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Full text of "Frida Schottmüller. Wohnungskultur und Möbel der italienischen Renaissance (Bauformen-Bibliothek 12)"

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PRINCETON 
UNIVERSITY 
LIBRARY 


BAUFORMEN-BIBLIOTHEK 
BAND XII 


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ИШИ НИИ № 


|! WOHNUNGSKULTUR UND - 
. MÖBEL DER ITALIENISCHEN | 
: RENAISSANCE : 


HERAUSGEGEBEN 
VON | 
ЕКША SCHOTTMULLER 


МТ 590 ABBILDUNGEN 


1921 
š STUTTGART : 
= VERLAG VON ] 0110$ HOFFMANN = 


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DRUCK DER HOFFMANN’SCHEN BUCHDRUCKEREI 
IN STUTTGART UND DER STUTTGARTER 
VEREINS-BUCHDRUCKEREI 
COPYRIGHT 1921 BY 
JULIUS HOFFMANN, 

STUTTGART 


x 


Giuliano да Sangallo: Sandsteinrelief von einem Kamin 


Früher Berlin, Sammlung A. von Beckerath 


VORWORT 


. 


ufgabe dieses Buches war, die Wohnungskultur der italienischen Renaissance — Raumkunst und 

Wesensart der einzelnen Einrichtungsstücke — zur Anschauung zu bringen. Jene war durch 
Malereien der Epoche und wiederhergestellte Innenräume, diese durch einzelne Möbel und Steinbild- 
werke am ehesten deutlich zu machen. Die besondere Ausgestaltung der Hausmöbel in den ver- 
schiedenen Kunststätten Italiens hat W. von Bode in einem inhaltreichen, kleinen, hier oft zitierten 
Buche grundlegend geschildert; deshalb wurden an dieser Stelle die Typen nach ihrer Formentwicklung 
zusammengestellt und lokale Eigenart nur nebenher berücksichtigt. Das Bild zu vervollständigen, sind 
etliche Beispiele von bronzenen Hausgeräten, Kissen und Stoffen beigefügt, und zum Vergleich auch 
Einrichtungsstücke aus Küchen, sowie Werke älterer und jüngerer Zeit abgebildet worden. Das 
17. Jahrhundert ist verhältnismäßig reich vertreten, aber in der Hauptsache nur durch Arbeiten, die 
die Tradition der Hochrenaissance bewahrten. 

Es war mir nicht möglich, alle hier abgebildeten Werke auf Alter und Erhaltungszustand selbst 
zu prüfen. Es mögen einzelne von alter Form aber neuer Ausführung und einige zusammengesetzte 
Stücke darunter sein. Deutsche und ausländische Museumsleiter, Privatsammler und Fachgelehrte 
haben meine Arbeit durch Auskünfte, Überweisung von Photographien oder die Erlaubnis, solche 
anfertigen zu lassen, auf das Entgegenkommendste gefördert; insbesondere die Herren Exzellenz 
von Bode, Generaldirektor Dr. von Falke und Direktor Dr. Jessen-Berlin, Direktor Dr. Back-Darmstadt, 
Dr. Figdor-Wien, Direktor Dr. Graul-Leipzig, Professor Dr. O. Lanz-Amsterdam, Direktor Dr. Maclagan- 
London, Direktor Dr. Malaguzzi-Valeri-Bologna, Direktor Dr. Robert Schmidt-Frankfurt а. М., Professor 
Dr. Schubring-Hannover, Dr. Silten und Geheimrat Dr. Е. Simon-Berlin, das Auktionshaus R. Lepke ebenda, 
sowie die Herren Stefano Bardini, Elia Volpi und Luigi Grassi in Florenz, L. Bernheimer, Julius Böhler 
und А. S. Drey in München. Ihnen allen sei auch hier verbindlichster Dank gesagt. Ebensolcher 
gebührt Herrn Julius Hoffmann-Stuttgart, der keine Mühe gescheut hat, erwünschte Photographien zu 
beschaffen und auch sonst meine Arbeit in jeder Weise unterstützte. Die Auswahl der Abbildungen 
ist von uns beiden besorgt worden. 


Berlin, Pfingsten 1921. FRIDA SCHOTTMÜLLER 


Phot. Alinari 


1. Umbrien Ende 15. Jahrhundert: Kaminfries 
Gubbio, Palazzo Ducale 


WOHNUNGSKULTUR UND MÖBEL 
DER ITALIENISCHEN RENAISSANCE 


IL DAS HAUS UND SEINE EINRICHTUNG 


W des Mittelalters waren die Kirche und ihr 
Schmuck die wichtigsten Aufgaben bildender 
Kunst. Am Gotteshause fanden der romanische und 
gotische Stil ihre reiche, vielartige Ausgestaltung. Der 
Profanbau stand durchaus an zweiter Stelle; er entnahm 
für seine besonderen Zwecke die an der Kirche ent- 
wickelten Formen, und selbst in Königspalästen fehlte 
manche Bequemlichkeit, die im Bürgerhause heute selbst- 
verständlich ist. Erst zu Ende dieses ersten großen 
Zeitalters christlicher Kultur machte sich ein Wandel 
hierin bemerkbar, als wichtiges Vorzeichen einer neuen 
Epoche, der Renaissance. Jakob Burckhardt hat diese 
die Wiederentdeckung der Welt und des Menschen ge- 
nannt. Der Erdenbürger hatte es aufgegeben, das dies- 
seitige Leben einzig als eine Vorbereitung auf das im 
Jenseits zu betrachten; er hatte Größe und Schönheit 
der irdischen Welt entdeckt und strebte nach ihrem 
Besitz; geistig durch Erkenntnis, im Leben durch Ge- 
nuß. — Es ist kein Zufall, daß die mittelalterlichen 
Dome weit emporragen über die sie umgebenden Häuser, 
während die italienischen Kirchen der Renaissance oft 
kleiner sind, als die gleichzeitig entstandenen Paläste. 
Die Betonung hatte sich verschoben; der Mensch, im 
besonderen der Italiener, war sich seiner Würde und 
Bedeutung bewußt geworden, und dies neue Lebens- 
gefühl erweckte ganz neue Forderungen an die Lebens- 
führung, nicht zuletzt auch an Repräsentation und Be- 
quemlichkeit im eignen Hause. 

Dazu kamen äußere Umstände jenseits der Alpen, 
die diese Bewegung förderten. Bis ins 14. Jahrhundert 


hinein waren in den größeren Städten Italiens, besonders 
in Rom und Florenz, Bürgerkriege an der Tagesordnung. 
Rathäuser und Paläste der Adligen glichen festen Burgen, 
deren wichtigste Aufgabe war, dem andringenden Feinde 
Trotz zu bieten. Dicke Mauern aus wenig behauenen 
starken Steinblöcken errichtet; im Erdgeschoß ein eisen- 
beschlagenes Tor und kleine, hochgelegene und ver- 
gitterte Fenster. Schmale, steile Steintreppen. Die 
Wohnzimmer in den oberen Stockwerken groß und hoch, 
aber nur mit dem nötigsten Hausrat versehen und mit 
geringem Schutz gegen Wärme und Kälte. So waren 
die Häuser der Vornehmsten. Die Wohnung des kleinen 
Mannes war enger und niedriger und in der Ausstattung 
überaus bescheiden. 

Im 15. Jahrhundert wurden die Unruhen seltener und 
infolge gefestigter Machtverhältnisse schneller unter- 
drückt. Jahrzehnte inneren Friedens begannen häufiger 
zu werden. Die steigende Macht einzelner Städte und 
Fürsten begünstigte den Handel, wie auch die Ent- 
wicklung des Handwerks; die allgemeine Wohlhabenheit 
stieg. Und wenn nun solche glücklicheren Verhältnisse 
eine geistige Wiedergeburt ermöglicht hatten, so be- 
günstigten sie auch unmittelbar die Steigerung der täg- 
lichen Bedürfnisse. Statt sich mit der Befriedigung des 


1) Das beste Beispiel solches mittelalterlichen Burgpalastes 
ist der Palazzo Davanzati in Florenz (Abb. 47—60). Unter 
den Fürstenschlössern dieses burgartigen Stils ist in der 
äußeren Erscheinung das Kastell der Este in Ferrara am besten 
erhalten. Das jüngere Castello Sforzesco in Mailand ist ein 
Palast im Stil der Renaissance, aber wie eine Festung mit 
Mauern und Graben umgeben. 


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durchaus Notwendigen zu begnügen, konnten nun immer 
weitere Kreise an die Gestaltung eines schönen Lebens 
denken. Der Luxus, den das späte Mittelalter schon 
in der Kleidung gekannt hatte, wurde seit dem Ausgang 
des 15. Jahrhunderts, auch in der Wohnung und Lebens- 
haltung des Wohlhabenden selbstverständlich. Es waren 
dies nicht nur die alten Adelsgeschlechter, auch manche 
Bürgerfamilie war durch geschäftliche Tüchtigkeit und 
politische Klugheit in die Höhe gekommen, wie die 
Mediceer in Florenz und die Chigi aus Siena; und den 
Päpsten ward es mehr und mehr Gewohnheit, ihre 
Verwandten aufs reichste mit irdischen Glücksgütern 
auszustatten. So wuchs 
die Zahl derer, die, über 
derMengestehend, durch 
ihre Ansprüche an das 
Leben Kultur und Zivili- 
sation fördern konnten. 

Schon das Äußere des 
Palastes mußtenun mehr 
und mehr durch Größe 
undSchönheit, Reichtum 
und Kunstsinn seines Be- 
sitzers offenbaren!). Die 
derben Rusticaplatten 
wurden nicht mehr zu 
festungsartiger Wirkung 
eng zusammengeschlos- . 
sen, sondern gegliedert 
durch die Betonung der 
Fugen, oder sie waren 
nur am Erdgeschoß verwendet. Häufiger waren die Stein- 
platten fein geglättet, oder minderwertigesMaterial wurde 
durch Putz verkleidet. Nur im Norden und im östlichen 
Mittelitalien bildete sich ein eigener, geschmackvoller 
Backsteinstil aus. — Fries und Gesims, der Antike nach- 
gebildet, trennten die Stockwerke und schlossen die 
Masse nach oben wirkungsvoll-lastend ab. Wie für das 
deutsche Haus bis zum Barock der steile Giebel nach 
der Straßenfront selbstverständlich war, ist es der 
horizontale Abschluß für den Profanbau Italiens durch 
die Jahrhunderte hindurch gewesen. — Dazu kamen 
schon im 15. Jahrhundert neben den wagerechten die 
vertikalen Teilungen auf; Pilaster, seltener Halbsäulen, 
wurden in gleichen Abständen, später in solchen von 
wechselnder Breite — rhythmische Traveen bildend — 
an der Front verteilt. Die Fenster der unteren Stock- 
werke blieben klein, wenn in einfacheren Wohnhäusern 
nicht Verkaufsláden und Werkstätten hier eingebaut 
wurden. Die oberen Geschosse wurden und werden 


1) Man vergleiche daraufhin die Palastfassaden Brunelleschis 
und Albertis mit denen von Palladio und Alessi, den Palazzo 
di Venezia mit dem Palazzo Farnese zu Rom oder die Borgia- 
gemächer im Vatikan mit der Sala Regia ebenda. Abbildungen 
bei J. Baum, Baukunst und dekorative Plastik der Frührenais- 
sance in Italien (Bauformen-Bibliothek Band 11) und C. Ricci, 
Baukunst und dekorative Plastik der Hoch- und Spätrenais- 
sance in Italien (Bauformen-Bibliothek Band 13). 


jenseits der Alpen, als die gesünderen, zum Wohnen 
bevorzugt. Auch in der Ausstattung pflegen sie reicher 
zu sein, als das Erdgeschoß. — Glasfenster aus der 
Epoche der Renaissance sind nur in Kirchen erhalten; 
aber aus Inventaren ist ihr gelegentliches, nicht häufiges 
Vorkommen im Privathaus erwiesen!) Meist waren 
sie aus runden, in Blei gefaften Scheiben (Butzen) zu- 
sammengesetzt, die in Frankreich, Flandern und Venedig 
hergestellt wurden. Häufiger waren, nach alten Ве- 
richten, die Fensterrahmen mit hellem, geóltem Papier 
oder mit durchsichtigem Stoff bespannt, der mit Terpentin 
getränkt und mitunter bemalt маг“). Die Rahmen 
waren senkrecht und 
wagerecht geteilt, und 
Scharniere gestatteten 
das Öffnen einzelner 
Teile; die unteren Hälf- 
ten waren nach außen 
aufzustellen. Ähnlich 
waren die hölzernen 
Fensterläden eingerich- 
tet, die bis in die Renais- 
sance hinein zu größerer 
Haltbarkeit mit dicken 
Nägeln in langen Reihen 
besetzt waren. Auch sie 
erfuhren in engen Те еп 
Italiens еше reiche Aus- 
gestaltung, wurden seit 
dem späten 15. Јаћг- 
hundert gelegentlich mit 
Intarsien3) und Schnitzereien verziert. In Florenz hat 
man sie damals noch ganz schlicht gebildet; und farbiger 
Anstrich oder Verzierung durch Malerei ist seltener als 
in Deutschland‘). Im Innern haben bereits im Mittelalter 
außerdem Vorhänge die Fensteröffnungen umgeben und 
verhüllt. 

Die Wohnräume pflegten im vornehmen Haus der 
Renaissance weiträumiger zu sein, als die gleichzeitigen 
in Deutschland. Dem Südländer fehlt der Sinn für das 
Intime, und er kennt nicht den Begriff der warmen 
Behaglichkeit. Zu lange währt dort der heiße Sommer 
oder zum mindesten eine Temperatur, die langen Auf- 
enthalt im Freien gestattet. So ist der Italiener es seit 
dem Altertum gewöhnt, viel mehr in der Öffentlichkeit 
zu leben als wir. Geschäft und freundschaftliches Ge- 

1) Vergl. А. Schiaparelli, La Casa Fiorentina. (Biblioteca 
storica del Rinascimento IV) Firenze, Sansoni 1908 Bd. І S. 124, 
wo die erste Erwähnung von Glasfenstern 1335 in Bologna 
und etliche spätere aus toskanischen Urkunden zitiert sind. 

2) Vergl. Schiaparelli a. a. О. 5. 128 ff. sowie С. von Steg- 
mann und H. von Geymüller: Architektur der Renaissance in 
Toskana (München, Bruckmann) Bd. XI $. 5—7. In beiden 
Werken charakteristische Abbildungen nach Gemälden und 
Intarsien. 

8) Auf Borgognones Fresken in der Certosa bei Рама. 

1) Schiaparelli a. a. О. 5. 118. — Außerdem kommen 
auf Bildern (Carpaccio, Traum der Hl. Ursula, Abb. 35) durch- 


brochene Holzgitter vor den Fenstern vor. 


Phot. Alinari 
2. Paolo Uccello: Einfacher Kaufladen um 1450 (Predellenbild) 


Urbino, Palazzo Ducale 


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spräch werden auf der „Piazza“ erledigt, und die еш- 
fache Frau pflegt häusliche Arbeit soweit als angängig 
noch heute vor der Haustür zu verrichten‘). Nur für 
den Reichen und Vornehmen, der es für passend hält, 
sich von der Öffentlichkeit zurückzuziehen, ist die Woh- 


3. Venezianisches Schlafzimmer. Holzschnitt von 1499 


nung ständiger Aufenthalt. Diese Lebensführung hat die 
Ausstattung des Hauses von jeher entscheidend beeinflußt. 
Die des Bürgers ist in Italien viel primitiver als bei 
einem Nordländer, der in gleichen Verhältnissen lebt; 
und der Palast der Vornehmen ist im Innern mehr auf 
Repräsentation als auf Bequemlichkeit gestimmt. Im 
15. und 16. Jahrhundert ist das nicht anders als heute 
gewesen. Ebenso wichtig für die Ausgestaltung des 
Innenraumes war das Stilgefühl des Italieners im Zeit- 
alter der Renaissance. Er vermied jede undeutliche, 
nur angedeutete Form in Architektur, Plastik und Malerei; 
und wie es ihm Bedürfnis war, an gegossenen und ge- 
meißelten Figuren Geste und unwillkürliche Bewegung 
eindeutig zu charakterisieren und die Gestalten seiner 
Fresken leicht übersehbar zu gruppieren, so mußte auch 
beim Außenbau und Innenraum jede Form klar und 
präzis und die Gesamtwirkung von architektonischer 
Strenge sein. Gemalte Interieurs — im Original sind 
solche mit vollständiger Ausstattung ja nicht erhalten — 
lassen das ebenso erkennen, wie die auf uns gekommenen 
einzelnen Möbel. 

Charakteristisch in diesem Zusammenhang ist auch 
die Vorliebe für Stein und ihm verwandtes Material. 
Er liefert den Bodenbelag, wird an den Wänden fast 
niemals ganz mit Holz verkleidet, wie oft in jener Zeit 
im Grenzgebirge und jenseits der Alpen?), und was 


!) Deshalb spielt der Hof auch eine größere Rolle im Süden 
und ist häufig zum Schutz gegen Regen und Sonnenwärme 
mit Säulenhallen umgeben. 

2) In Oberitalien — also nahe den Alpen — ist die hohe 
Täfelung am häufigsten. Das seltene Beispiel eines ganz 
getäfelten Raumes ist die Sala della Mercanzia im Cambio 


zu Perugia (Abb 46). 


noch wichtiger ist, viele Formen der Bau- und Möbel- 
tischlerei ahmen in freier Nachbildung steinerne Archi- 
tekturformen nach!). 

In Prachträumen pflegte man den Fußboden (pavi- 
тепіо)?) mit quadratischen Marmorplatten zu belegen, 
die schachbrettartig in kontrastierenden Farben aneinander 
gereiht waren. Schmale Längs- und Querstreifen schoben 
sich mitunter dazwischen. Unruhiger wirkte das bunte 
Würfelmosaik aus vielen kleinen Steinen, das besonders 
in Rom — unter dem Einfluß mittelalterlicher Kosmaten- 
arbeit — noch im 15. Jahrhundert häufig geschaffen 
wurde. Für das Bürgerhaus aber waren gebrannte Ziegel- 
steine das immer wieder verwandte Material. In der 
Regel nahm man rauhe, mitunter gerippte, naturfarbige 
von quadratischer oder sechseckiger Form. Sollte eine 
reichere Wirkung erzielt werden, überzog man sie mit 
farbiger Glasur und legte die gelben und grünen, weißen 
und roten wie die kostbaren Marmorplatten schachbrett- 
artig zusammen. Endlich kamen in der zweiten Hälfte 
des 15. Jahrhunderts auch bemalte Fliesen mit geometri- 
schen und heraldischen Motiven auf, die im engen Bei- 
einander gelegentlich an orientalische Gewebe erinnern?). 
Solche mit reizvollen Renaissance-Ornamenten (Grotes- 
ken) sind in Siena geschaffen worden, wie der heute 
in verschiedenen Sammlungen verstreute, aufs reichste 
gemusterte Boden des Palazzo Piccolomini beweist‘). 


IX 


4. Venezianischer Wohnraum. Holzschnitt von 1499 


Auch die Majolika-Fabriken von Montelupo und die 
berühmte Bildnerwerkstatt der Robbia zu Florenz haben 
solche Fliesen geliefert, letztere für keinen geringeren 


Ort als die päpstlichen Wohngemächer (Stanzen) und 


1) Das gilt von Säule und Pilaster, Gebälkteilen, Konsolen 
und langgestreckten Voluten, wie auch von Eierstab und 
Perlschnur, Máander und Flechtband, Muschelfries und reicheren 
Motiven. 

?) Vergl. Lehnert, Illustrierte Geschichte des Kunstgewerbes 
L. S. 434/5. 

3) Abbildungen bei J. Baum a. a. O. S. 157 und 158. 

*) Abbildungen bei Lehnert a. a. O. I. S. 516. 


Фе Loggien des Vatikans!) Hier war ungefähr in der 
Farbe, nicht in der Zeichnung, eine Angleichung an die 
übrige Dekoration des Raumes. Erst Michelangelo führte 
solche durch, als er durch Tribolo Motive der reich- 
geschnitzten Decke in der Laurenzianischen Bibliothek 
am Boden in Terracotta und gefärbtem Kitt wiederholen 
ließ. In den wenig jüngeren Prunkräumen im Palazzo 


Vecchio zu Florenz kehren in dem gelb und roten Terra- 
cottaplattenmuster die Hauptlinien der Deckeneinteilung 
wieder. — Orientalische Teppiche als Bodenbelag in 
Wohnräumen sind bis ins 15. Jahrhundert überaus selten 
gewesen; doch ist ihr gelegentliches Vorkommen schon 
im 14. Jahrhundert durch Malereien bezeugt. 


Als be- 
sondere Kostbarkeit 
sind sie hier öfters 
auf den Stufen der 
Madonnen- und der 
Fürstenthrone ausge- 
breitet. Am frühesten 
fanden sie eine wei- 
tere Verbreitung in 
Venedig, der offenen 
Tür Italiens zum 
Orient, und später 
muß ein starker Im- 
port dieser köstlichen 
Knüpfarbeiten nach 
der ареппіпізсһеп 
Halbinsel stattgefun- 
den haben. 

Auch an der Wand 
dürfte das Gewebe 
zunächst nur in den 
Häusern der Reich- 
sten zu finden gewesen sein. Aber es ist charakteristisch, 
daß man bereits im 14. Jahrhundert aufgehängte Stoffe 
nicht selten in Wandmalerei nachgeahmt hat. Freilich in 
den meisten Häusern ist bis weit in die Renaissance 
hinein die Wand nur geweißt worden. Aber bei steigen- 
dem Reichtum mußte das Fresko, das, an hohen Kirchen- 
wänden sich ausbreitend, zur bedeutendsten Aufgabe 
italienischer Malerei erwachsen war, auch das Privathaus 
erobern; Meister wie Castagno und Botticelli, Mantegna 
und Raffael, Pierino del Vaga, Dosso Dossi und zahlreiche 
andere, haben vornehme Wohngemächer mit Wandmale- 
reien verziert. Es hieße ein wichtiges Kapitel italienischer 
Kunst schreiben, wollte man auf alle Darstellungen aus 
Geschichte und Dichtung eingehen, die im Zeitalter der 


1) Vergl. Schiaparelli а. а. О. S.136. Die runden Majolika- 
platten im Victoria- und Albert-Museum zu London Nr. 7632 
bis 7643 (Katalog von J. C. Robinson... Italian Sculpture, 5. 59) 
die in primitiver Malerei allegorische Figuren der zwölf Monate 
zeigen, wurden früher mit L. della Robbias dekorativen Ar- 
beiten für das Studierzimmer Piero Medicis wohl irrtümlich 
in Verbindung gebracht. Hier soll die gewölbte Decke und 
der Fußboden (?) mit bemalten Majolikaplatten belegt ge- 
wesen sein. 


5. F. Pesellino: Einfaches Schlafzimmer in Florenz um 1450 
(Wunderheilung) 


Paris, Louvre 


Renaissance im Profanbau entstanden sind!). Im ganzen 
war die reichere Verzierung durch Malerei dem oberen 
Teil der Wände vorbehalten. Schon im 14. Jahrhundert sind 
Ausblicke in Landschaften, meist Baumreihen, nicht selten 
und Leonardo da Vinci hat dies Motiv in der Sala della 
Asse im Mailánder Kastell zu grandioser Monumentali- 
tát gesteigert; auch Correggio, Giovanni da Udine u. a. 
haben Wölbungen laubenartig ausgemalt. Der Haupt- 
teil der Wand ward meistens in Felder gegliedert und 
mit heraldischen oder geometrischen Motiven verziert. 
Sie sind tapetenartig straff auf der Mauer ausgebreitet 
oder die Verzierung leicht gefälteter Stoffe. Gelegent- 
lich kommt eine merkwürdige Verbindung mit der Land- 
schaftsdarstellung 
vor, wenn nämlich die 
Gewebe — oder große 
Pelzdecken (Abb. 34) 
— an denZweigen der 
Bäume aufgehängt 
scheinen °). 

Die Holztäfelung 
(spalliera) über das 
untere Teil der Wand 
hinaus war in Mittel- 
und Unteritalien nur 
in öffentlichen Pro- 
fanbauten — Rat-und 
Zunfthäusern — häu- 
figer anzutreffen. In 
Sakristeien verbarg 
man oftmals Wand- 
schränke hinter ihr; 
unddiesMotiv wurde, 
wie viele andere 
dann, vom Privathaus übernommen. So werden in den 
Inventaren der Medici solche erwähnt, und das Studio 
Francescos I. im Palazzo Vecchio ist ein prachtvolles 
Beispiel bemalter Holzverkleidung aus der Spätrenais- 
sance (Abb. 62). 


Die etwa mannshohe Täfelung pflegte man in senk- 
recht gestellte Rechtecke zu gliedern; bei geringer Höhe 
erschienen liegende Felder oft besser angebracht; oder 
architektonischem Rhythmus zuliebe wechselten sie mit- 
einander oder mit quadratischen Füllungen ab. Schmale 
Randfriese oder reiche Felderfüllungen in Intarsia be- 
lebten die braune Fläche; auch landschaftliche Mo- 
tive, Stilleben und allerlei perspektivische Darstellungen, 


Phot. Alinari 


1) Abb. bei Baum a. a. О. S. 134—141. 

2) Wichtige Fragmente älterer Profanmalerei außerdem іт 
Museo von S. Marco zu Florenz, veröffentlicht in „Il Centro 
di Firenze (Florenz, Bemporad 1900). — Schiaparelli, a. a. O. 
S. 146/7 leitet das zuletzt genannte Motiv von den zeltartigen 
Unterkünften der kriegslustigen Barone ab. Die renaissance- 
mäßige Umbildung dieser spätmittelalterlichen Illusionsmalerei 
bilden die Wandbespannungen aus Stoff oder Leder an hol- 
zerner Leiste, die in Venedig öfters die Täfelung ersetzten 


(Abb. 32). 


die letzten Endes auf еше Täuschung ausgingen, waren 
hier eingelassen. So hat die Stanza della Segnatura 
im Vatikan ursprünglich prächtige Täfelung von Fra 
Giovanni da Verona mit reizvollen Veduten besessen !). 
Und noch phantastischer ist das kleine Arbeitszimmer 
des Herzogs Federigo da Montefeltro im Schlosse von 
Urbino ausgestattet, dessen Wandverkleidung offene 
Schränke mit Büchern und allerlei Gerät, sowie Bänke 
vortäuscht, auf denen Waffen, Instrumente und Schrift- 
werke in buntem Durcheinander liegen. Leider sind 
die achtundzwanzig Bilder berühmter Geisteshelden, 
die einstens hier die oberen Wandteile schmückten, 
nicht mehr an Ort und Stelle, sondern in verschiedenen 
auswärtigen 
Museen ver- 
streut?), so daß 
der Gesamt- 
eindruck nur 

noch vor- 
gestellt, nicht 
mehr gesehen 
und voll ge- 
würdigt wer- 
den Капп?). 
Ähnliches gilt 
auch von den 
schönen Wohn- 
gemächern (il 
Paradiso) der 
Isabella d’Este 
in der Reggia 
zu Mantua, die 
durch feine 
Verhältnisse und den harmonischen Zusammenklang reicher 
Dekoration (Schnitzerei, Intarsien und farbiger Marmor- 
verzierung) zu den Juwelen italienischer Wohnkultur ge- 
hört haben. Ernster ist der Eindruck bei der ausschließ- 
lichen Verwendung ornamentaler Intarsien und der 
Beschränkung auf zwei Farbentöne, wie auf Ghirlandajos 
Fresko der Mariengeburt in S. Maria Novella zu Florenz. 
Hier ist zudem ein Relief statt bunter Malerei im oberen 
Wandteil angebracht (Abb. 38). 


Manche Täfelung mag später zerstört worden sein, 
weil die Mode wechselte oder Teppiche, die bis zum 
Boden reichten, aufgehängt werden sollten. Vielleicht 
hat auch der Wunsch, hier angebrachte Gemälde anders 


1) Vasari, Lebensbeschreibungen der berühmtesten Archi- 
tekten, deutsch herausgegeben von A.Gottschewskiu. G. Gronau 
Ва. IV. 5. 213. 


2) Bombe, Justus von Gent in Urbino. Mitteilungen des 
kunsthistorischen Instituts in Florenz, 1. Bd. 3. Heft (Berlin 1909) 
S.111 ff. 


3) L. Venturi glaubt (L’Arte XVII, 1914, $. 450—459), daß 
Baccio Pontelli (als Intarsiator ein Schüler Franciones und 
Giuliano da Maianos) die Wandtäfelung zwischen 1477 und 1482 
gearbeitet habe, die drei Kardinaltugenden nach einem Entwurf 
Francesco di Giorgio Martinis (Abb. ebda.). 


6. Fra Filippo Lippi: St. Augustin in seiner Zelle (Ausschnitt) 


ХІ 


zu verwenden, mitunter den Ausschlag gegeben!). Auf 
jeden Fall schloß die Täfelung mit einer profilierten 
Leiste ab, die in Manneshöhe die Breite eines Wand- 
brettes haben konnte, und dann waren Bronzestatuetten 
und kleineres Hausgerät hier aufgestellt; während größere 
Bildwerke ihren Platz auf dem Kamin oder über der 
Türumrahmung fanden?) (Abb. 44 und 35). 

War der obere Wandteil weiß verputzt, wurden ein- 
zelne Bilder hier aufgehängt oder die Fläche — wie im 
Studio von Urbino — ganz mit ihnen bedeckt. Wand- 
teppiche wurden im 15. Jahrhundert und wohl schon 
früher aus Flandern und Frankreich eingeführt; aber 
sie kamen nur im Fürstenpalast in "größerer Anzahl 
vor. Charak- 
teristisch für 
dieEpoche der 

Hochrenais- 
sance ist eine 
architekto- 
nische Gliede- 
rung derWand- 
Пасћеп, hori- 
zontal durch 
besondere De- 
korierung des 
unteren Teils, 
auch wenn er 
nicht getäfelt 
ist, vertikal 
durch Lisenen 
und Pilaster. 
ja mitunter 
bringt man seit 
der Mitte des 16. Jahrhunderts fast rund gebildete Statuen 
zwischen den Gemálden an, die ihrerseits, selbst wo sie 
al fresco gemalt worden sind, mit plastischem Stuckrahmen 
umgeben sind. So in der Sala Regia im Vatikan und 
dem jüngeren, prunkhaften Korridor im Palazzo Spada 
zu Rom. Damals war eine überaus reiche Ausstattung 
vornehmer Wohngemächer fast zur Regel geworden, 
besonders in Venedig. Francesco Sansovino”) berichtet 
von zahllosen Palästen in der Lagunenstadt, deren Zimmer- 
wände mit Bildwirkereien, Seidenstoff *) oder gepreßtem 


Phot. Brogi 


als Truhenbilder angesprochenen Malereien an, даВ sie in 
oder über der Täfelung gesessen haben, während Schubring 
(Cassoni - Leipzig 1915 S. 9—11) vermutet, daß Intarsien die 
Unterwand beherrschten und gemalte Bilder über derselben 
angebracht gewesen seien. 


2) Die umfassendsten Wandvertäfelungen und Verkleidungen 
durch Stoffe oder Leder entstanden in Oberitalien, besonders 
in Venedig (Abb. 65). Aus späterer Zeit prachtvolle Holzver- 
kleidungen im Dogenpalast (Abb. 66 u .67). — In Mittelitalien 
kommen auch Marmorpaneele und Nachahmungen solcher vor. 


3) Venezia nobilissima (Venedig 1580) S. 142. 


*) Als eine Verirrung erscheinen die aus Seide gewebten 
venezianischen Pilasterdekorationen mit Trophàen, wie sie die 
Stoffsammlung des Berliner Kunstgewerbe-Museums besitzt. 


Leder’), verkleidet und deren Boden іп Wohnräumen 
ganz mit Teppichen belegt waren. Auch in den Bürger- 
häusern waren diese häufig. Vereinzelt kommt solcher 
Luxus schon bald nach 1500 vor. So beschreibt Bandello 
in seiner 42. Novelle die Wohnung der römischen Kur- 
tisane Imperia, deren Zimmer ganz mit Sammet und 
Brokat, eines sogar mit golddurchwirktem Stoff, bezogen 
war, während feinste Teppiche den Fußboden ganz 
bedeckten. Neben reich verzierten Möbeln fand man 
hier Prunkvasen aus farbigem Marmor und auf dem 
Tisch mit einer feinen 
Sammetdecke in der 
Mitte ein Musik- 
instrument und kost- 
bare Bücher. Und in 
der 4. Novelle schil- 
dert der Dichter ein 
Schlafgemach, dessen 
Wände mit rotem, 
reichbesticktem Sam- 
met bekleidet waren. 
Hier werden außer 
dem Prunkbett nur 
ein Tisch, vier Lehn- 
stühle aus rotem 
Sammet, aber acht 
geschnitzte Truhen 
und mehrere Ge- 
mälde Leonardo da 
Vincis aufgeführt. 
Wenn auch — dieser 
Bilder wegen — hier 
das Ganze mehr wie 
dichterische Erfin- 
dung, als wie die Be- 
schreibung eines be- 
stimmten Gemaches klingt, ist doch anzunehmen, daf es 
damals Gemácher mit solcher Ausstattung gegeben hat?). 
Endlich der obere Abschluß von Saal und Zimmer?). 
In Nachahmung des Kirchenraumes und öffentlicher Säle 
war er mitunter gewölbt; aber die Regel war im Privat- 
haus die flache Balkendecke. Meist ließ man im 15. Jahr- 
hundert die einfache Konstruktion der parallelen braunen 
Hölzerlagen sehen und betonte die tragenden Balken 
durch leicht vorspringende, kleine Konsolen. Dann 
entwickelte sich wohl in Anlehnung an antike Stein- 
decken das Kassettenmotiv, ward allmählich reicher aus- 
gebildet und mit Schnitzereien versehen; bis endlich 
diese mehr und mehr Selbstzweck wurden und größere 
architektonische Gliederungen von verschiedener Form 


1) Die Ledertapeten, eine kostbare Rarität, die häufig be- 
malt und mit Gold und Silber verziert waren, sind wahr- 
scheinlich aus Spanien eingeführt worden. Vergl. Schiaparelli 
a. а. О. S. 229/30. 

