  wo  sich  Heyrenbach's  Original  befand,  denn  Rauch 
ander  angeführten  Stelle  ^{,332  berichtet  nur,  dass  Heyrenbach's 
Abschrift  nach  dessen  Tode  in  die  k.  k.  Hofbibliothek  gelangte. 

Das  Original  füllt  folgende  Blätter  des  Bandes:  an  der 
Vorderseite  desselben  einen  14  Zoll  langen,  6  Zoll  breiten 
Pergamentstreifen  und  ein  Papierblatt  von  gleicher  Höhe,  aber 


IX 


10  Zollen  Breite;  auf  der  Rückseite  des  Bandes  die  zweite 
Seite  des  letzten  bedruckten  Blattes  der  Incunabel,  14  Zolle 
hoch,  10  Zolle  breit,  und  darnach  noch  zwei  gleich  grosse 
Blätter.  Über  die  später  noch  hinzugefundenen  beiden  kleineren 
Blättchen  sehe  man  unten  S.  61  und  62. 

In  meiner  Ausgabe  habe  ich  das  Original  möglichst  getreu 
wiederzugeben  gesucht  und  nur  Folgendes,  ausser  der  Beilage 
auf  S.  63  und  66,  hinzugefügt  oder  geändert.  Nämlich  vor 
Allem  zum  leichtern  Verständnisse  die  Satz-  und  Rede-Zeichen 
und  an  den  Beginn  der  Sätze  grosse  Buchstaben,  da  im  Originale 
alles  ohne  gehörige  Sonderung  wirr  an  einander  gereiht  ist. 
Freilich  musste  ich  mich  dabei  oft  für  eine  oder  die  andere 
Trennung  und  Zutheilung  entscheiden,  will  aber  hoffen,  wenig- 
stens in  den  meisten  Fällen  das  richtige  getroffen  zu  haben. 
Alles  unverändert  in  wirrer  Folge  zu  lassen,  wäre  freilich 
bequemer  gewesen,  kaum  aber  zu  verantworten.  Ich  muss  daher 
in  dieser  Hinsicht  alle  Verantwortlichkeit  auf  mich  nehmen ,  so 
wie  auch  dafür,  den  oft  verzweifelt  unklar  geschriebenen  Text 
auch  überall  richtig  gelesen  zu  haben.  Völlig  Unleserliches  oder 
Fehlendes  habe  ich,  wenn  ich  es  nicht  ergänzen  wollte  oder 
konnte,  durch  Puncte  bezeichnet. 

Das  hier  von  der  Behandlung  des  Tichterschen  Textes 
Gesagte  gilt  zum  Theile  auch  von  den  übrigen,  obwohl  keiner 
an  die  Sorglosigkeit  dieser  Aufzeichnungen  reicht. 

Über  die  Persönlichkeit  Tichtel's  weiss  ich  nicht  viel  mehr, 
als  er  uns  selbst  erzählt  und  ich  in  den  Anmerkungen  gelegent- 
lich zu  erläutern  gesucht  habe. 

Nr.  II.  Die  Selbstbiographie  Sigmund s Frei herrn 
von  Herberstein,  die  Jahre  1486  bis  1553  umfassend,  in 
mancher  Beziehung  von  grosser  Bedeutung,  überall  anziehend 
und  lebensfrisch,  erscheint  hier  zum  ersten  Male,  wie  sie  der 
Verfasser  schrieb,  vollständig  mitgetheilt  aus  der  Originalhand- 


Schrift  des  k.  k.  geheimen  Haus-,  Hof-  und  Staats-Arehives.  Diese 
Handschrift  mit  besonderer  Sorgfalt  und  wie  der  Einband  und 
die  zahlreichen  eigenhändigen  Zusätze  des  Verfassers  schlies- 
sen  lassen,  für  die  Familie  selbst  geschrieben,  führt  den  P'aden 
der  Erzählung  um  volle  acht  Jahre  weiter,  als  der  durch  M.  G. 
Kovachich  gelieferte  Abdruck,  aus  einer  ebenfalls  mit  Ver- 
besserungen von  Herberstein's  Hand  versehenen  Abschrift 
der  ungrischen  Landesbibliothek,  jetzt  'National-Museum'  zu 
Pesth,  in  dem  nicht  eben  häufig  vorkommenden  Buche:  Sammlung 
kleiner  noch  ungedruckter  Stücke  aus  der  ungarischen  Ge- 
schichte. Ofen  1805.  8.  S.  111  bis  276.  Dieser  vermag  zudem 
wegen  des  Mangels  gehöriger  Interpunction,  hie  und  da  völHger 
Unverständlichkeit  des  Textes,  besonders  aber  wegen  des 
Abganges  einer  ganzen  Reihe  eigenhändiger  Zusätze  des  Ver- 
fassers, sämmtlicher  Geschäftsstücke  und  Instructionen,  endlich 
aller  und  jeder  Erläuterungden  Ansprüchen  der  heutigen  Wissen- 
schaft nicht  mehr  zu  genügen.  Ich  hielt  es  also  für  gerathen,  auch 
diese  Quelle  in  ihrer  Vollständigkeit  zum  Gemeingute  zu  machen 
und  nahm  desshalb  auch  keinen  Anstand,  jenen  kleinen  Theil 
derselben,  welchen  bereits  vor  mir  Chmel  im  ersten  Hefte  seines 
habsburgischen  Archives,  Wien  1846.  8.  S.  2  bis  63,  aus 
unserer  Handschrift  mitgetheilt  hat,  hier  zu  wiederholen.  Um 
endlich  alles  zusammen  gehörige  bei  einander  zu  haben,  setze  ich 
auch  noch  einen  Zusatz  aus  Kovachich's  Ausgabe  S.  273  hie- 
her,  der  den  Schluss  jener  kürzeren  Abfassung  unserer  Lebens- 
beschreibung bildet.  In  dem  Exemplare  des  k.  k.  geheimen 
Haus-Archives  wurde  er  begreiflicherweise  weggelassen,  weil  die 
dort  gegebene  ausführlichere  Bearbeitung,  wie  schon  erwähnt, 
den  Faden  der  Erzählung  weiter  führt.  Er  gehört  zu  Seite  366, 
Zeile  21  unseres  Textes,  und  zwar  hinter  das  Wort  'dennckhen'. 
Ton  Hoff  zu  Marhern  gen  Olmutz  ist  ein  guter  weeg. 
Von  Hoff  gen   ReickerstorfF  V4  meil,  gen   Altulos  Ya   meil. 


XI 


Dombstat    1    meil,    Geb    2    meil,    Tulem    1    meil,    Olmiitz 
1   meil.' 

'Nach  aller  weisen  antzeig:en  so  khumen  selten  on  sondere 
grosse  Mue  und  Arbeit  vil  Eern  und  belonung-en.  Dartzue  so 
bleiben  die  Emsigen  Dienst,  Vleiss  und  Arbeit  nit  unbelandt, 
also  das  die  Eer  jederzeit  als  ein  mitgeferdt  neben  der  mue 
und  Arbeit  lauft,  Des  mir  (Got  dem  Ewigen  sey  lob  und 
danckh)  zimlichermassen  mitgetaillt.  Hab  den  Muesgang 
geflohen ,  all  erliche  Arbait  willig  und  gern  angenommen ,  die 
Geselschaff'ten ,  so  mich  zu  unnutzen  freuden  und  übrigem 
trinkhen  getzogen,  geschiehen  und  so  vil  mir  immer  muglichen 
gemitten ;  meinem  Herrn  mit  gantzem  Vleis  gedient  und  so  oft 
mir  muglichen  gewest  mich  (also)  erzaigt ;  des  so  Ich  erlernt  mich 
nit  geschambt,  sondern  noch  für  und  an  mer  begert  zu  lernen. 
Aus  dem  mir  die  Gnaden  von  Got  und  meinem  Herrn  eruolgt, 
das  Ich  meinem  Namen  und  Geschlecht  zu  Er  und  nutz  gelebt. 
Der  halben  hab  Ich  solche  meine  Reisen,  dienst  und  Belonungen 
zum  taill  hievor  beschrieben,  das  meine  Nachkhumen  meines 
Namens  und  Geschlechts  sich  auch  wolten  in  Arbait  und  Dienste, 
und  in  kain  muesgang,  übrige  Geselschaft  ergeben,  und 
gedenckhen,  das  Inen  durch  die  erhohung  unsers  Geschlechts 
aufgelegt  ist  eben  das,  so  Ich  und  meine  Gebrueder  treulichen, 
Vleissiglichen  und  mit  grosser  begierdt  gethan  haben ;  und  das 
sy  sich  des  Tittel  und  Stands  nit  benugen  lassen ,  dann  die 
geben  nichts  gen  Küchel  noch  Keller,  sondern  wo  nit  ain 
vleissig,  embsig  und  arbaitsam  Gemuet  darbey  wirdet,  mer  zu 
verderben  und  zu  schänden  reichen.  Als  dann  ain  Zeit  herumb 
gesehen,  das  etliche  von  alten,  Eerlichen  und  allermeist  Herren 
geschlacht  dahin  gedigen  sein,  das  Sy  weder  bey  Irm  leben 
oder  nach  Irem  absterben  nit  haben  gehabt  oder  verlassen ,  da 
mit  Ire  glaubiger  betten  mugen  bezalt  werden,  darumb  dan  Ire 
Namen  und  guetter  off'enlichen  an  gerichts  Heusern  und  Kirch- 


Xll 


tuern  angeschlagen  sein  worden,  des  pillichen  ein  gantzes 
Geschlecht  schmerzen  soll.  Vor  dem  zu  verhuetten  eriner  und 
bit  Ich  alle  meine  Nachkhumen  meines  Namens,  wellen  sich 
des  Muesgangs ,  der  übrigen  Geselschaft  entschlachen ;  Irn 
Herren  und  Landsfursten,  oder  wo  Symugen,  mitEern  treulichen 
dienen ;  nit  mer  Klaider ,  Pferdt  und  ander  Ausgaben  auf  sich 
legen,  weder  Sy  mit  Irm  Guet  wol  erraichen  mugen;  auf  den 
Herrnstandt  annders  nicht  passieren,  dan  das  Sy  umb  ain  tridt 
furpas  geschritten  sein ;  und  wo  ainer  derhalben,  mit  was  sachen 
das  sey,  mer  auf  sich  leget,  dann  Er  wol  vermag,  das  Ihme, 
und  dem  gantzen  Namen  mer  spot,  und  schaden  daraus  ervolgt, 
weder  Er  Eern  mag  erraichen.  Wer  da  spardt  wen  er  hat,  der 
nimbt  wan  Er  bedarf.  So  ist  viel  pesser  Ich  verlass  meinen 
Weinden  vil  meines  Guets ;  dan  das  Ich  in  meinen  tagen  mangeln 
soll.  Darumben  haltendt  das  Eur  zusamen,  suecht  und  erdient 
mit  Eern,  Vleiss,  Arbait  und  Mue  merers,  das  Rat  Ich  euch 
treulichen. 

Zu  dem  allem  haben  mich  mein  lieber  Vater,  und  noch 
mer  mein  treuer  lieber  eltister  Brueder  Herr  Jörg  gewiesen, 
und  wegweiss  geben.  Nicht  minder  sein  des  auch  gros  Ursacher 
meine  zwen  Gebrueder  Herr  Hanns  und  Herr  Wilhalm,  die  mir 
so  treu,  freuntlich  und  bruederlich  gewest,  das  Ich  nit  allain 
kain  sorg  meines  Guets  Irenthalben  gehabt,  sonder  das  Ich 
warhaftiglichen  gewist  und  befunden,  das  Sy  des  Irigen,  wo  Ich 
des  mir  begerdt,  betten  willig  und  gern  mitgetaillt.  Dieselb 
Ainigkait  auch  bracht  hat,  das  wir  in  schwarn  offen  kriegen 
mit  unserm  Guet,  auch  in  vil  Rechten  gegen  Cristen  und  Juden 
gestanden,  alles  überwunden,  und  der  merer  taill  aus  uns 
Iglicher  mer  einkhumens ,  weder  unser  Vatter  gehabt ,  erobert. 
Es  hat  nie  kain  Mensch  zwischen  unser  gehandlt,  weder  in  tail- 
lungen  noch  Ichtem  andern.  So  hat  Herr  Jörg  etliche  Haubt- 
mannschaflFten   und    auch    die   Oberste   der  fünf  Nideroster- 


XIII 


reichischen  Lande  bey  Kayser  Maximilian  und  Khunig  Ferdi- 
nanden gehandlt ,  der  Paurn  Aufruer  in  Steyr  und  Grain 
furderlichen  getempft,  des  nit  on  sorg  und  grosser  Beschwarung 
zugangen ;  Herr  Hanns  gleichwol  den  khriegen  wider  Turckhen, 
Hungern  und  Venediger  Nachgetzogen ;  Herr  Wilhalm  dem 
Romischen  Kayser  Carl  dem  fünften  an  der  überfardt  aus  den 
Niderland  in  Hispanien  gedient,  und  nach  andern  Kriegsübungen 
der  Romischen,  Hungerischen  undBehamischenKhuniginRatund 
Oberster  Stallmaister  vil  Jargewest  und  noch;  Hern  Jorgens Sun 
Her  Jörg  ist  mit  mir  durch  das  gantz  Wällischland,  und  dan  in 
Hispanien  und  in  die  Niderlandt  geraist,  bei  der  Schlacht  in 
Maylandtdes  1522.  Jarsgewest,  dan  des  Romischen  Khunigs  Rat 
und  Landesverweser  in  Steyr  yetzo  ist;  Herr  Rueprecht,  auch 
Herrn  Jorgens  meines  Brueder  Sun,  der  Haubtmanschafft  über 
Khunig  Ferdinandes  Kriegs  Volckh  Oberster  gewest,  gleichwol 
im  dreissigisten  Jar  seines  Alters  gestorben;  Herr  Günther 
dem  kriegen  lang  nachgetzogen,  zu  Tokhay  in  Hungern 
erschossen;  Herr  Jörg  Andre  sein  Brueder  hat  bey  dem  Herre 
von  Roys  im  Niderlanndt  lang  gedient,  den  sein  Herr  in  vil 
gefärlichen  raisen  zu  der  Veinde  Heer  gebraucht  und  gleicher- 
massen  in  seiner  Jugendt  gestorben;  Herr  Jörg  Sigmundt  ist 
numals  im  thuen,  Verhoff,  Er  hab  die  Vermanung  zuuor 
emphangen,  dan  Er  sich  vast  darnach  rieht;  Dann  Herrn 
Hansen  Sunn  Herr  Caspar  ist  nunmals  der  Romischen  Khunigen 
furschneider  und  wol  gebraucht,  zimlichen  vermondt,  VerhofF 
werde  sich  taglichen  mer  darnach  richten ;  sein  Brueder  Herr 
Cristoff  hat  geuolgt,  sich  in  Arbait  und  Dienste  ergeben, 
gleichwol  under  Ofen  durch  die  Turckhen  neben  vil  andern 
Eerlichen  Rittersleuten  pliben;  den  dritten  Brueder  Herrn 
Sigmunden  hab  Ich  dahin  bracht ,  das  der  wol  gelernt  gewest, 
drey  guetter  Sprach  gekundt,  sich  in  Dienst  geben  mit  Kayser 
Carln  dis  xliiij  Jahrs  in  Frankreich  getzogen,  darnach  als  frid 


XIV 


zwischen  des  Kayser  und  Khunig  zu  Frankreich  gemacht,  hat 
er  den  Dienst  bey  dem  Cardinal  von  Lutringen,  damit  Er  der 
Sprachen  pasz  geuebt  war  worden,  angenomen,  gleichwol  auch 
gestorben.  Die  allso  auf  treue  underweisung  sich  in  Dienste 
und  Arbait  ergeben.  Die  andern  wil  Ich  nochmahls  auf  die 
hievor  geschriebenen  Exempeln  vermondt  haben,  deren  aller 
fuestapfen  nach  zu  tretten,  und  dann  Gott  pitten  das  Er  Ihnen 
sein  Gnad  und  Barmherzikait  mittaillen  welle'. 

Ich  habe  den  Text  Herberstein's  wie  jenen  Tichtel's  behan- 
delt, nur  mit  dem  Unterschiede,  dass  ich  hier  eine  ganze  Reihe 
eigenhändiger  sogenannter  'Marginalien*  Herberstein's  weglassen 
musste.  Damit  verhält  sich's  nun  folgendermassen.  Die  Hand- 
schrift des  k.  k.  geh.  Archives  ist  in  ganz  kleinem  Quartformate 
von  einer  zierlichen  Kanzleihand  weitläufig  geschrieben.  Herber- 
stein hat  nun  zur  leichteren  Auffindung  der  durchwegs  deutsch 
geschriebenen  Namen  dieselben  eigenhändig  am  Rande  wieder- 
holt und  wo  sie  ihm  verfehlt  schienen  oder  einer  Erläuterung 
bedürftig  sie  in  abweichender  Gestalt  hingesetzt.  Im  Drucke 
nun,  der  oft  mehrere  Zeilen  der  Handschrift  in  eine  einzige 
zusammenfasst,  blieb  für  all  diese,  oft  die  Namen  geradezu  nur 
wiederholenden  Marginalien  kein  Raum  mehr,  auch  wäre  ihre 
Anhäufung  statt  die  Übersicht  zu  erleichtern  geradezu  ins  Gegen- 
theil  umgeschlagen.  Ich  Hess  daher  im  Drucke  alle  jene  Margi- 
nalien weg,  aus  denen  nichts  zu  lernen  war  und  bewahrte  aus 
ihnen  nur  alles  vom  Texte  abweichende,  ihn  ergänzende 
oder  berichtigende,  wie  ich  selbstverständlich  alle  eigentlichen 
Zusätze  Herberstein's  gewissenhaft  beibehielt  und  durch  ein 
beigesetztes  (H)  als  vom  Verfasser  herrührend  bezeichnete. 

Über  die  Persönlichkeit  Herberstein's  verweise  ich  im 
Allgemeinen  auf  das  bekannte  Buch  Adelung's. 

Nr.  III.  Das  Tagebuch  Johannes  Cuspinian's, 
1502  bis  1527,    erscheint  hier  überhaupt  zum  ersten  Male 


XV 


gedruckt.  Wir  verdanken  die  Erhaltung  desselben  dem  schon 
oben  erwähnten  Custos  der  Hofbibliothek  Joseph  Benedict 
Heyrenbach.  Denn  er  war  es,  der  die  Abschrift  fertigte,  welche 
in  der  Handschrift  Nr.  7417*  der  k.  k.  Hofbibliothek  uns 
Cuspinian's  zwar  nur  sehr  kurzes,  aber  nichts  destoweniger 
wichtiges  Tagebuch  bewahrt  hat.  Wo  das  Original  desselben 
sich  dermal  befinde ,  ob  es  überhaupt  noch  erhalten  sei, 
vermag  ich  nicht  anzugeben.  Unter  den  Handschriften 
der  Hofbibliothek  befindet  sich  dasselbe  nicht.  Heyrenbach's 
Abschrift,  verlässlich  und  deutlich  geschrieben,  wie  alles  was 
von  seiner  Hand  herrührt,  füllt  zehn  Papier-Blätter  in  Quarto, 
und  wurde  schon  im  Jahre  1840  von  Chmel  in  seinem  Werke: 
Die  Handschriften  der  k.  k.  Hofbibliothek  u.  s.  w.  Wien  8". 
und  zwar  1,  473  unter  Nr.  LXXII  beschrieben. 

Persönliches  über  Cuspinian  findet  sich  in  Nie.  Gerbel's 
Lebendesseiben,  vor  dessen  Werke:  'De  Csesaribus  et  Imperato- 
ribus.  Francofurti  1540,  fol.  auf  Blatt  'A  bis  Aiij.'  und  vor  den 
späteren  Ausgaben  desselben  Werkes,  z.  B.  ibid.  1601   Fol. 

Nr.  IV.  Georg  Kirchmair's  Denkwürdigkeiten 
seiner  Zeit,  1319  bis  1553,  waren  wie  Nr.  I  und  II  bisher 
nur  auszugsweise  veröff'entlicht  und  zwar  in  einem  Buche, 
das  nichts  weniger  als  zu  den  verbreiteten  gehört,  ich  meine  in 
F.  A.  Sinnacher's  Beiträgen  zur  Geschichte  des  Bisthumes  Sähen 
(Brixen).  Brixen  1821  bis  1837,  8«.  9  Bde.,  und  zwar  im 
Bande  7  desselben.  Einen  andern  aber  auch  nur  geringen  Theil 
der  anziehenden  Original-Handschrift,  Pap.  4".  88  beschr.  Blttr., 
welche  in  dem  Augustiner  Chorherren-Stifte  Neustift  bei  Brixen 
aufbewahrt  wird,  veröffentlichte  P.  Theodor  Mairhofer,  Mitglied 
dieses  Stiftes  und  Gymnasial-Professor,  in  einem  Programme  des 
dortigen  Gymnasiums  unter  der  Überschrift :  'Tirols  Antheil  am 
VenedigschenKriegeMaximiliansI.' Brixen  1852  8".  Auch  diese 
Schrift  dürfte  aber  nur  sehr  wenig  ausserhalb  Tirols  verbreitet 


XVI 


worden  sein,  und  Kirchmair's  Aufzeichnungen  verdienten  es 
doch  gar   sehr.    Demselben  Professor  verdankt   die  gelehrte 
Welt  auch  die  hier  gelieferte  Ausgabe,  denn  er  war  es,  der 
unterm  31.  Juli  1853  an  die   kais.   Akademie   der  Wissen- 
schaften eine  sorgfaltige  Abschrift  der  Originalaufzeichnungen 
Kirchmair's  im  Archive  seines  Stiftes  und  zwar  zur  Aufnahme 
in  die  'Fontes'   der  historischen  Commission  einsandte.    Ich 
hatte  damals  schon  vor,  die  erste  Abtheilung  dieses  Sammel- 
werkes endlich  mit  Nr.  I  bis  III  zu  eröffnen ,  als  mir  die  hier 
angeschlossene   Quelle    als    eine    willkommene  Bereicherung 
und  Ergänzung  in  die  Hände  gelangte.  Ich  kannte  sie  allerdings 
früher  schon  aus  der  Handschrift,  welche  das  k.  k.  geheime 
Haus-,  Hof-  und  Staats-Archiv  davon  bewahrt,  doch  wusste 
ich  nicht  wo  sich  das  Original  derselben  befand  und  schien 
mir  die  wenig  sorgfältig  genommene  Abschrift  desselben  nicht 
sehr  lockend.    Ohne   langes  Bedenken   schrieb  ich  daher  an 
Professor   Mairhofer  und  lud   ihn  ein,   mir    seine  sorgfältige 
Abschrift  des  Originals  zur  Herausgabe  in  den  Fontes  zu  über- 
lassen. Er  war  es  zufrieden  und  schickte   mir  zu  dem   eine 
Reihe  von  Nachweisungen  über  die  Person  Kirchmair's,  die  ich 
unten  auszugsweise  mittheile.  Sie  sind  dem  Stiftsarchive  ent- 
nommen. Er  sandte  mir  zugleich  eine  doppelte  Abbildung  des 
Wappens  der  Kirchmair  von  Ragen  ein,  nämlich  sowohl  des  älteren 
wie  des  jüngeren  derselben,  ferner  eine  Beschreibung  des  Ansitzes 
Ragen  und  einen  sorgfältig  ausgearbeiteten  Stammbaum  der 
Familie.  Ich  nehme  Anstand,  das  alles  hier  des  Breiten  mitzu- 
theilen  und  auszubeuten,  weil  ich  glaube,  dass  sich  das  besser 
für  eine  besondere  Abhandlung,  vielleicht  in  unserem  'Archive 
zur  Kenntniss  österreichischer  Geschichtsquellen'  eignet,  wozu 
ich  Herrn  Professor  Mairhofer  hiedurch  auffordere.  Er  deutete 
mir  zudem  selbst  in  seinem  Schreiben  an,  dass  er  noch  gar 
manches  zur  Erläuterung   und  Bereicherung   unserer   Quelle 


XVII 


beizubringen  vermöge.  Alles  das  wird  sieh  am  bezeichneten 
Orte  viel  ausführlicher  und  zweckmässiger  abmachen  lassen, 
als  hier,  wo  nur  die  nothwendigsten  Angaben  Platz  finden  sollen. 

Georg  Kirchmair  gehörte  einer  alten  und  angesehenen 
Familie  Tirols  an.  Er  war  ein  Sohn  Christian  Kirchmair's  zu 
Ragen  aus  dessen  erster  Ehe  mit  Anna  einer  geborenen  Gott- 
fried. Sein  Geburtsjahr  ist  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  1481, 
wenigstens  lässt  dies  eine  eigenhändige  Notiz  Georgs  schliessen, 
die  er  einem  Urbar  im  Stiftsarchive  und  zwar  zum  Jahre  1481 
einzeichnete.  Dort  nämlich  nennt  er  dieses  Jahr  das  für  ihn 
wichtigste  Maz  er  kent',  'aber  noch  wichtiger  sei  ains,  daz  er 
nicht  kent',  womit  er  natürlich  sein  Sterbejahr  meinte.  Den 
ersten  Unterricht  erhielt  Georg  im  väterlichen  Hause,  in  dem  der 
Vater  'strenges  Regiment'  übte.  Im  zweiten  Jahrzehent  seines 
Lebens  mag  Georg  nach  Brixen  in  die  Schule  gekommen  sein, 
welche  unter  Nicolaus  von  Cusa's  Oberleitung  dem  tirolischen 
Adel  als  Vorbereitungsschule  für  die  höheren  Studien  diente. 
Wo  er  diese  zurücklegte,  ist  dermal  nicht  zu  ermitteln,  ja 
es  fehlen  alle  weiteren  Nachweisungen  über  dessen  Leben  bis 
zum  Jahre  1 5 1 7,  in  welchem  sich  die  nächste  Spur  Georgs  wieder 
verfolgen  lässt.  Damals  erscheint  er  bereits  als  vereheligt  mit 
Barbara  Soll  von  Teisseck  und  als  Ökonomie-Verwalter  des 
Klosters  Neustift  zu  Brunecken.  Nach  zwei  Jahren  schon  hatte 
sich  Kirchmair  die  Zufriedenheit  des  Stiftes  in  seiner  Stellung 
in  solchem  Grade  erworben,  dass  ihn  der  neu  erwählte  Probst 
desselben,  Augustin  Bosch,  im  Jahre  1519  als  Stifts-Amtmann 
nach  Hause  berief. 

Freudig  bezog  Georg  mit  seiner  Familie  das  nur  wenige 
Schritte  vom  Stifte  entfernte  Amtmann-  oder  IIofrichter-Haus. 
Doch  sollte  er  da  gar  bald  nichts  weniger  als  wonnige  Tage 
verleben.  Allerlei  Unfälle,  Überschwemmung  und  Brand,  bilde- 
ten gleichsam    den  Eingang    zu    noch    viel    schrecklicheren 

Fontes.  VIU.  h 


XVIII 


Bedrängnissen  durch  den  Bauern- Aufruhr,  der  am  12.  Mai  1525 
die  Plünderung  des  Stiftes  auf  Anrathen  eines  Brixener  Bür- 
gers Peter  Lanz  ins  Werk  setzte.  Fünf  Abgesandte  aus  dem 
wilden  Haufen  drangen  ins  friedliche  Gotteshaus  und  forderten 
5000  fl.  Brandschatzung.  Der  Probst  war  früher  entflohen,  und 
nun  gings  über  den  Amtmann  her.  Doch  der  Hess  sich  so 
schnell  nicht  einschüchtern,  trat  unter  die  ungestümen  Drän- 
ger, sagte  so  viel  Geld  sei  nicht  im  Entferntesten  vorhanden, 
und  bot  sich  zur  Bekräftigung  seiner  Aussage  als  Geisel  an. 
Da  zieht  der  Haufe  plötzHch  unter  Drohungen  ab  und  Kirch- 
mair  benutzt  die  Augenblicke,  um  mit  den  wenigen  zurück- 
gebhebenen  Chorherren  alle  werthvollen  Kirchenparamente 
zu  vergraben  und  an  verborgenen  Orten  unterzubringen.  Dies 
gethan,  entflieht  alles  bis  auf  den  Dechant,  den  Kellermeister, 
unsern  Georg  und  ein  paar  Knechte. 

Zwischen  5  und  6  des  Abends  kehrt  der  trunkene  Haufe 
wieder,  dringt  in  die  Kirche,  erbricht  die  Thüren  des  Heilig- 
thums,  besetzt  die  Kornkammern  und  den  Keller,  durchsucht 
die  Gemächer  des  Probstes,  der  Chorherren,  der  Handwerks- 
leute, bis  herab  zu  den  Stuben  der  Knechte.  Eine  Stunde  vor 
Mitternacht  entflieht  endlich  auch  der  Dechant  mit  den  noch 
Übrigen,  und  Kirchmair  bleibt  allein  zurück  bei  den  von  Wein 
triefenden  Kanibalen. 

Sein  besonderes  Augenmerk  war  auf  die  Rettung  der 
Urbarial-Bücher  gerichtet,  denen  die  Bauern,  längst  aller  und 
jeder  Abgaben  überdrüssig,  besonders  Vernichtung  geschworen 
hatten.  Schon  beim  Beginne  des  Sturmes  auf  das  Kloster  hatte 
Georg  den  grossen  Unrathcanal  des  Stiftes  durch  seine  Knechte 
mit  Stroh  auf  eine  gewisse  Höhe  anfüllen  lassen,  als  nun  die 
Bedränger  wüthend  die  verhassten  Bücher  zur  Rachenahme 
forderten,  da  tritt  Kirchmair  unter  sie  und  lässt  die  ungefügen 
Folianten  vor  ihren  Augen  vermeintlich  in  den  Unrath  werfen. 


XIX 


zur  ewigen  Vertilgung,  wie  sie  meinen,  denn  in  ihrer  Trunken- 
heit wie  im  Dunkel  der  Nacht  bemerken  sie  die  rettende  Stroh- 
lage nicht.  So  gelang  es  dem  treuen  Diener,  diese  für  den 
Besitzstand  seiner  Herrschaft  so  wichtigen  Bücher  zu  retten. 

Fünf  Tage  lang  verweilten  die  rohen  Dränger  in  den 
Mauern  des  Stiftes,  bis  endlich  der  herzogliche  Hauptmann  zu 
Brixen,  Herr  Anton  von  Brandis,  mit  600  Reitern  zum  Ent- 
sätze heranrückte. 

Im  Auftrage  des  Probstes  fertigte  nun  Kirchmair  ein 
genaues  Verzeichniss  des  ganzen  Schadens  an,  den  das  Stift, 
wehrlos  wie  es  war,  durch  die  aufrührerischen  Vorgänge  im 
Lande  erlitten  hatte,  und  leitete  es  mit  einem  Entschädigungs- 
Gesuche  an  das  'Regiment'  zu  Innsbruck.  Er  hatte  die  Freude, 
seine  Bemühung  von  günstigem  Erfolge  gekrönt  zu  sehen. 

Bei  Gelegenheit  dieser  Verhandlungen  mit  dem  Probste 
sandte  Georg  eine  ziemlich  ausführliche  Schilderung  des  sitt- 
lichen Zustandes  seines  Stiftes  während  dieser  Bedrängnisse 
an  denselben,  die  hier,  da  sie  von  Kirchmair's  eigener  Hand  her- 
rührt und  ganz  seinen  Charakter  trägt,  ans  Licht  treten  mag. 
Sie  lautet: 

'Ehrwürdiger  gnädiger  Her  etc.  Ee  mir  daz  schreiben  von 
Eur  gnaden  zuekomen,  hab  Ich  kein  Ruh  mugen  habn  pey 
den  frawen,  sonnder  Ordnung  geben,  daz  die  Profantmalste- 
rey  gen  Mülpach  abgevertiget  Ist.  Die  Hern  hab  ich  herab  in 
daz  Konfent  getaidingt,  da  sy  doch  dennocht  ain  priesterlich 
Loben  fueren  vnd  alne  guete  Comodität  haben  zum  gotsdienst. 
Richte  auch  imer  mer  bettgwandt  zue,  bit-  vnd  bettlwelss,  daz 
Ich  sy  wider  In  Ir  zell  bring;  darzue  her  Sebastian  vnd  her 
Stephan  trewlich  hellfen.  Die  täglich  horas,  prim,  tertz,  sext, 
non,  vnnser  frowen  Mess,  hab  Ich  erbettelt  vnnd  erbethen. 
Etliche  sind  willig,  etliche  vnwillig,  wofür  man  muess  vergnue- 
get  haben.    Wir  haben  für  war  an  Essen  vnd  tringken  von 


XX 


gots  gnaden  kainen  mangl,  aber  der  gotsdienst  ist  kalt,  mit 
dem  Mundt  vnd  nicht  von  Willigkeit  des  Herzens.  Die  Metten 
komt  hernach.  Ich  hab  genueg  gesagt,  daz  mit  vollen  Kann- 
deln,  auch  spatzieren,  Missiggang  nicht  ale  ding  aussgericht 
sind;  aber  waz  ich  sage,  pring  ich  mer  zu  Ungunst.  Ich  pitt  got 
alle  Tage  vnnd  nacht,  daz  er  Eur  gnadenn  herein  kumen  last. 
Wird  man  den  fleis  des  Gottsdienst  mit  Vass  von  Hof  schaffen 
muessen,  wIrts  nit  wol  sten(?).  Ich  bitt,  Eur  Gnaden  wellen  sy 
auch  zum  gottsdienst,  zucht  vnnd  Erbarkait  ermanen.  Sy  may- 
nen  sunst  mir  lieg  sovil  an  irer  Geistlichkait,  vnd  werden  sy 
nit  volgen,  so  werden  sy  ainen  bekumen,  der  Inen  nit  in  daz 
gotshauss,  sondern  herauss  raten  wirdt.  Ich  ess  alle  tag  mit 
Inen  im  Reficktorium.  Jeder  hat  ain  Trünkl  Wein.  Ich  hab 
weder  Trünkgschir  noch  Löffl,  arme  Tischtücher  vnnd  hölzerne 
Schüssl.  Ich  hab  Herrn  Sebastian  die  33  fl.  geben  wollen, 
aber  nachdem  es  jetzt  nit  wol  guet  ist  mit  gelt  vmbgen,  man 
maynt  ohnedaz  es  sey  noch  voll  gelts  in  allen  Mauren  in  der 
Newenstift,  so  hat  er  mir  daz  gelassen.  Heute  hab  ich  daz  heu 
in  Schalders  selbs  lassen  mehen,  aber  ich  sorg,  man  wird  es 
stehlen.  Es  ist  noch  kain  gotsfurcht  im  Volk,  man  hats  mir  im 
tapfern  Gaissmayrischen  Regiment  auf  der  Würzen  wellen  ver- 
kaufen. Der  Eysackfurst  Michl  Gaissmair  ist  nämlich  jetzt  in 
Innsbruck;  will  sich  mit  Eur  Gnad  vmbs  Sigl  vertragen.  Bitt 
Eur  gnad  wellen  mir  schreiben,  wie  man  In  empfangen  sint. 
Bruder  Peter  ist  am  Soldner  zu  Bruneck,  ich  wolt  er  war  ain 
Graf  vnnd  halb  mer.  Frater  Paulus  ist  ain  Krieger  zu  Botzen 
hör  ich.  Aber  ich  dengke  es  werde  ain  Ordnung  werden,  daz 
sy  Eur  Gnaden  als  Prälaten  folgen  muessen  oder  im  Land  nit 
gelitten  werden.  Das  Placitum  von  1323  ist  alles  zerbrochen 
gewesen,  wol  30  Blätter  daraus  gerissen,  doch  ist  es  ganntz 
vnnd  gar  zusamen  kumen.  So  ist  auch  das  alte  rechte  Urbar 
gantz  unbemacklet  wider  in  mein  Gewalt  kumen. 


XXI 


In  den  hierauf  folgenden  friedlicheren  Zeiten  lebte  Kireh- 
mair  ganz  seinem  Berufe  als  Amtmann  und  beschäftigte  sich 
in  freien  Stunden  aus  besonderer  Liebe  mit  der  Ordnung  des 
Stifts  -  Archives  und  der  Ergänzung  der  im  Bauern -Aufrühre 
geraubten  oder  zerstörten  Urkunden  über  die  Besitzverhält- 
nisse seines  Stiftes.  Er  brachte  alle  wichtigeren  Urkunden  in 
getreuen  Abschriften  in  zwei  Foliobände  zusammen,  jeden  bei 
500  Blätter  stark.  Der  erste  derselben,  heute  noch  der  'Kirch- 
mair'  genannt,  beginnt  folgendermassen : 

'Hiernach  sind  verzaichnet  etwoviel  brief,  die  in  dieses 
puech  abgeschrieben  sind,  nit  das  darumb  verstanden  vnnd 
gedacht  werde,  das  alle  hier  Inn  geschrieben  brief  noch  ganntz 
vnnd  besigelt  vorhannden  seyen.  Layder  man  findet  sy  nymmer 
alle :  dann  sy  sind  in  dem  funnffzehnhundertisten  vnd  funff  vnd 
zwaintzigisten  Jar  in  der  empörung,  da  man  daz  gotshaus  wider 
alle  pilligkait  vberfallen  vnd  geplündert  hat,  zerrissen  vnd  ver- 
tragen worden.  Aber  umb  desselben  willen  sinnd  dennocht  die 
abschriften  in  diesem  puech  nit  valsch.  Etlich  brief  sind  vor- 
handen vnnd  vberpliben;  Etlich  brief  sind  widerumb  verneuert 
vnnd  sein  yetz  wider  guet.  Etlich  sind  nit  muglich  wider  auf- 
zurichten, dann  Ire  sigler  gestorben.  Doch  ist  derselbigen 
Copey  zu  guettem  bericht  hier  Inn  begriffen.  Aber  es  gilt  hie 
suechens  vnnd  aines  grossen  vleiss,  sunst  wurt  man  lang  nit 
gewar  werden,  zu  woy  dieses  puech  vnnd  ain  Yeder  brief  darinn 
begriffen  nutz  ist.  Joerg  Kirchmair  v.  Ragen'. 

Der  zweite  Band  enthält  auf  dem  ersten  Blatte  folgende 
von  Georgs  Hand  geschriebene  Verse: 

'Wer  da  suecht,  on  zweyfl  er  findt, 
Darumb  die  piiecher  erdacht  sindt; 

Vnd  ob  man  es  nit  pald  finden  kan, 
so  sol  man  nit  vom  sueehen  lan. 

Dan  wer  verhart,  thuet  nit  verwinden, 
der  thuet  zu  letscht  doch  etwas  vinden\ 


XXII 


Die  Zeiten,  wie  schon  bemerkt,  besserten  sich  allmählich 
und  Kirchmair  hatte  die  Freude  nach  Ableben  seines  Gönners, 
Probst  Aug-ustin,  der  am  2.  November  1527  heimgegangen 
war,  den  Wohlstand  seines  Stiftes  unter  den  folgenden  beiden 
Prälaten  Ulrich  und  Hieronymus  I.  immer  mehr  und  mehr  zu- 
nehmen zu  sehen.  Das  Stift  konnte  sogar  schon  in  wenigen 
Jahren  durch  kluge  Wirthschaft  dem  durch  die  Zeitläufe  in 
arge  Geldklemme  gerathenen  Landesfürsten  wiederholt  mit  nicht 
unbedeutenden  Darlehensummen  beistehen  und  zugleich  den 
Besitzstand  nicht  unbeträchtlich  vermehren. 

Es  musste  dem  treuen  Diener  dieses  Wiederaufblühen 
der  geliebten  Körperschaft  doppelt  erfreulich  scheinen,  weil 
er  das  Bewusstsein  in  sich  trug,  dazu  nach  seinen  besten 
Kräften  beigetragen  zu  haben. 

So  rückte  der  Abend  seines  Lebens  heran  und  Kirchmair 
fühlte  endlich,  dass  seine  sinkenden  Kräfte  den  vermehrten 
Geschäften  nicht  mehr  gewachsen  waren.  Er  bat  daher  um 
einen  treuen  Gehülfen  und  erhielt  ihn  in  der  Person  seines 
Sohnes  Christian,  der  aber  seinem  geliebten  Vater  nur  kurze 
Zeit  zur  Seite  stehen  sollte,  denn  Georg  starb  nur  zu  bald,  nach 
kurzem  aber  schmerzlichem  Krankenlager,  drei  und  siebenzig 
Jahre  alt  im  Jahre  1534.  Monat  und  Tag  nannte  wohl  ein 
seine  Verdienste  ehrendes  Denkmal,  das  sein  Stift  ihm  ohne 
Zweifel  wird  gesetzt  haben.  Dermal  ist  aber  ein  solches  nicht  mehr 
vorhanden.  Sicher  theilte  es  mit  einer  ganzen  Reihe  von 
Denkmälern  der  Stiftskirche  gleiches  Schicksal ,  die  zur 
Zeit  des  Umbaues  derselben,  1730  bis  1737,  spurlos  ver- 
schwanden. 

Mehr  noch  aber  als  durch  ein  Denkmal  ehrte  das  Stift 
seinen  Wohlthäter  durch  die  freiwillig  eingegangene  feierliche 
Verpflichtung,  aus  den  Nachkommen  desselben,  jedem  der 
Priester  würde  den  'titulus  mensae'  zu  gewähren,  'ne  claris- 


XXllI 


simus  Iudex  Georgius  Kirchmair  umquam  CoUegii  neocellensis 
Capitulo  memoria  exciderit'. 

Dass  Georg  seine  Denkwürdigkeiten  noch  über  den 
12.  September  1553  hinaus  fortsetzen  wollte,  lehrt  S.  534 
Zeile  15  unseres  Druckes.  Der  Tod  hat  ihn  daran  verhindert. 
Seine  Mittheilungen  sind  allenthalben  von  wohlthuender  Wärme 
und  Anschaulichkeit  durchdrungen.  Überall  erkennt  man  den 
wahrheitsliebenden  Mann,  dem  das  Wohl  seines  Vaterlandes, 
das  Gedeihen  seines  Stiftes,  die  Erfüllung  seiner  Pflichten 
über  Alles  ging. 


Ich  habe  in  den  unsere  vier  Quellen  begleitenden  Anmer- 
kungen zu  erläutern  gesucht,  was  mir  einer  Erläuterung 
bedürftig  schien  und  ich  zu  erklären  verstand.  Das  Register 
hab  ich  selbst  ausgearbeitet.  Es  dient  neben  den  Anmerkun- 
gen zum  Theile  als  Commentar  zu  den  im  Texte  unvollständig 
oder  entstellt  vorkommenden  Namen.  Wusste  ich  die  jetzigen 
Bezeichnungen  der  Orte,  so  habe  ich  auch  diese  eingetragen. 
Bei  einigen  während  des  Druckes  hinzugefügten  Anmerkungen 
schien  Vervollständigung  und  Berichtigung  nöthig,  die  dann 
im  Register  ihren  Platz  fand.  Ich  muss  desshalb  um  Entschul- 
digung bitten,  es  war  aber  bei  meinen  wirklich  gehäuften 
Geschäften,  ohne  den  Druck  noch  mehr  zu  verzögern,  un- 
möglich, überall  gleich  das  rechte  zu  treffen,  und  auch  jetzt 
noch  wird  manches  zu  berichtigen  bleiben.  Wer  aber  alles 
vollenden  will,  wird  mit  nichts  fertig. 

Wien,  am  29.  August  1855. 


Th.  Gg.  von  Karajan. 


LIES:  S. 


20, 

Z.  6  V. 

0.  superbum. 

48 

«  19  „ 

„    Sit. 

65 

„  17  „ 

„    Conrado. 

71 

„23  „ 

„    Schreiber. 

86 

„    K  . 

„    demnach. 

103 

.29  „ 

„    Verträge.  Khaiser  mit. 

105 

„  19  „ 

„    Abwertz. 

107 

„  13  „ 

„    Am  17  drey  geen  Hörn.    Dafür  ist  in  der  vorausge- 
henden Zeile:  drey  geen  zu  tilgen. 

133 

«    6  „ 

„    noch  dannocht.  Die  Anmerkung  entfiillt  dadurch. 

137 

»18  „ 

„    G.Vogt. 

224 

„  14  ,, 

„   von  Bejer;  Printz  von  Visiran; Conto  de  Gauer  de  etc. 

17, 

Anmerkung*)  Zeile  1  lies:  Achtel. 

„ 

„       „     6      „     Weinbuch. 

131 

„ 

^)      „     1      „     Sigmund  I, 

358 

„ 

^)       „     1       „     Albrecht  erster  Herzog  von  Preussen. 

TAGEBUCH 


WIENER  ARZTES  JOHANNES  TICHTEL 


DEN  JAHREN  1477  — 149S. 


Föntet.  VIII. 


1477. 


1477. 

(Pag.  1.)  Item  quarta  feria  post   epifanie   domini,    8.  jan. 
Anno  domini  1477,  Jacobnis  pepert  plebanus  in  fancto 
loco    dedit    unum    florenum   vngaricalem.   Item    sexta 
feria    post    epifanie    eadem    ebdomade    Dominus  Her-io.jan. 
mannus  dedit  unum  florenum  vngaricalem  *). 

Item    fabato     post     epifanie    prepofitus    ex    Neu-ii.jan. 
burga    elauftrali  3  flo.  vng.   Ex  parte  Dorothee  Kchu- 
nigfpergerin  monialis  ibidem. 

Et   alias  ufque  hodie  vj  fz.  d.     Item  3  fl.  ante  georgii  24.  apr. 
1  flor.  renensem  Lempekin.    Item  ufque  georgii  circa  xi  fz.  d.  in  mi- 
nuta  pecunia.  Item  invigilia  afcenfionis  dedit  mihi  pernbardufBalfFen-    4.  maj. 
reitter  vnum  flor.  vng.  Item  in  minuta  pecunia  hactenuf  circa  xij  fz.  d. 
tem  in  die  penthecoftes  vnum  florenum  vngaricalem  a  dorothea  preu-  2s.  maj. 
errin.    Item  in  minuta  pecunia  hactenuf  circa  septem  fz.  d.  Item  3  feria 
ante  corporis  xpi,  hoc  eft  die  Erafmi  martiris,  duos  flor.  ungar.,  dedit    3.  jun. 
pernhardusWolflenreitter.    Item  minuta  pecunia  hactenus  4  fz.  7  d. ; 
et  quidam  calceator  par  vnum  rubeorum  calceorum. 

Item   hactenus  ufque   ad   feftum  vdalrici  3  ^  d.  in    4.  jui. 
minuta  pecunia.   Item  secunda feria  post  Vdalrici  vnum  flor. vngar.    7.  jui. 
a  quodam  ciue  de  praga,  in  brahio  ante  caftrum  eberftarff  a  racenif  2) 
uulnerato,  afmatico.     Item  in  minuta  pecunia  hactenus  4  fz.  d.  cum 
dimidio.  Item  quarta  feria  ante  margarethe   magnum  florenum  vnga-    9.  jui. 
ricalem  a  domina  Holenprunnerin.    Item  quinta  feria  ante  margarethe  10.  jni. 
vnum   flor.  renenfem  a  domino  de  Zelking.    Item  hactenus  in  minuta 
pecunia  84  d.   Item  eodem  die  a  quodam  domino  Conrado,  quafi  afma- 
tico, 52  d.     Item   in  die  Jacohj  apostoli  Dedit  quidam  monacus   de  21;.  jui. 
monaco  vnum  flor.  renenfem.  Item  hactenus  in  minuta  pecunia  9  fz. 


*)  Mit  gesperrter  Schrift  gedrucktes  in  der  Handschrift  roth. 
')  Offenbar  sind  Raizen  (Rasciani)  vom  Heere  Mathias  Corvins  gemeint. 

1» 


xj.  d.  Item  eodem  die  3  fz.  d.  a  quodam  egidio  hundt,  ftipendiario. 
Item  in  die  panthaleonif  vnum  flor.  vngariealem  de  caftellano  in 
28.  jui.  pokflyefz  mülhamer.  Item  hactenus  in  minuta  peeunia  7  fz.  d.,  preter 
2  d.  Item  in  Vigilia  fteffani  prothomartirif  Iftius 
1.  aug.  noftre  ciuitatis  biennenfis,  patroni  eximij,  Vnum 
plauftrum  lignorum  a  carnifice  Schonher.  Hactenus 
in  minuta  peeunia  yj.  fz.  13.  d. 

Summa  11  flor.  vngar.  3  flor.  renenfes  3  S"  d.  Deus  bene  vertat. 


Item  in  vigilia  gloriofe  virginif  marie  affumptionis  vnum  flor. 

14.  aug.  vngar.  cum  vno  pari  cirotecarum  contextarum  subtiliffime  a  quodam 
egregio  viro ,  magiftro  petro  HanifTogll  de  zwetll.  Item  hactenuf  in 
minuta  peeunia  13.  fz.  d.    Item  hactenuf  ufque  ad  feriam  quintam  ante 

21.  aug.  bartholomei,  —  in  qua  quidem  feria  quinta  primam  meam  difputationem 
ordinariam  in  medicina  feci,  —  recepi  6  fz.  d.  et  17  d.  Item  hactenus 
ufque  ad  diem  exaltationis  fancte  crucis  non  plus  quam  vnam  libram 

14.  sept.  d.  et  12  d.  et  vnum  magnum  panem  fimilagineum  a  quadam  piftrice, 
quem  panem  ideo  hie  pofui,  quia  tunc  panif  bienne  carior  nobif  erat 
quam  peeunia ,  propter  obfidionem  ciuitatif  biennenfif,  incipientem  a 
vigilia  affumptionis  marie  (1^.  august),  et  confirmatam  poftridie 
bartholomei  (25.  august),  per  lucrationem  pontif  medii  in  bardea,  a 
rege  Vngarie  mathia.  Quam  quidem  obfidionem  quamdiu  paciemur 
deus  nouit!  Item  hactenuf  ufque  ad  mathei  fex  folidos  d. ;  item  duof 
1.  aug.  magnof  panes  filigineos:  item  octo  denariata  fimilaginea,  quorum 
quodlibet  decem  habebat  latones,  a  quodam  magiftro  figifmundo 
Frofchell  ex  grein,  cooperatori  ad  fanctum  mihaelem  bienne.  Quorum 
quatuor,  dum  mififfem  germano  meo,  magistro  bartholomeo  Tichtell 
ex  grein,  theologie  licenciato,  collegij  ducalis  feniori  coUegiato,  hujus 
alme  nostre  vniuerfitatis  Rectori,  per  quendam  famulum  meum  ioannem 
Andree  ex  grein,  sibi  in  via  sunt  receptiper  ftipendiatos.  Item  unam 
quartam  vlne  lini,  coloris  lazurej  pro  femorali.  Hactenus  ufque  ad 
feftum  fanctorum,  et  martirum  et  medicorum,  cofme  et  damiani,  5  fz.  d. 

27.  sept.  Hactenus  ufque  ad  Francifci  4  fz.  23  d.  et    propinam   de   fcroffa, 

4.  oct.    cum  quodam  pane  fimilagineo  valore  decem  d.   Item  hactenus  quatuor 

fz.  d.  ufque  colomanni,  noftre  nationif  patroni,  et  30  Auiculas  ex  noua 

13.  oct.    ciuitate,  putridas  tamen,  propter  nuncii  tarditatem  ex  noua  civitate 

18.  oct.    huc.     Item   ufque  ad  luce,    medici,    5  fz.    d.     Item   duof  cuneof 


1477.  *> 

panif ,   valore   20    d.     Hactenus    ufque    ad   Vrfule,    86    d.      Item  21,  oct. 
unus    florenus     renenfis ,     mifsus    mihi   de   noua    ciuitate,    pridie 
vrfule,     per    vitrieum    ecclesie    ibidem    cum    duobus    quartalibus 
agni  et  octo  panibus  fimilagineif.  Noftri  enim  eo  die  multa  ex  nova 
civitate  per  vim  efeulenta   adduxerunt.  Hactenus  ufque  ad  omnium 
fanctorum  3  fz.  d.  11  d.  Hactenus  ufque  ad  diem  fabatinum  ante  mar-    i,  nov. 
tini  3  fz.  d.  et  6  d. ,  tamen  unum  panem  farine  volatilif  ex  quadam    8.  nov. 
molitrice,  valore  20  d.   Item  hactenus  ufque  ad  diem  fabathi  post  mar-  13.  nov. 
tini  7  fz.  d.  4  d.  et  unum  flor.  renensem  ab  ipfo  Wolffgango  Hollen- 
prunner,  nomine  vidue   dietzin,   consanguinee  prepofiti  pofonienfis. 
Item  a  magiftro  Andrea  Rofmulner  ex  Rufpach,  collegiato  in  burfa  rofe, 
vnum  panem  fimilagineum  valore  16  d.    Item  hactenus  fex  fz.  d.  cum 
dimidio  fz.  d.    Item  vnum  panem  fimilagineum,  valore  16  den.,  a  quo- 
dam  apotecario  Laurencio ,  ex  parte  iudicij  vrine  filij  fui ,  vfque  ad 
fabathum  diem  ante  Katherine  virginis.  Item  hactenus  ufque  ad  vigi-  22.  nov. 
liam  Andree  apoftoli  unara  libram  d.  et  18  d.    Item  unum  panem,  va-  29.  nov. 
lore  6  d.,  a  domino  Vdalrico  Rafz.    Item  a  domino  fubcantore,  Thoma 
Kreuzpek  ex  prope  grein,  duas  auef,  valore  18  d.    Item  vnam  auem  a 
magistro  fteffano   ex  bienna ,  valore  8  d.  Item  duas  aues  a  mathia 
appotecario,  valore  14  d.    Item  hactenus  ufque  ad  Nicolai  duofflorenos    e.  dec. 
ungaricales,  quorum  vnus 

mihi  dabatur  ab  Ingelftetter,  alter  a  focio  fuo  fwerdt- 
vel,  ut  diligentior  essem.  Item  vnum  renenfem  a  jam  dicto  fwertvel, 
nomine  cujusdam  georgii  infirmi.  Verum  in  minuta  pecunia  vij  fz.  d. 
Item  hactenus  ufque  ad  feftum  lucie,  obfidione  ciuitatis  biennenfis  13.  dec. 
adhuc  durante,  vnum  panem  fimilagineum,  valore  20  d.  Item  femorale 
unum.  Item  in  minuta  pecunia  duas  libras  d.  et  tres  fz.  et  1 3  d.  Item  hac- 
tenus ufque  ad  diem  16  menfis  decembris  exclufiue  54  d.  et  quatuor  ig.  dec. 
paruospanes  ex  fanctae  dorothee  bienne  conuentu,  quorum  dominorum 
factus  fum  medicus,  per  ipforum  preces  victus  et  amicitiam,  quam  erga 
eos  gero.Qui  quidem  1 6"'dies  jam  jam  nominatus  dies  eft,  in  quo  Anno  do- 
mini  1476,  in  ecclesia  fancti  fteffani  hie  bienne,  et  licenciam  et  infignia 
doctoralia  recepi  a  magiftro  pangratio  Kreiczer  ex  traifmaur,  patre  et 
genitore  magiftri  Chriftoferi,  doctoris  medicinc  et  lectoris  in  eadem, 
preceptoris  mei  adamandi.  14  libras,  tref  florenos  ungaricales,  tres 
renenfes.  Tota  fumma  27  libras,  14  florenos  vngaricales,  6  renenfes. 
(Pag.  2.)  Item  Anno  dni.  1477,  die  16°  menfis  decembris  —  qui 
dies  eft  initium  et  primus  fecuudi  anni  doctoratus  mei,  quia  anno  dni. 


6  1477  et  i478. 

1476  in  eo  die  infignia  doctoralia  recepi,  per  quem  annum  lucratus 
fum  per  practicam  bienne  ea ,  que  a  tergo  iftius  carte  funt  fignata, 
de  quibus  deus  fit  benedietus.  —  anno  autem  isto,  a  die  16  menfis 

20.  (lec.  decembris  ufque  ad  vigiliam  fancti  Thome  apostoli  vnum  florenum 
vngaricalem  a  quodam  baccalario  blafio  Engelftetter.  Item  S  fz.  d. 
fine  2  d.  Quo  quidem  die,  videlicet  16  decembris,  ego,  pro  tunc  fa- 
cultatis  medicine  decanus,  legere  incepi  S^^librum  canonis  Au  (icenne). 

27.  dec.  Item  hactenus  ufque  ad  diem  ioannis  euangelifte  10  fz.  d.  et  7  d.  Item 
a  vitrico  ecclesie  ex  nova  civitate  vnam  gallinam  et  medium  agnum. 

27.  dec.  In  quo  quidcm  die,  videlicet  ioannis  euangelifte,  preterito  anno  pri- 
mam  vrinam  habui  in  practica.  Obfidio  civitatis  biennenfis  finita  eft  in 
vigilia  thome  apostoli  (20.  dec.}.  De  quo  domino  deo  gracie  fint 
immortales,  quod  Vngarus  ille  nihil  in  civitate  biennenfi  obtinuit ;  imo, 
quod  neque  fepes  fuburbiorum  agredi  aufiis  eft,  quamvis  in  orbe  ter- 
rarum  princeps  et  rex  fit  bellicofiffimus.  Duravit  autem  obfidio  ebdo- 

1478.  madibus  decem  et  octo.  Item  hactenus  ufque  ad  octauam  ioannis  euan- 
3.  Jan.  gelifte,  anno  domini  1478,  17  fz.  d.  12  d.  Item  unum  florenum  vnga- 
rialem  ab  Auguftino  pottenftayner,  vitrico  ecclesie  ad  novam  civitatem. 
Item  hactenus  ufque  ad  diem  fabathi  post  erhardi  (10.  jänner) 
8.  Jan.  IS  fz.  et  10  d.  Item  in  die  erhardi,  hora  fexta,  mortuus  eft  ante  me- 
ridiem  Excellentiffimus  vir,  ciuis  biennenfis,  artium  et  medicine  doctor, 
facultatis  nostre  medicine  fenior,  magifter  pangracius  Kreiczer  ex 
traifmaur,  cujus  anima  deo  viuat  in  eternum.  Vale  itaque ,  optime  mi 
pater,  in  pace,  qui  mihi  pacis  ofculum  et  infignia  doctoralia  dedifti,  et 

17.  Jan.    in  baccalarium  medicine  creafti!     Item  ufque  ad  antonii  vnum  florenum 

24.  Jan.  vugaricalcm  et  duas  libras  d.  Item  vfque  ad  vigiliam  pauli  vnum  flo- 
renum vngaricalem  a  capitaneo  regis  Vngarie  in  fortalitiis  cum  ponte 

22.  Jan.  medio  !)•  Item  alias  14  fz.  d.  et  14  d.  Item  in  die  vincentii  feci  con- 
gregationem  pro  computo  et  legendis  ftatutis  et  pro  multis  articulis 
de  duobus  protervis  doctoribus  ioanne  grul  ex  felfgenftat  et  georgio 
fchebell.  Item  hactenus  duos  florenos  vngaricales  abAguftino  poten- 
ftayner,  vitrico  ecclefie  in  noua  ciuitate.  Item  vnum  a  capitaneo  forta- 
litii  medii  pontis,  dicto  peni  bemifchs ;  et  in  minuta  pecunia  duas  libras 

31.  Jan.  d.  et  40  d.  ufque  fabatho  ante  efto  mihi,  uel  ante  purißcationis,  in  die, 
2.  febr.  qui  erat  secunda  feria  post  efto  mihi.    Item  ufque  poftridie  dorothee. 


^)  Soll  wohl  heissen:    „in  fortalitiis  circa  pontem  medium,"    worunter  die 
Taber  an  der  mittleren  Donaubrücke  zu  verstehen  sind. 


1478.  * 

preter  21  d.,  tres  libras  d.    Item  ufque  ad  Valentini,  qui  fuit  fabatho  u.  febr. 
ante  Reminifcere,  tres  S"  d.  et  4  fz.  d.    Item  ufque  ad  profeftum  petri 
ad  vincula  a  ftefFano  Heyner  vnum  flor.  romanum ,  et  preter  26  d.  ai.  febr. 
quatuor  libras  d.    Item  ufque  ad  fabathum  ante  letare  duos  flor.  vnga-  28.  febr. 
ricales,  tres  libras,  5  fz,  7  d.    Item  ufque  fabatho  ante  Judica  duos    7.  mart. 
flor.  vngarieales  et  unum  renenfem  et  quinque  libras  et  laus  deo.   Item 
ufque  fabatho  ante  palmarum  tres  libras  d.  et  5  fz.  et  15  d.     Item  14.  mart. 
ufque  ad  diem  benedicti,  qui  fuit  in  vigilia  pafce,  tredecim  fz.  d.  et  21.  mart. 
12  d.    Item  ufque  fabatho  post  pafce  17  fz.  d.    Item  ufque  pridie  am-  28.  mart. 
brofii  tres  S"  d,  4  fz.  18  d.  Sabatho  ufque  ante  tiburcii  vnum  florenum    3.  aprii. 
vngaricalem,  quatuor  libras  d.  74  d.    Item  fabatho  post  Tiburcii  duos  11.  et  18.  apr. 
flor.  vngarieales,  quatuor  libras  d.  67  d.    Item  ad  georgii,  qui  fuit  24.  aprii. 
sexta  feria  ante  afcenfionif,  duos  flor.  vngar.  et  duos  flor.  renenfes  et 
quatuor  libras  d.   Item  ufque  poftridie  philippi  et  iacobi  duos  floren.    2.  msy. 
ungaricales  et  duas  libras  d.  et  27  d.    Item  ufque  ad  vigiliam  penthe-    9.  maj. 
coftes  tres  florenos  vngarieales  et  tres  S"  den.  Item  ufque  fabatho  ante 
corporis   chrifti  duos  flor.  vng.  ab  episcopo  forlivienfi,  Alexandre  16.  maj. 
legato.    Item  alias  duos  Vngarieales  flor.  et  vnam  libram  d.  et  5  fz.  et 
15  d.  Item  a  predicto  episcopo,  forliuienfi  legato,  duos  florenos  vnga- 
rieales.    Item  a  monafterio  fancte  dorothee,  quia  eorum  medicus  fui, 
duos  flor.   vngarieales.    Item  usque  fabathum  post  corporis  christi  23.  maj. 
unum  flor.  vngar.  et  novem  fz.  d.    Item  fabatho  ufque  post  octavam  3o.  msy. 
corporis  christi  duos  flor.  vngarieales,  duas  libras  d.,  quinque  fz.  d. 
Item  ufque  ad  erafmi,  in  quo  ivi  ad  termas  *)»  tres  flor.  vngarieales,    3.  jun. 
vnam  libram,  6  fz.  14  d.  Veni  die  barnabe.     Item  ufque  fabatho  post  11.  jun. 
viti  tres  flor.  vngarieales,  duas  libras  d.,  47  d.     Item  ufque  fabatho  20.  jun. 
ante  petri  et  pauli  duos  flor.  vngarieales,  quos  dedit  legatus  supra-  27.  jun. 
nominatus.  Et  fic  ab  eo  habui  novem  flor.  vngarieales  et  12  fz.  d.  et  6  d. 
Item  ufque  ad  Vdalrici  1  flor.  vngaricalem,  duas  libr.  d.,  6  fz.  27  d-    4.  jui. 
Item  ufque  fabatho  ante  margaretham  unum  flor.  vngar.  et  duas  libras  ii-  jui. 
d.  et  2  d.    Item  ufque  fabatho  post  divifionem  apostolorum  duas  libras  I8.  jui. 
d.,  quinque  fz.  26  d.   Item  ufque  ad  iacobi  duas  libras  d.  78  d.   Item  2S.  jui. 
usque  fabatho  ante  fteffäni  vnam  libram  fex  fz.  3  d.  Item  fabatho  ante    1.  aug. 
laurencium  ufque  vnum  flor.  vngaricalem  et  duas  libras  d.,  preter    8-  »"&• 


*)  D.  i.  nach  Baden,  5  Stunden  von  Wien.  Vergleiche  die  Anmerkung  zum 
30.  Sept.  1478. 


8  1478  et  1479. 

IS;  «ug.   19  d.   Item  ufqiie  ad  affumptionem  Marie  vnum  flor.  vngaricalem, 
22.  aug.   duodecim  fz.  d.  13  d.  Item  fabatho  ante  bartholomei  duas  libras  4  d. 

29.  aug.   Item  fabatho  post  Auguftini  duas  libras  4  fz.,  vnum  flor.  vngaricalem. 

5.  et  12.  sept.  Item  ufque  fabatho  post  Egidi  duas  libras  d.  3  fz.  17  d.  Item  fabatho 

19.  sept.  ante  tempora  12  fz.  d.  Item  ufque  fabatho  ante  mathei  vnum  flor. 
26.  sept.  vngaricalem,  14  fz.  d.,  preter  1  d.  Item  fabatho  ante  mihaelis  10  fz. 

30.  sept.  17  d.  Item  die  iheronimi  iui  ad  balneum  naturale  i).  Habuiitaque  ufque 
17.  oct.    ad  fabathum  ante  luce  duas  libras  d.  cum  tertia  dimidia.  Item  ufque 

fabatho  ante  Simonis  et  iude  unam  libram  24  d.  Item  ufque  fabatho 
vel  vigilia  omnium  fanctorum  11  fz.  d.  7.  d.  et  unum  flor.  renenfem. 
Summa  1"  talenta,  46  vngaricales  flor.,  renenfes  flor.  4  et  13  fz.  27  d. 
Item  ufque  fabatho  ante  martini  14  fz.  22  d.  Item  ufque  fabatho  post 
martini  vnum  flor.  vngaricalem,  13  fz.  5  d.  Item  ufque  fabatho  ante 
katherine  vnum  flor.  vngaricalem  et  vnam  libram  d.  preter  6  d.  Item 
ufque  fabatho  ante  Andree  quinque  fz.  et  quinque  d.  Laus  deo !  Item 
fabatho  ante  Nicolai  duos  flor.  vngaricales  duas  libras  d.  et  12  d.  Item 
ufque  fabatho  ante  Lucie  duas  libras  d.  et  29  d.  Item  ufque  ad  pri- 
mum  diem  exclufive  anni  tertii  mei  doctoratus  in  medicina,  id  est 
16.  dec.  ufque  ad  16  decembris  exclufive,  decem  folidos  d.  15  d.  Deo  laudes 
fmt  immortales  Amen!  Summa  secundi  anni  mei  doctoratus  preter 
propinas  eft:  flor.  vngaricales  50,  libre  112,  denarii  79,  Renenfes 
flor.  4. 

26.  dec.  Item  a  16  die  decembris  ufque  fabatho  ante  Thome 
apostoli  4  fz.  12  d.  Item  ufque  fteff'ani  unum  flor.  vngar.,  zwitarin, 

9  fz.  6  d.  Item  ufque  fabatho  post  circumcifionem  vnum  flor.  renen- 
fem et  14  fz.  20  d.  Item  ufque  fabatho  post  erhardi  florenum  renen- 
fem 11  fz.  12  d.  Item  ufque  fabatho  ante  Antonii  duos  florenos  vnga- 
ricales, quos  dedit  conventus  ad  1  S.  Dorotheam.  Item  alias  14  fz.  4  d. 
Item  ufque  fabatho  ante  pauli  vnum  florenum  vngaricalem,  planer, 
15  fz.  8  d.  Item  ufque  fabatho  ante  purificationis  vnum  flor.  vngari- 

6.  febr.  calcm,  planer,  2  libras  3  fz.  9  d.  Sabatho  post  puriflcationis  15  fz. 
13.  febr.  14  d.  Item  Sabatho  ante  Valentini  14  fz.  preter  1  d.  Item  ufque  fa- 

27.  febr.  batho  post  Matbio  vnam  libram  19  d.  Fui  in  termis.  Item  ufque  faba- 

6.  et  13.  mart.  tho  ante  gregorü  13  fz.  14  d.  Item  fabatho  post  gregorii  13  fz.  16  d. 


24. 

oct. 

31. 

oct. 

7. 

nov. 

14. 

nov. 

21. 

nov. 

28. 

nov. 

S. 

dec. 

12. 

dec. 

1479. 

2. 

jan. 

9. 

Jan. 

16. 

jau. 

23. 

jan. 

30. 

jan. 

1)  D.  i.  Baden  bei  Wien.  Vergl.  oben  S.  7  unterm  3.  Juni  1478,  und  unten 
unterm  27.  Febr.  1479,  11.  Febr.  1480,  23.  Mai  1481  und  16.  Mai  1484. 


1479  et  1480.  9 

Item  fabatho  ante  annunciationem  duas  libras  d.  21  d.  Item  fabatho  20.  mart. 
post  annunciationem  duas  libras  preter  12  d.    Item  fabatbo  ante  Am-  27.  mart. 
brofii  vnam  libram,  a  tiboltim.  Alias  vero  20  fz.  et  20  d.    Item  faba-    3.  apr. 
tho  ante  tiburtii  13  fz.  25  d.  Item  fabatho  post  tiburtii  12  fz.,  preter  10.  et  17.  apr. 
6  d.  Item  die  tiburtij  nupfi.  Item  Sabatho,  qui  fuit  georgii  12  fz.  15  d.  14.  et  24.  apr. 
Item  fabatho  philippi  vnum  flor.  renenfem,  3  libras  d.  40  d.  Item    1.  maj. 
ufque  fabatho  post  floriani  florenos  vngaricales  quatuor  a  doctore  Har-    8.  maj. 
lung.  Item  unum  vngaricalem.  Item  3  libras  d.  4  fz.  18  d.  Item  ufque 
fabatho  ante  afcenfionem  3  libras  d.  6  fz.  d.  Item  fabatho  ante  vrbani  is.,  22.  maj. 
13  fz.    Item  fabatho  post  vrbani  11  fz.  13  d.  Item  fabatho  bonifacij  29.  maj.,  s.jun. 
vnum  flor.  vngaricalem,  duas  libras  d.    Item  ufque  fabatho  post  cor-  12.  jun. 
poris  Christi  tres  flor.  vngar.  12  fz.,  17  d.  Item  fabatho  post  viti  duos  19.  jun. 
flor.  vngar.,  duas  libras  6  fz.  9  d      Item  fabatho  post  baptifte  tres  26.  jun. 
libras  d.,  preter  9  d.  Item  ufque  fabathum  ante  Vdalrici  20  fz.  8  d.,    3.  jui. 
duos  flor.  vngaricales.  Sabatho  ante  Margarethe  duas  Hb.,  vnum  flor.  10.  jui. 
vngaricalem.    Item  fabatho  post  divisionem  apoftolorum  19  fz.  d.  17.  jui. 
Sabatho  ante  jacobi  duas  libras  d.,  34  d.  Sabatho  ante  fteffani  12  fz.  d.  24.  et  31.  jui. 
Sabatho  post  fteffani  vnum  flor.  vngaricalem,  2  libras  denariorum,  24  d.    7.  aug. 
Sabatho  ante  affumplionis  7  fz.  d.  Item  Sabatho  ante  bartholomei  vnum  14.  et  21.  aug. 
flor.  vngaricalem  13  fz.  Sabatho  post  bartholomei  17  fz.  Sabatho  post  28.  aug.,  4.  spt. 
Egidj  18  fz.  Item  Sabatho  ante  tempora  2  libras  denariorum.  Sabatho  11.  sept. 
ante  Mathaei  22  fz.  Sabatho  post  matbaei  9  mihaelis  6  fz.  d.,   Luce  i8.,2S.,29.sept. 
2  libras  denariorum,    Mathei  5  talenta.    In  fine  7  flor.  vngaricales,  I8.  oct. 
8  libras,  preter  33. 

(Pag.  3.)    Item   a    16  die  decembris  Anni  domini  1479   ad  ^6-  ^ec. 
16  Januarii  4  flor.  vngaricales,  alteros  renenfes,feptem libras  d.  Annus »)  ^g  .**^^" 
domini   1480,   quem   deus  nos  in  fua  gratia  et  gloria  faciat  termi- 
nare  3).    Item  Anno  domini  1480,  Sabatho  ante  purificationis,  4  libras  29.  jan. 
d.  1  d.  4  flor.  vngaricales.  Scolaftice  tres  florenos  vngaricales,  20  fz.d.  10.  febr. 
Eo  ad  termas  fequenti  die,  id  eft  feria  sexta  ante  cinerum.  Feria  11.  febr. 
quarta  ante  gregorii  4  libras  d.  44  d.  vnum  florenum  vngaricalem.    8.  mart. 
In  vigilia  Annunciationij^  Marie  4  libras  d.  vnum  flor.  renenfem.   Item  24.  mart. 
sexta  aprilis,  vel  quinta  feria  post  pafca,  quatuor  libras  d.  22  d.  duos    0.  apr. 


*)  Hier  sind  entweder  etliche  Worte,  wenn  nicht  lieber  Ziffern,  in  der  Feder 

geblieben,  oder  es  ist  „mihaelis"  zu  streichen. 
2)  „Anni"  die  Handschrift. 
^)  „lerrainari"  die  Handschrift. 


10 


1480. 


24.  apr.    flor.  vngaricales.  Georgii  unum  flor.  vngaricalem,   1  flor.  renensem 

s.  maj.   quatuor  libras  d.,  35  d.  Item  gothardi,  in  quo  die  dux  georgius  de 

bauaria  pro  feudo  reeipiendo  biennam  intravit,  4  libras  d.  6  d.    Item 

13.  maj.  Servatii  vnum  flor.  vngaricalem,  duas  libras  d-,  32  d.  Item  octavafer- 

20.  maj.   vatii,  qiii  fuit  vigilia  penthecostes,  2  libras,  10  d.  Item  postridie  Vr- 

26.  maj.  1.  jun.    bani  2  libras  d.  8  d.  Nicomedis,    id  est  corporis  christi,  duas  libras 

d.,  1  flor.  renenfem,  30  d.     Item  20.  Item  pridie  bonifacii,  hoc  eft 

4.  jun.  4  die  junii,  in  quo  natus  est  filius  meus  primogenitusLeopoldus,  hora 
seeunda,  Minuto  tertio,  post  meridiem ,  et  fuit  dies  folis  infra  octavas 
corporis  chrifti,  10  fz.  4  d.  In  die  bonifacij  baptizatus.  Sabatho  ante 
Viti  duos  florenos  renenfes  ab  Holaprunnerin  morbillata.  Et  vnum 
florenum  Vngaricalem  a  guidein  leczelterin,  et  vndecim  fz.  d.  et  26  d. 
Viti  unam  libram,  4  d. 

In  octava  Viti  vel  achacii  3  libras  d.  26  d.  Petri  et  pauli 
13  fz.  d.,  vnum  florenum  vngaricalem  Huebfchreiberin.  Item 
Vdalrici  unam  libram  d.,  preter  4d.  Item  in  profefto  Margarethe  10  fz. 
d.,  fmitur  puerperium.  Item  divisionis  apostolorum,  que  fuit  die  fabathi, 
et  fuit  ultima  dies  sex  feptimaniarum  puerperii  uxoris  mee,  vnum  flor. 
vngaricalem  a  domino  paulo  plebano  ad  S.  Martinum  in  neuburga. 
Item  7  fz.  d.  Magdalene  11  fz.  10  d.,  flor.  1  renenfem.  Anne  libram 
unam  d.,  4.  d.  Sabatho  ante  fteffani  duos  florenos  a  fpiczbeklin, 
S  fz.  d.  Laurentii  20  fz.  12  d.  Bartholomei  tres  libras  d.,  preter 
2  denarios.  Tertia  feria  ante  Egidii  tres  florenos  ungaricales,  prukner 
drukfacz,  presbiter  ex  tulna.  Item  tres  libras  d.,  preter  7  d.  Item  Vi- 
gilia nativitatis  marie  1  flor.  vngaricalem,  1  flor.  renenfem,  duas  libras, 
d.  4fz.  d.l3d.  Item  crucis  facerdos  malhinger  1  flor.  vngar.,  2  libras, 
16  d.  In  vigilia  matliaei  duos  flor.  vngar.  Kramer.  Item  tres  flor. 
vngar.  dominus  iohannes  plankenftainerus  ex  tulna,  duas  libras  d.  17  d. 

27.  sept.  Martirum  fanctorum  Cofme  et  damiani  vnum  flor.  vngar.  greiczenftain, 
duas  libras  d.  5  fz.  10  d.  Item  seeunda  feria  ante  colomanni  duos  flor. 

9.  oct.    vngaricales,  Salomon  ex  egenburga.    Fiereklin  duas  libras  d.  16  d. 
16.  oct.    Galli  duos  florenos  vngaricales,  Salomon.    Item  vnum  florenum  vnga- 

28.  oct.  ricalem,  fiereklin,  vnam  libram  d.  13  d.  Simonis  et  iude,  apostolorum 
meorum,  vnum  flor.  vngaricalem,  Heblicher.   Item  vnum  florenum  Vn- 

11.  nov.   garicalem,  Huncz  haymer,  ydropisia.    Item  14  fz.  d.  Martini  unum  flor, 

vngaricalem,  fiereklin,  duas  libras  d.  46  d.  Eo  die  postprandium  38, 

23.  nov.   item  decem  vrnas  mufti,  Hynderpach.  Katherine  tres  libras  d.,  unum  d. 

30.  nov.   Andree  2  libras,  68  d.     Item  ufque  ad  finem  Anni  doctoratus  mei, 


5.  jun. 

10.  jun. 

13.  jun. 

22. 

et  29.  jun. 

4. 

et  12.  jul. 

IS.  jul. 

22. 

et  26.  jul. 

29.  jul. 

10. 

et  24.  aug. 

30.  aug. 

3.  sept. 

14.  sept. 

20.  sept. 

1480  et  1481.  1 1 

videlicet  16  diem  decembris,  unum  flor.  vngar.,  duas  libras  d.,  33  d.    16.  dec. 
Laus  deo! 


IHC.  A  16  decembris  ufque  Silveftri  2  libras  6  fz.  d.  8  d.  An-        I48i. 
tonii  unum  flor.  vngaricalem.  Dominus  Albertus  unum  flor.  vngaricalem.  17.  jan. 
Jacoba  3  libras,  66  d.  Pauli  unum  florenum  vngaricalem,  miles  Aych-  23.  jan. 
perger,  compater  meus.  Item  3  libras  d.  3S  d.  Apolonie  unum  flore-    9.  febr. 
num    ungaricalem,  gneiftlin.      Item    4  libras    denariorum.     Mathie  24.  febr. 
unum  flor.  vngaricalem.  Itemtres  libras  d.  10  d.  Gregorii,  nix  ingens,  12.  mart. 
3  libras  d.  16  d.  Item  benedicti  2  florenos  vngaricales,Heytel,13fz.  d.  21.  mart. 
8.  d.    Prima  aprilis,  id  eft  Letare,  duas  libras  d.,  unum  flor.  renen-    1,  apr. 
fem,  Sniczerin.    Tiburcij  et  in  vigilia  palmarum  4  libras  d.  12  d.  14.  apr. 
Georgii  10  fz.  24  d.  fuit  tertia  feria  in  pafcalibus.  In  profefto  pan-  24.  apr. 
cratii,  quod  fuit  altera  dies  flebotomie  mee,  vnum  florenum  vngarica-  11.  maj. 
lern,  Angrerin.    Item  quir.que  libras  d.  4fz,  d.  25  d.  In  profefto  Helene,  22.  maj. 
id  est  22  Maji,  vnum  florenum  vngaricalem,  vnum  renenfem,  5  libras  d. 
Laus    eruciflxo!     Sequenti  post  Helene   5  fz.    21  d.     Vado  hodie  23.  maj. 
termas  versus.  Vnde  veni  in  vigilia  afeensionis.     Item  Bonifacii,  die  30.  maj. 
quinta  Junij,  quo  baptizabatur  anno  preterito  filius  meus  Leopoldus,    s.  jun. 
Vnum  florenum  Vngaricalem,  duas  libras  d.  minus  13  d.  Item  ufque 
ad  10.  Junij,  qui  fuit  dies  pentecoftes,  in  quo  die  postmeridiem  hora  10.  juu. 
octava,   duas  libras  d.  quinque  d.  Item  21.  Junij,   qui  fuit  corporis  21.  jun. 
Christi,  tres  libras  d.  42  d.  Petri  et  pauli  3  libras  d. ,  vnum  florenum  29.  jun. 
renenfem,  balneatrix  de  ftain.    Margarethe  vnum  flor.  vngaricalem,  13.  jui. 
mulbangerin»  vnum  renenfem,  Kremfer,  due  libre  d.  4  fz.  11  d.  Mag-  22.  jui. 
dalene  duas  libras  d.  98  d.  Stephani  vnum  flor.  vngaricalem,  auriga    2.  aug. 
quartanaicus,  duas  libras  d.  7  fz,  d.  Laurencij  vnum  florenum  vngari-  10.  aug. 
calem.   Item  quatuor  vngaricales,  mulbangnerin.    Item  vnum  florenum 
renenfem,  Pifcator.   Item  duas  libras  d.,  preter  3  denarios.  Afsump-  15.  aug. 
tionis  gloriofe  virginis  et  matris  duas  libras  d.  42  d.   Bartliolomei  24.  aug. 
vnum  florenum  vngaricalem,  prepofitus  neunburgenfis,  tres  libras  d. 
6  fz.  d.  Auguftini  duas  libras  d.  94  d.    Item  quinta  feria  post  Augu-  28.  aug. 
ftinitertiam  feci  difputationem  ordinariam,  30  Augusti.   Item  ufque  ad  30.  aug. 
nativitatis  marie  quatuor  libras  d.  3  fz.  13  d.     Item  crucis  vnum  flor.    s.  et  14.  sept. 
vngaricalem,  magister  vdalricus.  Item  vnum  flor.  vngaricalem,  Slefita 
rauendt.  Item  vnum  flor.  renenfem,  flefita  reuendt.  duas  libras  d.  11  d. 
Item  M;ithei  1  flor.  renenfem,  balneator,  1   flor.  renenfem,  Stadler,  21.  sept. 


12  1481  et  1482. 

1  flor.  renenfem,  cliens  tortuofus,  1  flor.  renenfem,  dominus  albertus 
magnus.  Duas  libr.  d.  6  d.  et  modium  filiginis  a  milite  aichperger. 

27.  sept.  Item  Cofme  et  damiani  martinim   duas  libras  d,,  fex  fz.  25  d.  Colo- 
13.  et  18.  oct.    manni  quinque  libras  d.  28  d.  Luce  hiftoriographi,  evangelifte  et  me- 

diei,    vnum    flor.  renenfem,   Kchunternpavm ,  duas  libras  d.  28   d. 

28.  oct.    Simonis  et  iude,  apoftolorum  meorum,  tres  libras  d.  12  d.  Item  fequenti 

3.  nov.   post  animarum   quatuor  libr.  d.  28  d.   Inträvi  majorem  inferiorem 

ftubam  propter  invalefcentiam  peftilentie,  que  tertia  egidi  (28.  aug.) 
incepit.    Deus  fua  gracia  nos  cuftodiat!  Amen.     Fiat  tua  voluntas, 

19.  nov.  domine!  Item  Elizabet  duos  flor.  vngaricales, de  campo  liliorum.  Item 
vnum  flor.  vngariealem,  Haynfehuefter.    Item  vnum  renenfem ,  fcriba 

23.  nov.  cellerarij  imperatoris,  feptem  libras  d.  4  d.  Clementis  quinque  flor. 
vngar. ,  frater  iohannes  fubprior  mellieenfis.  Vnum  Haynfehuefter 
vngariealem,  vnum  renenfem  quidam  nobilis  in  taymprofthoff"  9>  vnam 

4.  dec.   libram  d.  6  fz.  12  d.  Barbare  vnum  renenfem,  dominus  de  polham. 

Item  vnum  vngariealem,  plebanus  in  peternel.  Item  quatuor  libras  d. 

16.  dec.  Item  ufque  16  diem  decembris  exclufive  tres  florenos  vngaricales, 
Conventus  ad  S.  dorotheam.  Jacob  wegxler  vnum  flor.  vngariealem. 
Scriba  comitis  Hugonis  vnum  flor.  vngariealem.  Vxor  Krapner  1  flor. 
renenfem.  Item  fex  libras  d.  59  d.  Et  ex  magna  dei  gratia  finitus  est 
feliciter  quintus  annus  mei  doctoratus ,  et  per  confequens  primum 
luftrum,  de  quo  quinque  Christi  vulneribus  laus  fit  et  gloria  in  excelfis. 
IHC.  Incipiamus  in  nomine  iefu  crucifixi  primum  annum  luftri  fecundi, 
hoc  eft  Anni  fexti  noftri  dectoratus.  Quem  deus  pro  fua  mifericordia 
1482.  feliciter  vivere  concedat. 
1.  jau.  Anno   nativitatis    domini  1482,   prima    Jannuarij,    vnum    flor. 

vngariealem,  Krapner.  Vnum  flor.  vngariealem,  Kchersperger,  marcus. 
Vnum  flor.  renenfem,  famulus  olim  doctoris  Härtung.  Item  octo  li- 
bras d.  63  d.  Puer  circumcife,  meimiferere!  Hunc  annum  pro  tua  volun- 

16.  jau.  täte  et  gloria  verte!  Item  ufque  ad  16  Januarij,  id  est  profeftum  antonii, 
vnumflorenum  vngaricale,  leprofus.  Item  vnum  florenum  vngariealem, 
Krapner.     Item  vnum    flor.  vngariealem,    famulus  ymagicide.    Item 

10.  Jan.  6  libras  d.,  preter  15  d.  Item  pauli  vnum  florenum  ungaricalem,  famulus 
imagicide.  Duos  florenos  renenfes,  Thomas  mercator  quidam.  Vnum 


•)  D.  i,  „Tuomprobsthof".  Jetzt  Nr.  891  in  der  Singerstrasse  und  auf  dem 
Franciscanerplatze. 


1482.  13 

florenum  renenfem,  quidam  dominus  lohannes  octenarius  *).  Item  qua- 
tuor  libras  d.  83  d.  Item  pridie  dorothee,  id  est  Agathe,  vnum  flor.  s,  febr. 
vngaricalem,  quidam  futor.  Vnum  renenfem  florenum  quidam  dominus 
wolfganguSjOfficialis  ipsius Hefler.  Item  tres libras  d.  fex  fz.  quinqued. 
Item  ufque  ad  kathedre  petri  vnum  flor.  renenfem ,  Hollaprunner.  22.  febr. 
Vnum  vngaricalem  florenum  quidam  filius  Leonardus  ipsius  gold.  Item 
fex  libras  d.  46  d.  Item  eo  die,  kathedre  petri,  tres  fz.  d.  29  d.  Item 
vnum  florenum  renenfem  ab  ipso  domino  Anbaldo  in  Auftria.  Et  eo 
die  ante  medium  noctis,  hora  feptima,  in  caftro  Vienne,  preftiti  iura- 
mentum  Invictiffimo  imperatori  Friderico,  duci  auftrie,  fuper  lecturam 
in  medicina  ftudii  Viennenfis,  quam  mihi  ea  nocte  manu  propria  con- 
tulit  graciofe.  Quam  quidem  lecturam  refignavit  propter  me  in  manus 
Imperatoris  Venerabilis  et  egregius  Vir  magifter  Chriftoferus  Kchrei- 
czer,  pater  et  preceptor,  director  mihi  fingularis,  Quibus  gracie  fint 
immortales.  Amen.  Gracia  fpiritus  fancti  me  adiuvet!  Sine  enim  fuo 
munimine  nihil  eft  in  homine.  Laus  tibi,  Christe,  rex  eterne  glorie! 
Presentes  autem  in  confilio  fuere  Vifcalis  et  multi  alii  de  confiliariis. 
Item  cardinalis  Hefler,  Vifcalis  barbatus,  qui  proponebat  verba  iura- 
menti.  Et  ego  barbatus  affumpfi.  Extenfis  brachio  et  digitis  porrexit 
manum  Imperator,  cum  acceffifsem  fuam  maieftatem  cefaream,  et  cum 
abfcefsissem,  tenendo  fortiter  manum  meam  et  conquaciendo.  Soli- 
citatormeus  fuit  lohannes  Wernfelfer,  adolefcens  profecto  bone  indolis. 
Quam  quidem  lecturam  voluit  cefarea  majestas  mihi  conferre,  secunda 
feria  post  Scholastice.  Ea  tamen  conditione,  quod  esset  confensus  et  n.  febr. 
voluntas  doctorum  facultatis  medicine.  Qui  quidem  doctores  omnes 
concordi  voce  in  meam  perfonam  confenferunt,  et  eis  placui,  et  dede- 
runt  mihi  fub  figillo  facultatis  literas  confensus  et  promotionis  ad 
cefaream  majeftatem.  Quas  litteras  legit  Imperator  fequenti  nocte,  et 
fibi  placuerunt,  et  folicitatori  meo  refpondit,  quod  fibi  placerem,  et 
vellet  ex  me  habere  juramentum,  quando  proxime  habitura  esset  fua 
cesarea  majestas  confilium,  quod  habuit  in  die  kathedre  petri  ad  22.  febr. 
noctem.  Amen,  Amen,  deo  laudes! 

Item  ufque  ad  octavam  diem  Martii  tres  libras  d.  13  d.  In  quo    8.  mart. 
quidem  octavo  die  martii ,  qui  fuit  fexta  feria  ante  gregorii,  natus  est 


*)  Eigentlich  „oetornarius"  „octurnarius"  „Presbyteri,  Canonicis  etCapellanis 
inferiores  in  Ecclesia  S.  Stephan!  Viennensis  in  Austria."  Vergl.  Du  Gange 
GI088.  unter  -Octornarius." 


14 


1482. 


mihi  fecundogenitus  filius  gregorius,  hora  prima  de  mane,  post  medium 
noctis,  minuto  fere  tertio.  Eo  die,  hora  quarta  post  meridiem,  bapti- 
zatus,  videlicet  fexta  feria.  Compater  baptifans  eft  magifter  figismun- 
dus  frofchel  ex  grein,  oetenarius  ad  fanetum  ftephanum  Vienne.  Levans 
compater:  Wilhelmus  Aichperger,  miles;  alter  levans  et  manutenens : 
magifter  Thomas  Vienner  ex  Neuburga  forenfi,  collegiatus  collegii 
civium  ad  sanctum  Jacobum  Vienne,  confeffor.  Commatrix:  relicta 
Chriftoferi  de  potendarfF,  vidua  devota  et  honeftiffima.  Qui  gregorius 
21.  apr.  deo  in  gloriam  et  proximi  edificationem  Yiv(at)!  Item  in  octavo  Ti- 
burcii,  in  cujus  craftino  electus  fum  in  decanum,  unum  florenum  unga- 
1.  maj.   ricalem.    Item  tres  libras  d.  66  d.     Item  prima  maij  3  libras  d.  58  d. 

4.  jun.    Vrbani  S Item  quarta  Junij ,  qui  est  natalis  primogeniti  filii 

mei  Leopoldi  unum  flor.  renensem,  tres  libras  d.,  4  fz.  d.  16  d.    Item 

24.jun.,  4.  jui.    Waptifte  1  flor.  renenfem,  6  libras  d.  6  fz.  d.  Vlrici (p<^g-  ^) 

13.  jui.    Margarethe  quatuor  libras  d.  24  d.     Item  fabatho  ante  Magda- 
20.  jui.    lene  quinque  florenos  renenfes.      Item  unum  florenum 
23.  jui.    ungaricalem.      Item   fex  libras  d.  60  d.   Jaeobi  4  renenfes, 
26.  jui.     41ibr.d.  7  d.  Anne  tres  ungaricales  florenos,  duos  renenfes,  item  unum 
renenfem  florenum,  unam  libram  d.,  preter  unum  d.  Item  ftadler  duos 
florenos  renenfes.  Item  2  libras  d.  12  d.  A  quo  quidem  ftadler,  infecto 
miferabiliter,  ego  fui  infectus  et  peftilentus  apoftema.    In  collo,  in 
finiftra  parte,  turaor  magnus  per  totam  finiftram  mediam  partem  colli, 
et  finiftri  brachii,  et  colli  poft  nucham,  et  in  toto  dorfo  ufque  ad  cin- 
gulum.  Vicit  natura,  in  feptima  aperiendo  apoftema  per  fputum  faniei, 
quod  duravit  tribus  ebdomadibus,  in  quibus  nihil  exspui  nifi  faniem  et 
flegma.    Tandem  et  aperto  aposftemate  fluxit  ex  duabus  aperturis, 
13.  oct.    ufque  in  hodiernum  diem  cholomanni.  Et  fic  duravit  undecim  ebdo- 
madibus, in  quibus  nihil  practicavi,  nifi  amicis  et  confvetis,  ex  quibus 
lucratus  fum  ufque  hodie,  fcilicet  colomanni,  2  florenos  ungaricales, 
2  renenfes,  3  libras  d.  4  fz.  9  d.  Et  eo  die  refignavi  decanatum  in 
facultate  medicine,   Sit  deus  benedictus,  quod  fpeciali  fua  gratia  me 
28.  oct.    vita  fungere  voluit  diutius.    Utinam  meliore !    Simonis  et  iude  fluxit 
adhuc  apoftema.  Et  fic  a  principio  egritudinis  ufque  fimonis  et  iudae 
funt  13  ebdomadae,  et  quod  Zizimus,  magni  turci  Ottomani  filius,  iter 
cepit  ad  rhodum  ex  cilicia.      Item  Monafterium  neuburge  clauftralis 
dederunt  35  urnas  optimi  mufti.   Dominus  gallus,  canonicus  ibidem, 
plebanus  ad  sanctum  Martinum  ibidem,  quatuor  urnas.  Dominus  Nico- 
laus, plebanus  in  fancto  loco,  octo  urnas  mufti.  Plebanus  fub  calvo 


1482  et  1483.  ^  5 

monte,  magifter  petrus  de  Hafelpach,  novem  urnas  mufti  optimi. 
Plebanus  in  fufFring  quatuor  urnas  mufti.   Prepofitus  ad  sanctam  Do- 
rotheam  fex  libras  d.  Quorum  predictorum  omnium  medicus  fui.  Item 
hactenus  ufque,  videlicet  fimonis  et  iude,  2  florenos  renenfes,  fex 
libras  d.,  preter  7  d.  Laus  deo  omnipotenti!    Item  Martini  1  florenum  n.  nov. 
renenfem,  5  libras  d.  79  denarios.  Katherine  unum  florenum  renen-  2.'}.  nov. 
fem,  4  talenta,  1 6  denarios.  Et  in  imediato  die  fequenti  post  Eliza-  20.  nov. 
beth  cautrizatus  actualiter  fum  circa  loeum  apoftematis  peftilentie,  et 
die  Katherine  non  cum  tenta,  fed  fine  tenta,  pofuit  cyrurgus  cuplam. 
Item  Barbare  unum  florenum  ungaricalem,  unum  renenfem,  duas  libras  d.    4.  der. 
1  d.     Item  ufque  ad  16  diem  decembris    exclufive  tres  libras   d.  I6.  dec. 
preter  14  d.  Sic  finitus  est  cum  gracia  dei  sextus  docto- 
r atus  mei  annus.    Tum  itaque  omnipotens,  deus,  qui  ex 
maximatuaetspeciali  gracia  vita   complere  mihihunc 
annum  dedisti,  si  dignabaris  ex  magna  me  pestilencie 
egritudine,  tamquam  mortuum  et  vere  femimortuum, 
liberare  et  vivificare,   mihi  repetere  vitam  digneris, 
oro  melior  fit  illa  priore!  IHC  Hinc  omnem  presentem, 
huc  refer  exitum.    Incipiamus  itaque  in  nomine  ejus,  qui  fanavit 
omnes,  Annum  feptimum  doctoratus,   cujus  principium  deus  bonum 
annuat,  medium  melius  faciat,    et  optime  feliciterque    terminetur.        148: 
Amen.  Anno  itaque  domini  1483,  pridie  epiphanie  domini,  quatuor    5.  jan. 
flor,  ungaricales ,  unum  renenfem ,  4  libras  d.,  6  d.    Item  Vincentii  22.  jan. 
duos  florenos  renenfes,  quinque  libras  d.    Item  fequenti  die  post  Vin-  ^^^.  jan. 
centii,  qui  erat  quinta  feria  ante  Pauli,  6  fz.  d.  3  d.  Et  eodem  die  emi 
domum  magistri  iohannis  de  feligenstat  in  Weihenpurk,  ex  opposito 
faneti  Jheronimi,  vel  domus  de  plaben  Illingen  ^),  pro  ducentos  et 


')  Im  Grundbuche  des  Wiener  Magistrates,  Buch  der  Käufe  E.  141,  findet  sieh 
unterm  3.  Februar  1483  folgende  Gewere:  „Maister  Hanns  Tichtel,  lerer 
der  Erczney,  vnd  Margreth,  sein  Hausfraw,  Haben  Empfangen  nucz  vnd 
gwer  ains  Hawss,  gelegen  in  der  Weichnpurgk,  hie  zunagst  weilent  Hern 
Absolan  Ynczinger  selign  Haws  an  ain  tail,  vnd  an  dem  andern  zunagst  dem 
Gessl,  do  man  zue  der  Himlporten  get,  als  des  von  dem  Ersamen,  Hoch- 
gelerten  Maister  Hansen  von  der  Selingstat,  lerer  der  obgenanten  Erczney, 
vmb  ij'  vnd  Lxxx  gülden  vngr.,  mit  kauf  an  Sy  komen  ist,  vt  litra  sonat. 
actum  an  Montag  nach  vnser  liebn  frawntag  der  Lichtmess  anno  zc  83'. 

Das  Haus  ist  wahrscheinlich  das  jetzt  mit  der  Numer  919  bezeichnete 
am  Franciscanerplatze. 


16  1483. 

octuaginta  florenos  ungaricales,  et  domine  uxori  ejus  duos  florenos 

pro  bibalibus  9-  Det  deus  oro,  ut  sub  fuis  divinis  preceptis  me  meam- 

1.  febr.  quefamiliam  regam.  Amen.  Item  ufque  advigiliam  pm-ificationis  unum 

florenum  ungaricalem,  quatuor  florenos  renenfes,  duasHibras  d.    Item 

7.  febr.  fequenti  die  post  Dorothee,  in  quadam  fexta  feria,  media  hora  ante  ter- 

tiam  post  meridiem,  folvi  medietatem  pretii  pro  domo  a  felingftat 
empta,  et  tunc  in  librum  fundi  fcripti  fumus,  ego  (et)  uxor  mea  mar- 
garetha,  als  gefamter  hant  recht  ift.  Pro  literis  et  aliis  dedi  tres  libras 
et  dimidiam,  et  9  d.  Et  ufque  in  eum  ex  practica  habui  3  libras,  3  fz. 

10.  febr.  d.  12  d.  Item  die  fcholaftice  tenui  actum  cuidam  licentiato  in  medi- 
cina,  fcilicet  magistro  iohanni  pilgram  ex  enczefdarffmajori.  Etinfignia 
doctoralia  fibi  tradidi,  qui  ultra  piretum  et  cyrotecas  dedit  mihi  decem 
florenos  ungaricales. 

17.  febr.  Item  ufque  fequenti  post  Juliane  duas  libras  d.,  unum  florenum 

8.  mart.  ungaricalcm,  tres  florenos  renenfes.  Item  octava  martii,  qui  est  fequens 

dies  post  thomae  de  Aquino,  qui  dies  eft  natalis  gregorii  filii  mei  tichtel, 
in  quo  annum  nunc  egit ,  habui  ex  pratica  quinque  libras  d.  4  fz.  d. 
12.  mart.  15  d.  Item  benedicti  unum  florenum  ungaricalem,  4  libras  d.  2  d. 
Eo  die  propinavit  mihi  quidam  paciens  duas  menfuras  farine  electe 
pro  fimilagineis ,  et  quedam  mulier  ex  zwetl  duo  octalia  fegiminis  *), 
que  ideo  fignavi  hie,  quia  funt  munera  jam  preftantiffima.  Siimus  enim 
jam  hie  Vienne  quodammodo  in  obfidione  pofiti.  Nihil  alimentorum 
nobis  adduci  permittitur,  nifi  quod  aliquando  furtim  vel  vi  apportatur. 
Sed  quid  inter  tantos !  Et  revera  alteram  jam  a  mathia  rege  ungarico 
obsidionem  patimur,  a  tempore  quo  Humburgum  ^^  captum  eft  et  in 
manus  regis  vi  acceptum.  Statim  enim  post  deditionem  Hamburkch 
verfus  nos  duxit  exercitus,  et  loca  circa  Viennam  occupans,  nihil  ufque 
modo  adduci  finit.  Dura  res  nobis  cariftia,  peftis,  gvverre!  Quamvis 


*)  D.  i.  „Leitkouf.« 

''^)  „Segimen"  soviel  wie  „sagimen,"  welches  Sehmalz  bedeutete.  Man  ver- 
gleiche die  Stellen  bei  Du  Gange  Gloss.  6,  22,  b. 

3)  D.  i.  Heimburg  an  der  Donau.  Obige  Form  erinnert  an  die  beliebte 
Ableitung  von  den  Hünen,  Hiunen.  Diese  hat  aber  keine  geschichtliche 
Berechtigung,  denn  die  urkundlich  überwiegende  Form  des  Namens  ist 
„Heimburc"  „Heimenburc."  Auch  in  den  Nibelungen,  1316,  1  der  dritten 
Ausgabe  Lachmann's  begegnet  sie.  Die  gleich  in  den  nächsten  Zeilen 
Tichtl's  erscheinende  Form  „Hamburkch"  schliesst  sich,  den  landes- 
üblichen Wechsel  von  ei  mit  a  erwogen,  der  urkundlichen  Form  an. 


i483. 


1 


peftis  declinare  jam  videatur,  fed  cariftia,  gwerre  augentur.    Item 
ufque  in  die  coene  domini  unam  libram  "d.  5  fz.  d.  24  d.    Item  in  27.  mart. 
magna  fexta  feria  transtuli  me  ad  domum  meam,  quam  emi,  post  pran-  28.  mart. 
dium  hora  prima,  de  mane  prius  fumpto  faeramento.  Et  in  vigilia  pafce  29.  mart. 
ipse  dominus  georgius  eycinger  et  dominus  iohannes  gradner,  barones, 
vulnerati  in  capite,  dederunt  mihi  decem  florenos  renenfes,  et  post 
prandium  quidam  ciyis  unum  florenum  renenfem  et  14  d.  Tiburcitres  u.  apr. 
florenos  renenfes,  quinque  libras  d.  4  fz.  et  agnellum.    Item  ufque 
georgii  unum  renenfem,  tres  libras  d.  4  fz.  14  d.  Anulum  aureum  cum  24.  apr. 
zaphiro,  valentem  9  florenos  ungaricales.     Item  unam  margaritam, 
valentem  unum  florenum  ungaricalem.  Crucis  unum  florenum  ungari-    3.  maj. 
ealem,  duos  renenfes,  tres  libras  d.  6  fz.  16  d.    Item  zway  fpenferl. 
Item  ein  aynruffigs  fueder  liey  1).  Afeenllonis  unum  flor.  ungaricalem,    8.  maj. 
unam  libram  d.  25  d,  vnd  ain  lunglpratten  2).     Item  pentheeoftes  is.  maj. 
unum  florenum  ungaricalem,  tres  libras  d.  3  fz.  3  d.,  plauftrum  ligno- 
rum,  duodecim  latos  piperis.  Item  quarta  Junii,  que  eft  natalisprimo-    4.  jun. 
geniti  mei  leopoldi,  unum  florenum  ungaricalem,  unum  florenum  renen- 
fem, quinque  libras  den.,  quinque  fz.  5  d.  et  unam  quartam  zinziberis 
firupizati  ^)   et  item  unam    quartam.     Viti  tres   florenos  renenfes  is.  jun. 
12  fz.  22  d.    Item  eodem  etiam  die  unum  florenum  ungaricalem  et 
56  d.    Item  eo  die  fex  fz.  22  d.    Item  Vifitationis  marie  unum  flore-    2.  jui. 
num  renenfem,  quinque  libras  d.  3  fz.  9  d.  et  porcellum.  Margarethe  13.  jui. 
tres  libras  d.  31  d.  Perdix,  4  libre  efocis,  octava  rivolii  *)   pro- 


*)  Eine  einspännige  Fuhre  Heu.  Schmeller  bair.  Wbeh.  3,  137. 

')  In  Wien  so  viel  wie  Lendenbraten. 

^)  In  Zucker  gekochten  Ingwers. 

*)  Ich  vermuthe:  Ein  Achtl  Rainfal  d.  i.  ein  Achtel  Eimer  des  unter  dem 
Namen  „vinum  rifolium"  bekannten  Weines  von  Prosecco  im  Gebiete  von 
Triest.  Schmeller  bair.  Wörterb.  3,  9S  nennt  ihn  „Wein  von  Rivoglio  in 
Istrien."  In  Istrien  gibt  es  aber  kein  „Rivoglio."  Auch  Johannes  Rasch, 
ein  Diener  des  Schottenklosters  zu  Wien,  erwähnt  dieses  Weines  in 
seinem  Weinhruch,  München  (1583),  4.,  Rlatt  48''  mit  folgenden  Worten: 
„Der  Rainfall  ist  allweg  der  best,  Vor  allen  süssen  weinen  gwest."  Heber 
das  Mass,  die  oben  erwähnte  „octava,"  ist  zu  vergleichen  Stephan  Sixsey  s, 
Unter-Oesterreichischer  Land-Compass.  Wienn  1673,  4.,  und  zwar  S.  46: 
„ein  Emmer  hat  vier  Viertlen ,  ein  ViertI  zwey  Achtl  oder  StaufTen, 
ein  StaufTen  hat  fünff  Aeehtring  vnd  ein  Seitl,  hat  also  ein  ViertI 
zehen  ein  halbe  Aeehtring,  ein  halb  Emmer  aber  21 ,  ein  gantzcr  Emmer 
42  Aeehtring." 

Pontes.  VIII.  2 


18 


1483. 


pine.  Magnas  predas  a  vicinis  Vienna  advexit  vi,  ferro  et  igne,  jam 
per  octo  dies  quotidie.  Culn  nihil  nobis  adducitur  alimenti,  vi  nos 

17.  juiii.  apportamus.  Similis  predoni  facta  est  Yienna !  Alexii  unum  florenum 
ungaricalem ,  duas  libras  d.  minus  1 1  d.  Eo  die  venit  petrus  pum, 
ftipendiatus  et  reliqui,  et  civitatenfes ,  tricentos  fere  eurrus  frumento 

28.  juiii.  oneratos  adducentes.    Die  panthaleonis ,  hoc  est  secunda  feria  post 

Jacobi,  in  qua  jam  hodie  agitur  annus  quo  peftem  habere  incepi,  et 

gratia  dei  ex  ea  mifericorditer  liberatus,  habui  tres  libras  d.,  tres  fz. 

s.  aug.    13  d.  vnd  ain  tafchenmeffer  mefsing,  dedit  Laibacher.     Marie  nivis 

10.  aug.   mane  fatis   forte  frigus,  4  libras  d.  4  d.    Laurencii  duos  florenos 

16.  aug.  renenfes,  duas  libras  d.  92  d.  Sequenti  post  afumpcionis  marie,  qui 
erat  dies  rochi   in  quo  agitur  annus  quo  apoftema  peftilentie  in  collo 

23.  aug.  mihi  aperiebatur,  duas  libras  d.  6  fz.  d.  8  d.  9  panes.  In  vigilia  Bar- 
tholomei  quatuor  flor.  ungaricales,  ab  eyczingerin,  fupra  fcripti  domini 
georgii  muliere,  et  unum  cafeum  valore  medii  floreni  ungaricalis. 
Item  quatuor  libras  d.  ex  ftipendio,  propter  lecturam,  pro  media  An- 
garia  anno  domini  1482.  Et  funtprimi  denarii,  quos  nomine  ftipendii 
lecturae  accepi.  Item  tres  libras  d.  3  fz.  d.  24  d.,  panes  Septem.  Item 
60   tempore :   ain  meczen  haberen  vmb  Ixxx  d.  kcharen  vmb  3  fz., 

1.  sept.  waicz  vmb  4  fz.,  mel  peitlocz  *)  vmb  5  fz.  Egidi  unum  florenum  unga- 
ricalem, quatuor  libras  d.  5  fz.  23  d.,  panes  valore  70  d.  Item  perdix. 
Item  fcrophula.  Item  eo  die  11  ab  axelpek.  Duobus  fequentibus  post 
Egidii  unum  florenum  ungaricalem,  1  libram  34  d.  Sabatho  ante  nati- 
vitatis  marie  unam  libram  d.  3  fz.  In  quo  die  ivi  ad  altenburg,  ad 
molaticam  2)  comitiffam  de  pofing ,  que  ex  gratia  dei  fanata.  In  die 
vrfule  reveni,  portans  mecum  quadraginta  florenos  ungaricales,  item 
propinas,  valentes  florenum  unum  et  medium.  Item  Simonis  et  iude, 
apoftolorum  meorum,  3  florenos  renenses,  unum  ungaricalem,  unam 
libram  d.,  quinque  folidos,  13  d.  Clvitas  Viennenfis  vindemiavit,  quia 
fecit  huldam  et  treugas  pro  3  millibus  florenorum  ungariealium  ad 

13.  oct.  7  ebdomadas,  que  incipiebant  octavo  die  ante  Urfule.  Item  fequentibus 
post  Simonis  et  iude  tres  florenos  renenfes  68  (d.).  Item  fequenti 
unum  florenum  ungaricalem,   5  fz.  18  d.  et  panem  20  denariorum; 


et  3. 

sept. 

6. 

sept. 

21. 

oct. 

28. 

oct. 

*)  D.  i.  gebeuteltes,  durch  den  Mühlbeutel  von  den  Kleien  gesondertes,  somit 

feineres  Mehl,  in  Oesterreieh  noch  jetzt  Beutelmehl  genannt. 
2)  Wahrscheinlich  an  einer  Gebährmutter-Mole  leidend. 


1483  et  1484. 


19 


duas  octavas  optimi  vini  et  duos  panes,  qiiorum  quilibet  valet  24  d. 
Item  feqiienti  post  Leonard!  fex  florenös  renenfes,  prepofitus  ad  fanc-    7.  nov. 
tarn  Dorotheam.    Item  unum  florenum  renenfem  10  fz.  d.    Item  pre- 
pofitus neuenburgenfis  triginta  quatuor  vrnas  mufti  pro  falario  meo 
annuali.  Gratie  fint  tibi  et  glorie  omnipotens,  pro  me  passe  deus!  Amen. 
Sequenti  post  martini  tres  florenös  renenfes,  duas  libras  denariorum.  12.  nov. 
Elizabeth  tres  renenfes,   unam  libram  d.  31  d.    Quinque  urnas  vini  19.  nov. 
fambucini  *)♦  Hemel.  Andree  tres  florenös  ungarieales.  Nicolai  renen-  so.  nov.,  ß.dec. 
fem  unum,  duas  libras  d.  9  d.,  duos  caseos,  duas  urnas  mufti  et  lato- 
nem  faff'arani.     Item  tres  libras  denariorum,  ludwerger.    Ufque  ad 
finem  anni  feptimi  mei  doctoratus,  preter  10  d.,  quatuor  libras  dena- 
riorum   tibi domine   fempiterne    laus    honor    et 

gloria  femper!  Amen.    fl.  57  ungarieales ,  44  Renenfes,  libras   58, 
5  fz.  23  in  dono.     Ifta  folum  in  pecunia. 

(Pag.  5.)  IHC,  a  quo  omne  felix  eft  prineipium,  et  per  felieiora 
media  ad  feliciffimum  finem  folet  pervenire.    Incipit  itaque  in  ejus 
benedicti  nominis  honorem  annus  mei  doctoratus  octavus,   16  die  16.  dec. 
decembris  1483,  a  quo  die,  ufque  pridie  epiphanie  domini  anni  1484        1434. 
deus  dedit  in  practica  lucrari :  primo  a  bolfgango  grafenberder,  domino    5.  jan. 
in  ebergeffing,  duos  florenös  ungarieales,  quinque  trutas,   cafeum 
unum,  aucam  unam,  fafianum  3)  unum.     Item  duos  florenös  renenfes. 


*)  HoUunderwein.  J.  Coler  in  seiner  Oeconoinia  oder  Hausbuch,  Wittenberg 
1600,  4.,  und  zwar  Theil  2,  Bltt.  K.  verso,  beschreibt  die  Bereitung  des- 
selben folgendermassen:  „Ebenso  (wie  den  Rosenwein)  machet  man  auch 
den  HoUunderwein,  wenn  man  die  Blüthe  abbricht,  vnd  dörret  sie  in  der 
Lufft,  vnd  henget  sie  in  die  Lufi't,  das  sie  nicht  schimlicht  werden,  bis  in 
den  Herbst,  vnd  thue  den  süssen  Most  in  ein  Fass,  vnd  lass  ihn  gehren, 
vnd  wenn  er  in  der  gehrung  ist,  so  hange  die  Blumen  in  das  Fass,  oder 
schütte  sie  drein,  so  wird  der  Wein  gar  köstlich  und  gut." 

«Dieser  HoUunderwein  ist  gut  vor  den  Geschwulst  und  Wassersucht, 
öffnet  die  verstopffung  der  Leber,  Miltz  vnd  Nieren,  vertreibt  febrim  ter- 
tianam,  stercket  den  Magen,  vnd  reiniget  alle  Melancholische  Flüsse.'' 

*)  Der  Oesterreichische  Landherr  von  Hohberg  in  seinem  „Adeligen  Land- 
leben," Nürnberg  1701,  fol.,  und  zwar  Bd.  2,  780,  sagt  vom  Phasane: 
«Er  ist  vor  diesem  in  unseren  Ländern  ganlz  unbekannt  und  fremd  gewesen, 
nunmehr  aber  ist  er  allenthalben  in  Oesterreich  und  sonderlich  in  Böhmen 
und  Mähren  in  allen  Auen  bekannt.''  Dem  seheint  unser  Tichtel  zu  wider- 
sprechen. In  Frankreich,  wie  die  Stellen  bei  Du  Cange  Gloss.  s.  v.  lehren, 
war  dieser  Vogel  noch  früher  bekannt. 


20 


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duas  libras  denariorum.  Et  fuit  ftipendium  medium  propter  lecturam, 
pro  angaria  media  1482,  a  quadragefima  ad  pentecostem.  Item  panem 
fimilagineum,  valore  40  d.,  parvos  panes  13.  Item  florenum  ungari- 
calem  unum,  florenum  renenfem  unum,  quatuor  libras  d.  46  d.  et  caput 
vituli.  Item  ad  fefta  natalia  omnes  apotecarii  medieinarum  pro  folito 
more  mihi  propinas  dederunt,  preter  infirmum  bernhardinum  et  fuper- 
eum  perenhardum,  qui  ductus  eft  invidia  erga  me ,  propterea ,  quod 
eum  non  meeum  recepi  ad  euram  comitiffe  de  pofing,  quorum  comitum 
prius  femper  ut  plurimum  fuit  apotecarius. 

22.  Jan.  Item  ufque  ad  Vincentii  duos  florenos  renenfes ,  fex  libras  d., 

fafianum  valore  60  d.,  panes  parvos  circa  20.  Quo  die  dedi  nonaginta 
libras  d.  et  3  fz.  d.,  ultimam  videlicet  folutionem  ipsi  doctori  iohanni 
falingftat,  qui  redidit  mihi  literas  debiti  et  impignorationis  domus, 
(guas)  ex  libro  fundl  feeit  deleri.  Item  moniales  ad  sanctum  Ihero- 
nimum  farcimina,  afsaturam  nuche  etc.  9>  et  panes  valore  80  d.  Item 
3.  febr.  die  Blafüunum  florenum  renenfem,  tres  libras  denariorum,  preter  13  d. 
Item  novum  annum  ex  monialibus  ad  coeli  portam :  iocalia,  etiam  pro 
uxore  et  pueris  Leopoldo  et  georgio.  Item  tres  bacculos  2)  uvarum 
terre  nostre  paffarum  3).  Item  fportam  plenam  pirorum.  Item  et 
unam  gallinam  vivam  cum  ovo ,  quod  inter  portandum  ad  biennam 
peperit  in  filva  Viennenfium,  valentem  quadraginta  d.  Tali  enim  pretio 
gallina  emebatur,  et  ovum  pro  duobus  d.  Mulier  autem  portans  per 
filvam  viennenfem  ab  aliis  comitibus  acriter  fuit  increpata  propter 
clamorem  galline  post  partum  ovum,  timebant  enim  ipsorum  prodi- 

16.  febr.  tionem  per  clamorem.  Item  ufque  iuliane  unum  florenum  renenfem, 
duas  libras  d„  S  d.,  portionem  urfi,  metretam  raparum,  pedem  porci. 
Item  longum  panem  fimilagineum,  valore  40  d.  Item  placentam,  panes 

19.  Jan.    parvos  9.  Sex  diebus  ante  conversionem  pauli  civitas  pruk  auff"  der 

25.  Jan.    leitav  obfidetur^     Item    pauli  Viennenfes  mittunt  vivos  nuntios  ad 


1)  Schopf-  oder  Kamm-Braten.  Du  Gange  unter  „nucha." 

^)  Du  Gange  Gloss.  s.  v.  weist  „Baccus"  als  eine  breitere  Gattung  von  Fluss- 
sehifFen  nach.  Bacculus  wäre  demnach  ein  kleineres  Schiff  dieser  Art,  in 
Oesterreich  Zülle  genannt. 

^)  „Wenn  man  die  weinber  in  einen  warmen  offen  legt  vnd  dert  sy  darinn,  die 
heissen  zuo  latein  ^Vua  passa,"  das  seind  gerösst  weinber."  Konrads  von 
Megenberg  Buch  der  Natur,  Augsburg  bei  Bämler  1481,  fol.,  im  Ab- 
schnitte „Von  den  Weinreben"  auf  Blatt  137^ 


1484. 


21 


cesarem  in  grecz,  iit  refpondeat  cefar  literis  a  civitate  Viennenfi  mifsis 
circa  martini.    (Mirabile,   quod  sie  cefar  curat  de  Vienna,   ut  ejus 
literas  in  13  ebdomadibus  non  admittat!)     Item   octava  marci,  hoc    s.  mart. 
est  die  thome  aquinatis,    qui  natalif  eft  filii  mei  gregorii,    quatuor 
libras  d.  58  d,,  tres  aves.  Quarta  marcii  inimici  ducentos  et  amplius    4.  mart. 
bomines,  dorfo  commeftibilia  huc  portantes.  captiuaverunt,  et  ne  dum 
illos,  sed  et  14  equites  nostros  et  pedites  36,  qui  obviam  portantibus 
anxiliando  egreffi  funt.     Item  cefar  refpondit  literis,  et  nuncii  vene- 
runt  parum  fpei  afferentes.  Cefar  ex  grecz  versus  lincz  dirigit  iter, 
et  fua  chunigundis   filia.  Pruk  fuper  leita  regem  mathiam  dominum 
affumunt,  die  mathiae  (25.  fehr.),   verum  caftrum  civitatis  usque 
hodiefibi  refiftit.  Emimediam  metretam  ordei  pro  quinque  d.  et  4  fz.d., 
octavam  metrete  piforum  pro  45,   duas  metretas  avene  pro  medio 
floreno  ungaricali,  octavam  metrete  milii  pro  32  d.,  fimiliter  et  griefz. 
Octavam  canapis  pro  22  d.  Hodie  tamen,  fcilicet  die  thome  aquinatis,    7.  mart. 
fere  centum  perfone,  dorfo  ferentesvictualia,  trans  danubium  venerunt. 
Item  fequenti  post  thome  theologie  doctor  magifter  bartholomaeus    s.  mart. 
tichtel,  ecclesie  cathedralis  viennenfis  canonicus,   incepit  legere  in 
theologia,  accepta  lectura  ab  imperatore.  Pridie  gregorii  pape  caftrum  n.  mart. 
in  pruk  auff  der  Leyttav  vi  capitur.  Die  gregorii  cepi  ex  parte  lecture  12.  mart. 
mee  in  medicina  octo  libras  d.  pro  angaria  a  fefto  pentecoftes  ad  crucis 
anni  1482.  Filia  Imperatoris,  ut  fupra  fcripfi  *),  fe  habet,  fed  hodie, 
hoc  eft  die  Benedict!,  (in  quo)  s)   nuncius  ex  grecz  venit,   de  certo  21.  mart. 
dicens,  adhuc  imperatorem  in  grecz  effe.     Item  die  Benedicti  habui 
duas  libras  d.  69  d.,  et  ex  propina  medium  octauale  griefz  et  triginta 
pira  ex  regula  nomen  accipiencia  ^).  Et,  0  male  multum !  in  vigilia 
benedicti,  que  erat  fabatho  ante  benedicti  et  oculi,  una  metreta  tritici  20.  mart. 
visa  est  emi  pro  una  libra  d.  Caulis  caput  imperialis,  quod  aliquando  emi 
potuit  pro  obulo,  emptum  eft  pro  d.  Quinque  immo  fexRape  oblonge,  que 
empte  funt  aliquando  pro  obulo,  emunturpro  7  d.   Item  fequenti  post 
benedicti  emi  metretam  plenam  panis ,  infufi  et  madefacti  in  aqua  22.  mart. 


^)  Hier  fehlt  offenbar  die  Angabe  des  Aufenthaltsortes.  Vermuthen  lässt  sieh 
„Lincii." 

*)  Ist  wohl  zu  streichen. 

')  Auf  der  Tafel  Bischofs  Rupert  von  Strassburg  erscheinen  im  Jahre  1449 
als  Desert  „Regels-Biern."  Man  sehe  die  Aufzählung  in  Schilter's  The- 
saurus 3,  69. 


22  1484. 

danubii,  pro  quatuor  d.  viennenfibus,  quia  ifti  in  neunburga  claustrali, 
cum  bambardis  fagittando  ad  navem  plenam  panibus  huc  ire  volentem, 

28.  mart.  deftruxerunt.  Item  ufque  ad  28  marci,  in  quo  agitur  annus,  quod  hanc 
domum  intravi,  in  quo  die  preterito  anno  fuit  magna  fexta  feria ,  hoc 

13.  apr.  vero  anno  fuit  letare,  feptem  fz.  d-  9  d.  Item  ufque  ad  diem  coene 
domini,  qui  fuit  quinta  feria  post  tiburtii,  duas  libras  d.  4  fz.  8  d.  et 

11.  apr.  unam  anguillam  valentem.20  d.  Item  die  palmarum  aput  mautaren, 
ex  opposito  ftain,  octingenti  invasi  sunt  in  quadam  insula  danubii.  A 
militibus  regis  tricentis  fugati  noftri,  fubmerfi  multi,  interfecti  multi, 
capti  fere  centum  et  quinquaginta.  Ex  ftipendiatis  noftre  civitatis 
Viennenfis  49.    Difcamus  itaque  fefta  diligentius  obfervare!     Item 

13.  apr.  tertia  feria  post  palmarum  emi  decem  metretas  frumenti  pro  feptem 
libris  d.  et  media  libra  d.  Item  quatuor  metretas  farine  cribrate  pro 
tribus  libris  et  media.  Item  quatuor  pro  tribus  libris  d.  Fuit  enim 
mihi  nulla  fpes  de  conducendo  comitatu  navium  oneratarum  victualibus 
ex  kchrems  ad  Viennam,  prefertim  fupradictis  octingentis  fugatis  et 
fparsis-  In  quibus  frumenti  fatis  habebo  ufque  ad  tempus,  in  quo  nobis 
fubvenire  auxiliis  fuis  vult  Imperator.  Nuntii  enim  viui  ex  Vienna  ad 
grecz  miffi,  dominica  ante  Invocavit  (28.  febr.)  venientes  dicebant, 
caefarem  dixifse:  „quod  ufque  ad  pentecoftes  refifterent  regi,  tunc 
auxilio  venire  vellet. "  Item  dedit  Privilegium  Viennenfibus,  quod  ipsi 
fint  liberi  ab  omnibus  taxationibus  vinorum,  que  vellent  ad  Bavariam 
ducere  infra  hine  et  feftum  pentecoftes  (6.juni),  fic  tamen  quod 
inimicis  non  grande  commodum  ex  vinis  cedat.  Inimici  voluerunt 
habere  de  vase  fex  libras  d.  et  dimidiam  et  24  d.  Hodie  iterum  cefari 
nunciatum  est,  an  fibi  placeat?  Sed  nee  hodie  refponfum  habemus ! 
iam  dimidium  temporis  privilegii  transivit.  0  quanta  fatuitas  et  cecitas  ! 
Nemo  potest  in  aquis  deseendere,  quomodo  ergo  afcendet?  Dare 
licentiam  loquendi  elingui,  et  tempus  licentie,  etiam  si  loqui  posset, 
4.  apr.  negligere  et  impedire !  Dominica  Judica  exercitus  regis,  capto  ethabito 
ftemelftarff,  ipso  relicto,  caftra  metati  funt  prope  neuburgam  forenfem 

13.  apr.  usque  ftokaräu.  Item  in  coena  domini  obfidetur  caftrum  in  calvo 
monte,  et  hora  secunda  post  meridiem  lucratum  est.  Et  post,  in  dua- 
bus  fequentibus  horis,  duo  apud  danubium  fub  calvo  monte  fortalicia. 

16,  apr.  Item  in  magna  fexta  feria,  mane  hora  quinta,  fit  ingens  in  civitate 
rumor  de  venturis  navibus  ex  ftain  et  khrembs.  Et  eas  hora  fexta 
vidimus  ingentes,  plenas  victualium,  bellicum  ad  modum  preparatas, 
„mit  erkcher,  thueren  vnd  auswerffund  wer,"  quales  danubius  nun- 


1484. 


23 


quam  portavit,  cum  panneryf  et  arraatis.  Miram  novitatem  oculi  nostri 
admirabantur.  Et  cum  exercitum  regis  fupra  neuburgam  forenfem 
tres  dicte  naves  pertranfirent,  innumeris  machinis  fagitate  funt,  quibus 
mortui  funt  e  veftigio  numero  decem ,  quorum  feptem  corpora  jacere 
vidi,  lacerata  miserabiliter,  hie  per  medium,  hie  detruncatis  pedibus, 
hie  manibus,  hie  ano.  Quibus  tota  civitas  magnas  exequias,  secunda  19.  apr. 
feria  post  pafce,  fecit,  quales  vife  sunt  numquam  ad  S.  Stephanum. 
Que  quidem  naves  littora  non  liquissent,  fi  que  acta  erant  in  calvo 
monte  fcivifsent.  Immo  ^um  ad  calvum  montem  veniffent,  applicare 
voluerunt,  et  nifi  dominus  deus  euftos  fuisset,  tam  prope  eas  perdif- 
femus.  Lachrimas  emifisses,  fi  fanguinem  humanum  tam  late  in  parie- 
tibus  navium  et  tectis,  et  portiones  carnium  humanarum  fparsas  tam 
habundanter  vidisses !  Verum  hec  infortunia  prima  navis  sustinuit, 
fequens  fere  nihil.  In  vigilia  pasce  exercitus  regis  a  danubio  ad  civi-  17,  apr. 
tatem  neuburge  forensis  castra  posuit,  et  secunda  feria  post  pafee  19.  apr. 
machinis  eam  civitatem  cepit  demolire,  et  quidem  die  noctuque.  Nos 
enim  hie  Vienne  tonitrua  maehinarum  perfacile  audivimus  fere  femper. 
Item  ufque  georgii  quinque  f.  d.  15  d.  Item  quamdam  anguillam  24.  apr. 
valentem  20  d.  Item  pellem  rubram  (?)  valore  50.  Item  ufque 
fextam  feriam,  que  fuit  fequens  dies  post  iohannis  ante  portam  latinam,  7.  mai. 
duos  fl.  renenfes  ex  fchrat,  regis  vngarie  capto,  qui  fuit  capitaneus  in 
caftro  in  civitate  prukeh  fupra  leytta.  Item  unus  fl.  renenfis ,  due 
libre  d.,  quinque  f.  8  d.  Eo  die  venere  naves  undecim  magne,  immo 
alique,  et  major  pars  ita  grandes,  quales  non  funt  vife  fupra  danubium. 
Ömnes  egregie  munite  et  ad  bellum  ordinäte,  mit  „tueren  wer,"  ficut 
fuperiores  quatuor.  In  magna  fexta  feria  et  he  naves,  etfi  innumeros 
paffe  fint  („von  XIII  pefeczung,  da  fuer  fi  faren  haben  mueffen")  ietus 
bambardarum,  unus  tarnen  tantum  in  mautaren,  et  alter  in  neunburga, 
ictu  est  interfectus.  De  quo  laus  deo !  Vidimus  eas  naves,  fexta  feria, 
feptima  Mayi,  usque  noctem  post  meridiem  hora  oetava,  magna  cum  7.  mai. 
exultatione  et  plausu  totius  nostre  civitatis  Viennensis,  afferrentes  de 
frumento  mer  den  taufent  mutt,  mer  den  zway  taufent  feitten  fweinens, 
mel,  fmalcz,  pratt  vnd  fleifz,  fine  numero  et  alia  vite  necefsaria. 
Benedi etus  dominus  deus,  cujus  miserieordia  est  fupra 
nos!  Sequenti  die,  videlieet  Sabatho,  venit  hue  duodecima    8.  mai. 

navis,  que  ex  comeatu  predicto  navium  yn  Holenburg  relicta  mansit, 
quia  terram  in  danubio  tangens  ftetit  ibidem,  venitque  majori  admira- 
tione,  preteromniumfpem,  maximis  multis  tentata  ictibus,  et  inimicorum 


24  1484. 

navibus  quinque  ufque  ad  calvum  montem  persecuta.  Secunda  feria, 

io.  mai.  immediate  fequenti,  in  ecclesia  S.  Stephan!  dicte  deo  funt  gratie  de 
illa  mifericordia.  Ingens  populus  inoffertorio  officii  de  trinitate  fancta. 
Qua  secunda  feria,  hora  feptima,  inimici  fturmam  fecerunt  in  civitatem 
neuburge  forensis,  fed  multum  lesi.  Coacti  etiam  de  muro  civitatis, 
quam   (1.  quem)  nunc  confcenderant,  funt  terga  dare.     Item  usque 

16.  mai.  fcquenti  post  fophie,  que  erat  dies  dominica,  duas  libras  d.  5  f.  13  d., 
panes  magnos  tres  ex  neuburga,  parvos  tres  ex  neuburga.  Item  unum 
magnum  et  placentam ,  valentem  quadraginia  octo  d.  Item  mediam 
malwafie.  Ea  nocte  WulffendarfTer ,  capitaneus  Cefaris,  post  libera- 
tionem  caftri  (nove  civitatis)  *)  ex  obfidione,  ivit  ad  padam,  civi- 
tatem termarum,  cum  fere  octingentis.  Et  vi  ingrediens ,  padanos 
depredat  et  captivat,  et  ne  incenderet  domos  magnam  ex  padanis 
accepit  pecuniam.  Et  fic  recefsit  ad  novam  civitatem.  Revenit,  secunda 

31.  mai.  feria  ante  penthecostes,  cum  300  equitibus  et  300  peditibus,  vadens 
2.  jun.  quarta  feria  ante  penthecostes  ad  tulnam,  inde  iturus  versus  neubur- 
gam  forensem  cum  exercitu,  qui  ex  patria  mea  fupra  Anafum  congre- 
gatur,  ut  exercitus  regis  Ungariae  circa  neuburgam  forensem  obsessam 
depellantur.  Deus  det  ita  fieri !  Item  ufque  fextam  feriam  ante  pen- 
4.  jun.  thecoftes,  id  est  quarta  junii,  natalis  primogeniti  tilii  mei  Leopoldi, 
quatuor  florenos  ungaricales,  renenfes  tres,  libras  d.  3,  octo  d.,  par- 
vum  panem  et  maximum.  Eo  die  indui  tunicam  novam  et  capucium, 
valore  undecim  florenorum  ungaricalium.  (p.  6.)  Item  usque  ad  diem 

15.  jun.  Viti,  diem  inquam  toti  Äustrie  deflendam  a),  duos  florenos  ungari- 
cales a  prepofito  S.  dorothee.  In  vigilia  Viti  iterum  duos  florenos  un- 
garicales a  molatica  gruenpekchin.     Item  unam  libram  d.  90  d.    Item 

29.  jun.  ufque  ad  petri  «Sc  pauli  tres  florenos  renenfes,  tres  libras  d.,  ein  ftrich 

mells.  Quo  quidem  die  filius  gregorius  in  mortem  fere  infirmabatur. 

2.  jui.     Item  vifitationis  marie  unum   florenum  ungaricalem  &   medium  ab 

examinato  ad  licentiatum  in  medicina,  magistro  Ulrico  ex  neuburga 


*)  Die  Ergänzung  ist  durch  das  Folgende  gesichert,  lässt  sie  sich  auch  nicht 
aus  unseren  bisherigen  Quellen  festigen.  Diese  sind  aber  auch  in  hohem 
Grade  mangelhaft  zu  nennen. 

2)  Diese  merkwürdige  Stelle  lehrt  uns ,  dass  durch  mehr  als  zwei  Jahrhun- 
derte der  Jahrestag  der  Schlacht  an  der  Leita  dem  Oesterreicher  ein 
Tag  der  Trauer  blieb.  Ein  ehrenvolles  Zeugniss  für  das  Herrscherhaus 
der  Babenberger ! 


1484. 


25 


clauftrali.     Item  usque  margarethe  duos  florenos  ungaricales ,  duas  13.  jui. 
libras  d.  7  f.  12  d.,  agnellum  nigrum.    0!  in  hoc  die  moritur  filius 
gregorius!  Dulcis  mi  puer!     Item  ufque  ad  diem  inventionis  fte-    2.  au^. 
phani,noftre  civitatis  advocatiapudaltifsimum,  feptem 
libras   denariorum,  duos  florenos  ungaricales,  plures  parvos   panes 
valorequadragintadenariorum.  Item  usque  undecimam  augusti,  que  fuit  11.  aug. 
dies  quarte  ferie,   immediate  Laurencij  diem  fequens,  in  quo  hora 
quinta  de  mane,  quartale  unius  höre  ante  fextam,  ex  dei  gratia  nasci- 
tur  Cosmas,  filius  meus  tertius,  etbaptizatur  eo  die  hora  tertia  post 
meridiem,  duos  florenos  ungaricales,  tres  libras  d.,  unum  florenum 
renenfem,  quatuor  f.  denariorum.  Super  quibus  benedictus  fit  deus 
gloriofus  in  excelfis.  Amen.     Item  usque  bartholomei  duos  florenos  24.  aug. 
ungaricales,  quinque  libras  d.,  quatuor  f.,  duos  denarios.  Debilis  fui 
eo  die.  Deusnobifcum!  Amen.  Amen.  Item  ufque  fabatho  ante  nativita-    4.  sept. 
tis  gloriofe  virginis  marie,  cui  me  commendo,  4  libras  d.  quadraginta 
denarios,  unum  florenum  renenfem,  duos  magnos  cafeos,  et  unum  et  alte- 
rum  dimidium  paruos.  Item  duos  cacabos  viridi  vitreatos  pro  ortulis  i)- 
Quo  die  iui  ad  neuburgam  clauftralem,  vocatus  per  prepofitum  ibidem. 
Deus  iter  felicitet!  Amen.  Reveni  ex  gratia  dei  letus,  illefus,  quinta 
feria  post  nativitatis  marie,  (que  fit  benedicta !)  portans  mecum  octo    9.  sept. 
florenos  renenfes,  fex  fz.  d.,  fcapham  segis  a),  duof  cafeos,  decem 
panes  dominorum  canonicorum,perdicem,  leporem,  flabellum  ex  pennis 
pauonis,   Antilucem  s),  Sudatorium.    Benedictus  deus  gloriofus!    In 
vigilia  quoque  nativitatis  marie,  (7.  sept^,- circa  horam  vesperis,  vidi 
neuburgensesforenfes,tunc  obfefsos,  exire  civitatem  neuburge  forenfis, 
(me  exeunte  in  neunburga  clauftrali),  cum  tribus  cumulis  ettribuspan- 
neriis.  Et  irruerunt  in  exercitum  regis,  circum  circa  per  totam  ciuitatem 
currentes,  miferabiliter  invicem  confligentes.    Hoc  fepe  fepius  nunc 
fecerunt.  Eo  die  vnus  eciam  ex  capitaneis  regis  bombarda  interfectus 
et  alii  multi.    Item  vfque  in  vigiliam  mathei  tres  fl.  vngaricales,  quin-  20.  sept. 
que  libras  d.,  quinque  fz.  d. ,  5  d.,  rubeum  coreum  pro  calceis,  item 
cafeolum.  Durat  nunc  obfidio  civitatis  neunburge  forensis  ultra  viginti 
duas  ebdomadas.  Que  quidem  civitas  neuburga  forenfis,  Anno  domini 


^)  Grün  glasirte  Blumentöpfe. 

*)  1.  segetis,  nach  Du  Cange  Gloss.  6,  161  b.  Nr.  2.  „Granum  quod  ntiolendum 

defertur." 
'}  Wohl  ein  Lichtschirm. 


26  1484. 

1477  in  die  mathei,  fefe  regi  Vngarie,  eandem  obfidenti,  dederat. 

27.  sept.  Item  ufque  ad  diem  fanctorum  martirum    Cofme  &  damiani  fex 

libras  d.,  unum  fl.  vngaricalem,  vnum  renenfem,  22  d.  Lucios  tres  et 
4.  oct.  piscem  a  menijs  (?)  nomen  aecipiens.  Item  ufque  ad  octauam  fanc- 
torum cofmae  &  damiani  vnum  flor.  vngaricalem,  fex  libras  d. ,  preter 
20  d.  Item  manutergium  pulcrum  per  dominam  monialium  in  neu- 
burga  clauftrali.  Item  cafeum  ex  dono  graffenwerder  de  ebergeffing. 
Item  pulcerrimum  pergameneum  libellum  orationum,  propinatum  a 
domino  Wolfgango  rietentaler,  canonico  in  neuburga  clauftrali,  valen- 
1.  oct.  tem  2  fl.  vngaricales.  Item  prima  octobris  1484  omnes  vinee  per 
pruinam  in  botris  funt  anihilate ,  ac  fi  botri  effent  elixate.  Fuit  enim 

28.  sept.  dies  frigidifsima,  ufque  ad  glaces  fpiffionis  vnius  digiti.  Sequenti  post 

cofme  perit  melior  pars  ciuitatis  neuburge  clauftralis  per  ignem ,  et 

11.  oct.    eciam  arx  eiusdem.    Secunda  feria  ante  cholomanni  prima  nix  cum 

magno  frigore.  Iterum  vinee  frigore  periclitate.     Item  ufque  in  diem 

12.  oct.    maximiliani,  uel  in  profefto  fancti  cholomanni,  tres  fl.  vngaricales, 

1  fl.  renenfem,  fz.,  fex  libras  d.,  S9  d.  et  cafeum  cruciferum.  Landes 

18.  oct.    domino  iefu  clirifto  fi(n)t  fempiterne !  Amen.  Item  ufque  luce,  &  euan- 

gelifte  et  medici,  duos  fl.  vngaricales,  vnum  renenfem   12  fz.  9  d., 

13.  oct.    rephain.  Item  die  cholomanni  tercia  iam  vice  eligor  in  decanum  facul- 
23.  oct.    tatis  medicine.     Item  ufque  ad  diem  feuerini,  id  est  22  octobris,  habui 

ex  quodam  cive  ydropico  vnum  fl.  renenfem  et  vnum  ciphum  argen- 
teum,  deauratum  intus  et  extra,  habentem  neuem  fere  latones.  Alias 
ex  quodam  famulo  cuiusdam  fabri  mundatorium  dencium  et  lingue, 
argenteum,  deauratum,  fuprafcriptio :  „cafpar  Walthafar  melhart,"  fi- 
ne  quinta  latonis  1  latonem  ponderans.  Alias  vnam  libram  denariorum, 

10.  oct.  64  denarios.  Item  dominica  ante  Cholomanni  Cefar  ex  grecz  iuit  ad 
prouinciam  fupra  Anafum,  patriam  meam.  Ibidem  de  amouenda  obfi- 
dione  ciuitatis  noui  triticiburgi  i)  difpofiturus.  Que  quidem  ciuitas, 
iam  feffa  per  viginti  feptem  ebdomadas  obfidione,  fine  fale,  corio, 
lignis,  nutare  videtur  et  deficere.  Vindemias  noftras  Viennenfes  nemo 
curat.  Raptim  furtimque  importamus  hoc  qualecunque  ex  vineis  prope 
ciuitatem.  Cum  tamen  difpendio  vindemiantium,  fepiffime  abductorum, 
virorum  et  mulierum,  cum  quibus  inimici  vineas  et  nostras  et  fuas  coli- 

28.  oct.    gunt,  laidt  vnd  pottingen  mit  moft  zuhakcht.     Item  Simonis  et  Jude, 


')  Das  ist  Korneuburg. 


nov. 


1484.  27 

apoftolorum  meorum,  vnum  florenum  vngaricalem,  duos  renenfes,  duas 
libras  denariorum.     Item  cafeum  vnum  gemmicalem  (?)  ex  capris. 
Item  quatuor  libras  denariorum,  9  denarios  ufque  martini.     Item  in  ii. 
quarta  feria  poft  omnium  fanctorum  thobias,  capitaneus  regis,  magnum    3.  nov. 
damnum  feeit  in  vindemiatores ,  bambardarios  nostros   captiuando, 
ecciesias  in  Aterkchring,  ecclesias  dico  fancti  lanperti  et  fancti  Wol- 
fangi,  faeramentum  eiiciendo,  comburendo.  Fugam  enim  noftri  ad  eas 
dedere,  et  cum  prior  arderet,  aquam  ex  baptifterio ,  ex  vuis,  ex  vrina 
colligentes,  jgnem  extinxerunt.   Item  curiam  ipsius  marottinger,  ciuis 
Viennenfis,  eeiam  igni  dederunt.  Poft  quem  diem  tota  vindemia  caffata 
eft.etceffamus.  Nunc  25vngaricales,  22  renenfes,  68 libras 
denariorum,20denariosabillofigno«  (fehlt)  .Summaindo- 
mino  yngaricales85,Renenfes 73, libras  denariorum  178, 
nifi  omnia  in  pecunia,non  rebus, Sumraa400talenta,  10 talenta, 
fine  50  denariis.  Item  ufque  ad  Aduentum  domini  tres  libras  denariorum, 
vnum  florenum  vngaricalem,  35  denarios  et  rephain.    Item  die  Käthe-  23.  nov. 
rine  venit  rex  Vngarie  in  propria  perfona  ad  exercitum  ante  neunbur- 
gam  forenfem,  et  fexta  feria,  que  fuit  dies  immediate  fequens  diem  26.  nov. 
Katherine,  jpfe  per  danubium  congelatum  iuit  ad  neunburgam  clau- 
stralem.  Et  die  dominico,  in  aduentu  domini  dominica  prima,  mifit  28.  nov. 
thobiam,  vt  capitaneum  puerchardum  chienberger,  militem  in  ciuitate 
neuburge  forenfis,  feriofe  alloqueretur,  ut  fe  in  dedicionem  regis  daret, 
uel  rex  vellet  omnem  vim  fine  mifericordia  ipfis  impendere,  fine  omni 
gracia  futura.      Item  fequenti  poft  Andree  compactatum    i.  dec. 
eft  inter  kchienberger  et  regem  vngarie    de    (o  acres 
milites,  etnos  miferos  auftrales!)  deditione  ciuitatis 
neunburge  forenfis.  Et  in  profesto  barbare  rex  intra-    3.  «lec. 
uit    predictam    ciuitatem.     Die  vero  barbare    vidimus    4.  dec. 
exercitum  regis  venientem  in  bardeam  noftre  ciuitatis 
per  danubium  congelatum,  hora  nonademane,etante 
primam    eiusdem    diei   poftmeridiem    pudendam    dedi- 
cionem in  duobus  fortalicijs  citra  danubium,  vnum    ad 
pontem  medium,  alterum  pey  dem  nevn  pruch,  hoc  eft 
alueum  factum  per  viennenfes  et  compietum  die  m  arci 
1483,  fecerunt.    Fortalicium  vero  tertium   tranf  danu- 
bium  adhuc  fweyncer  capitaneus   tenet,   quod  tamen 
inimici,  poft  vefperam  in  die  barbare,  fortiter  inbel- 
iauerunt,  fed  fruftra.    Et  multis   interfectis,   ea   nocte 


6. 

dec. 

7. 

dec. 

13. 

dec. 

6. 

dec. 

10. 

dec. 

28  1484  et  1485. 

recefferunt  ex  bardea,  fortalicijs  prius  cum  militibus 
vngaricalibus  optime  conftipatis  et  firmatis.  Eaque 
noete  hij,  qui  fuere  in  fortalicio  „Symanyn  flaht" 
fugam  fine  vi  dedere,  relietis  rebus  omnibus  in  for- 
talicio, nullo  vifo  inimico,  Alfo  das  der  chunig  ayn 
teber  mer  gebungen  hatt,  den  er  hatt  geweft.  Item 
ufque  Nicolai  vnumflorenum  renenfem,  duas  libras  denariorum,  7  fz. 
denariorum,  repphain.  Tercia  die  poft  barbare  reuerfi  funt, 
qui  fugam  dederant  ex  fortalicio  fimaning.  Lucie 
depredatur  grinczing  etvicini  eorum  et  neuburgenfes. 
In  festo  Nicolai  pro uifumeft  in  necefsarijsfortalicium 
in  lupo  prope  pontem.  Feria  fexta  ante  Lucie  in  cre- 
pufculo  rex  prouidit  duobus  fortalicijs  in  bardea  in 
multis  neceffarijs  in  propria  perfona.  Venerunt  circa  hos 
dies  duo  prefbiteri,  a  cefare  multas  fpes  nos  adiuuandi  in  fcriptis  et 
verbis  apportantes.  De  facto  expectamus !  Qui  quidem  facerdotes  fpem 
hanc  hodie  in  confulatu,  prefentibus  confulibus  et  nominatis  viennen- 
fibus,  promiferunt.  Hecque  cum  fcriberem ,  venerunt  ex  La  ad  vien- 

15.  dec.    nam,  hora  tercia,  quarta  feria  poft  Lucie,   15  üecembris,  ducenti 

equites,  tricenti  bambardarij  fexaginta  baliftarij.  Vfque  ad  eum  diem 
tres  libras  denariorum  minus  7  denarijs,  rukpratten,  fwaifburft,  prat- 
wuerft,  propina  .  .  laus  deo  omnipotenti,  cuius  mifericordiam  cantem 
ineternum:  amen!  amen!  cum  meo  filiolo  gregorio.  Inidipfum.  (?) 
Sicque  cum  laude  dei  finem  accepit  annus  doctoratus  mei  octauus. 

16.  dec.    Dens  craftino  die  16.  Decembris  det  felix  principium  noni! 

IHC.  Hinc  omne  principium  et  exitus  omnis  huc  eft  referendus. 
Incipit  ergo  in  benedicti  dei  nomine  annus  doctoratus  mei  nonus,  quem 
deus  pro  fua  mifericordia  et  remiffiori  ira  fuper  hanc  ciuitatem  vien- 
nenfem  feliciter  terminare  dignetur.  Amen.  A  16  ergo  decembris 
s.  Jan.  1484,  ufque  in  vigiliam  epiphanie  anni  1485,  duof  florenos  vngari- 
cales,  vnum  renenfem,  10  grofsos  bohemicales,  83denarios,  ain  ftrich 
mei,  quinque  propina  de  mactata  fue,  repphain,  3  Koppavn,  de  apro 
filueftri  magnum  fruftum.  Benedictus  deus !  pleni  fint  celi  et  terra 
gloria  fua !  Inidipfum.  (?)  Et  tres  libras  denariorum.  Iftis  diebus  facta 
funt  multa  et  mira  in  hac  ciuitate.  Danubius ,  fortiffime  et  diu  conge- 
latus,  foluitur  in  vigilia  thome  apoftoli  (20.  dec.  1^8^.).  Mutatur 
confulatus  et  in  numero  augetur.  Innouatur  modus  electorum  et  electio 
officialium.  Rem  vidiffes  inauditam,  per  vifcalem  miffum  huc  ad  Vien- 


1485 


148S.  29 

nam,  fere  deficientem  auctoritate  Imperatoris,  cuius  auctoritate  Vienna 
nouam  faciem  accepit.  Longa  efsent  verba,  eciam  fi  per  compendium 
fcriberentur.      Item  ufque  Antonij  tres   florenos  vngaricales ,   vnum  17.  jan. 
renenfem,  unam  libram  denariorum,  6  fz.,  25  denarios,  propina :  fau- 
geflecht  *).    Ex  domo  Sancti  iheronimj  magnus  panis  fimilagineus. 
Item  fexta  feria  poft  pauli  duas  libras  denariorum,  7  denarios,  vnus 
paruus  panif,  qui  olimvno  denario,  iamquatuor  venditur.  Item  10  oua, 
vnum  valet  tres  denarios.    Ea  die,  fcilicet  6  feria  poft  pauli,   rex  28.  jan. 
vngarietres  exercitus  pofuit  ante  viennam.  Hora  quidem  12''  macliinis 
et  bambardis  in  ciuitatem  et  fuburbia  minatur,  fagittauit.  Eaque  noete 
aput  nouum  alueum  fortalicium  incepit  (pag.  7)  edilieare,  noftris  tum 
fagittis  ex  bambardis  ferpentibus  fruftra  renitentibus ,   cum  tamen 
morte  multorum  laborancium  aput  fortalicium.  Prius  exercitus  aput 
„hunczmul,"  alter  ad  fanctum  bartholomeum,  tercius  in  Wering,  ufque 
fere  ad  danubium.  Eo  die  mittitur  ad  cefarem  nuncius :  geir.  Premiffi 
funt  plures.  Vifcalis  eo  die  mane  fpeificat  ciuitatem  in  confulatu  de 
melioracione  in  14  diebus.    Item  dominica  fequenti,  que  fuit  Septua-  30,  jan. 
gefima,  duos  florenos  renenfes.     Item  precedenti  quinta  feria  vnum  29.  jan. 
florenum  vngaricalem  et  medium  a  magistro  friderico  grefler,  quem 
ad  licenciam  pridie  prefentaueram.  Examinavimus  ad  gradum  licencie 
in  medicina.     Item  fequenti  poft  fcolaftice  vnam  libram  denariorum,  11.  fehr, 
26  denarios.    Multi  a  cefare  venere  nuncii,  a  nobis  miffi ,  non  nifi 
verbalem  fpem  aflerentes,  verum  firma  fpe  res  expectamus.  Perfecta 
funt:  fortalicium  „pey  dem  neupruch"  et  pons  fere;  item  fortalicium 
„aufl"  dem  fperchenpuhl;"  item  fortalicium  in  gumppendarff. 

Mirabiles,  die  vafchangi  15.  februarij,  litere  is.  fei.r. 
cefaream  per  maieftatem  exLintz  agathe  date,  (S.febr.) 
nobis  Viennenfibus  attulere  confol ationem,  narrantes 
principis  Maximilian!  noftri  adventum  propediem, 
in  Frankfordia  iam  exiftentis  cum  electoribus  imperij. 
Hactenus  vnum  florenum  vngaricalem,  4  folidos,  14  denarios.  Die 
cinerum  rex  Mathias  Vngarie  cum  octingentis  equitibus  iuit  de  exercitu  16.  febr. 
„zwering"  ad  nevburgam  forenfem,  vbi  expectatus  fuit  a  legacione 
jmperatoris  turcorum,  larga  munera  regi  Vngarie  oblatura,  decem 


*)  Gewiss  nichts  als  Lunge,  Leber  und  Gekröse  eines  Schweines.  Vergleiche 
„Ingeschlecht"  und  „Eingeschlacht,"  bei  Schmeller  bair.  Wb.  3,  A'il' 


30  1485. 

camelis  uel  drumedarijf  adducta.  Eoque  die  Cinerum,  ad  noctem  hora 
fere  nona,  magister  ciuium ,  dominus  ftephanus  en ,  exiuit  cum  quin- 
gentis  equitibus  verfus  nouam  ciuitatem,  Lintz  vfque  cefaream  petendo 
maieftatem,  eidem  neceffaria  huic  ciuitati  declarando,  confcriptum 
populum  huius  ciuitatis,  et  cibum,  et  euacuatas  burfas  iam 
fere  per  triennium!  Hunc  et  fuos  comites  deus  coneomitetur ! 
Hactenus    tres    florenos.   renenfes    a    prepofito    sanete    dorothee, 

23.  febr.  item  41  denarios.  Item  ufque  in  vigiliam  mathie  apoftoli  3  folidos 
denariorum,  6  denarios,  vnum  florenum  renenfem,  a  prepofito  sanete 
dorothee.  Item  vnum  vngaricalem,  hanf  verber.  Item  eo  die  venere 
nouitates,  dueem  Sigismundum  in  athafi  mortuum  i).  Item  Maximi- 
lianum  eleetum  in  regem  romanorum.  Item  eo  die  exiuit  edietum 
ciuitatis,  quod  nullus,  fub  pena  vtalentorum,   vendat  pifces  in  foro 

26.  febr.  pifcium.  Rcs  tres  mirabiles!  Item  fabato  ante  reminifcere  vnum  flo- 
renum vngaricalem ,  hanf  verber,  4  folidos  denariorum.  Item  duos 
florenos  vngaricales  a  doctore  ioanne  pilgram  ex  enczefdarff  maiori, 

16.  mart.  cuius  medicus  fui,  ipfo  manico  et  paralitico  exiftente.  Item  16.  marci, 
que  fuit  quarta  feria  poft  letare,  vnum  florenum  vngaricalem,  zwitarin. 
Item  vxor  magiftri  ciuium  panes ,  valore  40  denariorum.  Item  9  fz. 
denariorum,  3  denarios.  Et  eodie  fuit  eclipzatus  fol  integraliter.  Quam 
vidi,  hora  precedenti  eclipfin  fui  confeffus.  Eo  die  inveni  florenum 
vngaricalem.  Eo  die  maxima  machinarum  vi  rex  vngarie  demolitus  eft 
fortalicium  aput  lupum  prope  medium  pontem,  et  in  dedicionem  coegit 
pridie,  incipiens  circa  meridiem.  Hodie  ante  meridiem  vi  obtinuit,  inve- 
niens  quatuor  oneratas  frumentis  et  alimentis  naues,  nobif  adducendas, 
quas  quidem  naues  cum  alimentis  vidimus  quidem,  fed  non  guftauimus, 
quia  de  predicto  fortalicio  ad  nos  duci  non  poterant  pre  inimicorum 
potencia.  Eoque  mane  in  crepufculo  quatuor  ftipendiarios  bohemos 
hereticos ,  homicidas ,  qui  ipforum  capitaneum  eciam  hereticum  occi- 
derunt,  iudex  ciuitatis  decapitari  fecit  per  quintum  ex  ipforum  focijs, 
qui  propterea  liberatus  fuit  a  morte.  Non  enim  lictorem  habuimus. 
Eoque  die  ad  noctem,  verfus  mediam  noctem,  ex  noua  ciuitate  venere 


*)  War  aber  eine  falsche  Nachricht;  denn  Sigismund  mit  dem  Beinamen  der 
Reiche,  seiner  vielen  Besitzungen  an  der  Etseh  wegen  oben  „Sigismundus 
in  athasi"  genannt,  starb  erst  am  4.  März  1496.  Vide  Herrgott'«  Monum. 
T.  IV,  P.  I,  S.  209  und  210, 


1485.  31 

centum  equites  et  xl  currus  cum  alimentis,  SO  boues.  Decima  septima  17.  mart. 
vero  marci  idem  rex  incepit  iterum  de  nouo  edifieare  fortalicium  in 
wardea,  in  loco  qui  wulgari  lingua  dicitur  „ym  hongvnden  art."  Eoque 
die  ad  noctem  obfedit  caftrum  eberfdarfF,  fagittando  tota  nocte.  Et 

18.  marci,  que  fuit  fexta  feria  poft  letare,  id  fibi  datum  eftper  viduam  18.  mart. 
et  relictam  viti  de  Ebersdarff  circa  meridiem.    Nos  autem  eo  die, 
videlicet  18.  marci,  ante  decimam  cum  ftipendiarijs  noftris  et  fupra- 

dictis  equitibus  tentauimus  impedire  Edificacionem  fortalicij  „ym 
hangunden  art,"  et  gladio  cecidere  ex  inimicis  fexaginta.  Capti  autem 
funt  ducenti  et  vndecim,  vulnerati  23,  quorum  uulnera  ego  ligari  vidi 
et  mifericordia  motus  non  parua.  Schauffl,  Krampen  und  havn,  als  yn 
dy  tunav  gwarffen!  gloria  in  omnibus  fit  deo!  Item  17.  marci  aput  17-  mart. 
edificacionem  fortalicij  „ym  hangerart"  ex  turri,  qui  nomen  habet  ex 
caftore,  globo  bambarde  in  latere  regis  vngarie  interfectus  eft  quidam 
nobilis  capitaneus,  nomine  permenczo.  Supradicti  autem  equites  cen- 
tum, peracta  inpedicione  fortalicij,  e  ueftigio  aput  portam  fancti  Nicolai 
exi(e)re,  decem  equites  regis  ceperunt,  et  duos  currus,  ducentes 
valorem  mille  florenorum.  Tandem  19.  marci  fortalicij  noui  edificacio  19.  mart. 
igni  datur  ufque  in  terram.  Item  fabatho  ante  pafce  13  fchillingos  2.  apr. 
xi  denarios,  panem  valore  40  denariorum.  Item  4  panes  valentes  24. 
Item  vnum  florenum  reneniem,  jtem  vnum  vngaricalem.  Eo  die,  mane 
hora  prima,  venit  cum  centum  equitibus  magifter  ciuium  infperate, 
fine  inimicorum  lefione  veniens  a  cefare,  paucas  afferens  confolaciones 
reales,  verbales  credo  multas.  De  maximiliano :  propriam  eins  maxi- 
miliani  manum,  venturi  cum  alijs  principibus  Imperij.  Dens  det  nobis 
fuam  pacem,  faciat  mundus  ficut  voluerit!   Amen.     Item  ufque  ad 

19.  aprilis  vnum  florenum  vngaricalem,    vnam  libram  denariorum,  lo.  .ipr. 
3  fz.,  9  denarios.    Eo  die  noftri  vi  adduxerunt,  furfum  ab  art,  tres 
naues  travnales  frumentorum  et  farine,  fumma  14  mutt.    Noftri  cum 
inimicis ,  ab  hora  quarta  mane  ufque  ad  octauam ,  certare  aput  naues, 
ufque  ad  Viennam.    Cecidere  ex  inimicis  longe  plures  quam  centum, 

ex  noftris  vnus  tantum.  Rex  Vngarie  a  longe  confpiciens,  vadum  quod- 
dam  volens  tranfire  vnacum  equo,  merfus  eft  in  danubium,  fed  tamen 
releuatus,  caftrum  eberftarff"  bene  madefactus  petiuit.  Poftridie  forta-  20.  apr. 
licium  prope  fanctum  paulum  et  fanctum  marcum  incepit  edifieare, 
penes  danubium.  Item  ufque  georgij  1  florenum  renenfem,  82  denarios. 
Eo  die  rex  vngarie  exercitum  pofuit  ad  fanctum  marcum.  De 
aduentu  maximiliani  defperatur,  et  de  omni  cefaris  auxilio.  Tantum 


32  1485. 

s.  maj.  habemus  fpei  quantum  commedere!  Item  fequenti  poft  floriani  ex 
practica  habui  nouem  fz.  denariorum.  Item  ex  ftipendio  lecture  duos 
florenos  renenfes,  propter  (quod)  angariam  anni  domini  1482,  a  crucis 
ad  aduentum  domini.  0  famem  magnam!  Hodie  in  domo  mea  carnes 
equinas  comedimus.  Vaccarum  caro  iam  non  eft  confueta,  bouina  modo 
non  reperitur.  Libra  carnis  Vaccine  14  denariis  venditur,  equine  fex 
denarijs ,  vituline  quadraginta  denarijs !  Gallina  pro  tribus  folidis, 
ouum  pro  quinque  denarijs ,  metreta  auene  4  fchillingos  denariorum, 
metreta .  farine  cum  furfuribus  14  fchillingos  denariorum.  Longum 
effet  omnium  precia  confcribere. 

4.  maj.  Eo  die  floriani,  in  ejus  honorem,  ad  eius  ymaginem,  hec  metra 

compofui : 

Auftria  fuperior,  floriani  fanguine  felix, 

Et  ciuitas  Annafum,  hac  femper  ymagine  gaude. 

Eoque  die  floriani  ad  noctem  vinculis  datur  et  captiuatur  anti- 
quus  magifter  ciuium  huius  ciuitatis,  laurencius  Haym,  miles  auratus. 
Camerarius  ciuitatis  Tenkch  etiam  vinculatus  ferro  fuit  ante  10  dies 
(24.  apr.).  Ambo  a  ciuitate  ifta,  propter  malam  tractacionem  rerum 
8.  maj.  ciuitatis  in  annis  precedentibus  in  fuis  officijs.  Dominica  ante  afcen- 
fionem  domini,  ad  noctem  fere,  tota  ciuitas,  mulieres,  monachi  et  mo- 
niales,  fuere  aput  rubeam  turrim,  expectantes  tres  nauef,  venturas  in 
danubio,  aff'erentes  in  faccis  farinam,  littora  petiture  in  medio  forta- 
liciorum,  fcilicet  lanteber  et  aluei  noui  marci  *).  Sed  fruftra  tota  nocte 
expectantes,  nemo  venit.  Verum  circa  medium  noctis  clamor  factus 
eft,  naues  veniffe.  Occurrunt  omnes,  fed  fruftra  ufque  ad  ripam 
danubij.  Vltimus  labor  hie  fuit.  Pro  alimentis  defperati  itaque  eines 
cogitant,  quid  et  qualiter  cum  rege  tractent ,   et  fit  conclufio  prima 

10.  maj.    fuper  tractatu  de  ciuitatis  dedicione.  Sequenti  die,  tercia  feria,  con- 

clufio predicta  deuoluitur  ad  prefidem  ciuitatis,  vifcalem  imperij,  qui 
graui  animo  audiuit.  Eaque  nocte  iterum,  ficut  precedenti ,  expecta- 

11.  maj.   uimus  naues,  fed  gratis.    Tandem  in  vigilia  afcenfionis  decapitatur 

thomas  tenkch,  ciuis  in  vienna ,  et  camerarius  olim  et  judex  ciuitatis, 

12.  maj.   propter  furtum,  quod  fecit  ciuitati.  Die  afcenfionis,  poft  nonas,  maxima 

fit  congregatio  ciuium,  que  numquam  fuit,  vnanimiter  petentes  presidem, 
ut  paciscatur  cum  rege  de  liberacione  ciuitatis  ex  tanta  fame.    Sed 


')  Der  Taber  bei  der  „Anlende,"  und  jener  am  Neubruche  zu  St.  Marx. 


148S.  33 

renuit  conftanter,  conuicia  aliquando  ciuibus  dicens,  etipfi  fibi:  „Quia 
princeps  nofter,  Fridericus  Imperator  fereniffimus,   nihil  fufFragii  et 
auxilij  facit  ciuitati."  Et  in  loco,  in  quem  naues  venturas  fperauimus, 
rex  fortalieium  incepit  conftruere,  tertia  feria  ante  afcenfionis.     Item  lo.  maj. 
feria  fexta  poft  afcenfionis,  mane  poft  medium,  hora  prima,  rex  ex  13.  msy. 
quatuor  mundi  partibus  magnos  per  bambardas  lapides  in  eiuitatem 
fagittat.  In  quatuor  locis  sturmam  in  fepibus  facit  fuburbij.  In  fuburbio 
tamen  fancti  Nicolai  victoriam  habuit.  Sequenti  die,  fabbatho  fcilicet,  14,  maj. 
in  quo  fuit  coniunctio  folis  et  lune,  fub  coniunctione  congregata  vni- 
uerfitas  fcribit  litteras  ad  regem  pro  faluo  conductu  aliquibus  de  vni- 
uerfitate,  ut  ipfi  cum  aliis  prelatis  et  clero  orent  regem  et  placent 
animum  iratum  eins  in  eiuitatem.    Die  afcenfionis  miles  Hayn,  olim  12.  maj. 
magister  ciuium ,  ad  domum  furum  ducitur,  infra  decimam  et  vndeci- 
mam  ante  medium  noctis,  ut  ad  cordas  tractetur  *).  Hactenus  in  prac- 
tica 7  fchillingos  denariorum,  11  denarios.  Nostri  legati  die  dominico  15.  maj. 
orant  et  placare  animum  eins  incipiunt  et  ut  det  ciuibus  terminum  ad 
mittendum  nuncios  ad  jmperatorem.    Sed  fruftra.    Eo  die ,   et  tercia 
feria ,  et  quinta  feria  laborauerunt ,  verum  inducias  predictis  feptem 
diebus  dedit  rex  ciuitati ,  in  quibus  a  bello  ceffatum  eft.  Hactenus  in 
practica  xi  fchillingos  denariorum,  unum  florenum  ungaricalem,  qua- 
tuor libras  carnis  Vaccine  et  quartam  partem  ex  ubere  vaccino,   a 
domina  de  pottendarfF.   Empta  fuit  vacca  14  florenis  vngaricalibus, 
metreta  farine  communis  cum  furfuribus  duobus  tlorenis  renenfibus. 
Ipfa  vero  quinta  feria  ad  noctem  omnis  in  armis  fuit  ciuitas  in  fepibus  19.  maj. 
fubvrbij,  non  aliud  cogitantes ,  quam  quod  rex  ftuermam  ea  nocte  fit 
facturus.  Omnis  homo  viriliter  ea  nocte  et  animofe  hoc  idem  expectauit, 
ymo  et  defiderauit.  Mane  facto,  hora  quinta ,  congregatur  vniuerfitas.  20.  maj. 
Venit  ad  eam  magifter  ciuium  et  multi  ciues,  apportantes  multos  arti- 
culos  in  cedula  confcriptos,  dicentes  nobis ,  fi  quid  eis  addere  uel  ex 
eis  deponere  vellemus.    Continebant  autem  condiciones,  fub  quibus 
noftram  eiuitatem  Viennenfem,  fame  compulfam,  regi  darent.  Refpon- 
fum  fuit  eis :  bene  effe  compofitos,  et  eis  placere,  et  eis,  fcilicet  ciuibus. 


*)  Das  ist  um  „geseilt"  zu  werden.  „Domus  furum"  das  alte  „Deuphaus"  lag 
in  der  „Rauhensteingassc,^  nicht  „Himmelpfortgasse"  wie  es  allenthalben 
heisst,  und  trügt  jetzt  die  Nummer  033.  Vergl.  Schlager's  Wiener  Skizzen, 
4,  181. 

Fontes  VIII.  3 


34  1485. 

21.  maj.   affiftere  perfonaliter.    Et  in  vigilia  pentheeoftes  cum  eifdem  exeunt 

articulis  ad  regem ,  cum  quo  tractauerunt  tota  die  ufque  ad  noctem. 

23.  miij.  Secunda  feria  in  feftibus  iterum  exeunt  eines  et  concludunt,  ciuitatem 

effe  regis,  fi  imperator  eam  non  defenderit,  et  intromittere  eum  velint 
in  vigilia  corporis  chrifti  (l.jun.).  Huius  tractatus  littere  a  ciuitate 
32.  msy.  mittuntur  ad  jmperatorem ,  die  penthecostes  hora  secunda.  Littere, 
jnquam,  plene  lacrimarum,  cefareamque  maieftatem  fere  valedicentes. 
Vale  itaque  mi  cefar !  qui  omnibus  auftrie  principibus  tua  negligencia 
et  pecuniarum  amore  magnam  maculam  iniecifti.  Pauifti  nos  verbis, 

24.  maj.   nou  fequcntibus  fignis.  Hactenus  in  profesto  vrbani  unam  libram  dena- 

27.  maj.  riorum,  23  denarios.  Sexta  feria  ante  corporis  chrifti  cefarei  officiales 

Viennam  exeunt,   arce  claufa  relicta,  quam  aperuerunt  ciuef,  ut  mun- 

28.  maj.    daretur  pro  rege  Vngarie.  Sabbatho,  in  quo  die  hora  decima  intrauit 

Viennam  dux  ioannes,  filius  regis  mathie  vngarie,  primo  ad  ecclefiam, 
tandem  yn  das  praghaufs,  tandem  ad  balneum,  propter  quod 
est  ingreffus,  et  alij  quam  plurimi.  Iterumque  ad  caftra  fua  ante 
occafum   folis   rediere.     Hactenus   dominica  trinitatis   6   fchillingos 

denariorum 12    denarios.     Item    ufque   fecundam  feriam 

poft  corporis  Chrifti,  que  fuit  fequenti  poft  bonifacii,  tres  libras  dena- 
riorum, unum  florenum  vngaricalem,  tres  fchillingos,  feptem  denarios, 
panes  sine  numero.  In  quo  predicto  ciuitas  Viennenfis  iurauit  regi,  et 
fuo  filio,  et  regno  Vngarie,  et  eorum  fequacibus  fidelitatem.  Bonifacij 
intrat  ciuitatem  regina,  rex  in  vigilia  corporis  Chrifti  (cum)  octo 
milibus  hominum  electorum,  tribus  exercitibus,  non  in  omnibus  bene 
munitis.  Predictisque  diebus  mittuntur  littere  a  rege  ad  totam  austriam, 
ut  hie  ad  feftum  iohannis  baptifte  (2i.jun.)  compareant  omnes  et 
perfonaliter.  IHC. 

(p.  8.)  „Imponit  finem  fapiens  et  rebus  honeftis." 

14.  jun.  Post  captam  Viennam,  in  vigilia  viti,  babui  ex  practica  quatuor 

libras  denariorum,  tres  fchillingos  denariorum,  vnum  florenum  vnga- 

22.  jun.    ricalem.  Achacij  vnum  florenum  vngaricalem,  duas  libras  denariorum, 

tres  fchillingos,  viginti  denarios.  Quo  die  achacii  congregatis  omnibus 
vniuerfitatis  lectoribus  retulit  magifter  ille,  quem  habuimus  in  muta  ybs  *), 


29. 

maj. 

6. 

jun. 

S. 

jun. 

1. 

jun. 

*)  Die  Wiener  Universität  hatte  damals  aus  der  Mauth  zu  Ips  jährlich  800 
Pfunde  Pfennige  zu  beziehen.  Vergl.  den  im  Sinne  des  Testamentes  H. 
Albrechts  III.  abgefassten  Stiftbrief  H.  Wilhelms,  dto.  Wien  am  4.  Juli 
1405,  in  R.  Kink's  Geschichte  d.  Univers.  I,  2,  30  mit  I,  1,  137. 


148S.  3S 

quod  dominus  dixerit  Imperator:  „nullum  fe  nobis  foluere  de  preteritis 
ftipendiif  velle,   fi  obuiam  regi  vniuerfitas  dediffet  in  introitu  huius 
cluitatis."  Die  feptem  dormiencium  duas  libras  denariorum,  et  rex  27.  jui. 
Vngarie  tulnam  eaptam  intrat.  Et  reuerendus  pater,  compater  meus  ad 
cofmam  filium  meum,  prepofitus  in  neuburga  elauftralj ,  mortem  obijt, 
ioannes  Hechtel.  Sub  quo  canonizatus  eft  Leopoldus,  auftrie  marchio, 
die  trium  regum  (6.  jan.)  1485.  Margarethe  tres  florenos  vngarieales,  13.  jui. 
ex  quibus  vnus  fuit  a  monafterio  fancte  dorothee.    Item  quatuor  libras 
denariorum.    Item  vnum  cingulum  a  prepofito  farichtenauer  Werdenfi. 
Item  vnum  cafeum,  cingulum,  videlicet  vnus  florenus  renenfis,  cafeus 
viginti  denarii.     Item  vifitacionis  marie  vnum  florenum  vngaricalem    2.  jui. 
ex  duobus  waccalariandis  in  medieina  examinatis  et  promotis.     Item 
quinta  feria  post  margarethe  ex  lectura  duas  libras  denariorum,  fex  14.  jui. 
denarios,  in  angariam   a  crucis  ad  lueie  anni  domini  1482.     Item 
fequentipoftmagdalene  tres  libras  denariorum,  vnum  florenum  renenfem.  23.  jui. 
Eo  die  incepi  ducillare  *)  vas  vini  42  vrnarum,  pro  14  denarijs  vnam 
oetauam,  quod  emi  1482  in  vindemijs  eiusdem  anni  ex  cahio  monte. 
Dens  bene  faueat  oro!  Ebibitur  ferla  fexta  poftiacobi.  Recepi  libram,  29.  jui. 
80  denarios. Ufque  ad  illum  diem  quinque  libras  denariorum  et  paruum 
equum  ex  prepofito  werdenfi  faricbtnaur.  Laus  deo.     Item  ufque.  ad 
vigiliam  laurencij  quinque  libras  denariorum,  vnum  florenum  renenfem.    9.  aug. 
In  qua  vigilia  Laurencij  termaf  petiui  et  reueni  fabatho  ante  bartho-  20.  aug. 
lomei.    Habui  interea  vnum  florenum  renenfem,  13  fchillingos.    In 
profesto  Auguftinj  tres  florenos  vngarieales,  vnum  florenum  renenfem,  27.  aug. 
quatuor  libras  denariorum,  74  denarios.  Ipfo  die  Auguftini  tres  libras  28.  aug. 
denariorum,  45  denarios.   In  profesto  Egidj  tres  libras  denariorum,  3i.  aug. 
duos  florenos  vngarieales.    Eo  die  ablactatus  eft  filius  meus  Cofmas 
tichtel,  qui  eo  die  egit  vnum  annum,  tres  ebdomadas.  Dens  benedictus 
precibus  fancti  egidj  patroni  in  grein,  patria  mea,  fit  nobis  propicius 
et  benignus!   0  fancte  Egidi,  lactatus  cerua,  tu  ablactatum  refoue 


*)  Das  ist:  anzapfen.  Du  Gange  Gloss.  3,  11  hat  „educillare."  Vergl.  ibid. 
2,  947  „Ducillus,"  welches  den  Zapfen  des  Fasses  bedeutet,  „dueilla,"  wie 
man  sieht,  im  Allgemeinen  eine  Quantität  Wein,  ein  Fass  im  Allgemeinen, 
welche  erst  durch  den  Beisatz  des  Preises  näher  bestimmt  wird.  Auch  die 
späteren  Stellen,  zum  7.  März,  30.  Juli  und  9.  Sept.  1487,  geben  keine  be- 
stimmte Auskunft,  sondern  lassen  „ducilla"  nur  als  „Gebünde"  im  All- 
gemeinen erkennen. 

3« 


36 


1485. 


cofmam!    Eodem  die  vnum   florenum  vngaricalem,  vnum  florenum 

renenfem,  quinque  fchillingos  denariorum,  undecim  denarios.    Bene- 

4.  sept.  dictus  deus !    Dominica  poft  Egidj  quatuor  libros  denariorum ,  tres 

7.  sept.  fchillingos  denariorum.  Item  ufque  ad  vigiliam  natiuitatis  gloriofe  vir- 

ginis  marie  vnum  florenum  renenfem,  duas  libras  denariorum,  quatuor 

fchillingos ,   undecim  denarios   et  camifellam  pulcram  a  domina  de 

i4.  sept.  puechaym.     Item  exaltacionis  fancte  Crucis  tres  libras  denariorum, 

16.  sept.  feptem  fchillingos,  quatuor  denarios.     Item  die  eufemie  duaf  libras 

denariorum  et  medium  florenum  vngaricalem  a  ioanne  nevman,  arcium 
magiftro,  eo  die  ad  gradum  baccalareatus  in  medicina  admiffo,  et 
examinato,  et  promoto.  Eoque  die  Imperatoris  turcorum  legati  intra- 
uerunt,  videndi  gracia,  ecclefiam  fancti  ftephani,  qui  ante  tres  dies 
huc  venere,  miffi  ad  regem  mathiam  vngarie,  qui  tunc  fuit  in  caftris 
18.  sept.  ad  nouam  ciuitatem  obfidendam.  Dominica  poft  eufemie  moritur  iohan- 
nes  fteber,  ciuis  Viennenfis ,  cuius  filiam  duxi  et  habeo  quod  deus 

27.  sept.  voluerit !    Die  fanctorum  martirum   Cosme  et  damiani  quinque 

libras  denariorum,  vnum  florenum  renenfem,  50  denarios.  Eo  die, 
horaoctauamane,milites  jmperatorisruunt  inobfidentes  caftrum  grueb, 
prope  melicum.  Capti,  interfecti  funt  multi  milites  regis.  Verum  eo 
die  regis  vngarie  militef,  refurgentes  predictos  imperatoris  milites  in 

8.  oct.    caftro,  circumdederunt  obfidione  potenti.     Item  ufque  fabatho  ante 

Cholomanni  quatuor  florenos  vngaricales ,  quatuor  libras  denariorum, 
57  denarios,  uxore  mea  in  termif  decimum  diem  nunc  agente.   Bene- 

28.  sept.  dictus  rex  regum !    Die  wenczeflai  magifter  iohannes  newman   ex 

vienna  determinauit,   deditque  mihi  duof  florenos  renenfes.     Item 

13.  oct.    Colomanni  quatuor  libras  denariorum,  preter  octo  dcnarijs.  Quo  die 

reuenit  uxor  mea  ex  termis.   Antiquum  caftrum  wald  fturma  lucratum. 

17.  oct.    Item  pridie  luce  euangelifte  venit  verus  rumor,  quod  obfeffi  in  grueb 

dederint  fe  regi.  Canitur  „te  laudamus  deum!",  ignis  incenditur, 
omnes  campane  pulfantur.    Euere  autem  dediti  mille  et  trecenti.    Die 

18.  oct.    luce  rex  a  non  iuratif  ciuibus  recipit  iuramentum  in  curia  prepofiti, 

hora  decima  mane.  Eo  die  in  practica  feptem  fchillingos  denariorum, 
14  denarios.  Item  eo  die  a  doctore  Chreicznach,  Nicoiao,  viro  egregio, 
21.  oct.  tres  libras  denariorum.  Vrfule  monafterium  S.  dorothee  fex  libras 
23.  oct.  denariorum.  Dominica  ante  fimonis  et  Jude,  apoftolorum  meorum, 
unam  libram  denariorum,  fex  fchillingos,  nouem  denarios.  In  quo  die 
vidimus  in  viennam  adduci  captos  in  grueb  cum  pompa,  et  nouem 
currus  plenos  armis  ipforum.  Res  mifera,  in  arcem  olim  jmperatoris 


1485. 


37 


et  ducis  Auftrie  fubditos  duci  Auftrie  per  regem  vngarie  in  eandem 
eaptiuof  ducere!  Quamdiu  eftu  negligens  dux  Auftrie? 

Erubefcere,  erubefcere  et  miferere  pauperum  tuorum! 

Item  24.  oetobris,  in  hac  cifioiani  dictione  Ve,  Rex  et  dominus  24.  oct. 
nofter  Mathias  videndi  gracia  venit  ad  reliquias  sancti  Stephani  Vienne. 
Et  interea  cadit  grando  et  nix  prima  huius  anni.  Talifque  nix  ea  fuit 
nocte,  ut  falices  mihi  laniaret  et  omnes  fere  arbores  in  orto  meo  ad 
terram  traheret.  In  vigilia  martini  tres  libras  denariorum,  tres  fchil-  lo.  nov. 
lingos,  20  denarios.  Et  monafterium  in  neuburga  clauftrali  vnam  Kar- 
ratam  mufti,  propterea,  quod  eorum  medicus  verus.  Preterito  anno 
nihil  dederunt,  fed  adhuc  obligantur.     Item  vfque  ad  diem  Sancti 
Leopoldi,  Auftrie  marhionis,  (Benedictus  deus  in  fua  deifica  maie-  15.  nov. 
ftate!  Hoc  anno  Auftria,  uel  fedes  principum  Auftrie  (per)  principem 
terrenum  coacta,  declinat  turbata.  Et  leta  quidem  fanctum  iftum  Leo- 
poldum  affumit  Auftrie  principem.    Non  potuit  Auftrie  fedes  effe  fub 
dominio  Imperij  et  habere  hunc  fanctum  eins  principem?  Hoc  anno  ab 
Imperio  cecidit  primo,  alias  ante  numquam.  Hoc  anno  habet  principem 
fanctum  primo,  alias  ante  numquam.  Quid,  0  bone  deus,   fecerunt  in 
te  Imperium  et  princeps  Auftrie  quod  fub  manibus  eorum  hie  fanctus 
non  fuerit  canonifatus?)  quinque  libras  denariorum  a  monafterio  fancte 
dorothee.  Alias  duof  florenos  renenfes,  duas  libras  denariorum,  78  de- 
narios. Clementif  duof  florenos  renenfes,  duas  libras  denariorum.   Eo  23.  nov. 
die  fama  de  morte  fratris  regine,  cardinalis  cuiufdam  i)-  Andree  vnum 
florenum  renenfem,  quatuor  fchillingos  denariorum.     Item  ufque  ad 
octauarn  concepcionis  virginis,  gloriofe  concepte  fine  originali,  duof  15.  dec. 
florenos  renenfes,  duas  libras  denariorum,  fex  fchillingos  denariorum. 
Quo  die   fepelitur  yereflaus  de  xernaho,  fabatho  poft  concepcionis  10.  dec. 
decollatus,  ea  hora,  qua  rex  mathias  exiuit  eiuitatem  vngariam  verfus, 
ftetit  fupra  terram  ad  feptimum  diem  poft  decollacionem ,  vixit  eciam 
loquens  tribus  horis.    Et  fic  finitur  ex  dei  maxima  gracia  annus  doc-  16.  dec. 
toratus  mei   nonus.      Vtinam  in    eins   anni   predicti  tribulacionibus 
vitiim  meam  melioraffem,  in  laudem  dei  et  fancti  Leopoldi ,  auftrie 


')  Johannes,  Statthalter  von  Tarent,  Cardinal  und  Erzbischof  von  Tareeto, 
ist  gemeint,  gestorben  den  i7.  October  1485.  Er  war  ein  Sohn  Ferdi- 
nands 1.  von  Neapel,  dadurch  Bruder  Aipiions  II.  und  Beatricc's,  der 
Gemahlin  Matthias  Corvins. 


21. 

dec. 

24. 

dec. 

13. 

dec. 

31. 

dec. 

1486. 

8. 

jan. 

14. 

Jan. 

38  148Setl486. 

marhionis.  lesus  xpc.  Hinc  omne  principium.  Hiic  refer  exitum.  In 
cuius  benedicto  nomine  incipit  annus  mei  doctoratus  decimus,  quem 
deus  pro  fua  pietate  et  mifericordia  bene  vertat.  Et  maximiliani  aduen- 
tum,  deus  det,  pacienter  expeetemus,  qui  amieus  non  uenit  defideratus, 
iam  inimicum  venire  timemus.  Item  thome  13  fchillingos  denariorum. 
Item  in  vigilia  natiuitatis  a  monafterio  sanete  dorothee  12  fchillingos. 
Pro  angaria  lucie  aliaf  duof  florenos  vngaricales,  fex  fchillingos, 
12  denarios.  Benedictus  deus  omnipotens  iefus  chriftus  amen.  In 
vigilia  eircumcifionis  duof  florenos  vngaricales,  unam  libram  denario- 
rum, 6  fchillingos,  16  denarios.  Erhardi  quatuor  libras  denariorum, 
4  fchillingos  denariorum.  Item  fabatho  ante  Antonij  quatuor  libras 
10.  jan.  denariorum,  vnum  florenum  renenfem,  23  denarios.  Pauli  tres  libras 
denariorum,  tres  fchillingos,  feptem  denarios.  Dies  gruppt  *),  ventus, 
nubes.  Aqua  clara  »).  1486  circa  epiphanie  habui  carbunculum  jn 
3.  febr.  latere  finiftro.  Item  Blafj  vnum  florenum  vngaricalem,  tres  libras 
19.  febr.  denariorum.  Reminifcere  unum  florenum  renenfem,  quatuor  libras 
denariorum,  12  fchillingos  ex  sanete  dorothee  monafterio.     Item  tres 

2.  mart.  fchillingos  dcnariorum.     Item  Salus  populi  duos  florenos  vngaricales, 

tres  libras  denariorum,  50  denarios,  plauftrum  lignorum,  genter  3), 
medium  pannum.  Exdomino  plebanoex  caftenjntegrumpannum.(/ifem^ 
explebanomagif{i-o  Erafmo  in  weis.  Quem  pannum  attulit  rwelantin.  Eo 
die  finem  habui  egritudinis.    Meus  tanabefchel  incipiente  dominiea 

3.  mart.  oculi  *)  (26.  febr.).  Sabatho  ante  ttoriani  venam  dorfi(?).  Item  fexta 
10.  mart.  feria  post  letare  quatuor  libras  denariorum,  28  denarios.  Eo  die  fui 

confeffus  antiquo  confeffori  meo,  magiftro  figismundo  frofchel  ex  grein, 
21.  mart.  compatri  meo  et  amico  dilecto.  Item  benedicti  duof  florenos  vnga- 
ricales, quinque  libras  denariorum,  quinque  fchillingos  denariorum, 
quinque  denarios.  Item  tres  florenos,  duos  denarios.  Item  caponem 
et  gallinam.  Item  eo  die  benedicti  recepi  ftipendium  meum  angarie, 
2.  apr.    a  eriicis  ad  lucie  82.    Item  42  denarios  eo  die.   Item  in  octaua  pafce. 


*)  „Gruppt"  so  viel  wie  „graupet"  d.  i.  hagelig.  Wie  das  Folgende  lehrt  ein 
trüber  Tag  voll  Hagel  und  Wind,  lieber  „grauppen"  für  hageln  vergl. 
Schmeller  bair.  Wb.  2,  116. 

2)  Soll  wohl  die  Beobachtung  am  Wasserglase  angeben. 

3)  Das  sind  Balken,  welche  nach  der  Rundung  der  Fässer  gehöhlt  diesen  als 
Unterlage  dienen.  Vergl.  Schmeller  1.  c.  2,  88. 

*)  Darunter  wohl  zu  verstehen :  „finem  habuit  aegritudinis." 


1486. 


39 


in  dedicacione  ecclefie  fancti  ff ephani ,  tres  libras  denariorum,  tres 
fchillingos  denariorum.  Monftrate  funt  eo  die  prima  vice  reliquie  in 
noua  altana  lapidea,  nondum  plene  completa^-  Tibm'cii  quatuor  flo-  u.  apr. 
renos  renenfcs,  quatuor  libras  denariorum  et  quinque  fchillingos.    Eo 
die  iui  ad  S.  Leopoldum.     Item  gotthardj  vnum  florenum  renenfem,    5.  maj, 
vnum  florenum  vngaricalem,  quatuor  libras  denariorum,  feptem  fchil- 
lingos denariorum.    Reuenit  vxor  mea,  pregnans  feptimo  menfe,  ex 
termif  pridie  philippi.    Item  vnum  florenum  vngaricalem,  74  denarios  3o.  apr. 
dominica  ante  penfhecoftes.  Quo  die  ego  et  primogenitus  mens  iuimus    7.  maj. 
ad  termas.  Deus  iter  hoc  felicitet  oro.  Reueni,  (quatuor  florenos  in 
feftiuitatibus  penfhecoftes)   faluus.    Deo  gracias.    Quo  die  primum  14.  maj. 
publicum  officium  in  Vienna  et  neuburga  claustrali  cantatum  est  in 
ecclesiis  de  sancto  Leopolde.   De  qua  re  iterum  atque  iferum  gracie 
immorfales  ab  omnibus  dicantur.  Amen.  In  practica  habui  X  fz.  d.  17d. 
Dominica  post  penfhecoftes  12  fz.  a  monafterio  S.  dorothee.    Item  21.  maj. 
alias  3  fz.  d.     Item  fabatho  post  corporis  Christi  iui  ad  Sanctum  Leo-  27.  maj. 
poldum  cum  filio  meo  Leopoldo.  Habui  14  fz.  d.    Item  ufque  secunda 
feria  ante  Vifi  quinque  libras  d.  12  d.  Quo  die  natus  est  mihi  quartus  12.  jun. 
filius  Lucas.    Deo  gracias  et  iterum  deo  gracias.  Qui  quamuis  partu  17.  jun. 
non  normali  partus,  illefus  fuit.  Moritur  Lucas  secunda  feria  post  vifi  19.  jun. 
ad  nutum  dei.      Item  feptem  dormientium  unum  florenum  renenfem,  27.  jun. 
tres  libras  d.  10  d.    Item  diuifione  apoftolorum  tres  florenos  renenfes,  15.  jui. 

3  libr.  d.  3  fz.  d.  Jacobi  vnum  fl.  renenfem,  3  libr.  d.    AfTre  fui  ad  23.  jui.  7.aug. 
Sanctum  Leopoldum,  vnum  fl.  vngaricalem,  duos  renenfes,  tres  libras  d., 

18   d.       Item   Tiburcij  die,   videlicet  natalif  cofme  filij  mei,    1    fl.  11.  aug. 
renenfem,  1  libr.  d.  3  fz.  d.  12  d.    ßartholomei  3  fl.  vngaricales, 

4  libr.  d.  Aegidi  vnum  fl.  vngaricalem,  tres  renenfes,  quinque  libras  d.    1.  sept. 
Item  fequenti  post  mafhei  fedecem  fl.  vngaricales  ex  lectura  in  medi-  22.  sept. 
cina.  Quos  dedit  Vngarie  rex  mathias ,  qui  felicifer  viuat  in  eterna 
patria.  Aliaf  in  practica  quinque  libras  d.  7  fz.  d.  Laus  Christo  Jefu. 
Amen.   Secunda  feria  post  mihaelis  duos  florenos  Vngaricales.  Item    2.  oct. 
duof  renenfes  a  conventu  S.  dorothee.    Item  vj  eilen  lindifch  tuech ») 


*)  I).  i.  im  sogenannten  „Ilcillhumsstiiiile." 

*)  „Lindisch,  lündiscli  Tuecli"  auch  „Scheptuech"  genannt,  war  ein  feines 
Tuch,  das  von  London  in  Schiffen  nach  Hamburg  und  andern  Seestädten 
gelangte.  Es  war  auch  in  Baiern  bekannt.  Vergl.  die  Belegstellen  bei 
Schmeller  I.  c.  2,  480. 


40 


i486  et  1487. 


a  kchranperger.  Item  1  libram  d.  3  fz.  12  d.  Laus  ei,  qui 
fanat  omnes !  Item  eadem  2^*  feria  vnum  florenum  vngaricalem,  54  d. 
27.  oct.  Item  pridie  Simonis  et  lüde  duos  fl.  vngaricales  et  tres  libras  d.  Item 
pridie  luce  monafteria  newburgenfia  *)  dederunt  mihi  in  folario  tri- 
ginta  quinque  Vrnas  mufti.     Item  aliaf  ex  donis  predicti  monafterii 

15.  oct.    quinque  vrnas  mufti.     Item  dominica  ante  luce  ego  et  vxor  emimus 

24.  oct.    vineam  dietam  „tuerefl  am  nufperg"  pro  80  libras  d.     Item  pridie 

crifpini  emimus  vineam  paruam  pro  fedeeim  libr.  d.,  ein  leytel  hunder- 
halb  der  heyling  ftat.  Dens  bene  faueat. 
13.  nov.  Item  ufque  ad  diem  festum,  ymo  folemnem,  et  primo  nobif  fefti- 

uari  indictum  per  fedem  apoftolicam ,  SANCTI  LEOPOLDI  Auftrie 
marchionif,  vnum  florenum  vngaricalem,  duas  libras  d.,  tres  fz.  d. 
Item  a  magiftro  petro  ekchl  ex  haflpach,  theologie  baccalaureo  for- 
mato,  amico  meo  fingulari,  duas  vrnas  mufti.  Item  ex  quodam  aliö 
facerdote  duas  vrnas  mufti.  Laus  deo  et  fancto  leopoldo.  Amen.  Ad 
cuius  feftum  comparaui  mihi  tunicam  rubeam ,  fchamloteam ,  pellibus 

25.  nov.   madrufijs  fubductam,  conftantem  circiter  florenos  viginti.  In  Katherine 

virginis  fefto   veni  ex  nevnburga.    Duos  florenos  vngaricales,  duos 

16.  dee.    reneufes,  fex  fz.  d.,  vnam  libram  d.     Item  ufque  16.  decembris  vnum 

florenum  vngaricalem,  vnum  renenfem,  quinque  libras  d.  3  fz.  5  d.  Et 
fic  finita  funt  ex  dei  gracia  doctoratus  mei  luftra  duo ,  id  est  anni 
decem.  Pro  quo ,  bone  deus ,  pleni  sint  cell  et  terra  gloria  tua ! 
1487.  IHCXRC,  in  cuius  nomine  fuper  benedicto  annum  fue  natiuitatis  1487 
incipiamus.  Qui  fua  gracia  et  mifericordia  concefsit  finire  priorem, 
concedat  ....  fuam  .  .  .  niam  feliciter  incipere,  tranfire  et  terminare 
6.  Jan.  in  fuam  gloriam.  Amen.  Item  ufque  epiphanie  quinque  libras  d,, 
6  fz.  6  d.  Vnum  fl.  vngaricalem,  duas  libras  ex  (mona)fterio  Sancte 

22.  Jan.    dorothec.  Vincencij  vnum  florenum  vngaricalem,  vnum  renenfem,  tres 

23.  Jan.    Ubras  d.,  24  d.     Item  23.  Januarii  exiui  ad  termas  fulphureas,  vltima 
31.  Jan.     eiusdem  reueni  ab  eif.    Inter  balneandum  (gracia)  regis  dedit  mihi 

in  ftipendio  lecture  in  pecunia  fex  florenos  vngaricales.    Item  alias  in 

24.  febr.  practica  7  fz.  d„  vnd  ayn  mader  palkch.  Mathie  quatuor  florenos  Vn- 

garicales ,    duof  Renenfes 50  d.  Ex  foldwein  in  neuburga 


')  Nämlich  das  Chorherrnstift  selbst,  dann  jenes  der  regulirten  Chorfrauen 
bei  Maria  Magdalena.  Vielleicht  auch  das  Kloster  der  beschuhten  Augustiner 
daselbst. 


1487. 


41 


ducillam  i)  fexaginta  librarum  d.,  thome  de  aquino.  Item  anunciationis    7.,  2S.  mart. 

marie  duos  florenos  Renenfes ,   angaria  cinerum  ex 

Item  alias  vnum  florenum  renenfem,  item  vnum  vngaricalem  et  fedeeim 
libras  d.,  3  fz.  17  d.  Laus  chrifto  ihu.     Item  floriani   1  florenum    4.  maj. 
vngaricalem,  6  renenfes,  18  libras  d.  Laus  chrifto.  (j>ag.  9.)     Item 
usque  ad  vrbani  habui  ex  practica  vnum  magnum  florenum,  ponderan-  25.  maj. 
tem  tres  florenos  vngaricales.     Item  aliaf  quinque  florenos  vngarica- 
les,  duos  renenfes  et  fedeeim  libras  d.  Deo  fit  gloria.  Amen.     Item 
ufque  ad  Viti  duof  florenos  Vngaricales,  duos  florenos  renenfes,  vnde-  15.  jun. 
cim  libras  d.,  3  fz.,  23  d.  Lauf  deo.    Item  ufque  ioannif  baptifte  tres  24.  jun. 
florenos  vngaricales,  fex  libras  d.,    5  fz.  d.  Laus  tibi  chrifte.     Item 
margarethe  quatuor  florenos  vngaricales,  vnum  florenum  renenfem,  19.  jui. 
octo  libras  d.,   70  d.  ßenedictus  iefus  christus.  Interea  noua  ciuitas 
pactata  eft  cum  rege  mathia,  eam  obfidente.    „Si  dominus  Imperator 
uel  fui,  non  venerit  in  auxilium  ipsis  ,  infra  Vifitationem  marie  usque    2.  jui. 
ad  fequentem  diem  post  affumptionis  marie,  tunc  velit  fe  dare  in  manus  is.  aug. 
regis  mathie."  0  pudendam  Imperatoris  defidiam!  Magisque  pudenda 
nostra  peccata,  propter  que  talia  in  hac  patria  patlmur!    Mifericordia 
maxima,  maxima !  Videamus  an  veniat  et  liberet  eam. 

In  profefto  margarethe  fchadwien  vi  aregecapitur.  Die  margarethe  18-  jui. 
grafl'enekcher  bambarda  interficitur  ab  Vngaris  Eoque  die  invitatus  19.  jui. 
incidi  in  diffenteriam,  a  qua  liberatuf  fum  dei  gracia  magdalene.  22.  jui. 
Quoufque  habui  in  practica  4  libras  d.  Laus  deo.  Item  ufque  ad  diem  i.  aug. 
Sancti  petri  ad  Vincula  nouem  libras  d. ,  duos  florenos  vngaricales, 
vnum  renenfem.  Et  secunda  feria  precedente  exhauftum  eft  mihi  vas  3o.  jui. 
vini  de  qiiinto  anno,  fcilicet  1482,  empti.  Ex  quo  habui  circa  feptua- 
ginta  libras  d.,  ducillam  pro  16  «).  Gloria  in  excelsis  deo. 

Laurencii  tres  florenos  Vngaricales,  octo  libras  d,,  duof  renenfes.  10.  aug. 
Laus  deo  omnipotenti.     Item  fexta  feria  poft  affumpcionis  marie  Rex  17.  aug. 
vngarie  mathias  in  manus  fuas  vi ,  fame  accepit  nouam  ciuitatem.  0 
maria!  Inlerea  habui  tres  florenos  Vngaricales,  duos  renenfes,  feptem 
libras  d.  6  fz.  x.  d.  Deus  miferere  nobis.     Item  fequenti  post  natiui-    9-  sept. 
tatis   marie  ducillam  »),    vas  vini  pro  fedeeim,   habui.    Ex  eodem 


*)  Vergleiche  oben  die  Anmerkung  zum  23.  Juli  1485. 
*)  Vergleiche  oben  die  Anmerkung  zum  23.  Juli  1485. 
»)  Vergl.  oben  zum  23,  Juli  148S. 


42  i487. 

37  libras  d.,  alias  ex  practica  tres  florenos  vngaricales,  vnum  renen- 
fem,  decem  libras  d,,  4  fz.  d.  Gloria  patri  et  filio  &c.     Item  fecunda 

24.  sept.  feria  ante  diem  Cofme  et  damiani ,  martirum  et  medicorum ,  quinque 
florenos  vngaricales,  duof  renenfes.  Aconventu.  S.  dorothee  8  libras  d. 

13.  oct.  74  d.  Gloria  patri.  Item  die  Sancti  Colomanni  martiris,  huius  mifere 
noftre  patrie  patroni  digniffimi,  vnum  florenum  renenfem,  nouem 
libras  d.  Item  vnam  karratam  Mufti  ex  nevburga  clauftrali,  quam 
conventus  debebat  mihi,  eorum  medico  Anno  domini  1484,  in  quo  ad 
hanc  ciuitatem  nihil  ex  locif  remocioribuf  introducere  potuimus.  Item 
ex  domino  celerario,  pro  propina,  feptem  vrnas  mufti.  Gloriofus  et 
benedictus  deus,  propicius  efto  nobis  peccatoribus.     Item  predicto  die 

22.  oct.    vnum  florenum  vngaricalem  ad  fero.     Item  die  fequenti  poft  vrfule 

vnum  florenum  renenfem,  6  fz.  d.,  16  d.  Item  eo  die  a  rege  noftro 
fereniffimo,  pro  ftipendio  lecture  in  medicina,  decem  florenos  vngari- 
cales 4  fz.  26  d.    Benedictus  deus  in  Omnibus  operibus  fuis.  Amen. 

30.  oct.  Item  pridie  vigilie  omniiim  fanctorum  ex  caluo  monte  conuentus  nev- 
burgenfis,  pro  hoc  anno  mihi  eius  medico,  pro  ftipendio  mittit  vnam 
karratam  mufti  et  tres  vrnas.  Benedictus  deus  et  Sanctus  Leopoldus. 

11.  nov.  Item  alias  quinque  libras  d.  14  d.  Item  Martini  quinque  libras  d.  27  d., 
tres  vrnas  mufti  a  ciue  heyndl.  Laus  deo  fancti  martini,  conpatriote 

15.  nov.   fancti  L  e  0  p  0 1  d  i ,  cuius  fefturn  fequenti  quinta  feria  peragemus  votiue. 

23.  nov.  Item  Clementis  tres  florenos  Vngaricales,  quinque  libras  d.,  28  d. 
20.  nov.   Tertia  feria  ante  Clementis  Incipiunt  *)  treuge  plenarie  fex  hebdoma- 

darum  inter  imperatorem  et  regem  vngarie.  Deus  benedictus  felicitet 
30.  nov.  omnia.  Amen.  Item  Andree,  hora  undecima  circa  meridiem,  nafcitur 
mihi  filius  quintus.  Hora  quarta  diei  eiusdem  baptizatur  per  magiftrum 
chori,  dominum  Leonardum.  Leuantes:  Doctor  Andreas  ex  pottenprun, 
Vniuerfitatis  Vicecancellarius,  canonicus  ad  S.  Stephanum,  theologie 
doctor.  Item  quidam  ciuis  biennenfis,  Sitaver,  et  domina  de  potten- 
darff.  Vocatusque  est  Andreas.  Qui  deo  viuat  in  gloriam  et  proximi 
confolacionem ,  fi  deo  placuerit.  Qui  fit  benedictus  femper.  Amen. 
Item  hactenus  Vnum  florenum   Vngaricalem,  1  florenum  renenfem, 

16.  dec.    quatuor  libras  d.,  5  fz.  d.    Item  ufque  ad  sedecimum  diem  decembris 

exclufive  duos  florenos  renenfes,  feptem  libras  d.  4  fz.,  7  d.  Sicque  ex 
dei  omnipotentis  gracia  et  immenfa  mifericordia  finitur  annus  mei 


*)  „Incipit"  die  Handschrift. 


1487  et  1488. 


43 


doctoratus  vndecimus,  et  Incipit  deo  bene  fauente  annus  diiodecimus, 
quem  deus  gloriofus  fuper  femperque  benedictus  in  fui  nominis  gloriam 
et  proximi  vtilitatem  et  confolationem  finat  feliciter  pertranfire.  Amen. 
Amen.  Amen.   IHC.  IHC.    Hine  omne  principium,  huc  refer  exitum. 
Item  ufqiie  ad  thome  apoftoli  duas  libras  d.  a  conventu  ad  S.  doro-  21.  dec. 
theam.   Aliaf  vnum  florenum  renenfem,  3  libr.  d.,  3  fz.,  9  d.  Bene- 
dicamus domino.   In  Vigilia  thome  rumor  erat  de  conelufa  iam  pace  20.  dec. 
inter  cefarem  et  regem  Vngarie ,  per  ducem  Albertum  et  regem  Vn- 
garie  in  markcherftarfF,  in  medio  meliei  et  civitatis  S.  ypoliti  9,  ufque 
ad  sancti  egidij  feftum ,  interea  finaliter  et  integraliter  concludenda. 
Amen,  bone  ihefu,  Amen.   „Mifericordias  domini  in  eternum"  cantabo 
pfalmo  88.  Anno  88.  Sub  anno  itaque  88»  ufque  ad  diem  fancti  An-        1438 
tonii  nouem  libras  d.,  7  fz.  d.,  4  d.  et  vnum  florenum  renenfem.  Et  n.  jan. 
iterum  alterum  in  profesto  Antonij  ex  prepofito  ad  S.  dorotheam,  pro  I6.  jan. 
nouo  Anno.     Item  in  profefto  uel  vigilia  epiphanie  iui  ad  termas.    s.  jan. 
Reueni  tertia  feria  ante  Antonii.  Laus  deo  eiusque  genetrici,  virgini  13.  jau. 
marie.  Amen.  Amen. 

Item  dominus  georgius,  magifter  georgius  gundel,  frater  matris 
vxoris  mee,  filie  fteberin,  dono  mihi  dedit  vnum  peccarium  ofculatum, 
ponderans  viginti  quatuor  marcas  argenti,  intra  deauratis  ofculis,  extra 
vero  Omnibus  veftibus  2),   Velit  deus,  ut  ex  fua  paralifi  dextro  latere 
liberetur.     Item  ufque  ad  pauli  quinque  libras  d.,  5  fz.  d.  In  quo  die  2,>.  jan. 
pauli  dictatum  et  conclufum  eft  per  doctorem  medicine  iohannem  ex 
feligenftat,  quod  ego,  ut  fenior  lector,  legam  hora  fecunda  et  magifter 
georgius  fchebl  hora  duodecima,   quamuis  fenior  doetor.    Laus  tibi 
bone  ihefu.   Et  fequenti  post  pauli  incepi  legere  hora  secunda.  Deus  26.  jan. 
bene  legere  mihi  concedat.  Amen.      Item  ufqne  ad  13  februarii,  in  13.  febr. 
profesto  Valentini,  qua  die  iui  ad  S.  Leopoldum  cum  affine  meo  ma- 
gistro  georgio  gundel  et  valentini  reuenimus,   et  ferrea   ciuitas  et  14.  febr. 
caftrum  farichtenftain  in  manus  regis  Vngarie  traditur,  Vnum  florenum 
vngaricalem,  vnum  florenum  renenfem,  decem  libras  d.    Laus  deo  et 


*)  üeber  diese  Verhandlung  ist  zu  vergleichen  J,  F.  Keiblinger's  Geschichte 

Melles,  1,  681,  Anmerk.  Nr.  4. 
')  Das  ist  ein  24  Mark  schwerer  silberner  Becher  mit  Schn.'ibelchen,    welche 

innen  vergoldet   waren,    wie  die  Verzierungen  oder  Verkleidungen   der 

Aussenseite. 


44 


1488. 


28.  febr.  Saricto  Leopoldo.  Amen,  Item  ufffue  quinta  feria  post  mathie  vnum 
florenum  renenfem,  tres  libras  d.,  fex  fz.  d.  Item  eo  die  examinatus 
eft  magister  martinus  ftainpeifz  ex  Vienna  et  promotus,  a  quo  habui 
feb.,-3.  mart.  medium  florenum  vngaricalem.  Item  infra  octauas  mathie  apostoli 
Mathias  rex  vngarie  dedit  pro  ftipendiatis  lectoribus  vniuerfitatis  Vien- 
nenfis  mille  libras  d.  Ex  quibus  ego  ioannes  tichtel  habui  et  recepi 
quadraginta  libras  d.  Item  tune  temporis,  pro  angaria  cinerum,  ex 
eonventu  S.  dorothee  duas  libras  d.  Dominus  ihefus  chriftus  predicto 
regi  liberaliter  donare  dignetur  fuam  graciam  et  nobis  fuis  fubditis. 

18.  mart.  Amen.  Item  ufque  ad  diem  fequentem  post  gerdrudis  duos  florenos 
vngaricales  ab  haflerin.     Item  duos  a  lukchner  ex  medling,  item  octo 

18.  mart.  llbras  d.  et  32  d.  Item  eo  die,  fcilicet  fequenti  post  gerdrudis,  duas 
libras  d.  ex  magiftro  ftephano  ex  patauia ,  qui  eo  die  examinatus  fuit 
et  promotus.  Pro  qua  pecunia  emi  coelear  vnum  argenteum,  ponde- 
rans  tres  latones  et  mediam.     Benedietus  deus  et  mater  eins  virgo 

11.  apr.  maria.  Amen.  Item  ufque  ad  quintam  feriam  infra  octauas  pafee. 
12  libras  d.  Eo  die  ineepit  frigus  et  ventus.  Item  proclamatum  eft, 
ut  treuge  inter  imperatorem  et  regem  Vngarie  ufque  ad  diem  Egidi 
(1.  sept.)  prolongerentur,  ea  condicione,  qua  ftabant  ad  Maij  finem, 
an  fcilicet  cefar  pactata  per  ducem  albertum  faxonie  velit  teuere  et 
affirmare.  Item  interea  vox  erat  et  rumor  et  fama ,  maximilianum, 
friderici  cefaris  filium,  in  regem  romanorum  electum,  effe  detentum 
et  captum  a  ciuibus  de  brugis  in  flandria ,  et  philipum ,  primogenitum 
maximiliani,  mortuum  9-  ßeus  pro  fua  miserieordia  agat.  Amen.  Deo 

20.  apr.  gracias,  deo  gracias !  Dominica  ante  georgii  vnum  florenum  vngari- 
calem, fex  libras  d.,  4  fz.  d.  Eo  die  rumor  fuit,  quod  rex  mathias 
preparet  sc  ad  iter  faciendum  cum  exercitu  ad  flefiam.  Deus  det  nobis 
fuam  graciam,  et  fit  fibi  gloria.  Amen.   Item  quinque  fz.  eodem.   Item 

27.  apr.    ufquc  dominica  post  georgi  1  libram  d.  et  decem  florenos  vngaricales, 

ex  uxore  ipsius  hemerici  fpan  in  pofonio,  ad  quam  iui  secunda  feria 

,  et  26.  apr.    ante  georgü,  et  fabatho  post  goorgii  revoni.     Item  predicta  dominica 

per  bullam  pape  Innocencii,  iam  kathedram  petri  tenentis,  publicata 

eft  adminiftracio  noftri  epifcopatus  Viennenfis  folemniter.    Laus  deo 


*)  Ersteres  war  Lichtmesse  1488  geschehen,  letzteres  nur  ein  falsches  Ge- 
rücht, denn  Philipp  starb  erst  achtzehn  Jahre  darnach,  am  25.  September 
1S06  in  Spanien  zu  Burgos. 


1488.  4-5 

ihesu  Christo.     Item  invencionis  crucis  duof  florenos  vngaricales,  tres    3,  maj. 
florenos  renenfes,  vndecim  libras  d.  Laus  et  gloria  in  ligno  vincente. 
Amen.     Item  secunda  feria  ante  Afcenfionis ,  que  fuit  dies  pangracii,  12.  maj. 
duos  florenos  vngaricales,  decem  libras  d.  Gloria  fit  patri  et  filio  et 
fancto  fpiritui.   Amen.     Item  dominica  ante  penthecostes  duodecim  is.  msy. 
florenos  renenfes,  ex  hafler  capitaneo  in  neuburga.     Item  alias  ex 
ciue  ibidem  lindmair  1  florenum  renenfem.     Item  fex  libras  d.  Gloria 
laus    et  honor  ihefu  chrifto,  deo  omnipotenti.  Amen.  Amen.      Item 
quarta  feria  ante  penthecoftes  1  florenum  vngaricalem,  unam  libramd.  21.  maj. 
Iterum  atque  iterum  deo  gracias.     Item  in  vigilia  corporis  chrifti  tres    4.  jun. 
florenos  vngaricales,  tres  florenos  renenfes,  decem  libras  d.,  duos  fz. 
Et  fum  folutus  in  angaria  ad  fanctam  dorotheam.  Item  eo  die  exhauftum 
eft  mihi  vas  vini,  quod  habui  ex  neuburga  pro  folario  meo.  Ex  quo  habui 
quinquaginta  libras  d.  Laus  omnipotenti  deo  et  fancto  Leopoldo.  Amen. 
In  octaua  corporis  chrifti  feptem  libras  d.,  80  d.  Genitori,  genitoque  12.  jun. 
procedenti  ab  vtroque  Laus  quam  maxima.  Amen. 

Item  vltima  Junij ,  id  est  secunda  feria  ante  visitationis  marie  3o.  jun. 
gloriofe ,  quo  die  iui  ad  S.  Leopoldum,  vnum  florenum  vngaricalem, 
duos  florenos  renenfes,  decem  libras  d.    Laus  ei,  qui  facit  fterilem 
matrem.  Amen.     Item  in  vigilia  vifitationis  unum  florenum  renenfem.    1.  jui. 
Et  in  die  vifitationis  quatuor  florenos  vngaricales  a  pofpier.  Laus  vir-    2.  jui. 
gini  gloriofe.    In  profefto  Kiliani  magnus  ignis  oritur  post  ecclesiam    7.  jui. 
fancti  pangracij  1).  Exuritur  turris  ad  fcotos,  cecidere  campane  &c. 
Item  magdalene  duos  florenos  renenfes,  feptem  libras  d. ,  60  d.  In  22.  jui. 
vigilia  magdalene  ad  patibulum  muratum  de  nouo  in  monte  viennenfi 
tres  fufpenduntur  2).  Maximilianus  circa  feftum  afcenfionis  ex  captivi-  21.  jui. 
täte  liberatus  eft,  ciuesque  de  brugis  veniam  petiverunt  in  colonia  ex 
cefare,  patre  eius,  et  graciam  obtinuerunt.    Ciues  vero  de  gundauo 
obfidentur  per  cefarem  fridericum  et  Imperium,  vna  cum  Maximiliano. 
Incepit  obfidio    gundauorum   presente   cefare   et    rege    maximiliano 
corporis  christi  (5.  jun.).     Item  die  Jacobi  vnum  florenum  renenfem,  20.  jui. 


•)  Die  Häuser  in  der  Mitte  der  jetzigen  Naglergasse  heissen  auf  A.  Hirsch- 
fogel's  Plan  von  1547  „Hinter  St.  Pongrez." 

2)  J.  E.  Schlager  weist  in  den  Wiener  Skizzen  4,  154  schon  zum  Jahre  1362 
die  Höhe  des  Wienerberges  als  Richtstütte  nach.  Desshalb  auch  der 
Ausdruck  ^muratum  de  novo,"  welcher  übrigens  schlicssen  lässt,  dass 
auch  der  frühere  (Jalgen  auf  einer  gemauerten  Erhöhung  stand. 


26. 

jul. 

1. 

aug. 

11. 

aug. 

4. 

aug. 

14. 

aug. 

46  1488. 

24.  jul,  vnam  libram  d.  Item  in  vigilia  Jacobi  rumor  venit  de  venientibus 
turcis  per  croaciam  ftiriamque  fuperiorem.  Et  non  longe  anteactis 
diebus  boemi  heretici  fere  duos  exercitus  mathie  in  flefia  vicerunt, 
profugarunt.  Videamus  boni  quid  fiel !  Difficile  erit  et  turcos  et  bereticos 
et  Imperium  habere  pro  inimicis.  Magna  mibi  tarnen  eft  ((pes),  omnia 
cedere  in  magnam  mathie  regis  gloriam  et  victoriam.  Amen  bone  iefu. 
Amen.     Item  Anne  quinque  fz.  d.  Laus  chrifto. 

Item  prima  augufti,  in  qua  feci  penultimam  leetionem  in  aphoris- 
mis,  quos  legere  ineepi  Martini  1487,  tredeeim  libras  d.,  quidecim  d. 
Laus  chrifto  iefu.     Item  fequenti  post  Laurencii  duof  florenos  vnga- 

ricales,  fex quatuor  fz.  d.     Item  fequenti  post  ftephani  ineepi 

legere  libros  prognofticorum.  Item  in  vigilia  afumptionis  Marie  vnam 
libram  d.,  8  d.  Et  hodie  agitur  vicefimus  quinfus  annus  adventus  mei 
ad  ftudium  Viennenfe,  fcilicet  1463.   Laus  gloriofiffimo  deo  et  fue 

14.  aug.   matri  marie.   Amen.      Item   quarta   post  Lauren cij  vnum  florenum, 

quinque  libras  d.,  duos  florenos  renenfes,  2ö  d.  Quo  die  iui  ad  neu- 

1.  sept.  burgam.  Egidi  oeto  libras  d.,  vnum  florenum  renenfem.  Ad  marie 

17.  sept.  gloriam.  Item  die  lamperti  duodecim  \(ibrasd.),  vnum  florenum 
vngaricalem.  Quo  die  iterum  conclufa  eft  pax  inter  baronef  auftrie 
fupra  anafum ,  item  ftirie ,  item  carinthie  et  regem  vngarie ,  ufque  ad 

20.  sept.  Vrbani  (25.  mai.).  Lauf  chrifto.    Item  fabatho,  id  est  vigilia  mathei, 

obiit  magifter  georgius  gundel,  affinis  meus  cariffimus,  fepultus  in  noua 

21.  sept.  ciuitate  aput  fuum  altare.  Tandem  die  mathei  iui  ad  (termas),  vocatus 

a  regina,  que  erat  in  termis  «See.  Hactenus  duos  florenos  vngaricales, 
unum  renenfem,  tres  libras  d.,  75  d.  Gloria,  lauf  et  honor  tibi  fit  rex 
chrifte.  Miferere  noftri!  Monafterium  (Sande  Doro)  thee  dedit  pro 
14.  sept.  12.  oct.  angaria  crucis  duas  libras  d.  Item  die  Maximiliani,  martiris  huius  terre 
gloriofi,  tres  florenos  renenfes,  oeto  libras  d.  Laus  chrifto,  corone 

21.  oct.    martiris  et Amen.  Vrfule  tres  libras  d.,  triginta  oeto 

Vrnaf  mufti,  ex  monafterio  in  neuburga.  Laus  deo,  ihefu  chrifto,  fem- 
per  benedicto.  (pag.  10.) 

30.  oct.  Item  in  profefto  fancti  Bolfgangi  fex  libras  d.  Quo  die  magifter 

iohannes  nevman  ex  Vienna  a  facultate  medicine  admifsus  est,  con- 
corditer  ab  omnibus  doctoribus  eiusdem,  ad  examen  pro  gradu  licencie 
in  medicina.  Super  quo  benedictus  fit  deus  in  fecula  feculorum.  Amen. 
8.  nov.  Amen.  Et  fabato,  que  fuit  octaua  omnium  fanctorum,  examinatus  etpro- 
motus.  Qui  dedit  mihi  ij  florenos  vngaricales,  pro  quibus  emi  coclear 
argenteum.  Alias  ex  practica  duof  florenos  renenfes,  2  libras  d.    Item 


1488  et  1489. 


47 


nov. 


ex  monafterio  campililiorum  duas  fcaffas  fegiminis,  quatuor  cafeos. 
Benedictus  deus  in  fecula  feculorum.  Amen.     Item  in  vigilia  martini  lo. 
petiui  termas.  Reueni  fequenti  post  ottmari.     Item  j  talentum.   Laus  n. 
christo.     Item  Andree,  quo  die  recelTit  doctor  gregorius  Kuntftokh,  3o.  nov. 
meeum  anno  domini  1476promotus,  portans  mihi  muneria  (sie)  valore 
decem  ducatorum.  Aliaf  tref  libraf  d.  ex  practica.   Ad  marie  gloriam. 
Amen.     Item  Concepcionif  virginif  gloriofeque  matris  Vnum  florenum    8.  dec 
vngaricalem,  duos  florenos  renenfes,  duas  libraf  d.  Eoque  die  tota 
Vniuerfitas  fuit  cum  rege  noftro  mathia,  qui  ex  fua  innata  clemencia 
ad  omnem  noftram  voluntatem  annuit,  et  exaudiuit  defiderata  ab  vni- 
uerfitate.  Laus  deo,  virgini  denique  marie.  Amen.   Eoque  die  vendidi 
vina  pro  fexaginta  libris  d.     Item  ex  quodam  vafe  18  libras  d.     Item 
ufque  ad  16.  decembris,   qui  dief  eft  principium  tercii  decimi  Anni  16.  dec. 
mei  doctoratus,  in  quo  felix  principium  fequatur  ex  dei  omnipotentis 
gracia  et  mifericordia,  bonum  medium,  finis  laudabilif !  Amen,  tres 
libras  d,  Laus  tibi  mittendo  et  mifsuro ,  qui  venit.  Amen.    IHC.  Hinc 
omne  principium,  huc  refer  exitum ,  qui  fit  benedictus  in  fecula  fecu- 
lorum! Hactenus  in  practica  ex  domina  de  pottendarfF  vnum  quadran- 
gulum  eburneum  mire  preciositatis  i).  in  die  natali  domini  pro  nouo  2o.  dec. 
anno.  Sed  deo  iubente  die  ioannif,  horo  nona  mane,  migrauit  ut  bona  27.  dec. 
chriftiana  ad  dominum.    Que  mihi  commater  fuit  ad  quinque  filios. 
Viuat  deo  in  eternum!  Amen.    Alias   duas   libras  d.     Thome  can-  29.  dec. 
tuarienfis  ex  monafterio  S.  dorothee.  Aliaf  vnam  libram  et  6  fz.  d. 
Quo  die  ego  et  vxor  fcripti  fumus  in  librum  fundi,  pro  medio  iugere 
Vinee  in  Wering,  quam  propinauit  nobis  Martha,  vidua  conradi  apo- 
tecarij.  Que  quidem  martha  eo  die  nouicia  ex  monafterio  S.  iheronimi 
exiuit.  0  bone  ihefu,  fac  secundum  tuam  magnam  misericordiam ,  ut 
hunc  annum  in  felici  tuo  benedicto  nomine  feliciter  terminemus,  tibi 
ad  gloriam,  proximi  edificationem!  Amen.  Amen.   Item  Sabatho  post        1488 
epiphanie  iui  in  curru  ad  neuburgam  forenfem,    ad  defponfacionem  lo.  jan. 
confanguinee  mee,  vidue  ipfius  lorifman,  ciuis  ibidem.     Item  in  prac- 
tica unum  florenum  renenfem,  quinque  libras  d.,  12  d.    Laus  tibi 
chrifte.     Item  Agathe  vndecim  libras  d.,  tres  fz.,  14  d.,  vnum  flore-    •>•  fctr. 
num  vngaricalem,  vnum  renenfem.   Benedictus  dominus,  deus  nofter 
ihefus  chriftus.  Amen.  Apolonie  pin  ich  nucz  vnd  gwer  chommen  ains    ».  febr. 


*)  Ich  vermuthe:  ein  viereckiges  Schnitzwerk  aus  Elfenbein. 


48  1489. 

halben  Jeuch  Weingarten  zu  fandt  Veit.    Am  fadern  Bolkchenfperg, 

geehaufft  odenweifz  i)  vmb  acht  talente  d.  Ad  dei  et  marie  gloriam. 
1.  mart.  Item  dominica  efto  mihi,  que  fuit  prima  marei,  vnum  florenum  renen- 

fem,  nouem  libras  d.,  36  d.  Gloria  tibi  domine.  Amen.  Item  ad  an- 
4.  inurt.  gariam  cinerum,  a  conventu  S.  dorothee,  duaf  libras  d.  Item  aliaf 
11.  mart.  ad  profeftum  faneti  gregorii  quatuor  libras  d.,  20  d.,  6  fz.  d.   ßene- 

dictum  sit  dulce  nomen  domini  noftri  ihefu  chrifti!  Amen.  Item 
1.  apr.    ufque  ad  primam  Aprilif  duof  ttorenos  vngaricales,  vndecim  libraf  d., 

15.  mart.  5  fz.,  6  d.  Quo  die  fum  confeffus.   Dominica  riminifcere  rex  iuit  per 

16.  mart.  aquas  ad  Vngariam,  littora  linquens  seeunda  feria  post  reminifcere,  in 

meridie,  vna  cum  regina.  Deus  det  feliciter  pergant.  Amen.  Sanctus, 

fanctus,  fanctus  deus  fabaoth,  lis  benedictus.  Amen.      Item  in  vigilia 

18.  apr.    pafce  feptem  libras  d.,  et  eo  accepi  eukariftiam.  Laus,  honor  chrifto 

vendito  et  fine  caufa  prodito,  paffo  mortem  pro  populo  in  afpero  pati- 

3.  maj.   bulo.  Dcus  mifercre  mihi  peccatori!  Amen.  Amen.  Item  crucis  decem 

libras  d.,  vnum  florenum  renenfem.    Gloria  patri  et  filio   et  fpiritui 

7.  maj.   fancto.  Amen.     Item  fequenti  post  ioannis  ante  portam  Regia  maieftas 

dedit  lectoribus  ftipendium,  videlicet  quingentos  florenos.    Ex  quibus 

ego  habui  viginti  florenos  vngaricales.  Benedictus  fit  noi'ter  rex,  cuius 

gloria  hie  in  terris   et  in  celif  femper  magnificetur.    Amen.  Amen. 

Alias  ex  practica  vnum  florenum  vngaricalem ,  vnum  florenum  renen- 

22.  maj.  fem  et  quinque  libras  d.     Item  fexta  feria  ante  Vrbani  vnum  florenum 

vngaricalem,  tres  florenos  renenfes,   quatuordecem  libras  d.,  4fz., 

23.  maj.   24  d.  Beucdicte  fis  ihefu  chrifte.  Amen.     Item  Vrbani  tres  libras  d., 
29.  maj.   xl.  d.  Itcrum  atque  iterum  laus  deo.   Amen.     Item   sexta  feria   post 

Afcenfionis  tres  libras  d.  Bone  ihefu  accipe  laudef  femper.  Item 
3.  jun.    29.  maij  iui  ad  termas.    Bonifacii  feliciter  reueni.   In  practica  habui 

6  fz.  d.  Benedictus  dominus  deus  nofter  ihefus  chriftus.  Amen. 
16.  jun.  Item  poftridie  Viti  fex  libras  d.    Item  duas  ex  monafterio  S.  Do- 

rothee. Eoque  die  fub  me  determinauit  Magifter  martinus  ftaynpeifz 
ex  Vienna,  Deo  gracias  ago.  Ex  ftaynpeis ,  eadem  die  post  vefperas, 
vnum  florenum  vngaricalem.  Laus  domino  noftro  ihefu  chrifto.  Amen. 
7.  jui.    Item  in  profefto  kiliani  vnum  florenum  vngaricalem,  unum  florenum 
10.  jui.    renenfem,  octo  libras  d,,  66  d.  Tercio  die  minui  pultam  finiftram. 


1)  Dasheisst:  der  Weingarten  war  verödet,  ungepflegt  und  ist  desshalb  als 
„oede"  veräussert  worden. 


im.  49 

tiinens  babundanciam  fanguinis ,  et  bene  ex  dei  gracia  (quamulf  malo 
leonls  afcendente)  contulit  *)•  Benedictus  ihefus  chriftus,  faliis  noftra. 
Amen.      Item  magdalene  vnum  florenum  renenfem,  fex  libras  d.,  7  d.  22.  jui. 
Item  a  magiftro  mihaele ,  bacealaureando  in  medicina,  examinato  in 
profefto  braxedis,  quinque  fz.  d.,  x.  d.  Benedictus  deus.  Amen.  Amen.  20.  jui. 
(^Die  nächsten  beiden  Worte  mit  grüner  Tinte.)    Prima  Augiifti    i.  aug. 
unum  florenum  vngaricalem,  unum  florenum  renenfem,  quatuor  libras  d., 
Septem  d.  Laus  chrifto ,  domino  noftro.     Item  Affre  tres  libras  d.,    7.  aug. 
3  fz.  d.  Laiis  tibi  chrifte  et  matri  tue  marie.  Amen.     Item  Affump-  15.  aug. 
cionis  virginis  gloriofe  unum  florenum  renenfem,  tres  libras  d.,  68  d. 
Laus  virgini  gloriofe,  affumpte  fuper  tronof  angelorum.  Amen.    Aue 
maria  &c.  Quo  die  obiit  dominus  Bartholomeus  Seyberfpekeh ,  con- 
fanguineus  meus ,  vicarius  in  loftarff,  fingularif  beate  virginis  glori- 
ficator,  qui  annuatim  per  totum  fuum  faeerdocium  vouit  beate  marie 
orare  curfum.  Quapropter  et  eum  honorificat,  et  eiusdem  diei  fefto  in 
auroraeelos  fecit  vifitare  et  afcendere.   Laus  fit  gloriofe  virgini,  que 
laudantes  eam  glorificat.  Amen.  In  octaua  affumpcionis  vnum  florenum  22.  aug. 
renenfem,  fex  libras  d.  Laudem  tibi  et  matri  dico,  vtinam  in  eternum  dic- 
turus.  Amen.  Decollationis  ioannis  duosflorenos  vngaricales,tres  libr.  d.  29.  aug. 
Laus  tibi  chrifte,  rex  eterne  glorie.  Amen.  Amen.  Quo  die  exhauftum 
eft  vinum  ex  neuburga,   a   dominis  canonicis  pro  ftipendio  ex  anno 
domini  1487,  pro  anno  1484.    Ex  quo  vino  babui  06  talenta  d.  Laus 
chrifto.    Sabatho  ante    natiuitatis  marie  tres    florenos   vngaricales,    0.  sept. 
quinque  libras  d.     Item  heri  emi  domum  in  Weinhaufz  pro  quatuor    4.  sept. 
libris  d.  et  Ix  d.  Laus,  gloria,  honor  tibi  fit  rex  ihefu  chrifte.  Sabathö  12.  sept. 
post  natiuitatis  marie  vnum  florenum  vngaricalem,  vnum  florenum 
renenfem  libras  denariorum  quatuor,  et  quatuor  fz.  d.,  et  I4d.  Bene- 
dictus dominus  deus  nofter  ihefus  chriftus.  Amen.  Eaque  die  fabatina  12.  sept. 
infcriptus  fum  una  cum  vxore  mea  pro  domo  in  Weinhaufz,  quam  emi 
quarta  feptembris.  Gloria  patri  et  filio  et  fpiritui  fancto.  Amen.  Amen. 


')  Das  heisst:  Tichtel  Hess  sich  am  Pulse  des  linken  Armes  zur  Ader,  um  den 
Ueberfluss  des  Blutes  abzuleiten,  und  es  gelang  durch  die  Gnade  Gottes, 
obwohl  die  üble  Zeit  des  aufsteigenden  Löwen  bereits  vorhanden  war. 
„Vnd  sonderlich  sol  man  sich  der  Artzney  vnd  des  Aderlassens,  in  subjectis 
Leoni  membris,  enthalten ,  wenn  der  Mond  in  Leone  ist"  warnt  Meister 
Johannes  Coler  in  seinem  „stets  werendcu  Calender."  Wittenberg  1(500, 
4.,  8.  133.  Dies  ist  aber  im  Juli  der  Fall. 

tonte«.  VIII.  4 


X 


3. 

oct. 

10. 

oct. 

24. 

oct. 

18. 

oct. 

SO  1489. 

19.  sept.  Sabatho  ante  Mathei  decem  florenos  vngaricales  ex  quodam  eiue 

ex  brunna.    Item  duos  florenos  renenfes,  duas  libras  d.,  6  fz.  d„  26  d. 

26.  sept.  Gloria  tibi  benedicte  domine  ihefu.  Sabatho  in  profefto  Cofme  et  Da- 

miani  („Cosnie^  grün  „Damiani^  roth),  et  martirum  et  medicorum, 
duas  libras  d.  ex  conventu  S.  Dorotbee.  Item  unum  florenum  vnga- 
ricalem,  unum  florenum  renenfem,  duas  libras  denariorum,  xl.  d. 
Laus  trino  et  vno.  Amen.  Sabatho  ante  francifci  vnum  florenum  vn- 
garicalem  ,  duaf  libras  d.  Deo  gracias.  Item  Sabatho  ante  eolomanni 
martiris,  in  auftria  gloriofi,  unam  libram  d.  Gloria  tibi  domine  fiat, 
fiat.  Item  Sabatho  post  Vrfule  vnum  florenum  renenfem,  tres  libras  d., 
4  fz.  d.  Item  ad  feftum  luce  37  vrnas  mufti  boni  ex  monafteriis  do- 
minorum  et  dominarum  in  neunburga.  Laudef  innumere  tibi  fint  deus 

27.  sept.  et  fancte  Leopolde.  Amen.     Item  in  fefto  cofme  et  damiani  inferiptus 

fum  in  librum  fundi,  ego  et  vxor,  pro  vinea  in  peczelftarff",  „yn  der 
Wiegen,  zu  nagft  eines  Weingarten,  der  da  haift  der  kallenperger." 
In  alio  latere  gundel.  Pro  qua  dedi  xl  libras  d,  et  12  fz.  vxori  glaez. 
Et  hoc  anno  habui  exeadem  vinea  17  vrnas  mufti.  Laus  deo.  In  eadem 
vinea  indicata  (l.  indicatum)  eft  mihi  circa  Sittauer  (a)  compatre 
meo  torcular  venale,  quod  emi  ab  eo  pro  sex  lib.  d.  Et  reliqua  pro 
eiusdem  reformacione  addidi,  ut  fumma  conftaret  torcularis  ad  decem 

7.  nov.    libras  d.     Iterum  atque  iterum  laus  deo.     Item  Sabatho  ante  martini 

12.  nov.  tres  libras  d.,  45  d.  Laus,  virtus  deo  omnipotenti.  Amen.  In  profefto 

briceij  unam  libram  d.,  59  d.    Quo  die  emi  vineam  rafenpuchel  pro 

13.  nov.    36  libris  d.    Et  in  die  briceij  ego  et  vxor  in  librum  fundi  infcripti. 
21.  nov.   Laus,  gloria  deo  femper.  Amen.     Item  Sabatho  poft  Sancti  Leopoldi 

unam  libram  d.,  6  fz.,  22  d.  Gloria  patri  et  filio  et  fpiritui  fancto.  Amen. 

28.  nov.   Sabatho  ante  adventum  domini  noftri  ihefu  chrifti,  qui  fit  benedictus, 

Amen,  duas  libras  d.,  2  fz.,  4  d.    Eo  die  danubij  inundacio  maxima. 
s.  dee.    Item  Sabatho  ante  Nicolai  duas  libras  d.  Laus  chrifto.     Item  feftum 

8.  dec.    concepcionis  marie  inceptum  est  in  Vienna  celebrari  hoc  anno,  jubente 

hoc  episcopo  Vrbano,  huius  noftri  episcopatus  adminiftratore.  (Der 
voranstehende  Satz  grösser  und  mit  grüner  Tinte  geschrieben.) 
21.  dec.  Item  thome  vnam  libram  d.,  7  d.  Laus  tibi  bone  hefu.  Amen.  Item 
ufque  ad  finem  Anni  precedentis  fex  florenos  vngaricales,  et  coclear 
argenteum  ex  ptifica  trevin.  Item  ex  magiftro  Vdalrico  ftädelmair  ex 
Vienna  tres  florenos  Vngaricales,  Item  ex  doctore  Andrea  Voberger 
ex  Vienna  vnum  florenum  vngaricalem,  ex  vefte ,  mihi  data  in  incep- 
cione  et  recepcione  infignium,  tamquam  altero  patri.  Reliquos  feptem 


1489  et  i  490.  Sl 

mihi  adhuc  obligatur,  ut  habet  fua  recognicio  '),     Item  alias  quatuor 

libras  d.    Honor,  laus  et  graeiarum  actio  tibi  fit  ihefii  chrifte.  Amen. 

Finitus  est  ergo  Anniis  doctoratiis  mei  tredecimus.   Incipit  in  nomine 

ihefu,  benedicti,  IHC.  (grün)  in  eternum.  Amen,  annus  14.    Tu,  qui 

es,  ut  dixisti ,  alpha  et  o ,  bene  termina  et  bene  incipe  in  tui  nominis 

gloriam  Annum  fequentem.  Amen.  Hactenus  in  practica  Vnum  flore- 

num  vngaricalem  a  ftedelmair  et  duas  libras  d.  Laus  puero  ihefu,  iam 

nato.     Item  Yalentini  12  fz.  d.,  xi  d.  Honor  tibi  fit  ihefu.    Inidipfum.  2s.  dec. 

Item  xi  Januarij  vnum  florenum  renenfem  pro  nouo  Anno  ex  mona-        J490 

fterio  S.  dorothee,  et  par  cultellorum,  et  affaturas,  et  farcimina  porci.    7.  et  11.  jan. 

Item  vnum  florenum  ungaricalem  ex  ftedelmair.    Alias  tres  libras  d., 

36  d.   Benedictus  deus ,   docens  in  templo.   Amen.    Antonii  quinque  17.  jan. 

libras  d,  Laus  chrifto.     Item  fequenti  fancte  prifce  vnam  libram  d.  I8.  jan. 

Gloria  altiffimo.  Eo  die  magifter  mihael  determinat ,  ego  vero  iui  ad 

neuburgam,  ad  Hendlin.     Item  pauli  vnum  florenum  vngaricalem ,  et  23.  jan. 

tres  libras  d.,  34  d.  Laus  enixe  filij  ihefu,  qui  fit  benedictus.  Amen. 

Item  fequenti  post  pauli,  qui  fuit  Anniuerfarius  recepcionis  infignium  26.  jan. 

doctoralium   in    medicina  doctoris  ioliannis  neuman,  recepi  veftem 

rubeam  de  fcharlaco.  Benedictus  deus.  Eoque  die  quoque  feci  pactum 

pro  vineis  Liechtel  et  grebel,  pro   trecentis  libris  d.    0  bone  ihefu, 

felicita  fecundum  tuam  immenfam  mifericordiam,    pro    tui  nominis 

gloria.  Amen.     Item  fabatho  ante  puriiicacionis  vnum  florenum  vnga-  3o.  jan. 

ricalem,  duos  florenos  renenfes,  due  libre  d.,  28  d.  Gloria  in  excelfis 

deo.  Amen.     Item  fabatho  post  purificacionis  vnum  florenum  vngari-    6.  febr. 

calem,  vnum  florenum  renenfem,  quatuor  libras  d.  Gloria  deo.     Item 

fabatho  in  profefto  Valentini  tres  florenos  renenfes,  quatuor  libras  d.,  13.  febr. 

4  fz.  22  d.  Gloria  deo,  Amen.    Item  fabatho  ante  kathedre  petri  tres  20.  febr. 

florenos  renenfes,  quinque  libras  d.  Laus  deo.  Amen.     Item  Mathie  24.  febr. 

quatuor  florenos  renenfes,  tres  libras  d.  Laus  tibi  dulcis  ihefu.  Amen. 

Amen.    Quarta  feria    post  Invocauit  Salarium   duarum  librarum   ex    3.  mait. 

(monaste)rio  S.  dorothee.   Aliaf   duos    florenos  renenfes,  quatuor 

libras  d.,  4  fz.  Omnipotenli  deo  fit  gloria  in  fecula.  Amen.  Oculi  unum  u.  mait. 

florenum  renenfem,  quatuor  libras  d.  Laus  deo.    Item  ufque  ad  (pr) 

imam  Marcij  vnum  florenum  renenfem,  vnum  vngaricalem,  fex  libras  d.    1.  mart. 

Eo  die  quoque  fum  confessus.    Laus  tibi   ihefu   dilectifsime.   Amen. 

Item  dominica  palmarum,  post  meridiem  (/ior)i\  quinta,  Vngarie  rex    i-  api. 


')  Das  lieisst:  Wie  dessen  scliriftliciie  Schuld-Erkcnnungs-Urkundü  lautet. 

4» 


K2  1490. 

malhias  letaliter  infirmatus  est,  et  mortuus  ex  ea  egritudiae  mifera- 

biliter,  fine  teftamento,  fine  faeramentis.  Rumores no 

7.  apr.  mortis  imiltiplices.  In  vigilia  cene  domini,  in  nocte,  in  danubio  duei- 
13.  apr.    tur,  ut  dicunt,  corpus  ad  vngariam,  et  in  feftiuitatibus  (pasc)e.  Tertia 

feria    pompam    funeralem  cum   veretro   vacuo   fecimus  et    exequias 

bienne.  Sed  regina  non  fequebatur  yeretrum,  fed  (solum)  dux  ioannes. 

Nullum  pannerium,  nuUus  tubicen,  ut  mos  huius  patrie  habet,  visus  et 

auditus  est.  Dens  nostri  omnium  (^miserere).  Amen.  Vfque  ad  pro- 
30.  apr.    feftum  pliilippi  et  iacobi  tres  florenos  vngaricales,  octo  librasd.,  62  d. 

Laus  tibi  ihefu  chrifte,  benedicte  in  fecula.  Amen.  (Pa)(ce  ignis 
i3.  apr.    magnus  in  Vienna.     Item  per  Maijum  tres  florenos  vngaricales ,  quin- 

que  renenfes,  viginti  libras  d.  Gloria  fummo  ihefu  chrifto  in  fecula. 
23.  maj.    Die  domiuica  ante  (penthecostes  que  f)mt  23.  Maij,  mane  liora  fere 

fexta,  quarta  parte  bore  ante  fextam,  nafcitur  Anna,  filia  mea  prima. 
1.  jui.     Gloria  et  iterum  gloria  altiffimo.  (Item  usque)  primam  Julij  quinque 

florenos  vngaricales,  14  libras  d.,  tres  florenos  renenfes.  Gloria  altif- 

1.  aug.   simo.  Amen.     Item  ad  primam  Augufti   duos  florenos  vngaricales, 

2.  aug.  undecim  libras   d.  Gloria  deo  (pag.  11).      Item  secunda  Augusti 

confessus  sum,  ad  graciam  iubilei,  hora  media  post  primam  post 
merediem,  (Magistro  Sigismundo)  Froschel  ex  grein,  octonario, 
compatri  meo  et  patri  amando.  Et  pro  parentibus  impofiii  (dimidiam 
libram  denariorum,  et  pro  domino)  Bartholomeo  Seyberfpekch, 
defunctis,  dimidiam  libram  d.,  et  pro  confeffionali  pro  me  et  vxori 
80  d.  Item  pro  confeffionali,  pro  tribus  filiis,  Leopolde,  cofma, 
andrea  et  filia  Anna,  80  d.  Predictoque  die  vifitaui  feptem  ecclefias: 
S.  petri,  item  crucis,  item  marie  maioris,  S.  Laurencij,  item  latera- 
nensem,  item  Sebaftiani,  item  S.  Pauli  *)•  luit  mecum  filius  meus 
primogenitus  Leopoldus.  Vxor  impofuit  pro  fe  duas  libras  d.,  pro  eins 
patre  mortuo  dimidiam  libram  d.,  pro  eius  priore  marito,  georgio 
silberprenner,  dimidiam  libram  d.  Ego  pro  me  duas  libras  d.,  pro 
parentibus  dimidiam  libram  d.,  pro  domino  Bartholomeo  Seyberfpek 
dimidiam  libram  d.  Dominus  deus  fua  mifericordia  nos  fuaque  pietate 


1)  Es  sind  folgende  Kirchen  der  Stadt  und  Vorstädte  gemeint :  S.  Peter  und 
die  Minoritenkirche  an  den  gleichnamigen  Plätzen  der  Innern  Stadt ,  die 
Schottenkirche  auf  der  Freiung,  S.  Laurenz  auf  dem  alten  Fleischmarkt, 
S.  Dorothea  in  der  gleichnamigen  Strasse,  S.  Sebastian  und  Rochus  auf 
der  Landstrasse,  endlich  S.  Paul  in  Erdberg. 


U90.  i>'* 

refpiciat.  Sibi  in  gloriam,  nobis  in  graciam.  Amen.  Amen.  Et  in  pacem 
temporalem  pro  nutu  dei  mifericordis.     Deo  fint  gracie  immortales 
pro  tali  magna,  ymo  maxima  gracia ,  in  terris  noftris  nunquam  uifa. 
Amen.  Amen.  Sed  quia  populi  princeps  eft  ad  populi  bonitatem,  itaque, 
cum  vniuerfus  populus  mundatus  fuisset  in  quadragesima,   abftulit  in 
die  palmarum  regem  mathiam,  cuius  corpus  et  anima  quo  pervenerit 
nefcitur.  Item  mundatus  est  secundo  hoc  tempore  jubileo.  Quapropter 
dedit  populo  deus   omnipotens  fua  gracia  iuftiffimum,   caftiffinium, 
flrenuiffimum ,  bellicofiffimum  Maximilianum,  Maximilianum,  Maximi- 
lianum,  (dieser  Name  ist  einmal  schwarz,   einmal  roth  und  ein- 
mal grün  geschrieben ;  das  nächste  Mal  aber  schwarz  mit  nochmal 
so  grosser  Schrift)  Maximilianum,  Romanorum  Regem  Vngarieque, 
quamuis  invite,  secundum  eiusdem  regni  infipientiam  (von  Roma- 
norum  bis  hieher  roth  geschrieben  und  grün  unterstrichen).  Pro 
cuius  parte  tota  vniuerfitas  Viennenfis  concorditer  conclufit,  ipsum 
iure  optimo  Regem  esse  Vngarie.    Qui  misit  fuos  oratores  decanum 
brixienfem  (^et)   Comitem  de  Anhaldt,  in  vigilia  Laurencij  Viennam    9.  aug. 
hora  quarta  intrantes,  die  Laurencij  hora  octaua  Viennam  poftulantes  lo.  aug. 
regi  maximiliano.  Ciues  vero  prefertim   de  comunitate  deliberantes, 
concluferunt  affirmatiuam  :   „quod  vellent  hora  prima."  Tandem  hora 
tercia  dictif  oratoribus  concorditer  dicunt :  „fe  velle  jurare  regi  quan- 
docunque  venerii:."  Venit  autem  19.  Augufti,  in  die  Sancti  ludowici,  19.  aug. 
ciuitatis  murum  intrans  in  occafu  folis,  cum  quatuor  milibus  hominum 
magnifice  ex  nova  ciuitate.  In  quam  ingreffus  est  in  octaua  laurencij,  i7.  aug. 
hora  quarta.  Jurauerunt  autem  Viennenfes  nedum  Maximiliano,  fed  et 
Imperatori  friderico  fereniffimo.    (An  den  Rand  des  Rlattes  über 
quer  geschrieben:  Jurant  in  vigilia  Bartholomei,  terciale  post  octa-  23.  aug. 
uam  mane,  Viennenfes.)  Arx  vero  vngaris  munita  renuit.  Quapropter 
maximilianus  maehinis  bellicis,  mirabile  dictu,  in  24  horis  ita  demolitus 
est,  ut  fturme  fit  preparata.    Incipiendo  dominica   ante  Egidi,  post  29.  aug. 
vefperas  hora  fexta,  et  cum  fturme  fe  fuifcum  militibuf  pararet,  dede- 
runt  fe  Vngari  in  fiiam  graciam,  centum  et '24,  quof  in  vigilia  Egidi  31.  aug. 
in  turrim  „cherherthuernn"  deponi  iuffit,  hora  octaua.  Gloria  altiffimo 
regi,  qui  fit  benedictus  in  fecula.  Amen.    Hactenus  in  practica  per 
Auguftum  quatuor  florenos  Vngaricales,  duof  renenfes,  fedeccm  librasd. 
Et  ex  quodam  medicine  baccalaureo,  examinato  et  admisso,  et  promöto, 
decem  d.  \)  fz.  in  vigilia  Egidi,    hora  fecunda.  Lauf  tibi  domine ,  mi 
ihefu  chriftc,  qui  Auguftum  ita  letifice  et  gaudiofe  fecifli  peragerc. 


34  U90. 

29.  aiig.  Item  dominica  ante  Egidi  Auctoritate  papali  solutum  eft  juramenliiin 
omnium  Auftralium,  factum  regi  mathie,  tamquam  hello  iniufto  exactum, 
t.  sept.  fub  pena  excomunicacionis  contradieentibus.  Item  in  die  Egidi  incepi 
ducillare  vas  vini  32  vrnarum  et  femis,  pro  viginti.  Quod  vinum  enii 
Anno  domini  1487,  vrnam  pro  5  fz.,  ymo  minori  precio,  ex  neuburga, 
ex  vinea  domini  erbardi  plebani  in  meydling,  ex  vinea  fua  pueebperg, 
ex  qua  babui,  preter  vngeltum,  75  libras  d.  Dolo  aliquaf  libras  perdidi. 
Item   per   feptembrem    babui    duos    florenos  vngaricales  tres 

16.  sept.  renenfes.  Item  duas  libras  ex  monasterio  S.  Dorotbee.  Item  euphemie 

ex  examinato  ad  licenciam  in  medieina,  Magistro  martino  Stainpeif  ex 
Vienna,  vnum  florenum  vngaricalem  et  medium,  et  ex  comuni  practica 
14  libras  d.  Item  ex  compatre  meo,  Magistro  tboma  Vienner,  cano- 
nico  ad  S.  Stephanum,  tapetam  fuper  menfam  et  piretum,  et  quatuor 
9.  sept.  facileta.  Item  fequenti  post  natiuitatis  capitur  ciuitas  ad  S.  Leopoldum, 

17.  sept.  neuburga,  prius  bene  macbinis  demolita,  a  maximiliano.  Tandem  fexta 

feria,  in  Angaria  lamperti  feilicet,  maximilianus  cum  magno  exercitu 
personaliter,  Vngariam  perfidam  verfus,  iter  cepit  et  post  captum  gunf 

28.  sept.  et  fupronium  in  Vigilia  micbaelis  ad  dietam  reuerfus.    Cui   obuiauit 

dux  georgius  de  bauaria,  qui  paucis  diebus  ante  Viennam  in  aquis 
venerat,  cum  octingentis  equitibus  et  curribus  centum  et  viginti.  Item 
19.  sept.  dominica  post  crucis  Bladislaus  rex  boemie,  vasallus  perfidus  Imperii, 
coronatus  est.  Duxitque,  prob  dedecus!  relictam  matbie  Vngarie  regis, 
fratre  fuo  Alberto  contra  eum  tunc  ducente  magnum  exercitum  in 
vngaros,  bladiflao  adherentes,  prefertim  in  episcopos,  qui  bladiflaum 
elegerunt,  interveniente  aftucia  relicte  regine  mathie,  beatricis  nomine. 
Sic  fere  femper  magna  mundi  difturbia  per  feminam  oriri  folent.  Timeo 
beatricem  in  infelicem  verti  et  in  damnatricem.  Adberent  maximiliano 
ex  epifcopis:  quinqueeclefienfis.  De  epifcopo  collacenfi  dubitatur. 
Adheret  Wayvoda  moldauenfis,  Dux  laurencius,  dominus  regni  bofne. 
Item  ipse  de  elderpach  et  multi  alii  nobiles  feculares.  Ymo  ciuitates 
libere,  vocate  ad  recuf,  sed  non  audite  in  votis,  non  refutant  maximi- 
lianum,  fed  ad  fe  exfpectant.  Item  tbobias  cum  exercitu  aput  berczo- 

29.  sept.  burgam ,  bodie  in  die  mihaelis ,  obfefsum  fortalicium  aynädt  recipit  in 

fuas  manus.  Item  exercitus  aput  fortalicium  fupra  fluuium  anafum, 
dictum  ernftbofFen,  a  baronibus  supra  anafum  fortiter  obfidetur.  For- 
talicium in  feyffenftain  captum  nunc  eft,  et  Vngari  ex  eo  fugam  dede- 
runt.  Item  fortalicium  in  Hollenburg  hodie  noftrum  est,  per  viam 
concordie,  item  ftain  et  caftrum  eius  feilicet  arx;  item  aliud  caftrum 


1490.  i>^ 

prope  krembs,  item  mautaren  paueis  diebus  ante  natiuitatis  marie 
(circ.  8.  sept.)  per  milites  dictos  lanczkchnecht.  Verum  caftrum  et 
arx  in  prukeh  fupra  leytam  et  caftrum  geczendarff  vna  vi  ftuerme 
capiuntur,  per  lanczknecht  et  boemos  aliquos ,  in  profefto  ludobici 
(18.  aug.).  Item  ciuitas  ad  S.  Hipolitum  fequenti  post  lamperti 
(18.  sept.)  ad  manus  maximiliani  thobias  recepit.  Sed  quid  multa? 
Ita  miferabiliter  fieut  rane  in  pauco  tempore  Vngari  funt  ex  auftria 
eiecti.  Ferrea  ciuitas  iam  obfidetur  per  exercitum  maximiliani.  Deo 
omnipotenti  fint  gracie,  glorie  in  fecula  feculorum.  (Von  hier  an  Ms 
„effüso'' mit  grüner  Tinte,  mit  Ausnahme  des  Namens  Elizabet,  wel- 
eher  gelb  geschrieben  ist,  und  der  Worte  „Item  quarta  feria  ante", 
die  mit  schwarzer  Tinte  nachgetragen  sind.)  Item  per  octobrem 
tres  tlorenos  renenfes,  feptem  libras  d.  Item  galli  40  vrnas  mufti  ex  le.  oct. 
monafterio  neunburgenfi.  Laus  tibi  domine.  Item  per  nouembrem 
unum  florenum  vngaricalem,  tres  renenfes,  octo  libras  d.  Item  quarta 
feria  ante  Elizabet  maximilianus  gladio  cepit  albam  regalem,  plurimo  17.  nov. 
fanguine  effufo.  Item  ufque  ad  fedecimam  diem  decembris,  qui  dief  I6.  dec. 
inicium  anni  doctoratus  mei  in  medicina  completi  funt.  Ergo  ex  dei 
gracia  anni  decimi  quarti.  Incipit  ergo  in  g\o(rioso  nomine  ihesu) 
annus  doctoratus  mei  quindecimus.  Quem  annum  in  fecula  feculorum 
benedictus  deus  concedat  feliciter  in  via  mandatorum  fuorum  mihi  ter- 
minare.  Amen.  Hactenus  in  practica  tres  florenos  renenfes,  fex 
libras  d.  Laus,  gloria  altiffimo  ihefu,  domino  noftro,  cui  in  euum  vtinam 
fim  dictus.  Sanctus,  fanctus,  fanctus.  Amen.  (Von  hier  an  habe  ich 
einiges,  das  jetzt  in  der  Handschrift  fehlt ,  zu  Rauchs  Zeit  aber 
noch  vorhanden  war,  aus  dessen  Abdruck  ergänzt.  Man  kann 
es  an  der  stehenden  Schrift  zwischen  den  Klammern  erkennen, 
während  von  mir  Ergänztes  überall  durch  liegende  Schrift 
bezeichnet  wurde.}  [Hijs  diebus  fama]  fuit,  Vngaros  se  congregare 
contra  maximilianum ,  quapropter  heri,  in  octaua  concepcionis  marie,  is.  dec. 
habita  et  celebrata  est  procefsio  ad  monafterium  S.  J[heronimi  pro 
victoria,  que]  non  nifi  ex  Deo.  Tu  ergo ,  bone  ihefu ,  non  ducibus 
Auftrie,  nee  nobif,  fed  Imperio  tuo  da  gloriam.  Ifte  romanorum  rex 
tuuf 1)  ex  Omnibus  regibus  terre.   Non  fibi  ergo,  fed 


')  Da  Rauch  den  Text  Tichtel's  nur  auszugsweise  mitlheilte,  erklären  sieh 
die  hier  noch  gebliebenen  Lücken  von  selbst.  Man  sieht  zugleich,  wie 
solche  halbe  Mittheilungen  auch  nur  halben  Nutzen  gewähren. 


56 


1490  et  1491. 


nomini  tuo  da  gloriam,  qui  iterum  atque  iterum  fis  benedictus  in  fecula 

23.  dec.    feculorum Item  quiiita  feria  ante  natale  chrifti  reuenit 

rex  maximilianus  in  nouam  ciuitatem,  locum  suum  natiuum.  Ibidemque 

25.  dec.  ex  rege  [Anglie,  per  medium  oratorum  Anglie  Regis],  in  die  natalis 
chrifti  accepit  veftem  focietatis  et  literas  figiilatas  perpetue  pacis  i). 

27.  dec.    Laus  ihefu  ehrifto.  Die  [Joannis  venit  ad  Viennam  fero  ante  feptimam.] 

Cpag-  1^0\_ Pr]ineipium  referre  exitum.    Quia  ipfe  ihefus 

eft  alpha  et  o.  Cui  fit  honor,  laus  et  gloria  in  fempiterna  fecula,  Amen. 
Amen pro a  et  noftra  miferia  de Annum  nouum, 

1491.  nonagefimum  primum,  feliciter  incipere  et  terminare  in  fui  nominis 
gloriam.  Amen.  fiat.  Amen.  Hactenus  tres  florenos  renenfes,  fex 
libras  d.  Quarta  feria  ante  filueftri  (29.  dec.  1^90)  regi  maximi- 
liano  veniunt  litere  de  Alberto  duce  faxonie,  obfidente  ciuitatem  brugis. 
quod  dederit  fe  in  obedienciam  maximiliani,  adiuncta  damnacione 
centum  et  quinquaginta  millium  florenorum  ^').  Item  dictis  diebus 
tractatur  de  pace  inter  Bladislaum  regem  boemie  et  maximilianum  de 
et  fuper  regno  vngarie  poffidendo  et  regnando  et  regendo.    Dens  det 

31.  Jan.  faluum  finem.  Amen.  Amen.  Item  ufque  ad  ultimam  Januarii  decem 
florenos  renenfes,  quindecim  libras  denariorum,  5  fz.  4  d.  Gloria 
excelfo  domino  noftro  ihefu  ehrifto,  una  cum  patre  et  fancto  fpiritu  in 

31.  Jan.  fecula  benedicto.  Erhardi  vifa  eft  cometa.  Vltima  Januarij  laxenburg 
dat  fe  in  manus  maximiliani,  et  post  paucos  dies  merchenftain  fimiliter. 
Amen,  Item  per  februarium  vnum  florenum  vngaricalem,  quatuor 
florenos  renenfes,  septem  libras  d.  Item  duas  libras  ex  fancte  dorothee 
monafterio,  et  6  fz.  18  d.  Laus  deo  altifsimo.  Item  per  Marciumduos 
florenos  vngaricales,  octo  florenos  renenfes,  quindecim  libras  d.,  cen- 

31.  mart.  tumd.,qui  finitur  in  cenadomini  hodie.  Dens  det  ut  fuum  paffionis  tem- 
pus  cum  devocione  celebremus.  Qui  passus  est  pro  nobis  pecatoribus 
parcat  pecatis  nostris  secundum  magnam  misericordiam  fuam,  orante 
pro  nobis  virgine  matre  maria.  Amen.  Item  per  aprilem  quatuor 
florenos  vngaricales ,  unum  renenfem,  viginti  quatuor  libras  d.  Item 
duos  florenos  vngaricales,  quinque  libras  d.,  80  d.  Laus  deo  quam 
maximo  in  fecula  feculorum.  Amen. 


^)  Wie  maa  aus  Heuter  rer.  austr.  libb.XVund  zwar  in  dessen  Opera.  Lovanii. 

1649.  2,  106''  sieht,  die  Abzeichen  des  1350  gestifteten  Hosenband-  oder 

S.  Georgs-Ordens.  Der  Vertrag  dtto.  Oking  12.  Dec.  1490,  mit  Heinrich  VII. 

wird  gemeint  sein.  Georgisch  Regesta.  2,  1367  Nr.  48. 
2)  Dies  war  am  6.  December  1490  geschehen.    Yergl.  das  Regest.  Nr.  1479 

bei  Lichnowsky,  Bd.  8.  S.  DCLXXIII. 


U91. 


57 


Per  Maium  ufque  ad  vrbani  fepteni  florenos  vngarieales,  quinde-  2S.  maj. 
ciin  renenfes,  21  libras  d.,  4  fz.  d.  Gloria  altifsimo.  Amen.  21.  Maij  21.  m:>j. 
ablactatiir  filia  mea  Anna.     Item  ad  finem  maij  diios  florenos  vngari- 
cales,  quinque  libras  d.,  fex  fz.  d.  Laus  tibi  quam  optime  ihefu,  niarie 
filio.  Benedictaque  fit  fancta  trinitas.  Amen.  Amen. 

Per  Junium  vndecim  florenos  vngaricales,  octo  florenos  renenfes,       jim. 
triginta  duas  libras  d.  Laus,  honor  et  gloria  omnipotenti  domino  ihefu 
chrifto.  Amen.     Item  per  Julium  quatuor  florenos  vngaricales ,  duo-       jui. 
decim  renenfes  florenos,  duodecim  libras  d.,  6  fz.,  26  d.  Laus  tibi 
deo  gloriofo  in  exeelfis.    Amen.     Item   per  Augustum   fex  florenos        aug. 
vngaricales  et  vnum  vngaricalem  ponderatum  vnum  et  alterum  dimi- 
dium,   quos   habui  ex  doctore  chreuznach ,  compatri  meo  ad  lucam. 
Item  nouem  florenos  renenfes  et  duodecem  libras  d.  Gloria  in  exeelfis 
deo.  Amen.  Amen.     Item  Albam  regalem  cepit  Maximilianus  17.  17.  nov. 
nouembris,   quam  perdidit  29.  Julij.      Item   per    Septembrem    tre-        sept. 
decem  libras  d.,  tres  florenos  renenfes.    Gloria  in  exeelfis  deo,  accu- 
ratissime  bumanum  genus  diligenti  et  amanti.  Amen    Amen.      Item 
per  octobrem  vnum  florenum  vngaricalem,   quatuor  renenfes,  octo        oct. 
libras  d.    Laus  tibi  chrifte,   omnium  fanctorum  merces  copiofiffima. 
Item  in  profefto,  vigilia  S.  Simonis  et  Jude,  ego  emi  bibliam  et  doetor  27.  oct. 
Bartholomeus  duxit  vxorem  filiam  trev.  Quibus  fit  falus,  pax  et  caritaf, 
hie  et  in  eternum  femper.  Amen.  Amen. 

Item  quarta  nouembris  recepi  32  vrnas  mufti  ex  monafterijs  fancti     4.  nov. 
Leopoldi  ex  neuburga  clauftrali.    Gloria  tibi  domine.    Amen.     Item 
fequenti  post  martini  in  bienna  proclamata  eft  pax,  pax,  pax  (einvial    12.  nov. 
schwarz,  einmal  grün  und  einmal  roth  geschrieben)  inter  prin- 
cipes  liligantes  pro  Vngaria. 

De  quo  deo  omnipotenti  et  beate  marie  virgini  et  omnibus  fanctis, 
qui  eam  pacem  nobis  exorauerunt.    Amen.    Amen. 

Andree  quindecim  libras  d.    Benedictus   dominus   deus  nofter.  30.  nov. 
Amen.     Item  ad  fedecimum  decembris  duaf  libraf  d.,  4  fz.,  26  d.  ir,.  dec 
Nunc  incipit  annus  doctoratus  mei  in  medicina  fedecimus,  completis 
nunc  ex  optimitate  dei  luftris  tribus.  Pro  qua  gracia  gloria  fit  deo 
immoT-tali.  Amen.  Amen. 

|¥¥/^  Maria  llinc  omne  principium,  huc  refer  exitum.  Finitus 

drü»)       (r.ih)     est  annus.  Incipit  in  dei  noniinis  gloriam  nonage- 

simus  fecundus  per  decembrem,  ergo  a  16  eiusdem.  In  practica  habui 

tres  vngaricales,  quatuor  renenfes  florenos,  Septem  libras  d.,  74  d. 


58 


i491  et  1492. 


2S.  dec.    Grates  nunc  omnes  reddamus  domino  deo,  qui  fua  natiuitate  nof  liherat 
de    dyabolica  potestate.     Nunc   oportet   ut    canamus  cum  Angelis: 
„Semper,  femper,  femper  gloria  in  excelfis  deo."    „Sit  tibi  maieftas, 
laus,  fama,  potentia,  virtus,  imperium!"  refonet  fpiritus  omnis.  Amen. 
1492.         Noftros  ut  dirigat  grelTus  in  limite  pacis,  in  viam  mandatorum  fuorum. 
Jan.    Fiat,  fiat,  bone  ihefu,   a  &  et  o.     Item   per  Januarium  quindecim 
florenos  renenfes,  duo  de  viginti  libras  d.,  4  fz.,  15  d.    Gloria  tibi 
domine.  Quibus  diebus  fama  fuit  facinoris  turpifsimi  regis  francie  circa 
fponfiim  et  filiam  maximiliani  regis  romanorum  i).     Per  februarinm 
17.  florenos  renenfes,  32  libras  d.  Deo  graeias,  deo  gracias.  Item  vnum 
7.  iiiari.  renenfem.  Die  einerum  iurat  regnum  Vngarie  ducibus  Auftrie  fideli- 
tatem,  fub  condicione,  fi  rex  bladifiaus  decefserit  fine  legiptimis  here- 
dibus  2).     Item  per  Marcium  octo  florenos  vngaricales,  tref  renenfes, 
21.  mart.  17  libras  d.,  5  fz.,  9  d.  Gloria  deo.     Item  benedicti  fufpenditur  con- 
radus.   Petitus  pro  anatbomia  a  medicis,  in  curru  ductus  ad  domum 
medicorum,   vifus  eft  opera  vite  demonflrare,  ädiutus  per  medicos 
apr.    faluus  factus  eft  s).  Laus  deo.  Per  Aprilem  duos  florenos  vngaricales, 
octo  renenfes,  21  libras  d.  Laus  crucifixo  et  refurgenti  domino.  Item 
m:.j.    per  Mayum  fex  florenos  renenfes,  26  libras  d.    Gloria  in  excelfis  deo. 
Amen.     Item  per  Maium  vnum  florenum  vngaricalem,  vndecim  renen- 
fes, 18  libias  d.,  60  d.  Gloria  deo.  Hijs  predictis  diebus  con- 
gregatus  eft  exercitus  in  lechveld,    16  milia  virorum 
ex  Imperio  el  ectifsim  or  um.  Quorfum  nefcitur*).    Item 


*)  lieber  die  Entführung  derHerzogin  Anna  durch  König  Karl  VIII.  vergl.  die 
bei  Lichnowsky  8,  170  angeführten  Quellen.  Wegen  der  der  Tochter  Maxi- 
milians Margaretha  zugefügten  Schmach,  ebenda  und  S.  168. 

'^)  Die  Consensual-Urkunden  der  Stände  des  Reiches  zu  den  Erbvertrags- 
Stipulationen  des  Pressburger  Friedens  vom  7.  November  1491.  neun  an 
der  Zahl,  und  ausgefertigt  unterm  7.  März  1492,  sind  jetzt  veröffentlicht  in 
dem  Archive  der  hist.  Commission  der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften, 
Bd.  3,  S.  511  bis  528,  unter  Nr.  LXXXIV  bis  XCIII,  und  zwar  durch  das 
corresp.  Mitglied  derselben  Fr.  Firnhaber,  dessen  Erörterungen  S.  379  bis 
391  ebenda  über  dieselben  zu  vergleichen  sind. 

^)  Er  wurde  „von  zwei  Doctoren  durch  einen  an  beiden  Cephalicis  gemachten 
Aderlass  und  andere  Mittel  wieder  belebt."  A.  E.  v.  Rosas  kurzg.  Gesch. 
der  Wiener  Hochschule,  1,  163. 

*)  Es  war  Kriegsvolk  des  schwäbischen  Bundes,  das  sich  gegen  Herzog 
Albrecht  von  Baiern  sammelte.  Vergl.  P.  v.  Stetten's  Gesch.  y.  Augsburg, 
1,  %U. 