2) Vergl. Jakob Burckhardt, Geschichte der Renaissance 
(5. Aufl.) S. 320. 

3) Abbildungen bei Baum а. a. О. 5. 147, 150—156. 


XII 


statt der gleichmäßigen Flächenfüllung durch vertiefte 
Quadrate in Aufnahme kamen. Anlaß zu dieser Um- 
bildung war die plastische Dekorierung von flachen und 
gewölbten Decken, dann auch vom oberen Wandteil, durch 
Stuck und Gips!), die man farbig tönte, oder weiß ge- 
halten nur leicht mit Gold auflichtete, oder schließlich in 
reizvollem Wechsel mit Malereien anbrachte. Diese selbst 
mußten im 15. Jahrhundert häufig gotische Wölbungen 
bedecken, bis das Privathaus die am Kirchenbau ent- 
wickelten neuen Formen der Renaissance übernahm und 
für seine besondern 

Zwecke differen- 
zierte. WieimMittel- 
alter wurden Wand- 
und Gewölbemalerei 
auch weiterhin zu ein- 
heitlicher Wirkung 
gebracht. Nur trat 
statt flächenmäßiger 

Dekorierung eine 
Gliederung durch ge- 
malte oder plastische 
Architektur in immer 
großzügigerer Се- 
staltung ein. Doch ist 
auch diese Verzie- 
rungsweise nur schö- 
ner Schein, nicht aus 
der Konstruktion des 
Mauerbaus erwach- 
sen. Und dasselbe gilt 
von den gewölbten 

Holzdecken der 
Renaissance, deren 
reizvollste wohl das 
schon erwähnte Ka- 
binett der Isabella d'Este in Mantua deckt. 

Das wichtigste Ausstattungsstück außer den Möbeln 
war der Kamin?) der — seit dem 14. Jahrhundert in 
Italien gebräuchlich — in der Renaissance in vielen 
Wohn- und Schlafräumen vorhanden gewesen sein dürfte. 
Allmählich hatte sich schon ausgangs des Mittelalters die 
Feuerstelle, die zum Wärmen und zum Kochen im Bürger- 
hause gedient hatte (Abb. 2), zu einem sinngemäßen Auf- 
bau der dekorativen Architektur entwickelt. Zu Seiten 
hatte man niedrige Steinbänke oder schmale Wände, 
die den Rauchfang stützten, angebracht (Abb. 538). Nun 
ward das Feuerloch im Zimmer häufig breiter als hoch, 
und die abschließende Horizontale durch gebälkartige 
Architektur betont, während die Träger als Pilaster aus- 
gestaltet oder mit davor gestellten Balustern oder Säulen 
bereichert wurden; und ornamentale oder figürliche Reliefs 
breiteten sich über alle Flächen (Abb. 539—550). War 


es angängig, verlegte man den giebelförmigen Rauchabzug 


Phot. Anderson 


7. Hochzeit der Adimari. Truhenbild um 1450 (Ausschnitt) 


Florenz, Akademie. 


1) Vergl. die ausführlichen Darlegungen über Deckenverzie- 
rung bei J. Burckhardt a. a. ©. S. 343—358. 
2) Vergl. Schiaparelli a. a. О. S. 88 ff. 


8. Florentinischer Festraum um 1450 (Gastmahl des Aeneas und der Dido). Truhenbild 


Hannover, Kestner-Museum 


in die Wand, oder man verdeckte ihn mit plastischer 
Verzierung (Abb. 546) 1). 


Bildnerische Ausgestaltung erhielten auch die Türen‘). 
Näher noch als bei dem Kamin lag hier die Übernahme 
klassischer Formen; und zu dem plastischen Schmuck 
trat mitunter die Bereicherung durch verschiedenfarbiges 
Steinmaterial (Abb. 534/5). Es entsprach durchaus dem 
italienischen Geschmack für Weiträumigkeit, wie dem 
neuen Bewußtsein von Menschenwürde und gesellschaft- 
licher Stellung, daß man die Durchgänge überhöhte 
und verzierte; und der geschulte Sinn für Architektonik 
forderte für das Loch in der Wand (beim Kamin wie 
auch hier) einen betonenden Abschluß (Abb. 530—533). 
Holzumrahmungen der Renaissance aus Profanbauten sind 
kaum erhalten, aber verschiedenartige Türflügel, die man 
am Außenbau nur in Felder geteilt und mit derben Nägeln 
oder mit Schnitzereien versehen hat, während man in 
Zimmern und Sälen Intarsia und plastischen Schmuck 
vereinte oder nur jener Verwendung fand (Abb. 519 bis 
529). Genügten für kleine Türen im Bürgerhaus schmale 
eingelegte Bänder, deren Gesamtwirkung keineswegs 
reizlos ist, wählte man bei größerer Prachtentfaltung 
plastische Friese und ornamentale oder figürliche Darstel- 
lungen für die Füllungen (Abb. 517, 518 und 515); oder 
aber, die malerische Holzeinlage mußte Nischen mit 


!) Einfache Feuerböcke kommen seit 1418 in Inventaren vor. 


2) Abbildungen von Kaminen und Türen auch bei Baum 
a. a. S. 271/2, 163 ff. 


Figuren, Profile, ja sogar offene Schränke vortäuschen, 
in denen Bücher aufgestapelt lagen (Abb. 516)1). Wie 
beim Möbel wurden solche — für eine Tür nicht durch- 
aus angebrachte — Motive im 16. Jahrhundert aufge- 
geben. Auch hier gewann die reicher ausgestaltete orna- 
mentale Schnitzerei durchaus die Vorherrschaft (Abb. 523, 
525—527). 

Man ist gewohnt, die Wohnkultur der Renaissance 
als Einheit zu betrachten, aber nur die klare Archi- 
tektonik, die die Gesamtwirkung des Innenraumes und 
jede einzelne Form bestimmt, ist charakteristisch für 
alle Phasen dieser Blütezeit. Die einzelnen Abschnitte 
sind überaus verschieden, und eine bedeutungsvolle 
Entwicklung läßt sich klar erkennen. Von einfachen 
Konstruktionsformen und der Betonung der starren 
Mauer kam man zu reicher Gliederung aller Flächen 
und zu ihrer entschiedenen Verdeutlichung durch Aus- 
gestaltung und Verstärkung aller Profile. Die bunte 
Farbigkeit trat allmählich zurück, sie wurde gebändigt 
oder ganz ersetzt durch plastisches Beiwerk. Das gilt 
von Wandverkleidung und Möbel, von der Malerei 
wie auch von der Intarsia. Der Zusammenhang aller 
Teile wurde durch die Gleichheit der Motive oder gleicher 
Gliederung von Fußboden und Decke betont, oder diese 
ward durch Verzierung mit den Wänden dekorativ ver- 


1) Zwei sehr schöne Türflügel mit rein ornamentalen In- 
tarsien aus dem Palast in Gubbio in der Sammlung Figdor 
in Wien (Abb. bei Stegmann, Kunst und Kunsthandwerk X, 
1907, S. 124). 


XIII 


bunden. Auch die Bespannung der Wände mit ein- 
farbigen Sammet- oder Seidenstoffen, statt immer Ver- 
duren oder figurenreiche Bildwirkereien hier anzubringen, 


ist bezeichnend für den Wandel des Geschmacks. Zu- 
gleich ist der zunehmende Reichtum wahrnehmbar in 
der prunkhafteren Ausstattung vornehmer Innenräume. 


I.MÓBEL 


Allgemeines 


Mobiliar!, vom lateinischen mobilis abgeleitet, be- 
deutet beweglichen Hausrat im Gegensatz zu dem, was 
niet- und nagelfest im 
Wohnhaus ist. So dürfte das 
Wort letzten Endes keine 
Anwendung auf eingebaute 
Betten und Schränke finden, 
aber es fehlt eine andere 
zusammenfassende Bezeich- 
nung für Ruhestätten, Be- 
hältnisse und Tische. Im 
Altertum ward der Charak- 
ter des Transportablen in 
Möbeln öfters durch die Ge- 
staltung der Füße als Löwen- 
pranken oder andere Tier- 
formen zum Ausdruck ge- 
bracht. Ja dies Motiv ward 


y me 


| 
|| 
| 
| 
| 


1) Allgemeine Literatur: 
Wilhelm v. Bode, Die italie- 
nischen Hausmóbel der Re- 
naissance (2. Aufl. Leipzig 
1920), das in folgendem auf 
jeder Seite zitiert werden 
könnte; wichtig ferner: Das 
Kunstgewerbe der Renais- 
sauce von G. Swarzenski u. 
W. Behncke in Lehnert: lllu- 
strierte Geschichte des Kunst- 
gewerbes I. S. 423 ff. Les- 
sing, Vorbilderhefte aus dem 
Kgl. Kunstgewerbe - Museum 
(Berlin 1889—1905) Heft 12 ` 
(Truhen), 14 (Möbel d. 16. Jrh.) 
und15(Türen). А.С. Meyer, 
Tafeln zur Geschichte der 
Möbelformen (Leipzig 1902 ff). George Leland Hunter: Italian 
Furniture and Interiors. London und New York o. J. Haupt- 
sáchlich Mobiliar in amerikanischem und englischem Besitz in 
beiden Ländern und іп Florentiner Villen. Molinier: Histoire 
Générale des Arts appliqués à l'industrie (Paris 1896—1900) 
Bd. II, hauptsáchlich Kirchenmóbel, z. T. veraltet. G. Ferrari: 
Il Legno nell’Arte Italiana (Milano о. 1). In der Hauptsache 
Kirchenmóbel, Decken, Täfelungen. — Über die Wohnkultur 
in einzelnen Stádten: Molmenti, La Storia di Venezia nella 
Vita privata. Bd. П. Bergamo 1906. С. Ludwig: Vene- 
zianischer Hausrat zur Zeit der Renaissance, [Italienische For- 
schungen I (Berlin 1906); — Malaguzzi-Valeri: La Corte 
di Ludovico il Moro, Bd. I (Mailand 1913) u. a. m. 

Die wichtigsten Sammlungen italienischen Mobiliars befin- 
den sich im Schlofi- Museum (früher Kunstgewerbe- Museum) 
im Alten Schlof zu Berlin, im Landes-Museum zu Darmstadt, 
in den Kunstgewerbe-Museen zu Leipzig und Frankfurt a. М., 


Tech pr давате 


9. Herrschaftliche Küche nach 1600. Kupferstich. 


auch auf Marmortische übertragen, obwohl deren Größe 
und wuchtige Schwere sie eher dekorativen Steinbildne- 
reien als Möbeln ähnlich erscheinen läßt (Abb. 23). 
So überaus wenig Holz- 
arbeiten des Altertums er- 
halten sind, steht doch ein 
hohes handwerkliches Kön- 
nen schon für die griechische 
Blütezeit fest. Für Haus- 
möbel fand schon im 6. vor- 
christlichen Jahrhundert — 
dasbeweisenVasenbilder — 
die Drechslerarbeit oft Ver- 
wendung, Furnierung, In- 
tarsien und plastische Ver- 
zierung kommen an Sárgen 
des folgenden Säkulums 
vor und dürften sich auch 
am Gerát der Lebenden 


den Museen für Kunst und Ge- 
werbe in Hamburg und Wien, 
dem Victoria- und Albert- 
Museum zuLondon, demMuseo 
Civico zu Turin und dem Ca- 
stello Sforzesco zu Mailand. Im 
Palazzo di Venezia zu Rom ist 
z. Z. ein solches im Entstehen. 
Außerdem sind in zahlreichen 
Kunstsammlungen zwischen 
Gemälden und Bildwerken 
gute Möbel aufgestellt, wie im 
Kaiser Friedrich-Museum zu 
Berlin, im Museo Nazionale zu 
Florenz, im MuseoPoldi-Pezzoli 
zu Mailand, im Musée André- 
Jacquemart in Paris, im Liebig- 
haus zu Frankfurt а. M.u.a. O. 
Unter den Privatsammlungen steht die Sammlung Figdor in 
Wien an erster Stelle, neben ihr sind die von Geheimrat Dr. 
E. Simon in Berlin, Professor Dr. Lanz in Amsterdam, in 
Florenz die von Stefano Bardini, Elia Volpi im Palazzo Davanzati 
und Luigi Grassi, sowie die unlängst dem Staat vermachte 
Sammlung Herbert Horne und etliche Villen der Umgebung 
hervorzuheben. Mailand besitzt die umfangreiche Sammlung 
der Brüder Bagatti-Valsecchi und Berlin besaß einst die 1915 
bei Lepke versteigerte Sammlung А. von Beckerath. — In der 
Engelsburg in Rom waren 1911 in den Mostre Rettrospettive 
anläßlich der Jubiläumsfeiern mehrere Hochrenaissancezimmer 
geschmackvoll und historisch ziemlich treu mit gleichzeitigen 
Möbeln ausgestattet worden (Abb. L'Arte XIV 1911 S. 447 
und 459) — Außerdem befinden sich eine große Anzahl 
guter Stücke und viele zusammengesetzte und gefälschte in 
vielen öffentlichen und privaten Sammlungen Europas und der 
Vereinigten Staaten. 


XIV 


befunden haben. Während des Hellenismus verfeinerte 
sich die Technik auf allen Gebieten, und der Luxus der 
römischen Kaiserzeit ist ohne Zweifel auch in der 
Wohnkultur stark zum Ausdruck gekommen. Aber 
der Italiener der Renaissance, der für Bauten und Bild- 
werke unmittelbare Vorbilder in antiken Werken fand, 
hat vermutlich von diesen 
Holzarbeiten kaum noch 
Restegesehen; inderHaupt- 
sache wohl Möbel aus Stein 
und Metall. Er war vielmehr 
auf die Typen des späten 
Mittelalters angewiesen, in 
denen sich freilich vereinzelt 
Reminiszenzen aus klas- 
sischer Zeit erhalten hatten. 
Die Bedürfnisse waren ja 
auch denen derjüngstenVer- 
gangenheit weitaus ähn- 
licher, als solchen vor tau- 
send Jahren, und eine 
schópferischeAusgestaltung 
im Stil der Renaissance war 
nötig!), die als Leistung 
nicht geringer gewertet wer- 
den darf, als der Bau von 
Kirchen und Palästen. 
Die Wohnkultur desjgo- 
tischen Zeitalters stand dies- 
seits der Alpen auf einer 
höheren Stufe als in Italien. 
Die schon erwähnten Le- 
bensgewohnheiten des Süd- 
länders und die inner- und 
auferpolitischen Verhält- 
nisse der apenninischen 
Halbinsel erklären dies zur 
Genüge.: Doch hat der go- 
tische Hausrat seine hóchste Vollendung auch erst im 
15. Jahrhundert erhalten, als in Italien bereits die Renais- 
sance zur Herrschaft kam, und der Einfluß des Nordens 
ist in Ligurien, Piemont?) der Lombardei und Vene- 
tien bis nach 1500 unverkennbar. Über die Alpen 
gingen Beziehungen hinüber und herüber?) Ja, es ent- 
sprach dem malerischen Geschmack der Lagunenstadt, 
germanische Motive mit solchen des Orients und Mittel- 
italiens an einem Móbel reizvoll zu vereinen (Abb. 78). 
Hier konnte nicht ein neuer Stil in voller Reinheit 
erstehen. Seine Wiege war Toskana, das nicht nur für 
Malerei, Baukunst und Bildnerei, sondern ebenso sehr 
für den Hausrat der Renaissance die vorbildlichen Formen 
gefunden hat. Vom Arno ging der neue Stil nach 


ју Nur antike Marmortische sind in Stein und Holz un- 
mittelbar nachgeahmt worden. 

2) Zahlreiche Beispiele im Museo Civico zu Turin. 

3) Vergl. Rob. Schmidt: Möbel (Bibliothek für Kunst- und 
Antiquitätensammler Bd. 5) 3. Aufl. S. 70 ff. 


10. Nebenraum einer herrschaftlichen Küche 
nach 1600. Kupferstich. 


Norden und nach Süden. Die ersten wichtigen Mittel- 
punkte der Möbeltischlerei waren Florenz und Siena; 
dann gewannen Rom und Venedig, endlich auch Mailand, 
Genua und Bologna eine Bedeutung. Aber die Frei- 
zügigkeit der entwerfenden Künstler und ihre Zusammen- 
arbeit mit einheimischen Bildschnitzern und Schreinern, 
wie mit auswärtigen Intar- 
siatoren verwischen oftmals 
die lokalen Verschieden- 
heiten. Deutlicher sind die 
Kontraste zwischen den äl- 
teren und jüngeren Werken 
der Epoche. 

Wichtige Anregungen er- 
hielt die Wohnkultur von 
der Kirche und ihrer Aus- 
stattung, ein Verhältnis, das 
in noch höherem Maße wäh- 
rend des Mittelalters be- 
standen hat. Nicht eigent- 
lich der Altarschmuck, aber 
das Chorgestühl und die 
Einrichtung von Sakristeien 
und andern Nebenräumen 
boten wertvolle Vorbilder 
an (Abb. 195). Dann ward 
die Befruchtung wohl eine 
gegenseitige. Berühmte 
Künstler entwarfen die Aus- 
stattung von Kirche und 
Privathaus und angesehene 
Bildschnitzer und Intarsia- 
toren verzierten beides. Die 
Werke von hüben und 
drüben sind einander oft so 
ähnlich, daß — wo die Her- 
kunft nicht bekannt ist —- 
die ursprüngliche Bestim- 


mung kaum zu ermitteln ist!). Zudem stammen manche 
gute Möbel aus Klöstern und Bruderschaftshäusern, die 
ein Zwischenglied zwischen sakraler und profaner Archi- 
tektur gewesen sind (Abb. 201/2 und 212). Und gerade 
diese Baulichkeiten sind oft aufs reichste ausgestattet 
oder Möbel dieser Herkunft von so edler Form, daß 
nur namhafte Künstler sie gebildet haben können. Am 
genauesten ist man darüber bei der Badia am Fuß des 
Fiesolaner Hügels unterrichtet, die Cosimo Medici wieder- 
herstellen ließ’). Auch Francesco Sforza hatte für die 
prächtige Ausgestaltung der Certosa bei Pavia besonderes 
Interesse; und ein Schmuckstück von reizvollster Wirkung 
muß das Zimmer der Äbtissin im Nonnenkloster zu 


1) Das gilt besonders für Bänke und Schränke. 


?) Die Intarsiatür 515 von ebenda. Über Bau und Aus- 
stattung des Klosters vergl. C. v. Stegmann und H. v. Gey- 
müller a. а. O., Bd. I Brunelleschi S. 49--58 und С. v. Fabriczy, 
Filippo Brunelleschi S. 594 und Jahrbuch der preuß. Kunst- 
sammlungen, XXIV. Beiheft S. 137 ff. (Giuliano da Maiano). 


ХМ 


Parma gewesen sein, als unter Correggios ЕгезКеп noch 
das aufs feinste geschnitzte Stuhlwerk (heute z. T. im 
Museum ebenda) vorhanden war (Abb. 547). 

Der italienische Wohnraum enthielt (und enthält oft- 
mals noch heute) viel weniger Möbel als die gleich 
großen Zimmer diesseits der Alpen. Diese vornehme 
Weiträumigkeit erscheint uns beinahe wie Leerheit, und 
im besonderen müssen Gesellschaftssäle, die nur bei 
festlichen Gelegenheiten mit Decken, Kissen und Tep- 
pichen ausgelegt waren, am Alltag kahl und kalt gewirkt 
haben. Schon im Mittelalter haben Stoffe — das lassen 
Bilder erkennen — eine große Rolle im Interieur gespielt. 
Oft mögen damals die kostbaren Gewebe italienischer 
oder orientalischer 
Herkunft grob gear- 
beiteteMóbelverhüllt 
haben; erst in der 
Renaissanceerhielten 
diese eine Form und | 
Durchbildung, die 
ihre Sichtbarmach- | М 
ung selbstverständ- | 
lich erscheinen ließ. 

Im Schlafgemach 
ragte häufig das 
breite Bett weit in 
den Raum hinein. Die 
Mitte des Festsaals, 
wie des Wohnzim- 
mers ward durch einen — oft monumental gebildeten 
Tisch betont; Truhen, Sitzmöbel und Kredenzen standen 


| OO зо | 
d GC 


№. 


längs der Wände, besonders erstere, die bis ins 16. Jahr- ` 


hundert hinein durchaus hier in der Mehrzahl м/агеп 1), 
ließen das hölzerne Mobiliar in seiner Gesamtheit wie ein 
Stück Architektur erscheinen, wie einen Sockel, der 
stufenartig vor der Mauer lagerte. Es ist kein Zufall, 
sondern erscheint in diesem Zusammenhang beinahe selbst- 
verständlich, daß in Italien der gotische Stollenschrank 
nicht heimisch wurde (Abb. 235/6), wie auch die Truhe 
auf hohem, vorne offenem Unterbau nur ausnahmsweise 
meist nahe den Alpen vorkommt (Abb. 98). Der Kasten 
über durchsichtigem Unterbau, fast schwebend über 
dünnen Säulchen, konnte den Geschmack des Südländers 
nicht befriedigen. Die großen Kredenzen und sehr viele 
Truhen stehen fest auf dem Boden auf. Nur die schmalen 
Schränke und kleineren Schreine haben niedrige Füße, 
und die Hochrenaissance verdeckt häufig die schmale 
Öffnung über dem Boden durch ein nach unten aus- 
geschweiftes Brett (Abb. 138). 


Die Vorliebe für die Truhe, dies einfachste Aus- 
stattungsstück mit vielseitigster Verwendung, war vom 
Mittelalter übernommen; und primitive Kastenform war 
zunächst hier ebenso selbstverständlich, wie schlichte 
sinngemäße Konstruktion für Tisch und Bett, für Schrank 


!) In Inventaren sind sie viel zahlreicher als alle anderen 


Möbel. Vergl. Bode а. а. О. 5. 29 sowie hier Abb. 4,5 und 35. 


11. Andrea della Robbia (?): Relief in buntglasiertem Ton 


Früher Berlin, Sammlung A. v. Beckerath 


und Stuhl. Aber gerade diese fast asketische Sachlich- 
keit war eine sehr glückliche Voraussetzung für die 
spätere Entwicklung!). Denn hier stand keine Aus- 
drucksform anderen Stilempfindens — zur Tradition 
geworden — störend im Wege, als man Motive der 
monumentalen Architektur übernahm und sie der andern 
Aufgabe und dem andern Material gemäß abwandelte. 
Dazu ließ das Gewohntsein an schlichte, aber hand- 
werklich gute Ausführung die Gefahr nicht aufkommen, 
allzufrüh in eine reiche oder gar überladene Formen- 
sprache zu verfallen, und die Verzierung überwuchern 
zu lassen, ehe die sinngemäße Ausbildung der Typen 
gelungen war. 


Material 


VerschiedeneHolz- 
arten?) fanden damals 
in Italien Verwen- 
dung. Kastanie, Ulme 
und Pappel benützte 
man für die einfach- 
sten Möbel, wie auch 
als Unterlage bei In- 
tarsien. Höher wer- 
tete man Tanne, Pinie 
und Zypresse, Taxus 
und Esche; aber am 
meisten schätzte, am 
häufigsten wählte 
man für kostbare Ein- 
richtungsstücke das harte dunkle Nußholz. Besonders 
seit der Hochrenaissance, als mangelernt hatte, die edelsten 


1) Schiapparelli berichtet (a. а. О. 5. 23 ff.), daß bis 1384 
von der Tischlerzunft in Florenz bestimmte Maße für die 
einzelnen Möbeltypen vorgeschrieben und die Verwendung 
verschiedener Hölzer und die Anbringung von profilierten 
Leisten, die eine eventuelle Furnierung schwerer erkennen 
ließen, verboten waren. Ehe die Möbel bemalt, mit Leder — 
nur Eselshaut war gestattet — oder Stoff bezogen wurden, 
pflegte ein Obmann der Zunft sie zu prüfen. Nur gegen 
Bezahlung bestimmter Gebühren durften nicht vorschriftsmäßige 
Möbel (extralegali oder isfoggiati genannt) hergestellt werden. 
Das wurde dann für vornehme Haushaltungen mehr und mehr 
üblich — schon 1418 kommen in einem Inventar intarsierte, 
furnierte und mit Leisten versehene Möbel vor. Die einfachen 
Stücke (regolati genannt) wanderten auf den Boden, in Dienst- 
botenkammern und die Häuser der kleinen Bürger. Am 
längsten hielten sie sich wohl auf dem Lande, da sie in 
Inventaren des 15. Jahrhunderts „selvatico“ genannt werden. 
— Entscheidend war hier, was Schiapparelli nicht erwähnt, daß 
nach der Erfindung der Sägemühle im 14. Jahrhundert im 
15. Säkulum eine überaus wichtige konstruktive Neuerung 
sich durchgesetzt hatte, nämlich der Aufbau der Möbel aus 
Rahmenwerk und Füllung. An Stelle der Zimmermannsarbeit 
trat nunmehr die Schreinerkonstruktion. Auch der sogenannte 
Schwalbenschwanzverband kam damals auf (Abb. 19). — (Vergl. 
Rob. Schmidt а. а. О. 5. 38—40, 46 und 70—72 und |. Brinck- 
mann, Hamburgisches Museum für Kunst und Gewerbe, Be- 
schreibung der Möbel und Holzschnitzereien 5. 3—9). 

2) Von Möbeln aus anderem Material, wie eisernen Bett- 
gestellen, Lichthaltern und Trägern von Waschgeschirr (Abb. 
51 und 58) oder marmornen Tischen und marmornen Wand- 


brunnen (Abb. 536/7) ist hier nicht die Rede. 


TOTO OOW 


XVI 


Wirkungen durch das Material selbst (nicht nur aber durch 
bunte Farben oder Einlagen) zu erzielen. Freilich auch 
jetzt tönte man das Holz und die Vergoldung einzelner 
Teile durch leichte Lasuren und stimmte sie harmonisch 
zueinander ab. Aber die durchsichtige Färbung verdeckte 


12. Rom um 1475. Altarschranke. 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


Marmor 


nicht die Maserung, die Seele des Holzes, und mit dem 
stumpfen Glanz des Wachsüberzuges haben gut erhaltene 
Möbel dieser Art fast die Schönheit alt patinierter Bronzen’). 

Zu Anfang der Epoche brachte man in der Wand- 
täfelung, an Truhen, Betten und anderem Mobiliar bunte 
Malereien oder Intarsien an; oder man überzog die 
Truhenwände mit flachen Stuckreliefs, die ganz vergoldet 
oder zum Teil bemalt waren °). 

Vielleicht war diese Technik ursprünglich ein Ersatz 
für die kostbareren Kupferplatten, die vergoldet und 
emailliert die Heiligenschreine umgaben. — Auch Be- 
spannung mit Stoff oder Leder scheint in früherer Zeit 
häufig gewesen zu sein; später beschränkte man sie bei 
Truhen auf die Füllung, wenn sie als Ausnahme noch 
verwendet wurde. Nur am Sitzmöbel gewinnt sie als 
Polsterbezug seit der Mitte des 16. Jahrhunderts immer 
mehr Bedeutung; während man sich vordem begnügt 
hatte, Truhen, Bänke und Stühle mit Decken und Kissen 
zu belegen. 

Ein Fortschritt auf dem Wege sinngemäßer Material- 
behandlung bedeutete die Verzierung durch Intarsien, 
die schon im 14. Jahrhundert bekannt — nach 1450 eine 


1) Häufig ist diese Wirkung durch unverständige Restau- 
rierung und neue Politur barbarisch zerstört. 

2) Am längsten hält sich die Technik in Venedig, wo man 
sie zusammen mit schmalen blaugrundigen Arabeskenfriesen 
noch in der Mitte des 16. Jahrhunderts verwendet hat. Zur 
Herstellung benutzte man Hohlformen (Model), und der Aus- 
druck wurde, nur wo es nötig erschien, überarbeitet. Das wird 
durch das Vorkommen derselben Muster an mehreren Truhen 
bewiesen (vergl. 77, sowie Schubring, Cassoni 5. 229 Nr. 44 und 
S. 232 Nr. 62). 


reiche Ausgestaltung erhielten!). Ursprünglich benutzte 
man nur den einfachen Kontrast von heller Einlage auf 
dunkelbraunem Grund und geometrische Motive; dann 
wurden auch heraldische Formen, Bänder und Frucht- 
gehänge, Kandelaber, Füllhórner und Vasen, Ranken- 
werk mit Masken und Tieren, Putten und Fabelwesen 
verwendet. Die Hinzunahme verschiedener naturfarbiger 
und gefárbter Hölzer schuf eine nicht allzugroße Farben- 
skala zwischen gelb, grau, braun und schwarz; aber 
gerade diese Beschránkung reizte die Phantasie der 
Schaffenden; und als man die wirkungsvollen Effekte 
einfacher perspektivischer Verkürzungen und die Zweck- 
mäßigkeit solcher Motive für das Holzmosaik erkannt 
hatte, gelangten diese rasch zu eigenartiger Blüte?). 
Figürliche Darstellungen wechselten nun mit Veduten 
und geóffneten Schránken mit allerlei Gerát, und gerade 
diese ersten Stilleben seit dem Altertum erfreuten sich — 
ihrer überraschenden Illusion wegen — großer Beliebt- 
heit (Abb. 154/5). Die Mehrzahl solcher Darstellungen 
ist an Chorgestühlen und Lesepulten erhalten; fürs 
Privathaus sind sie nicht in gleicher Anzahl hergestellt 
worden und blieben hier in der Hauptsache auf Wand- 
täfelung und Truhenfront beschränkt. Das prächtigste 
Profanwerk dieser Art, das auf uns kam, ist das schon 
erwähnte Studio Federigo Montefeltros in Urbino; die 


13. Rom um 1475. Altarschranke. Marmor 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


schönsten ornamentalen Intarsien mögen die im Collegio 
del Cambio zu Perugia und einige in Florentiner Kirchen 


(Abb. 195) sein. 


!) Vergl. Demetrio Carlo Finocchetti: Della scultura e 
tarsia in legno dagli antichi tempi ad oggi. (Annali del Mini- 
stero di Agricoltura, Industria e Commercio) Firenze 1873, 
mit ausführlichem Verzeichnis der bekannteren Holzschnitzer 
und Intarsiatoren, S. 289—306. 

2) Benedetto Dei erwähnt in seiner Chronik von etwa 1474, 
daB es damals vierundachtzig Holzschnitzer- und Intarsiatoren- 
Werkstätten in Florenz gegeben hat. (Schiapparelli a. а. О. 
S. 243.) 


XVII 


Die Intarsia') darf als eine Zwischenstufe zwischen der 
malerischen Verzierung und architektonischen Ausgestal- 
tung angesehen werden. Die Schnitzerei steht ihr nahe, 
wenn sie die Flächen füllt mit erzählenden Reliefs, aber 
sie nähert sich, wo sie Masken und Hermen, Eierstab 
und Kartuschen bildet, wiederum mehr baukünstlerischen 
Tendenzen. Zeitlich lösten Malerei, Intarsia und ge- 
schnitzte Verzierung nicht einander ab, kamen vielmehr 
lange gleichzeitig vor. Aber Malerei und Intarsia waren 
früher da und verschwanden zu einer Zeit, als die archi- 
tektonische und bildnerische Ausge- 
staltung sich immer reicher und sinn- 
gemäßer entwickelte. Beim Kasten- 
möbel begann man mit der Profilierung 
von Sockel und oberem Abschluß. Dies 
ist schon bei allen intarsierten und be- 
malten Truhen in ausgesprochenem 
Renaissancestilselbstverständlich: aber 
diese horizontalen Glieder und andere, 
die die Fronten teilen, werden im Ver- 
laufe der Epoche immer reicher und 
mannigfaltiger differenziert. Ziemlich 
früh setzte auch — unterstützt durch 
die Rahmenkonstruktion?) — die verti- 
kale Gliederung, die Betonung tragen- 
der Teile und ihre Ausbildung in 
Pilaster, Hermen und Säulenein. Später 
erscheinen bei Tisch und Schrank ge- 
legentlich Konsolen unter der vor- 
springenden Platte, oder man bildet 
hier frei antike Gebälkformen nach. 
Die Stützbretter von Tisch und Stuhl 
werden ausdrucksvoller und reicher, 
ihre Form ausgeglichener und groß- 
artiger. Figürliche und ornamentale 
Schnitzereien sind keineswegs selten 
im 16. Jahrhundert; aber die wert- 
vollsten Möbel dieser Zeit sind nicht 
die am reichsten dekorierten, sondern 
die durch edle Verhältnisse und beste 
handwerkliche Arbeit den kultivierten 
Geschmack der Blütezeit offenbaren. In mancher Stadt 
Italiens entstehen noch im 17. Jahrhundert Möbel von 
strenger Schlichtheit, deren wuchtige Massigkeit auch ohne 
Dekoration die späte Geburtsstunde verrät. Selbst wie im 


!) Eine Abart der Intarsia ist die in Ober-Italien übliche 
Certosina-Technik, bei der statt farbiger Hölzer weiße und 
. getönte Beinplättchen eingelegt wurden. Stern und Kreis, 
mannigfach variiert, sind die wichtigsten, immer wiederkehren- 
den Motive; einzeln verstreut zieren sie Stuhlgestelle; zu 
reicherer Wirkung sind sie als Streumuster, Pfauenfedern und 
Ranken über Wande und Deckel von Truhen ausgebreitet. 
Der Name deutet an, дав man die Gegend von Pavia ur- 
sprünglich für die Geburtsstátte dieser eigenartigen Technik 
hielt, doch heute denkt man eher an Venedig, da der Ein- 
fluss islamischer Kunst unverkennbar ist (Abb, 403—405 und 
86—88). 
2) Меге]. S. XVI г.1). 


14. Spátes 16. Jahrhundert: 


Tapete aus bemalter Leinwand 
Frankfurt a. M., Kunstgewerbe-Museum. 


Zeitalter des Barock alle Formen der schwingend be- 
wegten Linie des Zeitstils angeglichen werden, bleiben 
doch die wichtigsten Faktoren künstlerischer Wirkung 
dem italienischen Mobiliar erhalten. 


Die Truhe 


In Deutschland nennt man sie oft mit dem italienischen 
Namen „cassone“, doch ist in der Renaissance auch die 
Bezeichnung „forziere“ gebräuchlich gewesen!). Forziere 
bedeutet Kasten oder Koffer, und nicht 
selten mógen bis ins 16. Jahrhundert 
hinein dieselben Truhen im Hause und 
auf der Reise als Behältnisse, Sitz- 
gelegenheiten und Lagerstátten gedient 
haben. Doch muf schon früh daneben 
eine Differenzierung, je nach der Be- 
stimmung und der Wohlhabenheit des 
Besitzers, versucht worden sein. Der 
„Reisekoffer“ mußte in erster Linie 
stabil, deshalb einfach in Form und 
Ausstattung sein, während die Haus- 
truhe bewegteren Umriß und leichter 
verletzlichen Schmuck besitzen durfte. 
Besondere Typen bildeten sich hier 
durch den besonderen Zweck heraus: 
Die niedrige Truhe, die nur Behältnis 
war, erhielt einen überhöhten und ver- 
zierten Deckel?), die hohe Tischtruhe 
als Abschluß eine flache Platte. Die 
Form der Banktruhe berücksichtigte 
in erster Linie ein bequemes Sitzen, 
aber sie blieb zugleich Behältnis, und 
ein Teil des Sitzes konnte hochgestellt 
werden. Von den Truhen, die in erster 
Linie Behältnisse waren, wurde die so- 
genannte Brauttruhe am reichsten aus- 
geschmückt). Sie pflegte die Ausstat- 
tung der Jungvermählten zubergen, und 
ihre Verzierung nahm häufig Bezug 
auf den festlichen Anlaß; wenn nämlich 


1) Paul Schubring, dessen umfangreiches Werk: Cassoni, 
Truhen und Truhenbilder der italienischen Renaissance (Leip- 
zig 1915) dies Gebiet behandelt und im besonderen die 
kulturgeschichtliche Bedeutung der Truhe und ihres Schmuckes 
grundlegend und erschöpfend darstellt, tritt — wohl mit 
Recht — für cassone als die im Quattro- und Cinquecento 
am meisten übliche Bezeichnung ein (S. 13 ff.), während Schia- 
parelli (a. а. О. 5. 294 ff.) den Namen forziere für alle Truhen, 
cassone aber nur für hohe Tischtruhen gelten lassen will. 

2) Innen waren die Truhen nicht selten mit Stoff verkleidet, 
auch die Deckel mitunter bemalt; Schubring berichtet (a. a. O. 
S. 15), daß von 600 Truhen, die er geöffnet, 400 eine Ein- 
richtung besessen hätten: komplizierte Schubfächer und Geheim- 
kasten wurden in ihnen gelegentlich angebracht. 

3) Die prächtigsten Truhen standen auf einem ganz niedrigen 
Postament, das sie nach Proportion und Umriß architektonisch 
ergänzte. Für die Reise erhielten sie besondere Schutzkästen, wie 


die Brauttruhen der Paola Gonzaga (Schubring a. a. О. S. 355 ff.). 


XVIII 


die Wappen des Ehepaars, Szenen aus der antiken Sage, 
wie das Paris-Urteil oder der Helenenraub, oder die 
Hochzeit selbst hier dargestellt wurden (Abb. 7, 96, 138). 
Die ältesten Truhen (Abb. 69 u. 73) haben längliche, 
viereckige Kastenform, waren — besonders gilt das von 
Reisetruhen — von starken, mitunter bemalten Eisen- 
bändern umschlossen, und haben eiserne Handgriffe an 
den Schmalseiten!. Dann kommt im 15. Jahrhundert 
eine an den Seiten leicht zurückspringende Form auf, 
deren weich geschweifter Grundrif an gotischen Linien- 
rhythmus gemahnt (Abb. 
89). Die Renaissance prágt 
dies Motiv kraftvoller aus; 
und gelegentlich kommt es 
auch im 15. und 16. Jahr- 
hundert einseitig vor, wenn 
nämlich die Aufstellung der 
Truhe nahe einer Tür dies 
zweckmäßig erscheinen lief 
(Abb. 121). | 
Viel bedeutsamer aber 
sollte die Einziehung des 
unteren Abschlusses wer- 
den, dieeinbequemesSitzen 
ermöglicht; denn die gefäl- 
lige Form ging bald auch 
auf Truhen über, die ledig- 
lich als Behältnisse dienten. 
DasProfil dieserMöbelwird 
in der Renaissance immer 
ausdrucksvoller gebildet; 
der Einziehung unten mußte 
eine flachere unter dem 
Deckel entsprechen; die 
horizontalen Teile wurden 
klar von einander abgesetzt 
und immer wirksamer durch 
profilierte Leisten unter- 
schieden, bis sich jene Form 
herausbildete, die heute als 
die typische des Sarko- 
phages gilt (Abb. 91, 81, 
124, 134/5, 140). Doch 
haben die marmornen Särge 
der Frührenaissance dieselbe glatte Kastenform wie die 
frühere Truhe gehabt, und fast gleichzeitig vollzog sich 
1) Handgriffe bleiben bis ins Barock auch bei reicheren 
Truhen üblich, ja sie kommen auch an Schränken vor. Das 
Schlüsselloch wurde gewöhnlich höchst primitiv — ohne daß 
auf die Verzierung Rücksicht genommen ist — eingeschnitten. 
Erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts wird es bei den reich- 
geschnitzten Truhen häufig im offenen Maul einer Fratze an- 
gebracht. Die Schlüssel waren dagegen schon in früherer 
Zeit reich verziert, und gotische Schmuckmotive blieben am 
Griff bis in die Renaissance hinein üblich (Abb. 17). Der 
Metallbeschlag wurde besonders im nördlichen Italien oft zur 
Dekoration außen, wie an der Innenseite des Deckels um- 
gebildet (Abb. 18). Er ist hier eingelassen — mitunter auf 
farbiger Unterlage, die die feine, durchbrochene Arbeit her- 


15. Toskana 1585: Bronzeampel 


Pisa, Dom 


unter dem Einfluß antiker Denkmäler der Wandel beim 
monumentalen Steinwerk und bei dem Möbel, ohne daß 
die älteste Form endgültig aufgegeben мага 1). 

Malerei, die älteste Art der Verzierung, wie auch 
die wenig jüngere Dekorationsweise durch vergoldete 
oder bemalte Stuckreliefs?) kommt nur an diesen grad- 
linigen Truhen vor (Abb. 74—77). Ebenso die in der Lom- 
bardei gelegentlich geübte Beklebung der Fronten mit 
Holzschnitten, die leicht getönt oft Muster und Wir- 
kung von Intarsien пасћаћтепз). Malerei wie Stuck- 
relief sind in früherer Zeit 
öfters Stoffen nachgebildet, 
mit denen man ja zu Ende 
desMittelaltersTruhennicht 
selten behängte oder über- 
zog. Das zeigt sich be- 
sonders deutlich, wo ein 
Motiv von quadratischer 
Grundform mit Schablonen 
aufgetragen sich als Rap- 
port wiederholt (Abb. 73). 
Im Laufe des 15. Jahrhun- 
derts erhält die gemalte 
Tafel und das Relief eine 
andereBedeutung.Größere, 
zusammenhängende Dar- 
stellungen füllen nun im- 
mer häufiger die vordere 
Wand, oder vielmehr ihr 
Mittelfeld (Abb. 96), denn 
die Verselbständigung des 
Dekorsund derneueNatura- 
lismus der Darstellung er- 
weckte das Bedürfnis nach 
einerkräftigen Umrahmung. 
So war die architektonische 
Gliederung der Truhe nicht 
nur Selbstzweck, sondern 
entsprach auch dem neuen 
Stil der Malerei‘). Bei 
Truhen mit Intarsia-Verzie- 
rung (Abb. 90, 92 und 94/5) 
pflegt die Form in mehrere 
Felder geteilt zu sein, und 
bei oberitalienischen von etwa 1500 sind die gemalten 
Tafeln nur kleine Einlagen in der plastisch verzierten, 
vorhebt; während diesseits der Alpen solcher Metallschmuck 
plastisch aufliegt. 

!) Abb. bei Baum а. а. О. 5. 223 ff. — Vasari spricht in 
der Vita Dello Delli (Milanesi II S. 148) von der Bemalung 
großer Holztruhen а uso di sepolture und Schubring (a. a. О. 
S.5)hatineinerlangenTruhe denLeichnam einesRitters gefunden. 

2) Меге]. S. XVII 1. 

3) (Abb. bei Schubring а. a. О. Taf. №. СІМ.) Die Reste 
von großen Holzschnittdarstellungen lombardischer Herkunft 
lassen vermuten, daß man solche dort auch als Nachahmung 
von Wandmalereien, also als älteste Papiertapeten verwendet hat. 

1) Es soll hier nicht erörtert werden, wie weit die Renaissance- 
gemälde, die in Truhen und Täfelungen eingelassen waren, 


ХІХ 


reich geteilten Front (Abb. 83/4). Anders die jüngeren 
bolognesischen Kastenmöbel, deren helle Stuckeinlagen 
Intarsien nachahmen. Hier zeigt die Vorderwand eine 
durchlaufende, aber nicht mehr rapportmäßige Verzierung 
von reizvoll verschlungenen Akantusranken (Abb. 113). 

Die Schnitzerei als Truhenschmuck war während des 
Mittelalters schon üblich gewesen; und Mobiliar mit 
gotischen Motiven, geometrischen Rosetten und figür- 
lichen Darstellungen in Kerb- und Flachschnitt, besonders 
aus Oberitalien, ist in reicher Zahl erhalten!) (Abb. 
99 und 100). Die letzteren erinnern bisweilen an den zum 
Abdruck bestimmten Holzstock. Das kräftige Hochrelief 
aber, das architektonische Funktionen auszudrücken hat, 
ist eine Schöpfung der Renaissance. 

Der Schrein wird nun aufs mannigfaltigste mit Schnitze- 
reien geschmückt. 
ManbetontdieEcken 
durch diagonal ge- 
stellte Figuren oder 
durch pfostenartige 
Vorsprünge an der 
Front,bringtHermen, 
Masken und Fratzen, 
Harpien und andere 
Fabelwesen, Putten 
und gefesselte Krie- 
сег“) hier an (Abb. 
112, 116—118, 132 
bis 134). Vollsaftiges 
Rankenwerk betont, 
die Fläche ganz be- 
deckend, dielagernde 
Tendenz der Truhe, 
oder aufsteigende Schilfblätter kämpfen in kraftvoller 
Aufwártsbewegung gegen die Macht der Horizontale an, 
oder ein langgestrecktes Pfeifenmotiv unterstreicht mit- 
schwingend die gewólbte Form (Abb. 108, 123 und 124). 

Auch Formen des Steinbaus, wie Metopen oder Tri- 
glyphen ziehen sich über die Vorderseite, nicht zurück- 
gebildet in den ursprünglichen Ausdruck des antiken 
hölzernen Gebälkes, sondern umstilisiert zu dekorativer, 
energievoller Flächenfüllung (Abb. 102). Oder die Haupt- 
betonung liegt in der Mitte, wo sich ein zierlich ge- 
schnitztes Wappen oder ein anderes Emblem bedeutungs- 
voll absetzt von dem glatten Spiegel (Abb. S. 106 u. 112). 
Wie eine Erinnerung an die gemalten Erzählungen 


16. Venedig um 1575 


des Móbels und der Wandverkleidung unterbrachen. Аш 
jeden Fall waren sie in den monumental gehaltenen Ráumen 
der Renaissance mehr am Platz als in modernen Zimmern. 
Doch ist es charakteristisch für den strengen Sinn der Hoch- 
renaissance, daß sie auf das Truhenbild zugunsten der Schnitze- 
rei mehr und mehr verzichtet hat. 

!) Vergl. Lehnert a. a. O. I. S. 402 ff. und Rob. Schmidt 
a. a. O. S. 70/71. 

2) Eine Nachahmung von figürlichem Schmuck antiker 
Triumphbógen kommen diese hauptsächlich an römischen 
Truhen vor. 


: Türklopfer aus Bronze 


erscheinen endlich die figürlichen Reliefs — meist Sagen 
und Historien des Altertums —, die die römischen Truhen 
des 16. Jahrhunderts bedecken (Abb. 125—132). Aber 
auch diese Füllungen erhalten fast immer durch die starke 
Betonung der architektonischen Gliederung, freiplastische 
Verzierung der Ecken und die starke Schattenwirkung 
der reichen Umrahmung das nötige Gegengewicht. Am 
frühesten ist dieser Truhentypus geschätzt und gesam- 
melt worden, aber diskreteren Reiz besitzen jene Schreine 
des 16. Jahrhunderts, die ein schlichtes Motiv, wie die 
Teilung der Front durch verschiedengroße Felder, zu 
edelster Harmonie entwickelt haben, wo der Rhythmus 
der Teile die zarte Profilierung mit schmalen Streifen 
feiner Ornamentik und der Zusammenklang von unterem 
Abschluß und oberer Endung freilich nur Feinschmeckern 
ganz zum Bewußtsein 
kommt (Abb. 93 und 
101). 

Eine Spielart des 
monumentalen Mö- 
bels ist die soge- 

nannte Schmuck- 
truhe!), und ihre Aus- 
gestaltung verläuft in 
mancher Beziehung 
der der größeren 
Schwester parallel. 
Der kleine Kasten 
aber pflegte auf Ti- 
schen oder Truhen zu 
stehen, diente nie- 
mals als Sitz und war 
deshalb nicht mit fla- 
chem Deckel versehen. Die älteren Exemplare haben 
vielmehr einen dachähnlichen Abschluß; die frühesten 
scheinen kleinen Reliquienschreinen nachgebildet zu sein; 
und in Nachahmung der Beinverzierung, die von der 
Künstlerfamilie der Embriacchi oft im 14. Jahrhundert 
gebildet worden war, überzog man die Flächen hier 
gern mit hellen Reliefs aus einer Reismasse (pasta di 
riso, Abb. 142 ff.). Die Darstellungen sind oft die gleichen 
wie auf den Malereien und Stuckreliefs der Truhen?). 
Jüngeren Datums sind die in Holz geschnitzten Kassetten 
mit breit ausladenden Profilen und wenig überhöhtem 
Deckel (Abb. 146, 148, 149). Die Ornamentmotive sind 
dieselben wie an Truhe und Kredenz, im 16. Jahrhundert 
ließ man zu reicherer Wirkung mitunter bunte Marmor- 


platten als Füllungen ein (Abb. 147). 


1) Sie scheint verschiedenen Zwecken gedient zu haben 
(vergl. Bode a. a. О. S. 9); Schubring (a. а. О. 5. 14 u. 211) 
weist nach, daß Silber- und Goldgerät und Geld auch in 
großen Truhen im Schlafzimmer verwahrt wurde. Auch Lud- 
wig (a. a. О. 5. 304/5) nimmt an, daß Wertgegenstände in 
schweren, eisenbeschlagenen Kästen (scrigni [Abb. 18) aufge- 
hoben wurden und spricht die Schmucktruhen als Toilette- 
kasten und Behältnisse an, die als casselle di banca da letto 
z. T. unsern Nachttischen entsprachen. 

*) Меге]. Schubring а. a. О. S. 211 ff. 


ХХ 


Die Cassapanca und der Thron 


Da Täfelung keineswegs die Regel im Wohnhaus war, 
muß sich von jeher das Bedürfnis nach einer hölzernen 
Lehne für die Sitztruhe geltend gemacht haben. So 
entstand die Truhenbank und aus ihr entwickelte sich 
durch die Zufügung von Seitenlehnen und die architek- 
tonische Ausgestaltung der hinteren Wand im 15. Jahr- 
hundert der Thron und wohl etliche Jahrzehnte später 
die Cassapanca. Der ältere Typus der Cassapanca hat 
Rücken- und Seitenlehnen von gleicher Höhe. Die Hori- 
zontale ist dadurch stark betont und der Gesamteindruck 
ungleich wuchtiger als bei der Truhe, zumal das Aus- 
maß nach Breite und Tiefe größer ist. Machtvoll lagernd 
wie monumentale Architektur und klar gegliedert wie 
ein offener Palasthof jüngerer Zeit mag die Cassapanca 
in manchem Saal der Re- 
naissance die Mitte der 
hohen Wand aufs glück- 
lichste betont haben. Am 
frühesten, doch bereits aus 
dem 16. Jahrhundert (Abb. 
187 und 188), dürften unter 
den erhaltenen Stücken die 
ganz streng gebauten mit 
mäßiger Verzierung sein, 
deren Schönheit nur in 
ihrem Ebenmaß und der 
scheinbar selbstverständ- 
lichen Lösung der Aufgabe 
liegt. Denn die Cassapanca 
war — wie ihr Name an- 
deutet — zugleich Sitzmöbel 
und Schrein; die Sitzfläche 
enthielt dessen Deckel. Aber mit Kissen und Decken 
belegt, war dies Möbel zugleich eine Vorstufe unseres 
Sofas und hat — das bezeugen Gemälde — gelegent- 
lich das Bett der Dienerschaft ersetzt. Die Stufe war 
hier selbstverständlich. — Die Einziehung nach unten, die 
von der Truhe übernommen war, wurde mitunter im 
Profil störend empfunden, und die straffe Senkrechte der 
Seitenlehne ward bis zum Boden durchgeführt; oder — 
ein anderer Ausweg — man wiederholte den Rhythmus 
des unteren Ablaufs wenigstens an der inneren Front 
der Seitenlehne (Abb. 186). Neben bescheidener An- 
bringung von Schnitzereien — besonders an den vorderen 
Wangen — kommt als Verzierung dieser ernsteren Typen 
Intarsia in schmalen, unauffälligen Friesen vor. Dann 
setzte sich im Verlauf des 16. Jahrhunderts auch hier 
eine stärkere Ausprägung aller Teile und eine Bereiche- 
rung des bildnerischen Schmuckes durch. Die Rückwand 
erhielt mitunter eine prächtige Bekrönung durch Orna- 
mente, Wappen oder freiplastische Figuren; die Seiten- 
lehnen wurden auch an der Außenfront stark geschweift 
und die Einziehung des Sockels war entschieden betont. 
Bisweilen wirken diese Arbeiten unruhig, ja überladen 
und erscheinen als eine Verwilderung des Geschmacks 


ut] 


17. Schlüssel von Kredenzen und Truhen 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


neben dem monumentalen Beieinander ebenbürtiger Mas- 
sen, wie sie der schlichtere Typus darstellt. Wo aber die 
Verzierung — práchtig ausgestaltet — sich nur auf wenige 
Teile beschránkt und von dem Rhythmus der Architektur 
gebändigt wird, verbildlicht grade die Cassapanca der 
Hochrenaissance das Formideal dieser Epoche: den aus- 
geglichenen Zusammenstoß leidenschaftsvoller Energien 
(Abb. 184 und 193). 

Unter dem Thron verstand man in jener Epoche nicht 
nur den Fürstensessel mit bekrónendem Baldachin, son- 
dern auch den durch СгбВе und Schmuck betonten Ећгеп- 
sitz des Hausherrn und seiner Gattin. Typisch für ihn 
ist gegenüber der Cassapanca die sehr viel hóhere Rücken- 
lehne, für die eine architektonische Ausgestaltung selbst- 
verständlich ist. Im 15. Jahrhundert beschränkt sich diese 
auf seitliche Pilaster und gebälkartigen Abschluß, während 
die Mitte durch Intarsien 
verziert ist. Der Sitz ist 
mitunter an den Seiten ab- 
geschrägt oder für sich ge- 
arbeitet (Abb. 176 u. 172), 
und die Massenverhältnisse 
zwischen diesem und der 
Lehne sind — selbst bei 
Prunkstücken wie dem 
ThronFilippo Strozzis (jetzt 
in der Sammlung von Roth- 
schild in Paris!) noch nicht 
von der Ausgeglichenheit 
und Kraftfülle wie die wenig 
jüngeren Cassapancae. Die 
Hochrenaissance aber bringt 
auch hier den Ausgleich. 
Seitenlehnen werden ange- 
bracht und Säulen, die auf ihnen stehen, tragen das Ge- 
bälk, dessen Vorkragung dadurch nötig wird (Abb. 173). 
So ist der Sitz von einem sinngemäßen Gerüst fest um- 
schlossen. Zudem wird die obere Wand durch Pilaster 
gegliedert, und wie bei allen Möbeln tritt Schnitzerei 
als ausdrucksvoller Schmuck hinzu. 

Das Vorbild für den Thron hat ein Kirchenmóbel, 
der Bischofsstuhl, geliefert, und schon in halbgotischer 
Form ist er zu Beginn der Renaissance in Italien anzu- 
treffen?). Es ist bezeichnend, daf er hier, wie noch 
im 16. Jahrhundert, im Schlafzimmer steht; denn dieses 
war zugleich ein reprásentativer Wohnraum, in dem man 


Gäste zu empfangen pflegte (Abb. 41). 


Der Schrank 


Während des Mittelalters hat es dies hölzerne Kasten- 
móbel in Italien wohl nur in Sakristeien, Rat- und Zunft- 
häusern gegeben; in der Wohnung ward es durch die 
Truhe, die Wandnische, das Bortbrett und einfache Ge- 


!) Abb. bei Bode a. a. O. Taf. XIII. 


2) Auf einem Predellenbild des Carrand-Meisters im Museo 
Buonarroti in Florenz. 


XXI 


stelle, die man mit Tüchern behängte, ersetzt. Erst im 
15. Jahrhundert scheint der Schrank — wohl durch die 
Ausgestaltung des Betpultes im Schlafzimmer — auf- 
gekommen zu sein; und überraschend schnell bildeten 
sich dann — je nach der Bestimmung — verschiedene 
Typen heraus. Für Kissen und Decken, Gewänder und 
Wäsche, gelegentlich auch für Kostbarkeiten !), blieb die 
Truhe noch lange das bevorzugte Behältnis; aber für 
Geschirr und mancherlei Gerät benutzte man nun auch die 
tischhohe Kredenz oder den zweigeschossigen Schrank. 

Bald ward der obere Teil von diesem reich gegliedert: 
Abteilungen mit Türen wechselten hier mit Schubfächern 
verschiedener Größe ab, und eine niederfallende Klappe 
verbarg gewöhnlich diese kleine Welt. Diese Kabinett- 
schränke, die im 16. Jahrhundert auch diesseits der 
Alpen beliebt wurden, haben doch wohl in der Haupt- 
sache zur Aufbewahrung von Dokumenten und kleinen 
Kostbarkeiten, in Ausnahmefällen auch als Schreibtisch 
gedient?). Eine vierte Gattung war endlich der Bücher- 
schrank (libreria), dessen Oberteil mitunter durchbrochene, 
etwa gegitterte Füllungen besaß, oder in guter archi- 
tektonischer Ausgestaltung als Regal gebildet маг?) 
(Abb. 270). 

Die Kredenzen sind in Ausmaß und Gliederung viel 
verschiedener als die Truhen, und ebenso sehr wie die 
Durchbildung bestimmt die Proportion den ersten Ein- 
druck. Neben ganz breiten, von schlichter, fast robuster 
Form, die wie wuchtige Sockel schwerfällig vor der 
Wand lagern (Abb. 201/2 und 240), gibt es ganz schmale, 
fast pfeilerartige, die auf Löwenklauen stehen und den 
Charakter der Schwere ganz zu verleugnen suchen (Abb. 
214 und 221). Bei den dazwischen liegenden Möglich- 
keiten breiter und schlanker Proportionierung ist entweder 
durch derbe Gestaltung der Flächen und Profile die 
Illusion ruhender Massigkeit oder durch vielfache reiche 
Ornamentierung eine Auflösung des Flächenmäßigen, 
eine Negierung der bedrückenden Raumfüllung angestrebt. 
Auch die Verkragung der Platte über dem tragenden 
Körper und das Verhältnis zwischen diesem und dem 
unteren Ablauf ist in jedem Fall von Bedeutung (vergl. 
Abb. 223 und 225). 

Nur ganz ausnahmsweise spielt die Malerei bei diesem 
spätentstandenen Möbel eine Rolle (Abb. 271), und 
überaus selten ist eine reiche Verzierung durch Intarsien 
anzutreffen, nur als schmale Friese, die diskret die Felder 


!) Vergl. Schubring a. a. O. S. 14. 

2) Mir ist kein Gemälde bekannt, das diese Verwendung 
beweist; und die überaus zahlreichen Darstellungen von 
schreibenden und lesenden Evangelisten, S. Hieronymus und 
andern Heiligen, sowie profanen Schriftstellern und Dichtern 
zeigen diese — auch in Holzschnitten — stets an flachen 
Tischen oder Schreibpulten mit schräger Platte sitzend. An- 
dererseits spricht Vasari von einem „scrittoio“, der nach der 
Beschreibung die Form eines Kabinettschrankes gehabt zu 
haben scheint. Deshalb ist bei den Abbildungen hier der 
gebräuchlichere Name Schreibschrank beibehalten worden. 

®) Das schönste Exemplar im Besitz des Fürsten Liechten- 
stein im Schloß Eisgrub (Abb. Воде a. а. О. Tafel XXIV). 


rahmen, sind sie häufiger. Als die Kredenz sich ihren 
Platz im Wohnhaus erkämpfte, war der farbenfrohe Stil 
der Frührenaissance bereits von einem mehr auf das 
Architektonische gerichteten Geschmack abgelöst. Die 
Ausgestaltung durch Bauformen und die Vorherrschaft 
der Schnitzereien war damals in den meisten Teilen 
Italiens bereits selbstverständlich geworden. Mitunter 
betonte man einzig Sockel und oberen Abschluß sowie 
die Felder der Türen durch feingezeichnete Profile und 


— >= 
t й £^ 


18. Norditalien oder Südtirol 15. Jahrhundert: 


Truhe mit Intarsien und Metallbeschlag 
Berlin, Schlo8-Museum 


schmale Ornamente (Abb. 203 und 220). Oder man hob 
die Ecken, oder auch die Mitten hervor durch Pilaster, 
Sáulen, langgestreckte Voluten oder hermenartige Bil- 
dungen (Abb. 205, 214 und 224). Man überzog die Tür- 
felder und andere Füllungen mit klaren, strengen Fláchen- 
ornamenten (Abb. 223) oder man umgab diese Fül- 
lungen mit leicht verschnórkelten Rahmen und eigen- 
artigen Bekrónungen. Oder man hàufte die Motive im 
Ausgange des 16. Jahrhundert, brachte Säulen neben 
Pilastern an (Abb. 207 und 217), flocht Masken, Fratzen, 
Lówenkópfe in die reiche Verzierung (Abb. 233); legte 
Konsolen in ebenmäßiger Reihe nebeneinander als Stützen 
der bekrönenden Platte, oder benutzte sie, in rhyth- 
mischem Wechsel angeordnet, zur Hervorhebung der 
Flanken und der Mitte (Abb. 208). Häufig sind hinter 
ihnen und dem durchlaufenden Ornament unter der 
Platte Schubfächer verschwiegen angebracht. Die halb- 
kugeligen Knäufe und kleinen ringförmigen Zieher an 
Türen und Schubladen sind meist aus Bronze, aber 
dunkel patiniert fügen sie sich ganz dem warmen, 
dunklen Gesamtton ein. 


Die zweigeschossigen Schränke pflegen oft weniger 
reich verziert zu sein, was vielleicht durch ihre Aufstel- 


XXII 


lung in Vor- und Међепгаштеп zu erklären ist. Be- 
deutsam ist bei ihnen das Verhältnis zwischen Ober- 
und Unterteil und die Art, wie durch das gliedernde 
Rahmenwerk die Teile, die über- und nebeneinander 
liegen, klar und entschieden zusammengefaßt sind. Die 
Dekorationsformen sind die gleichen, wie bei den ein- 
facheren Typen der Kredenz; nur ist der größeren Höhe 
gemäß der obere Abschluß breiter und wuchtiger ge- 
bildet. (Abb. 241—246 und 255—257.) 


Überaus prächtig wurden hingegen die Kabinett- 
schränke ausgebildet. Der untere Teil ist nicht immer 
ein geschlossener Kasten, über dem der Aufsatz von 
gleicher Breite oder wenig schmaler emporsteigt; mit- 
unter genügen geschnitzte konsolartige Seitenteile mit 
glatter Rückwand und flachem Aufsatz als Träger. So 
bei dem Kabinettschrank aus Mantuaner Besitz im Victoria- 
und Albert-Museum zu London (Abb. 259—261), dessen 
Deckplatte, Schubladen und Türen aufs reichste mit 
Intarsien verziert sind. Solch malerischer Schmuck bei 
schlichtem Aufbau ist seltene Ausnahme. Ein Kabinett- 
schrank, dessen geschlossener Unterbau reiches Grotesken- 
Ornament in zwei Füllungen und auf den Schubfächern 
des Oberteils flatternde Bänder mit Inschriften, alles 
in Intarsia, sehen ließ, war auf der Auktion Bardini 1902 
(Abb. i. Kat. Nr. 578). — Um so zahlreicher aber die 
'üngeren reliefierten Typen. Unter ihnen fallen wieder 
die älteren aus Toskana, die diskret mit schmalen 
Schmuckleisten besetzt oder nur mit architektonischen 
Zierformen versehen sind, durch ihre stille, strenge 
Schönheit auf (Abb. 263 und 262). Häufiger aber ist die 
reichere Schnitzerei. In flachem Relief überzieht sie bei 
lombardischen Möbeln alle Flächen (Abb. 267), durchaus 
symmetrisch; oder dies damals fast selbstverständliche 
Prinzip wird kühn durchbrochen — wie bei dem Schranke 
Раш Ш. (Abb. 264), oder neben glatte Mittelfelder wer- 
den in der Lombardei zur Betonung der Außenkanten 
Hermen gestellt (Abb. 265), oder eine Fülle fast frei- 
plastischer, kleiner Gruppen sind bei toskanischen 
Schränken hier übereinander und unter der Deckplatte 
angebracht, eine breite und unruhige Konsole bildend 
(Abb. 266). Auch die Leisten, die herausgezogen die 
niedergelegte Klappe stützen, gehen nach vorn in solche 
Gruppen aus. Die Virtuosität des Bildschnitzers feiert 
hier Triumphe; aber die geschlossene Wirkung, die edle 
Harmonie italienischer Möbelkunst ist in diesen über- 
ladenen Werken nicht mehr vorhanden. Der Wunsch, 
das Behältnis von Kostbarkeiten besonders prächtig aus- 
zubilden, hat hier oft zu unleugbarer Entgleisung geführt. 
Grade bei diesem Prunkmöbel entdeckt man um 1600 eine 
entschiedene Verwilderung des italienischen Geschmacks. 


1) Beispiel im Palazzo Davanzati (Abb. 59) und in der Villa 
Palmieri bei Florenz (Abb. bei Hunter a. a. O., Taf. 4). 
2) In Inventaren kommen öfters bemalte Betten vor, und ein sol- 


ches ist im Ospedale del Ceppo in Pistoia erhalten (Abb. 273). 