1492.  59 

quarta  Juiiij  dantur  ex  cefare  ad  imperium  litere,  ut  lequenti  post  ste-    4.  jun. 
phani  (3.  aug.)  fint   in  armis  personaliter  contra  Regem  francie, 
propter  raptum  fponfe  regis  romanorum  et  crimen  lefe  maieftatis  in 
imperium  *).    Item  hijs  diebus  redijt  ad  imperium  Ratifbona,  que  de- 
fecerat  imperium  2j,   affumens  albertum  ducem  bauarie.    Laus   deo. 
Item  per  Junium  tredecem  florenos  renenfes,  18  libras  d.  Laus  optimo       jun. 
chrifto.  Amen.     Item  per  Julium  octo   (?)   renenfes,   21  libras  d.        jui. 
Gloria  in  excelfis  deo.  Amen.     Item  per  Auguftum  quatuor  florenos        a»g. 
vngaricales   a   nouo   doctore  mihaele.    Sixti  pape         tres  florenos    6.  aiig^. 
renenfes,  22  libras  d.  Decus  et  gloria  Deo  altifsimo.  Amen.     Item 
per  feptembrem  unum  florenum  vngaricalem  ,  octo  florenos  renenfes,        sept. 
14  libras  d.,  50  d.  Ex  cefare  pro  angaria  crucis  octo  libras  d.  Sancti-  14.  sepi. 
ficetur  nomen  domini  noftri  ihefu  chrifti,  Amen.  Per  octobrem  triginta        oct. 
duas  vrnas  mufti  ex  monafterijs  neuburge.  De  quo  gloria  omnipotenti 
et  fancto  Leopoldo.  Amen.  Valor  enim  earum  erat  32  florenorum  vnga- 
ricalium  ymmo  amplior.     Item  per  nouembrem  unum  florenum  vnga-        nov. 
ricalom,  octo  renenfes,  19  libras  d.,  crocum  pro  libra  d.  Gloria  tibi, 
qui  folus  Jura  monarchie  primi  potentis  habes,  ibefu  chrifte.  Amen. 
Amen.  30  talenta,  6  fz.  IHC.   In  hoc  nomine  falutari  dei  completus 
eft  annus  doctoratus  mei  16.  In  cuius  nomine  incipit  decimus  septimus,  iß-  dec 
qui  fit  benedictus.    In  fua  pietate  dignetur  mihi  homuncioni,  pecatori 
non  paruo,  largiri  mifericordiam,  mifericordiam,  mifericordiam !  Amen. 
Amen.Hactenusinpracticapermediumdecembris  vnum florenum vngari-  1j.  «lec. 
calem,  quatuor  renenfes,  vndecim  libras  d.,  22  d.  Gloria  omnipotenti 
deo.  Amen.  Hactenus  per  alteram  decembris  medietatem  octo  florenos  3i.  dec. 
renenfes  a  cefare  in  ftipendio.     Item  aliaf  quatuor  renenfes.     Item 
7  libras  d.  Gloria  chrifto  ihefu.  (Von  hier  bis  „oracione"  alles  grün.} 
Itaque,  ihefu  chrifte,  inchoandum  Annum  tua  gracia  incipere,  dirigere, 
finire  dignerif.  Amen.  Marie  matris  oracione.  Et  fuus  filius  benedictus 
fit  in  eternum  et  nomen  dulcis  ihefus.  93  (diese  Zahl  roth).  Nomen 
adhuc  ihefus  in  celis,  terrif  et  abiffis  cuncta  genuflectunt,  tentacio 


')  Die  Urkunde  scheint  bisher  nicht  gedruckt  zu  sein.  Sie  fehlt  in  den  Re- 
geslen  zu  Lichiiowsky,  wie  in  MüUer's  Reiehstagstheatrum,  in  welchem 
1,  im  nur  das  Verlangen  des  Kaisers  um  Reichsliiiife  gegen  Karl  VIII.  auf 
dem  Reichs-Convcnte  zu  Coblenz  erscheint. 

*)  „Imperium**  ist  wohl  zu  streichen. 


^0  1492  et  1493. 

Jan.    diffugit  oninis.     Item  per  Januarium  habui  ex  practica  decem  florenos 

11.  Jan.    renenfes  a  domina  druxffeczin  in  ftecz,  ad  quam  iui  sexta  feria  ante 

17.  Jan.    Antonii.  Antonij  reueni.     Item  vnum  florenum  vngaricalem  pro  nouo 

anno  a  prepofito  S.  dorothee.  Aliaf  vnum  florenum  vngaricalem,  item 

tres  renenfes,  item  fedecem  libras  d.  3  fz.,  14  d.  Gloria,  laus,  honor 

fehr.    fit  tibi  bone  ihefu,  Amen.     Item  per  februarium  tres  florenos  vnga- 

ricales,  tres  renenfes,  decem  et  nouem  libras  d.,  50  d.  Bone  ihefu, 

mart.  laus  tibi  eterna.   Amen.     Item  per  Marcium  duof  florenos  renenfes, 

unum  florenum  vngaricalem,  undecim  libras  d.  a  magiftro  et  medicine 

doctore  Stainpeif,  pro  iure  paterno.     Item  octo  libras  d.  ftipendii  ex 

cefare.    Gloria  tibi  femper  domine.      Item  nouem  libras  d.,   3  fz. 

apr.    Item  per  Aprilem  tres  florenos  vngaricales,  duos  renenfes  15  libras  d., 

niaj.    3  fz.  d.  Gloria,  lauf  fit  deo.  Amen.     Item  per  Maium  unum  florenum 

vngaricalem,  duos  renenfes libras  d.,  4  fz.  d.  Gloria  deo  noftro 

7.  maj.    ihefu  chrifto.  Amen.     Item  gloriofa  victoria  tertia  feria  rogacionum 
jun.    fupra  teya  i).  Laudetur  deus.  Amen.  Per  Junium  duodecim  libras  d. 

8.  jun.    Lauf,  honor,  gloria  tibi  fit  deus  omnipotens.     Item  8.  Junij,  mane 
jui.    hora  quinta,  deponitur  pes  finifter  cefari.  Per  iulium  unum  florenum 

vngaricalem,  unum  florenum  renenfem,  decem  libras  d.  Lauf  tibi  ihefu 
chrifte,  Ali  dei.  Amen.  Item  ex  cefare  pro  angaria  penthecoftes  octo 
libras  d.  Gloria  deo.  Per  Auguftum  fex  florenos  renenfes,   undecim 

19.  aug.  libras  d.  His  diebus  Augufti,  die  XIX.  Augufti  post  Auguftum 
primum  maximus  Augustus  et  cefar  fridericus  tercius 
obijt meridiem,    infra    octauaf   Affumpcionis    in 

28.  aug.    lincz.  Sepultus  Vienne,  die  Auguftini,  fepultura  prin- 

cipum  Auftrie.  Regnavit  Autem  Annis  53  et  medio.  Gloria 

in  excelfisdeo,  quod  tam  religiöse,  tam  devote  mortuus 

sept.    eft.     Item  per  feptembrem  fex  florenos  vngaricales,  nouem  renenfes. 


')  Vergl.  den  Bericht  eines  Augenzeugen  über  diesen  Sieg  der  landesfiirstli- 
chen  Söldner  über  die  böhmischen  und  mährischen  Räuber  oberhalb  Thayaim 
V.  0.  M.  B.,  nächst  Waidhofen  an  der  Thaya,  in  Linck's  Annales  Clara- 
vallenses.  2,  311.  Dieses  Gesindel,  üeberbleibsel  der  Söldner  Matthias 
Corvinsin  Oesterreich,  welche  die  alte  üebersetzung  der  Kaisergescliichte 
Cuspinians  von  1S41,  Theil  2,  110  bezeichnend  „kriegsgurglen"  nennt,  „die 
viel  mehr  mörder  zu  nennen  waren  (sonst  hiessen  sie  sich  selbst  den 
schwartzen  hauffen)"  hauste  fürchterlich,  namentlich  im  nördlichen  Theile 
des  Herzogthums. 


1493  et  1494.  61 

13  talenta,  4  fz.  d„  22  d.  Laus  chrifto,  domino  noftro.  Amen.     Item 

per  oetobrem  quinque  florenos  renenfes libras  d.,  31  d.    Die         oct. 

dyonifij  Romanorum  rex  maximilianus,  fine  tubif  et  timpanif ,  veftitus     9.  oct. 
nigro,  venit  Viennam  infra  duodeeimam  et  primam.    [Die  vero]  9 
Maximiliani  ipse  Maximilianus,  infra  undecimam  et  duodeeimam,  exiuit    12.  oct. 
Viennam  contra  turcos.    Deus  det  graeiam.  Amen.     Item  per  nouem- 

brem 1  phuntner,  quinque  talenta,  3  fz.,  14  d.    Gloria  chrifto         nov. 

femper.  Amen.  Lini  venit  rex  Viennam,   quo   die  oracionem  feci  ad    26.  nov. 

monacenfes decembrif  tref  florenos  renenfes  ex  balczhoffer,  et 

vnum  ex  abbate  campililiorum.  Item  tref  libraf  d.  Ex  dei  gracia  fmitus    I6.  dec. 
[eft  annus  doctoratus]  mei   dejcimus  septimus.    (^Das  folgende  bis 
„feliciter"  grün.)  Incipit  itaque  ex  dei  gracia,  o  bone  ihefu,  feliciter 

decimus   octauus aria  gloria  tibi  domine,    ihefu  chrifte.         1494. 

Amen.     Item  ufque  ad  circumcifionis  quinque  libras  d.,  4  fz.  Sicque     i.  jan. 

Gnitus  eft  dei  gracia nunc  benedictus  in  eternum  nomine 

IHC  annus  1494,  quem  deus  bene  vertat  cum  gracia  in  laudem 

ferratur.  Amen.  Amen,  ihefus  maria.     Item  fequenti  post  circumci-     2.  jan. 

fionis  a  comite  thoma  de  pofing   17  libras unum 

florenum  renenfem,  quindecim  libras  d.     Item  a  ruelantin  Septem  ta- 
lenta d.  Gloria  deo.     Item  per   februarium  octo  florenos  renenfes,        febr. 

novem  libras  d.   Lauf  chrifto renenfes.  . .  .  libr.  d.  item 

ftukch  leinbat,  Welhifch.     Item  ex   mufto   a  neuburga  quadraginta 

quinque  florenos  renenfes.  Gloria  chrifto  ihefu 

Dorothee  21  r. 


Hiemit  enden  die  Aufzeichnungen  TichteVs  in  dem  in  der 
Einleitung  unserer  Sammlung  näher  bezeichneten  alten  Drucke. 
So  viel  hatte  ich  vor  vier  Jahren  aus  den  engbeschriebenen  Vor- 
stichblättern dieses  Bandes  sorgfältig  wieder  zu  geben  versucht. 
Ich  prüfte  damals  auch  den  übrigen  Inhalt  des  Bandes,  der 
allenthalben  mit  Bandglossen  von  TichteVs  Hand  bedeckt  war. 
Nirgends  ivollten  sich  aber  noch  weitere  geschichtliche  Auf- 
zeichnungen finden  lassen,  die  Glossen  galten  nur  dem  Avicenna. 


*)  Aus  Rauch's  Abdruck  ergiinzt,  so  wie  das  unten  P'olgende,  zwisclien  Klammern 
in  stehender  Sciirift  Erscheinende. 


62 

Und  doch  enthielt  der  Band  wirklich  noch  ein  ganzes  Blatt 
eines  älteren  Tagebuches,  das  aber  nur  der  Zufall  konnte  auf- 
finden lassen.  Als  nämlich  kurze  Zeit  nach  meinem  Abgange 
von  der  Hofbihliothek  der  sehr  schadhafte  Einband  dieses  In- 
cunabels  durch  einen  neuen,  ihn  zugleich  vor  Motten  schützen- 
den, ersetzt  wurde,  zeigten  sich  an  der  inneren  Wand  des  vor- 
deren Deckels,  unter  der  Verkleidung  desselben,  ein  grösserer 
und  ein  kleinerer  beschriebener  Papierstreifen,  dessen  Inhalt 
wie  Aufzeichnungsart  unwillkürlich  auf  unseren  Tichtel  wiesen. 
Der  Scriptor  der  Hofbibliothek  Ernst  Birk  war  so  gütig,  mir 
diesen  Fund  mitzutheilen ,  wofür  ich  ihm  hiemit  schuldigen 
Dank  sage. 

Das  grössere  Blatt,  10^/z  Zoll  hoch  und  bei  4  Zoll  breit, 
zeigte  sich  als  ein  Bruchstück  eines  Tage-  oder  Rechnungs- 
Buches,  unserem,  eben  mitgetheilten  ähnlich  ;  das  kleinere,  3  Zoll 
breit,  bei  2  Zoll  hoch  ,  enthielt  den  Schluss  eines  Briefes ,  den 
kaum  jemand  Ticht ein  absprechen  wird,  der  den  zweiten,  von 
mir  unten  aus  einer  anderen  Handschrift  angeschlossenen  gelesen 
hat. 

Es  musste  mir  vor  Allem  darum,  zu  thun  sein,  das  hier  fol- 
gende Bruchstück  eines  zweiten,  durch  Format  und  Papier 
wesentlich  verschiedenen  Tagebuches  einem  bestimmten  Jahre 
zuweisen  zu  können,  weil  dadurch  erst  dessen  Daten  an  Be- 
deutung gewinnen.  Eine  Jahreszahl  war  nirgends  zu  entdecken. 
Ich  hatte  daher  nach  anderen  Anhalt  spunden  zu  sehen,  die  zum 
Glücke  sich  finden  Hessen. 

Es  ist  nämlich  erstens  aus  der  letzten  Zeile  der  Stirnseite 
des  Blattes  zu  entnehmen,  dass  in  dem  Jahre  seiner  Aufzeich- 
nung der  2.  December  auf  einen  Mittwoch  fiel,  was  im  Umkreise 
der  Jahrzehente  des  Tichtelschen  Tagebuches  nur  in  den  Jahren 
1^12,  i478,  1^95  und  1506  der  Fall  war.  Einem  dieser 
vier  Jahre  wird  es  also  mit  vieler  Wahrscheinlichkeit ,  so  war 
von  vorne  herein  anzunehmen,  zuzutheilen  sein.  Da  aber  zwei- 
tens auf  derselben  Seite  des  Blattes  der  Verwandte  unseres 
Tichtel,  der  Vicar  zu  Loosdorf,  Bartholomaeus  Seybersbeck, 
als  noch  lebend  erscheint,  ivährend  der  15.  August  1489 
unseres  oben  mitgetheilten  Tagebuches  dessen  Ab/eben  meldet, 
so  lässt  dies  schliessen ,   dass  unser  Blatt   iceder   dem  Jahre 


J472.  63 

1  ä95  noch  irgend  einem  späteren  angehören  könne.  Da  ferner 
drittens  die  Einnahmen  des  Jahres  1478,  von  Tichtels  eigener 
Hand  verzeichnet,  bereits  in  obigem  Tagebuch  enthalten  sind,  so 
entfällt  auch  dieses  Jahr,  und  es  bleibt  nur  noch  1472  als  mög- 
lich über.  An  ein  früheres  Jahr  aber  zu  denken,  verbietet  die 
Wahrnehmung,  dass  Tichtel,  wie  unser  Blatt  entnehmen  lässt, 
bereits  ausübender  Arzt,  wenn  auch  noch  nicht  „Doctor*'  war, 
was  er  erst  durch  die  Verleihung  der  Lehrkanzel  an  der  Uni- 
versität, also  ganz  richtig  „a  docendo"^,  und  zwar,  wie  er  selbst 
erzählt,  unterm  16.  December  1477  wurde. 

I. 

14T2. 

(f.  1\) ctam 

s.  vicz 

ftuli  cum  rubeis  rappis. 

Item  die  Bartholomei  vnum  par  24.  «„g. 

cultelorum  a  prefecto  ex  tulnerfeld. 
Item  poftridie  Bartholomei,  in  qua  die  fuit  23.  aug. 

Vocacio  omnium  facerdotum  ad  biennam,  vj  pullos 

per  dominum  figifmundum  rud,  canonicum  in  balthauffen. 
Item  plebanus  ftuk  fleifs  iij  gallinas. 
Item  quidam  rufticus  ij  -^  (sie)  pullos. 

Item  Schedlin  dimidium  lat  eroci,  in  vigilia  Egidii.  31.  a„g. 

Item  michelin,  circa  Laurencium  appotecarium,  cafeum  s^  \,  g.  s^j^t. 

fabatho  poft  Egidi. 
Dominica  autem  natiuitatis  Conrad us  appoteearius  in  curia  8.  sepK 

prepofiti  zway  rebheyner. 
Item  vigilia  natiuitatis  marie  par  cultellorum  7.  sept. 

de  WaidhotTen,  per  flekell,  canonicum  biennenfem. 
Exaltacionis  criicis  Fridericus  Raufcher  j4.  se,,t. 

magnam  falls  cuppani,  cum  parua  rota 

fignatam,  habente  in  l'e  crucem. 
Item  pridie  lamperti  egregium  et  magnum  par  iß.  »epf. 

cultellorum,  Kreffling,  prefectus  in  klingberg 

prope  grein. 


64 


1472. 


12.  od.    Item  Vigilia  colomani  dominus  Bartholomeus 

Seyberfpek,  confobrinus  meus,  propinuuit 
mihi  vnum  pannum  lineum,  Herbein. 

Item  duos  pannof  lineof,  ruphn.     Item 
duodecim  difcos  ftanneos  et  tres 
fcutellaf  ftanneas  paruas  cum  rcferuaculo 
coreo. 

Item  plebanus  ftukfleyfs  vnam  aueam. 

Item  quidam  quatuor  aues. 

Item  quedam  domina  poma  et  pira. 

Item  quedam  domina  ex  buda  ein  par  guidein  spreyfs. 

Item  dominus  Lampertus  duos  cafeos. 

Item  magifter  Ludobicus  Kcholtrer  vnum 
lueeum  fatis  magnum. 
7.  nov.  Item  quidam  facerdos  in  curia  melicenfi,  fabatho 
ante  martini,  quinque  luceos. 

12.  nov.   plebanus  ftukfleifs  vnum  gibifs,  fequenti  post  martini. 

13.  nov.   Item  fexta  feria  poft  martini  Certell  vnum  plauftrum 

lignorum  falicum,  valore  60  den. 
Item  Aurifaber  noftre  domus  5  centring  fleifcs. 
Item  quedam  Inflitrix  duas  Vlnas  panui  Italici, 
2.  dee.              quarta  feria  ante  barbare,  Id  eft  fecunda  decembris. 
CfoL  1\)  Item  die 

a  raufcher  prepof . ... 
s.  dec.    Item  In  vigilia  Nicola] 

auche  et  pedef  vnius  apre. 
Item  maifter  Hanfs,  maier  von  Werd, 
tres  Aues  vnum  fafianum.  Item  iij  tall. 
hyet  ich  mue f f e n  vmb  ein  glafz  geben, 
hat  er  mir  gefchenkt.  Item 
Quidam  facerdos  prope  traifmawr  j  lotum 
faffran. 
Item 


1472. 

II. 

Fragment  eines  Briefes  Ticlitels. 

fris  ade  *)  carmina  et  orationem  eo  libencius 

(perlegi),  quod  et  inter  difficiles  res  mihi  follacio  fuit. 
(Ceterum)  inter  ref  a  me  lectas  nouitatem  pre  fe 
(ferun)t  ingenuam.  Sed  ubi  deuf  uolet  hec 

ira  funt,  et  ubi  mendofus  fatis  emen- 

(dab)itur  orbis.  Literas  vestras  emendare  non 
(p)otui,  quippe  ex  immundo  fpeculo  nemo  purgabitur. 
Val. 


6S 


III. 

Ein  Brief  Ticliters  an  Ronrad  Celtes  dto.  Wien,  Mittwoch  den  6.  Februar 

1493.  Aus  der  fiandsclirift  der  k.  k.  Hofbibliotliek.  Neue  Numer  3448. 

Tergl.  Wiener  Jahrbb.  d.  Literatur  Bd.  45,  UZ  und  169  if. 

ProdominoConrado,Amicofuo. 

(fol  24".^    Joannes  Ticbtl,  Artis  mediee  et  liberalium  doctor, 

amico  fuo  Conradi  Celti  protutio,  poete  Laureato,  Alma 

norum  glorie  et  viro  humanissimo  doetoque  Salutem  plurimam  dielt.  Cum 

ex  Vienna  nuper  iuifses,  subtrlstls  mihi  animus  fuit,  ita 

ut  etlam  me  tue  Valedlctioni  fubtraxlfsem.  Tlmui  enim 

mihi,  qui  vir  effe  debeam,  de  lachrlmis  emlttendis.  Nee 

abs  re.  Fortuna  namque  tam  uaria,  quod  tibi  contrarij,  vt  non  reuenire 


*)  Ist  wahrscheinlich  iiiemaiul  anderer,  als  der  von  Denis  in  den  Merkwürdig- 
keiten der  Garellischen  Bibliothek  S.  71  aufgeführte  Dichter,  dessen  unter 
dem  Titel:  Fratris  Adae  Genuensis  carminibus  edita  Passio  D.  N.  J.  Ch. 
S.  1.  e.  a.  4".  Denis,  1.  c.  S.  72  erwähnt.  Dadurch  erklärt  sich  auch,  wie 
diese  Gedichte  unserem  Tichtel  in  seinen  Leiden  Trost  gewährten.  Dass 
übrigens  „adse  '  nichts  Anderes  ist,  als  ein  gesuchter  Genitiv  von  „Adam," 
braucht  wohl  nicht  erinnert  zu  werden. 

Fuutes.  VIII.  5 


66 


1472. 


poffes,  moliri  poffet,  in  animo  verfabar.  Nee  me  mea 

fefellit  opinio.  Non  enim  fine  caufa  tarn  tarde  ad  nos 

puerum  tuum  Nicolaum  mififti.  Nee  hiis  contentus  ultra 

fpem,  quam  nobis  cum  eodem  promififti,  addidifti,  non  uenire, 

decima  fere  fcribens,  nam  fine  doctorum  literis  ad  te  datis  venire 

velle.  Doctori  fteber  literas  dedifti,  me  neglecto.  Quid 

(fol.  2i  .)  fibi  fue  litere  vqluerint,  me  fugit.  Si  collegium  difcipulorum 

tuorum  eongregatum  fuiffet,  forte  5x  illo  literas  habuifses. 

Quid  finiftri  in  re  fit,  nefcio.  Sed  pro  te  caufas  fingam. 

Tu,  per  annum  a  nobis  eonductus,  decrefcentibus  diebus  inicium  faeere 

noluifti.  Nos  tamen,  terentiano  confilio  ducti,  debitum  a  te 

et  promiffum  doetrina  amicis(?)  etiam  ydibus  decembris  accepifsemus. 

Sed  et  proficientibus  diebus  tardus  in  hoc  fuisti.  Speraui 

tamen  omnino,  quod  principium  Arietis  non  efses  omifsurus  in 

tua  doetrina,  in  quo  et  mos  eft  fcolaribus  fcolas  petere, 

ymo  retentoribus.  Sed  uideo,  dolenter  quidem,  nunc  omnia 

neglectum  iri,  et  te  non  nifi  ad  kalendas  grecas  aduenturum. 

Tu  tamen  dignitatis  tue  fidei  nobis  date  et  pollicite  confulere 

debebas.  Sed  quidem  „precio  parata  vincitur  precio  tides"  tragicus 

inquit  Seneca.  Plura  fcribere  de  multis  et  de  ipfo  doctifsimo 

matbematico  Joanne  ex  eperies,  qui  mihi  in  tua  abfentia 

plurimam  confolationem  interea  dedit,  non  poffum.  Sic  enim  grauatur 

animus,  cujus  grauati  animi  tu  causa  es.  Datum  ex  Vienna,  die 

Dorothee  93.  Ex  tuo  neglecto  difcipulo  Joanne 

tichtl.  Tu  quidem  uale,  et  quidem  feliciter,  mei  aliquantum 

memor. 


n. 

SELBST-BIOGRAPHffi 

SIEGMVNDS  FREIHERRN  VON  HERBERSTEIN. 

i486  — 1S53. 


69 


(Bl.  1".)  Alle  menschen  sollen  billichen  dermassen 
auf  erden  leben,  damit  sy  mugen  vnnd  sollen  Raittung 
geben  Ires  thuns  vnnd  wesens,  damit  man  müg  spre- 
chen, das  ainer  gelebt  habe.  Das  hat  mich  bewegt, 
sölichmein  Raittung  meines  lebenns  zu  beschreiben. 
Ob  yemandt,  vnnd  s  onnderlichen  meines  namens, 
ichtes  daraus  nemen  wolte,  dem  nachzuuolgen,  oder 
merers  vnnd  Eerlichers  für  sich  zu  nemen,  vnndnach 
seinem  thün  den  nachkhomend  en  ein  pessere  anwei- 
sung  zu  geben  i). 

Erstlichen  khan  ich  nit  vnnderlassen ,  meine  Eerliche  Vor- 
elltern  zw  erzellen,  von  denen  ich  mein  anfanng  genomen.  Den  Elltern 
von  Herberstain  find  ich,  das  der  Herr  Ott  genannt  was.  Der  hat  ain 
Gemahel  gehabt,  Matz  oder  Machtild  genennt.  leres  geschlächts  hab 
ich  nit  gefunden. 

Von  Herrn  Otten  ist  geborn  Herr  Georg.  Der  bette  Alhain  «) 
Freinpergerin.  Von  dem  Herrn  Georgen  ist  geborn  Herr  Ott.  Dem 
ist  vermähellt  gewest  Elizabeth,  Herrn  Hannsen  von  Hollnegg 
tochter. 

Von  dem  Herrn  Otten  ist  geborn  Herr  Anndre.  Sein  Gemahel 
was  Vrsule,  Herrn  Hannsen  von  TeufTenpach  Tochter. 

(^Bl.  1''.)  Von  Herrn  Anndreen  ist  Herr  Lienhardt  geborn.  Sein 
Gemahel  was  Barbara ,  Herrn  Niclasen  Burggrauen  zu  Luenntz  vnnd 
zum  Lueg  tochter.  Dauon  bin  ich  vnnd  neben  mir  Herr  Georg  vnnd 
Herr  Hanns,  vor,  vnnd  Herr  Wilhalbm  nach  mir  geborn.  Die  all  hab 
ich  nit  darumb  herzue  beschrioen ,  das  ich  mich  des  Adels  von  der 


')  Mit  durchschossener  Schrift  Gedrucktes  ist  im  Originale  aus  grösserer, 

sogenannter  Canzellei-Schrift. 
*)  Wohl  aus  AIcuiaa,  d.  i.  ahd.  Alahwinjä  =  templi  amica  entstanden. 


70 


i486— 149S. 


geburt  so  hoch  Ruemen  wollte.  Dann  der  lob  des  Adls  ist  nuer  deren, 
die  dem  namen  vnnd  Adelichen  herkhomen  im  thun  vnnd  leben  sich 
vergleichen.  Darumb  9  ain  Jegelicher,  ob  der  gleich  von  Adelichem 
Stamen  herkhombt,  sich  selbs  Edl  macht,  das  ist  mit  seinem  thun 
vnnd  wesen  sich  dermassen,  alls  Adelichen  geburt,  hallt  2). 

Mein  Vatter  hat  von  Khaiser  Friderichen  dem  dritten  Adlsperg 
vnnd  Wippach  am  Kharst  gehalltenn.  Bin  daselbstn  zw  Wippach  ge- 
born,  wie  ich  von  meinen  Elltern  bericht  bin  worden,  im  1486.  Jar, 
am  abent  oder  nahendt  vor  bartholomey.  Daselbstn  bin  ich  der  zeyt 
nach  meinem  Alter  zw  Schuell  gelassen  worden.  Wie  ich  auch  in 
meiner  khindthait  vasst  khranckh  bin  gewest,  hat  mein  Mueter  Iren 
trost  zw  dem  Höchsten  geseczt,  vnd  mich  Khirchferten  oder  Wal- 
farten  geen  Laret  oder  Racanat  3)  versprochen.  Dahin  ich  dann  woll 
Junger  geraist  mit  meinem  Bruedern,  Herrn  Hannsen.  Sein  also  zw 
(Bl.  2".)  Laran  in  Ysterreich  *)  auff  das  Mör  gesessen,  geen  Ancona 
gefaren,  vnnd  soliche  walfart  verriebt.  Vnnd  denselben  weeg  wider 
auff  Ancona,  vnnd  von  dannen  auf  Laran  genomen. 

Da  zw  Wippach  hab  ich  Teutsch  vnnd  Windisch,  bald  Sprachen 
gelernnet.  Die  Windisch  hat  mir  vill  muee  in  meiner  Jugenndt  ge- 
macht. Vill  zuenamen  muessen  hören:  „Sclaf,"  „Khadrotz"  vnnd 
dergleichen,  Dannocht  hat  mich  niembt  von  der  Sprach  abtreiben 
mugen,  des  mir  hernach  in  vill  sachen  genutzt  hat. 

Vngeuärlich  im  Achten  Jar  meines  Allters  hat  mich  mein  lieber 
Vatter  geen  Gurckh  in  Khärndten ,  zw  Herrn  Wilhalbmen  Weltzer, 
alls  Thumbbrobst  daselbstn,  der  auch  von  ainer  von  Herberstain 
geboren  was,  gescWgkht,  der  aus  seiner  angebornner  tugent  vill  des 
Adels  in  derselben  Jugennt  erzogen ,  zw  schuel  geen ,  auch  Ime  zu 
Tisch  dienen  lassen,  damit  man  baide  die  Lernung  vnnd  die  Hofzucht 
bekhomen  hat.  Seines  gleichenns  in  allen  Eerlichen  sachen  hab  ich 
zw  mein  Zeiten  khain  vber  Ine  gesehen.    Das  möcht  nun  im  1495. 


1)  „Darumb  sich"  die  Handschrift. 

2)  „hallten«  dieHs. 

3)  Das  ist  Loreto  und  westlieh  davon,  etwa  eine  halbe  Stunde  entfernt,  Recanati, 
beides  in  der  Delegazion  Macerata  des  Kirchenstaates. 

*)  Das  ist  Lorano  am  Meerbusen  von  Fiume,  südwestlich  von  dieser  Stadt. 
Lorano  hiess  zu  den  Zeiten  der  Römer  der  vielen  Lorbeerbäume  wegen 
-Laura". 


1497— 1S02. 


71 


gewest  sein,  das  ich  sterbenns  halber,   widerumb   geen  Wippach 
geschigkht  bin  worden  *). 

(Bl.  2\)  Im  ain  Tausent  vier  hundert  vnnd  Siben  vnnd  neun- 
tzigisten  bin  ich  von  meinem  lieben  Bruedern,  Herrn  Georgen,  f  auf  fgeiiWien(H.)«) 
die  Schuel,  aus  beuelch  meines  Vattern,  gefuert  worden.  Im  99.  bin 
ich  auf  der  Vniuersitet  oder  hohen  Schuel  eingeschriben  worden» 
alls  der  gebrauch  ist.  Dazumal  Rector  was  Maister  Oswald  Beikher- 
storffer  3).  Im  1502.  Jar  bin  ich  Baccalaureus,  wie  maus  nennt,  wor- 
den. Dazumal  was  Rector  Doctor  Hanns  Khaltenmarkhter  *).  Die  zeyt 
bin  ich  bey  Sanndt  Steffan  in  der  Schuel  gewest.  Maister  Paul 
Rockhner  was  Schuelmaister,  Maister  Georg  Rätznperger  sein  gehilfF. 
Der  hat  die  maist  Arbeit  mit  der  Lernung  gehabt.  Bin  allsdann  mer 
dann  zway  Jar,  in  dem  namen  der  lernung,  zu  Wienn  beliben,  vnnd 
aus  meiner  maister  zucht  vnnd  gewallt  khomen.  Wollt  Got  das  ich 
nit  so  frey  gelassen  war  worden ,  ich  bette  vill  merers  gelernet.  Der 
Almechtig  welle  mit  gnaden  meinen  lieben  Vattern ,  auch  meinen 
Zucht  vnnd  Schuelmaistern,  lerer  treue,  die  sy  an  mir  gethan  haben, 
reichlichen  begaben.  Sy  haben  ye  treulichen  an  mir  gethan! 

Der  Schuel  halben  muest  ich  aber  von  den  vngeschikhten  vill  LatheinSi)ot(H.) 
Spotwort  anhören.  Nennten  mich  ain  Doctor,  Waclaureum,  Vossn  ^), 
Schreiber,  Schueler.  Die  mich  (BL  3".)  ain  Doctor  nennten,  den 
gab  ich  Anntwurt:  „mir  wäre  laid,  das  ich  khainer  war,  das  ich  aber 
was  gelernnet,  vnnd  pass  dann  der  Schreiben  vnnd  merers  khund 
dann  er,  vmb.souil  deucht  ich  mich  pesser  sein."  Söliches  mir  bey 
den  verslänndigen  vill  Ruembs  bracht  hat. 


^)  „1493.  Hoe  anno  Ines  igwinaria  cruentissima  toto  seviens  orbe  stravit  mor- 
tales  et  ubi  incipiebat  durabat  niensibus  tribus.  Urbe  qua  regnabat  primo 
et  tertio  niense  rariiis ,  medio  vero  grassatur  acerbius,  et  annis  hiis  in 
tribus  consimiliter.  Et  nunc  hie,  jam  alibi  seviebat,  etsi  quem  pertransisset 
loeum,  post  aliquot  tempus  ad  convicinas  repedabat  percuciendo  urbes." 
Annales  Mellicenses.  Pertz,  Monum.  SS.  T.  9,  526.  Es  war  die  Lustseuche, 
in  Deutschland  „die  boes  blättern,"  „das  lembt  der  glid,"  „malzei"  u.  s.  w. 
genannt.  Vergl.  Fr.  Schnurrer's  Chronik  der  Seuchen.  2,  46. 

-)  Mit  (H)  ist  im  Abdrucke  alles  bezeichnet,  was  Herberstein  eigenhändig  bei- 
gefugt hat. 

3)  „D.  Oswaldus  Ludovici  ex  Weickersdorf"  nennt  ihn  Lochers  Spee.  acad. 
S.  17  und  19. 

*)  Nach  Locher,  S.  20,  war  Kaltenmarckter  im  Jahre  1501  Rector. 

*)  Vergl.  Du  Gange,  Gloss.  unter  Vassus  und  zwar  6,  143.  sp.  c. 


72  iS02-iS05. 

.,„,,,.,,  Im  funffzehenhundert  vniid  sechsten  Jar  fuert  Khaiser  Maximilian 

Ä.  d.  Schuel(H.) 

1306.         den  khrieg  geen   Hungern,   nachdem   Khunig  Wladislaus  aine  aus 

Franckhreich  genomen  hette.  Dieselb  geperte  hieuor  ain  Tochter.  Da 

ward  ain  hanndhjng  furgenomen ,  das  die  Hungern  den  Khaiser  vnnd 

seine  Erben,  wider  Ire  gegebne  vertrag,  von  der  Erbschafft  des  Khu- 

nigreichs  stossen  wolten.  Alls  man  im  khrieg  vor  prespurg  lag ,  ist 

f  viasia  (II.)  dem  Khunig  -|-  sein  Sun  Ludwig  geborn.  Mit  dem  griff  man  wider  zw 

ainem  frid.  Mein   Treuer  vnnd  verständiger  Brueder,  Herr  Georg, 

Erste         namb  mich  von  Wienn,  rüsst  mich  mit  fiinff  seiner  phärdten,  mit  denen 

Rustigung^  (H.)  ich  in  ainer  Ersamen  landtschafft  in  Steyer  Russtigung,  die  sy  Kay. 

Maj.  in  khrieg  schickhten,  vnnder  herrn  Hannsen  von  Reyhenburg, 

hertzog  wiihaim  haubtman,  gedieundt  hab.    Mein  Brueder  schickht  mich  darnach  an 

vonGuiichwaso.  des  Khaiscrs  Hoff,   ettliche  seine  sachen  zw  Sollicitiern ,  allermaist 

veidhauptm.(H.)  ^^^.^^^^  ^ßi  36  j  ^^^  j^jj  ^^f.^  ^^^  Hoffswesen  erlernnen  vnnd  die 

leuth  erkhennen  soll.  Hab  lanng  dem  Hoff  nachgeraist.    Dann  wider 

haim  khomen,  meinem  lieben  Vatter  in  seinen  Rechtfuerungen,  die  er 

vor  dem  fürstlichen  Cammergericht  zw  der  Newstat,  auch  im  Lanndts- 

rechten  in  Steyer  gefuert,  gehilfflich  gewest.  Vnnd  warden  mir  alle 

dieselben  Rechtfuerungen  vbergeben. 

Im  ain  tausent  fünffhundert  vnnd  achten  ward  zwischen  Khaiser 

Maximilian  vnd  den  Venedigern  khrieg.  Sy  vbereylten  Görtz ,  Triest, 

Mitterburg  <) ,  Sannd  Veyt  am  Phlaumb  2)  ,   vnnd  was   Innhalb   der 

Wälder  am  Carst,  Ysterreich  vnnd  Fryaul  der  Khaiser  hette.  Darunder 

6. ,Tuny.        was  auch  Ädlsperg,  das  muesten  sy  wider  geben,  nachdem  ain  An- 

VenediVeiNamen  staundt  wardt  enzwischcn  betaidingt.    Vnnd  nach  beschlus  des  An- 

cramaun)   apr.  g^gj^j^^^g  hettcn  SV  dassclb  cingenomeu.    Vnnder  denen  was  auch 

Gortz    stat    10,  J  ^ 

sios  17  (H.)  Marnfells  *),  meines  Vatter  Schloss,  das  mein  Brueder  Herr  Hanns  der- 
selben zeyt  Innhette.  Der  was  gedrungen  sich  zw  ergeben,  weill  er 
in  Isterreich  sass,  vnnd  alles  vmb  Ine  in  der  Veindt  Hennde  was.  Sy 

fieibs  erben  (H.)  gahcn  aber  allein  Ime  vnd  sein  Manndlichen  f  dasselb  Schlos. 

Im  funfzehenhundert  vnnd  Neunten  schikht  mich  mein   Vatter 
geen  Venedig,  zu  hanndlen,  damit  (Bl.  4".J  sölich  Schlos  nit  allain 


*)  D.  i.  Pisino  in  Istrien. 

3)  D.  i.  Fiume. 

^)  D.  i.  Gemona  in  Friaul. 

*)  Siehe  die  Anmerkung  zu  Marnfels  auf  der  folgenden  Seite. 


1S09. 


73 


meinem  Brueder,  sonder  meinem  Vatter  vnnd  seinen  Erben  volgte 

Derselben  zeyt,  als  am  vierzehennden  Marty,  verprann  das  Zeughaus, 

des  sy  Arsenal  nennen  zw  Venedig.    Der  Khaiser  vertrueg  sich  mit 

Khunig  Ludwigen  zw  Frannckhreieh,  damit  der  wider  die  Venediger 

den  khrieg  annamb.   Das  machte  sy  lerr.  Derhalben  ward  mir  von 

ainem  Erlichen  Man  der  beschaid ,  es  wäre  souil  zu  thun ,  das  ich 

gewislichen  khain  Anntwurt  erlanngen  wurde.    Mit  dem  zohe  ich 

widerumb  heimb.  Palld  darnach  schlueg  der  Franzoss  die  Venediger  18.  Maj.  (h.) 

schwärlich.  Auff  solich  erschreckhen  haben  sie  vasst  alle  Fleggen 

im  Lannd  verlassen:  Bressa,  Fern,  Viiicentz,  Padua  i),  Görtz,  Triest,  Gort/.  3i.  Maj. 

Mitterburg  vnnd  was  sy  dem  Khaiser  hieuon  genomen  betten.  Mitter-  ^"'^ 

bürg  stelten  sy  meinem  obgemelten  Brueder  in  des  Khaisers  namen 

zue.  Die  funff  Niederösterreichische  Lannde  schigkhten  dem  Khaiser  NiderosterreicW- 

ansehenliche  Russtung,  dergleichen  zuuor  vnnd  hernach  nit  gesehen  ^""^^  rusti-ung^. 

°  '^  Die  steyrerische 

ist  worden.  In  der  von  Steyer  anzall  bin  ich  auch  gewest,  vnnder  ^^^^^^^.  ,3^^  ^agj 
Herrn  Hannsen  von  Reihenburg  Hauhtmanschafft.  Mit  derselbigen  ain  Manat  zue 
Rüsstigung  zohe  man  für  (BL  4*.)  Sibidat  a)  vnnd  Weyden,  die  wider  Laibach,d  khrai- 

o      °                                  ^                -'                                             ''  nensche   tzugea 

— — ■ — — für  Neuroarkhtl, 

Am  27.  July  ruchtn  wir  für  die  weydn.  \  ^''    ^'^    ^''- 

I  sehen    Montvol- 

Am  30.  gewanen  wir  Rosatz  das  Closter  s).  i  j^^on     nennen. 

Am    2.  Augusti  stürmten  wir  vergebns  Cibidad.  (  Tettn  ain  vnnu- 

Am    3.  Sept.  gewanen  wir  T.ilmein  *).  N (H.)     "'^"  «*"■••"•  ("> 

Am  26.  Octob.  hab  den  michel  Markes  de  Grauisis  geslagen.  l 
Am  5.  Nouember  gewanen  Venedigor  wider  Raspurg  s).  \ 
Am    6.  für  Marnfels  *)  getzogen.  Nichts  geschaffn.  / 


*)  D.  i.  Brescia,  Verona,  Vicenza  und  Padua.  Nach  diesem  letzteren  Namen 
und  vor  dem  darauffolgenden  Görtz  standen  in  der  HS.  noch  Teruis  und 
Weyden,  d.  i.  Treviso  und  Udine.  Beide  Namen  sind  aber,  wahrscheinlich 
durch  Herberstein,  durchstrichen. 

^)  D.  i.  Cividale,  nordöstlich  von  Palma  nuova  am  Nadisone.  Hiess  unter  den 
Römern  Forum  .Julii,  im  Mittelalter  Civitas  Austriae. 

^)  D.  i.  Rosazzo  zwischen  Cividale  und  Cornions,  zu  H's  Zeiten  eine  Benedic- 
tiner-Abtei,  welche  schon  1132  urkundlich  erscheint. 

*)  D.  i.  Tolmezzo  am  Tagliamento.  Zu  H's.  Zeit  im  Besitze  des  Patriarchats 
von  Aquileja. 

*)  D.  i.  Raspo,  nördlich  von  Pinguente  in  Istrien. 

•)  D.  i.  Marenfels  bei  Lupoglavo  in  Istrien,  nächst  Colmo  und  Dolegnavas,  am 
südwestlichen  Abhänge  des  sogenannten  Tschitschenbodens.  Eine  mächtige 
Burg,  abgebildet  in  Valvasors  Ehre  des  Herzogthums  Crain,  3,  3S5. 


74  1309. 

Im  juiio.  (11.)  abgefallen  warn.    War  grosse  vngewönndliche  Hytz.    Mein  Vatter 
Rufft  mich  darzue  mit  Siben  phärdten,  vnd  darzue  mit  ainem  Wagen 
wollgespannt.  Vill  khnecbt  vnnd  annder  fiellen  von  Phärdten,  Hytz 
halben,  das  machte  Ir  trinckhen,  des  sy  bei  allen  pächern  vnnd  Prünnen 
phlegten.  Vasst  vill  Ross  seindt  verfiiettert  worden ,   dann  man  den 
Habern,  des  wir  gewont  sein  gewest,  nit  haben  mügen.  Zw  dem,  das 
Ir  vill  soliche  khnecht  gehabt  haben,  die  sy  mer  für  lere  gesellen, 
dann  diener  gehallten.  Vnnd  weder  Herr  noch  khecht  lerer  Phärdt 
geaeht.  Got  lob !  mir  hat  die  Hytz  khain  beschwärnus  geben,  hab  auch 
zw  Pfärt  nit  getrunckhen.   Das  ain  Wagenphärdt  hab  ich  verlassen. 
Ich  hab  neben  vnnd  mit  meinen  dienern  die  gezellt  auf  vnnd  abge- 
zogen, dergleichen  die  Pärn  aufgericht  *),  damit  die  vberigen  diener 
dester  zeitlicher  vmb  die  fuetterung  gesehen,  vnnd  dann  den  Phärdten 
lere  recht  thun  mögen.    Alls   der  LanndtschafTten  diennst  verriebt 
was,  zohe  ich  in    Isterreich   zu    meinem  Rrueder,  weill    er  etwas 
schwach  was,  damit  er  den  Lufft  möchte  verkhern.  Vnnd  er  zohe  in 
1S09.  (H.)      das  Lannd  zu  Crain.  (Bl.  5".)  In  dem  so  zeucht  Hertzog  Erich  von 
Die  von    steyr  Rrauuschweyg,  Oberster  Veldhaubtman,  für  Neuhaus  3)  vnnd  Raspurg, 
Schikhtenierni-  ^[^  gj.  gewan.  Rey  croberung  Raspurg  bin  ich  auch  gewest.  Darnach 
mX'"^Bruede!-    ^"^  abzug  bin  ich  in  Khaiserlichen  dienst  angenomen  worden.  Innhallt 

hernGeorgen,die  der  Copcy : 

ortflekhenjawiu-  ^jp  Erich  von  gottcs  gnaden  Hertzog  zw  Rraunschweig  vnnd 

DeVsehikhrmL"h  Luuenburg ,   Romischer  Kay.  Maj.  etc.  Oberster  Velldhaubtman  der 
in  Maerbuig  »)  Niderösterreicliischen  Lannde  etc.   Rekhennen,  das  wir  vnnsern  be- 
mit  I3pfertn,32  gQ^jjjgpjj  lieben    Sigmunden    von    Herberstain  mit  Acht  gerussten 
nee  en.    pj^^^^j^gj^  ^^  j^^y    jyj^j    (Jig^nsten  aufgcnomcn  vnnd  bestellt  haben, 
wissenntlich  in  KrafFt  des  brieffs.  Also,  das  er  seiner  Kay.  Maj.  vnnd 
Vnns,  alls  seiner  Maj.  Obersten  Veldhaubtman,  oder  wem  sein  Kay.  Maj. 
oder  wir  an  seiner  Maj.  stat  zuegeben  werden,  mit  solichen  Acht  ge- 
russten Phärdten,  biss  aufF  seiner  Kay.  Maj.  oder  vnnser  wolgefallen, 
getreulichen  dienen,  damit  gehorsam  vnnd  gewärtig  sein,  vnnd  alles 
das  thun,  das  ain  getreuer  diener  seinem  Herrn  vnnd  Haubtman  schuldig 
ist  wider  menigclich,  niemandts  ausgenomen,  inmassen  er  vnns  dann 


•)  Das  sind  die  Barren  oder  Wannen,   in   welche    den  Pferden  das   Futter 

geschüttet  wird. 
*)  Castel  nuovo,  nördlich  von  Raspo  in  Istrien. 
3)  Marburg,  die  Kreisstadt  an  der  Drau. 


1509—1510. 


75 


darumb  gelobt  hat.  Dargegen  sollen  wir  in  mit  dem  Soldt  vnnd  scha- 
den hallten,  in  massen  wir  es  mit  anndern  geraisigen,  so  wir  (BL  5''.) 
jetzt  khurtzliehen  gleieherweiss  in  Kay.  Maj.  dienst  aufgenomen 
haben,  halten  werden.  Alles  on  geuärde.  Mit  vrkhundt  dits  briefFs, 
mit  vnnser  hanndt  vnndterschriben  vnnd  furgetruckhtem  vnnserm  pedt- 
sehadt  verfertigt.  Besehehen  im  Feld  zw  Grädisch  i),  am  vierten  tag 
des  monats  Octobris,  Anno  etc.  im  Neunten. 
Hertzog  Erich. 

Wutsch. 

Darnach  versamblet  sich  Michel  Markes  de  Grauisis,  vnnd  zohe 
zwischen  Raspurg  vnnd  Marnfells  vber  die  Butzkha  vnd  f,  namb  ain  fpaynakh3)(H.) 
grosse  anzall  viechs  vmb  Khesta  vnnd  Veprinetz ,  des  die  aus  Ister- 
reich hinüber  geflehnet  hetten.    Am  widerzug  hab  ich  meine  vnnd      isoo.  (h.) 
annder  Leut  aufbracht,  und  die  am  Mitterspill  3)  in  die  Flucht  bracht,  am  26.  Oct.  (h). 
alles  viech  erhalten. 

Im  Nouembry  am  funfften  zugen  die  Venediger  für  Raspurg 
vnnd  gewanen  dasselb  den  nagsten  tag.   Darnach  zugen  sy  für  mich     6.  Nouemb. 
geen  Marnfells,  wolten  mich  mit  Hultzen  Füchsen  schreckhen,  tai-  ^amfeis    beie- 
dingten  den  ganntzen  tag,  vnnd  den  anndern  auf  Mittag.  Alls  sy  aber 


Als  ich  dem  Michel  Markhesn  das  viech  abgedrungen ,  vnd  der 
seinigen  etliche  gefangn,  die  ich  nit  all  im  sloss  behalten  mügen,  hab 
die  ausser  lands  zw  meinen  freunden  vnd  verwandln  geschikht,  das 
also,  wie  mich  die  veint  belegerten,  nit  mer  dann  drei  gesunter  khnecht 
im  haus  gehabt.  Mich  allain  meiner  vnderthanen,  die  mein  brueder 
woll  gehaltn,  getrost,  die  sich  auch  treulich  ertzaigtn.  (H.) 


*)  Gradisch  am  Karst,  eine  Viertelstunde  von  Wippach  entfernt. 

')  Also  zwischen  Marenfels  bei  Lupoglavo  und  Raspe  über  die  Gebirge  Utzka 
und  Paynak  nach  Veprinaz,  nördlich  von  Lovrano,  westlich  von  Volosca» 
ganz  nahe  am  Meerbusen  von  Fiume.  Das  Utzka-Gebirge  reichte  bis  zum 
Schlosse  Marenfels,  vergl.  Valvasor  1.  c.  3,  355  a.  Unter  dem  Berge  Paynak 
wird  wohl  der  auf  der  österr.  General-Stabs-Karte,  westlich  von  Marcnfels 
erscheinende  Berg  Planik  zu  verstehen  sein,  welcher  wie  die  Utzka  demsel- 
ben Gebirgs-Systeme  des  Tschitschen-Bodens  angehört.  Unter  Khesta  ist 
Castua,  nordwestlich  von  Fiume,  östlich  von  Veprinaz,  zu  verstehen. 

^)  Vielleicht  Colmo,  wenn  man  dies  für  Colmezzo  gelten  iKsst. 


76 


1510. 


nichts  khunden  ertaidingen,  zohen  sy  Aviderumb  ab.     Dann  auch  Ir 

Vorhaben  m  as  für  Ferrär  zu  ziehen,  Alls  auch  geschach. 

Das  ist  nun  im  {Bl.  6".)  Ain  LanndtschafFt  in  Steyer  schleicht  abermals  ain  ') 

laio.  (H.)         Russtigung  dem  Khaiser  auf  Görtz,  in  abwesen  des  Obersten  Veld- 

haubtmans.  Mein  Brueder  Herr  Georg  was  Ilaubtman.  Zw  dem  khamb 

ich  geen  Görtz.  Da  ward  ain  Anschlag  auf  Grädisch  gemacht,  dasselb 

Paul  Ratnperger  abzueillen,  das  aber  nit  eruolgte.  Dazumal  ward  Pauli  von  Rottnperg 

isio.         erschossen,  der  zuuor  vill  tag  ganntz  schwärmüetig  gewest  ist.  Vnnd 

nachdem  er  ainer  LanndtschafFt  gellt  bette,  zw  bezallung  der  diennst- 

leüt,  vnnd  er  alls  ein  khriegsman  sich  am  Raiten  nit  verstüennde,  des 

abennts  alls  wir  auf  bemelte  Rais  aufzugen,  bat  er  mich,  „ob  er  nit 

widerkhärae,  ich  soll  mir  sein  Raittung  lassen  beuolhen  sein."  Nach 

solichem  schickht  mich  mein  brueder  geen  Grätz  vmb  gellt,  vnnd  hab 

also  das  Khriegsvolkh  zallt  vnnd  die  Raittung  gehalten,  die  mir  ain 

schwäre  Arbait  gab,  weill  ich  hieuor  auch  khain  Raittung  gethon  noch 

gesehen  bette. 

Das  ist  noch  im  Hernach  hat  ain  LanndtschafFt  in  Steyer  widerumb  ain  Anzall 

1309.  geschehn.  Khricgsvolkh  mit  meinem  Brueder  geschikht,  Görtz,  Triest  vnnd  Mit- 


Ain  Rais  was  angeschlagen  für  Alban  2),  vnnd  kham  an  den  tag 
in  der  wochen,  daran  aller  Khinndlstag  gewest  was.  (D.i.  23.  Ms 
29.  Decemher  1509,  der  25.  zählte  aber  schon  zum  Jahre  151 0.) 
Es  hueb  Sich  ain  red,  welches  fueglicher  war,  denselben  tag  mit  dem 
ausszug  oder  mit  dem  angrif  zumeiden?  (Des  Christfestes  wegen.} 
Ward  beschlossen  mit  dem  ausszug. 

Als  das  Viech  angeschlagen  was,  dem  laffen  die  aus  der  Stat 
nach,  da  wir  aus  der  Halt  praehen,  vnnd  verrenntn  Inen  den  weg.  Die 
flohen  in  ain  Khirchen.  Die  Chrabatten  sagtn  von  guetten  gefanngen, 
„ob  Ich  wolt,  die  Khirchen  wer  Pald  zuerobern."  Denen  sagt  ich: 
„Ich  riete  man  Hess  vnnsers  Herrn  Haus  vnbetruebt,  (Gott  werd)  vnns 
in  annder  weeg  erstattn."  Dem  volgten  Sy  auch,  vnnd  ist  vnns  yeder 
Zeit  glükhlichen  ergangen. 


*)  „schickht  mich  abermals  in  ain"  die  Hs.  mitdurchstrichenem  „mich"  und  „in". 
2)  Albona  im  südlichen  Theile  Istriens,  unweit  des  Hafens  Rabacz  und  des 

Arsa-Flusses  naiie  dem  Ufer  des  Canale  di  Farasina,    welcher  die  Insel 

Cherso  vom  festen  Lande  trennt. 


I5i0.  77 

terburg  zubesetzen.  Hat  mir  mein  Brüeder  zwelf  phärdt  vnnd  viertzig 

Fueskhneeht,  damit  Mitterburg  zubesetzen,  züegeordnet.  Bin  allso  zw 

Mitterburg  beliben  (Bl.  6"",),  alls  lang  die  besoldung  gewert   hat. 

Bald  darnach  wie  ich  abgezogen  bin,  hat  ein  Venedigischer ,  mit  na- 

men  Damian  de  Tarsia,  ainVölckhle  versamblet,  vnnd  ist  auf  die  Täber 

oder  Castelle  geen  Mitterburg  gehörig  gezogen ,  der  etliche  einge- 

nomen.  Derhalben  schreibt  mir  der  verwallter  der  HaubtmanschafTt 

Mitterburg,  Andre  Wlasitz,  ain  Allter  Crabatischer  diennstman,  mit 

solichem  anzaigen :  f  „ich  solle  zu  dem  Hertzogen  geen  Görtz  reitten,  f  Der  Damian  de 

die  geuärüchait  vnnd  vnuersehenhait  der  Stat  vnnd  Schlos  anzaigen,  tarsia  hette  mit 

damit  er  fürsehung  thete."  Derhalben  ich  mich  mit  meinem  Brueder,  *'''"'''■    versam- 

°  '  lung  Rakhl   vnd 

der  widerkhomen  was,  beredte.  Vnnd  weill  ich  wisste,  das  der  ver-  Borban  »)  einge- 
walter  dem  Stat-  vnnd  diennstvolckh  ganntz  widerwärtig  was,  darumb  nomen,vndname 
niembt  bey  Ime  bleiben  würde,  bin  ich  von  Marnfells  hinabgezosren,  !!°    ^*  ^'  °^'^ 

■'  ^  o        es      »   Taber    nachein- 

das  völckhle  zw  erhallten.  Ich  wisste  auch  woll,  das  ich  mit  meinem  ander  ein,  vnd 

Ritt  nach  Görtz  in  solicher  Eill  nichts  verrichten  wurde,  vnnd  mir  nit  ^^"^^  für  miter- 

loblich,  (so  ich)  von  veinden  vmb  mer  volckh  (wie  man  sagt)  Raisen    ^'^^'  ^"'-^ 

sollt.  Ich  nam  den  weeg  von  Marnfells  vber  den  hohen  Perg  zu  fuess 

ab  mit  Zwelf  Pferdtn.  Der  Lucas  Vladeschitz,  —  ain  eerlicher  Chra- 

bat,  hat  Sich  vil  bey  vnns  zu  Marnfels  enthalten  —  zoch  mit  mir. 

Ich  erhiczt  mich  im  Harnasch  am  geen.   Als  Ich  zu  der  ebne  kham 

gerittn,  was  ain  frischer  lufft,  dauon,  vnnd  das  Ich  pald  gesülzt  Mör- 

visch  geessen  hette,  ist  mir  in  der  nacht  so  wee  worden,  das  Ich  mich 

des  lebens  nahe  verwegen  hette.  Des  bekhumert  mich  am  Höchstn,  das     "^ 

Ich  sorgte,  man  möchte  gedacht  haben.  Ich  were  von  angesicht  der 

veindt  in  solche  sorg  vnnd  khrankhait  gefallen.    Got  gab  gnad.  Wie 

ich  khamb,   fragt  mich  der  verwallter:   warumb  ich  khomen  war? 

Alls  er  verstuennd,das  ich  bey  Ime  bleiben  wollte,  sagte  er  mir  grossen 

(Bl.  7".J  dannkh.  Alls  ich  meine  Boss  morgns  wollt  wider  von  mir 

schickhen,  khumbt  verwallter  wider.  Sagt:    „Ir  habt  mir  ain  grossen 

diennst  thon ,  das  ir  khomen  seyt.    Ir  thuet  mir  aber  hinwider  ain 

grosse  beschwärdt,  das  Ir  Eure  Boss  verschickhen  wollt.  Darumb 

wellen  die  Crabaten  auch  mit  allen  Iren  Rossen  hinwegkh."  Sagt: 


*)  Barbona  liegt  nahe  an  der  Ausmündung  des  Arsa-Flusses  in  dem  Canalo 
deir  Arsa,  südwestlich  von  Ali)ona.  Zu  bestimmen,  welcher  Ort  unter  dem 
Namen  Rakhl  gemeint  sei,  muss  ich  Andern  überlassen. 


78 


isio. 


„ich  hette  das  darumben  fürgenomen,  weill  wir  khain  Furtrung  haben 
werden,  So  die  belegerung  ain  khlaine  weill  weren  sollt.  Vnnd  das 
menigclichen  wisse,  das  ich  hie  will  beleiben  vnnd  mich  da  finden 
lassen  will.  Das  soll  aber  anndern  khain  vrsach  zum  abzug  geben. 
Will  meine  phärdt  auch  da  behallten."  Darnach  khamen  die  Crabaten, 
Duncouitz.  (H.)  —  ainDunkhouitz  was  Haubtman,  —  Sagten:  „sy  warn  nittrabm 
(das  ist  fueskhnecht),  das  sy  die  Mauer  solten  verhüetten,  Sonnder  im 
Veld  wäre  Ir  ambt  zuhanndlen."  Die  ich  aber  mit  dem  trost,  alls  hette 
der  Hertzog  mir  in  mein  Hanndt  gelobt,  eillennd  zu  khomen  vnnd 
vnns  zw  enntsetzen ,  erhallten,  vnnd  dannocht  bewegt,  das  sy  lere 
phärdt  mit  wenig  Iren  khnechten  auch  von  sich  geschikht  haben.  Die 
veindt  Eyllten  vnns  zue.  Der  verwallter  wesste  den  vnwillen  wider 
sich,  khamb  vnnd  erböte  sich ,  mir  allen  gwallt  zw  vbergeben.  Den 
ich  aber  nit  annemen,  sonnder  neben  (Bl.  T.)  Ime  was  ich  verstüend 
thun  wellen.  Die  veindt  schössen  ain  gross  ort  der  Mauer,  da  der 
Traid  Cassten  gestannden.  Wir  pauttn  enntgegen,  dermassen  ,  so  die 
Mauer  gefallen  ist ,  das  werch  so  guet  da  alls  die  Mauer  gestannden. 
Man  fiell  an  ainem  Suntag  aus  der  Stat,  erstachen  etliche  Puxenmai- 
ster,  nach  demselben  seind  die  Veind  in  der  nacht  abgezogen.  Der 
Hertzog  khamb  dannocht  hintz  auff  der  Schilhertäber  *) ,  vnnd  Hess 
das  Aufpot  geen.  Alls  ich  dahin  kham.  Setzte  mich  an  sein  seitten, 
da  doch  Eerlicher  Allter  drey  Ritter  warn:  Herr  Wernhardin  von 
Raunach  vnnd  Herr  Hainrich  von  Elach  f.  Der  Hertzog  legt  mir  für, 
vnnd  spricht:  „du  hast  es  woll  verdienndt!"  Mag  ain  Eerliebender 
gedennkhen,  ob  mir  das  nit  woll  gethan  hat.  Derhalben  namb  ich  ain 
vrkhundt  solicher  meiner  diennst  halben  von  dem  Hertzogen,  wie 
hernachuolgt : 

Wir  Erich,  von  Gottes  genaden  Hertzog  zw  Braunschweig  vnnd 
Lunenburg,  Rö.  Kay.  Maj.  Obrister  Velldhaubtman  der  Nideröster- 
reichischen  Lannde  etc.  Bekhennen  mit  disem  offen  brieue,  das  vnnser 
besonnder  lieber  Sigmund  von  (Bl.  8".)  Herberstain  in  Rö.  Kay.  Maj. 
Diennst  mit  ainer  anzall  phärdt  aufgenomen  ist  worden,  nach  lautt 
seines  bestalbrieffs,  Ime  darumben  geben,  sich  redlich  vnnd  woll  bis 
auf  den  heuttigen  tag  gehalten  hat.  Darfür  versprechen  wir  Ime,  in 


*)  Der  „Schilhertäber"  lag  in  Crain  im  Poikthale,  an  der  Strasse  von  Laibaeh 
nach  Fiume,  nördlich  von  Sagurie,  südlieb  von  Adelsberg. 


1513-1514. 


79 


Crafft  dits  brieffs,  an  stat  vnnd  in  namen  berurter  Kay.  Maj.,  seiner 
diennst  halben  zalhafft  zemaehen.  Auch  was  er  mit  der  obbenannten 
Anzall  phärdt,  so  er  bisher  gehabt  hat,  hinfür  diennen  werd,  daselb 
frid  zustellen,  doch  biss  auf  vnnsers  widerrufFen  vnnd  verrern  be- 
schaidt.  Mit  vrkhund  ditz  brieffs ,  auch  vnnsers  Hanndtzaichen  vnnd 
zw  Rugkh  fürgetruckhten  Secret,  Datum  zw  Schilcherperg  am  vierten 
tag  des  raonats  Marty,  Anno  Dominj  etc.  decimo. 

Hert zog  Erich  etc. 

Nach  solichem  zohe  ich  wider  anheimbs.    Nit  lanng  darnach 
Starb  mein  lieber  Vatter  zw  Grätz,  im  1511  Jar.    Darnach  beualhen  Mein  vater starb 
meine  lieben  gebrüeder  mir  alle  Wierdtschafften,  die  ich  nach  treuem  ^^^i-  ("•) 
verriebt,  ob  9  ich  gleichwoll  nit  vill  darzue  khundt  hab. 

Im  1513.  Jar  Ritt  ich  abermalls  an  Khaiser  Maximilian  Hof  ge- 
schikhet,  vnnd  verharrt  bis  in  das  vierzehend.  Im  abzug  zw  Wienn 
beualch  der  Khaiser  mir,  meinem  Bruedern  Herrn  Georgen  zusagen, 
(Bl.  8*.J  das  er  etliche  hundert  Steyerische  phärdt  vnnd  fünffzehenhun- 
dert  khnecht  aufneme,  dann  sein  Maj.  wolte  seine  treue  in  Maran  2)  bele- 
gerte  diennstleut  nit  verlassen ,  die  so  lanng  her  so  redlichen  sich 
gehallten  —  das  waren  teutsch  vnnd  Märherisch  khnecht  —  „vnnd 
solt  ain  Lannd  darumb  versetzt  werden."  Die  Reytter  vnnd  Khnecht 
warden  beschriben.  Der  Khaiser  lies  mit  meinem  Brueder  zw  Veld- 
khirch,  ein  meill  vnnder  Grätz,  dahin  sein  Maj.  khomen  was,  vnnd 
sich  zw  Mittag  in  Ruee  gab,  vmb  sein  Haubtmansbesoldung  hanndlen. 
Mein  Brueder  wollt  nichts  begern.  Setzt  soliches  seiner  Maj.  zwirem 
gefallen,  „was  Ime  fürgeschlagen  das  nämb  er  an".  Dann  Spricht 
Maister  Hanns  Renner,  der  gehaimnisten  Secretarj  ainer:  „sein  Maj. 
wollt,  das  ich  auch  mit  dem  Volckh  zug."  Des  ich  mich  on  all  weiter 
begern  bewilligte.  Darauff  spricht  Renner;  „mit  dergleichen  leuten 
war  guet  zu  hanndlen."  Der  Khaiser  kham  genCili,  vmb  den  Sibenn-  Kayserkhamgen 
den  Juny,  vnnd  zohe  gar  geen  Laibach,  der  mainung  vnnd  namen,  Laibach,  (h.) 
Alls  wellt  sein  Maj.  selbs  hinein  ziehen.  Wir  verrichten  des  Khaiser 
willen ,  zugen  den  Veindten  zue.  Ich  fuert  den  Streitfan.  Sy  wichen  speysung  Maran 
vnnd  Hessen  vnns  Speyssen  s).  In  dem  was  die  zeyt  aus.  Also  zugen  V^) 


*)  „verriebt  hab  ob"  die  Hs.  mit  durcbstrichenem  „hab." 

*)  Marano  am  linken  Ufer  des  Tagliamento,  westlich  von  Aquileja. 

')  Das  heisst:  den  festen  Punct  Marano  mit  Proviant  versehen. 


80  1514. 

Herr  Hanns  von  Auersperg ,  der  die  Oberst  Veldhanbtmansehafft  hat 
verwalten,  auch  die  Khärnerische  Reyter,  vnnd  mein  Brueder  (Bl  9".) 
mit  seiner  Person  ab.  Vnnd  Graf  Niclas  von  Salbm,  den  die  Venediger 
„den  Haubtman  mit  der  Eisnen  hanndt"  nennten,  ward  zw  obersten 
Haubtman  verordennt.  Vnnd  mir  warden  Sechsvnndaehtzig  Steyerische 
phärdt  beuolhen ,  vnnd  beliben  bey  dem  Grauen.  Mein  Jüngster 
Brueder,  Herr  Wiihalbm,  belib  auch  bey  mir.  Die  veindt  haben  sieh 
zustundan,  nach  beschehner  Speisung,  für  den  Tham,  daran  man  in 
Maran  vnnd  sonnsten  von  andern  orten  nindert  khomen  mag,  gelegert. 
Damit  ward  die  Stat  vnnd  das  ganntz  khriegsvolekh,  alls  ob  sy  gar  an 
der  Stat  gelegen  warn,  belegert.  Der  Graf,  alls  ein  erfarnner,  wol- 
geuebter  Haubtman,  namb  den  Zug  wider  die  Veindt.  Vnnd  haben  die 
am  zwelfften  July  des  1514.  Jars  geschlagen,  den  Zwan  9  Victurin, 
obersten  der  Venediger  Haubtman,  gefanngen,  Ir  geschütz  genomen, 
fuesvolckh  auch  vill  gefanngen.  Nachmalis  ward  vnnser  zeyt,  wie  wir 
bestellt  waren,  aus.  Wir  erboten  vnns ,  allain  vmb  Flösse  Vnndter- 
halltung  oder  Profanndt  bei  dem  Grauen  zubleiben.  So  aber  der 
khains  bewilligt,  zugen  wir  mit  vnser  Passporten,  hie  nachgestellt, 
zu  Haus : 

Wir  Niclas  Graue  zu  Salbm,  Römischer  Kay.  Maj.  Obrister  Veld- 
haubtman  in  Fryaul,  Bekhennen,  das  Sigmundt  von  Herberstain,  Haubt- 
man vber  die  Steyerischen  Reitter,  mit  Sechsvnndaehtzig  gerussten 
phärdten  in  Kay.  Maj.  diennste  Alhie  ein  monat  lanng,  auf  herrn 
Hannsen  von  Auersperg  zuesagen  für  den  monat  Solid,  sy  vor  auf- 
gang  desselben  monat  zubezallen,  gedienndt,  vnnd  dasselb  monat, 
heut  dato  ausganngen ,  vnnd  nit  mer  dan  vier  gülden  Reinisch  in 
Soldin  —  ye  für  ain  gülden  funftvnnd  Sibentzig  Soldin  angeschlagen 
■ —  auf  ein  phärdt  emphanngen  vnnd  bezallt  sein.  (Bl.  9*.JDieweil  sy 
aber  furter  Irer  bezallung  halben  von  Rö.  Kay.  Maj.  khain  beschaidt  ge- 
habt, haben  der  obgemellt  von  Herberstain  vnnd  sein  geselschafft 
an  vnns  begert.  Inen  desshalben  ain  khundtschalFt  vnnd  Passbrief  zu- 
geben. Vnnd  dieweil  sy  Ir  zeit  ausgediendt,  auch  redlich  vnnd  wol- 
gehallten  haben,  Geben  wir  Inen  samentlich  vnnd  sonnderlich  dise 
khundtschafft  vnnd  Passbrief,  Gebiettenndt  in  namen  Rö.  Kay.  Maj. 
allen  vnnd  yeden,  denen  diser  Passbrief  fürkhumbt,  das  Ir  die  obge- 


')  D.  i.  Giovanni. 


IS14. 


81 


sehribnen  Steyerischcn  Reyter,  wo  die  an  Eur  Verwesungen  vnnd 
Pässen  khomen  würden ,  allennthalben  frey  vnnd  sicher  anhaimb 
ziehen  vnnd  Passiern  lasset.  Des  wellen  wir  vnns ,  in  namen  Eege- 
melter  Rö.  Kay,  Maj.,  zuthun  bey  Euch  allen  vnnd  yeden  versehen. 
Geben  zu  Gradisch  am  letzten  tag  July.  Anno  etc.  decimo  Quarto.  IS14. 

Steffan  Aigner. 

Hier  findet  sich  auf  einem  besondern  Blatte  Kaiser  Maximilians  Bild- 
niss,  radirt  von  Augustin  Hirsehvogel,  eingeschaltet,  in  kreisrunder 
Form,  mit  der  Umschrift :  Maximilianus.  Roma.  Imp.  Archidux.  Austriae. 
Aetatis  sue.  LV. 

(^Bl.  10".)  Ich  bin  nit  fünfF  tag  anhaimbs  gewest,  Schigkht  die 
Kay.  Maj.  mir  ain  beuelch,  laut  also: 

Maximilian,  von  gottes  gnaden  erweiter  Römischer 
kh aiser  etc. 

Getreuer  lieber.  Wir  emphelhen  dier  mit  Ernnst,  das  du  dich, 
angesicht  dits  vnnsers  brielFs,  zw  vnns  an  vnnsern  Hof  verfügest,  vnnd 
mit  dier  deines  Brueders  Raittung,  des  Emphanngs  vnnd  Ausgabs, 
mitbringest.  So  wellen  wir  solich  Emphang  vnnd  Ausgab  besichtigen. 
Vnnd  so  wir  darfon  erfinden,  das  wir  deinem  Brueder  der  Reytter 
halb  etwas  zuthun  schuldig  sein,  AUsdann  dir  soliches  Enntrichten 
vnnd  zwfriden  stellen.  Daran  thuest  du  vnnser  Ernnstliche  mainung. 
Geben  in  vnnser  Stat  Gmunden,  am  dreyzehenden  tag  Augusty.  Anno 
etc.  decimo  Quarto.  Vnnsers  Reichs  im  Neunvnndzwaintzigisten  Jare. 
Per  Regem  proprium. 

Comissio  Cesaree  Maj.  propria: 
H.  Vinsterwald. 
Vnnserm  getreuen,  lieben 
Sigmunden  von  Herberstain. 

Alls  ich  geen  Innsprugg  an  Hoff  khamb,  ward  ich  mit  gnaden  zu  Ritter  ge- 
emphanngen.  Schlueg  mich  auch  (BL  10''.},  Herrn  Hannsen  Apfaitrar  »lagn.  (h.) 
vber  die  Schützen ,  vnnd  Herrn  Hanns  Wolffen  von  Emershofen  vber 
die  fueskhnecht  haubtieut,  zw  Ritter,  am  Sechsvnndzwaintzigisten 
Septembris.  Vnnd  nach  Kay.  Maj.  beuelch  ward  mit  mir  gehanndlt, 
seiner  Kay.  Maj.  am  Hof  zudienen,  weite  mich  zw  Commissionen 
brauchen.  Des  ich  mich  bewilligte.  Vnnd  dazumall  hab  ich  nit  gewist, 
Fontes.  VIII.  6 


82  1314. 

was  der  Commissarien  Ambt  oder  thun  wäre.  Man  fragte :  „was  ich 
ain  Jar  begerte."  Sagt:  „Ich  khunde  nichts  begern,  dann  ich  wesste 
nit,  was  ich  verdienen  khundt."  Warden  mir  dreyhundert  gülden  fur- 
geschlagen,  die  ich  Annamb.  Darüber  ward  mir  ein  bestalbrief  gefer- 
tigt, laut  also : 

Wir  Maximilian,  von  gottes  genaden  Erweiter  Römischer  Khaiser, 
zw  allen  Zeiten  merer  des  Reichs,  in  Germanien,  zw  Hungern,  Dalma- 
tien,  Croatien  etc.  Khiinig,  Ertzhertzog  zw  Österreich,  Herzog  zw 
Riirgundy,  zw  ßrabannt  vnnd  Phalltzgraue  etc.  Bekhennen,  das  wir 
vnnsern  getreuen,  lieben  Sigmunden  von  Herberstain  zw  vnnserm 
dienner,  vnns  an  vnnserm  Hof  mit  dreyen  Phärden  zudienen  ,  aufge- 
nomen  vnnd  bestellt  haben.  Dergestallt,  das  er  vnns  an  vnnserm  Hof, 
wie  annder  vnnser  Hofgesinnd,  getreulich  diene,  auch  in  vnsern  dienn- 
sten  vnnd  geschafften,  dahin  wir  Ine  dann  (Bl.  11".)  ye  zw  Zeiten 
schigkhen  vnnd  brauchen  werden,  sich  in  solichem  gehorsamblich 
erzaig,  dem  nachkhome  vnnd  vollennd.  So  sagen  wir  Ime  dagegen 
für  solich  sein  diennst,  in  Crafft  dits  brieffs,  hiemit  zue ,  das  wir  Ime 
alle  Jar  Järlieh,  bis  auff  vnnser  widerrueffen,  an  vnnserem  Hoff  drey- 
hundert gülden  Reinisch  geben  vnnd  raichen  lassen  wellen.  On 
geuärde.  Mit  vrkhundt  diss  brieffs.  Geben  in  vnnser  Stat  Inns- 
prugg,  am  Anndern  tag  Octobris,  Anno  etc.  decimo  Quarto.  Vnnserer 
Reiche :  des  Römischen  im  Neunvnndzwaintzigisten,  vnnd  des  Hunge- 
rischen im  fünffvnndzwaintzigisten  Jare. 
Per  Regem  proprium. 

Commissio  Cesaree  Maj.  propria: 

Sernteiner. 
Reg*""".  M.  Püchler. 

Woiff  von  Win-  Mir  wai'd  anhaimbs  erlaubt.  Alls  ich  wider  khamb,  hiellt  man  mir 

dischgratz,    ain  die  Ratsptlicht  für,  vnnd  Setzt  mich  in  Hoffrat,   am  dreyzehennden 
Decembris. 


erlicher      Land 


Als  der  Khaiser  bey  aim  halben  Jar  zu  Innsprugkh  gelegen  was, 

vnnd  verrukhen  wolt ,  da  was   der  Prauch,  das  man  das  Hofgesinnd 

fausgesprochen.  angesprochen,  f  vnnd  die  wiert  mit  der  Zeit  bezalt  hat.  Als  man  mit 

(H.)      den  Wiertn  vnnd  Hofgesinndt  gehanndlt,  bin  ich  auch  im  Finanz  Rat, 


15iS. 


83 


Zusamenkunnfft  der  Khaiser  vnnd  Khunig  zu  Wienn.    man, hielt stattes 

vill   geselschafft. 

Im  1515.khamen  zw  Khaiser  Maximilian  geen  Wienn:  Viadislaus  sprach  zw  mir: 
Khünig  zw  Hungern  vnnd  (Bl.  IP.)  Behaim,  Ludwig  sein  Son,  auch  »Dwkhumbstnit 
gekhrönter  Khunig,  vnnd   Sigmund  Khunig  zw  Polin.    Beschlossen  ^^^^^g^  "^  jj^  des 
dazumal  lere  freundtschafften ,  vnnd  das  Khunig  Ludwig  des  Khaiser  Kayser     Rat!« 
Enigkhle,  Khunigin  Maria,  vnnd  aber  des  Khunig  Vladislaj  tochter  stuend nit ain Jar 
Anna  des  Khaisers  Enigkhle  Carolus  oder  Ferdinandus,  oder  aber  der  "^^^^^  j^-^^  ,jj . 
Khaiser  selbs  Eelichen  nemen  sollen.  Dazumal  khamen  dem  Khaiser 
zw  Eern  vnnd  diennst  vill  fursten.    Vnnder  denen  Hertzog  Cristoft' 
von  Braunschweig,  Ertzbischoue  zu  Bremen.  Dem  ward  ich  durch  den 
Khaiser  zuegeordnet,  mein  Aufsehen  auf  sein  gnad  zu  allen  notdurfften 
zu  haben.  Wie  auch  anndern  Fürsten  gleichermassen  solich  personen 
zuegeordennt  gewest  sein. 

Baiss  zw  dem  Ertzbischoue  zw  Saltzburg. 

Von  Wienn  aus  schickht  die  Kay.  Maj.  mich  vnnd  Herrn  Niclasen 
Ziegler,  Obristen  Hof-Secretary,  zw  dem  Ertzbischoue  zw  Saltzburg. 


so  man  ytzo  Camer  Bat  nennt,  verordent  gewest.    Vnndter  dem  Hof- 

gesinnd waren  etliche,  die  Inen  nichts  gefallen  Hessen,  vnndter  dem 

Zechen  f  retten,  wenig  dientn.  Den  erlaubt  der  Khaiser  anhaimbs,  f  vii.  (h.) 

hinczt  man  Sy  wider  wurde  berueffen.  Wie  Es  Sich  so  zuetragen  hat, 

das  Ich  auf  ain  Zeit  zu  Grätz  neben  Herrn  Hannsen  von  Stubenberg 

in  ainem  Wiertshaus  geessen,  vnnd  vom  Hofwesen  geredt.  Er  ver- 

mainte:  „khain  Eerlich  man  bette  daselbstn  Platz."    Ich  sagte:  „wo 

ich  zu  diennst  khame,  verhofft  mich  daselbst  zuerhalten."  Derzue 

sprach  er:  „Ja  du  nämst  ainen  Kharnier  *)  an  Arm,  als  ain  Schreiber!" 

Darüber  sagt  ich  :  „schümbte  mich  nit  ainesBömischen Khaiser f  sein."  f  Schreiber.  (H  ) 

Nun  kham  ich  an  Hof,  vnnd  nit  wie  ain  Schreiber.  Eben  der  Zeit  was 

dem  durch  mich  vnnd  annder  anhaimbs  von  Hof  erlaubt. 


*)  Carniera,  Carniero,  Garniere,  Foggia  di  tasca,  propria  de' cacciatori,  per 
riporvi  la  preda.  Vocabulario  della  Crusca.  Firenze  1729.  1,  ö72.  Also  eine 
anhängende  Tasche  für  das  SchreibgerSthe. 

6* 


84 


1515. 


Den  fannden  wir  zw  Mautterdorf  im  Lungaw.  Nach  Verrichtung 
vnnsers  beuelchs,  namen  wir  den  weeg  nach  Innsprugg,  da  wir  auch 
den  Khaiser  fannden.  Ich  ward  widerumben  am  fünfften  Octobris, 
neben  Herrn  MelichiernPfintzing,  geen  Saltzburg  zw  dem  Ertzbischoue 
vnnd  Capitl  abgefertigt.  Alles  (Bl.  12".)  den  Cardinall  vnndBischoue 
zw  Gurgkh,  Herrn  Matheusen  Lanngen,  Coadiutorj  da  zw  Saltzburg, 
belanngendt. 

Raiss  geen  Vlbm. 

Alls  ich  zum  annder  mal  von  Saltzburg  geen  Innsprugg  kham, 
ward  der  Khaiser  nach  Vlbm  verrugkht.  Den  Hofrat  sambt  Hofmaister 
vnnd  Hof  Canntzler  zw  Innsprugg  gelassen.  Da  fiellen  genöttig  sachen 
für,  derhalben  schickhten  Hofmaister,  Canntzler  vnnd  Hofräte  mit 
solichen  sachen  zw  dem  Khaiser,  am  Neunten  Nouembris  15. .,  Graf 
Hoyrn  von  Mannsfeld  vnnd  mich.  Die  Regierung  zw  Innsprugg 
fHainiichn.(H.)  schickhten  den  Lannd  Comenthur  .n.f  von  Khnoring  vnnd  Herrn 
Carln  Trappen  auff  Pisein  *),  vnnd  erraichten  den  Khaiser  zw  Vlbm. 

Am  9.  Nov.  (H.)  Geen  Aychstet. 

Von  Vlbm  aus  schickht  mich  der  Khaiser,  am  21.  Nouembris, 
geen  Aichstet  zw  dem  Bischoue.  Was  ain  wolgelerter,  Eerlicher, 
alter  Herr,  den  der  Khaiser  geen  Osterreich  zuschigkhen  begerte,  des 
geschlächts  von  der  Eyb.  Dazumal  warden  die  Aidgenossen  in  Mail- 
lanndt  geschlagen,  die  dem  Kaiser  dazumal  gedienndt.  Sagt  der  Bi- 
schoue: „wiewol  die  Aydgenossen  dem  Khaiser  yetzmalls  gedienndt 
betten,  dannocht  soll  ainer  zwo  nacht  vngeschlafFen  ligen,  (Bl.  12''.} 
Ee  ainer  das  nützte  möcht  finden  ,  wann  sy  gesigt  hetten ,  oder  das 
die  geschlagen  sein!  Dann  solten  die  gesygt  haben,  sy  wären  so 
stoltz  worden,  das  niemanndts  mit  Inen  vberain  khumen  khünnen." 
Von  Aystet,  so  an  der  Altmül  ligt,  bin  ich  nach  Neuburg  an  der  Thu- 
naw,  auf  Augspurg  vnnd  fuessen,  da  ich  den  Khaiser  fanndt, 
geraist. 


1)  D.  i.  Pisino  oder  Mitterburg  in  Istrien. 


lS15-iS16. 


85 


Zw    Hertzog    Ludwigen    vnnd    der    Lanndtschafft    i  n  im  Dec.  8.  (h.) 
Bayrn,  die  zw  Lanndtshuet  ainen  Lanndtag  hielten. 

Zu  Fuessen  was  bey  dem  Khaiser  Hertzog  Wilhalbm  von  Bayrn. 
Vnnd  nachdem  Hertzog  Albrecht  in  Bairn  in  seinem  Testament  ver- 
ordennt  hatte,  das  albeg  der  EUtiste  Son  Hertzog  in  Bayrn  vnnd  die 
Anndern  Grauen  genennt  vnnd  sein  sollen ,  derhalben  auch  ain  zwi- 
tracht  zwischen  den  zweyen  gebruedern,  Hertzog  Wilhalbm  vnnd 
Hertzog  Ludwigen,  entstuenndt,  vnnd  die  gebrueder  nit  woll  beyein- 
annder  warn.  Hertzog  Ludwig  bette  Lanndtshuet  in  seinem  gwallt. 
Darumb  schickht  der  Khaiser  Herrn  Hieronimus  von  StaufFen,  Frey- 
herrn zw  Ernfells,  vnnd  Herrn  zw  Valckhenstain,  Hertzog  Wilhalbms 
Hofmaister,  vnnd  mich,  bey  ainer  Lanndtschafft,  die  da  zw  Lanndts- 
huet versamblt  was,  Hertzog  Wilhalbmen  seines  Ausbleibenns  zw 
enntschuldigen.  (Bl.  13".)  Man  hiellt  mich  Eerlichen  vnnd  woll. 
Herr  Hieronimus  was  vasst  verhasst,  der  dann  zw  letzt,  alls  die  zwen 
Brueder  sich  verainigten,  ennthaubt  ward,  vmb  das  er  solicher  Vnai- 
nigkhait  ain  vrsacher  was ,  wann  er  ainem  yegclichen  von  dem  ann- 
dern vill  zuegesagt  bette.  Von  Lanndtshuet  Ritt  ich  geen  Munichen 
daselbstn  ich  Hertzog  Wilhalbm  mein  ausrichtung  enntdeckhte.  Vnnd 
von  dann  geen  Augspurg,  da  ich  den  Khaiser  fannd. 

Die  Raiss  in  Denmarckht  vnnd  zw  etlichen  Chur  vnnd 
fürssten  am  w^e^.  1  S  1  6. 

Cristiern  Khunig  in  Denmarckht  hette  zw  Gemahel  Elizabeth, 
Khunig  Philips  in  Hispanien,  Ertzhertzogen  zw  Osterreich  tochter, 
bey  der  er  sich  nit  gebürlichen  hielt,  von  wegen  ainer  seiner  zuuor 
verwanndten.  Darumb  sich  dann  Khaiser  Maximilian,  alls  Anherr, 
vnnd  Ertzhertzog  Carl  printz  in  Hispanien,  alls  Brueder  der  Khunigin, 
sich  enntschlossen,  Ire  potschafften  zusennden.  Darzue  ich  dann  von 
dem  Khaiser  verordennt  was,  mit  nachuolgunder  Instruction: 

Maximilian,  von   gottes  genaden   erweiter  Römischer 
Khaiser  etc. 

Instruction,  was  vnnser  getreuer,  lieber  (^ß.  13''.)  Sigmund 
von  Herberstain,  vnnser  Rat,  mit   dem   Durchleuchtigen  Cristiern 


86 


1816. 


Khunig  zw  Denmarckh,  viinserm  lieben  Son ,  Ohaim ,  Brueder  vnnd 
Fürsten,  von  vnnsern  wegen  hanndlen  vnnd  ausrichten  soll. 

Anfenngclich  seiner  lieb  sagen  vnnserBruederlich  vnnd  vätterlich 
lieb  vnnd  freimdtschafft. 

Vnnd  demnaeh  erzellen,  das  vnns  glaublichen  anlanng,  wie  der- 
selb  vnnser  Sun  sein  Alte  Puelschafft,  die  er  vor  seiner  Heurat  gehabt, 
noch  bei  Im  offennlich  hellt,  vnnd  lass  sy  Regieren.  Dieweil  nu  soliches 
ain  vngeschickhter,  vnredlicher  hanndl,  der  im  nit  Eerlich  vnnd  vnns 
vnnd  vnnserm  Son  Ertzhertzog  Karin  von  Österreich,  printzen  zu 
Hispanien,  vnnd  allen  vnsern  freundten  nit  leidlich  wäre,  vnnd  vnns 
alls  dem  Vater,  der  des  Suns  Eer  lieb  hette,  gebürte,  darinn  zuhannd- 
len,  damit  sölich  vnredlich ,  vngeschickht  vnnd  vnkhunigclich  wesen 
abgestellt  würde.  Demnach  so  sey  an  denselben  vnnsern  Sun ,  den 
Khunig  von  Denmarckh,  vnnser  vätterlich ,  freundtlichs  vnnd  Ernnst- 
lichs  begern  vnnd  bitt,  sein  lieb  welle  sich  der  gemellten  seiner  Puel- 
schafft genntzlich  (Bl.  1^".)  enntschlahen,  vnnd  die  von  im  thun, 
vnnd  widerumb  inHolannd  zw  Irem  Vatter  oder  Freundten  schickhen  9- 
Vnnd  ob  der  gemelt  Khunig  anzaigen  würde,  das  er  dieselb  sein  Puel- 
schafft verlassen,  vnnd  ainem  in  seinen  Khünigreichen  verheuratten 
wollt,  Soll  der  gemellt  vnnser  Rat  seiner  lieb  dagegen  sagen,  das  wir 
vnnd  vnnser  freundtschafft  des  in  khainen  weeg  zufrieden  sein  werden, 
sonnder  Ine  auf  das  Höchst  ermonen,  Sy  widerumb  haimbzuschickhen 
vnnd  sy  daselbs  verheuratten  zu  lassen.  Dann  wir  wol  gedenckhen, 
khönden,  wo  sy  in  seinen  Lannden  belibe.  So  möchte  sich  die  Alt  lieb 
leichtlich  widerumb  ernewern.  Damit  so  würde  die  letzt  Irrung  vill 
pöser,  dann  die  erst.  Vnnd  das  sein  lieb  hierinn  Got  zuuor,  vnnd 
darnach  sein  Eer  vnnd  vnns  vnnd  all  vnnser  vnnd  sein  freundtschafft 
hierinn  bedennckh,  vnnd  sich  hallt,  wie  Ime  alls  ainem  Cristennlichen 
Khunig  woU  gehurt  vnnd  zuesteet.  Dagegen  wellen  wir  im  auch 
destlieber  thun  vnnd  beweisen  alle  vätterliche  vnnd  Bruederliche  lieb, 
trew  vnnd  freundtschafft. 

Der  gemellt  vnnser  Rat  soll  auch  seiner  lieb  anzaigen ,  das  er 
von  vnns  in  beuelch  hab,  (BL  IV'.)  bey  seiner  lieb  zubleiben,  vnnd 


*)  Es  ist  bekannt,  dass  „dat  Duiveke,"  das  Täubehen,  zu  Amsterdam  i488 
geboren  war  von  Sigbritte  Wylms,  einer  Schenkwirthin.  Sie  zählte  also 
damals  acht  und  zwanzig  Jahre. 


1516.  87 

von  dannen  khaineswegs  zuuerruckhen,  bis  er  sehe,  das  sy  hinwegg 
vnnd  haimbgechiekht  sey. 

Verrer  so  soll  der  gemellt  vnnser  Rat  vnnserm  lieben  Oheim, 
Churfürsten ,  Rat  vnnd  Stathallter,  Hertzog  Friderichen  zw  Sachssen 
diese  vnnser  Instruction  sehen  lassen,  vnnd  sein  lieb  bitten,  das  er 
auch  ain  Potschafft  zw  dem  vorgenannten  vnnserm  Sun,  dem  Khunig 
von  Denmarckh,  mit  im  schickhen,  vnnd  gleicherweis  bitten  vnnd  be- 
gern  welle,  sölich  sein  vngötlich,  vnkhünigclich  wesen  abzustellen, 
vnnd  die  Puelschaflft  von  im  zuthun. 

Wir  versehen  vnns  auch,  der  gemelt  vnnser  Sun,  Ertzhertzog 
Kharl,  werde  desshalben  auch  sein  Potschafft  zum  Khunig  von  Den- 
marckh schigkhen.  Dieselb  ,  mit  sambt  des  gemelten  vnnsers  lieben 
Oheim  vnnd  Churfürsten  Hertzog  Friderichs  Potschafft,  sei  derselb 
vnnser  Rat  auch  zw  sich  nemen,  vnnd  dise  mainung  samenntlich  mit 
dem  Khunig  hanndlen. 

Vnnd  söiiches  alles  sol  der  gemelt  vnnser  Rat  an  allen  ortten 
mit  guetem  vleys  hanndlen,  (Bl.  15".)  vnnd  was  im  allenthalben 
begegennt  vnns  wider  berichten.  Daran  thuet  er  vnnser  ernnstliche 
mainung.  Geben  in  vnnser  vnnd  des  Reichs  Stat  Augspurg,  am  Siben- 
zehennden  tag  January.  Anno  etc.  decimo  Sexto,  vnnsers  Reichs  des 
Römischen  im  dreissigisten  Jare. 


Per  Regem  proprium. 


Ad  mandatum  dominj 

Imperatoris  proprium  : 

U.  S  e  r  n  t  e  i  n  e  r. 


January. 

Am  letzten  bin  ich  zw  Augspurg  ausgeritten  geen  pibrach,  Schlos 
vnnd  Stat,  weliche  der  Khaiser  von  den  Marschalchen  von  Poppen- 
haim  erkhaufft.  Drey  meill. 

Dann  geen  Hochstetten  an  der  Thunaw,  dem  Phaltzgrauen  ge-  Febr.  i  (h.) 
hörig,  das  Graf  Hang  von  Montfort  in  verwalltung  bette,  mit  dem  ich 
auch  Credenntz  vnnd  beuelch  bette  zuhanndlen.  Ich  fände  den  aber 
nit  da.  Zwo  meil. 

Darnach  gean  Schwabischen  oder  Thunawwerdt,  ain  Reichsstat.  2.  (h.) 

Vier  Meill.  Dann  geen  Monhaim,  ist  wider  Phaltzgräuisch.  Vnnd  zw- 


88  1516. 

nächst  vor  (Bl.  15^.)  Werdt  wonndt  der  Phaltzgrauisch  glaitsman. 
Zwo  mein. 
Febr.  3.  (H.)  Geen  Weissenburg  im  Norca  *),  ain  Reichsstat.    Daselbstn  vmb 

beglaitten  die  von  Poppenhaim.  Drey  meill.  Von  dann  sein  funff  meill 
geen  Schwabach,  der  Marggrauen  zw  Brandenburg.  Die  beglaitten 
mich  hintzt  an  Nürnberg. 
4.  (H.)  Nürnberg,  dieReichsstat  vnnd  vasst  die  Reichiste  vnnd  geschickh- 

test,  von  Schwabach  zwo  meil.  Da  bin  ich  den  Vaschanng  beliben, 
da  mir  auch,  von  Kay.  Maj.  etc.  wegen,  vill  Eeren  bewisen  vnd  dar- 
zue  von  sonndern  personen  guete  freundtschafTt  erzaigt. 

7.  (H.)  Von  dannen  geen  Pairstorf  vier  meill.  Darnach  durch  Vorcham 

8.  (H.)  vnnd  Bamberg  vber  den  Maen  geen  Radistorf.  Darumb  souerr  die  tag- 

reiss  genomen,  damit  ich  aus  den  sorgilichen  Reittern  ^)  khumen. 
Siben  meill. 

An  dem  flum  Maen  hebt  sich  der  Hertzogen  von  Sachssen  Lannd 

9.  (H.)  an.  Vnnd  von  RadlstorfF  geen  Khoburg,  Schlos  vnnd  Stat,  vier  meil 

Furter  geen  Ebenthall  zwo  meil.  Vnnd  vier  durch  den  Thüringerwalld 

10.  (H)  geen  Grafentall  in  Thüringen. 

Von  Grafentall,  des  den  Marschalchen  zw  Poppenhaim  zuegehört, 

11.  (H.)  geen  Sallfelldt,  ligt  an  der  Saal,  drey  meill.    Da  befanndt  ich  ain 

grosse  Veränderung  (Bl.  16".}  der  Speis  vnnd  des  Lanndteswesen. 

12.  (H.)  Darnach  geen  Jen,  ain  Stätl,  auch  an  der  Saal,  fünf  meil.  Von  dannen 

13.  (H.)  Raist  man  neben  der  Neuburg,  dem  Stifft  an  der  Saal.  Ich  aber  geen 

Weissenfells,  ligt  im  Osterlanndt,  ain  schön  Schlos  vnnd  gueter  fleggen, 

14.  (H.)  sechs  meil.    Geen  Leiptzig,    die  Haubstat  in  Osterland  Meichssen, 

fünff  meil.    Da    Schiede  Hanns  von  Perlips,   des   Churfursten  zw 
Sachssen  Rat  vnd  Dienner,  von  mir,  der  gar  von  Augspurg  mit  mir 
khomen  was.  Der  ritt  den  nechsten  nach  Turga  s). 
13.  (H.)  Ich  namb  mein  weeg  nach  Hai  in  Sachssen,  da  der  Churfurst  von 

Mentz,  alls   Ertzbischoue    zw   Magdenburg,   Hoff  hiellt,   Marggraf 


*)  D.  i.  Nordgau. 

2)  Das  sind  Wegelagerer  und  vom  Ritterstande  solche,  die  ihre  Fehden  gegen 
einzelne  Städte  auf  eigene  Faust  hin  schlichteten.  Man  vergl.  Götzens  von 
Berlichingen  Selbstbiographie,  Ausgabe  Steigerwalds,  S.  136  ff.  und 
Ranke's  Gesch.  d.  Reform.  3.  Ausg.  1,  156  ff. 

3)  D.  i.  Torgau  an  der  Elbe,  5  Meilen  von  Leipzig.  Es  ist  derselbe  Hanns  von 
Berlepsch,  der  fünf  Jahre  später  Luthern  auf  die  Wartburg  geleitete. 


1516. 


89 


Albrecht  von  Brandenburg.  Ich  was  zw  len  krannckh  vnnd  moeht  nit 
für  der  fürsten,  mein  Werbung  anzubringen.  Darumb  warn  zw  mir  in 
mein  Herberg  die  Räte  geschickht,  solich  mein  Werbung  anzuhören. 
Graf  pott  von  Stolburg,  Hofmaister;  Herr  Leuinus  von  veldhaim, 
Thuembbrobst  zw  Hildeshaim,  Stathallter  zw  Halberstat,  vnnd  Doctor 
N.  Zoeh,  Canntzler.  Des  anndern  tags  pessert  sich  mein  sach,  muest 
mit  dem  Churfilrsten  essen.  Setzt  mich  an  die  Obriste  Stell,  Hess  mir 
fürstlichen  Credenntzen. 

(Bl  16\)  Hall  hat  ain  schön  Schlos  vnnd  guete  Stat,  ligt  an 
der  Sali.  Darjnnen  sein  prunnen,  die  man  tag  vnnd  nacht  schöpfft, 
vnnd  Salltz  daraus  Seudt,  das  man,  mangl  halb  des  Holltz,  vill  mit  Stro 
sieden  muess.  So  hat  es  sein  zeyt  im  Jar,  das  die  prün  vbersich 
steigen,  vnnd  durch  die  Stat  ausrinnen.  Daher  von  Leyptzig  sein 
fünff  meill. 

Geen  Piterfeld,  ain  beschlossnes  Flegkhle  Sächsisch,  ligt  an  der  Febr.  i8.  (h.) 
Mulla,  drei  meil.  Darnach  geen  Turga,  Sechs  meil.  Ligt  an  der  Elb, 
da  der  Churfürst  von  Sachssen  Hof  hiellt,  bey  dem  ich  auch  mein  wer-  Der     churfürst 
bung  verrichte.  Schickht  auch  ainen  Jungen  Dennen,  Michel  Raid,  »>"'•* '"'«h  aiiain 

In  seinem  tzimer, 

mit  mir  zw  dem  Khunig,  der  dann  seiner  Schwester  Sun  ist  *).  setzt  mich  gar 

Zoch  also  nach  Wittenberg,  vnnd  ward  im  Schlos  behaust  vnnd  nahent  zw  Seiner 

Eerlich  gehallten.  Fünff  meil.  Da  was  ain  Schöne  khirchen  im  Schlos  "!'^''"     .'''"'^.' 

Liess      mir      in 

erpauen ,  mit  vill  zierlichen  Silber  zw  Gottes  vnnd  der  Heiligen  Eer  meiner  Herberg 
berait,  vill  Altar  in  der  khirchen  mit  Costlichem  gemäll  vnnd  allen  furstiichn    war- 
Ornaten  geziert.    Von  vil  frembden  Lannden   bracht  man  Hailtumb  ^^"'  ^"'^ 
dar.  Die  gelertisten  vnnd  Eerlichisten  in  Teutschen  Lannden  warden  2:!-  (h.) 

daher  berueflft  vnnd  bestellt,  die  man  Reichlich  in  dem  StifTt  versach. 
Wie  palld  aber  hat  es  sich  verkherdt,  vnnd  daselbsten  angefanngen ! 

(ft/.  17".)  Von  Wittemberg  aus  zoch  ich  vber  den  Fläming.  Ist  ~^-  ("•) 

die  gegönnt  also  genannt.  Da  stossen  vill  Gränitzen  zue,  darmit  man 
vmb  souil  dester  mer  aufsehenns  bedarff.  Namb  ain  glaitsman,  so  ich 
doch  in  allen  der  von  Sachssen  Lannd  kliain  gebraucht.  Der  fuert  mich 
geen  Treupretzkhen  ^)  in  des  Marggrauen  von  Brandenburg,  des 
Churfürsten,  Lanndt.  Es  bekhamb   mir   auch  ain  glaitsman  des  von 


*)  König  Christian  II.  von  Dänemark,  aus  dem  Hause  Oldenburg,  war  ein  Sohn 
König  Johannes  und  Christinas,  einer  Tochter  des  Churfürsten  Ernst  zu 
Sachsen. 

*)  D.  i.  Treuenbrietzcn. 


90 


1516. 


Brandenburg,  der   fuert  etlich  khauffleut  ain   anndere  strass  nach 

Wittemberg.  Die  Fürsten  sein  so  verglicben,  das  der  Sächsisch  geen 

Febr.  26.  (ir.)  Treupctzkben ,  vnnd  der  Marggräfisch  geen  Wittenberg  beglaitten. 

Vier  Meyl.  Geen  Brandenburg  in  die  Haubtstat,  ligt  an  der  Hafl,  Rindt 

27.  (H.)  durch  die  Stat,  funtF  meill.    Vnnd  geen  Ratna  i)  vier  meil.  Darnach 

28.  (H.)  geen  Tangermundt  drey  meil.    Vnnd  daselbstn  zunor  vber  die  Elb 

29.  (H.)  gefaren  Nach  Standl  2),  ain  meill,  vnnd  fuert  geen  Osterburg  drey 

meill.  Da  fanndt  ich  den  Churfürsten,  der  am  widerhaimbzug  was. 
Marcy  1.  (H.)  Mit  dem  ich  wider  geen  Tangermundt  raisen  muest.  Daselbsten  be- 

hiellt  mich  im  Schloss.  Nach  meiner  Werbung  namb  ich  den  weeg 
Dei-Mar-  3.  (H.)  auf  Werben  fünf  meil.  (Bl.  17''.)  Des  morgenns ,  nahenndt  vor  der 
graffhort  gtat,  schifft  ich  wider  vber  die  Elb.    Zw    nechst  darob  feilt  die  Hafl 

beysein"  ^"  ^^^  ^'^'  ■^'"  ^^^^^  oberhalb  ligt  der  Stifft  Haflburg.  Darnach  zoch 

der  rat-  4.  (H.)  ich  ZWO  mcül  durch  Welschnackh »),  vnnd  zwo  meill  geen  Perlaperg, 
^^-    E'*  alles  Brandenburgisch. 

'^"^^    ^^  Darnach  khamb  ich  in  das  Fursstenthumb  Meckhelnburg,  in  die 

seinem  ^ 

Usch,  6.  (H.)  Stat  Parcham,  fünff"  meill.  Vnnd  aber  fünff  meill  geen  Schwerin,  ain 
Setzt  mich  an  ein  gtat  an  alncm  See,  der  vier  meil  lanng  vnnd  ain  meill  prait  sein  soll. 
iiipanc  1,    am  jj_^^  ^.^  Schloss  im  See,  darein  man  nach  ainer  lanngeu  Pruggen 

vier  schriedt  von  ^  "" 

sich.  Gieichwoii  zcuclit.  Hcrtzog  Hainrich  von  Meckhelnburg  wonnte  da,  vnnd  hört 
beym  Essn  sass  mich  in  der  Stat.  Die  Fürssten  schreiben  sich  Grauen  da  zw  Schwerin. 
IC    ai  an  semer  g^  .  ^^    ^^^  Schwerin  khamb,  auf  ein  meil,  sähe  ein  Schlos,  nit  son- 

lmkenSeytn.(H.)  » 

ders  erpawen,  das  Meckhelnburg  genannt  ist.    Von  dannen  geen  der 


Am  Raisen  von  Osterburg  nach  Tangermund  Spricht  der  Chur- 
fiirst  zw  mir:  „Warumb  der  Khaiser  seine  Sün  vnnd  Enenckhl  nit 
zw  sich  name,  damit  sy  sich  des  Teutschen  wesen  vnndernamen? 
Dann  so  der  Kaiser  sturb ,  damit  man  wider  ain  Römischen  Khunig 
hette.  Es  wäre  sonnst  niembt  im  Reich  darzue."  Dargegen  sprach 
Ich:  „was  geet  meinem  genedigisten  Churfürsten  zw  Brandenburg 
ab?"  Sagt  er:  „Es  ist  vnnser  khainer  im  Reich,  der  die  Possten 
vnnd  Jägerey  oder  Valckhnerey  wie  der  Khaiser  vnnderhallten 
möchte." 


*)  Rathenow  an  der  Hafel. 

2)  Stendal. 

^)  Wilsnack,  nördlich  von  Werben. 


1S16. 


91 


Wismar,  vier  meill,  ain  schöne,  wolerpaute  Stat,  ligt  hart  am  Möer,      9-  -^^"icy. 
das  man  derorten  die  See  haisst.     Da  was  Hertzog  Albrecht  von  ^Jj'^g).  J^iJ^gp 
Mäckheinburg ,  dann  die  Stat  auch  Ir,  der  Brueder,  ist.  Da  verriebt  obotritomm  ge- 
ich  mein  letzten  beuelch  bey  den  Teutschen  Fürssten.  westsein.Erpauet 

(Bl  18''.)  Darnach  zoch  ich  geen  Grotmull  i)  drey  meill.  Ist  |j||[„''^  ^,  .,',e"j''^ön 
auch  noch  Meckhelnburgisch.  Sweide.  (h.) 

Am  funffzehennden  Marty,  was  derPalmabennt,  khamb  ich  geen  Marcy  14.  (h.) 
Lubegkh,  fdnff  meill,  ain  Reichsstat,  die  auch  Reich  ist.  Da  belib  ich 
die  heilig  Zeit.  Da  khamb  zw  mir  ain  Pot  aus  Brabannt,  bracht  die 
Zeittung  des  Khunig  Ferdinanden  in  Hispanien  todt  2).  Zohe  dann  mit 
mir  in  Denmarckht. 

In  Osterfeyrtagen  zoch  ich  aus  Lubegkh  geen  der  Neustat,  ge-  2;>-  (h.) 

hört  demHertzogthumbHolInstain,  vier  meill,  schlecht  die  See  hinzue  s) 
Allso  das  man  vber  ain  Pruggen  hinein  muess.  Daselbstn  hat  der 
Haubtman  ain  Römischen  Cortisan  vberab  in  das  wasser  geworffen  *). 
Darumb  ward  in  der  Stat  khain  Gottesdienst,  allain  in  ainem  Frauen 
Closter,  mit  versperrter  tlmr.  Vnnd  dann  geen  heiligen  Hafen,  auch  26.  (h.) 

vier  meill,  ligt  hart  an  der  See,  ain  offner  fleggen. 

Am  achtvnndzvvaintzigisten  Marty  bin  ich  daselbstn  zw  heiligen 
Hafen  auff  die  See  gesessen  mit  zwayen  schiffen.  (Bl.  18^.)  In  dem 
ainen  waren  die  Phärdt  von  Lannd  gefaren.  Der  Windt  sterckht  sich 
secr.  Das  Schiff  mit  den  Phärden  fuer  huntzt  in  Lollanndt,  die 
Innsel  ^).  Ich  muest  mit  meinem  Schiff  in  der  Innsel  Femern  bleiben. 


')  Jetzt  Grevismühlen,  zwischen  Wismar  und  Lübeck. 

^)  FerdinandV.,  derKatliolische,  starb  im  64.  Jahre  seines  Alters,  am  23.  Jänner 
15i6,  zu  Madrigalejo.  Die  Todesnachricht  hatte  also  bis  Lübeck  acht 
Wochen  gebraucht. 

')  Neustadt,  nördlich  von  Travemünde,  mit  einer  Rhede. 

*)  Zum  Jahre  1303  begegnet  ein  päpstlicher  Legat,  Namens  Raimundus  zu 
Lübeck.  Archiv  f.  Staats- und  Kirchen-Gesch.  Schleswigs,  Holsteins  u.  s.w. 
2,  o64.  Zum  Jahre  löl6  selbst  ein  zweiter,  Namens  Johannes  Augelus  Ar- 
cimboldus,  dessen  Unter-Coiiimissär  Antonius  getödtet  und  „in  einem  Sod 
in  der  Dankwartsgruben"  aufgefunden  wurde.  J.  R.  Becker,  Gesch.  von 
Lübeck  1,  499.  Doch  wird  letzteres  von  Lübeck  gemeldet.  Über  eine  Töd- 
tung  eines  „römischen  Cortisans"  zu  Neustadt  konnte  ich  keine  Spur  auf- 
finden. Vielleicht  ist  in  den  „Nordalbingischen  Studien",  die  mir  dermal 
nicht  zur  Hand  sind,  Aufschluss  zu  finden. 

*)  D.  i.  Laaland,  nördlich  von  Femern. 


92 


1516. 


drey  meill.  Da  stunden  wir  aus,  gienngen  auf  drey  viertl  weegs  geen 
PeterstorfF.  Da  assen  wir  bei  dem  Pharrer.  Nit  ferr  von  dem  Dorflf 
ligt  ain  Schlos  vnnd  Stätl,  genannt  Porgkli.  Wir  sein  desselben  tag 
wider  zw  vnnsern  Schiffen  khomen.  Dar  Innen  vber  nacht  gelegen. 
Zw  Mitternacht  Rieht  sich  der  Windt  zw  vnnserm  gefallen,  vnnd  fuern 
Marcy  29.  (H.)  hin  gegen  Lollanndt.  Mochtn  doch  nit  anfarn,  do  man  gemainigclichen 
Anfert,  muessten  zw  Reby  aussteen  *)>  ist  ain  dorff,  vnd  ain  halbe 
meill  im  gewässer  vnnd  wässerigen  Sanndt  geen.  Das  Mör  was  abge- 
loffen.  Darnach  durchrit  ich  Lollanndt,  vier  meill,  vnnd  khamb  an  die 
Innsel  Falster  genannt.  Dar  Inn  ligt  Neuckhoping,  Scbloss  vnnd  Stat. 
Die  zwo  Inseln  schaidt  das  Möer.  Ist  nit  Prait,  nahenndt  wie  ain  zimb- 
lich  gross  fliessenndt  wasser.  Ich  khamb 

Hier  findet  sich  auf  einem  besondern  Blatte  des  Königs  von  Dänemark 
Bildniss  eingeschaltet ,  in  Zirkelforra  mit  der  Umschrift:  „Cristernus 
Rex  Danie  et  Norvegie." 

(Bl.  i9",9  denselben  tag  hinüber,  aber  meine  phärdt  nit,  vmb  das  das 

Mör  abgeioffen  war,  vnnddie  phärdt  khunden  nit  in  die  Schiff  abtretten. 

Zw  Neuckhoping  war  dieKhunigin  etwas  wenigs  vor  mir  ankho- 

men.  So  fannd  Ich  da  Hertzog  Carls  von  Burgundy  Pottschaflft,  Monsor 

de  Bulon  vnnd  Maister  Jan  Penning  von  Amsterdam.  Die  Khunigin 

schickht  zw  stundt  an  Ire  Hofmaister  vnnd  den  Khuchlmaister,  Hess 

mich  empfahen. 

Lies  mich  (liesmal  Den  aundem  tag  darnach  khamb  der  Khunig  auch  dar.  Schickht 

fragn,ob  ich  offne  mir  sciu  Camerdicnncr  Anthony,   geselschafft  zulaisten,  huntzt  ich 

autlientz  oder  jn  ja       o     i 

.  ^,  \  eruordert  wurde. 

geh.  begerte.(H.) 

Apriiis  1.  (H.)  Am  ersten  tag  Apriliis  ward   ich  berueffen,  vnnd   durch   den 

Canntzler,  in  das  parfuesser  Closter,  das  zwnächst  meiner  Herberg, 
f  gefiieit.  vnnd  der  Khunig  von  Schlos  dahin  khomen  was,  f. 

Der  Khunig  hört  mich  steennder.  Als  ich  die  Scharffen  wort 
muesst  aussprechen,  las  ich  die  ab  ainer  Zetl,  damit  ich  nit  zuuil,  noch 
zw  wenig  redte.  Dazumal,  vnnd  alls  der  Credenntzbrief  gelesen  ward, 
Scbloss  der  Khunig  die  Henndt,  Sach  offt  vber  sich.  (Bl.  19''.)  Des 
f  Karl.  (H.)  Printzcu  in  Hispanien  vnnd  Hertzogen  f  zw  Burgundy  potschafften 
Stunden  mir  an  der  Seitten,  vnnd  Sprachen :  „was  ich  geworben,  das 
wäre  Ires  Herrn  auch  gleichermassen  begern." 


')  Rodby  an  der  nördliclien  Küste  Laalands. 


1516. 


93 


Der  Khunig  namb  im  ain  bedacht  zw  Antworten,  liess  mich  wider 
zw  Herberg  beglaitten.  Nach  tisch  ward  ich  zw  der  Khünigin  gefuert. 
Die  was  auf  Niderlendisch  vnnd  noch  Cläglich  beclaidt  *)•  Nach  ge- 
sagtem grues  vberanntwort  ich  den  Credenntzbrief  vnnd  die  Ver- 
Eerung.  Muest  mich  zw  der  Khünigin  nidersetzen  auf  ain  Khuss  am 
Fletz,  des  ich  nicht  gewonndt  was.  Die  Niderlenndischen  Räte khnieeten 
vor  der  Khünigin,  vnnd  Retten  der  sachen  halben,  darumb  wir  gesanndt 
warn.  Darnach  ich  wider  aus  dem  Schlos  zw  Herberg  Eerlichen  be- 
glaitt.  Da  waren  auch  bey  Sechzehen  Frauen  vnnd  Junckhfrawen, 
alle  weiss,  falb.  Aber  khaine  die  mit  der  Khünigin  darkhomen  was. 

Alls  wir  wider  zw  Hanndlungen  beruefft  warn ,  Eruolgt  vnns  ain 
Anntwort,  die  zweiflich  geacht  ward.  Darumb  verneutten  wir  die  auf 
vnnsern  vnnd  dem  Pessten  \er(Bl.  20*.)stanndt,  mit  frag:  „ob  es 
die  mainung  wäre?"  Da  es  aber  nit  was,  Sagt  ich  von  vnnser  aller 
wegen:  „der  Anntwort  versähen  sich  derKhaiser,  noch  der  Printz  in 
Hispanien  khainsweegs.  [re  Maj.  etc.  würden  vnns  des  auch  nit  glau- 
ben, das  sein  Khunigcliche  gnad  sein  gewissen  vnd  die  gebot  gottes, 
sein  Eer,  die  Cristlich  Ordnung,  die  freundtschafft  ringer  achtet,  dann 
ain  gemain  weib !  Darumb  begereten  wir  der  Anntwort.  Wo  wir  ye 
khain  annder  gehaben  möchten ,  vnns  die  in  schrifft  vnnder  des  Khu- 
nigs  Innsigl  zugeben.-'  Er  wolle  aber  nit.  Liess  sagen :  „Es  wäre  der 
brauch  nit,  den  Pötten,  so  mit  Credenntzbriefen  hanndleten,  die  Annt- 
wort in  schrifft  zugeben."  Was  wir  vermonten,  half  nichts,  belibe 
vngeuärlichen  bey  dem :  „Wollt  sich  Khunigclichen  hallten,  wie  auch 
sein  vater  vnnd  voruordern."  Der  Khünigin  Hofmaister,  Herr  Albrecht 
Gibs,  verEerte  mir  ain  Henngst  von  des  Khünigs  wegen,  sambt  dem 
Sattl.  Daran  was  ain  gerädt  2)  vnnd  von  Messing  ain  frauen  Pilld, 
das  khert  die  Press,  darinn  ain  Herz  lag  etc.  Da  erkhanndt  ich  Seuerin 
Nortwed  3),  des  Khunigs  Haubtman  am  Möer,  der  all  sein  thun  in 

Ich  was  bey  ainem  pfarrer  glosiert.  Aisdan  jr  die  von  hoffgesint 
mit  mir  geessn,  fragtn  sy  mein  wierdt:  „warumen  Er  nit  mit  mir 


*)  Wegen  des  Ablebens  K.  Ferdinands  des  Katholischen  von  Spanien ,  ihres 

Grossvaters  von  mütterlicher  Seite. 
*)  D.  i.  „gereite"  =  Reitzeug. 
')  Severln  Norby  ist  gemeint,  der  Feind  der  Hansestädte,  der  endlich  im  Heere 

Karls  V.  vor  Florenz  1S30  erschossen  wurde. 


94  1516. 

Teuffels  namen  (Bl.  20''.)  thette,  vnnd  hernach  vill  Wunders  gestifft, 
zwietzt  in  die  Mosqua  mit  seiner  geselschafft  sieh  gethan,  vnnd  durch 
Khaiser  Carln  daselbstn  wider  erbeten,  vnnd  vor  Florenntz  er- 
schossen ist. 

Am  zehennden  Aprillis   sein   wir  von   Neuckhoping  verruckht. 
Zwo  mein  am  Lannd  geraist,  dann  zw  Schiff  ain  meill  in  Sialannd, 

Koppnhafn.  (H.)  die  Inuscl,  dar  Inn  Kheppenhagen,  die  Khünigclich  Haubtstat,  ligt. 

Warnburg.  (II.)  Mit  beschwärlichem  wind  gefarn  vnnd  in  ainem  Sehloss  Warrenburg 
gehaust  i)-  M'm  sagt,  wie  in  dasselb  Innder  Sehloss,  alls  auch  in  das 
Sehloss  Gora,  khain  Khunig  thur  khumen,  darunib  ist  heruor  ain  Zim- 
mer für  die  Khunig  zuegericht.  Man  sagt  auch  das  in  ainem  Schlos, 
Sunderpurgkh  genannt,  in  ainem  Zimer  ain  Jungkhfraw  gesehen  wierdt, 
mit  Pursten  vnnd  Petten  ^).  Darain  tartT  niemanndt  geen.    Soll  aines 

Apriiis  11.  (H.)  Khunigs  Toclitcr  sein,  die  sich  selbs  erstochen.  Des  anndern  tags 
Raisten   wir  vier  meill   in  ain  Stat  genannt  Nestnigkh  s).    Ist  ein 

SoUn  (Bl.  21".)  schöne,  guete  Stat,  mit  vil  khirchen.  Ist  nit  vmbgemaurt. 

auch    12.  (H.)  Yon  danneu  aber  ain  tagrais,  vier  meill,  geen  Anndershoff,  ain  Closter 

^^^^  Sanndt  Johanns  Orden  von  Rodis  *).  Dann  aber  zwo  meil  am  Lannd 

Closter  -^ 

sein,  in  ^'^-  ^"'^  geen  Corsee  5),  Ist  ain  Schlos  vnnd  Stat.    Da  sassen  wir  wider  zw 
igiichem  Schiff  vnnd  fueren  vier  meill  aus  Sialanndt  in  die  Innsel  Fun.    Haben 

sich  am  ^jjj  ^ijjgp^gi.ti^s  windt  gehabt.  Khanien  dann  mit  muee  vnnd  sorgen 

glokhn  vj  u  u 

zw  ge-  i^''''*"''&-  geen  Neuburg,  ain  Sehloss  vnnd  Stat.  Da  beliben  wir  vber  nacht.  Im 
setzter  ("•)  schloss  da  zaigct  man  den  Gessten  ain  Hörn,  des  soll  ain  Edlinan, 
stund  selbs       gekannt  Saltzer,  dem  Teufel  ab  dem  Khopf  gerissen  haben.    Mich 


lateinisch    redte?"     Sagt:     „Ich    rette    oberlendisch   Latein,    das 
verstuende  er  nit".  (H.) 


1)  Wohl  Wordingborg,  die  Burg  Waidemars,  am  südliehen  Ufer  Seelands. 

2)  D.  i.  mit  einer  anhängenden  Börse,  für's  Gebethbueh,  und  mit  dem  Rosen- 
kranze. „Über  Bürsten  f.  cassidile,  bursa  siehe  Schmeller  1.  e.  1,  202;  über 
Betten  f.  Rosenkranz  ebenda  i,  217.  Noch  bis  zur  Stunde  heisst  ein  Haus 
in  Wien,  Nr.  1146  am  Kohlmarkt,  an  dessen  Ecke  ein  goldener  Rosenkranz 
als  Hausschiid  zu  sehen  ist,  „zur  Betten." 

3)  Vielleicht  Nestved,  nordwestlich  von  Wordingborg  ? 
*)  Anderskow  bei  Slagelse. 

5)  Korsör  an  der  Südwestküste  Seelands,  Nyborg  auf  der  Insel  Fünen 
gegenüber. 


1816. 


95 


daucht  dasselb  ain  khuehorn.  Von  dannen  khamen  wir  vier  meill  ge-  i4.  (h.) 

raist  am  Lannd  geen  Ottnsee,  ain  gar  wolerpaute  Stat  mit  schönen 

khirchen.  Da  ist  auch  ein  Bisstumb.    Dar  Innen  wonte  des  Khunigs 

Muetter.  Lag  khrannckh,  Hess  vnns  für  sich  khomen,  ligennde  im 

Pett.  Da  namen  auch  die  Burgundischen  Pötten  drey  Jungkhfrauen 

mit  sich,  die  mit  der  (Bl.  21''.)  Jungen  Khuiiigin  in  das  Khünigreich 

khomen  warn.  Die  verschickht  der  Khunig,  vmh  das  sy  ye  vill  Redten 

von  seiner  vnschickhlichait  i).    Darnach  Raisten  wir  aber  vier  meil  Ap.iiis  16.  (h.) 

geen  Assens,  ain  khlain  Stätl  an  der  See  2).    Vnnd  morgenns  sassen 

wir  wider  zw  Schiff,  fuern  aber  mit  grossen  Sorgen  vnnd  gefär  zwo 

meil  vber.  Khamen  in  SonnderJuchtlanndt,  vnnd  muesten  vier  meil 

am  Lannd  raisen  hintz  geen  Oplro  3),  ainSchloss.  Einkhlaines  Phärdt 

hat  ich  bei  mir  im  Schiff,  die  anndern  khamen  erst  den  andern  tag  17.  (h.) 

nach  vnns.  Von  Oplro  Raisten  wir  mer  vier  meil  in  ain  Stat,  Flens-  19.  (h.) 

borg.  Ist  zimblich  woll  erpaut,  hat  ain  Schloss  hoch  an  alnem  Perg 

ob  der  Stat.    Wir  zugen  des  anndern  Morgenns  nach  Schleswickh,  20.  (H.) 

ain  zimbliche  Stat  vnnd  Herzogthumb.   Da  wonndt  auch  der  Bischof 

der  Stat,  vnnd  ist  ain  allt  Herzogthumb. 

Juchtlannd  ist  das  man  vor  Zeiten  Lateinisch  Cynibricam  Cher- 
sonesum  gehaissen.  (Bl.  22'\)  Vnnd  ist  gethaillt.  Das  thail,  so  an 
das  Herzogthumb  Schleswigkh  stosst,  wierdt  sonnder  Juchtlannd 
genennt. 

V^ie  man  von  Schleswigkh  ain  khlain  weeg  furter  Raist  khumbt 
man  zw  dem  Schloss,  Cotrop  genannt,   da  der  Hertzog  gemainigcli- 
chen  hoff  hiellt.  Geet  die  Strassen  nahent  am  thor  hin ,  ist  Scheind- 
lich  erpaut  gewest.  Nahenndt  daselbstn  geet  ain  graben  Denenwerch  oenuenberch. 
genannt,  ain  Lanndtgeschaidt  zwischen  Sunder  Juchtlanndt  vnnd  Holn-  ("•) 

stain.  Vnnd  dann  zohen  wir  drey  meil  geen  Rensperg,  ain  khlain  21.  (h.) 
Stätle,  hat  der  Khunig  für  sich  gehallten.  An  dem  Ritt  sein  wir  nuer 
ain  meil  neben  Dietmars  hingeraist,  da  die  Friesischen  Paurn  sein, 
vnnd  khainem  Herrn  gehorsamen.  In  dem  Stätl  sache  ich  aines  Brie- 
stershochzeyt  seiner  Ersten  Mess.  Der  nimbt  sein  Muetter,  Schwester, 
oder  ein  anndere  nächste  freundtin  mit  der  Rechten  hanndt  vnnd  her- 
nach die  annder  freundtschafft  vnnd  geladnen,  alle  mal  zway  mitein- 


*)  D.  i.  des  Dövecke  wegen. 
')  Am  kleinen  Ucit. 
")  Apenrade. 


96  1516. 

annder.  Geen  ain  gassen  auf,  die  annder  ab,  (Bl.  22''.)  mit  Pfeiffern 
vnnd  Drumelsehlahern,  oder  wo  sy  annders  nit  haben,  mit  ainem 
Pegkh,  darauff  geschlagen. 

22.  Abermals  fünff  meil  geen  Neumünster,  ain  khlains  Stätle. 
Neumünster  vor  Hüntzt  her  vou  Fleusswerg  ist  es  baldig,  Vasst  hoert  vnnd  mösig, 
dera^^iInT  fH  ^  ^^^^^  erpaut,  gehört  dem  Hertzogen  zw  Hollnstain.     Wiewol  die 

gebiet  der  fursstenthumber  Schleswigkh   vnnd  Holnstain   gethaillt, 

23.  (H.)  So  nennt  man  doch  gemainclich  mit  ainem  Namen  geen  Holnstain 

gehörig.     Des   morgens   nach   Seeperg  i),    ain  Schloss   an  ainer 

sigberg lechtge-  Höhe,  das  man  der  orten  für  seer  vesst  acht.  Ain  Stätl  darunder, 

nent.  (H.)  ^^  ^j^  beherbergten.    Wir  sein  allain  das  Schlos  zu  sehen  dahin 

gefüert,  ist  nit  der  nechste  vnnser  weeg  gewest.  Wir  haben  den- 

nocht   vnnser   gellt  gezellt,    sein   drey   meill    geraist.      Da    feilt 

die  Trafl,   das   wasser   so    für  Lubegg  fleüsst,  in  die  See.     Von 

dann   sein   vier   meill   geen   Lubegkh.      Vnnd   wir   Raissten    nach 

Hainburch.  (H.)  Hambcrg,    ain    schöne   Stat,    Siben   meil.     Wir   betten  von  Neu- 

24.  (H.)  münster  nit  mer  dann  (Bl.  23".)  Acht  meil  dahin  gehabt.    Dise 

Stat  ligt  an  der  Elb.  Dasselb  wasser  Rindt  durch  die  Stat,  vnnd 
khomen  vill  Schif  mit  den  Seglen  aus  der  See  dahin  mit  khauff- 
manschafften.  Fleust  nach  Achzehen  meil  von  der  Stat  in  die 
See.  Wachst  vnnd  feilt  von  Sechs  zw  Sechs  Stunden  wie  die 
See  oder  das  Mör.  Die  Stat  ist  etlichermassen  dem  Hertzogen  zw 
Hollnstain  verwandt.  Wann  der  dar  khumbt,  hallten  den  etliche 
tag  vnnd  nacht  Cosstfrey,  vnnd  thun  im  ain  verEerung.  Sy  Ruemen 
sich,  ein  Reichs  Stat  sein,  gleichwol  ist  das  ganntz  Fürsstenthumb 


Kunig  Cristiern  oberkham  Stockholm,  die  haupstat  jn  Schwedn, 
hielt  ain  grosse  maltzeit  vnd  pot  2)  bey  70  personen  enthauptn. 
In  der  wochn  Allerheyligen  tag,  im  1S20  Jar.  Darumb  das  Land 
wider  von  Ime  abgefallen.  Vnd  den  Dennen  solhs  verkhundt,  vnd 
dergleichen  gewarnet.  Die  Dennen  rittn  an  etlichn  ortn  zwsamen. 
Das  macht  dem  Khunig  ain  graus,  derhalben  das  reich  verlassn, 
daraus  getzogn.  Sein   kunigin  nacbgeuolgt.  (H.) 


*)  Segeberg. 

2)  „pald"  die  Handschrift. 


1516. 


97 


Hollstain  lehen  vom  Römischen  Reich.  Das  Pier,  so  man  da  Prent,  noiinstain.  (h.) 

ist  in  grossem  Ruef  vnnd  werdt,  allenthalben,   da   man    von  dem 

gueten  Pier  waiss  zusagen.    Alls  Lubegkh  mit  dem  khrieg  gegen 

Denmarckht  vill  Zeit   gestannden,    ist   des    khanffs    handlung   vill 

daher    khomen,   vnnd    die  Stat    aufgenomen.     Alda   verliessen  wir 

das  dennisch  gebiet  gar.  Der  guet  Khunig  hat  khlaine  Acht  seiner 

gueten  freundt,  treuer  Vermonung,  sein  selbst  vnnd  gottes  gebot. 

Darumb  ist  es  Ime  auch  also  erganngen.     Er   zolie  jn  Schweden, 

drang  sy,  das  (Bl.  23''.)   sy  sich   ergaben,   da  er   aber   dasselb 

Reich  vberkhamb,    da  verlur  er  nit  allain  dasselb,    Sonnder  auch 

damit  Denmarckh  vnnd  Nortweden.     Vnnd  zwletzt  gefanngen,  Also 

das  seiner  erlösung  khain  Hoffnung  ist.  Des  Khünigs  Anherr   Cri- 

stianus,  oder  Cristiernus,  ist  ain  Graf  von  Oldnburg  gewest,  vnnd 

zw   khunig   erwellt.     Verliess   zwen   Sun:  Hannsen,    des   Khünigs 

vatter,  vnnd  Friderichen,  Hertzogen  zw  Hollnstain. 

Von  Hamburg  furn  wir  nach  der  Elb  ab,  fünff  meil,  in 
ain  Stätl,  genannt  Stad,  gehört  dem  Ertzbischouen  zw  Premen.  stad.  26.  (h.) 
Vnnd  furtbas  Ritten  wir  drey  meil  geen  Veerden,  ain  Schlos  vnnd  veerdn.  27.  (fi.) 
Stätle ,  da  der  Ertzbischoue  von  Premen  gemainigclichen  Hoff 
hiellt.  Alda  schieden  die  Rurgundischen  Räte  von  mir  nach  Premen. 
Ich  belib  ettlich  tag  da  Rastundt.  Am  Ersten  May  fuerten  mich 
des  Ertzbischoue  leuth  geen  Refarn  *)•  ^^  was  ein  grosse 
Versamblung  des  volckhs ,  alls  bey  ainer  Khirchfardt,  Dann  da 
stundt  (BL  24*.)  ain  gross  Creutz,  das  soll  vill  wunderzaichen 
gethon  haben. 

Am    dritten   May    Ruckht    Ich    fünff  meill  geen  Rotenburg  *},    3.  (h.) 
ain  fleggen  vnnd  Schloss,  dem  Stifft  Vierden  zuegehörig.  Denselben 
Stifft  hette  auch  der  Ertzbischoue  von  Premen,    der  was  Hertzog 
Cristoff  von  Rraunschweig.     Den   anndern   tag  Rit  ich  drey  meil  vierden.  4.  (H.) 
geen  Vierden  in  die  Stat,  ligt  nahenndt  an  der  Weeser. 

Darnach  khamh  ich  geen  Eesl  ^),   vier  meill,   ligt  an  ainem  Eesi.  3.  (h.) 
Wasser  genannt  die  Alder.    Die  fleusst  für  Zell,  da  die  Hertzogen 
von  Lunenburg  Hof  hallten.    Das  Dorff  gehört  denselben  Fürssten, 
ligt  vier  meill  von  Zell. 


')  Beverstcdt,  westlich  von  Bremervörde. 
*)  An  der  Wümme. 

')  Essel,  zwischen  Niemburg  und  Celle  an  der  Aller. 
Fontes.  VIU. 


98 


1.^0. 


Newstat  *),  Schlos  vnnd  Stat,  Hertzog  Erichs  von  Braun- 
schweig, drey  meiil  von  Eesl,  Hgt  an  der  Leen.  Die  fleusst  aus 
dem  Hartz,  neben  Gorslar,  durch  den  StifTt  Hildeshaim,  vnnd  vnnder 
Eesl  in  die  Alder.  ler  Fürst  was  wenig  vor  mein  aus  Frieslannd 
daselbstn  zw  seiner  Gemahel  khomen.  Hielt  mich  (Bl.  24*.^ 
fürstlichen,  Hess  mich  ain  meil  geen  der  Pluemnaw  2),  ain  Schlos 
alls  sein  Mairhof,  nahenndt  bey  dem  Stätle  Wundtstorff,  fuern. 
Aber  zwo  meil  geen  Honofer,  ain  vesstes  Stätle,  gehört  auch 
denen  Fürsten  von  Braunschweig.  Sy  lassen  aber  auch  Ire  Herrn 
mit  ainer  mass  vnnd  Anzall  volckhs  ein.  Ligt  auch  an  der  Leen. 
Dasselb  Lannd  nennt  man  Desterleen,  von  dem  Perg  Dester  vnnd 
dem  Wasser  Leen. 

Hüdesham.9.(H.)  Gccu  Hildeshaimb  sein  dann  drey  meill,  ain  schöne  Stat.  Da 

ist  auch  ain  Bisthumb.  Der  Bischof  was  ain  gebornner  Hertzog 
von  Laubnburg  »),  Von  dann  sein  fünlF  meill  geen  Embigkh,  da 
man  das  beruembtist  Pier  in  Teutschen  Lannd  Prent. 

Gorslar.  10.  (H.)  Gccu  Gorslar,  ain  Stätle  wol  erpauen,  khamb  ich  am  zehenn- 

den  May.  Was  der  Phingstabennt.  Sein  Sechs  meill.  Da  nahenndt 
an  der  Stat  ist  ain  Silber  Pergkhwerch,  ligt  am  Harts.  Da  am 
heilligen  (Bl.  25".)  Phingstag  hab  ich  vill  mir  frembds  ge- 
schmugkhs  an  frawen  vnnd  Junckhfrauen  gesehen.  Auch  wie 
Khunigcliche  Cronen  an  den  Junckhfrauen. 
Halberstat.  12.  Nach  Halbcrstat  sein  Sechs  meil.  Ist  ain  Stat  vnnd  Bistumb, 

(H.)  da  Herr  Leuinus  von  Veldhaim  Stathalter  des  Ertzbischoffs  zw 
Meetz  vnnd  Maidenburg  gewest,  wie  oben  gesagt.  Der  hiellt 
mich  Eerlichen  vnnd  woll. 

stasfurt.i4.(H.)  Aber  vier  meil  geen  Stasfurt  *),  ain  Stätle,   darinn  vill  Adls 

wonndt.  Haben  ain  Saltzsieden,  gehört  dem  Ertzbisthumb  Maid- 
burg, ligt  vier  meill  dauon.  Von  Stasfurt,  reittenndt  auf  zwo  meill, 
khumbt  man  geen  KhalfF  s),  ain  Stätle  vnnd  ain  Burgkh  darinn, 
des  Ertzbischoue  zw  Magdeburg.  Da  Reitt  man  vber  die  Saall. 
Vnnd  dann  fürter  zwo  Meill  geritten,  khamb  ich  an  die  Elb.  Euer 


*)  Neustadt  an  der  Leine. 

2)  Südlich  von  Neustadt,  nördlich  von  Wunsdorf. 

3)  Johann  IV.  Herzog  von  Sachsen-Lauenburg,  resignirte  1527. 
*)  Bei  Anhalt-Bernburg. 

5)  Kalbe,  nördlich  von  Bernburg. 


1516. 


99 


da  vber.  Ain  viertl  weegs  ob   dem  Vrfar  ist  Barben  i)»  «i"  ^^^^^ 

der  Grauen  2).  Ain  wälbische  meill  ob  demselben  Stätl  feit  die  Sal 

in  die  Elb.     Pald  khamb  ich  geen  Zerbst,  rait  aller  Sachen  fünff  Cmbst.  tö.  (ii.) 

meill.     Gehört   dem    Gefürsten    Grauen   von    (Bl.  25\J   Anhallt. 

Ich  khundt  khain  Herberg  haben,  yederman  was  nach  Irem  brauch 

aus  vmb  Mayen.  Am  Donnerstag  nach  Phingsten,  mit  ainem  fanen 

in  ainer  gassen,  nennt  man  die  Pruechgassen,  hengt  man  ain  Vnn- 

darmans  Hemet  auf  s).     Daselbstn  feilt  die  Mulla  in  die  Elb   &c. 

Geen  Wittenberg  khamb  Ich  den  Sechzehenden  May.     Sechs  Wittnberg.  I6. 
meill.     Was  der  Abennt   der  Heiligen   Driualtigkhait.      Da    fannd  ^"-^ 

ich  den  Churfürsten  von  Sachssen  *).  Da  Enntdeckht  ich  seiner 
gnaden,  was  ich  gehanndelt,  vnnd  was  mir  begegnet  was.  Muest 
bey  der  Vesper  vnnd  morgenns  bey  dem  Ambt  vnnd  Predig  blei- 
ben. Hiellt  mich  gar  woll  mit  grossem  genedigem  erbieten.  Das 
ist  die  Haubtstat  der  Sachsischen  Chur.  Von  dannen  Bit  Ich  geen 
Eillnburg,  Schloss  vnnd  Stat  an  der  Mulla,  Sechs  meill.  Ligt  Eyiinburg.  19. 
nuer  bey  vier  Meilln  in  Meissen.     Von   Eillnburg    sein   zwo    meil  ^""^ 

geen  der  Aich,  ain  schöne  khirchen  Anthonier  Ordens.  Vnnd  dann 
geen  Alltenburg,    noch  vier  meill,  Schloss  vnnd  Stat.     Von  dann  Aitnburg.2o.(H.) 
geen  Zwickha  vier  meil,    ain  schöns  (Bl.  26".)  Stalle.   Belib  da  czwicka.2i.(H.) 
am  Gotzleichnambstag.     Das    Stätle   ist  mit   dem   Perkhwerch   am 
Schreckhenperg   aufgewachssen,    ligt    an     der    Molda.      Die    solt 
Meissen  vnnd  Voitlannd  schaiden.  Demselben  nach  wäre  Zwickhaw 
in  Meissen.      Darnach   geen   Plaw,    ain   Stat   vnnd  Schloss,    vier  piau. 23.  (h.) 
meill.     Huntzt   her   von  Wittenberg   aus   ist  alles  des  fürsten  von 
Sachssen  vnnd  Margf  grauen  zw  Meissen.  i  Land,  (h.) 

Zum  Hoff,  ain  Stätle,  ligt   an  der  Saal,  Marggräuisch ,    drey  Hoff.  24.  (h.) 
meil  von  Plaw.     Gehört  nunmalls    den   Marggrauen   von  Branden- 
burg zw  Anspach.  Vnnd  geen  Parreydt  Sechs  meill,  Schloss  vnnd  Parreit.  2S- (h.) 
Stat.     Entzwischen  ist  ain  Schloss,    Pernegg  genannt,    am  Maen,  ^ »neii  von  hoff, 
der  noch  vasst  khlain  daselbstn  ist.     Khumbt  aus  dem  Khienperg, 


»)  Barby. 

*)  Von  Bernburg. 

^)  In  welcher  Beziehung  das  aiisgehfingle  Kleidungsstück  zur  F^aubeiniileidung 
des  Pfingslfestes  oder  den  sonstigen  Festlichkeiten  des  Somuier-Kintrittes 
stehe,  will  ich  nicht  entscheiden.  In  Grimms  Mythologie,  '4.  Ausgabe, 
S.  744—749  wird  diese  Sitte  nicht  erwiihnt. 

*)  Friedrich  der  Weise,  f  5.  Mai  1325. 

7* 


100  1S16. 

nimbt  seinen  vrsprung  zwo  meil  oberhalb  Pernegg  *).     Dann  Reyt 
man   drey  meill,   ist   ain  üeggen.   vnnd    hoch   darob   ain    Schloss, 
Pottnstain.  26.  Pottnstain  genannt.  Von  HofF  huntzt  beer  ist  alles  Marggräuisch. 
(H)  Darnach  sein  noch  drey  meill  geen   Grafenberg,    ain   gueter 

fiegg.    Gehört   ainem  Burger   zw   (Bl.    26*.)    Nürnberg ,    ist  von 
der  Cron  Behaim  zw  Lehen. 
Nürnberg.  27.  Nürnberg  ligt  vier  meil  dauon.     Von  der  Stat  findt   man  vill 

^  "^    geschriben.     Die  Pegnitz  Rindt  dardurch. 
Junius.  (H.)  Am  Sechsten  Juny  Bit  ich  geen  Schwabach,  zavo  meill,  dann 

Schwabach.  6.  j  o  '  ' 

(H.)     geen   Weissenburg   im  Norckha,    funlF  meill.      Vnnd    furter   geen 

eissn  mg.    .  'j^j^^jg^^gp^^    funff  meill.     Darnach   geen  Augspurg,    Sechs  meill, 

ATits"iir^Vän  ^™  Lech.     Den  ganntzen  weeg  hab  ich  verriebt,  das  mich  niembt 

gerechtfertigt  oder  angesprochen  hat,  ausserhalb  des  glaitsman  am 

Fläming.     Des   sich   Ir   vill   der    Ennden    bekhanndte    verwundert 

haben. 

Landsperg.  10.  Gccn  Lanndspcrg,  Sechs  meill,  ligt  am  Lech,   ist   Bayrisch. 

Pernpenrn.  11.  Dann  geen  PernPeurn  2),    ain    markht  des  Bischof  von  Augspurg, 

Fuessn.  (H.)  vicr  meill,  Vnnd  für  Fuessen,  auch  des  Bischofs,  vnnd  geen  Tan- 

Tanhaim.i2.(H.)  haim  3),  ist  TiroHsch,  vier  meill. 

Daselbstn  zw  Tanhaim  khamb  ich  Avider  zw  dem  Khaiser. 

Den  Anndern    tag.   Ruckht   sein  (Bl.  27''.)   Maj.  geen  Imb- 

13.  Juni,    stat,   drey   meil,   gehört    dem  Grauen    von   Montfort.     Ain  Stätle, 

darob  ligt  das  Schlos  Rottenfells*).  An  der  Raiss  hört  der  Khaiser 

mein  Ausrichtung,     Von  Imbstatt  Ritt  der  Khaiser  den  anndern  tag 

auff  Rotnfels,    dem  Grauen    zw   Eeren.     Belib  etlich  Stundt  vnnd 

spillt  mit  des  Grauen  Hausfraw  vnnd  Tochter.  Balthasar  Meichsner 

vnnd  ich  spülten  auch  mit.     Das  Nachtmall  namb  der  Khaiser  im 

Schloss.     Ich  ward  verordennt,  die  zwo  Gräuin  zw  dem  Tisch  zu 

hoUen  vnnd  mit  dem  anndern  Frauenzimmer  zw  essen.  Nach  dem 

stauffn.  14.  (H.)  Nachtmal   verruckht   sein   Maj.   geen  StaulFen,   ain   meill.     Gehört 

Wangen.  13.(H.)  auch  Graf  Haugn  von  Montfort.     Dann  geen  W^angen ,  zwo  meill, 

ain  Reichsstätl.    Von  dannen  vber  die  Hier,  die  schaidt  Schwaben 

Tetnam.16.  (H)  vnnd    Alga ,    gceu    Tethnam,     ain    Stätl,     gehört     dem    Grauen 


*)  „Zwo  meil  oberhalb  Pernegg  nimbt  seinen  vrsprung"  die  Handschrift. 

')  Südlich  von  Schongau  am  Lech. 

^)  Zwischen  Reutte  und  Immenstadt. 

*)  Vergl.  unten  zum  2.  November  iS16,  S.  i05.  Anmerkung  ^). 


1516. 


101 


von  Montfort.  Stuenndt  sein  Maj.  ab.  Besuecht  auch  denselben 
Grauen  Vlrichen,  vnnd  Ritt  dannoeht  denselben  tag  geen  Pueehorn, 
ain  Reiehstätle.  Daruor  ligt  ain  Frauen  Closter,  Lebntall,  baide 
am  Podnsee. 

(Bl.   27''.)  Vber    den  Podnsee  fuer  der  Khaiser  geen  Cost-  Costnitz.  17.(h.) 
nitz.     Rait  man  zwo  meil,    daran  man  fünf  ganntzer   Stundt,    mit 
guetem  Wetter   vnnd   mit   zwen  vnnd  dreissig  starckhen  Ruedern, 
gefarn  ist.  Die  Phärdt  warn  geen  Pregnitz  besehieden.     Das   was  17.  Juni. 
am  Sibenzehenden  Juny. 

Am   Achtvnndzwaintzigisten    tag    ward  ich  geen    Vberlingen  vberiing^en.  28. 
zw   Kay.    Maj.    eruordert  ,    vnnd    da   mit    anndern   weitter   abge-  ^"-^ 

fertigt. 

Potschafft  in  die  Aidgenosschaft. 

1516. 

Am  Neunvnndzwaintzigisten  Juny  warden  Herr  Wolff  von  Khlin-  29.  (h.) 
genberg,  Lannd  Chumentheur  zw  der  Mannaw ,  Herr  Wilhalbm  von 
Reichenpach  vnnd  ich  in  Potschafft  zw  den  fünff  örtern  der  Aidgenos- 
schafft  gefertigt.  Vnnd  fuern  nach  dem  See  denselben  tag  geen  Arbon, 
funff  meil ,  gehört  dem  Bischof  zw  Costnitz.  Den  (Bl.  28".^  ann- 
dern tag  geen  Raschach  *),  ain  meil,  da  fanden  wir  die  Gesanndten.  Raschach.  30. 
Sy  verhörten ,  fertigten  vnns  gar  Palld.  Also  das  wir  denselben  tag 
wider  geen  Lanngnarg  2)  fuern.     Ist   ain  Schloss   vnnd  Stätl  der 
Grauen  von  Monntfort.  Wir  muesten  Windtshalben  dahin,  sein  zwo  Julius,  (h.) 
meil.  Des  tags  darnach  geen  Pueehorn,  ain  meil.  Da  was  der  Khaiser.  puechorn.i.(H.) 
Vnnd  muesten  mit  seiner  Maj.  wider  geen  Langn  Arga,  vnnd  dann 
noch  ain  meil  geen  Linda,  ain  Reichstätti  am  See,  vnnder  dem  Oster- 
reichischen schiermb. 

Zw  Lynnda,  am  dritten  July,  fertigt  der  Khaiser  Herrn  Wilhalbm  3.  .luii. 
von  Reichenpach  vnnd  mich  wider  ab,  nach  Zürch.  Vnnd  Ritten  vber 
diezway  wasser  Arga  vnnd  Schussa.  Khamen  zwo  meill  geen  Pueehorn, 
dann  zwo  meill  geen  Morsperg  »),  ain  Schlos  vnnd  Stätl  des  BischoflTs 


')  Rohrschach. 

')  Hei  Friedrichshafen  am  Bodensee. 

')  Mörsbiirg  am  Bodensee. 


102 


1516. 


zw  Costnitz.  Da  fuern  wir  vber  den  See,  ain  halbe  meil,  vnnd  noch 
ein  halb  Ritten  wir  geen  Costnitz.  Da  fannden  wir  Herrn  Haugen  von 
Lanndaberg,  Bisehoue  zw  Costnitz,  der  auch  ain  Comissarj  was.  Mit 
dem  Ritten  (Bl.  28''.)  wir  von  Costnitz  ain  halbe  meil,  vnnd  khamen 
in  den  Wald,  genannt  Schwaderloch.  Vnnd  fürpas  ein  meil  an  ain 
Fach,  genant  die  Teur,  nahennd  bey  Frawnfeld,  vnnd  noch  zwo  meil 
geen  Winterthuer.  Das  Lannd  haisst  man  in  Turga.    Darnach  geen 

Tess.  s.  (H.)  Tess,  ain  gross  Frauen  Closter ,  da  vill  leut  zuegeriten  sindt.  Darob 
ligt  das  Schloss  vnnd  GrafschafFt  Khiburg.  Huntzt  her  Rait  man  von 

Czmch.  6  (H.)  Costnitz  fünf  meil.  Den  anndern  tag  zwo  meil  geen  Zürch,  ain  schöne 
Stat.  Dardurch  Rindt  die  Limackh,  so  aus  dem  See,  hart  an  der  Stat 
ligenndt,  fleust.  Da  verrichten  wir  souil  wir  mochten  in  vier  tagen. 
Das  volkch  was  der  Zeit  so  Andechtig,  alls  ye  ains  in  Teutschen 
Lannden.  Der  brauch  was,  das  der  Burgermaister ,  gerichtsdiener 
vnnd  gemaine  Weiber  mit  den  Gesanndten  assen.  Darzue  annder 
Person,  wer  zw  dem  Tisch  möcht,  der  offt  nit  ain  guet  wort  von  vno- 
serm  Khaiser  die  ganntz  malzeit  geredt  hat.  Sonnsten  ist  vnns  ge- 
bürliche  Eer  vnnd  (Bl.  29")  gueter  willen  erzaigt.  Von  dann  Ritten 

Tess.  11. 12. (H.)  wir  widcr  nach  Tess  vnnd  Costnitz.  Ich  verliess  Herrn  Wilhalbm 
daselbstn,  vnnd  Raiste  nach  Morsperg,  vnnd  noch  zwo  meill  geen 

Marchdorff.  14.  Marckhdorf,  ligt  in  Lintzkha  9 »  des  Bischotfs  zw  Costnitz.  Dann 
^  durch  Rauenspurg,  ain  Reichsstat  an  der  Schussa  gelegen.  Zwnächst 
darob  ligt  das  Schloss,  die  Lanndtvoggtey  in  Schwaben,  Österrei- 
chisch. Vor  der  Stat  ligt  Weingarten,  das  Reich  Closter.  Vnnd  also 
Leokhirch.  15.  funff  meil  geraist  geen  Leokhirch  an  der  Eytra  a) ,  ain  Reichsstätl. 
^  ''  Nachmalls  geen  Khembten,  ain  Reichs  Stat  an  der  Hier  im  Alga,  funfF 
meill.  Vnnd  geen  Nesslwanng  s),  zwo  meil,  ain  marckht  des  Bischofs 

Fronta.  16.  (H.)  zw  Augspurg.  Vnnd  noch  ein  meill  geen  Fronta  *) ,  ain  Dorff  an  der 

vuis.  17.  (H.)  Vulss,  die  von  Thanham  herfleusst.    Darnach  Rit  ich  durch  Vulss, 

ain  khlainen  fleggen,   geen  Fuessen,  ain  meil.   Ein  schönes  Stätl, 

auch  wolerpauts  schloss  des  Bischofs   zw  Augspurg,  da    ich   den 

Khaiser  fanndt. 


*)  Markdorf,  nordöstlich  von  Mörsburg.    Der  Linzgau  zwischen  dem  Thurgau 

und  Rhätigau  um  Pfullendorf  und  Linz. 
2)  D.  i.  Leutkirch,  nordöstlich  von  Ravensburg. 
"*)  Nordwestlieh  von  Füssen. 
*)  Zwischen  Nesselwang  und  Vils. 


isi6.  103 

Den  anndern  tag,  den  20.  July  darnach ,  (Bl.  29^.)  muest  ich  18.  (h.) 
hinwider.  Rit  den  tag  Sechs  ineill  geen  Khembten.  Darin  durch  Isna 
vnnd  Wangen  genn  Tetnam  *) ,  Sechs  meil.    Fuert  ain  meil  geen  19.  (h.) 
Puechern,  vnnd  in  ainen  grossen  marckht  Hagena  »),  das  von  Costnitz 
drey  meill,  vnnd  geen  Costnitz.  Da  hiendlen  »)  der  von  Reichenpach  20.  (n.) 
vnnd  ich  mit  dem  Bischoue  vnnd  Capitl,   der  Abbtey  halben  in  der 
Reichenaw,  Des  anndern  tags  Ritten  wir  baid  geen  Frauenfeld,  zwo  21.  (h.) 
meill,  Geen  Wintertheur  zwo,  vnnd  geen  Zürch  drey  meill,  bann-  22.  (h.) 
delten  Sechs  tag.  Darnach  wider  geen  Frauenfeld.  Vnnd  dann  geen  28.  (h.) 
Costnitz.      Hab   etlich    wochen    daselbstn    müessen    auf  beschaidt  29.  (h.) 
wartten. 

(Hier  folgen  3  leere  Blätter.) 

(BL  33'^.)    Die   Raiss    zw   Khunig   Sigmund    in   Polin, 

Grosfürssten  in  Litten,  vnnd  zw   dem  Grosfürsten  in 

die  Mosqua. 

Khaiser  Maximilian  Stuennd  ain  guete  Zeyt  mit  Khunig  Sig- 
munden zw  Polin  in  Widerwillen,  wie  man  sagt  heurat  halben.  Dann 
der  Khunig  vermähellt  sich  mit  Graf  SteiFanos  im  Zips  tochter.  Der- 
selben Brueder,  Graf  Hanns,  ward  durch  sein  mueter,  die  ain  ge- 
bornne  Hertzogin  von  Teschen  gewest,  ain  Sinreiche  Fraw,  dahin 
gewisen,  nach  der  Hungerischen  Cron  zutrachten.  Die  zohe  an  sich 
die  ansehnlichste  vom  Adl  in  allen  Spanschafften,  mit  Prouisionen 
vnnd  Artgolasch,  das  ist  Jar  oder  Diennstgellt.  Vnnd  der  Khunig 
Vladislaus  on  Erben  was,  vnnd  alls  derselbe  Khinder  vberkhamb, 
tracht  er,  Graf  Hanns,  vmb  des  Khünigs  tochter.  Vnnd  weil 
die  zwen  Khunig  zw  Hungern  vnnd  Polin  leiblich  Brüeder  warn, 
hat  Khaiser  Maximilian  gedacht,  Khunig  Sigmund  würde  seinem 
Schwager  Graf  Hannsen  zw  seinem  furnemen  befürdern,  das  dann 
wider  die  Ver  träge,  die  der  Khaisermit  Hungern  (BL  33^) 
hette,  der  Erbschafft  oder  Succession  halben  zum  Khunigreich 
Hungern,  wäre. 


*)  D.  i.  durch  Isni  und  Wangen  nach  Tettnang. 
•)  Hagnau  bei  Mörsburg  am  Bodensee. 

'')  Die  Handschrift  hat  'binden'.     Zu  vergleichen  ist  unten  S.  126.    Auch  die 
l'eslber  Handschrift  hat  „hicndi".  Kovachicb  1.  c.  S.  134. 


104 


1S16. 


Derhalben  schickht  der  Khaiser  zw  Basilio ,  dem  Grosfürsten, 
in  die  Mosqua,  der  dann  ein  Eewiger  Veindt  der  Khunig  zw  Polin 
vnnd  Grosfürsten  in  Lytten  ist.  Macht  mit  dem  Freundtsehafft.  So 
stuende  auch  der  Hochmaister  in  Preussen,  der  auch  vast  ein 
Khunigciiche  macht  hette,  hart  wider  den  Khunig  zw  Polin.  Des 
alles  dem  Khunig  auch  nit  wol  gefiell,  dann  er  was  zw  khriegen 
nit  genaigt.  Suecht  nuQr  Ruee  vnnd  frid.  Also  ward  durch  vil 
hanndlungen  die  Sachen  dahin  gedigen,  das  Khaiser  Maximilianns 
Enigkhle,  Khunig  Philips  aus  Hispanien  Sun  ainer,  des  Khünigs 
Vladislay  tochter,  vnnd  herwider  desselben  (Sun),  Khunigs 
Philipps  tochter  Beliehen  nemen  sollen.  Darumb  auch  baid  gebrue- 
der,  Viadislaus  sambt  seinem  Sun,  der  auch  numalls  zw  Khunig 
gecrönndt  was ,  vnnd  der  Tochter ,  auch  Khunig  Sigmund  geen 
Wienn  zw  dem  Khaiser  khamen,  sich  da  (Bl.  3^".)  miteinander 
verainigten,  verbunden,  die  Heuratn  beschlossen,  vnnd  die  Tochter 
dem  Khaiser  in  Sanndt  StefFan  khirchen  offennlich ,  an  stat  seiner 
Enengkhle  ains,  vermähelt  ward.  Dermassen:  wo  derselben  khai- 
ner ,  die  närae ,  soll  der  Khaiser  die  beschlafFen  vnnd  behallten, 
wie  zum  tail  in  derselben  Zusamenkhunfft  angeruert  ist  worden. 
Daselbstn  hat  der  Khaiser  dem  Khunig  zw  Polin  bewilligt ,  sein 
PotschafFt  zw  dem  Grosfürsten  in  die  Mosqua  zuschigkhen,  vnnd 
vmb  frid  zuhanndlen.  Darzue  ward  fürgenomen:  Herr  CristofF 
Bischoue  zw  Laybach  &c.  Mir  ward  beuolhen,  die  Sachen  zw 
Solicitiern ,  Alls  ich  dann  mit  allem  vleys  thäte.  Vnnd  aber  der 
BischoflF  so  lanng  damit  vmbgienng,  veränndert  der  Khaiser  sein 
gemuet ,  vnnd  legt  solich  Purd  aufF  mich  vnnd  Petern  Mraxj ,  seiner 
Maj.  Phleger  zw  Günnss.  Der  was  gleichwol  dem  Bischoue  auch 
zuegeordnet  vnnd  darumb  geen  Crackhaw  verritten.  Vnnd  alls  sich 
die  sach  verzohe,  khert  wider  anhaimbs.  Ich  khunde  auch  nit  so 
Palldt  (Bl.  34*.^  fertig  werden.  Der  Khaiser  zohe  von  Augspurg 
hinwegkh. 
20.  October.  Am  zwaintzigistcu  Octobris  des  funfzehenhundert  vnnd  Sech- 

zehennden  Jars  muest  ich  dem  nachuolgen.  Liess  doch  die  maisten 
Phärdt  vnnd  Dienner  zw  Augspurg.  Vnnd  Ich  erhub  mich  am  vierten 
tag  hinach  geen  EyrstorflF,  ain  dorfF,  Siben  meil.  Geen  Fuessen,  funfF 
meil.  Da  Errit  ich  den  Khaiser.  Darnach  Raist  der  Khaiser  geen 
Reytta,  vnnder  Ernburger  Clausen,  zwo  meil.  Geen  Thonhaim ,  drey 
meil.  Geen  Fluechenstain ,  ain  Schloss  des  Bischofs  von  Augspurg. 


1516. 


105 


Das  Hofgesindt  lag  zw  Santhofen  *)>  drey  meill.  Am  anndern  tag  2.  November 
Nouembr  durch  Imbstat.  Da  stundt  der  Khaiser,  dem  Grauen  zwEern, 
ab  vnnd  sprach  Ime  vnnd  seiner  Gemahel  zue.  Sy  khamen  ab  dem 
Schloss  herab  2).  Vnnd  Ritt  darnach  geen  Stauffen,  drey  meil.  Geen 
Pregnitz  am  Podnsee,  drey  meil.  Geen  Lynnda,  ain  meil.  Geen  Vber- 
lingen,  fünfFmeil.  Geen  Salmasweyl,  ain  Reich  Closter,  (Bl.  35".) 
ain  meil.  Herwider  durch  Vberlingen  vnnd  geen  Costnitz,  zwo  meill. 
Vnnd  dann  geen  Zell  am  Vnndersee,  zwo  meil.  Ligt  im  Hegaw,  des 
sich  bey  Costnitz  an  der  Reinpruggen  anhebt.  Darnach  geen  Enngen, 
drey  meil,  der  Grauen  von  Lupfen,  Da  hebt  sich  an  die  Grafschaflft 
Parr.  Vnnd  dann  für  Islingen,  Furstenberg ,  vnnd  vber  die  Thunaw 
geen  Hufmgen,  Schlos  vnnd  Stat  deren  von  Scheinberg,  zwo  meill. 
Vnnd  haist  die  gegent  „vor  dem  walld."  Ain  halbe  meill  dauon  ent- 
springt die  Tunaw.  Von  dann  geen  der  Newstat,  ain  marckht,  ist 
Österreichisch,  vor  dem  Schwartzwald.  Vnnd  durch  den  Wald,  zwo 
meill,  ain  pöser  vfeQ^.  Zw  ainem  W^iertshaus,  genannt  im  Himelreich, 
vnnd  dann  wider  drey  meil  geen  Freyburg  in  Rreyskhaw,  Österrei- 
chisch. Raint  an  die  Marggrafs chafft  Raden.  Darnach  geen  Preysach 
am  Rein,  Österreichisch,  vnnd  dann  vber  den  Rhein.  Ahwertz  ist  das 
Lannd  Elsas.  Das  ober  wirdt  genannt  Sunckha.  Zoch  nahenndt  neben 
Kulmar,  ain  Reichs  Stat,  geen  Perckham,  zwo  meil,  ain  (^Bl.  35''.) 
Stätl  Österreichisch.  Dabey  nahenndt  ligen  Schlos  Rapoldstain  vnnd 
Stätl  Rapersweil  s).  Da  Rindt  die  Hl  durch  das  Lannd  ab.  Geen 
Obernehnam  *)  für  Sletstat.  Neben  hin  ligt  auch  Sannd  Otilia  Perg. 
Vnnd  sein  auch  für  hochKhunigsperg  s)  gezogen ,  drey  meil.  Der 
Khaiser  zoch  geen  Neuweiler  «),  Sechs  meil.  Darnach  geen  Inweiler '), 


^)  Das  ist  Sonthofen  an  der  Hier,  südlich  von  Immenstadt.  Das  Schloss  Flue- 
chenstein  mag  an  einem  der  Gebirgsabhänge  um  die  Ostrach  zu  suchen  sein. 
Auf  unseren  Karten  erscheint  es  nicht  mehr. 

^)  Hugo  Graf  von  Montfort  der  Ältere  und  dessen  Gemahlin  ,  eine  geb. 
Gräfin  v.  Bitsch.  J.  N.  v.  Vanotti  Gesch.  d.  Gfn.  v.  Montfort  u.  Werden- 
berg S.  147.  Die  oben  S.  100  erwähnte  zweite  Gräfin  wird  wahrscheinlich 
Apolonia,  Gemahlin  .Johanns  des  älteren  v.  Montfort,  sein. 

')  Ribeauviller,  südwestlich  von  Schietstadt. 

*)  D.  i.  Ober-Enheim,  südwestlich  von  Strassburg. 

5)  Hohen-Kinsberg,  westlich  von  Schleistadt. 

')  Neuviller,  westlich  von  Hagenau. 

')  Ingweiller,  nordwestlich  von  Neuviller. 


106 


1S16. 


Lehn  Lutring. 
(H.) 


14.  December. 


27.  December. 


28—31.  Decem. 


ain  meil,  vnnd  geen  Hagenaw  zwo  meil.  Ich  aber  Ritt  von  Obernehnam 
geen  Strasburg,  vier  meil,  die  schön  vnnd  mächtige  Stat  zubesehen. 
Da  Rindt  ain  Armb  vom  Rein  durch  die  Stat  vnnd  zw  nächst  der 
Stat  khomen  die  zway  wasser  III  vnnd  die  Freys  zusamen,  Vnnd 
von  Straspurg  geen  Hagenaw  vier  meill.  Da  zw  Hagenaw  ist  die 
Lanndvogtey  in  Vnnder  Elsass.  Der  Khaiser  lihe  am  tag  Sanndt 
Catrein  dem  Abbt  von  Weissenburg  im  Elsass.  An  Sanndt  Andreas 
tag,  lihe  des  Hertzogen  von  Lotringen  Räten,  alls  gewalttragern. 
Dergleichen  dem  Rischof  zw  Metz.  Am  Achten  Decemhris  schwuer 
der  Khaiser  die  Püntnuss  mit  Khunig  (Bl.  36".)  Carln  in  Hispa- 
nien  vnnd  mit  dem  Khünig  Hainrichen  in  Enngellanndt,  zw  der  whör 
wider  menigclichen. 

Am  vierzehennden  Decemhris  hat  sein  Maj.  mich  abgefertigt  in 
Polin  vnnd  Mosqua.  Vnnd  hintzt  am  Rein  drey  meil  geritten.  Da  vber- 
gefarn,  vnnd  dann  wider  ain  meil  geriten  geen  Rastat ,  in  der  Marg- 
grauen zw  Raden  Lannd.  Geen  Erlingen  zwo,  vnnd  aber  zwo  geen 
Pfortzach.  Dann  noch  aines  thaills  der  Marggrauen  Lannd.  Darnach 
in  W^irtenberg,  geen  Constat  an  Neckher,  vnnd  noch  ain  meill  geen 
Eslingen,  ain  Reichstat.  Nach  dem  Neckher  vber  sich  zwo  meil,  vnnd 
der  linckhen  hanndt  zue  nach  der  Fils  geen  Gepingen.  Vnnd  fürt  noch 
ain  meill  ist  es  noch  Wirtenbergerisch ,  vnnd  aber  ain  meill  geen 
Geislingen.  Darob  ligt  ain  Schlos  helfenstain ,  die  GrafschafFt,  deren 
von  Vlbm  gebiet.  Vnnd  noch  drey  meill  in  die  Stat  Vlbm  an  der 
Thunaw,  ain  habhaffte  Reichsstat. 

Dann  für  Gunsperg  geen  Rurgaw ,  Schlos  (Ä/.  36''.)  vnnd  Stat, 
die  Marggrafschaft  mit  dem  eigenthumb  Österreichisch,  des  Rischoffs 
zw  Augspurg  Phanndtschafft.  Darnach  geen  Augspurg.  Da  fannd  ich 
Hannsen  Dantiscum,  Doctor,  des  Khunig  zw  Polin  Secretarj  vnnd  Soli- 
citator;  den  Gregor  Demetry  Sagrewskhy,  des  Moscouitter  Poten; 
Crisostomum  Columnum,  der  Hertzogin  von  Maylannd  vnnd  Rary 
Gesanndten;  Hannsen  vom  Thury,  der  mir  alls  ein  Ausgeber  zuege- 
ordennt  was ;  vnnd  Georgen  Raumschüssl,  der  mit  mir  an  die  Mos- 
couittisch  Granizen  Raisen  solt,  dann  er  erst  heraus  was  khomen. 

Zw  Augspurg  bin  ich  mit  den  obgenannten  allen,  ausserhalb  des 
Polnischen  Gesanndten,  am  27  tag  verritten.  Vber  den  Lech,  ain 
meil,  Geen  Fridberg,  ain  Stätl  Rayrisch.  Den  28  tag  vier  geen  In- 
derstorf. Am  29.  nach  Freising  vber  die  Amber  ,  vier  meil.  Am  30. 
geen  Lanndtshuet,  vier,  den  31.  geen  Genckhofen  vier  meil. 


1517. 


107 


(Bl  37\)  1517. 

Am  Ersten  January  geen  Pharrkirchen,  drey  meil.  den  anndern       i.  Jänner. 
geen  Schärding  am  Yn,  vier.  Ist  hintzther  alles  Bayrisch. 

Osterreich. 

Den  Dritten  geen  Enngelhartz  Zell,  drey  meill,  in  Osterreich  ob       3. 
der  Enns,  an  der  Thuna.  Den  5.  vier  meil  ab  geen  Asehach.    Den       5. 
Sechsten  tag  drei  geen  Lintz  in  die  Haubtstat.  Am  ZwelfFten  vber  die  6.  u.  12.  Jänner. 
Pruggen  geen  Galneukhirchen,  ain  meil.  Aber  aine  geen  Pregarten. 
Den   13,  zwo  meil  geen  PierPach.    Den  14.    aine  geen   Khünigs-  13.  u.  u.     „ 
wisen.  Den   15.  zwo  geen  Arbaspach,  aine  geen  Rapoldstain.    Den  13. 
16  aine  geen  Zwetl,  ain  Stätle   in   Österreich  vnnder  der  Ennss.  I6.  „ 

drey  geen  Von  dann  ain  meil  geen  Rastenberg,  oder  Rastenfeld*). 
Am  17.  Hörn,  vnnd  am  18.  tag  fünfF  meil  geen  Retz,  alles  Öster-  17.  u.  I8.     „ 
reichisch. 

Den  19.  zwo  meill  geen  Znämb  2)  in  Märbern.  Vber  die  Teya.  19. 
Dasselb  wasser  ist  der  merer  thaill  des  Geschaidt  zwischen  Öster- 
reich vnnd  Märhern.  Doch  an  etlichen  orten  hat  Österreich  (Bl.  37^.) 
hinüber.  Aber  an  anndern  orten  hat  Märhern  herwider  Schloss  vnnd 
fleggen.  Da  erinnderte  ich  mich  meines  mitverwonndten  absterben  s). 
Ich  was  ferr  von  dem  Khaiser,  vnnd  schickht  derhalben  geen  Wienn 
zw  dem  Regiment  vmb  rat:  „ob  ich  allain  die  Raiss  verrichten  soll?" 
Mir  ward  geanntwort:  „sy  wessten  mein  beuelch  nit.  Darumb  wissen 
sy  mir  auch  nit  zuraten."  IchRaiste  in  gottes  namenhin,  vnndRuckhte 
am  24  tag  geen  Wolfarnitz  *),  drey  meil.  Den  25.  geen  Prun,  drey  24.U.23.  „ 
meil.  Entzwischen  rindt  die  Igla  bey  preias  ^).  Dann  geen  Wischa«), 
nennt  man  Märherisch  Wischoua,  drey  meill.  Hierinn  bey  Wischa 
muess  ich  auch  mein  Vnschigkhlichait  bekhennen.  Ich  bracht  meinem 


1)  Rastenberg,  Herrschaft  und  Schloss.  Rastenfeld  der  dazu  gehörige  Markt- 
flecken mit  einer  Pfarre,  am  Kampflusse. 

»)  D.  i.  Znaim. 

')  Nömlich  Peter  Mraxi's,  der  zu  Znaim  gestorben  war.  Vergl.  Fr.  Adelungs, 
Herberstein  S.  UO. 

*)  Wolframitz,  nordöstlich  von  Znaim. 

•■')  Pralitz. 

«)  Wischau. 


108  1317. 

Veter  Georgen  Raumschüssl  ain  starckhen  trunckh.  Der  Hertzogin 
von  Bary  gesanndter,  ain  allter,  Eerlicher  Briester,  so  mit  zoch, 
hette  den  brauch,  was  er  für  sonnder  nambhafTts  in  ainer  Her- 
berg sach  oder  erinnderte.  Nach  dem  schrieb  er  sein  Reymb, 
an  die  Wanndt.  Darumb  schrib  (Bl.  38".)  er  dazumal:  „Talem 
te  presta ,  qualis  haberj  velis.'*  Das  ist  teutsch:  „Hallt  dich 
derraassen ,  darfür  dw  gehallten  willt  werden."  Er  erzürnndt 
mich  dazumal  damit ,  Aber  Palld  hab  ich  mich  erinndert ,  das  er 
Recht  vnnd  ich  Vnrecht  was.  Darumb  danckht  ich  Ime  von  Hertzen, 
vnnd  dannckh  im  noch  darumb.  Am  28.  geen  Proftonitz  *) ,  zwo 
meill  ,  vnnd  geen  Olmüntz,  zwo  meill.  Da  fleüsst  die  march 
für.  Das  sein  die  drey  haubtstet  in  Märhern:  Olmüntz,  Prün  vnnd 
Znämb. 

Von  Wischa  ist  auch  ain  nächner  weeg  nach  Olmüntz,  auff  Grä- 
litz.  Den  zeucht  man  aber  wann  es  wol  truckhen  ist.  Sein  gleich  vier 
meill,  aber  khlainer  vnnd  Ebner. 

Am  dreissigisten  von  Olmüntz  durch  Vistriza  .^)  Raist  ich  drey 
meil  durch  Holtz  vnnd  Zimbliche  Hoch.  Geen  Leipnickh,  drey  meill. 
Ist  ein  New  erpaut  Stätle,  des  Herrn  von  Pernstain,  vnnd  hoch  gegen 
vber  HelfFenstain  s),  bemellts  Herrn.  Dann  fürt  auff  Annderthalbe 
meill  geen  Weissenkhirchen,  das  man  Märherisch  nennt:  Hranitza, 
Schloss  vnnd  Stat  Pernstainerisch.  (Bl.  SS''.)  In  dem  Tall  fleust 
Wetzwa.  Aber  fürbas  Annderthalbe  meill  geen  Titzschein,  Märherisch 
Itzin  genannt  *),  ain  Stätle  vnnd  hoch  am  Perg  ain  vesst  Schloss  der 
Herrn  von  Scheretin.  Darnach  sein  vier  meil  geen  der  Ostra ,  Mär- 
herisch Ostraua,  des  Bischoffs  von  Olmüntz  Stätle.  Ligt  hart  am 
wasser,  mit  dem  Namen  aber  Märherisch :  Ostrawitza.  Feit  ain  meil 
vnnder  dem  Stätl  in  die  Oder  bey  RotPer  5).  Da  Enndet  sich 
Märhern. 


^)  Prosnitz  auf  halbem  Wege  von  Wischau  nach  Ohnütz. 

^)  Gross-Wisternitz,  östlich  von  Olmütz. 

^)  Am  jenseitigen  Ufer  des  Beczwa-Flusses. 

*)  Ait-Titschein,  mährisch  Stary-Giczin.  Das  befestigte  Schloss  war  damals 
im  Besitze  Victorins  von  Zierotin,  aufweichen  es  von  seinen  Brüdern  Georg, 
Bartholomäus  und  Bernhard  durch  Kauf  oder  Erbschaft  gelangt  war.  Vergl. 
Wolny,  die  Markgrafschaft  Mähren.  1,  37. 

*)  Beim  Dorfe  Pfiwoz. 


nv 


109 


Sopalld  man  vber  die  Pruggen  khumbt  ist  man  in  der  Schlesien 
Dann  auf  ein  grosse  raeil  khumbt  man  zw  ainem  Schlechten  Closter 
oder  Abbtey,  genannt  Orlo.  Hat  gleichwoU  grosse  Obrigkhait  vber 
vill  Clöster,  vnnd  gar  in  Polin.  Da  vnndernamen  sich  etliche,  ain 
Salltz  Sieden  aufzurichten.  Der  ainer  ward  Paldt  ermördt.  Also  ist  es 
ansteen  beliben. 

Februarij. 

Den  andern  tag  furbass.  Ain  meil  geen  Freystätl,  dem  Hertzogen  2.  Februar. 
von  Teschen  gehörig.   Ob  dem  Stätl,   (Bl.   39",)  zwo  meil  gegen 
dem  gepürg,  ligt  Teschen    das  fürsstenthumb.    Da   feilt  herab  das 
wasser  die  Elsa,  vnnd  feilt  zw  Oderhurg  in  die  Oder.  Von  Freystätl 
sein  zwo  meil  in  der  Nesse,  Pöser  weeg,  geen  Schwartzenwasser,  das 
man  Märherisch  oder  Pollnisch  Strumen  nenndt.  Am  dritten  tag  aber  3.        „ 
zwo  mein  geen  der  Pless,  ain  Schloss  vnnd  Stätl.   Wierdt  ein  Fürs- 
stenthumb genennt,  Märherisch  oder  Polnisch  Pczina.     Die  Turso 
haben  des  von  Hertzog  Casimiern  von  Teschen  erkhaufft.  Dann  so 
Raist  man  noch  zwo  meill ,  das  merer  thaill  im  Wald  vnnd  Sanndt, 
khumbt  man  zw  der  Pruggen  vber  die  Weyxl.    Da  schaiden  sich  die  ^''^    poinischn 
Schlesien.  Der  thaill  disshalb  gehört  zw  Behaim,  der  thaill  Jenhalb  gemerckh.  (h.) 
gehört  geen  Polin.  Die  Weyxel  nennt  man  Polnisch  Visla.  Enntspringt 
bey  dem  Gepürg,  so  Hungern  vnnd  Schlesien  thaillt,  zwo  meil  von 
Teschen,  gleich  souerr  von  Freystätl.  Die  Elsa,   dauon  oben  gesagt, 
entspringt  ain  halbe  meill   daruon.     Ist  gleichwoll  ein  Perg  ennt- 
zwischen. 

Polnisch. 

Darnach  ist  noch  ain  meill  geen  Auschwitz,  auch  ein  solich 
Fürsstenthumb,  des  man  Pollnisch  (BL  SO''.)  Oschwentzin  nennt. 
Ee  man  hintzue  khumbt,  auff  ain  Wälhische  meill,  khumbt  aber  vom 
Gepürg  ain  zimblich  wasser,  genannt  Szola.  Nit  ferr  von  dem  Stätl 
feilt  dasselb  wasser  in  die  Weyxel.  Von  Auschwitz  ist  ain  Strassen 
nach  Crackhaw.  Reit  man  bey  ainer  wälhischen  meill  vom  Stätl  vber 
die  Pruggen  an  der  Weixl.  Ob  derselben  Pruggen,  vngeuärlichen 
zwcn  hanndt  Püxenschuss,  fleusst  das  wasser  Premsa  in  die  Weixl. 
Die  ist  das  gemerckh  an  derselben  seitten  zwischen  den  zwayen  thailn 
der  Schlesien,  vasst  Acht  meil  vber  sich.  Darnach  Reit  man  nahcnndt 
dritthalbe  meill  vnnder  das  Schloss,  Lipouetz  genannt.    Das  ist  der 


HO  1517. 

Geistlichen  Fennckhnuss.  Darunder  sein  woll  Polinische  herbergen. 
Von  dann  sein  fünffmeill  geen  Craekhaw. 

Die  annder  Strass  von  Auschwitz  auf  Satur  i)-  Da  Rindt  die 
Skaua.  Ist  auch  dergleichen  Fürstenthumber  eins,  Schlesisch.  Zwo 
meil.  Vnnd  thaillt  sich  wider  die  strass.  Man  ferdt  ain  meill  darunder 
vber  die  Weixl,  Oder  Raist  nach  demselben  Lannd  gar  ab.  Denselben 
(Bl.  40".)  Hertzog  zw  Sätur  hat  Lorenntz  Miescowskhy  erstochen  2), 
Hat  vill  Jar  nach  diser  meiner  Raiss  gelebt,  on  allen  scheuch  ge- 
wanndlt. 

Craccaw,  die  Haubtstat  in  Polin,  ligt  an  der  Weyxl.  Ich  fannd 
den  Khünig  daselbsten  nit  s).  Herr  Hanns  Bonar,  der  des  Khünigs 
geliebter  diener  was,  hiellt  mich  woll.  Gab  mir  treuenRat,  das  ich  mein 
Wagen  verliess,  Vnnd  Rüsst  mich  auf  Schlitten.  Ervermiet  mirainen'*) 
mit  zwayen  Phärdten,  der  mein  Schlitten  fuert.  Hintzt  geen  der  Wilde 
Rait  man  hundert  vnnd  zwaintzig  meill.  Vmb  Acht  Pollnisch  gülden, 
fueter  vnnd  mall.  Mein  wälhischer  geferte  het  annderstwo  Rat.  Legt 
sein  wagen  auf  den  Schlitten,  vnnd  Hess  ain  wälhischen  khnecht  fuern. 
Ee  wann  er  aus  der  Stat  khamb,  warfF  in  dreymall  vmb.  Darumb  muest 
ich  Ine  in  meinen  Schlitten  nemen. 

Am  Aindlifften  February  verruckhte  Ich  aus  Craekhaw  geen 
Prostouitz,  vier  meill.  Geen  Wislitz  Sechs  meil,  geen  Schidlow  fünff, 
(Bl.  äO^.}  geen  Oppatow  Sechs,  geen  Sauichost  vier  meil  5).  Da 
fert  man  vber  die  Weixl.  Darnach  geen  VrsendorfF  «),  fünff,  vnnd 
Siben  meill  geen  Lublin.  Ain  gemaurt  Stätle,  dahin  etliche  mall  im 
Jar  aus  der  Türggey,  Mosqua  vnnd  anndern  vill  orten  grosse 
Khauffmanschafft  bracht  vnnd  besuecht  wierdet.  Acht  meill  geen 
Kotzkho'),  die  Raiss  vber  den  Viepers  fluss.  Aber  Acht  ^e^n 
Meseritz  «).  Noch  sein  zwo  meill  furauss  an  ain  Pächl,  die  Littisch 
Gränitzen. 


1)  D.  i.  Zator. 

-)  Herzog  Johannes,  ^  17.  September  1S13. 

2)  Sigmund  I.  befand  sicli  damals  zu  Wilna.  Adelung  1.  c.  S2. 
*)  D.  i.  einen  Kutscher. 

5)  Jetzt:  Proszowice,  Wislika,  Szydlow,  Opatow,  Zawichost. 

*)  Urzedow. 

7)  Kock. 

^)  Miedzyrzyc. 


lSi7. 


Litten. 


111 


Von  dem  Pächel  vnnd  Gränitzen  sein  noch  Sechs  meiil  geen 
Melnickh,  ain  Schloss  vnnd  etliche  Heuser.  Darunder  ain  wasser 
Büh  1)  genannt.  Aber  Acht  meill  geen  Bielskho  2) ,  ain  Schloss  vnnd 
gemaurter  flegkh.  Vier  meill  geen  Nareff  s),  ain  gemaurter  flegkh. 
Das  wasser  hat  auch  den  namen,  fleusst  aus  ainem  grossen  gemöss 
vnnd  See   *)   gegen    dem    Preüssischen  Möer.     Darnach  Acht    f 


-}•  Hier  ist  in  der  Handschrift  ein  besonderes  Blatt  eingeschaltet  mit 
dem  Bildnisse  des  Königs  Sigismund  von  Polen ,  in  zirkelrunder  Form  ,  mit 
der  Umschrift:  Sigismundus  Primus.  Rex  Polonie  Magnus.  Dux  Lituanie.  Aetatis 
sue  XXXXXX. 

Auf  der  Rückseite  dieses  Blattes  ist  von  der  Hand  Herbersteins 
gesehrieben: 

Isabella  De  Aragonia,  Ducissa  Mediolanj  Barijque  etc.  Tibi 
Magnifico  domino  Sigismundo  De  Herberstain,  amico  nostro  Dilectis- 
simo  Salutem.  Decet  munificos  principes ,  non  modo  hijs ,  a  quibus 
aliquid  seruicij  acceperunt,  sed  illis  eciam,  a  quibus  accipiendum 
sperant,  se  gratos  et  liberales  exhibere.  Ea  propter,  cum  Intellexerim, 
Te,  prefatum  dominum  Sigismundum,  A  Cesarea  Ma**  oratorem  ad 
Seren"'"'"  Begem  polonie  destinatum,  Inter  Cetera  mandata  Illud  etiam 
ex  benignitate  eiusdem  Mai'"  non  In  vltimis  habuisse,  vt  cum  eo 
ipso  Seren""  polonie  rege  conjugium  Illustr""*  Domine  Bone,  filie 
dilectissime  nostre ,  tractare  debeatis ,  quamquam  pro  certo  scimus, 
vos  ex  bonitate  vestra.  Et  ex  eiusdem  Ces.  Mai"'  Jussu,  omnia 
diligenter  et  studiosissime  esse  tractaturos.  Tarnen,  vt  nos  grate 
principis  fungamur  officio,  et  vos  tanto  alacrius  huius  predicti 
connubij  tractandi  et  conficiendi  suscipiatis, 
Vobis  sponte  et  ex  mera  nostra  liberalitate,  (si)  talem  operam 
cum  ipso  Bege  adhibueritis ,  vt  ipsum  connubium  Inter  prefatum 
regem  Polonie  Et  filiam  nostram  certum  et  indubitatum  sorciatur 
effectum,  In  premium  vestre   opere    ac  studij  Et  nostre  erga  vos 


<)  Der  Bug. 

'')  Bjclsk. 

')  Nordöstlich  von  Bjelsk. 

*)  Die  ungeheueren  Sümpfe  um  Pinsk. 


112 


1517. 


(^Bl.  41".)  meill  ain  walld,  ist  khain  Haus  an  der  Strass,  geen 
Grincky  i),  ligt  vor  dem  walld,  ain  fleggen.  Daher  schickht  der 
Khunig  seine  Leuth ,  mich  in  sein  Cossten  anzunemen.  Nenndt  man 
den  Gesandten  Pristaw,  alls  ein  zuegeordneter,  der  vmb  Herberg  vnnd 
alle  notdurfFt  zusehen  vnnd  zuschaffen  hat. 

Von  dannen  nach  Grodno  sein  Sechs  meill.  Ist  ain  zimbliche 
Stat  nach  der  Lanndart,  vnnd  ain  Schloss.  Ich  ward  in  den  Hoff 
gelegt,  darinn  Herr  Jan  Sauersinskhy  durch  Hertzog  Micheln  Linskhy 
erschlagen  was  2).  Da  Rindt  das  wasser  die  Mümel  3),  nach  Teut- 
scher  sprach,  Dan.  Die  Rindt  durch  Preyssen  ab.  Litisch  nent  maus 
Nemen  *).  Mag  woll  Lateinisch  der  Cronon  s)  sein.  Nahenndt  sich  mit 

27.  Februar.  Grodno  odcr  Crodno  vergleichet  ^).    Den  27  geen  Preuolkha  ')  den 

28.  Februar.  28.  geen  Merctz  8).  Von  dann  zwo  meill  geen  Prelay  »),  den  ersten 

Marty. 


beneuolencie  ac  gratitudinis  signum,  florenos  Rhenenses  mille 
vobis ,  vel  alteri  vestro  nomine  legitime  comparenti ,  Venecijs,  vel 
Rome  Ad  vestram  electionem  persoluendos  (destinavimus).  In 
cuius  rej  certitudinem  et  Cautelam  presens  nostrum  Albaranum  *<>) 
fieri  fecimus,  nostro  sigillo  et  manus  subscripcione  munitum,  pro 
amplissima  quoque  caucione  valiturum.  Datum  In  ciuitate  nostra  Rarij, 
25  octobris  M.  D.  XVj.     Isabella  deAragonia  manu  propria. 


*)  Krynki,  nordöstlich  von  Bjelostok,  südlich  von  Grodno. 

2)  Michael  Glinsky,  ein  Abkömmling  der  alten  russischen  Herzoge,  erschlug 
den  Woywoden  von  Troki,  Johannes  Zabrzezinsky,  im  Jahre  1 507.  S.  Sta- 
nisl.  Sarnicii  Annales  Polon.  zu  diesem  Jahre  bei  Dlugos  Histor.  Poloniae. 
Francof.  1711.  Fol.  2.  1201. 

3)  Memel. 
*)  Niertien. 
^)  Chronus. 

")  Die  Handschrift  hat:  „vergleichen". 
')  Przywalka  am  Niemen. 

^)  Merecz,  am  Einflüsse  des  gleichnamigen  Flusses  in  den  Niemen. 
^)  Przelaje,  nordöstlich  von  Merecz  am  gleichnamigen  Flusse. 
**)  So  viel  wie  Anweisung.  Vergl.  Du  Cange  unter  Albaranum.    Dass  übrigens 
diese  Anweisung  Herber  stein  schon  nach  Linz  geschickt  worden  war,  be- 
hauptet Adelung  a.  a.  0.  S.  S5. 


iMT  113 


Martius. 

(Bl.  41*.J  Darnach  den  anndern  fünffmeill  geen  Volkonickh*). 
Den  dritten  vier  geen  Rudniekhy  3),  vnnd  den  vierten  tag  aber 
vier. 

Ee  wann  ich  geen  der  Wild  s)  khamb,  Emphiengen  mich  des 
Khunigs  Haubtleute  vnnd  Räte,  die  mir  auf  ein  halbe  meill  enntgegen 
geschickht  worden,  mit  zierlichen  Worten,  sezten  mich  in  des  Khunigs 
Schlitten,  wol  geziert  mit  gülden  vnnd  Sametten  Stiigkhen.  Schöne 
Henngst  die  zohen.  Der  Hertzogin  Gesanndter  Sass  auch  im  Schlitten, 
gegen  mir  vber.  Vill  Eerlicher  Personen  stunden  an  den  KhuefTen, 
den  Schlitten  zuhallten,  alls  ob  der  Khunig  selbst  darinn  fuer.  Des 
tags  daruor  khame  ain  Türggische  Potschaffi.  Für  der  Herberg  fuert 
man  mich  hin,  vnnd  dann  in  mein  Erliche  Herberg,  darinn  mir  alle 
notdurfFt  herrlichen  zueberait  was.  Der  Vice  Cantzlervon  Polin,  Herr 
Peter  Tomitzkhy,  derselben  zeit  Bischoue  zu  Premisl,  ward  zw  stun- 
den mich  zwemphahen  geschigkht.  Ich  ward  Palld  gehört,  (Bl.  42".), 
Auch  bald  abgefertigt,  in  die  Mosqua  zuraisen,  ain  friden  versuechen 
zumachen.  Dann  des  Khunigs  heürat  halben  mit  der  Hertzogin  von 
Maillannd  vnnd  Bary,  Bona  genannt,  ward  da  bewilligt.  Der  Khünig 
Hess  mir  in  seiner  gegenwurt  sagen;  „Hett  sich  ain  mall  bewilligt  vnnd 
ergeben,  nach  des  Khaiser  Rat  sich  zu  beheurattn,  darbey  belibe  sein  Maj. 
nochmalls."  Mir  sein  vill  verEerungen  durch  die  Littischen  Herrn  be- 
schehen.  Am  Aindlefften  ist  mir  vergundt  worden  zw  den  obersten 
des  moscouiters,  Jan  Zeladin  *)  vnnd  zwayen  anndern  gefanngen,  die 
am  Achten  tag  Septembris  im  1514  Jar  bey  Orsa  nidergelegen  vnnd 
geschlagen  worden,  zugeen,  vnnd  sy  zutrösten  vnnd  anzusprechen, 
weil!  ich  zw  Irem  Herrn  gezogen.  Lihe  Inen  zwaintzig  gülden.  Am 
vierzehennden  Marty  bin  ich  wider  von  der  Wild  verruckht.  Da  ver- 
liess  ich  Crisostomum  Columnum,  der  Hertzogin  von  Bary  Gesanndten. 
Die  erste  tagraiss  geen  Nementzin  ^),  vier  meill.  Den  fünffzehenden 
(Bl.  42*.^  geen  Sumtraua,  Acht  meill.    Den  tag  vber  das  wasser 


')  Olkeniki,  ebenfalls  am  Merecz. 
')  Rudniki,  südlieh  von  Wilna. 
•■')  D.  i.  Wilna. 
*)  Iwan  Tseheladin. 
^)  Nemenczin  an  der  Wilna. 
Fontes.  VIM. 


114  i317. 

Schamena  *)  gezogen.  Aber  Sechs  meill  geen  Dissa  oder  Disla ,  ligt 
an  ainem  See  desselben  namens  2) ,  vier  meill  geen  Drisset  s).  An 
dem  ort  khamb  der  MoscouitischPot  wider  zw  mir,  den  ich  zw  Gradno 
müest  nach  beuelch  des  Khunigs  verlassen.  Vnnd  Georg  Raumschüssl 
hat  sich  da  auch  wider  zw  Rugkh  gewenndt.  Darnach  zugen  wir 
geen  Brasslaw  *),  vier  meill,  an  ainem  See  Nauer  genannt,  ainer  meill 
lanng.  Aber  funff  meilL  geen  Dedina  5),  dann  Siben  meil  geen 
Dryssa  «).  Ee  wann  wir  daher  khomen,  sein  wir  zw  Wetta  auf  dem 
FIuss ,  den  die  Leyfflennder  Duna ,  aber  die  Lytten  Dwina  nennen, 
der  dann  vberfrorn  was,  gefaren.  Dann  die  Strassen  im  winter  darüber 
gepanndt  was.  Vnnd  allso  Sechzehen  meill  daran  gefarn.  Das  Eyss 
begab  sich  nahenndt  faull  zu  werden.  Ich  schickhte  mein  Littischen 
Khoch  zw  ainem  Haus,  nahenndt  am  Gestattjvmb  den  weeg  (Bl.^S".) 
zufragen,  weill  sich  die  Strassen  thaillte.  Der  fiell  nahenndt  bey  dem 
Gestatt  ein,  das  der  mit  müee  vnnd  Arbait  widerbracht  was.  An  ainem 
ort  fannden  wir,  das  das  Eyss  gar  hin,  vnnd  das  wasser  ganntz  Ploss 
was.  Allain  die  Strassen,  so  weit  die  Schlitten  begriffen,  also  erhert- 
net,  noch  hiellt  bey  vier  oder  fünff  Schriet  lanng.  Darüber  wir  nit  mit 
khlainen  sorgen  vnnd  grauss  mit  souil  Schlittnen  vnnd  Phärden 
khamen.  Es  ist  auch  nit  lanngst  daruor,  das  etlich  hundert  Moseo- 
uitter  allso  an  demselben  wasser  winter  Zeiten  geraist,  mit  denen 
das  Eyss  Prochen,  vnnd  ertrunkhen  sein, 
iff  der  Dwina  ^^^  Dryssa  Scchs  meil  geen  Doporoskhy,  vnnd  dann  Sechs 

(H.)     geen  Polotzkho  '). 


Zw  Polotzko  bin  ich  am  24.  Marcij  gewest,  daselbstn  aus  ge- 
schribn.  Bin  dahin  am  21.  khomen.  So  Rait  man  von  Polotzkho  gen 
Velikj  lukj  «)  36  meil,  nach  Opotzko  9)  26  meil.  (H.) 


1)  Weder  den  Ort  Sumtraua  noch  den  Fluss  Schamena  vermag  ich  zu  deuten. 
*)  Einen  See  Disna  finde  ich  südlich  von  Dünahiirg. 

2)  Vielleicht  Dreswjaty? 

*)  Südöstlich  von  Dünaburg. 

^)  Dedina,  östlich  von  Braslaw. 

®)  Drissa,  an  der  Dwina,  nordöstlich  von  Dedina. 

')  Polock. 

*)  Wohl  Ljucin,  nördlich  von  Drissa. 

9)  Opoczka,  nördlich  von  Polock. 


1517.  ^1^ 

Polotzkho  ist  ain  Vaiuodscliafft,  Schlos  vnnd  Stat  am  Fach  Po- 
lotzkha.  Wie  der  Lanndtsbraueh  ist  alles  von  Holltz.  Man  Rait  in  der 
gemain  von  der  Wild  hieher  fünfftzig  meill.  Es  sein  vasst  vill  See 
vnnd  Gemöss  (Bl.  ^3^.)  Enntzwisehen,  das  man  also  vmbziehen, 
vnnd  nit  den  geraden  weeg  halten  mag.  Etlich  vermain,  es  wäre  sonnst 
nindert  souerr.  Ligt  an  dem  wasser  derDuna  oder  Dwina.  Darbey  feilt 
der  Fach  Folotzkha  ein.  Das  fleüsst  für  Dunenburg  in  LeyManndt,  vnnd 
nahenndt  bey  Ryg,  der  Haubtstat,  in  das  Teutsch  Möer.  Von  dannen 
auss  was  es  allennthalben  vnsieher ,  weil  der  offen  khrieg  zwischen 
Lytten  vnnd  Mosqua  schwebte,  vmb  souil  schlechter  warn  die  Herbergen. 

Von  Folotzkho  acht  man  geen  Harbsle  ^),  da  wenig  leuth 
wonndten,  sein  grosse  wälder,  vier  meill.  Geen  Milenckhy,  ain  vischer 
Hauss.  Ee  ich  daher  khamb,  verliess  mich  der  Littisch  Glaidtsman. 
An  den  orten  warn  die  leuth  baiden  herrn  gehuldigt.  Es  ist  zw  der 
vnsicherhait  ganntz  Föser  weeg  hintzt  her  gewest.  Grosse  wälder, 
vill  See  vnnd  gemöss.  An  der  Flosse  gros  schneewäden  vnnd 
tieife  löcher  darinn.  Darnach  geen  Nischa  3),  bey  ainem  See,  auch 
allso  genannt,  vnnd  vier  meill  (Bl.  44".J  geen  Quadasen.  Den  tag 
auch  vber  ain  See  gezogen.  Dann  drey  meill  in  ain  Paurnhoff.  Daselbstn 
hin  bracht  man  Speis  vnnd  trannckh  von  den  Moscouittischen  fleggen. 
Der  Fot,  so  mit  mir  zoch,  het  nun  fürgeschickht.  Ich  hab  khain  Grä- 
nitzen  an  den  orten  zw  der  Zeit  mich  da  erlernen  mugen.  Jegclicher 
beglaittsman  hat  seinem  Herrn  zuegelegt.  Wir  Raisten  noch  ain  meill 
fSrbas.  Da  khamen  wir  geen  Korsola,  ist  on  widerred  Moskouisch 
gewest.  Vnnd  vber  zway  wasser  gezogen.  Das  ainhaisst  Velikhareka, 
(souil  geredt  alls :  das  gross  wasser),  das  dann  nit  ferr  von  dann  sein 
vrsprung  hat,  das  annder  wasser  haisst  Osternitza,  Darnach  wider 
zwo  meil  geen  Opotzkho.  Ain  Schloss  auf  ainem  hohen  Pühel,  gerat 
wie  ein  Khegll  gespitzt,  darunder  ain  grosser  flegkhen,  sy  haissen  es 
ain  Stat.  Da  Rindt  auch  die  Velikarekha  füer.  Die  Pruggen ,  darüber 
wir  geriten  sein,  ligt  hart  am  wasser  vnnd  Schwimbt.   Ist  an  baiden 


^)  Von  hier  ab  muss  ich  die  Nachweisung  der  einzelnen,  besonders  kleineren 
Orte  bis  Moskau  ;mderen  überlassen.  Unsere  deutseben  Karten  reichen  zur 
Bestimmung  derselben  nicht  aus,  und  die  grosse  Karte  des  russischen  Ge- 
neralsfabes  gibt  die  Namen  mit  russischer  Schrift,  in  welche  die  Schreibung 
Herbersteins  umzusetzen,  oder  vielmehr  umzuratben,  ich  nicht  im  Stande  bin. 

*)  Nischa,  auf  halbem  Wege  zwischen  Folock  und  Opocka. 

8» 


116 


i517. 


gestatten  angehefft.  Von  dann  geen  Voronetz  ') ,  acht  meil ,  ain  Stat 
vnnd  vessten  (Bl.  44*.J  an  ainem  wasser,  genannt  Soretli.  Vnnd 
vnnder  der  vessten  khumbt  ain  annder  wasser,  Voronetz  genannt, 
fallen  gleich  daselbstn  zusamen,  Vnnd  auf  ein  halbe  meill  vnnder  dem 
Stätl  in  die  Velikarekha.  Aber  fünf  meil  geen  Fiburg,  vnnd  drithalbe 
meil  geen  Volodimeretz,  ain  Stätl  vnnd  vessten.  Vnnd  wider  drey 
meil  in  ain  PaurnhofF,  genannt  Brod. 

Apriliis. 

Am  Ersten  Aprillis  geen  Parcho  »),  ain  Stätl,  darinn  ein  gemaurt 
Schloss,  Sechsthalbe  meill,  ligt  an  d,em  wasser  Scholona  s).  Ee  wir 
daselbstn  hinkhamen,  miiesten  wir  vberdas  wasser  Vssa  Prugkhnen  *). 
Dasselb  felldt  auch  in  die  Scholona.  Aber  funff  meill  geen  Opockha, 
ain  dorff  bey  ainem  Oden  Schloss ,  an  der  Scholona.  Daselbstn  feilt 
auch  das  wasser  Vidocha  ein.  Darnach  funff  meil  vnnd  vber  Siben 
Pächer  geen  Reisch  s),  ain  (^Bl.  ^5".)  dorff.  Aber  funff  meil  in  ain 
dorff  Dherenbutig.  Ain  halbe  meill  neben  dem  dorff  rint  Pschega  in 
die  Scholona.  Darüber  sein  wir  in  ainer  Zülln  gefarn.  Bei  dem  dorff 
Rindt  Strupin  in  die  Pschega.  Vnnd  noch  vber  vier  Pächer  geraist, 
die  all  in  die  Scholona  fallen.  Aber  in  aines  Paurn  hoff,  haist  Sotoky «), 
funff  meill.  Vnnd  dann  vier  geen  Grossneugarten.  An  dem  tag  zehen 
Pächer  vberzogen.  Es  ist  an  den  orten  von  Natur  wässerig,  gemösig, 
vnnd  sonnderlichen  zw  der  Zeit  was  es  beschwärlichen  zuraisen, 
dann  der  Schnee  was  im  zerschmeltzen. 

Newgarten  das  gross  ist  vor  Zeiten  der  Reyssischen  Fürsten 
gesäss  vnnd  Haubtstat  gewest.  Es  was  ain  gar  vasst  grosse  Stat,  aber 
nit  mit  gemeür  oder  Gräbnen  vmbfanngen.  Die  was  vor  etlichen  Jaren 
ausprunnen,  das  sy  nit  so  gross  zw  mein  Zeiten  gewest.  Ain  halbe 


^)  Woronicz,  nördlich  von  Opocka,  am  Zusammenflusse  zweier  Flüsse ,  näm- 
lich des  Soret  und  Voronez. 

^^  Porchow. 

2)  Fluss  Szelon. 

*)  Der  Fluss  Uza,  der  oberhalb  Porchow  in  den  Szelon  fällt. 

*)  Raicy  bei  Soley,  westlieh  vom  Ilmen-See. 

•)  Sutoki,  dermal  letzte  Poststation  vor  Nowgorod,  welches  H.  durch  Gross- 
Neugarten  bezeichnet. 


1S17. 


117 


meil  oberthalb  9  ist  ain  grosser  See,  genannt  Urnen  oder  Ilmer.  Aus 
dem  fleusst  ain  gross  wasser  durch  (Bl.  ^5''.)  die  Stat,  genennt 
Volchow.  Vnnd  nit  gar  seer  vnnderhalb  feilt  das  in  ain  noch  grossem 
See,  wie  man  sagt,  Sechtzig  meill  lanng,  wierdt  Ladoga  genennt.  Aus 
demselben  See  fleusst  ain  wasser,  genannt  Neua.  Fleusst  khaumb 
zwo  oder  drey  meill,  vnnd  fleusst  in  das  Möer  a^.  Das  Leyflannd  vnnd 
dieselben  des  Moscouitter  anrainunde  Lannd  von  Schweden  schaidet, 
bey  ainer  Stat  Oreschackh,  nach  Moscouittischer  sprach.  Aber  Leyf- 
lendisch  Nittenburg  genennt  wirdt  s).  Von  den  Seen  vnnd  wassern 
haben  nit  vill  geschriben.  Die  Stat  wierd  Moscouittisch  genant  Noui- 
gorod.  Auf  teutsch  ausgelegt  haist  es  Neustat  oder  Neuschloss.  Da- 
selbsten  haben  die  Teutschen  khauffleut  Ire  leger  vnnd  ain  khirchen, 
der  Römischen  gehorsame.  Die  erbatten  von  mir  mein  Schlitten,  den 
ich  von  Augspurg  aus  gefuert  vnnd  dahin  bracht.  Setzten  den  in  Ir 
khirchen  zw  ainer  gedächtnuss.  Da  liess  man  mich  sehen  ain  kupfe- 
rene  khirchthur,  die  aus  Griechenlanndt  solte  gebracht  sein  worden 
(^Bl.  46".}  vor  vill  hundert  Jaren,  Alls  man  aus  derselben  gegenndt 
gezogen,  vnnd  ain  Stat,  die  sy  Corsun  nennen,  belegert,  Siben  Jar 
aushüben,  vnnd  Ire  weiber  sich  der  nit  mer  getrösst  vnnd  Ire  khnecht 
genomen.  Alls  aber  die  aus  Griechenlannd  widerkhomen,  setzten  sich 
die  khnecht  wider  Ire  herrn,  vnnd  schluegen  sy  ain  mall.  Darnach 
gab  ainer  ain  Rat,  sy  solten  nit  Schwerter,  sonnder  nuer  Prügl  nemen 
vnnd  gegen  Iren  khnechten  ziehen,  so  wurden  sy  an  die  Allt  diennst- 
berkhait  gedennckhen,  vnnd  khnechtsforcht  wierd  sy  angeen.  Das 
dann  also  erganngen.  Die  khnecht  auf  ain  ort  geflohen,  sich  da  be- 
uesstnet  vnnd  gewöret.  Das  auf  heüttigen  tag  die  khnechtsstat  oder 
Schloss  genennt  wierdet,Chlopigorod.  Ligt  bey  viertzig  meill  disshalb 
der  Mosqua.  An  demselbnn  ort  ist  der  grosst  margkht  vnnd  Hannd- 
lung  des  ganntzen  Moscouittischen  gebiets,  von  manicherlay  Nationen  : 
Schweden,  Nortweden,  Leyflflennder,  Tartern,  wilde  Lapen,  vnnd  aus 
den  Lannden,  da  des  Prots  noch  gellts  khain  gebrauch  ist.  Darumb 
auch  bey  dem  gemainon  man  das  GoUd  in  khainer  Acht-(/?/.  46*.) 
perkhait,  Sonnder  alles  aufl"  den  Stich  vnnd   Tausch:     Gemachte 


^)  Das  ist  südlich. 

-)  Niimlicii  den  finniselicn  Meerbusen. 

■')  Das  ist  Sciilüsselburg  am  Ausflusse  der  Newa  aus  dem  Ladoga-Sec. 


118 


1517. 


Paurn  Claider,  Hembder,  Schuech,  Messer,  nadl,  faden,  löfFl,  huet, 
Spiegl,  Gürteln.  Vnnd  vinb  dergleichen  Gattung  findt  man  zöbl, 
Mäder,  Härmbl  vnnd  vech  in  geringem  khaufF.  Ich  muest  meine  phärdt 
vnnd  das  maist  Gesindt  da  zue  Gross  Newgarten  verlassen,  vnnd  an 
den  Posst  Phärdten  Reiten.  Den  Ersten  tag  vier  meill  geenBrodnitz  ') 
Alls  wir  auff  ainer  wisen  Renndten,  so  feilt  mein  Lyttische"  Pueb,  der 
mir  mein  Geprnigkh  fuert,  mit  seinem  Phärdtle,  Also  das  der  Pueb 
vnnder  dem  Phärdt  lag.  Vnnd  das  Phärdtle  vbergab  sich  vber  den 
KhopfFvnnd  mit  ganntzem  leib,  das  es  wider  auf  die  fuess  khamb. 
Sass  ain  weill  auf  den  Hindern  fuessen  wie  ain  hundt,  vnnd  fiell  auff 
khain  seiften.  Der  khnab  stundt  auff  vnnd  hannckh  etwas  wenigs. 
Vnnd  nuer  wider  auff,  das  nahenndt  vnglaublich  ist.  Vnnd  Ritten  den 
ganntzen  tag  neben  dem  wasser,  Msta  (Bl.  47".^  genannt,  ist  Schiff- 
reich.  Enntspringt  aus  ainem  See ,  der  haist  Sambstin.  Dann  vber 
Sechs  meill  geen  Seitzkhow  ^),  vber  ain  wasser,  haist  Nischa.  Vnnd 
aber  Siben  meill  geen  Harostzy  s),  vber  ain  wasser  Kalacha  *).  vnnd 
Siben  meill  geen  Oreat  Rechelwitzkha  5^,  an  dem  wasser  Palamit  ß). 
Vnnd  den  tag  vber  Acht  Pacher  vnnd  ainen  See.  Neben  der  Strassen 
was  auch  ain  See  '').  Den  tag  bin  ich  auff  das  Sechste  phärdt  khumen. 
Dann  an  den  Posthöfen,  die  man  Jama  nennt,  bringt  man  nahenndt 
dreymall  souil  Phärdt,  alls  man  der  bedarff.  Nimbt  yegclicher  weliches 
er  will.  Findt  gleich  so  Palld  ain  Pöses,  alls  ain  guetes.  Wann  aines 
postrerer  gwait.  Phärdt  nimmer  mag,  nimbt  ainem  Jegclichen,  der  im  begegnet,  sein 
("•)  Phärdt,  souer  derselb  nit  auch  in  des  Furssten  diennst  auff  der  Posst 
Reyt.  Oder  der  mit  dem  müeden  Phärdt  Reyt  zw  den  nech- 
sten  Heusern,  nimbt  ain  Phärdt,  wo  er  ains  findt,  Reyt  darauff 
auf  den  nagsten  Posthof.  Ist  allennthalben  (Bl.  ^T.)  ver- 
ordnet, wie  es  damit  gehallten  wierdet.  Jegclicher  müess  sein  selb 
Satl  vnnd  Zämb  haben.  Mit  dem  besattelt  vnnd  zämbt  er  alle  phärdt, 
vnnd  so  Palld  man  an  Posthof  khumbt,  nimbt  Jeglicher  sein  Sattl 
vnnd  Zämb,  lässt  das  Phärdt  geen.  So  sein  Personen  verordennt,  die 


*)  Bronnicy,  erste  Poststation  von  Nowgorod  in  südöstlicher  Richtung. 

^)  Zaicowa,  zweite  Poststation. 

*)  Krestey,  dritte  Poststation. 

*)  Der  Fluss  Chalowa. 

^)  Jacelobicy,  fünfte  Poststation  von  Nowgorod. 

«)  Der  Fluss  Polomed. 

^)  Bei  der  Poststation  Rachino. 


1517. 


119 


treibenns  auff  ain  Schnee  oder  annderii  Platz.  Wischpelln  denen  zue. 
So  legen  vnnd  waltzen  sich  etlich  mall,  darnach  treibt  er  die  in  ain 
lären  Stall,  darinn  muessen  sy  vngessen  bleiben,  hintzt  sy  erkhuellen, 
als  Avärn  sy  nie  geritten  worden.  Dann  so  gibt  man  den  ain  Hey 
abzuPeissen,  vnnd  treibt  die  geen  wasser.  Vnnd  darnach  gibt  man 
den  Ir  gewonndlich  notdurlTt,  Vnnder  souil  Phärdten  ist  khein  Galligs 
gesehen  worden. 

Am  Kharfreitag  vber  drey  See.  Der  ain,  Volday  9>  ahier  meill  lo.  Apiii. 
Prait,  zwayer  lanng.  Der  annder,  Lutinitz,  ist  nit  gross.  Der  dritte 
Ihedra  genannt,  daran  ligt  das  Dorff  desselben  namens,  sein  Acht 
meil  3).  Es  (Bl.  US".}  ist  ain  muede  vnnd  sorgcliche  tagrais 
gewest.  Die  Strassen  sein  vber  das  Eiss  triben  gewest,  vnnd 
das  Eiss  marb.  Das  wasser  stundt  mer  dann  SpanntiefF  darob. 
Von  dann  geen  Choytiloua  3).  Vnnd  Siben  geen  Volotzackh  *).  Vber 
zway  wasser,  Schlingua  vnnd  Snay  s) ,  die  Rinnen  zusammen ,  vnnd 
dann  in  die  Msta,  dieselb  in  die  Volga.  Zw  Volotzagkh  belib  ich  den 
Ostertag  (den  12.  April) ,  vnnd  was  mit  denen  zw  khirchen.  Sy 
haben  Ir  geweichtes  in  der  khirchen  geessen,  steenndt  nach  dem 
Ambt. 

Von  dann  Raisten  wir  Siben  meill ,  vber  ain  wasser  Tfertza  «), 
geen  Vedra  Pusta  '),  wider  zw  dem  wasser.  Vnnd  aber  Siben  meill 
geen  Duorsagkh  »),  ain  Stätl  an  der  Tfertza.  Zwo  meil  an  das  wasser 
Schegima,  vnnd  wider  vber  Ossega  mit  ainem  fluss  vbergefarn ,  vnnd 
also  den  tag  gerasst.  Da  sassen  wir  in  ain  Schiffel,  vnnd  fuerii  nach 
der  Tfertza  ab,  Siben  meil  geen  Medna  ») ,  zw  dem  friiemal.  Vnnd 
dann  wider  Siben  meil  in  das  gross  wasser,  genannt  Volga ,   das  man 


*)  Neben  der  Stadt  Waldai,  welche  ganz  nahe  hei  der  sechsten  Postslation 

Zimogorjc  liegt. 
^)  Jetzt  die  siebente  Poststation  von  Nowgorod,  Jedrowo. 
^)  Chotilowo,  achte  Poststation. 
*)  Wysz.  Woloczok,  neunte  Station. 
*)  Die  Flüsse  Szlina  und   Cna ,  ersterer  von  Westen,  letzterer  von  Süden 

kommend. 
•)  Der  Fluss  Twerca. 
')  Wydropusk,  zehnte  Poststation. 
*)  Torzok,  eilfte  Station. 
")  Mjednoje,  zwölfte  Station.     Der  Fluss  macht  eine  grosse  doppelte  Krüiii- 

niung,  daher  die  längere  Fahrt. 


sonnsten  Rha  nenndt,  Geen  Tfer  oder  Olfer  i).  Tfer  (Bl.  ^K)  ist 
ain  Nambhafft  Furstenthumb  gewest,  vnnd  noch.  Aber  ist  alles  des 
Grossfürsten  in  der  Mosqua.  Es  ist  gleichwol  nuer  ain  hultzen  schloss 
vnnd  vill  Heuser  an  baiden  Gestatten.  Da  stunden  auch  etliche  grosse 
schiff,  mit  den  man  ab  in  das  Möer,  das  die  Moscouitter  Chualinskho, 
lateinisch  Casplum  oder  Hircanum  nennen,  mit  khauffmanswaar  auch 
herwider  aufschifft. 

Des  morgenns  sassen  wir  in  ain  grosser  Schiff,  wollten  etliche 
meill  abwertz  nach  der  Volga  faren,  vnnd  ain  nah  enndt  der  Posen 
Strassen  nach  suechen.  Dann  da  was  alles  Eys  verrunnen.  Alls  wir 
auf  ein  halbe  meill  gefarn  betten,  fannden  wir  vill  Eys  an  baiden  Ge- 
statten ligen.  Vnnd  dann  ain  khlains  furbas  an  ein  Reyd  2),  da  ersahen 
wir  woll  spat,  das  an  demselben  ort  das  Eyss  noch  gar  vbergestossen 
was.  Da  hueb  sich  ain  Arbait,  damit  wir  mit  dem  Schiff  durch  die 
grossen  Eysschielln  ains  nach  dem  anndern  ledigten  vnnd  hin  Rinnen 
Hessen,  (bis  wir)  zw  dem  Gestat  khamen.  Giengen  darnach  zw  ainem 
Paurnhaus,  vnnd  beliben,  hintzt  man  etliche  Paurn  Ross  brachte.  Vnnd 
(Bl.  49".J  Ritten  allsdann  in  ainCloster,  Sanndt  Ilia.  Da  beliben  wir, 
hintzt  der  Gesanndt  Pot  von  dem  nächsten  Posthoff  phärdt  brachte. 
Der  Pristaw,  das  ist  der  mir  zuegeordnet  was  auff  den  weeg  mit  der 
Prouiandt  vnnd  annder  notdurfft  zuuersehen,  schueff  mit  den  Munichen 
alls  mit  anndern  gemainen  Leuten.  Wann  sy  das  nit  gleich  zustundt 
thetten,  zaigt  Inen  droenndt  mit  der  Gaisel  den  Straich,  so  war  es 
palld  gethon.  Alle  Munich  derselben  orten  sein  Sanndt  Basilius  Orden 
in  schwartz,  darumb  nennt  man  sy  nit  Münich,  sonnder  die  tzer  ntzj, 
das  ist  „die  Schwartzen."  Sy  Essen  nimmer  khain  fleisch.  Man  nimbt 
khain  Jungen  in  das  Closter.  Von  dem  Closter  drey  meill  geen  Ge- 
rodin 3),  ain  Stätl  an  der  Volga.  Aber  drey  meill  an  ain  schiffreich 
wasser,  Schosa  *)  genannt,  darüber  wir  gefarn.  Vnnd  wider  drey 
meill  geen  Dschorna,  ain  Jama  oder  Posthoff,  vnnd  Sechs  meill  geen 
Klyn  5),  ain  Stätl  an  dem  wasser  Januga.  Aber  Sechs  geen  Pieschackh, 


*)  Twer,  an  der  Mündung  der  Twerea  in  die  Wolga,  dreizehnte  Station. 

2)  Das  ist:  Windung  des  Flusses. 

3)  Gorodaja,  vierzehnte  Poststation  von  Nowgorod. 

*)  Der  Fluss  Szosza,  von  Westen  nach  Osten  seinen  Lauf  nehmend. 
^)  Klin,  sechzehnte  Station. 


1S17.  ^^^ 

ain  Jama,  vnnd  wider  Sechs  geen  Schorna  0»  ^^  »i*^^™  wasser  mit 
gleichem  namen.  Vnnd  dann  drey  meil  in  die  Mosqua.  Äprilis  am  18. 

(BI.  i9\)  Der  mir  enntgegen  geschigkht  ward,  auch  mein 
zuegeordennter ,  den  sy  Prystaff  haissen,  der  mir  alle  notdurfft  ver-  xhimophe  Con- 
schueff  zugeben,    durch  den  ich  auch  alle  meine  Sachen  möcht  an  stantinouitz. (h.) 
Fürsten  begern,  alls  verhör  vnnd  dergleichen  gemain  sachen,  der 
bracht  mir  zway  Ross  enntgegen,  die  mir  der  Fürsst  schennckhte. 

Mir  ward  ain  Öd  Haus  eingeben,  darein  bracht  man  erst  Penngkh, 
Tisch  vnnd  Schliemb  für  die  fennster  2).  Das  Haus  was  nach  Irer  ge- 
legenhait  guet.  Da  stellt  man  mir  ainen  Schreiber  für,  der  mir  alle 
tag  mein  Speiss  vnnd  Tranngkh  hat  bringen  lassen.  Nämblichen  ain 
gross  Stugkh  Rindtfleisch,  ain  Stuckh  spegkh,  ain  lebendig  Schoff, 
ain  lebendigen  vnnd  ain  Todten  Hasen,  Sechs  lebenndiger  Hüener, 
khraut,  Gerssten,  Khäss.  Salltz  aber  in  der  wochen  ain  mall.  AUso 
auch  PheiFer  vnnd  Saffrian  gantz  genueg.  Das  alles,  so  man  täglichen 
bracht,  wierdt  aufF ainem  Wagen ,  wie  sy  die  haben,  gefuert.  An 
vischtägen  haben  sy  mir  Todte  visch  (bracht)  vnnd  vill  grosser,  in 
lufft  on  Salltz  geselchte  Stüer  s)  (Bl  50''.).  Dann  ain  khändelein  mit 
pranndtem  Wein,  den  sy  yeder  Zeyt  am  tisch  vor  dem  Essen  trinckhen. 
Auff  ainem  anndern  wagen  dreyerlay  gueten  Meth  vnnd  zwayerlay 
Pier.  Das  ain  ist  woli  süess. 

Sy  stellten  mir  leuth  in  das  Haus,  die  man  alls  Edl  hellt,  das  sy 
mich  vnnd  das  Haus  verwardten  vnnd  verwachten,  vnnd  Recht  zusagen, 
zuuerhüetten,  damit  niembt  zw  mir  oder  von  mir,  on  Ir  vorwissen, 
gienng.  Dann  annder,  die  das  Haus  sperrten,  kherrten,  haitzten.  Aber 
annder  im  Stall,  vnnd  annder  zw  Holltz  hagkhen  vnnd  in  der  khuchel 
zuhelffen. 

Was  ich  sonnst  mit  mir  hab  gebracht,  das  hab  ich  gehabt,  Alls 
Pethgewanndt,  Trinckhgeschierr  vnnd  dergleichen.  Fuetter  vnnd  alle 
notdurfft  zw  den  phärdten  hat  man  mir  auch  ain  vberfluss  geben.  Alls 
ich  ain  mall  lebenndig  visch  khauffte,  darumb  zürnten  sy,  alls  wäre 


')  \ielleicht:  Czernaja  grjaz,  letzte  Poststation  vor  Moskau. 

'■)  Wahrscheinlicli  eine  Art  dünn  gegerbter  Haut,  um  in  den  Fenstern  das  (ilas 

iu  ersetzen.  Vergl.  Schmeller  bair.  Wb.  3,  449. 
•'')  Acipenser  sturio  Linn.,  jene  Art  Störe,  die  unter  dem  Namen  Hausen  bekannt 

sind  und  im  caspischen  Meere ,   in  der  Wolga  und  anderen  Flüssen  Russ- 

lauds  vorkommen. 


122 


1517. 


es  Irein  fürsten  schmächlich,  vnnd  gaben  mir  furo  lebendig  visch 
für  mich. 

Alls  mir  anzaigt  wardt,  mein  beueleh  zw  verrichten,  khamb 
des  Abennts  der  Tolmätsch  (Bl.  SO''.),  vnnd  spricht:  „morgen 
Gregor  istumen.  wicrst  du  für  den  Herren  khomen."  Morgenns  zeitlichen  khumbt  er 
("•)  wider  vnnd  sagt:  „dw  wierst  heut  für  den  Herrn."  Zum  dritten 
21.  apriiis.  (H.)  khumbt  Cr  ctwas  vor  denen,  die  mich  beglaitten,  vnnd  sagt;  „es 
khomen  grosse  leuth,  vmb  dich  zubeglaitten.  Dw  muest  Inen  auch 
Eer  beweisen  vnnd  Enntgegen  geen."  Monndt,  mich  zuberaitten 
vnnd  zuftirdern.  Dann  so  khomen  etliche  wolbeclaidte  mit  vill  mit- 
laufTennden  dienern  geritten,  vnnd  alls  die  abstunden,  vermonndt 
mich  der  Tulmätsch  on  vnnderlass,  denen  enntgegen  zugeen,  alles 
Iren  herrn  zw  Eern.  Das  ich  dennocht  mit  massen  thet,  damit 
meinem  Herrn  auch  was  vorbehallten.  Die  Stiegen  all  haben  ain 
absatz,  da  man  die  Gesst  emphächt  vnnd  wider  hin  beglaitt.  Liess 
die  etwas  heraufF  Pass  tretten,  da  ich  Inen  enntgegen  khamb.  Den- 
selben tag  wierdet  ab  dem  Marckht  gebotten,  alle  Läden  zusperren, 
vnnd  treibt  das  Volckh  alles  von  dem  Margkht,  damit  das  zw  dem 
Schloss  laufFen  vnnd  den  (Bl.  31".)  Pötten  sehen  sollen,  damit 
auch  ain  gross  Volckh  von  dem  Pötten  gesehen  würde.  Alls  dann 
ain  gross  Volckh  da  zuelaufft,  Allso  das  man  wider  von  einannder 
treiben  mues,  damit  man  Platz  habe,  zu  reitten,  ist  alles  mit  weissen 
heubtern,  Ire  Huetl,  die  sy  Kolpackh  nennen.  Selten  ist  ain  Phafl 
zwischen  Inen,  die  nit  weisse  hüetl  tragen. 

Alls  man  in  das  Schlos  khumbt,  (soll  billichen  ain  Stätl 
haissen,  ist  vmbgemaurt),  khumbt  man  von  ainem  zw  dem  anndern 
Volckh.  Jeder  Zeyt  pesser  bekhlaidt.  Nächner  hin  zw  der  Stiegen 
stunden  die  frembden  diennstleut.  Litten  vnnd  annder,  die  betten 
nit  weisse  hüetl,  sonnder  wie  ain  Jegclicher  ains  mit  sich 
bracht  hat. 

Zw  der  Stiegen  wollten  mich  die  Dienner,  so  meines  phärdts 
wartetten,  nit  gar  hinzue  lassen  Reitten,  dann  soliches  allein  dem 
Grosfürsten  gebürdt.  Ich  aber  wollt  des  nit  versteen,  dranng  das 
Phärdt  so  nahenndt  Ich  möcht  zw  der  Stiegen.  Dann  füerten  sy 
mich  auff  neben  Sanndt  Michaels  khirchen,  ist  gar  an  der  Stiegen. 
Wie  die  den  Absatz  hat,  geet  (Bl.  5P.)  die  thür  in  die  khir- 
chen. Alls  wir  vber  den  Absatz  gienngen,  khamen  mir  zwen  aus 
des  fürsten  Rat  enntgegen.  Pötten  mir  die  hanndt,  vnnd  Khüssten 


1S17. 


123 


mich.  Dieselben  zween  gienngen  neben  mir,  die  anndern,  so  mich 

aus  der  Herberg  beglaitt  hetten ,  tratten  hinder  sich  vnnd  gienngen 

vnns  nach.  So  wir  aber  gar  vber  die  Stiegen  khamen,  vnnd  nach- 

neten    zw    den    Zimmern,    gienngen    aber    zwen     annder,    oberr 

dann  die  nächsten,  emphienngen  mich  wie  die  anndern.  Die  nächsten 

aber  tratten  hinder  sich.  Auff  demselben  platz  stunden  vnnd  sassen 

die  Edelleuth  vnnd  derselben  khinder  in  gueten  Duehern  Claidern. 

Röert  sich  khain  mennsch  mit  Eererbiettung,  noch  in  annder  weeg. 

Dann  geet  man  in  das  erste  Zimmer,  sein  in  Seiden  vnnd  gülden 

stuckhen  bekhlaidte  leuth.  Vnnd  aber  in  das  annder  Zimer.  Das  ist 

nun  das  nächste  vor  des  fürssten  Stuben.  Sein   die  Jungen  herzogen 

Camer-,  Tisch-,  vnnd  annder  des  fürsten  Dienner.  Aber  pass  beclaidt, 

mit  Perln   vnnd  anndern  geschmuckhen  an  Iren  Kolpagkhen.  Dann 

so  geet  (Bl.  52".)  i)  man  in  die  Stuben,  darinn  der  Grossfürst  sitzt, 

vmh  ain  Spann  höher  wann  die  anndern ,  so  auch  darinn  sitzen.    Es 

sassen  zwen  seiner  Brüeder,  der  ain  an  der  rechten,  der  annder  an 

der  linckhen  hanndt.   Darzue  aines  Tarterischen  Khunigs  Sun,  der  Georg,  symeon, 

getaufft  was,  vnnd  het  des  Grosfursteh  Schwester  zw  ainem  Weib.  ^^^^^-  ("•) 

Der  Sass  nach  dem  Brueder,  zw  der  Rechten  hanndt,  Sonnsten  sassen 

vill  hertzogen,  dann  die  Rätt  vnnd  Ambtleutte,  Rundt  herumb  in  der 

Stuben.  Die  all  stunden  auff,  wie  ich  hinein  gienng,  ausserhalb  des 

fürssten  seiner  gebrüeder  vnnd  seines  Schwager. 

Alls  ich  nun,  nach  gebürlicher  erzaigter  Eererbiettung,  hintzt 
zw  dem  fürssten  trette,  stundt  ain  Schamel,  alls  Annderthalbe  Spann 
hoch  von  der  Erden.  Ward  mit  Tepich  bedeckht.  Da  zaigt  mir  der 
Grosfürst  selbst  mit  der  hanndt,  vnnd  spricht:  „Daher stee,  neben  den 
Schämein."  Alls  ich  den  grues  anhueb  zusagen.  So  palld  ich  den 
Maximilian  nennte,  steet  der  fürst  auff,  vnnd  tritt  vber  das  Schämel, 
(BL  52''.)  so  er  vnnder  sein  Fuessen  bette,  vnnd  spricht:  „wie 
gesundt  ist  vnnser  Brueder  Maximilian,  Erwellter  Römischer  Khaiser 
vnnd  höchster  Khunig?«  Alls  ich  den  gesundten  gelassen  anzaigte. 
Setzt  sieh  dann  wider  nider,  vnnd  hört  den  grues  gar  aus.    Vnnd  ich 


')  Zwischen  S.  51''  u.  S2»  ist  ein  Blalt  eingeschaltet,  auf  welchem  des  Gross- 
fürsten Bildiiiss  in  der  heschriebenen  Stellung  in  Kupfer  radirt  erscheint, 
und  zwar  ebenfalls  von  Aug.  Hirschvogels  Hand.  Das  Bild  trügt  die  Jahr- 
zahl iü47. 


124 


i517. 


vberanntwort  den  CredentzbriefF.  Dann  so  spricht  er :  „gib  mir  dein 
hanndt.  Wie  gesundt  bist  du  geraisst?"  Darzue  so  geburdt  sich  zu 
sprechen,  nach  Irem  gebrauch:  „Aus  Barmherzigkhait  Gottes  vnnd 
deiner  gnaden  gesundt.  Got  geh .  das  dein  gnad  lanng  in  gesunndt 
seye."  Dann  halst  er  mich  sitzen.  Palld  darnach  Ruefft  er  dem  Tul- 
mätsch  vnnd  sagt  Ime  was  haimbliches.  Der  spricht  dann  zw  mir  in 
gehaimb;  „was  ich  zusagen  hab,  das  mug  ich  thun."  Also  stundt  ich 
aufF,  vnnd  sagte  mein  Werbung.  Liess  mich  stäts  steen.  Der  Tulmätsch 
namb  vber  zway  oder  drey  wort  nit  an  zw  Tuhnätschen.  Darnach 
muest  ich  wider  sitzen.  Spricht  der  fursst :  „Sigmundt,  dw  wierst 
mein  Prot  mit  mir  (Bl.  53".)  Essen.  Etlich  warn  verordennt,  die 
meinen  Vettern  vom  Thurn  auch  zum  Tisch  lueden.  Nachmails  liess 
mir  der  fürst  durch  den  Tulmätsch  sagen,  in  ain  annder  Zimmer  zu 
geen.  Alls  wir  darkhamen,  warn  aber  annder  verordennt,  die  meine 
Diener  zw  Tisch  lueden.  In  dem  warn  die  TafFelln  bedeckht,  vnnd 
das  Essen  berait,  vnnd  mir  eruordert.  Der  fürst  sass ,  seine  Brüeder 
vnnd  Schwäger,  auch  die  Rät,  wie  die  im  Rat  gesessen  warn.  Allain, 
das  die  Rät  gegeneinannder  sassen,  vnnd  die  gebrueder  souer  vom 
Fürssten,  alls  er  ain  woU  erraichen  möcht. 

Gegen  dem  fürssten  vber  stundt  auch  ain  lannge  Tafel.  Die  ward 
für  mich  vnnd  meine  leuth  geornndt.  Doch  das  albeg  ain  Moscouitter 
gegen  der  vnnsern  ainem  vbersass.  Mein  Vetter  muest  auch  nit  gar 
an  mich,  sonnder  etwas  hindan  sitzen.  AufFden  Tischen  stunden  albeg 
zw  viern  etliche  güldene  geschierr.  Darinn  Essich,  Pfeffer  vnnd  Saltz, 
die  on  vnnderlass  am  tisch  steen.  Der  fürst  vnnd  die  anndern  all 
sassen  wie  (Bl.  53''.)  ich  hinein  gienng.  Jederman,  ausserhalb  des 
Fürsten  vnnd  seiner  Brueder  vnnd  Schwäger,  stunden  auff.  Der  fürst 
zaigt  mir  selbst  mit  der  hanndt,  wo  ich  sitzen  soll.  Vnnd  dann  muest 
ich  mich  gegen  dem  fürsten ,  vnnd  hernach  allen  denen,  so  aufge- 
stannden  warn,  mit  dem  khopff  naigen  vnnd  dannckh  sagen.  Dann  so 
Ruefft  der  Fürst  dem  Tischdiener,  vnnd  gibt  Ime  drey  Schnitten  prots, 
die  nach  lenngs  geschnitten  vor  sein  etliche  lagen.  Gibt  die  dem  auff 
die  flach  hanndt,  Beuilcht  Ime  die  „dem  Sigmunden,  vnnsers  Brue- 
ders  Maximilian,  Erwellten  Römischen  Khaiser  vnnd  höchsten  Khü- 
nigs  Pötten  zugeben."  Der  geet  zw  mir,  vnnd  Ruefft  dem  Tulmätsch, 
der  on  vnnderlass  vor  dem  Tisch  steet,  vnnd  spricht  lautt:  „Sig- 
mundt,  der  Gross  herr  Basilius,  Khünig  vnnd  herr  aller  Reussen,  vnnd 
Grosfürst,  thuet  dier  die  gnad,  vnnd  schickht  dier  das  Prot  von  seinem 


18i7. 


125 


Tisch."  Soliches  muest  der  Tulmatsch  alles  nachreden.  So  (Bl.  5^".) 
nimb  ich  das  Prot,  legs  für  mich  nider,  vnnd  naig  mich  gegen  dem 
fürssten  vnnd  anndern  allen,  die  mit  mir  aufstunden,  damit  zudanckhen. 
AUsdann  bracht  man  die  Speyss.  Etliche  gepratne  Schwanen,  der 
man  zwen  oder  drey  für  den  fürssten  setzte.  Darein  stach  er,  vil- 
leicht  zuuersuechen,  Avelicher  der  mörber  war.  Dann  sclmeff  er  wider 
aufzuheben,  vnnd  gienngen  alle  damit  zw  der  Thür  hinauss.  Daselbstn 
hat  man  die  zerlegt,  vnnd  alle  mall  zwen  flügel  vnnd  zway  Diebel  i) 
in  ain  khlain  Schüssel  gelegt.  Der  hat  man  vill  bracht,  für  den 
Fürssten  fünfF  oder  Sechs  gesetzt.  Darnach  für  die  Brueder,  Rät, 
vnnd  dann  für  mich.  Was  die  Khryppen  2)  vnnd  Stoss  3)  gewest, 
hat  man  anndern,  so  auch  in  der  Stuben  sassen,  fürgesetzt. 

Der  fürst  Isst  ye  ain  Pissen  auss  ainer  Schüssel,  Gibts  allsdann 
seiner  Brueder  ainem  oder  Schwager,  auch  seiner  obersten  Räten, 
vnnd  dann  zw  mir  geschickht,  wie  vor  mit  dem  Prot.  Dergleichen 
vmbschickhung  ist  Ir  {BL  5^''.)  villen  (?)  gewest.  Also  hat  yeder- 
man  muessen  aufsteen,  den  anndern  zw  Eern,  das  ich  ganntz  müedt 
vnnd  machtloss  in  Khnyen  bin  worden.  Es  werdte  in  vier  oder  fünff 
Stundt. 

So  dann  das  mall  ein  Ennde  het,  Hess  man  mich  aufsteen.  Zaigt 
der  Fürst  mit  der  hanndt,  das  ich  mein  weeg  nemen  solle.  Vnnd  ward 
mit  denen,  so  mich  brachten,  wider  haimb  beglaidt.  Vnnd  dann  bracht 
man  vill  trannckh  vnnd  Silber-Assach  *).  Da  setzten  sy  sich  zw  mir, 
vnnd  wollten  mich  gar  antrinckhen.  Wiewoll  ich  zuuill  bette  trun- 
gkhen,  doch  noch  bey  der  vernunfft.  Alls  ich  Inen  sagt:  „ich  möcht 
furwar  nit  mer,  wäre  ganntz  foll",  so  verliessen  sy  mich. 

Nachmalis  ward  die  hanndlung,  frids  halben  mit  dem  Khunig  zw 
Polin.  Sy  wollten  khainsweegs  auff  ain  dritte  stat  schigkben,  sonnder 
sprachen:  „Schigkht  der  Khünig  zw  vnnss  vmb  frydt,  als  vor  be- 
schehen,  so  wellen  wir  mit  Ime  den  frid,  wie  sich  vnns  gefuegt." 
Muest  zw  dem  Khünig  schigkben,  damit  er  sein  Potschafft  schigkhte. 
(Bl.  55".)  Das  thet  der  Khünig,  Aber  gleich  damit  sein  höer  auff 
ainer  anndern  Strassen  in  das  Lannd.     Darumb    sy   vasst  mit   mir 


*)  Schenkel. 
*)  Brustbein. 
')  Steiss. 

*)  So  viel  wie  Silberf?eschirp.    Deutsches  Wörterbuch  der  Hriider  (Irimm. 
1,  .H87. 


126  1517. 

hiendlen.  Das  höer  zoch  spat  an,  rieht  nichtes  auss.  Allso  beschlossen 
wir  auch  mit  dem  friden  nichts.    Hab  allso  offt,  sambt  den  Littischen 
Pottschafften  vnnd  sonnst,  mit  den  fürsten  geessen. 
18.  Mai.  Mir  ward  ains  Abennts,  den  Achzehennden  May,  angesagt,  ich 

soll  morgen  mit  dem  fürsten  auff  das  gejädt.  Man  schickht  morgenns 
bey  viertzig  Phärden  mit  etlichen  Eerlichen  Personen,  die  mich  vber 
das  wasser  die  Mosqua,  daran  ain  Prugkh  ligt  oder  schwimbt,  liintzt 
zw  dem  Fürsten  belaiten.  Ich  muest  woll  herdan  absteen,  vnnd  hin 
zw  dem  Furssten  geen.  Der  sass  auf  ainem  schönen  Türggischen 
Phärdt,  sy  nennen  die  Argamackhen,  vnnd  Peut  mir  die  hanndt. 
Spricht :  „wir  sein  auf  vnnsern  lust  herauszogen ,  vnnd  dich  eruor- 
dert,  das  du  auch  mit  vnns  frölich  seyest,  vnnd  vnnsern  ßrueder 
Maximilian,  Erwellten  Römischen  Khaiser  (Bl.  55''.)  vnnd  höchsten 
Khünig,  sagen  magst,  das  du  mit  vnns  an  vnnsern  freyden  gewest 
seyest.  Sytz  auff.«  Nachmails  Ruefft  er  mich  wider  vnnd  spricht: 
„wir  haben  den  gebrauch,  wann  wir  dermassen  zw  vnnserm  lust  khu- 
men,  das  auch  die  gueten  leuth  hundt  an  Ire  henndt  nemen  vnnd 
hetzen  mit."  Da  stunden  zwen  Jäger  khnecht,  yegclicher  mit  ainem 
hundt,  damit  sy  hetzen,  die  nennen  sy  Curtzen.  Hie  bey  vnns  haisst 
man  sy  Türggische  hundt.  Mit  Rauhen  Schwäntzen.  Die  bald  muesten 
auf  mich  wartten.  Vnnd  spricht:  „Da  nymb  die  zwen  hundt.  Reyt 
mit  mir."  Die  erzellung,  das  auch  die  gueten  leuth  die  hundt  zw 
Iren  hannden  nemen,  ist  darumb  beschehen,  das  bey  Inen  khain  Eer- 
lich  man  khain  hundt  mit  Plosser  hanndt  anrüert.  Ich  was  angestellt 
da  die  meisten  Hasen  lauffen  sollen.  Es  sein  khlaine  Schächl  i),  auff 
ain  halbe  vnnd  ganntze  meil  von  der  Stat,  da  ist  die  Hasen  hetz 
allennthalben  herumb.  Zw  dem  so  Erzeucht  man  vill  Hasen  in  den 
gärtnen  (Bl.  56".)  vnnd  in  Heusern.  Die  bringt  man  in  Seckhen  dar, 
wiewoU    vasst  vill  Hasen  sich  derselben  ort  ennthalten,   dann  gar 


Herrn  Hansn  von  Thurn  schickht  ich,  am  Erstn  den  28.  Aprilis, 

Zum  andern  mall  am  23.  July, 

Zum  dritn  mit  der  potschafft  auss  der  Mosqua  am  20.Nouember.  (H.) 


')  Eiazeln  stehende  Stücke  Waldes.  Schmeller  3,  313. 


1317. 


127 


khainem  menschen  erlaubt  ist  der  orten  zw  hetzen.  So  dann  das 
geJäd  angienng,  Namb  ich  den  ain  hundt  mit  dem  Strickh.  So  khamb 
dann  ain  Häsle  gegen  mir  geloffen  So  schreit  Jederman,  ich  soll 
hetzen,  des  ich  nitthätte.  Sy  fragten  mich:  „warumb  ich  nit  hetzte?" 
Den  gab  ich  zw  Anntwort:  „Ich  wisste  das  bey  meinem  Herrn  nit 
zuueranntworten,  das  ich  den  Armen  gesellen,  dem  souil  hundt  nach- 
eiltn,  so  vnnder  Augen  hetzen  sollt!",  das  sy  vasst  lachten.  So  mir 
aber  ain  Hass  zuthaill  wardt ,  dem  Hess  ich  ain  gueten  vorsprung, 
dann  erst  hetzt  ich  nach.  Hab  gleichwoll  derselben  wenig  gefanngen. 
Die  hundt  harren  nit  in  die  weyt.  Wann  dann  ain  Hass  gefanngen 
ward,  so  schrieen  sy  all:  „0  ho!  ho!  ho!"  alls  bette  man  ain  grossen 
Hierschen  gefeilt.  Der  warn  (Bl.36''.)  nunvill  gefanngen.  Bracht(ew) 
die  zusamen  indrey  Hauffen.  Man  fragt  mich:  „wieuil  der  warn?"  Ich 
sagte:  „mer  dann  Tausennt."  Das  gefiell  in  woll.  Ir  sein  aber  nit 
drey  hundert  gewest.  Es  warn  auch  des  Grosfürsten  drey  gebrueder 
am  geJaid:  Demetry,  Anndre  vnnd  Semen,  das  ist  Simeon,  Recht 
genennt. 

Da  hab  ich  vasst  schöne  Argamackische  "  phärdt  gesehen,  ir 
viertzig  oder  funftzig.  Darnach  vill  Gerfalckhen  *).  die  sy  „kretzet" 
haissen,  schon  vnnd  gros.  Wie  sy  sagen,  so  fahen  sy  Schwanen  dar- 
mit.  Ich  habs  aber  nit  helffen  fahen.  Nachdem  Rit  der  Grosfürst  zw 
ainem  hohen  hültzen  Thurn,  der  ain  halbe  Teutsche  meill  von  der 
Mosqua  ist,  da  waren  grosse  gezellt  aufgeschlagen,  vnnd  namen  da 
das  fruemall  mit  der  Ceremoni  wie  vorsteet.  Darnach  Hess  mich  wider 
haimb  wie  heraus  beglaitten. 

An  vnnser  frauen  schiedung  tag  (15.  August)  begert  ich  in 
die  gross  khirchen,  zw  dem  Gottsdienst.  Das  ward  mir  vergundt.  Der 
Grosfürst  (Bl.  57".)  stuenndt  hinder  der  thür,  die  von  seinem  pallast 
hinein  geet,  vnnd  laindt  sich  mit  dem  Rückhen  an  die  maur,  vnnd  mit 
der  ain  Axel  an  ainen  Stab,  den  sy  Possoch  nennen,  der  oben  ain 
Creutz  oder  ain  khrump  «)  hat.  Vor  sein  stuenndt  ain  dienner,  der 
hette  sein  Ermbl  für  die  Finger  zogen,  vnnd  hiellt  dem  Fürsten  sein 


')  Frisch'8  deutsch,  lat.  Wörterb.  1,  347,  Spalte  a,  leitet  den  Namen  von 
geren  =  verlangen  ab  und  stellt  daselbst  unter  Geir-falk  die  verschiedenen 
versuchten  Ableitungen  des  Wortes  z.usaminen. 

')  So  viel  wie  Krümpen  =  Krümmung.  Schmeller  2,  386. 


128 


1517. 


Hüetl,  das  sy  Kholpackh  nennen.  Die  Räte  stuennden  an  den  Seilln 
in  der  khirehen.  Man  hat  khain  Stuel  in  Iren  khirehen.  Der  Ertz- 
bischoff  stundt  mitten  in  der  khirehen  auf  ainer  Pün.  Der  hette  auch 
ain  Stab,  darauf  Er  sich  mit  der  ain  Axel  lainte.  Sein  huettl  ist  nichts 
den  vnnsern  Bischofhuetten  gleich.  Es  ist  ain  hohes  Heubl,  darauflf 
etliche  Pildel  von  goUd  vnnd  Seiden  gehefft.  Vnnden  herumb  ist  es 
mit  Härmbl  prämbt,  alls  zwayer  Zwerchfinger  Prait.  Zierliche  Ornat, 
gleich  auch  die  Leuitten  oder  khirchdienner.  Man  hette  die  khirehen 
besträet  mit  grossen  groben  Essten.  Alls  der  Ertzbischoff",  (den  sy 
Metropolitn  nennen),  gegen  dem  Chor  gienng ,  Muest  er  die  fuess  in 
den  lanngen  Claidern  hoch  (Bl.  57''.)  auflieben ,  damit  Er  vber  die 
grossen  Esste  tradt.  Darnach  wider  aus  dem  Chor  gienng  die  Brie- 
sterschaflft  wollgeziert  mit  Iren  Ornaten  durch  das  khlain  thurl ,  an 
der  seitten  des  Chor,  mit  der  Process  heraus,  vnnd  truegen  etliche 
Pildnussen  gehefft  vnnd  gemallt,  Alls  sanndt  Peter,  Sanndt  Nicla,  ain 
ErtzEnngl.  Dargegen  fiellen  die  leuth  mit  den  Hiern  auf  die  Erd, 
Schrieen  vnnd  waindten  vnnd  Petteten,  erzaigten  grosse  Andacht. 
Darnach  trueg  man  die  Pateen,  aufF  des  Diacon  Haubt,  mit  dem  Prot, 
so  verwanndelt  solt  werden,  vnnd  binden  nach  den  Khelch  mit  wein. 
Das  haben  sy  auch  also  geerdt,  alls  war  es  verwandlt,  vnnd  sindt  allso 
herab,  vnnd  dann  in  mitten  der  khirehen  wider  auf,  vnnd  durch  die 
thür  in  Chor  ganngen,  vnnd  das  Ambt  gehallten.  Es  ist  khain  khir- 
ehen, die  mer  dann  ain  Alltar  het.  In  khainer  khirehen  hellt  man  im 
tag  mer  dann  ain  Mess.  Khain  khirehen  ist  on  ain  Briester ,  khain 
Briester  ist  on  ein  Diacon,  vnnd  list  khainer  khain  Mess  oder  anndern 
Gotsdiennst  in  der  khirehen ,  es  sey  dann  der  Diacon  darbey.  Khain 
Briester  (BL  58".)  oder  Munich  verriebt  sein  aufgeseczt  gebet  on 
ain  Pildnuss. 

Khainer  wierdt  zw  Diacon  geweiht.  Er  hab  dann  aine  zw  Weib 
förgenomen,  vnnd  nimbt  die  sambt  der  Weich.  Wo  aber  die  fürge- 
nomen  Praut  nyt  ain  es  gueten  geruechs  ist.  So  gibt  der  Bischoff  dem 
die  nit,  sonnder  ain  anndere,  die  ain  gueten  namen  hat.  Vnnd  dann 
gibt  er  sy  zusamen,  vnnd  weiht  den. 

Der  Grossfürst  hat  weitte  Lannd  vnnd  gebiet.  Von  dann  geen 
Grossneungarten  Rait  man  hundert  vnnd  zwaintzig  meill.  Von  dann 
geen  Pleskhow  funfftzig  vnnd  noch  mer  meilln  hintzt  an  die  Leyff- 
lenndische  Gränitzen.  Aber  von  der  Mosqua  geradt  in  mitte  nacht 
geet  das  gebiet  mer  dann  drey  hundert  meiln  an  das  gefrorn  oder 


1517. 


129 


Eysig  Möer.  Durch  das  Lannd,  Dwina  genannt.  Nach  dem  grossen 
wasser.  So  daselbstn  durch  das  Lannd  in  das  Eisig  Möer  Rindt.  Vnnd 
haist  darumb  Eisig,  dieweill  vnsäglich  vill  vnnd  grosse  flüss  darein 
Rinnen,  die  bringen  nach  der  Zeyt  vill  Eyss  mit  sich.  (^Bl.  58*.J 
Das  bleibt  lanng  der  orten.  Dann  zwischen  Mitternacht  vnnd  aufganng 
der  Sonnen  Rait  man  nit  nach  den  Meilin,  So  khan  man  nit  annders, 
dann  nach  den  Tagraisen  Raitten.  Durch  die  wälder  vnnd  im  Summer 
mues  man  nach  den  pächern  ab  vnnd  wider  auffarn,  vnnd  ye  die 
Schiffl  vber  Lannd  auf  ain  halbe  oder  ganntze  meill  ziehen.  Durch 
das  gross  Permia  *)»  vnnd  vber  ain  gross  wasser  vnnd  Gepürg,  die 
baide  sy  petzora  nennen,  ist  vill  mer  dann  vierhundert  meill  dahin 
zuraitten.  Vnnd  dann  khumbt  man  zu  den  Jugritzen.  Das  sollen  die 
rechten  Hungern  sein,  dauon  sy  Iren  vrsprung  haben.  Vnnd  dann 
furaus  zw  dem  grossen  Chan  von  Cathaia.  Chan  ist  nach  derselben 
Lanndtsort  sprach  ain  Khünig  genennt.  Herab  bass  gegen  dem  AufF- 
ganng  ist  ain  Lannd,  genannt  viatka  2),  das  ist  in  seer  grosser  wild- 
nuss.  Raint  an  ethche  Tartern:  Tumenskhy,  Schibansky  vnnd 
Casantzkhy  etc. 

Dann  gerad  in  Aufganng  der  Sonnen  fliessen  die  wasser  ab. 
Volga  vnnd  Mosqua  (?)  khumbt  (Bl.  59''.)  darein  für  Casan,  ist  aim 
Tarterischen  Khunig  »).  Rait  man  von  der  Mosqua  hundert  vnnd 
Sibentzig  meill.  Darnach  gegen  dem  Mittentag  ist  nit  vill  vber  Sechs 
vnnd  dreissig  meill  bewonndts  Lannd  zw  dem  fursstenthumb  Resan  *). 
Ist  noch  Reissisch.  Darnach  geet  vber  den  Nambhafften  fluss  Tanais  s) 
das  wiild  velld,  darinn  niembt  Heuslichen  wonndt,  hintzt  an  Asoph, 
dem  Türggen  Zinsspar.  Die  Stat  am  Tanais,  den  die  Moscouitter  Don 
vnnd  die  Tattern  Edl  nennen,  nahenndt  da  der  in  das  geniöss,  Meottis 
genannt,  feilt,  vnnd  herumb  pass  geen  Precop  die  Tartarey. 

Aber  nachner  gegen  dem  Niderganng  ist  ain  Lannd,  genannt 
Seuera,  dem  Grosfürsten  zuegehörig,  vnnd  Raint  auch  an  die  Wilden 


*)  Ein  ehemaliges  Herzogthum  an  der  Grenze  von  Sibirien,  die  jetzige  Provinz 

Permicn  im  asiatischen  Kussland. 
^)  Die  jetzige  Provinz  Wiätka  oder  Wiäzic. 
')  ^ist  ain  Tarterischer  Khunig"  die  Handschrift. 
*)  Das  Gouvernement  HjiisHn  mit  der  Hauptstadt  gleiches  Namens  am  Klusse 

Oka. 
■*)  Das  ist  der  Don  und  die  kalmOckischen  Steppen. 

|.M,I,-.    \|||.  y 


130 


1517. 


velder.  Von  der  Mosqua  an  dieselb  Gränitzen  bey  liiuideil  vnnd 
Sechtzig  meilin.  Dann  noch  vesster  gegen  dem  Niderganng  ist  das 
Wasser  Boristhenes  Lateinisch,  Aber  Reissisch  Dnieper  genannt.  Ain 
ferren  weeg  vber  sich,  die  Gränitz  zwischen  Moscouitter  vnnd  Lytten, 
hintzt  an  Dobrowna  *).  Das  Schloss  nahenndt  ob  Orssa.  Von  dann 
geen  Polotzkho  (BL  59''.).  Ist  auch  Lyttisch,  an  dem  wasser  Duina, 
dauon  vorgeschriben  ist.  Vnnd  dann  mit  Leyflanndt  nach  der 
lennge.  etc. 

Am  abennt  Symonis  vnnd  Jude  (27.  October)  was  ich  mit  den 
Lytten  am  morgenns  zu  hanndlen  geen  hof  eruordert.  Was  vasst 
Nass  vnnd  khotig.  Alls  wir  wider  zw  Herberg  Ritten ,  was  so  hart 
gefrorn,  das  wir  ganntz  truckhen  betten  zureitten. 

Belib  allso  in  der  Stat  Mosqua  Ainvnnddreissig  wochen.  Fertigt 
mich  woll  ab  mit  Zobelin,  Härmln,  Schonberg  2),  Costlichen  geselchten 
vischen,  Beluga  genant.  Rossen,  Schlitten.  Muest  mein  weeg  auf 
Schmolenskho  nemen.  Meine  phärdt  zugen  von  Grossnewgarten  hinder 
sich  durch  LeyfFlanndt,  vnnd  khamen  geen  der  Willd  zw  mir.  Mein 
weeg  aus  Mosqua  was  nach  Mosaysco  s),  Achzehen  meill;  geen  der 
Viesma*),  Sechsvnndzwaintzig;  geen  Drohabusch  5)  am  Nyeper,  Ach- 
zehen, vnnd  geen  Smolenskho,  Achzehen.  Noch  füren  zwelf  meill,  ist  die 
Gränitz  an  ainem  Pach.  Da  lagen  wir  die  annder  Nacht  vnnder  dem 
Himmel  (^Bl.  60"^),  in  grossem  Schnee  vnnd  Khellten.  Der  Pach 
bette  khain  Eyss ,  alls  wir  Abennts  khamen ,  am  morgenns  füert  ich 
all  mein  Schlitten  vber  das  Eyss.  doch  nuer  mit  den  Leuten,  die  Ross 
trib  man  an  ainer  Clingen  «)  vber,  do  das  wasser  nit  gar  vberfrorn 
was.  Hintzt  her  hat  man  mich  aus  Smolenskho  mer  dann  mit  zwey 
hundert  phärdten  beglaitt.  etc. 

Darnach  zoch  ich  Acht  meill  geen  Dobrowna  in  Litten,  vnnd  vier 
geen  Orsi^a.  (Die  baide  ligen  am  Nieper.  Zwischen  den  zwayen 
fleggen  ist  die  Schlacht,  wie  die  Moscouitter  erlegt  sein,  am  Achten 


*)  Dubrowna  am  Dniepr  Im  Gouvernement  Mohilew,  nicht  weit  von  Orsha,  am 

niimlichen  Flusse  gelegen. 
^)  Vielleicht  Felle  von  Wieseln.  Vergl.  Schmeller  I.  c.  3,  369. 
^)  Mozaisk,  vierte  Postsiation  von  Moskau. 
*)  Wiazma,  achte  Poststation. 
*j  Drogobuz,  die  eilfte  Poststation. 
^)  Kine  enge  Schlucht,  ein  schmaler,  tiefer  Graben.  Schmeller  2,  3S9. 


1517  et  1518. 


131 


tag  Septembris  1S14.  Jar,  gehallten)  *)  Von  dannen  geen  ßorisow, 
an  dem  wasser  Beresina.  Dann  am  15.  geen  Bielsko.  Am  16.  geen 
Crastinowsky ;  den  17.  geen  Marchouo;  am  18.  geen  Deschinawo. 
An  dem  Neunzehenden  Decembris  geen  der  Wildt  «),  da  ich  meiner 
Phärdt  erwart  hab.  Der  Khünig  was  verrugkht  etc. 

Am  dreissigisten  tag  geen  Trockhy  =*),  vier  meill  von  der  Wildt, 
Allain  die  Am'oxen  in  dem  Thiergarten  zubesehen.  Da  lued  (^Bl.  60''.) 
mich  der  Voiuode,  Herr  Gregor  Radouil  *),  vnd  Ass  mit  dem  Scheach- 
met,  dem  Taterischen  Khunig  Sauolsky  »),  der  da  Ennthallten  w  ard. 

1518. 
J  a  n  u  a  r  y. 

Am  Anndern  geen  Moroschopi;  Am  vierten  geen  Grodno;  Am 
fönflPten  geen  Grinkj  ß);  Am  6.  geen  Narew;  Bielsko;  Briesti;  Lamass. 
Geen  Partzow  in  Polin;  Lublin;  VrsendorfF;  Sandomier;  Polonitza; 
Newstat-Gortzin.  Den  24.  geen  Prostouitz,  vnnd  am  fünff  vnnd  zw  ain- 
tzigisten  January  geen  Crackhaw.  Da  hat  mich  der  Khünig  wol  ge- 
hallten vnnd  Eerlichen  abgefertigt.  Von  der  Mosqua  hintzt  Crackhaw 
bin  ich  aufF  khain  Boss  khomen.  Am  Sechsten  february  zoch  ich  noch 
mit  allen  meinen  Schlitten,  die  ich  zw  der  Mosqua  aufTuerte,  vnnder 
dasSchlossLipouetz;  Auschwytz;  (Bl.  6i".9  Pless;Schwartzwasser; 
Freystätl;  Ostra  ;  Titzein;  Weissenkhirchen;  Lipnickh.  Alls  ich  auf 
Anderthalbe  meill  von  Olmuntz  khamb,  Enntgegnet  mir  ain  wolbe- 
zechter.  Der  vnndterstuenndt  sich  selb  dritter  meine  leuth  zuschlahen. 
Ime  ward  sein  thaill  ^).    Darumb  ich  vill  muee  zw  Olmuntz  hette. 


')  D.  i.  die  Selilaclit  zwischen  Czar  ßasilius  und  König  Sigmund  If.  von  Polen. 

-')  Wilno. 

■*)  N.  Troki,  westlieh  von  Wilno. 

*)  D.  i.  Radzivil.  Adelung  S.  98. 

•'')  D.  i.  dem  ehemaligen  Chan  der  Sawolskisclien,  d.  i.  jenseits  der  Wolga 
wohnenden  Tartaren.  Adelung  S.  99. 

")  Krynki,  südlich  von  Grodno.  Von  da  nach  Narew  :\m  gleichnamigen  Flusse, 
nach  Bielsk,  Brest,  Lomazy,  Parczow,  Lublin,  [Jrzedow,  Sandomirz,  Pole- 
niec,  Nowemiasto  Korczin,  Proszowice  und  Krakau,  alles  in  siidwesUicher 
Richtung  von  Krynki. 

")  Nicolaus  Tschaplifz  von  Altendorf,  ein  mährischer  Edelmann,  der,  als  er 
durchaus  nicht  weichen  wollte,  von  einem  aus  Herhersteins  Gefolge  mit  der 
Armbrust  vom  Pferde  geschossen  wurde.  Adelung  1.  c,  S.  lOi. 


132 


1S18. 


Allain  vmb  der  Moscouittischen  Potschafft,  die  ich  mit  mir  fürte,  mit 
denen  muest  ich  sicher  Raisen.  Rit  also  mit  glaidt,  das  ich  hart  vber- 
khamb,  nach  Wischa  vier  meill.  VVisternifz  fünf  meil,  vnnd  Nicols- 
purg  ain  meill.  Ist  noch  Märherisch,  Wiewol  das  vber  die  Teya  gegen 
Österreich  ligt.  Von  dann  geen  Mistelbach  drey  meil,  vnnd  geen 
Wienn  Sechs  meill,  dahin  ich  am  Zwaintzigisten  January  kliomen 
bin.  Meine  Schlitten  mit  mir  aus  der  Mosqua  darbracht. 

Derselben  Zeyt  was  es  nit  gar  sicher  in  Österreich  vnnd  den 
anligunden  Lannden  zuraisen.  Von  Niclspurg  hintzt  geen  Wienn  Riten 
nebenher  etliche  verdachte  Personen.  Zw  Wienn  merckht  man  die 
auch  in  etlichen  (^Bl.  GP.)  Heusern.  Darumb  ich  aber  in  die  New- 
stat vnnd  auch  für  Neunkhirchen  mit  sicherhait  geraist  bin.  Zw 
Schadwienn  beualch  ich  die  Thor  am  Marckht  zuschliessen.    Mit  dem 

In  Marcio.  (H.)  khamb  ich  in  das  Gepürg,  vnnd  zohe  nach  Muerzueschlag,  Prugkh 
an  der  Muer,  Leobm,  MauterdorfF,  Rottenman,  Schladning.  Vnnd  dann 
in  des  von  Saltzburg  Lannd:  Rastat,  Weruen,  Saltzburg,  Vähingen. 
Durch  das  Bayrlanndt:  Albersham  vnnd  Rosenham.  Darnach  in  die 
GrafschafFt  Tyroll,  nach  dem  Yn,  auff  Khuefstain,  Rotenburg,  Schwatz, 
Hall  im  Yntall.  Vnnd  am  zwenvnndzwaintzigisten  Marty  geen  Inns- 
prugg,  da  der  Khaiser  dazumal  was.  Nach  Vernemung  der  Werbung 

27.  Marcy.  (H.)  an  dem  Palmabennt  het  der  Khaiser  die  Potschafft  gern  zw  khirchen 
gehabt,  damit  sy  die  Ceremonien  gesehen  betten.  Aber  der  Bischof 
zw  Brychssen,  ainer  von  Schrouenstain ,  dazumal  zw  Innsprugg, 
khundt  das  bey  sich  vnnd  seinen  Räten  nit  ßnden,  das  die  alls  Scis- 
maticj  in  die  khirchen  sollen  gelassen  werden.  Darumb  (Bl.  62'".) 
zohe  der  Khaiser  geen  Hall,  vnnd  beualch  mir  die  Pottschafften  auch 
dahin  zubringen.  Damit  die  in  seiner  Maj.  Capellen  bey  dem  Gotts- 
diennst  warn.  Die  Cantrey  sanng  mit  halber  Stimb,  des  Inen  ganntz 
angenämb  was  zuhören. 

Die  Moscouittische  Raiss  nutzt  mir  höchlich,  dann  mein  ausrich- 
tung  vnnd  anzaigen  der  frembden  Nation  sitten,  wesen  vnnd  Ceremo- 
nien waren  dem  Khaiser  angenämb,  AUso  das  Herr  Matheus,  Cardinal 
zw  Saltzburg,  darnach  zw  mir  sprach:  „Ich  wäre  in  grossen  gnaden. 
Er  wollte  mir  weeg  vnnd  weiss  geben,  damit  ich  in  solicher  gnad 
bleiben  möchte."  Setzt  mich  Ime  an  sein  Rechte  hanndt,  sagt:  „wollt 
mein  gueter  freundt  sein."   Mir  ward  auch  die  PhlegClam  *)  dasmalls 


1)  Bei  Sehottwien  am  Fusse  des  Seinmering. 


1518.  ^^^ 

gegeben.  Ich  muesste  wider  geen  Hungern,  ward  allso  zw  Innspriigg 
abgefertigt,  den  zwaintzigisten  Aprillis,  sambt  der  Moseouittischen  20.  April. 
Potscbafft,   mit  der   ich  nach   dem  In  vnnd  dann  der  Thunaw  ab 
hintzt  geen  Wienn  gefarn,  vnnd  die  daselbstn  gelassen. 

Vnnd  wiewol  die  Moscouitter  sich  der  Weiber  (Bl.  62\) 
wenig  achten,  dannocht  1)  vergundt  der  Pot  seinen  leuten  zw  den 
gemainen  diernen ,  die  dem  Hoff  nachraisten ,  bey  tag  vnnd  nacht 
zugeen.  Das  aber  darumb,  damit  sy  möchten  Puxenmaister  erfragen. 
Vnnd  erfragten  auch  fünff  derselben  Person,  die  sy  bestellten,  vnnd 
schickhten  die  nach  Lubegg,  damit  sy  nach  der  See  hin  geen 
Refl  2)  in  Leyflanndt  fuern,  von  dannen  in  das  Moscouitter  Lanndt. 
Vnnder  denen  was  ainer,  den  beredt  sein  Brueder,  der  zuuor  in 
der  Mosqua  auch  ain  Puxenmaister  Avas,  vnnd  vasst  woll  gehalten. 
Noch  trachtet  er  dauon  vnnd  ist  enntrunnen,  das  doch  wenigen 
zw  thaill  ist  Avorden,  damit  er  denselben,  alls  zu  glauben  ist, 
dahin  brachte  vnnd  sich  seiner  widerkhunfft  nit  derffte  besorgen. 
Der  Pott  bracht  guete  geschribene  glaidt.  Dieselben  sein  wider  in 
Teutsche  Lannd  khomen.  Aber  die  Puxenmaister  nit,  ausserhalb 
aines,   der  war  Erplindt. 

(Hier  folgen  zwei  leere  Blätter  Fol.  63  und  64.) 

(BL  65".)  Raiss  in  Hungern. 

Dieweil  ich  mit  der  Moseouittischen  Pottschafft  durch  das 
Lannd  Steyr,  Saltzburg  vnnd  Bayrn  Raiste,  vnnd  zw  Innsprugg 
verharrte,  zohe  des  Khunigs  zw  Polin  Praut,  Bona,  Hertzogin  zw 
Mailanndt  vnnd  zw  Bary,  durch  Crain,  Steyer,  Osterreich,  vnnd 
fort  durch  Märhern.  Marggraf  Casimirus  von  Brandenburg  was 
durch  den  Khaiser  auff  die  Hochzeyt  geornndt.  Mit  dem  zoben 
auch  die  gemainclichen  in  Hungern  geschickht  sein  worden.  Die 
Hungern  aber  betten  ain  Rackhusch  versamblt,  zw  Ofen.  Der 
haimblich  Anschlag  was:  Nachdem  der  Khunig  Jung  etc.,  ainen 
Gubernator  zusetzen.  Das  sollte  Graf  Hanns  von  Zyps  sein  ge- 
west.  Dem  aber  furzukhomen,  schickht  der  Khaiser,  alls  ain  Mit- 
gerhab,  neben  dem  Khunig  zw  Polin,  sein  Potscbafft:  Herrn  Veiten 


')  „Noch  dannocht"  die  Handschrift- 
2)  Reval. 


134 


luis. 


Strein,  Herrn  zw  Schwarzenaw,  mich,  vnnd  Vlrichen  Pernegger 
zw  Khunig  Ludwigen  in  Hungern.  (Bl.  65''.)  Ich  vnnd  Pernegger 
20.  Aj.i  ii.  schieden  von  Innsprugg  am  zwaintzigisten  ApriUis.  Fuern  allso  sambt 
der  Moscouittischen  Potschafft  ab  geen  Wienn,  da  wir  vnnsern  mit- 
verwonndten  fannden,  vnnd  mit  vnns  namen.  Fuern  auf  Cotschy- 
wägnen,  die  man  allso  nennt,  nach  ainem  Dorff  bey  zehen  meilln  diss- 
halb  Ofen,  die  mit  dreyen  phärdten  neben  einannder  laufTenndt  ge- 
füert  werden.  Vnnd  derselben  zeyt  khain  Eisen  oder  gar  wenig  daran 
was.  Fuern  vier  Personen  sambt  dem  Fuerman,  vnnd  lauffen  in  tag 
vnnd  nacht  von  Ofen  geen  Wienn.  Sein  wol  gemessner  zwo  vnnd 
dreissig  meilln.  Vnnd  fuettern  doch  alle  mall  nach  fünflf  oder  Sechs 
meillen.  Vnnd  zw  Rab,  am  mittl  des  weegs,  namen  sy  anndere  Phärdt. 
Vnnd  ist  ain  gar  bequeme  fuer,  das  ainer  sein  Pett.  Claider,  Speiss 
vnnd  trannckh,  des  man  der  Ennden  notdurfftig,  mit  fuern  mag.  Khain 
sehwäre  fuer  thun  sy  nit. 

(Bl.  66".}  Da  zw  Ofen  hiellt  man  ain  Rackhusch,  das  ist  ain 

versamblung  alls  ain  Lannd  oder  Reichstag.  Allso  genannt  von  ainem 

Platz  nahenndt  bey  Pescht,  So  gegen  Ofen  vber  ligt,  da  man  gemai- 

rDer  stand.  (H.)  nigcUchcn  die  vcrsamblung  desAdelsf  gehallten,  vnnderdemHimel. 

Derselb  platz  hiess  Rackhusch  i). 

Der  Rabst  scliigkht  ainen  münich,  prediger  ordenns,  Rrueder 
Niclas,  ain  Edlman  aus  Meissen,  gebornner  Schonberger.  Vom  Khunig 
zw  Polin  was  herr  Anndre  Tantzinskhy,  der  nachmalls  durch  mein 
befurderung  mit  allen  seines  Namens  Gegräuet  ward,  vnnd  ain  Rrobst 
Carnocowsky  mit  Ime.  Wir,  die  Khaiserischen  vnnd  Polnischen, 
hiendln  ain  sach  vnnd  vertreulich.  Der  Räbstisch  erzaigt  sich  so  guet, 
das  wir  Achteten,  Got  bette  den  gesanndt.  Er  hiendl  vnnsere  sachen 
Pass,  dann  vnnsere  Herrn ,  vnnd  wir  gedacht  hetten  oder  hanndlen 
khündten.  Zwletzt  sagtn:  „Er  bette  die  sachen  nach  vnnserm  willen 
beschlossen."  Vnnd  was  doch  das  widerspill.  Alls  nämblichen 
(Bl.  66^.),  het  er  die  sachen  dahin  bracht,  das  sein  Herr  ain  Haubt- 
man  in  Hungern  setzen  wollt,  der  Ime  vnnd  sonnst  niembt  gelobt  vnnd 
verpunden  sein  sold,  des  wider  vnnsere  beuelch  was.  Er  torste  vnns 
allen  vnnder  Augen  sagen :  „wir  hetten  das  mit  Ime  allso  beschlossen," 
Vnnd  alls  wir  guetlichen  verwandten:  „das  er  sich  des  ennthiellt 
zureden,  dann  wo  wir  das  gethon,  hetten  wir  wider  vnnser  beuelch. 