з) Меге]. „L’Arte e la Case“ in Rassegna d'Arte antica е 
moderna VII (1920) S. 53. ff., wo auch ein lettucino auf einem 


Das Bett 


Schlafzimmer und ihr wichtigstes Inventar sind seit 
dem 14. Jahrhundert immer wieder gemalt und in Reliefs 
dargestellt worden (Abb. 3—5 und 35—43). Die Geburt 
Mariä und Johannis, die Verkündigungsszene, wunderbare 
Heilungen und Traumvisionen bedurften solchen Milieus. 
Durch diese Schilderungen ist man über das Bett der 
italienischen Renaissance genau unterrichtet, obwohl 
nur ganz wenige Originalmóbel dieser Gattung erhalten 
blieben. — Im Palast und im bemittelten Bürgerhaus 
war die Bettstatt im 15. Jahrhundert ziemlich hoch; die 
Füße blieben unsichtbar, denn ап den Längsseiten waren 
je zwei Truhen und mitunter auch am Fufende eine 
solche dicht herangeschoben, so daf sie eine Stufe 
bildeten, über die man zum Lager gelangte; zugleich 
wurden sie auch als Sitzmóbel benutzt!). Sie sind immer 
von einfacher Kastenform und flach profiliert, aber der 
reiche Besitzer ließ Intarsien hier anbringen, oder wohl 
gelegentlich auch Malerei?). Im 15. Jahrhundert befand 
sich bisweilen unter dem Lager ein flacher Kasten von 
annähernd gleicher Größe (carriola oder lettucino ge- 
nannt), der vom Fußende her leicht herauszuziehen war 
und als Ruhestátte bei Tage gedient zu haben scheint?), 
In der Regel ragte das Bett mit dem Kopfende an der 


19. Venedig nach 1500: Truhe mit Samtbespannung 


Leipzig, Kunstgewerbe-Museum 


Wand in das Zimmer hinein; doch kommt auch die 
Aufstellung längs der Mauer, ja die Anbringung des 


Fresko in Fossombrone abgebildet ist. Bandello erwähnt das 
lettucino in seiner 5. und 40. Novelle mit der Bemerkung, es 
sei in Toskana in Gebrauch gewesen. Es kommt auch im 
Brautschatz der Bianca Maria Sforza und einem Inventar des 
Grafen di Challant in Val d'Aosta vor. — Nicht zu verwechseln 
mit der carriola ist das Kinderbett und die Wiege (Abb. 278 ff.). 


XXIII 


Lagers in einer Nische vor!). Doch fehlt hier ebenso- 
wenig die Truhenstufe wie an Konstantins Bett im 
Kriegszelt auf Piero della Francescas Fresko zu Arezzo; so 
selbstverständlich gehörten beide Möbel zueinander. Auch 
in den Schlafräumen der armen Bevölkerung sind sie 
vereinigt, selbst wo das Lager nur aus einem breiten 
Brett auf zwei hölzernen Böcken bestand’). 


Die Stützwand zu Häupten (superiore), von jeher höher 
als die zu Füßen (postergale), ward mehr und mehr der 
Rückenlehne des Familienthrones ähnlich in Ausmaß, 
Gliederung und Verzierung. Sie ward dadurch zu einem 
selbständigen Bauteil, während sie früher wohl von 
gleichem Aussehen wie die umgebenden Truhen gewesen 
war(Abb.38 und 59). Auch hier wurden seit dem 16. Jahr- 
hundert Schnitzereien, die sich mitunter flacher am Fuß- 
ende wiederholten, angebracht, ja gelegentlich ein Teil 
des superiore in eine Arkadengalerie aufgelöst (Abb. 275). 


Nach 1500 kamen die Bettruhen aus der Mode; und 
da die Bettfüße nun sichtbar wurden, bildete man auch 
sie in geschnitzte Baluster um. Mitunter führte man 
sie später auch zur Betonung der Ecke säulenartig weiter 
empor, mit einem Pinienzapfen als Bekrönung (Abb. 277). 
Die Bettstatt hatte durch den Verlust der Truhen das 
Breitgelagerte verloren und wirkte mehr wie ein auf- 
strebendes Gerüst. Reicher und vielartiger wurde jetzt 
auch der Betthimmel gestaltet, der schon auf Bildern 
des 15. Jahrhunderts öfters vorkommt, von gleichem 
Grundriß wie das Bett an einem Gestell befestigt, oder 
herabhängend von einem weiten Ring, der an der Decke 
festgemacht war?). Im 16. Jahrhundert wurden die vier- 
eckigen Gestelle marmornen Tabernakeln frei nach- 
gebildet, mit edlen Säulen, wohl abgewogenem Gebälk 
und einer Kassettendecke versehen. Auch figürliche 
Schnitzereien bringt man hier als Bekrönungen ап 7). 
Daneben ist freilich noch ein ganz anderer Typus nach- 
zuweisen: ein glattes Gestell, das ganz mit Sammet 
oder anderen kostbaren Stoffen bezogen ist, so daß 
das hölzerne oder Metallgerüst völlig verdeckt ist. 


') Auf einer Geburtsszene des Саграссіо in der Accademia 
Carrara zu Bergamo und hier Abb. 4. Auch der bemalte 
Alkoven aus Holz von Federigo da Montefeltro im Schloß 
von Urbino (vergl. Schubring a. a. О. 5. 340 Nr. 500) unten 


marmorartig, oben mit Bäumen, muß hier genannt werden. 


2) Eine eigenartige Bettform ist durch ein Fresko Domenico 
di Bartolos im Hospital S. Maria della Scala zu Siena über- 
liefert. Die Tragbahren sind hier am Kopf und Fußende 
durch halbhohe, starke Standbretter hindurchgesteckt, daß 
die Handgriffe hervorragen. Bei der Reihenanordnung der 
Betten fehlen hier selbstverständlich die Truhen (Abb. 34). 

3) Мета. Abb. 41, wo beides vereinigt ist. — Steht das 
Bett längs einer wenig breiteren Wand, wie auf Fra Angelicos 
Predellenbild der Wunderheilung durch St. Cosmas und Damian 
in der Florentiner Akademie, hängt der Vorbang an einer 
Stange, die an den gegenüberliegenden Längswänden des 
Zimmers befestigt ist. 

4) Das schönste Bett in dieser Art ist das auf Sodomas 
Fresko: Die Vermählung Alexanders mit Roxane in der Farne- 
sina zu Rom und beachtenswert die auf Scarsellinos Wochen- 


stuben (Abb. 42 und 43). 


Auf den Vorhängen breiten sich hier mitunter wirkungs- 
volle Stickereien aus, deren Zeichnung von berühmten 
Malern entworfen ward!). Nicht unerwähnt darf endlich, 
gerade bei diesem Móbel, die Inneneinrichtung bleiben. 
Den hohen Kissen zu Háupten entsprach mitunter ein 
solches am unteren Ende?) Die Leinenbezüge waren 
einfarbig, bunt oder mit Goldfáden bestickt und mit 
Spitzen eingefaßt, und über die bunten, wollenen oder 
seidenen Schlafdecken ward bei Tage eine besonders 
kostbare ausgebreitet. Wiederholte Verbote gegen den 
raffinierten Luxus scheinen wenig gefruchtet zu haben. 
Man darf nicht vergessen, daß das Bett, ebenso wie die 
Truhe, Ausstattungsgut gewesen ist, und daß vornehme 
Damen ihre Gäste nicht nur im Schlafzimmer, sondern 
sogar in prächtiger Kleidung im Bette ruhend empfingen. 


Der Tisch 


Auf Abendmahlbildern und andern biblischen und 
profanen Darstellungen sind häufig Tische verbildlicht 
worden. Die meisten sind von primitiver Form: zwei 
oder drei Böcke mit breiter Platte, über die ein Tisch- 
tuch gebreitet ist?). Sie erscheinen wie provisorische 
Gebrauchsstücke, die für Gastereien rasch aufgestellt 
wurden, und sind nur ausnahmsweise Möbel von künst- 
lerischer Bedeutung. Von diesem Typus sind originale 
Stücke natürlich nicht erhalten‘); um so zahlreicher aber 
langgestreckte, vieleckige oder runde aus dem 16. und 
17. Jahrhundert, die sinngemäß aufgebaut und mehr 
oder weniger prächtig ausgestattet sind. 

Die Vorliebe für geschlossene Flächen ist auch hier 


20. Kleine Truhe. Aufsatz einer Kredenz um 1600 


Leipzig, Kunstgewerbe-Museum. 


bedeutungsvoll gewesen, und antike Marmortische boten 
sich als unmittelbare Vorbilder an (Abb. 22). Statt 
runder oder eckiger Füße dienten ihnen breite skulpierte 
Steinbretter als Träger; man hat sie in Stein kopiert, 


1) Solch Bett mit Stickereien angeblich nach Pierino del 
Vagas Zeichnung, heute im Besitz des Grafen Sormanni, ist in 
der Gazette des B. Arts 1876 und іп der Rassegna d'Arte a. a. О. 
S. 54 veróffentlicht. 

?) Abb. Rassegna d'Arte a. a. O. S. 52 u. a. O. 

?) Besonders deutlich auf Sodomas Fresko: Das Topfwunder 
des H. Benedikt in Monte Oliveto bei Buonconventi; aber 
auch auf Lionardos Abendmahl und andern Darstellungen 
dieser Szene deutlich erkennbar. 

%) Interessante Übergangsformen sind die Tische Abb. 282 
und 283. 


XXIV 


oder häufiger іп Holz ausgeführt und hier dem andern 
Material gemäß umgebildet!) Zunächst im 15. Jahr- 
hundert in schlichter Ausführung als vasenartige Formen, 
ohne plastische Innenverzierung (Abb. 284 ff.). Der einzige 
und deshalb überaus wirksame Schmuck war der ver- 
zierte Umriß. Dann fügte sich auch hier in immer 
reicherer Ausgestaltung geschnitzte Reliefierung ein. Zu- 
gleich ward der Umriß vielartiger; neben vasenartigen 
Formen kommen in Anlehnung an römische Marmor- 
tische Standbretter mit phantastischen Kombinationen 
von Voluten, Akantuslaub, Tierformen und Fabelwesen, 
die Anbringung von Wappen, Pinienzapfen und andern 
Ornamentmotiven auf (Abb. 297 ff). Eine Fülle von 
Möglichkeiten war hier gegeben und ward genützt. 
Fast | durchgehend 

sind diese Standbret- | 
ter breiter und ent- 
sprechen dadurch in 
ihrem Aussehen noch 
mehr als die älteren 
ihrerBestimmung, die 
schwere Platte zu 
stützen; während der 
bewegte Umriß und 
die Schnitzerei oft- 
mals zu gleicher Zeit 
die tragende Kraft 
unddieBelastung zum 
Ausdruck bringen. 
Wie beim griech- 
ischen Tempel und 

beim mittelalter- 
lichen Dome ist bei 
den glücklichsten 

Kompositionen auch hier, freilich mit ganz anderen Mo- 
tiven, die Funktion des Tragens und Auflagerns verbild- 
licht worden. 

Fast ebenso mannigfaltig wie die Stützen werden die 
Querhólzer, die sie verbinden und ein Ausweichen 
hindern sollen, geformt (Abb. 301 #.). An der oberen 
oder der unteren Kante ausgeschweift oder dasselbe 
Profil an beiden Seiten wiederholend, werden sie dicht 
unter der Platte, ófter in halber Hóhe, angebracht. 


Bei den älteren Typen, die den Aufbau aus mehr 
oder weniger verzierten Brettern am deutlichsten zum 
Ausdruck bringen, ist das Querholz durch das Stand- 
brett gesteckt und mit einem Keil festgehalten?) (Abb. 
284 ff). Bei den reicheren Formen begnügt man sich, 
sie einzulassen, ohne daf sie aufen sichtbar werden. 
Mitunter tritt an die Stelle des Querholzes eine schmale 
Stufe, die dem Boden aufliegend, die Standbretter an 


1) Die Außenseiten der Standbretter sind oft reicher re- 
liefiert als die der Mitte des Tisches zugewendeten. In 
der Regel sind es zwei; bei langen Tischen kommen auch 
drei oder mehr Standbretter vor. — Übrigens sind die Stand- 
bretter in anderer Form auch in der zisalpinen Gotik an 
Tischen häufig. 


21. Mittelitalien nach 1550: Kleine Bank 
Darmstadt, Landes-Museum 


ihrem unteren Ende verbindet. Durch die Gleichartigkeit 
mit der Platte ist hier das Lagernde des Tisches und 
der architektonische Zusammenschluß besonders glücklich 
betont. Man steigert diesen gelegentlich noch durch 
die Anbringung einer Säulen- oder Balusterreihe über 
der Stufe, so daß auch die Ansicht der Längsseite 
reicher und überaus prächtig wird (Abb. 312/3 und 316). 
Daneben sind auch von jeher freistehende Pfeiler, 
dann auch Baluster und Säulen als einzige Stützen ver- 
wendet worden, und je nach dem Ausmaß der Platte, 
der Wucht oder Zierlichkeit ihrer Träger und der Ап- 
bringung der Verbindungsstücke zwischen ihnen ist der 
Charakter dieser Tische überaus verschieden. Beachtens- 
wert ist bei allen — auch den obengenannten — 
die Profilierung der 
Platte und die ge- 
legentliche Anbring- 
ung von Schubfächern 
unter ihr. Diese be- 
tonen in ihrer Ge- 
samtheit das Lasten 
derHorizontale, aber 
teilen sie auch in 
gleichen Abständen 
oder in wechselvol- 
lem Rhythmus (Abb. 
294, 316 und 322). 
Sind diese Tische 
von gleicher Breite 
und Tiefe, bilden sie 
unversehens einen 
Übergang zu denen 
mit vieleckiger oder 
runder Platte, denn 
die Gestelle sind oft die gleichen. Eine noch reichere 
Vielartigkeit ist hier anzutreffen. Denn eine einzige Stütze 
kann, als Pfeiler oder Baluster gebildet, die Mitte betonen 
(Abb. 354/5 und 352/3), und diese kann von geschlossener 
Form mit freiplastischem Schmuck umgeben oder ganz aus 
solchem gebildet sein. Oder ein Kranz von Stützen steht 
direkt hinter dem Außenrand, in lockerer Reihe oder 
dicht aneinander gerückt, daß wiederum eine gewisse 
Geschlossenheit zum Ausdruck kommt (Abb. 337/8 und 
347). Oder Standbretter, ähnlich denen der langen Tische, 
treffen in diagonaler Anordnung in der Mitte zusammen 
(Abb. 340—345). Dazu sind bei allen Typen runde, 
sechs- und achteckige Platten anzutreffen, und ihre Form 
oben stimmt nicht immer mit der Gliederung der Stützen 
überein; wenn etwa eine sechseckige Platte von vier 
Standbrettern getragen wird. Diese selbst können schlank 
und aufstrebend oder zusammengedrückt und wuchtig 


2) Ausnahmsweise ist die Zarge zum Herausziehen ein- 
gerichtet und ein Geheimfach hier angebracht; so an einem 
Tisch in der Sammlung Bagatti-Valsecchi zu Mailand (Abb. 
bei Malaguzzi-Valeri a. а. О. 5. 104). Der unlängst erschienene 
Katalog dieser Sammlung von Pietro Toelsca (Milano) ist mir 
leider nicht zugänglich geworden. 


ХХМ 


wirken und wie beim langen Tisch ihre stärkste Aus- 
ladung oben oder unten haben (Abb. 351 und 357). Die 
gereihten Stützen können, wo sie auf säulenartige Form 
verzichten, als Pfeiler die Senkrechte durch ihre Ge- 
staltung betonen, oder als flache Voluten mit Löwen- 
klauen erscheinen (Abb. 347). Das Querholz wird bei 
ihnen zum vieleckigen oder runden Kranz, oder es ver- 
bindet die Füße in kreuzförmigem Grundriß (Abb. 329 
bis 336). Dann pflegt mitunter in der Mitte noch ein 
Fuß hinzugefügt zu sein (Abb. 334). Muß dieser hin- 
gegen als einzige 
Stütze dienen, wird 
er stabiler gebildet 
undladet kräftig nach 
unten aus, um seine 
Standfläche zu ver- 
breitern (Abb. 358 
ff.). Gemeinsam aber 
ist allen diesen so 
überaus verschiede- 
nenTischen sinnvoller 
Aufbau und reicher 
Rhythmus. 

Als Übergangs- 
form zwischen Tisch, 
niedrigem Schrank 
und dem formver- 
wandten Betpult!), 
erscheint häufig der 
Schreibtisch, der viel 
mehr durch Darstel- 
lungen von studieren- 
den Heiligen und 
Dichtern als durch 
erhaltene Originalmöbel bekannt ist?). Carpaccio freilich 
läßt den H. Hieronymus (Abb. 44) auf schlichter Bank vor 
einer großen Platte sitzen, die auf kleinen Wandkonsolen 
ruht und auf der andern Schmalseite einen schlanken 
Metallkandelaber als Stütze sehen läßt. Aber viel 
häufiger ist das geschlossene, oben schräge Sitzpult, das 
im einzelnen variiert, immer den Eindruck vollkommener 
Zweckmäßigkeit und harmonischer Verhältnisse macht 
und mit den benachbarten Büchergestellen wie ein idealer 


Arbeitsplatz erscheint (Abb. 6 und 40). 


Eine andere Überleitung vom Tisch zur Kredenz bilden 
die nicht allzuhäufigen freistehenden, kleinen Schränke 


1) (Abb. 248.) Manche kleine Kredenz war ursprünglich ein 
Betpult, an dem Kunsthändler — um es leichter zu verwerten — 
die Stufe durch einen schmaleren Sockel ersetzt haben. Ein 
besonders eigenartiges, breites Betpult in Villa Pia bei Florenz 
ist einem dreitorigen antiken Triumphbogen frei nachgebildet. 


z) Der Schreibtisch Savonarolas in S. Marco zu Florenz 
wäre ein überaus wichtiges Denkmal dieses Typus, wenn er 
wirklich schon dem berühmten Dominikaner gedient hätte. 
Zu den einfachsten Schreib- und Lesepulten gehören die in 
Masolinos Kirchenväterfresken im Baptisterium von Castiglione 
d’Olona: Schmale steilgestellte Kisten mit schräger Schreib- 
platte und abgerundeter ОНпипо an der Längsseite für die Knie. 


22. Hellenistisch-römischer Marmortisch 
Pompeji 


mit breitausladender Platte, die viel mehr als die Prunk- 
tische Gebrauchsmóbel gewesen sind. Denn zwischen 
den wenig verzierten Standbrettern oder in denselben 
sind Schubfächer und Schranktüren angebracht, so daß 
ein Kastenmöbel, an dem man sitzen konnte, als neuer 


Typus geschaffen war (Abb. 363/4). 
Bank und Stuhl 


Wie der größte Teil einfachen Hausmobiliars sind 
auch die schlichtesten Sitzmöbel des 15. Jahrhunderts 
nicht in Originalen 
erhalten, vielmehr nur 
durch Gemälde be- 
kannt. Das gilt von 
der Bank !), wie auch 
vom Stuhl. Die mit 
Schnitzerei verzier- 
ten Bänke jüngerer 
Zeit, die auch in 
Kunstsammlungen 
nicht allzu háufig sind, 
dürften in der Haupt- 
sache aus Sakristeien 
und Klóstern stam- 
men, aber ihr Typus 
widerspricht nicht der 
Verwendung im öf- 
fentlichen oder priva- 
ten Profangebäude. 
Von der Truhenbank 
unterscheiden sie sich 
durch den Zweck — 
sie sind lediglich zum 
Sitzen da — und іп- 
folgedessen auch durch die Form, nämlich größere 
Durchsichtigkeit: Die Tragflächen unter dem Sitz sind 
einzelne Stützen, viereckige oder runde, und in der 
Gliederung sehr verschiedenartig. Ebenso ist die Lehne 
oft durch eine Balusterreihe gebildet, zwischen die man 
bei gróBerer Lánge Pfosten eingeschoben hat (Abb. 190). 
Ausnahmsweise kommen auch statt der Füße konsolartige 
Tráger mit starker Rückwand vor (Abb. 179). Sonst 
ändert die Verschiedenheit der Gliederung und Ver- 
zierung nicht allzusehr den Gesamteindruck dieser 
Möbel, weil die Grundform gegeben ist und die hori- 
zontalen Abschnitte die gleichen bleiben; es wechselt 
einzig die Länge der Bank. Auf den kleinsten haben 
hóchstens zwei, auf den ganz langen mehr als zwanzig 
Personen nebeneinander Platz (Abb. 21/22 und 191). 

Ganz anders die stuhlartigen Móbel, die, von ver- 
schiedenen Typen des Mittelalters abgeleitet und je 
nach ihrer besonderen Bestimmung, überaus verschieden 
untereinander sind. In massiger Schwere steht der 


1) Eine ganz einfache Bank mit vier Pfeilerfüßen г. B. auf 
Ghirlandajos Fresko: Der Tod der hl. Fina іп San Gimig- 
nano; eine mit einfachen Standbrettern einst im Palazzo 


Davanzati (Abb. bei Hunter Taf. 27). 


XXVI 


Sessel (poltrona) zwischen деп Truhen längs der Wand. 
Verwandt ihm in monumentaler Wirkung, doch etwas 
leichter beweglich erscheint der Stuhl (sedia); aber das 
eigentliche Gebrauchsstück im Bürgerhaus war durch 
die Jahrhunderte hindurch der Schemel (sgabello) in 
seiner einfachsten Form. Er pflegt aus drei oder vier 
sperrig gestellten Beinen und einer runden oder viel- 
eckigen Platte zu bestehen. Auf Gemälden des 15. Jahr- 
hunderts ist er überaus háufig!); aber nur ein Original 
dieser Art ist erhalten, der Strozzischemel in der Samm- 
lung Figdor zu Wien. Im Gegensatz zu dem Urtypus 
ist er mit feinen Intarsiafriesen verziert und mit einer 
Lehne versehen, die ein Rundrelief bekrönt (Abb. 380/82). 
In derberer, fast bäurisch anmutender Form kommt 
dieser Typus öfters in Oberitalien vor, mit etwas breiterer 
Lehne, die eigenartig profiliert und mit Kerbschnitzerei 
aufs reichste verziert ist (Abb. 381, 373/4). Doch ist auch 
diese Gattung in der Lombardei zu reizvoller Zierlichkeit 
umgestaltet worden mit gedrechselten Füßen und zarten 
Beineinlagen in der Lehne (Abb. 375). 

Als eine jüngere Abwandlung erscheint daneben der 
sogenannte Andrea del Sarto-Stuhl (einst im Palazzo 
Davanzati), dessen Sitz — hinten halbrund — eine 
ebensolche Säulengalerie als Lehne trägt (Abb. 406). 

Auch beim Schemel machte sich spätestens im 16. Jahr- 
hundert das Bedürfnis nach geschlossener Flächenwirkung 
geltend: Vier nach oben verjüngte Standbretter tragen 
nun mitunter den Sitz. Häufiger begnügt man sich 
mit je einem Standbrett vorn und hinten (Abb. 26), das 


x ke 56 er 


23. Modell zu einem Tisch nach 1500 


Frankfurt a. M., Kunstgewerbe-Museum 


in der Art der höheren und breiteren der Tische?) in 
verschiedener Art profiliert und mit Reliefs geschmückt 
wird. Wiederum sind sgabelli dieser Art ohne Lehne 


!) So kommt er, um Bekanntestes zu nennen, mehrfach auf 
den Fresken Fra Angelicos im Kloster San Marco vor; und 
in Michelangelos Sintflut in der Sixtinischen Kapelle trägt 
eine Frau ihn umgekehrt auf dem Kopf, als Unterlage für 
allerlei häusliches Gerät. 


*) Vergl. S. XXIV/V. 


24. Mittelitalien nach 1550. Kurze Bank 


Berlin, Sammlung E. Simon 


— aber mit strohgeflochtenem Sitz versehen oder spáter 
gepolstert — verhältnismäßig selten; während solche mit 
Lehne zahlreich erhalten sind. Besonders die mit reicher 
Schnitzerei, wo vorderes Standbrett und Rückenstütze 
den gleichen Umriß und Dekor erhielten (Abb. 385, 387). 
Künstlerisch wertvoller erscheinen freilich häufig die ein- 
facheren Typen dieser Gattung mit wenig Schnitzerei, 
aber ausdrucksvollem Umriß. Hier ist die Lehne, um 
ein bequemes Sitzen zu gewähren, leicht gerundet und 
nach unten abgeschrägt (Abb. 376 ff. und 383). 


Von mittelalterlichen Sesseln, ja mittelbar von solchen 
des Altertums, ist der Faltstuhl der Renaissance ab- 
geleitet. Wie schon in früherer Zeit wurde er in der 
Renaissance öfters in Eisen und Bronze gearbeitet (Abb. 
391/2), und dieses Material ward auch — besonders in 
Venedig — für komplizierte Formen beibehalten, die 
man mit Stoff bezog, mit Posamenten und den runden 
blanken Knöpfen der befestigenden Nägel verzierte (Abb. 
44). Aus dem einfachen Klappstuhl !) entwickelten sich 
die Falt- und Scherenstühle °). Der erstgenannte besteht 
aus zwei Paaren gebogener Leisten, die an der Kreuzungs- 
stelle unter dem Sitz durch einen profilierten Stab, über 
dem Boden durch Schienen, oben durch gerade oder ge- 
schwungene Seitenlehnen miteinander verbunden sind. 


!) Im Mittelalter Faldistorium, woraus das Wort Fauteuil 
abgeleitet ist. 


2) Sie werden im Kunsthandel ohne stichhaltige Gründe 
Dante- und Savonarolastühle genannt. 


XXVII 


Gespannte Lederstücke oder Gurte bilden Sitz- und 
Rückenstütze (Abb. 399—405). 

Beim Scherenstuhl (Abb. 393—395) sind eine An- 
zahl schmaler Latten nach gleichem Prinzip gekreuzt, 
so daß das durchsichtige Gerüst hier seitlich geschlossen 
erscheint!). Natürlich kann die Lattenreihe zierlicher 
sein, als das offene Gestell. Der Sinn des Faltstuhls, 
zusammengeklappt werden 
zu können, wurde bei beiden 
Typen wohl schon im 15. Jahr- 
hundert aufgegeben. Ein ein- 
faches Brett als Rückenlehne 
und ein Sitz aus enggefügten 
Latten wurden dem Scheren- 
stuhl beigegeben. Zugleich 
ward das vordere Profil 
reicher im schwingenden 
Rhythmus, mannigfach vari- 
ierte man die Kurve, ver- 
zierte sie an der Front mit 
flacher Schnitzerei und pro- 
Dlierte in verschiedenster 
Form die Rückenlehne?) 
(Abb. 396 Н.). Ähnlich er- 
ging es dem Faltstuhl, der 
eine feste Polsterung an Sitz 
und Rücken und ornamentale 
Reliefs an den Seitenlehnen, 
in Oberitalienauch Certosina- 
Einlagen an der Vorderseite 
erhielt (Abb. 403 ff.). Aus 
den in sich beweglichen Mö- 
beln warenfeste undbequeme 
Sessel geworden; sie hatten 
die Funktionsbedingungen, die ihre Eigenart bestimmt 
hatten, verloren; aber die eindrucksvolle Zweckmäßig- 
keit und der Wohlklang ihrer Gestalt verleihen den 
nicht überladenen Gestaltungen der Spätzeit einen neuen, 
besonderen Reiz. 


— - 


25. Мепедія (2) 16. Јаћг- 
hundert: Stuhl mit vorn 
verjüngtem Sitz 
Früher München, 
Sammlung L. Bernheimer 


Neben dem Schemel mit sperrig gestellten Beinen 
hat es wohl von jeher den mit senkrechten Stützen 
gegeben; als niedriger Hocker kommt er auf Bildern 
des 15. Jahrhunderts — besonders in Schlafzimmern — 
vor. Mit höherem Sitz trägt er gewöhnlich eine Lehne, 
die Platte ist hölzern oder aus Stroh geflochten?) (Abb. 
408). Geschnitzte Verzierung ward hier am Querholz 
zwischen den vorderen Beinen und an der Lehne an- 
gebracht *), oder diese ist in eine Reihe von Säulchen 


!) Oder man kreuzte die Latten in anderer Richtung, da- 
mit sie oben die Rückenlehne bilden (Abb. 394). 

7) Mitunter ward sie mit Reliefs verziert; ein sinnloser 
Schmuck, da er das Anlehnen unbequem macht. — Der so- 
genannte Savonarola-Scherenstuhl kommt übrigens im 16. Jahr- 
hundert auch іп den Alpenländern und Süddeutschland vor. 

зу Die Polsterung dürfte in vielen Fällen spätere Zutat sein. 

4) Пе Stühle mit besonders reichen Schnitzereien іп kar- 


tuschenartigen Formen (Abb.450—455) sind wahrscheinlich zu- 


aufgelöst (Abb. 409 Н.). Aus der primitiven Grundform 
dieses Gebrauchsmöbels hat sich der Wandsessel ent- 
wickelt. Denn durch die Höherführung der vorderen 
Beine und durch eine Leiste von hier nach hinten 
bildeten sich niedrige Seitenlehnen (Abb. 420 ff.). Pol- 
sterung mit Stoff- oder Lederbezug ward dann bald 
selbstverständlich; und es ist überaus lehrreich, im ein- 
zelnen festzustellen, wie nur durch die Verbreiterung 
der Rückenlehne und durch die Betonung der Sitzfläche, 
deren Bezug nun mindestens handbreit über die Beine 
fällt und gelegentlich durch Fransen verlängert ist, das 
einfache Gestell mehr und mehr eine gewisse Geschlossen- 
heit und Großartigkeit erhält (Abb. 419—438). Die 
Schnitzerei blieb auch hier in der Hauptsache auf das 
vordere Querholz beschränkt, dazu wurden manchmal 
die Träger der Seitenlehnen als Baluster gestaltet, so- 
wie an diesen selbst und über den Streifen der Rücken- 
lehne Verzierungen diskret angebracht. Das Leder an 
Sitz und Rückenlehne wurde gepreßt und z. T. vergoldet 
oder gemusterter prächtiger Stoff ward als Bespannung 
benutzt. Bemerkenswert ist die ungewöhnliche Sitzhöhe 
dieser Sessel, die eine gerade, gleichsam repräsentierende 
Haltung nötig machen'), und ähnliches gilt von vielen 
Sgabelli. Die Faltstühle haben meist die uns gewohnte 
Höhe; und daneben sind noch niedrigere Stühle mit 
verzierter Rückenlehne — einer Säulenreihe oder mit 
geschnitztem Fries — erhalten, die ein sehr bequemes 


Sitzen gestatten (Abb. 409 und 415). 


Lesepulte, Ständer, Wandbretter und Rahmen 


Die weniger verbreiteten Stücke Чез italienischen 
Mobiliars wurden nach denselben Formprinzipien gestaltet 
undmitdennäm- 
lichen Ornamen- 
ten verziert, wie 
die Möbel, die 
zum notwendi- 
gen Hausrat ge- 
hörten. Das gilt 
vonSchreib- und 
Lesepult,vonBü- 
stenständer und 

Kleiderrechen, 
Bordbrett, Spie- 
gel- und Bilder- 
rahmen und an- 
derem Gerät. 


26. Italien 16. Jahrhundert: 


Geschnitzter Schemel 
Berlin, Schloß-Museum 


— 


DasLesepultin 
der Kirche тив 
dem Chorbuch 
erhöhte Lagerung bieten, damit alleSänger die großen, klar 
geschriebenen Noten und Textworte der heiligen Gesänge 


erst in der nördlichen Lombardei hergestellt und in den 
Alpenländern und Süddeutschland nachgeahmt worden. 

1) Auch die meisten Tische und viele Kredenzen sind höher 
als uns heute bequem erscheint. 


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lesen können. Der Sockel wird hier meistens als Schrank 
gebildet, um die Meßbücher aufzunehmen und eine Stufe 
erleichtert das Umblättern der Seiten. Intarsien und 
reiche Schnitzerei ist hier, wie an dem Chorgestühl, 
fast selbstverständlich. Im Privathaus war der hohe, 
schwere Unterbau überflüssig; aber der Oberteil kommt 
— einzeln gearbeitet, öfter auf Schreibtischen stehend — 
vor!) Verzichtete man auf diese Kombination, ließ man 
die eigentliche Buchstütze auf einer schlanken Säule 
oder einem Baluster ruhen (Abb. 458—460). 

Auchdie bronzenenPultadler, die — aus der Maasgegend 
stammend — in etlichen 
Exemplaren nachweislich 
nach dem Süden gelangt 
sind, dürften nur überaus 
selten profanen Zwecken 
gedient haben. Doch hat 
sich — nach dem Bericht 
des Bernardino Baldi einer 
in der berühmten Biblio- 
thek des Federigo da 
Montefeltro im Schlosse 
von Urbino befunden 2). 
Daneben gab es auch zu- 
sammenklappbare, also 
wirklich mobile Pulte aus 
gekreuzten Latten mit 
einem Stück verzierten 
Leders als Unterlage für 
dasBuch. Flache Schnitze- 
rei überzieht die schmalen 
Stützen und baluster- 
artige, zierliche Quer- 
hölzer verbinden sie. Mit- 
unter ragt hinter dem 
Folianten eine schmale, 
durchbrochene Schnitze- 
rei empor (Abb. 462). 

Die Ständer für Büsten 
und mittelgroße Freiplastik sind nun überaus selten ein 
so durchsichtiges Gerüst (Abb. 478); schon weil die Last, 
die sie zu tragen hatten, das in der Regel verbot. 
Auch widersprach der Anschein solchen Mißverhältnisses 
dem Stilgefühl der Hochrenaissance. Denn sie kommen 
erst im 16. Jahrhundert in Aufnahme, als die Büsten — 
im Anschluß an römisch-antike Kunst — nach unten oval 
abgeschrägt, einen runden, profilierten Sockel erhielten. 
Im 15. Jahrhundert hatten sie breit aufstehend ihren 
Platz auf Kaminen und über Türen gehabt. Man bildete 


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27. Мепедія um 1500: 


1) бо bei Carpaccio (АЬЬ. 44), auf Ghirlandajos und 
Botticellis Fresken: S. Hieronymus und 5. Augustinus іп Ogni 
Santi in Florenz, auf Pinturicchios ,Maria von Engeln um- 
geben“ in S. Maria del Popolo zu Rom sowie auf vielen andern 
Bildern. — Auch kleine Schreibpulte, die man auf Tische 
stellte, kommen einzeln vor (Abb. 5 und 371 und Bode a. a. 
О. Taf. LXXI). 


2) A. Schmarzow: Melozzo da Forli 5. 33/4. 


nun die Standbretter, die man für Tische und Schemel 
in mannigfachen Formen ausgestaltet hatte, höher und 
schlanker um. Das Profil wechselt ebenso wie die Ver- 
zierung durch Schnitzerei (Abb. 476/7 und 479). Malerei 
ist selten (Abb. 463), aber typisch für alle Ständer die Ab- 
schrägung nach oben, die sperrige Stellung der Stützen 
und die Gleichheit der Profile am vorderen und hinteren 
Standbrett. 

Der Kleiderrechen (attaccapanno oder capellinaro!) 
erhielt gelegentlich einen geschnitzten Aufsatz oder 
schildartige Form mit Kartuschenverzierung (Abb. 247); 
man kombinierte ihn mit- 
unter mit dem Bordbrett, 
und in Venedig bildete 
sich dadurch ein eigen- 
artiges kleines Schmuck- 
móbel heraus, der restello 
di camera?), dem oft noch 
ein Spiegel beigefügt war. 
An seinen Zinken hingen 
freilich nicht Garderobe- 
stücke, sondern kleine 
Toilette-Geráte 3). 

Man darf nicht verges- 
sen, daB Spiegel aus Glas‘) 
damals eine Kostbarkeit 
waren, die práchtige Fas- 
sung beanspruchen konn- 
ten; und zudem war neben 
demglatten Mittelfeld hier 
eine reiche Verzierung am 
Platze, die bei Gemälden 
und Reliefs zu selbstän- 
dig gewirkt und das Inter- 
esse abgezogen hätte. Die 
ältesten Spiegel waren 
rund wie Butzenscheiben 
und oft vertieft. Kreis- 
förmig sind auch häufig 
ihre Rahmen, oder verzierte Zwickel führen zur Recht- 
ecksform über; und die z. T. oder ganz vergoldete Um- 


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Kleiner Wandspiegel 


1) Deutsch übertragen: Anhänger für Stoffe und Hutträger. 
Daneben kommt auch besonders in Venedig die Bezeichnung 
taccatabarro vor; tabarro ist der weite malerische Mantel der 
Italiener. 

2) С. Ludwig führt in seiner ausführlichen Monographie 
über den Restello a. а. О. auch solche für Briefe und Schreib- 
gerät (r. di scrittura) auf und leitet das Wort von restellus 
(kleiner Rechen) ab. Der Restello darf nicht mit der Restel- 
liera oder Lanziera verwechselt werden, einem großen Gestell 
für Waffen, Lanzen und Fahnen. 

3) Darum sind die Spiegelrahmen bisweilen unten besonders 
breit und der Übergang nach oben wird seitlich durch Voluten 
oder phantastische Fischformen gebildet (Abb. 481). 

1) Es gab daneben noch blanke geschliffene Metallplatten 
als Spiegel. In Murano, der Stadt der Glasfabrikation für 
Italien, kam die Herstellung von Spiegeln durch deutsche 
Verbesserung des Amalganbelags im 16. Jahrhundert zu hoher 
Vollendung (Ludwig a. а. О. 306/7). 


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fassung wird mitunter — namentlich am Restello — so 
breit und prächtig, daß der Spiegel nur als Mittelstück, 
keineswegs aber als Hauptsache erscheint. An den 
Rahmen für viereckige Spiegel sind phantastische Schnitze- 
reien wie Hermen und Fratzen!) anzutreffen, während 
an Aufsatz und Konsole Rankenwerk, Wappen, Putten 
und Fabelwesen erscheinen (Abb. 491 und 494—498). 


Bei großen Bilderrahmen?) im ausgeprägten Stil der 
Renaissance war architektonischer Aufbau beinahe selbst- 
verständlich: Die horizontalen Streifen wurden als Sockel 
und Gebälk, die senkrechten als Pilaster ausgebildet. 
Gliederung und Verzierung geschah zunächst nicht einzig 
durch Schnitzerei, die Malerei nahm oft Besitz von ihrer 
Begrenzung, und am Sockel war bis um 1500 das Pre- 
dellenbild fast die Regel. Es paßt durchaus zum Wesen 
„klassischer Kunst“, daß sie die farbige Darstellung auf 
das Bildfeld beschränkte und den Sinn des Umfassens 
und Begrenzens in kräftig profilierten und geschnitzten 
Rahmen auf das Entschiedenste zum Ausdruck brachte. 
Die großen Rahmen stammen freilich in überwiegender 
Mehrzahl von Altären; denn im Privathaus waren um- 
fangreiche Bilder überaus selten?), doch hätte ihre Aus- 
gestaltung hier wie dort in gleicher Weise hingepaßt. 
Man hat diese Architekturrahmen auch in kleineres 
Format übertragen und für Reliefs, Gemälde und Spiegel 
verwandt (Abb. 492 3). Daneben kam für Bilder von 
mittlerem und kleinem Maßstab auch die heute ge- 
bräuchliche Form auf: die auf allen Seiten gleiche Rahmen- 
leiste (Abb. 506 ff.); als Dekor stand ihr der ganze Schatz 
von Motiven zur Verfügung, die die Möbeltischlerei 
des 15. und 16. Jahrhunderts in Italien entwickelt hatte. 


1) Mitunter dienen sie als Handgriff einer durch den Rahmen 
geführten verschiebbaren Schutzplatte vor dem Spiegel, wie 
sie auch bei Gemälden der Epoche vorkommt. 

2) Vergl. über Rahmen E. Bock, Florentinische und vene- 
zianische Bilderrahmen aus der Zeit der Gotik und Renaissance 
(München 1902) und Guggenheim, Le Cornice Italiane (Mi- 
lano 1897). 

8) Vergl. Schubring а. a. О. S. 9—11. 


Eine Besonderheit sind die größeren Rundrahmen, die 
zunächst die durch die Robbia volkstümlich gewordenen 
Fruchtguirlanden nachahmen; später sind sie mit reich- 
gegliederten, mehr ornamentalen Flachreliefs überzogen 


28. Holzschachtel mit bemalten und vergoldeten 


Stuckauflagen 15. Jahrhundert 
London, V. u. A. Museum 


und durch kleine, knaufartig vorspringende Köpfe rhyth- 
misch gegliedert!). In die Formensprache des Barock 
leiten endlich die sogenannten Sansovinorahmen (Abb. 
513/4) über, die halb reliefmäßig, halb freiplastisch 
gearbeitet in malerischem Wechsel Kartuschenmotive mit 
allerlei Architektur- und Phantasieformen verbinden. Nicht 
nur in Venedig, der Heimat dieses Typus, fand man zu 
Ende der Renaissance Geschmack an ihnen. Die Un- 
ruhe und Kompliziertheit der malerischen Darstellung 
und die erreichte Illusion stark plastischer Wirkung 
brauchte als Gegengewicht die wuchtige oder stark be- 
wegte Begrenzung. 


1) Sie waren mitunter in Holz geschnitzten Decken ein- 


gelassen (Geymüller und Stegmann а. а. О. Bd. УП 1, Taf. 6). 


Ш. KÜNSTLER UND HANDWERKER 


Im Zeitalter der Renaissance waren Kunst und Hand- 
werk noch nicht durch eine Kluft getrennt. Der Bau- 
meister errichtete das Haus und sorgte auch für seine 
Ausstattung, der Bildhauer begann als Steinmetz oder 
Goldschmied, und berühmte Maler haben gelegentlich 
Möbel bemalt!). Daneben hat es freilich Spezialisten 
— wie Intarsiatoren und Holzschnitzer?) von Ruf und 


1) Vergl. Schubring а. а. О. 5. 76 ff. und zahlreiche Stellen 
bei Vasari (zusammengestellt bei Schubring a. a. O. S. 90); 
besonders wichtig erscheint die Erwähnung einer Zimmer- 
einrichtung von Baccio d’Agnolo mit Malereien von Andrea 
del Sarto, Pontormo u. a. Künstlern im Hause Pier Francesco 
Borgherini in Florenz. 


1) Ausführliche Liste bei Finocchetti a. а. О. 


besondere Truhenmaler !) gegeben. Aber der Einfluß 
großer Künstler auf die Ausgestaltung des Mobiliars 
steht außer Frage. Das gilt im besonderen von Giuliano 
da Маіапо?) undMichelangelo. Gerade diesem vielseitigen 
Meister, der nur Steinbildhauer sein wollte, verdankt 
die Schreinerkunst wichtige Anregungen. Er hat die 
Büchergestelle und Sitze der laurenzianischen Bibliothek 


!) Schubring а. a. О. 5. 430 ff. veröffentlicht das von А. War- 
burg aufgefundene Werkstattbuch zweier Truhenmaler, die 
zwischen 1446 und 1463 einhundertsiebzig bis zweihundert 
Truhen geliefert haben. 


2) Меге]. Schottmüller, Amtliche Berichte aus den Kgl. 
Kunstsammlungen XXXIX (Berlin 1918) S. 80 ff. 


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zu Florenz (Abb. 153) entworfen; die straffe, ап Metall- 
formen erinnernde Profilierung mancher Truhen (Abb. 
102) geht auf ihn zurück, und wahrscheinlich sind die 
phantastischen Fratzen (Abb. 110, 214, 135 u. a), die 
eine große Rolle im 16. Jahrhundert spielten, und andere 
figürliche Motive zuerst von ihm entworfen worden |). 
In den Uffizien zu Florenz, im Britischen Museum zu 
London und in anderen Kunstsammlungen sind zahl- 


reiche Entwürfe zu Möbeln von seinen Zeitgenossen 
und Nachfolgern vorhanden (Abb. 29 und 30), und im 


1) Vergl. Thode, Michelangelo: Kritische Untersuchungen 
über seine Werke Bd. Il (Berlin 1908), über die Bibliothek 
5. 118 und 135, über den Kandelaber der Medici-Kapelle 
S. 111 und über ihm irrtümlich zugeschriebene Möbel S. 513, 
— Über den Rahmen zum Tondo der НІ. Familie: E. Bock 
а. а. О. 5. 78 (Abb. 5. 489). 


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besonderen scheinen die Truhen mit figürlichen Reliefs 
nach Zeichnungen berühmter Künstler geschaffen worden 
zu sein (Abb. 125—132, 134—138/9)!). 

Die hohe Bedeutung von solchem inneren Zusammen- 
hang und solcher Zusammenarbeit steht aufer Frage. 
Der Künstler — mit dem Handwerk nahe vertraut — 
verstand den Wert guter Arbeit zu schätzen und entwarf 
nur, was dem Wesen des Materials entsprach, und dem 
Ausführenden wurden die Vorlagen des Meisters zum 
Ansporn, das Höchste zu leisten. So konnten die neuen 
Formideen unmittelbar und fast ohne Abschwächung 
zum Ausdruck kommen, und die Wohnkultur der Re- 
naissance erhielt jene Harmonie, die gemäß war der 
inneren Größe jener Blütezeit. 


1) Vergl. hier Abb. 29 und 134. 


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29. Florenz nach 1550: Entwurf zu einer Truhe 
Federzeichnung 


Florenz, Uffizien 


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30. Entwurf zu einem Prunkbett nach 1550 


Federzeichnung 
Berlin, Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums 


XXXII 


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Phot. Anderson 


31. G. Mansueti: Venezianische Palasthalle (Wunderheilung durch die Kreuzreliquie, gemalt um 1500) 
Venedig, Akademie 


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Phot. Anderson 


32. Melozzo da Forli: Römische Palasthalle (Gründung der Vatikanischen Bibliothek, dat. 1476/77) 


Rom, Vatikan 


33. С. Crivelli: Straße und Wohnhaus in den Marken (Verkündigung, dat. 1486) 


London, National Gallery 


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34. Domenico di Bartolo: Hospital (Кгапкепће ипо, gemalt zwischen 1440 und 1443) 
Siena, S. Maria della Scala 


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Phot, Anderson 


35. М. Carpaccio: Venezianisches Schlafzimmer (Traum der hl. Ursula, gemalt zwischen 1490 und 1495) 
Venedig, Akademie 


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39. Benedetto da Маїапо: Schlafzimmer mit Vertäfelung (Geburt Johannis des Täufers, 
gemalt um 1475) 


London, Victoria und Albert-Museum 


40. Antonello da Messina: S. Hieronymus in seinem Studierzimmer, gemalt vor 1479 (Ausschnitt) 


London, National Gallery 


Phot. Anderson 


41. Andrea del Sarto: Vornehmes Schlafzimmer (Geburt Mariä, dat. 1514) 


Florenz, 5. 5. Annunziata 


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56. Florenz, Palazzo Davanzati. Saal der aufgehängten Stoffe 


24 


57. Florenz, Palazzo Davanzati. 


Zimmer mit Eckkamin im zweiten Stockwerk 


Phot. Alinari 


58. Florenz, Palazzo Davanzati. 


Schlafzimmer im dritten Stockwerk 


Phot. Alinari 


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61. Urbino, Kapelle im Palazzo Ducale um 1475 


Phot. Alinari 


T'hot. Alinari 


62. Florenz, Palazzo Vecchio. Geheimes Arbeitskabinett des Herzogs Francesco Medici. 
Errichtet zwischen 1570 und 1573 von G. Vasari 


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64. Mantua, Corte Vecchia. Marmorsaal nach 1550 


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Phot. Anderson 


66. Venedig, Dogenpalast. Sala della Bussola. Innenausstattung nach 1550 


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69. Florenz erste Hälfte des 15. Jahrhunderts: Truhe mit Malerei und Metallbeschlag 


Früher Florenz, Sammlung Bardini 


70. Siena um 1450: Truhe mit Stuckreliefs und Malerei 


Florenz, Privatbesitz 


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London, У. u. А. Museum 


Berlin, Schloß-Museum 


Florenz, Castello Vincigliata 


71—73. Toskana 15. Jahrhundert: Truhen mit Stuckreliefs oder Malerei 


Phot. Brogi 


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Leipzig, Kunstgewerbe-Museum 


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Berlin, Schloß-Museum 


Phot. Brogi 


Florenz, Castello Vincigliata 


74—76. Toskana 14. und 15. Jahrhundert 


Truhenbretter und Truhe 


mit vergoldeten Stuckreliefs 


39 


77. Venedig um 1550: Tischtruhe mit vergoldeten Stuckreliefs 


Frankfurt a.M., Kunstgewerbe-Museum 


78. Venedig um 1500: Schranktruhe geschnitzt und vergoldet 
Berlin, Schloß-Museum 


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Phot. Anderson 
Verona um 1500. Verona, Museo Civico 


Verona um 1510. Mailand, Museo Poldi-Pezzoli 


Venedig um 1530. Berlin, Schloß-Museum 
83—85. Truhenbrett und Truhen mit Malerei und Schnitzerei 


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Amsterdam, Sammlung О. Lanz (geschlossen und geöffnet) 


86—88. Ober-Italien (Venedig?) um 1500: Certosina-Truhen 


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London, У. и. А. Museum 


London, У. и. А. Мизеит 


Leipzig, Kunstgewerbe-Museum 


93—95. Toskana Anfang des 16. Jahrhunderts: Truhen mit Intarsien 


96. Florenz, 1512: Hochzeitstruhe mit den Strozzi- und Medici-Wappen 


Berlin, Schloß-Museum 


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97. Mittel-Italien um 1460: Tischtruhe der Isotta da Rimini 


Wien, Sammlung Figdor 


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Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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Berlin, Schloß-Museum 


Früher Florenz, Sammlung Bardini 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 
113—115. Ober-Italien spätes 16. Jahrhundert: Truhen mit Stuckeinlagen oder Schnitzerei 


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Ober-Italien nach 1550 


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116—118. Sitztruhen mit Schnitzerei 
Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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Leipzig, Kunstgewerbe-Museum 


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Darmstadt, Landes-Museum 


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Darmstadt, Landes-Museum 
119—121. Toskana 16. Jahrhundert: Sitztruhen mit Schnitzerei 


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Florenz nach 1550 
122—124. Truhen mit Schnitzerei 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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125—129. Rom um 1540: Truhen mit geschnitzten figürlichen Reliefs 
Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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130. Mittel-Italien 17. Jahrhundert: Truhe mit reicher figürlicher und ornamentaler Schnitzerei 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


131. Mittel-Italien um 1550: Truhe mit geschnitzten figürlichen Reliefs und Eckfiguren 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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Venedig um 1550. Berlin, Schloß-Museum 


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Toskana nach 1550. Florenz, Museo Nazionale 
132—134. Truhen mit geschnitzten figürlichen Reliefs 


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Venedig 16. Jahrhundert. Paris, Musée des Arts Décoratifs 


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Mittel-Italien um 1540. Mailand, Castello Sforzesco 
135—137. Geschweifte Truhen mit Schnitzerei 


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Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


150 -151. Mittel-Italien 16. Jahrhundert; Wandtäfelungen mit Chorgestühl 
und mit fester Bank 


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Darmstadt, Landes-Museum 


152. Toskana nach 1500: Wandtäfelung mit Bank 


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Florenz, Biblioteca Laurenziana 


153. Florenz nach 1533: Bücherpulte mit Bánken nach Entwurf Michelangelos 


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Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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164—171. Pantaleone de’ Marchis: Intarsia-Füllungen mit Rankenwerk vom Chorgestühl 
(Abb. 154 u. 155) 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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172. Siena um 1525: Rückwand eines Throns. Stoffe und Truhe (Venedig um 1550) 
ursprünglich nicht dazu gehörig 
Berlin, Schloß-Museum 


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173. Florenz um 1510: Thron des Giuliano Medici 


Früher Florenz, Sammlung Fürst Demidoff 


Phot. Brogi 


174. Mittel-Italien 15. Jahrhundert: Sitztruhe mit Schnitzerei und Intarsien 


Florenz, Palazzo Davanzati 


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179. Italien 16. Jahrhundert: Bank mit kastenartiger Lehne 
Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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180. Florenz Ende 16. Jahrhundert: Truhenbank mit Lehne 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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Berlin, Schloß-Museum 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 
181—182. Florenz nach 1550: Cassapanken 


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192. Toskana nach 1600: Kirchenbank 


Lucca, Pinacoteca 


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193. Florenz nach 1550: Cassapanca mit freiplastischen Schnitzereien 


Florenz, Palazzo Davanzati 


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194. Toskana 16. Jahrhundert: Wandtäfelung 


Pisa, Baptisterium 


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195. Florenz Anfang 16. Jahrhundert: Sakristeischränke (Teilansicht) 


Florenz, 5. Сгосе 


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Phot. Alinari 


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Phot. Alinari 
196 —197. Gotische Wandnischen mit Türflügeln (Malerei z. T. aufgefrischt) 
(S. АЬЬ. 53, 55, 58) 


Florenz, Palazzo Davanzati 


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198. Wandschränke des Tesoretto (Schatzkammer) um 1570 
Florenz, Palazzo Vecchio 


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Mittel-Italien um 1580 
205 —206. GroBe Kredenzen mit Schnitzerei 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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208. Toskana 16. Jahrhundert: Kredenz ти Rosettenfriesen 


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209. Siena um 1540: Große Kredenz 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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210—211. Toskana um 1580: Kleine Kredenzen 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


213. Mittel-Italien nach 1600: 
Sockelartiger Schrank 


212. 


Florenz um 1570: Kleine Kredenz 


214. Florenz um 1560: 
Kleine Kredenz 


Sämtlich Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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215—216. Toskana nach 1550: Große Kredenzen mit Pilastern 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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Früher München, Sammlung Julius Bóhler 


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Früher Florenz, Sammlung Bardini 


217—218. Toskana Ende 16. Jahrhundert: Große Kredenzen mit Pilastern 


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223. Bologna 17. Jahrhundert: Kredenz mit Nägelbeschlag 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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224. Toskana 17. Jahrhundert: Kredenz mit Schnitzerei 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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Bologna 17. Jahrhundert 


225—226. Kredenzen тії abgetrepptem Aufsatz 


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227 – 228. Toskana zweite Hälfte 16. Jahrhundert: Kredenzen mit geschnitzten 
Fruchtgehängen und mit verzierten Pilastern 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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229. Mittel-Italien 16. Jahrhundert (2): Кгедепг ти Негтеп 


Leipzig, Kunstgewerbe-Museum 


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230. Toskana ит 1575: Kredenz mit Säulen und reicher Schnitzerei 


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Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


231—232. Kredenzen mit Hermen 


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Ligurien nach 1500. Früher Florenz, Sammlung Bardini 


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Ober-Italien (Mailand?) nach 1600. Früher München, Sammlung L. Bernheimer 
233—234. Kredenzen mit reicher Schnitzerei 


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240. Mittel-Italien spätes 16. Jahrhundert: Große Kredenz 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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255. ТозКапа ит 1550: Zweigeschossiger Schrank тії Pilastern 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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256. Ober-Italien (Brescia?) um 1550: Zweigeschossiger Schrank 
Berlin, Schloß-Museum 


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257. Ober-Italien (Venedig 2) um 1560: Zweigeschossiger Schrank 


Früher Florenz, Sammlung Bardini 


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258. Lombardei nach 1600: Zweigeschossiger Prunkschrank 


Mailand, Castello Sforzesco 


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264. Кот um 1530: Schreibschrank mit dem Farnese -Wappen 
London, V.u. A. Museum 


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265. Florenz (2) nach 1550: Schreibschrank mit dem Castellani-Wappen 


Früher Florenz, Sammlung Bardini 


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266. Genua Ende 16. Jahrhundert: Schreibschrank mit freiplastischen Schnitzereien 


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267. Ligurien um 1550: Schreibschrank 
London, У. и. A. Museum 


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268. Ober-Italien spätes 16. Jahrhundert: Schreibschrank 


Früher Florenz, Sammlung Bardini 


269. Florenz um 1560: Bordbrett mit Wappen 
Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


270. Ober-Italien nach 1550: Bücher- oder Apothekerschrank 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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Phot, Brogi 


271. Siena um 1540: Bemalter Waffenschrank 


Florenz Palazzo Davanzati 


272. Ober-Italien (2) nach 1600: Bettgestell 


Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


Phot. Brogi 


273. Toskana 1337 : Bettgestell mit Malerei 
Pistoja, Ospedale del Ceppo 


125 


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Mittel-Italien nach 1600. Früher München, Sammlung L. Вегпһеїтег 


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Bologna, 17. Jahrhundert. Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


274—275. Bettgestelle 


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Phot, Brogi 


Phot. Brogi 


276—277. Mittel-Italien 16./17. Jahrhundert: Wiege mit Wappen 
und Bettgestell mit halbhohen Pfosten 


Florenz, Palazzo Davanzati 


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278. Ногепг ит 1550: Wiege 
Wien, Sammlung Figdor 


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279. Italien 17. Jahrhundert: Wiege 


Paris, Мизбе des Arts Decoratifs 


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Phot, Pamard 


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280. Ober-Italien 17. Jahrhundert: Krippenwiege (2) 


Wien, Sammlung Figdor 


Phot, Brogi 


281. Ober-Italien 16. Jahrhundert (?): Wiege 


Florenz Palazzo Davanzati 


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Toskana um 1540. Wandtisch 


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Italien 15. Jahrhundert Italien 15. Jahrhundert 


282—285. Tische von einfacher Grundform 


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286—288. ТозКапа nach 1500: Tische тії einfachen vasenfórmigen Standbrettern 
(286 mit Delphinen) 


Früher Florenz, Sammlung Bardini 


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Früher München, Sammlung Julius Böhler 


289 -290. Toskana um 1550: Tische mit verzierten vasenförmigen Standbrettern 


133 


291. Florenz erste Hälfte 16. Jahrhundert: Tisch mit verzierten vasenfórmigen Standbrettern 


Leipzig, Kunstgewerbe-Museum 


292. Mittel-Italien um 1530: Tisch mit drei Standbrettern mit doppelten Steilvoluten 


Leipzig, Kunstgewerbe-Museum 


134 


Venedig um 1550 


Ober-Italien um 1600. Früher München, Sammlung Julius Böhler 


293—294. Tische mit Voluten an den Standbrettern 


135 


Mittel-Italien ит 1560 


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295—296. Tische mit einfachen geschweiften Standbrettern und verzierten Querhölzern 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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Toskana 16. Jahrhundert. Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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Mittel-Italien 16. Jahrhundert. Früher Rom, Sammlung Barozzi 


305—307. Tische und Truhenbrett mit Schnitzerei 


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Früher München, Sammlung L. Вегпће тег 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


308—309. Mittel-Italien 17. Jahrhundert (?): Tische mit reich geschnitzten Querhölzern 


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Toskana Ende 16. Jahrhundert. Früher Florenz, Sammlung Bardini 


310—311. Tische mit reicher Schnitzerei 


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Florenz um 1550. Früher Florenz, Sammlung Bardini 


Ober-Italien um 1550. Berlin, Sammlung E. Simon 


312—313. Tische mit Arkadengalerie 


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317. Mittel-Italien um 1600: Tisch mit verzierten Balusterfüßen 
Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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318. Злепа 16. ]аһгһипдегї 319. Ober-Italien 16./17. Jahrhundert: 
Kleiner Tisch тії tragenden Figuren Kleiner Tisch mit Kerbschnitzerei und BalusterfüBen 


147 


Früher Florenz, Sammlung Bardini 


Früher Florenz, Sammlung Bardini 


Darmstadt, Landes-Museum 


320—322. Ober-Italien um 1600: Tische mit einfachen Fußgestellen 


148 


Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


323—325. Ober-Italien (2) um 1600; Tische mit Balusterfüßen 


149 


326—328. Bologna nach 1600: Tische mit BalusterfüBen 


Früher München, Sammlung Julius Bëhler 


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337—338. Bologna nach 1600: Runde Tische mit Balusterfüßen 
Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


Venedig 


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Mittel-Italien 


339—340. 16. Jahrhundert: Tische 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


153 


154 


341—342. Toskana 16. Jahrhundert: Tische mit drei profilierten Standbrettern 
(die zu kleine Platte von 341 ergänzt) 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


155 


Тозкапа ит 1580 


343—344. Tische mit drei geschweiften Standbrettern 
Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


156 


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Früher Florenz, Sammlung Bardini 


345 – 346. Toskana um 1550: Tische mit verzierten Standbrettern 


347. Rom 16. Jahrhundert: Tisch mit Intarsien 
London, V. u. A. Museum 


348. Florenz nach 1500: Tisch mit vier delphinförmigen Standbrettern 


Wien, Sammlung Figdor 


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Siena ит 1550 


Toskana erste Hälfte 16. Jahrhundert 


354—355. Tische mit Pfeilerfuß und achteckiger Platte 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


161 


Mittel-Italien nach 1700 


Florentinisch-römisch. Zweite Hälfte 16. Jahrhundert 


356 — 357. Tische mit vier sich kreuzenden Standbrettern 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


Schottmüller 13 


162 


358—359. Italien Ende 16. Jahrhundert: Tische mit balusterartiger Stütze 


Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


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360—362. Italienische Tische nach 1600 


164 


363—364. Toskana spätes 16. Jahrhundert: Kredenztische 


165 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


Florenz, Palazzo Davanzati 


365 —367. Mittel-Italien um 1550: Langer Tisch (Schmalseite), Konsoltisch und Pultschrank 


166 


Phot. Brogi 
368. Toskana um 1570: Tisch mit Hermen 


Florenz, Palazzo Davanzati 


BOOK 


369. Lombardei 16. Jahrhundert (?): Tisch mit Konsolvoluten und Wappen 


Mailand, Sammlung Bazzero 


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Wien, Sammlung Figdor 
372. Venezien 15. Jahrhundert: Faltstühle 


Mailand, Sammlung Bagatti-Valsecchi Mailand, Sammlung Bagatti-Valsecchi Berlin, Schloß-Museum 


373—375. Ober-Italien um 1560: Schemel mit Schnitzerei oder Beineinlagen 


169 


Berlin, Schloß-Museum Florenz, Sammlung Bardini 


Wien, Sammlung Figdor 


376—379. Toskana 16. Jahrhundert: Einfache Schemel mit gebogener Lehne 


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London, У. и. А. Museum 


Berlin, Sammlung Heilbronner 


383—384. Venedig (2) 16. und 17. Jahrhundert: Schemel mit reicher Schnitzerei 


171 


172 


Berlin, Schloß-Museum Wien, Sammlung Figdor 


Florenz, Sammlung Bardini 


385--388. Italienisch 16./17. Jahrhundert: Schemel mit reicher Schnitzerei 


173 


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389—390. Ober- und Mittel-Italien nach 1550: Reich geschnitzte Schemel mit gerader Lehne 


Früher München, Sammlung Julius Воћег 


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391—392. 15./16. (2) Jahrhundert: Faltstühle aus Bronze und Eisen 


Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


Phot, Brogi 
Florenz, Museo Nazionale Berlin, Schloß-Museum 


393—394. Toskana (?) um 1500: Scherenstühle 


175 


Wien, Sammlung Figdor 


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Florenz, Museo S. Marco 


395—398. Ober-Italien und Toskana (2) 15./16. Jahrhundert: Scherenstühle 


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Phot, Brogi 
Früher München, Sammlung Julius Böhler Florenz, Palazzo Davanzati 


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Phot, Pamard 
Früher München, Sammlung Julius Böhler Paris, Louvre 


399—402. Italien 16./17. Jahrhundert: Faltstühle mit Schnitzerei 


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Bern, Sammlung ЕПегз Amsterdam O. Lanz 


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Wien, Sammlung Кіз дог 


403—405. Ober-Italien 16. Jahrhundert: Faltstühle mit Certosina-Einlagen 


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Phot. Brogi Phot, Brogi 


Sogenannter Andrea del Sarto-Stuhl Stuhl mit Kastensitz und Armlehne 


Phot, Brogi 


Einfache Stühle mit durchbrochener Lehne 


406 —408. Toskana 16. Jahrhundert: Stühle aus dem Palazzo Davanzati in Florenz 


179 


Darmstadt, Landes-Museum Berlin, Schloß-Museum 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


409—411. Florenz und Venedig 16. 17. Jahrhundert: Stühle mit Säulchengalerie als Lehne 


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Wien, Sammlung Figdor 


412—415. Mittel-Italien nach 1550: Stühle mit durchbrochenem Ornament als Lehne 


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Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


416—419. Italienische Stühle des 16./17. Jahrhunderts 


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Früher München, Sammlung Julius Bëhler Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


420—423. Italien 16.—17. Jahrhundert: Stühle тії gepreßtem Leder- oder Samtpolster 


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Früher München, Sammlung Julius Böhler Früher München, Sammlung Julius Böhler 


424--427. Mittel-Italien 16./17. Jahrhundert: Lehnstühle mit Leder- oder Samtpolster 


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Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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Früher München, Sammlung Г. Bernheimer 


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Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


428 — 431. Italien 17. Jahrhundert: Lehnstühle mit Schnitzerei 


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Toskana Ende 16. Jahrhundert Toskana Ende 16. Jahrhundert 


432—435. Lehnstühle mit Schnitzerei und Lederbespannung 


Berlin Kaiser Friedrich-Museum 


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Paris, Musée des Arts décoratifs | Phot. Pamard Paris, Louvre Phot, Pamard 


Wien, Sammlung Figdor Wien, Sammlung Figdor 


446—449. Italien 17. Jahrhundert: Lehnsessel und Faltstühle 


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450—453. Ober-Italien Ende 16. Jahrhundert: Stühle mit durchbrochener Schnitzerei 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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Mittel-Italien 16. Jahrhundert 


Italien Ende 16. Jahrhundert 


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Italien 17. Jahrhundert Ober-Italien spätes 16. Jahrhundert 


472—475. Geschnitzte Wandkonsolen 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


199 


Früher Florenz, Sammlung Bardini 


Früher Florenz, Sammlung Bardini 


476 —479. Ober- und Mittel-Italien 16./17. Jahrhundert: Gestelle und Wandsockel für Büsten 


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486 —487. Sienesischer Bilderrahmen um 1500 mit reicher Schnitzerei und (in der Mitte) mittel- 
italienischer Spiegelrahmen um 1500. Angeblich aus dem Besitz der Lucrezia Borgia 


London, V. u. A. Museum 


203 


488. Florenz (2) 16. Jahrhundert: Aufsatzstück 
Berlin, Schloß-Museum 


Florenz, Uffizien * a и ; Ра Phot, Alinari 


489. Michelangelo: Hl. Familie (um 1503) mit dem dazu gehörenden alten Rahmen 


204 


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Florenz ит 1425. Berlin, Kaiser Friedrich-Museum Florenz 16. Jahrhundert 


Lombardei nach 1500. Berlin, Kaiser Friedrich-Museum Siena (?) nach 1500. Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


490—493. Kleine Tabernakel-Rahmen 


205 


Lombardei nach 1550 


Venedig um 1500 Toskana 1550 


494 - 497. Kleine Bilder- und Spiegelrahmen 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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Venedig (2) 


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Toskana, Berlin, Kaiser Friedrich-Museum Toskana 


502.—505. 16. Jahrhundert: Mittelgroße Bilderrahmen mit Malerei oder Schnitzerei 


209 


Toskana um 1500 


Toskana nach 1525 


Venedig nach 1500 


Venedig um 1500 


509. Geschnitzte und bemalte Leistenrahmen 


506 — 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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Siena um 1550. Früher München, Sammlung Julius Böhler 


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Venedig um 1550. Wien, Sammlung Figdor Florenz nach 1560. Wien, Sammlung Figdor 


510—512. Bilderrahmen mit Schnitzerei 


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515. Giuliano da Maiano und Francione: Flügeltür mit figürlichen Intarsien um 1470 
Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


213 


Phot, Brogi 


1481 


516. Giuliano da Maiano und Francione: Flügeltür mit figürlichen Intarsien 1475 


Florenz, Palazzo Vecchio. Sala dei Gigli 


214 


517— 518. Ober-Italien 16. Jahrhundert: Zwei Flügeltüren mit ornamentalen Intarsien 


Früher München, Sammlung L. Bernheimer 


215 


Phot. Alinari 


it Schnitzerei und Intarsien um 1450 


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519. Giovanni di Michele (?) 