')  Räkos. 


IS  18. 


135 


Aid  vand  phlichten  getlian.  So  sein  wir  noch  nit  von  sinnen  khomen, 
das  wir  ain  soliches  thun  solten."  Er  was  so  torst  vnnd  verharrt, 
darunib  ich  Ime  sagte:  „solt  sich  Pass  bedennckhen  Avas  er  Redte, 
dann  so  wir  vnnser  selbst  nit  verschonndten,  vmb  das  wir  zw  baiden 
thailln  so  grosser  vnnd  mächtiger  herrn  Potschafften  warn,  Ime  würde 
ain  billiche  Anntwort  eruollgen." 

Dem  Khaiser  Avas  zuuor  geschriben,  das  sich  der  ßrueder  Nickis 
so  woll  hiellt.  Darumb  der  Khaiser  mit  demselben  brieiF  vor  villen 
Leuten  sprach:  „Da  hab  ich  khundtschafft ,  {BL  67".)  das  der 
Munich  frumb  ist,  vor  dem  man  mich  aus  Rom  gewarnnet  hat."  Alls 
aber  die  nachhanndlung  zw  dem  Khaiser  khamb ,  sprach  der  Khaiser 
wider:  „Der  Munich  ist,  wie  er  mir  zuuor  aus  Rom  geschriben  ist 
worden."  Des  Munichs  hanndlung  khamb  in  khain  volzug.  Es  ward 
auch  khain  Gubernator  fürgenomen. 

Ach  Gott!  was  grosses  wesenns  vnnd  Pomp,  oder  ob  man  die 
wahrhait  dörffte  sagen,  grosser  Hochfart  dazumall  in  Hungern  gesehen 
was.  Das  maiste  von  den  ßischouen ,  vnnd  gleichwoll  auch  von  ett- 
liehen  weltlichen  Ambtleutten.  Wie  sy  mit  grosser  Anzall  der  Phärdt, 
gerüsst  vnnd  Hussarisch,  mit  Silber  vnnd  Gold  geziert,  da  eingeritten 
sein!  Wie  Ire  Trumetter  zw  den  Malzeiten  in  allen  Gassen  gehört 
sein  worden !  Wie  grosmechtige  Panckhet  vnnd  Mallzeit  sy  gehallten  ! 
Ire  vill  dienner  da  avoII  geclaidt  gestannden.  Mit  vill  A'nnd  grossen 
Hauifen  sy  gecn  hof  vnnd  vber  die  gassen  ganngen,  oder  geritten. 
(Bl.  67'.)  Ir  Khunig  offt  nit  gehabt  sein  notdurfTt!  Wann  die  Pot- 
schafften sollten  mit  khlainer  verEerung  abgefertigt  werden,  hat  man 
erst  mit  Wuecher  soliches  muessen  aufbringen  vnnd  aufschwern.  Es 
hatte  ein  soliche  gestallt,  alls  sollte  Es  nit  lanng  geweren. 

Wie  Ich  wider  khamb  zw  dem  Khaiser  geen  Augspurg,  do  dann 
der  letst  Reichstag  durch  sein  Maj.  gehallten  ward ,  gleichwoll  von 


Am  6.  Deceinbris  1536,  vnd  am  4.  aprilis  1557,  hat  mir  Don 
Diego  Lasso  gesagt:  „Der  herr  Niclas  von  Schonberg,  Ertzbischoltf 
zu  Capua,  hat  dem  Neu  Erweitem  Pabst  Paulo  dem  (IV.)  die  vnder- 
weisunggebn:  „Soll  vast  redn ,  Damit  die  Cristn  furstn  einig  sein 
soldin.  Aber  alln  vleiss  haben,  die  In  Zwitracht  zu  erhalten.  Derglei- 
chen vmb  haltung  des  Concils,  aber  khaumb  gestatn.  Soll  sich  auff 
khain  parthej  seczn.  So  wurde  er  ain  mitler,  Dan  sein  sachn  schaffn. 
Von  dorn  wurd  sein  macht  vnd  hohait  wagsn."  (H.) 


136 


1318. 


seines  Enengkhlen  Hertzog  Carln ,  Khunig  in  Hispanien ,  wegen ,  den 
zw  Römischen  Khunig  zw  erwellen.  So  khamh  doch  Hertzog  Virichs 
zw  Wirtemherg  Sachen ,  Alls  Ludwig  von  Huetten  erschossen  vnnd 
gehennckht  ward ,  da  zuhanndlen.  Der  Hertzog  ward  in  die  Acht 
erkhanndt.  Durch  den  Khaiser  selbs,  am  Rathaus  zwAugspurg,  dabey 
Ich  mit  anndern  seiner  Maj.  Räten  auch  gesessen  bin.  Ain  Rischof 
von  Refl,  gebornner  von  Plannckherfeld,  bracht  dem  Ertzbischof  zw 
Mentz  ain  gnad  von  Rom.  Die  verpot  der  Khaiser  durch  mich,  die  zw 
öffnen  vnnd  zuuerkhünden.  Da  khamb  auch  Marthin  (^Bl.  68".) 
Luther  auff  glaidt,  vnnd  zoch  auch  sicher  wider  haimb.  Ich  ward 
krannckh,  vnnd  lag  im  Holltz  Guaiacano  i),  vasst  der  Ersten  ainer, 
vnnder  Ir  vier  oder  fünffen.  Die  Ertzney  ward  erst  in  brauch  khomen. 
Der  Khaiser  zoch  dann  geen  Innsprugg.  Daselbst  hin  khamb  ich  am 
Ersten  Nouembris.  Von  dann  zoch  der  Khaiser  geen  Wells,  Inns  Land 
ob  der  Enns.  Dahin  warn  eruordert  Die,  so  auf  beger  der  Lanndt- 
schafften  zw  Hofräten  aufgenomen  solten  werden.  Der  Khaiser  wardt 
schwach,  Ee  wann  Er  geen  Wells  khamb. 

Raiss  geen  Saltzburg  mit  nachuolgender  Instruction: 

Maximilian,  von  gottes  genaden  Erwellter  Römischer  Khaiser. 

Instruction  auff  vnnsern  getreuen,  lieben  Sigmunden  von 
Herberstain,  vnnsern  Rat,  was  (Bl.  68''.)  Er  von  vnnsern  wegen 
hanndlen  vnnd  ausrichten  soll. 

Er  soll  von  stundan  ziehen  zw  vnnserm  lieben  Freundt  vnnd 
furssten,  dem  Cardinall  von  Gurckh,  vnnd  seiner  lieb  anzaigen: 
Nachdem  wir  vernemen ,  das  sein  lieb  in  den  Irrungen,  so  sich  zwi- 
schen vnnserm  Fürsten,  dem  Ertzbischoue  zw  Saltzburg,  Auch  Techannt 
vnnd  Cappitl  daselbs  hallten,  zw  guetlicher  handlung  ainen  tag  ange- 
setzt, So  haben  wir  nit  vnnderlassen  wollen,  zw  Förderung  guetlicher 
hinlegung  solicher  Zwispallt,  ainen  vnnsern  Rat  sambt  seiner  Lieb 
vnnd  derselben  Räten  zw  den  sachen  zuschigkhen ,  vnnd  allso  obge- 
nannten  von  Herberstain  darzue  verordennt. 

Der  soll  auf  den  angesetzten  tag  vnnserm  Furssten  dem  Ertz- 
bischof, Auch  Techannt  vnnd  Capitl,  vnnd  darzue  dem  Ausschuss  von 


')  Das  heisst:  erkrankte  an  der  Lustseuche,  gegen  welche  man  lignum  guaiaci 
zu  verordnen  begann. 


1518.  ^^"^ 

gemainer  Lanndtschafft  Salltzburg  vnnsere  Credenntzbrief  vberannt- 
worten.  Darauff  vnnser  gnad  vnnd  alles  guet  sagen. 

(Bl  69".)  Vnnd  darnach  mit  sambt  dem  Cardinall,  oder  seinen 
geordennten  Räten  die  Irrungen  zwischen  dem  Bischof  vnnd  CapitI, 
vnnd  nämblich  was  hieuor  darinn  gehanndelt,  vnnd  wie  sy  noch 
heuttigs  tags  gestallt  vnnd  gelegen  sein ,  vernemen.  Vnnd  auf  vor- 
beschehen  handlungen,  zw  guetlicher,  volkhomner  hinlegung.  Austrag 
vnnd  Ruee  aller  derselben  Irrungen,  mit  gebürlichem  Reden  vnnd 
Persuasion  in  vnnserm  namen  das  Pesst  vnnd  nutzist  zuhanndlen  vnnd 
zuschliessen  verhelffen. 

Sich  auch  sonderlich  solicher  hanndlung  zuuor  mit  dem  Cardi- 
nall vnnd  seinen  Räten  vergleichen,  vnnd  sich  nach  derselben  vnnder- 
richt  hallten.  Das  ist  vnnser  Ernnstliche  mainung. 

Geben  zw  Vockhlaprugkh  am  xvj  tag  Nouembris ,  Anno  etc.  im 
Achzehennden,  vnnsers  Reichs  im  dreyvnnddreissigisten  Jare. 

Per  Regem  Proprium.  Commissio  Cesaree 

Maj.  Propria. 
Y.  Vogt. 

(Bl.  69''.)  Matheus,  von  gottes  genaden  Cardinal  von  Gurckh, 
Coadiutor  des  Stiflts  Saltzburg,  Legat  in  Germanien. 

Vnnsern  günstlichen  grues  zuuor.  Edler,  Ernuester  vnnd  hoch- 
gelerter,  besonnder  lieber.  Vnnsere  Räte,  so  wir  in  der  jetzigen 
hanndlung  zw  Saltzburg  gehabt,  wie  Ir  wisst,  haben  vnns  für  vnnd 
für  schrifftlich  bericht  Eurs  hohen ,  grossen  vnnd  getreuen  vleiss ,  so 
Ir  jetzt  alls  Kay.  Maj.  Gesanndter,  in  der  hanndlung  zwischen  vnn- 
serm lieben  herrn  vnnd  Vatter,  dem  Ertzbischof  zw  Saltzburg,  vnnd 
dem  CapitI  daselbs  gethan,  vnnd  an  Euch  nichts  Erwinden  haben 
lasst.  Des  sagen  wir  Euch  hohen,  genedigen  dannckh.  Mit  Erbiet- 
tung,  des  khunfftigclich  auch  gern  vmb  Euch  zubeschulden.  In  massen 
Euch  dann  obgedachte  vnnsere  Räte,  von  vnnsern  wegen,  weitter 
anzaigen  werden.  Die  wellet  also  vernemen,  vnnd  Euch  alles  gueten 
zw  vnnss  versehen.  Datum  Muldorffam  28  tag  des  monats  Nouembris. 
Anno  etc.  im  Achzehenden. 

Dem  Edlen,  Ernuessten  vnnd  hochgelerten,  vnnsern  besonnder 
lieben  Sigmunden  von  Herberstain,  Ritter  vnnd  Rö.  Kay.  Maj.  etc. 
Rate. 


138 


15i8. 


(Bl  70".)  Ain  Hoffrat,  als  ain  Steyrer. 


Vnnser  freundtschafft  vnnd  besonnder  guehvillig  diennst  zuuor. 
Lieber  Herr  Sigmund,  Eucb  ist  vnuerporgen,  das  die  Rö.  Kay.  Maj., 
vnnser  Allergenedigister  Herr,  enntsehlossen  ist,  ainen  geordenten 
Hoffrate  zuhallten,  darinn  vnnder  anndern  ein  Steyrer  sein  soll.  Nun 
haben  wir  Euch  Irer  Kay.  Maj.  etc.  neben  anndern  angezeigt,  vnnd 
sonnderlich  gebeten.  Euch  für  annder  darfiir  anzenemen.  Alls  dann 
Ir  Kay.  Maj.  ainer  Lanndtschafft  vnnder  annderm  genedigclich  zuege- 
schriben,  vnnd  in  Euch  bewilligt  haben,  etc.  Ist  vnnser  freundtlich 
vnnd  vleissig  bitten,  wellet  Euch  der  Sachen  nit  setzen,  noch  widern, 
sonnder  guetwillig  darinn  beweisen,  auch  ainer  Lanndtschafft  Sachen, 
ob  die,  (allsdann  zw  zelten  beschehen  möchte),  an  Euch  lanngen 
wurden,  souil  Euch  geburet,  mit  dem  Pessten  befurdern  vnnd  be- 
uolhen  haben,  Alls  sich  dann  dieselb  Lanndtschafft  freundtlich  zw 
Euch  versiecht.  Vnnd  nämblich  wellet  die  Kay.  Maj.  monen,  das  Re- 
giment geen  ßruckh  an  die  Muer  zulegen,  wie  sich  dann  Ir  Kay.  Maj., 
nach  lautt  der  Jungst  aufgerichten  (Bl.  70''.)  Libell,  genedigclich 
bewilligt  haben.  Dann  wo  das  nit  beschähe,  war  zubesorgen,  es 
möchte  Ir  Kay.  Maj.  an  der  anndern  bezalkmg  des  bewilligten  hilff- 
gellts  Irrung  vnnd  nachtaill  bringen.  Item  die  Kay.  Maj.  begert 
zuwissen,  wer  die  Comissarien  sein,  so  von  denen  Ausschüssen,  zw 
Valuierung  der  Einreissennden  Müntz  gegen  der  Österreichischen 
furgenomen  worden.  Darauff  wellet  Irer  Kay.  Maj.  anzaigen,  derselben 
Comissarien  sein  von  der  Grafschafft  Tyroll  Acht  erkhiesf.  Nämblich : 
Vnnser  genedlger  herrvon  Trienndt,Dechanndt  vonBrichssen,Lanndt- 
hofmaister,  Lanndtshaubtman  vnnd  annder.  Vnnd  demnach  Ir  Maj. 
anhallten,  damit  solich  valuierung  der  Müntz  mit  dem  furderlichisten 
beschehe. 

Item  die  Kay.  Maj.  ist  enntsehlossen,  das  die,  so  von  Irer  Kay. 
Maj.  Plranndtschafften  haben,  auch  schuldig  sein  sollen  von  denselben 
Iren  Phanndtschafften,  neben  denen  Lanndtleuten,  gleichmässig  Rüss- 
tung,  alls  von  zway  hundert  Phundt  gellts  ain  RaisigPhärdtvnnd  zwen 
fuess  khnecht  zuhallten  etc.  Darinn  wollet  Ir  Kay.  Maj.  (BL  71.) 
auch  ermonen  vnnd  bitten,  mit  dennselben  Phandtschafftern  gene- 
digclich zuhanndlen,  damit  es  zw  seiner  Zeyt  an  berurter  Rüsstung 
khain  mangl  noch  Zerrüttung  bringe,  wie  Ir  dann  soliches  alles  zuthun 
woll  wisst.  Warinn  Euch  dieselb  Lanndtschafft  hinwiderumb  freundt- 


1518. 


139 


schafft,  giieten  willen  vnnd  diennst  beweisen  khünden,  des  werdet  Ir 
sonnder  Zweifl  auch  vnuertzigen  sein.  Vnnd  wir  wellen  das  allzeyt 
freundtlich,  willig  vnnd  gern  verdienen,  vnnd  allzeyt  thun  was  Euch 
liebet.  Datum  Grätz ,  Mittichenns  nach  sanndt  Lucas,  des  heiligen 
Euangelisten,  tag.  Anno  etc.  im  Achzehenden. 

N.  die  Herrn  vnnd  Lanndtleut  in  Steyer,  yetzo  alhie  bey 

dem  Hofthaiding  versambellt. 
Dem  Edlen,  Gestrenngen  Ritter,  Herrn  Sigmunden  von  Herber- 
stain,  Rö.  Kay.  Maj.  etc.  Rate,  vnnserm  besonndern  lieben  vnnd  gueten 
freunde. 


(Bl.  71''.)  Maximilian,  von  gottes  genaden  E.  Romischer 
Khaiser. 

Getreuer  lieber.  Äuff  dein  schreiben ,  darinn  du  vnns  mit  etwas 
beschwärung  anzaigst.  Wie  dier  vnnser  LanndtschafTt  Steyr  geschri- 
ben,  das  sy  dich  vnns  zw  ainem  HofTrat  angezaigt,  vnnd  wir  dasselb 
bewilligt,  darauft'  sy  an  dich  begert  haben,  soliches  anzunemen,  Geben 
wir  dier  zunersteen ,  das  es  nit  die  mainung  hat,  Alls  ob  dw  deines 
diennsts  bey  vnns  vnnd  in  vnnserm  Rat  enntsetzt  sein  sollest,  Sonnder 
wo  dw  vnns  von  ainer  LanndtschafTt  gleich  nit  angezaigt  wärest,  dw 
wie  vorhere  beliben.  Aber,  alls  vnns  yegclich  Lanndt  etlich  Rät,  die 
vnnser  Lanndtleut  sein  sollen,  angezaigt  haben,  daraus  wir  von  yedem 
I^andt  ain  Person  in  vnnsern  Hofrat  furzenemen  bewilligt ,  vnnd  dann 
(He  Steyrer  dich  vnnder  annderm  Nominiert,  So  haben  wir  dich  für 
aiiiidor  gekhiesst,  damit  der  Steyrer  stat  zw  ersetzen,  vnnd  allso  dier 
zw  Eern  vnnd  gnaden.  Das  wollten  wir  dier  nit  verhallten. 

(Bl.  72".)  Verrer  Emphelhen  wir  dier  Ernnstlich,  das  dw  dich 
an  deinem  zug  zw  vnns  herab  geen  Lynntz  vnnder  wegen  zw  vnnserm 
lieben  freundt  vnnd  fürsten,  dem  Cardinal  von  Gurckh,  geen  Müldorf 
fliegest.  Also,  das  dw  auff  denNeunzehennden  tag  dits  Monats  daselbs 
seyest,  vnnd  an  vnnser  stat,  neben  vnnd  mit  sambt  seinen  Räten  vnnd 
verordennten,  zw  guetlicher  hinlegung  der  Irrungen  zwischen  dem 
Ertzbischoffe  von  Salltzburg  vnnd  Dechanndt  vnnd  Capill  daselbs  zw 
hanndlen  verhelffost.  Wir  fertigen  dier  auch  daranfT  ain  Instruction 
vnnd  notwenndig  Credcnntzbrief,  die  dw  bey  dem  Cardinal  finden 
wierdest.  Das  wollten  wir  dier  nit  verhallleii.    Vnnd  dw  lliuest  daran 


140 


1518. 


vnnser  Ernnstliche  mainung,  Geben  zw  Khuefstain,  am  Neunten  tag 
Nouembris,  Anno  etc.  im  xviij  vnnsers  Reichs  im  xxxiij  Jare. 

Vnnserm  getreuen,  lieben  Sigmunden  von  Herberstain, 

vnnserm  Rate. 


Daher  gea  weis 
wardnbeschiedn, 
die  den  hofl'rat 
hettn  solin  be- 
sitzn  von  Reichs 
wegn. 

Herr  Pauls  von 
Oberstain,  probst 
zw  Wien. 

Doctor 

Lamperter, 
von  Osterreich. 
Herr  Cristoffvon 
Ludmostorff, 
von  Steyr. 
Herr       Sigmund 
von  Herberstain, 
von  Kharntn. 
Herr  Philips  von 
Wixnstain , 
von  Crain. 
Herr    Peter    bi- 
schoue  zwTriest. 

Ob  der  Enns : 
Graff  Georg-  von 
Schaunburg. 

Von  Tyroll : 
Herr  Oswald  von 
wolkhustain. 
Herr   Jörg    von 

Freundsperg, 
von      vordem 
Landn      xleshalb 
Rheins. 

Herr  walthasar 
brobst  zw  walt- 
khirch,  enthalb 
Rheins. 

Herr      Symon 

Sigmund    von 

Pfiierdt. 


(Bl  72''.  Diese  ganze  Seite  von  Herbersteins  Hand.)   Am 
Erstn  Jeners  hat  der  Kayser  noch  die  Englisch  potschaflft  gehört. 
Am  Neintn  Sich  mit  dem  Sacrament  versehn. 
Am  tzehnden  sein  Testament  verzeichent.   Die  nacht  darnach 
wollgewest. 

Am  AindlefFten  gar  schwach,  vnd  nimer  zeichnen  mugn.  Die 
volgund  nacht,  gegn  dem  zwelfTten  tag,  zwischn  dreien  vnd  viern ,  In 
got  verschiedn. 

Am  Sechtzenden  tag  habn  die  Nachvolgenden  die  leich  gen 
khirchen  getragn : 

GrafT  Georg  von  Schaunburg. 

GralF  ....  von  Westerburg. 

Gratf  Georg  von  Helfnstain. 

Herr  Jan  von  Caniza. 

Herr  Osswald  von  Wolkhnstain. 

Herr  Schenckh  Philips  von  Limpurg,  Semperfrej. 

Herr  CristofF  von  Ludmostorff. 

Herr  Georg  von  Freundsperg. 

Herr  Symon  Sigmund  von  Pfierd. 

Herr  Wolff  Jorger,  Landshauptm.  ob  der  Ens. 

Herr  Georg  von  Emershofn,  Stalmaster. 

Herr  Veyt  von  Thurn. 

Herr  Sigmund  von  Herberstain. 

Herr  Frantz  von  Khastlalt. 

Hanns  Meixner,  Furschneyder. 

Casper  vnd^gregor  Rauser. 

Zwen  Hessn. 

Herr  Andre  von  Liechtnstain,  von  Tyrol. 

Herr  Tilman  von  premen, 
Herr  Symon  von  Pfierdt  vnd  Her  Jörg  von  Freuntsperg  wordn 
furgenomen,  die  beglaittung  zu  verordnen.  Tailtn  die  klainater  zw 
tragn.  Steyr,  Karntn  vnd  Crain  nichts  verordent.  Das  widersprach  ich, 
derhalben  wardn  die,  ausser  des  schwerdt,  alle  auff  die  paar  gelegt. 


i519.  1^1 

1319. 

(Bl.  73".)  Khciiser  Maximilian  hat  im  verganngenen  Jar  den 
Reichstag  zw  Augspurg  gehallten.  Zoehe  darnach  geen  Ynnsprugkh 
wider,  dann  an  aller  Seelntag  den  anndern  tag  Nouembris  ward  etwas 
schwach  worden.  Ich  khamb  gleichwoll  geen  Innsprugkh,  aber  gienng 
nicht  geen  hof,  sonnder  zw  Strasswalhen  errith  Ich  sein  Mt.  Gienng 
Ich  neben  der  SennfFten  vnnd  verrieht  mein  sach.  Da  sähe  Ich  sein 
Mt.  schwach,  die  Augen  warden  alls  gelb  zu  sehen.  Da  sein  Mt.  geen 
Wells  khamb,  ward  ye  lennger  ye  schwecher,  vnnd  am  zwelfFten  tag 
Jenners,  vmb  die  dritt  stundt  vor  tags,  Todts  verschiden.  Des  Leych 
Ich  neben  anndern  hab  geholfFen  in  die  khirchen  zw  tragen.  Got 
waiss,  das  mir  mein  hertz  vnnd  Leyb  beschwärt  was!  Da  warde  auch 
ain  Zwisth  von  wegen  der  Clainater,  alls  Cron,  Zepter  vnnd  apfFl  zu- 
tragen. Nachdem  von  den  fünff  Lannden  Personen  eruordert  worden, 
den  hoffrat  zu  besetzen,  ain  yegclichs  (Bl.  73''.)  Lannd  wollt  auch 
das  seynig  haben.  Alls  man  sich  aber  nit  khundt  vergleichen,  Avard 
fürgenomen,  das  die  drey  Claynater  auff  die  Paar  gelegt  vnnd  getra- 
gen worden.  Allain  der  hofmarschalch  Herr  Liennhardt  Rauber  trueg 
das  Schwerdt  in  der  Schayden  vnnder  dem  armb. 

Sein  Mt.  het  ain  Testament  verlassen,  darinn  vnnder  anndern 
verordennt,  das  die  Regiment  in  Lannden  in  iren  wesen  vnnd  wierden 
bleiben  vnnd  regieren  sollen  wieuor,  hintzt  der  Fürssten  vnnd  Erben 
zuekhunft.  Man  fuerdt  die  Leich  auff  Wienn  vnnd  in  die  Newstat  zw 
der  grebnus. 

Nach  solichem  Absterben  hat  yegclichs  Lannd  für  sich  selbs 
Lanndtag  gehallten,  vnnd  fürtrachtung  gethon,  wie  sy  beleiben 
möchten,  hintzt  an  der  Erbfürssten  ankhunfft  vnnd  nach  yedes  Lanndts 
freyhaitten.  Österreich  hat  sich  aller  Fürstlichen  hohait,  daneben 
peindlichem  gericht,  Einnemung  alles  Camerguets,  Müntzen,  (Bl.  7^".) 
Enntsetzung  der  ambtleüth,  auch  des  Regiments  (angenumen),  darein 
aber  ettliche  Grauen,  Herrn,  Rylter  vnnd  Edl,  auch  die  Neustetter 
Burger  nit  bewilligen  wellen,  vnnd  sich  also  gezwayet.  Doch  der 
merer  thaill  dem  neuen  wesen  anhengig  beliben. 

Die  von  Steyer  haben  iren  Lanndtag  palld  nach  Liechtmessen 
gehallten,  vnnd  bedacht,  (alls  vielleicht  auch  Khärnner  vnnd  Crainer), 
das  sy  khainom  herrn  schuldig  sein  die  gehorsamb  zuschwören,  der 


142  1519. 

Fürsst  hab  Inen  dann  zuuor  geschworen.  Haben  das  Regiment  vnnd 
Testament  in  dem  Fall  auch  nit  angenomen,  aber  in  khain  Einkhomen 
griffen,  khainen  Ambtman  veränndert.  Alle  Gericht  sein  stil  gestann- 
den,  sy  haben  aber  beschlossen ,  innhallt  der  verzaichnuss  wie  volgt. 

Erstlich  ist  beratschlagt :  denen  von  Österreich  zuschreiben ,  ob 
Inen  gemaint  war,  das  sich  die  Niderösterreichische  Lannd  durch  Ir 
Ausschüss  fürderlich  zusamen  thätten,  in  (Bl.  74F*.^  abwesen  der 
jungen  Fürssten  vnnd  biss  auff  Ir  zuekhunfft,  von  ainer  Regierung  zw 
hanndlen,  damit  dieselben  jungen  Fürsten  bei  denen  Lannden  vnnd 
hinwiderumb  die  Lannd  bey  Iren  fürsstlichen  Gnaden  beleiben  möch- 
ten. Darneben  ain  Potschafft  zw  denselben  vnnsern  jungen  Fürsten 
fürzenemen  etc.  Wie  dann  das  schreiben  vnnd  Instruction,  desshalb 
aufgericht,  mit  mererm  Innhallt  ausweisen. 

Ist  beratschlagt :  dem  Regiment  dise  anntwort  zugeben  vnnd  in 
gemain  zustellen,  wie  dann  die  in  schrifften  verfasst. 

Anntwort  an  das  Regiment  zw  Wienn. 

Wolgebornn  Herrn,  Edl,  gestrenng,  hochgelert,  vesst,  besonnder 
lieb  herrn  vnnd  guet  freundt.  Euch  sein  vnnser  freundtlich  willig 
diennst  zuuor. 

Wir  haben  Eur  schreiben  vnnd  Instruction,  vnns  durch  die 
Edlen,  vessten  (^Bl.  75"^.)  Liennharden  von  Ernnaw,  Vitzdomb  in 
Steyr,  Hainrichen  von  Traupitz  vnnd  Cristoffen  von  Waydeckh  fürge- 
hallten,  irer  Innhallt  vernomen,  vnnd  sagen  Euch  des  getreuen, 
freundtlicben  anzaigenns  besonnder  freundlichen  vnnd  vleissigen 
dannckh,  mit  Erbietung :  was  vnnsern  genedigisten  Herrnen ,  denen 
jungen  Fürsten ,  Khunig  Carolen  vnnd  Khunig  Ferdinannden ,  vnnser 
genedigisten  Herren,  vnnd  Lannden  vnnd  Leutten  zw  woUfart  vnnd 
guetem  khomen  soll,  das  wir  vnns  des  allzeyt  mit  dem  höchsten  be- 
fleissen  vnnd  darinn  an  vnns  nichts  erwinden  lassen  wellen ,  alls  wir 
dann  soliches  noch  zw  verganngen  Lanndtag  bedacht,  auch  yetzo 
abermalls  darumben  versambleth  vnnd  in  hanndlung  sein,  die  ange- 
zaigten  vnnd  anndern  notdurfften,  souil  vnns  gehurt,  mit  dem  pessten 
zuberatschlagen  vnnd  zuschliessen.  Vnnd  so  aber  soliches  ausser  der 
anndern  Lannd  (Bl.  75''.)  zuethun  nit  woll  erschieslich  sein  khan, 
haben  wir  ainer  Lanndtschaft  in  Österreich  geschriben.  auch  yetzo 
den  anndern  Erblannden ,  auff  mainung,   das  vnns  für  guet  ansähe. 


1S19. 


143 


dasselb  der  Lanndversamblung  durch  Ir  ausschüss  furzunemen,  in 
zuuersicht,  sy  werden  es  nit  abschlagen.  Ob  es  aber  ye  nit  stat  haben 
wollte,  des  wir  vnns  nit  versehen,  wellen  wir  demnach  fürnemen  vnnd 
hanndlen,  das  wir  benannten  vnnsern  genedigisten  herrn  aus  vnnder- 
thäniger  gehorsamb  vnnd  Lannden  vnnd  Lcutten  zu  thun  schuldig 
sein.  Wollten  wir  Euch  freundtlicher  gueter  mainung  vnnd  zw  allem 
Pessten  nit  verhallten. 

Vnnd  ob  die  von  Österreich  sich  yetzberürter  besamblung  nit 
einlassen  Mollten,  nichts  weniger  will  für  guet  angesehen  sein,  das 
sich  die  drey  Lannd  miteinander  bereden,  vnnd  der  notdurfft  von 
obermellten  Artickln  (^BL  76".)  ratschlagen  vnnd  schliessen,  auch 
die  vom  Lannd  ob  der  Enns  zw  sich  beschreiben. 

Es  will  von  noten  sein,  dem  Lanndtshaubtman  vnnd  verweser  zw 
täglichen  fürfallenden  Sachen  Lanndräte  zuezeordnen,  mit  beuelch 
oder  gwallt,  wie  die  Jungst  verordennten  gehabt  haben.  Vnnd  sein 
dissmalls  fürgenomen:  Herr  Georg  von  Herberstain,  Walthasar 
Gleyntzer,  Vitzdomb  vonLeybnitz,  CristofFvonRäckhnitz,  WolfFganng 
von  Sauraw,  vnnd  ainer  oder  zwen  von  Stetten.  Die  mügen  auch  den 
Vitzdomb  alhie  zu  sich  eruordern,  vnnd  ob  not  sein  will  auch  die 
hernach  benennten  herrn  vnnd  Lanndtleut  oder  etlich  aus  Inen.  Oder 
ob  die  sach  so  gros,  noch  annder  mer,  oder  ain  ganntze  Lanndtschafft 
zw  sich  beschreiben.  (Bl.  76''.)  Vnnd  nämblich  für  zuereyttenndt 
Lanndträte  seindt  benennt:  Bischoue  zw  Segkhaw,  herr  Cristoff 
Rauber,  Valltin  Abbt  zw  Sanndt  Lamprecht,  Graf  Georg  von  Montfort, 
Herr  Erhardt  von  Polhaim,  Herr  Caspar  von  Stubenberg,  Herr  Hanns 
von  Reychenburg,  Herr  Georg  Winckhler ,  Herr  Wilhalbm  Schrott, 
Herr  Rueprecht  Weltzer,  Thoman  von  Mosshaimb,  Cristoff  von  Min- 
dorff,  Erasm  von  Sauraw ,  Marschalch ,  Bernhart  Stadler ,  Lassla  von 
RatmanslorlT,  Achatz  Schrott,  Georg  Tryebnegkh,  (Bl.  77".^  Bern- 
hardt HertzenkhralTt,  Hanns  Hofraan,  vnnd  drey  von  Stetten. 

Yetz  obbenannten  Lanndräten,  wann  die  in  hanndlung  sein,  oder 
sy  auff  Eruorderung  ankhomen,  solle  für  Lüferung  gegeben  werden: 
auff  ain  Phärdt  ain  wochen  zway  Phundt  Phening,  bringt  ainen  tag 
sibenzehen  khreutzer. 

Vnnd  sölich  Lyfcrung  soll  gegeben  werden  dem  Bischoff  zw 
Seggaw  auff  siben  Phärdt,  ainem  Prelaten  vnnd  Herrn  auff  fünff 
Phärdt,  ainem  Ritter  auf  vier  Phärdt  vnnd  ainem  Ediman  auf  drey 
Phärdt. 


144 


1519. 


Es  ist  auch  daiion  geredt,  das  solich  Lifergellt  diser  zeyt  halbs 
von  der  Fürssten  Cammerguet ,  vnnd  halbs  von  wegen  gemainer 
Lanndtsehafft  bezallt  soll  werden.  Doch  nit  aus  gerechtigkhait,  sonn- 
der  denen  (Bl.  77*.^  jungen  Fürssten  zw  vnnderthenigem  gefallen, 
vnnd  ainer  Lanndschaft  an  Iren  freyhaiten  vnuergriffen.  Der  vorigen 
Lanndräte  Zerung  soll  auch,  wie  yetz  vernonjen,  bezallt  werden. 
Hannsen  Hofmans  Zerung,  von  wegen  der  Sylberlosung  beschehen, 
soll  ain  LanndtschafFt  bezallen,  vnnd  zw  seiner  zeyt  den  jungen  Für- 
sten anzaigen  vnnd  abziehen.  Von  wegen  der  Ausstänndt ,  so  bisher 
vnbezallt  sein ,  soll  meniglich  souil  der  alhie  vnnd  noch  nit  bezallt 
haben  ermanet  vnnd  gewarnnet  sein ,  das  solich  ausstänndt  vnuerzo- 
genlich  bezallt  werden.  Welicher  aber  darüber  Verzuge,  dem  wurde 
man  durch  Phendtung  oder  einziehung  seiner  güetter  zw  sölicher 
bezallung  bringen  müessen.  Weliche  aber  schuldig  vnnd  yetzo  nicht 
alhie  wären,  den  soll  geschriben  werden ,  sich  yetzberürter  massen 
in  bezallung  zu  schickhen. 

(Bl.  78".)  Die  Rüsstung,  dauon  zu  Ynnsprugkh  beschlossen  ist, 
soll  vnuerzogenlich  ausgericht,  ausgeschriben  vnnd  gehallten  werden. 
Nämblich  von  zwayhundert  Phundt  Phennig  ain  Raysig  Phärdt  vnnd 
zwen  Fuesskhnecht. 

Vnnd  soll  menigclich  mit  sölicher  Rüstung,  wie  lueu  zuege- 
schriben  wirdet,  all  stundt  gefasst  vnnd  geschickht  sein.  Also  wann 
der  Lanndtshaubtman  vnnd  sein  zuegeordennt  ainem  oder  mer 
eruordern ,  das  sy  von  stundan  ankhomen  vnnd  in  albeg  gehorsamb 
sein. 

Ob  sich  aber  zuetrueg,  das  ain  Zug  oder  Vberfall  beschehen 
wollte,  vnnd  yetzermellte  Rüsstung,  den  veinden  widerstanndt  zu- 
thun  zu  schwach  oder  nit  fürträglich  wären ,  so  soll  vnnd  mag  der 
Lanndtshaubtman  sambt  seinen  Zuegeordennten ,  wie  sy  für  guet  an- 
sehen will,  aufbietten  nach  gelegenhait  der  sachen.  Vnnd  wo  es  die 
notdurfft  eruordert,  so  sollen  die  von  der  (BL  78*.J  Ritterschafft  vnnd 
Adl  in  aigner  Person  zueziehen ,  vnnd  die  von  Prelaten  vnnd  Stetten 
die  Iren  schickhen,  in  massen  die  Ynnspruggerischen  Libell  aus- 
weisen. 

Die  Mussterung  soll  durch  den  Lanndtshaubtman  vnnd  sein  zue- 
geordennt bestellt  werden,  im  Jar  ains  oder  zwier  zuhallten,  vnnd 
ob  es  die  notdurfft  eruordert,  Viertlmaister  fürzunemen,  vnnd  vmb 
ainen  zimblichen  Solid  mit  Inen  abzubrechen. 


1519. 


145 


Welicher  an  der  Mussterung  nit  woU  gerüsst  erschine  oder 
ausbeleib,  dem  soll  die  Rüstung  benomen  oder  aufgebebt,  vnnd  ainem 
anndern  zuegestellt  werden. 

Item  von  der  Jungen  Fürsten  Remanentz  soll  gleiebmässig  Rüss- 
tung  gehallten  werden ,  wie  dann  in  berürten  Libellen  dauon  be- 
schlossen ist. 

Der  Lanndtshaubtman  vnnd  sein  zuegeordennt  sollen  allzeyt 
guet  khundtschafft  hallten  an  den  orten ,  davon  beschedigung  zu  sor- 
gen sein. 

(Bl.  79''.)  Ob  ainem  Lanndtman  oder  sonnderen  Personen  ynn- 
dert  von  anndern  schaden  zuegefüegt  wurde,  vnnd  solicher  schaden 
an  frischer  that  nit  möchte  gerochen  werden,  so  soll  der ,  so  schaden 
emphanngen,  verrer  on  willen  vnnd  wissen  des  Lanndtshaubtmans 
vnnd  seiner  zuegeordennten  khainerlay  Räch  noch  that  fürnemen,  bey 
Vermeidung  schwärer  vngnad  vnnd  straff. 

Vnnd  namblich  sollen  all  hässlich  vnnd  vnainig  sachen  zwischen 
denen  Herrn  vnnd  Lanndleuten  vnnd  anndern  Inwonern  diser  zeyt  aller- 
ding angestellt  sein  vnnd  vermitten  bleiben;  welicher  aber  solichen  an- 
stanndt  ye  nit  leiden  wollte,  so  soll  der  Lanndtshaubtman  sambt  seinen 
zuegeordennten  auff  sein  anrueffen  die  Partheyen  für  sich  eruordern, 
sy  gegeneinannder  verhören,  vnnd  fürter  solich  vnainigkhait  guetlich 
hinlegen.  Wo  es  aber  nit  stat  het,  vnnd  die  sachen  nit  für  das  Lanndts- 
recht  gehörten ,  (Bl.  79*.}  fürter  der  Herrn  vnnd  Lanndtleut  ainen  zu 
sich  ervordern,  vnnd  allsdann  darinn  erkhennen  lassen,  wie  sich 
gebürt.  Vnnd  was  also  erkhenndt  wierdet,  das  soll  on  mittl  vngewai 
gert  volnzogen  vnnd  von  khainem  thaill  abgeschlagen  werden.  Alles 
bey  Vermeidung  schwärer  vngnad  vnnd  straff. 

Zw  Ausschüssen,  so  neben  vnnd  mit  der  anndern  Lannd  Aus- 
schüssen von  gueter  Regierung,  auch  wie  man  ain  Potschafft  zw  den 
Jungen  Fürsten  schickhen  soll,  hanndlen  vnnd  schliessen  sollen,  seindt 
ftirgenomen : 

Abbt  zw  Sanndt  Lamprecht,  Graf  Georg  von  Montfort, 
Herr  Lienhardt  von  Harrach,  verweser,  Herr  Hanns  von  Reyhenburg, 
Herr  Wilhalbm  Schrott,  Herr  Sigmundt  von  Herberstain,  Wal- 
thasar  Gleyntzer,  Vitzdomb  von  Leybnitz,  von  Steffen  ainer  oder 
zwen. 

(Bl.  80"^.)  Vnnd  soll  ain  gwallt  aufgericht  werden,  das  sy 
samennflich,  oder  der  merer  fhaill  aus  Inen  neben  anndern  der  Lannd 

Fontes.  VUI.  10 


146 


15i9. 


Ausschüssen  hanndlen  vnnd  schliessen  sollen,  wie  man  guet  recht 
vnnd  Regierung  aufrichten  vnnd  hallten  welle. 

Item  wie  es  mit  der  Jungen  Fürsten  Cammergut  steen,  vnnd 
wemb  man  das  beuelhen  soll. 

Item  wie  die  Potschafften  zw  denen  Jungen  Fürsten  abgefertigt 
werden  sollen. 

Item  ob  denen  Lannden  durch  (oder)  i)  annder  widerwärtig- 
khait,  angriff  oder  einzug  begegnen  wurden,  wie  ains  dem  anndern 
zw  hiltf  khumen,  vnnd  wess  sy  sich  gegeneinander  vertrösten  sollen. 

Item  wie  es  mit  dem  Eer  oder  hilffgellt ,  vnnd  von  wegen  der 
Silberlosung  gehallten  soll  werden. 

Item  der  Lanndtshaubtman  sambt  denen  verordennten  sollen  in 
der  Fürssten  Zeughaus  Püchssen,  Puluer  vnnd  annders  be-  (Bl.  80''.) 
stellen,  damit,  so  es  die  notdurfft  eruordert,  daran  khain  manngl 
erscheine. 

Die  Gewällt  auff  die  verordennten  sollen  aufgerichtvnnd  bestellt 
werden  durch  den  Brobst  zw  Seggaw,  Herrn  Wolffen  von  Stubmberg, 
Herrn  Philippen  von  Trautmanstorff,  Wolffen  von  Weyssenegkh  vnnd 
die  Stat  Gratz.  Alle  Pass ,  Reyterey  vnnd  vnnderhalltung  derselben 
sollen  hinfüron  ganntzlich  vermitten  bleiben ,  wie  dann  die  vor  aus- 
ganngnen  Generali  darlieh  anzaigen,  welicher  aber  dieselben  aus- 
ganngen  generali  in  ainem  oder  mer  articln  vberfuer,  der  soll  durch 
den  Lanndtshaubtman  vnnd  sein  zuegeorndt  fürgeuordert,  gehört  vnnd 
nach  gelegenhait  der  sachen  on  alle  gnad  gestrafft  werden. 

Nachdem  aus  dem  gejaid  etwo  vill  Widerwillen  (Bl.  81."), 
khrieg,  vnainigkhait  vnnd  aufruer  ersteen  möchte,  vnnd  namblich  zu 
sorgen  sein  will,  wo  das  Rotwylld  gejagt  wurde,  möchten  die  Jungen 
Fürsten  gedennckhen,  es  beschähe  Inen  zu  uerachtung,  vnnd  vielleicht 
dardurch  gegen  dem  ganntzen  Lannde  ein  vngnad  vnnd  Widerwillen 
fiirnemen ,  vnnd  soliches  alles  zuuerhüetten ,  ist  der  Herrn  von  Aus- 
schuss  besonnder  vleissig  vnnd  freundtlich  ermanen  vnnd  bitten ,  ein 
Ersame  Lanndtschafft  welle  mit  dem  gejaid  diser  zeyt  geduld  tragen, 
vnnd  das  in  Ruee  ansteen  lassen,  biss  inndert  der  Jungen  Fürsten 
ainer  zw  Lannd  khumb ,  oder  aber  ein  Regiment  in  denen  Lannden 
aufgericht  wurde.  Das  wierdet  on  allen  zweitl  derselben  Lanndtschafft 


*)  Ist  wohl  zu  streichen. 


15i9.  147 

bey  den  Jungen  Fürsten  zw  grossem  Ruemb  gedeihen ,  vnnd  sy  die 
Fürsten  herwiderumb  mit  gnaden  erkhennen,  vnnd  menigelicb  dest 
pesser  in  ainigkhait  sein  mugen.  Dann  so  ainer  jagen,  wurde  der 
annder  vermainen,  es  beschäch  auff  seinen  gründen  oder  auff  seinem 
(BL  SP.)  gejaid  etc.,  vnnd  allso  durchauss  ZAvischen  den  Lannden 
khain  guete  ainigkhait  besteen  mugen.  Dem  allen  nach  gar  vill  pesser 
sein  will,  solich  gejayd  diser  zeyt  zw  vnnderlassen.  Ist  auch  bewil- 
ligt, bis  auff  die  ausschüss  aller  Erblannd,  die  sollen  verrer  dauon  rat- 
schlagen, wie  es  damit  gehallten  soll  werden. 

Zw  Potschafft  zw  den  Jungen  Fürsten  seindt  fürgenomen :  Herr 
Sigmund  von  Herberstain  vnnd  Hanns  Hofman. 

Darauff  Credenntz  an  yeden  Fürsten,  sonnderlich  auch  an  Frauen 
Margaretn. 

Denen  von  Tyroll  ires  anzaigenns  freundtlichen  dannckh  ze- 
schreiben,  mit  vermeldung,  was  sonnst  allhie  im  Lanndtag  beschlossen 
ist.  Nämblich  besamblung  der  Lanndausschuss,  vnnd  was  alda  durch 
die  Ausschüss  fürgenomen  wurde,  sy  weitter  zw  erinndern.  Das  auch 
(Bl.  82".)  für  guet  angesehen  sey,  das  sy  Ir  ausschüss  auch  darzue 
verordennten,  vnnd  so  von  denen  von  Österreich,  denen  man  desshalb 
geschriben,  anntwort  herwider  khäme,  wolte  man  Inen  den  Tag  vnnd 
maistat  solicher  besamblung  vnuerkhündet  nit  lassen ,  mit  bitt  vnnd 
beger,  soliches  den  vorderen  Landen ,  so  Inen  anhenngig  sein ,  auch 
zuuerkhünden. 

Eben  gleich  solle  denen  von  Khärnndten  vnnd  Crain  auch  ge- 
schriben werden. 

Darneben  wollt  auch  für  guet  angesehen  sein,  vnnser  genedigist 
Herrn,  die  Jungen  Fürsten  vnnder  anndern  zw  ersuechen  vnnd  zuuer- 
monen,  mit  Inen  den  Venedigern  einen  enntlichen  frid  zubeschliessen, 
das  auch  Ir  Kw.  gnaden  bey  denen  anliegennden  Khunigreichen, 
alls  Hungern,  Behaimb  vnnd  Polin,  von  brüederlicher  ainigkhait 
zw  tractieren  oder  zu  hanndlen  bedennckhen  vnnd  fürnemen,  wie 
dann  weillend  die  Kay.  Mt.  hochloblicher  Gedächtnuss  gethon 
haben. 

(Bl.  82''.)  Dem  Ertzbischoue  zw  Saltzburg  zuezeschreiben, 
nachdem  sein  Fürstlich  gnaden  nicht  das  wenigist  in  disen  Lannden 
hab,  vnnd  sich  ain  Lanndschafft  albeg  bey  seinen  fürstl.  gnaden  sonn- 
der  genaden  vnnd  genaigten  willenns  versehen  haben  vnnd  noch,  das 
sein  Fürstl.  gnad,  wo  es  die  notdurfft  eruorderen  wurde,  genedigclich 

10* 


148 


1519. 


vnnd  getreulich  zw  ainer  Lanndtschafft  steen,  vnnd  sy  mit  Rat,  hilfl" 
vnnd  beystanndt  nicht  verlassen  welle. 

Das  Lanndtsrecht  zubesitzen  khan  diser  zeyt  in  Rat  nit  befunden 
werden,  doch  sollen  die  Ausschuss  aller  Lannde  daruon  ratschlagen, 
ob  weeg  gefunden  wurden ,  damit  das  Recht  wiener  aufgericht  vnnd 
besessen  werden  möcht,  oder,  wo  es  für  guet  angesehen  wurde,  die 
Jungen  Fürsten  deshalb  zubesuechen. 

Dem  Canntzler  vnnd  Herrn  Gabriellen  Vogt,  von  wegen  der 
hanndlung  zw  Ynnsprugkh  fürgenomen,  zugeben  für  Eerung  zway- 
(Bl.  83".)  hundert  Phundt  Phening,  mit  bitt  vnnd  beger,  nachdem  sy 
mit  disem  Lannd  gegen  der  anndern  Lanndt  Sachen  zu  raitten  die 
wenigist  müee  gehabt  haben,  das  sy  daran  guetlich  zufriden  sein. 

Schreybern  zu  Trinckhgellt  vier  vnnd  zwaintzig  Phundt 
Phening. 

Der  Turggen  halb  sollen  auch  aller  Lannd  Ausschuss  berat- 
schlagen, wie  man  Inen  begegnen,  vnnd  weitter  Einzug  verhüett  wer- 
den mögen.  Vrmd  soll  mitler  zeyt  dem  Weychsiberger  geschriben 
werden,  für  sich  selbst  bei  dem  Baan  zw  erkhunden,  was  hilfF  die 
Bäbstlich  Heilligkhait  vnnd  Venediger  thun  wollten,  vnnd  was  aufF 
dise  Lannde  gefielle,  damit,  ob  vielleicht  bey  denen  Ausschüssen  hilff 
befunden  wurde,  allsdann  ein  Lanndtschafft  ganntz  begierig  vnnd  ge- 
naigt  wäre,  das  man  sich  darnach  zurichten  bette. 

(Bl.  83^.)  Der  Lanndtshaubtman  vnnd  verordennt  sollen  Ord- 
nung fürnemen ,  damit  von  dem  Camerguet  Raittung  gehallten  werde. 

Von  wegen  der  Tausent  gülden,  so  Vitzdomb  zw  Wells  aufbracht 
soll  haben,  vnnd  das  Schmutzer  begert  bey  der  Mautt  zw  Rotenman 
zubleiben,  soll  dem  Lanndtshaubtman  vnnd  verordennten  beuolhen 
werden,  nämblich  das  Vitzdomb  yetzo  geduld  hab,  in  ansehung  das 
khain  gellt  vorhannden  sey;  wo  Er  aber  soliches  nicht  thun  möchte, 
so  wollte  man  Ime  ee  von  hunderten  jarlich  fünff  gülden  zynnss 
geben. 

Des  Obristen  Veldhaubtmanns  halben  ist  beratschlagt,  das  sich 
die  Ausschuss,  so  die  zusamen  khomen ,  aines  obristen  Velldhaubt- 
manns  verainen  vnnd  vergleichen  sollen. 

Der  Personen  halben,  so  in  das  Regiment  verordennt  sollen  wer- 
den, ist  beratschlagt  (BL  84*.J :  Herr  Wilhalbm  Schrot  vnnd  zw  Ime 
Hanns  Hofman.  Souer  aberderselbiginHispaniengeschickht  wurde,  soll 
LasslavonRatmanstorffan  sein  statgeschickhtvnnd  verordennt  werden. 


15i9.  1^9 

Der  Provisioner  halben  ist  beratschlagt,  das  der  Herr  Haubtman 
mit  sambt  seinen  zuegeordennten  sy  mit  Iren  verschreibungen  eruor- 
dern,  vnnd  was  darinnen  abzustellen  vnnd  vncosstenns  verhüett  mag 
werden,  soll  besehehen. 

Den  Comissarien  an  den  Ortflegkhen  im  Fryaull  auff  Ir  schrei- 
ben anzuzaigen,  ainer  Lanndtschafft  Rat  sey,  das  sy  in  albeg  guet 
Ordnung  vnnd  fürsehung  thun ,  dieselben  Ortflegkhen  vor  verrätterey 
vnnd  annder  geuärlichait  mit  höchstem  vleiss  zu  verhüetten,  vnnd  ob 
gleich  ein  fürschlag  beschähe.  sollen  sy  alls  die  getreuen  (Bl.  84*.^ 
mit  guetem  widerstanndt  die  flegkhen  hallten.  So  werden  die  Lannd 
yetzo  durch  Ir  Ausschuss  ain  besamblung  hallten,  vnnd  in  dem  vnnd 
anndern  beschlieslich  hanndlen,  vngezweifFellt,  wo  es  daran  khamb, 
sy  wurden  sy  mit  hilfF  vnnd  rettung  nicht  verlassen. 

Schlädning  halben  ist  beratschlagt,  man  soll  sich  erkhunden 
wie  vnnd  was  massen  sich  der  Perckhrichter  gehallten,  auch  die 
Raittung  von  Ime  angenomen,  vnnd  souer  Er  vnfürmblich  erfunden 
wurde,  ainen  anndern  an  sein  stat  zusetzen. 

Dej*  Irrung  der  dreyer  Lannd  halben  ist  beratschlagt,  das  die 
Sachen  iren  anstanndt  hab,  biss  die  Lannd  durch  Ir  Ausschuss  zu- 
samen  khomen. 

Valltein  von  Mann  vnnd  Aygners  Raittung  halben  ist  berat- 
schlagt, das  die  Irer  Raittung  halben  mit  fürschriflft  an  das  Regiment 
zw  Ynnsprugkh  versehen  werden,  damit  daselbs  (^Bl.  85"^.)  mit 
Inen,  alls  da  man  der  Sachen  wissen  hat,  raytt  vnnd  beschliesse. 

Mit  denen,  so  verschiner  zeyt  viertlmaister  gewesen  sein,  soll 
geraitt  werden ,  das  sy  dissmalls  in  ansehung  der  manigfeltigen  Aus- 
gab gedulld  tragen. 

Der  Lanndtshaubtman  vnnd  verordennten  sollen  dem  Schrann- 
schreiber,  Weisspoten  vnnd  Payrstorffer  auffir  eingelegt  Supplication 
vnnd  anzaigen,  ainem  jeden  nach  gestallt  der  Sachen,  zufriden  stellen, 
wie  sy  zuthun  wissen. 

Der  Rüsstung  halben  ist  fiirgenomen,  das  die  vom  adl,  denen 
solich  Rüsstung  aufgelegt  ist,  in  aigner  Person  auf  sein  vnnd  zue- 
ziehen  sollen,  oder  aber,  wo  Ir  ainer  oder  mer  selbst  darzue  nit  ge- 
schickht  wären,  so  sollen  dieselben  annder  vom  Adl,  so  dan  geschickht 
sein,  an  Ir  stat  stellen;  ob  auch  ainer  vnnder  den  anndern  nit  sein 
wollte,  so  mag  (Bl.  85''.)  er  selbst  in  aigner  Person  mit  seiner  Rüsstung 
zueziehen,  doch  das  Er  soliches  yetzo  alhie  den  verordennten  anzaige. 


150 


iS19. 


Von  wegen  der  Müntz  sollen  der  Lannd  Ausschuss  ratschlagen, 
damit  ein  yede  Müntz  nach  irem  werdt  geschätzt  werde,  vnnd  namb- 
lich  sollen  die  Neuen  Schweitzerischen  Khreutzer,  so  yetzo  in  das 
Lannd  khomen,  hinfüron  nach  Sanndt  Georgentag  schierist  nicht  mer 
genomen  werden,  dann  zw  dreyen  Phening. 

Mit  dem  Rüden  vnnd  HertzenkhrafTt  sollen  reyten  die  vier ,  so 
dem  Lanndtshaubtman  zuegeordennt  sein,  vnnd  Polhaim  vnnd  Mar- 
schalch. 

Von  wegen  der  Freyhait  sollen  anzaigen  annemen :  Brohst  zw 
Polan,  Balthasar  Gleynntzer,  Wolffgang  von  Sauraw  vnnd  Lassla  von 
Ratmanstorff,  Abbt  im  Neuenperg. 

(BL  86".)  Auff  des  Stainpeiss  Supplication,  belanngendt  das 
Schloss  Pernegkh  am  Hartperg,  desshalb  er  nach  weillennd  Kay.  Mt. 
absterben  zw  der  behiiet  liilfF  vnnd  fürsehung  begert,  ist  durch  die 
Herrn  vom  Ausschuss  aulF  dem  Lanndtag  nach  Liechtmess  Anno  im 
xviiij'*",  beratschlagt,  Ime  anzuzaigen,  woll  zuhallten.  Das  ist  Ime  dem 
Stainpeiss  also  zw  abschied  zugeben. 

Der  Supplication  halben,  so  von  denen  Ortflegkhen  dits  Fürssten- 
thumbs  Steyer  fürbracht,  vnnd  darinn  mit  geschütz  vnnd  Robat  zw 
den  gebenen  hilffvnnd  fürsehung  begern,  ist  beratschlagt,  den  Par- 
theyen  anzuzaigen,  das  sy  geduld  tragen,  dann  es  werden  khurtzlich 
von  allen  Lannden  Ausschuss  zusamen  khomen,  so  der  Lannd  obligen 
vnnd  notdurift  in  solichem  vnnd  anndern  fürnemen  vnnd  betrachten 
sollen.  Doch  sy  auch  selbs  in  albeg  guet  hauswiert  sein  vnnd  guete 
fürsehung  thun.  (Bl.  86''.)  Wo  aber  mitler  zeyt  ainicherlay  Einzug 
oder  Empörung  fürfiellen,  werde  sy  ain  Lanndtschafft  mit  rat,  hilfF 
vnnd  rettung  nicht  verlassen.  Die  von  Stetten  mügen  auch  die  vom 
Adel  vnnd  ire  vnndersässen  vmb  Geschütz  vnnd  Robat  mitlerzeyt  bit- 
lich ersuechen.  Sey  man  vngezweiflt,  sy  werden  guete  liilff  vnnd 
nachtparschalFt  befinden. 

Dann  auff  die  Supplication  des  Stainpeiss,  das  Schloss  Pernegkh 
am  Hartperg  betreffenndt,  darinnen  er  zw  behuet,  hilffvnnd  fürsehung 
begert,  ist  beratschlagt,  Ime  anzuzaigen,  dieweil  man  hör,  das  er 
gerechtigkhait  auff  ain  behabt  Recht  zw  dem  Schloss  zu  haben  ver- 
maindt,  sey  er  die  behuettung  Lannden  vnnd  Leuten  auch  Ime  selbst 
zw  guet  zuthun  schuldig,  vnnd  wo  Er  in  ansehung  der  notdurfITt  aufT 
gebew  des  Schloss  was  anlegt,  wisse  Er  sich  alls  ein  innhaber  gegen 
den  Erben  darinn  woll  zu  hallten. 


1519. 


151 


(Bl.  87".)  Auf  den  brief ,  so  von  den  Testamentarien  ainer 
Lanndtschaft  vorgebenlich  zuegeschiekht,  ist  beratschlagt,  dieweill  die 
Testamentarii  khainen  Poten  mit  solichem  brief,  der  vmb  Anntwort 
angebauten,  geschickht,  Sy  auch  mit  namen  nit  vnnderschriben,  dess- 
halben  man  nit  waiss ,  wer  sy  sein  oder  wo  sy  zubesuechen  wären, 
so  sey  nicht  vonnöten,  Inen  ainicherlay  Anntwort  diser  zeyt  zugeben. 

Die  Herrn  wollt  auch  für  guet  ansehen,  das  denen  von  Tyroll 
geschriben  wurd ,  das  die  Posst  herabgelegt  vnnd  der  cossten  halb 
auff  sy,  vnnd  der  annder  halb  thaill  auff  die  herindern  Lannd  geraitt 
vnnd  gelegt,  damit  ditz  Lannd  Irer,  auch  sy  der  herinderenhanndlung 
fürderlich  vnnderricht  emphahen  möchten. 

Nachdem  der  gefanngen,  mit  namen  Sperckh,  auff  ettlich  be- 
khenndt,  die  dann  durch  den  Lanndtshaubtmann  eruordert  (Bl.  87''.) 
vnnd  zum  thaill  erschinen,  denselben  angezaigt,  das  sy  sich  zw  disem 
Lanndtag  für  ain  Lanndtschafft  stellen  sollen,  weliche  dann  da  wären, 
das  sy  alda  ainer  Lanndtschafft  erkhanndtnuss  geduldetn;  weliche 
aber  nicht  erscheinen,  das  dieselben  nochmallen  für  den  Lanndts- 
haubtman  vnnd  den  grossen  ausschuss  eruordert  wurden,  vnnd  der- 
selben erkhanndtnuss  geduldeten. 

Der  verbottnen  Wein  halben  ist  beratschlagt ,  denen  zu  schrei- 
ben, so  derselben  ort  sitzen,  das  sy  die  Wein  nach  höchstem  irem 
vermugen ,  alls  sy  dann  das  inen  selbs  vnnd  gemainer  Lanndtschafft 
zuthun  schuldig  sein,  vnnd  nämblich  solichWein  sambt  Ross  vnnd 
wagen  zunemen  vnndersteen. 

Dessgleichen:  weliche  vber  vnnd  wider  ainer  Lanndtschafft 
jungst  verwilligung,  belanngenndt  das  gejaid,  verbrochen  haben,  die 
sollen  desshalben  der  Herrn  vnnd  Lanndtleut  Erkhanndtnuss  gedulden. 

(Bl.  88  leer.)      


(Bl.  89".)  Instruction,  was  die  Edlen  Gestrenngen  vessten: 
Herr  Sigmund  von  Herberstain  vnnd  Hanns  Hofman  von  wegen  ge- 
mainer Lanndtschafft  in  Steyer  bey  den  Durchleuchtigisten,  gros- 
mächtigen Fürsten  vnnd  Herren ,  Herrn  Carolen  vnnd  Herrn  Ferdi- 
nannden  gebruedern,  der  hispanischen  Reich  Khunigen,  Ertzhertzogen 
zw  Österreich,  Hertzogen  zw  Steyer,  zw  Burgundy,  zw  Brabannt 
vnnd  Phalltzgrauen  etc.,  vnnsern  genedigisten  Hermen,  werben  vnnd 
hanndlen  sollen. 


152 


18i9. 


Erstlichen ,  nach  vberanntwortung  der  Credenntz  Iren  Kw.  gna- 
den, ainer  Lanndtschafft  vnnderthenig  gehorsamb  vnnd  willig  diennst 
sagen, 

Vnnd  furter  Iren  Ku.  gnaden  mit  sonndern  cläglichen  gebärden 
vnnd  Worten  anzaigen,  Iren  Ku.  gnaden  sey  vnnuerporgen  der  laidig 
vnnd  betrüeblich  Todtfall,  so  Got  der  Almechtig  an  des  AUerdurch- 
(^Bl  89*.)  leuehtigisten,  grosmächtigisten  Fürsten  vnnd  Herrn,  Herrn 
Maximilian  Römischen  Khaisers,  Irer  Ku.  gnaden  Een  vnnd  Vatters, 
vnnsers  allergenedigisten  Herrn,  hochlöblicher  gedächtnus,  Person 
laider  verbeugt  bat,  den  billicb  alle  Cristenhait,  alls  den  Todtfall  Ires 
allergetreuisten,  güetigisten  Regierer,  baubt  vnnd  vorfecbter  b ewai- 
nen, auch  bertzlichen  beclagen  soll;  noch  vill  mer  dises  vnnd  annder 
Ir  Mt.  Erblannd ,  dann  sein  Kay.  Mt,  durch  seiner  Mt.  bohe  vnnd  zu 
reden  vbermennschlicbe  Weissbait,  Mannhait,  Sterckh  vnndTugenndt, 
mit  Ir  guetigenvnnd  gerecbten  Regierung  nicht  allain  das  Römisch  Reich 
bey  dem  löblichen  Haus  Österreich  erhallten,  sonnder  auch  dasselb 
Haus  Österreich  dermassen  erbebt  vnnd  erweittert,  also  das  sich 
seiner  Mt.  Regierung  vnnd  gwallt  (Bl.  90".)  von  ainem  mör  an  das 
annder  raichet  vnnd  erstreckht,  vnnd  die  mäcbtigisten  Kbunig  vnnd 
Fürsten  darob  ain  Erschreckhen ,  enntsetzen  vnnd  Verwunderung 
haben;  darzue  mit  seiner  Mt.  Manbait  vnnd  Sig  Hungern  Venedig  etc. 
mit  vill  glückhlichen  Streitten  vnnd  Sigen  bezwungen  vnnd  seinem 
willen  gewalltig  gemacht,  vnnd  allso  dardurcb  seiner  Mt.  Erblannd  in 
Ruee  vnnd  frid  gesetzt,  vnnd  darinn  behallten  hat;  Vnnd  vber  das 
auch  den  graussamen  Tyrannischen,  vnnsers  heilligen  Cristenlichen 
glaubenns  vnersettigten  Erbfeindt,  den  Turggen,  nicht  allain  begert 
zuzaumen  vnnd  zustillen,  sonnder  denselben  gar  zuuertreiben ,  vnnd 
damit  die  ganutz  Cristenhait  zu  berueeigen  in  embssiger  vnnd  stätter 
Arbayt  vnnd  vebung  gewesen  ist ; 

(Bl.  90^.)  So  aber  nun  der  almecbtig  Got  disem  Lannd,  ja 
auch  aller  Cristenhait,  solichen  Iren  getreuisten  Herrn  Vatter  vnnd 
beschirmer  aus  seinen  götlichen  willen  mit  dem  Todt  abwegkh  geno- 
men,  so  bab  das  Lannd  in  solichem  laydigen,  betrueblichen  fall  nicht 
annder  ergetzlichait,  dann  das  Ir  Kay.  Mt.  ain  solich  cristennlich, 
vernunfftig  vnnd  andächtig  Enndt  genomen,  dergleichen  khaumb  mer 
von  ainem  mennschen  erhört  oder  gesehen  worden  ist. 

Vnnd  das  Ir  Mt.  den  Lannden  zw  höchstem  trost  hindter  Ir  ver- 
lassen hat  die  benannten  Irer  Mt.   Enickbl,  die  durchleuchtigisten 


1519. 


153 


Fürssten  vnnd  Herrn ,  Herrn  Carolen  vnnd  Herrn  Ferdinanden ,  der 
hispanischen  Reich  Khunigen,  Ertzhertzogen  zw  Österreich,  Hertzo- 
gen  zw  (Bl.  91".)  Steyer  vnnd  Burgundy  etc.,  die  bayd  das  Lannd 
nach  Irem  gebrauch  vnnd  heerkhomen  für  Ir  genedigist  vnnd  recht 
natürlich  Erbherrn  vnnd  Lanndtsfürstenerkhenndt:  der  ainer,  nämblich 
KhunigCarl.vber  das  Ine  der  almechtig  mit  weisshait,  vernunfft,  mannhait 
vnnd  Tugennden  vber  annder  mennschen  begabt,  hat  die  hispanischen 
Reich  glückhlichen  eingenomen ,  vnnd  allda  mit  gerechtister  Regie- 
rung vnnd  höchster  lieb  vnnd  gehorsamb  seiner  Ku.  gnaden  vnnder- 
thonen  herrscht  vnnd  regiert,  darzue  den  benannten  Tyrannischen 
cristenlichen  Pluets  Erbfeinden,  den  Hayden  vnnd  Turggen,  mit  etli- 
chen gliickhsaligen  Streytten  obgesigt ,  vnnd  allso  sein  ersts  Ritter- 
spill alls  ein  grosser,  khunfftiger  Vorfechter  vnnd  beschirmer  cristenn- 
lichs  glaubenns  wider  die,  (BL  OP.J  vnnd  desselben  malls  glückh- 
lich  eerlich  vnnd  säligclich  bewart,  geüebet  vnnd  volbracht. 

Ebengleich  seiner  Ku.  gnaden  Brueder,  Khunig  Ferdinandus, 
mit  allen  Tugennden  wie  seiner  gnaden  Brueder  von  dem  Almechti- 
gen  fürgesehen  sein,  allsdann  alle  anzaigen  aines  jungen  gerechtisten, 
redlichisten  vnnd  mannlichisten  Fürsten  fürgeben  vnnd  erscheinen. 
Vnnd  dieweil  nun  ain  Ersame  Lanndtschafft  dise  zwendurchleuchtigist 
Fürsten  für  Ir  recht  natürlich  Erbherrn,  wie  obuermellt  ist,  erkhenndt, 
auch  von  Irer  gnaden  loblichen  voruordern  allzeyt  mit  sennfftmuetiger 
gerechter  milder  Regierung  gehallten;  auch  bey  Iren  freyhaiten  vnnd 
allten  herkhomen  genedigclich  gelassen  sein,  darzue  ein  (Bl.  92'\) 
Ersame  Lanndtschafft  vnnd  Ir  voruordern  bey  Irer  gnaden  voruordern 
sich  allzeit  mit  darstreckhung  Ires  leibs  vnnd  guets  vnnd  Pluetver- 
giessung  alls  die  getreuen  vnnderthonen  gehallten,  erzaigt  vnnd  zwen 
grosmächtig  Fürsten,  nämblich  Khunig  Adolffen,  des  Römischen  Reichs 
Regierer,  vnnd  Khunig  Otockharn  von  Behaimb  in  Velldstreitten  zu- 
uberwinden  vnnd  zw  Todt  zw  erschlahen  verholffen  haben ,  sollen 
die  gesanndten  Ir  Jedes  gnaden  mit  aller  vnnderthenigkhait  bitten, 
das  sy  baid,  oder  Ir  ainer,  wie  sy  sich  dann  desselben  bruederlichen 
woll  zuuerainen  wissen  vnnd  wellen ,  in  dieses  Lannd  auffs  furder- 
lichist  verfuegen,  das  jhen,  so  Irer  gnaden  voruordern  gethon  vnnd 
des  Lanndes  freyhait  ausweisen,  fürnemen  vnnd  (Bl.  92^)  thun,  so 
sey  ain  Ersame  Lanndtschafft  vrbittig,  Iren  Ku.  gnaden  Ir  schuldige 
Phlicht  vnnd  alle  gehorsamb,  wie  von  Allter  herkhomen  ist,  zu  thun 
vnnd  zw  erzaigen. 


154 


isid. 


Verrer  sollen  die  gesanndten  Iren  Ku.  gnaden  fürbringen :  wie- 
woll  mitler  zayt,  bis  aufflrer  gnaden  zuekhunfFt,  dises  vnnd  anndere 
Lannd  guet  Regierung,  Ordnung,  verainigung  vnnd  gegenwör,  das 
alles  die  gesanndten,  wie  es  gehanndlt  ist,  anzaigen  sollen,  wider 
menigclich,  der  sy  vberziehen,  beschedigen  oder  von  Iren  Ku.  gna- 
den, darbey  sy  sich  dann  hanndtzuhaben  nach  Irem  höchsten  ver- 
mugen  Ires  leibs  vnnd  guets  ganntzes  willenns  vnnd  fürsatz  sein, 
dringen  wollt,  so  muessten  sy  doch  aus  der  nahendt  des  mergemellten 
grossen,  erschreckhlichen  veinnd,  der  Türggen,  so  dann  Irer  Ku. 
gnaden  Erblannden  von  seinen  Lannden  in  zwayen  (Bl  93".)  tagen 
erraichen  mugen,  auch  disem  vnnd  andern  Lannden  in  verschiner 
zeyt  etwo  vill  graussamer  beschedigung  mit  beraubung  mordt,  Pranndt 
vnnd  hiiifiirung  etwo  vill  Tausent  mennschen  zuegefuegt  hat,  darzue 
auch  aus  geuerliehkhait  darinnen  von  den  anligennden  Lannden,  alls 
Hungern,  Behaim,  Venedig,  Schweytzer  vnnd  anndern  begegnen 
möchten,  in  grosser  sorgfeltigkhait  steen,  das  auch  das  Lannd  des 
Rechtenns,  so  dann  in  Iren  gnaden  abwesen  ansteen  mueste,  nicht 
enntperen  khundt ; 

Vnnd  aus  erzeilten  vrsachen,  nicht  allain  diser  vnnd  annder  Ir 
gnaden  Erblannd,  sonnder  auch  des  ganntzen  cristenlichen  glaubenns 
notdurfft  vnnd  nutz  eraischt  vnnd  eruordert,  das  der  obangezaigten 
Khunig  ainer  oder  bayd  sich  aufF  das  peldist  in  dises  oder  anndere 
Österreichische  Lannd  verfliegen ,  vnnd  darinn  Ir  loblich  Regierung 
vnnd  hofhalltung  volfuern; 

(Bl.  93''.}  DaraufF  sollen  die  gesanndten  Ir  Ku.  gnaden  aber- 
malls  auffs  diemuetigist  bitten ,  das  sy  soliches  wie  vermellt  getreu- 
lich zu  thun  geruechen,  vnnd  dises  Lannd  in  Ir  gnaden  schucz  vnnd 
schiermb  hallten  vnnd  genedigclich  beuolhen  haben,  so  wellen  ain 
Ersame  LanndtschafFt  zw  Iren  Ku.  gnaden,  alls  Iren  genedigen  Erb- 
herrn, getreulich ,  vngespart  Irs  leib  vnnd  guets ,  wie  von  allter  her- 
khomen  ist,  setzen,  vnnd  soliches  alles  vmb  Ir  Ku.  gnaden  in  aller 
vnnderthanigkhait  geflissen  sein  zuuerdienen. 

Item  ob  sich  zuetrueg,  das  die  gesanndten  zw  Khunig  Ferdi- 
nannden  ee,  alls  zw  Khunig  Carln  khomen ,  allsdann  sich  mit  pessten 
vleis  bey  Khunig  Carlen  sambt  anndern,  wie  sich  dann  zuetragen 
wierdt,  enntschuldigen ,  vnnd  nämblich  anzaigen ,  das  dieses  Lannd 
bayd  Fürsten,  dem  allten  herkhomen  nach,  für  Ir  Erbherrn  erkhenndt 
vnnd  desshalb  sy  baid  ersuecht. 


1S19.  1^^ 

(Bl.  94".^  Item  ob  sich  auch  zuetrueg,  das  die  gesanndten  zw 
der  allten  Khunigin  von  Hispanien,  der  jungen  Fürsten  muetter,  auch 
zw  Irer  Schwester,  frauen  Margarethen,  khomen,  sollen  sy  denselben 
Iren  genedigisten  Frauen,  nach  vberanntwortung  Ires  Credentzbrieffs, 
Ir  vnnderthänig  diennst  sagen,  vnnd  bitten,  ain  Lanndtschafft  bey 
Iren  genaden  Sünen  vnnd  Brueder  genedigclich  beuolhen  zu  haben, 
wie  dann  sy  die  gesanndten  zu  thun  woll  wissen. 

Item  wo  sich  auch  fueglichkhait  zuetragen  wurd,  den  Lanndt- 
schafften  der  Hispanischen  Khunigreich,  auch  der  Burgundischen 
Lannden,  der  LanndtschaflFt  in  Steyer  guetwilligkhait  vnnd  freundtlich 
naigung  vnnd  beuelhung  fürzubringen. 

Dessgleichen  auch  die  Fürssten  am  weeg  hinab,  vmb  furderung 
vnnd  belaittung,  wo  es  stat  hat,  zw  ersuechen,  vnnd  die  Lanndtschafft 
Iren  fürstlichen  gnaden  der  Türggen  halb  zubeuelhen. 

(BL  94f*.J  Wo  sich  auch  die  gesanndten  diss  Lanndts  mit  den 
anndern  Lannden,  der  Potschafft  oder  Werbung  halb,  nicht  khundt 
vergleichen,  allsdann  desselben  den  Khunigen  vnnder  anndern  für 
vrsach  erzellen,  das  die  Lannd  mit  den  rechtlichen  hanndlungen, 
gebreuchenvnndfreyhaitten  aneinannder  nicht  gleich,  sonndervnnder- 
schidlich  sein. 

Die  gesanndten  sollen  auch  in  khain  weeg  noch  weiss,  von  wegen 
ainer  Ersamen  Lanndtschafft,  nichts  annders  hanndlen,  dann  was  dies 
Instruction  vermag  vnnd  innhellt. 

Sy  sollen  auch  bey  den  Khunigen  oder  Iren  Räten,  we- 
der in  selb,  Iren  freundten,  noch  yemanndts  annderen  nichts 
hanndlen  oder  soUicitiern  zw  aigen  Eeren  oder  nutz,  in  khainem 
weeg. 

Ob  sich  aber  begab,  das  sy  durch  die  Khunig  oder  Ire  Rät,  oder 
annder  in  disen  sachen  vmb  Rat  ersuecht  werden,  oder  sich  yemanndts 
derselben  mit  Inen  in  disputatz  (Bl.  95".)  einlassen  wurd,  so  sollen 
sy  von  ainer  Lanndtschafft  wegen  allen  Rat  vnnd  disputation,  ausge- 
nomen  diser  Instruction  innhallt,  vermeiden,  aber  für  sich  selbs  mugen 
sy  Ir  guetbedunckhen  vnnd  dasjhenig,  das  sy  für  vnnser  genedig 
herrn  vnnd  auch  Lannd  vnnd  Leuth  das  nutzlichist  vnnd  fruchtbarist 
ansiecht,  woll  anzaigen. 

Item  die  Jungen  Fürsten  zuermonen,  das  sy  ainen  dreissigisten, 
wie  sich  dann  ainem  solichen  hochlobliehen  Fürsten  gezimbt,  ver- 
ordnen zu  hallten. 


156 


lSi9. 


Item  die  gesanndten  mugen  auch  bey  Khunig  Ferdinanden  Ires 
zugs  vnnd  belaittung  halben  hanndlen. 

Item  die  gesanndten  sollen  auch,  so  es  stat  haben  mag,  Iren  Ku. 
gnaden  anzaigen :  damit  dises  vnnd  annder  Irer  gnaden  Lannd  dest 
pass  in  frid  vnnd  ruee  beleiben  möchten,  wollt  ain  Ersame  Lanndt- 
schafFt  für  guet  ansehen ,  (Bl.  95''.)  das  Ir  Ku.  gn.,  souer  es  Irer 
gnaden  gelegenhait  war,  mit  den  Venedigern  ain  beständigen  frid 
annämen. 

Das  auch  Ir  Kw.  gn.  den  Khunigen  zw  Hungern,  Behaim  vnnd 
Polin,  alls  Irer  gnaden  gesippte  freundt,  durch  Potschafft  oder  schrifF- 
ten  ersuechet,  damit  sy  mit  Iren  gnaden  vnnd  Irer  gnaden  Lannden 
vnnd  Leuten  in  gueter  vnnd  freundtlicher  NachperschafFt  beliben. 

Soliches  alles  vnnd  Jedes  sollen  die  gesanndten  bey  baiden 
Khunigen  mit  dem  allerpessten  vleys  werben,  hanndlen  vnnd  sollici- 
tiern,  wie  sy  dann  zu  thun  wissen,  vnnd  sich  vertreulich  zw  Inen  zu- 
versehen  ist. 

Datum  Gratz,  Phintztag  Scolastice,  den  zehennden  tag  Februarii, 
Anno  etc.  im  Neunzehennden. 

(Die  alte  Seitenzählnng  springt  hier  von  Bl.  GS"»,  auf  Bl.  100».) 

(Bl.   100".)     ArticcI,    in    Crafft    der    Instruction    zu 
hanndlen. 

Nachdem  die  Potschafften,  so  zw  vnnsern  genedigisten  Herren 
Khunig  Carlen  vnnd  Ertzhertzog  Ferdinannden  fürgenomen,  so  lanng 
anhaimbs  aufgezogen  vnnd  nit  abgefertigt  sein,  vnnd  sich  mitler  zeyt 
ettlich  Sachen  veränndert,  haben  die  Verordennten  in  Steyer  Iren 
gesanndten  zw  voriger  Instruction  dise  nachuolgende  Articl  aufge- 
zaichenndt  vnnd  beuolhen  zu  hanndlen: 

Item  nachdem  Inen  die  Instruction,  so  sy  haben,  zuegibt,  den 
Ersten  Articl  Irer  Werbung  mit  wortten  auszubraitten,  wo  Inen  nun 
mitler  zeyt  die  mär  khämen,  das  Got  welle,  das  vnnser  genedigister 
Herr  Khunig  Carl  zw  Römischen  Khunig  erwellt  war,  so  sollen  Herr 
Sigmundt  vnnd  Hofman  mit  den  anndern  gesanndten  daruon  ratschla- 
gen, damit  sy  dasselb  auch  mit  frolockhung  (Bl.  100''.)  in  Irer  Wer- 
bung ausstreichen. 

Für  das  annder  so  sindt  etlich  Articl,  die  darauflf  gestellt  sein, 
so  es  stat  haben  khan,  dieselben  anzuzaigen,  alls:  mit  dem  Vice  Re 
zuhanndlen,  dessgleichen  mit  den  Khunigen  zw  Hungern  vnnd  Polen, 


1S19. 


157 


sollen  vnnser  gesanndten  mit  den  anndern  daruon  hanndlen,  souil  der- 
selben nach  gelegenliait  der  sachen  nicht  not  thäte  anzubringen,  ob 
dieselben  vnnderlassen  wurden. 

Für  das  dritt  wollt  den  Ausschuss  für  guet  ansehen,  das  vnnser 
gesanndt  mit  der  anndern  Lannd  gesanndten  daruon  redten,  damit 
der  Articll,  belanngenndt  die  Vinantzen  vnnd  Procureyen,  der  Ku. 
Mt.  allain  durch  wenig  Personen  oder  in  schrifft  anbracht  wurdt. 

Für  das  vierdt  sollen  gedachter  Herr  Sigmundt  vnnd  Hanns  Hof- 
man  Ku.  Mt.  (Bl.  101'".)  anzaigen,  wie  vnns  angelanngt  sey,  alls 
soll  ditz  Lannd  in  Ir  Ku.  Mt.  tragen  sein  *),  das  sy  Pündtnuss  wider 
Ir  Mt.  gemacht  haben  sollten,  vnnd  darauff  Ir  pesste  enntschuldigung 
thun,  vnnderthenigist  bittenndt,  das  Ir  Mt.  solichem  khainen  glau- 
ben geb. 

Auch  sollen  die  gesanndten  sich  selbst  oder  ain  Ersame  Lanndt- 
schafft,  wo  sy  von  anndern  Yemanndt  solich  beschuldigung  hörten, 
mit  pesstem  vleys  enntschuldigen. 

Zum  FünfUten  sollen  die  Gesanndten  dises  Lannd  gegen  vnnsern 
genedigisten  herrn  enntschuldigen,  das  sy  so  lanng  mit  solicher  Pot- 
schafft  verzogen  haben.  Vnnd  nämblich  anzaigen,  das  soliches  darumb 
beschehen  sey,  damit  die  Lannd  Ir  Ku.  Mt.  Irer  Mt.  zw  sonndern 
Bern  samentlich  besuechten.  So  haben  sy  auch  aufF  der  von  Tyroll 
beschaid  gewart,  welichen  weeg  sy  ziehen  sollen.  Derselb  bschaid 
sey  Inen  aber  nicht  worden,  desshalb  sich  die  sach  so  lanng  ver- 
harrt hat. 

(Bl.  lOP.)  Zum  Sechsten  sollen  sy  Ku.  Mt.  anzaigen,  das  die 
Lannd  auch  ain  Potschafft  zw  Khunig  Ferdinannden,  nachdem  sy  baid 
Fürssten  für  Ir  Erbherrn  erkhennen ,  geschigkht  haben ,  damit  sein 
Ku.  Mt.  des  auch  wissen  hab. 

Item  so  von  den  Gesanndten  begert  wurde,  vrsach  anzuzaigen, 
warumb  sich  die  Lanndschafft  des  Cammerguets  vnnderstannden  hab, 
sollen  sy  anzaigen,  nachdem  etwo  vill  trefflicher  anstossennder  Lannd, 
vnnd  nämblich  der  Turgkh  in  solichem  laidigen  Fall  zu  besorgen, 
auch  wenig  Vorrat  zw  dem  khrieg  verhannden,  vnnd  nämblich  in  dem 
Zeughaus  zw  Gratz  khaumb  sechtzig  Cennten  Puluers  gewest  sein,  wo 
auch  ein  zog  beschehen,  so  war  von  nöten  gewest,  das  von  der  Fürsten 


')  „tragen  sein",  so  viel  wie  «lenuncirt  sein.  Schrneller  I.  c.  1,  482. 


1S8  1519. 

wegen  erstlich  ain  volckh  aufgenomen  war  worden,  dann  wo  soliches 
nit  beschehen,  möcht  die  Lanndtsehafft  auch  dest  minder  darzue  thon 
haben,  (^Bl.  102".)  vnnd  allso  daraus  ain  vnwiderbringlicher  scha- 
den erstannden  sein. 

So  möcht  auch  das  Chammerguet  sonnst  verruckht  sein  worden, 
das  vnnsern  genedigisten  Herrn  auch  zw  nachtaill  geraicht,  vnnd  ain 
Lanndtsehafft,  vmb  das  sy  nit  selbs  darein  gesehen,  in  vngnaden 
fassen  betten  mügen,  wie  dann  soliches  alles  die  benannten  Herr  Sig- 
mundt  vnnd  Hofman  mit  grundt  anzuzaigen,  fürzubringen  vnnd  zu 
hanndlen  wissen. 

Aus  solichen  vnnd  anndern  beweglichen  vrsachen  haben  die 
Lanndtsehafft  das  Camerguet  arrestirt,  doch  nuerauff  Kw.  Mt.  verrern 
beschaid. 

Item  die  gesanndten  dieses  Lanndts  sollen  sich  auch  in  anndern 
hanndlungen,  ausserhalb  der  Articl  so  in  der  gemainen  Instruction 
oder  in  Irer  sonndern  Instruction  begriffen,  neben  den  gesanndten 
(Bl.  102''.)  der  anndern  Lannd  in  veranntwortung  khainswegs  ein- 
lassen. 

Ob  auch  sonnst  die  sachen  etwo  hitziger  anzogen  wollten  wer- 
den, Ires  theills  darein  nit  verhenngen. 

Item  die  gesanndten  dises  Lanndts  sollen  auch  nicht  gestatten, 
das  ainer  Burgersstanndts  red,  ee  sollen  vnnsere  gesanndten  sambt 
Khärnndten  vnnd  Crain  ain  sonndere  Werbung  thun. 

Die  obangezaigten  Articll  all  vnnd  Jed  sollen  die  gesanndten  mit 
pesstem  vleys  erwegen,  sich  darinn  der  anndern  Lannd  guetbe- 
dunckhen  erkhundigen,  vnnd,  souil  denen  sachen  diennstlich  vnnd  die 
notdurfft  eruordern  will,  mit  grundt  anzaigen  vnnd  fürbringen,  wie 
sy  dann  zu  thun  wissen. 

(Bl.   103"^.)   Herrn  Sigmunden  von  Herberstain  vnnd 
Hannsen  Hofmanns  zw  Gruenpühl  phlicht. 

Auff  gemainer  Lanndtsehafft  in  Steyer  fürnemen  in  jungst  ge- 
balltem Lanndtag  nach  Lichtmess,  in  Sachen  belanngenndt  die  Pot- 
schafft,  SO  desselben  malls  zw  vnnsern  genedigisten  Erbherrn  vnnd 
Lanndtsfürsten  erkhiest  vnnd  benennt  worden,  beschehen,  auch  nach- 
malls  durch  der  Österreichischen  Lannde  ausschuss  zw  Prugg  in 
gemain  von  neuem  ratificiert  haben,  sein  die  gestrenngen,  Edlen, 


1819. 


159 


vessten  Herr  Sigmund  von  Herberstain  vnnd  Hanns  Hofman  zürn 
Grüenpühl,  alls  yetzgedachter  Lanndtschafft  gesanndt,  mit  gelübd 
verstrickht,  nämblich  das  sy  bey  den  Fürsten  nichts  annders  hanndlen 
wellen,  dann  was  Inen  die  Instruction,  Inen  desshalb  (Bl.  103''.) 
gegeben,  autlegt.  Das  haben  sy  auch  allso  mit  mundt  vnnd  hanndt 
angelobt  vnnd  vergriffen,  doch  haben  sy  ettlicher  Articl  halben  erleut- 
terung  gebeten,  wie  dann  dieselben  articll,  sambt  der  anntvvort 
darauff,  von  dem  ausschuss  gemainer  Lanndtschafft  gethon  vnnd  geben, 
hernach  volgen : 


Erstlich    lautten    der    gesanndten    fürgelegt    Articcl 
also: 

Item  erstlich,  das  man  vnnss  verfertigt  vberanntwort ,  was 
wir  geloben  sollen  vnnd  werden,  das  wellen  wir  hinwider  auch 
geben. 

Item  wie  man  sich  mit  dem  Lanndt  ob  der  Ennss  hallten  soll  im 
Stanndt? 

Item  ob  ainer  oder  baid  gefanngen,  geschätzt  vnnd  beraubt 
wurden,  wie  man  vnnss  ledigen,  vnnd  ob  man  vnns  oder  vnnsern  Er- 
ben söliches  widergellten  welle? 

Item  nachdem  wir  allen  vnnsern  Nutz  vnnderlassen  muessen  zu 
hanndlen,  vnnd  niemandts  (Bl.  lOi"^.)  waiss,  wie  lanng  wir  darinn 
steen  muessen,  vnnd  in  sorgclicher  Raiss,  zuuor  des  Sumers  yetzundt, 
der  grossen  hytz  halben,  so  daselbst  ist,  ziehen  sollen  etc.  was  man 
vnnss  vmb  vnnser  muee  vnnd  sorgfeltigkhait  thun  welle? 

Wir  haben  hincztheer  nun  gewarrt,  sollen  wir  noch  lennger 
warten?  Ist  vnns  schwär,  damit  ain  mass  in  demselben  gehallten 
werde. 

Item  damit  man  vnnss  anzaig,  mit  wieuil  Phärden  wir  reitten 
sollen.  Zwelffe  hat  man  vnns  zuegesagt,  möchten  wir  noch  zway  oder 
drey  gehaben. 

Item  das  man  vnns  gebe,  das  sich  ainer  khlaidte  vnnd  rüsste; 
auch  ain  formb  angezaigt  werde  der  Claider. 

Item  was  man  sonnst  ausser  der  Reytclaider  haben  muess,  vnnd 
die  clag,  alls  gewondlich,  von  den  Fürsten  abgenomen  wierdt,  wie 
man  sich  dann  khlaiden  soll? 


160  1519. 

(Bl.  10 V*.)  Item  ob  der  Fürst  aines  oder  des  anndern  zw 
dienner  begerte,  oder  annder  begern  thäte,  ob  wir  soliches  nit  torsten 
annemen  vnnd  vnnser  begern  dargegen  thun? 

Item  ob  sonnst  yemanndts  was  von  vnns  haben  wollte  oder  be- 
gerte, ob  wir  nit  hergegen  auch  bitten  törsten? 

Item  nachdem  vill  gesst,  alls  wir  vernemen,  ainen  vberlauffen, 
will  man  ain  mass  darinn  setzen,  steet  bey  den  herrn. 

Item  nachdem  gross  geschray  ist,  wie  das  brief  nach  Kay.  Mt. 
abganng  gefertigt  sein,  nun  hab  Ich  der  ainen;  souerr  soliches  den 
herren  gefeilt  dem  Lanndtsfürsten  anzuzaigen ,  damit  mir  auch  khain 
vngnad  daraus  enntstüende. 

So  lautt  der  HerrnvomAusschussanntwort,auffyetz- 
ermellt  articl  beratschlagt.  Auch  wie  hernach  volgt: 

(Bl.  105".)  Auff  den  Ersten  articll  will  man  Irem  begern  stat 
thun  vnnd  Ir  Erbieten  annemen. 

AufF  den  anndern  articll  soll  Herrn  Wilhalbmen  Schroten  be- 
uolhen  werden,  zw  Brugg  mit  den  gesanndten  von  den  anndern 
Lannden  zu  hanndlen,  ob  man  weeg  finden  möcht,  damit  die  sach 
dissmalls  zu  Ruee,  doch  on  des  Lannd  verkhlainung,  gestellt  wurde. 
Wo  aber  das  nicht  beschähe,  sollen  die  gesanndten  vnnderweegen 
gleieherweiss  vleys  haben,  vnnd  auff  die  mainung,  wo  die  von  Öster- 
reich vnnder  der  Enns  auch  darein  bewilligen  wollten ,  das  die  ge- 
sanndten all  durcheinannder  stiiennden.  Vnnd  das  man  in  den  Reden 
oder  schrifften  die  Lannd  nicht  sonnderlich  nacheinannder,  sonnder 
samentlich  die  Niderösterreichischen  Lannde  nennet. 

Wo  sy  auch  vnnderwegen  zu  den  Fürsten  khämen,  die  in  zw 
khirchen  oder  anndern  Ennden  stanndt  geben  wollten,  das  sy  dann 
nicht  geen  khirchen  gienngen,  sonnder  der  (BL  105''.)  Fürsten 
marschalchen  oder  hofmaistern  die  Irrung  in  gehaimb  anzaigten. 

Vnnd  wann  sy  nun  zw  vnnsern  genedigisten  Jungen  Herrn  kho- 
men,  soliches  auch  Iren  Marschalchen,  Hofmaistern  oder  wem  es  sich 
dann  fuegen  wollt,  anzaigen  vnnd  befleissen,  damit  khain  stanndt 
gegeben  werde. 

Wo  aber  die  von  Österreich  in  soliches  nicht  bewilligen,  vnnd 
die  vom  Lannd  ob  der  Ennss  ye  den  vorstanndt  haben  wollten,  so 
solten  sy  vnnser  Gesanndten  sambt  denen  von  Khärnndten  vnnd  Crain 


1519. 


161 


sonnderlich  vor  oder  nachziehen,  vnnd  so  sy  zw  vnnsern  genedigi- 
sten  herrn  khomen,  auffs  fiirderlichist  den  officiern ,  bey  welichen  es 
fueg  hat,  anzaigen,  vnnd  begern ,  sy  sonnderlich  sambt  den  von 
Khärnndten  vnnd  Crain  zuhören.  Wo  auch  dieselben  vnnser  genedi- 
gist  herrn  den  vom  Lannd  ob  der  Ennss,  alls  ainem  sonndern  Lanndt, 
den  Stanndt  vor  den  von  Steyer  geben  wollten,  (Bl.  106".)  es  war 
im  Rat  oder  zw  khirchen,  darinn  sollten  die  Gesanndten  khainswegs 
bewilligen,  sonnder  ee  ausgeen. 

Aber  khainen  enntlichen  Enntschidt  sollen  die  gesanndten  anne- 
men  noch  eingeen. 

Auff  den  dritten  articl,  wo  sy  gefanngen  wurden,  sey  billich  das 
man  sy  ledig,  aber  sollen  sich  in  khain  weiss  merckhen  lassen,  das  in 
ain  Lanndschafft  für  fennckhnuss  stee,  sonnder  sich  selbs  oder  Ir 
freundt  ledigen ,  auch  was  in  genomen  in  oder  Iren  Erben  wider 
bezallen. 

Auff  den  vierten  articl  sollen  sy  zu  ainer  Lanndtschafft  setzen, 
wierdt  on  zweifl  Ir  muee,  arbait,  versaumbnuss  vnnd  vleys  erkhennen 
vnnd  sy  Erberlich  zufridenstellen. 

Auff  den  fünfften  Articl  wierdet  man  von  Brugkh  aus  denen  von 
Tyroll  schreiben.  Desselben  beschaidts  muessen  sy  erwarten. 

Auff  den  Sechsten  articl  will  man  Herrn  Sigmunden  sechs,  dem 
Hofman  fünff,  (Bl.  106''.)  vnnd  Ir  jedem  ain  Dross-ross  hallten. 
Wo  sy  aber  in  Hispanien  noch  ains  Ross  oder  mer  zw  dem  Dross 
notdurfftig  wurden,  mögen  sy  khauffen,  doch  ain  Lanndtschafft  souil 
muglich  vor  vberigem  vnchossten  verhüetten. 

Auff  den  Sibcnnden  articl  soll  Herr  Wilhalbm  Schrot  zw  Brugkh 
mit  den  gesanndten  der  anndern  Lannd  des  formbs  der  claidung  sich 
erinndern.  AUsdann  will  man  in  geben,  damit  sy  sich  vnnd  Ir  dienner 
khiaidcn. 

Auff  den  achten  articl  will  nicht  dafür  angesehen  werden ,  das 
not  thue,  vill  seydener  Clayder  hinab  zu  fuern,  sonnder  in  clag  clay- 
dern  zugeen.  Wo  in  aber  die  clag  abgenomen  wurde,  mugen  sy  sich 
wie  die  anndern  gesanndten  hallten. 

Auff  den  Neunten  articl  will  sich  Inen  khain  mass  zu  geben 
fuegen,  sonnder  sollen  bey  dem  Puechstaben  bleiben.  Aber  der  Herrn 
guetbeduncklien  ist,  wo  dergleich  beger  in  (Bl.  107".)  sy  beschähe, 
das  sy  Ir  gethon  Phlicht  anzaigten  mit  Erbiettung,  so  sy  haimb  vnnd 
Irer  Potscbafft  zw  Ennd  khomen,  das  sy  allsdann  in  Irer  Mt.  diennst 

Fontes.  VMI,  11 


162 


1319. 


wider  kheren  wollten.  Dessgleichen,  wo  die  Fürsten  sy  etwo  in  Pot- 
schafften  oder  annder  Ennden  brauchen  wollten,  möchten  sy  solich  Ir 
gethon  Phlicht  auch  anzaigen ;  vnnd  wo  sy  darüber  begert  wurden, 
möchten  sy  sich  allsdann  brauchen  lassen,  doch  darumb  nicht  begern 
noch  sollicitiern. 

Auff  den  zehennden  Articl  khan  man  Inen  auch  khain  mass  geben, 
sonnder  sollen  sich  darinn  treulich  vnnd  vngeuärlich  hallten. 

Auft'  den  AindlifFten  Articl  khan  man  Inen  auch  khain  mass  setzen, 
dann  es  will  von  nöten  sein,  das  sy  zw  zeyten  die  Personen,  der  sy 
zugeniessen  wissen,  zw  gasst  laden.  So  khunnen  sy  die,  so  zw  Inen 
khomen,  auch  nit  ausjagen ,  darinn  wissen  sy  ain  Lanndtschatft  woU 
vor  vberigem  vnchossten  zuuerhüetten. 

(^Bl.  107''. J  Aber  für  guet  wurde  angesehen,  das  die  gesannd- 
ten  all,  oder  doch  etlicher  Lannd,  miteinannder  ässen.  Damit  möchten 
sich  die  Gesanndten  eerlicher  vnnd  on  grossen  vnchossten  hallten. 

AufF  den  zwelfften  Articll  khan  man  Herrn  Sigmunden  khain 
sonndere  Erlaubnuss  thun,  aber  der  Herrn  guetbedunckhen  war ,  das 
herr  Sigmundt  soliches  den  gesanndten  der  anndern  Lannd  anzaigte, 
vnnd  mit  derselben  Rat  die  sach  an  den  Khunig  gelanngen  Hess,  doch 
darinn  nichts  begert  noch  soUicitiert. 

Des  zw  vrkhundt  sindt  zwo  schrifften  in  gleicher  lautt  aufge- 
richt,  die  ain  durch  den  ausschuss,  von  wegen  gemainer  LanndtschafFt, 
den  zwayen  gesanndten ,  vnnd  die  annder  durch  die  gesanndten  liin- 
widerumb  dem  ausschuss,  mit  Iren  PetschafFten  verfertigt,  zuegestellt. 
Beschehen  zw  Gratz,  am  Phintztag  nach  Floriani  Anno  etc.  xviiijten. 

(Bl.  108^.)  Die  Lannd  betten  sich  durch  Ire  schreiben  ver- 
glichen vnnd  verainigt  zw  ßruckh  an  der  Muer  erschinen,  vnnd  Oculy 
beschlossen  im  1S19. 

Von  Österr eich: 

Abbt  Sigmund  von  Melckh; 

HerrHannss  vonPuechaimvonGellerstorff,Erbdruchsass  in  Österreich ; 

Herr  Hanns  Matzacher,  Ritter; 

Doctor  Mert  Sibenburger,  Bürger  zu  Wienn. 

VonSteyer: 
Abbt  Valltein  von  Sanndt  Lamprecht; 
Herr  Liennhardt  von  Harrach,  Lanndtsverweser ; 


1S19.  ^63 

Herr  CristofF  Herr  von  Schärfienberg ; 

Herr  Hanns  von  Reichenburg; 

(Bl.  108\)  Herr  Wilhalbm  Sehrot; 

Herr  Sigmundt  von  Herberstain; 

Walthasar  Gleynntzer,  Vitzdomb  zw  Leybnitz ; 

Wolffganng  Schrot,  Licenciat,  Bürger  zu  Grätz; 

Doctor  ,  Statrichter  zw  Leobm. 

Von  Khärnndten: 

Abbt  Virich  von  Sanndt  Paulis; 

Veyt  Weltzer,  Lanndtsverweser; 

Franntz  von  Thannhausen,  Haubtman  vnnd  Vitzdomb  zw  Friesach ; 

Philips  von  Wixenstain. 

Stainpeckh,  Burger  zw  Sännet  Veyt. 

V^on  Crain  vnnd  Carst: 

Herr  Wernhardin  von  Raunach ; 
(Bl.  109\)  Paulis  Rasp; 
Felitzian  von  Petschach. 

Vom  Lannd  ob  der  Enns: 

Herr  Hanns  Herr  von  SchärfTenberg; 
Caspar  Schallnberger. 

So    khamen    von    dem   Regiment   vnnd  Ausschus  aus 
Tyroll: 

Herr  Hainrich  von  Khnoringen,  Lannd  Comentheur  an  der  Etsch 

vnnd  im  Gepürg; 
Herr  Oswold  Freyherr  von  Wolckhenstain ; 
Doctor  Jacob  Frannckhfurter,  von  des  Regimennts  wegen- 

Von  dem  Niderösterreiehischen  Regiment: 
Herr  Sigmund  Weltzer. 

Von    der    Parthey,   so    bey  dem  Regimennt  zw  Oster- 
reich beliben: 

(Bf.  109\)  Herr  Riiodolph  Herr  von  Hohenfeldt; 

Doctor  Johann  Khauflmaii. 

11* 


164 


1519. 


Von  Khaiser  Maximilians  Testamentarien  khamen: 

Herr  Johann  Geyman,  Hochmaister  Sanndt  Georgenns  Orden ; 
Herr  Liennhardt  Rauber  Freyherr  zw  Planckhenstain ,  etwo  Hofmar- 
sehalch. 

Da  zw  Prugg  warn  etliche  Artiel  beschlossen,  wie  die  Lannd 
miteinannder  hintzt  der  Fürssten  zuekhunfft  beleiben  möchten.  Vnnd 
haben  sich  für  ains  enntschlossen ,  Ire  PotschafFten  zw  Khunig  Carln 
in  Hispanien  zu  schickhen,  darumb  ward  ain  Instruction  in  geniain 
gestellt. 

Dergleichen  zw  Ertzhertzog  Ferdinannden ,  hochgedachts  Khu- 
nig Carls  Brueder,  der  numalls  in  den  Niderlannden  ankhomen  was. 
Dahin  ward  verordennt  (Bl.  110".)  Herr  Georg  Winckhler,  der 
auch  an  derselben  Raiss  gestorben  ist,  vnnd  Doctor  Virich  von 
Lappitz. 

Die  ausserhalb  der  Tyroller  seindt  nit  im  beschlus  der  sachen 
gewest,  noch  im  Rat  genomen  worden. 

(Bl.  110''.)  Instruction,  was  die  Gesanndten  der  fünnff  Nider- 
österreichischen  Lannde  bey  den  durchleuchtigisten ,  cristennlichen, 
grosmächtigisten  Fürsten  vnnd  Herrn ,  Herrn  Carolen ,  der  Hispani- 
schen Reich,  baider  Sicilien,  zw  Hierusalem  Khünig  vnnd  Herrn  Fer- 
dinannden, gebruedern,  Ertzhertzogen  zw  Österreich,  Hertzogen  zw 
Burgundy,  zw  Brabannt  vnnd  Phalczgrauen  etc.  bayden  oder  Ir  yedem 
besonnder  werben,  handien  vnnd  ausrichten  soll. 

Erstlich  sollen  sy,  nach  vberanntwortung  Irer  Credenntzbrief, 
Irer  Ku.  Mt.  etc.  vnnd  fürstlichen  gnaden  Ir,  der  benannten  Lanndt- 
schafften,  vnnderthenigist,  gehorsamb,  schuldig  vnnd  willig  dienst 
sagen. 

Vnnd  verrer  anzaigen,  Ir  Ku.  Mt.  vnnd  fürstlichen  gnaden  sey 
vnuerborgen,  das  Got  der  Almechtig  vber  weillenndt  den  allerdurch- 
leuchtigisten,  grosmächtigisten  Fürsten  vnnd  Herren ,  Herrn  Maximi- 
lian, Römischen  Khaiser ,  Irer  Ku.  Mt.  vnnd  fürstlichen  gnaden  Een 
vnnd  Vatter,  vnnsern  allergenedigisten  Herrn,  hochloblicher  gedecht- 
nuss  (Bl.  111".),  der  zeitliche  Tod  layder  verhenngt  hat,  vnnd  so 
aber  dieselb  Kay.  Mt.  von  anfanng  Irer  Mt.  Regierung  bis  in  Iren  Tod 
die  Lannd  in  guetem  frid  vnnd  Ruee  behallten,  auch  das  heillig  Reich 
vnnd  das  löblich  haus  Österreich  durch  sein  alls  vbermennschlich 


1519. 


165 


schickhiichait,  vleis  vnnd  muee  dermassen  erweittert  vnnd  regiert, 
das  Er  nit  allain  sein  vnnd  yetzbenannts  Reichs  verwonndten  vnnd 
vnndertlionen  in  gehorsamb,  frid  vnnd  Ruee  behallten,  sonnder  auch 
aunder  grosmächtig  Khünig,  Fürsten  vnnd  Potentaten  durch  sein  vnnd 
seiner  Mt.  vnnderthonen  darstreckhung  Leibs  vnnd  guets  zw  seiner 
Mt.  willen  vnnd  billicher  foreht  bezwungen,  vnnd  sonnderlich  in 
grosser,  vleissigen  vebung  vnnd  hanndlung  gewesen  ist,  dem  Tyran- 
nischen erschreckhenlichen  vnnd  graussamen  vnnsers  heilligen,  cri- 
stenlichen  glaubenns  eewigen  Erbfeind,  den  Turggen,  zuuertreiben, 
auszutilgen  vnnd  allso  die  ganntz  Cristenhait  in  eewig  Ruee,  frid  vnnd 
ainigkhait  zu  setzen,  dem  (Bl.  111''.)  allen  nach  nit  allain  seiner 
Kay.  Mt.  gelassen  Erblannd  vnnd  das  heilig  Reich ,  sonnder  billich 
die  ganntz  Cristenhait  seiner  Kay.  Mt. ,  alls  Iren  getreuisten  Herren 
Vatters  vorgeer  vnnd  beschiermers  todtlichen  abganngs  mit  dem 
höchsten  belaidigen,  bewainen,  beschmertzen,  beclagen  vnnd  zuuoran 
der  lieben  Seel,  der  Got  der  almechtig  die  eewige  freid  vnnd  salig- 
khait  barmhertzigclich  mitzuthaillen  geruech,  mit  embssigem  fürbete 
in  eewig  zeyt  nimmer  vergessen  Meilen,  noch  sollen. 

Vnnd  dieweil  sich  jetz  angezaigter,  betrüeblicher  fall  ye  also  be- 
geben vnnd  laider  vnwiderbringlich  ist,  auch  die  Lannd  sich  nun  der 
benannten  vnnserer  genedigisten  Herren  vnnd  Lanndtsfürsten  mit  dem 
höchsten  zw  erfreyen  vnnd  billich  zu  getrösten  haben,  angesehen  das 
der  ain,  benenntlich  Khunig  Carl,  vber  das,  das  Er  von  Got  dem  Al- 
mechtigen  mit  vernunfft,  weisshait,  mannhait  vnnd  anndern  Tugenn- 
den  vor  anndern  begabt  ist,  (Bl.  112".)  nämblich  die  Hispanischen 
Reich  glückhlich  eingenomen,  vnnd  alda  in  ansehung  seiner  gerechten 
vnnd  gueten  Regierung  von  seiner  Ku.  Mt.  vnnderthonen  mit  dem 
höchsten  geliebt,  bey  Inen  alle  gehorsamb  erlanngt,  vnnd  daselbst  mit 
gewalltiger  hannd  herrschet  vnnd  regiert,  darzue  den  benannten, 
cristenliches  pluets  eewigen  Erbfeinden,  den  Turggen,  dessgleichen 
den  Hayden  in  etlichen  Streitten  glückhlich  obgesigt,  vnnd  also  sein 
erstes  Ritterspill  alls  ein  grosser,  khunfftiger  vorfechter  vnnd  be- 
schirmer.dcr  ganntzen  Cristenhait  wider  derselben  Veindt  in  seiner 
Jugennt  glückhlich ,  eerlich  vnnd  säligclich  geüebt ,  bewart  vnnd 
volbracht  hat; 

Ebengleich  (an)  seiner  Ku.  Mt.  Brueder,  Khunig  vnnd  Ertzhertzog 
Ferdinanden,  alls  eines  jungen  Fürsten,  all  yetzbemellt  Tugenndt 
vnnd  Mannhait  mildigclich  erscheinen; 


166 


1519. 


Demnach  sich  die  berürten  Lanndtschafften  (Bl.  112''.)  ober- 
mellter  baider  vnnser  genedigen  Herrn  nit  vnbillich  hoch  vnnd  gros 
erfreyen,  vnnd  sy  für  Ir  recht,  natürlich  Erbherrn  vnnd  Lanndtsfür- 
sten  wie  obsteet  erkhennen. 

Vnnd  dieweil  die  Lannd  von  Irer  Ku.  Mt.  vnnd  fürstlichen  gna- 
den voruordern,  hochloblicher  gedächtnuss,  etwo  lanng  her  mit  sennfft- 
müetiger,  gerechter  vnnd  milder  Regierung  genedigclich  furgesehen; 

Auch  sy  die  Lannd  hinwiderumb,  sambt  Iren  vorelltern,  bey  Irer 
Ku.  Mt.  vnnd  fürstlichen  gnaden  voruordern,  mit  darstreckhung  Irer 
leib  vnnd  guetter,  sambt  manigfeltigen  Pluetvergiessen ,  alls  die  ge- 
treuen vnnderthonen  beliben,  des  auch  nun  füron,  wie  Ir  Vorelltern 
gethon,  ganntz  vnnderthenigclich  genaigt  sein,  will  sy  die  Lannd 
nichts  begierlicher,  frölicher,  loblicher  noch  nutzlicher  ansehen,  dann 
dieselben  vnnser  genedigen  Herrn  bey  Inen  zu  haben ,  wie  dann  soli- 
ches  nit  allain  {Bl.  113".}  diser  Lannd,  sonnder  auch  der  ganntzen 
Cristenhait  obligen  vnnd  not  merckhlich  eruordert. 

Dann  wiewoU  die  Lannd  biss  aulF  Ir  Ku.  Mt.  vnnd  Fürstl,  gnaden 
zuekhunfft  gegen  menigclich,  wer  sy  von  Ir  Ku.  Mt.  vnnd  fürstl. 
gnaden  zudringen  oder  sonnst  zubelestigen  oder  zw  vberziehen  ver- 
maint,  guet  Ordnung  vnnd  gegenwör ,  wie  das  die  gesanndten  anzu- 
zaigen  wissen,  fürgenomen ,  vnnd  sich  nach  Iren  höchsten  vermugen 
dabey  hanndtzuhaben  willenns  sein,  yedoch  khunnen  noch  mögen 
solich  Ordnung  vnnd  gegenwör  wider  die  obgenannten  Tirannischen 
feindt,  die  Turggen,  so  dann  mit  Iren  behausungen  vnnd  haimbge- 
sässen  denen  Lannden  so  nahenndt  khomen,  das  sy  Irer  Ku.  Mt.  vnnd 
fürstlichen  gnaden  Erblannd  albegen  in  zwayen  Tagen  erraichen 
mugen,  auch  disen  Lannden  mit  Raub,  Pranndt,  hinfürung  vill  Tau- 
sennt  mennschen  vnnd  in  annder  weeg  vnsaglich ,  merckhlich  vnnd 
vnwiderCß/.  ii3*.Jbringlich  nachtaill,  schaden  vnnd  verderbung 
zuegefuegt  haben ,  zw  ainem  Tapffern  widerstanndt  nit  sonnders  er- 
schieslich  sein,  noch  gegen  Ir,  der  Turggen,  grossen  macht  sonnder 
frucht  bringen,  darzue  muessen  die  Lannd  von  Hungern,  Rehamen, 
Venedigern,  Schweitzern  vnnd  anndern  des  hauss  Österreich  wider- 
wärtigen sonnst  annder  täglich  aufruer,  empörung,  einzug  vnnd  vber- 
fall  besorgen, 

Vnnd  auff  das  alles  sollen  die  gesanndten  mit  vleiss  anzaigen, 
der  Lannde  vnnderthenigist,  diemuetigist  vnnd  höchstes  vleiss  bitten 
sey,  das  sich  die  benannten  baid  vnnser  genedig  Herrn,  oder  doch  Ir 


1519. 


167 


ainer,  wie  sy  sich  dann  des  zwischen  Inen  vnnd  selbs  bruederlich 
vnnd  woU  zuuergleichen  wissen,  in  dise  Lannd  verfuegen,  vnnd 
dasjhen ,  so  Ir  Ku.  Mt.  vnnd  fürstl.  gnaden  voruordern  genedigclich 
gethon,  auch  der  Lannd  freyhaiten  ausfß/.  ii  4" Jweisen, genedigc- 
lich fürnemen  vnnd  handien  wellen.  So  sein  die  Lanndschafften  hin- 
widerumb  vrbittig  vnnd  willig,  Ir  Ku.  Mt.  vnnd  fürstl.  gnaden  die 
Phlicht  vnnd  alle  gehorsamb,  wie  sy  des  schuldig  vnnd  von  allter  her- 
khomen  zuthun,  abermalls  mit  dem  höchsten  hittendt,  Ir  Ku.  Mt.  vnnd 
fürstlich  gnaden  wellen  sich  der  yetzberürten  zuekhunfFt  vnuerzogen- 
lich  vnnd  genedigclich  enntschliessen ,  vnnd  die  Lanndtschafften  in 
jetzermelltem  Irem  hochvleissigen  bitten  vnnd  begern  genedigclich 
zu  erhören  nit  verzeihen,  vnnd  sy  albegen  in  genedigen  beschütz, 
schiermb  vnnd  beuelch  haben  vnnd  nit  verlassen.  Das  wellen  sy  in 
aller  vnnderthenigen  gehorsamb  vnnd  willigen  diennstberkhait  vnge- 
spart  leibs  vnnd  guets,  alzeit  geflissen,  willig  vnnd  gern  verdienen. 

Vnnd  nachdem  dise  obermellte  Werbung  on  zweifl  in  der  offenn- 
lich,  vor  vill  volckhs,  beschehen  muess ,  soll  denen  gesanndten 
(Bl.  11^''.)  vergonndt  vnnd  zuegeben  sein,  solich  Werbung  mit 
anndern  gegrundten  zierlichen  Reden  fürzuziehen  vnnd  auszustrei- 
chen, wie  sy  sich  dann  des  vnnder  weegs  miteinannder  woll  vnnder- 
reden  vnnd  vergleichen  mugen. 

Item  ob  sich  zuetragen  wurd,  das  die  gesanndten  ee  zw  Ertz- 
hertzog  Ferdinanden  alls  zw  Khunig  Carl  khumen  wurden,  so  sollen 
sy  obgemelte  Werbung  an  sein  fürstliche  gnaden  thun,  mit  vermel- 
dung, nachdem  seiner  fürstl.  gnaden  Brueder  Khunig  Carl  der  Ellter 
sey,  welle  sich  gebürn,  sein  Ku.  Mt.  mit  dem  furderlichsten  zu  besue- 
chen  vnnd  zu  bitten,  das  sich  sein  Ku,  Mt.,  alls  der  Ellter,  selbst  zu  denen 
Lannden  verfueg,  oder  aber  Ine  Ertzhertzog  Ferdinanndenmitgenueg- 
samen  gwallt  heraus  verordnen  welle ,  vnnd  furter  also  mit  dem  fur- 
derlichisten  Iren  abschied  zw  Khunig  Carolen  nemen. 

Vnnd,  so  syzwKhunigCarolenkhomen,so  sollen  sy  seiner Ku.Mt« 
anzaigen  (BL  115".),  wie  sy  bey  Ertzhertzog  Ferdinanndeu  gewe- 
sen sein,  vnnd  wiewoll  sy  sein  Ku.  Mt.,  alls  den  Elltern,  ee  sollen 
crsuecht  haben,  yedoch,  dieweill  sy  des  weegs  so  nahenndt  khomen, 
hab  sich  nicht  gebüren  wellen,  sein  fürstlich  gnaden  nit  zu  besue- 
chen,  oder  desshaib  von  Inen  baiden  vngnad  zu  besorgen,  dann  die 
Lanndtschafften  erkhennen  sy  bald,  nach  Irem  der  Lanndt  rechten 
gebrauch,  für  Ir  naturlich  recht  Erbherruvnnd  Lanndtsfürsten,  wieuor 


168 


1519. 


bittenndt,  sein  Ku.  Mt.  wellen  das  also  getreuer  mainung  im  pessten  ver- 
steen  vnnddesshalb  khainerlay  vngnad  fürnemen,  wie  dann  die  gesannd- 
ten  solich  Enntsclmldigung  auch  mit  dem  Pessten  fürzutragen  wissen. 

Verrer,  so  es  stat  haben  khan ,  sollen  die  Potschafften  yetzbe- 
nannten  vnnsern  gnädigisten  Herren  Khunig  Carolen  anzaigen,  wie 
inbenannter  Kay.  Mt.  leben  an  Irer  (Bl.  115''.)  Mt.hof,  bey  etlichen 
Irer  Mt.  Camerdiennern ,  Secretarien  vnnd  Officiern,  die  Finanntzen 
vnnd  Procureyen  so  gros  vnnd  gar  vberhanndt  genomen  haben,  das 
nit  allain  Ir  Kay.  Mt.  an  Irer  Kay.  Mt.  Camerguet,  sonnder  auch  die 
Lannd  darunder  in  merckhlich  abfall  vnnd  verderben  khomen  vnnd 
ganntz  erschöpfft,  auch  sonnder  zweifl  derselben  Finantzer  noch  etlich 
in  hanndlung  vnnd  vebung  sein ,  sich  bey  Irer  Kay.  Mt.  auch  einzu- 
dringen vnnd  in  solichen  Iren  vorigen  Finanntzen  vnnd  Procureyen 
zu  beharren,  das  dann,  souerr  sy  es  erlanngten,  Irer  Ku.  Mt.  vnnd 
derselben  Lannden  nit  allain  nachtaillig,  sonnder  auch  hoch  vnnd 
gross  schedlich  vnnd  ganntz  verderblich  sein  wurde.  Vnnd  demnach 
abermalls  zu  bitten,  das  Ir  Ku.  Mt.  an  Irer  Mt.  etc.  hof  vnnd  Regie- 
rungen solichen  Finantzen  vnnd  Procureyen  nicht  stat  geben,  noch 
gedulden,  wie  dann  (Bl.  116".)  Ir  Ku.  Mt.,  alls  die  Lannde  verhoffen, 
on  das  sonnder  zweifl  genedigclich  genaigt  vnnd  abzustellen  wissen. 

Item  anzuzaigen,  wie  dieLanndtschafften  angelanngt  sey,  alls  sollen 
nach  abganng  der  Kay.  Mt.  Sigill,  Secret,  Cotschet  vnnd  Signet  ver- 
pedtschafft,  vnnd  nachmalls  widerumb  eröffnet,  vnnd  etwo  mer  brief 
damit  verfertigt  sein.  Aber  was  brief  das  gewest,  wie  damit  ge- 
hanndlt,  oder  wo  die  Clainat,  auch  die  schlüssl  zw  der  Schatzcamer 
vnnd  anndern  gehaimen  Sachen  hinkhomen  oder  verwart ,  sey  denen 
Lanndtschafften  verporgen,  vnnd  zu  fürchten,  es  möchte  Irer  Ku.  Mt. 
vnnd  Lannden  vnnd  Leuten  khunfftigclich  daraus  grosser  nachtail 
vnnd  schaden  erwachssen.  Es  haben  auch  die  Ausschüss  zw  Brugg 
desshalb  herrn  Liennharden  Rauber  (BL  116''.),  alls  Hofmarschalch, 
angeredt,  aber  darinnen  khainen  beschaid  von  Ime  gehaben  mugen, 
allain  das  Er  auf  die  anndern  sein  mitverwonndt  gewaigert  hat. 

Item  zu  bitten,  das  die  Ku.  Mt.  dem  Vice  Re  in  Neapolis  ernnst- 
lich  schreib  vnnd  beuelch,  ob  den  Lannden  ain  Not  furfiell,  vnnd  sy 
Ine  vmb  hilff  ersuechen  wurden,  das  er  allsdann  mit  solicher  hilff 
zeitlich  vnnd  ansehenlich  ankhome,  vnnd  sy  in  nöten  nit  verlasse. 

Item  nachdem  die  Turggen,  wie  vernomen,  nuer  zwo  tagraiss  in 
dise  Lannd  haben,  auch  yetzo  in  Empörung  sein,  darzue  der  Baan  von 


tsi«.  1Ö9 

Crabaten  den  Lannden  zueschreibt,  alls  auch  sonnst  wissenntlich  ist, 
wo  man  Ime  nicht  zw  hilfFkhome,  so  sey  Ime  vnmuglich  das  Lannd 
Crabaten  (Bl.  IIT.)  vor  Inen,  den  Turggen,  zu  erhallten.  So  be- 
durffen  auch  die  Ortfleggen  in  Friaul,  so  von  den  österreichischen 
Lannden  bisher  mit  der  Jurisdiction  vnnd  Obrigkhait  versehen  wor- 
den, ainer  grossen  merckhlichen  behuet,  vnnd  das  Camerguet  ist 
sonnst  mit  anndern  merckhlichen  ausgaben  dermassen  beschwärt  vnnd 
verphenndt,  das  diser  zeit  nicht  woU  muglich,  dieselben  Ortflegkhen 
daruon  zw  vnnderhallten.  Vnnd  demnach  abermalls  zu  bitten,  das  Ir 
Ku.  Mt.  benannten  Vice  Re  in  Neapolis  beuelch  geben  oder  sonnst 
genedig  fürsehung  thun ,  damit  jetzermeilt  ortflegkhen  vnnderhallten 
vnnd  nämblich  die  Lannd  von  den  Turggen  enntschütt  vnnd  verkchert 
werden,  biss  Ir  Ku.  Mt.  zw  Lannd  khumen;  vnnd  furter  bey  ßäbst- 
licher  Heyligkhait  vnnd  allen  cristenlichen  Khunig,  (Bl.  IIT'.)  Für- 
sten vnnd  Potentaten  vmb  ain  gemaine  austrägliche  Expedition  wider 
dieselben  Turggen,  vnnd  zw  aufenthallt  der  Cristenhait,  fruchtherlich 
hanndlen  mug. 

Item  damit  die  Lannd  in  dest  merern  frid  vnnd  Ruee  bleiben 
möchten,  wollte  die  Lanndtschafften  für  guet  ansehen,  das  Ir  Ku.  Mi, 
souer  es  inndert  mit  fueg  beschehen  khundte,  mit  den  Venedigern 
ain  beständigen  frid  annämen;  auch  die  Khunig  zw  Hungern.  Behaim 
vnnd  Polin,  alls  Irer  Mt.  gesippt  freundt,  durch  PotschaflFten  oder 
schrifTten  ersuechet,  mit  Irer  Mt.  vnnd  derselben  Lannden  vnnd 
Leuten  in  gueter  vnnd  freundtlicher  nachtperschafft  zu  bleiben;  das 
auch  die  Heuret,  noch  in  Kay.  Mt.  leben  mit  der  jungen  Khunigin 
von  Hungern  beschlossen,  vnnd  darumben  die  von  Österreich  vnnder 
vnnd  ob  der  Ennss  (Bl.  118".)  hoch  verschriben  sein,  mit  dem 
furderlichisten  volzogen  werde. 

Item  anzuzaigen,  wie  die  Lanndtschafften  von  wegen  der  sorg- 
feltigkhait,  die  sy  von  Iren  anstossern  vnnd  des  haus  Osterreich  wi- 
derwärtigen,  wie  vernomen,  zu  besorgen  haben,  vnnd  aus  anndern 
merckhlichen  vrsachen  bewegt  sein,  das  sy  Jedes  Lannd  für  sich 
selbs  von  stundan,  nach  obberürtem  vill  laidigen  fall  gedachter  Kay 
Mt.  Todlichen  abganng,  Ordnung  fürgenomen,  aufgericht  vnnd  furter 
durch  schrifften,  hin  vnnd  wider  beschehen,  vergleicht  sein,  sy  durch 
Ir  ausschuss  zw  Rrugkh  an  der  Muer  zu  besatnblen,  vnnd  allda  ain- 
helligclich  miteinannder  fürzunemen,  zu  hanndlen  vnnd  zu  schliessen, 
damit  die  benannten  vnnser  genedigist  Herrn  bey  denen  Lannden, 


170 


1519. 


vnnd  hinwiderumb  die  Lannd  bey  Ku.  Mt.  (Bl.  118")  vnnd  fürstlichen 
gnaden  beleiben  möchten.  Auch  Ir  Mt.  vnnd  fürstl.  gnaden  derselben 
hanndlung  aller,  dabey  dann  die  Lannd  bis  auff  Ir  Ku.  Mt.  vnnd  fürst- 
lichen gnaden  zuekhunfft  zu  beharren  willenns  sein ,  vnnd  wie  Inen, 
den  gesanndten,  der  Sachen  aller  Abschrifft  hieneben  zuegestellt  wor- 
den, nach  lenngs  vnnd  aigenntlich  berichten,  in  vnndertheniger  hofFnung, 
Ir  Ku.  Mt.  vnnd  fürstlich  gnaden  werden  daran  genedig  gefallen  tragen. 

Item  ob  sich  zuetrug,  das  die  gesanndten  zw  der  allten  Khuni- 
gin  von  Hispania,  der  Jungen  Fürsten  Muetter,  auch  Irer  Schwester 
vnnd  Frauen  Margaretn  khämen,  so  sollen  sy  denselben  Iren  gene- 
digisten  frauen,  nach  vberanntwortung  Irer  Credenntzbrief,  derLanndt- 
schafften  vnnderthenig  willig  diennst  sagen,  Mitbeclagung(i5/.  ii9".^ 
des  obberürten  vill  laidigen  falls,  Bittenndt,  sy  die  Lanndtschafften 
Irer  fürstlichen  gnaden  Sunen ,  gebruedern  vnnd  Neuen  genedigclich 
zu  beuelhen  vnnd  mit  gnaden  zu  befurdern. 

Dessgleichen  sollen  sy  baider  Fürsten  Räten  vnnd  den  Lannd- 
schafFten  in  Hispanien  vnnd  Burgundi,  wo  sich  das  mit  flieg  zuetrug, 
diser  Lanndtschafften  guetwilligkhait  vnnd  freundtschafft  anzaigen  *). 
vnnd  bitten,  sy  bey  benannten  vnnsern  genedigisten  Herrn  vnnder- 
thenigclich  zu  beuelhen  vnnd  guetwillig  zu  befurdern. 

Item  dieFürssten  vnnder  weegen,  wo  es  mit  fueg  beschehen  khan, 
vmb  furderung  vnnd  beglaittung  zw  ersuechen,  vnnd  darneben  Iren 
fürstlichen  gnaden  die  Lanndtschafften  der  Turggen  halb  zubeuelhen. 

Item  die  gesanndten  sollen  in  khainen  weeg  noch  weiss  von  we- 
gen der  LanndtCß/.  liP'.^schafften  annders  hanndlen,  dann  was  Inen 
dise  Instruction  auflegt  vnnd  in  sich  hellt. 

Vnnd  nämblich  bey  den  Khünigen  vnnd  Iren  Räten,  bey  glauben, 
Eern  vnnd  Trauen,  weder  Inen  selbs ,  Iren  freunden ,  noch  yemandts 
anndern  zw  aigen  Deren  oder  nutz  nichts  sollicitiern  noch  hanndlen, 
in  khain  weiss. 

Item  ob  sy  durch  die  Khunig,  Ir  Räte  oder  annder  in  obberürten 
Sachen  vmb  Rate  ersuechen,  oder  sich  yemanndts  mit  Inen  in  dispu- 
tation  einlassen  wurde ,  so  sollen  sy  von  wegen  den  Lanndtschafften 
allen  Rate  vnnd  disputation  gänntzlich  vermeiden,  vnnd  allain  auff  diser 
Instruction  beharren.  Aber  für  sich  selbs  mugen  sy  Ir  guetbedunckhen 
vnnd  das  jhen,  so  sy  für  die  benannten  vnnser  genedigist  Herrn  vnnd 


')  „anzuzaigeii"  die  Handschrift. 


1519. 


171 


für  Lannd  vnnd  Leute  am  (Bl  120''.)  nutzlichisten  vnnd  frucht- 
baristen  ansiecht,  woU  anzaigen, 

Soliches  alles  obbeschi'ibenns  sollen  die  Gesanndten  obangezaigter 
mainung  mit  dem  allerpessten  vleys  werben  hanndlenvnnd  sollicitiern, 
wie  sy  dann  zu  thun  wissen ,  vnnd  sieh  die  Lanndtschaflften  ganntz 
vertreulich  zw  Inen  versehen.  Datum  Brugkh  an  der  Muer  etc. 

(Bl.  120' .  leer.) 

(BL  121".)  Der  Fünff  Niderösterrei  chischen  Ge- 
sanndten ZAV  Villach  Zusamenkhunfft  vnnd  Raiss  in 
Hispa  nien. 

Der  funfF  Niederösterreichischen  Lannde  Gesanndten,  gleichwoll 
auch  die  TyroUischen ,  hetten  den  zwaintzigisten  tag  Juny  benennt 
gehabt,  in  Villach  zusamen  zu  khomen,  vnnd  Iren  weeg  durch  Italiam 
geen  Neapolis,  vnnd  von  dannen  in  Hispanien  zenemen.  Dahin  dann 
die  österreichischen,  Steyrer,  Khärner  vnnd  Crainer  khamen,  —  Die 
vom  Lannd  ob  der  Enns  schriben  vnnd  baten:  „nit  zu  uerargen,  das 
ire  Gesanndten  nit  sogleich  obbestimbten  tag ,  sy  wurden  aber  palld 
khumen."  Die  Tyrolischcn  schriben  vnnd  begerten :  „zuuerharren,hintzt 
die  waallaines  Römischen  Khünigs  vbergienng,  damit  man  sich  dester 
statlicher  khimdte  in  allen  sachen  richten.  So  khunden  ire  Gesanndten 
auch  nit  so  palld  fertig  werden". 

Die  von  Österreich  vnnd  Khärnner  warn  in  ainer  herberg,  auch 
gleich  gekhiaidt,  die  Crainer  khamen  vor  vnnser,  die  suchten  vnns, 
die  von  Steyr,  haimb,  aber  die  Khärnner  nit,  in  der  {Bl.  121''.) 
Lannd  wir  doch  alls  gest  khomen  warn.  Sy  empoten,  etlich  mall  zw 
vnns  zu  khomen,  geschach  aber  nit.  Also  hat  es  sich  da  angefanngen, 
vnnd  vasst  an  der  gantzen  Rais  vnnd  hanndlungdermassen  vollenndt. 

Wir  schickhten  ain  Poten  zw  dem  Statthaliter  oder  Locote- 
nenten  der  Venediger,  ^a&n  der  Weydn,  vmb  glait.  Vnnd  mitler  weill 
iiessen  wir  vnns  alle  gleich  lannge  Clagkhlaider,  mit  khappen  auff  die 
achsin,  machen. 

Allsdann  die  von  Österreich  begertn  sich  mit  vnns  zu  bereden, 
vnnd  wir  zusamen  gienngen,  wardt  gehanndlt,  wer  die  Werbung  thun 
soll.  Gienng  der  Ratschlag  auff  herrn  Micheln  von  Eytzing,  der  sich 
darzue  selbs  nit  tauglich  erkhenndte.  Gienng  die  Stimb  auf  Doctor 
Mertn ,  des  wir  von  Steyer  innhallt  vnnsers  beuelchs  nit  khunden 
zuegeben,  das  ainer  minder  Stanndts ,  dann  ain  Ediman,  vor  ainem 


•  72  1519. 

sulichen  herrn  vnnd  von  solichen  Lannden  die  Werbung  thun  sollt. 
Wir  betten  aucb  den  austriickbten  beuelcb,  die  Werbung  Teutscb  zu 
thun,  Wiewol  Ich  das  nie  gelobt,  vnnd  Ir  der  Lanndtschafft  nit  thorst 
hart  widerfechten,  (Bl.  122".)  damit  Ich  nit  verdacht  wurde,  soli- 
ches  von  meintwegen,  alis  ain  Lateiner,  thäte.  Mit  dem  bueb  sich  der 
erst  zannckh  vnnd  vnwill  zwischen  vnnser. 

Am  fünfl'  vnnd  zwaintzigisten ,  nachdem  die  vom  Lannd  ob  der 
Enns  so  lanng  nit  khomen ,  verruckhten  wir  geen  der  khlain  Tervis, 
vier  meill.  Vnnd  wie  woU  wir  beschlossen  betten,  ain  gemain  Furier 
zu  hallten,  damit  wir  Jeder  zeyt  beyeinannder  beliben ,  so  ward  doch 
mir  vnnd  meinem  gesellen  khaine  herberg  beschaiden.  Muesten  lanng 
auif  der  gassen  hallten,  hintzt  wir  vnnderkhamen.  Das  war  der 
Sambstag  nach  gotzleichnambstag. 

Am  Sechs  vnnd  zwaintzigisten,  Suntags,  namen  wir  das  Früe- 
mall  mit  den  Meichsnern.  Die  betten  die  ambter  des  aufschlags  da- 
selbst. Gaben  vnns  nit  allain  zw  essen,  sonnder  auch  zu  tringkhen 
genueg,  dermassen,  das  etlich  in  die  wasser  fiellen.  Dann  wir  ritten 
gegen  der  Pantafl  i),  ist  ain  marckbt,  dardurch  rindt  der  pach  Felach, 
vnnd  schaidt  Khärndten  vom  Fryaul  oder  dem  Venedigischen.  Sein 
zwo  meill.  Vnnd  fürter  ist  ain  raeill  an  der  Venediger  Clausen  2),  vnnd 
noch  ain  meill  in  marckht  Felach  s),  da  wir  vbernacht  beliben.  Es 
was  durch  etliche  geredt  vnnd  treuer  mainung  angezaigt:  „wann  man 
in  (Bl.  122''.)  Potschafft  zuge,  soll  man  sich  annderst  vnnd  tapffrer 
hallten".  Dargegen  was  die  Anntwort:  „so  man  vber  die  Pruggen  (ich 
achtet  an  der  Pantafl)  kbame,  dann  wollt  man  sich  recht  hallten".  Aber 
dieselb  Pruggen  haben  wir  nit  finden  khünnen. 

Am  Siben  vnnd  zwaintzigisten  durch  Peischldorff  *).  Zwischen 
Klamaun  &)  vnnd  dem  Perg  Soph  «),  dazumall  ward  ain  grosser  Regn, 


')  Pontebba,  hart  an  der  Grenze  des  Venezianischen. 

~)  Chiusa,  südlich  von  Pontebba.  Der  Zug  der  Gesandtschaft  geht  durch  das 

Thal  Valle  di  Ferro,  längs  der  Fella. 
^)  Wahrscheinlich  Villa  nova,  südwestlich  von  Chiusa. 
*)  D.  i.  Venzone  am  Tagliamento.    Vergl.  M.  Zeiller's  Teutsches  Reyssbuch. 

Strassburg  1632.  Fol.  und  zwar  Bd.  2,  367. 
•'*)  Gemona,  südöstlich  von  der  Poststation  Ospedaletto. 
")  Die  Erhöhung  bei  Osoppo  am  Tagliamento.  Vergl.  Th.  Mairhofer  Tirols  An- 

theil  am  Venedigischen  Krieg  Maximilians.  Brixen  18S2.  S.  27  und  Note  19 

auf  S.  28. 


1S19. 


173 


das  wir  durch  die  Fächer  nit  mochten.  Muesten  verharrn ,  hintzt  die 
verlieffen.  Das  ist  der  Perg,  darvor  Khaiser  Maximilians  volckh  so 
lanng  gelegen  ist,  vnnd  ain  Theil  geen  Pordnaw  9  verruckht  was, 
durch  Bartholomeo  Alvian  geschlagen,  dardurch  Soph  verlassen,  auch 
das  Geschütz  in  das  wasser  gesennckht.  Dieselb  niderlag,  wie  khlain 
die  was,  bracht  den  Khaiser  vmb  sein  glückhliche  taiding,  die  be- 
schriben  aber  nit  gefertigt  was,  dann  die  Venediger  auff  die  Verrich- 
tung Ires  haubtmanns  mit  der  fertigung  verzogen  haben,  vnnd  nach- 
malls  nimmer  in  soliche  hanndlungen  geen  wellen.  Wir  sein  densel- 
ben tag  geen  Sanndt  Daniel  2)  woll  nass  khomen,  vier  meill. 

Am  Neun  vnnd  zwaintzigisten  ritten  wir  ain  meill,  khamen  geen  29.  Juni. 
Spenberg  oder  Spilberg  s),  (^Bl.  123".)  man  nennts  bayderlay,  liegt 
an  dem  wasser  Tulment  genannt,  vnnd  dann  fürt  geen  Zizeil  an  der  tzitzeiii.  (h.) 
Liguentz  *). 

Am  Neunvnndzwaintzigisten  geen  Khüniglan^),  seind  drey  meill. 
Am  dreissigisten  zugen  wir  vber  zway  wasser,  die  wir  vberfuern,  30.  Juni. 

das  ain  genannt  Piaua,  das  annder e),  vnnd  khamen  dann  geen 

Gros  Teruis  '),  zwo  meill.  Ain  schöne  Stat,  dardurch  ain  fliessenndt 
wasser  »)  vill  müUn  treibt,  dauon  die  Venediger  das  maiste  mülberch 
haben.  Ist  österreichisch  gewest,  den  Venedigern  auff  ein  zickhtag  9) 
verphenndt,  dermassen,  wann  man  die  auff  benenntem  tag,  ee  wann 
man  Maria  den  Ennglischen  grues,  das  Aue  Maria,  leydten  wurde,  nit 
löse,  so  dann  soll  Inen  die  Stat  vnabgelöst  bleiben.  Darumb  haben 
sy  auff  gemeltem  tag  das  Aue  Maria  zw  mittag  leydten  lassen,  vnnd  die 
Stat  behallten. 

Da  khamb  vnns  ain  khuniglicher  beuelch,  also  lauttenndt : 

„Carolus,  Dei   gracia  Rex  Hispaniarum,  utriusque   Siciliae  et 
„Hierusalem  etc.  etc.  Archidux  Austrie,  Dux  ßurgundie,  ßrabancie  et 


*)  Pordenone. 

*)  San  Daniele. 

*)  Spilimbergo,  südwestlich  von  San  Daniele  am  rechten  Ufer  des  Flusses. 

*)  D.  i.  Sacile  am  Flusse  Livenza,  etwa  fünf  Meilen  südwestlich  von  Spilim- 

bergo. 
*)  Conegliano. 
')  Piavesella. 
')  Treviso. 
»)  Der  Flu89  Sile. 
')  D.  i.  auf  Termin.  Vergl.  die  Nachweisungen  bei  Schmeller  I.  c.  4,  224. 


174 


1519. 


„Comes  Flandrie,  Tirolis  etc.  etc.  Honorabiles  etfideles  nobis  dilecti. 
„Intelleximus  (Bl.  123''.),  tum  ex  Illu.  Don  Raymundo  de  Cordoua, 
„Vice  Rege  nostro  Neapolitano,  tum  ex  aliorum  litteris,  Vos  liuc  a 
„statibus  prouincie  et  Principatus  nostri  Austrie  ad  nos  transmissos. 
„Et  licet  Vos  libenter,  tanquam  tideles  et  dilectos  subditos  nostros, 
„uideremus,  tarnen,  cum  iter  ad  Hispaniam  longum,  difficile  et  inco- 
„modum  sit,  et, nos  deo  duce  propediem  in  Germaniam  venire  statui- 
„mu8,  Hortamur  uos  ut  nisi  magna  et  ingens  necessitas  esset,  non  huc 
„ad  nos  accedere,  et  tam  laboriosum  et  periculosum  iter  suscipere, 
„sed  ad  uestros  reuerti  debeatis.  Et  siquid  uobis  Nobiscum  agendum 
„et  tractandum  est,  pro  eo  ad  Consilium  nostrum  supremum  et  priua- 
„tum,  et  quod  usque  in  aduentum  nostrum  ad  gubernacionem  prouin- 
„ciarum  nostrarum  Austrie  deputauimus,  adeatis  et  recurratis,  quia  a 
„Nobis  amplam  comissionem  habent,  interim  omnia  agendi  et  per- 
„tractandi ,  que  pro  bono ,  comodo  et  quiete  dictarum  prouinciarum 
„nostrarum  et  illorum  subditorum  fieri  poterunt,  (Bl.  12^°^.}  Quo- 
„niam  in  eo  facturi  estis  expressam  uoluntatem  nostram.  Datum  in 
18.  Mai  „ciuitate  nostra  Rarchinona,  Die  xviii.  Mensis  Maji,  Anno  domini. 
„M.  D.  Decimo  Nono. 

„Carolus  (m.  p.)  „Ad  mandatum  Catholicae 

„Honorabilibus,  fidelibus,  nobis  dilectis  Majestatis  proprium 

„Oratoribus,  ad  nos  a  Ducatu  nostro  J.  Sannart  (m.  p.) 

„Stirie  transmissis." 
Wir  raisten  aber  nuer  für,  vnuerhindert  desselben  von  dann  zu 
raisen.  Ward  bedacht,  Eernthalben  hintzt  geen  Maisters  *)  zureitten. 
Aber  vnnser  mitgesanndten  versachen  sich  mit  wagnen.  Alls  wir 
morgenns  mitziehen  wolten,  alls  sich  auch  geburdt,  fuern  die  hin. 
Wir  hetten  vnns  des,  vnnd  sonnderlichen  mit  den  wägnen,  nit  ver- 
sehen, darumb  bliben  wir  binden ,  hintzt  wir  auch  ain  wagn  vberkho- 
men.  Die  Phärdt  Hessen  wir  all  daselbstn  zw  Teruis. 
1.  Juli.  Den  Ersten  tag  July,  alls  wir  geen  Masters  vnnd  (Bl.  12^''.) 

geen  Margera  s),  da  man  aufF  das  mör  sitzt,  khomen,  fuern  die  gleich 
hin.  Wier  ruefFten  denen,  damit  wir  miteinannder  in  die  ansechlich 
Stat  einkhämen,  man  wollt  vnns  aber  nit  hörn.  Die  Herschafft  daselbstn 
schickhten  ansechliche  Personen,  vnns  auff  dem  Mör  zw  emphahen. 


*)  Mestre,  südlich  von  Treviso. 
*)  Das  berühmte  Fort  Malgliersu 


ISIO. 


175 


weill  wir  aber  so  zerstraet  fuern ,  haben  sy  nit  gewisst ,  weliche  sy 
ansprechen  «ölten.  Also  sein  wir  in  ain  gemaine  herberg  eingezogen, 
daselbstn  wir  all  zusamen  khamen.  Da  fannden  vnns  die  von  der 
Stat,  so  gegen  vnns  gesanndt  worden.  Enntschuldigeten  sich:  „dassy 
vnns  nit  hetten  ausser  der  Stat  betretten  vnnd  Iren  beuelch  verriebt". 
Mit  mererm  anzaigen :  „der  Fürst  vnnd  ganntzer  Senat  hetten  vnnser 
ankhunfFt  erinndert  vnnd  erfreyt  i)>  darumb  sy  auch  souerr  vnns 
enntgegen  verordennt  gewest  zw  emphahen ,  vnnd  in  die  Stat  zu  be- 
glaitten,  dann  die  Stat  bette  Jederzeit  gross  aufsehen,  lieb  vnnd 
freundtschafft  für  all  annder  Nationen  mit  den  Teutschen,  vnnd  sonn- 
derlichen  mit  dem  haus  von  Österreich.  Besonnders  auch  yetzo  den 
Khünig  Carl  in  Hispanien  gros  vor  äugen  haben"  etc.  mit  vill  zierli- 
chem vnnd  merern  werten.  Begertn  auch  wir  sollen  in  (Bl.  125".) 
ain  annders  haus,  das  vnns  verordennt  was,  mit  Inen  ziehen  2). 
Darüber  wir  mit  geburlicher  Anntwort  Inen  begegneten,  vnnd  zugen 
auch  mit  Inen  in  das  verordennt  haus ,  das  gegen  dem  Fürstlichen 
Palast  vnnd  Sanndt  Marxen  Platz  vber ,  neben  Sanndt  Georgen  ala 
Judea  gelegen  was.  Woll  vnnd  zierlich  versehen,  mit  petten,  zimern, 
auch  schönen  gärtnen.  GleichwoU  mit  der  khuchl  khunden  wir  fueg- 
lichen  auff  so  khurtze  zeyt  vnns  nit  einrichten,  darumb  haben  wir  in 
der  gemainen  herberg  die  malzeytten  genomen,  vnnd  zw  nacht  in 
demselben  haus  gelegen.  Den  anndern  tag  scbickhten  die  herrschafft 
in  die  gemain  vnnser  herberg:  khapauner,  huener,  Tauben,  Maluasier  2.  Juii 
vnnd  Muscatell  ain  zimbliche  Anzall.  Desselben  tags  khamen  die  vom 
Lannd  ob  der  Enns :  herr  Hanns  von  Starhenberg  vnnd  Lazarus  Aspan. 
Am  dritten  tag,  was  Sonntag,  khamen  ansechliche  Personen,  die  vnns 
für  den  Fürsten  vnnd  seine  gemaine  oder  ordennlicbe  Räte  fuertn.  3.  juii 
Alls  wir  für  den  Fürsten  khamen,  Leonardus  Laureanus,  ain  seer 
allter  man ,  der  numalls  sein  speys  von  ainem  weyb  wie  ein  khind 
namb ,  Hess  sich  aufheben ,  damit  er  vnns  steendt  emphienng.  Liess 
vnns  (Bl.  125''.)  neben  sich  nidersitzen,  auff  yegclicher  seiften 
funff.  Darnach  bin  ich  aufgestannden  vnnd  für  den  Hertzogen  getretten, 
vngeuarlichen  die  mainung  geredt:  „Nach  dem  wir  vnnsern  allerliebsten 
Herrn  vnnd  vatter,  Khaiser  Maximilian,  verlorn  haben,  so  sein  wir 
am  zug,  suechennd  den  herrn,  den  vnns  der  almächtige  durch  seinen 


»)  D.  i.  erfragt. 

*)  „mit  inen  zu  ziehen«  die  Handschrift. 


176 


1519. 


stern,  dem  wir  nachraisen,  zaigen  vnnd  geben  wierdet.  So  dann 
vnnsere  herrn  vnnd  freundt,  von  denen  wir  gesanndt  sein,  yeder 
zeyt  vnnd  lannge  Jar  guete  freundtschafft  vnnd  nachperschafTt  mit 
der  durehleuchtigen  lierrschafTt  geballten,  in  demselben  vertrauen 
sy  vnns  disen  weeg  zenemen  beuolhen,  Bittenndt  vnns  nocb  furo 
in  Irem  gebiett  vergunnen,  vnnsern  weeg  zuuerricbten.  Vnnd 
dannckhten  der  Eern,  vnns  bintzt  beer  erzaigt,  wollten  vnns  der 
bey  Kw.  Mt.  vnnd  bei  den  Lannden  berüemen.  Sonnder  zweifl 
wurden  sein  Kw.  Mt.  zw  sonnderm  gefallen  annemen,  die  Lannd, 
dauon  wir  gescbigkbt  sein,  das  in  gleicbem  vnnd  mererm  wider- 
gellten."  Der  Fürst  gab  Anntwort,  dermassen,  das  leb  den  nit  hab 
versteen  mugen,  so  gar  scbwärlicben  vnnd  unuernämblieb  er  redte. 
Aber  das  was  die  mainung,  das  er  auch  (Bl.  126".)  die  lanng- 
wierig  freundtschafft  mit  den  Teutschen  erzellt,  vnnd  wie  sy  Khü- 
nig  Carlen  gross  vor  äugen  hetten.  Bedannckht  sich  vnnsers  er- 
bittens,  vnnd  hatte,  vnnsern  herrn  Khünig  soliches  mit  dem  bessten 
anzuzaigen.  Alls  wir  vom  Fürsten  abgiengen,  tratt  ainer  am  geen 
zw  mir  vnnd  spricht:  „h*  seyt  vnns  all  lieb,  aber  dw  der  liebste." 
Darnach  fuert  man  vnns  in  Sanndt  Marxkhirchen.  Im  Sagrer  da 
zaigt  man  vnns  vill  der  costlichen  Clainater  manicherlay. 

Am  vierten  fuertn  sy   vnns   gegen   Irem   Zeughauss,    das   sy 
den  Arzanall  nennen.     Daraus    zog    man   drey    gross   Galeen    mit 

Ar.  Juli,  grossem  geschray  vnnd  Ceremonien  woUberaidt.  Ersahen  dann  das 
ganntz  Arzonal,  vnnd  gaben  vnns  von  eingemachten  vnnd  zuckher- 
ten  dingen  zu  essen,  darzue  cosstliche  trannckh.  Weill  wir  allso 
in  der  Stat  hin  vnnd  wider  zw  Schiff  gefuert,  sein  vnns  Eerliche 
Personen  zuegeordennt  gewest,  vnnder  denen  ir  zwen  Nicolaus 
Venereus  vnnd  Hieronimus  Teyla  petra  *)  warn.  Khamen  an  mein 
seitten,  mit  denen  Ich  vill  zureden  vnnd  zu  fragen  gehabt.  Die 
anndern  nachneten  sich  souil  Immer  muglich ,  das  sy  vnnser 
(BL  126''.)  gespräch  vernemen  möchten.  Dann  die  anndern  meine 
mitgesanndten  redt  khainer  mit  Inen  sonnders,  vnnd  Ich  sagte  Inen 
frembde  sachen  aus  Polin,  Litten  vnnd  Mosqua.  Desselben  tags 
namen  wir  allso  vrlaub  vnnd  vnnsern  Abschied. 

6.  Juli.  Am  fünfften  khaufft  yegclicher  was  er  bedorfft.    Am  sechsten 

alls  wir  verruckhen  wollten,  khamb  vnns  die  zeittung,  das  vnnser 


*}  Nicola  Veniero  und  Girolamo  Tagliapietra. 


lSi9. 


177 


Erbherr  Khünig  Carl  zw  Römischem  Khünig  erwellt  was.  Alls  gros 
vnns  des  zw  freiden  khamb,  souill  anndern  zw  laide.  Woltenns  auch 
vill  in  Venedig  nit  glauben. 

Alls  wir  hieuor  beschlossen  betten,  in  die  grossen  Stet  samennt- 
lichen  vnnd  miteinannder  einzuziehen,  des  doch  zw  Venedig  nit  ge- 
ballten, vnnd  gleichermassen  daraus  ziehenndt.  Hanns  Silberberger 
wollt  ye  voran,  darfur  wir  Ine  vleissig  hatten,  aber  Er  vnnd  Doctor 
Mert  zugen  dabin.  Er  het  ain  TaTnmäst  khaufFt,  den  namen  Ime  die 
Schergen  zw  Padua,  M-eill  er  khain  zaichen  verhannden,  des  er  den 
zw  Venedig  vermaut  bette.  Muest  zw  vill  Personen  oder  Ambtleuten 
mit  den  Schergen  bin  vnnd  wider  lauffen,  ee  wann  Er  (Bl.  127".) 
den  Tammast  wider  vberkhamb.  Das  was  gleich woll  ainer  PotschafTt 
zuuill.  Alls  wir  wider  aus  Venedig  vnnd  vber  das  Mör  khamen,  seind 
wir  nach  dem  fliessennden  wasser  der  Brenta  vber  sich  gefaren.  Dann 

schlecht  man  sich  auffdieLinckb  hanndtin  ain  Pach genennt 

daran  ist  ain  schliessen,  darein  man  die  Schiff  zeucht,  vnnd  scbleuss 
dann  zue.  So  dann  wachst  das  wasser  vnnd  hebt  das  Schiff  vber 
sich,  damit  es  dem  rechten  pach  gleich  khumbt,  vnnd  nach  demselben 
furauff  gar  geen  Padua  gezogen  wierdt. 

Daselbstn  zw  Padua  sein  wir  Eerlichen  emphanngen ,  vnnd  in 
vnnser  herberg  gefüert  worden.  Dann  der  Potestat  mit  seinen  baubt- 
leuten  vnns  enntgegen  khomen,  vnnd  vnns  allso  emphanngen  vnnd  zw 
der  herberg  beglaitt.  Sich  erbotlen,  alls  morgen  vnns  die  Stat  zu- 
zaigen,  wir  aber  sein  morgenns  verrugkht.  Hat  vnns  lerer  haubtleuth 
ainer  das  ghiith  hinaus  geben,  dann  vnnsere  Phärdt  haben  wir  aus 
Teruis,  da  sy  so  lanng  wir  zw  Venedig  warn  gewest  sein,  dabin  be- 
schaiden  gehabt. 

AmSibennden  zugen  wir  bey  vier  meillen,(^ß/.  i 2 7*.J  khamen  an 
ein  See,  der  sich  von  der  Etz  versambellt.  Ritten  ain  gueten  weeg 
neben  demselben,  vnnd  khamen  dann  an  die  Etsch,  fuern  vber  vnnd 
dann  geen  Rudigo  i).  das  man  Lateinisch  nennt  Rodagium,  ist  etwo 
der  von  Ferrar  gewest.  Der  Potestat  daselbstn  hiess  Jobannes  de 
Corneliis.  Wir  schickhten  auch  von  dan  zw  dem  hertzogen  zu  Ferrar 
vmb  glaidt,  der  vnns  sein  schreiben  schickbt,  wie  hernach  volgt,  dar- 
zue  ein  Edlman,  der  mit  vnns  hintz  geen  Ferrar  geriten  ist. 


')  Uovigo. 
FniiteK,  Vlir.  12 


178 


1519. 


„MagriiHci  Domini  Oratores,  aniici  mei  honorandi.  Accepi  literas 
„iiestras,  quibus  a  me  petitis,  ut  per  Jurisdictionem  meam  iter  facturi 
„tnto  ac  libere  transire  possitis,  et  quoniam  Ego  Catholice  Majestatis, 
„ad  quam  uos  missi  estis,  sum  seruitor  obseruantissimus,  uobis  eius- 
„dem  subditis  non  possem  quicquam  negare.  Mitto  igitur  ad  uos  vnum 
„ex  tabellariis  meis,  qui  vobis  erit  dux  itineris ,  et  jussu  meo  curabit, 
„ut  per  omues  passus  et  loea  dietionis  meae  (Bl.  128".^ 'iber  vobis 
„pateat  transitus.  Si  quicquam  est  aliud,  quod  ego  animorum  uestro- 
„rum  gratia  et  pro  commodo  uestro  possim  effieere ,  me ,  ut  prediete 
„Catholice  Majestatis  seruitorem  et  amicum  uestrum  decet,  faeilem 
„inuenietis,  et  uobis  ex  animo  me  otfero  et  commendo.  Ferrariae  vii 
„Julii  M.  D.  xviiii. 

„Magnificis  Dominis,  Oratoribus  „Catholici  Regis  domini  uestri 

„Inferioris  Austrie  Principatuum,  „Servitor  et  Amicus  uester:  Al- 

„Amicis  meis  honorandis."  „fonsus  Dux  Ferrariae"  m.  p. 

Den  Achten  namen  wir  vnnsern  weeg,  zugen  auffain  halbe  meill, 
khamen  aber  aulT  ain  armb  der  Etz,  fuern  vber,  dann  warn  wir  in  des 
von  Ferrär  Lannd  oder  gebiet.  So  wir  vierthalb  meill  geriten  hetten, 
khamen  wir  an  ain  armb  des  fluss  Phad ,  Lateinisch  Padus  genannt, 
fuern  da  vber  vnnd  dann  noch  ain  halbe  meill  geriten,  khamen  wir  in 
die  schön  ansechliche  Stat  Ferär.  (Bl.  128''.)  Der  hertzog  hiess 
Alfonsus,  sein  gemahel  was  etwo  vor  zehen  tagen  gestorben,  des 
Babst  Alexannder  Tochter  *)•  Damit  enntschuldigt  er  sich  gegen 
vnns ,  vnnd  schickht  doch  dreissig  glesener  Anngster  maluasier  vnnd 
weins  eingeflochten,  aufF  ainer  Stanngen,  die  Ir  zwen  truegen ,  mit 
grossem  erbieten  vnnd  anzaigen ,  er  hette  sein  gross  aufsehen  auf 
Khünig  Carlen.  Alls  wir  aber  in  vnnserm  dannckhsagen  vnnd  erbieten 
soliches  vnnserm  herrn  Khünig  Carlen,  Erwelltem  Römischen  Khünig, 
anzezaigen  erbuten,  vnnd  in  also  nennten,  da  Erstumbten  die  Pötten 
darob,  dann  Ir  herr  Francösischer  Parthey  war.  Des  Fürsten  Brueder 
Hipolitus,  ain  Cardinall,  hat  den  Venedigern  im  ISIO  ain  grossen 
schaden  thon  aufF  dem  Pfad,  dann  sy  wider  Ferär  ausgezogen  warn. 
Vier  meil. 

Am  Neunten,  so  palld  wir  aus  der  Stat  Ferär  khamen,  muesten 
wider  vber  den  Phad,  der  gar  an  der  Stat  hinrindt.  Zugen  drithalbe 


')  Lucrezia  Borgia,  als  deren  Todesjahr  gewöhnlich  l.'>20  angegeben  wird. 


1519. 


179 


meil  geen  Sanndt  Prospero,  ain  Schloss,  darbey  ain  gross  wiertshauss, 
darinn  wir  die  nacht  beliben. 

Am  zehenden  geen  Bononia,  ain  schöne,  grosse  Stat,  dem  Babst  lo.  .luii. 
zuegehörig,  darinn  ain  vniuersitet.  Da  beliben  wir  ain  tag.  Ain  Bi- 
schoff, des  Babst  (Bl.  129".)  Statthaliter,  vereerdt  vnns  auch  mit 
Marcipänen  vnnd  etlichen  Anngstern  mit  wein. 

Am    zwelfften    tag    ritten   wir    bey   acht  wälhisch   meilln   in  ri.  juii. 
ainem  schönen  Tal),  das  vberig  muesten  wir  alles  geen  Perg  auff- 
reitten,    in    ain  khlains  flegkhle  Lugian  i)  genannt,  ligt  hoch  am 
perg  sechzehen  meill  wälhisch. 

Am  dreyzehennden  vierzehen  wälhisch  meill  ligt  Florentzola  3)  13.  jun. 
vnnd  weitter  zehen  wälhisch  meill  geen  Starperia  s).  Am  vier-  14.  Juii. 
zehennden  dann  geen  Florenntz,  die  machtig  Stat,  vierzehen  wäl- 
hisch meill.  Man  sagt  das  diser  Stat  Ordnung  vnnd  Regiment, 
nach  allter  erfarnner  leuth  mainung,  nie  vber  sibenzehen  Jar  ge- 
wert. Hat  sich  Jeder  zeyt  veränndert,  vnnd  auch  guet  Französisch. 
In  der  Stat  wonndte  derselb  zeyt  der  Cardinall,  so  nachmalls 
Babst  Clemens  genannt  ward  *).  Bey  dem  was  auch  Brueder  Niclas 
Schönberger,  Prediger  Ordenns  Munich.  Der  verornndte  ain  Teut- 
schen,  der  sich  zw  vnns  thette.  Der  fragt  mich:  „ob  ich  densel- 
ben nit  khente?"  Darnach  sagt  er:  „wäre  zw  rpir  khomen,  het 
(Bl.  129'.)  aber  sorg.  Ich  würde  Ine,  alls  ein  armen  münich,  nit 
zw  guet  nemen."  Das  ist  der  Munich,  so  hieuor  zw  Hungern  ge- 
west,  dauon  ich  gesagt  hab.  Der  Cardinall  schickht  ain  Bischoff 
zw  vnns  in  vnnser  herberg  vnnd  löst  vnns  aus,  gleichwoU  warn 
vnnsere  mitgesanndten  die  merern  verritten. 

Von  dannen  haben  wir  den  weeg  auff  Senis  &),  Viterb  vnnd 
geen  Rom  genomen.  Daselbstn  wir  des  erweltn  ^^  Kbayser  pot- 
schafft  fannden,  der  vnns  für  den  Babst  Leo  bracht,  dem  wir  nach 
gebrauch  die  Fuess  gekhüsst  haben.  Herwider  der  Babst  vnnser 
yegclichen  mit  baiden    hennden    bey   dem   haubt   genomen ,   vnnd 


')  D.  i.  Lojano,  zwei  Poststationen  südlich  von  Bologna. 

''^)  Firenzuola,  an  den  nördlichen  Abhängen  des  Apennins. 

^)  Scarpcria  an  den  südlichen  Abhängen  des  Apennins. 

*)  Cardinal  Julius  von  Medici,  naehmals  1.123  Papst  Clemens  VJI. 

••)  Ü.  i.  Siena. 

')  Gebessert  aus  „khunfftigen." 

12* 


180 


[UIO. 


daraufF  gekhüsst.  Vor  dem  Ich  auch  khnieendt  die  mainmig  geredt : 
„das  wir  an  dem  Zug  zw  vnnserm  naturlichen  Erbherrn  ziigen,  vnnd 
so  vnns  der  weeg  hieheer  getragen,  haben  wir  seiner  heilligkhait  Fuess 
zu  khüssen  begert,  vnnd  die  Lannd,  dauon  wir  gesanndt,  auch  vnns 
selbs  seiner  heyligkhait  zubeuelhen".Alls  der  Doctor  Sibenbürger  die 
Fuess  gekhüsst,  zohe  sich  mit  dem  leib  herdan,  so  Ine  aber  derBabst 
beym  haubt  zw  sich  zohe,  wollt  er  gehorsamb  laisten,  Eyllt  wider 
hinzue,  vnnd  stosst  (ÖZ.  130".)  den  Babst  woll  an  die  Nasen. 

Da  zw  Bom  seind  auch  zwen  gebrueder ,  Marggrauen  zu  Bran- 
denburg, in  des  Babsts  diennsten  gewest,  Hanns  Albrecht  vnnd  Gum- 
precht.  Daselbstn  auch  bey  den  Fuggerischen ,  vnnd  zuuor  bey  den 
Khaiserischen  vnnd  anndern  orten,  haben  vnnser  ettlich  wol  geessen, 
auch  getrunckhen.  des  auch  ettlich  gepüesst  haben.  Möcht  woll  sagen. 
Ich  wäre  zw  Bom  gewest,  vnnd  bette  Bom  nit  gesehen,  nachdem  Ich 
mich  nit  wollte  erhitzen,  aufF gehabte  khrannckhait,  dann  Ich  nuer 
aus  der  holtz  Ertzney  *)  mich  auff  die  Baiss  begeben  hab. 
3.  Aug.  Am  dritten  Augusty  sein  wir  von  Bom  gezogen  geen  Billetri  2), 

darnach  geen  Sermoneta  3).  Warden  der  Vngnad  vnnd  Lazarus  Aspan 
khrannckh,  die  namen  Iren  weeg  nach  Caieta  *),  am  nächsten  zw  dem 
Mör,  damit  sy  geen  Neapolis  gefaren  sein.  Wir  annder  zugen  nach 
Piperno,  Tarracen  s),  das  gehört  noch  dem  Babstumb  zue.  Aber  zw- 
nachst  daruor  ist  ain  Thurn,  gehört  in  das  Khunigreich  Neapolis. 
Darnach  geenFundy,  ain  Stätle,  gehört  dazumal  Signor  Prospero 
Colona,  vnnd  durch  Mola  geen  Traiect  «),  ist  ain  Schlos,  darinn 
Signor  Ascanio,  gemellts  herrn  Prospero  Colona  Sun,  krannckh  lag. 
Nichts  minder  hiellt  vnns  bey  sich  im  Schloss  zwen  (Bl.  130''.}  tag 
ganntz  fürstlichen  woll.  Darunder  fleust  das  wasser  Garlian  ''),  latci- 
(loiminiisFerdi-  nisch  Ligoris.  An  dem  wasser  hat  Ferdinannd  Khunig  zw  Hispanien 
!iu'i)'a"nn  *^" '  durch  sein  haubtman,  den  man  nennte  Gran  Capitan,  die  Franzosen 


*)  D.  i.  Lignum  Guajaci. 

2)  Velletri. 

•'*)  Sermoneta,  zwei  Posten  südöstlich  von  Velletri,  in  der  Nähe  der  Pontini- 

sehen  Sümpfe. 
*)  Gaeta. 

*)  Piperno,  eine  Post  von  Sermoneta ;  Terracina  zwei. 
«)  Fondi,  Mola,  Traetto. 
')  Garigliano. 


1519. 


181 


vnnd  Schweytzer  gar  aus  dem  Lannd  geschlagen  i)>  darzue  Khaiser 
Maximilian  etliche  hundert  Teutscher  Lanndtskhneeht  von  Triest  aus 
auff  Schiff  geschickht  hette.  Darnach  khamen  wir  geen  Suessa  ä), 
ain  Stätle,  gehört  des  yetz  gemellten  Gran  Capitanns  Erben.  Daselbst 
was  ein  Hispanier  haubtman ,  der  namb  vnns  zw  sich  in  das  Schlos, 
hat  vnns  gar  mennschlichen  vnnd  wolgehallten.  Da  was  auch  invnnser 
geselschafft  gleich  der  hochberuembte ,  gelerte  mann  Augustinus 
Nyphus  9»  roit  dem  Ich  khundtschafft  gemacht,  vnnd  villerlay  Reden 
miteinander  gehabt.  Furtan  khamen  wir  geen  Capua ,  da  fleusst  der 
Vulturnus. 

Am  zehennden  Augusty  sein  wir  zu  Neapolis  eingeriten.    Der  lo.  Aug. 
Vicere  schickht  vnns  enntgegen  grosse  ansehenliche  herrn ,  vnnder 
denen  warnSignorFabricioColona,  ain  allter  grosser  herr  Cß/.  131".) 
vnnd  Haubtman,  der  vill  redlicher  Sachen  seine  tag  verriebt  hat.  Vnnd 
Ferdinandus  Danalus,  Marggraf  zw  Piscaria  *),  nit  allt,  aber  ain  hoch- 
beruembter  haubtman,   der  aus  vorigen  vnnd  hernach  volbrachten 
Sachen  dermassen  yetzo  benennt  wierdt,  alls  sollt  nach  den  Römischen  pg,.jina„j„s  j(,_ 
seines  gleichenns  hintzther  nit  gewest  sein.   Durch  seine  anschleg  viaius    Maichio 
vnnd  thun  ist  Franciscus  Khünig  in  Frannckhreich  vor  Pauia  geschla-  P'st^ine.  (h.) 
gen  vnnd  gefanngen  worden  s).  Der  khamb  an  mein  seitten,  mich  am 
hineinziehen  hintzt  in  die  herberg  zubeglaitten.  Sagt  vnnder  annderm: 
„wann  er  zehen  Tausennt  Man  hette ,  halb  Teutsch  halb  Hispanier, 
so  wollt  er  mit  zwelff  oder  funfzehen  tausennt  Mannen  ainer  Nation 
die  Schlacht  annemen."    Etwo  drey  Stundt  vor  vnnser  ankhunfft  ist 
Lazarus  Aspan  gestorben.  Wir  betten  muee  mit  der  Geistlichait,  der 
grebnuss  halben,  dann  die  der  haubtkhirchen  wolten  den  haben.  Wir 
beglaitteten  die  Leych  zw  der  nacht,  nach  Irem  brauch,  in  das  Pre- 
diger Closter. 

Des  morgenns  khamen  wir  für  den  Vicere,  der  sich  nit  minder  ii.  Aug. 
mit  seinem  Pracht  hiellt,  dann  wie  ain  Khunig.  Seine  zuegeordennte 
Rät  sassen  auch  darbey.    Nach  tisch  ward  ain  Gestäch  (Bl.  13 1''.) 


•)  Den  28.  April  nO'S. 

^)  Sessa. 

3)  Der  berühmte  Philosoph  Agostino  Nifo,  geb.  1473,  gest.  i;>38. 

*)  Ferd.   d'Avalos,  Marchesc  di    Pesearia,    der   berühmte    P'eldhauptmann 

Karl  V. 
5)  1S2S. 


182 


1!>19. 


gTaffCariati.(H.) 


vber  die  Plannckhen,  Des  Hector,  Grauen  Montis  Leonis,  des  Vieere 
in  Sicilia,  Sun,  herr  Camillus,  hiellt  das  Gestäch  auff  sein  cossten,  dem 
Kbiinig  in  Hispanien  vnnd  erwelltem  Römischen  Khunig  vnnd  khunff- 
tigem  Khaiser  zw  Eern.  Ain  grosse  Pün  ward  aufgericht,  darauff  der 
Vieere,  sambt  seinen  zuegeordneten  Rätn  vnnd  villem  Frauenzimmer, 
vnnd  wir  auch  mit  warn.  Der  Vieere,  auch  sein  Gemahel,  betten  lere 
Sessel  vnnd  Sitzstat  vnnder  annderm  alls  Kbünig  vnnd  Khünigin. 
Vnnder  souil  Frauen  was  des  Vieere  die  schönste,  doch  all  gemaldt. 
Des  anndern  tags  sein  wir  zw  der  hertzogin  von  Maillanndt  vnnd  Bary 
khomen,  der  Khünigin  Bona  zw  Polin  Mueter,  die  wir  auch  haimb- 
suecht. 

13.  Aug.  Am  dreyzehennden  tag  hat  vnns  der  Vieere   morgenns   vnnd 

Abennts  in  des  Khünigs  lustgarten,  do  dann  schöne  lustige  prün  ennt- 
springen  vnnd  ain  schön  lusthaus  ist,  zw  gast  gehabt,  vnnd  Eys  zw 
khuellung  der  Wein  fürbracht,  das  dann  zw  der  zeyt  der  orten 
frembd  was. 

lö.  Aug.  Am  funffzehennden  hat  vnns  H.  Spinelly  graf  Coreaty  f ,  der 

■i-  »'*'"■  .^P''"°'»  dem  Khaiser  Maximilian  (ß/.i32".J  lanng  in  Khriegssachen  gediennt, 
auch  bey  der  Malzeyt  gehabt. 

Am  Sechzehennden  der  SignorFabricius  Colona.  Darbey  ich  die 
besste  vnnd  Eerlichiste  malzeyt  geessen.  Hat  vnns  in  ainem  haus  vnd 
gwelb,  das  woll  tiefF  der  hytz  halben  gewest,  bey  sich  gehabt.  Dann 
so  hat  der  Vieere  vnns  geschickht:  sechs  vass  wein,  vier  khelber, 
zwelff  castraun  vnnd  etliche  vill  huener.  Die  hertzogin :  vier  vass  wein, 
vier  khelber,  zehen  castraun,  hundert  huener,  viertzig  hamen  vnnd 
Schulltern,  zwaintzig  grosser  Scatln  mit  confect,  zwaintzig  gros, 
lanng,  weiss  wachssene  Duplier  oder  tortzn,  wir  nennens  Windt- 
liechter,  vnnd  ein  grossen  Permasankhäss.  Signor  Fabricius  Colona 
schickht  vnns  auch  vonKhäsen,  Schultern,  huennern  vnnd  wiscotn, 
vnnd  ain  vassl  mit  SenifF,  alles  zw  notdurfft  aufF  das  Schiff. 

Das  Lannd  möcht  woll  das  Irdisch  Paradeys  haissen,  so  cosstlich 
vnnd  guet  es  ist.  Ich  hab  mich  ebn  wie  zw  Rom  nit  thurn  in  die  hytz 
ergeben,  die  anndern  seind  zw  etlichen  haisswellenden  Prunnen  vnnd 
anndern  seltzamen  dingen  zueganngen  vnnd  besehen.  Im  Schlos,  das 
man  (Bl.  132'' J  das  New  Schlos  nennt,  darinn  dann  der  Vieere 
wonndt,  haben  wir  ain  Stainene  khugl  in  dem  eeren  oder  khupfferen 
thor  sehen  steckhen,  die  dazumalls,  alls  die  Franzosen  dasselb  Schioss 
inngehabt,  aber  die  Hispanier,  so  gar  hinzue  khomen  warn,  vnnd  am 


1519. 


183 


thor  arbeittetn,  hat  man  ans  dem  Schloss  durch  das  thor  iu  die  Hispa- 
nier  geschossen,  vnnd  ist  die  khugl  im  thor  beliben,  das  den  Franzosen 
ain  Forcht  vnnd  anzaigen  bracht,  khain  glükh  dazumall  zu  haben. 

Mit  dem  Patron  des  Schiffs  vertruegen  Avir  vnns.  Muesten  Ime  paet  mit  dem  i.a- 
dreyhundert  ducaten  geben,  darzue  vergunnen,  khauffmanschafft  vnnd  *•■""  des  schiJs. 
leuth  darein  nach  seinem  gefallen  ze  nemen ,  auch  in  Sardinien  vier- 
zehen  tag  zu  bleiben ,  sein  waar  zu  uerändern.  Etliche  der  vnnsern 
fuerten  phärdt  zw  schiff.  Ich  khains.  Die  man  nit  fuert,  die  verkhauff- 
ten  wir  woU.  Vnnser  seindt  wenig  gesundt  beliben,  vill  gueter  dienner 
vnnd  khnecht,  alls  wir  noch  da  warn,  nämblichen  Sigmund  Leyninger 
vnnd  annder  seind  gestorben,  die  anndern  in  Spitalin  beliben,  vnnd 
hernach  auch  gestorben.  Man  name  vnnser  khnecht  willig  vnnd  gern 
in  die  Spitäll,  die  gar  woll  versehen  sein.  (Bl.  133".} 

Vngnad  vnnd  Aursperger  muesten  auch  khranckhaythalben  da- 
selbstn  bleiben.  *  ""(«T"' 

Am  letzten  Augusty  zw  nacht  gienngen  wir  zw  Schiff.  Der  windt  31.^11^. 
veränndert  sich,  das  vir  wider  zw  herberg  khamen.  Aber  morgenns, 
am  Ersten  Septembris,  sein  wir  im  namen  gottes  hin  gefaren.  Vnnser    1.  Sept. 
Näff  ward  Sanndt  Nicla  genennt.  So  fuern  noch  zwo  Nauen  auch  mit, 
vnnd  khunden  den  ganntzen  tag  auch  nacht  das  Lannd  nit  verlieren. 
Am  anndern  vnnd  dritten  tag  haben  wir  gar  sennfften  windt  vnnd  ye    2.  u.  3.  sept. 
gar  khain  gehabt,  das  man  an  dem  mör  Calma  haist,  vnnd  ist  vasst 
haiss  auff  dem  mör,  so  es  also  Calma  ist.  Die  Schiff  steen  still ;  wann 
man  ain  Federle  fallen  lasst,  so  feilt  es  geradt  nider,  das  sich  auff 
khain  seydten  wenndt. 

Am  vierten  tag  khamb  ain  Schiffl  mit  sechs  Ruedern  zw  vnns,    4.  sept. 
sagt:  „er  war  ain  Genueeser  khauffman".  Man  achtet  in  aber  für  ain 
Speher.  Den  namb  man  in  vnnser  Schiff,  vmb  das  dasselb  mit  leyten 
vnnd  annderm  woll  versehen  was.  Dann  schifft  er  wider  hin  zw  seinen 
Schiffen,  die  wir  nit  sahen. 

Am  fünfften  tag,  alls  sich  mit  auffganng  der  (Bl.  133''.)  Sonnen    s.  sept. 
jeder  zeyt  der  windt  veränndert,  sahen  die  pueben  von  dem  khorb 
des  grossen  Seglpaumb  etliche  Schiff  herfaren,  die  schriern:   „Fela 
Fela!"  das  ist  „Segl  Segl!"  Alls  die  zu  sehen,  warn  vier  Nauen,  zwo 
Galea  vnnd  zwo  Fustn  '),  die  strackhs  gegen  vnns  fuern.  Wir  rüssten 


')  Ü.  i.  Renn-  oder  Kaper-Scliifle. 


184 


1519. 


vnns  zw  der  wör  aller  sachen.  Alls  wir  so  nahenndt  zusamen  khamen, 
begerten  wir  ain  zaichen  nach  der  Sehiffleuth  monier,  obs  freundt 
oder  Veindt  warn.  Sy  wollten  aber  khain  zaichen  geben,  darumb  so 
namb  die  khlainer  vnnser  Naf  den  weeg  gegen  Inen,  vnnd  khert  das 
hinderthail  gegen  den  Veindtn,  do  dann  das  geschütz  ligt,  wollt 
scliiessen.  Gleichwoll  Hess  sich  der  anndern  Naf  aine  auch  hergegen, 
doch  wenndetn  sich  alle  zumal  vnnd  fuernhinder  vnns  hin,  wollten  gar 
khain  zaichen  geben,  noch  reden. 

6.  Sept.  Am  sechsten  tag  enntstuenndt  ain  gar  graussamer  windt,  der  die 

maisten  im  Schiff  erkhrennckhte.  Man  sach  die  Insel  Sardinia,  wir 
warn  aber  weyt  hinder  sich  geschlagen,  vnnd  prachen  der  vorder 

7.  Sept.  Seglpaumb  vnnd  der  khlain  ob  dem  haubtsegl.   Am  Sibennden  tag 

khamen  wir  wider  hin  zw  der  Innsl,  allso  das  wir  ain  trost  betten,  in 
ainer  khlainen  weill  in  Port  zw  Calaris  ^),  der  haubstat,  (BL  13^"^.) 
zukhomen.  So  erhueb  sich  widerumb  ain  wüetennder  windt,  das  wir 
ferr  von  der  Stat  die  Segl  all  ablassen  muesten  vnnd  die  annckhern 
Sept.  (H.)  werffen.  Die  zway  Schiff,  vnnsere  mitgeuerten,  anckherten  auch  ober- 
halb vnns.  Dem  khlainern  hat  der  angkher  nit  recht  eingriffen ,  vnnd 
der  windt  hat  das  Schiff  so  gewaltig  triben,  das  das  Sayl  am  anngkher 
brach.  Muest  sich  in  freyem  winndt  ergeben ,  spanndt  die  Segl  auff, 
vnnd  khumbt  die  nacht  geen  Panormo  3),  die  Stat  in  Sicilien.  Dem 
anndern  Schiff  brach  gleichermassen  das  Saill  am  angkher ,  warffen 
den  anndern  anngkher,  vnnd  beliben  also  hofften  an  anckhern.  Am 
achten  tag  starb  dem  von  Starhenberg  ain  Edlman  Fanstorffer.  Den 
panndt  man  an  ein  pret  vnnd  warff  den  inns  mör.  Der  schwamb  zwier 
oder  dreymall  vmb  das  Schiff,  mit  dem  khopff  vbersich,  alls  sy  sagtn. 
Ich  habs  nit  gesehen.  Ain  mor,  des  Patron  diener  ainer,  fiell  vom 
Schiff  inns  möer.  Man  eyllt  zw  dem  khlainen  Schiffl,  so  am  grossen 
Schiff  hienng,  er  khundt  der  hilff  nit  erwarten  vnnd  ertranngkh.  Die 
Raubschiff,  so  mit  Segl  vnnd  Ruedern  farn,  haben  sich  oft  der  Ennden» 
do  wir  annckherten,  vmbgethon,  darumb  sich  etlich  seer  forchten. 
11.  Sept.  (^^-  l^^'O  Darum  fuern  am  aindlifften  tag,  was  der  Suntag,  herr 
Michel  von  Eytzing,  Starhenberg,  Doctor  vnnd  mit  Inen  herr  Niclas 
vom  Thurn,  der  für  sich  selbs  mit  ist  gezogen,  mit  vill  anndern  leyten 


•)  Oagliari. 
*}  Palermo. 


1519. 


185 


in  dem  Schiffl,  das  man  im  grossen  Schif  mit  vnnd  damit  zw  lannd 

fert,  damit  sy  am  Lannd  geen  Calaris  vber  ain  hochs  gepürg  gienn- 

gen.  Wer  sy  gesehen  hat,  ist  geflohen,  haberis  für  mörrauber  geacht. 

An  demselben  tag  hat  sieh  der  windt  geändert.  Wir  sein  gefaren, 

das  wir  die  Stat  gesehen ,  vnnd  vber  zwo  wälhisch  meill  darzue  nit 

gehabt  haben.  Khunden  doch  nit  hinein,  muesten  wider  an  ainem 

Spytz  des  Erdtriehs  oder  gepürgs  angkhern,  vnnd  daselbstn  vber 

nacht  bleiben.  Morgenns,  alls  sich  der  windt  gemainclichen  veränn-  12.  sept. 

dert,  sein  wir  wider  hin  vnnd  her  gefaren,  khundten  vor  Vesper  zeyt 

nit  hinein.    Alls  wir  hinein  khomen ,  vnnd  vom  Schiff  an  das  Lannd 

trotten,  vnnd  in  die  Stat  ganngen,  so  reytten  vnnsere  mitgeferten  von 

ainem  anndern  thor  in  die  Stat.  Dann  der  Vicere  schickht  Inen  ainen 

Ertzbischoff,  auch  sein  Sun  vnnd  annder  mer  eerlich  leuth,  sambt 

ettlichen  Rossen,  darauff  sy  sassen,  vnnd  beglaitt  sy  eerlich  in  die 

Herberg.  Warumben  aber  Ich  nit  auch  (Bl.  135".)  zw  Lannd  ge- 

farn  bin,  ist  die  vrsach:  Ich  wisste,  wann  man  allso  austritt,  so  will 

Jederman  mitfarn,  so  geschiecht  offt,  das  man  darmit  ertringkht.  Alls 

Ich  noch  acht,  war  Ich  darein  gesessen,  es  warn  yill  mer  darein  ge- 

tretten,  vnnd  betten  vnns  getrenckht,  dann  die  wellen  gienngen  starckh. 

Herr  Hanns  Hoffman  war  schwach  in  Lennden,  den  behiellt  Ich  auch, 

der  one  das  ye  mit  wollt.    Schnitzpämer  unnd  Silberberger  beliben 

auch  allso  im  Schiff.  Die  vber  lannd  seind  beschwärlichen  ganngen, 

nicht  zw  Essen  gefunden.  Man  hat  sy  in  leren  Claidern  nit  khenndt, 

darumb  man  sy  nuer  geflohen  hat.  Nach  dreyen  tagen  khamb  vnnser  16.  sept. 

mitgefert,  das  khlainer  Schiff,  des  den  anngkher  verlassen  het,  vnnd 

in  Sicilien  geen  Panormo  was  geworffen.    Der  Vicere  Angelus  de  vice  Re.  (h.) 

Villallona,  ain  eerlicher  man,  hat  sich  gar  woll  allennthalben  gegen 

vnns  gehallten,  mit  beglaitten,  laden  zw  khirchen  vnnd  Tischen.   Offt 

wilprät  geschigkht,  seinen  Son  alle  tag  zw  vnns,  sehen  lassen,  ob  wir 

was  bedörfften.  Da  war  auch  lierr  Michell  Maius  regent  daselbstn, 

ain  gelerter  man,  der  mit  mir  vill  khundtschafft  vnnd  gesprächs  bette. 

Gab  mir  auch  ain  puech:  „der  Grauen  von  Barsalona  her  vnd  nach- 

khomen.«  {Bl.  135'.)  —  Alls  die  tag,  wie  mit  dem  Patron  des 

Schiffs  bctaidingt  was,  die  er  daselbstn  bleiben  möcht,  verschinen, 

vnnd  zway  anndere  Schiff  hinfuern,  warn  etliche  aus  vnns,  die  auch 

farn  wollten.  Der  Patron  sagte:  „es  gäbs  die  zeyt  nit.    Wollt  man 

dann  ye  faren,  so  welle  er  das  vor  dem  Vicere  bezeugen ,  das  wider 

sein  Rat  vnnd  willen  er  faren  muess."    Ist  also  verhüben,  hintzt  auff 


186 


i519. 


26.  Sept.  (H.)  den  Sechs  vnnd  zwaintzigisten  tag ,  gienngen  wir  nachts  zw  Schiff. 
Morgens  fuern  wir  hin  aus  dem  Port.  Muesten  denselben  tag  her- 
wider  in  Port,  beliben  da  hintzt  den  anndern  tag  Octobris.  In  mittler 
zeyt  khamen  des  Khaisers  Armada,  alls  bey  Sibentzig  Schiffen,  die 
khamen  nit  hinzue,  sonnder  angkherten  ferr  hindan,  also  das  wir  die 
Seglpaumb  sehen  mochten,  nach  der  lenngs,  als  wäre  ain  zäun  da- 
selbstn  gesetzt.  Hefftn  drey  tag  daselbstn.  Die  betten  in  beuelch, 
geen  Sicilia  zu  faren,  auff  weittern  beuelch  zuwarten.  Die  fuer  alls- 
dann  für  Gerbes  in  Africam  i)»  vnnd  der  Khayser  gewann  dennselben 
fleggen. 
2.  Oct.  An  demselben  anndern  tag  Octobris ,  war  Suntag ,  giengen  wir 

aus  Caiaris  ge-  in  aiu  Capellcn,  ausser  der  Stat,  haisst  nach  Irer  Sprach  „zw  vnnser 
schifft.  (H.)  Frauen  vom  gueten  windt",  hörten  da  mess,  gienngen  zw  (Bl.  136".) 
Schiff  vnnd  fuern  hin.  Alls  wir  auff  drey  Teutsch  meill  vngeuarlich 
gefaren  sein,  fannden  wir  die  zway  Schiff,  so  vor  vnnser  ausgefaren 
waren,  am  anckher  hefften,  an  dem  ort,  das  sy  nennen  „Cauo  de 
am  8.  tag.  (H.)  Puia"  ^).  Daselbstu  muestn  wir  acht  tag  auf  windt  warten.  Die  weill 
trueg  man  frisch  wasser  vnnd  holtz  in  das  Schiff.  Da  starb  auch  ain 
Hispanier,  den  begrueb  man  bey  ainem  öden  khirchlein,  des  die  morn 
entort  haben.  Am  zehennden  tag  erzaigt  sich  ain  windt,  vnnd  fuern 
von  dann  gegen  dem  abennt.  Muesten  Mider  gegen  dem  Lannd  zw 
ainer  Innsl,  haisst  sannd  Petters  Innsl  3),  neben  der  roten  Innsl,  sein 
öd  vnnd  vnbesetzt.  Die  seindt  vngeuärlichen  hundert  wälhisch  meill 
von  der  Stat  Caiaris.  Gleichwoll  haben  wir  nit  geanngkhert,  sonnder 
von  Sand  peteis  lauierteu  hin  vnnd  wider  die  ganntz  nacht.  Vnnd  den  aindlefften  tag, 
insiam  11.  (H.)  hiutzt  woll  gegen  dem  abennt,  da  khamb  ain  windt,  mit  dem  haben 
wir  vnns  in  das  hoch  möer  gelassen.  Da  gegneten  vnns  wie  ain  gross 
höer  der  visch,  die  man  Delphin  nennt,  die  lassen  sich  halb  über  das 
möer  auff,  vnnd  mit  dem  khopff  wider  vnnder  sich,  vnnd  dem 
Schwanntz  vber  das  wasser.  Des  emphienngen  (Bl.  136''.)  die 
Schiffleut  ain  trost,  dann  sy  sagten:  „war  ain  zaichen,  das  der  windt 
nach  vnns  sein  wierdt."  Die  Delphin  khamen  yederzeyt  gegen  dem 
windt.  Alls  wir  den  geraden  weeg  nach  Barsalona  namen ,   vnnd  der 


*)  Die  Insel  Jerbi  an  der  Küste  von  Tunis- 

^)  Capo  di  Pula,  an  der  westlichen  Seite  des  Golfo  di  Cagliari. 

^)  Isola  di  San  Pietro,  an  der  Westküste  Sardiniens. 


1819. 


187 


wind  stundlich  sich  stercichte,  gienngen  die  Schiffleuth  zusamen  vber 
die  Schiffkharten,  raittetn  aus ,  wieuil  sy  stundt ,  wieuil  meill  sy  in 
ainer  Stundt  gefaren  warn ,  vnnd  wo  sich  der  windt  allso  sterckhte, 
in  wieuil  Stunden  sy  geen  Barsalona  khomen  wurden.  Befannden,  das 
in  solichem  wüettennden  möer  den  fürgenomnen  weeg  nit  voUennden 
sollen,  dann  enzwischen  warn  etliche  Velsen  in  möer,  die  man  in  der 
nacht  nit  sehen  khund.  Zw  dem  so  hat  Barsalona  khain  port,  sonnder 
ain  Sanndt,  da  man  zw  gleichem  windt ,  aber  sonnsten  nit  anngkhern 
mag.  —  Darumb  wenndten  sy  das  Schiff  gegen  der  Innsl  Minorica, 
wollten  da  in  die  Port  farn.  Alls  wir  aber  nahenndt  hinzue  khamen, 
da  bedacht  sich  ainer  vnnd  sagt:  „der  Port  wäre  enng,  vnnd  der 
windt  gros,  darzue  die  nacht  finster,  möchten  ee  daselbsten  dann 
heruor  not  leiden."  Derhalben  ward  beschlossen,  heruorzubleiben 
vnnd  die  Segln  abzulassen.  Das  geschach  aber  spat.  Also  das  Schiff 
was  im  ganng,  der  windt  tribs  mit  (Bl.  137".)  gwallt,  das  was  am 
zwelfften  tag  Octobris  vnnd  zwo  stundt  in  der  nacht.  Khamen  zu  12.  Oct. 
dem  Lannd,  das  bette  ain  hohen  gerad  abgeschifften  Velsen,  da  was 
Jammer  vnnd  Not,  villmer  von  den  Schiffleuten,  dann  von  anndern, 
weliche  villeicht  die  geferlichkhait  pass  verstannden  hetten.  Yegcli- 
cher  bewarb  sich  vmb  ain  holltz  oder  pret,  zugen  sich  ab,  richten 
sich  zu  schwimen.  Da  was  khain  gehorsamb,  was  man  rueffte  vnnd 
thäte.  Da  sach  man  das  möer,  so  die  welln  zw  dem  Vells  gienngen, 
aines  grossen  Thurn  hoch  auflauffen,  vnnd  dann  herabfallen.  So  die 
wellen  wider  hinwegg  sich  Hessen,  sähe  man  grosse  Stain  im  wasser 
ligen.  Da  gienng  es  an  ain  betten  vnnd  khirchfart  versprechen!  Ain 
hispanischer  haubtman,  Sancte  Crucis  genannt,  der  stuennd  zw  hin- 
derst auf  dem  Schiff,  das  sy  nennen  Pupa,  der  het  auff  den  windt  sein 
aufmerckhen,  der  Hess  auch  denselben  hindersten  Segl  aufspannen 
vnnd  schreyt:  „Via",  das  ist  gerad  aus,  „mit  dem  Teman!"  das  ist 
der  Schlüssl  oder  Laydtrueder,  damit  man  das  Schef  wenndt,  wohin 
man  will.  Mit  dem  sein  wir  wieder  von  dem  Lanndt  vnd  der  geuer- 
lichkhait  (Bl.  137''.}  khomen,  wie  menigclichen  das  geurtaillt,  mit 
khaines  mennschen  vernunfft  noch  schickhlichait,  sonnder  aus  götH- 
chen  gnaden  vnnd  fürbit  vnnser  lieben  fraucn,  dahin  sich  villver- 
sprochen,  Iren  Tempel  zw  Monserat  zu  besuechen,  solichem  gewissen 
vnglückh  enntganngen  sein.  Der  Eewige  Got  sey  gelobt  in  Eewig- 
khait!  Ich  mit  meinem  ainigen  Vetter,  herrn  Georgen,  beliben  in 
vnnserm  Chämerle,  sahen  die  Wennde  vnnd  Sfain  an,  khunden  nit 


188 


ISiO. 


schwimen,  beualhen  vnns  Got  dem  herrn.  Dieselb  nacht  beliben  wir 
zwischen  den  zwayen  Innselln,  Minorica  vnnd  Maiorica,  Hessen  das 
Schiff  waggeln.    Die  Segln  warden  all  abgelassen.    Morgenns ,  den 

13.  oct.  dreyzehennden  tag ,  fuern  wir  zw  der  Innsl  Maiorica,  in  ainem  grossen 

Port  bey  der  Stat  Alcudi.  Da  khomen  zwen  perg  von  der  Stat  her 
vnnd  machen  ain  beschlus ,  das  vill  hundert  Schiff  darinn  mochten 
steen  *).  In  die  Stat  wollt  man  niembt  lassen.  Die  so  heraus  khamen 
wollten  nit,  das  die  vnnsern  nahenndt  zw  Inen  khämen,  Sy  sorgten 
denSterb,  so  in  Hispanien  etlicher  orten  gestorben  hat  3).  Was  sy 
verkhaufften,  setzten  das  nider,  vnnd  das  gellt,  so  man  darumb  gab, 
(Bl.  138''.)  namen  sy  erst,  wann  vnnser  Leuth  ferr  hindan  gienngen. 
Das  gellt  legten  sy  zuuor  in  Essich,  Ee  sy  das  in  Ir  henndt  namen. 
Vnnser  Patron  wollt  ain  brieff  zw  seinem  Brueder  schickhen,  den 
wollten  sy  nit  annemen  annderst,  dann  das  Er  den  angab,  vnnd  der 
brieff  in  der  Stat  geschriben  wurde.  Dann  namen  sy  vnnd  schickhten 
f  rastetn.  (H.)  den  hin.   Wir  raiseten  f  da  ain  ganntzen  tag  auff  die  gehabt  freyd. 

14.  Oct.  Den  anndern  tag  fuern  wir  wider  nach  Barsalona.  Der  windt  het 

sich  etwas  gemildert.  Sopalld  wir  aber  wider  in  das  hoch  möer 
khamen,  da  erzaigt  sich  der  himel  alls  ein  veindt.  Die  Puebeii  im 
Schiff  stigen  gemainclich  auff  in  die  khörh  des  Mas,  oder  Seglpaumb, 
die  Ersahen  die  Stat  oder  das  Lannd  darbey ,  die  schriern  „Terra 
Terra!"  das  Lannd  oder  Stat.  Sy  vermainten  es  warn  noch  fünff 
teutsch  mein  zw  der  Stat.  Vnnd  alls  es  zw  der  Nacht  nahenndte,  was 
die  sorg  wieuor  bey  der  nacht,  da  zu  faren  vnnd  hinzuezekhumen. 
Man  liess  die  Segln  widerumb  fallen ,  das  Schiff  allso  wagkhln.  In 
der  Nacht  da  wüettet  der  windt  alls  vor  nie.  Die  Schiffleuth  gienn- 
gen aber  zusamen,  beratschlagten,  es  war  khain  annders,  wir  muesten 
dem  windt  nachschiffen,  darzue  das  Schiff  ringern.  {Bl.  138^.)  Der 
Patron  fragte:  „ob  man  Ine  on  schaden  hallten  wollt,  so  möcht  er 
das  Schiff  ringern."  Etliche  der  vnnsern  bewilligten  söliches  palld. 
Ich  wollte  nichts  bewilligen.  Ich  wisste,  das  Ime  sein  leben  alls  lieb 
alls  mir  war.  Darnach  warff  er  aus :  allte  verrote  püxen ,  abgenützte 
schwäre  Sayll,  das  SchiffI,  so  man  im  grossen  Schiff  fuert,  Tartzn, 


*)  Die  beiden  Höhen  Capo  del  Pinar  und  Capo  Farueh  sind  wahrscheinlich 

gemeint,  welche  den  Hafen  von  Aleudia  schliessen. 
ä)  Vielleicht  die  Pocken,  welche  die  Spanier  um  diese  Zeit  aus  Westindien  in 

die  Heimath  gebracht  hatten.  Vergl.  Schnurrer's  Gesch.  d.  Seuchen,  2,  66. 


1519. 


189 


die  am  weiter  lanng  her  verdorben  vnnd  nit  schwär  warn ,  ain  palbi 
mit  hyttn  vnnd  ain  grossen  maspaumb,  den  er  aufF  der  ain  Seitten  des 
Schiffs  mit  fuerte.  Zerhackhte  den  zw  dreyen  Stugkhen,  vnnd  warff 
die  auch  hinaus,  die  vnns  schaden  am  schiff  thetten,  dieweill  wir  die 
Segl  nit  auffgezogen  hetten,  stiessen  on  vnnderlos  mit  den  Thunnen 
oder  wellen  das  Schiff.  Da  zündet  man  die  weissen  duplier,  so  vnns 
die  hertzogin  von  Maillanndt  in  Neapolis  geben  het,  vnnd  trueg  man 
ain  Crucifix  herumb,  alls  wäre  es  am  Sterben.  Dann  so  fuern  wir  mit 
vollen  Segln  nach  Africa,  wie  der  windt  gienng.  Vnnd  hetten  wir  die 
Innsl  Ibitza  i)  nit  antroffen ,  so  hetten  wir  muessen  in  Africa  faren. 
Got  gab  gnad,  khamen  geen  Ibitza.  Alls  wir  neben  dem  Lannd  hin- 
.fuern,  (Bl.  139".)  hetten  nahenndt  ain  Stain  troffen.  Ist  nit  dreyer 
Spann  neben  hin  gefaren,  dann  vor  den  Tunnen  haben  die  Schiffleuth 
den  nit  gesehen.  Seind  allso  in  ain  öden  port  eingeflohen,  vnnd  ain 
tag  vnnd  nacht  darinn  beliben.  Die  Schifileuth  habenns  ausgerait, 
das  wir  in  sibenzehen  Stunden  zwayhundert  vnnd  dreissig  wälhisch 
mein  gefaren  sein.  Morgenns  fuern  wir  aus  dem  öden  port  zw  der 
Stat,  die  den  namen  der  Innsl  hat.  Daselbstn  trattn  wir  aus,  vnnd 
muesten  fünff  tag  da  bleiben.  Wir  hetten  nit  gar  vberige  notdurfft, 
dann  des  Khaiser  Armada,  so  geen  Gerwes  geschifft,  hat  zw  nacht 
daselbstn  bey  ainer  öden  Innsl,  Frumentera  2),  zuegelenndt  vnnd  ett- 
liche  tag  daselbstn  stil  gelegen.  Ain  Munich  der  mindern  Brueder 
fuer  auch  mit,  der  gienng  daselbstn  zw  der  Geistlichait ,  zaigte  an, 
wie  der  Hispanier,  so  zw  Sardinia  gestorben,  on  geschafft  verganngen 
wäre,  darumb  gehörte  sein  verlassen  guet  der  Cruciata,  (also  nennen 
sy  die  Römisch  gnad).  Darumb  man  vnnser  Schiff  wollte  pannen, 
weill  die  Hispanischen  haubtleut  sölich  guet  nit  dargeben  wollten, 
dann  der  abgestorben  hat  ain  Testament  gethon.  Allain  das  man  dem 
Munich  dauon  nichts  geben  wollt,  so  rieht  er  ain  solich  Spill  an,  das 
die  zwen  haubtleuth,  (Bl.  139^.)  Sancte  Crucis  vnnd  Carantza,  mit 
ainem  Secretary  von  der  Cruciata  zw  Worten  khomen.  In  dem  so 
khumbt  der  möerrichter  mit  ainer  rottigen  khetten,  wolt  vnnser  khlain 
Schiffle,  darinn  man  vom  Lanndt  in  das  gross  Sch\ff(fert),  verhefften, 
dann  wir  an  demselben  zw  Schiff  faren  wollten.  Dem  grif  herr  Niclas 


')  Iviza,  die  nönlüpho  der  Pltyuscn. 

'^)  Formciitcrii. 


190 


1319. 


vom  Thurn  in  die  khetten.  Palld  verluer  sich  alles  Volckh  vnnd  eil- 
lennd  herwider  mit  plossen  wörn,  dem  vom  Thurn  zue;  dann  die 
Hispanier  wissten  die  monier,  hetten  sieh  in  das  Schiffi  gemacht, 
fuern  zum  Schiff.  Der  vom  Thurn  stuennd  wie  ain  Rys  vnnder  den 
Leutten.  Sy  wollten  khurtz,  er  soll  weichen,  er  aber  nit,  zuckht  auch 
nit.  Weerdte  ain  guete  weill.  Der  vnnsern  war  khainer  darbey, 
ausserhalb  mein  vnnd  meines  jungen  Vettern  herrn  Georgenns.  Ich 
wisste  nit  was  zu  thun  war.  Den  schlahen  zu  lassen  on  mein  bey- 
stanndt,  deicht  Ich  mir  schimpflich ;  hette  ich  dann  mich  hinzue  drun- 
gen,  war  alls  khain  hilff,  sonnder  mer  des  Volckhs  enntzundung.  So 
namb  ich  mir  für  vnnd  gienng  neben  Inen.  Redt  Hispanisch,  wälhisch 
vnnd  Lateinisch  durcheinannder ,  auft'  die  mainung :  „wir  haben 
geacht,  weill  wir  ain  herrn  hetten,  wir  khämen  in  sicherhait.  So  well 
(^Bl.  1^0".)  man  vnns  morden!"  Die  Leut  verstuennden  mich  nit, 
vnnd  wollten  die  seltzamb  sprach  hörn.  Vnnd  gienng  damit  von  herrn 
Niciasen  vil  volckhs,  verliessen  Ine  vnnd  gienngen  mir  nach.  Mit  dem 
khamb  der  vom  Thurn  aus  der  not.  Palld  so  khamen  die  Hispanier 
wider  woll  gerüsst,  wollten  vnns  helffen ,  es  war  aber  vill  zw  spat 
gewest.  Darnach  khamb  auch  des  Vicere  verwallter,  sambt  der  ann- 
dern  vnnser  geselschaffl;  herab ,  dann  das  Stätle  ligt  auff  ainer  höhe 
vnnd  seind  vasst  vill  geistliche  darinnen ,  allso  ward  allennthalben 
still.  In  der  Innsl  hab  ich  die  schönisten  vnnd  pessten  margrant  i) 
gesehen  vnnd  geessen.  Darinn  ist  auch  ain  See ,  mitten  im  ertrich, 
der  macht  oder  gibt  Saltz ,  wie  man  an  etlichen  anndern  orten  das 
möer  Saltz  macht,  darzue  hat  man  zeyt  im  Jar.  Mues  yederman  dar- 
zue,  das  dieselb  zeyt  nit  versaumbt  werde.  Wir  fannden  da  ain  Schiff, 
das  hat  Saltz  geladen  vnnd  geen  Ancona  gefuert,  dabey  wir  brief 
geschickht,  die  seind  zw  Sannd  Veyt  am  Phlaumb  2)  geanntwort  wor- 
den. Nach  den  fünff  tagen  sein  wir  zw  Schiff  ganngen ,  was  gueter 
windt.  So  palld  wir  aber  hinaus  auft"  das  möer  khomen ,  ward  gleich 
wie  vor  wuettenndt.  Wir  sahen  bey  acht  Schiffen,  die  sich  auch  von 
anndern  orten  hinaus  (Bl.  140''.)  gelassen  hetten.  Dieselben  vnnd 
wir  muesten  in  Maiorica  zw  der  Stat  desselben  namens  farn  vnnd 
aber  aussteen ,  acht  tag  da  bleiben.    Es  seind  in  denselben  vill  Schiff 


)  Das  sind  Granatäpfel,  malum  granatum.  Schmeller  I.  c.  2,  616. 
')  Fiume. 


1519. 


191 


an  dieselb  Innsl  khomen  mit  zerbrochen  Säglpämen,  etliche  on 
Segl,  von  etlichen  leuth  ausgefallen,  ains  gar  verdorben.  Es  was 
ain  graussamb  vi^esen.  Da  khamen  auch  zw  vnns  die  Regennten 
vnnd  Räte,  hetten  all  rotte  lannge  Röckh  an  mit  khappen,  wie 
mans  auflf  den  hohen  schuelln  tregt,  mit  härmelin  gefuettert.  Ist 
ain  schöne  Stat.  Von  dann  gab  vnns  Got  sein  gnad,  das  wir  am 
ersten  Nouembris  hinfuern  vnnd  khamen  am  dritten  geen  Rarsalona. 
Zw  Rarsalona  ist  khain  port  oder  Hafen,  wie  die  Niderlennder 
vnnd  Dennen  sprechen,  sonnder  nuer  ain  Sannd  vnnd  seicht.  Wir 
khunden  auch  mit  dem  khlain  Schifflein  nit  zw  Lanndt,  das  wir 
hetten  mugen  austretten.  Die  Schiffkhnecht  truegen  vnns  auff  Iren 
Ruggen  hinaus  auff  die  trügkhen.  Das  möer  schlug  noch  für  hin- 
aus an  der  Seiche.  Wir  zugen  in  ain  herberg.  —  Khunig  Carl, 
der  Erwellt  Römisch  Khunig  vnnd  khunfftiger  (Bl.  1^1".}  Khaiser, 
was  Sterbs  halben  nit  in  der  Stat,  sonnder  bey  annderthalb  teut- 
scher  meill  dauon,  in  ainem  Flegkhen,  genannt  Molin  de  Re,  souil 
geredt  alls  des  Khunigs  müll.  Erbaten  wir  herrn  Niclasen  vom 
Thurn,  dahin  zuraisen  vnnd  vmb  ain  stundt  vnnd  tag  zw  erinn- 
dern,  wann  wir  möchten  oder  sollten  khomen.  Dazumal  ist  er 
gefragt  worden,  in  was  sprach  wir  vnnser  Werbung  thun  wurden? 
Palld  darnach  khamb  dem  Doctor  ain  schreiben  von  Maximiliano 
Transiluano,  des  Khunigs  Secretary,  alls  sey  Jederman  zuwider, 
in  annder  sprach  dann  in  Latein  zu  werben.  Darüber  ist  in  der 
mer  befunden  i),  der  Doctor  soll  Lateinisch  die  Werbung  thun. 
Wir  fannden  selbs,  das  Teutsch  zw  werben  nit  fueglich  gewest, 
allain  das  wir  vnnserm  heueich  nachkhomen  muesten.  Gaben  söli- 
ches  auch  nach.  Nichts  minder  zw  merer  vnnser  Enntschuldigung 
gegen  vnnsern  herrn  vnnd  freundten ,  schriben  wir  marggraf 
Hannsen  von  Rrandenburg  derhalben  auch.  Darüber  gab  vnns  sein 
gnad  gleichmässige  anntwort.  So  khunden  wir  wider  der  anndern 
aller  mainung,  weill  sy  den  Doctor  -auch  für  geschigkht  darzue 
erkhanndten,  in  dem  fall  auch  nit  streben.  (Bl.  1^1\)  Allso  vber 
alle  vorgethone  beschlüs,  das  man  sich  ainer  Copey  vergleichen 
vnnd  die  zuuor  hörn  soll,  den  Doctor  des,  so  er  sich  das  zw 
Wienn  beschlossen  beruembt,  vnersehen  reden  lassen. 


^)   Das  heisst  durch  Stimmenmehrheit  heschlossen  worden. 


l9^  1519. 

Nov.  Am  fünfften  tag  Nouembris  scliickht  die  Khay,  Mt.  Graf  Wolffen 

von  Montfort,  den  Brobst  von  Cassl  vnnd  Methenoj  *)  zw  vns  vnnd 
Hess  vnns  genedigclichen  emphahen.  Sein  Mt.  betten  sieb  vnnser 
numals  verwegen.  Dann  etliche  Scbiff  naeb  vnns  zw  Neapolis  aus- 
gefaren,  vnnd  zw  Barsalona  ankbomen  warn.  Am  sechsten  tag  be- 
glaitten  vnns  die  drey  berrn  zw  Kay.  Mt.  geen  Molin  de  re.  Man 
beriebt  vnns  des  Kbaisers  willen,  weill  der  brauch  in  Hispanien 
war,  seiner  Mt.  bennde  zw  kbüssen,  das  wir  vnns  auch  darnach 
richten  sollen.  Sein  Mt.  wurde  aber  sein  bannd  abziehen  vnnd  nit 
lassen  kbüssen.  Vnnd  alls  wir  für  sein  Mt.  etc.  khamen,  stuenndt 
auff,  pot  vnns  die  banndt  steenndt,  vnnd  alls  wir  die  kbüssen 
wollten,  bat  sein  Mt.  die  bannd  abzogen.  Darnach  setzt  sich  der 
Khaiser  nider.  Da  bueb  Doctor  Mert  an  sein  Werbung  zu  tbun. 
Er  bet  sein  bar  mit  (^Bl.  142".J  ainer  gestrickbten  bauben  ein- 
gepunden  gehabt,  die  Im  das  halb  baubt  khaumb  vmbgeben.  Darzue 
bat  er  khain  mass  gewisst  zu  hallten ,  bat  sieb  puckbt  oder  ge- 
naigt  zw  vnzeiten,  vnnd  wann  er  sich  naigen  hat  sollen,  vnnder- 
lassen,  vnnd  das  maiste  hat  er  im  grundt  vnnser  Instruction  nichts 
gemäss  geredt,  vnnd  vnnder  annderm  den  Khaiser  ermonndt :  „die 
Teutsche  lannd  zu  beballten,  vnnd  seinem  Brueder  die  Hispani- 
schen zu  lassen,  oder  sein  Mt.  soll  die  Hispanischen  behallten  vnnd 
die  Teutschen  seinem  Brueder  lassen."  Wie  das  geredt  ward, 
stuend  Maximilian  Transiluan  neben  dem  Hoffman,  alls  sein  Schuel- 
gesell,  der  spricht  das  mal  auff  ain  annder:  „das  ist  nit  guet  vnnd 
Jederman  redet  warrlichen  schimpflichen  daruon." 

(Zwischen  Bl.  141'  und  142"  befindet  sich  ein  Bildniss  in  zirkelrunder  Form 
von  A.  Hirschvogel's  Hand  radirt,  mit  der  Umschrift:  CAROLVS  QVINTVS 
ROMANORVM  IMPERATOR.  AETATIS  SVAE  XXXII.) 


*)  Einer  der  Hofedelleute  des  Kaisers,  Ich  finde  ihn  in  dem  von  Bucholtz, 
Gesch.  Ferd.I.,  3,700  abgedruckten  Verzeichnisse  des  Gefolges  Karls  V.  auf 
dem  Zuge  nach  Worms  1S21,  als  'Metheney'  bezeichnet.  Vehse,.  Gesch.  d. 
Ost.  Hofes  2,  67  nennt  ihn  'Hieronymus  vonMeteney',  während  er  den  oben 
erseheinenden  'Wolffen  von  Montfort',  den  ich  bei  Bucholtz  ohne  Tauf- 
namen als  Der  Graf  von  Montfort'  finde,  ebenda  S.  So  'Graf  Wilhelm 
von  Montfort'  nennt.  Wer  unter  dem  Probsten  von  Cassel  zu  verstehen  sei, 
wird  sieh  schwer  entscheiden  lassen,  da  bei  'Cassel'  wohl  an  'Castcf  zu 
denken  ist,  mit  diesem  Namen  allein  aber  ohne  nähere  Bezeichnung  bei  der 
grossen  Anzahl  ebenso  benannter  Orte  in  den  Niederlanden  wie  in  Spanien 
nicht  wohl  mit  Bestimmtheit  etwas  zu  entscheiden  ist. 


1519. 


193 


Der  Canntzler  gab  Anntwort:  „das  die  Khay.  Mt.  vnns  gene- 
digcliehen  vimd  gern  gesehen,  vnnd  der  Lannd  gehorsambs  ersue- 
chen  mit  gnaden  vernomen.  Sein  Mt.  vnnd  derselben  Brueder  sein 
zwo  Person,  aber  im  gemueth  ains  vnnd  vnzertheilit.  Wellen  sich 
woll  vergleichen",  vngeuärlichen  die  mainung.  Neben  vnnd  vor 
dem  Khaiser  stuennden  vill  fürsten,  grauen  vnnd  Herrn  in  grosser 
anzall.  Allain  (Bl.  142''.)  der  Ertzbischoue  von  Saragossa  sass 
aufF  ainem  nidern  Stuell,  nachdem  er  auch  aines  Khunigs  Sun  war. 
Sein  Werbung  bette  ain  vngereimbten  anfanng,  hebt  an:  „Primum 
omnium".  Gab  dem  khaiser  khain  höhern  TitI,  dann  „Illustrissime", 
der  vill  ringern  Personen  an  den  orten  gegeben  wirdt.  Hat  die 
Lannd  nacheinannder  genennt,  wider  den  lauttern  puechstaben  der 
Instruction.  So  hat  er  des  Khaisers  Titl  vnnd  Khunigreich  nit 
nacheinannder,  wie  die  steen,  ausgesprochen.  Nennt  Neapolis  neben 
baiden  Sicilien,  setzt  Burgundy  für  Österreich.  Gab  des  Khaisers 
Brueder  gleich  den  Tittl  Illustrissime,  wie  dem  Khaiser,  vnnd  gibt 
dem  Khaiser  mass,  wie  er  mit  seinem  Brueder  thaillen  soll! 

Alls  wir  von  dem  Khaiser,  gienngen  wir  in  Marggraf  Hannsen 
von  Brandenburg  herberg,  der  hiellt  vnns  zw  gast.  Zügen  dann 
wider  geen  Barsalona,  da  khumbt  der  von  Starhenberg  zw  vnns 
vnnd  spricht:  „Ich  bitt  Euch  vmb  Gottes  willen,  wellet  die  sachen, 
des  Doctor  Red  halben,  nit  weitter  ausbreitten.  Es  ist  an  dem  zw 
vill,  das  annder  Leuth  souil  dauon  reden." 

Wir  khunden  vnns  nit  vergleichen,  vnnsern  fürtrag  in  ainer 
Schrift  fürzubringen.  Darumb,  (Bl.  l^S".)  so  wir  furkhamen,  da 
legt  der  Doctor  die  hanndlungen  von  Irenntwegen  ein. 

In  mitler  zeyt  so  khamen  auch  der  Vngnad  vnnd  der  von 
Aursperg  an  der  Post  von  Neapolis ,  vnnd  wir  warden  in  ain 
schon,  gross  dorff,  Martorell  i),  genannt,  glosiert,  ain  meill  vom 
Khaiser. 

Am   Neunten    tag    desselben    monats    warden   wir   widerumb    9.  Nov 
eruordert.   Do   legt  Sibenbürger  ein  dieselb  Schrifften  in  Teutsch 
vnnd  Latein.  Daneben  die  Libell  von  Prugg,  die  Ordnung  der  Lannd, 
vnnd  waiss  nit  was  alles.  Starhenberger  legt  auch  seines  Lanndts 


OsJ.  o.  d.  en». 


Osterreich    ob    der   Enns   Ordnung   ein.    Wir    muesten    zw    ainer  (h.) 


')  Zwei  Poststationen  nordwestlich  von  Barcelona. 
Fontes.  VIII.  13 


194 


1519. 


Enntschuldigung  die  iiachuolgennd  Ued  thun,  niil  zimblichen  Titln 
der  Rädt: 

„Das  Fürsstenthumb  Steyer  ist  mit  khainem  khriegs-  oder 
„waffen-zvvanng  durch  die  Fürsten  erobert,  auch  nicht  aus  ainicherlay 
„forcht,  sonnder  aus  Lieb,  frey  vnnd  mit  eerlicher,  gueter  mainung 
„sich  der  Kay.  Mt.  voruordern  vnnderworfFen ,  namblichen  dem  Bö- 
hmischen Khunig  Ruedolff,  Grauen  zw  Habsburg.  Vnnd  hat  sich 
„darüber  alzeyt  bey  denselben  vnnd  allen  seinen  nachkhomen  hintzt 
„auff  (Bl.  1^3''.)  heuttigen  tag  getreulichen  gehallten,  vnnd  nil 
„khlaine  diennst  gethon.  Sy  haben  sich  des  khriegs  wider  Khunig 
„Ottockhar  von  Behaim  thürn  vnndersteen,  den  todt  geschlagen,  vnnd 
„Irem  herrn  den  Syg  gegeben.  Dergleichen  dem  Römischen  Khunig 
„Adolffen  in  offnem  Streyt  obgesigt,  vnnd  den  enntleibt.  Dergleichen 
„Sachen  seindt  vill  mer,  die  wir  vnnderlassen,  das  wir  ganntz  Histo- 
„rien  zw  erzellen  nicht  geachl  mugen  werden.  Dann  wie  hoch 
„dasselb  Lannd  weillennd  baid  Khaiser,  Friderich  der  dritt  vnnd 
„Maximilian,  hochloblicher  gedechtnus,  geacht  vnnd  Ir  vertrauen  in  es 
„gesetzt  haben,  soll  die  Kay.  Mt.  vnnd  Eur  gnaden  von  anndern  ver- 
„nemen,  damit  wir  nicht  verdacht  sein,  vnnserm  Vatterlanndt  zuuill 
„zuzumessen." 

„Nach  abganng  weillenndt  Khaiser  Maximilians,  ist  dasselb 
„Lannd  warrlich  mit  grossem  layd  belestigt  gewesen,  vnnd  in  solichem 
„layd  wider  getrost,  das  seiner  Mt.  durch  den  zeytlichen  todt  nichts 
„vbls  zuegefuegt  ist,  dann  er  ist  dermassen  gestorben,  das  Er  ewige - 
„liehen  leben  wierdet.  Doch  ist  das  der  höchst  trost  gewesen, 
„(Bl.  1^^".)  das  tugenntlich  wesen  vnnd  gueter  Ruemb  Irer  rechten 
„Erbherrn  vnnd  Lanndtsfürsten,  die  dermassen  erscheinen,  das  sy 
„nit  allain  Iren  vorelltern  nachschlahen ,  sonnder  mit  allen  tugennden 
„die  hoch  vbertrefFen  wellen.  Vmb  desswillen  dasselb  Lannd  alle 
„widerwärtigkhaitvmb  Iren  willen  zw  vbersteen  nit  scheucht.  Darumb 
„so  haben  sy,  die  Lanndleuth,  Inen  ain  grosse  purd  aufgeladen,  des 
„sy  sich  vnnderstannden  haben  nach  Iren  vermugen  vor  menigclich 
„zw  erhallten,  auch  in  Buee  vnnd  frid  zu  stellen.  In  solichem  ist 
„Inen  wider  ain  grosse  beschwärd  vnnd  betruebnus  zuegestannden, 
„do  sy  bericht  seind  worden ,  wie  etlich  der  Kay.  Mt.  sy  angetragen 
„haben,  alls  solten  sy  mit  etlichen  anndern  Lannden  pündtnuss  vnnd 
„verainigung  wider  Ir  Mt.  gemacht  haben,  das  sy  alls  ein  Jeden 
„frumben,  dem  man  die  gueten  vnnd  getreuen  sachen  zum  pösisteii 


1319. 


195 


„auslegt,  warrlich  hart  belaidigt.  So  haben  sy  sich  doch  getrösst,  die 
„Kay.  Mt.  wäre  der  angebornnen,  mitsamb  *)  guette  vnnd  aller 
„annder  Tugennden,  alls  von  Natur  vnnd  nach  (Bl.  1^^''.)  Iren  vor- 
„herrn,  das  sy  on  genuegsamb  erkhanndtnus  nit  liderlich  glaubte. 
„Wir  wollten  gern  von  dem  vnuerschambten  antrager  vernemen,  aus 
„was  vrsach  das  Lannd  soliches  gehanndelt  solt  haben,  vnnd  auff 
„was  trost?  Ob  vielleicht  ein  mitsamer,  guettiger,  weiser  vnnd  gros- 
„mächtiger  Fürst  vnnd  herre  sey,  weder  vnnserer?  Oder  uiner  der 
„von  höhern.  Edlern  vnnd  mitsamern  geplüet  geborn?  Sagt  derselb 
„Nain,  alls  er  sagen  muess,  so  muesten  wir  vnsinnig  sein,  das  wir 
„die  freyhait  verlassen,  vnnd  die  diennstberkhait  darfiir  annemen 
„wolten,  das  doch  khain  vernunfftig  mennsch  thuet.  Wolte  got,  das 
„der  oder  dieselben  enntgegen  warn ,  so  wolten  wir  mer  red  mit  Ime 
„daruon  haben.  Vnnser  volckh  ist  nit  begierig  neuer  ding,  will  nit 
„all  tag  ein  Neuen  herrn,  vnnderhallten  nit  Partheyen,  hanndlen  nit 
„in  winckhln,  Ir  hanndlung  ist  offennlich  vnnd  bestänndlich.  Alles 
„das  sy  nach  Khaiser  Maximilian  ableiben  gehanndlt,  versehen  vvir 
„vnns  soliches  alles  der  Khays.  Mt.  zw  hannden  khomen  sein.  Darumb 
„mag  sich  der  unwarhafft  antrager  woll  (Bl  1^5".)  beschämen! 
„Vnnser  bith  ist  mit  aller  vnnderthenigkhait:  die  kays.  Mt.  welle 
„soliches  nit  glauben  den  vngegrundten  leuten,  dann  in  warheit  wier- 
„det  das  widerspill  befunden.  Niembt  gedennckh,  das  man  so  vnuer- 
„stänndig  der  Fürsten  Natur  sey,  die  do  so  guet  ist,  alls  sich  gebürt, 
„das  guet  zu  belonen,  vnnd  das  vbl  zu  straffen,  vnnd  sonnderlich 
„.letzo  mit  Irer  grossen  macht." 

„Zum  anndern,  warumben  sy  Ire  poten  nit  vor  zw  Kay.  Mt.  etc. 
„geschigkht  haben,  sein  die  vrsachen :  Sy  haben  dieselben  Ir  poten 
„nach  Khaiser  Maximilians  absterben,  zw  nechsten  Liechtmessen 
„darnach,  aller  sachen  berait  gehabt,  vermainten  aber  Iren  Lanndts- 
„fürsten  eerlicher  sein,  das  die  Lannd  allmiteinander  schickhten. 
„Also  zw  Prugg  an  der  Muer  haben  sich  die  Lannd  desselben  ver- 
„gleicht,  in  der  vassten.  Darnach  aber  warteten  sy  auffder  von  Tyrol 
„anntwort,  die  do  anzaigten,  sy  betten  den  Khastlalter^)  zw  Kay.  Mt. 
„geschickht,  sich  zw  erkhundigen,  wo  man  Ir  Mt.  finden  vnnd  welichen 


')  Das  ist  'mietsam'  =  affabilis.  Schmeller  I.  c.  t,  650. 
^)  Wahrscheinlich  Francesco,  den  letzten  seines  Stammes,  aus  dem  Kilter- 
geschlechte  der  Castellaito  in  Valsugana. 

13' 


196  lUig. 

„weeg  man  nemen  vnnd  ziehen  soll.  Do  aber  lanng  khain  anntwort 
„khamb,  (Bl.  1^5''.)  sehickliten  die  Lannd  vnns  im  Monat  Junio 
„aus.  Seindt  durch  wälschlannd  in  Neapolis  gezogen,  am  ersten  tag 
„Septembris  auff  das  Möer  gesessen,  vnnd  also  hintzt  her  durch  die 
„vngestüemigkhait  darauflf  gehalten  worden. " 

„Die  LanndtschafFt  in  Steyer  hat  trostlichen  gehofft,  die  Ku.Mt. 
„wurde zw  Römischem  Khunig  vnnd  Khaiser  erwellt,  Alls  wir  dann, 
„durch  das  wälhisch  Lanndt  ziehenndt,  mit  vnmasslichen  freiden  be- 
„schehen  vernomen  haben,  Darumb  auch  vnns  beuolhen,  daswir.mit- 
„ sambt  erbiettung  Irer  gehorsamen,  getreuen,  vnnderthanigen  vnnd  wil- 
„ligen  diennsten,  vnns  an  Irer  stat  bey  der  Kay.  Mt.  erfreyen  sollen ; 
„  darzue  auch  Ir  Mt.  mit  geburlichenTittln,  alls  einen  wolwierdigen  Römi- 
„ sehen  Khunig  vnnd  Khaiser,  zieren,  eeren  vnnd  nennen  sollen;  vnnd 
„das  für  das  allerhöchst  vnnd  vordristes  zubitten ,  damit  sein  Mt.  die 
„Lanndtschafft  mit  dem  Durchleuchtigisten  angesicht  palld  erfreyen 
„vnnd  zw  Inen  khomen,  für  weliches  Inen  nichts  liebers  noch  ange- 
„nämers  beschehen  (BL  1^6".)  oder  zusteen  möcht.  Dann  so  haben 
„sy  vnns  khainen  beuelch  geben,  lerer  Mt.  ein  mass  zw  setzen,  wem 
„Ir  Mt.  Hispanien  geben  oder  beuelhen  soll,  noch  auch  annder  Irer 
„Mt.  Lannde.  Vnnd  was  wir  allso  in  beuelch  gehabt,  haben  wir  in 
„ain  Teutsche  schrifft  verfasst.  Aber,  so  es  lerer  Mt.  allso  gefeilig 
„gewest,  alls  villeicht  billich,  das  man  Lateinisch  die  sachen  hat 
„fürbringen  sollen,  ist  die  sachen  ainem  anndern  on  vnnsern  willen 
„beuolhen  worden.  Wir  haben  des ,  so  Er  geredt  hat ,  khaines  nie 
„gesehen  noch  gehört,  aber  wir  haben  auff  etliche  anzaigen,  der  Kay. 
„Mt.  beuelch  nach,  muessen  dabey  steen  vnnd  beleiben.  So  dann 
„inndert  geirrt  ist  worden,  die  Kay.  Mt.  welle  soliches  dem  Lanndt 
„Steyer  nicht  zuemessen,  dann  es  on  vnnser  Schuld  ist.  E.  Gnaden 
„bitten  wir  mit  dem  höchsten,  wellen  vnns  bey  Kay.  Mt.  vnnd  auch 
„bey  Euch  selbs  damit  enntschnldigen.** 

„Vnnd,  alls  vor  angezaigt  ist,  was  dises  Lannd  nach  ableiben 
„Khaiser  Maximilians  gehandlt  hat,  dasselb  alzeyt  auff  disen  hof  ge- 
„schigkht  (Bl.  1^6^.)  worden,  ye  auff  Neapolis,  ye  auffs  Niderlannd 
„vnnd  durch  anndere  Lannd.  Wo  dann  dasselb  yetzmalls  nicht  ver- 
„hannden  ist,  so  geben  wir  dasselb  nochmalls  hiemit  in  Teutsch  vnnd 
„Latein.  Nit  das  die  Latein  alle  wort  nach  der  lenngs  innhellt,  sonnder 
„die  mainung  begreiffenndt ;  dann  die  khurtz  der  zeyt  vnnd  mein 
„khlainer  verstanndt  khunden  es  nit  palld  ausrichten.  In  der  Teutsch 


1S19. 


197 


„tindt  man  den  grundt,  die  Latein,  ob  Icht  darinn  geirrt  war,  soll  dem 
„Lannd  khainen  nachti  machen.  Vnnd  das  zw  dem  vordem:  was  das 
„Lannd  gehanndlt  hat,  wierdet  dasselb  für  sich  on  anndcr  Lannd  hilff 
„veranntworten ,  wierdet  auch  anndern  Lannden  Ir  hanndlungen  nit 
„helffen  veranntworten.  Das  ist  darumb  geredt,  das  Kay.  Mt.  sehe, 
„in  was  pündtnuss  das  Lannd  mit  den  anndern  stee." 

Der  Doctor  schwig  vnnd  redet  khain  wort  zw  sölicher  Ennt- 
schuldigung. 

Dann  von  wegen  Silberbergers ,  legt  Er  die  Lanndtsordnung 
in  Khärnndten  ein,  Teutsch.  Schnitzenpämer  legt  nichts  ein ,  redet 
auch  zw  khainer  Sachen. 

(Bl.  147".^  Mercurinus  Gatinaria,  Gross  Canntzler,  der  her-  fDesGroscantz- 
nach  ain  Cardinal  worden,  ain  weiser  vnd  hochberuembter  man,  namb  iergespiach(H.) 
mich  zw  Molin  de  Re  an  einem  tag,  alls  wir  täglichen  von  vnnser 
herberg  zum  diennst  geriten ,  vnnd  alls  der  Khaiser  mit  dem  palln 
spillte,  zw  sich  in  den  inndern  garten,  darinn  auch  anndere  Khaiser- 
liche  Räte  umbgienngen ,  aufF  ain  sonndern  Platz  vnnd  spricht  latei- 
nisch dise  mainung:  (1)  „Ir  Teutschen  sacht  gern,  das  vnnser  Khaiser 
„Eur  hüngerin  (das  was  Khunig  Vladislay  zw  Hungern  vnnd  Behaim 
„Tochter)  Eelichen  näme.  Ir  sollt  aber  wissen,  das  der  Khunig  von 
„Frannckbreich  vorhat,  alls  sollt  der  Khaiser  innhallt  aines  Vertrags 
„sein  Tochter  nemen,  dahin  doch  der  Khaiser  nit  verpunden  ist.  So 
„erbeuth  sich  der  Khunig  in  Enngellandt  vill  gellts  zw  seiner  Tochter 
„zugeben,darnach  auch  der  Khunig  in  Portugal,  gleichermassen  mit  an- 
„biettungvill  gellts,  dem  Khaiser  zw  seiner  Tochter  zugeben.  Weillaber 
„der  Khaiser  mit  frid  hiheer  in  Hispanien  khomen,  vill  mächtiger  Khü- 
„nigreich  on  alle  Schwerdtschleg  vnnd  Pluetvergiessen  eingenomen 
„hat,  so  ist  man  noch  (Bll^T.)  zw  khainem  khrieg  gefasst.  Darumb 
„mues  man  die  Nachbarn  in  guetem  willen  vnnd  hoffnung  erhallten, 
„damit  man  wider  mit  frid  in  Teutsche  Lannd  khome,  vnnd  daselbstn 
„den  fuess  vestne.  Sodann  wierdt  sich  der  Khaiser  seiner  heurath 
„enntschliessen.  Wann  sich  aber  der  Khaiser  yetzo  enntschluss,  so 
„möcht  sein  Mt.  der  dreyer  ainen  zw  vnwillen  bewegen.  Der  Khunig 
„zw  Franckhreich,  auch  Enngellanndt,  wo  sein  Mt.  am  vber- 
„farn  an  ier  gebieth  ains  khäme,  durch  vngewitter  oder  annderer 
„vrsachen,  so  stuennde  der  Khaiser  in  grosser  gefar.  Portugall 
„möchte  in  abwesen  des  Khaisers  vill  vnruhe  in  Hispanien 
„machen.**  — 


198 


1519. 


(2)  Dann  so  sagt  der  herr  Gross  Canntzler :  „man  redte  vill  vom 
Khaiser,  das  der  lanng  vnnd  vill  schlieff.  Dem  war  nit  allso,  Gleicli- 
vvoll  rietten  die  Ärtzte ,  lanng  im  peth  zu  rhuen ,  schlieff  aber  nit. 
Das  wäre  die  Ordnung:  was  gros,  wichtige  sachen  warn,  die  beualch 
sein  Mt.  etlichen  seinen  Räten,  der  zeyt  so  sein  Mt.  rhuete  zu  berat- 
schlagen. So  dann  was  darinnen  gehanndlt,  gienngen  sy  zw  dem 
Khaiser  für  das  peth  vnnd  zaigten  dasselb  an.  Wie  dann  (Bl.  1^8".) 
gar  neulichen  ain  groswichtige  sachen  dermassen  furbracht  ward,  so 
zweiflig,  darvmb  der  Rat  auft"  zwen  weg  bedacht  ward,  darüber  der 
Khaiser  sprach:  „den  ain  weeg  mag  ich  nit  annemen,  bin  mit  gellt 
„darzue  nit  gefasst,  den  anndern  will  vnnd  mag  Ich  mit  Eern  vnnd 
„gueter  gewissen  auch  nit  nachgeen,  sonnder  will  ain  dritten  für 
„mich  nemen"  vnnd  zaigte  denselben  den  Räten  an.  Darüber  die 
Räte  vasst  all  zäherten,  vmbdas  sy,  alls  allt  erfarn  vnnd  geuebte,  des, 
so  der  Jung,  nit  haben  khünnen  finden".  Vnnd  sagte  von  grossem 
weisthumb,  damit  Got  den  Khaiser  begabt  bette. 

(3)  Zum  dritten  khamb  er  aufF  den  herrn  von  Tzeverss  i).  Das 
die  Teutschen  denselben  beschuldigt ,  alls  wäre  er  guet  französisch. 
Enntschuldigt  den  vnnd  spricht:  „wann  dem  also  war,  das  der  von 
tzieverss  dem  Franzosen  mer  dann  dem  Khaiser  gunte,  wer  wollt  Ime 
gewert  haben ,  das  Er  den  Khaiser  dem  Franzosen  in  seine  henndt 
nit  geben  bette,  so  doch  der  Khaiser  so  lanng  zeyt  in  seinen  hennden 
allain  gewest  ist.  Aber  daher  fleusst  die  vrsach,  warumb  ain  solicher 
verdacht  oder  mainung  auff  Ine  (Bl.  1^8''.)  istkhomen:  Khaiser 
Maximilian  hat  ain  eewige  Räch  wider  Frannckhreich  getragen ,  vmb 
das  sy  Ime  sein  versprochne  gemahel,  die  hertzogin  aus  Britania, 
genomen,  vnnd  haben  Ime  sein  Tochter,  fraw  Margareth,  die  dem 
Khunig  Carl  in  Frannckhreich  vermahellt ,  vnnd  Ime  gleichwoll  noch 
nit  manpar  haimbzufüren  gegeben  war,  wider  haimbgeschickht. 
Darumb  suecht  der  Khaiser  für  vnnd  ain  vrsach  vnd  weeg,  sich  an 
den  Franzosen  zu  rechen  vnnd  die  zu  bekhriegen.  Der  herr  von 
Tzeverss,  alls  ein  hochweiser,  dem  nit  vill  leut  diser  zeyt  mit  ver- 
nunfft  gleichten,  zw  dem  so  hat  er  vill  freundt  vnnd  guetter,  alls  woll 
vnnder  dem  Franzosen,  alls  vnnder  dem  Khaiser,  mit  denen  Er  den  Khrieg 
alls  imer  muglich  verhindert;  vnnd  ob  er  ye  nit  annders  gemögt,  so 


*)  Wilhelm  von  Croi,  Herr  von  Chievres.  Vergl.  Ranke,    Deutsche  Gesch. 
Zeitalt.  A.  Ref.  3.  Ansg.  t.  35.4. 


1519. 


199 


hat  er  doch  vleiss  fiirkherdt,  den  khrieg  aus  seinem  Vatterlanndt  in  ain 
annder  Lannd  zulennden ,  dann  er  woU  gewisst,  was  der  khrieg  mit 
sieh  bringt.  Derhalben  hat  man  gesagt,  der  von  Tzieverss  muge  nit 
leiden,  das  (Bl.  1^9".)  der  Franzoss  vertrieben  werd."  Der  Fran- 
zoss  sey  aber  ein  grossmächtiger  Khünig,  ist  nit  so  zuuertreiben. 

Mit  dem  muesten  wir  zum  diennst,  weill  der  Khaiser  vom  Spill 
gienng. 

Am  funffvnndzwaintzigisten  tag  warden  wir  wider  geuordert.  2S.  Nov. 
Allso  hiellt  vnns  der  Canntzler  ein  mainung  vor  in  gegenwurt  des 
Cardinais  von  Tortosa,  des  Schiefers,  ßischoflfs  Mota,  herrn  Carln 
von  Lanoy,  Winekhefall  Stalmaister,  N.  Techanndt  von  Pisanntz,  herr 
Johann  Hannort  *)  vnnd  Maximilians  -}•  Secretary,  die  dann  alle  in  fTransiiuan.(H.) 
der  schrifft,  die  vnns  im  beschluss  geanntvvort  ward ,  begriffen  ist. 
Nämblichen :  „die  Kay.  Mt.  haben  der  Lannde  mundtlich  vnnd  schrifft- 
lich  anbringen  vernomen,  darüber  sein  Kay.  Mt.  von  sein  selbs,  auch 
seiner  Mt.  Brueders  wegen,  auffall  vnnd  Jegclich  derselben  anbringen 
diser  anntwort  enntschlossen  wie  volgt: 

„Erstlichen,  das  seiner  Mt. ,  alls  allergenedigister  herr,  der 
Poten  ankhunfft  genedigclich  angenämb  ist,  vnnd  sy  alls  seiner  Mt. 
liebe  vnnd  {BL  1^9''.)  getreue  vnnderthon  gern  gesehen,  alls  auch 
sein  Mt.  Inen  soliches  hieuor  erclärt  haben." 

„Zum  anndern,  so  sey  Ir  Mt.  volkhomenlich  erinndert  aller 
schrifften  vnnd  Ordnungen,  auch  Instructionen,  durch  sy  fürgebracht, 
aus  denen  khlärlichen  angezaigt  war  durch  die  Lanndtschafften,  (wie) 
nach  des  Khaisers  abganng  durch  dieselben  Lanndtschafften  be- 
schlossen, gesetzt  vnnd  geordent  worden ,  das  dieselben  Lannd  biss 
zw  ankhunfft  lerer  herrn ,  oder  Ir  aines ,  in  guetem  frid  vnnd  Ruee 
sicher  erhallten  möchten  werden.  Vnnd  wiewoll  sein  Mt.  nit  zweifln, 
soliches  alles  zw  guetem  Ennde  vnnd  rechter  trew  gehanndit,  vnnd 
soliches  durch  sy  aus  rechter  Innigkhait  der  Trew  vnd  gehorsame, 
die  sy  jeder  zeyt  gegen  Iren  herren  gewonent  zu  haben,  —  begerenndt 
lerer  herrn  Nutz  vnnd  aufnemen  vnnd  derselben  Lannde  sicherhait  — 
das  also  die  Kay.  Mt.  solich  hanndlung  zum  pessten  anzunemen  acht. 
Aber  säliger  achtet  sein  Mt.,  das  man  in  die  Einkhomen,  Oberkhaiten, 
Hochaiten  vrmd  anndere  Recht  der  Regalien,  Iren  fiirsten  vnnd  herrn 


')  Hannart,  ainer  von  den  Uäthen  des  Kaisers  in  deutsehen  Angelcj^cnheiten. 
Manke  I.  e.  *i,  101. 


200 


12)19. 


zuegehörig,  (Bl  150".)  on  derselben  Irer  Fürsten  vnnd  herrn  wissen 
die  hennd  khainesweegs  angelegt  hette;  auch  die  Ordnung  des 
Regiments,  von  weillennd  Kay.  Mt.  gesetzt,  vnnd  durch  sein  Testa- 
mennt  bestätt,  aus  ettlicher  derselben  aigner  gwallt  nit  veränndert. 
Dann  ob  gleich  was  vnloblichs  oder  Straffwierdigs,  wider  etliche  des 
Regiments  Räte  befunden ,  möcht  gesagt  werden,  so  hat  doch  nie- 
manndt  gebürt,  Ime  selbs  Recht  zu  sprechen,  sonnder  soll  zw  den 
Obrem  angetragen  sein  worden,  vnnd  sein  Kay.  Mt.  sambt  Irem 
Brueder  ersuecht  haben ,  die  betten  zw  abwendung  des  Posen  Ir  hilff 
bewisen.  Nichts  minder  getrost  sich  sein  Mt.  der  treue  Irer  vnnder- 
thonen,  vnnd  vermaint  von  den  geschichten  nichts  zw  vrthaillen,  noch 
zw  widertreiben,  hintzt  sein  Mt.  Ir  Enntschuldigung  völligclichen 
vernomen  habe.  Darumb  sein  Mt.  die  zwitracht  aufF  ain  anndere  zeyt 
vnnd  zw  seiner  Mt.  ankhunfft  anzustellen  enntschlossen,  allsdann  das 
(zu)  thun,  weliches  ainer  giieten  (Bl.  150''.)  Regierung  vnnd  zw 
Ruee  den  Lannden  nutzlich  angesehen  wierdt." 

„Zum  dritten,  nachdem  sein  Mt.  vnnd  derselben  durchleuchti- 
gister  Brueder  aus  EehafFten  geschafften  hintzt  her  verhindert,  lere 
Osterreichische  Lännder  zu  besuechen;  auch  sein  Mt.  noch  nit  so 
palld  wierdt  mögen  zw  denselben  sich  nächnen,  noch  auch  dermassen, 
wie  sein  Mt.  begierig  war,  derselben  Lannd  Regierung  obzuligen; 
vnnd  khainsweegs  für  billich  angesehen  wierdt,  die  phlicht  vnnd  den 
ayd  der  gehorsamb  lennger  anzustellen:  darumb  so  ist  von  seiner 
Mt.,  auch  derselben  Brueders  wegen,  der  gwallt  geben  worden  Ett- 
lichen  fürsten  vnnd  grosses  ansehens  männern ,  die  da  in  abAvesen 
vnnd  hintzt  zw  seiner  Mt.  ankhunfft  die  oberste  Regierung  aller 
seiner  Mt.  Lännder  (füeren),  von  allen  vnnderthonen  in  seiner  Mt. 
namen  die  Erbphlicht  vnnd  den  ayd  der  gehorsame  annemen,  vnnd 
zw  der  Lännder  vnnd  vnnderthonen  Rhuee,  frid  vnnd  gueter  Regie- 
rung fürsehung  zu  thun.  Alles  zw  sainer  Mt.  glügkhsäliger  ankhunfft, 
die,  wills  got,  auff  Jüngsten  Frueling  khunfftig  sein  wierdt." 

(BL  151".)  „Zum  Vierten,  so  seyKay.Mt.  den  gesanndten  ge- 
nedig'üchen  wider  anhaimbs  zuraisen  zw  vergunnen  bedacht,  also 
das  yegclicher  mit  khayserlicher  gnad  vnnd  guete  in  sein  vatter- 
lanndt  mug  widerkhern,  denen,  dauon  sy  geschickht,  zw  erzellen 
seiner  Mt.  gemueth  vnnd  furnemen,  also,  das  sy  vnnd  die  ann- 
dern  all  sich  dermassen  schickhen,  dem  obersten  Regiment,  durch 
sein  Mt.    vnnd   derselben    Brueder   geordennt   vnnd   gesetzt,    die 


1819. 


201 


phlicht  vnnd  gehorsamb  nach  der  gewonhait  zuthun ,  viind  dem- 
selben Regiment,  hintzt  zw  seiner  Mt.  ankhunfft,  gehorsamb  laisten, 
vnnd  was  durch  dasselb  erkhenndt  oder  beuolhen  wierdt,  alls  lanng 
seiner  Mt.  abwesenhait  werdte,  erfüllen  vnnd  hallten.  Mit  anzaigen, 
das  sein  Mt.  will  in  dem  gwallt,  dem  obersten  Regiment  gegeben, 
der  Lannd  Freyhaiten  zu  hallten,  vnnd  in  seiner  Mt.  auch  leres 
Brueders  namen  zu  bestatten;  alls  auch  sein  Mt.  zw  derselben  an- 
khunfft selbe  bestatten  vnnd  hallten  will.  Vnnd  will  mitler  zeyt  acht 
haben,  mit  der  (Bl.  ISP.)  Lannd  Nachbarn  frid  zuhallten,  vnnd  die 
Lannd  in  frid  vnnd  Ruee  zw  erhallten.  Vnnd  ob  yemandt  ainicherlay 
khrieg  wider  die  füeren  wollt,  will  sein  Mt.  Iren  vnnderthonen  ge- 
buHiche  beschutzung  vnnd  hilff  verordnen.  Was  auch  in  den  Lannden 
nicht  rechtlich  oder  billich  gehanndlt  war  worden,  will  sein  Mt.  zw 
derselben  ankhunfft  mit  guetem  rat  reformiern,  vnnd  den  Lannden  mit 
dem  pessten  beraten,  seine  vnnderthonen  mit  seiner  süessen  gegen- 
wertigkhait  trösten  vnnd  denselben  alles  das  eruolgen  lassen,  das 
ainem  Jegclichen  pessten  fürsten  gebürt  zu  thun." 

„Zum  funfften  vnnd  letzten:  Nachdem  die  Stathallter,  Regennten 
vnnd  Räte,  die  sein  Mt.  zw  dem  obersten  Regiment  der  Lennder  ver- 
ordent,  im  thun  sein,  die  Lännder  zu  besuechen  vnnd  die  Erbphlicht 
von  denen  anzenemen,  vnnd  alles  annders  zuthun,  das  zw  frid,  ruee 
vnnd  gueter  Regierung  gebürt  fürzenemen,  nach  vermug  des  gwallts 
Inen  derhalben  gegeben ,  vnnd  die  Pottn  von  ferre  wegen  des  weegs 
nit  mugen  so  (Bl.  152".)  palld  dorten  sein,  der  Ku.  Mt.  gemüeth 
den  Lannden  anzuzaigen,  vnnd  den  Stathallter  Regennten  vnnd  Räten 
bcystanndt  zu  thun,  begert  vnnd  beuilcht  sein  Kay.  Mt.,  damit  die 
potten  aus  schuldiger  phlicht,  damit  sy  seiner  Mt.  verpunden  sein, 
von  stundan  durch  die  posst  solich  seiner  Mt.  anntwort  in  die  Lannd 
durch  Ire  brieff  verkhünden,  vnnd  das  söliches  alles  seiner  Mt.  mit 
gueter  wissenhait  vnnd  enntschlieslichen  willen  sey.  Das  sy  auch  die, 
von  denen  sy  geschickht  sein ,  mit  Iren  briefen  ernnstlich  bewegen, 
das  sy  demselben  obristem  Regiment  beystänndig  vnnd  gehorsamb 
sein,  vnnd  auff  den  gwallt.  Inen  gegeben,  die  Erbphlicht  thun;  vnnd 
annders,  das  Inen  durch  dasselb  Regimennt  aufgelegt  wierdet,  vol- 
ziehen,  zw  der  Lannd  pessten  Ruee  vnnd  sicherhait,  alls  sich  sein 
Mt.  des  in  der  gesanndten  treue  vnnd  gehorsamb  versieht,  denen  auch 
sein  Mt.  vnnd  derselben  Bruedcr  vmb  Irer  trcw  willen  yederzeyt 
allergenedigiste  herrn  sein  wellen." 


202 


1519. 


(Bl.  152''.)  Über  soliches  gienngen  wir  in  airi  Camer,  zw 
nächst  bey  den  Räten ,  da  wollten  sich  die  anndern  all  darüber  be- 
dennckhen  vnnd  dieselb  Anntwort  in  schrifft  begeren.  Wiewoll  es  on 
vnnsern  willen  was.  lennger  zuuerziehen,  doch  Hess  mans  geschehen. 
Do  zaigten  vnns  die  Rät  an,  Sy  wolltens  an  Kay.  Mt.  bringen.  Hetten 
wir  dann  mer  zu  handien,  so  solten  wiers  thun.  Dann  Ir  Mt.  werde 
palld  von  hin ,  wollt  vnns  doch  vor  hie  abfertigen.  Do  wollten  die 
anndern  nuer  Eylen,  vnnd  redten  lanng  von  ainer  ainträchtigen  Annt- 
wort. Wir  lagen  an  dem,  das  wir  die  drey  Artiel  veranntworten 
weiten.  Es  thäte  Ir  Jedweder  was  er  wollte.  Do  spricht  Starhen- 
berger  zw  mir  Sigmunden:  „Er  wollte  von  mir  wissen,  warumben 
Ich  nit  neben  Inen  steen  wollt?  Ob  sy  nit  frumb  oder  sonst  mir  nit 
guet  genueg  wären?"  Darzue  Ich  sprach:  „das  mich  sein  nit  luste," 
vnnd  wolt  mich  nit  weiter  mit  der  Red  gegen  im  einlassen.  Trat 
herdan  von  Inen,  Hess  sy  reden.  Da  protestierten  sy  wider  mich 
zwischen  Inen,  da  Ich  von  in  (Bl.  153.")  getretten  war  etc.  etc. 
Ich  hab  nit  daraufF  gemerckht.  Dannocht  hanndleten  etlich  zwischen 
vnnser,  das  wir  vnns  des  vergleichten ,  das  wir  anzaigen  Hessen  in 
der  gemain,  wir  hetten  allen  vnnsern  beuelch,  den  wir  von  den 
Lannden  gehabt  hetten,  fürbracht,  vnnd  hetten  nit  in  beuelch,  aini- 
cherlay  von  wegen  der  Lannd  zuueranntworten  oder  zw  disputiern. 
Aber  was  vnns  furkhumbt,  wellen  wiers  gern  an  die  Lannd  bringen. 
Wir  behiellten  unns  aber  beuor,  vnnser  anntwort  auf  die  drey  Artiel 
zuthun. 

Do  dann  Troian  von  Äuersperg,  alls  vor  albeg  bey  vnns  in  allen 
hanndlungen  beliben,  vnnd  mit  vnns  ainträchtigcHch  von  wegen  der 
von  Crain  gehanndlt  hat,  (herzuetrat),  do  muest  auch  sein  gesell 
herzue.  Es  khamen  auch  die  Khärnner  vnnd  baten  vnns  gleichmäslich 
von  Iren  wegen  zu  hanndlen.  Do  zaigten  wir  den  Räten  an,  was  die 
drey  Lannd  gehanndlt  haben :  „Das  haben  sy  darumb  gethon,  die- 
weill  Ire  fürsten  souer  von  Inen  sein  gewest,  vnnd  damit  sy  die 
Lannd  erhallten,  vnnd  in  frid  vnnd  ainigkhait  behallten  möchten,  hintzt 
sy,  dieselben  Ire  fürssten,  (Bl.  ISS''.)  besuechen  vnnd  erraichen 
khünden,  alls  frumben  vnnd  getreuen  vnnderthonen  woll  gezimbt  hat, 
für  menigclich,  hintzt  auf  zuekhunfft  vnnd  weitterer  fürsehung  der 
Fürsten.  Vnnd  haben  niembt  enntsetzt ,  vnnd  sich  nichts  vnnderwun- 
den  für  sich  selbs  vnnd  das  in  nit  gebürt  hette.  Vnnd  wiewoll  wir 
hierinn  khain  beuelch  haben,  die  Lannd  zuueranntworten,  darumb 


1519. 


203 


wellen  wirs  mit  khurtzen  wortten  beschliessen.  Sy  werdenns  der- 
massen  anzaigen,  das  die  Kay.  Mt.  etc.  mit  äugen  sehen  vnnd  mit  den 
hennden  greifen  wierdt,  das  sy  nit  annderst,  dann  alls  den  frumben 
vnnd  getreuen  woll  gezimbt  gehanndlt  haben.  Vnns  hat  dennoeht  für 
vnns  selbs  gezimen  wellen,  soliehes  Kay.  Mt.  anzuzaigen." 

„Zum  anndern,  von  wegen  der  zwitracht  mit  dem  Regiment  etc. 
die  drew  Lannd  haben  vnns  nicht  beuolhen ,  Ichtes  wider  das  Regi- 
ment zuclagen.  Sy  sein  guete  freundt  miteinannder,  hallten  gemain- 
schafFt  mit  freundtlichen  Reden  vnnd  schreiben,  vnnd  füeren  khain 
clag  wider  sy.  Versehen  vnns  die  vom  (Bl.  15^".)  Regiment  clagen 
wider  vnns  auch  nichts;  wo  sy  es  aber  gethon  betten,  des  wir  nit 
liofften ,  so  patten  wir  vmb  Copeyen ,  die  wir  vnnsern  herren  vnnd 
freunden  haimbbringen  mugen." 

„AufF  den  dritten  Articl  sollen  E.  gnaden  wissen,  das  vnnsbaiden 
der  Kay.  Mt.  beuelch  vnnd  schreiben  zuekhumen  ist,  zw  Tarfiss  ') 
in  Venediger  herrschafft,  mit  dem  Innhallt :  „dieweil  der  weeg  sorgc- 
lich  vnnd  weyt  sey,  mugen  wir  wider  haimb  kheren  vnnd  all  sachen, 
die  der  Lanndtschafft  fürfallen ,  müg  man  bey  den  Commissarien 
suechen  mit  mererm  Innhallt."  Dasselb  sehreiben  wir  mit  aller  Er- 
wird vnnd  diemuet  emphangen,  aber  dieweill  vnns  angesehen  hat, 
das  dermassen  mit  den  Comissarien  zu  hanndlen  den  Lannden  schwär 
vnnd  wider  Ir  freyhait,  allt  herkhomen  vnnd  gewonhaiten  wäre, 
haben  wir  vnnsern  angefanngnen  weeg  volzogen.  Soliehes  sagen  wir 
nit,  das  die  Lannd  dieselben  Comissarien  nit  annemen  werden,  sonn- 
der  vnns  däucht  soliehes  nuer,  alls  wir  die  Sachen  yetzmalls  erwegen. 
Will  aber  ye  die  Kay  Mt.,  das  wir  (Bl.  15^\)  innhallt  des  Ersten 
begeren  schreiben,  so  sein  wir  die  gehorsamen." 

Auff  soliehes  sagten  die  Österreicher  durch  den  Doctor:  „die 
drey  Lannd  haben  Ire  besonndere  Regiment  gehabt  vnnd  Ire  haubt- 
leut,  vnnd  haben  nichts  bey  disem  Regiment  zuthun  gehabt,  dann  was 
durch  Appellation  an  sy  gefallen  ist."  Starhenberg  sagt:  „seinem 
Vatterlamidt  sey  umb  dergleichen  sachen  nicht  wissenndt  gewesl, 
darumb  ist  Ime  hierinn  khainerlay  beuelch  gegeben  worden." 

Auff  soliehes  Hess  man  vnns  herdan  tretten.  Do  vnnderredlen 
sich  die  Rät  palld,  vnnd  ruefften  vnns  von  den  dreyen  Lannden  wider 


')  Treviso. 


204 


1519. 


■Lw  sich,  vnnd  irmesteri  zw  in  nider  sitzen.  Also  spricht  der  Canntzler: 
„Eure  Anntwort  gefeilt  den  herrnen  gar  woll.  Wellenns  auch  Kay. 
„Mt.  anzaigen.  Dann  des  schreibenns  halben  ist  allain  darumb ,  das 
„Ir  Euern  herren  vnnd  freunden  anzaiget,  wie  genedigclich  Euch 
„Euer  herr  vnnd  Lanndtsfürst  emphangen,  gehört  vnnd  mit  Euch  ge- 
„hanndlt,  damit  (Bl.  155".)  die  Lannd  des  Fürsten  genad  vnnd  guete 
„erkhennen,  vnnd  dester  begierlicher  sein,  gehorsamb  zu  laisten; 
„vnnd  damit  sy  den  Commissarien  anhenngig,  beystänndig  vnnd  ge- 
„horsamb  sein,  hintzt  auffder  Kay.  Mt.  zuekhunfft."  Darüber  sagten : 
„wir  wollten  gern  schreiben,  damit  die  Lannd  den  Commissarien 
hilfflich  vnnd  beystänndig  sein.  Aber  vnns  deucht  vill  fruchtberlicher, 
mit  vnnser  gegenwurtigkhait  soliches  anzutragen,  bittundt  vnnss  vnnd 
die  brief,  so  man  die  haben  will,  auff  ain  tag  abzufertigen.  Wollten 
wir  eylln,  alls  vill  vnns  muglich  war,  vnnd  dann  gegenwurtigclich 
hanndlen,  alls  vill  an  vnns  war  vnnd  wir  verstuennden,  das  Kay.  Mt. 
auch  Lannden  vnnd  Leuten  zw  guet  khomen  möcht."  Darüber  namen 
in  die  Rät  ain  bedacht,  mit  Kay.  Mt.  weitter  darinn  zu  hanndlen. 

BischofF  Mota  vnnd  Hannort  warden  zw  den  von  Österreich  ge- 
schickht.  Die  hanndletn  auch  in  demselben  gemach  mit  Inen, 
steender. 

Am  Sibenvnndzwaintzigisten  tag  berufft  vnns  bald  vnnd  den 
von  Auersperg  der  Gross  (Bl.  155''.)  Canntzler,  mit  Im  zw  dem 
fruemall,  vnnd  darnach  füert  Er  vnns  in  sein  Cammer,  fragt:  „wes 
wir  vnns  entschlossen  hetten  des  schreibenns  halben?"  Do  wir  Ime 
erzellten,  warumb  vnns  schwär  war  in  solichem  zu  schreiben,  (vnnd 
vnnder  vill  anndern  vrsachen  erclärten  wir  im  den  articl  vnnser  frey- 
hait,  das  vnns  ain  Fürst  zuuor  schweren  mueste  etc.).  Darüber 
spricht:  „Er  hörte  solichen  Discurs  oder  Erleutterung  vasst  geren", 
vnnd  schwuer  darüber:  „der  Khaiser  war  des  nie  bericht  worden. 
Hette  man  aber  soliches  vor  gewisst.  Es  war  warlichen  khain  solicher 
beschaid  ausganngen.  Des  sollen  wir  enntlich  glauben,  dann  Irer 
Mt.  gemüeth  war  enntlich  nit,  Irer  Vor  Elltern  brief  zuuernichten, 
sonnder  ee  zw  bekhrefftigen  vnnd  zu  meren." 

Vnndter  anndern  bracht  wir  in  darzue ,  das  er  vnns  anzaigte, 
wie  die  Lannd  in  Kay.  Mt.  tragen  warn  worden ,  wie  man  dann  soli- 
ches in  der  schrifft  aigenntlich  hat.  Vnnd  ist  khain  vnnderschaid  in 
den  Lannden  gehallten  noch  benennt  worden.  Vnnd  über  dieselben 
Articl  (Bl.  156".)  noch,  das  darzue  (vnns)  die  Potschaftten  von  den 


1S19. 


205 


Lannden  all  in  Kay.  Mt.  etc.  Cossten  geschickht  waren  vnnd  zugen. 
Er  bekhanndt  auch  zum  Ihaill,  das  man  gehanndlt  hat,  das  vnns  der 
Khaiser  nit  soll  für  sieh  gelassen  vnnd  nit  gehört  haben.  Vnnd  spricht 
darüber :  „glaubt  warlich ,  hette  der  Khaiser  des  manns ,  (vermaint 
den  Sibenburger),  gemueth  gewisst.  Er  hette  in  nit  für  sich  gelassen." 
Mit  vill  anndern  Reden.  Wir  zaigten  an  den  grundt  des  Cosstens  der 
Raiss ,  daneben  enntschuldigten  die  Lannd  von  Articl  zw  articl ,  alls 
vill  muglich  war.  Daneben  sagten:  „Hetten  wir  aliain  den  von  Aurs- 
perg  bey  vnns  gehabt ,  dem  spot  mit  dem  Doctor  wollten  wir  allen 
fürkhomen  sein.  Aliain  khunden  wiers  nit  thun,  so  betten  wir  sonnst 
khain  hilff  oder  beystennder." 

Alls  M'ir  aber  wider  zw  herberg  zugen,  namen  wir  das  wort 
gross  zw  hertzen,  das  vnnser  Khaiser  vmb  solich  vnnser  freyhait  nicht 
gewisst  hat ,  vnnd  wir  sollen  schreiben ,  das  man  den  Commissarien 
gehorsamb  sein  sollt.  Vnnd  dachten,  wo  vnnsern  freyhaiten  nit  ge- 
mäss gehanndlet ,  wurde  man  nit  gern  den  die  Phlicht  thun.  Dachten 
(^Bl.  156''.)  auffall  weeg.  Doch  machten  wir  ain  Copey,  so  maus 
ye  haben  wollt ,  damit  wir  nit  lennger  aufgezogen  vnnd  in  vncossten 
gelait  wurden.  Dieselb  Copey  wir  den  von  Khärnndten  zuschickten 
zu  beschaid.  So  begerten  sy  mein  Sigmunden.  So  spricht  Vngnad: 
„Herberstainer,  Ir  habt  ain  Red  vor  den  Räten  thon  des  Regiments 
„halben.  Das  hab  Ich  nicht  verstannden,  aber  sider  beriebt  worden. 
„Nun  gestee  Ich,  noch  mein  gesell.  Euch  khainesweegs,  das  wir  Euch 
„ainicherlay  des  Regiments  halben  bevolhen  haben  zureden".  Mit  den 
oder  dergleichen  vnnd  vill  werten.  Dagegen  Ich  Ime  gesagt:  „es  war  mein  Erste  ant- 
nun  zum  anndern  mall ,  das  mir  soliches  von  im  beschäch.  Muest  es  ^"'"''  ^""^ 
auff  sein  geburliche  zeyt  steen  lassen.  Wolle  aber  sehen,  das  Ich  der 
hagkhen  ain  Still  möcht  finden.  Ich  welle  sy  gern  bereden  vor  den 
Räten,  das  Ir  mainung,  wie  Ichs  angezaigt  hab,  des  Regiments  halben 
nit  dermassen  sey.  Aber  das  sy  mich  erbeten  haben,  vnnd  Ich  ann- 
ders  von  Irenntwegen  gehanndlet  soll  haben ,   wollen  wir  es  auff  ein 
anndere  zeyt  anstellen  auszutragen."  Vnnd  gienng  von  in  aus.   Do 
khamb  Silberberger  (Bl.  157".)  hernach  in  mein  Camer,  vnnd  zaigt  siiberbergerent- 
mir  an,  wie  Starhenberger  vnnd  die  anndern  zw  Inen  gesagt  betten:  ««^huidigtdenVu- 
„Ich  soll  den  Räten  angezaigt  haben ,  wie  das  Regiment  alzeyt  woU  ^"*  ' 
gehandlt  hette;  wurde  sich  mit  warhait  nimer  annders  befinden,  oder 
dergleichen.  Das  war  die  vrsach  solicher  Red  die  Vngnad  thon  hette."  „lein  andre  ant- 
Daruber  sagt  Ich  zw  Ime:  „wann  ich  es  dermassen  geredt  hette,  so  »urt.  (h.) 


206 


1519. 


muess  Ich  selbs  sagen,  das  Ich  viirecht  gethon,  dann  sy  hotten  mirs  nit 
beuolhen.  Wann  mich  aber  ye  ahier  zw  ainem  Lugner  machen  will,  so 
sagt  im  trutzlichen  hinwider  von  mir:  „wer  es  dermassen  von  mir 
redt,  der  lugs  in  halls,  alls  ein  verlogner  man!"  Mit  dem  belieb  es 
allso,  ward  nichts  mer  daraus." 

Am  zehennden  tag  Decembris  ist  vnns  ain  schrifft  zuegestelll 
vnnd  vnns  nit  mer  worden,  dann  ainst  zu  lesen.  Da  namens  die  Öster- 
reicher wider.  Nun  ward  es  spat  am  tag  vnnd  ritten  damit  in  vnnser 
herberg.  Am  morgenns  frue  warden  wir  beschiden,  anntwort  darauff 
zu  geben. 

Allso  bewegten  wir  am  maisten  des  Canntzlers  Red,  das  Er 
sagte:  „wo  Kay.  Mt.  vmb  vnnsere  freihalten  gewisst,  bette  warrllch 
khain  solichen  beuelch  (Bl.  15V.)  ausgeen  lassen."  Hetten  grosse 
sorg,  es  wurde  vielleicht  vnnsern  freihalten  gemäss  nit  gehanndll. 
Darumb  suechten  wir  all  vrsach,  damit  wir  solich  schreiben  zu  thun 
vmbgeen  möchten.  Do  es  aber  ye  nit  annders  sein  khunde,  do  schri- 
ben  wir  an  die  drey  Lannd.  WoU  zaigt  mir  der  Canntzler  ainst  her- 
nach gründtlichen  an,  wie  die  Comissarien  alles  das  thun  wurden,  das 
der  Fürst  thun  soll.  Do  deucht  vnns  woll,  es  möchte  dermassen,  wie 
beschehen  ist,  gehanndlt  werden. 

Wir  warden,  nachdem  wir  vnns  bewilligten,  woll  dreymall  getagt 
zw  der  Abfertigung.  Am  letzten  fuert  man  vnns  in  des  Khaisers 
garten ,  dabey  ist  ain  zimer  bey  der  Erden ,  warden  darein  gelassen 
vnnd  beruefft  für  Kay.  Mt.  Vnnd  bette  bey  sich  den  von  Schifers, 
Phaltzgrauen ,  Marggrauen  von  Brandenburg,  Canntzler  vnnd  annder 
vill  Fürsten,  Grauen  vnnd  Herren.  Allso  redt  Canntzler:  „Die  Kay.Mt. 
bette  alzeit  sonnder  gross  vertrauen  zw  den  Lannden  gehabt ,  vnnd 
sich  nie  annders  zw  Inen  versehen,  dann  aller  Trew  vnnd  gehorsamb. 
Will  sich  des  noch  vngezweiflt  versehen.  So  sollen  sich  die  Lannd 
hinwider  nichts  annders  zw  seiner  Mt.  vnnd  Irem  Brueder,  dann  aller 
(Bl.  158".)  gnaden  verseben.  Sy  mit  aller  Irer  macht  schützen, 
schirmen,  bey  Recht  vnnd  frid  zuhallten,  Ire  freyhaiten  nit  zw  schwe- 
chen,  sonnder  hanndthaben  vnnd  zu  meren,  vnnd  alles  des  bey  gueten, 
frumben  Fürsten  zu  hoffen  vnnd  gewarten  ist.  Zw  dem  begerte  Ir 
Kay.  Mt.  mit  ganntzem  Ernnst  beuelhenndt,  das  die  Lannd  Irem 
begeren,  so  vnns  in  schrift  anntwortsweiss  durch  Ir  Rät  zuegestellt 
sey,  hintzt  auff  seiner  Mt.  etc.  vnnd  leres  Brueders  zuekhunfft  nach- 
khomen  vnnd  volziehen.  Soliches  alles  sollen  wir  Jegclicher  denen. 


1Ö19. 


207 


dauon  er  geschickht  ist,  anzaigen,  daneben  Irer  Mt.  genad  vnnd  alles 
guets  zuesagen."  Die  Kay.  Mt.  spricht  selbs:  „Ich  versiech  mich, 
Ir  werdet  alls  vnnser  getrew  vnnderthon  bey  vnns  beleiben.  Ich  will 
allzeyt  Eur  genediger  Khunig  sein  vnnd  will  palld  zw  Euch  khomen." 
Alls  wir  herdan  trattn,  zu  bereden  was  wir  wollten  anntworten. 
da  baten  sy  mich  soliche  anntwort  zugeben,  das  Ich  mich  lanng  setzte 
vnnd  sprach:  „wer  zuuor  geredt  hat,  der  rede  noch."  So  spricht  der 
Silberberger :  „Ich  bitt  dich  vmb  gottes  f ,  thue  vnns  die  Schanndt  i  willen,  (h.) 
„nit  aulT,  das  wir  so  lanng  verziehen,  der  Khaiser  siecht  vnnsere 
r>(Bl.  158^.)  hanndlung",  alls  auch  der  Khaiser  vnnd  alle  beystänn- 
der  gesehen  haben,  dann  das  zimmer  war  woll  enng.  Auff  das  namb 
Ichs  an ,  vnnd  gaben  aufF  des  Canntzler  Red  widerumben  in  Latein 
anntwurt,  die  mainung:  „die  Kay.  Mt.  solle  khainen  zweifl  haben,  die 
Lannd  werden,  nichts  minder  dann  vor  ye,  sonnder  mer  mit  vnnd  bey 
Irer  Mt.  etc.  treulichen  thun,  vngespart  leibs  vnnd  guets.  Wir  wellen 
auch  Irer  Mt.  etc.  beuelch  treulichen  ausrichten,  vnnd  soll  Ir  Mt.  etc. 
warhafftigclich  wissen,  das  die  Lannd  dasjhenig  betrachten  vnndalzeyt 
hanndlen  werden ,  das  Irer  Mt.  etc.  Lannden  vnnd  Leutten  das  Eer- 
lichist  vnnd  nutzist  sein  wierdet.  Wo  aber  die  Lannd  annders  in  Ir 
Mt.  getragen  wurden,  alls  vor  beschehen  ist,  welle  dem  khain  glauben 
geben  ,  hintzt  auf  grundtlichs  vnnd  warhafFtigs  erfaren.  So  dann  Ir 
Mt.  befindet,  das  woll  vnnd  treulich  gehanndlt  ist,  welle  Irs  genedigc- 
lich  gefallen  lassen,  wo  es  aber  von  Yemanndt  vbl  gehandlt  wurd, 
so  ist  E.  Mt.  etc.  herr  vnnd  Lanndtsfürst,  mugen  straffen  nach  Irem 
gefallen." 

(Bl.  159".)  Auff  seiner  Mt.  etc.  selbs  Red  gaben  wir  f  in  t  ich  von  vnser 
Teutsch  anntwort:  „Sein  Mt.  solle  khain  fürsorg  tragen,  nachdem  *"^'' "^^"-  ^"-^ 
wir  ain  genedigen  frumben  herrn,  so  gezimbt  sich  gar  woll,  das  der- 
selb  herr  auch  getreu  vnnd  frumb  vnnderthonen  habe,  die  werde  Ir 
Mt.  also  zw  aller  zeyt  in  den  Landen  befinden.  Seiner  genedigisten 
Vertröstung  vnnd  Irer  zuekhunfft  wellen  wir  in  khurtz  gewarten,  Got 
dem  almächtigen  mit  höchster  diemut  bitten,  das  er  sein  Mt.  mit  ge- 
sonndt,  freiden  vnnd  geiucksaligkhait  furderlich  zw  vnns  belaytt  vnnd 
bring,  vnnd  wellen  allso  die  Lannd  vnnd  vnns  Irer  Kay.  Mt.  alls 
vnnserm  allergenedigisten  rechten  herrn  vnnd  Lanndtsfürsten  vnnder- 
thänigclichen  beuelhenn." 

Mit  dem  khert  sich  Ir  Mt.  wider  zw  den  Räten  vnnd  redte  frö- 
liehen   mit  Inen.  Vnnd  darnach  erlaubt  vnns  Ir  Mt.  also  mit  gnadon 


208 


1SI9. 


anhaimbs  zu  ziehen.  Vnnd  noch  ainest  khert  sieh  Ir  Mt.  etc.  zw  dem 
Canntzler,  beuilcht  Im:  „vnns  dannckh  zu  sagen,  der  muee  vnnd 
grossen  geferlichait,  die  wir  von  Irer  Mt.  etc.  (Bl.  159''.)  wegen 
vberstannden  hetten,  mit  erbiettcn  wo  Ir  Mt.  inndert  von  vnns  ange- 
lanngt  wurde,  welle  soliches  gegen  Jegclichen  mit  gnaden  erkhennen." 
Darüber  wir,  alls  sich  gebürt,  dannckhsagten.  Mit  dem  pote  vnns  Ir 
Mt.  Ir  hannd,  vnnd  schiden  von  dann. 

Gleich  alls  die  Kay.  Mt.  anhueb  zu  reden,  do  khert  sich  Herr 
Michel  Eytzinger  gegen  Marggrauen  von  Brandenburg  vnnd  padt  den, 
das  er  die  Kay.  Mt.  etc.  hätte  von  seins  Suns  wegen,  den  Er  mit  im 
herein  gefüert  hat,  vnnd  vnnderredte  gleich  dem  Khaiser.  Nachmalis 
khnyet  er  für  Ir  Mt.  vnnd  bat  von  wegen  seines  Suns,  der  also  ange- 
nomen  ward.  Nachdem  so  es  mallzeyt  ward,  fuert  man  vnns  zw  dem 
von  Schiffers,  der  vnns  dann  allzwsambt  dem  Phaltzgrauen ,  Bischoff 
Mota,  ain  anndern  Marggrauen  vnnd  sonnst  etlich  grauen  vnnd  gros- 
mächtig herrn  geladen  bette,  vnnd  vnns  warrlich  Eerlich  gehallten, 
darzue  mit  freiden  das  (Bl.  160".)  mall  verzerten.  Darnach  fuert 
Er  vnns  in  sein  Camer,  da  pat  er  vnns  durch  herrn  Paulsen  von  Ar- 
mastorff:  „wir  sollen  vnns  alls  getrew,  frumb  vnnderthonen  hallten, 
gegen  Kay.  Mt.,  mit  anzaigen  der  Tugenndt  vnnd  grossen  guete 
vnnsers  Fürstenns.  Nämblich,  begerte  der  Kay.  Mt.  beuelch  vnnd 
begeren,  den  Comissarien  die  phlicht  zu  thun,  wie  dann  die  schrifft 
vermag,  so  welle  Er  allzeyt  beflissen  sein,  die  Lannd  zubefiirdern  bey 
Kay.  Mt.",  mit  vill  zierlichen  Worten. 

Dagegen  wir  seiner  gnaden  dannckhsagten  mit  verhaissen: 
„soliches  alles  mit  dem  treulichisten  an  die  Lannd  zubringen,  vnnd 
gebeten,  welle  vnnseren  höchsten  Trost,  die  Kay.  Mt.,  Ime  beuolhen 
lassen  sein.  Vnnd  wir  Erfreyten  vnns  sein  genaden  zw  erkhennen 
vnnd  souill  genedige  Vertröstung  zw  emphahen,  dieweil  sein  gnad  nit 
annders  alls  Kay.  Mt.  etc.  annder  Vatter  war,  vnnd  das  sein  gnad  die 
Lannd  auch  beuolhen  (^Bl.  166''.)  welle  haben,  vnnd  den,  die  sich 
allso  mit  vngrundt  mit  antragen  der  Lannd  zuekhauffen  wellen ,  der 
warrlich  khainer  seinem  herrn  trew  ist,  der  zwischen  sein  vnnd  der 
vnnderthon  zwitracht  säet,  glauben  geben.  So  werden  sichvngezweiflet 
die  Lannd  gegen  seiner  gnaden  hallten,  daran  sy  on  zweifl  genedigs 
gefallen  tragen  werden."  Vnnd  allso  nach  vill  Reden  schieden  wir  ab. 

Zum  letzten  warden  vnns  die  brief,  an  die  Lannd  lauttundt,  zw- 
sambt  ainem  schwartzen  Samat,yegclichem  zw  ainemRockh,  geanntwort. 


1519. 


209 


Vnns  ward  ain  Furier  zuegeordennt,  der  viins  durch  diis  Lannd 
hintzt  an  die  gränitzen  fuerte  vnnd  frey  hiellt,  damit  man  vnns  in 
Steten  der  Maut  halben  nit  vmbzogen  hat,  alls  gewonhait  ist ,  das  nit 
vill  anndern  mer  beschehen. 

Es  ward  auch  ernnstlich  beuolhen,  das  man  vnns  die  zway  vesste 
guete  Schloss  Parpiniam  vnnd  äalsa  *)  mit  allen  haimblichen  wören 
weisen,  zaigen  vnnd  durchfüren  soll. 

(Bl.  161".)   Joannes,  von  Gots  genaden   Marggraue  zu 
Brandenburg  etc. 

Vnnsern  gunstlichen  gruess  zuuor.  Edlen,  Ersamen,  Lieben 
Besondern.  Wir  haben  Eur  schreiben  emphangen  vnnd  des  Inhalt 
vernumen,  vnnd  Ir  solt  Euch  genntzlich  zu  vnns  versehen,  das  wir 
der  alten  freundtschaflFt  halben,  damit  vnnsere  vorfordern  dem  lob- 
lichen hauss  von  Österreich  verwanndt  sein.  Euch  geren  das  besst, 
vnnd,  das  wir  vermainen  Euch  eerlichen  zu  sein  vnd  Rö.  Khey. 
Mt.  etc.  vnnserm  Allergen edigisten  Herrn  gefellig,  raten  wolten.  Vnnd 
demnach  war  vnnser  Rat  vnd  guetbedunkhen ,  das  Ir  Eur  Red  zu 
Latain  thet,  vnd  wenig  vnnderschaid  machet  wer  die  thuen  soll,  souer 
solich  person  vnnder  Euch  darzue  geschickht  war.  Wan  es  ist  an 
dem  hoff  der  gebrauch,  das  Teutsch,  Wallisch,  Frantzösisch,  Enge- 
lisch Potschafft  Jedlicher  sein  Red  zu  Latein  (BL  16  P.)  thuet,  vnnd 
solches  noch  zumal  inn  Teutsch  nit  gehört  ist.  Dann  sein  Khey. 
Mt.  etc.  vnd  alle  sein  treffenliche  Rätt  sein  der  sprach  gar  nichts  be- 
richt.  Aber  dieweil  an  heut  Khey.  Mt.  zu  Euch  den  Graffen  von  Mont- 
fort,  Brobst  von  Cassel  vnd  Meteney,  Euch  morgen  hieheer  zu  fueren, 
geschikht  hat,  solt  Ir  in  allem  dem,  so  Euch  zufellt,  Ir  guetbedun- 
khen vnd  Rat  haben,  wann  es  sein  tapfer,  erlich  leut,  die  dises  hoffs 
gebreuch  wol  geyebt  sein ,  vnd  werden  Euch  gewislich  treulich  vnd 
was  Euch  eerlich  sein  wirdet  rathen.  Aber  ains  wolten  wir  Euch 
freundlicher  maynung  nit  verhalten,  das  Ir  mit  allem  vleiss  verhüetet, 
damit  zwischen  Euch,  weder  solcher  Oration  oder  Red,  weder  der 
Stänndt  halben  khain  vnwil,  gespen  vnd  zwitracht  zwischen  Euch 


^)  Die  Vesten  zu  Perpignan  und  Saices  in  der  Grafschaft  Itoussillon,  welche 

damals  zu  Spanien  gehörte. 
Fönte».  VIll.  14 


210 


1519. 


erwachsse ,  wann  solich  wurde  Khey.  Mt.  vasst  wider  sein ;  mecht 
auch  nit  allain  Euch,  (/?/.  162".)  sonnder  der  ganntzen  LanndschaflFt 
zu  schymbpf  vnnd  naehtaii  raiclien.  Vnd  hiemit  wel  wir  auch  ain 
sehreiben,  so  vnns  in  sunderhait  herr  Sigmundt  von  Herberstain  vnd 
Hanns  HofFman  gethan,  verandtwurt  vnd  gemaint  haben.  Welten  wir 
Euch  genediger  vnnd  freundlicher  maynung  nit 'verhalten.  Datum  zu 
Molin  de  Rey,  am  5.  tag  Nouembris,  Anno  etc.  im  19,  die  Erst  stundt 
in  der  Nacht. 

H.  M.  zu  Brandenburg  etc. 
Den  Edlen  vnnd  Ersamen,  vnnsern  lieben,  besondern  N.  vnnd  N., 
den  Gesanndthen  zw  Rö.  Khey.  Mt.  etc.  von  denn  Niderösterreiehi- 
schen  Lannden  samentlich  vnnd  sonnderlich. 

(Bl.  162''.)  Doctoris  Martini  Transyluani  Oratio  ad  Carolum 
Hispaniarum  et  electum  Romanormn  Regem,  futurum  Imperatorem, 
Barchinone.  1519. 

„Primum  omnium,  Illustrissime  Princeps,  ac  MagniflceRex  Carole, 
Prouinciae  Austriae,  Styriae,  Carinthiae  et  Carniolae,  quarum  nos  Ora- 
tores  ad  tuam  Majestatem  agimus ,  salutem  optant  sempiternam  tibi 
tuisque,  tanquam  gloriosissimo  Hispaniarum  et  Neapolis,  tum  et  Jeru- 
salem et  Siciliae  utriusque  Regi,  Ducique  Burgundiae  ac  Austriae, 
felicissimo,  inuictissimo,  ofFerentes  se  in  tuae  majestatis  iussa  promp- 
tissimos.  Atque  utinam  in  honore  (?)  rerum  statu  tua  Sanctissima 
Majestas  nobis  adeunda  fuerit,  nostra  studia,  opera,  officia  offerenda, 
animique  nostri,  tum  in  Diuum  Maximilianum ,  optimum  Imperatorem, 
tum  in  tuam  sacratissimam  Maiestatem  (Bl.  163".)  declarandi,  ac 
non  tanto,  tam  communi  omnium  luctu.  Quem  si  atre,  si  lugubres 
vestes,  quantus  omnium  pectore  conceptus  est  satis  testari  possent, 
neminem  futurum  crediderim,  qui  hos  nostros  habitns  aut  mirari,  aut 
ridere  velit.  Quandoquidem  sciunt  tuam  Majestatem  non  latere,  que- 
madmodum  paulo  antea  magnanimus  Imperator  Maximilianus,  Princeps 
optimus  et  uictoriosissimus,  deque  Republica  Christiana  summe  meri- 
tus,  tuae  Maiestatis  fratrisque  Ferdinandi  Principis  lUustrissimi  pater- 
nus  auus,  immo  vero  et  parens,  ita  deo,  cuius  secreta  sunt  consilia, 
destinante,  ex  humanis  cesserit  et  fato  paruerit  suo ,  quod  cum  aliae 
Romani  Imperii  Civitates  juge  dolere,  et  lachrymis  necdum  desinen- 
tibus  defleant,  suisprouincialibus  maximedeflendum,  nemo  (Bl.  163''.) 
est,  qui  non  facili  coniectura  intelligat.  Crede  igitur,  Princeps  maxime 


1519. 


211 


et  Inuicte  Rex  Carole ,  nullum  a  morte  magnanimi  aui  tui  per  multos 
menses  diem  transiisse,  quo'non  summo  cum  desiderio  et  anxiis  suspi- 
riis  immature  mortis  seuitiam  tota  Austria  cum  gemitu  luxerit.  Nam 
dum  vita  manebat,  ea  moderatione  in  Austria  usus  est,  ut  suis  cum 
primis  pacem  et  concordiam,  mox  dignitati  et  maiestati  suae  gloriam 
et  splendorem,  in  Imperii  tractandis  rebus  magnanimis  nunquam  non 
comparauerit,  mitis  in  subditos,  clemens  inpoenitentes,  in  omnesvero 
humanissimus,  iustissimus,  modestissimusque.  Addo,  quod  supra 
omnem  administrande  Justiciae  diligentiam  sne  (?),  maximas  guber- 
nandarum  Prouinciarum  suarum,  ipsiusque  Imperii  Romani,  labores. 
Illud  demum,  (Bl.  16^".)  magna  tocius  Christianitatis  expectatione, 
molitus  est,  publico  Principum  Germaniae  Conuentu  indicto,  ut  atrox^ 
ut  nullis  conditionibus  domabilis  hostis,  immanis  Thurca,  deserere 
Europam,  et  suis  armorum  insultibus  contra  Christianos  tandem  impo- 
nere  modum  fuerit  coactus.  Quae  res  ut  sola  in  causa  est,  ut  prouin- 
ciarum suarum  Austriae  coloni  nunquam  suam  mortem  non  possint 
non  acerbis  et  magnis  lachrymis  prosequi.  Deus  optimus  maximus,  in 
cuius  manu  tota  mortalitatis  ratio  est,  frequentissimae  memoriae  mag- 
num  et  Inuictissimum  Maximilianum  Caesarem,  ut  hie  gloria,  ita  alio 
in  seculo  pace  et  perennitate  felicitatis  donare  velit,  quod  unice,  se- 
eundum  Nepotum  suorum  salutem,  tota  Australium  terra  non  inter- 
missis  precibus  orat.  (Bl.  16^''.}  Habuiraus  tamen ,  lUustrissime  et 
potentissime  Romanorum  Rex  Carole,  in  tante  nunc  susceptae  calami- 
tatis  molestia ,  quod  nobis  semper  ab  intimo  merore  et  despondendo, 
ut  sicdicam,  animo,  aniinum  reuocarit.  Nam  cum  illum  amissum  seuero 
fato  omnino  uoluerimus  viuere,  id  nos  solabatur,  quod  sciebamus, 
magne  stirpis  sue  Nepotes  superesse.  Non  aetate  tantura,  sed  et  vir- 
tute  omnifaria  florentissimos,  et  auitos  Austriae  Principes,  dementia, 
magnanimitate,  modestia,  prudentia  magnificentiaque  ad  unguem  refe- 
rentes.  Quibus  opulentissima  Hispaniarum  Regna  uel  seorsum  moueri 
illicique  poterant,  ut  tuam  Maiestatem  Regia  sede  et  apice  Domini  sui 
dignarentur.  Verum  enim  est,  quod  sapientes  tradidere,  illustrem 
indolem  maximarum  uirtutum  indicem  esse.  (Bl.  165".)  Quapropter 
maxima  spe  rapimur,  futurum  aliquando,  ut  Maiestas  tua  in  Turcas, 
maximc  Prouintiae  Austriae  formidabiles  hostes ,  ea  arma  conuertas, 
quae  tibi,  ceu  heredi  virtutum,  diuus  Caesar  Maximilianus  tractanda 
reliquit.  Quis  ambiget,  singulari  quodam  fato  factum ,  ut  tanta  moles, 
tarn  perpetuus  labor  in  eos  atinus,  in  cas  vires  iricuniberet,  quibus  non 


212  1519. 

adeo  magno  sudore  sustineri  possit?  Denique  ea  est  tocius  Christiani- 
tatis  de  tua  Majestate  spes,  super  quod  tot  clarissima  et  florentissima 
Regna  te  sibi,  ambabus  quod  aiunt  manibus,  Regem  suseeperunt  Ro- 
mani  Imperii,  quo  Christianae  Reipublicae  incolumitas  fulta  esse  non 
immerito  existimari  potest.  Huius,  inquam,  habenae  tuae  sacratissimae 
Maiestati  tractande  (Bl.  165''.)  commissae  sunt!  Quod  equidem 
verbis  eonsequi  nullo  paeto  queam ,  quo  gaudio ,  quanta  laetieia  nos, 
tuarum  prouinciarum  Incolas,  expleuerit,  quura  nos  earundem  nomine 
non  solum  tuae  Maiestati,  uerumetiamvniuersae  Reipublicae  Christianae 
gratulemur,  et  iuste  quidem  gaudemus.  Nam  Maiestatem  tuam,  una  cum 
illustrissimo  principe  domino  Ferdinande,  pro  ueris  nostris  et  cum 
natura,  tum  etiam  Dei  prouidentia  nobis  destinatis  Principibus  domi- 
nisque  agnoscimus,  recipimus  et  exosculamur !  Imo ,  ut  nostri  sitis, 
certatim  omnes  contendimus,  nostro  Oratorio  munere  ea  maxima  causa 
ad  tuam  Maiestatem  ordinato.  Cumque  constet,  omnes  nostros  pro- 
vinciarum  Austriae  cultores  optimis,  clementibus,  justissimisque  et 
generosissimis  Principibus  suis  omni  loco,  omni  tempore,  (Bl.  166".) 
ad  singulos  etiam  nutus,  non  rerum  tantum  suarum  dispendio,  verum 
etiam  vitae  et  partim  periculo  et  sanguinis  fusi  exemplis  promtissime 
afFuisse,  conandum  erit  nobis,  ut  posteritatis  syncero  testimonio  in 
tua  Maiestate  colenda,  in  fratre  Ferdinando,  Principe  nostro  illustris- 
simo, tractando,  omni  tempore,  studio,  officio,  obseruantia  nostra  ante- 
cessores  nostros  non  aequasse  solum,  sed  superasse  merito  iudicari 
possimus.  Cum  firma  iam  apud  omnes  sit  sententia ,  nil  esse,  quod 
yestri  causa  subituri  non  simus.  Tanta  illa  nobis  faelicitas  eveniat, 
ut  in  terris  nostris ,  imo  verum  vestris ,  utrumque  habercmus  regna- 
torem,  quod  incredibili  desiderio  ab  omnibus  expetitur!  Quod  si,  ut 
.speramus,  fieri  non  dubium  est,  in  incrementum,  ornamentum  et  salu- 
tem,  non  prouinciarum  solum  Austriae  et  Regnorum,  (Bl.  166^.)  que 
tuae  Maiestati  subsunt,  verum  etiam  Cliristianitati  universae  futurum 
esse.  Eam  ob  rem,  Princeps  felicissime  et  magnanime  Rex  Carole, 
non  temere,  ut  ante  quoque  indicabam,  prouincialium  tuorum  id  supre- 
mum  desiderium  est,  ut  utrumque  videant  Principem,  Carolum  inquam 
illum  et  Ferdinandum,  Principes  suos,  et,  si  pro  affectu  rationem 
dicere  liceat,  suissimos,  quos  nusquam  gentium  esse  malint ,  quam 
apud  se,  ut,  quanta  omnium  expectatio,  quod  officium,  quae  obseruantia 
foret,  coram  liceat  experiri;  aut,  si  ea  ipsis  beatitudo  ex  sententia 
contingere  non  potest,  saltem  alterum  excipere  et  coram  venerari 


1519.  2 1  3 

liceat.  Quod  fiet,  quando  rebus  omnibus  fraterne  compositis,  Hispaniae 
Ferdinandus  preficiatur,  res  Austriae  suae  Carolo  providente;  aut 
(Bl.  167'".J  Austriacis  regnis  reddatur  Ferdinandus,  maxima 
Hispaniarum  regna  interim  moderante  Carolo.  Vtrum  futurum  sit, 
res  gratissima  et  longe  omnium  utilissima  prouincialibus  foret,  quum 
pro  ineredibili  in  suum  sanguinem  amore,  materno  desiderio  rapta, 
utrumque,  orpbana  iam  facta  Austria,  alere  et  venerari  malet. 

Talem  voluntatem  erga  Illustrissimos  Principes  speramus  pro- 
batam  iri,  cum  a  Maiestate  tua,  tum  etiam  a  Ferdinando  fratre. 
Principe  Illustrissimo  colendissimoque.  Tantum,  maxime  Imperator, 
a  nostris  prouincialibus  mandatum  est,  quod  tuae  serenissimae 
Maiestati  palam  exponeremus.  Quicquid  autem  id  est,  quod  remotis 
arbitris  agendum  erit,  hoc,  ubi  tua  Maiestas  iusserit,  absolue- 
mus.  Dixi." 


(Bl.  167'')  Edler,  gestrenger,  freundlicher  lieber  herr.  Mein 
freundlich  willig  diennst  sein  Euch  zuuor  berait.  Ich  hab  Eur 
schreiben,  mir  von  Barcelona  aus  gethon,  vernomen,  vnd  wie  war- 
lich die  Redt,  von  Eurm  mitgesellen  beschehen,  etwas  vnformblich 
gewesen  ist,  solt  doch  Ir  oder  die  andern  nit  vermainen,  das  Euch 
deshalben  sein  Rö.  Kay.  Mt.  etc.  einig  vngnad  zumesse.  Wan  sein 
Mt.  etc.  woll  gedenkhen  mag,  das  solches  nit  ausser  ganntzer 
Lanndtschafft  beuelch ,  sonnder  aus  Unerfarenhait  der  person 
(geschehen).  Demnach  nit  not  ist,  das  Ir  Euch  dieselb  so  gros- 
lich zu  hertzen  nemen  sollt.  Nichts  dest  minder  hab  Ich  Eur  endt- 
schuldigung  meinem  herrn  von  Chieuers  antzaigt,  vnd  hat  darob 
ein  genedig  gefallen  gehabt.  (BL  168".)  Ist  der  sach  wol  von 
Euch  zu  friden.  Weiter,  so  vermain  Ich,  muget  wol  gehen  Mons- 
serat,  vnnser  frawen  haimbsuchen,  wan  Khunig.  Mt.  wierdt  Euch 
noch  nit,  inderthalben  vier  oder  fünfF  tag,  eruordern.  Vnd  hiemit 
was  Euch  lieb  vnnd  diennst.  Datum  zu  Molin  de  Re,  am  13.  No- 
uembris.  Als  Ir  geen  Monsserat  reyt,  mugt  im  durchreytten  mein 
gasst  sein,  vnd  verguet  haben,  was  wir  hie  vberkhumen  mugen, 
Ewer  williger  Joann  Hannardt. 

Dem  Edlen  vnnd  gestrengen  herrn,  herrn  Sigmunden  von  Her- 
berstain,  des  Fürstenthumbs  Steyr  potschafft  etc. 


214  1519. 

(Bl.  168''.)  Caesaris  responsum  Oratoribus  Inferiorum  Prouin- 
ciarum  Austriae.  Circa  expeditionem  Oratorum,  a  Prouinciis  inferioris 
Austriae  transmissorum,  Maiestas  Caesarea  et  Catholica,  suo  ac  Sere- 
nissimi Ferdinand!  fratris  eins  nomine,  sub  quorum  Dominio  huiusmodi 
Prouineiae  sunt  constitutae,  super  omnibus  et  singulis  per  ipsos  Ora- 
tores,  tum  verbo,  tum  seripto  exhibitis  ac  propositis,  ita  respondendum 
decreuit,  prout  sequitur: 

In  primis,  quod  sua  Maiestas,  tamquam  Dominus  gratiosissimus, 
gratum  habuit  et  acceptum  aduentum  ipsorum  Oratorum ,  et  eos  veUit 
charissimos  et  fideles  subditos  suos  libenter  vidit,  prout  etiam  in  eorum 
primo  adventu. 

Secundo,  quod  sua  Maiestas  plene  informata  fuit  de  omnibus 
scripturis  et  ordinationibus  ac  instructionibus  per  eos  exbibitis.  Ex 
quibus  clare  (BL  169".)  ostenditur,  quicquid  per  easdem  prouincias 
post  Diui  Caesaris  obitum  decretum,  statutum  seu  ordinatum  fuerit, 
ut  ipsae  Prouineiae  usque  ad  adventum  Dominorum  suorum,  seu 
alteruis  eorum,  in  bona  pace,  quiete  et  tranquillitate  tute  conseruari 
possent.  Et  licet  non  ambigat  sua  Maiestas,  haec  omnia  ad  bonos 
fines  et  bono  zelo  gesta,  eaque  sie  per  eos  fuisse  tentata,  ipsa  uera 
fidelitate,  synceritate  et  obseruantia,  quam  semper  ad  suos  Dominos 
habere  consueuerunt  ipsi  subditi,  tanquam  cupientes  ipsorum  Domi- 
norum commodum  et  augmentum,  ac  earundem  prouinciarum  securi- 
tatem,  ita  ut  ipsa  Maiestas  Cesarea  huiusmodi  gesta  in  meliorem 
partem  summenda  censeat:  sanctius  tamen  putasset,  si  ad  redditus, 
prouentus,  juris(^ß/.  i69\)dictionem,  superioritatem ,  aliaque  Jura 
Regalia,  ad  eorum  Principes  et  Dominos  pertinentia,  iis  inconsultis, 
nequaquam  manus  apposuissent,  nee  formam  Regiminis,  a  quondam 
Maiestate  Caesarea  felicis  memoriae  constituti,  ac  eins  testamento 
approbati,  propria  quorumdam  ex  eis  authoritate  immutassent.  Quan- 
doquidem  etiam,  si  quid  reprehensione,  seu  punitione  dignum  in  ali- 
quos  ipsius  Regiminis  Consiliarios  deprehensum  dicatur,  nemini  con- 
gruebat,  sibi  ipsi  Jus  dicere,  sed  ad  superiores  prius  recurrendum 
fuisse.  Priusquam  erat  consulenda  Majestas  ipsa  Caesarea  et  Catho- 
lica, una  cum  fratre,  pro  oportuno  remedio,  qui  debitum  praesidium 
malorum  auersioni  praebuissent.  Confisa  (Bl.  170'\)  nihilominus 
sua  Maiestas  de  ipsorum  subditorum  fidelitate,  nil  ex  huiusmodi  gestis 
eorum  prius  damnandum  seu  retractandum  censuit,  quam  plene  eorum 
excusationes  audierit.  Verum  huius  rei  disceptationem  in  aliud  tempus, 


1519. 


215 


et  usque  ad  ipsius  Maiestatis  aduentum  suspendendum  seu  differendum 
decreuit,  tunc  factura,  quod  bono  Regimini  et  tranquillitati  ipsarum 
prouineiarum  conuenire  videbitui*. 

Tertio,  cum  sua  Maiestas,  eiusque  serenissimus  frater  Ferdinan- 
dus,  aliis  urgentioribus  negotiis  praepediti,  non  potuerint  usquequaque 
huiusmodi  prouincias  suas  Austriae  visitare,  nee  adhuc  Maiestas  ipsa 
tarn  cito  ad  ipsas  prouincias  proficisci  valeat,  nee  eo  quo  cuperet 
affectu  ipsarum  prouineiarum  Regimini  (^Bl.  170''.)  intendere,  mini- 
meque  uideatur,  homagium  ac  iuramentum  fidelitatis,  a  subditis  omni 
iure  praestandum  ,  diutius  differri  debere  ,  data  est  potestas ,  parte 
suae  Maiestatis  et  serenissimi  fratris,  nonnuUis  Principibus  ac  sum- 
mae  authoritatis  viris,  qui,  durante  suae  Maiestatis  absentia,  usque  ad 
ipsum  aduentum  supremum  obtineant  gubernium  omnium  prouineiarum 
suarum,  ab  omnibusque  subditis  dicto  nomine  homagium  ac  fidelitatis 
iuramentum  exigant  et  recipiant,  et  ipsarum  Prouineiarum  quieti  et 
securitati,  ac  bono  regimini  oportune  consulant  et  prouideant,  usque 
ad  iam  dictum  suae  Maiestatis  aduentum,  qui,  altissimo  fauente,  in 
vere  proxime  futurus  est. 

Quarto  Maiestas  sua  eisdem  oratoribus  (Bl.  171".)  gratam 
licentiam  ad  patriam  redeundi  concedendam  censuit,  ut  cum  suae 
Maiestatis  gratia  et  benignitate,  unusquisque  ipsorum  in  suam  pro- 
uinciam,  valeat  remeare,  referendo  bis,  a  quibus  missi  sunt ,  eiusdem 
Maiestatis  meutern  et  propositum,  ita  se  ipsos  ac  alios  omnes  dispo- 
nendo,  ut  huiusmodi  supremo  gubernio,  per  suam  Maiestatem  et  fra- 
trem  ordinato  ac  Institute ,  fidelitatis  iuramentum  simul  et  homagium 
solito  more  praestent,  ac  eidem  gubernio  usque  ad  aduentum  suae 
Maiestatis  pareant  et  obediant ,  et  quicquid  per  eos  decretum  fuerit, 
huiusmodi  absentia  durante  impleant  et  obseruent;  iis  etiam  signifi- 
cando,  quod  Maiestas  sua  intendit,  reciproce  ipsorum  subditorum  pri- 
uilegia,  libertates  et  immunitates  (BL  171''.)  per  ipsum  summum 
gubernium  obseruari,  ac  nomine  suae  Maiestatis  ac  fratris  confirmari, 
in  vim  potestatis,  eis  ad  id  attributae,  prout  etiam  ipsamet  Maiestas 
in  suo  proximo  adventu  confirmabit  et  approbabit,  curabitque  Interim 
cum  vicinis  ipsarum  prouineiarum  pacem  habere,  ac  ipsas  patrias  in 
pace  et  tranquillitate  firmare.  Et  si  quispiam  in  ipsas  patrias  inuasio- 
nem  faceret,  aut  bellum  moueret,  omnem  praestabit  operam  sua 
Maiestas,  ut  eisdem  subditis  pro  eorum  lulcht  debitae  praestentur 
suppetiae.    Quicquid  etiam  minus  recte   in  ipsis  prouinciis  gestum 


216  1519. 

fuerit,  eadem  Maiestas  in  dicto  eius  aduentu  bono  consilio  reformabit, 
ac  commodo  et  utilitati  ipsariim  prouinciarum  optime  consulet,  sub- 
ditos  (Bl.  172".)  sua  diilci  praesentia  consolando,  eaque  omnia  eis 
exhibendo,  quae  cuiquam  optimo  Principi  conuenire  noscuntur. 

Quinto  et  ultimo,  cum  iam  Locumtenentes ,  Regentes  et  consi- 
liarii  suae  Maiestatis,  qui  ad  ipsum  supremum  gubernium  ipsarum 
Prouinciarum  sunt  destinati,  sint  in  procinctu,  dictas  prouincias  uisi- 
tandi,  iuramentaque  (idelitatis  recipiendi,  ac  alia,  quae  bono  regimini 
et  tranquillitati  conueniunt,  disponendi,  iuxta  formam  potestatis  eis 
attributae;  et  quoniam  non  possunt  ipsi,  Oratores,  ob  longam  locorum 
distantiam,  ibidem  in  tempore  adesse,  ac  praemissa,  utdecet,  referre, 
eisdemque  Locumtenentibus,  Regentibus  et  Consiliaris  dicti  supremi 
gubernii  assistere,  (Bl.  172''.}  cupit  et  mandat  Maiestas  sua,  qua- 
tenus  ipsi  Oratores,  pro  eo  fidelitatis  debito,  quo  eidem  Maiestati 
obstringuntur,  ex  nunc  per  Postas  hanc  suae  Maiestatis  responsionem 
transmittant,  suisque  litteris  eiusdem  Maiestatls  mentem  significent, 
Eaque  omnia  de  eius  certa  scientia  meraque  et  deliberata  voluntate 
procedere,  Eisdem  literis  borlantes  eos ,  a  quibus  missi  sunt,  quate- 
nus  ipsi  supremo  Regimini,  nomine  eiusdem  Caesareae  et  Catholicae 
Majestatis  ac  Serenissimi  fratris  sui,  Principum  et  Dominorum  suorum, 
assistant,  faueant  et  pareant,  ac  eorum  nomine  et  in  vim  potestatis 
eis  concessae  homagium  ac  fidelitatis  iuramentum  exliibeant  et 
praestent,  ac  alia  exequantur,  quae  per  dictos  Commissarios  eisdem 
iniuncta  fue(ß/.  i73".)rint,  pro  bono  ipsarum  prouinciarum  Regimine, 
quiete  et  tranquillitate,  et  prout  eadem  Maiestas  in  ipsorum  oratorum 
fide  ac  legalitate  confidit,  quibus  etiam  pro  ipsius  fidelitatis  merito 
Maiestas  ipsa  et  Serenissimus  Ferdinandus  frater  semper  se  gratiosos 
Dominos  exhibere  curabunt  etc. 


(BL  173''.)  Carolus  etc.  Erwirdigen,  Ersamen,  Geistlichen, 
Andechtigen,  Edlen  vnd  lieben  getreuen.  Vnser  getrew  lieben  Sig- 
mundt  von  Herberstain,  Ritter,  vnd  Johan  HofFman,  Euer  Gesandte«, 
sein  sambt  andern  vnserer  Niderösterreichischen  Fürstenthumb  vnd 
Lannde  botschafFten  zu  vnns  khomen,  Eur  Credenntzbrief  vberantwort, 
vad  in  deren  khrafft  die  Lanndts  Ordnungen,  so  Ir  nach  absterben 
des  AUerdurchleuchtigisten  Fürsten,  Herrn  Maximilian  Erwö.  Rom. 
Khey.  etc.,  vnnsers  lieben  herrn  vnd  anherrn,  aufgericht  vnd  gmacht; 


1S19. 


217 


auch  weiter  Tr  Werbung  vnd  ander  furbringen  anzaigt.  Vnd  nachdem 
Sy  von  Eur,  des  Fürstenthumbs  Steyr,  wegen,  als  vnserm  loblichen 
hauss  Österreich  znegeordennt,  dauon  wir  vnsern  vaterlichen  vnd 
nüi\\r(BL  i74".Jlichen  Stammen  bringen,  getreuen  vnnderthanen 
erschinen  sein,  haben  wir  sy  geren  gesehen,  mit  freiden  emphangen, 
vnnd  mit  sonnderm  vleiss  vnd  embsigkheit  genedigclich  vernomen. 
Auch  Inen  darauf,  vnd  nemlich  wie  es  hinfüran  in  dem  Fürstenthumb 
Steyr  vnd  anndern  vnsern  österreichischen  Lannden  biss  auf  vnnser 
persöndlich  zukhunfft,  die  dann  mit  hilff  des  almechtigen  gar  khurz- 
lich  sein  wirdt,  gehalten  werden  soll ,  genedige  anndtwort  vnd  be- 
schaidt  geben,  wie  Ir  von  Inen  vernemben  werdt.  Begeren  darauf  an 
Euch  mit  vleiss,  ernnstlich  beuelhendt,  Ir  wellet  vorgenanten  Eurn 
Gesanndten  irs  antzaigen  auf  ditzmal  glauben  geben,  vnsern  beuelch 
voltziehen  vnd  nachkhomen,  vnd  Euch  des  gar  nit  widern  noch  setzen, 
sonnder  in  dem  vnnd  allen  (Bl.  ^74*.)  andern  fürfallenden  Sachen 
guetwillig,  gehorsamblich  ertzaigen  vnd  beweisen,  als  wir  vnns  des 
vnd  alles  guetten  zu  Euch  vngezweiuelt  versehen.  So  wellen  wir  vnd 
der  durchleuchtig  Fürst  Herr  Ferdinandt,  Infanndt  zu  Hispanien,  Ertz- 
hertzog  in  Österreich  etc.  vnnser  freundlicher  lieber  brueder,  her- 
widerumb  Euch  alwegen  samentlich  vnnd  Jeden  insonnderhayt,  alls 
vnnser  lieb  vnnd  getrew  vnderthanen ,  in  genedigen  beuelch  haben, 
desselben  vnsers  Fürstenthumbs  vnd  Lanndes  Regierung,  zu  handt- 
habung  fryden  vnd  rechtens,  dermassen  ordnen  vnd  bestellen,  auch 
sonnst  ob  Euch  halten,  schützen  vnd  schirmen,  damit  Ir  ain  ruebig 
leben  fueren ,  vnd  von  menigclich  vnbeschwerdt  vnd  vnbeschediget 
beleiben  sollet.  Daran  thuet  Ir  vnnser  ernnstliche  mi\y-(Bl.  175".) 
nung.  Geben  zu  Molin  de  Re,  am  sibentzehennden  tag  des  Monats 
Decembris,  anno  domini  im  fünffzehenhundert  vnnd  neuntzehenndcn, 
vnnserer  Reich  des  Römischen  im  Ersten,  vnnd  der  anndern  aller  im 
vierdten  Jaren. 

Ann  die  Stenndt  des  Fürstenthumb  Steyr  etc. 


(Bl.  175''.)  Carolus,  Divina  fauente  dementia  electus  Roma- 
norum Rex,  futurus  Imperator,  semper  Augustus,  ac  Hispaniarum, 
utriusque  Siciliae  et  Hierusalem  etc.  Rex,  Archidux  Austriae  etc. 
Serenissimo  ac  Potentissimo  Principi,  Domino,  Francisco  Regi 
Franciae  etc. ,  fratri  nostro  clarissimo .   salutem   et  fraterni  amoris 


218 


15i9. 


continuum  incrementum;  ac  universis  et  singiilis  Principibus,  eccle- 
siasticis  et  secularibus,  Archiepiscopis,  Episcopis,  Ducibus,  Marchio- 
nibus,  Comitibus,  Baronibus,  Capitaneis  Urbium  et  Areium  Praefectis, 
Gubernatoribus  et  Vieedominis,  Judicibus,  Reetoribus,  Burgmagistris, 
Consulibus,  Ciuibus  et  aliis  qiiibuscunque  Oflicialibus,  et  nobis  ac 
sacro  Imperio  mediate  vel  immediate,  ac  quacunque  ratione  subditis 
et  fidelibus,  dilectis,  cuiuscunque  status  gradus  et  dignitatis  (Bl.  1 76".) 
existant,  ad  quos  presentes  pervenerint,  gratiam  nostram  cesaream 
et  omne  bonum.  Cum  inpresentiarum  Germaniam  reuertantur  fideles 
nobis  dilecti:  Sigismiindus  de  Herberstain,  Eques  aureae  militiae,  et 
Joannes  Hoffman ,  Oratores  Dueatus  nostri  Styriae ;  et  illis  cupiamus 
iter  tutum  et  seeurum  ubique  patere ,  rogamus  Serenitatem  Vestram 
et  vos  suprascriptos  hortamur  omnes ,  subditis  vero  districte  preci- 
piendo  inandamus,  quatenus,  sub  poena  indignationis  nostrae  et  aliis, 
arbitrio  nostro  imponendis,  predictos  Oratores  die  noctuque  tute,  libere 
et  secure  per  omnia  et  quaecunque  loca  terrestria  et  aquatica  cum 
equis,  mulis  onerariis  et  pecuniis  et  aliis  rebus  suis  omnibus ,  absque 
alicuius  oneris  realis  vel  i^evsonikVis  (inipositione)  ire,  redire,  stare  et 
morari  permittatis  et  ab  aliis  permitti  facialis,  {Bl.  176''.)  facturi 
in  eo  nobis  rem  gratam,  subditi  vero  nostri  in  eo  expressam  volun- 
tatem  nostram  executuri.  Harum  testimonio  literarum,  manu  nostra 
subscriptarum  et  sigilli  nostri  a  tergo  munimine  roboratarum.  Datum 
(in)  Molendino  Regio,  die  xvii  Mensis  D^cembris,  anno  Domini  Mille- 
simo  Quingentesimo  Decimo  nono,  Regnorum  nostrorum  Romani,  ac 
Electionis  Imperii  primo,  aliorum  vero  omnium  Quarto. 

Ad  mandatum  Caesareae  et 
Carolus  m.  p.  Catbolicae  Maiestatis  proprium: 

Joann.  Hannardt  m.  p. 

(Bl.  177".)  Zug  aus  Hispanien. 

19.  Dec.  Am  Neunzehennden  December  zogen  wir  aus  zw  Martorell,  ain 

flegkhen  ligt  bey  ainer  Teutscben  meill  für  Molin  de  Re  hinaus,  da 
wir  die  zeyt  her  gelegen  sein.  Khamen  geen  Rockha  *)  sechs  meil. 


*)  LoRaeo,  etwas  nordöstlich  von  Martorel  an  der  Poststrasse,  welche  in 
einiger  Entfernung  von  der  Meeresküste  nach  Norden  führt.  Die  nächsten 
beiden  Orte  heissen  jetzt  St.  Seloni  und  Ostairich,  zwei  Poststationen; 
Gerona  liegt  am  Flusse  Ter,  nördlich  von  Ostairich. 


1519. 


219 


Salsalona  vier  meill,  Castelrickh  zwo  meill  vnd  in  die  Stat  Gerona, 
lateinisch  Gerundia.  Daselbstn  khamb  der  Patron,  der  vnns  vber  möer 
gefuert  hette,  vnnd  vordert  des,  so  er  zw  ringerung  des  Schiff^  aus 
hat  werffen  lassen,  das  Ime  dann  Ir  etlich  vnnd  die  maisten  haben 
bewilligt  zu  bezallen.  Zw  dem  so  hat  Er  Ir  ettlichen  fuetter  aufF  lere 
phärdt,  so  man  vbergefuert,  gelihen.  Der  von  Eytzing  vnnd  Doctor 
gaben  dem  guete  wort,  zw  Mitternacht  raisten  sy  hinwegkh.  Mor- 
gens frue  khamb  der  Patron  zw  vnns,  beclagt  sich  des.  Ich  sagt: 
„bete  Ime  nichts  zuegesagt,  so  het  Er  mir  nichts  gelihen. "  Gienng 
also  mit  guetem  willen  von  vnns  hin.  Alls  wir  desselben  morgenns 
von  Gerona  (Bl.  177''.)  verruckhten,  aufF  ain  halbe  meill  an  ainer 
stainen  pruggen ,  fannden  wir  herrn  Hannsen  von  Starhenberg  zwi- 
schen vill  Leuten,  die  mit  Irer  wör  da  warn.  Hiellten  den  aufF  von 
gerichts  wegen.  Ich  wollt  mich  sein  nit  annemen,  sy  Hessen  mich 
auch  vngeirrt  reiten.  Die  anndern  aber  redten  souil  mit  denen ,  das 
sy  auch  den  von  Starhenberg  Hessen,  vnnd  stellten  die  sachen  aufF 
das  nachtleger.  Zu  Vogaros  ^) ,  ain  khlains  Stätle,  beliben  wir  vber 
Nacht.  Dahin  khamen  auch  viertzig  phärdt,  die  hertzog  Friderich 
Phaltzgraf ,  der  das  Decret  der  bewilligung  des  Römischen  Khunigs 
dem  Khaiser  brachte,  wider  zw  ruckh  schickhte.  Am  morgenns  wollt 
man  die  Statthor  nit  öfFnen  vnnd  sagten:  „der  Patron  hette  vnns  ver- 
boten." Wir  warn  in  zwayen  herbergen.  Die  Kharnerischen  Avollten, 
wir  sollten  zusamen  khomen ,  von  sachen  zu  reden ,  sagt :  „Ich  hette 
khain  hanndlung,  darumb  Ich  Rats  bederfFte.  Wer  meines  Rats  be- 
dorfFt,  der  wurde  woll  zw  mir  khomen."  Also  khamen  die  österrei- 
chischen in  vnnser  herberg,  do  niembt  khain  rat  wisste,  wie  dem  zw 
thun  war.  Schickht  Ich  zw  dem  Richter  (BL  178".)  mit  anzaigen: 
„wir  warn  des  Römischen  vnnd  Hispanischen  Khiinigs  poten,  begerten 
das  Er  mit  ettlichen  seinen  Ratsfreunden  vnnd  Irem  Notary,  das  ist 
der  Statschreiber,  zw  vnns  khäme."  Das  geschach.  Also  sprach  Ich 
Ine  an:  „warumb  Er  vnns,  alls  khünigcliche  Poten,  thörste  mit  soli- 
chen  schannden  versperrt  hallten?"  Dargegen  sprach  er:  „Ich  bin 
hie  Khunig."  Darüber  Enntdeckht  Ich  mein  haubt,  puckht  mich  gegen 
Ime,  vnnd  sprach  :  „So  seystu  Khunig  gegrucsst!",  vnnd  sprach  dem 
Notary  zue,  bey  sein  ambtsphlichten ,   das   er  mir  ain  oder  mer 


*)  Wohl  Flgueras,  zwei  Poststationen  nördlich  von  Gerona. 


220  isi9. 

Instrument  machte  vnnd  bezeugte,  das  sich  der  ain  Khünig  ofFennli- 
ehen  genennt  hette.  Vnnd  namb  den  Khunigclichen  Passbrieff  aus  dem 
Puesen,  vnd  Hess  den  offennlichen  verlesen,  dann  so  sprich  ich:  „In 
crafft  des  beuelchs,  so  gebiett  Ich  dier,  bey  verlierung  deines  leibs 
vnnd  guets,  das  du  demselben  gehorsamb  thuest,  vnnd  nit  weitter 
aufhaltest!"  Palld  gienngn  die  zusamen  vnnd  erschrackhen  darob, 
hatten:  „vm  gottes  willen,  weill  sy  armb  leuth  wären,  betten  khain 
Doctor  bey  sich,  wir  sollen  Ir  ainfallt  ansehen  vnnd  in  gottes  namen 
(^Bl.  178''.J  hinziehen.  So  wir  geen  Parpinian  khämen,  da  warn  vill 
Doctores,  do  wurde  man  wissen  was  zu  thun  sey."  Damit  erledigt 
Ich  die  leuth. 

Da  zw  Vogaros  soll  sich  anfahen  Russilian.  Von  dann  zwo 
meill  ist  lunckhera  vnnd  drey  meill  geen  Bolon  i)»  das  alles  ligt  in 
Russilian. 

Vnnser  ettlich  verriten  vnns  in  ein  Stat  aufF  die  recht  hanndt, 
24.  Dec.  haist  Elna  2),  darinn  ain  Bistumb.  Da  warn  wir  am  heilligen  weinacht 
ahennt  khomen  vnnd  geen  Metten  ganngen.  Da  ist  der  brauch,  wann 
ainer  gespürnder  in  die  khirchen  geet,  so  lauffen  die  Puebm  zue  vnnd 
gürten  dem  die  Sporn  ab,  alls  dem  Doctor  geschach. 
Papinian.  (H.)  ^,^j  Wcihuachttag  ritten  wir  geen  Parpinian.  Den  nächsten  tag 

darnach  muesten  wir  wider  für  recht  mit  dem  patron.  Die  von  der 
Stat  schickhten  ansechliche  vnnd  wolgeschickhte  auss  Irem  mittl, 
bittenndt:  „nit  für  vbl  zu  haben,  dann  ir  freyhaiten  wären  also,  das 
sy  dem  Khünig  sein  guet  aufhiellten,  wo  yemanndts  vmb  schulden 
clagte.  W^ir  sollen  vnns  nit  heschwärn,  für  sy  zu  khumen".  Das  thetten 
wir  vnnd  warden  Ich  sambt  Doctor  (Bl.  179".)  Sibenbürger  erbetten 
aufF  die  Stat,  da  sy  gemainclich  das  Recht  hallten,  zu  khumen.  Da 
setzten  sy  vnns  am  höchsten.  War  vmb  liechtzeyt  zw  abennt.  Wir 
warn  ledig  alls  die  Gesanndten.  Wollt  Er  vnns  sprüch  nit  erlassen. 
„Möcht  die  bey  vnnserm  ordenlichen  gericht  ersuechen."  „Im 
geschach  doch  nit  aller  sachen  recht.  Er  hette  auch  was  darge- 
lihen,  blib  auch  vnbezallt."  Am  wäder  haimb  geen  spricht:  „Er  hette 
sich  des  vber  die  gehabt  freundtschafft  gegen  mir  nit  versehen." 


^)  Die  Poststation  La  Junguera  diesseits  der  Pyrenäen,  Boulou,  erste  Post- 
station jenseits  derselben. 
2)  D.  i.  Eine,  nahe  am  Flusse  la  Tech. 


1519—1520.  221 

Darwider  sagt  Ime:  „Ich  hette  mich  vill  minder  des  zw  im  versehen, 
das  Er  mich  gleich  mit  den  anndern  zw  Vogaros  verboten  vnnd  jetzo 
jn  Recht  haissen  khomen,  so  Ich  Ime  doch  nie  nichts  schuldig  worden, 
noch  verhaissen,  vnnd  mich  jeder  zeyt  erboten,  on  alles  rechtnen  mit 
Ime  zu  uergleichen.  Wo  Er  vermaint,  das  Ich  Ime  schuldig  wäre,  het 
Er  mich  von  den  anndern  ausgesundert,  so  het  Ich  nit  vrsach  gehabt, 
wider  Ine  zu  hanndlen.  Die  sachen  wären  Ime  dermassen  gewisslichen 
nit  eruolgt." 

Darnach  zogen  wir  geen  Salsass,  das  vesste  Schloss  an  der 
gränitzen,  das  man  vnns  inwendig  vnnd  auswendig  allenthalben  durch- 
sehen Hess. 

(BL  179\)  Frannckhreich. 

Lanngedockh. 

Darnach  khamen  wir  in  Frannckhreich  geen  Narbona ,  ain  woll 
Testes  Stätle.  Da  klaidtn  wir  vnnss ,  dann  vnnsere  dienner  hetten  an 
der  Raiss  vnnd  sonnderlich  in  Schiffen  ire  Claider  gar  abtragen. 

1520. 

Am  ersten  January  zugen  wir  von  Narbona.    Fuern  vber  ain  i.  Jäuner. 
Wasser,  Audy  genannt,    vnnd  dann  geen  Posiess  9  ain  Stätl ,  vier 
meill.  Aber  vber  ain  wasser,  Eraw,  vnnd  geen  Lupian  ^}  vier,  geen 
Monpolier  fünff,  geen  Juns  acht  s) ,  geen  Avinian  vber  den  Rhanen  Juus  whdt  Ny- 
oder  Rhodanum,  gehört  dem  Babst  zue,  siben;  geen  Carpentras  vier,  «»as  genant,  (ii.) 
geen  Malcena  *)  drey.  Darnach  vber  ain  wasser,  hat  ain  seer  hohe 
Prugkh  9,  zwo  meill.    Daselbstn  soll  sich  das  Delphinat  anfahen. 
Vnnd  dann  geen  Boes  «)  ain  meill,  durch  vill  selb  gewachsnen  La- 
uenndl.  Dann  wider  vber  ain  hohen  Perg  mit  Lauenndl  geen  Fopera, 
sechs  meill ,  geen  Tolar  sechs  meill ,  geen  Zorses  vier  meil ,  geen 


*)  Über  die  Aude  nach  Beziers. 

*)  D.  i.  über  den  Fiuss  Hcrault  nach  Loupian,  einem  Flecken  nächst  der  Post- 
station Meze,  3  Posten  südwestlich  von  Montpellier. 
')  Nimes. 

*)  Malaucenne,  nördlich  von  Carpentras. 
')  Wahrscheinlich  über  die  Ouveze. 
•)  Le  Buis. 


222 


1S20. 


Ambron  vier  meill,  ain  Bistumb  Eberden,  geen  Brianzon  sechs  ineill, 
an  den  Perg  mons  geneuer  *). 

14.  Jänner.  Am   vicrzehennden  ain  meill  in  das  dorlT,   da   die  Paurn  mit 

khlainen  Schiitlein  gericht  sein,  die  Leuth  oder  herrn  vber  die  gross 
hoch  vnnd  stickhel  abzufuern. 

Ainer  zeucht  den  Strickh  oder  Schiiten ,  der  annder  steet  zwi- 
schen Khueffen,  die  Ime  gar  vnnder  die  yechsen  geen,  der  dritt  hellt 
den  Schiiten  binden  an  vnnd  farn  gerad  ab,  alls  ab  ainem  Stickhein  3) 
dach. 

Sonnst  geet  der  weeg  der  stickhl  halben  hin  vnnd  wider,  das 
man  lanngsam  hinabkhumbt ,  sein  dann  zwo  meill  geen  sanndt 
Susanna  s).  (Bl  180".) 

15.  Jänner.  Am  funffzehenden  in  des  hertzogen  von  Sophoy  Lanndt,  in  ain 

Stätl,  Szussa  *)  genannt,  sechs  meill.  Das  Lannd  nennt  man  Piomont. 
Wellen  nit  walhen  genennt  werden.  Da  khumbt  auch  die  annder 
Strassen  aus  Frannckhenreich  vber  den  Perg  mons  Senif  5),  darnach 
geen  Viliana  «) ,  ligt  am  mitterspill  zwischen  Maylanndt  vnnd  Genua. 
Darnach  geen  Riuola,  Thurin,  vber  den  Phad  oder  Padum.  Man  zeucht 
zwischen  zwayer  (BL  180''.)  gepürg  hintzt  geen  Schaba  ').  Das  ain 
geet  nach  der  rechten  hanndt  durch  das  ganntz  wälhisch  Lannd ,  das 
annder  lässt  sich  neben  dem  wälhischen  Lannd  ab.  An  der  linckhen 
seitten  von  Schaba,  auff  drey  wälhisch  meill,  ist  Riuola.  Da  taillen 
sich  die  Strassen  nach  Maillannd  vnnd  Genua.  Darnach  von  Schabay 
drey  meil  geen  Ciliana  »),  Sanndt  German  9) ,  sibenzehen  wälhisch 
saruns  fl.  (H.)  0316111  Bersce  am  Saruum  das  wasser  *<>).  Hintzther  Sophöyer  vnnd 
Piemontisch  lannd. 


*)  Die  Orte  bis  an  den  Berg  Mont  Genevre  bei  Brianzon  heissen  jetzt:  Orpierre 
am  Flusse  Joyan ;  Tallard  an  der  Duranee ;  Chorges  auf  der  Höhe  des  C. 
des  Chabriers;  Embrun  abermals  an  der  Duranee. 

2)  D.  i.  steil.  Schmeller  3,  6H. 

^)  Cesanne  an  der  Doire. 

*)  Suza,  ebenfalls  an  der  Doire. 

^)  Mont  Cenis. 

")  D.  i.  Avigliana,  zwischen  Suza  und  Rivoli. 

''')  Chivasso,  nahe  am  Zusammenflüsse  des  Orco  und  Po. 

^)  Cigliano,  jenseits  der  Doire,  nordöstlich  von  Chivasso. 

'•')  S.  Germano,  zwischen  Cigliano  und  Vercelli. 
***)  Kann  nur  Vercelli  an  der  Sesia  gemeint  sein. 


1S20. 


223 


Am  ain  vnd  zwaintzigisten  in  Maylännder  gebiet  geen  Nauaria  *),  21.  jänner. 
ain  Stat.  Geen  Bulfalor  2),  vnnd  dann  fert  man  am  wasser  geenMay- 
lanndt.  Da  zw  Nauaria  khamen  zw  vnnss  eerliche  personen  in  vnnser 
herberg,  brachten  ain  pollnisehen  briefF  mit  sich ,  zw  ainer  vrsach, 
damit  sy  mit  vnns  zw  Red  khämen.  Fragten  :  „ob  yemanndt  war,  der 
Inen  den  lesen  khundt?  Ain  freundt  het  den  heraus  geschriben." 
Darnach  fragten  sy:  „ob  frid  oder  khrieg  werde?«  Sagt  ich  Inen: 
„es  warn  zwen  grosmächtig  herrn,  Ir  Jegclicher  bedächte  des  ann- 
dern  macht,  darumb  tröstetn  wir  vnns  des  fridenns."  Sy  sprachen: 
(Bl.  181".)  „ain  grosser  thaill  des  wälhischen  Lanndts  war  mit 
mennschen  pluet  begossen,  der  vberig  thaill  muest  auch  begossen 
werden."  Zw  dem  sagt  Ich:  „wens  lust,  der  mags  versuechen.  Wierdt 
seins  gleichens  finden."  Dieselb  zeyt  het  der  Franzoss  Maillanndt 
vnnd  dieselb  Stat  innen. 

Am   fünffvnndzwaintzigisten  geen   Cassan  s),    zehen  wälhisch  23.  Jänner. 
meill  an  der  Ada.    Hintzt  beer  ist  es  Maillendisch.    Geen  Cucaia  *) 
fünff  vnnd  zwaintzig  meill;  für  Bressa  zwelfT  meill,  ist  Venedigisch. 
Geen  Pontz  a  San  Marco,  geen  Piskhera  am  Gardsee  s)  fünffzehen 
meill  wälhisch.  Vnnd  auff  die  Ferner  haidt,  geen  Fern  fünff  meill  e). 
Ain  mächtige  Stat,  die  Etz  rindt  dardurch.  Da  assen  wir  das  frue- 
mall,  vnnd  fürt  geen  Monte  Bello  zwaintzig  meill.  Ettliche  zugen  nach 
Innsprugg,  Ich  vnnd  annder,  alls  nämblich  Steyrer,  Khärnner  vnnd 
Crainer,  nach  Vincentz,  zehen  meil,  vnnd  Citadel  deBelun.  Am  letzten  si.  Jänner. 
January  vberritten  wir  die  Brenta  vnnd  zugen  geen  Lubodina  ').  Am 
Ersten  February  geen  Khuniglon,  sechs  meil,  vber  den  Platen  oder    i.Febr. 
Placentz  »)  vnnd  geen  Ciceill  (Bl.  181''.)  zehen  meil,  an  der  Lin- 
guentz.    Geen  Spenberg  oder  Spilberg  an  der  Tulment,  zwaintzig 
meil ,  für  Sanndt  Daniel.     Zwischen   Asoph  vnnd  Clamaun ,  durch 
Fcischcldorff,  geen  Villach,    zwaintzig  meil  wälhisch.    Am  vierten    4.  Febr. 
erraichten  wir  wider  Khärnndten.  Got  sey  lob  vnnd  Eer  eewigclichen! 


*)  Novara. 

*)  Buffalora,  jenseits  des  Tieino. 

^)  Cassano,  nordöstlich  von  Mailand  an  der  Adda. 

*)  Coecaglio  über  dem  Oglio,  westlich  von  Drescia. 

^)  Ponte  S.  Marco  und  I'oschiera. 

*)  Ü.  i.  die  Ebene  um  Verona  und  Verona  selbst. 

'')  Lovadina,  zwischen  Treviso  und  Conegliano. 

^)  D.  i.  der  Kluss  Piave. 


224  1S20. 

An  sannd  Anndrestag,  das  ist  der  letzte  Nouembris, 
hiellt  der  Khünig  Carl  den  hochzeitlichen  tag  seines 
Orden,  des  gülden  Vlies  zwMolin  de  Re  in  Cathalonia. 

Sein  Maj.  beruefft  alle  Brueder  des  Ordenns  morgenns  zeitlich 
in  Ir  Camer.  Alls  dann  zeyt  was  zw  khirchen,  gienngen  zwen  ynnd 
zwen  die  Jungern  des  Ordenns  aus  des  Khünigs  Camer  an  den  platz, 
da  zw  der  Mess  zuegericht  was.  Dem  Khünig  was  sein  Stanndt  Eer- 
lich  zuegericht.  Annder  Stüel  warden  {BL  182".)  nach  der  lenng 
zuegericht.  Zw  nächst  an  Khünig  stuennd  herr  Wilhalbm  von  Croy 
Marggraf  von  Schiefers,  alls  der  EUtiste  des  Ordenns.  Darnach  Don 
Emanuel  etc.;  Phaltzgraf  Friderich;  Marggraf  Hanns  von  Branden- 
burg; Graf  von  Porsenna;  Don  Carl  von  Lanoy;  Winckhelfal,  Stall- 
maister;  Hertzog  von  Alba;  Don  Contestabel  von  Castilia;  Hertzog 
von  Veserol  Printz  von  Visiran;  Conto  de  Gauer;  de  Vienes;  Adrianus 
de  Croj;  Signor  de  Baray.  AufF  der  anndern  seitten  stunden  :  Cardinal 
von  Tortosa,  der  nachmalls  Babst  Adrianus  was.  Des  Babsts  Nunctius, 
ain  Ertzbischoff. 

Der  Bischoff  von  Terra  firma  Sanng  das  Ambt.  Alls  dann  zeyt 
was  zw  dem  Opfern,  Stuenden  alle  Ordenns  Brueder,  auch  der  Car- 
f  dientn.  (H.)  dinal  vnnd  Potschafft,  aus  Iren  Stüelln,  deutten  f  dem  Khünig  geen 
Opffer.  Dem  Khünig  legt  man  ain  khüss,  darauff  (Bl.  182^.)  er 
khniett.  Legt  sein  Opffer  in  ain  Schüssl.  Der  Bischoue  gab  im  die 
Paten  zukhüssen,  vnnd  bestrich  Ime  seine  Augen  damit.  Darnach,  alls 
der  Khünig  in  sein  Stuel  getretten,  Tratten  auch  die  Ordenns  Brueder 
Jegclicher  in  sein  Stanndt.  So  khumbt  der  Erhalld  *)»  beruefft  allmall 
zwen,  die  Elltern.  Die  gienngen  geen  Opffer,  thetten  wie  der  Khünig. 
Nach  denen  aber  zwen,  die  Elitern,  vnnd  allso  nacheinannder  alls  vill 
der  warn. 

Ain  getauffter  Jud,  wollgelerter  Briester,  thet  die  Predig.  Vnnder 
anndern  sagt  er,  wie  Hertzog  Philips  von  Burgundy  disen  Orden 
sanndt  Anndres  gestifft  bette ,  vnnd  Philipp  auff  Kriechisch  hiesse 
'Streitpar,  vnnd  Anndreas  'Manndlich  oder  khrefftig.'  Er  vermonndt 
den  Khünig  nicht  nach  der  Eisnen  oder  Silbern  Cron,  sonnder  nuer 
nach  der  gülden  Cron,  Das  ist  der  Römischen,  trachten. 


1)  Das  ist  der  Herold. 


1520. 


223 


(Bl.  183".)  Nach  dem  Gotsdiennst  gienng  der  Khunig  wider- 
iimb  in  sein  Camer,  Palld  darnach  zw  Tisch.  Da  sassen  die  Ordenns 
Brueder,  wie  die  nach  der  Ordnung  inderkhirchenf  gestannden  f  bey  dermess. 
sein.   Nach  dem  Tisch  gienngen  die  all  zusamen  in  Rat,  was  des  ^"-^ 

Ordenns  notdurfft  belangte  zubetrachten. 

Zw  Vesper  zeyt  gienng  der  Khunig  mit  sein  Ordenns  Brüedern 
widerumb  zw  dem  gotsdiennst.  Nach  der  Vesper  hiellt  man  Vigilien 
den  abgestorbnen  Brüedern. 

Nach  dem  allem  khamb  der  Khunig  an  den  Sali,  da  sein  Maj. 
vnns  zuuor  gehört  hette,  vnnd  hört  auch  der  Churfürsten  im  Ro.  Reich 
Potschafft,  Hertzog  Fridrichen  Phalltzgrauen ,  herrn  Paulsen  von  Ar- 
mastorff  vnnd  Doctor . .  .  .Der  Phaltzgraf  sagt  den  diennst  oder  grues, 
wie  man  spricht,  francesisch.  Darnach  das  vbrig  der  Doctor  Latei- 
nisch. Die  Substanntz  was,  das  sy  das  (BL  183''.)  decret  (allso  nennt 
man  die  Wall  aines  Romischen  Khunigs  vnnd  khunfftigen  Khaisers) 
der  Ku.  Maj.  bracht  vnnd  vberanntwort. 


Zu  Aragon  in  Hyspanien, 
wan  die  ainen  Khunig  weelen. 
So  sprechn  Sy  zw  demselben : 
„Wir,  die  so  guet  sein  als  ler,  Erwellen  euch  zw  Khunig,  der  ler 
nit  besser  seydt  dan  wier."  (H.) 

(Hier  folgt  nach  einem  Iceren  Blatte  das  radirte  Bildniss  König  Lud- 
wigs von  Ungern  und  Böhmen  in  kreisrunder  Form  mit  der  Umschrift: 
Ludovicus  Hung.  et  Bohemiae.  Rex.  Aetatis  Suae  XX.) 

(Bl.  185".)  Geen  Hungern. 

Desselben  Jars  im  Julio  zw  dem  Khunig  Ludwigen  geen  Hungern 
durch  die  obersten  des  ErAvellten  Römischen  Khünigs  vnnd  khunff- 
tigen Khaisers  Comissarien  oder  Regennten  geschickht.  Nachdem  der 
Khunig  in  Rehaimb  raison  wollt,  wichtige  Sachen  zuhanndlen,  sambt 
herrn  Jan  Mräxi,  dahin  dann  des  Khünigs  zw  Polin  Pottschafften  auch 
derhalben  geschickht  warn,  vnnd  hienndlen  da  zw  Prespurg  gar  in 
September.  Wir  hetten  auch  in  beuelch,  dem  Khunig  anzuzaigen,  das 
Khunig  Carl  auss  Hispanien  am  Ersten  .Tuny  im  Nidcrlanndt  ankho- 
men  was. 

Fontes.  VIII.  V'i 


226  VS20. 

Liinnd  tag  zw  C  lost  erneu  biirg. 

Im  September  ward  ain  Lanndtag  in  Österreich  geen  Closter 
Neuburg,  auflf  Michaelis,  ausgeschriben.  Dahin  warden  Comissarien 
verordennt:  Graf  Sigmundt  von  Hagg,  Kay.  Maj.  (Bl.  185^.)  Camer- 
richter,  Herr  Wilhalbm  Schrot  vnnd  Ich.  Da  wollten  etliche  weise 
herrn  mich  nit  zuelassen ,  ain  Comissary  sein ,  der  sachen  halben  in 
Hispanien  verloffen,  des  sy  mit  spot  muesten  absteen.  Vnnd  war  her- 
nach das  Erschreckhlich  gericht  nit  vber  sy  erganngen,  So  bette  Ich 
mir  doch  fiirgenomen,  wider  dieselben  zuhandlen. 

Kharl,  von  gottes  genaden  Erwellter  Römischer  Khünig,  zm- 
allen  zeiten  merer  des  Reichs,  zw  Hispanien,   baider  Sicilien 
vnnd  Hierusalem  etc.  Khünig,  Ertzhertzog  zw  Österreich  etc. 
Instruction.  Auflf  den  Edlen  vnnd  vnnser  getrew,  lieb  Sig- 
munden Grauen   zum  Hag,  vnnsern  Khünigclichen  Camer  Richter. 
Wilhelbmen  Schroten  vnnd  Sigmunden  von  Herberstain  etc.  vnnser 
Räte.    Was  sy   mit  den  Stännden  gemeiner  Lanndtschafft  vnnsers 
Fürstenthumbs  Osterreich  vnnder  der  Ennss  aufF  yetz   khünflftigem 
Lanndtag,  Michaelis  zw  Closter  Neuburg,  hanndlen  vnnd  ausrichten 
sollen. 

Sy  sollen  Inen,  nach  Vberanntworttung  vnnsers  CredenntzbrieflTs, 
vnnser  gnad  vnnd  alles  guets  (^Bl.  186".)  sageii ;  darnach  erzellen, 
das  wir  bericht  sein,  Was  gestallt  vnnser  Stathallter  vnnd  Regennten 
der  obristen  Regierung  aller  vnnser  Österreichischen  Lannd  aufl" 
Jüngst  gehallten  Lanndtag  zw  Closter  Neuburg  gemaine  LanndtschafTt 
angesuecht:  Etlich  aus  Inen  geen  Augspurg  zufertigen,  der  Lannd 
Regiment,  auch  gemainer  Lannd  vnnd  sonnderer  Stännd  beschwärun- 
gen  halben,  hanndlung  mit  Inen  zuhallten, 

Vnnd  wie  darauflf  ain  LanndtschaflTt  die  Iren  geen  Augspurg  ge- 
schickht  haben,  die  sein  durch  vnnser  öbrist  Statthaliter  anferingclich 
erinndert  vnnser  genedigen  betrachtung  der  geprechen,  so  vnnsern 
Erblichen  Lannden  vnnd  Leuten  an  Regierung,  Rechten  vnnd  friden 
anligen  möchten,  dieselben  genedigclich  vnnd  gebürlich  zw  erstatten, 
vnnd  damit  vnnser  Erblannd  vnnser  vill  vnnd  mächtigen  geschafft  nit 
Enntgellten,  noch  derhalben  verabsaumbt  worden,  wie  wir  darumb  die 
berürt  Obrist  Regierung  vnnd  Stathalterey  vber  vnnser  Österreichi- 
sche Lannde  fiirgenomen  vnnd  gesetzt.  Dieselben  vnnser  Obrist  Stat- 
haller  (Bf.  186''.)   haben    darauff  nit  allain   die   Gesanndten  von 


1320.  227 

Österreich.  Sonnder  auch  die  von  den  anndern  Niderösterreichischen 
Lannden  vmb  Ir  Rat  vnnd  guetbedunckhen,  ainer  Regierung  halben, 
vnnd  daneben  gemainer  LanndsehafFt  vnnd  sonnderer  Stännde  be- 
schwärungen  einzulegen  angesueeht,  die  auch  in  schrifften  von  Inen 
emphanngen  vnnd  vernomen,  sambt  anndern  hanndlungen,  so  sy  zw 
Augspurg  mit  Inen  geüebt,  nach  Innhallt  vnnd  vermugen  der  schrifften 
vnnd  Abschaidt,  so  die  Gesanndten  von  vnnsern  Obristen  Stathalltern 
gehabt  haben.  Soliclier  vnnser  Obristen  Stathallter  hanndlung  aller 
tragen  wir  ein  genedigs  benüegen  vnnd  gefallen. 

Vnnd  haben  darauff  vnnsere  Obrist  Stathallter  yetzo  von  Augs- 
purg zw  vnns  auff  vnnsere  khünigclich  Chrönung  geuordert,  Nit 
allain  derselben  vnnser  Chrönung  beyzusein,  Sonnder  auch  der  mai- 
nung,  das  wir  vnnser  vnnd  aller  vnnser  Lannd  vnnd  Leuth  treffenn- 
lich,  notdürfftig  Sachen  mit  Inen  bedennckhen  vnnd  Ratschlagen. 
Vnnd  nämhlich  vnns  mit  sambt  Inen  in  (Bl.  IST".)  allen  der  Ge- 
sanndten Ratschlegen  eigenntlich  ersehen  vnnd  erfaren,  vnnd  darauff 
verordnen  wellen,  ain  Regierung,  (die  ob  Got  will  vnns  vnnd  vnnsern 
Lannden  vnnd  Leuten  fruchtbar,  Eerlich,  ansehenlich  vnnd  nützlich 
sein  sol),  furderlich  aufzerichten  vnnd  den  Lannden  zuuerkhunden. 

Demnach  sollen  vnnsere  Räte  an  gemaine  Lanndtschafft  von 
vnnsern  wegen  Ernnstlich  begeren,  Sy  wellen  der  berüiten  vnnser 
Obristen  Stathallter  hanndlungen  vnnd  fiirnemen  ains  Regiments 
halben  guet  versteen ,  Auch  aufrichtung  desselben  Regiments  gehor- 
samblich erwarten,  vnnd,  so  es  Inen  zu  erkhennen  geben  vnnd  ver- 
khündt  wierdet,  dasselb  benuegig  vnd  zu  fridn  annemen  *). 

Verrer  sein  wir  bericht.  Wie  die  Gesanndten  von  Österreich  an 
vnnser  Obrist  Stathallter  geworben  haben.  Miller  Zeyt,  biss  ain  Re- 
giment aufgericht  wurd,  den  Lanndtmarschalch ,  sambt  dem  Vnnder- 
Marschalch  vnnd  von  yeglichem  Stanndt  ain  Person,  zw  Ime  zuuer- 
ordnen,  vnnd  dieselben  zimblich  zw  vnnderhallten,  die  in  täglichen 
zuefallennden  notdurfften  vnnd  Sachen  hanndlen,  fürsehung  vnnd 
ausrichtung  thun  möchten. 

(Bl.  187''.)  Daneben  auch  den  Burgermaistern,  Richtern  vnnd 
Räten  der  Stet  vnnd  Märckht  Pan  vnnd  Acht  zuuerleihen ,  vmb  vill 
vbis,  so  vorhannden  vnnd  täglich  zusorgen  ist,  zw  Rechtfertigen  vnnd 
auszureitten. 


')  Die  letzten  sechs  Worte  von  Herberstein'n  Hiin<l  liinziigefügt. 

IS* 


228 


1520. 


Wiewoll  nii  viinser  Obrist  Stathallter  für  billieh  vnnd  not  bedacht, 
(las  mitler  zeyt,  bis  ain  Regiment  aufgericht,  yemannd  verordennt 
Word,  der  in  täglichen  zuefallennden  notdurfFten  vnnd  Sachen  einsehen 
hab,  hanndel  vnnd  Fürsehung  thue.  So  haben  sy  doch  die  initl  Re- 
gierung durch  den  Lanndtmarschalch ,  vnnd  die  zuegeordennten 
Lanndlleut  in  dem  formb,  wie  die  Gesanndten  begert,  aus  vrsachen 
gewaigert. 

Vnnd,  nachdem  sy  in  CrafFt  vnnsers  gewallts  die  Regierung  rvach 
dem  Jüngsten  Lanndtag  zw  Closter  Neuburg  an  sich  selbs  genomen. 
So  haben  sy  zw  solicher  mitl  Regierung  von  vnnsern  wegen  an  Ir 
stat  verordennt  vnnsern  Khünigclichen  Camer  Richter:  Graf  Sigmunden 
vom  Hag,  vnnsern  Lanndmarschalch:  Casparn  von  VolckherstorfF, 
vnnd  vnnsern  Haubtman  zw  Haimburg:  Wilhelbmen  (Bl.  188".) 
von  Zelckhing.  Das  vnns  auch  wolgefaliet. 

Darauff  sollen  vnnser  obgenannt  Räte  vnnd  Comissarien  an  ain 
Lanndtschafft  Ernnstlich  begern,  das  sy  der  genannten  Personen  zw 
der  mitl  Regierung,  bis  ain  Regiment  aufgericht  wierdet,  von  vnnsern 
wegen  vnnd  anstat  vnnser  öbristen  Stathallter  guetlich  benuegig  sein, 
vnnd  Inen  in  allen  hänndeln  vnnd  Sachen  gehorsamb  vnnd  gueten 
willen  beweisen,  nach  vermügen  vnnser  Instruction  vnnd  gehorsamb 
brieffs,  so  sy  von  vnns  haben. 

Dann  antreffenndt  Pan  vnnd  Acht,  den  Stetten  vnnd  Märckhten 
zuleihen.  Wie  vnnsere  obriste  Stathallter  dasselb  für  notdürftig  vnnd 
billieh  angesehen  haben.  Also  lassen  wir  vnns  soliches  auch  gefallen. 
Nämblich:  Das  Burgermaister  vnnd  Rate,  wie  gewonhait  vnnd  von 
Allten  herkhomen  ist,  von  neuem  gekhiesst,  Confirmiert  vnnd  die 
Ausschuss  abgethon  werden.  Vnnd  so  das  besehehen  ist,  vnnd  die 
Stet  erscheinen  vnnd  gesehen  werden ,  das  sy  Ir  ordennliche  Obrig- 
khait  in  gehorsamb  erkhennen,  Allsdann  wellen  wir  verordnen.  Inen 
Pan  vnnd  Acht  (Bl.  ISS''.)  von  vnnsern  wegen  zuleihen.  Dann  auff 
Burgermaister,  Rat  vnnd  gemaih,  wie  die  mit  den  Ausschüssen  neben 
dem  Rat  ain  zeitheer  gewest,  vnnd  noch  sein,  war  vnns,  Pan  vnnd 
Acht  zuleihen,  beschwärlich  vnnd  geuärlich. 

So  dann  solich  wesen  der  Ausschuss  vngewon  vnnd  wider  vnns, 
alls  herrn  vnnd  Lanndtfürsten ,  Auch  wider  Allte  Statuta,  darzue 
scheinparlich  wider  guet  sitten  vnnd  gemainen  nutz  ist. 

So  sollen  vnnser  obgenannt  Räte  vnnd  Comissarien  nit  allain 
denen  von  Wienn,  Sonnder  auch  gemainer  Lanndtschafft  von  vnnsern 


1520.  229 

wegen  Ernnstlich  ansagen  vnnd  beuelhen,  das  sy  Ir  wesen  der  Lannd 
Räte  vnnd  Aussclmss ,  Nämblieh  die  bisheer  von  ainer  Lanndtschafft 
wegen  gewest.  Auch  die,  so  von  dem  Jüngsten  Lanndtag  demLanndt- 
marsehalch  zuegeordennt  sein ,  desgleichen  die  von  der  Stat  Wienn 
vnnd  andern  Stetten,  souer  das  auf  vnnser  Obristen  Stathallter  hannd- 
lung  vnnd  beuelch  noch  nit  beschehen  war,  von  stundan  vnnd  gänntz- 
lich  verlassen  vnnd  abthun,  vnnd  vnnser  Obrist  (Bl.  189'".)  Stat- 
hallter an  vnnser  Stat,  auch  die  obgenannten  personen ,  so  sy  darzue 
verordennt  haben,  in  der  Regierung  nit  Irren,  noch  verhindern,  vnnd 
sich  nit  vermessen,  der  Regierung  oder  mitl  Regierung,  noch  annderer 
Sachen  halben,  weitter  aus  aignem  gwallt  zuhanndlen  oder  mass 
darinnen  furzenemen,  sonnder  soliches  alles  vnnss,  dem  das  alls 
Regierendem  herrn  vnnd  Lanndtsfürsten  zuesteet  vnnd  gehurt,  vnnd 
vnnsern  Obristen  Stathalltern  an  vnnser  stat,  in  CrafFt  vnnsers  gwallts, 
gehorsamblich  vnnd  treulich  haimbsetzen. 

Weitter,  alls  die  Gesanndten  ainer  Lanndtschafft  an  vnnser 
Obrist  Stathalter  fürsehung  des  Lanndts  Rechten  begert,  das  dann 
vnnser  Obrist  Stathallter  für  not  angesehen  haben.  Desgleichen  wir 
auch  billich  bedennckhen,  ain  Lanndtschafft  wie  anndere  vnnsere 
Lannd  Damit  zw  fürsehen,  darauff  haben  vnnser  Obrist  Stathallter, 
Lanndtmarschalch  vnnd  vnnder  Marschalch,  auch  die  Lannd-Räte  an 
vnnser  stat,  wie  soliches  vnns  alls  herrn  vnnd  Lanndtsfürsten  gebürt 
vnnd  von  allter  herkhomen  ist,  fürgenomen  (Bl.  189''.}  vnnd  aufge- 
richt.  Vnnd  so  balld  die  vorgeschriben  vnnser  begern  vnnd  beuelch, 
sambt  anndern  mainungen,  so  durch  vnnser  Obrist  Stathallter  mit  den 
Gesanndten  gehanndlt  sein,  von  ainer  Lanndtschafft  angenomen,  vnnd 
nemblich  die  Ausschüss  abgethon  werden,  Allsdann  sollen  vnnser 
Obrist  Stathallter  von  stundan  das  Lanndtsrecht  öffnen. 

Dann,  alls  die  Gesanndten  an  vnnser  Obrist  Stathallter  begert 
haben,  den  gerichten  auff  dem  Lannd  Pan  vnnd  Acht  vber  das  pluet 
zuleihen,  das  werden  vnnser  Obrist  Stathallter  durch  vnnsern Lanndt- 
hiarschalch  verordnen. 

So  lanng,  bis  vnnsern  Lanndleuten  die  Lehen  gelihen  werden, 
doch  solicher  gestallt,  das  alle  Lanndricliter  bey  gedachtem  Lanndt- 
marschalch erscheinen  vnnd  Ime  gehürlich  Ayd  thun,  das  Er  auch 
daneben  ainer  yeden  erlern  vnnd  aufsehe,  damit  Er  ains  solichen 
verstanndts  vnnd  Erberkhait,  dardurch  das  Recht  mit  Ime  fürsehen, 
vnnd  wo  Er  an  ainem  oder  mer  mangl  finden  würd,  das  er  denselben 


230 


iS20. 


vvaigerii  vniid  veränndern  mag.  Dessgleichen  soll  Er  auch  (Bl.  190'.) 
den  Lanndleuten  auflegen,  damit  sy  die  Lanndgericht  zu  yeder  Zeyt 
mit  Ei'hern,  verstänndigen  beysitzern  vnnd  vrtlsprechern  besetzen. 

Item ,  alls  die  Gesanndten  vnnder  annderm  weitter  an  vnnser 
Obrist  Stathallter  begert,  gemainer  Lanndtscbafft  Ire  freyliaiten  vnnd 
Priuilegien  zw  Confirmiern ,  Darauff  sich  vnnser  Obrist  Stathallter 
bewilligt  haben,  so  sy  Ire  priuilegien  vnnd  freyhaiten  tiirbringen,  das 
die  (wie  Inen  durch  Marggraf  Cassimiren  nach  vermügen  vnnserer 
Obristen  Stathallter  Instruction  zuegesagt,  Auch  von  weillenndt  vnn- 
serm  lieben  herrn  vnnd  Anherren  Khaiser  Maximilian  beschehen  ist) 
ConOrmiert  vnnd  bestätt  werden  sollen. 

Darüber  aber  die  Gesanndten  ainer  General  Confirmation,  biss 
ainer  LanndtschaflTt  Priuilegien  vnnd  freyhaiten  stattlich  fürbracht 
werden  möchten,  begert  haben,  die  soll  ainer  Lanndtscbafft,  ob  Ir 
gemaint  ist,  in  gebürlichem  formb,  wie  vnnser  Obrist  Stathallter  den 
Gesanndten  abschrifft  vbergeben  haben,  gefertigt  werden. 

(Bl.  190''.)  Desgleichen  soll  gemainer  Lanndtscbafft,  ob  Ir 
gemaint  ist,  ain  vrlaubbrief  Irer  Lehen,  biss  sy  zw  leihen  beruefft 
werden  in  zimblichem  formb,  wie  die  Gesanndten  des  auch  ein  Copey 
emphanngen  haben,  gefertigt  werden. 

Item,  berürenndt  gemainer  Lanndtscbafft  vnnd  sonndrerStennde 
eingelegt  beschwärungen :  Wiewol  vnnser  Obrist  Stathalter  der  Zeyt, 
alls  sy  mit  den  Gesanndten  zw  Augspurg  in  hanndlung  gestannden 
sein,  Sölich  beschwärungen  ersehen  vnnd  zum  thaill  geratschlagt. 
So  haben  sy  doch  dieselben  von  Irem  aufbruch,  annderer  vnnser 
genötigen  obligennden  geschafft  halben,  nit  zw  Ennd  hanndlen  mugen, 
desshalben  sy  die  mit  Inen  zw  vnnss  bringen,  Alls  auch  die  notdurfft, 
etlicher  Articl  halben,  dieselben  mit  vnnserm  wissen  vnnd  willen 
abzuschaiden,  eruordern  möcht.  Demnach  sollen  vnnser  obgenannt 
Räte  vnnd  Commissarien  an  gemaine  Lanndtscbafft  begern,  damit  sy 
solicher  notdürfftiger  zeyt  vnnd  weill ,  biss  vnnser  Obrist  Stathallter 
wider  von  vnnss  (Bl.  191".)  abgefertigt  werden  vnnd  daraulT  in 
denen  vnnd  annderer  Lannd  beschwärungen  gebürlich  erledigung 
vnnd  bescbaid  thun  mögen,  guetwillig  geduld  tragen. 

Das  alles  sollen  vnnser  Räte  vnnd  Comissarien  mit  gemainer 
Lanndtscbafft  mit  Pesstem  vleiss  hanndlen  vnnd  ausrichten.  Sonnder- 
lich  auch  die  Gesanndten,  so  bey  vnnsern  Obristen  Stathalltern  zw 
Augspurg  gewest  vnnd  anhaimb  zogen  sein,  anreden,   wie  sy  von 


1Ö20. 


231 


vnnsern  Obristen  Stathalltern  zw  Augspui'g  angesuecht  sein.  Alle 
hanndlung  mit  getreuem  vleiss  an  gemaine  Lanndtschafft  vnnd  die 
von  Wienn  zubringen,  zufürdern  vnnd  zuhelffen,  denselben  gehor- 
samblich zugeleben,  nachzukhomen  vnnd  der  zwfriden  zu  sein. 

Vnnd  was  Inen  in  dem  allem  zw  Anutwurt  oder  in  annder  weeg 
begegnet,  vnns  des  fürderlich  berichten.  Daran  thun  sy  vnnser  Ernnst- 
liche  mainung.  Geben  am  Achtzehennden  tag  des  monats  Septembris. 
Anno  etc.  im  zwaintzigisten,  Vnnserer  Reiche  des  Römischen  im 
Aundern,  (BL  19 P.)  vnnd  aller  annderer  im  fünlTten  Jare. 

Comissio  Domini  Regis  in  Consilio  supremo. 

Carl,  von  gpttes  genaden  Erwellter  Römischer  Khünig,  zw  allen 
Zeiten  merer  des  Reichs,  zw  Hispanien,  Sicilien  vnnd  Hierusalem  etc. 
Khunig,  Ertzherzog  zw  Österreich  etc. 

Getreuer  lieber.  Wir  haben  dich  aufF  nächst  khunlFtigen  Lannd- 
tag,  Montags  nach  Michaelis,  in  vnnserm  Fürsstenthumb  Osterreich 
vnnder  der  Enns,  zw  Closter  Neuburg,  neben  anndern  zw  Comissa- 
rien,  mit  gemainer  Lanndtschafft  zuhanndlen  verordennl,  Innhallt 
vnnser  Instruction,  so  wir  Euch  zueschickhen  werden.  Vnnd  Em- 
phelhen  dier  mit  Ernnst,  das  dw  auf  den  gemcllten  Lanndtag  ain 
Raiss  thuest,  vnnd  mit  sambt  anndern,  Innhallt  vnnser  Instruction,  zu- 
hanndlen verhelffest.  Doch  nachmalls  von  stundan  widerumb  in  dein 
Legation  zw  vnnserm  Brueder  dem  Khünig  von  Hungern  ziehest. 
Daran  thuest  dw  vnnser  Ernnstliche  mainung.  Gehen  am  zwelfften 
tag  (Bl.  192".)  Septembris,  Anno  etc.  im  zwaintzigisten.  Vnnserer 
Reich  des  Römischen  im  aniidern ,  vnnd  der  andern  aller  im  fünfften 
Jare. 

Comissio  Dominj  Regis  in  Consilio  supremo. 
Vnnserm  getreuen,  lieben  Sigmunden  von  Herberstain,  vnnserm 
Rate. 

Carl  etc. 

Edlen  vnnd  lieben  getreuen.  Alls  wir  Euc  auff  ncchster  Posst 
vnnser  Instruction  zw  dem  yetz  khunfftigen  Lanndtag,  Michaelis,  mit 
gemainer  Lanndtschafft  zw  Osterreich  zuhanndlen,  zuegeschickhl, 
vnnd  Euch  vnnder  annderm  in  derselben  Instruction,  auch  in  ainem 
sonndern  schreiben,  daneben  eschaid  gethou  haben,  aufrichtung  des 


232 


1520. 


Lanndts  Rechten  halben,  Darauff  fuegen  wir  Euch  zuuernemen,  das 
wir  der  Personen  des  Lanndtsrechten  enntschlossen  sein.  Vnnd 
nämblich  zw  vnserm  Lanndtmarsehalch:  Casparn  von  Volckhers- 
torff;  vnnd  zw  beysitzern:  vom  Stanndt  derherrn:  Ruedolffen  von 
Höhenfelld;  Wilhalbmen  von  (Bl.  192\)  Zelckhing  vnnd  Cristoffen 
von  Puechaim.  Vnnd  vom  Stanndt  der  Ritterschafft :  Doctorn  Simon 
Geyrn,  Ambrosien  Wisanndt  vnnd  poppenperger,  Riss  aufT  vnnser, 
oder  vnserer  Stathallter  vnnd  Regennten  vnnser  obristen  Regie- 
rung wolgefallen.  Vnnd  weiter  Ordnung  fiirgenomen,  vnnd  vnnser 
Lanndtsrecht  damit  besetzt  vnnd  aufgericht  haben  wellen,  wie  wir 
dann  soliches  den  Stennden  der  Lanndtschafft  hiemit  durch  vnnsern 
offen  brief  verkhünden,  dessgleichen  auch  daneben  die  fiirgenomen 
Personen  beschreiben.  Doch  ausserhalb  ains  vnndermarschalchs, 
des  wir  auss  vrsachen  noch  nit  enntschlossen  sein.  Aber  desselben 
in  khürtz  beschaid  thun  wellen. 

Sölich  brief  schickhen  wir  hiemit  zw  Euren  hannden,  Solicher 
mainung,  souerr  die  Lanndtschafft  der  hanndlung,  so  vnnser  obrist 
Stathallter  zw  Augspiirg  mit  Iren  Gesanndten  geüebt,  vnnd  die 
wir  durch  Euch  in  vnnser  Instruction  auff  disem  Lanndtag  an  sy 
gesuecht  haben,  Nämblich  aufrichtung  ains  Regiments,  auch  der 
mitln  Regierung,  dessgleichen  des  (Bl.  193".)  Lanndtsrechten 
halben,  vimd  alle  Ausschüss  abzuthun,  zw  friden  vnnd  benüegig 
annemen,  die  bewilligen  vnnd  allso  vor  vnns  vnnd  vnsern  Obristen 
Stathalltern  an  vnnser  stat  gehorsamb  beweisen,  So  Emphelhen  wir 
Euch  Ernnstlich,  das  Ir  gemainer  Lanndtschafft  den  offen  brief 
der  Lanndtsrechten  halben,  dessgleichen  den  Reysitzern  Ire  brief 
vberantwortet.  Vnnd  du  Graf  Sigmund  von  dem  Lanndtmarsehalch 
vnnd  beysitzern  hanndtgelübt  an  Ayd  stat  nemest,  das  Lanndts- 
recht aufrichtig  vnnd  treulich  zuhanndlen,  gleichs  gericht  vnnd 
Recht  zufuern,  vnnd  nit  anzusehen  weder  Parthey,  gunst,  freundt- 
schafft  noch  feindtschafft ,  mueth  noch  gab,  noch  khain  annder 
Sachen,  sonnder  das  Götlich  Recht. 

Wo  aber  die  Lanndtschafft  die  obberürten  hanndlung  vnnd 
mainungen  nit  annemen,  sonnder  waigern  würden,  Allsdann  die 
brief  der  Lanndtsrechten  halben  vnnd  aufrichtung  desselben  bis 
auff  (Bl.  193''.)  weittern  vnnsern  beschaid  verhalltet  vnnd  an- 
stellet. Daran  thuet  Ir  vnnser  Ernnstliche  mainung.  Geben  am 
Ain   vnnd    zwaintzigisten   tag   Septembris,    Anno   etc.    Im    zwain- 


1520. 


233 


tzigisten.     Vnnser   Reich    des  Römischen    im    anndern,    vnnd  aller 
anndern  im  fünfften. 

Comissio  Dominj  Regis  in  Consilio  Supremo. 
Dem  Edlen  vnnd  vnnsern  lieben,    getreuen  Sigmunden  Grauen 
zum  Hag,  vnnserm  Khünigcliehen  Camer  Richter,  Wilhalbmeii 
Schroten  vnnd  Sigmunden  von  Herberstain,  vnnsern  Räten. 

(Das  letzte  Drittheil  dieser  Seite  ist  leer  gelassen,  dann  folgt:) 

(BL19^".)  Römischer  vnnd  Hispanischer  Ku.  Maj.  etc.  Comissarj, 
günstig,  lieb  herrn  vnnd  auch  guet  freundt.  Nachdem  Ir  von  gemellter 
Ku.  Maj.  Obristen  Comissarj,  vnnser  genedigisten  vnnd  genedigen 
herrn  vnnd  freundt,  auff  disen  Lanndtag  mit  ainer  Ersamen  Lanndt- 
vSchafFt,  so  hie  besambiet,  zuhanndlen  verordnet,  vnnd  wir  zum  thaill 
versteen,  das  Herr  Sigmund  *)  Herberstain  neben  Euch  in  solicher 
hanndlung  fürgenomen  sein  möchte  ^),  dann  in  solichen  Sachen  vnnd 
hanndlung  aus  vill  vrsachen  vnnd  geschieht  durch  in  beganngen  zu 
haben,  vnnd  wir  von  vnnsern  Gesanndten ,  so  in  Hispanien  gewesen, 
bericht  zugedulden  vnns  ganntz  beschwärlich  vnnd  vnleidlich.  Damit 
aber  Ku.  Maj.,  oder  derselbigen  Maj.  ObristCommissary  etc.  mainung 
vnnd  fürnemen  nit  verhindert,  disem  Lanndtag  vnnser  Beschwärung 
halben  khain  Zerrütlichaitzuegefüegt,  Wellenwirditzmalls^^Ä/.  i94\^ 
vnnser  spriich ,  beschwärung  vnnd  vordrung  gegen  gedachtem  Her- 
berstain zw  gebürlicher  zeyt,  wie  sich  zimbt.  zw  ersuechen  gemellt 
vorbehallten  vnnd  angestellt  haben.  Das  wir  hiemit  allso  bezeugen 
vnnd  Protestiern,  Euch  vnnser  günstig  lieb  herrn  vnnd  guet  freundt 
bittenndt,  solicher  meidung  vnnd  Protestation  Ingedennckh  zu  sein, 
wann  wir  dieselben  vnnser  EehafTt  nach  Euch  im  Pessten  nit  haben 
khünnen  verhallten. 

Die  Vier  Stenndt  ainer  Ersamen  Lanndtschafft  in  Osterreich 
vnnder  der  Enns,  So  yetzundt  hie  versamblet  sindt. 

Am  Mitwochen  zwischen  Acht  vnnd  Neun  Vhrn  haben  Herr  Caspar    ;{.  ooioi.er. 
von    VolckherstorfT  vnnd  lierr   Wilhalbm  von  Zelckhing  die  schrifft 


*)  Zwiselien  'Sigmund'  und    Herbcrslein'  steht  ein  durehstrichenes  'von'. 
')  Hier  inuss  nolhwondig  einiges  fehlen,  denn  das  Folgende  is(  in  dieser  Ver- 
bindung nicht  zu  verslehon. 


234 


iäW. 


Graf  Sigmunden  vom  Hag  vnnd  herr  Wilhalbm  Schrotten  zw  Cluster 
Neuburg  in  des  Grauen  Zimmer  im  Closter  vberanntwort,  (BL  195".) 
den  Dritten  tag  Octobris  im  fünffzebenhundert  vnnd  zwaintzigisten 
Jar  : 

Wolgebornner  Graf,  Gestrennger  Herr,  Römiscber  vnnd  Hispa- 
nischer Ku.  Maj.  ete.  Rät  vnnd  Comissary.  Auff  die  zetl.  Euch  durch 
den  Lanndtmarschalch  an  gesstern  vberanntwort  vnnd  mir  zuege- 
stellt,  khan  Ich  nach  aller  gelegenhait  hintzt  her  nit  finden,  das 
soliche  vnzeitige  vnnd  vnbedachte  Hanndlung  gegen  mir,  des  Rö- 
mischen Khunigs  Rat  vnnd  Commissary,  her  gesanndt,  durch  ain 
gemaine  LanndtscbafFt  fürgenomen  vnnd  geüebt  sein  sollt.  Welich 
aber  das  thon  haben,  die  hallten  sich  gleich  Iren  Gesanndten.  Wie 
die  Iren  Khünig  vnnd  Lanndtsfürsten  in  Hispanien  geEert,  Also 
thun  sy  seiner  Maj.  Gesanndten  alhie.  Soliches  setz  Ich  derselben 
Irer  Maj.  haimb,  Bittenndt  Ir  wellet  dasselb  derselben,  auch  dem 
Obristen  Regimennt,  wie  es  gehanndlt  ist,  anzaigen. 

(^Bl.  195''.)  Was  aber  Ich,  alls  ain  Gesanndter  von  Steyer, 
an  der  Rayss  in  Hispanien  gehanndlt,  schamb  Ich  mich  nicht.  Mag 
alle  gebürliche  Recht  darumb  leiden.  Hab  mich  gehallten  alls  ein 
frumber,  nach  beuelch  meiner  herrn.  Wierdt  khainer  mit  grundt 
der  warhait  annders  fürbringen  mügen.  Dieweill  aber  ain  Lanndt- 
schafVt  mir  mein  Namen  vnnd  Titl  in  Irer  vberanntworten  zetl 
gemindert  vnnd  ausgethon  haben.  Ritt  Ich  soliches  zugedennckhen. 
Will  auch  darüber  bedacht  sein  zw  seiner  zeyt,  wie  sich  dann 
gebürt,  meiner  Eern  notdurfft  nach.  Darinn  Aber  yetzmalls  will 
mir,  alls  einem  Gesanndten,  nit  gebürn  mer  zuhanndlen. 

Sigmund  von  Herberstain  Ritter  etc. 

AUerdurchleuchtigister,  Grossmächtigister  Khunig,  AUergeiie- 
digister  Herr.  Mit  aller  Vnderthenigkhait  thun  wir  E.  Ku.  Maj.  etc. 
(Bl.   196"^.)  zu  wissen,  das   wir  gehorsamblich  aufF  die  Beuelch 

I.  October.  vund  Instruction,  vnns  zuekhomen,  am  Monntag  nach  Michaelis 
geen  Closter  Neuburg  khomen.  Den  Lanndtag  besuecht,  vnnd  den 

u.  3.  „  Erchtag  da  gewart.  Am  Mitwochen,  alls  die  Lanndtscbafi't,  souil 
der  darkhamb  versamblt,  Haben  wir  nach  vnnserm  Pessten  ver- 
steen  vnnd  getreuisten  vleiss  gehanndlt.  Darüber  vnns  ain  Annt- 
wort  in  schrifft  zuegestellt,  die  wir  E.  Ku.  Maj.  hier  Inngeschlossen 
zuesehickhen.      Alls   wir    aber    von    dem    leczten    Articl,    in    der 


1520. 


235 


Instruction  gestellt,  khain  meidung  in  der  Anntwort  befannden, 
Haben  wir  ainer  Lanndtschafft,  auch  Iren  Gesanndten,  so  wider  von 
Augspurg  anhaimbs  khomen  sein,  angeredt:  „Ob  sy  demselben 
Articl  volg  thon  betten?**  Darüber  sagten  die  Gesanndten:  „sy 
betten  solicbes  vor,  dieweil  kbain  Lanndtschafft  versambelt  was,  nicht 
thun  mögen.  Aber  yetzmalls  betten  sy  es  nach  dem  Puechstaben 
alles  vollbracht,  vnnd  war  dem  allen,  (Bl.  196.'')  Innhallt  der  ge- 
gebnen Anntwort,  volg  gethon.„ 

Dieweill  wir  dann  kbain  lautter  wissen  gehabt  haben,  was  soli- 
cbes alles  sy  in  beuelch  gehabt,  haben  wir  doch  vernomen,  das  den 
von  Wienn  durch  sy  geboten  soll  sein,  das  Hanndtsgrauen  Ambt 
abzutretten.  Haben  darnach  gefragt:  „ob  demselben  auch  gelebt 
war?"  Dargegen  zaigten  die  von  Wienn  an:  „wie  sy  das  Ambt 
eingenomen,  nach  Innhalt  Irer  freybait  vnnd  alltem  herkhomen. 
Hiellten  das  nit  mit  gwallt.  Sy  betten  aber  von  gemainen  Stennden 
ain  fürschrifft  erlanngt.  Verhofften  soliches  bey  E.  Maj.  zu  erlanngen. 
Wo  nit,  so  wellen  sy  desselben  absteen."  Zaigten  wir  in  Rats  weiss 
vnnd  Treuer  mainung  an:  „das  sy  allain  dem,  das  nit  in  geschafft  war, 
durch  Ire  Gesanndten  Volg  thetten."  Zw  dem  Sagt  auch  der  Lanndt- 
marschalch:  „Nachdem  sich  die  von  Wienn  yetzo  vor  vnnser  so 
gehorsamb  erzaigten,  wollt  in  gebürn  anzuzaigen.  Wie  Er  auff  E.  Maj. 
vnnd  der  Christen  Statballter  (BL  19T.)  Beuelch  Ernnstlich  mit 
in  gehanndlt,  vnnd  beuolhen,  soliches  Ambt  abzutretten."  Das  sy  aber 
nie  haben  thun  wollen.  Herr  Hanns  von  Puechaim  erzellte:  „wie 
Er  vnnd  annder  Ausschüss  oder  verordennt  solich  Ambt  dem  Rinner 
hetten  eingeanntwort,  vnnd  nachmalls  auffE.  Ku.  Maj.  etc.  beuelch, 
auff  fürbitt  E.  Ku.  Maj.  Schwester,  ainem  anndern  zuegestellt.  Vnnd 
die  von  Wienn  hetten  soliches  nit  mit  gwallt  Innen."  Die  von  der 
Ritterschafft  haben  vnns  offennlicb  angesagt:  „nachdem  sy  hörten, 
das  dickhermalls  mit  den  von  Wienn  verschafft  sey,  dasselb  Ambt 
abzutretten,  vnnd  yetzmalls  aber  durch  vnns  erinndert  worden ,  So 
wellen  sy  sich  derhalben  nichts  mer  darunib  bekhumern,  vnnd  den 
von  Wienn  kbainerlay  beystanndt  darinnen  thun."  Dawider  aber 
herr  Hanns  von  Puechaim  sagt:  „Es  werde  niembt  widersprechen 
mtigen,  das  Inen  das  Ambt  durch  aller  Stänndt  Ausschüss  oder  ver- 
ordennt (Bl.  197''.)  eingeanntwort  sey."  HerEnntgegen  sagen 
die  von  der  Ritterscbafft :  „dieweil  sich  Rinner  bat  hören  lassen : 
„wer  Im  das  Ambt  welle  nenien,  da  müessen  wir  vor  aneinannder 


rM) 


1020. 


Stechen,  (if)  diirch  die  meuller  stehen!"  vnnd  dergleichen,  darumb  wellen  sy  der 
Sachen  müessig  geen." 

Do  wir  nun  vernomen,  das  ain  LanndtschaflFt  allen  Articln  volg 
gethon,  haben  wir  Inen  E.  Maj.  olFen  brief  der  Lanndtsrechten, 
auch  den  ßeysitzern,  so  da  gewest,  Ire  brief  vberanntwort.  An 
demselben  sy  vnnderthenig  gefallen  tragen,  Allain  das  vnndter- 
marschalch  vnnd  Lanndtschreiber  nit  benennt  sein,  On  das  die 
Recht  Iren  Ganng  nit  haben  mügen ,  Bitten  sy  mit  aller  vnnder- 
thenigkhait:  „sy  darinn  mit  gnaden  zubedennckhen." 

Eurer  Ku.  Maj.  etc.  khünnen  wir  auch  nit  verhallten,  das  am 
Erchtag  zw  vnns  Commissarien,  Nämblich  mir  Sigmunden  Grauen 
zum  Hag  vnnd  mir  Wilhalbmen  (Bl.  198'\)  Schrot,  khumen  sein: 
Herr  Caspar  von  Volkherstorff,  Lanndtmarschalch  in  Osterreich, 
vnnd  herr  Wilhalbm  von  Zelckhing,  Haubtman  zw  Hainburg,  vnnd 
zaigten  vnns  an :  „wie  ain  Lanndtschafft  vernomen  biet,  herr  Sig- 
mund von  Herberstain,  sollt  neben  vnns  auch  in  der  Legation 
verordennt  sein.  Das  beschwärt  ain  Lanndtschafft  nit  khlain.  Wären 
auch  desshalben  von  Inen  zw  vnns  gesanndt,  vnns  anzuzaigen, 
das  sy  herrn  Sigmunden  vo)i  Herberstain  khainsweegs  gedulden 
möchten,  dann  Er  solt  auff  dem  weeg  in  Hispania  Ire  Gesanndten 
hoch  geschwächt  vnnd  verletzt  haben.  Wollten  derhalben  mit  Ime 
nichts  zuthun  haben.  Ja  auch  in  solicher  Legation  nicht  leiden, 
noch  boren."  Vnnd  baten  vnns  darauff:  „wir  sollten  mittl  suechen, 
damit  Er  sich  solicher  Legation  enntschlüeg.  On  das  betten  sy 
fürsorg.  Es  würden  von  der  Lanndtschafft  die  maisten  vom  Lannd- 
tag  hinwegkh  Reyten." 

(Bl.  lOSK)  Darauff  zaigten  wir  Inen  an:  „E.  Ku.  Maj. 
betten  herrn  Sigmunden  von  Herberstain  neben  vnnser  zuhannd- 
len  verordnet.  Demnach  war  vnnser  Rat  vnnd  guetbedunckhen : 
Nachdem  der  von  Herberstain  auff  beuelch  vnnd  nit  von  selbs 
wegen  alda  wäre,  sy  bedächten,  was  vngnad  In  daran  stüenden, 
wo  sy  etwas  vnbedächtlichs  anfienngen.  Liessen  in  den  beuelch 
neben  vnnser  auswarten,  vnnd  ob  sy  menicherlay  beschwär 
zw  Ime  hietten.  So  möchten  sy  in  vor  seinem  ordennlichen 
gericht  darumben  besuechen."  Also  haben  die  Lanndtschafft  ain 
schrifft  eingelegt.  Desgleichen  hat  der  von  Herberstain  auch 
ain  schrifft  eingelegt,  weliche  oben  nach  lenngs  geschrieben 
steen. 


1520. 


237 


Vnns  hat  auch  der  Hochwierdig  Fürst,  sanndt  Georgenns  Orden 
hochmaister,  Herr  Hanns  Geyman  gebeten  anzuzaigen:  „Wie  Ime  in 
etlichen  briefen  hincztheer  sein  gebürlicher  Tyttl,  der  Im  durch 
weillennd  (Bl.  199".)  Kay.  Maj.  hochloblicher  gedächtnus  gegeben 
ist,  nit  zuegeschriben  sein  solt,  das  er  mit  beschwärd  annimbt.  Ver- 
maindt  auch  soliches  E.  Maj.  zw  nachtails  Raichen." 

Eur  Ku.  Maj.  mit  aller  vnnderthänigkhait  bitten  wir:  Welle 
solich  vnnser  hanndlung  vnnd  anzaigen  genedigclichen  annemen. 
Hetten  wirs  Pass  verstannden ,  So  betten  wirs  gern  Meilen  Pesser 
hanndlen.  Vnnd  wellen  vnns  in  aller  vnnderthenigister  gehorsamb 
E.  Maj.  beuolhen  haben,  Geben  zw  Wienn  etc. 

Allergenedigister  Khaiser.  Mein  ganntz  gehorsamb  vnnd  vnnder- 
thenigist  diennst  seindt  E.  Maj.  mit  ganntzen  Treuen  allzeyt  berait. 
Alls  mir  E.  Maj.  beuelch  zuekhomen  ist,  das  Ich  mich  auff  den  Lannd- 
tag  Michaelis  geen  Closter  Neuburg  verfliegen  soll ,  vnnd  dann  zw 
stundt  wider  in  mein  Legation  (Bl.  199''.)  geen  Hungern,  Bin  ich 
gehorsamblich  erschinen.  Doch  so  hab  Ich  E.  Maj.  Obristen  Stat- 
halltern  vnnd  Regennten  angezaigt.  das  Ich  zuuor  in  Hungern  Absol- 
uiert  bin  gewest. 

Herwider  ist  E.  Ku.  Maj.  beuelch  mir  zuekhomen,  das  Ich  in 
den  Sachen,  die  fraw  von  Weyspriach  betreffenndt,  mit  anndern  bey 
Kunigclicher  Wierd  in  Hungern  hanndlen  soll.  Bin  abermalls  gehor- 
samb, wo  nuer  die  anndern  auch  mitziehen,  dasselb  zuuolziehen. 

Alls  Ich  aber  geen  Closter  Neuburg  bin  khomen,  mit  sambt  der 
anndern  E,  Maj.  Comissarien,  haben  etlich  aus  der  Lanndtschafft, 
die  herrn  Micheln  von  Eytzing  vnnd  Doctor  Merten  Sibenbürger  an- 
henngig,  befreundt  vnnd  verwonndt  seindt.  die  anndern  etlich  bewegt, 
in  ainer  Bach  gegen  mir  zw  erzaigen.  Bin  der  Zuuersicht,  Graf 
Sigmund  vom  (Bl.  200".)  Hag  vnnd  horr  Wilhalbm  Schrot  zaigen 
E.  Maj.  die  sachen  auch  an. 

Vnnd  die  saclien  tliessen  her  von  der  Baiss,  Alls  wir  von  den 
Lannden  zw  E.  Maj.  in  Hispanien  geschickht  worden.  Wie  sich  die- 
selben, der  Österreicher  Poten,  am  Ein  vnnd  Auszug  gehallten,  wierdt 
E.  Maj.  noch  weil  Innen.  Wie  sich  aber  Sibenbürger  gegen  E.  Maj. 
gehallten,  glaub  Ich  gänntzlich  E.  Maj.  vnnd  Ir  Bat  haben  dasselb  in 
frischer  gedächtnuss.  Wie  sy  auch  E.  Maj.  beuelch  vnnd  annders 
von  E.  Maj.  zuckhnnfft  vnnd  anndern  der  gemain  geteutscht  vnnd 
fürbrachl  haben;   Wie  auch  die  Österreicher,  nämblich  Ir  Anheniiger, 


238 


l."20. 


E.  Maj.  beuelhen  gehorsamb  sein  gcwest.    Wo  solichos  Eiir  Maj. 
verporgen  ist,  verhoff  die  werd  doch  dasselb  palld  Inen. 

Hetten  mir  E.  Ku.  Maj.  getreuisten  vnnderthonen,  die  von  Steyer, 
beuolhen,  oder  Ich  (Bl.  200''.)  ans  aigem  willen  thnn  het  wellen, 
in  Irem  fürnemen  volg  zuthun,  het  sy  nit  gestrafft  vmb  Ir  vnschickh- 
lich  wesen.  So  wären  sy  mein  guet  freundtbeliben.  Hab  doch  söliches 
im  Pessten  thon.  Nachdem  sy  zw  E.  Maj.  Potschafften  warn,  das  sy 
sich  annders  dann  dahaimb  Im  Weinschennckhen  vnnder  den  Hauern 
vnnd  in  Trinckhstüben  hiellten. 

Eur  Kay.  Maj.  welle  genedigclich  gedennckhen  der  Österreicher 
Allt  vnnd  New  hanndlung,  vnnd  das  sy  Inen  auch  wellen  E.  M.  mass 
setzen  mit  den  Räten  vnnd  Poten  zw  in  zuschickhen,  was  doch  söli- 
ches auff'  Ime  tregt,  vnnd  nicht  gedennckhen,  das  ein  ganntze  Lanndt- 
schafft  veraintlich,  Ja  auch  nicht  die,  so  am  Lanndtag  warn,  söliches 
fürgenomen,  gethon  vnnd  gehanndlt. 

Das  sy  mir  aber  meinen  Namen  gemindert  vnnd  ausgethon,  die- 
weil  mir  söliches  in  E.  Maj.  beuelhen  vnnd  diennsten  beschehen  ist, 
(Bl.  20r.)  Bitt  ich  diemuetigclich  Eurer  Maj.  Rat  vnnd  hilff.  Wolle 
mit  Inen  verschaffen,  mich  wider  zw  Restituiern.  Das  will  Ich  mit 
aller  vnnderthänigkhait  befleissen  sein  zuuerdienen. 

AUerdurchleuchtigister,  Grosmächtigister  Khaiser,  Allergenedi- 
gister  herr.  Nachdem  Etlich  von  Osterreich  vnnder  der  Ennss  Ge- 
sanndten  zw  E.  Kay.  Maj.  in  Hispanien  mermallen  sachen  an  mich 
gemueth,  die  mir  nit  beuolhen  sein  gewest,  vnnd  Ich  den  Nit  volg 
thon,  darumb  in  Irrung  vnnd  Zwitracht  miteinander  khomen,  vmb 
desswillen  .letzundt  etlich  derselben  verwonndten  vnnd  anhennger 
hanndlung  wider  mich  in  nächst  gehalltnem  Lanndtag  Michaelis  zw 
Cluster  Neuburg  in  Österreich,  darauff  Ich  von  E.  Maj.  zw  Commissarj 
mit  anndern  verordennt  was,  fürgenomen,  der  mainung  mir  ain  spot 
darmit  (Bl.  201''.)  zuezefüegen.  Bin  der  Zuuersicht,  Graf  Sigmundt 
vom  Hag  vnnd  herr  Wilhalbm  Schrot,  alls  mein  mitverornndt  Com- 
missary  auff  demselben  Lanndtag,  haben  E.  Maj.  der  sachen  gründt- 
lichen  bericht  gethon  durch  ihren  aignen  brief,  den  sy  darumb  gefer- 
tigt haben.  Weill  dann  Eben  dieselben  gesanndten ,  so  in  Hispanien 
gewesen,  wider  zw  E.  Maj.  durch  etlich  Österreicher  geschickht 
worden  sein.  Bin  vngezweifelt  sy  werden  noch  merers  dann  Ire  ver- 
wonndten und  anhennger  wider  mich  practiciern,  vnnd  allerlay 
hanndlung  wider  mich  erdennckhen,  ob  sy  mir  vngnad  bey  E.  Maj.  etc. 


1320.  239 

machen  möchten.  Ich  hoff  aber  E.  Kay.  Maj.  mag  woll  durch  annder 
derselben  Personen ,  auch  Irer  vorElltern  thun,  herkhomen,  wesen 
vnnd  fürnemen  erinndert  sein,  was  sy  auch,  sider  sy  bey  E.  Maj.  in 
Hispanien  gewesen ,  mit  Iren  verwonndten  (Bl.  202".)  guets  ge- 
hanndlt.  Was  gehorsamb  sy  E.  Maj.  erzaigt.  Darumb  Ich  mich  tröst 
E.  Kay.  Maj.  werde  in  wider  mich,  auch  in  anndern  sachen  dest- 
weniger  glauben  geben.  Mit  aller  diemutigkhait  bittundt ,  E.  Kay. 
Maj.,  alls  sy  das  von  angebornner  Natur  hat,  welle  denselben  Leutten. 
hintzt  auff  genügsame  verhör,  khain  glauben  geben.  Ich  hoff  gänntz- 
lich  zw  Got,  wo  es  darzue  khurabt,  das  m  ir  gegeneinannder  verhört, 
werden  E.  Maj.  befinden,  das  Ich  mich  gehallten  vnnd  gehanndlt 
hab,  als  ein  frumber  vnnd  aller  mein  Namen  sich  nie  annders  bey 
E.  Maj.  Voruordern  gehallten,  dann  das  sy  hintzther  vnnd  Ich,  alls 
der  Jüngsten  ainer,  in  Ire  Diennst  vnnd  höchste  Ambter  begert  vnnd 
eruordert  sein  M^ordeii.  E.  Maj.  werden  auch  finden,  wie  sich  annder 
Leuth  gehallten,  darumb  vill  Püecher  gedruckht  vnnd  geschriben 
vnnd  noch  in  der  mennschen  (Bl.  202''.)  gedächtnuss  sein.  Will 
mich  allso  mit  aller  Vnnderthänigkhait  derselben  E.  Maj.  beuolhen 
haben. 

Von  Lannckhowitz,  den  Achten  Nouembris. 
Anno  etc.  im  20. 
Ersamen,  Weisen  Herrn.  Allen  den,  die  sich  frundtlicher  vnnd 
gebürlichermassen  gegen  mir  gebrauchen ,  Bin  Ich  berait  widerumb 
freundtlichen,  gueten  vnnd  Nachtberlichen  willen  zubeweisen.  Die- 
weill  Ich  in  meiner  Jiigennt  in  die  Stat  Wienn  gelassen  und  khumen 
bin,  daselbs  tugenndt  vnnd  guete  sitten  vnnd  etwas  der  khunst  go- 
lernnet,  vill  guets  dauon  Emphanngen,  dardurch  Ich  gross  Eerlich 
Stänndt  erlanngt,  in  den  ansehenlichisten  bändeln  gebraucht,  darumb 
Ich  alzeyt  der  Stat  Wienn  dannckhbar  gewest,  allen  Inwonern  nach 
meinem  vermugen  geraten  vnnd  geholffen,  vnnd  bette  das,  gleich 
alls  Phlichtig,  (Bl.  203".)  füran  albeg  gern  gethon.  Aber  am  Jungst 
gehalltnem  Lanndtag,  Michaelis  zw  Closter  Neuburg,  Ist  ain  hannd- 
lung  durch  etlich  furgenomen  gewest,  des  willenns,  mich  an  meinen 
gliinpffen  vnnd  Ecrn  zubelaidigen.  Nämblich  mich  bezigen  etlicher 
Sachen  vnnd  hanndlungen,  durch  mich  beganngen,  dardurch  ainer 
Ersamen  Lanndtschafft  khaineswecgs  well  gebürn ,  die  Khaiserlichen 
beuelch  von  mir  anzunemen  oder  zuhören.  Mir  auch  mein  Namen 
vnnd  Tittl,  vber  mennschlich  gedächtnuss  gebraucht,  den   mir  auch 


240 


1S20. 


Kliaisei"  vnnd  Khunig  schreiben  vnnd  geben,  zumindern  vnnd  aiiszu- 
thnn  vnnderstannden,  was  des  in  schrifft  verfasst  vnnd  vberanntwort 
ist,  gestellt  in  namen  der  vier  Stenndt  der  Lanndtschafft  in  Öster- 
reich, alls  vill  der  dasselb  mall  versambelt  warn,  vnnd  durch  den 
Lanndtmarschalch  (Bl  203''.)  den  Khaiserlichen  Comissarien,  mein 
mitverwonndten ,  vberanntwort.  So  Ich  dann  der  sachen  nachfrag, 
befind  Ich,  das  nicht  aller  der,  die  da  versambelt  waren,  willen,  zue- 
geben  oder  mainung  sey  gewesen,  soliches  dermassen  vnbillichen 
gegen  mir  zuhanndlen.  Vnnd  hab  aus  den  dreyen  Stennden,  vnnd 
nicht  die  minderisten ,  die  sich  soliches  nicht  angenomen ,  noch  an- 
nemen  wellen.  Vill  wollen  sich  enntschuldigen  vnnd  sagen:  „die 
gelerten  haben  sy  darein  geredt. "  Dieweill  aber  niembt  souill  gelerter 
hat,  dann  Ir,  vnnd  seyt  die  furnembisten  im  Burger  Stanndt ,  hab  Ich 
in  Rat  gefunden.  Euch  auch  darumb  zu  besuechen  vnnd  darinn  zu- 
uernemen:  Ob  Ir  auch  der  mainung  vnnd  die  vrsacher  seyt  gewest. 
wider  alle  Vernunfft  mich  vnuerhörten,  on  all  Redlich  vrsachen,  zw 
(Bl.  204".)  Schimpfiern  vnnd  zuuerletzen.  Dann  Ich  will  mich  gegen 
allen,  die  soliches  wider  mich  gevebt  vnnd  des  vrsacher  sein,  Alls 
einem  frumben  Ritter  woll  gezimbt,  hallten.  Dabey  menigclich  ab- 
nemen  soll.  Das  mir  solich  vnbillich  schimpfierung  layd  vnnd  mein 
Eer  lieb  ist.  Bitt  desshalb  Eur  verschribne  Anntwort  etc. 

Die  von  Wienn  haben  sich  hernach  mit  mir  vertragen  vnnd 
gesagt :  „Die  gemain  BurgerschafFt  habe  an  dem  khain  schulld",  vnnd 
gebeten:  „khainen  vnwillen  derhalben  gegen  Inen  zutragen."  Vnnd 
haben  mir  ain  Stückh  Tamaskh  verEerdt,  Weill  dann  die  straff  der- 
massen nach  dem  vrtl  gegen  den  vrsachern  fürgenomen,  hab  Ich  auch 
nicht  weitter  wider  sy  h anndien  wellen. 

(Bl.  20^".}  Hochwirdiger  Fürst,  genediger  Herr,  Eerwirdigen, 
Wolgebornnen,  Gestrenngen  Herrn,  Edlen,  Vessten,  Ersamen,  weisen 
von  den  Stennden  ditz  Ertzhertzogthumb  Österreich.  Alls  Khaiser 
Carl,  vnnser  Allergenedigister  Herr  vnnd  derselben  zeyt  Lanndtsfürst, 
weillennd  Graf  Sigmunden  vom  Hag,  herrn  Wilhalbm  Schroten  vnnd 
mich  auff  den  Lanndtag,  zw  Closter  Neuburg  gehallten,  Verordennt 
vnnd  geschickht,  daselbst  etlich  mein  missgünner  souil  gehanndlt, 
das  mit  gemellten  meinen  mitverordennten  manicherlay  meinethalben 
gehanndlt  vnnd  am  letzten  dahin  bracht,  das  in  namen  der  vier 
Stänndt  der  Lanndtschafft,  souil  der  dazumall  versambellt,  durch  ain 
schrifft  protestiert  meiner  gegenwürtigkhait ,  sich  nicht  begeben  der 


1520.  241 

hanndlung  halben,  die  Ich  gegen  der  Lanndschafft  Gesanndten  in 
Hispanien  (Bl.  205".)  beganngen  oder  geüebt  soll  haben.  In  welicher 
schrifften  mir  auch  mein  gebürlicher  Namb ,  wie  Ich  den  mit  meinen 
vorElltern  weit  vber  mennschen  gedennckhen  herbracht,  von  Khai- 
sern,  Khünigen,  Fürsten  vnnd  vasst  aller  menigclich  also  genennt 
vnd  gebraucht,  ausgewischt,  abgethon  vnnd  veränndert,  Dargegen 
Ich  mir  vorbehallten,  zw  gebürlicher  zeyt  mein  notdurfft  darinn  zu- 
hanndlen,  —  Dieweil  dann  die  gemainschafft  der  mennschen  khainer- 
lay  anspruch  abnimbt,  allain  die  InJurj  oder  Eernhändl,  —  vnnd 
nachdem  soliche  Protestation  beschehen,  khan  Ich  nit  woll  annders 
abnemen.  Ich  sey  ainer  Lanndtschafft  ettlicher  sachen  angeben,  durch 
mich  gehanndlt,  dardurch  Ich  pracht  sollt  werden,  nicht  Erberlich 
oder  woll  gehanndlet ,  Wann  sonnst  war  khainer  Protestation  gegen 
mir  not  gewesen; 

(RL  205''.)  Do  Ich  aber  der  sachen  nachganngen  vnnd  gefragt, 
hab  Ich  befunden  vill  von  den  Stennden  allennthalben ,  die  mit  mir 
geessen,  Trunckhen,  hanndtgeboten,  freundtlichen  gehanndlt,  geredt 
vnnd  in  annder  weeg  erkhundigt,  das  soliches  alles  der  von  den 
Stennden,  so  dazumall  versambelt,  willen  vnnd  mainung  nit  gewesen. 
Vnnd  nachdem  Ich,  on  Ruemb  zureden,  all  mein  tag  warhafftig  mit 
khainer  Vnthat  beschriern  ,  sonnder  neben  anndern  frumben  meniges 
stanndts  mein  guet  wesen  herbracht,  in  zwayer  Römischen  Khaiser 
vnnd  bey  etlichen  grossmechtigen  Khünigen,  Churfürsten,  Fürsten, 
Grauen,  Herrn,  Ritter  vnnd  khnechten ,  in  Räten,  Potschafften ,  in 
schimpff  vnnd  Ernnst  gewest,  gewonndt,  gehanndlt,  neben  denen 
gestannden,  (Bl.  206".)  gesessen,  Alls  Ich  noch  anheut,  Wiewoll 
vnuerdiennter,  dermassen  gestellt.  Wollt  mir  gar  schwär  sein,  ain 
soliche  hanndlung  stilschweigenndt  fürzugeen.  Möcht  manicher  Geist- 
lich, weltlich,  Edl  oder  vnEdl  gedennckhen ,  Ich  bette  vill  arges  ge- 
thon,  Darumb  will  mir  von  nöten  sein,  zuwissen,  Wer  vnnd  welich 
die  sein ,  vnnd  wie  Ir  namen  haissen ,  vnnd  warumb  mir  soliches  die 
aufT  demselben  Lanndtag  zuegefüegt?  Bitt  Ich  darauff,  ein  Ersame 
Lanndtschafft  welle  alle  die,  so  vormalls  gemaint  oder  noch  ver- 
mainen  oder  wissen,  solich  sachen  wider  mich  darzubringen,  das  Ich 
nit  wirdig  sein  soll,  neben  anndern  in  Kay.  Maj.  etc.  oder  fürstl. 
durchl.  beuelhen  oder  anndern  Eerlichen  sachen  neben  vnnd  gegen 
(Bl.  206''.)  gueten  Leuten  zuhunndlen,  Oder ,  das  Ich  den  namen 
„von  Herberstain"  vnbillich  hab  vnnd  mich  des   gebrauch;   darzue 

Fontes.  Vni.  16 


242  1320. 

Yermögen,  das  der  oder  die  Ir Namen  vnnd  mainung  mir  in  schrifften 
zuestelien.  So  waiss  Ich  vnnd  will  mich  dermassen  gegen  denselben 
veranntworten,  daran  all  fruniben  ein  gefallen  sollen  haben. 

Wo  aber  khainer  war,  der  sich  des  vnndersteen  wollt,  vnnd 
ainicherlay  vormalls  angezeigt  war  worden.  Das  meinen  Eern  vnnd 
glimpffen  enntgegen  sein  möcht.  Will  Ich  all  menigclich  gebeten 
haben,  die  sachen  darfür  erkhennen  vnnd  achten,  mir  vnuerletzlich, 
vnnd  durch  dieselben  mir  vnrecht  beschehen  sein.  Verhoff  auch,  mir 
werde  billich  abtrag  darlnn  beschehen.  Bitt  auch  desshalb  fürder- 
liche  Anntwordt. 

(Fehlt  die  Seitenzahl.)  Die  von  Wienn  hierInn  ausgeschlossen, 
Mit  den  Ich,  nach  gelegenhait  der  Zeyt,  mein  hanndlung,  wie  sich 
gebürt,  zuuerfüren  verhoff. 

Sigmund  von  Herberstain  Ritt  er  etc. 

Disse  schrifft  Ist  durch  herr  Sigmunden  von  Herberstain  in  dem 
Lanndtag,  so  zw  der  Newstat,  auff"  Mittichen  nach  Erhardj  des  drey- 
vnndzwaintzigisten  Jars ,  gehallten ,  Am  Sambstag  nach  Anthonj ,  in 
besamblung  der  dreyer  Stänndt,  offennlich  verlesen  worden.  Aber 
derselben  Zeyt  von  niembt  khain  vermeldung  oder  Anntwort  darauff 
geschehen. 

Am  Erchtag,  Sanndt  Sebastiannstag  *)'  hat  herr  Cristoff  von 
Puechaim,  Verweser  des  Lanndtmarschalchambts  in  Österreich,  in 
beywesen  Herrn  Pilgrambs  (fehlt  die  Seitenzahl)  von  Puechaim, 
auch  herrn  Hannsens  von  Puechaim  zw  Hörn  vnnd  herrn  Marxen 
Treytzsaurwein  geredt  in  der  Canntzley:  „Es  haben  die  von  der 
Lanndtschafft  Eur  schrifft  vernomen,  vnnd  waiss  Euch  niembt  nichts 
zubezeihen.  Vnnd  ist  beuolhen.  Euch  Eur  schrifft  wider  zuezestellen. 
So  Ir  aber  die  nit  habt  wellen  annemen ,  hab  Ich  die  vberschriben 
vnnd  zw  den  anndern  sachen  des  Lanndtags  gelegt."  Darzue  Ich 
geredt:  „hab  es  vmb  desswillen  hie  ermellt,  das  Ich  die  Anntwort, 
in  beywesen  der  zwayen  herrn  vnnd  des  verwallter  der  Canntz- 
ley, von  Euch,  alls  verweser  des  Marschalch  Ambts,  hör  vnnd 
emphach"  etc. 

So  dann  die  maisten  meine  Widersacher,  weliche  dermassen 
wider  mich  gehanndlt  vnnd  die  anndern  daran  beredt  hühen,(Bl.  201".) 


')  Das  ist  1523. 


1520.  243 

vmb  Ir  vei'schullden  am  leben  gestrafft  seindt  worden ,  vnnd  die  vbe- 
rigen  mir  durch  den  verwallter  des  Lanndtmarschalchen  Ambts  selbs 
gesagt:  „sy  bezeihen  mich  nichts,"  hab  Ich  auch  nicht  weitter  wider 
die  verfüerten  vnnd  vnschuldigen  hanndlen.  Ja  auch  zw  dem  Anngst- 
lichen  meiner  widerwärtigen  gericht  zu  Räch  nit  geen,  noch  zue- 
sehen  wellen. 

(Folgt  eine  halbe  leere  Seite.) 

(BL  20T.)  Wir  Carl  etc.  Embieten  den  Ersamen,  Weisen, 
vnnsern  besonndern  lieben  vnnd  getreuen  N.,  den  Verwesern,  Bür- 
germaistern vnnd  Rats,  auch  den  genannten  vund  ganntzer  gemain 
vnnser  Stat  Wienn  vnnser  gnad  vnnd  alles  guets.  Wir  haben  Eur, 
der  genannten,  Waaln  ains  Burgermaister  vnnd  Rats  herrn  gemellter 
vnnser  Stat  Wienn  ersehen,  vnnd  befinden  Doctor  Merten  Siben- 
burger  mit  den  maisten  Stymen  zw  Burgermaister  Er  wellt,  nachuol- 
gund  die  nachbestimbten  Achzehen  Person  mit  den  merern  waaln  zw 
Rats  herrn  erkhorn ,  mit  namen :  Friderich  Piesch ,  Mert  Kheckh. 
Hannss  Aynner,  Hanns  Eckhl,  Vlrich  Schwager,  Wolfganng  Khirch- 
hofen,  Hanns  Khüchler,  Hanns  Huettstockher,  Caspar  Reytter,  StefFan 
Schlachindweyt,  Wolfganng  Schmidinger,  Graf  Fleischhackher, 
Hanns  Een,  Wolfganng  Aslabin,  Lorenntz  Hüttndorfer,  Sigmund 
(ß/.  208".)  Stayner,  Michel  Winter  vnnd  Hannsen  Schwartz,  Müntz- 
maister.  Vnnd  wiewoll  wir  etlicher  Personen,  verganngner  hänndl 
halber,  beschwärung  tragen ,  die  wir  auch  hiemit  nit  begeben  haben, 
yedoch  auff  Eur  geüebt  Clag  vnnd  Vngeduld ,  Alls  ob  Euch  bisheer 
Eur  Waaln  gefärlich  oder  vnnotdürfftig  verkhert  sein  sollen,  vnnd 
vmb  das  wir  vernemen  vnnd  erfaren,  wie  Ir  Euch,  so  wir  Euch  die 
Waal  nach  Eurm  willen  lassen,  schickhen  vnnd  hallten  werdet.  So 
sein  wir  enntschlossen.  Euch  ditzmalls  die  obgeschriben  Waal  in 
nichten  verkhert  zubewilligen  vnnd  zw  Confirmiern.  Das  wir  auch 
hiemit  thun,  in  CrafTt  ditz  brieffs.  Darneben  nennen  vnnd  setzen  wir 
Euch  zw  vnnserm  Richter  vnnsern  getreuen ,  lieben  Laslaen  Edlas- 
perger.  Vnnd  leihen  Im  vnnser  Pan  vnnd  Acht,  vber  das  Pluet  zu- 
richten. Alles  der  Hoff(Bl.  208''. )mmg  vnnd  Zuuersicht,  Ir  werdt 
vnnser ,  alls  herrn  vnnd  Lanndtsfürsten,  hochait,  fürstlich  Obrigkhait 
vnnd  aigenthumb,  mer,  dann  nach  abganng  weillennd  vnnsers  lieben 
herrn  vnnd  Anherrn  Khaiser  Maximilians,  loblicher  gedächtnuss, 
beschehen  sein  möcht,  bedennckhen  vnnd  vor  Augen  haben,  vnnsern 

16* 


244  1S20. 

vnnd  gemainer  Stat  nutz  betrachten  vnnd  fürdern,  aigen  nutz  vnnd 
willen  verlassen,  aufTricbtig,  gleich  gericht  vnnd  Recht,  on  alle  Räch 
erganngner  sachen,  auch  guete,  ordennliche,  Ersame  Policey  fürne- 
men  vnnd  hallten,  vnnd  Euch  alls  ain  vnnser  nambhaffte,  berüembte 
Stat,  anndern  loblichen,  ta  fTern,  Erbern  Stetten  vergleichen,  dar- 
durch  vnnser  gefallen  vnnd  gnad  zw  Euch  zubewegen  vnnd  zu  niern, 
gemainer  Stat  zw  mer  Ruemb,  aufnemen  vnnd  guetem  zu  fürdern, 
vnnd  vor  Zerrüttung  vnnd  Abfall  züuer(BL  209".^hüetten.  Dann  wo 
soliches  nit  beschäch,  vnnd  vnns  in  vnnser  fürstliche  hochhält,  Ober- 
khaiten  vnnd  aigenthumb.  Auch  in  vnnser  Stat  gemainen  nutz  weitter 
Beschwärung  begegnen.  Werden  wir  geursacht,  nit  allain  In  Eur 
Järlich  Waaln,  sonnder  auch  in  annder  weeg,  der  notdurfft  nach, 
solicher  gestallt  einzusehen,  einzugreiffen  vnnd  zuhanndlen,  dardurch 
die  schuldigen  erkhenndt,  vnnd  vnnser  Stat  Irenthalben  dannocht  an 
wirden  bey  vnns  besteen  würd.  Das  wollten  wir  Euch  zw  genediger 
Warnung  nit  verhallten.  Datum  Wormbs,  am  Sibenvnndzwaintzigisten 
January.  Anno  etc.  im  Ainsvnndzwaintzigisten. 
(Etwa  ein  Drittel  dieser  Seite  und  die  folgenden  sieben  Seiten  sind  unbeschrieben.) 

(BL  213\)  Geen  Hungern. 
So  bin  Ich  in  Khay.  Maj.  namen  zw  Khünig  Ludwigen  geen 
Hungern,  mit  vnnd  neben  herrn  Johann  Schnaytpeckhen,  Österreichi- 
schen Canntzler,  verordennt  vnnd  geschickht  worden.  Von  wegen 
aines  Angriff,  der  im  Lannd  ob  der  Ennss  einem  Behemischen  Khauff- 
man  geschach,  darumb  die  Behemischen  vnnd  Märherischen  droeten. 
Vnnd  von  wegen  der  Wamphy  zw  Niderlimbach  ^  angriff,  den  sy  in 
das  Lannd  Steyer  gethon  betten.  Der  Schnaitpeckh  khamb  nit.  Ich 
müest  die  sachen  verrichten.  Gleichwoll  die  von  Steyer  verrichten 
die  Sachen  selbs.  Schluegen  die  Hungerischen,  damit  was  diser 
Hanndl  verriebt. 

Römischer  vnnd  Hispanischer  Ku.  Maj.  etc.  Stathallter 
vnnd  Regennten  Irer  Maj.  Obristen  Regiments  aller 
Österreichischen  Lannde. 


*)  Das  ist:  Banfi  de  Also-Lendva.  Welche  von  den  damals  lebenden  Brüdern, 
Johann  V.,  Jakob  II.  und  Franz  II.  gemeint  sind ,  hält  schwer  zu  entschei- 
den. Über  den  Einfall  selbst  vermocht  ich  dermal  nichts  aufzufinden.  Vergl. 
über  die  Familie  dieser  reich  begüterten  Grafen  C.  Wagner's  Collect, 
geneal.  Poson.  1802,  8.  1,  9 — 26  und  A.  Lehotzky's,RegniHungariae  Status 
et  Ordines.  Poson.  1796,  4.  P.  II,  40  ff. 


im  245 

Besonnder  lieber  vnnd  gueter  freundt.  Wir  haben  dich  mit 
sambtDoctor  Johann  Schnaitpeckhen,  Niderösterreichischen  Canntzler, 
(Bl.  213''.)  in  etwas  benennter  Ku.  Maj.  vnnd  derselben  Brueder  etc., 
vnnserAlIergenedigistenvnnd  lieben  genedigisten  Herrn,  Auch  Irer  Maj. 
vnd  fürstl,  gnad.  Lannd  vnnd  Leutten  trefFennlichen  geschafften  zw  der 
Khünigclichenwierd  zw  Hungern  zuziehen  vnnd  daselbst,  Innhalltvnnser 
Instruction,  zuhanndln  fürgenomen  vnnd  verordennt.  Vnnd  ist  daraulF 
vnnser,  in  namen  IrerKw.  Maj.  vnnd  gnaden,  begern,  mit  Ernnst  beuel- 
henndt.dw  wellest  dich  zw  stundanvnnd  on  verziehen  mit  fünffPhärdten 
berait  machen  vnnd  in  die  Neuenstat  zw  berürtem  Schnait-Peckhen 
Reitten,  daselbst  dw  vnnser  Instruction  obuermellt,  darzue  auch  fünff- 
tzig  gülden  Reinisch  auff  dein  Zerung  finden  wierdest.  Vnnd  ob  dw 
hierüber  merers  notdürfftig  oder  ausgeben  wurdest,  desselben  wellen 
wir  dich  von  Ku.  Maj.  wegen  auch  zuenntrichten  verordnen.  Vnnd 
demnach  (</t<)solicheRaiss  nitwaigrest  noch  abschlahest.  Daran  thuest 
du  Ku.  Maj.  vnnd  derselben  Brueder  willen  vnnd  Ernnstliche  mainung. 
Geben  zw  Augspurg,  (Bl.  21^".)  am  Achtennden  tag  Juny.  Anno  etc. 
im  Zwaintzigisten. 

Vnnserm  besonndern  lieben  vnnd  gueten  freundt,  Sigmunden 
von  Herberstain. 

In  demselben  Jar  widerumb  von  wegen  der  Frauen  von  Weis- 
priach,  die  herr  Juersickh  Tarnickho  im  Lannd  zw  Osterreich  ge- 
fanngen  vnnd  in  Hungern  gefüert  hat,  geen  Hungern  geschickht.  Inn- 
hallt  des  beuelchs: 

Carolus. 

Getreuen,  lieben.  Wir  haben  auff  weillenndt  Vlrichen  von 
Weispriachs  verlassen  Wittib  vnnd  Khinder  freundtschafft  ansuechen 
vnd  begern  ain  Instruction  auff  den  Erwirdigen  vnnsern  Fürsten,  An- 
dächtigen vnnd  vnnser  lieb  getreuen  Johannsen  Geyman,  hochmaister 
Sanndt  Georgen  Orden ,  Georgen  von  Puechaim  vnnd  Euch  bald  ge- 
fertigt, was  Ir  samentlich  mit  der  Khünigclichen  wierde  zw  Hungern 
vnnd  Behaimb  hanndlen  sollet,  wie  Ir  vernemen  werdet.  Vnnd  ist 
darauff  an  Euch  vnnser  bcuelch,  das  Ir  also  solich  (Bl.  21^1''.)  Sachen 
nach  dem  Pessten,  Innhallt  bemelter  Instruction,  an  sein  khünigcliche 
wirde  bringen  vnnd  verhelffen  wellet,  damit  die  fraw  vnnd  khind  Irer 
Fennckhnuss  also  geledigt  werden.  Daran  thuet  Ir  vnnser  Ernnst- 
liche mainung.    GeberT  am   zwelfften   tag  Septembris  Anno  etc.  im 


246 


1520. 


zwaintzigisten ,  vnnserer  Reich  des  Römischen  im  anndern  vnnd  der 

anndern  im  fünfften. 

Vnnsern  getreuen,  lieben  Johann  Mraxy,  vnnserm 
Phleger  zu  DrosendorfF,  vnnd  Sigmunden  von  Her- 
berstain,  vnnsern  Räten. 

Matheus,  von  gottes  gnaden  Cardinal,  Ertzbischoue  zw 
Saltzburg. 

Vnnsern  gunstlichen  grues  zuuor.  Besonnder  lieber.  Wir  haben 
dein  schreiben,  des  Datum  steet:  am  Sibenvnndzwaintzigisten  tag  des 
monats  Augusty,  emphanngen ,  vnnd  vill  guets  berichts  daraus  ver- 
stannden.  Vnnd  dannckhen  dier  desselben  deines  anzaigenns,  daran 
du  dann  rechts  gethon  hast.  Vnnser  mitStathallter  haben  des  auch 
von  dier  ain  (^Bl.  215".)  sonnders  gefallen  gehabt.  Vnnd  wir  vnnd 
dieselben  vnnser  mitStathallter  schreiben  dier  hieneben  auff  all  Articl 
gueten  beschaid,  wie  dw  dann  sehen  wierdest.  Wir  begern  auch  an 
dich,  das  dw  vnns  hinfüron  offt  schreibest,  von  allem  das  sich  zue- 
tragen  wierdet.  Dw  machst  vnns  auch  daneben  dein  aigen  Sachen 
vnnd  was  dier  anligt  auch  zueschreiben.  So  wellen  wir  allzeit  gern 
das  Pesst  für  Dich  verhelffen  vnnd  genedigen  beschaid  daraufF schrei- 
ben. Dessgleichen  auch  lierr  Jhan  Mraxy,  dem  wellest  soliches  von 
vnns  ansagen.  Wollten  wir  dier  genediger  mainung  nit  verhallten. 
Datum  Augspurg,  am  dreyzehenndn  tag  des  monats  Septembris, 
Anno  etc.  im  zwaintzigisten. 

Vnnserm  besonndern  lieben  Sigmunden  von  Her- 
berstain,  Römischer  vnnd  Hispanischer  Khw. 
Maj.  etc.  Rat. 

(Bl  2U\)  1521. 
Raiss  zw  Khay.  Maj.  etc.  geen  Wormbs. 

Der  Erwellte  Römische  Khayser,  Carl  der  Fünfft,  Ist  aus  Hispa- 
nien  geschifft  vnnd  in  Niderlannden  ankhomen  Am  Ersten  Juny  im 
1Ö20.,  vnnd  dann  zw  Ach  gekhrönndt  alls  Römischer  Kliünig.  Darnach 
hiellt  den  ersten  Reichstag  zw  Wormbs.  Daselbsthin  bin  Ich  von 
seiner  Maj.  eruordert.  Darumb  mich  zw  Lanngkhabitz  in  Steyer  1)5  in 

*)  Lankowitz  im  Grazer  Kreise.    Sehloss  und  Amt  war  am  11.  August  lall 
Georgen  von  Herberstein  satzweise  übergeben  worden.   Schmutz,  Lex.  v. 
teierm  2.  368. 


fS2i. 


247 


den  letzten  tagen  January,  erhebt.  Den  weeg  genomen:  vber  die 
Alben  nach  Judenburg,  Pels,  vber  den  Thaurn  geen  Rotenman, 
Schladning,  Rastat,  Saltzburg,  Lofers,  Sanndt  Johanns,  Wergl,  Radn- 
burg  1),  Schwatz,  Innsprugg,  Telfs,  Reitta  a),  Khembten,  Mämmingen, 
Vlm,  vber  die  Thunaw,  Gepingen,  Esslingen,  Constat,  Maulprun, 
Speyer ,  vber  den  Rein ,  vnnd  dann ,  an  dem  gesetzten  tag  Sanndt  24.  Febr. 
Mathias ,  geen  Wormbs  ankhomen.  Die  vrsach  meiner  eruorderung 
was,  den  vertrag,  im  leben  Khaiser  Maximilians  aufgerieht,  zuuolziehen. 
Nämblichen  hat  Georg  von  Egg  die  HaubtmansehafFt  Görtz 


Martin  Luther  kham  geen  Wurmbs  am  Ertag  vor  Georgy 
(23.  April).  Am  mitwoch  (24.  April)  ward  er  gehört.  Am  pfintz- 
tag  (25.  April)  sein  antburt  gebn.  Am  Freitag  (26.  April)  wider 
verruckht.  (H.) 


(Bl.  216".^  sollen  Graf  Hoyern  von  Mannsfeldt  abgetretten  haben,  die 
soll  dann  herr  Franntz  Khastlallt  von  des  Grauenwegen  mit  ettlichen  Con- 
ditionen  Inngehabt,  der  von  Egg  soll  Tybein  ^)  dargegen  eingenomen 
haben.  Hanns  Hofer  für  Tybein  die  Grafschafft  Mitterburg,vnnd  Hanns  von 
der  Dürr  gegen  Mitterburg  Märn felis  in  Isterreich,  das  meiner  gebrüeder 
vnnd  mein  Erb  was,  darfür  vnns  die  Herrschafft  Neyperg  in  Steyer  mit 
anndern  güettern  in  gleichem  werdt  Erblichen  gegeben  bette  sollen 
werden.  Die  sachen  hat  sich  lanng  verzogen.  In  mitler  Zeyt  bin  Ich, 
alls  der  AUten  Räte  ainer,  in  des  Reichs  Camcrgericht  gesetzt 
worden,  neben  anndern  Räten,  die  gerichtlichen  sachen  helffen  zw  vrtln. 

Aus  dem  obengemellten  vertrag  ward  nichts.  Der  Khaiser  ver- 
ornndte  mich  zw  ainem  Lannd  Rat  im  Fürstenthumb  Steyer,  gab  mir 
den  bestellbrieff,  verschueff  mir  mein  Zerung  zubezallen,  vnnd  ward 
damit  gefertigt. 

Voigt  der  bestellbrief : 

(Bl.  216''.)  Wir  Charl,  von  gottes  genaden  Erwellter  Römi- 
scher Khaiser,  zw  allen  zeiten  merer  des  Reichs  in  Germanien;  zw 
Hispanien,  baider  Sicilien,  Hierusalem,  Hungern,  Dalmatien.Croatien  etc. 


1)  D.  i.  Rattenberg. 

2)  Reutte. 
')  Duino. 


248 


1521. 


Khunig;  Ertzhertzog  zw  Österreich,  Hertzog  zu  Burgiindy,  zw  Bra- 
bannt ;  Graue  zw  Habspurg,  zw  Flanndern  vnnd  Tyroll  etc.  Bekhennen 
für  vnns  auch  den  Durchleuchtigen  Fürsten,  Herrn  Ferdinannden, 
Infannten  zw  Hispanien,  Ertzhertzogen  zw  Osterreich,  vnnsern  lieben 
Brueder,  in  CrafFt  vnnsers  vollkhomnen  gwallts,  so  wir  von  seiner 
lieb  haben,  das  wir  vnnsern  getreuen,  lieben  Sigmunden  von  Herber- 
stain,  vnnsern  Rat,  zw  vnnserm  Lanndtrat  in  vnnserm  fürsstenthumb 
Steyer,  an  stat  weillenndt  WolfTganngen  von  Sauraw,  mit  hundert 
gülden  Reinisch  solldt  vnnd  dem  gewonndlichen  Lyfergellt,  zw  den 
Zeiten  so  Er  gebraucht  wierdet,  wie  annder  vnnser  Lannd  Rät,  auf- 
genomen  vnnd  geordennt  haben ,  wissennlich  mit  disem  brief.  Also 
das  er  nun  hinfür  vnnser  Lanndt  Rat  sein ,  sich  alzeyt  auff  vnnserer 
Haubtmans  vnnd  Vitzdombs  eruordern  in  vnnsern  (Bl.  217".) 
Lanndts  vnnd  Cammerguets  Sachen  vnnd  geschafften  willigclich  brau- 
chen lassen,  getreulich  vnnd  vleissigclich  dienen,  in  albeg  vnnsern 
Nutz  vnnd  frumben  betrachten  vnnd  fürdern,  schaden  vnnd  nachtaill 
warnnen  vnnd  wennden,  vnnd  alles  das  thun  soll,  das  ain  getreuer 
Rat  vnnd  dienner  seinem  herrn  schuldig  ist,  alls  Er  vnns  soliches 
gelobt  hat.  Treulich  vnnd  vngeuarlich.  Mit  vrkhundt  dits  brieffs. 
Geben  in  vnnser  vnnd  des  Reichs  Stat  Wormbs,  am  Neunvnndzwain- 
tzigisten  tag  des  Monats  Marty ,  Anno  etc.  im  Ainvndzwaintzigisten, 
vnnserer  Reiche :  des  Römischen  im  Anndern,  vnnd  aller  anndern  im 
Sechsten.     Carolus. 

Ad  Mandatum  Caes.  et  Catholice  Mai"',  proprium: 
Max.  Transiluan. 
Reg.  M.  Püchler. 

Reuers  darauff: 

Bekhenn  offennlich  mit  disem  brieff:  Alls  (Bl.  21T.)  mich  die 
bemellt  Kay.  Maj.  für  sich  vnnd  Irer  Maj.  Bruedern,  Ertzhertzogen 
Ferdinanden,  meiner  genedigisten  herrn,  zw  ainem  Lanndtrat  in  Irer 
Maj.  vnnd  fürstl.  gnad.  Fürsstenthumb  Steyer,  vmb  ain  hundert  gülden 
Järlichs  soldts  vnnd  das  gewonndlich  Lyfergellt,  zw  den  zeyten, 
wann  Ich  in  Irer  Maj.  vnnd  fürstlichen  gnaden  diennsten  vnnd  ge- 
schafften gebraucht,  wie  dann  anndern  Irer  Maj.  vnnd  gnaden  Räten 
auch  geben  wierdet,  aufgenomen  vnnd  bestellt  hat.  Das  Ich  darauff 
Irer  Kay.  Maj.  bey  meinen  Eern  vnnd  treuen,  an  Aydts  Phlicht  ver- 
sprochen vnnd  zuegesagt  hab,  in  Crafft  ditz  brieffs,  mich  alzeyt,  so 


1521.  249 

lanng  ich  in  solicher  besoldung  bin,  in  Irer  Maj.  vnnd  fürstl.  gnad. 
Lannd  vnnd  Cammerguetssachen  vnnd  geschafften  willigclichen  ge- 
brauchen lassen,  vnnd  auff  den  Haubtman  vnnd  Vitzdomb  daselbst 
mein  vieissig  aufsehen  haben,  auff  Ir  eruordern  gehorsamblich  erschein, 
vnnd  in  albeg  Irer  Maj.  vnnd  fürstl.  gnad. ,  alls  Regierennden  herrn 
in  Steyer,  nutz  vnnd  frumben  betrachten  vnnd  fürdern,  schaden  vnnd 
nachtaill  warnnen,  wennden.  (Bl.  218".)  Vnnd  sonnst  alles  das 
thun,  das  ain  getreuer  Rat  vnnd  dienner  seiner  herrn  zuthun  schuldig 
vnnd  verpunden  ist.  Treulich  vnnd  vngeuärlich.  Des  zw  vrkhundt  etc. 

Derselben  zcyt  ward  Ertzhertzog  Ferdinannd,  des  Khaiser  Brue- 
der,  aus  dem  Niederlanndt  beruefft,  vnnd  khamb  geen  Wormbs ,  do 
Ich  mich  seiner  Durchleucht,  alls  meinem  rechten  natürlichen  Erb- 
herrn vnnd  Lanndtsfürsten,  erzaigt  vnnd  beuolhen  hab.  Darnach 
namb  ich  mein  weeg  widerumb  von  Wormbs,  am  Sibennden  May. 
Geen  Agersham  9  drey  meill,  geen  Speyer  drey,  geen  Prüssl  ^) 
drey,  geen  Pretta  zwo,  geen  Knüttlingen  ain  halbe.  Daselbstn 
sein  vor  gar  wenig  tagen  etliche,  auch  des  Khaiser  dienner,  gefanngen 
hingefüert  worden.  Geen  Vahingen  s)  drithalbe  meill,  geen  Esslingen 
fünff,  geen  Geislingen  fünff,  geen  Burgaw  fünff,  geen  Augspurg  fünff, 
geen  Innderstorff  fünff,  geen  Freysing  drey,  geen  Lanndtshuet  vier, 
geen  Eggenfelden  Sechs,  geen  Pockhingen  fünffthalbe,  geen  Passaw 
drey,  geen  Aschaw  *)  fünff,  geen  Lynntz  vier  meill. 

(Bl.  218'.)  Ich  belib  da,  hintzt  Ertzhertzog  Ferdinannd  khame, 
dann  da  wartettn  seiner  Durchl.  Praut,  Khünigin  von  Hungern  Anna, 
vnnd  Schwester  Khünigin  Maria.  Allso  hiellt  sein  Durchl.  hochzeyt 
am  Suntag  der  heilligen  Driualtigkhait,  das  was  der  Sechsvnnd- 
zwaintzigist  tag  May.  Bin  bey  solicher  hochzeyt  auff  mein  selbst 
Cossten  beliben.  Darnach  namb  Ich  den  yf^d^  nach  Steyer,  vier  meill, 
an  Cassten  5)  vier,  in  das  Innder  EisenArtzt  sechs,  geen  Leobm  vier, 
vnnd  den  nächsten  v/qq^  Sechs  meill  geen  Grätz. 

Die  fürstl.  Durchl.  hiellt  ainen  Lanndtag  zw  Persenpeug.  Dahin 
waren  baide  Lanndt,  Österreich  vnnder  vnnd  ob  der  Enns,  beschiden. 


^)  Oggersheim. 

*)  Bruchsal. 

')  Vachingen. 

*)  Asehach. 

*)  Das  ist  Windisch-Garsten. 


250 


152i. 


vrsach  der  widerspanigkhait  in  Österreich  vnnd  Wienn.  Namb  die 
Phlieht  von  denselben  an  *).  Darnacih  hiellt  man  den  Lanndtag  zw 
Grätz.  Da  schwuer  der  Lanndtsfürst  der  Lanndschafft.  Darnach 
schwuer  ain  Lanndtschafft  hinwider,  nach  alltem  gebrauch  etc. 

Nach  dem  Absterben  Khaiser  Maximilian  ain  yegclich  Lanndt  sein 
sonndere  Ordnung  fürgenomen,  vnnd  hintzt  der  Fürsten 

(Hier  ist  auf  einem  besondern  Blatte  das  Bildniss  des  K.  u.  E.  Ferdinand, 
in  kreisrunder  Form  mit  der  Umschrift:  Ferdinand.  Ro.  Hung.  Et.  Bo- 
hemie.  Rex.  Arehidux  Austrie.  Aetatis  XXXX,  eingelegt.) 

(BJ.  219''.)  ankhunfFt  gehallten.  Hat  ein  Lanndtschafft  in  Steyerlrer 
hanndlung  den  Fürsten  wellen  berichten,  vnnd  mir  nuer  ain  tag  zuuor  an- 
gesagt, solichen  bericht  offennlichen  in  Latein  zuthun.  Desmirgleich- 
woll  khurtz  gnueg  gewest.  Hab  dannocht  dem  Vatterlanndt  soliches  zw 
guet  gethon,  so  guet  Ich  das  gekhundt.  Der  Articl  seindt  vill  gewest. 
Also  das  Ir  etlich  selbs  vermainten,  Es  war  zw  lanng  gewest.  So  ge- 
brauch Ich  mich  der  vnnotdurfftigen  wort  nit. 

Die  Raiss  in  das  Niderlanndt. 

Der  Lanndtsfürst  Eyllte  wider  zw  dem  Khaiser  in  das  Niderlanndt, 
sich  der  Erbschaft  zuuergleichen.  Hat  dem  herrn  von  Simpy,  dem 
Obristen  Camerer  oder  Sumilier,  mit  mir  hanndlen  vnnd  begern 
lassen.  Ich  solle  seiner  Durchl.  dieselb  Rayss  dienen  vnnd  mitziehen. 
Das  Ich  mich  gleichwoll  bewilligt,  mit  hitt,  „weill  Ich  in  hanndlung 
stüenndt,  {Bl.  219^.)  mich  zubeheuratten ,  Bäte  Ich  befürderung, 
damit  Ich  ain  Enndt  darinn  erlanngte."  Das  geschach,  vnnd  hab  mich 
7,  Oct.  am  vij.  Octobris  versprochen,  vnnd  zoch  mit  Am  Achzehennden  Octo- 
bris.  Durch  Khärnndten,  do  dann  auch  ain  Lanndtag  gehallten  wardt, 
vnnd  fürt  auff  nach  Innsprugkh,  Vlbm,  durch  das  Lannd  Wirtemberg, 
das  der  Schwäbisch  Pundt  eingenomen  vnnd  dem  Khaiser  zuegestellt 
hette,  vnnd  nach  Speyer,  Wormbs,  Menntz,  Colin,  auff  Teurn^),  Ach, 
Mastrich,  Leuen,  geen  Prüssl  vnnd  darnach  auch  geen  Gennt,  vnnd 
30.  Nov.  wider  nach  Prüssl.  Daselbstn,  an  sanndt  Anndres  tag,  hiellt  der 
Khaiser,  mit  seinen  gebrüedern  des  Ordenns,  des  gülden  Vliess,  ain 


')  Das  heisst:  Hess  sich  huldigen. 
')  Düren. 


1S21. 


231 


hochzeitlichen  tag.  An  der  Raiss  verglichen  sich  die  gebrueder  Khaiser 
vnnd  Khünig  Ir  Erbschafft  Bruederlich. 

Duselbstn  erlanngt  Ich  Pesserung  meines  namens  Wappen ,  zw 
gedachtnus  der  beschehen  diennst  vnnd  anraitzung  meinen  nachkho- 
men,  sich  auch  in  diennste  zw  ergeben.  Daher  der  Adl  vnnd  erhöhung 
der  geschlächt  bleibe,  vnnd  nit  anhaimbs  dem  wollust  obzuligen 
bleiben. 

(Bl  220".)  Wir  Kharl  der  Fünnfft,  von  Gottes  genaden  Er- 
wellter  Römischer  Khaiser,  zw  allen  zeitten  merer  des  Reichs  in 
Germanien,  zw  Hispanien,  zw  Castilien,  zw  Arragon,  zw  Leon,  baider 
Sicilien,  zw  Hierusalem ,  zw  Hungern,  Dalmatien,  zw  Croatien,  zw 
Nauarra,  zw  Granaten,  zw  Toleten,  zw  Vallenntz,  zw  Gallitien,  Maio- 
ricarum,  zw  Hispalis,  Sardinien,  Cordubie,  Corsice,  Murcie,  Giemis, 
Algaron,  Algetzire,  zw  Gibraltaris  vnnd  der  Insulen  Canarie,  auch  der 
Insulen  Indiarum  vnnd  Terrefirme,  des  Moers  Oceany  etc. ;  Ertzher- 
tzog  zw  Osterreich,  Hertzog  zw  Burgundy,  zw  Lottering,  zw  Bra- 
bandt,  zw  Steyer,  Khärnndten,  Crain,  Lymburg,  Lutzenburg,  Geldern, 
Wirtemberg,  Calabrien,  Athenarum,  Neupatrien;  Graf  zw  Flanndern, 
zw  Habspurg,  zw  Tyroll,  Görtz,  Barsilony,  zw  Arthoys  vnnd  Bur- 
gundy; Phaltzgraue  zw  Henigaw,  zw  Hollanndt,  zw  Seelanndt,  zw 
Phiert,  zw  Khyburg,  zw  (Bl.  220''.)  Namur,  zw  Rossilion,  zw  Ter- 
ritan  vnnd  Zutpffen;  Lanndtgraue  in  Elsäss;  Marggraue  zw  Burgaw, 
zw  Cristanj,  zw  Gotzianj;  vnnd  des  heilligen  Römischen  Reichs  Fürst 
zw  Schwaben,  zw  Cathalonia,  Asturia;  Herr  in  Frieslannd,  auff  der 
Windischen  march,  zw  Portenaw,  zw  Biscaia,  zw  Mouia,  zw  Salins, 
zw  Tripoly  vnnd  zw  Mecheln  etc. :  Bekhennen  für  vnns  vnnd  vnnser 
nachkhomen  am  Reiche,  offennlich  mit  disem  brief,  vnnd  thun  khundt 
aller  menigclich :  Wiewol  wir  aus  angebornner  guete  vnnd  Khaiser- 
lichen  mildigkhait  alzeyt  genaigt  sein,  allen  vnnd  Jegclichen  nn  ern 
vnnd  des  Reichs,  auch  vnnser  Erblichen  Fürsstenthumb  vnnd  Lannde 
vnnderthonen  vnnd  getreuen  Eere,  aufnemen.  Nutz  vnnd  Pesstes  für- 
zuwennden  vnnd  zubetrachten,  yedoch,  so  werden  wir  mer  bewegt, 
die  von  Adelichem,  Erbern  geschlächt  herkhomen  vnnd  geborn,  vnnd 
sich  gegen  vnns  vnnd  dem  heilligen  Reiche  vnnd  vnnserm  (Bl.  221".) 
Haus  Österreich  in  vleissiger  diennstberkhait  Embssig  erzaigen ,  mit 
sonndern  gnaden  vnnd  gezierd  zw  fürsehen.  Wann  wir  nun  guetli- 
chen  angesehen  vnnd  betracht  haben  solich  Adelich,  Erber,  redlieh 
wesen,  darlnn  das  geschlächt  von  Herberstain  herkhomen  ist.  Auch 


252  1JJ21. 

die  genemen  diennste ,  so  vnnser  vnnd  des  Reichs  lieben ,  getreuen 
Georg,  Hanns,  Sigmundt  vnnd  Wilhalbm  gebriiedern,  vnnd  Wern- 
hardin  von  Herberstain  Gevettern ,  vnns  vnnd  dem  heilligen  Reiche 
vnnd  vnnserm  Haus  Osterreich,  vnnd  Insonnderhait  vorgemelter  Georg 
vnnd  Sigmundt  von  Herberstain  weillenndt  dem  Allerdurchleuchtigi- 
sten  Khaiser  Maximilian,  vnnserm  lieben  Herrn  vnnd  Anherrn,  löb- 
licher gedächtnus,  alls  Rats  vervvonndten  gedienndt,  vnnd  ihre  diennst 
nit  khlain  ersprossen ,  sonnderlich  so  Georg  von  Herberstain  mer- 
mallen  die  veldhaubtmanschafften  in  den  Niderösterreichischen 
Lannden  notdürfftigclichen  versehen,  den  veinden  mermallen  abge- 
brochen, vnnd  gemainer  Pauerschaflft  (BL  221^.)  Empörung  durch 
sein  schickhlichait  vnnd  Redlichait  gedempfft;  dann  Sigmund  von 
Herberstain,  auch  durch  weillenndt  sein  lieb,  in  treffennlichen  Sachen 
zw  den  Khünigen :  Dennenmarckht,  Hungern,  Polin  vnnd  demReussen 
in  die  Mosqua  geschickht;  zw  dem  das  sy  baid  vnnser  Rät  sich  auch 
in  vnnsern  diennsten,  dergleichen  Wilhalbm  an  vnnser  vberfart  aus 
Flanndern  in  Hispanien,  vnnd  Hanns  vnnd  Wernhardin  gegen  den 
Türggen,  Hungern,  Venedigern  vnnd  anndern  vnnsers  lieben  Anherrn 
Veindten,  alls  redlichen  Ritterleuten  woU  gezimbt,  alzeyt  treulichen 
wolgehallten  vnnd  gethon,  auch  hinfüron  thun  sollen  vnnd  mugen; 
Darumben  so  haben  wir,  alls  Römischer  Khaiser,  aus  vorgemelten 
vnnd  anndern  Redlichen  vnnd  beweglichen  Vrsachen,  mit  wolbedach- 
tem  muete  vnnd  rechtem  wissen  denselben  von  Herberstain  gebriie- 
dern vnnd  vettern,  zw  ergetzlichait  (BL  222".)  obangezaigter  Irer 
getreuen  diennst ,  vnnd  damit  sy  vnnd  Ire  nachkhomen  hinfür  dester 
mer  geraitzt  werden,  darinnen  zuuerharren ,  dise  gnad  vnnd  freyhait 
gethon,  auch  gegonndt  vnnd  Erlaubt  Also,  das  sy  vnnd  Ir  Eelich 
leibs  Erben,  vnnd  derselben  Erbenns  Erben  in  Eewig  zeyt  Ir  Erblich 
Wappen  vnnd  clainat,  das  mit  namen  ist :  ein  Rotter  Schild,  darinn  in 
mitten  desselben  ein  weisser  Sparr,  den  Spitz  in  mitten  des  obern 
thaill  des  Schilides  kherenndt,  vnnd  aufF  dem  Turniershelbm  ein  gul- 
din  khron  mit  Rotter  vnnd  weisser  helbmdeckhen ,  Enntspringenndt 
daraus  ein  Rote  aufgethone  flüg  von  fiinff  Roten  federn,  in  mitten 
derselben  aber  ain  weisser  Sparr,  wie  im  Schult  geschickht,  nun 
hinfur  wie  hernachuolgt  veränndert ,  verkhert  vnnd  gepessert  haben, 
fueren  vnnd  gebrauchen  mugen.  Dergestallt:  ainen  ganntzen  Rotten 
schult,  quartiertweise  abgethaillt.  In  dem  obern  vordem,  auch  vnn- 
dern  hindern  Rotten  thaill,  vber  zwerchs,  Ir  vorbestimbt   Erblieh 


1521.  253 

Wappen  (Bl.  222''.}  mit  der  weissen  Sparrn;  vnnd  dann  in  dem 
obern  hindern ,  auch  vnndern  vordem  halben  Roten  thaill ,  nach  der 
lenngs ,  ein  gelbes  oder  GoUdfarbes  Schlos  mit  einer  offnen  Porten, 
vnnd  in  mitten  desselben  drey  Schieslöcher,  vnnd  in  der  hoch  ein 
runden  vmbganng  mit  Siben  Zinnen,  daraus  dann  drey  Runde  Thürn- 
lein  mit  Zynnen  enntspringen ;  vnnd  in  dem  anndern  obern  hindern 
auch  vnndern  vordem  halben  Roten  thaill,  in  mitten  vber  Zwerchs, 
ein  weissen  strich,  sich  mit  der  prait  der  anndern  Jegclichen  ver- 
gleichenndt;  vnnd  auff  dem  Schult  drey  Turniershelbm ,  auff  Jedem 
ein  guldin  Cron,  enntspringenndt  aus  der  mitler  guldin  Cron;  ein 
Khaiserlich  Prustpilldt  mit  ainem  grawen  bar  vnnd  grawem  Pardt 
vnnd  ainer  weissen  Alb  vnnd  Rotter  stoll,  Enndris  khreutzweise 
vber  die  Alb;  vnnd  dann  ein  Khaiserlichen  Manntel,  Rot  vnnd 
golld  gefärbt,  darüber  vornnen  offen  bekhlaidt  habenndt;  auff 
dem  haubt  ain  Khaiserlich  Cron ;  vnnd  in  (Bl.  223".)  der  gerechten 
hanndt  ein  Khaiserlich  Zepter;  vnnd  dann  in  der  gelinckhen  ein 
Mayestat  Apfl  mit  ainem  gülden  Creutz;  vnnd  dann  aus  der  vordem 
Cron  ein  Prustpilldt  eines  gewappneten  geharneschten  Khünigs  mit 
Rotem  har  vnnd  Part,  habenndt  auff  dem  haubt  ein  guldin  Cron,  vnnd 
in  der  gerechten  hanndt  ein  Ploss  Schwert;  vnnd  in  der  gelinckhen 
vier  gülden  Zepter;  weitter  aus  der  hindern  gülden  Cron  ein  Prustpilldt 
eines  Reyssen  oder  Moscouitters  mit  ainem  lanngen,  fürgespitzten 
grawen  Part,  habendt  auff  dem  haubt  ein  hohes  weiss  hüettle,  Col- 
packh  genennt,  vnnden  Rundts  herumb  mit  ainem  Zobelln  vberschlag, 
Präumbt  vnnd  bekhlaidt;  mit  ainem  weissen  Claidt  mit  Enngen 
Ermbln;  das  goller  Rundt,  hoch,  auch  von  Zobelln,  vnnd  nach  der 
Prust  ab  mit  Rotten  khneiffeln,  wie  dann  söliches  der  gebrauch  bey 
Inen  ist;  habenndt  an  dem  gerechten  Armb  hanngen  ein  Plossen 
Säbel,  vnnd  in  derselben  gerechten  hanndt,  an  dem  vngenannten 
(Bl.  223''.)  finger,  ein  gelbe  Gaisel;  halltenndt  auch  in  derselben 
gerechten  hanndt  drey  gefüdert  Rot,  weiys  vnnd  gelb  Pfeill  mit  ge- 
spitzten Eisen,  vnnd  in  der  gelinckhen  hanndt  ainen  gelben  hüernen, 
Tartarischen  Pogen ;  Inmassen  dann  solich  Wappen  vnnd  Clainat  in 
mitten  diss  gegenwurtigen  vnnsers  brieffs  mit  färben  aigenntlichen 
ausgestrichen  vnnd  gemalet  sein,  Verrer  gönnen  vnnd  erlauben  wir 
Inen  auch  von  obberürter  vnnser  Khaiserlicher  macht  vnnd  aus  sonn- 
dern  gnaden,  das  sy  oder  Ir  vorgemellt  Eelich  leibs  Erben,  vnnd 
derselben  Erbenns  Erben  in  Eewig  zeyt,  die  vorher ürten  drey  guldin 


254  1521. 

Turnierhelbm  mit  Iren  zuegethonen  Clainaten  auff  solichein  Iren 
Wappen,  oder  ir  Erblich  wappen,  ye  zw  zeiten  gar  zusamen,  wie  die 
sein,  oder  halb,  oder  etwan  ainen  daraus  allain,  wie  sy  des  verlusst 
haben,  füern  vnnd  gebrauchen,  Auch  mit  solichem  Irem  wappen  all- 
zeyt  all  vnnd  Jegclich  offen  vnnd  beschlossen  brief,  hanndtvessten, 
Senndtbrief,  annder  brief  (Bl.  224".)  Vnnd  geschrifft,  so  von  Ir 
selbs  oder  annder  wegen,  vnnder  Iren  anhanngenden,  oder  aufge- 
truckhten  Innsigln  oder  Pedtschafften,  grossen  vnnd  khlainen ,  aus- 
geen,  vmb  was  Sachen  oder  gegen  wemb  das  ist  oder  sein  mag, 
nichts  noch  niemanndt  ausgenomen,  mit  Rotten  oder  annderlay  färb 
Wachs ,  nach  Irem  Erwellen ,  versigeln ,  verfertigen  vnnd  sich  des 
allso  gegen  menigclichen ,  geistlichen  vnnd  welltlichen,  zw  allen 
Eeren  vnnd  wierden  vnnd  an  allen  Ennden  veben  vnnd  gebrauchen 
sollen  vnnd  mügen.  Thun  vnnd  geben  Inen  solich  obbestimbt  gnad  vnnd 
freyhait,  Auch  gönnen  vnnd  Erlauben  (nen,  nun  hinfur  solich  vorbe- 
rurt  Ir  Wappen  vnnd  Clainat,  wie  obsteet,  in  allen  vnnd  Jegclichen 
Eerlichen,  Adelichen  vnnd  Ritterlichen  sachen,  hanndlungen  vnnd  ge- 
sehäfften, zw  schimpff,  zw  Ernnst,  veränndert,  verkhert  vnnd  gepes- 
sert  zuhaben,  zufiiren ,  zugemessen ,  auch  Ir  Sigl  vnnd  Pedtschafften 
mit  Roten  oder  annderm  Wax,  wie  obsteet,  zugebrauchen  alls  annder 
(Bl.  22^''.)  vnnser  vnnd  des  heilligen  Reichs  vnnd  vnnser  Erblichen 
Fürsstenthumbe  vnnd  Lannde  von  Adl  vnnd  Rittersleuth  vnnd  vnnder- 
thonen  soliches  alles  haben  vnnd  sich  des  gebrauchen  vnnd  geniessen 
von  Recht  oder  gewonhait  von  allermenigclich  vnuerhindert.  Vnnd 
gebietten  darauff  allen  vnnd  Jegclichen  Churfürsten ,  Fürsten,  Geist- 
lichen vnnd  Weltlichen,  Prelaten,  Grauen,  Freyen,  Herrn,  Rittern, 
khnechten,  haubtleuten,  Vitzdumben,  Vögten,  Phlegern,  Verwesern, 
Ambtleuten,  Schulthaissen,  Rurgermaistern,  Richtern,  Räten,  Khunigen 
der  Wappen ,  Eernholden ,  Perseuanten ,  Bürgern  vnnd  gemainden, 
vnnd  sonnst  allen  anndern  vnnsern  vnnd  des  Reichs  vnnd  vnnser 
Erblichen  Fürsstenthumb  vnnd  Lannde  vnnderthonen  vnnd  getreuen, 
in  was  wierden,  stants  oder  wesenns  die  seia,  Ernnstlich  mit  disem 
brief  vnnd  wellen ,  das  sy  Georgen ,  Hannsen ,  Sigmunden  vnnd  Wil- 
halbm  (Bl.  225".)  gebrueder,  vnnd  Wernhardin  von  Herberstain, 
gevettern,  vnnd  Ir  Eelich  leibs  Erben  vnnd  derselben  Erbenns 
Erben,  in  Eewig  zeyt  an  den  obbestimbten  vnnsern  Khaiser- 
lichen  gnaden,  Freyhaitten,  gönnung  vnnd  erlaubnus  der  obge- 
nennten    verkherung,    verännderung    vnnd     Pesserung    Irer  Erbli- 


1521— 1S22. 


255 


eben  Wappen  vnnd  Clainat,  Auch  gebrauchung  Irer  Sigl  vnnd 
PedtschafFten  mit  Rotem  vnnd  annderm  Wax  nicht  Irren,  noch 
hindern,  Sonnder  sy  der  aller  vnnd  Jegclicher  berueblichen  vnnd  on 
Irrung  gebrauchen,  geniessen  vnnd  genntzlichen  dabey  bleiben 
lassen,  vnnd  sich  des  nit  setzen,  noch  widern,  auch  dawider  nit  thun, 
noch  Jemanndts  annderm  zuthun  gestatten,  in  khain  weise,  alls  lieb 
ainem  Jegclichen  sey  vnnser  vnnd  des  Reichs  schwäre  vngnad  vnnd 
straff,  Auch  ein  Peen,  Nämblich  viertzig  marckh  löttigs  goldts  zuuer- 
meiden,  die  ain  Jeder,  so  offt  er  fräuenlich  hiewider  thuet,  halbs  in 
vnnser  vnnd  des  Reichs  Chamer  vnnd  den  anndern  halben  (^Bl.  225^.) 
thaill  dem  obgenannten  von  Herberstain,  gebruedern  vnnd  vettern, 
vnnd  Iren  Beliehen  leibs  Erben  vnnd  derselben  Erbenns  Erben  in 
Eewig  zeyt,  vnablässlich  zubezallen  verfallen  sein  soll.  Mit  vrkhundt 
diss  brieffs,  besigellt  mit  vnnserm  Khaiserlichen  anhanngenden  Inn- 
sigl.  Geben  in  vnnser  Stat  Gennt  in  Flanndern,  am  vierten  tag  des 
monats  January.  Nach  Christj,  vnnsers  lieben  herrn,  geburd:  fünff- 
zehenhundert  vnnd  im  zwayvnndzwaintzigisten,  vnnserer  Reich:  des 
Römischen  im  dritten,  vnnd  aller  anndern  im  Sechsten  Jaren. 

Geen  Nürnberg  aufden  Reichstag, 

1522. 

Dieweill  der  Erwellte  Khaiser  zw  Wormbs  im  Reichstag  etliche 
des  Reichs  hanndlungen  aufF  ainen  Reichstag  geen  Nürnberg  zuhand- 
len  verschoben.  Auff  denselben  Reichstag  schickht  mich  die  Fürstl. 
Durchl.  in  der  vassten,  damit  Ich  den  Stanndt  vnnd  Session  des  Haus 
Osterreich  (Bl.  226".)  von  seiner  Durchl.  wegen  hallten  soll.  Alls 
Ich  ain  mall  da  in  des  Reichs  versamblung  gesessen  bin,  khamb  des 
Ertzbischoue  zwSaltzburg  gesanndter  vnndbegerte :  „Ich  soll  mitime 
ain  Session  vmb  die  annder  vmbwechsseln,  damit  seinem  Herrn  auch 
nichts  an  seinem  Rechten  genomen  wurde".  Das  Ich  nitkhundt  bewil- 
ligen. Darumb  er  in  offner  versamblung  Protestiert :  „will  Ime  sein 
Session  nit  gelassen,  das  er  in  nichte,  so  da  beschlossen,  möchte 
bewilligen,  noch  volziehen  wollte."  Dargegen  sagte  :  „Ich  achtet  ye 
nit  für  billich,  wann  ain  Herr  seinen  diener  zw  sich  an  sein  seitten 
Züge,  das  sich  der  diener  soll  vber  den  herrn  vnndersteen  zusetzen." 
Der  gesanndte  Doctor  gienng  damit  dauon.  Ich  bin  am  Achtvnnd- 
zwaintzigisten  Marty  zw  Prüssel  ausgeriten.  Im  Mayo  khamb  mein 
Herr  selbs  zw  dem  Reichstag. 


256 


1522. 


Von  Nürnberg  namb  die  Fürstl.  Durchl.  Iren  wecg  nach 
Eschen,  Tinckhelspühel,  Eibanngen,  Gmiindt,  ScharndorfF  vnnd 
geen  Stutgarten,  dann  dasselb  Hertzogthumb  Wirtenberg  hat  der 
Khaiser  seinem  ßrueder  geben. 

(Bl.  226''.)  Zw  der  Hertzogin  von  Wirtemberg. 

Aus  Stutgarten  ward  Ich  zw  Hertzog  Ylrichs  gemahel  geen 
Aurach  geschickht,  Sy  zuuermonen,  sich  an  ein  annder  ort  zuthun. 
2.  Juni.  Des  sy  aber  nit  thet.  Das  geschach  am  anndern  Juny. 

Darnach  zohe  mein  beer  nach  Vlbm,  Tillingen,  Nach  Ingold- 
stat,  Arnstorff,  Regenspurg,  Teckhendorff,  Passaw  vnnd  der  Thunaw 
ab  in  die  Newstat. 

Zw  Khünig  Ludwigen  geen  Prag. 

Aus  der  Newstat  schickht  mich  sein  Fürstl,  Durchl.  zw  Khü- 
18.  (H.)  nig  Ludwigen  gen  Prag  im  Junio. 

Serenissime  et  excellentissime  Princeps,  Domine  mi  gratio- 
sissime.  Reuertens  ad  Serenitatem  Vestram  D.  Sigismundus  Her- 
berstainer,  eins  Orator,  referet  singula,  que  acta  sunt,  et  in  quo 
statu  sint  negocia,  circa  que  prudenter  versatus  est.  Et  Ideo 
literis  meis  non  molestabo  V.  Seren**".  De  (Bf.  227".)  bis  autem 
que  sequentur  continuo  monebo  V.  Seren**"",  in  cuius  bonam  gratiam 
me  humillime  comendo.  Datum  in  Castro  Pragae ,  29.  Juny, 
Anno  1522. 

Eiusdem  V.  Seren"'. 

Humilis  Seruitor: 

Andreas  Burgus. 
Seren""",  etc.    Excellentissimo  Principi    et    Domino,    Domino: 
Ferdinando,  Principi  Hispaniarum,  Archiduci  Austrie  etc.,  D.  gra- 
tiosissimo. 

(Bl.  227'.)  (Die  Rückseite  des  Blattes  ist  leer.) 

{BL  228\)  Das  Gericht  in  der  Newstat. 

1522. 

9.  Aug.  Alls  der  Ertzhertzog  Ferdinand  die  fünfT  Niderösterreichische 

Lannd  eingenomen,  vnnd  sich  mit  seinem  Brueder,  dem  Römischen 


1Ö22. 


257 


Khaiser,  der  Erbschafften  gar  verglichen  hette,  vnnd  die  der  Neuen 
Lanndordnung  in  Osterreich  hart  vmb  Recht  wider  das  Allt  Regiment 
anruefften,  vnnd  aber  der  Ertzhertzog  annder  sachen  zuuor,  die  auch 
genötiger  warn,  verriebt  hette,  vnnd  auff  annder  Zeyt  wollt  anstellen, 
die  aber  sagten:  „wo  sein  Durchl.  nit  Recht  ergeen  Hess,  werde 
khain  gehorsamb  haben,"  Darüber  sagt  sein  Durchl.:  „Ergo  fiat 
Justicia."  Derhalben  sein  die  nachuolgunden  Personen,  so  nit  am  hoff 
gewest,  beschriben  vnnd  von  Iren  herrn  erbeten  worden,  das  Gericht 
helffen  zubesitzen.  Vnnd  ist  das  Gericht  besetzt  gewest,  damit  niembt 
ainem  oder  dem  anndern  theill  verwonndt  wäre.  Also  ist  in  der  New- 
stat in  Osterreich  ein  grosse  Pün  auf  dem  Platz  aufgeschlagen  wor- 
den, vnnd  seindt  am  Rechten  gesessen : 

Ferdinand,  Ertzhertzog  zw  Osterreich; 

Petter,  Bischof  von  Triest,  Gross  Canntzler; 

Herr  Anthonj  von  Croy,  Fürst  zw  Sympj,  Fürstl.  Durchl.  Oberster 
Camerer,  oder  wie  man  in  auf  (Bl.  228''.)  Niderlenndisch  nennt: 
Oberster  Sumilier; 

Doctor  Hieronimus  Ballus,  Drohst  zw  Prespurg; 

Philipp  Herr  von  Melweiss; 

Herr  Hanns  von  Bern ,  Phleger  zw  Scherdingen ,  von  Hertzog 
Wilhalbmen  erbetten; 

Herr  Claudius  Buthon,  des  Ertzhertzogen  hofmaister; 

Herr Emericort,  auch  ain  Niderlenndischer  Hof- 
maister; 

Doctor  Hainrich  Winckhelhofer,  Cantzler  zu  Wiertenberg; 

Doctor Weissenfelder,  Hertzog  Wilhalbms  von  Bayrn 

Rat; 

Herr  Hanns,  Jacob  von  Lanndaw,  Ritter,  Lanndvogt  zw  Nollenburg ; 

Doctor  Peter  Paungartner,  Hertzog  Wilhalbms  von  Bayrn  Rat; 

Doctor  Cristoff  Scheurlein,  von  Nürnberg  geschigkht. 

Darbey  sein  auch  die  nachbemelte  Secrelary  gewest: 

Marx  Treytsaurwein; 

Niclas  Rabenhaubt  von  Suche; 

Hanns  Öeder. 

Die  Partheycn  sindt  offennlichen  verhört  worden.  (Bl.  229".) 
Des  Regimennts  sachen  hat  herr  Hanns  SchnayPegkh,  Herr  zw  Schön- 
khirchcn,  vnnd  dem  anndern  thaill  Doctor  Victor  Gamp  gethon,  vnnd  geredt.  (H.) 
ist  die  nachuolgund  vrll  ergarnigen : 

Fontes,  viii.  17 


258 


1322. 


Der  Durchleuclitigist,  Grosmechtigist  Fürst  vnnd  herr,  Herr  Fer- 
dinannd,  Printz  in  Hispanien,  Ertzhertzog  zw  Österreich,  Hertzog  zw 
Burgundy  etc.,  vnnser  genedigister  herr,  sambt  seiner  fürstl.  gnad. 
diser  Sachen  halben  sonnderlichen  geschwornnen  Rätn  vnnd  ver- 
ordnet Beysitzer,  haben  in  der  sachen  vnnd  Rechtfertigung,  so  sy 
zwischen  Ir  fürstl.  gnad.  lieben  herrn  vnnd  Anherrn,  Khaiser  Maxi- 
milian, hochlöblicher  gedächtnuss,  Lanndthofmaister,  Canntzler,  Stat- 
hallter  vnnd  Regennten  derNiderösterreichischen  Lannde,  vnnd  denen 
von  Stennden,  so  Inen  beystänndig  vnnd  anhenngig  gewest,  alls  Cla- 
ger  an  ainem,  vnnd  N.,  dem  thaill  der  Lanndtschafft  desErtzhertzog- 
thumbs  Osterreich  vnnder  der  Ennss,  so  ain  Neue  Lanndtsordnung 
aufgericht  vnnd  derselben  (^Bl.  229''.)  Änhanngs  Anntwortes  anndrs- 
taills  gehallten,  auf  Clag,  Anntwort,  Red,  widerred,  verhörung  der 
eingelegten  schrifFten ,  brief ,  aller  in  Recht  eingebrachter  vnnd 
geüebter  hanndlung,  beschehen  Rechtsacz,  genomen  bedacht,  vnnd 
genüegsamer  gründtlicher  erwegung  aller  sachen,  gehabten  zeitlichem 
vnnd  treffennlichem  Rat,  mit  vrtail  erkhanndt:  Das  dem  vorgemelten 
Regiment,  nach  Absterben  weillendt  Khaiser  Maximilian  etc.,  sich  der 
Regierung,  Verwaltung,  Administration  zw  vnnderziehen  vnnd  zw 
vnnderfahen,  auch  denen,  so  dem  Regiment  anhenngig  gewest,  bey- 
zusteen,  avoI  gezimbt  hab;  vnnd  dasselbig,  alls  getrew  diener  vnnd 
vnnderthon,  schuldig  vnnd  Phlichtig  gewest,  laut  gedacht  weillendt 
Khaiser  Maximilians  Libells  zw  Augspurg  aufgericht,  zw  Innsprugg 
bestättigt,  vnnd  nach  Vermügen  Ir  Maj.  Testaments ;  vnnd  dem  vor- 
gemellten  thaill  der  Lanndtschafft  der  vermainten  Lanndtsordnung 
vnnd  irm  (Bl.  230".)  Anhanng  die  beclagten  hanndlungen  vnnd  vn- 
gehorsamb  mit  khainem  fueg  gebürt.  Vnnd  Insonnderhait  hab  Inen 
sament  vnnd  sonnder  nit  gezimbt,  sich  gegen  vorgenanntem,  weillendt 
der  Kay.  Maj.  verlassen  Regiment,  wider  obberüert  Libell  Conlirma- 
tion  vnnd  Testament  in  Vngehorsamb  vnnd  AufTruer  zubegeben  vnnd 
aufzuwerffen ,  die  gemainden  darwider  zu  erwegkhen ,  sonnder  ver- 
samblung  zumachen,  Sy  der  Verwaltung  vnnd  Regierung  zw  ennt- 
setzen.  Neue  Lanndtsordnung  aufzurichten,  Kay.  Maj.  auch  Ir  fürstl. 
gnad.  Camerguet  einzunemen  vnnd  die  haimblichait  Ires  einkhomen 
zw  erlernnen,  auch  Kay.  Maj.,  vber  seiner  Maj.  vilfeltigs  eruordern, 
das  Camerguet  vorzuhallten,  die  Phleger  vnnd  Ambtleut  in  Aydts 
Phlichtzunemen,  sich  des  Müntzhauss  vnndzumüntzengewaltigclichzw 
vnndersteen,  vnnd  darzuevbergethone  verpot  vber  das  Pluet  zurichten. 


1S22.  259 

an  Paan  vnnd  Acht  zuhanndlen ,  merj  Impery  sich  einzulassen, 
(Bl.  230''.}  des  Regiments  ofFennlich  angeschlagen  brief  vilfeltig 
abzureissen,  vnnd  Kay.  Maj.  brief,  darinn  Ire  May.  sy  zw  Erbhuldi- 
gung ermonndt  vnnd  eruordert,  nit  ausgeschickht,  noch  verkhündt, 
Aveder  solchen  zuuerbieten  *),  den  Zeugmaister  auszutreiben,  vnnd 
der  ArtoUorey  sich  zw  vnnderwinden,  vnnd  in  annder  weeg  on  beuelch 
vnnd  sonnst,  laut  der  Ciagen,  dermassen  zuhanndlen  vnnderstannden 
Besonnder,  das  sy  all  sament  vnnd  sonnder  damit  vnrecht  gethon  vnnd 
misshanndelt  haben.  Desshalben  sy  in  seiner  fürstl.  gnad.  straff  vnnd 
Peen  gefallen  sein,  vnnd  sollen  demnach  die  gedachten  Anntworten 
den  vorgenannten  Clagern,  die  erloffen  2)  Cossten  vnnd  schaden,  nach 
Ir  fürstl.  gnad.  mässigung  vnnd  Tax,  abzulegen,  widerzukhern  vnnd 
zubezallen  schuldig,  vnnd  nicht  dest  minder  seiner  fürstl.  gnad.  vnnd 
derselben  Cammer  Procurator  all  vnnd  Jegclich  sprüch  diser  sachen 
halben,  auch  anforderung  des  Cammerguets  vnnd  annders  vorbe- 
hallten  sein. 

(Bl.  231".)  Eröffenndt  zw  der  Neuenstat,   am  xxiij.  tag  July  23.  .luii. 
Anno  etc.  xxij. 

Nach  der  verlesnen  Vrtl  Ist  durch  die  fürstl.  Durchl.  die  nach- 
iiolgund  mainung  beuolhen  worden  anzuzaigen: 

Wiewol  auf  die  verhör  vnnd  vrtl,  so  yetz  erganngen,  der  fürstl. 
gnad.  weil  gebürt  vnnd  zuestuendt,  gegen  allen,  so  sich  also  fräfen- 
lich,  muetwillig  vnnd  vngehorsamb  erzaigt,  auch  sonnst  schwärlichen 
wider  Kay.  May.  vnnd  Ir  fürstl.  gnad.  gehanndelt,  mit  straff,  wie 
billich  vrtl  vnnd  Recht  geben  hat,  zuuerfaren;  dieweil  aber  ainem 
loblichen  Fürsten  wol  ansteet,  sich  gegen  seinen  vnnderthonen  der 
guetigkhait  vnnd  gnaden  neben  der  gerechtlgkhait  ziigebrauchen, 
Allsdann  bey  den  loblichen  herren  vnnd  Fürsten  von  Osterreich  albeg 
die  sannfftmuetigkhait  neben  der  mildigkhait  stat  gehabt;  Demnach 
sein  fürstl.  gnad.,  alls  ein  genedigister  Lanndtsfürst  vnnd  herr 
(BL  231''.)  von  Österreich,  seiner  Voruordern  fuessstapffen  nach- 
uolgenndt,  auss  bewegennder  güet  sich  auch  gegen  seinen  vnnder- 
thonen in  disem  gegenwürtigen  fall  genedigelich  finden  lassen  will; 
vnnd  besonnder  ingedennckhung,  das  sich  sein  fürstl.  gnad.  versieeht, 


')   'verkhündt  worden  sollton  zuuerbieten'  die  Handschrift. 
*)  'erlisten'  die  Handschrift. 

17 


260 


1!>22. 


das  ain  grosser  thaill  der  Anntworter  diser  Handlung  auss  Ainfallt, 
vnuerstanndt  vnnd  durch  annder  PössPraetigkhn  verfüert  worden  sein, 
demnach  aus  oberzellten  vrsachen  vnnd  güetiger  beweglichait,  Thuet 
hiemit  sein  fürstl.  gnad.  den  Jetzgemelten ,  die  diser  Sachen  nit 
Anfennger,  vrsacher,  beweger,  aufrürer,  volzieher,  noch  hanndler 
gewest,  sein  fürstliche  begnadung,  will  sy  derPeen  vnnd  straff,  darein 
sy  wiwol  schwärlich  gefallen,  begeben,  in  genediger  zuuersicht,  sy 
werden  sich  fiiran  woll.  Redlich,  aufrichtigclich  vnnd  getreulich  gegen 
Iren  herrn  vnnd  Lanndtsfiirsten  hallten  vnnd  erzaigen,  vnnd  zu  Zeit 
nit  mer  Yemanndts  anndern  dermassen  vnnd  so  hoch ,  (Bl.  232".) 
alls  besehehen  ist,  verfüren  lassen,  auch  Ire  khinder,  freundt  vnnd 
nachkhomen  daran  weisen ,  das  sy  sich  ains  Erbern ,  getreuen  vnnd 
gehorsamen  gemüets  gegen  Irem  herren  vnnd  Lanndtsfürsten  vnnd 
fürgesetzten  obrigkhaiten  befleissen,  des  sy  dann  Got  vnnd  Iren 
fürssten  von  Natur  zuthun  schuldig  sein.  Doch,  damit  das  vbel  nit 
vngestrafft  beleihe ,  vnnd  ye  frombe  aufrichtig  vnnderthonen  khünff- 
tigclich  sich  vor  solicher  oder  dergleichen  verfüerung  hüetten,  vnnd 
Inen  weitter  von  Jemanndts  vrsach  geben,  die  Posshait  ausgetilgt 
werde,  hat  sein  fürstl.  gnad.,  derselben  Cammerprocurator  wider  die 
Jhenen,  so  diser  hanndlunng  vnnd  zwitracht  anfennger,  beweger,  vr- 
sacher, auffrürer,  volzieher  vnnd  hanndler  gewest,  nach  Irem  ver- 
dienen vnnd  verschulden,  wie  sich  gebürt  vnnd  Recht  ist,  nach  gele- 
genhait  solicher  misshanndlung,  anndern  zw  Ebenpild  zustraffen  vnnd 
zuuerfaren  (Bl.  232''.)  vorbehallten.  Das  hat  sein  fürstl.  gnad.  der- 
selben vnnderthonen  lassen  anzaigen,  sein  fürstl.  gnad.  begnadung  so 
Inen  in  disem  fall  mittaillt,  wissen  zuhallten,  vnnd  sich  hinfüran  be- 
dach tlicher  vnnd  gehorsamer  zu  erzaigen. 

Nach  Verlesung  gemelter  schrifften  vnnd  vrtl ,  dieweill  nuer  die 
Irrung,  Zwitracht  vnnd  vnainigkhait,  wie  die  ein  Zeit  beer  zwischen 
beden  thaillen  gewesst,  durchjseiner  fürstl.  gnad.  yetzige  verhör  vnnd 
vrtl  abgelaindt,  vergleicht,  auch  die  selbs  zwayung  veraint  vnnd  hin- 
gelegt werden.  Demnach  ist  seiner  gnad.,  bey  Vermeidung  seiner 
fürstl.  gnad.  vngnad  vnnd  straff,  ernnstlicher  beuelch,  das  Jemanndts, 
wer  der  sey,  ainicherlay  disputation,  noch  sonnder  Red  diser  hannd- 
lung  halber  hab,  noch  treib,  vnnd  khainer  den  anndern  der  sach  hal- 
ben mit  Schmachworten,  noch  in  annder  weeg,  zwRed,  noch  Vnbil- 
lichait  zuefueg,  sonnder  genntzlich  (Bl.  233^".)  hierinnen  stilschweig 
vnnd  der  sachen  müessig  gee,  damit  villerlay  neu  anfruer,  vnainigkhait 


1522. 


261 


vnnd  Widerwillen  verliüettet  vnnd  vermitten  bleib.  Das  ist  sein  fürstl. 
gnad.  ernnstliche  mainung. 

Item  nach  Verlesung  diser  sehrifFten  vnnd  vrtl  ist  der  fürsst  in 
die  Burg  anhaimb  geritten,  vnnd  von  stundan  herauss  gesanndt  sein 
fürstl.  gnad.  baubtman  der  Hartschier,  mit  sambt  dem  Prouossen, 
vnnd  die  nachuolgenden  herrn  vom  Adl  vnnd  Burger  von  Wienn 
fennckhiieh  annemen  lassen  vnnd  in  die  Burg  füren. 
Mit  namen : 

Herrn  Michel  von  Eytzingen,  Hannsen  von  Puechaim,  Lanndt- 
herr,  Doctor  Mert  Sibenbürger,  hannsen  Rinderer,  Caspar  Reytter, 
Marthin  Flaschner,  Steffan  Schlachyntweit,  hannss  Schwartz,  müntz- 
maister ,  Hannss  Schmidtinger,  Hannss  Lüngel,  Sigmundt  Stainer, 
Friderich  Pietsch. 

Item  auf  den  Neundten  tag  Augustj,  (Bl  233'.)  in  dem  Jar  9.  Aug. 
1522,  Ist  in  der  Newstat  zw  morgens  vmb  Siben  Vhr  herr  hannss 
von  Puechaim  vnnd  herr  Michel  von  Eitzingen  auss  der  Burg  in  der 
Newenstat  auss  Iren  gefennckhnüssen  an  den  marckht  auf  die  Bruggen,  pmi.  (h.) 
daraulF  vormalls  der  Ertzhertzog  Ferdinandus  die  verhör  hat  gehalten, 
offennlich  für  der  Neuenstat  gericht  gefüert  vnnd  gestellt  worden^ 
daselbs  Ir  vrgicht  vnnd  bekhanndtnuss,  so  sy  baid  obgemellt  herren 
haben  vnnderschriben,  ist  offennlichen  verlesen  worden. 

Von  Ersten :  das  herr  Hanns  von  Puechaim  vnnd  herr  Michael 
von  Eitzingen  zw  Wienn  in  Irem  hauss  sich  miteinannder  verpunden 
vnnd  etlich  zu  Inen  eruordert,  daselbs  beratschlagt,  wider  das  Allt 
Regiment  zuhanndlen,  vnnd  allso  sich  vnnderfanngen ,  den  Vitzdomb 
zu  Wienn  zunötten,  Inen  anzuzaigen  der  fürstl.  gnad.  Järlich  einkho- 
men;  die  Ämbter  enntsetzt  vnnd  die  Ambtleut  in  gelübd  genomen; 
der  Kay.  Maj.  vnd  fürstl.  gnad.  Ir  Camnierguet  nit  (31.23^".)  volgen 
lassen  wellen ;  der  Müncz  zu  Wienn  (sich  under standen);  sich  vnnder- 
fanngen, vber  das  Pluet  zurichten  onPan  vnnd  Acht;  der  Kay.  Maj.  vnnd 
des  Anten  Regiments  brief  herab  gerissen;  sich  in  geschafften  vnnd 
beuelhen  vnnderschriben  :  „Das  sey  der  Lanndts Räte  ernnstliche  mai- 
nung;" vnnd  weill  sy  vormalls  herrn  Georg  von  Rottall  vnnd  herrn  Johann 
SchnaitPegkh  vom  AUten  Regiment  nit  haben  leiden  wellen  in  Räten 
alls  beysitzer  ,  so  haben  sy  sich  doch  yetz  an  Inen  vnnd  an  dem 
Allten  Regiment  gerochen,  wellen  die  auch  nit  bey  Inen  sitzen  lassen; 
den  Zeugmaister  hannsen  Hessen  enntsetzt,  vmb  das  er  Inen  nit  hat 
wellen  schwören,  vnnd  an  sein  stat  geordennt  den  Stargkhen;  vnnd 


262  1522. 

strein.  (H.)  heiT  Veiten  Steyrer  zu  Obristen  Zeugmaister  gesetzt.  So  des  von 
Haselpach  offner  feindt  ist  gewesen;  vnnd  weiter  vor  ainer  Lanndt- 
sehafft  offennliehen  geredt :  „des  schwärlich  ain  (Bl.  234*  J  Lanndts- 
fürst  in  das  Lannd  khomen  werd;"  auch  sich  aller  Arthollorey  vnn- 
derzogen;  der  fiirstl.  gnad.  Cammerguet  eingenomen,  auch  Ausgeben 
vnnd  Ordnung  darinn  gemacht,  das  denen,  so  in  Regierung  seyen, 
täglichs  geben  werden  soll  zwaintzig  khreutzer  auff  ain  Phärdt,  des 
sy  allso  eingenomen.  Auff  soliches  vnnd  dergeleiehen  meer  verlesnen 
Vrgicht  fraget  sy  der  Richter:  „ob  sy  die  allso  bekhanndten,  wie 
verlesen  war,  vnnd  sy  mit  Iren  aignen  hennden  hettent  vnnderschri- 
ben?"  Da  sagten  sy:  „Ja."  Darauff  der  Richter  Maister  Michel 
Züchtiger  eruordert,  vnnd  fragt  in  auff  den  Ayd  der  vrtaill  auf  Ir  ver- 
lesen vnnd  bekhanndt  vrgicht.  AulT  soliches  ist  durch  den  Züchtiger 
zu  Recht  erkhenndt  vnnd  gesprochen  worden :  „das  sy  baid  herren 
der  fürstl.  gnad.  leib  vnnd  guet  verfallen  seyen.  Vnnd  er  soll  sy  mit 
Pluetiger  hanndt  Richten  von  dem  leben  zum  Todt."  Von  (Bl.  235".) 
stundan  seindt  sy  herab  von  den  Pünen  auf  den  Platz  gefüert ,  vnnd 
von  Ersten  herr  Michel  von  Eytzingen,  vnnd  nachuolgundt  herr  Hannss 
von  Puechaim  vngepunden  ennthaubt  worden.  Got  welle  den  Seelen 
genedig  vnnd  Barmhertzig  sein.  Nachuolgundt  hat  man  sy  besungen, 
vnnd  von  dannen  wegg  gefüert,  da  sy  Ir  begrebnuss  habenndt. 

Alls  die  geen  Wienn  bracht,  sein  die  am  Allten  fleischmarkht, 
bey  Sanndt  Lorenncz  auf  den  Wägnenvber  nacht  gelegen.  Das  volckh 
in  der  Stat  ist  ganntz  verzagt  vnnd  still  gewest,  mit  grossen  sorgen 
vnnd  Trauern. 

(Die  Seite  233''  ist  leer.) 


(Bl.  236''.)  Zw  Khünig  Ludwigen  geen  Prag. 

9.  Aug.  Zw  der  Newstat  ward  Ich  abgefertigt  auff  Cotschien  Wägnen, 

f  zwm  andern,  dcu  Neunten  Augusty.  Zwayen  f  malln  geen  Prag,  zw  Khünig  Lud- 
(H-)  wigen.  An  der  Raiss  fiell  Ich  mir  ein  Achsl  aus.  Von  Prag  Rit  Ich 
selbannder  geen  Lynntz,  dann  daselbstn  hin  khamb  mein  Herr,  der 
mainung,  das  der  Khünig  vnnd  sein  fürstl.  Durchl.  zusamen  sollen 
khomen  sein.  Vnnd  von  Lynntz  auch  ain  mall  geen  Prag.  Von  Wienn 
nach  Prag  Raist  man  geen  Hollaprun  fünff  meill,  geen  Znäemb  vier, 
geen  Wiscowitz  drey,  geen  Trewitz  vier,   geen  Polin  vier,  geen 


1522—1523. 


263 


Teutschen  Prod  zwo,  geen  Habern  zwo,  geeii  Zaslaw  drey,  Kholen 
zwo,  geen  Peliemisehen  Brod-zwo,  vnnd  geen  Prag  vier  meill. 

Geen  Nörlingen  auf  den  pundtstag. 

Von  Lynntz  bin  Ich  Eillenndt  abgefertigt.  Am  Neunten  September,    9.  Sept. 
geen  Nördlingen  auff  den  Pundtstag.     Mein   weeg  genomen  Nach 
Schärding,  Pharrkhirchen,  V'ilssPiburg,  Mosperg,  fBl.  236''.)  Inn- 
derstorff,  Augspurg,  Tonawwerd.  Am  vierzehennden  desselbn  monats  14.  Sept. 
geen  Nörlingen  khomen.  Am  Ainvnndzwaintzigisten  wider  verritten  21.  sept. 
nach  Weerd,  Augspurg,  Prugkh,  München,  Ebersperg,  Wasserburg, 
Stain,  Wägingen,  Salltzburg,  Galin,  Werfen,  Rastat,  durch  die  Mänd- 
ling,  Schläming,  Auch  Allt  Iring.    Trüebn  vber  den  Rottermanner- 
thaurn  auff  die  vnnder  zeyring,  Weissenkhirchen,  vber  die  Piber  Albn 
geen  Grueb  *).  da  Ich  Hochzeyt  vnnd  mein  beyschlaff  gehallten  hab, 
vnnd  dann  den  weeg  auff  Grätz  vnnd  in  die  Newstat  genomen. 
/ 

In  die  Niderösterreichisch  Regierung  verordent. 

Die  Niderösterreichisch  Regierung  was  von  Grätz  in  die  New- 
stat gelegt,  dann  die  von  Wienn  noch  der  Newen  Ordnung  halben  in 
vngnaden  Marn.    Bin  Ich  auch  in  die  Regierung  verordent  vnnd  am 
zwenvnndzwaintzigisten    Septembris    in   Diennst   daselbsten    ange-  22.  sept. 
stannden. 

1523. 
(Bl.237\)  Geen  Hunngern. 

Am  fünffvnndzwaintzigisten  February  bin  Ich  auff  Gotschien  zw  2s.  Febr. 
Khunig  Ludwigen  geen  Ofen  geschickht.  Mein  weeg  aus  der  Newstat 
nach  Wienn,  vnnd  dann  geen  Prugg  an  der  Leytta,  Alltenburg,  Rah,  J.'j^j'  wSr''*A'er- 
Khotzi  2)  vnnd  geen  Ofen.  »-u-kht.  (ii.) 


*)  Vielleicht  Grub,  südlich  von  Weiz  gelegen  und  zur  Herrschaft  Herberstain 

gehörig,  ein  ganz  unbedeutender  Ort. 
2)  K0C8. 


264 


lä23     1524. 


Ferdinannd,    von   gottes    gnaden    Printz   vnnd  Infannt 

in  Hispanien,  Ertzhertzog  zu  Osterreich,  Hertzogzw 

Burgundj. 

Getreuer  lieber.  Nachdem  yetzo  Trium  Regum  ein  Lanndtag  in 
Hungern  gehallten  wierdet,  haben  wir  dich  auff  solichen  Lanndtag 
von  vnnsern  wegen  zw  erscheinen  verordennt,  vnnd  darauff  die  bei- 
gelegten Instruction  vnnd  Credenntzen  auff  dich  gestellt  vnnd  verfer- 
tigt, wie  dw  sehen  wierdest.  Emphelhen  dier  darauff  mit  sonnderm 
Ernnst  vnnd  wellen,  das  dw  dich  zu  stundan  vnnd  auff  das  Peldest 
erhebest,  vnnd  an  den  obbestimbten  (^Lanndtag)  (Bl.  237''.)  verfüe- 
gest.  Auch  die  sachen  dermassen,  wie  vnnser  Instruction  vermag,  mit 
vleiss  hanndlest,  vnnd  darinnen,  in  ansehungder  khurtzen  Zeyt,  nit sau- 
mig erscheinest.  Daran  thuest  du  vnnser  gefallen  vnnd  Ernnstliche 
mainung.  Geben  zw  Nürnberg,  den  Aindlifften  tag  January,  Anno  etc. 
im  dreyvnndzwaintzigisten. 

Vnnserm  getreuen,   lieben  Sigmunden  von  Herberstain, 

vnnserm  Rat. 

27.  April.  Am  Sibenvnndzwaintzigisten  Aprillls  widerumb  nach  Ofen  zw 

dem  Khünig.  Von  der  Newstat  nach  Wienn  vnnd  dann  geen  Prugg  etc. 

22.  Mai.    Am  zwenvnndzwaintzigisten    May     Bin  Ich   wider   in  die  Neustat 

khomen. 

In  dem  Jar  hat  Suleyman  der  Türgg  Rodis  eingenomen. 
1S23  kham  Khunig  Ludwig  zu  Hungern  gen  Odenburg.  Dahin 
khame  auch  Ertzhertzog  Ferdinand,  sambt  seinem  Gemachl.  Darnach 
die  baide  Herrn  tzugen  in  die  Neustat,  Im  Monat  October.  Der  Zusa- 
menkhunfft  halben  Ich  vill  Reittenns  thuen  müessen. 

1524. 

(Bl.  238".)  Geen  Hall  in  Sachssen. 

24.  Oct.  Im  October,  den  viervnndzwaintzigisten,  muest  Ich,  wie  mir  an- 

gesagt ward,  zw  stundan  aufsitzen.  Namb  mein  weeg  durch  Bayrn 
auff  Regenspurg  vnnd  Nürnberg,  Bahmberg,  Khoburg,  vber  den  Thü- 
ringerwalld,  Grauentall,  Salfelld,  Jenn  der  Sali  nach  durch  die  Neu- 
burg für  Morsperg,  geen  Hall  zw  dem  Churfürssten  (von)  Menntz, 


iS24— 1525.  26ä 

Marggraf  zw  Brandenburg.  Den  weeg  herwider,  wie  Ich  den  zuuor 
verriebt  bab. 

1525. 

(BL  238''.)  Geen  Hunngern. 

Am  dritten  Marty  bin  Ich  zw  Khünig  Ludwigen  geen  Hungern 
gesehiekht,  belanngendtf  Graf  CristofFen  von  FrangePain  vorbabenns    3.  März, 
halben.  In  dem  Monat  Eben  der  sachen  halben  binwider.  f  Frantzosische 

Am  fünfften  Apriliis  wider  nach  Hungern,  aufFbegerder  Fugger.  Fridrichn  Gon- 
Nachdem  berr  Alex.  Thurso  Irer  sachen  halben,  die  Arrennda  belann-  *''^"„  vnd  (h.) 

am  5  aprilis  aus- 

genndt,  fännekhlicben  angenomen  wardt.  Herr  Steffan  Pemphlinger  getzogn,  Am  13. 

,        .,  1  .    1  1  ,  widerkhomen. 

was  aucli  mit  gescliigkht.  (h.) 

Daruor,  am  vierzehennden  January,  haben  wir  Neyperg,  auch 

die  zway  Dörffer  Samerckha  vnnd  Partin  *)   für  vnnser  aigen  einge- 

nomen  vnnd  Marnfells  dargegen  abgetretten. 

Franciscus,  Khünig  von  Frannckbreich,  ward  am  fünfiVnndzwain- 

tzigisten  January  gefanngen.  Des  Jars  die  gross  auffruer  der  Paurn 

in  Teutschen  Lannden  enntstannden.  is.Juiy  die  gross 

prunst  zw  Wien. 
(H.) 

(31.239".)  Raiss  geen  Hungern,- Polin  vnnd  Mosqua. 

Nachdem  Khaiser  Maximilian,  in  der  Zeyt  des  Widerwillens 
gegen  Khünig  zw  Polin,  sich  mit  dem  Grosfürsten  in  der  Mosqua 
verainiget  vnnd  verpunden  bette,  vnnd  dcrselb  Fürst  vernamb.  Wie 
Carolus  ,  des  Khaiser  Maximilians  Enenckhl,  zw  Römischem 
Khünig  gekhrönnt  vnnd  zw  Römischen  Khaiser  Erwellt,  schickht 
seine  Pötten  gar  in  Hispanien ,  begert  dieselb  Verainigung  zw 
verneuen  vnnd  zw  bestatten.  Derhalben  schickht  Khaiser  Carl 
Graf  Leonnhardten  von  NugaroU  vnnd  Ertzhertzog  Ferdinanndt 
mich.  Erstlich  zw  Kbunig  Ludwigen  in  Hungern,  damit  sein  Maj.  etc. 
die  Sachen  bey  Kbunig  Sigmunden  in  Polin  befürderte ,  das  ain  frid 
vnnd  Ainigkhait  zwischen  seiner  Maj.  etc.  vnnd  dem  Moscouitter 
möcht  gemacht  werden.  Wir  sein  am  vierzehennden  Decembris  geen  u.  Dec. 


*)  D.  i.  Samarko,  windiseh  Samarkovje,  und  Hoden-,  Gorne-  und  Spodni- 
Partin,  zur  Herrschaft  Gutenhag  im  Marburger  Kreise  gehörig,  bei 
St.  Lconhard. 


266 


1525— 1S26. 


Ofen  khomen.    Warden  Palld  gefertigt,  vnnd  am  fünfften  January 
wider  geen  Wienn  khomen. 

1526. 

(Bl.  239''.)  Am  Aindlifften  January  bin  Ich  aus  der  Regierung 
in  die  NiderÖsterreichisch  Camer  verordennt  worden. 

Am  zwelfften  January  Sein  wir  von  Wienn  nach  Polin  verruckht. 
Ich  hab  mit  mir  gehabt :  herrn  Rueprechten ,  meines  Brueders  Herrn 
Georgen  Sun,  Cristoffen  Raumbschüssl,  Hannsen  Wuechrer,  Frantzen 
Vicin,  Niclasen  Strachwitz,  Erasmen  Pranntner  vnnd  Mathesen  Zeller, 
ausserhalb  der  gemain  khnecht.  Vnnd  zugen  geen  Vlrichskhirchen, 
drey  meill,  geen  Mistelbach  drey. 

Niclspurg,  ligt  in  Märhern,  drey  meill.  Geen  Wisternitz  an  der 
Teya,  ain  meill.  Schäraditz  drey,  Wischa  zwo,  Prostowitz  zwo,  01- 
müntz  zwo,  das  Bisthumb  vnnd  der  Haubtstat  aine  im  Marggrafthumb. 
Da  fleusst  die  March  für.  Durch  Sternberg  geen  Parn  am  EisenPerg- 
wereh  vier  meill  9-  ' 

Alls  man  von  Parn  zwo  meill  zeucht,  khumbt  man  wider  an  die 
March,  vnnd  ist  der  Ennde  (Bl.  2^0".)  die  Gränitz.  Dann  geen 
Jägerdortr,  ist  nun  vber  die  March  Schlesien  drey  meill,  geen  Lub- 
schitz  2)  zwo,  geen  khlain  Glog  zwo,  vnnd  geen  Chrepitza  s)  zwo. 
Vnnd  vber  die  Oder  gezogen,  vnnd  geen  Opl  das  Fürstenthumb  kho- 
men, drey  meill.  Von  dann  Raisennd  khamen  wir  an  das  wasser  Mal- 
ponndt  *) ,  was  vasst  ausgelofFen,  vnnd  geen  Rosenberg,  das  auch 
Oleschno  genannt,  Siben  meill. 

Von  Rosenberg  sein  dritthalb  meill  geen  der  AUten  Khrepitza  &). 
Das  ist  nun  Polinisch.  Von  dann  geen  Bresnitza  ß)  fünff,  vnnd  geen 
Camesco  ')  fünfl",  vnnd  geen  Petterkhaw  s)  vier.  Wir  namen  vnnsern 


*)  Das  ist  Baehrn,  nördlich  von  Olmütz,  zur  Herrschafft  Sternberg  gehörig. 

'^)  Leobschiitz. 

^)  Krappitz  an  der  Oder. 

*)  Der  FIuss  Malapane. 

^)  Alt-Krepice  an  der  Liszwarta. 

^)  Brzeznica  an  der  Warta. 

'')  Kamiensko,  nordwestlich  von  Brzeznica. 

**)  Piotrkow,  nördlich  von  Kamiensko, 


1526. 


267 


weeg  nach  Petterkhaw,  Nachdem  der  Khiinig  seinLanndtda  versamblt 
het  nach  gewonhait.  Aber  vnns  wardt  gesagt,  der  Lanndtag  wäre 
beschlossen,  ynnd  der  Khunig  zuge  nach  Crackhaw.  So  betten  wir 
auch  vnnsere  Pötten  vnnd  briefF  gesanndt.  Warn  derhalben  geen 
Crackhaw  beschieden,  vnnd  zugen  allso  vonAlltenCrepitza  geen  Clo- 
butzkho  *},  zwo  meill,  geen  tzestochaw  2)  drey.  Da  ist  ein  Closter, 
(BL  2W'.)  darinn  ein  MariaPilldt,  dahin  ein  grosser  Zuelauff  vnnd 
sonnderlichen  von  den  Reyssen.  Darnach  geen  Scharckhy  s),  fünflf, 
geen  Cremolow  *)  drey ,  geen  llkhusch  5)  vier.  Da  ist  ein  gross 
Pley  Pergwerch  gewest.  Vnnd  noch  fiinff  meill  geen  Crackhaw.  Dahin 
sein  wir  am  anndern  February  khomen.  2,  Febr. 

Man  schickhte  vnns  niembt  nach  der  gewonhait  enntgegen.  Man 
gab  vnns  khain  Herberg,  vnnd  gestellten  sich,  alls  warn  wir  nit  an- 
genämb  Gesst.  Die  Moscouittischen  Pötten,  die  aus  Hispanien  waren 
khomen,  Ir  zwen,  Knes  Iwan  Posetzen  Jaroslawsky  vnnd  Semen  Tro- 
phimor,  Secretarj,  zugen  mit  vnns.  Villeicht  was  der  verdacht ,  man 
bette  ain  Neuen  vertrag  mit  dem  Moscouitter  einganngen.  Alls  wir 
für  den  Khunig  am  Achten  February  khamen ,  vnnd  wie  vnns  Annt-  s.  Febr. 
wort  auiT  vnnsere  Werbung  gegeben  ward ,  gienngen  scharfFe  wort 
mit.  Vnnder  annderm  die:  „was  haben  Eure  Herren  mit  dem  Mosco- 
uitter? Ist  er  Ir  Nachtpar  oder  freundt?"  Alls  aber  der  Khunig 
(Bl.  2^1".)  die  Recht  mainung  vernamb,  was  Er  linder.  Vergundt 
vnns  vnnser  Raiss  zuuolbringen,  vnnd  vmb  das  wir  in  der  Herberg 
nach  Irem  brauch  nit  warn  frey  gehallten,  schickht  der  Khunig  vnnser 
Jegclichem  lunfftzig  gülden  in  Müntz  darfür. 

Der  Hertzogin  zw  ßary  Gesanndter,  so  zuuor  mit  mir,  in  leben 
Khaiser  Maximilian,  der  Heurath  halben  Irer  Tochter  Bona,  zw  dem 
Khunig  hintz  geen  der  Willd  in  Lytten  gezogen  ward ,  gab  mir  von 
seiner  Fürsstin  ainen  Schuldbrieff  vmb  Tausent  gülden,  wann  dieselb 
Heurath  für  sich  gienng  zubezallen.  Denselben  brief  gab  Ich  in  des 
Khunigs  Hannd,  vnnd  bat:  „mein  genedigister  Herr  zusein."    Liess 


*)  Klobucko  an  der  Oxu. 

*)  Czestocliow  an  der  Warta. 

')  Zarki,  südcistlich  von  Czestochow. 

*)  Kromolow,  abermals  südöstlich. 

^)  Okusz,  zwei  Stunden  nordwestlich  von  Krakau. 


268 


1526. 


mir  sagen :  „  wann  Ich  herwider  khämb,  wollt  mir  ain  genedige  Annt- 
wort  geben."  Alls  auch  geschach.  Schickht  mir  die  Tausennt  gülden 
in  guetem  goldt. 

Ferdinannd  von  gottes   genaden    Printz   vnnd   Infannt 

in  Hispanien,  Ertzhertzog  zw  Österreich,  Hertzog  zw 

Burgundj. 

(Bl.  2^1''.)  Getreuer  Lieber.  Dieweil  vnnser  Niderösterrei- 
chische  Rait  Camer  bey  den  grossen  fürfallennden  sachen  mit  *)  ainer 
khlainen  Anzall  Räten  versehen  ist,  vnnd  wir  in  dein  Person  sonnder 
genedigs  Vertrauen  setzen.  So  haben  wir  dich  zw  ainem  Raitt  Rat 
aufF  dieselbig  vnnser  Camer  fürgenomen  vnnd  soliches  anndern  vnn- 
sern  Rait  Räten  verkhündt.  Hegern  daraufF  an  dich  mit  Ernnst ,  dw 
wellest  dich  also  soliches  vnnsers  diennsts  beladen ;  mit  vnnd  neben 
anndern  vnnsern  Räten  vnnser  Cammersachen ,  Innhallt  vnnserer  In- 
struction, mit  Pesstem  Vleiss  Ratschlagen,  hanndlen  vnnd  Tractiern 
verhelfTen.  Daran  thuest  du  vnnser  Ernnstliche  mainung.  Geben  zw 
Augspurg,  am  AindlefFten  tag  January.  Anno  etc.  im  Sechsvnndzwain- 
tzigisten. 

Vnnserm  getreuen ,  lieben  Sigmunden  von  Herberstain, 
Ritter,  vnnserm  Rat. 

(^Bl.  2^2".)  Am  vierzehennden  February  zugen  wir  von  Crac- 
caw,  vnnd  was  hintzt  derselben  zeyt  schier  khain  Schnee,  vnnd  hueb 
erst  an  zuschneiben.  Darumb  Rüstettn  wir  vnns  aufF  Schlitten,  zugen 
also  geen  der  Newstat  "),  Cortzin  0,  10  meil,  geen  Sandomiern  *). 
Daher  sein  Achzehen  meill.  Vnnd  geen  Sauichost  &)  nach  der  Weixl 
ab.  Daselbstn  fuern  wir  vber  vnnd  verliessen  die  Weixel  an  der 
Linckhen  hanndt.  Darnach  geen  Lublin,  ain  Statte,  darinn  etliche 
grosse  märckht  Im  Jar  gehalten  vnnd  von  villn  Nationen  besuecht 
werden,  mit  manicherlay  waren.  Aber  Achzehen  meill  von  Sandomir. 
Von  dann  geen  Partzow,  ligt  noch  in  Polin,  Aber  gar  an  der  Gränitz. 


1)  'nit  mit'  die  Handschrift. 

2)  Nowe  Brzesko,  erste  Poststation  nordöstlich  von  Krakau. 
2)  Koszyce,  zweite  Poststation. 

*)  Zandomirz  an  der  Weichsel. 

^)  Zawichost,  am  linken  Ufer,  etwa  eine  Stunde  nördlich. 


1S26.  269 

Füraus,  nit  gar  ain  Wälhische  meill,  Rindt  ain  Pächle,  Jasonckha 
genannt,  ist  die  Gränitz.  Vnnd  für  aus  geen  Lamas  vnnd  geen 
Briesty  9  an  dem  wasser  Buh,  vnnd  feilt  auch  darein  der  Muchouetz. 
(Bl.  2^2^)  Fliessen  gegen  mitternacht  in  die  Weixl.  Von  Lublin 
hieheer  seindt  Sechzehen  meill,  vnnd  vasst  mittl  zwischen  Crackhaw 
vnnd  der  Willd.  Von  Briesty  geen  Camenetz  ^) ,  dann  geen  Schare- 
schefF  vnnd  Volkhouitza  s),  sein  drey  Tagreiss.  Da  thailln  sich  die 
Strassen.  Die  ain  nach  der  Wilde ,  dahin  Rait  man  Sibenvnndzwain- 
tzig  meil,  die  annder  sein  wir  geraist.  Vnnd  haben  vnns  von  Mitter- 
nacht gegen  dem  aufganng  khert. 

Von  Volkhouitza  geen  Solun,  geen  Slonin  *).  Neben  haben  wir 
gesehen  Nouogrodeckh,  das  der  gross  Vitold  gepawen  ^).  Vnnd  ist 
das  Schloss  Öd.  Dann  geen  Moschat,  Zernig,  Oberno,  Otmüt,  Ka- 
deyenow  «)  vnnd  geen  Miensco  ').  Daher  von  Briesty  Rait  man 
Sechtzig  meill.  Da  heben  sich  die  wasserflüss  zw  wenndten,  vnnd 
lauffen  all  gegen  dem  Mitten  tag  in  den  Nieper  oder  Boristenem.  Von 
hie  aus  Miensco  Rait  man  geen  der  Willd  Sibenvnndzwaintzig  meil. 
Ist  nach  der  Lanndart  ain  grosse  Stat  vnnd  Schloss. 

(Bl.  243".)  Von  Miensco  sein  wir  Achzehen  «)  meill  geraist 
geen  Borissow,  ain  Stat  an  dem  wasser  Beresina,  den  Ich  hallt,  der 
Rechte  Boristenes  sein,  nach  gelegenhait  des  Ptolomy  beschreibung 
vnnd  glaichait  der  Wörter.  Dasselb  wasser  feilt  in  Boristenem  oder 
Nieper  vnnder  ßobransco. 

Von  Borisow  sein  wir  nit  den  nachnern  weeg  gezogen,  der 
grossen  Wildnuss  halben.  Sonnder  sein  viertzig  meill  hintzt  geen 
Khnesackh  »),  Herberg  halben,  gezogen.  Haben  die  Stat  Mogilew 
vier  meill  an  der  Rechten  Hanndt  ligen  lassen.  Darnach  khamen  wir 
geen  Schkhloff  i«),  vnnd  fürt  sechs  meill  geen  Orssa  am  Nieper  i*)- 


*)  Brzesc-Litewski  bei  der  Mündung  des  Muchawice  in  den  Bug. 
*)  Kamieniee, 
3)  Wolkowisk. 

*)  Slonim,  etwas  südöstlich  von  Wolkowisk. 

')  Witold,  als  Christ  Alexander,  Grossherzog  von  Litthauen,  gest.  i430. 
')  Kaydanow. 
')  Minsk. 

^)  Soll  wohl  'acht  meil'  heissen? 
")  Kniazyco,  nordwestlich  von  Mohilew. 
*")  Szklow,  nördlich  von  Mohilew. 
'•)  Orsza. 


270 


1526. 


Daselbst  viinder  dem  Schloss  ist  ain  schnrialler  fürt  durch  das  wasser, 
wer  den  nit  Recht  trifft,  dem  helff  Got! 

Von  Orssa  sein  vier  meill  vbersich  nach  dem  Wasser  geen 
Dobrowna  9-  Darzwischen  Rindt  ain  Pächel,  genannt  Copriwna.  Alls 
die  Schlacht  im  1514.  Jar,  daselbst  vnnd  (Bl.  2^3\)  nahenndt 
bey  der  Orssa,  zwischen  des  Khunigs  zw  Polin  vnnd  des  Mosco- 
uitter  beschehen,  Ist  der  Fach  mit  leichen  erfüllt,  das  der  lanng  nit 
Rinnen  hat  mugen,  wie  man  sagt. 

Von  Dobrowna  sein  noch  Acht  meill  an  die  Gränitzen.  Da  haben 
wir  vnnder  dem  Himel  gehaust,  in  grossem  Schnee.  Nahenndt  bey 
vnnserm  Leger  was  ein  Pruggen,  die  Hessen  wir  Pessern,  damit  wir 
morgen  vbermöchten,  vnnd  gar  geen  Smolensco  geraichten.  Morgenns 
aber  schickht  man  vnns  enntgegen  mit  anzaigen :  „Es  wäre  ain  an- 
sehenlicher Man  vnns  enntgegen  geschickht,  vnns  zw  Emphahen  vnnd 
beglaitten,  vnnd  wartet  vnnser."  Alls  wir  zw  Ime  khamen,  hiellt  Er 
in  seinem  Schlitten  sitzenndt  an  der  trihnern  Strassen,  Allso,  das  wir 
nach  dem  Emphahen  neben  Im  hin  durch  den  getrettnen  Schnee 
faren  muessten.  Sein  nit  vber  Annderthalbe  Meill  geraist,  da  wardt 
vnnss  das  Nachtleger  ausgezaigt  an  ainem  Pühel.  Der  beglaitts 
(BL  244".J  Man  belih  in  ainem  nächsten  Pühel  hindter  vnnser, 
betten  ain  khlains  Pächle  enntzwischen. 

Den  anndern  Tag  luedt  Er  vnns  zw  Gaste,  vnnd  fueren  auch  nit 
vill  vber  ain  meill.  Das  was  am  Sambstag  vor  dem  Pallmtag,  alles 
vnnder  dem  Himmel. 

Am  Palmtag  Luedt  er  seines  Herrn  Potschafft,  die  mit  vnns 
zohe.  Darumb  beualhen  wir  vnnsern  Leuten:  „Wo  sy  vnns  abermall 
so  nahenndt  das  Leger  auszaigten,  sollten  sy  nuer  für  auffarn."  Das 
ward  inen  nit  gestatt.  Alls  wir  aber  zw  gedachtem  Leger  khamen, 
säumbten  vnns  nit  lanng  vnnd  fuern  furauss.  Da  hueb  sich  ain  ge- 
leuff.  Da  Ritten  sy  hernach  mit  bitten  vnnd  dronussen:  „ob  vnns 
gezimbte  in  eines  frembden  Herrn  Lanndt  nach  vnnserm  willen  zu- 
raisen?"  Da  enntgegen  sagt  Ich  Inen:  „Ires  Herrn  Poten  haben  nach 
Irem  willen  bey  tag  oder  nacht  in  vnnserer  Herrn  Lanndt  Raisen 
mugen.  Darzue  wären  (Bl.  2^^^.)  wir  bey  Leuten  in  Heusern  vnnd 
nit  bey  willden  Thiern  in  der  Willdnus  erzogen  vnnd  gewonndt  zw 
herbergen."  Vnnd  sein  wider  Iren  willen  gen  Smolensco,  den  25.  tag 


•)  Dubrowna. 


lJi26. 


271 


Marty  geraist,  Gleichwoll  hat  man  vnns  nit  in  die  Stat,  sonnder  woW 
herunden  in  gar  schlechten  Paurnheusern  die  nacht  herbergen  lassen. 
Von  Dobrowna  geen  Sniolensco  sein  zwaintzig  meill.  Yasst  alles 
Walld  von  Linden. 

Smolensco  Ist  ain  ansehenlich  Fürsstenthumb,  das  der  Gros- 
fürst Basilius  dem  Khünig  Sigmunden  zw  Polin ,  alls  Grosfürsten  in 
Lytten,  genomen.  Ligt  am  Nieper.  Alles  hültzen.  Vnnser  Frauen 
khirchen  darinn  ist  gemauert.  Vill  Öder  gemeuer  steen  allennthalben 
in  demselben  Poden,  da  zuuor  Clöster  vnnd  sonnder  Zweifl  ain  grosses 
wesen  daselbst  vmb  gewest.  Da  sein  wir  zehen  tag  aufgehall ten 
worden,  vmb  das  wir  zw  spat  zuuoran  geschickht,  vnnser  ankhunfft 
verkhündt.  Dann  soliches  zw  stundt  in  die  Mosqiia  geschickht  muess 
werden  vnnd  (B.  2^5".)  Beschaidt  genomen,  was  mit  den  Gesannd- 
ten  zuhanndlen  sey.  Zw  dem  so  ist  Eben  der  Schnee  allennthalben 
zerganngen,  die  wasser  vasst  angeloffen,  Daruinb  die  Pötten  nit  so 
Palld  hin  vnnd  wider  khomen  mugen. 

Am  Vierten  Aprillis  sein  wir  verruckht,  vnnd  den  anndern  tag  4.  April. 
khamen  wir  an  ein  khlain  Pächle,  das  war  aber  gross  angeloffen,  vnnd 
wiewol  man  die  Pruggen  hat  lassen  Pessern,  so  hat  das  wasser  stäts 
gewachssen  vnnd  die  Pruggen  gehebt.  Die  mit  müee  erhallten,  das 
sy  nit  hingeschwumen,  damit  wir  vnnser  sachen  hinüber  bringen 
mugen.  Die  Phärdt  sein  durchgeschwembt.  Der  Pach  haist  Vopetz. 
Alls  Ich  an  der  Pruggen  gestannden  vnnd  die  sachen  geordnet,  fiell 
der  Graf  mit  seinem  Phärdt  mit  den  hindtern  Füessen  in  Pach ,  dann 
das  Gestatt  nit  zusehen  was.  Irennthalben  war  der  Graf  ertrungkhen. 

Auff  ain  halbe  meill  furo  gezogen,  sein  wir  aber  zw  ainem  Pach 
khomen,  genannt  der  mittl  Vopetz.  Daselbsten  machten  die  Paurn 
(BL  2^5''.)  Palld  Widen  1)  vber  den  Pach,  vnnd  dann  ain  anndere 
Widen,  daran  henngten  sy  ein  floss,  den  sy  gleich  gemacht  hetten, 
darauff  Sechs  oder  Acht  mennschen  möchten  vberfarn. 

Alls  wir  zehen  meill  geraist  hetten,  khamen  wir,  do  der  Fluss 
Vopetz,  von  der  Piela  her  rinendt,  in  den  Nieper fclld,  bey  ainem 
Closter.    Am  morgenns  früe  füert  ein  Armes  Münichle  den  Grauen 


*)  Das  sind  Tloss-Widen*,  aus  Batimästen  gedrehte  flossartige  Holzgeflechte, 
zur  leichteren  Übersetzung  auf  und  zum  Theile  in  das  Wasser  gelegt. 
Vergl.  Schmeller's  bair.  Wörterbuch.  4,  3i. 


272 


1526. 


vnnd  mich  vber  ain  grosses  gewässer,  (dann  der  Nieper  was  seer 
ausgeloffen),  hintzt  wir  wider  zw  der  Strassen  khamen ,  darein  das 
Wasser  nit  sehiahen  möcht.  Das  Schifl'le  moeht  nit  mer  ertragen.  Mit 
dem  hat  der  Münieh  das  maiste  Gesindt  vnnd  Sättl  allso  nacheinann- 
der  vberbracht.  Vnnsere  Truhen  vnnd  Fäies  »)  hat  man  in  ainem 
Schiff  vber  sich  geen  Drogobusch  *)  mit  Ruedern,  schieben  vnnd 
ziehen  bracht.  Die  Phärdt  aber  muesten  ainen  anndern  weeg ,  Allso, 
das  sy  drey  mall  von  ainem  Pühel  zw  dem  anndern  schwimmen 
muesten. 

(Bl.  246".)  Dann  widerumb  zwo  meill  geraist ,  kham  wir  an 
ein  pach,  genannt  Vssche,  der  hat  ein  erhobne  Pruggen,  darüber  wir 
zugen,  vnnd  nach  ainem  lanngen  Wissraadt,  das  alles  vberrunnen 
was.  Dann  khamen  wir  an  ein  grossen  Walldt,  neben  dem  gienng 
die  Strass,  vnnd  der  Pach  Rann  darneben.  Gab  aber  souill  wasser, 
das  wir  an  der  Strassen  nicht  möchten  bleiben.  Gaben  vnns  in  Wald, 
vnnd  was  vasst  spat.  Der  Schnee  was  nahenndt  khnietieff,  ganntz 
waich,  darzue  das  Erdrich  darunder  auch  waich.  So  lagen  vill  grosse, 
dickhe  Pämb,  die  AUters  vnnd  Windts  halber  gefallen  waren,  darüber 
wir  dann  muesten,  Vnnd  woll  ferr  in  die  nacht  khamen  vnnser  Ettlich 
aus  dem  Walld  an  ein  plosse.  Da  beliben  wir  die  nacht,  on  alle 
narung.  Etliche  beliben  im  Walld,  die  erst  am  morgen  zw  vnns 
khamen.  Die  zuegeordennten  oder  Pristauen  betten  vnns  gar  nahenndt 
zw  Heusern  mugen  bringen,  wo  sy  gewollt  betten.  Es  Regnet  auch 
khlain  vnnd  netzet  woll. 

(Bl.  246''.)  Morgenns  sein  wir  Palld  wider  an  ein  Wald  kho- 
men,  der  nichts  minder  dann  der  nächste  gewest.  Mit  dem  sein  wir 
gar  geen  Drogobusch  khomen.  Daher  sein  von  Smolensco  Ächzehen 
meill ,  vnnd  der  merer  thaill  geprügkht.  Dieselb  pruggen  hat  der 
Moscouitter  lassen  legen,  Alls  er  selbst  geen  Smolensco  gezogen, 
vnnd  sein  Volckh  hin  vnnd  wider  geschickht  bat.  Drogobusch  ligt 
am  Nieper.  Daselbst  haben  wir  ain  tag  auff  vnnsern  Plunder  gewart. 
Viesma  3),  ain  Stat,  ligt  auch  am  Nieper.  Vnnd  feldt  daselbst  das 


*)  Das  sind  Felleisen ,  aus  dem  ital.  Valigia  entstellt,  und  in  Herbersfeii 

Schreibweise  noch  die  Herleitung  verrathend. 
*)  Doroghobush. 
ä)  Wiazma. 


1526. 


273 


Wasser,  auch  Viesma  genannt,  im  Nieper.  Daher  von  Drogobusch 
sein  auch  Achzehen  meill.  Hintzt  her  khumen  die  schwären,  geladen 
schiff.  Vnnd  nahenndt  vnnder  der  Stat  da  Ladt  vnnd  Enntladt  man 
die.  Von  Smolensco  hintzher  haben  wir  vill  gefärlicher  Raiss  gethon, 
wie  vernomen,  vnnd  vber  souil  lannge  Pruggen,  die  an  vill  orten  seer 
zerrütt  vnnd  die  (Bl.  2^7'\)  Pämb  ye  gar  weit  voneinannder  gelegen, 
das  nit  woll  glaublich^,  das  die  Phärdt  dermassen  darüber  haben 
geen  khunnen ,  dann  ye  sein  die  Prugg  holtzer  in  den  wassern 
gelegen,  vnnder  vnnd  vbersich,  dann  schrembs  »)  gelegen, 
darüber  wir  gemuest  vnnd ,  Got  lob ,  on  allen  schaden  khomen. 
Bey  der  Viesma  haben  wir  das  gewässer,  die  holltzen  vnnd 
Schnee  erobert  »),  vnnd  fürt  ain  Ebnen  weeg,  hintzt  an  die  Mosqua 
geraist. 

Mosaysco  »)  ist  auch  ain  Stat,  da  der  Grosfürst  Järlichen  sein 
lust  mit  Hetzen  der  Hasen  hat,  Sechsvnndzwaintzig  meil  von  der 
Viesma.  Das  wasser  die  Mosqua  Rindt  nit  ferr  neben  ab,  dann  die 
auch  vier  meill  oberhalb  Iren  vrsprung  hat.  Von  dann  sein  noch  Ach- 
zehen meill  geen  der  Mosqua  in  die  Stat.  Dahin  sein  wir  am  Sechs-  26.  Apiii. 
vnndzwaintzigisten  Aprillis  khomen. 

Mosqua,  das  Fürsstenthumb,  Stat  vnnd  wasser  aines  namens, 
darinn  der  Grosfürst  (Bl.  2^7''.)  hoff  hellt,  darzue  auch  der  Ertz- 
bischoff,  den  sy  Metropolita  nennen,  ain  grosses  wesen.  Die  Stat  ist 
weder  mit  gräbnen,  zeyn  oder  gemeurn  Eingefanngen. 

Der  Grosfürst  hat  Ainvnndzwaintzig  Jar  seines  vnnderthon, 
genannt  Juan  Sapur,  Tochter  Salomea  *)  Eelichen  on  khinder  gehabt, 
dieselb  Im  Jenner  vor  vnnser  ankhunfft  in  ain  Closter  gethon, 
vnndKnes  Basily  Linsky  Tochter  '"}  genomen.  Hat  Ime  im  1528 
Jar  ain  Sun  Hannsen  geborn ,  der  nach  dem  Vatter  das  Regiment 
gehabt. 


*)  Das  ist  schräge,  schief.  Schineller  3,  510. 

')  Das  heisst:   überstanden, 

')  Moshaiek  auf  halbem  Wege  von  Wiazma  nach  Moskau. 

*)  Salomeli,  die  Tochter  Jury  Ssaburow's,  war  mit  dein  Grossfürsten  Was- 
sili! IV.  Iwanowitsch  bereits  seit  dem  Jahre  1505  verehlicht.  Vcrgl.  Strahls 
Gesch.  von  Hussland,  2,  427  und  3,  39. 

*)  Helena,  die  Nichte  des  bereits  zwölf  Jahre  im  Gefängnisse  gehaltenen 

Knfisen  Michael  Glinski.  Strahl.  1.  c.  3,  42. 
Fontes.  VIII.  18 


274  iS26. 

Mit  grossem  Pracht  vnnd  ansehen  sein  wir  ain  halbe  meill  von 

der  Stat  vber  das  wasser  Emphanngen ,  auch  mit  Phärden  verEerdt, 

2G.  April,  vnnd  in  vnnsere  Herbergen  beglaitt  worden.  Am  Sechsvnndzwaintzi- 

gisten  Apriliis. 

1.  Mai.  Am  Ersten  May  sein  wir  gehört  vnnd  bey  dem  Grosfürsten  zw 

13.  Mai.  Gast  gehallten  worden.  Am  dreyzehennden  haben  wir  vnnsere  Poten 
aus  zw  dem  Khünig  in  Polin  gefertigt,  (Bl.  248".)  mit  Glaitbriefen, 
seine  Pötten  zuschickhen,  frids  halben  zuhanndlen.  Der  Graf  schickht 
Günthern  von  Herberstain,  Ich  Hannsen  Wuechrer.  Die  muesten  geen 
Däntzkha  ^  ziehen,  dann  der  Khünig  daselbst  hinkhamb,  etlicher 
aufruer  halben  »).  Namb  die  Stat  gleich  mit  gwallt  ein  vnnd  schlueg 
da  Ir  vill,  vnnd  die  zwen  auch,  zw  Ritter,  Aber  etlichen  Bürgern  die 
Khöpf  ab  3). 

In  mitler  Zeyt  warden  wir  zw  dem  Grosfürsten  auff  die  Hasen- 
hetz  eruordert.  Da  was  auch  der  vertriben  Khünig  von  Casan, 
Scheale  *) ,  den  der  Grosfürst  in  grossen  Eern  hiellt. 

20.  Juli.  Am   zwaintzigisten   July  khamb  des  Babsts  Potschafft,  Hanns 

Franciscus,  Bischoue  Schkharensis. 

23.  Juli.  Am  dreyvnndzwaintzigisten  seind  vnnsere    zwen  Poten  wider 

vom  Khünig  zw  Polin  khomen,  den  sy  zw  Danntzkha  fannden. 
20.  Sept.  Am  zwaintzigisten  Septembris  ist  der  Grosfürst  geen  Mosaisco 

seinem  lust  nachgezogen. 

12.  Oct.  Am  zwelfften  October  sein  wir  aus  der  Mosqua  (Bl.  248\) 

geen  Mosaysco   werdts   gezogen.     Daselbsthin  sein   die  Lyttischen 
Pötten:  Herr  Petter  Schischkha,  Vaiuoda  zw  Pletzkho,  vnnd  Michel 

8.  Nov.  Bohusch,   Sehatzmaister  in  Lytten,  khomen.   Am  fünfften  Nouember 

8.  Nov.  haben  wir  ainen  fünfFjärigen  frid  beschlossen.  Am  Achten  die  Lytter 
abgefertigt.  Der  Grosfürst  Hess  vnns  anzaigen:  „wie  der  Türgg  in 
Hungern  vnnd  zw  Ofen  gewest.  Also  hat  Er  von  seinen  Gränitzen 


*)  Das  ist  Danzig. 

2)  Die  Stadt  hatte  1S23  gegen  den  Willen  des  Königs  Sigismund  I.  den  neuen 

Glauben  angenommen. 
S)  Vierzehn  der  Anführer  wurden  geköpft,    die   übrigen   in  die  Verbannung 

geschickt.  Solignac,  Gesch.  Pol.  2,  113. 
*J  Scheale  war  durch  den  Czaren  Basilius  zum  Könige  der  Kasanschen  Tataren 

1S20  eingesetzt  worden.    Er  war  grausam  und  wurde  durch  die  Tataren, 

welche   an   seiner   Statt  Sapgerei  zum  Könige  wäliUeu ,  vertrieben.  Allg. 

Weltgesch.  Bd.  XXIX.  Gesch.  Russl.  herausg.  v.  Semler,  Bd.  I,  178  u.  179. 


iS26.  275 

hundtschafft.  Aber  wisste  nit   was  der  ausgepicht  hette.  Damit  wir 
vnns  wissten  mit  vnnserm  haimbzug  zuhallten." 

Am  AindlefftenNouember  sein  wir  ausgezogen  mit  ainem  grossen  ii.  Nov. 
schneyben.  Am  vierzehennden  geen  der  Viesma  khomen.  Am  Siben-  }*•  ^°^- 
zehennden  geen  Drogobusch,  Am  Neunzehennden  zw  dem  Closter  19.  f^ov. 
Smerkalnky.  Denselben  tag  vber  den  Nieper  gefarn.  Am  zwaintzi-  20.  Nov. 
gisten  zw  der  Khirehen  Cosme  vnnd  Damianj.  Am  zwenvnndzwain-  22.  nov. 
tzigisten  sein  wir  geen  Smolensco  khumen.  Am  fünff-Cß/.  2^9".)  25.  Nov. 
vnndzwaintzigisten  ausgezogen  vnnd  vnnder  dem  Himell  gelegen  sambt 
den  Sibenvnndzwaintzigisten  tag. 


In  Litten. 

Am  Achtvnndzwaintzigisten  khamen   wir  geen  Dobrowna.  Da  28.  Nov. 
erinnderten  wir  des  Khünigs  Ludwigen  in  Hungern   niderlag  vnnd 
Todt.  Am  dreissigisten  geen  der  Orssa.  Da  Rueeten  wir  ain  tag.         30.  Nov. 

Am  anndern  tag  Decembris  geen  Drutzeckh  *)  Acht  meill.   Den    2.  Dec. 
dritten  in  ain  Dorff,  aber  Acht  meill.  Den  vierten  geen  Grodno ,  drey    |-  ?^^*'' 
meill.  Dann  aber  in  ain  Dorff,  drey  meill,  vnnd  fürt  drey  meill  geen 
Borissaw  ^)  an  der  Beresina.  Am  Sibennden  tag  geen  Lochoseckh  3),    7  pec. 

Am  Rande  des  Blattes  248*.  von  Herbersteins  Hand: 
Ad  Regem  Polonie. 
Maiestatis  V'■^  Oratores :   Magnificus  Dominus  Petrus  Gisca  Et 
dominus  Bohusius,  Thesararius,  viri  optimi,  A  Magno  Moscoicum  Duce 
nunc  expediti  et  dimissi,  qui  forte  breui  apud  Mai'*™.  V'*™.  apparebunt 
etemicabunt,  qu^  et  quomodo  per  eorum  dominaciones  et  nos  acta  sunt 
et  successerunt.    Nos  itaque  de  bis  omnibus  ad  suas  magnificencias 
remitentes,  vsque  Deo  dante  eos  subsequemur,  V".  Mai*'.  Nos  et  nostra 
seruicia  comendantes.  Ex  Mosaisco  7  Nouembris  1526. 
Leonardus  Comes  Nugarolis  Cesaris, 
Et  Sigismundus  ab  Herberstain,  Archiducis  Austrie, 
Oratores. 


')  Druck,  südlich  von  der  jetzi},'en  Strasse  von  Smolensk  nacli  Minsk. 

2)  Wieder  an  der  dermaligen  Strasse,  wo  diese  durch  die  Berezina  gekreuzt 

wird. 
')  H.  verlüsst  hier  die  jetzige  Strasse  und  zieht   einen  kürzeren  Weg  gegen 

Wilna,  naeh  welchem  er  bei 

18  • 


276  1526. 

9.  Dec.  Acht  meill.  Dann  annderthalbe  in  ain  Dorff,  vnnd  fürt  am  Neunten 
geen  Radechuosec  0  fünff.  Dann  sein  zwo  meill  geen  Crasnosello  «) 
vnnd  aber  zwo  geen  Molodesch  s),  dahin  wir  des  tags  geraist.    Am 

12.  Dec.  zwelfften  geen  Creua,  Sechs  meill,  ist  ain  Odts  gemaurts  Schloss  bey 

13.  Dec.  (Bl.  2^9^.}  dem  fleggen.  Am  dreyzehennden  geen  Mednigkh,  Siben 

meill.  Ist  auch  ain  gemaurts  schloss,  ganntz  Öd,  bey  dem  fleggen. 

14.  Dec.  Vnnd  den  vierzehennden  tag  in  die  Wild,  die  Haubtstat  in  Lytten. 

Da  Rindt  ain  gross  wasser  für,  genannt  Velia,  khumbt  in  die  Mumbl, 
die  für  Cefrio  *),  so  vierzehen  am  Lannd  vnnd  Achzehen  meil  am 
wasser  von  der  Wild  ist,  sein  fluss  nimbt.  Vnnd  ein  khlain  Pächle 
feilt  daselbst  ein,  genannt  Vilna,  wie  auch  die  Stat  nach  der  Lanndt- 
sprach  genennt  wierdt.  Da  sein  mir  erinndert,  das  Khünig  Ludwig 
in  Hungern,  am  Neunvnndzwaintzigisten  Augusty,  in  der  Hanndlung 
gegen  dem  Türggen  zw  Mohatsch  Todt  beliben  was  vnnd  mein  Herr 
zw  Khünig  in  Behaim  worden. 

Von  der  Wild  geen  Khünigsperg  seind  Sechtzig,  geen  Ruga 
fünfftzig, geen  Khrowzway  Hundert  5),geen  der  Lemberg  hundert,  geen 
Crackhaw  hundert  vnnd  Neun ,  geen  Warssa  viervnndsechtzig ,  geen 
Däntzkha  Achtzig  meill,  Teutsch. 

n.  Dec.  (Bl.  230".)  Am  Sibenvnndzwaintzigisten  sein  wir  zw  der  Wylld 

ausgezogen.  Vier  meil  geen  Rudincky  e).    Dann  drey  geen  Volkha- 

29.  Dec.  mickh,  da  seindt  zwen  des  Khünigs  GejaidthöfF,  Den  Neunvnndzwain- 
tzigisten geen  Meretz  ''),  Siben  meill,  ligt  am  wasser,  das  auch  den 
namen  hat.  Darnach  geen  Osze  s).  Sechs  meill. 

31.  Dec.  Am  letzten  tag  geen  Grodno,   ain  grosse  Lyttische  Stat,  zwo 

meill,  ligt  am  wasser,  das  man  Teutsch  Muml,  nach  der  Lanndtsprach 
Nemen,  vnnd  Lateinisch  Cronon  nennt.  Fleusst  in  das  Teutsch  oder 
Preyssisch  Möer,  thaillt  Preyssen  von  Sameitten. 


*)  Radoszkewicze    wieder    die    jetzige    Strasse    von    Minsk    nach    Wilna 
erreicht. 

2)  Krasnoie. 

3)  Molodeczno. 

*)  Kowno,  an  der  Grenze  des  Königreichs  Polen. 

*)  Vor  diesem  Worte  zeigt  sich  das  Wort  'zway'  durchstrichen. 

*)  Rudniki  an  der  Mereczanka. 

')  Am  Einflüsse  der  Mereczanka  in  die  Memel,  an  der  Gränze  Polens. 

*)  Das  ist  Hoza,  nördlich  von  Grodno. 


1327. 


1527. 


277 


Am  Ersten  Janu.iry  von  Grodno  aus,  Ist  ain  Ploss  Lannd,  Sechs  i.  Jümier. 
meil  geen  Grinckhy.  Ist  so  khallt  gewesen ,  dann  der  Windt  scharff, 
vnnd  den  Schnee  gehebt  vnnd  gevväet,  das  (^Bl.  250''.)  Ich  nahenndt 
dardurch  vmb  mein  Nasen  khomen  war.  Ainem  des  Grauen  Phärdt 
seindt  grosse  Pletzen  aus  dem  Geschrott  <)  gefallen.  Ainem  Windt- 
spill,  das  folle  Tutten  gehabt,  dieselben  Erschwartzt  vnnd  abgefallen. 
Ainem  Han  aufF  dem  Wagen  sein  grosser  Khamp  dermassen  Erfrorn, 
das  er  den  Khopf  henngen  liess,  alls  wollt  Er  sterben.  Da  Ime  der 
aber  abgeschnitten,  Erhebt  den  khopff  vnnd  khräet  zw  stundan.  Der 
Khamp  was  foller  Eiss.  Muesten  derhalben  ain  tag  da  bleiben,  dann 
es  betten  sich  etliche  verritten.  Die  khamen  allso  müede  zw  Herberg. 

Am  dritten  tag  zwgen  wir  Acht  meil,  alles  durch  ain  Wald,  s. jämier. 
darinn  dann  khain  Hauss  an  der  Strassen,  hintzt  geen  NarefF^ä).  Da 
Rindt  auch  ain  wasser  des  namens.  Vnnd  den  anndern  tag  vier  meill 
geen  Bielsco  3),  ain  guet  Schloss  neben  dem  flegkhen.  Vnnd  dann 
vier  meill  geen  Milenetz,  ain  DorfF,  vnnd  drey  oder  4  meill  geen 
Mellnickh,  ain  Schloss  bey  dem  flegkhen,  (Bl.  251".)  ligt  am  wasser 
Buh  genannt.  Vnnd  Siben  meill  geen  Lossitzy,  ist  die  Grünitz  *). 

Polin. 

Am  Achten  tag  zugen  wir  in  Polin  Acht  meill  geen  Lucovv  '').    8.  jäaner. 
Ist  ain  Haubtmanschafl't,  nach  Irer  sprach  Starostey  genannt,  sollen 
drey  Tausent  Edln  darunder  sein.   Dann  Es  sein  etliche  vill  dörffer, 
darinn  khain  Paur,   sonnder  Edl  sesshafft.     Ligt    am   wasser  Oxy 
genannt.  Den  anndern  tag  fünfF  meil  geen  Oxj  ß)  ain  fleggen  an  dem-    9.  .länner. 
selben  wasser.    Am  zehennden  tag  aber  fünff  meil  geen  Stesitza  ').  lo.  JSnner. 


*)  Das  ist  Stucke  aus  dem  Hodensacke  (scrotum). 
^)  SüdöstUcIi  von  Bialystock. 
•'')  Bielsk,  südlich  von  Bialystock. 

*)  Heutzutage  bildet  der  Bug  die  Grfinze,  und  Lnsice  liegt  schon  im  König- 
reiche selbst,  östlich  von  Siedice. 
*)  Lukow  an  der  Zna. 
•)  Okrzeja  an  der  Okrzeica. 
')  Stezyca  an  der  Weichsel. 


278 


1S27. 


11.  jännerrDa  fleusst  das  Wasser  Viepers  in  die  Weyxel  *)•  Den  Aindlefften  sein 
wir  vber  den  Viepers  vnnd  Weixel  fünf  meil  geen  Suolena^)  gezogen. 
Dann  aber  fünff  meill  geen  Sanna  »),  vnnd  Sex  meill  geen  Pelkhy, 
Sechs  geen  Schidlow  *) ,  ain  vmbgemaurts  Stätle,  fünff  meill  geen 
Vislitza  5),  (Bl.  251''.)  auch  ain  vmbgemaurts  Stätl,  ligt  vasst  in 
ainem  See.  Dann  geen  Prostwitz «),  Sechs  meill,  vnnd  geen  Crackhaw 
vier  meill.  Da  fannden  wir  den  Khünig,  der  vnnser  hanndlung  mit 
gnaden  Annamb. 

31.  Jänner.  Am  letzten  January  sein  wir  von  Crackhaw  ausgezogen,  drey 

meill  geen  Cobilagora  '^). 

1.  Februar.  Am  Ersten  February  geen  llkhusch «),  zwo  meill,  geen  Bensin  •), 

ligt  noch  in  Polin,  fünff  meill. 

Schlesien. 

Ain  viertl  meill  ausserhalb  Bensin  Bindt  ain  wasser,  genannt 
Pietza,  da  schaidt  das  Poilnisch  vnnd  Schlesisch  gebiett,  das  geen 
Behem  gehört.  Vnnd  dann  geen  Piestonetz  oder  Pielstouitza  i«)  fünff 
meil,  vier  meill  geen  Kosslec  i*)»  ^'"^  vmbgemaurt  Stätle,  ligt 
(BL  252".}  an  der  Oder.  Fünff  meill  geen  Biela  12)  vnnd  Sechs 
geen  der  Neyss,  ain  guete  wolerpaute  Stat.  Da  wonen  gemainclichen 
die  Bischoue  von  Breslaw.  Dazumall  ward  Bischoff  Jacob  i^),  der 
vnns  woll  hiellt. 


*)  Isteinirrthum,  dieWieprz  fällt  etwa  ein  %  Stunden  südöstlich  von  Stezyca 
in  die  Weichsel. 

*)  Zwolin,  östlich  von  Radoni. 

^)  Sienno,  nördlich  von  Opatow. 

*)  Szydlow,  südwestlich  von  Opatow. 

*)  Wislica  an  der  Nidiea,  nordöstlich  von  Krakaii. 

*)  Proszowice  an  der  Szreniawa. 

')  Nowa  Gora? 

®)  Okusz. 

")  Bendzin  an  der  Czarna  Przemza. 
**>)  Piskowiee,  auch  Peiskretscham  genannt  an  der  Klodnitz,  an  deren  Einmün- 
dung in  die  Oder  die  Festung. 
1 1)  Kosel  ligt. 
13)  Das  ist  Zulz  oder  Biala. 
13)  .lacob  von  Salza. 


1527.  279 

Am  Achten  tag  zug  der  Bischoff  mit  vnns  aus  geen  OthmachaNv »),    8.  Februar. 
auff  ain  Schloss,  da  wir  das  fruemall  namen.   Ist  ain  meill,   vnnd 
Raisten  dennocht  drey  meill  geen  Wardt  2), 

Behaim. 

Am  Neunten  tag  khamen  wir  zw  dem  fruemall  geen  ^Glatz  ,  ain    9.  Febmsr. 
schöner  Grauen  Sytz,  Schlos  vnnd  Statle.  Vnnd  darnach  geen  Rana- 
ritz  3)  vnnder  dem  Huml,  ist  alles  vier  meil  vnnd  ain  halbe.  Dann 
geen  Jaromier,  auch  fiinffthalbe  meill.  Vnnd  vier  meil  geen  Bietschaw. 
Vnnd  vier  meill  geen  Limburg  *)  an  der  Elb,  ain  Khünigs  Stat. 

Am  dreyzehennden  Sechs  meill  geen  Prag,  (Bl.  252''.)  dem  13.  Februar 
Khünigclichen  Stuell  zw  Beham ,  da  wir  vnnsern  Erwellten  Khünig 
fannden,  der  dann  am  viervnndzwaintzigisten  tag  desselben  monats 
gekhrönndt  wardt.  Den  nächsten  tag  darnach  die  Khünigin. 

Die  Moscouittische  Potschafft  khame  Palld  hernach.  Alls  Ich 
denen  Enntgegen  Bit,  aus  beuelch,  vnnd  wir  khamen,  da  sy  die  Stat 
vnnd  Schloss  woll  sehen  möchten,  spricht  der  Oberste:  „das  ist  nit 
ain  Schloss,  das  ist  nit  ain  Stat,  sonnder  ein  Khünigreich!  Vnnd  es 
ist  was,  ain  sölich  Khünigreich  on  Pluetvergiessen  zw  vberkhomen!" 

Mir  ward  driuacher  Dannckh  gegeben:  vmb  Verrichtung  meines     ausser  meiner 
gehabten  beuelchs,  meiner  hanndlung  ausser  beuelchs,  vnnd  dann    .  verdingin 

°  khnecht  sein  mit 

meines  erbiettenns,  noch  avo  not  gewest  zuraisen.  mirgetzogen: 

Nach  abfertigung  der  Moscouittischen  Potschafft  ward  mir  Er-  p^"^^  "u'  lieV- 
laubt  haimb  zuziehen.    Bin  allso  von  Prag  geen  Behemischen  Brodt,  •»^•"«t'»'" ' 
von  dann  geen  Khuttenberg,  geen  Habern  ^),  geen  Teutschen  Brodt  schusi; 
vnnd  Pollen  «),  ain  Stätl,  gezogen.  HansWuecbrar; 

Franz  Fit/.ien; 
Nicisis    Strach- 

(Bl.  253")  Marhern.  '"'*^' 

Erasm  Pranlner; 
MaUies  Izoller. 

Vnnd  dann  geen  Znäemb,  Mit  finiHa  Nu- 

garolis  tzolie  : 

. Günther   Freih. 

zw  Herberstaiu. 

»)  Ottmachau.  ^^'^ 

^)  Wartha  an  den  Auslaufe»  des  Kulcn-Gebirges. 

*)  Das  ist  Reinerz. 

*)  Soll  lieissen  Nimburg. 

')  Das  ist  Haber,  zwistiicn  Deulscii  t{rod  und  Czaslau. 

")  Poina,  nordöstlieli  von  Iglau,  nabe  an  der  (Iriinzc  Mülirens. 


280  1S27. 

Osterreich. 

Geen  Gunderstorff,  Gellerstorff  vnnd  geen  Wienn  khomen. 

Da  bin  Ich  mer  dann  ain  Monat  krannckh  im  Holltz  gelegen  *). 

In  dem  Jar  bin  Ich  in  die  Niderösterreichisch  Camer  verordennt. 

Die  Müntzen  z  w  Polin  etc. 

Groschen  die  seindt  nahenndt  alls  wie  dieKhreutzer  geschlagen. 
Der  zwen  machen  ain  groschen,  dreissig  der  groschen  ainen  Zol- 
gulden  ä). 

Für  ain  gülden  Teutscher  Müntz  geben  sy  nuer  Achtvnndzwain- 
tzig  Groschen. 

Für  ain  Hungerischen  gold  gülden  gemainclichen  fünffvnnd- 
viertzig,  hernach  auch  Achtvnndviertzig. 

(Bl.  233''.)  Ain  Marckh  zellen  sy  Achtvnndviertzig  groschen. 
Ain  Vierdung  nennen  sy  ain  Quart  (zwelf  groschen). 

Copa  haissen  sy  Sechtzig  groschen.  Schilling  gellten  drey  ain 
groschen  khlaine  Müntz. 

Littisch 

Soll  Pesser  sein,  vnnd  geben  nuer  Viertzig  groschen  vmb  ain 
Hungerischen  gülden. 

Rubi  nennen  sy  hundert  Groschen, 
Copa  Sechtzig  etc. 

Moscouittisch. 

Denig  seindt  Ire  Silbere  Phening  genennt.  Der  seindt  hundert 
für  ain  Hungerischen  gülden  geschlagen.  Doch  so  sein  die  gülden 
minder  vnnd  mer  werdt. 

Alltir  Seindt  Sechs  Dengin ; 

GrifTna  zwaintzig  Dengin; 

Poltina  hundert  Dengin ; 

Rubl  zwayhundert  Dengen  der  Moscouittischen.  fBl.  25W.) 
Die  Neugartner  vnnd  Riger  Rubl  sein  mer  Denngen. 


*)  Dass  hier  lignum  guaiaci  und  die  Lustseuehe  gemeint  ist,  lernt  man  aus  der 

oben  S.  136  besprochenen  Stelle. 
«)  D.  i.  Zahlgulden. 


1527. 


281 


Ain  Marckh  Wiennisch  gewicht  macht  Crackhauerischer  drey- 
vnndzwaintzig  Lot.  Ain  Phiindt  Wiennisch  macht  annderthalb  Cra- 
ckhawisch  minder  zway  Lot. 

Khünig  Ferdinanden  zw  Behem  Höerziig  in  Hungern. 

Im  Julioj  Nachdem  dann  Khünig  Ludwig  zw  Mohatz  wider  den 
Türggen  vmbkhumen,  hat  sich  Graf  Hanns  in  Zyps  »)  mit  dem  Volckh, 
das  Er  alls  Vaiuoda,  den  man  sonnst  gemainclich  nennt  Weyda,  in 
Sibenhürgen  vnnder  Ime  het,  vnnd  denen,  die  sein  Muetter  2)  lannge     Kunig  Ferdi- 
Jar  mit  Prouision  vnnd  in  annder  weeg  vnnderhallten  hat,  alles  auff  wfen      »Zg7- 
ainen  solichen  fall  zugewarten,  das  dann  alhie  eruolgt.  Wie  Er  des  ***'^"' 

1.  August!    In 

Khünig  Ludwigs  Cörpel  geen  Stuelweissenburg  (Bl.  25^''.)  begra-  Hungern     kho- 
ben,  lassen  zw  Khünig  wellen  vnnd  Crönen,  darbey  aber  weder  des    „  ' 
Künigs  Witwe,  noch  auch  der  Grosgraf,  die  ^^  dann  im  fall  des  Khü-  genomen, 
nigs  abganng  das  Recht  haben  die  besamblung  von  wegen  Erwellung    *^'  ^*'"®*- 
aines  Khünigs  zubeschreiben  vnnd  zuberuefFen,  gewest,  vnnd  also    21.  Sept.  Mar- 
vnordennlich  gewellt.  Aber  dieselb  Khünigciich  Witbe  vnnd  Grosgraf  ft^^r'bn''*''"''^  ^^" 
haben  Ertzhertzog  Ferdinanden  zw  Österreich,  in  ansehen  das  sein  27. Eingedmng- 
Gemahel.  des   Khünig   Eeliche    Schwester   vnnd   Khünig   Vlasdlay  tSSjVX"^ 
Tochter,  Auch  das  die  Allten  Vertrag  zwischen  Hungern  vnnd  Khaiser     oenseibn  tag 
Friedrichs  vnnd  Khaiser  Maximilians  alls  Ertzhertzogen  zw  Österreich  Irangepan '*er- 
soliches  mit  sich  bringen,  Erwellt.   Auff  soliches  sich  hochgedachter  «chossn. 
des  Jars  gekhrönter  Khünig  zw  Behaim  vnnd  Ertzhertzog  zw  Öster-  der  Kung    ge- 
reich mit  höeres  CrafFt  erhebt.  Marggraf  Casimirus  von  Brandenburg,  ''^'■"'5*- 
seiner  Maj.  etc.  Vetter,  alls  Oberster  Veldhaubtman  in  den  letzten  le.vonweyssn- 
tagen  des  Monats  zw  Wienn  ausgezogen.  ''"''^  verruckht. 

Am  Ersten  Augusty  ist  sein  Maj.  etc.  vber  die  (BL  255'".) 
Gränitzen  aus  Osterreich  in  Hungern  gezogen.  An  demselben  tag 
gegen  der  Nacht  ist  seiner  Maj.  etc.  Ertzhertzog  Maximilian  geborn. 
Zohe  nach  Ofen.  Das  verliess  der  Eingedrungen  Khünig  Hanns.  Nach 
Eroberung  Ofen,  des  Khünigclichen  Stuells,  zohe  man  geen  Stuel- 
weissenburg. Dahin  dann  auch  sein  Schwester  Khünigin  Maria,  des 


•)   'Vmbkhumen  vnnd  Graf  Hanns  in  Zyps  hat  mit  dem*  u.  s.  w.  ohne  'sich'  die 

Handschrift. 
')  'Hedwigis  ex  illustri  Duciim  Tessinensium  sangnine:   in  lueem  edita  est 

patro  Przemislao,  Matre  Anna  Boieslai  Ducis  Warsaviensis  filia'  C.  Wagner 

Annales  Sccpusii  4,  26  zu  vergleichqn  mit  4,  33. 
*)   'denen  dann*  die  Handschrift. 