Florenz, S. Croce. Gang zur Sakristei 


216 


520. Piemont um 1550: Türflügel mit Flachschnitzerei 


Turin, Museo Civico 


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Phot, Brogi 


521. Benvenuto Torelli: Sakristeitür und Wandverkleidung 1560 bis 1575 


Neapel, Chor von S. Severino 


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Berlin, Schlo8-Museum 


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525—527. Italienisch 16./17. Jahrhundert 


Phot, Alinari 


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540. Florenz um 1475: Grünlicher Sandsteinkamin von Francesco di Simone Ееггисс! 


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541. Venedig um 1560: Istrischer Kalksteinkamin (Art des Jacopo Sansovino) 


Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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542. Art des Desiderio da Settignano: Marmorkamin nach 1450 
London, V.u. A. Museum 


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Phot, Alinari 


Marmorkamin von Michelozzo 


543. Toskana nach 1450 


Florenz Palazzo Davanzati 


228 


Phot, Emilia 


544. Ober-Italien nach 1550: Marmorkamin 
Bologna, Villa S. Michele in Bosco 


Phot, Brogi 


545. Giuliano da Sangallo: Marmorkamin um 1510 


Florenz, Palazzo Gondi 


229 


546. Benedetto да Rovezzano: Sandsteinkamin nach 1500 


Florenz, Museo Nazionale 


230 


Toskana, Mitte 16. Jahrhundert 


Venedig, Ende 16. Jahrhundert 


547—548. Kaminverkleidungen 


Früher München, Sammlung Julius Böhler 


231 


549 — 550. Italien spätes 16. Jahrhundert: Kaminverkleidungen 


Früher München Sammlung L. Bernheimer 


232 


552—554. Mittel-Italien Ende 15. Jahrhundert: 
Steinerne Türfriese mit dem Wappen der Montefeltro von Urbino 


London, V. u. A. Museum 


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559. Urbino nach 1450: Kalksteinfries. Teilstück von einem Kamin (2) 
Berlin, Kaiser Friedrich-Museum 


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Früher Florenz, Sammlung Bardini 


Berlin Kunstgewerbe-Museum Früher Florenz, Sammlung Bardini 


568—571. Italien 16./17. Jahrhundert: Gestickte seidene Kissen 


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572. Italien 16. Jahrhundert: Teilstück einer weißen Leinendecke mit rot besticktem Grund 


Berlin, Kunstgewerbe-Museum 


237 


573—576. Italien 15./16. Jahrhundert: Weiß und blaue Leinenwebereien 
und rote Stickerei auf weißem Leinen (576) 


Berlin, Kunstgewerbe-Museum 


238 


577—580. Italien 16./17. Jahrhundert: Kleingemusterte Samt- und Seidendamast-Gewebe 


239 


und Seidendamast-Gewebe, 


581—584. Italien 16./17. Jahrhundert: Großgemusterte Samt- 


Wandbespannungen (?) 


240 5 


587—588. 16./17. Jahrhundert: ,,Spanische Ledertapeten“ 


Berlin, Kunstgewerbe-Museum 


241 


589. А. Кіссіо (Venedig nach 1500). Türzieher aus Bronze 
Berlin, Kaiser Friedrich-Muscum 


ERLÄUTERUNGEN 


Abkürzungen 


Bode = Bode, Wilhelm, Die italienischen Hausmöbel der Renaissance. 2. Aufl. 
1920. 

Cicerone = Burckhardt, Jakob, Der Cicerone. 10. Auflage, bearbeitet von 
W.Bode und C. v. Fabriczy. Leipzig 1910. 

Erulei = Erulei, Raffaele, Catalogo delle opere d’intaglio e intarsio in legno 
esposte nel 1885 a Roma. Roma 1885. 

Finocchietti = Finocchietti, Demetrio, Carlo. Della scultura e tarsie in legno. 
Firenze 1873. 

Geymüller = Stegmann, Carl von, und Heinrich von Geymüller,Die Architek- 
tur der Renaissance in Toscana. München seit 1885. 

Lessing = Lessing, Julius, Vorbilderhefte aus dem Kgl. Kunstgewerbe-Museum. 
Berlin 1889—1905. 

Robinson = Robinson, J. C., Italian Sculpture of the Middle Ages and Period 
of the Revival of Art. South Kensington Museum. London 1862. 

Schubring = Schubring, Paul, Cassoni. Truhen und Truhenbilder der italieni- 
schen Renaissance. Leipzig 1915. 

Stegmann — Stegmann, Carl von, Holzmóbel der Sammlung Figdor. Kunst 
und Kunsthandwerk. X Wien 1907. 

Künstler-Lex. — Thieme, Ulrich und F. Becker: Allgemeines Lexikon der bilder.den 
Künstler. Leipzig seit 1907. 

Vasari = Vasari, Giorgio, Die Lebensbeschreibungen der berühmtesten Archi- 
tekten, Bildhauer und Maler. Deutsch herausgegeben von A. Gottschewsky 
und G. Gronau. Straßburg seit 1906. 

Jahrbuch = Jahrbuch der kgl. preuß. Kunstsammlungen. Berlin. 

Ати. Berichte = Amtliche Berichte aus d. kgl. preuß. Kunstsammlungen. Berlin. 

Bardini = Catalogue des Objets d'Art . . . Collection Bardini de Florence. 
Vente à Londres chez Mr. Christie, 5. VI. 1899 und unter demselben Titel 
Vente à Londres chez Mr. Christie, 27. V. 1902. 

Beckerath — Nachla8 Adolf von Beckerath. Rud. Lepkes Kunst-Auktions-Haus. 
Katalog Nr. 1755. Berlin 1916. 


Vorbemerkung 

Die Zahlen am Ende der Beschreibung der einzelnen Kunstwerke sind die 

Katalog- bezw. Inventar-Nummern der betreffenden Museen. Bei den Werken 

im Victoria- and Albert (früher South Kensington) Museum in London be- 

zeichnet die zweite Zahl das Anschaffungsjahr (z.B. 69 = 1869). Die Маве 

sind hier den englischen Katalogen gemäß т Fuß (ft) und Zoll (in.) ange- 
geben, sonst durchgehend in Metern. Wo der heutige Standort nicht zu er- 
mitteln, aber der frühere Besitzer bekannt war, ist dieser letztere angegeben. 

Steht auf Tafeln mit mehreren Abbildungen die Angabe des Standorts unter- 

halb der Hauptunterschrift, so gilt sie für alle Stücke auf dieser Tafel. Da- 

gegen beziehen sich Standorte, die dicht unter einem Druckstock stehen, nur 
auf diesen. 

S. IV. Lówenstatuette. Holz. H. 0,14. Körper bronzefarben, 
Maul und Zähne naturalistisch bemalt. Zierstück von einem 
Möbel. Venedig (2) nach 1600. (Beckerath Мг. 169) 

Nr. 1. Pietra serena. H. 0,48 Br. 1,43. (Beckerath Nr. 32) 

Nr. 3 и. 4. Aus der Hypnerotomachia Polifili von Fra Francesco 
Colonna. Venedig 1499. Verlag Aldus Manutius. 

Nr. 8. Hauptwerk des Didomeisters nach Schubring Nr. 222 
S. 273. 

Nr. 9 u. 10. Aus Bartolomeo Scappi: Dell' Arte dell Cucinare 
con il Mastro di Casa e Trinciante. Venedig 1643. 

Nr. 11. H. 0,33 Br. 0,71. (Beckerath Nr. 137). 

Nr. 12 u. 13. Marmor. Н. 1,09 ohne die ergänzten, wage- 
rechten Steinbalken. Br. je 0,94. Richtung des Miao da Fiesole. 
Nr. IE 62. 


Schottmüller 18 


Nr. 14. Leinwand in mehreren Farben bemalt. Н.1 85 Br. 0,77. 

Nr. 15. Nach einem Modell Battista Lorenzis 1585 ausgeführt. 
Angeblich soll durch die Schwingungen dieser Lampe Galilei 
(der 1589 — 92 Professor in Pisa war) zu der Entdeckung 
des Gesetzes der Pendelbewegung gekommen sein. 

Nr. 17. Eisen. Der größte Schlüssel 0,13, der kürzeste 0,07 
lang. 

Nr. 18. Tannenholz. (?) H. 0,58 Br. 0,89 T. 0,49. 

Nr. 19. Erlen- oder Pappelholz. H. 0,60 Ges.-Br. 1,69 T. 0,47. 
Bespannt mit rotem Sammet, außen vergoldete Stuckrelicfs 
(nicht Schnitzerei). Inv. Nr. 97. 56. 

Nr. 20. Nußholz. H. 0,26 Br. 0,865 T. 0,25. Inv. Nr. 05.115. 

Nr. 21. Hell gebeizt. H. 0,65 Br. 1,00. 

Nr. 23. Nußholz. Braun gebeizt. H. 0,27 Br. 0,465 T. 0,33. 

Nr. 26. Nußholz H. 0,475 Br. u. T. 0,33 z. T. vergoldet. 

Nr. 28. Н. an, іп. Dm. 13 /, in. Nr. 15757--59. 

Nr. 29. Bernardo Buontalenti (1536 — 1608) zugeschrieben. 
Typus der römisch-florentinischen Prunktruhen, die wahr- 
scheinlich nach dem Entwurf bekannter Architekten von 
florentinischen Schnitzern oder unter deren Einfluß ent- 
standen. Vorlage für Abb. 134 oder ein sehr ähnliches Möbel. 


Nr. 30. Sepia. Federzeichnung. wenig laviert. Inschrift spanisch 
(Ista muestra dice el mastre que non puede acerla sin dorar 
meno de 120 talleres); aber nach dem Stil der Zeichnung 
wahrscheinlich von einem der zahlreichen in Spanien tätigen 
Italiener dort ausgeführt. 


Nr. 31. H. 3,60 Br. 2,95. Gemalt für die Scuola di San Gio- 
vanni Evangelista. Charakteristisch für Venedig ist die im 
ersten Stock gelegene große Wohn- und Festhalle, portego 
genannt. Man beachte die Anfahrt mit Gondeln, die Treppe, 
die sich gewöhnlich im Palast selbst befindet, den für Ober- 
Italien charakterist. kleinen Balkon (oben rechts), Kassetten- 
decke, Kamin und Ehrensitz, die Bilderrahmen und Statuen 
über den Türen in der Halle selbst. 


Nr. 32. Ursprünglich in der Vatikanischen Bibliothek. Vor 
Papst Sixtus IV. kniet der Bibliothekar Platina. Zwischen 
ihnen Kardinal Giuliano, der spätere Papst Julius П., neben 
ihm andere Nepoten. Beachtenswert der ganz mit Sammet 
bezogene, mit Posamenten und großen Nägelknöpfen ver- 
zierte Klappstuhl, sowie die reiche Hallen-Architektur. Die 
Eichenranken an den Pfeilern, entsprechen dem Familien- 
wappen des Rovere-Papstes. 

Nr. 33. H. 6 ft 10, in. Br. 4 ft 10'/, in. Unten bezeichnet 
Opus Caroli Crivelli Veneti 1486. Gemalt für S. S. Annun- 
ziata in Азсоћ, dessen Schutzheiliger St. Emedius, mit einem 
Modell der Stadt neben dem Engel kniet. Man beachte die 
Loggia mit Kassettendecke, den Perserteppich, das Schlaf- 
gemach mit Wandbrett, Bett und Betpult. 


242 


Nr. 34. Fresko. Der Hauptsaal des Krankenhauses, das heute 
noch demselben Zwecke dient. (Мега. Мег S. X und XXIV 1.2).) 
Beachtenswert der Metallständer mit Waschgerät. 

Nr. 35. Da Fresken der feuchten Luft Venedigs nicht lange 
standhielten, wurden auch die größeren Wandbilder, wie 
dieses aus der Serie der Ursulabilder, die sich ursprünglich 
in der Scuola di 5. Огзоја befand, seit Ende des 15. Jahr- 
hunderts auf Leinwand gemalt. — Man beachte die einfache 
Kassettendecke; die grüne Stoffbespannung statt Täfelung, 
mit hölzerner Leiste; Bett mit Truhen, Betthimmelgestell 
aus Metall, Wandschrank; den einfachen Schemel, niedrigen 
Tisch und die übrige Ausstattung. 

Nr. 37. Vergl. Schubring: Urbano da Cortona, Straßburg, 1903. 
5.25 ff. 

Nr. 38. Fresko. Die hohe, mit Intarsien verzierte Täfelung bildet 
auch das Kopfstück des Bettes. Weiter oben Marmorreliefs 
mit getöntem Grund. Antikisierendes Gebälk unter der 
Decke. — Betttruhen. In einem in derselben Kirche gegen- 
über dargestellten Schlafzimmer (Geburt Johanni von Ghir- 
landaio) hellgetünchte Wände ohne Täfelung. An einer Wand 
großer Verdura-Teppich. 

Nr. 39. Von Robinson (Nr. 7593) irrtümlich Ghiberti zu- 
geschrieben. 

Nr. 40. Ein breites, flachgewölbtes Steinportal, auf dessen 
Stufe ein Pfau und ein Perlhuhn stehen, läßt den hohen, 
gewölbten Saal mit eingebautem, kleinem Studio wie eine 
Bühne erscheinen. Links hinten Fenstersitze. Bunter Ziegel- 
fußboden. Das Bild befand sich 1529 іп der бір. von An- 
tonio Pasqualino in Venedig. Ges.-H. 1 ft б in. Ges.-Br. 1 ft 2'/, 
in. Über frühere Zuschreibungen und Schicksale des Bildes 
s. Katalog der Londoner Nat.-Gal., Foreign Schools Nr. 1418. 

Nr. 41. Fresko. Betthimmel an der Decke befestigt. Vorhänge 
oben zusammengefaßt. Betttruhen. Breiter Kamin mit Reliefs, 
freiplastischen Figuren und Jahreszahl 1514. Im Hintergrund 
Thron mit Säulen. 

Nr. 42. Fresko. Reiche Wandgliederung. Marmor-Fußboden. 
Prunkbett mit architektonischem, geschnitztem Betthimmel 
mit gestickten Streifen und Vorhängen. An der Wand ein 
runder Spiegel. 

Nr. 43. Ferraresisches Schlafzimmer nach 1580. Gewölbte Kas- 
settendecke. Plastischer Wandschmuck. Marmor-Fußboden. 
Karyatiden an Kamin und Bett. (Vergl. Abb. 30.) Ein ähn- 
liches Bild desselben Künstlers in Florenz, Palazzo Pitti. 

Nr. 44. Leinwand (wie Abb. 35). Н. 1,41 Br. 2,18. Bez. Victor 
Carpathius pingebat. Arbeitsraum mit Altarnische. Der 
Altartisch als Schrank eingerichtet. Kassettendecke. Wand- 
bespannung statt Täfelung, Bortbrett mit Kleinkunst, einem 
Himmelsglobus u. а.; Möbel ganz oder z. Т. aus Metall. Im 
Kabinett (hinten links) Lesepult auf einem Klapptisch. 

Nr. 45. Leinwand. Bis 1657 im Refektorium des Klosters der 
Crociferi. Eigenartige Füllung der Kassetten der Decke. 
Bronzener Kronleuchter. Marmorfußboden. Einfache Böcke 
unter dem Speisetisch. Kredenz mit weißer Decke und 
Prunkgerät auf dem Gradino. Wandbrunnen mit Marmor- 
büsten. 

Nr. 46. Seltenes Beispiel eines ganz in Holz getäfelten Innen- 
raums. (Finocchietti S. 19.) Nach Bombe (Perugia S. 68) 
zwischen 1390 und 1403. Der Amtstisch (rechts) ursprüng- 
lich im Zunfthaus der Notare, aber aus gleicher Zeit und 
vielleicht aus derselben Werkstatt. 

Nr. 47—60. Pal. Davanzati, Florenz. Via Porta Rossa Nr. 9. 
Auch Palazzo Davizzi nach den ersten Besitzern genannt. 
Diese besafen schon im 13. Jahrhundert mehrere unter sich 
verbundene Häuser auf demselben Boden und haben den 
Palast bis auf die Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete 
groBe Dachloggia im Lauf des 14. Jahrhunderts erbaut. 
Das Geschlecht erlosch 1623, aber schon 1516 ging der 
Palast an die Familie Bartolini-Salimbeni und 1576 an 


Bernardo Davanzati, einen in seiner Zeit bekannten Histo- 
riker und Tacitus-Übersetzer, über. Sein letzter Nachkomme 
starb 1838. Das Gebäude ward 1911 als Museum eröffnet, 
nachdem es der jetzige Besitzer Elia Volpi hatte wieder- 
herstellen lassen. Dabei waren in mehreren Räumen über- 
aus werlvolle alte Malereien ans Licht gekommen und 
z. T. aufgefrischt worden. Die Säle sind г. T. nach diesen 
benannt; so der Pfauen- und der Papageiensaal (Abb. 
53—55), nach den im Fries neben Ваштеп und Wappen 
angebrachten Vögeln. Im Schlafzimmer des 3. Stockwerks 
(Abb. 58— 60) ist die Novelle der Kastellanin von Vergi 
dargestellt; wahrscheinlich ward sie anläßlich der Hochzeit 
der Catelana degli Alberti mit Francesco di Tommaso D. 
1395 gemalt. (Vergl. Bombe, Mitteilungen des Kunsthistor. 
Instituts in Florenz, Berlin 1912, 2. Bd., 5. 1- 26). — Auch 
in baulicher Hinsicht ist der Palast ein sehr wichtiges Kultur- 
denkmal. — Die hier abgebildete Ausstattung wurde 2. Т. 
während des Weltkrieges in Amerika versteigert und später 
durch anderes gutes Mobiliar der italienischen Renaissance 
ersetzt. Auch die zuerst von Volpi hier aufgestellten Möbel 
sind jünger als das Gebäude, entstammen in der Haupt- 
sache dem 16., einige dem 15. und 17. Jahrhundert. Vergl. 
„Les Arts“ Nr. 116, Aug. 1911. 


Nr. 61.Von Ambrogio di Antonio da Milano zwischen 1470 und 
1482 in der malerisch weichen, lombardisch-venezianischen 
Dekorationsweise ausgeführt. Uber der Cappella del Per- 
dono (Abb. Baum, S. 57) gelegen. 

Nr. 62. Neben der Sala del Consiglio im ersten Stockwerk ge- 
legen. Ohne Fenster war der kleine Raum für alchimistische 
Studien bestimmt. Die gemalten Schranktüren, die die Wände 
ringsum umgeben, die Bronzestatuetten und die Fresken 
weiter oben zeigen Erfindungen der Technik und verwandte 
Gebiete menschlicher Tätigkeit, sowie Szenen und Einzel- 
gestalten der antiken Geschichte und Mythologie und Fa- 
milienportráts. — Das Studio ist erst vor einigen Jahren 
wieder entdeckt und durch Herbeischaffung der Gemälde 
aus S. Salvi und der Bildwerke aus dem Museo Nazionale 
zu Florenz in seinem ursprünglichen Aussehen wieder her- 
gestellt worden (Rusconi, Les Arts Nr. 110, Februar 1911, 
S. 1—7). 

Nr. 63. Herzog Cosimo 1. Medici hatte 1540 den Palazzo 
Vecchio in Besitz genommen und lief die an der Via della 
Ninna gelegenen Teile als Wohnung ausbauen. Von Vasari — 
seit 1555 Bauleiter — ist u. a. das nach Leo X. benannte 
Quartier (Abb. des Hauptsaals hier). Wände aus hellem, 
graugrünem Marmor mit rosa und hellroter, ebensolcher 
Dekoration dazwischen. Fresken von Vasari mit Darstel- 
lungen aus dem Leben des Papstes, so über dem Kamin 
die Ernennung von 31 Kardinälen. Marmorbüsten über den 
Türen: Clemens VII. und Giuliano Medici von Alfonso Lom- 
bardi; Leo X. und Lorenzo, Herzog von Urbino, von spà- 
teren Künstlern (Vasari a. а. O., VII, S. 187 und Сеут ет, 
IX, S. 2 und 4). 

Nr. 64. Der Palazzo die Corte, auch Palazzo Ducale genannt, 
ist von den Gonzaga im 15. u. 16. Jahrhundert erbaut. Die 
Sala dei Marmi, der ehemalige Antikensaal — erbaut von 
Giulio Romano zwischen 1525 u. 1531 — ist mit Stuckreliefs 
und Grotesken-Malereien aufs reichste verziert (Cicerone 


S. 256,7). 


Nr. 65. Die Scuola (Brüderschaftshaus) entstand 1451 als Grün- 
dung illyrischer Schiffer in Räumen des Klosters S. Giovanni 
di Gerusaleme; seit 1501 neu erbaut und von Carpaccio 
zwischen 1502 und 1507 mit 9 Gemälden (darunter Abb. 44) 
geschmückt. (v. Hadeln, Künstler-Lex. VI, S. 37). 


Nr. 66. Wandgemälde von Aliense und Marco Vecellio. Die 
Deckenbilder ursprünglich von Paolo Veronese, aber das 
Mittelbild — 1797 durch die Franzosen entführt und jetzt im 
Louvre — ist durch eine Kopie von G. Carlini ersetzt. Der 


Marmorkamin — hier nicht sichtbar — von J. Sansovino 
und Danese Cattaneo. 

Nr. 67. Wandbilder: Rechts: Paolo Veronese, Raub der 
Europa. Neben der Türe rechts: Jacopo Tintoretto, Minerva 
drängt Mars von Frieden und Fülle zurück. Links: Derselbe, 
Bacchus, Ariadne und Venus. Hier nicht sichtbar Jacopo 
Bassano, Jakobs Rückkehr aus Kanaan. Marmorkamin von 
Tiziano Aspetti. An der Decke: P. Veronese, Thronende 
Venezia. 

Nr. 69. Br. 1,42. Nonnentruhe aus S. Maria Nuova in Florenz. 

Nr. 70. Br. 1,68. 

Nr. 71. H. 2 ft 5 in. Br. 5 ft 10'/, in. T. 1 ft 11 in. Hellgetönte 
Stuckreliefs, Grund vergoldet. Nr. 8074—'63. 

Nr. 72. H. 0,46 Br. 1,50 T. 0,48. Herkunft wie 69. Das Wappen 
im Kranz zerstört. Zu Seiten heraldischer Hermelin und 
Lichterrad als Symbole der Keuschheit und Wachsamkeit. 
Ähnliche Truhe mit der Devise der Medici in Wien, Samm- 
lung Figdor. (Schubring Nr. 29, S. 225). 

Nr. 73. Aus S. Maria Nuova in Florenz. Malerei: Abwech- 
selnd Edelfrau auf der Jagd und Edelfräulein mit Kavalier 
am Liebesbrunnen. Außerdem in der oberen Reihe Wappen 
der Capponi-Bonciani und Larioni. Eine sehr ähnliche Truhe 
in London У. u. A. Museum Nr. 317 -'94. (Schubring Nr. 17, 
S. 222 u. Schiapparelli a. a. О. 5. 260.) 

Nr. 74. Vergoldete Stuckreliefs nach Stoffmustern. Geflügelte 
Greifen in rautenartigen Feldern. H. 0,68 Br. 1,75 (Mittei- 
lungen 4. Städt. Kunstgewerbe-Museums zu Leipzig 4. МІ. 
1913. S. 38 u. Schubring Nr. 8, S. 220). 

Nr. 75. Truhenbrett. H. 0,39 Br. 1,65. Paradiesgarten mit 
Granatbäumen und angekettetem Wiesel, das ein Adler 
bedroht. In der Mitte statt dessen angeketteter Hund. 
Erklärung der Alegorie bei Schubring Nr. 58, S. 231/2. 

Nr. 76. Rautenartige Felder mit steigenden, geflügelten Löwen. 

Nr. 77. Nußholz. H. 0,87 Br. 1,70 T. 0,58. Vergoldete Stuck- 
reliefs. Bemalter Fries um das Mittelfeld: Gold auf blauem 
Grund. Eine nur in den Füßen und ganz geringen Einzel- 
heiten im Relief nicht übereinstimmende Truhe in London 
V. и. A. Museum Nr. 718—'84. (Vergl. hier S. XVII 1.2.) 

Nr. 78. H. 1,09 Br. unten 1,32 T. 0,62. AuBen jetzt rotbraun; 
innen vergoldet und bemalt. Їп der Mitte der Front süd- 
tirolerisches Maßwerk. Die Sterne zu Seiten in der Grund- 
form von orientalischen Motiven abhängig, aber mit Maß- 
werk-Motiven gefüllt. An der Innenseite des Deckels gemalte 
Ornamente im Stil der italienischen Frührenaissance. Reiche 
Inneneinrichtung, auch im Sockel еп Schubfach. (J. у. Falke, 
Amtl. Berichte 1909, S. 284). 

Nr. 79. H. 0,46: Br. 1,68. Art des A. Pollaiuolo. In der Mitte 
Paris-Urteil; links Hermes (?), rechts Thetis, Achill badend. 
(Schubring Nr. 69, S. 233 u. Bode S. 6). 

Nr. 80. Schubring Nr. 755, S. 39. 

Nr. 82. Н. 23 in. Br. 5 ft 9 in. T. 23'/, іп. Nr. 52—'81. 

Nr. 83. H. 1,96 Br. 0,59. Darstellung: Triumph der Keusch- 
heit und der Liebe. Malereien nach Schubring (Nr. 697, 
S. 379) von Nicc. Giolfino, nach Trecca (Catalogo del Museo 
Civico 1912, S. 20) von Liberale da Verona. 

Nr. 84. Nach Schubring (Nr. 630, S. 364/5). Malereien von 
Montagna: Rómische Keuschheitslegenden. Auf dem Gegen- 
stück in demselben Museum eine Reiterschlacht und ein 
Widderopfer. (Vergl. auch Bode S. 35). 

Nr. 85. Bemalt. Die Ornamente z. T. vergoldet. Н. 0,64 
Br. 1,875 T. 0,53. In der Mitte Szenen aus der Romulus- 
sage. (Schubring Nr. 890, S. 418). 

Nr. 86. H. 0,46 Br. 124 T. 0,49. Auf dem Deckel Intarsien. 

Nr. 87,8. H. 0,57 Br. 1223. Reiche Innen-Einrichtung. (Schub- 
ring Nr. 740,1, S. 387 и. Bode Nr. 41, sowie hier S. XVIII r. 2). 

Nr.89. Nufholz, braun gebeizt. H. 0,50 Br. (hinten) 1,66 
Т. 0,45. Helle Intarsien auf dunklem Grund: am Sockel 


243 


Mäanderfries, am Körper Perlstab aus sechseckigen Scheiben 
und Zylindern und feine Parallellinien. Eine sehr ähnliche 
Truhe im Schloß-Museum in Berlin. Nr. Е 48. 5 

Nr. 90. Nußholz. Hellbraun gebeizt. H. 0,84 Br. 1,93 Т. 0,73. 
Intarsien in bunten 2. T. gefärbten Hölzern (schwarz, braun, 
rötlich-braun, gelb und grün): Perspektivisch gesehene, 
geometrische Muster und in den Frontfeldern je 3 Brunnen- 
becken zwischen zinnenbekrönter Architektur. Seitlich je 
ein Brunnen mit Architektur. Eine sehr ähnliche Truhe in 
Frankfurt a.M., Liebighaus. Nr. IE 141. 

Nr. 91. Nußholz. Braun gebeizt. H. 0,52 Br. u. T. am Deckel 
2,34 u. 0,42. Intarsien hell auf dunklem Grund: Komplizierte 
Flechtbänder und Perlstab. Eine Wiederholung in Amster- 
dam, Ned. Museum voor Geschiedenes en Kunst. Nr. I Е 48. 

Nr. 92. Nußholz. Hellbraun gebeizt. H. 0,87 Br. 2,13 T. 0,71. 
Intarsien in bunten Hölzern (schwarz, braun, gelb): Unten 
perspektivisch verkürzte Rahmenquadrate, oben Rosetten- 
bänder und Rankenfriese, dazu vorn vier, seitlich je eine 
Brunnenarchitektur. Auf dem Deckel Rankenornament. 
Eine sehr ähnliche Truhe mit Burgen in den Füllungen in 
Mailand, Castello Sforzesco. (Vergl. auch Nr. 94). Nr. IE 116. 

Nr. 93. Nußholz. Н. 22 in. Br. 6 ft 1 in. T. 19, in. Intarsia- 
friese und schwarze gemalte Ornamente. Nr. 884— '84. 

Nr. 94. Nußholz. H.2 ft 10 in. Br. 7 ft T. 2ft 9in. Intarsien: 
Geometrische Motive, am Sockel perspektivisch verkürzt. Auf 
dem Deckel Wappen der Rospigliosi in Rom. Stammt aus 
einer Villa dieser Familie bei Pistoia. Nr. 5924 .—'59. 

Nr. 95. H. 0.75 Br. 1,92 T. 0,74. Aus dem Besitz von Miller 
von Aichholz. 

Nr. 96. Nußholz. Die Schnitzereien zum Teil vergoldet. Н. 1,04 
Вг. 2,23 T. 0,70. Art des Cronaca. Für Maria Medici an- 
läßlich ihrer Vermählung mit einem Strozzi 1512 entstanden. 
Deshalb ist außer dem Medici-Wappen immer wieder der 
Halbmond aus dem Strozzi-Wappen als Verzierung — auch 
in den Friesen — angebracht. Die Malerei primitiver als 
Aufbau und Schnitzerei (Schubring Nr. 795, S. 399). 

Nr. 97. Geschenk Sigismondo Malatestas an Isotta da Rimini. 
Inschrift unter dem Deckel: Mihi sola sine exemplo placuisti. 
Die Mischung von Renaissance-Motiven (an Pilastern und 
Steilvoluten) und gotischem Maßwerk (in den Füllungen) 
ist charakteristisch für die von Venedig beeinflußte Kunst 
der Marken (Schubring Nr. 557, S. 351). 

Nr. 99 u. 100. Sog. Champlevé -Technik: Der ausgestochene 
Grund im Gegensatz zu deutschen Schnitzwerken dieser 
Art mitunter punziert oder mit einer farbigen Paste aus- 
gefüllt. Nr. 99. Verkündigung zwischen Rankenwerk. H.0,38 
Br. 0,55 T. 0,27. Bode S. 32/3 u. Stegmann S. 137/8. Nr. 100. 
H. 0,60, Br. 1,825, T. 0,57. In der Mitte Liebesbrunnen; links 
das Liebespaar in Amors Palast; rechts die Vermählung 
(Schubring Nr. 743, S. 388). 

Nr. 101. Nußholz. H. 0,62 Br. 1,91 Т. 0,58. Klare, ausdrucks- 
volle Gliederumg und besonders sorgfältige Arbeit. Richtung 
des Peruzzi. Sehr ähnliche Truhen in München, National- 
Museum und Rom vormals Sammlung Sangiorgi. Nr. IE 197. 

Nr. 102. Nußholz. Schwarzbraun gebeizt. Н. 0,59 Br. 1,92 
T.0,60. Eigenartige Verzierungsweise vorn und an den 
Seiten. (Vergl. hier S. ХХІ. u. XXXI). Als Flankenbetonung 
kommen trygliphenartige Bildungen an einer Truhe im 
Berliner Schloß-Museum (Lessing, 12, Taf. 11) vor. Nr. 1 E 10. 

Nr. 103. Nußholz. H. 0,56 Вг. 1,70 T. 0,54. In der Schnitzerei 
Reste alter Vergoldung. Nr. І Е 99. 


Nr. 104. Nufholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 0,98 Br.1,95 
T.0,71. Die Front fast indentisch und von gleicher Aus- 
führung wie die pultartige Schranke im Cambio zu Perugia, 
von Domenico del Tasso, dem Werkstattsgenossen Giulianos 
da Maiano (1490—1493). Der Truhentypus kommt häufig 
bei Florentiner Truhen vor, aber nicht immer in so guter 
Schnitzerei (im Museo Nazionale, Palazzo Davanzati u. a. 


244 


О.). (Schottmüller, Ат. Berichte XXXIX. 1917,8, S. 88/9.) 
Nr. I E 256. 

Nr. 105. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. H. 0,465 Br. 1,51 
T.0,47. Eiserne Handgriffe an den Schmalseiten. Be- 
sonders feine Schnitzerei. Stil und Herkunft wie Nr. 101 
и. 103. Nr. ТЕ 368. 

Nr. 106. Nußholz. Dunkelrotbraun gebeizt. Н. 0,65 Br. 1,69 
T.0,58. Einfache Handgriffe an den Schmalseiten. Das 
Wappen ist das der in Verona und Lodi ansäßigen Familie 
Borsa (rote, offne Börse und drei Sterne). Auch der Stil 
spricht für die Herkunft aus Verona. Nr. IE 58. 

Nr. 107. Nußholz. Dunkelrotbraun gebeizt. H.0,56 Br. 1,71 
T.0,56. In der Mitte Umbildung des geflügelten Chronos 
in einen Gott der Zeit, der statt Hippe und Sanduhr die 
Sonne trägt. Vergl. auch die reicheren z. T. jüngeren Truhen 
dieses Typus, so Nr. 112 u. 133. Nr. IE 60. 