282 


iS27— ir.28. 


Khünig  Ludwigs  Witbe,  vnnd  seiner  Maj.  etc.  Gemahel  khamen  vnnd 
also  baide  Conleuth  gekhrönndt.  Darnach  ward  Graf  Niclas  von  Salbm 
der  Ellter  mit  vill  Eerlichen  Leuten  vnnd  anseehlichem  Voickh  nach 
Tockhey  geschickht,  dasselb  zw  erobern.  Dahin  khamen  des  Einge- 
drungen Khünig  Hannsen  Leuth  vnnd  vberfielln  Khünig  Ferdinandus 
hier  bey  der  Nacht  mit  Irm  grossen  schaden.  Mit  dem  ward  auch 
Tockhey  aufgeben. 

Zw  Prespurg  vnnd  Tyrna  verliess  der  Khünig  in  besetzungen 
etlich  wenig  fuesskhnecht  hinder  sein,  damit,  wo  der  Veindt  der 
orten  was  fürnemen  würde,  ain  gegenwör  wäre.  Alls  dann  beschach. 
Vnnd  des  Veindts  leuth  khamen  (Bl.  255''.)  geen  Neytra  vnnd  Frey- 
stätl  an  der  Wag,  namen  die  ein.  Herr  Hanns  Catzianer,  der  Theur 
Ritter,  bewardt  nit  allain  die  zwen  fleggen,  sonnder  zohe  den  Veinden 
vnnder  Augen.  Namb  nit  allain  die  zwen  obgemellten  flegkhen, 
sonnder  vill  annder  mer,  die  des  Eingedrungen  Khünigs  Erbguetter 
warn.  Soliche  seine  thatten  waren  angenämb,  vnnd  erlanngt  grossen 
Ruemb  vnnd  Lob. 

Bey  allen  den  sachen  bin  Ich  gleichwoll  nit  gewesen ,  dann  Ich 
schwärlichen  khrannckh  lag.  Vnnd  das  verlanngen  mir  mein  krannck- 
hait  nit  wenig  beschwäi't  hat. 

Die  Kü.  Maj.  etc.  eruordert  mich  zw  sich  geen  Graan. 

Aber  im  December  bin  Ich,  nach  eruorderung  zw  W^ienn  auff 
Cotschien  ausgezogen,  geen  Graan  zw  dem  Khünig  khomen,  der  Mos- 
couittischen  PotschafFt  halben.  Vnnd  des  tags  (Bl.  256".)  Alls  Ich 
zw  Graan  verrugkht,  ist  der  Khünig  auff  das  geJaid  aines  Auroxn, 
der  aus  dem  Thiergarten  khomen  was,  ausgezogen,  vnnd  allso  an  den 
Auroxen  khomen  vnnd  dem  so  begierlich  nachgehenngt.  Das  maist 
Gesindt  khamb  spat  geen  Graan.  Niembt  wesste  wo  der  Khünig 
wäre,  darumben  gross  Waynen,  Ciagen  vnnd  Trauren  hintzt  zw  Mit- 
ternacht, da  der  Khünig  wider  khomen  was. 

(Bl.  2^6.'}   1528. 

Zw  dem  Khün  ig  in  polln  geen  peterkhaw. 
Zu  flran  abgeuertigt.  (H.) 


26.Dec.  lS27bis 


Am  Sechsvnndzwamtzigisten  Decembris  des  Emgeennden  Acht- 
vnndzwamtzigisten   Jars  Bm  Ich   zw   Wienn   ausgezogen  vnnd   am 


1328. 


283 


aindleffteii  January  sambt  lierrn  Lorenntzen  Brobst  zw  Stuelweissen- 
burg,  den  Ich  zw  Olmüntz  fanndt,  zw  Petterkhaw  einkhomen.  Da- 
selbsten  kharab  auch  zw  vnns  Herr  Georg  von  Loxaw,  Secretarj,  der 
ain  zeyt  lanng  von  vnnserm  Khünig  in  Polin  geschickht  was.  Da  ward 
ain  grosser  Lanndtag  oder  Reichstag,  dann  der  Platz  ist  darzue  ver- 
ornndt  alls  ein  Mitterspill.  Es  waren  auch  da  ankhomen  von  Khünig 
Hannsen,  den  man  dazumal  Janusch  Weyda  nennte,  Potschafften :  Herr 
Franciscus,  gebornner  Graf  von  Frangepan,  genennt  Ertzbischoue  zw 
Collitzan;  ain  Parfuesser  Münich  Herr  Stetfan  Prodericus,  der  dar- 
nach den  Tittl  des  Bistumb  Watzn  gehabt,  vnnd  N.  Valzekh,  ein 
Edlman. 

(Bl.  237".)  Jegclicher  thaill  wollt  seines  Herrn  sachen  ver- 
fechten. Wir  sagten  von  vnnsers  Herrn  gerechtigkhait.  Die  Anndern 
sagten  von  des  Reichs  beschützung  möglichait.  In  der  gmain  sagten 
vill  ansechlicher  Polin:  'man  vberkhäme  die  Reich  seilten  mit  der 
gerechtigkhait,  Aber  gemainclichen  mit  dem  Schwerdt.'  Bin  also 
Sechs  Wochen  daselbstn  gewesen.  Ich  het  ain  sonndere  Instruction 
mit  dem  Khünig  zuhanndlen,  darumben  meine  mitgesanndten  zornig 
warden.  Alls  der  Brobst  soliches  dem  Khünig  Clagte,  warde  Ime  zw 
Anntwort:  'sein  Maj.  hette  mich  in  vill  sachen  bey  dem  Khünig  zw 
Polin  gebraucht,  das  sein  Maj.  nit  wollt,  das  vill  darumb  wissen 
sollen.'  Darüber  khamb  der  Brobst  zw  mir,  sagt  mir  soliches  selbs, 
vnnd  bat  mich  Ime  zuuerzeihen. 

Am  Ainvnndzwaintzigisten  February  sein  wir  daselbstn  verritten  21.  Fabr. 
vnnd  nach  Crackhaw  geraist  vnnd  vier  Tag  daselbstn  still  gelegen. 

Am  dritten  Marty  geen  der  Pless  khomen,  (Bl.  25T.)  da  vnns  3.  März. 
dann  etliche  leuth  hintzt  an  die  Weyxl  Pruggen,  wie  sich  die  gepiet 
oder  Gränitzen  schaiden,  geschickht  warn.  Dann  zwen  Schlesisch 
Edimannen  mit  vnns  Ritten ,  die  zw  Peterkhaw  mit  etlichen  Polin  zw 
nachts  ain  gefacht  betten.  Derhalben  sy,  annderst  mit  vnns,  nit  gar 
sicher  aus  dem  Lannd  mochten.  Am  Aindlefften  khamb  Ich  geen  li.  iMär«. 
Wienn. 

Das  Ich  mein  weeg  von  Petterkhaw  nach  Crackhaw  namb ,  hat 
mich  gewisslichen  mein  Enngl  gefdert,  dann  Niclas  tzaple  •),  dauon 


*)  Nicolaus  Tscliaplitz  von  Altendorf,  der  zehn  Jahre  vorher  von  einem  aus 
Herbersteins  Gefolge  war  vom  Pferde  geschossen  worden.  Man  sehe  oben 
S.  131,  Anmerkung  7. 


284  ^,2,. 

liieuor  meldiing  beschehen,  hat  mir  an  der  Strassen,  die  Ich  am 
nächsten  geritten  solle  haben,  mit  seiner  geselschafft  fürgewart,  sich 
an  mir  zurechen. 

Wie  Ich  zw  Wienn  am  Aindlefften  Marty  einkhomen ,  hab  Ich 
meines  lieben  vnnd  Treuen  Brueders,  Herrn  Geörgens  ableiben  mit 
grossem  Layd  vernomen,  der  zw  Graan  khrannckh  worden  vnnd  zw 
Prugg  an  der  Leytta  gestorben  vnnd  begraben  ligt. 
30.  Mai.  (Bl.  258".)  Am  Phingst  Abennt  Bin  Ich  an  derselben  Hungri- 

schen  khrannckhayt  auch  erlegen  vnnd  in  grosser  gefär  meines 
lebenns  gestannden. 

In  dem  Jar  Ist  Herr  Hanns  Catzianer  zw  Obristem  Veldhaubt- 
man  in  Hungern  fürgenomen,  zw  Gran  ausgeschickht,  den  Einge- 
drungen Khünig  Hannsen  zusuechen.  Vnnd  hat  den  zw  Sina  ») 
antroffen  vnnd  geschlagen,  Ja  gar  aus  dem  Lannd  gejagt.  Der  dann 
in  Polin  zw  Tarnaw  etliche  zeyt  sich  ennthallten  vnnd  das  Hnnger- 
lanndt  verlassen. 

In  dem  Jar  hat  mir  der  Khünig  die  nachgeschribne  gnad  thon. 
Ich  hab  nit  allain  dem  guet,  sonnder  den  Eern  nach  dienndt  vnnd 
gesuecht. 

Vnserm  lieben  getreuen.  (H.) 

ecember.  WlrFcrdinannd,  von  gottes  genaden  Khünig  zw  Hungern 

vnnd  Behaimb,  Infannt  in  Hispanien,  Ertzhertzog  zw  Osterreich, 
Hertzog  zw  Burgundy  vnnd  Wirtemberg,  Graue  zw  Tyroll,  Bö.  Kay. 
Maj.  im  Beich  Stathalter,  (BL  238'',)  Bekhennen  für  vnns  vnnd 
vnnser  Erben  vnnd  nachkhomen  am  Haus  Österreich  offennlich  mit 
disem  briefe,  das  wir  vnnsern  getreuen  lieben  Hannsen  Sigmunden, 
vnnserm  Bat,  Wilhalbmen,  vnnser  hertz  liebsten  Gemahel  Stäblmai- 
ster  vnnd  vnnder  Hofmaister,  vnnd  weillenndt  Georgen,  auch  vnnsers 
Bats,  Ires  Brueders  gelassne  Süne  :  Georgen,  Bueprechten,  Gun- 
therrn,  vnnserm  dienner  Georg  Anndre,  bemellter  vnnser  Gemahel 
dienner,  Georg,  Sigmundt  gebrüedern  vnnd  Wernhardin  von  Herber- 
stain,  Irer  aller  Vetter,  in  betrachtung  des  AUten,  Adelichen,  löbli- 
chen Herkhomens  des  geschlächts  Herberstain,  Auch  vmb  Irer  aller 


*)  Szina  in  der  Aba-Ujvarer  Gespanschaft,  zwei  Meilen  unterhalb  Kaschaii, 
heutzutage  ein  Dorf  in  einer  ausgedehnten  Ebene. 


1528—1529.  285 

Redlichen  vnnd  nützlichen  diennst  willen ,  so  Ir  voruordern  am  Haus 
Osterreich  in  menigfeltig  weeg,  in  khriegsleuffen  vnnd  sonnst  in 
annder  weeg  getreulich  vnnd  vnuerdrossen  gethon  haben ,  täglichs 
thun  vnnd  hiefür  inkhünfftig  zeyt  woll  (Bl.  239".)  thun  mögen  vnnd 
sollen ,  mit  wolbedachtem  mueth  vnnd  Rechtem  wissen  dise  sonnder 
gnad  vnnd  freyhait  gethon  vnnd  gegeben ,  Thun  vnnd  geben  Inen  die 
auch  hiemit  wissennlich  in  Crafft  ditz  briefTs ,  Allso ,  das  wir  vnnd 
vnnser  nachkhomen  am  Haus  Österreich  Inen  vnnd  allen  Iren  Leibs 
Erben  vnnd  derselben-  Erbenns  Erben  Manndlichs  stambs  in  Eewig 
Zeyt  in  Iren  Tittl  vnnd  VberschrifTten  an  vnnsern  Hof  vnnd  annder 
Osterreichischen  Regierungen  Canntzleyen  nun  hinfüron  „vnnsern 
lieben  getreuen"  schreiben,  vnnd  sy  also  nennen  vnnd  haissen  sollen 
vnnd  wellen,  vnnd  sy  diser  vnnser  gnad  wie  annder,  die  dergleichen 
massen  von  vnns  begnadt  sein,  geniessen  vnnd  freyen  mögen  von 
menigclich  vnuerhindert  vnnd  on  geuärd.  Mit  vrkhundt  ditz  brieffs, 
der  geben  ist  in  vnnser  Stat  Wienn,  am  vierten  tag  des  Monats 
Decembris.  Nach  Christy,  (Bl.  259''.)  vnnsers  lieben  Herrn  geburde  : 
fünlTzehenhundert  vnnd  im  Achtvnndzwaintzigisten,  vnnserer  Reiche 
im  dritten. 

(Bl.  260\)  1329. 

Nach  der  Wild  in  Litten,  zw  dem  Khünig  in  Polin. 

Der  glückhsälig  Türckhisch  Khayser  Suleyman  zohe  mit  macht  in 
Hungern  vnnd  nach  Osterreich,  darumb  schickht  mich  mein  Khünig 
zw  dem  Khünig  zw  Polin.  Vnnd  bin  am  dritten  tag  Hornungs  zw 
Wienn  ausgeriten.  Nach  Vlrichskhirehen  *)  drey ,  vnnd  geen  Neu- 
dorff  a)  fünff  meill. 

Ma  rh  ern. 

Geen  Scharadiss  »)  fünff,  geen  Prostonitz  *)  vier,  geeu 
Olmüntz  zwo,  für  Sternberg  geen  Pern  6)  fünff,  geen  Hof  ain  meill. 


»)  Nüclist  Wolkersdorf. 

*)  Östlich  von  Laa. 

')  Scharalltz  an  der  Littawa,  südöstlicl»  von  Briinn. 

*)  Prosnitr,  eine  Poststation  von  Olmötz. 

■•)  Baelirn. 


286 


1329. 


Schlesien. 


Geen  Jägerdorff  vier  meill,  geen  Lubschitz  (Bl.  260''.)  zwo, 
geen  Khossl  an  der  Oder  vier,  geen  Tuschkhy  i)  vier,  geen  Khe- 
seatin  ~)  vier  meill. 

Nida    feelt    zw 
negst  darpej   In  D  ^  11  „ 

ilieweixi.  Polin. 

Von  der   Neu- 

s  mefh"   "'"""^  Geen  Tzestochow  vier  meill,  geen  Lellow  Sechs,  geen  Wladislaw 

Von    Tarnow  Siben,  geen  Vislitza,  ligt  am  wasser  genannt  Nida,  Sechs,  geen  der 

meii.  '^'**"^*"       Newstat  Gortzin  zwo.  Die  Stat  ist  auch  an  der  Nida,  zehen  meill  von 

Von  der  Neu-  Craclchaw.  Geen  Schidlow  s)  fünff;  geen  Oppatow  Sechs  meill:  sreen 

statgeenCrac-  ,  ^  r^ 

cauiomeii.      Schnüelaw  *)  am  wasser  Camena,  gar  ain  wol  Erpaut  Schloss,  zwo 
*  DawonteWai-  „^eill.  Gccn  Solctz,  ain  Schloss*,  ligt  an  der  Weyxel,  daselbst  vber- 

thasar  Sobeckh.  "  •' 

Der  ssiupetzkj.  gcfarn ,  Sechs  meill.    Geen  Curow  Siben  meill.    Enntzwischen  ligt 
vonLubiinT.    Vouolnitza ,  ain  Stätl  zwo  meill.  Geen  Pretotzno  fünff  meill,  ligt  am 

Von  partzow  8.  i-,  »r    •       i  i  i      «,      i 

Viepers.   Geen  Voiteskhovv,  am  dorft,  drey,  vnnd  geen  Luckhaw  drey 

16.'^    >on    arssa   jj^gj||    jgj  j,ygp  gj,^  g^^P^gj^gy  ^^Jg^  jjyyj^|,^.,j^ggjj,jß-^    jj^^  jj^y  ^^^  j>g  j^«^ 

vonkunigspeig  drcv  Tauscnnt  Edl  vnnder  seinem  Gebiet.  Vill  dörffer,  die  all  nuer 

40.  "' 

Von  Briesti  15.  ^^^  Edlen  bcsctzt  sein.    Geen  Lositzy,  alls  man  von  Luckhow  zwo 
Von  Partzow  6  meill  gcraist,  ist  die  Littisch  Granitzen.  Siben  meill.  Soll  die  mitte 
des  weegs  sein  zwischen  Crackhaw  vnnd  der  Wildt. 


Litten. 

Geen  Melnickh,  ain  Schloss  vnnd  offen  Stätle  an  dem  wasser 
Buh  genannt,  vier  meill.  Geen  Milezitz  vier;  geen  Bielsco  vier;  geen 
Nareff,  ligt  am  wasser  auch  Nareff  genannt  vnnd  an  ainem  grossen 
Walld,  vier  meill.  Geen  Grinckhy  zeucht  man  Acht  meill  von  Nareff 
durch  ain  Walld.  Geen  Grodno,  ain  Schlos  vnnd  grosse  offne  Stat 
mit  schon  khirchen,  ligt  am  wasser  genannt  der  Nemen,  Teutsch  die 
Muml ,  Sechs  meill.  Geen  Preuelkha ,  ain  Stätl  vnnd  ain  Khünigs- 
gejädthaus,  auch  an  der  Muml,  vier  meill. 


')  Toszek,  auch  Tost,  nordöstlich  von  Kosel. 

2)  Koschentin? 

2)  An  der  Czarna. 

*)  D.  i.  Cinielow  an  der  Kamiena. 


1529. 


287 


(Bl  261''.)  Geen  Moretz,  Hgt  am  wasser  auch  Moretz  genant, 
daselbst  feilt  sy  in  die  Mumbl ,  vier  meill.  Geen  Voyteuackhretzma, 
ain  Ainscliichtige  Herberg  wie  ein  grosser  Edlmanshof ,  Siben  meill. 
Geen  Vacca,  ain  grosses  DorfF,  darinn  die  Tartern  wonen,  ligt  am 
wasser  Vacca  genannt,  fünff  meill. 

Den  zwaintzigisten  Marty  geen  der  Wylld,   die  Haubtstat  in  20.  März. 
Lytten.  Da  fleusst  ain  Schifreich  wasser  für,  genannt  Valia.  Darein 
feilt  der  Pach  Yilna,  die  dann  baide  zwelff  meill  vnnder  der  Wildt  in 
die  Muml  fallen,  zwo  meill. 

Den  Sibennden  Apriliis  von  der  VVilldt  geen  Trockhy,  sein  zway    7.  ApHi. 
gemaurte  Scliloss  im  See  gelegen,  sollen  die  Teutschen  Ordenns  aus 
Preyssen   gepaut  haben,   vier,   vnnd  geen   Voyteuackhretzma  fünff 
meill. 

Von  dannen  nach  Meretz,  ain  anndern  weeg  wider  vor,  Anndert- 
halbe  meill  geen  Bobreskhj.  (Bl.  262".)  Mer  Annderthalb  geen 
Voronow ;  mer  Annderthalbe  geen  Prelay.  Da  khumbt  man  wider  auff 
die  gross  Strassen.  Von  Meretz  was  das  wasser  seer  gross.  Muesten 
vber  die  Meretz  faren  geen  Osse,  ain  flegkhen  oder  Stätl  am  Nemen, 
grosser  meilln,  lautter  Walldt,  Siben.  Geen  Gredno  zwo  meill.  Geen 
Grinckhy,  NarefF,  Bielsco,  Melnickh,  Lositzy  wie  vor.  Von  dann  zwo 
meill  an  die  Pollnisch  Gränitz.  Darnach  Paldt  ain  dorff  genannt 
Veselkha.  Dann  vber  zwo  meill  ain  dorff  Trebeschow.  Vnnd  aber  ain 
meill  ist  ain  Dorff,  gleich  neben  der  Strassen,  darinn  alles  Edlleuth 
wonen.  Geen  Luckhow,  geen  Pretotzno,  da  Rindt  der  Viepers  vnnden 
für,  hat  lannge  Pruggen,  zw  vierzehen  hundert  Sehrit,  fünff  meil. 
Geen  Vouolnitza  Sechs,  von  dannen  geen  Opole  drey ,  geen  Soletz 
zwo,  geen  Samborsina  Siben  meill.  Ligt  an  der  Camena. 

Geen  Oppatow,  geen  Schidlow,  geen  der  Newstat  Gortzin.  Da 
zw  der  Newstat  (Bl.  262^".)  Ist  mir  gesagt  vnnd  durch  den,  so  soli- 
ches  zuegestannden,  der  on  geuard  daselbs  hin  khomen  was,  bezeugt, 
der  hiess  Piersinskhy,  vnnd  der  Khünig  vnnd  bey  drey  Tausent  menn- 
schen  gesehen  sollen  haben,  das  der  in  den  Nieper  oder  Boristhenes 
geharnischter  von  khnie  auff  alls  ein  Spiesser  goriten,  sein  Phärdt 
trinckhen  zulassen.  Das  sey  mit  Ime  hurtig  worden  vnnd  mitten  hin- 
eingesprungen, den  von  sich  geworlTen.  Darauff  Er  sich  drey  mall 
vber  .sich  geschupfft,  dann  bedacht,  so  er  drey  mal  khain  hilff  befun- 
den. Es  war  gethim.  Sein  Pratspiss  abgegürt,  sich  damit  gegen  dem 
wasser  gcstcurt,  vnnd  sein  haubtharnasch  oder  Schallern  auffgcgürt, 


288 


1529. 


von  sich  geworffen,  die  ain  haniidt  für  vnnd  an  auffreckhenndt  gehabt, 
damit  Er  möcht  gesehen  vnnd  Ime  geholfFen  werden.  Vnnd  also  vnnder 
dem  wasser  zw  dem  gestatt,  wie  Er  hineingeritten  was,  khomen.  Der 
sagt  mir:  „die  StifTI  (Bl.  263".)  foll  mit  wasser  warn  Ime  die 
beschwäristen." 
s  wo  low.  (H.)  Ain  meill  Ennhalb  der  Newstat  ist  ain  Sytz  Schwor  ow,  dauon 

die  Edlleuth  haissen  Sworowskhy.  Geen  Prostouitz  Sechs  meill. 
8.  April.  Den   Achtvnndzwaintzigisten   geen    Crackhaw    khomen ,    vier 

meill  etc. 
15.  Mai.  Den  fünlTzehennden  May  von  Crackhaw  ausgeritten,  geen  Lipo- 

uetz  oder  schier  ain  guete  halbe  meill  darunder,  beherbergt,  fünff 
meill.  Geen  Auschwitz  ,  ain  Schloss  vnnd  Stat,  ligt  gleichwoU  in  der 
Schlesien.  Vnnd  die  daselbst  sitzen,  gebrauchen  sich  Schlesischer 
Recht  vnnd  gewonhait.  Es  gehört  aber  dem  Khünig  zw  Polin  zue. 
Oberthalb  der  Weixl  Pruggen  bey  Auschwitz  Rindt  ain  wasser  in  die 
Weixl,  genannt  Preyssa.  Schaidt  das  Polnisch  vnndSchlesisch  gebieth, 
nahenndt  Acht  meill  vber  sich,  das  ist  aufT  die  Rechte  hanndt.  Aber 
an  der  Linckhen  geet  das  Polnisch  noch  ferr  nach  der  Weixl 
vbersich. 

(Bl.  263''.)  Geen  der  Pless,  Polnisch  Ptzina  genannt,  ist  ain 
Schlos  vnnd  Stätl,  ain  fürsstenthumb.  Alls  man  von  Auschwitz  ain  Püxen- 
schuss  geriten,  khumbt  man  an  die  Ssola.  Feilt  nahenndt  daselbsten 
in  die  Weyxel.  Vnnd  so  man  aber  ain  meill  geriten  ist,  khumbt  man 
an  die  Pruggen  an  der  Weixl.  Das  ist  auch  die  Gränitz  zwischen  der 
Polnischen  vnnd  Behemischen  Schlesien.  Drey  meill. 

Geen  Schwartzen  wasser ,  das  man  Behemisch  Strumen  nenndt, 
Ist  ain  guette  Herberg  nach  des  Lanndts  art,  zwo  meill. 

Geen  Freystätl,  daselbst  hat  der  Hertzog  von  Teschen  der  zeyt 
hof  gehallten,  zwo  meill. 

Die;  Elsa  Rindt  daselbst  für  vnnd  Rindt  zw  Oderburg  in  die 
Oder. 

Märhern. 

(Bl.  26^^".)  Geen  der  Ostra,  ligt  hart  an  der  Gränitz.  Das 
wasser,  das  daselbst  für  Rindt,  ist  die  gränitz.  Zwo  meill.  Haist  auch 
Ostra  oder  Ostraua. 

Geen  Titzein,  ain  Stätl  vnnd  auff  dem  Perg  ain  schön  Schloss, 
Behemisch  nennt  maus  Ytzin,  vier  meill. 


1529. 


289 


Mitten  zwischen  Ostra  vnnd  Tytzein  ligt  Peterswaiden,  ain 
Schloss  mit  ainem  Dorff.  Die  Edlleuth  nennen  sich  dauon. 

Geen  Weissenkhirchen,  das  man  Behemisch  nennt  Hraiiitza,  ain 
guet  Stätl  mit  ainem  schloss.  Da  Rindt  ain  wasser  genannt  Wetzna. 
Von  Tytzein  ain  meil. 

Geen  Lypnickh,  auch  ain  Stätle.  Vnnd  Enntgegen  vber  ligt  am 
Perg  das  schloss  Helffenstain.  Die  baide  gehörn  dem  Hrn.  von  Pern- 
stain  zue. 

Geen  Olmüntz,  ain  Bissthumb ,  ain  (Bl.  26^^.)  schöne  vesste 
Stat  an  der  March,  vier  meill.  Da  Rindt  die  March  für,  dauon  das 
Lannd  Märhern  den  namen  hat. 

Geen  Wischa,  ain  schönes  Stätle.  Sein  zwo  Strassen  von 
Olmüntz.  Die  ain  geet  auff  Prostonitz ,  wann  die  Strassen  tiefF  sein, 
die  annder  auflf  Hradeckh.  Ligt  Jegcliches  zwo  meill  von  Olmüntz, 
vnnd  fürt  geen  Wischa  zwo  meill. 

Geen  Scharadetz  zwo,  geen  gross  Nenntzitz  *)  zwo,  geen  Wister- 
nitz  vber  die  Teya  aine.  Thuet  fünff  meill. 

Geen  NeudorfF  in  Österreich  dritthalbe,  geen  Mistlbach  zwo, 
geen  Vlrichskhirchen  drey.  Geen  Wienn,  am  fünffvnndzwaintzigisten  23.  Mai. 
May,  drey  meil.  26.  Maj.  (h.) 

Aber   in    Polin. 

Im  Junio  den  anndern  tag  Bin  Ich  wider  (Bl.  263".)  an  HofTgeen    2.  Juni. 
Lynntz  eruordert.  Von  Wienn  in  Anntzespach  fünff,  geen  Sanndt  Pöllten 
drey,  geen  Melckh  drey,  geen  Anstetten  fünff,  auff  den  Strenperg  zwo, 
geen  Enns  zwo ,  vnnd  geen  Lynntz  drey  meill.  Vnnd  daselbsten  ab-    s.  Junj.  (h.) 
gefertigt  in  Polin.  Vnnd  zw  Crackhaw  vom  zehennden  July  villerlay  22.  .luny.  (h.) 
Sachen  daselbsten  in  abwesen  des  Khünigs  gehanndlt.  Der  was  aller- 
maist,  vmb  das  der  Türggisch  Khaiser  im  anzug  gegen  Hungern  vnnd 
Österreich  gewest,  hinhinder  in  Lytten  gezogen.  Der  Türgg  namb 
Ofen  widerumb  ein,  gab  vnnserm  khriegsvoickh  sicherhait  Ires  lebenns.    s.  sepi.  (h.) 
Aber  nit  gehallten,  Jämerlichen  Ermördt.  Prandt  die  Stat  Ofen  aus. 
Das  Schlos  belib  doch  vnuerwüest.    Gab  das  dem  Eingedrungen 

Zu  Anfang  der  Seite  265* : 
14.  Juny  Ferdinandus  ertzhertzog  geborn. 
19.  Kunig  von  Lintz  nach  Regnspurg  verruckht.  (H.) 


')  D.  i.  Gross-Niemtscliitz, 

Fonie».  Vllf.  19 


300^^  1529-1S30. 

Khünig  wider.    Setzt  den  in   den  khünigclichen   Stuel.    Zohe  für 
f  24.  Sept.  (H.)  Wienn,  belegert  f  das  drey  Wochen,  vnndergruebs,  zersprenngt  das 
Gemeur.  Torst  doch  nit  Stürmen,  dann  vill  Eerlich  Ritterlich  Per- 
sonen darinn  waren  vnnd  gemaines  diennst  volckhs   in  vierzehen 
(Bl  265''.)  Tausennt.  Er  muest  vngethoner  sachen  abziehen  wider 
i4.0ctobris.(H.)  nach  Hungern  ab,  neben  der  Steyrmarch  hin  zw  der  Traa ,  vnnd  da- 
selbsten  vber  wider  nach  Griechischen  Weissenburg. 
12.  Oct.  Am  zweltrten  Octobris  bin  Ich  wider  abgeuordert.  Vnnd  alls  Ich 

2ä.  Oct.  am  fünflfvnndzwaintzigisten  auff  das  Schlos  zw  Crackhaw  geriten,  von 
etlichen  Herrn  vrlaub  genomen,  (Es  warde  auch  dazumall  des  Khünigs 
Tochter,  von  des  Eingedrungen  vnnd  ausgetribnen  Khünigs  in  Hun- 
gern Schwester  geborn,  in  dem  Schloss.)  Alls  Ich  wider  am  Herab 
Reitten  was,  fiel  ain  gross  Ziegl  drumb  zwnächst  hinder  mein  auff 
dem  weeg.  Von  der  Nider  ist  dasselb  so  hoch  vbersich  nit  getriben, 
sf '''  (eT  ^°™  Darumb  glaub  Ich,  Es  sey  aus  dem  Schloss  geworffen  etc.  Am  Neun- 
29.  Oct.  vnndzwaintzigisten  bin  Ich  aus  Crackhaw  verritten. 

8.Nouembris.(H)  i       r-i        <  t-k  i      •  ttt.ii 

1.  Dec.  Am  Ersten  Decembris  geen  Wienn  khomen,  das  mir  gegen 

der  vorigen  gestallt  frembd  anzusehen  was.  Alle  vorstet ,  die  nit  vill 

minder  gewest  sein  dann  die  Recht  Stat,  warn  all  (Bl.  266".)  ge- 

schlaipfft  vnnd  ausgeprenndt,  damit  der  Veindt  sein  bequemblichait 

darinn  nit  haben  möcht,  vnnd  aller  maist,  damit  die  Wörn  in  ain  Ennge 

eingezogen  worden.     Darzue  das  Lanndt  derselben  Ennden   alles 

durch  den  veindt  verprenndt  vnnd  selten  vber  aines  Armbrust  schuss 

weit,  das  nit  ain  Todt  mennsch,  Phärdt,  Schwein  oder  Khue  gefunden 

gelegen.  Von  Wienn  hintzt  der  Newstat  vnnd  neben  vmb  allennthal- 

ben.  Es  ward  Erbärmblich  zusehen. 

ankumen23.No-  Bin  darnach  Pald  wider  geen  Lyniitz  an  Hof  eruordert.   Mein 

uembns.  (H.)      y^Q^g  genomcn  geen  Clam  vnnd  durch  das  Muertzthall  geen  Prugg 

an  die  Muer,  geen  Leobm  vnnd  baide  Eisenärtzt,  des  vordem  vnnd 

Am  achten  De-  hindern  Pergs.   Geen  Altnmarckht,  Losnstain,  die  Stat  Steyr  vnnd 

cembris  vonLiiitz 

verruekht.  (H.)   geen  Lynntz. 


CBl.  266\)    1530. 

Geen  Bresslaw. 

Khünig  Sigmundt  zw  Polin  bemüeet  sich  alls  ein  Nachpar,  Auch 
alls  meines  herrn  gebornner  freundt  vnnd  des  Eingedrungen  Khünigs 


1530.  291 

in  Hungern  Schwager,  des  Schwester  er  erstlichen  gehebt  ^ ,  Ainen 

friden  zwischen  den  zwayen  zuhanndlen.  Vnnd  auff  desselben  ansue- 

chen  was  zw  solicher  Hanndlung  zeyt  vnnd  Malstat  geen  Bresslaw 

benennt,  dahin  dann  nambhafFte  Gesanndten  verordennt  warn.  Aber 

Es  khamen  allain :  Bischoff  Jacob  zw  Bresslaw,  Herr  Sigmundt  von 

Dietrichstain  Freyherr,  Ich  vnnd  Doctor  Beat  Widman.   Ich  bin  am 

Ersten  Augusty  zw  Wienn  ausgeriten.  Nach  Mistelbach  Sechs,  Wi-    i.  AugusL 

sternitz  vier,  Wischa  fünff,  Olmüntz  vier,  geen  Fern  vier,  gein  Hoff 

aine,  Jägerdorff  zwo,  Neustätl  vier,  Neyss  drey,  Grottko  drey.    Geen 

der  011a  2)  vier  (Bl.  267''.)  vnnd  geen  Bresslaw  vier  meill.  Verharrten 

da  nit  lanng.  Am  fünfFtzehennden  tag  des  monats  schreibt  der  Khünig 

zw  Polin  an  vnns  die  Gesanndten ,  mit  anzaigen  vnnsers  gegenthaills 

gesanndten :  „wollten  nit  daher  khomen,  dann  sy  wären  zw  Olmüntz 

nit  woll   gehallten  worden  vnnd  in  sorgen  gestannden.    Vnnd  der 

Khünig  Pate  den  tag  geen  Posen  auff  Michaelis  zw  vberlegen.''  Söliches 

schriben  wir  vnnserm  Herrn.    One  das  gaben  wir  khain  Anntwort. 

Vnnd  wir  sein  am  Sibenvnndzwaintzigisten  wider  von  dann  verritten,  27.  August. 

vnnd  vnnsern  weeg  genomen  nach  der  OUa,  Grotky  3),  Neyss  vnnd 

vber  den  Zuckhenmanntl  auff  die  Wilde  grueb  *),  Olmüntz,  Wischa, 

Niclspurg,  Wilfferstorff,  Wolkherstorff  vnnd  Wienn. 

Raiss  geen  Posen. 

Auff  solich  freundtlich  bitt  vnnd  beger  (Bl.  26T.)  des  Khünigs 
zw  Polin  bewilligt  mein  Herr  den  tag  zw  Posen  anzunemen  vnnd 
zubesuechen.  Aber  nit  fridenns,  sonnder  Heurats  halben.  „Khämen 
dann  Inndert  gleichmässig  vnnd  annemblich  mittl  des  fridenns,  wollt 
die  auch  vernemen  vnnd  beuelch  geben,  nach  gelegenhait  darauff 
zuhanndlen."  Derhalben  Ich  vnnd  Doctor  Beat  Widman  den  Neun-  19.  sept. 
zehennden  Septembris  den  weeg  nach  Bresslaw  namen.  Da  wir  auch 
den  Bischof  daselbsten  fannden,  mit  dem  wir  geen  Posen  Raisten, 
vnnd  am  vierten  Octobris  hin  khamen.  4.  Oct. 

Von  Bresslaw  durch  Bruscbitz  5)  geen  Trachenburg,  so  man 
Polinisch  Straburkha  nennt,  seia  Sechs  meiU.  Daitnaoh'  sein*  noch  zwo 

*)  Barbara,  Tochter  Stephans  Grafen  von  der  Zips,  f  2.  October  ISlo 

2)  Ohlau. 

8)  Grotlkau. 

*)  Nieder-Wildgrub,  i*/»  Meile  von  FreudenthaK 

*)  Prausnitz. 

19» 


292 


1530. 


mein  an  das  PoIInisch  geen  Schymonaw.  Vnnd  fürt  durch  Ktzriuin  *) 
Sechs,  geen  Gorckha  2)  drey,  vnnd  geen  Posen  vier.  Thuet  alles 
Ainvnndzwaintzig  meill. 

Des  Eingedrungen  Khünigs  PotschafFten  khamen  auch  dar.  Graf 
Franciscus  Frangepan,  (Bl.  268".)  Ertzbischoue  zw  Collitzan  s), 
Herr  Steffan  Verwetzy,  Canntzler,  Herr  Hieronimus  Lasky  vnnd  N. 
Humaney. 

Mitler    oder   Vnnderhanndler. 

Von  des  Khünigs  zw  Polin  wegen:  die  zwen  Bischoue  Herr 
Hanns  Letalesky  zw  Posen  vnnd  Herr  Anndre  Cricius  zw  Polotzkho ; 
Herr  CristofF  Schidlovetzkhy,  Castellan  zw  Crackhaw,  Oberster 
Canntzler  in  Polin  etc.;  Herr  Anndre  Tantzinsky,  Vaiuoda  zw 
Crackhaw;  Herr  Hanns  Graf  zw  Tarnow,  Oberster  Veldhaubtman  in 
Polin;  Herr  Lucas  Graf  zw  Gorckhaw,  Castellan  zw  Posen  vnnd  Velld- 
haubtman  in  gross  Polin;  Herr  Hanns  Kheymbsky,  Oberster  des  Khü- 
nigs Secretary,  ansechliche  Personen. 

Von  Hertzog  GeÖrgenns  von  Sachssen  wegen,  der  die  Sachen 
am  maisten  getriben  hat:  Herr  Johann  Bischoue  zw  Meichssen; 
Doctor  Simon  Pistoris,  Canntzler.  Neben  Ime  iaWs  (Bl.  268''.)  Junger 
oder  alls  ain  Secretary  CristofF  Carlowitz. 


Am  Rande  der  Seite  267'  von  der  Hand  Herbersteins : 
Am  6.  Nouembris  gar  spat  khumbt  herr  Andre  Tantzinskj,  ain 
gros  angesehner  vnd  auch  ain  weiser  man,  khumbt  selb  driter  In 
mein  herberg,  darin  ich  ain  tzimer  in  der  Hohe  gehabt,  vnd  Er 
schwars  leibs  gewest,  hat  khaim  athns  halbn  redn  mugen.  Spricht: 
„wir  habn  offt  vill  vnd  manigerlaj  miteinander  geredt,  Ee  wir  aber 
Jetzoredn  solln,  so  schweign  wir."  Nun  macht  man  nit  mit  schweign, 
sonder  mit  redn  frid.  Er  bäte  mich  auif  morgn  zw  der  Collatzn ,  da 
Niembt ,  dann  herr  Hieronimus  laskj  bey  vns  sein  soll.  Ich  kham ,  da 
ward  beredt,  das  der  Laskj  soll  zw  meinem  Herrn  khomen,  fridens 
halbn  handln. 


*)  Wohl  Kriewen  an  der  Obra  ? 
'*)  Vielleicht  Gora  an  der  Warta? 
8)  D.  i.  Kolocsa. 


1S30— 1Ö31.  293 

Wir  beschlossen  gleichwoll  die  Heurath  zwischen  Khünig  Sig- 
mundts  in  Polin  Sun  vnnd  meines  Herrn  Erstgebornnen  Tochter  Eli- 
sabeth, vnnd  verbriefFten  solichen  beschluss  notdurfftigclichen. 

Fridenns  halben  haben  wir  Enntzwischen  auch  lanng  gehanndlt. 
Aber  nichts  beschlossen.  Dann  des  gegenthaill  gesanndten  brachten 
ain  Vidimus  aines  Türggischen  briefTs ,  den  der  Türggisch  Khaiser 
Soleyman  dem  Eingedrungen  vnnd  durch  in  Eingesetzten  Khünig 
Johannsen  geschriben  bette,  der  mainung,  das  Er  nit  ainer  hanndprait 
Erdtrichs  vom  Hungerianndt  wollte  gestatten  zuuerthaidingen. 

AufF  das  sein  wir  am  aindlifften  Nouembris  von  Posen  vorritten,  n.  Nov. 
Am  fünffzehennden  geen  Bresslaw  khomen ,  den  von  Dietrichstain  da  is.  Nov. 
gefunden.  Am  letzten  Nouembris  wider  zw  Wienn  einkhomen.  30.  Nov. 


(Bl.269\)   1531. 

Zw  Freyhern  bewilligt. 

Ferdinannd,  von  gottes  gnaden  Römischer,   zw  Hunn- 
gern  vnnd  Behaim  etc.  Khünig. 

Lieber  getreuer.  Vnnser  Rat  vnnd  Secretary  Anndre  Adler  hat 
vnns  die  mainung,  Welicher  gestallt  dw  dich,  dein  Gebrüeder, 
gevetter  vnnd  namen  Herberstain  mit  ainer  freyhait  zubegnaden  ge- 
betten  hast,  vnnd  wie  ain  brief  von  vnns  derhalben  gefertigt  werden 
möcht,  angezaigt.  Die  haben  wir  vernomen  vnnd  gehört ,  vnnd  warn 
woll  mit  gnaden  genaigt,  dier  vnnd  deinem  Namen  zw  gueten  soliche 
freyhait  vnnd  gnad  zubeweisen.  Wir  bedennckhen  aber  genedigclich, 
das  soliches  in  etlich  w^eg  beschwärlich  vnnd  Irrung  bringen  möcht. 
So  finden  wir,  das  solich  vnnd  dergleichen  freyhait  vnnd  brief  von 
vnnsern  Voruordern  nicht  gegeben  noch  gefertigt  gewest  sein.  Die- 
weil  wir  aber  dier  vnnd  deinem  geschlacht  mit  gnaden  genaigt,  vnnd 
warinnen  wir  Euch  mit  gnaden  erscheinen  khünnen  des  genaigt 
(Bl.  269^.)  sein.  Wo  dw  dich  dann  sambt  demselben  deinem  ge- 
schlacht Freyen  vnnd  in  den  Freyherrn  Stanndt  erheben  lassen  willst. 
So  wellen  wir  nit  abschlahen.  Sonnder  genedigclich  bewilligt  haben 
dir  soliches  zw  gnaden  zuthun  vnnd  bemellter  massen  zw  freyherrn 
zw  erheben  vnnd  zumachen,  solicher  gestallt  Wie  von  weillenndt 
ynnserm  Herrn  vnnd  Anherrn  Khayser  Maximilian  Löblicher  gedächtnuss 


294 


1531. 


für  sein  vnnderthonen  im  brauch  gehallten  ist.  Das  wollten  wir  dier 
genediger  mainung  nit  vnangezaigt  lassen.  Geben  in  vnnser  Stat 
Lynntz,  den  Achzehennden  February  Anno  etc.  im  Ainvnnddreissi- 
gisten.  Vnnserer  Reiche  der  Römischen  im  Ersten  vnnd  der  anndern 
aller  im  Fünfften. 

Vnnserm   lieben   getreuen    Sigmunden    von   Herberstain, 
vnnserm  Rat. 

23.  März.  Am  fünffvnndzwaintzigisteu  Marty  geen  prünn  in  Märhern  zw 

Kü.  Maj.  auff  denselben  (Bl.  270".}  beuelch  erhebt.  Daselbstn  in 

4.  April.  Polin  zuraisen  abgefertigt.    Am  vierten  Aprillis  bin  Ich  wider  zw 

IS.  April.  Wienn  ankhomen.  Den  fünffzehennden  mich  nach  Polin  erhebt.  Zw 
Freystätl  in  der  Schlesien  hat  mich  ain  Pot  erritten  vnnd  mit  ainem 

26.  April,  beuelch  abgeuordert.  Am  Sechsvnndzwaintzigisten  zwischen  Stätz 
vnnd  Neudorff  mir  wider  ain  Pot  mit  ainem  beuelch  zuekhomen ,  das 
Ich  mit  anndern  in  Hungern  Raisen  soll.  Vnnd  derhalben  mich  zu- 
stundan  von  Wienn  Erhebt. 

Anstanndtshandlunng. 

6.  Mai.  Am  Sechsten  May  sambt   Herrn  Wilhalbmen  von  Rogendorff, 

Obristen  Hofmaister  vnnd  Obristen  Veldhaubtman,  Herrn  Lienharden 
von  Fells,  Hofmarschalch ,  vnnd  Ich  zw  Rlindenpurg  ^  ankhomen. 
Daselbstn  khamen  auff  vnnser  glaitt,  die  von  Gran  ausgeschigkht 
warn,  (BL  270''.)  zw  vnns:  Graf  Franntz  von  Frangepan,  Ertz- 
bischoue  zw  CoUitzan;  Herr  Hieronimus  Lasky  vnnd  Raskay  Caspar, 
des  Eingedrungen  Khünig  Hannsen  Gesanndten.  Reschlossen  da  ain 
Anstanndt  mit  etlichen  vnnderschaiden.  Etlich  derselben  waren  an 
Khünig  zw  Polin  gestellt  zuuergleichen. 

2S.  Mai.  Am  fünffvnndzwaintzigisten  khumbt  mir  ain  beuelch,   das  Ich 

eillenndt  geen  Polin  Raisen  müest. 

6.  Juni.  ^^  Sechsten  Juny  zw  Wienn  ausgeritten.  Am  Vierzehennden 

14.  Jutti.  •"  ° 

geen  Crackhaw  khomen.  Mir  wardt  auf  mein  beger  Doctor  Khneller 
26.  Juni,  nachgeschickht,  vnnd  hienndlen  vor  dem  Khünig  am  Sechsvnndzwain- 
tzigisten. Wir  baid  sassen  dem  Khünig  zw  der  Rechten,  Herr  Hiero- 
nimus Lasky,  des  gegenthaill  gesanndter,  zw  der  Linckhen  hanndt. 


*)  D.  i.  Visegräd  aa  der  Donau. 


ii;3i. 


295 


Der  Herr  Jeroniinus  Lasky  was  aiii  arbaitsani  Man  nit  allain  mit 
dem  Leyb,  sonnder  auch  mit  seinem  khopfF,  suecht  manieherlay  weeg. 
Alls  er  dann  vill  grosser  gefärlicher  Rayss  von  seines  Herrn  wegen 
thon  hat  on  glayt  (Bl.  271".)  zw  dem  Türggen.  Dann  in  Frannckh- 
reich,  zw  vill  Teutschen  Fürssten.  Zw  Posen  begert  er  an  mich,  Ime 
glait  zw  erlanngen,  zw  meinem  Herrn  zukhumen,  das  nach  vill  hannd- 
lungen  beschach.  Vnnd  wollte  zway  Glaitt  haben,  ain  Lateinisch  vnnd 
ain  Teutsches,  das  Ich  Ime  dann  geen  Crackhaw  bracht.  Das  Latei- 
nisch gab  Er  dem  Khünig  zw  Polin  zubehallten,  mit  dem  anndern 
Rit  er  mit  mir.  Ich  Erhueb  mich  am  Sibennden  July.  Er  khamb  mir  7.  Juii. 
Palld  nach.  Der  Weeg  was  nach  Auschwitz,  Pless,  Freystätl,  Ostra, 
Titzein,  Crembsier,  Wischa  vnnd  Prün,  Bieless,  Trigla  *)»  Potzateckh, 
Neuhaus ,  vnnd  am  Viervnndzwaintzigisten  geen  Budweiss  in  Behaim  24.  Juli. 
zw  dem  Khünig  khomen.  Alls  Er  sein  sachen  da  verriebt  hat ,  zohen 
wir  bald  miteinannder  nach  Khrembs  vnnd  Wienn.  Am  fünfftenAugusty  s.  August. 
ist  Er  am  wasser  zw  Wienn  aus  nach  Ofen  gefarn. 

Am  Aindlefften  bin  Ich  nach  Clam,  durch  (Bl.  271''.)  Steyer  11.  August, 
geen  Pettau  vnnd  dann  geen  Wolfsperg  zw  meinen  güettern  geraist. 

Ich  bin  wider  an  Hof  eruordert  vnnd  zw  Clam  ausgeritten.  Geen  An  Hoff  gen  in 
Khruegla  vier,  geen  Leobm  Sechs,  Kheichlwanng  vier,  Vischarn  ^'"^    '     '^ 
fünff,  Schlädming  fünff,  Sanndt  Johanns  an  der  Saltza  fünf,  Khitzpühl 
fünff,  Rottnburg  fünff,  geen  Innsprugg  fünff.  Da  ward  Ich  Palld  geen 
Prespurg  in  Hungern  wider  abgefertigt. 

So  dann  der  Arbait  des  Raysen  souill  gewest,  hab  Ich  dasselb 
meinem  Namen  vnnd  zw  Eeren  vermaindt.  Darumben  auch  die  nach- 
uolgundt  freybait  genomen. 

Den  Freyen. 

Wir  Ferdinannd,  von  gottes  genaden  Römischer  Khünig, 
zw  allen  Zeiten  merer  des  Reichs,  in  Germanien,  zw  Hungern,  Behaim, 
Dalmatien,  Croatien  vnnd  Sclauonien  etc.  Khünig,  Infannt  in  Hispa- 
nien,  Ertzhertzog  zw  Österreich,  Hertzog  zw  Burgundy,  zw  Brabannt, 
zw  Steyer,  zw  Khürnndten,  zw  Crayn,  "^Bl.  272".)  Marggraue  zw 
Märhern,  zw  Lutzenburg,  in  Ober  vnnd  nider  Schlesien,  zw  Wirtem- 
berg  vnnd  Teckh  Hertzog  etc.  Fürst  zw  Schwaben ,  Gefürstcr  Graue 


296 


1531. 


zw  Habspurg,  zw  Tyroll,  zw  Pfierdt,  Kliyburg  vnnd  zw  Görtz  etc., 
Lanndtgraue  in  Elsass,  Marggraue  des  heiiligen  Römischen  Reichs  zw 
Burgaw,  Ober  vnnd  Nider  Lausnitz,  Herr  auff  der  Windischen  March, 
zw  Portnaw  vnnd  zw  Salins.  Bekhennen  offennlich  mit  disem  brief 
vnnd  thun  ichundt  aller  menigclich ,  das  wir  angesehen  haben  das 
Allt  Adelich  herkhomen  des  namens  vnnd  geschlächts  der  von  Her- 
berstain,  in  vnnserm  Herzogthumb  Steyer  gesessen.  Auch  die  annemb- 
lichen,  getreuen,  nützlichen  vnnd  ansechlichen  diennst,  die  von  dem- 
selben namen  vnnd  Stamen  weillenndt  vnnsern  Voruordern  Römischen 
Khaisern,  Khünigen  vnnd  Ertzhertzogen  zw  Osterreich,  zw  fridlichen 
vnnd  vnfridlichen  zeitten,  in  vilfeltig  weeg  erzaigt  vnnd  gethon  sindt, 
vnnd  Insonders  (^Bl.  272''.)  vnnser  lieber  getreuer  Sigmundt  von 
Herberstain,  vnnser  Rat,  sich  zw  allen  vnnsern  diennsten,  allzeyt 
willig,  vnuerdrossenlich  vnnd  gehorsamblich  gehallten,  vnnd  in  meni- 
gen  ferren,  weitten  vnnd  sorgclichen  Raisen,  in  polin,  Lytten,  Reussen 
vnnd  Mosqua  vnnd  annder  ort  alls  vnnser  Potschafft  in  trefTennlichen 
vnnsern  Hänndln  vnnd  geschafften  Eerlich  vnnd  woll  gedienndt,  dauon 
wir  billich  bewegt  sein.  Ine  vnnd  sein  geschlächt  mit  vnnser  sonndern 
gnaden  anzusehen  vnnd  mit  freyhaitten  zubegaben ;  Sodann  auch  nicht 
weniger  sein  Brueder  Wilhalbm  von  Herberstain,  vnnser  Rat,  in 
vnnser  vnnd  vnnser  freundtlichen  liebsten  Gemahel  diennsten  Alls 
derselben  Oberster  Stählmaister  lannge  Jar  gewesen;  Auch  Irvetter 
Rueprecht  von  Herberstain  sich  zw  vnnsern  diennsten  in  khriegs- 
leuffen  in  vnnserm  Khünigreich  Hungern  alls  ain  Haubtman  treulichen 
gebrauchen  lassen,  sich  darinnen  allzeyt  Eerlichen,  aufrichtig 
(Bl.  273".)  vnnd  Ritterlich  gegen  vnnsern  Veindten  gehallten;  Sich 
auch  hinfür  nit  weniger  zw  vnnsern  diennsten  gehorsamblich  erbietten, 
auch  woll  thun  mugen  vnnd  sollen.  So  haben  darumben,  vnnd  das 
annder  auch  zw  dergleichen  Eerlichen  Tatten  geraitzt  vnnd  bewegt 
werden.  Wir  mit  wolbedachtem  muet,  zeitigem  Rat  vnnd  Rechtem 
wissen,  Auch  aus  aigner  bewegnus  denselben  von  Herberstain  obge- 
nennt,  auch  anndern  Iren  Brüedern  vnnd  Vettern,  Nämblichen :  weil- 
lendt  Leonharden  von  Herberstain  Sün  Hannsen,  Sigmunden,  Wil- 
halbmen  vnnd  weillenndt  Friderichen  von  Herberstain  Sun:  Bernhar- 
din, Auch  weillenndt  Geörgn  von  Herberstain,  vnnsers  Rats,  Welicher 
zw  erlanngung  vnnsers  Khünigreichs  Hungern  mit  vnns  darein  geraist 
vnnd  daselben  in  vnnsern  diennsten  abgeleibt,  vnnd  obgenennter 
Hannsen,  Sigmunden  vnnd  Wilhalbmen  Brueder  gewest  ist,  gelassen 


1531. 


297 


Sünen:  Georgen,  Ruepreehten,  Georg  Anndreen  vnnd  Georg  Sig- 
munden dise  sonnder  gnad  gethon  vnnd  freyhait  gegeben,  das  sy  »U 
vnnd  Ir  Eelich  Leibs  Erben  vnnd  derselben  Erbenns  Erben,  für 
(^Bl.  273''.)  vnnd  für  zuraitten,  zw  sambt  lerem  vorigen  zuenamen 
„von  Herberstain"  Auch  den  Tittl  haben  sollen  „die  Freyen".  Geben 
Inen  auch  soliche  gnad  vnnd  freyhait  von  Römischer  Khünigclicher 
machtvolkhomenhait,  Auch  alls  Ertzhertzog  vnnd  Regierennder  Herr 
vnnd  Lanndtsfürst  vnnser  Erblichen  Österreichischen  fürsstenthumb 
vnnd  Lannde ,  hiemit  wissennlich  vnnd  in  Crafft  dits  brieflFs.  Mainen 
vnnd  wellen  aus  yetzbemellter  vnnser  Khünigclichen  vnnd  Lanndts- 
fürstlichen  macht,  das  nun  hinfüran  die  obbenannten:  Hanns,  Sigmundt, 
Wilhalbm,  Bernhardin,  Georg  Rueprecht,  Georg  Anndre  vnnd  Georg 
Sigmundt  von  Herberstain  gebrüeder  vnnd  gevettern,  Auch  all  Ir  vnnd 
Ir  Jegclichs  Eelich  leibs  Erben  vnnd  derselben  Erbenns  Erben ,  für 
vnnd  für  zuraitten,  zw  sambt  lerem  zuenamen  „von  Herberstain" 
Auch  den  Tittl  „der  Freyen"  haben,  vnnd  ein  Jegclicher  von  Herber- 
stain „der  frey"  gehaissen,  genennt  vnnd  Inen  auch  also  aus  vnnsern, 
vnnserer  Erben  vnnd  nachkhomen  Canntzleyen,  auch  sonnst  von 
(Bl.  27 i".)  menigclich,  Geistlichs  vnnd  Weltlichs,  hohes  vnnd  ni- 
ders  Stanndts,  Also  der  Tittl  „Herberstain  der. Frey**  oder  „den 
Freyen"  geschriben,  gegeben  vnnd  sy  allso  genennt  werden.  Sy 
sollen  auch  darzue  haben  all  vnnd  Jegclich  gnad,  freyhait,  Eere,  wirde, 
vorthaill  vnnd  gerechtigkhait,  in  Geistlichen  vnnd  Welltlichen  sachen, 
Stannden,  Wierden,  Lehen  vnnd  Ambtern.  Darzue  wir  sy  dann  also 
hiemit  sonnderlich  erheben,  wirdigen,  begnaden  vnnd  freyen,  die  alle 
zuhaben,  zw  emphahen,  zuleihen  vnnd  zugebrauchen,  die  annder 
vnnser  vnnd  des  heilligen  Römischen  Reichs,  Auch  vnnserer  Erblichen 
Fürsstenthumb  vnnd  Lannde  vnnd  vnnsers  Haus  Osterreich  Freyherrn 
haben,  sich  der  gebrauchen  vnnd  geniessen  von  Recht  oder  gewon- 
hait  vnnd  sonndern  vnnsern  gnaden  von  menigclich  vnuerhindert, 
Vnnd  gebietten  darauff  allen  vnnd  Jeden  Churfürssten,  Fürsten,  Geist- 
lichen vnnd  Welltlichen,  Prelaten,  Grauen,  Freyen,  Herrn,  Rittern, 
khnechten,  Lanndthaubtleutten,  Lanndtmarschalchen ,  Canntzlern, 
Canntzley  verwalltern,  Verwesern,  Vitzdomben,  vogten,  Phlegern, 
Burggrauen,  Ambtleutten,  Schulthaissen ,  Bürgermaistern,  Lanndt- 
richtern,  Richtern,  Bürgern,  gemainden  vnnd  sonnst  allen  anndern 
vnnsern  vnnd  des  (Bl.  27^'.)  Reichs,  auch  vnnserer  Khünigreich, 
Fürsstcnthyy^g^, ypnd  Lannde  vnnderthonen   vnnd  getreuen,  in  was 


298  153i— 1832. 

wierden,  Stanndt  oder  wesen  die  sein,  von  obbestiiiibtei*  vnnser  KhO- 
nigclichen  vnnd  Lanndtsfürstlichen  macht  Ernnstlich  vnnd  vesstigclich 
mit  disem  brief  vnnd  wellen,  das  sy  die  obgenannten:  Hannsen,  Sig- 
munden, Wilhalbmen,  Wernliardin,  Georgen  Rueprechten,  Georg 
Anndreen  vnnd  Georg  Sigmunden,  Ir  Eelich  leibs  Erben  vnnd  der- 
selben Erbenns  Erben,  für  vnnd  für  zuraitten,  bey  solicher  vnnser 
gnad  vnnd  gegebnen  Freyhait,  Eeren,  wirden,  vortaill  vnnd  gereeh- 
tigkhait  berueblich  bleiben ,  der  geniessen  vnnd  gebrauchen  lassen, 
Sy  auch  also  nennen,  schreiben,  Eeren,  Achten  vnnd  hallten,  daran 
nit  Irren  noch  hindern  vnnd  dawider  nit  thun.  Noch  des  yemanndts 
anndern  zuthun  gestatten,  in  khain  weiss ,  Alls  lieb  ainem  Jegclichen 
sey  vnnser  schwäre  vngnad  vnnd  straff  vnnd  darzue  ain  peen,  Nämb- 
lich  fünfftzig  Marckh  löttigs  golld,  zuuermeiden,  die  ein  Jeder,  so  offt 
Er  fräfenlich  hiewider  thätte ,  vnns  halb  in  vnnser  Camer  vnnd  den 
anndern  halben  thaill  den  vorgemellten  von  Herberstain  (Bl.  275".) 
vnnd  Iren  Erben  Eegemellt  vnablöslich  zubezallen  verfallen  sein  soll. 
Das  mainen  wir  Ernnstlich.  Mit  vrkhundt  ditz  brieffs,  besigellt  mit 
vnnserm  khünigclichen  anhanngenden  Insigl.  Der  geben  ist  in  vnnser 
Stat  Innsprugg,  den  Achzehennden  tag  des  Monats  Nouembris,  Nach 
Cristj  vnnsers  lieben  Herrn  geburde  im  fünffzehenhundert  vnnd  Ain- 
vnnddreissigisten,  vnnserer  Reich  des  Römischen  im  Ersten,  des 
Hungerischen  im  Fünntften  vnnd  des  Behamischen  im  Sechsten 
Jaren. 

Gen  Hungern. 
(H.) 

7.  Dec.  Am  Sibennden  Decembris  bin  Ich  von  Innsprugg  verruckht,  nach 

Schwatz,  Elbmaw,  Vnckhn.  durch  Saltzburg  geen  Hendorff,  Veckhla- 
prugg,  Marchtrennckh,  Lynntz,  Mathausen  vnnd  nach  der  Thunaw  ab 
16.  Dec.  Am  Sechzehennden  geen  Wienn. 

1532. 

Die  vrsach ,  warumb  Ich  sambt  anndern  in  Hungern  geschickht 
worden:  die  Hungern  baider  thaill  vnnderthonen  betten  vnnder 
(Bl.  275''.)  Inen  selbst  ain  zusamenkhunfft  beschlossen,  Iren  sachen 
Rat  zusuechen,  damit  aber  Pöss  Practickhn  verhüett  möchten  werden, 
schickht  man  ansechliche  Pötten  daselbst  hin. 
2.  Jänner.  Ich  bin  am  Anndern  January  sambt  Herrn  Marxen  Beckh  von 

Leopoldstorff,  Vitzdomb  in  Österreich,  geen  Prespurg  khomen. 


1S32. 


^99 


7.  Jänner. 
10.  Jänner. 


Von  des  Babsts  wegen  khamb  dar  sein  Nuncius  Herr  Vincenntz 
Pinpinella,  Ertzbischoue  Rosanensis. 

Von  des  Khaisers  wegen  khamb  Graf  Wolff  von  Monntfort. 

V^'^ir  all  namen  vnnsern  weeg  von  Prespurg  geen  Hungerischen 
Alltenburg.  Das  was  am  fünfften  des  monats.  Alls  vnns  aber  daselbsten 
zuwissen  warde,  das  aus  der  Zusamenkhunfft  nichts  werden  würde, 
zohen  wir  am  Sibennden  geen  Prespurg  vnnd  am  zehennden  geen 
Wienn. 

Passa  w. 

Mir  khamen  drey  beuelch  nacheinannder  zue,  (Bl.  276".)  Ee 
Ich  geen  Wienn  ankhame,  das  Ich  Eillenndt  nach  Passaw  Raison  solle. 
Bin  derhalben  amFünffvnndzwaintzigisten  zw  Wienn  ausgeritten  nach  23.  Jännei 
Stockheraw,  Khrembs,  Spytz,  EmerstorfF,  Persenpeug,  Greyn,  Mat- 
hausen,  Lynntz.  Zw  Athenshaim  9  vbergefarn,  zw  Aschach  wider 
vbergetarn  an  Kasten  vnnd  geen  Passaw. 

Am  Ersten  February  bin  Ich  geen  Passaw  khomen  vnnd  da  ge-    1.  Febr. 
funden   Herrn  Weittich  von  Pernstain ,  der  auch  dahin  mit  mir  be- 
schiden  was. 

Von  dem  Römischen  Khayser  khamb  dar:  Herr  Philips  von 
Flerscham,  Bischoue  zw  Speyer. 

Von  Hertzog  Georgenns  von  Sachssen  wegen  khamb:  Herr 
Julius  Phlueg,  Georg  Tumerstat,  Doctor,  vnnd  CristotF  Carlowitz. 

Daher  sollen  auch  khumen  sein:  des  Khünig  von  Polin  ge- 
sanndten,  Alls  mitler,  vnnd  dann  des  Eingedrungen  Khünig  Hannsen 
Leuth,  von  ainem  friden  zuhanndlen.  Alls  aber  derselb  eingedrungen 
Khünig  vernamb ,  das  der  Türggisch  Khaiser  im  anzug  was  nach 
Österreich,  ward  aus  der  Fridshanndlung  (Bl.  276''.)  nichts.  Wir 
die  benennten  verharrten  das  ganntze  Monat  daselbstn. 

Am  Ersten  Marty  Bin  Ich  wider  geen  Wienn  khomen.  Da  ver-  1.  März. 
samblt  sich  meines  Herrn  Volckh  vnnd  Richtet  sich  zw  der  belege- 
rung.  Vnnd  was  khain  annderer  gedannckhen,  dann  der  Türgg  wollte 
sich  wider  vmb  Wienn  annemen.  Herr  Hanns  Catzianer  bette  die 
Oberst  Vcldhauhtmanschafft,  schickht  sich  alls  ein  erfarnner  khriegs- 
man,  hiellt  guete  Ordnung,  zucht  vnnd  khundfschafft.  Mir  ist  vill  Ar- 
bait  yederzeyt  Inn  vnnd  ausser  der  Stat  zuegestannden. 


9  Ottensheim,  1  '/^  Meile  ober  Linz  an  der  Donau. 


300  1S32. 

Der  Türgkh  für  Günnss. 

Im  September  hat  der  Türgkh  gewisst,  das  der  Römisch  Khayser 
in  Teutschen  Lannden  gewest  mit  anseehlichem  hispanischen  vnnd 
Wälhischem  khriegsvolckh,  vnnd  das  Reich  ist  nun  im  anzug  gewest. 
Sich  für  Günnss  gelegert.  Hat  das  mit  gwallt  nit  gewannen  vber 
vil  ge(Bl.  J?77".Jthone  Stürmb  vnnd  erfülhing  der  Graben,  gleich- 
woU  zwletzt  betaidingt.  Aber  vnueränndert  gelassen. 

Prespurg. 

2.  Sept.  Den  Anndern  tag  des  Monats  bin  Ich  geen  Prespurg  geschickht 

worden  sambt  herrn  Erasm  von  Obertzan,  der  Rabstlichen  Hussarn 
halben,  die  dazumall  aufgenomen  warden. 

Des  Reichs  Volckh  khamb  zeitlich,  legert  sich  Innhalb  der 
Pruggen. 

In  dem  so  zeucht  der  Türgg  vor  Günss  ab,  neben  der  Eisnen 
Stat,  vnnd  für  die  Newstat  vber  den  Hartperg. 

Dem  Türgkhen  nachgezogen. 

8.  Sept.  Am  Achten  tag  Ist  Herr  Hanns  Catzianer  mit  Tausennt  phärden 

des  Reichs  volckh,  das  Ennhalb  der  Thunaw  lag,  vnnd  mit  ain  Tau- 
sennt Hussärn  vnnd  bey  zwaybundert  Anndern  Phärden  (Bl.  277^".) 
aus  Wienn  dem  Türggen  nachgezogen  vnnd  in  die  Newstat  khomen, 

9.  Sept.  Den  Neunten,  Alls  man  Ratschlagte,  Wollte  der  Rackhy  Pauli 

nit  Ratten,  dem  Türggen  am  Fuess  naehzuhenngen.  Darumb  zohen 
wir  denselben  tag  geen  Schadwienn. 

10.  Sept.  Den  zehennden  geen  Khimberg. 

11.  Sept.  Den  Aindlifften  geen  Prugg.     Da  belib  man  aufF  morgen  vmb 

zehen  Vhr. 

12.  Sept.  Den  zwelfften  zugen  wir  vmb  zehen  Vhr  von  Prugg,  den  ganntzen 

tag  vnnd  die  ganntz  Nacht,  geen  Grätz.  Wir  wissten  nit  annders,  der 
Türgkh  lag  vor  Grätz;  wir  wollten  in  der  Nacht  mit  gwallt  hinein  in 
die  Stat. 

13.  Sept.  Den  dreyzehennden  khamen  wir  vmb  fünfF  vhr  morgenns  frue 

geen  Grätz.  Der  Türgkh  war  des  Tags  daruor  hinweg.  Wir  fuettertn 
die  Phärdt,  zugen  vber  zwo  Stundt  hinaus  vnnd  stiessen  drey  hallt, 
dann  wir  betten  auch  zway  Fänndl  khnecht  am  weeg  zw  vnns  bracht. 
Die  hallten  warn  zw  nächst  vnnder  Strasganng.  Der  Niclas  Ostrositz 


1532.  301 

ward  hin  geschickht,  die  veind  zw  Raitzen  (Bl.  278".)  vnnd  zw 
logkhen.  Es  wollt  aber  khainer  kliomen.  Darumb  bliben  wir  drey  tag 
zw  Grätz,  dann  der  Backhy  Pauli  zoch  des  tags  geen  Wildan,  vnnd 
stall  sich  bey  der  Nacht  nach  dem  gepürg  geen  Leybnitz  zw  den 
Schlossern.  Daselbst  fanndt  Er  fünfTtzig  geringer  vnnd  gerasster 
Phärdt.  Die  Türggen  lagen  im  Leybnitzer  Veld.  Alls  die  am  Hansteg 
vber  die  Sulbm  9  vnnder  die  Puechl  zugen  2),  hat  er  die  hindersten 
angriffen  vnnd  vill  khöpf,  auch  annders  von  gueten  Rossen  vnnd  gueten 
geschmeidt,  mit  sich  geen  Grätz  bracht. 

Der  Türgg  zoch  auff  Marpurg.  Vnnd  oberhalb  prugkht  Er  vber 
die  Traa,  zohe  wider  durch  das  Windischlanndt  ab  geen  Griechischen 
Weissenburg.  Es  sein  der  Türggen  vill  an  der  Traa  ertrunckhen. 
Nachdem  das  Geschray  vnnder  sy  khamb,  wie  die  Irigen  binden  warn 
angriffen  vnnd  geschlagen  worden,  Eillenndt  seer  vberzukhumen. 

Den  Sechzehennden  zugen  wir  von  Grätz  nach  dem  weeg,  wie  16.  Sept. 
der  Türgg  daselbst  hin  gezogen  (Bl.  278''.)  was.  Man  wisste  auch, 
das  der  Türgkh  ain  grossen  Hauffen  hinder  sein  verlassen  bette,  die 
durch  das  gepürg  von  der  Newstat  in  das  Lanndt  ob  der  Enns  zugen, 
AUain  darumb,  das  man  von  derselben  wegen  Inen  nit  soll  nachziehen. 
Sy  verhofften  durch  das  Gepürg  etwo  ain  Strassen  zufinden  in  Steyer 
ynnd  Khärndten  zukhumen,  das  sy  aber  nit  fannden.  War  alles  be- 
setzt. Darumb  muesten  sy  wider  gegen  der  Newstat.  Desshalben 
dann  die  Reichischen  all  herüber  die  Thunaw  vnnd  denen  zuegezogen 
warn.  Wir  khamen  den  tag  geen  Gleysdorff  den  xvij'"-  geen  Gra-  17.  Sept. 
fendorf. 

Den  Achzehennden  geen  Neunkhirchen.    Des  Abennts  ward  Ich  I8.  Sept. 
wundt.   In  derselben  Nacht   khamen  khundtschafften :    „Die   veindt 
warn  verhannden."    Ist  herr  Hanns  Catzianer  in  der  Nacht  aufge- 
wesen vnnd  neben  der  Newstat  auff  die  Luckhen  s)  vnnd  gegen  Vischa*) 
gezogen. 

Am  Neunzehennden  khamen  die  Türggen  her  nach  dem  gepürg  19.  sept. 
vnnd  vnnsers  Volckhs  (Bl.  279".)  vill  binden  nach,  das  man  nit 


*)  Die  Sulm  vereinigt  sich  unterhalb  Leibnitz  mit  der  Miir. 

*}  Die  windischpn  Hühel,  ein  Gebir<(szug  siidlicb  von  Leibnitz,  sind  gemeint. 

')  Das  sind  die  Vorstädte,  deren  Neustadt  damals  vier  hatte.  Auch  in  Wien 

hicsscn  sie  fjucken. 
^)  Fischau,  nordwestlich  von  Neustadt  am  Abhänge  des  Gebirges. 


30^ 


1532— 1S33. 


woll  wisst  obs  freundt  oder  Veindt  warn.  Wie  man  die  Veindt  ati- 
greiffen  wollt,  fiel  ain  grosser  Nepl  an.  Mit  dem  sein  sy  fdrgeruckht. 
Sopalld  der  Nebl  sich  aufgeschwungen,  da  ist  es  vber  das  Stainfcldt 
anganngen.  Also  das  der  nit  vill  dauon  khomen  sein.  Ausserhalb 
Sechshundert  die  sich  Oberthalb  Neunkhirchen  fürgestrailTt  haben. 

23.  Sept.  Den  dreyvnndzwaintzigisten  ist  Khaiser  Carl  vnnd  sein  Brueder 

der  Romisch  Khünig  zw  Wienn  mit  seinem  Volckh  ankhomen,  den 
der  Türgg  gewislichen  geflohen  hat.  Da  warn  Hispanier,  Itälianer, 
Tentscher  in  grosser  anzall. 

23.  Sept.  Den  Fünffvnndzwaintzigisten  khamen  wir  auch  geen  Wienn.  Da 

hueb  sich  der  Sterb.  Dann  da  warn  von  allerlay  Nation  vill  volckhs : 
Hungern,  Behaim  vnnd  Märhern,  auch  Schlesier  vnnd  Lausnitzer. 
Warn  all  im  Velldt,  nahenndt  gegen  Wienn.  Auch  etlich  hundert 
Poläggen.  Nämblichen  Herr  (Bl  279\)  Stäntzl  Graf  von  Tantzin, 
aufsein  aigen  Cossten,  mit  zway  hundert  Phärden.  Der  Romisch 
Khaiser  sambt  seinem  Brueder. 

Vnnd  des  Khaiser  Hispanisch  vnnd  Itälianisch  Volckh  namb  Iren 
abzug  vber  den  Semering  durch  Steyer  vnnd  Khärnndten  in  Italien. 
Etlich  Itälianer  namen  ain  vrsach  ainer  vnbezallung  halben.  Ruckhten 
für  gegen  Italien.  Verwüesten  vill  volckh  am  Zug,  khamen  vnge- 
schlagen  durch. 

(BL  280\)   1533. 

An  Hof  vnnd  geen  Saltzburg. 

Im  January  hat  die  Kü.  Maj.  mich  zw  sich  an  Hof  geen  Inns- 
prugg  eruordert,  Innhallt  nachuolgunder  zwayer  schreiben  vnnd 
beuelch : 

Ferdinannd,  von  gottes  gnaden  Römischer,  auch  zw  Hungern 
vnnd  Behaim  etc.  Khünig  etc. 

Edler,  lieber,  getreuer.  Vnns  sein  trefflich  Sachen  fürgefallen, 
die  wir  zuhanndlen  vorhaben,  weliche  auch  fürderung  bedürff"en,  dar- 
zue  wir  dich  zugebrauchen  vnnd  hinein  in  Polin  zuschickhen  fürge- 
nomen.  Vnnddarumben  ist  vnnser  gnedigs  begern  an  dich,  mitErnnst 
beuelhenndt,  das  dw  dich  zum  aller  fürderlichisten  erhebest  vnnd  zw 
vnns  an  vnnsern  Hof  hieheer  oder  wo  wir  sein  werden  verfüegest, 
vnnd  dein  sachen  zw  solicber  Raiss  vnnd  an(^jB/.  280*._)haimb8  auch 


1333. 


303 


richtest,  das  dw  ein  weill  vnnd  Zeitlanng  aus  vnnd  von  haimb  sein 
mügst,  dann  sich  bemellt  vnnser  sachen  etwas  verziehen  möchten. 
Daran  thuest  dw  vnnsern  gefeUigen  willen  vnnd  mainung.  Geben  in 
vnnser  Stat  Ynnsprugkh,  am  Anndern  January  im  dreyvnnddreissigi-  2.  jsnner. 
sten.  Vnnserer  Reiche  des  Römischen  im  Anndern,  vnnd  der  Anndern 
im  Sibenden  Jaren. 

Dem  Edlen,  vnnserm  lieben,  getreuen  Sigmunden  von  Herber- 
stain,  dem  Freyen,  vnnserm  Rat. 

Ferdinannd  etc. 

Edler,  lieber,  getreuer.  Diser  tag  haben  wir  dich  durch  die 
Posst  erinndert,  das  wir  dich  in  Polin  zw  khünigclicher  wird  daselbst 
zufertigen  vnnd  zugebrauchen  willenns  gewest.  Vnnd  desshalb  an 
dich  begert,  das  dw  dich  darnach  zw  der  Rayss  auch  anhaimbs  richten 
vnnd  fürderlich  zw  vnns  verfliegen  (Bl,  281".)  sollest,  des  willenns 
vnnd  gemüets  wir  dann  noch  sein.  Vnnd  weill  dann  dieselb  sach,  wie 
wir  yetzo  verrer  schreiben  emphanngen,  grosser  Eyll  vnnd  fürderung 
bedürffen.  So  haben  wir  desshalb  widerumb  ain  aigen  Pötten  zw  dier 
schickhen  wellen.  Vnnd  ist  nochmallen  vnnser  genedigs  begern  vnnd 
beuelch  an  dich,  das  du  dich  von  stundan  erhebest  vnnd  zw  vnns  mit 
dem  aller  fürderlichisten  hieher  khumest  vnnd  dich  gar  nit  säumest, 
Auch  anhaimbs  dein  sachen  zw  obbemellter  Rayss  vnnd  sonnst  dich 
selbst  mit  diennern  richtest,  das  dw  dieselb  on  Hinderung  verbringen 
vnnd  die  ausrichten  mügst.  Daran  erzaigst  dw  vnns  gehorsambs  ge- 
fallen vnnd  vnnser  mainung.  Geben  in  vnnser  Stat  Ynnsprugg,  am 
Sechsten  January,  im  dreyvnnddreissigisten,  vnnserer  Reiche  des  Rö-  6.  Jänner. 
mischen  im  Anndern  vnnd  der  Anndern  im  Sibennden  «Tarn. 

Dem  Edlen,  vnnserm  Lieben,  getreuen  Sigmunden  von  Herber- 
stain,  dem  freyen,  vnnserm  Rat. 

(^Bl.  281''.)  Darnach  mir  ain  Reuelch  vnnder  Augen  geschickht, 
mit  anzaigen:    „das  sein  Maj.  etc.  sich  nach  Osterreich  durch  Saltz- 
burg  zu  ziehen  erhebt,  darurab  wo  mich  derselb  beuelch  betritt ,  da- 
selbst soll  Ich  seiner  Maj.  warten.**    Rin  zw  Lanngkhabitz  am  Ain-  21,  jsnner. 
vnndzwaintzigisten  ausgeriten,  AmAchtvnndzwaintzigisten  geen  Saltz-  23.  Jünucr. 
bürg  khomen.  Hab  allso  daselbsten  Irer  Maj.  Erwart. 
Ferdinannd  etc. 

Edler,  lieber,  getreuer.  Wir  vcrkhünden  dier  genedigclich,  das 
wir  vnns  aulT  yetzkhumenden  Miltieh  von  hie  erheben  vnnd  auff 


304 


1S33. 


Osterreich  zueziehen ,  vnnd  vnnsern  weeg  auff  Saltzburg,  vnnd  dar- 
nach verrer  auff  Lynntz  nemen  wellen.  Desshalben  wellest  dich ,  wo 
dich  diser  vnnser  brief  antrifft,  daselbst  Ennthallfen,  vnnd  vnnser  Er- 
warten, damit  dw  der  vergebenliehen  Raiss  vnnd  weegs  vberbaben 
sein  miigst.  Wollten  wir  dier  genedigclich  nit  verhallten.  Geben  in 
'.Jänner.  (B^-  282".)  vnnsor  Stat  Ynnsprugg,  den  Sibenvnndzwaintzigisten 
tag  January,  Anno  etc.  im  dreyvnnddreissigisten,  Vnnserer  Reiche  des 
Römischen  im  Dritten  vnnd  der  anndern  im  Sibennden. 

Dem  Edlen,  vnnserm  Lieben,  getreuen  Sigmunden  von  Herber- 
stain,  dem  freyen,  vnnserm  Rat. 

Geen   Hunngern    Fridts   halben. 

1.  Febr.  Am  Ersten  tag  February  ist  der  Khünig  geen  Saltzburg  khomen. 

Von  dannen  hat  sein  Maj.  etc.  Herrn  Sigmunden  von  Dietrichstain 
vnnd  mich  abgefertigt.  Sein  am  Anndern  tag  nach  der  Saltza,  Ihn 
vnnd  Thunaw  ab,  hintzt  geen  Prespurg  gefarn. 

7.  Febr.  Den  Sibeundcn  ist  der  tag  geen  AUtenburg  gesetzt,  frids  halben 

zuhanndlen.  Alls  sich  aber  der  Sterb  daselbst  erhebt,  sein  des  Khünig 
(^Bl.  282''. J  HannsenLeuthgeenSanndt  Marein  in  die  Schutt  geruckht. 
Zu  denen  aber  herr  Marx  Beckh,  Vitzdomb,  Nach  Ime  herr  Franntz 
vom  Thurn  geschigkht,  damit  sy  geen  Prespurg  khämen.  Darnach 
herr  Hanns  Catzianer  vnnd  Ich  zw  Inen  auch  derhalben  gezogen. 
Nichts  annders  ausgericht,  dann  das  Herr  Hieronimus  Lasky  mit  vnns 
khumen.  Mit  dem  souil  vber  nacht  gehanndlt,  das  Er  gewilligt,  mit 
seinen  mitverwonndten  zukhumen.  Darumben  Ich  wider  zw  Inen  ge- 
zogen, vnnd  bewegt,  das  sy  gewilligt  zukhomen  auff  glaitt,  das  Inen 
dann  geschigkht  ward.  Weliches  Inen  aber  nit  annemblich.  Darumb 
herr  Lasky  wider  khamb.  Zohe  vngethoner  sachen  hin.  Darnach 
schrib  der  von  Collitzan  den  Catzianer,  bittundt,  das  Er  zw  Ime  khämb. 
Das  er  gethon,  vnnd  haben  sich  des  Glaidts  in  der  Schutt  zw  Pyskow 
verglichen,  vnnd  miteinannder  geen  Prespurg  khomen.  Von  Kw.  Maj. 
etc.  Hoff  (Bl.  283".)  waren  Comissary  benennt:  Herr  Sigmund  von 
Dietrichstain,  Herr  Hanns  Catzianer,  Ich  vnnd  Herr  Marx  Beckh,  vitz- 
domb. Aus  Hungern:  Herr  Alex.  Turso,  Stathallter,  Thomas  Bi- 
schoue  zw  Erla,  Canntzler  etc. ;  Paulus  Backhich.  Aus  Behaim :  Herr 
Albrecht  oder  Woitich  von  Pernstain;  Herr  Hanns  Phlueg,  Canntzler; 
Niclas  Litoworsky.  Aus  Märhern:  Herr  Stänntzl,  Bischoue  zw  01- 
müntz ;  Herr  Jan  von  Khunabitz  vnnd  Wilhalbm  Prosonowsky.    Von 


1S33. 


305 


Khüiiig  Hannsen  warden :  Herr  Franntz  Graf  von  FrangePan ,  Ertz- 
bischoue  zw  Colitzan;  Herr  StefFan  Prodericus,  Bischoue  zw  Siniehen; 
Herr  Steffan  Verwetz,  Canntzler;  vnnd  Herr  Hieronimus  Lasky  etc. 
Von  der  Kay.  Maj.  ward  geschickht:  Herr  Johannes,  Bischoue  von 
Lunden,  vnnd  Cornelius  Duplicius  Seeperus. 

Alls  wir  lanng  gehanndlt  hetten,  Schrib  Hieronimus  Sara,  den 
mein  Herr  zw  (Bl  283\)  dem  Türggen  geschickht:    „hette  ain 
gueten  frid  gemacht."   Sopalld  das  der  gegenthaill  vernamb,  wollt  nit 
weitter  hanndlen,   vnnd  also   vngethoner  verruckht  am   zehennden  ^^  jyjg,, 
Marty. 

GeenPrag. 
Die  Kü.  Maj.  hat  mich  an  Hoff  eruordert,  Innhallt  nachuolgundes 
beuelchs: 

Ferdinannd  etc. 

Edler,  lieber,  getreuer.  Wir  geben  dir  genedigclich  zw 
erkhennen,  das  wir  des  Stritts  vnnd  Irrthumb  halben  zwischen  vnnser 
auch  vnnserer  Lanndtschafft  in  Khärnndten,  vnnd  was  demselben 
anhanngt,  vnnd  dem  Eerwirdigen  Weiganndt  Bischouen  zw  Bamberg, 
vnnserm  Fürsten  vnnd  (Bl.  284".)  lieben  Andächtigen,  schwebenndt, 
güetliche  Hanndlung  zubeschehen  lassen,  vnnd  zw  derselben  ellich 
vnnser  Rät  zuuerordnen  verwilligt.  Auch  darzue  ain  Zeyt,  Nämblich 
den  Sibenzehennden  tag  Nouembris  nächst  khumendt,  an  vnnsern 
Hof,  wo  wir  dazumal  sein  werden,  angesetzt.  Demnach  haben  wir 
dich  für  ainen  neben  anndern  vnnserer  Rät  zw  berürter  güetlichen 
Handlung  zugebrauchen  vnnd  zuuerordnen  fürgenomen.  Vnnd  be- 
uelhen  dier  demnach,  das  dw  dich  auf  obbestimbten  Sibenzehennden 
Nouembris  zw  vnns  an  vnnsern  Hoff,  wo  wir  derselben  Zeyt  sein 
werden ,  gewislichen  verfüegest,  nit  aussen  bleibest,  noch  waigerung 
darinn  gebrauchest  vnnd  dann  zw  deiner  Ankhunfft  von  vnns  weitters 
berichts  vnnd  beschaidts  gewartest.  Daran  erzaigst  dw  vnns  gehor- 
sambs  (Bl.  284''.)  gefallen  vnnd  vnnser  mainung.  Geben  in  vnnser 
Stat  Wienn,  den  Sechsvnndzwaintzigisten  July,  Anno  etc.  im  drey- 
vnnddreissigisten,  vnnserer  Reich  des  Römischen  im  dritten  vnnd  der 
anndern  im  Sibennden, 

Dem  Edlen,  vnnserm  lieben,  getreuen  Sigmunden  von  Herber- 
stain,  dem  freyen,  vnnserm  Rat. 
Fontes,  viii.  20 


306 


1533. 


21.  Nov.  Vnnd  sein  Maj.  ist  geen  Prag  geraist  vnnd  Ich  mit.  Den  xxj.  No- 

22.  Nov.  uembris  geen  Siedendorff  *)  vnnd  Stocklieraw  vier  meill.    Den  xxij. 

23.  Nov.  geen  Wulderstorif  a)  drey  meil.  Den  xxiij.  geen  Retz  zwo  Meill. 

Märhern. 

24.  u.  2S.  Nov.  Den  xxiiij.  für  Znämb.  Geen  Wudowitz  »)  fünff  meill.   Den  xxv. 

durch  Igla  vnnd  vber  die  Märherisch  Gränitz  geen  Piernitz  *).  Zw 
nächst  (Bl.  283".)  vor  der  Stat  Igla  oder  Trigla  an  der  Pruggen 
ist  die  Gränitz. 

Beham. 

26.  u.  27.  Nov.  Den  xxvj.  geen  Teutschen  Prot.   Den  xxvij.  geen  Tzaslaw,  da 

28.  Nov.  Schiskha  ligt »).  Den  xxviij.  für  Köln,  Behamisch  Colin,  an  der  Elb. 

29.  Nov.  Vnnd  neben  dem  Khuttenperg  geen  Behemisch  Brod.    Den  xxviiij. 

geen  Prag. 

December. 

3.  Dec.  Den  dritten  tag  December  haben  wir  mit  den  Bambergisehen 

angehebt  zuhanndlen,  der  dann  vill  grosser  hochait  Im  Fürsstenthumb 
Khärnndten  haben  wollt,  neben  anndern  Bischouen,  Prelaten,  Grafen 
vnnd  herrn  nit  gleichmüssig  dem  Lanndtsfürsten  erkhennen  vnnd  mit- 
leiden. Darumb  ward  airi  tag  an  Khünigclichen  Hof  benennt,  vnnd 
ward  auch  vertragen. 

Die  Khünigclichen  verordenten  vom  Hof:  Herr  Joseph  von  Lam- 
berg;  Herr  Gaudenntz  (BL  285''.}  von  Modrutz;  Doctor  Hanns 
Khneller.  Annder  Räte:  Herr  Erhard  von  Polham;  Ich;  vnnd  herr 
Erasm  von  Trautmanstorff. 

Bambergerisch  Gesanndten :  Herr  Caspar  von  Perg;  Wolff 
Dietrich  Marschalch  von  Poppenhaim,  Thumbherr;  Doctor  Pauli 
Neydegger,  Brobst ;  vnnd  Hanns  Rabnstainer. 


*)  Das  ist  Sierndorf,  nordwestlich  von  Stockerau,  das  wohl  voranstehen  sollte. 

2)  WuUersdorf  am  Göllersbach. 

3)  Budwitz. 

*)  Pirnitz  liegt  südöstlich  von  Iglau  und  zwar  in  Mähren,  so  dass  sich  schwer 
begreift,  warum  Herberstein  zurück  statt  vorwärts  geht.  Vielleicht  ist  hier 
eine  Namensverwechslung  anzunehmen. 

*)  Der  Taboriten-Anführer  Johannes  Zizka  von  Trocnow,  •{-  H.  Oct.  1424, 
liegt  in  der  Dechanteikirche  zu  S.  Peter  und  Paul  begraben. 


i533— 1534.  307 

Von  Khärnndten:  Herr  Moritz  Weltzer;  Augustin  Paradeiser 
vnnd  Anndre  von  Silberberg.  Denen  was  zuegeben  Joachim  Mar- 
schalch  zw  Reichenaw. 


1534. 

Beuelch  an  Hof. 

Am  zehennden  January  hat  die  Kü.  Maj.  zw  Prag  Herrn  Leon-  lo.  jänner. 
harden  von  VeHs,  Hofmarschalch ,  herrn  Gaudentzen  von  Madrutsch, 
herrn  Josephen  von  Lamberg,  mich,  herrn  WolfFen  Gräswein,  herrn 
Achatzen  Schrott  (Bl.  286\)  vnnd  herrn  Johann  Zott,  Alle  Stet 
des  Hoffs,  der  Regierungen  vnnd  aller  Ausgaben  Ordnung  zugeben 
vnnd  zusetzen  verc-dendt.  l::^;:^lul 

mit    dem    Peter 

Geen  Lynntz  auf  den  Lanndtag.  Kh  Khegiowitz, 

•'  ^  auch    mit     dem 

Den  Ainvnndzwaintzigisten  February  von  Prag  nach  Lynntz  auff  ha^ndiJ  (h!)  ^^" 
den  Lanndtag  alls  Comissary,  sambt  herrn  Lassla  von  Prag,  freyherrn  21.  Febr. 
etc.,  vnnd  Georgen  von  Perckham  gezogen.  Geen  Weneschaw  fünff 
mein. 

Den  zwenvnndzwaintzigisten  geen  Melenitz  drey,  geen  Täber  22.  Febr. 
zwo,  vnnd  geen  Zobeschlaw  zwo  meill. 

Den  23.  geen  Budweiss  vier,  geen  Stainakhirchen  aine,  vnnd  23.  Febr. 
geen  Caplitz  zwo  meill. 

Den  xxiiij.  geen  Niderhaidt  aine,  geen  Oberhaidt  ain  halbe,  geen  24.  Febr. 
Lonfelden  Annderthalbe,  geen  Wildperg  Annderthalbe,   vnnd  geen 
Lynntz  Annderthalbe  meill. 

(Bl.  286''.)  Den  anndern  tag  Marty  von  Lintz  gefarn ,  vnnd    2.  März. 
den  Vierten  geen  Wienn  khomen.  4-  März. 

Ferdinannd  etc. 

Edler,  lieher,  getreuer.  Wir  haben  neben  der  verkhündung  dein 
vnnd  deiner  mit  Comissarien  ausrichtung  bey  dem  Jüngst  gehalltnen 
Lanndtag  bey  den  Stennden  ainer  Ersamen  LanndtschalTt  ob  der 
Enns  aus  deinen  Insonnderhait  Eingelegten  schrifften  verstannden, 
mit  was  beschwärung  deins  Leibs  du  zw  Lynntz  ankhomen  bist,  vnnd 
tragen  deiner  gehorsame  genedigs  wolgefallen.  Wollen  auch  aus  den 
durch  dich  erzellten  vrsachen  hinfür  genedigclich  bedacht  sein,  dein 
souil  möglich  ist  mit  beschwärlichen  Raysen  zvuerschonen.  Dann  alls 

20» 


308  1S34. 

du  meldest,  wie  dw  in  zwayen  sachen  hieuor  an  vnns  Suppliciert, 
sindt  vnnds  dieselben  hanndlungen  bisher  von  vnnsern  Camer  Räten 
(Bl.  287".)  nit  fürbracht  worden.  Wir  wellen  sy  aber  darumb  an- 
sprechen vnnd  Ordnung  geben,  das  darinn  zw  forderlicher  erledigung 
gehanndlt  werde.  Das  wollten  wir  dier  genediger  mainung  nit  ver- 
hallten. Schickhen  dier  darauff  deinem  begern  nach  die  Zeittungen 
aus  Constantinopl  vnnd  Polin,  weliche  wir  genedigclich  vnnd  gern 
gehört,  widerumb  zue.  Geben  zw  Prag,  den  xj.  Marty.  Anno  etc.  im 
xxxiiij'*",  vnnserer  Reiche  des  Römischen  im  Vierten  vnnd  der  Ann- 
dern  im  Achten. 

Dem  Edlen ,  vnnserm  lieben ,  getreuen  Sigmunden  von  Herber- 
stain,  dem  freyen,  vnnserm  Rat. 

Wider  von  Wienn  geen  Prag. 

24.  März.  Am  Viervnndzwaintzigisten  Ist  mir  der  (Bl.  28T.)  beuelch 

zuekhomen,  in  angesicht  mich  zw  erheben. 


Ferdinannd  etc. 

Edler,  lieber,  getreuer.  Vnns  sein  sonnder  genötig  sachen  vnnd 
hanndlungen  fürgefallen ,  darzue  wir  deiner  person  zuhaben  vnnd  zu- 
gebrauchen eillenndts  bedürffen.  Demnach  auff  das  sonnder  genedig 
vertrauen,  so  wir  in  dich  setzen,  Ist  vnnser  genedigs  ansinnen  vnnd 
begern  hiemit,  du  wellest  dich  in  angesicht  ditz  brieffs  erheben  vnnd 
auffs  Ehest  so  dir  möglich  ist  zw  vnns  alher  verfüegen  vnnd  dein 
Sachen  darnach  richten,  das  dw  ain  Monat  lanng  von  deinem  Haus- 
wesen also  aussein  mögest  vnnd  hierauff  khainsweegs  aussenbleibest. 
Darauff  wellen  wir  vnns  genedigclich  verlassen.  Vnnd  du  thuest  daran 
vnnsern  Ernnstlichen  vnnd  gefelligen  willen  vnnd  mainung,  gegen 
dier  mit  sondern  gnaden  zw  erkhennen.  Geben  in  vnnserm  Schloss 
zw  Prag,  den  Neunvnndzwaintzigisten  (Bl.  288".)  tag  Marty, 
Anno  etc.  im  34,  vnnserer  Reiche  des  Römischen  im  vierten  vnnd 
der  anndern  im  Achten. 

An  herrn  Sigmunden  von  Herberstain,  den  freyen  etc. 
30.  u.  31.  März.  Den  30.  von  Wienn  geen  Gunderstorff  Siben  meill.    Den  31. 

geen  DrosendorfF  fünf  meill  etc. 


1534.  309 

Den  Ersten  Apriliis  geen  Neuhauss  Siben,  den  anndern  geen    i.  u.  2.  April, 
tzobesslaw  1)  zwo,  geen  Täber  zwo ,  geen  Melentzin  2)  zwo  meill. 
Den  dritten  geen  Weneschaw  s)  drey,  Vber  das  Holtz  drey.  3.  ApHi. 

Den  vierten  geen  Prag,  am  Oster  Abennt,  zwo  meill  etc.  4.  ApHi. 

Den  Secbzehennden  hat  mir  die  Kü.  Maj.  etc.  erlaubt.  Bin  wider  le.  April, 
geen  Wienn  gezogen.  Am  Ainvnndzwaintzigisten  daselbst  ankhomen.  21.  April. 


Wider  von  Wienn  geen  Prag,  Wirtemberg  halben. 

Ferdinannd  etc. 

Edler,  Lieber,  getreuer.  Vnns  sein  trefflich  vrsachen  CjB/.  288''.) 
vnnd  geschafft  fürgefallen,  Darumb  wir  dein  Person  bey  vnns  zum 
Eeisten  zugebrauchen  notdürfftig  seyen.  Demnach  empfelhen  wir  dier 
hiemit  vnnd  wellen,  das  dw  dich  von  stundan  berait  machest,  vnnd 
damit  dw  dest  Pelder  von  stat  khomen  mügst,  ongerüsst  vnnd  auffs 
geringest  zw  vnns  alher  zum  allerfürderlichisten  verfliegest,  Allso 
gehorsamblich  erscheinest,  vnnd  dich  an  solichen  nichts  Irren  noch 
verhindern  lassest.  Darauff  wollen  wir  vnns  also  genedigclich  vnnd 
gewislich  verlassen.  Vnnd  wiewoll  wir  des  genedigen  willenns  seyen, 
fürohin  dein  mit  vberigen  Raisen  zuuerschonen,  vnnd  dich  aber  so 
khurtz  vnnd  offt  nacheinannder  eruordert.  So  wellest  doch  diser  ge- 
genwärtigen eruordrung,  in  ansehung  das  es  wie  gemellt  vnnser  hohe 
notdurfft  eraischt,  khain  beschwärung  tragen.  Das  wellen  wir  gegen 
dier  in  gnaden  erkhennen.  Geben  in  vnnserm  Schloss  zw  Prag,  den 
xxiiij.  Aprillis.  Anno  etc.  im  Yier(Bl.  289".^vnnddreissigisten, 
vnnserer  Reiche  des  Römischen  im  vierten,  vnnd  der  anndern  im 
Achten. 

An  Herrn  Sigmunden  von  Herberstain,  den  Freyen  etc. 

Den  Achtvnndzwaintzigisten   von   Wienn   mit   Herrn   Philipsen  28.  April. 
Preyner  auff  gar  genedigs  begern  geen  Hollaprun  Siben  meil. 

Den  Ersten   tag    May   geen   Drosendorf   durch  Pulckha  fünff   1.  Mai. 
meill. 


^)  Sobieslaw  an  der  Luschnitz. 
2)  Miltschin. 
')  Beneschau. 


310  1534. 


Behaim. 


2.  Mai.  Den  anndern  tag  geen  Slafnitz  *)  drey  meill.    Ain  meil  geen 

Ruedolfs  2).  Geen  Weidenschlag  3)  ain  halbe,  geen  Kunsegkh  *)  ain 
halbe,  geen  Hossaschlag  s)  ain  halb ,  geen  Neuhauss  Annderthalbe 
meill. 

Da  fannd  Ich  die  Tyroller:  Herrn  CristofF  Philipsen  Grauen  von 

Liechtenstain,    Herrn    Georgen  von    Firman    vnnd    herrn    Carlen 

(Bl.  289''.)  Trappen.  Mit  dem  sein  wir  geen  Prag  geraist. 

3.  u.  4.  Mai.  Den  dritten  geen  Täber  vier  meill.    Den  vierten  geen  Melentzin 

5.  Mai.  zwo,  geen  Weneschaw  drey.    Den  Fünfften  geen  Prag  fünfF  meill. 

des  Wirtenbergerischen  khriegs  halben. 

Die  Rayss  geen  Gaelhausen. 

Auff  den  angesetzten  tag  durch  Kü.  Maj.  etc.  vnnd  die  Churfür- 

10.  Maj.  (H.)  sten,  Montag  nach  Exaudy  (18.  Mai),  Bin  Ich  den  zehennden  Maj  zw 

Prag  ausgeritten  mit  Herrn  Johann  von  Talhaim.     Geen  Weran  «) 

drey,  geen  Pzrebrach  ')  oder  Petlern  zwo,  geen  Czirrawetz  s)  ain 

halbe  meill. 

11.  Mai.  Den  xj.  geen  Rockhentzan  9)  zwo,  geen  Pilsen  zwo,  geen  Clo- 

deraw  **>),  ain  Closter,  zwo  meill,  zw  nächst  dabey  ain  Stätl. 

12.  Mai.  Den  zwelfften  neben  der  haidt  n)  zwo,  vnnd  geen  Fraunperg  i^) 

ain  meill.  Darnach  vber  den  Walld  zw  Sanndt  Cathreinkhirchel  *3). 
Da  Rindt  ain  wasser,  die  Rächling.  Vermainen  (Bl.  290".)  die 
Teutschen  sey  die  Gränitzen,  Aber  die  Behaim  wellenns  füraus  haben. 


1)  D.  i.  Zlabings. 

2)  Böhmisch-Rudoletz. 


3)  Wohl  Walterschlag  an  der  Thaya. 

*)  Königsegg. 

5)  Hosterschlag. 

*)  Beraun. 

')  Schebrak. 

s)  Czerhowitz,  alles  an  der  Prag-Pilsner  Poststrasse. 

8)  Rokitschan. 

10)  Kladrau. 

11)  Hayd,  an  der  von  Pilsen  nach  Baiern  führenden  Poststras&e. 

12)  Pfrauenberg. 

12)  An  derselben  Strasse. 


1Ö34. 


311 


Darnach  geen  Pleistain  drithalbe,  vnnd  geen  Vodra  *)»  ^^^  Stätl,  ain 
halbe  meill.  Nahenndt  darbey  ligt  Leichtenberg,  das  Schloss,  Lanndt- 
grafFschafft. 

Den  xiij.  an  die  Schmidhütten  zwo  meill.  Geen  Werdenberg  2),  13.  Mai. 
geen  Hierschau  zwo,  geen  Sulltzpach  zwo  meill.  Da  ist  ein  Costli- 
cher  Prun. 

Den  xiiij.  geen  Harsprugkh  s)  drey  meil,  ain  Stätl,  ist  Nürnber-  i*-  Mai- 
gisch.  Geen  Lauffen  zwo,  vnnd  geen  Nürnberg  zwo  meill. 

Den  XV.  geen  Neustat,  des  Marggrauen  Stätl,  Sechs  meill.  Geen  15.  Mai. 
Lenngenfeldt  *)  aine,  vnnd  geen  Ernsham  5)  zwo  meill. 

Den  xvj.  geen  Khitzingen  am  Maen  zwo  meill ,  darnach  durch  16.  Mai. 
Iphofen  ö)  geen  Wirtzburg  drey,  geen  Carlstat  drey  meill. 

Den  xvij.  geen  Gmündt,  da  die  ain  Sali  in  Maen  feit,  zwo.  Geen  ^'^-  Mai. 
Lorhaidt  '')  dritthalbe  meill.  Vber  ain  holtz  geen  Pibergrundt  s) 
(Bl.  290^.)  Annderthalbe,  gepürgig.  Geen  Galhausen  «)  ain  meill. 
Ist  sich  woU  vmbzusehen.  Aber  die  gesellen  waren  all  bey  dem 
Lanndtgrauen  in  Wirtenberg,  darumb  wir  auch  vnangeritten  durch- 
khamen. 

Namen  dergesanndtenzw  Galhausenversamblt. 
M  e  n  t  z. 

Johann  von  Weschausen,    Doctor  vnnd  Canntzler;   Wolf  von 
Merlen,  genannt  Beham,  Marschalch. 

Tryer. 
Doctor  Johann  von  Ennstringen,  Canntzler;  Diettrich  von  Stain. 


*)  D.  i.  Vohenstraus. 
')  Weriiberg. 


')  Hersbruck. 

^)  Langenfeld. 

'>)  Einersbeim. 

•)  Die  Namen  Kitzingen  und  Iphofen  sind  vertauscht. 

')  Lohr. 

8)  Bieber. 

•)  Gelniiausen. 


312 


1534. 


Colin. 


Doctor  Johann  Grapicer,  Schkholastev  zw  Sanndt  Gereon  etc. 
Degerhart  Hass,  Doctor  etc. 

(Bl.  29 1\)  Phaltz. 

Herr  Wolff  von  Affenstain,  Ritter;  Wolff  Khemrer  von  Wurmbs, 
genannt  Dalburg. 

Branndenburg. 

Melchior  Barfuess ,  Chumentheur  zw  Quanten,  Sanndt  Johanns- 
orden. 

Georg  von  Schiern. 

22.  Mai.  Den  22.  von  Galhausen  verritten  geen  Aschaburg  *)  vier  meill. 

Ain  schön  Eben  Lanndt,  des  von  Mentz,  ligt  am  Maen. 

23  Mai.  ^^^  ^^-  ^®^"  Rotenpurch,  des  von  Menntz  gejadt-Haus.  Vber 

den  SPesshardt,  dann  geen  Rotenfelss ,  ain  Schlos  vnnd  Stat  des  von 
Wirtzburg,  drithalbe  meill. 

Aschaburg  vnnd  Rotenfelss  ligen  am  Maen.  Vnnd  zwischen  der- 
selben ist  der  Nambhafft  Walld  ainer  in  Teutschen  Lannden,  Speshart 
genannt.  Stosst  an  Ottnwaldt  vnnd  an  die  (Bl.  29V.}  grossen 
Wälder,  die  zwischen  Gmundt  vnnd  Galhausen  sein. 

24.  Mai.  Den  24.  geen  Wirtzburg  vier,  vnnd  geen  Khitzingen  drey  meill. 

Alles  am  Maen. 

23.  Mai.  Den  XXV.  geen  Pernam  ain  meill  vnnd  auf  ain  halbe  meill.  Ligt 

zw  nächst  neben  der  Strassen  Iphofen.  Dann  gQen  Eurshaim  ain  halbe 
meill,  gehört  dem  Schennckhen  von  Limburg,  Semper  Freyen.  Geen 
Piber  ain  meill.  Ist  ain  Stätl  des  von  Wirtzburg.  Geen  Lanngenfeldt 
ain  meill.  Gehört  ainem  Edlman.  Darzwischen  ligt  Schwartzperg, 
Schloss  vnnd  Stätl,  den  Freyherrn  daselbst  gehörig.  Geen  der  Neu- 
stat aine,  vnnd  geen  Emskhirchen  ain  meill. 
27.  Mai.  Den  xxvij.  geen  Lauffen  zwo  meill,  Schloss  vnnd  Stat  der  von 

Nürnberg,  die  sy  im  Bayrischen  khrieg  erobert.  Dises  sambt  Sultz- 
pach  vnnd  dem  Schloss  Rotenperg,  das  auff  ain  meill  dauon  ligt,  Soll 
Khaiser  Carle  der  Vierte  alls  Khünig  von  Behaim  (BL  292".)  von 


')  Aschaffenburg. 


1334. 


313 


den  Bayrischen  Fürsston  vmb  zway  mal  hundert  Tausent  gülden  hun- 
geriseh  khaufft  vnnd  alles  mit  Behamisehen  grosehen  bezallt  haben 
vnnd  das  Lannd  hintzt  an  die  Etsch.  Ist  ain  Fach,  Rindt  durch  die 
Newstat  lennthalb  Nürnberg  fünff  meill.  Also  steet  es  in  ainem  Puech 
zw  Lauffen  im  Schloss  verschriben.  Dasselb  Schloss  ligt  im  wasser, 
Yon  Quaderstainen  vnnd  dickhen  gemeurn.  Soll  derselb  Khaiser  zw 
ainem  lust  oder  gejädthaus  gepauen  haben.  Man  siecht  noch  daselbst 
Sanndt  Wenntzels  Pildnus  im  Stain  gehauen,  Behamisch  Schult  vnnd 
helbm  mit  den  Clainaten  an  Thorn  vnnd  gemeurn.  Darzue  aller 
Fürsstenthumb,  der  Geistlichen  vnnd  Weltlichen  Herrn  von  Behaim 
in  ainer  Camer  eingebaut.  Khünig  Wenntzl  soll  das  wider  verphenndt 
haben.  Darnach  sein  geen  Hiersprugkh  zwo  meill. 

Den  xxviij.  geen  Sultzpach  drey  meill,  vnnd  geen  Hierschaw  28.  Mai. 
vier  meill.  Ist  alles  Phaltzgrauisch  etc. 

(Bl.  292''.)  Den  xxviiij.  für  Vodras,  Pleystain,  vnnd  das  dorff,  29.  Mai. 
so  zw  nächst  vor  dem  Walld  ligt,  Weydhausen  genannt.  Darnach  ist 
ain  khlaine  halbe  meill  an  dem  Pach  Rachling,  dahin  dann  die  Behaim 
vermainen  zubeglaitten.    Dann  über  ain    halbe  meill  an  den  Pach, 
Pfrembt  genannt,  mitten  im  Walld,  vnnd  dann  geen  Fraunberg. 

Den  30.  für  Gloderaw  geen  Pilsen.  Den  31.  geen  Pzrebrackh  3o.  u.  3i.  Mai. 
oder  Petlern.    Die  Raiss  ist  sorgclich  durch  die  gegennden.    Aber 
dazumall  was  alle  Reyterey  in  Wirtenberg,  dasselb  zu  erobern. 

Den  Ersten  Juny  sein  wir  geen  Prag  wider  ankhomen.  Vnnd  in    i.  Junius.  (h.) 
derselben  Stundt  was  mir  verkhündt  Aber  ain  anndere  Raiss  zuthun. 

Die  Raiss  auf  Sannt  Annaperg  in  Meissen,  K baden  vnnd 
sanndtJoachims  Tall. 

Den  FünfTten  tag  hat  die  Kü.  Maj.  etc.  herren  (Bl.  293".)    3.  juni. 
Hannsen  Phlueg  vnnd  mich  abgefertigt.   Vnnd  allso  verruckht  geen 
Slan  1)  vier  meill,  ain  Stätl,  gehört  Kü.  Maj.  zue. 

Den  Sechsten  geen  Laun  drey  meill,  auch  Stätl,  vnnd  geen    G.Juni. 
Khumattaw2),  ain  Schloss  vnnd  Stätl  des  von  der  Weitmül,  vier 
meill.  Zwischen  Laun  vnnd  Khumattaw  Rindt  die  Eger. 


1)  Schlan. 
*}  Commotau. 


314 


1S34. 


7.  Juai.  Den  Sibennden  vber  das  gepurg  vnnd  Walder  zwo  meill.  Rindt 

ain  khlains  Päehel,  ist  das  gemerckh  zwischen  Behaim  vnnd  Meissen. 
Darnach  aber  zwo  meil  vill  gepürgs  geritten  hintzt  geen  Sanndt 
AnnaPerg.  Da  fannden  wir  Hertzog  Georgen  von  Sachssen.  In  wenig 
stunden  khainb  der  Cardinal  von  Mentz.  Churfürst  von  Sachssen  lag 
am  Puecholtz  i).  Da  ward  des  abgetrungnen  Hertzogthumb  Wirten- 
berg halben  gehanndlt. 

17.  Juni.  Den  xvij.  sein  wir  vmb  die  zehennt  Stundt  vor  mittag    nach 

beuelch  geen  Khaden  «)  ankhomen.  Die  Kü.  Maj.  etc.  ist  ain  halbe 
stundt  zuuor  eingeritten.  Vnnd  nach  gehallten  (Bl.  293''.)  Rat  sein 
wir  baid  wider  geen  Presnitz  3)  verritten. 

18.  Juni.  Den  xviij.  sein  wir  wider  aufF  Sanndt  AnnaPerg  khomen,  vmb 

die  Sibennd  vhr  vor  mittag.  Wir  haben  da  das  fruemall  eingenomen, 
vnnd  wider  geen  Khaden  geritten. 

19.  Juni.  Den  xviiij.  sein  die  zwen  vnnderhanndler  Mentz  vnnd  Hertzog 

Georg  zw  Khaden  eingeritten. 

20.  Juni.  Den  zwaintzigisten  der  Khünig  Rat  gehallten.  Im  Rat  waren : 

Cardinal  von  Trienndt;  herr  Wilhalbm  von  RogendorfF,  Hofmaister; 
herr  Hanns  Hofman  vnnd  Ich.  Von  Behemen:  herr  Stislaw  von  der 
Leyp,  Lanndhofmaister;  herr  Jeroslaw  von  Schellenberg,  Camerer; 
herr  Hanns  Pflueg,  Canntzler;  Graf  Albrecht  Scblickb,  HofCamerer; 
Wolfhart  Planckhner,  vnnder  Camrer;  Peter  Retzin ,  der  Khünigin 
vnnder  Camerer  etc. 
27.  Juni.  Den   27.   Ist  Hertzog  Hanns  Friderich  ChurFürst  zw  Sachssen 

geen  Khaden  ankhomen. 

(BL  29^'^.)  Die  sachen  Wirtemberg  halben  Ist  da  verthaidingt 
worden. 

29.  Juni.  Den  29.  ist  die  Kü.  Maj.  verriten,  auch  die  Chur-  vnnd  Fürsten 

nach  dem  mall.  Vnnd  gleich  vor  dem  Statthor  haben  sy  sich  geschai- 
det.  Die  Fürsten  all  haben  Iren  >veeg  nach  Sanndt  AnnaPerg  geno- 
men.  Die  Kü.  Maj.  etc.  aber  in  das  Joachimsthall.  Dahin  sein  Vier 
meill. 

30.  Juni,  Den  Dreissigisten  der  Khünig  wider  nach  Khaden  etc. 


*)  Buchholz,  südlich  von  Annaberg. 

^)  Kaaden  an  der  Eger,  am  Fusse  des  Erzgebirges,  auch  Cadan  geatont. 

^)  Presnitz,  jenseits  des  Erzgebirges,  südöstlich  von  Annaberg. 


1S34. 


315 


Am  Ersten  July  ist  die  Kü.  Maj.  wider  nach  Prag  gezogen.  Vnnd    i.  Julius,  (h.) 
drey  meil  von  Khaden  ligt  ain  fein  Stätl,  auch  an  der  Eger,  aber  an 
der  anndern  seitten,  haist  Satz.   Ist  auch  ain  Khünigs  Stat.    Vnnd 
dann  aber  drey  meill  geen  Lawn,  ist  auch  an  der  Eger. 

Den  anndern  tag  sein  Maj.  zum  früemall  geen  Slan,  drey  meill,    2.  Mi. 
geritten.  Vnnd  darnach  vier  meill  gar  geen  Prag  etc. 

Den  10.  bin  Ich  von  Prag  geritten  hintzt  geen  Weneschaw,   S  io.  Juü. 
meill.  Herr  Pbilip  Preyner  mit  mir. 

(Bl.  29^\)  Den  AindlefTten  geen  Täber,  fünff  meill.  H-  JuH. 

Den  xij.  geen  Neuhauss,  vier  meill,  gros.  Die  herrn  von  Neuhaus  12.  Juli, 
sein  geborn  von  Rosenberg,  Aber  nach  der  Herrschafft  ist  der  Zuenamb 
veränndert. 

Den  xiij.  zw  Slawnitz  geessen,  vier  meill.  Vnnd  dann  noch  drey  13.  juii. 
meill  geriten  geen  DrosendorfF.  Aber  ain  guete  halbe  meill  Ee  man 
geen  DrosendorfF  khumbt,  oder  ain  khlaine  meill,  ist  ain  dorfF  ge- 
nannt Lunden  *).  gehört  geen  Drosendorfl',  vnnd  zw  nächst  vor  dem 
dorfF  ist  ain  gar  khlains  Pächl  die  Gränitzen  zwischen  Österreich  vnnd 
Märhern,  DrosendorfF  ligt  an  der  Teya  in  Österreich. 

Den  Vierzehennden  tag  ain  meill  geen  Gerass,  ain  Abbtey.  Mer  14-  Juü- 
ain  halbe  meill  geen  Kockitz  »),  ain  Sitzl  in  ainem  DorfF.  Vnnd  dann 
geen  Egenburg  auch  Annderthalbe  meill.  Da  geessen.  Darnach  Reit 
man  zwo  meill  geen  WeickherstorfF,  sein  aber  woll  gross  vnnd  ver- 
geen  sich  für  drey.  Aber  der  weeg  ist  Eben.  Darumb  (Bl.  293".) 
hallten  die  Fuerleuth  dise  Strassen  von  Wienn  geen  Drossendorfl  für 
die  Pesser. 

Den  FünfFzehenden  tag  geen  Stockheraw  zwo  gross  meill.  Vnnd  is.  Juii. 
dann  geen  Wienn  drey  meill  gleichmässig. 

Raiss  geen  Schinta. 

Am  Ersten  tag  September  hat  mir  die  Kü.  Maj.  etc.   selbst,    1.  sept. 
Abennts  woll  spat,  beuolhen,  morgenns  Eillenndts  geen  Schinta  zw 
dem  Hungerischen  Stathallter  Graf  Alexien  Turso  zuraisen. 

Am  Anndern  tag,  morgens  vor  vier  vrn,  der  Khünig  nach  mir    a.  Sept. 
geschickht,  vnnd  erzellt,  was  Ich  mit  dem  Turso  hanndlen  soll.  In 


*)  Luden,  zwischen  Fratting  und  Rabesreut. 
')  Goggitsch,  aüdiicb  tod  Geras. 


316 


1S34— 1531] 


zwayen  Stunden  darnacli  bin  Ich  auff  die  Cotschien  gesessen  vnnd 
geen  Prespurg  zehen  meill  gefarn.  Daselbst  gefüettert  vnnd  noch  drey 
mein  geen  Wardtperg  gefarn. 

3.  Sep(.  Den  dritten  tag  geen  Schinta  i)  vier  meill  khomen.  Ee  der  Turtzo 

aufgestannden  was  vnnd  vor  (Bl.  295''.)  der  Malzeyt  mein  beuelch 
verriebt,  Anntvvort  Emphanngen ,  vnnd  wider  geen  Prespurg  gefarn. 

4.  Sept.  Am  Vierten  bin  Ich  wider  geen  Wienn  khumen.  Der  Kü.  Maj.  etc. 

mein  Hanndlung  vnnd  ausrichtung  angezuigt.  Hat  mit  genedigen 
Worten  gesagt:  „woll  vnnd  weislich  gehanndlt." 

CB1.296\)   1535. 

Hertzog  Virich  von  Wirtemberg 

Hat  am  dreyzehennden  February  dem  Khaiser  vnnd  Khünig 
khnieendt  abgebetten  Alles  das  Er  wider  Ire  Majesteten  gehanndlt 
hette. 

AmNeundtenAugusty  das  Fürsstenthumb  Wirtemberg  von  Khünig 
Ferdinande,  Alls  Ertzhertzogen  zw  Osterreich  in  Wienn,  Innhallt  des 
vertrag  zw  Khaden  aufgericht,  emphanngen ,  dabey  Ich  auch 
gewest. 

Potschafften  aus  Polin. 

Im  October  sein  von  Khünig  Sigmundt  zw  Polin  zw  der  Rö.  Kü. 
Maj.  etc.  geschigkht  warden:  Herr  Stanislaus  Tarlo,  ain  Thumbherr 
zw  Crackhaw ,  vnnd  Ludouicus  Aliphius,  der  Khünigin  Bona  Secre- 
tarius.  Vnnd  am  Sechs  vnnd  Sibenvnndzwaintzigisten  Octobris  sein 
sy  nacheinannder  khomen.  (Bl.  296''.)  Den  baiden  Ich  Enntgegen 
geschickht  vnnd  Einbeglaitt  hab.  Die  haben  beuelch  gehabt  der  heurat 
halben  vnnd  etlicher  angriff",  in  der  Schlesien  beschehen,  zuhanndlen. 
Mit  denen,  ausserhalb  der  offnen  vnnd  gar  gehaim  verhörung,  Ist 
Graf  Leonhardt  Nugarolis  vnnd  Ich  verornndt  gewesen,  mit  denen 
zuhanndlen. 
6.  Nov.  Am  Sechsten  Nouembris  sein  sy  wider  verruckht  vnnd  durch 

mich  ausbeglaitt. 


*)  Sempthe  an  der  Waag,  Szered  gegenüber,  slav.  Sfintawa. 


1536. 


317 


(Bl  297")   1536. 

Geen  Innspruckh. 
Die  Kü.  Maj.  etc.  eruordert  mich  an  Hoff,  Lautt  des  beuelchs : 

Ferdinann  d  etc. 

Edler,  lieber,  getreuer.  Alls  wir  dier  yetzo  Jüngst  zw  vnnserin 
Aufbruch  zw  Wienn  zuuersteen  geben,  das  wir  in  etlichen  vnnsern 
Sachen,  so  vnns  zuefallen,  deiner  Person  an  vnnserm  Hofe  notdürfftig 
sein  werden,  vnnd  so  vnns  nun  dieselben  sachen  numer  allso  fürge- 
fallen sein,  Beuelhen  wir  dier  mit  Ernnst,  das  dw  dich  nach  vber- 
anntwortung  dits  vnnsers  brieffs  vnuerzogenlich  anhaimb  Erhebest 
vnnd  den  nächsten  hieheer  geen  Innsprugkh  an  vnnsern  Khünigcli- 
chen  Hof  verfüegest.  Auch  den  Stat  vnnd  annders,  was  wir  vnnserer 
Niderösterreichischen  Camer  in  schrifft  zuuerfassen  beuolhen,  mit  dir 
bringest.  Wir  (Bl.  297''.)  zaigen  auch  soliches  vnnserer  Nider- 
österreichischen Camer  durch  vnnser  schreiben  auch  an.  Mit  beuelch, 
dich  obangezaigter  vnnserer  notdurfft  nach  diser  Zeyt  von  der  Camer 
ziehen  zulassen,  vnnd  dier  den  Stat  zuezestellen,  oder  ob  derselb 
noch  nit  verfasst  vnnd  aufgericht  wäre,  solichen  Stat  fürderlich  her- 
nach zufertigen.  Das  wollten  wir  dier  nicht  verhallten.  Vnnd  daran 
beschiecht  vnnser  Ernnstlicher  willen  vnnd  mainung.  Geben  in  vnnser 
Stat  Ynnsprugkh,  den  dritten  tag  February,  Anno  etc.  im  xxxvj**", 
vnnserer  Reiche  des  Römischen  im  Sechsten,  vnnd  der  anndern  im 
zehennden. 

Dem  Edlen,  vnnserm  lieben,  getreuen  Sigmunden  von  Herbcr- 
stain,  dem  Freyen. 

Am  Sechsten  tag  Marty  bin  Ich  auff  Kü.  Maj.  etc.  Eruordern  zw    6.  März. 
Wienn  ausgeriten.  Geen  Stockheraw  vier  khlain  meill.  DenSibennden    7.  März. 
geen  Stain  Sechs,  den  Achten  geen  Persenpeug  Acht,  den  Neunten    8.  u.  9.  März. 
(Bl.  298".)  zw  Greyn  gecssen.  Vnnd  geen  Enns  auff  das  Nachtleger 
Siben  meill.  Den  Zehenden  *)  geen  Marchtrennckh  zw  dem  fruemall 
fünff,  Geen  Lambach  auf  das  naclitleger  drey  meill.  Den  Aindlefften  ii.  März, 
geen  Frannckhenmarckht  zw  morgenns  vier,  vnnd  geen  Strasswalhen 
zw  Nacht  zwo  meill.  Den  Sechzehennden  in  die  Ehnau  morgenns  iß.  März. 


')  Die  Handschrift  liut  'Sibennden', 


318 


1536-1537. 


17.  März.  (Irey,  vnnd  geen  Wergl  auffdie  Nacht  zwo  meill.  Den  Sibeuzehennden 

geen  Innsprugkh  Siben  meill. 

Zw  Innsprugkh  beliben.   Alle  Ambter  der  oberösterreichischen 

Regierung  vnnd  Camer  vnnderworffen,  vbersehen  vnnd  vberlegt,  damit 

Ordnung  vnnd  guete  Wirtschafft  möcht  fürgenomen  werden. 

28.  Aug.  Den  28.  Augusty.  Ist  die  Kü.  Maj.  wider  von  Innsprugkh  ver- 

^stainach.  (H.)  ruckht  gccn  Matram  *)  drey.  29.  geen  Stertzing  vier,  vnnd  30.  geen 

31.  Aug.  Brychssen  vier  meill.  Vnnd  dann  den  31.  geen  Potzen.  Da  hat  die 

Kü.  Maj.  etc.  ainen  Lanndtag  gehallten. 

(Bl.  298\)  Geen  Trienndt. 

Darnach  zoch  die  Kü.   Maj.  etc.  sambt  seinem  Gemahel  von 
11.  u.  12.  Sept.  Potzn  den  Aindlifften  Septembris  geen  Sanndt  Michael.  Den  zwelfften 

18.  Sept.  geen  Trienndt.    Vnnd  blib  da  hintzt  den  Achzehennden   desselben 

19.  Sept.  monats.  Vnnd  verruckht  desselben  tags  geen  Tramin.  Den  19.  geen 
20.-23.  Sept.  Kaltem,  20.  geen  Potzn,  22.  geen  Brixen,  23.  geen  Brauneckhen, 

24.  u.  23.  Sept.  24.  gecu  Inlchen,  25.  geen  Lüenntz,  Traburg,  Spitäll  vnnd  Villach. 

9.  oet.  Am  Neunten  Octobris  geen  Sanndt  Veyt  in  Khärnndten.  Da  hiellt 

sein  Maj.  auch  ain  Lanndtag,  vnnd  dannen  nach  Friesach,  Judenburg. 

Der  Khünig  zoch  vber  die  Pyber  Albm  geen  Greisenegg  vnnd  auff 

Tobl  zw  dem  gejädthanss,  Aber  die  Khünigin  auff  Khnitlfeldt,  Leobm, 

IS.  Oct.  Prugkh  vnnd  Grätz.    Am  fünffzehennden   hiellt  daselbst  auch   ain 

Lanndtag. 
5.  Nov.  Am  fünfften  Nouembris  bin  Ich  wider  geen  Wienn  khomen. 

(BL  299\)   1537. 

Alls  der  weit  vnnd  der  Höfe  lauff  vnnd  brauch  ist,  nit  allain 
vmb  geyttes  willen  des  guets,  sonnder  auch  der  Eern  vnnd  erhöhung 
willen  des  Namens  vnnd  Stanndts ,  wie  dann  gemainclichen  alle 
Herren ,  Grauen  vnnd  Fürsten  durch  Eerliche  diennst  den  Khünigen 
vnnd  Khaisern  aus  nidern  Stännden  zw  solicher  Eere  vnnd  wirde 
erhöcht,  hab  Ich  demselben  weeg  auch  nachgaringen  vnnd  allso  vmb 
meiner  schwären,  sorgclichen  diennst  willen  vnnd  nit  vmb  gellt  nach- 
uolgunde  gnad  mir  vnnd  meinem  Namen  Erworben. 


»)  Matrey. 


1537. 


319 


Frey  he  rn.  (H.) 
W  i r  F  e r  d i  n  a  n  n  d,  Von  Gottes  genaden  Römischer  Khünig,  zw 
allen  zelten  merer  des  Reichs,  in  Germanien ,  zw  Hungern ,  Rehaim, 
Dalmatien,  Croatien  vnnd  Sclauonien  etc.  Khünig;  Infannt  in  Hispa- 
nien ;  Ertzhertzog  zw  Österreich;  Hertzog  zw  Rurgundy,  zw 
(Bl.  299''.)  Rrabannt,  zw  Steyer,  zw  Khärnndten,  zw  Crain;  Marg- 
graue zw  Märhern;  zw  Lutzenburg,  in  ober  vnnd  nider  Schlesien,  zw 
Wirtemberg  vnnd  Teckhen  Hertzog;  Fürst  zw  Schwaben;  Ge- 
fürsster  Graue  zw  Habspurg,  zw  Tyroll,  zw  Phierdt,  Khyburg  vnnd  zw 
Görtz  etc.  Lanndtgraue  in  Elsass;  Marggraue  des  heilligen  Römischen 
Reichs  zw  Rurgaw,  ober  vnnd  nider  Lausnitz;  Herr  aufF  der  Windi- 
schen march,  zw  Portenaw  vnnd  zw  Salins  etc.  Rekhennen  ofFennlich 
mit  disem  briefe  vnnd  thun  khundt  allermenigclich:  Alls  wir  vor 
etlich  verschinen  Jaren  die  Edlen,  vnnsere  lieben,  getreuen  Sigmun- 
den, Wilhalbmen,  Wernhardin,  Georg,  Georg  Anndre,  Georg  Sig- 
mundt  vnnd  weillenndt  Hannsen  vnnd  Rueprechten  von  Herberstain, 
gebrüeder  vnnd  vetter,  aus  genuegsamen,  beweglichen  vrsachen,  für- 
nemblich  vmb  Ires  Allten  Adelichen  herkhomens  vnnd  geschlächts,  auch 
Irer  VorEUtern  vnnd  Irer  (Bl.  300".J  selbs  sonndern  schickhlichait 
angenemen,  erschieslichen  vnnd  vngesparten  verdiencnns  vnnd  wol- 
haltenns  willen,  mit  dem  Namen,  das  sy  vnnd  Ire  Eeliche  leibs  Erben 
in  Ewig  zeyt  „die  von  Herberstain,  die  Freyen"  haissen  vnnd  sein 
sollen,  vnnd  darzue  mit  allen  freyhaiten,  gnaden  vnnd  Priuilegien, 
wie  die  annder  vnnser  vnnd  des  heilligen  Reichs,  Auch  vnnser  Erb- 
lichen Khünigreich,  Fürsstenthumb  vnndLannde,  auch  vnnsers  hauss 
Österreich  freyherrn  haben,  gleich  vnnd  gemäss  begabt  vnnd  erhebt, 
nach  lautt  vnnd  Innhallt  vnnsers  Khünigclichen  brieffs ,  Inen  darüber 
gegeben  vnnd  gefertigt,  der  am  Datum  steet  vnnd  ausganngen  ist: 
„in  vnnser  Stat  Ynnsprugkh,  den  Achzehennden  tag  des  Monats  No- 
uembris,  Nach  Christi  vnnsers  lieben  herrn  geburdt  im  fünlTzehen- 
hundert  vnnd  Ainvnnddreissigisten,  vnnserer  Reiche  des  Römischen 
im  Ersten,  des  hungerischen  im  fünflften  vnnd  des  Rehemischen  im 
Sechsten  Jaren;"  (Bl.  300''.)  Das  wir  demnach  weitter  angesehen, 
wargenomen  vnnd  betracht  haben  der  obgenannten  von  Herberstain 
Wülhallten  vnnd  verdienen.  So  sy  vnns  siderher  in  vill  weeg  bewiscn 
vnnd  erzaigt  haben,  vnnd  sich  khünlTtigclich  noch  mer  gegen  vnns 
guetwilh'g  erbietten,  auch  woll  thun  sollen  vnnd  mügen;  Vnnd  darumb 
mit  wolbedachtem  mueth ,  guetem  Rat  vnnd   rechtem  wissen  den 


320 


1S37. 


genannten  von  Herberstain  dise  besonnder  gnad  gethon  vnnd  sy  vnnd 
alle  Ir  Eeliche  leibs  Erben  vnnd  derselben  Erbenns  Erben  Eewigelich, 
Manns  vnnd  Frauen  Person ,  zw  Rechten  Freyherrn  vnnd  Freyin 
declariert,  erelärt  vnnd  benennt,  declariern,  Erclärn  vnnd  benennen 
sy  also  zw  Freyherrn  vnnd  Freyin  aus  Rö.  Kü.  Maehtvolkhomenhait 
hiemit  wissennlich  in  Crafft  diss  brieffs.  Vnnd  mainen,  ordnen,  setzen 
vnnd  wellen  von  Jetzgeinellter  vnnser  khünigclichen  macht,  Das  nun 
hinfür  die  offtgenannten  Sigmundt,  Wilhalbm,  (Bl.  30V.)  Wern- 
hardin,  Georg,  Georg  Anndre,  Georg  Sigmundt  vnnd  weillenndt 
Hannsen  vnnd  Rueprechten  von  Herberstain  gebrüeder  vnnd  vetter. 
Auch  all  Ir  vnnd  Ir  yetweders  Eelich  leibs  Erben  vnnd  derselben 
Erbenns  Erben,  für  vnnd  für  in  Eewig  zeyt,  Manns  vnnd  Frauenperson, 
Recht  Freyherrn  vnnd  Freyfreulein  gehaissen  vnnd  sein  vnnd  sich 
„die  von  Herberstain,  Freyherrn  vnnd  Freyin,"  haissen,  nennen  vnnd 
schreiben.  Auch  Inen  derselb  Tittl  aus  vnnsern  Canntzleyen  von  vnns 
vnnd  vnnsern  nachkhomen  Romischen  Khaisern,  Khünigen  vnnd  Ertz- 
hertzogen  zw  Österreich  also  gegeben  vnnd  sonnst  von  menigclichen 
dermassen  gehaissen,  gehallten  vnnd  geacht  werden;  Vnnd  solichem 
allem  all  vnnd  Jegclich  gnad,  Eer,  Stanndt,  Freyhait  vnnd  Recht 
haben,  sich  der  freyen  vnnd  gebrauchen,  die  wir  Inen  den  Freyherrn 
gemäss  in  (Bl.  301''.)  obbemelltem  vnnserm  vorausganngen  Priui- 
legium  gegeben  haben,  in  aller  massen  vnnd  gestallt,  Alls  betten  wir 
sy  derselben  zeyt  mit  ausgetruckhten  Worten  in  dem  gemelten  Pri- 
uilegiü  „Freyherrn"  benennt,  freyen,  gebrauchen  vnnd  geniessen, 
wie  annder  Freyherrn  vnnd  Freyin  haben  vnnd  gebrauchen  von  Recht 
oder  gewonhait  von  aller  menigclich  vnuerhindert.  Vnnd  gebieten 
darauff  allen  vnnd  Jegclichen  Churfürsten,  Fürsten,  Geistlichen  vnnd 
Welltlichen  Prelaten,  Grauen,  Freyen,  Herrn,  Rittern,  khnechten, 
Lanndtshaubtleuten,  Lanndtmarschalchen,  Canntzlern,  Canntzleyver- 
walltern,  Verwesern,  Vitzdomben,  Vögten,  Phlegern,  Rurggrauen, 
Ambtleutten,  Schulthaissen,  Rurgermaistern,LanndRichtern,  Richtern, 
Rurgern ,  gemainden  vnnd  sonnst  allen  anndern  vnnsern  vnnd  des 
heilligen  Reichs,  Auch  vnnserer  Khünigreich,  (Bl.  302".)  Fürssten- 
thumb  vnnd  Lannde  vnnderthonen  vnnd  getreuen ,  in  was  wirden, 
Stanndts  oder  wesenns  die  sein,  von  obbestimbter  vnnser  Khünigcli- 
chen vnnd  Lanndtsfürstlichen  macht  Ernnstlich  vnnd  vesstigclich  mit 
disem  brief  vnnd  wellen,  das  sy  die  obgenannten  Sigmunden,  Wil- 
halbmen,  Wernhardin,  Georg,  Georg  Anndre,  Georg  Sigmunden  vnnd 


1537.  321 

weillenndt  Hannss  vnnd  Rueprechten  von  Herberstain  gelassen  Sün 
vnnd  Tochter  vnnd  Ir  Eelich  leibs  Erben  vnnd  derselben  Erbenns 
Erben  für  vnnd  für  Eewigelieh  zuraitten,  bey  obbestimbter  vnnser 
gnad,  freyhait,  Eern,  wierd  vortaill  vnnd  gerechtigkhait  berublich 
bleiben,  der  geniessen  vnnd  gebrauchen  lassen,  Sy  auch  für  „Frey- 
herrn vnnd  Freyin"  nennen,  schreiben,  Eern,  Achten  vnnd  hallten, 
daran  nicht  Irren  noch  hindern  vnnd  darwider  nit  thun,  noch  des  ye- 
manndts  annderm  zulhun  gestatten,  (Bl.  302''.)  in  khain  weiss,  Alls 
lieb  ainem  Jegclichen  sey  vnnser  schwäre  vngnad  vnnd  straff  vnnd 
darzue  die  Peen,  in  obbenielltem  vnnserm  Priuilegy  begriffen,  zuuer- 
meiden.  Das  mainen  wir  Ernnstlich  Mit  Vrkhundt  ditz  brieffs,  Besiglt 
mit  vnnserm  Khünigclichen  anhanngunden  Innsigl,  der  geben  ist  in 
vnnser  Stat  Wienn ,  den  viervnndzwaintzigisten  tag  des  monats  Ja- 
nuary.  Nach  Christy  vnnsers  lieben  herrn  geburd  ein  Tausennt, 
fünffhundert  vnnd  Sibenvnnddreissigisten,  Vnnserer  Reiche  des  Rö- 
mischen im  Sibennden  vnnd  der  anndern  im  Aindlelften  Jarn. 

Zw     dem   Stathalter,    Ertzbischoue    vnnd    Räten    geen 
Hunngern. 

Den  Fünffvnndzwaintzigisten  tag  May  Ist  (Bl.  303".)  mir  ain  2S.  Mai. 
Khünigclicher  Beuelch  von  Prag  zuekhunien,  das  Ich  mich  geen  Pres- 
purg  vnnd  Tierna  verfüegen  soll ,  den  Stathallter  vnnd  Räte  von  ») 
Hungern  geen  Prespurg  zusamen  zubringen.    Bin  dem  nachkhomen, 
aber  nichts  ausgericht.  Der  Stathallter  wollt  demErtzbischof  nit  nach- 
ziehen; der  Ertzbischof  wollt  nit  geen  Tierna  von  wegen  ainer  Rumor, 
die  sich  zuiior  wider  die  seinen  daselbstn  erhebt  hette.  Ich  muest 
wider  hinab,  die  zwen  zuuergleichen.  Vnnd  den  29.  May  von  Wienn  29.  Mai. 
geen  Prespurg  am  wasser  gefarn.  Den  anndern  tag  geen  Tierna  zw  3o.  Mai. 
dem  Stathallter  khomen.    Abermails  vergebenns   geraist,   vnnd  am 
xiij.  Juny  wider  geen  Wienn  khomen.  13.  Juni. 

Am  Aindlifften  July  wider  von  Wienn  geen  Prespurg  geritten,  ii.  Juli. 
Den  anndern  geen  Posing.  Da  mit  etlichen  der  merern  gehanndlt.  12.  Juli. 
Am  xvij.  geen  Sanndt  Georgen  vnnd  (Bl.  303''.)  geen  Prespurg.  17.  Juli. 
Den  24.  wider  geen  Sanndt  Georgen.  Vnnd  abermalls  da  gehanndlt.  24.  Juli. 
Vnnd  die  hochfart  blib  da  in  Irem  wesen.  Bin  Am  xxviij.  geen  Pres-  28.  Jui;. 
purg  vnnd  am  dreissigisten  geen  Wienn  khomen.  so.  Juii. 


*)   'geen  Hungern'  die  Handschrift. 
Fontes.  Vlll.  21 


322 


lUS?— 1539. 


14.  Aug.  Am  vierzehennden  Augusfy  durch  ain  sonndern  beuelch  in  khriegs 

Rat  verordent. 


(Bl  30i\)   1538. 

Auf  den    tag   geen   Schielle,   dahin   sich    die  Hungern 
vertagt  hetten. 

Die  Hungern,  so  der  Rö.  Kü.  Maj.  vnnderthonen  gewest,  hetten 
sich  zusamen  betagt  in  ain  Marckht,  an  der  Wag  ligenndt,  Schelle 
genannt  *) ,  zwo  meill  vnnder  Schinta.  Dahin  bin  Ich  verordennt 
16.  Aug.  worden  zuraisen.  Bin  am  Sechzehennden  Augusty  zw  Wienn  ausge- 
22.  Aug.  zogen.  Vnnd  mit  den  Hungern  gehanndlt.  Den  zwenvnndzwaintzigisten 
desselben  monats  wider  zw  Wienn  ankhumen.  Daselbstn  zw  Schelle 
sein  die  maisten  khriegsleuth  am  wasser,  genannt  die  Nassadisten, 
mit  wonung  gewest.  Dahin  bringt  man  die  Schiff  von  der  Thunaw 
vbersich  mit  Saltz  vnnd  annderer  Waar. 

(Bl.  3041'.)   1539. 

In  Polin. 

22.  Aug.  Ich  bin  wider  in  Polin  zuziehen  verordennt.    Vnnd  den  zwen- 

vnndzwaintzigisten Augusty  von  Wienn  aus  den  weeg  auff  Closter 
Neuburg  genomen,  daselbst  vbergefarn,  dann  die  gross  Pruggen  war 
zerbrochen,   vnnd   denselben  tag  geen  Ladndorff*}   geraist.    Den 

23.  Aug.  anndern  tag  das  fruemall  genomen  zw  Wisternitz  s)  vnnd  zw  Schara- 

24.  Aug.  ditz  *)  vber  Nacht  beliben.  Geen  Wischa  vnnd  zw  der  Nacht  geen 

Crembsier.  Geen  Wistritz  ^)  zw  dem  fruemall ,  vnnd  zw  Nacht  geen 
Tytzein  «).  Geen  der  Ostra  ')  zum  fruemall,  vnnd  zw  der  Nacht  geen 


*)  Sellye,  südlich  von  Sempthe  an  der  Waag. 

2)  Bei  Mistelbach  V.  U.  M.  B. 

')  Unter-Wistritz  bei  Nicolsburg. 

*)  Bei  Obrowitz,  4  Stunden  von  Brunn. 

5)  Gross-Wistritz  bei  Olmütz. 

«)  Neu-Titschein. 

')  Ostrau.  '     .?..:■: 


1Ö39-1540.  323 

Freystätl.  Geen  der  Pless  zw  morgenns ,  vnnd  zw  Nacht  geen 
Auschwitz.  Morgenns  zw  dem  Satur  *)  (Bl.  305".)  vnnd  zw  der 
Nacht  geen  Crackhaw.  Palld  vor  der  Stat  Satur  ain  wasser  Scaua. 

Den  Ersten  tag  Septembris  hat  die  Kw.  Maj.  mich  in  meinem 
Abwesen  in  der  Niderösterreichischen  Camer  den  Obristen  Rat 
verordennt. 

Den  Aindlifften  Septembris  bin  IchvomKhünig  zw  Polin  wäderumb  ii-  Sept. 
abgefertigt  von  Crackhaw  verritten  geen  Satur.  Bin  Im  Schloss  be- 
haust worden  durch  herrn  Seuerin  Bonar.  Geen  der  Pless.  Es  ist 
vasst  Pöss  Regenwetter  gewest  vnnd  die  wasser  angelofFen.  Geen 
Freystätl  vnnd  da  bleiben  müessen  Vngewitters  halben.  Geen  der 
Ostra.  Abermails  bleiben  müessen.  Geen  Titzein;  geen  Olmüntz;  gar 
bey  der  Nacht  hinzue  khomen.  Muest  vor  (BL  305''.)  der  Stat 
bleiben.  Geen  Prostnitz  zw  dem  fruemall  vnnd  geen  Wischa  zw  der 
Nacht.  Geen  Scharaditz  «);  vnnd  zw  der  Nacht  geen  Wisternitz. 
Geen  Mistlbach ;  geen  Vlrichskhirchen  vnnd  den  zwaintzigisten  tag  20.  Sept. 
geen  Wienn  etc. 

(Bl.306\)   1540. 

Zw  dem  Stathalter  in  Hunngern. 
Im  Mayo  Bin  Ich  geen  Prespurg  zw  dem  Stathallter  in  Hungern 
auff  Kü.   Maj.   etc.   beuelch   geraist,  dreyer  dörffer  halben,  herrn 
Hieronimus  Laskhy  zw  erlanngen. 

Geen  H  unngern. 

Den  Achzehennden  tag  Juny  Bin  Ich  aber  geen  Prespurg  auf  iS-  Juni. 
Kü.  Maj.  etc.  beuelch  geraist,   mit  dem    Stathallter  vnnd  anndern 
Räten  zuhanndlen  ,  der  Vaiuoden  in  Sibenbürgen,  auch  des  Perinj 
Petter  halben  etliche  Verschreibungen  aufzurichten.   Am  dreyvnnd-  23.  juni. 
zwaintzigisten  widerkhomen. 

(Bl.  306''.)  Aber  geen  Hunngern. 

Im  Martio  (?)  widerumb  zw  Prespurg  mit  dem  Stathallter  vnnd 
Räten  Etlicher  Dörffer  halben,  dem  Hieronimo  Laskhy  (behörig?) , 
gehanndlt. 


.lE0ll'>jy/»3X    C 

*)  Zator.  ;  •...;.  >>:.■;;■..;  .v/,.!-...:.,;-!.»^;*  f«-i 

^)  Sudlich  von  Austerlitz. 


324  1540. 

In  Polin  vnnd  Lytten  auf  Wägnen  geraist. 

1.  Sept.  Ich  bin  am  Ersten  Septembris  zw  Wienn  ausgeraist  geen  VI- 

riehskhirchen.  Geen  Neudorff  zw  dem  fruemall,  vnnd  zw  Nacht  zw 

gros  Nemtzitz  *)   in  Märhern.    Geen  Wischa  vnnd  von  dann  geen 

Crembsier.  Geen  Titzein;  geen  Freystätl;  geen  der  Pless;  vnnd  dann 

7,  Sept.  geen  Auschwitz.    Den  Sibennden   geen   Crackhaw,    vnnd   mich  da 

weitter  zuegericht. 
10.  Sept.  Den  zehennden  von  Crackhaw  ausgezogen  nach  der  Wildt  in 

Litten.  Geen  Khursitza  ^)  Sibenthalbe  meill. 

(BL  307".)  Von  Khursitza  geen  der  Newstat  Gortzin  s),  viert- 
halbe meill. 

Von  der  Newstat  geen  Polonitza  *).  Da  fecht  man  die  Laxen. 
Das  Pächel,  so  da  Rindt,  haist  tzerna  5).  Sechs  meill. 

Von  Polonitza  geen  Osseckh  ß),  ain  Stätl  vnnd  schöner  Hof  des 
Herrn  von  Tornaw,  da  er  dazumall  was,  zwo  meill.  Geen  Poek- 
zweuitza  '),  da  sich  der  Sanndig  tieff  weeg  Enndet,  zwo  meill.  Geen 
Sandomier  ») ,  ain  gemaurt  Schlos  vnnd  die  Stat  mit  gemeur  vmb- 
fanngen,  ain  Vayuodschafft ,  zwo  meill.  Geen  Souichost  ^),  ain  Stätl, 
zwo  meill.  Da  fert  man  vber  die  Weyxl. 

Von  Sauichost  geen  Gostirada  *<*),  ain  dorff,  zwo  meill.  Geen 
Vsrendow  11)  ain  beschlossen  Stätl  drey  meill.  Geen  Lublin,  ain 
zimblich  guet  Stätl ,  vmbgemaurt  vnnd  mit  gemaurten  Heusern ,  ain 
Vayuodschafft,  da  grosse  marckht  gehallten  werden  von  (Bl.  307''.) 
Reyssen,  Moscouittern  vnnd  anndern  vill  Nationen.  Siben  meill. 

Von  Lublin  geen  Partzow.  Vnnd  Eeman  drey  meill  khomen,  ist 
ain  gar  lannge  Pruggen,  ob  Sechs  Tausennt  schrit,  vber  ain  gemöss, 
Neun  meill. 


1)  Gross-Niemtschitz  an  der  Schwarza. 

2)  Koszyce  an  der  Szreniawa,  nordöstlich  von  Krakau. 

3)  An  der  Nida. 

*)  Polaniee  in  der  Nähe  der  Weichsel. 

^)  Die  Czarna,  ein  Fluss. 

8)  Osiek. 

')  Koprzywnica  an  der  Wrona.  .jlbnflfid'V". 

^)  Zandomirz  an  der  Weichsel. 

*)  Zawichost. 
i**)  Goscieradow,  jenseits  der  Weichsel. 
11)  Urzedow.  ,    -   <'   , 


1540.  325 

Litten. 

Von  Partzow  ain  khlains  hinaus  Ist  ain  Fach,  Jassonica,  die 
Gränitzen.  Geen  Polobitza,  nahenndt  an  der  lanngen  Pruggen ,  drey 
meill.  Geen  Rostowsze ;  geen  Pesitzateitz  drey  meill.  Geen  Briesty, 
ain  Schioss  vnnd  grosse  Lyttisehe  Stat,  ligt  am  wasser  Buh  genannt, 
vier  meill. 

Von  Briesty  geen  Camenetz,  ain  Schioss,  darinn  ist  ain  gemaurter 
Runder  Thurn,  vnnd  (Bl.  308\)  ain  guette  littische  Stat.  Von  Ca- 
menetz aus  sein  zway  wasser  Oschna  vnnd  Veschna.  FünfF  meill.  Von 
Camenetz  geen  Scheresehowa,  ain  ganntz  NewStätl,  hat  die  Khünigin 
dasselb  guet,  (ist  aines  Edlmans  Hof  gewest,)  ErkhaufFt  vnnd  das 
Stätl  von  neuem  Erbawen,  fünff  meill. 

Von  Camenetz  aus  ist  ain  Waldt,  zehen  meill  lanng  vnnd  das 
Stätl  ist  darinn  gepawen ,  darbey  rindt  auch  ain  Pach,  Listoa.  Rindt 
auch  für  Camenetz. 

Von  Scheresehowa  geen  Nouidwor  fünff;  geen  Porosoua  ^  zwo ; 
geen  Volkhowitza  3)  vier  meill.  Die  schönest  herberg  an  dem  weeg. 
Von  Porosoua  zeucht  man  nuer  vbersich  in  die  Hoch  vnnd  ist  doch 
khain  Perg. 

Von  Volkhowitza  geen  Piesky  s),  ist  ain  schlecht  Stätl,  ist  ain 
Schioss  dabey,  vier  meil.  Da  Rindt  ain  zimblieh  wasser,  genannt 
Selua,  khumbt  aus  Wolin  in  Reissen  vnnd  feilt  in  Nemen. 

(Bl.  308K)  Von  Piesky  geen  Moscu,  ain  Stätl,  da  Rindt  der 
Nemen  für,  ain  vasst  schöne  Pruggen,  guet  von  holtz,  vber  den  Nemen, 
das  Stätle  hat  von  der  Pruggen  den  namen ,  ain  meill.  Von  Moscu 
oder  Pruggen  geen  tzutziua  drey;  geen  Basilisky  drey;  geen  Radowj 
fünff;  geen  Hestlitzkhain  zwo ;  geen  Rudnickj  *)  fünff;  vnnd  von  dann 
zw  der  Wildt  vier  meill. 

Die  Hanndlung  was  nach  Khünig  Hannsen  in  Hungern  Todt. 
Daselbstn  mit  Khünig  Sigmunden  mein  sach  oder  beueleh  verriebt 
vnnd  wider  abgefertigt. 


^)  Rozawa. 

«)  Wolkowisk. 

•)  Bielica  am  Niemen. 

*)  Rudniki  an  der  Mereczanka. 


326 


iä40. 


5.  Oct.  Den  FünfFten  October  von  der  Willd  ausgezogen  geen  Rudnickj, 

vber  nacht,  vier  meill.  Zwischen  Rudnickhy  vnnd  Radonj  Rinnen  die 
Meretz,  Vischnitza  vnnd  Saltza. 

Von  Rudnickhy  geen  Radonj  Siben  meill;  darnach  sein  geen 
Vasilisky  fünff.  Von  dann  geen  tzutziua  drey  meill.  Darnach 
(Bl.  309".)  geen  Moscu  ist  die  schön  gross  Pruggen  vber  den 
Nemen,  oder  wie  es  die  Preyssen  nennen  die  Muml.  Drey  meill. 

Von  dann  geen  Piesky  ain  meill.  Da  ist  ain  Schloss  bey  vnnd 
Rindt  das  wasser  Selwa.  Darnach  geen  Volkhouitza,  ist  ain  guet 
Littisch  Stätl,  ain  schöne  herberg  bey  ainem  Edlman,  vier  meill. 

Von  dann  geen  Parosoua,  ain  Pollnischer  wiert,  vier  meill. 

Darnach  geen  Nouidwor,  ligt  gar  am  Waldt,  zwo  meill. 

So  man  ausferdt  khumbt  man  in  Waldt  auff  lanngen  Pruggen, 
nahenndt  ain  halbe  meill.  Dann  im  Wald  ain  ansechlicher  Kretzin 
oder  herberg.  Hat  holtz  vnnd  wasser  genueg,  das  annder  bring  mit 
dier.  Der  Waldt  haist  Trosna,  vierthalbe  meill. 

(Bl.  309''.)  Von  dem  gemöss  Enntspringt  der  NarefF  fluss  etc. 
Rindt  in  Mittenacht. 

Darnach  geen  SchereschoAv,  das  Newstatl,  so  die  Khünigin  im 
Wald  angefanngen  zu  Pauen,  Annderthalbe  meill. 

Darzwischen  Rinnen  zway  wasser,  die  Riela  vnnd  die  Ilsna. 

Von  Schereschow  geen  Camenetz  fünfF  meill;  ligt  nun  ausser- 
halb des  Waldts. 

Von  Camenetz  geen  Rriesty  fünfF  meill. 

Von  Rriesty  geen  Piestotzetz  drey;  von  dann  geen  Lamasch  zwo; 
vnnd  geen  Polowitz  ain  meill.  So  man  von  Polowitz  aus,  zeucht  man 
auch  vber  grosse  Pruggen,  ist  ain  gross  gemoss,  vnnd  khumbt  geen 
Partzow,  drey  meill. 

Polin. 

Die  Stat  Partzow  ist  eingefanngen  mit  k\i\en(Bl.  310'".)werg  i)- 
Ee  man  von  Litten  in  die  Stat  khumbt,  Rindt  das  wasser  Jassonicka. 
Ist  die  Littisch  Gränitzen,  vnnd  Partzow  ist  in  Polin. 

Von  Partzow  gen  Polechowitza  drey  meill.  Von  dann  geen  Khien, 
so  am  Viepers  ligt,  drey.  Darnach  geen  Lublin  drey  meill. 


^)  Wohl  Mauern  aus  Lehm.  Vergl.  Sehmelier  2,  357. 


1S40.  327 

Lublin,  ain  vmbgemaurte  Stat  mit  gemaurfn  Heusern,  hat  ain 
Schloss  gegen  der  Stat  vber  aufTainem  sondern  Pühel.  Da  sein  grosse 
märckht. 

Von  Lublin  geen  Rabin  zwo  meill.  Von  dann  geen  Vrsendow, 
ain  Eingefanges  Stätl,  das  ain  Thor  gegen  Lublin  ist  gemaurt,  drey 
meill.  Geen  Sauiehost,  ligt  das  Schlos  an  der  Weyxl  am  Lannd  gegen 
Vrsendow,  das  Stätl  mit  ainem  Closter  herüber  an  ainem  Pühel,  auch 
an  dcm(Bl.  3iO*.Jselben  wasser,  fünlT  meill.  Geen  Sandomier,  ist 
ain  zimblich  erpaut  vnnd  gemaurt  Schloss  mit  etlichen  Zimern  für 
den  Khünig,  die  Stat  hat  auch  ain  Maur,  ligt  an  der  Weixl,  zwo  meill. 
Von  Sandomier  geen  Podkhzreeuitza  zwo;  geen  Oseckh  zwo  meill; 
geen  Polowitza  am  wasser  tzerna  (oder  Schwartza) ,  bey  dem  Stätl 
fecht  man  zw  seiner  Zeyt  die  Laxen,  zwo  meill. 

Von  Polouitza  geen  der  Neustat  Gortzin,  ain  gemaurt  Schloss 
vnnd  zimbliche  Stat,  Sechs  meill. 

Von  der  Neustat  sein  vill  Khretzin  hintzt  geen  Crackhaw ,  thuet 
zehen  meil.  Dahin  bin  Ich  am  Achzehennden  Octobris  khomen.  18.  Oct. 

Den  Ainvnndzwaintzigisten  zw  Crackhaw  ausgezogen  vnnd  zw  21.  Oct. 
Galitz  bey  dem  herrn  Seuerin  Bonar  beliben.  Daselbst   (^Bl.  311".) 
hin  herr  Petter  Khmita  Sabinskhy,  Vayuoda  zw  Crackhaw  vnnd  Gross- 
marschalch,  zw  dem  fruemall  khamb,  sich  vasst  enntschuldigte,  Weill 
Er  all  Sachen  wider  mein  herrn  gehanndlt.  Annderthalbe  meill. 

Darnach  geen  Satur,  Schloss  vnnd  Stat,  ligt  von  Crackhaw 
zuraitten  Sechs  meill.  Von  dann  geen  Auschwitz  zwo  meill. 

S  chlesien. 

Darnach  geen  der  Pless  drey  meill.  An  das  Schwartzwasser 
zwo,  vnnd  geen  Freystätl  zwo  meill. 

Märhern. 

Geen  der  Ostra  zwo ;  geen  Alltendorff  Annderthalbe  meill ;  geen 
Peterswaiden  (Bl.  311''.)  ain  halbe;  geen  Sedlitz  aine;  geen  Titzein 
ain  meill.  Von  Titzein  sein  zwen  vfeeg.  Der  Erst  nach  Olmüntz 
khumbt  man  geen  Weissenkhirchen  zwo  meill,  geen  Lipnickh  aine, 
dann  geen  Olmüntz  drey  meill. 

So  man  aber  nach  Cremsier  zeucht,  khumbt  man  geen  Husta- 
petz  *),  ist  ain  Stätl  vnnd  Edlmanns  Sytz  an  ainem  grossen  Teicht, 


*)  Hustopetscb. 


328 


1340     1S41. 


ain  meill;  von  dann  geen  Kholitz  *).  ain  khlain  Stätl  mit  ainem  zer- 
rissnen  Schloss ,  des  von  Olmüntz ,  ain  (?)  meill.  Darnach  geen 
Wistritz«),  ain  Stätl  vnnd  Sehlos,  Annderthalbe  meill.  Von  dann 
geen  Cremsier  an  der  March  dritthalbe  meill. 

Von  Olmüntz  geen  Prostowitz,  ain  New  Stätl  des  Herrn  von 
Bernstain,  zwo;  geen  Wischa  zwo.  Von  Cremsier  sein  geen  Wischa 
auch  vier.  Wischa ,  ain  guet  Schloss  vnnd  Stätl  des  herrn  von  Ol- 
müntz. Von  dann  geen  Scharaditz  zwo  meill :  geen  gross  Nemtzitz 
zwo;  geen  Wisternitz  an  der  Teya  aine;  (Bl.  312".)  geen  Newdorff 
zwo;  geen  Mistlbach  zwo;  geen  Vlrichskhirchen  drey.  Vnnd  geen 
28.  Oct.  Wien,  den  28.  Octobris,  khomen,  drey  meill.  Denselben  tag  zw  Kü. 
Maj.  in  die  Newstat  gefaren. 

In  dem  Jar  hat  sich  das  Erdtrich  in  Österreich,  in  Polin  vnnd 
Lytten  angezündt.  Bin  an  vill  orten  durch  die  Pranndt  geraist.  Hat 
vngeuarlichen  ain  twerche  hanndt  vnnder  sich  geprenndt. 

Geen   Bab    zu    dem   Obersten. 

13.  Dec.  t)en  dreyzehennden  Decembris  hat  mich  die  Kü.  Maj.  etc.  durch 

Franntzen  Vicin  eruordert.  Bin  desselben  tags  von  Wienn  in  die 
Newstat  gefarn  vnnd  in  der  Nacht  eingelassen  worden. 

14.  Dec.  Den  vierzehennden  abgefertigt  vnnd  nach  Prugkh,  Alltenburg, 

geen  Bab  zw  dem  Obersten,  (Bl.  312''.)  herrn  Leonharden  von  Vells. 
Dann  der  khrannckhait  halben  abziehen  mueste.  zuhanndlen ,  wie  die 
Oberst  haubtmanschafft  versehen  werde.  Zwen  tag  daselbst  bliben 
vnnd  wider  in  die  Newstat  gezogen.  Vnnd  darnach  wider  geen  Wienn. 

(Bl.  313\)   1S41. 

An  Hof. 

J.Jänner.  Den    dreyzehennden    January    bin    Ich    an    hoff  in  die 

Newstat  eruordert,  der  Saltz  Steigerung  vnnd  annderer  hanndlung 
halber. 


*)  Keltsch  an  der  Juchina. 
3)  Bystrzitz. 


1541.  329 

Geen  Comorn 
zw    dem    Obersten. 

Im  Februario  Bin  ich  zw  dem  Obersten  velldhaubtman ,  herrn 
Wilhalbmen  von  Rogendorff,  geen  Comorn  geschiekht  worden.  Am 
Achtvnndzwaintzigisten  ausgeraist  zw  Wienn  vnnd  ivf  vischamindt  28.  Febr. 
vber  Nacht  beliben. 

Am  Ersten  Marcy  geen  Prelnkhirchen.  Dann  geen  Rackhendorff,    i.  März. 
Sannd  marein  *)•    Am  Anndern  tag  geen  Meger  2)   vnnd  Comorn.    2.  März. 
Mein  beuelch  verriebt.    Vnnder  anndern  beclagt  sich  der  Oberste : 
„Nachdem  Er  numalls  (Bl.  313'' J  AlU,  gächzornig,  vergessen,  bey 
den  khriegsleutten  verhasst  vnnd   zw  solichen  Sachen  ganntz  vnge- 
schickht,  darumb  begerte  an  mich,  der  Kü.  Maj.  etc.  nochmalls  soli- 
ches  anzuzaigen.  Zubitten  Ine  des  Ambts  zw  erlassen.  Er  welle  aber 
nichts  minder  im  veldt  aufF  sein  aigen  Cossten  bleiben,  ainem  Jegcli- 
chen  Obersten  gehorsambzulaisten,  allain  ainen  ausgenomen :  Niclasen 
Jurischitz,  mit  dem  Er  aus  vrsachen,  die  er  mir  nennte,  -{-  nichts  f  nent  den  ainen 
zuthun  haben  wollte."     Den  Fünfften  tag  wider  von  Comorn  geen  ^®'' °&"®"^^"^"- 
Meger  vnnd  Rackhendorff,  Vischamindt,  vnnd  am  Sibennden  wider    ^- ^'"■^• 
geen  Wienn. 

Mit  Graf  Niclasen 
von  Salbm  zw  dem  Turso. 

Den  dreyvnndzwaintzigisten  Aprillis  hat  mich  die  Kü.  Maj.  etc.  23.  April. 
Graf  Niclasen  von  Salbm  zuegeben,  zw  seinem  Stief  Schweher  herrn 
(^Bl.  314".)  Alexy  Turso,  Stathallter  in  Hungern,  seiner  Gemahell 
Erbschafft  halben  zuhanndlen.    Zw  Schinta  gehanndlt,   das  ganntz 
Monat  aushüben. 

In  das  Veldleger  vnnder  Ofen. 

Am  Ersten  Augusty  hat  mich  die  Kü.  Maj.,  neben  der  Rö.  Kay.    i.  Aug. 
May.  etc.  Orator  herrn  Johanns  Thomas  Picus  *  Grauen  zw  Mirandula, 

*  Graf  Galeotus  zw  Concordia  hat  seines  vaters  brueder  Johan- 
nem  Franciscum  picum  graffn  zw  Mirandula  jn  seinem  haus  vberfalln 


^)  Ragendorf  am  rechten,  St.  Maria,  d.  i.  Somorja  am  linken  Donauufer. 
*)  Nagy-Megyer  auf  der  grossen  Schütt-Insel. 


330 


IUI. 


in  seiner  Kü.  Maj.  Veldleger ,  So  vnnder  Ofen  an  Sanndt  Gotharts 
Perg  vnnd  im  Cronfeldt  gelegen,  geschickht,  mit  beuelch  vnnd 
gwallt,  mit  Khünig  hannsen  Witwen  vnnd  Iren  Räten  in  Ofen  auff  all 
Eerlieh  vnnd  zimblich  mittl  zuhanndlen,  damit  der  Türgg,  der  nun 
sein  beer  gegen  dem  vimsern  gelegert  vnnd  Er  mit  seiner  macht 
bernacb  Eilltn,  nit  in  Ofen  khäme.  Aber  da  wollte  (Bl.  31 W".)  man 
nichts  hören.  Reden,  noch  hanndlen.  Darumb  wir  bald  vngethoner 
Sachen  abziehen  muesten. 

Der  Oberste  wart  mit  ainer  khugl,  so  nunmalls  anganngen  vnnd 
müedt  was,  am  Ärmb  bescbedigt,  die  Roren  Prochen  9-  Die  Veindt 
nachneten  sich.  Er  ligenndt  beclagt  sich  wie  vor  seiner  Vnschickh- 
lichait  vnnd  geprestung.  „Also  (spricht  Er)  bringt  mich  mein  herr 
vmb  mein  Eer,  leib  vnnd  leben!"  Batte  noch  ainem  anndern  an  sein 
stat  zuschickhen. 

Abzug  von  Cronfeld  vnnd  sannd  Gothartperg. 

Vnnser  höer  wollt  des  Türckhischen  Khaisers  hör  ankbunfft  nit 
Erwarten.  Namb  den  Abzug  am  Ainvnndzwaintzigisten,  muest 
(BL  315".)  vber  die  Thunaw.  Das  Vnglückh  was  mit  gwallt  da,  der 
Windt  hat  vilmallen  die  Schifpruggen  zerrissen  vnnd  sein  in  sölichen 
Abzug  vberfallen  worden.  Vill  gueter  Leuth  sambt  allem  geschütz, 
des  vill  gewest,  sambt  Munition,  Profanndt,  Schiffungen  vnnd  was  zw 
solichem  notdurfftig  im  Leger  vnnd  zwPesst  verhannden,  ain  Vberfluss 
verlorn  vnnd  verlassen. 

Daselbsten  sein  zwen  meines  namens  beliben:  herr  Cristoff, 
meines  Brueder  herrn  Hannsen  Sun,  vnnd  herr  Franntz,  meines  Vetter 
herrn  Wernhardins  Sun. 

Raiss  zw  dem  Türgkhen. 

Der  Türggisch  Khaiser  khamb  herzue  vnnd  legert  sich  Oberhalb 
Ofen:  vnnd  weill  alles  volckh,  so  vberbliben,  in  der  flucht,    was 

vnd  vor  ainem  Crucifix  khnieenden  sambt  desselben  Sun  Albertum 
Ermordt  vnd  die  grafschafft  eingenomen.  Der  obn  vermeldt  Johannes 
Thomas  picus  graff  von  Mirandula  vnd  concordia  was  des  Albrechtn 
brueder.  (H.) 


')  D.  i.  die  Armröhre. 


1541. 


331 


khain  (Bl.  315^.)  annder  gedannckhen,  dann  der  Türgg  würd  seinem 

Syg  noch  für  aus  verruckhen.  Darumb  hat  die  Kü.  Maj.  etc.  mich  mit 

sonndern  gnaden.  Am  Sibenvnndzwaintzigisten  Äugusty,  zw  der  New-  27.  Aug. 

stat  angesprochen,  damit  Ich  die  Raiss  zw  dem  Türggen  in  Potschafft- 

weiss  annäme.  Wiewoll  es  mir  beschwärlich,  in  solicher  flucht  vnnd 

sorgen  Weib,  haab  vnnd  guet  zuuerlassen  vnnd  meines  leibs  halben 

ganntz  gefärlich,  zw  dem  das  allennthalben  hüfl'tig  *)  gestorben.  So 

hab  Ich  doch  aus  mein  Treuen  gegen  meinem  Herrn  vnnd  meines 

Vatterlanndts  mich  bewilligt,  die  Raiss  zuthun.  Die  Kü.  Maj.  nennt  GraffNiciasnvon 

...        Salm  oder  herrn 

mir  zwen,  welichen  Ich  wollt  zw  ainem  mitComissarien,  Stellt  mirs  Marxn  Bekn  von 
in  meinen  willen.  Allso  bin  Ich  aufl"  die  Raiss  khomen.  Leopoidsta^r^  .^ 

Am  dreissigisten  Augusty  hat  die  Khü.  Maj.  mich  zw  Schadwienn  so.  Aug. 
gar  abgefertigt.  Am  31.  bin  Ich  geen  Wienn  khomen.  3i.Ai.g-. 

(Bl.  316".)  Am  anndern  tag  September  Bin  Ich  von    2.  Sept. 
Wienn  geen  Prespurg  am  wasser  gefarn,  auff  ainem  Bregentin  2), 
mit  ainer  Eerlichen  geselschafft  von  Teutschen,  Walhen,  Behamen 
vnnd  Märhern.  Da  fannden  wir  Graf  Niclasen  von  Salbm. 

Am  dritten  tag  bin  Ich  weitter  von  Prespurg  abgefarn  hintzt  3.  Sept. 
Sannd  Marein  in  die  Schutt.  Daselbst  fannd  Ich  herrn  Lienharden 
von  Velss,  der  daj  zertrennte  Volckh  wider  souil  müglich  zusamen 
bracht.  Wenig  tag  daruor  was  herr  Wilhalbm  von  Rogendorff  da- 
selbsten  gestorben.  Graf  Niclas  von  Salbm  khamb  auff  den  Cotschien 
wägnen  zw  der  Nacht  hernach.  Man  schreibt  herrn  Wilhalbm  von 
Rogendorff  schänndtlich  nach,  mit  ganntzer  vnwarhait.  Er  hat  Treu- 
lich vnnd  frumbkhlich  gehanndlt,  nach  seinem  Pessten  versteen. 

(Bl.  316''.)  Am  Vierten  sein  wir  am  Wasser  ab,  vnnd  vnnder-    4.  Sept. 
wegen  die  Wälhischen  schiffung  ankhumen,  die    zwRückh  aufzohen, 
dauon  wir  noch  ein  Bregantin  namen  vnnd  fuern  geen  Comorn. 

Am   Fünfften  fuern  wir  geen   Graan.    Da  wartet  vnnser  des    s.  Sept. 
Türgkhen  lebendigs  glaitt,  Cassum  Beckh.  Der  gienng  mit  vnns  am 
Sechsten  tag  in  vnnser  Schiff,  fuern  geen  Plintenpurg  »).  Da  namen    6.  sept. 
wir  auch  ain  Nassarn  Schiff*)  zw  den  anndern.  Vnnd  noch  des  tags 


1)  D.  i.  hüuftig  =  zahlreich. 

')  Brigantina  =  ein  leichtes,  zweimastiges  Schiff. 

')  Visegrdd. 

*)  Wachschiff.  Vergl.  Stephan  Gerlachs  Tagebuch  der  türkischen  Gesandt- 
schaft Kais.  Maximilian's  II.  und  Rudolph's  II.  1573  ff.  Frkfrt.  a.  M.  1674- 
Fol.  S.  7  und  531. 


332 


ISM. 


in  des  Türggen  leger,  was  am  Erichtag  oder  tzinsstag.  Ee  wann  wir 
zw  Lannd  khomen,  khumbt  der  Teutsch  Thulmatz.  Thürckhisch  haist 
Dolmetsch  Dragamen.  Sein  Namen  was  Machmut,  (Der  ist  zw  Wienn 
geborn,  aines  Khramer  Sun,  Jacoben  von  Pibrach,  (Bl.  317".)  Sein 
Tauffnamen  was  Sebold)  in  ainem  khlain  schifflein  zw  vnns,  der  vnns 
Jeder  zeyt  gedolmätscht  hat.  Redt  vnnd  erzaigt  sich  guet.  Got  wesste 
sein  hertz. 

Desselben  Abennts,  was  es  etwas  spat,  aber  nichts  minder  kha- 
men  vnns  enntgegen  hintzt  an  das  wasser  der  Zausch  Bassa  mit  ann- 
dern  vill  Türggen.  Man  brachte  vnns  auch  Phärdt,  daraufFwir  in  das 
Leger  Ritten  zw  vnnserm  gezellt  oder  höer  hütten,  die  Eerlichen 
aufgericht  vnnd  mit  grossen  Tebiehen  das  Erdtrich  bedeckht  vnnd 
zuegericht  was.  Ain  Pogenschuss  von  des  Russtam  Bassa  hütten, 
darzwischen  nichts  dann  ain  grosser  Platz  was.  Wir  speisten  vnns 
desselben  Nachts  von  vnnsern  Schiffen.  Vnnd  der  Russtam  Bascha 
Hess  sich  derhalben  Enntschuldigen ,  weill  man  vnnser  ankhunfft  nit 
gewislichen  gewisst  bette. 
7.  Sept.  (Bl.  SIT'.)    Am   Sibennden  tag  warn  wir  für   den   Rustam 

Bascha  bracht,  der  auff  ainem  nidern  Sessel  sass  vnnd  gegen  vnns 
aufgestannden,  die  hanndt  Pote,  dann  vnns  auch  gleichmässige  Sessel 
oder  Stüel  Hess  bringen.  Hört  vnns  also  sitzenndt.  Der  Dolmätsch 
khniet  neben  vnns  vnnd  setzt  sich  dann  auff  seine  füess  nach  Irer 
gewonhait.  Der  Rustam  Bascha  sprach:  „wir  sollen  Ime  alle  sachen 
anzaigen,  Er  wäre  der  Obreste  herr."  Das  wir  dann  thatten.  Darnach 
muesten  wir  zw  dem  Mechmet  Bascha ,  so  vnnser  Volckh  vberfallen 
vnnd  geschlagen,  geen,  den  auch  zuuerEern  vnnd  zubitten,  das  Peste 
zuhanndlen. 

Dann  weitter  zw  dem  Husram  Bascha.  Vnnd  wiewoll  wir  khain 
wissen  gehabt,  das  Suleyman  zw  Bascha  erhöcht  vnnd  zw  Innhaber 
Ofen  fürgeuomen ,  vnnd  khain  Eerung  für  in  bracht  betten ,  Nichts 
minder  haben  wir  in  auch  besuecht. 

Vor  vnnser  ankhunfft  hat  der  Khaiser  beuolhen,  (Bl.  318".)  des 
Kliünig  hannsen  khindt  zw  sich  zubringen.  Mit  dem  sein  auch  alle 
Räte,  der  Brueder  Georg  Münich  *),  vnnd  annder  mit  khomen. 
Indem  hat  der  Turgkh  die  Janitschärn  zw  der  Stat  geschickht,  Alls 


*)  Der  Pauliner  Eremit  Georg  Martinuzzi. 


1S41.  333 

sollten  sy  das  khindt  vnnd  Räte  vor  vbl  behüetten.  Alls  die  mit  dem 
khindt  aus  der  Stat,  gienngen  die  Jänitzarn  hinein.  Also  ist  Ofen  ein- 
genomen.  Gleichwoll  das  khind  vnnd  Räte  wider  hinziehen  lassen, 
Ausserhalb  Valentin  Töreekh,  den  behiellt  er  verwarten.  Also  ist 
Ofen  in  des  Turgkhen  hanndt  khomen. 

Am  Achten  tag  warde  vnns  khürtzlich  angesagt.  Wir  sollen  für  8.  Sept. 
den  Khaiser.  Wir  Ritten  palld  hin.  Alls  wir  lanng  durch  das  hör 
zogen,  khamen  dann,  da  lannge  zeylln  Reitter  hiellten  an  baiden 
seitten.  Den  thetten  wir,  nach  des  Tulmätsch  leer,  mit  naigung  vnnser 
khöpf  die  Eer,  vnnd  sy  dergleichen  vnns  herwider  sittigclichen.  Wir 
warn  gefürt  zw  ainem  (Bl.  318''.)  schönen  gezellt,  das  stundt  alls 
zwen  hanndtpüchssen  schuss  von  des  Khaisers  gezellt.  Dazwischen 
auch  khain  anndere  gezellt  gesetzt  Avas.  Da  stunden  wir  ab  vnnd 
bliben  mit  vnnserm  gesindt. 

Neben  disem  gezellt  ward  ain  vasst  gleichmassig  nahenndt  vnnd 
neben  dem  vnnsern,  dahin  worden  wir  beruefft.  Darinn  warn:  der 
Rustam  Bascha,  Mechmet  Bascha  vnnd  Mechmet  weg  9»  so  auch 
vnnser  Volckh  am  abzug  hat  helffen  vberfallen.  Sy  sassen  neben- 
einannder  aufF  nidern  Sesseln.  Gegen  dem  Thor  der  Hütten,  so  man 
zw  dem  Khaiser  gienng,  Sassen  zwen  Oberste  Richter  woll  hindan 
vnnd  etwas  hinder  den  Baschaen.  Bey  dem  anndern  thor,  M'ie  wir 
Einganngen  sein,  Sass  ainer  auf  ainem  vierfachen  Tebich  auff  der 
Erden.  Ist  der  Canntzler  gewest.  Die  stunden  all  gegen  vnns  auf. 
Dann  warden  vnns  auch  (^Bl.  319\)  gleichmässige  Sesseln  bracht, 
vnnd  sassen  gegen  den  dreyen  Baschaen  vber.  Redten  allerlay.  In 
dem  bringt  man  noch  ain  sölichen  Sessel,  Setzt  den  zwischen  vnnser 
vnnd  den  Bassa.  Darüber  deckht  man  ain  weiss  tuech,  dann  setzt 
man  ain  weittes  Zinplat  vnnd  lannckhlets  Prot,  Rings  neben  dem 
Ranfft  des  Plats  herumb.  Man  gab  den  Bassaen  vnnd  vnns  Jegclichem 
ain  schön  Tuech,  vber  die  schoss  zudeckhen ,  darzue  Jegclichem  ain 
Seruett,  nit  weiss,  aber  gleichwoll  sauber.  Dann  so  bracht  man  die 
Speiss  in  ainer  Erden  grüenen  Schüssl,  die  setzt  man  in  die  milt  des 
Plats.  Daraus  namb  Jegclicher  mit  den  fingern  was  er  wollt.  Wir 
brauchten  khain  messer.  Es  warn  bey  Acht  oder  Neun  Rieht.  Assen 
fürderlichen  hin.  Zwletzt,  da  alle  Sachen  aufgebebt  waren,  bracht 


')  D.  i.  Mechmet-Bey. 


33i 


1541. 


man  Jegclichem  ain  khlainere  schüssl  von  Erden  mit  Süessem  Wasser, 
(Bl.  319''.)  auff  ainem  Zyn  alls  ainem  Täller,  zutrinckhen.  Den 
zwayen  Richtern  was  gleichermassen  auff  ainem  Sessel  die  Speiss 
gegeben,  auch  dem  Canntzler  auff  der  Erden.  Nach  der  Malzeyt 
gienngen  die  drey  Bassa  zw  dem  Khaiser,  Hessen  vnns  in  der  hütten. 
Dann  warn  wir  auch  beruefft,  gienngen  hin  vber  den  Platz  zwischen 
den  hütten.  An  baiden  seilten  sassen  ynnd  stunden  die  Janitzarn 
vnnd  annder,  aines  gemainen  Pogen  schuss  weitt  von  einannder,  den 
wir  auch  Eer  erzaigten,  vnnd  sy  vnns  herwider.  Es  khamb  ye  ainer 
gegen  vnns,  vermonendt  mit  der  hanndt  zaigenndt,  Alls  sollen  wir 
forderlichen  geen.  Wir  aber  behiellten  vnnsern  zimblichen  ganng. 
Khamen  allso  in  die  Erste  des  Khaisers  hörhütten,  darinn  seine  Ver- 
schnittne  stunden.  Es  was  ain  Tuech  in  mitten  durch  dieselb  hütten 
gezogen  für  den  Pamb,  Also  das  (BL  320".)  niembt  durch  die 
Hütten  sehen  möcht.  Alls  wir  durch  dieselb  hütten  khamen,  sein 
ettlich  wenig  Schritt  (in  die  Hütten)  *)  darinn  der  Khaiser  was. 
Alls  wir  vnnder  dieselb  hütten  khamen,  fanden  wir  den  Khaiser  sitzen 
an  ainem  Stuel,  den  Ich  für  ain  Petstat  hallt  der  lennge  vnnd  Praite 
nach.  Ist  gülden  zusehen  gewest.  Vor  sein  stunden  die  zwen  Rustam 
vnnd  Machmet  Bassa.  Der  dritte  was  vor  vnnser  ausganngen.  Es 
stunden  noch  Ir  zwen,  auff  yegclicher  seitten  ainer,  mit  lanngen  Ste- 
hern. Die  zwen  Bassa  khamen  vnnd  namen  den  Grauen  2)  Jegclicher 
bey  ainem  Armb,  vnnd  füerten  den  zw  dem  Khaiser,  damit  Er  Ime  die 
Recht  hanndt,  so  Er  am  khnie  hallten  het,  khüste.  Mich  hiellt  man 
dieweill  vnnder  der  Thur  der  hütten,  hintzt  der  Graf  khame.  Dann 
füerten  sy  mich  gleichermassen  hin  zw  dem  Khaiser,  die  hanndt 
zukhüssen. 

(Bl.  320''.)  Alls  wir  da  stunden,  spricht  der  Khaiser  s):  „Was 
sagen  sy?  was  wellen  sy?"  das  getolmetscht  der  Rustam  Bassa. 
Spricht:  „sagt  nun  alles  dem  Khaiser,  was  Ir  mir  gesagt  habt."  Dann 
sagt  Ich  den  grues.  Darnach  benennt  Ich  die  verEerung,  die  stundt 
an  der  anndern  hütten,  das  der  Khaiser  die  sitzenndt  möcht  sehen. 
Zum  dritten  erzeilt  Ich  die  sachen  darumben  wir  geschickht  warn. 


*)  Aus  der  Pesther  Handschrift  ergänzt. 

2)  Nämlich  den  Grafen  Niclas  Salm. 

3)  Diess'und  alles  Folgende  zu  Rustem-Bascha 


i541. 


335 


AufF  etliche  meine  Reden  spricht  der  Khaiser:  „Haben  sy  nit  mein 
Bassa  gesehen?"  Zaigt  mit  der  hanndt  an  Mechmet  Bascha.  So  Ich 
darauff  Anntwort  gab,  spricht  der  Khaiser:  „Haiss  das  steen  lassen 
vnnd  das  sy  fürbas  Reden."  Nach  volbrachter  Red  spricht  der  Khaiser: 
„Haben  sy  nicht  mer?"  Sagt  Ich:  „Yetzo  nit  mer."  Allsdann  spricht 
der  Khaiser:  „Haiss  geen."  Mit  dem  wir  vnnser  Reuerentz  thätten 
vnnd  zugen  hin. 

(Bl.  321".)  Am  Neunten  tag  haben  wir  auch  mit  dem  Russtam    9.  sept. 
Bassa  lanng  gehanndit. 

Den  Zehennden  hat  man  vnns  in  vnnser  hütten  bracht  yegclichem  lo.  Sept. 
zwen  Türggisch  Rockh  vnnd  fünfT  khlaine  stückhl  gemainer  Seiden, 
vnnd  Jegclichem  FünfFTausennt  Asper,  darzue  etliche  stückhl  geringer 
Seiden  für  vnnsere  leuth,  so  mit  vnns  gezogen  sein.  Desselben  tags 
sein  wir  wider  in  den  verEerdten  Türggischen  Röckhen  für  den 
Khaiser  bracht,  in  massen  wie  vor,  AUain  das  wir  mit  den  Bassaen 
nit  geessen  haben,  vnnd  in  der  hütten,  darein  wir  Erstlichen  gefüert, 
muesten  lanng  warten,  hintzt  der  Khaiser  geessen  bette.  Wir  sahen 
in  gülden  oder  vergüllten  schusseln  das  Essen  in  die  Hütten  tragen. 
Vnnd  alls  wir  darnach  vnnder  des  Khaisers  hütten  khamen,  vnnd 
der  Graf  hinzue  gefüert,  die  hanndt  gekhüsst,  vnnd  Ich  hinach  zw 
dem  Khaiser  khamb,  (Bl.  321''.)  Mocht  Ich  mich  so  tieff  nit  nider- 
lassen, damit  Ich  die  hanndt  het  mügen  khüssen,  vmb  das  mir  zuuor 
ain  grosser  Weetagen  in  die  Lenndt  khumen  was,  darumb  sprach  Ich 
zw  dem  Rustam  Bascha  in  Windischer  sprach,  (dann  Er  in  derselben 
Zungen  geborn  was)  :  „Vmb  gottes  willen,  hilfi"  mir.  Ich  mag  nit!" 
Er  thet  mir  khain  hilff.  Aber  der  Khaiser  verstundt  das  vnnd  hebt 
sein  hanndt  nahenndt  ain  spann  hoch  von  dem  khnie ,  damit  Ich  die 
mit  dem  mundt  erraichen  möcht.  Das  Ich  Ime  ye  zw  ainer  güete  vnnd 
Barmbhertzigkhait  Raitten  vnnd  auslegen  muess. 

Alls  wir  nun  stunden,  spricht  der  Khaiser:  „Was  sagen  sy? 
was  wellen  sy?"  darauff  Ich  Anntwort  gab  nit  annderst,  dann  das  wir 
ainer  gueten  Anntwort  aufTvnnsers  herrn  Khünig  begern  gewartenndt 
sein.  (BL  322".)  Darüber  spricht  der  Khaiser:  „Haiss  geen."  Mit 
dem  schieden  wir  ab  von  dem  Khaiser  vnnd  in  vnnser  gezellt. 

Denselben  tag  Hess  vnns  der  Bassa  durch  das  hör  füern,  ab  vnnd 
neben  der  Thunaw,  die  schiffungen,  die  sy  brachten  vnnd  die  sy  von 
vnns  erobert,  sambt  vill  vnnsers  genomen  geschütz  zusehen,  vnnd 
ganntz  vnnder  der  Stat  vnnd  dem  Schloss  an  dem  Wasserthurn  füern. 


336  i54i. 

da  Er  dann  auch  stunde  auff  der  Erden,  vnnd  Hess  ain  gross  Allts 
stückh  Füchsen  mit  ainem  lanngen  dickhen  Puluersackh  in  den  wasser- 
thurn  ziehen,  daran  allain  das  khriegsvolckh  zohe.  Alls  Er  vnnss  ma- 
nicherlay  fragte  vnnd  schier  wider  lassen  wollte,  spricht  Er  Windisch 
zu  mir:  „Was  hastu  gesehen?"  Sagt  Ich:  „Aines  grossmechtigen 
herrn  grosmächtigkhait."  Das  Im  seer  woU  gefiell. 

Darnach  fürt  man  vnns  wider  durch  das  (Bl.  322''.)  höer  nach 
der  lenng  auff,  vnnd  dann  vber  ain  hohen  Pühel,  darauft'Ich  nit  möcht 
meiner  oben  vermellten  schwachhait  halben  Reitten,  Aber  der  Graf 
mit  der  Geselschafft,  Die  haben  in  ainen  anndern  Poden  auch  ain 
grosses  höer  gesehen.  Darnach  khamen  wir  zw  etlichem  seinem 
Veldgeschütz.  Das  lanng  vnnd  geringist  stundt  zw  Obrist  gegen 
vnnsern  Lanndt. 
H.  Sept.  Den  AindlefTten  tag  beruefft  vnns  aber  der  Rustam  Rassa.  Nach 

vill  Reden  hat  Er  zwen  brief,  in  gülden  säckhelln  eingemacht  nach 
Irer  Art,  daran  Zettln  stunden.  Die  besach  Er,  vnnd  nimbt  den  ain 
nach  der  lenngs,  druckht  den  an  sein  mundt  vnnd  dann  an  sein  Thum- 
backh,  vnnd  Raicht  den  dem  Grauen  vnnd  spricht:  „Gib  den  brief 
niembt  dann  deinem  Khünig."  Mit  dem  warn  wir  abgefertigt. 

(Bl.  323'*.)  Vnns  war  ain  tzausch  zuegeornndt,  der  für  vnnd 
an  bey  vnns  in  vnnser  hütten  belib.  Thet  vnns  khain  beschwärdt.  So 
bracht  man  vnns  auch  am  morgenns,  nachdem  wir  zw  nachts  khomen 
warn,  ain  vässl  wein,  etliche  Castraun ,  Auch  etlichs  Rindtfleisch, 
darzue  auch  ettliche  Zuckherhüet.  So  Assen  auch  annder  Türggen, 
vnnser  vnnd  annder  Dolmätsch  täglich  mit  vnns.  Warn  gueter  Ding. 
Aber  des  tags,  alls  wir  morgenns  von  dem  Khaiser  selten  vnnsern 
Abschied  nemen,  khamen  die  vnns  die  speiss  betten  geben,  begerten 
gellt,  vmb  das  sy  vnns  gedienndt  betten.  Alls  wir  Inen  das  gaben, 
khamen  darnach  Nymmer ,  gaben  vnns  auch  nichts  mer.  Wir  haben 
vill  leuten  geben  müessen,  die  vnuerschambt  darumb  angehallten 
haben. 

Den  zwelfFten  tag  sein  wir  widerumb  (^Bl.  323''.)  auff  vnnsere 
Schif  ganngen.  Vnns  niembt  dann  der  tzausch  vnnd  der  Dolmätsch 
beglaitt,  vnnd  allso  vbersich  gefarn.  Den  tag  nit  gar  geen  Plinten- 

13.  Sept  V^^S  i'aichen  mügen ,  Aber  am  dreyzehennden  daselbst  ankhomen, 
vnnd  furter  geen  Graan  gefarn. 

14  Sept.  ^™  Vierzehennden  bin  Ich  auff  ainem  Nassade  schiff,  vnnd  herr 

Anndre  Graf  zw  Gorckha,  des  Khünigs  zw  Polin  Potschafft,  der  auch 


12.  Sept. 


1541.  '    337 

daselbstn  im  leger  bey  dem  Türggen  gewest,  mit  mir  geen  Comorn 
gefarn. 

Am    Fünffzehennden    auf   Cotzien    Wägnen    geen    Sammarein  is.  Sept. 
khomen,   da  Ich  den  Graf  Anndreen  gelassen.  Graf  Nielas  ist  füraus 
nach  Prespurg  gefarn. 

Den  Seehzehennden  hab  Ich  zw  Prugkh  an  der  Leytta  geessen.  iß.  Sept. 
Da  es  dann  gestorben  hat  *),  verhofft  Ich  ain  Pesser  leger  zu  haben, 
vnnd  bin  geen  TrautmanstorflT  (Bl.  32^".)  khomen.  Fanndt  da  herrn 
Wolffganngen  Pranntner,  hochmaister  Sanndt  Georgen  Ordenns;  herrn 
Wilhalbmen  von  Puechaim,  Lanndtmarschalch  in  Osterreich,  vnnd 
sein  Gemahel,  der  dann  solich  herrschafft  von  dem  hochmaister  Inn- 
gehabt  hat.  Die  Emphienngen  mich  woU.  Blib  vber  nacht.  Es  warn 
bey  zwaintzig  Person  aus  dem  Schloss  gestorben.  Nit  vill  weniger 
lagen  noch  khrannckh,  des  alles  mir  nit  wissenndt  was,  hintzt  mor- 
gens frue.  Den  Sibenzehennden  fuer  Ich  geen  der  Newstat.  Des  tags 
ward  die  Fraw  zw  Trautmanstorff  khrannckh,  baid  herrn  palld  dar- 
nach. Dieselben  zwen  sein  auch  gestorben.  Es  starb  desselben  Nachts 
auch  Veyt  von  Khünigsperg,  Verwallter  der  haubtmanschaflft  vnnd 
Schloss  daselbstn  zw  der  Newstat.  Ich  muest  dableiben,  mein  Cotschy 
mocht  nit  weitter.  Am  Achzehennden  (BL  32^^.)  wollt  Ich  zw  is.  Sept. 
Neunkhirchen  das  fruemall  nemen.  Alls  Ich  zw  der  Herberg  khamb, 
war  ainer  erkhrannekht,  darumb  Ich  hinauss  geen  Glockhnitz  fuer 
vnnd  dann  geen  Clam,  da  es  allennthalhen  nahenndt  ausgestorben 
hette.  Blib  zwen  tag  da,  vnnd  dann  vber  den  Semring.  Mocht  nit 
Reitten,  bin  hart  gefarn.  Vnnser  Ausgeber  oder  SchafTer ,  Balthasar 
Bürger,  starb  an  der  Raiss  zw  Wienn ,  vnnd  ain  Canntzleyschreiber, 
der  mir  nachgezogen,  starb  zw  Neunkhirchen. 

Am  dreyvnndzwaintzigisten,  an  ainem  freytag,  geen  Grätz  kho-  23.  sept 
men,  da  Ich  ain  khlaine  sicherhait  fannde.  Vnnd  bin  allso  die  ganntz 
Raiss  hin  vnnd  wider  in  grossem  sterb  gewest.  Der  Almechtige  hat 
mir  sein  gnad  mitgethaillt,  vnnd  hab  allso  zw  Grätz  wider  ausgerasst, 
damit  Ich  hab  mügen  Reitten,  (Bl.  325".)  vnnd  Got  Lob,  die  Sachen 
dermassen  verriebt,  das  der  Türgkh  dazumall  khaiu  weittern  schaden 
gethon,  des  man  sich  ye  nit  versehen  het. 


')  Die  Pest  raffte  in  diesem  Jahre  fast  ein  Drittheil  der  Bevölkerunp  Wiens 

hinwep.  Mitterndoifei  Historia  univers.  Vindob.  2.  162. 
Fontes,  vm.  22 


338  1342. 

(Bl.325\)   1542. 

Geen  C omorn 
zw  dem  Marggrauen  Malignan. 

28.  März.  Am  Achtvnndzwaintzigisten  tag  Marty  bin  Ich  sambt  herrii  Otten 

von  Tisehkha  vnnd  herrn  Blasien  khuen  geen  Comorn  zw  heir  hanns 
Jacoben  Medices,  Marggrauen  zw  Malignan,  Obristen  des  khriegs- 
volckhs  in  Gran,  ausgefarn. 

(BL  326".)  In  Hunngern  zw  dem  Tursso. 

30.  April.  Den  30'*"  tag  Aprilis  Bin  Ich  zw  dem  Stathalter  in  Hungern,  das 

tzypser  haus  belanngendt,  geen  Schinta  gefarn. 

(BL  326\)  Befreyung  für  veldizug. 

Wir  Ferdinannd,  Von  gottes  genaden  Römischer  Khünig, 
zw  allen  Zeiten  merer  des  Reichs;  in  Germanien,  zw  Hungern,  Behaim, 
Dalmatien,  Croatien  vnnd  Sclauonien  etc.  Khünig;  Infannt  in  Hispa- 
nien;Ertzhertzog  zw  Osterreich;  hertzog  zw  Burgundy,  zw  Brabannt, 
zw  Steyer,  Khärnndten,  zw  Crain,  zw  Lutzenburg,  zw  Wirtenberg, 
in  Obern  vnnd  nidern  Schlesien;  Fürst  zw  Schwaben;  Marggraf  des 
heilligen  Römischen  Reich  zw  Burgaw,  Märhern,  Ober  vnnd  nider 
Lausnitz;  Gefiirster  Graf  zw  Habspurg,  zw  Tyroll,  zw  Phierdt,  Khi- 
burg  vnnd  zw  Görtz ;  Lanndtgraf  in  Elsass ;  herr  auff  der  Windischen 
march,  zw  Portenaw  vnnd  zw  Salins  etc.  Bekhennen  offennlich  mit 
disem  brief  vnnd  thun  khundt  allermenigclich,  das  wir  genedigclichen 
angesehen,  wargenomen  vnnd  he(BL  327''.)trncht  haben  die  Eer- 
liche,  ansechliche,  nützliche,  getreue,  vleissige  diennst.  So  der  Edl, 
vnnser  lieber  getreuer  Sigmundt  von  Herberstain,  freyherr  etc.,  vnnser 
Rat,  weillenndt  vnnserm  lieben  herrn  vnnd  Anherrn  Khaiser  Maximi- 
lian, löblicher  gedächtnuss,  dergleichen  der  yetzigen  Rö.Kay.  Maj.  etc., 
vnnserm  lieben  Brueder  vnnd  herrn,  vnns  vnnd  vnnserm  löblichen 
Haus  Osterreich  gehorsamblich  vnnd  mit  Pessten  treuen  erzaigt  vnnd 
bewiscn,  vnnd  furnemblich,  das  er  sich  Erstlichen  bey  ermelltem 
Khaiser  Maximilian  in  den  veldtzügen,  so  Ir  Kay,  Maj.  etc.  in  Hun- 
gern, dergleichen  auch  gegen  den  Venedigern  gethon,  Jederzeyt 
Eerlich,  Ritterlich  vnnd  wollgehallten;  Auch  sich  von  Irer  Kay.  Maj.  etc. 
alls  derselben  hofrat  vnnd  dienner  in  ansechlichen  Legationen  vnnd 


1S42. 


339 


Potschafften  zw  den  Khünigen  von  Hungern,  Denmarckht,  (Bl  327^.) 
Polin,  auch  den  Grosfürsten  in  die  Mosqua,  dergleichen  zw  anndern 
Churfürssten  vnnd  Fürsten  des  heilh'gen  Römischen  Reichs  vnnd  in  die 
Aydgnosschafft,  Auch  annderer  ort,  vnnd  volgenndt  nach  absterben 
vnnsers  lieben  Anherrns  Khaiser  Maximilian  neben  anndern  vnnserer 
Niderösterreichischen  Lannde  Gcsanndten  von  ainer  Ersamen  Lanndt- 
schalFt  vnnsers  Fürstenthumbs  Steyer  zw  obgemelltem  vnnserm  lieben 
Rrueder  vnnd  herrn,  Khaiser  Carln,  in  Legationweiss ,  auch  guetwil- 
ligclich  schickhen  vnnd  gebrauchen  lassen,  daneben  Er  neben  anndern 
sein  Raisen  auff  Venedig,  Rom,  Neapolis,  volgenndts  vber  Möer,  da 
Er  dann  nicht  mit  khlainer  geuerlichait  leibs  vnnd  lebenns  durch  vnge- 
stüemigkhait  des  Mors  aufF  Sardinia,  Maiorica,  Minorica  vnnd  ybitza 
geworffen,  vnnd  von  dannen  in  Hispanien  (Bl.  328".)  ankhomen; 
Nachmallen  wie  wir  vnns  vnnser  Österreichischen  Lannde  Regierung 
vnnderfanngen  vnnd  angenomen  .  sich  in  vnnser  diennst  an  vnnsern 
hof  begeben  vnnd  mit  vnns  vill  ansechlich  Raisen  in  die  Niderlannd, 
Brabannt  vnnd  Flanndern,  zw  hochgemellter  Kay.  Maj.  etc.  vnnd  sonnst 
volbracht,  vnnd  nachgeenndts  sich  vnns  zw  vnnderthenigem  gefallen 
in  vnnsern  Niderösterreichischen  Lanndcn  Alls  vnnser  Rat  bey  vnnser 
Regierung  vnnd  Camer  daselbst  in  vnnsern  hochwichtigen  vnnd 
trelTenlichen  Sachen  gehorsamblich  gebrauchen  lassen ;  Auch  hiezwi- 
schen  vill  ansechlicher  Raisen  vnnd  Legationen  zw  den  Khünigen  in 
Hungern,  ßehaini,  Polin,  Lytten,  Moscouia,  Auch  Churfürsten  vnnd 
t'ürssten  des  Reichs,  vnnd  fürnemblichen  Jungstiich  (Bl.  328^.) 
nechstverganngen  Ainvnndviertzigisten  Jar  zw  dem  Turggischen 
Khaiser  Suleyman,  nach  dem  laidigen  abzug  vnnsers  Cristlichen 
khriegsvoicklis,  wie  der  Turgkh  den  Khünigclichen  Stuell,  Schloss 
vnnd  Stat  Ofen  eingenomen,  on  allen  scheuch  vorsteennder  geuär- 
lichait  gehorsamblich,  guetwilllgclich  volzogen  vnnd  volbracht  hat, 
vnnd  noch  täglichs  thuet  etc. ;  Vnnd  derhalben,  in  betrachtung  solicher 
lanngwierigen,  statten  vnnd  getreuen  diennste,  so  gemellter  von  Her- 
berstain  angeregter  massenweillenndt vnnserm  lieben  Anherrn  Khaiser 
Maximilian,  dergleichen  der  yetzigen  Rö.  Kay.  Maj.,  vnns  vnnd  vnn- 
serm löblichen  Haus  Osterreich  von  Jugennt  auf  ansechlich ,  nützlich 
vnnd  mit  getreuem,  Embssigen  vleis  gethon  hat,  vnnd  in  solichen 
(Bl.  329".)  vnnsern  vnnd  vnnsers  haus  Österreich  diennsten  zw 
seinen  verlebten  tagen  khomen  vnnd  dermassen  darinnen  Eraltet,  das 
Er  von  wegen  seiner  Muee,  Arbait  vnnd  schwären  Raisen  dermassen 

22* 


340 


IWi. 


müed  worden,  das  Er  sicli  seiner  gedächtniiss,  gesichts  vnnd  gehörs 
zw  mennallen  vor  vnnser  beclagt,  Haben  wir  bemellten  Sigmunden 
von  Herberstain,  Freyberrn,  alis  vnnserm  woUverdiennten,  Allten  Rat 
vnnd  dienner,  genedigcliehen  bewilligt,  zuegesagt  vnnd  versprochen, 
das  wir  Ine  nun  hinfüro  zw  khainem  Velldzug  noch  ainichen  weitten 
vnnd  schwären  Raisen  gebrauchen  sollen  noch  wellen,  auch  Ime 
daneben  dise  sonndere  gnad  gethon  vnnd  Freyhait  gegeben,  Thun 
auch  soliches  hiemit  wissentlich,  in  Crafft  ditz  brieffs,  das  Er  nun 
hinfüro  weder  von  vnns  noch  yemanndt  anndern  mit  (Bl.  329''.) 
ainichen  beschwärlichen  Ämbtern:  Alls  volziehung  der  geschafft  vnnd 
letzten  willenns,  Gerhabschafften  vnnd  dergleichen  sachen  beschwärt 
noch  bedranngt  werden  soll,  Sonnder  von  solichen  beschwärden 
gänntzlichen  Ennthebt  vnnd  Exempt  sein.  Vnnd  wir  sollen  vnnd  wellen 
vnns  nun  hinfüro  an  seinen  Diennsten,  das  er  vnns  alls  vnnser  Rat 
bey  vnnser  Niderösterreichischen  Camer  diene,  genedigcliehen  be- 
nüegen  lassen,  Vnnd  gebieten  darauff  allen  vnnd  Jeden,  vnnsern  vnn- 
derthonen  vnnd  getreuen ,  Geistlichen  vnnd  Welltlichen,  in  was  wir- 
den,  stanndts  oder  wesenns  die  sein,  Ernnstlich  vnnd  vesstigclich  mit 
disem  brief,  vnnd  wellen,  das  sy  bemellten  von  Herberstain  etc.  bey 
diser  vnnser  begnadung  vnnd  Exemption  berueblich  beleiben  lassen. 
Ine  dawider  nicht  (Bl.  330".)  dringen  noch  beschwärn,  noch  des 
yemandt  anndern  zuthun  gestatten ,  in  khain  weiss ,  alls  lieb  ainem 
yeden  sey  vnnser  schwäre  vngnad  vnnd  straff  zuuermeiden.  Das 
mainen  wir  Ernnstlich.  Mit  vrkhundt  ditz  brieffs,  besigll  mit  vnnserm 
khünigclichen  anhanngenden  Innsigl,  Der  geben  ist  in  vnnser  Stat 
Wienn,  den  Sechzehennden  tag  des  Monats  Juny,  Nach  Christj  vnnsers 
lieben  herren  geburd  Tausennt  Fünffhundert  vnnd  im  zwayvnndvier- 
tzigisten,  vnnserer  Reiche  des  Römischen  im  Zwelfften  vnnd  der 
anndern  im  Sechzehennden. 
Ferdinannd. 

Ad  mandatum  Dominj  Regis  proprium. 
H.  Weisperger. 
(Bl.  330^.)   Die    Raiss    von  Wienn    geen    Craecaw,    So 
Ich    sambt   herrn  Adam  Carl  von    wegen  vergleichung 
des   tags   vnnd   maistat  der  Hochzeit,  der  Heurat  ver- 
zieht vnnd  annder  notdurfftiger  brief  etc. 
Den  zwaintzigisten  tag  Juny  zw  Wienn  mit  Kü.  Maj.  etc.  aus- 
geritten. Die  Muster  des  ReichskhriegsVolckh  gesehen,  so  zw  nächst 


i342.  341 

Ennhalb  der  Thunaw  Prugkhen  gelegen,  darüber  Marggraf  Joachim 
von  Brandenburg,  Churfürst,  haubtman  gewest.  Darnach  geen  Wol- 
ckherstorff  zw  dem  frustuckh  geriten ,  vnnd  zw  Nacht  zw  Vlrichs- 
khirehen  beliben.  Geen  Newdorf  fünfF  meill,  geen  Scharaditz  fünflF, 
geen  Przeraw  Sechs,  geen  Titzein  fünfF,  geen  Freystatl  Sechs  meil. 
Geen  Vola,  ain  Wirtshaus  an  der  Weyxl,  zwnächst  disshalb  der 
Pruggen,  Sechs  meill.  (Bl.  331".)  Für  Lipouetz  auf  ain  Krätzin 
vier  meill.  Den  Achtvnndzwaintzigisten  in  grossem  gewässer  aus  dem  28.  Juni. 
Rechten  weeg  müessen,  mit  grosser  Arbait  vnnd  beschMärd  vber  die 
khlainen  Pächel  kbumen  geen  Crackhaw;  bey  Sechs  meilln  geraist. 

Am  wider zug  von  Craccaw  wasser  halben. 

Den  20.  tagJuly  geenRabnstain,  neben  Ilkusch  9»  fünfF  meill.  Geen  20.  Juü. 
Wendin  2),  ist  die  Gränitz  gegen  Schlesien  zw  nächst  vber  den  Pach 
aus,  fünfF  meil.  Darnach  geen  Peutten  in  Schlesien,  zwo  meill;  geen 
Leibitz  »)  drey.  Darnach  geen  Rudnitz  *)  in  das  Closter  drey  meill. 
Geen  Rotber  s),  vasst  Posen  weeg,  drey  meill.  Von  Rotber  soll  Ich 
geen  Troppa  vnnd  (Bl.  331''.)  dann  geen  Olmüntz  gerad  gezogen 
sein,  Aber  sterbenns  halb  weichen  müessen.  Darnach  geenHelschin  «), 
des  Swolsky  Stätl,  drey  meill.  Ain  halbe  meill  von  dann  Rindt  ain 
Wasser  Oponitza,  das  Märherisch  gemerckh.  Geen  Khünigsperg  ''), 
des  herrn  hinckho  von  Freydentall,  Annderthalbe  meill.  Darnach  geen 
Wagstat,  herrn  Wenntzls  von  Fulnstain,  haubtmans  in  Troppen 
khraiss,  Ain  meill.  Dann  geen  Fulneckh,  herrn  Virichs  tzetteritz,  ain 
meill.  Den  FünfFvnndzwaintzigisten  für  Weissenkhirchen  geen  Leip-  25.  Juli, 
nickh  vier  meill.  Den  Sechsvnndzwaintzigisten  wollten  wir  nach  26.  Juli. 
Przerow  8),  Aber  wassers  halben  muesten  wir  geen  Cremsier  ab, 
grosser  meill  zwo.    Geen  Wischa  vier  meill,  geen  Wisternitz  fünfF 


*)  Okusz,  nordwestlich  von  Krakau. 

*)  Bendzin  an  der  Czarna  Przemza. 

^)  Gleiwitz,  südwestlich  von  Beuthen. 

^)  D.  i.  Räuden  am  Radabach,  Cisterzienserkloster,  gestiftet  12S2  von  Herzog 

Wladislaw  von  Oppeln. 
»)  Ratibor. 

•)  Hultschin,  nicht  weit  von  der  Oppa. 
')  Königsberg,  südlich  von  Hultschin. 
")  Prerau. 


342  1542. 

30.  Juli,  mein ,  geen  Mistelbach  vier  meill.   Den  dreissigisten  geen  Wienn 
Sechs  meill  etc. 

(BL  332".}  Weill  dann  Ich  durch  meine  liebe  freundt  so 
hoch  Ersuecht  worden,  damit  wir  der  herrschafften,  der  wir  Innhaber 
alls  vnnsers  Erbenns  sein ,  Namen  vnnd  Wappen  vnns  gebrauchen 
vnnd  dauon  schreiben  mügen,  vnnd  die  Raiss  in  polin  verhannden, 
da  dann  auff  vill  Tittl  vnnd  Ambter  gross  geachtet  wierdt,  hab  Ich 
nachuolgunde  gnad  abermalls  erlanngt. 

Neyperg  wappn.  (H.) 

WirFerdinannd,  von  Gottes  gnaden  Römischer  Khü- 
nig,  zw  allen  Zeiten  merer  des  Reichs,  in  Germanien,  zw  Hungern, 
Rehaim,  Dalmatien,  Croatien  vnnd  Sclauonien  etc.  Khünig;  Infannt  in 
Hispanien;  Ertzhertzog  zw  Osterreich;  Hertzog  zw  Rurgundy,  zw 
Rrabannt,  zw  Steyer,  zw  Khärnndten,  zw  Crain,  zw  Lutzenburg,  zw 
Wirtemberg,  Ober  vnnd  Nider  Schlesien;  Fürst  zw  Schwaben; 
(Bl  332^.)  Marggraue  des  heilligen  Römischen  Reichs  zw  Rurgaw, 
Ober  vnnd  nider  Lausnitz;  Gefürsster  Graue  zw  Habspurg,  zw  Tyroll ; 
ivf  Phierdt,  zw  Khiburg  vnnd  zw  Görtz;  Lanndtgraue  in  Elsass;  herr 
auff  der  Windischen  march,  zw  portenaw  vnnd  zw  Salins  etc.,  Re- 
khennen offennlich  mit  disem  brief  vnnd  thun  khundt  allermenigcli- 
chen:  Das  für  vnns  khomen  sein  die  Edlen,  vnnser  liebe  getreuen, 
Sigmundt  vnnd  Wilhalbm,  gebrüeder,  vnnd  Ir  Vetter  Georg  von  Her- 
berstain,  Freyherrn,  vnnsere  Rät,  vnnd  gaben  vnns  vnnderthenigclich 
zw  erkhennen.  Wie  der  namen  vnnd  das  geschlächt  der  herrn  von 
Neyperg  in  vnnserm  Fürsstenthumb  Steyer  abganngen,  vnnd  dardurch 
derselben  Wappen  vnns  alls  herrn  vnnd  Lanndtsfürsten  ledig  worden, 
vnnd  dieweil  die  Herrschafft  Neyperg  numalls  Erblichen  leres  na- 
mens von  (^Bl.  333"^.)  Herberstain  wäre,  Ratten  sy  vnns  diemüetigcli- 
chen,  Das  wir  Inen  vnnd  Iren  gebrüedern  vnnd  Vettern  des  namens 
von  Herberstain  vnnd  allen  derselben  Erben  solich  Wappen  aus  gna- 
den zuuerleihen,  dessgleichen  auch  den  Tittl  vnnd  namen  neben  Her- 
berstain von  derselben  herrschafft  Neyperg  vnnd  darzue  der  herr- 
schafft Gutenhag,  die  dann  auch  Ires  namens  Erblich  sein,  sich  zu- 
schreiben vnnd  die  zuhaben ,  zuuergünnen  vnnd  sy  damit  zubegaben 
genedigclich  geruechten. 

Des  haben  wir  angesehen  die  manigfeltigen ,  getreuen  Diennst, 
so  vnnss  bemellter  Sigmundt  in    vilfeltigen  Raison   vnnd  in  vnnser 


1542. 


343 


Niderösterreichischen  Camer,  vnnd  Wilhalbm,  alls  vnnser  liebsten 
Gemahel  Stäblmaister,  vnnd  Georg,  alls  vnnser  Lanndtsverweser  in 
Steyer,  täglichen,  vngespart  leibs  vnnd  vermögenns,  thuen  (Bl.  333^.) 
vnnd  beweisen.  Auch  hinfüro  thun  mügen  vnnd  sollen,  vnnd  darumb, 
aneh  von  sonndern  gnaden  wegen ,  vnnd  aus  Römischer  Kü"'  macht 
volkhomenhait,  mit  wolbedachtem  muet,  guetem,  zeitigem  Rate,  vnnd 
Rechtem  wissen  dise  gnad  gethon,  vnnd  den  gemelten  Sigmunden 
vnnd  Wilhalbmen,  gebrüedern,  vnnd  Georgen  lerem  Vettern  von 
Herberstain,  Freyherrn,  vnnsern  Räten,  vnnd  allen  vnnd  Jegclichen 
des  namens  von  Herberstain,  Manns  vnnd  Weibsgeschlächt,  vnnd  allen 
Iren  Erben,  solich  der  herrn  von  Neidperg  abgestorben  wappen  vnnd 
Clainat,  Nämhlichen:  ain  schwartzer  Schillt,  darinn  ain  weisser,  auf- 
steigennder  Wolf,  mit  vergüllten  Claen  vnnd  Roter,  ausgeschlagner 
Zungen,  vnnd  aufT  dem  Helbm  ain  güldene  Khünigcliche  Cron,  daraus 
ain  schwartze  Adlerstlüg  ausgebraitt,  mit  gülden  geflinder,  in  Formb 
(Bl.  33^".)  der  hertz  gesprenngt  vnnd  geziert,  genedigclich  ver- 
lihen.  Verliehen  Inen  die  auch  hiemit  wissenntlich,  in  Crafft  ditz  briefFs, 
AUso,  das  sy  nun  hinfüro  in  Ewig  Zeyt  solich  der  herrn  von  Neyperg 
Wappen  vnnd  Clainat  haben,  füern,  vnnd  sich  deren  in  allen  vnnd 
Jegclichen  Eerlichen  vnnd  Redlichen  sachen  vnnd  geschafften,  zw 
schimpff  vnnd  Ernnst,  in  Streitten,  khempffen,  Gestächen,  Gefechten, 
Auf  Paniern,  gezellten.  Aufschlagen,  Innsigln,  vnnd  allen  anndern 
Sachen,  zw  schimpfT  vnnd  Ernnst,  nach  Iren  notdurfften,  willen  vnnd 
wolgefallen  füeren,  sich  deren  freyen  gebrauchen  vnnd  geniessen 
sollen  vnnd  mügen.  Des  auch  all  vnnd  Jed  Mann  vnnd  Frauenge- 
schlächt  des  namens  vnnd  Stamen  von  Herberstain,  auch  Ir  aller 
Erben  vnnd  Erbenns  Erben  sich  nun  hinfüro  in  Eewig  zeyt:  „Frey- 
herrn vnnd  Freyin  zw  Herberstain,  Neyperg  vnnd  (Bl.  33V'.)  Gue- 
tenhag"  schreiben,  nennen.  Inen  auch  der  Tittl  aus  vnnsern  vnnd 
vnnserer  Erben  vnnd  nachkhomen  Römischen  vnnd  Österreichischen 
Canntzleyen  gegeben,  vnnd  von  menigelichen  also  genennt,  gehaissen 
vnnd  geschriben  werden  sollen,  von  menigelichen  vnuerhindert.  Vnnd 
gebietten  darauff  allen  vnnd  Jegclichen  Curfürsten ,  Fürsten,  Geistli- 
chen vnnd  welltlichen  Prelaten,  Grauen,  Freyen,  herrn,  Rittern, 
khnechten,  Lanndtshaubtleuten,  Lanndtmarschalchen,  haubtleuten, 
Vitzdomben,  Vögten,  Phlegern,  Verwesern,  Khündigern  der  Wappen, 
Ecr.ihoUden,  Perseuannten,  Schulthaissen,  Burgermaistern,  Richtern, 
Räten,  Burgern,  Gemainden  vnnd  sonnst  allen  anndern  vnnsern  vnnd 


344  1342-1343. 

des  heilligen  Reichs,  auch  (BL335".J  annderer  vrinser  Khünigreich, 
Fürsstenthumb  vnnd  Lannde  vnnderthonen  vnnd  getreuen,  in  was 
wirden,  Stanndt  oder  wesenns  die  sein,  Ernnstlich  vnnd  vestigclich 
mit  disem  brief  vnnd  wellen,  das  sy  gemelltn  gebrüeder  vnnd  vettern 
die  von  Herberstain  vnnd  all  Ir  Eelieh  leibs  Erben  vnnd  derselben 
Erbenns  Erben  die  obgeschriben  Wappen  gerueblich  gebrauchen, 
Sy  auch  bey  vnnserer  genedigen  erlaubung  vnnd  vergonung  des  Na- 
mens vnd  Tittls  obgemellt  vnuerhindert  bleiben  lassen,  dawider  nicht 
dringen  noch  beschwärn,  noch  des  yemanndts  annderm  zuthun  ge- 
statten,  in  khain  weise,  Alls  lieb  ainem  Jeden  sey  vnnser  schwäre 
vngnad  vnnd  straff  vnnd  darzue  ain  Peen,  benanntlich  fiinfftzig  Marckh 
löttiges  golldts,  zuuermeiden,  die  ain  Jeder,  so  offt  Er  (Bl.  333''.) 
fräfenlich  hiewider  thette,  vnns  halben  in  vnnser  Camer  vnnd  den 
anndern  halben  thaill  obgemellten  gebrüedern  vnnd  vettern  Freyherrn 
von  Herberstain  Neydperg  vnnd  Guetenhag  vnnd  allen  Iren  Erben 
vnablöslich  zubezallen  verfallen  sein  soll  Ongeuarde.  Mit  vrkhundt 
ditz  brieffs,  besiglt  mit  vnnserm  khüuigclichen  anhanngenden  Innsigl. 
Der  geben  ist  in  vnnser  Stat  Wienn,  den  Fünffzehennden  tag  Decem- 
bris.  Nach  Christj  vnnsers  lieben  herrn  geburd  fünffzehenhundert 
vnnd  im  zwayvnndvierzigisten,  Vnnserer  Reiche  des  Römischen  im 
ZwelfFten,  vnnd  der  anndern  im  Sibenzehennden  Jarn. 

(B  1.336")   1343. 

Mit  der  Khünigin  Elisabeth  in  Polin. 

Ist  des  Römischen,  Hungerischen  vnnd  Behemischen  Khünigs, 
Ertzhertzogen   zw  Österreich  etc.  Tochter,  Khünigin  Elisabeth  zw 

21.  April.  Irer  hochzeyt  von  Wienn  den  Ainvnndzwaintzigisten  Aprillis  ausge- 

zogen. Vnnd  Ich,  alls  derselben  hofraaister.  Mit  der  Römischen  Khü- 

22.  April,  nigin  geen  Cornneuburg.  Den  anndern  tag  mit  schwärem  wainen  ge- 

23.  April,  schieden  vnnd  geen  Mistlbach.    Den  dritten  geen  Wisternitz ,  den 
24.  u.  25.  April,  vierten  geen  Wischa,  den  fünfften  geen  Olmüntz.  Da  sein  des  Khü- 
nigs von  Polin  PotschaflFt  Eerlich  ankhomen,  vnnd  die  Khünigin  Em- 
phanngen,  auch  verEerdt  etc. 

(Bl.  336''.)  Von  Olmüntz  geen  Weissenkhirchen ,  Titzein, 
Ostra,  Freystätl,  Pless,  Auschwitz  vnnd  geen  Balytz,  in  des  herrn 
Seuerin  Bonar  hültzen  schön  hauss,  da  auch  die  Khünigin  mit  des 


1S43.  345 

Khaisers  Potschafft,  Marggraf  Georgen  von  ßranndenburg,  den  zwayen 
Bischouen  zw  Olmüntz  vnnd  ßresslaw,  dem  Hertzog  Friderich  vou 
Lygnitz  dem  Jüngern,  vnnd  Hertzog  Hannsen  von  Munsterburg,  sambt 
seiner  Fürstin  vnnd  allem  Hofgesindt,  mit  Reittunden  Behamen, 
Märhern ,  Shlesiern  vnnd  Hungern  vber  nacht  beliben,  behaust  vnnd 
vnnderhallten  worden. 

Am  Fünfften  tag  Mayo  zw  Crackhaw  eingezogen,   am  Sechsten    s.  u.  g  Mai. 
gekhrönndt.  Am  Sibennden  beygeschlafFen.  7.  Mai. 

(Hier  folgt  auf  einem  besonderen  Blatte  das  radierte  BildnissSigismund's  II. 

von  Polen  in  kreisrunder  Form  mit  der  Umschrift:  „Sigismundus  2.  Rex 

Polonie  Mag.  Dux  Lithuanie  aetatis  sue  XX"). 

(Bl.  337".)   Inuentary,   was    vnns  er  gen  edigiste  Fraw 

Künigin  Elisabeth  für  Claidung,  so  IrKü.  Maj.  etc.  zw 

derselben    Raiss   vnnd   fertigung    in  Polin  von  newem 

gemacht  worden,  mitgeno  men. 

Schauben. 

Erstlich  ain  Schauben  von  guldem  Tuech,  mit  Erhebten  Silberen 
Rosen,  mit  Zobl  vnnderfüettert. 

Mer  ain  Schauben  von  Rotem  Carmasin-Samat,  mit  Zobl  vnnder- 
füettert. 

Mer  ain  Sehauben  von  Silbrem  Tuech,  mit  Zobl  vnnderfüettert. 

Mer  ain  Schauben  von  Praunem  Carmasin-Tamaschkh,  mit  Zöbl 
vnnderfüettert. 

Mer  ain  Schauben  Schwartz  Atlassen,  mit  Mäder  1)  vnnder- 
füettert. 

Mer  ain  Schwartz  Tamaschkhene  Nachtschauben,  mit  Zobl 
khelln  ^)  vnnderfüettert. 

(BL  337''.)  Ain  Schauben  mit  Erbebtem  gülden  Tuech,  mit 
Härmbl  vnnderfüettert. 

Mer  ain  Praun  Carmesin-Samatene  Schauben,  mit  härmbl  vnn- 
derfüettert. 


*)  D.  i.  Marderfeilen. 

')  Wohl  der  zarteste  Theil    des  Zobelfelles,  jener  um   die  Kehle.     Vergl. 
Schmeller  2,  289- 


346 


t543. 


J  ä  n  g  k  h  e  r. 


Ain  Jängkher  von  Rotem  Charmesin-Samat,  mit  ainem  gestickh- 
ten  Prämb  von  giildem  Tuech,  allennthalben  mit  Perln  vmblegt. 

Mer  ain  Ainfacher  Jängkher  von  doppeUen  gülden  Tuech ,  mit 
ainem  gelben  Poden  vnnd  Silbren  Hosen. 

Mer  ain  güldener  Jängger  von  doppelten  gülden  Tuech,  aussen 
Rauch  mit  erhebten  Pluemen,  vnnd  Inwendig  mit  ainem  Praun  Poden 

Mer  ain  Jängkher  von  Praunem  Carmasin-Samat,  mit  ainem  ge- 
styckhten  Prämb  von  güldem  Tuech. 

(Bl.  338".)  Mer  ain  Jängger  von  Rotem  Carmasin-Atlas,  mit 
ainem  gestickhten  Prämb  von  vnntz-goldt  etc. 

Mer  ain  Rot  Carmasin-Samater  Jängger  mit  gülden  Pörtln,  drey 
mall  verprämbt. 

Mer  ain  Rot  Carmasin-Samater  Jängger  mit  Prayten  gestickhten 
Prämen  von  guldem  Tuech. 

Mer  ain  praun  Carmasin-Atlasser  Jängger  mit  khleckhelten  *) 
gülden  Pertln,  drey  mall  verprämbt. 

Mer  ain  Schwartz  Samater  Jängkher. 

Mer  ain  Schwartz  Atlasser  täglicher  Jängger,  mit  schwartzem 
Samat  verprämbt. 

Mer  ain  Leberfarber  Atlasser  Jängger,  mit  Leberfarbem  Samat, 
drey  mall  verprämbt,  vnnd  das  Prämb  mit  gülden  Schniern  vmb- 
wunden. 

Mer  ain  Leberfarber  Tamaschkhener  (Bl.  338''.)  täglicher 
Jängger,  auch  mit  Leberfarbem  Samat  verpraumbt. 

Mer  ain  vnausgemachter  Leberfarber  Tamaskhener  Jängger. 

Enng  Röckh. 

Item  ain  ganntz  guldiner  Ennger  Rockh ,  mit  ainem  Perl  Prämb 
gestickht. 

Mer  ain  guldiner  Ennger  Rockh,  mit  ainem  grüenen  poden.  Die 
Ermbl  vnnd  Prämb  ausgeschnitten,  vnnd  das  Prämb  mit  Silbrem  Tuech 
vnnderfüettert. 


')  So  viel  wie  'geklöppelt'.  Vergl.  Sehraeller  2,  92. 


1343.  347 

Mer  ain  weissen,  Erhebten,  Silbren  Enngen  Roekh.  Die  Ermbln 
mit  gülden  Stefften  gekhnüpfft. 

Mer  ain  Roten  Carmasin-Samaten  Enngen  Roekh,  mit  ainem 
gestickhten  (Bl.  339".)  Prämb  von  guldem  Tuech.  Die  Ermbl  mit 
güUden  khnöpffen  zusamen  fchnüpfTt. 

Mer  ain  Praun  Carmasin-Samaten  lanngen  Roekh.  Die  Ermbl 
vnnd  Prüm  ausgeschniten  vnnd  mit  gülden  Tuech,  so  auff  baid  Seitten 
gerecht  vnnderzogen.  Mit  drey  Eggeten,  geschmelczten  khnöpffen 
khnüpfft. 

Mer  ain  Näglfarber,  Tamaschkhener  Ennger  Roekh,  durch  aus 
mit  vnntz-gold  gestickht. 

Mer  ain  Praun  Tamaschgener  Ober  Roekh,  mit  Rauhem  gollden 
Tuech,  von  Erhebten,  Silbren  Pluemen  verprämbt. 

Mer  ain  Rot  Carmasin-Tamaschkhener  Ober  Roekh.  Die  Ermbl 
vnnd  Präm  mit  Rauhem  Silbrem  Tuech  vnnderfüettert  vnnd  darüber 
zerschniten,  vnnd  mit  Silbren  Pertln  vmblegt,  vnnd  die  Ermbl  mit 
gülden  khnöpffen  gehefft. 

(Bl.  339''.)  Mer  ain  schwartz  Samater  Roekh,  mit  güldem 
Tuech,  mit  Esten  verpraumbt, 

Mer  ain  Ascherfarber  Ennger  Roekh  von  Atlass ,  mit  guldem 
Tuech.  Mit  ainem  Praunen  Poden,  mit  geradten  Strichen  verpraumbt. 

Mer  ain  leberfarber  Atlasser  Ennger  Roekh,  mit  guldem  Tuech 
verprämbt. 

Vnnder  Röckh. 

Item  ain  guldener  vnnder  Roekh,  von  guldem  Tuech  mit  ainem 
Praun  Poden. 

Mer  ain  vnnder  Roekh  mit  Rauchern  gülden  Tuech,  mit  erbebtem 
Silberem  Prämen. 

Mer  ain  Silberer  vnnderrockh. 

Mer  ain  Praun  Carmasin-Samater  vnnder  Roekh,  mit  ainem 
gestickhten  Prämb  von  güldem  Tuech. 

Mer  ain  Rot  Carmasin-Samater  vnnderrokh.  (Bl.  340".)  Das 
Prämb  ausgeschniten  vnnd  mit  guldem  Rauhen  Tuech  vnnderzogen. 

Mer  ain  Praun  Carmasin-Atlaser  vnnderRockh.  mit  Silbrem 
Tuech  spitzweiss  verprämbt. 

Mer  ain  Roter  Atlasser  vnnderrockh  mit  guldem  Tuech,  mit 
erhebten  Silberen  Rosen  verpraumbt. 


348 


1543. 


Mer  ainSchwartzSamatter  vnnder  Rockh,  mit  dreyenSchwartzen 
Pertln  verprämbt. 

Mer  ain  Leberfarber  Atlasser  vnnder  Rokh,  mit  Samat  verprämbt 
Vfind  das  Prämb  mit  gülden  Sebiiiern  vmbwunden. 

Mer  ain  Leberfarber  Tamaschkhener  vnnderrockh ,  mit  Leber- 
farbem  Samat  verprämbt. 

Mer  ain  Sehwartz  Atlasser  vnnderrockh,  mit  Schwartzem  Samat 
verprämbt. 

(Bl.  3i0\)  Wames. 

Item  ain  guldes  Wammas  von  Rauhem  guldem  Tuech,  mit 
Erhebten  gülden  Rosen  mit  Wülsteln. 

Mer  ain  gülden  Warnas  von  güldem  Tuech,  mit  ainem  Praun 
Poden,  mit  sehwartz  geschmelczten  Stefften  khnüpfft. 

Mer  ain  Silberen  wamass,  mit  güllden  Steiften  khnüpift. 

Mer  ain  Praun  Carmasin-Tamaschkhe  Wamass,  mit  güldem 
Tuech  gestickht. 

Mer  ain  Plab  gekhnüpffts  wamas  mit  goldvnnd  Silbern  Stefften, 
Wälhische  Arbait. 

Mer  ain  Rot  Carmasin-Samatin  Wamass  mit  aufgeschnitnen  Stern 
vnnd  Rauchen  (Bl.  3^1".)  gülden  Tuech,  mit  Silbern,  Erhebten 
Pluemen  vnnderzogen  vnnd  mit  Rot  vnnd  weiss  geschmeltzten,  gülden 
khnöplfen  gehefft. 

Mer  ain  Praun  Carmasin- Atlassen  Wamass,  mit  Silbrem  Tuech 
spitzweiss  verprämbt. 

Mer  ain  Sehwartz  Samaten  Wamass,  mit  Perl  verprämbt, 

Mer  ain  Leberfarb  Atlassen  Wamass,  mit  Leberfarbem  Samat 
mit  gülden  schnüern  vmbwunden,  verprämbt. 

Mer  ain  Leberfarb  Tamaskhen  Wamass. 

Mer  ain  Sehwartz  Atlassen  Wamass,  mit  Schwartzem  Samath 
verprämbt  etc. 

Pireth. 

Item  zway  Silbere  Pireth  mit  Stefften,  vnd  das  ain  mit  ainem 
geschmelczten  Zaichen. 

(Hl.  3^1''.)  Mer  zway  Rot  Carmasin-Samate  Pireth,  auch  mit 
gülden  Stefften,  vnnd  das  ain  mil  ainem  geschmellczten  Zaichen. 


1343. 


349 


Mer  zway  Leberfarbe  Samate  Pireth  mit  gülden  Stefften.  Das 
ain  mit  ainem  geschmelezten  Zaichen. 

Mer  zway  Schwartz  Samate  Pireth  mit  Stefften.  Das  ain  mit 
ainem  geschmelezten  Zaichen. 

Mer  ain  Leberfarb  Samaten  Pireth. 

Mer  ain  Aschefarb  Samaten  Pireth. 

Hernach    volgt    was    in    der    Khünigin  Silber-Camer, 
Capein,    Khuchln,    Kheller    vnnd    in    anndere    Officio 
gehörig  gelassen  wierdt.  Nun  Yolgt  erstlich  die  Silber- 
Camer: 

Silber-Camer. 

(^Bl.  3^2")  Item  in  der  Sylber  Camer  sein  Erstlich  Sechs 
hoch,  glat  vergullt  hofpecher.  Die  wegen  zwaintzig  Marckh,  zway 
lot,  drey  Quintet. 

Item  vier  vergullt,  glat  Schallen.  Die  wegen  zwelffMarckh,  vier 
lot,  zway  Quintet,  drey  phening. 

Item  vier  weiss,  glat  Schallen.  Die  wegen  Aindlif  marckh, 
Aindlif  lot,  drey  Phening. 

Item  Sechs  gross  Silbere  Schüssl.  Die  wegen  Achtvnndfünftzig 
Marckh,  vierzehen  Lot,  zway  Quintet. 

Item  mittere  Silber  Schüssin ,  weiss.  Sein  Sechzehen  Stückh. 
Die  wegen  ZwayvnndSibentzig  Marckh,  fünffzehen  Lol,  drey  Quintet. 

Item  zwo  khlainer  Sort.  Sechzehen  weiss  Silbren  Schüssl.  Die 
wegen  Achtvnnddreissig  marckh.  Neun  lot. 

Item  zwo  vergullt  gross  Schallen.  Die  (Bl.  3^2^.)  wegen  zwelff 
Marckh,  Acht  lot,  zway  Quintet. 

Item  ain  gross  weiss  hanndtpeckh  vnnd  Khanndl.  Die  wegen 
dreyzehen  marckh,  drey  Lot. 

Item  mer  die  annder  Sort.  Acht  weiss  Silbren  Schüssl.  Die 
wegen  Neunvnndfünfftzig  Marckh,  ain  Lot,  zway  quintet. 

Item  mer  ain  vergullt  giesspekh  vnnd  Khanndl.  Wigt  Fünff- 
zehen marckh,  zway  Quintet. 

Item  Acht  weiss  Silbren  Leichter.  Die  wegen  Sibenvnndzwain- 
tzig  marckh,  ain  Lot. 

Item  Achzehen  weisse  Täller.  Die  wegen  Achtvnndzwaintzig 
marckh,  dreyzehen  Lot,  drey  Quintet. 


350 


1543. 


Item  aber  ain  weiss  Peckh  vnnd  Khanndl.  Wigt  Neun  Marckh, 
zehen  Lot,  ain  quintet. 

Item  vier  vergüllte  Salltzfass  mit  teciihen.  (Bl  3^3".)  Die 
wegen  zehen  marckh,  Aindlif  Lot,  Zway  Quintet. 

Item  viervnndzwaintzig  weiss  Siibren  LöiFI.  Die  wegen  drey- 
zehen  Marckh,  Acht  Lot.  Sambt  zwelf  Gäpeln. 

Item  Sechs  vergüllte  teblet  i).  Die  wegen  FünfFvnndfönfFtzig 
Marckh,  vierzehen  Lot,  zwen  Phening. 

Item  zwo  weiss  Silber  Flaschen.  Die  wegen  zwayvnndzwaintzig 
marckh,  ain  Lot,  drey  quintet, 

Silb  ergeschierr,  in  den  Kheller  gehörig. 

Erstlichen  zwo  Silbren  vergüllt  Schalln.  Die  wegen  Sechs 
marckh,  Zway  Lot,  ain  Phening. 

Item  zwo  weiss  Silber  Haschen.  Die  wegen  Zwayvnndzwaintzig 
Marckh,  ain  Lot,  drey  quintet. 

(Bl.  3^3''.)  Item  zwo  weiss  Silbren  Shalln.  Die  wegen  Fünf!" 
marckh.  Neun  Lot,  ain  Quintet,  ain  phening,  ain  haller. 

Item  vier  weiss  Silber  Khandln.  Die  wegen  Aindlif  marckh. 
Acht  Lot,  zway  quintet. 

Item  zwen  Silbren  vergüllt  tepletPeclier.  Die  wegen  Sechzehen 
marckh,  ain  Quintet,  ain  Phening, 

Item  Sechs  weiss,  glat  Hofpecher.  Die  wegen  Aindlif  Marckh, 
Sechs  Lot,  zway  quintet. 

Item  Acht  Tüecher,  damit  man  das  obgemellt  Silber  Seubert  etc. 

S  i  I  b  e  r  g  e  s  c  h  i  e  r ,  in  die  C  a  p  e  1  n  gehörig. 

Erstlich  zwen  gross  Silbren  Leichter.  Die  wegen  zwelf  marckh, 
vierzehen  Lot,  zwaj  quintet. 

(Bl.  3^^".)  Item  ain  Weichkhessl ,  ain  Spreng  Wadl,  Ain 
Siiberen  Peckh,  ain  Ostia-Püchssen,  zway  OpfFerkhanndl  vnnd  ain 
glöckhl.  Das  alles  wigt  zwaintzig  Marckh,  Aindlif  Lot,  zway  quintet. 

Item  ain  Silbren,  vergüllt  Creutz  oder  Crucifix,  Darzue  gehörn 
noch  zway  Pilld. 

Item  ain  vergülter  Khelch, 


')  Tablette,  Dressoir  =  Credenztischchen  oder  Platten  zum  Auftragen  der 
Gerichte. 


1343.  351 

Messgvvanndt  vnnd  annders,  zw  der  Capellen  gehörig. 

Erstlich  ain  Rot  Atlassen  Messgwanndt,  sambt  der  Albn,  Stolln 
vnnd  aller  Zuegehörung. 

Item  ain  Rot  Atlasser  Fürhanng  mit  ainem  gülden  Chreutz  etc. 

Item  ain  Rot  Atlasser  vmbhanng  für  den  Altar. 

Item  drey  weisse,  Leynene  Altar  Tüecher. 

(Bl.  3^ä^,)  Item  zway  Neue,  grosse  Püecher,  das  ain  mit 
Rotem  Atlass  vberzogen. 

Item  ain  AUtar-Stain. 

Item  ain  Rot  Atlasser  grosser  Tebich,  darauff  die  Khünigin 
khniet. 

Item  zway  Rote,  Atlasse  Khüss. 

Item  ain  Leynen  weisser  Chor  Rokh. 

Item  ain  Rot  Zentler  Tuech  zw  dem  Pacem  tragen. 

Item  ain  Agennt  Püechl. 

Item  ain  khlainss  Rot  Pulpreth-Khüssl. 

Item  ain  Niderlenndische  beschlagne  Truhen,  darein  soliches 
alles  gelegt  wierdt. 

T  a  p  e  t  z  e  r  e  y. 

(Bl.  3i5".J  Erstlich  v  o  1  g  e  n  die  S  e  y  d  e  n  T a p  e  t  z  e  r  e y : 

Item  ain  Himel  von  güldem  Tuech  mit  seinem  Praunen  poden 
vnnd  Praunem  Tamasckh,  abgethaillt. 

Item  darzue  zway  Stuckh,  yedes  von  Acht  Plettern,  auch  von 
güldem  Tuech,  mit  seinem  Praunen  vnnd  Roten  Poden  vnnd  Braunem 
Taniaskh,  abgethaillt. 

Item  mer  zway  Stuckh  von  Sechs  Plettern,  wie  obsteet.  Auch 
mit  Braunem  Tamaschkh  vnnd  güldem  Tuech,  abgethaillt. 

Item  mer  ain  stuckh  von  vier  Plettern,  auch  wie  obsteet.  Mit 
güldem  Tuech  vnnd  Braunem  Tamaskh,  abgethaillt. 

Item  ain  Tischtebich  von  güldem  Tuech  vnnd  Braunem  Tamaskh, 
abgethaillt. 

Item  ain  Himel  von  güldem  Tuech,  (Bl.  3^5^.)  Braunem  vnnd 
Roten  Samat,  abgethaillt. 

Item  mer  ain  Tisch  Tebich  von  Rotem  Charmasin-Samat. 


352 


1543. 


Item  mer  aiii  Wannd  Tebich,  auch  Pannkh  vnnd  Tisch  Tebich, 
von  Rot  vnnd  gelbem  Atlass.  Hellt  alles  Lxvj  Elln. 

Item  mer  Aindlif  Stuckh  gross  henng  Tebich.  Mit  der  Historj 
oder  Figur  von  Romulo  vnnd  Remo.  Alles  Niderlenndische  Arbait. 

Item  zweltF  Stuckh  derselben  Sort  gross  behenng-Tebieh  oder 
Tapetzerey.  Mit  der  History  von  dem  Nabuchdonosor. 

Zw  solichen  Tapetzereyen  sein  beschlagen  Truhen  vier. 

Voigt    das    Leingewanndt,    in    die    Silber    Cammer 
gehörig: 

Erstlich  für  der  Khünigin  Tafel  fünfvnndzwaintzig  Tischtüecher 
von  Tamaskh  (Bl.  3^6".)  Leinwath.  Hat  Jedes  Vierthalbe  Elln  Rra- 
banndisch.  Thuet  Lxxxxj  Elln. 

Item  mer  derselben  Leinbat  zwelflT  Tafante.  Die  hallten  drey- 
zehen  Elln,  drey  viertl. 

Item  von  derselben  Leinwath  sein  gemacht  viervnndAchtzig 
Seruet.   Die  hallten  ain  hundert  Brabanndisch  Elln,  zway  viertl. 

Item  von  derselben  Leinwath  dreyzehen  hanndtüecher.  Die 
hallten  Sibenvnnddreissig  Brabanndisch  Elln. 

Item  mer  Neun  Tischtüecher,  von  vierschifFtigem  •)  zwilich,  für 
die  Druchsässen. 

Item  von  demselben  Zwilich  hanndtüecher  fünfe  vnnd  ain  Trubel 
darzue. 

Item  ain  Khorb,  darinn  man  alle  notdurfft  zw  der  Tafl  tregt. 

Item  von  dem  bemellten  Zwillich  Seruet.  Sein  in  die  vorigen 
84  Serueth  gezellt. 

(Bl.  3^6''.)  Item  zw  disem  vorangezaigten  Silbergeshierr, 
Leinbatb  vnnd  annderrn  ist  ain  beschlagne  Truhl  verhannden. 

Item  vberzogne,  mit  Leder  gefüetterte  vnnd  beschlagne  Fueterall. 

Item  ain  Par  Schneitmesser. 

Item  ain  Par  Credenntzmesser,  mit  Silber  beschlagen. 

Item  zwo  beschlagen  Truhen,  mit  Leder  vberzogen. 

Item  ain  Trubel  zw  dem  Täller  Prot  vnnd  fünff  Par  Pretl-Täller, 
Protformb. 

Item  ain  Pretl,  die  Credenntzmesser  auszuputzen. 


*)  D.  i.  aus  vier  Fäden  gewirkt. 


1S43.  353 

Item  ain  Khupferener  khessl  sambt  zwayeu  Khanndln,  die  Silber 
zu  säubern  gehörig. 

Item  Sechs  Tüecher,  darinn  die  Silber  getragen,  vnnd  aufF  die 
Anrieht. 

Item  Sechs  Elln  Roten  Taffant  zw  dem  Prot  tuech  auf  die  Tafel. 

(Bl  347".)  Item  Sechzehen  Elln  Roten  Taffat,  den  Druch- 
sässen  die  Speiss  aufzutragen. 

Item  ain  Feill  i)  zw  dem  Prot,  beschlahen. 

Item  mer  zwen  hültzen  Schlegl. 

Kheller. 

Voigt  was  in  den  Kheller  gehörig: 

Item  Vier  Vass  wein :  ain  Vass  Reinwein,  ain  Vass  Neckher  wein, 
ain  Vass  Zernicol  «),  ain  Vass  Raifel  3). 

Item  zwo  khupfferene  mass  mit  hültzen  Stilln,  daran  man  den 
wein  ausmisst,  sambt  zwayen  Trachtern. 

Item  zwen  zinen  kheller  in  Fuetteralln,  ist  in  yedem  vier  Flaschen. 

Item  ain  Wein  Parer  *). 

Item  zway  Weinhändl  s). 

Item  vier  hültzen  Fueterall  zw  den  Glesern. 

(Bl.  347''.)  Item  ain  Lagl,  darinn  noch  ain  wenig  Muscatell. 

Item  zwen  Leichter. 

Zingeschierr    vnd    Tischgew anndt,    in     das    Frauen 
Zimmer  gehörig  etc. 

Erstlich  FünfTzehen  gross  Zinschüssln. 
Item  zehen  khlaine  Salsen  Schüssl. 
Item  ain  Fueteral  mit  zwelf  Zintällern. 


')  Ich  vermuthe:  ein  Sieb  (ital.  Vaglio)  zum  Durchseihen  der  Brühen.  Vergl. 

Brod,  bei  Schmeller  1,  253. 
*)  D.  i.  griechischer  Wein  von  der  Insel  Cerigo  im  Archipelagus,  damals  den 

Venezianern  gehörig.  Durch  diese  ward   der  Wein  in  alle  Welt  verführt. 

Auch  .].  Rasch  in  seinem  Weinhuche,   München,  1583,  4.  Bl.  48*.  spricht 

von  griechischen  Weinen. 
3)  Rainfal.  Vergl.  oben  S.  17,  Note  *). 
*)  Weinbolirer  zum  Öffnen  der  Spunde. 
^)  Vielleicht  'Weiuchandlu'  d.  i.  Kannen? 
Fönte«.  VIH.  23 


3S4  1543. 

Item  zwo  gross  khupfTere  flaschen ,  den  wein  aufzutragen. 
Item  ain  grosse  khupffere  flaschen,  zum  Zinwaschen. 
Item  ain  Eisnen  gluet  khessl. 
Item  ain  gross  Peckh  sambt  ainer  grossen  khanndl. 
Item  drey  khupff'ere  trag  Schüssin. 

Leingewanndt  etc. 

Item  Fünff'zehen  Tischtüeeher,  von  vierschifFtigem  zwilch 
gemacht. 

(Bl.  348".)  Item  zwelffhanndtüecher  von  obgemelter  Leinwath. 

Item  Neunzehen  Serueth  von  weisser  Leinwath. 

Item  vier  trückher  tüecher  zw  dem  Zin  vnnd  annderm,  von 
grosser  Leinwath. 

Item  zway  fleischtüecher. 

Khuchengeschierr. 

Erstlich  khuchengeschierr  in  der  Khünigin,  Auch  der 
gesindt  Khuchel. 

Item  hoch  Khupfere  Khessl,  so  Inwendig  verzindt,  viervnnd- 
zwaintzig. 

Item  nider  khessl,  in  beden  khuchln  Fünffzehen. 

Item  Vier  verzinte  khupfi'erene  Runde  Täller. 

Item  Acht  verzinte  khupfferene  Multerl. 

Item  Zehen  gross  vnnd  khlain  Eisnen  Pfannen. 

(Bl.  34f8*.J  Item  zwo  khupferene  verzint  gross  Pratpfannen. 

Item  gross  vnnd  khlain  Eisenhafendeckhen  Neun. 

Item  zway  khupfrene  verzindte  Seichpfändtl. 

Item  vier  Eisnen  Pratschrägen. 

Item  vier  Feurhenngst. 

Item  vier  Eisnen  Rost. 

Item  Eisnen  Phannen  vnnd  schöpflöffl  FünfFzehen. 

Item  zwen  Eisnen  Feurhäggen. 

Item  zwen  fleischhäggen. 

Item  ain  Torten  Phann. 

Item  zway  hackhmesser. 

Item  ain  Ribeisen. 

Item  ain  Merser  von  messing  sambt  dem  Stossl. 


1543.  355 

Item  ain  Holahip  Eisen  ')• 

(Bl.  349".)  Item  duiehschleg  vier. 

Item  Acht  Eisnen  Pratspiss. 

Item  zw  disem  khuehlgeschierr  gehörn  zwo  weissbeschlagen 
Truhen. 

Item  noch  sein  verhannden  Eingemacht  WildPrät  zway  vässl. 

Eingemacht  Zitron]  vnnd  annders  in  vier  vässelln,  grüen  Pome- 
räntschen,  Citronj,  Ain  gueter  vnnd  ain  Wienner  Parmisankhäss. 

Voigt   die  Munition,  zw  denWägnen  vnnd  in  den  Stal 
gehörig. 

Item  Erstlich  der  Khünigin  grosser  khobl  Wagen.  Inwendig  der 
Khoblwagen  mit  güldem  Tuech,  auswendig  mit  leder  vberzogen, 
sambt  seiner  zuegehörung. 

Item  darüber  ain  Wagndeekhen  von  Silbrem  vnnd  güldem 
tuech,  gestickht. 

Item  mer  vber  denselben  khobl  ain  Rot  Carmasin-Samatene 
Dekh. 

(Bl.  349''.)  Item  für  denselben  Wagen  gehörn  Acht  weisse 
Ross,  sambt  Acht  RotSamater  beschlagnen  vnnd  vergülltengeschierrn, 
Sillen  2)  vnnd  hinder  gerathen  s),  aller  Zuegehörung,  Auch  Acht 
beschlagne  geschierr  von  Leder  gemacht. 

Item  ain  Junckhfraw  Khoblwagen  sambt  seiner  Zuegehörung. 

Item  darüber  ain  Rot  Samatene  vnnd  ain  Rot  Lindisehe  Wagen- 
deckh. 

Item  für  den  angezaigten  Junckhfraw  Wagn  gehörn  Sechs  weisse 
WagenPhärdt,  ain  Jedes  mit  seinem  khumat,  Selln  vnnd  Riembwerch, 
auch  aller  notdurfft.  Alles  mit  messingen  Pückhln  beschlagen. 

Item  dise  WagenPhärdt  haben  vier  MagenSätl. 

Item  zwen  Polster  mit  güldem  Tuech  vberzogen. 

Item  mer  ain  Polster  mit  Rotem  Samat  vberzogen. 

Item  mer  zway  Khüss  mit  Rotem  Samat  vberzogen. 


*)  Zum  Backen   oblatförmiger  Kuchen,     die    zusammengerollt  aufgetragen 

werden.  Vergl.  Schmeller  2,  221. 
2)  Üas  sind  Süttel,  ital.  Seile. 
")  Ich  glaube  Theile  des  Pferdegeschirres  um  die  Croupe  =  'hindergrät'  sind 

gemeint. 

23* 


8Ö6 


1343. 


(Bi  330".)    Was  meiner  genedigisten   Frauen   zw  Irer 
hochzeitverEerdt  worden,  denvij.  tag.  Anno  etc.  43. 

Der  Jung  Khünig  aus  polln. 
Hat  nach  dem  Beyschlaff  morgenns  meiner  genedigisten  Frauen 
Elisabeth  verEerdt  wie  hernach  voligt: 

Erstlich  ain  Praits  hallsPanndt  mit  Siben  Rossen,  vnnd  in  Jeder 
in  der  mitt  ain  Schmarackh  -vnnd  drey  Rubin  Tafel,  vnnd  aussen 
vmbher  an  Jeder  Rosen  drey  Rubin  khorn.  Thuet  Siben  Schmaral, 
Ainvnndzwaintzig  Diemat  Tafel  vnnd  Ainvnndzwaintzig  Rubin  khorn 
vnnd  Tafel,  Neunvnndsechtzig  Perlen,  so  in  der  mitt  zwischen  den 
Rosen  oben  vnnd  vnnden  sein  vnnd  daran  hanngen.  Vnnd  an  solichem 
hallsPanndt  hanngt  ain  Clainat,  vnnden  mit  ainem  Schmaral  vnnd 
oben  mit  ainem  Diemat,  mit  ainem  grossen  anhanngunden  PiernPerl. 

Mer  ain  hallsPanndt  von  Ainvnndzwaintzig  (BL  350''.)  ge- 
schmelzten glidern,  daran  fünff  lanckhllate  Diemat  Tafel  vnnd 
Sechs  Rubin  Tafel,  vnnd  zwischen  Jedem  zway  Perl,  thuet  zwaintzig 
Perl.  An  solichem  hallsPanndt  hangt  ain  Clainat  mit  ainem  schonen, 
grossen,  geantteren  i)  Sophier,  vnnd  oben  aiiier  Rubinkhugl  mit  vier 
Perl,  vnnd  vnnden  ainem  anhanngunden  Perl. 

Mer  ain  hallsPanndt  von  dreissig  geschmeltzten  glidern ,  darinn 
Siben  Schmaral  vnnd  Siben  Rubinkhorn,  zway  Perl,  thuet  Achtvnnd- 
zwaintzig  Perl.  In  der  mitt  soliches  hallsPanndt  Ist  ain  Diemat-Rosen, 
daran  hanngt  ain  Clainat  mit  ainer  Diemat-Rosen.  Hat  in  der  mitt  ain 
khlains  Schmaralle,  darob  ainen  Rubin,  darneben  zway  Perl,  vnnden 
mit  ainem  Anhanngunden  Perl. 

Mer  vier  Zimer  *)  schöner  Schwartzer  Zöbl. 

Mer  ain  Rauch  doppl  gülden  Tuech. 

Der  alt  Khünig  hat  darbey  geschickht: 

(Bl.  351".)  Erstlich  ain  Diemat-Pundt,  steet  frey  in  ainem 
Ring  in  krackn  s)  etc. 

Mer  ain  hallsPanndt  wie  ain  khettn.  Hat  hohe,  khlaine  Diemat- 
tafel  vnnd  Pündtl,  auff  beden  seitten  versetzt,  vnnd  Aindlif  Rubin 


^)  Für  'geanterten'd.  i.  nachgemachten,  also  unächteii.  Vergl.  Schmellerl,86. 

2)  Das  sind  achtzig  Paare. 

3)  Ich  glaube,  es  ist  zu  lesen:  'im  kragen'  und  darunter  die  Verzierung  der 
Halsumkleidung  zu  verstehen,  worauf  auch  gleich  die  folgende  Zeile  deutet, 
die  diesen  Theil  der  Bekleidung  als  Halsband  auffasst. 


1543.  357 

Tafel,  auch  auff  beden  seitten  diippliert,  vnnd  zwayvnndzwaintzig 
Perl,  zway  Ringl,  ain  glats  vnnd  ain  Rauchs.  An  solichem  hallss- 
Panndt  hanngt  ain  Clainat  mit  ainer  Diemat-Rosen,  oben  mit  Zwayen 
khindln  vnnd  dreyen  anhanngunden  Perln. 

Item  ain  Khetten  mit  Schwartz  geschmeltzten  Mülstainen  vnnd 
gcründten  vngeschmeltzten  Ringen  abthaillt,  daran  ain  Diemat-Creutzl 
von  Sechs  stuckh,  sambt  vieren,  vnnd  ainem  anhanngenden  Perl. 

Von    wegen  vnnd    in  namen  der  Rö.  Kay.  Maj.   etc.  hat 
Marggraf  Georg  als  potschafft  vererdt: 

Ain  gross  Clainat  mit  ainem  Khaiserlichen  (^Bl.  35P.)  Adler 
mit  zwayen  khöpffen,  aller  von  Diemat,  darob  die  Khaiserlich  Cron. 
Darinn  sein  vnnden  vmbher  vier  Diemat  vnnd  vier  Perl ;  In  der  mitt 
ain  Rubin  khörnndl,  darauff  ain  Diemat  Gilig;  an  der  seitten  zway 
khlainer  Schmaral.  Das  Dyadema  ist  von  khlainen  Perlen.  Soliche 
Cron  hallten  zway  khindl.  Ob  der  Cron  ist  ain  gross  Perl  vnnd 
darauff  ain  Rubin  Creutzl.  Vnnd  Jeder  Adlers  Schnabl  hat  anstat 
der  Zungen  ain  Rubin  khörnndl.  Vnnd  in  der  Prust  des  Adlers  steet 
der  Schillt  von  Österreich.  An  solichem  Adler  sein  Rundt  vmbher 
zehen  Diemat  Piindtl.  An  dem  hindersten  thaill  soliches  Clainath  sein 
zwo  Seilin  von  Diemant,  Plus  vltra'  i)  bedeuttendt.  Vnnd  im  khranntz 
darumb  drey  Robin  khorn.  Zw  vnndrist  hanngt  ain  khlain  gülden 
Vliess.  Vnnd  solicher  Adler  hanngt  an  ainem  gülden  khetlein  von 
halb  schwartz  geschmeltzten  Mülstain  vnnd  halb  Rauch  vnge- 
schmeltzten Ringen.  Hat  Sibenlanngkhletevnndermarch  *),  in  der  mitt 
Plaw  geschmeltzt,  vnnd  zwischen  Jedem  vnndermarch  xxviiij  Ring. 

(Bl.  352".)  Mer  in  ainer  Spanischen  Khetten  ain  khlainat  mit 
ainer  grossen,  Costlichen  Diemat  Tafel  vnnd  oben  ainer  Rubin  Tafel. 
Mit  ainem  anhanngunden  grossen  PiernPerl. 

KhünigJanuschen  gelassne  Wittib')  potscha  f  f  t. 

Vier  vergüIltKhöpffSibenbürgerischerArbait.  Der  grösser  hat  Khü- 
nigJanuschen Wappen,  die  anndern  haben  geschmeltzte  Rote  Erper*). 


1)  Wie  bekannt,  Karls  V.  Wahlspruch, 

')  Grössere  Glieder  der  Kette,  die  innerhalb  gewisser  Gränzen  wiederkehrten. 

Vergl.  Schmeller  2,  615. 
3)  l8abella,Witwe  des  Königs  Jobanne8Zapolya,TochterSigismuadsI.vonPolen. 
*)  Erdbeeren. 


358 


1543. 


Ain  gülden  Stiickh  mit  Erhebten  Silbren  khnöpffen. 

Ain  khetten  mit  zweit' LanngkhletenVnndermarehen,  Inwenndig 
mit  glaten,  Roten,  geschmeltzten  Seulln,  vnnd  zwischen  Jedem  vier 
schwartz  geschmeltzt  vnnd  drey  vngeschmeltzien  mülstainen. 

Ain  gesehmeltzte  Pater  Noster  von  Sibentzig  khörnner  vnnd 
Neun  vnndermarchen. 

DesChurfürsten  vonBrandenburgPotschafft.Bischoue 
zw  Libuss. 

Ain  Clainat,  in  der  mitt  ain  Schmarackh,  (Bl.  352^.)  oben 
vnnd  vnnden  zwo  Robin  Tafl,  zw  beden  seitten  zwo  Diemat  Tafel  mit 
vier  Perl  vnnd  ainem  Anhanngunden  Perl. 

Mer  ain  Pecher  mit  getribner  Arbait  vnnd  mit  Angesichtern  in 
Perselin  *)  geschniten,  oben  mit  ainem  Weibl,  'Temperantia',  hat  ain 
schennckh  khanndl  vnnd  Schallen  in  beden  hennden. 

Mer  ain  güldens  Stiickh  mit  Erhebten  Pluemen. 

Seiner  Churfürstl.  gnaden  Gemahel  Potschafft,  Graf  von  Stol- 
burg, ain  khlainat.  In  der  mitt  ain  Schmarackh  vnnd  vier  Diemant- 
Tafln  vnnd  vier  Perln  an  orten,  an  ainem  anhanngunden  Perl. 

Mer  ain  khopff  mit  Perselnan-Angesicht  wie  der  Ober. 

Mer  ain  gülden  Stuckh  wie  das  Ober. 

Des  PhaltzgrafChurfürsten^)  Potschafft. 

Ain  gross  Clainat  mit  Sanndt  Georgen,  (Bl.  353''.)  vmbher 
Sechs  Diemat  vnnd  Sechs  Rubin  Rösl,  oben  mit  ainer  vnnd  vnnden 
mit  zwayen  Diemat  Rosen.  Jede  von  fünlT  Diematen  vnnd  vnnden 
ainem,  vnnd  oben  zwayen  Robin  khorn  mit  Ainvnndzwaintzig  Perl. 

Der  Hertzog  aus  Preissen^). 

Ain  Prait  gewundtne  kheten  vnnd  daran  ain  Clainat.  In  der  mitt 
ain  Diemat  Rosen  mit  ainem  khlainen  Robindl,  In  der  mitt  vmbher  mit 
ainem  Schmaral,  vnnd  aussen  vmber  dreyen  Robin  Tafl,  oben  zway 
Perl  vnnd  ainem  anhanngunden  runden  Perl. 


*)  Porcelaine?  Vergl.  weiter  unten  'Perselnan-Angesicht', 

2)  Ludwigs  V.  des  Friedfertigen. 

^)  Joachim  II.,  Chiirfürst  von  Brandenburg. 


1543.  3S9 

Sambt  dreyen  grossen  vergüUten  khöpITen  mit  seiner  fürstl. 
gnaden  Wappen. 

MarggrafGeorg  *)  für  sich  selbs. 

Ain  khetten  von  vierfachen  Ringen ,  halb  glat  vnnd  halb  Rauch, 
daran  ain  Clainat  mit  ainem  Diemanten  Moren,  in  der  mitt  ain  khlain 
Rubin  khreutzl  vnnd  Rösl,  oben  ainer  Rubin  khugl  vnnd  zwayen  Robin 
Tafelln  (Bl.  353'.)  an  beden  seitten,  vnnden  mit  ainer  Diemat Tafel, 
vnnd  aussen  vmbher  vier  khlainer  Schmarallen  vnnd  Sechs  Perln, 
vnnd  dreyen  anhanngunden  Perln. 

Mer  vier  gleich  vbergüllt  khöpff  mit  seiner  fürstl.  gnaden 
wappen. 

Mer  ain  gülden  stuckh  mit  Erhebten  Pluemen. 

Hertzog  Ott  Hainrich«)  potsehafft. 

Ain  grossen  Sannd  Georgen,  durchaus  sambt  dem  Schwert  von 
Diemat.  Oben  beym  halls  ain  Lilg  vnnd  khlains  Rösl  von  Diemant, 
vnnd  sonnst  vnnder  den  Armen  vnnd  Füessen  Sechs  Diemat  Rosen, 
vnnd  ainem  khlainen  Rösl  von  Diemant,  vnnd  ainer  grossen  Pluemen 
von  Diemant  beym  gerechten  khnie,  vnnden  mit  drey  anhanngunden 
Perlen. 

Hertzog  Fridrich  Phaltzgrauen  s)  potsehafft. 

(BL  35^".)  Ain  Clainat,  in  der  mitt  ain  Diemat  Tafel,  oben 
vnnd  zw  beden  seitten  drey  Robin  Tafel,  vnnd  vnnden  ain  Rubin  khorn, 
oben  mit  zwayen  vnnd  vnnden  mit  ainem  anhanngunden  Perl. 

DesMünichers*)  gesanndter. 
Zwen  KhöpfTauch  mit  Erpern,  Sibenbürgischer  Arbait. 


*)  Georg  der  Fromme,  Markgraf  zu  Anspach,  Oheim  Joachims  II.  von  Bran- 
denburg. 

2)  Ott-Heinrich  der   Grossmüthige   von  der  Pfalz,  Herzog  zu  Neuburg  und 
Sulzbach. 

3)  Friedrich  IL  der  Weise,  Oheim  Ott-Heinrichs. 
*)  D.  i.  Herzog  Wilhelms  IV.  von  Baiern-Münehcn. 


360  1543. 

DesPetrowitz  0  Gesanndter. 
Zwen  KhöpfF  obangezaigter  Arbaith. 

Die  Stat  Täntzga  2). 

Ain  grossen  Khopff  durchaus  von  getribner  Arbait,  oben  mit  der 
Judith  auff  dem  Lydt  3). 

Die  Stat  Craccaw. 

Drey  KhöpfF  mit  Figuren  von  Tribner  Arbait.  Der  ain  hat  der 
Stat  Wappen. 

Bischoue  zw  der  Wyld. 

(Bl.  35W.)  Hat  gesehiekht  ain  vergülten  khopff  vnnd  darinn 
hundert  gülden  hungerisch  in  golld. 

Die  Alt  Khünigin*). 

Am  Phintztag  den  13.  May,  Alls  die  Allt  Khünigin  mein  Frauen 
zw  Gast  gehallten,  Nach  Tisch,  hat  Ir  Maj.  ain  hallssPanndt  mit  ange- 
henngten  Clainat  offennlichen  geschennckht,  Ist  ob  Tausennt  gülden 
geschätzt. 

Die  Juden. 
Haben  geschennckht  ain  vergüllten  Khopff. 

23.  Mai.  (Bl.  353".)  Am  Fünffvnndzwaintzigisten  tag  wider  von  Crackhaw 

verruckht  mit  den  Hofmaisterin  vnnd  annderm  FrauenZymmer,   so 
4.  Juni,  wider  zw  Ruckh  zohe,   vnnd   am  vierten  Juny  wider  geen  Wienn 
khomen. 

Bin  auch  neben  Marggraf  Georgen  von  Brandenburg,  den  obge- 
mellten  zwayen  Bischouen,  vnnd  Graf  Niclas  von  Salbm  aller  hannd- 
lung  Comissarj  gewest. 

(S.  335^  ist  leer.) 


*)  Peter  Rareseh,  seit  1S41  zum  zweiten  Male  Woywode  der  Moldau.  Engel, 

Gesch.  des  ung.  Reichs  und  seiner  Nebenländer,  IV,  2,  18d. 
*)  D.  i.  Danzig,  polnisch  Gdansk,  seit  14S4  unter  poln.  Schutz. 
3)  Auf  dem  Deekel.  Schmeller  2,  438. 
*)  Bona,  eine  Tochter  Giovanni  Galeazzo  Sforzas,  Herzogs  von  Mailand. 


1543. 


361 


(Bl.  356''.)  Ferdinannd  etc. 

Edler,  lieber,  getreuer.  Wiewoll  wir  dich,  in  ansehung,  das  du 
sonnst  Ordinarie  mit  vnnsern  treffennlichen  geschafften  beladen  bist, 
in  vnnsern  khriegs  Rat  daselbst  zw  Wienn  zugebrauchen  genedigc- 
lich  gern  vmbgeen  wollten ,  Dieweill  sich  aber  die  leuff  des  Turggen 
gewalltigen  Anzugs  vnnd  täglicher  herzuenachnung  halben  so  be- 
schwärlichen  erzaigen,  das  wir  deiner  Person  diser  Zeyt  nit  ver- 
schonen khünnen  oder  mügen,  vnnd  aber  soliches  allain  aus  sonnderm 
genedigen  hohen  Vertrauen  beschiecht,  vnnd  wir  nit  zweifl  setzen, 
wo  dw  dich  bey  den  khriegshanndlungen  gebrauchen  lassest,  das 
vnns,  vnnsern  Lannden  vnnd  Leuten  vill  nutzberkhait  daraus  eruolgen 
wierdet:  So  ist  demnach  an  dich  vnnser  genedigs  ansinnen  vnnd 
begern,  dw  wellest  dich  sambt  den  anndern  vnnsern  verordennten 
khriegs  Räten,  die  fürfallennden  khriegssachen  (Bl.  356''.)  zu- 
hanndlen  vnnd  zuberatschlagen,  vnnd  alles  das,  so  dem  wesen  zw 
gueten  khomen  mag,  zubedennckhen  vnnd  zuuerordnen  guetwillig 
vnnderfahen,  vnnd  hierInn  in  bedacht  der  obligunden  Not  vnnd  gefer- 
lichait  vnns  zw  vnnderthäniger  gehorsamb  dermassen  hallten  vnnd 
erzaigen ,  vnnd  allennthalben  das  Pesst  thun .  wie  dw  dann  bisher 
Jeder  Zeit  gehorsamblich^gethon,  vnnd  wir  vnnss  zw  dir  genedigc- 
lich  versehen  vnnd  verlassen.  Auch  soliches  gegen  dir  mit  sonndern 
gnaden  erkhennen  vnnd  bedennckhen  wellen.  Geben  auff  vnnserm 
Khünigclichen  Schloss  Prag,  den  xxvij.  Juny.  Anno  etc.  im  XLiij, 
vnnserer  Reich  des  Römischen  im  Dreyzehennden  vnnd  der  anndern 
im  Sibenzehennden. 

Allergenedigister  Khünig  etc. 

Eur  Kw.  Maj.  beuelhen  mir  ganntz  genedigclichen,  das  Ich 
sambt  anndern  E.  Maj.  verordennten  khriegs  Räten  die  fürfallennden 
(Bl.  357".)  khriegssachen  zuhanndlen  vnnd  zuberatschlagen,  vnnd 
alles  das,  so  dem  wesen  zw  guetem  khommen  mag,  zubedennckhen 
vnnd  zuuerordnen  mich  guetwillig  vnnderfahen  soll  etc.  Allergene- 
digister Khünig,  das  Ich  mit  ganntzer  beglerdt  vnnd  treuen  E.  Maj. 
gedienndt,  bezeug  Ich  mit  Got.  Getröste  mich  auch ,  E.  Maj.  haben 
des  ein  genedigs  vnnd  guets  wissen.  Hab  khain  Arbait  noch  geuär- 
lichait  geschichen,  wo  Ich  ainiche  Hoffnung  gehabt,  was  zuuerrichten. 
Yetzo  bin  Ich  nach  vill  Raison  vnnd  mit  vill  Jarn  abgearbait ,  khan 


362 


IS43. 