Nr. 108. Nufholz. Dunkelbraun gebeizt. H.0,75 Br. 1,77 
T.0,55. Die Dekorierung typisch für Bologna; kommt aber 
auch in Mittel-Italien vor; so im Museo Nazionale zu Florenz 
(Brogi 9190) und in Foligno, Palazzo Elmi. Wappen: Familie 
del Drago oder Malvasia in Bologna. Nr. І Е 367. 

Nr. 109. Nufholz. Н. 0,56 Br. 1,55 Т. 0,45. Schnitzerei und 
intarsierter Grund. Das Wappen als das der Piccolomini 
angesprochen, doch führen diese fünf Halbmonde auf blauem 
Kreuz in si bernem Felde. Dies angeblich Wahrzeichen der 
Crescenzi in Rom. Doch soll die Truhe aus Siena stammen 
und entspricht auch ebenso dem Stil von Siena, wahrscheinlich 
aus dem Umkreis B.Peruzzis. Nr. E 191. 

Nr. 110. Nußholz. Schwarzbraun gebeizt. Zweiteilig. H. 0,55 
Br. (hinten) 1,80 und 1,46 T.0,46. Entschiedener Einfluß 
Michelangelos. Мега. hier S. ХХХІ. Nr. | E 372. 


Nr. 111. Nufholz. (?). Н. 0,63 Br. 1,75 T. 0,58. Stammt aus 
der Gegend von Brescia und gehórt nach Aufbau und Ver- 
zierung zu einer Gruppe von Arbeiten, die angeblich in 
dem Landstrich zwischen Verona und Bergamo entstanden 
sind. Das Wappen kommt häufig vor. Nr. I E. 59. 

Nr. 112. Nußholz. (2). H. 0,52 Br. 107 Т.0,54. Oberitalienisch 
unter venezianischem Einfluß. Eine Truhe, ähnlich in Form 
und Schmuck, aber mit ovalen Malereien zu Seiten eines 
geschnitzten Wappens im Museum von Schwerin, ist von 
Schubring (Nr. 882) als Venezianisch um 1540 veróffentlicht. 
Nr.1 E 61. 

Nr. 113. Nußholz. H.0,63 Br. 1,75 T.0,575. Die hellen Stuck- 
einlagen, in Nachahmung von Intarsien geschaffen, sind 
typisch für Bologna nach 1550. 

Nr. 114. Wahrscheinlich venezianisch. 

Nr. 115. Sehr späte und nicht ganz glückliche Zusammen- 
stellung verschiedener Renaissance-Motive. 

Nr. 116. Nußholz. Dunkelrotbraun gebeizt. Schmalseiten glatt. 
Schnitzerei 2. T. vergoldet. H.0,55 Br. 1,69 Т.0,53. Füße 
falsch ergänzt. (Vergl. Nr. 117 и. 118). Ähnliche Truhen und 
Truhenwände in Poggio a Caiano bei Florenz, der Engels- 
burg zu Rom, dem Museum für Kunst und Gewerbe in Wien 
и.а. О. Nr. ТЕ 27. 

Nr. 117. Nußholz. Н. 0,57 Br. 1,76 T. 0,53. Die Ovalfüllung 
erinnert an venezianische Motive. Die flankierenden Palmet- 
ten ähnlich an der Cassapanca Nr. 187. №. 1 E 26. 

Nr. 118. Nußholz. Dunkelrotbraun gebeizt. Н. 0,57 Br. 1,70 
T. 0,55. Schmalseiten glatt; eiserne Handgriffe. Nr. I E 242. 


Nr. 119. Nußholz H. 0,53, Br. 1,89, T.0,59. Wahrscheinlich Siena. 
Nr. 120. H.0,57 Br. 1,73 T. 0,54. 
Nr. 121. Н. 0,51 Br. 1,40 T. 0,44. (Vergl. hier S. XIX 1.). 


Nr. 122. Nufholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 0,63 Br. 1,71 
T.0,65. Nr. 1E 369. 


Nr. 123. Мибћојх. Schwarzbraun gebeizt. Н. 0,62 Br.1,55 
Т. 0.45. Sehr ähnliche Truhe mit anderem Wappen in Кога, 


Engelsburg; Aufbau und Profilierung kommen, leicht variiert, 
auch in Toskana vor. Nr.1E 72. 

Nr. 124. Nußholz. Hellbraun gebeizt. H. 0,62 Br. 1,55 T.0,45. 
Zwei fast gleiche Gegenstücke. Wappen: Eiche vom Wein- 
stock umrahmt. Diese edle Sarkophagform kommt leicht 
abgewandelt und oft reicher verziert häufig vor, so in Leipzig 
Kunstgewerbe-Museum (hier Nr. 135, Florenz, Museo Nazio- 
nale, Rom, Engelsburg und mit figürlichen Reliefs, hier 
Nr. 132, 134, 138). 

Nr. 125—129. Nußholz. Hellbraun gebeizt. Н. 0,69 Br. 1,86 
(u.1,85) T.0,62. Z.T. vergoldet. Die beiden Truhen stimmen 
in Aufbau, Profilierung, Eckfiguren und Mittelrelief der 
Front miteinander überein. An der einen sind außerdem 
vorn Huldigungsszenen (vor einem Kriegsfürsten und vor 
einem Gott, Nr. 125) und an den Schmalseiten Trophäen 
(Nr. 127) angebracht. An der zweiten: vorn Apollo und 
Diana töten die Niobiden; an den Schmalseiten je ein 
Knabe mit einem Dreizack auf einem Hippokampen oder 
Seestier reitend. Diese und ähnliche Truhen mit figürlichen 
Reliefs sind wahrscheinlich nach Entwürfen römischer Künst- 
ler in der Art des Polidoro da Caravaggio — öfters in 
mehreren, variierten Exemplaren angefertigt worden. (Vergl. 
hier Nr. 139. — Nr. IE 102 u. 103. 

Nr. 130. In der Grundform noch die Tradition des 16. Jahr- 
hunderts, während die Verzierung die malerische Unruhe 
des Barock besonders ausgeprägt zum Ausdruck bringt. 

Nr. 132. Nußholz. H. 0,75 Br. 1,79 T. 0,60. Deckel (H.0,115) er- 
gänzt. Dunkelbronzefarben patiniert. An der Front Posei- 
dons Triumphzug. Eine Truhenwand mit derselben Dar- 
stellung war 1875 auf der Historischen Ausstellung in Frank- 
furt a. М. (Photo in der Bibliothek des Berlin. Kunstgew.- 
Mus.; Schubring Nr. 893, S. 418). 

Nr. 133. Vergl. die älteren Truhen mit ähnlichem Aufbau 
Nr. 107 u. 112. 

Nr. 134. Der Entwurf zu dieser oder sehr ähnlicher Truhe 
hier Abb. 29. 

Nr. 135. Nußholz. H. 0,78 Br. 1,90 T.0,68. Inv. Nr. 08. 24. 

Nr. 137. Nußholz, z. T. vergoldet. (Schubring Nr. 854, S. 411.) 

Nr. 138. Nußholz, z. T. vergoldet. H.2 ft 3 in. Br. 5 ft 7 іп. 
T.1 ft 10 in. In der Mitte Wappen der Deltini. Zu Seiten 
gefesselte Frauenhermen, Sturz des Phaeton und drei Szenen 
aus der Daphne-Sage. Wie das auch im V. u. A. Museum 
befindliche Gegenstück mit dem Lancelotti- Wappen, Apollon, 
den Python tótend und drei Szenen aus der Phaeton-Sage, 
zur Heirat der Giulia Delfini mit Paolo Lancelotti in Rom 


1570 angefertigt (Schubring Nr. 866, S. 413). Nr. 4417—'57. 


Nr. 139. Nußholz. H. 0,76 Br. 1,78 T. 0,59. Dunkelbronze- 
farben gebeizt, z. T. vergoldet. Die Darstellung: Tod der 
Niobiden ist wahrscheinlich nach demselben Entwurf wie 
hier Nr. 129, und eine Truhe in Schloß Glienicke bei Berlin 
geschnitzt worden. An der Seite Trophäen. (Schubring 
Nr. 858, S. 412). 

Nr. 140. Nußholz. Eigenartige, lang gestreckte Form. 


Nr. 141. Nachahmung von Geflecht in Schnitzerei. Ein Marmor- 
sarkophag, angeblich aus dem 15. Jahrhundert, der in Form 
und Oberfläche einem geflochtenen, wannenförmigen Korb 
nachgebildet ist, in Florenz, S. Lorenzo. 

Nr. 142—144. Kleine Holzkästen mit hellen Pastiglisreliefs 
(vergl. hier S. XX). Nr. 142 u. 143. 14. Jahrhundert. Nr. 144 
um 1450. H. 0,25 Br. 0,40 T. 0,27. 

Nr. 145. Н. 4*/, in. Br. 16',, in. T. 6*/, in. Bemalt und ver: 
goldet mit eingeritzten Punkt-Mustern. Im V. u. A. Museum 
als Siena 14. Jahrhundert. Nr. 485 —'99. 

Nr. 146. Nußholz. H. 0,35 Br. 0,62 T. 0,30. 


Nr. 147. Nufholz mit bunten Marmoreinlagen. Ähnliche Kas- 
setten in Berlin, Sammlung v. Dirksen, in Florenz, Palazzo 
Vecchio u. a. O. 


Nr. 148. Nußholz. H. 0,33 Br. 0,525 Т. 0,345. Z. Т. vergoldet. 
Wappen bemalt. 

Nr. 149. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. H.0,33 Br.0,65 T.0,41. 
Z. T. vergoldet. 

Nr. 152. Nußholz. Hell gebeizt. Н. 2,10 Br. 2,00. Die Konsolen 
unter dem Sitz z. T. ergänzt. 

Nr. 153. Im Herbst 1523 begannen wahrscheinlich in Rom die 
Verhandlungen für den Bau der Bibliothek von S. Lorenzo 
(Laurenziana) mit Michelangelo. Seine von Florenz ein- 
gesandten Entwürfe wurden in den nächsten Jahren auf 
Wunsch Papst Clemens УП. mehrmals geändert, während 
der Rohbau schon im Gange war. Am 2. August 1524 wird 
nach den „banchi“, ihrer Entfernung von einander und der 
Zahl der Bücher auf jedem Pult gefragt. Am 3. April 1526 
wünscht der Papst Nußholz für die Bänke, die durch drei 
Gänge in zwei Reihen gegliedert werden. Am 17. Juni hofft 
Michelangelo die Ausstattung in vier Monaten vollenden 
lassen zu können, aber die Arbeit wird in den nächsten 
Jahren wenig gefördert. Im Juli 1533 neue Verhandlungen. 
Wahrscheinlich sind bald darnach die Bänke an Battista del 
Cinque und Ciappino verdungen worden. Der Entwurf zu 
einer Bank im Museo Buonarroti in Florenz (Thode, Michel- 
angelo. Kritische Untersuchungen ЇЇ, Berlin 1908, 5. 113 bis 
120 u. 136). 

Nr. 154 – 155. Die drei Bänke, die längere mit 10, die kürzeren 

mit je 5 Sitzen, im K. F.M. befanden sich seit der napo- 
leonischen Zeit in der Villa Monastirlo des Principe Castell- 
barco in der Brianza (nördlich von Mailand) im Pferdestall. 
Dort entdeckte sie der Florentiner Kunsthändler Bardini 
und setzte die Fragmente neu zusammen. Dabei sind die 
Sitze fest und mit einer Vorderwand gebildet, statt offen 
und zum Hochklappen (vergl. hier 150 u. 156—157) und 
die Konsolen, die wahrscheinlich weiter oben saßen, als 
Armstützen angebracht worden. Zwei Bänke gleicher Her- 
kunft in Paris, Musée Andre. — Auf dem Buch des hier 
nicht abgebildeten hl. Bartholomäus die Inschrift in Kapitalen: 
Hoc est de Marchis Pantaleonis opus. 
Der Künstler wird 1492 zum ersten Male urkundlich erwähnt 
und hat später, z. T. nach Borgognones Entwürfen, das 
prächtige Gestühl der Laienbrüder in der Certosa bei Pavia 
geschaffen. Nußholz, mittelbraun gebeizt. H. 1,98 Br. 7,20, 
3,74 u. 3,70. (Schottmüller, Jahrbuch XXXVI (1915), S. 175 
und Воде: Das Chorgestühl desPantaleone de’Marchis, Berlin 
1884, Nr. I E 344 — 346). 

Nr. 156. Die Innenausstattung des 1444 von Cosimo Medici 
begonnenen Palastes ward 1459,60 unter seinem Sohne 
Piero vollendet. Eine Gesamtansicht der aufs Prächtigste 
ausgeschmückten Kapelle bei Baum a. a. O. S. 56. Die 
spätere Verbreiterung der Treppe machte einen Einbau 
(auf der Abbildung nicht sichtbar) und die Entfernung 
einiger Sitze des Gestühls nötig, die in den Kunsthandel 
gelangten. Die Intarsia-Motive in den großen Feldern noch 
gotisch, die der Schnitzerei Renaissance. 

Nr. 157. Die Intarsien sind frühe Arbeiten von Baccio d’Agnolo 
(zwischen 1491 u. 1496), die Schnitzereien nach einer Zeich- 
nung Vasaris etwa 75 Jahre später erneut worden. (Lim- 
burger, Künstler-Lexikon П, 5. 358). 

Nr. 158—171. Меге]. Nr. 154—155. 


Nr. 172. Н. 2,70 Br. 2,24 T (oben) 0,42. Stammt aus einer 
Synagoge in Siena. Im oberen Feld (jetzt durch den 
Stoff verdeckt) hebräische Buchstaben. Die Schnitzereien 
vergoldet auf blauem Grund. (Lessing, 14, Taf. П und Bode, 
S. 24, Abb. 86). 

Nr. 173. Nach dem Tode Giuliano Medicis, Herzogs von Ne- 
mours (1478—1516), kam der Thron in den Besitz der Strozzi, 
die ihn erst im Palazzo non Finito (Via dei Ballestrieri), 
dann in ihrer Villa Belvedere aufstellten, dann als Heirats- 
gut an den Grafen Мин, 1872 ап den Fürsten Demidoff, 


245 


Florenz und 1880 an den Grafen Pio Resse. — In neuerer 
Zeit überarbeitet und mit modernen Intaısien versehen. 
Bode, S. 11 u. Erulei, S. 149—152. 

Nr. 176. Nußholz. H. 1,885 Br. 1,77. 

Nr. 177. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt und in neuerer Zeit 
poliert. H. 1,12 Br. u. T. in Sitzhóhe 2,65 u. 0,79. Unten 
г. м. |. Quaratesi- und Ruccelai- Wappen. Der Sitz г. T. auf- 
zuklappen. Nr. IE 337. А 

Му. 178. Nußholz. Не гаип gebeizt. H. 1,52 Br. и. T. in Sitz- 
höhe 3,63 и. 0,485. Zwei Deckel zum Aufklappen im Sitz, 
Intarsien, Mäander, Zickzack-, Rhomben-, Rosetten- und 
Schraubenbänder und Perlschnüre. Nr. IE 34. 

Nr. 179. Nußholz. Braun gebeizt. Н. 0,95 Br. 1,91 T. 0,57 (T. 
des Sitzes 0,36). Die Rückenlehne ist die Front eines flachen, 
bis zum Boden reichenden Kastens mit Deckel. Nr. IE 341. 

Nr. 180. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 1,02 Br. 1,54 T. 0,50. 
Nr. I E 340. 

Nr. 181. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 1,12 Br. и. T. in 
Sitzhóhe 2,66 u. 0,86. 

Nr. 183. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 0,51 Br. 2,08 T. 0,35. 
Ionisierende, nach unten verjüngte Pilaster, die in ihrer 
straffen Form an michelangeleske Motive erinnern. Nr. I E 203. 


Nr. 184. Nußholz. Braun gebeizt. H. 0,99 Br. u. T. in Sitzhöhe 
2,68 u. 0,77. Der Deckel z. T. aufzuklappen. Intarsien: Flecht- 
bänder. Nr. I E 194. 

Nr. 185. An den Füßen das Strozzi-Wappen (3 Halbmonde, 
vergl. hier Nr. 96) angebracht. 

Nr. 186. Die geschickt verteilten Schnitzereien erinnern an 
die der Bücherbänke der Laurenziana (hier Nr. 153). 

Nr. 187. Vormals in Florenz, Slg. E. Volpi. Vergl. Bode, S. 10, 
Nr. 21 u. hier Nr. 117. 

Nr. 189 u. 191. Nußholz. Dunkelrotbraun gebeizt. Н. 1,07 Br. 
и. T. in Sitzhóhe 6,82 и. 0,95. Stammt aus Neapel. Nr.I E 22. 

Nr. 190. Nußholz. Dunkelrotbraun gebeizt. H. 0,99 Br. 2,33 
T. 0,47. 

Nr. 193. Das Motiv liegender Gestalten auf flachen Voluten 
an Michelangelos Mediceer-Gräbern hat Vasari an der Агпо- 
fassade der Uffizien, wie auch andere Baumeister, nachgeahmt; 
ebenso ist es hier — der andern Aufgabe und dem andern 
Material gemäß umgebildet — aufs glücklichste verwendet 
worden. 

Nr. 195. Teil der oberen Hälfte der Sakristeischránke. Ап- 
geblich 1440—1456 von Giovanni di Michele gearbeitet 
(Cicerone S. 226 e). Dem Stil nach vom Anfang des 16. Jahr- 
hunderts. (Vergl. Baccio d'Agnolo, hier Abb. 157). 

Nr. 196 —197. Vergl. hier S. XXI/XXII. 

Nr. 198. Die Schatzkammer — hinter dem Studio Francescos I. 
Medici gelegen — ist in denselben Jahren wie dieses unter 
Vasaris Oberleitung ausgebaut worden. (Vergl. hier Abb. 62). 


Nr. 199. Die Gotik beherrschte den Stil des abgelegenen 
Grenzgebietes noch während der Frührenaissance, ja ist 
noch zu Anfang des 16. Jahrhunderts hier anzutreffen. 

Nr. 201. Nufholz. Dunkelbraun gebeizt. H. 0,95 Br. 3,37 
T. 0,78. Intarsien: ш den schmalen Rahmenleisten und auf 
der Deckplatte helle Linien, am Sockel Mäander, und dicht 
unter der Platte Fries von verflochtenen Quadraten. Die 
Handgriffe jünger. Nr. І E 43. 

Nr. 202. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. H. 0,95 Br. 3,75 
T. 0,78. Beide Kredenzen stammen wahrscheinlich aus Refek- 
torien. 

Nr. 203. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 1,06 Br. 1,87 
T. 0,54. Holzknäufe. — Von ähnlichem Stil und vielleicht 
aus derselben Werkstatt wie Nr. 209 und 354. Nr. | E 241. 


Nr. 204. Nußholz. Hellbraun gebeizt. Н. 1,125 Br. 1,80 T. 0,65. 
Reste von Vergoldung in der reichen Schnitzerei. Stammt 
aus Florenz, Palazzo Martelli. Ovale Rosettenfüllungen und 


246 


nach unten verjüngte Pilaster kommen auch ап der weniger 

„ fein gearbeiteten Kredenz Nr. 21: und sonst vor; erstere 
auch an Türflügeln der Zeit, so in Prato, Palazzo Com- 
munale. Nr. IE 77. 

Nr. 215. Eine sehr ähnliche Kredenz aus derselben Werkstatt 
in Stettin, Sig. Dr. Töpfer (Abb. bei Боде, Taf. XXVIII). 

Nr. 206. Nußholz. Braun gebeizt. H. 0,83 Br. 1,32 T. 0,45. 
Modern aufpoliert. In den Ornamenten Reste von Ver- 
goldung. Die Gliederung durch Rhombus und Mittelrosette 
kommt öfters an Möbeln, auch auf Bildern — wie Реги- 
ginos Vision des hl. Bernhard in München, A. Pinakothek — 
vor. Nr. IE 339. 

Nr. 207. Br. 2,43. 

Nr. 208. Vergl. das sehr ähnliche Rosettenmotiv bei Nr. 296 
und 211 und die Holzknäufe 203; wahrscheinlich auch aus 
Siena. 

Nr. 209. Nußholz. Dunkelbraun gebeizi. Н. 1,25 Br. 2,287 
T. 0,88. Geschnitzte Löwenköpfe, bronzene Ringe. Scharniere 
ergänzt. Vielleicht aus der Werkstatt Baldassare Peruzzis 
Мега. hier Nr. 203 u. 354. Nr. E 316. 

Nr. 210. Nufholz. Braun gebeizt. Н. 0,90 Br. 0,94 T. 0,39. 
Bronzeknäufe. Nr. | E 130. 

Nr. 211. Nußholz. Braun gebeizt. H. 1,02 Br. 0,90 T. 0,48. 
Sehr feine Schnitzerei. Nr. I E 85. 

Nr. 212. Nußholz. Braun gebeizt. Н. 0,90 Br. 0,88 Т. 0,44. 
Bronzene Türzieher und Knäufe. Vergl. Nr. 204. Nr. I E 129. 

Nr. 213. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 1,33 Br. 0,705 
T. 0,675. An den Schmalseiten kleine Felder mit Fratzen. 
Nr. I E 326. 

Nr. 214. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 1,10 Br. 0,87 
T. 0,37. Bronzener Türring. Besonders feine Schnitzerei. 
Vergl. hier S. XXXI Nr. ТЕ 77. 

Nr. 216. Reichere Ausbildung des Rhomben-Motivs (vergl. 
Nr. 206). 

Nr. 218. Der stufenartige Aufsatz (gradino) ist in verschieden- 
artiger Form wahischeinlich auf vielen Kredenzen vorhanden 
gewesen, aber nur ausnahmsweise erhalten. (Vergl. Abb. 20). 

Nr. 219. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 1,17 Br. 0,86 
T. 0,42. Eiserne Handgriffe. Deckplatte aufzuklappen. 
Nr. I E 227. 

Nr. 220. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 1,19 Br. 1,14 
T. 0,57. Feine Schnitzerei. Sienesisch? Nr. I E 245. 

Nr. 222. Br. 1,64. 

Nr. 223. Nußholz. Dunkelrotbraun gebeizt. H. 1,12 Br. и. T. 
der Platte 2,29 u. 0,63. Holzknäufe. Die Verzierung durch 
Nä;rel mit breiten blanken Metallköpfen ist typisch für 
Bologna. Nr. I E 2:4. 

Nr. 224. Nufholz. Dunkelrotbraun gebeizi. Н. 1,24 Br. 2,02 
Т. 0,77. Bronzene Türzieher. Wenig glücklich das Ver- 
hältnis zwischen dem sehr тајгетеп Sockel und lastenden 
oberen Abschluß. Ni. IE 240. 

Nr. 225. Br. 1,80. 

Nr. 226. Br. 1,96 T. 0,70. 

Nr. 229. Nußholz. H. 1,31 Br. 2,28 T. 0,85. Merkwürdig 
schlaike Proportionen. Vielleicht aus späterer Zeit. Leipzig. 
Inv. 11. 88. 

Nr. 231. Br. 1,76. 

Nr. 233. Br. 1,73. Die für Ligurien und Südfrankreich typische, 
alle Flächen bedeckende, verhältnismäßisr flache Schnitzerei 
auch bei Nr. 222, 258 u. 267. (Bode а. г. O., S. 43). 

Nr. 235/6. Über Stollenschränke vergl. S. XVI 1. — Sie kommen 
ganz selten auf oberitalienischen Bildern vor, sind demnach 
hier bekannt, aber nicht gebräuchlich gewesen. 

Nr. 239. Intarsien: palmettenähnliche Formen. Einzigartige 
Möbelform in dieser Zeit. (Воде, 5. 25). 

Nr. 242. H. 2,00. Wohl Küchenmöbel der Barockzeit. 


Nr. 243. Soll aus Brescia stammen. (Воде, 5. 17). 

Nr. 244. Nußholz. Н. 1,82 Br. 1,33 T. 0,62. Inv. Nr. 11—'89. 

Nr. 245. H. 2,02 Br. 1,88. (Stegmann, S. 153). 

Nr. 247. Nußholz. Н. 17?/, in. Br. 4 ft. 7 у, іп. Nr. 18 —'91. 

Nr. 248. Nußholz. Н. 2 ft 10'/, in. Br. 283 /, in. T. 2 ft Тіп. 
Мг.58 —'92. 

Nr. 249. Nußholz. Н. 2,21 Br. 1,18 T. 0,41. Schnitzereien 2. T. 
vergoldet. Im geteilten Giebel Allianzwappen der Piccolo- 
mini-Patrizi. Ein kleines Schubfach im Aufsatz und Geheim- 
fach hinter dem hochzuklappenden Metopen- und Triglyphen- 
fries. (Mitteilungen aus dem Leipziger Kunstgewerbe-Mu- 
seum, 2. ІУ. 1912). Inv. Nr. 11. 86. 

Nr. 250. Fichtenholz. Н. 2 ft 1 in. Br. 18ft6 іп. Aus Venedig, 
Palazzo Bensi Ceccini. 8441 —'63. 

Nr. 251. H. 1,08 Br. 0,80 T. 0,36. 


Nr. 252. Н. 2,27 Вг. 1,11. Die Schnitzereien vergoldet auf 
blauem Grund. Im Fries hebräische Inschrift. Aus Reggio 
(Provinz Emilia), das nach 1500 stark von Venedig beein- 
Ниве war. (Bode: Hausmóbel, 1. Aufl, S. 72 und Bardini, 
1902, Nr. 579). 

Nr. 254. Nußholz. Н. 2,47 Br. 1,14 T. 0,46. Das Papst- 
abzeichen mit dem Buoncompagni-Wappen weist als Be- 
steller und ersten Besitzer Gregor XIII. (1572 —'83) nach, 
der durch die Einführung des gregorianischen Kalenders 
bekannt ist. (Bardini, 1902, Nr. 582). 

Nr. 256. H. 1,77 Br. 1,31 T. 0,53. Soll aus Brescia stammen. 
(Bode a. а. O., S. 17). Das Rosettenmotiv in den Füllungen 
kommt auch an einer kleineren Kredenz in Palazzo Davan- 
zati (hier Nr. 56), das schmale Rosettenband öfters an tos- 
kanischen Möbeln (hier Nr. 208 и. 211) vor. (Lessing, 14, Taf. 2), 

Nr. 257. Nußholz. H.2,42 Br. 1,70 T. 0,62. (Bardini, 1902. 
Nr. 580). 

Nr. 259—261. Nufholz. H.2ft 8in. Br. 4 ft 4?/, in. T. 1ft 
5!/,in. Intarsien aus gefärbten Hölzern: Außen Land- 
schaften und Schlachtszene. Innen Stilleben, Ornamente 
und flatternde Bänder mit lateinischen Sprüchen. Nach 
Bode (а.а. О., 5.36) aufgefunden in Costozza und nach 
den Impresen vom Ausgang des 15. Jahrhunderts aus dem 
Besitz der Gonzaga von Mantua. Nach Angabe des V. u. 
A. Mus. во! das Möbel Karl У. gehört haben. (Ein Schreib- 
schrank mit ähnlicher Inneneinrichtung bei Bardini, 1902, 
Nr. 578). 

Nr. 263. Nußholz. H. 1,67 Br. 1,13 Т. 0,41. Ornamente 2. Т. 
vergoldet. Hinter der Klappe Schubläden und kleine durch 
Türen verschlossene Fächer. Stammt aus Faenza oder 
einem Nachbarort in den Marken; aber von einem Floren- 
tiner oder unter dessen unmittelbarem Einfluß geschaffen. 
(Bode, S. 40 u. Lessing, 14, Taf. 1). 

Nr. 264. Nußholz. Н. 1,82 Br. 1,42. Reich verzierte Schub- 
fächer hinter der Platte. Dem Wappen nach für einen 
Kardinal Farnese, wahrscheinlich den 1534 zum Papst ge- 
wählten Paul Ш., gearbeitet. Bei Bardini, 1902, Nr. 574 Ber- 
nardo Tasso zugeschrieben. Die Ornamente erinnern an 
B. Cellini. (Bode, S. 46). 

Nr. 265. Nufholz. Н. 2,09 Вг. 1,40 T. 0,62. 
Nr. 581). 

Nr. 267. Nußholz. H. 5 ft6 in. Br. 3 ft9 in. T. 1 ft3in. Jacopo 
di Canova zugeschrieben. (Bode, S. 43). Nr. 308 —'67. 

Nr. 268. Nußholz. Н. 1,90 Br. 1,23. Zweiteilig. 4 Handgriffe 
an den Seiten. (Bardini, 1902, Nr. 575). 

Nr. 269. Nußholz. Hellbraun gebeizt. H. 0,30 Br. 1,74 T.0,24. 
Die Schnitzerei vergoldet. Das Wappen: Fünfmal mit 
Zinnen schräg rechts geteilt von гос und dunkelblau — 
nicht festgestellt. Nr. I E 49. 

Nr. 270. Nußholz. Rötlichbraun gebeizt. H.2,48 Br. 2,04 Т.0,62. 
Schnitzereien und Profile z. T. vergoldet. Vielleicht ursprüng- 


(Bardini, 1902, 


lich oben offen, d.h. ohne die schmalen Rahmen, die einst 
Drahtgitter, jetzt Glasscheiben festhalten: Nr. IE 79. 


Nr. 271. Die Grotesken-Malereien aus Sodomas Werkstatt 
oder von einem ihm nahestehenden Künstler (Beccafumi?) 
und mehr noch die Inschrift in Kapitalen: Non baccho sed 
gravido mart... deuten auf die ursprüngliche Verwendung 
als Waffenschrank hin. 

Nr. 273. Malerei in der Art des Bernardo Daddi: Am Kopf- 
stück Madonna mit verehrendem Heiligen, am Fufende 
Madonna mit kniendem Stifter. Beide Male oben ein Streifen 
mit Schrift (Fürbitten) und das Datum 1337. (Schubring, 
S. 228 u. Nr. 43). 

Nr. 280. Н. 0,175 Вг.0,19 Т. 0,12. Tischler - Modell oder 
(wahrscheinlicher) aus einer Weihnachtskrippe. (Stegmann, 
S. 168). 

Nr. 281. Entstehungszeit unsicher. 

Nr. 282. Wandtisch mit zusammenlegbaren Füßen. 
a. a. О., 5. 14). 


(Bode 


Nr. 284. Вг. 1,05. 

Nr. 285. Br. 0,66. 

Nr. 286. Br. 2,00. 

Nr. 287. Br. 2,77. 

Nr. 288. Br. 2,93. 

Nr. 291. Nußholz. H. 0,815 Br. 1,67 T. 0,69. 

Nr. 292. Nußholz. H. 0,81 Br. 1,67 T. 0,69. Aus dem Refek- 


torium des Franziskaner-Klosters in Cori (Volskergebirge 
bei Rom). Erworben mit einem zweiten Tisch von gleicher 
Form, dem Renaissancegetäfel und der Tür des Raumes 
(Mitteilungen des Städt. Kunstgew.-Mus. zu Leipzig, 2. April 
1912, S.16 u. L’Arte, 1909, S. 297). 

Nr. 296. Vergl. hier Nr. 371. 

Nr. 297. Nußholz. Braun gebeizt. Н. 0,79 Br. и. T. der Platte 
2,90 u. 0,74. Ein Gegenstück von gleicher Form und Größe 
а. Четз. О. Nr. I E 253. 

Nr. 298. Nußholz. Braun gebeizt. H. 0,89 Br. и. T. der Platte 
4,79 u. 1,11. Das Wappen kommt in verschiedenen Farben 
háufig vor, so als das der Trevisani in Venedig. Nr. I Е 30. 

Nr. 300. Br. der Platte 3,42. 

Nr. 301/02. Nußholz. Н. 0,88 Br. u. T. der Platte 3,04 u. 1,07. 
Bardini, 1902, Nr. 610 u. 609. 

Nr. 303/04. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 0,865 L. u. Br. der 
Platte 5,69 u. 1,13. Sogenannter Sansovino-Stil. Stammt 
aus Padua. Nr. | Е 330. 

Nr. 311. Nußholz. H. 0,84 Br. и. T. der Platte 1,26 u. 0,73. 
(Bardini, 1902, Nr. 608). 

Nr. 312. Aus Palazzo Torrigiani in Florenz. Sehr ähnlicher 
Tisch mit derberen Balustern (Bardini, 1902, Nr. 606) als 
Lyon 16. Jahrhundert. 

Nr. 313. Nußholz. Hellbraun gebeizt. H. 0,925 Br. и. T. der 
Platte 1,50 u. 0,88. Bardini 1902, Nr. 607. 

Nr. 314. Br. der Platte 2,95. Aus Siena, Palazzo Palmieri; 
dessen Wappen an den Standbrettern. (Bode, S. 24—25). 

Nr. 315. Br. der Platte 3,25. 

Nr. 319. Br. der Platte 0,90. 

Nr. 320. Nufholz. H. 0,91 Br. u. T. der Platte 2,67 u. 0,94. 
(Bardini, 1999, Nr. 413). 

Nr. 321. Nufholz. H. 0,83 Br. u. T. der Platte 3,00 u. 1,07. 
(Bardini, 1899, Nr. 412). 

Nr. 322. H. 0,79 Br. u. T. der Platte 2,63 u. 0,82. Sogenannter 
Modeneser Typus. 

Nr. 337. Nußholz. Schwarzbraun gebeizt. H. 0,865 Dm. der 
Platte 1,15. Nr. I E 334. 

Nr. 338. Nußholz. Schwarzbraun gebeizt. Н. 0,905 Dm. der 
Platte 1,30. Nr. I E 335. 