^ 


vnnd  mag  das  nimmer  thun  wie  vor;  Darumb  so  verhoff  Ich,  E.  Kü. 
Maj.  werden  das  mit  allen  gnaden  bedennekhen,  mir  solieh  schwär 
Pürden,  darzue  Ich  vnteuglich  vnnd  vnuermuglich  bin,  nit  auf- 
legen. Der  Arbait  ist  mir  gar  zuvill.  Alle  stundt  den  ganntzen  tag 
vnnd  dann  in  der  Nacht  darzue  khain  Feyr  zuhaben,  des  die  Jüngern 
scheuhen  vnnd  sich  des  nit  vnnderfahen  wellen ,  wisst  des  in  war- 
hait  nit  zuuerrichten.  Darumb,  (Bl.  357''.)  so  bitt  Ich  E.  Kw. 
Maj.  etc.  ganntz  diemüetigelichen,  mich  des  khriegsRat  vnnd  der 
arbait,  die  Ich  nit  vermag,  allergenedigist  begeben.  Wo  aber 
E.  Kw.  Maj.  meiner  Armen  diennst  bedürffen,  die  Ich  mag  oder  hoff 
zuuerrichten,  Bin  Ich  allzeit  alls  gehorsamer  dienner  willig.  Das  will 
Ich,  vngespardt  leibs  vnnd  guets,  vmb  E.  Kw.  Maj.  ganntz  vnnderthe- 
nigelichen  verdienen  etc. 

Ferdinannd  etc. 

Edler,  lieber,  getreuer.  Wir  haben  dein  schreiben ,  vnnderthe- 
nigiste  enntschuldigung  vnnd  bitt,  dich  mit  dem  khriegs  Rath  nit  zube- 
laden, sonnder  desselben  genedigclich  zw  erlassen,  zw  sonndern  gnaden 
vernomen.  Nun  wären  wir,  in  bedennckhung  deiner  fürgewenndten 
ausgefüerten  vrsachen,  solichem  deinem  vnnderthenigem  begern  stat 
zuthun  für  vnns  selbs  genedigclich  genaigt;  dieweill  aber  (81.358".} 
die  not,  gefärlichait  vnnd  obligen  so  gross  verhannden  vnnd  wir 
Erkhennen  vnnd  wissen,  das  dw  vnns  vnnd  allem  wesen  in  ange- 
zaigten  Fall  mit  deiner  Person  vasst  nutz  vnnd  dienstlich  sein  magst, 
darzue  wir  auch  wie  billich  ein  sonnder  hochs  vnnd  genedigs  ver- 
trauen zw  dier  stellen  vnnd  setzen,  So  khünnen  vnnd  mügen  wir  nit 
vmbgeen,  wie  gern  vnnd  genedigclich  wir  es  thetten,  wo  es  die 
höchst  vnnd  vnuermeidlichist  notdurfft  nit  dermassen  eruorderte, 
vnnd  auf  disen  leuffen  vnnserer  Lannd  vnnd  Leuth  so  grosses  ver- 
derben stünde,  dich  zw  angeregten  khriegsRat  genedigclich  zuuer- 
ordnen  vnnd  zugebrauchen.  Vnnd  ist  demnach  an  dich  nochmallen 
vnnser  genedigs  ansinnen  vnnd  begern,  dw  wollest  dich  hierInn 
vnns,  vnnsern  Lannden  vnnd  Leuten,  vnnd  dir  selbst  zw  guetem 
gehorsamblich  einlassen,  hallten  vnnd  erzaigen,  vnnd  dasJhenig,  so 
dier  an  deinem  leib  zw  erzeugen  (BL  358''.)  müglich,  thun, 
hanndlen  vnnd  verrichten  helffen,  vnnd  dich  das  gar  nicht  waigern, 
wie  wir  vnns  dann  zw  dier  genedigclich  versehen,  vnnd  soliches  mit 
sonndern  gnaden  JederZeyt  gegen   dier  zw  erkhennen  bey  vnns  in 


1543—1544. 


363 


I 


khain  vergessen  khomen  lassen  wellen.  Geben  auff  vnnserm  khünigc- 
lichen  Schloss  Prag,  den  xiij.  tag  July,  Anno  etc.  im  XLiij'^",  vnnserer 
Reiche  des  Römischen  im  xiij**"  vnnd  der  anndern  im  Sibenzehennden. 

Dem  Edlen,  vnnserm  lieben,  getreuen  Sigmunden  Freyherrn 
von  Herberstain,  Neidperg  vnnd  Guetenhag,  vnnserm  Rat 
vnnd  Camerer. 

(Bl  359\)  1544. 

Hab  Ich  gleichwoll  khain  Raiss  gethon.  Aber  on  vnnderloss  vnnd 
täglichen  in  Camer-  auch  khriegssachen  gehanndlt.  Wie  auch  zw 
Jeder  zeyt  aines  Jegclichen  Jars,  wo  Ich  nit  ausgeraist  bin,  von  der 
Kw.  Maj.  etc.  vnnd  sonnsten  allerlay  beuelch  aufgelegt,  Allso  das  mir 
nie  khain  feyer  noch  Ruee  gelassen  worden. 

Comissari  an  landtag  zw  Osterreich.  (H.) 

Ferdinannd  etc. 

Edler,  lieber,  getreuer.  Nachdem  wir  auff  den  beschluss  der 
Zusamenkhunfft-hanndlung  der  Stennde  vnnserer  Cron  Rehaim  vnnd 
derselben  Incorporierten  Lannde,  auch  vnnserer  Fünff  Nid  erösterrei- 
chischen Lannde  vnnd  fürstlichen  Grafschafft  Görtz,  auff  den  Fünfften 
tag  nechstkhomenden  Monats  Marty  Lanndtäg  ausgeschriben,  Haben 
wir  (Bl.  359''.)  aus  genediger  naigung,  so  wir  zw  deiner  Person 
tragen,  dich  neben  dem  Ersamen,  gelerten  vnnd  vnnsern  lieben,  ge- 
treuen Marxen  Reckhen  vonLeopoldstorff,  Doctor,  vnnserm  Canntzler 
der  Niderösterreichischen  Lannde,  vnnd  Cristoffen  pollten,  vnnserm 
Vitzdomb  in  Osterreich  vnnder  der  Enns,  vnnsern  Räten,  auf  solichen 
tag  zw  vnnsern  Comissarien  fiirgenomen,  auch  Instruction,  Credenntz 
vnnd  beuelch,  so  wir  obgemeltem  vnnserm  Canntzler  hieneben  gene- 
digclichen  vbersennden ,  auch  dich  vnnd  sy  stellen  vnnd  fertigen 
lassen.  Vnnd  dieweil  nun  vnns ,  vnnsern  Lannden  vnnd  Leuten  an 
disen  Lanndtags-Hanndlungen,  bey  disen  beschwärlichen,  sorgcli- 
chen  khriegsleuffen  trefflich  vnnd  vill  gelegen.  So  ist  vnnser  gene- 
digs  begern  an  dich,  du  wellest,  neben  angeregten  deinen  Zuege- 
ordennten  mitComissarien,  den  Stennden  ainer  Ersamen  Lanndtschafft 
(Bl.  360".)  vnnser  genedig  vnnd  notwenndigs  begern  lault  vnnserer 


364 


1544— 154S. 


Instruction  fürbringen  vnnd  mit  Rat  vnnsers  Obristen  Hofmaisters 
vnnd  Obersten  Veldhaubtmans  in  Hungern,  Leonharden  Freyherrn  zw 
Vells  etc.,  alles  das  hanndlen  vnnd  befürdern  belffen,  das  zw  erlann- 
gung  vnnd  volziehung  vnnsers  notwenndigen  begerns  die  notdurfft 
eruordern  wierdet.  Das  wellen  wir  in  gnaden  gegen  dir  erkhennen 
vnnd  bedennckhen,  du  thuest  auch  daran  vnnsern  Ernnstlichen  willen 
vnnd  mainung.  Geben  auff  vnnserm  Khünigclichen  Schloss  Prag,  den 
Zwaintzigisten  tag  February,  Anno  etc.  im  Viervnndviertzigisten, 
vnnserer  Reich  des  Römischen  im  Vierzehennden  vnnd  der  Anndern 
im  Achzehennden  etc. 

(S.  360\  ist  leer.) 

(Bl.361\)  1545. 

Geen  Crackhaw, 
dasheuratguetaufzuzellen. 

13.  Febr.  Am  Dreyzehenndcn  tag  February  zw  Wienn  ausgezogen.    Nach 

Wisternitz  in  Märhern,  nach  Wischa,  Cremsier,  Keltz,  neben  Titzein 
geen  Peterwaiden,  durch  Ostra,  vnnd  dann  in  die  Schlesien  geen 
Freystätl ,  da  Ich  mein  mitverwonndten ,  Doctor  Hannsen  Lanngen, 
fanndt,  den  Ich  aus  Kw.  Maj.  etc.  beuelch  dahin  zw  mir  zukhomen 
beschiden  bette.  Dann  geen  der  Pless,  Auschwitz,  für  Leipnickh  in 

26.  Febr.  ain  dorf,   Smerduntze  genannt,  vnnd    am  Sechsvnndzwaintzigisten 

geen  Crackhaw. 
1.  März.  Am  Ersten  tag  Marty  sein  von  dem  Khünig,  der  so  schwach  was, 

das  Er  khaumb  so  lanng  im  Sessel  bliben  hintzt  wir  gehört  worden. 
Darnach  von  der  AUten  Khünigin  (^empfangen  worden^. 

(Bl.  361''.)  Wir  sein  der  heurat  vnnd  Verzicht  brief  palld 
verglichen  gewest.  Die  sein  geschriben  vnnd  zw  dem  Jungen  Khünig 
vnnd  Khünigin  in  Litten  an  der  Posst,  die  zuuerfertigen ,  geschickht 
worden.  Der  Pot  khamb  in  zwelf  tagen  wider.  Man  Raitt  von 
Crackhaw  hintzt  zw  der  Willd  hundert  vnnd  zwaintzig  meill.  Der 
heuratbrief  was  vnnderschriben.  Aber  das  Sigl  aus  nachlässigkhait 
nit  aufgetruckht ,  darumb  muest  der  Pot  hinwider.  Khamb  in  souil 
tagen  wie  vor  wider,  dann  die  Raisen  an  phärdten,  die  man  Paduoda 
haist,  müessen  die  Stet,  Märckht  vnnd  DörfTer  dargeben.  Ist  gar  ain 
grosse  beschwärdt  den  Armen  Vnnderthonen. 


1S4S. 


365 


In  mitler  Zeyt  haben  wir  vmb  das  gellt  gesehickht ,  des  zw  der 
Neyss  in  Schlesien   lag,   vnnd   aufF  vnnsern  beuelch  gewart.     Das 
khamb  am  heiligen  OsterAbennt,  das  ist  der  dritte  tag  Aprillis  gewest,    3.  Apiii. 
geen  Craekhaw  etc. 

(Bl  362".)  Darnach  haben  wir  das  gellt  lassen  sehen,  wegen 
vnnd  Zellen,  zwayvnndfünfftzig  Tausennt,  etlich  hundert  hungerisch 
gülden  in  golld.  Etlich  vnnd  Sibentzig  Tausennt,  auch  etlich  hun- 
dert Taller.  Das  alles  bracht  hat:  hundert  Tausennt  gülden  hunge- 
risch in  goldt.  Das  heuratguet  dem  Jungen  Khünig  Sigmunden  zw 
seinem  Gemahel,  vnnsers  herrn  des  Römischen  Khünigs  Tochter, 
Khünigin  Elisabeth  bezallt. 

Vnnd  weill  wir  mit  denen  briefen  vmbganngen,  vnnd  das  gellt 
zw  vnns  zukhomen  Eruordert ,  die  Polnischen  auch  Enntgegen 
gesehickht  zubelaitten,  das  allso  in  Iren  hannden  zuhaissen  gewest 
ist,  Zeittung  khomen,  das  die  Khünigin  in  Litten  erkhrannckht,  das 
vnns  nit  müglich  gewest,  das  gellt  lennger  zuuerhallten,  Alls  wir  das 
vbergeben  vnnd  verritten,  Ist  die  frumb  Khünigin  am  FünfFzehennden  15.  Juni. 
Juny  (Bl.  362''.)  gestorben.  Allso  ist  mit  Irem  Absterben  mer  dann 
dreymalhundert  Tausent  gülden  Reinisch  oder  PoUnisch  in  Polin 
beliben. 

Cosmas  Giennger  bette  das  gellt,  der  Khünigin  heuratguet,  in 
seiner  Bewarung.  Die  brief,  so  derhalben  gefertigt,  hab  Ich  zw 
meinen  hannden  genomen.  Zwen  brief  khamen  mir  nit  zuhannden, 
die  zuegesagt  warden  zugeben.  Das  warn  die  zwen  gwallt,  so  der 
Jung  Khünig  seinem  Yatter,  Muetter  vnnd  zwayen  anndern  herrn 
gegeben  bette,  solich  heuratguet  zw  empfahen.  Die  Ailt  Kunigin 
vermaint:  „sy  vnnd  annder  Comissarien  bedörfften  derselben  gwallt 
selbs.  Wisste  nit  was  sich  mit  der  zeyt  zuetragen  möchte."  Dargegen 
sagt  Ich:  „weill  Ir  Maj.  sorg  auff  Iren  Sun  bette,  vmb  souill  mer 
müest  sich  mein  Herr  versorgen."  In  Summa  Ich  hiellt  ain  vass  mit 
gellt  auff,  hintzt  mir  die  brief  gegeben  wurden.  (Bl.  363".)  Das  die 
Khünigin  seer  verdross  vnnd  mir  hälftige  wort  zw  empott.  Hinwider 
Ich  sagte:  „wann  Ich  Irer  Maj.  dienner  war,  wollt  Irer  Maj.  notdurlft 
auch  treulichen  bedennckhen  vnnd  hanndlen.  Wollt  dann  Ir  Maj.  mir 
vmb  soliches  vngenädig  sein,  war  mir  laid.  Wann  es  aber  allain  vmb 
meine  Treue  diennst,  wäre  mir  vmb  souill  dest  Ringer.  Müest  des 
Got  beuelhen."  Die  gnad  khamb  aber  wider.  Nachdem  Ich  Irer  Maj. 
aus  Wienn  derhalben  geschribcn  hettc. 


366  1545. 

Das  alles  geschach  in  vnnser  herberg,  des  Hieronimus  Khrüegls 
haus.  In  der  Stuben  Hess  Doctor  Lanngus  schreiben: 
Centum  millia  Dotis  aureorum, 
Quos  fert  Pannonis  ora  lectiorum, 
Conclauj  numerata  sunt  in  isto. 
Hos  Regina  suo  tulit  marito, 
Diuum  muneribus  decens  ELISA. 

xi.  April:  Anno  M.D.XLV. 
16.  Juni.  (^Bl.  363''.)  Am  Sechzehennden  wider  von  Crackhaw  verruekht. 

Das  erste  nachtleger  vnnder  dem  Lipnickh,  Darnach  geen  der  Pless, 
24.  Juni.  Freystätl,  Titzein,  Cremsier,  vnnd  furtan  allso.  Am  viervnndzwain- 
tzigisten  desselben  monats  geen  Wienn  khomen. 

Die  brief  der  Niderösterreichischen  Camer  vberanntwort,  zw 
den  anndern  Schatzbriefen  zulegen. 

Vnnd  nachdem  aber  mein  Arbait  sich  täglichen  nuer  gemert, 
Erstlichen  vmb  das  Ich  Allters  halben  beschwärdt,  darnach  die 
khriegs  hanndlungen  mir  neben  der  Cammer  aufgelegt,  vnnd  annder 
in  mindern  sorgen,  auch  weniger  Arbait,  ain  merere  besoldung  gehabt, 
des  mir  Eben  halb  schimpfFlich,  hab  Ich  soliches  der  Kw,  Maj.  vnn- 
derthenigclichen  angezaigt,  mit  bitt,  mein  darinn  mit  gnaden  zube- 
dennckhen.  Ist  mir  die  nachuolgund  gnad  gegeben. 

(BL  36i\)  200  gülden. 

Wir  Ferdinannd,  von  gottes  genaden  Römischer,  auch  zw 
Hungern  vnnd  Behaim  etc.  Khünig,  Infannt  in  Hispanien;  Ertzhertzog 
zw  Österreich,  Hertzog  zw  Burgundy,  zw  Steyr,  Khärnndten,  Crain 
vnnd  Wirtemberg;  etc.  Graue  zw  TyroU  etc.  Bekhennen  für  vnns, 
vnnsere  Erben  vnnd  nachkhomen  offennlich  mit  disem  brief  vnnd  thun 
khundt  menigclich.  Das  wir  genedigclich  angesehen,  Erwegen  vnnd 
bedacht  haben  die  Eerlichen,  aufrichtigen,  vnuerdrossnen,  auch  lanng- 
wirigen,  nutzlichen  vnnd  woll  erschiesslichen  Diennst,  So  der  Edl, 
vnnser  lieber  getreuer  Sigmundt  Freyherr  zw  Herberstain,  Neyperg 
vnnd  Guetenhag,  vnnser  Rat  vnnd  Camerer,  neben  vnnd  vor  andern 
dises  seines  namens  vnnd  geschlächts  deren  von  Herberstain,  von 
Jugennt  aufF  noch  weillenndt  vnnserm  lieben  Anherrn,  Khaiser  Maxi- 
milian loblicher  gedächtnuss,  (Bl.  36W'.)  vnnd  dann  siderher  vnns 
in  etlichen  verbrachten  Veldzügen,  Auch  vnnserer  Khünigreich  vnnd 
Erblannde  sachen  vnnd  obligunden  geschafften,  vnnd  fürnemblich  in 


1S45.  367 

Eerlicher  Verrichtung  vnnd  Volbringung  vill  ansechlicher,  grosser 
vnnd  gefärlicher  Legationen  vnnd  PotschafTten   zw  den  maisten  Po- 
tentaten der  wellt,  vnnd  in  allem  annderm,  so  Ime  von  vnns  auferlegt 
worden,  vngespart  seines  Leibs  vnnd  guets,  zw  genedigistem  vnn- 
serm  gefallen  erzaigt  vnnd  bewisen,    Derhalben  wir  Ime  dann  auch 
mit  sonndern  gnaden  genaigt,  Vnnd  darnach  gedachtem  Sigmunden 
Freyherrn  zw  Herberstain,   Neidperg  vnnd  Guetenhag,   zw  etwas 
genedigister  Ergetzlichait  solicher  seiner  Eerlichen  Diennste,  aigner 
bewegnuss,   vnnd   (Bl.  365".)   damit  Er  seinen  Stanndt  in  Numer 
erlanngtem  Allter  vmb    souil   statlicher  erhallten  vnnd  hinbringen 
müge.   Auch   anndere   zw   dergleichen  Vleiss    vnnd  Dienstberkhait 
bewegt  werden.  Nun  hinfüron  von  einganng  ditz  gegenwärtigen  Jars 
anzuraitten,  Järlich  vnnd  Jedes  Jar  besonnder  sein  lebenlanng,  sambt 
vnnd  vber  sein  Ordinary  besoldung,  so  er  sonnst  von  vnns  hat,  zway 
hundert  gülden  Reinischen  Müntz,  yeden  gülden  zw  Sechtzig  khreu- 
tzern  oder  fünffzehen  Patzen  gerait,   von  vnnd  aus   der  Remanentz 
oder  Stat  Steur,  So  vnns  die  Ersamen,  Weisen,  vnnsere  besonndere 
lieben  getreuen  N.  Burgermaister  vnnd  Rate  vnnser  Stat  Wienn  Jär- 
lich vber   den  Nachlass ,  so  wir  Inen  an  solicher  Remanentz  auff  ain 
bestimbte   Zeyt   zuthun  bewilligt,  vnnd   vber  das  (Bl.  365^.)  wir 
dem  Edlen ,  vnnserm  Rath  vnnd  lieben  getreuen  Vlrichen   Cristoffen 
von  Tschernahor,   alls    ain  prouision  darauff  verschriben  noch  in 
vnnser  Vitzdomb  Ambt  in  Osterreich  vnnder  der  Enns  albegen  zw 
halben  Jarsfristen  zuraichen  schuldig  sein ,  vimd  Jetzo  zw  ausganng 
ditz  Jars  widerumben  von  der  Verweisung,   so   weillenndt  Niclasen 
Rauber  Wittib  vnnd  Erben  darauff  gehabt,  ledig  werden,  eruolgen 
vnnd  Raichen  zulassen  genedigclich  bewilligt,  zuegesagt  vnnd  ver- 
sprochen haben.  Bewilligen,  zuesagen  vnnd  versprechen  auch  hiemit 
wissentlich  vnnd  in  Cralft  ditz  brieffs.  Also  das  obgedachtem  Sig- 
munden Freyherrn  zw  Herberstain  angezaigte  Prouision  der  zway 
hundert  gülden  Reinisch  Nun  hinfüron,  von  Einganng  ditz  Jars  anzu- 
raitten, (Bl.  366".)  Järlich,  sein  lebenlanng,  zw  halben  Jarsfristen 
aus  obbestimbter  Remanentz-  vnnd  Stat  Steur  der  Stat  Wienn  durch 
gegenwärtige  vnnd  khünfftige  vnnsere  Burgermaister  vnnd  Räte  daselbs 
gegen  seinen  Quittungen  on  abganng  geraicht  vnnd  bezallt,  vnnd 
dieselben  Quittungen  von  vnnsern  Vitzdomhen  in  Österreich  vnnder 
der  Enns  an  Par  gellts  stat  von  denen  von  Wienn  angenomen  werden. 
Vnnd  damit  auch  gedachter  Freyherr   von  Herberstain  diser  zway 


1Ö45— 1S47. 

hundert  gülden  von  dem  yetzigen  gegenwartigen  fünffvnndviertzi- 
gisten  Jar,  Nachdem  obbemellte  vnnsere  gefeil  der  Remanentz-  vnnd 
Stat  Steur  erst  mit  ausganng  desselben,  Alls  obsteet,  ledig  auch 
habhafft.  So  haben  wir  gedachtem  vnnserm  Vitzdomb  aufgelegt  vnnd 
beuolhen.  Das  er  (BL  366'.)  Ine  derselben  von  disem  Jar  von 
vnnsern  Vitzdomb  Ambts  gefellen  enntrichten  vnnd  bezallen  solle. 
Alles  Innhallt  vnnserer  sonndern  offnen  brief  vnnd  beuelch,  Ime  der- 
halben  an  obgenannte  von  Wienn,  auch  vnnsere  Vitzdomb  in  Öster- 
reich vnnder  der  Enns  an  heut  datto  Insonnderhait  hierüber  gefertigt, 
genadigclich  vnnd  vngeuärlich.  Mit  vrkhundt  ditz  brieffs,  Geben  aüff 
vnnserm  Khünigclichen  Schloss  Prag,  am  Sechsvnndzwaintzigisten 
tag  des  monats  Augusty,  Anno  etc.  im  fünfvnndviertzigisten,  vnnserer 
Reiche  des  Römischen  im  Fünffzehennden  vnnd  der  anndern  im  Neun- 
zehennden. 

(Die  Seiten  367".  und  367\  sind  leer.) 

(BL  368''.)  1547. 

Ist  ain  Jar,  darinn  vill  geschichten,  der  gedächtnus  wierdig,  sich 
zuegetragen  haben. 

Die  Römisch  Khünigin  Anna  gestorben  am  Sibenvnndzwaintzi- 
gisten  January;  KhünigFranciscus  zw  Frannckhreich  am  letzten  Marty 
gestorben. 

Khaiser  Carl  vnnd  der  Römisch  Khünig  Ferdinannd  haben 
Hanns  Friderichen  Churfürsten  zw  Sachssen  vber  die  Elb ,  bey 
Mülpach  in  Meissen  geschlagen  vnnd  gefanngen  am  viervnndzwain- 
tzigisten  Aprillis.  Die  Pessten  beuesstigungen  in  Wirtenberg  dem 
Khaiser  vberanntwort  am  dreyvnndzwaiutzigisten  May. 

Ich  bin  in  gehaimen  Sachen  von  Kw.  Maj.  geen  Güssing,  zw 
herrn  Franntzen  Rothianj  geschickht  worden,  am  Neunzehennden 
Juny. 

(BI.  368''.)  Am  Neunzehennden  Juny  Philips  Lanndtgraf  zw 
Hessen  dem  Khaiser  den  Fuessfall  gethon  vnnd  angenomen  worden. 

Petrus  Aloysius  Fernesius  Hertzog  zw  Parma  vnnd  Placencia, 
des  Babst  Paulj  Sun,  vmb  seiner  Tyranney  willen  durch  die  seinen 
zw  Platzenz  Todtgeschlagen  Am  zehennden  September. 

(Die  Seiten  369".  und  369'.  sind  leer.) 


1348  — iSäO.  369 

(Bl  370« J    1548. 

Ku:  Sig:  In  poln  tod. 
Maxmln  Ku:  zw  Beh:  Heyrat.  (H.) 

Bin  Ich  nindert  hin  geraist.  In  meinem  ordenlichen  Diennst  bey 
der  Niderösterreichischen  Camer  beliben.  Dem  mit  Embssigen  vleys 
gewart,  nit  die  tag.  Ja  die  ordennlichen  Stunden  nit  versaumbt. 

Am  Ersten  tag  Apriliis  Ist  Khünig  Sigmund,  der  Erste  des  na- 
mens, Khünig  in  Polin,  ain  fridsamer,  glückhsälliger  Khünig 
gestorben. 

Am  Sibenzehennden  desselben  Monats  hat  sein  Sun ,  Khünig 
Sigmund  der  annder,  ain  Wittib  aus  Lytten  aus  allter  Lyeb 
gemahellt  *). 

Ertzhertzog  Maximilian  hat  im  September  den  vierzehennden 
tag  zw  Valeodolit  in  Hispanien  mit  des  Khaiser  Charl  des  fünfFten 
Tochter  Maria  beygeschlaffen.  Desselben  Jars  zw  Khünig  in  Behaim 
Erwellt  worden. 

(Die  folgenden  Seiten  370\  371'  und  371"  sind  leer.) 

(BI.372\)   1550. 

1549.  (H.) 

Gleichermassen  in  meinem  ordennlichen  Diennst  beliben. 
Babst  Paulus  Starb  dem  Neunten  Nouembris. 
(S.  372"  ist  leer.) 

(Bl.  373".)  Khünig  Sigmund  Augustus  zw  Polin  hat,  nach 
absterben  der  Edlen  Khünigin  Elisabeth,  meines  allergenedigisten 
herrn,  des  Römischen,  hungerischen  vnnd  Behemischen  Khünigs  Fer- 
dinanden etc.  Tochter,  seiner  Gemahel,  alls  des  höchsten  in  der 
Cristenhait  geschlächts,  kheusch ,  tugenntlich,  vnnd,  ob  was  in  dem 
mennscheii  heiligs  mag  befunden  oder  gesprochen  werden,  heilligen 
absterben,  die  gewiss  nit  aines  gemain  Natürlichen  todts  verganngen 


')  Barbara  von  Radzivil. 

Foates.  VIII.  24 


»TO  1550. 

ist,  ain  andere  Littische  Witwe,  des  Gesehlächts  Radouill ,  vill  ann- 
derst  weder  die  Elisabeth  beschriben  vnnd  genennt  wierdet,  vnnd  alls 
man  für  gwiss  hellt  mit  khünsten  dahin  gedrungen,  wider  seines 
Vatter  vnnd  muetter  willen.  Ja  auch  verbott,  (Bl.  373'.)  Eelichen 
genomen.  Dessen  seine  vnnderthonen  in  grosse  beschwärung  ge- 
fallen, sich  dermassen  enntsetzt,  das  der  Khünig  sein  khünigclich 
Ambt  (nit)  verrichten  mögen.  Dann  der  bette  auch  dem  Khünigreich 
Ir  Priuilegien  nit  bekbrefTtigt  vnnd  stuennd  in  sorgen.  Darumb  dann 
seine  poten  zw  dem  Römischen  Khünig  schickhte  vmb  Rat,  auch: 
„ob  Ichtes  durch  sein  Jugenndt  vnnd  vnuerstanndt  wider  sein  Rö. 
Kw.  Maj.  etc.  gehanndlt  bette.  Ine  des  zubegeben.  Wollte  furo  thun 
alls  ein  Treuer  Sun  gegen  seinem  Vatter.**  Vnnd  alls  hieuor  mer 
dann  ain  gemainer  tag  zw  Polin  mit  vill  schmach-Reden  vnnd  schriff- 
ten  gehallten,  zw  letzt  geen  Peterkhaw  auch  ain  Zusamenkhunfft 
beschriben.  Der  Khünig  Sigmund  hat  auch  an  Rö.  Kw.  Maj.  etc. 
begert,  seine  potschafften  daselbsthin,  wie  dann  hieuor  bewilligt 
ward,  zuschickhen.  (Bl.  374t".)  Der  Frumb,  Christlich  Khünig  Fer- 
dinand sprach  im  Radt,  mit  hohem  schwuer:  „wolte  dem  Khünig  zw 

der  vergang^n  Polin  füro  nimmermcr  im  Argen  oder  zw  Räch  gedennckhen. "  Bewilligt 
polin.  (H.)  sein  PotschafFt  dahin  zusennden.  Nun  seindt  etlich  gewest,  die  vil- 
leicht  die  sachen  treulichen  gemaint  haben ,  Allso  das  sy  gern  betten 
gesehen,  Ir  Khünig  bette  die  berüechte  hingethon  vnnd  ain  anndere 
genomen.  Aber  annder  haben  Iren  fürsatz  gehabt,  ob  derselben  ainer 
oder  lere  khinder  mit  der  hanndlung  vnnder  die  Cron  möchten  kho- 
men.  Die  all  haben  verhofFt,  der  Römisch  Khünig  würde  zw  solicher 
Sachen,  alls  gerächiger  seiner  lieben  Tochter  halben,  wider  den 
Khünig  sein.  Des  sich  aber  vill  annders  befunden  hat.  Sein 
Kw.  Maj.  etc.  hat  mit  sonndern  gnaden  mich  selbs  angesprochen : 
„weill  Ich  in  Polin  dermassen  bekhanndt  vnd  angenämb,  (Bl.  374*,J 
Wiewoll  sein  Maj.  mein  gern  verschonete.  So  begert  sein  Maj,  doch, 
mich  solicher  Raiss,  die  seiner  Maj.  oblag,  zw  vnndersteen."  Also 
bin  Ich  dahin  sambt  Doctor  Hannsen  Lanngo,  Kw.  Maj.  etc.  Rat,  ge- 
schickht  worden.  Vnnd  in  beuelch  gehabt,  dem  Khünig  sein  sachen 
zum  pessten  zuhanndlen.  Darumb  wir  ain  offne  Werbung  vor  allen 
Stennden  thätten,  Darnach  ain  haimbliche  an  den  Khünig,  darbey 
niembt  dann  sein  Canntzler,  Bischoue  zw  Crackhaw  gewest.  Des  so 

Mathiowskj.  wir  offennlicben  fürbrachten  gäbe  lautter  der  Rö.  Kw.  Maj.  etc. 
^"■^  mainung    zuuersteen,    die   haimblich    aber    macht    bey   villen    ain 


i550. 


371 


verdacht,  Alls  wäre  es  was  merers  vnnd  zwischen  den  zwayen  herrn 
vertreulichers  verhannden.  Die  Rö.  Kay.  Maj.  hat  gleichermassen 
sein  PotschafTt  daselbstn  hin  verordennt,  Aber  erkhrannckht,  darnach 
vnns  haiden  in  seiner  Maj.  namen  (Bl.  375"^.)  die  sachen  auch 
zuhanndlen,  lautt  hernachuollgunder  Abschrifft  des  Khaiserlichen 
beuelchs,  aufgelegt,  Alls  wir  auch  das  in  seiner  Maj.  etc.  namen  ver- 
riebt haben.  Allso  verzweifelten  Ir  vill,  vnnd  khamb  ainer  nach  dem 
andern,  die  gnad  zusuechen.  Vnnd  ist  allso  Khiinig  Sigmund  durch 
den  Römischen  Khünig  mit  der  Potschafft  vnnd  hanndlung  in  sein 
rechten  khünigclichen  gwallt  wider  gesetzt  worden.  Darumb  dann 
Khünig  Sigmund  in  vnnser  abfertigung  mit  aigiiem  mundt  dreymall 
gesagt:  -j-  „hab  den  Römischen  Khünig  sein  i)  Rechten  Treuen  Vatter  f  „ich hab wider 
in  seiner  widerwertigkhait  befunden.  Welle  das  mit  allem  des  Ime  der  mfeh  darumb 
Got  geben,   hintzt  an  das  hemet,  neben  seiner  Maj.  mit  vergellten     '"Sem  straff 

o  '  j  o  genumen,  die 

wider  darstreckhen."  Hat  vnns  auch  khünigclichen  abgefertigt.  ich geduidigciich 

*  »  »  gelitten.  Hat 

Sich  wider  vber 

{BI.   375''.}    Carolus,    Diuina    fanente    dementia   mich erparbmt. 

RT  ,  .  ,  In  sölicher  mei- 

omanorum  Imperator  Augustus.  ner  widerwär- 

tigkhait  hab  Ich 

Nobilis  ac  Honorabilis,  Docte,  fideles,  dilecti.  Cum  nuper  ad  den  rö.  Khünig 

designatum   a   Ser"".  Poloniae  Rege,  fratre  et  Consanguineo  nostro  mdn'em'Vrter, 

char""",  diem  Conuentus  Procerum  et  Ordinum  Regni  Poloniae  Lega-  vaterbefuln- 
tos  nostros  ablegare  constituissemus,  et  ad  id  munus  Venerabilem     den,  das  ich 

T    !•  n    •  nT       i  T.  .  .^  ™^'"  lebenlanng 

Julium   Episcopum   Numburgensem ,   Principem   nostrum,   Deuotum,     nit  vergessen 
dilectum  destinassemus,  vna  cum  literis  et  mandafis  ad  eam  causam    arnVhperkh^aU 
opportunis,  planeque  persuasum  haberemus,   illum  profectionem  in  alles,  so  mir  Got 
Poloniam  iam  tum  suseepisse,  tandem  inopinato  nobis  ab  illo  adferuntur    ime  hinczt  an 
literae,  quibus  exponit,  se  aduersa  valetudine  impeditum  (Bl.  376".)     darseczen«. 
iter  tarn  longum,  tam  modico  temporis  spacio  conficere  non  posse,  ac  ^^'^ 

proinde  prouinciam  iniunctam  supplcx  dcprecatur.  Itaque,  quum  in 
hac  angustia  temporis  neminem  alium  ab  hac  parte  ilhuc  ablegare 
commode  possimus,  qui  Conuentui  in  tempore  adsit,  ne  tamen  ea, 
quae  publici  boni,  praefati  Ser"'.  Regis  et  Regni  causa  procurare 
cupiebamus  et  cupimus,  plane  neglecta  iacerent,  vobis,  quorum  fidei 
et  industriae  haud  immerito  haec  et  maiora  credere  non  dubitamus. 


')  Herberstein  hatte  hier  und  nach  den  vier  folgenden  Worten  irrthümlich 
das  richtige  'sein'  und  'seiner'  des  Schreibers  in  'mein'  und  'meiner' 
verfindert. 

24' 


372 


1S30. 


hanc  prouinciam  demandandam  duxinuis,  Hortamurque  uos  obnixe 
petentes,  vt  hoc  munus  nostro  nomine  siiscipiatis  i)  et  litteras  nostras, 
quas  iam  in  Vestram  Credentlam  (Bl,  376''.}  seribimus,  quasque 
antea  dieto  Episeopo  Numburgensi  ad  praedietum  Ser"""".  Regem 
Poloniae  Regnique  Proceres  et  status  publice  et  priuatim  dederamus, 
(quas  omnes  una  cum  mandatis  ad  eam  rem  necessarijs  a  praefato 
Ser™".  fratre  nostro,  Romanorum  etc.  Rege,  accipietis,)  ijs,  quibus 
inscriptae  sunt,  reddatis,  et  apud  eos  coniunctim  et  separatim  omnia 
illa,  quae  praedictus  Princeps  noster  Episcopus  Numburgensis  factu- 
rus erat,  nostro  nomine  publice  ac  priuatim  proponatis,  procuretis  et 
conficiatis.  In  eo  rem  nobis  adprime  gratam  facturi,  quam  omni  gratia 
beneuolentiaque  nostra  agnoscere,  pensareque  studebimus.  Datum  in 
Oppido  nostro  Traiectus  Mosae,  die  Quinto  mensis  Junij,  Anno  Domini 
Mill""".  Quingent'"".  Quinquagesimo,  Imperij  nostri  XXX°  et  Regnorum 
nostrorum  XXXV". 

Carolus. 
Ad  mandatum  Caes.  et  Cath.  Maj*''.  proprium: 
Jg.  Obernburger. 

(31.377".)  Nobili  ac  Honorabili,  Docto,  nostris  et  Imperij 
Sacri  fidelibus,  dilectis:  Sigismundo  libero  Baroni  in  Herberstain,  in 
Neiperg  et  Guettenhag,  Et  Joanni  Lango,  Jurium  Doctori,  Ser"'.  Fra- 
tris  nostri,  Romanorum  etc.  Regis  Consiliarijs,  et  ad  Poloniae  Regnum 
Oratoribus,  Dilectionis  suae  et  nostris. 

(Bl.  377''.)  Am  Vierten  July,  als  wir  bayd  gesanndte  mit  dem 
Herrn  Samuel  Bischoue  zu  Craccaw  vnnd  Herrn  Hannsen  Grauen  zu 
Tarnaw,  Casstellan  zu  Craccaw,  als  den  vertrautistn  des  Khünigs 
Rätn,  des  Khayserlichen  Beuelhs  halben,  der  vnns  zuekhumen  was, 
gehanndlt,  hab  derselben  Zeit  Ich  nachuolgende  maynung  mit  Inen 
geredt : 

„Vil  reden  lanngten  mich  an,  als  bette  die  Kü.  wirde  zu  Polin 
begierd  Vnnd  verlanngen.  Sich  mit  Rö.  Kü.  Maj.  zusehen.  Wo  dem 
also,  deuchte  mich  vasst  am  nuczlichistn  sein,  die  sachen,  welche 
durch  bayde  Ire  Maj*".  sollen  in  Irer  zusamenkhunfft  gehanndlt  wer- 
den,  das  dieselben  durch  Räte  oder  Potschafftn  zuuor  verglichen 


')   'suseipere'  die  Handschrift. 


1550.  373 

würden,  damit  in  der  Zusamenkhunfft  khain  Irrung  derhalben  fürfieile, 
sonnder  allain  der  beschluss  daselbstn  mit  freuden  verriebt  möcbt 
werden." 

Dargegen  ward  geantwurt:  „Solche  naygung  vnnd  begierde 
wäre  vmb  khainer  banndlung  willen,  sonnder  aus  lieb  vnnd  naigung 
Sieh  zuersehen  vnnd  auch  ainmal  ausser  Seines  (^Bl.  318"'.)  Reichs 
Zuraisen,  wie  auch  noch  der  alt  Khünig  Sein  Vater  des  bewilligt  hett, 
aber  die  Mueter  wolte  das  nie  gestatten." 

Zum  anndern  sagt  Ich:  „Es  wäre  Lanndwissend,  das  zwischn 
Sun  vnnd  Mueter  ain  muetwillen  oder  misshellung  wäre.  Das  möchte 
neben  anndern  Sachen,  so  verhannden  sein,  dem  Khünig  zu  ainem 
Pössern  aussgelegt  werden ,  als  ob  Er  mit  der  Mueter  vnnd  mit  Sei- 
nen Vnnderthonen  nit  khünndte  vergleichen.  Solches  möcht  auch 
Seiner  Kü.  M.  Schwestern,  die  noch  vnuerheyrat  wären,  zu  nachtail 
raichen.  Dann  die  widerwärttigen  yeder  Zeit  alles  zum  vblistn  auss- 
iegen vnnd  deuten.  Vnnd  solches  gibt  vrsach  zu  vil  reden." 

Darüber  ward  geantwurt:  „Es  wäre  khain  vnainigkhait  zwischn 
Sun  vnnd  Mueter  annderst,  dann  das  die  Mueter  solchen  gwalt  wie 
vor  in  leben  des  alten  Khünigs  haben  wolte.  Der  Khünig  thäte  Ir 
khain  Irrung,  aber  annder  mügen  Ir  nit  gstatten,  in  vil  vorhabenden 
Sachen  zuhandln." 

(^Bl.  318''.)  „So  hat  Sy  vmb  Ir  heyrat  vermächt  das  Herzog- 
thumb  der  Mas  *)»  (ist  so  gross  als  Behaim,  gleichwol  nit  so  gültig,) 
zudem  hat  Sy  one  das  in  Polin,  auch  Lithn  vil  einkhumbens  vnnd 
PfanndschafTtn,  des  zway  mal  so  vil  ist  als  Ir  vermächt  bringt.  Darinn 
geschiecht  Ir  khain  Irrung." 

„So  hat  Sy  die  Khlainater^) alle  nach  des  altn  Khü- 
nigs tod  behalten,  sonnderlichen  auch  die  der  Khünigin  Barbara  Irer 
Voruordern  gewest  sein,  welche  der  alt  Khünig  Seiner  Tochter,  die 
mit  der  Khünigin  Barbara  erzeugt  ist,  des  Churfürsstn  zu  ßrannden- 
burg  Gmahel,  zuegesagt  hette,  vnnd  darfür  Neun  Tausent  gülden 
bezallen  muess." 

„So  hat  auch  der  Lessniskj,  Khünig  Ludwigs  zu  Hungern  vnnd 
Behaim  Camrer,  nach  Seines  herrn  vnnd  Khünigs  tod  ansehenliche 
khlainater,  die  Seines  Khünigs  gewest,  geen  Craccaw  bracht.  Wiewol 


*)  Masovien. 

*)  Hier  eine  Lücke  in  der  Handschrift. 


374  im, 

solche  khlainater  der  alt  Khünig  rechtlichen  zu  Sich,  (Bl.  379".) 
als  von  Seines  Brueders  Sun  verlassne  nemen  het  mügen.  So  hat  Er 
doch  dem  Lessniskj  ain  gelt  darfür  gehen.  Dieselhen  khlainater  hat 
der  altt  Khünig  Ir,  der  Mueter,  auch  geben." 

„Es  sein  in  ainer  sonndern  Truhen  etliche  khlainater,  hoch- 
schätzige, gelegen,  vnnd  im  schätz  gestanden.  Dieselb  Truhen  hat 
Sy  in  des  Khünigs  khrankhait  erworben,  für  des  Khünigs  Pett  zu- 
brinngen.  Darauf  Sy  dann  gemainclich  neben  Ime  gesessen  ist,  daraus 
Sy  mit  der  weyl  vil  heraus  Zu  Iren  hannden  bracht  hat." 

Solche  anzaigen  sein  geschehen  auf  die  beschwer  der  Khünigin, 
als  Nemblichen:  „Das  der  Khünig  Irem  hofgesinndt  nit  genedigclichen 
Zuesprache;"  „Ire  Poten  würden  langkhsam  abgeferttigt;"  Vnnd  „das 
der  Khünig  nach  des  alten  tod  Ir  zu  vnndterhalt  Irer  Tochter,  Seiner 
Schwestern,  nichts  geben  hette." 

(Die  Seite  379"  ist  ieer.) 

(Bl  380''.)  Die  Raiss  nach  Peterkhaw. 
Mayo. 
2i.  Mai.  Am  Ainvnndzwaintzigisten  zu  Wienn  ausgezogen  mit  dreyzehen 

Phördtn  vnnd  in  zwayen  Wägnen  Siben  Phärdtn.  Geen  Vlrichs- 
khirchen  drey  meill. 

22.  Mai.  Am  xxij.  gcen  Mistlbach  drey  meill. 

23.  Mai.  Am  xxiij.  geen  Auschwicz,  das   man   nach  der  Lanndtsprach 

Hustapecz  nennt,  fünflF  meill. 

24.  Mai.  Den  viervnndzwaintzigisten  geen  Wischa  vier  meill. 
23,  Mai.  Den  XXV.,  was  der  Phingstag,  geen  Olmüntz  vier  meill. 

26.  Mai.  Den  xxvj.  vber  den  Sauperg  durch  Peern  geen  Hof  fünft"  meill. 

27.  Mai.  Den  xxvij.  auf  ain  meill  für  den  Hof  aus  khumbt  man  auflf  ain 

Wasser,  nennt  (Bl.  380''.)  man  die  khlain  March,  Morauitza,  Ist 
die  Gränitzen  zwischen  Märhern  vnnd  Schlesien.  Vnnd  fürt  für 
JägerdorfT,  Lubschitz,  sein  Shlesisch  fünff  meill. 

28.  Mai.  Den  xxviij.  für  khlain  Glog  vnnd  durch  Khrepitza  *)•  Daselbst 

vber  die  Oder,  vnnd  fürt  geen  Opl  Siben  meill. 

29.  Mai.  Den  xxviiij.  zwo  meill  für  aus.  Rindt  ain  wasser  genannt  Mal- 

ponndt*).  Vnnd  für  aus  geen  Rosenberg,  das  man  nach  der 
Lanndtsprach  Oleschno  nennt,  Siben  meill. 


*)  Krappitz. 
^)  Malapane. 


155a.  375 

Den  30.  drey  lueill  geeii  Allten  Khrepitza  ^).  Auff  ain  halbe  meill  so.  Mai. 
herdisshalb  feeht  sich  Polin  an.  Da  geessen,  vnnd  fürt  noch  drey  meill 
an  ein  wasser,  haisst  Wartha,  gibt  vasst  vill  Khrepssen.  Noch  zwo 
meill  geen  Bresnitza  a).  Da  khamb  zw  mir  Doctor  Hanns  Lanng,  mein 
mit  verordennter.  Ain  tag  still  gelegen.  Acht  meill. 

(B  1.381''.)  Junio. 

Am  Ersten  geen  Rostras  s),  ain  schlecht  Pollnisch  Stätle,  Siben    i.  Juni, 
meill. 

Am  Anndern  tag  sein  zwo  meill  geen  Peterkhaw,  vnnd  ain  halbe    2.  Juni. 
meill  darneben  das  Closter  Vitow  *),  alls  vill  alls  Veyt  genannt.  Darein 
sein  wir  gelosiert  vnnd  durch  herr  Stanislaum  Hosium,  ßischoue  zw 
Khelmsees),  vnnd  den  Vayuodn  Junivladislauiensem ")  gefuert  vnnd 
heglaitt  worden. 

Am  Sechsten  sein  wir  für  den  Khünig  vnnd  die  Stennde  zw    6.  Juni. 
Peterkhaw   durch   die  vorigen    zwen  heglaitt  worden,   vnnd  haben 
vnnser  Werbung   gegen  dem    Khünig    auch   den  gemain   Stennden 
verriebt. 

Am  viiij'".  sein  wir  zw  der  Khünigin  Bona  geen  Gomolni '),  ist  9.  Juni. 
ains  Edlmanns  Sjiz,  zwo  meill  vom  Closter,  darinn  wir  gewonndt 
haben,  gezogen.  Da  auch  (Bl.  38P.)  vnnser  offne  Audientz  gehabt. 
Neben  Ir  hindan  sein  auch  Ire  drey  Töchter,  so  noch  vnbeheurath, 
gesessen.  Darzue  wardt  herr  Martin  Cromerus,  Doctor,  Künigclicher 
Secretary,  der  Anntwort  gäbe,  verordennt. 

Den  10.  Sein  wir  wider  bey  dem  Khünig  gewest.  Vnnser  gehaime  lo.  Juni. 
Audienntz  gehabt,  darbey  ist  niembt,  ausserhalb    des  Bischof  zw 
Crackhaw  alls  Canntzler,  gewest. 

Den  xiiij.  Sein  wir  zw  der  Khünigin  auff  Ir  beger  khomen,  mit  14.  Juni. 
Ir  aliain  gehanndit. 


*)  Alt-Krzepice  an  der  Liszwarta. 

-}  Brzeznica. 

^)  Rozprza. 

*)  Witow,  südöstlich  von  Piotrkow. 

*)  D.  i.  Culm  an  der  Weichsel. 

9)  Jetzt  Inowraclaw  im  preussischcn  Regierungsbezirke  Bromberg,  damals 

Sitz  eines  Woywoden. 
')  GomoÜD,  westlich  von  Piotrkow. 


376 


15S0. 


IG.  Juni.  Den  xvj.  ist  Hertzog  Niclas,  des  Geschlächts  Radovill,  zw  vnns 

in  das  Closter  khomen.    Mit  Ime  Khnes  Olsehenskhy  vnnd  Dubro- 

witzkhy,  Khnes  Zwaraskhy. 
17.  Juni.  Den  xvij.  herr  Anndre  Graf  zw  Gorkha,  Castellan  Posnauiensis, 

vnnd  Herr  Marthin  (Bl.  382".)  Zworowskhy,  Palatinus  Calisiensis, 

sein  bey  vnns  gewest. 
20.  Juni.  Den  20.  hat  der  Khünig  den  Doctor  Martinum  Cromerum  zw 

vnns  gesehigkht:  „ob  wir  die  Herberg  veränndern  wollten?  " 

23.  Juni.  Den  xxiij.  Ist  Doctor  Lanngus  zw  dem  Herrn  Canntzler  geriten, 

etliche  notdurfftige  Sachen  zuberatschlagen. 

24.  Juni.  Den  xxiiij.  sein  wir  beruefft  vnnd  beglaitt  worden  zw  dem  Khü- 

nig. Mit  dem  geen  Khirchen  gezogen.  In  der  khirchen  sein  wir  vier 
Stüel  vnnder  dem  Khünig  gestannden.  Darnach  das  fruemal  mit 
genomen  aufF  ainer  lanngen  Tafel.  An  dem  obern  ort  sass  der  Khü- 
nig, neben  dem  vnndersten  ort  wir  baid.  Das  aber  die  Tafel  oder 
Tisch  so  lanng  gewest  vnnd  niembt  mer  alls  man  täglichen  Phlegt 
daran  gesessen,  Ist  die  vrsach:  (BL  382''.)  Der  Khünig  hette  fiir- 
genomen  den  Ertzbischoue,  Bischoue  zw  Crackhaw  vnnd  den  Herrn 
oder  Castellan  zw  Crackhaw  auch  zusetzen.  So  ist  in  des  Khünigs 
Camer  geredt  worden :  „Die  anndern  grossen  herrn  würden  des  ein 
grosse  beschwärdt  haben,  das  die  alls  verachte  ausgeschlossen  warn." 
Darüber  hat  der  Khünig  sich  enntshlossen,  alle  Palatinos  vnnd 
Castellanos  herzuezesetzen.  Der  wurden  aber  zw  vill  sein,  warde 
aber  fürgenomen,  allain  die,  denen  der  Tittl  'Magnificj'  geschriben 
vnnd  gegeben  würde,  zusetzen.  Aber  die,  so  bestänndig  bey  dem 
Khünig  seind  beliben,  wollten  neben  denen,  die  sich  hinczther  dem 
Khünig  widerseczt  betten,  nit  sitzen.  Mit  dem  sein  sy  all  zusitzen 
erlassen  worden.  Der  Khünig  hat  mir  Erstlich  für  des  Khaisers,  zum 
anndern  für  des  Römischen  Khünigs,  vnnd  zum  dritten  für  des  erwell- 
ten (Bl.  383".)  Khünig  Maximilians  gesundt  zuegetrunckhen.  Nach 
Tisch  fertigt  man  des  Turggen  Potschafft  ab.  Darbey  sein  wir  auch 
gewesen,  neben  dem  Khünig  an  der  Rechten  seitten  gesessen.  Dem 
Türggen  ward  geanntwort:  „Weyll  der  Türkhisch  Khaiser  sein 
Kü.  Maj.  zw  ainem  Sun  anname.  So  näme  auch  der  Khünig  Ine  zw 
ainem  Vatter  an;  wollte  auch  den  beschlossnen  frid  sein  lebenlanng 
hallten.  Vnnd  wünschte  Ime  vill  glückh  Jenhalb  ferre,  der  Irrthumben 
halben,  sein  numalls  Comissarien  an  die  Gränitzen  verordennt.  Nach- 
mails  hat  der  Bischoue  Canntzler  vnns   haimb  Inns  Closter  sambt 


15S0.  377 

dem  Vayuoda  von  Plotzkho  beglaitt,  vnnd  das  Nachtmall  mit  vnns 
genomen. 

Am  30.  sein  wir  aus  dem  Closter  geen  Peterkhaw  in  vnnser  so.  Juni. 
Herberg  gezogen,  vnd  daselbst  zum  Ennde  beliben. 

(Bl.383\)  Julio. 

Am  Anndern  tag  sein  wir  wider  mit  dem  Khünig  zw  khirchen    2.  Juii. 
gewest,  Aber  vnnser  Stüell  nit  bedeckht.  Vnnd  das  fruemall  mit  dem 
herrn  Bischoue  von  Crackhaw  genomen. 

Am  vierten  Sein  vnns  beuelch  von  Kay.  Maj.  zuekhomen:   „in    4.  .luii. 
seiner  Maj.  namen,  alls  seine  Poten,  Nachdem  seiner  Maj.  verordenn- 
ter  Gesanndter  khrannckhait  halber  nit  khomen  mügen,  zuhanndlen." 
Das  vnns  dann  die  Kü.  Maj.  auch  beuolhen  hat. 

Darüber  haben  wir  mit  dem  Herren  Bischoue  vnnd  Castelan  zw 
Crackhaw  gehanndlt,  die  Sachen  angezaigt,  vnnd  vmb  Audientz  von 
des  Khaisers  wegen  gebeten. 

Am  Sechsten  Ist  der  Khünig  aufF  bitt  des  Bischoue  von  der  Kbny  6.  Juii. 
autr  desselben  (Bl.  38^".)  Schloss  ains,  zwo  meill  hindan  gelegen, 
Volwors  genannt,  geritten,  vnnd  autFdes  Bischoue  bitt  wir  auch,  vnnd 
mit  dem  Khünig  geessen.  Dazumall  vill  mit  mir  Teutsch  geredt.  Wie 
seine  Leuth  sagten,  zwayen  Jaren  nit  souil  Teutsch  geredt  bette. 
Trannckh  mir  zue  von  Ertzhertzog  Ferdinannd  wegen,  zum  anndern 
mall  mir  zw  ainer  erkhüelung. 

vij.  Bin  Ich  allain  zw   der  Khünigin  geraist,   ettlicher  sachen    7.  .luii. 
halben  auff  Ir  teger. 

viij.  ist  die  Khünigin  aus  Irem  Leger  nach  der  Mass  hin  geruckht.    8.  .luii. 

xiij.  haben  wir  mit  dem  Herrn  von  Crackhaw  geessen.  13.  .luii. 

xxij.  hat  vnns  der  Khünig  morgenns  den  Abschiedt  in  gemainer  22.  Juii. 
Versambiung  gegeben.  Zum  Abennt  vnns  widereruordert,  (Bl.  38W'.') 
Vnnd   auff  die  gehaimen  Sachen,   in  beysein  des  Canntzlers   vnnd 
Grauen  von  Tarnow,  herrn  von  Crackhaw,   auch   Anntwort  geben 
vnnd  abgeschaiden. 

Am  xxviij.  wie  wir  gleich  aufsitzen  wellen,  Ist  vnns  ain  Pot  mit  28.  Juii. 
khünigclichen  beuelhen  zuekhomen.  Sein  wir  also  gestifelt  zw  dem 
Khünig  khomen.  Gleichwoll  in  ainer  halben  Stundt  die  sachen  ver- 
riebt vnnd  dann  verruckht,  durch  Rostras  geen  Camensco  *),  vier  meill. 


')  Kamiensko. 


378 


iSSO. 


29.  Juli.  xxviiij.  geen  Bressnitza.   Da  sein   wir  in  des  Khünigs  Schloss 

behaust  vnnd  vnnderhallten  worden.  Da  khame  auch  der  herr  Spi- 
teekh  von  Tornaw,  gewesner  Schatzmaister  vnnd  numulls  Vaiuoda 
zw  Siratz,  der  soliche  güetter  Innhat,  zw  vnns.  Vnnd  woll  gehallten, 
vier  meill. 

30.  Juli.  (^Bl.  385".)  Den  30.  Alls  wir  zwo  meill  verruekhten,  khamen 

an  das  Wasser  Wartha,  vnnd  fürt  drey  meill  geen  AUt  Khrepicza. 
Sein  aber  im  Schloss,  das  woll  erpaut  ist,  bey  dem  fruemall  beliben. 
Vnnd  furter  ist  bey  ainer  halben  meill  die  Schlesisch  Gränitz,  vnnd 
dritthalbe  meill  geen  Oleschno  oder  Rosenberg.  Acht  meill. 

31.  Juli.  xxxj.  Vber  Malponndt  geen  Opl.    Da  schiedt  Doctor  Lanngus 

von  mir  nach  der  Neyss.  vij  meill. 

Augusto. 

1.  August.  Am  Ersten  beglaitt  mich  aus  der  Stat  der  haubtman  desselben 

Fürsstenthumbs  vnnd  zw  Rattbar,  herr  Jan  Posadowskhy,  der  vnns 
sonnsten  vill  Eerungen  von  Vischen ,  Wein  vnnd  Habern  geschickht 

2.  August,  hat,  geen  Lubschicz.  Den  anndern  geen  Hoff.  (Bl.  SSS''.)  Vom  Hof 

sein  mer  weeg  vber  den  Sauperg  nach  Olmüntz.  Yetzmalls  bin  Ich 

ain  gueten  weeg  gefüert  worden,  Nämblichen  geen  Reicherstorff,  geen 

Alltenlob,  Geen  Dobmstat,  geen  Geh,  geen  Tüllen  *)  vnnd  dann  geen 

3.,  4.  August.  Olmüntz  fünff  meill.    Den  dritten  geen  Olmüntz ,  den  vierten  geen 

ö.,  6.  August.  Wischa.   Den  fünfften  geen  Wisternitz,  den  Sechsten  geen  Vlrichs- 

7.  August,  khirchen,  den  Sibennden  geen  Wienn. 

Peterkhaw  ligt  von  Crackhaw  fünffvnndzwaintrig  meill.  Von 
Barsa  in  der  Moss »)  xvij,  von  Posen  26,  von  Bresslaw  30,  von 
Oppl  23  meill.  Ain  gar  khlainer  flegkhen,  da  man  gemainclichen 
lannge  Jar  her  gephlegt  hat  des  Khünigreichs  versamblung  zu  haben. 
Aber  Sumers  Zeyten  hat  man  in  85  Jaren,  ausser  diser  versamblung, 
(Bl.  386".)  khaine  gehallten.  So  hat  es  khain  fliessenndt  wasser, 
vnnd  weil!  souil  volckhs  so  lanng  beyeinannder  gewest,  hat  es  Jämer- 
lichen  gestunckhen,  dann  alle  haimbliche  gemäch  on  alle  grueben  geen 
auer  Ploss  in  die  Höf,  Gassen  vnnd  Strassen.  Die  aussguss  geen 
>,4ß  nii/  iii 


*)  Die  Orte  heissen  jetzt:    Raigersdorf,   Alt-Liebe,  Domstadtl,  Giebau  und 

Dollein. 
^)  D.  i.  Masovien. 


15S0. 


379 


auch  all  in  die  Hof  vnnd  für  die  Thür.  Darumb  vasst  besehwärliehen 
was,  da  zuharren.  Darzue  so  sein  die  ersten  tage  des  Julius  mit  vnge- 
wonndlicher  grosser  Hytz  erschinen,  Allso  das  man  die  Pyer,  das 
gemain  trannckh,  allso  Neue  nach  dem  Freuen,  in  zwayen  oder  dreyen 
tagen  austrinckhen  müessen,  dardurch  die  leuth  vasst  durchbrüeliig 
worden.  Wo  dann  das  Pyer  lennger  gehallten,  ist  es  zw  Essich 
worden,  das  dannocht  vill  Eerlieher  leuth  dermassen  getrunkhen. 
Man  hat  gleichwoll  Wein  auch  faill  gehabt.  Aber  gemaine  Wein.  Der 
habern  (^Bl.  386''.)  vnnd  Visch  sein  gar  vber  die  mass  Theur  gewest. 
Ain  mass  so  man  vorhin  vmb  drey  groschen  geben,  hat  man  vmb 
zwelff  vnnd  fünffzehen  annemen  müessen.  Ain  Garasvisch  i).  ainer 
vordem  Spann  lanng,  vmb  fünf  groschen,  ist  mer  dann  zehen  khreu- 
tzer.  Got  Im  himel  sey  gelobt,  das  wir  mit  gnaden  vnnd  gesundt 
von  dannen  khomen  sein. 

Das  Stuckh  Preyssen,  das  zuuor  dem  Teutschen  orden  zuegehört 
hat,  vnnd  die  Khünig  zuuor  vberkhomen.  Haben  noch  Ir  aigen  Recht 
vnnd  freyhait.  Was  die  Polin  schliessen  oder  willigen,  das  volziehen 
sy  nit.  Was  der  Khünig  an  sy  begert,  darüber  hallten  sy  Ire  sonn- 
dere  Zusamenkhunfft.  Wann  sy  dann  Icht  zugeben  bewilligen,  das 
legen  sy  allain  auff  die  Waare,  (Bl.  387".)  die  aus  dem  Lanndt 
gefüert  wierdt,  oder  auff  das  trannckh.  Also,  das  weder  herr  noch 
Paur  darzue  nichts  bedarff  zugeben.  Zudem  so  haben  sy  khain  Zoll 
noch  Meutt  im  Lanndt,  seindt  darfür  gefreyt.  Zw  Danntzkha  2)  ist 
numalls  ain  grosser  gwerb.  Man  verfüert  alles  Traydt,  HoUtz,  Aschen, 
Pech,  ain  schmier,  so  man  daraus  den  Schaffen  guet  macht.  Wachs, 
Honig,  vnnd  alles  das  aus  Polin  vnnd  Lytten  nach  der  Weyxl  vnnd 
den  wassern,  so  darein  fliessen,  dahin  gebracht  wierdet.  Dargegen 
man  vill  Salltz,  Trannckh,  Tuech,  fasstenspeiss  vnnd  manicherlay 
Waar  aus  Portugal I,  Franncklireich  vnnd  den  Nider  Teutschen  Lann- 
den  bringt.  Von  dannen  haben  die  Polin  (Bl.  387''.)  vnnd  Lytten 
gellt  vnnd  Iren  Reichtumb.  So  khumbt  woU,  das  man  da  zw  Dannczkha, 
in  den  wochen  nach  Martliiaj  hinumb,  ainer  in  die  Tausent  Siben 
hundert  Oxen  schlecht,  die  man  Einsalczt  vnnd  zw  den  schiffungen 
brauchen.  Ain  haring  Thunnen  gross  Saltz  bringt  man  dahin  vmb 
zehen  groschen. 


*)  Cyprinus  carassius,  die  Karausche,  eine  Art  Karpfe, 
'^)  Danzi|^. 


380 


i550. 


Das  annder  thaill  an  Preyssen,  das  am  Jüngsten  der  Teutsch 
Orden  noch  Inngehabt  vnnd  Marggraf  Albrecht  von  Brandenburg 
Hochmaister  gewesen  ist,  Jeczo  aber  das  Erblichen  alls  ain  Herczog 
Innhat.  Ist  die  Haubtstat  Khünigsperg  vnnd  dem  Polinischen  Khünig 
gehorsam  vnnd  verpunden ,  mit  etlichen  Phärdten  dem  Khünig  vmb 
sein  besoldung  zudienen. 

(Bl.  388".)  Vier  meill  von  Khünigsperg  gegen  Dannczkha  ist 
ain  gegennt  genannt  Sudan,  werdt  auch  vier  meill  lanng.  Nach  der 
Soe  oder  Mör  seindt  etliche  Dörffer,  darinnen  die  Vnnderthonen  Ir 
aigne  sprach  haben.  Werden  Sudauer  genannt.  Dieselben  haben  den 
Agstain,  den  man  in  Polin  vnnd  Preussen  Pernstain  nennt,  zu  vischen 
oder  fahen  an  denselben  gestatten.  Wann  das  Mör  vngestüemb  ist,  aber 
allermaist  vmb  den  24.  Augustj  vnnd  darnach,  so  treibt  es  den  Agstain 
her.  Die  Paurn  steen  nakhenndt  am  Gestatt.  Wann  die  Thunnen  oder 
Wellen  von  Mör  gegem  Lanndt  laufFen,  so  lauffen  die  Paurn  enntgegen 
hinein,  vnnd  haben  Irn  *)  wie  Vischpeern  darzue  gericht,  vnnd  fahen  den 
schwimennden  (Bl.  388''.)  Agstain.  Es  geschiecht  auch  offt,  das 
ainer  durch  die  Thunnen  hingezuckht  wierdt  vnnd  verdirbt.  Man 
findt  gleichwoll  an  anndern  orten  desselben  Mors  Je  zu  zeyten  auch 
Agstain,  Aber  nindert  souill  alls  da.  Also  ist  noch  in  Zweifel  woher 
der  Agstain  khumbt.  Etlich  vermainen,  es  sein  Gumj  oder  Pech  von 
Paumen.  Dem  ain  glauben  zugeben.  So  findt  man  in  dem  Agstain 
fliegen,  Amassen,  Spinnen,  Khrötle  vnnd  dergleichen  khlaine  ding, 
das  man  vermaint,  wanns  von  Pämen  feilt  vnnd  der  ains  trifft,  das 
muess  also  darinnen  bleiben. 

Herwlderumben  so  vermainen  annder,  weill  allain  an  den  orten 
der  Agstain  allermassen  gefanngen  wierdt,  (Bl.  389".}  wo  der  von 
Päumen  khomen  soll,  würde  an  vill  orten  durch  das  Mör,  so  derselben 
Ennde  weitt  von  ainem  Lanndt  zw  dem  anndern  ist,  ausgetragen, 
vnnd  man  möchte  die  Pämb,  dauon  der  fluss,  erinndern,  des  doch  nie 
khainer  erinndert  hat.  Vnnd  weill  man  in  ainem  See  am  Lanndt, 
bey  ainer  Kartuss  nit  ferr  von  Tanczkha,  mit  ainem  Vischnetz  gezo- 
gen, hat  sich  das  Netz  angehefFt,  Also  das  man  des  in  die  Ennge 
zusamengebracht  vnnd  starckh  angezogen  vnnd  erledigt,  hat  man 
ain  grosses  stuckh  Agstain  im  Netz  gefunden.    An  ainem  ort  die 


')  D.  i.  Gefässe,  gewöhnlieh  ein  bestimmtes  grösseres  Maass,  40  Viertel  u.dgl. 
innehaltend.  Vergl.  Schmeller  1,  109. 


1550-15Si.  381 

gestallt  gehabt,  das  von  ainem  anndern  stuckh  abbrochen  ist  worden. 
Zw  dem  so  hat  man  derselben  Ennde  in  ainem  Agkher  auch  ain 
stuckh  gefunden,  (Bl.  389''.)  daraus  man  will  achten.  Er  wächst 
an  den  orten  im  Erdtrich. 

Wann  der  Agstain  schier  khumen  will,  treibt  der  Windt  mit 
dem  Mör  ain  khraut,  darbey  man  merckht  vnnd  waiss,  das  der  khomen 
wierdt. 

(Die  Seiten  390'  und  390"  sind  leer.) 

(Bl.391\)   1531. 

Raiss  vber  die  Teissa. 

Als  sich  Graf  Hanns  von  Zips  in  das  Künichreich  Hungern  ein- 
getrungen,  vnnd  nachmals  mit  Künig  Ferdinannden,  wölher  dann 
rechter  Künig  in  Hungern,  in  CrafTt  der  alten  vertrag  vnnd  als  seiner 
gemahel  Erbschafft,  wölbe  der  negstn  Künig  Vladiszlaus  tochter  vnnd 
Künig  Ludwigen  schwesster,  rechtlich  vnnd  ordenlichen  erwölt  vnnd 
gekhrönt  was,  vertragen.  Das  Er,  der  Künig  Hanns,  den  Künigclichen 
stuel  Ofen  sarabt  Sübenbüergen  vnnd  den  merern  tail  des  Hunger- 
lannds  Inngehabt,  dann  Er  den  Tüerggen  zw  seinem  schutzherrn 
angenumben  bette.  So  war  doch  in  sölhem  Vertrag  beshlossen,  wann 
Künig  Hanns  stürbe,  das  Künigreich  nicht  auf  seinn  Sun,  sonnder  auf 
Künig  Ferdinannden  fallen  solle.  Der  Künig  Hanns  starb.    22.  July     Sein  Sun  ist 

°  ö  J     geborn  7.  July 

15  40.   Des  Khinnds  Räte   vnnd  Phleger,   sambt  der  Muetter   des         iä4o.  (h.) 

Khinnds,   stuenden   des   Vertrags  ab,   darumben  belegert  Sy  Künig 

Ferdinand  zw  Ofen.    Der  Tüerggisch  Khaiser'kham  denen  zw  hilff 

vnnd  nam  Ofn  zw  seinn  hannden,   vnnd  schickht  das  khinnd  mit  der 

Muetter  in  Sibenbüergen.  Hernach  suecht  der  Tüergg  weeg,  wie  Er 

auch  Sibenbüergen  in  sein  Hannd  möcht  bringen.    So  das  brueder 

Georg  Münich*)»   Rischoue  zw    Wardein,  als   Schatzmaister  vnnd 

Obrisster  des  Khinds  Rat,  des  Tüerggen  vntrauen  vernamb.  Hat  Er 

angefanngen   mit  Graf  Niclasen  von  Salm,   als  Künig  Ferdinannds 

Obrissten  veldhaubtmann,  zuhanndln,  sonnderlich  auch  vmb  das  der 

Münich  mit  der  Künigin  Witwen,  auch  mit  dem  Petter  Petrowich, 


')  Der  Paaliner-Mönch  Georg  Martinuzzi,  llischof  von  Grosswardein,  zuletzt 
Cardinal,  ermordet  am  16.  Dec.  1551. 


382 


1531. 


sich  nicht  vergleichen  khunnte,  Er  auch  bey  dem  Tüerggen  khaines 
ghiubens  vnndt  trauens  mer  verhoffennt,  das  Er  Schatzmaister  auf 
den  Vertrag,  den  noch  sein  herr  selbs  mit  Rö.  Kü.  Maj.  etc.  eingan- 
gen vnnd  gemacht  hat,  geen  wolt,  Also  das  der  Sun  mit  ainem  Füersten- 
thumb  versehen,  darauf  Er  ain  Hertzog  erhöcht  sol  werden.  Sölhen 
vertrag  zuuoUennden  hat  die  Kw.  Maj.  etc.  dem  Herrn  Thoman  Na- 
dossdj,  Graf  zw  Fagarass,  lierrn  Anndre  Bathorj  etc.,  bayd  Obrisste 
haubtieut  in  Hungern,  ainer  Jenndt,  der  annder  disshalb  der  Tuenaw, 
vnnd  mich  verordent. 

(Bl.  391\)  Der  Herr  Graf  Thoman  Nadossdj  ist  zw  Shinta 
ankhumen,  do  Ich  sein  erwart  hab.  Derselb  sich  gar  wol  vnnd 
freunndlich  mit  mir  gehaltn  hat.  Dann  der  herr  Anndreas  Bathorj 
mich  in  seim  Haus  daselbst  zw  Bathor  so  Erlich  vnnd  wol- 
gehaltn,  das  Ich  Ime  darumb  billich  dannckhpar  sein  mues.  Des 
Ich  auch  zu  gedechtnuss  hieheer  zustellen  nit  vnndterlassen 
mügen. 

Das  Hungerlannd  ist  an  Ime  selbs  so  guet,  das  nicht  wol  ausge- 
sprochen mag  werden.  DarInn  ist  auch  Sibenbüergen  beschlossn.  Es 
hat  Gold,  Silber,  Khupher,  Saltz,  Viech,  Traid,  annder  fruchten, 
visch  vnnd  alle  mennschliche  notdurfft,  vnnd  der  ainn  Reichlichen 
vberflus,  des  auch  in  vil  Lannd  von  Inen  verfüert  wirdet.  Vnndter 
annderm  ist  wunnderbarlich,  das  in  Hungerlannd  etlich  Prunn  seinn, 
so  Pald  die  wasser  ann  lutft  khumen,  erhertnen  vnnd  werden  zw 
Stain.  So  ist  ain  wasser,  daraus  man  Vitriol  seut,  das  frisst  das  Eysn 
in  wenig  stunnden,  vnnd  legt  man  den  Slem  in  das  feur,  wirdet 
khupher  daraus.  Es  ist  ain  Prunn  wie  ain  gemös,  was  daraus  drinnckht, 
stierbt  so  Pald.  Zu  Ofn  ist  ain  seer  haisses  wasser,  Dennocht  seinn 
visch  darinn.  So  ist  ain  gsaltzen  wasser  in  Sibenbüergen,  seinn  auch 
visch  darinn.  Nahennd  bey  Freystätl  an  der  waag,  ain  ClafTter  vom 
wasser,  grebt  man  ein  vnnd  finndt  ain  gar  haisses  wasser.  Da  Paden 
sich  die  leut  darinn.  So  Pald  die  waag  auslaufft,  so  finnt  man  das 
warm  wasser  albeeg  zu  negst  bey  der  waag.  So  Pald  die  waag  wider 
in  sein  recht  Rinnsaii  khumbt,  finndet  man  in  der  weyt  hindan  das- 
selb  nit. 

Teissa  ist  der  berüembtest  wasserFlus  von  Reichtumb  der  Visch, 
Dennocht  hab  Ich  datzumal  khainn  sonnder  guetn  visch  daraus 
gehabt,  vmb  dass  dermassen  ausgeloffen,  das  wir  nachennd  ain  viertl 
ainer  Teutschen  meil  bey  Tokhey  vberschifFen  müessen. 


1551.  383 

Als  auch  dieselb  Lanndart  vber  die  Teissa  so  viechreich  ist  vnnd 
desselben  vil  aus  dem  Lannd  getriben  vnnd  verkhaufft  wirdet.  So 
hab  Ich  khain  Ochssen  fleisch  daselbst  geessen,  dann  man  khainn 
Ochssen,  sunnder  nuer  iung  Viech  als  Tertzen  *)  schleckt. 

(^Bl.  392".)  Wariimben  auch  die  Hungern  gemainclichen  Ire 
Hosen  am  fuestrit  nit  ganntz  tragen,  hab  Ich  befunnden,  so  Pald  ain 
regen,  wie  ciain  der  ist,  khumbt  vnnd  netzt,  so  geenn  Sy  Parfuess 
vnnd  straiffen  die  Hosn  vbersich.  Vnnd  Wiewol  Sy  vil  heut  bey  Inen 
haben ,  die  man  auch  von  Inen  mit  grosser  menig  verfüert,  so  seinn 
doch  die  schuech  bey  Inen  nicht  zubekhumen  vnnd  seinn  theur. 

Manicherlay  sprachen  seinn  auch  im  Lannd.  Als  Hungerisch, 
darnach  seinn  Völckher  die  nennt  man  Cunany  (so),  reden  nahent 
Tartarisch.  Ain  annder  volckh  haist  man  Philistini,  die  man  nach 
Irer  selbstsprach  Jass  nennt*). 

Die  Wlnndisch  sprach  besiezt  vil  des  Lannds,  vmb  den  flus  der 
Waag  vnnd  weit  hinüber,  bayder  seyts.  Darnach  an  der  Saw,  an  der 
Traa  die  Khrabalhen  Siruen  vnnd  Ratzn. 

Die  Teutsch  Sprach  Dergleichen  an  vil  ortten  des  gepüergs, 
vnnd  sunnderlichen  in  Sibenbüergen.  Die  stet  vasst  all,  vnnd  werden 
daselbst  Sachssen  genannt. 

Die  Zägkhln  haben  auch,  vnnd  wie  Sy  vermainn,  die  alt,  vnuer- 
änndert  hungerisch  sprach.  Die  anndern  Hungern  haben  Lateinische 
vnnd  anndere  der  Nachparn  wörtter  eingemischt. 

So  seinnd  vil  die  man  W^allachen  nennt.  Haben  nahenndt  ain 
Wälhische  Sprach,  vnnd  halten  den  Khriechischen  Crisstn  glauben. 

Das  sich  die  Hungern  im  genickh,  auch  allenthalben  so  hoch 
Sehern,  ist  von  ainem  Rätzn,  Raditz  genannt,  aufkhunien.  Der  hat 
vasst  geraist,  vnnd  auch  zw  zeytn  den  freunntn  als  den  veintn  bewi- 
sen»),  nach  seiner  glegenhait,  Die  Tüerggisch  khappen  oder  das 


*)  Das  sind  Ochsen,  die  als  dreijährig  verschnitten  werden.  Schineller  1,  458. 

*)  D.  i.  Jazygier. 

')  D.  i.  in  Rechtsangelegenheilen  Beistand  geleistet ,  sie  vor  Gericht  vertre- 
ten. Je  nachdem  er  nun,  'nach  seiner  glegenhait'  d.  h.  hefaiid  er  sieh  auf 
türkischem  oder  nichttiirkischem  Gebiete,  Leute  vor  Gericht  zu  vertreten 
liatte,  setzte  er  bald  die  türkische,  bald  die  ungerische  Kopfbedeckung 
auf.  'Mit  seiner  geselschaflt'  d.  h.  mit  denen,  die  sich  ihm  zur  Rechtsver- 
tretung anvertrauten,  sich  ihm  beigesollten.  Nur  so  weiss  ich  mir  diese 
sonst  unverständliche  Stelle  zu  erklären. 


384 


1551. 


hungerisch  hiietl,  so  Er  das  am  Haubt,  das  annder  im  Puesen  mit  sei- 
ner geselschafft  getragen,  aufgesetzt.  Sölhes  ist  nun  in  gemain  auf 
den  Adl  vnnd  dienstman  khomen. 

Die  Herrn  haben  hieuor,  wie  auch  die  Tüerggen,  khlaine  sparn 
gefüert,  vnd  Ire  Zisma,  das  seinn  Pössl  i)  oder  khlaine  Stiflen,  die 
an  oder  wenig  vber  das  .  .  .  gerainlt  haben  2).  Nun  aber  füern  Sy, 
das  weder  schuech  noch  Stifl  (^Bl.  392''.)  genennt  werden,  seinn 
auch  mit  Eysn  beschlagen,  nit  gar  ainer  twerchen  hannd  vber  den 
Engkhl  3),  legen  vnndter  die  Fersen  ain  khugl  von  thuech  gemacht, 
also,  das  ainer  auf  den  Zehen  mues  geen,  damit  wirdt  der  man  lenn- 
ger  gesehen,  vnnd  darzue  lannge  vnnd  Praite  schwere  sporn,  so  gar 
vnnütz,  Also,  wann  ainer  zw  fuess  khumbt,  wil  Er  von  stat,  so  mues 
Er  schuech  vnnd  Sparn  von  sich  schlingen*),  oder  mues  not  leiden. 
Haben  khain  vrsach  oder  nutz,  warumb  Sy  die  also  füern,  antzutzai- 
gen,  allain,  das  Sy  sprechen:  „Nachdem  der  schuech  eingepogen  ist, 
Er  stee  vmb  souil  vesster  im  stegraif."  s)  Des  vermont  gleichwol 
auf  vnnser  väter  rüstigung,  mit  den  lanngen  spitzn  an  den  Stifln, 
dartzue  die  vberlange  vnnd  schwere  Sporn.  Die  Stifl  gar  vnter  die 
vexn^)  geraichen.  In  ainer  flucht  etliche,  als  Sy  die  spitz  abhauen 
wollen,  haben  Sy  die  Zehen  damit  getroffen.  Darnach  seinn  Sy  solher 
rüsstigung  abgestannden. 

Künig  Mathias  hat  mit  dem  Römischen  vnnd  Tiierggischen  Kai- 
ser zuthuen  gehabt,  Auch  mit  denen  Künigen  zw  Behaim  vnnd  Poln. 
Hat  allen  nachpaurn  gnueg  zuschaffen  geben.  Die  geistlichen  ver- 
mainten,  das  Inen  aufgelegt  nicht  zugeben,  bewegten  dem  Babst  der- 
halben  ain  Potschafft  zuschickhen.  Den  beschied  der  Künig  gen 
Tatta  oder  Tottes.  Höret  den  an  dem  Tham  des  Teichts,  do  vil  seines 
hofgesinnts  zw  bayder  seyts  gestanden,  durch  die  der  Bäbstisch  geen 
muesst.  Hört  den  steennden.  Darnach  sagt  Ime:  „Er  solle  dem  Babst 


1)  Kurze  Stiefel,  Bundstiefel.  Schmeller  i,  211. 

*)  Ich  glaube,  das  in  der  Handschrift  fehlende  Wort  ist  zu  ergänzen  'die  an 
oder  wenig  über  das  sehinbain  gerainlt  haben.'  Rainin  =  nähern ,  an- 
schmiegen. Schmeller  3,  9S. 

8)  D.  i.  den  Knöchel.  Schmeller  1,  83. 

*)  Wegwerfen,  wegschleudern.  Schmeller  3,  4S2. 

5)  Im  Steigbiegel. 

^)  Eigentlich  Achselhöhle,  hier  wohl  die  Kniehöhle. 


1551. 


385 


sagen.  Er  wer  Künig  in  Hungern,  wesste  sich  wol  mit  seinen  vnndter- 
thonen  zuhaltn.  Der  Babst  sol  Ine  mit  rue  hanndlen  lassen.  Er  wöU 
Ime  das  Paternoster  (so  Er  inn  hennden  hat,  gros  von  holtz)  wider 
haimbschickhen,  vnnd  mit  dem  Pusigän  oder  Kholben  hinachziehen." 
So  hat  man  vil  nambhaffter  Personen  darinn  gehabt,  die  grosse  Sachen 
verriebt  haben.  Künig  Mathias;  Sein  vatter  Huniat  Janusch,  Guber- 
nator  im  Reich;  Steffan  Bätor,  Weyda  in  Sibenbüergen;  Khnesi 
Paul;  Maior  Baläss,  der  den  Tüerggen  aus  Idrundo  in  Neapolis  ver- 
triben  hat;  Zwen  gebrüeder,  Rätzn,  die  Jäkhschitzen  genannt,  haben 
vil  Sachen  gethon,  dem  Künig  Mathiasen  widerwerttig.  Als  Er  aber 
die  zu  sich  inn  dienst  bewegt,  hat  der  ainn  in  Potschafft  zum  Tüerg- 
gen geschickht.  Als  der  vom  Türggen  abgeferttigt  vnnd  beglaitt 
worden,  ist  ainer  bestelt  gewest  mit  dem  Zuesagen ,  Ime  sol 
nichts  darumb  beschehen,  hat  dem  am  Reitn  den  Khoph  abge- 
hauen. Damit  aber  des  Potn  leut  vnnd  Mitreiter  sollen  sehen,  als 
were  Es  wider  Iren  willen  geschehen,  ist  der  Tatter  zu  stückhen 
zerhaut  worden. 

(^Bl.  393".y  Die  Hungern  haben  ainen  solhen  brauch,  das,  wo 
ainer  ist  on  khinnder  vnnd  annder  seiner  negstn  Erben,  als  Brüeder 
oder  Brüeders  khinnder,  die  auch  Recht  zu  dem  Altvatter  vnnd  Een- 
güttern  haben ,  seine  güetter  on  des  Künigs  bewilligung  weder  ver- 
setzen noch  verkhaufFen  tarf.  Wo  dann  ainer  ain  guet,  des  Er  Recht 
hat,  vmb  ain  Summa  gelts,  wie  gros  die  ist,  versetzt  oder  verphenndt. 
So  derselb  stierbt,  mügen  seine  Erben  solhe  güetter,  mit  vier  gülden 
vmb  ainn  Paurn  zuraitten,  wider  lösen,  so  doch  in  ainem  rechtge- 
schaffnen  kliauf  viertzig  gülden  vmb  ainn  Paurn  geben  wirdet;  Es  sey 
dann,  wann  ainer  von  Veintn  gefanngen  wer,  oder  im  Recht  vmb  leib, 
Eer  vnnd  guet  verurtlt,  zw  seiner  erledigung  ain  verphenndung  oder 
einsatz  thätte,  Sodann  seinnd  die  Erben  die  völlig  summa,  so  auf  die 
güetter  aufgenumben,  schuldig,  völlig  in  der  ablösung  zubeczaln. 

Die  Tagraisen  von  Wienn  hinntzt  geen  Bathor. 

Am  Neuntn  tag  Aprilis  zu  Wienn  ausgetzogen  gen  Vischermind,  9.  April. 
vier  Meil,  vnnd  dann  gen  Pressburg  Sechs  Meyl.  Vber  die  Thuenaw 
geschifft,  von  dann  geen  Wardperg,  drey  meil,  vnnd  geen  Schinta 
drey  meil.  Da  hab  Ich  Graf  Thoman  Nadassdj  erwardt.  Die  waag 
was  gros,  das  Ich  ain  meil  disshalb  Schinnta,  in  ainem  Dorf,  Wolffs- 
pnigg  genannt,  mit  beschwerd  vnd  geuerlichait  Vber  ainn  arm  der 

Fouten.  VIII.  2a 


386  15S1. 

waag  mit  clainen  Vischer  züln  khumben.  Darnach  den  merern  tail 
hinntzt  geen  Schinta  im  wasser  geritn  bin.  Zu  Shinnta  Dergleichen 
tber  dj  Recht  waag,  die  sich  auch  daselbst  zwayet  vnnd  taillet, 
beschwerlichen  vberkhünnen. 

Von  Schinta  haben  wir  vnns  gegen  dem  gepüerg  an  die  linngkh 
hannd  geschlagen,  vmb  des  die  Prugg  zw  Neytra  Prochen  was,  vnnd 
khamen  gen  Topoltzaw  ^  fünf  Meil.  Dann  gen  Prluitza^),  ain  Stätl 
vnndter  dem  Schloss  Wonitz  s).  Von  Wartperg  hintztheer  alles 
winndisch. 

Truckhenaw  *),  ain  gross  dorf,  ist  alles  Teutsch,  vnnd  von  dann 
zu  Creitzs)  seinn  drey  meil,  ligt  an  der  Gran.  Nach  der  Gran  auf, 
die  auch  seer  gros  was,  geen  Altnsol  Raitt  man  zwo  meil  gar  bösen 
weeg,  weil  man  im  gepüerg  bleyben  müessen  vnnd  durch  die  Graan 
nit  gemiigt. 

Von  altnsol  ist  ain  Meyl  zw  dem  Schloss  Wiglitz «).  Da  namen 
wir  das  fruenial,  vnnd  zugen  fort  ain  Meyl  an  den  Perg,  Münich  ge- 
nannt, der  hieuor  gar  vnsicher  gewest  ist,  weil  Woso  Mathias  Murän 
Inngehabt.  Dann  fort  in  ain  dorf  genannt  die  Mautt '),  auch  Winn- 
disch. Ist  alles  drey  Meyl. 

Da  zu  Wiglitz  hat  mir  der  herr  Nadasdj  des  Winndischn  Lannds 
Wappen  gezaigt,  ist  ain  Mader. 

(BL  393^.)  GenRimasambat»),  ain  grosser  Marckht,  den  man 
nach  dem  wasser  Rima,  so  da  fürfleusst,  also  nennt,  Aber  auf  Teutsch 
haisst  mans  Stefl'ansdorf ,  vier  Meil.  Hintztheer  von  den  Teütschen 
dorf  ist  alles  winndisch. 

Gen  Edellinö),  gehört  dem  Webekhen  i»)  zue,  des  Sun  vnns 
dann  Mangls  halb  füetterung  geschickht,  selbs  Morgens  im  veld  zw 


*)  Nagy-Tapolcsan. 

^)  Privigye,  auch  an  der  Neutra. 

^)  Bajnöcz,  von  den  Deutschen  Weinitz  genannt,  von  den  Slovaken  Bojnieze, 
jenseits  der  Neutra. 

*)  In  der  Umgebung  vermag  ich  keinen  Ort  dieses  Namens  zu  entdecken.  Viel- 
leicht ist  Schwabendorf  unterhalb  Kremnitz  gemeint? 

5)  Szent-Kereszt. 

*)  Wegles,  östlich  von  Altsohl  an  der  Strasse  nach  Losoncz. 

')  Vamosfalva,  Poststation. 

8)  Rima-Szombat,  Poststation. 

9)  Edeleny. 

***)  Franz  oder  Emerich  Bebek  de  Pelsöcz,  Wagner  Collect,  genealog.  1,  64. 


issi.  387 

vnns  khumen.  Sechs  Meyl.    Ee  wir  daheer  khamen,  haben  wir  bey 
dem  Soss  Tstwan,  das  ist  StefFan  Soss,  das  fruemal  eingenumben. 

Sixei),  ain  grosser  Fleckhen,  dem  Herrn  Pirini  Ferenntzen^) 
Zuegehörig,  der  vnns  auch  die  notdurfft,  weil  wir  die  nit  gefunden, 
zuegeschickht  hat. 

Darnach  seinn  wir  vber  vil  gewässer  vnnd  Lackhen  vnnd  zway 
Wasser,  Barsonetz  3)  vnnd  Harnat^,  geraist.  Zu  Scherentze^)  bey 
der  Abbtey  das  fruemal  genumen,  vnnd  gen  Tartzal,  ain  dorf  ain 
Meil  disshalb  Tokhey,  geraist. 

Von  dann  gen  Tockhey,  haben  wir  das  fruemal  mit  Benedict 
Scheredj  im  Schloss  geessen.  Zuuor  das  Perkhwerch ,  Bolj  Armeni, 
besehen.  Vnnd  wie  wir  in  das  Schlos  schiffen  müessen,  Also  auch 
hinüber  auf  das  annder  Lannd,  dann  der  Wodrockh  vnnd  Teissa,  die 
bey  dem  Schloss  zusamen  khumen,  gar  weit  ausgeloffen  war.  Da  zw 
Tokhey  ligt  mein  vetter  herr  Günther,  meines  eitern  brueders  Sun. 
Als  der  Rö:  Kü:  Maj.  etc.  Volckh  dasselb  Schlos  belegert  hette,  ist 
Er  als  feendrieh  erschossen. 

Vnnd  desselben  tags  noch  geen  Calw  ß),  ain  dorf,  geraist  Fünf 
Meil.    Vnd   der   annder  tag,   ist   der   Sibenundzwaintzigist  Aprilis,  27.  ApHi. 
geen  Bathor,  drey  meil. 

Da  zu  Bathor  bin  Ich  neben  dem  Graf  Nadastj  mit  meiner  Person 
im  hof  Erlich  vnnd  wol  gehaltn  mit  alier  notdurfft.  Meinem  gesinnd 
ist  Speis  vnnd  trannckh  in  die  Herberg  geben  worden.  Der  Herr 
Anndree  Bathor  ist  gleichwol  Bonauentura  getaufft  worden.  Aber  den 
namen  Anndree  hat  Er  seines  vatters  halben  angenumen.  Das  ge- 
schlecht ist  in  ainem  grossen  thuen  vnnd  Ruem  gewest.  Der  ain, 
herr  Steffan ,  dises  Anherrn  brueder,  was  Ban  in  Sibenbüergen,  vil 
redlicher  Tatn  gegen  dem  Thüerggen  gethon ,  ligt  da  zw  Bathor  in 
ainem  Parfuesser  Closter,  das  Sy  gestifft  haben.  So  hat  des  yetzigen 
Vatter  ain  gar  schone  khierchen  daselbsten  erpauen  vnnd  aller 
Sachen  wol  getziert. 


*)  Szikszo. 
2)  Franz  Bereni. 
')  Bdrsonyos. 
*)  Hernad. 
^)  Szcrencse. 
•)  Nagy-Kallö. 


25' 


388  1S51. 

Daselbst  zu  Bathor  bin  Ich  dreyundzwaintzig  tag  gelegen.  Weil 
aber  sich  die  sachen  mer  zu  Khrieg,  weder  zu  güetlicher  hanndlung 
ertzaigt. 

(Bl.  39^".)  Wiewol  hieuor  auch  ainn  sonndern  vertrag  durch 
die  wittib  mit  Kü.  Maj.  etc.  einganngen  was,  vmb  desswilleii  der 
Schatzmaister  embsig  geschriben  vnnd  angehalten,  damit  die  Kw. 
Maj.  Ir  khriegsuolckh  in  Sibenbüergen  schickheii  sol,  Alsdann  bsche- 
hen,  Darumb  so  man  sich  weniger  güetlicher  hanndlung  getrösst,  hat 
mich  die  Kü.  Maj.  wider  abgeuordert. 
18.  Mai.  Do  Ich  am  Montag  nach  dem  heilligen  Phingstag  verruckhen 

(wolt),  haben  mich  bayd  herrn  nicht  lassen  wollen,  vmb  das  in 
Hunngern  der  gebrauch  gehaltn  wirdet,  yeder  Zeyt  zu  Phinngstn  in 
ainem  yedlichen  dorff  einen  Künig  zu  wellen.  Halten  also  die  drey 
tag,  Suntag,  Montag  vnnd  Erichtag  dj  Ferj  mit  Irem  Künig,  vnnd  wer 
durchraist  der  mues  den  Künig  Eern  vnnd  mit  Inen  trinnckhen,  das 
also  vilmaln  beschwerliche  hanndlungen  sich  zuegetragen  haben, 
Todschlag  daraus  eruolgt,  Als  zw  derselben  Zeyt  ainem  khaufman 
ain  hannd  abgeschlagen  worden.  Darumb  bin  Ich  erst  am  Mitwoch 
verruckht. 

20.  Mai.  Am  ZM'aintzigissten  tag  May  bin  Ich  von  Bäthor  verruckht.  Hat 

mir  der  herr  Graf  Nadastj  das  gelaitt  hintzt  auf  das  nachtleger  gen 
Niritas  i}  geben,  vier  Meil. 

21.  Mai.  Den  anndern  tag  zw  Togkhey  das  fruemal  im  Gschloss  geessen. 

Ist  die  Teissa  gleich  etwas  khliener  gewest.  Doch  gleich  souerr  wir 
vor  vber  farn  müessen,  vnnd  zum  nachtleger  geen  Serenntze  im  dorf, 
do  der  Abbt  wont,  getzogen.  Seinn  Fünf  Meil. 

22.  Mai.  Am  Zwenundzwaintzigissten  tag  gen  Sixo  zum  fruemal,  vnnd  zu 

der  nacht  gen  Cosar^),  ain  dorf,  darinnen  ain  schöner  Edlsman  hof, 
daselbst  Ich  behaust  gewest  bin.  Fünf  Meyl. 

23.  Mai  Am  dreyundzwaintzigissten  tag  geen  Bimasambat,  gehört  dem 

herrn  Losehantzkhj  zue,  fünf  Meil. 

24.  Mai.  Den  vierundzwaintzigissten  tag  in  ain  dorf,  die  Mautt  genannt. 

Nahennd  ain  schlos  dabey  Deuins)  genannt,  gehört  dem  Balasn*). 


*)  Nyiregyhaza,  zwei  Poststationen  nordwestlich  von  Nyir-Bator. 
^)  Kaza,  zwischen  Edeleny  und  Putnok. 
^)  Diveny,  Vainosfalva  gegenüber. 
*)  Balassa. 


15S1. 


389 


Des  dorfFs  gehört  ain  thail  dem  Loschaiitzkhj.  Seinn  bayd  herrn 
im  strit  gewest,  ainer  des  anndern  leut  gefanngen.  Die  Paurn 
haben  in  Iren  heisern  nit  thüerffen  beleiben.  Ist  gar  winndisch,  vier 
Meil. 

Den  Fünfundzvvaintzigissten  wider  vber  den  Münich  vnnd  geen  25.  Mai. 
Wigloss  auf  das  Sehlos  zum  fruemal.    Vnnd  fort  gen  Altnsol  zum 
nachtleger  drey  Meil. 

Den  Sechsund zwaintzigissten  tag  bin  Ich  gen  Neuensol  gefarn,  26.  Mai. 
zwo  Meyl.    Daselbst  die  hämer  vnnd  die  werch  besehen.  Von  den 
werchen  vnnd  Perckhwerchen  were  ain  ganntz  Puech  zuschreiben. 
Vnnd  zw  der  nacht  wider  gen  Altnsol  khumen. 

(BL  394t''.)  Den  Sibenundzwaintzigissten  tag  nach  der  Graan  27.  Mai. 
ab  zum  Vreitz,  Zwo  Meyl. 

Den  Achtundzwaintzigisten  tag  gen  sannt  Benedictn  i)»  ügt  auch  28.  Mai. 
an  der  Gran,  vier  Meil.  Ist  ain  beuesstnet  Clostr  vnnd  vil  Heuser 
dabey. 

Am  Neunundzwaintzigissten  tag  gen  Neutra,   ist  ain  Pistumb,  29.  Mai. 
drey  Meil. 

Den  Dreissigissten  zu  Schinta  geessen  vnnd  gen  Wartperg^)  an  36.  Mai. 
das  nachtleger,  drey  Meil. 

Am  Ainunddreissigissten  tag  May  gen  Prespurg   zum  fruemal  3i.  Mai. 
vnnd  an  das  nachtleger  gen  Peternel,  Sechs  Meil. 

Am  Erstn  tag  Juny  gen  Wienn,  Siben  Meil.  *•  J"""- 

Als  der  Obrisste  sambt  den  zwayen  herrn  Commissarien  in  Sü- 
benbüergen  mit  dem  Khriegsuolckh  khumben  vnnd  zuhanndln  ange- 
fanngen,  haben  sich  villerlay  Irthumb  zuegetragen.  Dessgleichen  ain 
Zweifl  ye  auf  die  Künigin  vnnd  ye  aber  auf  den  Münich  gefallen,  als 
ob  sieh  die  Sachen  nicht  zw  Rue  woltn  schickhen.  Darnach  dahin 
geratn,  das  die  Künigin  dem  Obrissten  in  Kü.  Maj.  namen  dj  Cron, 
die  man  für  heillig  helt,  sambt  dem  Zepter  vnnd  was  für  ornat  dartzue 
gehörig  vberanntwurtt  hat. 

Dieselb  Cron  ist  hieuor,  wie  Künig  Lassla  damit  in  der  wüegen 
nach  seines  vatters  Künig  Albrechtn,  der  am  Sibenundzwaintzigissten 
tag    Octobris    im    Viertzehenhunndert    Neununddreissigissten    Jar 


*)  Szent-Benedek. 
•)  Szemptz. 


390  15S1-1S52. 

gestorben,  am  heilligen  Phingstag  darnach  im  Aintausent  vierhunndert 
viertzigissten  Jar  gecrönt,  vnnd  desselben  Jars  die  Cron  sambt 
dem  geeröntn,  vmb  das  Künig  Vladislaus  aus  Poln  sich  mit  gwald 
eingedrungen  hette,  gen  Österreich  gebracht  worden.  Also  ist  die 
3.  Sept.  yetzo,  am  dritten  tag  Septembris  des  Ainundfünftzigissten  Jars,  wider 
geen  Wienn  zu  Irem  Rechtn ,  hieuor  damit  geeröntn  Künig  Ferdi- 
nannden  bracht  worden. 

(Die  Seiten  395%  39S*,  396%  396%  397%  397"  sind  leer.) 

(Bl.398\)   1532. 

Rais  in  Polin. 

Auf  Sannd  Pauls  bekherung  tag  hat  der  Khünig  zu  Polin  ainen 
gemainen  tag  gen  Peterkhaw  aussgeschriben,  wie  dann  der  Khünig 
daselbst  hin  ankhäme. 

Der  Römisch  etc.  Khünig  beuilcht,  mich  auf  denselben  tag  vnnd 
Platz  zubefürdern,  vnnd  den  wqq^  auf  Oppl  nemen ,  „dahin  werde 
'  Doctor  Hanns  Longus,  Seiner  Maj.  Rat,  mit  Credentzen,  Instruction, 
20.  Jänner,  vund  was  vou  notu  sciu  wirdt  ankhumen."  Ich  bin  zu  Wienn  am 
zwainzigistn  tag  January  aussgeriten  nach  Vlrichsskhirchen,  Aspern, 
Wisternitz,  durch  Austerlitz,  das  man  Merherisch  Slathoua  nennt,  auf 
Olmitz.  Durch  TuUn,  Geh  oder  Giba,  Dombstat  gen  Hoff,  Merherisch 
Dfortze  genannt,  vber  die  ciain  March.  Dasselb  wasser  der  ennden 
ain  Gränitzn  zwischn  Merhern  vnnd  Slesien,  feit  in  die  oder.  Durch 
Beneschau,  Liechtn  (^Bl.  398''.)  oder  Liechtenaw  gen  Jägerdorf,  so 
man  Merherisch  Carnoie  nennt.  Hiefür  rinnt  das  wasser  Oppa  vnnd 
fleust  auch  für  Troppa,  dauon  dasselb  Fürstenthumb  den  namen  hat, 
vnnd  Merherisch  Oppaua  genannt.  Solch  wasser  feilt  auch  in  die 
Oder,  vnndterhalb  der  ciain  March. 

Fürter  den  nächnern  weeg  neben  Lupschitz  hin  gen 
ciain  Glog,    Olow    genannt,   vnnd   dann  gen  Khrapitz,    Crastouitz 

29.  Jänner  genannt.   Da  vber  die  Oder  vnnd  am  Neunvnndzwainzigisten  gen 

Oppl,  Opelle  genannt.    Doctor  Longus  wenig  stund  nach  mein  da 
ankhumen. 

30.  Jänner.  Den  ucgstu  tag  darnach  vber  das  wasser  Malpontecz,  ain  halbe 
1.  Febr.  meil,  vnnd  gen  Oleschno,  sonnstn  Rosenberg  genannt.    Am  Erstn 

February  gen  alt  Crepicza,  ligt  ain  halbe  meil  Inner  Polin,  dann  gen 


1552.  391 

ßresiiiczii.  Zuuor  vber  die  ßartha  das  wasser.  Darnach  gen  Camenseo 
vnnd  Rosprers.  Am  viertn  gen  Peterkhau.  Sein  wir  Eerlichen  durch 
ainn  Bischoue  vnnd  ainn  Veiuoda  einbeglaidt. 

[Bl.  399"^.)  Weil  dann  zwischn  der  LanndtschafFt,  der  welt- 
lichen wider  die  geistliche,  ain  Irrthumb  enndtstannden.  Neinblichen 
vmb  das  die  geistlichen  etlich  vom  Adl  für  Heretikhn  oder  Kheczer 
mit  Iren  Vrtln ,  von  wegen  empfahung  des  Sacraments  vnndter  bay- 
derlay  gestalt,  vnnd  fleischessens  an  verpotnen  tagen ,  vnnd  etlicher 
mer  Articln  halben  erkhent  betten,  Vnnd  aber  die  Polin  in  Iren  Sta- 
tuten ain  gesacz  haben ,  noch  von  der  Zeit  Khünig  Jagello,  dieweyl 
Khayser  Sigmund  mit  den  Behamen  khrieg  bette  des  glaubens  halben, 
„welcher  dermassen  für  ainn  Heretikh  erkhennt,  der  wäre  vmb  leib, 
Eer,  vnnd  guet  gesprochen,"  Solches  gericht  vmb  solche  straff,  wei- 
ten die  weltlichen  nit  zuegeben,  den  geistlichen  Zuesteen,  sonnder 
weiten  die  Articl  wissen ,  vmb  welche  ainer  für  ainn  Heretikhn  sol 
mügen  verurtailt  werden.  So  hat  die  Lanndtschafft  vor  erörterung 
dises  strits  khain  anndere  Hanndlung  annemen  (wollen},  darumb  hat 
Sich  der  Khünig  (^Bl.  399''.)  gegen  vnns  enndschuldigen  lassen, 
dann  wir  aller  erst  am  zwelfftn  tag  mit  vnnser  Werbung  fürkhumen 
vnnd  gehört  sein  worden.  Vnnser  beger  was,  Sich  mit  vnns  wider 
den  gemain  Christenlichen  Veint  zu  verainigen,  mit  allen  vrsachen 
vnnd  anzaigen,  wie  Es  vncztheer  damit  gehanndlt,  vnnd  was  daraus 
eruolgt  ist,  vnnd  noch  eruolgen  wirdt,  das  alles  Sy  bekhennt  haben 
also  zu  sein  etc.  Wiewol  wir  auch  begert  haben,  vnnsere  Averbung 
vor  gemainer  Lanndschafft,  das  ist  vor  den  Lanndpotn  zuthuen,  des 
wir  auch  vertröst  gewest.  Aber  die  Lanndpotn  wurden  nit  darzue 
beruefft,  des  Sy  auch  ain  beschwerd  gehabt  haben. 

Die  Lanndpotn  seind  die  aus  den  Veiuodatn  oder  khraisen  des 
Lannds  geschikht  werden,  vmb  das  der  gemain  Edlman  nit  bedarf 
khumen.  Vnnd  der  Khünig  vnndterhelt  solche  Potn. 

Am  zwainzigistn  Februaryschikht  vnns  der  Khünig  die  vereerung,  20.  Febr 
vnnd  worden  (tv\xor(Bl.  ^00''.)dcrt  vnns  abzuferttigen  mit  der  vnge- 
uerlichen  maynung:  „der  Khünig  wolte  durch  Sein  aigne  Potschafft 
den  beschluss  der  Rö.  Kü.  Maj.  zueschikhen." 

Weyl  wir  aber  noch  mer  sachen  zuhanndln  im  Beuelh  betten, 
als  Nemblichen  die  Slesischn,  darzue  aber  der  Bischoue  von  Pressla 
auch  verordent,  vnnd  wir  damit  auf  Sein  ankhunfft  gewartt,  haben 
wir  begert  etliche  Personen  zuezuordnen,    von   denselben  sachen 


392  1S82. 

21.  Febr.  (H.)  zuhanndln,  des  vnns  bewilligt  warde.  So  kham  der  Bischof  gleich 
darzue,  vnnd  etliche  tag  gehanndlt,  auch  etliche  Articl  oder  Posstn 
abgehanndlt. 

Wie  der  Khünig  mir  vnnd  Doctor  Longo  die  erste  abuerttigung 
geben,  am  aussgeen  spricht  der  Canczler  in  gehaim  zu  mir:  „Ir  wer- 
den noch  in  sonnderhait  mit  Kü.  Maj.  zuhanndln  beruefft."  Das  aber 
nach  vil  vnnd  offt  vermonen  nit  geschehen  ist.  Vnnd  wie  gar  wol 
Sich  der  Khünig  in  iüngster  vnnser  PotschafFt  gegen  vnns  mit  fragen 
vmb  Rö:  Kü:  Maj.  gesundt,  auch  vil  reden  vnnd  erpieten  dankhsagung 
erzaigt  etc.,  so  gar  zuwider  Sich  yetzo  gehalten,  (Bl.  400''.)  nie 
khain  wort  zu  vnnser  khainem  geredt.  Also  verkhern  Sich  die  leut 
sambt  der  Zeit! 

26.  Febr.  Am  Sechssvnndzwaiuczigistn  tag  hat  vnns  der  Khünig  gar  abge- 

27.  Febr.  fcrttigt.  Am  negstn  tag  darnach  ist  der  Khünig  nach  Khrepitz  zu 

Seiner  Schwester,  der  Khünigin  von  Hungern  *).  die  daselbstn ,  als 
Sy  aus  Hungern  gen  Craccaw,  vnnd  dann  dahin  ankhumen  was.  Nach- 
mals in  das  fürstenthumb  Oppl,  so  Irem  Sun«)  zuegetadingt^),  ist 
verrukht. 

Wir  bayd  aber  hüben  noch  zu  Peterkhaw,  hinczt  man  vnns  vnn- 
sere  abgehanndite  sachen  in  schrifFt  zuestellet. 

Der  Bischof  von  Pressla  aber  verrukht  auch.  In  der 
Zeit  des  faschangs  warden  wir  durch  den  ErtzBischoue,  den 
Bischoue  zu  Craccaw,  vnnd  den  Vaiuoden  zu  Craccaw  auf  Malzeitn 
geladen.  Bey  dem  Grauen  von  Thornaw  haben  wir  mer  dann  ain 
mal  geessen. 
4.  März.  Am  viertn  Marcy  sein  wir  verrukht.  Man  füert  vnns  ainn  ann- 

dern  weeg  nach  Camenecz,  damit  wir  dem  Khünig,  der  am  widerzug 
was,  nit  begegnetn. 

(BL  401".)  Herczog  Niclas  Radiuil,  des  Khünig  Schwager 
von  der  negstn  gelobten  Khünigin  etc.,  zohe  dem  Khünig  nach,  ward 
zu  Peterkhaw.  Liess  Sich  enndshuldigen  mit  der  eyl.  Ist  zu  vnns  nit 
khumen,  auch  am  weeg  neben  abgezogen.  In  Summa:  alle  gstalt  des 
Polnischn  wesens  gegen  Rö.  Kü.  Maj.  was  verkhert. 


1)  Elisabeth,  Wittwe  Johannes  Zapolya's. 

^)  Johannes  Sigismund. 

3)  18.  Juli  1S31.  Gebhardi,  Reichsstände,  3,  131. 


1S52-15S3. 


393 


Von  Camensco  *),  ralstn  wir  wider  auf  Bressnicza  vnnd  Khre- 
picza.  Des  tags  als  wir  dahin  khamen ,  verrukht  die  Khünigin  mit 
Irem  Sun  nach  Rosenberg,  dahin  wir  des  anndern  tags  auch 
khamen.  Am  achtn  tag  sein  wir  wenig  stund  nach  der  Khünigin  12.  März. 
gen  Oppl  khumen.  Sy  hat  vnns  einbelaitn  vnnd  morgens  für 
Sich  khumen  lassen,  vnnd  desselben  tags  noch  verrukht.  Ich  nach 
Cropicz  3)  vnnd  fürter  gen  Wienn.  Da  am  Sechzehennden  tag  I6.  März. 
ankhumen. 

Am  Zwainzigistn  auf  Kü.  Maj.  Beuelh  gen  Pressburg  verrukht,  20.  März. 
die  aussrichtung  angezaigt,  vnnd  den  zwenvnndzwainczigistn  tag  22.  März, 
wider  auf  Wienn. 

Die  Raiss  ist  mir  gar  beschwerlich  gewest,  dann  die  weeg  gar 
khattig  vnnd  wässerig  am  hin  vnnd  (Bl.  äOl^.)  wider  Ziehen  gewest. 
Zudem  in  Peterkhaw.  Der  Winnter  hat  Sein  natürliche  kheltn  nit 
gehabt. 


(Bl.    402''.)    Khünigin     Katharina    In    Polin,     zu     der 
Hochtzeit,  1553. 

Ferdinand  etc. 

Instruction  Auf  die  Wolgebornnen  vnd  Edlen,  vnsere  lieben,  ge- 
treuen Sigmunden  Freyherrn  zwHerberstain.Neyperg  vnd  Guettenhag, 


An  der  Rais  sagt  mir  GrafF  bans  von  Tarnow:  „das  der  Mosco- 
uiter  khainen  fridlichn  anstand  mit  dem  Khunig  zw  polln  an- 
nemen  wolte.  Er  gäbe  Ime  dan  den  Khunigclichn  Titl,  welchen 
Khayser  Maximilian  seinem  vater  geben  bette,  vnd  villeicht  Ich 
Ime  den  gebracht."  Dem  tzaigt  ich  vrsach  an,  das  der  khains 
wäre,  dan  ich  hernach  wider  daselbstn  gewest,  aber  dauon  nichts 
gehandit.  (H.) 


*)  'Damensco'    die    Handschrift.     Kamiensko    ist    gemeint,     sQdlich    von 

Piotrkow. 
^)  Krappitz  an  der  Oder. 


394  1SS3. 

vnsern  Camerer,  vnnd  vnnserer  geliebten  Tochter  Khüiiigin 
Katharina  Obersten  Hofniaister,  Bertholden  von  der  Leyp  auf 
Krumenaw,  vnserer  Cron  Beham  Erbmarschalckh,  vnnsern  Mundt- 
sehenckhen,  vnd  Georgen  auch  Freyherrn  zw  Herberstain,  Ney- 
perg  vnd  Guettenhag,  vnnsern  Lanndtsverwesern  vnnsers  Fürsten- 
thuinbs  Steyr,  vnnd  woU  erneuter  vnnserer  geliebden  Tochter 
Vnderhofmaister  vnd  Stäblmaister,  vnsere  Räthe  vnd  Commissärlen, 
wie  Sy  sich  sambt  vnd  sonderlich  in  nachuolgenden  Iren  Ambtern 
vnd  Beuelchen  in  dem  Zug  vnnd  belaittung  vnserer  geliebten 
Tochter,  Khünigin  Katharina,  von  hieauss  geen  Craccaw  halten 
sollen. 

(Bl.  402^.)  Erstlich  sollen  vnnserer  geliebten  Töchter  Hof- 
gesindt  vnd  Officier,  in  derselben  Hofstat  begritfen,  auf  Sigmunden 
Freyherrn  zw  Herberstain,  als  obristen  Hofmaister,  vnnd  nach  Ime  auf 
Georgen  Freyherrn  zw  Herberstain ,  als  Vnderhofmaister,  vnd  dann 
alle  die,  so  aus  vnserer  Cron  Beham  vnd  derselben  Incorporirten 
Lannden  in  disem  Zug  sein,  vnnd  vnder  dem  von  der  Leip  ziehen 
werden.  Auf  Ine  von  der  Leip  Ir  aufsehen  haben,  vnd  Iren  Beuelch, 
gepotten,  vnnd  verpotten  in  allen  gehorsamb  sein.  Vnnd  was  die 
anordnung  des  zugs  betretfent  vnd  sonst  Im  Veldt  zuverrichten  sein 
wirdet,  das  soll  der  von  der  Leip  verrichten  vnnd  darob  sein,  das 
der  Zug  ordenlich  beschehe  vnnd  mir  in  demselben  von  allen  gehor- 
samb gelaist  werden. 

Vnnd  neben  dem  sollen  mergemelte  vnsere  Comissarien  in  allem 
anndern,  so  fürfallen  wiert,  dauon  hierInn  khain  antzaigen  oder  mei- 
dung beschiecht,  nach  Irem  Rath  vnd  guet  ansehen,  wie  es  Jeder 
Zeyt  die  Notdurfft,  vnd  glegenhait  erfordern  wierdt,  Verordnung 
(Bl.  403".)  vnnd  fürsehung  thuen,  wie  Sy  am  pessten  zuthuen 
werden  wissen.  An  dem  allem  verbringen  Sy  vnsern  gnedigen 
gefelligen  willen  vnd  Maynung,  In  sondern  gnadn  gegen  Innen 
zuerkhennen.  Geben  in  vnnser  Stat  Wienn,  den  zwelfften  tag 
July,  Ano  etc.  Im  dreyvndfüntftzigisten ,  vnserer  Reiche  des  Römi- 
schen im  dreyvndzwaintzigisten,  vnd  der  andern  im  Sybenvnnd- 
zwaintzigisten. 

Ferdinand  etc.  • 

,1.  Jonas  D.  Ad  mandatum  Dominj  Regis  proprium: 

ViceCantzler.  Larentz  Saurer. 


1S53. 


395 


Ferdinand  etc. 

Edler,  lieber,  getreuer.  Wir  haben  dein  schreyben  aus  Olmütz 
vom  Zwaintzigisten  ditz  Lauffenden  Monats  July  emphangen,  vnd 
daraus  deinen  bericht  vnd  antzaigen,  was  sich  auf  vnserer  geliebden 
Tochter  Khünigin  Katharina  Jetzigen  Raiss  biss  geen  Olmütz  vnd 
daselbst  zuegetragen,  (BI.  ^03''.)  vernomen,  nemen  dasselb  dein 
antzaigen  vnd  dein  entschuldigung,  das  du  vns  zuuor  vnd  ehe  nichts 
geschriben,  von  dir  zu  gnaden  an.  Was  sich  dann  weitter  zuetragen 
vnd  zueschreyben  wirdig  sein  wirdet,  das  waist  du  vns  auch  hernach 
yederZeyt  zuberichten. 

Dann  das  vnnserRat,  Doctor  Johan  Lang  antzaigt,  das  Er  khain 
Instruction  hab,  was  Er  in  Poln  thuen  soll,  haben  wir  Ime  Mündlich 
beuolhen,  vns  seiner  hieuor  gehabten  Beuelchs  vnd  Instruction  ain 
Vertzaichnus  zuezustellen.  Demnach  wollest  Ime,  das  Ers  thue, 
antzaigen,  So  wellen  wir  Ime  nach  Ersehung  derselben  vertzaichnus 
Instruction  fertigen  vnd  zuekhumen  lassen,  wie  wir  Ime  dann  solhes 
hiemit  auch  zuschreiben.  Das  wolten  wir  dir  zu  genediger  antwort 
nit  pergen.  Geben  in  vnser  Stat  Wienn,  den  26.  tag  July,  Anno  etc. 
im  53.,  vnserer  Reiche  des  Römischen  Im  23isten  vnd  der  andern  im 
27isten. 

Ferdinand  etc. 

J.  Jonas.  D.  Ad  mandatum  Dominj  Regis  proprium: 

Vice  Cantzler.  La rentz  Saurer. 


(Bl.  404?".}   Auf  der  Khünigin  Khatharina  zu  poln 
Hochtzeyt,  den  22.  Juni  1553. 

Oberster  Hoffmeister:  Herr  Sigmund  Freyherr  zu  Her- 
berstain; 

Camrer :  Hanibal  Caprianus,  genennt  Caualier; 

Stähl  vnnd  vnderhoffmaister:  Herr  Georg  Freyherr  zu  Herber- 
stain  etc.,  Lanndsverweser  zu  Steyr; 

Fürschneider:  Herr  Georg  Sigmund  Freyherr  zu  Her- 
berstain ; 

Schenckh:  Herr  Anthonj  Graff  von  Gesolde; 

Silber  Camerer:  Christoff  Diepolds-Khircher. 


396  1S53. 

Junckhfrauen 

Julia  GräfiQ  von  Ladran; 
Clara  Schmetkhowitzin; 
Vrsiila  Flitzingerin ; 
Maria  Poglin; 
Poliexena  Maraltingerin. 


39T 


III. 

TAGEBUCH 

JOHANNES    CUSPINIAN'S. 

1802— 1S27. 


1502—1505. 


399 


MDII. 

8.  Junii.  Hoc  die  tanta  est  tempestas  orta  in  Vngaria,  quod 
multi  homines  in  domibus  mersi,  pecudes  omnes  fere  in  campo  extincte 
fiilmine,  agri  et  vinee  ita  depopulate,  vt  nosci  facies  nequeat,  ita  vites 
penitus  exeise,  lapides  mire  magnitudinis  lapsi. 

26.  Augusti.  Jui  ad  D.  de  Polhaim  in  thermas. 

MDIII. 

10.  Martii.  Ferdinandus  natus  hora  9.  m.  S4.  a.  merid. 
li>.  Martii.  Hae  nocte  circa  XII.  incidi  in  acutissimas  febres. 
19.  Martii.  Mater  mea  mortua. 

27.  Martii.  Liberatus  sum. 

9.  Maii.  Pater  mens  mortuus. 
23.  Junii.   Imber  ingens  qui  repleuit   omnes  vicos  et  plateas 
Viennenses,  maximus  omnium,  qui  in  memoria  hominura  fuerunt. 
22.  Septembris,  Hora  16,  Papa  Senensis  i)  factus. 

7.  Nouembris.  Hora  7.  mane  nata  est  filia  mea  Anna. 

MDIV. 

MDV. 

14.  Januarü.  Mane  hora  6*'  nascitur  filius  meus  Sebastianus, 
quem  Deus  foueat  et  custodiat.  Compatres  mei  fuerunt:  Georgius  de 
Neideck,  Cancellarius  Austrie  et  post  Episcopus  Tridentinus,  Michael 
de  Weitmul,  Baro  Morauie,  et  Domina  Sebeckin. 

4.  Februarii.  In  periculo  vite  constitutus  cum  D.  Steher,  in 
pravo  itinere  de  Znoym,  ratione  maximi  turbinis  et  niuis  et  frigoris. 


*)  Pius  III.   aus  dem  Hause  der  Todcsehini,  geboren  zu  Siena,  gestorben 
27  Tage  nach  seiner  Wahl,  10  nach  seiner  Krönung. 


400  150S— 1506. 

19. Mail.  Hoc  die  dedi  insignia  Doctoralia  Conrado  Falconi  et 
Vdalrico  Lerm,  aput  Carmelitas  Vienne  i). 

25.  Junii.  Jui  in  legacione  ad  Lintz,  in  causa  Vniuersitatis. 
7.  Juli.  Reuersus  sum  ex  Linnezio. 

MDVI. 

14.  Januarii.  Moritur  Doctor  Bartholomeus  Stäber. 

1.  Februarii.  Venit  Rex  Viennam. 

2.  Februarii.  Dixi  orationem  Regi,  suscipiendo  ipsum  nomine 
Vniuersitatis. 

5.  Februarii.  Intra  secundam  et  3am  noctis  nascitur  filia  mea 
Johanna  Agatha,  quam  de  fönte  baptismali  leuauit  Sereniss.  Rex  Rom. 
Maximilianus,  Episcopus  Gurcen.,  Episcopus  Trident.,  Episeopus 
Labaeens.,  Sebeckin,  Vxor  Achacii  de  Neideck,  vxor  de  Friding. 
Hanc  Dens  conseruet  et  custodiat. 

15.  Februarii.  Hoc  die  translatus  est  Sanctus  Leopoldus  in 
Claustro  Neoburgo  per  Regem  Romanorum  Max.,  Episcopum  Salcz- 
purgen.,  Patauien.,  Legatum  Apostolicum,  Tridentinum,  Gurcen., 
Labacen.,  Secouien.,  Ducem  Juliacensem  de  Anhalt,  et  Prelatos 
tocius  prouincie,  magna  cum  pompa. 

31.  Martii.    Hoc    die   recessit  a   me  Charissimus  socer  mens 
Vlricus  Putsch  ad  Vallemarciam  2). 
Mense  Junio  bellum  Vngaricum. 
4.  Julii.  Incendium  ville  Vlrich. 

6.  Julii.  Nostri  Legati  ad  Vngariam. 
10.  Julii.  Vngari  ad  nos  veniunt. 

19.  Julii.  Pax  facta  est  hora  octaua  in  occasu  solis. 
2.  Augusti.  Fugi  pestem  ex  Vienna  cum  vxore  et  liberis.  Habui 
pro  viatico  163  fl, 

9.  Augusti.  Veni  in  Gmunden  ad  sororium. 

19.  Augusti.  Moritur  Rex  Polonie  Alexander,  frater  Regis 
Vngarie  etc.,  Dux  Lituanie  etc. 

20.  Augusti.  Moritur  filiola  mea  Johanna  charissima,  cuius  anima 
requiescat  in  pace;  sepulta  in  Gmunden. 


*)  Warum  nicht  in  der  Domkirche,  lernt  man  aus  Mitterdorflfer's  Hist.  univ. 

Vlenn.  2,  70.  Die  nächste  Reise  C*s  bezieht  sich  wohl  hierauf. 
2)  Mürzthal. 


1506  — 1S07.  401 

26.  Augusti.  Veni  ad  S.  Wolffgangum. 

27.  Augusti.  Veni  in  Salczburgum. 
31.  Augusti.  Veni  in  Lunelacum. 

12.  Septembris.  Strasswalen. 

13.  Septembris.  Ötingen. 

14.  Septembris.  Pleibsskirchen  i)- 

16.  Septembris.  Müldorff. 

18.  Septembris.  Ötingen. 

19.  Septembris.  Lauffen. 

20.  Septembris.  Salczburg. 

21.  Septembris.  S.  Jörgen. 

22.  Septembris.  Gmunden. 

25.  Septembris.  Moritur  Rex  Hispanie,  Archidux  Austrie,  Phi- 
lippus,  filius  Regis  Maximiliani  nostri. 

11.  Octobris.  Nuncius  ex  Hispania:  „Philippus  Rex  Castilie, 
Legionis,  Hispanie  etc.,  filius  Maximiliani  Regis  Romanorum  moritur." 

17.  Octobris.  Veni  in  Wildenstain. 

18.  Octobris.  In  Hallstat. 

22.  Octobris.  Kirchperg.  Venit  socer  in  Gmunden. 
1.  Nouembris.  Kamer  ad  D.  de  Polhaim. 

5.  Nouembris.  Wartenberg. 

6.  Nouembris.  Pucham. 

7.  Nouembris.  Gmunden. 

13.  Nouembris.  Rex  venit  in  Gmunden. 

14.  Nouembris.  Hoc  die,  mane  intra  sextam  et  septimam,  cum 
paucis  Nobilibus  et  venatoribus  ascendit  Rex  altissimum  montem 
Traunstein,  et  rediit  sero  hora  septima. 

17.  Nouembris.  Abit  ad  S.  Wolffgangum. 

23.  Nouembris.  Terre  motus  in  Ried  et  Salisburgo  auditus. 
22.  Decembris.  Veni  Insprugk  cum  Rege. 

MD VII.   Captus  Ludouicus »). 

*)  Pleiskirchen,  3  Stunden  von  Altötting,  nordlich  von  Mfihldorf,  über  der 
Isen. 

»)  Die  Gefangennehmung  Lodovico  Sforza's  durch  Ludwig  XII.  von  Frank- 
reich? "Wie  käme  aber  C.  dazu,  sie  diesem  Jahre  beizusetzen,  da  sie  doch 
Freitag  den  10.  April  1500  statthatte?  Ranke,  Gesch.  der  rom.  u.  germ. 
Völker,  1, 165. 
Fontes.  VIII.  26 


402  1508-1Ö09. 

MDVIII. 

3.  Februarii.   Celtes  mortuus.  Ego  dixi  funebrem. 
19.  Martii.  Faeci  principium  in  lectionem  oratoriam. 

4.  Aprilis.  Intra  horam  tertiam  et  quartam  horribiliter  tre- 
menda  morte  periit  Wolfgangus  Gwerlich,  subitanea  morte  ex 
leuacione  magni  ligni,  sicut  Milo  Jurisconsultus  norainatissimus 
Germanie. 

27.  Junii.  Arx  Kalenperg  fulmine  tacta.  Caue  tibi  Austria ! 
6.  Decembris.    Mane,  hora  7ma  paulo  post,  natus  est  mihi 
filius    Leopoldus-Nicolaus-Crisostomus.     Patrini    erant:    Vicedomi- 
nus    Laureneius    Sawrer,    Dominus   Commendator  Domus    Sancte 
Elizabeth. 

MDIX. 

14.  Maii.  Rex  Francie  Ludouicus,  qui  federe  Pontifici  Julio, 
Maximiliano  Cesari  et  Hispaniarum  Regi  iuncf  us  erat,  nam  hij  quatuor 
vndique  cinxerunt  obsidione  Venetiarum  dominium,  vna  strage  fudit 
XV  milia  Venetorum ,  et  obtinuit  ipsorum  impedimenta  et  castra  cum 
summa  et  cruentissima  victoria. 

17.  Maii.  Mortuus  insignis  Chyrurgus  Gregorius  de  Nursia.  Hoc 
die  filius  mens  Sebastianus  foelix  confirmatus  est  per  Episcopum 
Segnensem  Croatum  i).  Adduxit  eum  Gabriel  Eubolius  a),  prothono- 
tarius  nostre  vrbis  Vienn,  'Magister  Guetrater'  dictus,  Licentiatus 
Juris. 

18.  Augusti.  Hac  nocte  incendium  ingens  Vienne  ortum,  a  media 
nocte  in  horam  diei  sextam  durauit,  cum  maximo  vento.  Quo  absumpte 
sunt  domus  100  pene,  excellentes  et  magnifice  extructe,  maximo  inco- 
larum  damno.  Et  in  testudine  una  nouem  homines,  vacce  due  et  galline 
XV  fumo  strangulate  sunt. 

14.  Septembris.  Die  exaltaeionis  Crucis,  corruerunt  et  submerse 
sunt  in  Constantinopoli  VI  milia  dömorum,  et  tresturres  circa  palatium 
C^saris  corruerunt. 


*)  Jacob  aus  dem  Gesehlechte  der  Blasioli,  Bischof  von  Zengg  in  Kroatien, 
war  daselbst  geboren.  Man  sehe  Farlatti,  Illyr.  sacr.  4,  133'. 

*)  Das  ist  Gabriel  Guetrater,  Stadtschreiber  von  Wien.  Laz,  Vienna.  Basil. 
1546,  pag.  1S9. 


isio—isii.  403 

MDX. 

14.  Martii.  Post  decimam  in  nocte,  hora  paulo  plus  media,  natus 
est  filius  meus  Leopoldus  Anastasius,  ex  fönte  baptismatis  leuatus  per 
R.  Patrem  Dominum  Doetorem  Juris  Pontifieii  Georgium  Prenner, 
Offieialem  Patauiensem;  Magistrum  Bernardum  Canonicum  S.  Stephani ; 
Katharinam,  vxorem  Notarii  ciuitatis. 

1.  Maii.  Cecinit  primitias  Prepositus  noster. 

3.  Maii.  Moritur  Doctor  Fuxmagen. 
16.  Junii.  lui  in  legaeione  Cesaris  ad  Regem  Vngarie. 

7.  Julii.  Hoc  die  Tatte,  in  oppido  Vngarie,  fuit  dicatum  a  Julio 
Pontifice  II.  Vladislao  Regi  Vngarie  pileum  et  ensis  aureus,  cum  magna 
solemnitate  et  multis  cerimonijs  in  Missa  et  cum  benedictione  Apo- 
stolica  et  plenariis  Indulgentiis.  Fuit  autem  Nuncius  Apostolicus 
Simon,  Modriensis  Episcopus,  qui  prius  lectis  literis  Apostolicis  cre- 
dencialibus,  quibus  etiam  misticacionem  explicauit  munerum  pilei  et 
ensis,  dehinc  habuit  orationem  breuem,  qua  obtulit  munera.  Erant 
autem  presentes  cum  Rege  et  proeeribus  suis  ac  omnibus  Episcopis 
oratores  Cesaris,  orator  Regis  Francie,  oratores  duo  Regis  Polonie, 
Orator  Venetus.  Erat  etiam  preter  Legatum  predictum  alius  Legatus 
Apostolicus  a  latere,  Achilles  de  Crassis. 

16.  Nouembris.  lui  in  Legatione  ad  Regem  Hungarorum,  pro 
faciendo  federe  contra  Venetos  et  desponsanda  filia  Carolo  Archiduci 
Austrie  et  Burgundie,  Nepoti  Cesaris. 

MDXI. 

13.  Januarii.  Reuersus  ex  legatione  a  Rege  Vngarie. 

26.  Martii.  Ein  Erdbyden  3,  4  tag. 

22.  Maii.  Nata  est  mihi  filia  Helena  Alexandra,  hora  sexta  mane, 
minuto  quarto.  Patrini  fuerunt:  Lorencius  Sawrer,  Vicedominus,  vxor 
Doctoris  Schrettel,  vxor  Notarii  vrbis  Viennensis. 

30.  August!.  lui  in  legaeione  ad  Regem  Hungarie  cum  Comite 
Leonardo  *)>  in  magnis  negociis,  et  fecimus  duplex  matrimoqium  Regis 
Ludouici  et  Ferdinand!  Regis  Castilie. 

3.  Septembris.  Venimus  Budam. 


')  Graf  Leonhard  von  Nof?arol. 


404  isii  — 1S13. 

5.  Septembris.  Dixi  orationem  coram  Rege  Hungarie  et  con- 
siliariis. 

9.  Septembris.  Comedimus  cum  Rege  Hungarie  in  sua  mensa. 

11.  Septembris.  Accepimus  ab  eodem  responsum. 

10.  Septembris.  Comedimus  cum  Cardinali  Archiepiscopo  Stri- 
goniensi  *)  et  pacauimus  eum  cum  Cesare. 

Sequenti  die  comedimus  cum  Quinqueecclesiensi  *).  Eodem  die 
sumus  magnifice  donati. 

14.  Septembris.  Venimus  Viennam. 

20.  Octobris.  Beyttenstein  gewonnen  von  Kays.  Mt. ») 

16.  Decembris.  Exiui  ad  Cesarem. 

23.  Decembris.  Veni  ad  Cesarem  in  Lyncz,  alloquutus  eum  usque 
ad  mediam  noctem. 

MDXII. 

2.  Januarii.  Dedi  iuramentum  Cesari  fidelitatis. 

18.  Maii.  Incendium  Vienne.  Toto  mense  per  vniuersam 
Austriam  visa  sunt  incendia,  que  subornatis  quibusdam  a  Venetis 
fuerunt  facta. 

3,  Septembris.  Exiui  ad  Legacionem  Regis  Vngarie  solus. 
9.  Septembris.  Habui  audienciam  benignam. 

17.  Septembris.  Reuersus  sum  Viennam  cum  felici  responso. 

15.  Decembris.  De  sero  hora  sexta,  nata  est  mihi  filia  Barbara 
Sophia,  quam  ex  baptismo  leuarunt  Johannes  ex  Ducibus  Lituanie, 
Prepositus  Posnaniensis  et  Plocensis,  Domina  de  Pucham,  vxor 
Cancellarii  Schneidpeck ,  Domina  Deutphin ,  socrus  Doctoris 
Stephani. 

MDXIII. 

26.  Januarii.  Exiui  ad  Budam  in  legacione  Cesaris  ad  Regem 
Hungarie. 

28.  Januarii.  Veni  Budam. 

30.  Januarii.  Habui  audienciam. 


*)  Thomas  Bakäcs  ab  Erdöd. 
2)  Georg  Szdkmary. 

ä)  Podestagno=Peitlstein,  ein  festes  Schloss,  das  den  engen  Pass  bei  Ampezzo 
gegen  Venedig  beschützte. 


1513. 


405 


15.  Februarii.    Habui  responsionem  ex  Regia  Maiestate  et  fui 
absolutus. 

16.  Februarii.  Noete  venit  mihi  noua  posta  a  Cesare,  maxime 
importancie. 

18.  Februarii.  Fui  auditus. 

21.  Februarii.  Mortuus  Papa  Julius  2dus. 

25.  Februarii.  Habui  responsionem. 

27.  Februarii.  Reuersus  Viennam. 

26.  Maii.  Corporis  Christi.  Seditio  Studentum  Vienne. 
13.  Junii.  Exiui  in  legacione  ad  Budam. 

17.  Junii.  Auditus  sum  a  Rege  Hungarie. 

28.  Junii.  Habui  responsum. 
4.  Julii.  Reuersus  Viennam. 
9.  Julii.  Seripsi  Cesari. 

8.  Augusti.  lui  ad  Regem  Hungarie  in  legacione  Cesaris. 
10.  Augusti.  Veni  Budam. 

13.  Augusti.  Habui  audientiam. 

19.  Augusti.  Habui  responsionem. 
23.  Augusti.  Redii  Wiennam. 

1.  Septembris.    Charissima   niea   vxor   Anna   sumsit   Corpus 
diuinum. 

7.  Septembris.  Sacro  oleo  inuneta. 

18.  Septembris.  Moritur  de  sero  intra  8uam  et  7mam. 

25.  Septembris.  Septimus  celebratur^- 

10.  Decembris.  Exiui  Viennam  in  legacione  ad  Regem  Hungarie, 
hora  6ta  mane. 

12.  Decembris.  Veni  Budam. 

14.  Decembris.  Habui  audienciam  et  incepi  secretiora. 

15.  Decembris.  Venit  noua  posta  a  Cesare  ex  Augusta. 

17.  Decembris.  Habui  audienciam  priuatam,  de  nocte  hora  sexta 
circa  lucernas. 

18.  Decembris.  Mane  iterum  fui. 

21.  Decembris.  De  sero  fui  cum  Rege  post  quiiitam. 
23.  Decembris.  Abiit  nuncius. 

26.  Decembris.  Venit  N.  nuncius. 


^)  Das  Todtenamt  für  die  Dahingeschiedene. 


^06  IS13  — 1S14. 

27.  Decembris.  Venit  Orator  Polonus,  de  sero  hora  sexta. 

31.  Decembris.  Fui  cum  Rege  hora  5ta  et  omnia  conclusimus. 

MDXIV. 

3.  Januarii.  Exiui  Budam. 

6.  Januarii..  Veni  Viennam, 

17.  Januarii.  Contraxi  sponsalia  cum  altera  vxore  Agnete. 
2S.  Januarii.  Celebraui  nupcias,  quibus  interfuit  etiam  Marchio 
Brandeburgicus  Georgius. 

30.  Januarii.  Venerunt  litere  a  Cesare  ad  Regem. 

7.  Februarii.    Exiui   in  legatione  ad  Regem  Hungariae  cum 
D.  Mraxki,  Vicedominoque. 

10.  Februarii.  Habuimus  audienciam  priuatam. 
16.  Februarii.  Reuersus  Viennam. 

27.  Martii.  Venerunt  litere  C^'saree  ad  Regem  Hungarie,  quas 
hodie  misi  per  Gremperium. 

8.  Aprilis.    Superuenerunt    alie    litere    Cesaree    ad   Regem 
Hungarie. 

10.  Aprilis.  Rex  me  suis  literis  vocauit  Budam. 

11.  Aprilis.  Hodie  exiui. 
13.  Aprilis.  Veni  Budam. 

20.  Aprilis.  luit  Rex  ad  Strigoniensem. 
25.  Aprilis.  Reuersus  sum  hora  12. 

2.  Mali.  lui  ad  Cesarem. 

5.  Mail.  Cesar  venit  Viennam. 

12.  Mail.  Secutus  sum  Cesarem. 

21.  Maii.  Nuptias  habuit  filia  mea.  Isto  mense  surrexit  quedam 
incondita  multitudo  rusticorum,  cruce  signati,  in  Hungaria,  et  fecerunt 
inauditam  crudelitatem. 

Mense  Julio  captus  est  Zeckel  Georgius,  capitaneus  cruciatorum 
in  Hungaria,  et  occisus. 

31.  Augusti.  Exiui  in  legatione  ad  Regem  Hungarie. 
1.  Septembris.  Veni  Budam  hora  6ta. 

3.  Septembris.  Habui  audienciam  priuatam. 
20.  Septembris.  Data  mihi  responsio  publica. 

25.  Septembris.  Redii  Viennam. 

23.  Octobris.  Exiui  in  legatione  ad  Regem  Hungarie. 

26.  Octobris.  Veni  Budam. 


1514  —  1515.  407 

30.  Oetobris.  Habui  audientiam. 
ö.  Nouembris.  Fui  cum  Rege  hora  Vita. 

22.  Nouembris.  Habui  responsum. 
30.  Nouembris.  Redii  Viennam. 

H.  Decembris.  Exiui  ad  Cesarem  in  legatione  Regis 
Hungarie,  qui  me  pro  suo  oratore  vsus  est,  licet  sim  Cesaris 
seruitor. 

23.  Decembris.  Veni  ad  Cesarem,  loquutus  cum  D.  Gurcensi. 
27.  Decembris.  Cum  Cesare  omnia  secreta  peregi. 

MDXV. 

12.  Januarii.  Venit  posta,  que  attulit  mortem  Regis  Francie 
Ludouici,  qui  mortuus  est  prima  Januarii,  Parisijs,  in  dolore 
capitis,  post  paucos  dies  cum  habuisset  nuptias  cum  sorore  Regis 
Anglie. 

24.  Januarii.  Redii. 

3.  Februarii.  lui  in  legatione  ad  Regem  Hungarie. 
7.  Februarii.  Habui  audientiam. 

11.  Februarii.  Data  fuit  responsio. 
17.  Februarii.  Redii  Viennam. 

27.  Februarii.  Juraui  in  Regimine  hora  Ima,  min.  30,  pro  officio 
a  Cesare  mihi  collato. 

22.  Martii.  lui  Posonium  ad  Regem  Hungarie,  missus  a  Cardi- 
nale Gurcensi. 

24.  Martii.  Intrauit  Rex  Polonie. 

28.  Mart.  Intrauit  Cardinalis  Gurcensis  Posonium. 

29.  Mart.  Intrauit  Cardinalis  Strigoniensis. 

2.  Aprilis.  Cantata  fuit  Missa  de  Spiritu  Sancto,  et  factum  priß- 
cipium  tractatus  cum  duobus  Regibus. 

12.  Aprilis.  Data  responsio. 

13.  Aprilis.  Discessimus. 

11.  Mali.  lui  cum  D.  Cardinali  Gurcensi  Posonium,  ad  Reges 
Hungarie  et  Polonie. 

20.  Mali.  Conclusa  sunt  omnia  inter  Cesarem  et  Reges  Hungarie 
et  Polonie,  hora  prima  post  prandium. 

6.  Julii.  Venerunt  oratores  Regum  Polonie  et  Hungarie. 

10.  Julii.  Cesar  intrauit  Viennam. 

11.  Julii.  Cesar  audiuit  oratores. 


408 


151S-1S16. 


13.  Julii.  Discessi  a  Cesare  cum  Archiepiscopo  Premensi  *), 
Marchione  Casimiro  et  D.  de  Rogendorff^),  ad  excipiendum  Regem 
Hungarie. 

16.  Julii.  Conuenerunt  in  campo,  qui  dicitur  Hart,  simul  hora 
prima  circiter :  Cesar,  Rex  Hungarie  Viadislaus,  Rex  Ludouicus,  Rex 
Polonie  Sigismundus  et  D.  Anna  filia  Regis  Hungarie. 

17.  Julii.  Intrauerunt  Cesar  et  Reges  Viennara,  de  nocte  circa 
vesperam. 

18.  Julii.  Fuerunt  simul  in  consilio:  Cesar,  tres  Reges,  duo 
Cardinales  summi  Pontificis,  item  Regis  Hispanie  oratores,  Archi- 
episcopi,  Episcopi,  Principes  Seculares  et  consiliarii  eorundem 
circiter  60.  Cesar  loquebatur  fere  tota  hora. 

22.  Julii.  Facta  Sponsalia  in  templo  S.  Stephani. 

24.  Julii.  Simul  cenarunt. 

25.  Julii.  Torneamentum. 
29.  Julii.  Discessit  Cesar. 

31.  Julii.  Sequuti  Reges  ad  Nouam  ciuitatem. 

2.  Augusti.  Cesar  accepit  veniam  a  Regibus. 

3.  Augusti.  Rex  Hungarie  a  sua  filia. 
6.  Augusti.  Rex  Polonie  discessit. 

MDXVI. 

Totus  ille  annus  fuit  fertilissimus  et  sanissimus  ac  temperatus. 
Copia  ingens  vini  et  omnium  frugum.  Laus  Deo. 

23.  Januarii.  Hoc  die  mortuus  est  Rex  Arragonum  et  totius 
Hispanie  Perdinandus,  qui  instituit  testamento  heredem  Archi- 
ducem  Austrie  Carolum,  Philippi  Regis  filium,  omnium  suorum 
regnorum. 

13.  Martii.  Mortuus  est  Rex  Hungarie  et  Rohemie 
Viadislaus. 

12.   Mali.    Exiui    in    legacione    ad    Regem   Ludouicum    cum 

D.   Preposito    Neuburgensi,    D.    de   FolckessdorfF  et   D s) 

Mraxy. 


*)  Das  ist  Christoph,  Erzbischof  von  Bremen. 
^)  Wilhelm  von  Rogendorf. 
8)  Zu  ergänzen:  'Johanne'. 


1516-1517.  ^09 

14.  Maii.  Venimus  Budam  per  aquam. 

16.  Maii.  Habuimus  audienciam. 

17.  Maii.  Vocati  ad  consilium. 
25.  Maii.  Fuimus  in  consilio. 
27.  Maii.  Venit  orator  Turcus. 

8.  Junii.  Habuimus  responsionem  bonam. 
12.  Junii.  Venimus  Viennam  cum  salute. 
12.  Julii.  Mortuus  est  Prepositus  meus  Johannes  Putsch. 
14.  Augusti.  Exiui  Viennam  cum  D.  Johanne  Mraxy  in  legatione 
ad  Regem  Ludouicum  Budam. 

17.  Augusti.  Venimus  Budam. 

18.  Augusti.  Habuimus  audientiam. 
21.  Augusti.  Data  responsio. 

25.    Augusti.     Redii    Viennam,    post    noctem    mediam    hora 
prima. 


MDXVII. 

14.  Januarii.    Emi    domum    contiguam    a   Domino    Preposito 
S.  Hyppoliti  i). 

17.  Januarii.  Collimitius  Rector. 

15.  Maii.  lui  in  legatione  ad  Regem  Ludouicum   cum  Andrea 
de  Burgo  et  Johanne  Mraxy. 

21.  Maii.  Habuimus  primam  audientiam. 
7.  Junii.  Redimus  Viennam. 

24.  Julii.   Circa  XII.  horam  noctis  mortua  est  mea  charissima 
filiola  Helena,  quam  cum  multis  lacrimis  sepeliui. 

9.  Septembris.  Cesar  venit  Viennam. 

3.  Octobris.    Exiui   in   legatione    ad   Regem   Ludouicum   cum 
D.  Georgio  de  Seisenneck,  Emerssdorf  et  Mraxy. 
7.  Octobris.  Ibi(?)  venimus  Budam. 

12.  Octobris.  Weiuoda  intrauit  castrum. 

iß.  Octobris.  Habuimus  audientiam. 


*)  Zu  vergl,  ist  Kirchl.  Topographie  v.  Ost.  7,  158. 


410  1518. 

MDXVIII. 

14.  Martii.  Exiui  obuiam  Regine  Polonie,  D.  Bone,  cum  Vice- 
domino  Austrieb)  ad  montes  Stirie  vsque. 

18.  Martii.  Venimus  Viennam  cum  triumpho. 

24.  Martii.  Exiuimus  Viennam  cum  Regina  ac  MarchioneCasimiro. 

29.  Martii.  Venimus  Olomutium. 

30.  Martii.  Oratores  Regis  Polonie  venenint,  suseipientes 
Reginam. 

6.  Aprilis.  Exiuimus  Olomucium. 

15.  Aprilis.  Intrauimus  Crocouiam  cum  insigni  triumpho. 
18.  Aprilis.  Coronatio  Regine. 

20.  Aprilis.  Nuptie  Regis  et  Regine. 

17.  Aprilis.  Prima  audientia  nostra. 

18.  Aprilis.  Pransi  sumus  cum  Rege  et  Regina  vna  mensa. 

24.  Aprilis.  Secunda  audientia  nostra. 

25.  Aprilis.  Pransi  iterum  cum  Regina, 

28.  Aprilis.  Responsionem  accepimus  nostre  legationis. 

10.  Mail.  Redimus  ex  Cracouia  de  nupciis  Regis  Polonie 
Sigismundi. 

31.  Augusti.  lui  ad  Regem  Ludouicum  in  legatione  solus. 
12.  Septembris.  Reuersus  ex  legatione  foeliciter,  Diis  gratiam. 
30.  Septembris.  Exiui  cum  D.  Mraxy  et  Jodoco  Oberweinmayr 

ad  Regem  Ludouicum  et  Conuentum  Baciensem. 
8.  Octobris.  Venimus  Baciam. 

11.  Octobris.  Habuiraus  audientiam. 

22.  Octobris.  Habuimus  responsum. 

23.  Octobris.  Discessimus. 

26.  Octobris.  Venimus  Budam. 

5.  Nouembris.  S.  Emerici.  Imposuimus  Regi  Ludouico  ordinem 
aurei  velleris  cum  magna  solemnitate:  D.  Mraxy,  ego  et  Salius, 
heroaldus  Regis  Catholici  Caroli.  Et  in  prandio  cum  Rege  trium- 
phauimus. 

7.  Nouembris.  Iterum  pransi  cum  Rege. 
10.  Nouembris.  Reuersi  Viennam. 


*)  Laurenz  Saurer. 


1S19.  411 

MDXIX. 

Hoc  anno  mortui  sunt:  Januario  Maximilianus  Imperator; 
Februario  Laurencius  Episcopus  Herbipolensis;  Martio  Emericus 
Palatinus  Regni  Hungarie;  Maio  Leonardus  Archiepiscopus  Salis- 
purgensis. 

12.  Januarii.  Imperator  Cesar  Maximilianus  cum  clade  totius 
Christianitatis  mortuus  est,  mane  hora  tercia  in  Welsa. 

28.  Januarii.  Delatum  est  corpus  Cesaris  Viennam  et  positum 
in  templum  (sie)  S.  Stephani.  Peracte  exequie  cum  magna  pompa,  sed 
maioribus  lachrymis  et  fletu  inmenso. 

3.  Februarii.  Corpus  Cesaris  portatum  ad  Nouam  ciuitatem,  vbi 
est  sepultus  in  Sacello  S.  Georgii  in  castro  cum  solennis  exequiis. 

25.  Martiy  Venerunt  mihi  litere  a  Rege  Carolo  *)  cum  instruc- 
tione  et  aliis  necessariis. 

4.  Aprilis.  Exiui  cum  D.  Laurentio  Sawrer,  Vicedomino  Austrie, 
in  legatione  ad  Regem  Ludouicum  Hungarie,  nomine  Serenissimi 
Catholici  Regis  Caroli. 

8.  Aprilis.  Habuimus  audientiam. 

13.  Aprilis.  Accepimus  responsum. 

14.  Aprilis.  Pransi  cum  Rege. 

2.  Maii.  Reuersus  sum  Viennam. 

23.  Maii.  Venit  posta. 

24.  Maii.  Exiui  Vienna. 

25.  Maii.  Veni  Rudam. 

26.  Maii.  Dedi  obligacionem  Vaciensi"). 
28.  Maii.  Dedi  Quinqueecclesiensi  s). 

1.  Junii.  Reuersus  sum  a  Ruda  cum  Marchione  Rrandeburgensi 
Georgio,  D.  Andree  de  Rurgo,  qui  iuerunt  ad  Francofordiam  pro 
electione  Regis  Romanorum. 

28.  Junii.  Electus  est  Carolus  Rex  Hispaniarum  in  Regem  Ro- 
manorum, horam  eirciter  nonam  in  Franconofort ,  et  proelamatus. 


*)  Karl  V.  von  Spanien,  dessen  römische  Königswahl  erst  am  28.  .luni  erfolgte, 

die  Krönung  am  23.  October. 
')  Ladislaus  de  Zalkan,  Bischof  von  Waizen. 
')  Georg  Szäkmdry,  Bischof  von  Fiinfkirchen. 


412  1519-1520. 

Dehinc  3tia  Julii  hora  quarta  ad  vesperas  accepi  postam  de  illa 
electione.  Laus  Deo. 

4?  Julii.  Venit  posta  de  electione  Regis. 

6.  Julii.  Publicum  gaudium  cum  igne  et  processione. 

9.  Julii.  Dedi  fasciculum  pro  virgine  Barbara  ad  Imperatricem 
iurato  nuncio  ex  Insprug. 

Totus  hie  annus  mestus  est,  et  lugubris  fuit  ac  sediciosus,  ob 
mortem  nostri  Diui  Cesaris  Maximiliani. 

MDXX. 

5.  Februarii.  Redierunt  ex  Hispaniis  oratores  Austrie  a  Cesare 
Carolo. 

20.  Maii.  Hora  quarta  ante  meridiem  Carolus  Hispania- 
rum  Rex  et  Romanorum  Rex,  f.  Imper.  *)  e  portu  Coronensi 
vela  dedit  ventis,  et  septimo  die  peruenit  in  Angliam  ad 
Regem  Henricum  et  suam  materteram ,  cum  quibus  triduo 
mansit. 

I.  Junii.  Carolus  Rex  venit  in  Selandiam  ad  Flissingen. 

8.  Junii.  Per  postam  Jacobi  Fucari  s)  Vienne  intelleximus  aduen- 
tum  Regis  in  Angliam.  Episcopus  Viennensis  fecit  cantare :  „Te  Deum 
laudamus". 

13.  Junii.  Publicum  gaudium  Vienne. 

16.  Junii.  Vener unt  litere  a  Commissariis  pro  dieta  celebranda 
in  Nauburgo  claustrali, 

18.  Junii.  Regentes  in  Noua  ciuitate  biduo  triumpharunt,  haben- 
tes  literas  a  Dominis  Commissariis. 

4.  Julii.  Dieta  in  Claustrali  Nauburgo.  Oratores:  Marchio  Casi- 
mirus  Brandenburgensis,  Comes  de  Ottingen,  Waltasar  Prepositus  in 
Waltkirchen  et  Thomas  Fux. 

II.  Julii.  Homagium  prestitum  Vienne  a  ciuibus  hora  2da, 
min.  23. 

19.  Augusti.  Sacellum  meum  est  dedicatum  a  Reuerendissimo 
Episcopo  Georgio  Viennensi. 


*)  Das  ist  'futurus  Imperator',  was  er  aber  erst  am  23.  October  wurde;  die 

Kaiserkronung  erfolgte  am  24.  Februar  1530. 
2)  D.  i.  Fugger. 


1520-1521. 


413 


23.  Octobris.  Coronatas  est  in  Regem  Romanorum  Rex 
Hispaniarum  Carolus  et  per  BuUam  Apostolieam  declaratus  Cesar 
Aquisgrani. 

Hie  annus  non  minus  quam  Superior  nobis  fuit  tristis  ac  eala- 
mitosus,  ob  mortem  Cesaris,  et  quia  priuati  sumus  Domino  ac  principe 
cum  plebs  maledicta  seuiret. 

MDXXI. 

2.  Martii.  Emi  per  prelocucionem  villam  Engerssdorff 
hora  7ma  *)• 

26.  Maii.  Intra  2dam  et  3iam  horas  ingressus  est  Lyncium 
Archidux  Austrie  Ferdinandus,  cum  Cardinale  Salczburgensi  Matheo, 
Duce  Ludouico  Bauarie,  Episcopo  Tridentino,  et  Andrea  de  Burgo, 
qui  oratores  erant  Cesaris  Caroli.  Sequuti  sunt  hos  tres  fratres 
Marchiones  Brandeburgenses  Casimirus,  Johannes  et  Georgius,  qui 
una  cum  Ambrosio  Sarckan  agebat  oratorem  Regis  Hungarie.  Dehinc 
Dux  Ernestus  Bauarie,  Episcopus  Patauiensis,  Episcopus  Labacen- 
sis2),  Chiemensis  3),  Viennensis*).  Episcopus  Georgius  Duci  extra 
vrbem  occurrit  et  crucem  osculandam  prebuit.  Cardinalis  s)  Ferdi- 
nandum  cum  D.  Anna,  Regina  Hungarie,  copulauit,  et  mane  celebrauit 
officium.  Nuptie  triduo  letissime  acte  sunt. 

3.  Julii.  Exiui  Viennam  cum  vxore  et  liberis. 

6.  Julii.  Veni  Grecz. 

7.  Julii.  Accessi  Principem  Ferdinandum. 

11.  Julii.  Prestiti  iuramentum  et  confirmatus  in  officio. 

15.  Julii.  Recessit  Princeps  ex  Grecz. 

17.  Julii.  Intraui  domum  conductitiam. 

26.  Julii.  Supplicationes  fact^  contra  Turcum. 


*)  Wahrscheinlich  Gross-Engersdorf  bei  Wolkersdorf  im  V.  ü.  M.  B.,  denn 
Klein-Engersdorf  bei  Stammersdorf  V.  ü.  M.  B.  besass  damals  und  besitzt 
noch  das  Stift  Kloster-Neuburg.  An  die  Rotte  Engersdorf  bei  Zeillern 
im  V.  0.  W.  W.  ist  wohl  nicht  zu  denken,  da  der  im  Texte  genannte  Ort 
schon  damals  'villa'  genannt  wird. 

*)  Christoph  Reuber. 

')  Berthold  Pirstinger. 

*)  Georg  von  Slatkonia. 

*)  NSmlich  Mathteus  Lang,  Erzbischof  von  Salzburg. 


414  1S21  — 1523. 

24.  Septeinbris.  Reuersus  ex  itinere  Princeps  intrauit  Grecz. 

22.  Octobris.  Princeps  mane  ante  sextam  exiuit  Grecz,  qui 
thezaurum  per  vnum  diem  ante  premisit. 

4.  Decembris.  Coronatur  Maria  Regina  Hungarie  ab  Episcopo 
Sagrabiensi  Simone  in  Alba  Regali,  horaXI.  ante  meridiem;  qui  eodem 
die  cantauit  primitias  cum  magna  solennitate. 

17.  Decembris.  Venit  Ferdinandus  ad  Carolum  fratrem  Cesarem 
in  Gandauo. 

MDXXII. 

3.  Februarii.  Exiui  Grecz  cum  uxore  et  liberis. 

9.  Februarii.  Veni  Viennam  in  domum  saluus  cum  omni  familia. 
Laus  Deo. 

24.  Februarii.  Exiui  in  legatione  ad  Regem  Ludouicum  Hungarie 
et  Boemie  cum  Magnifico  Domino  Ciriaco  de  Polham. 

28.  Februarii.  Venimus  Brunnam. 
9.  Martii.  Venit  Rex  Ludouicus  cum  Regina  et  omni  curia  sua 
Brunnam.  Et  die  sequenti  habuimus  audientiam,  ac  pransi  sumus  cum 
Rege  et  Regina. 

12.  Martii.  Accepimus  Responsum  et  pransi  sumus  cum  Regina 
et  Rege. 

13.  Martii.  Jurauit  Rex  Morauis. 
16.  Martii.  Reuersi  Viennam. 

12.  Junii.  Ferdinandus  Princeps  venit  in  Nouam  ciuitatem. 

8.  Julii.  Inceptum  est  iudicium  inter  antiquos  et  nouos  regentes. 

28.  Julii.  Lata  est  sententia  pro  antiquis  et  capti  duo  Barones 
et  X  eines,  factionis  Principes. 

9.  Augusti.  Decollati  Eyczinger  et  Pucham. 

11.  Augusti.  Decollati  Sibenburger,  Rumer,  Presch,  Schlain- 
dieweit,  Schwarcz,  Leinbatter,  Flaschner. 

16.  Julii.  Nominativ)  et  Monetarii  priuilegiis  sunt  suis  exuti. 

MDXXin. 

30.  Mali.  Sebastianus  filius  mens  discessit  Patauium,  usque 
intra  horam  primam  et  2dam.  Dens  iter  fortunet. 

29.  Nouembris.  Terre  motus  cum  tonitru  et  fiilmine. 


*)  Das  sind  die  'Genannten '  =  Mitglieder  des  Gemeioderalhe». 


1524 -i82ä.  415 

MDXXIV. 

MDXXV. 

Totus  annus  horrendus,  crudelis,  seuus  ac  truculentus  ex  tumiiltu 
rusticorum,  qui  cesi,  combusti  et  misere  trucidati  sunt.  Fulrainis  ira 
vineta  destruxit.  Incendium  vrbem  Viennam  depopulauit.  Charitas  et 
omniiim  rerum  penuria.  Pauci  viri  boni  euaserunt  himc  annum,  qui 
non  sint  lesi  in  fama,  vel  honore,  vel  corpore  et  temporalibus 
bonis.  Ego  omnes  incommoditates  bonorum,  fractione  cruris,  incen- 
dio ,  fulmine ,  falsis  ealumniis  sum  misere  hoc  anno  exceptus.  Deus 
sit  benedictus  et  refundat  sua  dementia,  vt  cognoscam  verum  Deum. 

12.  Januarii.  lui  in  legacione  cum  Magno  Magistro  Prussie, 
Marchione  Alberto  Brand  eburgensi,  nomine  Archiducis  Austrie 
Ferdinand]. 

25.  Januarii.  Mortua  est  vxor  Agnes  in  Noua  ciuitate,  et  huc 
delata  Viennam ,  me  existente  Bude ,  XI°  anno ,  quo  die  primum  viua 
est  ingressa  domum  meam.  Requiescat  in  pace. 
3.  Februarii.  Reuersus  ex  Buda  domum. 

18.  Julii.  Circiter  duodecimam  horam  noctis  ortum  est 
Vienne  incendium  in  domo  Artalarie  Principis,  que  vulgo  dicitur 
domus  Cilie,  et  tribus  fere  horis  ignis  horrendus  debacchatus 
vrbem  pene  mediam  peragrauit,  et  absorpsit  quadringentas  et 
sedecim  domos  nobilissimas,  templum  Diui  Michaelis,  Monasterium 
Monialium,  quod  dicitur  Celi  porta,  Cenobium  Monialium  ad*) 
S.  Jacobum,  et  claustrum»)  poenitentium  Sororum  apud  S.  Hiero- 
nymum,  non  sine  horrenda  ruina  et  euastatione  vrbis.  In  hoc 
incendio  domus  quoque  mea  crudeliter  arsit.  Sex  tecta ,  tegulis 
cooperta  et  vnum  scandulis  poenitus  cum  nouem  pauimentis 
ornatissimis  et  non  parua  supellectili  corruerunt,  et  quicquid 
apprehenderunt,  absumserunt.  Horreum  preterea  cum  domo  in 
suburbio  oppletum  frumentis  et  decima  mea  cum  80  vasis  et 
aliis  necessariis  periit.  Sic  vno  die  plus  quam  in  sex  milibus 
iacturam  passus  sum.  Deus  retribuat  et  suppleat  miseriam.  Sit 
benedictus. 


*)  'quod'  die  Handschrift. 
•)  'ciaustri'  die  Handschrift. 


416  1526-1527. 

MDXXVI. 

29.  Augusti.  Hoc  die  conflictus  factus  est  ab  Vngaris  et  Tur- 
cis,  in  quo  Serenissimus  et  innoeens  Rex  Ludouicus  periit  misere, 
et  post  in  Oetobri  tandem  in  lacu  quodam  repertus  et  Albe  regali 
sepultus. 

15.  Oetobris.  Ferdinandus  Dux  Austrie  venit  Viennam. 

MDXXVII. 

19.  Januarii.  Ferdinandus  Rex  iuit  in  Bohemiam  ad  coro- 
nationem. 


IV. 
GEORG  KIRCHMAIR'S 

DENKWÜRDIGKEITEN  SEINER  ZEIT. 

1S19— 1SS3. 


W 


419 


Hierinn  werden  angezaigt  vnnd  vermergkht  etlieh 
geschichtenn ,  so  pey  den  zeittn  der  Regierung  des  gros- 
machtigen  Kayser  Maximilians  besehechen  sein,  auch  er 
geübt  hat.  Wie  Ir  kay.  Mt.  verschiden,  Vnnd  wie  mit 
practig  Der  allerunüberwintlichist  Karl  kunig  zu  yspanien, 
kunig  beder  Sicilien  vnnd  Jerusalem,  ertzhertzog  zu  Öster- 
reich, Hertzog  zu  Burgundi  etc.  vnd  Fürstlicher  Grave  zu 
Tirol,  zu  Romischem  Kunig  erweit  worden ;  vnd  was  meins 
gedenngkns  namhafts  derselben  zeyt  beschechn  ist. 

1519. 


Vt* 


420 


IVota.  am  12''"  tag  May  1S25  ist  die  Newenstifft  vberzogen  vnd  geplündert, 
zerissen,  beraubt  vnd  verderbt  worden.  Daselbs  hab  ich  daz  pueeh  auch 
verlorn  gehebt,  aber  es  ist  mir  darnach,  den  19.  Novembris  anno  ut  supra, 
wider  worden. 

Jörg  Kirch mair  von  Ragen, 
^.,   ,  Klosterknecht. 


421 


(Bl.  1".)  Mein  grösste  freud  war  dizmals,  so  ich  so  genuegsam 
wäre,  daz  ich  durch  mein  schreiben  das  wesen  des  Teurn  kaysers 
Maximilian  ain  wenig  (allain  mir  zur  gedachtnuss)  genueg  kündet 
begreifFen.  Ich  wil  als  der  Unwissend  nit  Reden  von  den  thatn  des 
grossen  Allexanders,  ich  wil  geschweigen  der  sachen  die  priamus 
mith  Hector  vnd  anndern  seinen  sunen  zu  Troia  thet.  Warumben  wolt 
ich  dan  Reden  vnd  Meldung  thuen  von  den  streittunden  Römern  vnd 
von  denen,  die  vor  Chartago  so  manlich  gestrittenn  haben,  Dero  Namen 
alle  zenenen  alhie  zu  lang?  In  Valerio  Maximo,  Tito  Livio,  Aquila 
volante  vnnd  an  anndern  ortten  meer  genuegsam  begriffen  sein: 
Sonnder  allein  wil  ich  pleiben  auf  dem  pfad  des  Wegs,  der  da  tragt 
zu  meinem  fürgenommen  Werkh,  Das  ist  zu  der  Hanndlung  des  Ege- 
melten  Maximilians,  so  er  pey  der  Zeit  vnsers  lebenns  herlich  volpracht 
hat.  Vnd  dieweil  ich  sein  edl  gemuet  also  hocherber  erkenne,  das 
Ime  das  Kautzen  streichen  oder  schmaichln  vber  die  Wahrhait  nit 
gefeit.  So  ist  mein  fürnemen,  pei  derWissenntlichen  Warhait  geweltigk- 
lich  ze  pleibn,  vnd  die  zu  lieb  Nyemand  verben,  oder  mit  getzierde  mer 
dan  war  ist  zuverpluemen.  Dan  wo  solichs  nachmals  on  grünt  befunden 
wurde,  so  wäre  es  dem  selb  sacher,  auch  dem  beschreiber  hoch 
zuverweisen  vnd  ganntz  vnloblich.  Es  wäre  auch  on  alle  nott,  Dan  so 
ich  gleichwol  eben  pey  dem  Rechten  steig  beleibe,  vnd  recht  förmlich 
davon  schreiben  wil,  so  ist  onnott  Icht  zu  dem  lob  vnd  preiss  bemelts 
herrn  zu  thuen.  Vnd  wiewol  er  ain  Mentsch,  kain  gott,  vnd  nit  vol- 
kumen  gewesst  ist,  Ime  doch,  wie  zum  tail  hernach  volgt,  sein  adl, 
herkhumen,  tugent,  gemuet,  vnd  aigen  erworben  Lob  als  Ainem 
Mentschen  genueg. 

(Bl.  P.)   Diser   loblich   Fürst  Maximilian  Ist  durch  sonnder 
Verfuegung  gots  geborn  Ain  ertzhertzog  zu  osterreich,  vnd  pey  denn  Uö9. 
Zeittn  seines  herrn  Vaters,  Kayser  Fridrichs ,  die  Niederlannd ,  vnd 
besonnders  das  hertzogthum  Burgundi  ersessen.    In  seinen  Jungen  1477. 


422  1488—1491. 

tagn  gar  mennig  Widerwartigkait  erlittn,  vnd  Yast  frue  angefanngen 
Kriegshanndel  zuuben.  Der  gestalt,  das  ob  seiner  Mannheit  gross  ver- 
wundern, vnnd  an  seinen  ansehlegenn  besonder  Wurkung  gots  befunden 

1488.  ist.  Doch  hat  er  seine  lanndt  wol  Regiert,  Desshalben  er  dann  zu  Prugg 
Inn  flandern  gefangen  vnd  belegrt  worden  ist.  Aber  durch  hilf  seines 
vaters  frey  erlöst.  Weliche  gefanngknus  Ime  nit  schad,  sonder  grosse 
fürsichtigkait  vnd  der  stat  prugg  vil  Verderbens  pracht  hat.  Dann  er 
nachmals  Im  Niderlanndt  soliche  wunderlich  Krieg  gefuert,  daz  be- 
schiessen  der  stet,  die  Mörsser,  vnd  das  schanzen,  Auch  das  geschlächt 
der  streitbaren  lanntzknecht  erstlich  auf  vnd  also  herfür  pracht  hat. 
Vnnd  nachdem  er  vil  Mangueltig  thatn  vnd  krieg  gegen  den  von  geld- 
hern  volpracht,  vnnd  vil  Erlitten  gehebt  hat,  Ist  er  zu  Romischen  Kunig 

i486.  zuFranckfurtAinmuettigklich  Erweit,  fürgenommen  vnd  zu  ach  gekrönt 
worden.  Vnd  nachmals  Im  Reich  mit  vleyss,  fursehung  gespurt  wor- 
den, alle  gepresten  der  fursten,  alle  Krieg  zuwenden  vleysigklich 
betracht.  Darob  Menigklich  benuegt  vnnd  zu  friden  gestelt  ist.  Dem- 
nach hat  er  sich  zu  gemainem  Nutz  teutscher  Lannd  verhairat,  sich 
beworben  gegen  der  Krön  (Bl.  2".)  Portugal  (1.  Frankreich),  Ain 
frewelein  zu  elichen  gemachel  daselbs  Erworben.  Als  aber  dasselb 
durch  franckreich  mit  Eren  Ime  zuebelait  vnnd  geaigent  worden,  ist 
Ime  soliche  seiner  Maiestat  gemachel  durch  den  pugltn  Kunig  Karl 

1491.  zu  franckreich  Aufgehaltenn,  vnnd  mit  Gewalt,  wider  got  vnd  Recht, 
genomen  worden,  Daz  doch  zu  erparmen  ist,  dan  es  In  solicher 
vnmentschlicherbeschaidenhait  beschechen  ist,  daz  pillich  gesprochen 
ward:  „der  allerkristenlichist  Ist  worden  der  allerunkristenlichist!" 
Aus  diser  sach  Ist  gemainer  Kristenhait  vil  vbls  entstanden.  Davon 
die  hochgelerten  beschreiber  der  geschichten  vil  schreiben  werden ; 
meiner  vnwissenhait  halben  hie  nit  begriffen.  Aber  daz  ist  ofTenwar, 
daz  doch  dennacht  der  hochloblich  fürst    ain  Edle   durchscheinende 

1477.  hertzogin  von  Burgund  zu  elichen  gemachel  behabt,  Dapey  fürstliche 
Kinder  vberkomen,  besonnder  Ain  Namhaften  fürsten ,  mit  Namen 
Hertzog  phillipp  von  Burgund,  der  dann,  als  sich  auch  wol  gezimbt, 
durch  den  bemelten  seinen  kayserlichen  Vater  loblichen  erzogene. 
Als  aber  muetter  halben  die  burgundischenhertzogthumen  an  bemelten 
phillipen  gevallen,  vnd  er  seiner  Jugent  halben  noch  vnerzogen,  hat 
sein  vater,  als  ain  getreuer  gerhab,  zu  beschirmung  vnd  zu  errettung 
derselbigen  vil  vnzalger  Krieg  erlitten,  in  aigner  person  gross  arbait 
gethan.  Da  aber  der  Recht  erb  phillipus  sovil  erwachsen,  hat  er  die 


1494-1496. 


423 


Regierung  selbs  mit  Hilf  seiner  Rät  zu  hannden  empfangen  vnnd  aus-  1494. 
gericht.  Der  sich  auch  also  herlich  vnd  wolgehalten,  das  darab  sein 
vater  vnentlich  freud  erlangt,  Auch  nit  allain  daselb  *),  sonder  sich  an 
die  Ennde  des  ertrichs  sein  lob  also  aussgebraittet,  daz  der  selbig 
phillip  des  grossmechtigen  Kunigs  auss  Ispanien  tochter  zu  elichen 
sponss  vnnd  gemachl  erworben.  Nachdem  C^r^  kurtzlich  zwenerleucht  1496. 
fursten ,  Karolum  vnnd  Ferdinandum,  elich  auss  der  selbigen  Kunigin 
geporn,  darzu  (Bl.2''.)  drey  fürstlich  kunigkliche  töchter^er/«w^/^, 
des  dan  alss  guetlich  zu  gelauben  ist,  der  loblichist  Kayser  Maximilian 
mitersamer,  Mentschlicher,  vernunftiger  freud  vmgeben  gewesst  ist; 
Aber  das  vnstät  wandlber  glück,  daz  doch  hie  auf  erd  auss  mächtiger 
Verordnung  gottes  niment  In  der  volkumenhait  bestendig  last,  hat 
pald  darnach  den  tod  des  obgenennten  phillipen  verfueget.  Also  daz  er  IS06. 
(der)  zeit  In  seinen  jungen  tagen  sein  natürlich  schuld  tods  halben  ver- 
gnueget,  seine  fürstlich  kinder  vnerzogen  hinter  sein  verlassen, 
daz  an  allen  zweifl  dem  Egemelten  Maximiliano  betruebnuss  halben 
grossen  schmertzen  vnnd  verkurtzung  seines  lebenss  pracht  hat.  — 
Dieses  eyllends  Tods  vrsach  war  dem  Venedigischen  Comanena)  schuld 
zuegemessen.  Got  weiss!  —  Aber  dise  ding  sind  alle  pey  der  wirdig- 
kaitt  Kunigklicher  Majestät,  benennts  Maximiliano,  beschehen.  Der 
Zeit  er  auch  sich  widerumben  verheyratt.  Aine  geborn  des  Hertzog-  1494. 
thums  Mayland  genomen,  nach  verendung  der  erstem  haussfrauen : 
dapey  er  aber  keinen  erben  gehabt,  auch  vor  Ime  gestorben,  Wiewol  1011. 
er  mitler  Zeitt  von  wegen  vnnd  zu  Erlangung  der  kayserlichen  krön 
zu  Köln,  zu  augspurg,  zu  eostnitz  etc.  vnnd  zu  Trier  (alda  er  den 
vngenetten  Rogk  cristi  vnsers  haylmachers,  so  mith  vil  anderm 
heilthumb  so  lang  verporgen  gewessen  ist,  Erfunden  vndt  erhebt  hat) 
vil  Reichstag  gehalten,  Rat  geschlagen,  vnd  hilfgelt  hie  im  land  vnnd 
an  andern  orten  aufpracht  hat,  sich  auch  entlich  zu  dem  Rom-Zug 
geruest,  Vnd  wiewol  er  vormals  In  seinen  Jungen  tag  vil  In  walischen 
Landen  gewesen,  Huntz  gen  Pisa  mit  gueter  Rüstigung,  aber  durch  1496. 
lystigkaitt  vnd  macht  der  Frantzosen  vnd  Venediger,  die  Ime  alzeit 
widerwärtig  gewesen,  vertrieben,  demnach  er  dazmal  gar  hartt  auss 
walischen  land  kumen.  Also  haben  auch  die  baide  geschlächt  Ime 
seines  Rom-Zugs  nachmals  Verhinderung  zuegefueget.  Dan  nachdem 


*)  'Derselb'  die  Handschrift. 

*)  Nacli  dem  ital.  il  comiinc,  also  hier  die  Republik. 


424  isoo— 1504. 

Mayland  in  der  Frantzosen  gewalt  komen ,  vnd  der  liertzog  daselbs 

isoo.  durch  Verwilligung  der  Schweitzer  gevangen,  Auch  die  Venediger  vil 
vngepurlich  guetter  besitzennde ,  Alles  kurzlich  (Bl.  3".)  Erlanngt 
pey  vnnserm  gedenngkhn,  besorgten  die,  wo  der  loblich  fürst  Maxi- 
milian mit  seinem  volk  vnd  geschütz  In  die  walische  landt  käme,  So 
wurde  er  sy  der  vnd  vil  anderer  vbl  gehandlter  Sachen  straffen,  auch 
den  Frantzosen  aus  mayland  vertreiben,  nachdem  doch  diselbig  stat 
on  mitl  zum  Reich  vnnd  dessen  Kamer  ain  gehörend  ist,  auch  Ime 
gannz  vnpillich  seins  gewalts  gehorsam  sein  soll,  dan  er  daz  Mail- 
lendisch  land  mit  nichte  Rechtlich  besitzet.  So  mag  den  bemelten 
frantzosen  In  mayland  noch  in  Itallien  Niemant  leiden.  Nachdem  ist 
der  Neid  oder  die  sorg  der  veintseligen  Venediger  gegen  dem  ersamen 
maximiliano  so  gross  gewesen,  daz  sy  ee  den  Frantzosen,  Inen  zu 
ewigen  verderben,  In  Italien  peleiben  lassen,  dan  daz  sy  denn  Rom 
Zug,  der  Inen  doch  mer  zu  Eren  dan  schaden  gediendt  hiette,  dem 
gemelth  Romischen  Kunig  vergundt  betten,  vnangedeut,  davon  lang 
ze  schreiben  war,  was  diselbig  Venediger  mith  dem  franntzosen  Ime 
dem  Romischen  Kunig  In  schimpflichen  spillen,  Ludibilia  genant, 
auch  mit  wortten  vndwerkhen  zuegefuegt.  Jedoch  auss  den  ob  erzelten 
vrsachn  vnd  andern  zugefallnen  Sachen  vielle  zwischen  der  aller  Ein 
grosse  veintschaft.  Vnd  als  aber  der  selbig  loblich  fürst,  nachdem  er 
zu  Romischen  Kayser  erweit,  als  ein  vast  vil  wissender  Kriegsman, 
in  ansehung  seiner  streittbaren  Völkern,  auch  seins  grossen  geschütz, 
sich  mit  gewalt  vnderstuende,  den  Rom  Zug  anzefachen,  oder  doch 
ainss  tails  die  walchen  straffen,  demnach  er  erstlich  vngevarlich  Im 

1S04.  funfzehenhundertisten  vnd  viertten  Jar  etlich  hundert  knecht  etlich 
flecken  vnd  ortter  zu  besichten  gegen  den  maylandisch  lannd  vber 
die  gepirg  geschickht,  die  Im  on  alle  vrsach  durch  die  Venediger 
ernidergelegt,  ainss  tails  gefangen  vnd  verjagt  worden,  wiewol  daz 
nit  on  willen  vnd  hilf  der  frantzosen  beschechen  ist. 

1499.  Itz  wil  ich  geschweigen  des  ernsthafften  Kriegs  Im  Engendein, 

darzu  an  allen  orttn  gegen  den  Schweitzern;  Darzu  etlich  schlachten, 
aber  mit  klainem  sig,  sonst  tails  der  Verachtung  halben   erlanngt; 

1S04.  Vnd  wiewol  der  pairsch  Krieg,  darin  sein  Maiestat  in  aigner  person 
gegen  den  pehem  gefochten,  vnd  hart  als  ain  strenger  Ritter  gestan- 
den; vnd  auch  der  ernstlich  hanndl  mit  Kopfstain,  (BL  3'.^  der 
grossen  arbait  vnd  geschütz,  auch  der  enthaubtung  des  pientzenawers 
vnd  seiner  geselschaft  halben  wol  für  Ettwaz  tapferss  ze  schätzen 


1S07. 


42S 


ist;  So  sein  doch  dieselbigen  acta  vnd  sachen  gegen  der  Kriegsyebung, 
so  in  Italien  beschechen  ist,  nit  hoch  aufmergkend,  Dan,  wie  vor 
gemeldt.  Nachdem  die  venediger  ye  vber  menig  ersam  ersuechen  in 
hertter  Verstopfung  verhart,  dardurch  der  loblich  fürst  auss  ange- 
borner  tapferhaitt  bewegt,  sich  pey  den  ständen  des  Romischen 
Reichs,  Kurfürsten,  fursten  vnd  herrn,  auch  pey  seinen  erblanden 
zubewerben.  Die  Ime  dann  auf  sein  gegrünt  ersuechen  zu  gueter 
mass  hilf  zubeweisen  verwennet,  die  Im  aber  zum  wenigen  tail  erlegt; 
Dann  als  er  den  krieg  vnd  den  Eingang  desselbigen  durch  das  etsch- 
land  anfieng,  sein  Artelerey  kriegrustung  vnd  Volk  gen  Trient  vnd 
vnnder  die  selbig  stat  hinab  nach  der  etsch  gelegt,  auch  ain  veste 
pastey  vnder  dem  schloss,  Stain  genannt,  gemacht  ward,  huebe  sich 
damit  der  venedigisch  krieg  im  sibenden  Jar  der  mindern  Zall  ge-  1S07. 
waltig  an.  Der  anzug  des  volks  waz  zu  baider  seittn  ernstlich.  Dann 
der  egemelt  Maximiliano  selbs,  als  ain  vil  kundiger  Kriegshauptman, 
Ordnungen  genuegsam  verordnet,  darzu  auch  tapfer  leut,  Dann  der 
alt  margraff  mit  dreyen  seinen  sinen  von  Rrandenburg,  vnd  sonderlich 
mit  Casimirum  den  eltisten  hie  im  Veld  erschinen,  so  betten  auch  die 
fursten  von  Rairn  ir  volk,  so  waz  hertzog  Erich  von  Rraunssweig 
auch  im  Lannd.  Derzeit  waz  zu  trient  ain  weiser  pischoff,  Jörg  von 
Neidegg,  des  weysshait  vnd  redsprache  geschicklichait  hochgepraisst 
vnd  beruembt  gewesst  ist.  So  waz  auch  herrn  Lienharten  zu  Vels 
als  lanndshauptman  vil  bevolchen.  Als  die  kuniglich  Maiestat  daz  an 
disen  orth  nach  aller  notturft  furgesehen  haben  vermaintt,  erhueb 
sich  dieselb  Ins  Pustertall ,  den  Eingang  auf  venediger  herschaft 
daselbs  auch  zu  erfragen.  Dieweil  aber  daselbs  in  Pustertal  gehandlt, 
betten  sich  die  Venedigischen  sovil  mit  waischen  vnd  französischen 
Volk  versehen,  daz  die  vast  ob  funfzehen  tausent  stark  erschinen, 
dann  Inen  der  frantzoss  mit  grossem  (Bl.  4".J  gunst  zu  hilf  genaigt 
was,  Auch  in  Irm  veld  der  alt  misser  Zorzi  Korner,  providador,  vnd 
der  alt  Capitanio  Ir  hauptmann^-  So  betten  die  bemelth  Venediger 
auch  nit  vergessen,  sonnder  gegen  den  pustertal  vnd  friaul  auch 
Ordnung  fursehen,  daselbs  hin  verordnet  Rernardin  de  Val  da  mareng 
vnd  Rartholome  de  Viana«),  Aber  die  am  stain,  vnndter  triennt  auf 


^)  D.  i.  Giorgio  Cornaro  und  der  bejahrte  Graf  von  Pitigliano. 
*)  D.  i.  Bartolomeo  d'Alviiino. 


426  1508. 

der  Venediger  seitten,  waren  also  gerust  In  sterekh  vnd  geschutz, 
daz  sy  daz  bemelt  vest  schloss  den  stain  gar  nachnet  gar  zeschossen 
vnnd  gewunnen  betten.  Aber  die  teutscben  tettn  solieb  manlich  wer, 
wiewol  der  wenig  gewesst  sein,  daz  sy  davon  piliichen  zu  preisen, 
auch  In  disem  land  ain  tapfer  maur  gewest  sind. 

Als  nu  der  last  am  stain  ye  in  die  leng  vberhand  nemen  vnd  zu 
schwär  werden  wolt,  vermainet  sein  Künigkliche  gnad,  ain  Volck 
durch  das  pustertal  hinein  zeschicken.  Damit  so  mussten  auch  die 
venediger  zum  tail  Ir  Kriegsvolck  vom  stain  abvordern  vnnd  alda  her- 
legen. Schickt  darauf  vber  daz  gepirg,  auf  pleif  zu  Inss  Cadober  i). 
ainen  fast  strengen  Ritter,  hern  sixten  trautsun  mit  vngevarlich  dreut- 
zehen  hundert,  die  tapferisten  Knecht,  so  die  zu  vinden  warn,  darunder 
vil  edl  vnd  krieg  (?)  gewesen  sind.  Aber  Jedoch  mergkht  der  merbenant 
maximiliano  wol,  daz  dises  Volck  alles  In  die  lenng  nicht  Erschiessen 
wurd.  Er  hueb  sich  von  disem  lannd  widerumben  hinaus  Inss  Reich, 
sich  verer  vmb  gelt  vnd  volck  zubewerben  3),  Dieweil  warden  die 
Jetzt  gemelten  Knecht  Im  Cadober  mit  macht  vberzogen,  vnd  In 
ainem  grossen  schnee  vbereyllet.  Vnd  wiewol  sy  sich  lang  Ritterlich 
gewert  hetten,  warden  sy  doch  zu  letscht  auss  der  grossen  Menig 
des  volcks  der  Venediger  vast  all  erschlagen  worden  3).  Des  dan  die 
herschaft  Venedig  sonder  freud  hätt,  wiewol  dapey  auch  gesagt  wor- 
den ,  die  teutscben  hetten  Ir  manhait  zu  vil  vertraut  vnnd  Irn  vortl 
begeben.  Nicht  dester  weniger  yebten  die  sich,  (Bl.  ^''.)  die  vene- 
digisehen  haubtleut,  mit  gewalt  die  egemelt  pastey  vnter  Triendt  vnd 
daz  schloss  Zugewinnen.  Es  erhueb  sich  auch  der  obgemelt  Bartho- 
lome  del  Viana  mit  seinem  Volck,  so  er  Im  Cadober  gehebt  het,  vnd 
zoch  Innss  friaul,  gewan  daselbs  görtz,  tibein,  etwo  vil  stet  vnd 
Schlösser,  also  daz  er  nachnet  daz  ganz  friaul  zu  seinem  gehorsam 
pracht  hett.  Dieser  Bartholomeo  hett  grossen  sig.  Als  dise  ding 
beschachen  vnd  nu  des  Maximiliano  Zuekunft  nit  zu  erharn  waz,  auch 
jederman  wiewol  in  kurzer  Zeit  müed  worden  was,  sich  auch  von 
tag  zu  tag  die  macht  mindret,  machten  die  landeshern  mit  Hilf  hern 


*)  Pieve  di  Cadore.  Vergl.  den  Bericht  bei  Datt,  de  pace  publica,  S.  S7i, 
Sp.  b.  „an  aynem  Ort  dess  gepürgs,  genant  in  Kodober". 

2)  Ranke,  Gesch.  der  rora.  u.  germ.  Völker,  S.  297,  Note  2. 

3)  Ebenda,  S.  299. 


1S08. 


427 


Paulsen  von  liechtenstain  i),  der  in  grossen  Wesen  derzeit  waz ,  mit 
den  Venedigischen  ainen  frid,  mit  klainem  vnnserem  Nutz,  doch  mere- 
ren  schaden  zuverhüten.  Aber  dieser  frid  ward  on  willen  des  Kunigs 
beschlossen  2).  Desshalben  er  nit  lenger  dan  annderthalb  Jar  vnge- 
varlich  gewert  hat.  Dann  in  der  Zeit  Rüstet  sich  Maximilian  pass 
dan  vor,  Doch  mit  diser  beschaidenhaitt.  Er  Merckt  gar  wol,  daz  der 
frantzoss  mith  der  herschaft  Venedig  beschwarlich  zu  bekriegen  war, 
Darumben  er  alle  Sachen  vnd  vei'gangen  sweherung  oder  ybels,  so 
er  empfangen  hett,  vallen  Hess,  mit  dem  bemelten  Kunig  von  Frank- 
reich ainen  gezwungen  vertrag  macht,  welicher  vertrag  sich  auf 
lang  Zeit  erblich  in  beschliessen  versteen  thet.  Dessgleichen  so  ward 
auch  die  pabstlich  heiligkait  Julius  der  andere,  auch  bede  Kunig 
Ispanien  vnd  englant  darin  begriffen.  Damit  aber,  wiewol  ich  die 
brief  nit  gesehen  hab,  der  obgemelt  frantzoss  dester  stannthafter 
bestendig  plibe,  so  ist  Ime  durch  den  Romischen  Kunig  Maylandt  zu 
Rechten  leben  geliehen  vnd  zuegestellt.  Aber  seiner  (Bl.  ^".JLehenns 
pflicht  schier  vergessen.  Sunder  durch  disen  Vertrag  gemaindt, 
daz  ganz  Italia  vnnder  sich  zepringen ,  vnnd  wiewol  in  diser 
punttnuss  zwischen  der  obgemelten  herschaft  aigentlich  berett,  daz 
niemandt  nicht,  dan  das  so  Ime  von  alter  zuegehort  vnd  yetz  in  der 
Venediger  gewalt,  begern  sol,  daz  aber  zum  tail  vergessen.  Vnd  als 
nu  die  Venediger  disen  Contrackt  Merkhten,  vnd  der  obgemelt 
Frantzoss  ain  gross  Volck  vber  die  gepyrg  in  Italia  pracht  bette,  Dess- 
gleichen die  Spanier  sich  Rüsten,  vnnd  der  Maximilian  auch  Anze- 
ziechen  begunde,  Erschrackn  sy  auch  nit  vnpillich.  Doch  betten  sy 
noch  zwen  tapfer  hauptleut.  Wiewol  die  etwo  gross  vnainiss,  wur- 
den sy  doch  alda  ains  tails  Richtig.  Ainer  genant  u  Conto  Capitiano  s), 
vnd  der  obgemelt  Bartholomeo  de  Viana,  die  sich  auf  besoldung  der 
Venediger  des  Kriegs  vnderviengen.  So  waz  der  zeit  noch  Miser 
Zorzi  Korner  providador.  Die  bestelten  vastvil  guets  Kriegs  Volks, 
in  grosser  menig  vnnd  anzal,  zugen  den  franntzosen  damit  Engegen 


*)  Damals  Bischof  von  Trient. 

2)  Nach  llanke  a.  a.  0.,  S.  302,  und  Lebret,  Staatsgeschichte  Venedigs,  3,896, 

handelte  Liechtenstein  im  Auftrage  des  Kaisers,  an  seiner  Seite  der  Kanzler 

desselben,  Cyprian  von  Serentein. 
8)  Das  ist:  II  conte  Pitigliano.  Lebret  a.  a.  0.,  S.  904. 


428 


1508  —  1509. 


piss  Imperidada  *).  zwischen  den  Confinen  Maylandt  vnd  lombardia. 
Alda  sich  der  Venediger  hauptleut  tauten  zu  zwaien  hauffen.  Aber 
der  obgemelt  Bartholomio,  der  ein  torsch.  Rösch  man  waz,  Als  sy 
baid  hauptleut  auch  noch  zum  tail  der  alten  Veintschaft  gedachten, 
vnd  vngevolgig  anainander  waren,  Grif  der  obgemelt  Bartholomio 
fristlich  die  frantzosen  an.  Aber  der  Connto  Capitiano,  der  on  wissen 
des  providador,  der  dazemal  zu  ver  waz,  verhielt  mit  seinem  volckh, 
(BL  5''.)  schlueg  nicht,  desshalben  derselbig  Hauptman  abzoch,  aber 
der  Bemelt  Bartholomio  ward  gefangen  *).  Die  franzosen  erlangten 
alda  gross  Er,  Wiewol  gesagt  ward.  Wo  baid  hauptleitt  angriffen, 
betten  die  frantzosen  den  widerstannd  nit  erleiden  mugen. 

In  der  Zeit  waz  auch  Maximilian  mit  seinen  Redlichen  lanntz- 
knecht  vnd  Raysigen  Zeug  auf  die  ortter  vnd  grenitzen  des  Walischen 
lannds  kumen.  So  hett  er  auch  etlich  Volck  In  anzug  Inss  friaul  ver- 
ordnet, vnd  nachdem  die  obgemelt  schlacht  verlorn  ward,  da  name 
der  frantzoss  die  landt,  stett  vnd  marckh  Enhalb  der  Etsch  Ein.  So 
ergab  sich  Rofreid,  Perns)  etc.,  auch  Padua,  auch  alle  andre  stett 
vnd  fleck  zu  baiden  seittn ,  dan  allain  terfis  *)  ward  nit  Eingenomen. 
Der  Pabst  versaumbt  sich  auch  nicht,  Nam  alles  daz  Ein,  daz  dan 
der  Kirchen  zuegehört.  Von  allen  stettenn  warden  die  schlüssl  dem 
edlen  Kunig  maximiliano  Entgegen  getragen,  der  aber  aus  seiner 
saugen  guettigkaitt  dennocht  niemant  beschedigen  Hess,  sonnder 
hielt  stark  mit  frid  ob  den  Eingenomen  stetten,  vermainende  sy  mit 
guettigkait  zu  Ime  zu  lockn  vnd  zu  ermanen.  Daz  aber  alles  durch 
die  Walischn  veracht,  Ime  darumb  verschmachten,  vnnd  nachdem  er 
wenig  volkhs,  ain  solich  gross  lannd  zu  bewaren,  pey  Ime  hette,  sy 
sovil  zugericht,  daz  auf  ain  tag  alle  stet  soltenn  widerumben  an  die 
herschaft  Valien,  (BL  6".)  'Damit  so  möchten  sy  die  Venediger  den 
Kunig  maximiliano  mith  seinem  Volck  wol  Im  lannd  behalten'.  Daz 
dan  auch  also  beschach.  Die  stett  viellen  vber  ee  gethan  gelubd.  Er 
vnd  aid  alle  vmb  von  der  Kays.  Mst.  an  die  Venediger.  Aber  der 
kunigklich  Maximiliano  kam  durch  die  hilf  gots  dennocht  frey  von 


*)  Das  ist  das  Gebiet  der  Adda. 

2)  In  der  Schlacht  des  14,  Mai  1509  bei  Agnadello,  auch  das  Treffen  von 

Casciano,  Ghiara  d'Adda  oder  Vaila  genannt.  Lebret  3,  911.  Ranke  310. 
^)  D.  i.  Verona. 
*)  Treviso. 


isio.  429 

Inen.  Wiewol  nit  mit  gewalt,  sonder  mit  weyser,  fürsichtiger  Weiss- 
hait  Erlienge  er  durch  die  päss  der  laitter,  Valtzian  vnd  daz  teutsch- 
lannd  ^  sein  sicherhaitt.  Aber  seiner  herrn  warden  vil  zu  Padua  vnnd 
an  andern  orttn  gefangen,  vnd  in  sonders  her  Barthlme  H.  zu  firmian, 
her  melchior  von  Massmünster,  die  lang  zu  Venedig  gefangen  lagen. 
Doch  zu  letscht  auss  in  daz  teutsch  land  wider  der  Venediger 
willen  kamen.  Aber  pey  allem  glück  in  vnglück  gewendt,  plibe 
yedoch  noch  sovil  trosts,  Daz  ethch  hauffen  Knecht  gen  Fern,  Ee  sy 
noch  vmbgefallen  was.  In  die  stat  kamen,  die  schloss,  die  vormals 
wol  besetzt,  noch  pass  befestigten,  dardurch  den  Venedigern  zum  tail 
ir  furnemen  gemindert  vnd  den  teutschen  hilf  Erzaigt  ward. 

Im  nagsten  Jar  darnach  wurden  in  disem  land  vil  lannttag  iSiO. 
gehalten,  steuren  In  disem  Krieg  vil  gegeben,  auch  Volck  aus  disem 
Lannd  gen  Bern  vnd  anderswo  geschickht,  vnd  sovil  gehanndlt,  daz 
felters  daz  stätl,  vmb  seiner  Hoffart  vnd  missethat,  so  sy  das  vergan- 
gen Jar  gegen  Kunigklich  maiestat  begangen  hett,  ganntz  zerrissen, 
zeschlaifft  vnd  alle  mentschen  darin  erwürgt,  verjagt  vnd  vmbpracht 
warden.  So  warden  (Bl.  6''.)  auch  vil  stet  des  Jars  widerumb  Er- 
obert, geprantschatzt,  die  purger  gehenngkht  vnd  Ertrenngkht,  vnnd 
vil  volckh  erschlagen  vnd  verjagt.  Dann  kürtzlich  darnach  (^19.  Febr. 
1312J  vberfiellen  die  teutschen  mith  den  frantzosen  pey  nächtlicher 
weil  die  machtig  stat  Pressa,  Darin  so  vil  mentschen  erschlagen 
warden,  das  davon  ze  schreiben  nit  bequem  ist.  Dan  wiewol  die 
selbig  machtig  statt  an  leutten  hochscheinnend,  so  ist  doch  die  der- 
zeit nicht  dester  weniger  oder  minder  mit  guet  hauffenlich  belegt 
gewessen,  vnd  diser  stat  ist  daz  begegnet,  daz  nit  vnpillich,   daz 


*)  „Dieci  0  dodici  strate  praticabili  anche  per  cavalli  eonducono  ne'  Sette- 
Comuni  partendo  dallo  Stato  Veneto.  Tre  ne  abbiamo  nel  Canal  dl  Brenta. 
La  prima  chiamata  il  Coreggio  viene  della  parte  di  Primolano;  T  altra 
appellata  la  Scaletta  incomineia  alla  Piovega,  e  portano  ambedue  in  Enego. 
La  terza,  meno  ripida  e  disastrosa  d'  ogn'  altra  incomineia  a  Valstagna" 
u.  8.  w.  A.  dal  Pozzo,  Memorie  istoriche  dei  Sette-Comuni.  Vicenza,  1820. 
8f  S.  251.  Obige  Stelle  sagt  uns  also,  Maximilian  habe  auf  den  beiden 
Wegen  von  Piovega  her  und  von  Valstagna,  bei  Kirchmair  fälschlich 
Valtzian  geschrieben,  durch  die  Sette-Comuni  hindurch,  die  er  ganz  richtig 
'deutsches  Land'  nennt,  sicheren  Boden  erreicht.  Vergl.  auch  J.  Bergmannes 
Abhandlung  über  die  Sette-Comuni.  Wiener  Jahrbücher  der  Literatur, 
Bd.  120,  Anzeigeblatt,  8.  21. 


430  iS09. 

gantz  Italia  ewigklich  zu  hertzen  vnd  ewigen  erschricken  nemen  sol. 
Darnach  ist  dise  stat  etlich  zeit  in  der  frantzosen  der  teutsehen  vnd 
Ispanier  gewalt  gewesen;  doch  im  namen  des  Kaisers.  In  disen 
gethanen  Handlungen  verliessen  die  Venediger  alle  Ire  flecken,  stett 
vnd  Schlosser,  bevestigten  Padua  vnd  Tervis,  doch  Padua  zum  mai- 
sten,  vnd  vnderstunden  sich  daneben  auss  Padua  dem  Kayser  schaden 
zuverfuegen.  Dardurch  alle  die  Puntherrn  vorgemelt  sich  verainig- 
ten,  vnd  also  für  Padua  dasselbig  zuerobern  zu  ziechen  sich  Ent- 
Sept.  1S09.  Schlüssen.  Vnd  wiewol  ich  den  fürschlag  der  stat  Padua  nit  gesehen, 
so  pin  ich  doch  glaublich  bericht,  das  in  der  ganzen  Cristenhait  nie 
kain  solich  tapfer  Volk  vnd  geschütz  gesehen  worden  sey.  Dan  da 
sind  erschinen  die  teutsehen  mit  Irer  manhaitt,  (Bl.  7".J  auch  die 
franntzosen  mit  Irem  Pracht,  die  Spanier  mit  Irem  gewalt,  der  Pabst 
zuvor  mit  seinem  allerschönisten  Raisigen  Zeug.  Dessgleichen  alle 
Potentaten  des  W^alischen  lannds  mit  allen  dem,  daz  sy  vermugt 
haben.  Aber  hinentgegen  so  ist  auch  wissend,  daz  die  Venediger  Ir 
Stadt  Padua  so  wol  besetzt  vnd  furgesehen  haben,  daz  doch  solichs 
auch  nit  pesser  bette  gesein  mugen.  Darumb  die  Egemelten  herrn 
wol  mer  dan  ain  gantz  Monat  vmb  die  stat  padua  gezogen,  Ee  sy  den 
fürschlag  Erfunden  haben,  doch  sich  zuletsch  in  daz  leger  geschickht, 
geschanntzt,  vnd  von  baiden  taillen  also  geschossen,  daz  die  luft  auf 
vnglaublich  weitte  darvon  erhelt  vnd  daz  ertrich  Erpidmet  hat,  dar- 
durch die  Maurn  an  Padua  zu  guetter  mass  geprochen,  vnd  vil  thurn 
vnd  heuser  zerrissen  sind.  Vnd  wäre  Wunder  von  disem  hanndl  der 
vor  Padua  beschechen  ist  zeschreiben,  aber  ich  wils  den  hochweisen 
bevelchen. 

Da  aber  nu  die  Venediger  vermerekhten,  daz  sy  die  stat  Padua 
in  die  lennge  nit  erhalten  mochten,  erdachten  sy  den  list,  rueften 
die  pabstlich  heylikait  als  ain  Vater  der  cristenhait  an,  pitten  zu 
bedengken:  „So  sy  aus  Italia  vertrieben  wurden.  So  mechte  doch 
Maximiliano  daz  auch  nit  behalten,  auss  vil  vrsachen,"  die  sy  erzelten. 
„So  war  dan  nicht  gewissers,  dan  daz  der  frantzoss  Italia  auch  die 
gantz  Romisch  march  also  mit  seiner  aller  vncristenlichisten  (Bl.  7''.) 
vnd  vnmentschlichen  handlung  beschweren,  betzwingen  vnnd  benot- 
tigen  wurde,  daz  zum  letschten  alle  walische  fursten  vnd  Herrn  seine 
Schglaffen  sein  muessten.  So  war  auch  jetzund  ofTenwar,  daz  Maxi- 
milian auf  die  stat  pern  von  dem  frantzosen  gelt  Entlehend  hett.  Vnd 
ob  Maximilian  gleich  wol  Padua  vnd  daz  gantz  Italien  erlangen  vnd 


1S09-1S12. 


431 


erobern  wurde,  doch  zum  letschten  solichs  alles  In  der  frantzosen 
gewalt  mit  gelt  oder  Krieg  gestelt  werden.  Vnd  wo  das  beschechen 
wurd,  so  mug  sein  Heilikait  wol  gedengkhen  vnd  vermergkhn,  daz 
der  stuel  zu  Rom  ain  capplaney  werden,  auch  alle  Potentaten  veracht, 
auch  die  Kirche  gantz  zerprochen  sein  muessten." 

Durch  solich  vnd  dergleichen  hochverstendig  furschlag  ward  die 
pabstlich  hailikait  bewegt,  vnd  schrib  ins  Veld  für  Padua  der  Kirchen 
hauptman,  genant  Signor  Constantino,  ain  hertzog  von  Macedonia, 
daz  der  mit  seinem  Volck  von  stundan  ahzug.  Do  nu  diser  hauptman 
mit  seinem  Raisigen  Zeug  sich  erhueb  vnd  von  dannen  rugkhte,  bette 
Maximilian  guet  zubedenngkhn,  daz  der  frantzoss  seinen  vortail 
fürpass  suechen  wurd,  daz  auch  beschach;  dan  die  ferraischen 
Puchsenmaister  zu  Er  den  frantzosen  Ir  geschutz  in  des  Kaysers  her 
gericht,  vnd  von  der  stat  maur  gewendet  betten.  Vnd  als  diser  list 
gemerckht  ward,  getorften  die  teutschen  nit  stürmen,  wiewol  die  stat 
wol  Zugewinnen  gewessen  war,  (Bl.  8".)  besorgende,  wo  sy  volck 
am  stürm  verlurn,  so  war  dan  der  Franzoss  zu  starckh,  vnd  möcht 
dem  Kayser  ain  schmach  erzaigt  werden,  dan  die  kayserlich  maiestat 
selbs  in  Aigner  Person  alzeit  im  Veld  vor  Padua  gelegen  ist.  So 
warden  auch  die  Venediger  durch  den  abzug  des  Romischen  haupt- 
mans  vnd  durch  das  Missgetrauen  der  teutschen  vnd  frantzosen  zum 
tail  gesterckht.  Desshalben  vngesturmbt  vnd  die  stat  vngewunen 
zuge  Jederman  wider  ab;  Des  die  Venediger  wol  pillich  got  lob  vnd  9.  Oct.  iso9. 
dannkh  ze  sagen  haben.  Doch  war  der  abzug  herlich  vnd  tapfer,  dan 
es  Raitt  der  obgemelt  Maximilian  zu  Vintzentz  Im  stachl  geliger  so 
herlich  ein,  daz  menigklich  teutsch  vnd  ander  nacionen  davon  Ver- 
wunderung empfiengen.  Vnd  rugkhten  damit  alle  partheien  widerum-  April  isio. 
ben  auf  Pern  zue,  das  derselbigen  Zeit  dem  loblichen  fursten  von  An- 
hold *)  als  obristen  zu  regieren  bevolchen,  vnd  nachmals  dem  Weysen 
Bischof  Jörgen  zu  Triendt  zu  regieren  vndergeben  was.  Vnd  als  nu 
alle  stett  vnd  örtter,  aussgeschlossen  Padua  vnd  Tervis,  zum  tail 
bezwungen,  erobert  vnd  versorgt,  vnd  darzu  Pern  versorgt  vnd 
besetzt  ward,  da  ruckht  Maximilian  widerumb  in  das  Teutschland. 

In  derselben  Zeit  bette  sich  auch  zu  Ravenna,  von  wegen  des  April  isi2. 
Napolitanischen  Kunigreichs,  auch  anderer  vrsach  halben,  ain  Krieg 


»)  Rudolf. 


432  1512— 15i3. 

zwischen  dem  Pabst  Julio  vnd  den  Spaniern  erhebt,  demnach  vil 
Kriegsvolckh  vnd  teutsche  Knecht  dem  Papst  zuezugen,  dessgleichen 
auch  etlich  frantzosen.  Was  aber  oder  welicher  gestalt  vrsach  zu 
disem  Krieg  geben,  ist  mir  nye  recht  wissend  gewesen;  Dan  sovil 

ii.  April  1Ö12.  daz  daselbs  ain  soliche  treffenliche  schlacht  beschehen  ist,  dergleichen 
nye  pey  mentschen  (BL  S''.)  gedengken  mer  erhört  ist.  Dan  da  ist 
Nyemand  gewichen ,  sonder  die  Teutschen  sind  alda  so  stanthaft  in 
geschütz  vnnd  gestäch  gestanden,  daz  Ir  gar  vil  vnd  die  pesten  alda 
pliben  vnd  vmbkomen  sind.  Aber  doch  dennocht  das  Veld  behalten. 
1313.  Im  nachvolgenden  Jar  viel  der  frantzoss  gar  ab  von  dem  Kayser, 

Juni  1313.  ward  auch  dazemal  auss  Italia  vertriben  vnd  zu  Mayland  ain  Junger 
hertzog9  durch  den  Kayser  eingesetzt,  der  ain  rechter  Erb  was. 
Diser  Kunig  von  Frankreich  ward  auch  durch  die  Kays.  Mt.,  durch 
Luttringen  vnd  durch  das  Niderland  mith  dem  Kunig  auss  Engellandt 
hart  bekriegt.  Doch  nit  lang,  dan  sich  der  Krieg  gar  pald  widerum- 
ben  In  Italia  richtet.  Der  dasigen  Zeit  betten  die  Venediger  sovil 
gehanndelt,  das  Ir  hauptman  Signor  Bartholomio  wider  ledig  ward 
pey  den  frantzosen  2)  vnd  kam  mit  ainem  grossen  volck  widerumb  in 
Italia,  bestritt  vil  stett  vnd  legeret  sich  auch  ainsmals  stark  für  Peru, 

Anfangs  Mai  schoss  vud  sturmct  alles  ains  tags,  aber  gewann  nicht  daran.  Aber 
sein  behende  listigkait  wardt  dennoch  gelobt.  Es  viel  auch  der  zeit, 
pöser  bezallung  halbn,  ain  tapfer  hauptman  genant  Marcurius^)  vom 
Kaiser  zu  den  Venedigern.  Doch  kamen  auss  Ispanien  vil  guet 
kriegsleut  daz  Jar  auch  entgegen,  vnd  vice  Rey  *)  ennthielt  pern  vnd 
besazt  auch  pressa.  Wiewol  zu  bern  der  von  Rogendorfs),  Signor 
Markantonio  e),  her  Jörg  von  Freuntsperg,  Castlalter '),  Ruedolf  hall, 
stofl  von  munichen,  vnd  darzu  vil  tapferer  Kriegsleut  waren. 

Als  aber  nach  vergangenem  Winter  in  Italia  vast  alle  Sachen 
stil  wären,  vnnd  die  sumerszeit  eingieng,  erhueb  sich  der  obgemelt 


*)  Maximilian  Sforza,  hielt  seinen  Einzug  zu  Mailand  am  15.  December  1512. 
^)  Er  war  am  14.  Mai  1509  in  der  Schlacht  von  Agnadello  gefangen  genommen 

worden.  Lebret  3,  911. 
3)  Mercurio  Bua? 

*)  Das  ist  Gonsalvo  von  Cordova,  Vice-König  von  Neapel. 
5)  Wilhelm  Freiherr  von  Rogendorf. 
*)  Mareantonio  Colonna. 
')  Christoph  von  Castellalto,  Oberster  der  Artillerie. 


1513. 


433 


vicere  mit  seinem  volk,  auch  her  Jörg  von  freuntsberg  mit  den 
(Bl.  9"^.)  Teutschen,  vnd  zugen  daz  Italia  durchaus  für  Padua,  Eest, 
Muntzels  *)»  vnd  piss  an  daz  Mör  gen  Kiosa*);  vnd  daseibs  dem  mer 
nach  ab  piss  gen  Margera  3).  Schüssen  daseibs  von  Margera  hinein 
gegen  Venedig  werts,  das  dennocht  etlich  kugl  gar  nach  der  stat 
Venedig  genacheut  haben  vnd  die  Venediger  gar  ser  erschrocken 
sein.  Verprannten  auch  daseibs  Margera  vnd  maisters*),  zerrissen 
vnd  zerprachen  das  alles.  Dieweil  bette  sich  der  Egemelt  Bartholomio, 
der  venedisch  hauptman  zu  padua,  vil  volckhes  halben  so  vvol  ver- 
sehen, daz  er  mith  dem  paurn  vnd  Lanntvolck  in  die  dreysig  tausent 
man  stark  was.  Hette  darzu  bevor  ain  guete  wolerpauwen  stat.  So 
waren  die  Teutschen  nit  vber  acht  tausent  starck,  aber  guet  leut.  Als 
nu  die  Walischen  so  starckh  vnd  der  Teutschen  so  wenig  waren, 
vermaint  Bartholomio  sy  gleich  ainem  Vassnacht  spil  zu  vberwinden, 
berueft  zu  den  freuden  etlich  junge  herrn  von  Venedig.  Ee  daz  aber 
der  Walisch  hauptman  seine  Sachen  gar  gericht  hette,  waren  die 
teutschen  nachendt  gen  Vintzentz  5)  kommen,  auch  daneben  vernomen  7. 
des  walischen  hauptmanns  anschlag,  damit  Irn  vortl  gesuecht  vnd  also 
Ir  fursehen  gethan.  Aber  kurtz  darnach  warden  die  Walchen  In 
grosser  Anzal  gesehen,  in  Maynung  die  teutschen  anzegreiflfen.  Dess- 
halben  von  baiden  tailln  nit  gefeirt  ward.  Dan  die  teutschen  der 
Rutschon  mit  seinen  fannen,  als  ain  Vendrich  der  Raysigen,  desgleichen 
herVIrich  von  schellenberg,  darzue  alle  andere,  besonnders  her  Jörg 
von  freuntsperg,  als  der  fuessknecht  hauptman,  grilTen  all  fristlich 
vnd  mit  Mannesbertzen  die  veind  an.  Die  Knecht  schluegen  mit  den 
Schlagschwertern  vnd  stachen  mit  (Bl.  9''.}  den  lengern  spiessen  so 
hartigklich,  dessgleich  der  Raysig  Zeug,  daz  die  walchen  disen 
Widerstannt  kaineswegs  in  die  lenng  erleiden  mochten.  Hueben  an 
die  flucht  zu  Hilf  zenemen,  eylten  damit  der  stat  padua  zue.  Aber  in 
der  flucht  warden  die  besten  Kuriser  vast  alle  gefangen ,  erstochen 
vnd  erschlagen,  vnd  sonst  vil  volks.  Aber  Ir  Hauptman  waz  in  der 
flucht  nicht  zu  hindrist.  Vnd  damit  dennocht  nicht  zelang  Schreibens 


*)  Das  ist  Montagnana. 

*)  Chioggia. 

")  Malghera. 

*)  Mestre. 

*)  Vicenza. 

Foiitex.  VIII.  28 


434 


1514. 


halb  mein  Materi  verdrossen  werde,  Ist  nach  obgemelter  schlacht  zu 
Vitzentz  desselbigen  wintters  nicht  sonders  gehandlt,  dann  das  paide 
heer  In  Iren  Legern  verharrten  vnd  Rüstigung  bedacht  haben.  Wie- 
wol  demnach  alzeit  zu  Peru  vnd  Bressa  vil  volcks  gehalten,  vnd  grosser 
costen  dem  Kayser  aufgangen  ist. 

Es  sein  auch  mitler  Zeit  gar  seltzamer  praktikn  vnd  Händl  in 
mancherlay  weysn  gehandlt  worden  In  bemelten  Walischen  lannd; 
Davon  guet  vnd  vil  zeschreiben  war,  dan  dennocht  vil  guet  leut 
dazemal  vmb  Irn  Leib  vnd  guet  komen  sind. 

In  volgender  Zeit  Erhueben  sich  vil  gueter  leut  vnd  sonderlieh 
die  gueten  Reitter  vnd  Raysigen  von  Fern,  vnd  zugen  vnten  für  Villach 
ins  friaul.  Alda  dan  der  obgemelt  Her  Jörg  von  freuntsperg,  Rutschen, 
vnd  Lang  Rayner,  Jörg  Polderl,  Emser,  schluedr,  Marthein  pfaff  vnd 
vil  gueter  hauptleut  knecht  fuertten.  So  Avas  auch  mit  etlichen  Reut- 
tern  vnd  Knechten  sonderlich  verbanden  Ain  Mandlicher  grad  cristofF 
vonKrabaten  ^-Dessgleichenherhanssaugspurger^),  Auchain  bischof 
von  laybach  s)  vnd  besonders  Hannss  Han,  mith  namhaften  Personen. 
(Zu  lang  zu  benennen).  (Bl.  10".)  Vnd  als  nu  solich  volck  im  Friaul 
hin  und  herr  gezogen,  vil  fleck  vnd  stet  erobert  betten,  vnd  beson- 
ders die  zwai  vestn  stätlein  gradisch  vnd  maran*),  legten  sy  sich  riiit 
gantz  gewaltigen  hauffen  für  ain  schloss.  So  auf  dem  perg  sophi 
gelegen  ist  5),  so  der  selbigen  Zeit  Ine  betten  etlich  geprueder,  edle 
Walchen,  genant  die  Ziprianer«).  Vnd  wiewol  sich  die  zum  ersten 
ergeben  hetten,  so  vermaintten  doch  die  kayserischn,  den  Perg  mit 
sambt  den  hab  vnd  guet,  so  darauf  geflochtnet  was,  gewaltig  zu 
gewinnen.  Das  aber  nit  beschach,  wiewol  vil  volcks,  geschutz  vnd 
auch  gelts  daselbs  verthan  ward,  aueh  dardurch  vast  gantz  Italia 
verlorn,  Auss  vrsachen,  die  hie  nit  not  zu  erzein  sind.  Aber  das  ist 
offenwar,  das  durch  dises  Leger  Im  friaul  der  pest  häuf  des  Raysigen 
gezeugs  Erlegt  vnd  gefangen  gen  Venedig  gefuert.  Dan  als  ains  tags 
bemelter  graf  cristofF,  Rutschen  vnd  ander  die  Maisten  vnd  pesten 


')  Graf  Christoph  von  Frangipan,  kaiserlicher  Feldoberster  in  Friaul. 
2)  Hans  von  Auersperg,  damals  I^andeshauptmann  in  Krain. 
')  Sigmund  von  Lamberg. 
*)  Gradisca  und  Marano. 
^)  D.  i.  Osoppo. 

^)  Girolamo  Conte  di    Savorgnano  und  dessen  Brüder,   wahrscheinlich  auf 
Cypern  begütert,  wie  manche  Glieder  des  Adels  der  Republik. 


151S. 


435 


Ritter  Inss  veld  geritten  waren ,  Erhueben  sich  die  Maisten  Reitter 
des  venedigischen  Zeugs  vnd  erschluegen  vnd  viengen  alda  den 
pesten  kern  des  Raysigen  Zeugs  des  kayserischen  haufFns  vor  vnd  in 
der  stat  Porttenau  9- 

Diser  verlust,  der  doch  muetwillig,  auss  Verachtung  beschach, 
gab  dem  Kaiser  grossn  nachtail  vnd  den  venedigischen  vil  hertzens. 
Graf  cristofF  ward  gefangen,  vnd  so  hertigklich  gehalten,  das  er  zu- 
erparmen  was.  Zu  letscht  ward  er  zu  behalten  gen  Maylandt  gethan, 
daseibs  er  Im  Zwainzigisten  Jar  der  Mindern  Zal  (1520)  wunder- 
parlich  ausskommen  ist.  Auf  den  Winter  zuge  jederman  wider  gen 
Perm  vnd  ward  zum  tail  friaul  besetzt  vnd  also  verlassen.  (^Bl.  10''.) 
Aber  innerhalb  der  Zeit  bette  der  Kayser  in  disem  Landt^)  vil  Lant- 
täg.  Dises  Landt  muesst  auch  also  zuhaissn  teglich  steurn  vnd  rays- 
sen,  dardurch  der  vnwill  gantz  in  die  gemain  gefallen  was.  Dennocht 
so  was  auch  die  beschwärnuss  so  oft  im  Land  der  durchziehenden 
Kriegsleut  halben,  die  mercklich  schaden  thetten,  so  Manigfaltig  vnd 
vil  das  im  lanndt  davon  grosser  verdriess  bekam.  So  sein  auch  diser 
Zeit  schwäre  Jar  hie  im  lanndt,  der  frucht  halben  gewesen.  Doch 
vnd  wären  die  frucht  so  wol  gewachsen  als  hoffart,  Zuetrinken  vber 
die  mas,  kostlich  Klaidung,  wol  essen  vnd  trinken.  So  war  es  alhie 
ganz  wol  gestanden.  Nach  disem  allen  als  nu  die  Venediger  ains  tails 
den  sig  im  friaul  erlanngt  betten,  erhueben  sy  sich  dess  vnd  machten 
nu  von  Newen  mit  dem  Kunig  von  frankreich  Puntnuss  (dan,  wie  ir 
vor  gebort  habt,  so  ist  Kunig  von  frankreich  oft  von  der  kayserlichen 
Mayestat  gefallen).  Darauf  derselbig  von  frankreich  vil  geraissigs 
Zeugs  zusammen  pracht,  den  Venedigern  zu  hilf  schickht;  so  betten 
die  Venediger  auch  vil  volckhs  zu  fuess.  Legten  sich  damit  gewaltig 
für  pressa.  Auch  für  Peru,  alda  durch  die  teutsche  Knecht  starck 
gehalten  ward.  Wiewol  zu  Pressa  nachmals  etlieh  Knecht  gar  vbl 
gehandlt  haben,  Dan  sy  vil  Muetbilliger  saehen  gethan,  die  stat  vber- 
geben  vnd  dergleichen  hanndl  geyeht,  Wiewol  sy  sich  entschuldigtn, 
sy  betten  solichs  von  Not  vnd  armuet  wegen  gethan,  davon  nit  guet 
zu  schreiben  ist.  Jedoch  als  sich  der  gewalt  in  Italia  also  hoch 
gemert,  vnd  die  (£?/.  1  i".^  Sachen  nicht  am  pesten  stunden,  Rychtet 


•)  Pordenone. 
«)  D.  1.  in  Tirol. 

28 


436  1S16. 

die  kayserlich  Mayestat  sovil  zue,  damit  ir  Maiestat  zu  Em  auf  besol- 
dung  Funffzehentausent  Schweitzer  In  Italia  zugen ,  auf  Fern  zue.  So 
hett  auch  bemelter  maximilian  vil  gueter  Landsknecht,  auch  darzue 
den  alten  Hauffn,  Also  daz  Ir  Mt.  ob  dreysig  tausent  man  zu  Boss  vnd 
fuess  hett.  Aber  die  Lantzknecht  vnd  Schweitzer  kunnten  sich  in 
Ainigkait  gegen  ainander  ganntz  nicht  vergleichen.  Doch  als  Kays.  Mt. 
März,  selbs  ins  veld  kam,  ward  wunderparlich  ain  Richtsal  zwischen  Ir 
gemacht.  Als  nu  dises  volck  in  Italia  kam  vnd  nach  aller  Notturft 
gerust  was,  zugen  die  frantzosen  auf  Maylannd  vnd  die  Venediger  auf 
Padua  zue,  sich  daselbs  zu  ennthalten.  Aber  Kays.  Mt.  als  obrister 
Veldhauptman  in  aigner  Person  Eyllet  dem  frantzosen  piss  an  den 
pass  Crobatzai)  veintlich  nach;  aber  Ee  dises  teutsch  volckh  für 
Maylland  kam,  hetten  die  frantzosen  die  stat  besetzt  vnd  werhaft 
befestiget.  Aber  nicht  dest  weniger  zoch  bemelter  maximilian  herlich 
für  Mayllandt,  vermainende  die  stat  zubelegern,  zu  beschiessen  vnd 
Zugewinnen.  Vnd  als  die  Schweitzer  disen  ernst  sachen,  die  doch 
Mayllandt  von  Irs  grossen  nutz  wegen  nit  lassen  verderben,  hueben 
sy  villerlay  Gattung  an.  Dapey  zebedenngkhn  vnd  ofFenliich  zu  mer- 
khen  was,  daz  sy  fürpass  nicht  thuen  würden,  auch  weder  stürmen 
noch  schlachen.  Zugen  auch  von  tag  zu  tag  ab.  Erzaigten  sich  ganntz 
wider  Kays.  Mt.  Des  aber  Maximilian  gantz  erschrocken,  dann  damit 
sein  macht  in  ainem  (Bl.  IP.)  frömbdenLand  ganntzlich  gemindert. 
Vnd  wiewol  Maximilian  den  Schweitzern  fünf  gülden  vnd  den  Lands- 
knechten nur  vier  gülden  gab.  Noch  dennocht  bestuende  er  mit  den 
Schweitzern  dise  verderbliche  abentheur.  So  viel  auch  der  Zeit 
ganntz  vnglücklich  ain  vnwill  vnder  den  Landsknechten  für,  der 
bezallung  halben.  Verschmacht  Inen  auch,  das  die  Schweitzer  mer 
besoldet  sein,  dan  sy.  Auss  den  vnd  andern  vrsachen  erhueb  sich  vil 
Widerwill  vnnder  den  Knechten,  also  das  bemelter  Maximilian  nach 
grosser  Zerung  vnd  gelts  Verschwendung  nichts  geschaffen,  mit  Mue 
vnd  arbait  wider  In  teutsch  Lannd  kam.  Vnd  als  offenbar  am  tag,  so 
ist  sein  Mt.  vber  die  vnfuegsamisten  perg  vnd  we^  Winterszeit,  pey 
grossen,  tieffen  schnee  gezogen,  gemartert  vnd  peinlich  darvon  kumen, 
vnd  allen  seinen  Zeug  hinder  sein  verlassen  muessen.  Vnd  wo  got 
nit  scheinparlich  sein  gnad  mit  Ime  gewürckht  bette,  so  wäre  nit  wol 


')  Wahrscheinlich  in  der  Gegend  von  Gavardo,  nordöstlich  von  Brescia. 


1S16. 


437 


muglich  gewesen ,  Das  sein  Kunigklich  Mayestat  darvon  liett  kumen 
mugen.  Er  wäre  von  den  seynigen  zu  lorfers  9  gar  naehent  ersehla- 
gen worden.  Die  In  da  schalten  'ain  apfelkunig',  'ain  stro  Kunig' 
vnnd  vil  ander  graussamlich  vner  vnd  erschrockenlieh  zuevermuet- 
fung,  Das  es  got  in  seinem  Reich  hett  erparmen  mugen.  Er  was  von 
menigklich  verlassen,  sein  her  was  weit  von  Ime,  so  muesst  er  auch 
den  veinden  vnd  den  walischen  paurn  in  die  hende!  Also  was  sein  weg 
geschickht,  Vngevarlich  hundert  Knecht  auss  disem  lannd  der  grave- 
schaft  (Bl.  12".)  Tirol  hette  er  ain  klaine  Zeit  pey  Ime,  die  In  des 
Wegs  ainstliails  belasteten,  die  auch  dernach  vmb  derselbigen  guet- 
that  willen  nit  meer  zu  den  Hauffen  der  teutschen  Knecht  kumen 
getorfen.  Doch  kam  der  teur  fürst  maximilian  mit  grosser  mue, 
froscht,  arbeit  zu  Ross  vnd  fuess  auf  den  perg  des  Nonns  an  der  etsch 
alda  sich  Ir  Mi  zu  Rastn  etlich  Zeit  enthielt.  Aber  nicht  dester  weni- 
ger so  warn  seine  Rät,  sein  Zeug,  der  Hauff  zu  Ross  vnd  fuess  noch 
in  Ittalia  mit  grosser  wagnuss.  Vnd  wie  der  maist  tail  aller  Rustigung 
zergieng,  zerprochen,  zerrissen  vnd  verloren  ward,  doch  so  kamen 
nit  vil  namhafter  personen  vmb  ir  leben.  Dan  dieweil  die  kays.  Mt. 
selbs  in  aigner  Person  im  ersten  glid  der  Ordnung  mit  seinem  lanngen 
spiess  gestannden ,  Noch  dennocht  ist  daz  wandlbar  gluck  so  vnbe- 
stenndig  gewesen  vnd  disen  Erschrockenlichen  hanndl  also  gefuegt. 
Doch  Ee  Maximilian  von  den  teutschen  auss  walisch  lannd  gezogen, 
hat  Ir.  Mt.  mit  seinen  aignen  leuttn  also  geret,  des  Ich  warhaft 
geschriftn  gesehen:  'Ir  lobsamen,  starken,  Manlichen  teutschen! 
Wie  sol  ich  mit  euch  reden,  das  mein  Rede  angenäm  vnd  von  euch 
aufgemerckht  werde?  Rede  ich  mit  euch  als  eur  erborner.  Natur- 
licher herr,  so  ist  mein  Rede  villeicht  nit  Angenommen,  noch  pey 
euch  lieplich  zehören.  Aber  ich  hab  euch  allen  vnd  iedem  in  sonn- 
ders  mein  gehör  vnd  das  gemerckh  meiner  verstenttnus  alzeit  willig 
mit  getailt.  Das  thuend  ietz  auch  gegen  mir.  Hörend  mich,  ir  lieben 
teutschen!  Ir  lieben,  erkanntten,  Ir  vertrautten  Lantzknecht!  Ver- 
lierend nicht  (BL  12''.)  Eur  herlich  lob,  daz  do  schwebt  in  asia 
vnd  alTrika,  an  mir  Eurem  herrn,  Pin  ich  ietz  eur  Herr,  so  ist  doch 


')  Wohl  Lavis  zwischen  der  Etsch  und  dem  Avicio.  Oberhalb  Lavis  zieht  sieh 
der  Wefj  ins  Val  di  Non,  während  die  Auslaufe  des  Nonbergs  an  der  Etsch 
hinziehen. 


438  1S16. 

die  herschaft  gottes,  vnd  nicht  mein.  Wellet  ir  mein  nicht  verscho- 
nen, so  gedenngkht  an  die  eere  der  teutschen  nacion!  Ir  seit  ja 
teutsch ,  euch  hah  dan  der  luft  alhie  in  der  Zeit  der  fünf  Jar,  so  ir 
hie  seit,  walische  hertzn  vnd  gemuet  eingewärt!  Gedenngkht,  das 
ir  lanzknecht  vnd  nit  Schweitzer  seit.  Furchtennd  doch  gott  vnnd  das 
geschray,  so  in  aller  weit  vnaufhorlich  erhillen  wurdet.  Ir  mugt  an 
mir  ietz  wol  vnd  vbl  thuen.  Aber  ich  erkenne  Eurn  grimen  gegen 
mir  nicht  bestenndig;  Dan  was  solt  ich  ie  gegen  euch  verschult 
haben?  Pin  ich  nit  der,  der  euch  in  Niderland  gegen  den  hertzog 
von  gheldern  vil  gewins  hab  zuegefuegt?  Habt  ir  dan  vergessen, 
was  ich  euch  an  allen  enden  der  weit  hab  angelegt.  Also  daz  es 
ietz  ganntz  darzue  komen  ist,  daz  menigklich  Euch  haisst,  nennt  vnd 
berueft  sein  'meine  sune'  ?  Welt  ir  mir  das  so  hoch  verweisen, 
das  ir  eurem  sold  ain  klain  aufhaltn  gethan  habt?  Es  ist  doch  den- 
nocht  nit  meiner,  sonnder  andrer  personen  schuld,  die  ich  zu 
benennen  geschweige  auss  vrsach.  Mag  ich  dan  an  allen  orttn  sein? 
So  habt  ir  desshalben  auch  pissher  nit  vil  nott  erlittn.  Habt  ir  aber 
grosse  gepresten  gelitten,  das  Ist  eurer  tugent  schuld.  Dann  jungst 
habt  Ir  Ain  guette,  Reiche  stat  vor  eur*gehebt,  darin  Ir  wol  etwas  zu 
aufenthalt  befunden  bettet,  aber  Ir  habt  auss  Eurer  tugent  die  burger 
darin  zedringen  vermitten.  Darvmben  ir  hoch  ze  loben  seilt!  Doch 
ietz  gelanngt  cur  Nott,  von  den  walischen  (Bl.  13".)  abgekert,  mit 
hauffn,  schreyen  vnd  vnfuer  gewaltig  an  mich.  Hab  ich  euch  dan  mer 
vbls  erzeigt,  dan  die  von  der  stat  pressa,  die  täglich  eurss  Sterbens 
begern?  Ich  lass  es  aber  also  guet  sein.  Das  verschulden  istvilleicht 
an  mir,  doch  hab  ichs  vmb  euch  Ja  nit  verdiendt.  Ir  secht,  das  ich  zu 
Er  der  teutschen  so  gross  gelt  verzogn,  mein  selbs  leib  auch  nit 
gespart,  sonder  dargepottn.  Ir  wisst  auch,  wie  ich  durch  die  Schwei- 
tzer so  hoch  betrogen  worden.  Desshalben  ich  ditzmals  an  eur  hilf 
hie  nicht  erlangt  hab,  dan  Verschwendung  grosser  hauffen  der  Muntz. 
Aber  Ir,  0  Ir  lieben  teutsche.  Redlichen  lanndsknecht !  bedenngkht 
die  tapferhait  eurer  Hertzen.  Nit  seit  ir  die,  die  allein  vmb  gelt, 
sonnder  vmb  Er  gestritten  haben.  Erkennend  ir  mich,  so  wisst  ir,  das 
ich  nicht  dan  Eur  getreuer  Hauptman  vnd  fuerer,  vnd  nicht  allain 
mein,  sonnder  eurer  Ern  hoch  begierig  pin.  Ich  pit  euch,  seit  vest 
vnd  manlich,  behaltet  euch  selb  vnd  mir  die  machtig  stat  pressa. 
Wiewol  ich  ietz  nit  geld  gemuntzt  hab.  Noch  dennocht  damit  ir  mich 
willig  befindet,  pin  ich  erputtig  alle  mein  Credentz,    silbergeschürr 


1316. 


439 


vnd  klainot  euch  darzegeben,   pittend,   in  pesten   solichs  zu  Empfa- 
chen  etc.' 

Vnd  wiewol  die  Kays.Mt.  dergleichen  vnd  vil  schöner  Rede  gegen 
denKnechtngethann,  sind  die  doch  nicht  angenäm  gewesen,  vnnd  ist  zu 
erparmen,  das  Ainmal  dieteutschen  so  fravenlich  an  Irem  herrngehandlt 
haben.  Das  doch  vorher  pey  den  teutschen  vngewont  gewesen  ist. 

Also  sich  nu  aber  (Bl.  13^.}  die  sachen  des  kriegs  halben  auf 
der  teutschen  seitn  ganntz  vbl  geschickht  hett,  das  auch  dieweil  das 
Mayllanndisch  lannd  verlassen  vnd  pressa  verlorn  was.  Begab  sich 
doch,  das  die  pesten  Kriegsleut  der  teutschen  all  verloren  wurden,  24.  Mai. 
vnd  die  so  nach  pliben  kamen  gen  Bern.  Der  Zeit  was  signor  Mark- 
antonio ain  Colloneser  *)  der  obrist  zu  pern,  Ain  vast  Redlicher  Walch. 
Doch  was  sol  ich  lang  von  disem  schreiben  ?  Es  kam  darzue,  das  die 
Venediger  vnd  frantzosen  sovil  Volcks  für  Pern  prachten,  das  die  stat 
hart  gedrunngen  vnnd  benottiget  ward.  Vnd  wiewol  die  teutschen  vest 
hielten,  so  ward  doch  zu  letscht  der  Krieg  aufgebebt,  vnd  die  stat 
pern  durch  Kays.  Mt.  dem  Kunig  von  frankreich  gegeben.  Der  die 
dan  Kunig  Karin  von  Ispania,  Jetz  Romischen  Kunig,  vnd  derselb  den 
Venedigern  wider  geben  solt.  Beschach  als  ains  tags ,  vnd  was  die 
stat  Pern  ains  tags  vierer  herrn.  Vnser  Volck,  die  furstischen  Knecht, 
zugen  herauss.  Vngevarlich  Lucie  des  1516  Jars  enndet  sich  diser 
grossmachtig  Krieg  (^müj  den  Venedigern.  Doch  pliben  Kays.  Mt.  die  '"» ^lea  13.  Dec. 
stat  Rofreid,  etlich  stet  vnd  flecken  am  gartsee.  Auch  etwo  zway  guete 
stätlein  Im  friaul  vnd  etlich  herschaften.  Aber  gar  vast  vil  mer,  dan  sy 
wert,  sint  sy  gestanden,  Zu  geschweigen  wievil  gueter  leut  in  disem  Krieg 
vmbpracht,  erstorben  vnd  verdorben  sind,  der  furwar  on  Zal  sind.  Vnd 
furwar  ich  glaub,  das  in  dem  sechzehn  Jarigen  Krieg,  den  (^Bl.  14".) 
Hanibal  mit  den  Römern  gefuert  hat,  nit  mer  Volck  erschlagen  worden 
sey.  Got  behuet  vns  hiefur  vor  ainen  solichen  Krieg!  Doch  lass  ichs 
dazmals  also  beruen. 

Also  nu  diser  krieg  sich  also  geschickht,  vnnd  mit  klainem 
nutz  der  Kays.  Mt.  halben  geendet  hett.  Also  das  seyner  Maiestat 
Romzug,  auch  die  erlangung  der  kayserlichen  Krön  so  vast  verhindert 
vnnd  ganntz  vnerlanngt  was,  huebe  Ir  Maiestat  an.  Je  lennger 
Je  betruebter  zewerden.  Darzue  so  warn  sovil  vnruen  in  dem 
Reich,  das  Ir  Mt.  vberflissig  vil  zu  schaffen  hett,  dieselbigen  Krieg 


')  Das  ist  Marcantonio  Colonna. 


440  isifl    isi8. 

vnd  Irrungen  zuersetzen.  Vnnd  wiewol  Ir  Mt.  vil  zuthuen  hette,  so 
vergass  doch  Maximilian  nit  seiner  Anichel,  beder  Kunig  Karlum  vnd 
Ferdinandum,  sonnder  verdacht,  die  zu  grossen  Ern  zubringen.  Ver- 
fueget  sovil ,  das  Karolus  vber  Meer  in  Hispania ,  vnd  Verdinandus 
herüber  in  die  Niderland  käme.  Vnnd  warden  die  grossen  lannd 
Hispania,  auch  die  Niderlannd  Jedem  herrn  furderlich  vnd  pald  gehor- 
sam, alles  mit  grossem  glückh,  on  ainicherlay  Pluetvergiessen.  Vnnd 
ist  dem  frumen  Maximilian  on  Zweifl  sein  vnglück,  so  er  in  Italia 
gehebt,  hiemit  wol  vergleicht  worden. 

In  diser  Zeit  erhueb  sich  auch  ain  wunderbarliche  Zusamen 
Verfuegung.  Dan  Kays.  Mt. ,  der  Kunig  von  Vngern  vnd  der  Kunig 
17.  Juli  1315.  von  Polland  kamen  alle  drey  zu  Wien  mit  gar  herlichem  pracht  zu- 
samen. Vnnd  vngezweifelt  (Bl.  14''.)  alda  vil  cristenliche  Sachen 
gehandlt ,  Doch  vnnder  Andern  die  heyratt  abgerett  zwischen  Kunig 
Karls  vnd  des  Kunigs  von  Vngern  tochter.  Dieselbig  des  Kunigs  von 
Vngern  oder  Hungern  thochter,  auch  ain  Schwester  Kunig  Karls, 
kamen  bede  gen  Insprugg,  alda  sy  vast  vil  Zeit  pey  dreuen  Jaren 
haussten.  Doch  solt  bemelts  Kunig  Karls  Schwester,  als  man  sagt, 
dem  Kunig  gen  Hungarn  gegeben  werden.  Solicb  vnnd  dergleichen 
vil  Sachen  handelte  die  Kays.  Mt.,  Doch  zum  letschten  beschrieb  Ir 
Mt.  ainen  Reichstag  allen  Kurfürsten  vnd  fursten,  vnnd  als  man  ver- 
maindt,  so  hab  Ir  Mt.  der  Zeit  gehandlt  von  der  künftigen  Erwellung 
Funi.Octob.i5i8.  aincs  Romischen  Kunigs.  Vnnd  dessmals  was  gar  ain  grosse  Hanndlung 
vnnd  Tagslaistung  zu  Augspurg.  Doch  ist  an  Zweifl  wissend,  das  Ir 
Kays.  Mt.  ain  vast  schöne  lannge  Rede  zu  den  Kurfürsten  gethan.  Auf 
Maynung:  'als  selten  sy  bedenncken,  das  er  nu  ain  lange  Zeit  dem 
cristenlichen  volck ,  den  Kurfürstn,  fürstn  vnd  stännden  des  heiligen 
Reichs  gedienndt,  desshalben  sein  Mt.  numals  vermudet  vnd  eralten 
war,  desshalben  Ime  hinfür  die  Kayserlich  Krön  zu  Erlanngen  auch  nit 
muglich  [zuerholen].  Darvmb  pätte  er,  das  sy  ainen  seiner  gefreu  (Vei- 
ten, Kunig  Karolum  In  Ispania,  nach  seinen  Tod  zu  Römischen  Kunig 
erweiten,  vnnd  Ine  damit  Erten ,  in  ansehung  vnd  betrachtung, 
(Bl.  15".}  das  er  von  wegen  des  heiligen  Reichs  nu  nachennt  alles 
sein  vatterlich  erb  versetzt  vnd  verthan  hette.  Vnd  wiewol  er  solichs 
auch  zum  tail  mit  gejaid,  mit  paissen  vnd  Erlichen  freunden  anworden 
hette,  so  wäre  doch  der  maiste  tail  auf  Ine,  als  auf  ainen  Erweiten 
Romischen Kayser  gangen,  vnd  war  guet  wissend,  wo  er  nit  Romischer 
Kunig  gewesen,  war  Ime  in  seinen  erblanden  kain  solicher  abfal  vnd 


1518-1519. 


441 


Eingrif  beschehenn.  Sy  sollen  auch  bedenngkhn  des  heiligen  Romi- 
schen Reichs  vnnd  der  teutschen  Er  vnd  nutz,  vnddapey  erkennen,  daz 
er  Inen  als  Curfursten  all  Ir  freihält  geniert,  pessert  vnnd  Nymandt 
von  den  seynigen  getriben'.  Vnd  als  man  glaublich  sagt,  so  hab  sein 
Kays.  Mt.  so  weysslich  nye  gerett ,  als  auf  disem  Reichstag.  Nach 
Vollendung  dises  Reichstags  zoch  die  Kays.  Mt.  Maximilian  in  dises  6.  Octob. 
Land  gen  Insprugg  zue.  Aber  zu  Insprugg  nit  wol  empfangen,  vnd 
das  aus  der  Vrsach.  Als  vor  etlichen  Jaren  Ir  Kays.  Mt.  auch  zu 
Insprugg  gelegen,  vnd  etwas  in  die  vier  und  zwaintzig  tausent  gülden 
schuldig  was  worden,  die  dan  Ir  Mt.  dem  Regiment  bevolchen  zu 
bezallen  hett.  Das  aber  nit  beschechen,  dan  fürwar  diser  Zeit  ist  die 
finantz  vnd  geschicklichkait  gelt  zu  vberkomen  so  geschwind  gewesen, 
daz  davon  zu  schreiben  ainem  wenig  wissenden  nit  wol  muglich  ist, 
(Bl.  15''.)  Jedoch  die  schuld  was  den  Armen  leutln  den  Wirten  zu 
Insprugg  vnbezalt,  wiewol  die  Kays.  Mt.  nit  änderst  vermaind,  dan 
es  wäre  lederman  Entricht  vnd  benuegt.  Darumben  wollen  auf 
dissmal  die  wirt  zu  Insprugg  des  Kaysers  hofgesinde  mit  nichte 
einnemen ,  Inen  wurd  dan  zuvor  die  alt  schuld  bezalt.  Darab  die 
Kays.  Mt.  ain  gross  Misfallen  gewann  Auf  ain  Regiment,  auch  auf  die 
statleut  zu  Innsprugg,  vnd  bekumert  sich  seine  Mt.  diser  schmach 
vnd  hanndlung  so  vbl,  das  desshalben  Ir  Mt.  In  Krankheit  zu  Ratten- 
berg am  In  viel.  Vnd  doch  also  krannckher  rugkht  sein  Kays,  Mt.  das 
Lannd  hinab  piss  gen  Wels.  Alda  erkrannkht  Ir  Mt.  erst  gar  vnd  so 
fast,  das  desselbigen  Legers  Ir  Mt.  nit  mer  aufstuende,  sonder  bezallet 
alda  Ir  Mt.  Naturlich  schuld  vnd  schid  von  disem  Eilend  salicklich, 
vnd  starb  am  zwelften  tag  Januari  des  funffzehenhundertisten  vnd  12.  Jänner. 
Neunzehenden  Jars,  seines  alters  im  Neunundfunftzigisten  Jar.  Ward 
darnach  zu  der  Neustadt  in  osterreich  begrabn.  Got  well  sein  vner- 
schepflich  Rarmhertzigkaitt  mittailn  seiner  sei! 

Diser  Maximilian  ist  ain  vast  frumer,  erlicher  man  gewesen. 
Sich  aller  fürstlich  tugent  geyebet  In  seiner  Jugent,  vil  gross  krieg 
erVüteu,  (Bl.  16'\)  vnnd  zwo  elichfrauen  gehebt,  dieAine  aingeborne 
hertzoginn  von  Rurgundt,  die  andere  ain  hertzoginn  von  Maylandt.  Pey 
der  von  Rurgundt  hat  seine  Kays.  Mt.  ainen  sun,  Kunig  Phillips  von 
Castillia,  Hertzog  zu  burgundt  gehebt,  vnd  ain  tochter,  fraw  Margreth. 
Aber  pey  der  von  Mayllandt  hat  Ir  Mt.  kainen  Erben  gehebt.  Von 
Jugent  auf  hat  sein  fürstlich  gnad  lust  vnd  lieb  gehebt  zu  gejaid. 
Dan  als  pald  Ime  ertzhertzog  Sigmund  von  osterreich  dises  Lannd 


442  1519. 

pey  lebentigen  leib  vbergab,  hueb  er  an  die  Hirsehen  sonderlich  zu 
befrieden,  legt  (auf)  Jiiger,  vorstknecht,  hund,  valckner,  valckn  vnd 
waidberg  grossen  costung.  Aber  doch  ist  nit  von  Ime  gehört,  das  er 
wider  Ordnung  Ain  Junckfrau  Irer  ern  entsetzt;  er  ist  Milt,  keusch, 
sanfftmuettig,  diemuettig  vnd  ganntz  tugenntlich  gewesen;  vnnd  ist 
vmb  niclite  zorniger  worden,  dan  allain  vmb  wiltprats  willen.  Dess- 
halben  hat  er  zu  Zeittn  vil  nachred  leiden  muessen.  Wiewol  dennoch 
gar  vast  vil  beschwarnus,  der  hirschen  halben,  fürfiellen;  vnd  erhueb 
sich  im  larind  der  graveschaft  Tirol,  auch  im  Inthall,  darumb  gar  vil 
Jamers.  Dan  als  die  Kays.  Mt. ,  wie  oben  gesagt  ist ,  von  Insprugg 
abschid,  Liess  Ir  Mt.  zu  Regenten  herrn  micheln  von  Wolckennstain, 
Lanthofmaister,  Herrn  Jörgen  von  Firmian,  Marschaickh,  hern  bansen 
Caspar  von  Laubenberg,  Karin  Trappn,  herrn  Wilhalm  von  Wolcken- 
stain,  Jörgen  Botschen,  Herrn  Sigmund  von  Thun,  Docktor  herrn 
Jeronimum  Baidung.  So  was  Johannes  canntz  (Bl.  16''.)  Verwalter 
der  Tirolischen  Canntzley.  Aber  am  hof  pey  Irer  Mt.  was  der  Mattheiss 
lanng,  ain  burger  von  augspurg,  der  sich  aber  also  hielt  mit  seiner 
weyshaitt,  das  der  von  so  nidern  stanndt  in  kurtzn  Jarn  aufkam,  das 
der  ain  cardinal  vnd  jetz  zu  letscht  darzu  ertzbischof  zu  saltzburg 
worden.  Diser  man  hat  diser  Zeit  nicht  minder  gegolten,  dan  aristo- 
teles  peym  alexander  oder  hanibal  pey  denen  von  carthago.  Er  hat 
vast  alle  stannd  der  gewaltigkait  getragen,  vnd  ist  sich  ab  dem  glück 
hoch  zuverwundern.  —  Her  Ziprian  von  sarnthein  was  Romischer 
Kanntzler;  Her  Nicklas  Ziegler  hielt  ain  Canntzley,  was  ain  mächtig 
vernunfftig  Reich  man.  Maister  hannss  Renner,  schürf,  Vinsterwalder, 
Kirchmüllner,  Waynisy,  Vnd  noch  vil  secretari  bett  diser  Zeit  die 
Kays.  Mt.  Auf  dise  geschriflftweysen  ist  dem  Kayser  ain  vnmässig 
gelt  gangen.  Man  sol  mir  nit  verweisen ,  das  ich  in  meiner  vermer- 
ckung  die  secretari  vnd  Schreiber  vorsetz  vnd  erst  hernach  die  edlen 
Rät.  Dan  es  ist  auch  also  im  Wesen  gewesen ,  dan  hirschen  vnd 
Schreiber,  Jäger,  Valckner  vnd  hunde  haben  diser  Zeit  die  pesten 
Vorstände  vnd  hilferzaigung  gehebt.  In  suma  aller  pracht  vnd  alle 
macht  an  guet  vnd  gelt  betten  die  secretary,  Dan  ain  jeder  hett  ain 
kayserliches  secret,  damit  sy  Irn  stadt  erhaltn  mechten.  Aber  her 
lienhart  Rauber  was  hofmarschalck;  Ain  graf  von  Mansfelt  trugksäss; 
Sigmund  von  Dyettrichstain  silberkammer;  Der  graf,  Palbier,  Oglein, 
Herbst,  Matheis,  Palbier,  waren  (Bl.  17".)  seiner  Mt.  Kamerer;  vnd 
wiewol  das  alles  niderer  gepurt  leut  erkannt  seynd,  haben  sy  doch 


1S19. 


443 


gross  guet,  auch  vil  gelaubens  pey  Kays.  Mt.  gehebt,  vnd  vast  vil 
mer,  dan  hochgelert,  bericht,  weyss  Männer.  Obgemelter  her  Sigmund 
von  Dyettrichstain  ist  pey  klainer  Zeit  von  Ainem  pfärde  zu  viertzigen 
aufgestiegen ,  vnnd  eyllend  ain  vast  grosser  herr  worden,  wiewol  er 
dapey  klainer  person  was.  Wie  diser  Zeit  alle  Regiment  vnd  stannd 
besetzt  gewesen  sind,  wayss  ich  nit,  Aber  das  hab  ich  wol  erlernt, 
das  die  Kays.  Mt.  wenig,  oder  also  zehayssen  gar  nicht  an  lannden 
vnd  leuttn  von  Einkomen  gehebt  hat.  Besonders  ist  offenbar,  das  in 
disem  lannd  alles  daz,  das  gelt  getragen  hat,  versetzt  gewesst 
ist.  Dan  die  fugger  von  augspurg  haben  das  gross  guet,  daz  auss  dem 
perchwerch  zu  schwatz  Jarlich  gefallen  ist,  in  Versatzung  weyss  Ine 
gehabt;  daran  sy  Jarlich  ob  zwaymalhundert  tausent  gülden  erlanngt 
haben.  Daz  Pfanhauss  ist  vast  gar  alles  vertailt  gewesen,  also  daz  zu 
Hall  Im  Intal  nicht  dan  darstreckung  den  Kaiser  gepurt  hat.  Der  Zol 
am  lueg.  Im  Kuntersweg  vnd  zu  botzen  ist  der  provisoren  gewesen. 
Alle  herschafften  vnd  gericht  sind  verpfenndt  gewesen;  vnd  so  ich  in 
der  Warhaitt  Reden  sol,  so  hab  ich  nit  ain  tapfer  gericht  Im  ganntzen 
land,  dan  botzen,  Rungelstain,  Leuchtenburg,  Laymburg,  vnd  daz  gar 
nicht  tragt  befunden,  das  dem  Kayser  oder  Landsfursten  zuestunde. 
Herr  Lienhart  von  Vels,  was  Lanndshauptman  der  etsch,  hett  auch 
etlich  guet  pfanttschafften.  Aber  herr  Michel  von  Wolckenstain  ob- 
gemelt  hett  diser  Zeit  (Bl.lV.)  gross  gelt  vnd  vil  Schlosser,  gericht 
vnd  herschaften  Inne.  Er  was  ain  kluger,  weyser  man. 

Als  ich  aber  vor  beschriben  hab,  das  der  hirschn  halb  vil  Wider- 
fuegs  In  disem  Lannd  enntstuend  nach  absterben  Kays.  Mt. ,  Sol 
vermergkht  werden.  Als  nu  offenwar,  vnd  Kays.  Mt.  tod  vnd  laidig 
abgang  verkündet  ward,  Erhueben  sich  die  gemainen  gerichtsleut 
wider  ain  Regiment  in  Vngehorsam ,  vnnd  vnnderstuenden  sich  mit 
aller  macht,  die  hirschen  vnd  des  furstn  gefreitt  wiltpred  ze  Jagen, 
ze  schiessen  vnnd  zuvertreiben.  Vnnd  damit  ich  kurtz  davon  schreib, 
so  was  in  allen  gerichten  dises  lanndos,  auf  allen  verpottn  gejaiden, 
vnd  auf  allen  des  fursten  vischwaiden  ain  solich  verderben,  daz  es 
wunderlich  davon  zeschreiben  wäre.  Dan  nit  allain  die  dreyssig  oder 
viertzig  jarigen  Paurn  jagten,  luffen,  vischten  vnd  viengen,  sonnder 
es  thetten  auch  die ,  die  von  alter  vnd  Jugent  kaum  geen  kundten. 
Auch  die  frauen  vnnd  Megtten  halfen,  vnnd  rietten  zu  Jagn  vnd  vischn. 
Vnd  wider  solich  Lauffen  vnd  Jagn  half  kein  schwäre  des  gepots, 
noch  auch   nit  Ir  selbs  bewilligung.    Darzu  warden  sovil  seltzamer 


444  1519. 

Rede  wider  die  obrigkaitt  gepraucht,  das  es  zu  verwundern  ist.  Dan 
etlich  sagten:  'sy  betten  jetz  kain  Lanndsfursten.  Kunig  Karl,  ir 
Landsfurst,  war  in  Ispania,  war  nit  zu  glauben,  das  er  herkam  in  dise 
lannd.  Darumb  so  wolten  sy  sich  ainmal  der  beschwärung,  so  Ine 
Menigfeltig  aufgelegt  wäre,  Enntledige'.  Vnnderstuenden  sich  auch 
vber  alle  der  Herschaft  gepott;  Machten  Lannttag,  besamung, 
(Bl.  18".)  Conspiracion,  entlich  der  Maynung,  die  Hirschen  vnd  wer 
darwider  redet  zuerwürgen. 

Vnnd  wiewol  die  herrn  des  Regiments  der  Zeit  sich  gern  vom 
Regement  gethan  betten,  so  was  doch  der  hanndl  so  eylend  vnnd 
vnversunnen  erganngen,  auch  der  Lanndsfurst  so  weit,  daz  die  mit  nichte 
sich  der  Hanndlung  entschlachen  getorfen.  Reruefften  dennocht  von 
allen  stannden  der  graveschaft  Tirol  leut  des  auschuss,  hielten  damit 
Rat  auf  dise  Maynung:  Zum  ersten  was  zethuen  warf.  Damit  in  diser 
Irung  die  obrigkait  dem  Landsfursten  nit  gemindert  wurde?  Daz  auch 
dapey  die  gemainen  Landleut  vnd  gerichts  Vnntterthanen  nit  gegen  den 
stannden  in  aufruer  erwuechsen?  Diser  Zeit  was  weyses  Rats  vast  not. 
Dan  als  zu  glauben  vnnd  von  vil  alten  geret,  warde  kain  gedachtnus 
so  lanng,   daz   die  ie  solich  vnainigkait  alhie  im  landt  gehört  betten. 

Nach  langer  Rat  ersuechung  warden  etlich  im  ausschuss  der 
lanndtleut  ausgeschossen,  also  das  etlich  in  das  ober,  etlich  in  das 
vnnter  Intal  ziechen  solten,  vnd  alda  beschaid  geben  vnd  nemen, 
damit  aller  verstannd  der  vorig  gehalten  Lannttag  Recht  in  ain  gemain 
gepildet  wurdt.  Dan  Im  Intal  erhueb  sich  zum  aller  erstn  der  poch, 
der  pomp  vnnd  die  vbermuetigkait.  Als  aber  die  gesanntten.  Nämlich 
der  apt  von  stambs  i),  Jakob  Kuen  der  Burgermaister  von  Inspruck, 
vnd  Jacob  Contzet  gen  Imbst  in  das  ober  Intal  bekomen,  vnd  alda  Ir 
Werbung  vnd  bevelchung  aussrichten  vnd  thuen  wollten,  (Bl.  18''.) 
do  warden  diselbigen  gesannten  in  dem  Hauss  der  Werbung,  in  dem 
sy  stuenden,  von  den  gemainen  pauerleuttn  mit  spiessen  vnnd  wafFen 
also  vmbgeben,  das  die  gar  kaum  mit  grosser  not  Irs  lebenns  errettung 
erlanngten.  Vnnd  begunden  die  paurn  also  zewuetten,  das  sy  Ainen 
der  nicht  in  der  gesannten  Rott  geboret,  genant  hanss  Löbl,  darumb 
daz  er  ainss  edlmans  gestalt  bette,  piss  auf  den  tod  hart  wund  schlue- 
gen.  Vnd  wissten  doch  nit,  warumb  sy  solich  Romor  gehebt  hetten. 
Dan  man  wolt  Inen  zimlicher  mass  vergunnen  ze  jagen,  auch  daz  sych 


*)  Bernhard  I. 


1519. 


445 


auf  dem  seynigen  ain  Jeglicher  wol  der  hirschen  mit  guettem  Jagen 
vnd  erweren  möchte.  Darzue  so  solten  sy  Ire  beschwarungen  anzai- 
gen,  darin  man  doch  Miltlich  Wendung  thuen  wolt. 

Aber  der  gerichtsleut  Maynung  vnd  geschray  was  nicht  anders, 
dan  das  sy  sagten :  'es  war  kein  Landsfurst,  so  betten  die  herrn  des 
Regiments  Jetz  kain  gewalt  mer.  Darzu  wären  sy  mit  dem  Kayser 
vbl  vmbganngen,  der  landsfurst  biet  nicht  Im  Lannd.  Man  blett  Inen 
in  allen  Lannttagen  vil  zuegesagt,  aber  nicht  gehalten;  so  mochten 
vnd  weiten  sy  das  Wiltprädt  mit  nichte  mer  leiden.  Sy  betten  auch 
guetten  beriebt,  das  die  Kays.  Mt.  Ine  das  Wiltprad  am  Todtpett 
geschaffen  biet.  Aus  denen  vnd  andern  vrsacben  wolten  sy  jetzmals 
vmb  Nyemants  geschaft  geben,  sonder  des  (^Bl.  19",)  Landsfürsten 
erwartten.  Vnd  wan  der  käme,  so  wolten  sy  hinwidrumb  thuen  was 
sy  schuldig  warn'.  Vnd  solich  Ir  furnemen  erschall  in  dem  ganntzen 
lannd. 

In  dem  ward  doch  die  besamung  der  Kurfürsten  getban,  die  dan  8.  Ji 
zu  Frankfurt  zu  samen  kamen,  vnd  erweiten  mit  Rechter  wal  den 
allermechtigisten  Kunig  Karolum  zu  Ispanien,  beder  sicilien  vnd  Jeru- 
salem, der  dan  was  Ain  sun  phillips  vnd  ain  Naturlicbs  Anicbl  Kayser 
Maximilians ,  (Alles  herrn  von  osterreich  vnd  graven  zu  Tirol,)  zu 
Ainem  Römischen  Kunig.  Vnd  die  Wal  ist  bescbechen  an  dem  zwelften 
Tag  Juny  des  1519  Jars.  Wiewol  es  durch  manigerlay  Practickn  gar 
nachent  darzue  komen  war,  das  Kunig  Franzisk  von  Frankreich  erweit 
worden  war.  Aber  die  almachtigkait  gots  bat  der  Zeit  scheinparlich 
gewurckht.  Auf  das  die  Römisch  Krön  nit  von  den  Teutschen  wurd 
aufgebebt.  Vnnd  wiewol  dise  erwellung  aller  teutschen  nacion  hoch 
zu  Ern  gedienet  bat.  Noch  dannocht  sind  die  gemainen  gerichtsleut 
hie  im  lanndt  der  gravescbaft  Tirol  also  erberttert  gewesen,  daz  sy 
dessbalben  nicht  dester  pass  zu  Rue  vnnd  friden  gebracht  haben.  Sonnder 
vnd  wiewol  die  im  Intal  ainss  tails  stil  worden,  So  haben  doch  die 
gericht  stainacb,  stertzingen,  Rodnegg,  schonegg,  gufidaun.  Auch  die 
Bischofischen  von  Brichsen  desselbigen  gotzhaus  leut  gewaltigklich 
zusamen  gesetzt,  wider  menigklicb  puntnus  gemacht,  vnnd  mergklich 
gejaid  vber  vnnd  wider  alle  bevelcb  gethann,  auch  vnglaubliche  Zalen 
der  Hirsch  vnd  Tbiere  erlegt.  Dan  eben  zu  vnglückh  was  das  Jar 
am  pirg  (Bl.  19''.)  vnd  pey  der  eben  so  grosser  scbnee,  daz  kain 
thier  so  stark  was,  es  musst  erligen.  Vnnd  wer  strafls  weyss  ain  wort 
darwider  Redet ,  der  muesst  gross  vnrecht  haben ,  sich  auch  seines 


446  1S20. 

lebenns  darüber  besorgen.  Es  kam  auch  desshalben  darzu,  das  sonnder- 
lich  die  von  Rodnegkh,  desselbigen  gerichts  vnderthan,  Irn  Richter 
mit  gewalt  verjagtenn  vmb  klainer  vrsach  willen.  Dan  als  auf  ain  Zeit 
in  soiichem  geschray  ain  paur  am  Meransen  mit  geladner  puchsn  vnd 
prinenden  Zuntstrick  im  marckht  gewaltig  vnd  fravelich,  vber  aussgan- 
gen gepott,  zu  Mulbach  vmbgangen,  desshalben  Ine  Sigmund  Hage- 
nawer  als  Richter  mit  worttn  straffen,  des  aber  der  paur  nicht  zeguet 
annemen  wolt,  sich  on  Not  zu  weer  gesetzt,  demnach  Im  bemelter 
Richter  die  puchsen  genomen  vnnd  damit  ainen  straich  gegeben,  Vmb 
desswillen  wart  ain  solich  lauffn  vnnd  In  dem  gantzen  gericht  ain 
Zusamenfuegen ,  das  laut  gesagt  ward,  daz  schloss  Rodnegkh  solt 
gesturmbt  werden.  Aber  ain  frumeredlman,  genant  Sigmund  Prandisser, 
waz  derzeit  pfleger  zuRodnegg,  der  kunte  mit  diemuet  vnd  geschickten, 
auch  vberhörenden  worttn  sovil  erholen,  daz  dennocht  der  hochmuet 
vermitten  plib.  Dennocht  was  es  dazue  komen,  daz  weder  Richter, 
Schreiber  noch  gerichts  Pot  alda  sein  getorfn.  Vnnd  wiewol  bemelts 
gericht  Rodnegckh  diser  Zeit  her  Michels  von  Wolckenstain ,  des 
Mächtigisten  des  Lanndes  was,  noch  dannochtwaz  alda  kain  gerichtlich 
gepiettn,  herschaft  noch  hanthabung.  Vnnd  dieweil  nu  disen,  auch 
andern  gerichtsleuttenkain  ernstlicher  widerstand  begegnet.  Erschiene 
Inen  Ir  Furnemen  für  guet  in  Irn  äugen,  vnd  bedachten  nit  daz  Ir 
erster  angrif  den  lanndsfursten  betreffend  wurde.  Erhueben  sich  Irs 
Wesen  so  hoch,  vnd  vermainten  so  gewaltig  zesein,  das  sy  auch  die 
erbhuldigung  (^Bl.  20"^.)  den  gesannten  des  Landsfursten  nicht 
thuenwolten.  Vnd  wiewol  dannocht  etliche  gericht  im  lannd  die  huldi- 
gung,  auf  gros,  vberflussig  ersuechen  vnd  bewilligen ,  so  man  Inen 
hinentgegen  thuen  muesst,  thetten,  so  wolten  doch  etlich  gericht,  vnd 
besonnders  die  am  Eysackh,  nichts  Rechtmessigs  annemen,  sonder  Irm 
gewalt  trauen,  vnd  verharten  alzeit  darauf:  'als  obderLandsfurst  nicht 
käme;  alsdan  so  woltn  sy  Inen  der  Zins  vnd  steur,  auch  aller  alten 
schulden  abhelfen'.  Wiewol  ich  auch  dapey  mues  anzaigen,  das  den- 
nocht maniger  fromer  man  in  den  geriehten  befunden  ward,  dem  solich 
hochmuet  vast  laid  vnd  wider  was.  Aber  der  pösn  waren  derzeit 
sovil  im  lanndt,  das  sich  die  fromen  vom  adl  nicht  geregen  oder 
emporn  getorfn.  Dan  alda  was  kain  vorecht,  zucht,  gotslieb,  noch 
gehorsam  mer.  Auf  Strassen  vnd  peyn  stetten  warden  die  Leut  ersto- 
chen ,  erwürgt  vnd  erschlagen,  vnd  Nyemandt  was  mit  dem  Andern 
zu  frid.  Die  edlen  getrautten  den  Paurn  nicht,  die  paurn  den  pfaffen 


iö20. 


447 


vnd  hanntberchern  nicht.  Es  was  ganntz  kain  Ordnung.  Daraus  bekam 
zum  letschtn,  das  sich  die  gerichtsleut  allenthalben  zusamenschluegen 
vnd  Punttnus  mer  dan  ie  machten.  Vnd  am  pfingstmontag  des  1520,  28.  Mai. 
als  gesagt  wardt,  solten  ob  fünftausend  Man  zusamen  komen  seyn. 
Aber  es  wardt  vnderkomen,  doch  vngevarlich  achthundert  stoltz  Kna- 
ben mit  fünf  Vändlein  kamen  zusamen,  vnd  zugen  vber  des  furstn  von 
brichsen  vnd  on  seiner  auch  des  Landfursten  Rät  willen,  gewaltig 
in  die  stat  brichsen.  Das  doch  im  Landt  nit  vil  erhört  was  piss  her. 
Aber  des  Zugs  besorgten  sich  die  geistlichen  vast,  vnd  was  etlich 
(^Bl.  20''.)  die  gemain  Rede,  die  stat  brichsen,  vnd  besonnders  die 
pfaffen  heuser  solt  geplündert  vnd  durchloffen  werden,  das  dan  ir 
etlich  von  dannen  zogen  vnd  geflöchnet  haben,  vnd  besonnders  ain 
alter  her,  genant  her  Mathes  hörn.  Aber  iedoch  ist  des  Zugs,  dieweil 
ir  so  wenig  gewesen  sind,  besonnders  nyemandt  belaidigt  worden. 
Aber  vil  gross  geschray  dem  Lannd  vnd  vnnder  den  Personen  Ver- 
achtung bekam  davon. 

In  der  Zeit  was  vil  Vnrue  in  dem  teutschn  lannd.  Dann  im  Öster- 
reich, Krain,  Karnttn,  steir,  sunckaw,  preyssgaw,  hegaw,  schwartz- 
wald  waz  auch  dergleichen  Irig  wesen ,  doch  nit  so  vast  als  hie.  So 
vnnderstuende  sich  auch  hertzog  Virich  von  Wirttenberg  vnd  grif 
von  stund  an,  nach  absterben  Kayser  Maximilians,  daz  Reich  an. 
Verderbt  Reutlingen,  Dardurch  ain  grosser  Krieg  entstuende,  dardurch 
die  stännde  des  schwäbischen  pundes  denselbigen  hertzogen  mit 
schwären  costen  gar  vom  Lannd  vertriben.  Vnnd  wardt  dasselbig 
lannd  zu  letscht  dem  Romischen  Kunig  Karlo  obgemelt  verkauft.  Dan 
in  abwesen  seiner  Mt.  was  obrister  Orator  in  dem  teutschen  Lannd 
ainer,  Maximilian  von  sibenpergen  genant,  ain  machtiger,  verstenndi- 
ger  man,  der  erlanngt  seinem  herrn  dem  Romischen  Kunig,  diesen 
kauf,  wiewol  die  Schweitzer  darob  ganntz  kain  gefallen  betten.  Als 
sich  diese  sachen  also  in  dem  teutschen  Lannd  begaben,  die  weil 
Richtet  obgemelt  Kunig  Karl  seine  sachen  in  Ispanien  weyslich.  Recht, 
guet  vnd  wol ,  Zoch  auch  gen  sand  Jacob  in  Galicien.  Nam  vrlaub 
von  seinen  freunden  vnnd  liebstenn,  vnd  richtetsich  darnach  (lil.21".J 
zu  der  stat  genant  Krön  i)  mit  herlicher  schiflung  zue,  vnnd  nam  zu  20.  Mai. 
hilf  das  gotlich  glückh,  wagte  sich  auf  das  Wilde  meer,  vnnd  erlangt 
seligklieh  die  enngelendische  porttn,  alda  sein  Maiestat  vnd  der  Kunig 

*)  D.  i.  Corunaa. 


448 


11)20. 


von  engelandt  gar  vil  cristenlich  anschleg  vnd  gesprech  gehebt  haben. 
I.  Juni.  Aber  enntlich  so  ist  die  Kun.  Mt.  an  dem  ersten  tag  des  Monnats  Juni 
des  1520.  Jars  saligkliehen  zu  der  stat  Flüssigen  in  Seelanndt,  vmb 
vier  ur  nach  mittag,  auf  Ir  Mt.  aigen  Lannd  vnd  ertrich  ankomen,  vnd 
daselbs  abgestanden.  Got  sey  gelobt  ewig  amen!  Durch  dises  wart 
in  dem  lanndt  der  Tirolischen  Lanntschaft  aines  tails  der  Hochmuet 
gestillt.  Doch  wolten  die  gemainen,  grobn  leut  solichs  langzeit  nicht 
gelauben,  piss  doch  zum  letschten,  als  die  herrn  freidenfeur  vnd  erlich 
freiden  hielten,  so  begab  sich  vngevärde,  das  in  der  Zeit  durch  das 
Lannd  von  Napels  her  der  Kun.  Mt.  gefuert  wurden  fünffvndviertzigk 
die  schonisten  pferde,  die  ye  man  gesach.  Dardurch  erschracken  die 
Paurn ,  vnnd  gelaubten  zum  tail.  So  zochen  auch  vil  geruster  vnd 
geputzter  erlicher  männer  inss  niderlannd,  das  alles  der  Zuekunft 
der  Kun.  Mt.  gleich  sach.  Pald  darauf  was  glaublich  aussgerueft,  wie 
die  Kun.  Mt. ,  auch  der  Kunig  von  Engelandt  pey  ainander  gewesen, 
vnnd  von  vil  guetten  dingen,  zu  nutz  cristennlicher  Religion  gehanndlt. 
Doch  ist  dises  nicht  in  disem  lannd  beschechen,  darumb  ich  lang  davon 
zeschreiben  vermeid.  Aber  in  disem  lannd  ist  des  Jars  ain  wunderlich, 
thuer,  häftig  wetter  gewesenn,  vberauss  grosser  schnee.  Also  daz 
15.  Juni,  noch  zu  sannd  veitstag  von  brichsen  aus  vil  sehne  gesechen  worden 
ist.  Hitz,  gewässer,  schaur  vnnd  vast  grosse  Windt  sind  erschinen. 
Davon  ain  theurung  (^Bl.  21''.)  vnnd  grosse  Hungers  Nott  entstuende. 
Derzeit  ist  alle  widerwartigkait  wolfail  gewesen.  In  disem  Lannd  was 
so  grosse  vntrew,  aignernutz,  vnnddarzu  haymlicher  neid,  dermass  daz 
davon  zeschreiben  nit  guet  ist.  Ganntz  kain  guete  muntz  was  derzeit 
verhannden,  an  Wag  vnnd  mass  grosser  geprechen.  Zu  kainer  bezallung 
noch  pfannttung  mocht  Nyemannd  komen,  dan  alda  was  kain  gericht. 
Zum  allerhäftigisten  sol  auch  vermergkht  werden,  das  an  sannd 
28.  August,  augustinstag  des  1S20.  Jars  ain  solich  graussam  gewässer  vnd  sundt- 
flus  komen,  das  davon  ain  ganntze  verzagnus  des  volcks  enntstanden 
ist.  Dan  an  allen  ennden  dises  lannds  vnmasslicher  schad  beschechn. 
Alle  weg,  steg  vnd  pruggn  seind  diser  Zeit  also  verderbt  gewesen, 
daz  in  vil  tagn  Nyemant  zu  dem  Andern  hat  komen  mugen.  Der  Wein- 
poden  zu  botzn  ist  durch  den  eysack  ganntz  vberrunnen.  So  ist  die 
talfer  *)  bey  botzn  so  gross  gewesen,  daz  die  zwischen  potzn  vnd 


*)  Ein  Wildbach,  der  aus  dem  Sarnthal  kommend  sieh  unfern  der  Stadt  in  den 
Eisack  ergiesst. 


1520.  449 

griess  an  schaden  nit  weit  genueg  gehebt  hat.  Die  etseh  in  dem 
etschland  ist  zu  allen  pergen  angangen.  Vonn  stertzingen  ist  ain 
solieher  pach  mit  gewalt  komen,  daz  alle  prugn,  auch  die  starckn 
weg  vnd  stainen  gepeu  nicht  erschossen  haben.  Ist  dem  peysser, 
ainem  wirt  im  Wiptal,  nache  mit  hinfuerung  seines  hausses  gangen. 
Vnnd  wiewol  pey  dem  gotzhaus  Neuenstift  ain  so  starckhe  Prugken 
mit  gehautten  stuckn  von  lautter  herten  stainen ,  darzue  ain  schon, 
starck,  wol  erpaut  hauss,  dergleichen  yetz  auf  disem  pach  nit  gefun- 
den wurdet,  gepaut  vnd  gestannden  ist,  So  hat  doch  solich  gewasser 
das  alles  zezerret,  zerissen  vnd  in  ainen  schwung  hingetragen. 
Darob  sich  alle  mentschen  gewundert  haben,  Wiewol  dergleichen 
Wasser  Nye  Niemant  so  häftig  oder  starck  Rinnende  (Bl.  22".) 
gedacht  oder  gesechenn  hat.  Zu  Brichsen  hat  dises  Wasser  geraicht 
piss  zu  der  fleischpannk,  die  Pruggn  daselbs  hingetragen,  vnd  darzu 
das  Neu  starck  des  halbegkn  haus  ganntz  zerrissen,  zerbrochen  vnd 
im  grünt  nidergeworffen,  also  daz  kain  Hauss-Rat  hat  mugen  davon 
gebracht  werden.  Was  sol  ich  sagen?  Alle  päch  der  teller  sind  also 
angelauffen,  das  davon  vich  vnd  leut,  heuser-stuck  vnd  allerlay 
gepew,  ob  funfFmalhundert  tausent  gülden,  wurden  hingefuert,  vnd  in 
disem  land  verdorben  sind.  Got  behuete  vns  hinfür !  Der  Zeit  ist  in 
disem  Lannd  gross  vnainigkait,  theurung,  gewasser,  schawr.  Tonner- 
schlag vnd  alle  verderbung  vast  wolfail  vnd  gemain  gewesen.  Got 
Schicks  zum  pestenn !  Der  pach,  so  aus  schalders  *)  lauft,  ist  in  disem 
gewasser  vber  die  mass  erschrockenlich  gewesen.  Also  daz  tag  vnd 
nacht  etlich  zeit  nit  vil  Rue  zu  brichsen  gewesen  ist.  Jung  vnd  alt 
ist  gen  Varn  2)  geloffen,  dan  zu  brichsen  ist  offt  stürm  geleuttet  vber 
den  schalderer  pach.  Doch  ist  zuletscht  sovil  erarbaitt,  daz  man 
zu  brichsen  sicher  gewesen.  Ich  kan  von  disem  wasser  erschrocken- 
lichs  nit  genug  schreiben.  Got  behuet  vns  vor  dem  gewasser,  daz 
erst  kumen  sol  (als  die  gelerten  sagen)  im  1524.  Jar. 

Nach  disem,  dem  herbst  hinauss,  ist  besonnders  nicht  Namhafts 
alhie  beschechn,  daz  zu  beschreiben  würdig  sey.  Dan  allain  im  anfang 
des  Septembris  des  1S20.  Jars  zugen  vil  Hern  vnd  edl  leut  gen  Ach  September, 
zu  der  Krönung  Kunigklicher  Maiestat.  Nämlich  Her  Jörg  vonFirmian, 
der  Marschalckh  des  Regiments  zu  Insprug  was;    Karl  Trapp;  Jörg 


*)  Ein  Thal  westlich  von  Brixen. 

')  Ein  Dorf  dreiviertel  Stunden  westlich  von  Brixen. 

Fontes.  VIII.  29 


450  1520—1521. 

Botsch;  Her  oswald  von  Wolckenstain ;  (Bl.  22^.)  Hanss  Trautsun; 
Her  Melchior  von  Vels ;  Christoff  Fuchs.  —  Item  ainer  von  Kastlalt, 
der  vor  vom  Regiment  in  Ispania  geschickht  ward  i).  So  was  Sigmund 
von  Schrovenstain  vor  lang  pey  der  Kun.  Mt.  dienstways  gewesen. 
Vnd  als  die  herwider  kamen,  sagten  die  im  lannd,  als  auch  war  was, 
daz  die  Krönung  der  Kun.  Mt.  zu  Ach  herlich  mit  aller  Kostlichkait 

22.  October.  am  22*""  tag  Oktober  beschechen  vnd  vollent  war.  Es  was  ain 
wunderlich  geschray,  wie  alle  ding  so  kostlich  zuegangen;  wie  auch 
Niderlennder,  Spanier  vnd  teutsche  jeder  vber  den  (andern)  mit  gold 
vnd  Zier  gepocht  betten.  Das  vindet  man  in  den  getruckten  puechlein 
wol.  Ich  wil  nit  schreiben,  wie  ain  Jedlicher  vor  oder  nach  geritten 
ist,  dan  ich  habs  selbs  nit  gesechen.  Aber  die  hern,  wie  ich  die  oben 
erzelt  hab,  sind  all  Ritter  worden.  Auch  die  vom  Adl  vast  geert  gebest 
pey  Kunig  Karolo.  Die  Herrn  sagten  auch,  daz  sein  Maiestat  der  Zeit 
im  zwainzigisten  Jar  war,  aber  aines  ernstlichen,  tapfern  gesichts. 
Rüstig  zu  Ross. 

Jänner  1521.  Darnach  ward  der  Reichstag  gen  Wurms  benent,  alda  abermals 

ain  grosse  sach  furgenomen  werden  solt.  Vnnd  wiewol  der  erst 
Reichstag  aines  gekrönten  Kunigs  zu  Nuernberg  sein  soll,  so  was  der 
Zeit  der  sterben  so  gross  daselbs  (?) ,  daz  solich  furnemen  verwent 
ward.  Ainer  von  saltzpurg,  genant  herr  Mathes  lanng,  was  von  augs- 
purg  ains  purgers  sun ,  kam  doch  hoch  auf  pey  Kayser  Maximilian, 
also  daz  er  Ertzbischoff  ward  zu  saltzburg.  Er  was  auch  ain  cardinal. — 
Diser  (^Bl.  23".}  vnnd  Bischof  Bernhardt  von  Triennd  warden  in 
erlicher  achtung  pey  dem  Jungen  Kunig  gehalten.  Als  nu  dises  alles 
gethan,  begab  sich  zu  Insprugg  noch  ain  grosse  sach  Dergestalt: 
Vngevarlich  pey  dreyen  laren  Ee  Maximilian  starb,  nach  Verainigung 
des  venedigischen  Kriegs,  verfueget  beraelter  Maximiliano  sovil,  daz 
zu  Wien  ain  grosse  besamlung  beschach  a).  Dan  dahin  kam  zum  ersten 
Maximiliano  als  ain  Romischer  Kayser,  Auch  pracht  er  mit  Im  ain 
tochter,  Weilent  Kunig  phillips  tochter  von  castilien,  Ir  Kays.  Mt. 
annichel;  so  kam  dahin  der  Kunig  von  Vngern  mit  ainem  sun  vnd 
ainer  tochter.  Daselb  richtet  der  Maximiliano  ain  seltzame  hairat  zue. 
Nämlich  daz  mit  der  Zeit  der  Jung  Kunig  von  Vngern  nemen  solt  daz 
freulein,  genant  Maria.    Vnd  Maximiliano  solt  nemen.  Im  selbs  oder 


*)  Franz  Ritter  von  Castellalto,  der  letzte  seines  Stammes. 
3)  Es  war  am  17.  Juli  1515. 


1521.  451 

ferdinando,  die  Jung  Kunigin  von  Vngern,  Anna  genant.   Pey  disem 
beschluss  was  auch  der  Kunig  von  polland  zu  Wien  vnnd  vil  furstn, 
die  ich  nit  nennen  kan.    Nu  hett  Maximiliano   Nye  Im  willen,    die 
Kunigin  von  Vngern  selbs  zehaben,  Sonnder  hett  solichs  auf  disen 
list  erdacht:  Er  verraainet,  so  Nu  Karolus,  sein  Anichl,  seines  suns 
Kunig  phillips  sun,  als  der  erstgeborn  In  die  Kunigreich  Ispania  solt. 
Als   er  auch  des  Jars  dahin  kam,  so  muesst  ferdinandus  des  Karls 
prueder  heraus.  Derselb  Ferdinandus  was  noch  zu  Jung  zu  der  hairat, 
darumb  hielt  die  Kays.  Mt.  die  sach  [also]  mitanzaigung  seiner  person 
also  auf.  —  (Bl.  23''.}  So  was  auch  der  Jung  Kunig   ze  Vngern 
auch  ze  jung  zu  der  hairat.  Darumben  damit  ferdinandus  erwuechs, 
auch  der  Kunig  zu  Vngern,  so  pracht  die  Kays.  Mt.  sovil  zu  wegen, 
daz  paide  die  Kunigin,  nämlich  die  von  Vngern,  auch  des  Maximilians 
annichel,  widerumb  seiner  Mt.  vertraut  wurden.  Demnach  die  Kays.  Mt. 
Maximilianus,   als  ain  listiger  Her,  nit  lang  feiret ,   Sonnder  vnnder- 
stuende  sich  vnd  pracht  baide  freulein  in  sein  gewalt  her  gen  Insprugg. 
Alda  vermaint  er  die  Kunigin  mochten  vnd  muessten  peitten  piss  zu 
seiner  gelegenheit.    Entlich   hett   Maximiliano  im    Willen,    Alspald 
ferdinandus  sovil  alt  vnd  gross  wurd,    so  wolt  er  In  zu  Romischen 
Kunig  gemacht  haben,  vnnd  Im  darnach  die  Kunigin   von  Vngern 
zuegelegt  haben  Elich.  Aber  alle  dise  anschleg  vergiengen  vnd  wurden 
durch  sein  tod  veranndert,  dan  er  starb  zu  pald.   Vnd  dieweil  ferdi- 
nandus noch  zu  jung,  so  ward  Karolus  erweit.    Als  Karolus  erweit 
ward  zu  Romischen  Kunig,  da  hett  die  von  Vngern,  die  ain  auss  der 
Massen  schone  lungkfrau  waz,  gern  Karolum  gehebt.  Doch  stuenden 
die  Sachen  also  an,  Vnd  an  Zweifl,  als  wol  vermergkht,  ward  den 
baiden  Kunigin  die  Zeit  genueg  lang  zu  Innsprugg,  dan  nach  absterben 
Maximilian!  westen    sy   nit  wie  es   ergeen  wurde.    Doch   an  dem 
11**"  Tag  December    1520   kam   von   dem    Kunig  ferdinando  gen 
Insprugg  ain  her,  genant  (Bl.  24".)  Her  Wilhalm  von  Rogendorf, 
Derselbig  hielt  die  sponsalia  mit  der  von  Vngern,  anstat  seines  Herrn 
ferdinando.   So  kam  gleich  an  demselbigen  tag  Ain  Vngerischer  herr, 
genant  graf  Ambrosy  schärcko  i),    der  hielt  sponsalia  mit  der  von 
osterreich.  Vnd  warden  also  paide  vermechlung  auch  beeligung  auf 
dem  obgemelten  tag  zu  Insprugg  herlich  verpracht.  Der  Vnger  erschein 
anstat  seins  herrn  des  Jungen  Kunigs  vast  herlich.  Vnd  als  gewislich 


')  Ambros  SärWnyi.  Pray,  Annal.  S,  38. 


4S2 


1521. 


der  anschlag  was,  so  solten  auch  paide  hochzeitten  den  Ersten  suntag 
nach  Ostern  volfuert  werden  des  1S21.  Jars.  Dan  baide  tail  zeittig  vnd 
in  die  hochzeitn  vast  wol  ze  leiden  muglich  gewesen  sind. 

In  diserZeit  erhueb  sich  in  disem  Lannd  ain  wunderlich  geschray 
von  ainem  man,  den  man  nannt  Marthinus  Luther,  augustiner  ordns, 
in  ainem  Kloster  zu  Wittenberg,  der  da  predigt  wider  die  vnfueglichen 
hanndl  des  pabstes,  der  cardinal,  auch  der  Corthesan;  auch  sunst 
wider  vil  Mispreuch  geistlich  vnd  weltlicher  leut.  Davon  mir  nit 
gepurt  zeschreiben,  dan  bemelter  luter  selbs  sovil  teutscher  vnd 
lateinischer  puechl  gemacht:  'de  penitencia,'  'de  contricione,'  'de 
atricione,'  'deconfessione,'  'desatisfactione,'  Auch'  depotestate  pape'. 
Vnnd  sonder  hat  er  häftig  wider  die  Indulgentz  geschriben,  Daz  mir  nit 
not  ist  Meldung  davon  zethuen.  Aber  daz  waiss  ich  wol,  (BL  24E*.J 
daz  pey  Pfaffen  vnd  Layen,  pei  hern  vnd  pey  paurn,  zu  Kirchen  vnd 
gassen,  auch  wo  man  pei  ainander  gewesen  ist,  ain  solich  geschray 
davon  gewesen,  daz  Wunder  davon  zeschreiben  war.  Hertzog  fridrich 
von  Sachsen  hielt  In  wider  den  Pabst  auf,  doch  der  Maynung,  daz  der 
Luter  solt  mit  der  geschrift  vnd  Warhait  vberwunden  werden.  Wo 
daz  beschäch,  so  solt  Im  nach  seinen  verdienen  beschechen. 

Eckius,  ain  grosser  Docktor  also  genent,  disputtiert  vast  wider 
Im,  ward  aber  pald  geschwaigt.  Vnnd  als  ich  durch  glawblich  Schriften 
berichtpin,  so  hat  die  pabstlich  heylikait  disen  lutter  vmb  sein  schreibn 
gar  vast  vnd  hoch  verpannt,  alles  de  facto.  Aber  luter  hat  sich  für 
vnd  für  zu  Verhör  erpoten.    So  hat  der  pabst  vermaint:   'er  sey  ain 
offner  Ketzer,    so  sey  ain  offner  Ketzer  nit  zehorn,  sonnder  zuver- 
prennen'.  Da  hat  hertzog  fridrich  vnd  hertzog  Jörg  von  saxn  wellen 
hörn,  ob  luter  Recht  oder  vnrecht  hab.  Vnnd  wiewol  die  Kun.  Mt. 
Kayser  Karl  ainstails  mit  dem  pabst  was,  vnd  gern  gesehen  bette, 
daz  Luter  seins  schreibenns  vnnd  predigenns  wider  den  pabst  war 
abgestannden ,   so  hat  er  solichs  doch  nit  mugen  zu  wegen  pringen. 
Vnnd  hat  diser  Luter  durch  seine  beschirmer,    die  hertzogen  von 
Sachsen,    sovil  erlangt,    daz  Im  zu  hilf  ain  grosse  puntnus  gemacht 
(BL  25"^.)    ward.   Nämlich  saxn,    die  March,    Lanndt  zu  hessen, 
Mecklburg,    Märchern,    behem   vnd    vil   mer.    Die   begerten    des 
luters   1er,    oder  aber,    solt  mit  geschrift  Warhait  vnd  leer,    vnd 
nit  mit  gewalt  vindiciert  werden.  Fürwar  es  stuende  in  aller  Cristen- 
hait  gannz  vbl  vnndter  geistlichen  vnd  weltlichen,  vnd  ob  ich  gleich 
gern  etwas  guets  schrib  so  kan   ich  mit  Warhait  nichts  anzaigen. 


1521. 


453 


Leo  decimus  waz  der  Zeit  pabst.  Sunst  haben  vil  gelerrter 
leut  der  Zeit  in  Germanien  gepluet,  haben  aber  vast  vil  Invectif 
wider  die  pabstlich  heilikait  geschriben.  Vnd  sonnders  ain  hoch- 
gelerter  Docktor,  genant  Erasmus  Rotterodamus,  philippus  Melann- 
cton,  Huttenus,  Leo  anglicus  etc.  etc.  Noch  ainss,  so  ich  warlich 
gehört  hab,  hat  der  gelert,  häftig  man  Marthinus  lutter  gethan. 
Dan  als  er  hett  vernumen  den  pann,  darin  er  durch  den  pabst 
gethan  was,  Liess  er  ain  grossen  process  der  pfaflFhait  berueffen,  vnnd 
hat  sich  des  pannss  hoch  vnd  weislich  entschuldiget,  vnd  dapei  so  zu 
straf  gepredigt,  daz  menigklich  bewilligt  hat,  die  puecher  'decret', 
'decretales,'  'sextum,'  'Clementin:'  etc.  vnd  vil  mer  puecher  zuver- 
brennen, als  auch  zu  schmach  dem  pabst  soliche  puecher  verprent  sind. 

0  got!  sich  herab  selbs  zu  deinem  Volck,  (Bl.  25''.)  Recht- 
fertig vnd  mach  diemuetig  deine  stathalter,  zaig  vns  dein  gnad, 
Erlös  vns  aus  disem  Zwang,  Erleucht  die  gelerten,  damit  wir  arme 
vnwissende  schäfl  nit  mit  vnnsern  Irrenden  hirtn  verfarn.  Gedenngkh, 
himlischer  vatter,  daz  du  deinen  sun  zu  bestättigen  dein  heilige 
cristenliche  Kirchen  herab  auf  diss  erttrich  gesannt  hast.  Gedenngkh, 
0  himmlischer  got,  her  Jhesu  criste,  deiner  Armen  creaturen.  Lass 
dein  Pitters  Leiden  an  vns  durch  Verirrung  deiner  gelerten  nit 
verlorn  werden.  Hilf,  schaff  vnd  mach  Recht  vnd  gleich  alle  sachen, 
zu  Er  deinem  Namen.  Amen. 

Am  mittich,  vmb  ainss  nach  mitternacht,  post  oculi  erfuer  man  6.  März. 
alhie  diser  provintz  ain  graussamen  ertpiden,  den  ich  selbs  seer 
erschrockenlich  gehört  hab.  Got  fuegs  nach  seiner  gnad !  Diser  Zeit  nam 
ain  ennt  der  gross  Reichstag  zu  Wurms,  auf  dem  dan  vil  lutherischer 
Sachen  halben  gehanndlt  worden.  Ist  der  erst  tag  gewesen  Kaiser  Karls 
des  fünften.  Am  freitag  vor  Judica  1521  ward  Virich  gebhart  vonRrau-  is.  März, 
neggen  zu  Insprugg  mit  dem  schwort  gericht,  Dan  er  het  etlich  gelubd 
vnd  gerichtsfriden  verprochen.  Doch  so  was  sein  tod,  wiewol  mans 
nit  offnen  getorft,  mer  darumb,  daz  er  je  vermaint  ainAufruer  vnder 
derpaurschaft  zemachen  wider  denadl,  dansunnstvmbnichte  annderst. 
Stoltz  vnd  vnstrafpar  wolt  er  je  sein,  vnd  vmb  niemant  nicht  geben. 

Darnach  am  pfinztag  post  Judica  1521  i)  starb  Rischof  Cristoff  21.  März. 
von  Brichsen  zu  Insprugg.    Der  ist  des  geschlechts  ain  sehroven- 


*)  Sinnacher,  Beiträge  7,  177,  gibt  den  29.  März  und  den  Charfreitag  als 
Todestag  an. 


4S4  1521. 

stainer  gewesen,  ains  Erbern  Wesen,  Ainsinnig,  geltgierig,  vnnd 
zu  straf  vorchtsam.  Diser  pischof  het  firwar  vil  nott  (Bl.  26'*.) 
mit  allerlay  Widerwärtigkeit,  davon  nit  nott  zeschreiben  ist.  Sein 
capitl  gab  nit  vil  vinb  In,  dan  er  paut  ain  gang  von  holzwerch  *), 
das  dan  der  von  capitl  wil  nit  waz.  Darvmb  zwischen  In  vil  Vnfals 
erwuchs.  Ich  lass  ander  davon  schreiben,  wie  es  gestannden  ist,  dan 
ich  pin  nit  genaigt  Jemandt  vbl  zureden.  Aber  in  suma,  so  hab 
ich  Ine  dennocht  im  grundt  für  ainen  fromen  man  geacht.  Er 
ward  begraben  zu  prixn  in  der  gerechten  abseittn  Im  thuem 
zu  brichsen  vnd  von  Insprugg  herein  gefuert.  Ward  pald 
verklagt. 
Mai.  Darnach  kurtzlich  im  Mayen  solt  die  Erwellung  aines  andern 

pischofs  beschechen  a).  Da  biet  man  Wunder  mugen  sehn,  wie  so 
mannigerlay  practikn  furgenomen  worden ,  davon  nit  zeschreiben  ist, 
daz  sovil  vmb  zeitlicher  Er  willen  gestift  werden  solt.  Es  was  ainer 
von  Thun,  genant  herr  Sigmund,  ain  Docktor  im  Regiment,  ain 
genueg  geschickhter,  gelerter  Man,  denselbigen  vermaintten  die 
herrn  vom  Regiment  für  ainen  bischoff  habn.  So  vermaint  her  Jörg 
von  Freuntsperg,  seinen  sun  zu  Bischoff  zemachen.  So  hett  auch 
der  glückhaftig  man ,  her  Matheus  Lanng,  Ertzpischof  zu  saltzpurg, 
der  dan  auch  ain  Cardinal  was,  sovil  pey  Kays.  Mt.  gehandlt,  daz 
herr  Sebastian  sprentz  solt  pischof  werden.  So  warn  auch  etlieh, 
vnd  die  maisth ,  selbs  gern  Pischof  worden ,  so  im  capitl  der  Zeit 
gewesen.  Doch  zu  letscht  ward  her  Sebastian  sprenntz  zu  pischof 
erweit,  der  doch  der  Zeit  nit  pey  lannd,  sonder  in  polland ,  in 
ainer  potschaft  zwischen  Kunig  von  (BL  26''.)  pollannd  vnd  dem 
Hochmaister  teutsch  ordens  In  preussn  waz,  die  dan  ainen  vncristen- 
lichen  Krieg  lang  mit  ainander  gefuert  betten.  Aber  diser  erwellung 
stunden  die  herrn  des  Regiments  nit  wol  zufriden,  vermaintten: 
'dieweil  wol  Lantleut  vom  Adl  vnnd  ander  hochgelert,  erber  person 
Im  Lannd  vorhanden  warn,  so  solt  derselbigen  ainer  für  ainen  fremb- 
den  erkiest  sein.'  Entstund  gross  gemurml  vnnder  dem  Adl  vnd 
vnnder  der  pfatfhait  auf.  Gott  schicks  zum  guetten,  dan  diser 
bischoff  was  wol  ain  geschickhter,  gelert,  erber  Man,  Aber 
von   Niderer   gepurt,    von    dincklspuchl   auss    dem    Riess   purtig. 


*)  Aus  der  fürstlichen  Burg  in  die  Domkirche  und  das  Capitelhaus. 
«)  Nach  Sinnacher  1.  c.  S.  179  fand  die  Wahl  am  9.  April  Statt. 


1S21.  435 

Aber  Docktor  Johan  Rieppe.'  was  der  Zeit  Dechant,  Doktor 
Matheus  hörn,  stambler,  ambrosy  yphofer,  Blasy  aichhorn,  Ainer 
von  Landaw,  Ainer  von  Emmershofen ,  Docktor  Nicklas,  Doktor 
Angerer,  Docktor  pauls  höltzl,  Docktor  ßaldauf,  Ainer  von  Thurn, 
vnd  noch  ain  Docktor  Lienhart,  der  Zeit  pfarrer  zu  velturns,  Dise 
alle  sind  der  Zeit  Canonici  brixinenses  gewesen. 

Noch  dennocht  hette  dises  Lannd  kain  Regierenden  Fürsten 
und  beschachen  der  Zeit  vast  vil  böser  todschleg,  die  all  vngestrafft 
hingiengen.  Da  *)  was  wenig  gehorsam.  Da  warn  die  puchsn  so 
gemain  worden,  daz  ainer  oft  in  seinem  hauss  vor  schiessen  nicht 
sicher  was.  Doch  zuletscht,  im  Eingang  des  Monats  Juni  1521  «),  juni, 
da  wart  die  hochzeit  zu  lintz  mit  Kunig  ferdinando  vnd  des  Kunigs 
(Bl.  27".)  tochter  von  Hungern  herlich  verpracht.  Der  Kunig  ferdi- 
nandus  kam  gar  ausser  Niderlannd  gen  Lintz;  so  kam  die  Kunigin 
von  Insprugg  dahin.  Vnnd  was  gewiss  die  Maynung,  wo  in  disem 
Land  vnter  der  paurschaft  nit  ain  soliche  vngehorsam  erschienen, 
war  der  herlich  pracht  der  hochzeit  zu  Insprugg  gehalten,  das  dan 
disem  Land  nit  ain  klain  Er,  auch  grosser  nutz  gewesen  war. 

In  der  weil  waz  Kayser  Karl,  bemelts  Kunig  ferdinandus  prue- 
der,  wider  in  die  Niderland  kumen.  Was  auch  enntlich  die  sag  hie,  er 
muesst  gar  pald  widerumb  in  Hispania.  Doch  als  got  alle  ding  nach 
seinem  allerloblichisten  willen  rieht,  begab  sich  ain  sundere  sach. 
Also  wo  der  Kayser  hof  hielt »),  da  was  auch  der  sterb,  die  grausam 
pestilenntz ,  geweltigklich.  Nu  hett  der  Kayser  ainen  franntzoschen 
Herrn  an  seinem  hof,  genant  der  von  Tscheferss  *),  der  hielt  vast 
an ,  der  Kayser  solt  widerumb  In  Hispania.  Vnnd  darumb  das  der 
Kunig  von  franckreich  der  Kays.  Mt.  der  Erwällung  halben  vast 
widerwärtig  was,  vnd  der  von  Tscheferss  ain  frantzoss  was,  vermain 
jederman,  der  von  Tscheferss  wurd  sovil  zurichten,  daz  die  Kays. 
Mt.  durch  den  frantzosen  gefangen  wurde.  Dan  der  von  Tscheferss 
der  allermachtigist  pey  dem  Kayser  gebesen  ist.  Ine  ganntz  vnd 
gar  Regirt  hat.  Doch  als  der  sterb  am  hof  ye  nit  wolt  nachlassen,  da 


•)   'Das'  die  Handschrift. 

*)  Sie   hatte    am   26.  Mai    Statt.    Vergl.    oben    Herberstein's    Aufzeichnung 

S.  249,  mit  Bucholtz's  Gesch.  Ferd.  I.,  1, 156. 
')  Zu  Worms  nSmlich. 
*)  Wilhelm  von  Croi,  Herr  von  Chievres.  Vergl.  oben  S.  198. 


456  im. 

muesst  der  bemelt  von  Tscheferss  auch  dran  vnd  starb  *).  Daran  die 
teutschen  vil  freud  betten,  ^ß/.  27''.)  Also  plib  die  Kays.  Mt.  den- 
nocht  im  teutscb  Lannd.  Es  wart  von  disem  sterben  Wunder  gesagt. 
Der  Kays.  Mt.  nagste  Doektores  vnnd  liebste  diener  stürben  all. 
Doch  behuettet  got  das  edl  pluet  Karolum,  der  diser  Zeit  ettwo 
pey  xxii  Jaren  alt  gewesen  ist.  Der  vonTsehefers  hett  auch  der  Kays. 
Mt.  funfTmalhundert  Tausent  gülden  geschaffen,  die  auch  bezalt  sind. 

Darnach  hueb  sich  ain  wunderlich  wesen,  die  Schweitzer 
schluegen  sich  zum  franntzosen;  damit  hueb  sich  der  franntzosisch 
Krieg.  Die  erstn  Knecht  zu  disem  Maillanndischn  oder  franntzoschn 
23.  Juni.  Krieg  wurden  in  dem  Land  am  23'*"  tag  Junj  1521.  Jar  aufge- 
nomen  vnd  vber  den  Noons  gefurt,  kamen  aber  vbl  wider  haym, 
dan  ir  vil  zu  wenig  ward.  Des  hanndls  vnnd  Kriegs  hie  abgeschnitten 
wirdt  ^)  hernach  wider  gemelt. 

Der  erweit  Bischof  Sebastian  sprenntz  kam  nach  seiner  Erwe- 
August.  lung,  etwo  in  augusto,  nach  Brichsn.  Kurtzlich  darnach  käme  Ime  die 
brief  der  Investitur  von  Bom,  also  das  Im  das  gschloss,  auch  die 
administration  eingeantburt  ward.  Vnngevarlich  nativitatis  marie 
8.  Sept.  ward  er  Im  thuemb  des  1521.  Jars  durch  drei  bischof  zu  ainem 
pischof  geweicht.  Das  hab  ich  gesehn.  Es  was  fürwar  ain  schöner 
actus.  Er  sey  nu  bischof.  Von  seiner  Begierung,  so  ichs  erleb, 
beschech  hernach  weytter  meidung. 

In  der  Zeit  bewarb  sich  die  Babstlich  heylikait  gegen  dem 
frantzosen  vmb  vil  volcks  in  Teutsch  vnd  (Bl.  28".J  Walischen 
Lannden,  Also  daz  im  augusto,  vnnd  die  Zeit  piss  in  anfang  des 
Decembris,  in  walischen  Lannden  gegen  Maylandtwerts  vil  gehanndlt 
ward.  Parma  wart  hart  bekriegt,  doch  zoch  des  pabsts  Volck  gegen 
den  Winter  ab  vnd  gewannen  Maylannd  die  stat  mit  ainer  schlacht. 
Aber  das  schloss  nit,  daz  behielten  die  franntzosen.  Vnnd  des 
franntzosen  hauffn  was  auch  gewaltig  im  veld,  Wiewol  der  pabst 
auch  vil  gelts  vnnd  Volcks  wider  die  franntzosen  het.  In  der  weil 
lag  auch  Kayser  Karl  im  Niderlanndt  zu  Veld  wider  den  frantzosen 
mit  gewaltig  hers  Kraft.  Gewan  auch  dem  Kunig  von  frankreich  in 
der  Zeit  etwo  vil  stet  ab,   doch  mit  darlegung  grosses  costns.   Dises 


^)  Am   18.   Mai  iS2i.    Vergl.  die  Nachweisungen  bei   Häberlin,    deutsche 

Reichsgesch.  10,  409. 
^)    Vurdt'  die  Handschrift. 


1521. 


457 


Jars  hetten  aucli  die  Turggn  so  gar  gewaltig  Ir  her  in  Vngern  gelegt, 
daz  sy  kriechisehen  Weysenburg  vnd  vil  dorfer  in  Vngern  gewunen  29.  August. 
hetten.  Also  daz  alle  hoffnung  empfallen  was;  vnnd  war  der  Winter 
nit  also  kalt  furgefallen ,  so  hetten  die  Turggen  vberhand  genumen, 
was  doch  noch  beschicht.  —  Es  waz  auch  hie,  wiewol  nicht  gar 
häftig,  vnd  in  allen  teutsehen  Lannden  ain  graussamer  sterb.  Also 
daz  im  pairlandt  die  fürst  kain  sichere  stat  mer  hettn.  Zu  Wien 
waren  vierundzwainzig  thaussent  Mentschen  gestorben;  hett  den- 
nocht  nit  aufgehört.  Zu  Köln,  der  ganntze  Reinstrom,  Schwaben, 
schweitz  vnnd  osterreich  waz  voller  sterbenns.  Doch  (Bl.  28"'.)  so 
gerietten  die  frucht,  Wein  vnd  körn  des  1521.  Jars  nit  vbl.  Noch 
hett  der  Luther,  davon  vor  vil  gesagt  ist,  nicht  aufgehört;  Vnnd 
als  die  gewiss  sag  was,  sovil  zuegericht,  daz  alle  Priester  soltn  zu 
Wittenberg  in  sachsn  absein.  Vnnd  ward  ain  priester  bestelt ,  der 
allain  ain  ainig  Mess  solt  haltn  Im  tag,  doch  on  alle  gewonliche 
Messgewant.  Solt  auch  mit  paiderlay  gestalt  des  sacraments  speisn, 
davon  mir  hie  nit  not  zeschreiben ,  ist  offenlich  in  vil  puechern 
gedrugkht.  Es  ist  aber  wider  alt  herkhumen  schwär  ze  hörn  gewesen. 

In  disen  Leufn  kam  in  dise  gegent  der  durchleuchtig  hochge-  3.  Novemb. 
born  Fürst  vnnd  herr,   herr  ferdinandus,  Ertzhertzog  zu  osterreich, 
vnnser  Landsfurst.    Wiewol  Im  sein  Brueder  Kayser  Karl  daz  Lannd 
noch  nicht  vbergeben  oder  gelassen  hett,   doch  kam  er  durch  ober- 
kernten   Inss  pustertal  gen  Braunegg,    von   dannen  gen  Insprugg.  4.  Novemb. 
Darnach  eyllet  er  mit  grosser  eyl  zu  Kays.  Mt.  inss  niderland.  Doch  Anfangs Decemb. 
hett  er  ain  schön  volck  In  die  vierhundert  pferde  pey  Im.  Der  Bischof 
von  Brichsen  egemelt  hielt  In  zu  Braunegkhn  herlich  vnnd  cost  frey. 
Die  herrn  vom  Regiment  empfiengen  Ine  vor  Brauneggen  in  lathein. 
Ferdinandus   kunt   auch  selbs  also  Junger  vnberatn  wol  lateinisch, 
kunstlich  antburtt  (Bl.  29".)  geben.   Diss  alles  beschach,  er  kam 
auch  in  die  Lannde  am  dritten  tag  Novembr  1521. 

Kurtzlich  kam  darnach  die  post,  auch  das  geschray,  wie  pabst 
Leo  x"""  des  Namens  am  dritten  December  gestorben  war,  als  auch  3.  Decemb. 
war  was,  davon  aber  manigerlay  geschray  was  vnd  grosse  sorg 
grosses  vnfals.  Dan  wie  man  vorher  vernymbt,  so  ist  in  disem 
1521.  Jar  vil  Jamers  mit  sterbn,  Krieg  vnd  Veränderung  beschechen 
in  glaubn  vnd  personen  der  Cristenhait.  Diser  Zeit  pald  ward  ain 
ander  Babst  gemacht,  Adrianus  genant,  der  kurtzlich  darvor  ain 
Cardinal  worden  was.   Vnd  als  man  sagt,  so  ist  er  Kayser  Karls  des 


458  1521—1823. 

Funfften  preceptor  gebesen ,  vnnd  ist  diser  Zeit  noch  nye  zu  Rom, 
sonder  obrister  In  Ispania  gebesen.  Wie  es  aber  diser  weyl  im  wai- 
schen Lannde  gestannden,  war  wunderlich  zeschreiben.  Aber 

1522.  Im  Einganng  des  1522.  Jars  do  viel  ain  vngewonnlich  grosser 
Schnee  in  disen  lannden,  vmb  luentz  piss  in  15  spannen  tief,  zu 
potzn  vnd  gen  Triennt  acht  spannen.  Hat  diser  Zeit  vil  heuser 
verderbt,  vnd  als  sich  die  Zeit  der  Kelten  begab  der  Wirme  zu 
nachnend ,  Erschin  grosser  schad  mit  erdpruchn.  Vil  weg  verfieln, 
vil  Strassen  muessten  erligen,  vnd  menigklich  muesst  vber  Lannd 

Febr.  mue  haben.  Vnnd  gleich  in  dem  grossen  schnee ,  Im  februarj ,  da 
zoch  man  widervmb  gen  Maylandt.  Vnnd  herr  Jörg  von  freuntsperg 
thet  ain  grosse  sach  mit  den  teutschn  wider  die  Franntzosn,  die 
dissmals  (Bl.  29''.}  Maylannd  muessten  verlassen.  Doch  so  stuenden 
die  Schweitzer  hart  vnd  vest  pey  den  frantzosn.  Zügen  zu  baider 
seytt  Lanng  im  lannd  vnd  veld  vmb,  vnd  getorft  doch  kain  tail  den 
Ende  April,  andern  angreifFen,  piss  zu  Ausgang  des  aprils,  da  hetten  die 
Schweitzer  ainen  gross  trostlichen  angrif  gethan.  Aber  her  Jörg  von 
freuntsperg,  Kastlalt,  Signor  Prosper,  Virich  Wittenpach,  Augstin 
Wirt,  vnd  vast  vil  gueter  leut  auss  disem  Lannd,  Erlegt  der  selbign 
Schweitzer  piss  in  Funftausent,  schluegen  die  obristn  haubtleut  zu 
tod,  vnnd  verjagten  auf  dissmal  all  Franntzosen  vnd  Schweitzer.  Aber 
auf  diser  seyte  der  Lanndsknecht  pliben  nicht  vber  dreysig  man. 
0  ho !  waz  geschach  aber  dieweil  im  Krayn  lannd?  Ain  erparmblich 
13.  April,  ding,  dann  am  palmtag  des  1522.  Jars  vberüelen  die  turgkn  vnver- 
sehn  die  herschaft  adlsperg  durch  Krabatn,  vnnd  verderbten  den 
ganntz  Karst  gegen  friaul.  Vnnd  auf  ainen  tag,  pey  dreyen  Kirchen, 
haben  die  Turgkn  mer  dan  VI '"^  mentschen  hingefurt,  die  klainen 
Kind  von  ainander  gerissen,  die  frauen  schanntlich,  vnmentschlich 
gepraucht,  die  priester  geschunten  vnd  alle  ding  verprennt.  Vnd 
15.  Mai.  auf  den  15.  May  1522  ligen  sy  noch  pey  laybach,  pey  24'"-  starckh. 
Aber  Niemant  ist,  der  sich  Ir  Erparmt!  Alda  ist  kain  Hilf  noch 
Rettung.  Da  ist  kain  fürst,  noch  fuerer.  Ain  Jeder  wart,  piss  Ime 
(^Bl.  30".)  die  Wand  warm  wardt.  0  wie  gar  vnnsere  cristenliche 
prueder  schmachlich  verlassen !  Nyemandt  sieht  auf  der  cristelichen 
Religion  er  vnd  aufnemen.  Aber  ains  jeden  aigner  nutz  wird 
zuersuechen  nit  vergessen. 

1523.  Darnach  vast  im  anfang  des  1523.  Jars  ward  Radis,  der  edl  Egk- 
stain  gemainer  Cristenhait,   zu  grossem  abpruch  vnd  zu  freuden  des 


1523. 


459 


grausamen  turggen  durch  den  gevvalt  der  Machometischen  einge- 
nomen.  Kain  soliehe  belegerung  ist  nie  erhört  worden,  was  gesehütz 
vnd  feurwerchs  alda  gepraucht  ist  vnbeschreyblich.  In  was  gestalt 
die  stat  Radis  von  aller  Cristenliehen  hilf  verlassen  gebesen  ist  nit 
guet  ze  hörn,  dan  deshalbn  möcht  dem  cristenliehen  Volck  von  aller 
Welt  vbl  geret  werden.  Dan  so  ichs  nit  schreib,  so  acht  ichs  für 
verporgn  in  aller  Welt,  gleich  wie  die  stern  am  haittern  himml. 
Pey  Kayser  Karl  dem  funfften,  der  auch  ain  Kunig  in  yspania  gebesen 
vnd  ertzhertzog  von  osterreich,  ist  diser  val  beschechn.  Es  sey 
Jhesu  vnnserm  Erlediger  geklagt !  Im  teutschen  Land  was  auch 
derweil  nit  vil  frid  vnnder  allen  teutschen  furstn,  vnnd  besonnders 
am  Rein.  Dan  als  der  gross  Reichstag  zu  Nürnberg  gehalten  ward, 
im  1522.  Jar,  ward  nit  vil  aussgericht,  dan  das  man  francisgkhn 
von  Sickingen  in  pan  vnd  acht  thett  rueffen.  Dan  wiewol  derselb  von 
sickingen  nur  ain  edlman  was,  noch  dennocht  hett  er  auf  einmal  zu 
veind  den  Rischof  von  trier,  den  phaltzgraven  vnd  den  hertzogn  von 
Rraunschweig,  die  er  auch  so  seer  im  weitten  veld  bekriegte,  daz  sy 
schier  In  Mue  kumen  warn.  Sy  miessten  vil  hilf  bahn  von  allerlay 
furstn.  Zuletscht  ward  franncisgk  von  sickingen  in  seinem  schloss 
durch  ain  paum  oder  träum  erschlagen,  etlich  sagen  erschossen. 
(Bl.  30''.)  Dieweyl  kam  Ertzhertzog  Ferdinandus  in  das  Lannd  auch 
herr.  Was  er  im  eingang  seins  Regiments  mit  denen  von  Wyen  vnnd 
mit  den  zwayen  herrn  Micheln  von  Eytzingen  vnnd  herrn  Hannsen 
von  Puechhayn  grausams  gehanndlt,  Ist  sunst  gedrugt  vnnd  offenwar. 
Ist  wol  zubesorgen ,  es  werde  so  pald  nit  vergessen.  Der  von  wien 
alt  brief  vnnd  freyhait  hat  er  alle  zerissen,  vnd  sy  aller  freyhait  ent- 
setzt. Wurdt  es  guet,  so  welln  wirs  lohn.  Aber  disem  lannd  gab  er 
ain  seer  gross  Enntsetzen. 

In  der  vasten,  etwo  vmb  Judica,  1523  ward  der  obgemelt  fürst  c.  22,  März, 
widerumb  mit  seinem  geraahl  zu  Insprugg  empfangen,  vnd  auf 
quasi  modo  geniti  ain  gemainer  Landtag  ausgeschrieben.  Darauf  dan  12.  April, 
die  Herrn  von  prelatn ,  adl  vnd  stetten ,  auch  gerichten  sich  so  in 
treffenlich  anzall  vnd  so  herlich  vnd  prachtlich  sehen  Hessen,  daz 
dergleichen  nit  vil  gesehen  ist.  In  dem  selbigen  Lannttag  sind  mer 
schöne  Klaider,  dan  schöne  sachn  aussgetragen.  Der  Fürst  was  jung, 
noch  nit  20  Jar,  Wesste  auch  dises  Lanndes  eigenschaft,  nutz  vnd 
notturft  nicht  zubedenngkn.  Pracht  auch  im  Lanttag  nit  mer,  dan 
ain  procurey  für  ain  lanntschaft,    darin  aigentlich  aussgefiiert  was. 


460  1523. 

daz  diser  ferdinandus  nit  mer  als  ain  gubernator  sein  solt  dises 
Lannds ,  dan  diss  Land  nämlich  Kunig  Karl  zugetailt  wandt. 
Diser  fürst  hat  ainen  Rat  pey  Im,  genant  herr  Michel  oder 
Gabriel  Salamanca  *),  Was  ain  Rechter  Spanier.  Derselb  Regieret 
gewaltig  diss  Jung  pluet  von  Osterreich.  Vnd  was  fürwar  in  mir 
ain  wunder,  das  ain  ainig  Mentsch,  ain  ausslender,  vnd  darzu 
ainer  frömbden  Nacion,  die  teutschn ,  das  vngezaumbt  Volek ,  so 
gewaltig  solt  Regirn!  Man  hat  darvor  her  gehört,  wie  es  nach 
absterben  Kayser  Maximilian  so  vbl  vnter  dem  Volck  in  disem  lannd 
gestannden  ist,  Desshalben  ich  hofft,  es  solt  in  disem  lanndtag 
guet  Ordnung,  gericht  vnd  Recht  gemacht  werden.  Der  aber  gar 
kains  beschechen.  Kain  Lanttag  ist  in  hundert  Jarn  gebesen,  darin 
man  so  wol  Vrsach  gehebt  hett  guets  ausszerichten.  Aber  hieent- 
gegen  (Bl.  31".)  ist  in  hundert  Jarn  in  kainem  Lanttag  weniger 
Nye  aussgericht  worden.  Die  grossen  herrn:  her  Jörg  von  firmian, 
her  Jörg  potsch,  her  Karl  trap,  herr  Sigmund  thun,  Doktor  Baidung, 
herr  CristoflF  fux,  als  Regenten,  betten  Irer  phanntschaften,  so  sy 
besassen,  gericht,  Schlosser  vnd  dorffer  sorg,  darzu  Irer  ampter. 
Darzu  warn  sy  mit  herrn  Lienharten  von  Vels,  als  dem  Lanndes- 
haubtman,  vast  all  unainig.  Desshalben  die  zu  bederseit  von  dem  adl 
grossen  anhang  betten.  Ward  also  haimlich  zwayung  vnnter  dem  adl, 
treffenlich  gemacht,  dass  sy  auss  haymlichem  Neyd,  vnnd  daz  sich  ye 
ain  parthey  wider  die  annder  pey  dem  furstn  gern  beholfen  bette, 
des  gemainen  Nutz  halbn  gar  nichts  aussgericht.  Dan  aigner  nutz, 
neid,  hoffart  vnd  kintlicher  Rat,  der  dan  aus  solichem  entspringt, 
verplendet  disen  erlichen  adl  sogar,  daz  sy  auch  aller  Notturft  vnd 
fraybait  vergassen,  das  dan  Inen  vnnd  lanng  hernach  Iren  nachkumen 
zu  schand  vnd  gespot  vnd  schad  gedeihen  mocht !  Muessten  auch 
durch  ainen  frömbden  man,  wider  alle  Lanndsfreyhait,  geregiert 
werden.  0  ain  Rechte  puess  auf  solich  sinden !  Got  sey  es  aber 
geklagt,  daz  dises  tiroliscb  Volck,  daz  andern  Lannden  ain  spiegl 
geben,  also  gezambt  ist.  Da  was  forcht  on  not  vnd  sorg  on  schreckhn, 
flucht  vnnachgeeylt.  Als  nu  diser  trefFennlich  adl  vnd  die  Maistn  im 
lannd  also  zwayig  stuenden,  kunnten  die  von  prelatn  auch  nicht  die 
Erstn  sein ,   die   sich   wider    des  furstn  vngewonlich    begern   vnd 


*)  Er  hiess  Gabriel. 


1523.  461 

ansuechen  mochten  auflaynen.  Dazu  so  hiengen  baide  pischoff,  Triennt*) 
vnd  Brichsen  2),  gewaltigklich  am  furstn,  gleich  als  war  ain  Ersame 
lanntschaft  nit  auch  des  furstn  parthey!  Der  bischof  von  Triennt, 
wie  vnverporgen  ist,  heit (Bl.  31*.)  seinem  stift  nit  vast  wol  gehaust. 
Dan  er  ye  ain  fursten  Diener  lieber,  dan  ain  bischof  sein  wolt;  damit 
er  vil  verthat,  hoffte  doch  teglich  der  fürst  solt  Ime  des  widerumb 
ergetzen.  Vnd  nachdem  der  sprenntz  Bischof  zu  prichsen  nicht 
befreunttet  oder  vom  adl  was,  vermaint  er  Im  ainen  Ruggn  pey  dem 
furstn  zemachen.  Vnd  pey  disem  gunst  suechen  vergassen  sy  des 
gemainen  Nutz  gemainer  Lantschaft  vast  gar.  Herrn  vnd  prelaten 
des  Nidern  grads  kunnten  auch  nicht  thuen.  Stet  vnd  gericht,  wiewol 
die  genuegsam  weyslich  vnd  notturftigklich  davon  Retten,  so  was 
doch  dasselb  von  Inen  nit  hoch  behertzigt.  Wiewol  ich  noch  hofF, 
die  Edl  gemaln  in  stettn  vnd  gerichten  werdn  vnns  des  gewaltigen, 
Tiranischen,  spanignischen  gerichts  vnd  gewalts  vor  seyn. 

Dan  als  der  salmanca,  der  Spanier,  dise  vnainigkaitt  vnnter  den 
stännden  des  adls  vermerckhte,  hueb  er  an  sich  noch  heher  zuer- 
heben. Vnd  wiewol  die  landsfreyhaittn  sprechen,  das  ain  fürst  dises 
Land  mit  Lanntleuttn  vnd  nit  mit  frembden  so!  Reglern  vnd  besetzen,  so 
warn  doch  alle  preuch,  Satzung  vnnd  freyhaitt  alda  für  wenig  geschätzt. 
Dan  da  man  solt  daz  loblich  Regiment,  so  mit  frumen  Herrn  auss  dem 
lannt  wol  besetzt  gewesen,  pass  bestät,  mit  gewalt  bekrefftigt  vnnd 
ersetzt  haben,  Ist  das  widerspil  gebraucht  worden.  Sind  alle  herrn 
durchaus  entsetzt,  all,  all  ab  vom  Regiment,  vnnd  an  der  aller  stat 
diss  lannd  zu  Reglern  ist  H.  Michel  salamanca  eingedrungen,  der  noch 
nit  teutsch,  zu  geschweygen  die  preuch  [vnnd]  diss  Lannds  gewisst. 
Ob  zwar  3)  Manigerlay  geschray  vnnd  beschwarnuss  gebort  wurden. 
Noch  dennocht  verschonet  Menigklich  des  jungen  furstn,  angesehn 
sein  Jugent,  vnnd  ich  mag  daz  wol  für  ain  Wunder  schreibn,  daz  im 
Land  der  graveschaft  Tirol  vor  nye  erhört  ist,  daz  ain  graff  zu  Tirol 
selbs  spanisch  vnnd  durch  spanisch,  mit  Verachtung  der  teutschen 
vnnd  on  verstannd  der  sprach  vnnd  sittn,  sol  so  gewaltig  wider  all 
freyhaitt  Reglern,  vnnd  walische,  tyranische  Regierungen  (Bl.  32".} 
Einfueren !  0  Tirol !  0  etschlannd !  Intal !  Wiptal !  Ir  migt  euch  Nu  nit 


*)  Bernhard  II.  von  Cles. 

*)  Sebastian  Sprenz. 

')  Die  Handschrift  hat  'Durch  Manigerlay'  u.  s.  w. 


462 


1S23. 


mei*  Eurer  väter  beruemen.  Die  altn  haben  gepaut  ainem  fursten  zu 
Errn  vnd  aufnemen  an  gericht,  gepreuch  vnnd  freyhait ,  dapey  sich 
die  vnnterthanen  haben  miigen  behelfen;  sind  gezüchtigt  in  frid, 
gericht  vnd  recht;  treulich,  gerichtlich,  mit  Recht,  nit  gewaltig, 
aigenwillig  vnd  tyrannisch  gestraft  vnd  gehalten  worden.  Nu  aber 
waz  ist  es  ?  Ain  walischer  Spanier  regiert  euch  frey  all,  wie  er  will, 
da  ir  vor  nit  vil  guetter  leut  Im  lannde  habt  zu  guet  genumen.  Ach 
wie  seyn  wir  doch  so  gar  erschreckht,  erstumbt,  erpidmet  vnd 
zitternd  worden!  Wohin  ist  doch  Muet  vnnd  pluet  von  vns  ver- 
schwunden? Daz  wir  vnangesehen  aller  freyhait  Nu  sollen  Aign,  arm, 
geschorn.  Ja  gar  geschnittene  schaf  werden,  vnnd  dennocht  von  ainer 
frembden  Nacion!  0  salamanca!  dein  gleich  lebt  nit.  Du  hast,  daz 
kain  herr  von  osterreich  hie  noch  Nye  begern  torft.  Du  regierst  den 
fursten  vnnd  die  Vnnterthanen,  vnnd  Nyemant  fragt  dich,  wie  vnd 
warumb?  Aber  mer  schmach  ist  der  Lanntschaft,  dan  dier  Er.  Sol  es 
besteen,  so  hab  ich  alle  meine  tag  noch  Nye  erhört,  daz  ain  solich 
Lannt  on  schwertschlag  so  gar  tieff  gezüchtigt  ist.  Doch  geh  man 
der  Vnainigkaitt  die  schuld,  die  von  wegen  derErwellung  des  bischofs 
von  brichsen  vnnter  dem  adl  enntstanden  ist.  War  der  fromLanntman 
herr  Sigmund  von  Thun  zu  Bischoff,  als  pillich  beschechen  sein  solt, 
erweit  worden,  so  warn  die  pracktikhn  zwischen  dem  adl  in  solich 
Zwayung  nye  khumen.  Aber  also  ist  der  pischoflF  nit  von  dem  adl, 
noch  von  der  Lanndschaft,  desshalben  sein  die  Lanntschaft,  auch  er 
hinwiderumb  des  gemainen  nutz  diss  Lannds  nit  vil  acht.  Schafft 
sein  Nutz,  Rett,  hilft  vnd  rat  nit  als  das  hertz  der  lanntschaft,  so  er 
sein  solt,  pillich  thät;  helt  sich  der  suppen  vnd  (Bl.  32''.)  suecht 
gunst.  So  aber  der  obgemelt  herr  Sigmund  erweit  vnd  bischof  worden 
war,  so  hett  der  fürst  vnd  die  Lanntschaft  mugen  zu  Er,  Nutz  vnnd 
aufnemen  khumen,  piss  der  fürst  zu  seinem  verstenndigen  alter 
khumen  war.  Wir  muessen  got  befehln,  der  dise  Lanntschaft  villeicht 
also  strafft  vnd  Roboam  geschickht  hat.  Noch  ain  Wunnder:  disem 
fursten  wardt  Im  Lannttag  vor  angezaigt,  ^uegesagt  zegeben  hundert 
vnnd  funffzigkh  tausent  gülden.  Der  from  hertzog  Sigmund,  der  aller- 
guettigist  Maximilian  haben  diser  Lanntschaft  gericht,  Recht,  frey- 
haitt  vnd  privilegia  gehalten;  Nyemant  so  fraventlich  gestraft  oder 
auss  tyrannischer  weyss  verderbt.  Noch  ist  Inen  kain  soliche  steur 
auf  einmall  noch  Nye  bewilligt,  doch  wil  ich  gern  sehen,  wie  sy  ein- 
pracht  wurdet,  so  doch  heur  die  armen  leut  kain  Nutzung  haben. 


i523. 


463 


Am  xxi**"  tag  Julj  iö23  hat  der  fürst  ferdinandus  den  guetten  21.  Mi. 
alten  man,  den  Michel  von  Neuhauss,  zu  Brichsen  vanneklieh  lassen 
annemen,  vnnd  den  schmaehlich  lassen  fuern  gen  Insprugg,  allain 
darumb,  daz  er  nit  behennd  das  schloss  Tulmen  1).  so  er  Inne  hett, 
abgetretten  waz.  Darwider  aber  der  guet  Michel  von  Neuhauss  guet 
brief  vnnd  sigl  bette.  Noch  muesst  er  den  gewalt  leiden.  Wir  wellen 
sehen,  wie  es  mit  Im  gehanndlt  werde,  vnnd  darnach  schauen  was 
Tirol  sey.  Lasst  man  disem  Vnrecht  thuen,  so  ist  piliich,  daz  es 
denen,  so  es  wol  wern  möchtn,  auch  Ergee.  Doch  waz  der  fürst 
fürstlich  vnnd  Rechtlich  hanndlt,  daz  sol  man  lohn  vnnd  nicht  wenntten. 
War  michl  von  Neuhauss  Ervordert  worden,  vnnd  nit  khumen,  darnach 
mocht  er,  als  ain  Vngehorsamer,  gefanngklich  bestrickht  sein. 

Thomas  der  Cardinal  saneti  Sixti,  Cajetanus  gehaissen,  ist 
aber  herwider  khumen  am  23*'"  tag  Julj  1523.  Ist  (Bl.  33".)  zu  23.  Juli, 
brichsen  herlich  eingefurt.  Nu  wellen  wir  sehen,  waz  er  Neues  bringt, 
wiewol  nicht  guets  zehofTen  ist,  wo  die  leut  vmbziechen.  Von  der 
Hochzeit  des  furstn  Salamanea,  so  er  mit  der  von  Eberstain,  ain 
gräGn,  zu  Insprugg  gehalten  hat,  am  27**"  Julj,  kan  ich  nit  genueg  27.  Juli, 
schreiben.  Es  ist  alles  vberauss  kostlich  gewesen,  alle  platz,  gärttn 
vnd  heuser  mit  torniern,  stechn  vnnd  prechen,  tanntzen,  springen, 
singen  vnd  dergleichen  vol  gewesen.  Man  wurdt  sunst  ganntze 
puecher  davon  schreiben  Der  fugker  von  augspurg,  der  vber  Reich 
man,  hat  disem  zu  der  Hochzeit  geschennckht  die  herschaft  Ernberg, 
ain  art  schloss  des  Lannds,  vnnd  tausent  Marck  silbers.  Darnach  vast 
am  Enndt  des  monats  augusti  Ist  der  Lanntzfurst  widerumb  von  c.  23.  Aug. 
Insprug,  auch  sein  gemachl  die  Kunigin  von  Vngern  verrugkht  vnnd 
also  ain  Zeit  in  der  Newstat  plibn.  Waz  man  daselbs  gehanndlt,  kan 
ich  nit  beschreiben.  Hinnter  sein  als  hofrät  anstat  aines  Regiments  zu 
Insprugg  warden  gelassen :  Cristoff  philips  von  Liechtenstain,  des 
alten  beruembten  herrnpaulsen  sun,Anthoni  pranndisser,  her  Wilhalm 
von  Reichenpach  docktor,  Doctor  Beatt  Widman,  vnnd  ain  spaurer 
pfleger  zu  freuntsperg,  Cristoff  fux.  Auf  der  Raitt  Camer  waren  plasy 
hölzl.  Andre  Teubler  vnd  schürf  von  amrass,  vnnd  der  ausslasser 
von  schwatz.  Aber  als  ich  glaublich  bericht  worden,  so  haben  sy  all 
nit  vil  gewalts.  Wo  ain  ansehnlich  hanndl  für  veldt,  den  muess  man 


*)  Tolmezzo  im  Friaul,  nahe  am  Zusammenflüsse  des  But  und  Tagliamento,  an 
der  Einmündung  zweier  Thäler. 


464  1523— i824. 

dem  salamanca  an  hof  zueschickhn,  vnd  seins  beschaids  erwarten. 
Doctor  Jacob  Franckfurter  ist  der  Tirolisehen  Camer  Vischcal  vnd 
advocat,  vnnd  sitzt  albeg  pey  den  Rätn  (Bl.  33''.)  Im  Regiment.  Ist 
auch  ain  sonnder  hofweys,  vormals  vnerhort.  Ich  glaub  es  beschech 
darumb,  daz  Nyemandt  wider  den  Lanndsfursten  zu  Nutz  der  Lannt- 
schaft  nicht  reden  mug  oder  gethue, 
c.  28.  Sept.  Etwo   vmb  den    28'*"  tag   septembr.   1523  Ist  Herr  Bernhart 

vongless,  Bischof  zuTriendt  ,widerumbzum  furstn  geritten.  Vnnd  also 
F.  Durchleuchte  vnd  der  bischof,  als  sy  vndterwegen  zu  ainander 
kumen,  sein  gen  Newrnberg  zu  dem  grossen  Reichstag  geritten. 
Dieweyl  kamen  In  dise  Lanntschaft  grosse  geschäft,  daz  man  ain 
gemaine  bereittung  thuen  solt.  Waren  auch  schon  leut  darzu  furge- 
nomen,  vnd  solt  ainem  jeden  sein  hab  vnd  guet  beschätzt  werden.  Vnd 
albeg  anderthalb  hundert  gülden  wert  solt  für  ain  feurstat  geraitt 
werden.  Dieselbig  Instruction  hab  ich  mit  vil  vngewonlichen  artigkln 
gehört  vnd  gelesen.  Aber  es  hett  kain  fürgang;  die  stett  vnd  gericht 
kerten  sich  nicht  daran.  Aber  die  Brief,  ain  yegklicher  vmb  sein  frei- 
hait,  Brivilegia,  gnad  oder  gab  von  den  Fürsten  von  osterreich,  muesst 
man  doch  gen  hoff  zu  der  Registratur  antburthen.  Mein  gn.  H.  probst 
In  der  Neuenstift  Ritt  derselbigen  saehn  halben  auch  hinauss  gen 
Insprugg.  Wiewol  man  die  steur,  wie  ich  vor  geschribn,  dem  Fürsten 
zuegesagt  gehebt,  so  ist  die  gar  Lanngksam  von  stat  ganngen.  Die 
paurn  woltn  zuvor  Irer  Vertröstung,  daz  wider  Ir  guet  allt  herkomen 
nit  beschwart  solten  werden,  auch  Versicherung  bahn, 
f  24.  Sept.  In   der  Zeit  kamen   auch  Mär,   daz  pabst  adrianus  der  teutsch 

December.  gestorben  wär.  Im  anfang  desDecember  kamen  mär,  wie  der  Cardinal 
de  Medicis  zu  Pabst  erweit  war  worden,  (Bl.  34".J  vnnd  hiess 
Clemens,  aber  auf  dissmal  sind  die  Cardinal  lang  in  Conclave  oder  in 
der  Erwellung  gebesen,  vnd  in  ainer  sorg  gebesen  mercklicher  Zwit- 
tracht.  In  Maylanndt  sind  die  frantzosn  mit  grossem  Volck  gelegen, 
die  lanntschaft  zuverheren,  aber  ist  sonnders  disen  Winter  nicht 
gehandlt  worden. 
1324,  Jänner.  In  Januario   des   1524.  kam  hieher  gen  Brichsen  der  vertribn 

hertzog  von   borbona  i),   auss  frankreich  durch  den  Kunig  verjagt. 
Wardt  wider  seinen  herrn  hauptman  der  stat  Maylandt.    Da   welln 


*)  Karl  I.  von  Bourbon  verliess  Frankreich,  eines  gegen  die  Krone  verlorenen 
Erbschafts-Processes  wegen,  zu  Ende  des  Jahres  1S23. 


1524. 


465 


wir  sehn  wie  es  geen  welle,  ob  verraterey  furziech?  Der  BischofF  yon 
Brichsen  verliess  sein  Bistumb  vnnd  zoch  in  das  Regiment  gen 
Insprug,  oder  in  den  Hofrat.  Hiet  dahaim  wol  ze  thuen  gehebt.  Vnnd 
am  andern  tag  des  Mertzen  des  1524.  Jars  da  kam  aber  gen  Brichsen  2.  März. 
ain  Cardinal  genannt  Larencius  de  Compegiis,  de  titul.  S.  ceeiliä,  der 
fueret  vil  gelerter  leut  mit  Im,  als  Cocleum  vnnd  ander,  so  wider 
Marthinum  lutherum  geschribn  haben.  Der  Maynung,  auf  den  Reichs- 
tag gen  Newrnberg  zuverrugkhn,  alda  zwischen  den  geistlichen  vnnd 
weltlichen  furstn  vnd  den  stännden  guetten  friden  zupflanntzen. 
Vnnser  Bischoff  von  brichsen  muesst  auch  mit  Ime  ziehn  auf  den 
Reichstag.  Vnd  vil  volcks  redet,  wiewol  Ich  Im  noch  kainen  glaubn 
gib,  Marthinus  luther  solt  auch  dahin  gen  Nürnberg  kumen,  vnnd  solt 
ain  Merckliche  disputatio  daselbs  beschechenn.  Waz  gehanndlt  wurdt, 
daz  welln  wir  zu  aussgang  des  Reichstags  hörn.  Von  dem  Kayser 
Karl,  so  in  Ispania  vmbrugkht,  hört  man  hie  yetz  gar  wenig. 

(Bl.  34*.J  Im  Reichstag,  davon  ich  vormals  Meldung  gethann, 
Ist  das  maist  tail  gehanndlt  worden,  wie  man  die  fürst  dahin  bringen 
mocht,  das  sy  in  der  gemain  des  Marthein  luthers  Maynung,  so  er 
wider  die  Römisch  Kirchn  ze  haltn  gelert,  gannzlich  verdamen  vnd 
verpiettn  solten.  Darin  hett  der  Cardinal  Laurencius  de  Compegis  vil 
vleyss,  aber  je  merman  wern  wolt,  je  mer  des  Luthers  anhang  wuchs. 
Die  prediger  der  Lutherischen  Maynung  namen  wunderlich  zeNeurn- 
berg,  Strasspurg,  Augsburg  etc.  vberhand.  Fleisch  Essen  in  der 
vasten  was  gemain,  vnnter  baiderlay  gestalt  dashochwirdigsacrament 
geniessen  waz  der  prauch,  vnd  vil  Dings  so  man  sonnst  wol  finden 
mag.  Die  priester  habn  der  Zeit  an  vil  orthn  gehairat. 

Und  wiewol  man  von  dem  1524.  Jar  vil  Wunders  gesagt  von 
gewasser,  so  ist  doch  gar  nicht  wunderbarlichs  piss  jetz  inss  Wimat 
gesehn  worden  *)•  Es  hat  wol  gerengt  etwo  vil  tag,  aber  nit  sonnder 
schaden  than.  Ist  noch  vil,  vil,  vil  gnediger  gewesen,  dan  man  gedrot  hat. 

In  Augusto  des  24'*"  Jars  versamlten  sich  etwo  vil  pischof  August, 
in  die  stat  gen  Regenspurg.  Da  vnnderstuende  sich  der  Egemelt 
legatus  a  latere  Compegius  mit  der  Bischof  willen  sovil  zehanndlen, 
das  alle  pfaffhait,  so  in  allen  Lannden  dem  hertzog  ferdinando  von 
osterreich  vnterworfen  warn,  bemeltem  hertzog  auss  gehayss,  gepot 
vnd  bevelch  geben  soltn  den  drittn  tail  Irs  einkomens,  aines  ganntzen 


*)  Das  heisst:  'bis  jetzt,  gegen  die  Weinlese  hin'.  Schmeller  4,  76. 
Fontes.  Vlll.  3q 


^66  1524. 

Jars,  vnd  was  die  Maynung,  daz  bemeltr  hertzog  von  osterreich  damit 
den  Turekn  ainen  Widerstandt  thuen  seit.  Desshalbn  zu  brichsen, 
c.  24.  Ang.  vmb  Bartholomey  des  1524.  Jars,  vast  alle  priestersehafft  des  bis- 
tumbs,  des  gleichen  auch  zu  Triennt,  peyainander  versamblt  gewesen, 
vnd  geratschlagt,  das  man  Ainen  hin  zu  dem  fursten  schiekhn  sol, 
vnnd  sol  sich  der  vntraglichen  schwarn  (Bl.  35".)  purden  entschul- 
digen. Also  wart  von  Brichsen  doctor  gregori  Angerer,  vnnd 
von  Triennt  herr  Karl  von  hawsen  gesannt,  mit  ainer  wol  gestehen 
Instruction,  darin  gar  vil  vrsachn  furgebent,  warumb  solich  steur  des 
drittntails  nit  gegeben  vnnd  begert  werden  sol.  Dise  pract  >)  des 
drittntails  hat  ainer  zugericht,  genant  Doctor  balbus  2),  ain  Rechter 
Venediger,  dem  der  fürst  wol  getraut.  Aber  meins  bedungkhns  hat 
er  den  furstn,  die  priesterschafft  vnd  ain  Lanntschaft  mit  solich 
Practickn  vbl  in  ainander  verhetzt.  Got  geh  das  guet  werde !  Es 
w^art  auch  in  disem  Sumer  zu  Braunegg  vnd  in  Taufers  ain  wunder- 
licheRomor  mit  zwayen Absagern  s),  Machtn  vast  vil  Mue  vnd  Jamers. 
Der  ain  hiess  peter  passler,  der  ander  Venug*)  wirt.  Doch  wartn  sy 
zuletscht  zu  schlannders  im  Vinstgaw  gefangen  viid  gestraft. 

Im  Wierteribergischen  Lannd  ,  so  yetz  den  hertzogen  von 
osterreich  zuegehert,  hat  man  des  salamanca  gar  genueg  gehebt, 
vnnd  was  die  Maynung,  daz  er  sicherlich  darin  nicht  wandern  möcht. 
Es  war  auch  die  sag,  Man  hett  in  osterreich  dem  volckh  ain  schwär 
steur  aufgelegt.  Darumb  vnd  auch  von  der  wegen,  die  er  vor  zwaien 
Jarn  biet  köpfen  lassen,  war  dem  furstn  abgesagt.  —  Absager  sein  gar 
wolfail  gewesen  die  Zeit.  Got  hab  lob!  Das  1524**  Jar,  davon 
grosser  Jamer  mit  gewasser  gedrot,  ist  gnadigklich  hingangen, 
dan  allain,  das  sich  in  der  Lanntschaft  vmb  Maylandt  stattigs  Jamer 
vnd  Krieg  gehalten  hat.  Dan  als  der  vertriben  Hertzog  von  (BL  35^.) 
borbona,  davon  vor  meidung  gethan,  etwo  in  augusto  1524,  Inss  veld 
zum  hauffen  für  Maylannd  kam,  vnd  sich  da  die  franntzosen,  die 
Maylandt  je  haben  weiten,  den  September  vnd  ocktober  egemelts  Jars 
kumerlich  enthielten  vnd  ye  nicht  schaffen  mochten,  da  zugen  sy  also 


0  D.  i.  Praktik. 

^)  Hieronymus  Balbus,  damals  Bischof  von  Gurk. 

^)  Missvergnügte,  die  Gerichten  oder  ihren  Herren  den  Gehorsam  aufkün- 
digten und  zur  Selbsthilfe  schritten.  Vgl.  Schmeller  3,  207. 
*)  Vielleicht  Venust,  d.  i.  Venustus? 


Iij24— 1523.  467 

gemach  wider  vber  den  Montteniss  *)  in  frankreich,  denen  dan 
bemelter  hertzog  von  barbon  gar  in  frankreich  Nachfolgte,  vermai- 
nende  daz  ganntz  franckreich  zu  erobern,  auf  die  hofFnung,  daz  er 
auch  vermainte,  daz  in  frankreich  vil  seiner  parthey  warn.  Kam 
anfanncklich  für  die  stat  Marsilia  ain  starcke  franzosische  partey,  die 
er  auch  gewan.  Aber  vnangesehen  aller  der  selbigen  gefarlikait 
erhiieb  sich  derKunig  Infrannkreich,  francisskus  genant,  Ain  Wunder 
guetter  Kriegsman,  verliess  frannkreich  vnd  die  stat  Marsilia,  ver- 
achtet ganntz  des  hertzogen  von  barbon  anschleg,  vnnd  rucket  selbs 
in  aigner  person  wunder  pald  wider  vber  das  gepirg  in  die  May- 
lanndisch  Lanntschaft  mit  ainer  grossen  Menig  volcks.  Vnnd  als  der 
hertzog  dise  ding  vermerckht  hett,  vnnd  als  er  wol  wesst,  daz  kain 
volck  in  Maylanndwaz,  das  die  selbig  Lanntschaft,  die  stet  vnndLeut 
retten  möcht,  vnnd  damit  er  dan  sein  parthey  daselbs  nit  gar  verliess, 
Hess  er  in  frannkreich  alle  ding  lign  vnnd  steen,  vnd  erhueb  sich  auf 
dem  Meer  eylennd  mit  aller  seiner  macht,  Maylannd  zeretten,  vnnd 
kam  durch  wasser  vnd  auf  Lanndt  eylennd  gen  Pavia.  Daselbs  nam 
(Bl.  36".)  er  sein  wintter  leger.  Doch  waz  derKunig  so  geschwinde 
vber  daz  gepirg  pey  tag  vnnd  nacht  geruckht,  das  er  Maylanndt  die 
stat  dem  hertzogen  abgeeylt  vnd  eingenomen  bette,  wiewol  der 
Kunig  in  Maylanndt  kein  leger  gehaben  mocht,  dan  die  stat  durch 
den  graussamen  sterben  schier  gar  aussgelärt  worden  waz.  Davon 
Jamer  zeschreiben  war.  Desshalbn  der  Kunig  pald  wider  darauss  in 
den  thiergarttn  dapey  geruckht  was.  Aber  jedoch  was  der  Kunig  so 
starck,  daz  der  hertzog  von  borbon  auss  Pavia  nindert  torft.  Der  hertzog 
von  Maylaiid ,  auch  der  hertzog  Vice  Rey  auss  Napels,  Kunig  Karls 
von  hispania  des  Erweiten  Kaisers  stathalter,  waren  des  grossen 
Sterbens  halben  gen  Crema  geflochen,  vnnd  sieh  der  gar  eylenden 
Zuekunnft  des  Kunigs  auss  frannkreich  nit  versechen.  Desshalben  an 
volck,  hilf,  Ratt  vnd  tbat  Ir  sach  ganntz  erloschen  waz.  Vnnd  wiewol 
der  hertzog  von  borbon,  der  Irer  parthey  waz,  auch  sy  Im  gern 
geholfen,  so  waz  doch  da  kain  macht.  Desshalben  sich  der  Kunig  von 
franckreich  vnderstuende,  die  stat  Pavia  eylend  ze  stürmen  vnd  zu 
erobern.  Nachdem  aber  derselbig  vast  häftig  stürm  dem  Kunig  ganntzlich 
missriet,  Auch  daselbs  sein  Credenntz  in  ainem  Kloster,  darzu  vi! 
namhafter  Leut  verlorn  sach,  er  selbs  auch  kaum  in  ainer  (^Bl.  36^.) 


•)  Mont-Cenis. 

30 


4:68  1525. 

Munichiss  kutten  davon  pracht  wardt,  waz  seingeschray  etwas klainer, 
Dan  als  der  stürm  acht  stund  gewert,  vnd  daz  klain  Volck  in  der  stat 
sich  vmb  die  Haut  trostlich  gewert  hett,  vnd  als  derKunig  des  in  der 
Nacht  am  wenigsten  sorg  gehebt,  hetten  sich  etlich,  sonnderhch  ain 
theurer  graf  hainrich  von  hochen  Zolern,  mith  etlichen,  die  doch  den 
tag  am  stürmen  hart  gestannden,  mit  franzosischen  Klaidern  erhebt, 
in  daz  Kloster,  da  der  Kunig  Innen  gebesen,  kumen,  vnd  da  ain 
solichen  Larmn  vnd  ain  soliche  flucht  gemacht,  daz  der  ganntz  franzo- 
sisch häuf  erschrocken  waz.  Vnnd  indisemLarmnhett  derfrantzoss  sein 
Silber  geschirr  muessen  lassen ,  damit  die  guett  leut  wider  Eylennd 
in  die  stat  Pavia  geeylet.  Noch  hett  der  franntzoss  vber  sechzig  tausent 
gueter  Man,  vnd  diss  beschach  alles  im  Eingang  des  1525'""  Jars. 

Dann  am  15.  January  kam  der  durchleuchtig  fürst  Ferdinandus, 
ertzhertzog  von  osterreich,  wider  von  Wien  herauf  gen  Insprugg, 
vnnd  zu  Im  auss  dem  Maylandischen  ort  bemelter  hertzog  von  borbon. 
Vnnd  alda  wart  durch  sy  eylendt  sovil  gehandlt,  dass  der  Edl  alt 
Graf  Nicklass  von  salbm,  ain  Rayssig  theur  hauptman,  dazu  herr 
Jörg  von  freuntsperg  vnnd  Marx  (Bl.  37"^.)  sittich  von  emss,  die 
zwen  namhaftigisten  haubtleut  der  fuessknecht,  aufpracht,  sovil  daz 
sich  die  bewilligten,  in  Maylannd  zeruckn  Vnnd  da  den  franntzosen 
zu  wider  steen.  Als  man  hortte,  daz  die  alten  tapfern  Männer  an  die 
Sachen  weltenn ,  da  was  Menigklich  willig,  vnd  als  ich  warhaff't  hab 
hörn  sagn,  so  sey  pey  zwantzig  tausend  guetter  Lantzknecht  mit 
Inen  in  das  Maylanndisch  Lannd  ankomen.  Darab  der  franntzoss  seer 
erschrockhn.  Vnnd  diser  häuf  teutscher,  mit  hilf  etlicher  walischen 
potentaten  zu  Ross  vnnd  fuess,  haben  die  in  der  stat  pavia,  die  schier  vor 
Hunger  gar  hetten  muessen  ausslassen,  treulich  vnnd  gewaltig  gerett 
vnnd  entschutt.  Aber  in  diser  Rettung  sind  die  auss  pavia  trostlich  in  daz 
franntzosisch  hör  gefallen,  der  ob  800  erschlagen,  alles  derMaynung,  ob 
es  dardurch  zu  ainer  schlacht  biet  gelangen  mugen,  vnnd  ob  der 
franntzoss  sich  seiner  sterck  getrost  vnnd  aus  seinem  Vortl  in  daz  Veld 
gezogen  war.  Der  er  aber  kains  gethan,  sonder  sich  also  vergraben, 
stil  gehalten ,  desshalben  er  vntz  auf  heut  in  seinem  Vortail  auch  nit 
vmb  gestossen  ist.  Auch  noch  vil  stercker  dan  vnser  parthey.  Wol 
waz  ganntzlich  die  sag,  Clemens  der  pabst,  auch  (Bl.  37''.)  die 
Venediger  wären  zum  franntzösischen  tail  gestannden,  die  doch  vntz- 
herr  albeg  pey  des  hertzogen  seittn  vnd  auf  vnnser  parthey  wol 
gehanndlt  gehebt,  hett  daz  dan  gar  ainen  grossen  schreckn  pracht. 


1525.  469 

Der  vnd  ander  vrsachn  halben, weil  auch  die  Schweitzer  guet  frantzösisch 
warn,  vnd  es  in  den  vordem  vnd  inern  österreichischen  hänndln  vnd 
Landen  vast  vbel  »tuende,  beruelTt  vnser  Landfurst  ferdinandus, 
Printz  vnd  Infant  in  Hispanien,  Graf  zu  Tirol,  anstat  seines  prueders 
Kayser  Karl  ainen  gemainen  Lannttag  auf  montag  post  invocavit  gen  2.  März. 
Insprugg  des  1525.  Jars.  Da  well  wir  Nu  sehen  waz  gehanndlt  wird. 

Der  Morderey  halben  was  ain  solich  geschray  Im  gericht 
Rodnegg  vnd  hier  in  der  Neuenstift,  daz  nit  allain  Gabriel  Krapf 
vnd  Benedikt  Keferspüchler  auss  der  Newstift  auf  die  Reder  gelegt, 
sonnder  auch  vil  mer.  Auch  vil  vnschuldig  warttn  auch  gefangen, 
die  schwarlich  gepeinigt  vnd  doch  vnschuldig  gefunden  wurden.  Ain 
holtz,  lignum  Caytanum,  kam  auf,  darin  lag  der  Zeit  mein  gn.  H. 
probst  augustin  vier  Wochn,  kam  Nie  an  lufft.  Trinnckn  muesst  man 
darab  gesottn  Wasser.  Es  halff  vil  leut  von  vil  Krannckhaittn. 
(Bl.  38".)  Inn  disem  nagstgehaltnen  Lanntag  wart  sonnder  nicht 
aussgericht,  dan  das  man  an  den  furstn  von  osterreich  begertte. 
Aller  erbland  halben  ain  gemainen  lanttag,  damit  sy  ainmall  all  pey 
ainander  sein  kuntten,  zu  vergunnen,  aber  kain  Newe  steur  wart 
alda  versprochen. 

Im  Eingang  dises  Lannttags  kamen  auss  Maylannd  Newe  mär. 
Nämlich  wie  vor  auch  gehört  ist.  Als  sich  der  frantzoss  in  aigner 
person  für  die  stat  Pavia  in  den  Tiergartn  mit  dem  maistn  vnd  pestn 
adl  vnd  volck  seines  Lands  gelegt  vnd  vergraben  gehebt,  auch  aus 
seinem  Vortl  kaineswegs  zeruckhen  willens ,  haben  sich  die  drey 
teutschen  hauptleut,  Graf  Nicklas  von  salm,  Herr  Jörg  von  freunts- 
perg  vnd  herr  Marx  sittich  von  Emss  veraint,  zu  dem  franntzosen 
in  den  Tiergartn,  in  sein  Vortl  zeziechn.  Nachdem  aber  der  franzoss 
ain  grossen  Wunderschonen  hauffen  Kurasser,  Rayser  vnd  fuess- 
volck  gehebt,  haben  die  Walischen  herrn,  der  herzog  von  Maylannd, 
des  Kaysers  stathalter  in  Maylannd ,  Vice  Re ,  Herzog  von  bourbon, 
der  Markes  von  Mantua,  der  graf  von  piskierra  *)  den  angriff  nit  wol 
Rattn  wellen.  Jedoch  zuletscht  des  veraint,  Ainmuettig  am  sand 
Mathies  abent  1525  in  der  Nacht  zu  dem  Tiergartn  mit  allem  Kriegs-  23.  Febr. 
volck  (Bl.  38''.)  geruckht,  vnd  da  die  Thiergarttn  Maur  angefangen 
vmbzewerfen.  Als  sy  dan  der  auch  ain  weit  stuck  niedergegraben 
vnd  vmb  geworffen,   vnd  also  mit  sambt  dem  tag  mit  allem  Kriegs- 


*)  Pescara. 


470  1S2S. 

volck  vnd  geschutz  in  den  Thiergarttn  kumen ,  da  dan  die  franzosi- 
schen Ir  mit  vleiss  gewart,  vnd  gemaint  haben,  daz  teutsche  her 
sambt  den  Spaniern  gleich  also  zu  erlegen.  Aber  mit  Kurtze  davon 
ze  reden:  WiewolKunig  von  frannkreich  vil  Schweitzer Lanntsknecbt, 
Caskonier,  Engedeiner,  Walisch  vnd  franzosisch  Volck  vil  yber 
vnser  Volck  gehebt  hat.  Nicht  desterweniger  Ist  doch  der  frantzoss 
L  Febr.  In  aigner  person,  der  Kunig  selbs,  sambt  acht  vnnd  sechzig  gross- 
machtigen  seiner  pesten  herrn,  frey  Im  veld  gefanngen  worden, 
darzue  Im  alle  sein  kleinot,  sein  geschutz,  Kantzley  vnd  all  sein 
macht  genomen ,  darnach  ob  zwanzig  tausent  man  erschlagen ,  vnd 
in  dem  Wasser  desin  pey  pavia  ertrenngkht  worden.  Da  haben  die 
Schweitzer  gross  vner  eingelegt.  Aber  die  Hispanier  auf  diser  vnser 
seittn  haben  sich  wider  die  frantzosen  vast  (Bl.  39".)  wol  gehaltenn. 
Aber  Kayser  Karl  waz  der  Zeit  in  Ispanien.  Der  gefanngen  Kunig 
sambt  seinem  gefanngnen  adl  wart  erstlich  gen  Pavia,  darnach  auf 
ain  vest  schloss,  Picegeton  genant,  gefuert,  vnnd  alda  vntz  auf  der 
Kays.  Maiestat  beschaid  Ennthalten.  Kain  solich  Erliche  that,  vnd 
kain  so  volkumer  sig  ist  pey  kains  Menntschen  gedenngkn  erhört 
worden,  das  ain  klain  volck  zu  ainem  grossen  hauffen  in  seinen  Aign 
Vortl  Rugkhn,  vnd  Im  vortl  der  Veind  den  Sig  erlanngen  sol.  Got 
hats  nämlich  also  verordnet ,  sonnst  was  es  Meiitschlicher  weiss 
kaum  muglich  gebesen! 

Aber  dargegen  erhueb  sich  im  teutsch  Lannd  ain  graussame 
plag.  Also  daz  ain  vnzalbar  Volck  von  der  gemain  in  den  schwäbischen 
Lannden  zusaiTien  gelauffen ,  die  vmb  Niemant  mer  geben,  sonnder 
sich  mit  Irm  aigen  guetduncken  Reglern  wellen.  In  dem  auch  den 
BischofFen,  Klostern  vnd  geistlichen  Stifftn  vil  vnfuegg  zuegefuegt, 
der  geistlichen  stett,  marckht,  dorfer,  Kloster  vnd  ander  gotzzier 
eingenomen,  die  Munich  verjagt,  die  Kloster  zerstört,  vnd  vil 
Wunders  angefanngen. 
12.  Mai.  (Bl.  39\)   Zu  disen  Zeiten,    am  12»""  tag  May  1S2S  erhueb 

sich  ain  grausame,  ersehrockenliche,  vnmentschliche  empörung  in 
disem  Landt,  von  dem  gemainen  paursvolck ,  dapey  Ich  gebesen  pin 
vnd  wunder  gesehen.  Ainer,  genant  castner  von  tetschling,  Lienhart 
schnagerer  von  sand  Lienhartsperg ,  pratter  daselbs,  hausser  ab 
Rodnegg,  Liendl  puchler,  vnnd  pfefferer,  vnd  dergleichen  etlich 
klafTig,  verdorbn  leut,  vnnderstuenden  sich  gewaltigklich,  ainen 
verurtailten   mentschen,    ainen  wissentlich   absager,    der   schaden 


1525. 


471 


gethan  vnd  mit  Recht  zu  der  straf  erkanndt ,  dem  Richter  zenemen. 
Derselb  verurtailt  Man  hiess  Peter  Passler,  waz  auss  antholz  purtig. 
Darnach,  als  sy  diselbig  that  an  ainem  mittich  thetten,  am  phintztag  lo.  M?i. 
lufen  die  Paurn  zu  ainander  von  allen  pergen,  auss  allen  tellern,  ^"  ^*'' 
Jung  vnd  alt,  wiewol  Ir  vil  nit  wessten  waz  sy  thetten  oder  thuen 
wolten ,  vnnd  als  in  Millawer  aw  enhalb  des  Eysackhs  ain  grosser 
häuf  zu  einander  komen  warn,  was  Ir  beschluss:  'Jrer  beschwarung 
sich  zu  erledigen!'  Ain  Edler  herr,  hiess  Sigmund  Brandisser,  waz 
phleger  zu  Rodnegg,  der  gieng  zu  dem  versamlten  haufn  paurn,  zaigt 
Inen  all  Ir  gefarlikaitt ,  schaden,  spott,  Mue,  sorg  vnnd  gefarlikait 
an ,  vnnd  wiewol  sy  Ime  zuesagten ,  mit  der  thatt  nicht  anzefachen, 
sonnder  Ir  beschwarung  für  Irn  ordennlichen  fursten ,  der  datzemal 
zu  Insprugg  gebesen,  zepringen ,  Noch  hielten  sy  nit,  sonnder  am 
Pfintztag  zenacht  griffen  sy  mit  der  that  zu  brichsen  an,  vnnd 
plünderten  vnd  beraubten  gewaltigklich  wider  got  vnd  Recht  all 
Pfaffen,  thumherrn  vnd  Caplän  zu  Brichsenn.  Zügen  darnach  für  des 
bischofs  hof,  verjagtenn  alda  darauss  sein  Rat  vnd  dienstleut  mit 
grosser  vngestueme  (Bl.  äO".)  vnd  mit  solich  vnmentschlicher  weiss, 
davon  nit  zeschreiben  ist.  Die  brichsner  betten  gegen  Irm  bischoff  Se- 
bastian Irer  pflicht  gleich  so  pald  vergessen,  als  die  Neuenstiffter  Paurn 
gegen  den  Probst  Augustin,  Irem  berrn.  Inn  Suma  da  was  gar  kain 
pflicht,  glübd,  treu,  noch  anders  bedacht.  Brichsner  vnd  Paurn 
warttn  ainss.  Jeder  tail  hett  haubtleut.  Peter  lanntz.  Augustin  Wolf 
vnd  Kienieg  wartn  der  Brichsner  haubtman;  Castner,  schnagerer  vnd 
freithofer  von  sarns  wartn  der  Paurn  haubtman. 

Die  haubtleut  mith  Irn  mitverwanntten ,  Brichsner  vnd  paurn, 
zugen  mit  funftausent  Mannen  für  daz  Kloster  Neuenstifll  on  alle 
absag,  on  alle  vrsacb ,  vnbewart  der  Ern,  vnnd  begerten  von  Jörgen 
Kircbmair,  der  des  Propsts  in  der  Neuenstifft  Richter  vnd  ambtman 
gewesen,  vber  geschrifftlich  vnd  muntlich  Zimlicb  Erpietten,  vnnd 
warlich  vber  ain  vberflussig  erpieten!,  funff  Tausend  guldn.  Vnnd 
wiewol  Inen  Richter  aus  bevelch  zuegesagt,  Ir  beschwarung  nach 
Irem  Rat  abzethuen;  Vnd  wiewol  er  Inen  auch  genuegsam  zubeken- 
nen gab,  Ir  gewaltig  vnnd  vncristelich  furnemen,  wie  Innen  daz  auch 
ainen  ewigen  Räch  vnnd  misstrauen  gepern  wurde.  Noch  dennocht 
vberfiellen  sy  daz  gotzhauss,  am  freitag  den  12'*"  tag  May  1525. 
Von  disem  Muetwill,  den  sy  alda  beganngen,  solt  ainer  ain  ganntz  puech 
vberschreibn.  Probst  augustin,  ain  fromer  Man,  wart  verjagt,  verfolgt 


472  1525. 

vnnd  die  priester  im  Kloster  vnd  anderswo  dergestalt  veracht, 
verspott,  gepeinigt,  daz  ain  Jeder  sieh  der  priesterlichen  Zaychen 
vnnd  des  Namens  schämen  muesst.  Die  Krön  muesst  man  (BL  40'' J 
verwachsn  lassen  *).  Vber  xxv**  gülden  haben  die  paurn  auf  diss- 
mal  dem  gotzhauss  an  Ingepeu  ") ,  silber,  Klainot,  haussratt  vnd 
haussgschirr,  Prief  vnd  Puechern  schadn  gethan.  Mit  waz  vnkeusch, 
hoffart,  trunnckhner  Weyss ,  gotzlesterung ,  Kirchnpruchlerey  dise 
Zeit  daz  gotshaus  Neuenstifft  belaidigt  ist,  kan  Niemant  auss- 
sprechen.  Hettens  auch  gar  verprennt.  Aber  got  allain  woltz  nit 
verhengen. 

13.  Mai.  An  dem  sambstag  den  13.  May  1S25  erweiten  sy  Ainen  Christen, 

Ainen  leichten,  doch  listigen  Man,  Michl  gaissmayr  genant,  aines 
knappen  sun  von  sterzingen,  Ain  arg,  pöser,  aufruerig,  aber  listiger 
Mentsch.  Alss  pald  der  Erweit  was  zu  ainem  obristen,  da  gieng  Im 
ganntzn  Land  das  plündern  der  pfaffen  an.  Kain  so  armer  priester 
was  nit  im  ganntzn  Lannd,  er  muesst  daz  sein  verliern.  Darnach 
vberfielen  sy  vil  Edlleut,  verderbten  der  vil,  dan  Niemant  kunt  noch 
mocht  sich  zu  Weer  so  Eylend  Richten,  Ja  der  fürst  hertzog 
ferdinand  vnd  Ir  Durchleuchtigkait  gemachl  selb  wissten  sich  Nindert 
sicher,  Dan  im  ganntzen  lannd.  Im  Intall  vnd  an  der  Etsch,  waz 
von  etlichen  stetn  vnd  paurn  ain  solich  geleuff,  geschray  vnd  tohn, 
daz  schier  kain  guett  Man  nit  sieher  vber  ain  gassen  geen  (BL  41".) 
mocht.  Raubn,  Plündern  vnd  Nemen  waz  also  gemain,  daz  auch 
etlich  vil  fromer  Männer  verfuert  warttn,  die  es  hernach  vbl  gerauen 
hat.  Doch  gab  got  die  gnad  zu  letscht,  daz  ain  stilstand  gemacht 
wardt,  vnnd  daz  alle  stännd  sich  aines  gemainen  Lanttags  sollen 
verainigen. 

Derselbig  Lannttag  wartt  gen  Insprugg  angesetzt,  VndNemlich 

13.  Juni,  angefangn  an  dem  IS**"  tag  Juny  1525.  Auf  disem  Lanttag  war 
der  stannd  der  prelatenn  von  der  LanntschafTt  ausgeschlossen;  vnnd 
mit  grosisem  Kumer  wartt  der  stannd  der  RitterschafFt  oder  adl  pey 
Stettn  viid  gerichten  behalten.  Doch  zwischen  dem  ausschreiben 
vnd  des  tags  obgemelts  Lanntags  Erhueb  sich  mit  stettn  vnd  gerich- 
ten ain  Newe  puntnuss,  In  schein  als  warn  sy  mit  dem  fursten,  vnnd 
waren   desselbigen  Nutz    zu  furdern  peyainander.   Dise  Versamlung 


*)  Corona  clericalis,  d.  i.  die  Tonsur. 
*)  Baulichkeiten  innerhalb  des  Klosters. 


1525.  473 

beschach  zu  Meran ,  da  die  Paurn  ob  40  artigklen  gemainer  Lannds- 
ordnung  ändrung  zegeben  vermainten.  Machten  wider  seltzsam 
ansehlag  Ain  ganntz  Neu  Lanndsreeht,  vnangesehen  es  beruerte 
Kayser,  fursfn,  gemainen  oder  aignen  nutz.  In  disem  Lannttag  sind 
wunderparlich  practigkn  gesehen  worden.  Aber  der  Paurn  wuettend 
schreien  hat  alle  ding  vbertrofFen ,  Also  daz  der  from  fürst  ferdinand 
selb  genött  vnd  gezwungen  worden,  Sachen,  die  wider  VernunfFt  vnd 
guet  sittn  gewesen,  zubewilligen,  vnnd  besonnders  wider  die 
pfaffhait,  derhalben  doch  gar  Ain  vngestuem  Wesen  Enntstanden. 
Jedoch  in  demselbigen  wartt  mit  grosser  Mue,  (Bl.  4P.)  durch 
Hilf  der  Kays.  Mt.,  des  punts  vnnd  villerlay  furstn  potschafft  In 
angezaigtem  Lanttag  beschlossen,  daz  menigklich  furter  von 
gewaltig  that  absteen  vnd  sich  des  Lannttags  abschid  benuegen 
lassen  selten.  In  mitler  weyl  des  Lanntags  Regiert  der  obgemelt 
gaissmair  gewaltigklich ,  hielt  die  Schlosser,  heuser  vnnd  guetter  des 
stifft  Brichsens  gewaltig  Inne.  Schnagrer,  Castner,  freithofer,  Peter 
Lanntz,  Virich  Kinig,  paul  Messerschmid ,  Strobl  Schneider,  Loy 
Klaynnig  goltschmid,  Lienndl  am  hauss,  hannss  haghueber  von  stufls, 
Vnnd  Ganner  von  Velturns ,  Derselbig  gsellen  vil  Regierten.  Mainttn 
den  furstn  von  osterreich  zuvertreiben.  Gaben  vil  Zeit  vmb  Niemant. 
Daz  Arm  gotzhauss  Neuenstifft  wart  pey  tag  vnnd  Nacht  beraubt,  zu 
letscht  gepranntschatzt.  Als  nu  aller  Muetwill  beschechen,  kamen  doch 
die  Comissary  mit  dem  Lanntabschid  des  obangezaigten  gemainen 
Lantags,  vnd  wiewol  hinderruglts  aller  priesterschafft.  Inen  zu 
Nachtail,  wider  sy  vil  practiciert,  vnnd  furwar  Inen  den  paurn 
Mer  dan  zuvil  nachgegeben  wart.  Noch  dennocht  verschmachten  In 
alle  furschleg. 

Darauf  ervolgte,  daz  man  1500  Knecht  muesst  aufnemen, 
vnnd  die  pösen  aufwiegler  vnd  aufruerigen  mit  gewalt  muesst  straffen 
vnnd  erschreckhen,  wiewol  dannocht  (Bl.  42".J  die  straff  alzeit 
mit  Recht  vnd  nit  mit  gewaltig  that  beschechen  thett.  In  der  Zeit 
muesst  die  erberkaitt  vnnd  der  adl  sambt  der  pfaffliait  gar  vil  leiden, 
verdruekht  vnnd  verjagt  sein.  Fiirwar  die  Burger  vnd  Inwoner  zu 
Brichsen  haben  derzeit  an  Irm  fromen  fürst  Rischoff  Sebastian  vbl 
gethan !  Des  dan  bemelter  bischoff,  als  er  Ellendlich  verjagt  was  vnd 
sich  im  venedigischen  Lannd  enthalten,  vnd  doch  zu  letscht  sein 
Zueflucht  gen  Buechenstain  vnd  Nachmals  gen  Brauneggen  Nemen 
muesst,  daselbs  vor  Laid  gestorben.  In  nachvolgender  Zeit  muesst  3.  October. 


474 


1S25. 


der  Fürst  von  Österreich  die  Enntwertten  vnd  verjagten  als  vil  er 
moeht  beschirmen ,  Muesst  daz  stift  Brichsen,  die  Lanntcomenterey 
vnnd  die  Newenstifft,  als  ain  Fürst  von  osterreich,  zu  seinen  hann- 
den  einnemen  vnnd  die,  als  ain  fürst  von  osterreich,  vogt  vnnd 
Schirmherr,  besetzen,  vnntz  auf  ain  Cristelich  Concilium,  der  stännde 
des  heylig  Romischen  Reichs  Reformation.  Aber  da  waz  kain  holFnung 
aines  cristenlichen  Conciliums,  dan  es  stand  so  gar  vbl,  der  lutteri- 
schen  sect  halben,  im  ganntzen  teutsch  Lannd,  daz  ich  maintte,  es 
wolt  der  cristelich  glaub  gar  abgeen.  Dan  in  schwabn  vnd  nach  den 
Rein  hinab  warden  ob  hundert  tausent  mentschen  in  diser  Lutterischen 
sect  vnd  aufruer  wider  den  adl  vnnd  priesterschafTt  erschlagen, 
Schlosser  vnnd  Closter  (Bl.  42''.)  zerstört,  beraubt,  geplündert  vnd 
Jamerlich  verderbt.  Darnach  heyratten  Munich  vnnd  Nuiien  zu 
ainander,  vnnd  beschache  vnerhortte  (ßchand).  Die  aber  keusch  vnd 
from  pleiben  wolten,  die  muessten  alle  Laster  vnd  Verfolgung  leiden. 
In  disem  Lannd,  wie  vor  stet,  giengs  an  vil  orth  auch  also,  dan  allain  daz 
die  straff  vnd  daz  würgen  der  Mainaidigen  vnd  treulossen  nit  so  grob 
beschach.  Dann  costner,  schnagerer,  pratter,  pfefferer,  Ainen  Schnei- 
der, der  zum  ersten,  den  vorgemelten  verurtailten  Peter  Passler  zu 
erledigen,  hett  gewaltigklich  angriffen,  vnd  noch  ainen,  den  ich  nit 
gekennt,  den  schlueg  man  die  Köpf  zu  Brichsen  auf  dem  platz  ab,  dan 
es  fürwar  vngeschickht,  pöss  Radlfuerer  vnd  anfennger  der  sachn 
gewesen  sind.  Got  vergeh  es  Innen !  Der  gaissmair,  der  Aufruerigen 
obrister,  Wiewol  der  den  Fürsten  gelobt  hett,  menigklich  vmb  seine 
Spruch  Rede  vnd  antburt  zegeben ,  Noch  entran  er  haymlich  davon 
vnnd  floch  in  schweitz.  Dan  sein  gsell  der  Ganner  vonVelturns  entran 
auch.  Sonst  warden  Ir  vil  auss  den  gerichtsleutn  gefangen ,  vmb 
gelt  gestrafft,  etlich  peinlich  gefragt  vnnd  gezwungen,  daz  sy  all 
muessten  aid  schweren,  kain  Empörung  Niinermer  zemachen;  Noch 
darzu  weder  Rat  noch  that  wider  die  Herrschaft  ze  thuen ;  Auch  daz 
geraubt  guet  alles  widergeben;  Auch  den  Lanttag  abschid  gannzlich 
anzenemen,  vnnd  dem  (Bl.  43".)  volkumenlichzeleben.  Diser  Lanttag 
abschid  was  gannz  ain  Neue  Landsordnung,  ain  genott  Ding.  Darnach 
im  ocktober  zoch  der  Lanndsfurst  aus  dem  Lannd ,  wesst  sich  auch 
Nindert  sicher.  Dan  die  äussern  vnd  innern  oberosterreichischen 
Lannd  stuenden  in  grosser  Empörung.  So  wolt  man  auch  dem  furstn 
kain  Volck  Nindert  zulassen.  Vnd  warlich  es  ist  zu  erparmen,  wie 
schmachlich  die  paurn  vmb  Insprugg  vnd  die  Knappen  von  schwatz 


152S-1S26.  473 

mit  dem  fromen  Fürsten  gelebt  haben !  Biseboff  von  Triennt,  Biscboff 
von  brichsen,  der  auch  in  der  flucbt  starb  in  Brauneggen,  Gabriel 
salamanca,  vnnd  annder  des  Fürsten  Rät  muessten  entlauffen.  Doch 
muess  ich  ainss  sagen,  vnnd  ist  ain  Wunder,  daz  pey  ainem  so  graus- 
samen auflauf  dennocht  nit  vil  Mentseben  vmbkomen  sein  in  disem 
Lannd.  Auf  dem  Noiiss  vnnd  vmb  Tryent  hat  man  etwaz  pass  gestrafft. 
Auch  vmbMeran,  aber  im  Intall  vnd  im  Pustertall  hat  man  nicht  gestraft. 

Auss  diser  Aufruer  entstuende  noch  ain  Mue.  Ditzmals  zu  vnter- 
haltung  des  Kriegsvolck  muessten  Kloster  vnnd  Kirchen,  Edlleut  auch, 
Ir  Silber  Klainot,  Monstranzen,  Kelch  vnd  alle  ding  nachtragen, 
Inventiern  lassen  vnd  dargeben.  Ach,  waz  grosser  costung  enntstuende 
da  im  Lannd !  Vnnd,  (Bl.  43*.^  daz  ich  dennocht  die  Warhait  sag, 
wardt  des  Raubn  vnd  stellen,  des  plunderns  Niemant  Reich.  Es  was 
diser  Zeit  ain  seltzsam  Wesen  mit  der  Restitucion.  Etlich  gaben 
wider,  etlich  nit,  vnnd  hettens  doch  zuegesagt.  Aber  silber  Klainott 
kam  kains  herfur. 

Der  Zeit  auf  Marthini  wart  ain  Reichstag  gen  Augspurg  auss-  ii.  November, 
geschrieben.  Aber  Niemand  wolt  denselbigen  besuechen.  Aber  alle 
Erblannd  die  tagten  mit  dem  Fürsten  von  osterreich  zu  augspurg,  vnd 
in  disem  tag  ist  Gabriel  salamanca,  des  furstn  schatzmaister,  auss  dem 
Lannd  komen,  vnd  auch  der  grossmachtig  Man  Jacob  fugger  gestorbn. 
Diser  Jacob  fugger  ist  ain  solich  Kauffman  gewesen,  der  sein  hanndl 
nit  allain  in  der  Cristenhait,  sonnder  pey  turggen,  Juden  vnd  haidn 
gebebt.  Vnnd  durch  sein  Kaufmanschaft  hat  man  vil  grosse  Inseln 
funden,  die  man  nit  gewisst  bat. 

In  der  Weyl  ist  die  Kays.  Mt.  Kayser  Karl  mit  dem  Kunig  von 
franckreich,  der  vor  Pavia  gefanngen  wartt,  vertragen  worden.  Der 
schwäbische  punt  hielt  diser  Zeit,  im  January  1S26,  ainen  puntstag  Jänner  1326. 
zu  Nörling,  vnd  als  Ich  Ir  ausschreiben  vernomen,  haben  die  punts- 
ständ  der  Zeit  wider  die  fluchtigen  Radlfuerer  vnnd  aufwiegler 
(Bl.  44".^  der  gegenwurtigen  empörung,  daz  die  Niemant  enthalten 
sol,  pey  schwarer  straf  an  alle  furstn  ernstliche  schreiben  lassen 
ausgeen.  Haben  sych  auch  vermessen,  die  lutherisch  Irung  vnd  die 
Empörungen,  so  darauss  geflossen.  Zuersetzen.  In  diser  Zeit  entstünde 
aber  ain  Irung  in  Maylanndt,  dan  der  vertriebene  bertzog  in  Maylaiind 
Mocht  je  nit  eiukomen  on  Hilf  der  Kays.  Mt.  Als  Im  nu  geholfen  wart 
mit  grosser  Mue,  also  daz  er  zu  ainem  Hertzogn  furgenomen  wartt, 
iiel  er  vmb,  wartt  ain  widerwärtige  parthey  wider  die  Kays.  Mt,,  des 


476  1S26. 

sich  menigklich  verwunderte.  Aber  die  Venediger  vnnd  Schweitzer 
hieltn  sich  der  Zeit  ganntz  stil. 

Hie  muess  ich  aber,  wiewol  ich  nit  solt,  anregen  der  Munich, 
Nonnen  vnnd  pfaffen  Leichtfertigkaitt.  Ich  sag  euch  vil  vnerhorter 
schand,  vnzucht  vnnd  Laster  von  Inen  gepredigt,  gesehen  vnd  gehorrtt. 
Dan  die  Lutherisch  Matherj  pracht  Niemand  also  gar  herfur,  als  die 
Munich,  so  auss  Irn  Klostern  entloffen  warn.  Item  Minich  vnd  Nunen 
an  vil  orthn  namen  zu  der  Ee  an  ainander.  Vil  alt  Pfaffen  namen  Junge 
Weiber.  Man  gstattet  Inen  auch  solichs,  die  bischoff  warn  vertriben. 
In  Suma  da  waz  warlich  wenig  gotsfurcht  pey  dem  maistn  tail  der 
Priesterschaft.  Daneben  warn  auch  vil,  die  haymblich  ain  hertzlich 
Mitleiden  betten,  daz  die  priesterschaft  so  gar  erparmblich  solt  vnter- 
geen.  Man  vannd  wol  etlich  from  prälaten  vnnd  priester,  aber  furwar 
sy  betten  weder  hilf  vnd  Ratt. 

In  mitler  weil  erhueb  sich  im  Pintzgaw  wider  das  stift  saltzpurg 
aber  (^Bl.  44*.^  ain  Newe  aufruer.  Darzu  schluegen  sich  vil  Kriegsleut 
vnd  Lanntzknecht,  vnd  thetten  also  der  Herrschaft  grossen  schaden, 
verprennten  fünf  Schlosser,  vnnderstuenden  sich  wunder  zetreiben. 
Doch  wartt  Ir  Hoffart  durch  den  schwabischen  pundt  vnnd  durch 
Sigmunden  Brandissers  kriegsvolckh  mit  Irm  grossen  verderben 
abgestelt.  Vnnd  als  nu  die  paurn  gestilt  vnnd  die  im  Pintzgaw  vber- 
wunden  warn.  Da  samblet  Michel  gaissmair,  von  dem  vor  vil  gesagt 
ist,  das  verlorn  Kriegsvolckh,  pracht  dannocht  zu  ainander  als  verjagter 
Lanntzknecht  vnd  paurn  vngefarlich  pey  xvi".  Damit  zoch  er  eylennd 
auss  dem  pintzgaw  vber  den  thaurn  In  Kirchbaym,  durch  Kirchhaim 
gen  Luentz,  von  Luentz  gen  lüichen,  von  Innichn  für  Braunegg.  Vnd 
als  gaissmayr  vor  Brauneggen  nicht  schaffen  mocht,  Zoch  er  mit 
seinem  Volckh  gen  Mulbacher  Klausen,  Die  er  aber  auch  nicht  ?u 
gewinnen  vnndersteen  möcht.  —  In  der  Weil  hett  herr  Casper  Kunigl, 
Ritter,  Etlich  Kriegsvolck,  so  im  Lannd  gelegen,  auch  die  gerichtsleut 
im  pustertal  aufpracht,  der  Maynung,  den  gaissmair  vnd  sein  volck 
anzegreiffen  vnd  zeschlagn.  Vnd  als  aber  gaissmair  solichs  vermerckht, 
Nam  er  die  flucht  zu  Hilf,  zoch  zu  Vintl  vber  den  Rientzen  vnd  vber 
den  Hachlstain  auf  mit  allem  Volck  gen  Rodnegg.  Von  Rodnegg 
in  Lisn  *) ,   Auss  Lussn  In  Ennebergs  2^,    Auf  die  abtey  3),   gen 

*}  Lüsen,  4  Meierhöfe  und  ein  Gericht  mit  einer  Pfarre,  1  Yg  St.  von  Niedervintl. 

*)  Decanat  und  Pfarre  am  Gaderbach. 

3)  Das  Abtei-Thal,  Val  dell'Abadia,  ist  gemeint. 


1S26.  477 

Puechenstain  *),  In  Agart  2)  vnnd  furter  auf  das  venedigisch  Lannd, 
da  er  von  den  Venedigern  mit  allem  seinem  Volck  gemustert  vnd 
angenomen,  QBl.  45".)  lieb  vnd  schon  gehalten  wartt.  Vnnd  wiewol 
Im  durch  herrn  Jörgen  von  freuntsperg,  herrn  Caspar  Kunigl  mit 
ainem  schonen  fuessvolck  vntz  gen  Puechenstain  nachgefolgt  wartt, 
Jedoch  sag  ich,  daz  Gaissmair  der  erst  gewesen  ist,  der  mit  gewalt 
so  weitt  durch  das  Lannd  gezogen  ist.  Man  wolt  wol  sagen,  er  hiett 
mit  den  gerichtn  etwas  ain  Verstannd  gehebt,  angesehen  daz  er  vor 
in  der  Empörung  Ir  haubtman  gewesen  was.  Vnnd  diser  desgaissmairs 
Zug  machet  ain  Wunder  grossen  schreckhn  im  Lannd,  Warlich  gleich 
als  war  es  doch  ain  besonndere  plag  von  got  vber  das  Lannd  verhenngt. 
Beschach  Margrethe  1526.  13,  juii. 

Dieweil  es  also  vbl  stuend  im  Teutschen  Lannd,  vnnd  kain 
gehorsam  vnd  hilf  sein  wolt,  Also  das  der  frum  fürst  weder  an  Ver- 
mugen,  gelt,  guet  noch  Leut  nicht  vermocht.  Auch  nit  allain  frembd, 
auch  seine  erblande  vngehorsam  sein  wolten,  wartt  Ain  Reichstag  zu 
speir  gehalten.  Aber  nicht  aussgericht,  vnd  als  man  sagt  sey  die  23.  junf. 
vnainigkait  der  furstn  daran  schuldig  gewesen.  Darauss  ervolgten 
zween  jamerlich  gross  schaden.  Zum  ersten:  als  die  Walischen 
potentatn,  Babst,  Venediger,  florentiner,  vermergkhten ,  das  es  im 
Teutsch  Lannd  so  vbl  zueging,  machten  sy  auch  puntstäg  vnd  punde, 
prachten  pald  vil  volcks  zu  ainander  vnnd  sturmeten  Cremona,  das  October. 
(Bl.  45''.)  dennocht  sambt  dem  ganntzen  Maylanndischen  Lannd  die 
teutsche  vnnd  spaniol  in  Namen  Kays.  Mt.  Inne  betten.  Vnnd  als  man 
der  Empörung  vnd  des  Vnvermugens  halben  dem  Kriegsvolck  in 
Lombardia  zu  Hilf  nit  komen  mocht,  wartt  Cremona  vnd  alles  Lannd 
verlorn,  doch  mit  der  taiding.  Zum  Andern  kam  in  der  auffruer  die- 
weil gachling  der  turkh  mit  grosser  Macht  in  Vngern.  Herr  gott  das 
was  erst  Mue!  Dieser  turck  hat  in  ainer  schlacht  ob  40 '*^-  cristen 
erlegt,  daz  ganntz  Vngerland  eingenomen.  In  diser  schlacht  ist  der 
Kunigvon  Vngern  ellendlich  in  Ainem  Moss  ertrungkhn  vnd  verdorben.  28.  August, 
Darauss  ervolgt  gross  Mue.  Der  Fürst  von  osterreich,  wiewol  er  gotz- 
forchtig  vnd  nämlich  ain  frumer  fürst  waz.  Noch  hett  er  so  wenig  hilf 
vnd  trostung  von  andern  furstn  im  Reich,  daz  er  zu  erparmen  was. 


•)  Castello  Andraza. 

*)  Agordo  am  Flusse  Cordevole,  in  der  Provinz  Belluno. 


478  1826. 

Die  Kays.  Mt.  Kayser  Karl  der  was  in  hispania,  mocht  weder  in  teutsch 
noch  in  Walisch  lannd  nit  komen. 

September.  Jedoch  im   anfang  des  1526'*^"**"  September  wart  abermals  ain 

Lantag  hie  gehalten,  vil  beratschlagt,  dem  furstn  vil  guets,  auch 
hilf  ziiegesagt.  Das  aber  alles  gegen  so  grossen  feinden,  Als  nämlich 
Pabst,  Kunig  von  frannkreich ,  der  desselbigen  Vertrags  vnd  seines 
Zuesagenns ,  so  er  in  seiner  Niderlag  vnnd  Vangkhnuss  zu  seiner 
Erledigung  gethan,  nicht  gehalten,  Engelannt,  Venediger,  Hertzog 
von  ferrar,  Marggraf  von  Mantua  vnd  alle  walische  potentatn,  Ain 
vnerschiessliche  hilf  (Bl.  ^6".)  was.  Item  der  turckh  mit  vberaus 
grosser  macht  lag  an  den  vnterosterreichischen  Lannden,  dem  zu 
Avidersteen  kain  Hoffnung  was.  So  was  in  den  Erblanden,  der  enipo- 
rung  halben  noch,  weder  guetter  will,  noch  gehorsam.  Aber  wol  was 
hoffnung  pey  etlichen,  Gaissmair,  von  dem  vorgesagt  ist,  wurde  etwo 
Venediger  oder  Schweitzer  aufpringen ,  vnd  wurde  komen  die  ver- 
dorben, verthanen  leut  von  allen  Zinsen  zu  erledigen,  wiewol  ich  die 
Erbrigkait  hierin  wahrhaft  entschuldig.  Desshalben  nit  vnpillich  der 
Fürst  von  Osterreich  von  obgemeltem  Lanttag  von  Insprugg  auss  so 
jamerlich  vnd  klaglich  schiede,  in  seiner  Klagkappn,  daz  Menigklich 
mit  Ime  ain  hertzlich  mitleiden  bette.  Euer  also  auf  dem  In  durch  daz 
Intall  ab  gen  Lintz,  daß  daselbs  was  die  Fürstin  Im  Kindlpett  ainer 
dochter  gelegen.  In  obgemeltem  Lannttag  zu  Insprugg  wart  dem 
Fürsten  achtzigk  tausendt  gülden  hilfgelt  wider  die  turgkn  zuegesagt. 
In  der  Weil,  als  man  sagt,  hett  der  Kaiser  sovil  mit  dem  sophi 
Rex  persarum  auss  Yspania  gehanndlt,  das  der  dem  Turgken  binden 
in  sein  Lannd  gefallen  was.  Darauss  den  ervolgt,  daz  der  turgk  auss 
vngern  weichen,  ab  vnd  haym  ziechen  muesst.  Es  wart  auch  glaublich 
gesagt,  diser  Turckisch  Kaiser,  genant  Soliman,  sey  von  einer  schonen 
cristen  frauen,  als  er  sy  benotten  wolte,  erstochen  worden.  Darnach 
sey  vmb  die  Regierung  vnnter  den  turggischen  herrn  (Bl.  46''.)  ain 
vnerhorte  aufruer  worden,  desshalben  das  Vngerlannd  geraumbt  waz. 
Aber  des  Vnger  Lannds  nam  sich  ain  hertzog  an,  genant  Bayda  trans- 
silvanus  i),  der  warf  sich  auf  für  ain  Kunig. 

November.  In  der  wcil  vor  Weichnachtn,   in  November  1526,  hett  der  Edl 

fürst,  wol  ain  fürst  seiner  manhait,  herr  Jörg  von  freuntsperg,  Ritter, 
in  die  Lanntschaft  Tirol  pracht  manigen  stoltzen  Kriegsman,  in  die 


^)  Johannes  Zapolya ,  Woywode  von  Siebenbürgen. 


iS26— 1527. 


479 


xv^^'  gueter  gemusterter  Lantzkneeht.  Damit  ruckht  er  wunderbarlieh 
gesehwind,  vnversehner  weyss,  vber  das  hochgebirg  für  Kastlkorn,  ain 
vnwegsame,  pirgige  ortt  hin  an  den  gartsee;  von  dannen  Eyllend  an 
den  pass  des  pfads  gen  Crobatza  *).  vnnd  als  bemelter  herr  Jörg  den 
pass  daselbs  mit  gewalt  wider  aller  Venediger  Kriegsvolck  willen  ge- 
wannen hett,  vnnd  nu  in  der  Maylenndischen  Lanntschaft  was,  vnnd  die 
Maylennder  wider  sieher  vnd  befridet  waren,  Nam  er  etlich  tausendt 
Knecht,  von  denen  so  vber  Jar  in  Maylannd  gelegen  was,  zu  dem 
andern  hauffn,  vnd  zoch  damit  vber  daz  Wasser  in  des  Pabst  Lanndt 
in  Platzentzer  gegendt,  vnd  enthielt  daz  voickh  da  zway  Monatt.  In 
der  weil  kam  von  dem  Kaiser  Karl  der  hertzog  von  baurbon  oder 
burbon.  Waz  ain  franzoss  auss  Hispania,  dan  der  Kaiser  waz  der 
Zeit  in  Ispania,  vnd  bracht  xii'"-  Spanier.  So  hett  sich  auch  ain  Car- 
dinal auss  dem  geschlecht  der  Coloneser^)  von  dem  Babst  an  den 
Kayser  geschlagen,  der  dan  sambt  seiner  parthey  auch  x'^-  walische 
Krieger  hett.  Auch  der  hertzog  (Bl.  47".)  von  Ferrar  ii**-  Knecht, 
vnnd  etlich  Raysigen ,  waz  dan  ander  walischen  herrn  vom  adl,  die 
kaiserisch  waren ,  betten.  So  waz  Napls  auch  des  Kaysers ,  dess- 
halben  des  Kaysers  stathalter  der  Vice  Re  auch  zu  Ross  vnnd  fuess 
xii  ^'-  Man  hett.  Aber  die  hauffen  mochten  nit  so  pald  zu  ainander 
kernen,  dan  der  Babst  vnnd  die  Venediger,  florentiner,  ßoloneser 
vnd  ander  stett,  vnd  vil  walisch  herrn  betten  wider  den  Kaiser  auch 
ain  gross  Volck,  deshalben  man  also,  jeder  in  seim  Vortl,  vnntz  auf 
den  februari  des  1527.  Jar  gegen  ainander  still  lag.  Februar. 

In  mitler  weil  wardt  Ertzhertzog  ferdinand  zu  ainem  Kunig  in 
Behem  Erwölt  vnnd  herlich  gekrönt.  Gewann  also  allain  auss  tugendt 
Behem ,  Marhern  vnd  schleyss.  (Da  kam  vngefar  wider  ain  glück.) 
Darnach  wardt  er  auch  zu  Kunig  in  Vngern  erwöll,  dan  er  hett  für 
sich  selb  vnd  anstat  seiner  hausfrauen  ainen  guettn  Titl  darzu.  Aber 
in  Vngarn  mocht  er  die  posess  nit  so  pald  habn ,  dan  der  Bayda  waz 
zu  starckh  vnnd  hett  vil  anhangs. 

Aber   als  nu   der   Mertz   angieng  vnd  fuetrung   im   walischen  März. 
Lannd  zu  finden  was ,  Ruckhte  des  Kaysers  (Bl.  47*.J  Kriegsvolck 
im  gantzn  Lombardia  hin  vnd  her,  alzeit  der  schlachten  begerend. 
Aber  Niemand  wolt  die  schlacht  gegen  den  teutschn  vnd  Spaniern 


*)  Vergl.  oben  S.  436,  Note  1). 
*)  Pompeo  Colonna. 


480 


1527. 


annemen.  So  nam  sich  auch  der  Kaiser  kaine  stat  an  Zugewinnen, 
ennthielt  sich  auch  der  Lanntschaft,  vnnd  ruckht  doch  nit  dester- 
weniger  immerzu  hinein  gegen  Romen  wertz.  Dan  aller  Krieg  was 
vber  Julianum  de  Medizis ,  der  dan  Pabst  vnnd  der  grosst  veind  des 
Kaysers  waz,  der  auch ,  als  man  sagt  (Ich  wayss  nit) ,  den  turckhn 
in  daz  vngar  Lannd  zuverderben  daz  Kristen  pluet  geworbn  hett.  Hie 
viel  ain  Veratt  für.  Dan  herr  Jörg  von  freuntsberg  war  Im  veld 
todkrank,  pracht  grossen  schreckhn,  wart  hinder  sich  gen  ferrar 
gefuert ,  desshalben  daz  obrist  ambt  dem  hertzogn  von  bourbon 
bevolchen  wart  vnd  dem  hertzog  von  ferrar  des  ganntzn  Velds.  Der 
dan  für  all  stet  furrugkht ,  vnd  auf  Rom  zue  den  weg  nam ,  da  dan 
die  annschlag  aller  hauffen  also  gerieht  warn ,  daz  die  in  ainer  stund 
vor  Rom  allzuainander  komen  solten,  als  auch  mit  grosser  sorg, 
anngst  vnnd  Mue  beschechen  ist.  Nämlich  am  7'*"  tag  May  1527. 
7.  Mai.  ^jB/.  48".J  Darnach  pald  in  Mayo  1527  kamen  eylennd ,  durch 
listig  anschlag  des  vorbemelten  hertzogn  von  Bourbon,  alle  hauffn 
mit  gewalt  vnnd  wider  aller  Walchen  willen  für  die  Stat  Rom.  Vnd 
als  die  von  der  stat  Rom  vnnd  der  Pabst  in  der  eyl  etwas  vnainig, 
vnd  nit  pey  Warung  warn,  wart  durch  die  teutschn  vnnd  Spanier 
sambt  Irm  Anhanng  gern  die  stat  Rom  mit  ainem  Graussamen  Sturm 
vnd  mit  gewalt  genomen,  der  Pabst  vnnd  etlich  herrn  in  daz  Castell 
angeli  gejagt.  Vnnd  in  disem  Sturm  wart  der  hertzog  von  Bourbon 
erschossen,  an  der  stat  Maur  pey  sand  Peters  Kirchn.  Wie  sich 
teutsch,  spaniol  vnnd  ander  darnach,  als  sy  die  Stat  Rom  mit  gewalt 
gewunnen,  gehalten  bahn,  daz  werden  gelerter  leut  dan  Ich  pin 
beschreibn  vnnd  die  es  gesehen  haben.  Aber  als  ich  sonnderlich  hab 
warlich  hörn  sagen,  daz  gegen  kainer  Stat  in  walischen  Lannd,  den 
ganntzen  Krieg,  der  doch  vber  zehen  mal  hundert  tausent  Mentschen 
cost,  kain  soliche  Graussamkait  gepraucht  sey  worden.  Als  nu  die 
Zerstörung  der  stat  Rom  xvi  tag  nachainander,  on  alle  forcht,  frey 
gewert  hett ,  Sagt  man  daz  ain  sterben  vnnter  daz  Kriegsvolck 
komen  sey ,  desshalben  Ir  vil  gestorben.  Die  anndern  ,  so  nit 
krannckh  worden,  bcgerttn  Irer  besoldung.  Vnd  wiewol  sy  in  der 
Plünderung  der  Stat  Rom  vil  gewunen  hetten,  Noch  was  da  kain 
ersettigung,  Woltn  ye  ir  gelt  vnnd  besoldung  haben.  Vnd  waz  der 
Romor  also  gross  vmb  daz  gelt,  daz  man  die  Knecht  nindert  on  gelt 
kunt  hinpringen.  Tribn  also  in  Rom  Irn  Muet.  (Bl.  4f8*.J  0  Her 
got!  wie  ist  der  ganntzen  kristenlichen  Kirchen  vnd  Religion  daz  so 


1527—1528. 


481 


gar  ain  erschrockenlicher  Sig  gewesen ,  daz  wir  eristen  daz  haubt 
vnnserer  Religion  also  verwuesst  habn!  0  wie  habn  Turggn,  haidn 
ynnd  Juden. darab  so  grosse  freud  gehebt! 

Dieweil  also  Rom  eingenomen  wart,  Nam  auch  pald  darnach 
Kunig  Ferdinand  von  behem  daz  Vngerlannd  mit  gewalt  ein.  Vnd 
gewan  zwischen  July  1527  vnntz  Marcy  1528  dem  Wayboda  zwo 
schlachten  ab,  vertrib  den  Weida,  der  entran  kaum  in  Polanndt.  Vnnd 
jetz  besitzt  Kunig  Ferdinand  daz  Vngerlannd  mit  Rue.  Aber  ich 
sorg,  es  sey  pald  wider  in  Krieg  gericht,  dan  der  turck  wurt  nit 
stil  steen. 

Als  nu  die  teutschn  vnd  Spanier  Niemandt  von  Rom  pringen 
kundt,  vnnd  sy  da  Irn  Lust  suechten,  in  der  weyl  kam  ain  haubtman, 
genant  der  von  Luttregk,  auss  bevelch  des  Kunigs  von  frannckreich 
zu  Mer  vnd  Lanndt  mit  grossem  Volck  in  Lombardia,  gewan  vil  stet: 
Bavia,  allexandria  etc.  vnd  zoch  gewaltig  durch  das  ganntz  Walisch- 
lannd  Eylennd  auf  Napols  zue.  In  Maynung  daz  selb  dem  Kayser 
abzedringen.  Jedoch  thetten  die  Knecht  vnnd  Spanier,  so  zu  Rom 
lagen ,  Ime  Irung ,  getorfn  sich  aber  doch  mit  Ime  in  kain  schlacht 
wagn,  hielten  sy  In  Irn  furnemen  auf.  Dan  der  Zeit  waz  Maylanndt 
noch  in  Kays.  Mt.  gewalt  vnd  band,  vnnd  noch  vil  gueter  (Bl.  ^9".) 
Kriegsleut  darin.  Vnnd  damit  aber  der  franzosisch  haubtman  mit  dem 
Kunig  Reich  Neapolis  nicht  furdrugkhn  vnd  dasselb  einzenemen  Platz 
gewun,  Rom,  Maylandt,  ander  fleckhn  vnd  stett,  darin  die  Reputacio 
der  Kays.  Mt.  erhalten  wurd ,  Schickht  der  Kunig  ferdinandus ,  auf 
bevelch  seines  Brueders  Kaiser  Karls,  der  alzeit  noch  in  Ispanien 
waz,  abermals  zwelf  tausenndt  Man  zu  Ross  vnnd  fuess  hinein  In 
walisch  vnnd  Venediger  lannd,  seinen  häuften  Kriegsvolck  darmit 
zuersetzen  vnnd  sterckhn.  Daz  Kriegsvolckh,  vorauss  die  Reitter  vnnd 
Reisigen,  hab  ich  gesehen,  vnd  mag  wol  seyn,  daz  ich  sovil  hupscher 
Ross  nie  gesehen  hab.  Tausent  schöner  Pfärd. 

Im  Eingang  des  Mayn  1528  ist  daz  Volck  hin  für  zogn.  Nu  sehe  Mai 
man  wie  es  gen  well.  Der  Zeit  sind  die  häftigischt  plagn  drey  in 
disem  Lannd  gewesen,  Nämlich  grosser  Krieg,  grosser  sterbn,  grosser 
abgang  der  Narung.  Ain  Wunder?  In  dem  Lannd  sein  ob  x'"  walisch 
petler  gewesen,  derweil  die  durch  die  Venediger  aussgetriben  vnd 
auss  Irn  Landt  verjagt  worden  sein.  Vnd  war  das  pairisch  körn  nit 
herein  gangen  vnnd  pracht  worden ,  biet  man  von  hunger  muessen 
auss  dem  Lant  entrinnen. 

Fontes,   Vlll.  31 


482 


1828. 


Derzeit  giengen  wider  die  lutterisch  Materi  vil  beveleh  auss, 
vnnd  besonnders  wider  die  Sect  der  widertaufer,  dan  sy  Hessen  *) 
noch  ainst  TaufFen,  mit  Verpindung  vil  (Bl.  49''.)  pöser  Artigkl. 
Der  Zeit  wurden  etwo  vil  leut  verpranndt  vnnd  sunst  gestrafft  vmb  Irs 
Irtumbs  Willen,  Ach  wie  hat  die  lutterisch  Weiss  in  der  ganntzn 
Cristenhait  ainen  Jainer  zuegericht!  —  Vor  habt  Ir  gebort,  wie  der 
Kunig  franncissgus  von  frannkreich  mit  seinem  hör  eylend  Neapolis 
einzenemen  vnnderstannden,  das  Im  dan  Niemandt  erwört  hat  dan 
got.  Nämlich  der  gestalt.  Ain  haubtman  Lodrego,  ain  franzosischer 
her,  gewan  daz  Kunigreich  Neapolis  vnntz  an  zwo  stett,  Gaietta  vnnd 
Napels.  Darin  hett  die  Kays.  Mt.,  als  ain  Kunig  in  Ispania,  noch  sein 
volckh.  Als  aber  der  franzosisch  häuf  in  Neapolis  vil  Muetwilln 
gebraucht,  kamen  gross  Kranckhait  vnnder  Sy,  das  Sy  mit  den  hauffn 
auss  den  stetten  vnnd  fleckhn  in  das  frey  Veld  rugkhn  muessen.  Als 
die  Spanier  dasselb  erfragt  betten,  vnnd  gelegenhait  des  legers  nu 
wissten,  hetten  sy  den  frannzosen  Ir  trennckhwasser,  nämlich  fünf  prunen 
dermassen  vergifft,  das  der  merer  tail  der  franzosen  sterben  muessen. 
Vnnd  als  man  glaublich  schrifTtn  desshalbn  aussgeen  Lassen,  so  sollen 
von  sibenzig  taussent  Man  des  frannzosischen  hauffen  nit  vber  zway 
hundert  man  auss  Neapls  komen  sein.  Secht  wie  gar  ist  nicht 
mentschliche  Kraft!  Dapey  muess  ich  aber  auch  anzaigen,  das  nit 
allain  In  Neapolis,  sonnder  durch  ganntz  Walisch  Lannd  auss  ain 
mercklich  sterben  gewesen  ist.  Oho!  was  sind  in  der  grafschaft 
Tirol  ^Bl.  50".)  des  Jars  gueter  Leut  gestorben !  Die  Krankhait  hat 
noch  Niemandt  erkanndt.  Vil  leut  kamen  gar  von  Sinnen.  Ach  es  was 
ain  grausame  Kranckhait!  a). 

In  mitler  weil  kam  der  Pabst  Clemens  zu  Rom  wider  in  sein 
Regiment.  Aber  Herzog  Heinrich  von  Braunschweig,  der  mit  dem 
schonen  geraisigen  Zeug,  wie  vor  stet,  hin  für  gezogen  ist,  in 
Maynung,  Bern  zu  gewinnen  vnd  Maylandt  ze  sterckhn,  hat  nicht 
aussgericht.  Ist  cost  vnd  Mue  verlorn  gewesen,  Vieh  vnnd  leut 
gestorben  vnnd  verdorben ,  vnnd  der  hertzog  mit  verlust  vil  leut  vnd 
guet  wider  haym  zogen,  Dennocht  ist  Mayland  dardurch  etwas  ersetzt 
vnnd  gesterckht  worden.    Dan  Signor  Anthoni  de  leuea^),   obrister 


*)   'sy  Hessen  sy'  die  Handschrift. 

^)  Petechien  und  Schweissfieber.  Schnurrer  2,  74. 

^)  Leiva. 


1S28— 1S29.  483 

zuMaylanndt,  hat  etlich  Knecht  zu  ainemZuesatz  in  Maylanndt  behalten. 
Vnnd  der  Zeit  ist  nit  vi!  frannzosischer  gewalt  im  walischn  lannd 
gewesen,  Dan  alle  hör,Kayserisch,Pabstlich,  französisch,  Venedigisch, 
sind  durch  die  sterbn  vast  geschmelert  worden,  also  daz  gar  kain 
Voickh  im  Walischen  land  mer  zu  essen  unden  hat.  Niemandt  ist  da 
gewesen,  der  gepaut  vnnd  gesäet  hab.  Vnd  hat  das  ganntz  28'^  Jar 
der  sterbn  den  fanen  gefuert,  vnnd  theurung  vnnd  hunger  auch 
gewesen.  So  ist  in  Vnngarn  mit  dem  Weida  vnd  mit  den  turgkhn 
auch  vil  Mue  gewesen. 

Aber  in  Anfang  des  1S29*^"  Jar  (Bl.  50^.)  Trium  Regum  kam  6.  Jänner  1529. 
die  Kunigklich  Mt.  gen  Insprugg,  vnd  hielt  da  ainen  Lanttag,  vnd 
suecht  allenthalben  hilf  vnd  Rat  wider  den  turckhn.    Dise  Lantschaft 
gab  Ir  Mt.  zu  Widerstandt  der  turggen  hundert  vnd  zwaintzigtausendt 
gülden.  Andere  Lannd  gaben  auch  Ir  hilf,  vnnd  wartt  der  Kristenhait 
von  den  turggn  Nie  sovii  grausn  vorgesagt.     Diser  Irigen  Zeit  *)    *)'Eswartwoi 
begab  sich  noch  ain  graussamer  val.  Nämlich  in  dem  das  Pabst Clemens  au'ssgeschl-^bn^,'* 
Starb;  Vnnd  es  was  gross  sorg,  das  nit  Scisma  in  der  Kirchn  wurd.  **®  ^^!  aber  nit 

°  war,  dan  er  hat 

Nu  pittn  wir  got  pillich  vmb  sein  gotlich  gnad  vnnd  Barmhertzigkait,  noch  lang  gelebt 
das  vnns  ain  cristelich  Pabst  gegeben  werde.  Hat  nie  so  Nott  gethan. 
Pald  darauf  kamen  Mär,  daz  der  pabst  nit  gestorbn  war.  Wol  biet 
er  sich  etlich  tag,  als  war  er  gestorben,  haimlich  enthalten,  damit 
die  Kardinal  zur  Wal  kämen ,  vnd  er  Ir  etlich  ergreilFen  möcht. 
Darnach  pald  ward  gesagt,  wie  die  Kays.  Mt.  vnnd  der  pabst  ainss 
wären.  Es  ward  auch  lanng  vorher  gesagt,  wie  der  Kunig  von  franck- 
reich,  Kunig  von  Engeland  vnd  der  Kayser  Ainss  warn.  In  mitler 
Zeit  starb  her  Jörg  von  freuntsperg  In  dem  28*""  Jar  vor  solichen 
anschlegen.  Darnach  wartt  den  ganntz  sumer  im  29'''"  Jar  gesagt, 
wie  der  Kayser  solt  auss  Hispania  hervber  In  Italia  schiffen.  Das 
doch  lanng  verzogen  worden,  vnntz  auf  sand  Lorentzen  tag,  dan  lo.  August, 
desselbigen  tags  ist  er  wol  als  ain  Kayser  gewaltig  zu  Genua 
ankhomen,  (IJl.  51".)  vnd  da  Erlich  empfangen  worden.  Alspalt  die 
Kays.  Mt.  in  Italia  ankhomen  waz,  wart  der  frid  zwischen  dem  pabst, 
Kayser,  Kunig  von  franckreich,  Kunig  von  Engelannd  offenlich  berueft 
vnd  aussgeschriben.  Des  Kaysers  Zuekunft  vnd  diser  frid  waz  wol 
frojich  zehörn.  Nachdem  aber  die  Venediger  vnd  der  Weyda  in 
Vngern  darin  nit  begriffen  vnd  ausgeschlossen,  vnd  sy  Ires  Verderbens 
kain  ander  Mitl  erdenngkhn  mochten,  dan  daz  der  turgkisch  Kaiser 
in  osterreich  mit  Kriegsvolckh  ankam,   Aisdan  muesst  der  Kayser 

3i' 


484  i«29. 

walisch  Lannd  verlassen  vnd  osterreich  Retten,  So  vvolten  die  Ve- 
nediger Maylanndt  wider  besetzen  vnd  demKayser  alle  seine  gehabte 
Mue  vnd  Irrung  mit  spot  bezaln.  0  lieber  got,  waz  thuen  die  Krieg! 
Damit  aber  die  Kays.  Mt.  in  Itaiia  besterckht  wurd,  wart  auss  den 
Niderlannden  vnd  teutsch  Lannd  ain  Volck,  x"  Lanntzknecht  vnnd 
ii'"'  pfert,  aufpracht,  das  dan  in  Walisch  Land  hiedurch  gezogen 
c,i5.  September,  ynnd  etwo  ZU  mittn  September  zum  Kayser  in  Walisch  Lannd  khomen 
ist.  Aber  darnach  sind  die  päss  gar  verschlossen  gewesen,  daz  man 
vom  Kayser  vnd  seinem  hör  nicht  gebort  hat.  —  Vnnd  gleich  im 
Anfang  des  September  1529  ist  nu  der  turgkisch  Kayser  vber  all 
Wasser  in  Vngern  vnd  für  ofn  komen,  da  ain  ganntz  Monat  vorhin, 
Ee  der  Kayser  selbs  darfür  khomen  ist,  sein  Voickh  gesturmbt;  Allda 
12'"'  man  darvor  verlorn.  Als  aber  der  Turggisch  Kayser  selbs  für 
daz  schloss  khomen,  hat  seinem  Voickh  gepotn  Nicht  ze  essen,  noch 
ze  trinken,  daz  schloss  sey  dan  gewunen.  Da  ist  sovil  Volck  (^B/.  51''.) 
an  den  stürm  geloffen,  daz  es  vnmuglich  gewesen  ist  zuerschlagen, 
dan  der  turgk  hat  ob  viermalhundert  tausend  Man  mit  Im  yetz  in 
Vngern  pracht.  Also  hat  er  ofn  vnnd  daz  ganntz  Vngerlannd  gewunen. 
In  ofn  iii'"-  teutscher  Knecht  erwürgt,  aber  die  Vngern  ledig  gelassen. 
Dan  die  Vngern  haben  sich  an  der  Kays.  Mt.  vnd  an  der  Cristenhait 
vbl  gehalten,  vnd  sich  wider  den  turgkhn  nicht  setzen.  Im  kainen 
Widerstandt  thuen  wellen.  Darauss  ervolgt,  daz  der  turgkh  mit  aller 
Macht  gar  für  Wien  in  osterreich  gezogen,  dasselb  hertigklich 
belegert,  die  ganntz  Lanntschaft  erparmblich  verderbt,  Weib,  kind. 
Jung  vnd  alt  grausamlich  gespisst,  erwürgt,  stett,  Schlosser,  Markh, 
dorffer  vil  verprennt.  Ach  parmhertziger  got ,  wie  ist  da  ain  Jamer, 
Ain  Eilend  vber  daz  annder!  Nu  ziehen  die  teutschen  furstn  zue 
vnnd  wellen  dem  fürst  von  osterreich  helfen,  aber  nit  all  mit  guetten 
gemuet;  vnnd  stet  die  sach  nit  wol.  Nur  allain  got,  der  himlisch 
Vater  mit  seiner  Parmhertzigkait,  sey  vnns  vnverdient,  auss  aigner 
gnad,  durch  daz  pitter  leidn  vnd  sterbn  seines  aingebornen  sun 
vnnsers  herrn  genedig,  hilflich  vnnd  peystenndig,  sunst  hab  ich  wol 
sorg,  der  drittail  der  Cristenhait  mug  verderben  *)  vnnd  sterben,  vnd 
der  turgkh  gen  Köln  khomen,  darvor  vns  got  behuet.  Auss  disem 
Lannd  sein  jetz  iii'^'-  Knecht  an  daz  wasser  den  In  gevertigt,  sollen 
hinab  schauen.  Sigmund  Prandisser  ist  Ir  obrister  haubtman.  Ja  wan 


')   'in  verderben'  die  Handschrift. 


1S29— 1530.  485 

sy  all  warn  als  er!  Sed  quid  inter  tantos?  Die  Behem,  als  ich  hör 
sagen,  ziehn  funfzigkh  tausent  starckh  zue,  aber  es  hat  sich  hernach 
nit  halb  sovil  erfunden.  Als  nu  der  turgkh  die  stat  Wien  zerschossen, 
die  stat  Maurn  vnndergraben  vnnd  hart  verwuest  hett,  vnd  etwo  vil 
Sturm  darvor  verlorn  hett,  vnd  sich  die  Kriegsleut  in  der  stat  Wien 
so  Ritterlich  (Bl.  52".}  hielten,  vnnd  mit  allerlay  geschutz  vnd 
gegenwör  den  turggn  so  ernstlich  begegnetten,  Mocht  der  turggisch 
Kayser  sein  Volckh  weder  mit  schlegen  oder  Reden  zu  kainem  stürm 
mer  bewegen,  vnnd  muesst  also,  wiewol  mit  grossem  verderben  des 
Lands  Österreichs ,  vnd  nach  vil  Verlust  seines  volcks,  mit  schaden 
von  der  stat  Wien  abziehn.  Vnnd  wiewol  der  turgk  in  disem  Zug 
durch  Kelten,  Wasser  vnnd  im  stürm  ob  hundert  tausent  Man  verlorn, 
hat  er  doch  auss  dem  Lannd  osterreich  ob  funfzigktausend  Mentschen 
hingefuert.  Nu  Österreich  ist  verderbt,  Vngern  ist  gar  verlorn ! 

Weil  der  turgkh  vor  Wien  lag.  Enthielt  sich  Kunig  ferdinandus 
zu  Behem  vnd  zu  lienntz,  thet  muglich  Vleiss,  ob  er  dem  biet  mugn 
ain  Schlacht  verliefern.  Aber  es  was  verlorn.  Aber  die  kayserlich  Mt. 
Kayser  Karl  ennthielt  sich  dieweil  zu  Bolonia  Im  Walischen  land, 
Vnnd  was  pabst  Clemens  alzeit  pey  Ime,  der  Maynung  frid  zemachen; 
Als  auch  auss  der  Nott  beschach  vnnd  beschechn  muesst,  damit  der 
Kayser  wider  die  Irung  im  glauben  im  teutsch  Lannd  vnnd  wider  die 
turggn  etwas  tapfers  furnemen  mochte.  Als  nu  mit  dem  Kunig  von 
frannkreich,  Enngeland,Napels,  mit  dem  hertzog  vonMaylannd,  ferar, 
Mantua,  vnnd  allerlay  widerwärtigen  partheien  in  walischen  Lannden 
durch  kayserlich  Mt.  frid  gemacht  wardt,  hielten  die  Venediger  sovil 
an,  das  Sy  mit  Irer  herschaft  auch  in  den  frid  genomen  vnnd  begriffen 
wurden.  Darnach  wartt  die  Strassen  zum  Kaiser,  Jederman  ein  vnnd 
auss  zekhumen,  frey  offn,  vnd  was  also  im  Eingang  des  dreissigisten  1S30. 
Jars  in  Italia  vast  allenthalben  frid.  Dan  allain  mit  (Bl.  52''.)  den 
florentinern  hielt  Pabst  Clemens,  mit  willen  Kays.  Mt.,  ain  schwarn 
Krieg.  Belegt  die  stat  helTtigklich,  vnnd  thett  Inen  grossen  schaden, 
verderbt  Ir  Lanntschaft,  vnnd  wolt  sy  zu  seiner  gehorsam  zwingen. 
Warumb  aber  die  Kays.  Mt.  solichs  dem  Pabst  nachgab,  ist  mir  ver- 
porgn.  Aber  menigklich  redet  darumb  dem  Pabst  vbl. 

Mitler  Zeitt  wardt  Kays.  Mt.  zu  Boloni  durch  den  pabst  vnnd 
XXV  Cardinal  mit  der  Kayserlichen  Krön  gekröndt,  Nu  solemniter  mit 
grosser  Reverentz.  Vnnd  ist  der  Kayser  Magne  Reputacionis  gewesen, 
vnnd  alle  walisch  Potentaten  Im  grossn  gehorsam  erzaigt,  vberaus 


486  1530. 

grosse  Reverentz  erzaigt.  Warumben  aber  die  Krönung  zu  Bolonj 
beschehen  vnd  nit  zu  Rom,  kan  ich  nit  wissen.  Man  hat  auch  gesagt, 
daz  dergleichen  herlikait  nie  ersehen  worden  sey,  vnnd  hat  sich  daz 
ganntz  Walisch  Lannd  des  Kaysers  nach  vil  schlachten ,  die  er  im 
walischen  Lannd  gethan  hat,  nach  vil  verderben  vnnd  Krieg,  so  durch 
März.  In  gefuert  sind,  hoch  Erfreudt.  Darnach  im  Eingang  des  Mertzn, 
vnnd  durch  den  ganntzen  Mertzn,  zu  Bolonj  hofgehalten.  Recht  vnnd 
gesatzt  gegeben.  Im  Ennd  des  Mertzn  von  Bolony  auf  Mantua  zue- 
1.  Mai.  zogen,  vnnd  also  auf  Triennt  gen  Insprugg.  Am  ersten  tag  May  ist 
Kays.  Mt.  zu  Brichsen  vber  in  Bischof  Jörgen  hof  gelegen ,  dan  der 
Bischof  der  Kays.  Mt.  gewichen.  Vnnd  ist  Ir  Mt.  ganntz  geschickt 
furgeruckght,  vnnd  jederman  schon  bezalt. 

Irer  Mt.  sinnd  im  Lannd  anfanngklich  zu  Triennt,  Botzen,  Brixen 
gross  Ehr  beschehen.  Also  ist  Ir  Mt.  eylennd  auf  Insprugg,  darnach 
durch  das  Intal  hinab ,  vnnd  (^Bl.  53"*.)  auf  München  zuegerugkht, 

15.  Juni,  vnnd  furtter  auf  augspurg,  da  Ir  Mt.  wunderlich  schön  empfangen 
worden  ist.  Darumben  in  Sonderheit  puecher  gemacht  sind.  Also  hat 
Ir  Mt.  den  Reichstag  zu  augspurg  angefanngen,  da  Kurfürsten,  Fürsten, 
vnnd  all  stännd  des  heyligen  Reichs  versamlt  gewesen  sein.  Vnnd 
anfangklich  vil  Klagen,  anligung  vnd  beschwarnuss  derLand  Österreich, 
Krayn,  Karnthen,  steir,  Crabaths ,  Vngern  vnd  beheim  vernemen 
muessen,  betreffend  die  turggen,  mit  den  dise  Lannd  alle  nur  gar 
zu  vast  beladen  sein.  Darnach  ist  vil  gerett  worden,  vil  beratschlagt, 
wie  man  die  Aufruerer  vnd  die  lutterisch  Sect  abstellen ,  oder  doch 
ain  klainn  Vnnderricht  thuen  möcht,  frid  im  teutsch  Lannd  zuerhalten. 
Dan  weil  vnnder  den  teutschen  im  heyligen  Reich  nit  frid,  recht  ver- 
stand des  heyligen  glaubenns  vnnd  evangelium  ist.  Wie  kan  dan 
wider  die  vnglaubige  Icht  fruchtbars  furgenomen  werden?  Nu  muess 
man  hörn  was  zu  augspurg  beschlossen  wurdt. 

14.  Sept.  Am  14*'"  tag  September  ist  auf  daz   1530**  Jar  ain  Lanntag  zu 

Botzen  gehalten  worden.  Wiewol  nu  zu  Augspurg  vil  treffenlich  leut 
von  furstn  vnnd  herrn,  vnd  besonnder  vil  hochgelerter  leut  gewesen 
sind.  So  haben  sych  doch  hertzog  fridrich  von  Sachsen,  der  Kurfürst, 
vnd  besonder  der  Lantgraf  von  hessen,  ain  stoltzer  junger  man,  die 
zween  hertzogen  von  Lüneburg ,  hertzog  von  Macklburg  vnd  etlich 
mer  fürstn,  darzue  die  stat  Memingen,  Elsling,  Vlm,  Newrnberg  vnnd 
vil  stet,  vast  vbl  vnnd  vngehorsam  gehalten ,  vnnd  ob  gleichwol  die 
stat  augspurg  gehorsam  geschworn,   Ist  sy  doch  wie  die  anndern 


1S30— 1331.  ^487 

lutterisch  vnd  auf  der  New  ertichten  Maynung  plibn ,  Vnnd  also  die 
Kays.  Mt.  vber  allen  fleyss  die  nit  zu  dem  weg  der  cristenlichen  Kirchen 
(Bl.  53''.)  vnnd  zu  gehorsam  pringen  mugen.  Darauf  die  Kays.  Mt. 
sechs  von  jeder  parthey,  drey  die  gelerttisten  der  geschrifft,  vber  die 
Iruiig  gesetzt,  zu  versuechen,  die  Irrigen  Puncte  der  heiligen  geschrifft 
zu  Erklärn.  Wartt  aber  pey  Innen  allen  kain  ainigkaitt  gefunden,  vnnd 
muesst  die  Kays.  Mt.  der  Zeit  gleich  darvon  lassen ,  Dan  Ir  Maiestat 
wart  pey  den  Lutterischen  stettn  vnnd  furstn  hoch  veracht,  Vnnd  hett 
Im  teutschn  lannd  Nicht  die  reputacion,  die  Ir  Mt.  im  walischen  lannd 
gehebt  hat. 

Also  verrugken  Ir  Mt.  vnaussgericht  hinab  In  Irer  Maiestat  lannd 
in  Holland!,  Brabanndt,  flandern.  Da  ennthielt  sich  Ir  Mt.  das  ganntz 
1531'*  Jar,  vnd  wartt  in  disem  Jar  die  sach  im  Reich,  vnd  auch  hie  1S31. 
in  disem  Lannd,  mit  den  Ketzern,  sonnderlich  mit  den  widertauffern, 
ye  lennger  ye  erger,  vnnd  ich  glaub,  das  allain  Im  Lannd  der  grave- 
schaft  Tirol  vnd  görtz  tausent  Menschen  wol  darumb  verprannt, 
gekopfft  vnnd  ertrenngkht  worden  sein.  Dan  die  widertaufer  vnnder- 
stuenden  sich  ainer  grossen  Hartnäckigkait.  Wan  ain  Priester  Mess 
hielt,  luffen  sy  in  ainer  Kirchen,  wan  schon  vil  volcks  dapey  was, 
hinzue,  zugkliten  dem  Priester  Kelch,  sacrament  vnd  paten ,  warffen 
es  alles  vnnder  die  fuess,  sagten:  'der  Kindertauf  war  nit  nutz;  der 
tauf  muesst  beschehn  erst  so  man  glaubn  könnt;'  sagten  :'Mess  halten 
war  Zauberey;  Das  hochwürdig  sacrament  war  nicht;  man  betrug  die 
leut.  Cristus  war  für  Niemandt  gestorben,  dan  für  adam  vnd  Eva. 
Niemandt  sol  obrikait  sein.  Wer  sich  ainer  herschaft,  pabst,  Kaiser, 
Kunig  oder  also  (Bl.  54".)  zesein  Annäm,  der  war  ain  Haid,  war 
des  tewfls  Kind'.  Sy  aber  sturbn  darauf  vnd  sagten:  'Sy  warn  on 
sund,  Vnnd  alle  ding  warn  gemain'.  Vil  vnverstenndiggs  Volckhs 
wart  verfuert,  die  der  AussCew^trunnen  Munich  pöss  practica  nit 
verstunden.  Vnnd  stund  desshalbn  in  dem  Lannd  vbl,  vnnd  wartt 
diser  saehn  vnd  des  Turggn  halbn,  der  osterreich,  steir,  Kreyn  vnd 
Krabatn  vast  bekumert,  Katherine  1531  zu  Innsprugg  ain  Lannttag  2a.  November, 
gehalten,  da  nu  Kunig  ferdinandus,  der  Erst  kurtzlich  darvor  Ro- 
mischer Kunig  was  worden ,  durch  hilf  Kays.  Mt.  auch  darzu  kham, 
vnnd  personlich  mit  der  Lanntschafft  hanndlet.  Da  wart  zu  fristen 
aber  achtzig  tausend  gülden  verwilligt.  Vnnd  wart  allenthalben  Im 
Reich  der  Lutterischen  Ketzerey  halbn  vil  gehanndlt,  aber  nicht 
aussgericht.    Im  walischen  Land  aber  was  guetter  frid  vnnd  nit  so 


488  1831-1532. 

grosse  teurung.  Hie  hat  man  drew  Jar  albeg  1  star  *)  Khorn  kaufen 
muessen  vmb  drey  Pfund  perner,  vnd  etwo  vmb  dreissig  Kreutzer.  Die 
Muntz  zum  maistn  tail  waren  frannzösisch  Kronen. 

i,  6.  Jänner.  In  der  weil  wart  wider  ain  Reichstag  gen  Regenspurg  gelegt,  da 

dan  Kays.  Mt.  personlich  auch  hinkham.  Kunig.  Mt.  zoch  von  Insprug 
auss.  Ir  Mt.  lag  lanng  der  Zeit  warttund  auf  den  Reichstag  wol  drey 
Monat  (Bl.  54f*.J  zu  Innsprugg.  Nu  hör  waz  der  Reichstag  ausgibt. 

14.  August.  Der  Reichstag  ist  zu  Regensburg  noch  heut  14.   augusti  1532 

nit  beschlossen  worden ;  dann  als  die  stännd  des  heiligen  Reichs, 
fürstn  vnnd  stett,  zu  schweinfurt  peyainander  versamblt  vnd  nit  auf 
den  Reichstag  khumen  wolten,  vnnd  sich  Kayser  Karl  des  etwas 
beschwärte, sein  gedauchte  Irer  vngehorsam  halbn,vnnddaz  syalso  in 
Irer  Lutterischen  sach  verharren  woltn,  vnnd  doch  der  Kayser  albeg 
der  pesserung  verhoffte,  Schickhten  die  selbigen  versamblten  Stännd 
von  schweinfurt  zu  Kays.  Mt.gen  Regensburg,  vnnd  begerten  trutzlich 
von  Ir  Mt.  zewissen:  'ob  sy  sich  Kriegs  oder  Fridenns  zu  Irer  Kays. 
M.,  der  Lutterischen  sachen  halben,  zu  versehen  betten?'  Aber  als 
gott  albeg  in  der  höchsten  Nott  das  heilig  Romisch  reich  gnedigklich 
begnadet  hat.  Also  hat  gott  wunderparlich ,  on  alle  mentschliche 
Vernunfft  da  auch  gethan.  Dan  der  frum  Kayser,  als  ain  guettig,  hoch- 
weiser Kayser,  hett  den  Egenanten  potschaften  von  den  stännden  des 
Reichs  aigentlich  selbs  zu  antburt  geben  Also:  'Er  war  mit  grossen 
costn  vber  mer,  in  grosser  gefarlikait  in  die  walische  Lannd,  mitten 
vnnder  sein  feind  khumen,  vnd  biet  mit  verlassung  seines  gemahels 
vnnd  allerliebsten  Kindt,  auch  mit  grossem  schaden  in  Walischen  land 
frid  gemacht.  Vnnd  war  darumb  in  das  heilig  Reich  von  Ambtswegen 
khumen,  da  auch  frid  anzerichten.  Vnd  als  vil  mentschlich  vnnd 
muglich  war,  so  wolt  Ir  Mt.  frid  machen,  vnnd  sich  selbs  auch  ganz 
darzue  naign.  Solt  sich  auch  Menigklich  im  heilig  Reich  nicht  dan 
aines  vätterlichen  fridens  [sich]  zu  Irer  Mt.  versehen'.  Vnnd  der 
potschaft  weitter  zu  versteen  gebn:  'das  derturgk,der  sich  ainen  Kaiser 
der  Turggen  nennt,  mit  grosser  Macht  gerüst  hab,  vnnd  zieh  in  das 
Vnger  Lannd,  in  Maynung,  auf  osterreich  zerugkhen,  vnd  darnach  alle 
teutsche  Lannd  zu  vberziehn.  Wo  dan  die  stännd  des  heiligen  Reichs 
Irer  Mt.  hilf,  peystannd  vnd  rat  zubeweisen  Seumig  sein  wolten. 
So  war  gewiss,    das  dem  turgkhn  sein  Anschlag  geratten  vnnd  in 


*)  So  viel  wie  ein  halber  Wiener  Metzen.  Schmeller  3,  652. 


1S32. 


489 


Wurckhung  khomen  wurd.  So  denn  solichs  (Bl.  35".)  beschehen 
solte,  daz  doch  got  verhuette,  so  wurd  nit  allain  Vngern,  sonnder  der 
maist  tail  des  heiligen  Reichs,  alle  erbland  des  hauss  Österreichs 
darzu,  alle  pey  vnnd  vmbligende  furstenthumb  vnnd  Lannd  nit  allain 
von  Irn  zeitlichen  guettern  sonnder  auch  von  dem  Cristenlichen 
glauben  gedrungen'.  Mit  beger:  'daz  sy,  die  stännd  des  heiligen 
Römischen  Reichs  gemainer  Cristenhait,  als  cristenliche  glider,  darin 
helfen  wellen'.  Als  die  potschaft  widerumb  gen  schweinfurt 
ankhomen  vnd  den  friden  pracht,  vnd  solich  der  Kays.  Mt.  begern 
den  ständen  des  heiligen  Reichs  daselbs  versamblt  furgehalten,  hat 
demKayser  jederman  gedannckht,  Inne  hochgelobt,  vnd  sich  wider  die 
erbfeind  des  Namen  Jhesu  cristi  hilf  mit  leib  vnnd  guet  zethuen 
ganntz  guetwillig  erpotten.  Als  solichs  Kays.  Mt.  widerumb  verkundt 
vnnd  hilf  wider  den  turgkhn  verwilliget  worden,  Ist  IrMt.  hocherfreutt, 
vnd  hat  Ir  Mt.  von  den  Kunigreiehn  Hispania,  Niderlannden,  von  Irer 
Mt.  vermugen  auch  treffenlich  hilf  zethuen  zuegesagt.  Vnnd  also  die 
gross  sorg  des  Kriegs  im  Reich  wunderlich  zu  ainem  friden  worden. 

Als  nu  wäre  kuntschaft  khumen,  daz  der  turgk  an  sannd 
Johannsstag  des  tauffers  1532  zu  Constantinopl  mit  dreymalhunndert  24.  Juni. 
tausend  man  vnnd  grosser  Rüstung  aus  auf  ofn  zuegezogen,  vnd  nu 
schier  vber  alle  wasser  khumen  ist,  haben  zum  ersten  die  Rehem  Ir 
Volckh,  vierzigkh  tausenndt  starckh,  aufs  Marchfeld  In  Ir  Wagnpurg 
pracht,  vnd  ist  Wien  wol  verwart  worden.  Vnd  als  ich  glaublich  hör, 
so  haben  die  sfännd  des  Reichs  piss  in  hunderttausendt  Man,  Jar  vnnd 
tag  zehalten,  zuegesagt,  vnnd  jetz  sind  nur  vil  leut  auss  dem  Reich 
schon  zu  Wien. 

Am    16.  Tag  July    1S32  hat  dise  graveschaft  Tirol  3000  Man  le.  juii. 
geschiekht,  vnnd  ist  Sigmund  Rrandisser  Ir  obrister.  (Bl.  SS''.)  Am 
5'*"  tag  Augusti   ist   hie   durchzogen,  vnnd   zu  Rrichsen  vbern acht  s.  August, 
gelegen   ain  Cardinal   mit  dreyhundert  pfärden  ,  viel  guetter   leut. 
0  vil  samatben  Röcklen!  An  dem  9'*"  tag  Augusti  ist  hie  für  gezogen  9.  August. 
zu  brixen  der  Gross  haubtman  des  Kaysers,  obrister  des  walischen 
Lannds  vnnd  Maylannds,  genant  Annthonj  de  Lefe ').  Sol  ain  Spanier 
sein.  Er   ist  wol   krump   gewesen.    Vnd  disen  Man   hat  man  durch 
das  Lannd  getragen.  Er  ist  auf  mentschen  geritten;  hat  wol  fein  leut 
pey  Im  gehabt,   etwo  hundert   pfärd.  Er  mag  wol  ain   treffenlicher 

^)  Leiva. 


490 


1532. 


Man  mit  synnen  sein,  aber  Kraft  hat  er  nit  fin-  ain  Mauss.  So  hat  er 
auch  nit  gern  gelt  ausgeben.  Es  ist  (ein)  abentheuriseh  geschwind 
Man.  An  dem  14*'"  tag  augusti  sind  zway  vnnd  zwaintzig  tausendtMan 
gen  Brixen  khumen,  VHP'  Spanier,  \i^  Talliäner,  Als  vast  puchsen- 
schützen.vnnd  IIF*  schön  pfärd,  die  all  wider  den  turggen  zeziehn  bestellt 
sein.  Haben  UP'-  star  mel,  T- oxen,  HF- gaisspöck  vnnd  gestraun^) 
gefressen  vnnd  stufls^)  zu  brixn  gar  verprennt.  Diss  Jars  ist  daz  traid 
in  dem  Lannd  herdisshalb  prenners  vast  vbl  gerattn,  vnnd  haben  doch 
nie  mer  gest  gehebt.  Der  Kayservnnd  der  Romisch  Kunig,  alsleipliche 
prueder.  Rüsten  sich,  personlich  in  daz  veld  zuziehen.  Vnd  so  das 
beschicht,  werden  on  Zweifl  vil  furstn  des  Reichs  personlich,  darzu 
der  treffenlichist  adl  der  gannzen  teutschn  Nation  mit  ziehen, 
eis. September.  Vast  ZU  Mitten  September  1532  Ist  Kays.  Mt.  vnnd  kunigklich 

Maiestat  aigner  person  gegen  dem  türgkhn  in  das  Veld  geruckht. 
Sind  paid  wol  gerust  gewesen.  Vnnd  ist  von  teutschen  vnnd  walischen 
Kriegsleuttn  ain  grosser,  wol  geruster  hauffen  da  gewesen.  Also  daz 
m'Au(Bl.  56".)  dem  turggen  starck  genueg  gewesen  war.  Aber  nicht 
dester  weniger  ist  doch  der  turgkh  vber  das,  das  er  lannd  vndleutten 
grossen  schaden  gethan  hat,  Vngeschlagen  herauf  für  die  Neustat, 
auf  steurmarckh  vber  die  Tra  gezogen,  vnd  da  seinen  Weg  mit  gewalt 
auf  Wossens)  zuegenoinen.  Da  ist  von  stund  an  Jederman  abgezogn, 
vnnd  sind  nit  vil  turgkhn  vmbkhomen.  Etlich  straitfend  turggen  sind 
durch  vnnser  gesanndten,  des  Brandissers  Hauffen ,  den  Tirolischen 
hauffen,  in  ainem  tal  mit  gefangen  Cristen  ergriffen  vnnd  erschlagen 
worden.  So  machtig  ist  dennocht  der  turgg  gewesen,  das  es  anzesehen 
schrecklich  gewesen.  Aber  war  die  Vnainigkait  des  glaubens  im  Reich 
nit  gebesen,  vnd  das  die  talliäner  nit  so  Muetwillig  vngehorsam 
leut  vnd  sich  nit  vbl  gehalten  betten,  also  das  man  sich  etwas  trosts 
zu  Inen  biet  versehen  mugen,  so  war  der  turgg  villeicht  geschlagen 
worden.  Da  trauet  aber  kainer  dem  Andern! 

Als  nu  kayserlich  Maiestatt  sah,  das  der  turgg  abgezogn  vnd  sein 
hauffen  zertrennt  was,zoch  IrMt.  eylendt  mit  Walischen  vnd  teutschn, 
Kriegsleuttn,  zu  Ross  vnnd  fues  Zwantzigk  tausendt  starck,  Inss  friaul 
durch  steir  vnnd  Kärnten.  Aber  vor  sein  im  abzug  waren  etwo  VHP'- 
talliäner,  die  thettn  grossen  schaden,  verprannten  stett  vnnd  dorffer, 
triben  ainen  solichen  Muetbill  im  abzug,  das  es  nit  mag  gesagt  werden. 


*)  Castraun,  d.  i.  Hammel.  ^}  Eiae  Vorstadt  Brixens.  ^)  Bosnien. 


1532— 1S35. 


491 


Plibn  vngestrafFt  von  Menigklich.  Her  got,  was  haben  die  talliäner  im 
zuezug  vnd  im  abzug  Muetwillens  begangen ! 

Den  october,  (Bl.  56\)  November  vnnd  Dezember  des  1532*""  Oct.— Dec. 
Jar  ist  der  Kayser  im  Walisehen  lannd,  Maist  tail  zu  Mantua,  gelegen. 
Allerlay  Verhör  gehaltn,  vnd  vil  fridlicher  Vertrag  gemacht. 

Den  Januari,  februari  vnnd  Marei  des  1533*"'  Jars  ist  der  Kayser  Jiinner— März. 

.  lf)33. 

im  Walischen  lannd,  Maylannd,  Genua  vmbzogen,  als  ain  gewaltiger 
Kaiser,  vnnd  hat  fridlich  gehandlt,  vnd  dieweil  die  schiffung  zu  Jenua 
bestellen,  vnd  sich  aller  ding  zu  der  vberfart  in  Hispania  richten  lassen. 
Sich  also  den  gannzen  april  gerust  vnnd  in  Majo  auf  daz  Mer  gerugkht  Mai. 
vnnd  in  Hispania  verrugkht.  Got  geh  wie  es  im  Reich  gee!  Im  1532. 
Jar  inAugusto  ist  ainComet  erschinen.  Im  1533.InJulioist  ain  grosser  Juli. 
Comet  erschinen.  Die  Romisch  Kunigklich  Maiestat Kunig  ferdinandus 
ist  nach  abschaid  Kays.  Mt.  still  gewesen,  vnd  ist   mit  den  turggen 
gehanndlt  worden  vmbfrid.  Aber  wenig  gelt  ist  an  dem  hof  gewesen.  Ir 
Ku.Mt.  hatmit  den  Widertaufern  vil  Ordnung  geben.  Noch  heut  am  14.  14.  juU. 
Juli  1533  hat  man  zu  brixn  der  widertaufer  fraw  vnnd  man  gericht 
mit  dem  schwert.  0  des  Pluetvergiessens  ist  ain  weil  vil  gebesen! 

(Bl.  57".)  Im  1534.  Jar  ist  Kays.  Mt.  in  Hispania  gewesen,  1534. 
Vnnd  Kunig  ferdinandus  zu  Wien  in  osterreich,  vnnd  etwo  zu  behem. 
In  dem  Jar  haben  sich  auf  anstiftung  Kunig  francissgkhn  von  frannck- 
reich  zween  furstn  zu  Krieg  gericht,  Hertzog  Virich  von  Wierttenberg 
vnd  lantgraf  philip  von  hessen.  Die  haben  in  aller  eyl,  mit  hilf  des 
franntzosen  vnd  der  stat  straspurg,  zu  Ross  vnnd  fuess  xx"^'  man 
aufpracht.  Vnnd  ee  der  Kunig  sich  gerust  hat,  vnnd  ee  er  mit  seinem 
volck  in  daz  lannd  wiertenberg  khumen  ist,  haben  die  zween  Kriegs- 
furstn  daz  Wiertenbergisch  lannd  vnnd  all  stet  schon 
gewunen,  vnnd  etlich  VoIckh  des*)  Romischen  Kunig 
Ferdinand  erlanngt.  Doch  damit  die  zwenKriegsfursten  nit  noch 
weitter  schaden  thuen,  Ist  ain  Vertrag  gemacht.  Darin  ist  daz  lannd 
Wierttenberg  dem  vertriben  hertzog  Ulrich  von  Wirttnberg  wider 
worden. 

(Bl.  57*.JIm  1535'*"  Jar  hat  der  Romisch  Kaiser  Karolus  quintus  11533. 
aincn  treffenlichen  Hörziig  in  affrica  gethan.  Dan  thuniss,  die  gross 
Kunigklich  stat,  hat  er  dem  turggischn  belliarbey  oder  bassa  abge- 
wunnen,  vnd  die  goleta,  id  est  daz  gar  starckh  schloss,  darzu  hundert 
vnnd  zwantzig  tausendt  Man  Im  veld  bestannden,  geschlagen,  verjagt 

*)  'dem'  die  Handschrift. 


492  1535-1836. 

vnnd  gefanngen,  also  daz  ganntz  Lannd  erschreckht  vnd  in  gehorsam 

des  Romisehn  Kaisers  pracht  worden.  Ist  in  300  Jaren  Icain  solicher 

cristenlicher  hanndl  erhört  worden.  Daz  haisst  ain  Sig!  Inn  dem  Jar 

sind  die  turgken  gegen  den  sophi,  Rex  Persarum,  auch  hart  ernider 

gelegen.  In  Vngern  vnnd  Behem  ist  zimlich  guetter  frid  gewesen, 

Etlieh   gross  absager  gestrafft  worden,  vnnd  hat  die  gross  theurung 

nachgelassen.  Im  walisch  Lannd  hat  jedermann  ain  Aufsehen  gehabt 

triumpfKays^M^t.  ^uf  des  Kayscrs  Sig*)  vnnd  gross  thaten.  Aber  frannkreich  hat  dem 

ciiif  v*nd"1n"der  ^^'^^^  ^^^  ^^^  ^^^  vcrgunt,    vund  wider  Kays.  Mt.  vil  poser  saehen 

stat  Napoiis  er-  angericht.  Nicht  dester  weniger,  wievil  pössder  Kunigvonfranckreich 

poten  ist  worden,  •   ^  .     t^      -        i  i        i        xr  «ir  ^ 

kan  ich  nit  be-  angcricht,  So  ist  dcnnocht  der  Kays.  Mt.  gross  Er  erpotten  worden 
dtSwundeH  J"  ^^'^^'^^'  Nachdem  als  Ir  Mt.  nach  Eroberung  Barbariä,  id  est  Minoris 
Ist  im  Druck  aus-  affricä,  widerumb  in  Sicilia  ankhomen.ist  Ir  Mt.  auch  den  September, 

gangen.     (K.)  '^ 

1335.  october,  November,  December  in  Sicilia  1535  verhart. 

1536.  (Bl.  58''.)  Im  1536.  Jar  ist  der  Widertaufer  vnd  der  Lutte- 

rischen,  Zwinglischen  vnnd  Manigerlay  Ketzerischen  sectn  halben  im 
heyligen  Reich  vil  Wunders  erlitten  worden.  Alle  vmbligende  Lannde 
haben  abgang  der  Priesterschafft  gehabt.  Mess  lesen  vnd  aller  gotz- 
dienst  ist  an  vil  orthen  gar  abkhumen.  0  wievil  frumer  hertzen  sind 
da  versert  worden!  Nit  im  lannd,  Nit  in  ainer  stat,  Nit  im  dorf, 
sonnder  schier  in  allen  heusern  ist  Spaltung  des  glaubens  vnnd 
vnainigkait  gebesen.  Es  haben  die  Vinsternussen  des  Maus  vnnd  der 
sonnen  daz  Jar  so  vinster  gemacht,  daz  Ainer  ainen  guetn,  gerechten, 
getreuen  freund  kaum  hat  kennen  mugen. 
1536.  Jänner.  Im  Januario  erhueb  sich  kayserlichMt.,  ich  sag  der  gross  Kayser 

Karl  quintus,  der  vnüberwindtlich  Kaiser,  der  Kunig  in  Hispania 
gewessen,  Kunig  in  sicilia  etc.,  der  hertzog  zu  burgundi.  Es  kundt 
seine  lanndt  diss  platt  nit  begreiffen!  Vnnd  in  seiner  Mt.  erheben  zoch 
vnnd  Ruckht  Ir  Mt.  in  Neapolis  von  Ainer  stat  zu  der  anndern,  pflicht 
vnnd  glübd  seiner  Vndertan  zenemen,auch  ir  anligend  Nott  vnnd  angst 
Februar.  ZU  erkundigen  vnd  zu  Ermiltern,  Auch  also  in  februario,  sein  Parthey 
die  Coloneser  in  der  Lanntschaft  Romagna  vnnd  daselbst  haymzu- 
suechen.  Darnach  ist  Ir  Mt.  auch  gen  Rom  khumen.  Da  einzogen  mit 
grosser  Ererpiettung,  Mit  grosser  herlikait.  Da  In  Babst  Paulus  mit 
vil  Cardinaln  seer  schon  empfangen  vnnd  gehalten  haben.  So  hat  Ir 
Mt.  sich  auch  wider  Irn  gebrauch  vnnd  Regiment  zehanndlen  nicht 
vnnderstannden,  dem  scheffl  Petri  nicht  haggen  anhengen  wellen. 
Doch  hat  Ir  Kays.  Mt.  selbs  mit  aignem  Mund  vor  dem  babst ,   den 


1536. 


493 


Cardinaln  vnd  allen  Potschaften  (Bl.  58''.}  ex  tempore  ain  vast 
schone  Rede  gethan  vnd  sieh  erklagt  der  Vndanckparkait  des  Kunig 
francisskus  von  frannkreich.  Erzelt  alle  guethat,  die  Im  beschehen 
sein.  Nämlich  'sein  leben  sey  Im  geschennckht  worden,  Dan  Ir  Mt. 
in  seiner  Vangknuss  In  wol  het  mugen  vertilgen.  Sein  Reich  sey  Im 
wider  treulich  zuegestellt,  alle  freuntschafft  sey  Im  bewisen  worden, 
vnnd  zu  ainem  ewigen  panntt  der  lieb  hab  Ir  Mt.  dem  Kunig  von 
frannckreich  seiner  lieben  Elichen  Schwestern  Aine  gegeben.  Daz  aber 
alles  nit  helfen  well,  dan  Kunig  von  frannckreich  sey  Jetz  {an  dem,)  mit 
höres  Krafft  In  Italia  vnnd  Lombardia  zeziehen,  vnnd  dem  Kaiser  alles 
daz,  so  er  daselbs  von  hertzog  franzisk  von  Mailand  ererbt  hab,  vnnd  waz 
sonnst  Ir  Kays.  Mt.  zuegehort,  abzetringen,  Sambt  annderm,  daz  frannck- 
reich wider  daz  teutsch  Kaiserthum  vnd  wider  daz  hauss  osterreich 
posslich,  fravenlich  vnnd  Muetwillig  gehanndlt  hett,  Daz  auch  dem 
teutschn  lannd  In  so  gar  grosser  Irrung  kain  hilf  zuerzaigen  vnnd  kain 
Concilium  generale  nit  mocht  gehalten  werden'  etc.  Nach  solcher  des 
Kaisers  Klag,  vnd  nach  vil  geyebter  hanndlung,  mir  vnwissend,  hat  Ir 
Kays,  Mt.  zu  Widerstanndt  des  franntzosen  furnemen,  der  schon  frue 
in  februario  in  dasSafFoischhertzogthum  ankhomen,  vnddie  schon  stat 
Turin  in  saphoy  eingenomen  vnnd  besetzt  hett,  Ain  treffenlich  gross 
Volckh  in  lombardia  gefuert,  Teutsch,  (Bl.  59"^.)  Walchen  vnnd 
Spanier,  VberLxxx'"-  Owie  vil  guetter.  Adelicher,  Ritterlicher  Teutschn 
zugen  da  in  daz  Walisch  lanndt! 

Herr  Caspar  von  freuntsberg  obrister  vber  x""'  Man] 

Herr  Maximilian  von  Eberstain  vber  .    .  x'"-  Mani  zu  fuess; 

Herr  u.  von  Thomiss  obrister  vber  .    .    .  x'"-  Man) 

Hertzog  heinrich  von  Rraunschweig; 

hertzog  Ludwig  von  pairn ; 

hertzog  philipss  Pfalzgraf; 

Der  Graf  von  schaumburg; 

Ain  herr  von  Geroltzegg,  lanndtyogt  Im  Elsass; 

Ain  herr  von  staufTn; 

Ain  her  dyettrich  spat; 

Wolf  diettrich  von  Knoringen. 

In  Suma  ich  glaub ,  daz  in  hundert  Jarn  sovil  Adelich  Person 
vnd  ain  solicher  häufln  tapfers  Kriegsvolck  nie  peyainander  gewesen 
sey.  Ist  daz  die  Vrsach,  daz  Romisch  Kays.  Mt.  etc.  Kayser  Karl 
selbs  in  Aigner  Person,  Im  Veld  gelegen  ist,  vnnd  sich  da  wie  ain  held 


494  1536-1537. 

gehaltn.  Aber  des  franntzosen  Listigkait  vnnd  vneristenlich  furnemen, 
so  er  gegen  den  frumen  Kayser  gelicht,  hat  kain  Mass  gehebt.  Dan 
als  Romisch  Kays.  Mt.  in  frannkreich,  in  daz  Lannd  Marsiiia  gezogen, 
vnnd  sich  da  auf  des  Kunig  von  frannckreich  begern  selbs  mit  Aiger 
Person  im  Veld  finden,  vnnd  sich  auch  hörn  lassen,  daz  Ir  Kays.  Mt. 
gern  'mit  Irm  aigen  leib,  zwischen  sein  vnnd  dem  Kunig  von  frannck- 
reich, frid  machen  weit,  wan  es  ja  halt  seiner  Kunigklich  Mt.  leben 
gelten  solt'.  Hat  auch  den  Kampf  oder  die  frey  offen  schlacht  dem 
Kunig  von  frannckreich  zu  thuen  tapfer  zu  enntpotten,  Aber  der  Kunig 
von  frannckreich  hat  daz  gross  Wasser  die  (^Bl.  59''.)  Rona  genant 
verhuett.  Also  daz  Romisch  Kays.  Mt.  darüber  nit  khumen  mugen, 
Sunst  weder  Kampf  noch  schlacht  nicht  angenomen,  die  sach  ver- 
zogen vnntz  in  die  Kelten ,  daz  Romisch  Kays.  Mt.  mit  Irem  Volck 
ainen  posen  sterblichen  abzug  zethuen  gedrungen.  Vnnd  sinnd  Irer 
Mt.vil  guetter  adlicher  leutt  vnnd  vil  Lantzknecht  gestorben,  Hunger 
vnnd  Keltn  halbn.  Als  Ir  Mt.  nu  wider  in  Lombardia  khumen,  hat  Ir 
Mt.  Maylannd  vnd  dasselb  Lannd  besetzt.  Vnnd  da,  nach  Abgang 
SignorAnthonj  deLeve,  Ist  Markess  del  Wasta*)  obrister  in  Maylannd 
worden;  Vnnd  ist  Ir  Romisch  Kays.  Mt.  vber  in  Hispania  geschift. 

Im  1537.  Jar  im  Anfang  ist  nu  des  Kunigs  von  Frannkreich 
pöss  pracktikhn  offenwar  worden,  daz  er  mit  dem  Turggisch  Kaiser 
Soliman  ain  Punntnuss  gemacht.  Also  daz  der  Turgk  mit  viertzig 
tausendt  Pfärden  auf  die  Steirmarck  zuziehen  vnnd  dem  Nideroster- 
reichischen  Lannd  ain  Aufruer  machen  sol.  Also  daz  Kunig  ferdinandus 
daselbs  genueg  zethuen  vnnd  aller  Kriegsleutt  daselbs  ain  bedurffen 
hab.  'So  welle  Er  Kunig  von  frannckreich  dem  Kaiser  die  Niderlannd, 
flanndern,  Brabannt,  Holand,  friesslannd  vberfallen  vnnd  dennacht  auf 
Maylanndt  vnnd  in  sophoy  ain  anzal  (Bl.  60".}  Volck  zum  schreckhen 
halten.  Damit  so  habn  paid  Romisch  Kays.Mt.  vnnd  Romisch  Kuniglich 
Mt.  allenthalbn  nur  genueg  zethuen,  Vber  daz,  daz  der  Turgkh  auch 
Napls  vnnd  apulia  zu  Wasser  anfallen  soll'.  Nu  ist  solichs  also  laider 
für  sich  gangen,  daz  der  Turgk  vnnd  der  Kunig  von  frannckreich  sein 
Irem  Anschlag  nachkomen,  vnnd  allenthalben  vil  Vnfuegs  angefanngen. 
0  almachtig  gott,  wie  sorgklich  vnnd  gefarlich  stuend  es  da  in  allem 
teutschen  lannd! Dann  die  Romisch  Kays.  Mt.  hett  dazemal  der  lutte- 
rischen  sect  halben  vom  Romischen  Reich  kain  hilf.  Doch  mit  Kays. 


')  Marchese  del  Vasto. 


1537.  493 

vnnd  Kuulglicher  Mt.  Vermugen  vnnd  hilf,  auch  der  Walischen  vnnd 
Hispanischen  Lanndsteurn  wartt  dennocht  auss  walisch  lannd  ain  Volck 
auf  Steirmarckht  vnnd  Wien  zuegeschickht,  des  fuerer  vnd  obrister 
Ainer  hiess  her  hannss  Katzianer,  waz  ain  Krabatt.  Aber  der,  so  auss 
Wälschlannd  die  wälschen  schützen  hinab  fuert,  hiess  Graf  ludwig 
von  Lodron.  So  waren  sunst  auch  vil  herrn  aus  Beheim  vnnd  aus 
Sachsen  daher  wider  die  turggn  khumen.Dieweil  man  daz  hör  samlet 
wider  die  turggn  in  der  Steirmarckht,  hett  Kunig  francisskus  Im 
frannckreich  daz  kayserisch  hör,  daz  Ir  Majestät  Im  Niderlannd  hett 
wider  die  franzosen,  zu  ainem  friden  berett.  Also  daz  dasselb  tapfer 
hör,  als  man  sagt,  on  des  Kaisers  willen  mit  dem  Kunig  von  frannck- 
reich Im  (Bl.  60^.)  friden  ain  abzug  thett.  Alspald  daz  beschach, 
Muesst  der  Romisch  Kaiser  Maylanndt  vnnd  sophoyPassfursehen,vnnd 
mer  leut  zu  derselbigen  lannd  besatzung  haben.  Vnnd  also  in  ainer 
Eyll  wart  Graf  fridrich  von  furstenberg,der  fuert  In  Mitl  des  Sumers  juii. 
im  1S37.  Jar  Neuntausennt  lanntzknecht,  wol  gerust  hin  ein  zu  dem 
andern  Volckh,  daz  vor  in  Sophoy  lag.  Also  alspald  diss  volckh  zu 
dem  Anndern  in  Sophoy  kam ,  legt  man  sich  für  ain  stat,  die  der 
Kunig  von  frannckreich  durch  sein  Volck  inhielt,  gelegn  im 
Piemont,  genant  thurin.  Als  aber  diselb  stat  wol  besetzt  vnd  nit  so 
pald  zu  gewinnen  waz,  kam  zu  berettung  derselbigen  stat  des  Kunigs 
Volck  pey  tag  vnnd  nacht  vber  daz  gepirg.  Sogar  starck,  daz  des 
Kaisers  volck  abziehen  vnnd  weichen  muesst.  Aber  der  Kunig  kundt 
mit  seinem  Volck  auch  nicht  schlachn  noch  schaden  thuen.  In  dem 
Verzug  gieng  die  Wintters  Zeit  an.  Damit  zoch  Jederman  an  sein 
gewar  vnnd  den  Winter  plib  Thurin  franzosisch.  In  mitler  Zeit  plib 
Maylant  Kaiserisch ,  vnd  zoch  des  franzosn  volck  vast  alles  wider 
in  frannkreich.  Vnnd  der  Kaiser  vrlaubt  daz  Regiment  des  von  fursten- 
berg  vast  alles,  Vnd  daz  aus  der  vrsach,  daz  Pabst  Paulus  mit  der 
stännd  paider  Reich  hilf  zwischen  paider  Kunig  vmb  friede  arbaittet. 
Vnnd  wiewol  der  frid  so  eyllend  nit  zu  erlanngen  vnnd  zu  beschliessen 
muglich  waz.  Wart  doch  nahent  auf  Zehen  Monatt  ain  fridlicher 
Anstanntt  gemacht,  dan  beder  seit  was  man  mued.  (BL  61''.)  Darzue 
muesst  der  Cesar,  Romisch  Kays.  Mt.,  wider  sein  willen  frid  annemen, 
Nit  des  Kunigs  halben,  sonnder  daz  derTurgk  dieweil  die  Cristenhaitt 
allenthalben  so  grausam  vberfiel  vnnd  beschedigt.  Dan  im  Ocktober  October. 
1537.  wartt  her  hannss  Katzianer,  von  dem  vor  gesagt  ist,  im  Veld 
vor  Essegk  vor  den  turggn  fluchtig.  Floch  auss  dem  Veld  Ir  vil  mit 


496  1537—1538. 

Im,  Verliess  des  Kunigs  Volck  ob  drei  tausent  vnnd  den  frumen  graf 
Ludwig  von  Lodron.  Dieselbigen  erschluegen  die  turgkhn  vast  all. 
Etlich  wurden  in  die  Turgkey  gefangen.  Da  verlor  der  Romisch 
Kunig  vnnd  die  lanntschaft  der  Niderosterreichischen  lannd  ain 
geschutz,  davon  nit  zesagen  ist,  Vnnd  darzu  schand  vnnd  schad.  Kain 
soliche  schanntliche  flucht  ist  von  teutschen  Kriegsleuten  nie  erhört. 
Vnnd  geh  got,  daz  es  nifner  beschech! 

Enntgegen  hielt  der  from  herr  Lienhart  von  Velss  der  Jünger, 
der  an  dem  Weyda  in  Vngern  lannd  lag,  sich  so  wol,  daz  dennocht  der 
turgkisch  Wascha  auf  sein  Sig  nit  weitter  verrugkhen  mocht,  sambt 
dem,  daz  es  kalt  was,  vnnd  er  in  der  Niderlag  auch  grossen  schaden 
erlitten  hett.  Damit  wartt  disen  Wintter  die  sach  mit  grossen  schaden 
der  cristn  in  Steirmarckht  gestillt.  Vnnd  dise  flucht  gabvnntter  den  lant- 
leutten  an  allen  orthen  grossen  vnwillen  auss,  davon  lanng  zesagen  war. 
1338.  Darnach   im  Eingang   des   1538'*"  Jars  thett  der   turgk  den 

Venedigern  grossen  mercklichen  schaden.  Im  Corfu  vnd  in  Penopoless, 
In  Morea.  Ergriff  In  Ire  scheff.  Würgt  In  Ir  Volck,  fuert  In  ob 
funffzigkh  tausent  Mentschen  in  die  turgey.  (Bl  GV.)  Vnnd  gieng 
den  Venedigern  der  Zeit  vast  vbl,  vnnd  beschach  darumb,  daz  die 
Venediger  dem  turgkhn  nit  päss  betten  geben  wellen,  dem  Kunig  von 
frannckreich  Volckh  vnnd  turgkhen  zue  zeschickhen,  Dan  der  turgkh 
vnnd  frannzoss  warn  in  punntnuss  mitainander.  So  hett  man  auch 
wäre  Kuntschaft,  daz  der  turgkh  sich  mit  aller  macht  Rüstet  zu  wasser 
vnnd  lannd,die  Kristenhaitt  auf  walischem  land,ImVngerlannd  vnnd  in  der 
steirmarckht  zu  vberziehen.  Darauss  volget,  daz  der  Pabst,derKayser, 
der  Romisch,  Vngerisch  vnnd  Behemisch  Kunig,  auch  die  Venediger 
wider  den  turgkhen  sich  zusamen  muessten  verpinden.  Wie  dan  ain 
treff'enlicher  Mannlicher  Punnt  zwischen  Ir  beschlossen  wartt.  Auf  solichs 
hielt  die  Romisch  Kunigklich  Mi  hie  vnnd  in  allen  Erblannden  hilf  halben 
25.  April,  lanntag.  Hie  waz  der  Lanntag  am  pfinztag  nach  dem  ostertag  1538. 

Bischof  Jörg  von  Brichsen,  der  dennocht  nit  dreissig  Jar  alt 
vnnd  noch  nit  Priester  waz,  hett  zu  dem  Lannd  nit  Lust,  geprauchet 
sich  auch  weniger  Bischoflicher  vnnd  geistlicher  Arbaitt.  Dan  sein 
hochgeporne  gepurtt  i)»  die  Im  seine  heuchleretwo  zu  hoch  furpildeten, 
pracht  In  dahin,  das  er  mer  gedacht  an  weltlich  furstenthum  vnnd 
Eusserlich  Regiment,  dan  an  sein  Bischoflich  ampt.    Weil  aber  got 


')  Er  war  ein  natürlicher  Sohn  des  Kaisers  Maximilian.  Sinnaeher  7,  248. 


1338.  497 

albeg  der  war  vnnd  gerecht  got  ist,  vnnd  kain  Aufsehen  hat  auf 
die,  so  hoher  gepurtt  sind,  sonnder  auf  die,  die  seinen  Willen  thuen. 
Sich  seiner  hertt  treulich  annemen  vnnd  Ir  leben  zu  Irn  schafen 
(Bl.  62".)  setzen,  vnnd  aber  daz  da  nit  sein  wollte,  Schickhet  gott, 
daz  diser  Bischof  Jörg  sein  lust  in  die  Niderlannd  gen  Brussl  satzte, 
auch  dahin  Raisset,  daselbs  wol  dritthalb  Jar  (weilet),  daz  maist  tail 
krannck,  lanng  gannz  erkrumppet  an  henden  vnnd  an  fuessen.  Da 
waz  warlich  scheinparlich  die  straff  gottes.  Dan  wer  die  Barinhertzig 
gnad  gottes  veracht ,  Warlich  dem  volgt  vndannckhparkait  halben 
nach  die  straff.  In  der  weil  waz  haubtman  zu  brichsen  Ambrosy 
vintler;  geistlicher  Vicari  herr  Jörg  Stambler,  doctor;  Canntzler  her 
Sigmund  Han,  bede  Korherrn,  aber  nit  priester;  doctor  Wolfgang 
harschl  vnnd  doctor  Wolfgang  Paumgarttner.  Nit  waiss  ich,  wie 
Regieret  was,  dan  ich  kan  der  guetten  herrn  Regierung  weder 
schennden  noch  loben;  dan  ich  verstee  es  nit.  Daz  waiss  ich  aber 
wol,  daz  vil  Vnrats  Im  stift  brichsen  sich  derzeit  zuegetragen,  des 
ich  meiiis  tails  offt  mit  weinenden  Augen  empfunden  hab.  Davon  nit 
ze  schreiben  ist.  Die  stat  Brauneggen  vnnd  daz  gericht  Michelspurg 
hetten  Irer  Richter  halbn  grosse  Klag.  Als  Inen  aber  darin  kain  Wen- 
dung besehehen  wellen,  hat  sich  derhalben  vil  vnfuegs  zuegetragen. 
Dan  des  Cristoff  oxn  halben  wartten  im  38.  Jar  gefangen :  der  Mair 
In  Lusen,  der  Mair  am  orth  zu  sand  Jörgen,  der  Jörg  Rumer  zu  sand 
Jörgen,  der  Peter  Penig  zu  Diettenheym.  Als  man  die  für  Recht  stellen 
vnnd  zu  brichsen  verrechtnen  wollt,  Nam  sich  die  (BL  62''.)  Kunigklich 
lannt-Regierung  darumb  an,  schuef  solich  Rechtfertigung  ab.  So 
schrib  der  Ziprian  Rindler,  der  zu  brichsen  Im  37'*"  Jar  lanng 
gefanngen  gelegen,  gen  Brichsen  vil  seltzamer  brief,  dan  der  maint 
auch  Im  war  gross  Vnrecht  besehehen.  Also  giengs ,  mer  dan  Ich 
anzaig,  gefarlich  im  stift  brichssen  zue  in  der  Weltlikaitt.  Solte  Ich 
den  sagen,  wie  es  mit  Priestern  vnnd  geistlichen  leuttn  ainen  schein 
gehebt,  vnnd  wie  man  da  gehausst  hat.  Da  hett  Ich  nit  Vedern, 
tungkhen,  noch  pappier  genueg.  Gepurt  mir  nit.  Gott  muess  helfen 
sonnst  ist  Im  nit  zethuen  mit  der  zerutten  priesterschafft.  Her  gott 
wie  warn  die  siben  todsünd  da  sogar  daz  täglich  prott  worden!  Aber 
80  die  bischoff,  vnberuefft  vnnd  vntaugenlich  darzu,  Ir  bistumb  begern, 
annemen,  vnd  darnach  den  nit  ausswarttn.  So  getts  also,  vnnd  kumbt 
darzu,  daz  baide,Bistumb  vnnd  furstentumb,nicht  sein  deneytllrung,die 
sich  selb  vnd  IreVndterthan  hie  vnd  dort  verderben.  Vnd  daz  ist  die  straff. 

Fontes.  VIII.  32 


498 


1538     1539. 


In  dem  38.  Jar  war  ein  weil  ain  poser  handl.  Vil  leutt  er- 
krankhten,  vil  starben  gahling,  Als  Cristoff  herbst  vnd  ain  pfarrer  zu 
gaiss  in  Ainer  stund  gesundt,  kranck  vnd  tod.  Der  väl  begeben  sich 
wol  mer.  Aber  der  traid  waz  nit  theur.  Aber  der  wein  galt  1  vrn 
vi  gülden,  Jacobi  1538. 

(Bl.  63".)  Nu  wider  zekhomen  auf  den  lanttag  zu  Insprugg, 
nach  Ostern  gehaltn  1538,  waz  der  aussgebn  hab,  Ist  zu  merkhen, 
daz  neben  der  gemainen  sechs-Jarigen  steur  da  zuegesagt  waz  3600 
gülden.    Die  sein,  wie  der  prauch  gewesen,  hernach  bezalt  worden. 

Schier  zum  Enndt  des  38'*" Jar  prach  dem  schimpf  zu  brixen  der 
poden  gar  auss.  Dan  der  Zeit  nach  sovil  Klag  an  dem  Kunigklichen 
hof  vnnd  pey  der  Regierung  zu  Insprugg  waz  vber  des  Bischof  Jörgen 
von  Brixen  Regiment,  daz  schier  der  Lantsfurst  damit  mit  allen  seinen 
Rathen  mued  worden  was.  Darauss  ervolgte  ain  Vnwillen ,  dan  der 
Lanndsfurst  besorget  sich,  solich  widerspanig  hanndl  mochten, 
wievor  im  1525'""  Jar  auch  beschehen,  ain  Neue  aufruer  erwegkhen, 
Sovil,  daz  bischofF  Jörg  dahin  bewegt  wardt,  oder  sollt  ich  sagen 
erschrechkt  ward,  daz  er  daz  bistumb  Brixen  frey  dem  Capitl  zu 
Brixn  Resignierte.  Vnnd  solich  Resignacion  thett  Probst  Virich  in  der 
Neustifft  zu  brixen,  Auss  bevelch  des  Bischof  Jörgen  Procurator, 
der  hiess  Doctor  Daniel  Manch.  Also  erschinen  pey  dem  capitl 
zu  brixn,  des  dazemal  doctor  stambler  vicari  waz,  herr  Sigmund 
Han,  waz  Korherr  vnnd  waz  Cantzler  zu  hof.  Erst  dazumal  waz  her 
Cristoff  fuchs,  ain  alt  Ritter,  zu  ainem  Corherrn  vnnd  thuemtechanndt 
zu  brixen  worden.  Doctor  n.*)  Yphofer  waz  senior.  Doctor  lienn- 
hart  ain  frumer,  schlecht  man ;  ain  Junger  Kuen  *),  Doctor  franz  s), 
Alls  guet  leut,  aber  — .  Von  der  Romischen  Kunigklich  Mt.  vnd 
(BL  63''.}  von  der  Lanndsfürstlichen  Regierung  wartten  pald  gesanntt 
zwen  treffenlich  herrn ,  Nemlich  der  Wolgeborn  graf  Wolfgang  von 
Montfort,  Vicestathalter,  vnnd  doctor  ßeatt  Widdman,  tirolischer 
Canntzler.  Dise  zwen  prachten  mit  Kunigklichen  die  sach  pald  darzu, 
daz  ain  Erwirdig  capitl  zu  Brichsn  den  hochwirdigisten  fursten 
vnnd  herrn,  herrn  Bernhartn  von  Gless,  der  heiligen  Romischen 
kirchn  Cardinal  Priester  des  titls  Sancti  Stephani  in   Celio  monte. 


*)  Lies:  Ambros.  Sinnacher  7,332. 
*)  Hans  Jakob. 
5)  Rothuet. 


1S39. 


499 


Pischofe  zu  Trient,  Romisch  kays.  Mt.  vnnd  Romisch  kunigkl.  Mt. 
gehaymer  Rat  vnnd  der  gehaymen  Räte  president,  Obrister  Canntzler, 
tirolischer  stathalter  etc..  Auch  zu  ainem  Pischof  zu  prixen  erwellen 
vnnd  postuliern  muessten,  Wiewol  sy  manigerlay  vrsach  wol  auch 
dahin  gezwange.  Dan  es  stund  nit  so  gar  wol  vmb  Rrixen.  Vnnd  des 
bischoffs  halben,  sovil  sein  person  betroffen,  dem  Stifft  Rrixen  nit  vbl 
erschossen.  Aber  Ab  disem  Rischoff  ist  sich  grösslich  zuverwundern 
gewesen  seiner  grossen  herlikaitt  halben,  seines  grossen  Reichtumbs 
halben.  Dan,  wie  mir  glaublich  leutt  gesagt,  so  hab  er  zu  Trient 
allain  ain  hauss  gepauen,  gestett  mith  dem  voriment  *)  ob  achtzigkb 
tausennt  gülden;  Ain  Credentz  von  silber  von  neuem  machen  lassen, 
ob  xv'^^  gülden  wert;  Sunst  wunder  vil  angelegt,  dem  stift  triendt 
vnd  seinen  freunden  zu  guettem. 

Pald  nach  der  Postulation  Hess  er  daz  stift  brixen  durch  herrn 
gilgn  freyherrn  zu  Velss  Einnemen.    Darnach  am  13'*"  tag  Juli  1539  13.  Juü. 

o    o  j  X  j      *)  'D8^  Wasser 

kam  sein  F.  G.  aigner  person,  Vber  Velturns  her*)  geritten,  vnnd  war  so  gross,  das 
Nam  die  stat  vnnd  das  stifft  brixen  Ein.  ^t^a^g  '/eg  ta^gg 

Aber  gar  pald  hett  der  Zwichfach  pischoff  vnnd  der  vbergross  nitReittenmöchf 
pracht  ain  Enntt,  den  am  30'*"  tag  July  1539  Starb  der  guett  man,  30.  JuU. 
dan  In  hett  der  schlag  verderbt.  Lag  drey  tag  on  peicht,  on  Red,  on 
allen  Zeichen,  vnnd  Entschlieff  (BI.  64".)  in  Cristo.  Also  hett  diss 
mit  grosser  Klag  seiner  freund  vnd  Dienner  ain  Enndt.  Daz  Ingeweid 
begrueb  man  zu  brixn,  der  leichnam  wart  herlich  zu  der  begrebnuss 
genTrienndt  gefuertt.  Requieskat  In  pace.  Ach  du  vberauss  gewaltiger 
herr  gott  vber  alle  gottes  geschöpf,  wie  gar  wunderparlich  sein  deine 
gericht,  vnnd  wie  gar  pald,  so  du  wilt,  hastu  die  Mächtigen  der  Welt 
abgesetzt  von  Irn  Stuelen,  vnnd  hast  erhocht  die  Diemuetigen!  Wie 
gar  ist  aller  mentschlicher  pracht  Eytl ,  stulpelisch  narhait  vor  der 
herlikeit  gottes  ! 

Dieser  gaher,  vnversehner  Zuefal  vnd  abgang  gab  abermals  dem 
Stifft  zu  Rrixen  Ainen  wunderparlichen  Zuefal  aines  neuen  stoss  vnnd 
yngluckhs.  Dan  pischof  Jörg  ab  austria,  der  nu  Resigniert  hett,  der 
vermaint  noch  nit  zu  friden  zesein,  vnnd  trib  durch  seinen  Orator, 
herrn  Daniel  Mauch,  doctor,  vil  Wunders,  vnnd  kuntten  seine  Rät 
weder  mit  quittunglrer  Raittung,  Noch  mit  Erledigung  Irer  pflicht 


*)  D.  i.  innere  Einrichtung,  aus  dem  ital.  fornimento  entstellt. 

32» 


500  1S39. 

nicht  zu  friden  werden.    Vnnd  wart  herr  Sigmundt  han,  Kantzler, 
darin  Eben  vil  bemuet.  Got  geh  ain  guet  orth  dieser  sach ! 

In  der  weil  da  hueb  sich  ain  practicieren,  da  waz  ain  geistliche 
arbaitt,  da  wolten  Ir  vil  Bischof  werden  vnnd  hett  ain  Erwürdig 
capitl  Im  furgesetzt.  Nicht  zu  postulieren,  sonnder  zu  Eligieren,  Der 
Zeitt  sind  Im  capitl  gesessen  In  Electione:  Der  edl  herr  Cristoff 
fuchs  von  fuchsperg.  Etwo  waz  er  ain  Ritter,  hat  vil  schöner  tochter 
vnd  ainen  sun  Elich  pey  seiner  hausfrau  erzeuget.  Vnnd  nach  abgang 
seiner  hausfrau  ist  er  Priester,  Korherr  zu  Brixen,  Techanndt,  vnnd 
1.  September,  an  heut  den  Ersten  tag  September  1539  zu  Bischof  zu  Brixen  Erwellt 
worden,  alles  Inn  drewen  Jarn.  Die,  so  erwellt  sein  zu  Erwellen  Sind : 
doctor  Gregori  Anngerer,  Bischof  zu  der  Newstat,  thuem  probst; 
Doctor  Ambrosy  Ipphofer,  Senior;  Doctor  Sigmund  han;  Doctor 
Jörg  stambler;  doctor  lienhart  *)  vnnd  doctor  frantz  Rotthuet;  Ain 
Junger  Edler  herr  v.  Khuen  von  Belassy;  Doctor  v.  Diettenhaym  »); 
vnnd  ain  Junger  edler  Pairsperger  3).  (Bl.  64*.J  Pey  diser  Bischof- 
lichen Erwellung,  die  etwas  auss  forcht.  Etwas  auss  willen  des 
Romischen  kunig  ferdinando  beschach,  Etwaz  auss  sondern  geschickh- 
ten  practigkhn ,  Erschinen  vil  edl  herrn ,  Schier  der  ganntz  adl  im 
Tirolischen  Lannde:  Liechtenstein,  Wolckhnstain,  Welsperg,  fuchs, 
trappn,  schrovenstain,prandisser,  Pairsberger,  thunner,  han.  In  Namen 
des  Lanndsfursten  sind  dapey  gewesen:  Doctor  Beatus  Widdman, 
tirolischer  Canntzler,  vnnd  herr  Wilhelm  schurff,  Regenntt  vnnd  Rat 
zu  Insprugg.  In  Suüia  vast  vil  guetter  herrn ,  Grafen ,  freyen ,  Ritter 
vnnd  Edl,  All  dahin  genaigt  vnnd  darumb  da,  daz  sy  sehen  wolten. 
Ob  man  nit  herrn  CristofFen  fuchsn  zum  Bischoff  wollt  Erwellen.  Vnnd 
es  ist  zu  vermuetten,  wan  herr  Cristoff  fuchs  nit  zum  Bischof  Erwölt 
worden  war.  Es  hett  ainen  Vnlust  ausgeben.  Nu  ist  es  an  dem, 
daz  herr  Cristoff  fuchs  Bischof  gesuntt  bleib ,  lang  leb ,  vnnd  wol 
Regier.    Got  geh  Im  vnnd  sein  Vnterthanen  vil  hails.    Aber,  aber, 

vnnd  doch! *). 

c,  23.  Sept.  Gleich  der  Zeit,  etwo  am  23**"  September  1539,  zugen  vil  Spanier 

Kriegsleut  von  Wien,  von  den  turggischen  confinen  ab,  vnnd  durch 


*)  Leonhard  Gressing.  Sinnacher  7,  350. 

2)  Johannes.  Ebenda. 

3)  Reimperht.  Ebenda. 

*)  Dieser  Ausruf  ist  wohl  eine  Nachahmung  des  ital.  'Anzi,  anzi  e  pure ! 


1S39  -1340.  SOI 

steir  vnnd  Kärnten  herauf  in  daz  piistertal.  Aber  man  wolt  sy  zu 
Brauneggen  nit  Einlassen.  Darnach  zugen  sy  auf  Brixen  vnnd  durch 
daz  Etschlannd  ab  in  Walisch  Lannd ,  Mit  grossem  Nachteil  der 
Lanntsleut.  Des  durchziechenss  ist  kain  orth.  Hilf  got,  daz  der  turgg 
vnnss  nit  zum  letschten  selbs  vberziehe!  Es  stett  wol  so  sorgklich. 

(Bl.  65".)  In  dem  1540**"  Jar,  Etwo  vmb  der  heiligen  drey  c.  G.Jänner  1S40. 
Kunig  tag,  Ist  der  frum  vnd  grossmachtig  Kaiser  Karl,  des  Namens 
der  fünft,  mitten  in  franngkhreich  pey  seinem  allergrösten  feind, 
Kunig  franzisgkhn,  gewesen,  mit  gar  wenig  Hofgesind,  hat  gar  kain 
Kriegsvolckh  gehabt.  Vnnd  als  man  sagt,  sey  das  die  vrsach.  Als  nu 
der  Kunig  von  frannkreich  mit  Krieg,  Ja  auch  mit  des  grossen  turggn 
soliman  Hilf  Maylandt  nit  gewinnen  vnnd  erobern  mocht,  vnnd  Im  der 
Kaiser  vberall  zu  starckh  was,  da  griff  bemelter  Kunig  zu  frannkreich 
sein  sach,  Maylannd  zu  vberkhomen,  mit  lindigkaitt  vnnd  mit  list  an, 
vnnd  versuechet  sein  Hail  durch  guettigMitl  vnnd  weg  zu  vberkhomen. 
Des  sich  der  hohe  held  Kaiser  Karl,  als  von  got  begabt  mit  gnaden, 
pald  verstuend.  Thett  doch  nicht  dergleichen,  als  west  oder  ver- 
stuende er  dise  des  franntzosen  anschleg.  Nu  waren  des  Kunigs  von 
frannckreich  geschwinden  griff  dise.  Er  thett  anfanngklich  mit  gelt, 
gaben  vnnd  listen  allen  vleiss,  daz  die  Burgundischen  lannde,  Holannd, 
Brabanndt,  Seelanndt,friesslannd,  Arthoysvnnd  Hennegau  frannzösisch 
werden  selten,  Dan  der  Kaiser  war  derweil  nit  im  disen  lannden, 
wiewol  sy  Im  erblich  zuegehörtten ,  Sonnder  muesste  in  seinen  Hi- 
spanischen Kunigreichen  sein.  Nu  lag  zwischen  Hispanien  vnnd  der 
Niderlanndt  daz  Kunigreich  frannckreich  also,  daz  man  In  flandern 
nit  gedenngkhen  mocht,  Aldieweil  der  franntzoss  mit  dem  Kaiser  nit 
Ainig  war,  auch  gar  kain  ainigkait  Numeer  zu  hofTn  oder  zu  besorgen 
was,  Daz  Kaiser  Karl  in  flandern  khumen  solt,  sonnderlich  nicht  der 
Zeitt.  Vnnd  als  nu  Kunig  francissgk  in  frannckreich  des  Kaisers  stett 
In  obgemeltem  Niderland  verfuert,  vnnd  sy  von  Irn  herrn  dem  Kaiser 
zu  Im  dem  frantzosen  zefallen  bewegt,  vnd  vil  derselbigen  Stett  Brief 
vnnd  sigl  derhalben  an  sich  bracht  bette,  Sanntt  der  franntzoss  zu 
seinem  schwager  dem  Kaiser  Karl  Ain  freffenliche  potschafft  vnnd  Hess 
Im  in  Hispanien  anzaigen  :  'Wie  seine  lannde,  so  Im  von  seinem 
anherrn  Muetter  halben,  hertzog  Karl  von  Burgundi,  erblich  zuege- 
stannden  waren,  von  Ime  abfallen  vnnd  der  Krön  franngkreich  vnter- 
than  werden  wollten .  Dieselbigen  lannde  (Bl.  65''.)  bette  er  als 
Kunig  Jetzo  in  seiner  Hannde,  dan  die  Maisten  stett  in  allen  Nider- 


502  1S4Ü. 

lannden  hetten  sich  des  gewilligt.  Des  zu  Vrkundt  vrind  genuegsamer 
beweisung  möcht  der  Kaiser  der  lannde  Brief  vnnd  sigl  sehen.  Auch 
sich,  oh  der  sach  also  war,  pey  seinen  vnterthaiien  erkunden.  Aber 
Jedoch  wie  dem,  so  wolt  er  Jetzo  aller  schaden  vnnd  schmachhait 
vergessen,  so  der  Kaiser  Im  Je  zuegefuegt  bette,  vnnd  ain  schwagerlichs, 
freuntlichs  stuckh  thuen,  Ime  solichen  abfall  seiner  Vnterthanen  nicht 
vnangezaigt  lassem.  Mit  freuntlichem  Erpietten,  Sover  Kays.  Mt.  Ime 
Maylanndt  wider  erfolgen  vnnd  guetlich  zuestellen  wollte.  Das  erdander 
Niderlanndt  anzenemen  gar  nicht  gedengkhen,  sonnder  dem  Kaiser 
die  selbigen  lannd  zu  seinem  gefallen  straffen  vnnd  gehorsam  machen, 
vnnd  hierzu  dem  Kaiser  alle  hilf  erzaigen  wolt.' 

Als  nu  der  Kaiser  dise  anschleg  vernam  vnnd  wohl  gedacht, 
sein  Schwager  bette  aber  wievor  offt  pöse  hanndl  angericbt,  Erschrackh 
der  Kaiser  zum  Ersten.  Doch  weil  list  mit  list,  gifft  mit  gifft  muss 
vergolten  werden,  bedacht  der  Kaiser,  wie  sich  wol  erzaigt  hat,  list 
vber  list  furzenemen.  Liess  sich  merckhn,  als  ob  Im  vil  mer  an  den 
Niderlannden,  dan  an  Maylanndt  lag,  dan  die  Niderlannd  waren  Erblich 
sein  aigen,  daz  Maylanndt  nit  war.  Vertröste  also  hoflich,  mit  ge- 
schrawfften  wortten,  des  franntzosen  pottschaft,  vnnd  gab  Im  sovil 
zuerkenen:  'daz  sy  Maylannd  mit  diser  practigkhn  on  Zweifl  zu 
vberkhomen  verhofften.'  Der  Kayser  stellt  sich  auch  gleich  eben: 
'als  wolt  er  lieber  zehen  Maylanndt,  dan  die  erblichen  Niderlannd 
ausslassen.'  Aber  Im  grünt  hett  es  ain  andere  gestalt.  Vnnd  war  des 
Kaysers  schlussred  alle  dahin  gericht:  'Sover  sein  schwager,  der 
Kunig  von  frannckreich ,  Ine  furderlich  In  die  Niderlannd  durch 
frannckreich  fridlicb,  glaittlich  vnnd  freuntlieh  ziehen  vnnd  khomen 
lassen  wolt,  dieselbig  (Bl.  66".)  Niderlannd  widerumb  Einzenemen 
vnnd  die  pösen  vmb  Irn  abfal  zestraffen,  Aisdan  sollt  Ime  Maylaiidt 
halben,  daran  Ime  wenig  gelegen  war.  Nur  gar  freundtlicher  vnnd 
guetter  beschaid  Erfolgen.  Vnd  sollt  der  Kunig  Ime,  dem  Kaiser, 
seine  sun,  von  seiner  Schwester  Erporn,  zu  solicitatoren  ziiegeben. 
Vnnd  ob  er  die ,  Maylanndt  halben ,  wie  dan  schon  gewiss  ze  hoffen 
sein  sollt,  Erhorn  würd,  das  dan  derselbigen  ainer  ain  hertzog  zu 
Maylanndt  gemacht  würde,  darzu  der  Kayser,  wo  der  hanndl  für  sich 
gieng,  gewaltig  helfen  wolt.'  Mit  solchem  vnnd  dergleichen  guetten 
beschaid  pracht  der  Kaiser  den  franzosen  in  ain  so  grosse,  gewisse 
hoffnung,  dardurch  Maylandt  zu  vberkhomen,  daz  der  frantzoss  nit 
west,  wie  er  dem  Kaiser  nur  genueg  Er,  hilf,  trost  vnnd  peystanndt 


1S40.  303 

thuen  Solt.  Aber  gott  der  seinen  hohen  helden,  den  frumen  Kaiser 
vnd  sein  hertz  in  seiner  gottlichen  hannd  beschirmbt  hat,  hat  dise 
ding  mit  seiner  Macht  getriben,  vnnd  den  Kaiser  gewisen  Als 
ainen,  der  in  der  Cristenlichen  Kirchen  ain  erber  Regiment  vassen, 
gericht,  erbrikait  vnnd  Recht  Im  teutschen  lannd,  so  man  das  heilig 
Reich  Nennt,  widerumb  aufrichten  solt.  Dan  es  stuent  vast  vbl  oder 
villeicht  gar  wol  ?  Got  waiss  ! 

Auf  solichs  des  Kaisers  hoflichs  Erpietten,  so  gleich  was,  als 
weste  er  gar  nicht  vmb  die  verfuerung  der  lannde,  die  der  franntzoss 
practiciert  hett,  Liess  sich  der  Kunig  von  frannckreich  mit  aller 
NotturfTtiger  verschreibung  Versicherung  vnnd  Geislen  gegen  den 
Kaiser  ain,  Sovil,  daz  der  Kayser  Im  Namen  gottes  sein  Raiss  durch 
franngkreich  auf  die  Niderlannd  Eylennd  vnnd  vnversehens  wagte 
(Es  haisst  wol  gewagt),  des  sich  die  Niderlafid  wenig  versehen 
betten.  Jedoch  hielt  der  Kunig  In  frannckreich  durch  alle  seine  lannd 
dem  Kaiser  vnnd  allen  den  seinen  guetten  glauben.  (Daz  hat  got  gewiss 
(^Bl.  66''.)  selbs  mit  gotlicher  almachtigkait  verordnet.)  Neben  dem 
macht  man,  der  Er  halben,  so  der  Kunig  dem  Kaiser  In  frannckreich 
than,  aigne  puechl,  also  daz  Ichs  nit  schreiben  khan.  Aber  in  allen 
anzaigen  hat  durch  ganz  frannckhreich  der  Kunig  anhalten  lassen  seine 
sun,  daz  der  Kayser  die  vbergab  vmb  Maylanndt  aufriebt  vnnd  ver- 
fertig. Aber  der  Kayser  hat  die  aufrichtigung  der  Maylanndischen 
vbergab  von  tag  zu  tag  höflich  verzogen,  piss  er  vast  gar  auss 
franngkreich  an  die  Confin  der  Niderlannd  khumen  ist.  Vnnd  als 
darnach  des  Kunigs  Sun  vast  angehalten,  vnnd  gar  mit  dem  Kaiser  in 
flanndern  verrugkhen  wellen,  hat  Inne  doch  der  Kaiser  zu  letscht  hoflich 
Ainen  abschid  geben.  Auf  dise  Maynung :  'Er  bedannckhe  sich  gegen 
seinen  Schwager  aller  freuntschafftjVnnd  war  bedacht,  Ime  inHispanien 
ain  Kunigreich  entgegen  zuverern,vnnd  was  daselb  minder  dan  Maylannd 
Einkhumens  bette,  daz  wolt  er  Im  auss  seinem  Vermugen  erstatten. 
Aber  Maylanndt  war  ain  Kammer  des  Romischen  Reichs,  daz  kuntt 
oder  mocht  er  seiner  gewissen  vnnd  pflicht  halben  nit  vergeben.' 
Damit  ist  der  franntzoss  hoflich  abgefertigt  worden,  vnnd  ist  der 
Kayser  darnach  Eyilennd  auf  Genntt,  die  Machtig,  gross  Stat,  zue- 
zogen,  daz  selbs  Eingnofnen  i)  vnnd  den  Rurgern,  so  franzosisch 
worden,  grossmachtig  straff  angethan,vnnd  die  statt  aller  Irer  freiheit 


')  'Einkhomen*  die  Handschrift. 


Ö04  1540—1541. 

entsetzt.  Davon  man  wunder  sonst  schreibt.  Aber  der  weit  Weisbaitt 
halben,  vnnd  wie  got  die  grossen  fursten  vmbtreibt  vnd  strafFt,  hab 
ich  dise  obgemelte  geschieht,  als  vil  ich  des  erfragt  hab,  hierher,  mir 
selb  zu  gedächtnuss,  setzen  wollen. 

Also  hat  der  Kaiser  die  Niderlannd  alle  wider  befridet,  behalten, 
vnndMaylanndt  daneben  nicht  aussgelassen.  Ist  also  daz  ganntz  1540. 
Jar  Im  Niderlannd  gewesen,  vnnd  daselbs  wunder  vil  Mue  gehabt, 
der  Teutschen  fursten  halben,  die  schier  (Bl.  67".)  all  vnter 
ainander  vnainss  worden,  vast  allain  der  Religion  vnnd  glaubenss 
halben,  Kirchenguetter,  Cerimonien,  pabstlichs  gewalts  vnnd  der 
Sacrament  halben.  Darauss  der  schmalkaldischpuntt  vnnd  derReinisch 
puntt  mit  grosser  gefar  Erwuchsen,  des  der  haubtmann  des  Reinischen 
puntts,  hertzog  Hainrich  von  Braunschweig,  grosslich  vnnd  schwarlich 
an  den  Curfursten  von  Sachsen,  hertzog  Hannssen,  vnnd  an  den  Lant- 
graffen  philippen  von  hessen  gewachsen,  dero  schelt-  vnnd  schmach- 
puechl  Ich  gesehen  hab.  Da  stuend  Teutschlannd  schmal.  Vnnd  fält 
gar  ain  klainss,  es  betten  sich  die  fursten  vnnterainander  selbs 
graussamlich  vnnd  Ir  Vaterlannd  gar  verderbt.  Waz  vbrig  pliben  war, 
hett  der  turggisch  Ertzfeind  gar  mit  der  Würzen  aussgereutt.  Da 
Schrib  der  Kaiser  auss  dem  Niderlannd  mit  grossem  Ernst  ainen  Stil- 
stannd  zwischen  der  fursten  vnnd  der  puntt  auss,  vnnd  berueft  all 
partheien  Auf  den  Reichstag  gen  Regenspurg,  Auf  liechtmessen  des 

2.  Februar.  1541**"  Jars.  Daz  war  ain  Cristliches  aussschreiben.  Vnnd  weil  der 
Kaiser  so  ain  machtiger  herr  was,  Wiewol  die  fursten  lanngksam 
zuezugen,  muessten  sy  sich  doch  besorgen  vnnd  gehorsam  thuen.  — 

24.  April.  Es  verzog  sych  aber  der  fursten  ankhunft  wol  vber  sand  Jörgen  tag, 
daz  nicht  furgenomen  worden.  Der  Babst  schickhet  in  der  Vasten 
ainCardinal  zu  dem  Reichstag,  waz  ain  Venediger,  ain  treffenlich  Car- 
dinal, hiess  Caspar  Contereni  *),  des  titls  Sancti  apolinaris,  der  solt 
nu  auch  vil  guets  thuen,  den  hat  der  Kaiser  zu  Regenspurg  mit 
grosser  solenitet  Empfanngen.  Wie  aber  die  von  Newrnberg  den 
Kaiser,  als  er  daselbs  hinkhumen.  Empfangen ,  vnnd  was  sy  da  Irer 
Mt.  für  Er  bewisen,  war  da  vil  zu  lanng  zeschreiben.  Man  sagt 
wunder  davon. 

Zuvor  vnnd  Ee  aber  diser  Reichstag  ist  aussgeschriben  worden, 
Ist  der  Janisch  Weida,   Graf  Hannss  von  Ips^),  Kunig  Hannss,   In 


*)  Gasparo  Contarini. 
«)  Lies :  Zips. 


1541. 


505 


Hungern  noch  Im  1540'«"  Jar  zeittlich  (BJ.  67*.J  gestorben  i).  Darauss 
ain  seer  grosser  Krieg  Entstuende  Also.  Der  Romisch  Kunig  ferdi- 
nandus  hatt  ain  geporne  Kunigin  auss  Vngern  zu  Ehlichen  gemachl; 
der  hett  Nu  anfangklich,  nach  abgang  Kunig  ludwigs  von  Hungern, 
seiner  Haussfrauen  prueder,  mit  Krieg  vnnd  gewalt  daz  vnngerlanndt 
Eingenommen,  dan  Kunig  ludwig  hett  gar  kain  Kind.  Darwider  satzt 
sich  der  Janisch  weida,  der  vast  Reich  was, vnnd  wolt  nit  leiden,  das 
diss  Kunigreich  hungern  ErbUch  an  den  Weibsstamen  fallen  solt. 
Sunder  weil  kain  mandlich  stam  vorhannden  war,  solt  ain  Kunig,  Inhalt 
Irer  lanndsatzung.  Erwellt  werden.  Derselb  graussam  tirann,  der  Janisch 
weida,  pracht  mit  listenn  den  grossen  turggen  mit  aller  macht  auf. 
Also,  daz  er  Im  29'*"  Jar  mit  zwaymalhundert  tausent  Mann  Inn 
hungern  kam,  vnnd  nit  allain  In  hungern  sonnder  gar  für  Wien.  Diser 
Macht  muesst  Kunig  ferdinandus  weichen,  vnnd  wartt  der  weida  In 
hungern  zu  ainem  Kunig  gemacht,  On  Recht.  Dennocht,  nach  abzug 
des  turggen,  wiewol  er  in  osterreich  grossen  schaden  thett,  Hess  Kunig 
ferdinandus  nit  nach,  focht  immerzue  daz  Kunigreich  Vngern  an,vnntz 
daz  der  turgg  abermals  Im  1032'""  Jar  wievor  In  Vngern  vnnd 
osterreich  kam.  Doch  zoch  der  turgk  mit  derCristen  schaden  vnnd  mit 
seinen  schannden  aber  wider  haym,vnnd  plib  Janisch  weida  Kunig  In 
Hungern.  Als  sy  aber  bede.  Nämlich  Kunig  ferdinandus  vnnd  Janisch 
weida,  Nu  wol  sahen,  daz  der  turgk  Ir  kainem  zu  peystannt  nutz,  nur 
ain  Verderben  war  den  Lannden,  Wartt  zwischen  beder  herrn  ain 
guettiger  Vertrag  gemacht:  'daz  der  Janisch  weida  sein  lebenlang 
Kunig  zu  Vngern  sein  solt.  Wo  er  aber  on  Mannssstamm  abgieng,  solt 
daz  Reich  on  Mitl  auf  Kunig  ferdinandus  oder  seine  sun  fallen.'  Das 
haben  alle  Vngern  zuegeben,  verpriefft  vnnd  verschriben.  Darauf  hat 
Nu,  wie  obstet,  der  (Bl.  68".)  Janisch  weida  seinen  tod  im  1S40. 
genommen   vnnd  gar  kain  Elich   kind  gelassen*).  Darauf  sich  der  *) 'Woi  sagt  man 

®  "  o  y  erhabimMuetler 

Kunig  in  aller  wintterszeitt  Im  Eingang  des  41 .  Jar  vnnd  auch  davor  leib  ain  sun  ge- 
beworben, vnnd  herrn  Lienhartten  von  Velss  mit  vier  tausent  pfärden  ^^l^^ä  sich^^aiso 
vnnd  zehen  tausent  Lanndsknechten  vnnd  pehem  wider  in  daz  bemelt  f"»''«"-'   C^O 
Vnger  lannt  geschickht,  da  dan  die  tirolisch  lanndschafTt  vil  zuege- 
steurt  hat,  auch  vil  guetter  leut  auss  dem  lannd  darzue  geben.  Vnnd 
hat  der  Kunig  also  auf  der  Vngern  Zuesag  vnnd  vertrag  gleich  guetlich 
Yermaint,  die  Hanptstat  ofn  einzenemen.  Als  er  dan  auch  vorhin  von 


*)  Johannes  Zapolya  starb  den  21.  Juli  11)40. 


506  1541. 

den  Hungern  vertrost  worden.  Als  aber  kunigklicher  Maiestat  Voickh 
für  Ofn  khumen,  die  selbig  stat  dem  Kunig,  laut  der  Vertrag,  zuer- 
öffnen  begeret,  hat  man  Erstlich  spotlich  mit  Inen  getaidingt,  darnach 
zu  Inen  geschossen,  vnnd  wiewol  Kunigklich  Mt.  Voickh  trostlich  ge- 
sturmbt,  haben  sy  es  doch  nit  gewunen,  vnnd  besorgt,  Ir  geschütz 
mocht  im  stürm  verlorn  werden.  — Man  hat  gesagt.  Es  sey  ain  Weisser 
*)  'frater  Geor-  Munich  *)  obristcr  wider  den  Kunig  in  ofn  gewesen,  In  Maynung,  dem 
g'us  ■)     turggen  die  stat  ofn  zubehalten.    Also    sein   baid  tail  vntz  auf  den 

März.  Mertzen  Im  1541*^"  mit  ainander  vmbgafigen. 
23.  März.  An  dem  23'*"tag  des  Merzen  hat  ainer,  genant  Turgg  Weylannt, 

wol  sechzehn  tausent  turggischer  pfärd  vnnd  turggen  pracbt  auss 
Bossna.  Also  hat  Kunig  ferdinandus  Volck  in  ain  stat,  ligt  gegen  ofn 
vber,  haisst  pest,  muessen  weichen.  Dieselbig  haben  sych  gespeist, 
vergraben  vnnd  gestarckht.  In  hoffnung  der  Kunig  solt  Inen  hilf 
schickhen.  Darauf  hat  man  abermals  ain  lannttag  gehalten  (BL  68''.) 
vnnd  Kunigklicher  Maiestat  funffzehenhundert  Knecht  sechs  monat 
lanng  zuversolden  vnnd  zehalten  zuegesagt  wider  die  turggen.  Da  ist 
haubtman  des  Ersten  vandl  Knecht  gewesen  ain  Junger  herr  von 
Madrutsch,  des  Bischofs  von  trient  Brueder,  auch  Anthoni  schenckh, 
Ain  feiner  Edlman  zu  stertzing.  Darnach  derHannss  teiss  vonBrichsen 
ist  haubtman  des  dritten  fandl.  Noch  hat  der  Kunig  ain  fandl  Knecht 
bestellt  in  sonnderhait,  des  haubtman  ist  der  von  gruenstain.  Dise 
c.  17.  April,  sind  Eylenndt  mit  ii""- Man,  wol  gerust,  am  Ostertag  1541  vngevarlich, 
zu  Hall  Im  Intal  auf  die  schiff  gesessen,  vnnd  Eylenndt  hinab  gen 
Vngern  gefuert  worden.  Da  ist  mein  schwager  Peter  Seil  der  tiro- 
lischen lannttschaft  Zalmaister  diser  Kriegsleut  gewesen,  vnnd 
Ritterlich  mit  hinab  gerugkht. 

In  mitler  Zeitt  hat  der  frum  Kaiser  Karolus  zu  Regenspurg  mit 
den  stännden  des  Reichs  für  vnnd  für  gehanndlt  vnnd  sechs  gelerter 
lerer  oder  doctor  vnnd  etlich  vil  hocher  Männer  zu  Presidenten  ge- 
setzt, vnnd  den  fursten  der  Erbrigkait,  pfaltzgraf  fridrichen,  vnnd 
den  hochgelerten,furstmässigen  herrn  von  Granvela  (0  ain  beruembter 
Man,  der  Kays.  Mt.  vast  lieb !)  ann  seiner  kayserlicben  Maiestat  Stat 
gesetzt,  vnnd  den  doctoribus  vnnd  Presidenten  mit  höchsten  vleiss 
bevolchen,  frid,  Rue  vnnd  cristennliche  ainigkait  in  den  zerspalten 
vnnd  zerritten  glaubens  artigkln   furzenemen ,    Dan  doch  Jederman 


^)  Georg  Martinuzzi. 


iS41. 


507 


Cristum  Jliesum  für  warn  got  vnnd  Menntschen  erkenndt,  glaubt  vnnd 
waisst.  So  ist  jederman  bekanntlich,  das  der  vier  Evangelisten  Evangeli 
lautter  gottes  Wortt  ist,  sambt  der  Bibl  vnnd  Pauli  vnnd  Johans  vnnd 
petri  Schriften.  Vnnd  wiewol  die  Doctores  diser  ding,  wie  vor  stett, 
all  ainhellig  genueg  gewesen,  Ist  doch  Ir  auslegung  der  schrift 
(Bl.  69".)  Ser  vngleich  befunden  worden,  vnnd  haben  sich  die 
gelerten  im  teutschen  lannd,  Wiewol  sy  all  in  Cristenlichen  schueln 
gelert  worden,  der  ausslegung  vnnd  des  Rechten  verstants  der 
schrifften  gar  Nicht  vergleichen  kunnen  noch  Mugen,  Weniger  als 
turggen  vnnd  Juden,  vnangesehen  daz  sovil  treffenlicher,  Cristenlich 
lerer  vorhin  gewesen  vnnd  Reichlich  genueg  von  dem  Wort  der  1er 
vnnd  den  werchn,  so  vor  gott  gelten  vnnd  gelten  mugen,  geschriben 
haben.  Das  es  aber  also  grewlich  zuegangen  vnnd  Vnainigkait  gewesen 
ist,  da  doch  kaine  sein  solt,  ist  vnser  Pueberey,  hurerey,  betriegerey 
vnnd  aller  schelmerey,  die  Im  schwang  vngestrafft  gett,  schuld. 
0  sünd !  (Propter  peccata  veniunt  adversa.) 

Der  frum  Kaiser  Karolus  ist  vnaussgericht,  vngeschaffen  ainichs 
friden.  Nachdem  er  funff  Monat  mit  allem  vleiss  gehanndlt  hett,  von 
Regenspurg  abgeschiden',  Vnnd  am  8'*"  tag  augusti  1541  her  gen  8.  August. 
Brixn  kumen,  vnnd  da  laidig,  klaglich  vnnd  betruebt  Eingeritten, 
dapey  Jederman  sein  frum  hertz  vnnd  traurig  gemuet  wol  Erkennen 
mugen.  Dan  seine  Kays.  Mt.  hat  seine  vnterthanen  vnnd  ganntz  teutsch 
Lannd  hinder  Im  In  groster  vnnd  höchster  gefar  gelassen,  welichs  on 
Zweifl  Ir  Kays.  Mt.  zum  allerhöchsten  belaidigt,  bekrengkht  vnnd 
betrau rt  hat*).  *)'Hatwoi6ooo 

In  der  weil  hett  Romisch,  kunigklich  Maiestat  Ir  Kriegsvolck,  vil  knecht  mit  im  zu 
treffenlicher,   Erlich  tapferer  leut,   vor  der  Stat  ofn  in  Vngern :  herr  ll^g  ^ZTmJft 
Wilhalm  von  Rogendorf,  obrister;  herr  Egg  von  Reischach,  vber  den  ''*""^  ^^^1?«  V 
fuesshauffen;  Gruenstain;  Anthoni  schenck;  Hannss  Teiss,  haubtman; 
dan  prewer  vnnd  vil  mer  haubtleutt,  die  da  lagen.  Tetten  den  Ersten 
vnnd  anndern  tag  Juni  1541  Ainen  posen  stürm.  Verloren  vil  volckhs,  i.u.  2.  Juni, 
guet  leutt.  Der   Brueder   Jörg  in   ofn,   der  obrist,  ain  Munich  vnnd 
gerhab  des  jungen  (Bl.  69''.)  Kinds,  so  Janisch  weida,  genantt  graf 
hannss  von  Ipss  i).  hinder  sein  gelassen,  guett  turggisch  was,  hielt 
die  stat   mit   gewalt  auf,  Vnntz  auf  den  2r*"  tag  July  1541.  Da  21.  Juii. 
khamen  Ime  vnnd  der  stat  ofn  zu  hilf  wol  30,000  turggisch  pfärtt  vnnd 


')  D.  I.  Zips. 


508 


1541. 


so  starck,  daz  der  Romisch,  kunigklich  Mt.  Voick  weichen  vnnd  sich 
im  Trafeid  verschantzen  vnnd  verpolwerchn  muesst,  damit  sy  daz 
treffenlich  gross  geschütz,  so  sy  pey  Innen  hetten,  nicht  verlurn.  Also 
sein  Miinich  vnnd  turggen  wider  den  frumen  Cristenlichen  Kayser  vnnd 
Kunig  In  den  gefarlichen  Zeitten  verainigt  gewesen.  Alss  Nu  eben  vil 
hilf  allenthalhenpey  allen  stännden  des  Reichs  gesuecht.  Also  das  dem 
Turggen  hette  mugen  im  Vngerlanndt  Widerstandt  gethan  werden, 
alles  zeguett  gemainer  teutschen  Nacion  vnnd  den  österreichischen 
Lannden,  damit  VngernNoch  ain  Vormaur  der  Cristenhaitt  diser  zeith 
war,  So  hat  doch  Kunig  ferdinandus  weder  pey  den  fursten.  Noch 
pey  seinen  lannden  sovil  hilf  nit  gehaben  mugen,  daz  er  ofn  hett  gewinnen 
vnnd  dem  turggen  hett  mugen  ainen  Widerstanndt  thuen.  Dan  als  nu 
der  kunigisch  Hauffen  an  der  Ruer  schier  halber  gestorben,  die  vbrigen 
krannckh  vnnd  seer  abgemerglt  worden,  kain  hilf  hetten,  auch  kaine 
zu  erwarten  wessten,  vnnd  Nu  der  turggisch  hauffen  der  kunigischen 
schwachhaitt  vermerckhten,  griff  sy  der  turgk  In  Irer  Wagenpurg 
vnnd  schanntz  an  vier  orthen  mit  allem  Ernst  vnnd  gewalt  an.  Also 
daz  albeg  zehen  turggen  an  ainem  cristen  sein  mochten,  vnnd  stürmten 
also  die  cristenlich  wagenpurg  vnnd  schanntz  wol  funff  stund,  das 
kain  Rast  da  was.  Aber  die  cristen  Enthielten  sich  Noch  desselbigen 
mals  also,  daz  die  turggen  von  Innen  ablassen  vnnd  vom  stürm  lassen 

20.  August,  muessten.  Diser  stürm  ist  beschehen  am  20'^"  tag  augusti  1541,  ist 

21.  August,  ain  sanibstag  gewesen.  Am  sonttag  frue,  den   21'"",    hetten  sich  die 

turggen  aber  in  grosser  anzall  mit  der  Schlachtordnung  für  die 
wagenpurg  gestellt,  gleich  als  weiten  sy  jetz  wider  an  den  stürm 
tretten,Als  es  aber  Nacht  (Bl.  70"^.)  wollen  werden,  warn  die  turgkn 
in  Ir  leger  gewichen.  Von  stund  an  darnach  hett  der  kunigischen 
Kriegsleutt  obrister,  Wilhalm  von  Rogendorff,  In  der  wagenpurg  vnnd 
in  der  schanntz  vmb  wissen  lassen  In  all  quarttier,das  sich  Jederman 
zum  abzug  Richten  solt,  vber  die  thuenaw  auf  pest  zue  zerugkhn,  dan 
alda  möcht  man  sich  der  turggen  lennger  nitErwern,  sonnderlich  weil 
sy  taglich  gesterckht  Murden  vnnd  die  Cristen  taglich  krannckher 
wurden.  Bemelter  Herr  Wilhalm  von  Rogendorff  Hess  auch  anzaigen, 
wie  daz  die  scheff  zu  der  vberfart  berait  wären.  Doch  daz  Jederman 
zu  mitternacht  In  still  an  die  thuennaw  kam,  das  die  turggen  des 
abzugs  nit  gewar  wurden.  Aber  daz  geschütz  vnnd  wägen  muesst 
man  verlassen  vnnd  daz  leben  davon  pringen,  dan  da  war  kain  hilf 
noch  Rettung.  Alss  nu  die  stund  des  abzugs  anganngen,  so  vmb  x  In 


1541. 


509 


der  Nacht  gewesen,  Sind  Ir  vil  mit  dem  obristen  vber  gefarn.  Als 
aber  der  schef  zuwenig  gewesen,  vnnd  Jeder  der  Erst  zu  der  vberfart 
sein  wellen ,  Ist  derhalben  vnnter  den  Kriegsleutten  ain  geschray 
vnnd  Rumor  *)  worden,  so  laut  das  die  turggen  des  geschray  gewar 
worden,  vnnd  also  den  abzug  vermerckht.  Darauf  sich  die  turggen 
Eylenndt  vnnd  Eylenndt  In  Irem  leger  Erhebt  vnnd  in  die  Cristen,  die 
noch  nit  vber  khumen  sein,  gefallen,  derselbigen  piss  in  die  VIP' 
erschlagen,  gefanngen  vnnd  Ertrennckht,  alles  geschütz,  xxx  stuckh 
auf  Redern,  Maurprecher  vnnd  annder  vil  veld  geschütz,  Artalerey 
Munitzion,  plei,  kugln,  pulver.  Reder,  wagen  vnnd  dergleichen  Sachen 
gewuiien,  das  geschätzt  worden  ist  auf  Sechsmalhundert  tausent 
gülden  Wertt,  On  die  Kriegscostung,  der  vast  vil  gestannden,  vnnd 
on  die  frumen,  treuen,  cristenlichen  Kriegsleutt,  die  daruntter  Er- 
schlagen sein.  Dan  aus  diser  grafschafft  sind  vier  vändl  der  Romisch- 
kunigklich  Mt.  zu  Ern  hinab  geschickht  worden.  Derselbig  Vändl  ist 
kainss  widerkhumen,  vnnd  schier  gar  kain  knecht  derselbigen  fändl. 
Haubtman  von  Madrutsch  ist  vor  (Bl.  70*.J  diser  Niderlag  Erkrangkt 
vnnd  auss  dem  Veld  gefuert  worden ,  der  ist  darvon  khumen,  vnnd 
haubtman  schenckh  ist  auch  davon  khumen*), got  hat  den  wunderlich  *)'haui)t[nanfue, 
Errett.  Der  frum  Haubtman  Teiss  ist  gefanngen  worden  In  ofn.  Gruen-  ist' auch  darvon 
stain  ist  gestorben  vorhin.  Haubtman  prewer  ist  verlorn**).  Herr  *!\"I^s*t";ioch^wi- 
Egk  von  Reischach  ist  gestorben.  Mein  vetter  franntz  Kirchmayr  ist  derkumen.'(K.) 
auch  tod.  Doch  so  hat  got  Meinem  schwager  Peter  Selln  geholfen, 
das  er  auss  der  Niderlag  von  den  turggen  khumen  ist  herauf  zu  der 
Newstat  In  osterreich.  Da  hat  sy  Romisch-Kunigklich  Mt.selbs  gene- 
digklich  Empfangen  vnnd  dahin  vermugt,  das  haubtman  schenck  vnnd 
Peter  seil  sollen  haubtleutt  in  der  purg  zu  der  Neuenstat  sein  vnnd 
pleiben,  so  lang,  vnntz  das  man  sehe,  wie  der  turgg  mit  Wien  vnnd 
mit  osterreich  welle. 

Vnnd  wiewol  der  Gross  turgk  Soleyman  in  aigner  person  für 
ofn  khumen,  die  stat  Ofn  aufgenomen,  den  Munich,  frater  Georg 
genannt,  der  Im  die  vngerisch  kunigklich  Krön,  sambt  der  Stat  vnnd 
auch  daz  ganntz  Kunigkreich  vberliefert,  Darzu  des  Janisch  Weida 
Weib  vnnd  sun  vbergeben  vnnd  bevolchen,  hoch  erhebt.  So  hat  doch 
der  Eilend  turggisch  Tiran  Nit  mer  gemugt,  Dan  warlich  got,  der 
vber  aller  herrn   macht  ist,  hat  mit  ainem  gewitter  vnnd  gewässer 

.       nü^i  n^>  ' 

*)  'pescliray  f?cwar  Rumor'  die  Handschrift. 


BIO  1541. 

dem  turggen  alle  seine  anschleg  vnnd  pbss  practikhn  zu  poden 
gestossen.  Also,  daz  er  oder  sein  volckh  gewassers  halben  herauf 
gen  Wien  nit  khumen  mugen.  Aber  Wien  hat  got  dennoeht  hart 
gestrafft,  dann  man  sagt,  es  sey  gleich  in  der  Zeit  der  sterben  so  gar 
gewaltig  in  derStat  angangen,  daz  vil  tausent  Menntschen,  Jung  vnnd 
alt,  in  vi  Monaten  gestorben  sein.  Nu  hat  dennoeht  der  Turgg  noch 
inVngern  die  stett  nit  alle  ingehabt.  Auch  nit  die  Schlösser,  dan  Gran, 
Stuelweissenburg,  Plinttenburg.Carmau  i)  etc.  vnnd  noch  vil  fleckhn 
gegen  osterreich  herauf  sind  guet  österreichisch,  aber  doch  schier  all 
mit  dem  Sterben  geplagt,also  das  Eben  (ß/.7i".Jvilvolckhs  gestorben. 
Vnnd  hat  der  sterben  also  gar  vberhannt  genomen,  das  er  auch  dem 
turggen  in  sein  leger  khumen  ist,  davon  gross  herrn  auf  der  turggen 
Seiten  verdorben  sind.  Dardurch  Soleyman  bewegt  worden,  Eyllend 
mit  allem  Her  hinweg  zefliehen.  Doch  hat  er  Ofn.mit  ainer  Starckhn 
Huett  besetzt.  Acht  tausent  Janitscharn  da  gelassen,  daruntter  aber 
der  Sterben  auch  so  graussamlich  gewuet,das  sy  auss  der  Stat  ziehen 
vnnd  im  Veld  vnnter  den  Zelten,  in  dem  kalten  Wintter  haben  hausen 
muessen. 

In  mitler  Zeit  als  Nu  der  turgk  mit  der  grossen  Macht  auss 
Vngern  zogen,  hat  die  Romisch-  Kays.  Mt.  Irem  geliebten  prueder, 
dem  Kunig  ferdinando,  3000  walischer  schütz  zu  hilf  geschickht. 
Der  obrister  ist  gewesen  der  Marggraf  von  Musch»).  Die  hat  man  zu 
ainer  gwarda  gen  Gran  gepraucht.  Sind  lanng  pey  dem  Redlichen 
Ritter  vnnd  freyherrn,  herrn  lienharten  von  Vels,  zu  Carmaun  gelegen. 
Sind  etwo  zum  Aussgang  des  Septembers  1541  In  Vngern  khumen. 
Ende  October.  Im  aussgauug  des  octobris  sind  aber  3000  schützen,  walhn,  piss  gen 
Neumarck  vnnter  potzen  khumen.  Haben  auch  in  Vngern  gewolt.  Aber 
des  grossen  vncosten  vnnd  Irer  poshait  halben  sind  sy  daselbs  Im 
lannd  gewenntt  vnnd  wider  hinder  sich  gewisen  worden.  Jetz  Im  No- 
vember hat  man  aber  Lanttag  an  allen  orthen.  Da  sol  nun  die  grave- 
November.  schaft  Tirol,  Jetz  auf  dem  lanttag  zu  Ynsprugg  am  20.  November 
1Ö41,  Entlich  procuratores  mit  volkhumenem  gewalt,  on  Wider- 
hindersich  pringen,  abfertigen,  daz  die  Neben  andern  Kunigreichen, 
furstenthumben   vnnd  Erblannden   schliesslich  handien  mugen,  Waz 


^)  Komorn. 

2)  Das   ist  Alessandro  de'  Vitelli,  Herr  von  Cittä  di  Castello,  Markgraf  von 
S.  Angelo. 


154i-1542. 


511 


disem  land  in  die  Harrig  drey  Jarig  hilf  wider  den  Erbfeint,  den 
turggen,  damit  der  auss  Vngern  vertriben  werde,  (zegeben.)  Nach- 
dem aber  die  tiroliseh  lanntschaft  soliehe  procuratores  ausser  lannd 
zeschickhn  Jevnnd  alzeit  gewägert,vnnd  (Bl.  7i*.J)LautIrerLannds- 
freihaitten  ausserhalb  lanndes  vnnd  das  Lannd  zu  Enplössen  nit 
schuldig  ze  sein  vermainen,  noch  vil  weniger  Ainichvbermass  zegeben 
oder  zesteurn  schuldig  sein  wellen.  Angesehen  daz  sy  (doch  vnver- 
griffen  Irer  freyhaitten)  nu  pey  viertzig  Jarn  vber  Ir  vermugen  mit 
pluet  vnnd  guet  alles  daz  gethan,  waz  In  Immer  miglich  zethuen 
gewesst  ist,  Darzue hat  ain  lanntschafft  vermaint:  'Inen  sey  nit  auferlegt, 
daz  Vngerlanndt  weder  Zugewinnen  noch  zuerhalten,  Wiewol  ain 
Lanntschaft  dennocht  nach  Irm  Vermigen  gern  wolte  hilflich  sein, 
daz  der  tiran  mocht  verjagt  vnnd  verer  von  der  Cristenhait  getriben 
werden.  Aber  doch  vnverpinHich.'  Auss  disem  span,  .vnnd  das  Kunig 
ferdinandus  vermainet,  man  sollt  Im  seines  gefallenss  volgen,  vnnd  aus 

verwiderung  ainer  Ersamen  LannttschafFt,    Herr  gott,  da  da 

(sie !). 

Aber  Jedoch  hat  die  Graveschaft  Tirol,  sover  die  Stännd  des 
Reichs  den  Krieg  wider  den  turgkhn  annemen  wellen,  gewilligt  zu 
fristen,  jedes  der  drew  Jar  hilf  gelt  oder  steur  zegeben  hundert 
tausent  Gulden.  Man  solt  wol  nur  92^^-  gülden  geben,  aber  Ich  mag 
wol  mit  warhait  mer  sagen:  'wurdt  dennocht  dapey  nit  pleiben.'  So 
haben  die  Anndern  Erblannd  vnnd  Beheim  auch  vil  gelts  zuegesagt. 
Also  daz  die  Romisch  Kunigklich  Mt.  vnnser  Lanndsfurst  für  sich 
selbs  20^'-  geringer  pfärd,  VP'-  schefman  vnnd  allen  schefrzeug,darzu 
profanndt  dem  her  allen  haben  sol  drey  Jar  lang.  So  haben  die  stannd 
des  Reichs  sich  bewilligt  VHP  geruster  pfard  vnnd  xP'  man  zu  fuess, 
die  drew  Jar  lanng  wider  den  turggen  zehalten,  auf  Irn  costen*),den  *)'Marggraf  Jo- 
turggen  auss  Vngern  zuvertreiben.  Aber  Romisch  Kunigklich  Mt.  sol  Km-ftlist^n/de^ 
darzu  geschutz  vnnd  Munitzion   geben.    Ist  warlich  den  Erblannden,  March   Germa- 

i  ir       •    1  !•    1  »«   •      <    <         .  ,  '     ir    .  ^    .  ..«  "'ß"'  ist  des  Rö- 

vnnd  zuvor  Kunigklicher  Maiestat,  am  schwerer  Krieg.   0  hilf  got  mischen   Reichs 
durch  Jhesum  cristum  Vnsern  herrn  der  Armen  Cristonhaitt!  denTurgg^n!'^' 

Die  teutschen  fursten  vnnd  stett,  zuvor  die  Romisch  Kunigklich  ('^•) 

Maiestat,  so  selbs  (BL  72".)   in  aigner  Person  zeucht  vnnd  zu  veld 
sein  will.  Sind  Im  Eingang  des  Juny  1542,  wol  xP'-  starck,  zu  Wien 
gewesen.  Doch  ist  imerzu  mer  zuegezogen.  In  disem  Monat  Junio  juni. 
ist  ain   geschray  herkhumen,   wie  sich  Kunig  francissgk,  Kunig  in 
frannckreich,  als  ainer  der  mit  dem  turggischen  Kaiser  Im  puntt  ist 


512  1542. 

wider  Kaiser  Karl,  Erhebt  hab  mit  xxxvi""*  man,  vnnd  ziehe  Eyllefid 
dem  Walischen  lannd  auf  Maylannd  zue.  Da  hueb  sich  in  disem  lannd 
allenthalben,  auch  in  den  vordem  Lannden,  ain  Vmbschlag.  Nur 
gelts  genueg  was  da  verhannden.  Aber  die  haubtleutt  prachten  da 
wenig  Knecht  auf.  Wol  vil  gesessner  guet  man,  vnnd  Jung  Paurn, 
vnnd  burger  sun  zogen  dennocht  vil.  Die  mustert  man  zu  Meran. 
Gleich  in  dem,  Ee  dise  Knecht  hinwegk  gezogen,  Ist  aber  ain  sorgk- 
licher  bevelch  aussgangen,  daz  man  alle  mentschen  mustern,  Jeder- 
man  pey  weer  vnnd  hämisch  sein  sol.  Dan  durch  des  Kunig  infrannck- 
reich  poss  practikhn  vnnd  durch  der  Schweitzer  vnnd  Engedeiner 
haimlich  veintschaft  war  diss  lannd  in  grossen  sorgen. 

Eben  in  dein  geschray  kam  ain  Romischer  herr,  N.  de  Vitellis  *) 

*)  'man  saget  genant*),  vund  signor  Sforcia  Marchio  pallavisius  2),die  fuertten  gen 

hfet*  In  gesinnt.'  Vngcm  v^'  schoucr  gcrustcr  pfärd.  Die  mustert  man  zu  brauneggen, 

(K)      vnnd  IIP"  fuessknecht,  schützen  vnnd  spiesser.  Da  ist  eben  vil  sorg, 

14.  Juni,  mue  vnnd  gefarlikaitt  gewesen.  Dan  gleich  am  abentt  viti  1542  war 

das  Wasser  vmb  brixen  so  gross,  das  grosse  sorg  was  pey  Jederman. 

Vnnd  biet  ain  leichts  gethan,  der  Eysack  wärvnnter  der  grossen  sperr 

herein  in  die  Mülbuer  3)  prochen,  vnnd  hiett  dem  gotshauss  Neuenstift 

ain   vnwiderpringlichen  schaden  gethan.  Dan  probst  Virich  hett  nu 

sein  pöse  Krannckhaitt,  also   das   er  Niemer  zueschawen  mecht  wie 

vor.  (^Bl.  72''.)  Damit  gieng  es  nit  allain  alda,  sonnder  wol  an  mer 

orthen  Im  gotshauss  nit  alls  wol  zue  als  vor.  Aber  von  dem  Romischen 

Kayser  Karl  bort  man  diser  Zeit  gar  nicht.    Was   seinthalben  gleich 

als  schliefF  er. 

Vast  In  aussgang  des  Juny  1542  Ist  der  Monn  Rott  vnnd  pluet- 
farb,  vnnd  gar  ain  lanng  Kreutz  darin  ersehen  worden.  Feur  <-^ 
an  der  stangen  (sie).  Got  daz  es  vnns  Cristen  etwas  guts 
bedeut! 

Hie  ist  nun  weitter  zu  merckhn  ,  wie  gar  Mentschliche  arm- 
seligkaitt  Ir  selbs  nicht  helfen  kan,  Vnnd  alle  ding  allain  an  der  hilf 
gottes  gelegen  sein,  vnnd  wie  vbl  es  zuegeet,  so  got  der  herr  die 
bannt  abzeucht.    Dan   wiewol  die  teutsch  Nacion  durch  Kayserlich 


1)  Alessandro  de'  Vitelli. 

2)  Sforza  Pallavicini. 

3)  Mühl-Damm.  Vergl.  Schmeller  1,  193,  unter 'bueren' 


1342.  S13 

Mt.  gross  gehabten  vleyss  gern  erhalten  worden,  gern  ainigkaitt  In  der 
Religion  gemacht  hette,  vnnd  darunib  zu  Speir,  zu  Augspurg,  zu  Regens- 
purg,  Vnnd  Jetz  zu  Nuernberg  Reichsstag  gehalten,  vnnd  wie  man  sieh 
im  Reich  halten  sol  in  frid.  In  Recht  vnnd  in  Cristenlicher  Ainigkaitt: 
Aberye  mer  man  guetts  schaffen  wolt.  Je  merVngluckh  darein  schlueg. 
Vnnd  wartt  die  sach  Im  teutschen  lannd  Je  lennger,  Je  Irriger.  Vnnd 
da  die  Kays.  Mt.  vermaintt,  sy  hiett  Im  teutsch  lannd  zu  Regenspurg, 
da  man  vil  von  den  Religion  artigkln  disputirt  hett,  die  Irung  gleich 
wol  abgestellt,  Vnnd  nu  sicher  vermaint  ze  sein.  In  Affrica  zeschiffen, 
daselbs  die  Mauritani  In  der  grossen  stat  Algerio  ze  straffen  vmb  Ir 
Meer  Rauberey:  Da  Ergaben  sich  wider  gleich  zwo  grosse  vngluckh. 
Daz  Ain,  daz  Kays.  Mt.  durch  gottes  gewalt  vnnd  vngewitter  auf  dem 
meer  gegen  Algier  nicht  mocht  ausrichten.  Erlitt  also  grossen  schaden, 
daz  Ir  Kays.  Mt.  selbs  dem  tod  kaum  entran  vnnd  haim  kham;  (0  got 
waz  cristlichs  Volckh  vnnd  guett  Ist  da  verdorben!)  Das  Annder,  der 
kunig  francissgk  in  frannckreich  Machet  wider  den  Kayser  dieweil 
sein  punntnuss  mit  dem  grossen  turgken  noch  krefftiger,  practiziert 
auch  in  Italia  mit  dem  pabst  wider  die  lutterischen,  vnnd  Im  teutsch- 
lannd  practiciert  er  pey  den  lutterischen  wider  den  pabst.  Vnnd  hielt 
sich  ganntz  vbl  vnnd  vncristenlich,  verpittert  paid  tail  so  gar  vbl 
gegen  ainander,  daz  sy  beder  seitt  nit  wol  wissten,  wie  Irem  Irtumb 
zehelfen  sein  mocht.  (Bl.  73".)  Aber  die  lutterisch  hielten  Iren 
Schmalkaldischen  puntt  nur  gar  vest ,  vnnd  meret  sich  derselbig 
dieweil  täglich,  wiewol  vnnder  Inen  auch  allerlay  Zwiespaltig  Sectn 
warn.  Als  lutterisch,  Ecolompadisch,  Zwinglisch  etc.  Vnnd  fiel  Re- 
genspurg auch  der  Zeit  erst  zu  Irn  puntt,  darab  in  Pairn  grosser 
Vnwillen  entstuend. 

Dem  selbigen  zu  begegnen,  Schrib  Pabst  Paulus  tertius  Ain 
General  concilium  auss,  vnnd  legt  es  genTrienndt,  dahin  auss  walisch 
Lannd  Cardinal  vnnd  Rischof  khamen.  Aber  der  teutschen  furstn 
geistlichn  sein  noch  nit  vil  da.  Auch  nit  auss  frannckhreich  oder 
Spanien.  Vnnd  ist  zubesorgen,  der  guett,  frum  pabst  werde  abermals 
mit  seinem  concili,  wiewol  er  es  on  Zweifl  treulich  maintt.  Nicht 
aussrichten.  Dan  gott  stelt  sich  vber  vnnser  Sunde,  als  sey  er  zornig 
vnnd  well  nit  helfen. 

Vnnd  wiewol  Kays.  Mt.  vnnd  Kunig  ferdinandus  als  gottsförch- 
tige  furstn  dem  concili  gern  hilf  bewisen,  Sich  gern  weisen  lassen. 
So  hat  doch  der  Kunig  auss  frannckreich  die  cristenhaitt  vberall  geirrtt, 

Fontes.  VUI.  33 


514 


1542. 


Vnnd  daz  ganntz  1S42'*  Jar  nur  pass  Krieg  gefuertt  vnnd  angesthifll. 
Hat  Maran  am  mer  In  friaul  dem  Kunig  ferdinandus  verräterisch 
abdringen,  vnnd  dem  turgken  den  selbigen  Pass  am  mer  vberlifern 
lassen,  Vnnd  In  sophoi,  vnnd  In  Prabant,  auch  In  Navarra  der 
Kays.  Mt.  Wunder  vil  poser  Krieg  zuegericht.  Zwischen  Engelanndt 
vnnd  Schotten  auch  Krieg  Erweckht,  Allain  daz  Enngelandt  demKayser 
nit  helfen  sollt  mugen.  Hat  auch  den  Hertzog  von  Gulch  vnndClelfange- 
richt,  daz  er  durch  Marthein  von  Rosshaim  AntorfF  angriffen.  In  lutzl- 
burg  gefallen,  Brabannt,  picardi,  arthoys  vnnd  schier  alle  Niderlanndt 
schwarlich,  on  all  Redlich  Vrsach,  verderbt.  Hat  es  auch  dahin  prac- 
ticiert,  daz  die  Sehmalkaldischen,id  est  luterani,  den  hertzog  Hainrich 
von  Braunschweig  von  allen  seinen  Lanntschaft  mit  Krieg  kurz  ver- 
jagt, vnnd  daz  er  halt  kain  Recht  nit  gehaben  mugen.  Alss  nu  Marg- 
graf (Bl.  73^.)  Joachim,  obrister  des  Cristenlichen  Kriegsvolckh,  der 
wider  die  Turggen  ofn  vnnd  pest  Zugewinnen  In  daz  Vnngerlanndt 
gesannt  wartt,  solich  Vnainigkaitt  Im  Veld  vernam.  Wollt  er  sich  vnnd 
sein  Volckh  auch  in  kain  gefarlikait  geben.  Dan  er  war  auch  ImSchmal- 
kaldischen  puntt  vnnd  dem  kunig  ferdinand,  dem  frumen,  edln  furstn, 
nit  hold,  Vergunte  Im  der  Ern  nit,  daz  er  Kunig  In  Hungern  sein  soldt, 
August,  liess  turggen  turggen  sein,  Zoch  Im  August  1542  on  alle  Not,  Nicht 
gethan  dan  gross  guett  pösslich  verzerrt,  allerding  ab.  Ach  gott,  lass 
Dir  den  pösn  abzug  erparmen!  Dan  da  ist  die  Reputacio  vnsers  herrn 
Jesu  cristi  gefallen,  vnnd stoltzieren  die  turggen:  'ubi  est  deus  eorum?' 
Geben  also  Irem  Ellenden  Machomet  die  Er,  als  hab  er  den  turggen 
solich  gluckh  zegeben  gewalt.  So  es  doch  nicht,  den  Vnser  sund 
vnnd  Missglaubens  schuld  ist.  Wo  pleibt  Nu  der  Teutschen  hoher 
preiss,  die  Jederman  bekryegt  vnnd  gestrafft  haben?  Jetz  auss Rechter 
Neidischer  Vnainigkaitt  vnnd  Verachtung  Ires  herrn  des  Kaisers  wissen 
sy  nit  wol.  Wo  sy  vor  dem  turggen  pleiben  sollen.  Vnnd  hab  sorg, 
der  turgg  werd  der  teutschen  hoffart  vnnd  poshait  straffen,  wie  in 
Grecia  beschechen  ist.  Gott  well  es  verhuetten ! 

Jetz  im  vergangenen  Jar  1542  ist  zu  Erst  Brobst  Virich  in  der 
Neuenstift,  darnach  Herr  Cristoff  fuchs,  Ritter  vnnd  Bischof  zu  Brichsen, 
gestorben.  Da  sich  vmb  ainss  Neuen  Probst  vnnd  Bischoffs  willen 
vil  Vngluck  schier  zuegetragen  bette.  Vnnd  zu  letscht  ist  doch  ain 
lanntman  administrator  worden  zu  brichsen,  der  vorhin  Bischof  zu 
Triennt  was,  genannt  herr  Cristoff  von  Madrutsch,  Vnnd  ain  Brobst, 
Herr  Hieronimus,  ex  conventu  suo.  (Pysendorffer  ) 


1S43. 


515 


Im  1543.  Jar  zum  Eingang  Sanndt  Kays.  Mt.  auss  Hispanien  zu 
den  fursten  des  Reichs  seinen  gross  Kanntzler  hern  N.  de  Granvellai)- 
Der  vermaint  die  fursten  pey  ainander  auf  dem  Reichsstag  zu  Newrn- 
berg  zefmden  ,  da  er  vil,  vil  von  wegen  (Bl.  74".J  Kays.  Mt.  ze 
hanndlen  gehebt  hett.  Ain  trefFenlich,  gelertt,  hochweiss  Man.  Da  er 
aber  gen  Neurnberg  khomen  was,  hett  er  Nur  Römisch  Kunigklich 
Mt.,  den  Kunig  ferdinand,  gefunden.  Da  waz  kain  gehorsam.  Jeder- 
man  plib  dahaim,  des  seinen  zu  wartten.  Da  war  weder  trauen, 
gehorsam,  noch  glaubn.  Vnnd  der  Krieg  zwischen  Kays.  Mt.  Nider- 
lannden  vnnd  dem  hertzog  von  Gulch  vnnd  Kleff  gieng  Je  lennger. 
Je  hertter  an.  Nu  Jetz  sagt  man,  Kays.  Mt.  werd  persönlich  mit 
gottes  hilf  In  Italia,  vnnd  dan  Verer  In  teutsch  lannd  khomen. 

An  dem  VIP""  tag  July  1543   ist  Römisch  Kays.  Mt.  auss  Ytalia  7.  Juli, 
gen  Brichsen  ankhumen,  hie  für  vnnd  eylennd  auf  Brabanndt  geeylt, 
dem  Kunig  franncisscus  In  frannckreich  zu  begegnen.   Dan  derselbig 
Kunig  in  frannckreich  mit  grosser  Macht  die  Niderlanndt  angriffen, 
schier  gar  piss  gen  Brüssl  alle  fleckhen  verderbt,  vnnd  als  man  sagt, 
so  hab  diser  Kunig  graussamlich  gewuettet  vnd  vil  vnschuldigs  pluet 
vergossen.  Diser  Zeit  kurtz   nach   ainander  sind  auf  beden  Strassen 
dem  Kayser  nachzogen,  hinauss  durch  das  Römisch  Reich,  2000  Ring 
wol  gerust  pfärd  vnnd  zu  fuess  10,000  tallanervnnd  5000  Spanier*);  *)'xVUiM.teutsch 
Da  geh  der  Almächtig  got  gluck   dem  fruraen  cristenlichen  Kaiser  gp^j^  ^^yg  jjt 
Karl,  damit  er  den  eraussamen  cristenfeind,   den  Kunig  in  frannck-  gemustert   hat 

ö  .  Sonnst  allenthal- 

reich,  der  mit  dem  turggen  Im  punnttnuss  vnnd  verainigt  ist.  Straff,  ben  vii  hilf.' 

vnnd  der  franntzosen  Vbermuett  vmbsturtz.  Dan  wo  hat  man  Je  von 

ainem    geporn   Cristen  gebort,   das   er   mit  aller  seiner  macht  den 

turggen   wider  die  Cristenhaitt  bewegt  hat ,    alss   dieser    hoffertig 

frannzoss  than?  Vnnd  hat  es  darzue  pracht,  daz  Jetz  der  turgg  mit 

zwaymal  hundert  tausent  turggen  In  das  Vngerlannd  khumen  ist,  das 

selb  gar  einzenemen.  Darnach  ist  sein  Maynung,  Wien  in  osterreich 

auch   zu  erobern.  Damit  ist  yetzund  vnerhortter  Krieg  bald  an  dem 

Rein  vnnd  an  der  Thuenaw.  Vnnd  wie  alle  vernunfftige  leut  davon  Reden, 

(Bl.  74*.^  So  wurdt  geacht,  das  teutsch  lannd  in  solicher  gefarlikait 

Nie  gestannden  sey.  Der  Religion  halben  sind  haimliche.  Neidische 

Krieg  Nie  so  gemain  gewesen,  als  yetz,  Also  daz  vnnter  den  stännden 

des  Reichs  kain  hilf  ze  hoffen  ist.   Dan  es  fält  nit:  'Ain  Jedes  reich. 


')  Nicolaiis  Perrenot  de  Granvella. 

33' 


516  1543. 