Nr. 339. Nußholz. Hellbraun gebeizt. H. 0,87 Br. и. T. der 


247 


Platte 1,06 u. 0,47. Schnitzerei und Profile z. T. vergoldet. 
Stammt aus dem Friaul. Nr. I E 258. 

Nr. 340. Nußholz. Braun gebeizt. H. 0,78 Dm. der Platte 1,10. 
Nr. I E 333. 

Nr. 341. Die zu kleine Platte ist wahrscheinlich spätere Er- 
gänzung. 

Nr. 343. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. H. 0,83 Dm. der 
Platte 1,11. Nr ТЕ 332. 

Nr. 344. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. H. 0,78 Dm. der 
Platte 1,30. Nr. IE 331. 

Nr. 347. Nußholz. H. 2 ft 9'/, in. Dm. 4 ft 7°/, in. Intarsien 
aus Sykomorenholz: In der: ovalen Feldern Kardinaltugenden 
und antike Gottheiten. Nr. 102 —'69. 

Nr. 348. Nußholz. H. 0,81 Dm. 1,31. (Stegmann S. 158/9). 

Nr. 352. Nußholz. H. 0,845 Dm. der. Platte 0,95. (Bardini, 
1902, Nr. 587). 

Nr. 353. Nußholz 
1902, Nr. 585). 

Nr. 354. Nußholz. Braun gebeizt. H. 0,87 Dm. der Platte 1,06. 
Nr. I E 228. 

Nr. 355. Nußholz. Braun gebeizt. H. 0,89 От. der Platte 1,14. 
Nr. I E 329. 

Nr. 356. Nußholz. Hellbraun gebeizt. H. 0,84 Dm. der Platte 
0,77. Gegenstück von gleicher Form und Größe vorhanden. 
Nr. 1 Е 239. 

Nr. 357. Nußholz. Hellbraun gebeizt. H. 0,85 Dm. der Platte 
1,40. Schnitzerei und Profile г. T. vergoldet. Nr. | E 336. 

Nr. 361. Н. 1,34 Dm. 0,84. Z. T. ergänzt. 

Nr. 362. Dm. 1,89. 

Nr. 367. Br. 1,28. 

Nr. 368 u. 369. Entstehungszeit unsicher. 

Nr. 370. (Bode ә. а. О. S. 41). 

Nr. 371. Vergl. hier Abb. 208 u. 296. 

Nr. 372. H. 1,1C u. 1,08 Br. 0,65. Nach der Dekoration um 
1450; nach der altertümlichen, derben Gestaltung aus ab- 
gelegener Ge;rend, wahrscheinlich der venezianischen Terra- 
ferma, der eine vielleicht aus der Romagna. (Bode, S. 35, 
Stegmann, S. 572—573). 

Nr. 373. An der Lehne Flachrelief: Herkules. 

Nr. 374. An der Lehne Wappen der Sforza in Mailand. 

Nr. 375. Nußholz. Н. 1,05 Br. и. T. in Sitzhöhe 0,305 u. 0,435. 
Feine Beineinlagen an der Lehne: Vase mit langgestielten 
Blättern. (Beckerath, Nr. 228). 

Nr. 376. Nußholz. H. 1,04 Br. 0,32 T 0,42. 

Nr. 377. Nußholz. H. 1,02. (Bardini, 1902, Nr. 591). 

Nr. 378. H. 1,49 Br. 0,28. 

Nr. 380 u. 382. H. 1,56 Br. 0,42. Die Rückseite des leicht 
vergoldeten Rundreliefs zeigt das Strozzi-Wappen, die Vor- 
derseite ist eine vergrößerte Wiederholung vom Revers 
der Medaille Niccolò Fiorentinos auf Filippo di Matteo 
Strozzi (1428 — 1492), der зен 1489 durch Giuliano da Maiano 
den berühmten Familienpa'ast erbauen ließ. Der Stuhl 
kónnte aus der Werkstatt desselben Meisters stammen. Von 
Dr. Figdor aus Palazzo Strozzi erworben. (Stegmann, 
S. 576—571). 

Nr. 384. Beide Stühle Nufholz. H. 3 ft 4'/, in. Br. 15 in., der 
links z. T. vergoldet und in der überreichen Verzierung und 
unzweckmi,ßigen Form der Lehne schon unter dem Zeichen 
künstlerischen Niedergangs. Nr. 7182—'60 u. 7199—'60. 

Nr. 385. Nußholz. Dunkelrotbraun gebeizt. H. 1,04 Br. и. T. 
in Sitzhöhe 0,32 u. 0,42. 

Nr. 387. Ein fast übereinstimmendes Stück in London, У. u. A. 
Museum, abgebildet bei Bode, 1. Aufl., S. 21. 

Nr. 388. Nußholz. H. 0,88, 1,10 u. 1,05. (Bardini 1902 Nr. 

588 — 590). 


Н. 0,93 Пт. der Platte 0,83. (Bardini, 


248 


Nr. 389/90. Beispiele sehr verschiedenartiger Schemel пи Lehne, 
die г. T. schon dem 17. Jahrhundert angehören. 

Nr. 395. H. 0,98 Br. 0,64. 

Nr. 398. Im Museo S. Marco gilt dieser Stuhl aus alter, un- 
bewiesener Tradition als Stuhl Savonarolas; und deshalb 
führt der Typus ohne stichhaltigen Grund seinen Namen. 

Nr. 405. Н. 0,75 Br. 0,65. Nach Stegmann (5.588) spanisch. 

Nr. 409. H. 0,69 Br. 0,45 T. 0,34. 

Nr. 410. Nicht im Schloß-Museum in Berlin. 

Nr. 412 и. 413. H.1,04 Br.0,50 u. Н.1,01 Br. 0,47. 
mann, S. 587). 

Nr. 432. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 1,27 Вг. и. T. am 
Sitz 0,61 u. 0,42. Wappen der Avallon aus Genua. Soll 
aus Rhodos stammen. Мг. І E 124. 

Nr. 433. Nußholz. Hellbraun gebeizt. H. 1,25 Br. и. T. am Sitz 
0,62 и. 0,45. Nr. I E 342. 

Nr. 434. Nufholz. Н. 1,22 Ву. и. T. in Sitzhöhe 0,59 u. 0,43. 
Вогіеп einst dunkelgrün, Беше verschossen. Leder дипКе!- 
braun. 

Nr. 435. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 1,24 Br. и. T. 
am Sitz 0,64 u. 0,55. Das gepreßte Leder mit dem Wappen 
der Fassati di Casale (nach Warburg) dürfte ursprünglich 
heller gewesen sein; die Fransen sind dunkelrot. Nr. I E 69. 

Nr. 441. Nußholz. Dunkelbraun gebeizt. Н. 1,23 Вг. и. T. in 
Sitzhöhe 0,62 и. 0,50. 

Nr. 442. Н. 1,29 Br. 0,64. Der Lederbezug an der Rücken- 
lehne deutsch, 17. Jahrhundert. In der Mitte Pinienzapfen, 
das Wahrzeichen von Augsburg. (Stegmann, S. 587). 

Nr. 443. Н. 1,13 Br. 0,45. (Stegmann, S. 583). 

Nr. 444. H. 1,33 Br. 0,59. Nach Stegmann (S. 585/6). 16. Jahr- 
hundert. 

Nr. 448. Faldistorium (vergl. hier S. XXVII r.). Nußholz. H. 0,74 
Вг. 0,73. 7. T.vergoldet. In kirchlichem Gebrauch bleibt 
dieser Typus des Klappschemels bis ins 17. Jahrhundert 
hinein häufig. (Stegmann, S. 571 и. 582 3). 

Nr. 449. H. 0,59 Br. 0,64. (Stegmann, S. 568 u. 581). 

Nr. 456. Ligurisch oder wahrscheinlicher französisch. Nußholz. 
Dunkelbraun gebeizt. H. 1,70 Br. 0,81 T. 0,52. 

Nr. 457. Aus der Wohnung der Abtissin Donna Giovanna 
Piacenzi im Nonnenkloster S. Paolo zu Parma; (vergl. hier 
S.XV/XVI). 

Nr. 458. Hellgebeizt. Н. 1,77 Br. 0,56 T. 0,46. 

Nr. 459. Lesepult. Н. 1,55. Schemel. Н. 1,03. 

Nr. 460. Nußholz. Н. 1,90. Z. T. vergoldet. Unten Wappen 
der Gianfigliazzi di parte Guelfa (Florenz). Auf dem Pult 
eingelegt (in Kapitalen): Asperamontis mirandule fecit. 
(Bardini, 1902, Nr. 586). 

Nr. 461. Nußholz. Н. 1,26 Br. и. T. oben 0,335 и. 0,32 T. unten 
0,51. 7. T. vergoldet. In Einzelheiten verändert kommt 
dieser Typus sehr häufig in Handel und Sammlungen und 
gelegentlich in Kirchen (so S. Carlo al Corso in Rom) vor. 
(Воде а. а. O., 5.18). Nr. 1 Е 195. 

Nr. 462. Nußholz. Lichtbraun gebeizt. Н. 1,40 Вг. 0,50. Z. T. 
vergoldet. Lederne, vergoldete und тії Fruchtornamenten 
bemalte Pultdecke. Nr.I E 211. 

Nr. 463. H. 1,14 Br. u. T. oben 0,395 unten 0,50 u. 0,47. Am 
kastenartigen Oberteil und unten vorn gemalte Grisaillen. 
Dazwischen vorn Grotesken in lichten natürlichen Farben. 
Die Rosette, die den Querstab festhält, plastisch und ver- 
goldet. Hinten hell marmoriert. Nr.I E 370. 

Nr. 464. Nußholz. Braun gebeizt. H. 1,29 Br. u. T. oben 0,275 
unten 0,37. Die oberste Platte (H.2 cm) modern, ursprüng- 
liche Br. u. Т. oben 0,21. Nr.IE 348. 

Nr. 465. Nußholz. Hellbraun gebeizt. Н. 1,43 Br. 0,45 T. 0,39. 
Ein Gegenstück mit anderer Fratze vorhanden. Nr. | E 112. 

№. 466. H. 1,32 Br. u. T. oben 0,29 u. 0,24, Br. unten 0,34. 


(Steg- 


Vergoldet; einceritztes Rankenmuster auf gepunztem Grund 
und aufgemaltes Wappen. Das Feld an der Front schrank- 
türartig zu öffnen. Nr. IE 347. 

Nr. 467. H.0,79. Vergoldet. Am dreieckigen Sockel drei figür- 
liche Reliefs. Aus Urbino. (Schottmüller, Amtl. Berichte, 
XXXVIII. [1916/7] S. 120/1). 

Nr. 469. Nußholz. H. 0,89. 

Nr. 470. H.5 ft 57, in. Br. u. T. des Sockels 15 in. Vergoldet. 
Nr. 1a—'90. 

Nr. 472. Links: Nußholz. Braun gebeizt. Н. 0,43 Br. 0,72 
Т. 0,41. 7. Т. vergoldet. Rechts: Vergoldet. Н. 0,47 Br. 0,62 
Т. 0,37. War ursprünglich die Kuppel eines kleinen Taber- 
nakels. Nr. IE 213 u. 214. 

Nr. 473. Dunkelbraun gebeizt und 2. Т. vergoldet. Links: 
Grundriß halbiertes Achteck. Н. 0,19 Br. 0,335 Т. 0,19. 
Rechts: Grundriß halbkreisförmig. H.0,18 Br.0,275 T.0,125. 
Nr. I E 215. . 

Nr. 474. Н. 0,185 Br. 0,33 T.0,15. Vergoldet und dunkel- 
marmoriert in Malerei. Nr. I E 343. 

Nr. 475. Н. 0,185 Br. 0,33 Т. 0,15. Vergoldet. In der Mitte 
eine Porphyrplatte eingelassen. Nr. 1E 373. 

Nr. 478. Häufig vorkommende für Bologna (17. Jahrhundert) 
typische Form. 

Nr. 479. Links: Н. 1,28. Z. Т. vergoldet (vergl. hier Nr. 461). 
Mitte: Nußholz. H. 1,27. Seltener Typus. Rechts: Nußholz. 
H. 1,30. (Bardini 1902, Nr. 596, 597 und 599). 

Nr. 481. H.0,85 Br.0,68. Geschnitzt und vergoldet. (Becke- 
rath, Nr. 1048). 

Nr. 482. Nußholz. H.2 ft 7in. Nr. 7695—'61. 

Nr. 483/4. Мега. Мег Nr. 154/5. 


Nr. 485. Nußholz. Н.22"/. т. Bemalt, vergoldet und mit 
Perlmutter-Einlagen. Nr. 506 —'97. 


Nr. 486. Nußholz. Dm. 1 ft 7in. 7. T.vergoldet. Zwischen 
dem Rankenwerk, Engel, Skelett, Tiersymbole von Tugend 
und Laster und in verstreuten Buchstaben die Worte: bonum 
und malum; außerdem Y, das nach Pythagoras Symbol des 
menschlichen Lebens. Das vergoldete Bronzerelief: Madonna 
mit Engeln war ursprünglich mit der Rückseite nach vorn ein- 
gefügt, daß seine glatte Fläche den Spiegel vertrat. (John 
Hunderford Pollen : Ancient a. modern furniture і. Бе S. Kens. 
Mus. London, 1874, S.185/7. Мг.7694—'61). 

Nr. 487. Nußholz. H.2 ft 9 in. Br. 2 ft 4"/, in. Antonio Barili 
и. s. Neffen Giovanni zugeschrieben. Nr. 926 —'00. 

Nr. 488. Nußholz. H. 0,31 Br. 1,33. 7. T. vergoldet. (Lessing, 
14, Taf. 13). 


Nr. 489. Der vergoldete Rahmen ist für das Bild (Dm. 1,18) 
wahrscheinlich von Michelangelo selbst entworfen worden 
anläßlich der Hochzeit des Angelo Doni mit Maddalena 
Strozzi (1503 oder Anfang 1504), deren beider Familien- 
wappen angebracht sind. Man beachte, wie die Fünfteilung 
des Rahmens die Komposition des Gemäldes betont. (Bock, E., 
Florentinische und venezianische Bilderrahmen S. 78,80 und 
Thode, Michelangelo, Krit. Untersuchg. 1,5. 118). ч 

Nr. 490. Н.0,60 Вг.0,325. Vergoldet und bemalt. Aus gleicher 
Zeit und wahrscheinlich zusammengehörig mit dem Relief 
(Stuckabguß nach Wachsmodell von Ghiberti: Madonna 
mit Engeln), obwohl auf jenem eine spätgotische Nische 
dargestellt ist, während der Rahmen schon derbe, unbeholfene 
Renaissanceformen zeigt. 

Nr. 492. H. 0,98 Br. 0,645. Vergoldet. An der inneren oben 
halbrunden Leiste goldene Arabesken auf dunkelblauem 
Grunde. Das Relief (V 332) — auch lombardisch nach 1500 — 
ursprünglich nicht zugehörig. 

Nr. 493. Nußholz. Braun gebeizt. Н. 0,47 Br. 0,38. Das Mar- 
morrelief von Ag. Busti gen. Bambaia (V, 336) ursprünglich 
nicht dazu gehörig. 


Nr. 494. H. 0,91 Br. 0,51. Vergoldete Schnitzerei, z. T. auf 
blauem Grund. Oben Inschrift, unten Wappen. Statt des 
Gemäldes aus der Verrocchio-Werkstatt (Nr. 80) ursprünglich 
hier Brustbild Christi (Beckerath, Nr. 320). 

Nr. 495. H. 0,625 Br. 0,48. Vergoldet. Das Relief (florentinisch 
um 1460, V., 160) ursprünglich nicht dazu gehörig. 

Nr. 496. H. 0,73 Br. 0,385. Grund blau. Schnitzereien weißlich 
bemalt oder vergoldet. Das Gemälde von Buonsigli (Nr. 137 A) 
ursprünglich nicht dazu gehörig. 

Nr. 497. Nußholz. Braun gebeizt. Н. 0,52 Br. 0,41. Z. Т. ver: 
goldet. Die Maskenschnitzerei rechts war einst der Hand- 
griff des hölzernen Schutzdeckels. (Vergl. hier 5. ХХХ 1. 1.) 
Das Bild von Pesellino (Nr. 1651) ursprünglich nicht dazu 
gehörig. 

Nr. 498. Nußholz. H. 0,91 Br. 0,58. Z. T. vergoldet. Die Masken- 
schnitzerei rechts wie bei Nr. 497. Die Malerei ursprünglich 
nicht dazu gehörig. (Beckerath Nr. 1039). 

Nr. 499. H. 2,62 Br. 1,30. Die Schnitzerei vergoldet, die glatten 
Flächen bemalt auf blauem Grund. An der Konsole das 
Wappen der Ruccelai. Das Relief von Donatello (um 1450 
bis V, 38) ursprünglich nicht dazugehörig. 

Nr. 501. Spiegelrahmen. H. 0,312 Br. 0,142. Nach Guggenheim 
(Cornice italiane, Taf. 77) „toskanisch, 1. Hälfte des 16. Jahr- 
hunderts.“ Die Datierung ist aber zu früh. 

Nr. 506. Nußholz. Braun gebeizt. H. 0,56 Br. 0,425. Perlschnüre 
vergoldet. Das Gemälde von Geertgen tot Sint Jans (Nr. 1631) 
ursprünglich nicht dazu gehörig. 

Nr. 507. H. 0,92 Br. 0,71. Vergoldet und blau bemalt. Das 
Gemälde von Verrocchio (Nr. 104 A) ursprünglich nicht dazu 
gehörig. 

Nr. 508. H. 0,38 Br. 0,33. Schnitzerei vergoldet; innen gemalte 
goldene Arabesken auf schwarz-blauem Grunde. Das Ge- 
mälde von Antonello da Messina (Nr. 18) ursprünglich nicht 
dazu gehörig. 

Nr. 509. H. 0,61 Br. 0,535. Malerei: Goldene Ranken mit 
Vögeln und Fabelwesen mit wenig rot, blau und braun auf 
schwarzem Grund. Das Gemälde von Dürer (Nr.557G.) ur- 
sprünglich nicht dazu gehörig, aber wie der Rahmen um 
1506 in Venedig entstanden. 

Nr. 511. H. 0,76 Br. 0,37. 

Nr. 512. H. 0,94 Br. 0,69. Für kirchliche Zwecke bestimmt. 
Stegmann а. а. О., 5. 620 u. 626. 


Nr. 513. Н. 1,71 Br. 1,53. Vergoldet. Etwa gleichzeitig oder 
wenig jünger wie das Relief von Jac. Sansovino (V, 394). 

Nr. 515. Nußholz. H. 2,63 Br. jedes Flügels 0,655. Intarsien 
in braun, gelb und schwarz. Soll aus der Badia Fiesolana 
stammen (vergl. hier S. XV r.). Dafür spricht auch das 
Motiv des Ringes mit spitzem Stein, der Impresa der Medici, 
die die Badia ausbauen ließen. Von Giuliano da Maiano 
und Francione, denen 1461/2 Türen, Bänke, Schränke und 
Decken des Klosters in Auftrag gegeben wurden, mindestens 
ein Jahrzehnt vor der Dante-Petrarca-Tür (Nr. 516) gearbeitet. 
Der Entwurf könnte von Baldovinetti sein. (Fabriczy, Jahr- 
buch XXIV, Beiheft S. 138 und Schottmüller, Amtl. Berichte 
XXXIX [1918], S. 80 ff). Nr. I E 193. 


Nr. 516. Oben Dante und Petrarca, unten Fächer mit Büchern; 
auf den Rückseiten (in der Sala dell’ Udienza) oben halb- 
geöffnete, perspektivisch verkürzte Holzgitter, unten Vasen 
mit Lilien — ähnlich denen hier Nr. 515. — Die beiderseitige 
marmorne Umrahmung ist von Giulianos jüngerem Bruder 
Benedetto da Maiano gleichzeitig (zwischen 1475 u. 1481) 
gearbeitet worden. Die figürlichen Intarsien wahrscheinlich 
nach Entwurf eines Malers (Ghirlandaio ?). (Baum, a.a. O., 
S. 165 und Geymüller, Bd. 4, S. 1. Н.). 

Nr. 519. Nach Cicerone (S. 226 f.) vielleicht von Giovanni di 
Michele. Vergl. auch hier Nr. 528. 


Schottmüller 19 


249 


Nr. 520. Aus dem Convento del Bosco bei Alessandria. Die 
Tür kann ganz cder nur das kleinere Mittelstück geöffnet 
werden. 

Nr. 521. B. T. (auch Bernardino Torelli oder Tortelli genannt), 
aus Brescia gebürtig, hat 1518 das Chorgestühl der Unter- 
kirche in Monte Cassino gearbeitet, und nach Finocchietti 
(а. a. О., 5. 104 и. 145—147) auch den Chorschmuck der 
Benediktinerkirche S. Martino zu Palermo, den Burckhardt 
(S. 234 d) dem Sciopio di Guidi (1591—1597) zuschreibt. 

Nr. 523. H. 2,90 Br. 1,49. Einst mit einem etwas früheren 
Genueser Georgsportal im italienischen Kunsthandel. 

Nr. 526. Nußholz mit Einlagen von gelbem Fichtenholz. H. 1,90 
Br. 0,87. Tür einer Sakristei. Abb. der Rückseite bei Les- 
sing, 15, Taf. 5. 

Nr. 527. Nußholz. Oben durchbrochen. 

Nr. 528. Fries über der Tür (Mittel-Italien um 1475), grauer 
Kalkstein, H. 0,19 Br. 1,66. Türumrahmung modern. Tür- 
flügel Nußholz; die Felder hell, die Türfläche licht braun 
gebeizt. H. 2,25 Br. 1,10. Die Intarsiafriese schwarz und 
hellgelb. Nach der Stilverwandtschaft mit einer Sakristei- 
pforte in Loreto von 1481, die — urkundlich gesichert — 
von Giuliano da Maiano ist, diesem Meister zugeschrieben. 
Soll aus dem Palazzo Ducale in Gubbio stammen. (Schott- 
müller, Amtl. Berichte, XXXIX [1918], S. 85). 

Nr. 529. Charakteristisch für die Türumrahmungen in den 
Montefeltro-Palästen Urbino und Gubbio ist der doppelte 
Ornamentfries oben (vergl. hier Abb. 552—554). Das Motiv 
der geflügelten Ampel im Kranz kommt auch ап einer 
Truhe in Gubbio (Pinacoteca communale) vor. 

Nr. 5301. Grauer Kalkstein. Н. 4,10 Br. 2,43. Auch an den 
Rückseiten ornamentale Reliefs, aber die der Front reicher 
und sorgfältiger gearbeitet. In den Pilastern von Nr. 530 das 
Familienwappen: ein gepanzerter Arm hält einen Morgenstern. 
Nr. I E 21. 

Nr. 532. Pietra di Lavagno (Grauer Kalkstein). Н. 3,95 Br. 2,04. 
Krone und 4 Wappen absichtlich zerstórt. S.Georg, der Schutz- 
heilige von Genua, im Kampf mit dem Drachen, kommt in 
altertümlicher oder freierer Darstellung häufig an Genueser 
Portalen vor. М.І E 12. 

Nr. 533. Pietra serena. Н. 5,18 Br. 3,18. Die Büste (florentinisch 
um 1590, Kat. Nr. V, 281) ursprünglich nicht dazu gehörig. 

Nr. 534. Pietra d'Istria (Kalkstein) und schwarz gefleckter 
Marmor. Н. 5,14 Br. 404. Nr. I E 68. 

Nr. 535. Rötlicher, schwarzer und gelblichgrauer Veroneser 
Kalkstein. Ges.-H. 4,75 Br. 2,58. Soll mit dem gleichen 
Gegenstück aus Verona stammen. А. Alessi zugeschrieben. 

Nr. 536. Weißer und buntgeäderter Marmor. Н. 2,84 Br. 1,48 
In der Lünette das Wappen der Trevisani (geteiltes Schild, 
oben nach links schreitender Löwe). Stammt aus der jetzt 
zerstörten Servitenkirche in Venedig (Bode-Tschudi, Ве- 
Schreibung d. Bildw. d. chr. Epochen, Nr. 238). J. 294. 

Nr. 537. Kalkstein und weiß-schwarzer Marmor. Н. 3,50 Br.1,83 
Т. 0,64. Ahnlicher Brunnen іп der Accademia in Venedig. 
Му. 1 E 7. 

Nr. 540. Pietra serena (Grünlicher Sandstein). H. 2,48 Br. 2,50 
ohne die zurückspringenden, modernen Seitenteile. Über 
dem zerstórten Wappen eine Bischofsmütze. Die Kamin- 
platte mit Prometheusdarstellung und die Kaminbócke aus 
dem 17. Jahrhundert. 

Nr. 541. Istrischer Kalkstein. H. 2,30 Br. des Mittelteils 2,93. 
Die zurücktretenden seitlichen Teile ergänzt. Kaminplatte 
(Phónix aus den Flammen steigend) ursprünglich nicht dazu- 
gehórig. Stammt aus Venedig, Palazzo Foscari. Nr. 1289. 

Nr. 542. Pietra serena. H.8ft біп. Br. 12 #. Das Wappen 
gilt für das der Boni oder Acciaioli in Florenz. Stammt 
aus einer Villa nahe der Kirche S. Lorenzo zwischen S. Miniato 
und Arcetri bei Florenz. Früher Donatello zugeschrieben. 


(Robinson, S. 22, Nr. 5896). 


250 


Nr. 543. Vergl. Мег Abb. 47, 

Nr. 545. Река serena. Palazzo Gondi ist 1490—94 von Giul. 
Ча Sangallo erbaut, dieser Катіп уоп ihm nach Gottschewsky 
(Vasari, УП, 1, S.54/5) erst 1498 geschaffen worden. Als 
Gegensatz zum Feuer stellte man damals gern an Kaminen 
Alegorien oder Gottheiten des Wassers dar. Als Bekrönung 
rechts und links Statuetten von Herkules und Simson 
(fehlen hier). 

Nr. 546. Ursprünglich im Hause des Pier Francesco Borgherini 
in Florenz. Nach Vasari (УП, 1, S. 114) ein Frühwerk 
Ben. s da Rovezzano. Ein Original-Entwurf mit z.T. anderem 
Aufbau in den Uffizien (Handzeichnungen Nr. 663). Ein 
ähnlicher Aufbau, aber bereichert durch kleine seitliche 
Brunnen in München, Kupferstich-Kabinett (Abb. bei Gey- 
müller, ХІ, 5.8). Über die Darstellung im Fries s. Poggi, 
Atene e Roma, МІ, S. 282—291. 

Nr. 552—554. Der Palast von Gubbio 1474—1482 von Luciano 
del Laurana erbaut und wie der ältere Palast der Monte- 
feltro іп Urbino von Domenico Rosselli und Ambrogio 
d'Antonio di Milano aufs reichste innen dekoriert. Die 
meisten dieser Ausstattungsstücke heute im Ausland. (Vergl. 
auch Abb. 528/9). Charakteristisch der doppelte Fries über 
den Türen. Im oberen in der Mitte das Wappen der 
Montefeltro und außerdem kehrt der Adler (das Wappen- 
tier) ћаићо wieder. Nr. 554 bildet Theobald Hoffmann 
(Bauten des Herzogs Federigo, S.146) nach einer alten 
Zeichnung als einst in Gubbio befindlich аб, 

Nr. 555. Kalkstein. H. 0,574 Br.2,895. Etwas verwittert. 
Nr. I E 321. 

Nr. 556. Kalkstein. Н. 0,85 Br. 0,48. Wahrscheinlich Wappen 
der Pisani in Venedig. М.І E 373. 

Nr. 557. Pietra serena. Н. 0,43 Br. 0,29. Vergoldete Scheiben 
auf blauem Grunde. Ranken vergoldet. Kleine Grabplatte 
des Manetto di Piero Lanberti и. s. Söhne. Nr. I E 52. 

Nr. 558. Marmor. H.0,635 Br.0,44. Wappen mehrerer Familien 
in Lucca, Bologna, Padua, sowie Stadtwappen von Perugia 
(hier das Wappen meist im Gegensinn). Nr.I E 25. 

Nr. 559. Urbinatischer Kalkstein. H. 0,27 Br. 0,82. Randleiste 
unten ergänzt. (Schottmüller, Amtl. Berichte, XXXVIII, 
1916/7, 5.124/5). К.Е. М. V. 

Nr. 560. Marmor. Н. 0,56 Вг.0,52. Wappen der Familie Ariosti, 
Фе іп Bologna, Кот, Ееггага u. а. О. vorkommt, sowie das 
der Rossi in Pistoia und Rom, der Carnago in Mailand 
und der Armaroli in Bologna. 

Nr. 561. Holz. H. 0,45 Br. 0,84. Bis auf die weißen Seiten des 
Buches ganz vergoldet. Wohl einst Bekrönung einer Tür. 
(Schottmüller, Amtl. Berichte, ХХХУШ, 1916/7, 5. 117.) 
K.F.M.V. 

Nr. 562. Sandstein. Dm.0,79. Etwas verwittert. 

Nr. 563. Pietra serena. H. 0,423 Br. 0,325. Grabplatte des 
Sandro Boni von der Wollmacherzunft. 

Nr. 564. Kalkstein. H. 0,78 Br. 0,62 Lilie rot bemalt. Wappen 
der Mercanzia (== Handelsgericht) in Florenz. Nr. І Е 16. 
Nr. 565. Urbinatischer Kalkstein. H.1,145 Dm. oben 0,30. 

Das Wappen — zweimal angebracht — dürfte nach Angabe 


der Herren Prof. A. Warburg und Trummer (f) in Ham- 
burg das des Maltheser Großmeisters Jean de l'Evéque 
de la Cassiere (+ 1581) sein. Die Oberflächenbehandlung 
erklärt sich aus dem Material, das nach dem Brechen zuerst 
so weich ist, daß es mit Messern bearbeitet werden kann. 
Nr. I E 350. 

Nr. 566. Urbinatischer Kalkstein. H. 0,75 Br. 0,265. №.1Е 351. 

Nr. 567. Istrischer Kalkstein. H. 0,96 Br. unten 0,30. Der 
Inschrift nach von einem Weihwasserbecken. (Schottmüller, 
Ап. Berichte, XXXVIII, 1916/7, S. 123,4). К.Е. М.У. 

Nr. 568 9. Mit Seide und Goldfaden auf Seide gestickt. 
(Bardini, 1899, Nr. 231 u. 234). 

Nr. 570. Roter Atlas, in Aufnäharbeit mit Goldfáden bestickt. 
Н. 0,36 Br. 0,47. (Beckerath, Мг. 860). 

Nr. 571. In Aufnäharbeit mit Seide und Соја а еп bestickt. 
(Bardini, 1899, Nr. 237). 

Nr. 573—575. Auf der Mostra d'Arte Umbra Antica (1907) 
in Perugia war zum ersten Male eine größere Anzahl dieser 
derben Leinenwebereien (als Sammlung Mariano Rocchis 
in Rom) zu sehen, und bald danach wurden sie in italieni- 
schen Fachzeitschriften und Venturis Storia dell'Arte Italiana, 
V, S. 1075 als volkstümliche Industrie Perugias eingehend ge- 
würdigt. Die meisten Muster stammen aus dem 15. Jahr- 
hundert; etliche aus früherer Zeit. Die àlteste Darstellung 
vom Anfang des 14. Jahrhunderts auf Giottos Hochzeit zu 
Cana in der Cappella dell'Arena zu Padua; ferner solche 
auf den Abendmahlsfresken von Fra Angelico in Florenz, 
S. Marco, Cosimo Rosselli іп der Sixtinischen Kapelle zu 
Rom und Lionardos Abendmahl in Mailand. Eine weite 
Verbreitung ist danach gewiB. Beachtenswert die aus der 
Webetechnik erwachsene strenge Stilisierung der meist 
phantastischen Tiergestalten. 


Nr. 577. Roter Sammet mit weißem Atlasmuster. 

Nr. 578. Dunkelroter Damast (Atlas). 

Nr. 579. Blauvioletter Sammet mit Muster in hellem Rips. 
Nr. 580. Hohlstoff. Seide mit Wolle. Grund rot, Muster 


blau. Humiliatenorden. 

Nr. 581. Sammet. Grund rot, Muster silber und gold. Nach- 
bildung orientalischer Stoffe. (Kumsch, Stoffmuster des 
16.—18. Jahrhunderts, Taf. 151). 

Nr. 582. Sammet. Grund gold, Muster rot mit Goldósen. 
(Kumsch a.a. O., Taf. 151). 

Nr. 583. Sammet mit vertieftem Granatmuster. Brandenburg. 
Dom. (Falke, O. у., Kunstgeschichte der Seidenweberei. 
Berlin, 1913. II, S. 103 und Abb. 504). 

Nr. 584. Sammet. Grund gold. Muster rot und silber. Nach- 
ahmung orientalischer Stoffe. (Kumsch а. a. O., Taf. 152). 

Nr. 586. Erste Hälfte des 16. Jahrhunderts. Seidenstoff mit 
Vasenmuster auf schraffiertem Grund. Zweifarbig. Charak- 
teristisch für Florenz die edle Zeichnung und die mehr 
lineare, als koloristisch erfundene Musterung. (Falke a. a. O., 
S. 121, Abb. 559). 

Nr. 587,8. (Vergl. hier S. XII, І. 1). 

Nr. 589. Bronze. Н. 0,15 Br. 0,31 m. Е. Goldschmidt: Die ital. 
Bronzen der Renaissance (Berlin 1914, Nr. 241). 


PRINCETON UNIV 


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