Inn  Im  selbs  getailt,  feilt  dahin.'  Darumb  haben  der  Kunig  auss 
frannkreieh  vnnd  der  gross  turgg  zusammen  punttnuss  gemacht,  das 
sy  im  Willen  haben  die  Cristenhaitt  zuverderben.  Vnnd  nur  allain 
gott  helf  durch  Jhesum  cristum  vnnsern  herrn ,  Sonnst  mentsch- 
licher  Hilf  halben  ist  es  schon  auss!  Wievvol  sich  der  yetzig  Pabst 
paulus,  der  dritt  des  Namens,  vnnd  die  Venediger  vast  hoflich  gegen 
Romisch  Kays.  Mt.  erzaigt,  so  sind  doch  per  la  vita  franntzosisch,  Ja 
auch  turggisch !  Man  hat  verganngner  tag  abermals  ain  lanttag  zu 
Ynsprug  gehebt,  da  die  Arm  Lanntschaft  Tirol  aber  Steurn  muessen. 
Also  daz  In  disem  43""  ob  hundert  tausent  gülden  gesteurt  worden. 
0  was  hat  dasLannd  mit  den  durchzugen  gelitten!  Vil  grosser  schaden 
beschechen,  vnnd  ist  noch  kain  Aufhören.  Dan  der  Kayser  hat  vil  zu 
vil  mit  frannckreich  ze  thuen,  So  ist  der  Romisch  Kunig  ferdinandus, 
der  frum  herr,  Nit  mer  stathaft.  Hat  in  zwaien  Niderlagen  gegen  den 
Turggen,  namlichist  zu  Essegk  vnnd  vor  ofn,sovil  leut,pfärd,  hämisch, 
gelt  vnnd  guet  verloren,  daz  Im  vnmuglich  ist  Widerstanndt  zethuen, 
Got  helf  Im  dan  miraculose. 
August  und  I'n  Augusto  1543  vnnd  im  September  hat  der  Grossturgk  mit  gewalt 
September.yjjj^jj  mit  verrättereydaz  vest  schloss  Gran  In  Hungern,  vnnd  die  Wer- 
lich  stat  Stuelweissenburg,  vnnd  vil  ander  fleckhn  daselbs  in  Vngern 
gewunen.  Im  Aussgang  Egemelts  September  Ist  Romisch  Kunigklich 
Mt.  mit  vast  vil  Volcks,  (Bl.  75''.)  sonnderlich  vil  Beheim,  piss  gen 
Brespurg  zogen  wider  den  Turggen.  Nachdem  Nun  der  turgk  vorher 
den  Summer  daz  sein  geschaffen  hett,  zoch  er  ab  vnnd  haym.  Liess 
dannocht  Nicht  vnbesetzt,  Erhielt  auch  daz  waz  er  In  Vngern  gewunen 
hett.  Also  zoch  Romisch  Kunigklich  Mt.  auch  pald  wider  ab.  Auss 
dem  Lannd  ward  auch  volck  hinab  geschickht  zu  Errettung  der  Ro- 
misch Kunigklich  Mt.person.  Diess  Volckhs  obrister  was  herr  Arbogast 
von  Anneberg.  Also  ist  diser  Sumer  mit  Verlust  des  Hunger  Lannds 
auch  hin. 

Römisch  Kays.  Mt.  hat,  pald  Ir  Maiestat  In  Gulch,  Geldern  vnnd 
Klef  ankhomen,  mit  allem  Ernst  gehanndlt,  Vnnd  wiewol  im  ganntzeu 
Niderlannd  ain  geschray  aussgangen,  der  Kayser  sey  tod.  Also  dass 
die  leut  darob  verdorben  vnnd  gestorben  sein,  Ee  sy  wellen  glauben, 
daz  der  Kayser  da  sey  oder  noch  leb.  Vnnd  solich  geschray  ist  wunder- 
parlich  durch  den  Kunig  francisscum  In  frannckreich  practiciert 
worden.  In  Maynung,  die  Kunigin  Maria,  Mt.  Schwester,  damit  zu 
schreckhen.  Dan  dieselbig  Kunigin  Maria  die  ist  stathalterin  In  Bra- 


1543. 


517 


bannt  vnnd  in  den  Niderlänndischen  furstenthumen  gewesen,  Weliche 
der  bemelte  Kunig  in  frannekreich  dem  Kaiser,  der  noch  in  Hispanien 
was,  mit  soliehen  listen  vnnd  lugen  ab  Eylen  vnnd  die  frum  Kunigin 
Maria  vmb  die  lannd  pringen  wellen.  Aber  got  bats  nit  gestatten, 
sonndern  den  Cristenlichen  Kaiser  Karl  aigner  person  in  die  Braban- 
tisehe  Lannde  zu  gesieht  seiner  feinde  pringen  wellen.  Dan  als 
Kayserlich  Maiestat  nun  sein  Volckh,geschutz  vnnd  alleKriegsrustung 
pey  ainander  In  Rüstung  beraitt  gemacht  hett,  Hess  er  für  ain 
Gulchische  stat,  dem  hertzog  von  Cleve  zuegehorig,  die  er  auch 
besetzt  hett ,  Seine  trummetter  schickhen.  Vnnd  die  stat  haisst 
Thewrn  *)•  Alss  die  Trummetter  Nun  darfur  khomen,  vnnd  sprach 
mit  dem  Christen  (Bl.  75''.)  der  stat  gehalten,  vnnd  die  stat  im 
Namen  des  Romischen  Kaisers  aufzegeben  begertten,  hett  derselbig 
obrister  des  Kaisers  gesanntten  spottlich  geanntburt:  'ObdieMervisch 
den  Kaiser  wider  aufs  Lannd  Eructiert  betten?'  vnnd  da  pey  den 
trummetter  gedrott:  'sy  sollten  sich  gar  pald  hindan  von  der  stat  zu 
Irn Kaiser  machen.'  Dess  anndern  tags  hat  derKaiser  dise  stattTheurn 
entlich  beschiessen ,  stürmen,  alles  volckh  darin  verderben  lassen. 
Vnnd  zum  vberfluss  ist  dise  stat  Im  poden  vorprenntt  worden.  In  x 
stunden  ist  der  Jammer  mit  Eroberung  der  stat  Aller  beschechen. 
Darnach  hat  der  Kayser  die  stett  vmb  vnnd  vmb  vast  vill  Einge- 
nomen,  Etlich  mit  gewalt,  Etlich  mit  tayding,  Also  daz  in  14  tagen 
der  Hertzog  von  Cleve  gezwungen  worden,  dem  Kayser  zu  fuess 
zefallen.  Wie  er  den  auch  gethan  hat,  Gnad  gepetten  vnnd  gnad 
Erlanngt  hat.  Doch  so  hat  der  Kayser  sein  selbs  nit  vergessen.  Den 
hertzogen  von  Kleve  wol  gestrafft,Geldern  vnnd  manige  guettestarckhe 
statt,  herrschafft  vnnd  Schlosser,  vnnd  waz  Im  gefallen  hat,  so  vor 
des  hertzogen  gewesen,  selbs  behalten.  Vnnd  hat  dennocbt  der  hertzog 
von  Clef  dem  Kayser  den  gerichtscosten  zum  tail  bezaln  muessen. 
Also  ist  diser  französisch  hertzog,  der  den  frantzosen  zu  lieb  disen 
Krieg  angefanngen,  mit  seines  aignen  Kriegscostung  vnnd  dIser  straff 
wol  sovil  Erschöpft  worden,  daz  er  in  seinem  leben  wider  den  Kayser 
nit  vil  mer  wuetten  vnnd  kriegen  wurdt.  Hab  er  Im  seins  franntzosn ! 
Darnach  ist  der  Kaiser  mit  seinem  gewaltigen  hör  auf  des  Kunig 
von  frannckreichs  Ertrich  kbumen,vnd  wiewol  der  frannizoss  die  Stat 
iutzlburg  Eingenomen,  hat  sich  der  Kaiser  doch  das  alles  nicht  Irren 

')  Das  ist  Düren  an  der  Roer,  im  ehemaligen  Herzogthume  Jülich. 


518  1543. 

lassen,  vnnd  dem  Kunig  vil  fleckhn  vnnd  stett  abgedrungen,  vnnd 
furan  In  frannekhreich  mit  heres  KrafFt  gezogen.  0  lieber  gott,  waz 
Jamers  ist  da  aber  der  cristenhaitt  zuegefuegt  worden!  Hett  daz 
guet  vnnd  die  leut  wider  die  Turgkhn  gepraueht,  So  stuend  es  Jetz 
pass  in  der  Cristenhait.  (Bl.  76".)  Also  hats  der  Teufl  durch  den 
Kunig  francissgkhn  angericht,  daz  die  cristenhait  vallen  vnnd  verderbt 
werden  sol.  In  solichem  Einfaal  ist  Kays.  Mt.  dem  franntzosen  für  ain 
starckhe  stat,  genant  Lambrosy  *),  zogen.  Aber  der  Kunig  ist  mit  grosser 
Macht  khumen,  diselbig  stat  zespeisen  vnnd  zeretten.  Vnnd  alss  sy 
bald,  Kayser  vnnd  Kunig,  also  vor  der  stat  gegenainander  gelegen, 
vnnd  alle  tag  der  schlacht  zu  gewarten,  vnnd  nicht  gewissers  gewesen 
ist,  dan  schlachen,  Ist  der  Kunig  in  ainer  Nacht  mit  allem  hör  von  der 
stat  geflohen,  Zeld  vnnd  gschutz  alles  hinder  sein  gelassen,  doch 
zuvor  die  stat  gespeisst.  Vrsachrdie  Schweitzer,  die  der  Kunig  bestellt 
hett,  wolten  weder  stürm  noch  schlachten  thuen.  Damit  war  des 
Kunigs  schlachen  nicht,  vnnd  muesst  also  mit  schannd  vnnd  schad  die 
stat  verlassen.  Vor  diser  Stat  hat  sich  darnach  des  Kaysers  sach 
verzogen  piss  in  die  kalt  Zeit.  Damit  ist  Kays.  Mt.  dem  Winterleger 
zuezogen.  Aintail  volck  behalten,  daz  vbrig  geurlaubt,  vnnd  yetz, 
1.  Deceraber.  prima  dcccmbris  1543,  Ist  der  Reichstag  zu  Speir  angangen.  Da 
geh  gott  gnad  vnnd  glück,  das  diser  tag  nit  ain  Raisstag,  vnnd  daz 
heilig  Romisch  Reich  nit  gar  zerrissen  wird ! 

In  disem  1543.Jar  ist  Im  ganntz  Inntal,  Hai,  schwatz,  Innsprugg, 
oben  vnnd  vntten,  ain  graussamer  Sterben  gewesen.  Vil  volck  tod 
pliben,  vnnd  daz  ganntz  Regiment  vonlnsprugg  genRraunegg  geflohen, 
darzu  auch  der  Romisch  Kunigklich  Mt.  kunigkliche  schöne  Kinder, 
VI  töchter  vnnd  ain  Sun,  genant  Ertzhertzog  Karl.  Sind  Im  schloss 
Brauneggen  vil  Zeit  pliben.  Aber  vber  den  Prenner  ist  in  gemain 
der  sterbenden  leuf  halben  nit  schad  beschehen.  Got  helf  vnnss  hin- 
durch vnnd  hinauss!  Wolhat  got  derHimlischVatter  Barmhertzigklich 
vnns  angesehen,  daz  vmb  stertzingen,  Brichsen,  Rotzen,  vnnd  auf 
paiden  Pergen  nach  dem  Eysackh  ist  durch  die  hewschreckhn  zway 
Jar  nach  ainander  so  grosser  schad  beschehen,  daz  zum  Aussganng 
des  43.  Jars  schier  gar  kain  Khorn  gezinst  oder  ze  kaufen  gefunden 
worden,  (Bl.  76^.)  vnnd  entlich  ist  ain  grosse  theurung  vor  der 
thur.  Entgegen  haben  sy  mer  vnnd  wolfailer  traid  Im  Ifitall,  dan  hie 


*)  Landreey  im  Hennegau,  an  der  Sambre. 


1S43— 1544.  319 

disshalb  des  Prenners.  Aber  guetter  wein  ist  diss  1543.  Jars   am 
Eysack  gewachsen,  Aber  sonnst  schier  in  allenLannden  theur  gewesen. 

Im  Walisch  lannd  vnnd  soffoy  ist  es  ditz  Jars  seltzam  zue- 
gangen.  Dan  weil  der  Kunig  in  frannckreich  kain  glück  gehebt, 
haben  seine  Kriegsleut  die  stett,  päss  vnnd  Schlösser,  so  der  franntzoss 
zu  Piemontess  gehebt,  verlassen,  vnnd  die  des  Kaysers  obristen  Statt- 
halter in  Maylannd,  Margkess  del  Bast*),  aufgeben,  der  3000  frann- 
tzosen  also  guettlich  auss  dem  Lannd  geweisst  ziehen  lassen.  Aber 
Etlich  turgkhn  vnnd  schwaitzer  pey  Innen  funden,  die  selbigen  etwas 
straffen  lassen.  Alss  aber  des  grossen  Turggen  Mer-Hauptman,  der 
Barbarossa,  solichs  pey  Marsillia  in  der  Provintz,  der  dem  Kunig  von 
franckreich  starck  zu  Hilf  khumen ,  gewar  worden  ,  vnnd  auch 
gemerckht,daz  der  kaiserisch  stathalter  oder  patricius  mit  Macht  der 
Stat  Nissa  zuezogen,  hat  er  sich  aufgemacht,  vorkhumen,  für  Nissa 
zogen,  dieselbig  stat  verprennt,  da  vil  volckhs  weg  gefuert,  Vnnd  auf 
dem  Mer  Mediteraneum  seinen  Weg  zu  seinem  Vortail  genomen. 
Also  ist  daz  1543.  Jar  vast  zum  End  pracht  mit  klainem  Nutz  der 
Kristenhait. 

Nun  volgt  daz  Wunder  seltzam  1544.  Jar.  Daz  Erst  Wunder: 
daz  diss  Jars  Ain  graussame  Seltzame  vinsternuss  derSunnen  gesehen 
worden  ist,  am  24.  tag  Januarii  1544.  Es  ist  enntlich  erschrockhen-  24.  Jänner. 
lieh  gewesen ,  vnnd  sind  sonnst  drey  vinsternuss  des  Mon  auch 
daneben  diss  Jar  gesehen  worden.  Vnnd  ist  Ja  enntlich  daz  gannz 
Jar  wol  so  vinster  gewesen,  daz  ain  cristlicher  fürst  den  Andern  gar 
khaum  kennt  hat.  Vnnd  ich  sorg  des  Romischen  Reichs  Veränderung 
sey  verhannden,  vnnd  der  Jungst  tag  sey  nit  vern.  Also  noch  im 
kalten  Wintter  erhueben  sich  die  franntzosen,  vnangesehen  der  grossen 
Kelten,  vnnd  zugen  mit  ainem  grossen  Raissigen  Zeug  in  Piemont 
vnnd  in  sophoy,In  Willen,  also  daz  piemontess  vnnd  darnach  weitter 
daz  Maylanndisch Lannd  (Bl.  TJ".)  zuerobern.  Alss  aber  der  kaiserlich 
General  Patricius  vnnd  obrister  zu  Maylannd,  der  Marggraf  von  ßästa, 
solichs  Erfarn,  hat  er  solichen  franzosischen  anzug  der  Romisch  Kays. 
Mt.  Eylend  verkundt,  mit  beger,  Inne  mit  Volck  zesterckhen.  Das 
Kayser  Karl  alsspald  gethan,  zway  Regiment  mit  lanntzknechten  in 
Maylanndt  geschickht.  Das  Ain  hat  Herr  Hilpranntt  von  Madrutsch 
Als  obrister  gefuert,  daz  Annder  Ain  pairischer  Herr,  genant  der 


*)  Alphons  de  Avalos  Marchese  del  Vasto,  General-Lieutenant  des  Kaisers. 


520  1544. 

herr  von  Fern  i)-  Nun  haben  aber  die  franntzosen  Zehen  tausennt 
Schweitzer  Zu  Irer  Hilf  gehabt,  vnnd  sonnst  teutsch  vnnd  walisch 
Kriegsleut,  Also  daz  sy  wol  xxV"  zu  fuess  vnnd  4000  pfärd  gehabt 
haben.  Entgegen  haben  des  Kaysers  volckh  xVF  walisch  Reutter  vnnd 
xIP^-  lanntzknecht,  VIIP-  Spanier,  vnnd  VIIF  talianer  gehabt. 

Alss  nun  baid  seitt  die  schlacht  furgenomen,   haben   sich  die 
teutschen   stoltz   vnnd  die  Spanier  verächtlich  Erzaigt,  vnnd  haben 
sich  vil  zu  vil  auf  Ir  Mannlikaitt  verlassen,  vnnd  vergessen,  daz  die 
Talianer  Innen  nit  hold  gewesen.  Solten  sich  auf  die  Walchen,  die 
teutsch  vnnd  Spanier  nicht  lieben,  gar  nicht  vertrost  oder  verlassen. 
Es  solten  auch  die  teutschen  zu  der  schlacht  nit  so  beging  gewesen. 
Noch  vil   weniger  Irn   Vortl   aufgeben  haben.   Aber  der  Neid   der 
zwischen  der  Aidgenossen  vnnd  der  Lantzknecht  gewesen,  vnnd  noch 
ist,  hat  geporn,  daz  die  Aidgenossen  Ir  sach  in  guelter  Huet  gehabt, 
Aber  die  Lanndsknecht  mit  vberflüssiger,  zorniger  begierde  sich  von 
15.  April.  Irem  Vortl  gelassen,   vnnd  desshalben  Am  Erchtag  in  Osterfeirtagen 
1544  vbl  geschlagen,  dan  sy  in  derselbigen  schlacht,  vier  Meyl  von 
Ast  im  piemontt,  in  ainer  grossen  schlacht,  mit  Verlust  alles  geschütz, 
aller  fändl  vnnd  vast  aller  Haubtleut  vberwunden  worden ,    Also  daz 
schier  der  kaiserischen ,   teutschen  vnnd  Spanier,  gar  wenig  davon 
*)  'Da  ist  Peter  khumcn*).  Die  Vrsach  aber  diss  Verlusts  ist  maisttails  daz  das  die  talia- 
ger  aTch  pnbrn,"  "ischcn  Rcitter  vnnd  die  Walischen  fuessknecht  alle  von  der  schlacht 
(K^)     geflochen ,  Vnnd   aber  die  frannzosen  mit  Irem  Raisigen  Zeug  vast 
starck  gewesen,  vnnd    also   der  teutschen  Ordnung,   weil    sy  kain 
(Bl.  TT.)  Rettung  von  Irem  Raisigen  Zeug  mer  gehabt  haben,  durch- 
prochen  vnnd  geschlagen.  Also  daz  laider  in  die  xIP'-  allerlay  kriegs- 
leut, von  teutschen  vnnd  Spaniern,  tod  pliben  vnnd  gefanngen  worden, 
Wiewol  Ir,  Nämlich  der  Schweitzer,   daran  (auch)   vil  vmbkhumen 
sein.  Vnnd  sind  die  Schweitzer    den  Lantzknechten  vast   vngnedig 
**)' Hernach  ha-  gewesen,   Sy  all  Erstochen,  sovil  sy  erlanngen  mugen**).  Aber  die 
Schweitzer  vast   ^anntzosen  haben  sich  gnädig  gegen  die  Lantzknecht  gehalten ;  Ir  vil 
woi  mit  den  ge-  \q^[^  gelassen,  die  Andern  in  frannckreich  gefuert.  Aber  die  Spanier, 

fangen    lantz-  &  &  »  &  i 

kneeht  gehalten."  SO  die  frauntzoscn  gefanngen,  haben  sy  dem  turggischenMör-haubtman, 


(K.) 


dem  Barbarossa,  zu  ainer  peutt  auf  sein  Armada  geschenckht;  Also 


*)  Hanns  Christoph,  gefallen  in  diesem  Kriegszug  am  14.  April.  Die  Herren  von 
Fern  waren  nach  Hund,  bair.  Stammbuch,  Ingoist.  1S98,  Bd.  2, 44— 47,  des- 
selben Geschlechtes  mit  den  Herren  della  Scala  von  Verona. 


1544. 


521 


das  man  maint,  sollen  der  selbigen  Spanier  xlF-  gewesen  sein,  die  Nun 
Ellendlich  ziehen  muessen  alss  das  Vieh.  0  Du  arme  eristenhaitt!  Wie 
ergibstu  dich  allain  vmb  zeitliche  Er  vnnd  herlikaitt  willen  vnnder 
den  Graussamen  tirannen  den  turggen!  Geh  gott  vom  himel  pessers! 
Ich  sorg  aber  warlich.  Es  werd  der  gross  Turgg  dem  Walischen 
Lannd  Eben  thuen  wie  er  Hungern  than  hat,  vnnd  frannckreich  darzue. 
Dan  solich  frembd  gest  zeladen  vnnd  vmb  hilf  willen  in  Ain  Lannd 
zepringen,  Ist  sorgklich,  dan  sy  gemainigklich  die  Lannd  darnach 
selbs  behalten,  pleiben  herr,  vnnd  vertilgen  vnnd  reutten  auss  alle 
die,dievorin  da  herrn  gewesen.  Sieh  dich  für,  Pabst  vnnd  frannckreich! 
Venedig  huet  dich  !  Lass  turggen  nit  passieren,  Sy  werden  dich  Entlich 
gar  verfuern !  In  der  obangezaigten  Schlacht  sind  dennocht  die  frann- 
tzosenvor  derStat  Cordian  i)  sovil  geschwecht,  vnnd  Irsovil  gefangen 
vnnd  Erschlagen  worden,  daz  sy  Ersetzung  Ires  Hauffenns  begert, 
vnnd  nur  allain,  Sy  werden  mit  frischem  Volckh  gesterckht.  Sonnst 
haben  sy  mit  Cordian  nicht  ausszerichten  gewisst.  Haben  also  die 
franntzosen  vberall  hilf  gesuecht.  Aber  Ir  Kunig,  der  Kunig  frann- 
eisskus  In  frannckreich,  hat  nun  nit  vil  gelt  mer  gehebt,  vnnd  ist  nun 
erschöpft  vnnd  Arm  worden,  vnnd  hat  doch  seiner  parthey  vil  walisch 
potentaten  vnnd  gross  Herrn  gehebt.  Sonnderlich  ainen  posen,  listigen 
(Bl.  78"J  Man  von  florentz,  der  den  vorigen  Hertzogen  erstochen 
hett  zu  florentz  on  alles  verschulden.  Genannt  Paulus  Strozi.  Der- 
selbig  hett  lieb,  dem  Kunig  in  frannckreich  zedienen.  Dan  der 
Kaiser  war  der  Maynung,  disen  Strozi  zestrafi'en  vmb  seine 
vbl  gehanndlte  sachen;  des  besorgte  sich  diser  Strozi.  Dan  diser 
Strozi  hett  auch  mit  Verrätterey  Kunig  ferdinand  posslich  den  Mör- 
pass  *)  In  friiiul  abgedrungen,  Also  maint  er ,  so  der  Kaiser  In 
Jüngster  schlacht  vngluckh  gehebt.  So  wolt  er  frannckreich  Hilf 
vnnd  beistanndt  thuen.  In  Hoffnung  den  Kaiser  auss  Maylannd  vnnd 
ganntz  Italia,  mit  allen  seinen  Spaniern  vnnd  teutschen,  zuvertreiben, 
vnnd  frannckreich  da  wider  aufzerichten.  Demnach  hat  sich  diser 
Paulus  Strozi  pey  seinen  freunden,  Weib  vnnd  Man,  vmb  gelt  bewor- 
ben, Klaider  vnnd  Klainot  verkaufft  Sovil,  daz  er  zu  Mirandula  xV""' 
talianer.  Wo!  mit  Hilf  des  pabst  Paulus  tercius,  zusamen  pracht, 
Weliche  Eylenndt  dem  frannzosischen  Haufen,  der  vor  Cordian 
gelegen,  zu  hilf  zuziehen  wellen   vnnd  Ir  Verrätterey  mit  Cremona 


•)  Das  ist  Carignano. 


522  1544. 

gemacht,  Sy  daselbs  profantiert  vnnd  einzelassen.  Daz  Innen  aber 
gefält.  Dasselbs  weder  profant  noch  vnderschlaifF  Erlanngen  mugen, 
sonnder  furziehn,  vnnd  den  pass  des  pfads  erhollen,  vnnd  damit  auf 
lodi  zu  Eylenn  wellen.  Welliches  Innen  auch  gefält,  dan  der  Kaise- 
risch General,  Marggraf  von  Bäst,Stathalter  zu  Maylannd,  CJ5/.  78*.J 
hett  dise  schef  am  pass  lodi  alle  verrugkhn  vnnd  verpergen  lassen. 
Desshalben  diser  Strozi  mit  seinem  Kriegsvolck  den  Pass  nit  gehaben, 
darzu  kain  Profanndt  erlanngen  mugen.  Also  auss  gedrungner  Nott 
die  Eben  des  Lannds  Annemen,  vnnd  von  dem  Wasser  Ainem  tal 
vnnd  Pirg  zueziehen  muessen,  genannt  Stretta  Valle  oder  Seravalle  *), 
Darin  ain  verratterischer  Connto(grafr)  gesessen,  der  von  demKayser 
Bandisert  oder  verpanntt  gewesen,  seiner  vblthat  halben.  Alss  der 
Nun  disen  Strozi  gesehen  in  sein  tal  ziehen,  hat  er  sichEyllennd  vber 
den  pfad  gen  Maylannd  gemacht  zum  General  Marggraf  del  hast, 
vnnd  zu  Im  gesagt:  'Well  er  Im  peym Kaiser  gnaden  erlanngen, vnnd 
Im  hilf  thuen  mit  etlichen  stuckh  puchsen  vnnd  pfärden ,  so  wiss  er 
den  Strozi  vnnd  all  sein  Volckh  zu  erlegen,'  vnnd  dapey  Weg  vnnd 
Mitl  angezaigt,  die  glaublich  gewesen.  Darauf  Im  der  General  oder 
patricius,  stathalter  zu  Maylannd,  gnad  vnnd  hilf  peym  Kaiser  zuege- 
sagt,  vnnd  dem  benannten  grafn  Ainen  Kriegshaubtman,  genanntCesar 
de  Napoli,  mit  geschütz,  Knechten  vnnd  pfärden  zuegeben. 

Als  der  graf  vnnd  Cesar  de  Napoli  In  daz  tal,  da  der  Strozi 
gelegen,  khumen,  hat  der  Graf  des  Talss  die  hoch  mit  seinen  Paurn 
eingenoinen,  vnnd  der  Cesar  die  Enng  vnntten  Im  tal  verhuett,  das 
der  Strozi  vnnd  sein  hauffen  nit  gedacht.  Vnnd  als  der  begnadt  graf 
binden  her  vom  perg,  zu  baiden  tailen  des  talss,  den  Strozi  angriffen, 
mit  Stainlanen  vnnd  Hanntrören  Im  schaden  gethan,  Sy  auch  alda 
kain  Profanndt  zu  bekhomen  gewisst,  haben  Sy  alda  im  tal  khain  Zeit 
verzeihen,  sonnder  durch  daz  tal  der  Enng  zu  Eylen  wellen,  Da  sy 
gleich  (BL  79".)  dem  Cesar  in  sein  geschütz  vnnd  Kriegsvolckh 
khumen,  der  sy  dan  mit  solichem  Ernst  angriffen,  daz  sy  kainen  stanntt 
thuen  mugen,  binden  vnnd  vorvmbgeben,  vnntz  In  51  fändl  verlassen 
vnnd  fliehen  muessen.  Also  ist  diss  Volckh  zersträt,  verjagt,  vnnd 
vil  darunter  Erschlagen,  auch  villrer  herrn  vnnd  französisch  Walchen, 
die  Je  den  franntzossen  zum  herrn  haben  wellen,  gefanngen,  vnnd 
daz  annder  gemain  {Kriegsvolckh   gar  vbl  abgefertigt  worden.  Also 


')  Nördlich  von  Verona,  der  Etsch  entlang,  ein  paarMeilen  Weges  vor  Roveredo. 


1544.  Ö23 

pald  darnach  die  Anndern  frannzosen  vor  der  stat  Cordian,  vnge- 
schaffen  vnnd  nicht  aussgericht,  auch  abzogen  mit  grossem  schaden. 
Also  ist  Graf  felix  von  Arch  In  Erhaltung  der  stat,  die  er  mit  grosser 
Nott  dem  Kayser  Erhalten  hat,  hochberuembt  worden.  In  disem 
Juny  1544  Sind  dennocht  wider  IIP  teutsch  Knecht  In  Maylannd  Juni, 
gefuert  worden,  vnnd  ist  Ainer  von  Spaur  Ain  Haubtman  gewesen. 
Vnnd  yetz  auf  diss  mal  ist  des  Kaysers  sach  wider  wol  gestannden  Im 
WaUsch  Lannd,  Allain  daz  sich  der  pabst  Paulus  tercius  wider  den 
Kayser  vbl  gehalten,  Welichs  der  Cristenhaitt  ain  grosser  Stoss  ist.  Es 
hat  auch  der  Kayser  Karolus  V.  des  Pabsts  potschaft  zu  Speir  Im 
grossen  Reichstag,  1544  gehalten,  nit  hören  wellen.  Es  hat  auch  der  Februar— Juni. 
Kayser  Im  selbigen  Reichstag  Ain  abschid  geben,  den  die  lutterischen, 
der  Curfurst  von  Sachsen  vnnd  der  lanntgraf  von  Hessen,  zu  dannckh 
Angenomen.  Aber  die  Andern  Fürsten  des  alten  prauchs  Im  glauben 
haben  da  wider  protestiert.  Also  hat  es  sich  Jetz  gannz  vnnd  gar 
vmbkhert,  Weliches  der  Kayser  aus  gedrungen  Nott  thuen  muessen, 
Auss  Vrsachen,  das  der  Kunig  (Bl.  79''.}  francissgus  in  frannckh- 
reich  den  Pabst  wider  den  Kayser  verfuert  vnnd  an  sich  gehenngkht 
hat,  vnnd  also  der  franntzoss  vnnd  pabst  stilschweigend  den  Grossen 
Turggn  an  sich  gehenngkht  vnnd  verstanndt  gemacht  haben  wider 
die  Cristenhait.  Sunst  hiett  der  heilig  Kayser  Karl  sovil  nit  nach- 
geben wider  die  alt  Ordnung.  Aber  warlich  des  Pabst  Grewlikait,  des 
franntzosen  Turggische  Punntnuss  haben  den  Kayser  dahin  gedrungen, 
daz  er  den  lutterischen  (der  sach  nit  gar  alle  zuverwerffen  ist)  vil, 
vil  hat  nachgeben  muessen.  Doch  alles  Nur  auf  ain  Cristenlich  frey 
Concili,  welches  In  teutschen  Lannden  gehalten  werden  soll.  Damit 
hat  der  Kayser  hilf  wider  Turggen  vnnd  frannckhreich  erlanngt. 

In  disen  tagen  hat  der  Gross  Turgg  gewilligt,  dem  Kunig  von 
frannckreich  Ain  Milion  gelds  furzestreckhen,  doch  daz  die  Venediger 
darumb  Zaler  seyen.  Aber  die  Venediger  habenns  Abgeschlagen,  vnnd 
des  Kunigs  pürgen  nit  sein  wellen.  Alss  der  Kunig  diss  vnnd  daz 
die  Reichsstett  dem  Kaiser  hilf  wider  Ime  Erzaigen  wellen,  Erfarn, 
hat  er  Kautleutten  auss  teutschlannd  Ire  guetter  Tirannisch  Angriflen. 
Aber  die  Reichen  Kaufleut  sind  gewarnt,  pey  tag  vnnd  nacht Entrunnen. 
Also  in  der  Zeit  ist  der  Kunig  Haintz  in  Engenlannd  dem  Kayser  zu 
Hilf  zogen  wider  frannckhreich.  Dan  diss  Jar  hievor  hat  Engelannd 
Schotten  gar  Eingenomen,  Also  daz  er  sich  wol  an  frannckhreich 
laynen,  den  straffen  helfen,  vnnd  dem  Kayser  dienen  mugen.  Nicht 


S24  tS44. 

16.  Juni,  desterweniger  Ist  der  Gross  turgg  mit  seiner  Macht,  am  xVI,  Juny 
1S44,  mit  grossem  Volckh  in  Hungern  ankhomen.In  Maynung,  S»ben- 
burgen  vnnd  daz  ganntz  Vngern  fridlich  Einzenemen,  Darnach 
Osterreich,  Behem,  Märherrn,  vnnd  weitter  die  Cristenhait  zu  vber- 
ziehen.  Aber  doch  (got  sey  lob  l)  hat  der  theur,  loblich  herr,  herr 
Leonhart  von  Velss,  so  in  Hungern  (lil.  80".)  obrister  patricius  vnnd 
stathalter  anstat  Kunig  ferdinandiis,  dermassen  gehalten,  daz  die 
turggen  weitter  nit  griffen,  sonnder  sich  benuegt  haben  an  dem,  daz 
man  mit  Inen  auch  stii  halt. 

In  disem  1544*'"  Jar,  den  Juny,  July  vnnd  august,  hat  Kaiser 
Karl  mit  grosser  herskraft.  So  er  in  frannckhreich  gefuert,  Wunder 
getriben,  davon  wol  aigne  puecher  gemacht  sein,  acht  starckher  stett, 
xIII  Schlosser,  vnnd  alle  starckhn  päss  auf  Wasser  vnnd  Lannd 
gewunnen,  sovil,  daz  Er  frey  in  sechs  tagen  mit  allem  hör  für  Paris 
hett  ziehen,  vnnd  die  selbig  statt  'stürmen  vnnd  Einnemen  mugen. 
Mentschlich  war  es  vnmuglich  gebesen,  aber  got  hat  dem  frumen 
Kayser  wider  den  feintseligen,  tirannischen  Menntschen,  den  Kunig 
francisgn  in  frannckhreich,  ain  solich  vnerhort  gluck  verüben.  Alss 
aber  in  Paris  vnnd  in  allem  frannckhreich  ain  so  grosser  schreckhn 
was,  das  Niemant  sicher  waz,  alle  dorffer  vnnd  heuser  prunnen,  vnnd 
khain  Volck  dem  Kaiser  vnnd  seinem  hör  widerstanndt  thuen  möcht, 
da  begeret  der  Kunig  auss  frannckreich  gnad.  0  Du  poser  Kunig ! 
Wer  lernt  Dich  gnad  suechen,  so  du  doch  khain  gnad  Nie  gehebt, 
noch  vil  weniger  von  Dir  aussgeben  hast? 

Nun  der  guettig  frum  Kaiser  bedacht  auch  dess  cristen- 
lichen  Pluets  verderben,  vnnd  daz  Zeitt  war,  dem  turggen 
widerstanndt  zethuen;  Hess  sich  guettig  finden,  mit  anzaigen:  'Er 
hett  nie  des  franntzosen  Reich,  nur  frid  begert.'  Enntlich  aber  hat 
des  Kaysers  Schwester,  die  des  Kunigs  in  frannckhreich  Hausfraw 
6.  September,  gewesen,  disen  vertrag  erpetten  vnnd  Erlanngt.  Am  sechsten  septem- 
bris  1544  Ist  Kays.  Mt.  abzogen,  vnnd  ist  diser  Krieg  verriebt 
worden.  Wie  aber  die  capitula  pacis  lauttend,  waiss  Ich  nicht; 
würdt  die  Zeit  zu  erkhennen  geben.  Alss  nun  der  Kayser  den 
Kunig  in  frannckhreich  zum  friden  bezwungen,  zoch  Ir  Kays.  Mt. 
durch  frannckhreich  auf  die  Niderlannd,  Vnnd  nachdem  der  Kaiser 
etlich  vil  tag  Panketiert  vnnd  freud  gehalten  hett.  Viel  Ir  Mt.  in 
ain  schwäre,  grosse  Kranckhait,  daz  man  sich  seines  lebenns  verwegen 
hett.   Aber  got  half  Im  (Bl.  80K)  widerumb   zu  seinem   gesundt. 


1S4S.  Ö25 

Dieweil  wartt  der  Reichstag,  Im  Eingang  des  154S*^"  Jarss, 
zehalfen  furgenommen.  Aber  dieweil  der  Kaiser  darzu  nit  khumen 
möcht,  stund  all  saeh  stil.  Mitler  Zeit  schrib  der  pabst  ain  Concili 
mit  grossem  praeht  auss,  vnnd  legt  dasselb  gen  Triennt.  Der  anfang 
solt  sein  lettare  1545  in  der  Vasten.  Waz  Nun  auss  dem  Reichstag 
vnnd  auss  dem  concili  wurdt,  gibt  die  Zeit  zuerkhennen.  In  Hungern 
ist  piss  auf  sannd  Georgentag  ain  Anstanndt  gemacht. 

Nun  lass  sehen,  was  Nun  daz  1545.  Jar  hinauss  sein  vnnd 
beschehen  wurdt !  Das  Concili  zu  Trienntt  hat  vier  trefFenlich  Car- 
dinal vnnd  ob  40  hochgelerter  pischof  pey  gehabt,  die  haben  Iren 
vieiss  treulich  than.  Aber  Im  1545.  vnnd  1546.  Jar  nicht  aussrichten 
mugen.  Im  1547.  Jar  vmb  letare  sind  die  Babstischen  BischofF  all  c  15.  März, 
von  triennt  gen  Boloni  verrugkht,  Etlich  kaiserisch  pischof  auss  Ispa- 
nien  vnnd  halt  etlich  franntzosen  sind  da  pliben  In  Trienndt.  Also 
ist  daz  concili  auf  dissmals  zerganngen ,  Aber  on  willen  vnnd  zue- 
gebung  der  Romisch  Kays.  Mt.,  vnnd  ist  der  Kaiser  Seer  wider  gebesen, 
ist  abschaiden.  Vnnd  hat  auch  vil  Ergernuss  praeht.  Wie  Im  1545**" 
Jar  der  Kaiser  den  stoltzen  hertzogen  von  Clev  vnnd  gulch  gezuch- 
tiget ,  vnnd  Ime  geldern  für  straf  vnnd  Kriegscosten  genomen  hat, 
das  findt  man  in  vil  Istorien.  Ist  auss  kaiserlicher  Ambtspflicht 
beschehen,  sonnst  war  der  Kaiser  des  kriegs  gern  vertragen  gewesen. 

Im  August  des  1545'""  Jarss  praeht  hertzog  Hainrich  von  Braun-  August. 
schweig  ain  volckh  zusamen.  In  willen  vnnd  Maynung,  sein  lannd 
vnnd  sonnderlich  sein  schloss  Wolfpeutl  wider  einzenemen.  Als  er 
aber  sein  volckh  nit  zubezalen  hett,  kundt  er  seine  Reutter  für  sich 
nit  pringen.  Wartt  also  von  Lanntgraffen  von  hessen,  welcher  des 
schmalkaldischen,  lutterischen  puntts  obrister  was,  an  ainem  sambstag 
vberfallen,  geschlagen,  vnnd  lebenndig  gefanngen.  Darab  die  lutte-  21.  October 
Fischen  Seer  (Bl.  81".)  Stoltz  wurden,  hielten  also  vil  punttstäg 
an  Manigerlay  ortten,  vnnd  besorgten  sich  vor  Kaiser  Karl,  der  solich 
aufrauschen  Im  reich  nit  gestatten  vnnd  also  vngestrafft  hinsinckhn 
lassen  wurde.  Jedoch  triben  bede  fursten,  als  hertzog  Hannss  fridrich 
eurfurst  zu  Sachsen  vnnd  der  lanntgraff  von  hessen,Im  Reich  hin  vnnd 
her  allerlay  Muetwillen,  zerstorlten  pistumb,  stift  vnnd  Kloster  an  vil 
ortten,  Nötteten  die  leut  vmb  gelt,  vnnd  wart  der  Bischof  von  Köln 
auch  zu  ainem  lutterischen  Ketzer,  dan  Marthein  putzer,  predicant, 
ain  Seer  beretter,  gelertter,  arger  Menntsch,  hat  dem  guetten  alten 
fursten,  dem  Bischof  von  Köln,  vbl  geratten. 


S26  iS45 -1S46. 

AIss  Nu  der  Kaiser  wol  merckhen  moeht,  das  sieh  die  lutterisch 
Sect  Je  lennger  Je  mer  zum  aufnemen  sehickhen  wolt,auch  daneben 
die  Widertäufer,vnnd  die  schwenngkhfelderisehe  Secten,  so  all  wider 
die  katholische  Kirche  sein,  Ser  vberhannt  nemen  wolt,  vnnd  schier 
Niemant  mer  pey  dem  Rechten  gehorsam  pleiben  wolt,  Schrib  der 
Kaiser  ainen  Reichstag  auss  gen  Regenspurg,  der  zu  liechtmessen  Im 
1546.  gehalten  solt  werden.  Vnnd  doch  solt  zuvor  durch  die  katho- 
lischen vnnd  durch  die  lutterischen  zu  Regenspurg  ain  freuntlich 
gespräch  gehalten  werden.  Noch  zuversueehen,  ob  die  streittigen 
artigkl  der  Religion  möchten  guettlich  zu  friden  gepracht  werden. 
Wiewol  nun  diss  gespräch  freuntlich  angefanngen,  Ist  es  doch 
vnfreuntlich,  vnaussgericht,  vbl  zerganngen.  Dan  die  lutterische  sind 
auss  vbermuet  (auss  dem,  das  Innen  doctor  Malvenda  Ir  argumenta 
weislich  zu  poden  gestossen)  vom  coloquium  Entrunnen.  Alss  nun  der 
Kayser  wol  gemerckht,CJ5/.  81^.)  das  mit  guettigkait  nicht  zuerhalten 
sein  möcht,  vnnd  die  vberschwengklich  vbermuettigkaitt  mit  Nichte 
dan  mit  armut  möcht  abgetrieben  werden,  Eyllett  der  Kaiser  mit 
grossen  tagreisen  herauf  auss  Brabannt,  vnnd  kham  gen  Regenspurg, 
Warttet  also  vil  tag  auf  die  ankunft  der  fursten.  Etlich  gehorsam 
geistlich  fursten  vnnd  der  Hertzog  von  Pairn  Erschinen.  Aber  Saxen, 
Pfaltz-graven,  hertzog  von  wierttenberg,  hessen,  darzu  alle  Reichs- 
statt pliben  verächtlich  auss.  Vnnd  ob  die  Romisch  Kays.  Mt.  sygleich- 
wol  oft  guetlich  vnnd  gnadigist  Ervorderte,  pliben  sy  doch  verstockht 
inirer  vngehorsam,vnnd  erschin  khainer  gehorsam.  Darzu  verachteten 
sy  alle  vaterliche,  guettige  hanndlung,  so  der  Kaiser  gepflegen, 
weliches  der  Kaiser,  allain  dem  teutschen  lannd  zuverhuetten  pluet 
vergiessen,  gethan.  Vber  daz  zerstörtten  die  schmalkaldischen  das 
ganntz  kaiserisch  Kamergericht,  daz  Niement  mer  zu  Recht  khumen 
mocht.  Stellten  auch  dem  Kaiser  ab  alle  hilf  wider  denTurggen.Darab 
sich  der  Kayser  pillich  erzürnt,  dan  da  mocht  der  frum  Kaiser  mit 
guettigkaitt  nicht  aussrichten.  Wartt  dardurch  bewegt,  den  Hertzog 
hannss  fridrich  von  Saxen  vnnd  den  philipen  lanntgraffen  zu  b essen 
In  die  kaiserlich  acht  berueffen  zelassen.  0  wie  schön  was  diser 
process  zehorn !  0  wie  vil  vrsachen  Hess  der  Kayser  anzaigen,  dar- 
durch er  bewegt  wurde,  mit  dem  schwert  zestraffen. 

Pald  in  vier  wochen,  Im  July  1546,  zogen  wol  xx'^'-  man  zu  fuess 
vnnd  iiii'"-  pfärtt  Eylennd  auss  walisch  lannd  hie  zu  brichsen  durch. 
Lagen  zu  brichsen  mit  aller  Rüstung,  alle  zwo  nacht.  Da  hiett(^ß/.  82".) 


1S46. 


527 


ain  Man  Wunder  gesehen,  was  Jammer  durch  das  tirolisch  Lannd 
was  pey  der  Strassen.  Des  Ziehens  was  khain  Ennt.  Jetz  Spanier, 
Jetz  talianer,  Jetz  Napolitaner,  Jetz  maylennder.  Daneben  hett  der 
Kaiser  auch  piss  in  xx'"-  teutsch  Lanndsknecht  bestellt.  Vnnd  weil 
der  Kaiser  also  sein  Volckh  zu  Regenspurg  Eylennd  samblte,  vberfiel 
der  augspurger  haubtman,  genant  schärtl,  mit  ainem  grossen  volckh 
die  Ernberger  Klausen,  gewan  Klausen  vnnd  schloss  mit  Verratterey, 
des  Jacob  von  Thun  in  grosse  Nott  kham.  0  wie  war  dissmalss  in 
Tirol  ain  widerwärtig  wesen,vnnd  war  nit  Jederman  guett  kaiserisch! 
Doch  gewan  die  grafschaft  Tirol  durch  herrn  franntzen  von  Kastelalt 
dises  schloss  vnnd  klausen  pald  wider,  doch  nit  one  grosse  costung. 

In  mitler  Zeit  hett  der  hertzog  von  Sachsen  vnnd  LanntgraflFen 
von  hessen  auch  ain  gross,  gross  volckh  zusamen  pracht.vnnd  zugen 
mit  Ix^-  Mannen  gegen  dem  Kayser.  Vnnd  wolten  Ir  Maiestat  zu 
Regenspurg  vberfallen  haben,  aber  der  Kaiser  Hess  sich  zu  Regens- 
purg nit  Ergreiffen;  zoch  seinen  feinttenmit  V^^' pfärden,  teutsch  vnnd 
walische,  vnnd  pey  xxx'"-  Mann  zu  fuess  dem  feind  frisch  Entgegen, 
huntz  hin  gen  Inglstat.  Wie  da  des  Kaisers  feindt  gegen  den  Kaiser 
drey  tag  vnnd  nacht  geschossen,  also  daz  dergleichen  schiessen  nie 
erhört  worden,  wie  auch  der  Kaiser  mit  seinem  Volckh  so  ritterlich 
gestritten,  vnnd  die  feint  verjagt,  vnnd  sy  Im  kain  schlacht  besteen 
wollen,  das  werden  gelerte  leut  (Bl.  82^.)  klar  schreiben.  In  suma 
die  Kays.  Mt.  hat  Im  august,  September  vnnd  November,  wiewol  mit 
grosser  mue  vnnd  costung,  Newburg,  Rain,  Ja  das  ganntz  Riess,  Nor- 
ling,Vlm,augspurg  vnnd  die  stett  in  hoch  teutschlannd  all  zu  gehorsam 
pracht.  Dan  zu  solichen  hat  nit  wenig  geholfen,  das  ain  Niderlenndi- 
scher  Herr,  der  von  purn  oder  Nisslstain,  dem  Kaiser  auss  dem 
Niderlannd  ain  gross  volckh  zupracht  hat*).  Also  hat  der  Kaiser  die  *) 'Der Cardinal 
bezwungnen  stet  besetzt,  vnnd  daneben  den  hertzogen  von  Wiertten-  der"vSih.'s7jo. 
berg,  der  nit  guet  was,  mit  grossem  Ernnst  zu  gehorsam  pracht,  der  ^"°®'  ^''.^p'*'}'*' 
sein  straff  gedultigklich  erlitten,  vnnd  gesagt  hat:  'Ich  sieh,  das  gott  obriste  vber  aUe 
mit  dem  Kaiser  ist.  Darumb  khan  ich  wider  den  Kaiser  lennger  nit  '  '  (k.) 
streiten.*  Hat  sich  also  für  des  Kaysers  fuess  gelegt,  genad  begert, 
die  Im  erzaigt  worden,  doch  daz  er  den  Kriegscosten  bezalt.  Der 
lanntgraf  von  hessen ,  alss  der  sein  volckh  gar  verlassen  ,  davon 
entrunnen,  vnnd  durch  des  Kaisers  Volck  auch  von  lannd  vnnd  leutth 
vertriben  gewesen.  Hat  er  gnad  begertt,die  Im  mit  schwarn  artigkln 
erzaigt  worden. 


528 


1547. 


Damit  ist  Nun  das  1 547.  Jar  anganngen.  In  dem  Jar,  Im  februario  i). 

März,  ist  Kunig  Hainrich  in  Englanndt  gestorben.  Im  Mertzen  29'*°  ^^ 
tag  ist  francisscus  Kunig  In  frannekhreich  gestorben.  In  dem  Monat 

April,  ist  Kunig  ferdinands  hausfraw  gestorben »).  In  Aprili  ist  Kays.  Mt. 
mit  heres  Kraft  in  Saxen  zogen  wider  hertzog  bannss  fridricb.  Vnnd 
alss  bemelter  hertzog  sich  gar  nit  versehen,  das  der  (Bl.  83".) 
Kaiser  mit  seinem  hör  vber  daz  gross  wasser,  genannt  die  Elb,khumen 
möcht,  hat  er  sich  vnnd  die  seinen  vnbehuetsam  zu  veld  gelegt.  Alss 
aber  der  Kayser  seinen  veind  vor  sein  gewisst,  hat  Ir  Mt.  nit  wartten 
mugen,  vnntz  die  pruggen  vber  die  Elb  gemacht  wurden,  sonnder  hat 
der  Kayser  vnnd  Kunig  Ferdinand  mit  demRaisigen  Zeug  In  daz  gross 
Wasser  gesetzt,  vnnd  also  mit  der  hilf  gottes  frey  mit  allem  Raisigen 
Zeug  hinvber  khumen,  vnnd  damit  dem  fuess  volckh  vber  die  schiff- 
pruggen  Eylennd  hinnach  geholfen.  Vnnd  also  Noch  also  Nass  von 
stunnd  an  den  veinden  zuezogen,  den  hertzogen  vnnd  sein  volckh 
vberfallen,  angriffen  vnnd  geschlagen;  bemelten  hertzog  hannssen 
fridricb  frey  Im  feld  gefanngen,  da  der  feindt  ob  vi'"'  pliben,  der 
kaiserischen  gar  wenig.  Vnnd  dise  schlacht  ist  an  sannd  Jörgen  tag 
1547  beschehen. 

Nun  weitter  hat  der  Laiitgraf  von  hessen  kain  hilf  noch  Rettung 
mer  zefinnden  gewisst.  Dan  der  Schmalkaldisch  Punntt  ist  Jetz  gar 
zu  Enntt  zerrissen,  zerprochen  vnnd  aufgethan  worden. 

Darzue  haben  alle  Reichstett  vbl  von  den  Lanntgraffen  gerett,  vnnd 
seinAufruererische  Verfuerung  erst  Recht  Erfarn.  So  hat  dem  Lannt- 
grafen  von  hessen,  als  ainem  Leichtfertigen  Menntschen,  der  König 
von  frannekhreich  nit  getrautt,  vnnd  also  auss  Rechter  Verzweiflung 
hat  sich  bemelter  Lanntgraf  selb  Kaiserlicher  Mt.  gefanngen  zu  gnad 
vnnd  vngnad  gestellt.  Also  ist  er  den  Spaniern  zu  verwarn  bevolchen 
worden.  Da  liegt  er  noch.  Nachdem  ist  der  gefanngen  hertzog  hainrich 
*)  'ist  von  des  ^on  Brauuschweiff  *)  lediff  worden,  vnnd    hat  Wolfpeutl,  sein  vestes 

Kaysers     wegen  o    y  c  j 

gefanngen  wor-  ('Bl.  83''.)  schloss,  widcrumb  sambt  lannd  vnnd  leuttenEingenomen. 

''juni— August.  Also  ist  der  Kayser  den  Juny,  den  July,  den  August  alzeit  mit  dem 

vmbganngen,  das  er  die  Rebellen  straf,  vil  Grafen  vnnd  vom  Adl  Irer 

leben  Entsetzt,  Ander  gehorsam  Ritter  vnnd  Knecht  damit  begabt,  die 


1)  Lies:  28»«"  Jänner. 

3)  Lies:  31"". 

3)  Sie  starb  zu  Prag  am  27.  Jänner. 


1547— 1S49. 


329 


stett  vmb  gelt  gestrafft,  vnnd  also  vl)erale  friden  gesuecht,  gehorsam 
aufgerieht.  0  wie  hat  der  Kayser  da  so  kayserlich  gehanndlt,  Vnnd 
hiett  Je  gern  die  Regiment  der  teutsch  Lannd  In  den  friden  stanndt 
gefasst. 

Im  September  Ist  der  Kayser  auf  augspurg  zuezogen,  da  den  septmeber. 
Reichsstag  Angefanngen.    0  wie  ist  da  ain  Reichstag  gebesen !  Da 
sind  die  fursten  ainmal  gehorsam  worden,  sind  Erschinen,  sind  in  des 
Kaysers  sorg  khumen.  Diser  Reichsstag  hat  gewert  den  October,  den 
November  vnnd  December  Im  1547'^"  Jar.   Noch  ist  da  khain  Enntt  October— Dec. 
gewesen. 

Im  1S48'^"  Jar  hat  der  Reichsstag  auch  gewertt  den  Januari,  1S48,  Jänner- 
den  february,  Marcium,  Aprilem,  May  vnnd  Jnny.  Aber  noch  ist  in 
der  Religion  oder  glaubennss  sachen  durch  Romisch  Kays.  Mt.  Nicht 
geändert.  Dan  Ir  Kays.  Mt.  hat  Babstlicher  heiligkait  Nicht  wellen 
in  geistlichen  sachen  furgreiffen.  Also  haben  die  lutterischen  vnnd 
Zwinglischen  Predicanten  Noch  Immer  zu  geschriren,  das  gemain 
concili  hat  Ja  nit  mugen  erlanngt  werden.  Dieweil  hat  Romisch  Kays. 
Mt.  gehanndlt  von  der  gehorsam  im  Reich,  ain  schönen  Lannttfriden, 
aufgerieht,  daz  kaiserlich  Kaniergericht  besetzt  vnnd  wol  bestellt 
die  Muntz-ordnung  furgenommen,  vnnd  von  ainem  tapfern  passagium 
wider  den  turgkhen  vil  gehandlt  [worden].  Noch  ist  der  Reichsstag 
nit  auss. 

Daz  11)49.  Jar,  nach  dem  der  Reichsstag  mit  aiifrichtung  vil 
grosser  sachen  lanng  verzogen,  Ist  doch  zu  Enntt  ditz  Jarss  der  Kays. 
Mt.  Ehlicher  Sun,  Kunig  oder  Printz  {Bl.  84".)  philip ,  auss 
Hispanien  mit  grossem  pracht  durch  die  Grafschaft  Tirol  gezogen. 
Vnnd  der  Cardinal  Bischof  cristoff  von  Madrutsch  ist  sein  gelaittssman 
gebesen.  Vil  fursten  vnnd  herrn,  ob  tausent  pfärden,  sein  pey  Im 
durchzogen,  gar  hinab  In  prabant  gen  Prussl,  da  sy  dye  Romisch 
Kais.  Mt.,  die  Kunigin  Maria  auss  hungern,  vnnd  die  Kunigin  auss 
frannckhreich,  bede  Wittiben  vnnd  der  Kays.  Mt.  Schwestern,  gefunden. 
Der  hertzog  von  Alba  auss  Hispanien  ist  sein  hofmaister  gewesen. 
Da  haben  die  Spanier  Im  deutschen  lannd  Ir  hoffart  wol  sehen  lassen. 
Was  Er,  was  schimpfspil,  was  pracht,  was  pancketten,  was  fressen, 
sauffen,  klaider,  stechen,  schawspiel,  Ritterspill,  herlikaitt  etc.  von 
Genua  auss  vnntz  gen  Brüssl  disem  fursten  zu  Eren  beschohon,  Ist 
nit  zu  schreiben,  dan  es  kunftigklich  nit  zu  glauben  sein  wurde.  Vnnd 
wie  man  glaublieh  sagt,  so  war  muglich  gewesst,  das  mit  so  vil  costung 

Fontes,  VIII.  34 


830  1549—1351. 

die   Kays.   Mt.   dem  turgkisehen  Tirannen   ain  grosse  sehlaeht  hett 
lifern  vnnd  ain  grossen  herzug  Jar  vnnd  tag  davon  vnterhalten  mugen. 
Mit  solich  dingen  ist  vast  das  15S0'*  Jar  gar  verzert  worden,  vnnd 
ist  Enntlich  der  prinntz  widerumb  Im  51**"  Jar  Im  Sumer,  vnnd  mit 
Im  sein  vetter  vnnd  schwager  Kunig   Maximilian  A'on  Behem ,   des 
Romischen  Kunig  Ferdinanden  sun,  In  liispanien  geschiffet.  Zum  Entt 
des  1551'""  Ist  Kunig  Maximihan,  vnnd  mit  Im  sein  gemachl  N.>), 
Widerumb  auss  Hispanien  In  dise  Lannd  khumen,  Lanttag  gehalten, 
vnnd  ain  grossen  helfannt  mitpracht.  Vil  zu  Mer  gelitten,  vil  verloren, 
vnnd  hart  nach  Genua  khumen.  Von  Genua  0  mit  grossem  pracht  gen 
Innsprugg,  da  die  Romisch  Kays.  Mt.  gewesen,  ankhumen.  In  mittler 
Zeit,als  In  dem  1551*""  Jar,  haben  sich  zwen  Erschrockheniich  Krieg 
vnversehen  erhebt.  Ainer  InVngern,  der  (Bl.  8^''.)  Annder  In  Italia. 
In  Hungern  ist  ain  Religioss^),  ain  Marthinianer  gewesen,  der  vor 
etlichen  Jaren  ofen  vnnd  daz  ganntzHungerlanndt  in  nott  pracht.  Dem 
turggen  dasselbig  verholfen.  0  was  pluet  vergiessen  vnnd  schad   ist 
der  Cristenhaitt  auss  des  Munichs  Verrätterey  gevolgt !  Nun  Jetz  hat 
sich    diser  Munich   gestellt,  Alss  well  er  wol  thuen ,  vnnd  den  schad 
widerpringen.  Hat  der  Romisch  Kunigklich  Mt.  ferdinando,  der  auch 
Kunig  zu  Hungern  pillich  gebesen,  sonnderlich  seine  Kind  vnnd  Sun, 
so  von  des  Kunig  Ludwigs  In  Hungern  Schwester,  die  Romisch  Ku- 
nigklicher  Mt.  heilig  gemahl  gewesen,  Ehlich  geporn  sein,    Jetzvnnd 
des  Janisch  weida,  der  mit  gewalt  vnnd  mit  Hilf  des  turggen  Kunig 
In  Hungern  worden,  aber  pald  gestorben,  Hausfraw  oder  Wittib  vnnd 
Iren  sun  dem  Kunig  ferdinando  vbergeben.  Dieselb  fraw  vnnd  Irn 
Sun,  so  der  Janisch  weida  nachgelassen,  hat  die  Romisch  Kunigklich 
Mt.  In  Marcherrn  wol  versehen,  wie  es  der  Munich  haben  hat  wellen. 
Vnnd  hat  der  Munich,  der  Nun  von  des  hanndels  wegen  hochgelobt, 
ainen  Cardinal-huett  erlanngt.  Er  hat  auch  dem  Kunig  ferdinando 
etwo  vi!  stett  vnnd  Schlosser  In  Sibenburgen   Eingeben ,   vnnd    die 
Hungerischen,   teutschen    vnnd    Behemischen   Kriegsleut   ain    Zeit 
wol  gepraucht,   dem  turggen   ainen  Starckhen  Pass,  genannt  lippa, 
schloss  vnnd  stat,  abgewinnen  helfen,  dem  turggen  vil  volckhs  Er- 
schlagen, vnnd  hat  sich  schon  ain  Weil  so  wol  gehalten,  das  man  vil 
guetts  von  Im  gesagt  vnnd  gehofft  hat.  Was  man  aber  an  Im  gemerckht 


1)  Maria,  Tochter  Karl's  V. 

2)  Georg  Martinuzzi. 


issi.  531 

vnnd  gespurt,  weiss  Ich  nit.  Das  waiss  Ich  aher  wol.das  diser  Munich 

von  ainem  Walischen  fursten,  genant  Sforeia    Palefesin  <),  von  dem 

alten   geschlecht  der   hertzogen  von   Mailanndt  Erporen,  In  seinem 

Hauss    In    Sibenpurgen^)    vberfallen    vnnd  Erstochen   ist  worden.  16.  December. 

Ainbeders    darumb ,    das    man    In   grosser    (^Bl.   85'^.J    Ern    nit 

verguntt.  Im   auf  sein  vorig  hanndlung  nichts  getraut,  oder  das  man 

In  arckwanig  gehalten  vnnd  guett  auf  des  turggen  seitten  Ergriffen 

hat.  Nun  jetz  zeucht  der  turgg  mit  gewalt  an,  vnnd  wil  disen  Munich 

mit  Mort  vnnd  pranntt  rechen.  Der  frum  Kunig  ferdinandus  Sueoht 

hilf  pey  dem  Reich  vnnd  allen  Erblannden.  Got  durch  Jhesum  cristum 

vnnsern  herrn  helf  vnns  Amen! 

Nun  ist  In  mitler  Zeitt  das  gemain  Cristenlich  Concilium  zu 
Triennt,  vveliches  der  Kayser  lanngst  practiert  vnnd  Pabst  Julius 
tercius  Erhalten.  0  wie  sein  da  sovil  geistlicher  Prelaten  vnnd  fursten 
zu  Triennt  ankhomen!  Die  drey  geistlichen  Kurfürsten  am  Raiii,zwen 
Cardinal  vnnd  ob  70  Bischof  auss  walischen  Lannden,  Hispanien 
vnnd  teutschlannd,  vnnd  ob  100  doctores.  Aber  auss  frannckhreich 
ist  kain  Bischoff  erschinen.  So  sein  die  lutterischen  Predicanten  noch 
huntz  hieher  auch  ausspliben.  Doch  Ist  man  Im  Concily  mit  den 
ordenlichen  Sessionibus  furgefaren.  Die  walchen  vnnd  Spanier  haben 
nicht  von  der  Reformation  oder  von  den  abusionibus  hören  wellen, 
haben  es  darfur  geacht,  es  mug  nicht  pesser  werden  als  Es  Jetz  ist. 
Doch  ist  es  noch  nicht  am  Enndt.  Aber  der  Kunig  von  frannckreich 
hat  treffenlich  wider  solich  Concilium  protestiert,  vimd  nicht  darin 
willigen  wellen,  auch  seiner  Pischoff  kainen  dahin  wellen  Erscheinen 
lassen.  Ach  gott  wie  stet  es  so  vbl!  Als  aber  Babst  vnnd  Kays.  Mt. 
mit  dem  Concily  furfaren  wellen,  vnnd  der  Babst  dem  Kunig  von 
frannckhreich  auf  sein  Anhalten  die  stat  Parma  nit  Ervolgen  lassen 
wellen,  vnnd  den  Octavium  Hertzog  zu  Camerin  darin  belogern  lassen. 
In  Maynung  die  stat  Parma  zu  der  Kirchen  gehorsam  (i//.  S^^.Jvnnd 
von  der  franzosischen  parthey  Einzuziehen,  Da  solichs  der  Jetzig 
Kunig  In  frannckhreich  Erfaren,  hat  er  vast  mit  grossen  tagraisen 
Eylennd  ain  gross  hör  zu  Ross  vnnd  fuess  vber  daz  gepirg  Inn  loin- 
bardia  vnnd  In  Piemondt  praclit,  daselbs  vil  stell  eingenomen,  sich 
gannz  Ernstlich  erzaigt,  Als  well  er  die  In  Parma  Retten,  doch  daneben 


')  Sforza  Pallavicini. 

*)  In  seinem  Schlosse  zu  Alvintz  am  linken  Ufer  der  Maros. 

34 


532  1551-1552. 

vast  auf  Maylanndt  geeylt.  Aber  durch  den  kaiserischen  General  In 
Italia,  hertzog  fernando  de  Casagis  *)»  stathalter  zu  Maylanndt,  ist 
sovil  grosser  Widerstandt  gethan.  So  sein  auch  Spanier  auss  teutsch- 
lannd  abgefordert,  vnnd  ob  IS"^-  teutsch  Knecht  mit  herrn  Nicklasen 
von  Madrutsch,  Irem  obristen  ,  also  hinein  In  Italien  verrugkht.  Damit 
hat  der  Kunig  In  frannckhreich  mit  allem  seinem  Volckh  vmb  Thurin 
muessen  vvinttern,  die  kaiserischen  vmb  parma,  vnnd  vil  volckh  vmb 
vnnd  zu  Maylanndt.  Vnnd  ist  man  piss  auf  den  Mertzen  15S2  also 
stilgestannden.  Nun  sehe  man,  was  sich  weitter  begibt,  vmb  der 
grossen  hoffart  vnnd  Sund  willen!  Alss  pald  der  Wintter  gar  auss, 
vnnd  Nun  warm  gebesen,  sind  durch  ansthifftung  des  Kunigs  In 
frannckhreich  zwen  treffenlich  fursten.  Als  Nämlich  Hertzog  Moritz 
In  Sachsen  Churfurst  vnnd  Marggraf  Albrecht  der  Junger  von 
Brandenburg  aufgewiglt  vnnd  mit  grossem  gelt  sovil  begabt  worden, 
daz  sy  wider  die  Romisch  Kays.  Mt.  ain  gross  volck  von  Reuttern 
vnnd  fuesskneehten  zusamen  pracht,  vnnd  mit  demselbigen  zum 
Ersten  vber  die  Bischoff  Im  Reich  hin  vnnd  wider  gezogen,  darnach 
die  frey  vnnd  Reichstett  angriffen,  vnnd  also  mit  prannt,  (Bl.  86".) 
Mortt  vnnd  schwertt  Im  Reich  vnaussprechlichen  schaden  gethan.  Doch 
ist  der  Marggraf  Albrecht  vor  Ulm  vbl  abgefertigt  worden.  Daselbs 
haben  sich  die  aufruerigen  Kriegsfursten  getailt,  Hertzog  Moritz  dem 
Lannd  der  Grafschafft  Tirol  zue  genähert,der  Margraf  hinab  an  Rain, 
darnach  in  frannckhreich  zogen.  Vnnd  wiewol  die  Romisch.  Kays. 
Mt.  sich  gegen  hertzog  Moritzn  nicht  Arges  versehen  mugen,  dan  Ir 
Romisch  Kays.  Mt.  den  benanten  hertzogen  zu  ainem  Kurfürsten 
vnnd  mächtigen  herrn  gemacht,  desshalben  der  Kayser  zu  Innsprugg 
stil  gesessen,  Sich  weder  wenig  oder  vil  gerust,  vnnd  kainem  Krieg 
vrsach  geben  wellen.  In  mitler  weil  hat  der  Kunig  in  frannckhreich 
Senis  2)  In  Italia  eingenomen.  In  lutringer  lannd  vnnd  in  Burgund 
hat  er  Metz  vnnd  vil  mer  stett  vnnd  Schlosser  EingenoiSen,  vnnd 
die  Alt  Stat  Trier  gar  verprennt.  Noch  ist  der  Kayser  zu  Innsprugg 
still  gesessen. 

In  mitler  weil  hathertzogMoritz  InMajo  1552  dieErnberger  oder 
fernberger  klausen  pey  Reitta  vberfallen,  vnnd  mit  gewalt  erobert, 
Etwovil  volckhs,  so  daselbs  zu  bewarung  gelegen.  Erwürgt,  vnnd  also 


*)  Das  ist  Herzog  Ferdinande  da  Gonzaga. 
*)  Siena,  Anfangs  August. 


lo52— 1S53. 


333 


mit  2000  pfärden  vimd  12000  zu  fuess  auf  Innsprugg  zugeeyllt 
vnnd  die  Romisch  Kays.  Mt.  Ergreiffen  vnnd  vanncklich  annemen 
wellen.  Vnnd  hett  gar  ain  klaines  gefält,  der  grif  war  Im  geratten. 
Als  aber  die  Romisch  Kays.  Mt.,  auch  die  Romisch  Kunigklich  Mi,  so 
gleich  pey  ainannder  zu  Innsprugg  gewesen,  pey  der  Nacht  verrugkht 
vber  den  prenner,  Eylennd  auf  Rraunegg  zuezogen ,  hat  der  hertzog 
Moritz  InspruggEingenoüien.vilMuetwillens  getriben,  aber  dem  Kaiser 
verer  nit  nachvolgen  wellen.  Die  Vrsach,  darumb  hertzog  Moritz  der 
Romisch  Kays.  Mt.  so  trutzlich  zuegesetzt,  sol  die  gewesen  sein,  dass 
der  Kayser  den  Lanntgrafen  von  hessen  zu  lanng  vanncklich  gehal- 
ten vnnd  nit  ledig  lassen  wellen. 

Nachdem  alss  Nun  hertzog  (Bl.  86''.)  Moritz  den  Kayser  verlassen, 
fueret  er  sein  volckh  wider  auss  Tirol.  In  mitler  Zeit  liess  der  Kayser 
auch  hertzog  Hannss  fridrichen,  der  lanng  gefanngen  was,  ledig.  Da 
sich  solich  aufrueren  zue  trugen ,  da  war  das  Concili  pald  auss.  Da 
war  Triennt  pald  lär,  da  plib  kain  Walischer  pischoff.  Glaube,  auf 
oder  Nider,  Es  sah  keinem  Concili  mer  gleich.  Alss  Nun  der  Kaiser 
von  Braunegg  gen  Villach  verrugkht,  vnnd  zu  Villach  drey  Monat, 
Juny,  July  vnnd  schier  den  ganntzen  August  daselbs  verharrt  hett, 
Wartt  mit  hertzog  Moritz  zu  Bassau  durch  ainen  Neuen  puntt  frid  29.  Juli, 
gemacht.  Der  Laiittgraf  zu  hessen  wartt  ledig,  vnnd  hertzog  Moritz 
zoch  mit  seinem  Volckh  wider  den  turggen  Ins  Vngerlanndt.  In  mitler 
Zeit  hett  sich  die  Romisch  Kays.  Mt.  mit  volckh  trefFenlich  gerust, 
zoch  von  Innsprugg  auss  Innss  Niderlanndt.  Pald  der  Marggraf  i)  des 
Kaisers  Zuekunft  vnnd  sterckh  vernam,  wolt  er  mit  seinem  Volckh  In 
frannckhreich  weichen.  Aber  In  frannckhreich  hett  man  sein  gar  genueg. 
Alss  er  Nun  der  franntzosen  Verachtung  vermerckhte,  suecht  er  pey 
Kays.  Mt.  gnad,  vnnd  wartt  also  mit  seinem  Kriegsfolckh  der  Kays. 
Mt.  diener.  Also  lag  der  Kayser  mit  grosser  macht  vor  Metz.  Aber 
die  frantzosen  hielten  starckh ,  sovil,  daz  der  Kayser  den  ganntzen 
Winter  dise  stat  nicht  Erhalten  mocht.  Ach  gott,  wievil  tausent 
Menntschen  sein  vor  der  stat  Erfroren ! 

Im  Wintter  darnach  suecht  der  Bähst,  der  Kunig  von  Portugal  vnnd 
vil  mer  gross  Kunig  vnnd  fursten  Mittl  vnnd  weg  frid  zemachen.  Aber 
die  Romisch  kayserlich  Mt.  thett  grosse  fursehung,  In  Maynung  den 
künftigen  sumer  den  Krieg  wider  frannckhreich  mit  grossem  Ernst 


*)  Markgraf  Albrecht  von  Brandenburg. 


534  1533. 

ausszefuern,  darzu  Ir  Maiestat  als  Kayser  wol  Vrsacli  hett.  AIss  sich 
24.  April.  Nun  sannd  Jörgen  tag  Im  1553.  Jar  sehen  lassen,  da  zogen  bede 
Pottentaten,  Namblieh  der  Römisch  Kaiser  vnnd  Kunig In  frannckhreich 
gegen  ainander  zu  Veld,  da  Jeder  (Bl.  87".)  piss  in  die  80^^'-  man 
gehebt.  Der  franntzoss  hett  vil  Schweitzer.  Aber  der  Romisch  Kayser 
hett  pey  iß^  wolgeruster  pfärd.  Doch  war  der  Kunig  ser  wol  gerust, 
hett  aber  nit  vil  gelt  mer,  thett  pöse  Zalung. 

Im  Einganng  des  1553.  sumer  gewann  der  Kayser  pald  die 
pestenPäss  in  frannckhreich,  Zoch  also  fort  auf  des  9  Kunigs  Ertrich, 
thett  grossen  schaden.  Vnnd  beschahen  den  ganntzen  Sumer  zu 
pede  tail  gross  Scharmützl.wol  schlachten  gleich.  Aber  an  dem  Ersten 
21. September,  tag  September  1553  zoch  der  Kayser  mit  der  Kunigin  Maria  aigner 
person  In  sein  veld  leger,  enntlich  des  Vorhabenns,mit  dem  Kunig  ain 
frey  Veldschlacht  zethuen.  Aber  dise  Schlacht  ist  durch  fridliche 
Mittl  furkhumen  worden.  Wie  vnnd  was  massen  wirt  hernach  zum 
tail  angezaigt. 

In  mitler  Zeit  stuend  es  des  ganntzen  53'^"  Im  Reich  vnnd  in 
Sachsen  vast  vbl.  Marggraf  albrecht  der  Jung  von  Brandenburg  der 
wartt  durch  Romisch  kunigklich  Maiestat  vnnd  hertzog  Moritzen  auf 
9.  Juli.  Luneburger  haid  geschlagen,  vnnd  in  ainer  Veldschlacht  vberwunden. 
Vnnd  alss  Er  sich  widerumb  Erholen  vnnd  sich  noch  zu  Veld  schlagen, 
vnnd  die  Reichsstett,  fursten  vnnd  lannd  verderben  weit,  wartt  er 
durch  hertzog  Augusten  von  Saxen  vnnd  hertzog  hainrichen  pey  der 
12.  September,  gtat  Braunschweig  abermals  geschlagen,  vnnd  verjagt  In  die  Stat 
Braunschweig. 

In  der  Ersten  schlacht  ist  hertzog  Moritz  von  Saxen  vmbkhumen, 
Zwen  Jung  hertzog  von  Braunschweig  todpliben,  vnnd  vil  guett  leutt 
von  beden  tailn  vnntergangen.Da  ist  daz  Romisch  Reich  vast  schwach 
worden.  Es  ist  auch  an  dem  Rein  vnnd  an  vil  orthen  der  sterben 
graussam  Einprochen,  also  daz  allain  zu  Köln  vber  100^'-  Menntschen 
gesthorben  sein.  Der  turgg  hielt  dan  wh  kain  frid,  Also  daz  Kunig 
ferdinandns  mit  Hungern  vnnd  osterreich  vil  zethuen  hetl.  0  lieber 
gott !  Hilf  vnns  zu  Witz  vnnd  Vernunft,  das  die  Cristennliche  gemain 
nit  so  gar  her  genomen  werde ! 


^)   Vnnd  des'  die  Handschrift. 


535 


Register  der  Namen. 


Aachen.  246.250. 

Aachen,  Krönung  1520.  449.  450. 

Abtei-Thal.  476. 

Adam,  ein  Dichter.  65. 

Ad  da,  Fluss.  223. 

Adelsberg.  70.72. 

Adelsberg,  Herrschaft.  458. 

Adler,  Andreas,  Secretär.  293. 

A  d  o  1  f  V,  Nassau,  deutscher  Kais.  153. 

Adrian  VI.,  Pabst.  457.  464. 

Africa.  186.491.513. 

Agersham  =  Oggersheim.  249. 

Agnadello,  Schlacht  von.  428. 

Agordo.  477. 

Agram,  Bischof  Simon.  414. 

Aichhorn,  Blasius.  455. 

Aichperger,  Miles.  12.  Vergl.  Aych- 

perger. 
Aichperger,  Wilhelm.  14. 
Aigner,  Stephan.  81. 
Aisch,  die.  313. 

Alba,  Fadrique  ,  Herzog  von.  224. 
Alba,  Ferdinand  Alvarez  v.  Toledo, 

Herzog  von.  529. 
Albersheim.  132. 
AI  brecht,  Herzog  von  Baiern.   58. 

59.  85. 
Albert,  Bruder  K.  Wladislaws  IV.  von 

Böhmen.  54. 
Albert,  Markgraf  von  Brandenburg. 

264.  415.454. 
Albert  von  Brandenburg,  erster  Hei"- 

zog  v.  Prcusscn.  358. 
Alb  recht  der  jüngere,  Markgr.  von 

Brandenburg.  532.  533.  534. 


Albert  v.  Brandenburg,    Erzb.   von 
Mainz.  98.  136.  314. 

Albrecht   von  Brandenburg,   Hoch- 
meister d.  deutschen  Ordens.  380. 

Alb  recht,  Herz.  v.  Mecklenburg.  91. 

Albert,  Herzog  von  Oesterreich.  43. 

Abrecht  II.  v.  Oesterreich.  389. 

Albert,  Churfürst  v.  Sachsen.  44.  56. 

Albertus,  Dominus.  11. 

Albertus  magnus.  12. 

A I  b  0  n  a  in  Istrien.  76. 

Alcudia,  Stadt.  188. 

A I  d  e  r,  s.  Aller. 

Alexander,  Bischof  von  Forlf.  7. 

Alexander  VI.,  ßorgla,  Pabst.  178. 

Alexander,  König  von  Polen.  400. 

Alfons,  Herzog  von  Ferrara.  177. 

Algäu,  der.  100.  102. 

Algier.  513. 

A 1  i  p  h  i  u  s,  Ludwig.  316. 

Aller,  Fluss.  97. 

Also-Lendva.  244. 

Alt  enburg.  18. 

A 1 1  e  n  b  u  r  g.  Deutsch-.  328. 

Altenburg,  Sachsen-.  99. 

Alten  bürg,  Ungrisch-.  299.  304. 

Altendorf.  327. 

Altendorf,  Nicol.  Tschaplitz  v.  131. 
283. 

Altenmarkt.  290. 

Altenlob=Alt-Liebe.  378. 

Alt-Liebe.  378. 

Altmül,  Fluss.  84. 

Altsohl.  386.389. 

Alt-Titschein.  108. 


536 


Alveum  novum,  d.  i.  der  Neubruch 

am  unteren  Werd  zu  Wien.  29. 
Alviano,  Bartolomeo  d'.   173.  42S. 

426.  427.  428.  432.  433. 
Alvinz,  Schloss.  331. 
Amber,  Fluss.  106. 
Ambras,  Schürf  von.  463. 
A  m  b  r  0  n  =  Embrun.  222. 
Ambros,  Abt  v.  Neuberg.  ISO. 
Amstetten.  289. 
Amsterdam.  92. 
Ancona.  70.  190. 
Andershoff.  94. 
Anderskow,  Kloster.  94. 
Andraza,  Castello.  477. 
Andrese,  Johannes,  Diener  Johann 

Tichtel's.  4. 
Andreas   I.,    Bischof  von   Krakau, 

Zebrzydowsky.  392. 
Andreas,  Bischof  von  Plotzk.  292. 
Andreas,  Bruder  des  Czaren.  126. 
Anger  er,  Dr.  Gregor.  4SS.  466.  500. 
Angrerin.    11. 

Anhalt,  gefürstete  Grafen  von.  99. 
Anhalt,  Graf  von,  Gesandter  Kaiser 

Max's  I.  53. 
Anhalt,  Rudolf,  Herzog  von.  431. 
A  nhalt,  Waldemar  IV.?  von.  400. 
Anna,  Katharina   und    N.,  Töchter 

Sigism.  I.  v.  Polen.  375. 
Anna,  Braut  Ferdinand's  I.  v.  Oest. 

249.  413. 
Anna,  Gem.  Ferd.  I.    v.    Oest.  264. 

279.  281.  282.  318.  344.  368.  381. 

440.  455.  459.  463.  478.  505.  528. 
Anna,  Braut  Maximilian's  I.   58.   59. 

198.  422. 
Anna  de  Foix,  Gemahlin  König  Wla- 

dislav's  II.  v.Ung.  72. 
Anna,  Tochter  K.  Wladislaw's  v.  Un- 
gern. 83.  197.408.450.  451. 
Annaberg,  St.  313.  314. 
Anspach.   99. 
Anspach,     Markgraf     Georg     der 

Fromme.  359. 


Antholz.  471. 

Anton,  Kammerd.  Christierns  II.  92. 
Antorf.  514. 
Anzesbach.   289. 
Apenrade,  Schloss.  95. 
Apf  alter  er,  Herr  Hanns.  81. 
Apotheker,  Laur.  u.  Konrad.  5. 63. 
Apotheker,  Laurentius  u.  Mathias 

zu  Wien.  5. 
Apulien.  494. 
Aragon,  Isabella  von.  107.  108.111. 

112. 
Aragon,  Juan  de,  Erzb.  von  Sara- 

gosa.  193. 
A  r  a  g  0  n ,  Königswahl  von.  225. 
Arbesbach.  107. 
Arbon  am  Bodensee.   101. 
Arcimboldus,  Job.  Angelus.  91. 
Ar  CO,  Feiice  d'.  523. 
Argen,  der  Fluss.  101. 
Armastorff,  Paul  von.  225. 
Arnsdorf.   256. 
Artois.  501.  514. 
Aschach.   107.  249.  299. 
Aschaffenburg.  312. 
Aslabin,  Wolfgang.  243. 
Asov.  129. 

Aspan,  Lazarus.  175.  180.181. 
Aspern.  390. 
Assens,  Stadt.  95. 
Asti  in  Piemont.  520. 
Audy,  Fluss.  221. 
Auersberg,  Hanns  von.  80. 
Auersberg,  Trojan,  Herr  von.  183. 

193.  204. 
Aufenstein,  Herr  Wolf  von,  pfälz. 

Gesandter.  312. 
Augsburg.  84.  85.  87.   100.   104. 

106.  135.  226.  230.  231.  249.  263. 

403.  423.  440.  442.  450.  465.  486. 

513.  527. 
Augsburg,  Bisthum.  100.  102.  104. 

106. 
Augsburg,  Reichstag  ao.  1518.  136. 

ao.  1525.  475.  ao.  1547.  529. 


537 


Augsburger,  Herr  Hanns.  434. 
August,  Herz,  von  Sachsen.  S34. 
August  in.  Probst  zu  Neustift.  464. 

469.  471. 
Aurifaber.  64. 
Auschwitz.  109.131.  288.295.  323. 

324.  327.  364. 
Austerlitz.  390. 
Aval  OS,  Ferdinando  d',    Marehese 

di  Pescara.  181. 
Avicenna,  Lib.  Canon.  III.  6. 
Avigliana.  222. 
Avign  on.  221. 
A  y  c  h  p  e  r,  Miles.  11 .  Vgl.  Aiehperger. 

Ayg  ner 149. 

Aynner,  Hanns.  243. 
Baar,  Grafschaft.  105. 
Backhy,  Paul.  300.  301. 
Baden  bei  Wien.  7.  8.  1 1 .  24.  35.  36. 

39.  40.  43.  46.  47.  48.  399. 
Bajazeth  IL,  türk.  Kaiser,  Gesandt- 
schaft an  M.  Corvin  zu  Korneuburg. 

29.  zu  Wien.  36. 
Baehrn.  266.  285.  291.  374. 
Baiern.  22.  457.  513. 
Baiern,  Herzog  Albrecht  von.  85. 
B  aiern,  Herzog  Georg  von  10. 
Baiern,  Herzog  Ludwig  von.  493. 
Baiern,  Herz.  Ludwig  u.  Wilhelm. 

85. 
Baiern,  Herzog  Wilhelm  von.  257. 

526. 
Bainöcz.  386. 

Baireuth,  Schloss  u.  Stadt.  99. 
Bakacs  v.  Erdöd,  Thoraas  Erzb.  v. 

Gran.  404.  406.  407. 
Bakich,  Paulus.  304. 
Balasza,  die  Herren  von.  388. 
Balasza,  Major.  385. 
Baibus,    Hieronymus,    Bischof    von 

Gurk.  257.  466. 
Balczhoffer.  61. 
Bald  auf,  Dr.  455. 
B  a  I  d  u  n  g,  Herr  Dr.  Hieronymus.  442. 

460. 


Balffenreitter,  Bernhard.  3.  Vgl. 

Wolffenreiter. 
Balthasar  von  Promnitz,  Bisch,  v. 

Breslau.  345.  360.  391.  392. 
Balthasar,  Probst  v.  Waldkirchen. 

412. 
Balytz.  344. 
Bamberg.  88.  264. 
Bamberg,  Bisthum.  306. 
Banfi  de  Also-Lendva.  244. 
Baray,  Signor  de.  224. 
Barbara,  Jungfrau.  412. 
Barbara,    Tochter  Joh.    Zapolyas. 

290.  291. 
Barbara  von  Radziwil,  Königin  von 

Polen.  373.  377. 
Barbarossa,   türk.   Admiral.   519. 

520. 
Barbona  in  Istrien.  77. 
Barby,  Stadt.  99. 
Barcelona.  174. 186. 188.191.193. 

213. 
Barcelona,  Grafen  von.  185. 
Barfuss,    Melchior,  Commentur  zu 

Quanten,  brandenb.  Gesandter.  312. 
Barsonyos.  387. 
Barssa.  286.  378. 
B  a r  th  0 1 0  m  a  e  u  s ,  S.,  bei  Wien.  29. 
Ba  ry,  Isabella  v.  Aragon,  Herzogin  v. 

Mailand  und.  107.  108.    111.  112. 

182.  267. 
Basilisky.  325.  326. 
Basilius  IV.    Iwanovicz,  Czar.  103. 

104.  123.  124.  125.  126.  265.  270. 

271.  273. 
Bathiany,  Herr  Franz.  368. 
Bathor,  Schloss.  382.387.388. 
Bathori,    Andreas.  382.    387.    Ste- 
phan. 385.  387. 
Beana,  Simon,  Bisch,  von  Modrusch. 

403. 
Beatrix,    Witwe  Mathias  Corvin's. 

54. 
Bebek  de  Pelsöcz,  Franz  und  Eme- 

rich.  386. 


538 


Befarn,  s.  Beverstedt. 

Beham,  Wolf  von  Merlen  genannt, 

mainz.  Marschall.  311. 
Be  j  er,  Don  Alvaro  de  Estudiga  Du- 

que  de.  224. 
Belassy,  Herr  v.  Kuen  von. 498.  SOO. 
Belgrad.290.  301.  4ä7. 
Belluno.  223. 
B  e  m  1  s  ch  s ,  peni,  ung.  Feldhauptmann 

an  der  mittleren  Donau-Brücke.  6. 
Bendzin.  278.  341. 
Bene  schau.   307.    309.   310.   3i5. 

390. 
Bens  in.  278. 
Beraun.  310. 
Bereni,  Ferenz.  387. 
Beresina,  die.  131.  269.  27S. 
Bergheim  im  Elsass.  105. 
Berlepsch,  Hanns  von.  88. 
Bern,  Hanns  von,  Pfleger  zu  Schiir- 

ding.  2S7. 
Bern,  Herr  Hanns  Christoph  von.  S20. 
Bernbeuren  am  Lech.  100. 
Bernburg,  Grafen  von.  99. 
Bern  eck  am  Main.  99.  100. 
Bernhard,    Apotheker    zu     Wien. 

20. 
Bernhardinus,     Apotheker     zu 

Wien.  20. 
Beruh  ard  I.  von  Stams,  Abbt.  444. 
B  e  r  n  h  a  r  d  II.  V.  Cles,  Bisch,  v.  Trient. 

138.  314.  413.  461.  464.  4S0.  475. 

wird  Bisch,  v.  Brixen.  498.  499. 
Bernhard,  Meister,  Canonicus  v. 

S.  Stephan.  403. 
Bernstein,  Herren  von.  328. 
Bersee.  222. 
B  e  r  t  h  0  1  d    Pirstinger,  Bischof    von 

Chiemsee.  413. 
Besanfon.  199. 
Beverstedt.  97. 
Beyttenstein    =     Podestagno, 

Schloss.  404. 
Beziers.  221. 
Biala.  278. 


Bibra,  Laurenz  v.,  Bisch,  v.  Würz- 
burg. 411. 
Bi brach,  Schloss  und  Stadt.  87. 
Bieber.  312. 
Bie  bergrund.  311. 
BieIa=Biala.  278.  326. 
Bielica.  325.  326. 
Bielitz.  295. 

Bielsk.  111.131.277.286.287. 
Bietsehaw.  279. 
B  i  s  i  g  n  a  n  0  ,  Pedro  Antonio  Principe 

de.  224. 
Bitter  feld  an  der  Mulla.  89. 
Bianca-Maria,  Gem.  Max.  L  422. 

441. 
Bianca-Maria,    Witwe    Max.   L 

1519  (?)  412. 
Blanken  feld,  Job.  v.,  Bischof  von 

Beval.  136. 
Blasioli,   Jakob,  Bischof  v.   Zengg. 

402. 
Blei  st  ein.  311.  313. 
B li n denburg  =  Visegrad.  294. 
Blum  e  n  au.  98. 
Blumenthal,  Georg  v.,  Bisch,  von 

Lebus.  358. 
Bobransco.  269. 
Bobresky.  287. 
Bockflüsz,  Schloss  daselbst.  4. 
Bockingen.  249. 
Bodensee,  der.  101.  105. 
Böhmen.   279.  452.  479.  485.  486. 

495.  511.  524. 
Böhmischbrodt.    263.  279.   306. 
Boes.  221. 
B  0  h  u  s  c  h ,  Michael,  Schatzmeister  in 

Litthauen.  274.  275. 
Boli  Armeni.  387. 
Bolkchensper,  Vorderer    bei    S. 

Veit  a.  der  Wien.  48. 
Bologna.  179.485.486.525. 
Bona,  Herzoginn v. Mailand.  111.113. 

133. 
Bona,  Gem.  Sigmund's  I.  von  Polen. 

267.  316.  360.  364.  365.  375.  410. 


539 


Bonar,  Johannes.  HO. 
Bonar,  Seveiin.  323.  327.  344. 
B  0  no  mo,  Peter  von,  Bisch,  v.  Triest. 

140.  257. 
Borban,  s.  Barbona. 
Borgia,  Alexander,  Pabst.  178. 
Borgia,  Lucrezia.  178. 
Borissow.  131,  269.  275. 
B  oristhen  e  s,  Fluss,  =    Dnieper. 

130.  269.  287. 
Bosnien.  490.  506. 
Bosnien,  Herzog  Laurentius  von. 54. 
Bot  seh,  Herr  Georg.  442.  450. 
Botzen.   318.  443.  448.  458.  486. 

518. 
Botzen,  Landtag  1530.486. 
Boulon.  220. 
Bourbon,  Karl  I.  Herzog  von.  464. 

466.  467.  468.  469.  479.  480. 
Brabant.  487.501.  514.  515.  526. 

529. 
Brandenburg,     Markgrafen    von. 

88.  99. 
Brandenburg,  Markgrf.  Albert  v., 

Erzb.  von  Mainz.  88.  89.  136.  264. 

358.  380.  415. 
Brandenburg,  Albrecht  der  Jün- 
gere, Markgf.  V.  454.532.533.  534. 
Brandenburg,      Friedrich      der 

Aeltere,  Markgf.  von.  425. 
Brandenburg,   Markgf.   Georg  v. 

345.  357.360.411.416. 
Brandenburg,  Markgraf  Hanns  v. 

191.  193.  206.  208.  209.  210.  224. 
Brandenburg,    Markgraf    Hanns, 

Albrecht  u.  Gumprecht  von.  180. 
Brandenburg,     Joachim    1.    von, 

Churfürst.  89.  90. 
Brandenburg,    Joachim  II.    von, 

Churf.  341.  358.  514. 
Brandenburg,  Mrkgf. Casimir.  1 33. 

230.281.408.410.  412.  413.  425. 
Brandenburg,  die  Stadt.  90. 
Brand  is,  Anton  von.  463. 
B  r  a  n  di  8,  Sigm.  von.  446.  471.  484. 

489.  490. 


Brandiser.  500. 
Brasslaw.  114. 
Braunschweig,  Herzog  Christoph 

von.  83.  97. 
Braunseh  weig,  Herzog  Erich  von. 

74.  98.  425. 
Brauns  eh  weig,  Ernst  Herz.  v.  459. 
Braunsehweig,  Herz.  Heinrich  v. 

482.  493.  504.  514.  525.  528.  534. 
Braunschweig-  Lüneburg,  Christ. 

Herz,  von,  Erzb.  v.  Bremen.  408. 
Braunschweig-Wolfenbüttel, 

Herzog  Karl-Victor  u.  Philipp.  534. 
Braunschweig,  Schlacht  bei  1553. 

534. 
Bregenz.  101.  105. 
Breisach.  105. 
Breisgau.  447. 
Bremen,  Erzbischof  von.  97. 
Bremen,  Erzbischof  Christoph,  Her- 
zog V.  Braunschweig.  83.  408. 
Bremen,  Herr  Tilman  von.  140. 
Brenner,  der.  518.  533. 
Brenta,  Fluss.  177.  223. 
ß  r  e  s  c  i  a.  73.  223.  429.  430.  432.  434. 

435.  438. 
Breslau.  290.291.293.378. 
Breslau,  Bischöfe  von.  278. 
Breslau,  Bischof  Balthasar  von.  345. 

360.  391.  392. 
Breslau,  Bischof  Jakob  von.  291. 
Bresnitza.  378.  391.  393. 
Breuer,  Hauptmann.  507.  509. 
Brenner,  Herr  Philipp.  309.  315. 
Brianfon.  222. 
Briesty  =  Brzesc-Litewski.l31.269. 

286.  325.  326. 
B  r  i  X  e  n  ,  Bisthum.  445.  474.  499.  500. 
ßrixen,  Bernhard  von  Cless  Bischof. 

498.  499. 
Brixen,    Bischof    Christoph  I.    132. 

453. 
Brixen,  Christoph  H.   Fuchs,  Bisch. 

500.  514. 
Brixen,  Bisch.  Georg   V.    von.  486. 

496.  497.  498.  499. 


S40 


B  r  i  X  e  n ,  Sebast.  IL  Spr enz  Disch.  4S4. 

456.  457.  4ßl.  465.  471.  473.  47S. 
Brixen,  Dechant  von,  Gesandter  K. 

Maximilian's  I.  53. 
Brixen,  Dechant  Joh.  Riepper.  i38. 
Brixen,  Kanoniker  zu.  455. 
Brixen,  Probst  Hieronymus.  514. 
Brixen,  Stadt.  318.  449.  456.  463. 

464.  466.  471.  473.  474.  486.  489. 

490.  497.  498.  501.  507.  512.  515. 

518.  526. 
Brixen,  Hanns  Teiss.  von.  506. 
Brod.  116. 
Brodnitz.  118. 
Bronniey.  118. 
Bruchsal.  249. 
Brück  a.  d.  Leitha.  20.  21.  55.  263. 

264.  284.  328.  337. 
Brück  a.  d.  Leitha,   Burghauptmann 

Schrat.  23. 
Brück  a.  d.  Mur.  132. 138.  158.  160. 

162.164.  195.290.  300.  318. 
Brück  bei  Augsburg.  263. 
Brügge  in  Flandern.  44.  45.  56-  422. 
Brunn.  107.  108.  294.  295.  414. 
Brüssel.  250.255.497.529. 
Bruneggen.  318.  457.  466.  473.  475. 

476.  497.  501.  512.  518.  533. 
Bruneggen,  Ulrich  Gebhart  v.  453. 
Brzesc-Litewski.  269. 
Brzeznica  a.  d.Warta.  266.  375. 
Buchern.  103. 

Bucbhorn  bei  Friedrichshafen.  101. 
Budweis.  295.  307. 
Budwitz.  306. 
Buchhol  z  b.  Annaberg.  314. 
Buechenstein.  473. 
Bühel,  die  windisehen.  301. 
Buffalora.  223. 
Bug,  Fluss.  111. 
Buh  =  Bui,  Fluss.  277. 
Bui,  Fluss.  269.  277.  286.  325. 
Buis,  Le— .  221. 
Bulon,  Mons.  de.  92. 
Burgau.  249. 


Burger,  Balthasar.  337. 

Bürge,  Andreasde,  409.  411.413. 

Burgund.  501.  532. 

Burgund,  Herz.  Karl  von.  92. 

Burgund,  Herzog  Philipp  von.  224. 

Burgus,  Andreas.  256. 

Burtenbach, Hanns  Schürtlin  v.  527. 

Buthon,  Claudius,  erzherzogl.  Hof- 
meister. 257. 

Butzka,  s.  Utzka. 

Bystrzitz.  328. 

Cagliari.  184.  185.186. 

Cajetan,  Cardinal  S.  Sixti.  463. 

Calaris,  Port.  =  Cagliari.  184.  185. 

Calw  =  Nagy-Kall6.  387. 

Cambray,  Friede  von.  427. 

Camerino,  Oetavian  Herzog  zu.  531. 

Campegiis,  Laurentius  de,  Cardinal. 
465. 

Cani  za,  Herr  Jan  von.  140. 

Ca  nutz,  Johannes.  442. 

Canstadt  am  Necker.  106. 

Caplitz.  307. 

Capo  delPinar.  188. 

Capo  di  Pula.  186. 

Capo  Faruch.  188. 

Caprianus,  Hannibal.  395. 

Capua.  181. 

Capua,  Erzbischof  Niclas.  135. 

Carantza,  Hauptmann.  189. 

Careati,  Graf  Spinola.  182. 

Carignano,  Stadt.  521. 

Carlovitz,  Christoph,  Secretär.  292. 
299. 

Carmaun  =  Komorn.  510. 

Carnocowsky,  Probst.  134. 

Carnoie.  390. 

Carpentras.  221. 

Casagis  =  Gonzaga,  Ferd.,  Herz.  v. 
532. 

Casansky.  129. 

Cassano.  223. 

Cass  el,  der  Probst  von.  192.  209. 

Cassum-Beck=Hassan-Beg.  331. 

Castel  corno.  479. 


541 


Castellalto,  Christof oro.  432. 

Castellalto,  Herr  Francesco.  140. 
193.  247.  450.  458.  527. 

Ca  st  elrikh  =  Ostairich.  219. 

C aste  1  nuovo  in  Istrien.  74. 

Castua  bei  Fiume.  75. 

Cathai,  Chan  von.  129. 

Ca  u  0  de  Puia.  186. 

Ceciliae,  Laurentius  de  Campegiis 
Cardinalis  Sctae.  463. 

Cefno  =  Kowno.  276. 

Gelte s,  Conradus.  65.  402. 

C  erteil,  64. 

Cesar  de  Napoli.  522. 

Cesanne.  222. 

Chalinskho,  Meer.  120. 

Chalowa,  Fluss.  118. 

Chersonesus   Cymbrica.  95. 

Chiemsee,  Bischof  Berthold.    413. 

C  hie  vre  s,  Wilh.  v.  Croi,  Herr  von. 
198.  199.  206.  208.  213.  224.  455. 

Chioggia.  433. 

Chiusa.  172. 

Chivasso.  222. 

Chlopigorod.  117. 

Chorges.  221. 

Chotilowo.  119. 

Chrcicznach,  Dr.  Niclas.  36. 

C  h  r  i  s  t  i  e  r  n  n.  v.  Dünemark.  85.  86. 
92.  93.  96.  97. 

Christine,  Königin  v.  Dänemark.  95. 

Christoph  I.  von  Schroffenstein, 
Bischof  v.  Brixen.  132.  453. 

Christoph  11.  v.  Fuchsheim,  Bischof 
V.  Brixen.  500.  514. 

Christoph  I.  Rauber,  Bisch,  v.  Lai- 
bach. 104.  413. 

Christoph  I.  Rauter,  Bischof  zu 
Seckau.  143. 

Christoph  H.  Zäch,  Bischof  von 
Seckau.  400. 

Christoph  v.  Madruz,  Bischof  von 
Trient.  506.  514.  529. 

Christoph  v.  Braunschweig,  Her- 
zog, Erzbischof  v.  Bremen.  83.  408. 


Christoph,  Herzog  v.Braunschweig. 

97. 
Chronus,  Fluss.  112. 
Cigliano.  222. 
Cilli.   79. 
Cividale.  73. 
Clemens  VII.  Pabst.  179.  464.  468. 

478.  480.  482.  483.  485. 
Cles,  Bernh.  v.,  Bischof  von  Trient. 

138.  314.  413.  450.  461.  464.  475. 
Cles,  Bernhard  von,  wird  Bischof  v. 

Brixen.  498.  499. 
Cleve.  516. 

Cloderaw  =  Kladrau.  310.313. 
Cmielow.  286. 
Cobilagora?  278. 
Coccaglio.  223. 
Cochlaeus,  Johannes.  465. 
Collimitius,   Rector  der   Wiener 

Univers.  409. 
Colm  0,  vielleicht  Mitterspill.  75. 
Colonna,  Ascanio.  180. 
C  0 1 0  n  n  a ,  Chrisostomo.  106. 108.1 1 3. 
Colonna,  Fabricio.  181.  182. 
Colonna,  Marcantonio.  432.  439. 
Colonna,  Pompeo.  479. 
Colonna,  Prospero.  180.  458. 
C  ommot  au.  313. 
Conegliano.  173.  223. 
Contarini,  Gasparo.  504. 
Contz  et,  Jakob.  444. 
Copriwna,  Bach.  270. 
Cordian  =  Carignano,    Stadt.   521. 

523. 
Cordova,    Gonsalvo  -  Fernando   de. 

180.  181.  432.  433. 
Cordova,  Reimundo  de.  168.169. 
Corfu.  496. 

C  0  r  n  e  r  0  ,  Misscr  Giorgio.  425.  427. 
Corneliis,  Johannes  de.  177. 
C  orsee,  s.  Korsör. 
Cortzin  =  Koszysze.  268. 
Corunna.  412.  447. 
Cosa  r  =  Kaza.  388. 
Cosmas  et  Damian,  Kirche.  275. 


542 


C  otr  op,  s,  Gottorp. 

Cramaun,  s.  Gemona. 

Crasnosello  =  Krasnoie.  276. 

C  r  a  s  s  i  s ,  Achilles  de.  403. 

Cr  asti  nowsky.  131. 

Crastowitz.  390. 

Creitz  =  Szent-Kereszt.   386.    389. 

Cr  ema.  467. 

Cremona.  477.  521. 

Creua.  276. 

Cricius,  Herr  Andreas,  Bischof  von 

Plotzk.  292. 
Croatien.  46.  169.  458.  486.487. 
Crobatza,  Pass.  436.  479. 
Croj,  Adrian  von.  224. 
Croj,  Ant.  v.,  Fürst  zu.  Sympi.  257. 
Croi,  Wilh.  von,  Herr  von  Chievres. 

198.  199.  206.  208.  213.  224.  453. 
Cronier,  Dr.  Martin,  Secretür  d.  K. 

Sigism.  I.  V.  Polen.  375.  376. 
Cronfeld,  im.  330. 
Cronon.  276. 
Csaktornya,  Sigismund, Ernst  von, 

Bisch.  V.  Fünfkirchen.  54. 
Culm,  Bisthum.  375. 
Curow.  286. 

Cuspinian,  Agnes.  406.  415. 
Cuspinian,  Anna.  399.  405. 
Cuspinian,  Barbara-Sophia.  404. 
Cuspinian,  Helena-Alexandra.  403. 

409. 
Cuspinian,  Joh. .dessen  Gemahlin 

Anna.  405. 
C  uspini an,  Johanna- Agatha.   400. 
Cuspinian,  Leop.-Anastasius.  403. 
Cuspinian,       Leopold  -  Nicolaus- 

Chrysostomus.  402. 
Cuspinian,  Sebastian.  399. 402.414. 
Czarna,  die.  324. 
Czaslau.  263.  306. 
Czerhowitz.  310. 
C  z  e  rn  aja  grjaz.  121. 
Czestochow.  267.  286. 
Czetteritz,  Herr  Ulrich.  341. 
C  z  i  r  r  a  w  e  t  z  =  Czerhowitz.  310. 


Dänemark.  85. 

Dänemark,  Kön.  Christiem  I.  u.  II. 

97. 
Dänemark,    König  Christiem    II. 

85.  92. 
Dänemark,    Christine   Königin.  95. 
Dänemark,  König  Johann  von.  97. 
D  ä  n  t  z  k  a  =  Danzig.  274. 
D  a  I  b  e  r  g ,  Wolf,  Kämmerer  v.  Worms, 

pfälz.  Gesandter.  312. 
D  a  newirke.  95. 
Daniele.  173.223. 
Dankwartsgrube,  die.   91. 
Dantiscus,  Dr.  Johannes.  106. 
Danzig.  274.  276.  360.  379.  380. 
Dauphine.  221. 
Dedina.  114. 
Demeter,  Bruder  des  Czaren  Basi- 

lius  I.  126. 
Des  chinawo.  131. 
De  st  er,  Berg.  98. 
D  esterleen.  98. 
Deuin=r=Diveny,  Schloss.  388. 
Deutphin,  Frau.  404. 
Deutsch- Altenburg.  263. 
Deutschbrod.  263.279.306. 
Dfortze.  390. 
Dherenbutig.  116. 
Diepoldskircher,  Christoph.  395. 
D  i  e  t  e  n  h  e  i  m ,  Dr.  Johannes.  500. 
Dietenheim,  Peter  Penig  zu.  497. 
Dietrichstein,    Sigm.    von.    291. 

293.  304.  442.  443. 
Die  t  zin,  Witwe.  5. 
Dillingen.  256. 
Dinkelspühl.  256.  454. 
Disla  114. 
Disna.  114. 
Dissa.  114. 
Dith  marsen.  95. 
Diveny,  Schloss.  388. 
Dnieper,  Fluss.  130.  275.  287. 
D  0  b  m  s  t  a  t  =  Domstadtl.  378.  390. 
Dobrown  a=  Dubrowna.  130.  270. 

275. 


543 


D  0  e  z  i ,  Urban,  Administrator  des  Bis- 
thums  Wien  1489.  50. 

Do  11  ein.  378.  390. 

Domstadtl.  378.  390. 

Don,  Fluss.  129. 

Donau,  die.  4.  6.  22.  23.  24.  27.  28. 
50.  105.  133.  247.  304.  335.  385. 
508. 

Don  au  brücke,  mittlere.  30. 

Donauwörth.  87.  100.263. 

Doporosky.  114. 

Doroghobush.  272.275. 

Drachenburg.  291. 

Drau  ,  die.  290.  301.  383.  490. 

Drau  bürg.  318. 

Drisset.  114. 

Drogobusch.  130.272.275. 

Drosendorf.  308.  309.315. 

Drosendorf,  Joh.  Mraxy,  Pfleger 
das.  246. 

Druck.  275. 

Druksacz,  Pfarrer.  10. 

Drutzeckh.  275. 

Dryssa.  114. 

Ds  Chor  na.  120. 

Dubrawa,    Johann  v.,  Bischof  von 

Olmütz.  345.  360. 
Dubrowna.  130.270. 
Düna  bürg.  115. 

Düren,  Stadt  im  Jülichschen.250.5i 7. 
Dürr,  Hanns  von  der.  247. 
Düvecke,  Dat.  85.86.87.95. 
Duino.  247.  426. 
Du  na,  Fluss.  114.  115. 
Duncowitz,  Hauptmann.  78. 
Duorsagkh.  119. 
Dwina,  Fluss.  114.115.  129.130. 
Ebenthai.  88. 

Ebergassing,  Herr  Wolfg.  Grafen- 
werder auf.  19.  26. 
Ebersberg.  203. 
Ebersdorf,  Schloss.  3. 
Ebersdorf  bei  Wien.  31. 
Ebersdorf,  Veit  von,  dessen  Witwe. 
31. 


Eberstein,  eine  Gfin.  von.  463. 

Eberstein,  Maximilian  v.  493. 

Eck,  Dr.  Johannes.  452. 

E  c  k  e  1 ,  von  Haselbach,  Meister  Peter. 
40. 

Eckl,  Hanns.  243. 

Edl,  Fluss,  =  Don.  129. 

Edeleny.  386. 

Edlasperger,  Lasla.  243. 

Eesl,  s.  Essel. 

Eger,  die.  313.315. 

Egg,  Georg  von.  247. 

Eggenbur  g.  315. 

Eggenburg,  Salomon  aus.  10. 

Eggenfelden.  249. 

Ehrena  u,Leonh.  v.,  Viced.  in  Steier- 
mark. 142. 

Ehrenberg,  Herrschaft.  463. 

Ehrenberger    Klause.    104.    527. 
532. 

Ehrenfels,  Freiherr  von.  85. 
E  i  c  h  a  ,  Antoniter-Kloster.  99. 
Eichstädt,  Bischof  Gabriel.  84. 
Eiersdorf.  104. 
Eilenburg  a.  d.  Mulde.  99. 
Eimbeck,  98. 
Einersheim.  311.  312. 
Einödt,  V.  0.  W.  W.  54. 
Ei  sack.   Der.  446.  448.  471.   512. 

518.519. 
Eisenärz.  249.  290. 
Eisenstadt.  43.  55.  300. 
Eismeer.  128. 
Eitra,  die,  Fluss.  102. 
Eitzing,  Michael  von.  184.  208.  219. 

237.  262.  414.  459. 
Eitzing,  Georg  von.  17.  Dessen  Gat- 
tin. 18. 
E  k  c  h  1  V.  Hasipach,  Meister  Peter.  40. 
E  1  a  c  h  ,  Herr  Heinrich  v.  78. 
Elbe,  die.  89.  90.  96.  97.  98.   99. 

279.  306.  528. 
Eiderb  ach,  Herr  von.  54. 
Eleonore,  Schwester  Kais.  Kari's  V. 
524. 


544 


Eleonore,    Witwe     Franz    I.   von 

Frankreich.  529. 
Elisabeth,  Gemahlin  Christierns  II. 

V.  Dänemark.  8K.  92.  93.  95.  96. 
Elisabeth,  Tochter  Ferd.  I.  v.  Oest., 

Königin  v.  Polen.  293.  344.  345.360. 

365.  369. 
E  1 1  e  r  b  a  c  h ,  Herr  von.  54. 
Ellwangen.  256. 
El  mau.  298.  317. 
Eine,  Stadt.  220. 
Else,  Fluss.  288. 

E  m  a  n  u  e  1 1.,  K.  V.  Portugal.  197.  224. 
Embrun.  222. 

E  m  e  r  i  c  h ,  Palatin  v.  Ungern.  41 1 . 
Emericort,   Herr,   niederl.  Hofmei- 
ster. 257. 
Emmershofen,  Einer  von.  455. 
Emersbofen,  Herr  Georg  v.  140. 
Emershofen,  Herr  Hanns-Wolf  von. 

81. 
Emmersdorf.  299. 
Emmersdorf,  Herr  von.  409. 
Ems,  Marx  Sittich  von.  469. 
Emser,  der.  434. 
Emskirchen.  312. 
En,  Christoph,  Bürgermeister.  31.33. 
En,  Christoph,  dessen  Gattin.  30. 
En,  Hanns.  243. 
E  n,  Stephan,  Bürgermeister  v.  Wien. 

30. 
Engadein.  424.  512. 
Engelhartszell.  107. 
Engelstetter,    Blasius,   Baccalau- 

reus.  5.  6.  Vergl.  Ingelstetter. 
Engen.  105. 

Engersdorf,  Gross-.  413. 
England.  140.  448. 
England,  König  Heinrich  VIII.  198. 
Enn  eberg.  476. 
Enns.  289.  317. 

Ennstr Ingen,  Dr.  Joh.  von.  Trier- 
scher Kanzler.  311. 
Enzersdorf,  Gross-,  Dr.  Joh.  Pil- 
gram.  16.  30. 


Eperies,  Joh.  v.,  Mathematiker. 66. 
Erasmus  Rotterodamus.  453. 
Eraw=Herault,  Fluss.  221. 
Erdöd,  Simon  von.  Bisch,  v.  Agrara. 

414. 
Erdöd,  Thom.  Bakäcs  von.  Erzbisch. 

V.  Gran.  404.  406. 
Erhard,  Herr,  Pfarrer  zu  Meidling. 

54. 
Erich  V.  Braunschweig,  Herzog.  74. 

78.  79.  98. 
Er  lau,  Thomas  V.,  Bisch,  v.  304. 
Erlin  gen.  106. 

Ernsham  =  Einersheim.  311.  312. 
Ernst,  Herz.  v.  Baiern,  Bischof  von 

Passau.  413. 
Ernst,  Herz.  v.  Braunschweig.  459 
Eschen.  256. 
Esseg.  495.  516. 
Es  sei  ander  Aller.  97.98. 
Esslingen.  106.  247.  249.  486. 
Este.  433. 

Etsch,  die,  =  Aisch.  313. 
Etsch,  Fluss.   177.   178.   223.  428. 

437.  449. 
Etschland.  425.443.  461.501. 
Eyb,  Gabriel  von,  Bischof  von  Eich- 

städt.  84. 
Faldera  =  Neumünster.  96. 
Falk,  Dr.  Konrad.  400. 
Falkenstein,  Herr  zu.  85. 
Falster,  Insel.  92. 
Fanstorfer  ,  Ein  Herr.  184. 
Farnese,  Cardinal.  527. 
Farnese,  Pietro  Aloisio,  Herzog  zu 

Parma.  368. 
Faruch,  Capo.  188. 
Feld  he  im,  Herr   Levinus  von.  89. 

98. 
Feldkirchbei  Graz.  79. 
Fellach.  172. 
Feltre.  429. 
Femern,  Insel.  91. 
Ferdinand  I.  v.  Oest.  83.  142.  156. 
157.  164.  192.  193.  210.  211.  212. 


545 


213.  216.  217.  243.  248.  249.  236. 

257.  264.  265.  276.  279.  281.  285. 

289.  295.  302.  304.  314.  315.  316. 

318.  319.  338.  340.  342.  361.  362. 

363.  366.  368.  370.  371.  376.  381. 

390.  392.  393.  395.  399.  413.  414. 

440.  451.  455.  457.  459.  460.  463. 

465.  468.  469.  473.  474.  475.  477. 

478.  479.  481.  483.  485.  487.  490. 

491.  494.  496.  498.  500.  505.  506. 

509.  510.  511.  513.  514.  515.  516. 

518.  521.  524.  528.  530.  531.  534. 
Ferdinand  II.  v.  Castilien.  403.  408. 
Ferdinand    II.    von  Oest.  289. 
Ferdinand,  derKath.  König  v.  Spa- 
nien. 91.  93.  402. 
Fern  berger  Klausen.  532. 
Ferrara,  Stadt.  76.78. 
F  e  r  r  a  r  a ,  Herzog  von,  478  479.  480. 

485. 
Ferrara,  Herzoge  von.  177. 
Ferrara,  Herz.  Alfons  v.  177.  178. 
Ferrara,     Herzog     Hippolyt     von. 

178. 
Fiburg.  116. 
Fiennes,  Jaques   de    Luxembourg, 

Conte  de  Gaure  Sieur  de.  224. 
Fierekli  n.  10: 
Figueras.  219.  220. 
Fiis,  Fluss.  106. 
Finnischer  Meerbusen.  117. 
Firenzuola.  179. 
F  i  rm  i  a  n ,  üartholom.  von.  429. 
F  i  r  m  i  a  n  ,  Herr  Georg  von.  310.  442. 

449.  460. 
F  i  seh  amen  L  329.  38K. 
Fischau.  301. 
Fischern.  295. 
Fitzien,  Franz.  279. 
Fiume.  72.  190. 
F  läming,  der.    89.  100. 
Flandern.  487.  501. 
Flaschner,  Martin.  261.  414. 
Flekell,  Canonicus   zu  Wien.    63. 
Flensburg.  95.   96. 

Fontes.  VIII. 


Flersheim,  Philipp  von,  Bischof  zu 

Speyer.  299. 
Flitzingerin,  Ursula.  396. 
Florenz.  179.  521. 
Fluehenstein,  Schloss.   104. 
Fondi.  180. 

F  0  pera  =  Orpierre.  221. 
Forchheim.  88. 
Forchtenauer  'prepositus  Werden- 

sis.'  35. 
Forchtenstein,  Schloss.  43. 
Forii,  Bischof  Alexander.  7. 
Formentera,  Insel.  189. 
Frangipan,    Graf  Christoph.  265. 

281.  434.  435. 
Frangipan,  Graf  F'ranz  von,  Erzb. 

V.  Kolocza.  283.  292.  294.  304.305. 
Frankenmarkt.  317. 
Frankfurt  a.  M.  29.411.  445. 
Frankfurter,  Dr.  Jakob.  163.  464. 
Frankreich.  513.  533. 
Frankreich,  Heinrich  II.  von.  528. 
Franz,  Erzb.  v.  Kolocza.  283.  292. 

294.  304.  305. 
Franz  L,  König  v.  Frankreich.  181. 

197.  265.  368.  439.  445.  456.  464. 

467.  469.  470.  473.  478.  482.  483. 

i85.491.  492.  493.  494.  495.  496. 

501.  302.  503.  304.  511.  513.  515. 

516.  517.  518.  519.  521.  523.  524. 

528. 
Frauenfeld.  102.  103. 
Fraunperg    =  Pfrauenberg.     310. 

313. 
Freiburg  im  Breisgau.  103. 
Freinpergerin,  Alhain.  69. 
Freisingen.  106.  249. 
Freistadt  1.109.  131.282.288.294. 

293.  323.324.  327.  341.  344.  364. 

366.  382. 
Freithofer  von  Sarns.  471.473. 
Freud  enthal,  Hinko  von.  341. 
Frcundsperg,  Herr    Georg   von. 

140.  432.  433.  434.  434.  438.  468. 

469.  477.  478.  480.  483. 
3S 


546 


Freundsberg,  Kasper  von.  493. 
Freundsberg,  Pfleger  zu.  463. 
Freydenthal,  Hinko  von.  341. 
Fr i  au  1.  72.  149.  426.  428.  434.  435. 

439.  458.  490.  514. 
Fr i ding,  Gemahlin  des  von.  400. 
Friedberg  in  Baiern.  106. 
Friedrich  III.,  Kaiser.  13.  20.  21. 

22.  26.  28.  29.  31.  32.  34.  37.  41. 

42.  43.  44.  45.   59.  60.  194.  281. 

421.  422. 
Friedrich   der  Weise  von  Sachsen, 

Churfürst.  87.  89.  99. 
Friedrich    I.,     der    Grossmüthige, 

Churf.  von  Sachsen.  452.  486. 
Friedrich  II.  der  Weise  v.  d.  Pfalz. 

219.  224.  225.  359.  506. 
Friedrich,  Herzog  zu  Holstein.  97. 
Friesland.  98.500. 
Friesach.  318. 

Friesaeh,  Hauptm.  Franz  v.  Tann- 
hausen. 163. 
Frösche  1,  Virgil,  Bisch,  v.  Passau. 

400. 
Fronta,  Dorf.  102. 
Froschel,  Meister  Sigismund.  4.  14. 

38.  52. 
Fuchs,  Geschlecht  der.  500.  Vergl. 

Fux. 
Fuchs,  Herr  Christoph,  Ritter  und 

Bischof.  498.  500.  514. 
Fueger,  Hauptmann.  509. 
Füllenstein,  AVenzel  von.  341. 
Fünfkirehen,  Bischof  Sigismund. 

54. 
Fünfkirchen,    Georg     Szakmäry 

Bisch.  V.  404.  411. 
Fürste  n  berg.  105. 
Fürstenberg,  Graf  Friedrich  von. 

495. 
Füssen.  84.  100.  102.  104. 
Fug  ger,  die.   265. 
Fugger  zu  Rom.  180. 
Fugge  r,  Herr  Jakob.  412.  463.  475. 
Fulneck.  341. 


Fun,  Insel.  94. 

Fux,  Herr  Christoph.  450.  460.463. 

Vergl.  Fuchs. 
Fux,  Herr  Thomas.  412. 
Fuxmagen  ,  Dr.  Joh.  403. 
Gabriel,  Bischof  von  Eichstiidt.  84. 
Gaeta.  180.  482. 
Gaiss,  Pfarrer  das.  498. 
G  a  i  s  s  m  a  y  r ,  Michel.  472.  473.  474. 

476.  477.  478. 
Galitz.  327. 

Gall,  Canonicus  zu  Kl. -Neuburg.  14. 
Gallen,  S.  263. 
Gallneukirchen.  107. 
Gamp,  Dr.  Victor.  257. 
Gangkofen.  106. 
Ganner  von  Velturno.  473.  474. 
Garda-See.  223.439.  479. 
Garigliano,  Fluss.  180. 
Gatinara,    Mercurinus.    197.   204. 

206.  207.  208. 
Gau  er,  Conte  de.  S.  Gaure. 
G  a  u  r  e ,  Jaques  de  Luxembourg  Conte 

de,  Sieur  de  Fiennes.  224. 
Geb  =  Giebau.  378.390. 
Gebhart     von    Bruneggen,    Ulrich. 

453. 
Geir,  Gesandter  an  K.  Friedrich  III. 

29.  Vergl.  Geyr. 
Geislingen.  106.  249. 
Geldern,  Stadt.  516.  517.525. 
Gelnhausen.  310.311.  312. 
Gemona.  72.  172. 
Gemünd.  256. 
Genevre,  Mont.  222. 
Gent.  45.250.255.414. 
Genua.  222.  483.  491.530. 
Georg,  Bruder,  d.  i.  Martinuzzi. 

332. 
Georg  von  Blumenthal,  Bischof  von 

Lebus.  358. 
Georg  von  Neideck,  Bisch,  v.  Trient. 

400.  431. 
Georg  V.  v.  Oesterreich,  Bischof  v. 

ßrixen.  486.  496.  497.  498.  499. 


547 


Georg  V.  Slatkonia,  Bisch,  v.  Wien. 

412. 
Georg  Szakmary,  Bischof  von  Fünf- 
kirchen. 404.  411. 
Georg,  Probst  v.  S.  Dorothea.  30. 
G  e  0  r  g  II.  Probst  v.  Kl.-Neuburg.  408. 
Georg  III.  Abbt  v.  Lilienfeld.  61. 
G  e  0  r  g  d.  Fromme,  Mkgf.  z.  Anspach. 

359. 
Georg,  Herzog  V.  Baiern.  10.  54. 
Georg,  Markgraf  von  Brandenburg. 

406.411. 
Georg  der  Reiche,  Herz,  v,  Sachsen. 

292.  299.  314.  452. 
Georg,  tartarischer  Prinz.  123. 
Georgen  S.  321.401. 
Georgen  S.,  der  Maier  das.  497. 
Georgen  S.,  Georg  Rumer  das.  497. 
Geras.  315. 

Ger  bes.  Insel  =  Jerbi.  186.  189. 
Germano,  San-.  222. 
Gerodin.  120. 
Geroldseck,  Herr  von.  493. 
Gero  na.  219. 

Gesolde,  Herr  Ant.  Graf  von.  395. 
Geyman,  Herr  Hanns,   Hochmeister 

des  S.  Georgs-Ordens.  164.237.245. 
Geyr,  Dr.  Simon.  232. 
Gibs,  Herr  Albrecht.  93. 
Giezin.  108. 
Giebau.  378.  390. 
Gienger,  Kosmas.  365. 
Gilgen  S.  401. 
G  i  s  ca ,  Dom.  Petrus.  275. 
Glacz,  dessen  Gattin.  50. 
G  I  a  t  z.  279. 
Gleisdorf.  301. 
Gleiwitz.  341. 
Gleyntzer,  Balthasar, Vieedom.143. 

145.  148.  l.'JO.  163. 
Glinsky,  Basilius.   273. 
Glinsky,  Michael.  112. 
G I  0  d  r  a  u  =  Kladrau.  310.  313. 
Glogau.  266.  374.  390. 
Gloggnitz.  337. 


Gmünd.  311.312. 

Gmunden.  81.  400.401. 

Gneistlin.  11. 

Göllersdorf.  162.280. 

Göppingen.  106.  247. 

Görz.  76.487. 

Görz,  Stadt.  72.73.77.426. 

Görz,  Hauptmannschaft  das.  247- 

Götzendorf,  V.U.W.  W.,  Burg.  55. 

Goggitsch.  315. 

G  ol  d,  Leonhard.  13. 

Goltschmit.  64. 

Gomolin.  375. 

Gonzaga,  Ferdinand  Herzog  v.  532. 

Gonzaga,  Friedrich.  265. 

Gora,  Schloss.  94. 

G  0  r  c  k  h  a  =  Gora  a.  d.  Warta  ?  292. 

Gorka,  Andreas  Gf.  zu.  336.  376. 

Gor  kau,  Herr  Lucas  Graf  zu.  292. 

Gorodaja.  120. 

Gorslar,  s.  Goslar. 

Gortzin.  286.287. 

Goscieradow.  324. 

Goslar.  98. 

Gostirada  =  Goscieradow^.  324. 

Gotthartsberg  S.,  bei  Ofen.  330. 

Gottorp.  95. 

Gradisca.  434. 

Gradisch  am  Karst.  75.76. 

Gradner,  Johannes,  Landherr.    17. 

Graz.  21.  22.  26.  76.  79.  146.  156. 

157.  249.  250.  263.  300.  301.  318. 

337.  413.  414. 
Graf,  der.   442. 
Graf,  Fleischhauer.  243. 
Grafenberg  in  Baiern.  100. 
Grafendorf.  301. 
Grafen  egge  r.   41. 
Grafenthal  in  Thüringen.  88.  264. 
Grafenwerder,    Herr    Wolfgang. 

19.  26. 
Gran.  281.282.284.21(4.  331.  336. 

338.510.516. 
Gran,  Erzb.  Thomas.  404.  406.  407. 
Gran,  die.  386-  389. 
35  • 


548 


Granvella,  Ant.  Perenot,  Card.  v. 

506.  älS. 
Grapicer,  Dr.  Joh.,  köln.   Schola- 

ster.  312. 
Gras  wein,  Herr  Wolf  von.  307. 
Gravisis,  Michele  Marchese  de.  73. 

73. 
Grebel,  der,  ein  Weingarten.  51. 
Gregor  Angerer,  Dr.,  Bisch,  z.  Neu- 
stadt. 500. 
Gregor  Teyinger  von   Korneuburg, 

Probst  V.  S.  Dorothea  in  Wien.  19. 

24.  60. 
Gregor  von  Nursia.  402. 
Greiffenklau,  Riehard,  Bisch,  von 

Trier.  459. 
Grein.  4.5.  38.299.  317. 
Greisenegg.  318. 
Gremper.  406. 
G res  1er,  Meister  Friedrich,  Lieen- 

tiat  d.  Med.  29. 
G  res  sing,  Dr.  Lienhart.  498.  500. 
Grevi  smühlen.  91. 
Griechenland.  514. 
Griess.  449. 

Grinky.  131.277.286.287. 
Grinzing.  28. 
Grodno.  112.  114.   131.   275.  276. 

277.  286.  287. 
Gross,  Albert.  12. 
Gross-Neugart  e  n.  116. 
Gross-Wisternitz.  108. 
Grottkau.  291. 
Grueb  b.  Weiz.  36.263. 
Gruenpeckhin.  24. 
Grünpühel,  Hanns  Hofman  v.  143. 

144.  147.  148.  151—159. 
Gruenstein,     der     v.    506.     507. 

309, 
G  r  u  1 ,  Johannes  Dr.  6. 
Güns.  54.  300. 
Güns,  Pfleger  P.  Mraxi.  104. 
Günsburg.  106. 
Güssing.  368. 
G  ueten  hag.  344. 


Guetrater,  Gabriel,  Wiener  Stadt- 
schreiber. 402. 
Guetrater,  Katharina  dessen  Gem. 

403. 
Gufidaun,  Gericht.  443. 
Gundel,  Meister  Georg.  43.  46. 
Gundel,    der,    ein    Weingarten     zu 

Pötzelsdorf.  50. 
Guntersdorf.  280.  308. 
Gurk,  Domschule  zu.  70. 
Gurk,    Bischof  Matthäus  Lang.    84. 

139.  400.  407. 
Gwerlich,  Wolfgang.  402. 
Haber.  279. 
Habern.  263. 
Hachl  ste  in,  der.  476. 
Hadrian  VI.,  Pabst.  224. 
Hall,  Rudolf.  432. 
HafI,  die.  90. 
Haflburg,  Stift.  90. 
H  a  g ,  Gf.  Sigmund  von.  226.  228.  232 . 

234.  236.  237.  238.  240. 
Hagenau   bei  Mörsburg.  103. 
Hagenau  im  Elsass.  106. 
Hagenauer,  Sigmund.  446. 
Haghueber,    Hanns,     von     Stufls. 

473. 
Haimburg.  16. 
Hainbure h,  s.  Hamburg. 
Halberstadt.  98. 
Halberstadt.  Statthalter  daselbst. 

89. 
Hall  im  Innthal.  132.  443.  506.  518. 
Halle  a.  d.  Saale.  88.  89.264. 
Hallstadt.  401. 
Hamberg,  s.  Hamburg. 
Hamburg,  Stadt.  96.  97. 
Han,  Geschlecht  der.  500. 
Han,  Hanns.  434. 
Han,  Dr.  Sigmund.  497.  498.  500. 
„Hangenden  Ort,    im",    im   untern 

Werd  zu  Wien.  31. 
Han  iffogll,  Meist.  Peter  v.  Zwetl.4. 
Hannart,  Herr  Joh.  199.  213.  218. 
Hannover.  98. 


549 


Hanns  V.Brandenburg,  Markgf.  191. 
193.  206.  208.  209.  210.  224. 

Hanns  Maliler  vom  Werd.  64. 

Hansteg,  der,  über  die  Sulm.  301. 

Harbsle.  115. 

Harostzy.  118. 

H  a  r  r  a  c  h ,  Herr  Leonhart  v.  145.  162. 

Harschl,  Dr.  Wolfgang.  497. 

Harspruck  =  Hersbruck.  311. 

Hart,  Feld  genannt,  der.  408. 

Hartberg,  der.  300. 

Hartberg,  Schloss  Perneck  am.  150. 

Härtung,  Dr.  9. 

Härtung,  Ur.,  dessen  Diener.  12. 

Harz,  der.  98. 

Haselbach,  der  von.  262. 

Haselbach,  Meister  Peter,  Pfarrer 
im  Kahlenberger-Dörfel.  15. 

Haselbach,  Meister  Peter  Eckel  v. 
40. 

Hasler,  Hptm.   zu  Kl. -Neuburg.  45. 

H  a  s  s ,  Degenhart,  Dr.,  köln.  Gesand- 
ter. 312. 

Hassan-Beg.  331. 

Hausen,  Herr  Karl  von.  466. 

Hausmanns tätter,  Georg,  Probst 
v.  Kl.  Neuburg.  408. 

H  a  u  s  s ,  Liendl  am.  473. 

H ausser  von  Rodenegg.  470. 

Ha  yd.  310. 

H  a  y  d  c  n ,  Bitter  Laurenz,  ehem.  Bür- 
germeister V.  Wien.  32.  33. 

Haym,  Ritter  Laurenz  V.  Hayden. 

Haynschuester.  12. 

Heblicher.  10. 

Hechtl,  Joh.  Probst  von  Klosterneu- 
burg. 3.  11.  19.25.  35. 

Hedwig,  Mutter  Joh.  Zapoljas.  103. 
281 

Hedwig,  Tochter  Sigismund's  I.  von 
Polen?  290.  358.373. 

Heil  igen  hafen.  91. 

Heil  igenstadt.  40. 

H  e  i li  g e n 8  t a d  t , Pfarr.  J.  Pepert.  3. 

Heiligenstadt,  Pfarr.  Nicolaus.  14. 


H  einrieb  H.  V.  Frankreich.  503.  528. 

531.532.534. 
Heinrich  Vni.,K.  von  England.  56. 

106.  198.  412.  448.  483.  485.  523. 

528. 
Heinrich,  Herzog  v.  Braunsehweig. 

482.  493.  504.  514.  525.  534. 
Heinrich    der  Friedfertige,   Herzog 

von  Mecklenburg.  90.  486. 
Helena,  Nichte  Michael  Glinsky's.273. 
Helfenstein.  108. 
Helfen  stein,  Schloss.  289. 
Helfenstein,  Schloss  u.  Grafschaft. 

106. 
Helfenstein,  Graf  Georg  von.  140. 
H  e  1  s  c  h  i  n  =  Hultschin.  341 . 
Hemel.  19. 

Hendlin  zu  Kloster-Neuburg.  51. 
Henndorf.  298. 
Hennegau.  501. 
Heran It,  Fluss.  221. 
Herberstein,   Herr  Andreas  v.   69. 
Herberstein,  Bernhardin,  Freih.  v. 

252.  330. 
Herberstein,  Herr  Christ,  v.    330. 
Herberstein,  Herr  Franz  von.  330. 
Herberstein,  Georg,  Freih.    v.  69. 

71.72.74.76.77.  79.  80.  8t.  143. 

187.  190.  252.284.394.  395. 
Herber  stein,  Georg  Sigm.  Freih.  v. 

395. 
Herberstein,  Günther  v.  274.279. 

387. 
Herber  stein,  Herr  Hanns  v.  69.  70. 

72.  252.  330. 
Herberstein,  Herr  Leonhart  v.  69. 

71.  74.  79. 
Herberstein,  Mechtilde  von.  69. 
Herberstein,  Herr  Otto  v.  69. 
Herberstein,    Herr    Ruprecht   von. 

266.  Sohn  Gco^-g's  v.  H.  279. 
Herber  stein,  Sigm.,  Georg,  Hanns 

und  Wilh.  von.  69. 
Herberstein,  Sigm.  v.,  zu  Venedig. 

72. 


550 


Herberstein,  Herr  Sigmund  v., 
Geburt.  70. 

Herb  er  stein,  Sigm.  von,  in  kaiserl. 
Diensten.  74. 

He  rb  erst  ein,  Sigm.  von,  in  Maren- 
fels belagert.  7S. 

Herberstein,  Sigm.  von,  Dienst- 
zeugniss.  78. 

Herberstein,  Sigmund  von,  zu  Ma- 
rano.  79.  80. 

Herberstein,  Sigm.  v.,  zum  Ritter 
geschlagen.  81. 

Herberstein,  Sigm.  v.,  tritt  in  Hof- 
dienste. 81.  82. 

Herberstein,  Sigm.  v.,  nach  Salz- 
burg. 83.  84. 

Herberstein,  Sigmund  v.,  zu  Graz. 
83. 

Herberstein,  Sigm.  v.  zu  Neuburg 
an  der  Donau  84,  zu  Augsburg  und 
Füssen.  84. 

Herberstein,  Sigm.  v-,  nach  Eieh- 
städt.  84. 

Herberstein,  Sigm.  v.,  zu  Lands- 
hut 85,  zu  München  85,  zu  Augs- 
burg. 85. 

Herberstein,  Sigm.  von,  nach  Ulm. 
84. 

Herberstein,  Sigm.  v.,  nach  Däne- 
mark. 85.  86. 

Herberstein,  Sigm.  v.,  zu  Jena.  89. 

Herberstein,  Sigmund  von,  nach 
der  Schweiz.  101. 

Herberstein,  Sigm.  v.,  zu  Augsburg. 
104. 

Herberstein,  Sigmund  v.,  auf  dem 
Fürstentage  zu  Wien.  1515.  104. 

Herberstein,  Sigm.  v.  zu  Augsburg. 
106. 

Herberstein,  Sigm.  von,  Gesandt- 
schaft nach  Polen  und  Russland 
1516.  106. 

He  rberstein,  Sigm.  v.,  Verschrei- 
bung  der  Herzogin  Isabella  v.  Mai- 
land an  ihn.  111. 


Herberstein,  Sigmund  v.,  vor  dem 

Czaren.  123. 
Herberstein,  Sigm.v.,  zu  Innsbruck. 

132. 
Herberstein,  Sigm.    v.,  nach    Un- 
gern. 133. 
Herberstein,  Sigm.  von,  Gesandt- 
schaft a.  d.  Erzb.  v.  Salzburg.  1518. 

136.  137. 
Herberstei  n,  Sigm.  v.,zu  Augsburg. 

136.  Erkrankt  ebenda. 
Herberstein,    Sigm.  v.,    wird  stei- 

riseher  Verordneter,  Hofrath.  138. 
Herberstein,  Herr  Sigm.  von,   bei 

Max's  I.  Ableben.  140.  145.  147. 
He  rb  erstein,  Sigm.  v.,  Instruction 

f.  d.  Gesandtschaft  nach  Spanien. 

151.  Anhang  dazu.  156. 
Herberstein,   Herr  Sigm.   v.,   stei- 

risch-ständ.  Verordneter.  163. 
Herberstein,  Sigm.  v.,  nach  Ungern. 

225.z.Kl.~Neuburger  Landtag.  226.fr. 
Herberstein,  Sigm.  v.,  Verhältniss 

zu  den  Wienern.  239. 
Herber  stein,  Sigm.  v.,  wird  Reichs- 

kammer-Gerichts-Rath    247,     wird 

Landrath  in  Steier.  247. 
Herberstein,  Sigm. Fr.  v.,  Wappen. 

251. 
Herber  stein,  Sigm.  v.,  wird  Regie- 

rungsrath.  263. 
He  rberstein,  Sigm.v.,  Reisenach 

Polen  und  Russland.  1526.  266. 
Herberstein,  Sigm.  v.,  wird  Rait- 

rath.  268. 
Herber  stein,   Sigm.  Fr.  von,  nach 

Posen.  291. 
Herber  stein,  Sigm.  v.,  wird  Frei- 
herr. 293. 
Herberstein,  Sigm.  Freih.  v.,  Frei- 

herrn-Diplom.  295—298. 
Herberstein,  Sigm.  Freih.  v.,  nach 

Ungern.  298. 
Herberstein,  Sigm.  Fr.  v.,  an  den 

Hof  nach  Innsbruck.  302.  303. 


551 


Herberstein,    Sigin.   Fr.  v.,  nach 

Innsbruck.  1336.  317. 
Herberstein,  Herr  Sigmund,  und 
dessen  Brüder  u.  Nachkommen,  Er- 
hebung in  den  Freiherrnstand.  319. 
Herberstein,  Sigm.  v.,  wird  Ober- 
ster Kammer-Rath.  323. 

Herberstein,  Sigm.  v.,  beim  türk. 
Kaiser.  335. 

Herberstein,  Sigm.  Freih.  v.,  Ent- 
hebung von  beschwerlichen  Diensten. 
338. 

Herberstein,  Sigm.  v.,  Aufnahme 
d.  Neipperg'schenjin  dessen  Wappen. 
342. 

Herberstein,  Sigm.  v.,  in  d.  Kriegs- 
rath  berufen  361,  362,  bittet  um 
Enthebung  361,  wird  Landtags- 
Commissär  363,  erhält  Gehalts-Ver- 
besserung. 366. 

Herb  er  stein,  Sigism.  Fr.  v.,  nach 
Polen.  370. 

Herberstein,  Sigm.  Freiherr  von, 
Obersthofmeister  d.  Königin  Katha- 
rina V.  Polen.  39S. 

Herberstein,  Wilhelm  von.  69.  80. 
252. 

Herberstein,  Familie,  Standeser- 
höhung. 293. 

Herbst,  Christoph.  498. 

Herbst,  Kämmerer.  442. 

He  rman  n,  Herr.  3. 

Herrn  an  V.,  Bischof  v.  Köln.  525. 

Hernat.  387. 

Hersbruck.  311.  313. 

Hertzenkrafft,   Bernh.   143.   150. 

Herzogenburg.  54. 

Hesler,    dessen  Official  Woifg.   13. 

Hess,  Hanns,  Zeugmeistcr.  261. 

Hessen.  452. 

Hessen,  Philipp  I.  Landgraf  v.  368. 
491.  504.  523.  525.  526.  527.  528. 
533. 

Hestlitzkain.  325. 

H  e  y  n  d  I ,  Bürger  v.  Wien.  42. 


H  e  y  n  e  r ,  Stephan.  7. 

Heytel.  11. 

Hieronymus,  Pysendorfer   Probst. 

514. 
Hildesheim,  Bischof  Joh.   IV.    98. 
Hildesheim,  Stift.  98. 
H  i  1  d  e  s  h  e  i  m ,  Herr Levin,  Domprobst. 

89. 
„Himmelreich,  im,"  Wirthshaus  im 

Schwarzwald.  105. 
Hinderpach.  10. 
Hirschau.  311.313. 
Hoch  -  Kunigsberg     S.     Hohen- 
Kinsberg. 

Hoch  statten  a.  d.  Donau.  87. 

Ho  hen-Kinsber  g.  103. 

Högau.  105.  447. 

H  ö  h  e  n  f  e  1  d ,  Rudolph  von.  232. 

Hölzl,  Blasius.  463. 

Höltzl,  Dr.  Paul.  435. 

Hof.  285.291.  374.378.390. 

Hof  a.  d.  Saale.  99.  100. 

Hof  er,  Hanns.  247. 

Hofmann  zu  Grünpühel,  Hanns.  143. 
144.  147.  148.  151.  183.  192.  210. 
216.  218.  314. 

Hohenems,  Marx  Sitticus  von.  469. 

Hohenfeld,  Herr  Rudolph  von.  163. 

Hohenzollen,  Heinr.  Graf  v.   468. 

Holenprunner,  Vgl.  Hollaprunner. 

Holenburg,  V.O.  W.  W.  23.  54. 

Holenegg, Elisabeth  u.  Herr  Hanns 
von.  69. 

Hollahrunn.  262.  309. 

Hollabrunner.  13. 

Hollabrunner,  Wolfgang.  5. 

Hollaprunnerin,  Domina.  3.  10. 

Holland.  487.301. 

Holstein.  91.97. 

Holstein,  Herzog  Friedrich.  97. 

Holstein.  95.  Herzoge.  96. 

Hörn.  107. 

Hern,  Dr.  Matthäus.  447.  455. 

Hosius,  Stanislaus.  375. 

Hoss  asch  iug=: Hosterschlag.  310. 


552 


Hosterschlag.  310. 

Hoza.  276. 

Hradek.  289. 

Hranitza.  108. 

Hrauitza.  289. 

Huebschreiberin,  10. 

Huetstocker,  Hanns.  243. 

Hüttendorfer,  Lorenz.  243. 

Hu  fingen,  Schloss  und  Stadt.  105. 

Hugo,  Bischof  V.  Konstanz.  102.  103. 

Hugo,  Graf,  dessen  Schreiber.  12. 

Hultschin.  341. 

Hummel,  der.  279. 

Hunczhaymer.  10. 

Hundsmaul  („hunczmul")  bei  Wien. 

29. 
Hundt,  Egidius,  Stipendiarius.  4. 
Huniad,  Johannes.  38S. 
Husram-Bassa.  332. 
Hussiten.  46. 
Hustopetsch.  327.374. 
Hütten,  Ludwig  von.  136. 
Hütten,  Ulrich.  433. 
Jacelobic  y.  118. 
Jacob,  S.,  in  Galizien.  447. 
Jacob  Blasioli,  Bischof  von  Zengg. 

402. 
Jacob  V.  Salza,  Bischof  v.  Breslau. 

278.  291. 
Jacob,  Wegxler.  12. 
J  ä  g  e  r  n  d  0  r  f.  266. 286.  291 .  374. 390. 
Jage  11  0,  König,  391. 
Jakschitzen,  die.  385. 
Jan  uga,  Fluss.  120. 
Janusch  Weyda,s.  Zapolja,Johannes. 
Jaromir.  279. 

Jaroslawsky,    Ivan   Posetzen.  267. 
Jasonka,  Bach.  269. 
Jassonica,  Bach.  325.  326. 
Jazyg  ier.  383. 
Jena.  88.  89.264. 
Jerbi,  Insel  an  der  Küste  v.  Tunis. 

186.  189. 
Iglau.  295.  306. 
Igia  wa,  Fluss.  107. 


Ihedra,  See,  119. 
II ia,  Sanct,  Kloster.  120. 
Ilkhusch  =  Okusz.  278. 
IIkusch  =  Okusz.  267.341. 
111,  die,  Fluss.  100.  102.  105. 106. 
Ilmen-See.  117. 
Ilsna,  die.  326. 
Imbst.  444. 
Immenstadt.   100. 
Imperj  d'Adda.  428. 
Indersdorf  in  Baiern.  106.  249.  263. 
Ingelstetter.  3.   Vgl.  Engelstetter. 
Ingolstadt.  256.526. 
Ingweiller.  105. 
Inichen.  318. 

Inn,  Fluss.  132.  133.474.484. 
Innocenz  VHI.,  Pabst.  44. 
I  n n  sb  r uck.  81. 82.  84. 132. 134. 136. 
141.  144.  223.  247.  250.  295.  302. 
303.  304.  316.  318.  412.  440.  441. 
442.  430.  451.  453.  455.  457.  459. 
463.  464.  463.  469.  472.  474.  475. 
476.  478.  483.  486.  487.  498.  510. 
516.  518.  330.  532.  533. 
Innsbruck  er  Libell.  144. 
Innthal.  442.  461.478. 
In  0  wraclaw.  375. 
Inweiler,  s.  Ingweiller. 
Joachim   I.,    Churfürst  v.  Branden- 
burg. 89.  90. 
Joachim  II.    von  Brandenburg.  341 . 
358.  373.  514.  dessen  Gemalin  Hed- 
wig, ebenda. 
Joachimsthal.  313. 
Jo  erger,  Herr  Wolf,  Landeshauptm. 

140. 
Johann  VII.  v.  Schleinitz,  Bisch,  zu 

Weissen.  292. 
Johann,  König  v.  Dünemark.  97. 
Johann  111.,  König  v.  Portugal.  333. 
Johann  H.,  Herz.  v.  Jülich.  400. 
Johann,  Herzog  von  Lithauen.  404. 
Johann-  Friedrich  II.  v.  Sachsen.  368. 
Johann- Friedrich,  d.  Grossmüthige, 
Churf.  V.  Sachsen.  314. 


553 


Johann -Friedrich  v.  Sachsen.  504, 
523.  325.  526.  527.  528.  333. 

Johann  IV.,  Herz.  v.  Sachsen-Lauen- 
burg. 98. 

Johann,  Herzog  von  Zator.  110. 

Johann  n.,  Pfalzgraf.  526. 

Johann  Hechtl,  Probst  v.  Kl. -Neu- 
burg. 3.  11.  19. 

Johann  S.  247. 

Johann,  Sanct,  a.  d.  Salza.  295. 

Johann  Sigismund,  Sohn  Joh.  Zapol- 
ja's.  381.  392. 

Johanna,  Königin  v.  Spanien.  155. 

Johannes,  Erzb.  v.  Tarceto.  37. 

Johannes,  Bisch,  v.  Lund.  305. 

Johannes  XVI.,  Bischof  von  Olmütz. 
345.  360. 

Johannes,  Bischof  v.  Posen.  292. 

JohannesV.  V.  Blankenfeld,  Bischof 
V.  Reval.  136. 

Johannes,  Subprior  von  Melk.  12. 

Johannes  Basiliewich,  Czar.  273. 

Johannes,  Gf.  v.  d.  Zips.  103. 

Johannes,  Octenarius  zu  St.  Ste- 
phan in  Wien.  13. 

Johannes,  Sohn  M.  Corvins.  34.  52. 

Johannes  v.  Eperies,  Mathematiker. 
66. 

Johannes  v.  Seeligenstadt,  Meister. 
15.  20.  43.  dessen  Gattin.  16. 

Johannes  Franciscus  Episcop.  Sca- 
rensis.  274. 

Jonas,  Dr.  J.  394.  395. 

Iphofen.  311.312. 

Ipphofer,  Dr.  Anibros.  498.500. 

I  p  s.  34. 

Irdning.  263. 

Isabella  V.  Aragonien.  107.  108.  111. 
112. 

Is  abell  a,  Wittwe  Joh.  Zapoljas.  357. 
381.  389.  392. 

I  slingen.  105. 

Isny.    103. 

Isterreich,  d.  d.  Venediger  besetzt. 
72. 


Istuinen,  Gregor.  122. 

Italien.  319. 

Juan  de  Aragon,  Erzbisch,  v.  Sara- 

gosa.  193. 
Juan  Sapuk.  273. 
Judenburg.  318. 
Judenburger  Alpen.  247. 
Jülich.  516. 

Jülich,  Joh.  n.,  Herzog  von.  400. 
Jülich  und  Cleve,  Herz.  Wilhelm. 72. 

514.  515.  517. 
Jütland.  95. 
Jugritzen.  129. 
Julius  IL,  Pabst.  402.  403.  405. 
Julius  IIL,  Pabst.  531.  533. 
Julius,  Bisch,  v.  Naumburg.  371. 
Jungu  era,  La.  220. 
Juns  =  Nimes.  221. 
Jurischitz,  Niclas.  329. 
Iviza,  InseL  189.190. 
Iwan  Wasiliewich  IL,  Czar.  393. 
Kaden.  313.314.316. 
Kadeyenow==  Kaydanow.  269. 
Kärnten.  160.  223.  250.  447.490. 

501. 
Kärnten,  Bambergische  Besitzungen 

in.  306. 
Kalacha,  Fluss.  118. 
Kalbe,  Stadt.  98. 
Kaienberg.  42. 
Kaien b er g,  Burg.  22.402. 
Kalenberger    -    Dörfel,      Pfarrer 

d.U. 
K  alenperger,  der.  ein  Weingarten. 

zu  Pötzelsdorf.  50. 
Kaiisch,  Martin  Zworovi^sky,  Palatin 

zu.  376. 
K  a  1 1  e  n  m  a  r  k  t  e  r ,  Dr.  Hanns,  Rector. 

71. 
Kaltem.  318. 
Kamiena,  Fluss.  286. 
Kamieniec.  269.  325.  326.  392. 
Kamiensko.  266.377.391.  393. 
Kannstadt.  247. 
Karl  IV.,  Kaiser.  312.  313. 


554 


Karl  V.,  Kaiser.  83.  8S.  86.  87.  94. 

13Ü.  142.  144.  14.»>.  146.  147.  Ui. 

152.  iS3.  1S4.  15S.  156.  157.  164. 

173.  177.  186.  191.  192.  204.  206. 

207.  208.  214.  217,  218.  224.  225. 

243.  245.  246.  247.  251.  255.  265. 

302.  316.  357.  368.  371.  377.  403. 

408.  411.  312.  413.  439.  440.  444. 

445.  447.  449.  450.  451.  455.  456. 

457.  459.  460.  465.  469.  470.  475. 

478.  481.  482.  483.  485.  487.  488. 

490.  491.  492.  493.  494.  495.  496. 

501.  502.  503.  504.  506.  507.  512. 

513.  515.  516.  517.  519.  521.  523. 

524.  525.  526.  527.  528.  529.  533. 

534. 
Karl  I.,  König  V.  Spanien.  106. 
Karl  VIII.  V.  Frankreich.  58.  59.  198. 

422. 
Karl,  Erzherz.  v.  Oest.,  Sohn  Ferd.  I. 

518. 
Karl  I.,  Herzog  v.  Bourbon.  464.  466. 

467.  468.  469. 
Karl  V.  Burgund,  Herzog.  92. 
Karl-Victor,  Herz. v.Braunschweig- 

Wolfenbüttel.  534. 
Karlstadt  in  Unterfranken.  311. 
Karst,  der.  72.  458. 
Kasan.  129. 

Kasan,  König  Scheale.  274. 
Kasansky.  129. 

Kasimir,  Herzog  v.  Teschen.  109. 
Kasimir,  Markgraf  v.  Brandenburg. 

133.  230.  281.  408.  410.  412. 
Kaspisches  Meer.  120. 
Kasten.  299. 

Kasten,  Pfarrer  daselbst.  38. 
Kastner.  471.473.474. 
Katharina,  Königin  von  Polen,  Ge- 
mahlin Sigismund'sn.393.  394.395. 
Katharina,  Gem.  Herz.  Erich'sl.  v. 

Braunschweig.  98. 
Katharin,    Anna   und   N.   Töchter 

Sigism.  I.  V.  Polen.  375. 
Katharina,  S.,  Kirchlein.  310. 


Katzianer,  Herr  Hanns.   282.  284. 

299.  300.  301.  304.  495. 
Kaufmann,  Dr.  Johann.  163. 
Kaydanow.  269. 
Kaza.  388. 

Kchersperger,  Marcus.  12. 
Kchranperger.  40. 
Kchunternpaum.  12. 
Keck,  Mert.  243. 
Keferspüchler,  Benedict.  469. 
Keglowich,  Peter.  307. 
Keichlwang.  295. 
Kellerschreiber,  kaiserl.  12. 
Keltsch.  364. 

Kempten,  Stadt.  102.  103.  247. 
Kers  berger,  Marcus.  12. 
Keutschach,  Leonh.  v.,  Erzb.  von 

Salzburg.  83.  84.  400.  411. 
Keymbsky,  Herr  Hanns.  292. 
Khelmse::=  Culm,  Bisthum.  375. 
Kheseatin.  286. 
K  h  esta,  s.  Castua. 
Khrow.  276. 
Khuen,  Blasius.  338. 
Khunab  itz  =  Kunowitz,    Herr   Jan 

von.  304. 
Khursitza=  Koszyce.  324. 
Kien.  326. 
Kienberg,  der.  99. 
Khienberger,     Purkhart,    kaiserl. 

Hauptmann  Korneuburgs.  27. 
Kienieg,  Ulrich.  471.473. 
Kindberg.  300. 
Kirchberg.  401. 
Kirchheim.  476. 
Kirchhöfen,  Wolfgang.  243. 
Kirchmay.r,  Franz.  509. 
Kirchmair  von  Ragen,  Georg.  420. 

471. 
Kirchmüllner,  Secretär.  442. 
Kitzbühel.  295. 
Kitzingen.   311.312. 
Kladrau.  310.313. 
Klama  un  =  Gemona.  172. 
Klamm,  Schloss.  132.  290.  295.  337. 


555 


Klausen.  172. 

Klaynnig,  Loy,    Goldschmid.  473. 

Klingberg  b.  Grein,  Kressllng  Pfle- 
ger. 63. 

Klingenberg,  Wolf  von,  Herr.  101. 

Klobucko.  267. 

Kl  oster -Neuburg.  22.  23.  24.  26. 
27.  28.  39.  40.  43.  43.  46.  51.  54. 
55.  57.  59.  226.  230.  231.  232.  233. 
234.  322.  400.  412. 

Kloster-Neuburg,  Burg  daselbst. 
26. 

Kloster-Neuburg,  das  Stift.  14.37. 
42.  46.  49. 

Kl  oster- Neuburg,  Bürger  Lindmair. 
45. 

Kloster-Neuburg,  Canonie.  Wolfg. 
Rietentaler.  26. 

Kloster-Neuburg,  Call  Canonicus 
das.  14. 

Kl  oster- Neuburg,  Hauptmann  Has- 
ler. 45. 

Kloster -Neuburg,  Klöster  daselbst. 
40.50. 

K  1  oster -Neuburg,  Nonnenkloster 
das.  26. 

Klo  ster- Neuburg,  Paul,  Pfarrer  zu 
S.  Martin.  10. 

Kl  0  st  er  -  Neuburg,  Pfarre  zu  S.  Mar- 
tin. 14. 

Kloater-Neuburg,  Probst  Georg  11. 
408. 

Kloste  r- Neuburg,  Probst  Joh.Hechtl. 
3.  11.  19.  25.  35. 

Klyn.  120. 

Kneller,  Dr.  Hanns.  294.  306. 

Knesack  =  Kniazyce.  269. 

Knesi,  Paul.  385. 

Kniazyce.  269. 

Knittelfeld.  318. 

Knorring,  Heinr.  v.,  Land-Comthur 
d.  deutsch.  Ordens  in  Tirol.  84. 163. 

Knorringen,  Wolf-Dietrich  v.  493. 

Knüttlingen.  249. 

Kay   (?)  Bischof  von.  377. 


Koburg.  264. 

Koburg,  Schloss  und  Stadt.  88. 

Kock  =  Kotzkho.  HO. 

Kockitz  =  Goggitseh.  315. 

Kocs.  263. 

Köln.  45.250.423.457.534. 

Köln,   Bischof   Hermann  V.,  Graf  v. 

Wied.  525. 
Königsberg.  276.286.341.380. 
Königsegg.   310. 
Königs  wiesen.  107. 
Kolin.  283.  306. 
Kolitz  =  Keltsch.  328. 
K  Ol  mar,  Stadt.  105. 
K  0 1 0  c  z  a,  Erzb.  Franz.  283. 292.'294. 

304.  305. 
Kolocza,  Erzb.  Peter.  54. 
Koloman,  S.,  Patron  v.  Oesterr.  4. 
Kolter,  Meister  Ludwig.  64. 
Kommotau.  313. 
Komorn.   281.  329.  331.  336.  338. 

510. 
Konrad.   58. 
Konrad,  Apotheker.  63. 
Konrad,  Apotheker,    dessen  Witwe 

Martha.  47. 
Konrad,  Herr.  3. 
Konstantinopel.  402.489. 
Konstantinovitz,  Thimophe.  121. 
Konstanz,    Stadt.    101.   102.   103. 

105.  423. 
Konstanz,  Bisthum  von.   101.  102. 

103. 
Konstanz,  Bischof  Hugo.  102.  103. 
Kopenhagen.  94. 
Koprzywica.  324. 
Korn-Neu  bürg,   14.    19.    22.  23. 

24.  25.  26.  27.  29.  47.  344. 
Korsör,  Schloss  und  Stadt.  9i 
Korsunsche  Thüren.  117. 
Korsola.  115. 

Koschentin  =  Kheseatin.  286. 
Kosel,  Festung.  278.286. 
Kosslcc  =  Kosel.  278. 
Koszyce.  324. 


556 


Kotwitz,  Konrad,  Üeutsch-Ordens- 

Coinmenthiir  zu  Wien.  402. 
Kovacsich.   307. 
Kowno.  276. 
Krabaten,   Graf  Christoph   von  = 

Gf.  Christ.  Frangipan.  434.  435. 
Krain.  160.447.486.  487. 
Krakau.  104.    109.    HO.  131.    267. 

268.  269.  276.  278.  283.  286.  288. 

289.  290.  294.  323.  324.  327.  341. 

345.  360.  364.  365.  366.  392.  394. 

410. 
Krakau,  Bischof  Andreas  I.  392. 
Krakau,  Bisch.  Samuel  v.  370.  372. 

375.  376.  377. 
Krakau,  Kastellan  Joh.  Gf-  zu  Tar- 

now.  372.  376.  377. 
Kralitz.  108. 
Kram  er.  10. 
Krapf,  Gabriel.  469. 
Krapner.  12. 
Krapnerin.  12, 
Krapitz.  390.  Vgl.  Krepitza. 
Krapp itz  a.  d.  Oder.  266. 
Krappitz.  374. 
Krapitz  a,  Alt-.  390.  392.  393. 
Krasnoie.  276. 
Kr  astino  wsky.  131. 
Kreiczer,  Meister  Christoph,  Doc- 

tor  d.  Med.  5.  13. 
Kreiczer    aus    Traismaur,    Meister 

Pangraz.  5.  6. 
Krems.  22.  23.  55.  295.  299. 
Kremser.  11. 
Krem  si  er.  295.  322.  324.  327.  341. 

364.  366. 
Krepice,  Alt-.  266. 
Krepitza.  374.  Vgl.  Krapitz. 
Krepitza,  Alt-.  266.  378. 
Kressling,  Pfleger  zu  Klingberg.  63. 
Krestcy.  118. 
Kreuzenstein.  10. 
Kreuznach,  Dr.  Nicolaus.  36.  57. 
Kreuzpek,  Thomas,  Subcantor.  5. 
Krieglach.   295. 


Kriewen  an  der  Obra?  292. 

Kroaten.  383. 

Kromolow.  267. 

Krön  berger.  40. 

Krüegl,  Hieronymus.  366. 

Krynki.  112.   131. 

Krzepice,  Alt- 375.  Vgl.  Krapitza, 

Krepitze,  Krepitza. 
Ktz  riu  i  n  =  Kriewen    a.    d.   Obra? 

292. 
Küchler,  Hanns.  243. 
Kuen,  Hanns-Jakob.  498.  500. 
Kuen,  Jakob,  Bürgerm.  v.  Innsbruck. 

444. 
Künigl,  Herr  Kasper.  476.  477. 
K  ü  n  i  g  1  a  n  =  Conegliano.  173. 
Küniglon  =  Conegliano.  223. 
K  uff  st  ein.  132.  140.424. 
Kumanier.  383. 
Kunigsberg,  Dorothea  von.  3. 
Kunigsberg,  Veit  von.  337. 
Kunigunde,  Tochter    Kais.   Fried- 

rich'sIV.  21. 
Kunowitz,  Herr  Jan  von.  304. 
Kunsegkh  =  Königsegg.  310. 
Kunternboum.  12. 
K unters  weg,  der.  443. 
Kuttenberg.  279.  306. 
Kuntstock,  Dr.  Gregor.  47. 
Kyburg,  Schloss  u.  Grafschaft.  102. 
Laa.  28. 

Laalant,  Insel.  91.92. 
Ladendorf.  322. 

Ladislaus  de  Zalkan,  Bisch,  v.  Wal- 
zen. 411. 
Ladislaus  Posthumus.  389. 
Ladislaus  IL,  König  v.  Ungern.  169. 
Ladoga-See.  117. 
Laib  ach.  73.79.  458. 
Laiba eh.  Bisch.  Christ.  Reuber.  104. 

413. 
Laibach,  Bisch.  Sigmund  von  Lam- 

berg.  434. 
Laibacher.  18. 
Lamass.  131.  269.  326. 


557 


L  amba  eh.  317. 

Lamberg,  Herr  Joseph  v.  306.  307. 

Lamberg,  Sigm.  von.,  Bisch,  v.  Lai- 
bach. 434. 

Lamparter,  Dr.  Johannes  (?).  140. 

Lampert,  Herr.  64. 

Lamprecht,  St., Abbt  Valentin  Pie- 
rer. 143. 145. 162. 

Landau,  Einer  von.  455. 

Landau,  Herr  Hanns  v.,  Landvogt  zu 
Neuenbürg.  257. 

Landenberg,  Haug  von,  Bisch.  102. 

Landrecy  im  Hennegau.  518. 

Landsberg  a.  Lech.  100. 

Landshut.  85.  106.  249. 

Lang,  Dr.  Johannes.  364.  366.  370. 
375.  376.  378.  390.  392.  395. 

Lang,  Matth.,  Bisch,  v.  Gurk, Coad- 
jutor  d.  Bisth.  Salzburg.  84. 

Lang,  Matth.,  als  Erzb.  u.  Cardinal. 
132.  139.  246.  400.  407.  413.  442. 
450.  454. 

L  angenargen  am  Bodensee.  101. 

Langenfeld.  311.  312. 

Langu  edoc.  221. 

Lankovitz  in  Steiermark.  239.  246. 
303. 

Lanngkhabitz  =  Lankovitz.   246. 

Lanntz,  Peter.  471.  473. 

Lanoy,  Don  Carl  von.  199.  224. 

Lappitz,  Dr.  Ulrich  von.  164. 

Lasanskj,  Herren.  388.  389. 

Lasky,  Herr  Hieronymus.  292. 
294.  295.  304.  305.  323. 

Lasso,  Don  Diego.  135. 

Laubenberg,  Herr  Hanns-Kasper  v. 
442. 

Laubnburg,  s.  Lauenburg. 

Lauenburg,  Herz.  Johann  IV.  von 
Sachsen-.  98. 

Lauffen.  311.  312.  313.  401. 

Laun.  313.  315. 

Laurenz,  Apotheker.  5.  63. 

Laurenz,  Bischof  v.  Würzburg.  411. 

Laurenz,  Herzog  von  Bosnien.  54. 


Lautreque.  481.482. 

La  vis.  437. 

Laxen  bürg.  56. 

L  e  b  n  t  a  11 ,  S.  Löwenthal. 

Lebus,  Georg  v.  Blumenthal,  Bisch. 

von.  358. 
Lech,   der.  100.  106. 
Lechfeld.  58. 
Leczelterin.  10. 
Lee,  Edward.  453. 
Leen,   die,  s.    Leine. 
Leibitz  =  Gleiwitz.  341. 
Leibnitz.301.  Leibnitzer  Feld.  301. 
Leibnitz,  daselbst.  Vicedom.  Balth. 

Gleyntzer.  143.  145.  148.  150. 
Leimh  ur  g.  443. 
Leinbatter,  414. 
Le  ine,  die.  98. 
Leipnick.  108.  131.  289.  327.  341. 

364.  366. 
Leippa,  Herr  Stislaw  von.  314. 
Leippa  &  Krumenau,  Berthold  von 

der.  394. 
Leipzig.  88.  89. 

L  e  i  va,  D.  Antonio  de.  482.  489.  493. 
Lellow.  286. 
L  e  m  b  e  r  g.  276. 
Lempekin.  3. 
Le  nngenfeldt  =  Langenfeld.  311. 

312. 
Leo  Agiicus  =  Lee,  Edward.  453. 
LeoX.,  Pabst.    134.  148.   179.    180. 

453.  456.  457. 
Leoben.  132.249.  290.  295.  318. 
Leoben,  Stadtrichter  zu.  163. 
Leobschüt/,.    266.    286.    374.  378. 

390. 
Leonfelden.  307. 
Leonhard,  Chörmeister  bei  S.  Ste- 
phan in  Wien.  42. 
Leonhard  v.  Keutschach,  Erzb.  von 

Salzburg.  83.  84.  400.  411. 
Leopold  der  Heilige.  37.400. 
Leo  poldsdor  f,  Herr  Marx  Beck  v. 

298.  304.  331. 


558 


Lerm,  Dr.  Ulrich.  400. 
Lesnicky,  Kämmerer.  373.  374. 
Letalesky,  Herr  Hanns,  Bisch,  von 

Posen.  292. 
Leuchtenberg.  311.443. 
Leutkirch  an  der  Eytra.  102. 
Leyninger,  Sigmund.  183. 
Leyp,  Herr  Stisiaw  von  der.  314. 
Liechtel,   der,  ein  Weingarten.  51. 
Liechtenau.  390. 
Liechtensteiner.  500. 
Liechtenstein,  Herr  Andreas  von, 

140. 
Liechtenstein,  Christoph-Philipp, 

Graf  von.  310.  463. 
Liechtenstein,   Paul    von,  Bisch. 

V.  Trient.  427. 
Liefland.  115.  117.130. 
Liegnitz,  Herzog  Friedrich  der  Jün- 
gere von.  345. 
Lienhart,Dr.  ==  Leonh.  Gressing. 

455.  498. 
Lienhartsberg,  Sanct.  470.  Prat- 

ter  von,  ebenda. 
Lientz.  318.  476. 
Liguentz  =  Livenza,  Fluss.  173. 223. 
Lilienfeld,  Stift.  12.47. 
Lilienfeld,  Abbt  Georg  HL  61. 
L  i  m  b  a  c  h  =  Lendva.  244. 
Limbach,  Herr  Schencke Philipp  v. 

140. 
Limburg,   die    Schenken   von.  312. 
Limmath,  die,   Fluss.  102. 
L  indau  am  Bodensee.  101.  105. 
Lindmair,  Bürger  zu  Kl.-Neuburg. 

45. 
Linsky  =  Glinsky,  Basilius.  273. 
Linsky,  Äiichael.  112. 
Linz.  21.  30.  60.  107.  139.  249.  262. 

263.  289.  290.  294.  298.  299.  304. 

307.  400.  404.  413.  455.  478.  485. 
Linzgau,  der.  102. 
Lipovetz.  109.  131.288.  341. 
Lippa,  Pass.  530. 
Li  stoa,  die.   325. 


Lithauen.  110.  130.  275.  286. 

Li  t hauen,   Witold,  Grossherz.  269. 

Lithauen,  Herz.  Johannes,  404. 

Litoworsky,  Nicias.  304. 

Lochoseckh.  275. 

Lodi,  522. 

Lodron,  Julia,  Gräfin.  396. 

Lodron,    Graf    Ludwig    von.    495. 

496. 
Löhl,  Hanns.  444. 
Löwen.  250. 
Löwenthal  am  Bodensee,  in  Wür- 

temberg.  101. 
Lofers.  247. 
Lohr haid  =  Lohr.  311. 
Loj  ano.  179. 
Lombar die.  428.  477. 479.  481.493. 

531. 
Loosdorf,  Vicar  Barthol.   Seybers- 

beck.  49.  62. 
Loran  0  in  Istrien,  70. 
Loredano,  Leonardo,  Doge.  175. 
Loreto.  70. 
Lorfers  =  Lavis.  437. 
Lorisman,  dessen  Witwe.  47. 
Loschantzkj  =  Lasanski,    Herren. 

388.  389. 
Losenstein.  290. 
Losice.  277. 
Lositzy.  286.287. 
Lothringen.  106.432.532. 
Lou  pian.  221. 
Lovadina.  223. 
Loxaw,  Herr  Georg  von,   Secretär. 

283. 
Lublin.    HO.   131.  268.  269.   286. 

324.  326.  327. 
Lubodina  =  Lovadina.  223. 
Luckaw.  286.  287. 
Luden,  Dorf.  315. 
Ludniansdorf,  Herr  Christ,  v.  140. 
Ludovicus.  401. 
Lud  werger.  19. 
Ludwig  V.  Baiern,  Herzog.  85.  413. 

493. 


339 


Ludwig  II.,  Sohn  Wladislavs  II.  von 

Ungern.  72.  83.  133.  134.  22S.  231. 

244.  24S.  256.  262.  263.  264.  265. 

275.  276.  281.  373.  381.  408.  409. 

410.  411.  413.  414.  416.  450.  451. 

505.  530. 
Ludwig    V.,     Pfalzgf.      Churfürst. 

358. 
Ludwig  XII.  V.  Frankreich.  73.  402. 

403.  407.  427.  432. 
Lübeck.  91.96.  97.  133. 
Lüneburg,  Herzoge  von.  97. 
Lüneburg,  Otto  u.  Ernst,  Herzoge 

von.  486. 
Lüngel,  Hanns.  261. 
Lüentz  et  Lueg,Burggf.  Nicias  v.  69. 
Lüentz  und  Lueg,  Barbara,  Tochter 

Nicias  Burggf.  von.  69. 
Lüsen.  476. 
Lützelburg.  514.  517. 
Lukchner  von  Medling.  44. 
Lukow.  277. 

Land,  Herr  Johannes,  Bisch,  v.  305. 
Lunden  =  Luden,  Dorf.  315. 
Lupfen,  Grafen  von.  105. 
Luscn,  der  Mair  in.  497. 
Luther,  Martin.  136.  247.452.  457. 

465.  513. 
Lutinitz,  See.  119. 
Macedonia,    Constantino   duca    di. 

431. 
Machmut,  üragoman.   332. 
Madruz,  ein  Herr  von.  506. 
Madruz,  Christoph    von,  Bisehof  v. 

Trient.  506.  514.  529. 
Madruz,  Herr  Gaudenz  v.  306.307. 
Madruz,  Herr  Hildebrand  von.  519. 
Madruz,  Hauptmann.  509. 
.Madruz,  Nicias  von.  532. 
Mähren.  108.  279.  285.  452.   479. 

524.  530. 
Maestricht.  250. 
Magdeburg,  Erzbisthum.  98. 
M  a  gd  e  b u  rg ,  Erzb.  Albrecht  IV.  88. 

89.  98. 


Mailand,  Herzogthum  und  Stadt.  84. 

222.  223.  424.  427.  435.  436.  456. 

458.  464.  467.  468.  469.  475.  479. 

481.482    483.  491.494.495.  501. 

502.  503.  504.  507.  512.  517.  519. 

521.  522.  523.  532. 
Mailand,  Herzogin  Bona  von.  111. 
Mailand,  Herzogin  Isabella  von.  107. 

108.111.112. 
Main,  der.  88.99.311. 
M  a  i  n  a  u  am  Bodensee,  Deutschordens- 

Commenturei.  101. 
Mainz.  250. 

Mainz,  Bisthum.    Besitzungen.    312. 
Mainz,  Erzbisch.    Albrecht.   88.  89. 

98.  136.  264.  314. 
Majorca,  Insel.  188.  190. 
Mair  am  Orth  zu  S.  Jörgen,  497. 
Mair  in  Lusen,  der.  497. 
Maistr  es  =  Mestre.  174. 
Majus,  Michael.  185. 
Malapane  =  Malpont,   Fluss.  266. 

374.  378.  390. 
Maicena  =  Malaucenne.  221. 
Malaucenne.  221. 
Malghera.  174.433. 
Malhinger,  Priester.  10. 
Malpont.  378.  Vergl.  Malapane.* 
Malpontetz.  390  Vergl.  Malapane. 
Malvenda,  Dr.  526. 
Mandling,  die.  263. 
Mann,  Valentin  von.  149. 
M  a  n  s  f  e  I  d  ,  Graf  Hoyer  von.  84.  247. 

442. 
Mantua.  486.  491. 
Mantua,   der   Marqs.    v.   469.   478. 

485. 
M  a  r  a  n  0  am  Tagliamento.  79.  80. 

434.  514.  521. 
Marburg  an  der  Drau.  74.  301. 
March,  Fluss.  108.  266.  289.  328. 
March,  die  kleine.  390. 
Marchfeld.  489. 
Marchovo.  131. 
Marco,  Ponte  San-.  223. 


560 


Marein,  Sanct,  auf  der  Ins.  Schutt. 
304.  329. 

Marenfei  s  in  Istrien.  72.  73.  75.  77. 
247.  265. 

Margeratha,  Tochter  Maxs  1.  155. 
198.  441. 

Maria  v.  Burgund.  441. 

Maria  v.  Ungern,  Schwester  Ferdi- 
nands I.  249.  281.  282.  414.  440. 

529.  530. 

Maria,  Statthalterin  der  Niederlande. 

516.517. 
Maria,  Tochter  Kais.  Karl's  V.  369. 

530.  534. 

Maria,  Tochter  Philipp's  1.  v.Spanien. 

83.  450. 
M  a  r  k  d  0  r  f  im  Linzgau.  102. 
Markersdorf.  V.  0.  W.  W.  43. 
Marktrenk.  298.  317. 
Marottinger,  Bürger  Wiens.  27. 
Marseille.  467.  494.  519. 
Martha,  Witwe  Konrad's  d.  Apothe- 
kers. 47. 
Martinuzzi,    Bruder   Georg.  332. 

381.  389.  506.  507.  509.  530.  531. 
Martoreli.  193.218. 
Marx,  S.,  bei  Wien.  31. 
Masmünster,  Herr  Melchior  v. 429. 
M  a  s  0  V  i  e  n ,  Herzogthum.  373. 
Mass,  die,  =  Masovien.  377.  378. 
M  a  t  h  e  i  s ,  Kümmerer.  442. 
Mathias,  Apotheker.  5. 
Mathias  Corvin.  4.  6.  16.21.  27.  29. 

31.  34.  36.  37.  39.  40.  42.  44.  46. 

48.  52.  53.  384. 
Matthäus  Lang,   Bischof  v.    Gurk. 

400.  407. 
Matthäus  Lang,  Coadjutor  des  Erz- 

bisthums  Salzburg.  136. 137. 
Matthäus  Lang,  Erzb.  v.  Salzburg. 

442.  450.  454. 
Mathiowsky,  Samuel,  Bischof  von 

Krakau.  370.  372.  375.  376.  377. 
Matrei.  318. 
Matzacher,  Herr  Hanns.  162. 


Mauch,  Dr.  DanieL  498.  499. 
Maulbronn.  247. 
Mautern.  22.  23.55. 
Mauterndorf  im  Lungau.  84.  132. 
Mauthausen.  298.299. 
Maximilian  I.,  Kaiser.  29.  30.  31. 

38.  44.  45.  53.  54.  55.  56.  61.  72. 

73.  79.  82.  84.  85.  100.  101.  102. 

103.  123.  126.  132.  133.  136.  139. 

140.  141.  175.  181.  194.  195.  196. 

198.  210.  211.  216.  230.  257.  265. 

281.  293.  369.  400.  401.  404.  405. 

406.  407.  408.  409.  411.  412.  413. 

421.  422.  428.  440.  445.  447.  450. 

462. 
Maximilian  l\.,  König  von  Böhmen. 

281.  530. 
Maximilianus    Transilvanus.     191. 

192.  199.  248.  447. 
Mechmet-Bassa.    332.   333.   334. 

335. 
Mechmet-Beg.  333. 
Mecklenburg,    Fürstenthum.    90. 

452. 
Mecklenburg,      Herz.        Albrecht 

V.  91. 
Mecklenburg,  Herz.  Heinrich  der 

Friedfertige.  90.  486. 
M  e  d  i  c  i ,  Herr  Hanns  Jakob  v.,  Markgf. 

zu  Malignan.  338. 
M  e  d  i  e  i ,  Julian  von.  480. 
M  e  di  c  i,  Cardinal  Julius  v.  179.  464. 
Mediin  g,  Lukchner  von.  44, 
Med  na.  119. 
Mednigkh.  276. 
Megyer,  Nagy-.  329. 
Meichsner,  Balthasar.  100. 
Meichsn  er,   die.  172. 
Meidling,  Pfarrer  Erhard  zu.  54 
Mestre.  174.433. 
Meteuey,  Hieronymus   v.  192.  209. 
Metz,  532.  534. 
Metz,  Bisthum.  106. 
Michael.  S.  318. 
Michael,  Dr.  59. 


56i 


Mi  chael,  Meister,  Baccal.  d.  Medicin. 

49.  51. 
Michael,    Meister,  Züchtiger.  262. 
Michelin.  63. 
Michelsburg.  497. 
Mjednoj  e.  119. 
Miedzyrzyc.  110. 
Mi  ensc  0  =  Minsk.  269. 
Miescowsky,  Lorenz.  110. 
Mil  enekhy.  115. 
Milenetz.  277. 
Mileziz.  286. 
Millauer-Au.  471. 
Milo,  Jurisconsultiis.  402. 
Miitschin.  307.309.  310. 
Mindorf,  Christoph  von.  143. 
Minorea,  Insel.  187.188. 
Minsk.  269. 
Mi  randola.  521. 
M  i  r  a  n  d  0  1  a  ,  Gf.  Albert  von.  330. 
Mirandola,  Galeoto  zu  Concordia, 

Graf  von.  329. 
Mi  rand  ola  ,   Johannes  -  Franciscus. 

Graf  zu.  329. 
Mirandola,  Joh.  Tliom.  Picus,  Gf. 

zu.  329. 
Mistelbach.   132.  266.   289.  291. 

323.  328.  342.  344.  374. 
Mittelländisches   Meer.  519. 
Mitter  bürg  in  Istrien.  S.  Pisino. 
Mittersp  ill  ,  vielleicht   Colmo.  75. 
M  0  d  r  u  s  c  h ,  Bischof  Simon  v.  Beana. 

403. 
Mönchberg.  386.389. 
Mörsburg  am  Bodensee.  101.  102. 
Mogilew.  269. 
Mohacs.  276.  416.477. 
Mola.  180. 
Moldau,    Peter    Uaresch,  Wojwode 

der.  360. 
Moldau,  Wojwode  Stephan.  54. 
M  0  1  i  n  del  Uey.  191.  192.  197.  210. 

213.217.218.224. 
Molodeczno.  276. 
Molodesch.  276. 

Fontes.  VIII. 


Mondsee.  401. 
Monfalcone,  s.  Neumarktl. 
Monheim,  in  der  Pfalz.  87. 
Mont-Cenis.  222.  467. 
Montagnana.  433. 
Montebello.  223. 
Monte  Leon,  Camillus,  Gf.  von.  182. 
Monte  Leon,  Hector,  Graf  von.  182. 
Mo nt fort,  Gräfin  Apolonia  v.  100. 
Montfort,  Graf  Georg  v.  143.145. 
M  0  nt  fort,  Hugo  Gf.  der  Ältere  und 

dessen  Gemahlin.  87.  100.  105. 
Montfort,  Graf  Wolf  von.  192.  209. 

299.  498. 
Montfort,  Gf.  Ulrich  von.  101. 
Montfort,  Grafen  v,  100.  101. 
Montpellier.  221. 
Montserrat.  187.213. 
Moosburg.  263. 
Mo  ra  vitza,  die.  374. 
Morea.  496. 
Moretz.  287. 
Moriz,  Herzog  v.  Sachsen.  532.  533. 

534. 
Moro  Hinge  rin,  Polixena.   396. 
Mo  roschopi.  131. 
Morsperg.  264. 
Mosaisco.  274.275. 
Mosaysco.  130. 
Mosaysko  =  Moshaiek.  273. 
Mozaisk.  130. 
Mos  Chat.  269. 
Moscu.  325.  326. 
Moshaiek.  27.3. 
Moshe  im,  Herr  Thoman.  143. 
Moskau.  94. 103.  HO.  113.  271.  273. 
Mosqua,  Fluss.  126.  129.  273. 
Moss,   die  =  Masovien.  377.  378. 
Mota,  Bischof.  199.  204.  208. 
Mraxi,  Herr  Jan.  225.  246.  408.  409. 

410. 
Mraxi,  Peter,  Pfleger  zu  Giins.  104. 

107. 
Mraxki,  Dr.  406. 
Msta,  Fluss.  118.  119. 
36 


562 


Muchowetz,  Fluss.  269. 
Mühlbacher  Klause.  476. 
Mühlberg.  368.  528. 
Mühldorf.  137.  139.401. 
M ü  I h  a me r ,  Burgvogt  zuBockflüss.  4. 
Mülpach  in   Meissen    =    Mühlberg. 

368. 
München.  85.  263.486. 
München,  Stoflfel  von.  432. 
Münsterberg,    Herzog  Hanns   von, 

345 ;  dessen  Gem.  Kath.  v.  Schulo- 

witz,  ebenda. 
Mürzthal,  das.  290.400. 
Mürzzuschlag.  132. 
Mulban  gerin.  H. 
Mulde,  die.  89.  99. 
Mulla,  die,  s.  Mulde. 
Mumbl  =  Memel,  Fluss.  276. 
Muml,  die,  s.  Memel. 
Muntzels=:  Montagnana.  433. 
Murän.  386. 

M  u  s  c  h,  Markgraf  von.  510. 
Nadasdy,  Gf.  Thom.  382.  385.386. 

387.  388. 
Nagy-Kalio.  387. 
Nagy-Megyer.  329. 
Nagy-Tapolczan.  386. 
Napoli,  Cesar  de.  522. 
Nar  bon  ne.  221. 
Naref,  die.  111.  131.  277.  286.  287. 

326. 
Nauer,  See.  114. 
Naumburg,  Julius,  Bisch,  v.  371. 
Navarra.  514. 
Neapel.  180.    181.   448.   479.  481. 

482.  485.  492.  494. 
Neckar,  der  Fluss.  106. 
Neide  ck,  Achaz  v.,  dessen  Gemah- 
lin. 400. 
Neid  eck,  Georg  v..  Bisch,  v.  Trient. 

399.  400.  425.  431. 
N  eipperg,  Herrn  von.  342. 
Neisse.  278.291.  365.  378. 
Nellenburg,  Landvogt,  Hanns  von 

Landau.  257. 


Nemenezin.  113. 

Nemtzitz,  Gross-.  328. 

Nemtzitz  =  Niemtschitz.  324. 

Nesselwang.  102. 

Nestnigkh,  Stadt.  94. 

Nestved,  Stadt.  94. 

Neuberg  in  Steiermark.  247.  265. 

Neuberg,  Abt  Ambros  von.  150. 

Neuburg.  264. 

Neuburg  an  der  Donau.  84. 

Neuburg  am  Inn.  527. 

Neuburg  a.  d.  Saale.  88. 

Neuburg  auf  d.  Insel  Fun.  94. 

Neudorf.  289.294.  328. 

Neudorf  im  V.  U.  M.  B.285.  324.  341. 

Neugarten,  s.  Nowgorod. 

Neuhaus,  s.  Castel  nuovo. 

Neu  haus  in  Böhmen.  295.  309.  310. 
315. 

Neu  haus,  Herrn  von.  315. 

Ne  uhaus,  Herr  Hanns  von.  78. 

Neu  haus,  Michel  von.   463. 

Neumann,  Meister  Job.   36.  46.51. 

Neumarktl.  73. 

Neumünster.  96. 

Neunkirehen.  132.  301.  302.  337. 

Neusohl.  389. 

Neustadt  a.  d.  Aisch.  311.  312. 

Neustadt  a.  d.  Leine.  98. 

Neustadt  am  Schwarzwald.  105. 

Neustadt  in  Holstein.  91. 

Neustadt,  Nowgorod.  117. 

Neustadt  =  Nowe-Brzesko.  268. 

Neus  tadt=:Nowo-Gortzin.  131. 

Neustadt,  Wiener-.  4.  3.  6.  18.  24. 
30.31.36.41.46.  53.  56.  72.  141. 
245.  256.  262.  263.  264.  290.  300. 
301.  328.  331.  337.  408.  411.  412. 
414.  415.  441.  463.  490.  509. 

Neustadt,  Wiener-,  Kirchen,  Pfarr- 
kirche, Kirchenvater  derselb.  1477. 
S.  Pottensteiner,  Augustin. 

Neustadt,  Bisch.  Dr.  Gregor  Ange- 
rer. 500. 

Neustadt).  291. 


563 


Neustift    bei    Brixen.    Kloster.  420. 

449.469.471.473.512. 
Neustift  bei  Brixen, Probst  Augustin. 

464.  469.  471. 
Neustift,    Probst  Ulrich.  498.  S12. 

514. 
Neu-Titsehein.  322.  323.  324. 
Neutra.  282.386.389. 
Neuweiler  =  NeuviIler.  105.  Max  I. 

das.  105. 
Newa,  Fluss.  117. 
Neydegger,     Dr.    Paul,     Bamberg. 

Probst.  306. 
Niclas,  Dr.  455. 
Nicolaus,  Diener  des  Konrad  Celtes. 

66. 
Nico  laus,  Pfarrer  zu  Heiligenstadt. 

14. 
Nicolsburg.  132.266.291. 
Nida,  Fluss.  286. 
Niederheid.  307. 
Niederlande.  250.432.  448.  457. 

495.  501.  502.  503.  504.  514.  515. 

516.  527.  533. 
Nied  er-Limbach.  244. 
Niemen,  Fluss.  112.  276.  286.  325. 

326. 
Ni  emtsc  hi  tz.  Gross-.  289.  324. 
N  iepe  r.  269.  271.  272.  273. 
Nifo,  Agostino,  der  Philosoph.  181. 
Nimburg.  279. 
Nim  es.  221. 

Niritas=  Nyiregyhaza.  388. 
Nischa.  115.  118. 
Nisslstein,  der  von.  527. 
Nittenburg.  117. 
Nizza,  Stadf.  519. 
Nördlingen.  263.475.  527. 
Nogarol,  Graf  Leonhard.  265.271. 

274.  275.  279.  316.  403. 
Non,  Berg.  437.  4.')6.  475. 
Norby,  Severin.  93. 
Norlwed,  Severin.  93. 
Nortweden,  s.  Norwegen. 
Norwegen.  97. 


Nouidwor.  325.  326. 

Novara.  223. 

Nowgorod,  Gross-.  116.  117.  118. 

128.  130. 
Nowo-Brzesko.  268. 
Nowo-Gortzin.  131.286.  287.  324. 

327. 
Nowo-Grodek.  269. 
Nürnberg.  88.  100.  255.264.311. 

450.  459.  464.  465.  486.  504.  513. 

515. 
Nürnberg,  Dr. Chr.  Scheurlein.  257. 
Nursia,  Gregor  von.  402. 
Nussberg,  der.  40. 
Nyiregyhaza.  388. 
Nyköping.  92.  94. 
Ober-Enheim.  105.  106. 
Oberheid.  307. 
Ober-Kärnten.  457. 
Obernburger,  Johannes.  372. 
Obernehnam,  s.  Ober-Enheim. 
Oberno.  269. 

Ober  stein,  Herr  Probst  Paul  v.  140. 
Obertzan,  Herr  Erasmus.  300. 
Oberweinmayr,  Herr  Jodocus. 410. 
Odense,  Stadt.  95. 
Odenwald,  der.  312. 
Oder,   Fluss.   108.  109.    266.   278. 

286.  374.  390. 
Oderberg.  109.288. 
Oecolampadius.  513. 
Oedenburg.  54.  264. 
Oeder,  Hanns,  Secretär.  257. 
Öls,  Fluss.  109. 
Oesterreich.  447.  486.  524. 
Oesterreich,  Herz.  Georg  v..  Bisch. 

zu  Brixen.  496.  497.  498.  499. 
Oesterreich  ob  d.  Enns.  159.  301. 
Ötting,  Alten-.  401. 
Oettingen,  Graf  von.  412. 
Ofen.  64.  133.  134.  263.  266.  281. 

289.  295.  330.  333.  381.  382.  403. 

404.  405.  406.  407.  409.  410.  411. 

415.  484.  505.  506.  507.  508.  509. 

510.  516.  530. 

36* 


;64 


Ofen,  Soliinan  Bassa  das.  332. 
Of^gershc  im.  249. 

0  g  1  e  i  n ,  Kämmerer.  442. 
Ohlau.  291. 
Okrzeja  =  Oxj.  277. 
Okusz.  267.  278.  341. 
Olau.  390. 
Olkeniki.   113. 
Oleschno.  266.  374.378.  390. 
Olfer.  120. 

Olmütz.108. 131.266.283.285.  289. 
291.  323.  327.  341.  344.  374.  378. 
390.  395.  410. 

01  mutz,  Bisthum  von.  108. 

0 1  m  ü  t  z ,  Blscli.  Johann XVI.  343. 360. 

Olmütz,  Bischof  Stanislaiis  I.  304. 

Opatow,  110.286.287. 

Oplro,  s.  Apenrade. 

Opoczka.  114.  115.  116. 

Opole    287. 

Oponitza,  das  Wasser.  341. 

Oppa,  die.  390. 

Opp  ein,  Fürstenthiim.  266.  392. 

Oppeln.  374.  378.  390.  393. 

Oppava.  390. 

Oreat  Rechelwitzkha.  118. 

Ore  s  eha  ckh.  117. 

Orlo,  Abtei.  109. 

Or  p  i  err  e.  221. 

Orsa.  113. 

Or s  a  =  Orsza.  130.  269.  270.  275. 

Oschna,  die.  323. 

Oseck.  327. 

Osiek.  324. 

Osoppo,Berg.  172.173.434. 

Osse.  287. 

Ossega.  119. 

Osseck  =  Osiek.  324. 

Ostairich.  219. 

Osterburg.  90. 

Osternitza,  Fluss.  115. 

0  s  tr  au.  108. 131. 288.  293. 322.  323. 

327.  364. 
Ostrawitza,  Fluss.  108. 
Ostrositz,  Nicias.  300. 


Ostsee.  115.276. 
Oswieczin.109. 131.295.  323.324. 

327.  344.  364.  374. 
Osze  =  Hoza.  276. 
Otmüt.  269. 
Ottakring,    Kirchen  S.   Lambert's 

und  S.  Wolfgang's.  27. 
Ottensee,  Stadt,  s.  Odense. 
Ottensheim.  299. 
Ott-Heinrich,  der    Grossmüthige 

V.  d.  Pfalz,  Herzog  zu  Neu  bürg.  359. 
Ottilienberg,  St.  105. 
Ottmac  hau.  279. 
Otto  u.  Ernst,  Herz.  v.  Lüneburg.  486. 
0 1 1 0  k  ar  II.  V.  Böhmen,  Kön.  153. 194. 
Ouveze,  Fluss.  221. 
Ox,  Christoph.  497. 
Oxy,  Fluss.  277.  =  Okrzeica. 
Pa  dua.  73.  177.  428.  429.  430.  431. 

433.  436. 
Pairsperger,  ein  Junger.  500. 
Palamit,  Fluss.  118. 
Palbier,  Kümmerer.  442. 
Palermo.  184.  185. 
Pallavicini,  Sforza  Marchese.  512. 

531. 
Pappenheini,  Marschälle  von.  87. 

88. 
Pappenheim,  Wolf  Dietr.  v.,  Bam- 
berg. Domherr.  306. 
Paradeiser,  Augustin,  aus  Kärnten. 

307. 
Parchim,  Stadt.  90. 
Parcho.  116. 
Paris.  524. 
Parma.  456-531.532. 
Partin,  Dorf.  265. 
Partzow.  131.268.286.  324.326. 
Pas  sau.  249.256.299.414.533. 
Pa  SS  au.  Bisch.  Ernst,  Herz.  v.  Baiern. 

413. 
P  a  s  s  a  u ,  Bisch.  Virgil  Fröschel.  400. 
Passau,  Meister  Stephan  von.  44. 
Passl  er,  Peter.  466.  470.  474. 
Paul,  St.,  bei  Wien.  31. 


165 


Panl  Ilf.,  Papst.  368.  369.  492.  49S. 

496.  Ö04.  512.  513.  516.  521.  523. 

52S.  527.  529. 
Paul  IV.,  Papst.  135. 
Paul  St.,  Abt  Ulrich.  163. 
Paul  Algimunt,  Bisch,  v.  Vilna.  360. 
Paul,  Pfarrer   zu  St.  Martin  in  Kl.- 

Neuburg.  10. 
Paul  V.  Liechtenstein, Bisch,  v.  Trient. 

427. 
Paumgartner,  Dr.  Peter,  bair.  Hof- 

rath.  257.  497. 
Pavia.  181.467.470. 
Paynak,  das  Gebirge.  75. 

Payrstorffer 149. 

Pczina.  109. 

Peezora.  129. 

Pegnitz,  die.  100. 

Peiersdorf.  88. 

Peischldorff.  172. 

Pelkhy.  278. 

Pelopones.  496. 

Pels.  247. 

Pemphlinger,  Herr  Stephan.  265. 

Peni  Bemischs,  ung.  Feldhauptmann 

an  der  mittleren  Donau-Brücke.  6. 
Pen  ig  zu  Dietenheim,  Peter.  497. 
Penning,  Meister  Jan.  92. 
Pepert,  Jakob,  Pfarrer  in  Heiligen- 
stadt. 3. 
Perenyi,  Peter.  323.  Vergl.  411. 
Perg,  Herr  Kasper  v.,  bambergischer 

Gesandter.  306. 
P  e  r  k  h  e  i  m ,  Georg  von.  307. 
Perleberg.  90. 
Permenczo,  Feldhauptmann  M.  Cor- 

vin's.  31. 
Permien.  129. 
Perneck  am  Hartberg.  150. 
Pernegger,  Ulrich.  134. 
Pernheim.  312. 
P ernstein,  Herren  von.  108.  289. 
Pernst  ein,  Herr  Albrecht  od.  Woi- 

tich  V.  304. 
P cm  stein,  Herr  Wittich  von.  299. 


Perpignan.  209.  220. 
Persenbeug.  249.299.  317. 
Pescara,  Graf  von.  409. 
Pescara,  Ferd.  d'Avalos,  Marchese 

di.  181. 
Peschiera.  223. 
Pesitzateitz.  325.  326. 
Pesth.  134.330. 
Peter,  Bischof  von  Pfemisl.  113. 
Peter  Bonomo,    Bischof  von  Triest. 

140.  257. 
Peter  Raresch,  Wojwode  d.  Moldau. 

360. 
P  e  t  e  r  k  a  w  =  Piotrkow.  266. 267. 370. 
Petersdorff  auf  d.  Insel  Femern.  92. 
Peterswalde.  289.  327.364. 
Petlern.  310.313. 
Petronell.  389. 
Petrowitz  =  Peter  Raresch,  Woi- 

wode  der  Moldau,  360.  381. 
Petschach,  Felician  von.  163. 
Pettau.  295. 
Peutten.  341. 
P  6  y  s  s  e  r.  449. 
Pfad  =  Po.  479. 
Pf  äff,  Martin.  434. 
Pfalz,  Friedrich  II.  von  der.  359. 
Pfalz,  Ott-Heinrich  von  der,  Herzog 

zu  Neuburg.  359. 
Pfarrkirchen  in  Baiern.  106.263. 
Pfeffer  er.  470.474. 
Pfiert,  Herr  Symon-Sigm.  v.  140. 
Pfintzing,  Melchior.  84. 
Pfintzing,  Ulrich  von,  Abt  von  St. 

Paul.  163. 
Pflueg,  Herr  Hanns.  304.  313. 
Pflucg,  Julius,  Bisch,  v.  Naumburg. 

299.  371. 
Pfortzacb.  100. 
Pfrauenbcrg.  310.313. 
Pfrembt.  313. 
Pfuntner.  61. 
Phad  =Po.  222. 
Philipp,  Herzog  von  Braunschwoig- 

Wolfenbüttel.  534. 


566 


Pili  Upp  von  Burgund,  Herzog.  224. 

422. 
Philipp  d.  Grossmüthige,  Landgf.  v. 

Hessen.  368.  486.  491.    S04.  523. 

S25.  526.  527.  528.  533. 
Philipp,  Pf'alzgraf  b.  Rhein.  493. 
Philipp  I.V.  Spanien.  44.  104.  401. 

408.  441.  445.  450.  451. 
Philipp  n.,  Sohn  Karl's  V.  529. 
Philipp   von  Flershein,  Bischof  zu 

Speyer.  299. 
Philistini.  383. 
Piacenza.  368.  479. 
Piave,  Fluss.  173. 
Piavesell  a.  173. 
Piber-Alpe,  die.  263. 
P  i  b  r  a  c  h  ,  Jakob  und  Sebald  v.  332. 
Picardie.  514. 
Piela,  Fluss.  271. 
Pielstouitza.   278. 
Piemont.  222.495.  519.  520.531. 
Pientzenawer,der.  424. 
Pierbach.  107. 

Pierer,  Valentin,  Abt  zu  St.  Lamp- 
recht. 143.  145.  162. 
Piesch,  Friedrich.  243. 
Pieschackh.  120. 
Piersinsky.  287. 
Piesky  =  Bielica.  325.326. 
Piestonetz.  278.  326. 
Pietro,  Isola  di  San-.  186. 
Pietsch,  Friedrich.  261. 
Pietza.  278. 
Pieve  di  Cadore.  426. 
Pilgram,  Meister  Job.,  Lieentiat  d. 

Medicin.  16. 
Pilsen.  310.313. 
Pinipinella,    Vincenz,    Erzbischof. 

299. 
Pinar,  Capo  del.  188. 
Pinzgau.  476. 

Piotrkow.  266.  282.283.  370.  374. 
375.  377.  378.  390.  391.  392.  393. 
Piper  no.  180. 
Pirnitz.  306. 


Pirstinger,  Berthold,  Bischof  von 
Chiemsee.  413. 

Pisa.  423. 

Pisanntz,  N.,  Dechant  von.  199. 

Pisino.  72.73.77.78.247. 

P  i  s  i  n  0  ,  Karl  Trapp  auf.  84. 

Pisino,  vgl.  auch  Mitterburg. 

Piskowice.  278. 

P  i  st  0  r  i  s  ,  Dr.  Simon,  Kanzler.  292. 

Pitigliano,  Conte.  425.    427.  428. 

Pius  III.,  P.  399.  428.  429.  430.  432. 

Pi  zzig  et  0  ne.  470. 

P 1  a  c  e  n  z  =  Piave,  Fluss.  223 . 

Planer.  8. 

Plankenstein,  Lienh. Rauber, Frei- 
herr zu.  164. 

Planke  nsteiner,  Herr  Johann.  10. 

Plankner,  Herr  Wolfhart.  314. 

PI  aten  =  Piave,  Fluss.  223. 

Plauen  in  Sachsen.  99. 

PI  e  i  f  im  Cadober  =  Pieve  di  Cadore. 
426. 

Pleisk  irc  hen.  401. 

Pleskow.  128. 

Pless,  Schloss  und  Stadt.  109.  131. 
283.  288.  295.  323.  324.  327.  344. 
364.  366. 

P 1  e  tz  k  0 ,  Wojwode  Pet.  Schischka. 
274. 

P 1  i  n  t  e  n  b  u  r  g  =  Visegrad.  331.  336. 

PI  ot  z  k,  Herr  Andreas  Cricius,  Bisch, 
von.  292. 

Plock,  Probst  Johannes  von.  404. 

P 1  0  tz  k  ,  der  Wojwode  von.  377. 

Po,  Fluss.  178.  479. 

Pockzweuitza  =  Koprzy  wica.  324. 

Poczatek.  295. 

Podestagno,  Schloss.  404. 

Podkhzreuitza.  327. 

P  ö  1 1  a  u ,  Probst  Ulrich  v.  Trautmanns- 
dorf zu.  150. 
Polten,  St.  55.289.409. 
Poe  sing.  321. 
Pösing,  Gräfin  von.  18.20. 
Pösing,  Graf  Thomas  von.  61. 


567 


Pötzelsdorf.  aO. 
Pofrlin,  Maria.  396. 
Poikthal  in  Krain.  78. 
Pol  an,  Probstei,  s.  Pöllau. 
Polaniec.  324. 
Polderl,  Georg.  434. 
Polechowitza.  326. 
Polen.  109.  289.294.481. 
Polen,  Alexander,  König  v.  400. 
Polen,  Königin  Barbara.  373.  377. 
Polen,  Königin  Bona.  316.  375. 
Polen,  Elisabeth,  Königin  v.  344. 
Polen,  Hedwig,  Tochter  Sigmund's  I. 

3S8. 
Polen,  Katharin,  Anna  u.  N.  Töchter 

Sigismund's  I.  von.  373. 
Polen,  Sigmund  I.  von.  169.  267. 

270.  271.  278.  316.  323.  336.  364. 

369. 
Polen,  Sigismund  II.  von.  363.  369. 

370.  371.  376.  377.  390.  392. 
Polen,  K.  Uiadislaus  von.  390. 
Pol  heim,  Herr  von.  12. 
Pol  heim,  Herr  von.  399. 
Pol  heim,    Herr  Erhard    von.    143. 

130,  306. 
Pol  heim,  Herr  Kiriak  von.  414. 
Polin.  262. 
Polna.  279. 
Polobitza.  325.326. 
Polock.  114.  115. 
Polocka,  Bach.  115. 
Polomed,  Fluss.  118. 
Polonitza.  131.  324. 
Polotzko.  130. 
Polowitza.  327. 
Po  n  taffei.  172. 
Pontebba.  172. 
Popp  e  n  b  erg  er,  Dr.  232. 
Porchow.  116. 
Pordenone.  173.  433. 
Porgkh,  Stadt  auf  Femern.  92. 
Porosoua  =  Rozawa.  323.  326. 
Po r sc  n na,  Graf  von.  224. 
Portenaw.  173. 


Portug  al,  Emanuel  I., König  v.  197. 

Portugal,  König  Johann  ill.  v.  533. 

Posadowsky,  Herr  Jan.  378. 

Posen.  291.  292.  293.378. 

Posen,  Bischof  Johannes  von.  292. 

Posen,  Probst  Johannes  v.  404. 

Posen,  Andr.  Gf.  z.  Gorka,  Castellan. 
376. 

Posetzen  Jaroslawsky,  Iwan.  267. 

P  o  s  i  e  s  s  =  Beziers.  221 . 

Pospier.  43. 

Potsch,  Herr  Georg.  460. 

Pottenbrunn,  Dr.  Andreas  von, 
Vicekanzler  d.  Universität.  42. 

Pottendorf,  Domina  de.  33.  42.  47. 

Pottendorf,  Christoph  von,  dessen 
Witwe.  14. 

Pottenstein  in  ßaiern.  100. 

Pottensteiner,  Augustin,  Kirchen- 
vater der  Pfarrkirche  zu  Wiener- 
Neustadt.  3.  6. 

P  ra  g.  236.  262.  263.  279.  303.  306. 
307.308.309.310.  313.  315.  321. 
361.362.  364.368. 

Pralitz.  107. 

Pr  antner,  Erasmus.  266.  279. 

Pranntner,  Herr  Wolfg.,  Hoch- 
meister des  St.  Georgs-Ordens.  337. 

P  r  a  tte  r  von  St.  Lienhartsberg.  470. 
474. 

Prausnitz.  291. 

Precop.  129. 

Pregarten.  107. 

Pregnitz  am  Bodensee,  s.  Bregenz. 

Prelay.  112.  287. 

Prellenkirchen.  329. 

Pfemisl,  Bischof  Peter.  113. 

Pr  emsa  ,  Fluss.  109. 

Prenner,  Dr.  Georg.  403. 

Preny,  Emerich,  Palatin  v.  Ungern. 
411.  Vergl.  323. 

Prerau.  341. 

Presch.  414. 

P  r  c  s  8  b  u  r  g.  5. 44.  72. 223. 257. 282. 
295.  298.  299.  300.  304.  316.  321. 


S68 


323.  331.  337.  38I>.  389.  393.  407. 
S16. 

Presnitz.  314. 

Pretotzno.  286.  287. 

Pretta.  249. 

Prevelka.  286. 

Preuolkha.  112. 

Preuerin,  Dorothea.  3. 

Preussen.  276. 

Preussen,  Albert,  erst.  Herz.  v.  358. 

Preuszen,  Hochmeister d. d. Ordens. 
104. 

Preys,  die.  106.288. 

Privigye.  386. 

Priuitza  =  Privigye.  386. 

Prodericus,  Herr  Steph.,  Bisch,  v. 
Sirmien.  28b.  305. 

Promnitz,  Balth.  v.,  Bisch,  v.  Bres- 
lau. 345.  360.  391.  392. 

Prosnitz.  108.  283.  289.  323.  328. 

Prosonowsky,  Wilhelm.  304. 

Pros  per  0,  San.  179. 

Prostovitz.  131.  266.  278.  288. 

Proszowice.  110.  278. 

Prukner,  Pfarrer.    10. 

Przelaje.  112. 

Przywalka.  112. 

Pschega,  Fluss.  116. 

Ptzina.  288. 

Puchler,  Liendl.  470. 

Pucheim.  401. 

Puechaim,  Domina  de.  36. 

Puechelm,  Frau  von.  404. 

Puecheim,  Christoph  von.  232.  242. 

Puecheim,  Georg  von.  245. 

Puecheim,  Herr  Hanns  v.  162.  235. 
242.  261.  262.  414.  459. 

Puecheim,  Pilgrim  von.  242. 

Puecheim,  Herr  Willi,  v.,  öst.  Land- 
marschall. 337. 

Puechenstein.  477. 

Pue  ehern.  103. 

Püchler,  M.  82.  248. 

Puechperg,    der,   Weingarten.  54. 

Pula,  Capo  di.  186. 


Pulkau.  309. 

Pum,  Peter,  Stipendiatus.  18. 

Purn,  der  von.  527. 

Pusterthal.    425.   426.   457.    475. 

476.  500. 
Putsch,  Johannes.  409. 
Putsch,  Ulrich.  400. 
Putzer,  Martin.  525. 
Pyber-Alpe.  318. 
Pysendorfer,  Hieron.,  Probst.  514. 
Pyskow  auf  d.  Ins.  Schutt.  304. 
Pzrebrach=  Schehrak.  310.   313. 
Quadasen.  115. 
Raab.  134.263.  328. 
Raben h au pt    von    Suche,    Niclas, 

Secretür.  257. 
Rabenstein.  341. 
Rabnstainer,     Hanns ,     Bamberg. 

Gesandter.  306. 
Rah  in.  327. 

Rachling,  die.  310.313. 
Racknitz,  Christoph  von.  143. 
Raco,  Lo.  218. 
Radechuosec    =   Radoszkewicze. 

276. 
Raditz,  ein  Raize.  383. 
Radlsd  orf.  88. 
Rad n b ur g  ==  Rattenberg.  247. 
Radoszkewicze.   276. 
Radouil,  Gregor,  Wojwode.  131. 
Radowj.  325.  326. 
R  a  d  0  w  i  1  =  Radziwil.  370.  376. 
Rad  zivil,  Barbara  von.  369.  370. 
11  ad  zivil,   Gregor,  Wojwode.    131. 
Radziwil,  Herz.  Niclas  von.  376.  392. 
Ragendorf.  329. 
Raicy.  116. 
Raid,  Michael.  89. 
Raigersdorf.  378. 
Raimundus,  päpstl.  Legat.  91. 
Raizen.  3.  383. 
Rakhl  in  Istrien.  77. 
Rakos,  das  Feld.  54. 
R anaritz  =  Reinerz.  279. 
Rapersweil  =  Ribeuvillier.  105. 


569 


Rappoldstein.  105.  107. 

Rasenp liehe,  d.,  ein  Weingart.  50. 

Raskay,  Kasper.  294. 

Rasp,  Paul.  163. 

Raspo  in  Istrien.  73.  74.  75. 

Raspurg,  s.  Raspo. 

Rasz,  Ulrich.  5. 

Ra  Stadt.  106.132.247.263. 

Rastenberg.  107. 

Rastenfeld.  107. 

Rathenow.  90. 

R  atibor.  341.378. 

Ratmannsdorf,    Lasla    von.    143. 

148.  150. 
Rattenberg.  132.247.  295. 
Ratznberger,  Meister  Georg.  71. 
Raub  er,  Christoph,  Bisch,  v. Laibach 

104  und  Seckau.  143.  413. 
Raub  er,  Herr  Leonh.,  Hofmarschall. 

141.  164.  442. 
Rauber,  Niclas,  dessen  Witwe.  367. 
Räuden.  341. 

R  a  u  m  b  s  c  h  ü  s  s  e  1 ,  Christ.  266.  279. 
Raumschüssl,Georg.l06.107.114. 
Raun  ach,  Herr  Bernhardin  von.  78. 

163. 
Rauscher,  Friderich,  Probst.  63.  64. 
Rauser,  Kasper  und  Gregor.  140. 
Rav  enna.  431. 
Ravensburg.   102. 
Ravent,  Schlesier.  11. 
Rayncr,  der  Lang.  434. 
Recanati,  Wallfahrtsort.  70. 
Refl,  s.  Reval. 
Regensburg.    59.  256.    264.    465. 

488.  504.  506.  507.  513.  526.  527. 
Reich enau,  Abtei.  103. 
R  c  i  c  h  e  n  a  u ,  Joach.,  Marschall  zu,  aus 

Kärnten.  307. 
Reichenbach,  Dr.  Wilhelm  v.  101. 

102.  103.  463. 
Reichen  bürg,  Herr  Hanns  v.  143. 

145.  163. 
Reichersdorf  =  Raigersdorf.  378. 
Rein.  527. 


Reinerz.  279. 

Reisch.  116. 

Reischach,  Herr  Egg  von.  507.  509. 

Rend  sburg.  95. 

Renner,  Meister  Hanns.  442. 

Resan,  Fürstenthum.  129. 

Retzin,  Herr  Peten  314. 

Reuendt,  Schlesier.  11. 

Reutlingen.  447. 

Reutter,  Kasper.  261. 

Reutti.  104.247.532. 

RevaL  133. 

Reval,  Bischof  Johann  V.  136. 

Reyhenburg,  Herr  Hanns  v.  Haupt- 
mann. 72.  73. 

Reytter,  Kasper.  243.  261. 

Rha.  120. 

Rhein,  der.  105. 106.  247.  474.  532. 

Rheinischer  Bund.  504. 

Rhodus.  14.  264.458.  459. 

Rhone,  Fluss.  221.  494. 

Rjäsan,  Gouvernement.  129. 

Ribeauvillier.  105. 

Richard  Greiffenklau,  Bischof  von 
Trier.  459. 

Ried.  401. 

Rientzn,  der.  476. 

Riepper,  Job.,  Dechant  von  Brixen. 
138.  455. 

Riess,  das.  454.  527. 

Rieten  taler,  Wolfg.,  Canonicus  zu 
Kl.-Ncuburg.  26. 

Riga.  115.  276. 

Rima,  die.  386. 

Rima-Szombat.  386.  388. 

Rinderer,  Hanns.  261. 

Rind  1er,  Ciprian.  497. 

Rinn  er,  Hansgraf.  235. 

Rivoli.  222. 

Rockentzan  =:  Rokitschan.  310. 

Rockner,  Paul,  Schulmeister  bei  St. 
Stephan  in  Wien,  71. 

Rodby  auf  Laaland.  92. 

Rodenegg.  445.  446.  469.  476. 

Bodencgg,  Hausscr  von.  470. 


570 


Rodenegg,  Pfleger  das.  Sigm.  von 

Brandis.  47i. 
Rotz.  107.306. 
Rogendorf,  Herr  Wilhelm  v,  294. 

314.  329.  331.  408.  432.  451.  S07. 

SOS.  309. 
Rohrschach  am  Bodensee.  101. 
Rokitschan.  310. 
Rom.  179. 180.  458.  480.  481.  492. 
Ro  m  agna.  492. 
R  0  s  a  t  z ,  d.  i.  Rosazzo,  Benedictiner- 

Abtei.  73. 
R  0  s  e  n  b  e  r  g.  266. 374. 378.  390. 393. 
Rosenberg,  Herrn  von.  315. 
R  ose  n  heim.  132. 
Rosmülner  aus   Russbach,  Meister 

Andreas,  Collegiat  der  Rosen-Burse 

in  Wien.  5, 
Rosp  res  =  Rosprza.  391, 
Rossano,  Erzbisch.  Vinc.  Pimpinella. 

299. 
Rossheim,  Martin  von.  514. 
Rostowsze.  325. 
R  0  st  r  a  s  =  Rosprza.  375.  377. 
Rotber  =  Pfiwoz.  108. 
Rotber=Ratibor.  341. 
Rotenburg,  s.  Rattenberg. 
Rothenburg.  312. 
Rothenburg  an  der  Wümme.  97. 
Rothenfels,  Schloss  in  Baiern.  100. 

312. 
Roth  u  et,  Dr.  Franz.  498.  500. 
Rottal,  Herr  Georg  von.  261. 
Rottenmann.  132.  148.247. 
Rottenmanner  Tauern.  247.  263. 
Rottnburg  =  Rattenberg.  295. 
Rottnperg,    Ratnperg,    Paul   von. 

76. 
Roussillion,  Grafschaft.  220. 
Rovereto.  428.  439. 
Rovigo.  177. 
Rozawa.  325.  326. 
Rosprza.  375.  377. 
Rud,  Sigismund,  Canonicus  v.  Wald- 
hausen. 63. 


Rudniki    a.    d.    Mereczanka.    113. 

276.  325.  326. 
Rud  nitz  =  Räuden.  341. 
Rudoletz.  310. 
Rudo  Iph  I.  V.  Habsburg.  194. 
Rüde....  150. 
Rüdiger,  Abt  von  Weissenburg  im 

Elsass.  106. 
Ruedolfs  r=  Rudoletz.  310. 
Ruelantin.  38.  61. 
Rumer,  Georg.  414.  497. 
Rungelstein.  443. 
Russbach,  Meist.  And.  Rosmüllner 

aus.  5. 
R  u  s  s  1  a  n  d ,  Czar  Basilius  Iwanowics. 

270. 
Rustam-Bassa.  332.  333.  334.  335. 

336. 
Rutschon,  der.  433.434. 
Saale,  die.  88.  98.  99.  264.  311. 
Saal  fei  d.  88.  264. 
Saatz.  315. 

S  a  b  e  1  i  c  u  s ,  Johannes.  527. 
Sabine,  Gem.  Herz.  Ulrich's  v.Wür- 

temberg.  256. 
Sabinsky,  Peter  Kmita.  327.  ' 
Sachsen.  493.  528. 
Sachsen,  Albert,  Churfürst  v.  44. 
Sachsen,  August,  Herz.  von.  534. 
Sachsen,  Herz.  Georg  der  Reiche 

von.  299.  314. 
S  achsen,  Churf. Friedrich  d.  Weise. 

89.  99.  452.  486. 
Sachsen,  Job.  Friedr.  I.  d.  Grossm. 

Churf.  314.  368.  504.523.  525.  526. 

527.  528.  533. 
Sachsen,   Herzog  Moritz  von.  532. 

533.  534. 
Sachsen-Lauenburg,  Herzog 

Johann  IV.  98. 
Sacile.  173.  223. 
Säusenstein,  V.  0.  W.  W.   54. 
S  a  g  r  e  w  s  k  h  y,  Gregor-Demetry.  1 06. 
Salamanca,  Gabriel.  460.  461.  463. 

464.  475. 


571 


Salces,  Schloss.  209. 

Sali  US,  Gesandter  Karl's.  V.  410. 

Salm,  Graf  Niclas.80.  282.  329.  33i. 

334.  336.  337.  360.  381.  469. 
S  al  ni  ans  weil.  103. 
S  a  1 0  m  e  h ,  Grossfürstin.  273. 
Salomon  aus  Eggenburg.  10. 
Salsalona  =  St.  Seloni.  219. 
Salsasz,  Schloss.  221. 
Saltzer,  ein  Edelmann.  94. 
Salza,  Jak.  v.,  Bischof  von  Breslau. 

278.  291. 
Salz  ach,  die.  304.326. 
Salzburg.  84.132.247.  263.  298. 

302.  303.  401. 
Salzburg,    Erzbisthuin.   136.  147. 

25S.  476. 
Salzburg,       Bisthums  -  Coadjutor 

Matthäus  Lang.  84.  136. 
Salz  bürg,  Erzbischof  Leonhard  von 

Keutschach.  83.84.  400.411. 
Salzburg,  Erzbischof  Matthäus  v. 

132.  413.  442.  4S0.  454. 
Samarko,  Dorf.  26S. 
Samborsina.  287. 
Samogitien.  276. 
Sainbstin,  See.  118. 
Samuel,  Bischof  v.  Krakau.  370.  372. 

375.  376.  377. 
Sand- M arein  in  der  Schutt.  331. 
Sandomier.  131.324.327. 
S  a  n  n  a  =  Sienno.  278. 
Sannart,  J.  174. 
Santa  Cruz,  Hauptmann.  187.189. 
Sa  pur,  Juan.  273. 
Sara,  Hieronymus.  305. 
S  arag  0  sa,  Juan,  Erzbisch,  v.  193. 
Sardinia,  Insel.  184. 
Sar  känyi,  Herr  Anibros.  413.  451. 
Sarns,  Freithofer  von.  471. 
Sar  uns,  Fluss.  222. 
Sauberg,  der.  374.  378. 
Säur  au  ,  Erasmus  v.,  Marschall.  143. 

150. 
Saurau,  Wolfg.  von.  143.  150.  248. 


Saurer,  Laur.,  Vicedom.  394.  395. 

402.  403.  406.410.  4il. 
Savarsinsky,  Jan.  112. 
Save,  die.  383. 
Savorgnano,   Girolamo    conte    di. 

434. 
Savoyen.  222.493.495.  514.  519. 
S  aw  olskische  Tataren.    131. 
S  c  a  1  e  1 1  a ,  La  =  Pass  d.  Laitter.  429. 
Scarperia.  179. 
Scava,  die.  323. 
S  ch a b  a  =  Chivasso.  222. 
Schärding.  107.263. 
S  chä  r  din  g,  Hanns  v.  Bern,  Pfleger 

das.  257. 
Schärfenberg,  Herr  Christoph  von. 

163. 
Schärfenberg,  Herr  Hanns  v.  163. 
Schärtlin  von  Burtenbach,   Hanns. 

527. 
Schalders-Thal.  449. 
S  challenb  erger,  Kasper.  163. 
S  cha  mena.  114. 
Seharaditz.    266.  285.  289.    322. 

323.  328.  341. 
Schar  es  che  ff.  269. 
Scharndorf=Schordorf.  256. 
Schaunburg,  Graf  Georg  v.  140. 

493. 
Seh  ea  c  hmet,  tatar.  König.  131. 
Scheale,  König  von  Kasan.  274. 
Schebell,  Georg,  Dr.  6.43. 
Schebrak.  310.  313. 
Seh  edlin.  63. 
Schegima,  Fluss.  119. 
Schellenberg,  Herrn  von.  105. 
Schellenberg,  Herr  Jaroslaw  von. 

314. 
Schellen  her  g,  Herr  Ulrich  v.  433. 
Schenk,  Antoni.  506.  507. 
S  c  h  e  p p  e  r ,  Cornelius-Duplicius. 305. 
Schereschowa.  325.  326. 
S  c  h  e  u  r  1  e  i  n  ,  Dr.  Christoph  v.  Nürn- 
berg. 257. 
Sc,  hibansky.  129. 


572 


Schi  dlovietzky,  Herr  Christoph, 
Castellan  zu  Krakau.  292. 

Schidlow.  278.286.287. 

Schielle  =  Sellye.  322. 

Schiern,  Georg  von,  brandenb.  Ge- 
sandter. 312. 

Schil  cherber  g.  79. 

Schilhertaber.  78. 

Schinta  =  Sempthea.  d.  Waag.  315. 
316.  322. 

Schlschka,  Peter.  274. 

Schkhloff  =  Szklow.  269. 

Schlachindwey  t,  Stephan.  243. 
261. 

Schlaindieweit.  414. 

Schladming.  132.247.263.295. 

Schian.  313.315. 

Schi  ander s  im  Vintschgau.  466. 

Schleinitz,  Johann  v.,  Bischof  von 
Meissen.  292. 

Schlesien.  44.  46.  109.  266.  278. 
288.  292.  294.  479. 

Schleswig.  95.96. 

Schietstadt.  105. 

Schlick,  Graf  Albrecht.  314. 

Schlingua,  Fluss.  119. 

Schluedr,  der.  434. 

Schlüsselburg.  117. 

Schmalkaldischer  Bund.  504. 
514.  525.  528. 

S  ehmetkovitzin,  Clara.  396. 

Schmidhütte.  311. 

Schmidinger,  Hanns.  261. 

Schmidinger,   Wolfgang.  243. 

Schmutzer  ....  148. 

Sc h nage r er,  Lienhart.  470.  471. 
473.  474. 

Schnaytpeck,  Herr  Joh.,  Kanzler. 
244.  245.  257.  261. 

Schneidpeck,  Herr  Joh.,  Kanzler, 
dessen  Gattin.  404. 

Schnitzpämer 185.  197. 

S  c  h  önb  erger,  Bruder  Niclas.  179. 

Schönkirchen,  Hanns  Schnayt- 
peck, Herr  zu.  257. 


Scholona,  Fluss.  116. 
Schonberg,  Niclas  von.  134.  135. 
Schonegg,  Gericht.  445. 
Schonher,  Fleischer.  4. 
Schorndorf.  256. 
Sc  hör  na.  121.  Fluss.  121. 
Schosa,  Fluss.  120. 
Schottland.  523. 
Schottwien.  41.132.  300.  331. 
Schrättel,  Dr.,  dessen  Gattin.  403. 
Schrat,  Burghauptm.  zu  Brück  a.  d. 

Leitha.  23. 
Schrecke  nberg,  der  bei  Zwickau. 

99. 
Schroffensteine.  500. 
Schroffenstein,  Bisch.  Christ.  I. 

V.  132.  453. 
Schroffenstein,  Sigmund  v.  450. 
Schrott,  Achaz.  143.  307. 
Schrott,    Herr  Wilhelm.  143.  145. 

148.  160.  161.  163.  226.  233.  234. 

236.  237.  238.  240. 
Schrot,  HerrAVoIfg.,  Licentiat.  163. 
Schutt,  Insel.  304. 
Schulowitz,  Katharina  von,  Gem. 

Herz.  Hanns  v.  Müiisterberg.  345. 
Schürf,  Herr.  442.463. 
Schurff,  Herr  Wilhelm.  500. 
Schüssen,  der  Fluss.  101.  102. 
Schwab  ach.  88.  100. 
Seh  wab  en.  457.  474. 
Schwaben,  Landvogtei  in.  102. 
Schwader  loch,    der   Wald.  102. 
Schwäbischer  Bund.  58.  475.  476. 
Schwager,  Ulrich.  243. 
Schwär tz,  Hanns.  243. 
Schwartza,  die.  327. 
S  chwarz.  414. 

Schwarz,  Hanns,  Münzmeister.  261. 
Schwarzenberg.  312.   Freiherren 

von.  312. 
Schwarzwald.  105.447. 
Schwarzwasser.  109. 131.288.327. 
Schwatz.  132.  247.  298.  463.  518. 
Schweden.  97.  117. 


573 


Schweiz.  101.  457.  S12. 
Schwerin,  Stadt.  90. 
Schwerin,  Grafen  von.  90. 
Sebastian  11.,  Sprenz,  Bischof  von 
Brixen.    454.  456.  457.  461.  465. 
471.  473.  475. 
Scbeckin.Frau.  399.400. 
S  e  cka  11 ,  Bisch.  Christoph  I.,  Rauber. 

143. 
S  e  c  k  a  u ,  Bisch.  Christ.  II.,  Zilch.  400. 
Seckau,  Probst  von.  146. 
Sedletz.  327. 
Seeland.  412.448.501. 
Seeligenstadt,  Dr.  Johannes  Grul 

aus.  6.  15.  20. 
Seeperg.  96. 

Segeberg,  Schloss  und  Stadt.  96. 
S eiseneck,  Herr  Georg  von.  409. 
Seitzkhow.  118. 
Sei  im,  türk.  Kaiser,  Gesandte.  409. 
Seil,  Peter.  506.  509.  520. 
Sellye.  322. 
Seloni,  St.  219. 
Selua.die.  325.  326. 
Semmering,  der.  302.  337. 
Senipthe  a.d.Waag.  315.  316.  322. 

382.  385.  386.  389. 
Senis-Siena.  532. 
Seravalle.  522. 
Serben.  383. 
Sermoneta.  180. 
Serntein,  Herr  Ciprian  von.  442. 
Semteiner.U.  82.  87. 
Sesia,Fluss.  222. 
Sessa.  181. 
Seuera.  129. 
Seyberspekch,  ßarthol.,  Vicar  zu 

Loosdorf.  49.  52.  62.  64. 
Sforza  ,  Franz,  Herzog  von  Mailand. 

432.  469.  475.  485.  493. 
Sialand ,  Insel.  94. 
Sibenburger,  Dr.  Mert.  162.  177. 

180.  184.  191.  192.  193.  203.  205. 

210.  219.  220.  237.  243.  261.  414. 
Sibidat,  s.  Cividale. 


Sicilien.  492. 
Sickingen,  Franz  von.  459. 
Siebenbürgen.  524.  530. 
Siebenbürgen,  Maximilian  v.  447. 
Siefring,  Pfarrer  daselbst.  15. 
Sie  na.  179.  532. 
Sienno-Sanna.  278. 
Sierndorf.  306. 
Sievershausen,  Schlacht  bei.  1553. 

534. 
Sigberg.  96. 

Sigismund,  Bisch.  v.Fünfkirehen.  54. 
Sigismund,  Kaiser.  391. 
Sigmund  I.,  König  V.Polen.  83.103. 

104.  HO.  111.  112.  113.125.  131. 

133.  134.  169.  265.  267.  270.  271. 

274.  278.  285.  289.  290.  291.  294. 

299.  316.  325.  336.  358.  364.  365. 

369.  373.  403.  406.  407.  408.  410. 

440.  451.  454. 

Sigismund  II.  von  Polen.  293.  365. 

369.  370.  371.  376.  377.  390.  392. 

393.  394.  395. 
Sigmund,  Herzog  v.  Österreich.  30. 

441.  462. 

Sigmund  von  Lamberg,  Bischof  von 

Laibach.  434. 
Sigmund,  Abt  von  Melk.  162. 
Silberberg,  Andre  v.,  aus  Kärnten. 

307. 
Silberberger,  Hanns.  177. 
Silberberger, 185.  197. 

205.  207. 
Silberprenner,  Georg.  52. 
Sile,Fluss.  173. 
Simeon,  Bruder  des  Czaren.  126. 
Simmering,  Taber  daselbst.  28. 
Simon,  Bischof  von  Agram.  414. 
Simon,  Bischof  von  Modrusch.  403. 
Simpy,  Anton  von  Croy,  Herr  von. 

250.  257. 
Sinichen  =Sirmien,  Bisch. Stephan. 

305. 
Sirati ,  Spilcck  v.  Tarnow,  Wojwodc 

zu.  378. 


574 


Sirinien,  Bischof  Stephan  von,  305. 
S  i  1 1  a  u  e  r ,  Tiuifpathe  J.  Tichtels.  50. 
Sita  V er,  Bürger  von  Wien.  42. 
Szina.  284. 
Skava,  Fluss.  110. 
Slafnitz  =  Zlabings.  310. 
SIan  =  Schlan.  313.315. 
Siatkonia,  Georg  von,  Bischof  von 

Wien.  412. 
Slatona.  390. 
Slawnitz.  315. 
Slonim.  269. 
Smerduntze.  364. 
S m er kalnky,  Kloster.  275. 
Smolenszk.  130.270.271.275. 
Snay,  Fluss.  119. 
Sniczerin.  11. 
Sobeckh,  Walthasar.  286. 
Sobieslau.  307.  309. 
So  letz.  286.287. 
Soli  man  I.,  türk.  Kaiser.  376.  478. 

494.  501.  509.  510. 
Soliman  II.,  Kaiser.  264.  285.  289. 

293.  330.  332.  333.  334.  335. 
Soliman-Bassa.  332. 
Solun.  269. 
So  mm  er  ein.  337. 
Somorja.  329. 
Sonnder-Juchtlanndt.  95. 
Sonthofen  a.  d.  Hier.  105. 
Sophi,   der  Berg,  =  Osoppo.    172. 

434. 
Sophi,  Rex  Persarum.  478. 
Soreth,  Fluss.  116. 
Soss,Istvan.  387. 
Sotoki.  116. 

Souichost  =  Zawichost.  324. 
Span,  Emerieh,  zu  Pressburg,  dessen 

Gattin.  44. 
Spanien.  148.  489.  491.  494.  513. 

530. 
Spanien,  Königin  Johanna  von.  155. 
Spat,  Herr  Dietrich.  493. 
Spaur,  einer  von.  463.523. 
Spenberg.  173.223. 


Sperck,  .  .  .  .  ein  Gefangener.  151. 

Spessart,  der.  312. 

Speyer.    247.  249.  250.  477.   513. 

515.  518.  523. 
Speyer,  Philipp,  Bischof  von.  299. 
Spiczbeklin.  10. 
Spilimbergo.  173.  223. 
Spinola,  Graf  Careati.  182. 
Sprentz,  Sebastian.  454.  456.457. 

461.  465.  471.  473.  475. 
Spital.  318. 
Spitz.  299. 
Ssaburow,  Jury,  273. 
Sslupetzky,  der.  286. 
Ssola,  Fluss.  288. 
Staats.  294. 

Staats,  Truchsässin  zu.  60, 
Stade,  Stadt.  97. 
Stadler.  11.  14. 
Stadler,  Bernhard,  143. 
Stab  er,  Dr,  Bartholomäus.    36.  66. 

399,  400. 
Stadel mair,    Meister    Ulrich,     50, 

51. 
Stain,  Dietrich  V.,  trierscher  Gesand- 
ter. 311. 
Stainach.  318.445. 
Stainpeiss,  Meister  Martin.  44,48, 

54,  60,  150. 
S tarn b  1er,  Dr.  Jörg,  455.  497,  498. 

500. 
Stammersdorf.  22. 
Stams,  Bernhard  I-,  Abt  von.  444, 
Stanislaus  I.,  Bischof  zu  Olmütz. 

304. 
Star  henberg,  Hanns,  Herr  von. 175, 

184.  193.  202.  203.  205. 
Stark,  Zeugmeister.  261. 
Stary-Giczin.  108. 
Stasfurth,  Stadt.  98. 
Stauffen  in  Würtemberg.  100.105. 
Stauffen,  Herr  von.  493. 
Stauffen,  Hieron ymus  von.  85. 
Stayner,  Sigmund.  243.  261. 
Steier,  Stadt.  249.  290.  447.  486. 


575 


Steiermark.  46.  72.  76.  194.  19S. 

196.  217.  490.  494.  49.').  496.  501. 
Stein.  11.  22.  263.  317.  425.  426. 
Stein  und  Krems.  22.  23. 
Steinakirchen.  307. 
Steinbeck,  Bürger  zu  St.  Veit.  163. 
Steinfeld,  das.  302. 
Stendal.  90. 

Steph  an  ,  Meister  von  Wien.  a. 
Stephan,  Prodericus,  Bischof  v.  Sir- 

mien.  303. 
Stephan,  Graf  v.  d.  Zips.  103. 
Stephan,  Wojwode  der  Moldau.  54. 
Stephan  von  Passau,  Meister.  44. 
Stephanus,  ....   Dr.  404. 
Sternberg.  266.  285. 
Stertzing.  318.  445.  449.  506.  518. 
Sterzinger,  Michel  Gaissmayr  von. 

472. 
Stetten,  Herren  von.  143.145. 
Steyrer,  Veit,  Zeugmeister.  262. 
Stezyca  a.  d.  Weichsel.  277. 
Stockerau.  22.  299.  306.  315.  317. 
Stockholm.  96. 
Sto Ib er  g,  Graf  Pott  von.  89. 
Stolberg,  Graf  von.  358. 
Straburka  :=  Drachenburg.  291. 
Strachwitz,Niclas.  266.279. 
Strassburg  im  Elsass.  106.465. 
Strassgan g.  300. 
Strasswalchen.  141.317.401. 
St  rein  von  Schwarzenau,  Herr  Veit. 

134. 
Strengberg.  289. 
Stretta  Valle.  522. 
Strobi,  Schneider.  473. 
Strozzi,  Paolo.  521.  522. 
Strumen  =  Schwarzwasser.  288. 
Strumen.  109. 
Strupin.Fluss.  116. 
Stubenberg,  Hanns  von.  83. 
Stubenb  erg,  Herr  Kasper  v.  143. 
Stu  benberg,  Wolfgang  von.   146. 
Stufls,  Hanns  Haghueber  von.   473. 
Stuttgart.  256. 


Stuhlweissenburg.    53.  57.  281. 

283.  414.  510.  516. 
Stuhlweissenburg,  Lorenz,  Probst 
zu.  283. 

Stukfleiss,  Pfarrer.  63.  64. 

Suche,  Nicl.  Uabenhaupt  v.,  Secret. 
257. 

Sudan,  Gegend.  380. 

S Ulm,  die,  FIuss.  301. 

Sulzbach.  313. 

Sumtraua.  113. 

S  u  n  d  e  r  p  u  r  k  ,  Schloss.  94. 

Sundgau,  der.  105.447. 

Suolena  =  Zwolin.  278. 

Susan  na,  St.,  =  Cesanne.  222. 

Sutoki.  116. 

Suza.  222. 

Swerdtv  el.  5. 

Sweync er,  Feldhauptmann.  27. 

Swolsky,  einer  von.  341. 

Sworow.  288. 

Sworowsky.  288. 

'Symany  n  flaht'.  28. 

Sympi,  Ant.  v.  Croy,  Fürst  zu.  257. 

S  z a  k m  ä  r  y  ,  Georg,  Bischof  v.  Fünf- 
kirchen. 404.  411. 

Szelon,  FIuss.  116. 

Szempthe.  329.338. 

Szent-Benedek.  389. 

Szent-Kereszt.  386.  389. 

Szeredi,  Benedict.  387. 

Szerencse.  387.388. 

Szikszo.  387.388. 

Szklow.  269. 

Szola,  FIuss.  109. 

Szosza,  FIuss.  120. 

Tabor.  307.  309.310.313. 

Täntzga  =  Danzig.  360. 

Tagliapietra,  Girolamo.  176. 

Tagliamento,  FIuss.  173.223. 

Taler,  Sigmund,  Abt  von  Melk.  162. 

Talfer,die.  448. 

Talheim,  Herr  Johann  von.  310. 

Tallard.  221. 

Tana  besehe I.  38. 


576 


Tanai8  =  Don.  129. 
Tangerniünde.  90. 
Tann  hau  s  en  ,  Franz  von.  163. 
Tannheim.  100.102.  104. 
Tantzin,  Stanislaus,  Graf  von.  302. 
Tantzinsky,  Herr  Andreas,  Woj- 

wode  zu  Krakau.  134.  292. 
Tarlo,  Herr  Stanislaus.  316. 
Tarnow.   284.  286.   372.  376.  377. 

392.  Vergl.  Tornaw. 
Tarnow,  Herr  Hanns,  Graf  zu.  292. 
Tarnow,  Herr  Spiteck  von.  378. 
Tarsia,  Damiano  de.  77. 
Tartzal,  Dorf.  387. 
Tarvis.  172.203. 
Tatta.  403. 
Taufers,  in.  466. 
Taya,   FIuss.    107.    132.  289.  31S. 

328. 
Teggendorf.  256. 
Teiss,  Hanns,  von  Brixen.  506.  507. 

509. 
Telfs.  247. 

Tenkh,  Thomas,  Wiener  Stadtkäm- 
merer und  Stadtrichter.  32. 
Terfis.  428. 
Terracina.  180. 
Terra  firma,  Bischof  von.  224. 
T  e  s  c  h  e  n ,  Fürstenthum.  109. 
T eschen.  Herzöge.  109.  288. 
T eschen,  Kasimir,  Herzog  V.  109. 
Tettnang.  100.  103. 
Teubler,  Andre.  463. 
Teufe nbach,  Ursula  u.  Herr  Hanns 

von.  69. 
Teur,  die,  Bach.  102. 
Teurn  =  Düren.  250. 
Teyinger,  Gregor,  Probst  zu  St. 

Dorothea  in  Wien.  19. 
Teyinger  v.  Kornneuhurg,  Gregor. 

60. 
Tfer.  120. 
Tfertza,  Fluss.  119. 
Thaya,  Ort  im  V.  0.  M.  B.  60. 
T  hei  SS,  die.  383.387.388. 


Thobias,  Feldhauptm.  K.  M.  Corvins. 
27.  54.  55. 

Thomas,  Cardinal  Sti.  Sixti.  463. 

Thomas  Bakiics  v.  Erdöd,  Erzbischuf 
von  Gran.  404.  406.  407. 

Thomas  V.,  Bischof  von  Erlau.  304. 

Thomas,  ein  Kaufmann.  12. 

Thomiss,  Herr  und  von.  493. 

Thornaw  =  Tarnow,  Johannes  Graf 
von.  392.  393. 

Thüringerwald,  der.  88.264. 

Thun,  Jakob  von.  527. 

Thun,  Herr  Sigmund  von.  442.  454. 
460.  462. 

Thuner.  500. 

Thurn,  vergl.  auch  Turn. 

Thurn,  einer  von.  455. 

Thurn,  Herr  Franz  von,  304. 

Thurn,  Herr  Nicias  V.  184.190.191. 

Thurn,  Herr  Veit  von.  140. 

Thury,  Hanns  von.  106. 

T  h  u  r  z  0 ,  Herrn  von.  109. 

Thurzo,  Herr  Alexander.  265.  304. 
315.  329.  338. 

Thurzo,  Stanislaus  von,  Bisehof  von 
Olmütz.  304. 

Tibein==Duino,  Schloss.  426. 

Tiboltin.  9. 

Tichtel,  Andreas.  42. 

Tichtel,  Anna.  52.  57. 

Tichtel,  Dr.  Bartholomäus.  4.21.  57. 

Tichtel,  Gregor.  14.  20.  24.  25. 

Tichtel,  Johannes,  dessen  erste  Dis- 
putation. 4.  Dritte  Disputation.  11. 

Tichtel,  Job.,  wird  Doctor.  5. 

Tichtel,  Job.,  wird  Arzt  des  Klosters 
St.  Dorothea.  5. 

Tichtel,  Job.,  Beginn  seiner  Praxis.  6. 

Tichtel,  Job.,  liest  über  die  Apho- 
rismen des  Aristot.  46.  Über  Avi- 
cennas  Canon  L.  HI.  6.  Über  Aristot. 
Lib.  Prognost.  46. 

Tichtel,  Job.,  Decan  der  medicin. 
Facultät.  6. 

Tichtel,  Job.,  Hochzeit.  9. 


577 


Tichtel,  Joh.,  Geburt  seines  ersten 

Sohnes.   10. 
Tichtel,  Joh.,  dessen  Gattin  Marga- 

reth.  10.  16. 
Tichtel,  Joh.,  beeidet  als  Prof.  13. 
Tichtel,   Joh.,   zum    zweiten   Male 

Decan.  14.  Resignirt.  14. 
Tichtel,  Joh.,  erkrankt  an  der  Pest. 

14.  13. 
Tichtel,  Job.,  kauft  ein  Haus.  IS. 
Tichtel,   Job.,    bezieht  sein  neues 

Haus.  17. 
Tichtel,  Job.,  Hauskauf  von  Joh.  v. 

Seeligenstadt.  20. 
Tichtel,  Job.,  Gattin  u.  2  Söhne.  20. 
Tichtel,   Job.,  gegen  Kaiser  Frie- 
drich 111.  21.  22. 
Tichtel,  Job.,  zum  dritten  Male  Decan. 

26. 
Tichtel,  Job.,  dessen  Garten.  37. 
Tichtel,  Joh.  u.  dessen  Gattin.  47. 
Tichtel,    Job.,   kauft   ein   Haus   zu 
Weinbaus,  49;  einen  Weingarten  zu 
Pötzleinsdorf,  äO;  einen  Weingarten 
gen  Rasenpucbel.  50. 
Tichtel,   Job.,    Gedächtniss   seiner 

Eltern.  52. 
Tichtel,  Kosmas.  2b.  35. 
Tichtel,  Leopold.  10.11.20.52. 
Tichtel,  Lucas.  39. 
Tichtel,  Margaretha.  16.  20.  52. 
Tilman  von  Premen,  Herr.  140. 
Tirol.  132.  151.442.457.461.482. 

487.  510.  511.  527.  532. 
Tischka,  Otto  von.  338. 
Titschein.  131.  288.295.  327.  341. 

344.  3Ü4.  366. 
Tobl.  318. 

Tö reck,  Valentin.  333. 
Töss,  Kloster.  102. 
Tokay.  281.  282.  382.  387.  388. 
Tülar=Tallard.  221. 
Tolinezzo  aniTaglianiento.  73.463. 
Tomitzky,  Peter.  113. 
T 0  p 0 1  tz a  w  =  Nagy-Tapolczan.  386. 
Fontes.  VIII. 


Torgau.  88.89. 

T  0  r  n  a  w  ^  Tarnow.  378.    Vgl.  Tar- 

now. 
Tornaw,  Herr  von.  324. 
Tortosa,  Erzbischof  von.  199. 
Torzok.  119. 
Toszek.  286. 
Tottis.  281. 
Traetto.  180. 
Trafeid,  das.  508. 
Trafl,Fluss.  96. 
T  r  a  i  s  m  a  u  e  r.  64. 
Traismauer,  Meist.  Pangraz  Kreu- 
zer aus.  5.  6. 
Tram  in.  318. 
Transilvanus,  Maxiniilianus.    191. 

192.  199.  248.  447. 
Trapp,  Herr  Karl,  auf  Pisino.    84. 

310.  442.  449.  460. 
Trappen,  Geschlecht  der.  500. 
Traunstein ,  der.  401. 
Traupitz,  Heinr.  von.  142. 
Trautmannsdorf.  337. 
Trautmannsdorf,  Herr  Erasmus  v. 

306. 
Trautmannsdorf,   Herr  Philipp  v. 

146. 
Trautmannsdorf,  Ulrich  v.,  Probst 

zu  Pöllau.  150. 
Trautsohn,  Hanns.  450. 
Trautson,  Sixt.  426. 
Trebeschow.  287. 
Trebitsch.  262. 
Treitsaurwein,   Marx,   Secretär. 

242.  257. 
Treuenbrietzen.  89.90. 
Trevin.  50.57. 
Treviso.  73. 173.  174. 177.  428.  429. 

430.  431. 
T  r  i  e  n  t.  318.  425.  426.  458  466.  475. 

486.  499. 
Trienl,  Concil.   513.525.531.533. 
Trient,    Bischof  Bernhard    IL   von 

Cles.  138.  314.  413.  450.  461.  464. 

475. 

37 


578 


T  r  i  e  n  t ,  Bischof  Christoph  v.  Madruz. 

S06.  S14.  529. 
Trient,  Bischof  Georg  von  Neideck. 

400.  425.  431. 
Trient,   Bischof  Paul  von  Liechten- 
stein. 427. 
Trier.  532. 
Trier,  Bischof  Bichard  Greiffenklau. 

450. 
Trier,  ungenähter  Bock  Christi  zu. 

423. 
Tri  est.  72.73.7(5. 
Tri  est,  Bischof  Peter  Bonomo.  140. 

257. 
Trigla  =  lgiaw.  295.  306. 
Triticiburgum,  d.i.  Kornneuburg. 

26. 
Trocky.  287. 
Troki.  131. 

Trophimor,  Semen.  267. 
Troppau.  341.  390. 
Trosna,  Wald.  326. 
Tru  chsässin  von  Staatz.  60. 
Truckenaw.  386. 
Tryebneck,  Georg.  143. 
Tschaplitz  v.  Altendorf,  Nicol,  131. 

283. 
Tscheladin,  Iwan.  113. 
Tscherna,  die.  327. 
Tschernaho,  Jaroslaus  de.  37. 
Tschernahor,  Ulrich  Christoph  v. 

367. 
Tschitschenboden,  der.  73. 
'Tuerefl'  vinea.  40. 
T  u  1 1  e  n  =  Dollein.  378.  390. 
T  u  1  m  e  i  n ,  s.  Tolmezzo. 
Tulmen  =  Tolmezzoin  Friaul.  463. 
Tulment,   Fluss,  =  Tagliamento. 

173.  223. 
Tuln.  24.  35. 

Tuln,  Job.  Plankensteiner  aus.  10. 
Tuln,  Prukner  druksacz  presbiterdas. 

10. 
Tulnerfeld.  63. 
Tumensky.  129. 


Tunis.  491. 
Turgau,  der.  102. 
Turgg  Weylannt.  506. 
Turin.  222.495.532. 
Turn.  Vergl.  auch  Thurn. 
Turn,  Hanns  v.,  Vetter  Signi.  v.  Her- 
berstein. 124.  i26. 
Turso,  Herren  von.  109.  Vgl.Thurzo. 
Tu r so,  Alexander.  265. 
Tuschky  =  Toszek.  286. 
Twer.  120. 
Twerca,  Fluss.  119. 
Tybein  =  Duino.  247. 
Tyrnau.  282.  321. 
Tzerna  =  Czarna.  324. 
Tzestochow.  286. 
Tzetteritz,  Herr  Ulrich.  341, 
Tzeverss,  Herr  v.,  s.  Chievres,  Wil- 
helm von. 
Tzutziua.  325.326. 
Udine.  73. 
Überlingen    am    Bodensee.     101. 

105. 
Uladislaus,  König  von  Polen.  390. 
Uladislaus  VI.  v.  Ungern.  72.281. 

403.  404.  405.  406.  407.  408. 
Ulm,  Max  1.  daselbst.   84.  106.  247. 

250.  256.  486.  527.  532. 
Ulrich,  St.  400. 
Ulrich,  Abt  von  St.  Paul.  163. 
Ulrich,  Probst  zu  Neustift.  498.512. 

514. 
Ulrich  von  Trautmannsdorf,  Probst 

von  Pöllau.  150. 
Ulrich,  Herzog  v.  Wiirtemberg.  136. 

256.  311.  313.  314.  316.  447.  491. 

526.  527. 
Ulrich,  Meister.  11.  24. 
Ulrichskirchen.    266.   285.   289. 

323.  324.  328.  341.  374.  378.  390. 
Ungern.    55.    58.    129.    245.    294. 

298.  477.  479.  483.  484.  486.  496. 

524. 
Ungern,  König  Ludwig H.  133.  134. 

169.  244.  256.  262.  263.  264. 


179 


Ungnad, Herr  von.  180.  183. 

193.  205. 
Unken.  298. 
Urban,  Administrator  des  Bistlunns 

Wien.  50. 
ürschendorff.  131. 
Urzedow.  110.324.327. 
üsche.  272. 
Ussa,  Fluss.  116. 
ützka,  das  Gebirge.  75. 
Vacca.  287. 

Vachingen.  249.  . 

Vald'Abadla.  476. 
Valentin  Pierer,  Abt  zu  St.  Lani- 

precht.  143.  145.  162. 
Valia,  Fluss.  287. 
Valladolid.  369. 
Vallestretta.  522. 
Valstagna.  429. 
Valtzian  =  Valstagna.  429. 
Valzekh.N.  283. 
Vamosfalva.  386.  388. 

Varda,  Petrus  de,  Erzbischof  von 
Kolocza.  54. 

Varn,  Dorf.  449. 

Vasilisky.  325.  326. 

Vasto  Marchese  del.  494.  519.  522. 

VedraPusta.  119. 

St.  Veit  b.  Wien,  Weingarten  J.  Tich- 
tel's.  48. 

St.  Veit  in  Kärnten.  318. 

St.  Veit,  Bürger  Steinbeck.  163. 

Velia,  Fluss.  276. 

Velikhareka,  Fluss.  115. 

Velikjlukj.  114. 

Velletri.  180. 

Vels,  Gilg  Freiherr  zu.  499. 

Vels,  Herr  Lienhart  v.,  Hofmarschall. 
294.  3Ü7.  328.  331.  425.  443.  460. 
505.  510.  524. 

Vels  der  Jüngere,  Lienhart  Graf  von. 
496. 

Vels,  Herr  Melchior.  450. 

Velturns.  499. 

Velturns,  Ganncr  von.  473.474. 


Velturns,  Pfarrer  Lienhart.  455. 
Venedig,  Stadt  und  Republik.    72. 

73.  148.  156.  175.  176.  402.  403. 

423.  429.  433.  434.  516. 
Veniero,  Nicola.  176. 
Venzone.  172. 
Veprinaz  bei  Fiume.  75. 
Verb  er,  Hanns,  30. 
Verböczy,  Herr  Stephan,  Kanzler. 

292.  305. 
Verona.  73.223.428.  429.  430.  431. 

432.  434.  435.  436.  439. 
Veschna,  die.  323. 
Veselka.  287. 

V  e  s  e  r  0 ,  .  .  .  .  Herzog  von,  s.  Bejer. 
Viatka.  129. 

V  i  c  e  1  i  u  s ,  Alexander.  527. 
Vicenza.  73.  223.  431.  433.  434. 
Vi  ein.  Franz.  266.  328. 
Victurin,  Zwan,  d.  i.  Giovanni.  80. 
Vidocha,  Fluss.  116. 
Vienes,  s.  Fiennes. 

Vienner,  Thomas,  von  Kornneuburg, 
Collegiat  zu  St.  Jakob  in  Wien.  14. 
54. 

Viepers,  Fluss.  110.286.287.326. 

Viesma.  130.272.275. 

Viliana  =  Avigliana.  222. 

Vi  11  ach.  318.434.533. 

Villanova,  Angelo  de,  Vicere.  185. 

Vi  Ina.  285.  287.  325.  326.  Vergl. 
Wilna. 

Vi  Ina,  Bach.  276.287. 

Vi  Ina,  Paul  Algimunt,  Bisch,  v.  360. 

Vils,  die,  Fluss.  102. 

Vilsbiburg.  263. 

Vincenz,  Erzbisch,  v.  Rossano.  299, 

Vinsterwald,  H.  81. 

Vinsterwa  Ider,  Secretär.  442. 

Vintl.  476. 

Vintschgau.  466. 

Virgil  Fröschel,  Bischof  von  Passau. 
400. 

Vischnitza.die.  326. 

Visegrüd.  294.  331.  336. 
37» 


380 


Viseo,  liiigo  Fernandez  de  Vclaseo 
Condestable  de  Castilla,  Duque  de. 
224. 

Visiran,  . .  .  .Prinz  von,  s.  Bisignano. 

Visla,  Fluss.  109. 

Vislica.  278.286. 

Vitelli,  Alessandro  dei,  Markgraf  v. 
S.  Angelo.  öiO.  512. 

Viterbo.  179. 

Vitov  =  Witow.  375. 

Vladeschitz,  Lucas.  77. 

Viadislaus  VI.,  König  von  Ungern  u. 
Böhmen.  83.  103.  104. 

Vladislaus  VII.  von  Ungern,  König. 
381.  440.  450. 

Vliessingen.  412.  448. 

Vo  b er g er,  Dr.  Andreas.  50. 

Vöcklabruck.  137.  298. 

Völs,  Leonh.  von,  Landeshauptmann 
von  Tirol.  138. 

Vodra  =  Vohenstraus.  311.  313. 

Vogaros  =  Figueras.  219. 

Vogt,G.  137. 

Vogt,  Herr  Gabriel.  148. 

Vo  hens  traus.  311. 

Voigtland,  das.  99. 
Yoiteskow.  286. 
Vola.  341. 

Volchow,  Fluss.  117. 
Volday,  See.   119. 
Volkhamickh.  276. 

Volkerstorf,  Herr von.  408. 

Volkerstorf,  Kasper  v.,  Landmar- 
schall. 218.  232.  233.  236. 
Volkhonitza  =  Wolkowisk.  269. 
Volkonickh,  d.  i.  Olkeniki.  113. 
Volodimeretz.  116. 
Volotzackh.  119. 
Volwors.  377. 
Vopetz,Bach.  271. 
Vordernberg.  290. 
Voronetz.  116. 
Voronow.  287. 
Vovolnitza.  286.287. 
Voytevakretzma.  287. 


Vulturnus,  Fluss.  181. 

Waag,  Fluss.  382.  383.  385.  386. 

Wähingen.  132. 

Wä  bring  bei  Wien.  29.  47. 

Wagingen.  263. 

Wagstadt.  341. 

Waidhofen.  63. 

Waizen.  410. 

Waizen,  Bischof  Ladislaus.  411. 

Waizen,  Bischof  Stephan.  283. 

Walczhoffer.  61. 

'Wald,  vor  dem",  Gegend.  105. 

Wald,  Schloss  im  V.  0.  W.  W.  36. 

Waldemar  IV.  von  Anhalt.  400. 

Waldhausen,  Sigism.  Rud.,  Canoni- 
eus.  63. 

Waldkirchen,  Balthasar,  Probst  v. 
140.  412. 

Wallachen.  383. 

Walterschlag  a.  d.  Taya.  310. 

Wangen  in  Würtemberg.  100.  103. 

Warrenburg,  s.  Wordingborg.  94. 

Warschau.  276. 

Wartberg.  316.  385.  389. 

Wartha,die.   279.375.378.391. 

Wasserburg.  263. 

Wassili  i  IV.  Iwanowics.  270.  271. 

273.  274. 
Waydeck,  Christoph  von.  142. 

Waynisy, Secretär.  442. 

Wegles.  386.389. 
Wegxler,  Jakob.  12. 
Wendin  =Bendzin.  341. 
Weichsel,    Fluss.    109.   HO.    268. 
269.  278.  283.  286.  288.  324.  327. 
341. 
Weickersdorf.  315. 
Weickerstorf,  Meister  Oswalt  von, 
Rector  der  Wiener  Universität.  71. 
Weiden,  s.  Udine. 
Weidenschla  g  ==  Walterschlag  a. 

d.  Taya.  310. 
Weidhausen.  313. 
Weihenpurk  zu  Wien.  15. 
Weingarten,  Kloster.  102. 


581 


Weinhaus  bei  Wien,   das.    kauft  J. 

Tichtel  ein  Haus.  49. 
Weispri ach,  Frau  von.  237.245. 
Weispriach,  Ulrich  von.  245. 
Weissenburg,  Griech.-,  s.  Belgrad. 
Weissenburg   iin  Eisass,   Kloster. 

106.  Abt  Rüdiger  106. 
Weissenburg  im  Nordgau.  88.100. 
Weissen  eck,  Herr  Wolf  von.  146. 
Weissen felder,  Dr.,  bair.  Hofrath. 

257. 
Weissenf  eis  im  Osterland.  88. 
Weissenkirchen.    108.  131.  263. 

289.327.341.344. 
Weitmül,  Michael  von.  399. 
Weihisch.  61. 
Wels.  136.  141.411.441. 
Wels,  Meister  Erasmus,  Pfarrer  das. 

38. 
Welsberge.  500. 
Weltzer,  Herr  Moriz,  aus  Kärnten. 

30;. 
Welz  er,  Herr  Rupprecht.  143. 
Weltzer,  Herr  Sigmund.  163. 
Weltzer,  Veit.  163. 
Weltzer,  Herr  Wilhelm,  Domprohst 

zu  Gurk.  70. 
Wenzel,  der  heil.  313. 
Weran  =  Beraun.  310. 
Werben,  die  Stadt.  90. 
Werd,  der  untere.  4. 
Werden  ,  Stadt  und  Schloss.  97. 
Werden,  Stift.  97. 
Werdenberg  =  Wernberg.  31 1 . 
Werfen.  132.263. 
Wernberg.  311. 
Wcrnf eiser,  Johannes.  13. 
Weschausen,   Johann  v. ,  Dr.  und 

Kanzler  des  Churf.  von  Mainz.  311. 
Weser,  die.  97. 
Westerburg,  Graf  von.  140. 
Wetta.  114. 
Wotzna.  289. 
Wetzwa,  Fluss.  108. 
Wpychselbcrger,  Herr  Sigm.  148. 


Weylannt,  Turgg.  506. 
Wiätka,  Wiäzk.  129. 
Wiazma.  130.  272. 
Widmann.Dr.Beatus.  291.463.  498. 

500. 
W  i  e  d ,  Hermann,  Graf  von,  Bischof  v. 

Köln.  525. 
Wien.  6.  16.  18.  20.  21.  22.  23.  28. 

29.  32.  33.  34.  39.  44.  47.  48.  50. 

53.  54.  57.  60.  61.  63.  79.  83.  104. 

132.  133.  134.  141.  235.  250.  257. 

263.  264.  265.  266.  280.  281.  283. 

284.  285.  289.  290.  291.  293.  294. 

295.  298.  299.  302.  303.  307.  309. 

315.  316.  317.  318.  321.  322.  323. 

328.  329.  331.  337.  340.  342.  344. 

360.  361.  364.  366.  374.  378.  385. 

389.  390.  393.  394.  395.  399.  400. 

402.  404.  405.  406.  407.  408.  409. 

411.  412.  413.  414.  415.  416.  450. 

457.  459.  468.  485.  489.  491.  495. 

500.  505.  509.  510.  511.  515. 
Wien,  Burg.  34.53.415. 
Wien,  Häuser,  Deuphaus.  33. 
Wien,  Häuser,  Deutsches  Haus.  402. 
Wien,  Häuser,  Domprobsthof.  12.36. 

63. 
Wien,  Häuser,  zur  blauen  Lilie.  15. 
Wien,  Häuser,  Melkerhof.  64. 
Wien,  Häuser,  Praghaus.  34. 
Wien,  Kirchen,  St.' Dorothea.  S2. 
Wien,  Kirchen,  St.  Hieronymus.  55. 
Wien,  Kirchen,  St.  Laurenz.  52. 
Wien,  Kirchen,  St.  Michael.  4.  415. 
Wien,  Kirchen,  St.  Michael.  415. 
Wien,  Kirchen,  Minoritenkirche.  52. 
Wi  en,  Kirchen,  St.  Pangraz.  45. 
Wien,  Kirchen,  St.  Paul  in  Erdberg.  52. 
Wien,  Kirchen,  St.  Peter.  52. 
Wien,   Kirchen,  St.  Sebastian  und 

Rochus.  52. 
Wien,  Kirchen,  Schottenkirche.  52. 
Wien,  Kirche  St.  Stephan.  .'>.  13.  U. 

21.23.  24.  36.  37.  39.  42.52.54. 

71.  104.  140.  408.  411. 


582 


Wien,  Klöster,  St.  Dorothea.  5.  7.  8. 

12.  15.  19.  35.  36.  38.  39.  40.  42. 

43.  44.  45.  46.  47.  48    50.  51.  54. 

56.  60. 
Wien,  Klöster,  St.  Hieronymus.    15. 

20.  29.  47.  415. 
Wien,   Klöster,  Himmelpforte.    20. 

415. 
Wien,   Klöster,    St.   Jakob  auf  der 

Hülbn.  14.  415. 
Wi  en  ,  Klöster,  St.  Laurenz.  262. 
Wien,  Klöster,  Schotten.  45. 
Wien,  Schule  bei  St.  Stephan.  71. 
Wien,  Strassen,  Weihenpurk.  15. 
Wien,  Thore,  St.  Niclas-Thor,  im 

untern  Werd.  31. 
Wien,  Thore,  Rother- Thurm- Thor. 

32. 
Wien,  Thürme,  Kärnerthurm.  53. 
Wien,  Thürme,  Piberthurm.  31. 
Wien,  Umgehung  von.  16.  18. 
Wien,  Umgebung,  'hunczmul'.  29. 
Wien,  Umgebung,  Währing.  29. 
Wien,  Universität.  4.  5.  13.  33.34. 

42.  43.  47.  53.  71.  400. 
Wien,  Vorstädte,  'Gumpendorf  Schan- 
zen. 29. 
Wien  .Vorstädte,  St.  Bartholomäus.  29. 
Wien,  Vorstädte,  St.  Marx.  31. 
Wien,  Vorstädte,  St.  Niclas.  33. 
Wien,  Vorstädte,  St.  Paul.  31. 
Wien,  Vorstädte,  'am  Sperkenbühel' 

Schanzen.  29. 
Wien,  Vorstädte,  unt.  Werd.  27.  28. 
Wien,  Vorstädte,  unterer  Werd,  'im 

hangenden  ort'.  31. 
Wien,  Vorstädte,  unt.  Werd,  Taber.  31. 
Wien,  Vorstädte,  unt.  Werd,  Anlend- 

Taber.  32. 
Wien,  Vorstädte,  unterer  Werd,  Neu- 

bruch-Taber.  27.  29.  32. 
Wien,  Vorstädte,  unterer  Werd,  St. 

Niclas-Thor.  31. 
Wien,  Vorstädte,  unt.  Werd,  Wolfsau- 
Brücke.  28. 


Wien,  Bischof  Georg  von  Slatkonia. 

412. 
Wien,  Bisthums-Administrator  Urban, 

1489.  50. 
Wienerberg,  Richtstätte.  45. 
Wien  er -Wald.  20. 
Wieprz,Fluss.  278. 
W  i  g  1  i  t  z  =  Wegles.  386.  389. 
Wigloss==Wegles.  389. 
Wildberg.  307. 
Wildenstein.  401. 
Wildgrub,  Nieder-.  291. 
Wildon.  301. 
Wilfersdorf.  291. 
Wilhelm,  Herzog  von  Baiern.    85. 

257.  359.  526. 
Wilhelm,  Herzog  v.  Jülich  u.  Cleve. 

514.515.  517.525. 
Wilna.  110.  113.130.131.267.269. 

276.  Vergl.  Vilna. 
Wilsnak.  90. 
Windisch-Garsten.  249. 
Windischgratz,  Wolffvon.  82. 
Winckelfall,  Stallmeist.K.Karl'sV. 

199.  224. 
Winkelhofer,  Dr.  Heinrich,   wür- 

tembergischer  Kanzler.  257. 
Winkler,  Herr  Georg.  143.  164. 
Winter,  Michel.  243- 
Winterthur.  102.103. 
Wippach  am  Karst.  70.71. 
Wippthal.  449.461. 
Wirt,  Augustin.  458. 
Wirt,  Venust.  466. 
Wisand,  Dr.  Ambrosius.  232. 
Wisch  au.  107.  108.  132.  266.  289. 
291.  295.  322.  323.  324.  328.  341. 
344.  364.  374. 
Wischowitz.  262. 
Wisegrad.  510. 
Wislica.  110.278, 
Wismar,  Stadt.  91. 
Wisternitz.  108.132.266.289.291. 
322.  323.  328.  341.  344.  364.  378. 
390. 


383 


W  i  s  t  r  i  t  z  =  By strzitz.  328. 

W  i  s  t  r  i  t  z  ,  Gross-  und  Unter-.  322. 

323. 
Witold,  Grossherzog  von  Lithauen. 

269. 
Witow,  Kloster.  37S. 
Wittenberg.  89.90.  99.  4S2.  457. 
Witt  enpach,  Ulrich.  4S8. 
Wixnsta  in,  Herr  Philipp  V.  140.163. 
Wladislaw.  286. 
Wladislaw  II.  von  Böhmen.  S6.  S8. 
Wladislaw  IV.  zum  König  von  Böh- 
men gekrönt.  S4. 
Wla  Sit  Z.Andreas.  77.78. 
Wodrok,  Fluss.  387. 
Wörgi.  247.318. 
Wörth.  263. 
Wolf,  Augustin.  471. 
Wolfenbüttel.  523.  528. 
Wolffenreiter,  Bernhard.  3.  Vgl. 

Balflfenreitter. 
Wolfgang,  St.  401. 
Wolfgang,  Official  Hesler's.  13. 
Wolframitz.  107. 
Wolfsaubrücke.  28. 
Wolfsberg.  295. 
Wolfsbruck,  Dorf.  385. 
Wolfs-Taber.  30. 
Wolga,  Fluss.  119.  120.129. 
Wolin.  325. 
Wolckensteiner.  500. 
Wolkenstein,  Michael  Freiherr  v., 

Landeshofnicister  in  Tirol.  138.  442. 

443.  446. 
Wolkenstein,  Herr  Osswalt  v.  140. 

163.  450. 
Wolkenstein,  Herr  Wilhelm  von. 

442. 
Wolke rsdorf.  291.  341. 
Wolküwisk.  269.325.  326. 
Woloczok.  119. 
Wonitz  =  Bajnocz.  386. 
Wordin gborg.  94. 
Worms.    246.  247,  248.   249.   250. 

450.  453.  455. 


Woronicz.  116. 
Woso,  Matthias.  386. 
Wuecherer,  Hanns.  266.274.279. 
Würtemberg.  250.  313.314.  316. 

368.  466.  491. 
Würtemberg,  Herzog  Ulrich.    136. 

447.  491.  527. 
Würtemberg,  Herz.  Ulrich's  Gemah- 
lin Sabine.  256. 
Würzburg.  311.312. 
Würzburg,  Bisch.  Laurenz  v.  Bibra. 

411. 
Wulffendarf fer,  kais.  Feldhaupt- 
mann. 24. 
WuUersdorf.  306. 
Wunsdorf.  98. 
Wutsch.  75. 
Wydropusk.  119. 
Wylms,  Sigbritte.  86. 
Xernaho,  Jaroslaus  de.  37. 
Yphofer,  Dr.  Ambros.  455.498.  500. 
Zabrzezinsky,  Johannes.  112. 
Zäch,  Christoph,  Bisehof  von  Seckau. 

400. 
Zaico  wa.  118. 
Zaiahazy,  Thomas  von,  Bisehof  von 

Erlau.  304. 
Zalkan,  Ladislaus  de,  Bischof  von 

Waizen.  411. 
Zandomirz.  268.324. 
Zapoija,  Johannes.  281.  282.  284. 

291.  292.  293.  294.  299.  304.  305. 

323.  325.  392.  478.  479.  481.  483. 

496.  304.  503.  307.  509.  530. 
Zapoija,    Johannes,   dessen  Witwe 

Isabella.  330.  357.  381.  392.  509. 
Zapoija,  Johannes,  dessen  Kinder. 

332. 
Zarki.  267. 
Zator.  110.323.327. 
Zator,  Herzog  Johann.  HO. 
Zaus  ch-Üas8U.  332. 
Zavichost.  110.268.324.  327. 
Zebrzydewsky,  Andreas,  Bisch,  v. 

Krakau.  392. 


584 


Zeckel ,  Georgius.  406. 

Zeiring.  263. 

Zeladin,  Jan.  Ii3. 

Zelking,  Herr  von.  3.228.232.233. 

236. 
Zell  am  Untersee.  105. 
Zelle,  Stadt.  97. 
Z  e  11  e  r  ,  Matthäus.  266. 
Zengg,  Jakob  Blasioli,  Bischof  von. 

402. 
Zerbst,  Stadt.  99.    Die  ßruchgasse 

daselbst.  99. 
Zernig.  269. 
Zerteil.  64. 

Ziegler,  Herr  Niclas.  83.  442. 
Zierotin  ,  Herren  von.  108. 
Zips,  Gräfin  Hedwig  von  der.  103. 
Zips,  Graf  Johann  von  der.  133.  381. 

307.  509. 
Zips,  Graf  Stephan  V.  d.  103.   Graf 

Johann.  103. 
Zips,  die  Burg.  338. 


Zizeil    an    der  Liguentz  =  Sacile. 

173. 
Z  i  z  i  m  u  s ,  Sohn  d.  Sultans  Bajazeth  II. 

14. 
Zizka  von  Trocnow,  Johannes.  306. 
Zlabings.  310. 

Znaim.  107.  108.  262.  279.  306.  399. 
Zobieslaw  =  Sobieslaw.  307. 
Zoch,  Doetor  N.  89. 
Zorses  =  Chorges.  221. 
Zott,  Herr  Johann.  307. 
Zuekmantel.  291. 
Zülz.  278. 

Zürich.  101.102.  103. 
Zwetl.  16.  107. 

Zwetl,  Meister  Peter  Haniffogll  v.  4. 
Zwickau.  99. 
Zwingli.  513. 
Zwitarin.  8.  30. 
Zwolin  =  Suolena.  278. 
Zworowsky,  Martin,  Palatinus  Cali- 

siensis.  376. 


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